c E 3- DENKSCHRIFTEN DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. < C MATHEMATISCM-NATURWISSENSCHAFTUCHE CLASSE. . VIERUNDSECHZIGSTER BAND. MIT 4 KARTEN, 51 TAFELN UND 75 TEXTFIGUREN. IN COMJVIISSION BEI CARL GEROLD'S SOHN, BUCHHÄNDLER D£R\^AISERUCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFJEN T -l ^>3 -^ HAR\'ARD UNIVP:RSITY. m L l B R \ Tl ^^ MUSEUM Or OOMPAEATIVE ZOÖLOGY. Uu" d^ , Jf^KudjUrnAJL dsik^ u oii ^/v\ lAI iU>-iV^ 1. ..'A. ^^ /2f^- DEC 7 1898 DENKSCHRIFTEN DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN, MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. VIERUNDSECHZIGSTER BAND. WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 1897. INHALT. Seite Eder und Valenta: Spectralanalytische Untersuchung des Argons. (Mit 3 Tafeln.) 1 Penecke: Marine Tertiärfossilien aus Nordgriechenland und dessen türkischen Grenzländern. (Mit 3 Tafeln.) 41 Untertveger: Über zwei trigonometrische Reihen für Sonnenflecken, Kometen und Klimaschwan- kungen. (Vorläufige Mittheilung.) (Mit 1 Tafel.) 67 Wiesner: Untersuchungen über das photochemische Klima von W'ien, Cairo und Buitenzorg (Java) (Mit 10 Textfiguren.) , 73 Spitaler: Bahnbestimmung des Kometen 1890 Vll (Spitaler) (Mit 1 Textfigur.) 167 Braun: Die Gravitations-Constante, die Masse und mittlere Dichte der Erde. Nach einer neuen ex- perimentellen Bestimmung. (Mit 3 Tafeln und S Textfiguren.) 187 Brauer: Beiträge zur Kenntniss aussereuropäischer Oestriden und parasitischer Muscarien. (Mit 1 Tafel.) 259 Hillebrand: Über den Einfiuss der Elasticität auf die Schwankungen der Polhöhe 283 Wettstein: Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der Section Endotricha Froel. und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang. (Mit 3 Karten und 4 Tafeln.) . . . 309 Nalepa: Zur Kenntniss der Phyllocoptinen. (Mit 5 Tafeln.) 383 Heller ii. Schrötter: Die Carina tracheae. Ein Beitrag zur Kenntniss der Bifurcation der Luftröhre, nebst vergleichend anatomischen Bemerkungen über den Bau derselben. (Mit 5 Tafeln und 38 Textfiguren.) 397 Junker: Die symmetrischen Functionen der gemeinschaftlichen Variablenpaare ternärer Formen. Tafeln der ternären symmetrischen Functionen vom Gewicht 1 bis 6 439 Brenner: Jupiterbeobachtungen an der Manora-Sternwarte 1895—1896. (Mit 8 Tafeln.) 541 l\'agner: Monographie der Gattung Potnatias Studer. (Mit 10 Tafeln.) 565 Spitaler: Die Ursache der Breitenschwankungen. (Mit 1 Karte und 1 Textfigur.) 633 Uhlig: Die Geologie des Tatragebirges. I. Einleitung und stratigraphischerTheil. (Mit 17 Textfiguren.) 643 Steindachner : Bericht über die von Dr. Escherich in der Umgebung von Angora gesammelten Fische und Reptilien. (Mit 4 Tafeln.) 685 Degen ii. Dörfler: Beitrag zur Flora Albaniens und Macedoniens. Ergebnisse einer von I. Dörfler im Jahre 1893 unternommenen Reise. (Mit 4 Tafeln.) 701 Thraen: Bestimmung der Bahn des periodischen Kometen von Wolf (Komet 1884 III und 1891 II). Verbindung der Erscheinungen in den Jahren 1884 und 1891 und V^orausberech- nung des Laufes des Kometen für die Erscheinung im Jahre 1898 749 SPECTRALANALYSTISCHE UNTERSUCHUNG DES ARGONS vux J. M. EDER UND E. VALENTA. CDRH 3 STafcfii.) (VORGiil.KGT IN DER SITZUNG AM U. .1 U N 1 IS'Jü.) In derAbhandlung -Argon, ein wesentlicher Bestandtheil der Atmosphäre«, worin Lord Rayleigh und WiUiam Ramsay die Entdeckung dieses neuen Körpers zuerst bekannt gaben, wurde auch des charakte- ristischen spectralanajytischen Verhaltens \-on Argon Erwähnung gethan. ' Gleichzeitig veröffentlichte \V. Crookes ^ seine Untersuchungen über »das Spectrum des Argons«, bestimmte die Wellenlängen von beiläufig 200 Spectrallinien und kam zu dem Ergebnisse, dass »er kein anderes Gas, auch keinen Dampf finden könne, die ein dem Argon gleiches Spectrum gezeigt hätten«. »Soweit die Spectraluntersuchung entscheiden kann, muss der Ausspruch gethan werden, dass Lord Rayleigh und Professor Ramsay (durch die Entdeckung des Argons) ein, wenn nicht zwei Glieder der Familie der Elemente hinzugefügt haben.« In der That kann aus dem spectralanalytischen Befunde die Schlussfolgerung gezogen werden, dass das Argon ein eigenthümlicher, von den anderen bekannten Elementen charakteristisch verschiedener Körper sei, und die Spectralanalyse lieferte den positiven Nachweis, dass das Argon ein neues Element oder vielleicht ein Gemische zweier solcher Elemente darstelle. W. Crookes entdeckte auch die Existenz zweier unter sich verschiedener Spectren des Argons. Das eine derselben entsteht, wenn man den Funken eines Ruhmkorff'schen Inductoriums (ohne Leydener- flaschen) durch eine bei circa 3 min Druck gefüllte Argonröhre schlagen lässt; die Capillare der Röhre leuchtet dabei glänzend roth und gibt ein eigenthümliches Spectrum, welches von Crookes der Einfach- heit halber als »rothes« Argonspectrum bezeichnet wird. Bei Verminderung des Druckes im Rohre und Einschaltung einer Leydenerflasche in die Secundär- leitung ändert sich die P^arbe in der Capillare und geht in ein brillantes Stahlblau über; dieses Spectrum, welches \-on Crookes als -blaues A rgonspectrum« bezeichnet wird, zeigt fast vollständig verschie- dene Linien. Crookes sagt: »Es ist nicht leicht, die blaue Farbe und das betreficnde Spectrum \'oll- ständig frei vom »rothen« zu erhalten. Das »rothe« Spectrum erhält man leicht, wenn man einen grossen Ruhmkorff anwendet und denselben mit einem Strome von 3 Ampere und (3 \'olt speist; dann zeigt das 1 Zeitschrift f. phys. Chemie 1895, Bd. 16, S. 360. 2 Zeitschrift I". phys. Chemie 1895, Bd. 16, S. 369. Denkschriften der malhem.-naturw. Cl. LX1\'. Bd. 2 ./. M. Edcr und E. Valciüa, Spectrum keine Neigung in das blaue überzugehen. >■ Die blaue Farbe erhält man mit einer grossen Spirale, wenn letztere von einem Strome von 3-84 Ampere und 1 1 Volt gespeist wird und eine Flasche von 50 Quadratzoll Oberfläche eingeschaltet ist.» Mit einer kleinen Spirale kann man eine sehr schöne blaue F"arbe erzielen, wenn man eine dreizellige Grove'sche Batterie, eine Leydenerflasche von 120 Ouadrat- zoll Oberfläche und einen schnellen Unterbrecher anwendet. Es scheint, dass eine niedrige elektromotorische Kraft (Funke von 2cm Länge) erforderlich ist, um die rothe, und ein sehr heisser P\inke, um die blaue Farbe her\-orzubringen." Cvookes hatte in dem blauen Spectrum 119 und in dem rothen 80. zusammen 199 Linien gezählt; davon hält er 26 Linien beiden Spectren für gemeinsam. Tafel I gibt eine Reproduction der \'on Crookes gelieferten Zeichnung der beiden Argonspectren. Wie man sieht, ist das spectralanalj'tische Verhalten des Argons ein ganz charakteristisches. Es ist zweifelhaft, wie man diese verschiedenen Spectren einander zu ordnen soll und aus diesem Grunde, sowie behufs der Identificirung des Argons in fremden Gasgemischen (Gasausströmungen aus der Erde, aus Quellen, aus Mineralien etc.) erscheint eine genaue Kenntniss des Argonspectrums von Werth. Die ausgezeichneten Spectralbeobachtungen von Crookes, welche den Charakter des blauen und rothen Argonspectrums vortrefflich wiedergeben, sind mittels Apparaten von relativ geringer Dispersion (Quarzspectrographen) vorgenommen, so dass die Wellenlängen nur einen massigen Grad von Genauigkeit erreichen (häufig Fehler von ^= 1 AE. und darüber). S. Friedländer hat später mittels eines Spectralapparates ä vision directe von massiger Dispersion und eines starken Ruhmkorff'schen Inductors eine Anzahl Spectrallinien oculariter bestimmt und Zahlen gefunden, welche den Crookes'schen Bestimmimgen an Genauigkeit nachstehen, wohl hauptsächlich des- halb, weil eben der verwendete Spectralapparat eine noch geringere Dispersion als jener, welchen Crookes verwendete, besass. Friedländer ' führt eine Anzahl \-on .\i-g(.)nlinien, welche mit den Crookes'schen, sowie mit unseren Beobachtungen insoweit übereinstimmen, dass man (in Erwägung der großen Beobachtungsfehler- grenze bei Friedländer, welche eine Angström'sche Einheit übersteigt) annehmen kann, dass die Fried- länder'schen mit den von Crookes und von uns gemessenen Linien identisch sind. Die Friedländer sehen Zahlen der Wellenlängen des Argons sind weniger vollständig als die Crookes'schen und machen wohl keinen Anspruch darauf, genaue Werthe von Wellenlängen zu repräsentiren. Professor H. Kayser ^ verdanken wir die Erweiterung unserer Kenntnisse der genauen Wellenlängen eines Bezirkes des Argonspectrums, indem er in seiner Abhandlung sehr genaue Wellenlängenmessungen von X = 3455'291 bis X = 5145'659 mittheilte. Da sich diese Messungen nur auf den einen Theil des blauen Argonspectrums beziehen und einen Gasdruck (von 2'2 mm, bei welchem das blaue Argon- spectrum besonders gut hervortritt) zum Gegenstande habe, so sahen wir uns Ende 1895 veranlasst, eine 1 Zeitsch. f. Physik. Chemie 1896, XIX S. 662. - Chemie. News, 30. August 1895, Bd. 72, S. 99. — Eine spätere ausführlichere Mittheilung Prof. Kayser's: •Über die .Spectren des Argons« erfolgte in den Sitzungsber. d. kön. prcuss. Akad. d. Wiss. zu Berlin am 7. Mai 1896 (Bd. XXIV). Diese Abhandlung gelangte erst zu einem späteren Zeitpunkte (Mitte Juni) durch freundliche Zusendung durch Herrn Prof. Kayser in unsere Hände, nachdem wir unsere Abhandlung bereits der kais. Akad. d. Wiss. in Wien übergeben hatten. Andererseits kannte Prof. Kayser nur unsere älteren vorläufigen Mittheilungen über das Argonspectrum, in welchem wir die verschiedenen Argonspectren noch nicht getrennt hatten, was wir mittlerweile sehr eingehend und forgfältig durchgeführt haben. Einzelne Bezirke, namentlich im ersten Argonspectrum, haben wir mit unserem lichtstarken Gitter durchforschen können, während das Kayser' sehe Gitter mit langem Focus in Folge zu langer Belichtungszeiten dies mehrfach nicht gestattete. Die Vorzüglichkeit der Kayser'schen Messungen ist bekannt. Bezüglich der Übereinstimmung unserer Messungen mit jenen äussert sich Prof Kayser (a. a. O.): »Vergleicht man meine (Kayser's) Messungen mit denen von Eder und Valenta, so zeigt sich eine sehr erfreuliche Übereinstimmung, da die Differenzen meist nur wenige Hundertel einer A. E. betragen, was wohl die äusserste erreichbare Genauigkeit für ein Gitter von kurzem Krümmungsradius ist, wie es Eder und Valenta benützen. Bei Crookes sind die Fehler viel grosser, sie erreichen mehrere Angström'sche Einheiten.« — Die Messungsresultate der Ka)'ser' sehen letzten Abhandlung über Argon haben wir nachträglich (gelegentlich der Correcturvornahme) in unsere Tabellen eingeschaltet, um die Möglichkeit des vollständigen Vergleiches zu geben; denn in der späteren Abhandlung wurden einige Zahlenangaben der älteren Publication Kayser's von demselben rcctiticirt. Spcctralanalytische Untersnchiing des Argons. vollständige Neubeobachtung des Argonspectrums unter verschiedenen Versuchsbedindungen vorzunehmen und zwar vom sichtbaren Theile bis zum äussersten Ultraviolett. Unsere Überzeugung von der Noth- vvendigkeit einer derartigen Neubestimmung wurde dadurch bestärkt, dass wir schon zu Beginn unserer Untersuchung neue Ergebnisse bezüglich des rothen Argonspectrums fanden und in der Folge nebst dem »rothen» und »blauen-^ noch ein drittes bis dahin gänzlich unbekanntes »weisses» Argonspectrum, an dem wir ganz besondere Phänomene beobachleten. Hierüber veröf=tentlichten wir bereits vor längerer Zeit zwei »vorläufige Mittheilungen» '. Das von uns untersuchte Argon verdanken wir der Freundlichkeit Lord Rayleighs, welcher uns eine zur Füllung der zahlreichen Plücker'schen Röhren hinlängliche Menge von ihn selbst dargestellten reinen Argons zusandte.^ Dasselbe wurde von Herrn Götze in Leipzig in die von uns auf Grund von Vorversuchen construirten, eigens geformten Vacuumrohre gefüllt, und zwar bei verschiedenem Drucke (O'l bis 20 mm). Die Elektroden in den Rohren bestanden theils aus Platin, theils aus Aluminium, welches letztere sich bei unseren Versuchen besser bewährte/* Unsere spectralanalytischen Versuche wurden mittels eines vorzüg- lichen Rowland'schen Concavgitters (von Breasher in Alleghany) ausgeführt, und zwar in jener Anordnung, wie wir dieselbe in unserer Abhandlung: »Über die Spectren von Kupfer, Silber und Gold«* genau beschrieben haben. Zum Studium des äussersten Ultravioletts bedienten wir uns des Quarzspectro- graphen, welcher für die kurzwelligen Strahlen leistungsfähiger, als unser Gitter ist. Selbstverständlich arbeiteten wir mit Quarzverschluss, sobald die Röhren zur Untersuchung des äusseren Ultravioletts ver- wendet wurden, während wir für von den Bezirk Orangeroth zu Beginn des Ultraviolett uns zugeschmolzener Glasröhren (Plücker'scher Röhren) bedienten. Die Form der Vaccumröhren für unsere Versuche war eine andere als jene, welche gewöhnlich verwendet wird. Wir haben bei anderen Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass die Form der Vacuumröhren für gewisse Specialbeobachtungen eine Hauptbedingung des Erfolges ist-^ und wir wählten daher auch hier für die Beobachtung der der Glimmlicht- und Capillarerscheinungen nach zahlreichen Vorversuchen eine besondere Form der Argonröhren, welche in Fig. 1 (in V2 natürlicher Grösse) abgebildet ist. Das eine Ende der Röhre gestattet die bequeme Longitudinalansicht des Lichtes in der Capillare (in der Richtung von a), während in der Richtung von b das Glimmlicht sich sehr schön beob- achten lässt, wenn man das Capillarlicht durch einen Schirm abhält. Wir photographirten das Argon- spectrum mittels des Gitterspectro- graphen vom orangegelben Theile bis Ultraviolett, soweit dies unter Anwen- dung von Glasröhren (mit Rücksicht auf die Absorption der brechbareren Fig. 1. , Die erste derselben wurde am 24. Oetober 189.Ö der Wiener kais, Akademie d. Wissenschaften vorgelegt (Eder und Valenta .über das rothe Speetrum des .-Xrgons., .Akademie-Anzeiger Nr. XXI), die zweite am 19. Deeember 1895 (Eder und Valenta >über die verschiedenen Spectren des Argons-, Sitzungsber. der kais. Akad. der Wissenseh. mathem.-nattn-. Cl. Bd. 104, Abthl. IIa, Deeember 189Ö). , . , ,, , u . • \\i-„^\ 2 Nach Abschluss der vorliegenden Abhandlung erhielten wir auch von Dr. Bamberg er (k. k. technische Hochschule ,n Wien) ein aus Gas- Ausströmungen aus einem Teiche in Perchtoldsdorf bei Wien abgeschiedenes .Argongas., welches wu- spectralanalyfsch untersuchten und mit dem Rayleigh'schen identisch fanden (Sitzber. d. Akad. der Wissensch. Wien, 9. Jul, 1896). 3 Das Platin zeigte im Argonrohre besonders starke elektrische Verdampfungserschemungen. 4 Denkschriflen der kais. Akad. der Wissensch., 1896. Bd. LXIII, S. 3. , , . ,, ^ ^„,. wi^c^n 5 Eder und Valenta. Über die verschiedenen Spectren des Quecksilbers 1894. Denkschrilten der ka,s. Akad. de, Wissen- Schäften. 1* 4 ./. .1/. Eclcr iiUil E. Vülculd. Strahlen im Glase) thiinlich war, wählend wir das Argon in Rühren mit Oiiarzverschluss mittels des Ouarzspectrographen untersuchten und auf diese Weise das äusserste Ultraviolett bei X =: 2000 verfolgen und mit besonders grosser Deutlichkeit bis ). ^ 20.10 photographiren konnten, so dass nunmehr gegen tausend Argonlinien sichergestellt sind. Während Crookes nach der Linie K ::: 2438 nur mehr eine einzige stärker brechbare Linie X ^ 224(3 fand, waren wir durch unsere V'ersuchsanordnung im Stande, das prächtige, scharf gezeichnete Linien- spectrum des Argons im l'Itra\-iolett (bei Flaschenfimken und 2 ;;/;;/ Druck) genau zu messen und die Wellenlängen von mehr als 150 Linien zu bestimmen. (Siehe die Tabelle). LTnsere Messungen wurden stets auf Rowlands Normalspectrum reducirt. Im weniger brechbaren Theile bezogen wir die Messungen auf Gold: X = 5837 GO, 481 1-57, „ Eisen: 561 5 -SS, 5686-99, .5447-13, 5371-73, .5233-12, 5064-76, 4920-69, „ Cadmium: 4800-09. 4678-37, „ Eisen: 4528'80, 441529, 4260-65, to-n oo' 4063-76, 4045-98, 39.30-45, i^^"|''^°' 3758-38, 3648-00, 3570-25, 3466 0!,] iJ^JJ^'^J- Wir wählten die Kowland' sehen neuerdings mit grosser Sorgfalt revidirten Zahlen an Stelle der Ivayser- und Rimge" sehen, obw-ohl dieselben unter sich sehr wenig differiren (höchstens 0 07 A. E.); der Grund, \\-arum wir uns hiefür entschieden, liegt darin, dass Rowland diese Linien für sein Normalsonnen- spectrum benützt hat und Kayser' seihst in seiner jüngsten Arbeit: -Über einen Bezirk im blauen Argon- spectrum« sich auf Rowland's »Standarts« der Eisenlinien bezog. Für das brechbarste LJItraviolett wählten wir das F'unkenspectrum des Kupfers als Bezugsspectrum, und zwar mit den in imserer Abhandlung^ angegebenen Zahlen werthen. Auch behielten wir die von uns in unseren früheren Publicationen angewandte englische Bezeichnung der Intensität der Linien (\-()n 1 bis 10) bei, wie selbe in Watt's ^ Index nf Spectra" gebräuchlich ist imd neuester Zeit auch \-on K'ayser (a. a. O.) acceptirt wurde. Existenz dreier verschiedener Spectren des Argons. Das reine Argon zeigt in Plücker'schen Röhreii je nach der Verdünnung des Gases und der Art der elektrischen Entladung mehrere Sprectren, wovon Crookes zwei entdeckt hatte, während wir ncich ein drittes Spectruni des Argons auffanden. Die verschiedenen Spectren des Argons sind: 1. Das Spectrum der roth leuchtenden Capillare (rothes Argonspectrum nach Crookes), welches tspisch in Argonnihren \^on 2 bis öiiiiii Druck beim Durchschlagen des Ruhmkni-fffunkens ohne Flaschen auftritt. Wir wollen es das erste .Spectrum des Argons nennen. 2. Das Spectrum der blau leuchtenden C'apiUare (das »blaue- Argonspec trum nach Crookes) tritt am reinsten in Argonröhren von 1 bis 2 min Druck auf, wenn ein kräftiger Flaschenfunke vcr\\-endet wird. Wir wollen es das z\\-eite Spectrum des Argons nennen. 3. Ausser den beiden erwähnten .Argonspectren fanden wir noch eiii drittes (s. oben), welches entsteht, wenn man sehr grosse Condensatoren mit einem kräftigen Inductorium und starken Strömen in der Primärspule des Inductoriums zur Anwendung bringt. Unter diesen L^mständen erhielten w-ir (nament- lich bei 15 bis 20nim Druck) eine glänzend weisse Lichterscheinung in der Capillare. Bei geringem Drucke von 2 bis \0 min ist das dritte Spectrum dadurch \-on den anderen unterschieden, dass manche Linien des »blauen»' .Argonspectrums darin heller werden, während andere schwächer auftreteii und neue Liiiien hinzukommen. Das »rothe« Argonspectrum verschwindet dabei in Röhren mit niedrigem Drucke spurlos, in solchen von höherem Drucke aber bleibt es partiell bestehen. Bei 20 mm Druck strahlt unter diesen Umständen die ' »'l-lic blue Spectriiin of .\i-gon.. Clicni. News ISO.-j, S. 9il. - Kdcr und Valcnt.-i. »Über die .Spcclrcn von Kiipl'er. .Silber und Oold.. Dcnkscbririeii der l;aN. .\k.-id. der Wisscn-^cli. I.XIII. lid,, 1S()G. Spcc/rcilciihi/r/isLiiL J'iilcrsiichniigcu des Argons. 5 Capillare ein blendend weisses Licht ans, welciies ein sehr merkwürdiges, für die Spectralanalj'se princi- piell höchst wichtiges spectroskopisciies V'eihalten zeigt. Die scharfen Linien des Spectriims verbreitern sich grösstentheils sehr stark, zum kleinen Theile bleiben sie scharf. Viele der Linien bleiben hiebei in völliger Coincidenz mit Linien des blauen oder rothen Argonspectrums, aber einzelne Gruppen von Linien zeigen eine Verschiebung gegen Roth (durchschnittlich um vielleicht V« bis 1 A. E.), obschon ihre Zusammengehörigkeit zu correspondirenden scharfen Liniendes »blauen« Argonspectrums augenscheinlich vorliegt. Bei manchen Linien findet eine einseitige Verbreiterung statt, so dass durch dieses Phänomen die erwähnte Verschiebung für eine scheinbare gehalten werden könnte. Dagegen sind bei vielen Linien die Verschiebungen um so vieles grosser als die Verbreiterungen, dass man gezwungen ist, eine wahre und wirkliche-Verschiebung dieser Linien, respective Änderung der Wellenlängen anzunehmen, welche durchaus nicht unbedeutend ist, wenngleich man von vorneherein nicht zu dieser Annahme geneigt sein mag. Den Grund, wesshalb diese Verschiebungen nur einen Theil der Linien treffen, können wir derzeit nicht angeben, jedoch besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen diesen Erscheinungen und dem in den Röhren herrschenden Druck, sowie der Art der elektrischen Entladung und der Temperatur in denselben. Arbeitet man mit Argonröhren, in denen ein geringer Druck {^|^„ bis 'luini) herrscht, so ergibt sich die bemerkenswerte Thatsache, dass beim stundenlangen Durchschlagen des Funkens, wenn derselbe kräftig genug ist, allmälig das rothe Argonspectrum zurücktritt und mehr imd mehr Linien des blauen Argon- spectrums auftreten; bei Röhren von '/^giiiiii Druck zeigt sich anfangs ganz deutlich das rothe Argon- spectrum, wenngleich es auch schon Linien des blauen .Spectrums enthält — nach 1 bis '2 .Stunden verliert sich aber das rothe Argonspectrum, indem augenscheinlich ein Theil des Argons, sei es durch Absorption eines eventuell vorhandenen fremden Bestandtheiles oder des Argons selbst durch die .Aluminiumelektroden unter dem Einflüsse des Funkens verschwindet. Wirwollen an dieser Stelle erwähnen, dass wir dasSpectrum des Glimml ichtes an den Elektroden im tnductionsfunken mit und ohne Leydenerflaschen studierten und constatirten, dass die Erscheinungen im weiten Theile des Rohres nicht identisch mit denjenigen in der Capillare sind. Ferner stellten wir fest, dass (wenigstens für den Bezirk X == 4806 bis 328ö) das Glimmlicht am positiven und negativen Pol bei Einhaltung sonst analogerX'ersuchsbedingungen identisch ist und somit die dem StickstofT charakteristischen Polerscheinungen beim Argon fehlen. Trotzdem wir mehrfache und vorzüglich definirte Spectrumphotographien des Polglimmlichtes, welches sich übrigens nur sehr schwer photographiren lässt, erhielten, konnten wir doch niemals eine Bestätigung der Angaben \'on Crook es finden, dass das rothe Argonspectrum dLU-ch den positiven, das blaue durch den negativen Pol bedingt sei. Wir wollen die einzelnen Specti'alerscheinungen aufGrimd unserer Beobachtungen nunmehr eingehender bcschi-eiben. Das Spectrum der roth leuchtenden Capillare ( rothes« Argonspectrum) oder das erste Spectrum des Argons. Das »rothC'« oder erste Argonspectrum entsteht im .-Xllgemeinen in Plücker' sehen Röhren bei massig niedrigem Drucke und Verwendung eines RuhmkorfTschen Inductoriums ohne Leydener- flaschen. Bei sehr niedrigem Drucke entstehen unter diesen \'erhältnissen Mischspectren des ersten und zweiten .Argonspectrums. Wir arbeiteten gew(')hnlich bei einem Drucke von ') iinit, um das reine •>rothe'< .Argonspectrum zu erhalten und speisten unseren RuhmkurlT mit einei- massigen .\ccumulatoren-Batterie. Es leuchtet dann die 6 ./. .1/. Eil er iiiul E. X'alciita , Capillare schon roth, wenn auch weniger hell als bei 2 tiiin Druck, in welch letzterem Falle eine Bei- mischung des zweiten Argonspectrums bereits deutlich zu bemerken ist. Das rothe (erste) Argonspectrum tritt mit steigendem Drucke immer deutlicher hervor (wenigstens bis 20 »n»), wenn auch die Gesammthelligkeit mit steigendem Drucke sinkt; das blaue (zweite) Argon- spectrum tritt dagegen immer mehr zurück; während es bei 1 bis 5 mm Druck (insbesonders bei 2 bis 2'5 iiiui) sehr leicht ist, durch Einschalten von 1 bis 2 Leydenerflaschen und Anwendung starker Ströme das rothe Argonspectrum zum \'erschwinden zu bringen, dass nur mehr das typische zweite (blaue) Argonspectrum übrig bleibt, tritt bei höherem, z. B. 5 bis 20 mm Druck das Gegentheil ein. Es ist in diesem Falle schwierig oder unmöglich, das typische zweite Argonspectrum rein zu erhalten und das Einschalten von grossen Leydenerflaschen, sowie die Verwendung von starken Strömen lässt die charakteristischen Linien des rothen Argonspectrums nur in verminderter Helligkeit auftreten, anstatt (wie dies bei niederem Drucke der Fall ist) dieselben gänzlich oder grösstentheils zurückzudrängen und neben dem rothen Argonspectrum treten noch viele Linien auf, welche dem blauen Argonspectrum angehören, so dass ein Mischspectrum entsteht. Auf diese Weise scheint es erklärlich, dass Schuster bei Flaschen- funkenentladungen in Argon bei Atmosphärendruck die rothen Linien X = 6965 und 7056 (allerdings schwach) sah, während sie bei grosser Verdünnung (I bis 3 mm) verschwinden, wenn Leydenerflaschen eingeschaltet werden und nur im Funken ohne Flaschen äusserst charakteristisch hervortreten. Bei abnehmendem Drucke in den mit Argon gefüllten Röhren nimmt anfangs von 20 mm bis 3 mm Druck und Anwendung des Inductionsfunkens ohne Flaschen die Helligkeit der roth leuchtenden Capillare zu. Bei einem Drucke von 1 bis 2 mm erscheint (in Übereinstimmung mit den Angaben von Crookes) das grösste Leuchten imd das hellste rothe Licht. »Dieses hielt an, schreibt Crookes, während die Entleerung weiter fortschritt, bis bei einem Drucke von '/.^miii blaue Lichtstreifen erschienen. Bei y^mm Druck war die Farbe des glühenden Gases rein blau und das Spectrum zeigte keine Spur mehr von dem rothen Lichte.« Die von Crookes gegebene Schilderung stimmt mit unseren Beobachtungen in der Hauptsache überein, jedoch verschwand bei unseren Versuchen mit abnehmendem Druck (unter '/* """) Jfis rothe Argon- spectrum nicht spurlos, sondern wir beobachteten (bei Funken ohne Flaschen) auch bei noch niedrigerem Drucke ('/lo mm) jedesmal in den nunmehr dominirend auftretenden blauen Argonspectren restliche Fragmente des ersten (»rothen«) Argonspectrums; da aber bei diesen Versuchen die weniger brechbaren Linien (X =i 7056 und X = 6965) mit sinkendem Drucke zuerst verblassen und nur einige der blauen, violetten imd ultravioletten Linien des ersten Spectrums übrig bleiben, welche auch schon nach viertel- stündiger Einwirkung des Funkens allmälig verblassen, so ist es begreiflich, dass sie sich leicht der Beobachtung entziehen können. Das plötzliche Übergehen des ersten in das zweite Argonspectrum durch Ein- und Ausschalten von Leydenerflaschen bei den Funkenentladungen des RuhmkorlT'schen Inductoriums kann als Vorlesungsversucli und zum Nachweise von Argon am besten mit Röhi-on, in denen das Gas unter einem Drucke von 1 bis 2mm steht, demonstrirt werden. Bei höherem Drucke (von 3 bis 20mm) bleibt das erste Argonspectrum immer deutlich, wenn auch weniger hell und verschwindet beim Einschalten von einer kleinen Flasche (also im zweiten Spectrum) nicht, ja sogar dann nicht, wenn Ölcondensatoren mit grosser Oberfläche eingeschaltet und äusserst .starke Funkenentladungen erzeugt werden; es ist dem- zufolge auch im dritten Spectrum bei hnhcm Drucke x'nrhandcn, \\'cnn auch wenigei" auffallend, weil daneben ein äusserst helles continuirliches orangerothes Spectrum auftritt. Das sichtbare Spectrum des. Argons ist sehr charakteristisch. Die weniger brechbaren rothe n.Vrgon- linien X = 7056 und 6965 sind im sichtbaren Theile auffallend. Lord Rayleigh und Ramsay' bemerken: »Diese Linien können das Gas, wenn es auf diese Weise optisch geprüft wird, gut idcntilicii-en.' Wir haben diese Linien in Vacuumrölircn jederzeit gut beobachten können und da sie die Eigenthümlichkcit besitzen, beim Einschalten von Leydenerflaschen sofort zu verschwinden (sobald der Druck entsprechend war, d. i. 1 Zeitschrift f. physil^ u 4) c o — 3 -j C o &0 -^ tr ^ tc c c =p ^ (AI — OOCOOO r-^O lO'^'d- u-i ij~i ^^ ^^ ^^ ^^ "^ ^'^ fO ro fO ^ '■'* fO n f^ O -O *o J ^ Cn t->. ro OO to ^ "fij- rO (S r^ CO ro ro fl f-O I I 1 I I I I I I I M fo M n -^ ■^ *-' I I I ! I I I I I I I I I ro ro f^ f^ *^ ^'^ *"'^ '■'^ '"'^ ""' '''' "'■ I I I I ! I I I I c 3 i I I I I I I I I I ! I I I ri I I I C^ O^ a^ O^ ro fO 'O ^'O ff-i ro fO ""O CO ("O "* *■'-, ro 'O Cl - - r^ r-- r^ vO ro CO rO CO ""O fO e u fco O :a - •^. I I 1 I I I I I I I m 'it M Tj- -^ lo c-i 30 CO » u-j ro ro tn M CO '*■ L*i r- -«j- M !z; 5 X •r, ^ CO c =3 t. (^ I CO M O r^ CO CO co o r- CO CO CO CO M ^ 't -*• ^ ■* t^ ^ \r\ \r\ t\ M PI PI M CI W ■^ ^ -). Spccli'alaiuihiisclic ViilcrsncliHiii^cii des Argons. 15 sind; aber v\'ii' koniilcn mit Hilt'c unseres lichtstarken Gitterapparates und sehr iichtemplindlicher Trocken- platten, diese Aufgabe din'chführen, wobei wir trotzdem sehr lange belichten mussten. Wir untersuchten Glimmlichterscheinungen bei Anwendung von Inductionsstrom mit und ohne Ein- schaltung von Leydenerllaschen, und zwar im 2 nun Rohr, weil dieses »rothes« und »blaues« Argonlicht beidenfalls gut wiedergibt. Es wurde vom Blau, X = 480G, bei (Ultraviolett) X = 3263, photographirt und es konnte nicht die geringste Verschiedenheit der Spectren am positiven und negativen Pole bemerkt werden, wed^r beim »rothen« noch beim ->blauen< Argonlicht (mit oder ohne Flaschen). Es kamen nach zwölfstündiger Belichtung in allen diesen Fällen die Spectren gut und reichlich ausexponirt auf der photo- graphischen Platte zum Vorschein, und zwar zeigten sich die Spectren des rothen Argonglimmlichtes am positiven und negativen Pole ganz identisch, sowohl bezüglich der Linienzahl, als auch der relativen Intensität der Linien. Auch die beiden Polspectren des »blauen« Argonlichtes (mit Leydenerflaschen) waren unter sich vollkommen identisch. Um zu zeigen, dass unsere Spectrumphotographien des Glimmlichtes sehr schöne Definition und vollkommene Klarheit aufweisen, reproduciren wir eine dieser Aufnahmen (Glimmlichterscheinung am positiven Pol ohne Flaschen. Expositionszeit: 12 Stunden) in Tafel II. Verschiedenheit des Glimmlichtspectrums des »rothen < und blauen- Argonlichtes (1. und 2. Argon- spectrum). Das die weiten Theile der \'acuumröhre erfüllende Glimmlicht bleibt beim Polvvechsel constant, ändert sich aber beim Einschalten und Ausschalten der Leydenerflaschen in den secundären Stromkreis. Schon äusserlich macht sich — analog wie bei der Farbe der leuchtenden Capillare — auch beim Glimmlicht eine Farbenänderung bemerkbar, je nachdem man mit oder ohne Flaschen arbeitet. Es ist auffallend, dass das Glimmlicht bläulich ist, wenn die Capillare vom roth leuchtenden Argon erfüllt ist und röthlich, wenn die Capillare das blaue Argonlicht (hei Einschaltung von Flaschen) gibt. Die Spectrum- photographie (von X = 4806 bis X = 3263) gibt genauen Aufschkiss über die Verschiedenheit der beiden Glimmlichtphänomene und zeigt uns, dass diese beiden Glimmlichtphänomene in sehr merkwürdiger Weise in Beziehung mit dem Lichte der Capillare stehen. Das Glimmlicht des ersten Argonspectrums bei 2 ;;/;// Druck enthält alle Hauptlinien und alle Mittellinien des Spectrums der blau leuchtenden Capillare (des zweiten Argonspectrums)! Während im Glimmlichte charakteristische Linien des ersten Argon- spectrums (in der Capillare) völlig fehlen, wie z. B. die Linien X = 4702, 4596, 4522, oder stark geschwächt erscheinen, wie 4251, 3834, bleiben andere Linien des ersten Argonspectrums im Glimmlichte gleichzeitig hell und deutlich vorhanden, z. B. 4335 ) ~ [, 4272, 4266, 4259, 4251, 4200, 4198, 4190, 4182, 4164, 4158, 4044, 3949, 3947, (Diese kommen im Glimmlicht, sowie rothen Capillarlicht des 1. Argonspectrums vor.) Weil aber dazu mit unerwarteter Llelligkeit manche Linien des blauen Argoncapillarlichtes kommen, wie z. B. 4545, 4277, 4131, 4104, 3946, 3944, 3850, 3561, 3559, 3545, so ändert sich das Aussehen mancher Liniengruppen des genannten Glimmlichtspectrums sehr, so dass es ganz merklich von jenem der roth leuchtendenden Capilare verschieden ist und sich mehr dem Spectrum der blau leuchtenden Capillare nähert. Beim Glimmlichte des zweiten Argonspectrums tritt bei vielen Linien das Gegentheil ein, indem nämlich keine der stärkeren Linien des 1. Argonspectrums fehlt, manche Linien des 2. Argonspectrums sogar schwächer sind als im Glimmlichtspectrum des 1. Argonspectrums, während viele Linien des zweiten Argonspectrums aber auch im blauen (zweiten) Argon - Glimmlichspectrum vorkommen. Somit correspondirt das Glimmlicht nirgend mit dem Capillarlicht und damit wird auch die Hypothese Wüllner.s, dass das Capillarlicht eine Summe des schwachen Lichtes im weiten Theile der Röhre (Glimmlicht) ist, hinfällig. 16 ./ .1/. Eilcr iiiul E. WiUiilii. Nachstehende Tabelle II gibt in übersichtlicher Darstellung die Resultate, wie sie mit demselben Kohre Anwendung desselben Stromes mit und ohne Leydenerflaschen die Glimmlicht- und Capillarlichtspectren ergeben. Wenn auch in diesei- Tabelle die Zahlen von Columne III imd IV' nicht völlig mit den in der grossen Tabelle III angegebenen Intensitäten der Linien des ersten und zweiten Argonspectrums überein- stimmen, so geben wir auch die nicht vollkommen übereinstimmenden Ziffern absichtlich dennoch hier an. Der Grund hiefür liegt darin, weil die Intensitätsziffern unmittelbar am selben Rohre beobachtet wurden, mit welchem die in ('olumne I und II angestellten Beobachtungen gemacht worden sind. Die kleinen Unterschiede in der Intensitätsangabe sind darauf zurückzuführen, dass die 2 ;;n»-Argonröhren das erste Argonspectrum nicht völlig rein geben und dass somit kleine Abweichungen in der Intensität thatsächlich vorhanden gewesen sind; ferner ist zu berücksichtigen, dass es schwer ist mit der lOtheiligen Scala die Intensitäten völlig übereinstimmend zu schätzen. Dennoch ist der Intensitätsvergleich der bald stärker auf- tauchenden Linien im Glimmlicht und in der Capillare mit oder ohne Flaschen aus unserer Tabelle leicht möglich und diese Tabelle gestattet es, sich über diese Verhältnisse ein klares Bild zu machen. Im Glimmlichtspectrum des Argons taucht eine sehr starke Linie X = 3961 "63 auf und eine zweite, welche mit der Argonlinie X =: 3944 fast coincidirt. Es sind dies zwei Aluminiumhauptlinien (X = 3961 -68 und 3944- 16), welche wahrscheinlich desshalb auftraten, weil der Spectralapparat direct gegen die Alumi- niumclektrode gerichtet war. Tabelle IL I 11 111 IV (llimmlicht Rothes Blaues Glimmlicht .Anmerkungen ohne Flasche J. mit 2 kleinen J. Capillarlicht J. Capillarlicht J. Flaschen ohne Flasche mit Flasche 2 in in 2 iniii 2 min 2 min 4800 t 4806 5 4806 5 4806 6 ,. 47Ö5 5 4795 3 47t'5 3 47Ö5 () 473Ö I 473') 5 473IJ 4 473'' ü 47^7 2 4727 4 4727 2 5727 ü — — 4702* 2 4702 I — — ' 4Ö58 4 4(158 3 4Ö5S 3 4058 ü 4628 4 4O28 4 4()28 4 — — 4609 5 4O09 4 4Ü09 5 4609 Il — — 459Ü' 2 459'' 4 — — 4590 4 4590 4 4590 3 4590 5 4579 5 4579 5 4579 3 4579 (1 4545 5 4545 4 4545 3 4545 ü » » — — 4522' 3 4522 4 — — * 4510 5 4510* 5 4510 i> — — * 4482 4 4482 4 4482 I 4482 () 4475 0 4475 I 4475 1 „ 4475 3 4431 4 443' (j 443' 5' 4431 7 4430 3 4430 5 4430 4 4430 (1 4426 <) 4426 5 4426 3 442Ö 5 4401 3 4401 ü 4401 3 4401 4 4400 3 440a l) 4400 3 4400 4 437'' 4 4376 4 — — 437'' I 4375 2 4375 2 — — 4375 I 437' 5 4371 5 437' 2 437' 5 4370 5 4370 5 4370 2 4370 5 4348 6 4348 5 434S 5 434S 8 4345 3 4345* 4 4345 5 4345 2 4335 3 4335' 5 4335 4 — — 4333 5 4333* 5 4333 5 * CharaUlcristisch für das 1 . S pcctnm des .\ri;{jns. '" ChaiE iktcristi ich für tlas 2. S pectruii des .Xrsjons. SpccIVLihiihilytischc Uiücr^nchimgen des Argoiia. 17 I II III IV ' Glimmlicht Rothes Blaues Glimmlicht ohne Flasche J. mit 2 kleinen l'laschen J. Carpillarlicht ohne Flasche J. Capillarlicht mit Flasche J. Anmcikungcn 2 mm 2 mm 2 mm 2 mm 43J2 I 4332 4 4332 4 4331 2 4331 4 — — 4331 s 4300 5 4300 5 4300 4 4300 2 * 428J 0 42S3 ö — — 4283 4 4277 5 4277 5 — — 4277 6 **: 4272 5 4272 5 4272 6 — — * 4266 5 426Ü 5 4266 6 4266 5 4259 5 4259 5 4259 5 — — * 4251 1 4251 4 4251 3 — ~ * 4237 3 4237 I — — 4237 2 4228 4 4228 4 4228 2 422S 5 4200 8 4200 8 4200 8 — — # 4198 8 4198 8 419S 8 — — » 4191 8 4191 8 — — — — 4190 8 4190 8 4190 7 — — * 4182 4 4182 4 41S2 6 — — * 4104 4 4164 4 4164 5 — — * 4158 0 4158 6 415S 7 — — ■K 4131 0 4131 4 4131 I 4131 4 **■ 4104 5 4104 5 4104 3 4104 5 ** 4082 2 4082 2 — — 4082 2 4080 I 4080 4 — — 4080 2 4079 2 4079 2 — — 407g 2 4077 I 4077 I — — 4077 2 4070 I 4076 I — — 407Ö 2 4072 6 4072 ü 4072 I 4072 5 ** 404Ü 4 4046 6 4046 3 — — * 4044 3 4044 3 4044 4 — — * 4043 I 4043 I — — 4043 I »» 4014 I 5014 5 4014 3 4014 4 3968 I 3968 I 396S I 396S 5 3961-63 10 3961-63 10 39Ö1.63 10 3961-63 10 (Alumini um- Ilauptli nie). 3949 S 3949 5 3949 0 — — * 3947 I 3947 3 3947 6 — — * 3946 2 3946 I — — 3940 5 ■»» 3944 i) 3944 3 3944 5 Mit LÜeser I-inic fallt die /.weite: Aiuminiumlinie nahe zusammen, wes- halb sie verstäi-kt (ver- breitert) erscheint. 3932 3932 3 — — 3932 2 •* 3928 3928 4 3928 3 3928 5 " * — — 3872 1 — — — — 386S 3868 4 3868 3 3868 5 *' 3S50 3850 4 3850 4 3850 5 3834 3834 3 3834 4 — — — — 3S2O I — — 3829 3 ** 3809 3S09 I — — 3809 2 * 3799 3799 3 — — 3799 2 * * 3796 379S 3 — — 3795 2 37S1 3781 I 3781 2 3781 5 3770 3770 I 3770 2 3770 2 3766 3766 1 — — 3766 I ** 3765 3765 I 37öS I 3765 2 3763 3763 I — — 3763 2 in» 3738 3 — — 3738 3 ** 3729 3729 5 3729 5 3729 (j ** 3718 3718 2 — — 3718 3 «» 3049 3*^49 1 — — 3650 I — — 3606 4 3O0O I 3606 2 »* 35S8 3588 5 3588 3 3588 6 ** 35«2 b 3582 ii 3582 6 * Chara •iteriNÜis ch für das 1. S >ectiiim des Argons. •* Chara kteristis ch l'ür das 2. S jectrum dss Argons. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXI\'. Bd. 18 ,/. M. Edcr und E. Valenta, Glimmlicht ohne Flasche 2 iinn 35S1 357Ö 35ÖS 35Ö1 3559 354Ö 3S45 35>4 3511 3509 3491 347Ö II. Glimmlicht mit 2 kleinen j Flaschen 2 mm 35S1 5 357Ö I 351^5 I 3561 5 3559 5 354Ö 2 3545 2 3535 4 3514 5 35'i 2 3509 2 3491 0 347Ü 4 III Rdthes Capillarlicht ohne Flasche l nun 357*> 35Ü5 35Ö1 355'! 354<) 3545 3509 349' 3470 IV Blaues Capillarlicht mit Flasche 2 nun 35«' 6 3570 5 35t>5 6 3501 0 3559 3 3546 4 3545 4 3535 2 35'4 5 351' ,i 3509 3 3491 ö 347Ö 4 Anmerkungen * Charakteristisch für das 2. Spectrum des Argons. Über das spectrale Verhalten von stickstoffhaltigem Argon. Wir Hessen das uns zur Verfügung stehende Argongas in zwei Serien von Röhren durch Herrn Götze in Leipzig fällen. Bei der zweiten Serie wurde das wieder aufgefangene Gas verwendet und waren dabei sehr geringe Mengen Stickstoff in dasselbe gelangt. In der That gab das letzte Argon in Vacuumröhren bei 2 — 3 nun Druck gefällt zu Beginn des Durcii- schlagens des Funkens ein gelbliches Glimmlicht im weiten Theile des Rohres, aber dieses Licht verschwand nach wenigen Minuten des Funkendurchschiagens ebenso, wie Andeutungen des Quecksilberspectrums und es trat das blaue und rothe Argonlicht in der Capillare des Rohres prächtig hervor. Bei Röhren, welche mit Gas von höherem Drucke gefällt waren (ö bis 20 mm), hielt das orangegelbe Licht länger an und während dieser Zeit konnten auch durch Fun- und .Ausschalten von Flaschen beim Durchschlagen des Funkens den Wandel vom blauen ins rothe Argonlicht in der Capillare nicht erzielt werden. Erst nach stundenlangem Durchschlagen des Funkens (mit Flaschen) war das Gas soweit gereinigt, dass die charak- teristischen Argonerscheinungen in der Capillare auftraten. Dies dauerte bei unseren Aluminiumelektroden beim 2mm-Rohre beiläufig zwei Stunden, beim 20 ww-Rohre 8 bis 12 Stunden und es konnte überhaupt nur durch sehr kräftige Funken, welche die Aluminiumelektroden ins beginnende Glühen versetzten, diese Selbstreinigung des Röhreninhaltes erfolgen. Es soll hier bemerkt werden, dass bei geringem Drucke die Wände der Röhren rasch sich init einem Platin- respective .Muminiumspiegel bedecken, während dies bei grösserem Druck nur langsam geschieht. Wir untersuchten das Spectrum derartig frisch gefüllter Röhren und fanden im 20;;////- und |(>;;/;;/-Ruhre stets nur das reine Stickstoffspectrum und nicht die Spur der charakteristischen blauen und ultra\'iolctten Argonlinien, welche bei reinem Argon überaus kräftig hervortreten. Daraus geht hervor, dass thatsächlich kleine Verunreinigungen von Stickstoff das Erscheinen des Argonspectrums verhindern. (Über Collie und Ramsay's, Untersuchungen s. w. unten). Bei andauerndem Durchschlagen des Flaschenfunkens tritt das Argonspectiiim immer reiner hervor. Im blauen bis ultravioletten Theile des ersten Argonspectrums sind es namentlich die Linien X r= 4702, 4628, 4596, 4522, 4510, 4345, 4335, 4333, 4272, 4266, 4259 insbesonders die Gruppe 4200 bis 4158, ferners 3949 und 3947, welche neben anderen schwachen Linien hervortreten. Beim längeren Durchschlagen des Funkens bleiben nur inehr die Kanten der Stickstoffbanden übrig, welche ebenfalls bald verschwinden und dem reinen Argonspectrum Platz machen. In Stickstoff aus atmosphärischer Luft dargestellt, konnten wir niemals Argonlinien entdecken, so sehr wir uns auch bemühten. Es werden offenbar die kleinen .Argonmengen total durch den Stickstoff erdrückt Spcc/rahiiialji/sclii riifcrsncJutitgc-ii cfcs Argons, 19 und eine allmälige Entfernung des Stickstoffs durch tagelanges Durchschlagen des Funkens gelang uns nicht soweit, dass wir das Auftreten des Argonspectrums hätten constatiren können. Der Grund dürfte darin gelegen sein, dass in zugeschmolzenen Vacuumröhren zu Folge der Absorption des Stickstoffes die Verdünnung sehr langsam, aber dennoch, an den Glimmlichterscheinungen kenntlich, steigt und schliesslich eine so hohe Grenze erreicht, dass das Argon keine günstigen Bedingungen für das Auftreten der dasselbe charakterisirenden Spectren findet. Die Anwesenheit selbst kleiner Mengen von Stickstoff ruft grosse Ver- änderungen im Argonspectrum hervor, wie Rayleigh und Ramsay angeben und später Collie und Ramsay' weiter ausführten. Sie beobacliteten, dass in einem Rohre mit Platinelektroden das Stickstoff- spectrum verschwindet, wenn die elektrischen Entladungen vier Stunden lang einwirken gelassen wurden. Auch Magnesiumelektroden entfernen alle Spuren von Stickstoff, doch wird aus dem Magnesium Wasser- stoff entwickelt (der wahrscheinlich schon früher vom Magnesium absorbirt worden war). Auch Crookes beobachtete die Absorption von Stickstoffspuren aus Argon in \'acuumrühren, wenn der elektrische P\mke durchschlägt. In seinen Röhren, welche Argon von 3 mm Druck enthielten, verdampft das Platin^ legte sich am Glase des Rohres an und absorbirte den rückständigen Stickstoff. Ähnlich kann man das Argon durch längeres Durchleiten reinigen, wenn man Aluminiumelektroden verwendet, welche auch den Sauerstoff absorbiren.-' h'gend welche Coincidenz der vielen Argonlinien mit den .Stickstofflinien des St'ckstoffspectrums erster und zweiter Ordnung (Banden und Linienspectrum) konnten wir nicht nachweisen und es ist uns nicht gelungen, auch nur die Spur eines Bandenspectrums beim Argon zu erhalten, was bei anderen Ele- menten in der Regel gelingt. Das Verhalten des Argons ist in dieser Beziehung ein ähnliches, wie jenes des Wasserstoffes, bei welchem die Spectren verschiedener Ordnung stets Linienspectren sind. Übrigens ist der Nachweis, dass dem Argon im Ultraviolett ein so helles linienreiches Spectrum zu- kommt, insi)fei-ne bemerkenswerth, als der Stickstoff in diesen Bezirken eine äusserst geringe Lichtkraft ' J, N. Collie und Ramsay stellten sorgfältige Untersuchungen an, um zu ermitteln, welche Beimengung an einem fremden Bestandtheil ein Gas haben kann, ohne dass seine spectroskopischen Merkmale verschwinden. Es ergab sich, dass das Spectrum manchen Gases bei bestimmter Beimengung eines fremden Gases verschwindet, aber bei einer weiteren Verdünnung wieder auftritt. Sie untersuchten namentlich Helium und Argon nebst Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff. Bezüglich des Argons fanden sie, dass ein Theil Stickstoff in 1200 Theile .Argon bei einem Drucke von 1 iiiiii noch erkennbar ist, bei Verminderung des Druckes auf O'liiiin erlischt das Stickstoffspectrum. Viel schwieriger ist der Nachweis kleiner Mengen von Argon im Stick- .stoff; da das Stickstoffspectrum dominirt, ist es zweifelhaft, ob man spectroskopisch einen niederen Procentsatz von Argon im Stickstoff erkennen kann. Während ausserordentlich kleine Mengen von Wasserstoff und Stickstoff im Argon, sowie auch im Helium spectralanalistisch erkennbar sind, so ist es umgekehrt nicht möglich, kleine Mengen von Argon und Helium in den erstgenannten Gasen zu erkennen, sondern es müssen grössere Mengen Argon und Helium vorhanden sein, um nachweisbar zu sein. Ebenso ist ein grosser Gehalt von Helium bei Gegenwart von Argon erkennbar (z. B. 25 Procent Helium bei 0'09 bis 0'02h/h( Druck ist eben noch nachweisbar, bei 3 5 hhh Druck aber verschwinden die Heliumlinien bereits, bei 1-7 mm Druck geben sich 80 Procent Helium noch deutlich zu erkennen); im Argonspectrum ist die orangegelbe Linie und die erste grüne Gruppe der Argonlinien sehr beständig. Zum Nachweis des Heliums ist die gelbe Linie (D^) wenig geeignet wegen ihrer Coinci- denz mit einer der gelben Stickstoffbanden. Dagegen sind die grünen Heliumlinien beständiger und leichter zu identificiren. Bei abnehmendem Druck nimmt im reinen Heliumspectrum die gelbe Linie rascher an Lichtstärke ab als die grünen Linien (Zeil- schrift f. phys. Chemie. 1896, Bd. 19, S. 701). Friedländer Hess während längerer Zeit durch Argon, welches vermuthlich etwas Helium enthielt, den Funken schlagen (Platinelektroden); es verschwand allmälig das .'\rgonspectrum. das Spectriim des Capillare war nur mehr das zweite Argon- .spectrum (wie wir dies früher schon beschrieben haben, Eder und Valenta), dann war das ,'\rgonspectrum fast ganz ver- schwunden und ein Platinspiegel bedeckte einen Theil der Röhre, dann blitzte die gelbe Haliumlinie D^ auf und verschwand bald, weshalb Friedländer schloss: das Platin reagirt nach längerer Einwirkung auf Helium, ähnlich, wie dies Troost und Ouvrard für Magnesium (Comptes rend. Bd. 1'21, S. :!94) und Brauner für Alumin um (Chem. News. Bd. 71, S. 217) nachgewiesen haben. (Zeitschrift f. phys, Chemie. Bd, 19, S, 665). — Vergl, auch Mugdan, Argon und Helium (Stuttgart 1896, bei F. Enke). - Crookes nennt dies »elektrische Verdampfung« (Vergl. d. diesbez. Abhandl. »Roy. Soc. Proc. 1891, Bd. 50, S. 88). •' Interessant ist die Beobachtung, welche wir mit .\luminiumelektroden bei unseren Argonuntersuchungen wiederhol! machten. Bei Röhren von 3mm Druck und .Muminiunielektroden bildet sich beim Gebrauche sehr rasch ein metallischer spiegelnder Beleg der Innenwände und die negative Elektrode beginnt selbst bei Verwendung von nicht besonders hochgespannten Inductions- strümen tsu glühen und glüht dann, wenn der Strom ausgeschaltet wird, kurze Zeit nach. Bei diesem Vorgange schmilzt die Drahtelektrode zu einem kleinen Klümpchen zusanuiien, ohne dass die Rohre sonst Schaden leiden würden, 3* 20 J. M. Edcr luul E. Valcula, unter sonst gleichen Verhältnissen aufweist und sich derartig anders verhält, dass man wohl zu der Annahme berechtigt ist, dass Stickstoff und das Argon nicht zu verwandten Elementengruppen gehören. Friedländer' erwähnt, »dass die violette Linie X ^ 4200 entweder dem Argon und StickstofT gemein- sam sei oder dass der StickstofTlinie X ^ 4200 eine Argonlinie so nahe liege, dass sie nur um Hundertel u.[j. differiren«. Aus unseren .Messimgen ergibt sich deutlich, dass die fragliche Linie keine einfache, sondern (4200 ■ 79 eine intensi\-e Argondoppellinie von der Wellenlänge X ^ j .Tno ^a '^'- (^^''^ bereits Crookes wahrnahm), ^'41 98 ■ 40 welche in dem reinen Argonspectrum stets vorkommt, jedoch nur im ersten Argonspectrum zu grosser Helligkeit gelangt, dagegen im zweiten Spectrum stark zurückbleibt, was besonders von der brech- bareren Componente gilt. Im Stickstoffspectrum finden sich, wie Hasselberg- nachwies, mehrere Linien an einer eng benachbarten Stelle (von der Wellenlänge 4201-7, 4201-0, 4200-3 im positiven Bandenspectrum, reducirt auf Rowlands Normalspectrum), welche bei geringer Dispersion den Eindruck einer stark mit der obigen Argonlinie coincidirenden Linie machen, während thatsächlich keine Coincidenz vorhanden ist. Einfluss von Wasserstoff, Kohlenwasserstoffen und Quecksilberdampf auf das Argonspectrum. Wasserdampf ist dem Argonspectrum schädlich, selbst wenn nur kleine Mengen (zu Folge unvoll- kommenen Trocknens beim Evacuiren) vorhanden sind. Es entsteht beim Durchschlagen des Funkens alsbald Wasserstoff, welcher die F'arbe des Argonrohres ändert und so constant auftritt und das Spectrum dominirt, dass man sogar die Farbenänderung von Roth in Blau beim Einschalten von Leydenerflaschen nicht mehr wahrnimmt. Die Wasserstofflinien treten kräftig hervor und die Argonlinien kommen kaum zum \'orscheine. Es ist also nöthig, das Argon vor dem Fällen in die Röhren mit Hilfe \'on Phosphorpentoxyd sorgfältigst zu trocknen. In ähnlicher Weise wirken Spuren von Kohlenwasserstoffen störend. Wir ver- kitteten die Röhren mittels C'anadabalsam mit den als Verschluss dienenden Ouarzplatten, welche auf den verbreiterten Rand der Röhren aufgeschliffen waren. Die Spuren von Kohlenwasserstoff", welche beim Evacuiren der Röhren aus dem schon längere Zeit erhärteten Canadabalsam ins Innere des Rohres drangen, änderten die Farbe der Argonröhren beim Durchschlagen des Funkens und waren im höchsten Grade störend, so dass wir mit solchen Röhren das äusserste Ultraviolett mit dem Quarzspectographen nicht feststellen konnten. Dies gelang uns erst mit Röhren, welche einen Ouarzconus mit planparallelen Flächen besassen, der sorgfältig eingeschliffen und nur mit äusserst wenig Talg gefettet worden war. Die kleinen Spuren von Quecksilberdampf, wie sie imter Umständen heim Evacuiren der Röhren mit der Quecksilberpumpe in die Argonröhren gelangen, störten uns nicht; jedoch konnten wir das Auftreten einiger weniger Ouecksilberhauptlinien beobachten. Stark und auffallend trat nur im brechbarsten Theile des ersten Argonspectrums die starke Quecksilberlinie X ^ 2536-7 auf; wir erwähnen dies, weil das Auf- tauchen dieser Linie x'ielleicht zu Irrthümern Anlass geben könnte. Diese Ouecksilberlinie verschwindet aber beim Einschalten von Flaschen und es bleibt nur das 2. Argonspectrum übrig. Über die günstigste Beobachtungsart zur Identificirung von Argon. Soll in Gasgemischen Argon nachgewiesen werden . so ist dasselbe \'om Stickstoff mittels der Rayleigh'schen Methode zu trennen, nachdem x'orher das Gas sorgfältigst getrocknet und etwa vor- handene Kohlenwasserstoffe durch Verbrennen im Kupfcroxydi-uhre und Absorption der Kohlensäure und des Wassers entfernt worden sind. Die Sammelgefässe, sowie das Quecksilber müssen sorgsam getrocknet sein; ebenso ist das Gas nach der Behandlung mit glühendem Magnesium \'on Wasserstoff und Wasser zu befreien. Der ersterc wird I Zeitschrift f. phys. Chemie 1896, S. ()6I. • '-' W.itt, Index of Spectiii. SjK'cfrühiiuüvfistlic J'iilcrsuchuut^cu des Argons. 21 durch Verbrennung, das Wasser durch Überleiten des Gases über Phosphorpentoxyd entfernt; nur auf diese Weise ist das Auftreten von Wasserstoff im Argongase zu vermeiden, welches die Spectren sehr störend beeinflussen würde. Dichtungen der Rohre mit Canadabalsam sind zu vermeiden und am besten ist die Füllung im angeschmolzenen Glasrohre vorzunehmen, denn der charakteristische Theil des Argon- spectrums dringt durch die Glaswände der Röhren hindurch, so dass Quarzverschlüsse zur Identificirung des Argons entbehrlich sind. Spuren \-on Stickstoff sind störend (s. S. 18), verschwinden jedoch von selbst, v/enn man den Flaschenfunken bei Verwendung von Aluminiumelektroden genügend lange hindurch- schlagen lässt, bis beim Ein- und Ausschalten der Lej'denerflaschen der Farbenwechsel von Blau in Roth in der Capillare sichtbar wird.^ x^rgon reagirt viel später auf Aluminium. Es ist empfehlensvverth, einige Rohre bei 2 mm Druck zu füllen, welche namentlich im optisch hellen Theile beim Ein- und Ausschalten \-on Leydenerflaschen das charakteristische erste und zweite Argonspectrum geben und zu photogra- phischen Aufnahmen, besonders zur Identificirung des zweiten Argonspectrums dienen. Ferners kann man Röhren bei 5 mm Druck füllen, welche besonders zur Aufnahme des ersten Argon- spectrums dienen, jedoch sind derartige Röhren entbehrlich. Eventuell können noch Röhren mit 20 mm Druck hergestellt werden, welche zur Herstellung des dritten Argonspectrums dienen, wobei zu hoffen ist, dass fremde Gase, welche bei diesem Drucke noch keine \'erbreiterungs- oder Verschiebungsphänomene aufweisen, deutlicher neben .Argon hervortreten. Tabelle III. (Wellenlänge der Linien der Argonspectren, bezogen auf Rowland's Normalspectrum.) Crookcs Kayser Eder und Valenta •rothes« >blaues« »rothes« »blaues« reines I. reines II. weisses III. Argon- spectrum (1. Spec- trum) Argon- spectrum (2. Spec- trum) Argon- spectruin (1. .Spec- trum) Argon - spectrum (2. Spec- trum) Spectrum (rothes Argon- spectrum) Spectrum (blaues Argon- spectrum) Misch- spectrum des I. u. 11. Spectrums Spectrum 20 mm Druck Öl- condensutor .\nnicikungcn zu 111. weisses Spectrum \ / X ( >, i X i X \i X , »■ 1 X \i X i _ 7723'4 2 „ 7640 2 — — 7635-6 2 — — > — — — — — - — — — 7515-1 2 — — — — — — — — 7506 4 — — 7503-4 2 — — 0 — — — — — — 7377 3 — — 7383-9 2 — — — — — — — — 7263 2 — - 7271 6 I — — — — — — — — — — — — 7146-8 I — — T3 — — — — — — 7056-4 IG — — 7066-6 7 — — % c — — — — — — — — — — 7029-2 I — — flj tn — — — — — 6965 • 6 9 — — 6964 8 8 — — — — — — — 6842 2 — — 6937-8 6870Ö I I — — — — — I — — - — — — — 67S6-5 I — — S.1 — — — — — — Ö754 b — — 6752-7 3 Ö684 - 2 2 3 C — ~ — — — - 66Ö4 li — — 6Ö76-5 3 0644 2 3 M — — — — — — — — 6O28 4 — 6038-0 2 — — — — — — — - — — -- — Ö482 8 I ■S "^ — — — — — — O407 9 — — 6415-2 .S — — 5 JC. — — — — — — 6377 2 — — Ö384-5 2 — — "> in — — — — — — — — — — 6368-0 I — — ?^ ^0 — — — — — — 6302 4 — — 6307-8 I — — — — — ~ — — 6281 2 6290-8 2 6243-7 2 03 z " — I I — — 6232 4 — — ~ — (U — — — — — — — _ _ — 6217-5 I 6215-6 ( ij — — — — — — 6210 6 — _ 6212-5 2 — — ■^ — — — — ~ t)i73 () ('173 6 6172-9 2 6172 3 j ' 1 Der Gehalt eines Gases an Feuchtigkeit und Stickstoff kann zu Irrthümern Veranlassung geben, weil eine schwache Farhenänderung der Capillare beim Ein- und Ausschalten der Flaschen und Variabilität der grünen, rothen und blauen Linien auftritt, indem je nach der Art der elektrischen Erregung bald das Wasserstoff- und bald das Stickstoffspectrum dominirt. Bei einiger Übung ist aber ein Irrthum ausgeschlossen, insbesonders wenn man sich der photographischen Methoden bedient. 99 J. .V. Eil er und E Wilciita. Crookes Kaj' ;er Eder und Valenta >rothes« »blaues« »rothes. > blaues« reines I. reines 11. weisses III. Argon- Argon- Argon- Arg.iii- Speclrum Spectrum spectrum des I u II Spectrum spectrum spcctrum spectrum spectrum (rotlies (blaues 20 III tu .\nmcrkungcn (I. Spec- (2. Spcc- (1. Spec- (2. Spec- Argon- Argon- Spectrums Druck 01- zu III. weisses Spectrum Irum) trum) trum) trum) spectrum) spectrum) condensator X <■ l 1 '■ X i /, (■ X \i ). i ■>^ \i 6170-3 j c . _ — - — - 6155-2 I - -1 1 c -S ^ c= _ — — — — — ">43 2 — — 6145-6 2 — S - ^ -~ Sü — — — — -- — — — — 6140-9 I ffl 5^ g g — — — — _ 6l20 0 — _ 6114-1 ? E ;= 05() 2 — — 6059-5 4 — — = =:-S P ■= — — — — — — — — — 6052-7 2 — — c ? — — — — — — 6045 3 — — 6043 - 0 4 — — 6043-68 I — — — ~ — — 6038 8 603S 8 6031-5 5 — — 6032-69 3 6032 -<)9 2 — — — - — — — — 6025 -s — — — — — — — — — - _ _ — — 60 1 3 - 6 — — — — — — — — — ~ ~ — — 5999-5 — — — — — — — — — — — — — — 5987-5 — — — — — — — — — — — — — — 5943 5 — — — — — — — — — — 592Ö 4 5926 4 5928-5 2 — — 5928-6r I 5928-6: I — — — — 5909 () _ — 5912 22 4 — — 5912-48 4 5912-48 I — — — - 5887 6 — — 58SS-93 3 — — 15889-02 3 5889-02 I — — — — — -^ — 5882-78 2 — — I5S83-03 2 — — — — — " 5858 4 _ — 5860-6 2 — — 5860-69 2 — — — — — — 5834 2 5834-63 2 5834 63 Von Orrangeroth bis circa ), =: 4500 continuirliclies Spectrum, welches sich über das ganze Ultraviolett, jedoch viel scliwächer hinzieht. Das Maximum liegt im Gelbgrün _ — — 5832-3 2 — — — — — — — - — - 5803 I — - 5802-4 I — - 5802-45 2 — — — — — — 577' 2 — — 5772-5 I — — 5772-52 3 5772-52 I — — — - 5746 6 — — -- — — 5739-87 5 5739-87 2 ~ " 5739-87 I etu-as unscharl nach Ruth zu I — I I I 5701-19 5691-94 I I 5691-94 \ — ^ — — _ — — — 5690-1 I — — 5690- 19 3 5090- 19 I — — — — SÖ83 2 — — 5683-0 I — — 5082-26 4 5632-20 I — — — — — — 5Ö59-4 I — — 5659-47 4 5659-47 2 — — — 5651 9 - - 5650-90 4 - - 5651-03 5049-02 5641-74 8 3 2 5651-03 5649-02 5641-74 5 I I - - 5651-03 2 nach Ruth zu verbreitert — - — ^ - — — 5639-39 I 5639-39 I — — — — - - — - - - - - 5637-68 5635-91 5624-06 5621-28 1 2 I 2 5635-91 5624- 06 1 I - - - - — — _ — — — 5618-30 3 5618-30 I — — ~ — 5610 9 — - — — — — 5607-44 8 5607-44 6 -- — 5607-44 3 gegen Roth zu verbreitert — — - 5606 -84 5 — " — — — — — - " - — — — — 5599-6 I — — 5600-91 2 — — — — — — — - — — — — — 5597-89 5 5597-89 3 — — 5597-89 I etwas unscharl — — — — 5589-4 I 5582-20 3 5582 -20 I — — 5582-20 I dto. — — — — 5581-3 I — — — — — — — — — — _ — — — — — — — — — 5577-98 2 — — — — 5567 2 — — 5572-71 3 — — 5572-87 6 5572-87 4 — — 5572-87 2 etwas unscharl, nach rotli verbreitert — _ _ _ — - 5559-93 3 5559 93 2 c iT 5559-93 I dto. SSS7-C IG — 555S-80 5 — — 5559-02 6 5559-02 5554-37 8 2 Regic sselb es um 5559-02 j dto. — — — -- — — — — 5534-73 I 5534-73 1 j. -s .s i — — — -- — — — — — 5529-'8 I 5529-18 I '/l 13 •— 5062 ■ 19 5017-33 5009-43 5490-37 5473-76 5467-41 5459-57 5457-75 5451-95 5443-54 3 5442-54 5440-28 5421 -68 5410-76 5394-20 5373-76 5254-79 5253-09 5221 -65 5I87 47 5177-81 5162-59 5151-74 5118-55 5060-39 5054-54 5049-18 5490-37 5473-76 5467-41 5457-75 5454-7 5451-95 5443-54 5442-54 5440-28 5421-68 5410-76 5407-70 5402-95 5397-90 5394-20 5373-76 5306-04 5287-24 5265-05 5254-79 5253-09 5221 -65 5217-17 5187-47 5177-81 5170-50 5166-0 5162-59 5151-74 5145-57 5142-20 5126-14 5"8-55 5090-81 5076-25 5062-35 5060-39 5024-47 3 5017-46 8 5009-63 4972-40 sz •Ti C c rn tf) fl) 0 c tu a. 5806-04 5287-24 5254-79 5253-09 5221 -65 5187-47 5177-8 5170-50 5166 03 '5162-59 5151-74 5145-57 5142-20 5118-55 5062-35 5060-39 5054-54 5049-18 5017-46 5009-63 4972-40 5451-95 5443-54 5440- 28 5421 -08 stark nach Koth verbreitert etwas unscharf nach ruth verbreitert 5306-04 5287-24 5221-65 5217-17 5187-47 5170-56 5166-0 5162-59 5145-57 5142-20 5062-35 5017-46 5009-63 4972-40 ziemlich scharf nach beiden Seiten hin; hat einen anderen Charakter als die vorhergehenden dto. etwas unscharf verschwommen, nach beiden Seiten hin gleichmässig un- scharf nach Roth etwas verbreitert ziemlich scharf, nach bei- den Seiten hin gleichmässig verlaufend dto. undeutlich ziemlich scharf, nach bei- den Seiten hin gleichmässig verlaufend dto. dto. dto. dto. dto. 24 ./. .1/. Edcr lind E. Valciila, Crookes »rothcs« Argon- spectrum (,1. Spec- trum) >blaues« Argon- spcctrum (2. Spec- trum) Kayser »rothes< Argon- spcctrum (1. Spec- trum) »blaues« Argon- spectrum (2. Spec- trum) Eder und Valenta reines I. Spectrum (rothcs Argon- spectrum) reines II. Spectrum (blaues Argon- spectrum) Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrum weisses III. Spectrum 20 III III DrucU Öl- condensator \ Anmerkungen zu 111. weisses Spectrum 4965-5 4 493S 4S79 4701 '2 4629-5 4594-5 4514-0 4509-5 4965-5 2 493b 4879 4847-5 4805-0 476J-O 4734 5 4720-0 4656-5 4Ü08 - o 4579-5 4543-5 4509-5 4889-4 4882-3 4849-9 4807 8 4768-; 4738-2 4732-4 4702 50 4628-62 4596-21 4522-39 4510-85 4965 • 24 4933 41 4880*00 4847 -9Ö 3 4S06 17 4765-03 4736-07 4727-03 4658-08 4637-35 4609-74 4590-08 4579-53 4545-2: 4503-11 4895-01 4888-21 4768-79 4753-02 4746-82 4730-03 4702-40 4658-04 4647-45 4028-60 4609-73 4O02 -03 4596 30 4523 54 4522-49 4510*90 4501-66 4965*38 4955'3i 4949-53 4943-17 4933-49 4905*05 4893-57 4888 -88 488S 21 4882*46 4880* 14 4867*72 4866* 14 4861 .44 4847 • 94 4834-32 4819-43 4806 - 1 7 4792-29 4791-49 477' 75 4765*04 4754-64 4736-03 4727*00 4708-66 4702 40 4058-04 4640 - 2 4637-35 4609-73 4590-05 4579-53 4565-42 4564-55 4563-87 4561 -20 4547*88 4545-26 4535-70 4530-73 4503-15 4498*68 4491*22 4965-38 4955-31 4933-49 5895-01 4888-21 4880- 14 4866- 14 4847-94 4S06 17 477'-75 4768-79 4765-04 4753 04 4746-82 4736-03 4727*00 4708 66 4702-40 4658-04 4640- 21 4032-35 4628-00 4009-75 4590-30 4590-05 457953 4564-55 4563-87 4545 20 4535-70 4522-49 4510-90 4503-15 4498-68 4491*22 4965.38 4943-17 4933-49 4905*04 4888*88 4880. 14 4807*72 4866-14 4 4847^94 4806 17 4771-75 4765 04 473"-o3 472700 4058-04 4037-35 4009-75 4590-04 4579-53 4545' 4491-22 ziemlich scharf, nach bei- den Seiten hingieichmässig verlaufend dto. dto. dto. dto. dto. dto. dto. dto. dlo. dto. dto. dto. dto. dto, dto. dto. dto. dto. dto. undeutlich, cntsp. II. ziemlich scharf, nach bei- den Seiten hin gleichmässig verlaufend Spcctrahiualytisdie Untersuchungen des Argons. Crookes Kayser Eder unc Valenta »rothes« »blaues« »rothes« »blaues« reines L reines II. weisses III. Argon- spectrum Argon- spectrum Argon- spektrum Argon- spectrum Spectrum (rothes Spectrum (blaues spectrum des 1. u. 2. Spectrums Spectrum 20 mm .\nmerkungen (1. Spec- (2. Spec- (1. Spec- (-2. Spec- Argon- Argon- Druck 01- VM Hl. weisses Spectrum trum) trum) trum) trum) spectrum) spectrum) condensator X i X 1 i ), i X i >. 1 i X i X i X i 1 4488 -42 4 " 4482-00 5 4481-99 ' 4481-99 b 4481-99 3 4481-99 5 ziemlich scharf, nach bei- den Seiten hin gleichmässig verlaufend — — 447S-3 ü — — 4475-02 2 — - 4475-15 2 4475-15 1 — — — - - - - 4400- 08 2 - - 4460-70 2 4460- 70 I 4450-22 3 sehr stark verbreitert, entsp. II. — — — — — — 4449-12 2 — — 4449-13 2 — — — — — — — — — — 4443-55 1 — — 4443 '50 1 — — — — Z — — — z 4439 - 54 I I 4439-50 1 ~ z 4434-62 2 dto. — — — — — — 4434-04 2 — — 4434-10 3 4434-10 I — — — — — — — — 443 I ■ I 7 4 4431-10 2 4431-16 4 4431-16 2 4431-13 4 — — — — — — 4430- 3Ö 0 4430-35 1 4430-35 4 4430-35 2 443035 5 ziemlich scharl I I 4420 5 10 z z 4426-17 9 4420- ib 4424-09 3 4426- 16 8 4426- 16 6 442b- ib 8 dto. dto. — — 4422-5 10 — — 4421 -11 I — — 4421-06 2 4421 -06 1 442 1 - 06 4 — — — — — — 4408- 10 I — — 4408-00 1 — — — — dto. — — — — — ~ 4401 - 10 5 4401-19 2 4401-19 6 4401-19 4 4401-19 6 — — 4399-5 10 — — 4400 -27 3 4400-25 3 4400 25 5 4400-25 3 4400- 25 5 dto. — — ~ — — 4383-90 2 — — 4383-94 2 — — — — dto. — — — — — — 4379-83 6 4379-79 2 4379-79 b 4379-79 4 4379-79 b — — 4376-5 9 — — 4370-11 3 — - 437Ü-15 2 4376-15 2 4376- 15 4 dto. 4375-20 4371-50 4 4371-4" 1 4375-25 4371-46 1 0 4371 46 2 4371-46 6 dto. — — 4369 0 9 — — 4370-93 4 — — 4370-92 0 4370-92 2 4370-92 6 dto. — — — — — 43b7-95 I — — 4368-04 I — — 4368 04 I dto. — — — — 43''>3-97 I — _ 4363-94 4 — — 4363 94 I — — dto. — — — — — 4362-23 2 — — 4362-20 ■3 — 4362-20 3 — — ~ — — — 4352-37 4 ~ — 4352-40 5 — 4352 40 5 dto. — — 4348 5 10 — — 4348-22 10 4348-11 3 4348-11 10 4348-11 5 4548-11 10 dto. 4345-0 5 — — 4345-32 4 -4345-33 I 4345-27 10 — — 4345-27 5 — — dto. — — — — — 4343-90 2 — — 4343 - 90 2 -- — — — — — — — " — 4337-24 I 4337-20 I 4337 20 I 4337-20 1 — — — — — — 4335-49 4 -433547 I 4335-42 8 — — 4335-42 8 — — 4333-5 9 4333-5 9 4333-7' () '-'4333-70 2 4333-05 () 4333-65 I 4333-65 5 4333-65 2 — — — — — — 4332 21 3 — — 4332-20 3 4332-20 I 4332-20 5 dto. - - — - ~ - 4331-35 6 4331-31 4321-77 4312-27 I 2 4331-31 8 _ 433i'3i 4 4331-31 8 dto. dto. — — — — — — 4309-31 2 — — 4309-31 2 - - 4309-31 -3 ziemlich scharf — I I 4304-03 I I I I 4300-82 3 I 4300-82 3 dto. 4300 5 9 — — 4300-25 b 4300 -82 2 4300- 18 10 — — 4300- iS 5 — — 4299-00 9 — — 4298-22 I 4288-06 I 4298-20 1 — — - - - - - - 4283-05 3 4278-21 I 4283-03 5 4283-02 3 4283-03 4278-02 4 5 scharf sehr stark verbreitert, entsp. blau II. — — 4277-0 3 — — 4277-72 6 4277-65 1 4277-65 10 4277-65 2 — — — — — — — — 4275-33 I — — 4275-34 4 4275-34 1 — — 4272-0 8 4272-0 7 427230 b — — 4272-29 10 — — 4272-29 8 4272-29 1 ziemlich scharf 4266-0 4 4266-0 6 426Ö-43 5 4266-68 6 4206-44 4265-38 10 2 4266-44 8 4266-44 10 4266-44 8 dto. 4259-5 9 4259-5 S 4259-49 7 - - 4259-50 10 4255-73 1 4259-50 4255-73 8 I 4259-50 2 dto. 1 Di • 1 II II ese Linie tritt nur in stärksten Flaschenfunken im 0 1 um Rohre au 1 f, nicht aber 1 im normalen 2. Spectrum. - Diese Linien führt Kayser nur in seiner älteren Tal 3elle (Chemie al News) , ni cht aber in d en späteren (Sitzungsber. d. Berliner Akad.); in derThat sind dieselben charakteristisch für das »rothe« ( 1.) Spectrum nicht aber ff r das »blaue. (2.) Spectrum, wie auc h j lus unsere 1 B eobachtu nge n hervorg eht Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. •26 J. M. Ell er II ml E. Valcitla, Crookes »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) 4251-5 4201 "O 4i98'o 4i9i"5 4183-0 4164-5 41595 »blaues« Argon- spc-ctium (2. Spcc- trum) 4150-5 425'5 4228-5 4201 'o 4198-0 4191-5 4183-0 Kayser »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) ). 4251 33 4205 -Ol 4104-5 4159-5 4"3"-5 41050 4200-80 4198- iG 4191-84 5 190 84 4182-00 4164-31 4162-91 4158-72 4154 66 » blaues < Argüu- spectrum (2. Spec- trum) ). I i Eder und Valenta reines I. Spectrum (rothes Argon- speetrum) 4237-40 4229-81 4229-02 4228-31 4227-15 4222-84 4218-84 4203-6 4202- I 14199-23 41S9-77 4183-11 4179-48 4178-50 4156-30 4146-76 4i3'-9i 4112-9: 4104-11 4099-60 4251-27 4247-68 422S ■ 27 4212-37 4210- 14 4202- 1 1 4200-75 419S-40 (4191 -02 14190-85 41S2-03 4164-36 4158-65 4152-97 415O-IS 4147-36 4141-65 4134-48 4^1 1 95 4104- 10 reines II. Spectrum (blaues Argon- spectrum) Misch- spectrum des I. u. 2. Spectrums weisses III Spectrum 20 mui Druck Öl- condensator 4237-34 4228-27 4227-14 4222- 76 4218-79 4203-54 4202- 4200-75 4191 -02 4190-85 4182-03 4179-45 4178-58 ■-'4182-97 -4I75-25 ■•i4i74-20 -'4172-95 -4172-05 4164-36 4158 65 4156-30 ■-'4146-68 4131-95 4129-89 4128-87 4113-04 4104-10 4099-59 4098-33 4251-27 4237-34 4228-27 422714 4222 -76 4218-79 4212-37 4210- 14 4203-54 4202- 1 4200- 75 4198-40 4191 -02 4190 85 4182-03 4179-45 417858 4164-36 4158 65 415Ö-30 4152-97 4131-95 4129-89 4128-87 4113-04 4104-10 4099 - 59 4098-33 4237-74 4228- 27 4223-83 4219-84 4203-9: 4202 - 1 1 4200-75 4198-40 4191-02 4190-85 4182-02 4180-38 4178-58 4164-36 4158-65 4157-30 Anmerkungen zu 111. weisses Spectrum 4132-81 4128 87 4113-04 4104-93 sehr stark verbreitert, entsp. blau 11. ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp. blau U. dto. dto. ziemlich scharf dto. dto. dto. dto. dto. ;ehr stark verbreitert, entsp. blau II. ziemlich scharf Siehe Bemerkung S. 10. dto. dto. sehr stark verbreitert, entsp, blau 11. stark nach roth verbreitert, entsp. blau 11. ziemlich scharf dto. sehr stark verbreitert, bes. gegen roth, entsp. blau 11. 1 Diese Linien führt Kayser nur in seiner älteren Tabelle (Chemical Ncw.s), nicht aber in den spateren (Silzungsbcr. der Berliner Akad.). - Diese Linie tritt nur im stärksten Flaschenfunkcn im 2 ;«(» Rohre auf, nicht aber im normalen 2. Spectrum. Spcc/rii!Liiui!v//sche Uutersiichiiugen des Argons. 27 Crookes Kayser Edcr und Valenta »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) »blaues« Argoii- spectrum (2. Spec- trum) »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) »blaues« Argon- spectrum (2. Spec- trum) reines I. Spectrum (rofhes Argon- spectrum) reines II. Spectrum (blaues Argon- spectrum) X Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrums weisses HI Spectrum 20 mm Druck 01- condensator X Anmerkungen zu in. weisses Speclrum 4044 3948-5 4072-5 4044 'O 4033-0 401 4054-66 4040-6 4040-03 4044-57 3978-5 I 39Ö7-8 3 3948-5 3943-5 4097-27 4089-04 4082-54 4080-87 4079-71 4077-20 4070 -85 4072 58 4072- 16 40Ö8- 17 4053" 4043 04 4038-97 4035 Ö2 4034-02 4023-73 4017-99 ' 40 I 4 - 00 '4013- 10 4011-53 40 10 05 3995-04 3992-20 398S-38 3949' 3947-('5 4055-91 4054 65 3979' 54 3974 -80 3974'(>5 39Ö8-50 3960-59 3958-53 3952-89 3946-29 3944-41 3937-21 4050- 18 404Ü - 04 4044 52 4033- 4013-97 2 3979-57 3960-24 3954-77 3949-08 3947-75 3932-72 4 4097 30 4089 04 4082-59 4080-85 4079-80 4077-15 4076- 85 4072-58 4072- 18 4005-79 4053 12 4043-04 4038-99 4035-58 4033-99 4023 -68 4013-97 4097 -3O 40S2 59 4080-85 4079-80 4077-15 4076-85 4072 -58 4072- 18 4054-65 3943 55 40ii'38 3994-81 3992 17 3988-37 3979-57 3974-70 3968-54 3960-62 3958-58 3952-82 4053-12 4050- 18 4046 - 04 4044 52 4043-04 4038 99 4035-58 4033-99 4033-11 4013-97 4011-38 I 2 4082-53 ^1 4080-4 4077-70 3994-81 3992-17 3988-37 3979-57 3974-70 3968-54 3958-58 3046 -20 3944 50 3934-20 3932-71 3954-77 3949-08 3947-75 3946-20 3944-50 3934-20 3932 4072-3 4053-50 4044-52 403S-99 4035-58 4013-97 3992-17 3980-38 3974-70 395j-''4 3949 08 3947-15 3944-50 3933-40 ziemlich scharf sehr stark verbreitert sehr stark verbreitert, entsp blau II. sehr verschwommen verschwommen, entsp. blau 11. ziemlich scharf dto. dto. dto. dto. sehr stark verbreitert, entsp. II. ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp IL ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp. II. ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp. 11. ' Diese Linien treten nur bei sehr starkem Flaschenfunken auf, fehlen aber im normalen 2. Spectrum. '- Tritt nur in stärksten Flaschenfunken auf. coVncidirt nicht mit 3980-24 vom 1. Spectrum. 28 ./. M. EcU'r Ulla E. Viilcii/ci, Crookes Kayser Eder und Valenta »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) »blaues« Argon- spectrum (2. Spec- trum) >rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) »blaues« Argoii- spectrum (2. Spec- trum) reines I. Spectrum (rothes Argon- spectrum) reines II. Spectrum (blaues Argon- spectrum) Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrums weisses III. Spectrum 20 mm Druck Öl- condensator /. Anmerkungen zu III. weisses Speclrum 3904-5 3835-5 393' -8 3928-5 3927-5 3915-0 3892-0 3875-5 3S71-S 3868-5 3S51-5 3845-5 3835 5 3827-5 3809-5 3803-5 3799-5 3780-8 3931'; 392S-75 3925 90 3924-80 3914-93 3911-72 3900-07 3894-80 3907-90 3900 •;( 3892-13 3891-55 3866-35 3850-69 3880-43 3875-41 3874-29 3872- 38Ö8-72 3858-46 3856-21 3855-37 3854-52 3850-72 3846-86 3845-54 3S44-92 3834-77 3841-71 3830-59 3826-98 3825-S7 3819-30 3809-65 3808-75 3801-05 3803 38 3781-46 3800-43 3799-60 3796-88 3795-51 3786-54 3781-02 3775-48 3776-89 3928-7S 3914-93 3900-04 3894-78 38Ö8-68 3866-2 3850-70 3834-83 3809-58 3781-50 3781-07 3775-62 3931-32 392S 78 3925-93 3914-93 39 II 69 3907-80 3892-15 3891 -5 3880-46 3875-40 3872-26 3S68-68 3S50-70 3845 51 3 844 90 3841-63 3830- 58 3826-92 3825-89 3819-15 3809-58 3808-72 3803-38 1 3800 -40 3799-65 3796-83 '3795-56 3786-60 3781-07 3776-91 3931-32 3928-78 3925-93 3914-93 3911-69 3907-80 3900-04 3894-78 3892-15 3891-53 3880 46 3875-40 3872-26 3868 -68 3850-70 3845-51 3834-90 3841-63 3834 83 3830-58 3S26-92 3825-89 3819 15 3809-58 3808-72 3803-38 3799-65 3796 83 37S6-60 378150 3781-07 3775 62 3931-32 3928-7S 3914-93 3912-38 3901-43 389215 3891-5 38S0-99 3875-40 3872-9 3869-50 3850-70 3845 45 ^2-25 3830-58 3827-67 3SIO-52 3808-72 3804-39 3800-30 3795-56 3786-60 3781-58 3771-58 ziemlich scharf, etwas ver- breitert verbreitert ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp. II. dto. ziemlich scharf dto. stark verbreitert, entsp. II. ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp. 11. dto. ziemlich scharf dto. verschwommen, entsp. 11. ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp. II. dto. ziemlich scharf sehr stark verbreitert, entsp. 11. dto. ziemlich scharf dto. sehr stark verbreitert, entsp. II. stark verbreitert, entsp. II od. 1. ' Diese Linien CI'.SöO und M70."i) treten nur bei sehr starkem Flaschenfunken auf, kommen aber im normalen 2. Spectrum nicht vor. Spcctrahiualytisdic (■iilcrsiichiingcn des Argons. 29 Crookes Kayscr Kder und Valenta »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- triim) >blaues« Argon- spectrum (2. Spec- trum) »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) »blaues« Argon- spectrum {•l. Spec- Irum) reines I. Spectrum (rothes Argon- spectrum) reines II. Spectrum (blaues Argon- spectrum) Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrums weisses III. Spectrum 20 mm Druck ÖI- condensator Anmerkungen zu III. weisses Spectrum X i X \i X i \ X i X i X j X i 3770-5 3632 5 3623-7 3622-8 I _ 2 I 3770-5 3766-0 3738-5 3729-8 371S-0 3«'7-5 2 8 3 10 4 2 3770-44 _ 3743-Si 3738-03 3696-59 3691 -00 3675-35 3670-78 3663-39 3659-63 3654-96 3650-26 3643-23 3634-59 3632-77 3 I I _ I 2 I 2 I 2 I 2 2 3 3 3770-72 3700-29 3705-46 3703 72 3756-54 3753 72 3750 43 3747-14 3738-09 3735-54 3733-12 3729-45 3725-67 3724-70 3720 62 3718-40 3717-37 3716-70 3714-74 3712-9; 3710-17 369Ü- 16 3692-74 3680-12 3678-48 3670-07 3669-70 3660-64 3656-27 3655-47 3651-14 3650-31 3640-02 3638-02 3637-21 3622-35 2 2 5 3 I I I I 3 I ■ 9 I 2 I 3 I I I 2 I 2 I I 3 I 1 2 7 I 2 377080 3765-48 3760-43 3743-95 3738-04 3729-52 3696-70 3691-09 3680-30 3678-43 3675-38 3670-90 3659-70 3649-99 3643-30 3634-64 3632 -82 4 2 I _ I 2 2 4 S 6 2 4 3 5 3 6 6 3770-80 3766-30 3765-48 3763-76 3754-28 3753-60 3750-79 3747-25 3746-75 3739-88 3738 04 3734-70 3729-52 3724-67 3724-31 3720-61 3718-39 3717-36 3713-19 3710-11 3680-30 3678-43 3669-63 3660-70 3656-26 3655-52 3651 04 3640-00 3637-25 3622-31 3ÖI7-00 4 5 8 6 3 5 3 2 2 2 8 5 10 4 4 6 8 6 I 2 I I 3 6 5 6 6 6 5 6 2 3770-81 3766-30 3745-48 3763-76 3754-28 3753-60 3738-04 3734-70 3729-52 3724-67 3724-31 3720-61 3718-39 3717-36 3696-70 3691-09 3675-38 3670-90 3669-63 3660-70 3659-70 3656-26 3655-52 3651-04 3649-99 3643-30 3640-00 3637-25 3blaucs« Argon- spcctrum (2. Spec- trum) Kayser »rolhes« Argon- spcctrum (1. Spec- triim) »blaues« Argon- spectrum (2. Spec- trum) Eder und Valenta reines I. Spectrum (rothes Afgon- spectrum) reines II. Spectrum (blaues Argon- spectrum) X Misch- spectrum des 1. u. 2 Spectrums A weisses III. Spectrum 20 mm Druck Öl- condensator ). ."Anmerkungen zu III. weisses Spectrum 3389'9<> 3388-0 3388-46 3387-70 3381-57 3373-59 3360-15 341-64 3325-63 3319-46 3303-08 3302-50 3295-44 3391-96 3390-05 338S-7: 3387-80 3381-67 3379-67 3370-62 3371-08 3366-76 3365-60 3361-97 3361-42 3373-05 •53 •5 3358-63 3355-30 335225 3351-11 3348-16 3344 -8b 3342 334" 3339-60 3336-27 3332-97 3327-44 3323-Ö7 3314-62 3311-32 3308-04 3307-37 3306-50 3305 72 3305-25 3325-63 3323-91 3319-42 3301-94 3298-65 3293-77 3289-20 3285-91 3282-66 328187 3273-48 3271-12 3263-95 3263-72 3251-89 3391-86 3888-94 3388-65 3384-94 3383-87 3381-27 3379-73 3388 65 sehr stark verbreitert, be- sonders gegen roth.entsp. II. 3377-38 3376-61 3371-07 3366-75 3365-67 3361-33 3376-61 3373-65 3371 07 3366-75 3365-67 358-67 3351-80 3351-10 3344-89 3351-10 3341-88 3336-32 33H-34 330S-13 3307-37 3307-37 3301-97 3293-82 3293-82 3294-58 3285-91 3281-83 3273-40 3281-83 3263-71 3259-73 3258-95 3251-90 3263-71 sehr stark verbreitert, entsp. II. dto. dto. dto. ' Diese Linie (3391) tritt nur bei sehr starkem Flaschenfinikcn auf, kommt aber im normalen 2. Spectrum nicht vor. Spedralaualytischc Jlitcrsnchuugcu des Argons. ■Sä Crookes >iothes« Argon- spectrum (1. Spcc- truin) ). »blaues« Argon- .spectrum (2. Spec- trum) Kayser »rotlies« Argon- spectrum (1. Spec- trum) »blaues« Argon- spectrum ^2. Spec- trum) Eder und Valenta reines I. Spectrum (rothes Argoii- spectrum) reines II. Spectrum (blaues Argon- spectrum) Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrums weisses III. Spectrum 20 UHU Druck 01- condensator ). .\nmerkungen zu 111. weisses Spectrum 3092 '7 3084-8 3064-7 3042-7 3244 5' 3175-11 313' 90 312570 3249-97 3245-64 3243-85 3237 92 323"-8i 3222- 18 32I2' 32IO' 3204 3I9D' 3194 3187-97 3183 3181 3171 3169 3165 3,61 3157-58 3139-16 3128-00 3125-98 311Ö-16 3HO-44 3093-48 3083 • 72 3078-21 3007-00 3064-83 3054-85 3048-55 3046-13 3039-48 3034-7 3033- «2 3031-76 3249-95 3243-85 3237-05 3230-30 3226-16 3222O2 3221-4 3217-89 3216-98 3212-76 3207-85 3204-49 3 '94 -52 3186-42 3181 -26 3179-30 3173-26 3169 88 3167-70 3165-36 3161-64 3159' 3157 3>54' 3152 3I50' 3148' 3146 3'39' 3137- 3104-63 3100' 3093' 3085 3083' 3067- 16 3046- 3046- 3033 3 j= .= o <" y 11 Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 34 J. M. Eclcr und E. \'alcnta, Crookes >rothes« Argon- spcctrum (1. Spec- trum) »blaues. Argon- spectruin Cl. Spec- trum) Ka3'ser >rothes« Argon- spectrum (1. Spcc- trum) K »blaues« Argon- spectrum (2. Spec- trum) Eder und Valenta reines I. Spectrum (rothes Argon- spectrum) reines 11. Spectrum (blaues Argon- spectrum) Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrums weisses 111. Spectrum 20 mm Druck Öl- condensator Anmerkungen zu 111. weisses Spectrum 2998*2 2978'6 2942-7 3021-52 4 2972-60 2908-39 2967-35 2929-6 2794'4 3029- 3027- 3024- 3002 3000 2979 27345 2707-2 2693-0 2661 -2 2955' 2942' 2931 2924' 2896-91 2891- 2884- 3029 3027- 287S-79 2855-29 2853-27 2842-88 2824-47 2796-66 2774-90 2762- I 3021 9 2979'35 2967- 294;- n'S 2891- 2873' 2866- 28336 2802-2 3029-10 3027-07 3014-70 3000- 70 2979'3S 2960-45 2955-67 2943-17 2932-90 2931 -72 2924-92 2916-3 2896 97 2S91-87 2SS4-1 2879-0 2874-6 2866 28ÖO' 285s 2S53 2847 2843' 2842 2824-2 2S18 4 2809-7 2806-3 2800- 2797 2795- 2789- 2785- 2784 2775- 2769- 2764- 2762- 2757- 2753' 2744' 2741 ■ 2732- 2724- 2720- 2708- 2701 ■ 2Ö92- 2683- 2678- 2Ö74' 2663- 2602 ' Spec/rahiiiühiiscln' liitcrsiicliiingeu des Argons. 35 "" Crookes K'ayser Eder und Valenta »rothes« Argnn- spectrum (1. ?pec- trum) »blaues» Argon- spectrum (2. Spec- trum) >rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) •blaues« Argon- spectrum (1. Spec- trum) reines 1. Spectrum (rothes Argon- spectrum) I eines II. Spectrum (blaues .Argon- spectrum) Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrums weisses III. Spectrum 20 mm. Druck 01- condensator .Anmerkungen zu 111. weisses Spectrum ). i X \ \i ), \^ ). 1/ X \i X 2 X |,- - - - - - „ _ 2662-2 2660-8 2660-3 2Ö54-8 - 2652-4 2650-0 - 2647-6 - 2640-9 2 5 i - - 2652-6 , - - - — - — - ^. _ _ 2037-7 1 I : — ^ — _ __ _ - 2634-4 - 2632-3 I — ~ 26295 I : : I : _ - 2627-8 2 — — — — — — : I : - 2Ö25-0 - 2621 4 2 3 ^ — — — — - . — - - 2617-0 2 — - — — - - 2014-6 2614-2 4 - - I 2614-2 I _ _ _ — - - _ - 2592-3 2 — — -- _ - 25S5 0 I z : — — ^ - 2577-6 - 2579-7 I — I - - - 2571-2 2 — - - 2571-5 ■ 2571-5 - (2570-0 - I2569-3 - 250S-1 - (2566-4 - )2565-8 - 2564-7 - 2562-3 4 2 2 I 4 6 — — - - : \ \ - 2500-7 - - - - 2559-5 - 2556-8 - 2553-6 - 2549-8 3 3 I 3 — — — — _ — - 2547-4 - 2546-0 I I ~ - - - — - 2536-7 8 - 2544 8 - 2540-1 * _ - - 2536-0 - 2534-8 - 2528-6 6 3 3 5 4 * Ist eine Quecksilber Hauptlinie , welche im Geisslerrohr stark auftritt - ' und von Spuren H? -Dampf — — - — - — _ _ - - 2525-6 4 herrührt. ^ - _ - - — - _ _ _ - - 2522-5 3 — - — - - — - _ _ _ „ - 2516-8 8 — - — - - — - _ - 2516-3 4 - - — - _ _ _ _ - - 2515-0 8 — - — - - — - _ _ _ - 2512-3 3 - — - - — - _ - - 2510-6 3 ' — - — - - — - - — : I . - 2507-3 - 2504 7 2 I — - _ - _ - _ _ _ - 2503-9 2 — ~ — - _ - — _ _ - 2501-8 3 — — — - _ - _ _ _ - 25004 5 - - 2484-9 I — - - - - 2499-5 - 2497-2 - 2496-0 - 2494-2 - 2492-0 - 2491-0 - 2488-9 - 2487-0 - 2484-1 - 2483-2 - 2482-3 1 4 2 3 2 2 6 2 I I I 4 36 ./. .1/. Edcr und E. Valcnla. Crookes >rothes« Argon- spectrum (1. Spec- triim) I »blaues» Argon- spcctrum (2. Spec- trum) Kavser »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) »blaues« Argon- spectrum (2. Spec- trum) 2438-5 Edcr und \'alenta reines I. Spectrum (rothes Argon- spectrum) ), 2478-65 247Ö-55 reines II. c;pectrum (rothes Argon- spectrum) Misch- Spectrum des 1. u. 2. Spectrums weisses III. Spectrum 20 min Druck Ö\- condensator 2481 •( 2480 ■( 2479-: 2477-0 2475' 2474- 2473- 2470- 2468- 2463- 2460- 2458- 2457- 2450- 2455- 2454- 2453- 2449- 2447- 2444 2443- 2442- 2441- 2440- 2438- 2436- 2432- 2430- 2430- 2429 2425 2424 2423 2423 2422 2421 2420 2418 2417 2415 2414 2413 2412 241 1 2410 2409 2408 2406 2405 2404 2403 2403 2400 2399 239S 2397 2395 239' 2388 2386 2383 2382 2381 2380 .Anmerkungen zu III. weisses Spectrum SjH'c/rcilciiuiIvtischc lUitcr^iichnngen des Argons. 37 Crookes »rothes« Argon- spectrum (1. Spec- trum) •blaues. Argon- spectriim (2. Spec- trum) 2246 b Kavscr >rothes« Argon- spec ti-um (1. Spec- trum) »blaues« Argon- spcctrum {2. Spec- trum) Eder und \'alenta reines I. Spectrum (rothes Argon- spectrum) reines 11. Spectrum (blaues Argon- spectrum) 2372 2369- 2367' 23t>4 2362 ■ 2361- 2360' 2358' 2357' 2355' 2354- 2353' 2350' 2346- 2345' 2344' 2339' 2337' 2333' 2331' 2328' 2324' 23"9' 2318' 2317' 2316' 2315' 2314' 2309' 2307' 2305' 2302- 2300 2300 2295' 2293' 2292 2290' 2289' 2288' 2287' 2285' 2284' 2283' 82-6 2202 2275 2275 2272 2269 2268 2267 2265 22Ö3 2257 2256 2255 2254 2252 2251 2249 2246 2243 2241 2241 2237 22 5() Misch- spectrum des 1. u. 2. Spectrums X weisses III. Spectrum 20 mm Druck 01- condensator Anmerkungen zu III. weisses Spectrum 38 ./. M. Euer und E. Valcuta, Ciookes Kavier Eder und Valenta »mthcs« spectriim (1. Spec- tnim) • blaues« Arg.Mi- spcctrum (■l. Spec- trum) »rothcs« .\i;50ii- speclrum (I. Spec- tium) \ X »blaues« Argoii- spectriim (2. Spec- trum) reines I. Specti'um (rothes Argon - spectrum) X reines 11. Spectrum (blaues Argon- spectrum) X I i 2235- 2234- 2233- 2231- 2230- 2229- 2227 ■ 2225- 2221 • 2221* 2219 22I9' 22 l()' 221 I • 2210' 2205 2195 2I9I 2I9I 2190' 2187- 2185- 218I 2175- 2174' 2I7f 2IÖ5' 2IÜ4' 2102' 2159 2154 2153 2151 2130 2129 2126 2 120 21 10 2IOO 2103 2092 2078 2077 2OÜ3 2057 2050 Miscli- spectruin des 1. u. 2. Spectrum weisses 111. Spectrum 20 iitiit Uruck 01- condensator k .\nmerkungen zu 111. weisses Spectrum Bemerkungen zu unseren Tabellen. In unseren Tabellen legen wir die Resultate unserer Messungen der drei typischen .\rgonspectren, sowie eines der Mischspectren nieder. Ks sind dies die Spectrallinien, welche in der hell leuchtenden Capillare auftreten. Die beigegebenen Zahlen von Crookes und Kayser erleichtern die Vergleichung der Beobachtungsresultatc. Die gute Dispersion unseres Gitterapparates hat zur Folge, dass mannigfache Liniengruppen besser aufgelöst und manche x'on Crookes als einfach geführte Linie als charakteristische Doppellinie erkannt wurde. Das Letztere gilt x'on den Doppellinien im mtlien .Argonspectrum: 5889 (5559-9 14191 (3949 ( 5883 ■ 5559-0' Ul90' (.■^947' ( etc. etc. siehe Tabelle; Spciirii/inuilviiscJic L'uUrsiichniigcu des Argons. [')9 im blauen Argonspcctriim: )4401 M371 J4228 (4072-58 ( (4400" U370" U227' U072-18) Wir ermittelten die charakteristische Linien\-ertheilung im ersten und zweiten Spectrum, und be- merken, dass in den Bezirken von X = 4333 bis 4331, keine coincidirende gemeinsame Haupt- linie (X = 4333) vorkommt, wie Crookes irrthümlich annimmt, sondern benachbarte Liniengruppen ver- schiedener Wellenlänge. Ähnliches ist im Bezirke 4046 bis 3948 der F'all, ferner bei X = 4044 im ersten Argonspectrum und bei X = 4043 im zweiten Argonspectrum, welche völlig verschiedene Hauptlinien beiderlei Spectren sind und nicht coincidiren, während Crookes eine coincidirende Linie X ^ 4044 annimmt und auch bei der Doppellinie des ersten Argonspectrums X= ) oq 1 7 "-"""^ *-^^'' l-'oppellinie des zweiten Argonspectrums X =: V' welche Crookes als eine einzige starke coincidirende Linie ( öi)44 (X = 3948) annimmt etc. etc. iJie Crookes'sche Linie X = 4422-5 (10) wurde in dieser hitensität im blauen Argonspectrum weder von uns noch von Kayser beobachtet, sondern nur als schwache Linie erhalten. Die Crookes'sche Linie des ersten Argonspectrums X=: 3904-5, von welchem Kayser sagt, dass sie bei ihm fehle, ist nach unserer Ansicht mit der von uns gemessenen Linie X = 3900-04 identisch, denn wir beobachteten dieselbe mit der ziemlich grossen Intensität (4); da jedoch diese Linie im zweiten .Spectrum eine benachbarte Linie X= 3907-80 findet und im Mischspectrum beide auftreten, so hat Crookes wahr- scheinlich die Mitte mit X := 3904 gemessen. In ähnlicher Weise dürfte die von Crookes mit X = 574ü als intensive Linie des ersten .Spectrums angegebene Linie, welche Kayser nicht auffinden konnte, auf eine ungenaue Messung derselben von uns mit X = 5739-87 bestimmten Linie zurückzuführen sein, denn diese Linie ist die hellste in diesem Bezirke. Professor Kay ser erwähnt, dass er die Crookes'sche Linie des zweiten Spectrums X = 4938 (/ = 10) nicht finden konnte; wir beobachteten an dieser Stelle zwei ziemlich helle Linien: X = 4943- 17 (i — 4) und 4933-49 (/ = 6), welche bei Anwendung grosser Condensatoren an Helligkeit gewinnt und im rothen Spectrum zurücktritt (s. unsere Tabelle). Wahrscheinlich hat Crookes diese beiden benachbarten Linien für eine einzige gehalten und den Mittelwerih approximativ mit X = 4938 angegeben, welche Verwechslung allerdings bei Anwendung x'on C.itterspectrographen kaum möglich ist. Die heigegebenen heliographischen Tafeln, welche Facsimile unserer photographischen Bilder sind, dürften eine wesentliche Erleichterung für das weitere Studium des Argonspectrums abgeben und einen willkommenen Behelf zur Identificirung dieses Spectrums bilden. Sie illustriren insbesonders gilt die von uns wiederholt betonten Schwankungen des Argonspectrimis, welche die \'ermuthung bestärkt, dass das .^rgon kein einfacher Körper, sondern ein Gemisch von mindestens zwei Elementen sei. Wir glauben, dass aus unserer Arbeit Andeutungen zu entnehmen sind, welche den Liniengruppen der einen oder der anderen hypothetischen Componente angehören könnten. Wien, Photochemisches Laboratorium der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Repro- ductions\'erfahren. J. M. Eder und E. Valenta: Spectralanalytische Untersuchung des Argons. Crooke«. Taf. I. <0: J&i 2?^ o , CM— t* - Ol 81 gl o Q THE SPECTRA OF ARGON Phil. Trans., 1895, ^ I - o I : - ^ - « 2^ «3- O: •o - ^ «a - li : §J «C : - ^z OS— W5 - oE — ©: '»z - ^ (O - oE eo- ■ «: Si e<3: «3- ^: §- evi O: Oj: o- eo-q 1 e^i: O: «OH 1 M - ©: 5^ esj - o - ö^ CM - o - «o- eM 1 O : »>-- evj - s= - O: os- *J- ^ s^ s^: — O " eo - O^ ©sj — CO; O: «O- « CQ C O bO cn •a 3 o 3 tn (U o o U> vT < sc o *j CO ^ u ■*-> CO Pi o > c ll ts a CO ■IV ■iv SSJ*-- W ^ QJ o. C/3 = » o X) cd cd C c3 o Oh 3 Q a S 3 Q g M ^ S c ■*^ Ö C 3 OlSV- 68S»- 9 SC o o Q, o. (fi y c o C?3 < < CQ CQ Ce; ^ C^l CO Co S9i*- 058£- m G o bD u < CO „ u _c J c TS ?n C3 < (U ■«-■ UJ u "O 1 w t 3 J3 ü 3 in !-• 0) ■*-* C P tu Ä — ü Ol .*-> O^ >, TZ ctf C ■a c 3 U •n 61!*- 685»- '-■- C/3 T u ^ ^"' r/l C3 ^ yi OJ bn ^55 0 t/1 C J= ul fn '^J^ 0) C ^ .^ -0 r. --^•c fe 0 uck läse ator 1^ „ ^ 5 [fi -j 0 S = T3 0. s -5 c ■^ <-> ■^ 0 0 Ei W ü E?5 0 5 2 S 0 Q 0 'S ^ E tn C Ä ^ ^ 0 0 — •£ 3 < t: 0 3 3165 s 1 s Q ^ 2; tfi 5§ s a o 5i > ^ C-l CO ^ lO 41 MARINE TERTIÄR-FOSSILIEN AUS NORDGRIECHENLAND UND DESSEN TÜRKISCHEN GRENZLÄNDERN VON Dr. KARL ALPHONS PENECKE. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 11. JUNI 1896. Herr Prof. Dr. Hilber hat mir seine hauptsäclilich in Nordgriechenland und Makedonien in den Jahren 1893 und 1894 gesammelten Fossilien aus tertiären Marin-Schichten zur Bearbeitung anvertraut, wofür ich ihm meinen besten Dank hier an erster Stelle ausspreche. Ihrem Alter nach zerfallen die mir vorliegenden Fossilien von zahlreichen Fundorten des genannten Gebietes in vier Gruppen. Die erste, älteste, mit den Fundorten: Embörja, Kipuriö, Quelle Kamära und Skitsa, ausgezeichnet durch das Auftreten von Isastraea afßnis, Ostrea callifera, Natica crassafina, gehört ihrer Fauna nach dem Mitteloligocän an und ist den Schichten von Castel-Gomberto gleichaltrig. Die zwei nächst Jüngern Gruppen sind ausgezeichnet durch das Auftreten von Potaniides margaritacfiis und. P. papillatns und werden nach Prof Dr. Hilber's Mittheilung durch die mächtigen Aleteora-Conglo- inerate, harte grobe Conglomerate, auf denen die Meteora-Klöster in Thessalien stehen, getrennt. Die Schichten mit den genannten Potajtn'Jes- Arten unter den Conglomeraten dürften meinem Dafürhalten nach wegen des Auftretens von Cytherea incrassata, Potamides (Bithmt) plicatus var. enodosns und anderen dem Hochheimer Cerithien-Kalke eigenthümlichen Formen dem Oberoligocän \ der aquitanischen Stufe, gleichzustellen seien. Hierher gehören die Fundorte; Shipotö und Skala Petaliki. Die zweite Schichtgruppe, mit Potamides margaritacens und P. papillattis, über dem Meteora-Conglomerate gelegen, besitzt eine den tiefsten Miocän-Schichten des ausseralpinen Wienerbeckens, den Horner-Schichten, entsprechende Fauna; die dritte Gruppe der ganzen Reihe, der ersten Mediterranstufe gleichaltrig, wie dies Hilber bereits ver- muthete,^ ist vertreten durch die Fundorte; Sinu-Kerassiä, Fliäka-Kerassiä, Velemi'sti, Karaül zwischen Merali und Dotshkö, Chan Filipei — Vravönista. Der vierten Gruppe endlich gehören jene Fundorte an, die in der Ebene von Läpsista und Kastoriä gelegen sind und eine Fauna der zweiten Mediterranstufe auf- weisen, u. zw. dürften sie mit ziemlicher Sicherheit, nach dem Auftreten von Potamides bidentattts, P. Noricns und P. Theodiscits der unteren Abtheilung derselben; dem Grunder-Horizonte, gleichaltrig sein. 1 Die Abgrenzung des Oligocäns habe ich mit der von Hilber in seinem .Manuscripte angewandten in Übereinstimmung gebracht. 2 Sitzungsber. d. kais. Akad. .Mathem.-naturw. Cl. Bd. CHI. Abth. I, 1894, S. 598. Denkschriften der mathem.-natur\v. Cl. LXIV. Bd. (J 42 Karl Alplioiis Pen ecke. Die Fundorte: Lapsista, Smix, Pramoritsa-Thal zwischen Läpsista und Jinüsh, Shupänista, Bi'klista-Kutsh gehören hieher. Ferner dürften gleichfalls mittelmiocänen Alters jene Mergel sein, die im Norden der Bucht von Ärta zwischen Lüros und Kanaläki auftreten. Leider ist die Erhaltung der Fossilien an den meisten Fundorten eine sehr mangelhafte, so dass ich mich vielfach nur mit der Gattungsbestimmung zufrieden geben musste, und auch vieles als mir zu bestimmen unmöglich auf die Seite legte. Immerhin wird man ein Bild der Faunen und deren Alters aus den nachfolgenden Blättern gewinnen können. Was die Literaturangaben betrifft, so habe ich mich darauf beschränkt, stets nur jenes Werk zu citiren, wo die einzelnen Arten entweder am besten beschrieben, oder wo sich den vorliegenden Stücken ähnliche Abbildungen finden. Die bei den Literaturangaben gebrauchten Abkürzungen werden ohne weiters verstanden werden. Folgende Übersicht gibt zugleich (nach Prof. Hilber's freundlicher Mittheilung) die genauere Lage der Fundorte an : ' I. Mittel-Oligocän (Gomberto-Schichten). Embörja (Köritsa SO), im Osten des Dorfes auf dem Berge, Hangendes der Kohle. Kipuriö, Grewenä SSW. Quelle Kamära, Trikkala N zwischen Savläni und Liöprason. Skitsa, Rücken zwischen Savläni und Liöprason. II. Ober-Oligocän (.Aquitanischc Schichten;. Shipotü, Schlucht Prevenda (bei Kalambäka) SW. Skala Petaliki, Kasträki (bei Kalambäka) W. 111. Ünter-Miocän (Horner Schichten). Sinu Kerassiä, Trikkala N, an der griechisch-türkischen Grenze. Fliäka Kerassiä, Kalambäka N, an der griechisch-türkischen Grenze. Velemisti, Kalambäka NNW, an der griechisch-türkischen Grenze. Karaül zwischen Merali und Dotshkö, Grewenä WNW. Dotskhö, Grewenä WNW. Chan Filipei — Vravönista, am Wege zwischen beiden Orten, Grewenä W. IV. Mittel-Miocän (Grunder Schichten ?). Läpsista in Makedonien.* Smix, beim Tschiftlik Witän, Läpsista NW. Pramöritsa-Thal, zwischen Läpsista und Jinüsh, •' am Wege. Bogatshikön, Läpsista N. Kastoriä W, Anstieg vom See aus, auf dem Wege nach Shupänista. Biklista-Kush, Kastoriä NW, am Wege zwischen jenen zwei Orten. Lüros-Kanaläki, Arta W, Türkisch-Epirus, in den Bergen zwischen jenen zwei Oi-lcn. 1 Die zur Orientirung angeführten Orte stehen auf den österreichischen Goner:ill;.irlen der Gegend. -In dieser Arbeit ist nur vom makedonischen Läpsista die Rede. ^ Enos der Generallvarte. Mdriiic Tcrtidr-Fussilicn A'ordgn'cdunhiiuls. 43 I. Mittel-oligocäne Schichten. (Castel Gomberto-Stufe.) I. 1. Embörja (Koritsa SO). 1. Ostrea fimbriata Grat. Oslira funbridta M. Hocriics, WiencrbccUcn II, S. 450, Taf. 74, Fig. 1—5. Üie .Art liegt in mehreren sicher bestimmbaren Stücken vor. Sic ist aus Oiigocän-Schichtcn Frank- reichs beschrieben und reicht bis in die I. Mediterranstufe des Miocäns hinauf. 2. Mytilus sp. Ein fragmentär erhaltenes Stück zeigt keine erkennbaren Unterschiede von M. Haidiiigcri I\I. Hörn es (Wiener Becken II, S. 356, pl. 46, Fig. 1—3). 3. Area (Parallelipipedium) Albanica Opp. Taf. [, Fig. 1-3. Ana Albauitti Oppenheim, Zcitsclinrt der deutschen geolog. Gesellschaft 1894, S. 815. Da dem .Autor der Art nur ein geringes Material vorlag, lasse ich hier nochmals eine Beschreibung derselben nach einem grösseren Materiale folgen. -Es liegen mir 22 Doppelklappen und 5 Einzelklappen nebst einer Anzahl Bruchstücke vor. Umriss trapezoidförmig, mit gerundeten, unteren Ecken. Schale ungleichklappig, unsymmetrisch, gedreht. Schloss zahnreich, Zähne unter dem Wirbel klein, nach vorne und rückwärts sich allmälig vergrössernd, die äusseren lang und sehr schräge gestellt. Bauchrand S-förmig gekrümmt. Der der linken Klappe greift in der vorderen Hälfte in flachem Bogen über die Medianebene gegen die rechte Klappe über, in der hinteren Hälfte zieht er sich in einem kürzeren, aber stärker gekrümmten Bogen von der Medianebene weit zurück; dem entsprechend ist der Bauchrand der rechten Klappe vorne weit und flach concav, hinten stark, aber kürzer convex. Die beiden Klappen sind ungleich sculptirt. Die linke Klappe ist in der Mitte und vorne zusammen mit ca. 20 kräftigen, geknoteten Radialrippen geziert, zwischen die sich im Mittelfelde der Klappe je eine feine Zwischenrippe einschaltet, rückwärts auf der schwach concaven Fläche, die durch den vom Wirbel nach hinten gelegenen Theil des Schloss- randes, durch den Hinterrand und durch den stark verrundeten, vom Wirbel zur gerundeten, unteren Hinterecke ziehenden Theile begrenzt wird, nur mit ganz feinen Fadenrippen, die an vielen Stücken gänzlich fehlen, hingegen mit kräftigen, zu Gruppen vereinigten Anw^achsstreifen versehen. Diese Gruppen von Anwachsstreifen, die gegen den Bauchrand hin immer kräftiger werden und sich lamellös von einander abheben, erzeugen die Knoten der Radialrippen im mitüeren und vorderen Theile der Klappe, indem sie in gleicher Stärke, wie rückwärts, über die Rippen hinwegziehen. Die Rippen nehmen von vorne nach rückwärts, bei annähernd gleichem Abstände von einander, an Stärke und Breite zu, wodurch sich ihre Zwischenräume nach rückwärts verengen. Diese sind im hinteren Theile des Mittelfeldes beiläufig so breit als die Rippen, vorne breiter. Die letzte Rippe, die aussen gegen das schwach oder gar nicht berippte Hinterfeld meist noch von einer feinen Zwischenrippe begleitet wird, ist die breiteste. Ganz vorne unter dem vorderen Theile des Schlossrandes befindet sich ein schmales, dreieckiges Feldchen, das entweder unberippt oder nur mit feinen Fadenrippchen, aber mit den noch immer kräftigen Gruppen von .Anwachsstreifen versehen ist. Die feinen, fadenförmigen Zwischenrippen des Mittelfeldes beginnen ziemlich regelmässig hinter der 8. Hauptrippe (von vorne an gezählt). Die Stärke 6 * 44 Karl Alplions Pciiecke, lind Breite der Kippen und ihrer Knotung variirt ziemlich stark bei den einzelnen Individuen, dagegen ist ihre Anzahl ziemlich constant (am häufigsten 21 Hauptrippen)'. Die rechte Klappe ist im Allgemeinen viel schwächer sculptirt als die linke. Ihre Sculptur besteht ausser feinen, ebenfalls zu Gruppen vereinigten Anwachsstreifen aus feinen , fadenförmigen Radialrippchen, die im vorderen und hinteren Dritttheile der Klappe deutlich entwickelt sind (in letzterem stärker als auf dem entsprechenden Theile der linken Klappe), in einem dreieckigen Mittelfelde jedoch entweder ganz schwinden oder nur durch feine, nicht erhabene Radialstreifen vertreten sind, wodurch dieses Feld glatt oder fast glatt erscheint. Area Albanien steht der recenten A. tortuosa Lin. des indischen Oceans und der der letzteren sehr ähnlichen A. Kurrachaäisis d'Arch. aus dem indischen Nummellitenkalke (d'Archiac et Haime, Descrip- tion des animaux foss. du groupe nummulitique de l'Inde, p. 263, pl. 20, fig. 4t7, b) nahe, unterscheidet sich jedoch durch stärker gewölbte Klappen, höheren Wirbel und dadurch höhere Bandarea, den Mangel der seichten Depression, die vom Wirbel zur Mitte des Bauchrandes zieht, durch schräger gestellte, aussen längere Schlosszähne (wenigstens von der recenten Art), vor Allem aber dinxh die Ungleichheit der Sculptur ihrer beiden Klappen. Auch sind die Rippen unserer Form weniger zahlreich und weiter von einander abstehend, dafür aber auf dem rippentragenden Mittel- und Vorderfelde der linken Klappe viel kräftiger, ebenso wie ihre Knotung, die durch die ebenfalls viel gröbere Ausbildung der Anwachsstreifen bedingt ist. Dreger (Jahrb. der geolog. Reichsanstalt, Bd. 42, S. 339) \'ergleicht Area Albauica mit A. phiiiieosla Desh., mit der sie wohl nur entfernte Ähnlichkeit hat, worauf ebenfalls Oppenheim hinweist. Masse der abgebildeten Doppelklappe: Masse der abgebildeten linken Einzelnklappe: Länge 55 mm Höhe 33 Dicke 16 Länge Qb nun Höhe 36 Dicke: weil klaffend, nicht mcssbar. Masse der grössten vorliegenden Stücke: Länge 88 mm Höhe 60 Dicke: weil verdrückt, nicht messbar. 4. Nerita Plutonis (Bast.) M. Ho cm, Taf. II, Fig. 1. Neritina Plutonis M. llocrncs, Wiciicrbecken I, S. 531, Taf. 47, Fig. II. Es liegt ein gut erhaltenes Stück der Art vor, das auch in der Grösse mit Hoernes' Beschreibung und Abbildung nach einem Stücke aus den Homer Schichten gut übereinstimmt, Basterot's Beschreibung und Abbildung (Mem. geolog. sur les environs de Bordeaux, p. 39, pl. 2, fig. 14 [letztere stellt ein unaus- gewachsenes Gehäuse dar]) sind zu mangelhaft, um die Art darnach wiederzuerkennen. 5. Natica (Amauropsis) crassatina Lam. Taf. I, Fig. 4-6. Nalica maxima Gratcloup, Conchyliologic foss. des terrains terliaires du Bassin de l'Adour. Natica, pl. 1, fig, 1, 2; pl. 2, fig, 1. Die zahlreichen Stücke stimmen gut mit den citirten Abbildungen überein. Das grösste derselben steht nur wenig an Grösse dem 1. c. auf pl. 1 abgebildeten Riesenexemplare von Dax nach. Auch an unserem Fundorte tritt die Art in einer schlankeren (Typus) und einer gedrungeneren, niedrigeren Form (var. sitbglo- bosa Grat., pl. 2, Fig. 1) auf. Das grösste, mir vorliegende Stück zeigt gegen das vordere Ende der 1 Oppenheim gibt (1. c. S. 816) 42 Längsrippen für die linke Klappe an und zählt dabei offenbar die feinen Fadenrippen des Hintcrfeldcs mit. Da diese in ihrer Ausbildung sehr ungleich sind und in vielen Fällen gänzlich fehlen, so stimmt die Zahl nur bei einzelnen Stücken. Marine Tertiär-Fossilien Nordgrieelienlands. 45 ■'ö Schlussvvindung alte Mundründer, die als einige obsolete Radialrippen die Windung verzieren, woraut" Grateloup seine var. snbcosiata (pl. 1, Fig. 2) gründete. Die Oberfläche der Schale zeigt jene eigenthümliche Structur feiner Pünktchen, die, dicht gestellt, in Ouerreihen entsprechend den .Anwachsstreifen angeordnet sind. Da die Punkte dieser Ouerreihen in gleicher Höhe stehen, so erscheinen sie dabei auch als in Längsreihen angeordnet. Diese Structur ist nur auf eine oberste, sehr dünne Schalenschichte beschränkt; wo diese abgerieben oder abgeblättert ist, erscheint die Schale nur von feinen, einfachen Anvvachsstreifen bedeckt, die in ihrer Lage den Punktreihen entsprechen, wie man dies deutlich an Stellen sieht, wo die dünne, punktirte Aussenschichte theilvveise abgeblättert ist, deren Punktreihen sich dann direct in die Anwachsstreifen der abgeblätterten Partien fort- setzen. Eine ähnliche Structur besitzt auch Natiea abseondita Desh. (animaux sans vertebres III, pl. 70, flg. 23). Natiea maxiiiia Grat, ist nach Deshayes (animaux sans vertebres III, p. 58) identisch mit A^. crassa- tina Lam. (als Autor ist Lamarck und nicht Deshayes zu schreiben). Ersterer beschrieb sie als Auipnl- lariii crassatina, welche Beschreibung von Deshayes (coquilles foss. II, p. 171) auch citirt wird. Gleich- falls identisch ist Anipiillaria obesa Brongniart (Mem. sur les terrains d. sediment sup. calcareo-trappecns du Vicentin, p. 85, pl. 2, fig. 19), der die Punktstructur in seiner Beschreibung und Abbildung besonders hervorhebt (als punktirte Längsstreifen). 6. Melanopsis (Lyrcea) impressa Krauss. Taf. II, Fig. 2, 3. Mchuiopsix impressa ,M. Hoerncs, Wicncrbecken I, S. 596, Taf. 49, Fig. 10. Die Art liegt in 7 Stücken vor und erreicht bedeutende Dimensionen; das grösste vorliegende Stück misst ohne Spitze und Canal (abgebrochen) 34 mm Länge und 20 nini Dicke. Die Stücke sind bis auf eines verhältnissmässig bauchig, zeigen den für die Art charakteristischen Längskiel auf der Mitte der Umgänge und stimmen auf das Beste mit Stücken der Art aus dem Tunnel von Triebitz in Böhmen (Grunderhorizont), die ich vergleichen konnte, überein. Ein Stück ist schlanker (bei 34 tum Länge nur [6 tum Dicke) und besitzt nur einen stark verrundeten Kiel, der am Ende der Schlosswindung fast ganz geschwunden ist; es bildet so den Übergang zu M. clava Sandb. (= M. Aqnensis M. Hoernes), welche Art Dreger (1. c. S. 340) als an unserem Fundorte vorkommend angibt. 7. Potamides (Tympanostomus) margaritaceus Brocc. Vergleiche Sinu-Kcrassia (III. 1). Typus der Art häufig (68 St.), ein Stück mit erhaltener Mündung; var. calcaratns Grat, seltenej (6 St.). 8. Potamides (Granulolabium) papillatus Sandb. sp. propria. Vergl. Sinu-Kerassia (III. 1). Vorliegend 16 Stücke des Typus, bis in die Spitze im Inneren papillcntragend. 9. Dubia. Das Fragment einer stark beschädigten Schale kann zu Fnsns gehören. Auf einem dünnblätterigen Schiefer vom gleichen Fundorte sind zahlreiche verquetschte Gasteropodengehäuse sichtbar, die zum Theile Cerithienbrut sein dürften, zum Theile auf eine dicht und fein gerippte Rissoa (sensu lat.) mit ziem- licher Sicherheit bezogen werden können. I. 2, a Kipuriö N (Grcwenä SW). 1 . Ostrea sp. Eine dickschalige Untcrklappe von gestreckt eiförmigem Umrisse, 62 nun hoch, 46 nun an der brei- testen Stelle breit; diese liegt beiläufig an der unteren Grenze des zweiten Dritttheiles der Höhe. Aussen- seite glatt. 46 7v'i?r/ Alphnus Pcucclw 2. Area (Parallelipipediumj Albanica Opp. \'ei-gl. Embörjii (I. 1). Zwei kleine und ein grosses Fragment beweisen das Vorkommen der Art an unserem Fundorte. Das grössere Fragment ist der hintere Theil einer rechten Klappe und zeigt das fast glatte Hinterfeld, sowie einen Theil des Mittelfeldes mit 7 Rippen. 3. Cardium sp. nov. Taf. II, Fig. 4. Annähernd kreisrund, stark gewölbt, dünnschalig. Die Oberfläche ist mit sehr feinen, aber scharf begrenzten, äusserst zahlreichen Radialrippen (ca. 80) bedeckt; diese werden durch im Grunde ebene, mit ihnen gleich breite Furchen geschieden. Rippen und Furchen werden von dicht stehenden, etwas lamel- lösen Anwachsstreifen verziert, welche auf dem Rücken der Rippen sich stärker schuppenfürmig abheben und dadurch die bekannte »Dachziegelsculptur ' der Rippen bedingen. Höhe . . ■ 15 mm Breite 15 Ich finde in der mir zugänglichen Tertiärlitcratur diese Form nirgends beschrieben, unterlasse es aber, sie zu benennen, da mir nur eine mangelhafte Klappe vorliegt, an der neben Anderem nichts über die BeschafYenheit des Schlosses zu entnehmen ist. Sie ist durch die Feinheit und sehr grosse Anzahl der Radialrippen sehr ausgezeichnet und übertrifft hierin noch beiweitem das Cardium multicostalnm Brocc, dem sie am nächsten steht. Brocchi (Conchil. foss. subappenn. II, p. 313, pl. 13, fig. 2) gibt in der Originalbeschreibung 55 Rippen für C. muUicostatnin an. Basterot (Descrip. geolog. du bassin tert. du sud-oust de la France I, p. 83, pl. 6, fig. 9) beschrieb ein C. midficostatiim Brocc. var. a, das sich durch eine grössere Rippenanzahl auszeichnet, nach der allerdings mangelhaften Abbildung ca. 60 Rippen. M. Hörnes (Wienerbecken II, p. 179) gibt für die Art 55—60 Rippen an, während die mir vorliegende Cardiumklappe von Kipuriö mindestens 80 Rippen besass. Es lässt sich ihre Zahl nicht genau angeben, da an den beiden Seiten, namentlich hinten, die Oberfläche stark corrodirt und die Sculptur nicht mehr erkennbar ist. Ich zähle an der Klappe einige 70 Rippen, an die sich vorne und hinten jedenfalls noch einige anschlössen. 4. Potamides (Tympanostomus) margaritaceus Brocc. Vergl. Sinu-Kerassia (III. 1). 16 sehr fragmentär erhaltene Stücke mit der Sculptur des Typus der Art. 5. Potamides (Granulolabium) papillatus Sandb. sp. propria. Vergl. Sinu-Kerassia (III. 1). Fragmente mit der Sculptur des Typus der Art; wo der Steinkern biosliegt, erscheinen die Abdrücke der Papillcnreihen des Inneren der Schalenwand auf demselben. I. 2, b Kipuriö S (Grewenä SW). Vola sp. Auf einer Gesteinsplatte (mergeliger Sandstein) liegen neben anderen nicht näher bestimmbaren Fossi- lien mehrere etwas verquetschte Fo/fl-Schalen, die der Vola Besscri Andrz. sehr ähnlich sind, ohne jedoch mit Sicherheit für diese Art in Folge des schlechten Erhaltungszustandes erklärt werden zu können. I. 3. Quelle Kamara (Trikkala NNO). 1. Astraeopora decaphylla Rss. ? Aslraeopora decaphylla Reuss, Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen, 1, S. 33, Tal". \b, Fig. I. Ein Fragment eines Korallenstockes zeigt grosse Ähnlichkeit mit der citirten Art, doch ist die Erhal- tung eine derart mangelhafte, dass ich für die Richtigkeit der Bestimmung nicht eintreten kann. Marine Tertiär-Fossilien NordgricchenlaiiJs. 47 Isastraea affinis Rss. Iscistraea affinis Reuss, Paläontologische Studien über die älteren Tertiärschichten der Alpen, I, S. 44, Taf. 13, Fig. 3. Ein kleiner Stock von annähernd cubischer Gestalt, besitzt auf seiner ebenen Oberfläche ziemlich reguläre, 5- bis 6-seitige, wenig tiefe Kelche von 8 — \Omm Durchmesser; sie werden durch einfache, scharfkantige Zwischenräume getrennt. An zwei Seitenflächen des Stockes (die anderen sind beschädigt) sind die Kelche sehr unregelmässig gestaltet und stark in die Quere gezogen. Die Sternleisten sind in den regelmässig gestalteten Kelchen der Oberfläche genau so geordnet, wie es Reuss für die Art angibt: Zwischen gewöhnlich 12, durch ihre Länge und Stärke auffallenden Septen 1. Ordnung stehen entweder 3 oder 5 kürzere Septen, von denen die mittleren (2. Ordnung) bedeutend länger sind als die anderen (3. Ordnung); diese sind kurz und reichen nicht weit gegen die Kelchmitte, während die 1. und 2. Ordnung dieselbe fast erreichen. Diese wird durch ein undeutliches, schwammiges Mittelsäulchen eingenommen. Die Zahl der Septen ist in manchen Kelchen etwas grösser (einige 60) als Reuss angibt (48—54) und könnte ja theoretisch, wenn zwischen allen Septen 1. Ordnung 5 Zwischensepten stünden, 72 erreichen. Vom selben Fundorte liegen noch zwei Fragmente eines grossen Stockes derselben Korallengattung vor, die sich nur, so weit dies die mangelhafte Erhaltung zu beurtheilen erlaubt, durch grössere Unreo-el- mässigkeit der Zellform und bedeutendere Grösse der Kelche unterscheiden. Diese erreichen, wenn sie annähernd regulär-polyedrisch gestaltet sind, bis \2mni Durchmesser; einige sind stark in die Ouere gezogen; von ihnen erreichen mehrere bei geringerer Breite eine noch bedeutendere Länge. Doch glaube ich nicht, dass es sich um eine andere Art handelt, denn es ist ja eine häufige Erscheinung, dass bei .grossen, üppig wachsenden St/Jcken auch die einzelnen Individuen stärker und grösser werden. I. 4. Ski'tsa (Tn'kkala NNO). Ostrea callifera Lam. Taf. II, Fig. 5. Ostrea callifera Deshayes, Coquilles foss. I, p. 339, pl. 50, fig. 1 und pl. .51, fig. 1, 2. Eine Unterklappe einer dickschaligen, grossen, gkitten Auster stimmt gut mit der citirten Beschrei- bung und Abbildung. Das vorliegende Stück ist Wbnim hoch und 85mm an der breitesten, an der oberen Grenze des untersten Dritttheiles gelegenen Stelle breit. Von der Gesammthöhe fallen 35 mm auf den Wirbeltheil mit der parallelseitig begrenzten, 1 1 mm breiten, nicht sehr tiefen Bandfurche. Der Muskelein- druck ist tief und weit gegen den Bauchrand hinabgeschoben, sein Mittelpunkt liegt ca. 30mm vom tiefsten Punkte des Bauchrandes entfernt ziemlich in der Mittellinie (Höhenlinie) der Kljpppe. Die hmenfläche ist wenig ausgehöhlt und namentlich in dem Theile unterhalb und vor dem Muskeleindrucke fast eben. Der Bauchrand ist besonders gegen die Kanten nach aussen schräge abgestutzt. Die Area ist fein und dicht gestreift; die Streifen verlaufen auf den beiden, die Bandfurche begrenzenden, fast ebenen Feldern gerade und mit dem Oberrande der Wohnkammer parallel, in der Bandfurche selbst bogenförmig nach abwärts gekrümmt. Die Aussenseite ist ungerippt und nur von lamellösen Anwachsstreifen überzogen. Die Schale ist sehr dick, namentlich in ihrem oberen Theile, an der dicksten Stelle, an der unteren Grenze des oberen Dritttheiles, beinahe 40mm, oberhalb des Bauchrandes noch 15mm dick. Von den beiden zunächst in Vergleich zu ziehenden Arten: 0. gigantica Bronn. (= 0. Jatissima Des. 1. c. pl. 52 und 53) aus dem Pariser Grobkalke und 0. Gingensis ScMoih. (M. Hoernes, Wienerbecken II, pl. 57—80) des Leithakalkes unterscheidet sich unsere oligocäne Art hauptsächlich durch die weit gegen abwärts gerückte Lage des Muskeleindruckes, der hier unterhalb der Mitte des Wohnraumes, während er bei jenen in oder oberhalb derselben gelegen ist; von 0. Gingensis noch durch das Fehlen der obsoleten Radialberippung. 48 Karl Alplions Pcuccke, Pecten Skitsaensis sp. nov. Taf. 11, Fig. 6. Die Ober- (?) Klappe eines Pecten aus der Gruppe des Pecten spinulosiis Münst. liegt auf dem Hand- stücke eines festen, gelbgrauen Kalksteines vor. Sie unterscheidet sich von letzterer bei grosser habitueller Ähnlichkeit neben den unten angeführten Eigenthümlichkeiten der Sculptur sofort durch bedeutend stär- kere Wölbung. Der Umriss der Schale ist annähernd kreisrund, ihre Breite beträgt 55?;/«/, ihre Höhe schätzungs- weise ebensoviel (es fehlt der mittlere Theil des Bauchrandes). Die Dicke der Klappe, bestimmt durch den Abstand ihres etwas oberhalb der Schalenmitte gelegenen höchsten Punktes von einer durch ihre Ränder gelegten Ebene, ca. \Oiiim. Der mittlere Theil der Schale ist wie bei P. spinttlostis mit 11 Bündelrippen bedeckt, an die sich nach hinten noch 3 einfache Kippen von der Stärke eines Spaltstückes der Mittelrippen anschliessen. Hinter diesen folgt noch eine viel feinere, neben der stumpfen Kante, mit der die Schale gegen die Furche abfällt, die das hintere Ohr abgrenzt. Der vordere Theil der Schale ist durch feste Gesteinsmasse überdeckt, jedoch bemerkt man vor der vordersten Bündelrippe noch zwei kräftige, einfache Rippen mit ihren Stachelschuppen durch das Gestein durchtreten. Die Bündelrippen beginnen am Wirbel als einfache, kräftige, glatte (?) Rippen, und theilen sich beiläufig an der unteren Grenze des 1. Dritttheiles ihrer Länge in drei in ihrem weiteren Verlaufe parallele Strahlen, von denen der mittlere der stärkste bleibt. Die Theilung der Rippen selbst, sowie die Abgliederung der Nebenstrahlen jeder einzelnen Rippe begann ähnlich wie bei P. spinulosus nicht gleichzeitig wodurch die Verzweigungsstellen der einzelnen Rippen verschieden weit vom Wirbel abstehen. Die Bündelrippen sind in ihrem oberen unverzweigten Theile anscheinend glatt (falls nicht abgerieben), in ihrem unteren, verzweigten Theile, sowie die drei einfachen hinteren Rippen, mit stacheligen Schuppen, die gegen abwärts an Stärke zunehmen, geschmückt. Obwohl an ihren Spitzen an der vorliegenden Schale meist beschädigt, zeigt diese Verzierung mehr den Charakter von rauhen Schuppen, als den von spitzen Dornen, wie sie dem P. spinulosns des Badner Tegels eigen sind, und gleicht hierin mehr jener des P. Hancri Michelotii (Descript. des foss. mioc. de ritalie Sept., p. 88, pl. 3, fig. 13), einer Art, die M. Hoernes allerdings als synonym mit P. spiinüosits anführt, was ich jedoch für nicht gerechtfertigt halte; nur stehen bei P. Hatteri. der auf der Abbildung 12 Bündelrippen zeigt, die Stachelschuppen viel dichter als bei unserer Art und als die Stacheln des P. spiiutlosiis. Die Bündelrippen werden durch glatte, nur durch sehr feine Anwachsstreifen quergestreifte Zwischen- räume geschieden, die beiläufig gleich breit mit den Rippen sind. In diesen befindet sich in ihrem unteren Di-itttheile je eine bis je drei radiale Reihen von stacheligen Schuppen, die, ganz zart beginnend, gegen den Rand zu allmälig stärker werden , ohne jedoch die Stärke der Rippenschuppen zu erreichen. Der Anfang dieser Schuppenreihen liegt in den verschiedenen Zwischenräumen oder, wo 2 oder 3 Reihen auftreten, in demselben Zwischenräume sehr verschieden hoch, doch reicht er nie über das obere Ende des unteren Dritttheiles der Schale hinauf, einige reichen nur wenige Millimeter vom Rande nach einwärts. Diese Schuppenreihen, homolog den Zwischenrippen anderer Pecten-Arten, vertheilen sich an dem vorliegenden Stücke, wie folgt; In dem Räume zwischen der ersten (vordersten) Bündelrippe und der ersten ungetheilten des V(.)rdcr- theiles der Schale 2 in dem RaLimc zwisch en I. und 2 B ündel Irippe . 2 » t' 1' * 2. -. 3. .- . 3 3 » » » 3. >- 4. » . 2 3« » » 1. 5. . 1 » n » 5. » 6. >- . 1 » » » " 6. » 7. » 2 » )> i> i> 7. » 8. » 2 Marliic Tciiiär-Fossilien Xonlgricc/uiihiiuls. 49 in dem Räume zwischen 8. und 9. Bündelrippe . . 2 „ .. .- .. 9. » 10. » . . 1(2?) » .- .. >. 10. >- 11. » . . 0 Auch in dieser ungleichen Anzahl der Schuppenreihen in den einzelnen Zwischenräumen steht unser Pecten dem P. Haneri näher als dem P. spinulosiis, der fast ausnahmslos nur eine Stachelreihe in der Furchenmitte besitzt; nur ziehen sie sich bei jenem viel höher, zum Theile bis an die untere Grenze des ersten Dritttheiles der Schalenhöhe hinauf. Die Zwischenräume zwischen den ungetheilten Rippen des Hintertheiles der Schale sind denen des Mitteltheiles an Breite annähernd gleich und dadurch viel breiter als die fadenförmigen Rippen und ermangeln gänzlich der Schuppenreihen. In ihrer Breite stimmen sie mit jenen von P. spinulosiis überein, während P. Haiteri am hinteren Schalentheile eine grössere Anzahl dicht- stehender einfacher Rippen besitzt. Eigenartig ist der gänzliche Mangel von Schuppenreihen der Zwischen- räume des Hinterfeldes, während P. spinulosns auch hier je eine Reihe zarter Dornen im unteren Theile der Zwischenräume besitzt. Die Ohren sind an unserer Schale nicht erhalten. Im Allgemeinen schliesst sich P. Skitsaeiisis näher an P. Haiteri als an P. spinulosiis an. Mit jenem hat er die mehr schuppige als stachlige Sculptur und das Auftreten von mehr als je einer Schuppenreihe in den Zwischenräumen des Mittelfeldes, mit diesem die weniger dichte Anordnung der Stachelschuppen auf den Rippen und die geringe Anzahl der durch breite Zwischenräume getrennten einfachen Rippen des Hintertheiles gemein, eigenartig ist vor Allem die starke Wölbung der Schale, das Fehlen von Schuppen- streifen der Zwischenräume im hinteren Schalentheile und das viel weniger weite Hinaufreichen derselben im Mitteltheile. Pcc/cii Kohaii Fuchs (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss., math.-nat. Cl. LXXIII, S. 3, Taf I, Fig. 1) aus Malta und P. Koliciii Hilber (nee Fuchs), Abhandl. d. geol. Reichsanst. VII, Heft 6, S. 32, Taf IV, Fig. 10, 11) aus Galizien, mit dem teste Hilber Römer's P. spinulosiis (Geologie von Oberschlesien, S. 378, Taf 45, Fig. 1, 2) gleich sein soll, gehören in die gleiche Gruppe, werden jedoch nicht zum Ver- gleich herangezogen, weil sie sich auffallend durch das Schwinden der Sculptur gegen den Rand der Schale hin (ob auch hei Römer's P. spinulosiis?) unterscheiden, wodurch auf erwachsenen Schalen nur ein mitt- lerer Gürtel mit reicher Sculptur \-orhanden ist. Pecten sp. In einem sandig-muschligen Gesteinsstücke liegt vom gleichen Fundorte noch eine zweite, kleinere Peden-Klappe von 16 mm Höhe und 15 mm Breite vor, die in der Anzahl der Rippen mit P. Skitsaensis übereinstimmt und vielleicht die jugendliche Klappe dieser Art ist. Die Mittelripp£n- sind noch ungetheilt und anscheinend glatt, nur die drei hintersten dünneren Rippen lassen namentlich gegen den Rand hin Stachelschuppen erkennen. Allerdings scheint die Klappe viel weniger gewölbt, sie ist jedoch unterhalb des Wirbels eingedrückt. Zur sicheren Bestimmung ist die Erhaltung zu mangelhaft. II. Ober-oligocäne Schichten. (Aquitanische Stufe.) II. 1. Shipotö (Kalambäka SW). 1. Area sp. Eine kleine fragmentär erhaltene Klappe aus der Verwandtschaft der Area Tiironica Duj. 2. Cytherea incrassata Sow. Cythcrca incrassala Sandberger, Mainzerbecken, S. 300. Nicht selten. Einige besser erhaltene Stücke stimmen nach Wölbung und Umriss vollständig mit dem Typus der Art (izr var. triaugiilaris Sandb. 1. c. S. 301) und mit der von Sandberger citirten Abbildung Denkschriften der matliem.-naturw. Cl. LXI\'. Bd. 7 50 A'rt )■ / A Ip h o II s Pc II c che, dieser Form der vielgestaltigen Art in Deshayes (Coquilles foss. pl. 22, fig. 1—3) überein. Die Maasse der besterhaltenen, einer linken Klappe sind 24;»;;/ Höhe und eben diese Breite. Die meisten anderen Stücke stimmen mit dieser Klappe darin überein, dass Höhe und Breite fast gleich sind und der Vorder- rand der Schale sehr steil von dem weit vorne liegenden Wirbel zum Bauchrande abfällt. Nur bei einer ebenfalls linken Klappe, die ich hierher stellen möchte, ist der Vordertheil der Schale stärker entwickelt, wodurch der Wirbel weiter nach rückwärts gegen die Mitte zu verschoben erscheint, und wodurch die Breite die Höhe der Schale übertrifft. Die Maasse dieser Klappe sind: Höhe 24 mm, Breite 28 mm. Ein- zelne Fragmente zeigen, dass die Art auch an diesem Fundorte eine viel bedeutendere Grösse erreichte und dann auch sehr dickschalig wurde, während die kleinen ganz erhaltenen Klappen eine massig dicke Schale besitzen. 3. Cytherea (Callista) erycina L. Cytherca erycina M. Hoerncs, Wienerbecken II, S. 154, Taf. 19, Fig. 1, 2. Sehr häufig. Meist kleine Klappen von \5 — 20 mm Länge; sie stimmen in allen erkennbaren Merk- malen mit der citirten Beschreibung, sowie mit Stücken von Dax, mit denen ich sie vergleichen konnte. 4. Corbula gibba Ol.?. Corbula giUni M. Hoernes, Wienerbecken II, S. 34, Taf. 3, Fig. 7. Zwei kleine eng und fein concentrisch-gerippte Schälchen beziehe ich fraglich auf linke (kleine) Klappen dieser Art. Sie stimmen ziemlich gut mit Fig. 7 e,f bei Hoernes überein. 5. Corbula carinata Duj. Corbula cariiiala M. Hoernes, Wienerbecken II, S. 36, Taf. 3, Fig. 8. Einige erwachsene Klappen stimmen gut mit der grobrippigen Form dieser Art (vergl. Karaül III, 4). 6. Neritina sp. Kleine Gehäuse vom Habitus der N. picla Für. 7. Turritella sp. Eine Gehäusespitze mit sechs Umgängen von 8 mm Länge. Umgänge flach an der Naht eingezogen, mit drei Hauptreifen, von denen der unterste der stärkste ist, unterhalb derselben am eingezogenen Theile des Umganges noch ein schwacher Kiel sichtbar. Ob Zwischenkiele vorhanden, lässt die schlechte Erhal- tung nicht erkennen. 8. Natica sp. Ein kleines Stück mit stark corrodirter Oberfläche, nicht näher bestimmbar. 9. Potamides (Tympanostomus) margaritaceus Brocc. Vergl. Si'nu-Kerassid (III. 1). Die Art ist durch wenige Fragmente nachweisbar. 10. Potamides (Bittium) plicatus Lam. var. enodosus Sandb. Cerithiiim plicattim var. enodosuin Sandberger, Mainzerbecken, S. 96, Taf. 9, Fig. 1. Drei kleine Gehäuse von circa \Omm Länge (Spitzen mehr oder weniger abgebrochen), von denen namentlich eines, wenigstens theilweise, die Oberfläche gut erhalten hat, stelle ich zu der citirten Form. Die flachen Umgänge sind mit vier knotenlosen Spiralstreifen geziert, zwischen die sich feine Zwischen- kielchen einschieben. Der unterste Hauptkiel, unmittelbar über der Naht gelegen, ist schwächer als die drei oberen. Wo der Steinkern blossliegt, zeigt er eine glatte Oberfläche ohne die Grübchenreihen der Steinkerne von P. papiUatns Sandb. Marine Tertiär-Fossilien Nordgriechenlauds. 51 11. Potamides (Granulolabium) papillatus Sandb. sp. propria. Vergl. Sinu-Kerassiä (III. 1). Meist nur kleine Gehäuse mit coirodirter Oberfläche. Die Papillenreihen im Abdrucke an den Stein- kernen bis zu den Anfangswindungen nachweisbar. II. 2. Skcila Petah'ki bei Kasträki (Kalambäka NW). Von diesem Fundort liegt eine reiche Fauna in graugrünem hartem Tegel eingeschlossen vor, die namentlich durch das Auftreten von Einzelnkorallen und das sehr häufige Vorkommen von Bryozoen- stöcken der Gattung Lunnlites neben zahlreichen Molluskenarten ausgezeichnet ist. Leider ist jedoch die Erhaltung der Fossilien eine derart mangelhafte, dass mir eine Bestimmung derselben der Art nach nur in wenigen Fällen gelang; ich muss mich daher darauf beschränken, nur die einzelnen Formen im All- gemeinen zu besprechen. 1. Foraminiferen. Foraminiferen treten nesterweise meist in sandigen Partien des Mergels eingeschlossen auf. Erkennbar sind die Gattungen Corunspira . TriJoenlina in einer sehr grossen Form von Hirsekorngrösse und Poly- stomella ? 2. Anthozoen. Taf. II, Fig. 7, 8. Kleine Einzelkorallen von schlechter F:rhaltung gehören wohl zum grössten Theile in die Familie der Turbinolidae; darunter eine (Taf. II, Fig. 7 u. 8) von sehr auffallender Gestalt. Sie ist stumpf-kegelförmig und ihr Kelchrand mit langen fingerförmigen leicht gekrümmten Fortsätzen besetzt, die in ihrer Gestalt lebhaft an die Strahlen des rechten Mundrandes von Aporrhais-Gehäusen erinnern. 3. Echinodernien. Durch einen schlank-keulenförmigen längsgefurchten CYJ(7r/.s-(?)-Stachel. sowie durch ein Fragment eines stark verquetschten dünnschaligen Spatangiden vertreten. 4. Bryozoen. Ausser einigen anderen nicht näher bestimmbaren Resten treten sehr häufig die schälchenförmigen Stücke der Gattung Lnnitlites auf. Es lassen sich darunter zwei Formen unterscheiden: eine etwas grös- sere, flachere, die in ihrem Habitus mit Lunnlites umbellaia Defr. (Michelotti, Descr. des foss. du ter- rain mioc. de 1" Italic sept., pl. 2, fig. 13, 14) übereinstimmt, und eine zweite etwas kleinere, die ich auch nach einem relativ gut erhaltenen Stücke von Lunnlites intermedia Mich. (Michelotti 1. c. pl. 2, tig. 15 et 16) nicht unterscheiden kann. 5. Bivalven. Anomia sp. Ein kleines Schälchen (gewölbte Klappe) von 7 mm Höhe und Breite, radial gerippt und concentrisch gefurcht, der .4. costata nahestehend. Pecten miocaenicus Michti. Taf. II, Fig. 9, 10. Pecten miocaenicus Michelotti, Etudes sur le miocene infer. de l'Italie septentr. p. 77, pl. 8, fig. 23, 24. Ein Pecten aus der Gruppe des recenten P. operctilaris L. liegt in zwei Einzelnklappen, einer rechten und einer linken, sowie in einigen Fragmenten vor, der sich durch die von Michelotti angegebenen Merk- male von der genannten recenten Art (und auch von P. Malvinae Dub.) unterscheidet. Beide Klappen besitzen 18 gerundete, breite, glatte Rippen, die durch eben solche Furchen getrennt werden. Nur feine Anwachsstreifen überziehen die Schale, jedoch sind an einigen Stellen durch Sichvertiefen der letzteren an den Rippentlanken die seitlichen Schuppenreihen des P. operctilaris L. sehr schwach 7* 52 Karl Alphons Penecke, angedeutet. Die Ohren sind mit feinen gekörnten Kippen versehen, Michelotti gebraucht dafür den Aus- druck: siilcato-granostis. Die beiden vorHegenden Klappen sind etwas grösser als das von Michelotti abgebildete grössere Exemplar: ZQmm (rechte) und AO mm (linke) Klappe, gegen 30 min Höhe. Ausserdem liegen noch zwei kleine Klappen' von 7 iiiin und 8 iniii Höhe mit gleicher Rippenanzahl vor, die wohl Jugendexemplare der Art sind. Crassatella sp. Taf. II, Fig. 11. Eine Doppelklappe von 3ö mm Länge, 24mm Höhe und \6min Dicke. Sie gleicht in Gestalt und Umriss vollständig der C. Carcarensis Mich. (Michelotti, Etudes sur le mioc. inf. de l'Italie sept. p. 66, pl. 7, flg. 13), ist aber beiläufig nur halb so gross als die citirte Abbildung. ? Diplodonta sp. Ein kleines Schälchen von 4 mm Höhe gleicht im Umriss der Dipl. trigomüa Bronn (M. Hoernes, Wienerbecken II, Taf. 32, Fig. 4). Tellina sp. sp. Kleine Teilinen von verschiedener Gestalt, was darauf schliessen lässt, dass die Gattung in mehreren Arten vertreten ist, liegen in mangelhafter Erhaltung vor. Ausser den genannten Gattungen liegen noch eine grosse Anzahl Bivalvenreste vor, die auch nur generisch nicht sicher zu deuten sind. Ein grosser Theil derselben sind kleine oder sehr kleine Schälchen, die zum Theil wohl Brut von Veneriden sind, zum Theil vielleicht der Gattung £rt'///« angehören. Daneben finden sich grössere Klappen von Veneriden (?) und eine, die ihrer Gestalt nach zu Macira gehören könnte. Auch ein stark verquetschter Steinkern einer Pholadomya (?) liegt vor. 6. Gasteropoden. Schneckenreste sind weitaus seltener als die Bivalvenreste, und es gelang mir bei keinem, eine art- iche Bestimmung vornehmen zu können. Erkennbar sind die Gattungen Dentalmm in einer grossen, glat- ten (?) Form, Solarium, Natica, Cerithimn (sensu lat.), Nana, FnsiisO), Miircx und Pleiirotoma (sensu lat). 7. Fische werden durch einige Skeletfragmente und Schuppen von Knochenfischen und durch die Spitze eines Hai- f\sch-(Lamna .?-^Zahnes vertreten. In gleichem Gesteine eingeschlossen liegt mir noch eine kleine Reihe von Fossilien mit der Fundorts- bezeichnung »Skala Petah'ki 12 m tiefer« vor. Es sind einige kleine, schlecht erhaltene, hornförmige Ein- zelnkorallen, ein Bryozoenstock, muthmasslich zur Gattung Retepora gehörig, einige kleine indifferente Bivalvensteinkerne und ein etwas grösserer einer breitrippigen Cardita und von Gasteropoden der undeutliche Abdruck eines Solariums. III. Unter-miocäne Schichten. ' (I. Mediterran stufe.) III. 1. Sinu-Kerassiä (Kalambäka NO). I. Mytilus sp. Ein kleines Schälchen von %mm Höhe eines nicht näher bestimmbaren Mytilus auf einem Mergel- stücke. J Gorceix und Tournouer (Bull. soc. geol. France, ser. III, vol. II, 1894, p. 398) geben unterniiocäne Marin-Schicliten (des Horizontes von Bazas) von .Aspro-Klissiii (bei Sinn Kerassia) an; das gleiche Alter schreiben sie den etwas jüngeren Bildungen um Läpsista zu. Marine Tertiär-Fossilien Nordgriechenlands. 53 2. Area (Anomalocardium) diluvii Lam. Area diluvii M. Hoernes, Wienerbecken H, S. 333, Tal". 44, Fig. 3, 4. Eine kleine gut erhaltene linke Klappe von 15 «n» Länge und 10;;/;;/ Höhe stimmt \-ollständig mit gleichgrossen Stücken aus den österreichischen Miocänablagerungen überein. 3. Cardium sp. Der Steinkern eines kleinen Cardinms von 8«/«/ Höhe und Breite und theilvveise anhaftenden Schalen- trümmern. Er besitzt 20 mit ihren Zwischenräumen gleichbreite Rippen, diese sind der Quere nach gewölbt, die Zwischenräume eben, beide werden von feinen, dicht stehenden, schwach schuppigen Lamellen (Anwachsstreifen) verquert. 4. Cytherea islandicoides Lam. Venus islandicoides M. Hoernes, Wienerbecken II, S. 121, Taf. 12, Fig. 7, 8; Taf. 13, Fig. 2. Eine wohlerhaltene Doppelklappe mit beschädigtem Hinterrande von 8*0 /;/;;/ Höhe stimmt in allen erkennbaren Merkmalen vollständig mit der citirten Art überein. Ausserdem liegen noch einige Schalen- fragmente, sowie zwei Steinkerne mit theilweise anhaftenden Schalentrümmern dieser Art vor. Wegen des Vorhandenseins eines vierten (vorderen) Zahnes in der linken Klappe gehört diese Art ebenso wie die nahe verwandte »Venns« Dnjardini M. Hoern. zu Cvtherea und nicht zu Venus. 5. dementia Ungeri Rolle ' Taf. II, Fig. 12. 1856. Venus Ungeri Rolle. Jahrb. d. k. k. geol. Reich.sanst. Wien, VII, S. 572. 1861. Venus (dementia) Ungeri Rolle, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Mathem.-naturw.Cl. I3d. XLIX, Abth. I, S. 215, Taf. 2, Fig. 1, 2. Auf einem harten sandigen iMergelstück liegt gut erhalten der Steinkern mit theilweise anhaftenden Schalenfragmenten einer rechten Klappe obiger Art vor, der vollständig mit Rolle's Beschreibung und Abbildung, sowie mit Stücken vom Originalfundorte (Tegel von St. Florian in Mittelsteiermark, II. Medi- terranstufe, Grunderhorizont) übereinstimmt. Er besitzt eine Höhe von 23 ;;/;// und eine Länge von circa 30 mm, letztere ist nicht genau messbar, da der Vorderrand etwas beschädigt ist. Auf demselben Gesteins- stücke befindet sich noch ein Abdruck der Wirbelgegend einer zweiten rechten Klappe. Auf einem zweiten gleichartigen Gesteinsstücke beOndet sich ebenfalls eine kleine rechte Klappe, sowie der fragmentäre Ab- druck einer vierten. Die Art, sonst nur aus dem Florianer-Tegel bekannt, ist demnach an diesem Fundorte nicht selten. 6. Tellina (Moerella) donacina L. Tellina donacina M. Hoernes, Wienerbecken II, S. 86, Taf. 8, Fig. 9. Ein Sculptursteinkern stimmt in Grösse und Form, sowie in der Beschaffenheit der Anwachsstreifen gut mit der citirten Abbildung, nur der Hinterrand fällt etwas steiler gegen den Bauchrand ab, wodurch der von ihnen eingeschlossene Winkel etwas stumpfer ist, der Wirbel noch etwas weiter nach rückwärts gerückt und der Hintertheil der Schale etwas mehr verkürzt erscheint. Die ähnlichen T. Floriana Hilb. und T. Ottnangensis R. Hoern. besitzen eine höhere Schale mit weiter vorne gelegenem Wirbel. Länge des vorliegenden Stückes \9inm, Höhe 10«/;;/. 7. Solecurtus sp. (an Lntraria?). Auf harten Mergelstücken liegen drei schlecht erhaltene Klappen vor, die in Grösse und Form des Umrisses mit der von M. Hoernes mit der gegebenen Abbildung von PsannnosoJen coarctatus Gmel. (Wienerbecken, II, Taf. 1, Fig. 18) ziemlich gut übereinstimmen, jedoch ist jene Furche, die quer über die 1 Ihr Vorkommen an dieser Stelle wurde bereits von Hilber (Sitzungsber. d. kais. .Akad. .Mathem.-naturw. Cl. Bd. L, 1894, S. 598) erwähnt. 54 Karl Alplions Penecke, Schale vom Wirbel zur Mitte des Bauchrandes zieht, sowie die Einbuchtung der letzteren an dieser Stelle nicht bemerkbar. Lntraria oblonga Chemn. (M. Hoernes 1. c, Taf. V, Fig. 7) besitzt ebenfalls eine sehr ähnliche Gestalt, ist jedoch grösser. Eine kleine verquetschte Doppelklappe von unserem Fundorte gehört vielleicht zur selben Art. 8. Glycimeris sp. Eine verquetschte dünnschalige Klappe von 32min Länge und 22mm Höhe dürfte nach ihrem Habitus in die angegebene Gattung gehören. Die Oberfläche ist von feinen Anwachsstreifen dicht und von den seichten concentrischen Furchen in Abständen von 2 — 3 min bedeckt. Der Wirbel liegt annähernd in der Mitte, der flach gewölbte Bauchrand geht ganz allmälig in die gerundeten Seitenränder über, der Schloss- rand ist gerade. 9. Potamides (Tympanostomus) margaritaceus Brocc. lilurex iiiargarilaccus Brocchi, Conchiliologia fossile subappenina II, p. 24c, pl. 9, fig. 24. 18 mehr oder weniger vollständige Stücke stimmen gut mit dem Typus der Art. Die Umgänge besitzen fünf Spiralreifen: drei Haupt- und zwei Zwischenreifen, von letzteren steht einer an der Naht und einer zwischen dem ersten (obersten) und zweiten Hauptreifen. Die Knoten der Hauptreifen sind rundlich , die des obersten stets kräftiger als die anderen. Die Spindel zeigt meist eine, selten zwei Falten. Grateloup's (Conchyliologie foss. des terrains tert. du bassin de l'Adour, Cerithium, pl. 1, fig. 4) var. graiuilifera: »coht- mclla iiniplicata , grcinis nüiioribiiS' fällt mit Brocchi's Typus zusammen. Var. calcaratus Grat. Var. calcnraluin Grateloup 1. c. Cen'lhiiiiii, pl. 1. (ig. 11. Var. margiiiatum Sandbergor, Mainzerbecken, S. 107. Zu dieser P'orm, bei der je zwei Knoten des ersten Hauptreifens zu einem dreieckigen Sporn sich auf den unteren Windungen umbilden, gehören zwei Stücke von unserem Fundorte. Sie zeigen zwei Spindel- falten, Grateloup gibt zwei bis drei an. Sandberger's Abbildung zeigt nur eine. Var. moniliformis (G rat.) San db. Var. moniliformis Grateloup 1. c. Cerilliiiiin, pl. 1, fig. 2. \'ar. iiioniliformis Sandberger, Mainzerbecken, Taf. 7, Fig. 3, 3 rt, b. Von dieser Form, ausgezeichnet durch das Auftreten eines (dritten) Zwischenreifens zwischen dem zweiten und dritten Hauptreifen, liegt ein Stück vor. Grateloup trennt als var. moniliformis jene Gehäuse ab, deren Spindel faitenlos ist, während das unter diesem Namen von Sandberger abgebildete Gehäuse eine Spindelfalte besitzt und sich durch das Auftreten eines neuen Zwischenreifens vom Typus unterscheidet. Aus Grateloup's mangelhafter .Abbil- dung ist hierüber nichts ersichtlich, da sie nur die drei Hauptreifen darstellt. 10. Potamides (Pyrazus) bidentatus Defr. Cerilhium lignitaniin M. Hoernes, Wienerbecken I, S. 398, Taf. 42, Fig. 1—3 (nee Eichwald). Zwei wohlerhaltene Fragmente, sowie der Hohldruck in einem Mergelstück lassen das Vorkommen der Art mit Sicherheit constatiren. Über die Synonymie derselben vergl. V. Hilber; P'auna der Pereiraia- Schichten von Bartelmae, Sitzber. d. kais. Akad. d. Wiss., math.-naturw. Gl., Bd. CI, Abthg. I, S. 1023. 11. Potamides (Granulolabium) papillatus Sandb. Taf. III, Fig. 1, 6, 7. Cerilhium plicalum var. papillatnm Sandberger, Mainzerbecken, S. 96, Taf. 8, Fig. 6. In grosser Anzahl liegen Gehäuse einer Potamides-Avt vor, die sich in eine ununterbrochene Variations- Reihe ordnen lassen. Das eine Endglied der Reihe entspricht vollständig jener Form, die Sandberger als Cerithium plicalum var. papillatnm beschreibt und abbildet. Die Schalen sind von schlanker Gestalt, haben flache Umgänge, die fünf Spiralkiele (Reifen) tragen; die vier oberen sind mit länglich-viereckigen Marine Tciiiiir-Fossilicu Kordgriccliculauds. 55 Knoten geziert, die genau über einander stellen, wodurch Querlalten auf den Umgängen gebildet werden (vergl. Sandberger 1. c, Fig. Qb). Von dieser Form liegen nur fünf Stücke vor. Var. alpinus Tourn. Taf. II, Fig. 2, 3. Cerillüiiiii plicalnm var. alpininn Tournouer, Note üur les fossiles tert. des Basses-Alpes. Bull. d. 1. soc. geol. de France. Ser. 2, XXIX, p. 494, pl. 5, fig. 10. Viel zahlreicher sind Gehäuse, bei denen die drei oberen Reifen die gleiche Entwicklung wie früher zeigen, während der vierte und fünfte Reifen kleinere, aber zahlreichere Knoten tragen als die oberen; dadurch »gehen die Falten nicht unter den dritten Kiel herab.« Diese Form, die sich häufig auch durch etwas spitzere Knoten der oberen Reifen auszeichnet und ihrer Aussensculptur nach vollständig der var. intermedius des P. plicatus Sandberger's entspricht, aber wie der typische P. papillatus Papillenreihen auf der Innenfläche der Gehäusewand besitzt (auch von Tournouer besonders hervorgehoben Fig. lOß), zeigt häufig an gut erhaltenen Stücken feine Zwischenkielchen (vergl. Sandberger 1. c, Fig. Ab). Die meisten der mir vorliegenden 40 Stücke besitzen die hohe, schlanke Gestalt des P. papillatus typ., wäh- rend Sandberger's var. intermedius des P. plicatum eine kürzere gedrungenere Gestalt aufweist. Var. Graecus mihi. Taf. II, Fig, 4, 5. Aus var. alpinus entwickelt sich eine weitere Reihe, deren Endglied eine Form mit vier Hauptreifen ist, von denen die zwei ersten unter der Naht sehr kräftige unter einander stehende Knoten tragen, während die des dritten etwas kleiner aber zahlreicher sind. Darunter erscheint der vierte Kiel als zarter, noch feiner geknoteter Reifen, unmittelbar über der Naht. Zwischen diesen Reifen verlaufen feine fadenförmige Zwischenkielchen. Bei extrem entwickelten Stücken sind die Knoten des obersten Reifens noch kräftiger als die des zweiten und namentlich auf dem vorletzten und letzten Umgange fast spitz. (Vorliegend 31 Stücke.) Die var. Graecus, deren Gehäuse meist etwas gedrungener sind, als die der var. alpinus, entwickelt sich ganz allmählich aus dieser dadurch, dass der zweite Hauptreifen der var. alpinus nach und nach schmäler und zarter wird als die ihn einschliessenden ersten und dritten Hauptreifen und dabei seine Knotung immer mehr verliert, bis er schliesslich von den feinen Zwischenkielchen nicht mehr zu unter- scheiden ist. Es entspricht daher der erste Hauptreifen der var. Graecus dem ersten, der zweite dem dritten, der dritte dem vierten, der vierte endlich dem fünften Hauptreifen des Potamides papillatus und seiner var. alpinus. Die Zwischenformen zwischen var. alpinus und var. graecus in der verschiedensten Ausbil- dung des zweiten Hauptreifens bei ersterer liegen gleichfalls in grosser Anzahl (40 Stück) vor, so dass sich eine vollständige Übergangsreihe herstellen lässt. Sämmtliche Stücke, bei denen die Schale theilweise abgesprengt ist, so dass der Steinkern (vergl. Tab. II, Fig. 6, 7) mehr oder weniger sichtbar wird, zeigen drei (bis fünf) Längsreihen von rundlichen scharf begrenzten Grübchen auf den Umgängen der Steinkerne: Die Abdrücke der Papillenreihen, die aut der Innenfläche der Gehäusewand stehen und die Sandberger als charakteristisch für sein Cerithium plicatttm var papillatum anführt (vergl. Sandberger 1. c, Tab. 8, Fig. 6c und Tournouer 1. c, Fig. 10a). Diese Papillenreihen oder vielmehr ihre Abdrücke lassen sich an vielen Steinkernen bis gegen die Anfangs- windungen hinauf nachweisen und treten bei allen oben beschriebenen Sculpturvarietäten auf. Dem Pota- mides plicatus typ. (Sandb.), sowie seinen übrigen Varietäten (intermedius Sandb., Galeotii Nyst., punctulatus A. Braun, multinodosus Sandb., enodosus Sandb.) fehlte diese Innensculptur, deren Vor- handensein jedenfalls den Ausdruck einer eigenartigen Organisation des Thieres andeutet und die mich veranlasst trotz der grossen .Ähnlichkeit der Aussensculptur und der Gestalt der Schale Potamides papil- latus als selbständige Art von P. plicatus abzutrennen. Cossmann (Catalog 4, p. 80) hat ein eigene 56 Ka rl Alplions Pen ecke, Section: Grainilolabiinn^ für Potatnides- Arten mit derartigen Innenpapillen errichtet. (Vergl. hierüber auch Oppenheim, Über innere Gaumenfalten bei fossilen Cerilhien und iMelaniaden. Zeitschr. d. deutschen geolog. Ges. Bd. XLI\', S. 439). 12. Murex (Ocenebra) sublavatus Bast. var. Grundensis H. et A. Taf. III, Fig. 8. Var. (iiiindensis R. Hoernes u. Aninger, Die Gasteropoden der Meeresablagerungen der ersten und zweiten Mcdilcrranstiire der österreichisch-ungarischen Monarchie^ S. 216, Taf. 26, Fig. 6. Drei Gehäuse, von denen das grösste vollständig erhalten ist, stimmen fast vollständig mit der citirten Abbildung überein, jedoch ist das eine noch etwas grösser und erreicht fast die Grösse des sehr nahe- stehenden, jedoch durch seinen stark verdickten rechten Mundrand ausgezeichneten M. crassilabiatits Hilb. (H. u. A. 1. c, Fig. 18). Einen Gestaltunterschied weisen unsere Stücke nut darin auf, dass die Um- gänge oberhalb des stumpfen Längskieles eingezogen sind, so dass das Querprofil des Theiles des Umganges, der unter der Naht und über dem Kiele liegt, die Form eines gestreckten S besitzt, wobei der vorgewölbte Theil unter der Naht, der einspringende darunter über dem Kiele zu liegen kommt. Die Sculptur zeigt keine merkbaren Unterschiede. III. 2. Flidka-Kerassia W (Kalambaka N). 1. Potamides (Tympanostomus) margaritaceus Brocc. Vergl. Sinu-Kerassiä (111. 1). Es liegen von diesem ?\indorte 15 mehr oder weniger beschädigte Stücke dieser Art mit der Sculptur des Typus derselben vor. 2. Potamides (Pyrazus) bidentatus D e fr. Cerilliiiim lignitanim iM. Uoerncs, Wienerbecken 1, S. 398, Taf. 42, Fig. 1—3. Ein Fragment mit den drei letzten Umgängen. 3. Potamides (Granulolabium) papillatus Sandb. Vergl. Sinu-Kerassiä (III. I). Das Fragment eines Stückes mit der Sculptur des Typus der Art. III. 3. Velemisti (Kalambcika N). 1 . Gari sp. ?. In einem feinkörnigen Sandsteinstücke liegt der Steinkern einer kleinen Klappe (19 ;;/;;; lang, 8 mm hoch), sowie das Fragment einer bedeutend grösseren, die vielleicht zu Gari (oder Lntraria ?) gehören. 2. Potamides (Tympanostomus) margaritaceus Brocc. Vergl. Sinu-Kerassia (III. 1). In einem Stücke grobkörnigen Sandsteines neben anderen unbestimmbaren Molluskenfragmenten ein Gehäuse dieser Art mit der .Sculptur des Typus derselben. Unter der Fundortsbezeichnung Velemisti N. liegt mir ein Handstück eines feinkörnigen Sandsteines vor, der auf seiner .Schichtfläche mit schlecht erhaltenen Steinkernen und Hohldrücken von zahlreichen Bivalven und einigen wenigen Gasteropoden bedeckt ist. Unter ersteren sind wenigstens generisch zu deuten der Hohldruck eines scharfrippigen Carditim; dasselbe ist 8 wm hoch und eben so breit und zeigt ' Cossmann führt als Typus dieser Section Polainides plicaliis Brug. an. Ich weiss nun nicht, ob Bruguicre's Cen- Ihiiiin j'licalum mit Innenpapillen ausgestattet ist, dann würde Sandberger's Ccrithiiim plicalum vclv. papilhiliiin und mein Pola- mides papiltalns identisch sein und Potatnides (Graniilolahium) plicatus Brug. sp. zu heissen haben, und die Biliititn-Art ohne Innenpapillen, die Sandberger als Cerithiitm plicalum beschrieb, einen neuen Namen bekommen müssen, was sich nur nach Unter- suchung von Stücken vom Originalfundort Bruguicre's ermitteln Hesse. Marine Tciiiär-FossilicH Nonlgriccliculaiids. 57 Iti Kippen, und ferner der Steinkern einer Lcda: er ist 7 iniii lang, Amin hoch und gleichmässig gewölbt, die Schale war demnach ungekielt, der Leda nitida Brocc. ähnlich. III. 4. Karaül zwischen Mcrali und Dotshko (Läpsista SW). 1. Heterostegina sp. Flache Scheiben von Gestalt und Grösse der Heterostegina costata d'Orb., mit jedoch anscheinend glatter Oberfläche. Sie sind häufig (namentlich in Bruchstücken) im Mergel eingeschlossen. Da ihre Ober- fläche wie gescheuert aussieht, so könnten auch Rippen vorhanden gewesen sein. 2. Area sp. Ein kleines fein radial geripptes Schälchcn mit nicht erhaltener Oberfläche von etwas über 4 mm Länge und 3 mm Höhe. 3. Cardita sp. Eine Cardita liegt in acht Stücken mit ebenfalls nicht erhaltener Oberfläche der Schale vor. Sie besitzt die Gestalt der Cardita Schwabenani M. Hoern. (Wienerbecken II, S. 278, Taf. 36, Fig. 11), jedoch nur 12 — 13 breitgerundete Rippen. .Ähnlich ist ferner Cardita Probsli Ch. Mayer (Journal de Conchyl. 1S7H, p. 175, pl. 7, fig. 3) mit 14 Rippen. Das grösste vollständige Stück misst 17 mm, 11 mm, jedoch weist ein Wirbelfragment darauf hin, dass die Art bedeutend grössere Dimensionen erreichte; bei derselben misst der gerade Oberrand \'om Wirbel nach rückwärts 18 mm. 4. Cardium sp. Kleine Schälchen von 5-5 mm Länge und Amm Höhe mit 15 Kadialrippen. Oberlläche nicht erhalten. 5. Veneridarum genera. Von Veneriden liegen eine Anzahl mehr oder weniger defecter Einzelnklappen mit abgeblätterter Oberfläche vor. An drei Wirbelfragmenten gelang es, das Schloss freizulegen; von diesen gehören zwei zur Gattung Cytherea (2 Arten) und eine wahrscheinlich zu Tapes. 6. ? Tellina sp. Ein kleines etwas verquetschtes Schälchen von 5 mm Länge und 3 mm Höhe, glatter, nur von feinen Anwachsstreifen bedeckter Oberfläche und subcentralem Wirbel dürfte dieser Gattung zuzurechnen sein. 7. Corbula carinata Duj. Corbula carinata M. Hoernes, Wienerbecken II, S. 36, Taf. 3, Fig. 8. Es liegen sechs erwachsene Klappen der Art vor, die vollständig mit Stücken aus dem Tegel von St. Florian (Mittelsteiermark 11, Mediterranstufe, Grunderhorizont) übereinstimmen. Nach Hoernes' Zeich- nung und nach Stücken von Steinabrunn im Wienerbecken sind die Schalen von St. Florian stärker, aber weniger zahlreich gerippt als die aus dem Wienerbecken. Ausserdem liegen eine grössere Anzahl sehr kleiner Schälchen von 4 — 5»/;» Länge vor, die in Gestalt und Sculptur mit den grossen übereinstimmen, und die wohl als Brut anzusprechen sind, obwohl die Wirbel der erwachsenen Klappen auf dem den kleinen Schälchen entsprechenden Räume glatt oder fast glatt erscheinen, was wohl seinen Grund in späterer Abscheuerung haben dürfte. 8. Corbula sp. .Ausser der genannten Art finden sich noch, wenn auch viel seltener, kleine, ebenfalls concentrisch jedoch etwas feiner, dafür aber dichter gerippte Schälchen einer Corbula, die sich durch flachere und höhere Gestalt, gerundeteren Umriss und fast gänzlich geschwundenen Kiel auszeichnet. Das grösste vor- liegende Schälchen dieser Art (rechte Klappe) misst 5 mm Länge und 4 mm Breite. Dcnlischriflen iJer malhcm.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 8 58 Kiirl Ali'/ioiis Piiicckc. 9. Turhtella sp. Turritellcn aus der Verwandtschaft der 7. tiirris Bast, häutig, jedoch stets verquetscht. Die Umgänge besitzen fünf annähernd gleichstarke Spiralkiele; an manchen Schalenstückchen bemerkt man noch zwi- schen diesen verlaufende feine Zwischenkielchen. 10. Galerus sp. Kleines, niedriges Gehäuse von 4 nun Durchmesser mit drei Umgängen, ähnüch dem G. Cliinensis. Oberfläche schlecht erhalten. 1 1. PNatica sp. Durch ein Windungsfragment vertreten. 1 2. ? Ficula sp. Das Handstück eines Sandsteines ist neben anderen undeutbaren Gastcmpodenarten erfüllt von Frag- menten eines grossen dickschaligen Gasteropoden. Sie zeigen dicht stehende Spiralreifen, die durch feinere Querreifen gekreuzt werden und erinnern durch diese Gittersculptur lebhaft an die Gattung Ficiila. 13. Podabacia patula .Michti. Podabacia pcilitla Reuss, Paläontologischc Studien über die älteren Tertiärschichten der .\lpen, 111, S. 2fi, Taf. -16, Fig. 4. Podahicia prisca Reuss, Fossile Furaminircren, Anthozoen und Bryozoen von Oberburg in Stciermarl<, S. 25, Taf. 6, Fig. 3 — 5 ii und Taf. 7, Fig. 1-3. Ein P'ragment von 9 cm Länge, 6 cm Breite und 2 cm Dicke mit gut erhaltener Oberfläche gehört zu dieser sehr variabeln .Art. Die Zellen stehen auf dem vorliegenden Stücke verhältnissmässig gedrängt und regelmässig angeordnet, wodurch es am meisten dem von Reuss (Pal. Stud. III, Taf. XLVI, Fig. 4) abge- bildeten Stockfragmente vom Monte Viale gleicht. An unserem Stücke ist auf eine Erstreckung von bcni der ursprüngliche Stockrand vorhanden, mit dem die Zellreihcn annähernd parallel verlaufen. Auf der ganzen übrigen, schlecht erhaltenen, abgeriebenen Unterseite bemerkt man mit diesem Rande parallel ver- laufende, in ziemlich gleichen Abständen (von ca. 5 mm) eingegrabene Furchen. 14. Diploria Macedonica sp. nov. Taf. 111, Fig. 9. Massiger Stock mit stumpf konischer Unterseite und flacher Oberfläche. Diese ist bedeckt von langen mäandrisch gewundenen Zellenreihen von durchschnittlich 5-5mm Breite, die sich gegen den Rand des Stockes zu radial anordnen. Sie werden durch niedere schmale Kämme getrennt, die auf ihrem Rücken durch eine scharfe, tiefe Furche von ca. \inm Breite getheilt sind, in welche Furche sich Lamellen als directc Fortsetzungen der Sepien der Quere nach einsenken. Die Septen selbst sind in den Zellreihcn alter- nirend angeordnet, indem zwischen je zwei kräftigen Septen erster Ordnung sich ein dünneres und etwas kürzeres Septen zweiter Ordnung einschiebt. Auf ein Theilstück einer Zellreihe von 1 cm Länge entfallen 12 — 14 Septen erster Ordnung. Diese verdicken sich stark gegen die Mitte der Zellreihe, stehen an den beiden Zellseiten einander gegenüber; in der Mitte der Zellenreihe sind sie senkrecht abgeschnitten und lassen in dieser eine schmale Medianfurche frei, die durch eine blattförmige Columclla getheilt wird; letztere erhebt sich jedoch nicht bis zur Höhe der fast knopfförmig verdickten Innenecke der Hauptsepten (S. l.Ord.). Die stumpfkegelförmige Unterseite besitzt einen subcentral gelegenen Fuss, von dem radial gegen die Periferie dichotomisch verzweigende, feingerippte Stränge von der Breite der Zellenreihen ausstrahlen. Die Art zeichnet sich durch das nahe ,\neinandertreten der Zellenreihen aus, wodurch die Einsenkung zwischen ihnen auf eine schmale Furche reducirt ist, während bei anderen Arten der Gattung die Zwischenräume fast die Breite der Zellreihen besitzen (vevgl. Diploria Jlcxnosissima d'Avch. in Reuss, Pal. Stud. etc. III, Fig. 11, Taf. 39, Fig. 1). Unserer Art nahe zu stehen scheint, soweit dies die mangel- Marine Tertiär-Fossilien Norilgrieclieuhiiuis. . 59 hafte Abbildung und noch mangelhaftere Beschreibung zu beurtheilen erlaubt, Meaudriiia bisimiosu Mich. (Iconographie zoophytologique p. 55, pl. II, fig. 6) von Rivalba bei Turin. Einen ähnlichen Habitus besitzt ferner Dendrogyra intermedia Mich. (Sismonda, Matcriaux pour servir i\ la paleontolog. du terr, tcrt. du Piemont II, p. 73, pl. 6, flg. 2) von Sassello (mioc. inf.). III. 5. Dotshkö (Läpsista SW). I. Pectunculus carditoides sp. nov. Taf. III, Fig. 11. Nur eine rechte Klappe vorliegend. Sie ist dickschalig, flach gewölbt, breitoval, etwas höher als breit {2Amin:2\niin), ihre grösste Breite liegt unter der Mitte. Wirbel central, klein, niedrig. Schlossrand kurz, stumpfwinkelig. Band-Arca sehr niedrig, die in einem stark und gleichmässig gekrümmten Bogen ange- ordnete, in der Mitte nicht unterbrochene Zahnreihe ist aus zahlreichen, relativ langen, gegen die Mitte all- mälich kleiner werdenden, schräg gestellten Zähnen gebildet. Vom Wirbel zieht auf der Oberseite gegen die ganz verrundete Vorderecke ein sehr stumpfer, nach vorne schwach concaver Kiel nach abwärts, wo- durch eine schwach eingesenkte Lunula abgegrenzt wird; dieselbe scheint nur mit lamellösen Anwachs- streifen geziert gewesen zu sein, doch ist die obere Schalenschicht hier beschädigt. Die übrige Oberfläche wird von 20 breiten gerundeten Radialrippen bedeckt, die durch schmale seichte Furchen getrennt werden, quer über sie hinweg ziehen concentrische Wülste, wodurch sie grob, aber flach geknotet erscheinen, und eine lebhaft an manche Cardita-Miün erinnernde Sculptur zu Stande kommt. Mir ist kein ähnlicli sculptirter Pectnnciiliis bekannt. 2. Lucina sp. Schlecht erhaltener, sehr flacher Stcinkem von 41 uini Hijhe und Ai)uiiii Breite. 3. Trochus sp. Zwei verquetschte Gehäuse von ansehnlicher Grösse (annähernd 2bmm hoch und 30min breit), von kegelförmiger Gestalt, mit ebenen Umgängen und eingesenkter, durch einen scharfen Kiel begrenzter Basis. Leider ist die Oberfläche der Schale zum allergrössten Theil abgeblättert, und ihre Sculptur nicht mehr sicher zu erkennen. Sie scheint jedoch aus wenig zahlreichen (drei oder vier) Spiralreifen mit groben Knoten auf den Flanken bestanden zu haben, während die Basis mit zahlreichen feinen Spiralreifen besetzt war, wie dies an einer .Stelle eines F.xemplares sichtbar ist. Ausserdem liegt von demselben Fundorte ein unbestimmbarer Rest eines schlank kegelförmigen Gastropoden mit gekielten Umgängen und der Steinkern einer wahrscheinlich zu den Veneriden gehörigen kleinen Bivalve vor. III. 0. Chan Filipci-Vravönista (Grewenä W). 1. Area sp. Eine schlecht erhaltene linke Klappe mit abgeblätterter Oberfläche von 23»/;;/ Länge und \Oiin/i Höhe \-om Typus der Area dilitvii Lam. 2. Isocardia sp. Nur ein Wirbel erhalten. V'ielleicht zu 7. subtransvcrsa d"Orb. gehörig. 3. Teilina sp. ex aft". T. patellaris Lam. Taf. III. Fig. 10. Es Hegt der Steinkern mit theilweise erhaltener Schale einer grossen ungekielten Teilina vor. Sie hat grosse Ähnlichkeit mit Teilina patellaris Lam. (Deshayes, coquilles foss., pl. 11, fig. 5), ist aber noch um weniges grösser, namentlich länger (58 gegen 55mm) bei annähernd gleicher Höhe und der Wirbel viel 60 Karl Alphoiis Pcucckc, niedriger, sein Winkel dadurcli viel stumpfer. Die Obernäche der Schale 7.eigt sehr regelmässige, dicht stehende, feine aber scharf ausgeprägte Anwachsstreifen, wie dies aucli die citirte Abbildung zeigt. 4. Voluta Rathieri Heb. Vohila Rathieri Sandberger, MainzerbecUen. S. 249, Taf. 19, Fig. 6. 6 fl. Ein schlecht erhaltenes Stück von 29niin Höhe stimmt in allen erkennbaren Eigenschaften mit der citirten Art. Ein zweites noch schlechter erhaltenes gehört vielleicht auch hici-liei-. IV. Mittel-miocäne Schichten. (II. Mediterran stufe.) IV. 1. Lapsista. In weisslichem schiefrigem Mergel (Schlier) liegt eine Anzahl ganz flachgedrückter, meist kleiner Con- chylien entweder in .Abdrücken vor, oder letztere sind noch mit einem weissen Kalkpuh'er, dem Reste der Schale überkleidet, selten sind einzelne Schalenfragmente erhalten. Die meisten sind auch nur generisch nicht bestimmbar. Erkennbar sind die Gattungen Pecteii, Venus, Telliiia, Dentalinm, Natica, Nassa und Tiidicla. Von Pecfen liegt das Fragment eines Steinkernes mit erhaltenen Ohren vor, der mit ziemlicher Sicherheit auf P. demtdatus Rss. bezogen werden kann, ferner das Fragment einer grösseren grobgerippten Form. Als Venus deute ich den Sculptursteinkern und Abdruck einer grob-concentrisch gerippten Bivalve, an Venus plicata Gmel. erinnernd. Tellina ist in einer kleinen Art vertreten, die der T. Floriana Hilb. ähnelt. Von Dentalium liegt ein grosser unverquetschter Steinkern mit theilweise erhaltener, jedoch abge- riebener Schale vor, vielleicht zu D. Badense Partsch oder D. Bonei Desh. gehörig. Der Art nach sicher erkennbar ist nur ein kleines flachgequetschtes Gehäuse der durch ihre Gestalt genugsam gekennzeichneten lud i da rnsticnhi Bast. IV. 2. Smix (Lapsista NW.) 1. Anomia costata Brocc. Eine stark gewölbte »grosse« Klappe von 15 mm Höhe und \8inni Breite mit abgeblätterter Ober- fläche liegt vor. Trotz der Beschädigung lässt sich die Berippung erkennen. 2. Area sp. Vorliegend ein Steink'crn und Schalenfragmente, die wahrscheinlich zu Area diliirii Lam. gehören. 3. Lucina sp. Taf. III, Fig. 12, 13. Es liegen mehrere Stücke, zum Theil Doppelklappen einer Luciiia vor, die dci' Lucina niiocacnica Micht. (M. Hoernes, Wienerbecken II, S. 228, Taf. 33, Fig. 3) sehr nahe steht; jedoch fehlen die »zwei undeutlichen Furchen", die »in der Mitte der Schale« »von den Wirbeln in einem Bogen gegen die Mitte des Randes« herablaufen, »wodurch die Schale das Aussehen gewinnt, als wäre sie in der Mitte eingedrückt, ein für diese Art bezeichnendes Merkmal«, an den kleineren und an einem Stücke, das beiläufig die Grösse (28wnw hoch, ZOmm breit) der Hocrnes'schen Abbildung zeigt, gänzlich. Eine Doppelklappe von bedeutenderer Grösse {'^5mm hoch und 53mm breit), die wohl zur selben Art gehört, wie die kleineren vorliegenden Stücke, besitzt allerdings auf der rechten Klappe namentlich die vordere Furche deutlich, jedoch reicht dieselbe nur vom Rande etwa ein Viertheil der Radiuslänge gegen den Wirbel hinauf, der übrige Theil der Schale ist in der Mitte gleichmässig gewölbt. Michelotti (Descr. d. foss. midc. de l'Italic sept. p. 114, pl. 4, flg. 3 et 10) erwähnt allerdings dieses »bezeichnende Merkmal« weder in seiner Diag- nose, noch zeigen seine Abbildungen dasselbe. Da jedoch M. Hoernes »Originalstücke von Michelotti selbst aus Turin« vorlagen, von denen sich die Wiener Exemplare nui- dadurch unterscheiden, »dass sie meist grösser und flacher« sind und Spuren von Zähnen- besitzen, so wage ich es nicht, die voi'liegcnde Marine Tcrfiär-Fossilien Nordgriechculaiuh. 61 makedonische Luciiia mit Michelotti's Art zu identificiren, umsomehr als in Folge der harten Gesteins- beschaffenheit ein Bioslegen des Schlosses nicht möglich ist. 4. Lucina sp. ?. Es liegen zwei annähernd gleich grosse Einzelnklappen einer gleichmässig und stark gewölbten Bivalve von kreisrundem Umrisse und glatter, nur von feinen Anwachsstreifen bedeckter Oberfläche vor, die wohl zur Gattung Lucina gehören dürften und einige Ähnlichkeit mit L. incrassaia du Bois haben, jedoch viel stärker gewölbt sind. Da jedoch in Folge der harten Gesteinsbeschaffenheit und der Brüchigkeit der Schale ein Schlosspräparat nicht anzufertigen ist, ist selbst die Gattungsbestimmung unsicher. Hf'jhe des einen Stückes 18 mm, des zweiten \Qmui. 5. Cytherea multilamella Lam. IV/;;/,«; iniiltihimcUa M. Hoernes, Wienerhecken II, S. 130, Taf. 15, Fig. 2, 3. Zwei Stücke in Umriss und Sculptur gut mit der citirten Art übereinstimmend. Da die Lamellen abge- brochen, macht die Sculptur den Eindruck nicht von concentrischen Lamellen, sondern von gerundeten Rippen, doch sieht man namentlich an dem einen Stücke, wo der Vorderrand noch theilweise von Gesteins- masse bedeckt ist, die in die Gesteinsmasse hineinragenden, aufstehenden Lamellen im Ouerbruche. Diese Art der Erhaltung erwähnt übrigens schon M. Hoernes (1. c, S. 131) als auch häufig an Stücken des Wiener-Becken zu beobachten. »Die Lamellen sind meist am Wirbel abgebrochen, so dass man nur die Anheftungsstellen der Lamellen sieht: häufig ist das bei weniger gut erhaltenen Exemplaren auch bei den übrigen Lamellen der Fall.« 6. Cytherea sp. Eine verquetschte Doppelklappe und der Steinkern einer linken Einzelklappe eines Veneriden liegen vor. Sie erinnern in Gestalt und Umriss an Cytherea PeJenioiitaua Ag. und gleichen der Abbildung Fig. 2 auf Taf XVIII (Wienerbecken II), die M. Hoernes von einem kleinen Stücke der Art gibt. 7. Corbula carinata Duj. Corbuln caritiala M. Hoernes, Wienerbecken II, S. 36, Taf. III, Fig. 8. Es liegen zwei Klappen vor, eine linke von normaler Grösse mit relativ feiner dichter Berippung, wie sie die Art im Wienerbecken (Steinabrunn) zeigt (vergl. Karaül IV, 4) und eine rechte von auffallender Grösse. Sie ist ISmw lang und Vdinin hoch, während die grössten Stücke aus dem Horianer-Tegel, wo die Art sehr häufig ist und mir in vielen Exemplaren vorliegt, höchstens eine Länge von \Qmm und eine Höhe zwischen 9 und \Oinm erreichen. Da ich aber keinen weiteren Unterschied ulf* die Grösse entdecken kann, glaube ich auch diese Riesenklappe als zu Corbttia cariim/a .gehörig ansprechen zu müssen. 8. Neritina picta Fer. Neriiina picin M. Hoernes, Wienerbecken I, p. .")3!j. Zwei lose Stücke und mehrere in Sandstein eingeschlossene liegen vor. .Sie zeigen die gewöhnliche gerundete Gestalt der Art. Farbenzeichnung nicht erhalten. 9. Solarium Simplex Brocc. var. bicinctum, \ar. nov. Taf. III, Fis. 14. Ein gut erhaltenes Stück stimmt am besten mit M. Hoernes' (VVienerbecken 1. Taf 46, Fig. 3), .Abbildung überein, die ein kleines Stück darstellt, unterscheidet sich jedoch von dieser, sowie von allen anderen mir bekannten Abbildungen und Beschreibung der Art, dass am Aussenrande der Unterseite, innerhalb des Kieles, zwei Spiralreifen verlaufen, die durch feine, aber schwache Furchenlinien getrennt werden, während bei S. simplcx Brocc. innerhalb des Kieles nur ein derartiger Spiralreif auf der Unterseite auftritt. Die beiden Spiralreifen unseres Stückes sind jedoch viel schmäler und nehmen zusammen beiläufig 62 Karl Alphmis Pciicckc, denselben Raum ein als der eine, breitere, bei .S. siiiiplex, dieser erscheint daher an unserem Stücke durch eine feine Furchenlinie getheilt. Der Nabel und seine Umgebung ist in Folge der Härte des ihn über- deckenden Gesteines nicht bioszulegen. Ich möchte das vorliegende Stück nicht als eigene Art zu betrach- ten, sondern es als Varietät zu 5. simplcx Braun stellen. 10. Natica (Lunatia) helicina Brocc. XiUicii Iniiciiiii M. Hoenics, Wicnerbccken I, S. 525. Taf. 47, Fig. 6, 7. Ein gut erhaltenes Stück von 18?;/;// Höhe, vollständig mit gleich grossen Stücken der Art aus dem Badner-Tegel übereinstimmend. 1 1 . Centhium sp. Ein schlecht erhaltener Hohldruck eines Ceritliitiuis aus dei- Gruppe des C. iiiiinilniu. \'l. Potamides (Pirenella) subtiara d'Orb. Tal', ni, Fig. 15. Cciilhiiiw iiihliüra d'Orbigny. Pmdinme III, p 83, Nr. 1528. Ci-n'/!iiiiui siil>lidrii F. du Bois, Concliyliologie fnis. du Plateau Wolhyni-Podolicn, p. 35, pl. 2, lig. 0, 10. In mehreren Stücken liegt ein Potamides vor, der vollständig mit der von du Bois 1. c. beschriebenen Art übereinstimmt. Er hat ebene, treppenförmig abgesetzte Umgänge, die oben, unmittelbar unter der Naht, einen Reifen mit gerundeten Knoten (ca. 10 — 12 auf einem Umgange) tragen: unmittelbar über der Naht erscheint noch ein zweiter viel zarterer, schwach, aber in gleicher Anzahl geknoteter Reifen, der jedoch häufig vom folgenden Umgang überdeckt wird. Der breite Zwischenraum zwischen beiden Reifen ist nahe- zu glatt und eben und nur von sehr zarten, nur unter der Lupe wahrnehmbaren Anwachsstreifen, die bei manchen Stücken von ebenso feinen Spirallinien gekreuzt werden, bedeckt. Das grösste vorliegende Stück misst \GmiiJ in der Länge; du Bois' Figur ist \5iiiii! lang. Du Bois hat diese miocäne Art aus der Gruppe des Polamidcs pictiis Bast., zu dem sie Deshayes (Animaux sans vcrtebres Ili, p. 132) als Varietät stellt, irrthümlich mit dem eocänen Ceritkimn fiara Lam. identificirt, weshalb d'Orbigny den Namen in subtiara umänderte. Eichwald (Lethaea rossica, p. 158) stellt mit Unrecht du Bois' Ceritlüum fiara zu seinem C. bicostatiim, obwohl er die Unterschiede beider Arten selbst angiebt. Potamides siiJiliara hat ebene, glatte Umgänge, während P. bicoslatiis Eichw. gew("ilbte Umgänge besitzt, die in ihrcrMitte zwischen den beiden K'notenrcif'en imch meist einen deutlichen, feinen glatten Spiralkiel tragen. 1 3. Fusus sp. Ein Fragment der Schlusswindung mit gänzlich abgebrochenem Canalc, dem F. virgiiicus Grat, nicht unähnlich, aber nicht näher bestimmbar. 1\^ 3. Pfamöritsa-Thal zwischen Läpsista und .linüsh (Läpsista NNW). Ostrea crassissima Lam. Östren crassissiiiiti licuss (M. Ilocrncs) WienL'rhccUen II, S. 655, Taf. 81— .S4. Eine sehr gut erhaltene Doppelklappe von sehr schlanker, hoher Gestalt liegt vor. Der Bauchrand ist fast gerade und erscheint die Schale dadurch quer abgeschnitten. Sie ist 108m»» hoch, 4\mm an ihrer breitesten Stelle am Bauchrande breit. Die Bandfläche ist an beiden Klappen 2\mm hoch und an ihrem unteren Ende I4mm breit, sich allmälich gegen oben schwach verjüngend. Die Mittelfurche der Unter- klappe ist doppelt so breit als die durch je eine scharfe Rinne von ihrer abgegrenzten Seitenvvülste. Das entsprechende Verhältniss zeigen der Mittelvvulst und die nach aussen scharfkantig begrenzten Seiten- furchen der Oberklappe. Die Muskeleindrücke sind seicht, langgestreckt, etwas unterhalb der Mitte der hinteren Hälfte (der Länge nach getheilt) des Wohnraumes gelegen. Aussenflächen beider Klappen unge- rippt. Die .Anwachsfläche der linken Klappe nimmt die obere Hälfte derselben ein. MiiriiiL Tciiiiir-Fossi/icii Not^dgriccIicuUiiuls. f)3 Vom gleichen Fundorte liegen noch zwei nicht näher bestimmbare Hache, glatte Oberklappen von Austern von breit-elliptischem Umrisse vor. I\'. 4. ßogatshikon (Lapsista N). 1. Trochus (Oxystele) patulus Brocc. Tivdiits palulns M. Ilucrncs, Wicnerbcckcn I, S. 458, Taf. 45, Fig. 14. Zwei kleine Gehäuse dieser häufigen Art liegen vor. 2. Turritella sp. Ein verquetschtes Steinkernfragment mit theihveise erhaltener Schale gehört einer artlich nicht bestimmbaren Turritella an. 3. Natica (Lunatia) helicina Brocc. NiitUii helicina M. Hocrncs, \Vicncrbccki;n I, S. 525, Tat'. 47, Fig. 6, 7. Zwei kleine Sti.icke von 6 und 7 mm Höhe stimmen gut mit Stücken aus dem Badnertege! überein. 4. Nassa (Zeuxis) Badensis Partsch. Biiccinitm badensc M. Hocrncs, Wicnerbcckcn I, S. 143, Tal'. 12, Fig. 8. Vier mehr oder weniger verquetschte Stücke gehören nach ihrer Sculptur mit grösster Wahrscheinlich- keit zu der citirten Art. 5. Pleurotoma (Pleurotoma) Annae H. et A. PUuroloiiia Annac U. Hoci-nes und .\uingcr, Die üaslerupudcn der Mcercsablagcmngcn dci- ersten und zweiten .Mcditcrranstule der österreichisch-ungarischen Monarchie, S. 296, Taf. 37, Fig. 17 — 25. Ein kleines, stark beschädigtes Gehäuse von 10;;/;;/ Höhe (Spitze und Canal fehlen) dürfte, so weit es die mangelhafte Erhaltung der Oberfläche zu beurtheilen erlaubt, nach Vergleich mit Stücken des Badner- tegels zu Pleurotoma Amme H. u. A. (P. tnrrieii/a M. Hoern. ncc Brocc.) zu stellen sein. IV. 5. Kastoriä W. Ostrea fimbriata Grat. Ostna fimbiia Reuss (M, Hocrncs) Wicnerbcckcn II, S. 450, Taf. 74. Eine wohlerhaltene, etwas fragmentäre Unterklappe in der Gestalt am meisten der Fig. 2 1. c. ähnlich IV. (1 Shupänista (Kastoriä W). 1. Area (Anomalocardia) granigera sp. nov. Tat'. III. Fig. Kl. Dickschalig, gewölbt, von rundlichem Umrisse mit sehr tiefem, subcentralgelegenen Wirbel und tiefer Area, von der Gestalt der .4;'i.-a cardiiformis Bast. Die Obertläche ist mit 22 starken Radialrippen bedeckt, die durch tiefe, wenig schmälere, in ihrem Grunde ebene Furchen von einander geschieden werden. Die Rippen tragen runde, halbkugelförmige, kräftige Körner vom Durchmesser der Rippenbreitc in Abständen, die circa so gross sind als der halbe Durchmesser eines Kornes, und die vom Wirbel gegen den Bauchrand entsprechend dem Breiterwerden der Rippen an Stärke zunehnien. Anwachsstreifen sind nur in den F"urchen, und hier nur stellenweise, mit der Lupe als sehr feine Querlinien nachweisbar. Das einzige vorliegende Stück ist \5mm breit und nur \3mm hoch. Das Schloss ist nicht gut erhalten weil Schlossrand und Area eingequetscht sind, wodurch auch der Wirbel etwas niedergedrückt ist, weshalb die unverletzte Schale wohl noch etwas höher war, als das obige Maas angiebt. Ich finde in der mir zugänglichen Tertiärliteratur keine ähnliche durch ihre Sculptur ausgezeichnete Area; durch ihren gerundeten Bauchrand mit breit breit-abgerundeten Ecken, dem hohen subcentral gelegenem Wirbel ist sie in der Gestalt dei- Area earJiiformis Bast. (M. Hoernes, VVienerbecken 11, Taf. XLIII, Fig. 3) nicht 6-1 Kiirl Alphoiis Pcncike, unähnlich, wenn auch diese einen vielleicht noch höheren Wirbel besitzt. Doch ist sie von dieset in der Sculptur weit verschieden. Bei Area cardiiformis wird die quer-knotige oder lamellöse Sculptur der Rippen, wie auch bei vielen anderen Arcen durch das stellenweise Anschwellen der Zuwachsstreifengruppen hervorgebracht, während die Körner bei unserer Form ein selbständiges Sculpturelement sind, ähnlich wie bei der im übrigen sehr verschiedenen kleinen Area papillifcra M. lloern. (I. c. Taf. XLIV, Fig. 7e), und nichts mit den Zuwachsstreifen zu thun haben. 2. Neritina picta Fer. Neri/iihi picla M. Hocrncs, Wicnerbcckcn I, S. 535. Zwei mit F'arbenzeichnung erhaltene Stücke mit gerundeten Umgängen liegen vor. Sie gleichen genau Stücken dieser Art aus dem Florianertegel, wo sie sehr häufig ist. Die F"arbenzeichnung besteht bei dem einen Stücke aus feinen schwachgewellten Querlinien \^on braunvioletter Farbe auf weissem Grunde, die gleichmässig die Oberfläche bedecken. Bei dem zweiten Stücke treten ähnliche, aber noch zartere Linien zu Gruppen zusammen, die durch ebenfalls schwach gewellte weisse Querbinden getrennt werden. Diese Binden, die etwas schmäler als die Liniengruppen sind, werden aussen auf ihrer der Aussenlippe zuge- kehrten Grenze von einem intensiver gefärbten dicken Querstrich von der nachfolgenden Liniengruppe geschieden. ?>. Potamides (Pirenella) Noricus Hlb. Taf. III, Fig. 17. Ctrilhium Noriciim Hilber, Neue Conchylien aus den mittelsteirischen Miocänschichten, S. 27, Taf. IV, Fig. 7. (Sitzungsber, d. Uais. .Akad. d. Wiss. Mathem.-naturvv, Gl. Bd. LXXIX, Abth. I.) Ein häufiger, jedoch meist schlecht erhaltener Potamides steht der oben citirten Form äusserst nahe und stimmt in allen Sculpturcinzelnheiten mit ihr aufs Beste überrein, nur erscheinen an dem einzigen gut erhaltenen Stücke (Spitze von lOitim Höhe) die Knoten des oberen Reifens etwas weniger spitz und eher in die Breite als Länge gezogen, eine Erscheinung, die sich jedoch an vielen Stücken vom Originalfundorte der Art (Labitschberg bei Gamlitz) an den der vorliegenden Gehäusespitze entsprechenden Umgängen beobachten lässt. 4. Potamides (Pirenella) Theodiscus Rolle. Cerilhiiini Tlieoäiscnm Hilber, Neue Conchylien etc., S. 24, Taf. 4, Fig. ba — c. Eine gut erhaltene Gehäusespitze, bis zu den mittleren Umgängen erhalten, stimmt in allen erkenn- baren Eigenthümlichkeiten vollkommen mit der citirten Art, wie ich mich durch Vergleich mit Hilber's Originalexemplar überzeugen konnte. IV. 7. ßiklista-Kutsh. 1. Clypeaster Scillae DcsiMuul. Ctypcailer Scillae .Micliclln, Monugra|ihic des Clypcaslrcs foss., p. 114, pl. 16. lii;. 1. Das Fragment eines Clypeasters von ca. \Oeiii Längsdurchmesser stimmt in Gestalt der ccntialcn Partie und den Wülbungsverhältnissen gut mit dieser im mittelsteirischen Lcithakalk hiiuligen .Art überein. \'om Rande ist nur die \X)rdere Partie ei'halten, auch diese zeigt einen der .Art entsprechenden Verlauf. 2. Clypeaster laganoides Ag. Clypeaster laganoides Micliclin, Monographie des Clypeastrcs foss., p. 141, pl. 36, lig. 1. Ein schlecht erhaltenes Stück, an dem blos die allgemeine Gestall ersichtlich ist, stimmt in Umriss, Grösse und Wölbung gut mit der citirten Abbildung. Auffallend ist nur eine deutlich einspringende Bucht an der Stelle des Randes, die in der Verlängerung der hinteren paarigen Petaloide liegt. Michel in 's Abbildung (Fig. 1 a) zeigt an dieser Stelle allerdings auch eine äusserst schwache Einziehung, an dem mir Marine Tcrficir-Fossilicn Nordgriechculaiich. 65 vorliegenden Stücke befindet sich hier jedoch ein ca. \Onnu breiter und 2niui tiefer stumpfwinkeliger drei- eckiger Einschnitt. Bescliaffenheit der Oberfläche, Petaloide, Lage des Afters sind am vorliegenden Stück nicht erkennbar. 3. ? Pectunculus sp. Ein ganz roher Steinkern \'on 47 iiiiii Höhe, -i'-iiiini Breite und 28;/;;// Dicke stammt vielleicht \-on einem Pcctnuciihis. IV. 8. Lüros-Kanalciki (Arta WNW). Aus einem mergeligen Gesteine liegen einige stark verquetschte Molluskenreste vor. Erkennbar sind die Gattungen Solen und Deiifaliuut , letztere in einer grossen, an D. badeiisc Partsch. erinnernden Form. Als häufigstes Fossil tritt eine gänzlich verquetschte, dickschalige, ziemlich grosse Muschel auf, die wahr- scheinlich zu den Veneriden gehört. Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. LXIV. Bd. GG Karl Alphoiis Penecke, Marine Tcrticir-Foss/lien Nordgricchcnlaiuh. ERKLÄRUNG DER TAFELN. TAFEL I. I"i.!;. 1. Area Alhanica Oppenli. DoppelUlappc. Emborja. a von oben, /' von unten. .S. 3 [43]. • 2. Area AUmnica Oppcnh, Linke Klappe. Embörja. a von aussen, h von innen. S. 3 [i?,]. - 3. Area Albanica Oppenh. Recbte Klappe. Emborja. a von aussen, b von innen. S. 3 |43|. 4. Natica erassatina Lam. Embörja. S. 4 [44]. - 5. Nalica erassatina Lam. var. snhglohosa Grat. Emborja a von rückwärts, /' Schalcnstück auf das Zehnfache vergrös- sert. S. 4 [44]. 0. Nalica erassatina Lam. var. snhglohosa Grat, iuvenis. Emborja. a von \i>rn. /' von rückwärts, c von oben. S. 4 |44|. T.AFEL II. Fii;. 1. Ncrita I'Iiiloiiis Bast. Embörja. a von rückwärts, b von vorn. .S. 4 [44|. 2. Mclayiopsis imprcssa Krauss. Emborja. S. 5 [45]. • 3. Mclanopsis imprcssa Krauss. Übergang zu clava Samlb. a von vorn. /) von rückwärts. S. Ti (4.")], ■■ 4. CarJinm spec. nov. Kipurio N. S. 6 [46]. - 5. Ostrea eallifcra Lam. Ski'tsa. S. 7 [47]. • G. Pectcn Skilsaetisis Pen. Skitsa. S. 8 [48]. - 7. Einzelkoralle (Turbinolidae). Skala Petaliki. Steinkern mit einem Thcil Jcr Schale. S. 11 [."ill. 8. Zugehöriger Abdruck mit dem anderen Theil der Schale. S. 11 [51], - 9. I'ceten miocaenictis Michti. Linke Klappe. Skala Petaliki. S. 11 [öl]. - 10. Pcetcn mioeaciiiciis Michti. Rechte Klappe. Skala Petaliki. S. II [Cil]. 11. Crassatclla c{. Cvearcnsis ^\ichl\. Skala Petaliki. S. 12 [52]. ' 12. C/eiiiciilia Ungcti Rolle. Sinu-Kerassid. S. 13 [53]. T.AFEL III. Fig. 1. Potamides papillatus Sandb. Typus. Sinu-Kerassiä. S. 14 [54]. f 2. Potamides papillatus var. alpiniis Tourn. Sinu-Kerassia. S. 15 [55]. • 3. Desgleichen, ebendaher, a natürl. Grösse, h Windungsstück vergr. S. 15 [55]. <• 4. Potamides papillatus var. Graeeus Pen. n natürl. Grösse, h Windungsstück vergr. Sinu-Kcrrassiä. S. 15 [55]. 5. Desgleichen, ebendaher. S. 15 [55]. * - 6. Potamides papillatus Sandb. Steinkern der Schlussvvindung, natürl. Grösse. S. 14 [54]. 7. Desgleichen. Steinkern einer Gehäusespitze, vergr. S. 14 [54], 8. Murex sublavatus Bast. var. Grundetisis H. et A. a Rück-, b Vorderansicht. Sinu-Kcrrassiä. S. lü )ö6]. ■• 9. Diploria Macedoniea Pen. a Stock von der Seite, b Stück der Oberlläche. Karaül bei .Merali. S. IS [58]. » 10. Tclliiia sp. ex äff. T. patellaris Lam. Chan Filipei-Vravönista. S. 19 [59]. 11. Pectuneulus eardiloidcs Pen. a Rück-, h Vorderseite. Dotschkö. S. 19 [59]. » 12. Lucina sp. Smix. S. 20 [60]. . 13. Desgleichen, ebendaher. S. 20 [60]. > 14. Solarium Simplex var. bicinetum Pen. Smix. S. 21 [61]. .■ 15. Potamides subliara d'Orb. Smix. S. 22 [62]. • IG. Area granigera Pen. Shupänista. S. 23 [63]. . 17. /W(7;;//Vf« A^ona/i- Hi Ib. Shupänista. S. 24 [64]. '-'S=NK->^<^,'=i- K.A.Penecke : MarmeTertiär -Fossilien l^ordgrieclienlands. Taf. I. / ,^- JLSTXob oda ndlZai.gs Ziäübidt733iBamvdiät,T!isn. Denkschriften d. Itals. Akad. dAMss. math -natunv Classe, Bd L-XIV K-A.Peneclce : MarineTertiär-Fossilien I^ord^riech.eiüands. Taf.H. 12. JLSTüäbadana'N'n-t ^ortility! LiAAns1.7rThEanm73nS2.Wsn. Denkscliriflen d. lüiis. Altad. d. AMss. malh -natunv. Classe, Bd.LXIV; K-APenecke : MarmeTertiär-Fossilien Nordgriecheiüands. Taf.in. LiäiAnei.T'ThBaiiiiwdTA.'Wsi. ASiiiBiadsin.äSszgsz.TiJith. JJenkschriflcn d. lüiLs.Akad. d. AMss. matli.-natuiw. Classe, Bd.LXIV. <>7 ÜBER ZWEI TRIGONOMETRISCHE REIHEN FÜR SONNENFLECKEN, KOIETEN UND KLIIASCHWANKÜNGEN VORLÄUFIGE MITTHEILUNG VON JOHANNES UNTER\VEGER. VORGELEGT IX DER SITZUNG AM 11. JUNI 1S90. Die einem bestimmten Jahre entsprechende Kometenfunction A = -5 — . sin /„ . lang is . mittelst welcher die wesentlichen Ergebnisse meiner ersten Untersuchungen über eine allgemeine Perio- dicität der Kometen' gut dargestellt werden können, wird berechnet, indem man alle Kometen, von welchen berechnete Bahnen vorliegen — die periodischen mit jeder gut beobachteten Erscheinung genommen — in zwei Gruppen theilt, deren Perihelien nördlich, beziehentlich südlich vom Sonnenäquator liegen, dann für alle Kometen, die innerhalb jenes Jahres durch das Perihel gegangen sind, folgende Mittel nimmt: das Mittel (/ aller Periheldistanzcn. » » (/„ der nördlichen, " ~ qs der südlichen Periheldistanzcn, die Mittel /„ und 4 der Neigungswinkel der Bahnen mit dem Sonnenäquator und diese Mittel in die Formel einsetzt. Die Neigungswinkel über 90° sind mit ihrem Supplement in Rechnung zu stellen, weil es wesentlich darauf ankommt, ob eine Kometenbahn gegen den Sonnenäquator steil steht oder nicht. Aus den für eine grössere Reihe von Jahren berechneten VVerthen der Function K lässt sich ein periodischer Gang erkennen, der sich noch besser herausstellt, wenn man statt der Einjahrsmittel Fünf- jahrsmittel, entsprechend der Formel A-y2B+AC+2D-^E a + 2b +4c- +2J +(,' nimmt, so dass A, B, C . . .die Einjahrssummen des betreffenden Bahnelementes, a, b, c. . . .die Einjahrs- summen der Kometen bezeichnen, und das Mittel für das Jahr mit den Summen C, c giltig ist. Für die Jahre, auf welche keine Periheldurchgänge fallen, wird diese Formel lückenhaft. Die fehlenden Glieder 1 Denkschriften Jer Uais. .\Uademie, Bd. LIX: »Über die Beziehungen der Kometen etc.. 68 Johannes Viitcrivcger , könnte man zwar näherungsweise durch h:terpolation ersetzen; da in diesem Verfahren aber doch eine gewisse Willkür liegt, so habe ich es gleichwohl nicht angewendet. Dagegen habe ich, um für frühere Jahre noch brauchbare Mittel zu finden, jene Abrundungsformel auf sieben Jahre ausgedehnt, wodurch die Kometen des betreffenden Jahres mit dem achtfachen Gewichte in Rechnung kamen. Für das letzte halbe Jahrhundert, welches durch viele berechnete Kometenbahnen ausgezeichnet ist, genügen Fünfjahrs- mittel, zum Theile schon Einjahrsmittel, ebensogut. Die Bahnelemente entnahm ich dem "Verzeichniss berechneter Kometenbahnen« von Weiss, veröffentlicht im Kalender der Wiener Sternwarte 1887. Es gereicht mir zur Befriedigung, dass die Bahnelemente, welche im neuesten Verzeichniss von Galle als die genauesten angegeben sind, von den ursprünglich benützten selten und nur so wenig abweichen, dass die abgerundeten Mittel dadurch gar nicht geändert werden. Herr Dr. Holetschek hatte die Güte, mich aufmerksam zu machen, dass die Elemente des Kometen 1851 IV im Verzeichniss von Weiss sich auf den Äquator beziehen. Die Beseitigung dieses Fehlers war dem von mir gefundenen Gesetze günstig. Die folgende Tabelle enthält die mit Siebenjahrsmitteln berechneten Werthe der Function A' für 1739 bis 1894, die letzten vier nach provisorischen Mitteln. Jahr K Jahr K Jahr K Jahr K 1739 40 41 42 43 44 45 46 47 48. 49 5° 51 52 53 54 55 5Ö 57 58 59 60 öl O2 Ö3 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 3-206 1-294 1780 I -096 81 0-942 82 1 0-409 83 i 0315 84 0- 260 85 0-233 86 0-435 87 1-223 88 1-223 89 I -706 90 4-560? 91 — 92 — 93 — 94 2-391 95 1-355 96 1-355 97 1-088 98 0-797 99 I -025 1800 I -246 I 1-304 2 0-051 3 0-053 4 0-055 5 0-436 6 1-524 7 2- 1S4 8 1-551 9 0-363 10 0-342 1 1 0-40S 12 0-756 '3 0-804 14 0-826 ■5 1-054 lö II -069? 17 10-379? 18 10-379? 19 . 10-851? 1S20 1-205 3-975 21 I -720 1-571 22 1-898 0-879 23 1-598 1-275 24 I -418 1-720 25 1-037 2-575 26 0-944 2-41 1 27 1-718 I -664 28 1-474 1-394 29 0-922 1-513 30 0-389 1-794 31 0- 198 2-108 32 0-206 2-789 33 o-:8o 2-035 34 0- loS 1-830 35 o-o8i 1-308 36 0-085 I -692 37 0-340 1-854 38 0-872 1-859 39 1-717 2 673 40 1-178 3-371 41 1-384 1-907 42 1-344 1-373 43 0-485 I-I54 44 0-608 0-953 45 0-692 0-573 46 0-684 0-9Ö6 47 1-666 1-425 48 2-501 1 -061 49 2- 206 0-879 50 1-771 0-705 51 0-951 1-632 52 o-7<>4 1-729 53 0830 1-766 54 0-504 2-741 55 0-326 5-061 ? 56 0-428 2-637 57 0 - 0 ! 8 1-775 58 0-772 I -052 59 I-70I IS60 61 62 63 64 Ö5 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 So 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 1-790 2-005 1-861 1-597 1-082 0-709 0-270 0-205 0-512 0-711 I -261 1-969 1-311 0-923 I -292 I -Ol I 0-853 0-667 0-684 I -000 ■233 '56 -464 ■350 -864 •308 -938 0-583 0-432 0-322 0-416 (0-564) (o - 604) (0-619) (1-651) Das Diagramm 3 der Tafel gibt die graphische Darstellung dieser Zahlen für das laufende Jahrhun- dert. Man erkennt darin eine 11jährige Periode, welche mit dem Gange der Sonnenflecken-Relativzahlen übereinstimmt. Dass diese Übereinstimmung eine vollständige ist, lässt sich sowohl in Bezug auf die Dauer der Periode als auch in Bezug auf die Lage der Maxima und Minima exact beweisen. ' Als 1 Mein Vortrag gelegentlich der 66. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte 1894 in Wien, .\btheilung Meteorologie. Soiinci/Jh'c/Kcn. KoincUii iiiiJ K/iiiiiisiini'iiukiiiis^cu. 69 genauesten Werth für die Länge dieser Periode fand ich sowohl für die Kometenfimction als auch für die Sonnennecken-Relativzahlen 11 "2 Jahre, was sehr gut mit Wolfer's neuester Berechnung stimmt, wonach diese Periode 1 1 ■ 18 Jahre umfasst. Ausser dieser Periode erkennt man, insbesondere wenn auch die Werthe von K des vorigen Jahr- hunderts in Betracht gezogen werden, aus den stärkeren Hebungen und tieferen Senkungen eine nahe 35jährige Periode, welche mit der von Brückner nachgewiesenen Periode der Klimaschwankungen stimmt, und eine noch grössere von der doppelten Länge. Der mittlere Gang dieser Perioden lässt sich bekanntlich durch Abtheilung in Gruppen und Summirung der Gruppen durch Reihen von der Form M+a^ sin (l\+x) +i!^ sin(b.^-{-'2x)+ . . . darstellen. Man hat aber bei dieser Darstellung für jede Periode eine besondere Formel und weiss nicht, wie sich die Formeln dem wirklichen Gange der Zeit anschliessen. In Erwägung dieses Übelstandes und 4 8 in Erwägung, dass -^ X 70 = x '^51= 1 1 -2 ist, kam ich auf den Gedanken, die Schwankungen von 7v, wie sie durch die Interferenz der Perioden in chronologischer Ordnung zu Stande knmmen, durch eine tri- gonometrische Reihe von folgender Form darzustellen; 1 ^ o sin i'ö, -4- —.VI -f-i/j sin (l\+ — _ x , -{-ü.^ sin (b.^+x). Vom allgemeinen Mittel, das man hinzunehmen könnte, Umgang nehmend, entsprechen die drei Glieder den Schwankungen der 70-, 35- und 11 •2jährigen Periode. Wird vom Cyclus der letzten aus- gegangen, so hat man 11-2 Jahre gleich 360° zu setzen, also Differenz .r für 1 Jahr gleich 32°8'34-3'. Bei Bestimmung der Constanten a^ b^ a^ b^ a^ b^ nach der Methode der kleinsten Quadrate kommt man auf gewisse bestimmte Integrale und findet, dass die numerische Berechnung der Constanten im Allgemeinen nur dann möglich ist, wenn jene Integrale, welche die Grösse 7\.' nicht enthalten, gleich Null werden. Um diese Bedingung zu erfüllen, muss die Integration von 0° bis 25x360°, also auf 280 Jahre ausgedehnt werden. Man erhält dann für je zwei zusammengehörende Constante a und /' zwei Bestimmungsgleichungen von der Form: 280 381) 1. cosö . 7 A'cos;//.v — sin^. ^ /v'sin ;;/.v r= 0 "IT "TT •280 280 2. sin Z' . / A'cos ;;Lv-fcos/' . ^ A'sin ;;/.r — I40a — 0." " "ö" 0 Um diesen Gleichungen genau zu genügen, ist die Zahlenreihe der obigen Tabelle um die Hälfte zu klein; gleichwohl erhielt ich schon, x für 1739 gleich Null setzend, mit den Werthen bis 1879 (= zwei 70jährigen = vier 35jährigea Perioden) und bis 1884 (=13 11- 2jährigen Perioden) zu meiner Überraschung recht gute Ergebnisse, wohl deshalb, weil die Constanten a und /', wenn nur ganze wirkliche Perioden in Rechnung gezogen werden, hauptsächlich von den in diesen Gleichungen vorkommenden Summen ab- hängen. Die Rechnung nach und nach auf 1, 2, 3. . .Perioden ausdehnend, habe ich den bei der Bestimmung von a auftretenden Divisor 140 unverändert beibehalten, obschon er erst für 280 Jahre richtig sein wird. Die Amplitude a erscheint daher selbstverständlich zu klein; sie stellt sich aber, was einstweilen besonders von der 11 •2jährigen Periode gilt, um so grösser heraus, je mehr Perioden in Rechnung gezogen werden, während die Änderung der Phase b immer kleiner wird, was für die gute Übereinstimmung der aufeinander- folgenden Perioden spricht. Das gute Ergebniss bezüglich der Kometen gab mir Veranlassung, das gleiche Verfahren auch auf die Sonnenflecken desselben Zeitraumes anzuwenden, wobei es sich herausstellte, dass auch die säculare 70 Jn/i ci tnics Viilcrivcgcv, Schwankung der Sonnenfleckcnhiiiifigkeit, wenigstens seit 1739, diircii eine 70jährige Periode imd durch eine schwach ausgeprägte, also secundäre Periode von 35 Jahren gut dargestellt werden kann. Das Hinzu- fügen der letzteren bringt in der Hauptperiode die Eigenthümlichkeit hervor, vom Minimum zum Maximum rasch emporzusteigen, dagegen vom Maximum zum Minimum langsam abzufallen, ein Verhalten, das wahrscheinlich allen Sonnenperioden gemeinsam ist und in der 11jährigen schon lang erkannt wurde. Dies bewog mich zu untersuchen, ob diese Eigenthümlichkeit der 11 •2jährigen Periode auch durch eine secundäre Periode von der halben Länge erklärt werden konnte. Die Berechnung eines vierten Gliedes (mit 2x) der Reihe hat die Richtigkeit der Vermuthung vollkommen bestätigt, wodurch ich ferner Veran- lassung fand, auch die Reihe der Kometenfunction durch ein solches Glied zu ergänzen. Als die so gefundenen Reihen zur Berechnung theoretischer Curven angewendet wurden, stellte sich besonders in der Sonnenfleckencurve ein früheres Eintreffen der Maxinia und Minima gegenüber den wirklichen Wende- punkten heraus. Indem ich dies dem EinOuss der bekannten Anomalie der Sonnenflecken, wornach in der zweiten Hälfte des \^origen Jahrhunderts der mittlere Gang gegenüber dem wirklichen sich theilweise lun- kehrte, zuschreibe, fand ich es schliesslich zweckmässig, die Constanten des dritten und vierten Gliedes beider Reihen mit Weglassung der Zeit von 1 739 bis 1 795 (^ 56 Jahre := 5 X 1 1 " 2 Jahre) neu zu berechnen. Die Übereinstimmung der theoretischen imd wirklichen Wendepunkte wurde dadurch für dieses Jahr- hundert eine vollständige. Dies gilt selbstverständlich mehr von der zeitlichen Lage als von der Höhe. Bei Bestimmung der übrigen Constanten war vom vorigen Jahrhundert nicht Umgang zu nehmen. Wie man aus der Tabelle erkennt, ist die Kometenfunction von 1777 bis 1780 offenbar viel zu gross, weshalb sich die theoretischen Maxima der 35jährigen Periode dieses Jahrhunderts im Vergleich zu den wirklichen Maximis mit Übertreibung herausstellen. Es ist aber nicht zu bezweifeln, dass die Amplitude dieser Periode der Kometenfunction überhaupt grösser ist als die der 1 1 •2jährigen. Vüv die Sonnenflecken gilt dies natür- lich nicht. Die beiden Reihen, welche sich mit jeder neu abgelaufenen Periode in den Zahlenwerthen und wahr- scheinlich auch in der Form verbessern lassen werden, lauten dermalen 1. Für die Sonnenflecken-Relativzahlen: 10- 260. sin f'244°25' + -f. x] + 2 -099 .Sin (2 Die Hauptaufgabe, mit welcher ich mich in den photom.Unters.il beschäftige, besteht in der Feststellung des Lichl- genusses (L) der Pflanzen und deren Organe. Ist die Intensität des gesammten Tageslichtes = /, die an dem betrelTenden Pflanzen- ./' 1 so ,st Z. = -j- = -^ Standorte = /', j j Nach demselben Principe lassen sich bis zu einer weitgehenden Grenze die Beleuchtungsverhältnisse von Garteiianlayen, Gewächshausern, Wohnräumen etc. bestimmen. Auf diesen wichtigen Gegenstand komme ich bei anderen Gelegenheiten zurück. Denkschriften der mathem.-n.itiirw. Cl. UNIV. lid. IG 74 J- Wicsucr, Zwecke mussten zahlreiche Bestimnuingen der chemischen Intensität des gesummten Tages- lichtes vorgenommen werden. Schon die so gewonnenen Zahlen sind für die Kenntnis des photo- chemischen Klimas der Beobachtungsorte von einigem Werthe, weil Daten über das letztere nur in geringer Zahl und nur bezüglich weniger Erdpunkte vorliegen. Die Mangelhaftigkeit unserer Kenntnisse über das photochemische Klima ist mehrmals hervorgehoben worden, u. a. von Stelling, dem wir, wie ich noch später näher angeben werde, eine werth\'olle Unter- suchung über diesen Gegenstand verdanken. Er sagt in der unten citirten Schrift (p. 23) : »Wenn man erwägt, einen wie grossen Einfluss die Intensität des Lichtes auf das Wachsthum und Gedeihen der Pflanzen- und der Thierwelt ausübt, ein Einfluss, der sich auch im hohen Grade auf das Wohl und Wehe des Menschen erstreckt, so kann man nur lebhaft wünschen, dass die photochemischen Messungen eine grossere Verbreitung als bisher linden möchten.« Dieser Umstand und die Hli'wägung, dass zur genauen Kenntniss der Beleuchtungsverhältnisse der Pflanzen die Kenntniss des photochemischen Klimas unerlässlich ist, haben mich bestimmt, Beobachtungen über die hitensität des gesammten Tageslichtes an jenen Orten anzustellen, wo ich meine zu pflanzenphysiologischen Zwecken dienenden photometrischen Untersuchungen anstellte. Es geschah dies zunächst in Wien, später, einige Monate hindurch, während meines .Aufenthaltes in Buitenzoi-g auf Ja\a, dortselbst. Endlich benützte ich einen kui'zen .Aufenthalt in Cairo zu einigen derartigen Messungen, die mir nicht ohne Werth erscheinen, weshalb ich dieselben gleichfalls in diese Abhandlung aufnehme. Es sind bisher, wie schon bemerkt, nur an wenigen Orten der Erde Beobachtimgen über das photo- chemische Klima angestellt worden. Diese Orte sind: Heidelberg', Manchester'"', Kew (bei London)-', Parä (im nördlichen Brasilien)*, Quintado Estero Furado (südlich von Lissabon)'', Catania", endlich St. Peters- burg l An diesen Orten erfolgte die Intensitätsbestimmung nach dem Bunsen-Roscoe'schen Verfahren. Die Beobachtungen über das photochemische Klima begannen also im Jahre 1866 und reichen bis 1878. Dann bi-echen sie mit einmal ab, obgleich die Resultate noch äusserst lückenhafte sind, indem sie noch kein zuverlässiges Bild über die \'ertheilung der chemischen Lichtstärke auf der Erde zu geben vermögen. Der Grund dieser im Interesse der Klimatologie bedauerlichen Erscheinung liegt nach meinem Dafür- halten in der Schwierigkeit und Complication der Bunsen-Roscoe'schen Methode. Die bisherigen Beobachtungen rühren ja fast nur vonBunsen, Roscoe und dessen Schülern, welche von ihm unmittelbar in die Methode eingeführt wurden, her. Sonst hat nur noch Stelling nach dem Bunsen-Roscoe'schen Verfahren Beobachtungen veröffentlicht.* Wie ich weiter unten genau darlegen werde, so ist es mir gelungen, unter .Aufrechthaltung des Grund- principes der chemischen Lichtmessung nach Bunsen und Roscoe die Methode so zu vereinfachen, dass der ausgedehnten Ausführung von diesbezüglichen Untersuchungen nichts mehr im Wege steht. Der Hauptzweck meiner Untersuchungen liegt in der Herbeischaffung von empiri- schem Material zur Kenntniss des photochemischen Klimas. Die bisher angestellten ein- schlägigen Untersuchungen gingen zumeist auf das Ziel los, gestützt auf verhältnismässig wenige an wenigen Erdpunkten angestellte Beobachtungen Gesetzmässigkeiten über die Vertheilung der chemi- schen Lichtintensität auf der Erde ausfindig zu machen, welche, in Form von Gleichungen ausgediilckt, es ermöglichen sollen, die chemische Lichtstärke für jeden Punkt der Erde zu berechnen. ' Biinscii und Kosco e, I. c. 2 Roscoe und Baxcndell, l'oggendcirir: .\nnaleii, Bd. 128 (1K66), p. 'JiU IT. 3 .•Vuf Veranlassung Koscoc's von .1. V. Baker ausgeführt. Pogg. Ann. Bd. WVl (1H67| p. 404 IT. ' Von Thorpe auf Roscoe' s Veranlassung, l'ogg. .^nn. Bd. Ui2 (1H67), p. 418 ff. ■' Roscoe und Thorpe, Pogg. Ann. Ergänzungsband V (1871), p. 177 IT. " Roscoe, l'hilo.s. Transact. 1871, p. 469 ff. ■ Ed. Stelling, l'hotochemischc Beobachtungen der Intensität des gesainniten Tageslichtes in St. Petersburg. Reperti>niMn für Meteorologie. Herausgegeben von der kais. russ. .Xkadeinie der Wissenschaften. T. VI. Nr. 6. St. Petersberg 1878. ■'' .Auf einige, nach anderen Methoden angestellten Beobachtungen chemischer l.ichtmessung komme ich weiter unten noch zurück. Pholoihciuisclu!^ Klima von 11 7V», Cairo innl lUiUcnzorg. 75 Es schien somit, dass empirisches Materiale bereits so reichlich vorhegt, dass die Feststellung der Vertheilung der chemischen Lichtstärke auf der Erdoberfläche nur mehr Gegenstand der Rechnung sei. Solclie Berechnngen sind bereits mehrfach ausgeführt wurden. Pernteri hat eine Reihe der verlässlichsten Beobachtungsresultate und deren Berechnung kritisch beleuchtet und ist zu folgendem Resultate gelangt: Die Tagescurve der chemischen Intensität scheint ebensowenig durch eine e i n f a c h e Function der Sonnenhöhe dargestellt w e r d e n 7.U können, als die des täglichen Temperaturganges. Am nächsten der Wahrheit käme immer- hin noch (bezILiglich der sogenannten normalen chemischen Intensität, das ist jener Lichtstärke, welche bei \-iillig unbedecktem Himmel herrscht) die bekannte (von Bunsen und Roscoe aufgestellte) Gleichung einer Geraden von der Form Jh = -K^ + '^ ''• Allein auch diese genügt nicht; jedenfalls müssen für verschiedene Orte und für denselben Ort für verschiedene Jahreszeiten die absoluten Werthe der Constante andere sein. Das Unmöglichste aber ist eine Gleichung aufzustellen, welche gestattet, die normale chemische Intensität für jeden Ort der Erde zu jeder beliebigen Tages- und Jahreszeit zu berechnen. Wie bezüglich der T e m p e r a t u r wird als o a u c h r ü c k s i c h 1 1 i c h d er chemischen Inten- sität des Lichtes das Gesetz der Vertheilung auf der Erde erst durch das Experiment gefunden werden können.< Wenn ich nun auch in der Feststellung des thatsächlichen Materiales die Hauptaufgabe meiner Untersuchungen sehe, so werde ich doch nicht unterlassen, die gewonnenen Werthe zu vergleichen, um zu zeigen, wie an \'erschiedenen Erdpunkten bei gleicher Sonnenhöhe und unbedecktem Himmel die Lichtstärke sich gestaltet und welchen luntluss der Grad der Sonnenbedeckung und der Wolken- bedeckung des Himmelsgewölbes, Dunst, Nebel und Regen an verschiedenen Orten auf die Lichtstärke ausüben. Dieser Vergleich der thatsächlichen Beobachtungen, besonders in Hinsicht auf die Stärke des von unbedeckter Sonne gespendeten Lichtes und der Stärke des diffusen Lichtes ergab eine Reihe von all- gemeinen Resultaten, welche für das Studium der Lebensverhältnisse der Pflanzen von nicht zu unter- schätzender Bedeutung sind. So hoffe ich, dass die Pflanzenphysiologie aus meinen Untersuchungen wird Nutzen ziehen können; doch glaube ich, durch ein reiches Beobachtungsmateriale über die chemische Lichtstärke an drei charakteristischen Punkten der Erde auch der Klimatologie einen kleinen Dienst erweisen zu können.— Bei meinen Untersuchungen hat es sich in erster Linie um die Feststellung der Intensität des gesammten Tageslichtes gehandelt. Zahlreiche von mir und meinen Mitarbeitern gevv:onnene Beobaclitungs. reihen Hessen auch eine Berechnung des Integrals der mittleren täglichen Intensität zu. Zudem wurden besondere \'ersuchsreihen zu dem Zwecke durchgeführt, um das Verhältniss der chemischen Intensität des directen Sonnen- und zerstreuten Tages li cht es festzustellen. Bei der Durchführung der nachfolgend mitgetheilten Beobachtungen hatte ich mich der Mitwirkung meiner Assistenten, der Herren Dr. Krasser und Dr. Linsbauer, von welchen der grösste Theil der Wiener Bestimmungen herrührt, und des Herrn Dr. Figdor, welcher gemeinschaftlich mit mir die Unter- suchungen über das photochemische Klima \-on Buitenzorg \-ornahm, zu erfreuen. 1 Zeitschrift der listcrr. Ccsellsch. ftir Meteorologie. Ikl. XIV (1879), p. 40i) IT. 10" 76 ./. ]]'i\siici- Erster Absehn i it. Methode der Untersuchung. 1. Die Methoden von Bunsen und Roscoe. Die Methoden zur r^estimniung der chemischen Lichtintensität haben mancherlei Wandlungen erfahren. \'on hi'ichst umständlichen, complicirten, ja gradezu schwierigen Methoden, \velche nur von \-irtunsen I^xperimentatoren gehandhabt werden können, ist man zu einfacheren X'erfahren fortgeschritten, ohne an Genauigkeit der Resultate Einbusse erfahren zu haben. Zuerst benützten Bunsen und Roscoe das Chlorknallgas-Photometer ') zuBestimmungen der chemi- schen Lichtintensität, welches einerseits ungemein schwierig zu handhaben ist, andererseits nur bei ungetrübter .Atmosphäre Resultate liefert, so dass die genannten Forscher selbst diese Methode aufgaben und durch eine leichter zu handhabende, auch bei getrübtei' .Atnn)sphäre zu \'erwendende ersetzten, welche darin besteht '^, dass auf ein in bestimmter Weise zubereitetes photographisches Papier (Normalpapier) Licht einwirken gelassen wird, wobei die eintretende Färbung des Papiers unter Berücksichtigung der erforderlichen Zeit mit einem Constanten P'arbenton (Normalton, Normalschwärze) verglichen wird. Die nach dieser Methode erfolgende Intensitätsbestimmung beruht auf dem von Bunsen und Roscoe festgestellten Gesetze, demzufolge, innerhalb weiter Grenzen, gleichen Producten aus Beleuchtungsdauer (/, /') und chemischer Lichtintensität (/. ./') gleiche .Schwärzungen des Normaltons entsprechen. Jtz^J't' bei gleicher .Schwärzung des Normalpapiers. Die Herstellung des Normalpapiers macht keine Schwierigkeiten. Man durchtränkt das Papier mit einer o-procentigen Kochsalzliisung imd lässt das gesalzene Papiei- nach dem Trocknen im Finstern auf einer 12-procentigen Lösung \'on Silbernitrat durch .') .Minuten schwimmen imd ti-ocknet es im Unstern. ■'' Die Herstellung der Normalschwärze, welche ein inniges Gemenge von 1000 Gewichts- theilen reinen Zinkoxyds mit 1 Gevvichtstheil reinster Kusskohle ist, bereitet hingegen mancherlei .Schwierigkeiten. Ist dasselbe nicht mit der grössten .Sorgfalt dargestellt worden, so sind alle gewonnenen Zahlenwerthc mit einem Fehler behaftet; die Werthe sind allerdings untereinandei', aber nicht mit den von Bunsen und Roscoe erhaltenen Intensitätszahlen vergleichbar. Auf welche Art ich ein Normal- schwarz erhielt, welches der von den genannten Forschern benützten Normalschwärze entspricht, ein Gegenstand, welcher bei diesen Untersuchungen begreiflicherweise \'on hoher Wichtigkeit ist, wird weiter imten genau auseinandergesetzt werden. Ist man im Besitze von frisch bereitetem, getrockneten Normaipapier und der Normalschwärze, so ist nun aus der Stärke der im Lichte erfolgten Färbung des ersteren unter Zuhilfenahme der letzteren und unter weiterer Berücksichtigung der Zeit, welche zum Eintritt des Farbentones durch das Licht auf dem Normalpapier erforderlich ist, die Intensität des wirksamen Lichtes zu ei-mitteln. .A Is M aasseinheit (Bunsen-Roscoe'sche Einheit) wird jene Lichtstärke angenommen, welche am Normalpapier innerhalb einer Secunde jenen .Schvvärzungsgrad hervorbringt, welcher der Normalschwärze entspricht. Würde man bei jeder einzelnen Intensitätsbestimmung nur diesen Farbenton vor sich haben, so brauchte man behufs .Auffindung des Intensitätsgrades nur die Zahl 1 durch die zur Hervorbringung dieses Tones eiforderliche Secimdenzahl zu dix'idii'cn. um die I.ichtstäi'ke, 1 Pogg. Ann. Hd. 96, 100, 101 und 108. - lUinscn und Roscoe. Pogg. Ann. 117(1862). ■' Nähere Details über die Bereitung dos Normalpapicrs h.. unten p. lü. [Xt| PliolochcmiscJw^ Kliiim vnii Wien, ('aira iiiul lUiitctizorg. 77 in BLinsen-Roscoe'scher Einlieit ausgedrückt, zu erhalten, l'in aus irgend einem Farbenton und dei' ■/Aw Hervorbringiing desselben erforderlichen Zeit die Lichtstärke zu ermitteln, ist ein besonderes Verfahren einzuhalten. Die Art dieser Ermittlung ist eine verschiedene und hat im Laufe der Zeit durch Roscoe und .Stelling (I. c.) eine beträchtliche Vereinfachung erfahren. Line weitere Vereinfachung habe ich im Laufe der Jahre gefunden, welche nunmehr die Durchführung der hitensitätsbestimmung in hohem Gi'ade erleichtert, ohne, wie ich zeigen werde, der Genauigkeit der Methode Eintrag zu thim. Das ursprünglich von Bun.sen und Roscoe eingehaltene \'erfahren bestand in der Anwendung eines >Pendelphotometers".^ Dieser von den beiden genannten Forschern genau beschriebene Apparat macht es möglich,dasfrüher genannte photographischeNormalpapierdiu-ch eine kurze, aber genau bestimmbareZeit der W'ii'kiing des bezüglich seiner chemischen Intensität zu prüfenden Lichtes auszusetzen, wobei ein Streifen von abfallender Schwärze erhalten wii'd. Die Insolationszeit für jeden Querschnitt dieses Streifens lässt sich aus der Schwingungsdauer und der Amplitude des Pendels mit einer Genauigkeit bestimmen, welche nur zwischen kleinen Bruchtheilen einer Secunde schwankt. Die Reciproke der auf diese Weise gefundenen Zeit in .Secunden ausgedrückt, welche erforderlich ist, um auf dem Normalpapier den Normalton her- \-orzin-ufen, gibt die Intensität des zu prüfenden Lichtes an, ausgedrückt in der oben genannten Maass- einheit. Wird beispielsweise der Ton der Normalschwärze am Normalpapier in einer Secunde erreicht, so ist die Intensität des wirksamen Lichtes =: 1. Die näheren Details dieser schwierigen Methode mögen im Originale nachgesehen werden. Diese Methode ist, wie Roscoe her\"orhebt,, nicht immer anwendbar, auch keineswegs leicht zu handhaben, so zwar, dass die Durchführung einer regelmässigen Reihe täglicher Messungen entwedei' geradezu unausführbar, oder, wenn ausführbar, mit mancherlei Unzukömmlichkeiten verbunden ist; das Lendelphotometer kann nur bei ruhigem Wetter benützt werden, tägliche Beobachtungen erfordern eine beträchtliche Menge von Normalpapier und nehmen viel Zeit in Anspruch. Ich Hess für das ptlanzen- physiologische Institut ein l'endelphotometer herstellen, habe mit demselben zahlreiche Versuche gemacht und kann mich bezüglich aller berührten PLinkte mit Roscoe nur vollständig einverstanden erklären. Es hat auch lange gedauert und nicht wenige Mühe gekostet, bis es dem Mechaniker gelang, den Appai'at so herzustellen, dass er völlig tadellos functionirte. Die angeführten Übelstände haben Roscoe^ bestimmt, ein einfacheres Verfahren der chemischen Lichtmessimg zu ersinnen. Mit Hilfe des Pendelapparates werden bei gleicher Lichtstärke zwei Streifen mit abfallender Schwärze hergestellt, a und b. Der Streifen a wird mit unterschwetligsaurem Natron fixirt, b bleibt unfixirt. Im Lichte einer Natronflamme werden die beiden Streifen verglichen und an a die Stellen markirt, welche gleichen Schwärzungen \-on b entsprechen. Die Schwärzung, v\'elche auf a der Normal- schwärze entspricht, wird gleichfalls markirt. Der Streifen a wird mit einer Millimeterskala versehen. Mit Zuhilfenahme der durch das Pendelphotometer erhaltenen Zeittabelle lässt sich für den graduirten Streifen eine Tabelle rechnen, welche den Wert der Schwärzung für jeden Theilstrich angibt. Bei der Intensitäts- bestimmung wird dann das Normalpapier durch eine bestimmte Anzahl von Secunden (n) insolirt, wobei es eine Schwärzung annimmt, welche im Natriumlicht auf dem graduirten Streifen aufgesucht wird. Hat man diese Stelle gefunden, so wird jener Werth in der Tabelle aufgesucht, welcher der beobachteten Schwärzung entspricht. Wird nun dieser Werth durch die Anzahl der Secunden {ii) dividirt, welche erforderlich war, um die Schwärzung hervorzurufen, so erhält man die gesuchte Intensität in der Bunsen-Roscoe'schen Maasseinheit ausgedrückt. Auch diese Methode, deren Details ich übergehe, war noch sehr zeitraubend und mühe\'olI, wesshalb Roscoe eine weitere \'ereinfachung des \'erfahrens durchführte, welche er im Jahre 1(S74 veri'iffentlichte.'' ' Hu Ilsen und Roscoe, 1. c. p. ,")31. ■^ l'ogg. Ann. Bd. 124 (ISG,")), p. ?,M. ■■'■ Pogg. .\nn. liJ. l.")l, p. '272 IT. 78 ./. ]\'ic'siu'i\ Er emancipirte sich von der Gracluirung mittels des Pendelphotometers, welches er nur insot'erne noch benutzte, als es ihm dazu diente, einen Streifen mit abfallender Schwärze zu gewinnen. Dieser wird in der gewohnten Weise hergestellt, fixirt und mit Millimeterskala versehen. Die Calihrirung des Streifens geschah empirisch, und zwar in folgender Art. Es werden im Lichte mehrere Hohlcylinder aufgestellt, deren Öffnungen verschiedene Durchmesser haben, und am Grunde dieser Cylinder befinden sich Streifen des Normalpapiers. Das äussere Licht, welches auf die Normalpapiere einwirkt, hat im Versuche die gleiche Intensität und auch die Insolationsdauer (/) ist die gleiche. Es tliesst aber den einzelnen Streifen dennoch verschieden viel Licht, mit anderen W'orten, Licht von verschiedener Intensität, zu. Es verhalten sich die Lichtintensitäten, welchen die Normalpapiere ausgesetzt sind, so wie die Cylinderöffnungen und dementsprechend auch die Producte Jf. welche in den verschiedenen Schwärzungen zum Ausdrucke gefangen. Diese Schwärzungen werden auf dem fixirten .Streifen im Lichte einer Natronflamme aufgesucht, desgleichen die Normalschwärze. Durch VViederhokmg des Versuches und durch graphische Interpolation gelingt es, genügend viele Punkte des .Streifens zu markiren und unter Zugrundelegung der Millimetei'- theilung für die ganze Skala eine Tabelle der relativen Lichtintensitäten zu entwerfen. Kennt man nun die Insolationszeit, während welcher auf dem Normalpapier eine bestimmte Schwärzung hervorgerufen wurde, so lässt sich, indem man die .Schwärzung tohne .Anwendung der Fixirung) im Xatriumlicht auf dem calibrirten .Streifen aufsucht, die ermittelte Lichtstärke f.J) aus der Insolationsdauer il) leicht nach dem Gesetze Jt^J't' berechnen. 2. Die Methode von Stelling. Stelling hat sich bei seinen photometrischen Versuchen gedrängt gefühlt, die Calibrirung des fixirten Streifens mit abfallender Schwärze empirisch vorzunehmen, und er ist unabhängig \'on Roscoe zu einer Methode der Graduirung gelangt, welche viel Ähnlichkeit mit der zuletzt beschriebenen Calibrirung besitzt.' Während aber, wie wir gesehen haben, Roscoe die zm- Graduirung erforderlichen relativen Intensitäten durch V'ariaticin \-on ./gewann, liess Stelling J constan t und \'ariirte /. Es wm-den mehrere Streifen des Normalpapiers bei gleichbleibender Intensität (Jj des äusseren Lichtes durch ungl eiche Zeiten insolirt. Diesen bekannten Insolationszeiten sind die erhaltenen Schwärzungen proportional. .Auf einem mit Millimetertheilung versehenen Streifen mit abfallender Schwärze werden die bei der Intensität ./ erhaltenen Schwärzungen markirt. L'm nun die den verschiedenen Schwärzungen entsprechenden Werthe von .// im allgemein vergleichbaren Maasse (Bunsen - Roscoe'sche Einheit) zu erhalten, waren die bekannten Zeiten / mit der Intensität ./, welche während des Versuches herrschte, zu multipliciren. Durch Vergleich mit der Normalschwärze gelingt es auch, einen Zeitwerth zu bekommen, welcher bei der herrschenden Intensität dem Ton der Normalschwärze entspricht: die Intensität ist dann einfach die Reciproke des Zeit- werthes. Durch dieses Verfahren erhält man nicht nur den Punkt auf der Skala, welcher der Normal- schwärze, entspricht (Jx\), sondern auch eine Reihe von Fixpunkten, welche bestimmten relativen Intensitäten ^/X/) entsprechen. Durch graphische Interpolation gelingt es dann, für jeden Skalentheil den entsprechenden Wert von Jt zu erhalten, so dass dann durch einfache Umrechnung, unter Berücksichtigung des jeweiligen Zeitwerthes, die chemische Lichtintensität im Bunsen-Roscoe'schen Maass erhalten werden kann. Die Aufsuchung der bei der Beobachtung erhaltenen Schwärzung des Normalpapieres auf dem cali- brirten Streifen muss, wie bei dem Roscoe'schen Verfahren, im Lichte einer NatriumOamme erfolgen, aber wie bei diesem Verfahren, wird die im Lichte erhaltene Schwärzung sofort, ohne dass eine Fixirung vorgenommen wird, auf der graduirten Scala aufgesucht. Die Stelling'sche Graduirungsmethode ist ebenso genau wie die Roscoe'sche, aber bedeutend einfacher in der Handhabung; es ist nur dafür Sorge zu tragen, dass die relativen Intensitäten bei gleich bleibender Intensität des herrschenden Lichtes vorgenommen werden, wovon man sich leicht durch den Versuch überzeugen kann. 1 L. c. p. 6-11. Pltotoclicinisclics Kliiud von Wien. Ca im iiiul Biiitciizorg. 79 f'olgendes Beispiel möge das Princip der Slellin g'schen Metiiode erläutern. Bei einer Intensität des äusseren Lichtes ^ 0' 16 würde man behufs Graduirung des Streifens fünf Expositionen des Normalpapieres vornehmen, welche der Reihe nach 2, 4, 6, 8, 10" anwähren würden. Auf diese Weise erhielte man folgende fünf relative Intensitäten 2 X 0-16 = 0-32; 4x0- 16 = 0-64; ferner 0'96; 1-28; 1-60, welchen rela- tiven Intensitäten fünf verschiedene Schwärzungen der Scala entsprechen. Es würde nun bei einer Exposi- tion von 15" eine Schwärzung erfolgt sein, welche, mittelst der Scala aufgesucht, der relativen Intensität ()• 96 gleich käme. Die gesuchte Intensität , in Bu nsen-Roscoe'scher Einheit ausgedrückt, ist dann gleich 0-96 =0-064. 15 Eine grosse Zahl \'on Beobachtungen hat Stelling gelehrt, dass der nach seiner Methode erhaltene Fehler rfc 5"/^ beträgt. Nach den \"on mir angestellten Beobachtungen nach der neuesten (dritten) Roscoe'- schen Methode bewegen sich die Fehler innerhalb derselben Grenzen. Auch meine Versuche mit dem Pendelphotometer fielen nicht genauer aus. Ich möchte noch bemerken, dass nach Pernter' der von Stelling nachgewiesene Fehler im selben Masse auch bei dem Roscoe'schen N'erfahren sich einstellt. - Die ursprüngliche Methode Bunsen's und Roscoe's mit dem Pendelphotometer ist also in dreierlei Weise modificirt worden, wobei sich eine fortwährende \'ercinfachung ergab. Doch erfordern alle diese Methoden erstlich den Pendelapparat, zum Mindesten zur Herstellung des Streifens mit abfallender Schwärze, sodann eine Dunkelkammer, in welcher mit Zuhilfenahme einer Natrium- flamme der Vergleich der bei Tageslicht erhaltenen Schwärzungen mit der theoretisch oder empirisch cali- brirten Scala vorgenommen werden muss. Die Herstellung der letzteren erfordert zudem viel Mühe und Zeit. Denn der Streifen mit abfallender Schwärze muss in unterschwefligsaurem Natron hxirt und durch dreitägiges Auswaschen in fliessendem Wasser gereinigt werden; er nimmt erst nach mehreren Wochen constante Töne an, und die Constanz muss durch mühevolle Versuche ermittelt werden. Nach einiger Zeit ändern die Scalentöne wieder ihren W'erth, so dass eine oftmalige Calibrirung des fixirten Streifens mit abfallender Tönung ausgeführt werden muss. 3. XcLic vereinfachte Methode. Ich habe schon im ersten Theile meiner photometrischen Untersuchungen-' eine weitere X'ereinfachung des Bunsen-Rosco e'schen Verfahrens mitgetheilt, welche Modificatiim der Methode sich für pflanzen- physiologische Zwecke besonders bewährt hat. Es handelt sich nämlich bei meinen Untersuchungen um eine grosse Zahl von Bestimmungen, indem nicht nur die Intensität des gesammten Tageslichtes, sondern auch die des Lichtes der Pflanzenstandorte, ja der Beleuchtungsgrad einzelnei^Pflanzen und Pflnnzen- organe zu messen ist, mithin eine möglichst expeditive Methode zum Bedürfnisse wird. Ich habe zunächst den Versuch gemacht, ohne Scala, nämlich durch blosse Anwendung der Normalschwärze die Lichtstärke zu messen. Man erreicht dadurch den \'ortheil. die Lichtintensität direct und an Ort und Stelle zu bekommen, und von den F'ehlern und der Veränderlichkeit der Scala unabhängig zu sein. Es ist aber leicht einzusehen, dass nur mittlere und geringe Lichtstärken — freilich bilden diese bei Beobachtungen an den Pfianzenstandorten die Regel — auf diese Weise sicher ermittelt werden können, während die Zahlen- werthe für grössere Lichtstärken, bei welchen die Farbe des Normaltones in wenigen Secunden oder gar nur in Bruchtheilen von Secunden erreicht wird, mit einem beträchtlichen Fehler belastet sind. In solchen Fällen habe ich die Lichtstärke indirect, aber gleichfalls nur mit Zuhilfenahme des Normaltones gemessen. ' Zeitschrift der österr. Gesellsch. für Mctcoroliigie, redig. von Hann, Bd. Xl\' (1X7'J), p. VI. - Über die Genauigkeit, welclie mit dem Pendelphotometer nach dem ursprünglichen \'crfahren von liunsen und Uoscoe erzielt wird, habe ich nirgends .Angaben gefunden. Doch bemerkt Roscoe, dass das von ihm eingeftihrte Verfahren der empirischen Calibirung der .Skale trotz leichterer Durchführung des Versuches an Genauigkeit der urspünglichen .Methode nicht nachsteht. '■ L. c. p. 302 ff. 80 ./. Wie. Ich ging bei dieser indirectun l^estimmiinL; von dem obigen, von Bimsen iini.1 Ruscue aulgestellten, durch die Beobachtung ermittelten Satze aus, dass gleiche Färbungen des Nornialpapiei'es gleichen Pi'oductcn aus Intensität und insolationsdauer entsprechen, was sich durch die Gleichung Jt = J'f' am einfachsten ausdrücken lässt. Wenn ich mm bei einer fraglichen hohen Lichtintensität (J'j innerhalb einer gemessenen Zeit (t'l eine Färbung auf dem Normalpapiere erhalte, welche gleich ist jener, welche bei einer bekannten Lichtintensität (J) innerhalb einer leicht und sicher bestimmbaren Zeit (t) erhalten wird, so muss sein, aus welcher Gleichung sich die fragliche Intensität leicht berechnen lässt. Die Ausführung meiner directen und indirecten Lichtmessung erfolgt mittelst eines höchst einfachen Handinsolators (s. Fig. 1). .Derselbe besteht aus einem Brettchen aus weichem Holze, welches 8— 10 c-;» Kig. 1. lang, 6 — Sein bi'cit, etwa ("iimii dick ist, imd bis aut einen schmalen, blos 4 — l! ;;/;;; breiten, einer Schmalseite des Brettchens genäherten .Schlitz mit schwarzem, un- durchsichtigem Papiere bedeckt ist. Das undurchsichtige Papier liegt dem Holze soweit dicht an, dass die 5 — 6 iiiiii breiten .Streifen des Normalpapieres leicht eingeschoben werden können. Im .Schlitze liegt das Normalpapier tVei, im Übrigen ist dasselbe von dem undurchsichtigen, schwarzen Papiere bedeckt. Neben dem Normalpapiere wird der auf steifem Papiere befindliche, als Deckfarbe aufgetragene Normalton in den Insolator eingeführt. Normalpapier und Normalton liegen im Schlitze knapp neben einander. Bis zum Beginne des Vei'suches ist das Normalpapier vollständig dunkel zu halten. Will man eine Bestimmung der chemischen Intensität des gesamniten Tageslichtes ausführen, so ist der in ange- gebener Weise adjustirte Insolator in die horizontale Lage zu bringen; man lässt sodann das Tageslicht so lange einwirkeii, bis der Ton der Normalschwärze erreicht ist. Die Zeitbestimmung wird mit dem sogenannten Chrono- graphen ausgeführt. Derselbe ist eine Secundenuhr, welche durch Druck auf die Feder in Gang gesetzt wird und durch einen zweiten Druck zum Stillestehen gebracht wird. Durch einen dritten Druck geht der Zeiger wieder auf 0 (()0) zurück. Der Chronogi-aph zeigt bis zu einer halben Stunde durch einen anderen Zeiger auch Minuten an. Der Chronograph hat den Vortheil, dass man mittelst desselben eine Zeitbestimmung vornehmen kann, ohne auf die Uhr sehen zu müssen. In demselben Augenblicke, in welchem man die Bedeckung des Insolators entfernt, also das Licht, \\elches gemessen werden soll, zu wirken beginnt, drückt man auf die Feder des Chronographen, und in dem Momente, in welchem auf dem Normalpapiere die .Stärke des Normaltones eingetreten ist, arretirt man die Uhr. Der hiebe! sich einstellende Zeitfehler gleicht sich aus, da derselbe in demselben Sinne erfolgt. Die Zeit- bestimmimg ist mithin blns \iin der Genauigkeit des Chronographen abhängig. Die .Ablesung ist auf 0-2" genau. .Ansicht eines in hmiziintalci' i.ii^c bctindliclicn ll.mil- insolators in natürlicher Grösse, xx Schlitz, 1 Noimaltcin (I er Ton). 10 Skalenton 10 (10er Ton), zwischen beiden ein .Streuen Xormalpapicr (N. P.V Photochemisches Klima von Wien, Cairo und Bnitenzorg. 81 Den Moment derÜbereinstimmung der Farbe desNormalpapieres mit dem Normaltone genau festzustellen, erfordert einige Übung. Sehr genau, selbst ohne jede Übung, lässt sich der Eintritt des Normaltones auf dem sich im Lichte färbenden Normalpapiere bestimmen, wenn man monochromatisches Licht, oder ange- nähert monochromatisches Licht in Anwendung bringt. Es lässt sich nun dieses Beobachten im monochro- matischen Lichte auch mit der directen Beobachtung vereinigen, ohne dass man die im Lichte entstandene Schwärzung in der Dunkelkammer, wie es Bunsen und Roscoe vorschreiben, im Lichte einer Natrium- flamme zu vergleichen braucht. Ich benütze, um im nahezu monochromatischen Lichte direct zu beob- achten, ein gelbes Glas. ^ Man beobachtet den Eintritt der Normalfarbe auf dem Normalpapiere, indem man das Auge mit dem gelben Glase bedeckt. Normalton und Normalpapier erscheinen, wenn letzteres auch etwas bläulich oder schwach violett erscheinen sollte, in einem gleichartigen Gelbgrau. Stimmen Farbe und Ton des mit dem gelben Glase besehenen Normalpapieres miteinander vollkommen überein, so darf man annehmen, dass der Normalton auf dem Normalpapiere eingetreten ist. Am schärfsten lässt sich die Übereinstimmung zwischen Normalpapier- Schwärzung und Normalton finden, wenn man den Insolator mit dem gelben Glase bedeckt. Ist der Normalton auf dem Normalpapiere noch nicht eingetreten, so hebt man das Glas ab und lässt das Licht neuerdings einwirken. Die Zeit, in welcher das Normalpapier vom gelben Glase bedeckt ist, wird von der Gesammtdauer der Belichtung in Abschlag gebracht. Auf diese Weise lässt sich also die di recte Bestimmung der Lichtintensität ausführen. Die indirecte Bestimmung ist in folgender Weise vorzunehmen: Es wird das Normalpapier durch eine genau gemessene Zeit der Einwirkung des zu prüfenden Lichtes ausgesetzt, und sofort entweder im Dunkeln oder in schwachem Lichte in den Insolator hineingeschoben. In der Tiefe eines nicht besonnten Zimmers ist das Licht schon so sch\\-ach, dass es innerhalb einiger Minuten noch keine merkliche Wirkung auf das Normalpapier ausübt. In einer solchen oder einer noch geringeren Helligkeit lässt sich der geschwärzte Streifen in den Insolator bringen, ohne dass merkliche Fehler dabei unterlaufen könnten. Knapp neben dem geschwärzten Normalpapiere (a) kommt ein neuer Streifen des Normalpapieres (b) zu liegen, und neben diesem der Normalton (c). Man lässt nun auf b so lange Licht geringer oder niederer Intensität, welches also in einem leicht messbaren Zeiträume (t) den Eintritt der Normalton- färbung auf diesem Papiere zulässt, einwirken, bis diese Färbung erreicht ist. Die Intensität dieses 1 schwachen Lichtes ist also — . Nun lässt man das Licht weiter wirken, bis der Ton a erreicht ist. Da / aber inzwischen der Ton a selbst wieder tiefer geworden ist, so schiebt man ein bedeckt gebliebenes Stück des Streifens a vor b und setzt eventuell diese Procedur so weit fort, bis der Streifen des frischen Normal- papieres den Farbenton von a angenommen hat, wobei aus der obigen Gleichung -sich leicht die Licht-inten- sität bestimmen lässt, bei welcher das Normalpapier im hellen Lichte den Ton a angenommen hat. Wie schon bemerkt, wird man diese indirecte Bestimmung dann anwenden, wenn die Zeit, inner- halb welcher der Normalton erreicht wird, zu klein ist, um genau ermittelt werden zu können. Da nach meinem Verfahren die Zeit nur auf 0'2 Secunden genau bestimmt werden kann, so beträgt der mögliche Zeitfehler, indem man die directe Bestimmung vornimmt, bei 7= 1 20-0 Proc. >>./• = 0-5 10-0 * »7 = 0-2 4-0 .. »7 = 0-125 2-5 » »7=0-111 2-2 .. 1 Unter den gelben Gliisern ist kein einziges zu finden, welches selbst nur annähernd monochromatisch wäre; wohl aber findet man unter diesen unschwer solche, welche Blau bis Violett ungemein schwächen, fast bis zum Verschwinden, und solche Gläser sind für unsere Zwecke ausreichend. Denkschriften der mathem.-naturvv. Gl. LXIV. BJ. 11 82 J. Wiesner, Mit Rücksicht auf die an und für sich nicht grosse Genauigkeit des ganzen Verfahrens wird man mithin bei Intensitäten, welche über 0"125 gelegen sind, gut thun, die directe Bestimmung durch die indirecte zu ersetzen. Ich habe indess einen Weg gefunden, der es ermöglicht, diese zeitraubende, indirecte Intensitätsbestimmung zu vermeiden, also direct im Tageslichte und selbst bei den höchsten Lichtintensitäten eine Ermittlung der Lichtstärke auszuführen, indem ich statt des Normaltoncs andere, genau ermittelte Scalentöne verwende. Ich habe diese weitere Verein- fachung meines Verfahrens früher schon in Kürze skizzirt, ^ und will dasselbe hier ausführlich darlegen. Ich benöthige zur Bestimmung höherer Lichtintensitäten Farbentöne, welche ebenso constant sein müssen wie der Normalton. Es handelt sich um Herstellung von Farbentönen, welche mit jenen überein- stimmen, welche durch das Licht auf dem Normalpapiere hervorgebracht werden. Zur Herstellung dieser Farbentöne benütze ich Malerfarben (Aquarellfarben). Ich habe die besten käuflichen .'\quarellfarben auf ihre Beständigkeit geprüft, und habe schliesslich in den Lefranc'schen Farben das Gesuchte gefunden. Jede dieser (sechs) Farben, mit Ausnahme einer einzigen^ und jede Mischung derselben ist nicht nur licht- beständig, sondern bleibt auch bei langer Aufbewahrung im Dunkeln unverändert. Ich bewahre auf Papier gemalte Töne der Lefranc'schen Farben der verschiedensten Art im Finstern durch drei Jahre auf, und habe keinerlei Veränderung an denselben wahrgenommen. Es wurden solche Farbentöne durch hundert Stunden der Einwirkung des Sonnenlichtes ausgesetzt, ohne dass die mindeste Veränderung wahrnehmbar gev^'esen wäre. Die im Sonnenlichte gelegenen Farbentöne, mit den im Dunkeln aufbewahrten verglichen, zeigen keinerlei Veränderung. Allein man könnte einwenden, dass die im Finstern aufbewahrten Töne im gleichen Masse wie die der Sonne ausgesetzten sich verändert haben mochten. Es ist dies wohl im höchsten Grade unwahrscheinlich; allein der Einwand ist immerhin nicht unberechtigt. Es lässt sich nun zeigen, dass auch im Finstern die Farbentöne völlig unverändert geblieben sind. Um dies mit aller Schärfe zu beweisen, habe ich folgenden Weg eingeschlagen: Es wurden Farbentöne der verschiedensten Stärke hergestellt und jene ausgewählt, welche im Lichte einer Natriumflamme bei Ausschluss jedes anderen Lichtes (in der Dunkelkammer) mit dem Normaltone übereinstimmten. Wenn nun der ausgewählte Farbenton nach jahrelanger Aufbewahrung, bei Natriumlicht betrachtet, in Übereinstimmung mit dem Normaltone geblieben ist, so kann an der Constanz des Tones nicht mehr gezweifelt werden. Und dies ist in jedem der untersuchten Fälle thatsächlich eingetroffen. Speciell für jene Farbentöne, welche mit den auf dem Normalpapiere im Lichte entstehenden überein- stimmen, ist es leicht, selbst ohne Zuhilfenahme des Natriumlichtes, das Constantbleiben nachzuweisen. Man braucht nur nachzusehen, ob bei gleichbleibender Lichtintensität die Zeit, welche erforderlich ist, um auf dem Normalpapiere den gleichen Farbenton hervorzubringen, constant geblieben ist. Hätte man beispielsweise mittelst der Lefranc'schen Farbe einen Ton erzeugt, welcher bei einer Lichtintensität = 0" 5 auf Normalpapier in 22" entsteht, so hat man nur nachzusehen, ob bei derselben, durch den Normalton gemessenen Lichtintensität in einem Zeiträume von 22" der gleiche Ton auf dem Normalpapiere zum Vorscheine kommt. Man kann aber selbstverständlich bei jeder beliebigen Lichtinten- sität erproben, ob der Ton constant geblieben ist, denn 0-5X22 = J/; also bei irgend einer anderen 0-5 X 22 Lichtintensität (CA) wird, wenn der Ton factisch gleich geblieben ist, /sein müssen , also bei J := 0" 188 beispielsweise 58'5". Es ist dies selbst bei lange aufbewahrten und dem Lichte ausgesetzt gewesenen Tönen stets eingetroffen, was nicht nur für die Verlässlichkeit der Lefranc'schen Farben zur 1 Wiesner, Photom.Unters.il, p. 610-611. 2 Unter den sechs Lefranc'schen Aquarellfarben befinJcn sich zwei Blau, nämlich bleu mineral und ou tremer cobalt. Das erstere ist nicht ganz lichtbeständig, indem dasselbe auf Papier als Farbe aufgetragen nach fünfunddreissigtägigem Einwirken des Sonnenlichtes eine eben bemerkliche Änderung im Ton erkennen Hess. Alle anderen Farben erwiesen sich aber als lichtbeständig. Zur Herstellung meiner Scalentöne wurde bleu mineral nicht angewendet. P/io/ochcinisciu's Kliuia von Wien, Cai'ro und Biiitenzorg. 83 Herstellung \'on Scalentönen spricht, sondern auch ein imtrügliches Mittel an die Hand gibt, die Richtig- keit des betreffenden Scalentones jederzeit festzustellen. Bei einiger Sorgfalt wird es leicht gelingen, homogene Farbentöne, welche mit dem sich im Lichte färbenden Normalpapiere übereinstimmen, zu erzeugen. Es darf indess nicht unerwähnt bleiben, dass die auf Normalpapier erscheinenden Töne nicht immer völlig die gleiche Farbe haben, sondern manchmal entweder etwas mehr in's Bläuliche oder in's Röthliche neigen. Doch gelingt selbst bei etwas abweichender Färbung die Feststellung der Übereinstimmung des sich im Lichte färbenden Papieres mit dem künstlich erzeugten, constanten Farbentone. Sollten sich für den Beobachter diesbezüglich einige Schwierigkeiten ergeben, so hat er in den oben genannten nahezu monochromatischen Gläsern ein Mittel, den Vergleich mit grosser Sicherheit vorzunehmen. Hat man sich solche constante Farbentöne erzeugt, so handelt es sich nun darum, dieselben mit dem Normaltone zu vergleichen, was auf folgende Weise geschehen kann. Man schaltet in den Insolator (S. Fig. 1, p. 8) [80] drei Streifen ein: den Normalton, das Normalpapier und den zu prüfenden Farbenton. Man bringt sodann den Insolator in das zuprüfende "Licht und überzeugt sich zunächst auf die früher angegebene Art, ob das Licht constant geblieben ist. Hierauf bestimmt man die Zeit, welche erforderlich ist, um auf dem Normalpapiere den Normalton hervorzubringen. Dieselbe wäre := /. Sodann ermittelt man die Zeit, welche nöthig ist, um auf dem Normalpapiere einen Ton zu erzeugen, welcher mit dem zu prüfenden constanten Ton coincidirt. Diese Zeit wäre iit. Um nun mit dem Scalentone die Intensität zu bestimmen, so hat man die Zahl n durch die zur Erreichung des Scalentones am Normal- papiere nöthige Zeit, in Secunden ausgedrückt, zu dividiren. Hat man ausser dem Normaltone noch einen Ton dargestellt, bei welchem u gleich 10 ist, so wird man mit diesen beiden Tönen (»Normalton« und »10er Ton«) die Lichtbestimmung zum Mindesten eben so genau durchzuführen im Stande sein, wie nach dem alten Verfahren. Bei hohen Intensitäten wird man sich natürlich des hohen Tones (10er Ton), bei niederen des Normaltones zu bedienen haben. Für die Ermittlung sehr hoher Intensitäten scheint es sich zu empfehlen, sehr hohe Töne in Anwen- dung zu bringen, um möglichst hohe Zeitwerthe zu bekommen. Allerdings würde dabei der Zeitfehler sehr vermindert werden; allein man kann sich leicht davon überzeugen, dass bei sehr intensiven Farbentönen die Sicherheit des Vergleiches eine geringe ist. Ich werde weiter unten noch nachweisen, dass man über den 10 er Ton nicht hinauszugehen braucht, da man selbst bei den höchsten, bisher beobachteten Lichtintensitäten unter Anwendung dieses Tones einen brauchbaren Zeitwerth erhält. Es ist selbstverständlich, dass die Werthe von n für jeden künstlichen Ton mit grösster Genauigkeit ermittelt werden müssen, weil sonst alle Fehler, welche dem Werthe anhaften, in_die mit dem betreffenden Tone angeführten Beobachtungen übergehen. Der Grad der Genauigkeit meiner Methode soll weiter unten geprüft werden; vorerst möchte ich nur eine Parallele zwischen meinem und dem Bunsen-Roscoe'schen Verfahren ziehen. Die grossen Schwierigkeiten und manche Mängel der ursprünglichen Bunsen-Roscoe'schen Methode der Lichtbestimmung haben, wie wir gesehen haben, zu bedeutenden Verbesserungen und Vereinfachungen des Verfahrens geführt, welche hauptsächlich Roscoe zu danken sind. Aber auch Stelling hat einen wichtigen Beitrag nach dieser Richtung geliefert, wie ich gleichfalls auseinander gesetzt habe. Unter allen vorgeführten Verfahrungsarten scheint mir das Stelling'sche das empfehlenswertheste weil es bei gleicher Genauigkeit die relativ einfachste ist. Aber auch das von Stelling verbesserte Verfahren ist noch höchst umständlich, denn zur Durchführung desselben ist ausser der Normalschwärze und dem Normalpapiere noch erforderlich: 1. Der Pendelapparat zur Herstellung des Streifens mit abfallender Schwärze; 2. die mühevolle und umständliche Calibrirung des Streifens. Endlich muss 3. jede Intensitätsbestimmung in der Dunkelkammer bei Natriumlicht vorgenommen werden. Im Vergleiche zu diesem complicirten Verfahren ist das von mir angewendete höchst einfach. 11* 84 J- Wiesner, Ich benöthige allerdings auch die Normalschwärze und das Normalpapier. Aber ein Pendelapparat ist bei meiner Methode nicht nothwendig. Der calibrirte Streifen ist bei meinem Verfahren durch den Normalton (Normalschwärze) und durch einen Farbenton (Scalenton) oder, wenn sehr grosse Genauigkeit angestrebt wird, durch mehrere Scalentöne ersetzt, deren Aichung (Verification) weitaus einfacher ist als die Cali- bration des Streifens. Im Vergleiche zum calibrirten Streifen sind die Scalentöne beträchtlich bestandfähiger, ja bei einigermassen sorgfältiger Handhabung unveränderlich. Ferner erlaubt mein Verfahren, jede Licht- bestimmung direct durchzuführen, während nach den anderen genannten Methoden die Schwärzung des Normalpapieres an Ort und Stelle erfolgt, die Intensitätsbestimmung aber in der Dunkelkammer im Natrium- lichte vorgenommen werden muss; die Intensitätsbestimmung ist also im Vergleiche zu der von mir ausge- führten eine indirecte. Endlich möchte ich noch bemerken, dass mein Verfahren eine weitaus kürzere Zeit in Anspruch nimmt, worauf ich noch weiter unten zurückkomme. Nachdem im Vorangegangenen das Princip meiner Methode dargelegt wurde, sollen nunmehr jene Details, deren Kenntniss mir zur praktischen Ausführung des Verfahrens erforderlich erscheinen, vorgeführt werden. Was zunächst die Herstellung des Normalpapieres anlangt, so gehe ich genau nach der von Bunsen und R oscoe gegebenen Vorschrift vor.* Die Benützung einer Dunkelkammer ist zur Herstellung des Normalpapieres sehr erwünscht, allein nicht nothwendig, wenn man, wie ich dies z. B. in Cairo that, hiezu die späten Abend- oder Nachtstunden benützt. Das »Silbern«^ des Papieres kann im Lichte einer Kerzen- (oder schwachen Gasflamme) vorgenommen werden, das Trocknen des Papieres erfordert aber Dunkelheit. Indess ist eine für die Zwecke der Herstellung des Normalpapieres ausreichende Dunkelkammer leicht improvisirt. Ich bemerke, dass ich in Wien und in Buitenzorg das Normalpapier stets in einer Dunkelkammer bereitete, und zwar gewöhnlich in den frühen Morgenstunden, überhaupt knapp vor dem Beginne der Beobachtungen, so dass ich also mit frisch bereitetem Normalpapiere operirte. Es hält sich indess, wie Bunsen und Roscoe schon ermittelten, wohlverwahrtes Normalpapier durch 16 Stunden, bei sehr trockener Luft auch länger. Auf einige Vorsichten beim Trocknen des Normalpapieres in den Tropen komme ich in einem späteren Capitel noch zurück. Eine besondere Sorgfalt muss begreiflicherweise auf die BeschatTung des Normaltones (Normal- schwärze) gewendet werden. Denn stimmt dieser nicht mit dem Bunsen- Roscoe'schen Normalton überein, so sind die Resultate mit anderen correct ausgeführten Beobachtungen rücksichtlich der Intensitätswerthe nicht vergleichbar, wenn die ersten auch unter einander ganz richtig wären. Der Normalton ist, wie schon erwähnt, ein Gemenge von 1000 Gewichtstheilen chemisch reinen Zinkoxyds mit einem Gewichtstheile beiLuftabschluss geglühten Lampenrusses. Bunsen und Roscoe haben in ihren »Meteorologischen Lichtmessungen« ^ genau die Methode angegeben, nach welcher der Normalton, ein vollkommen homogenes Gemisch dieser beiden Substanzen, herzustellen ist. Um in den Besitz eines möglichst verlässlichen Normaltones zu gelangen, wendete ich mich an eine der renommirtesten deutschen chemischen Fabriken mit dem Ersuchen, denselben für mich genau nach dem von Bunsen und Roscoe angegebenen Verfahren darzustellen. Gleichzeitig bat ich Herrn Prof. Weidel, mir die beiden zur Herstel- lung des Normaltones erforderlichen Substanzen in chemisch reinem Zustande und im richtigen Gewichts- verhältnisse darzustellen, und nahm die mühevolle Arbeit der Mischung beider Körper bis zur Erreichung vollkommener Homogenität — ganz nach dem V'erfahren der beiden genannten Autoren — selbst vor. Was ' L. c. p. 552. - Zur Herstellung des Normalpapieres nehme ich nach dem Vorschlage des Regierungsrathes Dr. Eder das sogenannte Rives 8-Kilopapier. DasPapierwird zuerst »gesalzen<, was in der Weise geschieht, dass man es in einer dreiprocentigen Kochsalzlösung durch drei Minuten untergetaucht belässt. Diese Procedur kann selbstverständlich im Lichte vorgenommen werden. Ist das Papier lufttrocken geworden, so wird es >gesilbert«, indem man es im Liehe einer schwachen Gasflamme auf einer 12 procentigen Lösung von salpeter- saurem Silber durch zwei Minuten schwimmen lässt. Während dieser Zeit ist das Licht einer Kerze oder einer stark abgedrehten Gasflamme dem verwendeten Silbersalz gegenüber so gut wie wirkungslos. Hierauf wird es im Finstern getrocknet. 3 Pogg. Ann. Bd. 1 17 (1862), p. 556 ff. Photochetnisclics Klima von Wien, Cairo und Bttifenzorg. 85 ich von der chemischen Fabrik erhielt, war ein tiefgraues, homogenes Pulver, während ich durch Mischung der von Herrn Prof. Weidel dargestellten Körper ein taubengraues Pulver erzielte. Die sehr ungleiche Farbe dieser beiden Pulver bewog mich, der Fabrik mitzutheilen, dass der von ihr gelieferte Normalton mit einem hierorts sorgfältigst dargestellten Normalton nicht übereinstimme, und ersuchte um neuerliche Bereitung mit der dringenden Bitte, sich genau nach dem von Bunsen und Roscoe angegebenen Verfahren zu halten. Die zweite von dieser Fabrik erhaltene Normalschwärze war nicht so dunkel wie die erste, hatte aber doch einen entschieden tieferen Ton als der hier dargestellte Normalton. Jedes dieser drei Pulver wurde in der von den beiden genannten Forschern angegebenen Methode mit Hausenblasenlösung als Deckfarbe auf starkem Papiere aufgetragen. Proben von diesen drei Normaltönen sendete ich an meinen geehrten CoUegen, Herrn Geheimrath Prof. Pfitzer, nach Heidelberg, mit der Bitte, er möge dieselben Herrn Geheimrath Bunsen zum Vergleiche mit dessen Original -Normalton vorlegen. Prof. Bunsen erklärte, dass er nicht mehr im Besitze seines Normaltones sei, dass aber nach seiner Erinnerung mit demselben die von Prof. Weidel dargestellte Farbe am meisten übereinzustimmen scheine. Er meinte, dass, wenn Prof. Weidel bei neuerlicher Darstellung ein Product bekommen sollte, welches mit dem ersterhaltenen übereinstimmt, an der Verlässlichkeit des von ihm erzeugten Tones wohl nicht zu zweifeln sein würde. Sodann sendete ich die drei genannten Normaltonproben an Herrn Prof. Roscoe mit der Bitte um Vergleich mit seinem Originaltone. Herr Prof. Roscoe schrieb mir aus London, dass er nicht mehr im Besitze des Normaltones sei und erklärte gleichfalls, dass der überschickte Weidel'sche Ton nach seiner Erinnerung am meisten jenem Tone zu gleichen scheine, mit welchem Bunsen, er und seine Mitarbeiter operirten. Inzwischen und später hatte Herr Prof Weidel die Güte, den Normalton noch zweimal (zuletzt 1896) dar- zustellen und selbst die Mischung des Zinkoxydes mit der Russkohle genau nach dem von Bunsen und Roscoe angegebenen Verfahren vorzunehmen. Die von Herrn Prof. Weidel dargestellten Töne stimmten sichtlich unter einander überein, und die bei gleicher Lichtintensität durch das sich schwärzende Nor- malpapier vorgenommene Vergleichung ergab gleiche Zeitwerthe. So glaube ich annehmen zu dürfen, dass ich im Besitze eines verlässlichen Normaltones mich befinde, und dass die von uns gefundenen Inten- sitätswerthe nicht nur unter einander vergleichbar sind, sondern auch mit jenen verglichen werden dürfen, welche von Bunsen, Roscoe und dessen Mitarbeitern, endlich von Stelling festgestellt wurden.* Das Princip der Darstellung der über den Normalton hinausgehenden Farbentöne (Scalentöne), welche gleich diesem zur directen Intensitätsbestimmung zu dienen haben, ist schon oben erörtert worden. Es soll nun hier die praktische Herstellung dieser Töne in Kürze auseinandergesetzt werden. 1 Während die von der Fabrik dargestellten Töne sofort von den Weidel'schen Tönen sich unterscheiden Hessen, konnte an den drei zu verschiedenen Zeiten von Herrn Prof. Weidel bereiteten Tönen so gut wie keine Verschiedenheit wahrgenommen werden. Um diese drei Weidel'schen Töne unter einander zu vergleichen, wurde jeder derselben in angegebener Weise als Deckfarbe auf Cartons aufgetragen und in Streifen geschnitten. Diese Streifen wurden zahlreichen Personen zum Vergleiche vorgelegt. Fast alle haben alle drei Töne als vollkommen übereinstimmend erklärt. Nur einzelne Personen fanden den zweiten Weidel'schen Ton um eine Nuance dunkler als die beiden anderen Töne. Durch den Vergleich mit dem sich schwärzenden Normalpapier konnte ich aber weder im Tageslichte, noch im Lichte einer Natriumflamme ein Unterschied wahrnehmen. Wie lange der Normalton sich unver- ändert erhält, kann ich nicht angeben. Die Möglichkeit einer Änderung ist mit Rücksicht auf den Umstand, dass sich wahrschein- lich das Zinkoxyd in kohlensaures Zinkoxyd verwandelt, nicht ansgeschlossen. Da aber der im Jahre 1896 von Herrn Professor Weidel dargestellte Normalton sich von einem im Jahre 1892 von ihm bereiteten nicht merklich unterscheidet, und da ein durch drei Jahre aufbewahrter Ton sein Verhältnis zum Zehnertone nicht merklich geändert hat, so kann man annehmen, dass sich der Normalton soweit unverändert erhält, dass er zu den Lichtbeslimmungen, welche ja mit einem beträchtlichen Beobachtungsfehler behaftet sind, einige Jahre hindurch unbedenklich verwendet werden kann. Die Fabnkstöne wurden mit den Weidel'schen nach der photometrischen Methode verglichen; setze ich die letzteren =1, so entspricht der Fabrikston Nr. 1 einem Scalentöne = 2-352, der Fabrikston Nr. 2 einem Scalentöne = 1-258. Hieraus ist zu ersehen, welcher Fehler in der Herstellung des Normaltnnes begangen werden kann, wenn derselbe nicht mit der grössten Sorgfalt dargestellt wird. 86 J- Wiesner, Man exponirt Nurmalpapier in hellem Lichte, bis dasselbe eine über den Normalton hinausgehende Tiefe der Farbe angenommen hat, und copirt denselben mittelst der Lefranc'schen Farben. Der Farbenton des Normalpapieres ist ein tiefes Grau, mit einer starken Neigung in's Blaue und einem Stiche in's Röth- liche. Zur Herstellung dieses Tones sind drei der Lefranc'schen Farben erforderlich; Schwarz, Blau und Roth. Das Copiren nimmt man in einem schwächeren Lichte vor (etwa bei 0-05 — 0-08), in welchem die Farbenänderung des Normalpapiertones nur langsam vor sich geht, das aber für das Auge hell genug zum Zeichnen und zur scharfen Unterscheidung der Farben ist. Hat man den Ton copirt, so ist derselbe völlig trocknen zu lassen, worauf in der oben angegebenen Weise die Aichung vorzunehmen ist. Die Herstellung eines ganz bestimmten Tones, z. B. eines genauen 10er Tones, ist Sache des Zu- falles: allein meine oben (S. 9) [81] angegebene indirecte Intensitätsbestimmung gibt ein Mittel an die Hand, um angenähert einen solchen Ton zu erhalten, wenn man einen Streifen des Normalpapieres so lange dem Constanten Lichte aussetzt, bis ein anderer (im Insolator verschiebbarer) Streifen zehnmal die Farbe des Normaltones angenommen hat. Der so erhaltene Ton wird copirt und dann mittelst des Normaltones geaicht. Als Regel für den Vergleich eines Scalentones mit dem Normalton hat zu gelten, dass sowohl der Eintritt des Normaltones als des Scalentones in einer sicher messbaren Zeit erfolge. Ferner hat man zu beachten, dass die Lichtintensität während des Versuches constant oder doch sehr angenähert constant bleibt. Ob dies während des Versuches der Fall ist, davon kann man sich ja durch fortlaufende Intensitäts- bestimmungen leicht überzeugen. Man wählt für die Berechnung des Zeitfactors (ii) eines Scalentones nur jene Reihen aus, in welchen die Intensität gleich geblieben ist. Ich führe einige Beobachtungsreihen an, welche sich auf die Erzeugung eines 10er Tones beziehen. Ich habe mir die Mühe genommen, einen solchen Ton mit der grössten Genauigkeit herzustellen, weil für die Bestimmung mittlerer und hoher Intensitäten gerade dieser Ton sehr geeignet ist, und weil der für diesen Scalenton geltende Zeitfactor bezüglich der Intensitätsberechnung besonders bequem ist. In der folgenden Tabelle bedeutet Z die Zeit in Secunden, welche erforderlich war, bis auf dem Normalpapiere der Normalton eintrat. Z' hingegen bedeutet die Zeit, gleichfalls in Secunden, welche verstrichen ist, bis auf dem Normalpapiere der Scalenton zum Vorscheine gekommen ist. z z- z Verhälti niss von Z 12-40 125 12-60 10-00 20-00 198 20-00 9 - 90 14-20 144 14-00 10-21 18-80 188 17-20 10-42 31-00 300 31-20 9 - 70 26-40 270 24-60 10-58 11-40 100 10-60 9-00 21-20 225 23-00 10-18 12-60 122 12-40 9-76 14-80 166 15-20 ; 11-06 Mittel. . 1 : 10-09 Als schliessliches Mittel aus dieser und zahlreichen anderen analogen Versuchsreihen ergab sich der Werth 10-05, so dass als Zeitfactor des betreffenden Farbentones die Zahl 10 angenommen werden darf Es dürfte nicht überflüssig sein, auf jene Fehlerquelle aufmerksam zu machen, welche bei Ermittlung der Lichtintensität durch die Ungenauigkeit der Zeitbestimmung entstehen kann. Nimmt man an. dass sämmtliche Intensitätsbestimmungen mit dem Normaltonc und mit dem 10er Tone ausgeführt werden, so wird man sich zu vergegenwärtigen haben, welche Zeitfehler resultiren, indem man die Bestimmung mit dem Normaltone oder mit dem 10er Tone vornimmt. Photochemisches Klima von Wien, Cairo und Buiteiizorg. 87 Vor Allem ist klar, dass unter Anwendung des 10er Tones der Zeitfehler stets sehr klein ausfallen wird. Denn bei der Intensität =1-7, welche um etwas höher ist als die grösste bisher beobachtete Inten- sität, kann dieser Fehler im äussersten Falle blos 3-4 Procent betragen. Bei der schon beträchtlichen Intensität = 1 macht der Zeitfehler nur 2 Procent aus. Allein man wird trotzdem den 10er Ton nicht immer in Anwendung bringen. Denn bei niederen Intensitäten fiele der beobachtete Zeitwerth so hoch aus, dass die berechnete Intensität sich als Mittel eines langen Zeitabschnittes darstellt. Ich will gleich ein drastisches Beispiel anführen. Würde ich die Intensität =: 0-005 mit dem 10er Tone bestimmen, so brauchte ich zur Erreichung des betreffenden Farbentones mehr als eine halbe Stunde (2000"). Die Zeitbestimmung lässt sich dabei allerdings mit einer Genauigkeit von O'Ol Procent vornehmen, allein die ermittelte Intensität bezieht sich auf einen zu langen Zeitraum. Bestimme ich hingegen diese Intensität (^ 0-005) mit dem Normaltone, so benöthige ich blos einen Zeitraum \'on etwa 3 Minuten (200") und der Zeitfehler beträgt blos 0-1 Procent. Da sich eine so niedere Intensität nach dem Principe der Bunsen- Roscoe'schen Methode für einen kleinen Zeitabschnitt von wenigen Secunden nicht bestimmen lässt, so wird man sich mit dem durch den Normalton erhaltenen Werth wohl zufrieden geben. Wie schon oben (S. 11) [83] bemerkt wurde, ist es zweckmässig, zur Bestimmung niederer Inten- sitäten den Normalton, zur Ermittlung höherer Intensitäten den 10er Ton zu wählen. Folgende Tabelle enthält die Berechnung des maximalen Zeitfehlers bei Anwendung des Normaltones, des 10er Tones und noch einiger anderer Scalentöne. Intensität ^ 'ormalton 2 er Ton 4 er Ton 8 er Ton 10 er Ton 0-05 1 Procent 0- 5 Procent 0-25 Procent 0-12 Procent 0- 10 Procent 0-10 n » 1 » 0-5 » 0-25 » 0-20 » 0-20 4 » 2 » 1 » 0-5 P 0-4 » 0-30 0 >' 3 » 1-5 » 0-7 » 0-6 » 0-40 8 « 4 -> 2 » 1 » 0-8 » 0-60 12 » 6 » 3 i> 1-5 n 1-2 » 0-80 Ki » 8 * 4 » 2 » 1 -6 » 1-00 20 » 10 » 5 » 2-5 » 2 X. 1-20 24 '■ 12 >t 6 » 3 » 2-4 » 1-50 30 -> 15 » 7-5 » 3-8 » 3 y- 1-70 34 » 17 » 8-5 » 4-2 » 3 4 » Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, dass man die Genauigkeit der Lichtintensitätsbestim- mung für kleine Zeiträume steigern kann, wenn man solche Scalentöne wählt, bei deren Anwendung der Zeitfehler möglichst gering ausfällt. Allein durch die Verwendung zahlreicher Scalentöne wird die Methode wieder bedeutend complicirt, indem man erst durch einen Vorversuch zu ermitteln haben würde, welcher Scalenton zur genauen Ermitt- lung zu verwenden wäre. Indem man — was sich für unsere Zwecke vollkommen bewährt — zur Intensitätsbestimmung den Normalton und den 10er Ton benützt, ist es am zw^eckmässigsten, den Insolator so zu adjustiren, dass an einer Seite des Norm.alpapieres der Normalton, auf der anderen der 10er Ton liegt (s. Fig. 1, p. 8) [80]. Man kann dann in jedem Falle, je nach Bedarf, den Normalton oder den 10er Ton zum Vergleiche wählen. Findet man nämlich, dass der Zeitraum, welcher bis zur Erreichung des Normaltones verfliesst, zu kurz ist, um eine genaue Zeitbestimmung zuzulassen, so setzt man einfach die Beobachtung fort, bis der 10er Ton erreicht ist. Ist der Zeitraum, welcher zur Erreichung des Normaltones verfliesst, kleiner als 5", so wird man gut thun, die Bestimmung mit dem 10er Tone vorzunehmen. Manche bei der Durchführung der Versuche w'ohl zu beachtende Vorsichten verstehen sich von selbst. Der Insolator muss horizontal liegen, der Beobachter muss eine solche Stellung zum Insolator einnehmen. 88 J- Wiesner, dass er selbst dem Insolator so wenig als möglich Licht entzieht, Normalpapier und Normalton, bezie- hungsweise die anderen Scalentöne müssen im trockenen Zustande sich befinden, etc. 4. Vergleichende Versuche über die Roscoe-Stelling'sche Methode mit dem hier beschriebenen neuen Verfahren. Die bei der Beobachtung unterlaufenden Fehler zu bestimmen, ist nicht so einfach, als es auf den ersten Blick scheint. Würde man sich selbst für kurze Zeiträume auf die Constanz des Tageslichtes voll- kommen verlassen können, so wären die Beobachtungsfehler leicht festzustellen. Allein da es kaum ein anderes Mittel gibt, die chemische Intensität des Tageslichtes zu bestimmen, als die photochemische Methode anzuwenden, so erwächst derUntersuchung eine nicht geringe Schwierigkeit. Völlig gleiche Inten- sitätswerthe erhält man selbst bei klarem Himmel gewöhnlich nicht. Sind nun die in der Regel bemerklich werdenden kleinen Schwankungen, die sich dabei ergeben, auf Intensitätsänderungen oder auf die Ungenauigkeit der Methode zurückzuführen? Um diesem Dilemma auszuweichen, habe ich mit einem meiner Mitarbeiter, nachdem derselbe in die Handhabung der Methode hinlänglich eingeführt war, gleichzeitige Bestimmungen vorgenommen, und aus den beiderseitigen Resultaten die Fehler der Methode abgeleitet. Freilich kommt da wieder die persön- liche Gleichung der Beobachter ins Spiel. Da die Fehler aber nicht gleichsinnig verliefen, sondern mit dem Vorzeichen -+- und — behaftet waren, so schien mir diese Art der Fehlerbestimmung berechtigt. Ich lasse einige unserer Beobachtungsreihen hier folgen. Die in den Colonnen enthaltenen Zahlen bedeuten Intensitäten. 1. Versuche mit dem Normalton. (Directe Bestimmungen nach meiner Methode.) Procenti .scher Fehler von B im Vergleiche zu den Beobachtungen von A. 0 — 2-7 -<-4-3 — 1-8 0 -*-4-0 9-2 Nimmt man an, dass die Mittelwerthe aus den Beobachtungen von A und 5 dem wahren Werthe näher kommen als die Einzelnbeobachtungen, und berechnet man unter Zugrundelegung dieser Mittelwerthe die Fehler, so kommt man zu folgenden Zahlen: Beobachter A Beobachter B Unterschied 1. 0-095 0-095 0 2. 0-072 0-070 —0-002 3. 0-046 0-048 -^-0-002 4. 0-053 0-052 —0-001 o. 0-055 0-055 0 0. 0-025 0-026 -4-0-001 7. 0-044 0-043 -0-001 1. 0 (0 Procent) 2. ± 0-001 (± 1-4 >* 3. 4. ± 0-001 (±2-1 ± 0-0005(± 0-95 » 5. 0 (0 6. ± 0-0005(± 1-9 » 7. d= 0-0005(± 1 M Unter der Voraussetzung, dass der berechnete Mittelwerth der wahren Grösse der Intensität näher kommt als die einzelnen Beobachtungen, stieg der Beobachtungsfehler in dieser Versuchsreihe bloss bis auf ±2-1. Beobachter yl Beobachter B Unlerschiecl 0-200 0 • 200 l) 0 160 0-160 0 0-18Ö 0-1S2 —0 003 0 ■ i OS ()• 11 1 -+-0-003 0-1 7() 0-170 0 Beobachter .1 Beobachter /i Unterschied 1. 0-823 0-810 -hO-013 o 0-8Ö0 0-835 H-O-Olö 3. 0-799 0 - so,') —0-006 -1. 0-814 0-820 —0-006 f). ()-844 0-820 -H 0-024 Phnlochciiiischcs Kliiuii von Wien, (\iiro und BiiilciKori:;. 89 2. \'ersuche mit deni Ton 2-15. Procentischer Fehler von B im Vergleiche 7.ii den Beobachtungen zu.l () 0 — 1 - 5 -^2-7 (J Es sind schon die von B gemachten Fehler, die von A angestellten Beobachtungen als richtig voraus- gesetzt, sehr klein, betragen närnlich im äussersten Falle bloss circa ,5 Procent. Berechnet man aber die Fehler unter Zugrundelegung der Mittelwerthe beider Heobachtungsreihen, so verringern sich die F^ehler noch mehr. 3. X'ersuchc mit dern lOer Tun. Procentischer Fehler von B im Vergleiche zu den Beobachtungen von A -t- 1 - ,') -t-1-7 — 0-7 —0-7 — 2-8 Der grösste mögliche Fehler beträgt in dieser \'ersuchsreihe blos 4-,') Procent. Im äussersten Falle beti-agen die Fehler bei Anwendung des Normaltones bei niederen, und des 10. Tones bei höheren und sehr hohen Intensitäten heiläutig 8 Procent. Auch bei sehr niederer Intensität iz. B. 0001, 0-002) sind die ermittelten Fehler nicht gt-össer, beziehen sich aber auf ve:-hältnissmässig lange Zeiti-äume ibei 0-001 auf etwas mehr als eine V'iertelstunde, bei 0-002 auf circa 8 Minuten etc.). Ein \'ergleich der berechneten Fehler ergibt, dass die nach meiner Methode gefundenen Intensitäts- wcrthe mit einem kleineren Fehler als die nach dem Stelling'schen Verfaht-en erhaltenen behaftet sind. Da ich aber bei meinen physiologischen Untersuchungen keine grössere Genauigkeit anstrebe, als durch das Bunsen-Roscoe'sche Verfahren garantirt ist, eine grössere Genauigkeit für meine Zwecke auch nicht erforderlich ist, da es sich ferner bei meinen Studien um eine möglichst expeditive Methode handelte, welche es gestattet, eine grössere Zahl brauchbarer Beobachtungen täglich zu gewinnen, so habe ich mich damit begnügt, die schwachen Intensitäten mit dem Norn-ialton, die hohen mit dem 10er Ton, eventuell durch die oben mitgetheilte indirecte Bestimmung zu ermitteln. Bei einiger Sorgfalt gelingt es, die Intensität zum mindesten mit derselben Genauigkeit festzustellen, wie nach dem schwierigen und umständlichen Bunsen-Roscoe'schen \'erfahren. Wie bei n-ieinen früheren zu pflanzenphysiologischen Zwecken unternommenen Lichtmessungen, so beanspruchen auch die nachfolgenden nur eine Genauigkeit von =b 5 Procent.— Aus einer grossen Anzahl von ii-n Laufe der Jahi-e durchgeführten Beobachtungsreihen wählte ich einige aus, welche bezüglich der gemessenen Intensität mit jener von Stelling ' geniessenen nahezu über- einstimmten, welche dieser Forscher zum Zwecke der Bestimmung der Fehler seines Verfahrens ausgeführt hat. Wie bei seinen, sind auch bei rneinen \'ersuchen die zu vergleichenden Zahlen aus mehreren .Ablesungen abgeleitet worden. Ich benützte seine und meine Beobachtungen, um aus denselben den mittleren Fehler der Messung und den Maximalfehler seines und meines Verfahrens abzuleiten. I L. c. p. 10. Tlenkschriften der m.Tthem.-n.TMirw. CI. I.XI\'. lid. l- 90 J- Wiesner, a) Beobachtungen S t e 1 1 i n g's. Intensität 1. 0-396 2. 0-3Ö7 3. 0-342 4. 0-380 5. 0-369 7. 0 - 38(J 7. 0-360 Abweichung vom Mittel ()-()L'7 0-000729 0-012 144 0-027 729 0-011 121 0-000 000 U 0 11 121 0-009 81 Mittel 0-369 |S«| — 0-0019' Der mittlere Fehler einer Messung ist v/ = it 0-018 oder ,1 Procent des Gesammtwerthes der n — 1 Intensität, der Maximalt'ehler := 0-027 oder 7 Procent des Gesammtwerthes. ?'^ Meine Beobachtungen mit dem joer Ton. Abweicliiing vom Mittel Intensität 8 82 1. 0-375 0-004 O-O00016 2. 0-381 0-OlU 1 ( )0 3. 0-368 0-003 9 4. 0-362 0 ■ 009 27 5. 0 359 0-012 144 6. 0-371 0-000 ( )0( 1 7. 0-382 0-011 121 Mittel 0-371 [o^] — 0-00041^ Der mittlere Fehler einer Messung ist \ \ = 0-008 oder rt 2 Procent des Gesammtwerthes der »' n- ' Intensität, der Maximalfehler = 0-012 oder 3-2 Procent des Gesammtwerthes. Man erkennt aus dem Vergleiche, dass die nach meiner iMethode gefundenen Werthe mit einem bedeutend kleineren Fehler behaftet sind, als jene, welche Stelling beobachtete. — Eine beträchtliche Zahl von Versuchen wurde von mir gemeinschaftlich mit meinen Mitarbeitern zu dem Zwecke durchgeführt, um die Roscoe-Methode mit meinem Verfahren zu \ergleichen. Es wurden mittelst des Pendelapparates Streifen mit abfallender Schwärze erzeugt, und zwar nach dem oben angegebenen Verfahren fixirt und endlich mit möglichster Genauigkeit calibrirt. Um bei factisch gleichen Intensitäten den Vergleich vornehmen zu können, wurden von zwei Beobach- tern (Dr. Figdor und mir) gleichzeitige Bestimmungen an demselben Orte angestellt. Der eine Beobachter bestimmte die Intensität nach meinem Verfahren, der zweite exponirte durch eine bestimmte Zeit das Normalpapier zum Zwecke der Bestimmung nach dem Koscoe'schen Vei-fahren. Wenn die Expositions- dauer durch längere Zeit währte (z. B. bei 0-04 dui-ch 60"), so wurden mehrere Intensitätsbestimmungen nach meinem Verfahren angestellt und daraus das Mittel berechnet. Es wurde indess darauf gesehen, jeden dieser Doppelversuche bei möglichst constanter Intensität des Lichtes vorzunehmen. Einige unserer Versuche seien hier angeführt. P/iotochcitnSi/n's K/iuia Toii Wien, Cairo nini Biiifeiizorg. 91 A. Bestimmung mit Zuhiifenalime des calibrirten Streifens. Abweichung vom Mittel Intensität 3 82 1. 0-037 0-000 0-000000 2. 0-041 4 16 3. 0-040 3 n 4. 0-035 2 4 5. 0-038 1 1 6. 0-035 2 4 7. 0-034 3 0 8. 0-040 3 9 9. 0036 1 1 10. 0-034 ■ 3 9 Mittel = 0-037 [5'] = 0' 000062. Der mittlere l-ehler einer Messung ist =\/ """ , = 0-0026, beträgt also =h 7 Procent. B. Restimmung nach nieiner Methode (mit dem Normalton gemessen). Ahweicluinn; vom iMittel 0-001 0- 00000 I 1 1 2 4 1 1 1 1 3 9 1 1 3 9 2 4 3 9 Intensität 1. 0-036 2. 38 3. 39 4. 36 5. 36 6. 40 7. 36 8. 30 9. 35 10. 34 Mittel = 0-037 [S*] = 0-000040. Mittlerer Fehler 0-002, oder =fc 5-4 Procent. .4. Bestimmung mittelst Z uliilfenahme des calibrirten Streifens. Abweichung; vom Mittel S 3-' O-O03 0-000009 2 4 5 25 1 1 9 81 11 121 7 49 4 16 1 1 0 0 Inte ;nsität 1. 0 - 1 50 o 149 3. 152 4. 148 5. 138 6. 136 7. 154 8. 151 9. 146 10. 147 Mittel =: 0-147 |5*] = 0000307 Der mittlere Fehler beträgt rfc 4 Procenf. 12* 92 ./. Wie SU er, B. Bestimmung mittelst des 10er Tones. Abweichung vom Mittel ()-003 Int ensität 1. 0 ■ 142 2_ 138 3. 14S 4. 13'J ö. 149 6. 1 .i() 7. 1 4:', 8. 14(i 9. 148 10. 147 32 i3 0 000009 ( 49 o O 9 6 36 4 16 5 25 2 4 1 1 3 9 o 4 .Mittel = 0-14,5 |o'] = 0-000162. Der mittlet-er Fehler beträgt =h '--7. 3. ,4. Best! nimu ng mit Zuhilfenahme des calibri rten Streifens. .Abweichung vom .Mittel Intensität 1. 0 - 1 U.'. 2. 200 3. 1 9(_) 4. 188 5. 189 6. 200 7. 195 .Mittel =: 0-194 Der mittlere Fehler beträgt =i= ± 2 ■ 5 Procent. 0 82 0 - 00 1 0-000001 (j 36 4 16 6 36 5 25 6 36 1 1 l^^^l = 0-000151. 5. Bestinimiin g mittelst des lOer Tones. .\b\\cichunn vom Mittel 0-004 0-OOOOU) 4 16 4 16 4 16 0 ■ 0 (i 36 () 0 Intensität 1. 0- 198 2. 198 3. 190 4. 190 5. 194 6. 20O 7. 194 Mittel = = 0 • 1 94 [5"] = 0 - 000 1 00. Der mittlei'e Fehler beträgt ± 2 Procent. Aus den niitgetheilten und anderen von uns angeführten X'ersuchen ergibt sich, dass bei Krmittlung der chemischen I.iciitintensität nach dem gewöhnlichen \'erfahren (nach Roscoe oder Ste 1 1 ing) der mittlere P'ehler gewöhnlich bis =h ö Pi-ocent steigt, aber in einzelnen Fällen bis auf ± 7 Procent sich erhöbt. In Parallelversuchen, welche nach meinem Verfahren dui-chgeführt wui-den, reicht der mittlere Fehler gew-öhnlich bis ± 4 Pi'ocent, in einzelnen Fällen aber bis ± ö il Pi'iicent. Photoclu'UÜscJics Klima von Wien, Cairo und Bnitcuzorg. 93 Die Ermittlung der mittleren Fehler erfolgte durchaus nach der Methode der kleinsten Quadrate. Dem mittleren F'ehler von =h 5 Procent entspricht ein wahrscheinlicher Fehler von =h 2-7 Procent. Der Vortheil meiner Methode besteht also zunächst in einer etwas grösseren Genauigkeit, ferner aber darin, dass sie nur etwa den fünften bis zehnten Theil der Zeit erfordert, als das übliche Verfahren. Zweiter Abschnitt. Wiener Beobachtungen. Die Wiener Beobachtungen wiu'den am Dache des Uni\'ersitätsgebäudes ausgeführt. Der Horizont ist daselbst allerdings nicht frei, aber der sich hiedurch ergebende P'ehler kann mit Rücksicht auf die im früheren Capitel geschilderte nicht grosse Genauigkeit der Methode \-ernachlässigt werden, Hess sich übrigens thatsächlich nicht constatiren.' Die Beobachtungen wurden anfangs von mir und Herrn Dr. Krasser gemeinschaftlich ausgeführt. Nachdem die oben beschriebene Methode \"üllki3mmen ausgebildet war. wui\fen die Bestimmungen \'on den Herren Dr. Krasser und Dr. I.insbaiier vorgenommen, und nur im Einzelnen noch durch meine Beob- achtungen ergänzt. Die Beobachtungen begannen schon im Winter t89'2 — 93. Da im Laufe der Arbeit die Methode wesentliche Verbesserimgen erfuhr, so winden die mit gröberen Fehlern behafteten Daten der ersten Beob- achtungsmonate fallen gelassen. Die im Nachfolgenden mitgetheilten W'iener Beobachtungen umfassen: 1. Tägliche Mittagsbeobachtungen (Juni 1893 — December 1894;, im Nachstehenden vollständig mitgetheilt. 2. Stündliche Beobachtungen an einzelnen ausgewählten Tagen; im Nachfolgenden nur theil weise mitgetheilt. 3. Aufsuchung des täglichen Maximums hei klarem Himmel oder anscheinend gleichbleibender Bedeckung des Himmels. 4. Aufsuchung des \'eiiiältnisses der Intensität des (directen) Stuinenlichtes zum diffusen Tages- lichte. Die in den folgenden Tabellen enthaltenen chemischen Intensitäten des gesammten Tageslichtes sind von Daten begleitet, welche sich auf die Bewölkung des Himmels beziehen, ausgedrückt in Zeichen und Terminis, die in der Meteorologie üblich sind. Für die Art der Bedeckung der Sonne wurden fojgende Bezeichnungen gewählt: 8,1 := Sonne \'ollständig bedeckt, so dass der Ort, an welchem sie sich befindet, nicht erkennbar ist, 5. = Sonne nur als heller Schein am Himmel sichtbar, •Sj =: » als Scheibe am Himmel zu sehen, Sj = » nur von leichtem Dunst oder einem zarten Wolkenschleier bedeckt, S^ ^ xoUkcMiimen unbedeckt erscheinend. Hin und wieder war mit diesen 5 Zeichen das Auslangen nicht zu ti'effen; es wurden dann dann als Zwischenstufen die Bezeichnungen S„_|, S^-^, etc. gewählt. Die Sonnenhöhe ist in Graden imd Minuten, theilweise — angenähert — bhjss in Graden ausgedrückt. Als Zeit ist überall mittlere (.Ortszeit zu verstehen. I Ein deutlicher Unterschied zwischen der chemischen Lichtintensität von Wien (Dach des Universitätsgebäudes) und der weiteren Umgebung von Wien Hess sich gleichfalls nicht mit Sicherheit nachweisen. Es wurden an 10 verschieden klaren Tagen der Jahre 1893—1896 am Kahlenberge und gleichzeitig in Wien (Mittags) Beobachtungen angestellt, aber es trat' sich ebenso oft. dass eine kleine Differenz der Intensität zu Gunsten von Wien als von Kahlenberg sich herausstellte. Einen sicheren Schluss auf das Verhältnis der chemischen Lichtinteiisität von Wien und Umgebung soll aus diesen wenigen Benbuchtungeu nicht gezogen werden, denn zur genauen Feststellung dieser Verhältnisse miisslen weitaus zahlreichere Versuche angestellt werden. 04 ./. W'iesiter, Erstes Capitel. Mittagsbeobachtungen. Datum Bewölkung Sonne Sonnenhühe i Intensität 1893, Juni. 1. 12'' lO*'— 1 grau, Zenith weiss 2. 4U— 1 cu weiss, sonst weisslichblau • . . . . 3. Gleichmässig weissgrau, darin 4' cu 4. 10 Gleichmässig grau, darin 61 cu schwarzgrau ö. 101 gleichmässig weisslichgrau, darin 4'— 2 cu 6. 10 gleichmässig weisslichgrau, darin 81-2 cu 7. 101 gleichmässig grau 8. 70— 1 cu, sonst weisslichblau 9. 60— Icu weiss, sonst weisslichblau 10. 20— 'cu weiss, sonst weisslichblau 11. Das ganze Firmament weisslich verschleiert, darin 2 — 31 cu 12. Weiss, 61—'- cu, sonst weisslich blau, S hinter Schleier . . 13. 101 gleichmässig grau. Regen 14. 3' cu, sonst weissblau l,ö. 31 cu, sonst weisslichblau 16. 21 cu, einzelne graue cu, Firmament last klar blau . . . . 17. 1" cu weiss, Horizont dunstig 18. ==0, einige cu weiss, Firmament entwas dunstig 19. =^ 0, fast azurblau 20. 80-1 cu 21. 10' gleichmässig weisslichgrau 22. 5 cuO-2 23. 7 fast gleichmässig grau, auch sonst verschleiert 24. 100 gniu 20. 10' grau 26. 92 grau, schwere Kcgcntroplcn 27. 10 gleichmässig grau 25. 1" 1 cu 29. 20—1 cu weissglänzend, Zenith klar 30. 41 cu weissglänzend, sonst fast azurblau ,Iuli. 1. 12'' 41 weisslichgrau, sonst verschleiert 0-1 2. 3I cu glänzendweiss, einige grau, sonst fast azurblau . . 3. 91 -2 cu grau mit weissen Rändern, sonst weisslichblau . 4. =^ 0, allgemeiner Dunstschleier 5. 0, fast allgemeiner Dunstschleier 6. =^ 1 , sonst O'ö Dunst, im übrigen weisslichblau 7. Kaum 1, sonst weisslich blavi 8. 0, das ganze Firmament weisslich blau 9. 0. nur einige kleine cu weissgrau 10. t Stark dunstig 11. Allgemein Dunst, darin 0 9cul-2 12. Allgemein weisser Dunst, darin 20—1 cu 13. .\llgcmein weisser Dunst, darin 20- 1 cu 14. Kll grauwciss 1.'). 11)1 darin .')2 cu s„ 63° 54 S3 64 0 S2-3 10 s., 17 s., 23 So 29 % 35 S;, 41 S:, 47 S3 51 Sa 55 S:, 59 s„ 6") 3 S3 6 S.1 8 S3-4 9 S-i 11 S3-d 13 s.t 14 S3 14 s„ 14 S'i 14 S.". 13 S.2-3 12 S., 11 s„ 9 Sa 6 Si 3 s, 0 Si 64 57 S;l s'i' S.; ■S;, s.-., S = 4 Si S:-.-, S:, S.-! S:,-, «:! M S., S„ 64° 63 53 49 44 39 33 27 19 12 5 58 50 42 33 24 15 0 250 0 750 0 500 0 333 0 545 0 333 0 250 0 750 0 800 0 666 0 800 0 727 0 149 0 800 0 833 118 428 290 333 000 0 •286 0 •750 0 666 0 750 0 •462 0 •214 0 •250 1 •333 1 •379 1 •428 ij 888 500 000 000 333 142 333 379 000 0 800 000 2,50 250 0 300 0 250 Pliotocilcinischcs Klima von Wien. Cairo und BuHciizorg. 95 Datum BewölUuiiü Sonne Sonnenhöhe Intensität 16. 12'' 70—2 cu weiss und grau, sonst weisslichblau, Horizont grau . . 17. 100— I weissgrau • 18. 100—1 grau 19. 7 cu'- grau mit weissen Riindern, sonst fast azurblau 20. 0, weissblau 21. 7 cu', sonst dunstig 22. 7 weissglänzend, sonst weisslich bhiu, im Zenith ci Bildung . . 23. 81—3 cu grau weiss, S durch cu'J 24. 1"—^ weissglänzend, sonst weisslichblau 25. 0, weissblau 26. 81—2 cu gelbgrau, dunstig 27. 3 — 41-2 cu weissglänzend 28. 101 weisslichgrau, Sonnenscheibe 29. 9 cu2 meist schwarzgrau 30. 71-2 cu str weissglänzend, wellig, Zenith weiss, sonst azurblau 31. 101 gleichmässig grauweiss Su S3 ^0—1 62 61 60 5' 54 44 33 22 10 58 40 34 21 54 40 26 11 59 56 •250 ■366 ■375 ■000 ■333 •000 ■333 •143 •143 •250 182 •250 •615 • 142 •250 •416 August. 1. 12'' 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 3 — 41— 2 cu weissglänzend, sonst weisslichazur 1—21—2 cu grau mit weissglänzenden Rändern, sonst weisslich- blau 6 — 71-2 cu weiss, im Zenith ci cu'' weissglänzend =^ 0, einige glänzende cu', sonst weisslichblau 3 — 4 cu glänzend weiss, sonst weisslichblau 101 -1 cu grau 3 — 41—2 cu weisslich bis weisslichgrau 32 cu weissglänzend, fast azurblau 32 cu. Im Zenith graue cu mit weissglänzenden Rändern, weiss- lichazurblau 8 — 9 cu2 im Obergang zu allgemeiner Bedeckung 51—2 cu weissglänzend, im Zenith cu2 und viel blau, sonst weiss- lichazurblau I cui-2 weissglänzend, sonst fast azurblau :^ 0, theilweise dunstig, fast azurblau 5 — 62 cu grau mit weissglänzenden Rändern, Firmament weiss- lichblau 71—2 cu grau mit weissglänzenden Rändern, sonst fast azurblau 0, weisslich azurblau 70 ci cu und ci str, sonst weisslich blau == 1'' cu, sonst blauweiss 4C-1 cu grau und weissglänzend, sonst weisslichblau 31 cu, im übrigen verschleiert Wolkig und etwas dunstig II str cu, sonst gleichmässiger Schleier =^ 0, weisslichblau 4 — 51— 2 cu, sonst fast azurblau 32 cu weissglänzend, sonst dunstig 0^3 fast azurblau 5 cu mit weissglänzenden Rändern, sonst weisslichblau . . . . 101 grau = 82cu 42 cu weiss, sonst weisslichazur, Zenith und S Dunst 0, weisslichblau 41— 2cu weissglänzend, sonst fast azurblau -'S Si S4 •% S., S4 S4 S3 S-i •Si S3 S3-.1 S3 •'o 59° 41' 26 10 58 54 38 22 5 57 48 31 14 56 38 20 .)6 54 51 43 24 5 45 26 6 4(1 26 6 46 25 4 43 22 1 3y 18 1 ■ 45U 1 386 0 750 1 200 1 459 0 421 0 880 1 420 0 900 0 777 1 200 0 888 1 307 0 "200 0 772 1 •388 0 769 1 200 1 390 0 666 1 000 0 666 1 210 0 815 1 200 1 200 0 300 1 494 0 625 0 800 0 875 96 ./. ]\'i iSi! er. Datum BewölUung Sonne Sonnenhöhe InlensitiU 1. 12" 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. September. 2 — 3' cu lind str am Horizont, sonst weissblau 6 — 71—- cu meist weissglänzend, sonst fast azurblau = 8'—- cu grau, hie und da weissglänzend, S(jnst fast azurblau, Zenith grau 4'—- cu mit weissglänzenden Rändern, sonst azurblau ... 3 cui weissglänzend, sonst weisslichblau : I, sonst weisslichblau, dunstig 9' cu meist grau 8 — 9- cu grau mit weissglänzenden Rändern, sonst fast rein azur- blau 10' grau . . • 51—2 cu weissglänzend, aber auch grau, sonst wcisslichazurblau 3 cu' weissglänzend, sonst fast azurblau 0, wcisslichazurblau = 0, weisslichblau 9 gleichmässig grauweiss, Zenith grau und glänzend 8 cu und graulichweisser Schleier ■ . 0, ganzes Firmament dunstig 0, weisslich azurblau 8 cu in Übergang zur allgemeinen Bedeckung, meist grau, sonst fast azurblau 70 cu, sonst grauer Dunst und weisslich blau 3" ci weiss, sonst weisslichblau 11 cu weiss, sonst fast azurblau 51 cu nebst ci'"' - 10-1 cu weiss, sonst blau 3, meist cu weiss, sonst weisslichblau und Dunst 41—2 cu, sonst weisslichazurblau 10' gleichmässig grau. Regen . • 5 cistr, fast azurblau, Zenith verschleiert 10 grau, allgemeine Bedeckung = 0, einige cu" und c\^ weiss, sonst weisslichblau, Horizont dunstig = 1, einige kleine cu"-' weiss, sonst weisslichblau S.,. S:, 3-1 Sa •S S, S3 Sa S.. •^0 Sa S4 Sa S3 S.,-3 Sa So So — ^ 49° 56' 34 12 48 ,'>0 28 47 (1 43 20 4ü 57 35 11 40 48 25 2 44 39 10 43 52 29 6 42 42 19 41 55 31 8 40 45 21 39 58 34 11 38 57 ö 833 1 111 0 200 0 705 0 769 1 033 0 333 0 666 0 172 0 750 0 948 0 833 0 666 0 375 0 714 0 800 0 769 0 533 0 154 0 888 1 000 0 714 0 714 0 454 Ü 041 0 171 0 416 0 250 0 769 0 714 1. 12I' 3. 4. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. *>■> 23. October. 7' cu, sonst Dunst 62 cu grau mit weissglänzenden K'ändern 10' grau 0, dunstig, weisslichblau 10'— 2 fast gleichmässig grau 100—2 weissgrau, weissglänzend am Orte der S 10"— 2 grau und weiss 50—1 cu^ sonst weislichblau 4—5" — ', vorwiegend str grau, dann weisse dünne ci und einige cu 9' grau bis weiss, sonst azurblau = 102 grau . . . • = 0, weisslichazurblau 10' grau, Sonnenscheibe =10" grau 10, davon 9' grau, sonst weiss S., 'a - 1 ■^3-1 So Si S, Sa Sa Su So Sa-l Sä S.. •S„ 38° i3' 37 37 14 34 10 33 47 24 2 32 40 18 31 56 34 12 30 51 30 9 0-312 0-620 0-256 0-435 0-125 0-285 0-300 0-555 0-555 0-222 0-210 0-400 0 362 0-444 0 187 PhofocJiciiiiscJics Klima von TT'/Vh, Cairo und BiiHcuzorg. 97 Datum Bewülkunir Sonne Sonnenhöhe Intensität So 29 48 0-181 S;,-i 27 0 • 435 Si 7 0-166 ^0 1 28 45 0-111 Sa 25 0-380 So 5 0-166 Sa 27 45 0-307 s„ 27 0-107 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 9'— 2 cu fast durchaus grau .... 0, vveisslichblau 10' grau 10' grau = 10—1 cu vveisslich, sonst weisslichblau 10"— 2 weissdunstig 0, weisslichblau, leichter Dunst . . . 10' urau November. 1. 12'' 10' grau, Sprühregen 2. 10'— - grau, ziemlich gleichmässig 3. 9 cu"— ', Himmelflecke azurblau 4. 3 cu"-', im NO grauer Dunst-, weisslichblau . . . 5. 10' grau 0. 10« grau, Nebel 7. 100 weissgrau. Regen 8. 10' grau 9. 10' lichtgrau, darin 9' cu grau 10. 100—' weissgrau 11. 10' grau 12. 10—1 cu, sonst weisslichblau 13. fast 0, weisslichblau 14. 2 cu meist " clstr"-' weiss, sonst weisslichblau . . 15. lO'-'-igrau 16. 10'— '2 grau, stellenweise glänzend weiss 17. 10' grau 18. 10' gleichmässig grau . - 19. 10' grau 20. 9' grau 21. 10' lichtgrau, starker Schneefall 22. 10 stellenweise 10-, grau 23. 10' grau 24. 10' weissgrau 25. =t 0, weissblau 26. =t 0, weissblau 27. 10' grau. Regen 28. 0, weissblau 29. == 1 grosse weisse glünzeiule ci", sonst weissblau . 30. 0, weissblau Su S, S3 S3-.1 S„ -=0 Si Si Si Si S3 S;, S3 So Sl-o s» So So Su S, S, S, S, S3 S-i So S.J S3 s., 27° 8' 0-018 26 49 0-154 30 0-271 11 0-333 25 53 0-090 35 0-037 17 0-071 0 0-121 24 43 0-111 26 0-142 9 0-105 23 54 0-222 38 0-228 22 0-307 7 0-086 -'2 52 0-135 37 0-071 24 0-054 10 0-054 21 56 0-090 43 0-117 30 0-100 18 0-111 i 0 119 20 55 0-256 43 0-147 — 32 (T-041 23 0-166 13 0-222 211 3 0-147 1. 121' 9^ 3. 4. 5. 6. 9. 10. II. December. 100-1 g,-au, Nebel 70 ziemlich gleichmässig weissgrau 0, weissblau am Horizont und um die S leichter grauer Dunst 0?. Nebel 10, allgemeiner Nebel =i=10, kleine cuO-' im Übergange zur allgemeinen Bedeckung . 90 cu weiss und gehäuft, Dunst 10' grau - 10'-2 grau 90-1 cu grau 10' gleichmässig grau S3 Si So So S2 S. So So s„ s„ 19° 53' 0-054 44 0-209 37 0-102 29 0-031 21 0-007 14 0-090 7 0-123 2 0-034 18 56 0-074 51 0-102 46 0 - 030 Denkschriften der mathem.-naturw. CI. LXIV. ßd. 13 98 J. Wicsiicr Datum Bewölkung 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. II. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 20. 27. 28. 29. 30. 31. lol, 8"- -I vveissgraue dünne Wolkenbildungen von unausgesprochenem Charakter 101 gleichmässig grau 100—1 gleichmässig grau 91-2 cu grau, S zwischen glänzendem Gewölk = 101 grau, stellenweise zerrissene Wolkendecke, .S hinter Dunst, weisslicher Dunst 8"-i cu weissglänzend und grau, sonst weisslichblau, im Zenith ci 10'— 2 weisslichgrau ilOi-2 grau 100—1 weisslichgrau 101 grau 101 grau ■ 101 gleichmassig grau 101 grau 101 grau, Nebel 101 grau 91-2 (im ZenithC) cu weiss, am Horizont grau, S zwischen leichten glänzenden Wolken 8, wovon 62 cu grau, darüber 2" ci weiss 81—2 cj, weissgrau mit glänzenden Rändern 10-1 cu weiss, sonst weisshlau und verschleiert : 10 dünne weisse ci, S zwischen leichtem Gewölk .Sonne 1894, Jänner. 10"— 1 weissgrau = 1 cu weissblau 100—1 weisslichgrau go— I weisslichgrau 100—1 weisslichgrau 10'—- cu grau = 10 cu weiss, weissblau 100 weisslichgrau 101— 0 weisslichgrau 0, weissblau 101 gleichmässig grau 40 cu weissblau . . . . 10" sehr dünne weisse und graue Nebelschleier, .S als matte röth- liche Scheibe 100 allgemein Nebel 101 gleichmässig grau 100 neblig 100-1 weissgrau — grau, stellenweis bläulich durchscheinend . . 0, schwacher Nebel, Zenith etwas klarer 90 0, allgemein Dunst 0, allgemein Nebel 101 grau • 100—1 grau und graublau 50—1 weisse und graue cu unter weissem ci", weisslichblau . . . 10—1 cu weiss, sonst weisslichblau . . • 0, allgemein Dunst = 101 gleichmässig grau = 0, weisslichazurblau 0, weisslichblau On '. Si So Si So Si S3 s, S2 s.. •^0 S2 So So S2 So So— I S3 So Sa So So So So Si Si So S2 S2 S2 So S3 S3 S3 So S3 •S:< Sijiinenhühc 41 37 34 31 19° 21) 21 24 Intensität 0-104 0-016 0-016 0-156 29 0-169 27 0-156 25 0-063 24 0-083 23 0-081 23 0-128 23 0-098 24 0-050 25 0-090 26 0-012 28 0-090 31 0-192 34 0-076 37 0-111 41 0-093 1 8 46 0-125 0 •050 0 142 0 -047 0 •071 0 055 0 -052 0 -135 0 ■041 0 -038 0 -151 0 026 0 -142 0 066 0 029 0 032 0 028 0 067 0 045 0 100 0- 074 0- 065 0- 117 0- 022 0- 208 0- 192 0- 147 0- 128 0- 161 0- 156 Phntochcuüschcs Kliuia von Wien, Cairo iniJ Bnilcnzorg. 09 l);iti:m Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 3. 4. 5. ti. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. IG. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. Februar. 12ii 10' weissgrau bi.s grau 101 gleichmässig grau 91 grau IQi lichtgrau, etwas Regen 9'— 2 cu grau 101 gleichmässig grau 71 cu grau 2 meist cuö— -, sonst weisslichblau 3 unter weissen ci" ziehen weisslichgraue cui— '-, sonst weisslich- blau .- 6 — 7 cui, im Zenith in ei übergehend, fast durchaus weiss, nur im Zenith grau = 2 cu weiss, sonst rein 101—2 cu grau, im Zenith heller 1 1—2 cu grau, sonst weissblau 50 cu weiss, sonst weisser dünner VVoIkenschleier 10—1 cu weiss, sonst weisslichblau 91 fast gleichmässig grau = 10' cu weisslich • 21 cu weisslich, sonst weisslichbläulich 0, Horizont dunstig, weisslichblau 0, weisslichblau 0, allgemein weisser Dunst 0, allgemein Dunst 0, allgemein weisslicher Dunst, Horizont graudunstig ..... 91-2 cu grau 101 weissgrau, glänzende Flecke 10" weissgrau, glänzende Flecke 41 cu weissglänzend, sonst weisslich azurblau So S„ '2-3 s., S3 ■^0 So S3 S3 S3 S3 S3 S3 S3 Si Si 27 28 30 31 32 33 34 0-090 0-095 0-099 0-103 0-181 0-080 0-147 0 ■ 294 0 303 0-133 0-285 O-IOI 0-285 0-270 0-200 0-100 0-161 0 263 0-214 0-204 0-250 0-208 0-256 0-322 0-104 0-178 0 214 .März. 1. 12'' 101 ziemlich gleichmässige Wolkendecke 2. 0, weisslichblau 3. Allgemein Dunst, graublau 4. 9" cu klein weiss; weissblau S durch leichtes Gewölk 5. 101-2 cu grau 6. =^ 0, weisslichblau 7. 11— 2 cu weiss, weisslichblau 8. 101 grau, Graupen 9. 90 cu weisslichgrau und allgemein Dunst 10. 10' gleichmässig gelblichgrauer schwacher Nebel . . 11. - 12. =^101 gleichmässig w-eisslichgrau 13. 1" weisslich str am Horizont, sonst weisslichblau . . 14. 80-1 cu weiss, sonst weissblau 15. 101 weissgrau 16. 101-2 grau 17. 101 grau 18. 101 weissgrau, sehr leichte Schneeflocken 19. 20. =i= 1"— 1, einige cu, weisslichblau 21. 81-2 cu w-eiss, theilweise glänzend ^0 S3 S2 S3 S2 S3 S, S, S3 S3 So ^0 So -35° 36 37 38 39 40 41 0-066 0-272 oni7 0-252 0-117 0-370 0-370 0-055 0-222 0-051 0-196 0-476 0-272 0 085 0-090 0-089 0-095 0-434 0-416 13* 100 ./. ir/'c'.s//iw, Datum Bcwölkuni; Sonne Sonnenhöhe Intensität 22 23. 24. 26. 27. 28. 29. 30. 31. I. 121' 2. 3. 4. ö. G. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18- 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29: 30. 10' grau = 10'—'- cu theilvvcisc wei.ssgliinzcnd 6- cu weisslichgrau mit glänzenden Rändern, sonst weisslichblau 4' eu graulichweiss bis weissglänzend, sonst weisslichblau, Zenith weisslich azurblau 10' weisslichgrau bis grau 8' cu weiss, sonst blau 60—1 cui klein weiss und cistr", wcisshhiu 0, allgemein schwacher Dunst = 0, allgemein schwacher Dunst 0, weisslichblau April. 0, weissblau, etwas dunstig Allgemein grauer Dunst, 6" ci cu 3" sehr dünne weisse ei, allgemein schwacher Dunst 0, einige kleine weisse cu mit glänzenden Randern, sonst weisslich- blau 21—- cu dick, weiss mit glänzenden Randern, weisslichblau . . . 10" weisser Dunstschleier, Zenith weisslichbUui 0, weisslichblau 0, gleiehmässig weisslichblau 0, einige kleine weisse cu, sonst weisslichblau = ü, einige weisse ci", sonst weisslichblau = 0, einige kleine weisse cu", sonst weisslichblau 1", sehr dünne weisse ci im Übergang zu allgemeinem Dnnst, einige kleine cu, weisslich bis weissblau Käst U, weissblau, Horizont dunstig 21—2 cu grau mit weissglänzenden Rändern, weisslichblau . . = 0, allgemein schwacher Dunst, einige weisslichgraue cu, weissblau 4'— 2 meist grosse weissgraue cu mit glänzenden Rändern, sonst weissblau, besonders am Horizont dunstig 10' lichtgraue Wolkendecke zum Theile mit cu 7'—- weisse cu, sonst weissblau, Zenith frei von Wolken .... : iw— 1, einige weisse cu', am Horizont weisslich str", sonst weiss- lichblau 1 1 cu weiss, sonst weisslichblau 10' weissgrau, darin 5' cu grau 10' grauweiss 81—2 grosse zusammenhängende cu grau, theilweise mit glänzenden Rändern, sonst weisslichblau, Horizont dunstig , 7 ' -2 cu, sonst weissblau, stellenweise graudunstig 3' -2 cu weiss mit glänzenden Rändern, sonst weisslichblau . , kaum 10— I kleine weisse cu mit glänzenden Rändern, sonst weiss blau = 0, einige weisse ci", sonst weissblau 10' ziemlich gleiehmässig weissgrau, im Zenith sehr hell .... 10' schwacher Regen 10', ziemlich gleiehmässig grau, schwacher Regen Mai. 10', weissgrau. gleiehmässig 6'--', weisslichazurblau ■-'(i-i So Sa S2 Sa S3-.1 S3 S3 S2-3 Sä-.i S3- ^3 S3 S3 S3 S3— 1 S3- S3 S3 Ss S3 So Si Si S, S3 S,_ S] 43 44 45 46 4S 4!) 50 51 52 53 54 55 56 ■^0 S-i 57° 0-136 0-200 0-625 0-666 0-200 0-500 0-727 0-588 0-545 0-555 0-625 0-263 0-714 0-714 0-500 0-500 0-625 0-833 0-571 0-999 0 ■ 769 0 606 0-714 0-833 0-576 0-999 0-516 0-833 0-769 0-714 0-164 0-222 0-277 0-333 0-769 0-769 0-800 0-263 0-238 0-250 0-222 0 - 999 rititlochcuüsclics Kliiiia von Wien, Cairo und Biii/ai:orc. Datum Bewölkung 70—1 cu weiss mit glänzenden Rändern 6' weissgraue cu, weisslichazurblau . • = 0, allgemein weisser Dunst 3- cu weiss mit glänzenden Rändern, azurblau 9'— 2 cu weissgrau, weisslichblau, im Zenith ein grosser grauer cu 82 cu meist grau mit glänzenden l^ändern; im Zenith grosser grauer cu, weisslichblau = 1" cu weiss, sonst weisslichblau S" — 1 cu weiss, darunter 5 ci; weisslichblau 7 cu 2—0^ sonst weisslichblau, Zenith dunstig, cu meist weiss und glänzend in 31 cu, sonst grauer Dunst • 40 weiss Str. u. ci, weisslichblau 8'—- cu- gross grau mit glänzenden Rändern, sonst weisslich- azurblau 6' cu weiss, sonst weisslichblau 4' cu weissgrau, sonst weisslichblau 1" cu klein weiss und ci str, sonst weisslichblau Juni. = li)i— - weisser Dunst 9- cu gross grau mit hellglänzenden Rändern, weisslichblau . . 1 1 cu weiss und str, weisslichblau 9' gleichmässig grau, im Zenith weisser Dunst, glänzende Wolkenränder 1" grau glänzende Stellen 51—2 cu weisslichgrau mit glänzenden Rändern, sonst weisslich- azur 10"—' allgemein weisser bis grauer Dunst und weissliche cu . . . 7- cu gross grau mit glänzenden Rändern, weisslichazurblau . . 101 graue Wolkendecke, Regen 91 cu grau mit weissglänzenden Rändern, weissblau 101 fast gleichmässig weisslichgrau 50—2 cu 2 mit glänzenden Rändern und ci" und cu str, weissblau . 3'-- cu weissgrau mit glänzenden Rändern, weisser Dunst . . . 10' Regen 9" grauer Dunst, weissblau 101 grau schwacher Regen 1 1 weisslich cu, weisslichblau = 0, einige kleine weisse cu", allgemein schwacher Dunst, S durch leichte Dunstwolken 91 cu grau, sonst weisser Dunst 101 grau 91—2 cu grau mit theilweise weissen Rändern Sunne Sonnenhuhc I Intensität 11). 17. 18. 19. 20. 21. 23. 24. 2.5. 2(1. 27. 28. 29. 30. 31. 1. 121' t) 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. n. 12. 13. 14. l.i. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. ■^3 S., •=3-.l s-, S:i S3 S2 S3-1 S3— ,j So So S2 s, s.-i So — .-J 58 61 62 63 S: So Si 64° 6ö 65 0 625 0 819 0 606 0 909 0 322 l-lll 0-833 0-875 0-777 1-111 0-333 0 900 0-933 0-933 0 - 476 1-000 0-999 0-564 0-200 1-211 0-426 0-485 0-357 0-555 0-416 0-983 0 888 0-121 0-666 0-222 0-857 0-857 0-384 0-266 0-384 102 J. Wie Sil er Datum 28. 29. 30. Bcwülkuns! Sunne , .Sonncnhühc i 6'-2 cu weisslich, theilweise mit glänzenden Rändern, weisslich- blau 61—'-' graue und weissliche cu mit glänzenden Kändern, sonst weisslichblau, im Zenith ein grosser cu2 grau 65 Intensität l-2(i6 0-333 1. i: O 3. 4. 5. ß. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 31. 121' Juli. 7- cu grau mit weissen Rändern, weisser Dunst : 1' cu klein weiss, weisser Dunst i 5" cu klein weiss, sonst weissblau 80—1 ziemlich gleichmässig grau, sonst weissblau 1- cu graulich mit weissen Rändern, weisslichblau 51—- cu weisslichgrau mit gländenden Rändern, weisslichblau . . 7 cu" und ci cu" weissblau - 10' cu weisslich bis grau 3" cu ci über das ganze Firmament zerstreut, glänzend, sonst weiss- lichazurblau l" cu und ci cu, sonst grauer Dunst • 0, weisslichblau August. 10' ziemlich hcllf^rau, Hegen 10' ziemlich gleichmässig grau 3' -2 cu weissgrau mit glänzenden Rändern, weisslichblau . . . 51 cu weiss bis grau, sonst weissblau, Horizont graudunstig . . Allgemein weisser Dunst und einige 'weisse kleine cu" 10' ziemlich gleichmässig grau, im Zenith weiss 91—2 cu grau mit weissen Rändern, sonst dunstig 0, weisser Dunst S3-1 S3 S3-.1 ^2-3 St>— Q S3 s., S3 r.4° 50' 64 fi3 57° 56 55 (I ■ 909 1 • 200 1 • 091 » 0-833 1-200 !-27(> 0-750 0 • 450 1-200 0-666 1-200 0-078 0-192 1-200 0-955 0-857 0-688 1-300 0-923 October. 1. 121' 10' Regen a. 10" stellenweise zerrissen 3. 10' graulichweiss 4. 10' hellgrau, massiger Regen 5. 10' starker Regen 6. 10" lichtgrau 7. 10' weisslichgrau, Horizont neblig 8. 10"-' allgemeine Bewölkung im Übergange zur cu-Bildung, grauer Dunst und 3 cu' weiss ü. 10' grau, im Zenith heller 10. 6'-- cu weiss und grau mit glänzenden Rändern, weissblau 11. ==0, einige kleine weisse cu" — ', sonst weissblau. S durch leichten weissen Dunst 12. 10' grau 13. 10' grau 14. 30—1 cu weiss und ci cu, Horizont grau, weissblau 15. 101 gleichmässig grau So S, So So So So So Sa Si S3 So S, S-.> Sn 38° 37 36 35 34 33 0-074 0-259 0-166 0-161 0-077 o-uo 0-083 0-444 0-263 0-666 0-400 0-166 0-256 0-322 0 147 Pliofodiciiirsc/ic^: Klima von Wien. Caim und Biii/ciizorc 103 Datum Bewölkuna Sonne Sonnenhöhe Intensität 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 31 cu grau mit glänzenden Rändern, weisslichblau 91—2 cu grau mit weissen Rändern und einige weisse str, weiss lichblau = 0, weissblau, Horizont graudunstig 3 cu"— 1 weiss, sonst weisslichblau 10t gleichmässig grau, fast 10<* weisse und graue cistr. einzelne cui 101 grau und dunstig 3 t cu weiss 10' grau = 0, am Horizont str 0 weiss, blau l(ji_o grau 10— I kleine weisse cu, sonst durch weisse ci" weissblau .... 50— 1 cu weiss und grau mit glänzenden Rändern, Zenilh klar, 10" allgemein grauer Dunst So S3 S3 So S, S3— 4 s, 32 31 30 29 0-625 0-270 0-357 0*555 0-150 0-291 0-102 0-666 0-116 0-428 0-125 0-428 0-500 0-317 November. 1. 12'' 3"— 2cu weis.s, sonst weissblau 2. 0, weissblau 3. Allgemein weisser Dunst "; Horizont grau, darinnen 2" ci cu 4- =^10"— 1, grauer Dunst, besonders am Horizont mit weissgrauen Wolken, Übergang zur cu-Bildung 10— 1 weissgrau 10' grau 0' weissblau, Horizont dunstig = 0, einige weisse ci", weissblau 10' grau, Regen " = 10" ci weiss = 10' weisslichgrau = 10"-', grau 10"-' grau blO"-! grau weissblau weissblau, einige kleine ci". weiss 10' weissgrauer Nebel weissblau, einige cu" weiss, dazwischen die S 10' weisslichgrau, Nebel 10' cu grau 10' grau =10' grau 10' grau, einige glänzende Flecke =10' grau 10' weissgrau, leichter Schnee 70 ci weiss, cu" weiss 10' grau 10' grau • 10'-2 grau 10' grau, leichter Schnee December. 12'' 10' hellgrau 0, weisslichblau, Horizont graudunstig l"-i weisse cu und ci, weisslichblau, Horizont dunstig . . . 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 1. 2. 3. S3 S3-.. s, s. So ^3— i Ss-t •^1 So S' s. ^0 S-2 Sü So Si Si Si s, ■^o-i S, ^0 So— 1 26 24 23 -'o Sä SO 21 20 20° 0-277 0-416 0-217 0-142 0-192 0-098 0-350 0-365 0-060 0-208 0-090 0-126 0-098 0-161 0-303 0-333 0-009 0161 0-066 0-086 0-142 0-101 0-IU2 0-117 0-089 0-187 0-064 0 040 0-038 0 - 080 0-070 0-181 0-129 104 ./, U'ii'sii er. Datum Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 10' gleichmässig grau 10> gleichmässig grau 10' gleichmässig grau. Nebel = 100-1 10" weissgrau schön, wenig Gewölk 10" weissgrau, einzelne blaue Flecke kaum 1" str und ci str, weissblau. Zenith frei 10' gleichmässig grau = 0, einige kleine weisse ci", weissblau = 101-2 grau 10' {,rau, Zenith weissgrau 10" leuchtend weissgrau, kalter Sprühregen 8' cu weissgrau mit weissen Rändern = lOf— 1 cu weiss, zahlreich blaue Flecke, Hnrizunt dunstii 10' gleichmässig grau, leichter Schneefall 10' gleichmässig grau, leichter Nebel 10' gleichmässig grau, leichter Nebel So So So So S„ S;, Si S., So So So So S;, S.J So s„ 19 18 2.T 0 090 0 062 0 010 0 061 0 090 0 333 0 100 0 142 0 031 0 131 0 071 0 083 0 090 0 238 0 128 0 037 0 030 0 036 Z 11 s a m m e n f a s s ii n o- der M i 1 1 a 2 s b e o b a c li t u n g e n. 1893 1894 Zahl Zahl M■ 10' 4. » massiger Regen 10' 5. » starker Regen 10' 9. November, schwacher Regen 10' 16. Dccember, Sprühregen 10' b) Schnee. Datum und Schneemcn,t;e Uewölkuiij; 1893. 2'. November, starker Schneefall 10' 1894. 8 März, schwacher Schneefall 10' 25. November, schwacher Schneefall 10' 19. December » » 10' ,S(jnne Sonnenhöhe Intensität ■S., 65° 0-149 •S„ 65° 0-214 s., 40° 0-171 s„ 27° 0-018 s„ 20° 0-041 s„ 26° 0-103 s, 56° 0-238 S, 56° 0-250 So 65° 0-357 s» 65° 0-222 s„ 57° 0-078 So 38° 0-074 So 37° 0-161 So 37° 0-077 So 25° 0-060 So 19° 0-090 Sonne Sonnenhöhe Inlensiliit s, 22° 0-117 So 41° 0 • 095 'o-l 21 ° 0-089 Su 18° 0-037 I Im September 1894 vvurdcn keine Beobachtungen angestellt, es wui'de das Septemberaiittel vom Jahre 1893 eingestellt. '-' Im Mai 1893 wurden keine Beobachtungen angestellt, es wurde das Maimittel vom Jahre 189^^ eingestellt. Denkschriften der raathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. It 106 ./. ir/c-.s»t;- c) Nebel. Datum Bewölkung 1893. (). November 10' 1. Decemhüi- 10"-' 4. » 0? 5. » 10' 25. » 10' 1894. 16. Jänner .... .... 10° 10. März 10' 17. November 10' 6. December 10' 20. » 10» 21. » » » 10' .Sonne Sonnenhöhe Intensität So 25° 0-037 «u 20° 0-054 So 19° 0-031 So 19° 0-007 So 18° 0-012 So 21° 0-029 s„ 38° 0-051 So 23° 0 009 So- 20° 0-010 So 18° 0-030 So 18° 0-036 Zweites Capitel. Ganztägige und mehrstündige Beobachtungen. Um den täglichen Gang der chemischen Lichtintensität kennen zu lernen, wurden in den Jahren 1893 — 1894 zahlreiche Messungen, und zwar an Tagen vorgenommen, welche entweder klar oder gleich- massig trüb waren. Die Auswahl der Tage macht wegen der im Ganzen doch fortwährenden Änderung des Wetters nicht geringe Schwierigkeiten und sehr häufig mussten die begonnenen Untersuchungen unterbrochen werden, weil der Fortgang der Witterung den für den Versuch gestellten Forderungen nicht entsprach. Völlig klare Tage bilden, wie die nachfolgende Zusammenstellung lehrt, bei uns überhaupt eine seltene Aus- nahme, so dass die oben genannten »klaren« Tage eigentlich doch nur Tage mit relativ geringer Trübung waren. Es folgen hier einige Beobachtungsreihen aus der Zeit vom Mai 1893 bis Mai 1894. Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität r, 7 8 9 10 11 12 11' 2 3 4 5 6 7 p. m. 25. Mai 1893. 6"—! im Osten verhältnissmässig klar 81-2 cu weiss, im SW eine lange Bank von sehr dunklem cu str. 101-2 weiss bis grau 101 vorwiegend grau, nur einige kleine blaue Stellen, ziemlich gleichmässige Bewölkung str 101 ziemlich glcichmässig grau 90— j weisslichgrau, ziemlich glcichmässig mit Neigung zur cu- Bildung 101 ziemlich gleichmässig weissgrau wie um 111' 101—2 gleichmässig grau 10'— 2 gleichmässig grau 10"—' gleichmässig grau mit eingestreuten weissen Flecken . . . 100-1 gleichmässig grau. Horizont weiss, feiner Sprühregen . . . 100— 1 gleichmässig grau, feiner Regen wie um 6'' So S2 Sä ^1 — 2 6° 36' 16 0 25 54 35 51 45 30 54 10 60 29 62 49 (59 58) 53 16 44 34 34 51 24 55 15 3 5 40 0-065 0-101 0-166 0-187 0-230 0 • 520 0-600 0-666 0-535 0-070 Ü-058 0-066 0-022 0-005 Photochciuisches Klima von Wien, Cairo und Btiitcnzorg. 107 Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 71, 8 9 10 11 12 I'' 2 3 4 5 6 7 101 101 101 101 101 101 101 101 101 101 101 100 = 101 13. Juni. gleichmässig grau, Regen „ „ starker Regen j, j, jy f, ............ ty jt »I >' ............ •7 '• '■ " „ Regen „ „ etwas Regen „ ,, Zenith weiss, Regentropfen grauweiss, Zenith weiss glänzender weiss als um 4'', sonst wie um 4'' -2 im Norden viel weiss, sonst grau, SW schwere Wolken . . -2 schwarze Wolken, dazwischen glänzend weisse Wölklein; Abendröthe Kurz nach der Beobachtung Gussregen! Si 26° 56 36 55 46 40 55 32 62 21 65 3 62 19 55 33 46 37 36 53 26 54 17 7 49 0-058 0-065 0-181 0 109 0-185 0-149 0-106 0-208 0-200 0-210 0-147 0-034 0-05. 61' a. m 7 8 9 10 45"' 11 15 12 11' p. m 2 2'> 30'" 4 5 6 7 8 30 6'' a. m. 7 8 91, 15m 11 12 1'' p. m. 2 2'' 45'" 4 5 6 S 30 17. Juni. 0, Horizont und Firmament dunstig 0, leichter Dunst, Zenith fast vollständig klar 0, Horizont fast rein, sonst leichter Dunst und Zenith klar 0, Horizont etwas graudunstig, sonst fast klar .... 0, Horizont wie um 9'', einige kleine cu** weiss und ci . 0, Horizont etwas klarer, „ ,, „ ,, „ „ I" cu weiss 10 cu weiss, besonders am nördlichen Horizont .... 2"— 1 cu weiss, Horizont mit weisslichem Dunst ... 21 cu weiss, Horizont dunstig 2 cui— 2 meist weiss und glänzend, sonst weisslichblau 2 cui-2 weissglänzend, sonst weisslichblau 2 aber durchaus am Horizont, NO str'', S cu"-i .... 2 in Auflösung begriffene str und cu wie um 7' , Sonne nicht mehr sichtbar unmessbar . . 20. Juli. Firmament verschleiert 7 cicu, fast azurblau Gleichmässiger Schleier 0, weisslicher Dunst 0, weissblau 0, „ 0, „ 0, meist weissblau ebenso 0, weisslichblau 0, „ If— 1, verwischte Wolken, blauer als um 5'' . . 3, sonst weissblau, Abendröthe 2, vorw. Str. am Horizont, .'\bendrothe . . . . Chemische Intensität unmessbar S., S3 S3 ^3—1 S3— -1 S.1 S4 S3— .1 S3— 4 S3 S3 S3 S3 So s.. 17° 14' 0-176 S3 27 2 0-285 S3 37 0 0-800 -s-l 46 46 1-052 ■S-.1 61 5 1-220 S3— 1 63 37 1-428 S4 65 11 1-428 S3— 1 62 28 1-212 S3— 1 54 14 1-111 S3 51 26 0-833 S3 37 0 0-625 S3 27 2 0-200 S3 17 14 0 150 S3 7 56 0-062 0 25 (::) 0-004 0 schon unter- geg angen 14° 15' 24 5 34 2 46 5 59 21 62 23 60 20 54 2 47 53 36 1 26 4 16 11 6 43 0 schon unter- gegangen cito. 0150 0-272 0-750 1-000 1-250 1 - 333 1-142 1-025 1-025 0-533 0-444 0-125 Ü-040 0-004 14* 108 J. Wiesner, Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 101' 11 12 11' p. m. 71. 15m 27. August. 101 grau 101 101 „ 101 vveissgrau, glänzendes Gewölk in der Richtung des Sonnen Standes 101 weissgrau 101 weissgrau, darin 5'- cu str dunkelgrau wie um 3'', aber im SW weissglänzend 101 kleine graue cu, im N ein blauer Streifen, im W weissglänzendc cu 100-1, darin 0/,^ cu str'- grau, im W weissglänzend 10"— 1 gleichmässig grau, nur im W weiss Chemische Intensität unmessbar 44° 2 ' 49 36 51 43 49 44 44 15 36 28 27 20 17 31 7 33 0 schon unter- gegangen dto. 0-230 0-307 0-300 0-363 0-298 0-158 0-143 0-103 0-033 0-003 Si> ZOm a.m 9 10 11 12 11' P m. 28. August. 1"—' cu weissglänzend, sonst fast azurblau l"-i cu „ „ „ ,. 3 cu str ,, ,. „ I. 6-' cu grau und weiss mit weissglänzenden Rändern, Zenith und auch sonst fast azurblau 82 cu 7 cvfi, sonst wie um 11'' 29° 52' 0-461 35 55 0-666 43 44 1-272 49 16 1-500 51 22 1-494 49 24 0-909 91' 10 n 12 11' 2 3 4 5 0 7 7I' 15" p. m. 30. August. 0, weisslichblau 0, weisslichblau, S dunstig wie um IQi', aber mehr Dunst bei der Sonne . . . 0, weisslichblau 0, weissblau 0, weisslichblau 0, „ 0, „ kaum 1, weisslichblau 0, weisslichblau 0, „ Chemische Intensität unmessbar S3 ^2— 3 S3 S3 S3 S3 S3 •S3 S3 35° 33' 43 18 48 39 50 39 49 3 43 18 35 33 26 26 16 39 6 35 0 schon unter- gegangen dto. 0-833 0-858 0-555 0-800 0-858 0-833 0-621 0-363 0-200 0 ■ 050 0-001 101' a. m. 11 12 11' p.m. 2. September. 6' cu weiss bis grau im Übergang zu allgemeiner Bedeckung, sonst weissblau 1 cu" weisslich, sonst fast das ganze Firmament graudunstig mit einzelnen graublauen Stellen 51 cu nebst dünnen ci 91-- cu weisslich. graudunstig S.1— j .36° 5* 40 34 ü-571 41 55 0-714 39 47 0-566 0-470 Photochemisches Klima vom Wien, Cairo und Buitenzorg. 109 Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 1'' 50" 3 4 5 10 6 6 30 6"—! cu, meist weiss, fast azurblau, S intermittirend 30—1 cu weissglänzend, sonst weisslichblau . . . 101—2 grau, Regen 61—2 cu str grauviolett, sonst klar weissblau . . . Si-2 cu str grau 35 39 27 19 18 31 7 1-i 0 eben unter- gegangen 0 schon unter- gegangen 0-500 0-210 0-004 0-002 6'> a. m. 9 10 11 12 11' 2 3 4 5 5i'30 p. m. 6'' a. m. 9 10 11 12 lii p. m. 3 4 4I' 30" 5 5 30 12. October. 0, dunstig 0 0, leicht dunstig 0, dunstig 0, , 0, dunstiger als um 10'' 0, dunstig, weisslichblau 0, schwacher Dunst, weisslichazurblau 0, einige kleine weisse ei", sonst wie früher . . . Himmel wie um 2'' 0, str" am Horizont 0, stri grauviolett am Horizont unverändert 13. October. 10"— I grau 101-3 „ ... 101—2 grau, einige Stellen weissgrau 101—2 grau 101—2, stellenweise weissblaue schmale Streifen 101—2, fast ganz gleichmässig grau 101-2, wie um 111' 101-2 grau 101—2, ziemlich gleichmassig grau 101-2 101—2 weisslichgrau 101-2 ,, 81—2 im Zenith Aufhellung, Gewölk grauviolett . . Bewölkung wie um 5'', graulichweiss -^3 S3 S., ■So So So So So— I So—) So S2 So So 0 noch nicht aufgegangen 6° 23' 15 23 29 33 34 31 26 19 11 1 26 20 31 17 9 52 53 49 19 54 0 schon unter- gegangen 0 noch nicht aufgegangen ßo 7. 15 14 23 1 29 9 _32 54 33 47 31 30 26 32 19 11 31 2 6 25 1 36 0 schon unter- gegangen unmessbar 0-037 0-166 0-307 0-400 0-421 0-435 0-454 0-357 0-144 0-125 0-011 unmessbar unmessbar 0-051 0-097 0-117 0-142 a-200 0-125 0-307 0-210 0-125 0-071 0-045 0-008 unmessbar 14. November. 8'' a. m. =^ 1" cu weiss, sonst weisslichblau 9 wie um 8'' 10 1'^ cu weiss, sonst weisslichblau 11 ==1, einige weisse cu", am Horizont schmaler grauer Dunststreifen, weiss, sonst weisslichblau 6° 40' 0-069 3 54 0-100 9 23 0-131 37 0-235 J. Wiesner, Stunde Bewölkunp Sonne Sonnenhöhe Intensität 12 1'' p. m. 3 4 4b 30m 2'— 2, meist " cu, cistr "— ' weiss, sonst weisslichblau = 6"— 1 cu weiss, am Horizont grau; ei str ö-i weiss, sonst fast azurblau ... = 101—2 cu grau und ci cu' weiss darüber, S durch letztere hindurch scheinend Bewölkung wie um 2'' 21' = 10"—' weissgrau und weissblau 23 22 0-307 21 20 0-181 IG 48 0-111 10 29 0-071 2 19 0-022 0 schon unter- kaum gegangen 0-001 17. November. 8l> 9 10 11 12 1'' 2 p. )n. 3 4 41. 30"' 101-2 grau 101-2 ,, 10' „ 10" 101 lüi grau, an einigen wenigen Stellen liclitcr fast 10'—" und 2 grau, einige graublaue Stellen, glänzende Wulken an Stelle der Sonne .... 101, einzelne bläuliche Flecke 101 -'0 So 6° 2' 0-040 13 14 0-052 18 40 0-052 21 54 0-043 22 37 0-071 20 34 0-064 16 6 0 - 055 9 49 0-023 1 56 0-007 0 schon unter- gegangen unmessbai 16. Decemher. 7'' 10" a.m 8 9 10 11 12 1'' p.m. 2 4 41, 30.11 10' weissgrau, cu2-Bildung gegen SO, weisse und blaue Flecke 50—1 weissglänzend, am Horizont str, sonst kleine cu, Firmament weisslichblau 71 weisslichgrau, zur Hälfte cu im Übergang zur allgemeinen Be- deckung, dann ci cu, am Horizont str, ausserdem Dunst, Firmament weissblau 6' weisslichgrau, meist gleichmässige Bedeckung und cu, sonst weissblau =üOi, stellenweise zerrissene Wolkendecke, grau, sonst weisslicher Dunst =^10' grau, ziemlich vollständige Wolkendecke gn—i grau, einzelne blaue Flecke, cu im Übergang zu allgemeiner Bedeckung 7"-', fast durchaus weiss, kleine geschaarte cu, am Horizont grauer str, sonst weisslichblau 91, gehäufte blaugraue cu, W fast klar 9', wie um 4'' •So-.-. S3-3 S„ 0 noch nicht aufgegangen 1° 10' 8 20 13 53 17 21 18 29 1 (i 59 13 13 7 26 0 30 (;;; 0 schon unter- gegangen 0-026 0-095 0-1 42 0-200 0 - 1 69 0-126 0-059 0-041 0-004 unmessbar Photocht'uiischcs Kliuui von Wien, Cairo iiiul BiiitciKoi'g. 111 Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhühc Intensität 9I' 10 11 12 l'i p. m. 3 4 4I1 30,1, 9I' 10 11 12 II' 2 3 4 4h 30m p. in. 8'' 9 10 11 12 l'i 2 3 4 4I' 30 p. m. 101' 11 a. m 12 li> p. m. 3 4 4I' 30" 5 18. Dccemhcr. Firmament weissgrau, ausserdem Nebel 10' weissgrau 10"— 1, im S schwarzgrau, sonst wie um IC' . . . 101—2 weisslichgrau 101-2 grau 101-2 grau IQi weissgrau und bläulichgrau 10', gleichmässig weissgrau 22. December. 10' grau, im Zenith weissgrau, Horizont neblig 101 grau = 101 grau und stellenweise weissgrau, einige blaue Flecke . . . 101 grau 101, fast gleichmässig graue Decke 101, gleichmässig grau 8" allgemeine Bedeckung im Übergang zur Aufheiterung und cu Bildung 19. Jänner 1894. 10 grau und neblig 101 weisslichgrau 101 weissgrau 101 w'eissgrau 10"— 1 weissgrau bis grau, stellenw-eisc bläulich durchscheinend . = 10'i-i grau 101 grau 10"— 1 weissgrau 10" graulichweiss, nur am Horizont Wolkendecke 1 und bläulich- grau Bewölkung wie um 4'' 20. Jänner. 0, allgemein schwacher Nebel 0, schwacher Nebel, dichter am Horizont; an der S ziehen Nebel- schleier vorbei 0, schwacher Nebel, stärker als um 11'', Zenith etwas klar . . . 0, leichter Dunst, am Horizont dichter, Firmament weisslichblau, 0, nur wenige kleine, sehr dünne weisse ci", Firmament weiss- lich-azurblau Bewölkung wie um 2'', wcissblau ü ? Tn ^ .... n « 5151 n Bewölkung wie um 4'' 30 " ^0 S„ So So Su S„ So s„ So So So S2 'o-i s, s, S3 S3 So-., 1° 37' 9 20 15 29 19 40 21 29 20 36 17 17 11 47 4 35 0 45(::) 15° 40' 8° 9' 0-036 13 43 0-041 17 14 0-025 18 25 0-063 16 58 0-062 13 15 0-054 7 29 0-031 0 37 (::) 0-0003 0 schon unter- gegangen unmessbar 7° 55' 0-033 1 3 32 0-043 17 6 0-100 18 23 0-098 17 1 0-083 13 22 0-042 7 40 - 0 43(0 0-003 0 schon unter- gegangen unmessbar unmessbar 0-007 0-047 0-035 0-067 0-080 0-058 0-030 0-017 unmessbar 0-040 19 53 0-062 21 42 0-045 20 49 0-111 17 27 0-120 11 57 0-040 4 44 0-021 0 52(::) 0-006 0 schon unter- gegangen unmessbai ii: J. Wicsuer. Stunde 9I' 10 11 12 l'- 2 3 4 5 5I' 30 p. m. 81' a. m. 9 10 11 12 11' p. m. 2 3 4 5 5130 " Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 19. Februar. 101 bläulich weissgrau wie um S'', aber weisser und einige blaue Flecke . = 10 mehr graue und grössere blaue Flecke 91 grau, sonst weissblau 21 cu weisslich, Firmament weisslichblau . . . . = lO — i cu weiss, sonst weisslichblau = 1"— 1, einige weisse cu, sonst wie um 1'' fast 0, einige cuO-i weiss, weisslichblau wie um 3'', aber reiner blau Himmel wie um 4'', Sonne am Horizont 22. Februar. 0, allgemein weisser Dunst 0, , , , 0, , , „ 0, , . , 0, , , , 0, , , 0, , , 0, , , , 0, , , ■ S am Horizont .... S., S3 S3 So 8° 24' 0-031 = s„ 16 43 0-087 S3 23 30 0-125 S3 28 21 0-161 S3 30 32 0-263 S3 29 42 0-239 S3 2(5 6 0-200 S3 20 9 0-176 S3 12 27 0-103 Si 3 33 0-018 - 0 eben unter- gegangen unmessbar 17° 40' 0-076 24 29 0-100 29 25 0-151 31 37 0-250 30 47 0-213 27 7 0-151 21 2 0-098 13 21 0-065 4 25 0-017 geht eben unter unmessbar 81' 30'" ; 9 10 11 12 1'' I 2 Z^ 30"> 4 5 5 30 6 6 30 10 11 12 II' p. m. 22. März. Bis ijo 81' morgens ziemlich klar, dann Trübung . . 10' grau, im O weissgUinzend 101 101 ^ 101 , 101 ., 101 weissgrau 101 grau 101 „ 101 ^ = 100—1, blaue Stellen und eingestreute cu weissglänzend Himmel wie um 5I' 2iiehr blaue Stellen als um 5I' 30'" 20. April. 1" -1, einige kleine weisse cu, am Horizont graue cu", weisslich- blau 10—1 weisse kleine cu, blau 11 cu weiss, weisslichblau 1 1 cu weiss, sonst weisslichblau 10—1 cu, am Horizont weissgrau mit glänzenden Rändern und einige weisse ci«; sonst weisslichblau 1"-!, einige kleine cu mit weissglänzenden Rändern und einige weisse str" am Horizont, sonst blau ■^0—1 So So So So— 1 So So •^0-1 S„ ■^3 S3 37° 52' 45 47 51 21 53 22 öl 13 45 33 23° 31' 0-134 27 46 0-135 35 10 0-128 40 20 0-230 42 27 0-136 41 7 0-142 36 35 0-116 25 32 0-057 21 8 0-050 11 40 0 ■ 066 6 44 0-031 1 46 0-011 0 schon unter- gegangen unmessbar 0-434 0-625 0 - 588 0-714 0-719 0-558 Plioloclicniisilics Klima von TlVt'//. Cairo und Builcnzoi\s,. 113 Stunde liewölkuii" Sonne Sonnenhöhe ; Intensität 81' 9 10 11 12 II' P- ni 6 61' 1)0" 91' 10 11 p ni- 21. April. 10', ftleichmässig- weissgiMU 101 , . 10- „ grati 10'-'-, Wolkendecke, theihveise zei-rissen 101 weissgrau, darin 5' cu grau 10', gleichmässig weissgrau 10', „ weisslichgrau, Zenith fast glänzend weiss 10', , wie um 3''. Regen (grosse Tropfen) . . 3" , , 3", .. .. 3", , 21. M;u. l'\ sehr dünne weisse ci. weisslichblau 11*, sonst wie um 9i' 5" feine weisse ci, Horizont dunstig, weisslichblau . . , S'i-i cu weiss, darunter i) ci, weisslichblau 5"—', sonst wie um 12'' 30-1 eil Lind ci weiss, weisslichblau %-i 28° 50 So 38 0 So 46 3 'So ijl 40 So 53 42 So-i ül 32 So 45 49 So 37 48 So 28 30 So 18 39 So 8 41 s„ 3 48 S;, s., 45° 7 53 39 59 51 61 59 59 11 52 31 0-178 0 166 0-074 0'131 0-104 0-188 0-192 0-142 0-083 0-041 0-009 0-007 0-614 0-714 0-833 0-833 1-000 0-066 Drittes Capitel. Aufsuchung des täglichen Maximums. Das tägliche der Ma.ximum .normalen chem isch en Lieh t i nten sität« (s.oben S.3)[75] festzustellen, ist wohl, namentlich wenn es sich um Beobachtungen handelt, welche über das ganze Jahr sich erstrecken sollen, für viele Erdpunkte ein Ding der Unmöglichkeit, u. .\. auch für Wien. Denn während der Tages- zeit, um die es sich hauptsächlich handelt, nämlich I 1" a. m. bis 1'' p. m. , ist der Himmel nur selten völlig klar und die Sonne deshalb gcwrihnlich nicht völlig unbedeckt. Ich habe deshalb nur \ersucht, eine .Annä- herung an die Zeit des tägliclien Maximums der normalen chemischen Lichtintensität zu finden, indem ich in der genannten Zeit Beobachtungen anstellte, beziehungsweise anstellen liess, wenn die Bedeckung der Sonne und des Himmels anscheinend völlig oder angenähert gleich blieb. Während des zu prüfenden Tagesabschnittes hat an den mit .Absicht ausgewählten schönen Beobachtungstagen leider fast niemals völlige Klarheit des Himmels geherrscht. Dass indess der .Augenschein kein verlässliches Mass des Bedeckungszustandes des Himmels ist, lehren ja eben die photometrischen Lichtmessungen, deren Ergeb- nisse mit Sonnenhöhe, ferner mit Bedeckung der Sonne und des Himmels verglichen, viel Widerspre- chendes enthalten, ferner die bekannten Beobachtungen Langley's, denen zu Folge auf besonders empfindlichen photographischen Platten bei klarem Sonnenscheine nicht selten dem .Auge unsichtbare Dunstwolken erscheinen, welche ein Überluftstrom vor die Sonne geweht hatte. Dadurch erklärt Langley die bei hellem Sonnenscheine nicht selten auftretenden .Abstürze der Intensitätscurve der Sonnen- strahlung. Ks folgen hier die Wiener Beobachtungen über das tägliche Maximum der chemischen Lichtintensität, welche zum grössten Theile \-on Herrn Dr. Linsbauer ausgeführt wurden. Denkschriften der mathem.-natorw. * '1. LXU'. Md. 1 'J 114 ,/. ]\'icsiu\ Stunde BewülUun;^ Intensitiit 111' 12 1 11h 12 1 111' 12 1 lll- 12 111' 12 1 IP' 11 1 I|i' 11'' Hl- 12 1 23. December 1892. 101 Schneefall IUI , 101 13. Jänner 1893. 1 = 0 = 0 27. Jänner. 6 Zenith klar 8 dünne Wolken (Sonnenscheibe) 0, Horizont neblig 29. Jänner. 10 Nebel; leichte, feine Schneeflocken 10 , , , . S. Februar. 20 cu 90 _ _ _ Dunst 15. Februar. .")i, fast nur weisse cu 6-7«-i, Zenith frei = 10"-', grau 16. Februar. 5" cu 10" weisslicli 17. Februar. 10« 10" nebliger als um 1 1 '' 1. März. 10"-i 100- 1 10»-i So 0-171 s„ 0-053 s„ 0 ■ 1 (5:^ S.i Sj Sm s.. So s. s„ Sn s.. s., 2— .'S s.. 0-192 0-275 0-250 0-103 0-097 0-16.') 0-067 0-075 s.. 0- lütj s.. 0-333 s.. 0-185 0-250 0 324 0-156 0-222 0-230 0 - 060 0 • 060 0-094 0-134 0- 154 P!!o/nc/n'iiii.siiii's Kliiihi von W'icu. Ciiiro und Biiilctnorfi. Stunde Bewülkuii" Sonne Intensität 111' 12 llh 111' 12 1 2. März. 10"-i 100-1 3. März. 10' Regen 10' , 4. März. 10"-' 4' eu 9' cu 0 • I I C. 0-144 0-100 0-122 0-144 0-.588 0-200 11" 12 11'' 12 1 11. März. 10"— 2 gramveiss lüO-i grau 13. März. =^ 0, Horizont dunstig, ei" 0, Horizont dunstiger als um 11'', mehr ci" . . 0, Horizont dunstig, ei" S., 0-202 0-103 0-400 0 400 0-569 ll" 12 111' 12 1 Hl' 12 1 111' 12 1 15. März. 6 cu weiss 4 cu , 16. März. 10' grau 9 grau und weisses Gewölke, Zenitli klar . . . 9'—- grau, im Zenith weisse Wolken 18. März. 3"-' cu weiss , 7 — 8'^—' cu weiss und grau 9' mehr grau als um 12- 20. März. 9"-- grau vorherrschend 9"—' Sonnenscheibe 10" — I grau, im Zenith weiss S., S, ■^3 Sa •'0 So S„ 0-555 0-557 0-095 0-300 0- 105 0 • 550 0-555 0-470 0-085 0-133 0072 15* 116 .1. Wicsucr , Stunde 15c\völkuii2 Sonne Intensität 40' 111 IP 12 12 Jif) 1 Ul- li 1' ao' 12 12 3ö 1 11" 12 lll> Ul- is 1 Ul- is 111- 12 1 27. März. 5" cu und ci cu weiss 90—1 eil weiss und grau 9"—' cu mehr grau als früher = 10"—! cu im Zenithe weisse und hiaue Stellen IQO— 1 grauweiss 28. März. = 0, westlich viim Zenithe eine dünne, weisse Wolke ci — ci str Himmel ebenso 51 n .,-.,,.. = 0, am Südhinimel einige ci"— cistr" = 0, Horizont neblig 8. April. 100-2 grau, wenig weisse Wolken 101-2 einige kleine blaue Flecken, graues und weissen Gewölk, weisser als früher 10. April. 0, überall etwas dunstig 0, südlicher Himmel mit mehr weisshchen Dunst als um I I . Horizont fast klar 0, klar 20. April. 8 — 90—1 grauweiss . . 60—1 im Zenithe weisse ci cu = 100—1 nebst einigen blauen Stellen weiss und grau 12. Mai. 100-1 S zwischen W..lken 8 — 9 cu, weiss, Zenith klar mit ei str Wölkchen 13. Mai. 5 cu grau, im Zenith eine grosse graue Wolke = 91 cu, meist grau, im Zenith eine grosse graue Wolke = Ol—-' cu grau, etwas Regen s., S.i s.. S.j S« s=. So-., 0-375 Sä-.-, 0-400 S.,-3 0-230 ^2 -3 0-300 So -3 0-333 0-323 0-400 0-56R 0-500 0-500 0-173 0-268 0-800 0 - 625 0-305 11-669 0-650 0-12 0-5O0 I - 1 53 0-272 012s 0-233 Ul- is 1 17. Mai. 90 cu weissgrau, sonst bliiulichwciss 4 — 50—1 ci cu weiss, am Horizont grauer iJunsl, alles versehleiert SO— I gleichmässig grau, dunstig. S im Dunst 0-233 0 - 333 0-833 Pho/oiiuiiiisc/ics Klima von ]]'icii. Caiiv und BnUcinnvg. Stunde Bewölkunar Sonne Intensität 111' 12 10' ziemlich j;leic1imassig weissgrau 10' 25. Mai. 0-600 0-606 Ul- la 1 10' gleichmässii; grau, starker Regen 10' , , , , 10' , . , , 13. Juni. 0-185 0-14il 0-106 101' 4311 11 15 12 1 16. Juni. ü, Horizont etwas gi-audunstig, sonst fast klar, wenige kleine, weisse eu" und ci 0, Horizont etwas klarer 1" eu weiss, Horizont etwas klarer I" cu weiss, besonders am nördlichen Horizont ■'.■!- -1 ■^3- -4 S3- -4 Sj- -■1 1-12(1 1- US 1-118 1-042 11h 12 1 0, weissblii 0, 20. Juni. 0-952 1-000 0-802 20. Juli. llh 12 1 10"-2^ Sonnenschimmer . . . 9'- cu, meist schwarzgrau . . = 10'- eu, seh warzgrau .... -'^l 0 ■ 470 S3 1-142 ■'^o 0-321 II I' 12 1 27. August. 101 grau 10' grau 10' weissgrau, glänzendes Gewölke in der Richtung des Sonnenstandes 0 - 3 1 7 0 ■ 300 0 363 11h 12 1 28. August. V>- eu grau und weiss, azurblau cu-, sonst wie um 1 1 • I • 500 I -494 0-909 11'' 12 1 30. August. 0, Aveissliehblau 0, 0, S;, s. 0-555 o-SOO 0 858 118 ./. ]]'icSIUT Stunde Bewölkunt! .Sonne Inlensitiit U'' 22. September. 1 cu" weisslich, sonst fast alles uraudunstig . . . . 5' eil nebst dünnen ei [)>—- cu weisslichgraudunstig ^3 - 1 S., 0-371 0-714 0-()(iO 11h 12 1 23. September. 3 cu" weissglänzend 10-1 cu weiss, sonst blau 1"—' cu und ei str, weiss S.. 0-588 0-714 0-62.5 111' 12 I 12. October. 0, dunstig 0, dunstig, weissliehblau 0, schwacher Uunst, weisslichazuiblau S8 0-421 Ü - 43S 0-454 llh 12 1 13. October. 10'-- fast gleichmässig grau !0'-^' , , „ 10' -- grau • s„ 0-20Ü 0-125 0-307 28. October. 11'' 0, w-cissliehblau 11'' 3.T'" 0, fast azurblau 12 =^1 cui^'— 1, weisslich, sonst weissliehblau 12 35 1 cu'— -, weiss, weissliehblau S,, •■5;, S, 0 • 384 0-421 0-380 0-3 IC) 11'' 12 1 14. November. == 1, einige weisse cu", weissliehblau 2, meist cu", ei str"(— 'j weiss, weissliehblau . . . . =^ 6"—' cu weiss, sonst blau (.1 - 235 0-307 0-181 11'' 12 1 11" 12 1 17. November. 10' grau 10' , 10' , 18. November. 10' gleichinässig liehtgrau 10' , 10' grau, stellenweise weiss ■So 0 - 043 S„ 0 - 07 1 •^,1 0-064 O-O'.H) 0-054 0 - 090 Pholncltcniisclics K/inui von 11 7t';/. Cairo und Biültinorg. 1 I'.i Stunde Bewülkuiig Sonne Intensität 111' 12 1 Hl' 12 1 111' 12 111' 12 1 111' 12 1 11"' 12 1 111' 12 1 111' 12 1 111' 12 1 16. December. 61 weisslichgrau, sonst weissblau = 10' grau; sonst weisslich, Dunst =101 grau 18. December. lOu-i grau 101-2 grau 101-2 o,au 21. December. 100-1 weissgr IQi sri. 22. December. 101 grau 101 ^ 10', fast glcichniä-^sige Decke 1 cu'— 2 weiss, sonst weisslichhlau 8 cu'— 2 weissgrau 10" — 1 liclit"rau, etwas Schnee . . 29. December. 30. December. 1 cu"— I weiss, sonst weissblau 1 cu"-' , , , =5= 0, einige cu" 'i, weissblau 19. Jänner 1894. 101 weissgrau 10"-' weissgrau bis grau, stellenweise bläulich durchscheinend :i|0"— 1 grau, Sonncnscheibc 20. Jänner. 0, schwacher Nebel, Sonne hinter Nebelschleiern 0, Nebel, starker als um IP', Zenith etwas klarer 0, leichter Dunst, sonst weisslichblau 19. Februar. 9' grau, sonst weissblau 2' cu weissblau I =t 1"— 1 cu weiss, sonst weissblau So S, So s., s„ So Sj s.. •So •s s.. s., 0-200 0-169 0-126 0-025 0-063 0 üsr» 0-161 0-128 0-100 0-098 0 - 08:i 0 131 0-111 0- 100 0-083 0 • 09.') 0-087 0-03.') 0-067 0 080 0 062 0 045 0-111 0-161 0 • 263 0 230 120 ./. Wies II er. Stunde Bewijlkuiiü; Sonne Intensität 12 1 1 i||' lü 1 22. Februar. 0, allgemeiner weisser Dunst 0, , , 0, , , , 22. März. 11)1 grtiu 101 ^ IUI \veiss;^rau 20. April. n cu weiss, weisslichhlau 11 cu , , in— 1 (.ji^ |,^j( uUiiixendcn Rändern unJ einige weisse ci", sonst weissblau Sa S., S., Sa 0-l.Tl 0-250 0-213 So-, 0 - 230 s„-, 0-136 So-i 0-142 0-588 0-714 0-719 IV' 12 1 21. April. 101—2^ WiilUendeeUe theilweise zerrissen 101 weissgrau mit öi cu grau . . . . 101 nleichmässig weissgrau So 0- 131 0-1 ti4 0-188 26. April. 101' 35„ 11 r-, 1 1 35 12 1 0, allgemeiner schwacher Dunst O, einige kleine weisse cu" 0, etwas mehr cu" am Horizont 1"— 1 kleine weisse cu mit glänzenden Rändern, sonst weissblau 1" — ', sonstwie um 12'' ... ■=3 S., 0-714 0-714 0-724 0-769 0 ■ 833 101' 40" 11 30 12 1 27. April. 6" weisse ci str und ci cu, sonst weissblau ö" , , , , fast 0, einige weisse ci", sonst weissblau . 1, einige weiss cu und ci str, weissblau . S3 Sa S,, S., 0-55Ö 0-714 0-800 0 - 833 111' 30' 12 121' 30 1 28. April. 101, ziemlich gleichniässig weissgrau, Zenith sehr hell .... 101 , _ _ - , 10"— 1, Wolkendecke stellenweise zerrissen und dann weissblau tl""i cu weiss bis grau, stellenweise weissblau Sa S:, 0-238 0-263 0-277 0 200 101' 30' 11 12 1 30. April. 101, ziemlich gleichmässig grau. Regen 101, _^ , , , • 101, sehr schwacher Regen fast 101, stellenweise klar durchscheinend 0-221 0-210 0-250 0 588 Pliotoclicuiischcs Klima von 11 VV», Cairo iiinl Biiilciizorg. 121 Stunde Bewölkung Sonne Intensität 1. Mai. 101' 30" 11 12 1 lU' weissgriiu, gleichmhssig . . . 101 ^ lichter 10' , etwas weniger hell S'— - cu gross, meist weiss . . . So 0-185 So 0-217 So 0-222 S3-.1 0-769 111' 12 1 Mai. 41—- weisse cu mit glünzendcn Rändern, weissblau 6'-2 „ , „ , . , weisslichazurblau 7'- grosse, weisse cu mit glänzenden Rändern, weisslichazurblau . . S4 0 ■ 769 0-999 0-7U 11h 12 1 ' 5. Mai. fast 10' graue cu 6' weissgraue eu, geschlossen, weisslichazurblau y meist weisse cu S3 So s-. 0-312 0 819 0-444 Hl' 12 1 9. Mai. 7- cu weiss und grau, weisslichblau 4'- cu weiss mit glänzenden Rändern, weisslichazurblau 51—2 weissgrau, weisslichblau 0 • 833 0-819 0-769 11'' 0, weissblau 12 ein grosser cu neben der .Sonno 1'' 1,=)'" einige w-eisse cu", weissblau . 10. Mai. S3-4 S3— 1 S._., 0-769 0-666 0 - 6(i(i III' 12 I 21. Mai. ,")" feine weisse ci, w-eissblau 8"—' weisse cu, darunter .t ci, weissblau .5"—', sonstwie um 12 0-833 0-833 1-000 111' 12 1 18. Juni. 61—- cu weisslichgrau mit glänzenden Rändern, sonst weissdunstig 3'— 2 cu weissgrau, mit glänzenden Rändern, weisser Dunst . . 1' cu weiss mit glänzenden Rändern, weissdunstig S. 0-999 0-888 1-040 l|i' 19. Juni. 10', ziemlich gleichmässig grau, Regen . . . 101, . . - , Regen, stärker 101. fast kein Reiren 0-094 0-121 0-!500 nenkschriften der malhem.-naliu w. CI. LXI\'. Bd. 16 ,/. Tl / c s u e r Stunde Bewölkuna: Sonne Intensität 11'' 15'" 12 1 Ul- is 1 Ul- la 1 Ul- is 1 Ul- la I Ul- la 1 2. September. 0, wcissbhiu 0, , 0, , • 26. October. 0, etwas weisslichblaii 0, , , 0, , , 16. November. wcissblau , einige kleine weisse ci" „ S zwisclicn weissen ci und str" 17. November. 1(1 weissgrau, Nebel 10 , Nebel sichtlich dichter 10 „ Nebel sichtlich schwächer . . . . ■ . 15. Dcccmhcr. 10' grau 10' , Zenith weissgrau 101 glcichmässig grau, schwacher Kegen 18. Decembcr. =1=100—1 cu weiss, zahlreiche bhiue Stellen = 100-1 ^ ^ ^ ^ ^ 0, weissblau ^4 S3 S., S.; S-. S3-1 0-4Ui S3-4 0-428 S3-1 0-375 0-807 0-810 0-645 0-300 0-333 0 - 266 0-011 0-009 0 ■ 025 0 ■ 060 0-083 0-037 0- 104 0 128 0-161 Zusammen Stellung der \- ergl ei chb a len l'"älle. Das Ma.ximum lallt auf 1 1'' a. m.: 1892. 23. Decembei-.'* 1893. 10. April. Die Abnahme der Intensität von 1 1'' auf 12'' dürfte auf den um die Mittagsstunde eingetretenen Dunstzuwachs zurückzuführen sein. 20. .April. Trotz abnehmender Bewölkung abnehmende Lichtstärke zwischen I 1 und 12''. 13. .luni.* ' In den mit • bezeichneten l'ällen ist in der Hinunelsbedeckung wählend der lienlvichtungszelt kein Unterschied wahrnehmhar gewesen. Pliotochcuiisclns Kliiiui toii Wien, Cciiro und Bni/cit.rorg. 1213 1(1 Decemher. Der Abfall der Intensität von 11'' auf 12'' ist möglicherweise auf die zunehmende Himmelsbedeckung zurückzuführen. '2'2,. December. Bezüglich der Zeit von 11 — 12'' constante Himmelsbedeckung.* 1894. 22. März.* 9. Mai. Trotz abnehmender Himmelsbedeckung sinkende Intensität in derZeit von 1 1 — 12''. 10. Mai. Das Sinken der Intensität \-on 11 — 12'' ist vielleicht auf die zu Mittag statt- gehabte vermehrte Wnlkenbildung zurückzuführen. Das Maximum tritt um 12'' ein: 1893. 13. Jänner. 8. Februar. Bezüglich der Zeit um 1 1 — 12''.* 15. » Trotz zunehmender Himmelsbedeckung Steigen der Lichtstärke. 16. 3. März. Bezüglich 11 — 12''.* 1 5. » 18. » Trotz beträchtlicher Zunahme dei- Himmelsbedeckimg zwischen 11 — 1'' fällt das Maximum doch auf die Mittagsstimde. 28. März. Bezüglich 11-12".* 20. Juni.* 23. September. 14. November. Trotz steigendL'r Ilimmelsbcwiilkimg zwischen 11 und 12'' fällt das Maximum auf den Mittag. 1 7. November.* 30. December.* 1894. 19. Februar. Trotz abneliniL-ndci' Bewölkung abnehmende Intensität zwischen 12 — 1''. 22. F"ebruar.* 2. Mai. Trotz zunehmender Himmelsbedeckimg zwischen 11 und 12'' zunehmende Licht-Stärke. ö. Mai. 2. September.* 2(1 October.* 10. November. Trotz Zunahme der Bedeckung von 11 — 12'' doch steigende Licht- stärke. 15. December. Das Maximum wurde um 1'' beobachtet: 1893. 1. März.* 13. » Die Verschiebung des Maximums hat vielleicht ihren Grund in der um Mittag vermehrten Dunstbildung. 27. Äugst. Die Verschiebung des Maximums ist wahrscheinlich auf die um 1'' eingetretene hellere Himmelsfarbe und auf das glänzende, am südlichen Himmel sichtbar gewesene Gewölk zurückzuführen. 30. August.* 12. October. Die grössere Intensität um 1" im Vergleiche zu Mittag hat wahrscheinlich in der um 1'' eingetretenen Abnahme des Dunstes ihren Grund. 13. October. Die Ursache des Maximums um I'' ist wohl zweifellos auf die im Vergleiche zu Mittag geringere Sonnenbedeckung zurückzuführen. 18. December.* 16» 124 •!■ W'icsner. 1894. 20. April. Verminderung- der Bewölkung um 1'' ist wohl der Grund der N'erschiebiing des Maximums. 26. April. Bezüglich 12-1''.* 27. .April. Trotz Zunahme der Himmelsbedeckung zsvischen der Lichtintensität von 12'' auf 1 ''. 19. Juni. Verschiebung des Maximums wahrscheinlich in Folge Aufliörens des Regens. 17. November. Verschiebung des Maximums wahrscheinlich in Folge Abnahme des Nebels. Aus den mitgetheilten Beobachtungen folgt: 1. In der grossen Mehrzahl der Fälle tritt das Maximum der chemischen Lichtintensität in Wien an klaren oder anscheinend gleichmässig bewölkten Tagen um 12'' ein. 2. Seltener tritt eine V'erfrühung oder V'erzögerung ein, so dass das Maximum auf 1 1 oder 1'' oder auf eine Zwischenzeit fällt. Diese Verfrühung oder Verzögerung im Eintritt des Maximums liegt in manchen Fällen in nachweislich geänderten umständen der Himmelsbedeckung. ?,. In einzelnen Fällen tritt Verfrühung oder V'erzögerung im Eintritt des Intensitäts- maximumsein, ohne dass sich dieselben aus Zuständen der Himmelsbedeckung erklären lassen. Ja, in einzelnen Fällen tritt trotz abnehmender Bedeckung des Himmels abnehmende Lichtstärke zwischen 11 und 12'' und trotz steigender Bedeckung steigende Lichtintensität zwischen 12 und 1'' ein, was offenbar auf Zustände der Atmosphäre zurück- zuführen ist, welche sich der Beobachtung entzogen haben. 4. Eine auffällige Beziehung zwischen der Zeit eines irregulären (vor oder nach 12'' eintretenden) Maximums an hellen oder gleichmässig trüben Tagen und der Jahreszeit liess sich nicht auffinden. Endlich sei noch auf zu Mittag eintretende Depressionen der Intensitätscurve hingewiesen (1892 : 23. December; 1893; 27. Jänner, 27. März, 13. Mai, 27. August, 13. October und 18. November; 1894; 20 Jänner, 22. März und 17. November'. In einzelnen Fällen lässt sich die Depression wohl auf Zustands- änderungen des Himmels zurückführen; in anderen ist aber eine solche Zurückführung auf Zustandsände- rung des Himmelsbedeckung aus den Beobachtungen nicht möglich, und es muss angenommen werden, dass anderweitige Veränderungen der .Atmosphäre die Ursache dieser Depressionen bilden. Viertes Capitel. Beobachtungen über das Verhältniss der chemischen Intensität des Sonnenlichtes zu jener des diffusen Lichtes. Das Verhältniss der Intensität des Sonnenlichtes (parallele Strahlung der Sonne) zum diffusen Lichte ist mehrmals untersucht worden. ' Dabei hat sich herausgestellt, dass dieses Verhältniss rücksichtlich der optischen Helligkeiten mit jenem der chemischen Intensitäten nicht übereinstimmt. (Roscoe.) Die über das V'erhältniss der chemischen Intensitäten des Sonnen- und diffusen Tageslichtes bis- her angestellten Beobachtungen haben nach einer Richtung hin zu einem völlig sicheren Resultate geführt, dass nämlich mit steigender Sonnenhöhe sowohl die Intensität de s So nne n-, als die des diffusen Lichtes steigt, dass aber bei niederen Sonnenständen die erstere geringer ist als letztere, und sogar im Vergleiche zu dieser auf dun Werth Null sinken kann. 1 S. hierüber die Zusammenstellung der betreffenden Literatur und die kritische Sichtung der Resultate bei Pernter, Zeitschrift der österr. Gcsellsch. für .Meteorologie, Bd. XIV (1879), p. 480 ff. S. ferner Edor, Handbuch der Photographie, Ü. .\un., Halle 1890, p. 334 ff. l'/io/oc/uii/isc/us Klima von Wien, ('airo iiinl ßiii/ciizoi;::. IL!5 Um nicht missverstanden zu \\ei\len, diene Folgendes zur Erläuteinny des aufgestellten Satzes. Wird eine Fläche von der Sonne bestrahlt, so setzt sich das wirksame Licht aus der parallelen Strah- lung der Sonne und dem diffusen Tageslichte zusammen. Es gelingt nun, wie wir gleich sehen werden, die chemische Intensität des diffusen Lichtes zu bestimmen. Bezeichnen wir dieselbe mit J J; bezeichnet man nun die direct zu ermittelnde Intensität des Gesammtlichtes mit Jg. so ist Jg — Jil die Intensität der directen (parallelen) Sonnenstrahlen. Dieser W'erth Js:=Jg — Jd ist es nun, \velcher im V'ergleiche zu Jd \-eränderlich ist, und bei hohem Sonnenstande grösser als Jd ist, aber bei niederem Sonnenstande bis auf Null sinken kann. Ist die chemische Intensität des directen Sonnenlichtes gleich Null (Js = J^ — Jd^O), so ist die Intensität des Gesammtlichtes gleich der des diffusen Lichtes. Eine feste Beziehimg zwischen .Sonnenhöhe und dem Verhältnisse der beiden genannten Intensitäten besteht nicht, indem die Sonnenhöhe, bei welcher die chemische Intensität des Sonnenlichtes jener des diffusen gleich ist, an verschiedenen Punkten der Erde verschieden ist. So beträgt nach Roscoe die Sonnenhöhe, bei welcher die beiden genannten Intensitäten sich gleichen, für Heidelberg 42-5, für Lissabon (Ouintado Estero Furado bei Lissabon) 51°. Diese merkwürdige Erscheinung ist durch die atmo- sphärischen Zustände zu erklären, welche nicht nur durch Absorption das directe Sonnenlicht afficiren, sondern auch den Zerstreuungscoefficienten je nach dem Feuchtigkeitsgrade und der Reinheit der Luft modificiren. ' Da nun über das Verhältniss der chemischen Intensität des Sonnen- und diffusen Lichtes nur bezüglich weniger Erdpunkte Beobachtungen vorliegen (Manchester, Heidelberg, Ouintado Estero Furado bei Lissabon und Catania in Sicilien), so habe ich die Durchführung einer Reihe diesbezüglicher Beobach- tungen veranlasst, welche von Herrn Dr. Linsbauer angestellt wurden. Während aber bei allen früheren Untersuchungen das Verhältniss Jg: Jd nur bei völlig klarem Himmel und vollkommen unbedeckter Sonne bestimmt v\urde, haben wir dasselbe auch für alle Grade der Sonnen- bedeckung (5^, S^. . .S^) festzustellen gesucht. Es wurde im Wesentlichen jenes Verfahren benützt, welches für diesen Zweck zuerst Roscoe in Anwendung brachte.- Es besteht in Folgendem: Eine kleine, undurchsichtige, matte Kugel, deren Durch- messer etwas grösser ist als der scheinbare Sonnendurchmesser, wird an einem Faden aufgehängt. Es wird nun die chemische Intensität des auf die Horizontalfläche projicirten Schattens dieser Kugel bestimmt. •' Diese Intensität (J dj entspricht der Intensität des diffusen Lichtes. Nebenher und gleichzeitig wird die Intensität des Gesammtlichtes, w^elches sich aus Sonnenlicht (parallele Strahlung) und diffusem Lichte zusammensetzt, ermittelt. Ist diese Intensität = 7^, so entspricht Jg—Jdder Intensität des Sonnen- lichtes. Die Bestimmungen sind am Dache des Universitätsgebäudes vorgenommen worden. Es wurden vor Allem klare Tage zur Vornahme der Messungen gewählt, doch wurde, wie schon bemerkt, mit Absicht nicht nur bei unbedeckter Sonne (S^), sondern auch bei theilvveiser Bedeckung der Sonne (S^S.j) beobachtet. Der Sonnenstand wurde aus der Declination der Sonne gerechnet und in Graden und Minuten ausgedrückt.* 1 Pernter, 1. c. p. 422. - Roscoe und Baxendcll, Po^j;. .Xiin, l'.d. 12S<1S66), p. -201 ff. l'eincr Rosco u und Thorpe. Thilos. Traiis.icl.. T. lüO (1S70). p. 309 ff. "■) Nach .\bschluss dieser .\rheit wurde ich vom Herrn Hofrath Hann auf eine .^bhandlun,;; William Brennards (Photochemic ob.servation of the Sun and .Sky. Proceed. of tbe Royal Society of London. Vol. XLIX, ISOI, p. 4 I". ftM aufmerksam gemacht, in welcher das Verhältniss der Intensität des directen Sonnenlichtes zum diffusen Tageslicht in anderer als in der zuerst von Roscoe angegebenen Weise erörtert wird. Es wurden nämlich die Sonnenstrahlen senkrecht auf das photographische Papier fallen gelassen Dabei wurde gefunden, dass an den Beobachtungsorten (Dakka, Bengalen) schon bei einer Sonnenhöhe von 13° die Intensität des directen Sonnenlichtes der des diffusen Lichtes gleicht. Auf die Prüfung dieses Verhältnisses konnte nicht mehr eingegangen werden. ' Herr Prüf Penck hatte die Giite, die Berechnung der in diesem Capitel enthullenen Sunnenhühen zu veranlassen. 126 ,/. ]\'iesiici\ Stunde 111' 40'" a.ni. Sonne 1 0 .M 1 1 4ü S.! s. Sonnenstand Intensität des gesammten Tageslichtes des diffusen Lichtes 62° 62 17 0( 62 22. Mai 1895. 0-769 1-000 23. Mai. 1 • 000 0 • 69Ö 0-999 Id 0-384 0-371 0-333 U-434 0-416 der Strahlung 0-38.') 0 629 0-6G7 0-261 0 583 Verhältniss von Id : Is 1 : 1 1 : llj 1 : 0-62 1 : 1-4 24. Mai. 11 60 Die Kiii;cl warf keinen Schallen ' 25. Mai. ID 1 I 1.') 4.T durch dünne Wolken 55 36 62 40 0 - 666 0-743 0-428 0 412 0-238 0-331 :0-ö5 ;0-83 20. Mai. 11 11 4.'i •^3 S. 60 62 0-500 1 • 006 0-340 0-666 0-160 0-340 1 : 0-47 1 :0-52 27. Mai. 9 15 10 30 4 15 5 40 6 15 6 35 p.m. s., ■^4 s., s, 47 36 57 30 60 37 33 7 19 1 13 22 10 13 0-750 1-000 1-200 0-750 0-250 0-136 0-100 0-548 0-496 0-461 0-375 0-208 0-136 0-100 0-202 0-504 0-739 0-375 0-042 0 0 0-37 1 1-6 1 0-2 (' 0 1 Das gleiche negative Resultat wurde auch bei allen jenen Versuchen erhalten, in welchen S, und S^, den Grad der bedeckiing der Sonne bezeichneten. Diese Beobachtungen wurden aber in obige Reihe nicht aufgenommen. Pliolüciicniisc/ns Klima von Wien. Cairo niul Biiilciizurc. Stunde Sonne Sonnenstand Intensität des gesammten Tageslichtes L des diffusen Lichtes Id dci- Strahlung Verhältniss von Id : Is 7 15 8 8 30 9 10 20 12 5 1 30 4 p. m. 4ö 10h ;,. in. lO'i a. m. 1 P' a, 12 101' a. Ml. 11 12 Si S. 30 35 4'J 40 44 45 32 5ß 48 63 28 57 35 18 58 49 26 39 29. Mai. 0-461 0-600 0-666 0-857 1-200 1-300 1-111 1-040 0-333 13. Juni. 0 315 0 461 0 416 0 535 0 600 0 590 0 409 0 611 0 1 333 0-146 0'i3y 0-250 0-322 0 600 0-710 0-702 0 429 0 S., 55° 10 25. Juni. n-750 10. Juli. n-42S 0-322 S.; dunstig i;jo 22 63 58 54° 6' 60 40 {i3 1 ."i 15. Juli. 1 . 0-48 0-3 0-6 0.6 1 1-2 0-7 0 1 : 0-4 1 : 0-75 1 : 0-66 1 :0-8 1 : 0-6 1 : 1-25 1:2 Die vorstehende Zusammenstelluni;- enthält das Verhältniss der Stärke des diffusen Liehtes zu der des directen Sonnenlichtes (JJ:Js), wobei ersterer Werth = 1 gesetzt wurde. .^us den angeführten Daten ergehen sich folgende Resultate, welche, was die Zahlenwerthe anlangt, selbstverständlich nur für den Beobachtungsort (Wien) und für die Beobachtungszeit (22. Mai bis 15. Juli 1895) Geltung haben: Das Verhältniss von J J : J s ist sehr \-ariabel. Die Intensität des directen Sonnenlichtes erreichte das Doppelte der Stärke des diffusen Lichtes, kann aber auch bis auf den Werth Null sinken, oder mit anderen Worten: es ist kei n Untersch i ed zwischen Gesammtlich t und diffusem Lichte zu c o n s t a t i r e n. Denn: J s =z Jg—Jd =: 0; mithin Jg = J d. Bis zu einer Sonnenhöhe, welche unter 19° (beziehungsweise unter 18° 20') gelegen ist (Vgl. die Beobachtungen vom 27. und 29. Mai), und bei unbedeckter Sonne (Sj ist die chemische Intensität des Sonnenlichtes im Vergleiche zum diffusen Tageslichte gleich Null. 128 •^- ^Vi es II er, Mit w c i t e i- steigender So n n e n h c) h e wächst die chemische Intensität des d i r e c t e n Sonnenlichtes im \'ergieiche zu jener des diffusen Lichtes. Bei einer gewissen Sonnen- höhe werden beide Intensitäten gleich; bei weiter steigender Intensität überragt die Inten- sität des directen Lichtes jen e des diffusen Lichtes. Die Sonnenhöhe, bei welcher J d := J s wird, scheint selbst für einen und denselben E rd p u n k t , s e 1 b s t e i n e n k 1 a r e r s c h e i n e n d e n H i m m e 1 \- o ra u s g e s e t z t, n i c h t c o n s t a n t zusein. Bei völlig unbedeckter Sonne trat die Gleichheit des diffusen und des Sonnenlichtes ein, wenn die Sonnenhöhe bei etwa 57° gelegen war. Doch wurde bei völlig klarem Himmel und unbedeckter Sonne (6\) am 27, Mai um 4'' 15"' p. m. diese Gleichheit schon bei 33° Sonnenhöhe erreicht. Bei etwas verschleierter Sonne (5;,) trat der Zustand der Gleichheit erst bei 62° ein. Für eine Sonnenbedeckung, welche von S^ bis .S'.^ reicht, lässt sich ein Lhiterschicd zwischen Gesammtlicht und diffusem Tageslichte nicht mehr constatiren, selbst nicht beim höchsten Tages-Sonnen stände. Da die Intensität des directen Sonnenlichtes das Doppelte der Intensität des diffusen Lichtes erreichen kann, so folgt aus der Gleichung J s = J g—J d, dass bei voller Sonnenbeleuchtung (.S,) die chemische Intensität des Ge s am m 1 1 i ch tes die dreifache Intensität des diffusen Lichtes nicht übersch reitet. Dritter Abschnitt. Buitenzorger Beobachtungen. Buiteiiisorg (Java) 7. = 6'' 57'" 35» E. v. Paris, Breite o = - 6° 18'. Die Beobachtungen über die chemische Intensität des gesammten Tageslichtes von Buitenzorg wurden in den Monaten November und December 1893 und Jänner 1894 von mir im Verein mit Herrn Dr. Figdor ausgeführt. Einige Beobachtungen fallen in die Monate Februar und März 1894. Die Bestimmungen wurden in der Mitte des grossen freien Platzes vor den Laboratorien des botanischen Gartens vorgenommen. Der Horizont ist am Beobachtungsplatze allerdings nicht frei, mithin sind die erhaltenen Intensitätswerthe theoretisch zu klein. Allein vergleichende X'ersuche, welche zu gleicher Zeit daselbst und an Punkten vollkommen freier Exposition vorgenommen wurden, ergaben für alle mittleren und höheren Intensitäten so gut wie keinen Unterschied an beiden Expositionsorten. Der F"ehler verbarg sich vielmehr hinter den weit grösseren Fehlern, welche in der Methode selbst gelegen sind. I3ie niederen Intensitäten wurden auf der Insel bei freierem Horizont gemessen, so dass auch dieseWerthe den erstrebten Grad der Genauigkeit besitzen. Die Methode der Lichtbestimmung war dieselbe, wie die in Wien angewendete, nur eine kleine Modification musste wegen der dort herrschenden enormen Luftfeuchtigkeit in Anwendung gebracht werden. Schon Bunsen und Koscoe liaben die Nothwendigkeit, stets lufttrockenes Normalpapier anzuwenden, betimt. .Allein was in Buitenzorg lufttrocken ist, darf wohl als feucht betrachtet werden. Das in der Dunkelkammer bereitete Normalpapier nahm hier niemals jenen Zustand an, den wir hier lufttrocken nennen. Da also unser Normalpapier in der Dunkelkammer nicht trocknete, so legten wir dasselbe, nachdem die Flüssigkeit von dem aus dem Silberhad herausgenommenen Papier \-ollkommen abgetropft war, in den Exsiccator zum Trocknen ein. Scharfes .Austrocknen des Papiers wurde dadurch vermieden, dass der Exsiccator nicht vollkommen verschlossen wuide. Es war auch nöthig, den Insolator der continuirlichen Einwirkung der Luftfeuchtigkeit zu entziehen. Wer Buitenzorg kennt, weiss, wie hier fast alle Gegenstände in Folge der beinahe fortwährend ungemein hohen Luftfeuchtigkeit in kurzer Zeil der Vcrschimmelung unterliegen. Der Insolator wäre demselben Schicksale verfallen: deslialb wurde derselbe in der Zeit, in welcher er nicht im Gebrauch war, gewrihnlich Pltofochemisches Klima von Wien, Cairo Jiiul Biiifeiizorg. 129 im Exsiccator oder auch in einer geschlossenen Blechbüchse aufbewahrt. Überhaupt wurde darauf Rücksicht genommen, dass der Insolator stets im trockenen Zustande sich befand. Es war dies nicht nur erfordei-licli, um während des Versuches das Normalpapier im trockenen Zustande der Wirkung des Lichtes auszusetzen, sondern aucii noch aus folgendem Grunde. Wird die Normalfarbe befeuchtet, so nimmt sie einen sichtlich dunkleren Ton an, und die unter Zugrundelegung eines solchen Tones ermittelten Werthe würden alle zu klein sein. Bei der grossen Luftfeuchtigkeit Buitenzorgs war die Gefahr vorhanden, dass der Normalton nach einiger Zeit eine die Höhe des Farbentones verändernde Durchfeuchtung erfahren könnte, welcher Gefahr durch die getroffenen Maassnahmen vorgebeugt wurde. Obgleich nun diese Vorsichten stets auf das genaueste beobachtet wurden, möchte ich doch nicht unterlassen, die Grösse des möglichen Fehlers anzugeben, welcher bei Bestimmung der Lichtintensität entstanden wäre, wenn Normalton und Normalpapier unter der Einwirkung der normalen Feuchtigkeit Buitenzorgs verwendet worden wären, also eine Trocknung beider im E.xsiccator nicht stattgefunden hätte. Belässt man einen in der gewöhnlichen Weise adjustirten Normaltonstreifen durch 24 Stunden im dunstgesättigten Raum, so ändert derselbe bei constanter Temperatur seine Farbe nicht, oder in einem so unerheblichen Grade, dass der Unterschied bei der praktischen Verwendung nicht in Betracht kommt. Bei wechselnder Temperatur tritt in Folge Condensation von Wasserdampf ein schwaches Dunkelwerden des Normaltones bei 24stündigem Liegen im absolut feuchten Räume ein. Vergleichende Versuche haben gelehrt, dass in Folge dieses Dunkelwerdens des Normaltones die Intensitätswerthe um 6 — 7 Procent zu klein ausfallen können. Vergleicht man ferner ein im absolut feuchten Räume liegendes Normalpapier mit einem in trockener Luft (dieVersuche wurden bei 22 — 27° C. und einer relativen Feuchtigkeit von 06 — 69 Procent ausgeführt) aber unter sonst gleichen Verhältnissen belindlichen Normalpapier, so ergibt sich, dass die Färbung des ersteren etwas ins Röthliche, die des letzteren ins Bläuliche neigt. Im monochromatischen gelben Lichte betrachtet, erscheint die Tonhöhe beider Normalpapiere, aber in unerheblichem Maasse, verschieden: geht die Färbung des Normalpapiers etwa bis zur Höhe des Normaltons, so ist der im feuchten Räume erhaltene Ton relativ dunkler, geht aber die Färbung des Normalpapiers bis zur Höhe des 10er Tones, so ist der im feuchten Räume erhaltene Ton relativ lichter als der in trockener Luft erhaltene. Bei Anwendung von feuchtem Normalpapier und feuchtem Normalton, also bei Nichtbeachtung der oben angegebenen Vorsichten compensiren sich — niedere Intensitäten vorausgesetzt — die Fehler, welche einerseits durch das Dunkelwerden des Normaltones, andererseits durch die raschere Färbung des Normalpapiers entstehen. Bei hohen Intensitäten führt die Anwendung von feuchtem Normalpapier und feuchtem Normalton zu Fehlern, welche im Vergleiche zu den mit trockenem Normalpapier und trockenem Normalton erhaltenen Werthen etwa 8 — 9 Procent betragen. Stunde I Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 81' 30"' a. m 9 30 10 20 11 10 11 30 11 45 IC' 10 30 10 45 12 22. Nov ember 1893. 3 So 3 Ss 9 So 10 s„ 10 (trüb) So 10 Si 23. November. 9 (zart) So 10 Si G (schwach) S,-o 7 (schwach) s. 40" 33' 54 15 04 58 73 36 75 3(3 70 9 0-833 1-000 0-625 0-955 0-555 1-000 00° 17' 0-970 66 19 0-666 69 4 0-805 75 5 0-800 Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 17 130 ./. TI7c5» a. m. 12 5 p. m. 3 15 3 45 6 10 10 10 10 (beg. Regen) 7 (Zenith zum Theil frei) Sä So s", S„ 74 44 38 20 30 57 0 2 0-768 0-666 0-488 0-111 0-005 27. November. 12'' 10 (Regen) 74° 30' 0-013 28. November. 12'' '" a. m. 12 10 p. rn. 10 10 (schwacher Regen) 74° 20' 74 2 0-625 0-2G3 29. November. 1211 12"> p.m. 5 30 5 45 6 6 15 9 10 8 7 7 S, ''0 So 74° 12' 6 51 3 27 0 17 2 20 1-111 0-068 0-042 0-027 0-008 Pltoloclicinisclics Klima von Wien, Cairo und Builcnzorg. 131 Stunde Bewülkiing Sunne Sonnenhöhe Intensität 30. November. b^ 40'" a. m 5 50 6 6 10 6 40 ( 20 i 35 8 10 9 10 10 10 40 11 11 5 11 30 12 23 p. m 3 15 4 15 4 45 5 15 5 4 4-5 6 4 4 5 :-3 8 0 10 10 (schwere Regenwolken) 10 (zum Theile schwere Wolken) 10 (einzelne dunkle Wolken) 10 10 (zur Hälfte schwere Wolken) So ■^0 Sa S3 S4 S3 S3 So S3-.1 S3 S-2— 3 S3 So So So So So S,> 0° 41 0 48 5 2 1 18 14 13 18 51 22 58 26 57 35 1 46 25 59 31 59 31 67 18 70 35 71 18 73 57 72 33 38 0 24 10 17 13 10 17 0 028 0 049 0 087 0 122 0 172 0 286 0 555 0 624 0 714 1 111 0 712 1 058 1 200 1 000 1 265 0 602 0 192 0 333 0 294 0 181 0 105 1. December. 101' 55°' a. m. 11 20 11 45 12 13 p.m. 5 55 6 5 4 5 7 9 10 10 S3 Si So 69° 41' 72 55 74 23 72 59 1 20 0 36 1-351 1-362 0-857 0-642 0-022 0-010 2. D ccember. 6i> 30" a. m. 8 S., 7 20 9 Si 8 45 9 Si 12 5 p. m. ü (zur Hälfte schwere Regcnwolki. n) So 4 55 10 So 5 5 10 So 5 75 10 So 5 33 10 So 5 48 10 So 3. December. llh 3„, a. m. 5 S3 12 4 S3 12 30 p. m. 4 S4 11° 41 23 13 28 37 73 53 15 8 12 50 10 32 7 19 3 4 70° 31' 73 59 71 26 0-129 0-177 0-501 0-666 0-187 0-164 0-135 0-108 0-062 1-428 0-833 1-420 17« 132 J. Wie Sil er, Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 12'' 4. December. Si 73° 52' 0 ■ 357 11'' 7'" a. m. 11 55 5. December. 10 {schwere Regenwolken) 10 70° 48' 73 59 0-200 0-660 6. December. 9 2 10 3 10 30 11 7 11 30 11 33 11 55 2 5 6 9 9 10 9 9 S., S, 32° 51 46 13 59° 21 64 37 70 37 73 0 73 12 73 44 0-454 0-909 1-250 0-587 1-285 0-692 1-32C 0-818 7. December. 7"» 20'" a. m. 10 15 11 5 12 8 p.m. So s. 22° 44' 61 30 70 8 73 13 0 329 1-111 1-lU 0-833 8. December. 5'' 45'" R 6 20 6 45 7 20 8 30 9 10 9 45 10 35 11 35 12 12 4 25 10 p. m. 12'' 5'" p. m. 12 40 4 15 5 15 5 35 10 10 10 10 10 10 10 9 10 10 10 10 10 starker Regen 10 10 10 10 10 So Si So So s^ Sq— I So— 1 S„ 0. December. Si Sq— 1 So So 1° 13' 4 27 8 58 14 42 22 44 38 44 47 42 55 18 65 13 73 0 73 26 71 43 25 55 73° 12' 69 56 24 48 11 1 7 23 0-020 0-033 0-079 0-090 0-166 0-385 0-434 0-714 0-588 0-769 0-769 0-555 0-026 0-769 0-666 0-294 0-109 0-080 P/io/ochciii/^ciics Kliuhi von Wien, Cairo und Bni/ciizori'. 133 Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 10. December. lO'i 40'" a. m. 11 30 12 45 p. m. 4 15 o 6 10 10 65° 47' 72 26 69 10 25 1 1-111 1-000 0-555 0-450 11. December. 8 1' 45" a. m 10 25 11 20 11 50 4 40 p. m 5 5 20 5 45 10 (schwacher Regen) 10 10 9 8 9 9 9 ^0-1 S3 S3 Sn 41° 36' 62 49 71 0 73 13 19 30 14 55 10 21 4 42 0-225 0-769 0-833 1-000 0-347 0-200 0-141 0-073 12. December. 10'' SS"» a. m. 10 58 11 40 4 15 p. m. 10 schwacher Regen Sä S3 S2 Sn 67° 59' 68 27 72 52 25 14 1-lU 1-428 0-833 0-066 13. December. 6'' 45'" a. m. 11 4 11 50 3 10 p. m. 4 10 (Regenmenge per Stunde 4 ' 1 2 /;/;;;) 10 » » » U-35;«;;() So Si S3 So So 14° r 69 8 73 5 40 14 2S 54- 0 • 245 0-660 1-111 0-064 0-iir 14. December. 61 15'" a. m. 6 50 t 45 8 40 9 10 10 30 11 3 12 5 p. m. 2 50 3 15 4 4 30 2 2 1 2 2 2 3 6 5 10 schwacher Regen 10 10 10 S4 S4 S.1 S3 S.1 S4 So s. 8° 5 15 9 27 45 40 13 44 42 57 35 63 27 72 15 72 54 44 42 39 6 28 53 22 1 ü - 090 0-200 0-500 0-885 0-833 1-250 1-255 0-833 1-000 0-379 0-353 0-266 0-237 ?A J. W'/csiicr, Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 15. December. 91' 20" a. m 11 20 4 45 p. 111 5 25 5 30 5 50 6 10 Si s.. 48° 52' 70 56 18 49 9 41 8 32 4 4 0 10 0-848 0-769 0-222 0-117 0-125 0-100 0-034 16. December. 111' 11 12 5 5 p. ni. 1 11' 4'» a. m. 12 15 p. m. 5 10 7I' 20'" a. m. 10 3 11 15 12 4 15 p. m. 10'' 30'" a. m 11 35 12 5 p.m. 3 30 3 47 5 55 I Ol' 43'" a. m. II 30 12 5 p. m. 2 45 111' 20"' a. m. 12 10 p. m. 2 40 10 9 45 10 2 50 10 3 10 10 S 10 S 10 s 10 schwache) Regen s 10 Regen etwas stärker s 17. December. 10 Regen 10 10 0 3 8 9 10 10 7 9 10 6 10 18. December. 20. December. 22. December. Regen 12 — 31;»»j per Stunde 10 ■'ü— 1 Si S.1 s, Si 21. December. S.J S., s.. 69° 0' 71 24 72 49 14 15 13 33 66° 30' 71 33 72 44 46 24 70° 20 72 38 47 43 46 37 45 31 41 4 68° 15' 72 26 13 6 20° 57' 57 43 70 8 72 53 25 54 61° 4' 71 59 72 47 35 54 32 31 3 41 0-999 0-600 0-833 0-062 0 ■ 057 0-425 0-422 0-082 0-450 1-428 0-666 0-833 0-286 1-333 0-769 0-769 0-713 0-526 0-044 0-833 1-250 0-909 0-666 0-833 0-666 0-308 0-161 0-266 0-500 Photochemisches Klima von Wien, Cairo und Buifcnzorg. 135 Stunde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 23. December. eh 40"! a. m. 9 15 101' 40™ a. m. 11 20 11 45 12 35 p.m. 4 20 10 1 (wei.sse Jünne WolUen) 10 10 10 10 10 Regen So si ^0—1 s, Sn 11° 53 47 4 64 26 70 20 72 30 70 41 25 13 0-133 0-714 0-710 0-666 0-666 0-714 0-180 24. December. 9'' 40'" a. m. 10 55 12 25 p.m. 4 45 10 10 10 10 ^0 S2 S„ 52° 16' 66 46 71 47 19 44 0-285 0-800 0-833 0-135 11'' 4™ a. m. 1 1 55 25. December. S.i 68° 13' 72 49 1-538 1-333 11'' 15'" a. m. 12 10 p.m. 26. December. S._, S, 69° 37' 72 47 0-869 0-666 27. December. 9'' 25'" a. ni. 10 35 11 5 12 7 p. m. 4 10 10 10 9 10 s.. So 48° 51' 63 11 68 Ul^ 72 53 30 15 0-555 0-757 0-55H 0-909 0-285 28. December. 10'' '" a. m. 10 45 12 5 p.m. 4 20 •'s S3 So 56 78 64 50 72 58 !5 51 ''.''1 1-000 1-052 1-250 0-258 29. December. 10'' 10'" a. m. 11 12 4 45 P- m. 58° 12' 67 27 73 4 20 12 0-909 1-250 1-250 0-166 136 J. Wiesner, Stunde Bewülkuna Sonne Sonnenhöhe Intensität 30. December. Ül' 45" a. m. 7 45 9 23 11 12 4 50 r . m. 4 3 9 9 10 Regen 10 ^3 S, Si So- S« [OO 10' 25 55 48 1 67 19 73 6 19 17 0-133 Ü'360 0-555 0-800 0-627 0-134 31. December. lü 30 11 2 12 10 10 10 10 So 42° 57' 62 1 67 43 73 11 0-456 0-713 0-714 0 - 400 11'' 13'" .1. m. 11 57 10 9 1. Jänner 1894. 69° 15' 73 11 0 370 0-833 2. Jänner. 9'' 35™ a. m. 10 17 11 10 12 5 p. m. 10 Resen Sa S, S, 50° 30' 59 21 68 43 73 23 1-000 0-769 1-000 0-4SK 3. Jänner. gh 47m a. m. 9 48 11 3 12 15 p.m. 9 9 9 10 Regen So So S.3 S, 52° 55' 53 8 67 43 73 18 0-714 1-000 1-000 0-086 U'- 56"! a. m. 10 4. Jänner. 73° 25 0-588 8'' 25" 9 26 12 5. Jänner. So S3 s, 34° 26' 48 11 73 33 0-666 1-000 0-625 6. Jänner. 10'' 30'" a. m. 11 25 12 10 p.m. 10 Regen 10, desgleichen schwächer 10, 6'° 45' 71 1 73 43 0-431 0-303 0-510 P/infocin'iiiiS(.i!cs Klima von Wien, Cairo und Biiitcuzorg. 1.37 Stvinde Bewölkung Sonne Sonnenhöhe Intensität 7. Jänner. 101' 25'" a. ni. 11 10 VI 8 p.m. 1 1 11' 34'" a. m. 12 45 p. in. 101' 20 10 30 10 40 10 50 11 11 10 11 20 n 30 11 40 11 47 12 1 3 35 4 45 p. m. 11'' 30'" a. m. 12 4 p.m. 3 50 11'' 12 3'" a. m. 5 p. m. 101" 23 11 u 30 12 3 5 20 p. m. 10 10 5 10 10 10 10 10 10 10 Regen 10 10 10 10 10 Regen 10 10 10 10 10 10 10 10 10 Re^en 10 10 10 10 121' 20'" p. m. 10 Denkschriften der nialheni.-nulurw. <'I. 1-XI\'. liJ. 8. Jänner. 9. Jänner. lü. Jänner. 11. Jänner. 12. Jänner. 13. Jänner. s. s, So Si S3 s„ GO" 38' (58 49 73 54 — - 72° 8' 71 34 59° 44 (il 45 1)3 41 65 35 67 22 69 1 70 32 71 49 72 52 73 29 74 6 37 29 21 00 71° 49' 74 16 33 50 67° 54' 74 34 60° 9 67 20 71 58 74 34 13 45 4 35 ü-500 0-869 1-000 0-450 0-454 0-137 0-206 0-305 0-323 0-294 0-336 0-299 0-332 0-490 0-268 0-322 0-196 0-258 0-263 0-263 0-500 0-312 0-666 0-091 0-476 0-384 0-555 0-714 0-188 0-060 0-476 18 138 ./. ^'iesner. Stunde Bewölkmig Sonne Sonnenhöhe Intensität 10'' 38"' a. ni. 12 3 p.m. 10 10 14. Jänner. 03° 21' 74 Ö3 Ü-500 0-588 15. Jänner. f)l' .55 lü 20 10 4Ö 11 11 ir. 11 40 12 2 5 p. m. 10' 10 ( 10 I 10 10 10 Regen 10 Regen, stärker Regen wie um 10'' 20" 10 So S» s, s„ 54° 0 59 34 04 37 07 2ü 70 O 74 25 75 1 38 13 0-384 0-400 0 ■ 303 0-435 0-624 0-500 0-523 0-156 16. Jänner. 61' 15'" a. m. 7 30 9 20 9 50 10 52 12 13 p. m. 9 9 10 10 10 10 s, s. s., 3° 38 20 57 48 38 53 7 66 ü 75 18 0-040 0-187 0-500 0-666 0-909 1 -111 71' 20'" a. m. 7 30 i 40 t 50 8 54 9 15 10 10 20 10 45 11 11 15 11 30 11 45 12 2 p. m. 12 31 1 3 1 35 *} 28 4 13 0 ü 20 17. Jänner. 10 Si 10 Si 10 S, 10 Si 10 s, 10 So 10 So 10 So 10 Sj 10 s, 10 So-i 10 s, 10 s« 10 So 10 So 10 So 10 Regen So 10 So 10 So 10 So lu So 18° 37' 20 57 23 16 25 37 40 28 45 17 55 24 59 43 64 50 67 44 70 19 72 38 74 IS 75 36 74 41 70 39 ()4 49 53 38 29 35 4 44 0 24 0-256 0-277 0-286 0-279 0 - 500 0-625 0 • 454 0-377 0-624 0-740 0-588 0-666 0-587 0-312 0-400 0-434 0-365 0-283 O-IOl 0-033 0-024 P/io/ot/iciii/iichcs Kliiiiij von ]\'icii, Cairn und Bnitcnzoi'g. 139 Stunde Bewölkunp Sonne Sonnenhöhe Intensität 18. Jänner. ll G" a. m. ! 30 1 45 O 15 p. m. :! 30 4 10 10 10 10 7 6 s.. 68° 35 72 38 74 25 75 40 30 48 32 50 0.521 1-176 0-740 0-769 0-721 0-710 19. Jänner. 8h 50'" a. m. 9 59 10 25 10 45 11 15 11 20 11 40 11 55 1 2 5 p. m S4 39° 22- 55 5 60 43 64 52 67 46 70 26 70 34 74 4 75 23 75 50 1-000 1-111 1-333 1-428 1-538 1-430 1-111 1-333 1-612 0-526 20. Jänner. llh 3'" a. m. 11 35 11 50 12 20 p.m. 68° 27 73 36 75 14 76 0 0-586 0-622 1-175 1-111 12'' 10"! a. m. 10 36. Jänner. 33' 0-588 lO'i 40'" a. m. 12 10 10'' 40'" a. m. 11 25 12 9'' 3U"' a. m. 10 l.-i 27. Jänner. 10 S3 9 S3 2S. Jänner. 10 s, 10 So-, 10 So 2. Februar. 10 So 10 So 68° 28' 77 49 64° 24 73 19 77 41 4S° 35 50 5 0 833 1 - 250 0-588 0-666 0-454 0-555 0-400 140 ./. Wicsiier. Stunde 9 10 11 12 1 2 Bewölkung Sonne 4. März. Sj S:i S, S, So s". Sonnenhöhe 27° 28' 43 4 57 13 72 6 87 1 78 4 03 10 Intensität 0-500 0-910 1-428 0-666 0-625 1 • 000 1-111 Die mittlere Mittagsintensität im November 1893 ('22—30) betrug näherungsweise 0-7Ö0, das Maximum 1-265, die mittlere Mittagsintensität im December 1893 betrug näherungsweise 0-800, das Maximum 1-538; die mittlere Mittagsintensität im Jänner 1894 betrug näherungsweise 0-700, das Maximum 1-612. Innerhalb dieser Zeit betrug die grüsste Mittagsintensität 1-612, die geringste 0-013. Es verhält sich demnach die grösste Mittagsintensität zur kleinsten in diesem Zeiträume wie 124: 1. Ich stelle hier die Zeiten des Intensitätsmaximums für jene Tage zusammen, an welchen grössere zusammenhängende Beobachtungen angestellt wurden. November 1893. 22. 9'> 30"\ 11'' 45" 1-000 23. 10 0-970 24. 12 1-111 sonnig von Früh bis Mittag, 30. 11 5 1 - 265. December 1893. 1. II'' •_'()'" 1 -362, 2. 12 0-666 trüb, bewr)lkt. Die Sonncnbcdcckung sank von 6'' 30'" a. m. bis Mittag von S^ auf S,,. 3. 11 1 • 428, (>. 1 1 7 1 - 285, 11. 11 50 1 • OOO 15, S.,, 12. 10 58 1-428, 14. 10 30 1-255, 15. 9 20 0-848, 18. Kl 3 1-428, 20. 1 0 30 1 - 333, 22. 11 20 0-833, 23. 9 15 0-714, 24. 12 2 5 0-833, 27. 12 0-909, von 10" 35'" bis 12'' 7'" fast gleichmässigc Sonncnbcdcckung 28. 12 1-250 schwache Bewölkung, bis .Mittag fast voller .Sonnenschein (S3), 29. 11—12'' 1-250, 30. 11'' 0 • 800, 31. 11 0-714. P/iotoc/uiiiisiiics Kliiita von Wien, L'uiro niiJ Bnilciizorg. Nl Jänner 1894. 5. 9'' 26'" 1 ■ 000, 7. 12 1-000 bis 12'', fallende Sonnenhedeckung (von 10'' 25'"— 12'' S,, S^. Sj, um 1'' p. m. schon 8,^, S,,, 9. 11 30 0-490 den ganzen Tag S„, theilweise Regen, 12. 12 0-714, 15. 11 15 0-624, 16. 12 13 1-111 von 6'' a. m. bis Mittag steigende Sonnenhelligkeit S„. S,, S^, dann Trübung, 17. 11 O-740, 18. 11 30 1-176, 19. 11 55 1-612 B,, S». um 12'' 5"' B,, S, und hitensität i^ 0-526, 20. 11 5o 1-1 75, 28. 11 25 0-666. März 1894. 4. 10'' 1-428. Die Abhängigkeit der Zeit des Intensitätsmaximums von der Himmelsbedeckung geht aus den Bcob- aciitimgen klar hervor. In de r Regel tritt das Ma.xim um der Intensität in den Vormittagsstunden (etwa zwischen 0 und 11'') ein. Es ist dies immer der Fall, wenn die Bedeckung des Himmels und die Verschleierung der Sonne in den späten Vormittagsstunden stark zunimmt. Seltener fällt das Maximum auf den Mittag, wenn nämlich der Himmel und die Sonne bis Mittag wenig bedeckt sind, oder die Himmels- und Sonnen- bedeckung von Früh bis Mittag allmählig sinkt oder sich nahezu gleichmässig erhält. Also auch bei früh- zeitig sich einstellender Trübung des Himmels kann das Maximum auf den Mittag fallen (2. December). Man wird aus diesen Beobachtungen ableiten dürfen, dass bei normaler chemischer Intensität des Lichtes das tägliche Maximum in Buitenzorg auf den Mittag fällt. Vierter Abschnitt. In Cairo und Umgebung angestellte Beobachtungen. Die nachfolgenden Beobachtungen wurden zwischen dem 28. Februar und 8. März theils in Cairo, theils im umgebenden Wüstengebiete (Helouan, kleiner versteinerter Wald) angestellt, selbstverständ- lich genau nach dem in Wien und Buitenzorg angewandten \'erfahren, so dass alle an diesen drei Orten erhaltenen Werthe untereinander \-ergleichbar sind. Beobachtungen in Cairo: Dalum Zeit Hl inimclsl bedeckung Sonnci ihcdcckun^ .Sonncnhrihe Intensität 1894. 28. Februar 1. März 11" S 11 11 3(V" ;i 5.5 30 35 i. m. 8, schw acher 0 9 10 Re gen ■S, s, s, Si 50° 41 ' 29 29 51 7 0- 133** 0-288 0-482*- 0-280* ■> 10 10 11 11 45 50 3,0 45 7 7 9 8 S2 . S2-. So-, 47 21 51 80 52 1 5 0-454* 0-608* 0-240*' 0 - 589 142 ,/. IC Sil er. Zeit 11 ÖO 9 10 10 57 12 5 p. m 9 a. m 12 Datum Zeit Himmelsbcdeckung 894. 7. März S" 30'" a. m. () 10 lö 0 10 45 0 11 30 <•, am Horizont Clcwö 11 ÖO () 12 () 1 P- m. 0 Soiincnhülic Intensität 26° 17' O-Söö»* 44 58 0-555** 49 3 0-652** 53 2 1 0-714** 54 2 1 0-666** 54 38 0 • 500« * 50 1 3 0-625 Diitiim Zeit Hinimelsliedeckiui}; SunncnbeJecUung Sonnenhöhe Intensität 1894. 2. März 11 50 6 S.,.^ — 0-666* 3. 9 10 1 S^ 32 36 0-608* 2 Sj 49 2 0-588* 4 S., 53 5 0 633** 5 Si 11 56 0 060* 4. 9 a. m. 0 S^ 31 20 0-300 5. 12 9—10 Su_, 53 51 0-333* 6. 1 p.m. 10 S„ 52 32 0-320t 3 15 9 S„ 33 32 0-225t Beobachtungen zu Helouan bei Cairo (Wüste) : .Sonnenhedeckunu s, s, s, Reobachtungen im kleinen \-erstcinerten Wald bei Cairo (Wüste): l'.Uuni Zeit HiiniiielshcdccUunj; .SnanenhedcckiMij; .Sonnenhöhe Intensität I8V>4. 7. März 8'' 45'" a. m. O ,S^ 29° 28' 0-344 9 15 (I S, 35 9 0-388** 10 0 S^ 42 57 0-582** 1<) 30 0 S, 47 25 0-()00* 12 1 S^ 55 0 0-490** 12 15 p. m. 1 S^ 55 8 0-514** 1 15 1 S^ 52 0 0-582** 2 1 S^ 46 25 0-590** 2 35 0 S^ 41 8 0-425** Behufs Erläuterung diesei- Tabelle nuiss icli den spätei- folgenden \-ergleichenden llntersuchungen über die Intensität des Lichtes bei gleicher Sunnenhiihe und anscheinend gleicher Sonnen- uiid Himii-iels- bedeckung vorgreifen. Ich werde zeigen, dass bei völlig bedeckter Sonne (S,,) und bei halbbedeckter Sonne, gleiche Sonnenhöhen \orausgesetzt, die Intensitäten in Buitenzorg höher sind als in Wien, dass aber bei hohem Sonnenstande und unbedeckter Sonne, gleiche Sonnenhöhe vorausgesetzt, die Intensitäten an beiden Oi'ten nahezu gleich sind. .Anders gestalten sich zur Be■ 0-699 4, unten theilweise Nebel 0-476 8, Bodennebel 0-714 10, weisser, dichter, wallender 1-000 Nebel 9 44 36 Sjj 10, weisser, dichter, wallender 0-7()9 Nebel 9 40 7)0 43 S^ ;, 10 l-QOO 9 ,'>7 ,33 6 S^ 10, wallender Nebel 0-666 10, » » 0-769 12 3 62 ,50 S, 10, starker Nebel 0-454 2 p. m. ,59 30 Sj 9, wallender Nebel 1-111 9, Nebel, weisses Gewölk 0-952 3 1 44 27 Sj 5, Horizont im Nebel 1-000 4 34 43 Sj 5, « » 0-751 5 2 24 10 ,S.j 5, .■ » » 0-564 Vergleicht man die am Sonnblick beobachteten Intensitäten mit jenen, welche bei gleicher Sonnenh(>he und gleicher Sonnenbedeckung in Wien und in Buitenzoi-g gefunden wurden, so fällt zunächst auf, dass alle am Sonnblick gefundenen Intensitäten grösser sind, als die in Wien beobachteten, zumeist auffallend grosser; nur die am 24. Juli um 12'' 3'" gefundene Intensität nähert sich sehr der am 11. Juli 1894 zu Mittag in Wien beobachteten (Sonnblick 0-454, Wien 0-450), In Wien war wie am Sonnblick der Himmel bedeckt, hingegen war in Wien die Luft klar, während am Sonnblick »starker Nebel« herrschte. Auch die Intensitäten von Buitenzorg sind für gleiche Sonnenhöhe und gleiche Sonnenbedeckung fast durchwegs kleiner als die am Sonnblick gefundenen, die Untei-schiede sind aber, mit den Wiener Beob- achtungen verglichen, kleiner. Einzelne Werthe der Sonnblick-Beobachtungen bleiben hinter den Buiten- zorger, offenbar wegen Nebel, zurück. So z. B. die oben genannten Werthe vom 24. Juli (Sonnblick 0-454, Ikiitenzorg 0-550—0-769). Jedenfalls liefern die vorgeführten Beobachtugen den neuerlichen Beweis, dass mit zunehmender Seehöhe imtei- sonst gleichen Verhältnissen eine Steigerimg, und bei grosser Seehöhe eine sehr auffällige Zunahme der chemischen Lichtintensität sich einstellt.'' ') Sonnenhöhe ' Sonnenbedeckung 32° 38' s. 42 20 s. 48 10 S.-, 51 36 s, 25 53 S,-;, 34 43 s,, 42 31 Sa 44 36 s, 50 43 ■^2 :i 53 (j s. 60 14 s. 62 50 s. 59 30 Sa 53 30 s 44 27 Sa 34 43 s. ' Die Sonnenhöhen wurden von Herrn Ur. Val. Pullak, Eleven des geogr. Institutes an der Wiener üniversitiit, berechnet. -• Vergl. Kder, 1. c. p. 327-328. Photochcniischcs Klima von Wien, Cairo und Biiitciizorg. 145 Fünfter Abschnitt. Vergleichende Untersuchungen über einige Beobachtungsergebnisse. Zusammenfassung der Hauptresultate. Die zahlreichen, oben mitgetheilten Beobachtungsergebnisse mit den verschiedenen klimatischen Factoren zu vergleichen, und aus dem Zusammenhange der ersteren mit den letzteren — soweit dies zulässig erscheint — allgemeinere Schlüsse in Betreff der Vertheilung der Lichtstärke auf der Erde zu ziehen, muss hierzu berufeneren Forschern überlassen bleiben. Auch die Ableitung empirischer Coeffici- enten aus den Beobachtungen zur Berechnung von Lichtintensitäten durch allgemeine Formeln, womit sich namentlich Roscoe beschäftigt hat, liegt fernab von dem Plane dieser nur thatsächlichen Feststellungen gewidmeten Arbeit. In diesem Abschnitte stelle ich mir die bescheidenere Aufgabe, einige vergleichende Betrachtungen über die chemische Lichtintensität anzustellen, welche sich aus den Beobachtungen unmittelbar ergeben, und einige naheliegende Beziehungen zwischen Himmelsbedeckung und Sonnenhöhe einerseits und der chemischen Lichtintensität andererseits zu erörtern. Die grösste Mittagsintensität, welche in Wien beobachtet wurde, beträgt 1 -500 (2. Juli 1893). Es ist dies auch die grösste, mit Sicherheit in Wien innerhalb der Beobachtungszeit ermittelte Lichtstärke. Die geringste in Wien beobachtete Mittagsintensität betrug 0"007 (5. December 1893). Es schwankte also in Wien die Mittagsintensität im ausser sten Falle im Verhält nisse von 1 ; 214. Die grösste Mittagsintensität in Buitenzorg betrug 1-612 (19. Januar 1894). Es ist dies zugleich die grösste Intensität, welche in der ganzen Beobachtungsperiode herrschte, imd überhaupt die grösste chemische Lichtstärke, welche bis jetzt beobachtet wurde. Die geringste von mir in Buitenzorg beobachtete Mittagsintensität betrug 0-013 (27. November 1893). Es schwankte somit in Buitenzorg innerhalb der genannten Zeit die Mittagsintensität im äussersten Falle im Verhältnisse von 1 : 124. Es sei hier weiter auf den ausserordentlich starken Wechsel der Intensitäten innerhalb kleiner Zeiträume, welchen ich in Buitenzorg beobachtete, hingewiesen. Derselbe geht ebenso aus den Tabellen, wie aus den im Texte folgenden Curven (s. Fig. 5, 8 und 10 auf p. 80 und 83) [152] [155] hervor. Auf diesen raschen und rapiden Wechsel der Intensitäten im tropischen Gebiete ist schon früher von Roscoe hin- gewiesen worden. (Beobachtungen zu Parä in Brasilien.) Vergleichung der durchschnittlichen Mittagsintensitäten mit den durchschnittlichen Maxim's der Lichtstärke in Wien und Buitenzorg. a) W i e n. Es wurden aus allen mir zu Gebote stehenden Daten über Mittagsintensität und über das tägliche Maximum die Monatsmittel berechnet, wobei die in den folgenden Columnen stehenden Zahlenwerthe gefunden wurden. Der Gang der jährlichen Mittags- und der maximalen Intensitäten ist in Fig. 2 graphisch dargestellt. Ausser den in den früheren Capiteln mitgetheilten diesbezüglichen Daten wurden in die Berech- nung auch zahlreiche andere Beobachtungen einbezogen, welche, um den Umfang dieser Abhandlungen nicht allzusehr zu vergrössern, im Vorangegangenen nicht angeführt sind. Die Monatsmittel beziehen sich auf die Jahre 1893— -1895, wobei indess zu bemerken, dass die Beobachtungen mancherlei Lücken aufweisen, namentlich bezüglich der Monate Juli und September, so dass die angeführten Mittel nur ange- nähert richtig sein können. Doch zeigt ein Vergleich der mittleren Mittagsintensitäten für die einzelnen Monate des Jahres mit den analogen, oben mitgetheilten Werthen, welche auf eine 19 monatliche, fast ununterbrochene Beobachtungsreihe sich stützen, dass die Annäherung an das factische Mittel eine ziemlich grosse sein müsse. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 19 146 /. Wic'sner, Fi-. 2. 09 08 07 OS 95 03 / -/^ \, // \\ / • > / 1 ^ y if i y\ L V\ 1 lA, / Ar \ // / \ ^^ Jon/. Fei. 3fare K^rih 2&w Jjuw JaW AugsV. Sept. Mittlere Miltagsintensität ) Mittleres Maximum der Intensität f Oeb. JhB. Tkei. Wien. Mittiere Mittags- intensität Januar , . .0-085 Febi-iuii- 0-192 März 0 300 April 0-590 Mai 0-642 Juni 0-791 Juli 0-980 August 0-852 September 0-648 October 0-293 November 0-150 December 0-095 .Mittlere Maximal- intensität 0-106 0 ■ 1 94 0-333 0-649 0-719 0-838 0 ■ 999 0-912 0 - 706 0-338 0- 162 Vci hältniss 1-23 1-01 1-11 1 - 10 1-12 1 - ( )6 1 ■ 02 1 - 07 1 - 09 1-15 1 -08 1-41 tt a sr s i n ()■ 134 Die Jahresmittel ergeben für Wien ein Verhältniss der Mittagsintensität zur ma.xi- malen gleich 1 : 1 -08. b) ß u i t e n 7. o r g. Alle in Buitenzorg angestellten Beobachtungsreihen wurden herangezogen, um für Zeiträume von 10 (bezw. 9 oder 11) Tagen den Durchschnitt der mittäglichen Intensität mit der rnitticren Maximalintcnsität zu vergleichen. Der Gang beider Intensitäten vvui-de in Fig. 3 gi-aphisch dargestellt. Mittlere Mittags- intensität 22.— 30. November 1893 0-87 1 11 21 1 11 21 — 10. December —20. —31. — 10. Januar —20. —31. .0-82 .0-84 .0-89 .0-61 .0-64 .0-85 Mittlere Maximal- intensität 0-97 0-99 1-12 0-96 0-78 0-91 0-9G Verhältniss 1-11 1-21 1 33 1-08 1-28 1-42 Phofoclicuüschcs Klima von \Meii, Cairo und Biiitciizorg. 147 Berechnet man das Mittel dieser 71tägigen Periode, so erhalt man als Verhältniss der Mittagsintensität zur maximalen 1 : 1 •22. E s vv e i c h t a 1 s o i m D 11 r c h s c h n i 1 1 e d i e Mittagsintensität von der maximalen bei uns viel weniger als in Buitenzorg ab, woraus sich die relativ hohen In- te n s i t ä t s m a x i m a von Wien und die relativ niederen Intensitätsmaxima \'on Buitenzorg erklären. Der angestellte Vergleich gilt selbst- verständlich nur für die Zeit der Beobachtung, die sich allerdings für Wien auf das ganze Jahr, für Buitenzorg aber nur auf die an- geführte Periode beschränkt. Inwieweit das Verhältniss der Mittags- zur maximalen Intensität im Laufe eines Jahres in Buitenzorg sich ändert, kann erst Fig. 3. 03 07 — ■'"' '■N.^ ^ \. _^ / / /' / ■/ / ^^^^ / Miniere MittaKsinlensität | „ ., ° \ Buitenzorg. Mittlere Maxima 1 durch weiter fortgesetzte Untersuchungen festgestellt werden. Einige später folgende Bemerkungen über den Gang der Witterung in Piuitenzorg scheinen aber darauf hinzudeuten, dass im Laufe des ganzen Jahres dieses Verhältniss von dem in der genannten Periode ermittelten abweichen muss, dass aber diese Abweichung im Laufe des Jahres im Allgemeinen keine grosse sein dürfte. Leider liegen über die Himmelsbedeckung in Buitenzorg keine Aufzeichnungen vor. Was ich selbst über Himmelsbedeckung dort wahrgenommen habe, bezieht sich wieder nur auf die paar Monate, in welchen die Lichtmessungen angestellt wurden. Die Mehrzahl meiner diesbezüglichen Beobachtungen wurden oben mitgetheilt. Wenn ich aus diesen die Monatsmittel für die einzelnen Stunden berechne, so weichen dieselben von den correspondirenden Werthen der in Batavia angestellten Beobachtungen nur wenig ab, so dass es erlaubt sein dürfte, aus dem jährlichen Gange der Himmelsbedeckung von Batavia auf jenen von Buitenzorg mit einiger Wahrscheinlichkeit zu schliessen. Wie nahe meine Buitenzorger mit den gleichzeitigen Batavier Beobachtungen übereinstimmen, möge folgendes Beispiel zeigen: Deccmber a. m. .;h Januar 1 1'' a. m. Buitenzorg Batavia ' . . .7-7 (Monatsmittcl) 8-3 (Monatsmittel) . . . 8 • 3 » 8-6 ...8-8 » 9-0 ...9-6 » 9-1 Die mittlere Himmelsbedeckung in Batavia ist in folgenden Zahlen ausgedrückt: Januar 8-61 Juli 5-05 Februar 7-19 August 6-25 März G • 1 5 September 5 • 6 1 April 6-18 October 6-83 Mai 5-30 Noveinber 7-81 Juni G'61 December 8-05 1 Die Daten über Batavia sind den »Obscrvations madc at the Meteorol. and Magnctical Obscrvatory at Batavia« 1893 u. 1894, redig. von dem Directur des Observatoriums, Dr. van der Stok, entnommen. 19» 148 J. Wiesner, Lässt man diese Zahlen für Buitenzorg gelten, so ergibt sich, dass allerdings die stärkste Himmels- bedeckung auf die Monate, in welchen ich meine photometrischen Untersuchungen dort anstellte, fällt, und dass man deshalb annehmen muss, es werde in den anderen Monaten — namentlich im Juli — sich das Maximum der Lichtstärke dem Mittagsminimum mehr nähern, als in den Monaten, in welchen meine Beobachtungen angestellt wurden; allein die Annäherung dürfte voraussichtlich nicht so gross sein als in Wien, wo in der Zeit von Juni — September die mittlere Himmelsbedeckung niemals den Werth 5 erreicht. Einfluss der Bewölkung auf die chemische Lichtintensität. Der grosse Einfluss der Bewölkung auf die Lichtstärke geht aus den vorangegangenen Beobachtungen zur Genüge hervor. Besonders deutlich ersieht man diesen Einfluss aus den Wiener im Juni und Juli angeführten Mittagsbeobachtungen und aus den gesammten Buitenzorger Aufzeichnungen. In den Monaten Juni und Juli ist bei uns die mittägliche Sonnenhöhe nur wenig verschieden, so dass die Beeinflussung der Lichtstärke durch die Himmelsbedeckung deutlich wird. Beispielsweise ist die mittägliche Sonnenhöhe bei uns zwischen dem 2. und 29. Juni nur beiläufig um 1° verschieden; sie steigt vom 2. bis 13. Juni beiläufig von 64 auf 65° und fällt, nur mehr wenig (bis 21. Juni) ansteigend, bis 9. Juli wieder auf ca. 64°. Die Sonnen- höhe kann mithin innerhalb der genannten Zeit keinen auffallend verändernden Einfluss auf die Lichtstärke ausüben. Und doch sahen wir, dass in Wien im Juni (1893) die mittägliche Lichtstärke zwischen 0-149 und 1-428, also beiläufig im Verhältnisse von I : 10 schwankte. Die Verschiebung des Maximums der Lichtstärke in Buitenzorg auf 11, 10 oder gar beiläufig 9'' a. m. ist um so sicherer auf die Bewölkung zurückzuführen, als bei einigermaassen klarem Mittage oder bei Tags über gleichmässiger Bewölkung (innerhalb der Beobachtungszeit) das Maximum der Lichtstärke auf den Mittag fällt. (S. oben S. 69) [141]. Aus diesen und anderen im Vorangegangenen mitgetheilten Beobachtungen ergibt sich der grosse Einfluss der Himmelsbedeckung auf die Lichtstärke, so dass es erlaubt ist, bis zu einem gewissen Grade, aus der Bewölkung auf die Lichtstärke, wenigstens im Allgemeinen, zurückzuschliessen. Ich habe versucht, aus den an der k. k. Centralanstalt für Meteorologie in Wien angestellten Beob- achtungen über die Himmelsbedeckung^ das Verhältnis der relativ hellen Vormittage zu den relativ hellen Nachmittagen für die einzelnen Monate des Jahres approximativ zu berechnen, und bin zu dem Resultate gelangt, dass in den Monaten Mai — Juli die relativ hellen Vormittage prävaliren, in den andern Monaten die relativ hellen Nachmittage, wie aus den gleich mitzutheilenden Daten her\'orgeht. Da directe Beobachtungen über das gemachte Verhältniss nicht vorliegen, so habe ich aus den Daten über den Grad der Himmelsbedeckung (7'' a. m., 2'' p. m. und 9'' p. m.) das wahrscheinliche Verhältniss der relativ hellen Vormittage zu den relativ hellen Nachmittagen berechnet. Für Wien* wurden folgende Verhältnisszahlen erhalten: Verhältniss der relativ helleren Vormittage (dieselben = 1 gesetzt) zu den relativ helleren Nachmittagen. Januar 1 Februar 1 März 1 April 1 Mai 1 Juni 1 1893 2-20 2 • 50 1 -10 0-75 1-00 o-in 894 1895 Mittel aus den dreijälirigen Bcnhachtiin.ucn 6 ■ 00 1:4- 00 1 : 4-07 3-00 1 : 2-07 1 : 2-72 2-80 1 : 1 -57 1 : 1-82 2-40 1:1- 29 1 : 1-48 0 • 53 1:1- 20 1 : 0-91 1-27 1 : 0-50 1 : 0-81 1 Sitzungsanzeiger d. kais. Akad. d. Wiss. 1893 — 1896. '- Berechnet aus den betreffenden Daten, entnommen den Bcriclitoii der k. k. Centralanstalt für Metcnrnlngic li. ICrdmagnctismus in Wien. Sitzungsanzeiger d. kais. .\kad. d. Wi.ss. 189.3- 1890. Photochemisches Kliiua von Wien, Cairo und Biiitenzorg. 149 Juli 1 August 1 September 1 Octoher 1 November 1 December 1 1893 1 '00 1-11 1-60 2-41 1 -22 1-33 1894 1895 Mittel aus den dreijährigen Beobachtungen 69 1 :0-63 0-77 00 1 : 1 25 1-12 00 1 : 5-00 2-87 66 1 : 1 83 3-00 40 1 : 1-43 1-68 00 1 : 1-67 1-33 Für Cairo habe ich aus den Daten über die Himmelsbedeckung^ die nachstehenden, auf das Jahr 1893 sich beziehenden Verhältnisszahlen erhalten: Januar . . . . Februar . . März .... April .... Mai Juni Juli August . . . September October . . November December 1-00 0-77 0-37 0 73 1-20 8-00 22 00 7-00 5-25 1-89 • 1-20 1-08 Um 9''a. m. gewöhnlich schon völlig woli'Cenlos. » 9''a. m. » » » >■ Um Mittag gewöhnlich wolkenlos, desgleichen bis Abend. Die Beobachtungen über den Gang der Witterung, welche ich zwischen dem 11. November 1895 und 3. Februar in Buitenzorg anstellte, ' führten zu dem Resultate, dass in dem genannten Zeiträume fast regelmässig der Vormittag heller ist als der Nachmittag, nämlich Vormittags die Himmels- bedeckung geringer ist als Nachmittags. Unter den beobachteten 85 Tagen fanden sich nur wenige Aus- nahmen. Der Nachmittag war relativ heller im Vergleiche zum Vormittage: am 21. December 1893, am 12. und 15. Januar und am 2. Februar 1894. Angenähert gleiche Helligkeit (Wolkenbedeckung) am Vor- und Nachmittage wurde beobachtet am 24. November, ferner am 15., 26. und 29. December 1894. Den ganzen Tag trüb und regnerisch war es am 28. November 1893, ferner am 6. und 8. Januar 1894. Da über die Himmelsbedeckung Buitenzorg's keine Daten vorliegen, so habe ich die diesbezüglichen, auf Batavia bezugnehmenden Daten ^ zu Rathe gezogen, um das Verhältniss der relativ hellen Vormittage zu den relativ hellen Nachmittagen im Verlaufe des ganzen Jahres schätzen zu können. Es ergab sich, dass im grossen Ganzen das Jahr hindurch, also in jedem der Monate, die relativ hellen V ormittage gegenüber den relativ hellen Nachmittagen prävaliren. Aus den mitgetheilten Daten über die aus dem Gange der Bewölkung abgeleiteten Helligkeitsverhält- nisse wird man, im Zusammenhalte mit den oben mitgetheilten Beobachtungen über den Einfluss der Bewölkung auf die (chemische) Intensität des Lichtes, berechtigt sein, folgende Wahrscheinlichkeits- schlüsse zu ziehen. 1. An Tagen mit wechselnder Bewölkung ist die Lichtintensität im Durchschnitte in Wien in den Monaten Mai, Juni und Juli Vormittags grösser als Nachmittags. In den übrigen Monaten des Jahres stellt sich im grossen Ganzen das umgekehrte \'erhäitniss ein. (S. unten im Capitel Sonnenhöhe und Intensität.) I Wiesner, Beiträge zur Kenntniss des tropischen Regens. Sitzungsber. mathem.-naturvv. Cl. Bd. 104 J, p. 14i)l ff. '- Resume mensuel des observations meteorologiques faites a l'observatoire Khiidivial de Caire. Le Caire 1893. :i Observations m:ide at the Magnc'.ical and .Metcnrol. Obscrvatoiy. Vol. XVI. 189:5. Batavia 1894. 150 J- Wiesner, 2. In Cairo ist an Tagen mit wechselnder Bewölkung nur in den Monaten Februar, März und April die durchschnittliche Lichtintensität Vormittags grösser als Nachmittags. (Beob- achtungen fehlen; die wenigen oben gegebenen Daten für März stehen mit diesem Satze in ziemlichen Einklang.) 3. In Buitenzorg scheint das ganze Jahr hindurch Vormittags die durchschnittliche Lichtintensität grösser als Nachmittags zu sein. Für die Zeit vom 11. November 1893 bis 3. Februar 1894 wurde dieses Verhalten durch die Beobachtung erhärtet. Ich füge hier noch die mittlere Himmelsbedeckung von Cairo, Batavia und Wien an, um daraus die wahrscheinliche Beeinflussung der chemischen Lichtstärke durch die Himmelsbedeckung ableiten zu können. Cairo, IR03 Januar 4 • 75 Februar 3-37 März 4-08 April 4-47 Mai 2-50 Juni 0-83 Juli 1-50 August 1-77 September 2 '27 October 2^17 November 3- (US December 5 • 42 Aus diesen Daten lässt sich im Zusammenballe mit den bisherigen Intensitätsbercchnimgcn ableiten: 1. Dass im heiss-feuchten Ti'opengebiete die Himmelsbewölkung eine starke Herab- setzung der Lichtstärke bewirken müsse, und dass diese Einschränkung der Licht stärke viel grö sser ist als in Cairo und in Wien. 2. Dass in Wien zur Zeit der Vegetationsperiode an b e vv ö 1 k t e n T ag e n d i c d u r c h s c h n i 1 1- 1 i che Li chtstärke b ei gl eicher .Sonnenhöhe gr()sser sein wird, als zur Zeit der Vegetations- ruhe. (S. das Capitel Sonnenhöhe und Intensität.) Während aber im heiss-feuchten tropischen Gebiete die durch den relativ hohen Sonnenstand gegebene hohe Lichtintensität durch die Bewölkung gemildert wird, und zwar am meisten in jener Epoche, welche unserem Winter entspricht, zu welcher Zeit a b e r d i e V e g e t a t i o n , etwa u n s e r e m F r ü h 1 i n g entsprechend, sich am üppigsten entwickelt, werden in unseren Vegetationsgebieten der Lichtstärke gerade in der Vegetationsperiode die geringsten Schranken gesetzt. Welchen Einfluss die Himmelsbedeckung auf die chemische Lichtintensität ausübt, geht u. A. auch aus den oben (S.33) [105] mitgetheilten Werthen der Lichtintensität hervor, welche bezüglich desZeitraumes Juni — December 1893 und Juni — December 1894 mitgetheilt wurden. Die mittlere Intensität betrug in dem erstgenannten Zeiträume 0'548, im letzteren 0'505. Die mittlere Himmelsbedeckung wurde im Juni — December 1893 = 5-08, im Juni — December 1894 = (3-7 gefunden. Noch deutlicher spricht sich der Einfluss der Himmelsbedeckung auf die Einschränkung der Licht- intensität in den Monaten Juni, Juli und August der Jahre 1893 und 1894 aus, wie aus folgenden Zahlen hervorgeht: üatavia, 1R93 Wien, 1893 Wien, vierzigjährige Mittel 8 -Gl G-5 7-! 7-19 5-1 G-G G-15 4-9 6-0 6-18 3-2 5-4 5-30 5-2 5-3 (VGl 5-3 4-9 5-05 3-4 4-7 G-29 30 4-G 5 -Gl 4-4 4-G G ■ 83 5-2 5-8 7-81 7-4 7-3 8-05 6'9 7-4 Phuiotiicii/isdics Klima von Wien, Cairo und Biiitcnzorg. 151 1893 189i Intensität Juni 0-740 Juli 0-983 August 0-952 Mittel.. 0-892 Himmels- Himmels- bedeckung Intensität bedeckung 5-3 0-621 6-3 3-4 0-979 3-8 3-0 0-744 4-5 3-41 Mittel 0-781 4-87 10 09 OS 07 06 «5 Wenn nun auch im grossen Ganzen bei F'g- -l- gleicher Sonnenhöhe ein oft sehr starker Einfluss der Himmelsbedeckung auf die Verringerung der Lichtstärke uns augenfällig entgegentritt, so kommen im Einzelnen doch Abweichungen vor, wie aus den oben mitgetheilten Daten zu ersehen ist, indem von der Himmelsbedeckung durch Wolken ver- schiedene Zustünde der .Atmosphäre und auch die .Art der Beleuchtung der Wolken auf die Lichtstärke Einfluss nehmen. In ersterer Be- ziehung sei auf die oben angeführte merk- würdigeDepression dcrlntensität hingewiesen, welche bei wcilkcnliisem Himmel ziu' Mittags- zeit in Cairo beobachtet wurde, und die sich auch bei uns, wenn auch nur selten und in abgeschwächtem Masse bei sonst gleich erscheinender Hinimelsbedeckung einstellt. Grelle Beleuchtung der Wolken und manche andere Zustände der Himmelsbedeckung können bei sonst gleich bleibender Himmels- bedeckung zur Steigerung der Lichtintensität führen, wie aus den oben mitgetheilten Daten über das jeweilige Bild des Firmamentes zu ersehen ist. Da sich aber diesbezüglich keine klar ausgesprochenen Gesetzmässigkeiten ergeben haben, so sehe ich von einem Resume dieser Verhält- nisse ab. Ol // \~~- \ 47 / / \ // \ — ■ 7 Jforz Aßrii Xlaii J-znij Jidt Inijsl. Sppt. Mittlere Mittagsintcnsitü-, Wien, 1893, Juni— September. » )- . 1894, März — August. Lichtsummen. Roscoe hat eine einfache Integrationsmethode angegeben, um aus den einzelnen Intensitätswerthen eines Tages, Monates oder Jahres die Lichtsumme für den betreffenden Zeitabschnitt zu ermitteln. Man bestimmt die Fläche, welche durch die Intensitätscurve und durch die Abscisenaxe gebildet wird. (S. die dem Texte beigefügten Curven.) Vergleicht man nun diese Fläche mit einer Rechteckfläche, welche, im gleichen Masse construirt, von einer Grundlinie = 24'' und einer Höhe gebildet wird, welche der Intensität = 1 entspricht, und setzt man diese Rechteckfläche = 1000, so drückt der resultirende Bruchtheil von 1000 die Lichtsumme aus. Die dieser .Abhandlung beigegebenen Curven werden diese einfache Integrationsmethode noch näher erläutern. Die höchste Lichtsumme, welche ich in Wien beobachtete, betrug 419 (17. Juni 1894; s. Fig. 5), die kleinste 6-2 (am 17. November 1894). 152 Fis. 5. t i 1 r 7 h u / ''! \ \) 1 .• : 1 1 .' \ 1 ^ i !/ \ / ^ 1 i j 1 V Sil 1 i \ \, 1 ! \ \, < 1 i \ \ \ / \ \, / \ \ SS Ol, 03 Ol C^ojn^l S 0 n » K \^ i 3 it S 6 7 «'jinK Tagescurve der Lichtintensität. 17. Juni 1893, 6'' a. m. bis 7'' p. m., Wien. _. 19. Jänner 1894, S'- 50'" a. m. bis 12'' 10'" p. m., Biiitenzorg. Bei Berechnung der mittleren Lichtsummen der Monate Juni— December 1893 und der Monate Januar -Mai 1894 erhielt ich folgende Integrale: 1893 Juni 21Ü-9 Juli 274-5 August 252-9 September 150-9 October 59-8 November 26-0 December 15-9 1 894 Januar 15-1 Februar 40-1 März 62-2 April 145-2 Mai 170-9 Aus diesen Daten folgt: 1 . In Wien weist die Periode Januar — Juni eine geringere L i c h t s u m m c auf, als die Periode Juli — December. 2. Die erste Hälfte unserer Vegetationsperiode M ärz — Juni erh.ält eine geringere Licht- summe als die zweite Hälfte Juli — October. 3. Die beiden Frühlingsmonate März und April weisen eine etwas geringere Lichtsumme auf wie die beiden Herbstmonate September und October. 4. Die Periode Mai — Juni ist licht arm er als die Periode Juli— August. Pliolodiciuisclics Klitiut von Wien, Cairo iiiiJ Bititciixorg. Fig. li. 153 Aus den von Roscoe' im Jahre 1866 für Kevv (England) bestimmten monatlichen Lichtintegralen lassen sich alle vier oben angeführten Sätze ableiten. Hingegen lassen sich aus den vierjährigen Beobachtungen, welche Marchard (zu Fecamp in Frankreich 1869—1872) mit Zuhilfenahme des Photantitypimeter anstellte, die ich aber nur aus Pernter's Aufsatz kenne ^, nur die Sätze 1, 2 und 4 ableiten. Doch muss ich hervorheben, dass auch Marchard zu Fecamp, wie ich in Wien, beobachtete, dass die Lichtsumme pro März — April sich jener von September — October sehr nähere. Er fand (unter Anwendung einer anderen Maasseinheit) für März — April die Lichtsumme 20-53, für September — October 20 '50. Der Unterschied zwischen den zu Fecamp und den zu Wien angestellten Beob- achtungen ist aber der, dass zu Fecamp in der Periode März — April eine grössere Lichtsumme als in der Periode September — October beobachtet wurde, während in Wien wie in Kew das umgekehrte Verhältniss stattfand. Der von Roscoe für Kew gefundene Unterschied ist viel beträchtlicher als der von mir in Wien beobachtete. Nach den übereinstimmenden Beobachtungen von Roscoe (Kew), Marchard (Fecamp) und mir (Wien) fällt das Maximum der Lichtsumme auf den Monat Juli. Hingegen fällt nach Roscoe das Minimum auf den December, nach Marchard's' und meinen Beobachtungen auf den Januar. Es ist selbstverständlich, dass die bisher angestellten Beobachtungen über die Vertheilung der Licht- intensität auf das Jahr — Roscoe beobachtete das Jahr 1866, ich die Periode iuni 1893 — Mai 1894 — noch nicht ausreichen, um das Gesetz der Vertheilung der Lichtintensität bezüglich der in Rede stehenden Erdpunkte endgiltig feststellen zu können. Auch aus meinen früher mitgetheilten Mittagsbeobachtungen lassen sich die vier eben mitgetheilten Sätze über die \'ertheilung der chemischen Intensität auf das Jahr ableiten. Nach den Beobachtungen, welche Stelling in St. Petersburg um l''p. m. zwischen November 1874 und Juli 1875 anstellte, fällt das Maximum der chemischen Lichtintensität in das erste Drittel des Juni. Ich habe alle mir zu Gebote stehenden Daten benützt, um aus denselben für Buitenzorg die mitt- lere Lichtsumme bezüglich der Monate December 1893 und Januar 1894 zu berechnen. Für December erhielt ich das Integral 248-5, für Januar 227- 1; für die Zeit vom 22. — 30. November 1893 wurde der Werth 251-9 gefunden. Tagescurve der LichtiiUensitiit. 20. Juli 1893 61' a. m. bis 7'' p. m., Wien. 14. December 1893, C' 15'" a. m. bis 4'' 30'" p. m., Buitenzorg. < Philos. Transact. of the Royal Society of London. Vol. 157 (1868), p. 561. 2 Zeitschrift für Meteorol. Wien 1870, p. 41'2. 3 Pernter, 1. c. p. 412 und 415. Denkschriften der mattiem.-naturw. Gl. LXI\-. Bd. 20 !,')4 Tagescurve der Lichtintensität. 20. Jänner 1894, 10'' a. m. bis 5'' p. m. ) 22. Februar 1894, 9'' a. m. bis 5i' 30'" p. m. i Wien. 19. Februar 1894, S'' a. m. bis b'^ 30'" p. m. ) Vergleicht man diese Liclitsummen mit den für Wien bereclineten unter RüclKsiclitnalime auf die (mittlere) mittägliche Sonnenhöhe, so gelangt man zu folgender Zusammenstellung: Buitenzorg 251 -9 | (75° Wien 252-9^ (55° Buitenzorg 248-5) |73-5° Wien 252 •9* (55° Buitenzorg 227-1/ )75-5° Wien 216-9i ''64-5° 1893 23.— 30. November 1893 August 1893 December 1893 August 1894 Januar 1893 Juni Man sieht , dass trotz bedeutend grösserer Sonnenhöhe in Buitenzorg die Lichtsummen in den Monaten November — Januar dort nur etwa jene Höhe erreichen, welche bei uns im Juni und August zu Stande kommen und hinter jenen Lichtsummen zurückbleiben, welche in W'ien im Juli beobachtet wurden. Diese Ergebnisse der Beobachtung liefern den Beweis, dass in Buitenzorg und überhaupt in jenen heiss- feuchten Tropengebieten, in welchen ähnlich wie in Buitenzorg Regen und starke HimmeLsbedeckung fast durch das ganze Jahr gehen, die chemische Lichtintensität thatsächlich nicht in dem bisher angenom- menen Verhältnisse zur mittägigen Sonnenhöhe steigt. Denn in der Buitenzorger Beobachtungsepoche, in welcher die Mittagssonnenhöhe etwa zwischen 73-76° sich bewegte, wurden Lichtsummen festgestellt, welche beiläufig jenen gleichen, welche bei uns im Hochsommer (bei einer mittäglichen Sonnenhöhe von etwa 55 — 65°) erreicht werden. Dass trotz factisch höherer, in Buitenzorg constatirter chemischer Licht- intensitäten die mittlere Lichtsumme des December und Januar noch etwas kleiner ausfällt als bei uns im Juli, hat — abgesehen von der ungleichen Himmelsbedeckung — seinen Grund wohl hauptsächlich darin, Photochciiüsches Klima von Wien. Cairo und Biiitenzorg. 155 dass die in der tropischen Zone nahezu constante Tageslänge bedeutend kürzer ist als die Tageslänge unserer Hochsommermonate. Welchen grossen Einfluss die Tageslänge auf die Lichtsumme ausübt, lässt sich durch Rechnung leicht zeigen. Bei gleicher maximaler Lichtintensität und regelmässiger Zu- und Fig. 8. A / \ /\ / \ / \ / \ \ '/ \ i \ ^ ^ / V ^ ^ \ / \ \ / b^ilM-i 7 (*j>.m/ 2 Abnahme der Lichtstärke müsste das am Äquator ermittelte Tagesintegrale zu dem im Juni bei uns zu beobachtenden sich etwa wie 3 : 4 verhalten. Der in obigen Zahlen zum Ausdrucke gebrachte Ausgleich der chemischen Lichtintensitäten zwischen den Wintermonaten in Buitenzorg und unseren Sommermonaten Fig. 9» 01 flfi «5 03 0/ \ h \ } \ / \ / / ^ \ / v-# r^ "^ \^ ^ % \ 05 (n Fig. 10. , N V A / \ „18! 4. / \ ftuXf axn »V « (2 (S £ 1^ "w. 9 10 11 K" •/*!>. t ist — abgesehen von den Einflüssen der Himmelsbedeckung sehenden Mittagssonnenhöhen zurückzuführen. auf die grösseren, in den Tropen herr- 20* 156 J- Wiesner, Combinirter Einfluss der Sonnenbedeckung und der Bedeckung des Himmelsgewölbes auf die Lichtintensität. Wenn im vorigen Capitel von Himmelsbedeckung die Rede war, so war darunter die Gesammt- bedeciamg gemeint, also sowohl die Bedeckung der Sonne als auch die des Himmelsgewölbes, durch Wolken, Dunst und Nebel hervorgerufen. In diesem Capitel sollen die oben mitgetheilten Beobachtungen so gruppirt werden, dass daraus ersicht- lich wird, welchen Einfluss die Bedeckung der Sonne und welchen Einfluss die Bedeckung des übrigen Himmelsgewölbes auf die chemische Lichtintensität ausübt. Ich berücksichtige zunächst die oben mitgetheilten 19 monatlichen Wiener Mittagsbeobachtungen und beginne mit der Zusammenstellung der Beobachtungen, welche sich auf Juni (1893 und 1894) beziehen, weil bei dieser der Einfluss der Sonnenhöhe fast gänzlich ausgeschlossen erscheint, da in diesem Monat die mittagliche Sonnenhöhe nahezu constant ist. So S, Intensität; 0-250 — 0-250 0-149 0-286 0-241 0-250 Juni 1893. .So S3 Si 0-333 0-750 1-428 0-545 0-750 1-337 0-331 0-666 1-379 0-462 0-800 0-800 0-727 0-800 0-800 0 833 1-000 0-750 0-6G6 1-428 Mittel: 0-237 — 0-418 0-776 J-380 liedeckung des Himmelsgewölbes Intensitäten 0 1-290 (Sj-^) 1-333 (SJ 1 1-428 (S,) 1-333 (S,) 2 1-379 (SJ 1-118 (S.,-^) 0-666 (S,) 3 0-800 (S3) 0-833 (S.,) 4 0-750 (S3) 1-428 (84) 5 0-750 (S3) 0-727 (S..,) 6 0-800 (Sj) 0-666 (S^) 7 0-750 (S3) S 1-000 (83) 9 0-214 (So) /0-250^ 0-250 r^^^l lö '0-149(S„). . . .r;±^^(ß^. .0-750(8,-3). 0-286\ 0-250 0-333p^' (o-462) Pliofnchcmisches Klima von Wien, Cairo iiinl Biiilciiznrg. Juni 1894. So s, s.. s.. S-i ntensität: 0-200 0-416 0-476 0-564 1-211 0-357 0-384 0-426 0-857 1-266 0-222 0-384 0-485 0-266 0-555 0-333 Mittel: 0-256 0-394 0-485 0-710 1-238 Bedeckung des Himmelsgewölbes Intensitäten 0 0-857 (Ss) 1 0-999 (S3-J 0-857 (S.,-,) 2 — — 3 0-888 (S3-,) — 4 — — 5 1-211 (S,) 0-983 (S3-J 6 . . . . 0-333 (S„) 1-266 (SJ — 7 0-485 (Sj) — 8 — — (0-384) 9 . . .■; (s,) 0-555(82) 0-564(5.,) 1-000(SJ 10 (SJ 0-416 ^S,) I 0-476 10-426 (S,). 0-384^ 0-200 \ 0-357 (^ '] 0-222 [0-266 Aus dieser Zusammenstellung ist zu ersehen, dass bei hohem und gleichbleibendem Sonnenstande der Grad der Sonnenbedeckung in sehr auffallender und regelmässig erscheinender Weise die chemische Lichtintensität beeinflusst, indem sichtlich mit Zunahme der Sonnenbedeckung die chemische Licht- intensität abnimmt. Die Angabe, dass bei klarem Himmel die chemische Lichtintensität geringer werden könne als bei bedecktem, findet in diesen Beobachtungen keine Bestätigung. Ferner folgt aus obiger Zusamrnenstellung: So lange die Sonne am Himmel sichtbar ist (S, — S^) übt die Himmelsbedeckung nur einen geringen Einfluss auf die Lichtintensität aus. Dieser secundäre Einfluss hört auf, wenn die Himmelsbedeckung eine so starke ist, dass die Sonne am Himmel nicht mehr sichtbar ist. (S„). Wenn die Sonne am Himmel nicht mehr sichtbar ist, tritt je nach dem Grade der Himmelsbedeckung bei gleichbleibendem Sonnenstande eine deutliche, oft stärke Ilerabdrückuug der chemischen Lichtintensität ein. Es soll nun untersucht werden, welche Herabsetzung die chemische Lichtintensität durch die .Sonnen- und Himmelsbedeckung bei mittleren und niederen Sonnenständen erfährt. Zu diesem Behufe stelle ich die Monatsrnittel der Mittagsintensitäten bei den verschiedenen Sonnen- bedeckungen zusammen. Das Verhältniss der kleinsten zur grössten Intensität ist nebenbei in zweierlei Weise ausgedrückt JL J' t bezeichtet dieses Verhältnis aus dem Mittelwerte, aus den Extremen berechnet. Juni 1893. Sonnenhöhe zu Mittag 64 — 65°. Grenzen Mittel 0-149—0-286 .... 0-237 (t) ' i J 1:5-8. s, 0 331- -6 -545 s., 0 666- -1 000 s. 1 337- -1 428 1' 1-380 (/) 08 Juli 1893. Sonnenhöhe zu Mittag 65-00°. Grenzen Mittel 0-182— 0-. 375 .... 0-305 (/) S, s. 0-800— 1-143 1-200—1-500 J . 1:4-4. . . .1-341 (j) ; August 1893. Sonnenhöhe zu Mittag 60—50°. Grenzen S„ : 0-200 -0-421 . Si - S, — — Mittel 0-307 (/) S3 0-666—0-888 1 ■ 200— 1 - 494 T . .1:4-2 . . .1-311 (./) September 1893. Sonnenhöhe zu Mittag 50 — 39°. Grenzen Mittel 0- 154-0-250 . . . . 0-189 (/■) \ 0-333—0-375 i t 0-454 \ J 0-533—0-888 i . .1:6 1-000-1 -333 . . . . 1-248 (J) ) 1 : 8-2 J' 1 : 7-4 t J' 1 : 8-6 October 1893. Sonnenhöhe zu Mittag 38—27°. Grenzen Mittel S„ : 0- 111— 0-256 .... 0-174 (/) . 0-473 {!) \ s, 0 285- -0 300 s. 0 312 ^s :0 307- -0 555 1^4 : 0 400- -0 626 s„ — — t J 1 : 2 • 7 . J 'S, -■3^ t s. s„ s, November 1893. Sonnenhöhe zu Mittag 27—20°. Grenzen Mittel 0-018— 0-090 .... 0-056 (i) \ 0-111— 0-154 i - 0-147- 0-166 y -^ 0-222 — 0-307 [ . . 1 : 5-9 . . . 0-333 0-333 (.7) \ Decembcr 1893. Sonnenhöhe zu Mittag 20—18—19°. Grenzen Mittel 0-007—0-054 . . . .0-035 (/) \ 0-063-0-128 / JL 0-090-0-123 0-125-0-209 0- 167 (./) J .1:4-7. . ./' 1 : 5-6 18-5 1 1 : 29-8 S, P/iolodu'iiiisc/ii.s Klima von Wien, L'airo niul Jiniteiizon Jänner 1894. Sonnenhöhe zu Mittag 19 — 14°. Grenzen Mittel . . . 0-04] (/) S„ : 0-022— 0-071 Sj ; 0-065-0 -142 .S., : 0-151— 0-208 .... 0-169 (J) S. - — J : 4- 1 ; 9-4 159 Grenzen S„ : 0-080—0-103 S, : 0-104—0-178 "S^ : 0-133-0-161 S3 : 0-200-0-322 S. - — l'ehiuar 1894. Sonnenhöhe zu Mittag 25 — 34° Mittel . . .0-095 (/) 0-256 (J) i J 1 : 2-6 t 1 : 4-0 März 1894. Sonnenhöhe zu Mittag 35 - 40° Grenzen Mittel . . . 0-075 (0 Sy : 0-051—0-095 Sg : 0-117-0-200 S3 : 0-222-0-666 •83-^ : 0-635—0-727 0-676 (J) i J 1 : 9-0 J' 1 ; 14-2 Grenzen «0 : 0- S4 0- *s. :0- S3 0- S3-* 0- April 1894. Sonnenhöhe zu Mittag 47 — 56° Mittel -164 0-164 (/) N -222—0-333 i ■263 ( -416-0-833 ( -714-0-999 .... 0-886 (J) \ t J t J' 1:5-4 1 : 6-0 Mai 1894. Sonnenhöhe zu Mittag 57—63. Grenzen .Mittel 0-222— 0-285 . . . .0-253 {i) S, : 0-322 S,, ; 0-333 S., : 0-606—0-933 S, : 0-999 0-999 (/) t T 1 : 3-9 J' 1 .-4-5 Die vorgeführten Daten lehren, dass, von einigen kleinen Unregelmässigkeiten abgesehen, welche in obigen Columnen durch einen * kenntlich gemacht sind, auch für mittägliche Sonnenhöhen bis 19° abwärts, der erste der beiden oben angeführten Sätze Geltung hat. Der zweite dieser beiden Sätze geht ohne alle Einschränkung aus den vorgeführten Werthen hervor. 160 ./. TV/ CS »er, Die genannten kleinen Unregelmässigkeiten werden wohl zum Theile auf die UnvoUkommenheit der Schätzung des Grades der Sonnenbedeckung zurückzuführen sein, zum Theile mögen dieselben aber auf Zuständen der Atmosphäre beruhen, welche sich der Beobachtung entziehen. Der verhältnismässig geringe Einfluss der Himmelsbedeckung auf die Lichtintensität in allen jenen Fällen, in welchen die Sonne zum mindesten als heller Schein am Himmel zu sehen ist, gegenüber der starken Einschränkung der Lichtintensität durch eine so starke Wolkenbedeckung des Himmels, dass der Ort, an welchem die Sonne nicht mehr zu erkennen ist (Sq), geht aus folgender Zusammenstellung hervor: Veihiiltniss der Extreme der Lichtintensität bei am Verhältnis der Extreme der Lichtintensität Himmel sichtbarer oder doch erl• s. 26 5 « Sonnen- Sonnen- Datum Stunde höhe bedeclamg Intensitiit 25. Mai 1893 5'' a. m. 6° 6' So 0-065 » » 7 p. m. 5 40 » 0-005 13. October 1893 7 a. m. 6 7 .. 0-051 » >, 4 30 p. m. 6 25 » 0-045 17. November 1893" 8 a. m. 6 2 >■ 0-040 » » » o p. m. 9 49 '• 0-023 16. December » 9 a. m. 8 20 S-i :! 0-095 » » » 3 p. m. 7 26 S, 0-041 Wie dieses Beispiel lehrt, sind die relativ hohen Morgenintensitäten von der Jahreszeit unab- hängig, wodurch die Regel über den Zusanirnenhang der chemischen hitensität des Lichtes mit dem Grade der Himmelsbedeckung eine Einschränkung erfährt, welche in der Forrnulirung des oben angeführten 3. Satzes zum Ausdrucke kam. Zusammenfassung der hauptsächlichsten Resultate. 1. Die grösste chemische Lichtintensität, welche in Wien beobachtet wurde, beträgt 1-500, die von Buitenzorg (zwischen November und Februar) 1-612. 2. Die mittlere Mittagsintensität verhält sich zum mittleren Tagesmaximum in Wien wie 1 : 1-08, in Buitenzorg (in der genannten Beobachtungszeit) wie 1:1- 22. 3. In Wien schwankt im Jahre die Mittagsintensität im Verhältnisse von 1:214, in Buitenzorg (in der Beobachtungszeit) im Verhältnisse von 1 : 124. 4. Die Jahrescurve der mittleren täglichen Maxirna fällt für Wien nahezu mit der Curve der Mittags- intensitäten zusammen. Nicht so in Bezug auf Buitenzorg, wo das Tagesmaximum in der Regel auf die Vormittagsstunden fällt. An Tagen, welche um den Mittag herum klar oder gleichmässig bewölkt sind, fällt in Wien in der Regel, und in Buitenzorg, wie es scheint immer, das Maximum auf den Mittag. In Cairo wurde bei völlig klar erscheinendem Himmel eine starke Depression der Tagescurve der Inten- sität beobachtet. Selten und abgeschwächt wurde diese Depression auch in Wien wahrgenomnien. 5. In Buitenzorg ist in der Regel Vormittags die chemische Lichtintensität gi-össer als Nachmit- tags. In Wien überwiegt dieses Verhältniss in den Monaten Juni und Juli. Die Morgenintensitäten sind in der Regel höher als die Abendintensitäten, selbst bei anscheinend gleichem Bedeckungsgrade des Himmels. 6. Das Maximum der chcrnischen Lichtintensität fällt in Wien auf den Monat Juli. Dasselbe wurde für Kew (Roscoe) und für Fecamp (Marchard) constatirt, w-ährend in St. Petei-sburg (nach täglichen, um 1'' p. m. von Stelling angestellten Beobachtungen) das Maximum Anfangs Juni eintritt. P/ioIntiu'in Loches Kliuia von W'icti. Cairo und Biiitcnzorii. 165 7. Die Periode Januar — Juni hat in Wien eine grössere chemische Lichtintensität als die Periode JuH — Dccember. Frühling und erste Sommerhälfte weisen eine geringere Intensität auf als Herbst und zweite Sommerhälfte. Diese Resultate stimmen mit Roscoe's in Kew gewonnenen Ergebnissen, aber nur zum Theile mit jenen überein, welche IMarchard in Fecamp erhielt. 8. Die mittlere tägliche Lichtsumme für Buitenzorg in den Monaten November und December entsprechen trotz beträchtlich grösserer mittäglicher Sonnenhöhe der mittleren Lichtsumme des Augusts in Wien. Die Januar- Lichtsumme in Buitenzorg gleicht etwa der des Juni in Wien. Die bisher angenom- mene grosse, mit der Annäherimg an den Äquator eintretende starke Steigerung der Lichtsummc trifl't nicht zu , wenn die Wiener und Buitenzorger Daten verglichen werden. Unter Annahme eines unbedeckten Himmels haben die bisher angenommenen hohen Lichtsummen der Tropen gewiss ihre Richtigkeit, allein die oben vorgeführten thatsächliche n Verhältnisse entsprechen diesen Angaben nicht und haben wohl für alle jene heiss-feuchten Tropengebiete, welche fast das ganze Jahr hindurch so wölken- und regen- reich sind wie Buitenzorg, keine Geltung. Die starke, im heiss-feuchten Tropengebiete stattfindende Himmelsbedeckung und die im Vergleiche zu unserem Hochsommer kürzere Tageslänge in den Tro] cn erklären die relativ kleinen dortigen Lichtsummen. 9. In Übereinstimmung mit Stelling wurde gefunden, dass bei halbbedeckter oder unbedeckter Sonne die Himmelsbedeckung nur einen untergeordneten Einfluss auf die chemische Lichtstärke ausübt, dass aber bei vollkommener Bedeckung des Himmels eine starke Herabsetzung der Intensität sich einstellt, und zwar entsprechend dem Grade dieser Bedeckung. 10. Die Intensität des diffusen Lichtes ist bei bedeckter Sonne für gleiche Sonnenhöhen in Buiten- zorg grösser als in Wien und hier im Sommer grösser als im Winter. Bei geringen und mittleren Sonnen- ständen, unbedeckter oder halbbedeckter Sonne imd gleichem Sonnenstande ist die chemische Lichtinten- sität in Buitenzorg höher als in Wien und hier höher als in Cairo. 11. Bis zu einer Sonnenhöhe von 18 — 19° ist in W'ien an klaren Tagen die chemische Intensität des directen Sonnenlichtes gleich Null (also die chemische Intensität des Gesammtlichtes gleich jener des diffusen Lichtes), erreicht mit zunehmender Sonnenhöhe die chemische Intensität des diffusen Lichtes und überschreitet nach den bisherigen Beobachtungen selbst bei den höchsten Sonnenständen und unbedeckter Sonne nicht das Doppelte der chemischen Intensität des diffusen Lichtes. 13. Mit steigender Sonnenhöhe nimmt für den gleichen Bedeckungsgrad der Sonne sowohl in Wien als in Buitenzorg die chemische Intensität des Lichtes zu. In je geringerem Grade die Sonne bedeckt ist, in desto höherem Grade nähern sich bei gleicher Sonnenhöhe die chemischen Lichtintensitäten, so dass bei sehr hohen Sonnenständen und bei unbedecktem Himmel die grösste Annäherung der chemischen Lichtintensitäten in Wien (Hochsommer) und Buitenzorg erfolgt, welche sich fast bis zur Gleichheit der Lichtstärken steigern kann. 13. Dass in Cairo bei unbedeckt erscheinendem Himmel und bei gleicher Sonnenhöhe die Lichtinten- sitäten kleiner sein können als in Buitenzorg und auch in Wien, ja selbst zu Mittag eine Erniedrigung erfahren können, hat in der Beobachtung sich entziehenden Zuständen der Atmosphäre seinen Grund. Zeitweilig sind solche Intensitätsverminderungen auch in Wien wahrnehmbar, so dass dann das Tages- maximum an klaren oder gleichmässig bewölkten Tagen verfrüht oder verzögert eintritt. 14. So wie von Roscoe in Parä (Brasilien), so sind von uns auch in Buitenzorg häufig grosse und rasch hintereinanderfolgende Schwankungen der chemischen Lichtstärke beobachtet worden. 15. Aus einigen von Dr. F'igdor am Sonnblick (3103 7»«) angestellten Beobachtungen geht die grosse Zunahme der chemischen Lichtstärke bei Zunahme der Seehöhe hervor. Am Schlüsse dieser Abhandlung habe ich noch die Pflicht zu erfüllen, jenen Herren meinen Dank auszudrücken, welche mich im Laufe der letzten vier Jahre, während welcher Zeit ich mit der vorliegenden Untersuchung beschäftigt war, in werkthätiger Weise unterstützt haben. \m WS II er. Der grossen Bemühungen des Herrn Prof. Weidel um die Herstellung des Nurmaltones wurde oben schon gedacht. Weitere Unterstützung fand ich seitens meiner verehrten Freunde und Collegen Hofrath Hann und Director Weiss; ersterem danke ich die Beistellung der erforderlichen klimatologischen Literatur und Informationen über einschlägige klimatologische Fragen, letzterer hatte die Güte, die umfänglichen Berechnungen der Sonnenhöhen, fast aller Beobachtungsreihen, durchführen zu lassen und die Revision der Daten selbst zu besorgen. Auch Herrn Regierungsrath Eder, der mit seinen grossen Erfahrungen so vielen Forschern, die mit photographischen .Arbeiten zu thun haben, bereitwillig zur Seite steht, hatte die Güte, mir in allen die photographische Technik meiner .Arbeit betreffenden FJingen mit Rath und That an die Hand zu gehen. Nachträgliche Anmerkung. Nachdem die vorliegende Abhandlung dem Drucke übergeben worden war, machte mich Herr Dr. Linsbauer auf die mir bis dahin entgangenen »^ Resultate der Tag- lichtmessungen in Kiel 1890— 1892 -< aufmerksam, welche Herr Professor Leonhard Weber in den Schriften des naturwissenschaftlichen Vereines für Schleswig-Holstein (1893, Bd. X, p. 77—94) veröffentlichte. Diese wichtige Abhandlung des Herrn Prof Weber berührt das von mir bearbeitete Thema in manchem Punkte. Leider konnte ich im obigen Texte auf die genannte Arbeit nicht mehr reOectiren, sondern muss mich begnügen, folgende Daten meiner Abhandlung anzufügen. Professor Weber misst, ^wie ich, die für die horizontale Fläche indicirte Helligkeit und drückt die Intensitäten in Meterkerzen aus. Da sich aber wegen der ungleichen spectralen Beschaffenheit von Sonnen- und Kerzenlicht nur einzelne Componenten bezüglich der Intensität vergleichen lassen, so misst er mit Zuhilfenahme seines Milchglasphotometers correspondirende Antheile beider Lichtarten, nämlich ein Grün und ein Roth, welche beim Durchgang durch bestimmte Gläser gewonnen werden. Auch Professor Weber fand, wie wir, dass das Jahresmaximum der Intensität des Tageslichtes nicht aut die Zeit des höchsten mittäglichen Sonnenstandes fällt, er beobachtete zwei Sommermaxima (Maxima von Grün Mitte Mai und Mitte Juli, von Roth Mitte Mai und Mitte Juli-August), betont aber ausdrücklich, dass erst durch eine grosse Zahl von Beobachtungsjahren der Gang der Jahrescurxe wird festgestellt werden können. Durch vergleichende, an verschieden hellen Tagen angestellte Versuche wurde von Professor Weber festgestellt, dass eine ziemlich vollständige Proportionalität zwischen der Intensität der actinischen (photographischen) und der rothen Strahlen besteht. Thatsächlich erhielt Professor Weber bezüglich der Intensitätsschwankungen vom dunkelsten VA'intertag bis zum hellsten Sommertag (Mittags zu Kiel gemessen) nahezu denselben Werth, den unsere Wiener Beobachtungen ergeben haben. (S. oben p. 32 [104].) 167 BAHNBESTIMMUNG DES KOMETEN 1890 VII (SPITALER) VON Dr. R. spitaler, PRIVATDOCEXT UND ADJUNCT DER STERNWARTE AN DER K. K. DErTSClIEN UNIVERSITÄT IN PRAG.' (g)lUt 1 ^ijaf-itju-i.) (VORGELEGT IN DER SITZUNG VOM 9. JULI 189G.) Dieser Komet wurde von mir in den Morgenstunden des 17. November 1890 im Sternbilde des Fuhr- mannes mit dem grossen Refractor der Wiener Sternwarte durch einen eigenartigen Zufall entdeckt. Professor Zona in Palermo entdeckte nämlich Tags vorher einen Kometen und das Telegramm mit der Entdeckungsnachricht traf an der Wiener Sternwarte am 17. November um 2'/j Uhr Morgens ein. Ich rich- tete den 27 zölligen Refractor auf die betreffende Himmelsgegend und sah auf den ersten Blick ein komet- artiges Object. Da mir dasselbe jedoch für den Kometen Zona, der im Telegramm als »ziemlich hell« bezeichnet war, zu schwach schien, bewegte ich das Fernrohr hin und her und traf nun auf den Kometen Zona. Die Ortsveränderung zwischen den umliegenden Sternen, welche durch zwei in einer Zwischenzeit von einer halben Stunde gemachte Beobachtungen bestätigt wurde, zeigte, dass auch das erstere Object ein Komet sei. Ein physischer Zusammenhang dieses Kometen mit dem Zona'schen war wegen der viel langsameren Bewegung ausgeschlossen, und es wurde daher das Mittel aus den beiden genannten Posi- tionsbestimmungen als der Ort des neuen Kometen zur Weiterverbreitung nach Kiel telegraphirt. , Nun trat leider in Wien anhaltend schlechtes Wetter ein, so dass der Komet nicht weiter verfolgt werden konnte. Da auch von anderen Sternwarten keine Beobachtungen einlangten und auf eine telegra- phische Anfrage aus Boston die Antwort zurückkam, dass der Komet vergebens auf mehreren amerikani- schen Sternwarten gesucht wurde, war wenig Hoffnung vorhanden, diesen lichtschwachen Kometen wieder aufzufinden, falls er nicht inzwischen heller geworden war. In Nizza suchte Charlois am 17. November mit dem Äquatoreal- Gautier von 38 an Öffnung vergebens nach dem Kometen; mit dem grossen Aqua- toreal von 76cm Öffnung wurde der Komet in derselben Nacht zwar gesehen, aber es blieb keine Zeit mehr, ihn zu beobachten. Die Lick-Sternwarte am Mount Hamilton erhielt von der Entdeckung dieses Kometen, mit Ausnahme einer flüchtigen Bemerkung hierüber in einem Briefe Swift's, der aber zur Zeit des Vollmondes dort eintraf, erst am 2. December durch ein Science Observer-Circular Nachricht, doch konnte wegen ungünstiger Witterung nicht nach dem Kometen gesucht werden. Nach der aus den beiden Entdeckungsbeobachtungen ermittelten täglichen Bewegung sollte am 4. December, wo in Wien endlich wieder eine schöne Nacht war, der Komet in der Nähe von t Aurigae ' Bearbeitet mit Uiiterstiitzung der Gcsellscliaft zur Forderung deutsclier Wisseiischaft, Kunst und Literatur in Böhmen. 1( k'ii i/olf Sj'ifale, stehen, und in der That gelang es mir, denselben wieder aufzufinden und zu beobachten. Nachdem diese Beobachtung den Sternwarten telegraphisch mitgetheilt worden war, wurde der Komet vom 6. December an auch in Algier, Dresden, Kopenhagen, Mount Hamilton, Nizza, Paris, Strassburg und Tacuba3'a beobachtet. Zur Zeit der Entdeckung und Wiederauffindung hatte der Komet eine runde Koma von uno-efähr '/j' Durchmesser und einen deutlichen Kern. Die Gesammthelligkeit dürfte einem Sterne 13. Grösse Gleich- gekommen sein. Das allgemeine Aussehen hat sich während der weiteren Sichtbarkeit nicht wesentlich \'erändert; im .lanuar 1891 wurde der Komet schon sehr schwach, und Prof. Barnard gab am 12. Januar die weiteren Beobachtungen mit dem 36zölligen Refractor auf. Mir selbst gelang es, den Kometen noch am 27. Januar und 4. Februar mit dem 27 zölligen Refractor zu sehen und, wenn auch schon nur mehr 0«j!!°3^''-' minder gute, Beobachtungen zu erlangen. In der nebenstehenden Figur sind mit den Elementen des Kome- ten Zona (1890 IV), welche Dr. Ristenpart berechnet hat, näm- lich T= 1890 August 7- 19195 m. Z. Berlin. A 85° 22 '40 ''05 56 44 26-95 Äqu. 1890-0 logt; - 154 19 0-311361 2-1; und für meinen Kometen mit den hier abgeleiteten wahrscheinlichsten Elementen die scheinbaren Bahnen beider Himmelskörper zur Zeit der Entdeckung des letzteren dargestellt. Es waren zu dieser Zeit die beiden Kometen 22-3 Bogenminuten scheinbar von einander entfernt. Sie näherten sich aber am 17. November um 0'' 8™ m. Z. Berlin auf 3-9 Bogenminuten, so dass um diese Zeit die äussersten Grenzen der Komas sich nahezu berührt haben, und die beiden räumlich 0-56 Erdbahn- halbmesser von einander entfernten Kometen von der Erde aus gesehen als ein Doppelkomet sich darstellten. Leider war aber um diese Zeit in Amerika, wo die Erscheinung hätte beobachtet werden können, die Entdeckung der beiden Kometen noch nicht bekannt. Über den eigenartigen Zufall der Entdeckung dieses Kometen äussert sich Prof. Barnard in einem '■Strange Astronomical Coincidence« betitelten Aufsatze' folgendermassen: »It is very seldom that coincidences of a startling nature occur in thc astronomical world. Perhaps this is due in the main to the fact that nearly all things astronomical are subject to exact calculation , and there is nothing more chilling to the ardor of the average fabricator of coincidences than an array of facts and figures. There has verj' recently occured, however, a most wonderful coincidence that must startle even the astronomical world, and this, strangely enough, instead of being frowned down by facts and figures, is strongly supported by them.« »Anyone familiär with the discovery of comets and the comparative scarcity of the same, and who can appreciate the vast cxpanse of the heavens, in which the average comet is the merest speck, will recognize in this discovery of two new comets within a few minutes of each other and in no way physically connected, as one of the most remarkable coincidences ever known. There is no record of an}' two comets, not phj-sically related, ever having been seen within a degree of each other, and there are manv millions of chances against the discovery of two such comets ' The SiJcrcal .VIcssenger. Vol. X, No. 1, aus Thc K.samincr, San Francisco, üec. 14, 1890. Bahntestiiuiiinug des Kometen 1800 VII. 169 so dose together as were Zona's and Spitaler's, and \ve may safely say that it will never happen again.« Der Komet konnte während seiner ganzen Sichtbarkeitsdaiier nur mit grösseren Instrumenten beob- achtet werden, und es ist daher auch die Zahl der erlangten Positionsbestimmungen eine für die SOtägige Sichtbarkeitsdauer verhältnissmässig geringe. Es wurden im Ganzen in 24 Nächten 46 Positionsbestim- mungen gemacht. Es weisen aber, wie schon Lieutenant- General Tennant hervorgehoben hat und dies auch weiter unten gezeigt werden wird, die Beobachtungen eine hei Kometenbeobachtungen ungewöhnlich grosse Genauigkeit auf. Der Komet wurde beobachtet in : Algier von Rambaud mit dem Telescop Foucault von 50cm Öffnung in 1 Nacht, Dresden von Dr. B. V. Engelhardt mit dem 1 2 zölligen Refractor 1 » Kopenhagen von C. F. Pechüle mit dem lO'/g zölligen Refractor -1 » Mount Hamilton von Prof 13 arnard mit dem 12 zölligen Refractor '■ 9 Nächten, » .. >. .... 30 » » »3 Nizza von Charlois mit dem Äquatoreal-Gautier von 38 «;; Öffnung »3 » Paris von Madm. Klumpke mit dem West-Äquatoreal von 38 n« Öffnung ........ 1 Nacht, Strassburg von Dr. Kobold mit dem ISzöUigen Refractor >. 5 Nächten, Tacubaya von F. \'alle mit dem Äquatoreal \'on 38 cm Öffnung »1 Nacht, Wien von R. Sp italer mit dem 27zölligen Refractor »14 Nächten. Über das Aussehen des Kometen, welcher wie fast alle periodischon Kometen von kurzer Umlaufszeit nur eine geringe Lichtstärke besitzt und deshalb auch spectroskopisch nicht untersucht werden konnte, finden sich von den Beobachtern folgende Bemerkungen, an welche auch die Notizen über die Umstände der Beobachtungen angefügt sind: 1890 November 16. Wien: Runde Koma von '// Durchmesser; Kern =: •xl3. Gr. » 17. Nizza: Comete tres-faible, ronde, avec une legere condensation au centre. December 4. Wien: Gesammthelligkeit des Kometen := ^ 13. Gr., runde Koma von '/j' Durchmesser, deutlicher Kern. » 6. Kopenhagen : Komet sehr schwach und klein. » 6., 10. und 1 1. Nizza: La comete Spitaler est faible; son noj'au de grandeur 13-5 ä 14-0 est entoure d"une nebulosite ä peine visible de 15" a 20" de diametre. » 6., 7., 8., 9., lu., 11. und 14. Mount Hamilton: The comet is of ahout the 13"' magnitude, and is very small, only a few seconds in diameter; it has an inde- finite brightening in the middle. The appearance is that of a \-ery distant comet It seems to be getting a iittle larger, and a little brighter. >■ 7. Dresden: Luft schlecht, verwaschene Bilder. Der Komet steht zwischen kleinen Sternchen, ist kaum sichtbar und verschwindet oft gänz- lich. Beobachtung unsicher, besonders in Declination. » 7. Wien: Der Komet scheint heller geworden zu sein. » 8. Paris: Obs. 1. Objet extremement faible, masse blanchätre, tres-mal definie. Obs. 2. Objet d"apparence stellaire; la comete semble passer sur une tres-petite etoile de grandeur 12. ä 13. Nebulosite tres -diffuse qui semble s'etendre sur 6 petites etoiles. La seconde obs. parait la moins precise. Ciel tres -pur. » 8. Wien: Fortwährend Wolken, doch in den Lücken sehr rein und Komet leicht zu sehen. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIW Bd. 22 170 Rudolf Spitaler, December 9. Wien: Sehr reine und durchsichtige Luft. Komet sehr gut zu sehen. Koma ^l^' Durchmesser, glänzender Kern 13. Gr. 9. und 10. Mount Hamilton: Aa measured direct with micrometer. Wien: 12. » : 13. » : 13. Strassburg: 29. Wien: » 30. Strassburg: 1891. Januar 1. Wien: » 3. Strassburg: » 7., 8.. 10., 11. und » 27. Wien: Februar 4. Wien; Sehr dunstige Luft, in Folge deren der Komet schwer zu sehen ist; Beobachtung daher etwas unsicher; es stören auch ein paar Stern- chen in der Nähe des Kometen. Etwa 10'" vor Beginn der Beobachtung stand der Komet vor einem Sternchen, so dass dasselbe wie ein Nebelstern aussah. Luft sehr gut. Luft sehr gut. Runde Koma von Y/ Durchmesser, deutlicher Kern. Komet bei sehr durchsichtiger Luft gut zu beobachten. Er steht nahe bei einem Sterne 13. Gr.; seine hellere Mitte hat eine etwas geringere Helligkeit als dieser Stern. Luft gut. Komet leicht wahrnehmbar; kleiner, glänzender Kern, Koma 7/ Durchmesser, rund. Komet ein rundlicher, blasser Nebelfleck, kaum verdichtet; schwierig zu beobachten. Ein Stern neben dem Kometen störend, imd daher die Beobachtung etwas unsicher. Der Komet ist bedeutend schwächer geworden; bei nebliger, sonst aber guter Luft und guten Bildern ist die Einstellung sehr schwer. Mount Hamilton: A a measured direct with the micrometer. 7. und S.Jan. A5 exceedingly difficult to measure. 10., 11. und 12. Jan. The comet could not be seen on these dates with the 12-inch, because of its faintness and proximity to the comparison-star. Komet schwach; mehrere kleine Sterne in dessen Umgebung sind bei der Beobachtung störend und letztere ist daher nur mittel- mässig gut. Beobachtung wegen Nähe eines Sternes 7. Gr. schwierig und daher etwas unsicher. Komet recht schwach und diffus. Am 7. und 9. Februar, sowie 6. und 7. März konnte in Wien der Komet, obwohl sehr reine Luft, nicht mehr gesehen werden. Die erste Bahnbestimmung, welche ich auf die von mir erlangten Beobachtungen vom 16. November, 4. und 13. December gründete, und wobei ich vom Director der Sternwarte, Herrn Professor Dr. Weiss, aufs Zuvorkommendste unterstützt wurde, wofür ich ihm an dieser Stelle nochmals bestens danke, zeigte, dass die Bahn des Kometen weder durch eine Parabel, noch durch eine langgestreckte Ellipse dargestellt werden könne, und Herr \)\\ Rosmanith, in dessen Gemeinschaft ich diese erste Rechnung ausgeführt habe, fand schliesslich, dass sich der Komet in einer Ellipse mit 6-4 Jahren Umlaufszeit bewege, was auch durch eine Bahnbestimmung von Prof. Kru eger bestätigt wurde. Eine von mir auf die Beobachtungen vom 16. November, 8. und 29. December gegründete Bahnbestimmung stellte schon sämmtliche bis zu dieser Zeit erlangten Beobachtungen recht genau dar und es konnten daher diese Elemente für die Voraus- berechnung des weiteren Laufes des Kometen benützt werden. Elemente und Ephemeriden wurden ferners gerechnet von Searle und Whitaker, sowie von J. R. Hind und Lieut. -General Tennant; letzterer hat schon einen grossen Theil sämmtlichcr Beobachtungen seiner Rechnung zu Grunde gelegt, weshalb ich dessen Elemente' zum Ausgange der vorliegenden Bahn- verbesserung gemacht habe. Dieselben lauten : ' Monthly Notices of the Royal Astron. Soc. London Vol. I,II, No. 1. »On the orbit of Spitalcr's comet (VII. 1890).« Pag. 29 ist sla'.t n=5S° 15' 31-23 zu setzen n = 58° 13' 51'23. Bühubcsliiuuiuiis', des Kometen 1S90 \'II. 71 r= 1890 October 26-15595 m. Z. Berlin. ' r. =58°13' 0-40 'j Ekliptik ^i-fc=45 7 ]9-83,Äqu. 1890 0 ^ / = 12 51 29-30 ' Ti' =60° 8'52-01 i;'= 16 30 30-49 /'= 33 42 26-41 Äquator tp = 28°12'45'58 |x = 554'2197 log a = 0-5375498 U — 2338 • 46 Tage = 6-4022 Jahre. Diese Elemente geben mit den Äquatorconstanten: .r= 9-994 5319 r.sin(147°29 '21 •45+1') ■ 9-994 5293 r.sin(147°30' 1 1 "67+ ^') _j/= 9-927 7281 r.sin( 63 14 55-44+ ü) M890-0 >-= 9-927 7396 r.sin( 63 15 48-84+ t;) 1891 -0 0 = 9-744 2547 r.sin( 43 38 2r52+t;)) s = 9-744 2367' r.sin( 43 38 56-12+t;)' folgende, mit 7stel!igen Logarithmen gerechnete Ephemeride des Kometen, in welcher die Zeiten, während welcher der Komet nicht beobachtet wurde, weggelassen sind: 12" m. Z. Berlin app '^Cf app. 0 (f log f. Aberr.-Zeit log'- 1890 November 1 5 5''27" 4i?74 + 33°2o'2S-o 9-95776 7" 32?4 0-26165 lü 27 20- 80 33 34 44-4 995628 7 30-9 0-261S6 '7 5 26 57-35 33 48 58-1 9 95489 7 29-5 0-26207 December 3 5 i(' 8-82 37 14 13-6 9 -946 10 7 20-4 0-26684 4 15 15-74 37 25 1-7 9-94645 7 20-8 0-26721 S 14 21-85 37 35 31-7 9-94691 7 21-3 0-26760 6 13 27-3I 37 45 43-1 9-94748 7 21-9 0-26799 7 12 32-2Ö 37 55 35-4 9-94815 7 22-5 0 26839 8 1 1 3Ö-83 38 5 8-1 9-94894 7 23-3 0-26880 9 10 4119 38 14 2I-I 9-94984 7 24-3 0-26922 10 9 45-47 38 23 14-2 9-95084 7 25-3 0-26964 1 1 8 49 84 38 31 47 0 9-95'95 7 26-4 0-27008 12 7 54-43 38 39 59-3 9-95317 7 27-7 0-27052 13 6 59-42 38 47 5>-i 9-95449 7 290 0-27097 14 6 4-90 38 55 22-5 9-95592 7 30-5 0-27143 «S 5 5 II • 12 39 2 33-2 9-95745 7 32-1 027190 28 4 SS 31-13 40 621-6 9-98571 8 2-5 0-27867 29 54 59-3' 40 9 1 1 - 2 9-98845 8 5-6 0-27924 30 54 29-74 40 II 45 i 9-99126 8 8-7 027982 31 54 2-45 40 14 3-7 9-99414 8 I2-0 0-28041 1 Sqi Januar i 53 37-53 40 16 7-6 9-99709 8 15-3 0-28100 2 53 15-02 40 17 57-4 0 00009 8 188 0 281 00 3 52 54-97 40 19 33-4 0-00316 8 22-3 0-28220 4 52 37-41 40 20 56-3 0-00628 8 25-9 0 2S281 5 52 22-39 40 22 6-4 0-00946 8 29-6 0-28343 6 52 9-94 40 23 4-4 0-01269 8 33-4 0-28406 7 52 O" 10 40 23 50-7 0-01597 8 37-3 0-28469 8 51 5290 40 24 25-9 0-01930 8 41-3 0-28532 9 51 4S-33 40 24 50-4 0-022Ö8 8 45 '4 0-28596 10 5' 46-44 40 25 4-8 0-02610 8 49-5 0-28661 ir 51 47-23 40 25 9-6 0-02956 8 53-8 0-28727 12 51 50-70 40 25 5-4 0-03306 8 5S-1 0-28793 13 4 5' 5Ö-87 40 24 52 5 0-03660 9 2-5 0-28859 26 4 57 13-26 40 II 58 7 0-08497 10 6-4 0 29772 27 57 54-64 40 10 23 0 o-o888i 10 118 0-29846 28 4 5S 37-4Ö 40 8 41 -6 009267 10 172 0-29920 Februar 3 5 3 46-46 39 57 31-2 0- 11592 10 51-2 0-30373 4 4 45-08 39 55 27-8 0- 11981 10 57-1 0-30450 5 5 5 45-66 + 39 53 21-5 0-12370 I' 3-0 0-30527 Die Positionen der Vergleichsterne wurden zumeist den Zonenbeobachtungen der astronomischen Gesellschaft entnommen, welche mir, soweit sie nicht schon publicirt waren, von den betreffenden Stern- warten gütigst mitgetheilt wurden; ich bin dafür insbesondere den Herren Dr. Deichmü 11 er und F. Engström zu Dank verpflichtet. Ausserdem wurden aber die Sterne auch in den übrigen Katalogen 22» 172 Rudolf Spitaler, aufgesucht und theihveise benützt. Einige Sterne mussten neu bestimmt werden, was ich theilweise selbst in Wien gemacht habe, theilweise aber unterstützten mich hierin die Herren Prof. Barnard am Lick Observator}', Renz in Pulicowa, \'iennet in Paris und insbesondere Dr. Bidschof in Wien, weichen allen ich hiermit meinen Dank ausspreche. Die Vergleichsterne, welche in Strassburg zur Verwendung kamen, wurden daselbst von Dr. Halm am Meridiankreise neu bestimmt, so dass die Orte dieser Sterne als besonders sicher anzusehen sind. Die einzelnen Katalog-Positionen, sowie die schliesslich angenommenen Orte der Vergleichsterne sind im nachstehenden Verzeichnisse zusammengestellt; die Grössenangaben sind in erster Linie dem Katalog der astronomischen Gesellschaft entnommen, für Sterne aber, welche darin nicht vorkommen, rührt die Grössenangabe aus der Bonner Durchmusterung oder vom Beobachter her. Dieses Verzeichniss enthält auch die Reduction der Sterne vom mittleren auf den scheinbaren Ort, wozu zu bemerken ist, dass, wenn der Stern an verschiedenen Tagen benützt wurde, die den aufeinander folgenden Tagen entspre- chenden Reductionen der Reihenfolge der Tage nach angeführt sind. Mittlere Orte der Vergleichsterne für 18900. Nr. 9 10 1 1 12 13 14 IS 16 '7 Katalog Grösse a 18900 Red. iSgo'o Lal. 9289 . . Weisse^ 1 125 Paris 5703 . . A. G. Lund . Angenommen . 8"2 A. G. Lund S-6 Weisse., 1 175 A. G. Lund 2 Strassburg. Merid Angenommen . 87 Berlin. Jahrb. |j. Aurigae 5-6 A. G. Lund 85 A. G. Lund 8-9 A. G. Lund I Strassburg. Merid .angenommen . 89 A. G. Lund S-6 Weisse., 161 A. G. Lund Angenommen . 8-9 Paris. .Merid Anschluss an i7 -angenommen Anschluss an 13 . A. G. Lund . . . 3 Strassburg. Merid. Strassburg. Merid. Lal. 9860 .... A. G. Lund . . . Angenommen 9-7 9-5 8-7 9-2 Angenommen . 8-5 Lal. 9881 . Paris O085 . A. G. Lund Weisse., 2S8 A. G. Lund Weisse^ 293 A. G. Lund Weisscg 297 A. G. Lund 81 Angenommen .angenommen. 6'8 .'\ngenommen Angenommen 4'>52'"42?oi 41-65 41-85 41-85 4 52 41-84 A 54 20-27 4 54 42-11 40-71 40-85 4 54 40-78 5 9 8-5 54-02 13-07 5-75 45-36 45 - 34 45-35 1 1 90 1 1 -07 12-04 12-04 38-42 38-55 38-50 5 10 34-34 5 II 28-71 28-05 28-67 58-65 59-73 59-52 5 II 59-52 5 12 34-45 34 43 5 12 34-43 5 13 14-81 15-43 5 13 15-43 5 13 34-12 34-34 5 '3 34-34 5 13 40 04 39-86 5 >3 39-86 5 " 5 II 5 II f4?39 -1-4-41 , -r4-4i i 4-4-18 T 4-25, 4-26 + 4-23 -f 4-21 + 4-15.4-1*' •f 4-19 + 4-17 -(-4-z6 + 4-15 + 4-13-4-15 -i 4-10 + 4-05 + 4-05 -I-4-13 + 40° 9 + 40 9 -I-40 12 -1-40 10 -1-40 10 + 38 21 + 38 53 1-38 24 + 38 37 + 38 37 + 38 4 + 38 29 + 38 29 t38 23 + 38 23 -^38 10 + 38 46 -1-38 46 57-4 51-2 48-9 51-2 50-6 12-2 44-6 44-8 44-6 44-7 12-0 22-9 30-8 2O-9 26-3 26-7 50-9 59-2 57-4 57-4 8-4 9-5 9-1 24-4 36-2 35-3 35-7 +38 2 59 3 + 38 I 30 5 30 3 -i-38 I 30 3 + 37 47 36 7 37 0 36 2 -i 37 47 30 5 28-2 27-6 27-6 57-8 57-5 57-5 I -o 0-7 •f38 I 0-8 + 37 19 + 37 19 + 37 21 + 37 21 + 38 I Red. + io'6 ; 10-6 -rio-5 + 6-8 r7-i. 7-2 + 6-7 -1-6-6 4-6-2, 6-3 -1-6-4 -H6-2 + 6-6 + 5-9 + 5-8. 5-9 + 5-7 + 5-4 +-5-4 + 5-7 Baliuhcstinnniiug des Kometen 1S90 VII. 173 Nr. Katalog Grösse o. 1891 -o Red. 0 iSgi'o Red. 19 Weisse^ 401—2 Paris 6198 Auwers 747 a Aurigae .Angenommen Wei-sscj 745 A. G. Leiden 5-S Angenommen . | 9"o 51.17m ios65 lo-Oö 10-58 5 17 10-62 5 28 2-iS I -76 5 28 1-76 + 4-05 + 3'49 + 37°i6'6o-8 54-7 54-3 + 37 lö 54-5 + 33 29 61-8 59-5 + :iZ 29 59'5 + 5-0 + 2-9 Mittlere Orte der Vergleichsterne für 1891-0. Katalog Grösse Red. Red. ."Xnschluss an 21 (Barnard) » »21 (Renz) > > 21 (Bidschof) . . » > i (Barnard) Angenommen Weisse» 1151 . . A. G. Bonn 4042 . 3 Strassburg. Merid. 21 22 23' e 24 Angenommen = Nr. 3 . . . . Weisse., i ig8 A. G. Bonn 406g .Angenommen .\. G. Bonn 4109 • A. G. Lund Anschluss an ä (Spitaler) Paris. Merid Anschluss an e (Bidschof) » * c * Angenommen A. G. Bonn 41 71 Lal. 9681 A. G. Lund .Angenommen . 8-0 8-7 8-0 8-9 9'4 9-5 8-9 8-6 4''5i"'35?42 35'5t 3S'49 35-58 4 51 35'5o 4 53 50'i3 50- 12 50'i3 4 53 50-13 4 54 44-94 4 55 32-14 32-35 4 55 32-31 4 57 5''öo 4 5S 47-Ö7 4 59 33-53 34-06 33-97 33-65 4 59 33-84 5 2 41-21 5 4 20-70 20-64 5 4 20-Ö4 + 0-24, o- 24 ü-23,0'22,O-22 + Q- 25, O- 25 + 0-25 + 0-13 + 0-05 + 40°24'l4'2 13-8 13-3 13-9 + 40 24 13-7 + 40 22 27-5 29-5 29-8 -) 40 22 29-6 + 40 10 50-3 + 40 23 37-2 39-6 + 40 23 39-1 + 40 ü 24-0 + 40 8 1-9 -1-40 12 18-3 5-4 IO-2 12-7 -j- 40 12 I I - 4 + 40 12 54-Ö + 39 48 37-9 33-3 t39 48 25-3, + 5-9, 6-0 6-2,6-3,6-4 + 5-4, 5-7 + 5-1 1-7-6 8-1 Mit der obenstehenden Ephemeride wurden die mir bekannt gewordenen Beobachtungen — es dürften keine weiteren Beobachtungen mehr vorhanden sein — verglichen, und das Resultat dieser Rechnungen ist in der Tabelle auf der nächsten Seite in der üblichen Weise zusammengestellt. Der Betrag der Parall- axe ist an die Zahlen »app. adf« und »app. 0 df'« noch nicht angebracht, sondern erscheint erst bei der Ver- gleichung mit der Ephemeride in der Columne »Beobachtung— Rechnung« berücksichtigt. In der Columne »Zeit der Beobachtung« ist die von Aberration befreite Beobachtungszeit in mittlerer BerlinerZeit angeführt. Die Beobachtungen, welche ausgeschlossen wurden, sind in Klammern gesetzt. Überblickt man die Vergleichung der Beobachtungsresultate mit der Ephemeride, so zeigt sich, wenn man von der Beobachtung in Tacubaya absieht, wie schon früher bemerkt, eine bei Kometen selten vorkommende Übereinstimmung der Beobachtungen. Ich habe die Ephemeridencorrection durch die Formel lE-a + hif—T)+c(t—Tf+ . . . ohne über die zweite Potenz der Zeit hinauszugehen, weil die Ephemeride dem Laufe des Kometen ziemlich genau sich anschmiegt, darzustellen versucht, und fand nach der Methode der kleinsten Quadrate für die Rectascensionen : A£ = +0? 188— 0?01 146(/-r)-0?0003744(/- Tf » Declinationen: A£=+2H1 +0'0291 (/-J) -0^00 1762 (/-J)^ in welchen Ausdrücken 7= December 14-5 zu setzen ist und t das Beobachtungsdatum bedeutet. Die damit für die einzelnen Beobachtungen berechneten und an die ursprünglich übrigbleibenden Fehler angebrachten Correctionen der Ephemeride lassen noch folgende Fehler in den Beobachtungen, welche nicht ausgeschlossen wurden, übrig: ' Dupl. , seqii. austr. 174 Rudolf Spitäler O vD C/: '-J C <-n 4* Oj O sO CiC-j C-U» -f^ Oj S^ ^ ^^^ l^^^^^l^?^?2|:^ |?^^e I ^^ -1 >r OS —.--'0 P n P fD ui 3 t/1 3 K5 C N " C N C 3 p P 3 p D 3 3 U) E/1 « C . T- P ^ er O OC^a --a --J -»J O- OJ •4^ OO Oi M N OOvO^ OOQOOOCO 00«»4 •^.•-J -4 C^ C^ C- O^ C- 4^ -f» 4^ 4^ O^ O^ o er •^ M Ln U) 4=^ vO OOUi t/l tyi Oj 4^ Ol O-l Vi 4^ O --4 4^ OCO "^ OC*^ "^ OOOCOvOO 4^vO'-0 00--l\0 0 0'OOOU O *-J *-! C- C^ C^ WM »- Oj »-• Oj Oj Oj ^JI 00»-«4^Ln OO M-^*-4-^ O Ui 4- 4* 4» 4^ 4^ 4- -/"jt./n<-nLnLnLnLnL/it./iOn ^J^'J^<-nLn'-n'J^'J^L^I>^O^LnO^LnL^^',nL^^J^(./^ Cr» Cn U W M tJ Oj Oj Oj Oj C»J (-P ^-t t^ *-" I , I Oi4^(^4^'4kUi(vi'f^'—Ln4- Oj Cn ^ 4>.UTLnOj4'tO-^ ■-4^4^4i4-'-OJOj4»''-'»-'MMWMMtOtO i- — C^C^ I-.-KJ oi^C" -^ IJ 0^M'OLnC^4i.Oii-i-0'0'-'v04^*^-^O 0'-*N4»'^J''^C^-^OOW4^*^vOOO^"^^ Cr ^^ , .. >■. . .•... • •v> > CO H- M OOUi 4* Cn COJ -»4 OJ O 00\O -^ -^ '-' O J OOj O C'OjvOOj4»OjOj*^4^ '-' OOOJ O^ OJ •-• c^ II II +1+ I l+llll IIIIIIIIIII1+IMII1IIII+1IIMI++ 00 00 I ° I 00000 000000000000 000000000000000000 00 CnOjUiOjLnUn O^^t-^i i->^Oj Oj to t04^LnOJ ■- tOOJ t04^ i-i <-* ■ N !-■ -> 00O*^vO4*'4^ C^M 00 \D yO \0 OOJ OO-OOJ-J C^MOJ OOi to Cr» <-n ty\ Oj Oj Ui Oj 4» G^ DO tO + + + + + + + +++ + + + ++ + + + + + + + + + + ++ + + + + + + + + + + + + + + + 4++ + Oj4^ 4^ 4>4k4> 4^ 4>'4^ 4>.4i>>4.4^4k OjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjCo OjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOjOj O. Oj 00 O 000 O 00 00000 (XCOOOOOOOOOCOCOODOOOOOO 0000Ci00000*^'^'^"^-^-^-^**4-^'^-^^4'^ OJt^ o Lni-> tO|IOIOM|tO[MtO ■-•>->>-.» Ln4'4^OjOjOjOjOJMt0>->M CnLn(^<_M4>.4-4>4^4^tOMtOtOOjOj «viO tfi lt/i<^4» 14^ l4».M vOCOj-tCO C-^^CvOCCOJ^OcnNC^OJ vO4^4»OjOjC«4»-4^4^O0-JC~Cni^4»WNl- -J-^ 4*M M^M 4- M OJi-OJCn MiM4^M«-Oi4ktH WOJtOLnMh-t.nJi.'-'CnOj-iOJMl'JUiUi— 10 OOO- C^ -^"--^ 4^ y^vO U.'OC^OOO'^UivON COUi — vOOO^MOJ \O^J000"^0004^^JCfi04i»O0'-N»0--J wen C"\0 Oj OOOj O -4Cn OOvOO'-'O 4^M0000vO00OC^4^vO4^«-4 CnO^OOCOjO'-'C'OOWO-OOt-nO-O'-'CnW OjOj + + + ++ I I I ++ + + + ++ + + + + + + + + + + ++ + + + + + + + + + I + + + + + ++ + •-'-' O I 000 1 O I OW «OjOjWOj i-'N4i.wOjWOOj'-'>-'OW OWWOj4*OWWOjOw»-iOOjW4-4*'vi OjOj OOj 4- Oj«-M ^ 4»'M MW4>'04^Oj0O'*-1O>-'OjOjOJ — 0-OJ<-fi-vi»^ O'N WWWtOtJMWWWWWWt.JW •- ■- «H- H--..-i-"-H-.-.i-.Mi-. — i-. — wi-,i-ii- 4ä'0- OOOOOOOOO-* «iMWOji-i U«'-'<-nC~CCC000:o4i-0'^ OjOj«-JWOJOjOJ--4Oj4*4^4^4^4^i-nO-0CC' ^O c^ c« < Z fD O "* ~ O IN ra tl "^ w >-• O C«*^ -I ~-I ■^ o- U) W O^CC^CC"^! CO0Ci*'4**J N OC Cn'*JC^^i-«4-OjC'<-'>*^ N 4^ -^ O Oj «^I 4* O-J ^J — Oj Oj 00 C— O^UiOC-OC'-n4'vO OJVi CvO©-0 CCOj C"4- --4* •^ -t Oi04^0C^0C0jC^0 0j Oj Oj W OJ « « o ^ 4- to W Oj W w •vj Oj 0 cn ■^ Oj C^*-I %C :0Q*-4 -^-J"- 4..4^*^Uj C*^CnOj W4* OOaOi COO-O^OOi ^ \C r«WOjOOWv£)(<>4>OU)OOJ4^>->WOjW o^c- + +II +I1II4+ + 4+ + + + +I+4- o o 00000 000000000000 ++++++++++ o~oooooooo ■+ I I + + + + 0000000 1 + o o Ln Oj ^J 00<^ vOxOLnvl^ ^ tO O^J O C^C" — O er + , ++ I W I 4^ Oj «^ 1 + + 1 cc O ) ++++ ++++ to 10 O <-/i ^O ►■ Oj ^a I + + + + + + + O wen CCenW to CW en W M A + + +1+ + +I i+,U + + +i + i O CO — >- '-' 04^ N<-nsO ^O- O 03N4»'4i + O Ol Ol M --I • vOvD COi^-^J c*Uityi"^^l O-^ Bahnbestimmnng des Kometen 1890 VII. 175 Nr. I 2 3 4 5 6 7 S 9 lo 1 1 12 ■3 14 IS i6 Beob.-Rechn. cos 6 iiai rfä Beob.-Rechn. cos 0 da\ di Nr. — o?og — 0-27 — o"o6 + 0-29 + O-09 + 0-43 -o'43 -|-o'o6 — O' I I + 0-62 + 0 40 + 0- 14 + 0-24 — O" IG -I-5-0 -0-3 -6-0 r2-5 -3'9 -(-6-8 -1-4 ^ I'4 -0-6 r3-(' -4-5 -6-6 -'•5 -0-3 — o-.^ 17 -|-o?i4 -3'3 18 — o'07 -+7-5 19 — + 4-0 20 — 0' 19 -1-7 21 — 0"0I h5-9 22 -o-o8 + 0-4 23 —0-40 + 0-I 24 — o-o6 + 3-4 25 —006 + 6-4 26 — 0-20 4-2-9 27 +0-29 — 0 I 28 — o'o6 -3-3 29 4-O-I0 -t-i-8 30 -0-15 -0-8 31 o-oo i-G-I 32 — 0-07 + 3-5 33 34 35 3Ö 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 Beob.- Rechn. cos S da di — o?69 + fA -0-37 + 2-7 -017 + 8-3 (-0-66) — + 0 45 -4-4 -0-39 -2-S + 0-J3 + 0-5 H o'23 — 2-0 4-0-22 -g-9 — 0-26 + 1-7 + 028 + 3-0 -rO-o5 + I-0 Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Anzahl der zur Verwendung gelangten Beob- achtungen, sowie über deren Fehler und durchschnittliche Genauigkeit. Rectasc. Declin. Zahl der Beobachtungen > > positiven Fehler . » » negativen Fehler . » » o -Fehler .... Numerische Summe der Fehler Summe der Fehlerquadrate Maass der Präcission . . Mittlerer Fehler Wahrscheinlicher Fehler . 40 17 22 I 8555 2?89 2-5965 0?272 o?i84 42 23 '9 o 139-6 73Ö-5 0-1668 4^24 2-86 Die Vertheilung der Fehler nach ihrer absoluten Grösse zeigt die nachstehende Übersicht. In der Columne »Rechnung« sind die aus dem Maasse der Präcission berechneten Werthe angeführt: Fehlercrrenzen Beob. Rechn. >o— o?l • I— O 2 ■2-0-3 ■3 — o'4 4-0-5 ■5 — 0-6 '6— 0-7 14 II • lO' T 5' Fehlergrenzen Beob. - 4 - 5 - 6 - 7 - S S - 9 9 —10 10 7 5 6 3 3 4 2 I I Rechn. 7-g 7-4 6-6 5-0 4 5 3'4 2-4 l'7 I - 1 0-7 Da der Komet, wenn man von den vereinzelten Beobachtungen in Algier, Dresden, Kopenhagen und Paris absieht, nur noch am Mount Hamilton, in Nizza, Strassburg und Wien, u. zw. überall nur von einem Beobachter beobachtet wurde, schien es mir von Interesse, zu untersuchen, wie sich uie Fehler und Genauigkeiten dieser Beobachtungen, gesondert betrachtet, darstellen. Es ergab sich: Maass der Präcission . Mittlerer Fehler .... Wahrscheinlicher Fehler Mount Hamilton Rectasc. Declin. 3-438 o?2o6 0M39 0-174 4-05 2-73 Nizza Rectasc. Declin. 2-216 05319 05215 0-337 2' 10 1-41 Strassburg Rectasc. Declin. 2-328 05304 05205 0-22I 3^19 2-15 Wien Rectasc. Declin. 2-466 0528Ö 05193 o- 129 5'47 3-69 176 Rudolf Spitäler, Es zeigen, obwolil für eine derartige Untersuchung die Anzalil der Beobachtungen viel zu gering ist, alle 4 Stationen eine grosse Übereinstimmung in Bezug auf die Genauigkeit der Beobachtungen. Systema- tische Correctionen Hessen sich nicht ableiten und scheinen auch nur ganz untergeordneter Natur zu sein. Wählt man, als fast \'on selbst sich aufdrängend, fi^ir die Normalorte die Zeiten November 16' 7, December 6-5 December 12-5, DecemberSrö, Januar 9-5, Januar 27-264051 und Februar 4-302037, so ergeben die obenstehenden Formeln für die ersten 5 Normalorte die in der folgenden Übersicht unter »Formel« angeführten Ephemeriden -Correctionen, während durch einfaches Mittelnehmen innerhalb der in Gruppen abgetheilten Beobachtungen die unter »Mittel« angeführten Correctionen erhalten werden. Normalort November December Januar 16-7 6-s I2-S 31-5 Rectascension Formel Mittel tO?22 T o 26 + 0-2I — o- I I -0-36 -|-o?04 4-0-35 -ho-i6 — 0-40 — 0-31 Declination Formel Mittel + 0-3 h2-i + 2-4 + 2-4 -t-2-O -H2'6 -t-i-8 4-4-0 -f 4-6 + 1-6 Benützt man zur Herstellung der Normalorte die unter »Mittel« angeführten Correctionen, so erhält man die folgenden 5, beziehungsweise 7 Normalorte, bezogen auf das Äquinoctium 1890-0: Rectascension 1890 Nov. 10-7 II. 1890 Dec. 6-5 111. 1S90 Dec. 12 5 IV. 1890 Dec. 3'-S 1S91 Jan. 9-5 VI. i8gi Jan. 27-26. . Vll. 1891 Febr. 4-30... Rectasc. nach Ephem. . Ephem.-Corr. ( - . ATJ) ^cot 0 / Red. auf 1890-0 . . . Normalort 8i°49' 4'76 78°2i'49'S9 t76°S8'36'49 73°3o'36'8o I 72°57' 4-93 74°26'ii'23 76° 8'i9'77 + 0-72 + 664 I + 3-07 — 7 86 : — 0 II +30-75 1-52-80 -30-70 l -35'SS ! -37-42 -42-10 I -44-12 -47-85 ' -49-35 81 4834-78 I 7S 21 20-38 ' 76 58 2-14 732946-84^725614-701742554-13 76 823-22 Declination 1. j II. 1890 Nov. } 1890 Dec. 10-7 I 6-5 III. IV. V. VI. VII. S90 Dec. 1890 Dec. 1891 Jan, 1S91 Jan. 1S91 Febi I2-S z^-i 95 27-26. . . 4-30.. Declin. nach Ephem. Ephem.-Corr. (A£) Red. auf 1890-0 . Normalort ... -|-33°37'35''59 -l-37°45'43'ioj-(-38°39'59-20+4O°i4'3''77 +4o°24'5o"35 +40°io'46- 12 H-39°55'52-4 + 2-60| 4- 1-801 +4-00 -(-4-00, -t- i-öo — i7-9oj — 2 -So — 3-651 — 4-4ii — 4-78 —6-02, — 6-49 — 6-88 — 6-79 -1-33 3734-54-^-37 45 40-49 -I-3S 3958-42+40 142-35+40 2445-46+40 1021-34+39 5542 82 Die Normalorte VI und VII beruhen nur auf je einer \-on mir angestellten Beobachtung. Der Komet war um diese Zeit äusserst schwach, auch waren die umstände der Beobachtung derartige, dass diese Orte den anderen 5 Normalorten an Genauigl-ceit zurückstehen. Ich habe sie deshalb \-on der definitiven Bahnbestimmung ausgeschlossen. Wie sie durch die definitiven Elemente dargestellt werden, wird weiter unten gezeigt werden. Mit den bereits angeführten Tennan t'schen Elementen habe ich die Differentialquotienten der geocen- trischen Orte und dann die (.'orrectioncn dieser Elemente berechnet. Es ergab sich das folgende verbesserte System: 7= 1890 October 26-20123 m. Z. Berlin, f ;:'= 60° 10' 8'2 i •Äquator ü' = H) 30 18-0 , Äqu. 1890-0 ' /' = 33 42 21-6 ' 'f = 28 11 33-4 [j.= 554-7379 logß = 0-537279 Balnibcsf/iiniiimg des Koiiic/ci! 1S90 VII. 177 und nachstehende Darstellung der Normalortj nach der directen Rechnung: Nomialort I 1! 111 I\' V ( cos 3 Ja: — 1"9 +45-4 +3'-2 —1-4 -0"2 Beob.-Rechn. ', ( do: +3-4 +0-3 +1-4 +2-3 —0-3. Da aber die Correctionen der Elemente für die differentielle Rechnung sich zu gross ergaben und auch die Darstellung der Normalorte auf differentiellem und directem Wege grössere Unterschiede zeigte, als die Genauigkeit der Rechnung es gestattete, in Folge dessen eine wiederholte Verbesserung nothvvendig gewesen wäre, rechnete ich mit 6 stelligen Logarithmen unter Zugrundelegung des I., III. und V. Normal- ortes eine neue Bahn, welche folgende Elemente lieferte: r= 1890 October 26-55943 m. Z. Berlin. frt = 58°24' 9'4| i 7t' =60° 19 '43- 6 1 Ekliptik , Äzr: 45 4 53-0 Äqu. 1890-0 ü,' - 16 28 23-9 Äquator ' /=: 12 50 6-3 ' ' /'= 33 41 31-6 ' 'S = 28° 7' 6-6 [j. = 556" 7675 log<;z r= 0-536222 t/= 6-3728 Jahre. Mit diesen Elementen, welche die Normalorte folgendermassen darstellen: Normalurt I II 111 IV V (cosoJa: — 0'8 +1-3 +0"4 — 2-4 —1-3 Beob.-Rechn. <, ,, ^ „ . , ^ , ^ ^ ^ ^ ( dZ: —0-2 —1-4 +0-4 -t-0-9 —0-5, wurden auf's Neue die Differentialquotienten berechnet und, da diese Elemente auch schon hinlänglich genau sind, dieselben der Berechnung der Störungsbeträge zu Grunde gelegt. Obwohl sich der Komet während der Zeit seiner Sichtbarkeit keinem der grossen Planeten so weit genähert hat, dass er bedeutendere Störungen erlitten hätte, habe ich die Störungsrechnung doch auf Venus, Erde -H Mond, Mars, Jupiter und Saturn ausgedehnt, und dieselben nach der Encke'schen Methode für die Zeit vom 12. November 1890 bis 10. Februar 1891 durchgeführt. Der Komet blieb während dieser Zeit ent- fernt von : Venus .... 1 • 14 bis 1-99 Erdbahnhalbmesser Erde 0-88 » 1-38 Mars 1-92 >■ 2-05 Jupiter ... 5-92 >. 6-72 Saturn. .. 8-43 » 9-62 Für die Massen der störenden Planeten wurden folgende Werthe angenommen : Venus ^ = 401839 Erde + Mond ■■ ■ ~ = 355499 Mars ^ = 3093500 (A. Hall) Jupiter — = 1047-568 (Bessel-Schur) Saturn - = 3501 -6 (Bessel). Die Störungen wurden von 10 zu 10 Tagen gerechnet und ergaben folgende Werthe für die Störungen der rechtwinkeligen Ekliptikalcoordinaten, ausgedrückt in Einheiten der 7. Decimalstelle: Denkschriften der matliem.-n.itiirw. Ol. LXIV, E !. 23 178 Kiidol f Spitiü er dv- 890 Nox'emher 12 —5 ■ 88 —3-03 —0-37 22 —5-64 -3-05 —0-48 Decemher 2 —5-28 —2 • 99 —0-58 » 12 —4-93 — 2--81 —0-63 » 2') — 4-Gl 2-45 —0-67 891 Januar 1 . —4-08 — 1-97 —0-67 11 . —3-62 — 1-40 —0-64 » 21 — 3 -20 —0-73 —0-61 ■f> 31 . —302 0 ■ 00 —0 • 58 Februar 10 —2-87 -fO-73 —0 • 5() Als Osculationsepoche wurde 1890 December 27-0 gewählt und es lieferte die Integration rt + j-zr \ /(.v)J.v^ ) die folgenden Ekliptikal- (i ■/), 0. beziehungsweise Aquatorstörungen (!'. r/. C')- ausgedrückt in Einheiten der 7. Decimalstelle: (■(. •5 S •1 ? ■l' C 1890 November 12 —50-01 -27-51 — 6-27 -22-74 — 16 70 » 22 — 29-55 -16-23 — 3-92 — 13-33 — 10 OG December 2 — 14-72 — 8-00 — 2-05 — 6-52 — 5 06 j> 12 — 5-17 - 2-74 — 0-75 2-2! — 1 78 >^ 22 — 0-55 — 0-28 — 0-09 — 0-22 — 0 19 1891 Januar 1 — 0-53 — 0-26 -0-09 — 0-20 — 0 18 » 11 — 4-59 — 2-21 — 0-75 — 1-73 — 1 57 3& 21 — 12-28 — 5 '54 -2-06 — 4-26 — 4 10 » 31 —23-24 — 9-60 — 3-98 — 7-23 — 7 47 Februar 10 . -37-24 — 13-66 — 6-48 - 9-95 — 11 38 Für die Zeiten der Normalorte ergeben sich daraus nachfolgende Störungsbeträge in den rechtwinke- ligen Äquatorcoordinaten in Einheiten der 7. Decimalstelle: Normalort £' I. . — 39-70 II. . — 9-81 III. — 4-85 IV. . -- 0-53 V. . — 3-75 VI. . — 18-77 VII. . -28-91 •n 1 8 • 0 1 4-29 2-07 0-20 1-42 6-11 8-47 -13-40 -- 3-38 — 1-67 — 0-18 — 1-29 — 6-12 — 9- 10 Der Einfluss dieser Störungsbeträge auf die geocentrischen Coordinaten ist so gering, dass er nicht direct zu rechnen nothwendig war; derselbe wurde einfach durch Verbindung dieser Werthe mit den Sonnencoordinaten in Rechnung gebracht. Mit Rücksicht auf die Störungen werden die Normalorte mit den zuletzt angeführten Elementen folgendermassen dargestellt: Bahiibesti III III Ulli,' des Kometen 1S90 VII. 179 Beob.-Rechn. Normalort I II III IV V cosoJa; — 1 ■ 18 4-0-62 +0''05 —2-02 — 0'62 J8: — 0-82 —1-30 +0-27 +0-64 —0-75 Die Summe der Fehlerquadrate [vv] beträgt 9 '65. Durch die weiteren Rechnungen sollen nun diese Fehler durch Variation der Elemente auf ein Mini- mum gebracht, und die wahrscheinlichste Bahn des Kometen ermittelt werden. .Schon die ersten Bahnbestimmungen des Kometen, noch deutlicher aber die genaueren Bahnen von mir, Hind und Tennant zeigten, dass man die Elemente innerhalb verhältnissmässig weiter Grenzen variiren kann, ohne auf eine gute Darstellung de^ Beobachtungen verzichten zu müssen. Das für diesen Fall von Prof. v. Oppolzer empfohlene Verfahren (Lehrbuch zur Bahnbestimmung der Kometen und Pla- neten, Bd. II, S. 428 ff.), und zwar insbesondere die Bestimmung der Grenzwerthe, innerhalb welcher die Elemente variirt werden können, ohne mit den Beobachtungen in Widerspruch zu gelangen, hätte sich sicherlich bei diesem Kometen ebensogut bewährt, wie es Dr. S. Oppenheim bei der Bahnbestimmung des Kometen 1886 IV (Brooks) ' gute Dienste geleistet hat, wenn die Unsicherheit sich nicht auf vier Elemente erstrecken und die scheinbare Bahn des Kometen sich nicht zu weit von einem grössten Kreise entfernen würde, den man als Fundamentalebene zu wählen hat, um die Bahn schon im Vorhinein den Beobachtungen möglichst anzuschmiegen. Das beobachtete Bahnstück des vorliegenden Kometen stellt aber eine sogenannte Schlinge dar, für welche sich keine geeignete Fundamentalebene finden lässt, um der genannten Forderung zu entsprechen. Es ist mir nicht gelungen, befriedigende Resultate zu erzielen, wenngleich die grossen Vorzüge der Methode für normale Verhältnisse in diesen Rechnungen sich deut- lich documentirten. Ich kehrte daher auf den gewöhnlichen Weg der Bahnverbesserung zurück. Die Berechnung der Differentialformeln lieferte für die ersten fünf Normalorte folgende 10 Bedingungs- gleichungen, von denen die ersten fünf den Rectascensionen, die folgenden fünf den Declinationen ange- hören : 9-47927,, sin /'Jo' -4-9-57938,, J/'+0-76708 JM4-0-24990 t/cp-f- 0-27923 c/k'+2-39640 J;j. = 0 ■ 07 1 88„ 9 ■ 56558,, 9-57710,, 9-59370,, 9-59757,, 0-10811,, 0-02223,, 9-98435,, 9-8214I,, 9-71622 9 - 69032,, 9-71623,, 9-75157,, 9 - 74205,, 0-20251 0-25405 0-25804 0-24281 0.22567 0-78560 0-77976 0-72947 0-69429 0-11628 0-18078 0-20433 0-23898 0-22603 0-30555 0-30758 0-28986 0-27857 9-73737 9-97407 0-01829 0 ■ 08506 0-08405 0-30509 0-30070 0-25395 0-22088 9-63367 9-72509 9-75582 9-80853 9-80317 2-433S2 2-42962 2 - 39486 2-37746 1-89102 2-12542 2-16876 2-23140 2-22866 = 9-79239 = 8-69897 = 0-30535,, = 9-79239, = 9-91381,, = 0-11394,, = 9-43136 = 9-80618 = 9 - 87506 , Die angeführten Änderungen der äquatorealen Elemente sind in Bogenmass und die Coefficienten als Logarithmen angesetzt. Zur Herstellung der Homogenität der Coefficienten wurden folgende Substitu- tionen eingeführt : .v = 0-10811 sin/' Jft' y — 0-25804 J/' z = 0-78560 dNL t — 0- 30758 ^tp u — 0 - 30509 d-!^ w = 2-43332t/[j. log der Fehlereinheit 0 - 30535. Publicationeii der v. K ul'fn er 'scheu Sternwarte in Wien (Ottakring), Bd. II. 23' 180 Riiddlf Sp i liiU'f, lind damit den Bedingungsgleichungen die Form gegeben: 9 -37 116, A--f 9-32134 i-+9 ■9814S;; + 9- 94232 / + 9- 97414 // + 9 -96308 /r 9-45747,, 9 •46899,, 9-48559,, 9-48946, 0-00000,, 9-91412,, 9-87624,, 9-71330,, 9-60811 9-43228,, 9-45819,, 9-49353,, 9-48401,, 9-94447 9-99601 0-00000 9-98477 9 - 96763 0-00000 9-99416 9-94387 9 ■ 90869 9 ■ 33068 9-39518 9-41873 9 ■ 45338 9-44043 9-99797 0 • 00000 9-98228 9 - 97099 9-42979 9 - 66649 9 ■ 7 1 07 1 9-77748 9-77647 0 00000 9-99561 9 - 94886 9-91579 9-32858 9-42000 9-45073 9-50344 9 • 49808 0-00000 9-99630 9-96154 9-94414 9-45770 9-69210 9 ■ 73544 9 • 79808 9-79534 = 9- 76653,, = 9-48704 =- 8 - 39362 = 0-00000,, = 9-48704,, = 9-60846,, = 9-80859,, = 9-12601 = 9-50083 = 9-56971, aus denen die folgenden Normalgleichungen hervorgehen (Coeff. Numeri): 3-08347 .r^2-9I973_r~-2- 19521 r— 2-95611 / — 2-25949 h— 3-02344 jy= 1-26303 —2-91973,r +4-93951,r-004856c + l -01912 /+0-05007 ?/ + 1- 16884 w= —0-46256 — 2 • 1 952 1 .r — 0 - 04856.y 4- 4 • 65366 r + 5 - 065 1 0 / + 4 ■ 69058 »+ 5 - 052 1 1 w = — 1 ■ 58000 —2-95611 X + 1 -0191 2_i' +5- 06510 ^■-!-5- 82 165/ +5- 13770 »+5-82643«'= —1-79964 — 2- 25949 .r +0-05007^ + 4- 69058 2 +5- 13770/ +4- 73146?/ +5 -12568 w= —1-59464 — 3-02344.T + 1 ■ 16884ji'+5-05211 s +5-82643 / +5- 12568 « +5-84210 w = —1-78349 Ein Blick auf die Bedingungsgleichungen, besonders in ihrer homogenen Gestalt, zeigt sofort das nahe proportionale Verhältniss der mittleren Anomalie {M^, beziehungsweise z) und des Perihelabstandes {■a', bez. h) einerseits, sowie der mittleren täglichen Bewegung ([a, bez. w) und der Excentricität ('f, bez. /) anderseits, das heisst, es kann eine .^\nderung der mittleren Anomalie durch eine entsprechende Änderung des Perihelabstandes und eine Änderung der mittleren täglichen Bewegung durch eine entsprechende Änderung der Excentricität compensirt werden, ohne mit den Beobachtungen in Widerspruch zu gelangen. Es erklärt sich damit auch die verhältnissmässig gleich gute Darstellung der Beobachtungen durch die von einander ziemlich x-erschiedenen Elementensysteme. Lieut.-Gen. Tenriant sprach auch seine Ver- wunderung aus, dass unter diesen Umständen trotzdem so gut übereinstimmende Elemente bei den ersten Bahnbestimmungen erhalten wurden. Die Auflösung der Normalgleichungen ist unter derartigen Verhältnissen unmöglich. Die für die Unbe- kannten bestimmenden Coefficienten werden so klein, dass an eine unabhängige Berechnung dieser vier Elemente nicht gedacht werden kann. Löst man die Normalgleichungen nur für die beiden ersten Unbekannten auf, so erhält man mit Rück- sicht auf die Homogenitätsfactoren und die Fehlereinheit sin /'Jft' und di' als Functionen der vier übrigen Unbekannten: smi'dSo' = 1 '■' 148 + 7''795J.1/„ + 2"744J'r + 2''585(/;r' + 363"3t/[j, di' = 0 • 376 + 3 - 296./.1/,, + 0 ■ 91 7 dz +1-07 1 0 - 27 d[>. ■1-357 —0 - 4452 dM„ — 0 • 354 7 J-f Hdlnibcsliiiiniiing des KoiucUn IS'.iO VII. 181 dl /i = +0 • 053 + 3 • 4380 dM^ + 1 • 5 II 7 c/'i + 1 ■ 1 788 d-' -'r 'JOli • 27 '■^~^' • , , r '■1'^ sich, dass ^— mit dM^, und — ~r mit ;j. nahezu gleichwerthig sind. Setzt man demnach 3dAL — d-J und O I d M^^zdrJ und 135<:/|i:=(/'i beruht, d M^,, d-', d\i. und d'^ beruhigt als gleich Null betrachten kann. Wie aber früher schon erwähnt wurde, kann innerhalb gewisser Grenzen eine Änderung des ;:' durch eine entsprechende entgegengesetzte Änderung des Mg und eine Änderung des jj, durch eine entsprechende entgegengesetzte Änderung des '.p compensirt werden, ohne die Güte der Darstellung der Normalorte zu schädigen. Compensirt man eine Änderung von dM„ dem Proportionalitätsfacto'- ungefähr entsprechend durch — 3^7i' und eine Änderung von d\}. durch — \8bd's, so stellt sich die Frage, wie gross die Ände- rungen sein dürfen, ohne dass die dadurch verursachten Fehler in den Normalorten eine gewisse Grösse überschreiten. Man erhält auf diese Weise aus den oben angeführten Fehlergleichungen, wenn man J.l/^, und — idrJ, sowie d[i. und — l35Jtp zusammenzieht: 0 ■ 0990 dM^ + 1 4 • 02 d\>. — —0 ' 69 1 — 0-0083 ^M„+ 4-58fl'[i.= +1-226 — 0-0319 JMn+ 1 - 30 t/[Ji.= +0-679 —0 - 0825 dM,, — 8-02 d[>. = — 1 • 357 -0- 1045 i/M„ — 1 1-07 d[i. ■=. +0-042 0 • 0984 J7lf„ + 1 • 8 1 t/jj. = + 0 - 053 0 ■ 03 1 6 dM^ + 0 ■ 92 d[). - —0 - 767 0 • 0044 dM„ +0-55 d[). := + 0 - 696 — 0 ■ 0769 dM^, -1-70 J[j. = +0 ■ 743 —0 - 1 043 c/il/u —2-91 d[>. — —0 • 785. 182 Rudolf Spitäler, Wenn man trotz der allem Anscheine nach grossen Sicherheit der Normalorte annimmt, dass jeder derselben mit einem Fehler von 5' behaftet ist, wir also die Fehlerquadratsumme der Normalorte gleich 250' setzen, so erhält man, wenn man die Coefficienten von J.1/, und d[). quadrirt und addirt, zur Bestim- mung letzterer beiden Unbekannten — von den rechts vom Gleichheitszeichen stehenden minimalen Feh- lern wollen wir bei dieser Betrachtung ganz absehen, da ihre Quadratsumme ohnehin nur 6 '53 beträgt — folgende Gleichung; 250" = 8-74896 JM„^ + 2 • 625 1 9 t^, welcher diu-ch die Annahme iJenÜKt wird : sinA' = 8-17551 dM„ cosN= 0-11363 J;j.. P'ür gleiche Werthe von A' ergeben sich Elementensj'steme gleicher Wahrscheinlichkeit, welche in den Normalorten die Fehlerquadratsumme von 250' übrig lassen. Für die speciellen Werthe 1) A^ = 0° und N=\80° erhält man dM^=zO, dTi — 0, t/|j.=i ±0-76979, J-f = =Fr43"92, 2) A^=90° und A^=270° t/jl/o = d=l '6-76, J;r=:=F3'20'27, d[}. = 0, dz — O, wo das obere Zeichen lür 0° und 90°, das untere für 180° und 270° gilt. Die Vertheilung der Fehler in den fünf Normalorten gestaltet sich mit diesen Änderungen der vier unsicheren Elemente folgendermassen (Dift'.-Rechnung) : Normalort : I. lt. III. IV. V. A'= 0° oberes i 1890-0. z— 9-744083 r. sin ( 43 51 17-6 + t')' In der nachstehenden Übersicht sind die vier Elementensysteme gleicher Wahrscheinlichkeit zusammen- gestellt, welche in den Normalorten die Fehlerquadratsumme 250' übrig lassen, und wohl die üussersten Grenzen angeben, innerhalb welcher man das wahrscheinlichste System variiren kann. N = 0° ,V=yO° N= 180° iV=270° V/o 3°16'10-40 3°17'17-16 3°16' 10-40 3° 15' 3 '64 Epoche 1890 Nov. 16- _/ 60 19 43-60 60 16 23-33 60 19 43-60 60 23 3-87i ä' 16 28 15-99 16 28 30-79 16 28 35-96 16 28 21-16 Äqual. u.Aquin. 1890- /' 33 41 26-42 33 41 37-57 33 41 37-54 33 41 26-39) 'f 28 5 22-68 28 7 6-60 28 8 50-52 28 7 6-60 1^ 557 '5373 556 '7675 555-9977 556 '7675 r 6 - 3640 5-3728 6-3817 6 - 3728 Jahre. Die beiden Beobachtungen des Kometen vom 27. Januar und 4. Februar 1891 werden durch die defini- tiven Elemente im Sinne Beob.-Rechn. folgendermassen dargestellt: cos 0 c/a do 1891 Januar 27. +1?31 — 14'0 Februar 4. -^l-75 -+-3-7. Leider war an diesen beiden Tagen der Komet schon äusserst schwach und stand neben helleren Sternen, die die Beobachtung ungemein erschwerten; besonders unsicher sind die Ueclinationen. Ich habe daher diese zwei Beobachtungen unberücksichtigt gelassen. Ein Vergleich der hier angeführten Fehler mit der Fehlerübersicht, welche aus den vier noch möglichen Systemen sich ergab lässt das wahrschein- lichste System mit A' im dritten Quadranten vermuthen Wiederkehr des Kometen im Jahre 1896. Vor der Berechnung der Äufsuchungsephemeride für die bevorstehende Erscheinung des Kometen, wozu die definitiven Elemente verwendet wurden, hätten die Störungen berechnet werden sollen, welche der Komet durch die grossen Planeten im Zeiträume 1891 — 1896 erlitt. Wie aber eine graphische Darstel- lung gezeigt hat, nähert sich derselbe innerhalb dieser Zeit keinem der grossen Planeten so weit, dass die Störungen nicht gegenüber der Unsicherheit, welche den Elementen anhaftet, sehr klein wären, und es konnten in Folge dessen diese Rechnungen vorläufig unterbleiben. Sollte aber der Komet bei der bevor- stehenden Wiederkehr nicht aufgefunden werden können, so kann er es um so weniger bei der darauffol- genden im Jahre 1903, bei welcher das Perihel in den Juli fällt, während seine günstigsten Sichtbarkeits- verhältnisse dann eintreten, wenn er in den Wintermonaten das Perihel erreicht. Bis zum Jahre 1909, wo 184 Ru dolf Spilalcr, das l'erihel auf Ende Dccemher tullt und der Komet daher wieder in günstige Sichtbaii'= 9-92784ÖV.sin( 63 33 54-6 + ?')^ ( 3 = 9-743957 r. sin (• 43 58 10-7 + t') Mit dem wahrscheinlichsten System erhält man nachfolgende .-Xufsuchungsephemeride, in welcher als Einheit der Helligkeit jene angenommen wiii-de, welche der Komet zur Zeit seiner Entdeckung hatte. Die Helligkeit bleibt während dieser Zeit fast constant, wenn nicht durch die Annäherung an die Sonne, was jedoch bei der Entfernung des Kometen von derselben und der geringen Excentricität der Bahn nicht wahrscheinlich ist, eine grössere Lichtentwicklung eintritt. Biiliiihcstininnniil des Knuictcii 1S90 \'II. 185 Die ans den vier Grenzelementcn für den Anfang und das Ende der Ephemeride sich ergehenden möglichen Abweichungen des Kometen von der Ephemeride, innerhalb welcher also der Komet zu suchen wäre, sind : A^=:90° iY= 180° Ar A? ' A(z AS Anfani Ende: iV=0° + 5"'48-ß -f43'3 + 4 35 -(3 +35-7 — 0" ?4 — r4 5>"45H —4P 8 4 29 '7 —34-3 —0 4-8 —0-7 Ephemeride für 12'' m. Z. Berlin. A^ = 270° -l-0"7?5 +\'b + 0 5-0 +0-7 1896 app. « app. 6 September i ,31,37m S5?9 -23° 34' 50' 2 37 4-9 -23 39 28 3 36 12-8 -23 43 50 4 35 19-7 -23 48 IS 5 34 25-6 -23 52 2,5 u ii 30-8 -23 56 20 7 32 35'' -24 ° 5 8 3' 38-7 -24 3 38 9 30 4i'7 -24 6 57 10 29 44" I -24 10 3 1 1 28 46 "0 -24 12 54 12 27 47"ö -24 15 31 13 26 48-9 -24 17 54 14 25 49'9 -24 20 I '5 24 50-8 -24 21 52 16 23 S17 -24 23 27 17 22 52-6 -24 24 45 18 21 53'5 -24 25 47 19 20 54-0 -24 2O 31 20 "9 55'9 -24 26 58 21 18 57-6 -24 27 7 22 17 59 8 -24 26 59 23 17 2-4 -24 26 32 24 lO S-6 -24 25 47 25 15 9-5 -24 24 44 26 14 i3'7 -24 23 23 27 13 i9'6 -24 21 43 28 12 26*0 -24 19 45 29 1 1 33'4 -24 17 28 30 10 4i'7 -24 14 52 Octobor I 9 51-2 -24 II 58 2 9 1-8 -24 8 45 3 S i3"7 — 24 5 14 4 7 26'9 -24 I 24 s 6 41-6 -23 57 15 6 5 57-7 -23 52 48 7 5 15-3 -23 48 3 S 4 34-5 -23 43 0 9 3 55'3 -23 37 39 10 3 17-7 -23 32 0 1 1 2 41-9 -23 26 4 12 2 7'9 -23 19 so 13 I 35-7 -23 13 20 14 I 5'3 -23 ö Z3 '5 0 3Ö-7 — 22 59 30 16 23 0 lO'O — 22 S2 II 17 22 59 45-3 — 22 44 36 iS 59 22-5 — 22 3(^ 45 19 59 1-6 — 22 28 39 20 58 42-7 — 22 20 18 21 58 25-8 — 22 1 1 42 22 58 IO-9 — 22 2 52 -3 57 57-9 — 21 53 48 24 57 4Ö-9 — 21 44 31 25 57 3S-0 — 21 35 0 2Ö 57 3I-0 — 21 25 16 27 57 2b- 1 — 21 IS 19 28 22 57 23-2 — 21 5 9 logr 0-3806 0-3771 0-373Ö 0-3701 0-3666 0-3631 0-359S 0-3560 0-3525 0-3490 o'3455 0-3420 0-33SÖ 0-3351 0-3317 log p I Hell. o 13Ö3 0-1346 0-1339 0-I344 o- 1360 0-1386 o- 1420 o- 1463 0-1513 0-1569 o- 1630 0-1552 0-I48S 0-24 0-1435 0-25 o 1393 0-26 o- 27 0-28 0-28 0-28 0-29 o- 29 0-29 0-29 0-29 0-2S 0-28 DcnUschnflün der muthcm.-nalurw. Cl. LXIV. BJ. 24 18(i Rudolf Spitäler, Bahnbcsthnninug des KomcLn 1S90 VII. 1896 October November 29 3° 31 I 2 3 4 S 6 7 app. a 22'>57"'22?4 57 23-5 57 57 57 57 57 58 58 58 59 26 "7 3i"9 39' I 48-4 59-6 I2'7 27-8 44-9 40 app. 0 — 20°54' 46" -20 44 -20 33 -20 22 -20 :i -19 -19 -19 -19 -19 -19 10 24 26 :i i6 59 55 48 24 36 42 24 49 12 46 log r 0-3283 03249 0-3215 logp 0' 1696 o 17Ü5 0-1837 Hell. 0-28 o- 27 o- 27 187 DIE GRAVITATIONS-CONSTANTE, DIE MASSE UND MITTLERE DICHTE DER ERDE NACH EINER NEUEN EXPERIMENTELLEN BESTIMMUNG VON Dr. PHIL, et theol. CARL BRAUN, S. J. IN M.MilASClIEIN L\ BÖHMEN. (VORGELEGT IX DER SITZUNG AM 11. JUNI 189G.) Vorwort. Die folgende .Arbeit wurde von mir unternommen, hauptsächlich weil ich durch Schwerhörigkeit verhindert wurde, meine frühere Thätigl- Fadenkreuze« erblickt. Die Messingplatte L kann auf der Zinkplatte Z' ein wenig verschoben und die Stellung an zwei Nonien genau abgelesen werden, so dass eine genaue >Focussirung« geschehen kann. Da bei diesen Vorgängen das Tageslicht 12 mal reflectirt und an 48 Glas- flächen gebrochen wird und einen Weg von ca. 18 cm durch Glas gehen muss, war ich sehr in Sorgen, dass das Licht zu stark abgeschwächt werden würde. Allein ich fand, dass selbst an nur massig hellen Tagen das Tageslicht vollkommen ausreicht, um eine sehr helle scharfe Ablesung zu gestatten. Für die sehr trüben und kurzen Wintertage habe ich aber noch eine Vorrichtung construirt, bei welcher mittelst eines anderen Einlassspiegels das Licht einer ca. 2 5 m entfernten Petroleumlampe (ö Kerzen stark) in die- selbe Bahn eingeführt werden kann. Die Beleuchtung ist dann noch viel intensiver und überraschend schön. Die Scala (s") selbst besteht aus eingeritzten Strichen. Ich besitze ein hiefür recht geeignetes kleines Theilmaschinchen, welches vortreffliche Glasscalen herzustellen gestattet, mit einer Genauigkeit, welche 192 Carl Dran ii , II. a. sicher über '/aoo """ hinausgeht. Ich stellte die Scala so her, dass 1 ptus angenähert einer Ablenkung des Armes um O'OOl »radian« (wie man in England sagt), d. i. um ca. 3'437 Bogenminuten entspricht. Diese Theilung schien mir zweckmässiger, als eine nach Graden und Minuten verlaufende, namentlich z. B. in Hinsicht auf die Reduction der Schwingungszeiten auf unendlich kleine Bogen. Doch traf ich den Werth nicht genau; derselbe ist vielmehr = ca. 3-46' (cf. inf. II. c. 7). Der Umfang der Scala ist für den Zweck ganz ausreichend. Die Mitte derselben bezeichnete ich mit .■60', und die Theilung reicht von 33 bis 90, umfasst also 57.3-46' oder 3°17'. Um sie noch zu erwei- tern, machte ich eben auf Scala I nicht ein Kreuz, sondern drei, im gegenseitigen Abstand von ca. 15 p. So kann mit X, noch bis ca. 105 ;i, und mit X^^, bis ca. 18/' beobachtet werden. DerUmfang beträgt sonach ca. 87/' =5°, und zwar für die Drehung des Wagearmes gerechnet, während der eigentliche Winkehverth der Scala das Doppelte, d. h. 10° beträgt. bj Nebenapparate und deren Verwendung. Eine Menge \"on Nebenapparaten, deren Herstellung zum Theil sehr zeitraubende mühsame Arbeiten erforderte, war nothwendig, theils um die Constanten des Apparates genau zu bestimmen, theils um die richtige Stellung einzelner Theile verificiren und die Abweichung von der normalen messen zu können. Fig. 1. ^S 1. Um die Distanz (AB) der beiden Massen (M) genau zu messen, construirte ich ein Instrument, welches als »'Optischer Stangenzirkel' bezeichnet werden könnte. Zwei passend gestal- tete Holzleisten (Fig. 1) sind mit zwei Reihen correspondirender Löcher versehen, und können mittelst durchgesteckter grosser »Holzschrauben« und darauf sitzender Muttern gegen einander gepresst werden. Zwischen denselben befinden sich zwei Paare kurzer Holzklötzchen oder »Backen«, deren jedes auf der inneren Seite einen genau ausge- drehten Kanal besitzt, in welchen ein kleines Ablesemikroskop eingelegt und fest- 1 — -' geschraubt werden kann. Das Ganze wird auf einer starken, geeignet befestigten Holz- leiste aufgelegt, die Holzbacken so gestellt und beides festgeschraubt, so dass in jedem Mikroskop einer von den beiden Drähten, welche die Massen tragen, scharf sichtbar ist. Diese Mikroskope hatte ich schon früher vom Mechaniker E. Hartmann (damals in Würzburg) bezogen. Sowohl das feste als das bewegliche Fadensystem besteht aus einem verticalen F'aden und einem 60° -Fadenkreuz. Der Schraubenkopf ist in 100 Theile getheilt, und nahezu 10 Umdrehungen gehen auf 1 mm. Es wurden nun beide beweg- lichen Fadenkreuze auf die linke (oder beide auf die rechte) Seite der Drähte eingestellt und der Stand der Schrauben notirt. Dann wurde die Vorrichtung von der Holzleiste los- geschraubt und auf einen etwas primitiven Comparator gelegt. Auf demselben wurde ein sehr guter Präcisions-Millimeterstab (den ich vor Jahren vom Mechaniker^Breithaupt in Cassel für ein Magnetometer hatte fertigen lassen) befestigt, und die Theile so verschoben und tl.xirt, dass die Scala in beiden Mikroskopen scharf erschien. Nun wurde in jedem Mikroskop die Schraube rückwärts gedreht, bis das Fadenkreuz auf den vorhergehen- den .Millimeterstrich zeigte, und dann vorwärts bis der folgende einspielte. Danach ist es dann leicht zu berechnen, welchem Sealentheil die ursprüngliche Stellung der Faden- kreuze entspricht, wodurch die Distanz AB bestimmt ist. Mehrfach wiederholte Messungen zeigten, dass man recht gut bis auf V;,,,,, mm genau messen kann. 2. Die Länge des Wagearmes, d. i. die Distanz ab der beiden Kugeln (;;/) wurde mit einem ganz ähn- lichen, aber kürzeren Instrument gemessen, bei welchem aber die beiden Schienen aus sehr starkem Eisen- blech hergestellt waren. Die Messungen 1 wurden ausgeführt, ohne die Glocke zu entfernen, deshalb mussten die Holz- schienen in der Mitte eine .Ausbauchung haben. Die Messungen 2 konnten nur nach .Abhebung der Glocke ■0-- t-O- -SZL Griivifii//(iiis-Co!!s/aii/c. .lA/.s'st' ////■ Wanderungen« macht. Die wichtigste derselben ist eine sehr langsame stets in gleichem Sinn verlaufende »Detorsion-, welche \-on Tammen «die Wanderung der ersten Art" genannt wird (Repert. d. Phys. Bd. 18; Jahrb. d. Erfind. Bd. 23, 1887). Dieses beständige Abweichen der Ruhelage gegen eine Seite der Scala hätte die ganze Arbeit in unerträglicher Weise erschwert, ja unmög- lich gemacht, wenn nicht eine eigene Vorrichtung gestatten würde, die Ruhelage auch unter der Glocke und im Vacuum mit .Sicherheit zu justiren. Bei einem kleinen Apparat könnte dieser Zweck in einfacherer Weise erreicht werden. Aber für diesen Apparat musste ich eine Arbeit darauf verwenden, welche mich ein \'iei-teljahr lang beschäftigte. Das mittlere von den drei oben iW.a; S.ö[189] erwähnten a.xialen Rohren reicht etwa bis zu ^0 cm über dem Glasteller und trägt daselbst einseitig eine starke, fast bis zur Wand der Glocke reichende Platte /' (s. Fig. 2 und im Grundriss Fig. 3), mit welcher es auf dem äusseren Rohr aufliegt. In dieser Platte ist eine Öffnung ausgedreht, in welcher das Räderwerk einer alten Cylinderuhr befestigt ist, mit dem Ziffer- blatt gegen unten. Aus diesem Uhrwerk ist die Unruhe, das Cylinderrad und die Feder entfernt. Statt des Cylinderrädchens wurde ein neuer Trieb eingesetzt mit einem längeren gegen oben vorstehenden Zapfen. Auf diesem ist eine kleine Hülse aufgesteckt, welche eine fast 4 cm lange Magnetnadel (i») trägt. Wenn diese gedreht wird, dann dreht sich auch — aber äusserst langsam — das Federhaus der Uhr. Nun ist an diesem Federhaus ein starker Trieb {T) gut centrisch angenietet, welcher gegen oben circa 12 mm empor- ragt. Anderseits ist das dritte der axialen Rohre mit einem grossen Zahnrad (R) versehen, und dieses hat mit jenem Trieb genau passenden Eingriff. Wird also ausserhalb der Glocke ein Magnet genähert und um eine (horizontale) Axe in Drehungen versetzt, so wird dadurch die Magnetnadel im Inneren gedreht, und folglich auch das grosse Zahnrad und das innerste Rohr, welches den Suspensionskopf trägt. Die Anzahl der Zähne des Triebes und des Rades wurde so gewählt, dass eine Bewegung des Minuten- zeigers um eine Minute, eine Drehung des Suspensionskopfes gerade um 0-001, d. i. 1 pars der Scala bewirkt. Man würde also die Magnetnadel fast 63000 Mal drehen müssen, bis der Torsionskopf nur eine Drehung vollziehen würde. An Kraft wird aber bekanntlich in demselben V'erhältniss gewonnen; und so kommt es, dass die geringe Kraft der Magnetnadel doch vollkommen hinreicht, um das Rad mit dem Sus- pensionskopf zu drehen. Die schwierige Arbeit ist vollkommen gelungen; und es ist nun sehr leicht, die Miltellage des Wage- armes beliebig zu justiren. Steht z. B. der Index .\'„ auf QA p anstatt QQ }\ so wird mittelst des äusseren Magnetes die Magnetnadel im Inneren so lange gedreht, bis der Minuten- (und Secunden-)Zeiger um 4 Minuten verstellt erscheinen (zwei kleine Spiegel machen diese Ablesung sehr leicht), dann wird nach- her ohne alles weitere Probiren und Nachhelfen, der Index .\„ genau auf pars (50 zur Ruhe kommen. Denkschriften der malhem.-naturw. Cr LX1\'. Bd. 2ö 194 Carl Braun . II. /7. Selbst bei grossen Correctionen um 20 bis 40 pars beträgt die Unsicherheit nur einen Bruchtheil von 1 pars. Merkwürdig ist aber, wie diese »Wanderung« auch nach Jahren noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Seit April 1890, da ich zum erstenmal evacuirte, bis Anfang 1895 hat dieselbe beständig stattgefunden, so dass dadurch nicht nur der Index ausserhalb der Scala gekommen wäre, sondern die ganze Länge der Scala mehr als Qmal wäre durchlaufen worden. Und noch immer ist diese Wanderung zu bemerken, so dass ich, wenn der Apparat einmal 2 bis 3 Monate ganz ruht, den Index X,, sicher bei 70;' finde, anstatt bei 60;;. 5. Um die Massen M und die Kugeln m genau in die gleiche Höhe zu bringen, construirte ich ein einfaches, aber zweckdienliches Kathetometer. An einer starken, mit drei klemmbaren Fussschrauben versehenen metallenen Platte {z in Fig. 2) wurde ein kräftiges, ca. 50 cm langes Messingrohr (a) befestigt. Auf diesem steckt mit strenger Reibung ein kurzes Rohr (b), mit einer randrirten Scheibe. Über diesem steckt leicht drehbar ein längeres Rohr (r), an welchem die Visirvorrichtung befestigt ist. Diese besteht aus einem reichlich 30 rw langen Rohr (/?), welches am Ocularende einen horizontalen Spalt und am fernen Ende ein liegendes Fadenkreuz trägt, und dessen Horizontaütät durch eine gut justirte Libelle con- trolirt und durch eine Schraube justirt werden kann. Auf c steht noch ein kurzes Rohr (d) mit einem tiefen Einschnitt, an dessen sehr schräger Seitenfläche ein Indexstrich eingerissen ist. Die Scala befindet sich an dem Rohr a. Dieses Instrument wird auf der sehr massiven Holzplanke (//,) von unten fest- geschraubt, welche ihrerseits durch eine sehr starke Schraube von unten an den Stein F befestigt wird. Da die Visuren nur auf kleine Distanzen (höchstens 60 cm) stattfinden, so kann bei mehrfach wiederholten Messungen eine Genauigkeit bis auf 0-2 mm sicher erreicht werden, was hinreichend ist. Die Messungen geschahen nun so: Es wurden die Höhen gemessen 1° von einem normalen Null- strich an der Wand, 2° vom oberen und unteren Rand der Massen. Daraus ergibt sich dann, ob die Mittel- punkte in gleicher Höhe stehen, und nöthigenfalls kann leicht justirt werden. Solche Messungen können an den Massen M und an den Schalen (p. 22 [206] zu jeder Zeit gemacht werden. Um aber auch die Kugeln m leicht messen zu können, ohne die Glocke abzuheben, wurden noch zwei kleine Hilfsvorrichtungen auf dem Glasteller aufgestellt, welche aus einem zu diesem genau senkrechten Spiegelstreifen mit aufliegender Millimeterscala bestehen. Visirt man nun z. B. den oberen Rand einer Kugel so, dass dieser mit seinem Spiegelbild coTncidirt, so gibt die Scala daneben sofort die Höhe dieses Randes über dem Glasteller an. Ebenso wird mit dem unteren Rand verfahren, und mittelst des Kathetometers war diese Scala schon vor- her mit dem Nullstrich an der Wand verglichen. Damit ist es dann leicht zu sehen, ob die Kugeln ;;/ in der richtigen Höhe sich befinden. Und diese Messung ist unabhängig von der Strahlenbrechung an der Glocke. Denn jene Visur, welche eine Kugel mit ihrem Spiegelbild verbindet, ist gänzlich unabhängig von jener Refraction. Ich hielt diese Vorrichtung für nothwendig, weil ich befürchtete, der fast 1 Meter lange feine Suspensionsdraht, welcher fast bis zur Festigkeitsgrenze belastet ist, könnte eine stärkere Dehnung erleiden. Ich habe indess nie eine bemerkenswerthe Dehnung wahrnehmen können, wenigstens während dieser späteren Jahre 1892 u. 1894. 6. Um die Excentrici tat des Centraldrahtes gegen das Centrum Z der Zinkscheibe bestimmen zu * können, dienten besondere V'orrichtungen. Zunächst wurde eine starke ca. 8cm breite Holzleiste {x in Fig. 2 u. 7) quer vor dem Apparat befestigt (mittelst sehr starker breiter Blechstreifen, welche zwischen zwei Muttern der Fussschrauben festgeklemmt wurden). Auf dieser Leiste gleitet ähnlich einer Reiss- schiene ein Stück _y aus starkem Zinkblech, in welchem ein zur Leiste senkrechtes Lineal (v in Fig. 7, Taf. II) verschiebbar ist. Am hinteren Ende desselben sind einige Indexstriche (/, /', /") und ein zum Visiren dienender Stift (e) angebracht, während am vorderen ein bogenförmiger Blechstreifen (n>) mit drei Diopterspalten (n, n', n") aufgesteckt ist. Man kann hiemit leicht visiren, sowohl auf den Centraldraht (F), als auf die Massen M (resp. auf Fäden mit Gewichten, welche statt der Massen eingehängt sind). Die jedesmalige Stellung vonj' kann an einer aufs; angebrachten Scala abgelesen werden, und so ist es leicht, sowohl jene Excentricität, als auch die Abstände der Massen vom Centrum Z (Ra~ ZA und Nn^z ZU) zu (iravilatioiis-Cniislüitte, Masse und Dichte der Erde l',)5 Fi^ 1 1 1 ll 1 1 1 Li J L_ 1 1 1 M 1 1 M M"" 0 1 1 M M 1 bestimmen. (Um einen etwaigen, durch die Refraction am Glas entstehenden Fehler zu eliminiren, habe ich II. Z'. noch eine andere hieven unabhängige Methode angewendet. Dieselbe ergab aber, dass ein solcher Fehler nicht vorhanden war.) 7. Die Bestimmung der Quer-Excentricität im Sinne vorne-hinten war schwieriger und ist ziem- lich complicirt. Hiezu dienten die seitlichen Indexstriche / und /", welche durch einen auf e gesteckten 45°-Spiegel in gerade Visur gebracht wurden. Die Schiene y und v wurde nun so verschoben, dass die Fäden, welche die Massen M ver- treten, gerade an / oder /'' erschienen, und der Stand des Lineales v an einer darauf mittelst einer Theilmaschine eingerissenen Scala ab- gelesen. Ferner wurde an der Glocke rechts und links je eine Art Fenster aus starkem Papier befestigt, welches (cf. Fig. 2) oben und unten mit einer Scala innen und aussen versehen ist. Nun wurden mittelst der Schiene v die Nullstriche dieser Scalen ebenso gemessen, wie vorher die Fäden der Massen. Damit ist bestimmt, um wie viel Millimeter die Mitte aus beiden Massen hinter der Mitte aus den beiden Nullstrichen steht. Endlich wurden auch die Kugeln m mit den Papierscalen verglichen. Mittelst zweier unter 45° imAzimuth gestellter Spiegel wurde durch die Öffnung eines Papierfensters und durch die Glocke hindurch eine Tangente an beiden Kugeln visirt und der Stand der Visur an beiden Scalen notirt. In dieser Weise konnte ermittelt werden, um wie viele Millimeter der Centraldraht hinter den beiden Nullstrichen steht. Damit ist dann auch dessen Stellung in Bezug auf das Centrum Z bestimmt, was eben die Ouer- Excentricität ist. Die Messungen ergaben, dass beide Excentricitäten leider viel grösser waren, als ich nach den sorg- fältig gemachten Einstellungen erwarten konnte. Die Ursache hievon ist ohne Zweifel darin zu suchen dass ich nach gemachter richtiger Einstellung die Muttern an den Fussschrauben zu fest anzog, wodurch eine starke schiefe Klemmung entstanden sein wird. Es wurden deshalb ansehnliche Correctionen noth- wendig. (v. inf. IV.) 8. Aus diesen selben Messungen ergibt sich auch der »Azimuthaifeh 1er«, d. h. die Schiefe des Armes ab gegen die Verbindungslinie AB der Massen. Es ist klar, dass aus den in 7. angeführten Mes- sungen leicht gefunden werden kann, um wie viel a. die Verbindungslinie AB der Massen im Azimuth abweicht von der Richtung der Holzschiene x; ebenso b. die Verbindungslinie der Nullstriche der Papier- scalen von dieser Schiene; und endlich c. die Richtung ab des Armes von dieser Verbindungslinie. Daraus ergibt sich leicht der Winkel, den ab mit AB macht. Da aber ab nie ganz in Ruhe ist, so muss gleich- zeitig mit c auch durch die Lupe L (Fig. 2) der Stand des Indexkreuzes X„ an der Scala II abgelesen und alles auf pars 60 reducirt werden. 9. Als Normaluhr diente eine eigens angeschaffte Pendule, welche ganze (»reguläre«) Secunden schlägt. Um den Gang derselben beständig in Evidenz zu halten, wurden sehr häufige Zeitbestimmungen aus Sonnenhöhen ausgeführt. Hiezu diente ein kleiner Spiegelsextant mit Fernrohr und Ouecksilber- horizont, an welchem direct einzelne Minuten abgelesen wurden, mit Schätzung auf V^ Minute. Jede Zeit- bestimmung umfasste 4 bis 8 Höhenmessungen. Die Genauigkeit ist für den Zweck vollkommen ausrei- chend, da die mittelst der Angaben des Nautical Almanac berechneten Resultate als auf 2 bis 3 Secunden sicher angesehen werden können, worüber ich mir durch vielfache Wiederholungen Gewissheit verschaffte. Da durchnittlich alle 8 bis 14 Tage eine Bestimmung gemacht wurde, so kann der Gang der Uhr als auf ca. 1 Secunde genau bekannt angenommen werden, was für diese Untersuchungen hinreicht. 10. Für diese Uhr beschaffte ich noch einen Chronographen, welchen mir die Herren Mayer und Wolf in Wien in einfacher, aber solider Ausführung um ca. 95 fl. lieferten. An der Uhr brachte ich dann noch einen elektrischen Contact an, nach der Construction, welche ich in den »Berichten von dem erzbischöfl. Haynald'schen Observatorium,, (Münster, Aschendorff, 1886), S. 126 angegeben habe. Und dazu machte ich auch die Hilfsvorrichtung, durch welche der 60. Punkt jeder Minute ausgelassen wird. 25' Ich land, dass der Contact leider den (-lang der Uhr alterirt, indem dieselbe bei eingeschaltetem Con- tact um ca. '/^ Minute schneller geht, was auf unvollkommene technische Ausführung zurückzuführen ist. Es blieb mir also nichts übrig, um einen constanten Gang zu haben, als den Contact immer eingeschaltet zu lassen, hidess überzeugte ich mich, dass dadurch der Gang der Uhr nicht merklich unsicherer wird. Nur einmal, Ende August 1894 zeigte der Gang der Uhr eine so übermässige Unregelmässigkeit, dass das Resultat der Beobachtung vom 26. August als zu unsicher verworfen werden musste. 11. Zum Evacuiren diente mir zuerst eine ordinäre Luftpumpe, wie sie Carre bei seinen Eis- maschinen \'erwendet. .Später stellte ich eine viel bessere Quecksilber-Luftpumpe her (cf. Fig. 1, Taf. I links und Taf. II, Fig. 4), mit welcher ich leicht ein Vacuum auf weniger als I ;;;/// erreichen konnte. Von besonderer Wichtigkeit hiefür ist aber die Vortrefflichkeit des Recipienten selbst. Der Teller ist nämlich nicht durchbrochen, sondern die Luft wird durch einen Glashahn am oberen Ende ausgesogen, so dass das Vacuum nur von Glas umschlossen ist. Diesem Umstand ist es zu danken, dass das Vacuum mehrere Jahre lang vollständig unverändert sich erhält. 12. Noch eine nebensächliche rein technische Weck Vorrichtung stellte ich her. Die Beobachtungen sind nämlich überaus lästig und langwierig; aber unerträglich wären sie, wenn man jedesmal ca. S'/ä Stunden hindurch beständig gleichsam die Augen auf den Apparat gerichtet halten müsste. Denn zwischen den einzelnen Durchgängen ist jedesmal eine Pause von 6 bis 8 Minuten, welche so vielmal wiederholt, eine ansehnliche gänzlich verlorene Zeit ergeben würde. Und anderseits kann man diese Zeit- abschnitte nicht für andere .Arbeiten verwenden, ohne zu riskiren, dass manche Durchgänge versäumt würden. Wenn aber auch nur einer versäumt wii'd, ist die ganze Beobachtung gewöhnlich ganz verloren. Ich habe also (cf. Fig. 1, Taf. I rechts) eine Art Zifferblatt construirt, welches durch die Kette des Chrono- graphen in 10 Minuten einmal umgedreht wird. Auf demselben stehen die Zahlen 1 bis 10, und ein Dreh- arm in der Richtung auf 10 gestattet das Zifferblatt beliebig zu drehen. Wenn dieser Dreharm an einer metallenen Zunge vorbeigeht, schliesst er den .Strom für ein elektrisches Läutewerk. W'ill ich nun eine freie Zeit z. B. von 7 Minuten anderweitig verwenden, so drehe ich die Scheibe so, dass 7 neben der Zunge steht. Dann wird nach 7 Minuten das Läutewerk anfangen zu ertönen. Mit aller Ruhe kann inzwischen etwas Anderes gearbeitet werden. Gerade vor Beginn des nächsten Durchganges wird man sicher durch das Läutewerk aufmerksam gemacht, dass man wieder an das Ocular eilen muss. 13. Unter der Glocke ist ein Thermometer und ein abgekürztes I^arometer an dem Tripod in ca. 40 — IQ ein Höhe über dem Glasteller angebracht. Für diese ist in den Umhüllungen eine entsprechende Öffnung gelassen, welche mit Glas geschlossen ist. In der Thüre befinden sich zwei kleine ebenfalls mit Glas verschlossene Öffnungen, deren eine dient, um mittelst eines kleinen drehbaren .Spiegels Licht in den Schrein zu leiten, während durch das andere die Instrumente beobachtet werden. So kann bei völlig geschlos- senem Apparat die Temperatur und der Luftdruck unter der Glocke von aussen leicht abgelesen werden. c) Constanten des Apparates. 1. Die Distanz AB der beiden Massen ^1/ wurde mittelst des oben (II. /'. l.j beschriebenen -opti- schen Stangenzirkels« oftmals gemessen. Mit grosser Übereinstimmimg ergab sich ,4Z? = 41 • 7375 cv/; +0-00123.(<° — 17° C.). Die Fehlergrenze ist sicher weit geringer als 0*005 mm. Der mittlere Halbmesser ist also 7?= 20-86875 CA« dz 0-0002 cm. Aber die beiden Halbmesser .sind nicht gleich, was in der oben (\\.b. 6.) beschriebenen Weise constatirt wurde. Es ist R^ oder /?^ = 20' 93775 cm; Rn oder 7?^,=: 20- 79975 cot, wobei indess ein möglicher Fehler von etwa 0-005 c;» nicht ausgeschlossen ist. 2. Die Distanz ab der beiden Kugeln ;;; wai- \or den Beobachtungen nur mittelst eines Stangenzii-- kels gemessen worden, weil die genauere Vorrichtung (II. h. 2.) noch nicht hergestellt war. Erst zu .Anfang 1895, nach Vollendung aller Beobachtungen, konnte die genaue Messung ausgeführt werden, und zwar an dem mit den Kugeln belasteten .Arm, ohne dass dieser auch nur einen Moment aus der hangen- Gi'arildtions-Colislaulc, Masse iiitJ Dichic der Er Je. l'.t? den Lage gebracht worden wäre. Es ergab sich, dass jene früheren Messungen fast um O'o miii fehler- haft waren. Den genauen VVerth fand ich an drei verschiedenen Tagen zu 24 • 61 20 n», 24-6131 c;//, 24-6132 cm bei ca. 17° C; im Mittel ist also a?T = 24-61 28 rm. Doch weil die Eisenschienen um ca. '/:;° von der Horizontalen abwichen, wurde er /> = 24 6123 r;;; angenommen, somit der mittlere Halbmesser t"^ = r= 12-30615 t';//. Die beiden Halbmesser sind aber nicht gleich, weil die beiden Kugeln in imgleich schwer sind. Die wahren Halbmesser sind : links ;■;= 12 • 24256 tv;;, rechts r, := 1 2 - 36974 i.-;//. 3. Das Gewicht der beiden Isiassen M wurde bestimmt mittelst einer einfachen, aber mit feinen Schneiden versehenen Hebelvvage, welche eine Belrstung von mehr als 10 /t^-' verträgt, und dabei für ^l^g noch einen guten Ausschlag gibt. Zahlreiche Doppelwägungen ergaben Ma oder M^ = 9184' 75^'; .!/;,■ oder 3/„ = 9107 -57,4;', wobei die umhüllenden Hlechschalen (inf 111. c. p. 22|106]), Bügel etc. einbegriffen sind, und die durch die Massen und Gewichte \-erdrängte Luft berücksichtigt ist. Der Mittelwerth füi' ,1/ ist 9146-16^-. 4. Das Gewicht der Kugeln ;// wurde vor dem Einsetzen in den Apparat bestimmt mit einer feinen in Freiberg gefertigten Wage, und nach Beendigung der Beobachtungen mit einer Präcisionswage von Nemetz. Mit Zugrundelegung eines lO.i^-Gewichtes von Nemetz ergab sich ;;// oder ;», = 54- 5539,;' ;;/, oder »/^, := 53-9775,i,', wobei die kleinen Häkchen (ä 38 ;;/,;!,') und die Suspensionsdrähtchen {A{)mg} eingeschlossen sind. Die Fehlergrenze hiefür ist kleiner als 1 mg. Doch ist eine kleine Discrepanz nicht zu verhehlen. Ich hatte vor mehreren Jahren drei vergoldete Trägheitsringe imd einen Trägheitsstab mit einer vorzüglichen, aber etwas älteren Ruprecht' sehen Wage gewogen, und jetzt bestimmte ich deren Gewicht wieder mit der Xemetz'schen Wage. Dabei stellte sich heraus, dass jene Wägimg um '/muiiu 'iiehr ergab als diese. Ob die Ruprecht'schen Gewichte vielleicht etwas abgenützt waren, oder ob wirklich die /;; um 1 oder 2 ;7/^s;" schwerer anzunehmen seien, könnte ich nicht entscheiden; doch scheint jenes wahr- scheinlicher. Der Mittelwerth für in ist 54- 2657 ^r. 5. Das Trägheitsmoment des Wagearmes besteht aus drei Theilen: al Der Arm allein mit Allem, \\-as daran festsitzt, wurde zunächst a priori berechnet, indem ^\\v ca. 30 Theile desselben deren Gewicht und Abstand von der Mitte bestimmt wurde. Es fand sich so das Trägheitsmoment /=; 502-45 (CGS-System). Ferner wiu-de auch experimentell verfahren: Am unteren als Schraube geschnittenen axialen Ende des Armes wurden mittelst genau abgedrehter und gewogener Scheiben aus 1 -5 ;;n»-Ebonitplatten und kleiner Holzmuttern successiv zwei Trägheitsringe befestigt, und damit an einem stärkeren Suspensionsdraht (ca. 0*25 ;;/77z, um die Dämpfung durch elastische Nachwir- kung zu X'ermeiden) Schwingungen ausgeführt. So wiu-de /=i501-69 gefunden. Der wahrscheinlichste Werth dürfte sein / = 502 - 2 d= 0 ' 5. h) Die beiden Kugeln /;/ aliein haben zusammen ein inhärentes Trägheitsmoment =56-40. c) Die beiden Hebelarme sind mit Berücksichtigung der Ungleichheit der Kugeln ni und der Stel- lung der Äquilibrirungs-Ebonitstreifen ;-/ 1= 1 2 - 24256 rw?, und r,.r:r 12-36974 f/;;. Daraus ergibt sich das Trägheitsmoment der Kugeln am Arm ^ ;/;/. rj + n/,. r?= 8176-550-4-S259- 124 r= 16435-674. Folglich ist das Trägheitsmoment des belasteten Armes i= ,/ =z 1 6994 • 274, mit einer P'ehlergrenze von höchstens rb 1 '0. 6. Hieraus und aus der Schwingungszeit T^ des belasteten .\rmes ergibt sich die Torsionskraft des Drahtes = : = 4tM : T~ = 0-4019179 dyne, oder - = 401917-9 -j.o (1 »Mikrodyne^. = [j.o = 0-000001 dyne, am Hebelarm = 1 cm gedacht). Dabei ist für T^ der durchschnittliche Werth 7,,= 1292' — = 21"'32'' gesetzt worden. Bei den einzelnen Beobachtungen ist das 7^, etwas verschieden, und hiefür eine Correction erforderlich, die iCorrection von r„« (inf III. h. 18. und III. c. 33). 7. Grössere Schwierigkeiten machte die Bestimmung des Winkelwerth es der .Scale ntheile. Ein Versuch, denselben aus der Focaldistanz des Objectivs und Vergleichung der beiden Scalen s' und s" zu bestimmen, führte nicht zum Ziel. Hinreichende Genauigkeit bot aber folgendes Verfahren: Die grosse auf \{)S Cd r! B ra im . dem Stein aufliegende Zinkplatte Z'(Fig. 2; sup. II. a., p. 5) wurde aus dem Apparat herausgenommen, und so postirt, dass die Ocularscala (Sc. II) gegen das Fenster gerichtet war. Oberhalb des Objectivs 0 wurde nun ein sehr feines, als Theodolit verwendbares Dover'sches Inclinatorium auf dem Kasten K (Fig. 2) quer aufgestellt und dessen Fernrohr vertical abwärts gerichtet, so dass die beiden Objective sich genau gegen- über befanden. (Dieses Inclinatorium wurde von mir bereits im Jahre 1874 in Pogg. Ann. Bd. 152, S. 346 und Bd. 153, S. 298 erwähnt. Es besitzt ganz vorzügliche Kreistheilungen auf Silber, welche 30" directe Ablesung bieten und ziemlich sicher auf 5" abschätzen lassen.) Die Scala II erschien dann sehr scharf im Sehfeld und konnte mittelst des Höhenkreises direct ausgemessen werden. Diese im Princip sehr einfache Methode wird aber sehr erschwert durch den Umstand, dass die Scala II um ca. \5 mm weiter vom Objectiv entfernt ist als Scala I. Deshalb steht das Rohr nicht in »parallelem Licht«. Dafür ist eine Correction erforderlich, deren Theorie von mir genau entwickelt wurde, die aber hier zu weit führen würde. Um die Correction auf einen kleinen Betrag zu bringen, stellte ich das Inclinatorium in solcher Höhe auf, dass die Axe des Verticalkreises eben so weit vom Objectiv 0 entfernt war wie im Apparat selbst der verticale Centralspiegel am Arm, was indess schon ohnehin angenähert der Fall war. Um dies mit Genauigkeit zu erreichen, wurde diese letztere Entfernung genau gemessen, wobei die Dicke des durchsetzten Glastellers und des 45°-Spiegels ersetzt gedacht wurden durch äquivalente Luft- schichten, deren Dicke nur 1/// \-on jenen ist. Danach machte ich an verschiedenen Tagen drei Sätze von Messungen, bei denen der Abstand der Instrumentalaxe um 2-8iinii kleiner und resp. um 9*15/;n;/ und \0-Giiiin grösser war als der Abstand des Centralspiegels. Die drei Resultate, welche ich so erhielt, und welche schon ohne Correction nur um Vaiou Abweichung vom Mittel zeigten, wurden nach der erwähnten Theorie corrigirt und auf die richtige Entfernung reducirt. So erhielt ich für den Winkelwerth von 1 P^ 10 pars drei Werthe, 34'6788 mit Gewicht 1 ; 34'6827 mit Gewicht 5; 34'6839 mit Gewicht 2. Der wahr- scheinlichste Werth ist also P= 34 '6826. Ich erwähne diese Einzelheiten, weil die genaue Bestimmung dieser Grösse von der grössten Wich- tigkeit ist, und weil daraus zu ersehen ist, dass eine Genauigkeit erzielt wurde, welche fast weiter geht als mit diesen Mitteln erwartet werden konnte, derart, dass das Resultat als mindestens auf '/loooo genau angesehen werden kann, wahrscheinlich sogar auf Vsoodo- Eine kleine Correction ist indess noch erforderlich dafür, dass die Strahlen, welche auf den Central- spiegel (s) einfallen und von demselben zurückgeworfen werden, nicht genau horizontal sein können. Um dies genau zu untersuchen, stellte ich das als Theodolit dienende Inclinatorium vor dem Apparat auf die starke Holzplanke H' (Fig. 2) an die Stelle, welche für das Kathetometer bestimmt ist, und visirte dann neben dem Centralspiegel s vorbei in den hinteren 45°-Spiegel, wo ich dann die Scala II (und bei geeig- neter Beleuchtung auch Scala I) sehr scharf erblickte. Der Nullpunkt des Verticalkreises war gut justirt, und so fand ich, dass die Visirlinie gegen die Mitte der Scala I um 0°29'8 über der Horizontalen lag, die Mitte der Striche der Scala II aber 0°27'4 unter derselben. Daraus folgt zunächst, dass der Centralspiegel gut vertical steht, mit einer weit grösseren Genauigkeit als erforderlich wäre, und ferner, dass der genauere Werth für die Scalentheile grösser ist als der oben angegebene im Verhältniss 2 : (cos 29'8 + cos 27 '4), also nahezu um '/acooo- Somit wird der wahre Winkelwerth der Scala II := P= lO/i ^ 34 '6839. Diese Zahl bedeutet nun den Werth, welchen P hätte, wenn die Scala durchaus winkeltreu wäre. Das ist nun nicht der Fall, indem dieselbe gleichmässig verläuft nach der Tangente des doppelten Ablen- kungswinkels, nicht aber nach diesem Winkel selbst. Die zu messenden Ablenkimgen bedürfen also noch einer Correction oder Reduction der Scala auf Winkel. Dieselbe wird unten (v. IV. (7. 10) genauer bestimmt. ' ' Für diese Correction wird vorau.sgcsetzt, dass die Scala II normal stehe zu der Geraden, welche ihre Mitte (60 pars) mildem Contriim des Objectivs verbindet. Um dies zu verificircn, hielt ich eine polirte StricUnadel vertical ca. 30 o« vor Scala II so dass der Strich 60 p gerade zwischen derselben und dem Centrum dos Objectivs erschien. Dann fand sich auch das Spiegel- bild jener Nadel, welches durch Reflexion an Scala 11 entsteht, ebenfalls in dieser geraden Visur. Dies beweist, dass die Scala gut normal steht zu jener Geraden. Gravifatioits-Coiisfatife, Masse und Dichte der Erde. 199 Ich benützte die Stellung des Inclinatoriums über dem Objectiv 0 auch dazu, um nach Wegnahme II. c. dieses Objectivs mit beträchtlich ausgezogenem Rohr die beiden Scalen direct auszumessen. Da die abso- luten VVerthe derselben mit grösster Genauigkeit bekannt sind, so konnte ich auf diese Weise ihre Ab- stände von der Axe des Instrumentes leicht berechnen. So fand ich die Differenz, um welche Scala II weiter vom Objectiv absteht als Scala I; sie ist = 15-049 ww. Hiemit und mit der durch viele Versuche ermittelten Focaldistanz = 460-0mz;m dz 0- 1 wi», berechnete ich den Werth der Scala II. Ich fand P = 34-68823'. Das Resultat ist weniger sicher als das obige, als Controle für dasselbe ist es aber doch ganz erwünscht. III. Methoden. a) Allgemeines. Um aus den Notirungen einer Beobachtung die Mittellage der Schwingungen und die Schwi n- IH.a. gungszeit zu bestimmen, befolgte ich ein von der gebräuchlichen Methode etwas abweichendes Ver- fahren. Die Schwingungen wurden nur in der Nähe der Mittellage beobachtet, indem ich die Zeiten notirte, zu welchen das reflectirte »Fadenkreuz« ,\,^ die einzelnen Striche der Scala passirte. Aus diesen Antrittszeiten kann dann nicht nur die Schwingungszeit, sondern auch die Mittellage mit grosser Genauig- keit berechnet werden. Als Beispiel für die Schwingungszeit mag die Beobachtung C vom 9./ VIII 1894 dienen, bei welcher sechs Durchgänge beobachtet wurden. Die Antrittszeiten an sieben Scalenstrichen sind Scala I 234502341; Mittel 69 ii°'42-8S 20"'44-8i 33"'26-r^ 42'"i7-2-' 55" 9-8' 3"'48 9" 6t) II 26'0^ 21 2'6' 22 S'i- 42 30'oJ 54 49'2^ 4 10 i^ Ü3 n 9-9'' 21 19-01 32 49-32 42 55-41 54 28-9' 4 30-89 t)o 10 53-4S 21 3Ö-O1 32 31-32 43 14-2I 54 9-3" 4 51-73 57 10 3O-9» 21 54-0I 32 13-52 43 32-8' 53 49-6" 5 12-3' 54 10 20-5'' 22 ii-oi 31 55-62 43 ^i-s.» 53 29-5' 5 32 8-' 51 10 4-28 22 28-7' 31 37 r-' 44 11-6I 53 <)-7^ 5 55-0" Mittel ausgeglichen Jede der beobachteten Antrittszeiten wird von der entsprechenden des zweitfolgenden Durchganges subtrahirt. Dadurch entstehen die Zahlen des rechtsstehenden Schemas. Für dasselbe ist das Mittel jeder Spalte unten angeschrieben, und das Mittel für jede Zeile rechts. Beide Reihen von Mitteln müs.sen das- selbe Hauptmittel 37-760 geben, worin eine Controle gegen Rechenfehler enthalten ist. Fei-ner ist auch eine Schätzung der Genauigkeit ermöglicht. Wenn nämlich die rechtsstehenden Mittel unter sich gut stim- men, dann ist dies ein Zeichen, dass gut beobachtet wurde. Und wenn die unten stehenden Mittel — nach- dem sie von dem systematischen Unterschied der Spalte 2.4 . . gegen Spalte 3.5. . . befreit, oder »aus- geglichen« sind — , unter sich harmonieren, so ist dies ein Zeichen, dass die Schwingungen in sich ohne Störung verliefen. Beide Umstände zusammengenommen, können dann einen Schluss auf das »Gewicht« der betreffenden Beobachtung bieten. Doch ist hinsichtlich der rechtsstehenden Mittel zu beachten, dass sie theoretisch nicht genau gleich sein können, dass vielmehr die Zahlen gegen oben und unten ein wenig grösser sein müssen. Das ist eine nothwendige Folge davon, dass die Bewegung nicht gleichförmig linear verläuft, sondern nach dem Gesetz einer Sinusoide. Dafür ist eine Correction am Mittel erforderlich, welche in unserem Fall =r — 0-032 ist, für deren leichte Bestimmung ich graphische Hilfsmittel construirte. (Die Correction kann auch schon an den Antrittszeiten angebracht werden, wonach dann das Mittel keine Correction mehr bedarf; doch ist dies weit mühsamer.) In der Praxis kann die Zahl der Minuten nie zweifelhaft sein, deshalb werden bei den später anzuführenden Beobachtungen (Abschnitt V) die Minuten gewöhnlich ganz weggelassen. Die Secunden wurden aber bis auf '/loo'* O'-^^'" Viooo' notirt, nicht als ob jede dieser Ziffern richtig wäre, sondern weil doch das aus so vielen Zahlen gewonnene Mittel eine solche Genauigkeit besitzt, dass man auch so kleine Bruchtheile principiell nicht vernachlässigen darf 2i"'43-3+ 21 .»32-41 21 ■"43 7'" 21 "31-7' 37-81' 42-0' 33-4S 41-r 34-1' 37-Ö9' 39-3" 35-83 39-6' 35 •4-^ 37-572 37-8* 37-6-i 38-05 37-5^ 37-70^ 36-6--> 38-83 36- 15 39-53 37-782 35-ofi 40 -81 33-9^ 41 oi 37- 72'' 32-8» 42-9: 32-63 43 - 4^ 37-9Ö2 l = 38-i5' 37-41' 37-90' 37-503 37 760 1 = 37 •90^' 37-673 37-628 37-85-* * Die letzte Decitnale ist, weil weniger siclier, mit kleineren Ziffern bezeichnet. 200 Carl Bruiiu, ü. Als Beispiel für die Bestimmung der Mittellage kann die Bei)hachtiing C vom 23. X'II. 1894- dienen. Für sechs Scalenstriche sind die Antrittszeiten : Scala 70 75 74 59 5 7** ■ 45' • 39- • 57" 21-55» ■ 35' 10 lö' 20 55" . 55" • '4-' o 30 47 31 S: • 30 • 51' 2 !!■ 43"'35" 5-'" 13" . ir' 42 49^ ■ 5" 41 42« 38C 53 i' . 4S'J 54 12' 1-5 9- 3' . 4 I 5 10 19" ■ 55- . 32-' 11 0-1 2-5 i2"'36i II 56^' . lö'i 10 38-^ 9 59 1 . 19'^ 4-5 2"'473 3-5 8-519 9 32'' . 3" 10 15'' II 193 . 56" 10 36' 1 1 36'' 12 18 1 5-5 8-383 9 20 1 10 12' • 57« 9 53f i> 43" 9'' 12 29'' ■224' +2351 -249" <-'34'' '• 57« - 16" - 93' -169S 3-224 225 220 Mittel 73-223 Hauptmittel . . . . r-«5o' -I57-' I- 63- - 07^ — 19'' +- 21' 971 --1032 I iioi \- 179' — 189'' +200I 143' 61I 17' -223 212 220 •218 ■233 '241 222 235 230 22S •22.S -235 . . 73-226 Zunächst wird jede Zahl von der entsprechenden des nächstfolgenden Durchganges subtrahirt, wo- durch das mittlere Schema entsteht. Nun folgt man dem Grundsatz, dass die Mittellage da sich befindet, wo in diesem Schema zwei nebeneinanderstehende Zahlen gleich sind. Derselbe ist ganz richtig selbst für den Fall, dass die Mittellage nicht in Ruhe ist, sondern eine kleine Wanderung macht, was bisweilen vorkommt. Um aber diese Lage leichter zu bestimmen, bildet man das rechtsstehende Schema, welches die Differenzen von je zwei nebeneinanderstehenden Zahlen des mittleren .Schemas enthält, und zwar ganz in Secunden ausgedriickt. Die Mittellage ist für eine .Spalte da, wo die Zahlen derselben durch 0 durchgehen. Diese Lage ergibt sich nun leicht durch eine einfache Proportion (sehr bequem mittelst des Rechenschiebers), und zwar mehrfach. So ergeben die Zahlen +57" und — 16' die Mittellage i=73-2'24; die Zahlen +134» und —93' geben 73-225, und die Zahlen +212'' und —169** geben 73-220. Ebenso erhält man für die übrigen Spalten, auf sechs Differenzen von Zahlen des mittleren Schemas gestützt (sonach aus 18 Antrittszeiten), drei von einander unabhängige Werthe für die Mittellage. Die Übereinstimmung der- selben unter sich kann als Gewähr dienen für die Genauigkeit des aus ihnen gezogenen Mittelwerthes. Dies Beispiel (eines \^on mittlerer Genauigkeit) zeigt in Übereinstimmung mit allen imter Abschnitt V. a) anzu- führenden, dass die Maximalabweichung eines Einzelwerthes von dem Mittel aus dreien meistens imter (i-()(>5;7 bleibt und nie (Vol yi erreicht. Man kann also wohl annehmen, dass das Mittel aus dreien etwa auf '/;jui, pars sicher, und im Durchschnitt auf ' ,„„ pars genau sein wird, was im Winkel etwa V2 Bogensecunde entspricht. Eine solche Genauigkeit dürfte nach der gewöhnlich befolgten Methode (aus den Extremstelhmgen) schwerlich erreicht werden ki'innen. Die so angestellten Beobachtungen ergeben ausserdem auch noch die .Schwingungsweite odei' die Maximal-Elongation (E). Die Bewegung des hidexkreuzes in der Mitte der Schwingung ist nämlich eine solche, dass mit dei'selben in der ganzen vollen Schwingungszeit (7) 2E- Scalentheile durchlaufen würden. Nennen wir die Zeit zimi Dm'chlaufen eines Theiles t, dann ist also t=z T:'2Eii, woraus folgt /i= T: 2-T. Mittelst eines graphischen Verfahrens ist diese Bestimmung sehr leicht und sicher. Um im Allgemeinen die Antrittszeiten möglichst genau zu bestimmen, habe ich bei fast allen Beob- achtungen nicht nur das einfache Verfahren, welches man als -Auge und Auge-Methode« bezeichnen kc'mnte, befolgt, sondern auch gleichzeitig den Chronographen \erwendet. Ich verfuhr so: den genauen Moment eines Antrittes markirte ich durch einen kleinen Schlag, und bei Benützung des Chronographen war dies ein Schlag auf den Taster selbst. Dann zählte ich nach einem gewissen durch viele Übung ziem- lich sicheren Zeitgefühl 2 Secunden weiter. Diese kleine Zwischenzeit reichte vollständig hin, um den Blick auf den Secundenzeiger einer sehr guten, gerade unter dem Ocular unter einem Leseglas auf einem ('onsol liegenden Ankeruhr zu richten und sich daran zu orientiren. Am Ende der zweiten Secunde hatte ich also genau den Stand des Zeigers. Von diesem rechnete ich nun 2 .SecLmden zurück, und die sich so ergebende Zeit wurde notirt bis auf Zehntel-Secunden. .\ni Schluss der Beobachtung wurden alle Zahlen besser geschrieben und dabei auch der Excentricitätsfehler des .Secundenzeigers corrigirt. Bei solchen Zcitnotirungen ist der mittlere Fehler nur ca. Q-ll Secunde, wie ich mich durch vielfache Controle über- Gravi tat ious-Coiistaulc. Masse tiiut Diclitf der Erde. 201 zeugte. Fast nach jedem Durchgang wurde die Ankeruhr mit dem Regulator verglichen, worin ich durch Übung ebenfalls eine Sicherheit bis auf durchschnittlich 0-05 Secunden erreichte (im Mittel aus drei Vergleichungen). So konnte der Gangfehler der Ankeruhr eliminirt werden. Bei den wichtigeren Zeitnoti- rungen der Oscillationsbeobachtungen zog ich es aber vor, jene Uhrvergleichungen durch eine Curve dar- zustellen und auszugleichen, und danach alle einzelnen Antrittszeiten von Ankerzeit auf Regulatorzeit zu reduciren, wodurch — wie mir scheint — eine noch etwas grössere Genauigkeit erzielt wurde. bj Deflexionsmethode. Da die Drehwage von der Glasglocke umschlossen ist, können die ablenkenden Massen M nicht so m /, nahe an die abzulenkenden Kugeln m gebracht werden, als es ohne Anwendung eines Vacuums geschehen kann. Doch ist dieser Nachtheil ein sehr geringer. Denn 1° die Ablenkungen, welche an die- sem Apparat erzielt werden, sind so gross, dass kein Grund vorhanden ist, noch stärkere anzustreben, und 2° diese gegenwärtige Anordnung schliesst einen grossen Vortheil in sich, dass nämlich die näheren Umhüllungen der Drehwage — weil circular symmetrisch — die Bewegungen derselben ganz ungestört lassen, während bei den sonst erforderlichen Umhüllungskasten mit Glasplatten etc. sehr complicirte Cor- rectionsrechnungen für den Einfluss derselben erfordert werden. Das Princip dieser Methode ist nun sehr ein- ,.. ^ ^ Flg. 3. fach. Ist die Zinkscheibe mit den daran hangen- den Massen M um einen Winkel c gedreht, so kann die Torsionskraft berechnet werden, welche durch die Anziehung der Massen M gegen die Kugeln in hervorgebracht wird. Und da die Torsivkraft des Drahtes aus dem Trägheits- moment und der Schwingungszeit berechnet ist (cf. sup. II. c. 6.), so kann auch die Ablenkung berechnet werden, weiche durch jene schiefe Stellung der Massen bewirkt werden muss, so- fern die vorausgesetzte Gravitations-Constante C richtig ist. Aus den Beobachtungen anderseits ergibt sich in der oben (111. a.) beschriebenen Weise, wie gross die wirklich bewirkte Ablenkung ist. Aus dem kleinen Unterschied zwischen diesen beiden Wir- kungen ergibt sich dann leicht, um wie viel jenes C corrigirt werden muss, um das wahre C zu erlangen, und damit auch D. Die Berechnung des theoretischen Attractionseffectes ist nicht schwer. Sei ab der Arm mit den Kugeln iii' und in", A und B seien die Centra der Massen M', M", und R. r die Radien, dann ist die absolute Attraction von M' gegen ni' M'm'C:Aa\ und das Torsionsmoment dieser Kraft ist Es ist aber somit Y = M'in'C.Ati.r : Aa" = iM'm'CRr sin c : Aa'-' Aa — {R^ + r^—2Rr. cos c)'l2, ■[ = M'm'C.Rr. sin c . {R'-h r^—2Rr. cos c)--y2. Ganz ebenso ergibt sich die Action auf die ferne Kugel ■(' M' m" CR r .smc:Ab^ = M' m' CRr. sine. (R^ + r^ + 2Rr . cos c) - (1) (2) (3) (5) In gleicher Weise findet sich die Wirkung Denkschriften der mathem.-natunv. Gl. LXIV. Bd. :1er Masse M" auf beide Kugeln in' und in". 26 L'02 Carl Braun, II. b. Der Calcul wird in der Ausführung bedeutend verwickelter durch den Umstand, dass die Massen M' und M", wie auch die Kugeln in' und m" weit entfernt sind, von gleicher Masse zu sein. Die Unter- schiede betragen nahezu 1 Procent. Ich musste sie eben nehmen, wie sie mir von den betreffenden Mecha- nikern geliefert wurden. Aber auch die Radien R' und R", wie auch r' und r" sind nicht gleich, und endlich befindet sich der Suspensionsdraht F in c nicht in der Axe Z der Zinkscheibe, sondern hat eine ansehnliche Excentricität. Es war also nothwendig, die vier genannten TorsionselTecte separat zu berech- nen, jede mit den ihr entsprechenden M, m, R, r. Und diese Rechnungen wairden zwölfmal durchgeführt, nämlich für die Excentricitäten ü, 'Zniiii, A nun und für vier \'erschiedene Winkel c. Hieraus wairde eine Interpolationsformel abgeleitet, aus welcher dann der richtige Werth 7 für die durch Messung bestimmte Excentricität sich ergab. Die Berechnung des Effectes unter Berücksichtigung der Excentricität bietet keine Schwierigkeiten. Man kann ganz die gleichen Formeln wie oben verwenden Y = Mm CRr sin c.{R^ +- r^ =F 2Rr cos c)-''1->, (6) nur muss das r, welches in der Klammer vorkommt, um den Betrag der Excentricität vermindert (oder beziehungs- weise vermehrt) werden, wie aus der Figur leicht ersicht- lich ist. Für die «Querexcentricität« im Sinne vorne — hin- ten kann in ähnlicher Weise eine directe Berechnung ange- stellt werden ; das Ergebniss der betreffenden Rechnungen ist unten bei den Correctionen (IV «. 9.) näher angegeben.^ Alle diese Rechnungen wurden nun für mehrere Winkel c durchgeführt, welche dem Maximalwerth der Torsionswirkung nahe liegen. An sich betrachtet, könnte zwar jeder beliebige Winkel c verwendet werden; allein der Winkel des Maximaleffectes bietet so grosse Vortheile, dass er möglichst genau ange- strebt werden muss. Denn bei jedem anderen W^inkel hat eine kleine Änderung des Winkels eine ansehn- liche Änderung in der Function desselben (j) zur Folge, und folglich müsste der Winkel c mit einer Genauigkeit bekannt sein, welche nur sehr schwer erreicht werden könnte. In der Nähe des Maximal- effectes dagegen besteht dieser Übelstand nicht, und es genügt dann reichlich, wenn der Winkel c bis auf 2' oder 4' genau bestimmt ist (aus den späteren Gleichungen Ul.b., 11, 12 kann dies leicht nachgewiesen werden). Eine andere noch grössere Complicirung des Calculs ergab sich aus der Nothvvendigkeit, auch die Wirkung der Massen auf den Arm der Wage zu berücksichtigen. Eine experimentelle Bestimmung dieses Einflusses wäre bei der grossen Empfindlichkeit des Apparates wohl mc'iglich gewesen. Allein diese Arbeit würde überaus mühevoll geworden sein, da für dieselbe die Glocke mehrere Male hätte abgenom- men und dann wieder von Neuem evacuirt werden müssen, zumal da bei dem Abheben der Glocke eine Verrückung des Apparates kaum zu vermeiden ist. Ich habe deshalb diesen Effect nur durch Calcul ermit- telt, und zwar sicher weit genauer als es durch Experimente hätte geschehen können. Eben um solche Rechnungen ausführen zu können, hatte ich den Arm aus Drähten hergestellt, so dass für jedes kleine Stück desselben die entsprechende Masse leicht genau bestimmt werden konnte. Ich habe also den ganzen Arm in viele Stücke zerlegt gedacht, und für jedes kleine Stück desselben die von M' und M" auf dasselbe ausgeübte Torsionswirkung berechnet. Diese Arbeit war sehr langwierig, da die der Masse zugewendete Hälfte des Armes in 20, die abgewendctc in 13 Theile zerlegt wurde. Und zudem mussten auch diese Rechnungen für mehrere (4) Winkel c durchgeführt werden. Doch genügte hiebei ein gerin- ' Bei diesen Rechnungen, und noch mehr bei den für den .'\rm durchzuführenden, fand ich es viel vortheilhafter, die Distanz Mut oder M[i. nicht nach der obigen Formel (3) zu berechnen, sondern als Diagonale eines Rechteckes Aa ^ \^^Au-j-au-. Die Massentheilchen jji des Armes liegen nämlich nicht in derselben Höhe mit M, und deshalb ist die Höhendifferenz h zu berück- sichtigen, was mit dieser Formel sehr leicht erreicht wird, nämlich Aa^ \/AH- + aii- + lt-, wo Aa als Diagonale eines rechtwin- keligen Parallelepipeds berechnet wird, während es mit der rein trigonometrischen Formel (3) nicht so einfach ist. Gravilafinus-O'iisfautc. Masse und Dicltlc der Erde. 203 gcrer Grad von Genauigkeit, so dass die 4-stelligen Logarithmen von Gauss ausreichten. Die ganze 111, Z'. W'irkung auf den Arm beträgt nämlich nur etwa V^j^ von der Wirkung auf die Kugeln, und folglich würde auch ein Fehler von 1 Procent doch nur um circa '/g^gj das Resultat alteriren. Die Rechnungen sind aber weit genauer, und ich habe sie auch mehrfach controlirt, theils durch Wiederholung derselben, theils durch nochmalige einfachere Berechnung mittelst des Rechenschiebers, theils durch graphisches Eintragen der Einzelresultate in ein Coordinatennetz. Unter Annahme der oben (II. c) angegebenen Werthe für M'{Ma), M"{Mb), ni,, ni,, R,. i?„ ;-,, r, und für die verschiedenen Excentricitäten und Schiefenwinkel (c) ergaben sich nun folgende Resultate, die ich Kürze halber nur in den wesentlicheren Theilen angebe. Zunächst wurde der am meisten vorkommende Fall berücksichtigt, wo die Masse M'{Ma) rechts hängt, was mit »Stellung l'< bezeichnet wird. Wenn die Zinkscheibe um 180° gedreht wird, entsteht die »Stellung III«, welche nachher angeführt wird. Die Resul- tate drücken das durch die Massen bewirkte Torsionsmoment in Mikrodynen aus (0-000001 dyiie z= 1 ;j.8). a) Excentricität =:: 0, Stellung I. Wirkung beider Massen zusammen: Schiefenwinkel e= 19° 20° 21° 22° Wirkung auf die zwei nahen ;;/= +5388-013 5418-704 5430-929 5426-393 « den Arm 4- 106-623 108-809 110-686 112-185 (7) » die zwei fernen »/ — 155-846 164-443 173-066 181-811 Summa . 5338-790 5363-069 5368-550 5356 • 767 |j.5. b) Excentricität ^= 2 inm (Z rechts vom Centralfaden c) : Wirkung auf die zwei nahen ;;;= +5393-710 5423-778 5435-719 5430-831 » den Arm + 106-899 109-085 110-963 112-461 » die zwei fernen ;// = — 156-396 165-006 173-659 182-377 Summa . 5344-213 5367-857 5373-023 5360-915 |j.§. cj Excentricität :=z -iiiiui : Wirkung auf die zwei nahen /;/= +5409-959 5438-557 5448-753 5442-372 » den Arm + 107-730 109-916 111-794 113-292 » die zwei fernen OT — 156-488 165-091 173-823 182-407 Summa . 5361-201 5383-382 5386-724 5373-257 fxS. Hieraus ergeben sich zunächst die Interpolationsformeln für dasTorsionsmoment (•(•) bei den einzelnen Winkeln als Function der Excentricität e: -(■,9 = 5338-790 — 0-180.e + l-446.e2, " (8) Tj„ = 5363 - 009 — 0-121. f + l-297.<.^^ -^2, = 5368-550 — 0-070. e + l•153.e^ -/j2 = 5356-777 + 0-025. e+ l-024.e^ Nun war die Excentricität anno 1892 =3-22«?«;; a. 1894 = 1 ■ 69 iiini. Also ist 'Cl9 T20 V21 T22 a. 1892 (e = 3-22) 5353-207 5376-081 5380-283 5367-319, (9) a. 1 894 (c = 1 - 69) 5342-618 5366-511 5371-726 5359-660. (10) Und hieraus die allgemeine Interpolationsformel für jeden Winkel c^20°+;/° den beiden Excentri- citäten entsprechend ■fj.jj (1892) =5376-081 + 13-287.7? — 9-335. «^ + 0-252.«», (11) •/■,.,;9 (1894) = 5366 -511 + 14-554.« —9-339.«'' + 0-233. «^ (12) hieraus folgt durch Differenziiren der Winkel des Maximaleffectes, und damit der Betrag dieses Maximums für Exe. = 3-22 Max. bei 20°43'6, und Max. =5380-841 i>Z, (13) » =1-69 >- " 20 48-0 .. » 5372-237 U.S. (14) 26" 204 Carl Braun. in./'. Nun ist die Torsivkraft des Drahtes (für 7=^ 21"'32^) r= 401917-9 |j.o (sup. II. c. 6.). Folglich ist die Normal-Defie.xion, bei welcher die Torsivkraft des Drahtes dem Torsionseffect der Attraction gleich ist für e = 3-22(1892) =— 0-359'\ >. ■■ » =—0-314*. Das hiemit corrigirte 7,, wird in (18) eingesetzt, und der daraus resultirende Betrag zur obigen Normal- Deflexion addirt. (Beispiele folgen V. a). — In gleicher Weise v\'urden auch für Stellung III (.Masse M4 links) die Rechnungen durchgeführt. Die durch beide Massen zusammen bewirkten Torsionsmomente sind in Mikrodynen ausgedrückt: a) Excentricität ^0, Stellung III. Bei Schiefenwinkel c^ Wirkung auf die zwei nahen m = +5390-539 5420-746 5432-531 5427-669 (21) » den Arm » » die zwei fernen ui Summa . 5340-763 5364-563 5369-574 5357 • 500 |j.S. b) Excentricität z=:2mm. Wirkung auf die zwei nahen ;;/= +5389-042 5419-273 5431-140 5426-408 - den Arm + 100-899 109-085 110-963 112 -461 » die zwei fernen m _~ 156-417 164-996 173-653 182-364 Summa . ,5339-524 5363-362 5368-450 5356 • ,505 [x5. c) Excentricität =4 mm. Wirkung auf die zwei nahen 7J? = +5398-420 5427-543 5438-229 5432-346 .• den Arm + 107-730 109-916 111-794 113-292 » die zwei fernen w —156-483 165-081 173-736 182-451 Summa 5349-667 5372-378 5376-287 5363- 187 |xS. Hieraus die Interpolationsformeln •^,3 = 5340-763 — 3-465. e+ l-423.e*, Tj„ = 5364-563 —3-155.^+ l-277.e*, •fj, =5369-574 — 2-802. c+ l-120.f*, -f j2 = 5357 - 500 — 1-417.<: + 0-969. f'. 19° 20° 21° 22° 5390- 539 5420-746 5432 - 53 1 5427 - 669 106- 623 108-809 110-687 112-185 156' ■400 164-994 173-644 182-354 (22) Gravitatioiifi-Coustante, Masse und Dichte der Erde. 205 Somit für e ^=i 1 -69»/;» III. b- 7,9 = 5338-971, 720 = 5362-879, 7^, = 5368-037 , 7^, = 5356- 184, (23) woraus die allgemeine Interpolationsformel sich ergibt für den Winkel c = 20" + »": 7, . ^g = 5362-879+ 14-244.« - 9-375-M^ +0-290. »■'; (24) daraus endlich folgt, dass das Maximum bei 20° 47 '32 liegt und den Werth = 5368-423-^|j.5 (25) hat. Folglich ist die Noi-mal-Deflexion (d. normale) = 45^91804 = 13-23901 Scalentheilen. (26) Hieran ist die »Correction für T^,"< ganz ebenso anzubringen, wie vorher angegeben wurde, nämlich + 0 • 0205 ll.(r(,— 1292). (sup. 18.) Die so ermittelten und corrigirten Normal-Deflexionen sind dann zu vergleichen mit den aus den ein- zelnen Beobachtungssätzen sich ergebenden thatsächlichen Deflexionen, wie später (V. a.) kurz aus- geführt wird. c) Oscillationsmethode. Diese Methode beruht darauf, dass, wenn die beiden Massen M mit dem Arm in einer geraden Linie ni. c. stehen (»Null-Stellung»), die .Schwingungen desselben durch die .Anziehung der Massen eine Beschleuni- gung erfahren. Die Verringerung der Schwingungszeit ist eine Function der Anziehung nach bekannten Gesetzen, und folglich kann die Grösse der anziehenden Kraft aus jener berechnet werden. Um dieses Princip in Anwendung zu bringen, verfuhr ich bei früheren Beobachtungen so, dass ich an einem Tag Schwingungen unter dem Einfluss der Massen ausführen Hess, dann aber die Massen abnahm und am fol- genden Tag Schwingungen ohne diesen Einfluss beobachtete, und so abwechselnd mehrere Tage hinter- einander. Dies deshalb 1" weil ich mich überzeugt hatte, dass, wenn einmal der Schrein geöffnet wird, keine guten Beobachtungen mehr an demselben Tag angestellt werden können, und 2° weil ich glaubte, dass die Schwingungszeit genauer ermittelt werden könne, wenn jede Beobachtung 3 bis 4 Stun- den lang fortgesetzt würde. Ich fand jedoch meine Erwartung nicht bestätigt. Es stellte sich vielmehr heraus, dass es von wesentlicherem Vortheil sei, dass die einzelnen Beobach- tungen, welche verglichen werden sollen, mit thunlichst kleinen Zwischenzeiten ausgeführt würden. Allein die Massen abzunehmen oder einzuhängen ist ohne Öffnen des Schreines nicht möglich. Ich kam des- halb auf das bereits angedeutete Verfahren. Der obere Theil des Schreines wurde gegen den mittleren so abgesperrt, dass keine Luftströmung in diesen eindringen konnte. Danach konnte also auch die oberste Thüre geöffnet werden, ohne dass dadurch eine Störung erfolgte. .Anstatt nun die Massen herauszuneh- men, wurde die Zinkscheibe von oben her um 90° gedreht, so dass die Massen aus der »Null-Stellung« in die »90°-Stellung'< kamen. Eine eigene Vorrichtung, welche oben auf der Scheibe nach Bedarf leicht befe- stigt oder abgenommen werden kann, gestattete es, diese Drehung um 90° sehr rasch und genau auszu- führen, so dass der Schrein nur wenige .Augenblicke geöffnet sein musste. Und überdies war der oberste Raum durch einen gegen die Thüre sehr dicht anliegenden Vorhang geschlossen, so dass nur zwei kleine Zipfel dieses Vorhanges geöffnet wurden. In dieser »90°-Stellung'< nun wirken die Massen nicht nur nicht beschleunigend, sondern sie ver- zögern die Schwingungen. Nennen wir die so vergrösserte Schwingungszeit T,,, während die beschleunigte ^ T^ und die ganz freie ^ 7^, ist, dann ist also T,-T^>T,-T,, (1) und folglich kann auch die Grösse der Anziehungskraft daraus mit einer etwas grösseren Genauigkeit berechnet werden. Mit dieser Verbesserung des ursprünglichen Verfahrens verband ich noch eine andere Abänderung. Obgleich nämlich die Drehwage fast vollständig ringsum von Metall umschlossen ist, war ich doch nicht 206 Ca rl Brei iiu . 111. i,mnz sicher, dass nicht Störungen durch elektrische Einflüsse entstehen könnten. Um diese nun mr)oiichst vollktimmen zu vermeiden, brachte ich an derselben grossen Zinkscheihe Z hangend zwei Kugelschalen aus dünnem Messingblech an, jede um 90° von den Massen abstehend, und consequent umhüllte ich auch die Massen mit ganz gleichen Schalen aus Messing. Es waren also bei allen Stellungen der Scheibe stets vier ganz gleiche Kugelschalen in völlig gleicher Stellung. Ein etwa vorhandener elektrischer Einfluss hätte also — wenigstens im Durchschnitt bei vielen Beobachtungen — stets derselbe sein müssen, und folglich würde er von selbst eliminirt worden sein. Das Gewicht einer Schale ist im Mittel 139 ■2^/'. Das Verfahren war nun folgendes: Nachdem der Apparat wenigstens einen Tag vorher richtig ein- gestellt und vorbereitet war, wurde circa 1 Stunde lang in der »0°-StelIung« die Schwingungszeit J, beob- achtet. Dann wurde oben geöffnet und die Scheibe gedreht, so dass die Massen in die »90''-Stellung« kamen. Und zwar wurde dies in einer Weise ausgeführt, dass durch die schiefe Anziehung in einer Zwi- schenstellung die während der vorhergehenden Schwingungen kleiner gewordenen Elongationen wieder verstärkt wurden. Nachdem in dieser Stellung wieder etwas über 1 Stunde die Schwingungszeit T^ beob- achtet war, wurde in gleicherweise die Scheibe wieder in die «0°-Stellung« zurückgedreht, und nochmals T. eine Stunde lang beobachtet. Um gewisse Fehler zu eliminiren, wurde anderemale mit der >• 90° -Stel- lung« begonnen, und nur die mittlere Beobachtung {B) in der >-0° -Stellung- ausgeführt. Nennen wir nun allgemein die den drei Beobachtungen A, B, C entsprechenden Schwingungszeiten T' , T'\ T'- , so wird das Mittel ',2(r+r;) (2) verglichen mit T-. Die sich ergebende Differenz ist eben der Effect der Grax'itation. Die beobachtete Diffe- renz T^j — r^ =: A 7" wii-d mit der theoretisch berechneten (-A 7 normale«) verglichen, und daraus ergibt sich leicht für das gesuchte D ein Werth aus den einzelnen Beobachtungen. Die theoretische Berechnung der verschiedenen, die Schwingungszeit alterirenden Kräfte ergibt sich leicht aus folgender Betrachtung. In der '•0-Stellung« habe der Wagearm ca eine kleine Elongation =.r; in A sei die anziehende Masse M. und in a die angezogene Kugel ;;/. Dann ist die absolute Kraft der Anziehung zzzg=: Mm C: d^. Das durch dieselbe bewirkte Drehungsmoment ist MmCh : d'^Min Cr. sin % : d"- = Mm CrR.sm x : d'' (3) Fip Y" b. 5.). Nach dieser Formel wurden die Kräfte gewöhnlich (wie oben berechnet. — Für einige besondere Zwecke ist es vortheilhaft, diese Wirkung ana- lytisch in eine Reihe entwickelt zu haben. Es ist d'' = R' + r'-2Rr.cosx—(R-ry+4Rrs\n^ ^l^x — 4Rr 4Rr = (R~i-). lal- lst eine Constante, sin ^Va^-)- für welche wir H setzen können. entwickelt werden 'I- MmCRr erhalten dann, wenn die Sinus nach der Formel sin.r = .r-'/,;.r^+V,2.,.r'— ... .x.[\-C/,-^-%H).x^ + C/,,,, + %,H+%,,H').x^-...]. (4) Wir (R-ff Mit den für R und r (oben II. c. 1. u. 2.) angegebenenMittelwerthcn tindet sich H somit für die Action beider Massen 2MmCRr {R-rf ..t-.ri— r)'421..r'--f-24-41IV,r''- ...]. 14-01 K.i unp Gravifatioiis-LoiisUiutc, Masse und Dichte der Erde 207 und wenn auch tüf M und m die dort angegebenen Werthe, und für C der provisorische VVerth Ili. 661 -9641 . 10-'" (sup. Einleitung I. p. 5 [189]) gesetzt werden, erhalten wir Y = 26880 ■ 04 . .V . [ I — 5 • 42 1 . .v- + 24 • 4 1 6 • .v*— . . . ] (xo ; ([j.5 = 1 Mikrodj'ne = 0 • 00000 1 dyn e). Für die Wirkung auf die entferntere Kugel lindet man in gleicher Weise ■(' = Mm eil' : d,^ — Mm Cr . sin p ; J/ = Mm CRr sin ,r ; . .[3A^sin.f~V,sA^''.sin'*.r-f-... |. =; >■ . .sin.v.:W.[l — '^^^'^sin^v•+...]■ u^d wenn für das mittlere A' wieder sein W'erth eingesetzt wird „ 6MmCR^r^ . l-'Z.sin^'A.r , ,,.,..., (R''+r''yi-2 (1 — A''.sin''.r)'V2 <- "* ^ ' P'ür unendlich kleine Bogen wird dies öMmCR^r^ lind für beide Massen das Doppelte, aber negativ, weil der Effect der Torsivkraft des Drahtes entgegen- wirkt, somit ist die Üirectionskraft 12. Mm CR- r' '=- iR^-^r^U -" (-^^ Die Wirkung auf den Arm wird mittelst derselben P'ormeln berechnet. Nimmt man zwei auf den beiden Armhälften sich entsprechende Theilchen von der Masse = |u, im Abstand f- vtm der Mitte, dann ist das in denselben durch eine Masse M bewirkte Torsionsmoment mit Rücksicht auf den Unterschied h der Höhe und sonach die Wirkung beider Massen auf den ganzen Arm r, = -\2.MCR' sin .vi: T^^J^L^l. (22) Werden für M, in, R. r, C die Werthc eingesetzt, so ergibt sich A'=0' 875085, und r = — 3115-435 .l•(l-^0■450(;..v^..).;J.5 (cf. inf. n. 44.): T, = — 126- 260..r . |j.5. (23) Die Gesammtwirkung beider Massen in der "'dO°-Stellung' auf beide Kugeln und W^agearme für minimale Schwingungen ist also 1^ ^- 1', = —324 1 ■ 695 . X . |vj. (24) Diese Berechnung aus Mittelwerthen für M, in, R, r ist nun für die »90°-Stellung« hinreichend genau, sowohl weil der Betrag dieses Effectes bereits fast lOmal geringer ist als die Hauptaction in der »0°-Stellung'<, als auch besonders weil die Abweichungen von den Mittelwerthen in Hinsicht auf die resul- tircnde Wirkung in dieser Stellung sich gegenseitig weit vollständiger aufheben, als in der »0°-Stellung«, und namentlich die Fehler der Centrirung fast ohne Einfluss auf diesen Effect sind. Allein für die Hauptaction in der »0°-Stellung- ist durchaus erforderlich, dass die Rechnung mit den genauen wirklichen Werthen und mit Rücksicht auf die Excentricitätsfehler durchgeführt werde, weil sonst sicher ein P'ehler von fast '/in Pi'ocent im Resultat entstehen würde. Im Folgenden sollen aus dem umfangreichen Calcul nur der Gang im Allgemeinen und die wichtigeren Theilresultate, nämlich die aus den verschiedenen Einwirkungen resultirenden Directionskräfte angegeben werden. Wenn in der >'0°-Stellung-' die Masse M' oder Jil^i rechts steht (»Stellung l-), dann ist der Effect bei- der Massen bei der Excentricität = Omni 'luini 4 mm auf beide nahen Kugeln . . = -1-2G910-506 26970-140 27171 -019 jaS (25) .. fernen » . . —462-709 462-709 462-718 den Arm -1-449 -583 450-460 453-090 Summa. 26897-380 26957-891 27161-391, (ii'civiliilii>n^-Consti.iiilc. Mtissc und Dichte der Eide. 209 somit allyumcin 7 = 26897-380— 5-491 7. 6' + 17 -8737. i^^ . (26) wo t' die Anzahl der Millimeter bedeutet, um welche das Centrum Z der Zinkscheibe rechts vom Central- draht sich befindet. Nun war diese Excentricität a. 1892 = 3-22 7;/;», a. 1894 = 1 •69 ;;;;;;. Also betrugen die Directionskräfte in der -0° -Stellung-' der Massen für beide Massen auf beide Kugein und Arm wirkend >• »• Schalen in »90°-StelIung • auf beide Kugeln » " >' » » » den Arm . . a. 1892 + 27065-017 — 46-447 — 1-873 a. 1894 26939-147 46 ■ 447 1-873 (27) Summa . Für die >'90°-Steilung« der Massen erhalten wir die Action der zwei Massen in "90°-Stellung« auf beide Kugeln » » » den Arm . . » - Schalen >■ »0° -Stellung« " beide Kugeln » '• '• •■ >• >• den Arm . . folglich die Summe aller Directionskräfte 27016-697 26890-854 [a8. = —3115-435 — 126-260 + 372-73 + 6-342 (28) = -2862-623 jj.5 und die Gesammtsumme aller Gravitations-Effecte nahezu = 298 16 '4 [j,S. (29) Nun ist die Torsivkraft des Drahtes und somit die Directionskraft bei ungestörten Schwingungen für die Schwingungszeit 7,,= 1292' (cf. sup. 11. c. 6) 1 = 401917-9 |j.o. (.30) P'oltilicii ist die gesammte Directionskraft a. 1892 für die '■0°-Stellung« . a. 1894 - •■ beide Male für die »90°-SteIlung = 428934 ■ 6 [lo 428808-75 399055-28. (31) Hieraus endlich in Verbindimg mit dem Trägheitsmoment (sup. 11. c. 5.) folgt die Schwingungszeit = 1250-650 Secunden (32) 1250-833 1 296 ■ 62(5 r, a. 1892 . a. 1894 . Somit die -NormaldilTerenz- A T— T —T a. 1892 = 45-976^ Secunden l^^.j,,^,,^ a. 1894 = 45-792» » i ' " (33) Die beigefügte »Correction von T",,« ergibt sich leicht, wenn statt der angenommenen Schvvingungs- zcit 7",,^;: 1292' dieselbe Rechnung noch für eine andere, z. B. 1298' ausgeführt wird. Das hiefür in jedem einzelnen Fall anzunehmende T„ kann aber aus den zugehörigen T^, oder T^ leicht berechnet werden. Denn nach obigem Calcul ist 7^^— J,, = 4-626', und T^^—T, im Mittel =45-885', somit r,,--7„ = 0 101.(7,-7-,), (3-1) womit 7„ sehr leicht gefunden wird. Dennoch ist dies nicht so ganz einfach. Vielmehr müssen, um mit 7, und 7,, das richtige T^, zu finden, beide vorher auf unendlich kleine Schwingungen reducirt werden (das Nähere hiefür im Folgenden und IV. b. 2. inf.). Und ferner muss das T- der mittleren Beobachtung (sei es nun 7, oder 7„) einer Correction unterzogen werden, welche ich -Lockerung" nenne (inf IV. b. 3.), und dann erst kann das richtige A 7 aus T, und T„ (35) abgeleitet werden. Praktische Beispiele hiefür folgen später V. /'. (Eigentlich sollten 7, und 7,, vorher auch noch von der »Dämpfung- corrigirt werden; ich habe jedoch aus guten Gründen vorgezogen, die »Däm- pfung» als eigene Correction später in anderer Weise in Rechnung zu bringen [inf. IV. b. 1.). — Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LX1\'. ßd. 27 210 Carl iiiüiiii. III. C-. Wenn in der »U°-Stcllung^< die Masse M' oAqy Ma auf der linken Seite sich belindei i 'SicllLing lll-), dann ergeben sich etwas andere Zahlen. Der Effect beider Massen ist dann: bei der Excentricität := 0 mm 2 nun 4niiii auf beide nahen Kugeln . . =r +'2()941 054 26917-70Ö 27034- 67 \ [i.o (,'50) » fernen » . . —462-823 462-703 462-733 • den Arm +449-583 450-460 453 090 Summa . 26928-814 26905-462 27025-028 und allgemein -,' = 26928 -814 — 70-7575 c- + 17 - 865 e^ ; die Excentricität c war bei dieser Stelkmg stets = 1 -69 ;;/;;/, und somit ist der Tursionserfect für die »0°-Stellung-' der .Massen vun beiden Massen auf beide Kugeln und Arm = +26860-253 (j,o. » » Schalen in »90°-Stellung<' auf beide Kugeln . — 46-447 (37) » » ■■ ■■ » >• den Arm . . - — 1873, somit der Totaleffect in der ■■Ü°-Stellung« der Massen . = +2681 1 -933 [j.3. Kür die ''.^"-Stellung-' der Massen gilt das obige —2862-623. (Der Gesammteffect ist ^29675 |j,3.) Hieraus ergibt sich wie oben r, = 1 250 - 9 1 94^ T'« = 1 296 • 6257 ^ , (38) folglich die Normaldifferenz := T,,— T^=M normale =45 7064 Secunden, mit derselben Correction luv T„ wie oben, nämlich +0- 104. (7"^,— 1292*), für welche das T„ aus T^^ und T, berechnet wird, wie üben (34, 35) angegeben wurde. Die weitere Rechnung ist sehr einfach. Das theoretisch ermittelte Nurmal-AJ.. w-ird verglichen mit dem Ar, w-elches die Beobachtungen ergeben, und daraus findet man leicht, um wieviel die provisorischen D oder C corrigirt werden müssen, um die wahren VVerthe zu ergeben. — Die oben analytisch entwickelten genaueren Formeln können nun für manche nebensächliche Zwecke dienen, so namentlich, um die Correction der »Reduction« auf unendlich kleine Schwingungen wenigstens zum Theil zu bestimmen. Die verschiedenen Umstä-nde, welche die Dircctionskraft beeintlussen, sind in Mikrodynen ausgedrückt: ci) in der »0°-Stellung« der Massen 1. +401917-9.;); ist die Dircctionskraft des Drahtes, 2. +26880-04. sr.(l— 5-421. A-^+24-416..r-'—. . .) = dem TorsionselTect beider .Massen auf die nahen Kugeln für Mittelwerthe von M, in, A', ;- (cf sup. n. 7). (3)9) 3. — 462- 19.. r. (1+0 1833.,v''— ...), id. auf die fernen (sup. n. 1 1), 4. +449-6. ,i;.(l — x^+...) id. auf den Arm (angenähert; ein etwaiger Fehler im zweiten (ilied ist fast ohne Eintluss). 5. — 48-32. ;v. (1+0-44. AT«) = Effect der zw-ei Schalen in -90°-Stellung (cf n.27 und inf /'. 2. ' n. 42). VV^erden alle diese Einflüsse in eine Formel zusammengefasst, sd kuminl r = 428737. a:. (1—0- 34190. A-2+...j;j.o (40) als Werth der i:)irectionskraft in dieso-r Stellung. Nun ist beim gewöhnlichen Pendel die Directionskraft T = /-.sin ,v = /v'..r.( 1 --'/«-'•■-''" '/i-.iii-''* ■ ■ '■ "-"''^' die Reduction dafür ist — '/i6--E^ (wenn E die grösste Elongation bedeutet). F'olglich ist die Reduction für unser T, Rcd^=—^^^ .6.£^=- 0-128213. is^ (41) 16 «. soweit sie durch die Massen und Schalen allein bedine;t ist. Gravi/ci/ioiis-Cnus/aiifc, Masse ninl Diclitc ilcrErJe. 211 b) Für die »90°-Stellung' der Massen bestehen die Kräfte: III. c. 1. +401917-9. -r = Torsivkraft des Drahtes. 2. —31 15-43. .v.(l +(»-4.'i06,.r^) = Effect der Massen auf die Kugeh: (cf n. 28.). (42) 3. — 126 -26.. r. (1+0 -2 . .v^) = - » » » den Arm (cf. n. 28.). 4. + 372-73. .r.(l— 5-5191 ..v2 + ...) = Effect beiderSchalen in>.0°-Stelliing'< auf beide Kugeln (cf 12.). 5. + 0 - 342 . .r . ( 1 — .v-+ . . ) = id. auf den .Arm (cf n. 28. und n. 39. 4.). Diese Effecte zusammenfassend, erhalten wir r ■- 399055 • 3 . .f . ( 1 —0 ■ 0087525 . .v^ + . . . ) , (43) woraus die Reduction sich ergibt also fast verschwindend klein. Hiebei wurden die zweiten Glieder K\r h. 2. und für a. 5. analytisch aus obiger Gleichung 111. t". 18. abgeleitet, ähnlich wie früher III. c. n. 6. aus n. 4. abgeleitet win-de. Daraus ergab sich auch das zweite Glied für h. 3.; jedoch dies nin- als rohe .Annäherung, weil eine genaue Berechnung überaus mühsani und ein etwaiger Fehler von sehr geringem Einfluss wäre. Die Differenz der beiden Reductionsfactoren ist also RcJ^—Rccl, , = 0 - 1 249 1 4. (45) In Wahrheit sind nun die Reductionen erheblich stärker. Aber die Umstände, welche dies bewirken (die Attraction der Mauern und anderer in der Nähe befindlichen Gegenstände) sind für T, und für 7, ganz dieselben. Die Reductionen sind also stärker, aber die Differenz der beiden Reductionsfactoren muss 1=0- 124914 sein. Die U'eitere Bestinimung folgt in Abschn. I\', /'. — IV. CoiTectionen. An den durch diese Methnden gewonnenen Resultaten sind nun zalilreichc Correctionen anzubringen. IV. Die meisten derselben sind allerdings sehr klein, aber sie müssen doch berücksichtigt werden, weil sie sonst zusammengenommen das Resultat möglicherweise um fast 1 Procent unrichtig gestalten könnten. Um den Betrag dieser Correctionen leichter ausdrücken zu können, ist es vortheilhaft für dieselben kleinere Einheiten anzunehmen. .Als solche scheinen ganz geeignet a) 1 dm, d. i. Viunnn '^^^ Ganzen oder '/lim Procent (deci millesima pars, oder 1 di.K-millieme), was somit absolut zzO-000553 wäre, und b) 1/.= 1 Einheit der dritten Decimale (terüa decimali.s), somit =0-001. Im Allgemeinen strebte ich hiebei an, dass alle Correctionen berücksichtigt würden, deren Betrag ^= oder > als Um wäre. Bei manchen bin ich aber in der Genauigkeit viel weiter gegangen, wenn das leicht geschehen konnte. ci. Correctionen für die Deflexionsmethode. 1. Die bei weitem wichtigste Fehlerquelle für diese Methode ist in der sogenannten Elastischen W.a. Nachwirkung gelegen. Wenn eine ablenkende Kraft längere Zeit einwirkt — und bei den Beobachtungen dauert die Einwirkung 60 bis 80 Minuten — dann ist nur ganz am Anfang dieser Zeit die Ablenkung die normale, und sie wird sofort um kleine Beträge immer grösser. Nun ist es aber gerade am Anfang ganz unmöglich, die Ablenkung zu messen, indem mindestens '/* Stunde vergehen muss, bis die erste abge- lenkte Stellung genau bestimmt werden kann. Es war zu befürchten, dass diese Fehlerquelle das Resultat ganz bedeutend fälschen könne, nachdem Prof E. Kohlrausch (Pogg. Ann. Bd. 119, S. 337.. .) sogar an Glasfäden Einwirkungen beobachtet hat, welche mehrere Procente betrugen. Glücklicherweise haben sich für meinen .Mes^ingdraht nur sehr viel geringere Beträge ergeben. 27 " 212 Carl Braun, IV. a. Eine genaue Bestimmung dieses störenden Einflusses hat erliebliche Schwierigiceiten. Eine einiger- massen genügende Theorie der elastischen Nachwirkung existirt üiierhaupt noch nicht, und namentlich sind die Gesetze für die »Superposition« mehrerer successiver Einwirkungen — wie sie gerade hei den vor- liegenden Untersuchungen nothwendig vorkommen — noch fast gänzlich unbekannt. Aber auch wenn diese Gesetze bekannt wären, würde wenig gewonnen sein, weil in den Formeln manche Constanten vorkommen, welche von der Beschaffenheit des verwendeten Drahtes abhangen, und welche bei verschiedenen Drähten sehr bedeutende Unterschiede zeigen, selbst wenn diese aus dem gleichen Material hergestellt sind. Es war deshalb unumgänglich nothwendig, dass eigens Versuche mit demselben Draht angestellt wurden, d. h. mit einem Stück Drahtes von derselben Rolle, und welches mit dem eigentlichen Suspen- sionsdraht ein zusammenhängendes Ganzes gebildet hatte. Die Versuche mussten so eingerichtet werden, dass sie ohne den grossen schwierigen Umweg durch eine vollständige Theorie doch die zu bestimmen- den Correctionen thimlichst leicht zur Darstellung brachten. Dazu war erforderlich: 1. dass bei diesen »Elasticitätsversuchen« möglichst genau ganz dieselbe Art von Einwirkungen und Superpositionen statt- finde, wie beiden »Gravitationsversuchen«, und 2. dass die eintretenden elastischen Nachwirkungen leicht und sicher gemessen werden können. Ich verfuhr also in folgender Weise: Als Hauptinstrument diente mir ein vorzügliches bereits oben 11. c. erv\'ähntes Inclinatorium von J. Dover. Ich habe dasselbe in einer Weise vervollständigt, dass es auch als Declinometer und Magneto- meter, wie auch als Theodolit dienen kann. Bei diesen Untersuchungen diente es als Declinometer. .An einem ca. 30 «m langen Stück von demselben O'Oöö;;/»/ dicken Messingdraht wurde ein leichter schwa- cher Magnet suspendirt (zwei Stücke einer etwa 8 mm breiten Uhrfeder, welche mit zwischenliegendem Holz in einem Schiffchen befestigt sind). Der Magnet muss schwach sein, weil sonst die Torsi\'kraft des Drahtes dagegen fast verschwinden würde, und er muss leicht sein, damit trotzdem die Schwingungen doch von kurzer Dauer seien. An der Seite des Schiffchens ist ein kleiner Spiegel befestigt, und in diesem wurden mit einem vortrefflichen Fernröhrchen von 17 mm Öffnung die Bewegungen des Magnetes mittelst »Selbstreflexion« beobachtet, d. h. mit einer im Focus des Röhrchens angebrachten Glasscala, welche von der Seite des Auges her durch ein unbclegtes Spiegelglas belichtet wurde. Die Scala stellte ich selbst her mittelst eines feinen Instrumentes, welches Scalen mit beliebigen Zwischenräumen herzustellen gestattet, und zwar so, dass Fehler von 0-003 jww sicher nicht vorkommen. Die Scala wurde so ausge- führt, dass ein Theil derselben, direct gemessen, d. h. mit dem als Theodolit benützten Instrument, einem Winkel von genau 2 Bogenminuten entsprach, somit in der Bewegimg des Magnetes gerade I Minute dar- stellte. Die Ablesungen geschahen durch Schätzung bis auf V,,, Minute. Da für eine Ablenkungsnotirung wenigstens drei Ablesungen verwendet wurden, so können die Notirungen als genau auf '/- Minute ange- sehen werden. Durch die sehr grosse Anzahl von Notirungen, welche durch eine Curve dargestellt und ausgeglichen wurden, ist die Fehlergrenze gewiss noch weit geringer geworden. Der Mittelstrich der .Scala ist besonders stark und geht durch das ganze Sehfeld hindurch. Das reflectirte Bild desselben dient als Index für die Scala. Diese bietet bis auf ca. 30' beiderseits eine ganz gute Ablesung. Aber die zwan- zigsten Striche auf jeder Seite sind gleichfalls viel länger und stärker ausgezogen, so dass auch diese als Index dienen können. Auf diese Weise erzielte ich einen Umfang der Scala = 45' bis 50' beiderseits, was mehr als hinreichend ist. Das obere Ende des Drahtes ist an einem graduirten Torsionskopf befestigt, welcher die Torsions- winkel zu messen gestattet, mit einer directen .Ablesung auf 4'. Das Instriiment wurde nun auf einer von Erschütterungen völlig freien Unterlage zunächst so aufgestellt, dass das Rohr senkrecht zum' magneti- schen Meridian stand, was mittelst Miren von genau bekanntem .Azimuth leicht erreicht wurde. Dann wurde der Torsionskopf so gedreht, dass das Bild des Mittelstriches auf diesen selbst einspielte und der Torsionskopf abgelesen. Darauf wurde das Instrument um seine verticale Axe um 30° gedreht (die Kreise gehen direct 30" an) und der Torsionskopf wieder gedreht, bis der Mittelstrich einspielte. Es ergab sich aus mehrfachen Messungen, dass eine Torsion um -178° erforderlich war, um einer .Ablenkung des .Mag- netes um 30° das Gleichgewicht zu halten. Gravi tat ioiis-Conslante, Masse iiiid Diciite der Erde. 213 Nach dieser Vorbereitung wurde nun nach längerer Ruhe des freihängenden Drahtes so verfahren : IV A. Nachdem das histrument gut im magnetischen Meridian aufgestellt war (nach der vorher angege- benen iMethode), wurde der Magnet mittelst einer feinen, bereits früher hergestellten Arretirvorrichtung festgehalten, und so das Instrument um 30° gedreht. Dann erst wurde am Torsionskopf die Drehung um 478° thunlichst schnell ausgeführt, die Arretirung aufgehoben und sofort beobachtet. Drei aufeinander- folgende Extremstellungen der kleinen Schwingungen reichten hin, um die Mittellage zu bestimmen, und so konnte ich gewöhnlich schon 40 bis öO Secunden nach der Herstellung der Torsion eine Mittellage niitiren. Danach wurde über eine Stunde lang beobachtet, indem möglichst viele Mittellagen aus je 3 oder 4 Extremstellungen ermittelt und zugleich mit der entsprechenden Zeit notirt wurden. Dabei wurde das Instrument nicht berührt. (NB. Dies scheint mir entschieden besser als das Verfahren, welches Kohlrausch befolgte, indem er durch Drehung des Instrumentes der Ablenkung beständig folgte und die Drehung ablas. Doch konnte Kohlrausch wahrscheinlich nicht anders verfahren, weil er ein ganz anderes Instru- ment — Sinus-Elektrometer — benützte.) B. Nachdem in dieser Weise so viel Zeit verflossen war, als hei den Gravitationsbeobachtungen die erste Operation (A) dauert, d. h. ca. 65 Minuten, wurde der Magnet wieder arretirt und das Instrument im Azimuth um 60° rückwärts gedreht, d. h. in das magnetische Azimuth := 30° auf der entgegengesetzten Seite gebracht. Danach wurde der Torsionskopf um 2.478° =:9.')(r rasch gedreht, die Arretirung aufge- hoben und sofort wieder beobachtet. C. Nachdem abermals ca. 67) Minuten verstrichen waren, win\ie der Magnet arretii't und das Instru. ment wieder in das erste magnetische Azimuth = 30° gebracht, der Torsionskopf imi 97)6° zurückgedreht die Arretirung ausgelöst und sogleich wieder beobachtet. D. Endlich nach nochmaligem Verlauf derselben Zeit wurde der Magnet wieder arretirt, das Instru- ment um 30° zurück in die anfängliche Stellung, d. h. in den magnetischen Meridian gebracht, der Tor- sionskopf um 478° zurückgedreht, die Arretirung aufgehoben und sofort beobachtet. Jede dieser vier Beobachtungen gab als nächstes Resultat eine Reihe von Mittellagen des abgelenkten Magnetes, welche sich graphisch als Curve darstellte. Die Curven ^4, B, C in Taf. II bringen die elastische Nachwirkung unter dem Einfluss einer aus der eigentlichen Ruhelage deflectirenden Kraft zur Anschauung und die Curve D die Rückkehr des ganz frei gelassenen Magnetes aus der abgelenkten Stellung gegen jene Ruhelage. Obgleich nun sorgfältig beobachtet wurde, alles bewegliche Eisen vermieden, und alle Schlüssel, Brillen, Nickeluhrkette u. s. w. vorher entfernt wurden (NB. besonders störend erwies sich eine Stahlbrille trotz ihres geringen Gewichtes, aber auch die Fensterladen, Thüren u. s. w. störten ganz erheb- lich durch die daran befindlichen Riegel u. s. w., wenn sie nicht in constanter Siellung erhalten wurden), zeigten doch diese Curven manche Unregelmässigkeiten. Um dieselben zu eliminiren, wurde jede Curve 4-, 5-, 6mal von neuem bestimmt und bei jeder ein wenig und nur ganz augenfällige Unregelmässig- keiten graphisch verbessert, dann die Ordinaten. welche den Zeiten 1'", 2'"... 64'" entsprechen, numerisch ausgedrückt und durch Rechnung zu den entsprechenden Mittelwerthen vereinigt. Diese Werthe endlich ergaben die Ordinaten, welche für die Construction der definitiven Curven A, B, C, D verwendet wurden, wie sie in Taf. II, Fig. 8 dargestellt sind. Um hierin einige Genauigkeit zu erreichen, ist durchaus noth wendig, dass die Variationen der Decli- nation eliminirt werden. Ich fertigte zu diesem Zweck eigens ein kleines Declinometer an. Dasselbe ist auf einem soliden, an der Mauer gut befestigten Consol ohne Eisen festgeschraubt. An einem ca. 60 cm langen ungedrehten Seidenfaden hängt in vollkommen verschlossenem Kasten ein stärkerer Magnet von ca. 10 a;/ Länge in einem mit Spiegel x-ersehenen Schiffchen, und gestattet ganz in derselben Weise, wie oben beschrieben wurde, mittelst »Selbstrefiexion« die Beobachtung der Stellung des den täglichen Variationen folgenden Magnetes. Von diesen Variationen wurden die Angaben des Hauptinstrumentes vorher befreit (mit Berücksichtigung der Torsivkraft des Drahtes), ehe sie in Rechnung gezogen wurden. Streng genom- men, hätten in gleicher Weise auch die Variationen der Intensität eliminirt werden sollen, doch ist der 214 Carl Brau ii , IV. t7. Einfluss derselben ein weit y'eringerer, und da zudem diese V'ersuciie zu selir verschiedenen Tageszeiten angestellt wurden, so dass die Variationen der Intensität bald in plus, bald in minus einwirkten, so glaubte ich, dass im Mittel aus vielen Beobachtungen der restirende Einlluss als nahezu verschwindend klein angesehen werden könnte. Diese Curven geben nun an, in welcher Weise die Lage eines an einem elastischen Draht suspen- dirten Körpers sich ändert; A. wenn eine (angenähert) constante Kraft ihn aus der Ruhelage zu entfernen strebt; — • B. wenn sogleich nach dieser Einwirkung eine gleichstarke Ki^aft einen Zug in der entgegen- gesetzten Richtung ausübt; — C. wenn sofort nach diesem Einfluss wieder die erste Kraft einwirkt — und D. wenn auch diese Einwirkung plötzlich aufliört und der Körper sich selbst überlassen wieder allmäh- lich seiner anfänglichen Ruhelage zustrebt. — Dies sind nun aber offenbar ganz dieselben Umstände, welche bei den »Gravitationsexperimenten" stattfinden, und ein wesentlicher Unterschied ist nicht vor- handen. Der Hauptunterschied besteht darin, dass bei diesen Elasticitätsexperimenten die elastische Kraft die schwächere ist, während sie bei den Gravitationsexperimenten die stärkere ist, und dass dem entspre- chend bei jenen die langsame Änderung der Lage gegen die Hauptruhelage hin gerichtet ist, wäh- rend sie bei diesen eine Bewegung von der Mittellage weg vollzieht. Dieser Umstand ändert aber offenbar nichts Bemerkbares an den Grössenverhältnissen dieser .Änderungen, auf welche allein es hier ankommt. Ein zweiter LInterschied besteht darin, dass der Einfluss der Gravitation ein fast vollkommen constanter ist, während die magnetische Kraft bei den Elasticitätsexperimenten allmählich etwas schwä- cher wird in dem Masse, als das magnetische Azimuth des Magnetes etwas abnimmt. Dieser Unterschied ist aber von sehr geringer Bedeutung, denn die Abnahme erreicht auch in ihrem Maximalbetrag bei weitem nicht 1 Procent, und folglich würde die Vernachlässigung derselben nur einen Fehler von weniger als V2 Procent an der Correction bewirken. Da nun die Correction selbst nur ca. '/, Procent des Haupt- resultates ausmacht (wie sogleich gezeigt werden wird), so würde der Fehler nur höchstens Vninnno 'des- selben betragen. Um indess denselben doch einigermassen zu berücksichtigen, ohne sehr mühsame Rech- nungen auszuführen, habe ich die Nachwirkungen bei den Elasticitätsversuchen im Mittel um fast '/^ Pro- cent grösser angenommen. Von dieser Seite ist somit kein Fehler zu befürchten. Die Curven geben nun den Betrag in Bogenminuten und in Beziehung zu der bei den Elasticitäts- experimenten getroffenen Anordnung. Da nun die Ablenkung des Magnetes =30° = 1800' war, so kann man schon mit einiger Annäherung annehmen, dass r ungefähr '/i^^d^ der ganzen Kraft entspreche. Einen genaueren Werth gibt folgende Betrachtung. Es sei M der Magnet, R das Beobachtungsrohr, m das Moment und a das magnetische Azimuth des Magnetes, MD die Richtung desselben ohne Tor- sion, und somit t der Torsionswinkel , T die Tor- sivkraft des Drahtes und H die Horizontalkraft des Erdmagnetismus, dann ist allgemein H . 111 . sin a := 7". (1) Nim tiitt die elastische Nachwirkung ein und 7. wird kleiner, weil das Torsionsmoment desDi-ahtes etwas nachlässt. Dies ist nur möglich, wenn entweder die 'l'orsivkraft des Drahtes seihst abnimmt, oder wenn bei constant bleibendem T die Ruhelage sich ändert, etwa \-on D bis D'. Beide Betrachtungsweisen führen genau zu demselben Resultat, doch die erstere scheint den Gravitations-Experimenten mehr entsprechend. Da also die Ruhelage D (wo die Torsion ^ 0 ist) sich nicht ändert, so folgt, dass der Torsionswinkel um ebensoviel zunimmt, wie die magnetische .Ablenkimg a abnimmt, At^ -Aot. Nun fnlgt aus der nbigon Gleichung (1) durch DilTercntiation //.7;/.cos 7.. A'/ := T. At + t.A 7" = -. A 7- 7". Aa. Dividirt man diese Gravitütions-Coustaiile, Müsse iiiul Diclüc der ErJc. Lü.'i \ T \ \ T Gleichung mit der obigen (1), so kommt cotg 7.. A7. = — _', folglich - =A7. (cotg 7.+ '/r). Es kann IV. ir somit aus dem beobachteten Aa die gesuchte Änderung der Torsivkraft T in Bruchtheilen des Ganzen Ar gefunden werden. Setzen wir Aa =: 1 '= l/3437'75, so folgt, dass das entsprechende-^ ;= (cotga + l/t): 3437-75 ist. Nun ist nach genauerer Discussion der Beobachtungen 7. = 30°2'0, Tr=477°59'2, folg- lich T=: 477-986. ^:180° = 8-341, und l/t = 0-1199, cotga = 1 •7'297. Ar A7 Also wird -— . 100= 1 -8496. 100:3437-75-= 1 ; 18-5865. Es folgt also, dass das entsprechende - nur ■=! 1/18-5865 Procent ist. Es wäre also eine Nachwirkung = 18-5865' erforderlich, um einer Änderung der Torsionskraft um 1 Procent zu entsprechen. Wir setzen dafür 18 '50, womit der oben angedeutete kleine Fehler hinreichend genau berücksichtigt ist.' Die praktische Anwendung der Curven auf die Beobachtungen ist nun ziemlich einfach. Die theoretisch richtige, d. h. von Nachwirkung freie »Normallage« ist in Curve A oflenbar deren Anfang. Dieser kann nun freilich nicht beobachtet werden. Allein da schon ca. ^j^ Minuten nach demselben die auf Beobachtungen gestützten Ordinaten beginnen, so kann aus dem Verlauf der Curve durch eine kleine Extrapolation der Anfang derselben mit hinreichender Genauigkeit bestimmt werden. Und sollte hiebei auch ein kleiner Fehler begangen werden, so würde derselbe doch fast gänzlich eliminirt werden durch die völlig analogen Fehler, welche bei den anderen Curven begangen wurden. Nachdem nun die Einwirkung ca. 65 Minuten gedauert hat, ist der Betrag der Nachwirkung = 10' 1. — Nun ist zu Anfang der Curve B der Zustand des Drahtes für einen Augenblick identisch mit dem Endzustand der Curve A, und folglich liegt dieser Anfang um 10' 1 unter der Normalen, wie es die Figur zeigt, hii Verlauf von w-eiteren 65 Minuten lässt aber der Draht um 14 '75 nach, und somit kommt das Ende der Curve i> um 4 '65 über die Normale. — Der Anfangszustand für Curve C ist nun wieder identisch mit dem Endzustand von B, und somit liegt der Anfang um 4 '65 über der Normalen. Die Nachwirkung bei C beträgt 13 '3, und folglich kommt das Ende von C um 8 '65 unter die Normale. In Curve D endlich (welche aber hiebei keine Verwendung findet) liegt somit der Anfang um"S'65 unter der Normalen, und die Curve nähert sich dieser als einer Asymptote. Man kann also aus den Figuren durch einfaches Ablesen sogleich ersehen, um wieviel zu einer belie- bigen Zeit während des ganzen Verlaufes der Beobachtungen die gerade stattfindende Stellung von der normalen abweicht, und nach welcher Seite. Nun sind bei den Defiexion-sbeobachtungen die Durchgänge 1, 2, 3... durch die Mittellage ziemlich regelmässig geschehen um 5'", 15"'50% 26"'40^ 37"'30% 48"'20% 59"M0* '■' später als die Massen auf die entsprechende Einwirkung eingestellt wurden. Diese Zeiten sind in den Figuren durch punktirte Linien bezeichnet, und es ist daraus durch einfaches Ablesen ersichtlich, dass die durch die Nachwirkung ver- ursachten Fehler im Sinne der .Ablenkung betragen bei beim 1. 2. 3. Beobachtung ,4 +5 '40 -+-7 '15 -i-8'00 B —2-90 +0-20 +1-55 C -^l•74 -^4•80 +6 00 Gewöhnlich wurden nun 6 Durchgänge beobachtet und daraus 4 Mittcllagen abgeleitet, entsprechend den Zeiten des 2., 3., 4., 5. Durchganges. Folglich ist das 1 Die Curven zeigen, dass in keinem Fall nach mehr als einstündiger Einwirkung der Draht um einen Winkel von IS' nach- gegeben hat. Dies Ergebniss schien mir auffallend, nachdem bei den erwähnten Versuchen von Prof. E. Kohlrausch (1. c.) ein Glas faden in derselben Zeit eine .Abnahme der Torsivkraft um ca. 2-6 Proeent gezeigt hat (fast 5 mal mehr als bei meinen Ver- suchen eintrat). Ob dies der ausgezeichneten Qualität des von mir verwendeten Messingdrahtes zuzuschreiben sei, oder ob Kohl- rausch wegen der bedeutend grösseren Kräfte ein grösseres Resultat erhielt, kann ich nicht entscheiden. - Diese Zahlen sind ein wenig fehlerhaft; doch wird das Resultat dadurch nur sehr wenig alterirt. (cf. V.a. fin.) 4. 5. 6. Durchgan, + 8'75 + 9-15 + 9'80 + 2-66 + 3-52 + 4-31 + 6-95 + 7-72 + 8-35. 216 Carl Braini. W.a. Mittel für A luhlerhalt um '/^ (7 • 15 + 8 -OO + S' 75 + U ■ 15) = +8' 262 B » V^(0-20-h1-55 + 2-66 + 3-52)=: +1-982 C V^(4-80+6-00 + 6-95 + 7-72) = +ß-367. Das Mittel aus .4 und C ist somit fehlerhaft um +7 '315, und endlich die aus ^/^{A + C) und B abge- leitete Deflexion um -/z (''■315+ 1 •982) := +4'6485. Dies beträgt nun in Procenten nach der obigen Discussion =4-6483: 18-50= +0-0025128, d.h. +0-25128 Procent, oder +25-128 Jm. Um diesen Betrag ist also die beobachtete Deflexion in minus zu corrigiren, oder das Hauptresultat D in plus.^ Bei einigen Beobachtungen waren die Zeitintervalle etwas verschieden, bei denselben enthielt nämlich eine Beobachtung nur 5 Durchgänge statt 6, bei anderen 7. Dadurch wird die Correction ein wenig ver- schieden von der angegebenen, doch in jedem Fall kann dieselbe nach dergleichen Methode hinreichend genau bestimmt werden. 2. Die elastische Nachwirkung stört noch in einer anderen Weise die Deflexionsbeobachtungen. indem sie die Maximal-Elongation E ein wenig vergrössert. Im Verein mit dem Luftwiderstand bewirkt sie die sogenannte »Dämpfung-. Der Betrag derselben wird bestimmt wie die Dämpfung bei Oscillations- bestimmungen (inf. W'.b. 1). Die Änderung der Schwingungszeit ergibt sich verschieden, nach der Ver- schiedenheit desSchwingungs-»Decrementes«. Sie beträgt für a. 1892 sehr nahe AT=; — 0-588 entsprechend dem Decrement 1 -0723; für a. 1894 ist sie = — 0"485 bis Ende Juli und — 0"440 für die späteren Beob- achtungen, entsprechend den Decrementen 1 -0555 und 1 -0470. 3. Die Reduction auf unendlich kleine Bogen ist eine weitere an T anzubringende Correction. Die Berechnung geschieht wie unten IV. Z'. 2. Der Betrag ist aber für die Deflexionsbeobachtungen ein geringer, weil die Maximal-Elongation E nur 1 I bis \'lp beträgt. Das entsprechende A 7 ist = — 0^083 für a. 1892 und —0-043 für a 1894. Die sogenannte »-Lockerung- (cf inf IV. h. 3) alterirt zwar ebenfalls die Schwingungszeit. Aber eine Correction dafür ist nicht anzubringen, weil die Schwingungszeit nur in Folge der etwas verringerten Torsivkraft des Drahtes alterirt wird. Die beobachtete Schwingungszeit entspricht dabei genau der gerade statthabenden Torsivkraft. Nur dann ist für die Änderung von T eine Correction nothwendig, wenn dieselbe erfolgt ohne dass gleichzeitig die Torsivkraft entsprechend alterirt wird, (cf inf. IV. b. Einl.) 4. Eine stärkere Correction ist nothwendig wegen der nicht ganz kugelförmigen Gestalt der Massen. Die eigentlichen Massen sind zwar gut sphärisch hergestellt und auch die eiserne Wandung ist überall gleich dick (ca. hiuui). .Allein es musste doch ein starker Bügel (B in Fig. 6. Taf II) angeschraubt werden (ca. 15^r), um sie aufhängen zu können, und auch die beiden dazu dienenden Schrauben sind ziemlich stark (jeder Kopf ca. 2gr). Zudem musste oben eine Öffnung gelassen und ein Glasröhrchen (ca. \Oinm weit, 27 mm lang) eingeschraubt werden, damit das Quecksilber sich ausdehnen könne. Alle diese excentrischen Theile (inclusive des Quecksilbers im Röhrchen) wogen nahe 35_^;' für jede Masse. Die Correctionsrechnung wurde nun für 9 \-erschiedene Stüclse diu-chgeführt, u. zw. für die beiden Schrauben separat, für die anderen Stücke aber so, dass ihre Masse im Schwerpunkt senkrecht über dem Centrum der Masse M concentrirt gedacht wurde. Für jedes dieser Stücke wurde seine Masse ,u., die Höhe // über dem Centrum und die horizontale Entfernung e von dem angezogenen Körper in genau bestimmt. Die Attraction in horizontaler Richtung ist dann ^ •[ ^= \i.m C . e : d''\ wenn d die wirkliche schiefe Ent- fernung bezeichnet. Wäre dieselbe Masse jj. im Centrum, dann würde die Anziehungskraft sein = |j, ;;/ C; f"'. Das Verhältniss beider Kräfte ist =: t'-':i/-', und folglich ergibt sich ein X'erlust von centraler .Masse I Betreffs des Vorzeichens der Corrc c tion cn gilt eine allgemeine Kegel. .\iis 111. /'. 2. oder 111. c. 15. folgt ' (wo li die Distanz der Masse M von in bedeutet, und c den .Scliiefcnwinkel des Armes). Die Gleichungen der MiiiRrsXnc Einleitung ergeben aber C='^^ll' . Folglich ist D.-; = -' Prj^^"i^'' '' ^'" *■' = Const. Wird also durch irgend eine .Störung •,- zu gross, so wird D zu klein, und ist in plus zu corrigiren, d. h. die Correction an I> hat dasselbe Vorzeichen wie die .Änderung am Gravitationseffect (•/■), welche durch die betreffende Störung bewirkt wird. Ch-avHatioiis-Constautc, Masse iii/J Dichic der Erde. 217 = [{cP—e^):d^]X\i.. So wurde für jeden der excentrischen Theile der Verlust normahvirkender Masse I\' berechnet und alle Verluste zur Summe =S vereinigt. Das Verhältniss S : P (P= Gewicht der ganzen Masse) gibt alsdann den Bruchtheil. um welchen die Attraction der Masse kleiner ist, als wenn alles im Centrum concentrirt wäre. Diese Rechnungen wurden für 7 verschiedene Distanzen {e) durchgeführt und die Resultate graphisch in ein Netz eingetragen, so dass für jede Distanz die entsprechende Correction (oder Verlust an centraler Masse) sofort abgelesen werden konnte. 5. Zugleich hiemit wurde wegen der Ähnlichkeit der Rechnung auch die Correction wegen des starken Doppelhakens {Hm Fig. 6, Taf II) durchgeführt. Das Gewicht eines solchen ist \Q-Agr und ist im Gewicht der Massen nicht mit eingeschlossen. Als Resultat für beide Correctionen ergab sich nun . dass für die Anziehung der näheren Kugel ;;/ bei Deflexionsbeobachtungen ein Verlust an Masse = ^'Algr stattfindet (trotz des hinzukommenden Hakens), für die fernere Kugel aber (in Folge des Hakens) ein Gewinn = 13-874^r. Nun ist die Totalwirkung beider Massen auf die nahen Kugeln = ca. 5445 \s.h (sup. III. b. 7 u. 21), somit die Correction wegen der excen- 4 -47 frischen Theile — .5445 = —2-661 ji.3. — Die Gesammtwirkung auf die fernen Kugeln ist ca. 9146 r^-S7=i — 156[j,3 (vide ibid.), und folglich der Effect der excentrischen Theile = ---g- . — 156 = —0-237 [j.5. Die Summe beider ist =— 2-898 [i.5; und da der gesammte Gravitationseffect = ca. 5380 |a5 ist (n. 13, 14), so beträgt dies 1/1854 oder 0-0005398 vom Ganzen. Die Correctur ist also =— 5-398t/m oder —2-984/. Auch die Attraction der Massen gegen den Arm wird durch die excentrisutien Theile ein wenig alterirt. Doch ist dieser Einfluss sehr gering, weil diese Theile im Durchschnitt nahezu ebenso hoch über dem Arm liegen, als das Centrum der Masse unter demselben liegt. Die Theile wirken also beinahe ebenso als ob sie im Centrum wären. Die genauere Rechnung (welche ähnlich wie für die Wirkung der Massen auf den Arm jsup. p.20[204]i durchgeführt wurde, aber einfacher ist, indem der Arm nicht in 33, sondern in 7 Theile zerlegt gedacht wurde) ergab sogar noch einen kleinen Gewinn an wirksamer Masse ^ -i-0-4317^r Für die Wirkung des Hakens ergab sich ein Verlust := 0-2250, so dass von dem Gewicht = I6-4^r nur + 12-70^r normal wirksam blieben. Die Summe ist also =: H-13-132^r. Nun ist die Gesammtaction bei- der Massen auf den Arm = I10-74[j.o (sup. III. h. 7 u. 21), folglich die Action der excentrischen Theile = =. 110-74 = 0- 1589 [J.3. Da nun der gesammte Gravitationseffect = ca. 5380 (j.o ist, so ist jenes = 1/33854 oder 0-00002954 von derselben. Die entsprechende Correction ist also — +0-2954^m oder = +0-1633/. Die Gesammt-Correction wegen aller excentrischen Theile, i. e. für Kugeln und Arm beträgt sonach —5-398 + 0-2954= — 5-1026^;;/ oder —2-820/. Diese Correctur kann als constant angesehen werden. Nur das Quecksilber, welches im Röhrchen aufsteigt, bewirkt eine kleine Variabilität in Folge der Temperatur. Dies wird unten (n. 8) noch besonders berücksichtigt. 6. Eine ähnliche aber geringere Correction ist erforderlich wegen der Suspensionsvorrichtung der Massen. Die Drähte sind zwar von verschwindendem Einfluss. Aber 57 - öcui über dem Centrum befindet sich die 26^»' schwere Vorrichtung zum Justiren der Länge des Drahtes, und oben auf der Zinkscheibe (67-5CJW über den Massen) liegen je 2 Schlitten, an denen die Massen hangen, und welche reichlich l^.t,' für jede Masse wiegen. Doch ist der störende Einfluss dieser Theile wegen der grossen Höhe sehr gering, nämlich 0-594■ 11=: +0-838 [J.0, » +i -44611.0 im Sinne der Scala. Die doppelte Deflexion wird also vermindert um b — a-=z 1014|j.o, und die einfache Deflexion um 0-507 |j. 5. Dies ist im Verhältniss zur ganzen Gravitationswirkung =1/10600 oder 0-0000944. Die erforderliche Correction ist also = —0-944J;;/ = —Oö22/. 8. Die Correction von der Temperatur setzt sich aus mehreren Theilen zusammen. Zunächst wird durchwärme: a) die Distanz der zwei Massen (AB:=2R) und h) die Länge des Armes Uib=:2r) vergrös- sert, und zwar beträgt für TC '^ - I /34000 (Zink), '^ = 1/58200 (Kupfer). Nun gibt die Gleichung 7 = M/nC/^r. sin f : A^ (sup. III /', 2 u. 4) durch Differentiation unter Berücksichtigung des Werthes dRulA, und Einsetzung der Werthe für R, r; M, m (nach II c.) ^- — 4-45.''^: also für l°C '^'' = —0-0001308, 7 ^ Y '^J - +3-46.''''; ■■ .. rC '^'^ = +0-0000594, -( r Y \\-oraus sich die 2 Correctionen ergeben: a) Für die Änderung an R, Correction = — I •308J/«. b) » » » » r, • =: +0-594J;//. c) Aber auch das Trägheitsmoment J des Armes wird grösser, u. zw. ist für \°C ■= 1/29100 (Kupfer). Bei gleichbleibender Schwingungszeit ist also die Torsi\kraft des Drahtes um 1/29100 stärker und somit auch der aus den Beobachtungen folgende Gravitatiimseffect um 1 /29100 kleiner als der wahre, und D ist folglich in minus zu corrigiren (v. N'^^ zu n. 1.): die Correction ist — — 0'3436 J;«. J} Endlich steigt auch das sich ausdehnende Quecksilber höher in dem Röhrchen, u. zw. 1 - 13^r pro 1°C. Dasselbe steht 6- 5 cm über dem Centrum, und somit ergibt sich ein Verlust an normalwirksamer Masse, welcher für die nahe Kugel =0-384, und folglich =0-4336^''r beträgt. Wenn auch die ferne Kugel berücksichtigt wird, ergibt sich — 0-427^'r. Sonach ist die Correction = — 0-427:9146= — 0-0000467:= — — 0-467 dm. Die ganze Correction für Temperatur ist also für 1 ° C =: — 1-308 + 0-594 — 0-3436 — 0-467 = =: — 1 ■5246dm. Die Normaltemperatur ist =: 17° C und folglich die Correction = — r5246i/TOX(/t'— 17°) = — 0-8431 /X(/f— 1 7°), w-enn te die Temperatur im Innern der Glocke während der Beobachtung bedeutet. 9. Die Ouerexcentrici tat des Drahtes gegen Z (im Sinne \'orne-hinten) war bei den beiden Sei-ien a. 1892 und a. 1894 nahe die gleiche, nämlich um 1-25;«;« stand der Centraldraht hinter dem Centruiii Z der Zinkscheibe. Die Correction dafür habe ich wegen grösserer Sicherheit durch nochmalige vollständige Diu-chrechnung für diese bestimmte Excentricität bestimmt (wie bereits oben III. /'. S. 18 [204] angedeutet w-urde). Es ergab sich, dass durch jene Excentricität der Grtivitationseffect kleiner wird, u. zw. um 1/5960, wenn die links-rechts-Excentricität =r 3-22;;;;;; ist, » 1/5987, » » » » '> =1 -69m«; ist. Die entsprechende Correction ist also für a. 1892 = — 1 -678 t/;;; = —0-9278 / ; für a. 1894 = - 1 -670 Jw = — 0-9236/. 10. Reduction der Scala. Die theoretische Deflexion wird als Winkel berechnet; die beobachtete aber an der Scala gemessen, deren Theile nicht nach Winkel gleiclimässig verlaufen, sondern nur als Tan- genten von Winkeln. Es muss also, um die eine mit der andern zu vergleichen, eine Reduction der Scala auf Winkel geschehen. — Die ganze Scala wurde nun von den Strichen 33, 34, 35 bis 88, 89, 90 im Winkel ausgemessen, und diese 55 Theile umfassen einen Winkel von nahezu 6° 20'. Die Hälfte oder 27- 5p ent- Gravitatioiis-Cousiautc, Ma<^sc und Diclilc der Erde. 219 spricht also der tang 3° 10'. Die Deflexion, welche an der Scala gemessen sehr nahe 13-.3/7 umfasst, hat I\'. <7. 13" 3 also den eigentlichen Werth ,„ . tang. 3° 10': o 27 -5 "^ 8-4274411, was als Tangente dem Winkel r31'57"50 angehört. Statt dessen ergibt die einfache Ablesung der Scala „-^ - . 3M0' = r31'53"454. Der Unter- 13-3 27-5' schied beträgt also 4 "046, was 1/1362-69 oder 0- 00073384 vom Ganzen ist. Um diesen Bruchtheil ist somit die abgelesene Deflexion kleiner als die wahre. Die Correction ist also = — 7-3384J«z=: — 4-07/. Da die Normale vom Objectiv zur Scala wohl nahe auf die Mitte {QOp) fällt, aber doch wahrscheinlich nicht ganz genau (höchstens 1 -5;; Abweichung), und auch bei den einzelnen Beobachtungen die Ruhe- lage ein wenig von 60/7 abwich (doch selten mehr als 1 p), so wird jener Betrag ein wenig zu gross sein. Deshalb wird es besser sein, anzunehmen Correction = — 7-330t/)« =: —4-054/. 11. Die Massen verdrängen Luft, und die Attraction der verdrängten Luft gegen die Kugeln fällt also weg. Das muss durch Rechnung compensirt werden. Bei 740;»;;/ Luftdruck, was an dem Ort der Beobachtungen der mittlere Werth ist, wiegt 1 Liter Luft l-18ö^T; und da das Volum einer Masse sehr nahe =0-75 Litter ist, so ist das Gewicht der verdrängten Luft = 0-889 ^r, d. i. 0-0000972 von einer Masse. Die Correction für diese P'ehlerquelle beträgt also — O-Qlldni oder — 0-538/, d. i. fast Vkk.im)- 12. Die Drehung der Scheibe ist nicht genau richtig. Sie sollte gerade so gross sein, dass in der abgelenkten Stellung der Mittelpunkt der Schwingungen oder die abgelenkte Lage selbst genau mit dei- Lage des Maximalbetrages des .Attractionseffectes der Masse zu- sammenfällt. Da dies sehr schwer genau zu erreichen ist, so muss für die Abweichung eine Correc- tion angebracht werden. Ist E die Ruhelage des ungestörten Armes E^ als Azimuth in einem Horizontal- kreis gedacht, und stellt A das Azimuth der ALasscn dar, dann werden die Torsionskräfte des abgelenkten Armes gegen E hin dargestellt durch ZjZ^Z-..., die Ordinaten einer Geraden. Die durch die Attraction bewirkten Drehkräfte gegen A hin sind aber durch die Ordinaten einer Curve Y^ Y,^ 1'- dargestellt mit dem Maximum in v. Im Durchschnittspunkt )u ist die neue Ruhelage und die Mitte der kleinen Schwin- gungen; EF ist die Deflexion und AF der Schiefenwinkel der Masse gegen den Hebel. Ist nun die Dre- hung der Massen von E bis A zu klein, wie es thatsächlich immer der Fall war, dann fällt ;' nicht init m zusammen, sondern etwas mehr gegen E. Dies hat nun zur Folge: a) dass die Schwingungszeit etwas kleiner wird, da dieselbe desto kleiner ist, je grösser der Winkel, unter welchem die Curve und die Gerade in ui sich schneiden. Der Unterschied ist proportional der ein- fachen Distanz vvi, welche mit a bezeichnet sein möge. Die Rechnung ergibt den Fehler von T=:AT^^ ^ — 0^0270. a, wenn a in Bogenminuten ausgedrückt ist, und folglich die Correction des beobachteten T= M— -i-0?0270.a in Zeitsecunden. Der Drehungsfehler und somit der Fehler a war nun a. 1892 = 7 '62 und folglich ist die entsprechende Correction AT— 4-0-2057 a. 1894 Stellung I = 6-95 .>:.»» » » » =+0-1877 1894 » 111 = 6-24 » » » » » •> » = -(-0-1685. b) Der Attractionseffect wird etwas geringer als der Maximalwerth ist. Die Abweichung ist propor- tional zu a^ und aus der Gleichung, welche oben (III. b. IL, 12. und 24.) für die dem Maximum nahen Theile der Curve gegeben wurde, ist sie leicht zu berechnen. Wird a= 1° gesetzt, so geben die Glei- chungen ohne weiters Ay = 9- 36/7015- 2 (d. h. = dem Coefficienten von li'-, dividirt durch die Torsions- 28» 220 Carl Braun, W . c/. kraft des Drahtes für 1° Ablenkung) oder 0'001338 der ganzen Kraft ■,'■ Wird also a in Minuten ausge- drückt, so ist allgemein Ay = 0'0000003718.a- des Ganzen. Für die oben angegebenen drei Drehungs- fehler ergibt sich also die an D anzubringende Correction a. 1892 = — 0'216J;;/, a. 1894.1 = — 0-179 ^/;;; 1894.111=— 0 lAbdm. 13. Der Nullpunkt der Theilung der Zinkscheibe ist nicht genau justirt, so dass bei der Einstellung auf 0° der Arm nicht genau parallel ist zur Verbindungslinie AB der Massen. Die Wirkung dieses »Azi- muthalfehlers« a ist proportional dem Quadrat desselben, aber für die Defle.xionsbeobachtungen fast verschwindend klein. Eine längere Discussion ergibt, dass durch denselben T vergrössert wird um A 7= 0 ^ 00001 86. a''', wenn a in Bogenminuten ausgedrückt wird, und die Correction an D= — 0- 00028. a^.c/;?; ist, was vernachlässigt werden könnte. Die Correctionen an D wären a. 1892= — 0-278£/»7, 1894 bis Sept. — _0-001 dm, 1894 nach Aug. = — 0-028^w. Indess hat der Azimuthfehler eine andere Wirkung; er bewirkt, dass die Schwingungszeit T' der mittleren Beobachtung B abweicht von dem Mittel '/zC^+^O 'ii-'s^ »-^en Schwingungszeiten der Beob- achtungen A und C. Dies hat indess keinen Nachtheil zur P'olge, da das schliessliche Mittel ^ ly^ (T" +27"' + 7":) dadurch nicht alterirt wird. Ich entwickelte eine einlässige Theorie dieser Umstände, und benützte dann den beobachteten Unterschied y^{T' + T') — T'-, um den Azimuthaifehler a durch Rechnung zu bestimmen, wodurch eine weit grössere Genauigkeit erzielt wurde, als die directe Messung bieten konnte. Sehr auffallend war mir, dass der Azimuthaifehler, besonders a. 1892, sehr gross war (v. inf IV./^ 10) nachdem ich doch vorher richtig eingestellt zu haben glaubte. Ich finde dafür nur die bereits angedeutete (II. b. 7. fin.) Erklärung, dass ich nach der richtigen Einstellung die Muttern der Fussschrauben zu stark anzog, und dass dadurch eine schiefe Klemmung entstand, welche die Einstellung wieder fehlerhaft machte. 14. Die kleinen Schwingungen in den abgelenkten Stellungen sind asymmetrisch, und dadurch wird die Berechnung der Mittellage fehlerhaft. Die beiden Hälften der Schwingungen werden nämlich mit etwas ungleichen Directionskräften ausgeführt. Dies erhellt schon aus der obigen Figur (n. 12.), indem die Directionskraft rechts durch Z.— 5'. , links durch Y.^—Z.^, d. h. durch die stärker gezeichneten Stücke der Ordinaten dargestellt wird, und ersteres augenscheinlich grösser ist als das letztere. Dasselbe ergibt sich aus der Formel für die ablenkende Kraft (III. b. 11., 12., 24.). Diese ermöglicht auch eine Berechnung. Der Unterschied ist nämlich für eine Elongation = 1 ° gleich dem Coefticienten von »^ also =9-36 [jlS (im .Mittel) auf 7015-2 (weil 7015-2 [ao die Directionskraft des Drahtes für 1° ist). Da die Elongationen E durchgehends = 11 bis 12/) waren, und der Unterschied proportional zu E^ ist, so ergibt sich für die Deflexionsbeobachtungen der Unterschied =4-39 |j.5, während die Directionskraft des Drahtes für das- selbe £ = 4795 |J,5 ist. Also ist der Unterschied = '/mgo des Ganzen. Gegen die Mitte der Schwingung ist das Verhältniss kleiner; im Mittel können wir mit genügender Annäherung '/iz,,,, setzen. Daraus folgt nun, dass die halbe Schwingung, welche gegen die grössere Ablenkung gerichtet ist, um '/izoo kürzer ist als die andere, somit um 0-538. Da nun bei der Elongation = I2p ein Sealentheil in 17M durchlaufen wird, so gibt '/,.0-538 : 17- 1 =0- 1445 : 17- 1 =0-00845;' den Betrag des Fehlers, um welchen die Deflexion zu klein gefunden wird. Da die ganze Deflexion nahe = \3-3p ist, so folgt der Betrag der Correction an 0 = 0-00845: 13-3 = —0-000635 oder = —6-35 Jm = —3-51 /, d. i. ca. '/,^„„ vom Ganzen. Ich controlirtc diese Rechnung experimentell durch zwei Sätze von eigens ad hoc angestellten Beob- achtungen, bei denen mit grossen und kleinen .'\mplituden abgewechselt wurde. Diese Versuche ergaben 0-0088j?, was innerhalb der Bcobachtungsfehler mit obigem Werth 0-00845 übereinstimmt. ' ' Diese Correction könnte ganz scharf berechnet worden, indem man die Aufgabe löst: »Um wie viel mu.ss bei einer Ampli- tude =75—73 (Figur zu n. 12) der Punkt ni aus der Mitte gegen rechts verschoben werden, damit die zwei schraffirten Flächen links und rechts gleich werden.« Die .'Vullösung wäre nicht schwer, aber die obige Bestimmung ist hinreichend genau, und eine ganz genaue Berechnung zwecklos, weil man für eine solche auch die .Amplitude ganz genau bestimmen, und fulglich den Calcul für jede einzelne Deflexionsbeobachtung dreimal anstellen müsste, was sicher die Mühe nicht lohnte. Gravi tafious-CoMstante, Masse und Dichte der Erde. 221 15. Die an den Resultaten der Deflexionsbeobachtungen anzubringenden Correctionen sind also inIV. . .. Reduction, » .... —0-083 —0-043 —0-043 12. - dem Drehungsfehler . . . -i-0-20ö' Stell. I -fO- 187' Stell. III +0- 1681 .Summa der Zeitcorrectionen 1892 — — 0*465''. 1894 vor.'\ugust: Stellung I =-0-340-', Stellung III = — 0?359-^ 1894 nach Juli: » —0-295^ :^ — 0-314\ ß. an Z>: n. 1. von der elastischen Nachwirkung +25-128^;« 4., 5. von der Gestalt der Massen — 5- 1026 ^w 6. von der Suspensionsvorrichtung +0-616 7. » den Ebonitplatten — 0-944 9. .. der Querexcentricität a. 1892 = —1 -678; a. 1894 = - 1 -670 10. Reduction der Scala auf Winkel — 7-330 11. von der verdrängten Luft — 0 972 12. " dem Fehler der Drehung a. 1892 — 0-216 1894 I —0-179 1894 III — 0-14.1 13. » » .Azimuthaifehler 1892=:— 0 278 J;»; 1894 vor Sept— 0-00 1; 1894 nach .Aug. -0-028. 14. >■ der Asymmetrie der Schwingungen .... — 6-35. .Summa der constanten Correctionen an D: a. 1892 =+2-870*t/m =+1-587/ ] 1894 IvorSept. +3-192 » +1-725/; nach Aug. = +3' 165^/;;? = +1 -750/ =- 1894 III >■ " +3-226 » +1-784/; - - +3-199 - +1-7(59/. ' V. Temperaturcorrection (n. 8.) = — l-5246.(/e -\7°).dm - — 0-8436 /.(/f —17°). h) Correctionen für die Oscillationsmethode. Die wichtigsten Fehlerquellen für diese Methode sind diejenigen, welche direct die Schwingungs- IV. /'. zeit T alteriren. Doch von diesen bedürfen nicht alle einer Correction, denn die Zeit T dient dazu, um die Torsivkraft des Drahtes zu bestimmen. Wenn also die Zeit T nur in Folge einer Änderung jener Torsiv- kraft alterirt wird, so dass der Schluss von T auf diese Kraft richtig bleibt, dann bedarf es keiner Cor- rection. Ein solcher Einfluss ist z. B. die Wirkung der Temperatur auf den Torsionsmodul des Drahtes. Nur wenn T in anderer Weise geändert wird, dann muss diese Störung eliminirt werden, um die Direc- tionskraft richtig zu bestimmen. Solche Störungen sind: 1. Die Dämpfung, welche entsteht a. durch den Widerstand der Luft, welcher hiebei als pro- portional der einfachen Geschwindigkeit angenommen wird, und ß. durch die elastische Nachwirkung im Draht. Die Correction wird berechnet aus dem »Decrement«, d. h. dem Verhältniss von zwei unmittelbar auf einander folgenden Maximalelongationen. Die bekannten Formeln geben d. 1892 für Decrement = 1-0705 ±0-001, Dämpfung = -0-296, Luftdruck 15— L 1894■ » 1-0465 » » —0-124 » ca. 3" wobei ein mittleres 7= 1275" angenommen wurde. Allein diese Werthe sind zu klein, was sich daraus erklärt, dass die Formeln nur für die Dämpfung a passend sind. Die elastische Nachwirkung ß dagegen verläuft nach ganz anderen Gesetzen als der Wider- stand der Luft. Dieselbe kann also auch wohl eine stärkere Dämpfung bewirken, bei verhältnissmässig kleinerem Decrement. Eine genaue Berechnung hiefür ist nun nicht möglich, weil eine hinreichend voll- " liiiii iinm ?rani 222 Carl Braun. IV /'. kommene Theorie der elastischen Nachwirkung nicht existirt. Ich habe deshalb vorläufig die Wirkung derselben durch eine annähernd gleiche, aber in anderer einfacherer Weise verlaufende ersetzt gedacht, rmd erhielt so für das ß allein den Werth — 0*30 bis — 0?40, indem ich mich dabei auf die Zahlen stützte, welche die experimentelle Untersuchung über die elastische Nachwirkung (sup. IV. a. 1.) mir bot. Wir nehmen also an — 0^35. ' Dazu kommt nun noch der Eflect des Luftwiderstandes a. Wir können wohl annehmen, dass das Decrement ziun grösseren Theil — wohl zu drei Viertheilen — durch diesen Widerstand bewirkt wird, denn sonst wäre der ganz bedeutende Unterschied der Decremente bei verschiedenem Luftdruck unerklärbar. Wir werden also zu dem 0-35 noch ■'/^ der oben zuerst angeführten Beträge addiren müssen. Dadurch erhalten wir für die ganze Dämpfung (a+ß) a. 1892 \T zzz — 0-574, und entsprechend die Correction an D = — 8-39 chn » 1894a. » =—0-485 » » „ » „ „ —— 7-645» » 1894i7. » =—0-440 » » » » » » =—6-93 », welche für Schwingungen im Allgemeinen gelten, ohne Rücksicht auf Amplitude. Betreffs der Oscillationsbeobachtungen wird aber die Sache noch etwas verwickelter dadurch, dass die Dämpfung bei dem grösseren T^ auch procentualisch grösser ist als bei 7^. Dies liegt offenbar in der Natur der elastischen Nachwirkung, und es zeigt sich auch an den Beobachtungen, indem bei 7)^ das Decrement grösser ist als bei 7^. Eine Discussion sämmtlicher Decremente ergab im Mittel a. 1892 das Decrement für 7^^=1-07185, für 7,:= 1-0693. Der Unterschied ist ^0-00255, und dieser entspricht einer Zunahme der Dämpfung bei 7^ um 0*0246. Da 7,, — 7 offenbar um denselben Betrag grösser wird, so wird hiefür im Resultat D eine Correction nothwendig = 246 : 460000 =: 0 • 000533 := +5-35 t/w. a. 1894 a. ist jener Unterschied =: 0*0024, und die Correction ist +?>-70 ihn, » 1894/'. '■ » =0-0010 » » » ■ +1-94 >-. Es finden also zwei Effecte der Dämpfung bei den Oscillationsbeobachtungen statt, welche sich zum grossen Theil aufheben. Die Correction für den ganzen Effect ist a. 1 892 Corr. = —8-39 +5-35 =-3- 04 dm »1894a. >■ = —7-645+3-70 = —3-945 - bis Ende Juli >- 1894/'. » =—6-92 -hl-94 = — 4-99 -< nach Anfang August. 2. Die »Rcduction auf unendlich kleine Bogen«. Dieselbe wurde zum Theil bereits theoretisch abgeleitet (sup. lil. c. 45) und effectiv =0- 12491. E^ gefunden. Allein der ganze Betrag ist erheblich grösser. Denn 1. die in der Nähe befindlichen Massen, namentlich die Mauern, bewirken ebenfalls, dass 7 bei grösseren Amplituden grösser wird, und 2. ist unverkennbar, dass auch der Widerstand der Luft solchen Einfluss ausübt, weil sonst für a. 1892 und a. 1894 gleiche Werthe sich ergeben müssten, was nicht der Eall ist. Es scheint sonach, dass der Luftwiderstand nicht nur die oben (n. 1. a.) erwähnte Däm- pfung bewirkt, welche unabhängig von der Amplitude ist, sondern auch noch eine \'erlangsamung, welche für grössere Amplituden stärker ist. (Vielleicht kommt das daher, dass das Gesetz des Luftwider- standes aus einigen Gliedern zusammengesetzt ist, deren erstes der Isten Potenz der Geschwindigkeit pro- portional ist, das zweite aber dem Quadrat derselben.) Leider ist nun dieser störende Einfluss nicht so genau bestimmbar, wie wünschenswerth wäre. Nur das eine wurde bereits mit Genauigkeit festgestellt (cf. III. c. 45), dass bei den Schwingungen mit den .Massen in der »0°-Stellung« (d. h. bei 7^) der Reduc- tionsfactor um 0-124914 grösser sein muss, als bei 7„, wenn die Massen in der »90°-Stellung« stehen. Um nun die Reduction einigerniassen genau zu bestimmen, \-erfuhr ich empirisch auf \-erschie- dene Weise. Zuerst wurde sie aus mehreren eigens hiefür angestellten Beobachtungen abgeleitet, welche mit grossen .Amplituden begannen (£>50/j oder fast 3°), und bis zu kleinen nach 3 bis 4 Stunden ver- liefen. (NB. Diese Methode wäre die einfachste und sicherste, w-enn sie nicht durch die im Folgenden (n. 3.) ' Für eine genauere Bestimimini; habe ich einen Plan entworfen. .Aber die sehv mühsame Aiisriiliiunj; war mir his jetzt noch nicht möglieh. (jrdvildti(niS'CoiisUiiilL. }[dssi um/ Diclilc dir Erde. 223 zu erwähnende 'Lockerung" gestört würde. Diese wirkt nämlich der Reduction direct und sehr stark ent- IV. />. gegen, und ferner wird auch die Bestimmung von T viel unsicherer, wenn die Amplituden unter 10 y herabsinken.) Eine zweite Bestimmung gewann ich aus einer Discussion aller ausgeführten Schwin- gungen, indem ich die Störung durch die »Lockerung« in rationeller Weise thunlichst zu eliminiren trach- tete. Die dritte Bestimmung leitete ich aus den Resultaten selbst a posteriori ab, indem ich dieselben unter Annahme von 5 — 6 verschiedenen Paaren von Reductionsfactoren berechnete und diejenigen Fac- toren als die richtigeren betrachtete, für welche die Resultate weniger auseinander gingen und in engeren Grenzen beisammen blieben. .Aus diesen drei Bestimmungen, welche genügend unter sich stimmten, leitete ich dann die für die Berechnung dienenden Reductionsfactoren ab. Diese sind a. 1892 Ä'=0- 35034 für J^, und 0-225(33 für T,,. >, 1894 A'=:0-28120 » - •■ 0-15629 • -, und Corr. = K.E\T, W'-oraus die praktisch bequemeren Formeln folgen : a. 1892 für T, Com =0?04389.£^ für 7"„ =r 0-02929 .£^ bei Luftdruck =\-7aH, » 189-* » » » =003521. £^ =0-02029. £1 =0-4c-;;;, in welchen beiden letzteren Formeln E die Maximal-Elongation in P (ä \0 p) bedeutet. Sehr bequem und genau w-erden diese Correctionen in praxi mittelst des Rechenschiebers bestimmt. 3. Ausser diesen längst bekannten Fehlerquellen zeigten die Beobachtungen noch einen nicht vor- gesehenen Umstand, dass nämlich die Schvvingungszeit T zunahm, je länger sie währten. Nennen wir die den drei Beobachtungen A, B, C entsprechenden Schwingungszeiten T' , T\ T\ , so war mit einer ein- zigen schwachen Ausnahme T'->r, und durch geeignete Combination der Beobachtungen ergab sich auch T- > T' und T'^ > T'-. Nur bei sehr lange anhaltenden Versuchen, wenn die Elongationen sehr klein wurden {8p bis öp), zeigte sich keine weitere Verlangsamung mehr, vielmehr eine Beschleunigung. Es ist dies wohl nur daraus zu erklären, dass durch stärkere Schwingungen im Draht eine gewisse Lockerung des molekularen Gefüges eintritt, deren Betrag zu .Anfang am stärksten zunimmt, allmählich aber nicht nur nachlässt, sondern auch zum Theil wieder sanirt wird, noch bevor gänzliche Ruhe eingetreten ist. Die Correction nun. welche wegen dieser Erscheinung — die wir Kürze halber als »Lockerung« bezeichnen wollen — nothvvendig wird, ist nicht gleich dem ganzen Betrag derselben, da ja die Verlang- samung auf einer Schw-ächung der Torsivkraft selbst beruht (cf. sup. IV. b. Einleitung.). Eine Correction ist aber nothvvendig wegen des ungleichen Verlaufes derselben. Denn da die Störung zu Anfang am stärk- sten anwächst und nachher weniger zunimmt, so folgt, dass die aus Ti und T' abgeleitete, auf die Zeit der mittleren Beobachtung reducirte Schwingungszeit, nämlich '/^(T'+T'-) zu klejn ausfällt. So fand ich aus der Discussion von 17 Beobachtungssätzen des Jahres 1892, dass im Mittel 7"=— r- = 0?635, 7i — r-- = 0M65 war, woraus folgt, dass das Mittel y^{T- + T\) um 0-?085 kleiner war als J= oder um 7-34 Procent der Differenz (J:— T')- Für das Jahr 1894 ergaben 12 Beobachtungs- sätze 7"=— J-=0?220, 7i — r= = 0- 1765, woraus folgt, dass \'^(T--hT:') um 0-02175 kleiner war als 7" = oder um 5-49 Procent der Differenz (T: — T'). ' Um diesen Betrag muss also das Mittel \^(T'-\-T:) vorher vergrössert oder T' verkleinert werden, bevor beide mit einander verglichen werden. In dieser einfachen Weise kann in den meisten Fällen die erforderliche Correction angebracht werden. Bei manchen Beobachtungen weichen aber die Zwischenzeiten erheblich ab von den gewöhnlich statthabenden 65 Minuten, indem manche Beobachtungen nur fünf Durchgänge, andere aber sieben bis neun umfassen. Um also für alle Fälle die Correction finden zu können, construirte ich aus den drei Nor- malwerthen für A, B, C durch Rechnung die als Exponentialcurve gedachte »Lockerungscurve-', eine für 1892 und eine für 1894. In diesen Zeichnungen waren nur die .Abscissen ein wenig zu ändern, entspre- I Hieraus scheint zu folgen, dass nach längerer Zeit, wahrscheinlich in Fulge des vielmaligen Gebrauches, das molekulare Gefüge doch allmälig einem' mehr permanenten Zustand sich nähert. 224 Carl Jiruni/. 1\'. Z'. chend den geänderten Zwischenzeiten, und die Werthe für die Lockerung in A, B, C ergaben sich sehr leicht, und somit auch die als »Lockerung«' bezeichnete Hauptcorrection. Die Zeichnung und ihre Ver- wendung wurden mit grosser Sorgfalt ausgeführt, weil die Genauigkeit des Resultates ziemlich stark von dieser Correction abhängt. Bei diesen drei Correctionen L, 2. und 3. ist eine sehr genaue Bestimmung kaum möglich. Gerade dies ist die Ursache, weshalb Beobachtungen mit unvollkommen elastischem Suspensionsdraht ein Resultat von sehr hoher Genauigkeit nicht ergeben können. Eine vollständige Eliminirung dieser Fehler- quellen würde nur durch Verwendung von Ouarzfäden in der Drehwage erzielt werden können. Indess ist auch so die störende Wirkung nicht so gross, wie es leicht scheinen könnte, denn so ist bei den Oscilia- tionsbeobachtungen das Resultat bei weitem am meisten abhängig von der Differenz der Schwingungs- zeiten r„ — J^; jene Störungen aber, soweit sie eben nicht genau bestimmt werden können, treten bei allen Schwingungen in fast identischer Weise auf, und folglich fällt ihre Wirkung aus der Differenz von selbst heraus. Nur die Wirkung auf 7",,, welches den von Attraction freien Schwingungen entsprechen soll, bleibt von Einfluss auf das Resultat. Doch ist auch dieser Einfluss nicht bedeutend. Aus einer sorg- fältigen Untersuchung gewann ich die Überzeugung, dass jene drei Fehlerquellen, in ungünstigster Weise zusammenwirkend, doch in T„ höchstens einen Fehler von 0^35 bewirken könnten. Dies würde im Resultat einen Fehler =3-0/ verursachen, was noch weit unter 1 -»pro mille- ist. Sehr wahrscheinlich ist aber thatsächlich der zu befürchtende Fehler noch geringer als '/., von diesem, also kleiner als i 1 i- 4. Die Correction wegen der excentrischen Theile der Massen und 5. wegen des Doppelhakens wurde wie oben (IV. u. 4. u. 5) berechnet. Es fand sich bei den ver- schiedenen Stellungen der Verlust (~), oder Gewinn ( + ) an centralwirkender Masse wie folgt: Bei der Action von einer Masse in der ..0°-Stellung« a) auf die nahe Kugel — 1 \-09 gr; b) auf die ferne + 13-O^r: c) in der >• 90° -Stellung- auf beide +0',) gr. In Bruchtheilen der Masse (9146,t;-r) ist das a) =—0-00124, b) = +0-001426, c) = +0-000646. Da nun der ganze Effect beider Massen in diesen drei Stellungen a) = 26900 |j,5, ^;=z462[j.o, cy=3114[i,5 ist, so folgt, dass der Effect der excentrischen Theile (incl. Haken) «/* = 32-620|J.5, b) =0-6575 8|j., c) = 2-015|j,8 ist. Ebenso ergab sich für die Action einer Schale in der -O'-Stellung« d) auf die naheKugel — 7-69^r, e) auf die ferne — 0-250^r, /; in der -gO'-Stellung« auf beide = — l-013^r. In Bruchtheilen des Gewichtes einer Schale (139-5^;-) ist das nun d) =0-0553, e) =0-00179, f) =0-00726. Da nun der ganze Effect beider Schalen in diesen Stellungen dj = 403 ;j,3, e) =7 |x3, /; = 46-87 [J.3 ist, so folgt der Effect der excentrischen Theile J; =22-25 [i,§, ey =0-0126 jxo, /)= 0-3415 [Jio. Von diesen sechs Theileffecten sind für die Gravitationswirkung diejenigen als positiv zu nehmen, welche einem Gewinn an Masse ( + ) entsprechen und dabei die Hauptaction der Massen verstärken, anderenfalls gelten sie als negativ. Hicmit ergibt sich als Summe aller Actionen — 32-620— 0-()575 + 2-015 + 22-25— 0-0126+0-3415 = -8-6836 [J.O. Nun ist der gesammte Gravitationseffect im Mittel = ca. 29750 [JLO (III. c. 29 u. 37), und da dieser um 8-6836|a5 durch die excentrischen Theile verringert wird, so folgt, dass die entsprechende Correction an Z) = —0-0002919 ist, oder =-2-919^»/. 6. Die Correction wegen der Suspensionsvorrichtung (cf. IV. a. 6. S. 33[L'17]) geschah durch directe Berechnung der störenden Masse = ca. 1050 ^'r in 67-5 cm Höhe und 20-87 cm Abstand vom Cen- trum, sowohl in der "0°-Stellung-' als in der ..90°-Stellung«. Es ergab sich für die beiderseitigen Effecte zusammengenommen die Correction = + 1 -0639 i/;». 7. Die Eben itplattcn (cf. sup. IV. a. 7) alteriren die Directionskraft des Armes, und zwar in der •■0°-Stellung- OO" -Stellung" Ma auf l'"bt)i-iit I wirkend um +2- 1437 jag um +l-(i435jjL5 .1//; 1 •• —2-0618 • —1-8131 Ma 11 —0-1093 » +3-4913 Mi: ■ II " — 1 - 0286 » —2 - 2680 Summa . — 1 0550 + 1 -0537 ji.3. (iravitdlious-CoiistLinlc, Mussl iiiul Dulilc der Etile. 225 ßuidc Einflüsse vei-ringern den Gras'itationseffect r„ — 7, und summiren sich also. Da nun der IV. Z'. gesammte Attractionseftect im Mittel ^ 29780 |j.5 ist (III. c. 29. u. 37.), so sind jene zusammen 0' 00007085 des Ganzen, und folelich die Correction =: —0-70SÖ dm. 8. Die Correction \'on der Temperatur besteht aus mehreren Theilen (cf. IV. a. 8.) Min CRr a) Für die Änderung von R ergibt sich a. in der »0°-SteI]ung<' aus der P^ormel 7 =; -y^ — —^ .x (III. c. 5.) durch DilTerenziren und Einsetzen der Wcrthe für/? und ;- (aus IL c.) — = — 6-311 . -^ , f'olg- '( K lieh für 1 ° C. '- = ^'' - ; da nun im Mittel -/ = 26920 [j.o, so ist d-i = -5-00 u.o. — ß. In der .■90°-Stel- QMmCR^r^ dT dR lung« gibt die Formel 7=—- —r- — ..v (III. c. 20.) in gleicher Weise -p^- =: — 1-707. =-, Iblglich für J.7O7 (i?- + r^)-/2 1 R \°C. — „ ■ ' ; und da im Mittel die ganze Action = 2863 [a8 ist (III. c. 28.), so folgt JT = 0- 1437 ;j.o. Ot:UUU Beide Effecte wirken in gleichem Sinn und vermindern den ganzen Gravitationseffect, welcher im Mittel =:29780|j,5 ist, und folglich ist die Correction = — ^^-—— = ^0-0001727 = —1 -727 Jm. 29/ öO b) P"ür die .Änderung von r ei-geben dieselben Formein: 7.' — :=+5'311. — , für 1 ° C. :=: ^-— — - , folg- Y r 08.^00 ,. , , 26920.5-311 „ ^_. . ,^ dV r, -r,- ^r ... ,_ 0-707 0-707 '"^'^ ''-'= -58200— = -^"^"^"'^^--'' r =+0-'0'-7r- furl C.^-^^^, folglich d,= ^^^^. .2863 = +0-03478 |j.3. Beide Effecte verstärken den Gravitationseffect =29780 um 2-49128, d. h. um 0-000083648 des Ganzen. Alsu ist die entsprechende Correction = +0-8365(7;;;. c) Das Trägheitsmoment nimmt für 1 ° C. um \'.^^^„„ zu, und folglich werden alle T um '/.-.szim zu gross. Somit ergibt sich an D eine Correction wegen J,^ — J,, welche = + '/.is•^(lu 's*^' '•"'"^ ^'"^ wegen T^ welche —',29100 beträgt. Die ganze Correction ist also = — V.iszoo =0-0000172 =: — 0- \72dni. d) Endlich steigt das Quecksilber in den Röhrchen der Massen l-13^r für 1° C. Dies bewirkt a. in der »0°-SteIlung« einen Verlust an central wirkender Masse =0*500.1-13 =0-565^;', was = ^Imiaw-M ist. Der Gravitationseffect 26940 |j.o wird also um '/,e2,„i schwächer, d.h. um 1-660[j.o. Der Einfluss auf die ferne Kugel ist vernachlässigbar, umso mehr als er schon durch den Einfluss auf den Arm fast auf- gehoben wird. — ß. In der »90°-Stellung« ist der Verlust =0-097 . 1 - 13 = 0- 1096 ,i,'r = Vg3.„„.M Der 9Qgo Gravitationseffect (2863 (j.5) wird also vermindert um V83.ioo- '-^- h- "m q"o;^/-va = 0-03429 ij.5. Somit wird der gesammte Gravitationseffect = 29783 ij-o vermindert um r6943;j.3, was =0-000056907 davon ist. Die Correction d ist also r= — 0-5691 dm. Die Totalcorrection für Temperatur ist also =— 1 • 727 +0-8365 —0- 172 —0-5691 = — 1-6316 J;;; und allgemein = — 1-6316 J;;; X (/t; — 17°) oder —0-9032 / X (/e —17°). 9. Die Correction wegen der durch die Massen verdrängten Luft ist ganz die gleiche wie oben (IV. a. 11.), nämlich = —0-972 dm, oder = —0-538 f. 10. Die Correction vom Azimuthalfehler ist für die Oscillationsmethode weit stärker als für die Deflexionsmethode (sup. IV. a. 13.). Ihr Betrag kann analytisch bestimmt werden aus der F"ormel für die Directionskraft in der 0° -Stellung (sup. III. i". n. 40.) r = 428737 |xo . x .( 1 —0 - 34 1 90 . .r^+ 1 - 54 1 . x""— . . . ) , aus welcher folgt "^i =428737. (1-1 -02261. a-- + 7- 705.. r»—...). A,r — ist aber die Directionskraft selbst. Die .Abnahme derselben ist also proportional dem Quadrat der A.r Schiefe x, und beträgt für .v = 0-01 (=34-3775') =43-8431 —0-03314 =43-810[j.o. Für einen Azimu- Denkschriften der mathem.-naturw. CI. LXIV.Bd. 29 22(1 Ciirl Brüll 11. I\'- ^'- thalfohlur a — \0' ergibt sich also die Ahnahme =3;7n98|j.3, was 0-000008652y des Ganzen ist. Folg- h'ch wird T, grösser um A 7, = 0 • 0000043264 T,, d. h. um 0^0054166. Dies erheischt im Princip zwei Correctionen : a) T„ wird (wie aus III. c. 34 folgt) grösser um Vio -^^z- ^^- 1^- ""^ 0-000542. Der GravitationsetTect erscheint also zu klein um 0-000542 : y, 7^, = 0 • 000000836 des Ganzen, und die entsprechende Correction wäre an D=r —Q-OOS'Mj dm, was vernachlässigt werden könnte. ly Ti^ — r^, d. h. der Gravitationseffect wird kleiner um den vollen Retrag A 7^ z= 0-0054166, somit um 0-0001177 des Ganzen. Die Correction hietur ist = — ri77i/;;/. Beide Correctionen zusammen betragen — 1 -18536 dm für a= 10'. Allgemein für ein beliebiges a (in Bogenminuten ausgedrückt) ist also die Correction = — 0-01 1854. a^i/w«. Hieraus ergeben sich für a. 1892. Azimuthfehler c( — +3P5, also Corr. = — 11 -762 (/;;/ » 1894a. (vor September) a — + 2-0 » >■ =— 0-474 » >. 1894 ß. (nach I.September) =4-10-0 » » =—1-1854 ■■ 11. Die Correction von der Ouerexcentricität kann einfach auf Azimuthfehler zurückgeführt wer- den. Diese Excentricität betrug 1 -25 mm (a. 1892 wurde sie = ca. 1 -3 mm gefunden, 1894 =1-22 iiini, jedesmal der Centraldraht hinter dem Centrum Z). Daraus ergibt sich die Schiefe des Armes gegen die Massen = 1-25.3437-75:208 (weil 20%mm — R—y-,AB ist)=20'7. Somit ist nach der Formel in n. 10 die entsprechende Correction = —5-0796 dm = — 2-810 t. 12. Die an den T^esultaten der Oscillationsbeobachtungen anzubringenden Correctionen sind also in Summa folgende: a. an Tj und 7„ die Reduction n. 2. zu subtrahiren: ß. von T- die »Lockerung« n. 3. zu subtrahiren. ■f. Constante Correctionen an D: 1894/'. 1. die »-Dämpfung«, und zwar . . . —?,-04 diu — 3-945 — 4-99 (nach l.Aug.) 4. u. 5. von der Gestalt der Massen 6. von der Suspensionsvorrichtung 7. von den Ebonitplatten .... 9. von der verdrängten Luft . . . 10. vom Azimuthaifehler —11-762 —0-474 —1 • 1854 (nach 1. Sept.) 11. von der Ouerexcentricität a. 1892 1894.7, -■^■04 dm -3-945 -2-919 + 1-064 —0-7085 -0-972 -11-762 -0-474 —5-0796 Summe der constanten Corr. . a. 1892 = —23-417 Jm = —12-950/. a. 1894 vor Aug. = —13-034 Jot; im Aug. = — 14-079rfm; nach Aug. = -14- 791 if»/, = -7-207/ =—7-786/ =—8-179/. 0. Temperaturcorreclion an D = — 1 •6316.(/e- 17°). Jm = -0-9032 .(/c— 17°)./. c) Andere Umstände. Ausser den erwähnten eigentlichen P^ehlerquellen gibt es noch einige andere Umstände, von denen man nicht von vornherein annehmen darf, dass sie ohne schädlichen Einfluss auf das Resultat seien. Zwar stören sie dasselbe nicht, und machen keine Correction nothwendig; aber eben dieses muss erst durch eine eingehende Untersuchung festgestellt werden. Im Folgenden bringe ich von den darüber ange- stellten Rechnungen Kürze halber nur die Hauptresultate. 1. Die Mauern des Locales üben ohne Zweifel eine Anziehungskraft auf die Kugeln der Drehwage aus. Allein dieselbe ist nicht nur kein Hinderniss für eine genaue Bestimmung der Gravitationsconstante, Gravi/afioiis-Coiisfau/c. ^[assc und Dichte der Erde. 227 sondern sie macht nicht einmal eine weitere Correction nothwendig. Wären die Mauern ringsum in der IV'. c. Gestalt einer Hohlkugel aufgerichtet, dann wäre ihr Eintluss vollkommen gleich Null, auch wenn sie dem Appaiat sehr nahe stünden, obgleich die einzelnen Theilkräfte ziemlich stark sein würden, weil nämlich die einzelnen Effecte sich gegenseitig aufheben. Ganz ähnlich \\-erden auch die Mauern irgend eines ringsum geschlossenen Raumes in Hinsicht auf ihre Anziehungskraft zu sehr grossem Theil sich auf- heben. Ein Theil dieser Kräfte wird allerdings wirksam bleiben, allein diese Wirkung ist bei allen Ver- suchen die gleiche, und sie besteht nur darin, dass a) die Schwingungszeit T des Armes etwas beein- flusst wird, und h) die Reduction auf unendlich kleine Schwingungen ein wenig stärker wird. Die erste Wirkung ist genau dieselbe, wie wenn die Torsivkraft des Drahtes etwas stärker wäre, und dieselbe ist schon enthalten in dem, was oben einfach als Torsionskraft des Drahtes bezeichnet wurde (III. c. 6.). Es bedarf also keiner weiteren Correction. Die zweite Wirkung b wird bei der Bestimmung der Reduction (IV. b. 2.) mit berücksichtigt, ohne dass noch eine eigene Correction erforderlich wäre. 2. Die zwei hinteren Beine des Tripods üben einigen Einfluss auf die Kugeln. Um denselben thunlichst abzuschwächen, war ich schon bei der Herstellung des Apparates darauf bedacht, dass diese Beine aus dünnwandigen (^l^inni) Messingrohren gebildet wurden. Eine genaue Rechnung ergab nun, dass dieser störende Effect trotz der geringen Distanz (ca. Qcin) ganz vernachlässigt werden kann. Dies hauptsäch- lich deshalb, weil die Wirkungen der beiden Beine fast vollständig sich aufheben. Die Rechnung verein- fachte ich dadurch, dass ich die Rohre so betrachtete, als ob ihre Masse in der Axe concentrirt wäre, im Übrigen aber befolgte ich strenge Formeln. Werden die Beine der Einfachheit halber als vertical ange- sehen, dann ergibt der Calcul, dass durch sie die Torsionskraft des Drahtes um '/^^g^ vermindert wird. Die genauere Rechnung mit schiefstehenden Beinen ergibt '/»gmi- Der Effect ist also ein sehr geringer, und derselbe ist schon enthalten in der »Torsionskraft •< des Drahtes. Der Einfluss der Beine auf die Reduction fand sich fast genau gleich Null, indem das Drehmoment desselben sehr gering und fast genau proportional zur Elongation gefunden wurde. Sollte derselbe auch weit grösser sein, so wäre er doch schon in der »Reduction« (IV. b. 2.) mit enthalten. 3. Der Körper des Beobachters, und namentlich der Kopf, welcher während der Beobachtung dem Apparat ziemlich nahe kommt (ca. 50 n»), kimnten eine Störung verursachen. Die Wirkung ist ana- log derjenigen der Massen in der »■90°-Stellung«, und besteht in einer Verlangsamung der Schwingungs- zeit. Der Calcul ergibt, dass der Kopf dieselbe um ca. OM vergrössern würde, und somit der ganze Körper etwa um 0-2. Allein die Einwirkung findet nur eine kurze Zeit {2^'^ bis 3 Minuten) statt und zwar in der Stellung der geringsten Einwirkung, so dass die Störung nur ca. 0'^02 beträgt. — Eine Correction hiefür ist aber nicht erforderlich, weil dieser Einfluss bei allen einzelnen Durchgängen in gleicher Weise stattfindet, und folglich dieselbe Wirkung hat, wie wenn die Torsionskraft des Drahtes um ca. '/ononn schwächer wäre. Und diese Wirkung ist in der Torsionskraft des Suspensionsdrahtes bereits mit inbegriffen. 4. Das Gewicht des Chronographen könnte bedenklichere Störungen bewirken, sofern die Höhe desselben eine sehr verschiedene sein kann, und folglich die Wirkung nicht eine constante ist. Es waren gewöhnlich drei von den fünf Gewichtsplatten im Gebrauch, welche mit dem Träger zusammen ca. b kg wiegen, und die Stellung ist die in Fig. 4, Taf. 11 mit einem Kreis bezeichnete. Die Höhe des Gewichtes kann variiren von ca. 20 an über bis ca. SO ciu unter den Massen. Für die verschiedenen Höhen ergab der Calcul die Ablenkung {\d) und die .Änderung der Schwingungszeit (\T) bei ±20cm Höhe \d = 0-0535/7; \T =: — 0?0470 0 0-0698 —0-0534 — 40 0-0288 -0-0399 —50 0-0191 —0-0178. Es konnten also, wenn unbehutsam operirt würde, allerdings erhebliche Störungen entstehen, und die Correctionen wären sehr beschwerlich. Ich habe deshalb diese Schwierigkeit zu umgehen gesucht, 29» 228 Carl Braun. W. c. und war bei den Beobachtungen von a. 189.! und 1894 stets darauf bedacht, dass die Hiihe des Gewichtes bei allen einzelnen Durchgängen constant dieselbe war i — AOcm). Zu diesem Zweck befolgte ich ein ste- reotypes Verfahren, indem ich nach jedem Durchgang das Gewicht bis zu einer bestimmten Höhe empor- wand. Kleine Ungenauigkeiten werden dabei vorgekommen sein, allein dieselben sind jedenfalls unbe- deutend, und sie werden bei den einzelnen Durchgängen bald in plus, bald in minus stattfinden. Das Hauptresultat wird durch diese kleine Fehlerquelle sicher nicht um '/znonn gefälscht worden sein. 5. Störung durch Magnetismus. — Die Kugeln in und der Arm sind zwar (cf. Einleitung) ganz eisenfrei, und wurden von Mechanikern geliefert, welche gerade hiefür .Specialisten sind. Dennoch könnte ein Zweifel aufkommen, ob nicht kleine derartige Mängel stattfänden, welche für die Prüfungsmethoden jener Mechaniker zu gering wären, aber bei der ausserordentlichen Empfindlichkeit, welche bei den Gravi- tationsversuchen eingehalten werden muss, dennoch eine merkliche Störung bewirken könnten. Ich habe, um diesen Zweifel zu beseitigen, ein sehr einfaches Experiment in Anwendung gebracht. Ich liess näm- lich den Apparat unter sonst völlig gleichen Umständen Schwingungen ausführen, abwechselnd mit Ein- wirkung von zwei sehr starken Stahlmagneten von 2b cm Länge, welche der Drehwage möglichst nahe gebracht wurden, und dann (ohne solche Einwirkung, oder besser) mit gleicher, aber entgegengesetzter Einwirkung. Bei keinem dieser Versuche konnte ich auch nur eine Spur von Änderung in der Schwin- gungszeit oder der Ablenkung entdecken. Nun sind die grossen .Stahlmagnete sicher mehrere hundertmale stärker magnetisch, als die eisernen Hohlkugeln diu'ch Induction überhaupt werden kfinnten. Man kann also eine allenfallsige Störung durch den Magnetismus der Aiassen und des Armes mit allem Recht gleich Null setzen. V. Beobachtung"en und Resultate. a) Deflexionsbeobachtungen und Resultate. Für jede Beobachtung werden einige Zeilen der Originalnotizen aus dem Beobachtungsjournal ange- V. a. führt, welche die Zeiten des Antrittes des Index X^, an die danebenstehenden Scalenstriche angeben. Bei der obersten dieser Antrittszeiten ist auch die Minute angegeben, sonst aber nur die Secunde mit Zehnteln. Die des Raumes wegen weggelassenen Minuten sind nöthigenfalls leicht zu suppliren, und die Stunde ist aus der ersten Zeile ersichtlich, wo die Zeit der Mitte von A, B, C notirt ist. Diese Zeiten sind die direct beobachteten, also nach der Ankeruhr. Deshalb bedürfen sie einer Cor- rectur f/^ vom Gang der Ankeruhr in Bezug auf den Regulator, und einer Correctur U^i vom Gang der Regulatoruhr. Beide sind in der Überschrift für jede Beobachtung angegeben, ebenso auch der Luftdruck {Ba) und die Temperatur {te), beides unter der Glocke, wie auch die Ruhelage (m) vor der Beobachtung. Aus den vier Zeilen der Antrittszeiten wird die Seh wingungszeit T ermittelt, wie es früher (111. a.) erklärt wurde, und wie es bei den Oscillationsbeobachtungen (inf V. b.) geschieht. Es sind deshalb hier nur die Resultate angegeben. Die Berechnung der Deflexion {d) geschieht ebenfalls wie oben (1. c.) auseinandergesetzt wurde. Für die zwei ersten Beobachtungen (7. und 8. April) wird sie auch in Kürze ausgeführt. Die Zeilen 7 — 11 enthalten nämlich für jeden Scalenstrich die Differenzen je zweier aufeinanderfolgender Antrittszeiten {A^ — j4,), {A^ — A^). . .. Dabei sind nur die ganzen Secunden gross gedruckt; die kleine Ziffer rechts gibt die Zehntelsecunde, die kleine Ziffer links die Zahl der Minuten mit Weglassung von 8. — Die Zeilen 12 — 16 enthalten die Differenzen der in Zeile 7—11 gegebenen Zahlen ganz in Secunden ausgedrückt. — Die Zeilen 17 — 20 geben die hieraus berechneten Mittellagen, und zwar Zeile 17 aus den zwei der Mittel- lage nächsten Antritten, Z. 18 aus den zwei folgenden seitlichen Antritten, und Z. 19 aus noch weiter von der Mitte abstehenden Antritten (welche Raumes halber hier nicht angeführt wurden); Z. 20 das Mittel aus diesen drei Werthen. ' Aus der Übereinstimmung dieser drei von einander ganz unabhängigen Werthe ist I Für dieses Mittel wurden a. 1894 den drei Einzelwcrthcn gleiche Gewichte gegeben, a. 1892 aber war diese Kechming meistens genau (mittelst >regle a calcul) und deshalb dann die Gewichte resp. = 3, 2, 1. Gravitafions-Consfaufe, Masse und Dichte der Erde. 229 ersichtlich, dass schon bei jedem einzelnen von den vier »j;z. med.« durchschnittlich eine Genauigkeit bis V. a. auf ca. 0-005;', meistens auch bis auf ca. 0-0025/7 (d. h. auf etwa V2 Secunde im Winkel) erzielt wird. Eben um dies mit Sicherheit erkennen zu lassen, glaubte ich bei jedem die drei einzelnen Werthe angeben zu sollen. Auch an dem Mittelwerth (-mi-i. med.«) dieser drei Einzehverthe ist eine Correction erforderlich wegen der sinusoidalen Natur der Schwingungsbewegung. Es wurde dafür die Correction für die Antritts- zeiten an den seitlichen Scalenstrichen berechnet, womit die Bewegung auf ideale Gleichmässigkeit redu- cirt wurde. Damit ergab sich die Correctur für die Differenzen der Zeilen 7 — 1 1 und der Zeilen 12 — 16, und folglich auch die Correction für -^m. med.-- Dieselbe wurde graphisch dargestellt, so dass sie in den ein- zelnen Fällen durch Ablesen leicht und sicher bestimmt werden konnte. — Zeile 2 1 gibt die Mittellage, befreit von der elastischen Nachwirkung — vergl. die S. 46 [230] folgende Bemerkung. Für die übrigen Beobachtungen können die Mittellagen ganz in gleicher Weise leicht aus Zeile 2 — 5 berechnet werden; deshalb sind nur die Resultate angegeben, ohne den für dieselben dienenden Caicul. 1892. 7. IV, .1. 7''52'"; C^=- 3-85; V i=(-i 43) -c •021. C. loi ,,„; r, = -4-14; ■ß'' = _ i6^ni"; m = 62 • 5- 50 24 5ÖI 36 38-1 4Ö 28" 58 19' 8 2" 19 5SI ii 28-'' 44 523 55 5' 6 3i-'< 16 41'1 28 14^ 40 17^* IS* 52* 53^ 30S 28" corr. 469 32' 2Ö1 9^ 5" 48' corr. 48 3S^ 53- l69 27S 58a 58^ -3-87 49 13^ 469 471 28^1 233 — 4- 16 47 0- 30^ 41» \i 26« 28" 23* 54- 8^ 251 52" 579 r= 36-6 ' 35-9 ■' 39-5 '■' 32-8 » 3Ö-24 32-37 40 -8' 35-1« 39-9S 37-59 38-()& 34 - 49 50 A ;.42-'' 1491^ 351' ,42^ ,561 '"^^^^ , ciirr. 323-* i 13' 326^ .,9-J 333»^ 49 257'' 237" 3I' 230^^ 257' 2 45' 253' '3429 ,55. 243' 48 2I4S 323' 2l°* 33>- 20" 08« 33* .,o3 ,41 3 1549 47 i3o" 4"" ,193 425' .1* 1 30» . 14" ,I6'' ,2f' ,5- 50 \1= 112-7 122- I 129-4 134- 1 — 70-7 -F73-3 -77-2 + 84-6 49 —20-6 + 24-1 -24-3 + 20-9 + 7-9 — 10-8 + 12-8 — 12-0 48 +68-9 -73-3 H-So-S -9' -3 84-8 -931 loi-o 106-4 47 i6o'3 171-1 186-3 204-0 I 63-5 177-7 igi-o 202-4 in = 48 • 769 •753 -76S -8.3 CO IT. 49 - lOI •128 -142 -124 corr. •763 -752 -770 •Sio — -ooö •090 -125 -140 -124 — • 006 •770 •77z •767 ■812 med. •09 -130 -140 -14 med. med. Hfined.^ -767 ■759 •76S ■S12 48-777 48-771 •096 -127 -141 -127 49-122 49-116 correct. ^ -SlS -816 -831 -878 B. 8i'57i"; f/i=-3 • 96 ; tc = ftr 17- •130 2i'r. -170 -191 -183 77 2 9 34-'' 39 36-" 51 172 I 12'' 12 59'= 22 485 7b 17= 54* 57« 33' 36S 12'' corr. 75 oS 125 38a 53« 149 36" -3 -98 74 43-' 30^ iSe 15" 52-1 09 r= 39-0" 40-3" 38-o:i 40-6" 39- 50 35 52 77A 02" 3408 ,55* 347» ,489 med., corr. 76 237' 33' '^K 33» 235^ 75 .■!I2'- 025 ■ 3'5« o2ll ~2ll 74 ,l47^ i47^ ,■,57" ^36« 48-' 77 AA 98 9 105-6 III -6 II8-I 76 + 26-0 -27-4 + 27-7 — 28-0 75 -46-5 + 49-9 -545 -|-6o-o 74 120-5 129-3 140- 2 ■57-7 III = 75-Ü42 -646 •664 •687 corr. -648 -652 •672 -6S4 644 -672 -690 me d. VI me d.= -644 •647 ■668 ■687 75- 662 75-656 corr. = • 643 •636 •648 •661 .1 = 48-771 ■■■T-- = 32-37 13-26963=. =rf gener al. (III.; ■ 15) 0-018999 :=D = 292 C^49- 116 . . . . 34-49 -1- -0412:^ = ;corr. V. To (III. h . 18) 5-559161=7) praelim. (V. Kinle tung) med. = 48 -943 • 33-43 13-3108'' = -d. norm 5-540I6-'' 5 = 75-656 • 35-52 13-3565 = = (/, obs. + 158: = ^; corr. (IV a. 15) A=26-7i3 med.= = 34-47^ \,l= +00456^ = = 1/292; voni3- 356-\ — 17= corr. V. te ''=i3-35f>5 --405 (IV.a. •50 5-54158-^=0 Curvenausbiicht = oo5;> 34-0 ,11 — T 1 — J|, :orrect. — 1044 =corr. dalüi 5-53114-^ = D correct. 230 Carl Braun. 1892. S. IV. .1. 7"47".; r,= -3-76: f,i= -0-O2: ;i; R7 = 16""". C. lol'l"'; '•, = -3 82; /c = ai 17-6". 7Ö 25 55» 35 462 47 37<-. 57 2.> 9 20« 18 53' .V 4 53'' 44 46- 5 0419 0 21" iS 27--^ 27 56' 75 39" 4I 175 4I-' 58« 17'' coli. 35-' S'* 21J 43' 2'' 2,1; CO,,-. 74 2P' 229 578 3' 35^ 4<'' -3- 7S2 Ib'i 253 59'' 62 38' 47" -3-84- 73 4' 40« 38» 23' 12" -<1 58" 45" 39" 27S 14'' ■3-' r= 37-5'* 3S-9' 39-2' 37-2' 38- 24 34- 46 f44 61) 39-1" 40 •4" 40-I-: 39 -93 36-09 1 ned-, correct. 76 A ,50= 351' i43^ 3 5 9' l32'' ,52'' 355' ,39' i5^ i29-'' 75 ,.25^ 3I3' 024" 317-' ,i8S .,30^ ..jis'i 222" 3 19- .,19" 74 3 ■■' 234» 3 5'' ■j32i . 61 38' 234-" 3 &'■ , .32-'' 3 89 73 335» i57» 345- ,49- 353" :;47" ,54" 348^ 1 46S 358' 76 AA i2r.2 1279 ■ 302 1471 123' 1 362 ] ;46-'' 156:! 75 .-477 -492 + 53-' -5SI + 45' -S3'-' r 59= -ÜQ--^ 74 — 26'' ^-30' -Zö- + 33' -34' + 323 _ 34' + 36I 73 -98" 1073 116" 123^ i'3 114» 1 ;22« 131" ;;; = 74-357 -385 •384 •365 COi'i" 74-433 376 ■366 •377 Cor,-. ■341 -370 •353 '371 •380 -376 -370 r 001 -434 •42S ■370 -370 -367 -373 -371 •372 + -001 m med. = •360 -378 -381 ■3«7 74- 37t 74- 372 -432 -373 -3Ö7 •374 74 ■386 74-387 cori'. = ■309 -320 -3'9 ■300 1 •ned., con-ect. •39S -330 -317 •3,8 /?. Si'5Ö '"; i\ = -3 76; III = 6 1 • 44. 49 29 0" 40 31'"' 50 39-' 2 io2 34-792 — 0'o6i4 = 2159 ,/=.3 •256" — -405 (IV. a. 15) vnn I 3 ■31T38 5-585'.HV-' = = /). r. n % ui.-lit^ 1;. 34-327= '/■(! Es stellt sich schon an diesen Beobachtungen heraus, dass trotz der für hinreichend erachteten Luft- verdünnung noch Störungen vorkommen, welche nur aus minimalen Luftströmungen erklärt werden können. Solche können offenbar nicht plötzlich eintreten, sondern nur langsam sich entwickeln, uiid sie werden folglich eine langsam verlaufende kleine Verschiebung der Mittellage bewirken. Da nun die Defle- xionsbeobachtungen (auch ohne Chronograph) einen hohen Grad von Genauigkeit haben, so ist die Mög- lichkeit geboten, diese .Störung numerisch zu bestimmen und somit sie zu eliminiren. Zu diesem Zweck werden die einzelnen (gewöhnlich 4) Mittellagen jeder der drei Beobachtungen A, B, C zunächst von dem Effect der elastischen Nachwirkung befreit, so dass sie die normale Ruhelage zu der betreffenden Zeit darstellen. Dies ist nach der eben (IV. a. 1. fin.) entwickelten Theorie sehr leicht. Die Fehler betragen nämlich für A 7' 15, 8 '00, 8 '75, 9' 15, für B 0'2, 1 '55, 2 '66, 3 '52, für C 4'8, G'O, G'95, 7 '72 in der Einheit jener Hilfsversuche. Sonach ist jede einzelne Mittellage gegen die Mitte der Scala (60p) hin zu verschieben. A.^ um 0-0513p, A.^ um 0-0575, A^ um 0-0628, A-^ um 00658; B.^ um * Hie,- ist olfcnbai- eine Stö,-iing, da das T füi- C, um 4-2 .Secnndcn von C, abweicht. Füi- T wu,-dc deshalb Co ganz ve,-- GriiviUüions-Consldutc, Masse und Dichlc der Erde. 231 0-00144, B.^ um 0-01114, B^ um 0-01912, B,^ um 0-0256; C^ um 0-0345, Q um 0-0431, Q um 0-0499, V. a. C- um 0-0555/". In dieser Weise (oder in einer nur wenig veränderten, entsprechend den Zwischenzeiten der Beobachtungen .4, B, C) sind die Zahlen entstanden, welche in den hier angeführten Rechnungen mit »m. med. corr.« bezeichnet sind. Diese einzelnen Mittellagen werden nun, mit den entsprechenden Zwischenzeiten als Abscissen, in ein Coordinatennetz eingetragen, wie es die Figuren der Tafel III darstellen. Die Beobachtungen geben offenbar drei Stücke einer Curve, .4, B, C, und die Aufgabe besteht nun darin, durch die Punkte von .4 und C eine möglichst einfach verlaufende Curve zu legen, so dass sie auch den Punkten von B parallel, d. h. mit constanter Ordinatendifferenz verläuft. Danach handelt es sich darum, die Grösse der >'Ausbuchtung.', sofern sie hier von Einfluss ist, aus der Curve zu bestimmen. Zu diesem Zweck werden von den vier Punkten von .4 und C die Schwerpunkte a und c bestimmt und durch eine Gerade verbunden. Die vier Punkte von B werden dann in ihren Ordi- naten verschoben und in die Curve gerückt. Von diesen vier Curvenpunkten wird ebenfalls der Schwer- punkt (b) bestimmt. Das Stück der Ordinate von b bis zu jener Geraden ist nun die Ausbuchtung. In dem Falle von 8. IV. 1892 ist dieselbe = +0- 170;'. Dies bedeutet nun, dass zur Zeit der mittleren Beobach- tung B die Mittellage um 0-170;? höher in der Scala lag, als aus .4 und C folgen würde. Es ist also auch die ganze Beobachtung B um 0- 170 p zu hoch, und folglich in diesem Fall die doppelte Ablenkung ^ = 2.d um 0- 170/7 zu klein. Die richtige Ablenkung d ist also um 0-085/ grösser, d. h. um 85; 13300 = '/i56-'^, und folglich ist das richtige!) um 'Asg !* kleiner als das ohne Curve berechnete. Somit ist ö = 5 -58599 — 0 • 03545 = 5 • 55054. Allgemein entspricht einer Ausbuchtung =0-1/ eine Correction an Z) um ca. '/uio- 5' ^3= 0-0208 oder 20-8 i. Das Vorzeichen derselben, + oder—, kann nach der Regel bestimmt werden: Wenn die Ausbuchtung der Curve nach derselben Seite der Scala gerichtet ist, wie die Ablenkung der mittleren Beob- achtung B, dann wird durch dieselbe die Differenz A = 2 J zu gross, und folglich ist dann die Correc- tion an C (Gravitationsconstante) negativ und an D positiv, andernfalls negativ. In den meisten Fällen ist diese Störung sehr viel geringer, und namentlich ist aus Taf III zu ersehen, dass sie 1894 bei höherem Vacuum bedeutend kleiner ist, als a. 1892. Nach den Figuren möchte man urtheilen, dass die Wanderungen der Mittellage im Durchschnitt ganz proportional dem Luftdruck seien Auch noch bei den geringen Luftdrucken des Jahres 1894 ist dies bemerkbar. Um es leichter ersichtlich zu machen, ist in Fig. II bei den einzelnen Curven der Luftdruck beigefügt worden (a. 1892 war derselbe ca. \6imn). Aber auch bei den stärksten vorkommenden Störungen ist dieselbe nach absolutem Werth sehr gering. Eine Ausbuchtung =0- 1 / — in den Figuren ca. 1-3 cm — entspricht einer wirklichen Ver- änderung der Ablenkung d um nur ca. 10 Bogensecunden, oder linear um 0-006 mm, d. i. ca. '/u der Dicke eines Haares. Offenbar ist es aber von Vortheil, dass die Correction consequent in allen Fällen appli- cirt werde. Indess die Sicherheit der Correctur ist sehr verschieden. Wenn die .'\usbuchtung sehr stark ist, dann ist die Sicherheit geringer, und muthmasslich ist dann die richtige Correctur stärker als die der Curve entnommene. Auch wenn die Ausbuchtung gering ist, ist die Correctur unsicher, wenn die Curve nicht einfach verläuft, sondern mit drei oder vier Inflexionspunkten. Man wird in solchen Fällen besser mit einer zu geringen Correction sich begnügen, als einer unsicheren Construction zu viel zuzutrauen. •6o). C. io''2i'|'; (7i=— 0-02; le=iTS"c. 48 46 iS^ io5 49^' 40I 22-^ 9= J "03 42« 19\ '5': 52' 50^ 235 _.^^._, 45 44 -f-, o" -■. - - . -T .. - . ._...., . .. .,.= 32.133 10. IV. .4. S li'ii'" ; u, = - -0- 68; l -11 = = -°' •022 (-1 44 ■3' 55 27- 5 31'" 16 58« 27 2- 38 3o5 iS^ Io5 49- 40 1 22'- 93 33' 54-1 6* 2i4 42^ 47-'' 497 380 24' r>5 2'' 2U'^ = 3^ ■ö'i 28-3" 34 •3= 27 s'' 3°' ■46 — 45 •795 •S22 ■877 •935 •793 •S25 ■887 •948 med. med. — •794 ■S23 -880 -940 45 •859 coir. = ■S45 ■SSo •94Ü ■ooö corr. - ■ 702 53 15" 29" 42O 5Ö- 4 49'' 34^ 19^ 5- 14 449 03 I5'' 3'' 26 256 83 52' 35- 36 13» 323 503 7» 48 !'• 42J 235 4- lO-TS" 32-4- 46-323 •313 •3'9 •353 33 •O' •31Ü •320 •31S -361 32 •95 ■330 •328 •329 •379 31 •ü'-' ■352 ■338 •347 •403 32 765 med. 46-328 coli". -■63: 232 ('iirl J!i iiiiii. V. il. IS. 9''15"'; Ui=—o-t)i. Ha^i-bc: in = ^t)ySp. 75 49 85 58 39S 10 43" 20 g« 32 2ii' 41 40^ 74 5'- 58" 23- 3'- 59'' 4'' 73 34^ i63 4= 51' 30» 2S1 72 170 34': 44S 122 14' 50' 71 i' 52^ 25'- 33- 52G ib" T= 30 -S" 34-01 34.37 34-75 33.49 32 SS'' I med., concct 111= 72"9i5 '002 '027 'oijj I •922 '998 '019 -052 med. ;;; med.= -918 73 001 -024 "oOi 73-001 corr. = '917 '998 -004 035 .-1^45'859 29-758 13-26903 =1/. general. S075 ^i/68-8/J Ciiivcniiusbuchluiig = o- 1 55;' C=4ü-32S 32-133 — iiS47 = corr. !'. T,, 5591Ö' , j-T u jjj (.y^f __ .-0-03230 med. = 46-094 30-946 13-258083 = ,/. norm. 5-47841! 5-47932''> £=73-001 33-858 -453- =./.obs. +i58'=i: 5-51168<^ = Z)con-. A = 26-907 31-902 +0-1954- =yj. 5-480001 T ■ , j n . , ., , r. .,/, /.CO A_-, , Curvc etwas unsicher; 1 in -4., und B., etwas 9 17" 37 I- 40 582 58 409 8 31'^ 20 19" 30 1^ 73 7" 34' 38 1 7' Il2 4o9 corr. 41' 19I 18': 55' 53' 29'' corr. 72 so" 53' 18S 281 49S 44 _. 7S2 21S 40 1 55' 19" 273 57I — -802 71 33' 12" 59= 49- 27O 28I i» l9 32' 44' 2" T= 29-30 33 ■7" 31-8» 34 9' 32- 45- 31- 67-'' 3 5"2^ 37 •80 33-5» 35-7» 35 -58-' 34-78" m = 72-503 ■559 •579 -009 7 2-745 -754 -785 ■795 -511 -568 •590 •Ö16 ■ 760 -76S -796 ■794 •505 •570 •590 -590 med. -751 -758 -77 med. in med. ^ •506 •5Ö4 •5S4 - 60S 72 ■ 566 -75' ■759 -786 •795 72-773 corr. ^ •455 ■507 -522 •542 -710 •716 -736 •739 B . Si'sS'"; L\-- = -0-77 ; te = ca. 17-3"; /)'<(= 16"" ■". 47 30 23'' 4' 45' 5' 53--' 3 20I 13 24''' 24 S4'' 40 40I 27« ii*< 59« 45» 30« corr. 45 56O 9' 31' 39« 8" 69 --792 44 13I 51' 508 195 30= 43» 7 = 33-^' 3i-i> 35 ■5" 29- l3 32-23' 31-445 in = 45'95° •962 •955 ■949 •958 •961 -979 982 •992 -014 ■025 ■03 med. in med. = -955 •954 -982 -020 45-978 corr. = -956 •965 -002 -046 .4 = 72- 56O 31 -675 13-20963 : = d. general. 5' 559161 = D prael. Curvenausbauchung gering C= ■ 773 34 ■7S3 — 2625 : = corr. V. rn - -3203« = 1/175 ß ca. 0-01/'. in minus med. = 72- 669: ' 33 -229 13-267005 = -d. norm 5- 527128 B=4S- 978 31 •445 3457 = = ,/. Obs. -hi58' = i; corr. corr. = — 209 A = 26- 691; ' 32 ■337 0-0787 = = ^d. 5- 528715 5-52 1846-' <^=i3- 345' — -405 = 11735 -255 = corr. tc 5-52 1637-' = L> cuir. 3i-872 = ru 5-528462 = D 12. IV ■. .1. 7" 59" ■; Uu = -0-68; U,= — 0-022. 48 21 37" 43 267 53 4= 5 21 14 3'» 26 39O 47 52" 10'- 2l7 43'' 52' 171 46 7' 54^ 39'-' 245 1 1- 55« 45 2 25 383 568 5» 3>' 34" 44 38' Zli 14-1 47' 518 13' r= 30-7- 31 ■6" 3,.,,; 32 •4'' 31-51' tn= 45-969 -965 -994 -990 -019 -021 -026 -035 -976 -991 Ol •03 med. m med. = ■969 ■992 -019 -030 46 - 003 corr. = 46-020 -049 oSi -096 C. ioi'8'"; y,= -o-66; /f=i6 72"; Ba=ib'»"\ 40 40'- 52 24I 2 125 14 ,'.; 23 41" 35 39" rc9 7« ^o'' 42 1 l5 17I corr. -'•', ' . '' „ , u ', corr. _.„„ II' 51^' 47** 23I 218 555 _ 7°- 269 349 51 41 42O 34O 30-815 35. 4U 33. 21: 32-8" 33-9'J ,33-84-' 33-16^' 46-248 301 -310 -30S -249 -296 -310 -316 ■255 -31 -319 -327 med. -249 -300 -311 -314 46-293 -284 -343 -361 -369 Gfavitdlions-Constante, Masse und Diclilc der Erde. 238 B. 9''4"'; (7i=— o-6o; ;h = 59-S. V. a. j4=4Ö-oo3 C= -293 46-148 ß:= 72-856 A = 26- 708 '^=13-354 74 73 72 71 37 21 47 02 58 37' 45-' 27» 93 in med.= corr. : 30-815 3>'i63 31-989 33 '503 32-746 --465 32-281 = r„ 25J 43** 31-6' 72-836 -840 ■846 •839 •83S 35 57^ 373 6'J 861 870 86 864 853 S 379 20 15' 30 S» 59" 53' 33,* 20C 293 579 43" 61 235 13-26963 +575' 1 3 • 27538'i = d. norm. i3'354o =d. Obs. + 0-07S6 =\d = 1/169-9 35-7' S54 870 86 S60 •853 •874 •855 •860 -834 corr. — -622 34- 12^ 33-50! med., correct. med. 72-856 -3272 5'559>6i 5- 52644 1 + 158' =i; corr. + 23' ^corr. te 5 •52826'« = /) Curve nicht sehr sicher, Ausbuchtung=ca. 0-042 corr. ^ S79 5-528268 5- 53705» = Z) corr. Gewicht = o-8. 1892. 13. IV A. 7" 45'"; L\ = = -0-52 ; 6^i, = -o-o22( -1-6.) C. 9'>53"'; C/, = -o-76; m^ 59-82. 74 iS II-! 73 54* 72 37* 71 21 = 28 14» 32- 500 8» 30 ■6t' 39 33 455 27" 7- 47S 8'^ 49 44''' 4-' 25-' 46-J 31 4^ I 2 1 ■-' II 14-1 59- 37' 37G ,0 15' 25- 34-2' 32-56 26 9' 36 corr. 528 -•542 35° 17" 32-018 35 20» 47 48* 57 528 9 383 29» 13S 568 94 34I >5" 49^^ 55" •5" 36-7* 33-7" 37 26* 46 41' 18' -60 19 26'-' 49T 135 37» 35 '90 m = 72-770 -77S •775 780 800 80 794 -817 •815 •Sog •830 -826 med. 72 -935 -920 -921 ■940 -930 -938 ■953 -928 -938 ■935 -951 •952 med. in med. = corr. = ■774 •723 790 732 ■804 ■741 48 21 47 46 45 7= -819 72-797 ■753 B. 8i'49"'; l\=- 34" 33 20» 43 502 21 52 46S 20*< 30' 32-6ä 32 -0-64; te=i 3^ 54 5Ö' 21Ö 30^ 39" 180 57" 585 •5^ 33-i5 6-7"; Ba 4 32^ 52^ 13' 34^ 33-4* ■940 -925 -929 •906 -882 -879 = 16'""'. 16 33» ii' corr. 5o3 --662 276 32-95 32-285 ■943 -887 72-929 m^ 46 168 ■ 162 -168 192 -219 191 -229 188 -213 •233 •243 •237 med. - in med corr = -166 = -167 191 -221 •202 -241 •237 •263 46 • 204 .4 = 72- c= ■ 72- B=4b- 26- ä=i3- 797 929 863 204 Ö59 329- 32 35 33 32 32 -oiS -iiS ■568 ■285 -9265 •4653 13-2Ö963 I 945* = 13-27908* = ■3295 = -1- 0 ■ 05042 = = 1/264-3 5 corr. V. Tq d. norm. 5 d. obs. Ad. 5 55916* — 2102» = 53813'= + 158' = + 253 = 53997" = Curvcnausbuclil.= £): 265 , •^ corr. = —1670 •53997'= ^ , 5-52327'' corr. te D = -o-o8 = D corr. 32 -46. = T'.. corr. — -782 35-118 *3- V. A . 8i'i6'" U, = - 0-20; C/j, == +o- '35 C. io'Mj"' Ui = - -o- 1 1 ; H = 59-76 ; R7=iö Hill 48 15 233 26 59I 36 55' 48 37a 58 23" 10 15S 47 54 37» 4 47* 16 Il3 26 152 37 47* corr. — -005 37" 45* Il5 20'- 41« 57° corr. 46 45 2o5 43 3» 21* 53* 34' 35* 55' 25' 43 508 3' 30' 15« 260 424 3» 478 59* l65 385 19O + •025 44 47" 39' '5' 15=' 42« j= 33-5^ 29-77 34-2" 3I-83- 31-76' 35-3" 34-7" 31 • I- 35 2'- 34-10' 34-131 m = 45 '930 •909 -899 corr. 46-278 ■304 -272 •22Ö corr. •944 -929 •903 •292 •310 •260 ■223 — - 0004 •929 ■920 •895 med. — -002 •291 323 -274 -232 in med. = •934 -918 -900 45 9i'' 45-911 ■283 •309 ■268 -226 46-271^ 46-271 corr. = •985 ■975 •962 •317 •351 •319 -282 Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 30 234 Carl Bru im , U=' A-- C ■ =45-911 -46-271 3I-7Ü7 34'i3i 46-091 32-949 ^ = 72-665 35-821 2'^'S74 34-385 d=iz 2S7 --465 33'920 74 73 72 71 59 49" 5' 39' m med. := corr. = [ 1 24» 7> 49"^ 37 63 72-623 -644 -623 -629 -628 21 23-i 42S ll 20I 34- 6-' •659 •666 -650 -661 •650 ZI 3° 43'' 22* 36 659 677 6Ö3 667 647 13-26963 -1-03938 13 •3090'^!/. noim. ■2870 ^obs. — 0-0220 =\d = 1/604-0 5 55916' -t-920'^D : 604 5-56836» + I5S" = S + 59 ^coi-r. Ic 5 -570545 = 0 19; /^•=:l6-3". 42 55' 54 42'' 4 27'' 386 i' 34 •6'- •666 -6S0 •673 •672 •646 37 18« 56" 32' 61 695 700 703 69S 663 17" 43" 35-86'^ med., CdlT. --045 35-82' correct. corr. — 001 72-666 72-665 Curvenausbucht. ca. —0-094 corr. ^ —1966 •57054-' 5-55088'' = i»corr. - Die Curve nicht einfach (4 bis 5 Inflexionen) ; bei Tc ist Stö- rung ; C — A zu gross (0-36/1); deshalb das Gewicht ^ ca. '/.i 1892. 14. V. A. 8i'i3"'; f/i=-o-22; tr,j= 4-0- 135 75 74 73 72 71 46 18' 2" 453 281 56 251 43' ji 19' 33-1'' 72-850 •864 -840 •853 •802 7 54= 35° 155 566 33 '9° ■875 -881 •864 •875 •817 1 7 56'' 29 173 j7 58C 35-03 •875 •873 -862 33 •872 -809 10" 48" 253 -6-' I ■865 I -864 •857 •8Ö3 ■797 39 271 50X .41 38'' 33-94^ corr. 4- -0017 ■ C. 10 '24'"; U = — 0- 3; le = 16-52C. 57 24-' 7 :C 19 5- 28 33' 40 45- 50 3' corr. — •085 70 51'^ 34* 196 38O 55' 45» 267 7^ 54" 142 34" 22-^ o2 383 27' 144 corr. + -005 lö-'* 13" 482 563 IS' 39' 33-86" 35-9'^ 36-53 33 .75 36 ■5' 35-70' 35 -71 '-2 72-974 -980 -980 •9S5 -990 -99 -019 •019 •024 -056 •045 ■050 corr. 0-0 72-868 •977 -943 -988 ■944 •020 ■969 ■051 •995 73-009 A = 7z-868 0=73-009 72-9385 J5:=46-2I9'' 26-7189 ''=I3'35945 B. 9i'i7"'; 48 49 28-i I 23 46 1 4- 21' 47 46 45 T= m = 33-860 35'7«2 34-786 32-645 33-716 --465 33-25i=ro 45^ 26-2 35. lO 46- 162 • 160 • 160 •161 - 162 10 58-2 18G 39^ 59' 30-25 -215 •210 -210 •213 •224 ; Ba= ib'"'" ; ;« = 6o-o6. 23 qO 32 26& 44 37' 37" 156 53^ 34-5=» -247 ■244 -242 •245 -265 508 ,30 37** 30-9« -261 -267 -257 -262 •288 13-26963 4-25673 =corr. V. To 13-295309 •3594-'' -1-0 -0641! :^^4 = I ;'2o8- 1 11' 469 2l3 corr. --085 32-730 32-645 corr. — - 0008 46-2201 46-219« 5-55916^ — 2671^= D : 20S- 5-53244" -|-I58'=1' -j- 4o5 = corr. v. te 5- 534441 =ZJ Curvenausbucht. = o 5-534441=0. 48 47 46 45 T= 16. V. A. 8i'i3'"; (7, = -0-20; f/j, 45 43'* 57 301 7 9^ 19 -0-132(4-8-8). 59' 15» 33' m med.= corr. = Il9 54« 365 31-26 46-201 •212 •207 •206 •257 7 9" 28» 478 64 32-4' -179 -179 -179 -179 -237 81 47" 27I 5» [•81 -'53 •170 •150 ■158 - 221 28 35'' 57* i89 41« 32-61 •130 -'44 • 129 -'34 -200 40 47-! 229 59^ 36-2 32-02' curr. --068 31-95'-' corr. 4- -ooi'-' med. 46-166 46-168 54 C. 10 l'2 "'; ü ] — : — 0- 16; te = 17-0 2". 2» 5 41- 15 34' 27 ,70 37 4' 48 54" I60 25-1 508 592 23' 34" 30-' 10-' 63 426 418 13' 44. 55* 2 28 249 0* 53" 36 •48 31 ■63 34 ■9' 31 - 7-" 33 70' 33 -673 46 267 -315 -339 •369 -259 252 ■3'5 •305 -348 -338 •370 -358 med. CGi 1 , 4- -0007 262 ■3^3 •342 -368 46 321 46 322 296 •356 -392 ■424 Gravifütioiis-Constanfe. Masse und Dichte der Erde. 235 B. 9" 17'"; r,= — 0 -15; a; = l6'""'. 74 5 I 13'' I 21S 12 513 22 54I 34 292 44 262 73 58I 385 33T 128 8-* 47'' corr. 72 43' 54'' 15' 32I 49- 9^ --018 71 283 loS 583 51O 282 31-' T= 34-7« 34 81 35 .50 34-61 34.92» med-. 34-902 correct. 111^ 72-769 -775 -756 -772 ■760 776 •778 -783 • -781 -797 -77S -781 med. corr. --0013 III med.= -763 -774 •779 -787 72-776 72-774« cor -. ^ -762 763 -759 -761 A=Ab 168 3! '959 13-26963 5-55916! Curvenausbucht. ^ — o' 146 C= 322 33-673 + -02859' = corr. V To + -014000 = /): 397 corr.= —3050 46 245 32-816 13-298221^(7. norm. 5-57317'' 5-57458' B=n 774'^ 34-902 • 2648 ^ä. obs. + 158' = - 5-54408'=Z)corr. 26 529'' 33-859 — 0-03340'^ Arf 5-57475' d=iz 264'« --465 33-394=?^ = '/397 0 — 17^ corr. le 5-57458'=fl G e w i c h t := I - 0 17. V. A. 7"5S"'; r, = -o- i3- t'„=TO-i23. C. 9'" 30'"; 6'i=-o 30; ;<;= 17-05''; Bd=i 6""". 48 38 9' 50 255 59 3*)'^ 12 53 2 I 65 14 13» 23 461 35 5i' 45 13* 57 31'^ 47 322 20 i:; 37' corr. 3 5^ 545 7" 282 38^ 45 corr. 46 53a 39O 26" 10' — -207 53-> 35^ 275 61 i' 395 --177 45 14' 155 51?' 44G I ii 15» 48* 43' 203 12' 7= 32-61 32 s'' 32-58-1 35-37" 34-3' 3101 34 •50 33 -qT 33.23" 33 06" in^ 46'oi6 "023 -023 -029 •027 -005 46-128 -163 -142 -172 -138 -172 -193 -191 •192 -200 -201 -200 in med.= •020 022 46-021 -134 -168 •194 -195 46-172 B. S"37'"; 6^1 = -0-27. D. ioi'29 "; (/,= — 0-25. 74 20 58' 30 57' 42 36- 52 283 7 20I 17 22-'l 2C i5 38 52' 50 393 73 39" iS^ 13J 52O cor o» 43' 39" 15- 127 corr. 72 191 401 50S i64 --I 47 4i3 3' IÖ3 4o3 479 --127 71 593 !■> 282 41.". 21' 252 53' 4" 21' r= 34-61 33- 3- 33 -98 33-833 37-7^ 3: •0' 34-6" 34-63 34 -50--' ;/( = 72-813 •819 72-844 -814 -789 •816 ■823 -849 -804 -797 •827 •824 -S38 -802 -80 h; Tied.= -815 -S21 72-8182 -845 •809 -793 72-816 I. >l = 46-02i 32"373 13-26963 5-559 16I b. ß=72-Si82 33-833 13-26963 5-55916I C= -17 2 33-060 I 165' 31 a65 D= -81Ü 34-503 +2357 I222''> 46-0965 32'7i6s 13-2861^ 5-52S099 72-817 34-168 13-29320 5-54693** 5 = 72-81 8-2 3S-833 - 3608 i- 1 58- 0=46-172 33-060 -3225 -1-158' 26- 721' 33 270 t-o-o74ö'> = A(i( -4- 26-645 33-614 0-0293O — 4- 13-36 08 —-405 = 1179 5-529641 4=13-322'^ -•465 =1/455 5 -54848» 32-805 =r„ 33'>49 = 7"i) V. .7. Diese Beobachtung leidet an einer Störung, sofern erstens nach der gestrigen Beobachtung aus Versehen die Massen nicht in die »0-Stellung« zurückgedreht wurden; und zweitens bei A und B nur vier Durchgänge beobachtet wurden. Doch ist jene Störung nicht sehr gross, wie sowohl die Natur der Curve A (Taf. II), als auch der Vergleich mit dem gestrigen Stand ergibt. Sie wird nahezu 0-\8p betragen und natur- gemäss während der heutigen Beobachtung allmählich stark abnehmen. Eine sorgfältige Discussion zeigte mir, dass der Effect der elastischen Nachwirkung bei a sehr nahe —29-3 dm und bei b z= \9-0dm sein wird, während er bei normalen Beobachtungen — 25- \3 dm ist (IV. a. 1.). Der Überschuss beträgt also bei a — 4 -13 dm, entsprechend einer Correction =2- 32 t, bei b — — 6- 13 dm und Corr. =— .3-4H. Die Curve gibt eine Ausbuchtung =—0-052 für a und —0-091 für b, folglich die Correctionen —1064/ und — 1900/. Somit wird Im Mittel 5 ■ 52369-« = D correct. Die Unsicherheit wegen dieser Störung wird höchstens 2 bis 3 / betragen, und die Beobachtung ist eigentlich eine doppelte, deshalb kann dem Mitte! das Gewicht ^I zugeschrieben werden. 30» « = 5-52964! + 232 — 1064 5-52132* 6 = 5-54848= -341 — 1900 5-526073 236 Carl Braun. M.a. 1892. 19- V. A. 7I' 57"'; u, = -o-3C ; f/i, = i-o-i2. C. loi' II-; 6',= = -0 18 /e=i6'4S<' C. 47 29 49 n 41 82 51 14- 2 42*^ 12 42*^ 24 14- 44 15" 55 32' 5 41' 17 6-2 27 9=^ 38 41» 46 3' 53* 3o5 25- 08 54' 3i3 I4-' o" 469 3o9 iZ* 45 I7-" 38^ 467 7' 191 34-' corr. 47' 57« i85 265 52" 55' corr. 44 31- 23-^ 20 S>" 38G 14^ -o-iS 3" 39* 37'' 69 13S 32'' —0-06 T= 28-1-' 30- 81 32 -o^' 28 -o-^' 29-77^ 29-59^ 30 - 0 1 30 -5-* 321' 30-6'' 30-86 30-80 in = 45-783 •727 ■723 •753 46-035 45-998 •964 -954 •780 •717 •719 •7Ö3 -030 •997 -976 -954 •779 -718 -720 ■758 med. ■024 -998 ■974 -953 m med. -781 ■ 722 -721 •757 45-745 •033 -998 -970 •954 45-989 corr. ^^ -831 ■779 ■783 -823 B. 9H '"; tfi = — 0-26; Ba= 16'" -067 -041 -020 -010 74 39 34= 49 3Ö' I 5'' II 7' 22 391 32 37' 73 I7-' 54-' 46' 282 168 oS 72 i' 1 1-" 27' 493 55' 238 corr. 71 44S 30O 70 9' 320 48' — 0- 14 T = 30-3= 33-4^ 31-71 30-61 31-54 31-40 in = 72-775 -847 -927 •949 * D ie Curve (Fig. 13, Taf. III) -77S -845 -920 •955 ist hier aus Ve sehen etwas un- ■758 •860 -940 -947 genau, doch ohne merklichen Nach- m med.^ •773 -849 •927 -950 72-874 theil für das Resultat. corr. = •772 ■838 -907 -924* A = = 45 745 29 595 1 3-26963 (III.;.. 15)5-55910^ Curvenausbucht. = = 1-0-33/' C= = 989 30 -So 341' I 10348 = Z):5o 4 Curve gut, aber Ausbuch- 45 867 30 197 3 2354« 5-44881-' corr. ^ 5 + 6898 -45083O tung sehr stark, deshalb das 72 874 31 40 •5035 + 158' V G e w i L ht=i/.. -r 42» = corr. fe 5 -51981 = = D corr. 27 007 zo ■799 +0-2Ö80>: = Ad d= = J3 503^ - 30 -465 = •334 =i/50"4 5-450830 =n 1894. 20. VII. A. 8I117'"; f7i=— 0-574; f7||= —0-072. C. iol'i7'"; f/, = -o-574; /e=i9-20C. 50 56 3"* 5 17S 17 4l7 26 46'i 39 19' 49 Zi-' I 286 II 28 23 Ol 32 30- 44 44" 49 41O 41^ 15« 123 508 corr. 51' 9'- 223 45' 525 20* corr. 48 188 5'- 51- 38I 22^ --646 95 5l9 42' 24- 145 572 --646 47 56* 281 26s 4" 55" 269 32» 2I 3" 37 = Zö"" T= 33-7' 31 -8S ii -42 32-71- 32-06« 31-98 34-5'^ 31- 1' 34-3» 32 98' 32-341 m = 48 • 000 006 •986 009 -000 -985 024 -009 -999 med., correct. corr. -1-004-^ 48-135 •130 -12g -127 -117 -118 - 1 10 -098 -098 -094 -0S8 -081 corr. t- -002' m med. = 47-998 -998 -Ol I 48 - 002 48-006 •131 - 121 - 102 -0S8 4S - 1 10 48.112 corr. = 48 -055 •060 -077 •166 -162 -152 -144 B. 9" 4'"; /, = -o- 574; Ste lung I ; Ba = 6-5"' "; H( = 6 1-49. 76 47 23^' 57 31' 8 5 6-1 19 i7 3c 31' 40 32'' 75 9- 45» 4i3 i8i 13I 51^ corr. 74 55» l3 25O 35' 55» lol - ■ 64Ö 73 408 16I 94 52' 37» 29I T-. = 30 95 33-4' 31-5' 33 -7' 32-41' 31-771 m ^ 74-696 ■710 -685 •720 •739 -710 •740 -752 •732 -765 -767 •760 corr. - -ooo^ m med. = corr. ^ -697 -696 •720 -709 -741 -721 -7Ö4 •73S 74- 73°-' 74-730 j4^ 48 -0062 C— -1122 48-059* «=74-730 26-670'- ''=13-335' 32-066 -341 32-203 31-771 31-987 — -34o(IV. a. (in) 31-647 = 7« 13-248411 = 1^. gener. (III. &. 16) — 724 =corr. V. Tq (III. /'. 18) 13-241 I7l = (f. norm. ■3353 ='!■ °^^- -(- 0*09403 =\d = I/I4I-S 5-559161^73 provis. --39i9<-. = 75: 141-8 5-519968 -1-1721 = Curvenausbucht.= f 0-049;'. :i^ corr. (IV. ii. lin) 5-521693 -i852 = corr. v. k (IV. a. lin) 5-519841=1» = + 1023 5-51984' 5-530071 = /J corr. Gravitaiious-Constante, Masse mtd Dichte der Erde. 237 V. a. 1S94. 21. VII. .4. 7 '^i3"'\ i [7, = -0-58; U,,-. = -• 0-060. C. io''4i"'; f/,= = -o-66: ; /t" = 1 9 ■ , 30". 7Ö 6 i83 16 23^1 27 52» 37 53'' 49 27' 59 233 14 20ß 24 •9' 35 55' 45 50'- 57 3'3 7 19^ 75 3' 40O 35^ II» 8« 43O COIT. 2« 37' 35" lo« 93 42''' corr. 74 482 559 181 286 49-' 20 — - 640 45* S63 155 3>' 476 58 --720 73 32^ 11" I " 46^ 31' 22* 27-1 15' 56O 52' 256 29O r= 31 -lo 32- i" 32-2^ 32-9' 32- ii2 31-47-' 31 .3« 33. 90 32-65 33-0« 32 743 32-02' med.. correct. med., correct. •692 •698 •708 •710 -700 ■689 -685 ■703 -697 •693 -694 corr. — - oooS 74 -701 -712 -700 -722 -700 -724 • 708 ■723 ■731 ■707 -715 -720 corr. — ■ 00 1 s m med. = ■ 700 •70O -695 -692 74-' 6988 74-697^ -700 -719 ■721 •714 74-713^ 74-712'.i correct. '649 -649 •633 •626 •666 -67Ö -671 ■657 B. Si'37'"; u,= = -< 3-66; ß,7 = ; i-5""" ; «;^6l ■42; Stellunc; I. 50 9 27'-' 21 IlS 30 57" 42 50' 52 25^ 4 25" 49 43' 562 145 322 448 6" corr. 48 583 40' 30- 146 2-1 46a - -720 47 '3= 24' 47» 572 22I 26* T= 31 -2' 35-5'- 31 ■60 32-5" 32 745 32 -02-' m = 48 - 120 ■ 126 ■118 -081 •082 -081 •053 -049 -049 -050 -051 -054 corr. -!• -001' iit med.^ - 121 •082 -050 -051 48 ■076'' 48- 0783 cnrr. = - 1 22 •093 -070 -077 ^1 = 74-697» 31 ■472 13- 2484 li 5-559161 Curvenausbucht.= pO 065. C^ -7122 32 ■023 -9312 — 3102-' 74-704!) 31 •747 13-23910-' 5-52813'' ^ Die Curve ist com plicirt, (5 Inflexioneii) 5 = 480783 32 •025 ■31330 ■i-lJ2^ = deshalb die Correction wenisrer sicher. 26-6260 31 -886 + 0-07420 = = AJ 5-52986I G e \v- i c h t = = o-6. ■'="3'3i3-' - ■340 = 1/179-' -194 = corr. le 31 -546 = To 5-52792* = D + 1358 ^corr. V. Curve 5-54140-l = D corr. 23. VII. A. 8i'i7'"; fi = — 0-59; (/,, = — 0-075; ß* corr. 28" 45« 57" I8-* 276 Sii --685 52^ i63 25' 470 59- if —-065 7l 7" 6' 36» 41« 3« 15" 6« 1« 42" 30« i63 59'- T= 32-01 31-r-i 32-, ■■ 29-9« 31-301 30-6r' 32 -2^ 31 8S 31 5» ■52-2" 31-99! 31-33" 111 = 72-803 •808 ■791 •783 med., corrcct. 72-754 768 •779 •780 •819 ■8ii ■815 ■789 corr. •759 760 •780 •780 corr. ■816 ■812 ■795 •7S2 — -ooi'- -758 701 -784 •779 — - 000-' •813 •810 ■800 •785 72-802" •757 764 •7S0 -780 72-7710 tu corr. = •76. •753 •738 •719 72-8001 -722 721 -730 -724 ■ 770-i .4 = ß = =72-800' = -7703 72-785» =46- II93 26 -6660 =i3'333" B. ')'' [fj = — o-6o; »(^60-63; Stellung in. 30-6:9 3i'330 48 45 50'' 57 29« 7 iS-* 19 50 28 47» 40 40'- 47 5" 14^ 35" 48" 5' 21'-' corr. 4() iS'* o'- S02 325 2l2 4''' --Ö65 45 33" 45* 5' ■5^ _38' 46- T= 30-29 32 7- 3I-09 33 '°'' 31-79 31-125 m = 46-149 -128 ■112 -092 corr. •142 • 121 • I 16 - 102 --ooi--i -143 • 121 •117 -I04 •145 -123 -115 •099 46 120^ III corr. = ■ 14O ■134 •134 -126 -119:' 13 J3901 (in b. 2O) 5-559 10 1 2592-'== corr V. r, 4999» = /^: III 2 13 -2 13085 ^rf- norm. -3330 =''• Obs. + 0' II99l5=:A'". 48 23 235 35 9^ 44 520 56 43^ 6 20» 18 179 31 85 43 3- 52 361 4 38-- 14 43 26 12'^ 47 40I 521 9* 24--' 401 57Ü corr. 275 43« 57» i65 272 49' 40 55« 35-'' 26« 5« 59* 37' --503 460 235 IÖ9 54« 493 25' 43 I V 17« 45' 47'' 18« 16« 5' 3« 37' 32" iiß l9 7= 30-4' 31-6'i 3>-5'' 32-10 3I-45'' 30-95" 30-0» 32-1'= 31-2* 31 •S''' 31-335 31-17 111 = 46-191 •185 •190 ■194 46-210 -201 •19S •202 -189 190 •188 -188 •207 ■201 -203 -202 -179 -181 - 190 •188 med. - 206 -201 •205 - 196 med. m med. -^ -187 -185 -189 -190 46-187- -20S -201 -202 -200 46-203" corr. = -238 -242 ■252 -256 -242 -244 -251 •256 B. 8i'56"'; r', = -o 24; ;;/ = 59-ö8; Stellung III. 74 29 27' 39 '7' 51 2-2 0 47' 12 37'^ 22 16» 73 4« 41' 37- 129 io--> 45'' 72 42'- 69 Il9 389 42.1 ■4-' 71 i89 30' 47' i,^ 14" 43« r= 3y>^^ 29-79 33-9* 3i'2'' 32-11-' m^ 72-810 -815 -S08 -809 -796 -801 -809 -817 •807 •799 •794 -804 med. m med. = -Sil •805 -800 -807 72-805 corr. = -810 •794 ■780 -781 yl = 4Ö 187" 30-950 ■3 •23901 555916^ ( C= 203" 31-172 -1835'' -3528'=D: 57-5 46 1955 31 -oöi 13 -220651= = d. norm . 5-52387' Ä=72 8057 •777 -3051 1 =^rf. obs. •f 178' = ^: 26 6 10--' 31-419 8446 = = A,/ — 1265 = cor -. Ic 13 305' -314 = >, 157-5 5-52-t39'! = D corr. -•303 - 032 31-77' Curve, Ausbucht. =0-012/' corr. = +2502- 5-52439" 5-52689'* = /) corr. 3, -,05 = 7-,, Gravität ioiis-Coiistante, Masse und Dichte' der Erde. 239 1894- '4- IX. A. 7'' 55'"; f ^= + 1-23; Uu=^ 0-053. C. I ol'2"'; [lj = -f-i-3o; le = 15-0" C; 111 = 59-26. 47 27 41'' 39 II' 49 71 0 42*J 10 33- 22 12" 34 17* 45 41' 55 45' 7 II» 17 11» 28 42* 46 57' 55'= 243 23' 523 534 corr. 31^ 269 08 561 283 25* corr. 45 «32 38* 42' 5- iii 329 +1-283 45* 123 1^1 40O 45" 7« -H-353 44 29'' 2li Ol 468 308 12^ 59-^ 58" 308 245 l5 50' T= 28 • l- 2 7-8" 28-42 28 -35 28-172 29 455 29 -75 28-20 28-5- 28-6^ 28-79' 30-15" III ^ 45 •570 •578 •589 „ med., correct. 5^^ corr. 45 •627 -644 -Ö37 ■b39 med., correct. corr. •590 •567 •583 •579 ■583 •585 5^5 _ 0003-" 5S0 med. •620 -636 -ÖI5 -634 -651 -636 •635 •630 med. — • 0004 m med. = •576 •580 ■586 582 45-581 45-580 -621 -638 •641 -635 45 ■ 643' 45 6433 corr. =- •627 •637 •Ö48 648 -655 -681 •691 -6gi B. 5i'59"i; i7i= + i-28; ßii = 3-o'"'"; Stellung I. 74 32 55 * 42 22i 54 28I 3 471 16 31 25 13' 73 35 ' 43V 63 II" 385 393 corr. 72 14 55 443 345 .3^ 5'= +1 '333 71 53 ' 26" 211 58I 490 3>5 T= 30-22 28-12 30 92 29 - 7" 29-742 31 075 m^ 72-141 -128 120 -131 corr. -144 137 •133 -120 121 -125 III -123 med. + ■ 004" III med.^ -139 -128 117 -126 72- 127' 72 131' corr. = -138 -117 098 -100 ^=45 •5806 29-455 13-248415 (111. t. 16) 5-55916' Curve, Ausbucht. ^0-081 /'■ C= •6433 30-150 38079 2076' ^ 45 61 igj 29-8025 I3-21033'^ = T= 23 25- 52" 35» 33 2r4 44 57 m med.= 39'^ S63 I3» 29-1 72554 •SS3 •565 •557 ■50Ü .4 = 72-5507 C= -5200 72-538()& 5 = 45-9705 26-5681^ d^ 13-2840^ 0 39» 21^ 3' 29-6' ■543 •547 •547 -546 ■48S 54 483 251 451 27-89 ■545 -550 •542 6 29" 49a 293 31-0' .0 -54O ■483 •548 ■557 ■557 •554 •488 16 151 36- corr. 57" +1-22 ,7;. 29-360 30-581 med., coiTect. corr. 0-0 72-550' B. 8i'52'"; y, C. 9''56"'; f7i= + i-2o; iyij = 3-o"""; /e=is-5o". 30 3" 39 57- 5' 3Ö' I 251 13 8ä 22 538 40^ 14^ 17=' 44'^ 48* 14» corr. 4 29'i 33O 59I 4-' 281 36» +1-224 ii» 51-3 40^ 23'i 7I 578 29-7- 31 •3'' 29-1^ 32-o'J I 30- 5b- 31-78'' „ o / I med., correct. 72-518 -524 -528 -54Ö' ■527 '523 '530 '544 -527 -527 -526 -531 -524 -524 -528 -541 72-526; 72-526'' -490 -481 -478 -485 1-20; Stellung III. corr. — -0001- 48 47 40 45 T= 4 42" 36 371= 46 73 58 Io2 7 325 19 433 59" i6(' 33' 26» 450 3' 28 •67 28 -81 i89 l^ 43» m med. := corr. = 45-966 •983 •975 •97s •976 •972 -978 •973 •974 -985 30'584 31-786 3'->8S 30-298 30-74I''' •314^ 30-427»= 7o 13-23901 (III. b. 26) — 3226'- 13 -2o674'< = rf. norm. -28407 =1/. obs. 4-0-07732 =Ad = i/:7i-8 50-i 53^ 3°' 29 2l9 corr. 130 qI 4-1-224 lo^ 348 38C 18 29 -60 I 29 07" 30-29» corr. ■0026^ •976 -967 ■975 ■')69 ■976 -967 -976 -968 45-973' 45-9705 •995 -994 5-5591ÖI -3235''* 5 •52680'' + i769=i:(IV. <(. fin) T 126' = corr. le 5- 529839 =ß Curve, Ausbucht. :^ 0-03 13/'. corr. ^ — Ö563 5-529839 5- 52327'' = D corr. 20. IX. A. 7''58'"; [/, = + 1-24; U,i= ; 0-022. C. io''4'"; i?(j = 2-5"i"i; /e= 15-56"; Ui=+i-24. 48 30 261 42 99 51 52^ 3 42' 13 193 25 15»* 47 423 53T loO 243 383 56O 46 57I 37* 27O b'-> 57O 36'-' 45 T= 44 3 488 15' 161 30-0I 29 ■3''' 29-9' 29-33 I 29-67'' 30-93 •150 ■148 •149 m med.= • 154 corr. = -205 46- 148 - 14S - 154 -156 -152 -147 •158 -157 -153 -151 -149 46- 151'"' 46-1531 ■214 -215 •152 •210 36 34' 48 20" 58 |0 9 52- 19 261 31 23S :orr. 51' 30 18* 33* 462 3' corr. I -262 6'; 22I 46'; 29'^ 35« 53' 149 57- 4' 235 43» 229 -t- I •262 -93; 29 Ol 28 81 29 H 28 3- 28 83-'' 30 09; corr. 46 139 144 146 143 corr. •0014" 140 141 136 139 129 142 133 146 + • 001 60 S-1531 140 175 140 183 "39 189 141 196 46 ■37' 46 1391 B. g'U'"; !7i^-j-i-24; »« = 59-67; Stellung 111. 74 73 72 71 T= 34 54' 44 51^ 56 251; 6 36'-' loi 61 178 29U 47» 465 26' 29-9" 30-0" 72-709 -725 -705 -723 -706 -723 29-9 19' 40O o5 208 1 m med. = corr. = A = 4b 1531 3o'937 C= -1391 -097 46-1461 30'5'7 5 = 72-7234 -818 2Ö 5773 30'6675 ii= 13-28865 •314-'' -707 -724 •706 -713 13-23901 -3378 13- 20523 = ä. norm. -28865 = 1/. obs. I oo8342^A(/ = 1/159-3 -740 •731 -740 -737 -717 17 57± 27 46'-' 35» 8' 145 533 28-39 ■733 -730 •728 -731 -705 3>» 53' 29-55'' 72-724' 5-559IO'» -3489« 5-52426« + 1769 = i; corr. -f 121 =corr. !'. le 5-52724-' = £) corr. -t- t -262 30-81« corr. -00133 72-7231 Curve, Ausbucht. = 0-009;!. corr. = — 188 5-527245 5-525365 = 0 corr. 30-353'^^ r„ Aus diesen Resultaten würde folgen: 1892 Z>=5-53116": 18'J4 L' = 5-52903-\ Allein ganz nach- träglich wurden noch einige kleine Fehler bemerkt; nämlich 1. die Zahlen S. 31 [2 15] Z.30 sind nicht genau. Gravitiitions-CoiisUnitc. Masse niul Diclilc der Erde. 241 weil ihre Intervalle 7,, sein sollten, nicht T^\ 2. für die elastische Nachwirkung wurde eine constante Ein- V. i;. Wirkung vorausgesetzt, und nicht Rücksieht genommen auf die in Folge der Schwingungen eintretende perio- dische Variabilität derselben; 8. bei derSummation W'.a. 15 geschah ein sehr kleines\'ersehen um OOO'd'Sdm; 4. bei den Correctionen für »m. med.« kamen mehrere Ungenauigkeiten vor. Diese Fehler wurden berich- tigt, die letzteren Correctionen auch sämmtüch neu berechnet. Die verbesserte Correction für die elastische Nachwirkung wurde angenähert = +24-889 dm gefunden, statt 25-128 dm. Nach diesen Berichtigungen kamen die genaueren Werthe: 1894 20. 7. Stell. I D:rz5-52929 1892 7. 4. D- = 5- 53137» Gewicht 1 8. 5031' 1 10. 1150« 'A 11. 2624« 1 12. 3755^ O-B 13. 4. 2334" 1 13. 5. 5105=* V* 14. 3529^ 1 16. 4346= 1 17. 2399« 1 19. 1972' Va Die richtigeren Mittelwerthe sin ,d also: a. 1892 Da = 5 - 53 1 28' •±0-00293 1894 Sti 2li. 1. Dj — 5 • 53 : 101'' '±0-00260 21. I 23. I 15. 8. 111 16. III 14. 9. 1 15. I 19. III 20. 111 .2929« G' ewicht 4109^ 0-6 34279 2985« 2774« 2390^ 3053» 2285« 2558* a. 1894 A; — 5 -52892 '±0-00 164 (m. F.). Stell. 111. Z>j=i5-52651'±O-00180 (m. F.). ly Oscillationsbeobachtungen und Resultate. Für jede der folgenden Beobachtungen ist in Zeile 1 die Zeit der Mitte derselben und die mittlere Maximal-Elongation (£) angegeben, ebenso der Gang der Kegulatoruhr (f,y, der Luftdruck (Ba) und die Temperatur unter der Glocke, und die Mittellage (m) des Armes, resp. des mittleren Indexkreuzes gerade vor der Beobachtung. Die folgenden drei Zeilen geben die beobachteten Antrittszeiten des Indexkreuzes an den nebenstehenden Scalenstrichen. Dieselben sind einfach dem Beobachtungsjournal entnommen, jedoch mit Weglassung der Minuten (cf. sup. III. a.) und mit sorgfältiger Reduction der Ankeruhrzeit auf Regulatoruhr-Zeit (cf ibid. fin.). — Aus diesen Beobachtungsnotizen ergeben sich die Schwingungszeiten T in der Weise wie es früher (1. c.) ausführlich erklärt wurde, und auch hier bei den zwei ersten Beobach- tungssätzen angedeutet wird. Doch ist zu bemerken, dass die eigentlich entscheidenden Rechnungen auf weit mehr Antritte als drei sich stützen, meist fünf oder sieben. Diese genaueren^ J sind auch hier ange- geben als »M. V. 5« oder >-M. v. 7». Auch bei anderen Zahlen wurde bisweilen die genauere Hauptrech- nung berücksichtigt, weil damit eine grössere Genauigkeit erreicht wird, als mit den wenigen hier ange- führten Beobachtungsangaben. Indess sind solche kleine Differenzen nur geringe und nicht häufig. Nach den Mitteiwerthen für T ist noch eine Zeile notirt, in welcher jene »ausgeglichen- sind, d. h. von der systematischen Differenz corrigirt, welche die Durchgänge 2, 4, 6... gegenüber den 3, 5... haben. Bei allen diesen T ist die zugehörige Minute leicht zu suppliren, nämlich 20'" zu T^ und 21'" zu T^^ und T;,. — Die Genauigkeit, bis zu welcher die Secunden angegeben sind (bis 0-001 und 0-0001 Secunde) könnte illusorisch scheinen. Doch glaubte ich sie einhalten zu sollen, 1. weil daraus keinerlei Nachtheil erwächst, und2.weil doch die auf so viele Zahlen sich stützenden Mittelwerthe im Durchschnitt eine solche Genauigkeit besitzen, dass auch so kleine Bruchtheile nicht principiell vernachlässigt werden dürften. Die ausgeglichenen T waren ursprünglich für den Zweck bestimmt, um sie in Curven aufzutragen, und damit den Verlauf der T so zu corrigiren, wie es für die Deflexionsbeobachtungen mit gutem Erfolg durchgeführt wurde. Doch zeigte sich bald, dass hier nur selten eine gute Curve erreicht wurde, indem die Genauigkeit der Beobachtungen für diesen Zweck bei der Oscillationsmethode nicht ausreicht, oder die zufälligen Störungen die Absicht vereiteln (cf. Taf. III, Fig. 12). Die Zahlen können indess den Nutzen Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV.Bd. 31 242 Carl Braitn, V.b. bieten, dass solche Beobcichtungen, bei denen besonders starl corr. — 0-00 40 -o3 38-7-' 36. 30 35-91 40-0! 37-6' 37-4' 39"4' 35-7" 36-4I 38-0' 39-7'-' T.M.f.i. 50 -83 51 -2C 50-5' 50-98I 38-35" 37-663 37-76' 38-09» 37-47' 7. 50-7:; 5i"3' 50-5'' 51 Ol-'' 38-4" 37.4« 37-07 38-2- 37 •7'' 37 -S«)"' ausgeglichen 51-0' 51 -oi SO-ge 38-3'^ 37-5'' 37-6-" 38-2': 37-7' C. iol'9i"; £ = 3 3" 5; ''^i = -3-3-'' (für 24 Stunden). 63 24-4-'' 17-4- 14-8" I I - o'-» 5 ■0' 4-95 60 39- i5 1-54 31-80 52-7' 24 •47 44-, 5 57 54-0^ 45-32 48-8" 34-2" 44 ■o~ 23-65 63 50-3^ 53-6' 50-2' 53 -86 cor*" 60 57 52-65 54"7=* 51-28 48-95 526' 51 55-2" 49 .^8 -00 T.M.v. 3. 52-5' 51 -2« 52-71 51 .5.1 52 •03'' 7. 52-58 51-2" 52 -84-' 51 -48 52 -02'' ausgeglichen 51-7" 51-8« 52-i3 52 ■2I r. .4 = 51-015 C= = 52-026 B= 37-895 4- 679 ^0- loi A T (III. c. 34) 5-5591 16* ^7.* praclim. a,i=--047 -047 ■049 37- 277 =T„ 34S9-i = ZJ: 159- Rcd.= — -760 -492 •569 (IV. ft. ^^ 32- 598 =r„ 5-52427' 50-208 51-487 37-277 + - 0622 — corr. v.T„ (III. c. 33) — i295'' = i;corr. (IV. /'. 12) 50-847=' --100 (IV. b. 3) 45- 9765 = Arg encr. ibid. 5511321 57-177 4Ö-0387 = Arnurm. Arobir=46-3295 "' 5-513397=i». AAr^ -1-0-290''= 1/ 159-3 (von 46-3295) 22.1V. .1. 7'>4S'"; £ = 4i-o; Srt=i6""". B. 8''S'"; £ = 46-9; /i'=i4-6". 36-13 3S-75 3-3II i4-i.-> 43-r2 48-8^ 23-25 19-9'i 50-7" 50-1" 27-7' 28-32 5-0" 0-45 y^n 3-o5 37.30 40-90 13-37 20-6'-' 49-3* U3 49' ■81 44' •67 42' ,3. ii ■65 60 37 • oO 58' •22 28' •5'' 48' •85 57 24 •6" 1 1 ' ■9- 14' ■2' 4' ■80 63 52' .75 48 •gS 53 .56 60 51 •5" 50' ■63 51' •3' 57 49 ■6' 52' ■8« 49 •3'^ 35-40 39-81 34. 70 4o-iä 37-o7 38-22 37-23 38- i3 37-89 36-o7 39-6« 35-9' r. j\/. f. 3- 51-3' 50-83 51-42 |5i-,o 36-79 38-08 37-20 38-0''* 5. 51-2S0 50-76» 5i-47"|51-07i 36-761 37-93'-' 37-07* 38- 112 | 3747" ausgeglichen 51 -o« 51-0' 5i-i5 37-2,1 37. 40 37-64537-5" C. ioi'26'"; £ = 44-o; ?/,i=-3-65; „, = 59-52. 63 45-27 44-6O 38-62 35-,-2 32-g5 25-18 26-9S 60 34-1" S7'2i 26-3" 48-52 i8-i8 40-43 lO- I'^ 57 23-02 8-71 13-32 2-62 3-68 56-28 53-2:; 63 53-31 50-4« 54-30 50-0I S4-o'i 60 52-18 51-3] 51-83 51-91 52-o5 57 50-3" 53-9" 50-3' 53-60 4^-6» r. .1/. I'. 3. 5 1 92 51 -8^' 52- 15 51 -8^ 51-9" 1 5. 51-96'' 51-960 52-02I 51-76'' 51 -65" I 51 -87' ausgeglichen 51-9'' 51-9' 52'o2 5i^7' 51^65 ^1 = 51-071 C=5i'874 ß = 37-47o 4-656 =0-101 A7 (111. t. 34) 5 ■ 559161 = /; praclim. (/],= — -052 -052 054 36-774 ^r„ I ii2i = D : 499-8 Ked.= --739 -85° -642(IV.t. 2) ,^.,,^^t^ 5.548040 50-280 50-972 36-774 + ■oi23^corr. I'. 7,1 (III. c. 33) — 12950 :=1' corr. "^-6^' Locl<.= --o67(IV.Ö. 3) 45-9765 = Argcner. 5-53509" 36-707 45-9888^ Ar norm. h- 2i68=:Cürr. /c Ar Obs. = 46 -0^7 5- 537258 = D. AA 7= +0-0922= 1/499X COIT. Gravität ionsi-Cons:tautc, Masse und Diclilc der Erde. 243 1892. 24. IV. A. 8i'i2'": £ = 38-0; ß7=i6""". B. <)''2b"^; £ = 40-0; /f=i5-0"C; U,i = -4-s^- V. b. Ö3 49-1" 49-0" 42-71 39-38 36-5'' 56-2! I7-6S 37-o'< 54-4<: 17-7" 30-2« 58-7O 60 34-68 yj» zb-(f 56-1' ig-oi^ 438I 30-98 22-58 9-85 i-62 47-9' 39-6^ 57 20-9-' i8-5' 11-3'' I3-I-'' i-o« 30-91 44-28 8-28 25-2^ 44-62 j.gfi 20-5!' T.M.v.S- Sz-iS"" 52-778 51-6981 52-35' 38-82" 38-041 38-60" 38-24"^ 38-51J 1 38-54'' ausgeglichen 52-66'' 52-35:i 52- 13S I 38-72 38-74 38-50 38-35 38-41 | C. io''45m; E = 4o-4jt'; Hi^6o-3S. 63 57'i' i'?" 50-8» 52-76 44-51 43-18 60 44-4^ 14-6" 36-59 7-96 28-31 0-88 57 31-81 28-1" 22-59 22-96 12-61 iS-i-'" T.M.v.S- 52-278 53-04» 51-77" 52-86"| 52-487 ausgeglichen 52-69 52-59 52-25 52-35 | ^1 = 52-353 0=52-487 Z? = 38-545 4-679 5-5S9i6' = Dprovisor. ?7,i^ — -065 -065 -067" 38-010=7,, — 25428^1): 21S-6 Red. = — -635 -717 •467S „ ,. ^^ ' ' ^ ' 33-331 =7^0 5-53373" 51-653 51-705 3S-0098 +o-i38-i = con-. f. r,, - I295" = S ' -, X Lock. ^ — -004 45 -976''= A Tsener. , „,. 51-679 t Tj ^/ ö 5-52078" 38-0058 46- 1 148^ A T norm. + i265=:corr. /e dr(>bs. = 46-3268 5-52205i = n. MT= +o-2iii'=i/2i8-6(v.46 3268J 25. IV. A. 7''49'"; £ = 38-5;'; f'|, = -3-o'' (für 24!'). B. 9i'3"'; £ = 42-2; ß7=i6"""; /6-=i5-65"C. (13 52-6- 53-Ö''' 45-5" 42-S-' 38 3" corr. itJ-5' 37-ti' 56-6^ 14-2" 3t)-()i 50-0I i6'4'' 60 39-02 8-31 29-60 59-5! 20-8" — -0141 5-0I 50-6" 42-8^' 28-1' 21-2I 6-8-1 59-18 57 25-|2 22-71 14-6" 16-2I 3-48 (111. ,7) 53j1 3-12 29-2I 42-8^ 6-I-1 22-81 40-88 T.M.v.S- S«-o2^ 52-25" 50-92' I 5«i'' 51-100'' 38-11« 38-072 38-448 37-911 37-32i-'| 37-97^ 37-965^' ausgeglichen 51-64 51-62 51-59 | 38-13 38-06 38-46 37-90 37-34 | C. io''22i"; £^471: )H = 59-32. 63 1-62 6-1I 55-1" 57-29 48-9^ 48-5^ cori'. Do 48-92 18-9' 40-4" i2-:ii 32-5» 5-8" — -014 57 36-0' 32-0" 26-32 27-2I i6'38 22-6" (111.(7) T.M.v-S- 5> S32 53-022 5,-992 53-4,n| 52-56^' 52-551 ausgeglichen 52 42 52 39 52-67 52-69 | >l==5i-ioo'' C=52-55i B^ ^ygGs'' 4-679 5-559i6<^Dprovis. tr,,= --o43 --043 --045 37-401» -3307- Red.^ — -650 -97^ -519 r ,,. / .T ^ ^'-^ ^ ^ 32-722-'=/ii 5-526092 50-407« 51-535 37-401-'* + -0751 = corr. ;'. r„ - I295" = i; corr. (IV, /». 12) — "T' ^ LocU.= — -103 45-9765 50-9713 j '^i y' 5-513142 37-29S'' 46-051''^ Arnnrm. + 122 = corr. /f. Arob.s. = 46-3272'""^^ 5-514362=/). AAr= f o-27s<5=i/i68-i 27. IV. A. 7l'45"': £=26-3; r',, = — 7-0-' (für 24I'). B. 9''4"'; £ = 34-2; /?,i=i6""i; /«=I5'7". 03 260" 20-8"' 19-32 lo-O'' 12-83 58-7" .. 5>'9'' n-8" 27-2-' 51-9' 2-9" 32-6'' 37-6^ 60 Ü-O" 42-0-' 56-5" 33-9I 47-0I 26-o3 ^V^^(, 6-3" 55-9! 43-39 34-o7 21-90 12-2» 59-2I J?^';^, 57 46-0" 3-7" 34-2" 58 -Qi 21-2'' 53 'S-"' 21-2" 40-52 59-9I 16-5'' 40-8" 51-4" 21-81 T. II. V.T. 50-54' 52-309 50-35-1 52-2631 51-368 51-302 M. r. 5. 37-260 38-01" 38-12" 37-818 37-8381 37-S28 37-807': ausgeghchen 51-3S 51-41 51-30 5'-25 I 37-35 37-93 38-21 37 73 37-93 | C. io''27"'; £^36-0; i;;^6o-77. Ü3 38-5" 26-0I 29-5" 19-78 20-18 13-41 10-9" -■OIQ 60 52-4O 11-2I 45-2" 2-1I 38-83 53-5" 31-5'' 57 7-1» 55-Ö- 1-5- 44-6" 56-98 34-0? 51 -ü" "'"'''■■ T.M.v. 7. 52-748 51-32" 53-172 51-452 52-87"| 52-15^ 52-139 ausgeglichen 52 -oS 52-04 52-40 52-28 51-99 | 31 " 244 V. b. Carl Braun. .1 = 51 -302 C=52-I39 /> = 37-8o7'" 4-059 f/,, = — -102 Red. = — • 303*5 50-8961 -105 37-301^ •341 32-7020=7,, 5-55910' 950^ 5 - 54965'' ■ 102 •5*'9 51 '468 37*3^1'^ +'072 =corr. r. Jq — 1295'* = ^ — Lock.= --os2 45-9765 5-S3670' 37-3096 46-0485^ A 7" norm. 1 1 7 ' = cnrr. /c A7'obs. = 46-i27J ' 5-537879 = 1). AA r^'i'o^78i^^T75 84 • 6 51-182^ 1892. 28. IV. A. 7i'49" 23-2' £ = 27-7; f^i, 63 lü-i» 23-2^ 8-9" I3-3'' 60 57-2-'' 44-4' 47' i** 36-7-' 57 37-6'' 5-2' 24-6'' i-ii; T.M.v. 5. 50-09'- 52-728 49-75'' ausgeglichen 51-39 51-33 5«-27 = -4-5' 2-0" 36-75 II -6-2 51 •32'' 63 60 57 36-4" 22 ■ o'^ 7-9S T.M.v. s. 39 ■4'^ 54-61 9-71 (für 24I ). B. 9V; £ = 31-7; ß,7=I b"i"'; /f=i5-70. corr. - -021 36-3« 57-o-^ 16-79 33-11 20-5I 14-1^' 59-11 53.11 4 • S 1 31-1^ 40-64 12-6' 58-, 8 36-9^ >5-7-' 9-9'' 38-4' 32-0-' 14-4I 55-21 50-81 corr. — -02 1 - 305 38-08-» 38-744 38-20 38-53 38-26 38-72 39 -28' 38-72 37 -''4'' 38 -49' 38-24 38-47 I0l'2Si ■; E = 34-5; "' = 6i-2. 30-4^ 14-3' 57-7' 30 48 5 50 24-5^ 21 •5^ 19-71 ■50 6-3-'' 4I-S''' 5S-S- -S5 47-83 2-0'' 37-0« corr. -•013 52-099 53-726 51-98'! 53-600, 52-29! ausgeglichen 52-76 53-01 52-76 52-78 53-17 52-89! 52-881 ^1 = 51-305 C=52-S8i 5=38-472 [/]l= — -102 -102 -105 Red.^ — -336^ -523 -293I 50-866^ 52-250 38-073'' ■ Lock. ^ — -140 51-561-^ ATobs7^46-372i 37-933'' 4-684 38-073'! 33-389n = J„ l- - 142' = corr. p. T„ 45-976'' 46-iiS9 = Arnorm. 5'5S9i6' 3039 =/': 1S2-9 5-52877^ - I295'! = S 5-51587* + 117!^ corr. /e 5- 516991 =B. AAr= 1-0-253-'* = 1/182-9 (V. 46-372-1) 29. IV. A. 7l'44"'; /?=28-6; ;7i, = -5-5-'' B. 9''3"'; ii = 35-6; 5rt=i6"""; i'c=i5-70 63 46 -7"^ 00 28 -61 57 57-3'' 39 17-49 - T. M. V. 7. ausgeglichen 49-91' 54 51-97 52 corr. -015 6" 49-19 32-3 1" 11-2« 8-i' 5^ 34-3' 44-6 29" 49-843 I 52-08-^* 52-070 08 52-19 47 9' 19-3'' 21 ' 36- 51 37-72' 38-94 27 •2-' II • I-'' 55-1" 39-92' 38-62 59 -o-' 16-1I 34 -Ol 37-45' 38-85 7 • 2-' 48-6-s 29-9I 40-37' 38-85 36-9'; 56-53 16-9C 36-89-' 38-48 C. 101122'". 63 60 57 41-9» 59-01 28-3-' I2-8> 14-63 27-71 T.M. V. 7. 51-461 ausgeglichen 52-95 35-6" 19-6" 4-7» 51-4» 28-33 10-53 53-3" 43 ■5-' 7-3- 24-0" corr. — -006 (III. fl) 54-34" 50-87' 54-ö3-'| 52-829 52-823 52-74 52-59 52-79 A = Red.= 52-070 --079 --359 51-632 4 38 0=52-823 5 = 38-738 ■079 -082-' •630 -3698 _S2-ii4 38-285' Lock.= — -045 _^ 38 - 2407 Arobs. = 46-367'' AAr= +0-2269= 1/204 -4 51-873 683 285I 33 -6027 = 70 1- • 1643^ corr. r. 7',, 45-976^ 46- I40-'*^A 7 norm. 5-559161 2728I 5-53196« - 1295" = ^ 5-51901" ;- 1 17J = corr. /<: 5- 520181 = 7J. 47- 25- corr. --015 38- 75.. 38-738 I. VI A. 7 '57'"; £ = 36-o/>; C/„= i-S-4 64 45-5" 60 3 -70 56 22 5' 48-9-'' 28-48 8-28 3S-7' 44-r-' 25-89 40-3 56-85 21-42 50-3'! 13-3 18-2-'' 58-3--' 14-49 47-9 T.M.v. 5. ausgeglichen 52-930 52-71 52-76" 53-36" 52-59! 52-9 5299 53-12 52-86 corr. --033 52 879 o- r' 42-4-' 25-0^' B. 9iii6"i; i; = 38-5; Ba=i-j 11-4-'' 42-1''' 48-9' 25-1-'' 30-7" 21-8'- 10-41 i-9'i 49-39 I - 9« 31- 97 3(j . 2-.' 39-54'"' 40-012 40-I82 39-91" 39-812 39-60 39-94 40-24 39-85 39-87 nun. /^ = 2200. 25 9I S-oi 50-2I 4I-9I 14-5' 15-4' corr. — -o;o 39 • 90 1 39 ■ 874 Gravitation a-Consfanfe. Masse und Dichte der Erde. 245 C. ioi'3()"i; £ = 41 -s. V'. /;. 64 42- is öo 25. yS 56 9-2' 38-8S 38-8» 3I-2G 35-2'J 22-7» 55-9^ 20-I3 50-8-4 I4-4-1 45-5" 13-06 I 7S 10-5» 52S'' 7-()'' corr. — • 046 T.M.V.7. S4-381 54-74'' 53-99=' 54-74"! 54-4<>'' 54-420 ausgeglichen 54-63 54-58 54-28 54-43 | yl = 52-879 C=54-42o 5 = 39-874 4-680C 5-559'6* Üjj = + -I22 +-122 +-126 39-5676 8421=0:6001 Red.= --s696 --768 --43-6 ,,^8^ =T„ 5-55074-' 52-431* 53-774 39-567^ 4- •2959=001-1-. r. r„ - i295» = i;con-. ~ ":^^ Lock.= — - 122'^ 45-976'» , 53-102' ^^ ^' 5-53779^ 39-445^ 46-272i = A7' noriii. —452 ==corr./c A r obi]^46~- 34?i ^ 5-53327.i = />. A;ir= -1-0 -0702 = 1/6601 2. VI. A. 7''48"'; £ = 35-2;>; f/i, = +6- 25-' (für 241')- B. 9i'i2'"; £ = 41-0; Ba=iT"<"; le = 22- 11». 04 42 f 48-4" 3I-3'' 43- >8 20-1' 38-2I 19-5' 56-7'' 5Ö-o'2 39-8^ 3i-5-' 23-81 60 1-85 2S-ID 53-3^ 20-01 45-0-'* II-4-' _"\, 37-2I 37-t)3 16-4I 17-9^ 55-5' SS-4' A^ 56 2I-I-6 7-78 15-24 56-28 ,0-3" 44-3" '^^ 55-5" I8-S9 36-91 55-83 ig.^r, 32.8« T.M.v. 7. 51-42-'' 51-47" 51-SS" 5i-773| 5"-Ö4' 51-597 39-14» 40-29I 38-90^ 40-35"! 39-^'7- 39-512 ausgeglichen 51-41 51-49 5' -87 51-79 ! 39-72 39-54 39 58 39-63 C. io''32"'; i; =40-4^1; hi^6o-o. 90'' ii-j" 1-9" 7-7* 53'3-' 4-4'' 44-1-'' ^Q,.j. 26-2I 53-4* 20-7" 47-2I 14-8* 41 2" 9-4'* _, ■ 42-96 35-2-' 39-3« 20-71 36-2» i8-i» 33-8" "~ °* T.ll.v.-j. 54-21-1 54-I9-''' 54-09"' 54-24I 54-06G 54-49'!! 54-21' 54-169'' ausgeglichen 54-30 54-10 54-iS 54-15 54-i'> 54^39 04 14-91 60 59-4' 5Ö 43-3' ^1=51-597 0=54-1695 i? = 39-4i5 correct. * 4-6945 5-559'f>' f/,l= + -091 + -091 + -0945 39-0195 32182 Red. = --5442 --717 --490 34-325 =?■„ 5-526982 51-143^ 53-543= 39019'' + •2383 = corr. 1 ^'. 7-,, - i295"=i: 5: ' ,. Lock.^ 193 2-343'' '^ 45-9766 5-51403'- 38-8265 46- 214** — 462 = corr. /( A7' Obs, = 46 -483" 5 509412 = A Gewicht =0-9. AAr= ro-269' = i/i72-7 (v. 46-484) 3. -VI. A. 7''45'"; -£=35-5/'; r^,i= 46-256. B. 9i'4"'; £=42-0; /?J=I7"""; /t' = 22-o7". 64 9-52 i2-2'5 5S-4I 6-2^ 47-3'^ 0-4--* ^^_.^. 53-65 (,.48 34-90 43.3(1 I6-3-. i9-3.'i 5S-S« ^^^._. 60 28-9O 52-1« 19-89 42-9* 11-45 34-5" _.oc7i 37-5-'' 24-ri 15-7° 2-5» 55-26 42-21 35-01 _. '^ 56 48-08 32-0* 4I-8I 19-56 36-8" 7-7" ^' 21-25 41-28 57-86 22-8« 34-45 4-y3 ,0-51 '^■ty T.M.V. 7. 51274 50668 51-98!' 5i-45«! 5'-34'' 51-2881; 35.730 38-878 39-257 39-393 39-08"! 39079 39-0295 lui-sgeglichen 51-02 50-94 51-69 51-77 | 3^-79 38-82 39-31 39-34 39-14 C. 10'' 29'"; £ = 41-7; »«^60-15. corr. -•045 04 2591 22-56 20-5' 13-5" iS'oi 4 6" 12-26 00 9-5! 39-26 2-8' 33-2» 55-7! 26-3" 49-26 56 54-1' 55-7* 45-4' 51-75 35-0' 48-3" 26-1I T.M.v. 7. 53 04' 53-6Ö1 52-81-5 53-80' 53-44'! 53-41^ 53-372 ausgeglichen 53-32 53-37 53-13 53-47 53 So • Von 2. VI bis 6. VI war ein Fehler an der hinteren Schale, indem ihr Faden sich verlängert hatte. Sie gelangte deshalb nicht bis zur »o°-Stcllung« , sondern blieb ca. 13-2° davon hangen. Diese Stellung wurde gut gemessen, und der Effect berechnet. Derselbe besteht darin, dass r„ um o 19706 zu gross wird. So ergibt sich »S corr.«^39-6i2 — o- 197^39-415. Sonst bleibt Alles ungeändert. Doch geben wir das Gewicht =0 9, weil die Correction nicht ganz genau sein wird. 246 Carl Braun, \:It_ v1 = si-288i: 0=53-372 7? = 38-832'^correct. 4'Ö94 5"559>6* {;,j= + -09i3 +-09i'i +•094'' 38"4ii 392'^'-'' Red. = --5S3 --762 --515 33-717 =r., 5-5.989« 50-8263 52-701^ 38-410'' +-i76=coiT. —1295" ■" — 77.76^ LocU.= 166 45-97''^ -45o-'' = /e 38 •244'' 46- 152-' = Ar norm. 5-502441=7). A T Obs. = 46 • 480S AAr= +o-328''=i/i4i-6(v. 46-48) Der erste niirchfcang ('VI, ) war etwas gestört. Wird derselbe nicht berücksichtigt, dann wird 7-^ = Si-467*' 4-685 5-559i(>-' + -o9i-'5 38-411 2849''' ~'553 33-726 5-530668 51-0059 52-701-* +-177 —1295" ^85!^ 976S -450^ 38-244'' 46-153-' 5-51321"=7). Ärobs. = 46-39iS ÄÄr= +0-237« = !, 1951 Der wahrschcinHclierc Werth also = 5-5120^=/). Gewicht =0-9. iSr)2. 5. VI, .1. 7i'4S">; £ = 36-6; tA|,= -^5•7-'' (für 24I'). B. 9I7'"; /? = 40-4; R(=i7""": /c=2i-5.i". 64 12-72 I4-9--' i-g-'! 8-8-^ 5i-o3 4.,(-, 51.54 ^.^u 32-77 ^q-i" 13-6'-! 16-2' 56-6!' ^^^^ 60 32- r-! 54-8" 23-5I 46-18 ,5.53 .^-f. _.^__ 34-61 21 -4-'* 13-0" 0-5" 52-0" 39-9-'' 3i-4'-i __.o.'.-, 56 50-9' 34-7" 45-53 22-5-'' 40-6I I0-6'-' •' 17-71 39-7'* 54-o2 31.3» 3o-l2 y2' 5-9'-' T.M.v.S- 51-83- 51-19" 5'-9i" 5i-t>5'| 5'-64' öl-Glfi 38-84" 39-00" 38-53- 39-3Ö- 39-46"| 39-otv- 3'.)-()35' ausgeglichen 51-63 51-40 51-67 51-90 | 38-96 38-88 38-65 39-21 39-58! C. ioi'27i"; C:=4i-3; >»=:6o-27. 64 4-5' 0-85 o-i" 52-2-" 57-0' 43-5» ^^^._. 00 48-4-1 18-55 41 -I" 12- 13 34-35 6-3'> _.Q2,, 56 31-5' 36-8'' 22-o3 33-o3 12-5' 29-8" -'" T.M.V.S. 52-84S 53-72" 53-74" 53-986| 53-573;. 53 550-- ausgeglichen 53-01 53-4-'' 54-03 53-68 | yl = 5i-6i6 ''=53 550-'' i? = 38-838-'''corrcct. 4-676 5'559i6' (/,j= + -o82 +082 +•085-'' 38-448' - 'S93-'' Red.= --587' --749 --475^ 33-772'=r„ 5-54323» 5i-riO' 52-883-'' 38-448" + -i8i7 = corr. !■. r„ -1295" ^•996^ I.ock.= --i5i 45-976-'' - 410"= corr. /-• 38-297' 46-i682 = Arnorni. S-S'ifilSi =7X (.ewicht =0-9. A T Obs. = 46 • 300» AAT^To • 1^2^^77348 - 9 6. VI. A. 7''39'"; £=30-5; f/,, =+5-8-\ B. 8i'5g"i; £ = 43-2; ßrt=i7"""; /e = 2i-4i". 64 10-9--' 49-5^ 44-6-' 31-7' 19-4' '5-5' corr '*"-'" ^^-o" 58-7= 49-6'* 53-"' 39-6- 49-3- ^„„ 60 33-9' 24-6S 11-43 3-9-! 49-4' 42-5' _-o.c 47-3- 17-0S 39-48 ,0-22 31-78 yT,'^ 24-ü" _.o„ 56 56-8' 0-4-» 37-3-'* 35-5^ 20- 19 10-41 ''-^ 30-4:1 34-95 20-49 30-58 9-9" 26-58 59-3I T.M.v.S- 37-56" 38-888 38-302 38-8941 38-41' 38-3Gr) 52-21-1 sj-i^i 52-142 53-098 52-621] 52-73''- 52-709 ausgeglichen 37-99 38-42 3880 38-3O | 52-57 52-Si 5255 52 6ü 5309 C. io''23"'; /; = 43-()p. 04 iS-89 33-7:1 0-78 10-38 42-33 46-0" 24-6' ^^^.^. 60 2-gi 51 -i" 41-85 30-1" 21-2" 9-1I 0-5" ', 5(1 40- 19 S-70 23-45 50-2" 59-7-1 31-88 35-6r. '°- ' T.M.v. 5. 39-40" 39-04''' 39-088 33.770 39-2321 39-07I-- 39-050 ausgeglichen 39-26 39-20 38 92 38-95 39-04 ihiiviliiliDiis-Conalantc, Muxsc und Dkhlc der Eide. !247 .4 = 38-366; 0=39-050; V. /'. conect.38-169 38853 i'=52-709 4-671 5-559i6i = />piovis. ;7,, = -i--o87 -t--o87 H--083-' 38-185 — 1437^ = ^:380- 7 Red. = — •271' —-555 — -Sic jj ■514 =?'„ 5-54478'' 37-984" 38-385 51-973'' +-i55- = (;oiT. I'. 7„ — i295" = i;c(;n-. ^^-li?"' Lock. = — 040 45-976-' 5.33,83. 51-9333 46- 131^ = A 7"nuim. — 398"^curr. /i- Arobs. = 46"25iS 5 • 52785'-' = 1». Gewicht = o-y. AAT= + o-ii9»=i/386' (v. 40-251) 8. VI. A. 7''33'"; i; = 38-5p.; t/,,= + 5-4'' (l'iir 241')- ß- 8l'52'"; £ = 41-0; Ba=n"'<"; /e= 19-93». 64 34-2 58-3 8-1 38-6 41-1 19-4 38-2 37-9 30-9 27-5 23-3 17-Ö 10-4 ^^^^._, 00 52-5 3S-0 29-4 1(1-0 6-1 53-1 _.o,o 22-3 54-9 12-8 47-0 2-5 39-2 52-3 50 "ii-o 1S-9 50-0 53-2 30-5 27-4 °^° 6-5 12-1 54-4 0-S 41-7 2-3 28-5 T.M.v.S- 36-81*^ 37-35- 36-74'' 37-42''| 37-oSJ 37-055 50-41' 52-15' 49-75'' 52-67I 49'95''| 51-22" 51-198= ausgeglichen 36-99 37-06 37-0O 37-09 | 5" -34 51-08 50-99 51-29 51-27 C. lol'iö"' ; £ = 40-1; »( = 00-94. 64 60 56 47-8 3'-5 ■5-3 7-0 24-4 42-0 27-9 9-2 50-5 43-1 8-3 19-0 3-3 46-9 42-0 23-4 255 5-0 49-3 24-7 o- I COlT. — •025-! T.M.i'. 5. 37-642 38-77-1 37-67- 38-69<' 37-82'i| 38-22= 38197-' ausgeglichen 38 -08 38-30 38-18 38-15 38-41 | -4 = 37-055- C=38-i97S ß=5i-i983 4-730 5-55916' C^jl = -t--o8i +-081 +078 37-257 — 9494'-' Red. = — -4^2= —-4688 —-758'* -r ! 43-= 40 /j 32-527 =/o 5-46422-i 36-703" 37-810" 50-537^ +-054 =con-. ('. 7„ — I295" = i: ^-'~7T~ Lock.^ — -III 45-9766 — 2645 = curr. /(- -57--56' • >-r - ,,c,-o' 7, NB. V. N-i. ad 10. VI. 50-420' 40 ■030-' = A rnucm. o-448bi' = /7. ATobs. = 46-830= AA r=^+^99S^T758 - 55 9. VI. A. 7i'42"'; £=37-0; £/,j = -(-5-i7-\ U. 9i'o'"; £ = 43-3; Bu=i7 '; /i-= 19-51". 52-6' 58-43 46-3- 50-3-' 40-3=' 41-2O 34-3-' ^.j,,.,. .';, 36-8' 14-9''* 28-3« 9-o^ >9-9' 3-o-'' "-'-^ ^.'^;, oj- ,j.2.-! 3I-8-S 10-52 28-0'-' o-i5 24-72 48-2'* --' T.M.v. 5. 38-51" 37-71" 39-45' 37-35'| 38250 38-227 51-55' 54-042 Sfö'' 53-90= 5i-042| 51-680 51-665' ausgeglichen 37-86 38-40 38-71 38-16 | 52-66 52-85 52-90 5243 52-52 C. ioi'25"'; £^41-8; ;;i = 6o-52. (,4 40 -2-' 2-0' 15-2» 42 • 5" 51-90 22-9" 60 59-06 41-87 36-59 19- 5-' 1 0 - 1 2 57-'" 5" 17-0" 21-87 58-29 50-8» 40 -S" 30-6" (14 58-2' 22-0' 60 41-51 39-87 50 25-1' 57-47 38-9' 59-83 20-2I 19-4' 2-o4 39-7I 19-72 30-42 0- 58- 7O 59-70 .„■ 3Ö-5O 22-52 II- 8« ,(. '^"'•'■- - " 40 —5 r.iV.i'. 5. 38-742 ausgeglichen 39-52 39-86" 37-88' 39-02 38-79 ' 39-99" 37-73- 39- 39-03 38-77 026 38 -9997 4 = 38-227* 0=38-9997 5=52-6657 ^•,,=-(-■0775 +-0776 -t--o75 Red. = — -4126 — -510 — -823 37- 892 1 38-567- 5' -917' ^^■2^ Lock.= --o55' 51-862" 4-083 38-230 33-547 =T„ -I-- i5S'' = coi-L-. ('. Tu 45-9766 46- 135' ;=A rnoim. 5-559161 — 2790" 5-53'26i - 1295" = ^ 5-51831-' 227 = curr. Ic Arobs. = 4ü-, 367^ ^^^ 5-51604i=Z). AA7 •=+0-2327 = ^1/199-3 10. VI. A. 7''35"'; £=30-2p.; f/,, = -H-5 - 06. ß. 8i'54"'; £ = 39-7; Ba=n"""; 64 00 5" 24-4'* 37 43-4'* 17 3-i-^ 57 ■ yi i-oo 18-92 37-2-6 ^g.,'. ■52 23-1' 55-2" 2-96 32-iS -o" 44-8' 31-5» 2S-2-i 5-6= 1 C 0 IT. 1 —-060 12-0" 25-06 6-8" 56-1" 42-iS 47-00 39'66 0-56 29-6" 18-57 1-26 II-; 37-67 3g. (j8 34-c 58-3'' iS-5-' 57-C T.M.v. 7. 39-56! 37-777 3g.S30 36 9,(11 38-52" 38-460 53-158 54-236 53-162 54.786 52-628 ausgeglichen 38-51 38-91 3S-U2 38-22 | 53-82 53-52 53-93 53-96 53-51 =19-05" 55-3" 30-6'* 6-6» curr. — -047 53-74^ 53-698 248 ( \irl livd Uli, \'.b. C. io''i9"'; £ = 40-0; »1 = 01-48. (14 19-3' 51-0* o-o'' 29-6'^ 41 -oU 7-61 22-4'' üo 2-79 9-28 4o'6' 49-9*' i9'3-' 30-9' 57'2'' 56 45-41: 27-18 21-79 ii-i" 57-oT 53.01 31.41 cuir. — ■ 04S 4'6i5 38-681' 5-55916I -1- 6043'- = /;: 92-0 34 066' = 7,, + •211' = corr. 45 ■976-=^ 5-61959" - 1295" = ^: — 239^^cun-. U 46-i88i=A7-n. irm. 5-60425-' = D.* T.M.r.j. 38-33'i 41-19I 38-15« 41-18" ,^tS()T\ 39-U5> 3'J-603 aussjeglicheii 39-00 39-70 39-08 39-54 39' ^2 .1 = 38-400 C=39-Oo3 0 = 53-698 ^ii = -t-'°7S -l-'075 +-072-1 Ked. = — -382» —•467» — -691 38-152» 39-211 53 079I 38 681' ' Lock. = --0892 52-990-' Ar Obs. = 45-691'' A\T= — o 496'= I /92-0 (v. 45 ■ O9) 1892. 13. VI. A. 7''4i"'; £=3o-5p.; f/,i =+4-5'' (für 241')- B. gi'o"'; £ = 37-611.; £11=17 'i /t; = 20-4o". (14 II 4-'' iS-S' 00' 13-9"^ 47'7-'' 8-8' 39'4-'' 48-2'' 20-s'' 24-2- 2-Sii 59-8:1 45-69 60 33-27 54-81 ,4.59 45.8s ,7.i.'> 37. ,s J'»'- ,,-8" 7.51 0-3^ 45-9^ SS-S'^ 24-89 17-9' _!?''' 56 55-67 31-iH 50-07 ,9.,:! 40.3S 6-5'< °-*-^ 4-3" 26-7'-: 39-3': 8-49 15-78 50-00 51-87 °3o T.M.V.5. 51-35' 51-48' 52-44^ 5'-24-| 5>-^3' 51 591 38-28! 38-76-3 39-OI0 38-63': 39-i7':| 38-76' 38-731 ausgeglichen 51- II 51-74 52-17 51-54 | 38-22 38-82 38-95 38-70 39-11 C. io''25"'; £ = 41-4; ;;; = 0o-3. corr. 64 IO-4-' 8-38 5-7" 0-2" 1-41 50-95 57-4-i 00 54-32 25-3! 47- 17 19-4» 4o-oS ,3.7.2 33. 7.-, _ 56 38-4-'i 42-21 29-00 3S-8-" 19-8' 35-3-' 9-S:: ""* r.M.u.s. 52-930 54-132 53-14S 53-95" 53-04^1 53-541 53-517 au.sgeglichen 53-36 53-67 53-65 53-42 53-62 | '1 = 51-591 f^=53-5i7 £ = 38-731 4-Ö06 5-5591ÖI ^',, = + -005:' -I--065--' +-0677 38-380 — 53o7 Ked. = — 407-^ —•751-'' — ■4I2-'' ... „ 7 '-> ^ 33-720 = /„ 5-55385' 5I-24S'' 52830" 38-3862 -*-- 176 =coiT. r. 7",, —12950 = 1' ■ r~ Loek. = — -is:> 45 ■970-'' 52-0390 ^ ^^ 5-54090' 38-2302 40- 152'';= A 7'nurm. — 3O70^c(iir. /c A7obs. = 46-i96'5 5-537837 = /). 0-044" = 1 1047-5 N". Die beiden Resultate von 8. VI. und 10. VI. weichen auffallend stark von allen anderen ab. lis ist kaum denkbar, dass Heobachtungsfehler die Ursache seien. Die blose Betrachtung der Fig. 13, Taf. III zeigt das zur Genüge. Es muss also ein Versehen zu Grunde liegen. Sehr wahrscheinlich wurde eine der drei Beobachtungen .4, £, C nicht mit dem mittleren Indexkreuz X„ gemacht, sondern mit X, oder X,„ (sup. II. d fin.). Solche Verwechslung ist mehrmals vorgekommen — ca. 12mal im Ganzen; — und erst bei der Berechnung wurde das Versehen entdeckt. Doch geschah dies nur bei vereinzelten Durchgängen. Hier aber wäre anzunehmen, dass eine ganze Beobachtung (A, B oder C) mit verfehltem Index gemacht wurde. .\ber auch das ist sehr leicht denkbar, denn ich hatte mich gewöhnt, auf die Weckvorrichtung (cf. II. b 12) mich zu verlassen, und sobald das Läutewerk ertönte, begann ich sofort die Beobachtung ohne vorher die Indexkreuze zu untersuchen. Nun sind die Zwischenzeiten ganz dieselben, wenn z. B. stets mit dem vorangehenden Indexkreuz beobachtet wird, wie wenn stets das richtige mittlere X„ benützt wird. Ein einmal begangenes Versehen macht also, dass auch beim nächstfolgenden Durchgang sehr leicht das gleiche Versehen stattfinde. Es ist sonach sehr wohl möglich, dass eine ganze Beobachtung A, B oder C mit einer solchen Verwechslung ausgeführt wurde. Die Annahme wird aber noch wahr- scheinlicher, ja fast zur Gevvissheit, wenn daraufgestützt die erforderliche Corrcction berechnet wird. Es ergeben sich dann in beiden l-'ällen Resultate, welche mit den übrigen vollkommen genau übereinstimmen. Ein günstiger Zufall war es aber, dass das Versehen bei zwei Beobachtungen und in entgegengesetztem Sinn vorkam. Dadurch wird nämlich bewirkt, dass das Mittel aus beiden Resultaten (Z) = 5-52644) auch ohne die schwierigen Corrections-Rechnungen mit den übrigen Resultaten sehr gut übereinstimmt. Da sonach kaum ein Zweifel an der Richtigkeit dieser Erklärung besteht, so sind jene zwei Beobachtungen kaum als verfehlte oder minder- bcrcchtigle anzusehen. Wir werden also das Mittel als das Resultat der beiden Beobachtungen betrachten; jedoch vorsichtshalber demselben nur das Gewicht = i/o zutheilen. Übrigens ist zu beachten, dass es im Hauptrcsultat fast gar keinen Unterschied macht, ob dieser Werth mit dem Gewicht^ 2 oder = 1 oder= " ., in Rechnung gebracht wird oder ob er auch ganz verworfen wird. corr. — •032 Ciruvitutioiis-Coiistautc, Masse und Diclilc der Erde. 249 \' . t. 1894. 24. VII. A. Si'4'"; £=24-üp.; (rjj = — 5-33^ h'. gi'S'"; £=33-0; 8,1 = ^-^ ; /(•=20-37". 6j 35 7» 35--' 25-9- 29-5'! tA'r 23- i^ 4^- i" 3-4' 22-7» 4r5' SS'O" 23-3 60 56-4'' 13-7" 4S-7' 4-5-' 40-ö-^ 55'9^ —-o^o -'5" ■+"'5^ ■+°'5- 24-4" 19-1" i- + 57 17-5" 5i-r~^ 12 o7 40-1'; 6-2-'' 29-2'' ^ 19-25 29-0' 58-9-' 4-5» 39"8" 40'4 y.iU.c. 7. 52-32-' 5I-24' 5I-96-' 5i-28"| 57-70151 651 38-07! 37-H2I 38-56" 37-8i<; 1 38-01« 37986 luisijeglichen 51-90 51-07 51-52 51-74 | 37-So 37-92 3S-25 38-14 | C. io''i2"'; £^28-5; 7// = üo-58; Stellung I. 03 4S-6.; 44-6" 39-4;; 39-6^ 29-5^ 33-9' ,orr. (III. .,) 00 7-0- 25-5" 59-4- 18-3- 52-1^^ lo-O'^ _. , 57 25-4" 5-ü" 2O-0- 50-83 r5-o-' 46-4"' ^■' r.M.v.T. 52Ö0" 52-80I 52-79' 5i-863| 52-51; 52-474 ausgeglichen 52-44 52-98 52-01 52-00 | ^1 = 51-051 C = 52-474 0 = 37-980 4-630 =o-ioi. Ar 5-55916- {/,, = — -077- -077- -080 37-086 =r„ S8' = D:62SS [{cd.^ — -21 V' •286-'* -220" ^ o „0 •> 33-050 =r„ 5-55828» 51-300-' 52-iog9 37-086 H-- 108 ^corr. !■. 7"ii — 720' ^^ coir. (IV. /'. 12) 7—' L(icU. = — -042" 45"793 =Arii;en. — 304I = corr. /e 51 "735 37 "43' 45'90i =A7'norm. 5-54802» = D. Gewicht = i'^* A7obs. = 45'9o8-' Ai r= +0 - 0073 = I /6288 25. \'ll. .1. 8l'i3'"; i- = 25op.; r,, = — 5-0''; «0 = 5-5'""'. ^- 9''i8"'; £ = 31-3; /(■ = 2i-i4"; ;;( = 0i-i6. (13 I-4'' 2-1" 55-11 52-4-' 48-51 43-8- 84' 35'o' 47-7-' 12-5- 27-9'^ 49-3' ^.q,,. 00 4I-o3 23-8" 32-41 17-1- 23-41 IO-07 _ ■ 50-7S 53-13 28-63 33. Ol 7-2l 11-83 _ ;, 57 20-oS 46-0" 8-7I 41-5- 57-3' 37-7" ^' 33-2» 12-1I 8-93 53-9' 45-6'' 34-7" ■" T.M.v.i. 51-277 53-23I 50-90» 53-793| 52-26-' 52-216 37-553 39-061 38-17:1 38-93O | 38-58--i 38-547 iiusgeglichen 52-40 52-05 52-15 52-4'! | 38-11 3S-90 38-91 38-15 C. io''32'-': £^27-3; Stellung I. curr. 63 27-4I 21 -o-' 20-25 — * — 14-2' 8-5'' 4-9"' 00 S-71 50-03 59-85 _ _ 37-81 43-34 ^^^-^^ __-oi-n 57 50-0-^ 9-93 39-3r' — — 1-7» 18-6'^ 58-2« ■*•' T.U.v. 7. 51-26'; 53-89' - — 51-682 53-87M 52-715-' 52-672 ausgeglichen 52-28 52-81 — — 52-95 52-54 | .1 = 52-216 C=52-672 5=38-547 4 058 5-55916* 6',,= — -0725 — -07z5 — -075I 38-274 —1973' Red. = — -220-'' —-263 ---198 ,^.^,,^ ^y^^ 5-539433 * Hier war eine Unterbrechung, 51-923 52-330'' 38-273O H--iü5'; = corr. r. 7"„ — 72o7 = S corr. durch welche zwei Durchgänge aus- ^ Loci;. = — -022 45-7920 - 374 =corr. /c ,;,i,., 52-129' -^ iielen. 3S-251O 45-958-'' = A2"norm. 5-52848'' = ß. A7'übs.^46- 122'-' AAr=-4-o- 163 ' = 1/281 -8 (v. 40-122) 21). VII. .4. 8i'6"'; £ = 30-0; f:7jj=— 7-0-''; £^ = 5-5""". B. 9''I5"'; £ = 311; /i,' = 2i-73"; »( = 60-09. 03 47-3" 15-5^ 23-4I 55-43 38-0- 36-11 i5-o5 16-3I 4-8'* IO-3-' 54-73 4-9S ^^^^.^. "o 5'S'' 55"9» 43-2' 33-9"' 21-0" 12-5» —-o^'s ^''^^ ^S'a^ 23-7S 49-5" lö-o" 42-2« _.^\r 57 24-015 37-35 3-6I 12-93 43-4" 48-00 J^ 48-85 39-91 42-7« 29-oS 37 0-' 19-0« ■" T.M.v.T. 37-59I 37-77" 37-49' 3S-25-'| 37-77^ 37-740 51-91" 51-S1» 52-20I 52-571152-10- 52-0703 ausgeglichen 37-81 37-54 37-74 37-94 | 51-99 51-79 52-30 52-49 | C. io''i4'"; £ = 32-3/'; Stellung 1. 03 .8-3; 44-.; 53-S3 ,4. ,9 30-Z2 4-4. ^„,.,. ,1, 00 35- ii 20-5'' 13-3- 4-3' 50-6- 42-05 _.o;,.-, 57 52-0I S-z-^ 31-93 43-99 I2-5--; 20- lO •'"^ T.M.V.I. 37-76' 38-04O 38-23" 37-92"! 37-991'' 37-957 ausgeglichen 37-75 38-06 38-22 3794 | * N'i. Im Gang des Regulators zeigte sich eine kleine Unregelmässigkeit. Die Curve, welche U^ — f/ , darstellt, zeigt eine starke Krümmung wie sonst nie; deshalb setzen wir das Gewicht^ i/g. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXI\'. ßd. 32 250 V. /'. Call Brüll II . .4 = 37-740 C=37-957 B = S2 070:' 4-639 5"559'"' t7ii = "--ios -lOS -loi' 37-547 S57''=-Z''-99Ö-4 Red. = --.82 •2.1 -342 32-908=7;, 5-5S358-^ 37-453 37i'4i 51-6209 +-og3i = coi-r. ;'. 7„ —720" = ^; Lock. = — -012 45-7929 — 42 7''- = con-. /(• ''7 ' "^47 ■* 51-0149 45-SSo =Ariiomi. 5-5-t210-' = Li. Arobs. = 4S-932i AAr=-l-o-046i = I /996-4 1894. 9. Vlll. A. 7''33"'; £ = J3-op-; t/n = -5-33-'(lüi-24'')- *'■ 8''32"'; -E = 33-7; «.( = 4-4"""; /<;=2o-54" Ö3 60 57 36-38 ii-oi ,,-91 9-7« 0-57 2-91 50-3I 56-79 39-9« ■ "'."'^- 53 ö9 ,7-10 45-„i 8-3< 37-49 o-ii ^""■ "-^■^ 38-27 ,-3-^ ii-O?' 51-3S 5-7" ^,„.,. 60 i-ii 54-67 38-50 32-73 14-95 9-9« _. ;^, 30-85 58-4--" 21-90 50-iS I3-6S 42-3-^ --059:' 57 23-9! 30-57 3-0" 6-0^ 42-35 41-50 J 49-85 38-67 43-o'-2 28-43 36-7'> 18-4' T.M.v. -j. 36-863 37-970 37-227 37-9301 37-501 37-4453 51-130 51-907 52-01« 52-i3i| 51-797 51 7577 ausgeglichen 37-30 37-53 37-69 37-46 | 51-34 51-69 52-24 51-89 | C. io''22'"; £ = 30-4; »( = 59-68; Stellung III. 63 1-9=* 32-5^ 37-7- ii-si 13-1" 51-3' j,,,,.,. 60 20-22 ,3-o3 57-7--' 50-83 35-20 28-81 _.„:j.;, 57 38-9'-^ 53-7^ i8-o--i 29-91 57-i3 5-01 •'' r.M.v. 7. 37-46I 37.950 37.56O 37-5971 37-64! 37 fi05'' ausgeglichen 37-59 37-83 37-69 37-45 | ^ = 37-445-'' 0=37-6055 ß=5i-7577 4-635 S-559i6i (7,1 = — -loo — -100 — -096 37-271-'' —1499'' Red. = --.2is --.87 -2805 32-6363 = 7,, 5-54416« 37-224I 37-318^ 51-381'-' +-o6s2 = con-. I'. 7;, — 778'' = >; -^ T- Lock. ^ — -005"' 45-7064 — ;5i-' = ccnr. /t- 37-2713 3 tj / 51-375" 45-77i« = A7-|u,nn. 5-53286« .= 7J. Arobs. = 45 -895-1 AA 2"= -1-0 -1238= 1/370 -7 A. 8l'26"'; i- = 32-4; (/u = — 5 - 74-''- i'- 9''3i"'i 'i = ^o- i; 2^,7 = 4-0"""; /f = 2o-3". 12. VIII. 63 50-3" 16-43 25-2I 54-9S 59-4« 34-4I 45-5'-' 41-5" 35-00 34-5-^ 25-2" 27-6* ^^_._. 60 7-5" 57-90 43-89 35-53 20-85 12-4-1 _ ; 5965 26-57 51-1" 17-96 42-60 9-43 _. , 57 25-3" 39-83 2-69 ,5-83 41-40 50-4-1 •'^ 14-55 ii-i7 7-1" i • i5 59-63 50-9-. T.M.v. T. 36-21I zTzbi 36-721 37-oo7| 36-8015 36-7665 51-"^ 51-48'' 5i-i9' 51 -48" 1 5 ' ■320-' 51 -295'* ausgeglichen 36-52 36-94 37-07 36-65 | 51 27 51-32 51-37 51 31 | GravHafioiis-Com^laufc. ]\fasse und Dichte der Erde. 251 C. io''35'"; £ = 33-1; ;«^59-S; Stellung lll. V. h. 03 sSh'* 23-8^ 34-48 2-üi 9-97 41-57 ^^.^. 00 I5-4' 0-27 52-9S 43-79 29-91; 20-9' _.o,29 57 32 o'- 48-57 11-65 24-31: 49-92 59.70 -> r.M.v.y. 37-389 37-358 37-057 37-301 1 37-2761 37 -2435 ausgeglichen 37"44 37-31 37"ii 37'25 | med., corr. .■1 = 3(. 70(.'' r=37-243:' 7^ = 51-2958 4-031 5-559it>i aji = — -086- —-086- —'083 3Ö-702 =?■„ — 16308 Red. = — 2,24 _.22.'-' --3239 3^.^^^ _^^^ j.^^^g^, 36-4678 36936" 50-8889 + •007-1 = corr. r. r„ — 7786 = 5; " — 36^7'o79^ Lock. = — -035- 45-7o6i = Argeii. — 298=corr. /f 50-853« 45-7i38 = A7'nonn. 5-532089 = Z). A Jobs. = 45 -8483 AA r= +0 • 1 345= I /340 - 9 14. VIII. .1. 8l'9"'; £ = 28-2p.; f/j, = — 5 -o» (für 24!'). B. gi's'"; 7^ = 35-0; 7?j = 3-6"""; /f=i9-i4". 03 2-oi 44-61 54.3:1 33.0« 48-09 ^_^^^ 21-1I 46-8» 56-10 25-iU 30-51 ^^^._. 42-74 5-0I 32-7-' 55-7! 24.17 • 37-o9 29-7" 13-6» 7-0« 50-2--' • - — OjO r,.-9 ,,.„0 -,,.r.O ^S-rO n-t\ ""^ 57 23-ii- 24-7-' I2-I-' I7-3« 1-57 '°-'* 53-59 13-00 31-0" 48-5U 9-4 T.M.v. 7. 50-569 50-49-. 5i-4iM 50-74'* ÖOTIO 36-359 37-021 36-4711 30-718 36-689I' ausgeglichen 50-33 50-74 51-15 | 36 '04 36-72 36-79 I C. 9i'57"'; £ = 33-o; Stellung III. i'.5 35'2' 23-45 27-69 12-63 20-5I ^^j.|. 00 i8-3-'' 41-55 9-62 3I-9.1 0-61 „.q/j-t 57 I-8"' 59o5 5, .[9 51.48 40-3S J r.M.v. 7. 51-063 50-617 5i-oi3| 50-827-'' 50-795--! ausgeglichen 50-8Ö 50-83 50-79 | ^1 = 50-710 0=50-795-' 7? = 3o-689ii 4-648 5"5S9>6i f7,,= — -0725 —-0725 —-075 36-367 =?"„ -413°- Red. = --28or. --aS*-' --247'' 3, .7, 9=7,, 5-517862 50-357 50-338- 3*^-367' - -0288 = corr. r„ — 7786 = i; " — 7^.3^^ !.ocl;.= -000 45 -706-1 (f. III. c. 38) _ jg^5 = ;f 36-367I 45-6776 = Arnorm. 5-50814i=ß. A7obs. = 46-oi95^^_^^^^^^^^^ Genauer 5-514 =7), mit Gewicht =0-4.* AAr=-t-o-34i9= 1/134-6 19. VIII. ,4. 8l'47'"; £ = 41-5; (7,1 = — 4-0». .B. gl^i'"; £ = 39-4; ß(i = 3-6">"<; /«= 18-3". 64 34-5* 33-9-' 23-23 26-4O 12-3S 22-6C 30-23 0-99 5-i5 39-39 60 51-00 16. oo 41.9« 6-4" 32-7-'' _.'-7 3-13 50-5=» 39-8' 27-12 i6-69 _° ■ 56 8-92 57-5« 1-73 45-90 53-85 034 ^, .,9 j^.g, ,8.(,9 ^g.„5 j^.^g jy T.M.v. 7. 50-70'' 50-39« 5o-8o8| 50-5767 50-542 36-58I 36-59« 36-69-1 j 36-6175 36-578 ausgeglichen 50-53 50-58 50-62 | 36-56 36-02 36-67 | C. ioi'34"'; £^36-4; Stellung III; );( = 6o-02. 64 33-2" 38-25 22-9I 31-3I 11-89 ^^^^ 60 53-43 17.52 44-19 8-4I 35-4= 56 13-7^ 56-25 6-99 45-1I O'O' -045 7. 51 -02^ 51-00* 5o-S88| 50-98" 50-935 len 51-05 50-9S 50-91 I T. M. V. ausgeglichen 51-05 50- 71 = 50-542 C=5o-935 5 = 36-578 4-650 5-55916' l'^n = — -058 — -058 —-060 36-2045 = 7,, -4517" Red. = --6o8 —4675 -3.3-^ 3:-554^'=r„ 5-5«3988 49-876 50-4095 36-2045 — ■0457^corr. I'. r,, — 778'' = ! ~- ~-' r-' Lock. = — -027 45-706-1 — ii75=corr. /e 50-1421 / 1-j / 36-1775 45-66o7 = A 7"norni. 5-505027 . ^■-, — -^-"T" ' J^ — ^ -+- 4020 Corr. v. Schale 1 (v. N». zu 22. VIIH ATobs. = 46-0348 , , :;, ^^"i r^ 5-545227=73, Gewicht = o- 75. AA7'=+o-374'=i/i23-o * N->. Bei .4 zeigen sich kleine Unregelmässigkeiten, welche aus sich das Resultat um ca. 0-007 beeinllussen. Wird Aj bei Seite gelassen, dann wird Tj^ =50-554, und 7) = 5-51925, doch mit geringerem Gewicht, weil zu wenig (4) Durchgänge. Also der wahrscheinlichste Werth ^ 7) = ca. 5-514 mit Gewicht =0-4. 32 * 252 Carl Braun. V. ^. 1894- 22. VIII. A. 9''i3"'; £ = 36-0; ri, = ~2-b7s. B. ioi'i2'"; £ = 380; 5<7 = 3-6in"i; /<-=i7-i6". 04 50-3' 4-1" 28-sS 39-I-' b-3^ 27-11 20-8S ib-s'' i2-o" 5-3" 60 29-2' 26-5-' 5-85 2-92 4I-1"' _. (- 4Ü-01 o-2'' 37t'< 50-1" 28-1" _ " ' 56 7-9''i 48-8" 42-0-' 27-9" 15-7" °-*'' 5-r' 40-7'^ 58-o" 28-5'' 51-1^ '°^'' T.M.v. 7. 35-98-' 36-82-1 35-8s'| SO'ST' 36-323' Si-"" 49-62' 5112:11 50-309^ 50-330-' ausgeglichen 36 41 36-37 3()-33 | med., cmrecl. 50'40 5o'37 50'34 ! med., corr. 60 2-1*' 0-2S 38-3' 37 -S" I4-7 5ü 43 H** ig-ö' I7-S7 39 -o-' 52-0 C. ii''6"'; £ = 42'2; .Stellung III; in = bi-oy. ü4 28-68 4g. ^.i 6-48 24-6" 45-0! 59-3-* ^^^^ öo 11-2'- yo-> 47 -7" 44-3- 23-9' 21-08 - ^ 56 54-0" 25-8-^ 28-9" 4-72 2-8i 42-9*' ^■°35 r.M. R 7. 36-37-". 37-OI7 36-I4-'! aö-SoH 36-584" 36-Ö49:: ausgeglichen 36-68 36-70 36-48 36-45 | ^ = 36-3233 C=36-549- /V=5o-33o2 4'ö77 5'5S9i6i L\i = — -040 -040 -038" 36-086 — 7980' = 7); 69- 7. ^ed. = — -2br^ -359 -510 _...„ _t z-A-,n-,h» 31 409 — j|| 5 47930" , 30-021': 36-150" 49-781': —- 060': = corr. !'. r„ +4020 = corr. V. Schale V. N.i. • „'• '^':', oewicnt — V-T^ Lock. = ^-ooOi 45-706' ("• III- c. 38) , r °u ' "'^'l ^^•^n>g'='- 36-0859 ^^ ' ^ -^ ' 5 "51956 Durchgange beobachtet 49'775- 45 ■645-8^ Ar norm. — 778': = ^ wurden. Arobs.=:40-3io' ^ , 77 „ ~r~ ■ 5-51ir)2» = A Gevvicht = o-8. +0 664-'= I , (>i) 7 24. VIII. A. 7''S7'"; £ = 36-0; fr,j = — 8 o'- (für 24''). B. 8l'5i'"; £ = 396; ^7 = 3-6'""'; /(•=iS-i". Ö4 15-3" 31-11 53-2" ü-i7 3,-i:: ^^^^ 7-5'i 58-52 57-37 50-8:: 47-3': 60 54-4" 53-5^ ^O'S"* 30-o2 5-92 _.^,^s 24-8' 39-2- 17-07 29-4:! 9-3': _.-„ 50 33-1" 15-11 0-8" 54 92 40-92 •+ 44-7-' 190" 37-77 8-3:: 31 -H ■■>' T.M.v.y. 35-57* 37-121 36-1511 39'49i' 36-450» 5i'92' 50-47': 5i-82<'| 5i-i73'' 5ri3f>'' ausgeglichen 36-17 36-49 36-81 | 51 '20 5i'i7 5' '09 | C. 9''45"'; £ = 41-0; .Stellung 111; »( = 00-32. 64 20-4" 40-8" 58-4" i6-o7 36-92 -•037- T.M.v. 7. 36-131 37-420 36 44IJ 36-86" 36-822^ ausgeglichen 30-08 36-86 37-04 | ^1 = 30-4509 0^36-8228 7? = 5i-i36'' 4-O22 5'559i6' t/jj^ — -120 -120 -116 36-210 11978 Red.= — -2017 -1^9^ ■5'i4'' -r o,- ^■^^ ^^^ 31-594 =T,, 5'547i8'- 36-0692 36-3631 50-4659 — -04i'5 = corr. !(. J|| — 778':^^ NB. Das Gewicht ~ TT.'^TT^ Lock.^ — -0131 45-706I (('. III. c. 38) — 99:'' = corr. /(.- ^0-75, weil weniger ..j./,ni-7- - cQojA- r, r- 1» Durchgänge beobachtet. 50 452^^ 45-604'~=:Arnorm. 0- 53840' ^7), Gewicht ^ o- 75. ° '^ I II III I, AJobs. = 45-7631 AAT-— +o-o98'''= 1/464- 1 27. VIII. A. 8''!'"; £ = 43 op.; t',i = — i7-o\ B. gl'H'"; £ = 39-5; Bn = s-3'""'; /f=i8-70". 64 59-21; 56-9" 51-81 47-2-'' 44-9:: 37-79 ^^^^ 46-3': 9-51 22-62 48-2:: 57-01 60 42-5« 14-72 33-3! 0-6-^ 25-28 58-37 _.q;,:, 5'''' 49'4-' 42-87 26-7:: 20-2' 3-5" 56 26-1-1 31-9» 14-89 25-7» 5-6:: 19-79 ■'- 23-8': 30-2:: 3-12 5-5:1 42-5! 40-02 T.M.v. 7. 56-75-t 52-057 51-75:1 52-09111 51-663"' 51 631 37'7i-' 37'io': 37 54' 36-62"! 37 -243'' 37 -205 ausgeglichen 51 13 51-66 52-17 51-05 | 37'36 37'48 37" 15 37'03 | C. io''22"'; £^35-5; Stellung I; »/=:6o-69. 64 26-19 , 7-711 19-61 7-42 12-79 00 5-3:^ 38-9': 56-5:1 31 il 47-4': _^"";,,, 5O 44-31 i-i': 34-o9 54-5-.' 23-22 T.M.v.-]. 51-42951-911 50-99I I 51 -561'' 51 -5152 au.sgeglichen 51-76 5i"56 5''36| " Von 19. V'III. bis 23. VIII. lehllc die hintere Schale, welche aus Versehen nicht eingehängt war. Die Correction für diese Störung berechnete ich =0-0402. Doch hat diese Beobachtung nur das Gewicht =0-75, weil nur 5 nurchgänge beobachtet wurden anstatt der gewöhnlichen 6, und weil diese Correction nicht vollknmmen genau ist. _-o38-' Gravifalinns-Cou.'itaulc. Masse und Dichte der Erde. 25? .1 = 51-631 r 6',i = --246 Red. = — -653'! 5o-73ri__ 50 ■• = 51 50 ?77» •515- •246 ■444T •824' - I /.• = 37 30 .ock. = — 3" 205 4 255 3') 3.5 3, Ö35 004- ^3 630'' 031 5'559iö' •035 723" ■004 =■/], 5'55i92'; •000 =ci)rr. — 778''^ •7q2fl = A7Tioim. ~ ■53-' = 5 ■ 04260' = V COIT. /(• D. Gewicht AToh7 = 45 •852" AA r='+o 059'^! 76S Die Resultate der OsciUationsbeobachtungcn sind also: 1892 21. 4. D-- = 5" 51339" Gewicht 1 1894 24. 7. Stell. I D- 22. » 3725* 1 25. -> 24. » 2205' 1 26. » 25. » 1436^ 1 9. 8. 27. » 3787» 1 10. 8. 28. » legg'* 1 12. >- 29. » 2018* 1 14. » 1. 6. 33273 1 19. .. 2. » 0941^ 0-9 22. .■ 3. .• 1200 0-9 24. » 5. » 2618' 0-9 27. » 6. » 2785** 0-9 8. 10 2644 0-5 9. » 1604-' 1 13. » 3783' 1 Hieraus er geb :n sich die Mittelwert he: a. 1892 Z)=: 5- 52343-'' ±0-002 59 m. P". a. 1894 — 5-53356^ ±0-00322 ,. >. und a. 1894 nach Stellung I und III getr ennt : a. 1894 Ste 1. I Z) = 5-53702"±0-0C )367 m. F. » » III Z) = 5-53033'±0-00510 » » \'. /' :0-9. NB. Das Gewicht = 09, weil bei C der erste DiH-clii>ang gefehlt wurde, und weil derUhr- prant! 548028 Gewicht ( ) • 5 2848« 1 4210^ 1 2994' 1 3286» 1 3208» 1 1400 0-4 4522' U 75 1162» 0-8 3840" 0 - 75 4260' 0-9 VI. Schlussresultat und allgemeine Bemerkungen. Wir haben also im Ganzen 46 (47) mit demselben Apparat angestellte, sonst^K;r von einandei" unab- hängige Beobachtungen. Die Resultate derselben sind bereits angegeben (sup. V. a. fin. und V. b. fin.); sie liegen sämmtlich zwischen den Grenzen 5-5094 und 5-5511. Werden dieselben ohne Rücksicht auf Gewichte vereinigt, so kommt als Mittelwerth Z) = 5-52904 ± 0-00162 (m. F.), (I) die Maximal-.Abweichung beträgt ()-022(.), d.h. '/^-o oder 0-4 Pi-ocent vom Ganzen, und der mittlere Fehler von einer Beobachtung ist — 0-01097 oder rund =0-01 1. Die Gewichte der einzelnen Beobachtungen sind nun aber sicher nicht gleich, und wenn dieselben richtig bestimmt würden, könnte an Genauigkeit wohl noch gewonnen wei-den, so dass der wahrschein- liche Fehler nur etwa die Hälfte von dem jetzigen betragen würde. Ich denke diese .«Arbeit noch auszu- führen, obgleich sie sehr mühsam und ihr Nutzen möglicherweise nur gering ist. Einstweilen habe ich nur einige Gewichte, wo es am nothwendigsten schien, nach roher Schätzung beigefügt. Mit Rücksicht auf dieselben ergibt sich der Mittelwerth D — D 52852 ± 0-00146 (m. F.). (2) und der mittlere Fehler einer Beobachtung ist =0-00999', oder rund — 0-01. 254 Carl Braun. VI. Doch diese Werthe sind etwas zu Idein, weil bei denselben die kleineren Resultate von 1892 wegen der grösseren Anzahl zu stark ins Gewicht fallen, während im Gegentheil die Resultate von 1894 ein grösseres Gewicht haben sollten. Es ist offenbar, dass bei den einzelnen Beobachtungsgruppen systema- tische Fehlerquellen vorkommen, und diese sind gewiss für a. 1894 als kleiner anzusehen als a. 1892. Sowohl die Einstellung des Apparates, als auch die Messungen der Abweichungen von der normalen An- ordnung (Excentricität, Fehler des Azimuths und der Drehung u. s. w.) waren 1894 mit weit grösserer Sorgfalt ausgeführt als 1892. Die Resultate müssen also nach Gruppen in Rechnung gebracht werden, und den Beobachtungen von 1894 kann denen von 1892 gegenüber wahrscheinlich das doppelte Gewicht gegeben werden. Auch ist das Gewicht einer Deflexionsbeobachtung durchschnittlich wohl gleich dem doppelten Gewicht einer Oscillationsbeobachtung. Wir haben also die vier Hauptgruppen: Deflexionsbeobachtungen 1. 1 892, Z) = 5- 53 128''dbO-00293; 2. 1894, D = 5- 52892 'dzO'OO 164 (m.F.): , Oscillationsbeobachtungen 3. » L» = 5 • 52343-''±0 • 00259 ; 4. » Z) = 5-53356«±0-00323 >- /' ' Die Gewichte sind nach den angegebenen Grundsätzen 22, 36, 15, 22; und damit erhalten wir D = 5 -52967^*^=0 -00 184 (m. F.). (4) Aber es scheint, dass man einige Rücksicht auch auf die bei den einzelnen Gruppen a posteriori gefundenen mittleren Fehler nehmen solle; und ferner sollten die auf systematischen Fehlerquellen beruhenden Abweichungen — soweit möglich, wenigstens schätzungsweise — von den zufälligen gesondert werden. Ich verfuhr deshalb so: Zunächst wurden den vier Gruppen die Gewichte gegeben, welche den einfach systematischen Fehlern entsprechen, nämlich 1, 2, 1,2. Damit findet man den m. F. der Gewichts- einheit und auch den systematischen m. F. jedes der vier Resultate. Die Quadrate derselben sind 24-16, 12-08, 24- 16, 12-08 (in Einheiten der dritten Decimale, d. i. /). Diese vereinigte ich nun mit den Quadraten der m. F. aus n. 3., welche den zufälligen Fehlern entsprechen. Dadurch ergaben sich die verbesserten Gewichte 1 -04", 2-32", 1 • 1 1 ', 1 -52^ und hiemit gibt die Rechnung D =1 5 -52949*^=0 -001 98 (m. F.). (5) Dies Verfahren wurde noch etwas — wie mir scheint — verbessert, indem ich die .Abweichungen der vier Werthe von dem wahrscheinlichsten Endresultat zu ^f-, den .systematischen Fehlern zuschrieb, und zu Vg den zufälligen. Danach wären die vier Werthe richtiger: 5-53072^ 5-52914", 5-52548*, 5-53224\ Mit diesen wurde dann in derselben Weise verfahren wie in (5), wodurch die Gewichte 1 •04-'', 2*49*, 1-15", 1 -30' sich ergaben. Daraus folgt dann ZJ— -5-52939 'd=0 -00 130. (6) Die drei Rechnungsmethoden weichen nicht viel von einander ab, und als wahrscheinliches Haupt- resultat können wir annehmen 0=5-52952'. Doch wahrscheinlich wird der Wahrheit noch nähergekommen, wenn wir etwas abgerundet setzen /J = 5-529450. (7) Und dies deshalb, weil unter den Fehlerquellen welche zu klein sind, als dass sie mit Sicherheit gemessen werden könnten, einige sind, welche das Resultat in jedem Fall etwas zu gross gestalten, mag der Fehler selbst in plus oder in minus stattfinden. Dahin gehört namentlich der kleine Unterschied in den Höhen der Massen und Kugeln. Da nun diese kleinen Fehler doch sicher nicht genau =0 sind, so folgt, dass das Schlussresultat wegen dieser Fehlerquellen ein klein wenig zu gross sein muss (Höhendifferenzen =:0-3»;;;f würden die Correction = — 0-00008 verlangen). Einstweilen nehmen wir also an Z) = 5-52945d=0-0019 (m. F.), ±0-0012 (w. F.). (8) Der wahrscheinliche Fehler dieses Resultates ist = ca. 7.,ooo oder '/.-,„ Procent des Ganzen. Doch darf hiebei nicht übersehen werden, dass in der ganzen Untersuchung auch noch einige kleine systematische Fehlerquellen enthalten sein können. Die wichtigste derselben ist ohne Zweifel darin gelegen, dass die GrcivHatious-Couüiante, Masse und Dichte der Erde. '255 »Dämpfung^- nicht mit der Genauigkeit bestimmt werden i=5-52927-^ « » » » i'y = 5 • 52920*. ^^^ Der Unterschied dieser beiden Hauptresultate ist also nur = ca. 0-00041' oder '/uegu '^^^ Ganzen Diese Differenz ist so über Erwartung gering, dass ich nicht umhin kann, noch eigens und auf das gewissenhafteste zu \-ersichern, dass dieser günstige Umstand in keinerlei Weise durch künstliche Mittel herbeigeführt wurde, sondern in vollkommen objectiver Weise aus den Beobachtungen sich ergab. Alle Rechnungen sind ohne irgend eine Prävention durchgeführt worden, und mein einziges Ziel war stets dem objectiv richtigen Werth möglichst nahe zu kommen. Diese Übereinstimmung ist auch nicht immer so günstig gewesen. Bis wenige Tage vor Schluss der ganzen .Arbeit fand ich vielmehr immer das Haupt- resultat der Oscillationsbeobachtungen um ca. 0-0025 grösser als das der Deflexionsbeobachtungen. Und damit gab ich mich vollkommen zufrieden, indem ich diese Übereinstimmung für ganz hinreichend ansah. Erst bei einer letzten Revision der Reinschrift entdeckte ich, dass ich bei der 1 der Correctionen für Oscilla- tionsbeobachtungen die letzte Correction = — 5-0796(/m von der Ouerexcentricität ganz übersehen hatte. Nachdem dieses letzte Versehen corrigirt war, wurde die Differenz so über Erwarten gering. Einiger Zufall wird dabei ohne Zweifel mitgespielt haben, aber sicher nicht eine absichtliche künstliche Dehnung der Resultate. Auch die beiden Jahresmittel von 1892 und 1894 stimmen in ganz befriedigender Weise unter sich überein. Es ergibt sich nämlich das Mittel für 1892 ü = 5-52777^ mit der Correction (n. 7.j Z>y., := 5 • 52770 '. 1894 Z'=:5-53055-\ » » » » D^. — 5;,2,i)W (10; Der Unterschied beträgt fast genau ^l-^nfi) des Ganzen Aus der ganzen Arbeit, mit der ich nun wohl vertraut geworden bin, glaube ich herauszufühlen, dass ganz dieselben Methoden und derselbe Apparat aus sich auch eine noch weiter gehende Genauigkeit zu bieten im Stande wären, wenn auch nicht Quarzfäden verwendet werden. Hätte ich die Arbeit noch ein- mal zu thun, so würde ich mit weniger als einem Viertel der angewandten Mühe zu Stande kommen und doch eine erheblich grössere Genauigkeit erreichen. Doch ist immerhin ersichtlich, dass das Ziel, welches mir bei den vorausgehenden Hoffnungen vorschwebte, eine Genauigkeit bis auf ' ,5 Procent zu gewinnen, als einigermassen vollständig erreicht angesehen werden kann. Sobald es mir möglich sein wird, denke ich noch nachträglich einige Discussionen anzustellen, durch welche auch aus diesen Beobachtungen, wie sie vorliegen, eine etwas weitergehende Genauigkeit erzielt werden dürfte. Namentlich möchte ich die Gewichte aller einzelnen Beobachtungen nach bestimmten rationellen Regeln und Kriterien bestimmen imd thunlichst genau berechnen, und ferner möchte ich — was noch wichtiger ist — wenigstens für die Oscillationsbeobachtungen die Chronographenstreifen durch- gehends zur Verwendung bringen. Der wahrscheinliche Fehler wird dann höchstens ca. ±0-001 werden. Die vorliegende Arbeit lässt leicht erkennen, dass in Bezug auf Genauigkeit die Deflexionsmethode der Oscillationsmethode überlegen ist. Allein, es ist anderseits auch nicht zu verkennen, dass bei jener 256 ' 'i' ''' l^fdiin . VI. stärkere systematische Fehler leichter vorkommen können. Namentlich ist ihre Leistungsl'ähigkcit wesent- lich abhängig- von der Genauigkeit, mit welcher der Winkelwerth der Scala bestimmt wird, und ferner ist die elastische Nachwirkung für dieselbe von weit grösserem Einfluss als für die Oscillationsmethode. Die Elimination dieser beiden Fehlerquellen ist mir über Erwaiten gut gelungen, und nur deshalb glaube ich, dass die Resultate jener Methode vor denen der Oscillationsmethode wirklich einen Vorzug besitzen. Es ist mir aber sehr wahrscheinlich, dass, wenn der Apparat in geeigneter Weise abgeändert wird, das N'erhältniss sich umkehren wird. Ich möchte in dieser Hinsicht vorschlagen, dass die Versuche mit einem ganz ähnlichen Apparat, aber nur von etwa '''/in der Grösse und mit Benützung eines Suspen- sionsfadens von Quarz durchgeführt würden. Der Arm der Wage würde aus Aluminiumdraht von ^i\ mm Dicke bestehen (dieser Draht müsste vor der Verarbeitung mit feinen Strichen für jedes Centimeter ver- sehen werden, so dass es nachher leicht wäre, für jedes C'entimeter die Distanz von der Mitte genau zu bestimmen, und somit sowohl das Trägheitsmoment als auch den Gravitationseffect des Armes durch Rechnung genau zu ermitteln) und mit den Kugeln (ä 10 bis V2 gr) weniger als 30 ,g'r wiegen. Ich habe schon Ouarzfäden durch die Güte der «Scientific Instrument Company« in Cambridge erhalten, mit der Angabe, dass die stärkeren derselben 'iO gr recht gut tragen können. Doch unvorhergesehene äussere Schwierigkeiten hinderten mich an der Ausführung; und jetzt bin ich vorläufig nicht im Stand, die Arbeit in dieser Richtung weiter zu führen. Das \'acuum müsste bis auf 0-2 iiiiii oder noch vollkommener hergestellt werden, was mit einer Quecksilberluftpumpe keine Schwierigkeit bietet (im September 1894 und bis im Jänner 1895 war in meinem Recipienten der Luftdruck beständig ganz nahe an 0 mm, jedenfalls weit unter 0-5 ;»;;/). Dann würden brauchbare Schwingungen viele Stunden, vielleicht Tage lang anhalten, ohne elastische Nachwirkung, ohne Dämpfung und fast ohne alles Decrement, und die Reduction könnte dann mit weit grösserer Sicherheit bestimmt werden. Sonach würden die Schwingungs- zeiten fast mit astronomischer Genauigkeit berechnet werden können. Ohne Zweifel würde dann die Oscilla- tionsmethode bei weitem die Deflexionsmethode übertreffen. Eine Genauigkeit wenigstens bis auf '/luiiuo wäre dann sicher zu erreichen, wie sie nach der Deflexionsmethode — hauptsächlich wegen der Unsicherheit des Scalenwerthes, und auch weil die Deflexion selbst nicht mit der hiezu erforderlichen Genauigkeit (bis auf ca. Vzoood) gemessen werden könnte, — wohl niemals wird erreicht werden können. Bei einem solchen kleineren Apparat könnte vielleicht der Gang der Lichtstrahlen für die Ablesung viel einfacher gestaltet werden, indem das Beobachtungsrohr direct durch ein Fenster der Glocke auf den Centralspiegel gerichtet würde; und die complicirte Vorrichtung zur Einstellung des Index auf die Mitte der Scala wäre vielleicht bei Benützung eines Quarzfadens nicht nothwendig, oder wenn sie doch nothwendig sein sollte, konnte bei einem kleineren Apparat derselbe Zweck in weit einfacherer Weise erreicht werden. Nachdem nun der genauere Werth D für die mittlere Dichte der Erde bestimmt ist, können daraus — wie in der Einleitung besprochen wurde — auch genauere Werthe für C und M nach den dort gegebenen I'"iirmeln leicht berechnet werden. Es ist sonach: Mittlere Dichte der Erde . . . /> = 5-52945±0'0017 (w. F.). Masse der Erde .1/= 5"'989431"' /E-^^- oder fa.st 6 Quatrillioncn Kilogramme. (11) Der wahrscheinliche Fehler ist =: +1840 Trillionen Kilogramme. Gravitationsconstante . . . . C = 665' 5213 . K)-'" (im C'GS-System). Interessant ist es, die bei diesen Versuchen luitersuchten Kräfte nach ihrer absoluten Grösse näher zu betrachten. Die Attractionskraft ist z= Mm CuP, was bei den Deflexionsbeobachtungen =: 0-00031 c/yiwii ist, bei den Oscillationsbeobachtungen =rO'00045iJ, also im .Allgemeinen rund ^ ca. ^mm ntg''. l^eide Massen bewirken '/lo»,! "'',^''- Das ist nun an sich schon etwa 2 mal weniger, als an den feinsten chemischen Wagen überhaupt wahrgenommen werden kann. Bei den obigen Versuchen wird aber die Kraft nicht nur v\'ahrgenommen, sondern auch bei den einzelnen Beobachtungen bis auf ca. O'Ol 1 m. F., d. i. auf ca. '/.-„m, genau gemessen. Man könnte also sagen, dass die oben beschriebenen Versuche in Hinsicht auf Genauigkeit etwa 1000 mal weiter gehen als mit den feinsten chemischen Wagen erzielt Gravitatious-Coustaiite, Masse ninl Dichte der Erde. 257 werden kann. Bei den feinsten Wagen wird eine Empfindiichixeit auf 1 : 10* JKaum je erreicht. Hier aber ist \'I. die Empfindlichkeit ;= V.-,on • Vizno- Vinsooo (108^'r = das Gewicht der 2 Kugehi); dieselbe ist also ca. 650mal weiterreichend (allerdings erst nach Aufwendung einer 40 — .30 mal längei^en Arbeit). Diese Betrachtung wird von einiger Wichtigkeit, sofern sie allein schon hinreichen dürfte, um zu zeigen, dass für die Bestimmung der Gravitationsconstante nichts erspriessliches zu hoffen ist von Experi- menten, welche mit Wagen ausgeführt werden, oder bei denen überhaupt die Gravitationseffecte in directem Vergleich mit der Schwere bestimmt werden sollen. Was in dieser Hinsicht \-on Prof Poynting geleistet wurde, ist so bewundernswerth, dass man kaum hoffen kann in dieser Richtung noch erheblich weiter zu kommen (cf. Phil. Trans, vol. 182, p. 556—656). Und dennoch sind die von ihm erzielten Resultate weit entfernt, eine besonders grosse Genauigkeit aufzuweisen. Die Resultate bewegen sich nämlich zwischen den Grenzen 4'4 und ?■ 1, welche etwa 55mal weiter auseinanderliegen als bei den oben ange- führten mit der Drehwage gewonnenen Resultaten; und der mittlere ["ehler von einer Beobachtung Poynting's ist = d= 0-497 (cf. VJS. d. astr. Ges. 1889. Heft 1. p. 26), d. i. 9 Procent vom Ganzen, wäh- rend der m. F. von einer der oben beschriebenen Beobachtungen nur etwa O'Ol, d. h. ca. 50mal geringer ist (cf. sup. VI, 2). — Für die von Prof. Joly ausgeführten feinen Wägungen gilt ganz dasselbe; ebenso auch für die sehr interessanten Arbeiten von Wilsing (cf \'JS. d. astr. Ges. 1889, p. 28 u. 31). Nach allen diesen Rechnungen und nach den von anderen Physikern, namentlich von Prof. C. V. Boys (Phil. Trans, vol. 186, p. 1...) geleisteten vortrefflichen Arbeiten könnte man nun denken, dass die hier gestellte Aufgabe richtig und genau gelöst und diese Sache erledigt sei. Das scheint nun aber in aller Strenge doch nicht der Fall zu sein. Allerdings könnte man vom rein wissen- schaftlichen Standpimkt aus, für welchen das Newton'sche Gravitationsgesetz q^M.ui.C:r'^ als absolut genau gilt, die Frage als einigermassen abgethan ansehen. Allein vom naturphilosophischen Standpunkt aus gibt es doch noch ein gewichtiges Fragezeichen. Denn zunächst sind die Gründe, welche für die Richtig- keit des Gravitationsgesetzes sprechen, weit entfernt, eine absolute Genauigkeit desselben zu beweisen, und anderseits gibt es auch gute Gründe, welche einen Zweifel rechtfertigen, und zwar sowohl hinsicht- lich der Factoren 3/ und ;;/, als des Factors 1/r*. Es ist nämlich erstens nicht unwahrscheinlich, dass für infra-mikroskopische Distanzen die Anziehungskraft stärker sei, als der Formel entspricht. Denn mit dieser Annahme würde eine Aussicht eröffnet, dass auch die Molecularkräfte auf die Gravitation zurück- geführt werden könnten, so dass die etwas unnatürlich scheinende Nothwendigkeit, mehrere heterogene Anziehungskräfte annehmen zu müssen, entfiele; — und zweitens nachdem die einzige einigermassen haltbare mechanische Erklärung der Gravitation diese auf Stösse der Ätheratome zurückführen muss, scheint es ganz unausweichlich, dass für enorm grosse Massen die Attraction kleiner sein müsse, als die Formel angibt. Allerdings wird der Unterschied nicht so bedeutend sein, dass bei_djesen Versuchen selbst ein grösseres oder kleineres Resultat sich ergäbe, je nachdem grössere oder kleinere Massen verwendet würden. Allem, wenn aus dem Verhalten so winzig kleiner Massen ein Schluss auf die ganze Erde gezogen wird, welche eine fast quatrillionfach grössere Masse besitzt, könnte es doch sein, dass man da zu einem Resultat geführt würde, welches um 2, 5. . ., vielleicht um 20 Procent in minus von der Mehrheit abwiche. Ob man in dieser Frage jemals zu einem sicheren Aufschluss gelangen werde, scheint sehr zweifel- haft. Ich habe einigemale einen Weg angedeutet, auf welchem ein solcher möglicherweise erzielt werden könnte (cf »Berichte von d. erzbischöfl. Haynald'schen Observatorium.« Münster 1886, p. 178). Die Ausführung der geplanten Untersuchung würde aber eine sehr schwierige Arbeit, und die Aussicht auf Erfolg ziemlich fraglich sein. — Denkschriften der mathem.-naturw Gl. LXI\', Rd 33 258 Carl Braun, Die Gravität ious-Couslaiüe, Masse und Didttc der Erde. I n h a 1 t. Vür\ Seite 37 [18] I. Einlcituiia III. II. Apparate 4 a) Hauptappai'at 5 h) Nebenapparate 8 1. Für die Distanz AH 8 2. » > Armlänge ah 8 .3. » » Anregung der Schwingungen . . 9 4. » » Justirung der Mittellage 9 0. Kathetometer 10 6. Diopter-Schiene 10 7. Id. für Querexcentricität 11 8. » » Aziniuthfehlcr 11 9. Uhr und Sextant 11 10. Chronograph 11 11. Luftpumpe 12 12. Weckvorrichtung ... 13. Thermometer, Barometer , c) Constanten des Apparates . , 12 12 12 12 12 13 AB ab Massen M Kugeln m 13 Trägheitsmoment 13 Torsionskraft des Drahtes 13 Scalcnwerth , 13 Methoden 15 a) Allgemeines 15 h) Deflexionsmethode 17 c) Oscillationsnielhode 21 Reduction 26 IV. Corrcctionen 27 a) Für die Deflexionsmethode 27 1. Von der elastischen Nachwirkung .... 27 2.- Dampfung 32 3. Reduction 32 4. Gestalt der Massen 32 5. Haken 33 188] 188] 189] 192) 192] 192] 193] 193] 194| 194] 195] 195] 195] 195] 196] 196] 196] 196] 196] 196j 197] 197] 197] 197] 197] 199] 199] 201] 205] 210] 21 1] 211] 211] 216] 216] 216] 217] Seite 6. Suspensionsvorrichtung 33 [217] 7. Ebonile 33 [217] 8. Temperatur - . 34 [218] 9. Querexcentricität 34 [2 18] 10. Reduction der Scala 34 [218] 11. Luftverdrängung 35 [219] 12. Drehungsfehler 35 [219] 13. Azimuthfehler 36 [220] 14. Asymmetrie der Schwingungen 36 [220] 15. Übersicht 37 [221] b) Für die Oscillationsmethode 37 [221] 1. Dampfung 37 [221] 2. Reduction 38 [222] 3. »Lockerung. 39 [223] 4. Gestalt der Massen 40 [224] 5. Haken 40 [224] 6. Suspensionsvorrichtung 40 [224] 7. Ebonite 40 [224] 8. Temperatur 41 [225] 9. Luftverdrängung 41 [225] 10. Azimuthfehler 41 [225] 11. Querexcentricität 42 [226] 12. Übersicht 42 [226] c) Andere Umstände 42 [226] 1. Die Mauern 42 [226| 2. Die Tripodbeine 43 [227] 3. Kopf des Beobachters 43 1 227] 4. Chronograph-Gewicht 43 [227] 5. Magnetismus 44 [228] V. Beobachtungen und Resultate .44 [228] a) Deflcxionsbeobachtungen 44 [228] a. 1892 44 [228] NB. Correctur der Ruhelage durch Curvcn . 46 [230] a. 1894 . . 52 [236] Über-sicht 57 [241] b) Oscillationsbeübachtungen 57 [241] a. 1892 58 [242] a. 1894 65 [249] Übersicht 69 [253] VI. Schlussresultal und allgemeine Bemerkungen . . 69 [253] NB. Zeichenerklärungen: |j.5 S. 13 [197] ; T' T- T\ S. 20 (19) [204] od. S. 39 [223] ; 7', 7',, 7;„ S. 2! [205] ;,/;;;,/ S. 27 Gravitations-Constantc, Masse und Dichte der Erde. 25Sa N a c h t r a g. Die »Dämpfung« wurde in Obigem mit einer etwas zu geringen Genauigl r = 1252 ,®! =0-684866 + 0- 12569.0- 12748 = 0?700889 ) ~ ^^^"' » J" = ca. 1293, gibt die Interpolation 35? = 0-733660. Für die Deflexionsbeobachtungen wurde früher AJ, = — 0-440 angenommen (IV. ij 15). Der Über- schuss = —0-29366 gibt mit 646-5 dividirt, die Com = —4-542^w = —2-512/. Für 'die Oscillationsbeobachtungen ist AATobs. = — 0'036453, während aus AT" folgt AAr„„rm. — _0- 104.0-73366 = —0-076300; also zusammen AATnorm = —0039847, was mit 45-9 (mittlerer M für 1894 &) dividirt, die Correctur = — 8-6814 t/m gibt. Da früher — 4-99 Jm gesetzt war (IV.?' 15), so bleibt noch die Corr. = —3-691 dm = -2-041/. Aus den Correctionen 94a und 94?; folgen die mittleren Correctionen für 1894 nach dem Verhältniss der Gewichte (V. a. fin. und V. b. fin.), für Deflex. = —2-441/, für Oscill. = —2-198/ Nun hatten wir früher die vier Hauptwerthe (VI. 3, mit der kleinen Correction VI. 7). Deflex. 1892, 5-531214; 94,5-528850; Oscill. 1892,5-523362, 94,5-533497 Corr. = 2160 2441 3093 2198 also D corrigirt = 5 - 529054 5 - 526409 5 - 520269 5 • 53 1 299 Gravitations-CoiistaHte, Masse und Dichte der Erde. 258 c Aus diesen vierHauptwerthen kann das definitive D auch ohne die obigen Umwege hinreichend genau gefunden werden, indem von den vier Correctionen nach dem Verhältnisse der Gewichte (1- 16^ 2-36^ 1-07', 1 -40" nach VI. 3., 4., 5.) das Mitte! genommen wird, nämhch Corr. med. zu — 2-AAQ^t. Früher hatten wir Z) = 5-52945, also ist richtiger Z)=: 5-527003=bca. 0-0014. Hieraus können auch 3/ und C genauer bestimmt werden. Es ist sonach Die mittlere Dichte = D — 5 '52700 =h ca. 0 0014 w. F. Die Masse der Erde = M = 5'^ 986781 Trillionen Kilogramme. Der wahrscheinliche Fehler ist nahezu = ± 30 Trillionen Centner. Die Gravitationsconstante = C= 665-816. 10-'^, ±0-168. lO-'" w. F. Falls für die Schwerkraft und die Dimensionen der Erde etwas andere Werthe als die oben in der Einleitung angegebenen angenommen werden müssten, würden auch an D und M sehr kleine Änderungen sich e.rgeben, welche leicht zu bestimmen wären. Aber die Gravitations-Constante ist hievon unabhängig und kann sonach mit etwas mehr Recht als fixe Zahl gelten. 33 <7" C.Braan; Grax'itations-Constante^Iasse-u.Dichte der Erde Tai". L %2. (Venat Gr.) Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. math.-naturw. Classe, Bd. LXIV. liihArtstrThBsjmnarthJYiui C.Braün; Gravitations-Conslante.Masse u.Dichte der Erde r^""-^-^ Fig. 7. Taf. n. m 10" 15^'^ Rg.f^ 30™ 40"^ 50"' eo"' V N jrhna le 1 1 1 ( 1 i 1 1 - - \ 1 f > \, 1 1 1 1 — \ s 1 - r s S A. 5' 1 1 1 1 1 1 ">. K- 1 1 "^ — .^ — — ^ ^ 1 1 — ■ - 1 -+- 1 ^ -5' 1 4- -tr*"' — ^ 1 ■^ 1 1 h- — -~ 1 ._ 1 1 ! 1 1 1 1 1 '" S^ 1 Z li , '^ 1 1 j 1 \ N )rna e , t 1 i N s i ' 1 1 s 1 . i 1 . e ' 1 »-, (1 - - - 1 1 1 — j 1 * ~-- — 1 _+ 5' 1 1 - -U 1 1 1 -— 1 1 1 "*"" — f. — ^~ r -~l — "■^ r — 4 1 1 hl 1 1 +l()' ' • ' 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 i i 1 1 1 , 1 . . . 1 1 N4rr|ial|e; 1 1 i — 1 i 1 1 1 1 1 ■w L 1 1 — — = — 1 _ V 1. __ — — 1 1_ . __ — 1 p — 5' 1 1 1 p [ 1 1 ^ 1 1 1 1 5 1 >i 1 1 1 ^ 1 '3 4 . , 1 1 1 + 5' 1 . / ' ' 3 . , 1 1 1 _- __ _l — - 10' 1 , . 1 1 1 ' = — "^ r ] 1 1 __ — j 1 1 ^. + -^ 1 1 1 Ji ITlilof'iT^al i ^ — - -^ 1 1 1 ^ ^ •n r 1 ^ ^ ^ 1 i 1 /^ 1 / / - 5' 1 ] ~^ / 1 ] 1 / 1 1 1 1. - 1 / 1 1 ] _^ / 1 1 10' _ '-TTT 1 Li — tTT 1 -Tn __ rirT — -.m J 10" 15" 30" 40" Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. math.-naturw. Classe, Bd. LXTV. BO" LirhAr.s;vTkBBTimtar:hTi':s.- C Braun: G^a^•italions-Constanle>Iasse■u.Dichte der Erde. Fig. 9. 1892. Taf. m. Fig.lO. 1892. Fig. 11. 1894. Fig.l2. I 1- > / ^\ 1 y'k,., 1 7' — r .^ A -.^ 7^ y /. ^ / .^ ^ / ^'^ \ X -4- '^^ 1- _„_ — zA- / -^ / -^ ^J ^ .-/ --«^ ^^ J -^--i _-4t, / -^^ — ::=- — = 5^ =^ --^ ^^ ^^ .^ l'i-B — _^ i az _^ ^ ^ ■ ^^ t^ =-^ — ' ^ ^ f- ::^ ^H -/ "^ ■^....^ -^^ ^ ^•^- — '.^ N yC ni . s ^ \ 17' '^ ^^^ -r-' u ■ n" * t~^ s . — ~,.,,.^ 0'5 ', Y A. S,, y 7? -' „.^ — ^ \ — / s, / \ 1 / fi \ i / / \ i / \ 1 / \ 7" \ i^ 1 '"^ '' \ / / \ / ■>fl ,„^ / .^-^ " / ..■"^ l 5 / ---^ / -^ /c J^ '»E / ,-^ ^ ,^ A^ \— / ^ -/ ■^ - — ■ ■- 1 1 1 1 ! — r 1 i ^ =■ ^ ■ . ^^ 1 1 ■^ a^T- ■ ^ V ^■tTT E .S5'"'"l 481 ■ 1(7 1 3 :^ s Z. 7 _ =^^ ^ ^ ■ = ^^=i = — — ~7 s-^ ;;::7~ " "^ / 7i V 1 V •j-.^ LI--? 71 q ^ — — ■'^~ =— = =: = ::^- ^-= — — — Ba- S 5" 1- e ■ ^^ . — . ^^,-T^<- 1 ^ 7?- ^ V , / ^^v. / fSd- ■ e- m — ^^ ~^— 1 , ,, — 1 kEj -.-4-^ . 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LXTV. 259 BEITRÄGE ZUR KENNTNISS AUSSEREUROPÄISCHER OESTRIDEN UND PARASITISCHER MUSCARIEN VON Prof. Dr. FRIEDRICH BRAUER, W. M. K. .AK.AD, (Stlit 1 g'afet.) VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 8. OCTOBER 189G. Einleitung. Die Kenntniss der ausländischen Oestriden schreitet langsam, aber bestimmt vorwärts. Nebst der durch Herrn Dr. E. Corti beschriebenen riesenhaften Spathicera (s. Sitzb. der kais. Akademie zu Wien, 4. Juli 1895) bin ich durch die grosse Freundlichkeit des Afrikareisenden O. Neumann mit einer Anzahl neuer Formen bekannt geworden, welche letzteren, obschon nur im Larvenzustande, manche wichtige Aufschlüsse über die Artunterschiede der Larven in den Gattungen Gastrophilns, Oestrus s. str., Cohboldia und Gyro- stigma m. geben. Ebenso hat Herr Dr. R. Blanchard mehrere Larven beschrieben und abgebildet, welche sehr beachtenswerth sind. Da es mir im Vereine mit Herrn Assistenten Anton Handlirsch gelungen ist, durch das Zusammentreffen von günstigen Umständen die Imago der Gattung CobboJdia zu erziehen, und zwar aus Larven, welche von eben (Mai) aus Ostindien angekommenen jungen Elephanten in der kais. Menagerie zu Schönbrunn abgingen, so ist in dieser Gruppe ein wesentlicher Fortschritt zu verzeichnen. In Betreff des zuletzt erwähnten Falles kann ich nicht genug die freundlichste Unterstützung des Inspectors der kais. Menagerie, Herrn Alois Kraus, hervorheben, dem ich zu besonderem Danke durch sein wissen- schaftliches Interesse verpflichtet bin. I. Gattung Oestrus s. str. Von den fünf zu besprechenden Larven gehört eine entschieden zu Oestrus ovis L., die anderen zeigen Abweichungen in der Zahl der queren Zwischenwülste, der Bedornung der Unterseite und namentlich des Kopfringes und der Form der hinteren Stigmenplatten, so dass sie specifisch von Oe. ovis verschieden sind, obschon sie dieser Art wahrscheinlich sehr ähnlich sein dürften, wie das auch aus der von H. Loew beschriebenen Art vom Cap der guten Hoffnung (Oe. variolosns) ersichtlich ist, deren Wohnthier wahr- scheinlich eine Antilope ist. Die hinteren Stigmenplatten sind übrigens bei diesen Arten etwas veränderlich und auch bei Oestrus ovis nach dem Alter ein und desselben Stadiums verschieden, da die Chitinisirung und Verdunklung immer sichelförmig beginnt und erst zuletzt vollständig um die excentrische Narbe 33 260 Friedrich Brauer, (falsche Stigmenöffnung) der Stigmenplatte des vorigen Stadiums sich schiiesst und dann dieselbe ganz eingeschlossen in einer unregelmässig rundlichen Platte erscheint.' 1. Oestrus-Larve aus Alcelaphus Cokei. Stirn- und Nasenhöhle. (Berg Gurui, 0. -Afrika.) Anfangs October 1893, Species Nr. 1. 0. Neumann. Die Larven sind 2'dmm lang und am 8. Ringe \i) iiiui breit. Sie sind von der Larve des Oestrits ovis kaum zu unterscheiden. Ob die folgenden Unterschiede constant sind, will ich noch nicht behaupten, da mir die Lar\-en dieser Gattung überhaupt weniger bekannt sind. Bei ovis beginnen an der Dorsalseite die queren Zwischenwülste zwischen dem 2. und 3. Ringe und wiederholen sich bis zum 10. Ringe; an der Unterseite sind sie schmal und undeutlicher. Bei der Larve aus Alcelaphus beginnen dorsal diese Zwischen- wülste erst zwischen dem 3. und 4. Ringe (stets die zwei Kopfringe als Eines gerechnet) und werden nach hinten bis zum 10. Ringe sehr schmal. An der Unterseite erscheinen vom 6. bis 9. Ringe grosse, nackte, quere Zwischenwülste am Vorderrande. Die hinteren Stigmenplatten erscheinen mehr weniger halbmond- förmig und schliessen die sogenannte falsche Stigmenöffnung näher dem Innenrande vollständig ein und nur bei jüngeren Exemplaren geht an dieser Stelle eine lineare, helle, schmale Verbindung nach innen aus der Platte heraus und trennt die beiden Hörner der halbmondförmigen Platte, die sonst ringsum geschlossen ist und die Hörner verschmolzen erscheinen, wodurch eben jener runde Fleck (Rest des früheren Stigmas, falsche Öffnung) ganz in die Platte eingeschlossen wird. Dasselbe findet sich jedoch auch bei jüngeren Larven oder einzelnen Exemplaren des Oestrus ovis. Vielleicht gehört die Larve zu Oestrus variolosns, der dem Oest. ovis sehr ähnlich, nur grösser ist. 2. Oestrus-Larven aus Alcelaphus Cokei; sp. Nr. 2. (Berg »Gurui«.) 0. Neu mann. Körperlänge bis 22 itini; Breite am 8. Ring 9 — 10;;/;;;. Die Larven, welche sich in diesem Glase vereint finden, gehören alle einer Art an, und zwar sind sie von Oe. ovis und der vorigen sehr verschieden, obschon gerade hier auch am Zettel geschrieben steht: »mit Larven aus dem Schafe gemischt«. Ich glaube, dass hier die Zettel verwechselt wurden, und gerade die sub Nr. I beschriebenen Larven gemeint waren, bei welchen sich drei Exemplare dieser .Art vorfanden. Diese Larven weichen sofort von der vorigen und von Oest. ovis ab, weil der erste Kopfring um die Fühlerbasis und unten unter den Mundhaken mit mehreren Reihen kleiner, aber durch die schwarzen Spitzen deutlichen Dörnchen besetzt ist (bei ovis nackt oder nur rauh). Die Zwischenwülste entsprechen in der Vertheilung jener der vorigen .Art Nr. 1 , sind also auch von Oesf. ovis verschieden. Ganz abweichend sind die hinteren Stigmenplatten, die gegen die der vorigen Arten scheinbar um 90° gedreht sind, so dass die falsche Stigmenöffnung näher dem unteren Rande der Platte liegt als dem oberen oder inneren und auch meist nach unten der Einschnitt der Platten erscheint, nicht von innen her gegenüber dem der anderen Platte. Die fast halbmondförmige Platte hat ihren geraden Rand daher nach unten gekehrt und weniger nach innen. Die Platte ist flach, unregelmässig halbrund und radiär gefurcht und gebuchtet. Jedenfalls gehören diese Larven einer ganz besonderen, vielleicht mit Rliiuoesfnis verwandten Art an, während man bei den unter Nr. I beschriebenen Formen im Zweifel bleibt. Auch die Bedornung der Unterseite zeigt eine von den anderen verschiedene Ordnung. Unten am 2. — 1. Ring 1 — 2 Reihen, am 5.-7. 3 Reihen und dann am 8. — 11. 2, selten 3 Reihen Dornenwarzen, von denen am 4.— 10. Ringe die der vorderen (I.) Reihe auffallend grösser sind und oft alle Reihen decken. Vom 6. — 9. Ringe unten ein nackter, deutlicher Zwischenvvulst; oben vom 4. — 10. Ringe. ' Nach Portschinsky und .Mcijerc (Tijdschr. v. Entom. d. X.X.XVIll) entsteht bei der Häutung der Muscarien-Laivcn die Platte mit den Schlitzen des nächsten Stadiums an der äusseren Umgebung der Vorherigen, und zwar haben auch nach meiner Untersuchung die Larven im ersten Stadium eine einfache Öffnung (Stigma), die des zweiten zwei davon nach aussen liegende Schlitze in der Platte und der Rest des einfachen Stigmas wird überhäutet und geschlossen als runde Narbe, sogenannte falsche Stigmenöffnung. Die I.arve des dritten Stadiums erhält auf dieselbe Weise eine Platte mit drei Schlitzen oder Stigmen. Ocslriden. 261 3. Oestrus ovis L. Larve aus der Stirnhöhle ehier Ziege. (Berg -Gurui".) 5 Stücke. — O. Neumann. Die Larven stimmen mit jener aus Schafen, die auch in Europa von Prof. Czolcm hohen und \2cm breiten Glascylinder in einen grösseren, für die Zucht von Schmetterlingen bestimmten, luftigen Zwinger gebracht. Sie verwandelten sich bald zur Tonne, ihre schmutzig bleich tleischruthe oder beingelbe Farbe wurde bei der Tonnenhildung röthlich und schon nach drei Tagen erschien die Tonne glänzend schwarz und hart. Diese Tonne sieht der von Pharyngomyia und Gastrophihis ganz ähnlich, indem die Stigmenspalte sich fast schliesst und die Vorderstigmen als kleine, runde braune Knöpfchen vorragen. Schon 16 Tage nach dem Abgange erschien die erste Fliege, ein Männchen, und rief, wie begreiflich, in der entomologischen Abtheilung des kais. Museums einen kleinen Aufruhr her\-or; denn jeder wollte dieselbe zuerst sehen. Die Weibchen erschienen später, und die Zucht erwies sich insoferne sehr leicht, als von 13 Puppen nur 3 verunglückten, und zwar erwiesen sich zwei als schon früher verletzt, und nur eine blieb a4s Puppe liegen, und war als solche abgestorben. Es muss bemerkt werden, dass die lebende Fliege im Aussehen von allen Oestriden sehr abweicht, weil sie ihre Fühler, deren drittes Glied sehr gross und breit ist, vorge- streckt hält, während die bekannten Oestriden durch ihre kurzen Fühler, die meist in Gruben versteckt liegen und höchstens im Affecte heraustreten, dann aber gewöhnlich durch ihre Kürze wenig auffallend einen anderen Eindruck machen. Cobboldia erinnert an eine grosse, echte Miisca und auch etwas an Tachina. nur fehlen ihr in letzterem Vergleiche die Macrochaeten. Die todte Fliege erhält den Habitus der Oestriden wieder, weil die Fühler abwärts in die tiefe Gesichtsgrube sinken. Die grosse Lebhaftigkeit der männlichen Fliegen deutet darauf hin, dass dieselben in ihrer Heimat hoch aufschwärmen und vielleicht wie unsere Cephenomyien auf Berggipfeln oder den Spitzen hoher Bäume schwärmen. Anscheinend haben wir für diese Gruppe die wenigst typische Form vor uns, denn ihr Rüssel und ihre Taster sind so gut entwickelt, wie bei Cephenomyia, und überdies sind ihre Fühler mächtig ausgebildet, wie bei Museiden. Bisher galten uns die Cephenomyien als jene Formen der genuinen Oestriden, welche ihren .Ausgangs- punkt von den übrigen Muscaricn am wenigsten verleugnen. I Nach einer Nacliricht, die Dr. O. Neiim.inn erhielt, sollen auch /^vnn--.'\rten Oestriden beherbergen. 264 F r i c J r i eil liraiicr. Die Männchen singen niciit wälirend sie sitzen, wie das die Gas/fopliiliis- Arten thun, aber sie summen in ihrem Zwinger lebhaft herum, wie das die grossen Calliphoren machen, und halten sich sehr geschickt im ziemlich engen Räume in der Schwebe. Die Weibchen können, trotz ihres von grossen Eiern strotzenden Hinterleibes, der ca. 200 enthält, geschickt fliegen, sind aber sonst sehr träge und stellen sich bei Berührung sofort todt und fallen herab. Beschreibung der Gattung und Art: Kopf blasig mit stark x'ortretender Stirne und breiter häutiger Stirnstrieme. Fühler im Leben nach vorne imd aussen vorgestreckt. Erstes Glied sichelföi-mig, anliegend, zweites Glied kurz, nach vorne in drei kurze Lappen gespalten, von denen einer nach vorne, einer nach innen und einer nach aussen gewendet ist. Jeder Lappen ist abgerundet und oben treten zwei Börstchen \'or. Die Theilung des zweiten Fühlergliedes findet sich in geringerem Grade auch bei Gasfro- ph Ulis -Arten, und daraus lässt sich auch die Bildung dieses Gliedes bei Spatliicera erklären. Drittes Glied sehr gross, mehr weniger beilförmig, am Grunde von den drei Lappen des vorigen Gliedes bedeckt, sonst ziemlich dick, compress, Oberrand gerade, am Ende bogig abwärts geneigt, Unterrand fast gerade, Innen- rand gegen das zweite Glied gerichtet, kurz, fast im Winkel vom Unterrande nach oben zur Einlenkung verlaufend. Am Basaldrittel oben die nackte Fühlerborste gelegen. Erstes Glied derselben sehr kurz, zweites deutlich, aber kiu'z, Endglied am Grunde leicht verdickt, dann allmälig in eine feine, ziemlich lange Borste- auslaufend. Beide F'ühlerimter einer breiten, halbmondförmigen, queren Limula sitzend, die sich zwischen der Wurzel derselben in einen sehr kurzen, unscheinbaren Kiel nach abwärts verlängert. Unter den Fühlern vertieft sich der Kopf zu einer sehr breiten und tiefen, herzförmigen Gesichtsgrube, die fast bis zum Unterrande des Kopfes reicht, hier durch die convergenten, breiten, sichelförmigen Vibrissenleisten und deren Ecken verengt wird, und eine schmale Gesichtsleiste erkennen lässt, die vom unteren Boden der Gesichtsgrube sich zwischen den Vibrissenecken erhebt, bald unter letzteren eine Art Mundrand bildet und sich dann nach hinten und unten neigt, um in eine ziemlich tiefe, aber breite, achterförmige Rüssel- grube mit den rudimentären Mundtheilen überzugehen. Der Rüssel ist am Grunde mit den Wänden der Grube verwachsen, ziemlich kurz, cylindrisch mit queren Chitinstücken am Grunde und Längsgräten an der Seite gestützt und am Ende oben in ein griffelartiges, chitinöses Endstück (Oberlippe) auslaufend, an welches sich nach unten die etwas längeren, compress zusammengeklappten, halbkreisförmigen Labellen anschliessen. Vor diesen Endtheilen sitzen an den Chitinleisten des basalen Theiles des Rüssels die Maxillar-Taster, die bedeutend grösser als die Labellen und Lippe und am Ende keulig verdickt und lang behaart erscheinen. Man vergleiche: Monographie der Oestriden, Taf. \1, Fig. 5 und ba. Pharyngomyia, welche ganz ähnliche Rüsseltheile und eine ganz gleiche Rüsselgrube zeigt. In der Tiefe der Gesichtsgrube erscheint gewöhnlich längs der concaven Hinterwand ein dunkler, spindelförmiger Fleck oder eine dunkle Theilungslinie. Die Vibrissenleisten sind mit kurzen Haaren besetzt. Die Stirnwangenplatten (Orbiten) sind schwielig, und zwar erscheint eine solche glänzende, rundliche Schwiele jederseits neben der F'ühler- wurzel, eine zweite, durch eine seichte Furche davon getrennt, über derselben und eine dritte unter derselben an den Wangen. Diese Schwielen werden bei gewisser Beleuchtung durch dreieckige Silberflecke am Augenrandc schärfer hervorgehoben. Wangen und Backen sind durch eine breite, dreieckige Bogen- grube (Gesichtseindruck) scharf getrennt, die sich bis unter das Auge hinzieht, während die Backen dort am Oberrande eine scharfe, nach oben convexe Leiste zeigen. Orbiten, Wangen und Backen sind sehr kurz behaart, und nur an letzteren erscheinen die Haare dichter. Die Backen sind breit und dunkel und meist silberschimmernd. Die Augen sind klein, der Schläfenrand derselben ist schmal und kurz gewimpert. Am Scheitel stehen an einem kleinen, dunklen Flecke die drei kleinen Ocellen. Das Ocellendreieck erstreckt sich aber vor denselben noch fast bis zur Mitte der Stirnstrieme als glänzende, dreieckige Chitinplatte. Die Augen sind nackt und bei beiden Geschlechtern breit getrennt, aber die Stirne ist beim Weibchen stets breiter als beim Männchen. Der Rückenschild ist in allen Thcilen genau wie bei Phatyiigoiiiyiii gebaut, die Quernaht ist vollständig. Das Schildchen ist halbrund ohne Auszeichnung. Die Flügel sind lang und breit, stark mit Falten durchzogen, mit massig grosser Alula. Die Beugung der vierten Längs- Ocslridcn. 265 ader ist "V-'rürmig und die Spitzenquerader ist vorhanden, aber woisslich erscheinend und nicht stark chitinisirt. Zinichen und zu beweisen versucht wird: -die Familie -Oesfriilae- sei in ihrer bisherigen (?) (/harakterisirung und Begrenzung ganz unhaltbar geworden«, so muss ich nach den oben dargestellten Beziehungen der Gattungen zu einander auf diesen Punkt näher eingehen, weil der Satz Girschners, in seiner sonst sehr werthvollen Arbeit, nicht ganz richtig ist und mit meinen Äusserungen (In diesen Denkschr. Z. K. M. V 'A9C> u. 111 1883, p. 33 u. 36) nicht übereinstimmt. Erstens wurde schon dieses Thema in meiner Monographie (18(13 p. 19) behandelt und zweitens später (Z. K. M. III p. 33) der Werth der sogenannten Familien der Eumyiden im X'ergleiche mit jenen der Orthorrhaphen besprochen und die Oestriden nicht mehr als Familie, sondern nur als Gruppe betrachtet. Wenn sie auch noch «Familie« in dieser Arbeit im Verzeichnisse genannt werden, so ist das in meiner letzten Arbeit gar nicht mehr der Fall (Z. K. M. Muscarien IV'); denn in dieser bilden sie nur eine Gruppe der Mnscaria Schi::omelopa zunächst den Muscinen. Man vergleiche ferner was ich (Z. K. M. V p. 396) gesagt habe, wo die Beziehungen der Oestriden zu Sarcophagen, Miltogrammen und Museiden her\-orgehoben werden imd wo eine zweite Stammlinie für die mit Cuterebra verwandten Formen angedeutet wird. Man kann daher heute nicht sagen, dass die Familie der Oestriden »^bisher in ihrem Bestände nur der Lebensweise ihrer Larven wegen, ohne Rücksicht auf die wesentliche Verschiedenheit der Organisation der x-ollkommenen Insecten- belassen wurde; denn letztere wurde sehr in Betracht gezogen und abgewogen. Es handelt sich hier um eine sehr schwere oder kaum zu entscheidende Frage, nämlich: Ist die Abstammung der als Oestriden vereinigten F'liegen eine mono- oder polyphyletische und in letzterem Falle die Gruppe keine natürliche. In meiner Monographie heisst es p. 19: »Die Oestriden sind Fliegen, welche durch ihren Körperbau sich am meisten den eigentlichen Museiden (das sind Girschner's Anthomyzinen mit Miisca und Meseiubriiia etc. und Callipliorinen nach dem damaligen System zusammengenommen) nähern etc.«; weiter heisst es: >-Es ist merkwürdig, dass sie gewisser- massen die Formen der Musciden-Gruppen (Acalyptera, Aiifhoiify:ichie, Tachinarien, überhaupt Calypterd) wiederholen«. — Girschner kommt mit den Thatsachen (von ihm entdeckten Charakteren) auch nicht weiter, nur hält er die von ihm gefundenen Charaktere für gewichtigei', als die vorher hervorgehobenen (Z. K. M. 111, V und Monogr. S. 19), und glaubt aus denselben die Abstammung der Formen von verschie- denen Musciden-Gruppen herleiten zu können. Ich bin schon damals für die nahe Verwandtschaft der als Oestriden betrachteten Fliegen eingetreten (1863), und habe auch später für Gasfrophiliis das Flügel- geäder besonders und von jenem der Anthomyziden als verschieden erklärt (Z. K. M. V, S. 396). — Durch Entdeckung neuer Formen wird meine Ansicht nur unterstützt. Die Beziehimgen von Cobbolilia zu (iiis/ri>- phihts, Spafhicera. Cephenomyia, Hypoäerma u. a. sind so wesentliche, dass es schwer wiu'e, hier das viele Ähnliche ohne nächste Verwandtschaft nur durch Anpassung zu erklären. Sind, wie ich dies glaube, die genuinen Oestriden von Muscinen und Calliphnrinen herzuleiten, so müssten jene, welche als Larven die parasitische Lebensweise anfingen (wie dies heute hei zufälligem Parasitismus der Sarcopliila-Avten der Fall ist), denjenigen, welche als Larven frei leben am nächsten stehen, am ähnlichsten sein, und wenn damit die Rückbildung der Mundtheile der Imago verbunden wäre, so müssten die Anfangstypen der Oestriden die meist entwickelten Mundtheile, also ähnlich den Muscinen und Calliphorinen zeigen, und diese in dem Maasse reducirt werden, als sie durch Nichtgebrauch schon hei der complicirteren Lebensweise der Larve (z. B. von Hypodernni) abortiv geworden sind. Demnach würden gerade Cobbnldia , Cephenomyia und Pharyngoniyia und wahrscheinlich andere, deren Imago noch unbekannt ist, den ältesten P'ormen am ähnlichsten und also auch die älte- sten sein, dagegen die Hypodermen, Gastrophili u. a. die jüngsten. Ich komme hier zur gerade entgegen- gesetzten Ansicht Girschner's. Man könnte zu dem Schlüsse des letzteren gelangen, wenn man annimmt, ein Thcil der Oestriilcn sei zu einer Zeit aus Museiden durch Anpassung an die parasitische Lebensweise auf Säugethieren ent- standen, in weicher nur alte P'ormen der Muscarien vorhanden waren, etwa Acalypteren oder Anthomy- ziden, und das seien dann die Gastrophili geworden, daher sie auch älter sein müssen. Diese Ansicht Oestridcu. 277 steht aber nicht im Einklänge mit dem Alter Aev Mtiscaria calyplcra , die gewiss, wie überhaupt alle Insectengruppen, viel älteren Ursprunges sind, als die placentalen Säugethiere, speciell die Hufthiere. In der Zeit der \'orfahren der Pferde hat es sicher schon Miiscaria calypfcra ganz wie heute in allen Welt- theilen gegeben, auch sind die Gastrophili sicher rückgebildete Calyptera. Die Fühler bei SpaÜiicera jedoch und Microcephahts sind in bestimmter Anpassung tj^pisch ausgebildet worden und keine Rück- bildungen, gerade so wie die gekämmten Klauen vieler Pupiparen und ihre platte Form. Die zuerst ent- standenen Oestriden sind als solche wohl Anfangsformen und einige derselben könnten sich mit ihrem alten Wohnthiere wohl noch bis heute unter gleichen Verhältnissen erhalten haben, aber die jüngst erschienenen letzten typisch ausgebildeten Formen des Oestriden-Stammes haben wohl den längsten Stammbaum, sind aber nicht die ältesten Formen, und daher keine synthetischen Typen. Es ist in Bezug der Entstehungszeit dieser Gruppe nicht uninteressant hier hervorzuheben, dass in Neuholland noch kein Oestride gefunden wurde (abgesehen von den mit Hausthieren erwiesenermassen verschleppten), und dass die Beutelratten Amerika 's nur die dort eigenthümlichen Cuterebriden als solche Parasiten haben, welche aber, wie oben gezeigt, einer anderen, von den genuinen Oestriden verschiedenen Verwandtschaftsgruppc angehören, die bis jetzt nur in Amerika gefunden wurde. Wir sehen somit, dass auf den Säugethieren, welche Neuholland eigenthümlich sind, sich kein derartiger Parasit ausgebildet hat, obschon unter den Muscarien sehr grosse und anscheinend geeignete Formen vorkommen. Die Entstehung der genuinen Oestriden scheint mit jener der Hufthiere und Nagethiere zusammen in eine Zeit zu fallen, wo Neuholland bereits vom übrigen Festlande abgetrennt war. Da nun die jetztlebenden Hufthiere einen sehr lückenhaften .Stammbaum verfolgen lassen und namentlich die .Abstammung der Hauptgruppen derselben sehr dunkel und nur die jüngsten, zunächst verwandten Gattungen mehr erhalten sind, so erscheinen uns auch die mit denselben in ihrer Entwicklung verbundenen Parasiten in so verschie- dene und deutlich getrennte Gruppen und Genera gespalten, und nur dort tritt der geringere Unterschied von Arten hervor, wo in der Jetztzeit viele lebende verwandte Genera und Species der Wohnthiere (Säuge- thiere) vorkommen, deren Entwicklung jener dieser Parasiten gleichsam parallel gelaufen zu sein scheint (Cephenomyien -Arten der Hirsche. Oestriis s. Str., Hypoderma - Arten der Ruminatier überhaupt), wogegen Gastricolac nur den Unpaarzehern, Pferd, Rhinoceros, und Cobboldien nur den jetztlebenden Rüsselthieren eigenthümlich sind. Ob im Tapir eine an diese Formen sich anschliessende Gattung vorkommt, ist voll- kommen unbekannt, und wäre dieses Vorkommen sehr interessant. \n den nichtwiederkäuenden Paar- zehern (Schweinen. Hippopotainiis) sind Oestriden mit Sicherheit nicht gefunden. Wenn wir auf die Gattungen oder nahe verwandte Artgruppen der Säugethiere blicken, so finden wir in einem Organsysteme nur ebenso nahestehende Oestriden als Parasiten, was durch die ähnliche-Organi- sation der Wohnthiere bedingt scheint, und um so nahestehender sind die Oestriden, je specifischer sich diese Organsysteme nach bestimmten Richtungen entwickelt haben. Die Haut, welche bei den verschie- densten Thieren viel gleichartiger gebaut ist als die \'erdauungsorgane, wird daher nur durch Anpassung eine ähnliche Organisation der Larven bedingen, aber die cuticolen Oestriden werden sich in verschie- denen Ordnungen der Säugethiere als Parasiten finden, wenn auch nach Gattungen verschieden. Die in den Stirnhöhlen und Rachen lebenden Cavicolen, die nicht durch den Darm zu wandern haben, können auf Unpaarzehern (Pferd) und Rüsselthieren (Rhinoestnis . Pharyngobolnsj und Paarzehern (Ruminantier) leben, wogegen Gastricolae niemals in Wiederkäuern gefunden werden. Gehen wir von den amerikanischen Cuterebriden aus, so finden wir dieselben zwar nur als Ciiticolae lebend, aber auf Beutelratten, Nage- thieren, Hufthieren (Hirschen. Rindern), Maulthieren, Raubthieren, Affen und selbst am Menschen. Die Cuficnhie der genuinen Oestriden sind in zwei Gruppen zu trennen: 1. Die Gattung Oestromyia (wahr- scheinlich auch Oestrodcnna u. a.) lebt auf Nagern; 2. die G. Hypoderma und Oedemagena, Dcnnatoestnis, S/robyloestrus leben nur auf Ruminatiern und Einhufern. Die Formen der 1. Gruppe wandern als Larven soweit beobachtet (Oestromyia), direct vom Ei in die Haut des Wirthes ein; die der 2. Gruppe sollen nach neuerer Beobachtung (s. oben) durch den Mund und die Speiseröhre und von da durch Gewebe unter die 278 Fricdricli Brauer, Haut von innen her gelangen. Die Cavicolen kann man wieder theiien: 1. Die Rachenbremsen fCcplicun- myia , Pharyngomyia), welche nur auf Cervinen; die Cephalomyien, welche niu" auf 'l'ylopoden, imd die eigentlichen Oestnts- Arien sensu sirictiori . welche nur auf Cavi corniern leben. Eine Ausnahme unter den Cavicolen hWdti Rhiuoestrus beim Pferde und Phatyngobolus beim afrikanischen Elephanten Die Gaslricolae lassen sich nach Gattungen scharf trennen. Gastrophilus findet sich nur bei Pferde- Arten (Pferd, Esel, Zebra), Gyrostigma nur bei Rhinoceronten, und Cobbohiia nur bei Elephanten. Wir finden daher die Cuterebriden auf verschiedenen Säugethieren, von denen einige Ordnungen sehr alt, andere jünger und wieder andere sogar erst in historischer Zeit nach Amerika gekommen sind (Pferd, Hausrind). Genuine Oestriden sind nie auf Beutelthieren gefunden worden, und aus Nord- amerika nur vom Bison ([die auch in Europa vorkommende Hypoclenna lineata Vill. [auf Hausrinder übergegangen und von H. bovis D. G. zu trennen]) und auf 2 Hirscharten (Cephenomyien) letztere als Larven bekannt geworden, alle anderen gehören der östlichen Halbkugel an. Die grösste Zahl der nicht polyphagen Arten finden sich daher in Thiergruppen, welche in der Jetztzeit auch noch viele Arten und Gattungen aufweisen, wenige Oestriden-Gattungen aber erscheinen in überlebenden Säugethieren aus einstig grösseren Gruppen. Einhufer besitzen nur zwei eigenthümliche Gattungen (Rhinoestrus und Gastrophilus), letztere mit ,ö — 6 Arten, ebenso Rhinoceros eine Gattung, wogegen die Ruminantier 3 — 4 Gattungen der Cuticulae auf- weisen und mehrere der Gruppe Cavicolae. In Rüsselthieren sind nur zwei ganz eigenthümliche Gattungen gefunden worden: Cohboldia und Pharyngobolus m. Man kann auch vermuthen, dass, wenn viele Arten einer Oestriden -Gattung auf einem Wirthe vorkommen, dieses daher kommen könnte, weil für diese Parasiten in der Vorzeit mehrere Wohnthiere verwandter Art vorkamen, welche allmälig ausstarben, wodurch jene gezwungen wurden, die überlebenden Wohnthier- Arten als Zufiuchtsstätte zu benützen, so z.B. Hypodcrma lineata Vill. und bovis Deg., von welchen erstere am amerikanischen Bison und auf dem aus Europa eingeführten Hausrind lebt, während in Europa schon vor mehr als hundert Jahren beide Arten am Rinde vorkamen (Dr. Ad. Han durch). Die ursprünglichen Wohnthiere waren vielleicht für H. lineata der europäische und amerikanische Wisent, während die in Amerika nicht vorkommende Hypodernia bovis Dg. (alle Nachrichten von deren Vorkommen in Amerika sind nach Cooper Curtice unrichtig |1. c. ']) am Ur lebte. Ebenso die vielen Gastrophihts- Arten am Pferde und zwei Hypodermen und zwei Rachenbremsen am Edelhirschen. Von den Hypodermen sehen wir schon eine (Diana) auch auf zwei Wohnthieren (Reh und Hirsch), und zwar ist sie specifischer am Reh zu finden, auf welchen die dem Edelhirschen eigenthümliche H. Actäon m. nie \'orkommt. Der Wechsel findet also nur bei verwandten Wohnthieren statt. Es scheint mir interessant, hier eine Bemer- kung von Bracj- Clark (1815) zu wiederholen, die einestheils dessen richtige Ansicht über die Oestriden beweist, andererseits in Anbetracht der seither mehr beobachteten, in ihrer Lebensweise nicht so wähle- rischen Cuterebriden zum Nachdenken anregt. Clark sagt p. 63 1. c: »Some large flies living in the backs nf animals ha\'e of late years been found in Amerika, and have been referred to this family; I am, however, of opinion after more mature exami- nation, that they are not truly Oestri, but should constitute a distinct genus; their bodies are for the most part without hair and smooth, and there antennae plumated, in which they make an approach to the plumated division of the genus Musca, as the Musca caesar, cadaverina, vomitoria, mortuoi'um« etc. etc., und p. 63; »I described one of these singular fiies, the »'•cuniculi««, in my paper sent formerly to the Linnean Society, and ventured to suggest, wether it might not be possible that these immense flies have formerly belonged to some ofthose large animals whose existence is no longer known, but whose bones are from time to time discovered in the earth in various parts of the globe, and that on their destruction they restorted tu these small animals as a Substitute of necessitj'«. Aus diesen Zeilen ersehen wir, dass ' Journ. of Comparat. medic. and veleiinary ;\rchiv. N'ol. Xll, Xr. 6, p. 265, 1S91 und Riley, diese Denkschriften, Hd. I.XI, mathcm.-natuiw. Cl., S. 557. OestriJcii. -70 Clark die Cuterebriden als einen besonderen Stamm betrachtet und vun den genuinen Oestriden abtrennt und anderseits an einen Wechsel der Wohnthiere aus Noth glaubt, obschon wir an sehr grosse Sprünge der Parasiten auf nicht verwandte Thiere nicht glauben und nur gerade bei Cuterebriden (Nager, Beutel- thiere oder bei Dermalobia Raub- und Hufthiere) solche zu finden sind , obschon sicher Cuferebra nur auf Nagern, Rogenhof era allein auf Beutelthieren und Nagern vorkommt. Hiezu ist noch zu beachten, dass die Gattungen der Cuterebriden nur Amerika eigenthümlich sind und die Gattung Cuterehra selbst aber auf solchen Nagethieren vorkommt, welche auch nahe verwandte, vielleicht identische Arten in der östlichen Halbkugel in der palaearktischen Region (Tamias) besitzt, und anderseits die Gattung Lepns sehr weit verbreitet ist, aber nur in Amerika in der nearktischen und neotropischen Region diese Parasiten zeigt; die Hasen und Eichhörnchen der anderen Regionen sind vollkommen frei davon. Schon in meiner Monographie habe ich gezeigt, dass die geographische Verbreitung einer Oestriden-Gattung nicht mit Jener des Wohnthieres sich deckt. Es scheint daher nicht so unbegründet, dass die Cutcrchva-kx'iQn vordem auf anderen Thieren gelebt haben, weil sie dort eigenthümlich sind, was man von den Hasen nicht sagen kann ebensowenig von Tamias, und diese erst dort bei ihrer Einwanderung die unangenehme Bekanntschaft dieser Parasiten gemacht haben. Die Amerika ausschliesslich eigenthümliche Gruppe der Cuterebriden, deren Imago oft eine halb- gefiederte Fühlerborste besitzt, lebt mehr polyphag, und die auf Beutelthieren, und zwar den Neuholland fehlenden Didelphyden, gefundenen (Rogenhofera) leben ebenso auf Nagethieren, während die Derma- tobien auf Fleischfressern (Katzen, Jaguar, Cuguar. Hunden, Hufthieren, Rindern, Hirschen) und auch auf Menschen vorkommen. Vielleicht dürften diese den Anfängern dieser Lebensweise als besonderer Zweig entsprossen sein. Ich bin nicht dafür, Cephenomyia und Pharyngomyia in eine besondere Gruppe (Stammlinie) mit Sarcophaga etc. zu stellen und dabei von den anderen Oestriden zu trennen oder vielmehr auszuschliessen. Die Untersuchung ihrer Bauchplatten rechtfertigt dies nicht. Pharyngumyia zeigt eine deutliche Bauchhaut und die Platten sind zungenförmig, hinten schmäler als vorne, und namentlich beim Weibchen von den Rückenplatten breiter getrennt am 2. Ringe. ' Sind die neueren Beobachtungen richtig (Cooper Curtice, Journ. of Compar. medic. and veterinary Arch V. XII, Nr. 6, p. 265, 1891), so gelangen die jungen Hypodermen ganz nach Art der Gastrophilus- Larven in die Speiseröhre, haben, schon nach meiner früheren (1863) Untersuchung, Mundhaken, durch- bohren mit denselben wahrscheinlich aber die Haut der Speiseröhre, und gelangen zwischen Bindegewebe von innen etc. unter die Haut, während die Gastrophili im Magen und Darm verbleiben. Diese Lebens- weise der Gastrophili scheint die anfängliche zu sein, die andere (von Hypoderma) ist aus ihr abzuleiten und ebenso ist die Lebensweise der Rachenbremsen noch einfacher, und vielleicht sind auf diese Weise auch Rachenbremsen und Cobboldia die den Anfangsformen der Oestriden nächsten. Es ist ferner merk- würdig, dass (vielleicht mit Ausnahme von Oesfromyia) alle Oestriden-Larven Anfangs sehr langsam wachsen und fast ein Jahr zur Entwicklung brauchen. Bei Oestromyia hängt die kurze Entwicklung vielleicht mit dem Leben des Wohnthieres (Feldmaus) zusammen, aber genaue Beobach- tungen fehlen noch; auch ist die Einwanderung direct durch die Haut von aussen hier festgestellt. Cutere- briden scheinen sich ebenso wie Hypodermen-Larven langsam zu entwickeln, da Dermatobia-\^&xwQn aus Brasilien mit Cuguaren und Jaguaren in Menagerien nach Europa verschleppt wurden. 1 So ausgezeichnet Giisch ner's Arbeit i.st, so kann ich der Bildung der Bauchplatten diese Bedeutung nicht beilegen, da sie schon bei Geschlechtern verschieden sind, und zudem oft bei Individuen durch die Eierentwicklung bei Weibchen (Oestromyia) die Verbindungshaut sehr erweitert und gedehnt wird. Bei Sarcophila ist z. B. die zweite Bauchplatte schmal, die folgenden sind versteckt u. s. w. Jedenfalls müssen hier mehr Formen geprüft werden. Ich halte diese Charakteie wichtig für Arten und Gattun- gen, aber nicht für höhere Kategorien. Obschon die Bauchplatten bei dem einzigen Exemplare von Spathicera Corti nicht unter- sucht wurden, habe ich aus allen anderen Merkmalen nicht den leisesten Zweifel, dass diese Gattung zunächst mit Gastrophiltis verwandt sei. 280 FricJricli Hruiur. Es wird JL'dur zugestehen müssen, dass die jetzt nebeneinander gleichzeitig bestehenden Gattungen Mnscci, Anthomyia , Callipliora sehr verwandte Formen sind, über deren Herkunft keine Momente aufzu- bringen sind, dass ferner der Mangel jeglicher regelmässiger Macrochaeten gerade bei Miisca am ausge- prägtesten ist und der Bau des Hinterleibes auch viele Ähnlichkeit mit den Oestriden zeigt, so dass wohl anzimehmen ist, eine Fliege, die die Charaktere obiger Typen vereinigte, sei den Vorfahren der Oestriden nahe gestanden. Ohne Auffindung aber von ausgestorbenen Zwischent'ormen, die wahrscheinlich auf den \'orfahren. z. B. beim Pferde auf den 5 — 3- und I- zehigen Formen vorkamen und mit ihren Trägern verschwanden, fehlt jede sichere Basis, und wir betrachten jene jetztlehenden P'ormen alle als coordinirt und die Oestriden für verwandte Formen einer Entwicklungsrichtung, während die Anthomyziden, Muscinen, Calliphorinen und Sarcophaginen andere Richtungen darstellen, die aber alle mit anderen auf einen gemeinsamen Vorfahren mit der charakteristischen Muscarien-Larve zurückzuführen sind. In Betreff der Acalyptcren ist zu bemerken, dass sie, und zwar die sicher zusammengehörigen Formen, ein oder zwei vom Comple.x abgetrennte Abdominal-Ganglien als Imago besitzen, was für Giistrop/iiliis nicht bekannt wurde. Schliesslich will ich feststellen, dass alle \'ermutlumgen, welche ich auf Grundlage der Untersuchung der Cobboläia -Larve im Jahre 1887 (Wien. Ent. Z., Bd. VI, S. 218, 19) ausgesprochen habe, durch die K'enntniss des vollkommenen Insectes bestätigt imd nicht im Mindesten geändert wurden; denn die Lar\-e gehört einer besonderen Gattung an, die Imago erinnert wie jene an Muscinen und unter den Oestri den an Cephenomy ien, und Larve und Imago rechtfertigen die Aufstellung einer besonderen Untergruppe unter den Oestriden. Nachdem wir schon Eingangs die Cuterebriden abge- schieden haben, erhalten wir füi' die genuinen Oestriden folgende Gruppen: I. (iastricola : Larve (im letzten .Stadium) mit Mundhaken, hintere Stigmen in einer Höhle zwischen zwei Lippen verborgen, je drei geschlitzte, sogenannte Arkaden bildend, die mehr weniger concentrisch gebogen oder gewunden und mit zarter, durch Ouerstege gestützter Chitinmem- bran geschlossen werden. In dieser Membran liegt der Schlitz. Fühler mit ocellenartigen Punkten. Dorsale Zwischenwülste fehlen. 1. Nebst den Mundhaken zwischen denselben ein Paar gerader, kegelförmiger Spitzen. Stege der Arkaden coincident. a) Arkaden concentrisch gebogen, seitliche Zwischenwülste fehlend. Gastrophilns. b) Arkaden maeanderartig gewunden. Seitliche Zwischenwülste (3 — 4) vorhanden. Gyrostigma. II. Cohbolclia. 2. Nur Ein Paar gebogener Mundhaken, die Spitzen dazwischen fehlen, .-Krkadenstege alternirend im Zickzack verbunden. Seitliche Zwischenwülste (3 — 4 an den mittleren Ringen) vorhanden. Warzen an den Lippen der Hinterstigmenhöhle gross. Cobboklia. Die Charakteristik der übrigen Gruppen siehe: Wien. E. Z. 1887, VI., S. 8. Für die vollkommenen Insecten zeigt sich nun sehr merkwürdig die Schwierigkeit, Cobboklia unter- zubringen. Während die Larve noch viele Charaktere mit den anderen guslricojis gemein hat, lässt sich die Imago in der entsprechenden Gruppe nicht unterbringen und noch am ersten in die Gruppe Cavicolac stellen; aber besser erscheint uns, eine neue, besondere Gruppe aufzustellen. In Kürze zusammengefasst hätten wir: 1. Gesicht mit einer Mitteli'inne oder Leiste. Spitzenquer- ader fehlend. .Schüppchen sehr klein. Weibchen ovipar. mit nach unten und vorne gebogener Legeröhre. Gastn'cnliic. Imwüc j 11. Gesicht mit grosser, ovaler, tiefer Gesichtsgrube, die Gasiricnlae \ bis zum Mundrande reicht. Weibchen o\-ipar, mit gerade nach hinten herausstreckbarer, fernrohrartiger Legeröhre. Schüppchen sehr gross. Spitzenquerader vorhanden, ohne Zincke an der Beugung. Cvbboldia. OcsfriJcii. 281 ,' 111. Gesicht mit einer schmalen Gesichtsleiste oder Rinne. Larvae cavicolac \ r^ ■. , t. j -nr -u l ... , , . 1 Spitzenquerader vorhanden. Weibchen ovivivipar oder larvipar fsin. frontal, pharviix) u i r -u t-n- <- -^ i- , . " -^ ' - I ohne lange Legerohre. Die Genitalien nach unten und vorne KoptTiöhlen und Rachen / ui c- u- u ^ • , ^ l geschlagen. Schuppchen gross. Cavicolae. 1 I\'. Gesicht mit breitem, flachgevvölbtem Gesichtsschilde. Spitzen- Larvae ' querader vorhanden, Beugung ohne Anhang. Schüppchen gross. Cnticohic \ Weibchen ovipar mit langer, fernrohrartigar, mit Zangen endi- ( gender, hinten hervorstreckbarer Legeröhre. Cuticolae. Haben wir hei Cobboldia gesehen, dass deren Larve durch Anpassung an die gleiche Lebensweise den gastricolen Larven ähnlich wurde, jedoch an derselben doch schon die nähere Verwandtschaft mit Cephenomyien erschlossen, und diese Vermuthung durch die entdeckte Imago vollkommen bestätigt gefunden, diese sich zudem als eine synthetische Form aller drei Gruppen darstellte, so könnten wir Ähnliches auch zwischen den Gruppen der Cuticolae und Cavicolae erleben, wenn es uns vergönnt würde, ausser Oestromyia, auch die Imago der Gattung Derma toestrus kennen zu lernen, die als Larven die Mundtheile und Fühler der Cavicolen zeigen, dagegen durch ihre Lebensweise und Körperform mit den Cuticolen übereinstimmen. Der Unterschied dieser Gruppen wird dadurch immer mehr ausgeglichen und durch Zwischenformen venvischt. Ich habe bereits (Sitzungsber. der kais. Akad. math. nat- CI., Bd. CI, S. 16 1892) hervorgehoben, dass man bereits einige Oestriden im vollkommenen Zustande kennt, welche ebenfalls solche Mittelformen als Imagines darstellen, deren Lebensweise jedoch ganz unbekannt ist und die auch bis jetzt nicht in Gegenden gefunden wurden, woher Dermatoestnis bekannt wurde (Microccphaltis, Oestroderma). Durch die Larven von Dermatoestnis und Oestromyia wird aber deutlich demonstrirt, wie die ganz verschwundenen Mund- theile der erwachsenen Hypodermen-Lar\'en uns als weitere Anpassung erscheinen. (Man vergleiche meine Arbeit 1. c, S. 15.) (Ferner diese Sitzungsber 1895, Bd. CIV, Abth. 1, S. 589.) I n h a 1 1. Seite Einleitung 3 [259] I. Gattung Oestrus s. str 3 [259] 1. Ocslnts aus Alceln}^li US sp. ? Oe. variolostis L\v. Xr. [. O. Neumann 4 [260] 2. » ■• - » n. sp. Nr. ![. O. Neumann 4 [260] 3. » Ovis L. Aus der Stirnhöhle einer Ziege. O. Neumann 5 [261] 4. >• sp. .\us einer Antilope. Dr. Hässler, Waboni-Land. — ? Nr. 11 5 [261] 5. * > (Larve de Kirk.) Blanchard. Sinus front. Boselaphiis Lichlciislcini. Zanibcse 5 [261] II. Gyrostigma rhinocerontis bicornis. 0. Neumann (Gurui) 5 [261] 111. Cobboldia eleplmnlis Brau. (GaslrophUiis elephantis Cobb. p. p. olim). {Cobb. ckphantis Steel für den indischen Parasiten. Blanchard p. 132(13) 6 [262] Cobboldia loxodontis (Gaslr. elephantis Cobb. p. p. olim.) H [267] sp. (Larve de Blanchard)? = loxodontis n. Blanchard 1. c. p. 132 (13), Fig. im Text 11 [267] 1\'. Gastrophilus aus EqiiHs Böhiiii sp. Nr. 1. (0. Neumann) 12 [2681 • "2. > 13 [269] • > 3. > 13 [269] V. 1). Larve aus der Haut des Menschen (Europäer) in Afrika. 0. Neumann. (Nach Blanchard's fragmentarischer Beschreibung eine Calliphurinen-Larve. Die .^rista der Fliege gefiedert.) »Ver de Cavor. 14 [270] /'. Larve aus der Haut des Menschen von der arabischen Küste von Afrika (Capit. B. Cobol) durch Herrn Sie- benrock erhalten. Wahrscheinlich auch der Ver de Cayor 15 [271] \l. Rogenhofera dasypoda n. sp. — Ciitcrebra, Bogeria 16 [272] Vll. Schlussbemerkungen 18 [274J Denkschriften der matliem.-naturw. CI. LXIV. Bd. 36 282 Friedrich Brauer, Oes/riilcii. Tafelerklärung. Viii,. 1 — 18 Cohholdia dephnnti^ Cubb. Kig. 1. Kopf des q^ von Cobbohtia clcphaiilis von vorne, 10/1. »2. **■?* * * * ** > 3. > » cf ' von unten. - 4. Fühler des cT (rechts), 10/1. > 5. Rüsselrudiment und Taster. > 6. Kopf des r/' von der Seite. , 7. » cT von oben mit vorgestreckten Fühlern, deren zweites Glied dreilappig erscheint, lU/l. > 8. Rechtsseitiger Fühler. » 9. Hinterleibsspitze des (^ von der Seite mit gespreiztem Hypopygium. .10. > » ^ . unten. » 11. Hypopygium des jj" mit ausgebreiteten Zangen unter der runden EndphUte hervorgeschoben, von hinten gesehen. . 12. » im Profil. ^7 Basalglied, h Endplatte, c Zange; die letztere vor und unter der Endplatte gelegen. . 13. Cobboldia dephantis cf. Natürl. Grösse oder 1 '/•>/'• .14. » » 9- » ' * V3 vergrössert. » 15. Flügel derselben. 5/1. • 16. Rüssel, Taster und Mundgrube von unten, 10/1. » 17. Ei der: Cobboldia. a schmäleres, b breiteres Ende stärker vergrössert, c und d Hier von der Seite, 10/1. > 18. Legeröhren des Weibchens ; a von oben, b Endglied von oben, c Legeröhrc von der Seite, d Endglied von unten. Fig. 19. Gyrostigma rhinoccroiUis. Eine Seite der gewundenen Arkaden. Fig. 13 und 14 sind vom Herrn Baron S chl ereth nach dem lebenden Thiere naturgetreu dargestellt. Ol^a 0 E Brauer: Oestrideii.rig.l-180)bboldia; 19 Gyrosti|marhm. ScUftoÜi etAilTOrdel. liHLAnsl.T.Ih.BaTmwartii"VVieii. Denkschriften d. kais.Akad. d. Wiss malh -natunv. Classe, Bd.LXIV': 283 ÜBER DEN EINFLUSS DER ELASTIGITAT AUF DIE SCHWANKUNGEN DER POLHÖHE VON Dr. CARL HILLKBRAND, ASSISTICXT li\:R K. K. STEHNWARTK I\ \V1K\. (VORGELEGT IN nER SITZUNG VOM ö. NOVEMHER ISDO.) Die Ergebnisse der Beobachtungen, welche über die Änderung der Polhöhen angestellt wurden, zeigen jetzt schon, dass die Annahme eines vollkommen unveränderlichen Erdkörpers zur Erklärung derselben unzureichend ist. Welche von den thatsächlichen Abweichungen von der vorausgesetzten vollkommenen Starrheit bei der erwähnten Erscheinung massgebend sind, ist eine Frage, deren Beantwortung erst bei einem grösseren Beobachtungsmaterial und nach der theoretischen Feststellung über die Art der Einfluss- nahme jeder dieser Eventualitäten möglich sein wird. Als Beitrag zu dieser Frage soll im Folgenden untersucht werden, in welcher Weise die Rotations- bewegung der Erde durch die Elasticität derselben beeinflusst wird, wobei es sich zeigen wird, dass letztere thatsächlich keine Rolle spielen kann, da dieselbe nur Perioden in der Polbewegung hervorbringt, welche Bruchtheile eines Jahres sind, entgegen dem Ergebnisse der Beobachtungen. Die Gleichungen, welche die Rotationsbewegung eines veränderlichen materiellen Systems defmiren, sind bekanntlich a f ii 1 Dabei bedeuten /. g. li die Momente der Bewegungsgrössen, zerlegt nach den Axen irgend eines im Räume beweglichen Coordinatensystems, das momentan als fest betrachtet wird, das heisst, die Projec- tionen der Momente der absoluten Bewegungsgrössen auf die Axen des beweglichen Systems; p, q, r sind die Rotationsgeschwindigkeiten dieses Systems um seine eigenen, momentan als fest gedachten Axen und L, M, N die Drehungsmomente der äusseren Kräfte, in derselben Weise auf das Coordinatensystem bezogen. 36' 284 Carl Hillcbraud, Bezeichnet man mit_/'. ,;•, /; die Momente der relati\-en Bewegungsgrössen, so ist f^f,+Ap^Fq^Er g ■=. o\ — ^7' -;- Bq — Dr h — //, — Ep — Dii+Cr, wo A, B, C die Trägheitsmomente, D, E, F die Deviationsmomente bezüglich der Coordinationnaxen sind. Diese letzteren Relationen lassen aber eine allgemeinere Auffassung zu. Sie besagen nämlich nichts anderes, als dass das Moment der absoluten Bevvegungsgrösse bezüglich irgend einer Richtung gleich ist dem Momente der relativen Bevvegungsgrösse, vermehrt um das Moment jener Bevvegungsgrösse, die aus den Geschwindigkeiten der coincidirenden Systempunkte entsteht, bezogen auf dieselbe Richtung. Da es nun nicht nothvvendig ist, dass diese Richtung mit einer der beweglichen Coordinatenaxcn zusammenfällt, so können sich die in den Ausdrücken für/ g, h auftretenden Grössen /|,,i;',,'^i' /'• Q^ '' ''^'•'^"'^ auf ein anderes bewegliches Coordinatensystem beziehen, und man kann überhaupt f = f^+Ap,—Fq^-~Er, g-g^-~Fp,+Bq,^Dr, h ~ Ii^-^Ep,—Dq+Cr^ setzen, wo /',, q^, r, die Rotationen eines zweiten beweglichen Coordinatensystems, aber zerlegt nach den momentan als fest betrachteten Axen des ersten bedeuten,/,, ,§',, A, aber die Momente der relativen Bewe- gungsgrössen bezüglich des zweiten Systems sind aber der Richtimg nach ebenso zerlegt, jpi,, q,, r, stellen also eine für alle Punkte des materiellen Systems gemeinsame Rotationsbewegung vor, während /,, g^, //, von den noch übrig bleibenden relativen Verschiebungen abhängen. Was nun die Wahl der Coordinatensysteme anbelangt, so läge es wohl nahe, für das erste System, d. h. dasjenige, welches die Zerlegung der Richtung nach bestimmen soll, die Hauptträgheitsaxen zu wählen, wodurch die Gleichungen eine besonders einfache Gestalt annehmen. Dieses System hat aber den Nachtheil, dass die Bewegung desselben im veränderlichen Massensystem nicht von der Ordnung der relativen Verschiebungen zu sein braucht; denn wenn letztere auch kleine Grössen erster Ordnung und mit ihnen die Änderungen der Grösse der Hauptträgheitsmomente \on derselben Ordnung sind, so können doch die Änderungen der Lage der Hauptträgheitsaxen 0"^'' Ordnung werden, wenn die Differenz derselben von der Ordnung der Verschiebungen ist. Es soll daher ein Coordinatensystem gewählt werden, das mit dem nicht deformirten Erdkörper fest verbunden ist. Die Bewegung desselben im Räume ist daher jene des veränderlichen Systems, wenn in jedem Momente die Verschiebungen mit verkehrtem Vorzeichen an die thatsächlich stattfindenden Lagen der Massentheilchen angebracht werden, und nicht zu verwechseln mit der Bewegung des starren Massensystems. Die Zerlegung der Deformationen in eine allen Massenelementen gemeinsame Rotationsbewegung und den relativen Verschiebungen soll so geschehen, 'dass die aus den letzteren resultirenden Momente der relativen Bewegungsgrössen verschwinden, die Rotation daher die mittlere Rotationsbewegung des ver- änderlichen Systems vorstellt. Sind x,y, z die Coordinaten eines Massenelementes des nicht deformirten Erdki'irpers, bezogen auf ein mit diesem fest verbundenes Coordinatensystem, a, ß, •( die entsprechenden Componenten der Verschiebung, die als gegebene F'unctionen der Zeit imd der Coordinaten vorausgesetzt werden, so sind letztere dem- gemäss so zu zerlegen, dass, wenn 7.= 7.,+'/, p ~ (i, +,\ T = T, + Ts Einflnss der Elasticifiit auf die Schwankungen der Polhöhe. 285 gesetzt wird, die a,, ßp 7, der gemeinsamen mittleren Rotationsbewegung angehören, die a^, ß^, 7^ die Momente der Bewegungsgrössen zu Null machen. Da diese letztere Bedingung sich auf die ersten Differentialquotienten der Verschiebungen nach der Zeit bezieht, die absolute Lage dieses so definirten zweiten beweglichen Coordinatensystems willkürlich ist und daher auch mit dem ersten zusammenfallend gedacht werden kann, so können die entsprechenden Bedingungsgleichungen unmittelbar in diesem aufgestellt werden. Bedeuten ä,, -j, t.^ die mittleren Rotationsgeschwindigkeiten um die Axen dieses Systems, so sind die daraus sich ergebenden Geschwindigkeiten der coincidirenden Systempunkte eben die Ableitungen der erstgenannten Componenten der Deformationen nach der Zeit, d. h.: dr>.^ IT d^ dt dt - --sy+s^ '"!*■ Die Grössen -,, -.^, -., müssen nun so beschaffen sein, dass / m |0v + ?.)^^-(.^-T.)^|=O V , d-[i = 0 (). Die Deformationen sollen als kleine Grössen vorausgesetzt werden, von denen nur erste Potenzen zu berücksichtigen sind. Sie sind — wie es in der Natur der hier behandelten Veränderlichkeit der Erde liegt — periodische Functionen der Zeit, und da Perioden, deren Dauer eine kleine Grösse erster Ordnung ist, offenbar nicht in Betracht kommen können, so werden auch die Ableitungen erster Ordnung sein. Es ist also ^ '" V' dl " di^- 0 /-> \ dt dt / y ,n (. > .1. 1 x-^ — y dt dt / Nim ist abei- df d% dt ^■O •^■i~ dt -dt ^'•'~ '■■• ^Ts -d-( _ — _— + .., .1-.,;, wodurcli die Bcdingungsgleichungen übergehen in 286 Carl HiUchrand, V / da. d'i\ V / 2 ! V V 2_ "' [~ -ft —^ jf ) - '2 2- '" ^^ + -^ '' ^ '•■* L. ^"^~ + "' 2_ "' ''^' =' " / »H.v ' — _r -I— J:3^«/(.r''+j''',» +-| iiizx + t:^} viyz—0. Ist nun das Coordinatensystem so gewählt, dass seine Axen mit den Hauptträgheitsaxen des nicht deformirten Erdkörpers zusammenfallen, und bezeichnet man die diesbezüglichen Hauptträgheitsmomente mit ^„, ß„, C,,, so ergeben die Gleichungen 1 V [da. d'( ''■^ = B,L'''['dt~''dt ir,, :rj, iij sind also von der Ordnung der Verschiebungen. Diese Grössen stellen die aus den Deformationen sich ergebende mittlere Rotationsbewegung bezüglich der Axen des ersten Coordinatensystems dar. Bezeichnet man mit (o,, (o^, 103 die mittleren Rotationen um die momentan als fest gedachten Axen dieses Systems, so ist jetzt f ^^ v4co, — Fm.^ — Ein., g ^ -i-w, + lio)^ — Dm.. h ^ — £(0| — /Aog -h C(o.,. Da aber mit p. q. r die Rotationsgeschwindigkeiten des ersten Systems bezüglich der eigenen momentan festen Axen bezeichnet wurden, so ist offenbar Die Differentialgleichungen für die mittlere Rotationsbewegung sind daher — - (^<0| - Fm.^ — Eoi.,) + (o),^ — z^) ( — El», — Dcoj + C(-j.,) — (cü., — z.,)(— F(ü| +Bi<>.^ — Dm.,) = L — (—Fm, + Boi.^— Di>i.,) + (m^—z.,) (Am, - Fio.^—Em^) — (lo, — ;:,) (—Em, — Dok + Cm.,) — .17 d j- (— £w,— Z)(.j2 + Cw.,) + (w,— -,) (—Fm, +ß(ü.^— 7)w.,)— (o).^ — x^) (Am,—Fm.^ ~Kou) = A'. Da Glieder zweiter Ordnung in den Deformationen vernachlässigt wurden, so lassen die Gleichungen sofort eine Vereinfachung zu. Es folgt nämlich aus dem Umstände, dass das Coordinatensystem von den Hauptträgheitsaxen des nicht deformirten Erdkörpers gebildet wird, dass die Deviationsmomente von der Ordnung der Deformationen sind, und da von diesen nur erste Potenzen berücksichtigt wurden, so hat man düi, ^d(o, \dA _ ^ +(C-B)ok + 7:..b]-Em, M.,—Di<>l - L+ 'li^ +z^Cm.,^Do>'! iU " " 1 dt b'^-F'^-^'>^^^-Fm^-^m\-^'^-(C-A^m^.,a\-,Em^ + Dm,m^^M^^^^ C~ +w.-{(^— /''«"i+TÜwJ = N + ^(EM,+Dia^)—T.^AM,+7:,BM^ + (A—B)M,M,-irF[M\~'M^^. Einfhiss der Elasticitül auf die SchiViiukmi^^cii der Pol/iölie. '287 Es ist zu bemerken, dass, sobald es sich um elastische Deformationen handelt, unter allen Umständen diese nicht mehr ganz strenge Form der Gleichungen zu Grunde gelegt werden muss. Die ganze Theorie der Elasticität fester Körper, bei denen keine der Dimensionen unendlich klein ist, hasirt auf der Voraus- setzung, dass Grössen zweiter Ordnung in den Deformationen vernachlässigt werden können, so dass con- sequenterweise nur von dem obigen Gleichungssystem ausgegangen werden kann und die verschiedenen Annäherungen nur durch die Annahmen über die Ordnung der störenden Kräfte und die Beschaffenheit der Grössen to,, (o^, Wj bedingt werden. Was die letzteren anbelangt, so ist dabei der Umstand massgebend, dass die Abweichung der augen- blicklichen mittleren Rotationsaxe von der dritten Hauptträgheitsaxe erfahrungsgemäss äusserst klein ist. Nimmt man nun als erste Annäherung an, dass Producte von w, oder tOj in Grössen von der Ordnung der Deformationen vernachlässigt werden können, und bedenkt, dass die veränderlichen Theile der Trägheits- momente auch von dieser Ordnung sind, so nehmen die Gleichungen die Form an: dt = N. Aus der dritten Gleichung geht hervor, dass Cw^ bis auf Grössen \on der Ordnung der störenden Kräfte constant ist. Die veränderlichen Theile von 0)3 sind daher von dieser, theils von der Ordnung der Deformationen. Macht man die weitere Voraussetzung, dass auch Producte der störenden Kräfte in die Deformationen und die Grössen (», und co^ vernachlässigt werden können und dass auch A — B \'on der Ordnung der Deformationen ist, so hat man dco, A — C \ f j. dE , \ do>, A—C 1 /',, dD (I) M dt A ' A\ dt wenn mit 11 der constante Theil von w., bezeichnet wird. M-¥n— —-,uC+n^E\ = M Diese Gleichungen haben dieselbe F"ürm, wie die analogen für ein starres .System. Die hitegrale sind nach der Darstellungsweise Gylden's (»Kecherches sur la rotation de la Terre.»:\ctes de la Socictc royale des Sciences d'Upsal 1871) rt rt (0, = a cos nvt — b sin /;v/-i- L, cos ivi{i—t)dt — M^ sin in{t—t)dt (i ci tOg = a sin nvt + h coshv/+ L^ sin mv(/ — t)dt+ M^ cos u'i{t — t)dt. (2) Dabei bedeuten a und Z) zwei willkürliche Constante, -;;=-—-, ; l unter dem Integrationszeichen bedeutet, dass dieses / nicht als Integrationsvariable zu betrachten, sondern dass erst nach durchgeführter Integration i=t zu setzen ist. Die von a, x und b abhängigen Glieder gehören der ungestörten Bewegung des unveränderlichen Systems an. Was die übrigen Theile anbelangt, so erkennt man leicht, dass, wenn in L^ und M, periodische Glieder vorkommen, die Durchführung der Quadratur keine neuen periodischen Glieder hervorbringen kann; d. h. also, dass bei dem vorliegenden Grad der Annäherung in der Bewegung des Rotationspoles ausser der Euler'schen Periode nur solche auftreten können, welche die störenden Kräfte oder die Deformationen selbst besitzen. 288 Carl Hi lieb raiid , Die \i^n der Deformatiim des Erdkörpers abhängigen Theile von w, und cj.^ sind dalier W| := 1^ (37 —-..^iiC+ii''D] cus »v(/'' — /)i/l—j -^{11 - — z,//r+H''£j sin ivj{i^ l)Jl -^ (;/- , — nj»C+H-Z>)sin m{t^l)dl-'- \ ^ ' "V "~i"' '+"'''-^-) ^0=^ irHf'-l)ilt. .4, (.', £, ZA ~| und -| sind also jetzt so als l'unctinnen der Zeit zu bestimmen, wie es die in P'olge der Elasticität der Erde eintretenden Verschiebungen bedingen. Es ist daher die nächste Aufgabe, Ausdrücke für letztere zu entwickeln. Die Bewegungsgleichungen der Elasticität lassen sich nur in dem Fall integriren, als die äusseren Kräfte \on der Zeit unabhängig sind; die Bewegungen finden dann so statt, wie wenn diese äusseren Kräfte nicht vorhanden wären, nur geschehen diese Bewegungen nicht um die ursprünglichen Ruhelagen, sondern um die durch jene Kräfte bedingten Gleichgewichtslagen. Für die vorliegende Frage sind daher derartige Kräfte belanglos und es kann hier insbesondere von der Wirkung der Centrifugalkraft abgesehen werden. Die Einwirkung äusserer, von der Zeit abhängiger Kräfte kann nur in jener Annäherung untersucht werden, welche voraussetzt, dass das Massensystem in jedem Momente die durch dieselben bedingte Gleichgewichtslage annimmt. Es werden daher ganz allgemein zwei verschiedene Arten von Deformationen zu behandeln sein: die- jenigen, welche ohne dem Einfluss continuirlich wirkender äussere Kräfte durch das Schwingen der ein- zelnen Theile um ihre Gleichgewichtslagen entstehen, und diejenigen, welche die störenden Kräfte ver- ursachen, also die eigentlichen elastischen Gezeiten. Was die ersteren anbelangt, so ist es allerdings kaum wahrscheinlich, dass solche in dem Erdkörper vorhanden sind, nichtsdestoweniger soll der Vollständigkeit halber auch der Einfluss dieser Verschiebungen untersucht werden. Es soll bei der Ermittlung der elastischen Deformationen die weitere vereinfachende Voraussetzung gemacht werden, dass die Erde eine homogene, isotrope Kugel ist. Die von äusseren Kräften unabhängigen Schwingungen einer elastischen Kugel sind bereits mehrfach eingehend behandelt worden. Naturgemäss wurden dabei sphärische Coordinaten angewendet, wodurch die Oberflächenbedingungen in sehr einfacher Weise dargestellt werden können. Es sollen nun im Folgenden — wie es das vorliegende Problem verlangt — diese Schwingungen im rechtwinkeligen System dargestellt werden. Bezeichnen also jetzt a. ß, 7 die rechtwinkeligen Componenten dieser Art der elastischen Schwingung Soi 8ß 8y , S''' S''' 8« und setzt man die Volumänderung r- -|- „— -i- — rr a, bedeutet lerner v^ die Operation .— „ + ^ ., + „—s, so ö.r oy tiz ox' oy' tiz' sind die Bewegungsgleichungcn eines elastischen Körpers ohne Einwirkung äusserer Kräfte: dabei sind ). und [j. Constante, welche von der Dichte und den Elasticitätsverhältnissen des betreffenden Körpers abhängen, so zwar, dass, wenn 0 die Dichte, E den Elasticitätsmodul und E' den Ouercontractions- coefticienten vorstellt. Einßnss Jcr Elasticität auf die ScIiWLinknngcn der Polhöhe. 289 E 1 S 2(\+E')(\—2E') -f und [j. = E 3 2(l+£') ist. Dieses Gleichungssystem lässt sich auch in der F'orm schreiben: o /8a 3ß\ 8 /8y ca' "by \8I- + 1J. d'^ de ~ (X 8a + |J. d'-l de ~ (>.- + !A 8.r Voy 8.r CS yv 8.V v8.r 8c /"" 8_>/ \,8z 8_)//. aus welcher sich sofort ergibt, wenn die erste nach .r, die zweite nach y, die dritte nach z differentiirt wird und die Gleichungen addirt werden: Setzt man so lauten die Gleichungen d^ le (k-\-r + 8j / ^ dx iy (6) (7) Aus dem letzten Gleichungssystem ersieht man, dass 3(, iy, ß, was die beiden Parameter X + ;j. und [I. anbelangt, nur von [x abhängen, während nach Gleichung (4) a nur von (ä + ;j.) abhängt; da aber in den Bewegimgsgleichungen (5) die von a abhängigen Glieder nur (K-i-\i), die von 3(, 53, G abhängigen Glieder nur [a zum Factor haben, so müssen auch a, ß, 7 je aus zwei Theilen bestehen, von denen die D cnkschriflen der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 37 290 Carl Hillcbrand, einen nur von t+[a, die anderen nur von p, abhängen. Setzt man in diesem Sinne a = y.' + o.", ß=zß' + ß", so ist demgemäss ^^a" ^Z" /SS m 8.".. ^«ß" Ji« /85( 8,r. d'^i' df im 8S 8v, (9) Da a'....X" jedenfalls periodisclie Functionen der Zeit sein werden, so kann man dieselben als ein Aggregat von Sinus und Cosinus von Vielfachen der Zeit voraussetzen und dafür stellvertretend setzen a' = n^ sin Pyt a" z= n^ sin p^t ß' = v^ sin/7|/ ß" = v^ sin p^i '(' 1= n>^ sin p^t 7" = w^s'mp^t und dementsprechend '7 ■= s Sin Pyt 3( ;^ A sin/7,/ 33 = 5sin;7,t K ^ Csin/;2t wo /7, und p^ Constante bedeuten, deren Werthe von den Oberflächenbedingungen abhängen; «,, v, . . .tv^, s, A, B, C sind Functionen der Coordinaten, und zwar ist 8/r iv, 8w, 8.r 8ji' 83 ' 83 _ 8^2 i,_^3._H ,,_87<^ 8t)^ dz 8jv ' '8.V 8c ' 8ji/ Bat ' (X + |x)V*(5)+;7?5 = 0, Aus (4) folgt dann ist nach (8) M, = X+[j, 35 X+|j. 8.S- X+[j, 8s ^' ~ ~ '^ ■ ^ • "'' " ~ '^ ■ 8^ Die Gleichungen (9) ergeben pI _^_8c ^^ _?^_ü pI _ M _ ^ H "'^ ~ 8z 2y ' [j. ''^ ~ Bat 8;»; ' (x '^^ ~ 8jK 8;.; ' Einfliiss der Elast icität auf die Schwanhmgen der Polhöhe. 291 Es lässt sich nun leicht zeigen, dass »j, v^, w^, A, B, C denselben Gleichungen genügen müssen. Zunächst sieht man aus dem unmittelbar Vorhergehenden, dass 3«/„ 8i;, 8w, — - + ^ H =^ 0 Bat iy 3c 3y4 3Z.' SC ö.t 3_)' dz pI _ S-^ 3C_ 3/3^2 3»J^, 3 /'S 2(2 ^Vt\_ _g,^. , , 9 f^n^ , 81;, [j,"^~3s 3j)'" ~ 32 '. 3;ir 3c/ Bj- \ 8_j' 3.r j ^ '^"^^'^ 3.r ', 3a- "^ 3j' ' 3c Es ist also [j. (i, [j. Auf gleiche Weise folgt aus dem Gleichungssystem (6) : pIa = -v^(A), ^B= -^'(B), ^^ C = -v'(C). (1 ^ ' ' [X, [1. Eine Gleichung von der Form ■^{f)+h'f— 0 wird aber befriedigt durch jede Function w„^,„ in wel- chem Product w„ eine räumliche Kugelfunction n^"" Ordnung bedeutet, g,, eine blosse Function von 7'^ V ,r*+_i'^-f-c* ist, welche der Gleichung 6r^ r ör genügt. Setzt man damit rh =: 6, so hat man eine Gleichung, welche die in Heine's »Handbuch der Kugelfunctionen-' mit7„+_L(e) bezeichnete Func- tion zum Integral hat. Es wird daher und X+iJL 3 , , Ä+|j, 3 , , X + jx 3 ". = - 7^^ 87 ('•^-^")' "' = ~ TT 8^ ^'""^"^' '"' " — pT s^ ^"'"'^"^' wenn der Kürze halber mit ^„ die Function mit dem Argumente ,_ ! — . r bezeichnet wird. Die Grössen 11^, v.^. w^ werden ähnliche Producte sein, nur müssen sie noch die Bedingung 3.r 3j)' 3c erfüllen. Sind daher s,., ■()„, C„ räumliche Kugelfunctionen //'" Ordnung, und bezeichnet g,, die Function g,^Jb^r\ so können il^, v^, w.^ nicht ohne weiteres mit i,.,g'„ u. s. w. identiflcirt werden. Integrale, welche dieser Bedingung genügen, sind hingegen : 37* 292 Carl Hillcbrand, '!'2 - C,,^«- /'^ 8^ O Jl Jj ox oy cz n ji ji (10) Es folgt das aus dem Umstände, dass jeder DitTerentialquotient einer Function 5,,,^,' eine Function derselben Art ist; denn es ist dx J^/'M!f_^2„+.l('J^n^.^. 2m +1 8.V 8.v'r2»+Vi"^'^"8.r - ^A'/c.'^ _i:- . ^li'U ''"'^' . ^' . IL! ÖA-V*""^ 2"«+ 1 8;-/ 2h+1 8r 8;irV»'2«+i Nun bestehen aber die Relationen ^-■„_,(e)-^„(6) = ~ r«+i(ö) Ö 8 eine Function von der Art kng\, ist. Für die Grössen A, B, C erhält man daraus .4 = - (Y,„.if,;) - " (:„,.',f) B:=.l^ (:„g,',) - ^ (-^„^^,0 ov ox (13) Einfluss der Elasticifäf auf die Schwankungen der Polhöhe. 293 Da nun die A, B, C und ii,^, i:^, w^ denselben Gleichungen genügen, so bilden die Systeme (10) und (13) zwei Lösungssysteme der Gleichungen für »g, i\, ir.^, und zwar enthalten dieselben sämmtliche aus denselben weiter hervorgehende Lösungen, denn wenn man die obigen Werthe für A, B. C in pI _ 5jS _ ^ -i. "* - 3r dy u. s. w. substituirt, so erhält man wieder die Ausdrücke in (10). Die Grössen a, ß, ■( unterliegen noch gewissen Oberflächenbedingungen. Im vorliegenden Falle kann man die Annahme einer freien Oberfläche machen. Die Verschiebungen 7.. ß, ■( müssen daher so beschaffen sein, dass die ihnen entsprechenden Druckkräfte für die Oberfläche verschwieden. Die Componenten der- selben nach den Coordinatenaxen sind P. X— |x / 9 8 8 ', 8 ^ ^ ^ A — I / 8 8a.- 8 X — |j. Pc = V- ,8 8 8 ■-> 8 , , , 8£ Bezeichnet man mit a den Radius der als kugelförmig angenommenen Erde, so müssen die Grössen Pv, P,., Pz für r := a identisch verschwinden. Es ist 'y.^in^ s\n p^t+tt^sm p^t u. s. w., daher werden die Druckcomponenten dieselbe Form haben, und da p^ und p^ willkürliche Constante sind, so müssen die von den ?/,, i\, n\ und die von den 7/j, v^, iv.^ abhängigen Theile für sich verschwinden. Was nun die ersteren anbelangt, so sieht man zunächst, dass, wenn die Verschiebungen Differential- quotienten Einer Function nach x,y, z sind, 8 / X / 8 8 8 ■, öx OX 8i ist, daher der Factor von siny,/ in P,. X — u. / 8 8 8 C,r.s + 2 .V - +y^ +-»-'"• jj. V OX 6y dz (in ist. A+|J. 8 8ft)» 8.V ■ /', ^-2H+a 8 X + ü. r2;/ + 1 ) ('2h + 3) 8* ;->--«+' / ■-~' ,i/f 1 Ist /'„ irgend eine homogene Function ;/"''" Gi'ades und R eine nur von r abhängige Function, so ist ^-^^-^■cr+^d^^^"^ Ir — +nR p„. (15) Daraus ergibt sich mit Benützung von (11) für den Factor \-on sin/',/: X+'i. X 8p„_i -.. '•-^+(»-l)^-„_, 8a)„ 8,r X-2i. [j. 1 ,.S-^«+> + 2» + 3 8.V / X— U, H+1 \ + (. - a +2H + 3J^°''+' f.2,.+3 a 2h + 1 8^ \r'^^^ 8to„ Dieser Ausdruck soll für r=z(( verschwinden. „ — geht dann in eine harmonische Flächenfunction OX (u — 1)'^"' Ordnung, ;•-"+•' -— ( ., , . ) in eine harmonische Mächenfunction (h + 1)''-''' Ordnung über. F'ür das identische Verschwinden ist es daher nothwendig, dass dei- Praetor jeder dieser Functionen füi' sich Null 294 Carl Hillcbvaud, wird o'"~' und ^•" + ' sind aber Functionen des Argumentes — ' a, wo ;', eine noch unbestimmte Con- stante bedeutet. Diese Grösse erscheint somit überbestimmt, woraus folgt, dass diese Art der Schwingung für sich allein nicht möglich ist. Was die von p^ abhängigen Theile der Druckcomponenten anbelangt, so soll von den zwei Lösungs- systemen dO) und (13) zunächst das erstere zu Grunde gelegt werden. Setzt man üx cv dz 2ii+3 A'„+i, wo also i7„..i und K„+\ Kugelfunctionen von der Ordnung ihrer Indices sind, so ist mit Benützung von (12) r\ 1 S i'i — ■f[ 1 b t- 1 8.r /' 8 8 8 \ + 2 A- - + r - +-.-- V tix öv d.; ,' .^ ■ (//„_i^„_i)- 1 (2»+l)(2;/ + 3) 8 a- (ü:„ + i^„'-,-,) Die .Ausführung der rechten Seite ergibt hei mehrfacher .Anwendung der Relationen (II), (12), (15) und der Differentialgleichung der Function ,s^„ einen .Ausdruck von der Form .0^» p, = i„{r ^^" +in-V)g,', +R 61 8.r /?,7--'«+i 8 /H, II- \ 8.vVr-"-' i?i, /?.^, /?., und 7?,, sind Functionen von r, und zwar i.st ^' ~(2«— 1)(2«+1) •i« [4^-,;-(4;/-n,i,'„'-.|+ ;-^(7/--2)i;„-., / 2 ^^ = (2;^=1)«"--^'^"-^-"^'^^''- Eiiijhiss der KUisticitäl auf die Silnvaiikungeii der PoUiöhe. 1 295 A'a = ;7 2» +3 1 ^*~r2 2h+:S n — « + 1 i » + 1 /7j. soll nun für r:=a identisch verschwinden. Das kann wieder nur dadurch geschehen, dass die durch diese Substitution auftretenden harmonischen Flächenfunctionen derselben Ordnung für sich ver- schwinden. Es muss daher ."^gn 8 (Hi,-\\ iKu 0 ' ö.v A-^r-''+s „1 ^^„') := 0 werden für r 8.r \r2»+V Die Oberflächenbedingungen involviren also wieder eine Überbestimmung für j\. Denselben kann nur dadurch genügt werden, dass die Functionen i/„_i und Z„+i selbst für r=a verschwinden. J/„_i und K„+i sind also Functionen, welche sammt ihren ersten Ableitungen endlich und stetig sind, der Glei- chung yy=0 genügen und auf der Oberfläche der Kugel r = ü verschwinden. Sie müssen daher über- haupt innerhalb der Kugel verschwinden. Es muss also Ä',,^.] =: 0 und //„_i ^0 nach (16) daher auch sein. Die Functionen ?„, tj,,, C« sind daher so zu bestimmen, dass und 8i( S;^« 9C« _ ,^ 8.f '^ ^y Zz ~ x-^^ ^-^' z — 8c Die erste Bedingung wird erfüllt, wenn man ;„ —yZ—zY, ■/!„ z= zX—xZ, ;„ = xY—yX setzt, wo A', Y, Z Functionen von x, y, z sind. Dann ist Z^ -b-f^ Kn_ (^_y_^Z\ ß_Z_ZX\ i^j:_ZY Zx -by "bz ~ ^\-dz 8_y/ -^W Zz ) \dy bx und dieser Ausdruck verschwindet identisch für "hy Es wird also ^"=-^8T-^8^ u. s. w. sein. Nun kann man sich leicht überzeugen, dass, wenn /„ eine räumliche Kugelfunction ist, Ausdrücke von der Form "hy ^ -hx u. s. vv. wieder räumliche Kugelfunctionen — offenbar derselben Ordnung — sind. Substituirt man also für / die Function x«, so werden i„, tj,,, ',„ wieder als räumliche Kugelfunctionen erhalten, und man hat somit das Lösungssystem 8_j' ^^^gn\^t^ >[Jl!L^,hl) (17) IV., Zy iWi Ciirl H i l leb lü ml , IJann aber kann dei- Obcrllächenbcdingung genügt werden, die sich daraiil rcducirt, p.^ so zu bestim- men, dass r^+l"-lj/,( = U ist Es ist weiter 7-li bemerken, dass die Ohertlachenbedingimg bei Zugrundelegung des zweiten Lüsungs- systems zu denselben Feirmen führt: denn setzt man "2 =- A v^ — B, w^ ■= C, wo unter A. B. C die in (IS) gegebenen Grössen verstanden sind, so ist _ .,/SIh 9-'j„', 1 dg,', 8,/ ö.r / r er Daraus ergibt sich für die zur .v-Axe parallele Druckcomponente (,|i +(„_,),;) fe.^^.M _,/,„.,> 'fe.' />;,; dy / \ r or [j, ' Dabei bedeutet S4„ 8|„ 87],, 8yj„ 8C„ 8C,j r-ll+'i 8 /■ ß„ (■27/+1)(2h + 3)8a.- V2«+V' BjV 8j 8r 8.r "oy Man sieht, dass in dieser Allgemeinheit die Obertlächenbedingung wieder nicht befriedigt werden kann, sondern eine specielle Wahl der Functionen |,„ tj,„ C„ verlangt. Setzt man ox öy dz oder f„ =: xF, Tj„ rr _)'7-: C» = 3-?'^, SO bleibt in beiden Fällen in den Druckcomponenten nur Ein Glied übrig, dessen Verschwinden eine erfüllbare Bedindungsgleichung für p^ involvirt. Beide Systeme geben aber den Grössen ti^, u^, w.^ die in (17) angegebene Form. Aus diesem Lösungssystem lässt sich aber sofort ein zweites herleiten, wenn man bedenkt, dass die aus irgend einem Werthsystem 11^, r.^ iv.^ sich ergebenden A, B, C wieder ein Werthsystem für die ersteren Grössen bilden. Es ist aber ^ _ 8t^ _ Sn^j _ 8^ 82 8_y ir r \ 8.r 8.:; / r V iy dx J\ +Ä''i 8A-8.; dy^ Zx -^ dxdy 8r V 8.r " ' '*' öx Mit Benützung von (11) folgt daraus, dass A = {„-^-l)g,L. 8-/,, » a.1,. {2n+l) (211 + 3) [j. Eiii/Jiiss der Elasticilät iiiif ilic Scliivüiikiingeii der Pol/iühc. 29/ Dieser Ausdruck bildet einen zweiten Wertti für ii^. Sind daher ■/_„ und 'f„ zwei räumliche Kugelfunctionen ;/. Ordnung, so ist -.2 ".=^^(y%-^&) + '"+')^-^-.S"-.... ■ Zo. ■ ..-'^ --■^--"" d II )- 1 '■" 'fii t;, - A [- ^. — ^ gj- j + ' " + 1 J^«-i gy - (2«+l)(2»+3) IT ■^"+ ' '^ 8). '..r^'; '^-■^"V 8j/ ^8.r ./^ ^ ^"^"-' 8c (2»+l)(2« + 3) ;.. '^"+' 8c Ir^"^' Das ist das Lösungssystem, das Professor H. Lamb seinen Untersuchimgen über die Schwingung einer elastischen Kugel zu Grunde legt (-On the Vibrations of an Elastic Sphere-«. Proceedings of the London Mathematical Society vol. XIII pp. 189 — 212) und das er auf einem von diesem verschiedenen Wege gefunden hat (v. »On the Oscillations of a Viscous Spheroid« ibid. vol. XIII. p. 51 — 66). Die Frage, um die es sich hier nun dreht, ist die, ob solche Schwingungsperioden möglich sind, welche auf die Polbewegung einen merklichen EinOiiss haben können. Von den hier auftretenden unendlich vielen Arten elastischer Verschiebungen können aber — wenn man die Voraussetzung der Kugelgestalt der Erde beibehält — nur eine ganz bestimmte Gattung Einfluss auf die Polbewegung haben. In den Ausdrücken für to/ und too sind die die Grössen D, E, ~^ und z^ aus den gegebenen Verschie- bungen zu bestimmen: .4 und C können als constant betrachtet werden, weil sie mit Grössen erster Ord- nung multiplicirt erscheinen. Ist dm das den Coordinaten x, y, c entsprechende Massenelement der Erde, so ist D = j(z[-i+y'[)dm, E = j(x-(+zy:)dii! 1 lY d'( d^\ 1 |7 dy. d'(\ , wobei die Integration über die ganze Kugel auszudehnen ist. Bei einer solchen Integration verschwinden aber Producte von Kugelfunctionen verschiedener Ordnung identisch. Da die Grössen x,y, z selbst Kugelfunctionen erster Ordnung sind, so sieht man, dass in den i;)ben gefundenen .Ausdrücken für //,, u^ u. s. w. für w,, und 'f„ nur Kugelfunctionen zweiter, für ■/_„ nur Kugelfunctionen erster Ordnung zu substituiren sind. Bemerkt man noch, dass jedes über die Kugel aus- gedehnte Integral ^x'y"'z"dxdydz verschwindet, wenn einer der E.xponenten ungerade ist, so ergibt sich, dass nur die Eunctionen CO := K„yz+K^zx fj =r K^yz + KyZX Zi ~ Kv'^ + K^y — wo die K willkürliche Constante bedeuten — von Null verschiedene Resultate geben. Daraus ergibt sich, wenn die auftretenden constanten Factoren in die willkürlichen Constanten ein- bezogen werden: c. = K^g^z sin p^t+iK^^Kr,)g^z sin i\t ß = Kog\^ s\r\p,t + 'K^+K^)g,z &mp.J '[ = iK^x + K^,y)g^ sin p^i-([K^ + K.Jx + [K^-KJy) sin p^t Dcnkbchriftcn der mathem.-natunv. CI. LXIV. Bd, 38 298 Carl Hitlcbraiid, und daraus D = ~ lg',rV/r(A'o sm p^t + K^ sin p^t) 8:r8 8:t8 ;;, f;- . „ jr, = — — • -|- j^,»v^r.Ä, cos/?,/ \vu 5 die Dichte bedeutet. Dann ist — die Erde immer als Kugel vorausgesetzt — : w; = ^ ■ -|- J^,r*^r|-7(r, sin;',/ + A'3 smp.J—IC^ coap^f n ,, n ,^ / — A,, cos ;'./ K, cos pJt , n 8:r5 | '',,(,. . ,, . ,, jg = -V • -^- ) ^1 ' c/;- A„ ümp^t + K^ smp^/-—\ cos p^t 0 n P t M , ) - K^ cos p^ t — — A^ cos p^t) , I Pi ' Die Werthe für /?, und /^^ ergeben sich aus den Oberflächenbedingungen. Diese verlangen — wie in der erstcitirten Abhandlung H. Lamb's gezeigt wird — dass die von der Function )(„ abhängigen Theile der Druckcomponenten an der Oberfläche verschwinden und ebenso die von io„ und tp,, abhängigen. Die daraus folgenden Werte lassen aber erkennen, dass elastische Verschiebungen dieser Art keinen Einfluss auf die Polbewegung haben können, da dieselben von äusserst kurzer Periode sind. Setzt man so muss 6, der transcendenten Gleichung »''■\/7=<'.. «e, - "^ 3—6^ genügen, deren kleinste Lösung 6, = ;:. 1 -8346. . . .ist. Es war 1 8 2(H-£') gesetzt worden. Setzt man £=6-10", was ungefähr dem Elasticitätsmodul für Flintglas gleichkuiiimt und für E' denWerth 0-25, der demselben Körper beiläufig entsprechen würde, die mittlere Dichte 8 =r)-r>6 und a = H-37. 10" (sämmtliche Werthe im sogenannten CG5-System genommen), so erhält man für p^ den Werth 0 • 0005983 . 71. Diese Grösse stellt, wie aus der Betrachtung der Dimensionen der obigen Werthe hervorgeht, eine Winkelgeschwindigkeit per Secunde, ausgedrückt in Theilen des Radius vor. Derselben entspricht eine Periode von ungefähr 55'"43'. Von derselben Ordnung ist auch die von p^ hurrührende Periode. Setzt man Einßnss der FJasficifd/ auf die Schivaul'ungeii der Polhöhe. so ist die aus den Oberflächenbedingungen sich ergebende Gleichung für y'^ : 299 _2_ 1 rC' n + ,.-^ - dg., dg^ 3 db 2 db' g. "^Ö' g'. l6 - ^Ä dgi - 16 1 3 rfÖ .^U ' db' ..^^> 5 6'== Lü Ä Ü-' ^ Q' ^aJ — 0. Professor Lamb findet als kleinsten W'erth — bei der Annahme FJ — 0-2," woraus sich b' — 0-84(). IT, p.^ — 0- 00027397t ergibt. Diesem Werthe entspricht eine Periode von 2''r"41\ Will man daher nicht ganz abnorme Elasticitätsverhältnisse annehmen, so werden die elastischen Deformationen, welche ohne Einwirkung äusserer Kräfte möglich sind, nur Schwankungen zur Folge haben, deren Perioden Bruchtheile eines Tages nicht übei'schreiten. Was die von äusseren Kräften herrührenden Deformationen anbelangt, so soll, wie bereits bemerkt wurde, vorausgesetzt werden, dass der Erdkörper in jedem Momente seine Gleichgewichtsfigur annimmt. Behält man das frühere Coordinatensystem bei und setzt die in jedem Massenelement auf die Massen- einheit wirkenden Componenten der äusseren Kräfte A', Y, Z, so sind die Gleichgewichtsbedingungen der Elasticität: 0 Ar- H-JJ-V^W + A ^ 8a üy ' ^ 0 = Äg-+.i.v'^(7) + Z Die Integration dieser Gleichungen ist für Kugelschalen in rechtwinkeligen Coordinaten von W. Thomson durchgeführt worden (vid. »On the rigiditty of the Earth« Phil. Trans. 1863 und »Dynamical Problems regarding elastic spheroidal Shells ibid.», sowie Thomson & Tait: »Treatise on Natural Philo- sophy«). Existirt eine Kräftefunction W, so findet man darnach ein System particulärerTntegrale, indem zunächst die Function f> so bestimmt wird . dass W dann sind X + a' Lösungen des obigen Systems. Allgemeine Integrale erhält man , wenn man dazu noch Grössen a", ß ", ■;'' treten lässt, welche definirt sind durch ^ — I \ d.r r ^y lv„ ^ M„r^ 8'i ■by .,« - V f W„-M„r-' ti'l) dz j U,„ V,,, IT',, sind willkürliche Kugelfunctionen von der Ordnung ihrer Indices — und M„ = ^ . (2,,_iy^:HH:^i)i öx öy 38' 300 Carl Hillchraud . Die a". ß'', ■{" genügen den Gleichgevvichtsgleichungen, wenn keine äusseren Kräfte vorhanden sind und die darin auftretenden willkürlichen F\inctionen werden durch die Obernächenbcdingungen bestimmt. Im vorliegenden Falle ist Km. Km. wenn m^ die Masse, .r,. i',, ~, die Coordinaten des Schwerpunktes des störenden Körpers bezeichnen. Es soll sein. Man überzeigt sich leicht, dass 2 X+|JL • der Gleichung genügt. Um nun, wie es erforderlich sein wird, diesen Ausdruck in eine Reihe von Kugelfunctionen zu ent- wickeln, setzt man i?, = -1 [{x-x,Y + {y-y,f + (z-z^'] = -1 (r] + r^ - 2 r,r cos o)), wo (u den Winkel (r,, i) bedeutet. Es ist wo Pi, (cos (o) die «te Kugelfunction ist, daher: J— cos üj =r 7 cos wP,, (cos (w+l)(27« + 3)X— (27?+l)[j. 'iPn /L'V'+i {[2rH+l)*+I]X-(2;/+n;j.|2(2;/+l)iJ. Ö.r ' H = 2, 4... ß = 4X — (i. Km^ 19 X — 5[Ji ;j. r; 3v, [x ■ .v+- - r r, r, - "1 _ „ .2V ^ (n+\)(ln + 6)t.—(2n+\)\). ap,, '"■'"'' Zjr," + ' |[2(H+l)'+riX— (2;;+l)r;.|2(27/+r)|j.'8j' ' H =2, 4... 4X — |J. A';;/| 19X— 5|A ;j. -.f-^V.v+-'' r+^r — A';;/,/'A^ (»+1)(2» + 3)X— (2H+0|i. "^Pu '' ^r^"+^ J[2(7?+1)2+1]X— (2;/+l)|j.j2('2;7-M)ij. Zz ' II = 2, 4... Diese Ausdrücke sind in die für o>[ und co.^' gefundenen zu substituiren. V^on Wichtigkeit ist dabei der Umstand, dass von den Grössen, welche von den Deformationen abhängen, nur D, E, 71, und Ti.^ bei der hier gemachten Annäherung im Resultat auftreten, ein Umstand, der — wie sich leicht zeigen lässt — zur Folge hat, dass überhaupt keine merklichen Glieder in w( und (m[ eintreten können. Die genannten Grössen enthalten nämlich nur die Verbindungen ,'^Pn ' 0\ ^Pn X ^ — , dz ■ y . ',, z und z,, es werden daher auch x^ und y^ nur in Potenzen miteinander multiplicirt erscheinen, deren Exponenten verschiedenen Cha- rakters sind. Bezeichnet man mit 6 den Präcessionswinkel bezüglich einer festen Ekliptik, 8 den Winkel derselben mit der a^'-Ebene, 'f den Winkel der Knotenlinie mit der A'-Axe, mit Ä und / Knoten und Neigung der wahren Ekliptik, mit A' und c Knotenlänge und Neigung der Bahnebene des störenden Körpers bezüglich der wahren Ekliptik, •/ die Länge desselben in der Bahn, sämmtliche Längen von demselben Punkt der festen Ekliptik gezählt, und berücksichtigt von / und c nur erste Potenzen, so ist '~L :::; cos (■/ + <^^) COS 'i + sin (''/ + '!') sin 'i cos 6 — [/ sin (y^ — ^O-'rC sin (y_ — A')l sin 'i sin 6 r^ ...... -— = — cos(7 + ']j) sin 'i + sin ('y. + 't'j cos 'i cos 6 — |/ sin (y^ — ii) + csin (y — A'')] cos (f sin 0 *'i .... ^ =: sin (y + 'jj) sin G + [/ sin (y— .j '■i ^"^:! '" ^^"*1 il/+ dt ~i ^'"';i - hio:,. Einßuss der Elasticität iiiif die Scliivuiikiingcu der Pollinhc. 303 Jc.j.j [dC ^ ^ \ _ d C'-^-' +(«3 [-7- Doi^+pAo.^ ) ■= N+ - {E^.^ — -.^A^')^ dt) wo K„ eine willkürliche Constante bedeutet, w^ enthält daher in seinem veränderlichen Theile ausser einem von den störenden Kräften abhängigen Gliede nur solche, welche von der Ordnung der Deformationen und der Polbewegung sind. Da aber in den beiden ersten Gleichungen (O3 nur in Verbindung mit Grössen von einer der angeführten Ordnung vorkommt, so ist es nach der jetzt zu machenden Annäherung genügend (.j., = i! + ii,JNdt zu setzen. Dabei wird vorausgesetzt, dass durch die Integration nach der Zeit die Ordnung nicht geändert wird, was aus der weiter unten folgenden Ausführung der in obigen Ausdruck vorkommenden Grössen ersichtlich sein wird. Aus den beiden Gleichungen ergibt sich durch die Sonderung der beiden Differentialquotienten: ^w, w, idA „ A + B—C \ CO, / dF ,„ ^, (// A \df B ^1 A dt I (^ FM d{Eu>,} doi, w, /dB ^ A-\-B—C \ w, / iE "8 , *J^ />' \dt -FA ^- -.3J+^(--+L^-C|C03-.3^^ Die Integration dieser Gleichungen soll zunächst für eine Kugel vorgenommen werden, da in diesem Falle sich die Grössen w, und w^ sofort und ohne schrittweise Annäherung ergeben. Es sind nämlich dann die Differenzen der Trägheitsmomente und daher auch die störenden Kräfte von der Ordnung der Deforma- tionen, so dass man zwei Gleichungen von der Form dt t ~ i dt hat, bei deren Integratiitn nur erste Potenzen der Grössen P, ... V zu berücksichtigen sind. DilTerenlürt man die erste nach / imd eliminirt ^-^ und w... so erhält man demgemäss J^w, doiJ 1 d(J\ fdP P dQ\_dV__V dQ ~dF^ dT [ Q ' ~^J ■*"'"' 'xtT ~"Q dTl^ir^ 0 ' df Das \'i)llständige Integral dieser Gleiclumg ist aber immer liekannt, wenn man ein particuläres der Gleichung dK.d-C,( 1 _dQ\ (dP ^.dQ, kennt. Nun ist aber ^, =: e-J''"' ein solches particuläres Integral, woraus folgt, dass üj, = i^,e-/^'" + e-/™'JZe2/™' dt, ;i04 Ciirl H i l Icbra nd. wo z = .-/(-^-f>" y^.^|;Ji-D-f>".-/-(^-0F'-l ^ö,^),, 0 dt Kf lind /v'j sind die arbiträren Cnnstanten. Ebenso ist =: A'ft;-/^'''" +t'-/^"'" fZV-//"'"(//. "2 — "1^ u-n Z' von /" und f/ in gleicher Weise abhängt, wie Z von P und fj. .Mit X'ernachlässigung der Glieder hiHierer (Jrdnung in den Deformationen, lindet man Z=K.,0^-V, Z'-iqQ'+V\ woraus (0, -, - A', — JYA-, P—K^Q—V)dt (0, = Kl~ f(KlP'—K!,Q — V')dl tolut. Bezeichnet man mit .4,, ß^, C, die veränderlichen Theile der Trägheitsmomente, so ist jetzt Es ist dann P^K'A^^Fn A,. \ dt 1 dF B. — C, df Fn u _J ri ^0 dt A^ Q = — L 11 dE 1 dF A, — C, A., '■■• l D A„ A^, dt A^| A^, dt M n dD , E Es ist weiter ,4, = 2J'0'ß+r7)J;;7, B^ — 2j(z-i-hxr,:)din. C, = 2j(xo.+y?')dm D — jXz^-i-i-yodm, E = j\x-[ + zy:}diii, F = }'(y7. + x[i)dm, 1 (/' d'i d'p\, 1 ((da d'i. ^^=^\[y^-^"£y-^- A„jV dt dti A^J\ dt dt 1 ( / d^ d'y\ , Ä,y''dt^'ät)'"" Berücksichtigt man von den Deformationen nur die CHieder mit —^, so erhält man 1 Km, (3X— [J.)a2 •21X- -oa 10 3x. (x. y. + r\ (19X-5[J.)|j. und analoge Ausdrücke für die beiden andern. Eine einfache Überlegung zeigt wieder, dass in den Grössen D, E, F, ^,, :i^, -j die Integration über die Kugel nur solche Glieder übrig lässt, welche von der täglichen Bewegung abhängen und nur in A,,B^,C\ Glieder längerer Periode enthalten sein können. Behält man nur diese bei, so findet sich _ 7X— 3|j, 47C a' A, = TTTTT — , . .Kin.o.^. ' (19X— 5ia)|j. ' 35 r oder mit Hinweglassimg des constanten Theiles und Unterdrückung der von der Excentricität abhängigen Gieder: 7X— 3u. ,. ,12- er fx.Y ^■ = -(19X-5p.)|x-'^''"^^'3^"r,'W; 7X-3;j. ,12i: a^/V' n9X-5ix)[j. '""'' 35 'r; [r^ 7X-3u. ,. J2k a- fz. ^' 777-T ^^- — . k, W«0— — ■ -5- — (19X— 5iJ.)[j. ' 35 r^ Vr, (18) Einfhiss Jcr Elasticitiit auf die Schwaitkuiigcu der Pol/iölu 305 Vereinigt man die hier auftretenden constanten Coefficienten mit den uillkürliclien Constanten, so ist lemnach .... . , ^'=^^'' ^(^)+^^'^-4' l \ dt -. = ^:-i& + a;' , 1 dl. P'ülirt man für - u. s. w. die W'erthe ein und vernaclilässigt die von / und c abhängigen Glieder, so erhält man nur solche periodische, welche von dem Winkel 2 (•/ + '];) abhängen. Die von der Abplattung nicht beeinflusste Polbewegung in Folge des elastischen Nachgebens hat eine Periode, die nahezu gleich ist der halben Umlaufszeit des störenden Körpers. Ausserdem tritt aber hier ein säculares Glied in Folge der Integration auf, und zwar in oj, g,('l-|sin^6j./ imd m (0., "li^^l sin^6 ./, wobei man 0 als constant annimmt. Wäre demnach keine Abplattung vorhanden, oder besser, würden sich die Trägheitsmomente um Grössen unterscheiden, die von derselben Ordnung sind wie die elastischen Deformationen, so walrden letztere im Stande sein, eine Instabilität in der Lage der Rotationsaxe im Erd- körper hervorzubringen. Nimmt man Rücksicht auf die Abplattung, so hat man die Gleichungen wobei R = R' = A.. d(u^ ~dT 'dt m L^ — M^R — co^ r+vco'jtu^ -//v(i)| ^ Ml — oi^R'- ij, T' — vto'd),. 1 c/.4, dBi 9 A C 2^V-C„ r = T' = \ dF ^ \ dF _v_ B,-C, B,+ A.. (19) (20) und oj'. der veränderliche Theil von co^ ist. Während man in der ersten Annäherung co,R u. s. w. vernachlässigt, hat man jetzt darin für oj, und w^ die genäherten W'erthe einzuführen, und da i?,. .. T* von der Ordnung der Deformationen sind, nur- die- jenigen Theile dieser Grössen, welche nicht von den Deformationen abhängen, also der Rotation des starren Körpers angehören. Nennt man diese Theile (w,) und (wj), so ist (w,) = a cos ir^t—b sin mf + jL cos »v(/— /) Denkschriften der mathem-natiirw. Cl. L.\I\'. Bd. 39 306 Carl HillchrauJ, Dabei ist auf die Deformationen natürlich keine Rücksicht genommen. Daraus folgt Man sieht übi'igens aus dem letzten Ausdruck, dass (of, nur von der Ordnung der Defi.irmationen ist. Die Integrale von (19) werden dieselbe Form haben wie (2), nur ha: man statt L, und ,1/, die obigen rechten Seiten einzuführen. Dabei ist aber zu bemerken, dass jetzt bei der in L, und ^1/, eintretenden Störungsfunction auch die Deformationen zu berücksichtigen sind, weil die davon abhängigen Glieder von derselben Ordnung wie (w,) R u. s. w. sind. In S hat man daher bei den Trägheitsmomenten auch die von der Zeit abhängigen Glieder mitzunehmen, imd hat ferner, da die Coordinatenaxen nicht mehr mit den Hauptträgheitsaxen zusammenfallen, \i\ I \J\ I \r, / r, . r\ r\ zu setzen. Bei der Ermittlung der Deviationsmomente zeigt es sich, dass in D nur Glieder mit_i',c,, in E nur solche mit c,.v, und in F nur solche mit ,T|J1', übrig bleiben. Führt man dieselben in J ein und eruirt die durch die Deformationen bedingten Zusätze in L, M, A\ so X V z erhält man ausschliesslich Aggregate von Potenzen von — ,' ', - bis zur sechsten Dimension. ''i ''i ''i Man erhält demnach ausser Gliedern, die von der täglichen Bewegung abhängen imd Constanten, die vermöge der in (2) angegebenen Operation wieder auf die Euler'sche Periode führen, nur Glieder, deren Periode die Hälfte oder ein Viertel oder ein Sechstel der Umlaufszeit des störenden Körpers beträgt. Die noch weiter in L, und Af, enthaltenen Grössen [s. (1)] sind dieselben wie in der ersten Annähe- rung und sind bereits als belanglos erkannt worden. Von den folgenden Gliedern der rechten Seite können wohl voj'jOjg und vtof.to, wegen ihrer relativen Kleinheit ausser Acht gelassen werden. Es handelt sich noch um die Grössen n + \ „J 9r„ " wenn r', /', b' die Polarcoordinaten des angezogenen Punktes sind, ni die Masse des Körpers bedeutet und U\i aus C/„ erhalten wird, indem in letztere Function /' und b' als Argumente gesetzt werden. Im vorliegendem Falle sind die C/s die nach dem Radius genommenen Componenten der elastischen Deformationen. Dieselben sind nach Thomson gegeben durch Am/, ;/ \n [{n + 2)X— [i,]af,— («— 1 ) [{n + 1 )X— (j.]r 2! w>-i . r;'+' 2(72— 1)ijl{[2(«+1)*+1]X— (2«+l)[i.| wo s„ die der räumlichen Kugelfunction p„ entsprechende harmonische Flächenfunction bezeichnet. Beschränkt man sich auf n = 2, so erhält man, da ist und 5 nicht \-on ;-„ abhängt, r' or-' [1.(1 9 X — [j.) /' und b' seien jetzt geographische Länge und Breite des angezogenen Punktes, /, und b^ Stundenwinkel und Declination des störenden Körpers, dann ist 5^ = ( ~^ün^ b' — j(-^sin* b^ ~-j-t-3sin ^ cos &' sin bi cos b^ sin (/' — /,) Setzt man r' cos b' = ^, r' sin b' ^ ■(], so ist + A cos^ b' cos^ b, cos 2(/'— /,). r' ör'" ' |j,(19X— [i.) V2 ' 2/V2 ' 2 3 ) + 3^71 sin ^, cosZ', cos (/'— /,)-f— l^cos^^^, cos 2(/'— /,) . Die Gleichung einer Niveautläche ist H'= Const. Setzt man in derselben /' constant, so stellt dieselbe die Gleichung der Schnittcurve in der durch /' bestimmten Meridianebene vor. Da es sich bei der Variation 39* 308 C. Hillcbrdiul , Einjhiss der EUisticitiil auf die SchiViiukiiii^L^cit d:r Pollii>hc. der Polhöhe blos um die in die Meridianebene fallende Cumponente der Kichtungsänderung der Normalen handelt, so genügt die Betrachtung dieser Curve. Ist b" der Winkel der veränderten Normalenrichtung mit der des Äquators, so ist Setzt man '■^ w-~ +Tr,. r ^ so ist Da aber ist, so folgt tob'- 1 b'—b = — ^ ■ -^ ^ j sin 2b . Unterdrückt man wieder die Glieder, die von der täglichen Bewegung abhängen und setzt schliesslich r' = i7(,, so erhält man /,'_ Z/ = — ^ A-,,,,,7^ .f^^r'": , (3 cos^ ^,-1) sin 2b', 10 ' [j,(19/— o|j.)' ' also eine \'ariation mit halbjähriger, respective halbmonatlicher Periode; eine V'eränderlichkeit, die aber von der Polhöhe selbst abhängt und an den Polen und am Äquator verschwindet. 309 DIH HUROPAISCHEN ARTEN DER GATTUNG GENTIANA AUS DER SECTION ENDOTRICHA FROEL UXD IHR ENTWICKLUNGSGESCHICHTLICHER ZUSAMMENHANG VON Dr. R. V. WKTTSTEIN, C. M. K. AKAD. AL'S DEM BOTANISCHEN INSTITUTE DER K. K. DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG {. Österr. botan. Zeitschr. Jahrg. 1891,92. - De Gentiana dissertatio, p. 86 (179Ü). — Um den Sectionsnamen jenen der übrigen Sectionen analog zu gestalten, ziehe ich die Schreibweise »Endotricha« vor. ■> Genera et species Gentian., p. 238 (1839). — Vergl. auch Kusnezow in Engler und Prantl, Natürl. Pllanzenlairi. IV, 2, S. 85 (1895). ' Vergl. Österr. botan. Zeitschr. 1891, S. 261; 1892, S. 192; 1893, 5.305. — Die gegenwärtigen .Aufgaben der systemati- schen Botanik. Prag 1893. — Die geographische und systematische Anordnung der Pflanzenarten. (Verh. der Gesellsch. deutscher Naturf. u. Arzte. Nürnberg 1893.) ä Monographie der Gattung £»/'/irai/(7. Leipzig (Engelmann) 1896. 310 R. V. ]]\-//s/eiii, Bezüglich der Gentianen aus der Section der -Eiidofriclni« habe ich in der Eingangs erwähnten Abhandlung die Resultate meiner Studien niedergelegt, soweit sie sich auf die Constatirung der heute lebenden Formen und deren Verbreitung im Gebiete der österreichisch-ungarischen Monarchie bezogen. Ich habe damals absichtlich von der Mittheilung meiner Ansichten über den genetischen Zusammenhang der Formen, v'on der Mittheilung allgemeiner Resultate abgesehen, und zwar aus folgenden Gründen: erstens hoffte ich zu analogen Untersuchungen in anderen Ländern anzuregen, die erst einen vollkommenen Einblick in den Formenreichthum ermöglichen sollten, zweitens plante ich die Beantwortung mancher Frage durch das Experiment, i. e. durch den Culturversuch, drittens wollte ich mich von der Anwend- barkeit gewisser Erfahrungen bei Erkennung des genetischen Zusammenhanges erst bei anderen Gattungen überzeugen. Diese drei Voraussetzungen sind nunmehr eingetroffen: fortgesetzte Studien in verschiedenen Gegenden am natürlichen Standorte und an reichem, mir von vielen Seiten zugekommenem Materiale haben meine Kenntnisse über die heute lebenden Sippen zu einem gewissen Abschlüsse gebracht, ins- besondere fanden sie eine bedeutende Förderung durch eine in Bezug auf Fragestellung und Durchführung musterhafte Arbeit Murbeck's,* welcher nicht blos meine Untersuchungen, die sich in erster Linie auf Mitteleuropa bezogen, bezüglich der Sippen Nordeuropa's fortsetzte, sondern geradezu den Schlüssel zur Lösung manchen Räthsel's lieferte , das für mich noch bestand. Einige wesentliche Fragen, die ich in meiner oberwähnten Arbeit als unbeantwortet hinstellte, haben indessen durch Culturversuche, welche ich im Wiener und Prager botanischen Garten anstellte, ihre Beantwortung gefunden. Endlich haben Erfahrungen, die ich indessen hei den Studien anderer Gattungen (Eitplirasia, Globii- laria,^ Semperviviim^) machte, mir die Überzeugung verschafft, dass gewisse, im Folgenden noch aus- führlicher zu behandelnde Methoden bei der Erforschung der philogenetischen Beziehungen heute lebender Sippen mit vollem Rechte angewendet werden können. Wenn die folgenden Ausführungen sich blos auf die europäischen .Arten der genannten Section beziehen, so geschah dies nicht etwa in Folge der Anschauung — die vollkommen verfehlt wäre — , dass ein abschliessendes Urtheil über die entwicklungsgeschichtlichen Beziehungen heute lebender Sippen ohne das Studium aller Arten möglich wäre, sondern deshalb, weil gerade das eingehende Studium der Arten der genannten Section mir die Überzeugung verschaffte, dass die Entwicklung der europäischen Sippen eine so selbständige war, dass eine getrennte Behandlung derselben ganz gut möglich ist. Ich entschloss mich aber zu einer solchen Behandlung insbesondere auch aus dem Grunde, weil unsere Kenntnisse über die aussereuropäischen Formen noch so lückenhaft sind, dass eine .Aufnahme derselben den Inhalt der Abhandlung sehr ungleichwerthig gemacht hätte. Inhaltlich zerfällt die folgende Abhandlung in zwei Theile, der eine (.Abschn. II, 111 u. IV) soll das Thatsachenmaterial enthalten, auf das der zweite (V) sich stützt. Der erstere umfasst daher eine mono- graphische Übersicht der europäischen Sippen der Section Eiidn/n'clia, die eine Fortführung der 1891/92 publicierten Abhandlung darstellt, in der auch auf die praktischen Bedürfnisse der Systematik hinreichend Rücksicht genommen ist. Der zweite Theil enthält die Resultate meiner Untersuchungen über den genetischen Zusammenhang der im ersten Theile beschriebenen Sippen. Ich habe an anderer Stelle * aus- einandergesetzt, warum ich diese Trennung von Beobachtetem und Erschlossenem für eine wichtige Forderung der modernen Systematik halte. Nur einen Theil der in den zweiten Theil gehörenden Betrachtungen, jenen über den Saisondimorphismus der hier in Rede stehenden .Arten muss ich dem speciellen Theile voraussetzen, da in diesem auf die Ergebnisse jener Betrachtungen wenigstens bei ein- zelnen .Arten (G. cainpeslris, calycina) Rücksicht genommen werden musste. ' Studien über Gentianen aus der Gruppe /JHi/u/WcAi( Frool. Acta horti lici;;. II, Nr. li, 1S92 - Globulariaceen-Studien. Bull, de l'hcrb. Hoissier, 1895. •* loh bereite eine Monographie dieser Gattung vor. * Monographie der Gattung Eiifltmshi, S. 2. Die europäischen Atieii der Gattung Geutiaua ; Sect. EuJotriclia. 311 Im Übrigen, rücksichtlich der Nomenclatur, Auffassung des Art- und Varietätsbegriffes, Literatur- citationen etc. habe ich an den in meiner ii//;'/n-i7s/cz-Monographie ' dargelegten Anschauungen festgehalten. Bevor ich an die Mittheilung meiner Ergebnisse schreite, obliegt mir die angenehme PHicht allen jenen herzlichst zu danken, die mich durch Zusendung von Materiale, Literatur, Beobachtungen u. dgl. unter- stützten, es sind dies die Herren: E. Autran (Genf), W. Barbey (Genf), Dr. E.Bauer (Prag Smi- chow), Prof. Dr. G. v. Beck (Wien), Prof. Dr. V. v. Borbäs (Budapest), \V. H. Beeby (London), Prof. Dr. L. Celakovsky (Prag), V. v. Cypers (Hohenelbe), Prof Dr. K. v. Dalla Torre (Innsbruck), Dr. A. v. Degen (Budapest), Prof C. Dtuce (Oxford), Prof. Dr. O. Drude (Dresden), Dr. Dürrnberger (Linz), Prof Dr. A. Engler (Berlin), Rector G. Evers (Trient), Fräulein M. Eysn (Salzburg), die Herren J. Freyn (Prag), Prof Dr. K. Fritsch (Wien), O. G eiert (Lyngby), Dr. E. v. Haläcsy (Wien), Prof Dr. C. Haussknecht (Weimar), R. Huter (Ried), Prof Dr. A. v. Kerner (Wien), J. Kerner (.Salzburg), Prof. F. Krasan (Graz), Prof Dr. H. Molisch (Prag), Dr. S. Murbeck (Lund), Prof. A- Oborny (Znaim), Prof Dr. F. Pax (Breslau), Dr. G. v. Pernhoffer (Wien), E. Preissmann (Graz), Prof Dr. L. Radlkofer (München), Dr. C. Rechinger (Wien), Prof Dr. A. Rehmann (Lemberg), Prof Dr. G. Riehen (Feldkirch), Prof. Dr. V. .Schiffner (Prag), Prof Dr. H. Schinz (Zürich), Prof. Dr. C. Schröter (Zürich), M. Schulze (Jena), A. Schwarz (Nürnberg), Prof. Dr. H. Graf Solms-Laubach (Strassburg), Dr. J. v. Sterneck (Tetschen), A. Topitz (St. Nicola), Prof. Dr. J. Urban (Berlin), Prof J. Wiesbaur (.\Lariaschein), Prof Dr. E. Wilczek (Lausanne) u. a. Zur Ausarbeitung der nachstehenden Abhandlung wurde von mir das Materiale folgender Herbarien benützt. In denselben befinden sich von mir revidirte Exemplare: Herbarium Barbey-Boissier (Genf). » Boissier (Genf). » des kgl. bot. Museums (Berlin). » E. Bauer (Prag). » A. V. Degen (Budapest). » des kgl. bot. Museums (Dresden). » 0. Drude (Dresden). J. Freyn (Prag). des Museums »Ferdinandeum« (Inns- bruck). K. Fritsch (Wien). O. Gelert (Lyngby). des Museums Johanneum in Graz. des Polytechnikums in Graz. des k. k. Staatsgymnasiums in Graz. E. Haläcsy (Wien). K. Haussknecht (Weimar). A. V. Kern er (Wien). der Universität in Lausanne. Herbarium des bot. Museums in München. » der naturh. Gesellschaft in Nürnberg. » A. Oborny (Znaim). » des bot. Institutes der deutschen Univer- sität in Prag. » des Landesmuseums in Prag. E. Preissmann (Graz). » K. Rechinger (Wien). » A. Reh mann (Lemberg). » A. Schwarz (Nürnberg). » J. V. Stern eck (Tetschen). » der Universität in Strassburg. » der Universität in Wien. » des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien. » J. Wiesbaur (Mariaschein). des Polytechnikums in Zürich. » der Universität in Zürich. I. Der Saison-Dimorphismus der Arten aus der Section »Endotricha«. A. und J. Kerner haben zuerst darauf hingewiesen, ^ dass in der Section >^ Endotricha« zwei Arten- reihen zu unterscheiden sind; Arten, welche im Sommer blühen und sich durch stumpfe Stengelblätter und lange Stengelinternodien in geringer Zahl auszeichnen und ferner Arten, die im Herbste blühen mit 1 A. a. 0. S. 3. - Scliedae ad 11 •\ustr.-Hungar. I, Nr. 649 (18S1). 312 R- i'- Wettstcni . kurzen zahlreichen Internodien und spitzen Stengelblättern. Jene bilden die Reihe der Aestivalcs A. u. J. Kerner, diese die der Anfuniiiales A. u. J. Kern. Ich habe dann in meiner schon citirten Abhandlung' darauf hingewiesen, dass jede der autumnalen Formen in einer sehr bemerkenswerthen morphologischen und geographischen Beziehung zu einer Aestivalis-Form steht, welche annehmen lässt, dass nahe Verwandt- schaft zwischen den Arten desselben Artenpaares besteht. Murbeck^ hat dieselbe Thatsache bezüglich einiger Arten constatirt, die ich nicht näher untersuchen konnte und sich dahin ausgesprochen, dass bei diesen Arten »es sich um Parallelformen handelt, welche schon eine gewisse Constanz erworben haben, deren Differenzirung aber nicht besonders weit vorgeschritten ist." Ich habe dann in einer weiteren Abhandlung' auf Grund fortgesetzter Studien in Übereinstimmung mit Murbeck behaupten können, dass die meisten der in Mitteleuropa vorhandenen endotrichen Gentianen sich in je zwei saisondimorphe Formen gliederten, die weiterhin zu zwei .Arten führten. Von diesen Arten ist je eine frühblühend, die andere spätblühend, sie sind von einander durch wesentliche morphologische Eigenthümlichkeiten ver- schieden. Ich habe auch versucht, eine Erklärung für das Zustandekommen dieser Artbildung zu geben. Dieselbe stützt sich auf den Umstand, dass die hier in Betracht kommenden Arten Wiesenpflanzen sind und geht im Wesentlichen dahin, dass die eigenthümlichen Verhältnisse auf unseren Wiesen (Höhe der umgebenden Pflanzen, Heumahd) nur solche Pflanzen zur vollkommenen Blütenentfaltung und zur Frucht- reife gelangen lassen, welche entweder vor dem sommerlichen Höhepunkt in der Entwicklung der Wiesen oder nach demselben die Fruchtreife vollenden, respective mit der Blüte beginnen. Ich möchte schon hier die Bemerkung einschalten, dass die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen diese Erklärung durch- aus bestätigen. Ich schicke die Besprechung des Saisondimorphismus der endotrichen Gentianen der systematischen Behandlung der europäischen Vertreter dieser Section deshalb voraus, weil ich hei dieser Behandlung auf die gewonnenen Erkenntnisse unbedingt Rücksicht nehmen muss. Es lässt sich dieselbe nämlich in zwei- facher Weise verwerthen. Entweder subsummirt man die beiden saisondimorphen Arten einem Artbegriffe, damit andeutend, dass jene aus dieser einen Art entstanden sind, oder man führt die beiden saison- dimorphen Arten nebeneinander auf mit dem ausdrücklichen Hinweis auf ihren genetischen Zusammen- hang. Nachdem ich, wie ich schon früher erwähnte, auf dem Standpunkte stehe, dass es bei syste- matischen Untersuchungen über die Species einer Gattung am zweckmässigsten ist, das Beobachtete vom Erschlossenen zu trennen, da das erstere hiedurch für die Dauer unverändert bleiben kann, selbst wenn die erschlossenen Anschauungen sich ändern, neige ich mehr dem letzterwähnten Vorgange zu. Die Durchführung der systematischen .Aufzählung nach diesem Gesichtspunkte begegnet aber nicht unbedeutenden Schwierigkeiten, die darin begründet sind, dass die Spaltung in saisondimorphe Arten bei den verschiedenen Arten verschieden weit gediehen ist. Es gibt einerseits nämlich Arten, bei welchen eine V(.)llständige Spaltung in zwei saisondimorphe Arten eintrat, bei denen sich also gewissermassen die anzunehmende Stammart vollständig auflöste und an ihre Stelle zwei Tochterarten traten. Es ist mit Rücksicht auf die von mir versuchte Erklärung der Entstehung der saisondimorphen Arten sehr bemerkenswerth, dass dies bei jenen Arten zutrifft, die stets Wiesenpflanzen sind. So findet sich beispielsweise der Typus der G. Stnruuana stets nur entweder als aestivale Art fG. Norica) oder als autumnale Art (G. Shirmiana s. Str.), ebenso kommt der Typus der G. Wettsteinii Murb.'' entweder nur autumnal (G. Wcttstcinii s.str) oder aestival (G. solslitialis) vor. In solchen Fällen bereitet die Unterscheidung der beiden jüngeren Arten niemals ernstliche Schwierigkeiten, es steht also hier nichts der Auffassung derselben als getrennte Arten im Wege. Ich bin daher auch in allen diesen P'ällen im systematischen Theile dieser Abhandlung dementsprechend vorgegangen; ich habe 1 Ö.sterr. bolan. Zeitschr. 1892, S. 229 ff. ^ Acta horti Bergiani, H, Nr. 3, 1892. 3 Der Saison-Dimorphismus als Ausgangspunkt für die liildun.^' neuer Arten im l'llanzcnreichc. (Bericlitc der deutsch, botan. Gesellsch. Kd. XIII, Heft 7), 1895. ■• ^G. (iermanica Willd. Die eiiropüisiiicu Arten der ticif/niii; (icii/uiiui: See/. Eudntrielui. 313 die Ai'tcn i^etrennt aufgeführt und die genetisch parallelen Arten unmittelbar neL^ien einander gestellt {G. Noriea neben G. Stiinuiaua, G. solstifialis neben G. Wcttsfeinii etc.). Dagegen gibt es Fälle, in denen die Spaltung in zwei saisondimorphe Arten noch nicht so weit gegangen ist, bei denen entweder neben ausgesprochenen aestivalen und autumnalen Formen auch inter- mediaere vorkommen, die der Stammform entsprechen oder bei denen in einem Theile des Verbreitungs- gebietes die Spaltung eintrat, in einem andern Theile nicht. Klare Beispiele für solche Arten sind G. caiii- pcs/ris und G. eulycina. In relativ niederen Gegenden, im mittleren imd nördlichen Eui'opa, ist G. caiiipesfris deutlich in zwei saisondimorphe Arten gespalten, in die G. Siieciea Froel. (Aestivalis) und die G. Genua- iiiea Froel. non Willd. (Autumnalis). Murbeck hat dies auf das Bestimmteste nachgewiesen; ich kann seine diesbezüglichen Angaben vollinhaltlich bestätigen. Im südlichen Theile des Areaies jedoch, in den .Alpen, wo G. eainpesfris als Hochgebirgspflanze auftritt, zeigt sie keinen .Saisondimorphismus; hier ist es zu einer Spaltung nicht gekommen, hier tritt die Pflanze in einer, der Stammart ähnlichen Form auf. Es ist wieder in Hinblick auf die von mir versuchte Deutung des Entstehens der saisondimorphen Arten sehr beachtenswerth, dass (/'. eainpesfris dort, wo sie saisondimorph ist, den Veränderungen auf den Wiesen durch Mahd u. s. w. unterworfen ist, während sie in den .Alpen entweder überhaupt nicht auf geschlossenen Wiesen ' \-nrkommt ndcr auf Wiesen, welche in Folge der durch die Höhenlage bedingten Kürze der Vegetationszeit nur eine Generation in einem .lahre. mithin keinen Saisondimorphismus zulassen. .Ahnlich verhält es sich bei G. eulycina, bei der sich in Thälern, an relativ niederen Standorten ein deut- licher Saison-Artdimorphismus nachweisen lässt, während ein solcher an höheren Standorten nicht zu erkennen ist. In solchen Fällen wäre es nicht möglich, die saisondimorphen Formen als .Arten getrennt aufzuführen, da in der Pra.xis zahlreiche E.xemplare unterkommen, die weder der einen noch der anderen zugezählt werden könnten. In diesen Fällen habe ich es daher als den natürlichen Verhältnissen am meisten entsprechend angesehen, die muthmassliche Stammart (G. campesfris, G. calycina) aufzuführen und die in einzelnen Theilen oder an gewissen .Standorten des .Areales auftretenden jüngeren, von ihr abgeleiteten Formen als Subspecies ihr unterzuordnen. Diese Fälle halten nach dem eben Gesagten sowohl in der Natur als auch in ihrer Behandlung in dieser .Arbeit die Mitte zwischen jenen Formen, die vollständig in zwei saisondimorphe .Arten aufgelöst sind (Beispiele: G. Sfiirmiana s. \.. G. Wettsfeinii s.\., G. Ama- rella s. 1.) und jenen, bei denen ein Saisondimorphismus überhaupt nicht existirt (z. B. G. Murbeckii, G. Bjilgdrieü. G. erispata). Es ist gewiss beweisend im Sinne meiner oben für (•. eampestris gegebenen P^rklärung, dass erstere Arten der Thalregion und Ebene angehören, letztere Hochgebirgspflanzen sind. II. Übersicht der europäischen Arten der Gattung Gentiamr aus der Section ; Endotricha ; ." Bestiinmungstabelle. -4. Ränder der Kelchzähne auffallend gewellt. 1. G. erispata W'-^. ß. Ränder der Kelchzähne nicht auffallend gewellt, flach oder zurückgerollt. aj Kelch, Corolle und .Androeceum stets tetramer. a. Von den Kelchblättern sind zwei vielmals breiter als die beiden anderen und verdecken diese. 1 In den .'\lpen habe ich G. caiiipeslris nur selten auf geschlossenen Wiesen, meist an steinig-grasigen Stellen gefunden; auch auf Herbaretiketten, die genauere Fundortsangaben enthalten, fand ich am häufigsten .Angaben, wie »auf steinigen Wiesen«, »auf GerüUhalden«, sogar »in rupium fissuris«. 2 Man wird in dieser Übersicht die beiden Arten G. tciiclla Rottb. und G. nana Wulf, vermissen. Ich habe vor Kurzem nachgewiesen, dass diese beiden .\rten nicht der Section ^Endotrklia^ angehören. Vergl. Österr. botan. Zeitschr. 1896, Nr. 4 und 5. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LX1\'. ßd. 40 314 R- V- Wettstein. 1. Anniiell ' oder bienn. Die zwei breiteren Keichzipful haben ihre grösste Breite in der oberen Hälfte. -. (.'. /nv'cr/W/o//»/ (Alurb.) 2. Annuell. Die zwei breiteren Kelchblätter haben ihre grösste Breite in der unteren Hälfte. 3. G. Ä;///a; Murh. 3. Bienn. Die zwei breiteren Kelchblätter haben ihre grösste Breite in der unteren Hälfte. 4. G. campestris L. ß. Kelchblätter alle gleich breit oder zwei breiter, dann aber diese die beiden anderen nicht verdeckend. 5. Grün\viesen bei Khuisenbiirg in Siebenbürgen. .Sept. 1853. Janka«. Auf dieses Exemplar beziehen sich die Angaben der G. campestris in Siebenbürgen. Ich habe keinerlei Anlass zu bezweifeln, dass das vorliegende Exemplar aus Siebenbürgen stammt, möchte aber doch mit Rücksicht auf die ganz isolirte Lage des Standortes an eine zuTallige Verbreitung (Vögel?) denken. Nur so oder durch eine nachträgliche Etikettenverwechslung vermag ich eine .Angabe der G. Baltici für Xiederüsterreich zu erklären. Im »Herbarium reg. nresden- lindct sich nämlich zweifellose c;. li,i!liai mit der Angabe »Jauer- ling. Juni. — J. Kerner«. Die ciiropäiscluii Arlcii der Giiifniig (•ciiliana: SccI. Kinlolriclui. 31u dem Gtiisberg bei Wien. August 1891), G. Iitfcsccns (Samen, gesammelt auf dem Schneeberge, August ISDlj überzeugen. Ich behalte mir vor, in dem Schlussabschnitte dieser Abhandlung das allgemeine Interesse, das diesem Unterschiede zwischen G. Baltica und G. campcstris innewohnt, zu besprechen; hier möchte ich nur darauf aufmerksam machen, dass es in der Praxis nicht schwer ist, die beiden Arten voneinander zu unter- scheiden, (t. campcstris zeigt, wie alle biennen Arten, am Wurzelhalse, respective an der Basis des Stengels eine Ansammlung von braunen oder schwarzen Blattresten des Vorjahres (vergl. Taf. III. Fig. A, 5, 0, 10), bei G.Baliica dagegen finden sich solche niemals, dagegen zeigen sich hier am Stengelgrunde fast immer die Cotylen und die Primordialblätter noch frisch und grijn. Ein zweiter Unterschied liegt darin, dass bei G. Baltica auch die untersten Stengelblätter näher dem Grunde am breitesten sind, während bei jenen von G. campcstris die grösste Breite näher dem oberen Ende liegt. Ich habe G. Baltica bei Hohenelbe in Böhmen studirt und sie, wie schon erwähnt, im Prager bota- nischen Garten cultivirt und mich hiebei von der Constanz der angegebenen Merkmale überzeugt. Ein Saisondimorphismus existirt bei G. Baltica nicht. Die Areale von G. campcstris und G. Baltica schliessen sich im Allgemeinen aus (vergl. Karte I). Erstere ist eine Pflanze der höheren Gebirge und des Nordens von Europa, letztere eine Art der Niederungen. Nur in den Gebirgen von Mitteldeutschland, im Kiesengebirge, im thüringischen Berglande durchkreuzen sich scheinbar die Areale. Es ist dies aber nur scheinbar, da beide Arten an ganz getrennten Standorten sich finden; G. campcstris vorzugsweise auf den Höhen oder herabgeschwemmt auf Alluvionen, G. Baltica auf Thalwiesen. 4-. Gentiana campestris Linne Spec. plant, ed. 1, p. 231 (1753). Diagnose: Biennis. CauHs erectus, ad basin reliquiis fuscis foliorum anni prae cedentis obtectus 3 — 2bcm altus, in medio vel iam a basi ramosus, ramis erectis inflorescentiam racemosam formantibus. Folia basalia spathulata, rotundatoobtusa, glaberrima; folia caulina inferiora lingulata obtusa, media et superiora oblonga vel lanceolata obtusa vel acuta, in margine papilloso-ciliata. Flores tetrameri. Calyx glaber in margine piano papilloso-c iliatus, lobis binis latissimis lobos alios tegentibus, infra medium latitudine maxima late ovatis sensim acuminatis, binis lanceolatis vel linearibus, Omnibus tubo multo longioribus, sinubus acutis. Corolla 15— SOc«/ longa violacea vel albida, tubo calj^cem aequante vel superante. Capsula sessilis vel stipitata. — Vergl. auch die Beschreibung bei Murbeck in Acta horti Berg. II, Nr. 3. Synonyme: G. campcstris Froel. De Gent, dissert, p. 91 (1796) excl. o. — Willdenow Spec. plant. I, 2, p. 1348 (1797) excl. S. — Nees in Nova Acta IX, p. 162 (1818) s. p. p. — Mertens u. Koch in Kohl. Deutschi. Flora II, S. 346 (1826) z. Th. — Keichenbach Flora excurs. p. 4244^830/32) p. p. — Koch Synops. Flor. Germ. etc. ed. 1, p. 491 (1837) p. p. — Bertoloni Flora Ital. III, p. 99 (1837). — Godron Flore de Lorraine II, p. 115 (1843).^ — Grisebach in DC. Prodr. IX, p. 97 (18^5) p. p. — Hartman Handb. i. Skand. Flora p. 58 (1861). — Pariatore Flora Ital, cont. d. Caruel VI, p. 774 (1883). — Potonie Illustr. Flora V. Nord- u. Mitteldeutschl. S. 423 (1889) z. Th, — Garcke Illustr. Flora v. Deutschi. 17. Aufl., S. 41 1 (1895) z. Th. — Gremli ExcurslI. f. d. Schw. 8. Aufl., S 294 (1896) und der meisten nord- und mittel- europäischen Autoren ganz oder z.Th. (nämlich excl. G. Baltica). Hippion aiiriciilatiiiii Sc hm. Flora Boem. Taf. 146 nach der Abb. in Univ.-Bibl. Prag. Abbildungen: Svensk Bot. tab. 278. — ? Flora Danica tab. CCCLXVIl. — Engl. bot. Third. Edit. tab. DCCCCXIX. — Taf. III, Fig. 9 u. 10, Taf. IV, Fig. 3. Exsiccaten: Magn. tlor. select. exs. Nr. 924, 924 bis, 2790. — Billot Flor. Gall. et Germ. exs. Nr. 487, 148. 148 bis. — Schultz Herb. norm. Cent. 1, Nr. 101. — Keliquiae Mailleanae Nr. 588, 1439. — Fries Exs. fasc. VIII, Nr. 10, fasc. l.\, Nr. 20. — Kerner Flora exs. Austro-Hung. Nr. 184. — Ehrh. Exs. Nr. 134. 1 Die ;i. a. O. stehendt; Notiz über G. chhnufolia ist vollständig inthümlicli. 320 R. V. U\-//.s/cin. Blüthezeit: Mai— Octobcr. Verbreitung: G. caiiipcs/n's bewohnt zwei, durch das Verbreitungsgebiet der (i. Jnil/h-u getrennte Areale. Das eine erstreckt sich über den Norden Europas, nämlich Island, Nord-l^ritannien, die skandi- navische Halbinsel, Dänemark und das westliche Finnland; das zweite umfasst die Gebirge von Süd- Deutschland, die Alpen, Pyrenäen (z. Th.) und nördlichen Apenninen. Im südlichen Areale ist die Pflanze eine subalpine oder alpine Art oder eine Pflanze der höheren Bergregion, im nördlichen Areale findet sie sich einerseits auf Bergen, anderseits in den Niederungen. Vergl. Karte I, 1. Im einzelnen möchte ich über die Verbreitung Folgendes bemerken. In Norwegen imd Schweden, in West-Finnland, Island, Schottland, Nord-Irland und auf den zwischenliegenden Inseln ist die Art ziemlich verbreitet (Vergl. Murheck a. a. 0. S. 10, 11 u. 12). Aus Dänemark sind mir folgende Standorte bekannt geworden: Bornholm (lg.?), Jylland, Lundby (Cf. auch Murbeck 1. c); aus England: Middleton in Tees- dale (lg. ?), über andere Standorte vergl. Murbeck 1. c. Was das südliche Verbreitungsgebiet anbelangt, so ist G. campestris verbi-eitct im ganzen Alpenzugc von den Seealpen bis Salzburg und Kärnthen, also in den französischen, italienischen und Schweizer Alpen, in Tirol, Vorarlberg, Salzburg, West-Kärnthen, in Südbayern und zwar in der alpinen und sub- alpinen Region. Überdies findet sich die Art in: Schweizer Jura: Basel (lg. ?). — Waadt: La Dole (Kunth, ?\luret), Mt. Tendre (Chenevard, Muret), Suchet (Favrat), Lignerolles bei Orbe (Favrat), Vouiilleret bei Lausanne (Favrat), Les Char- bonnieres im Joux Thale (Favrat). Deutsches Reich: Thüringen: Rottenbach (Brunner), Ilmenau (lg. ?), bei der Schmücke (Hoff- mann), ohne nähere Angabe (Funck). — Prov. Sachsen: Wernigerode am Harz (lg.?), Schnarsleben bei Magdeburg (Bause), Nordhausen (Vocke). — Königr. Sachsen: Geising (Reichenbach), ohne nähere -Angabe (Reichenbach), Keilberg (Drude, Lodny). — Schlesien: Rehhorn (Pax, Opiz), Kl. Schneegrubc (Frejm). — Hessen: Meissner (Ebner, Wolde, J. A. Schmidt). — Hannover- Elbingerode am Harz (Gansauge), Ilfelderthal (Vocke), Harz (Marsson), .St. .Andreasberg (Evers, Drude), Gehrdaner Berge, Calenberg (Evers), Rothensütte (Volk). — Braunschvveig: Harzburg (Stolle). — Elsass: Hoheneck (Schultz, Martin, Guard, Gouvain). — Baden: Feldberg (lg.?), Bärenthal (lg.?). — Wüi'temberg: Heilbronn (Läng). — Baj'ern: Ausserhalb der Alpen bei Altdorf (A. Schwarz). Österreich-Ungarn: Böhmen: Sudeten (Presl), Hohenelbe (Tausch). Frankreich: Haute Saone. Ballon d'.Alsace (lg.?), Vosges. Bussang (Tocquaine), Puy de Dome. .Mont d'Ore (lg.?), Ain. Reculet (l.g. ?), Pyrennees Orient. Mont Louis (lg.?); über andere Standorte vergl. Murbeck 1. c. Spanien: Catalonien (Tremols). Italien: Apennin bei Bologna (Bertoloni). ('orno alto (^Riva), Vallombroso (Solla), Corno alla Scala 6000 (Marchesetti). Ferner liegen Angaben vor über das Vorkommen in Oberösterreich ('Hallstatt, lg. Garcke in Herb. zool. bot. Ges. — Wels, lg. J. B. Zahlbruckner im Herb. Univ. Prag), Steiermark ' (Brandhof, lg. J. B. Zahl- bruckner im Herb. Univ. Prag), Siebenbürgen (vergl. S. 12 [292]), Montenegro (vergl. Pancic Elench. p. 65 [1875]), Russland (vergl. Herder im bot. Jahrb. f. Syst. etc. XIV, S. 86), für die ich keine Bestätigung erhalten konnte, weshalb ich sie, gleich wie aus anderen Gründen, für zweifelhaft ansehe. Was zunächst die Unterscheidung der G. campestris von den übrigen .Arten anbelangt, so ist dieselbe in der Regel leicht. Ihr stehen morphologisch so nahe, dass eine Verwechslung leicht möglich wäre, blos G. hypericifolia und (t. Baltica. Erstere ist durch die breiteren Blätter und die in der oberen Hälfte am breitesten, nur kurz zugespitzten Kelchblätter (dabei ist nur von den zwei breiteren die Rede), letztere durch den einjährigen Stengel von G. campestris verschieden. .Ah und zu, jedoch vollkommen vereinzelt und individuell (so fand ich LSO:-! unter 134 Exemplaren von G. diinpcstris auf dem Blaser in Tirol zwei ' Vergl. auch Krasaii im Jahrcsbcr d. zweiten Staatsgymii. in Graz, 1896, S. 1'). i Veits;clialpe, .St. l.ambrecht.) r)ic ciirnpäischcu Arien Jcr CniUiiui^ Gcnliaua: See/. Eudolricha. 321 anniiellc Exemplare, 18'J5 unter einem mir zur Verfügung gestellten grossen Materiale von oöO Exemplaren aus den Schweizer Alpen drei Exemplare ' i kommen auch bei G. campcsfn's annuelle Exemplare vor, doch vermögen dieselben selbstverständlich die Unterscheidung der beiden Pflanzen nicht aufzuheben, sondern sind nur mit Rücksicht auf die gemuthmassten phylogenetischen Beziehungen von grösstem Interessse. Die beiden genannten Arten bewohnen Gebiete, in denen G. campestris zu fehlen scheint, G. hypcricifolia vertritt sie zum Theil in den Pyrenäen, G. Baltica in den mitteleuropäischen Niederungen. Von allen anderen europäischen endotrichen Gentianen ist G. campestris sofort an den constant tetrameren Blüthen, an der Beschaffenheit des Kelches zu unterscheiden. Von aussereuropäischen Arten besitzt G. hcterosepala Enge Im. aus Utah und New Mexico eine grosse Ähnlichkeit mit G. campestris, sie trägt aber pentamere Blüthen. Auf den Dimorphismus, dass heisst auf die Spaltung der G. campestris in zwei verschiedene Formen, die den von mir auf S. 5 besprochenen saisondimorphen entsprechen, hat zuerst mit voller Bestimmtheit S. Murbeck in seiner mehrfach citirten Abhandlung hingewiesen, er hat auch den Nachweis erbracht, dass für beide ältere Namen in G. Succica Froel. pr. var. und G. Germanica Froel. pr. var. existiren. Auch ich hatte schon gelegentlich darauf hingewiesen, dass es bei G. campestris eine »frühblüthige« Form gebe.* Als ich nun dem Studium der Art näher trat, bereitete mir die Erkennung der saisondimorphen Formen Schwierigkeiten, die sich erst nach eingehendem Studium eines sehr grossen Materiales beheben Hessen und gerade dann aber sehr bemerkenswerthe Gesichtspunkte für die Beurtheilung der ganzen Aus- bildung solcher saisondimorpher Formen abgaben. So lange ich Materiale aus dem nördlichen Areale der G. campestris studirte, war es mir nicht schwer, zwei constant \'erschiedene Formen zu unterscheiden, eine Frühblühende mit wenigen verlängerten Internodien und .stumpfen Blättern, eine Spätblühende mit zahlreichen kurzen Internodien und spitzen mittleren und oberen .Stengelblättern. Ebenso erging es mir bei dem Studium von Materiale aus den relativ niederen Gebirgen Süd- und West-Deutschlands, des mittleren und nördlichen F'rankreich und aus den Ausläufern der Alpen. Dagegen war es mir bei der G. campestris der .Alpen und anderen oben genannten höheren Gebirge weder möglich einen Saisondimorphismus nach- zuweisen, noch sie mit voller Bestimmtheit einer der beiden Formen des Nordens zuzuweisen. Die Pflanze der Alpen hat wohl zumeist stumpfe Stengelblätter und lange Internodien, ähnelt also darin der »Aesti- valis-Form« des Nordens, aber in der Zahl der Internodien weicht sie ab und zu von ihr ab, ebenso hie und da in der Form der Blätter. Fasse ich das Resultat zahlreicher sorgfältiger Beobachtungen zusammen, so ergibt sich Folgendes. In den Alpen und zwar in der alpinen Region ist G. campestris nicht saison- dimorph, es kommt dort nur eine Form vor, welche morphologisch mit der sommerblüthiges Endotrichen am meisten übereinstimmt; an relativ niederen Standorten der Alpen, auf den niederen Bergen Mittel europas, im Norden ist die Pflanze saisondimorph, sie weist dort eine sommerblüthige und eine herbst- blüthige Form auf. Dieses Verhalten ist in vielfacher Hinsicht interessant. Zunächst beweist es deutlich, dass die sommer- und herbstblüthigen Formen von morphologischer Übereinstimmung wirklich gemeinsamen Ursprunges sind. Hier bei G. campestris finden wir nämlich neben diesen beiden Formen noch jene, welche als die ursprüngliche aufgefasst werden kann. Dann spricht dieses \'erhalten für die Richtigkeit der von mir gegebenen Deutung des Saisondimor- phismus überhaupt. Ich habe die auf den Wiesen, welche um die Sommer-Sonnenwende herum gemäht werden, herrschenden Verhältnisse als die Ursache derselben angegeben. Bei G. campestris finden wir nun thatsächlich dort, wo sie auf im Sommer gemähten Wiesen \'orkommt, die saisondimorphen Formen, dort aber, wo sie, wie in den Alpen, entweder überhaupt nicht auf Wiesen oder auf Wiesen mit sehr später Mahd vorkommt, findet sie sich nur in einer Form. 1 .\uch bei anderen biennen Gentianen kommen ab und zu als Seltenheiten annuelle Exemplare vor, solche sah ich bei G. Stunniana, G. calycinn, G. Weitilcinii und G. Aiisiriaca. 2 Vergl. Österr. butan. Zeitschr. ISÜ'i, S. 231. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 41 322 R. f. Weffsieiii, Schliesslich ist das Verhalten bemerkenswerth in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen an das Klima, respective auf die Artbildung, besonders, wenn wir G. Baltica mit in Betracht ziehen. In den höheren Lagen in Mittel- und Süd-Europa, im Norden Europa's ist die Vegetationszeit zu kurz, so dass die Pflanze nicht in einer Vegetationszeit von der Keimung bis zur Samenreife gelangen kann, sie ist hier bienn: G.cainpestris. In den Niederungen Ivlitteleuropa's ist durch die relativ lange Dauer der Vegetations- zeit die Vollendung des Lebens in einem Jahre möglich, die Pflanze ist annuel: G. Baltica. G. campestris, die bienne Pflanze wieder, vermag in der alpinen Region höchstens einmal zur Blüthe zu gelangen, sie ist dort monomorph, in den niedrigeren Regionen ist Zeit genug, um zweimal im Jahre Blüthen zu entfalten, sie ist dort saisondimorph. Was nun den systematischen Ausdruck dieser Verhältnisse anbelangt, so ist G. Baltica so selbständig geworden, dass die Abtrennung als Species nothwendig erscheint. Bei den übrigen Gentianen habe ich, abgesehen von G. calycina, die zwei saisondimorphen Formen mit Rücksicht auf ihre C'onstanz, ihre Selb- ständigkeit und den Mangel an Zwischenformen gleichfalls a|s Arten behandelt. Bei G. campestris ist dies, ebenso wie bei G. calycina nicht möglich, da, wie wir eben sahen, die Art sich nicht ganz in zwei saison- dimorphe Arten auflöste. Dieses wenig vorgeschrittene Stadium der specifischen Differenzirung möchte ich dadurch. ausdrücken, dass ich die zwei saisondimorphen Formen als Subspecies bezeichne. Ich befinde mich dabei erfreulicherweise in voller Übereinstimmung mit S. Murbeck (I.e.). Es ist dadurch die Möglichkeit geboten, alle vorkommenden Formen richtig zu bezeichnen. Man kann den Namen G. cam- pestris einerseits zur Zusammenfassung der beiden saisondimorphen Arten, anderseits zur Bezeichnung der nicht gegliederten (alpinen) Form verwenden; in beiden Fällen ist der Namen richtig, da die nicht gegliederte Form ebenso als Stammart aufgefasst werden kann, wie der durch Zusammenfassung der zwei jüngsten Formen sich ergebende Speciesbegriff. Im Folgenden gebe ich eine Charakteristik der beiden Subspecies, wobei ich, um Missverständnisse' zu vermeiden, im Sinne der vorstehenden Bemerkungen hervorhebe, dass mit diesen beiden Subspecies nicht die Gesammtheit der vorkommenden Formen erschöpft ist, sondern dass häufig Exemplare der (t. campestris vorliegen werden, auf die weder die eine noch die andere Diagnose ganz passt, die daher einfach mit dem Sammelnamen »G. campestris« zu bezeichnen sind. Subspecies I. G. Suecica Froel. De Gent. Dissert. p. 92 (1796) pro var. — Murbeck 1. c. p. 10 (1892). Diagnose: Caulis adjecto pedunculo floris terminalis e.\ internodiis 3 — 5 constructus, internodia foliis plerimique longiora. Folia caulina media et superiora lingulata vel oblonga, vel suprema ovato-lanceolata in apice rotundata vel obtusa, modo summa acutiuscula, caulina media erecta vel erecto-patula. Stigmata ovata. — Floret a medio mense Majo ad finem Julii, in regionibus alpinis et maxime septentrionalibus etiam Augusto (Murbeck 1. c). Von den bei G. campestris citirten Synonymen, Exsiccaten und Abbildungen gehören hieher. Synonyme: G. campestris ß. montana Griseb. Gen. et spec. Gent. p. 246 (1839) et in De Cand. Prodr. IX, p. 97 (1845); non G. montana Forst., non Nees. 6'. campestris chloraefolia Fries et alii; non G. cMoraefolia Nees. Exsiccaten: Billot Flor, flerm. et Gall. exs. Nr. 148 bis. — Fries Exsicc. fasc. IX, Nr. 20. Was die Verbreitung der Subspecies Suecica anbelangt, so ist dieselbe in Island, Fär-Oer, Schweden. Norwegen, Finnland verbreitet, über Standorte vergl. beispielsweise Murbeck a.a.O. Aus den übrigen Antheilen des Areales sah ich die Subspecies in zweifellosen Exemplaren von folgenden Standorten: Deutsches Reich: Schlesien: Rehhorn (Fiek). — Thüringen: ohne näherer Standortsangabe CFunck), bei der Schmücke (Hoffmann). — Hessen Nassau: Meissner (Ebner, Wolde, I. A. Schmidt). — Hannover: Elbingerode am Harz (Gansauge, Stolle), Harz (Marsson), Rothesütte (Vocke), St. Andreasberg (Evers, Drude). — Provinz Sachsen: Wernigerode am Harz (lg. ?), llfelder Thal ( Vocke)_ Xordhausen (Vocke). — Braunschweig: Harzburg (Stolle). — Württemberg: Heilbronn (^Lang). — Baden: Feldberg (lg. ?), Bärenthal (lg. ?). Die europäischen Arten der Gaffung Geufiana : Secf. Eudofricfia. 323 Österreich-Ungarn: Böhmen: Sudeten (Presl); Tirol: Trient (Reuter). Schweiz: Waadt. Chateau d'Oex (Reuter), Mt. Suchet (lg.?). Frankreich: Loire. M. Pilat (Jamen). — Haute Sa(3ne. Ballon d'Alsace (lg. ?). — Puy de Dome. Mont d'Ore (lg. ?j. — Savoye. Chambery (Huguenin). Italien: Vallomhrosa (Solla, 25. V.). Subspecies IL G. Germanica Froel. De Gent. Dissert. p. 94 (1796) pro var. — Murheck 1. c. p. 1 1 (1892). Diagnose: Caulis adjecto pedunculo fioris terminalis ex internodiis 4 — 11 constructus, internodii,'^ tbliis plerumque subbre\'ioribus vel paullo longioribus. Folia caulina media et superiora lanceolata vel ovato lanceolata in apice plus minus acuta vel summa acutissima; caulina media patula. — Stigmata lanceolata. — Floret a fine mensis Julii usque ad Octobrem (Murbeck I. c). Von den bei G. campesfris citirten Synonymen etc. gehören hieher: Abbildung: Svensk Bot. tab. 278. — Taf. III, Fig. 10. Exsiccaten: Billot Flor. Gall. et Germ. exs. Nr. 148, 487. — Schultz Herb. norm. Cent. 1. Nr. 101. — Magnier Flor, select. exs. Nr. 924 bis et 2790. — Fries Exsicc. fasc. VIIL Nr. 10. — Ehrh. Exs. Nr. 134. G. campesfris Subspecies Germanica ist in Schottland. Irland, England, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark verbreitet, vergl. darüber Murbeck a. a. O. Ich sah überdies Exemplare von folgenden Standorten: Deutsches Reich: Thüringen: Rottenbach (Brunner). — Schlesien: Kleine Schneegrube (Freyn). — Hannover: Gehrdanerberge, Calenberg (Evers). — Elsass: Hoheneck (Schultz, Martin, Gerard, Gouvain). — Bayern: Fellhorn bei Oberstdorf (Z wiesler), Maedelegabel (Rodler), Zugspitze (Strampff), Seealpe im Algäu (Rodler). Schweiz: Basel (lg. ?). — Waadt. Da Dole (Kunth, Muret), Mt. Tendre (Chenevard, Muret), Suchet (Favratj, LigneroUes bei Orbe (Favrat), Vouilleret bei Lausanne (Favrat), Le Charbonnieres im Joux- Thale (Favrat), Alpen von Waadt, Bex (Favrat), Jaman (F"avrat). — Neuenburg. Chaux de londs (Favrat). — »Helvetia« (Schleicher). Österreich-Ungarn: Vorarlberg: Preschen bei Feldkirch (Ebner). — Böhmen: Hohenelbe (Tausch). Frankreich: Vosges. Bussang (Tocquaine), Ain. Reculet (Ig. ?). Wenn von den beiden eben besprochenen saisondimorphen F"ormen abgesehen wird, ist über den Formenreichthum der G. campesfris wenig zu sagen. Sie findet sich mit \'ioletten und gelblichweissen Corollen, Farbenspielarten, wie sie bei allen Gentianen vorkommen und eine Benennung nicht nöthig machen. In der alpinen Region wird G. campesfris mit zunehmender Höhe immer kidner, bis sie scliliesslich winzig und einblüthig wird. Dasselbe kann allerdings auch unter ungünstigen Vegetationsbedingungen bei geringerer Höhe schon eintreten (Dichtsaat, steiniger Boden u. dgl). Solche 1 — ficm hohe Exemplare mit wenig Blüthen und kurzen Internodien haben wiederholt schon Namen erhalten, so vav. paucißora Schleich, in sched., v&r. pusilla Heer in sched., var. imbricafa Brügg. in sched., var. nivalis Evers in Sched., der älteste davon dürfte wohl var. paucißora Schleich, sein. — Eine analoge, meist weissblüthige Varietät findet sich in der Hochgebirgsregion Skandinaviens: Var. Hartnianniana Baenitz in sched. (Herb. Europ. 1891 et in Murbeck 1. c. p. 10). — Murbeck hat a. a. 0. eine auf Island und den Fär-Oer Inseln vorkommende Form als var. Islandica bezeichnet mit der Charakteristik: »Planta 4 — 10c;;/ alta; folia caulina media oblonga, quam in typo (G. Suecica) minus obtusa, caulina superiora ovato-lanceolata, acu- tiuscula vel acuta." Was die Bezeichnung der G. campesfris anbelangt, so wäre zu erwägen, ob Linne mit diesem Namen thatsächlich unsere Pflanze und nicht etwa G. Baltica meinte. Dass dies der Fall ist, hat Murbeck mit Bestimmtheit nachgewiesen. Was die Beschreibung der beiden Subspecies betrifft, so ist dieselbe in der hier durchgeführten, sich gleichfalls auf Murbeck stützenden .■\rt und Weise gewiss vollkommen berechtigt. Froel ich hat schon 179(5 beide Bilanzen genau unterschieden und benannt, so dass seine 41 * 324 ^. ''. Wettsfehl, Namen niclit umgangen werden können. Zudem habe ich speciell die G. Geniiaiüea I'roel., wie dies das obige Standortsverzeichniss ergibt, genau aus dem flehiete (Aligäu) mehrfach in typischen Exemplaren gesehen, aus dem sie ihr Autor angibt. Dass G. Germanica Froel. nicht mit G. Germanica Willd. verwechselt werden darf, mag hier noch besonders betont werden; letztere musste mit Rücksicht auf das ältere Froelich'sche Homonym einen neuen Namen erhalten; Murbeck nannte sie 1892 G. Wettsteinii. 5. Gentiana Neapolitana Froel. De Gent. Dissert. p. 9") (1790) pro var. (!. eüiiijH'sfris. — Wettstein in Üsterr. botan. Zeitschr. 1892, S. 44. Diagnose: Biennis. Caulis erectus vel ascendens, plerumque abbrcviatus et 1 — 4t";;/ altus sed etiam elongatus et ad 15 <.-;;/ altus, ad basin reliquiis fuscis foliorum anni praecedentis obtectus, iam a basi longe ramosus itaque inflorescentia plerumque corymbosa. P'olia basalia obovato-spatulata apice rotundata glabra, media elliptico-lanceolata obtusiuscula,, superiora lanceolata acuta; media et superiora mar- gine papilloso-ciliata, internodiis longiora vel aequilonga. Flores tetrameri. Calyx glaber in mar- ginc piano papilloso-ciliatus, lobis binis latioribus lanceolatis lobos alios non obtegen- tibus, binis angustioribus lanceolatis vel linearibus, omnibiis tubo longioribus sinubus acutis. Corolla 12 — 20 mm longa, tubo calycem aequante vel longiore, violacea vel albida. Germen et Capsula stipitata. Synonyme: G. Co/;n;n;ae Ten. Flor. Napol. III, p. 248. G. canipesfris ■(. Colnmnae Griseb. in DC. Prodr. IX, p. 97 (1845). G.Amarclla •;. Colnmnae Caruel in Pari. Flora Ital. VI, p. 778 (1883). G. campestris o. Willd. Spec. plant. I, 2, p. 1348 (1797). G.Amarella Bertol. Flora Ital. III, p. 96 (1837). Abbildungen: Tenore Flora Napol. V, tab. CC'XX, flg. 1. — Column. Ecphras. p. 221, fig. dextra. — Taf. I, Fig. 2; Taf. IV, Fig. 4. Exsiccaten: Huet du Pav. Plant. Neapolit. Nr. 392 und 393. Blüthezeit: Juli bis September. Verbreitung: Bisher nur aus den Abruzzen bekannt, auf deren alpine Region die Art beschränkt ist. — Ich sah Exemplare von folgenden Standorten : Mte. Corno (Huet du Pavillon, Orsini), Majella supra Caramanico (Huet du Pavillon), Serente (Groves). G. Neapolitana ist eine vielfach verkannte, aber von allen anderen wohl verschiedene Art. Sie niinnit morphologisch eine Mittelstellung zwischen den um G. campestris und zwischen den um G. calyciua sich gruppirenden Arten ein; sie nähert sich den ersteren in den tetrameren Blüthen, den letzteren im Kelch- baue. Ich werde noch später darauf zurückkommen, dass diese morphologische Mittelstellung vollkommen im Einklang steht mit der Stellung, die ihr in phylogenetischer Hinsicht wahrscheinlich zukommt. Einen Saisondimorphismus konnte ich bei G. Neapolitana nicht beobachten. Beck und Szyszylowicz geben G. Neapolitana auch in Montenegro an (Plant. Monten. p. 130 (1888). Im Herbarium des k. k. naturhist. Hofmuseums in Wien, das sonst die Belege für die Angaben dieser Autoren enthält, konnte ich Belegexemplare nicht finden. (). Gentiana calycina K'nch Taschenb. der deutschen und der Schweizer Flora, S. 35G (1844) pro var. (/. obtnsifoliae. - Wettstein in (jsterr. botan. Zeitschr. 1891, S. 3()7. Diagnose: Biennis, rarissime annua. Caulis erectus vel ascendens, 20 — 30 t";;/ altus, rarius simplex et in apice florcm unum vel complures gerens, plerumque iam a basi ramosus, ramis erecto patentibus inflorescentiam racemosam vel corymbosam formantibus. iMilia basalia obovato-spatulata apice rotundata, media elliptica vel ovato-lanceolata obtusa vel acutiuscula, superiora triangulari-lanceolata acuta, omnia glabra vel superiora minutissime ciliata, internodiis longiora vel brcviora. Flores pentameri. Calyx glaber in margine dentium albo-ci liatus, dentibus conspicuc inaequalibus, duobus multo majo- ribus basi ovatO-dilaUitis et finitimos tegcnlibus, in parte libera subito attenuatis et mar- Die europäischen Arten der Gatluug Genfiaua : Secf. Eudolricha. 32ö gine reflexis, dentibus aliis lanceolatis margine revolutis, omnihus acutis saepe curvatis. tubo longiori- bus, sinubus acutis. Corolla 20 — 30 mm longa, tubo calyce longiore vel aequilongo, violacea vel albida et tunc siccata flavescens. Germen et fructus stipitatus. (Genf, etiam Wettst. 1. c.) Synonyme: G. Amarella Bertol. Flor. Ital. III. p. 96 (1837) p.p. — Wulf. Flor. Nor. cd. c. Fenzl, p. 310 0858) p.p. G. Amarella a. grandiflora Parlat. Flor. Ital. \'I, p. 776 (1883). G. Amarella ji. parviflora Parlat. 1. c. p. p. ' G. Germanica et G. obtiisifolia Fächer et Jaborn. Flora von Kcärnten I, S. 234 (1881) z. Th. G. obinsifolia ß. calycina Hausm. Flora von Tirol, S. 595 (1852). G. calycina Wettst. in A. Kern er Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. VI. p. 55 (1893). (/. anisodonla Fächer Nachtr. z. Flora von Kärnten, S. 82 (1894). G. Germanica a. calycina Krasan in Jahresb. d. II. Staatsgymn. Graz 189G, S. 13. Abbildung: Wettstein in Österr. hotan. Zeitschr. 1891, Taf. III, Fig. 3 (Calyx). — Taf. I, Fig. 3^5 Taf. 4, Fig. 5. Exsiccaten: Kern er Flora exs. Austro-Hung. Nr. 2188. Blüthezeit: Juni — September. Verbreitung: .Aufwiesen und an steinig grasigen Stellen der Bergregion und Hochgebirgsregion am ganzen Südabfalle der Alpen \-on Tessin bis Dalmatien verbreitet, und zwar in der südöstlichen Schweiz und dem benachbarten Italien, in Südtirol, im südlichen Salzburg, in Kärnthen, Krain, Südsteiermark, Croatien, Küstenland. Soweit meine Beobachtungen reichen, stets auf Kalk oder kalkreichem Gestein. Überdies in den Abruzzen, vielleicht auch im Apennin nördlich von Florenz. Der höchste Standort, an dem ich 6'. calycina sah, war die Franzenshöhe des Stilfserjoches bei 2200;«. Vgl. Karte II, 5. Aus der Schweiz sah ich bisher G. calycina nin- von folgenden Standorten: Tessin. S. Giorgio bei Lugano (Kaeser), bei Bellinzona (lg. ?). Über die Verbreitung in Österreich kann ich Folgendes mittheilen: In Tirol ist G. calycina südlich vom Vintschgau und Pusterthal und der Linie Brixen — Meran sehr verbreitet und die häufigste Art aus der hier behandelten Gruppe, die meisten Angaben, betreffend das Vorkommen von G. Germanica, Amarella. obinsifolia in diesem Gebiete beziehen sich auf sie. Nördlich von der angegebenen Grenzlinie sah ich bisher G. c. von folgenden Orten: Gschnitzthal in einem schmalen Höhengürtel bei ca. 1500 ;;/ (VVettstein), Brenner (lauter), Finsterstern bei Sterzing (Freyn et Wettstein), W^eissenbach (Treffer), Lappach (Ausserdorfer), Ffitschthal (Precht); über sonstige Standorte vgl. Wettstein a. a. O. — In Salzburg findet sich G. c. blos auf dem Nassfeld bei Gastein (Rauscher, Freyberger, J. Kerner, Gansauge), Gamskogel (Gansauge), Lungau (Eysn) und am Radstätter Tauern (.1. Kerner); in Steiermajk bei Cilli (E. Weiss. Kocbeck), Ushova (E. Weiss), Sulzbacher Alpen (Verbniak). — in Kärnthen ist G. r. verbreitet, besonders südlich der Drau, vgl. z. B. Wettstein a. a. O., Fächer Nachtr. z. Fl. v. K., S. 82 1894); ebenso verhält es sich in den gebirgigen Theilen von Krain, vgl. die Standortsangaben in Wett- stein a.a.O., ferner: Weissenfeis und Ratschach (Krasan), Versec (Ali tterdorfer), Alertulkgraben (Mitterdorfer), Alojstrana (Krasan), Kronau (M itterdorfer), Flanina (Ali tterdorfer), Assling (AI i tterdorfer), Ti'igiav (Rechi nger), Komna (Rec hinger), Dolle (Fi ttoni). — Aus Croatien sah ich bisher Exemplare \'on: Visocica, Fliesevitza, Satorina, Visenura (Borbäs), Allan (Bo rbäs, cf. Ost. bot. Zeitschr. 1894, S. 426), Platak (lg.?), -Croatien" (Kitaibel); aus dem Küstenland: Predilstrasse (Hora), Mte. Aiaggiore (S inten is, Untchj). Italien: Grigna bei Lecco (Schröter, Degen), Val Tellina (Salis), Foscagno-Fass und Alpisella- Pass bei Bormio (Brügger), Bormio ( AI ühlenbeck), Brescia (lg.?), Val Fon(^a am Mte. Cristallo (Freyn) La Rochetta (lg..'). — Abruzzen. Alte, de Fiori (Orsini). ? Apennin bei Florenz (lg.?). ' G. Aiiiiiirllii 'I.. i^i-andiflora Pari, ist sicher mit G. calycina s\Tionym : var. ß. parviflora könnte der Diagnose nacli zum Theil C. catvciiia. zum Tlieil <'r. Murhcckii sein, beide traf icii 1S93 an der vcm Pariatore angegeheneEi Stelle (Stilfserjoch). 326 R. r. Wctlslciii, Icii liabe im Jahfe 1891 (Ost. botan. Zeitschr. S. 367) zuerst darauf hingewiesen, dass am Südablalle der Alpen eine morphologisch sehr scharf gekennzeichnete Gcutiüiui weit verbreitet ist. Ich habe sie G. calycina (Koch) benannt, weil ich die volle Überzeugung hatte, dass es dieselbe Pflanze ist, die Koch 1844 a. a. O. als var. calycina von G. ohtusifolia beschrieb. Ich stützte diese Überzeugung auf Folgendes: 1. Das von Koch hervorgehobene Merkmal »calycis laciniis latissime ovatis in acumen lanceolatum termi- natis« passt vortrefflich auf die Pflanze; 2. Koch gab seine var. calycina aus Südtirol an, wo sie Facchini sammelte. Hausmann sah diese Facch in i'schen Exemplare und identificirte sie mit solchen, die er selbst am Schiern, auf der Seiseralpe, am Mte. Castellazzo und um Trient sammelte. Ich sah nun alle diese Exemplare im Herbarium des Innsbrucker Museums und konnte mich von der vollkommenen Übereinstim- mung derselben mit meiner Pllanze überzeugen. Seither habe ich nun im Herbarium des Wiener Hof- museums von Facchini in Südtirol gesammelte und von ihm selbst als G. obtiisifolia var. calycina bezeichnete PZxemplare gesehen, die meine Ansicht vollkommen rechtfertigten. Ich hatte daher 1891 nicht nur vollkommen Recht, den Koch'schen Namen in diesem Sinne anzuwenden, sondern auch Recht, einen später, 1885, derselben Pflanze gegebenen Namen, nämlich G. anisodonta Borb. zu übergehen, da dieser Name niemals ordnungsgemäss publicirt worden war. Die Stelle, an welcher er zuerst und vor 1891 über- haupt \'orkommt, lautet wiirtlich: (Ost. bot. Zeitschr. 1885, S. 122) »G. Germanica Hirc (von Buccari) ist nicht die echte, sondern eine durch die ungleichen Kelchzähne charakterisirte Form, die ich als G. aitiso- donfa den botanischen Freunden mittheilte.« Diese Charakterisirung ist nicht blos nicht hinreichend, sondern directe nichtssagend, da »ungleiche Kelchzähne« allen hier in Rede stehenden Gentianen mehr oder minder zukommen. Da ist die kurze, von Koch gegebene Kennzeichnung seiner vi\r. calycina \iel besser. Es kann demnach keinem Zweifel unterliegen, dass ich — wenn ich überhaupt von einer Neu- benennung der Pflanze, zu der ich vollkommen berechtigt gewesen wäre, absehen w^ollte — vollständig im Rechte war, die Pflanze G. calycina (Koch) und nicht G. anisodonta Borb. zu nennen. Alle die seither unternommenen Versuche \'. Borbäs',' die Anwendung des Namens G. calyciini zu \'erhindern und seinen Namen dafür einzusetzen, kann ich daher als nicht gerechtfertigt ansehen. Ein günstiger Zufall will es, dass der Borbas'sche Name nun doch zu einer \'erwendung kommen kann. G. calycina weist, wie die meisten endotrichen Gentianen, saisondimurphe Formen auf, worauf ich in der Ost. botan. Zeitschrift 1892, S. 232 und 234, aufmerksam machte. Während jedoch bei anderen Arten, wie G. S/nrniiaiia, Austriaca etc., sich die Sache so verhält, dass diese Arten sich vollständig in je zwei saisondimorphe Species trennten, verhält es sich bei G. calycina ähnlich wie bei G. canipestris. In gewissen Gegenden, insbesondere in relativ niedrig gelegenen, also in den Thälern und in der niedri- geren Bergregion treffen wir eine deutliche Aestivalis-Fovm, welche die .Aitmerkmale der G. calycina aufweist und überdies eine \'iel später blühende ■AntiiiunaHs« -Form mit denselben, so charakteristischen Speciesmerkmalen. An höher gelegenen Standorten, also in der alpinen und subalpinen Region dagegen findet sich blos eine Pflanze mit den Kennzeichen der (j. calycina, die weder vollständig die Merkmale der "Aestivalis«-, noch die der »Antnmnalis« -Form aufweist. Der Sachverhalt ist nicht schwer zu verstehen, er ist analog wie bei G. canipestris. In höheren Lagen ist die V'egetationszeit zu kurz, als dass hier zwei saisondimorphe .Arten nacheinander zur Blüthe und Fruchtreife gelangen könnten; hier findet sich G. caly- cina zudem häufig an steinigen .Abhängen, also an Standorten, an welchen die Verhältnisse, welche nach meiner auf S. 4 [3 12] erwähnten Auffassung den Saison- Artdimorphismus herbeiführten, gar nicht herrschen. Hier hat sich mithin die Stammart unverändert erhalten, während sie sich in tieferen Regionen , entspre- chend den dort herrschenden Verhältnissen, in zwei jüngere P'ormen gliederte. ' Borbas in Österr. botan. Zeitschr. 1892, S. 219. — Wenn Borbas a. a. O. die .\nsicht vertritt, dass G. obliisifoliii var. calycina eine Sammelspccies sei, welche G. Norica, praecox, inacrocalyx, spathulata u. a. iimfasst, so ist er schon deshalb im Irr thum, weil mit einer einzigen .Ausnahme keine dieser Species in Siidlirol, woher Koch seine Pllanze beschreibt, vorkommt. — Vcrgl. ferner Borbas in Österr. botan. Zeitschr. 189-1, S. 426 und in Fächer Nachtr. z. Flora von Kärnten, S. 82 (1894). Die europäischen Arten der Gatfiing Geiitiaua; Sect. Eiidnlricha. 327 Die Ss'Stematik miiss nun diesem Thatbestande Rechnung tragen; sie thut es, indem sie: 1. die mutli- massliche Stammart mit einem Namen belegt, der nach dem Gesagten einerseits die alpine Form bezeichnet, anderseits verwendet werden i'Antiininalis« -Form in erster Linie meinte, geht aus den Original- exemplaren hervor, die er mir freundlichst sandte, ferner daraus, dass er selbst (Ost. bot. Zeitschr. I8i)2 S. 219) seine G. anisodonta in Gegensatz zu sommerblüthigen Formen bringt. Ich gebe im Folgenden eine Übersicht über die beiden saisondimorphen F"ormen von G. calycina. nochmals darauf aufmerksam machend, dass, entsprechend dem eben Gesagten, zahlreiche Exemplare weder der einen noch der anderen P'orm zugezählt, sondern einfach nur als G. calycina (Koch) bezeichnet werden können. Subspecies I. G. antecedens Wettst. 1. c. Diagnose: Caulis tenuis crcctus simplex vcl parum ramosus, internodiis inclusive pedunculo lloris terminalis 3' — 5 folia superantibus, internodio secundo vel tertio supra basin caulis longissimo. Folia caulina media obtusa. Corolla saepe albida parva, germen saepe subsessile. Floret ab Junio usi-iuc ad Augustum. _ .. Synonym: G. anisodonta ß. antecedens Pacher, Nachtr. z. P'lora v. Kärnten, S. 82 (1893). Abbildung: Taf. I, Fig. 4. Verbreitung: Innerhalb des Verbreitungsgebietes der G. calycina . besonders an relativ niederen .Stand- orten und an feuchten Stellen, z. B.: Tirol: Finsterstern bei Sterzing (Freyn u. Wettstein), Pfitsch (Precht), Weissenbach, Luttach (Treffer), Monte Paganello bei Trient (Gelmi), Schwarzenbach bei Cavalese (Kremer), Landro (Meyer- ding), Prags (Sadebeck), Paneveggio (Eichenfeld), Kais. Tschaminthal bei Bozen, Trafoi (Freyn) Tonale-Pass (Sennholz). — Kärnten: Raibl (Kremer), Villacheralpc (lg.?), Tarvis (Rechinger), Loibl- Pass (Engler), Predilstrasse iKrasan, Hora). — Krain: Mojstrana (Krasan), Kocna (Mitterdorfcr), Dolle (Pittoni), Crna prst (Sonklar;. — Steiermark: Sulzbach (E. Weiss). — Italien: Bormio (Müh- le n b e c k ). Subspecies II. G. anisodonta Borbäs 1. c. Caulis erectus vel ascendens, ramosus, internodiis 4 — 9 folia non superantibus. Folia caulina media acuta. Floret ab .Augusto ad Octobrem. 328 A". r. Il-c'//,s7c/;/. Synonym: Cr. duisodonla Paclicr 1. c. Abbildung: Taf. I, Fig. 5. Verbreitung: Innerhalb des Areales vnn G. Cdlyciiui , besonders in relati\' niedrigen Gebieten und in solehen am häufigsten. Wie bei allen anderen endotrichen Gentianen gibt es auch bei G. caJyciiia nicht wenige durch den Standort bedingte Varietäten, von denen eine oder die andere bereits Namen erhielt. .An relativ hochgele- genen, üppigen -Standorten bleibt der .Stengel niedrig, erscheint aber reich verzweigt, so dass die ganze Pflanze ein dicht buschiges Aussehen erhält; ' an hochgelegenen, dabei aber nicht sehr üppigen Stand- orten erscheint die Pflanze niedrig, aber wenig ästig; ein Extrem erreicht sie an derartigen Standorten in winzigen, einblüthigen Exemplaren. An tieferen Standorten wird die Pflanze höher und schlanker und ist häufig nur im oberen Theile \'erzweigt (y&x. psciidogcniiauica Gelmi Prospetto delia tlor. Trent., p. 115, (1893). G. calycitia, resp. anisodonta , y. trichoneiira Borb. in P acher, Nachtr. z. Flora v. Kärnten, .S. i^'l (1893) kenne ich nicht. Nach der Beschreibung und dem Standorte dürfte sie in den Formenkreis der G . Stnrmiaita gehören, respective den Übergang \'on G. calyciua zu G. Stiiniiiaiia vermitteln. Über die Unterscheidung der G. calyciua von den ihr nahe stellenden .Arten vergl. S. 6[314| und Ost. bot. Zeitschr. 1891, S. 369. 7. Gentiana pilosa Wettstein in Üsterr. butan. Zeitschr. 1892, S. 42. Diagnose: Biennis. Caulis erectus 4 — 20cm altus, simpjex vel iam a parte inferiore ramosus ramis brevibus itaque inflorescentia subracemosa. Folia basalia spatulata apice rotundata, caulina inferiora longe lanceolata et angusta obtusiuscula vel acuta, superiora lan Ceolat a acuta margin e et sub tus in nervo mediano papilloso ciliata; omnia internodiis longiora. Flores pentameri. Calyx dcntibus tubo multo longioribus, corollam saepe fere aequantibus salteni tubo eius aequilongis, modice inae- qualibus Janceolatis longe acuminatis margine planis vel subreflexis, margine et in nervo mediano breviter denticulato-hirsuti s, sinubus acutis. Corolla 15 — 2ß mm longa, violacea. Germen et fructus stipitatus vel subsessilis. Vergl. auch Wettstein a. a. O. Synonym: G. pilosa Pacher, Nachtr. z. Flora \". Kärnten, S. 84 (1894). Abbildungen: Taf. I. Fig. 6; Taf. IV, Fig. 7. Blüthezeit: September. Verbreitung: G. pilosa scheint nur eine sehr beschränkte Verbreitung in den Thälei'n des östlichen Theiles der Südalpen zu haben. Ich sah Exemplare von folgenden Standorten. Tirol: Landro im .Ampezzo- thale (Petter), >'in nionte Crocc" (Bratzei). — Kärnten: .An der Pi-edilstrasse bei Raibl (Krasan), Canal- thal (R essmann). — K r ai n : Mojstrana (Krasan). — G ör z : Strasoldo (Niessl).- Saisondimorphe Formen von G. pilosa sah ich bisher nicht. Sie steht zweifellos der G. Stiirmiaiia am nächsten, mit der sie in der Behaarung des Kelches übereinstimmt. Sie unterscheidet sich von dieser durch die kleineren Blüthen, die weitaus schmäleren und längeren Blätter und die kurze, gestielte Kapsel. Von allen anderen .Arten ist sie durch die Behaarung des Kelches leicht zu unterscheiden. 8. Gentiana Norica A. et J. Kerner in Schedae ad floram exs. Austro-Hung. VI, p. 56 (1893).-' Diagnose: Biennis. Caulis erectus, 4 — •'•SO t"«/ altus, internodiis inclusive pedunciilo floris ternii- nalis 3 — 5, secundo vel tertio caeteris multo longiore, simplex vel ramosus, ramis crectis plerumque subaequilongis inflorescentia itaque subracemosa. Folia basalia obovata- spatulata, apice rotundata, caulina obtusa internodiis breviora ovata vel ovato- lanceolata, imprimis superiora margine et saepe etiam in nervo mediano subtus minutissime papilloso-p ilosa. Flores pentameri. Calyx ' Hieher gehören grösstentheils die von mir in der Flora CNS. .'Vustro-Hungarica ausgegebenen E.xcinplare. - Kine sehr ähnliche Pflanze sah ich im Herbar. reg. Dresden aus dem Herbarium Roche! mit der Etil campanutata«), er sagt, dass der Tubus der Corolle kürzer als der Kelch ist (Schmidt: »Calyx corolla dimidia minor-'), er gibt als Standorte an >-Habitat in summis montium iugis Bavariae inque Sudetis« (Schmidt: »in summis iugis montium Bavaricarum-). Diese Abweichungen werden verständlich durch den Befund im Herbarium Willdenow, in das mir durch die Herren Prof Engler und Urban in Berlin freundlichst Einblick gewährt wurde. Im Herbarium Willdenow liegt mit der Bezeichnung G. obtusifolia ein Exemplar zweifelloser G. Norica. Auf diese trifft die Beschrei- bung Willdenow's zu; es ist sehr wahrscheinlich, dass er sie aus den Bergen Bayerns, d.h. aus den bayrischen Alpen erhielt, wo G. Norica häufig ist. Gentiana obtusifolia Willdenow ist mithin etwas ganz Anderes als Gentiana, respective Hippion obtnsifolimn Schm., sie ist wirklich eine frühblühende, und zwar die hier als G. Norica bezeichnete Art. Der Willdenow'sche Name i.st aber mit Rücksicht_auf die unbedingte Priorität des Seh midt'schen nicht anwendbar. G. cliloraefolia Nees in Nova acta Acad. Leop. Carol. IX., p. 171 (1818) kommt hier in Betracht, weil deren Autor von ihr a. a. 0. sagt: »Foliis obtusis« und »ich sammelte sie im August, wo noch keine andere Gentiana dort blühte«, was auf eine r>Aestivalis«-¥ovm hindeuten könnte. Jahrelang fortgesetzte Bemü- hungen, Nees'sche Originalien zu erhalten, waren leider vergeblich. Trotzdem lässt sich mit Sicherheit behaupten, dass unsere Pflanze mit jenem Namen gewiss nicht gemeint ist; erstens passt die Angabe der Diagnose „Abschnitte des Kelches beträchtlich kürzer als das Blumenrohr-- nicht, zweitens kommt sie auf der >-Wellmese«, dem Originalstandorte der G. cliloraefolia nicht vor. Ich möchte gleich bei dieser Gelegen- heit bemerken, dass ich glaube, der vielbesprochene Name G. cliloraefolia bezieht sich auf »putate«, d. i. abgeschnittene Exemplare von G. solstitialis. Ich leite diese Auffassung aus Folgendem ab: Die im X'orstehenden mitgetheilten Angaben Nees' sprechen dafür, dass es sich um eine Acstivalis-Fox-m handelt; die .-Angabe Nees' »Der Stengel. . . . löst sich vom Grunde an in mehrere verlängerte, gegenüberstehende, ihn selbst überragende. . . ..\ste auf« deutet dagegen entschieden auf eine putate, d. i. irgendwie des Hauptstengels beraubte Pflanze. Solche Exemplare sind gerade bei sommerblüthigen Formen, die im Hochsommer, zur Zeit der Heumahd in Blüthe stehen, relativ häufig. Welche ».4<.'.';//7'<3//5«-Form nun hier 42* 332 /?. V. Wetfsfciii, in Betracht kommen kann, lässt sich ziemlich genau sagen. Als Standort wird von Nees die »Wellmese« ' bei Jena angegeben. Dort kommt nun im Herbste, wie ich nach gesehenen Exemplaren constatiren kann, G. ]Vcffsfeini! (=: G. Genua iiiai Willd. s. str) und G. Wettsteiuii in einer Übergangsform zu G. Stitr- miaua''- vor.'"' Schon dies lässt erwarten, dass im gleichen Gebiete einige Monate vorher G. solsiitialis, respective diese in einer der G. Norica sich nähernden Form sich findet. Thatsächlich fand ich nun Exem- plare von G. solsiitialis, auf der Wellmese gesammelt, im Herbarium Haussknecht (lg. Haussknecht) und im Herbarium des k. k. naturh. Hofmuseums in Wien (lg. M. Schulze).* Es kann demnach G. chJorac- folia Nees kaum etwas Anderes als G. solstitialis sein. Dafür aber, dass es speciell die »putate« Form derselben ist, spricht nicht blos die schon erwähnte Stelle aus der Diagnose, sondern auch die Blüthezeit im August, welche für eine .4///»»»/t77/.s-Form wohl früh, für Q'me Aesiivalis-Fovm dagegen relativ spät wäre; nun blühen aber naturgemäss putate Exemplare später als unverletzte, da sie erst Seitenäste aus- bilden müssen, welche Blüthen entwickeln; dafür spricht endlich auch der Umstand, dass Nees beson- ders hervorhebt, dass zwei Kelchblätter die anderen an Breite übertreffen: »an einer Blüthe sah ich sogar, dass ein Kelchblatt der Eiform der obersten Blätter sich näherte«. Dies ist nun gerade bei putaten Exem- plaren am auffallendsten zu beobachten, wie ich bereits 1892 hervorhob,^ wo ich diese Erscheinung als »\'erlaubung» des Kelches bezeichnete. Die Breite zweier Kelchzipfel war die Ursache, warum später solche putate Formen als Hybride zwischen G. campcstris und Germanica Willd. angesehen und der Name G. chloraefolia für solche muthmassliche Bastarde verwendet wurde." Es bedarf keines weiteren Beweises, dass diese Verwendung des Namens vollkommen unberechtigt ist.' Nach dem Vorgange Reichenbach's (Flor. Germ. exe. p. 424) und Grisebach's (Gen. et spec. gent. p. 245) wird häufig G. pvraiiüclalis Kees (1. c. p. 164) als .Synonym zu G. obinsifolia citirt, was die Vermuthung nahe legen könnte, dass auch dies ein Name ist, der für unsere Pflanze Anwendung finden könnte. Das ist aber gewiss nicht der Fall. Nees meinte damit sicher keine frühblühende Form, sondern vom Grunde aus verzweigte, dicht pyramidenförmige Exemplare der G. Wettsteiuii {G. Germanica Willd. von Ehrh.), mit denen er eine nicht näher bestimmbare alpine Form ('auf dem Felbertauern«) identificirtc. G. moiitaiia Nees 1. c. p. 170 könnte möglicher Weise mit unserer Pflanze identisch sein, doch möchte ich den Namen nicht verwenden, da sich mit voller Sicherheit diese Pflanze nach der Beschreibung und der Verbreitungsangabe nicht erkennen lässt. Über G. aspera Hegetschw. und Heer vergl, das S. 28 [336] Gesagte. Gentiaiia spatltnJata Barth in Reichenb. Iconogi-. bot. s. pl. crit. 1., tab. .\CII, p. 78, ist in Folge der genauen Beschreibung, der P'undortsangabe und dei' xurtreft'lichen Abbildungen leicht klarzustellen. ,Sie umfasst nach unserer heutigen Auffassung zwei Arten, nämlich G. Norica — hieher gehört die in Fig. 195 dargestellte, von Hoppe in .Salzburg gesammelte Pflanze — und G. praecox Kern., welche in P'ig. 196 imd 197 nach von Reichenbach p. auf dem Geising im sächsischen Erzgebirge gesammelten'' und zum Theile im Garten aus Samen cultivirten Exemplaren dargestellt ist. (r. sjuitlniliifii ist daher ein Sammelname und zur Bezeichnung einer bestimmten Ai't ungeeignet. 1 Ich fand diesen Standort auch »Wöllmesse«, »WöUmese« geschrieben. 2 Letztere hielt ich noch 1891 (vergl. Ö.sterr. hotan. Zeitschr. X[,1I, S. 12.0) für Stiirmiana; Celakovsk\' (Rcsiilt. d. bot. Durchforschung Böhmens in Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch. 1890, S. 445) für (!. chloraefolia. 3 Nach -Abschluss dieser Abhandlung kam mir eine .Arbeit des Herrn M. Schulze in Jena zu (Mittheil. d. thüring. bot. Vcr. N. F. IX. Heft, S. 31 ff.), in der er gleichfalls nachweist, dass die Jenaer «C?. Germanica" eine Miltelform zwisclien G. Sliinniana und G. Wellsteinii sei. ■1 Auf dem betreffenden Bogen liegen zwei Pflanzen, die eine war am Tage des Einsammeln in voller Blüthe: G. Wcttsleinii in einer zu G. Sturiniana neigenden Form, die zweite war schon in Frucht: G. solsiitialis. ■' Vergl. Österr. botan. Zeitschr. 1892, S. 45. '• Grisebach, Gen. et spec. Gent. p. 247. — Dieser Irrthum Grisebach's ging dann in die meisten Florenweike über. "• Vergl. Wettstein in Österr. botan. Zeitschr. 1892, S. 84 u. 158. — Cclakovsky in Sitzungsber. d. k. hiihm. Ges. d. Wissensch. 1890, S. 445. - Murbeck in Acta hört. Berg. II, S. 9. ** Die E.xemplare habe ich gesehen. Die airopäischai Arten der Ga/finig Gentiaiia ; Scct. EiiJotricha. 333 G. Germanica var. praecox Griesb. Gen. et spec. Gent., p. 244 (1839), und in De Cand. Prod. IX. p. 96, ist eine Sammelart weitesten Umfanges, die unter Anderem sicher G. crispata Vis., G. Mnrbcckii Wettst. und G. Norica Kern., also Pflanzen von grösster Verschiedenheit umfasst und daher überhaupt heute nicht mehr beibehalten werden kann. G. praecox .\. et J. Kern, in Verh. d. z.-b. Ges. in Wien, XXXVIII. Bd. Abb., S. 669, ist durch die stumpfen Kelchbuchten, die ganz kahlen Kelche allein schon von G. Norica hinlänglich verschieden; sie besitzt innige morphologische und geographische Beziehungen zu der weiterhin noch zu besprechenden G. Carpatliica. Eine Revision der bisher existirenden, hier eventuell in Betracht kommenden Namen hat mithin ergeben, dass dieselben entweder ganz andere Pflanzen bezeichnen (G. obinsifolia Schm., G. pyrami- dalis Nees, G. chloracfolia Nees, G. praecox Kern.) oder bezüglich ihrer Bedeutung so unsicher und unpräcise sind {G. spathulala , G. monfana , G. praecox [Griesb.]), dass es sich auf keinen Fall empfiehlt, sie zur Bezeichnung einer ganz bestimmten Pflanze zu verwenden. Ich ziehe daher vor, den einzigen, jeden Zweifel ausschliessenden. wenn auch relati\- jungen Namen G. Norica A. et .1. Kern, zu gebrauchen. Eine hier noch zu erwähnende, mir nicht ganz klare Pflanze ist die in Kerner's Flora exs. Austro- Hung. unter Nr. 2192 als G. .yni/Iuila/a ausgegebene. Die Pflanze gehört dem Kelchhaue nach zweifellos in den Formenkreis der G. Norica und G. S/nrmiana; nach der Blüthezeit, den relativ langen Internodien, den stumpflichen Stengelblättern gehört sie zu den Acstivalcs und steht somit der G. Norica nahe. Durch die grosse Zahl der Internodien (bis sieben), durch die röhrig trichterige, nicht glockige Corolle, durch den kurzen Kelch weicht sie aber doch wesentlich von ihr ab imd nähert sich der G. Sfitrmiana. Ich erwähne hier der Pflanze im .Anschkisse an G. Norica, mir ein definitives Urtheil über dieselbe vorbehal- tend. .Am wahrscheinlichsten erscheint mir die Deutung, dass es sich um eine zwischen G. Norica und G. S/nrmiana intermediäre, d. h. um eine der muthmasslichen, saisondimorph noch nicht gegliederten Stammart der beiden nahestehende Form handelt. Der relativ hohe Standort (Hinterstoder in Oberösterreich) unterstützt diese Deutung. ' Schliesslich sei noch darauf aufmerksam gemacht, dass ab und zu bei G. A^orica die Behaarung an Kelchen und Blättern schwächer als bei G. Stnrmiana ist. Es trifft dies insbesondere im Gebiete der »Hohen Tauern'< nicht selten zu. Doch auch solche Exemplare sind an den grossen, trichterig- glocken- förmigen Corollen, an den relativ langen Kelchzipfeln als zu G. Norica gehörig zu erkennen. Auf solche relativ kahle Exemplare ist G. obfnsifolia in .Sturm's Deutschi. Flora begründet. Ich sah das Exemplar welches der Abbildung dieses Werkes zu Grunde lag, im Herbarium A. .Schwarz in Nürnberg und konnte mich davon überzeugen. Dieses Exemplar zeigt aber auch, dass in der Abbildung- die Blätter etwas zu spitz gezeichnet sind, was zu der irrthümlichen .Ansicht (vergl. Kern er .Schedae ad flor. exs. Austr.-Hung. 11., Nr. 647) verleitete, dass die .Abbildung eine herbstblüthige Form darstellt. 9. Gentiana Sturmiana A. et J. Kerner in Schedae ad floram exs. .Austro-Hung. II, p. 122 (1882).^ Diagnose: Biennis. Caulis 1— 40c";;/ altus, internodiis o — 14, secundo vel tertio non caeteris evi dente r longiore, rarius simplex plerumque iam a basi ramosus, inflorescentia itaque corymbosa vel subracemosa. Folia basalia spatulata, apice rotundata, caulina ovata \-cl ovato-lanceolata vel ovato-trian- gularia, acuta \'el solum inferiora obtusiuscula, internodiis aequilonga, longiora vel subbreviora, margine et etiam saepe in nervo mediano papilloso-pilosa. Flores pentameri. Calyx dentibus tubo longioribus, tubo corollae evidenter brevioribus, lanceolatis, duobus latioribus, omnibus in margine saepe reflexo et in nervo mediano papilloso-hirsutis, tubo calycino alato, sinubus inter dentes acutis. Corolla 10 (in speciminibus minimis) ad 40mm longa, campanulato-tubulosa vel I Vergl. die diesbezüglichen .Xusl'ühi'ungen bei G. cainpcstris und G. calycina. - Originale.xemplare gesehen. 334 R- V. Wettsteiti, tubiilosd-int'iindibuliforniis. \-ioIacea \-cl rosea vel albida. Capsula stipitata. Vergl. auch Kerne r a. a. D., Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 126. Synonyme: Hippiou AniarcUa Sclimidt Flor. Boem. Cent. II, p. 28 (1793) nach der Abbild, in Univ.- Bibl. Prag. '^ Hippion obtitsifoUum Schmidt in Roem. Archiv I, 1, S. 22 (179G); in Flor. Boem. Cent. II, p.27 (1793). Hippion Gentianella Schmidt 1. c. p. 23, sec. spec. orig. G. gracilis Nees in Nov. acta Leop. Card. IX, p. 170 (1818) p. p. G. aspera Hegetschw. u. Heer Flora d. Schweiz, S. 210 (1840) z. Th. G. ohiusifolia Hausmann Flora v. Tirol, S. 595 (1852) z. Th. G.Aiiiart'lla b. germanica Celakovsky Prodr. p. 293 (1867) p. p. G. chloracfolia Celak. in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wiss. 1889, S. 442 non Nees. G. Shinniana Garcke 111. Flora v. Deutschi. 17. Aufl. S. 412 (1895). — Fächer Nachtr. z. Flora v. Kärnten, S. 81 (1894). G. anisodonta •[. trichonetira Borb. in Fächer Nachtr. z. Flora v. Kärnten, S. 82 (1894). G. Germanica, c, resp. 7. Siurmiana K ras an in Jahresber. d. II. Staatsgymn. 1896, S. 13. — Beck Flora V. Niederösterr. II, S. 940 (1893) excl. form. Abbildungen: Schmidt in Roem. Archiv I, 1, tab. II, fig. 3 (specimen ex regione alpina); tab. II, fig. 4 (specimen uniflorum ex regione non alpina). — Wettstein in C)sterr. botan. Zeitschr. 1891, Tat". HI, Fig. 8 (Kelch). — Taf. I, Fig. 8 u. 9; Taf. IV, Fig. 8. Exsiccaten: Schultz Herb. norm. Nov. Ser. Cent. 19, Nr. 1831. — Baenitz Herb. Europ. Nr. 5565. — Kerner Flora exs. Austr.-Hung. Nr. 647. — Magnier Flor, select. exs, Nr. 2791. Blüthezeit: August bis September. Verbreitung: G. Siurmiana bewohnt ein scharf umgrenztes Gebiet, in dem sie in der Regel sehr häufig ist. Das Gebiet erstreckt sich über die ganzen nördlichen Kälkalpen von Niederösterreich bis zum Canton Glarus und das vorgelagerte Gelände, sie bewohnt hier die Thäler und steigt bis auf die Berg- gipfel. (Höchster, mir bekannt gewordener Standort bei 2100«/ in der Solsteinkette bei Innsbruck.) Das Gebiet erstreckt sich sodann in einem schmalen Streifen im Osten von Bayern und im Böhmerwalde nach Westböhmen, wo es sich stark verbreitert, um sodann, sich wieder verschmälernd, in Thüringen und in der Provinz Sachsen auszulaufen. Im Bereiche der Alpen erscheint die Pflanze streng vom Substrate abhängig, indem sie kalkreichen Boden bewohnt und das Urgebirge meidet. Diese Abhängigkeit zeigt sich auch deutlich darin, dass sie nur an drei Stellen in grösserem Maasse vom Norden her in das Innere der (/entralalpen eindringt, nämlich dort, wo Kalke in grösserer Ausdehnung in denselben auftreten, in den hohen Tauern, im mittleren Tirol und im Engadin. Ausserhalb der Alpen ist die Abhängigkeit vom Substrate weniger deutlich, hier wäre höchstens hervorzuheben, dass im nordöstlichen Bayern an der Grenze zwischen den Triaskalken und denen des fränkischen Jura die G. W'iiisteiii/i allmälig in (/'. Siur- miana überzugehen beginnt. (Vergl. Karte II, 2.). Vollkommen sichere Standorte ausserhalb dieses geschlossenen Areales sind mir nicht bekannt geworden-^ Was die Verbreitung über politische Gebiete anbelangt, so möchte ich auf Grund selbstgesehener Exemplare Folgendes bemerken; Österreich. In Niederösterre ich ist die Art in dem südwestlichsten Theile zwischen der Enns, Ybbs und Donau verbreitet, sie geht mit der Donau bis Mautern, Baumgarten und Kritzendorf und findet sich in Übergangsformen zu G. RJiaetica^ und Anslriaca^ in den Voralpen südlich der Donau. (Über Stand- orte vergl. Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 127.) In Oberösterreich ist die Art südlich der ' Noch nicht ganz gesicherte derartige .Standorte sind: Monte Cavallo in Ober-Italien (lg. Bracht), ebenso Pahiia nova (Hohe n war th). - Eine solche Übergangsforni, aber systematisch noch zu (;. S/iiniiiiiiiii zu zahlen: St. K-syd am Göller (Wiemann). •'' Eine derartige Übergangsform ; RappoltenUirchen (Wio'dcman n). Die europäischen Arten der Gattung Getitiana; Sect. Endotricha. 335 Donau allgemein verbreitet, sie fehlt nach einer brieflichen Mittheilung des Herrn Dr. Dürrnberger (dto. Nov. 1891) im Allgemeinen auf dem Granit nördlich der Donau und findet sich dort nur an einzelnen Stellen, wo tertiäre, kalkige Mergel dem Granite aufgelagert sind, so am Pfennigberg hei Linz. In Steier- mark bildet das Ennsthal im .Allgemeinen die Südgrenze, nördlich derselben ist die Art allgemein verbreitet.' (Über einzelne Standorte vergl. geradeso wie bezüglich Oberösterreichs, .Salzburgs und Tirols Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1892 a. a. O.). In Salzburg ist die Art allgemein verbreitet nördlich der Linie Rad- stadt— Bischofshofen — St. Johann — Brück- — Leogang. Südlich davon sind mir folgende Standorte bekannt geworden: .Stubachthal (Eysn), Kaprunerthal (Fritsch), Gastein (De Bary), Fuscher Tauern (Hauss- knecht). Aus Kärnten sah ich blos Exemplare vom Gailbergpasse bei Oberdrauburg (Preissmann), Heiligenblut (Preissmann). In Tirol ist G. Sturmiana nördlich der Linie Hochfilzen — Wörgl, dann \\v. ganzen Innthale und nördlich desselben verbreitet, sonst bei Mieders im Stubaithale (Schneller), Kais (Wiesbaur, Riedel). Vorarlberg: Feldkirch (Dumont), Lünersee im Rhätikongebirge (Brügger), Stuben (Fritsch), zwischen Stuben und Langen (Riehen), Drei Schwestern- (Rompel und Riehen), Zug im Lechthal (Riehen), Fellengatter bei Feldkirch (Riehen). In Böhmen ist die .Art im Westen des Landes zwischen dem Erzgebirge und etwa der Linie Pi'ibram — Kiattau sehr verbreitet. (Standorte s. in Wettstein a. a. O., Celakovsky in Sitzungsber. d. böhm. Gesellsch. der Wissensch. 1889, S. 442, mit Ausnahme der .Standorte in Nordost- Böhmen.) Schweiz: Au im Oberengadin (Favrat), St. Moriz (Muret), Pizokel bei Chur (Brügger), Val Zaina in Graubündten (Brügger), Hüttliberg (Heer). — Basel (Münch), dorthin vielleicht durch den Rhein gebracht? Deutsches Reich: Bayern: Watzmann (Rottenberg), Rothwand (Bauke), Partenkirchen (lg.?), Reichenhall (Haussknecht), Berchtesgaden (Kratzmann, Rottenberg, Strampff), Königssee (Rodler), Hochfellen (lg.?), Dechener Moor (Bernold), Schlehdorf (Martius), Hirschbühel, Wildalpe, Karwendl, Vorderriss, Torenerjoch, Berchtesgaden, Königssee, Wimbachthal, Rothenbuch, Krapfenkahr- spitz, Stuibensee, Königsthal, Hochbrett, Fundenseetauern (Sendtner), Tölz (Bornmüller), Isarauen bei München, Garschingerhaide (Sendtner) , München (Zuccarini und A.Braun), Augsburg, Wiesen bei Rosenanberg (Sendtner), Regensburg (Fürnrohr), Muggendorf in Franken (Zuccarini). — Thüringen und Provinz Sachsen.'^ Halle (lg.?), Blankenburg (Bauer), Eisleben (J. Kunze), Hildesheim (Link), Ottendorf (Stolle). Die im Vorstehenden behandelte Gentiana ist wie die meisten .Arten, \velche dem Typus der •Anlnni- nales<- entsprechen, je nach dem Standorte ungemein polymorph. Es kann dies schon aus den Angaben über die Stengelhöhe in der vorstehenden Diagnose entnommen werden, nachdem dieselbe zwischen 1 und 40 an schwankt. Diese Variabilität hat es ja zum guten Theile beuirkt, dass die-Systematik dei^'Gruppe so lange Zeit im Argen lag. Im Bereiche der Alpen erscheint die Pflanze auf Wiesen, in lichten Wäldern, auf Geröllhalden der Thäler in oft mächtigen, hohen, vom Grunde aus stark und lang verzweigten Exem- plaren; auf den Bergen emporsteigend, wird sie immer kleiner, bis schliesslich auf den höchsten Erhe- bungen winzige, un\'erzweigte und nur einblüthige Exemplare sich finden (y&wpygniaea Glaab in Deutsch, botan. Monatsschr. XI, S. 95 [1893], pro var. G. Gennanicae. Vergl. Taf. 1, Fig. 9). .Auch an sterilen Standorten der Niederungen wird G. Sturmiana mitunter nur ein- oder armblüthig =: G. St. var. Gcntia- netla Schmidt pr. sp.' In dem ausseralpinen Verbreitungsgebiete, in Böhmen, Nordbayern etc. ist die Pflanze in Wiesen häufig schlanker, nur mit kurzen .Asten versehen, kleinblüthiger und dadurch habituell sich der G. Wettstcinii nähernd. 1 Ein isolirter Standort ist: Hudakikna bei Wöllan in Untersteiermark (Preissmann im Herb. Preismann). ■- Am 14. November noch blühend. 3 In diesem Theile des Areales grösstentheils in Übergangsformen zu G. Wetlstcinii. •* Flora Boem. Cent. 2, p. 29 (179.3) sub Hippion; zweifellos nach dem Originalexemplare im Herbarium Jlm- deutschen Uni- versität in Prag und nach der in der Prager Universitätsbibliothek aufbewahrten Originahibbildung. — .Synonym damit ist (,'. imi- ,/Zora Willd. Spec. plant. I, p. 1346 (1797). 336 R. V. Wetlstcin, Was den Namen anbelangt, so kämen \'on älteren Namen ausser (r. Stiuiiiiaua insbesondere (V. üspcra Hegetschw. imd Heer, G. timcilis Nees und G. ciilonufolia Nees in Betracht. Hegetschweiler und Heer heben in ihrer Beschreibung der G. aspeva (Flora der Schweiz. S. 210 [1840]) dasjenige Merkmal hervor, durch das sich G. Stunniaua und G. Norica von allen anderen Genti- anen unterscheiden, nämlich die Wimperung der Blätter und des Blüthenstieles; es kann keinem Zweifel unterliegen, dass ihnen eine der beiden Arten oder beide bei der Beschreibung vorlagen, umsomehr, als beide in dem (iebiete, das die Autoren angeben (Cilarner Alpen), \-orkommen. Wenn ich den Namen nicht für G. Sturiniaiiü i\n\yer\de, so geschieht es, weil sich nicht mit Bestimmtheit sagen lässt, welche \'on den beiden genannten .Arten gemeint war. Das Merkmal »Kelch fast von der Länge der Röhre der grossen Blume« , sowie die Angabe der Blüthezeit »7 — 9« (letztere allerdings niu- in ihrem ersten Theile) spricht \'ür G. A'orica, ebenso das Vorhandensein eines Exemplares dieser Art mit der Etikette »Glarner Alpen ; Heer« im Hei'barium des Polytechnikimis in Zürich; die .Angabe der Blüthezeit in ihrem zweiten 'I'heile (September) spricht dagegen zweifellos für (j. Sfnrniiaiui, da nach Mitte August gewiss nirgends mehr G. Norica blüht. Das Richtigste wird wohl sein, anzunehmen, dass die beiden Autoren die beiden, durch subtile Merkmale von einander \'erschiedenen Arten gar nicht trennten, und aus diesem Grunde von der Anwendung des Namens G. aspcra für eine bestimmte Form ganz abzusehen. Der Name G. chlovacfniia wurde von Keichenhac h ' und Celakovsky''' für die Pflanze angewendet. Ich habe schon gelegentlich der Besprechung der G. Norica mitgetheilt, wofür ich G. chloraefolia Nees halte. Hindert mich schon diese ganz positive Ansicht über die Pflanze, dem Beispiele der beiden Autoren zu folgen, so kommt noch dazu, dass eine Reihe von Angaben der Diagnose von G. cliloraefoJia einer Beziehung des Namens auf G. Stiinniana directe widersprechen, z. B. >breiteiförmige, stumpfe Blätter«, »Stengel vom Grunde an in mehrere verlängerte — ihn selbst überragende Äste aufgelöst«, »Kelch ohne Flügel». Celakovsky gibt zwar an, dass er vom Originalstandorte der G. chloraefolia von der Wellmese bei Jena G. Sftiriiiiaua gesehen habe, ich selber habe dies (Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 125) bestätigt. Doch vermag dies trotzdem die gegen die Benützbarkeit des Namens G. chloraefolia vor- gebrachten Einwände nicht zu entkräften, denn erstens kommen, wie ich .S. 24 [332] ausführte, auf der Wellmese zwei Gentianen vor, und zweitens kann ich auch die im Herbste daselbst blühende Geiifiatia heute nicht mehr als G. Sitirmiana ansehen. Dieser scheinbare Widerspruch zu Celakovsky's und meinen eigenen früheren Angaben klärt sich leicht auf, wenn in Betracht gezogen wird, dass — wie ich S. 2(i |234] schon ausführte — die um Jena x^orkommende (leiiliaua eine Übergangsform zwischen (j. Stnnniuiia und G. Wettsteinii darstellt. G. i;racitis Nees 1. c. schliesslich dürfte dem Standorte und einzelnen Angaben der Diagnose nach unsere Pllanze sein, doch ist die Beschreibung zu wenig bestimmt und zutreffend, als dass ich es für üiunlich hielte, diesen halbverschollenen Namen einem schon allgemein gebrauchten vorzuziehen. Was die Unterscheidung der G. S/iinuiaiia \-on anderen Arten anbelangt, so habe ich die Unterschiede von der ihr zunächst stehenden G. Norica bereits (S. 21 [329]) angegeben. Von den übrigen Arten kommen in erster Einie G. Wettsteinii, G. Rhaetica und (7. calyciua in Betracht. G. Stiinniana und G. Wettsteinii sind in typischen Exemplaren leicht von einander zu unterscheiden, der Unterschied besteht in der Behaarung der Ränder und der Mittelner\cn der Kelch- und oberen Stengelblätter bei G. Sliirniiana , in dem Mangel der Behaarung und dem .Abstehen der Kelchzähne bei (i. Wettsteinii; dazu kommt der wesentlich andere Habitus, indem G. Stnrmiana in der Regel reichästig und buschig ist, während G. Wettsteinii in der Kegel verlängerte, im unteren Theile nicht verästelte Stengel aufweist. Schwierig wird die Unterscheidung in den oben erwähnten Grenzgebieten, in denen die Areale der beiden Pflanzen aneinander stossen. Dnrl linden sich nicht hybride Zwischenformen, die nur nach der gr()sseren oder geringei'cn .Ähnlichkeit mit einer der beiden Arten ihre Zutheilung linden können. Die Unterscheidung der G. Stiirniii/iui von G. Rhac- 1 Flora germ. excurs. p.. 424 (1830/32). 2 Sitzungsbcr. d. k. böhm. Ges. d. Wissen.sch. 1889, S. 442, Die europäischen Arten der Gaftting Gentiana; Sect. Endotricha. 337 tiea wird gleichfalls in erster Linie durcii die Behaarung des Kelches ermöglicht, auch da gibt es nicht hybride Zwischenformen; in zweifelhaften Fällen lässt oft die Blattform eine Einreihung zu, da die StengeL- blätter der G. Stnrnüaiia in der Regel entschieden kürzer sind. Von G. eahciua ist G. Sturiniana dadurch zu unterscheiden, dass bei jener die Kelchzähne stets stark zurückgerollte Ränder und nur am Rande eine Wimperung aufweisen, auch sind die Blüthen der G. calyciua wesentlich kleiner. Übergänge, das heisst Zwischenformen zwischen diesen beiden Arten habe ich nur aus den hohen Tauern, wo die beiden Areale aneinander stossen, gesehen. Über die Abbildung in Sturm's Deutschi. Flora, I. Abth., 13. Bändchen, welche A. und J. Kern er zu ihrer G. Sturm iana citiren, vergl. das S. 25 [333] Gesagte. 10. Gentiana solstitialis Wettstein. Diagnose: Biennis. Caulis erectus 5 — 30 cm altus, internodiis incl. pedunculo floris terminalis 3—6, secundo vel tertio caeteris longiore, simplex vel ramis paucis plerumque subaequilongis, infloreacentia itaque subracemosa, raro corymbiformis. Folia basalia obovato-spatulata apice rotundata; caulina obtusa ellipsoidea vel ovata internodiis plerumque breviora; omnia glabra. Flores penta- meri. Calyx dentibus tubo aequilongis vel paullo longioribus sub anthesi coroUae tubo brevioribus, rarius aequilongis, triangulari-lanceolatis, duobus latioribus, omnibus margine reflexis vel planis, glaber- rimis, tubo calycino tubuloso parum vel non angulato, sinubus inter dentes acutis. Corolla 20 — 30mm longa, tubulosa-infundibuliformis, violacea vel albida. Capsula stipitata. Synonyme: ? G. montana Nees in Nov. acta IX, p. 170 (1818). G. obtnsifolia Koch Synops. Ed. 1, p. 491 (1837) p. p. — Mertens u. Koch in Röhl. Deutschi. Flora 11, S. 349 (1826) p. p. — Hausmann Flora v. Tirol, S. 595 (1852) z. Th. — Potonie 111. Flora v. Nord- u. Mitteldeutschl. S. 423 (1884) z. Th. — Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 234. •— Garcke 111. Flora v. Deutschi. S. 412 (1893) z. Th. — Gremli Excurs.-Fl. f. d. Schweiz, 8. Aufl. S. 294 (1895) z. kl. Th. (näm- lich die Pflanze von Rheineck). G. Germanica ß. obtnsifolia Gren. et Godr. Fl. de Fr. II, p. 494 (1850). — Fries Novitiae Flor. Suec. et Summa veget. Scand. p. 16 (1846). G. Amarella ß. obtnsifolia Beckh. Flora v. Westfalen, S. 630 (1893). ? G. obtusifolia a. spatluüata Gremli Neue Beitr. IV S. 20 (1887). ? G. pyramidalis Hoppe in Sturm Deutschi. Fl. V, 2 G. Styriaca a. praematura Borb. in Fächer Nachtr. z. Fl. von Kärnten, S. 83 (1894). Abbildungen: Sturm Deutschi. Flora V, 2. (Forma valde ramosa inflorescentia corymbiformi). — Die- trich Flora Boruss. 650 (?, da vielleicht putates Exemplar von G. Wettsieini i). — Rchb. Icon. flor. Gtrm. et Helv. XVII, tab. MXLVII, fig. 1. — Taf. II, Fig. 3. Exsiccaten: Fries Exs. fasc. 14, Nr. 18. — Schultz Herb. norm. Cent. 10, Nr. 320 bis. Blüthezeit: Mai bis Juli, höchstens in der alpinen Region später. Verbreitung: Innerhalb der Verbreitungsgebiete der G. Wettsteinii und G. Rhactica, insbesondere in letzterem, vorherrschend an feuchten Standorten und stets schon abgeblüht, wenn die beiden genannten Arten ihre Blüthen öffnen. Ich sah Exemplare von folgenden Standorten : Deutsches Reich: Thüringen: Suhl (Haussknecht, Aletsch), Winterstein im Gotha'schen (Köllein), Wöllmese bei Jena (M. Schulze, Haussknecht). — Preussen: Kummerau bei Königsberg (Patze). — Baiern: Jochberg (Traunstein er), Partenkirchen (K.Müller), Garmisch (Bornmüller), Tegernsee (Einsele), Söllerkopf (Send tn er), Hintersteinerthal (Sendtner). ■ — In Westfalen vielleicht nach Beckhaus a. a. O. Schweiz: Waadt. Bex (T h o m a s), »inter Bex et Ollon les Prailles «(Schleiche r). — Wallis. Val d'IIliez (Wilczek). Ich möchte mit Bestimmtheit die Pflanze vom Bodenseeried bei Rheineck im Canton St. Gallen, Denkschriften der mathem.-naturw. CI. LXIV. Bd. ^3 338 ^- !'■ Weit st ein von der Gremli in Excurs. Flora, 8. Aufl., S. 294, spricht, hieher ziehen. Im Herbarium Schleicher liegt ein Exemplar mit der Fundortangabe »In monte Jarogne (Schleicher)'; ich konnte die Lage dieses Standortes nicht eruiren. Österreich: In den Alpen von Tirol, Vorarlberg, Kcärnten, Salzburg, Steiermark in den Thälern und in der subalpinen Region; soweit meine Beobachtungen reichen, stets auf Urgebirge. Wenn G.solsti- tialis in den Alpen in einem Kalkgebiete vorkommt, so findet sie sich auf AUuvionen, die reich an Urgebirgsgerölle sind oder an Stellen, an denen sich zahlreiche glaciale Urgebirgsgeschiebe finden. Tirol: Innsbruck (Heufler), Lansersee (Riehen, Wettstein), Sistrans (Zimmeter), Gluirsch (Heufler), Hundskehljoch (Deuffer), Nauders (Evers, Freyn), Vent, Obernbergerjoch, Trins, Lärch- vviesen bei Steinach (Wettstein), Jaufen bei Sterzing (Freyn), Finsterstern (Freyn u. Wettstein), Bru- neck (lg.?), Weissenbach (Treffer), Lienz (Pichler), Kais (Freyn), Bozen, Salurn (Hausmann), Sarn- thaler Alpen (Lang), xMals im Etschthale (Lodny), Ritten (Hausmann), Paneveggio (Eichenfeld); vergl. ferner sämmtliche unter G. ob/nsifolia angeführte Standorte in Österr. botan. Zeitschr. 1892, S. 234. — Kärnten: Pasterze (Fincke), Heiligenblut (Hoppe), Karawanken, Bodentbalwiesen, Saualpe, Speik- kogel (Sabidussi), Turracherhöhe (Jabornegg). — Salzburg: »Salzburg« (Sauter), zwischen Bad Fusch und Ferleiten (Fritsch), Fusch (Eysn), Gastein (Hausknecht). Zell am See (Au st), Rauriserthal, Kitzlochklamm, Taxenbach (Eysn), Radstätter Tauern (J. Kerner), Lungau (Eysn). — Steiermark: Prebichl bei Vordernberg (Wettstein), Seethal in den Judenburger Alpen (lg.?), St. Johann im Tauern (Heimerl), Stubalpe (Fürstenwärter), Murufer bei Graz (Preissmann). — Krain: Ratschach (C. Richter). Schweden: Arup (A k e r m a n). Dass die im Vorstehenden besprochene Pflanze in innigsten genetischen Beziehungen zu G. Wett- stcitüi und G.Rhaetica steht, kann keinem Zweifel unterliegen, sie stimmt mit ihnen in den wesentlichsten Merkmalen überein und gerade in jenen, durch die sich diese Arten von den übrigen Gentianen unter- scheiden. Auch das Vorkommen innerhalb der Areale jener Arten spricht dafür, dass sie eine frühblühende Parallelform derselben darstellt. Es drängt sich da nur die Frage auf, welche der beiden genannten Arten als die spätblühende Parallelart der G. soJstitialis aufzufassen ist. Versuchen wir auf diese Frage eine Antwort zu geben, so ist es nicht möglich, eine Entscheidung zu treffen. Es ist dies ganz begreiflich. G. Wettsteinii und G. Rhaetica stehen sich so nahe, dass es schon im Vorhinein zu erwarten ist, dass die denselben entsprechenden Sommerformen ungemein ähnlich sein müssen. Dazu kommt, dass G. Wett- steinii und G. Rhaetica gerade durch einige Merkmale (die relative Länge und Zahl der Internodien, die Länge der Äste) habituell von einander abweichen, welche bei den entsprechenden Sommerformen in Folge des allgemeinen morphologischen Aufbaues derselben ganz verwischt werden müssen. Ich möchte daher glauben, dass sowohl eine der (/. W'cttstciiiii als eine der G. Rluutica parallele Sommerform zur Entwick- lung kam, dass dieselben aber einander so ähnlich sind, dass man sie systematisch nicht trennen kann, sondern als eine Art zusammenfassen muss. Wir haben da den interessanten Fall einer Art vor uns, deren Angehörige verschiedenen Ursprunges sind. Diese verschiedene Abstammung ist übrigens für den, der sich viel mit den in Frage stehenden Pflanzen beschäftigt, manchmal recht klar. An einzelnen Merkmalen (abstehende Kelchzipfel, relative Höhe) verräth nämlich nicht selten d\c G. solstilialis der mitteleuropäi- schen Niederungen ihre Beziehungen zu G. Wettsteinii. Von anderen sommerblüthigen Gentianen ist G. soJstitialis nicht schwer zu unterscheiden, von G. Norica und G. antecedens durch den ganz kahlen Kelch, von G. praecox und G. Intescens durch die spitzen Kelchbuchten. Ich habe diese .Art früher (Üst. bot. Zeitschr. 1892. S. 234. Berichte der deutschen botan. Gesellsch. 1895, S. 305) ad Interim G. obtiisifolia Willd. genannt, weil ich vor vollständigem Abschlüsse meiner Studien keine Änderung des bisher gebräuchlichen Namens vornehmen wollte, die eventuell zu neuer nomenclatorischer Verwirrung hätte Anlass geben können. Aus meinen Ausführungen auf S. 23[331] geht nun wohl zweifellos hervor, dass der Name G. obtnsifolia (Schm.) Willd. unmöglich für die Dauer unserer Pflanze verbleiben kann; da auch kein anderer bisher gegebener Name sie imzweifclhalt bezeichnet. Die europäischen Alien der Gatfuug Geiitiaiia : Secf. Eiidotrieha. 339 sehe ich mich genöthiyt, sie mit einem neuen Namen zu belegen, den ich von der Blüthezeit um das Sommersolstitium ableite. Was die Verbreitung der Pflanze anbelangt, so möchte ich muthmassen, dass sie noch in der nörd- lichen Schweiz, in den Gebirgen Südwest-Deutschlands, sowie Nordfrankreichs aufzufinden sein wird; Exemplare sah ich aus diesen Gebieten, trotz aller Bemühungen, solche zu erlangen, bisher nicht. 1 1. Gentiana ^Vettsteinii Murbeck in Acta hört. Berg. 11, S. A. p. 14 (1892). Diagnose: Biennis. Caulis 2 — 50 (plerumque 20 — 'iO)cm altus internodiis in speciminibus bene evolutis 5 — 15, secundo vel tertio non caeteris evidenter longiore, simplex vel in parte supe- riore, rarius etiam in parte inferiore ramosus, inflorescentia racemosa vel racemoso-subcorymbosa. Folia basalia spatulata, apice rotundata, florendi tempore saepe evanida, caulina media et superiora ovata vel ovato-lanceolata, acuta, internodiis breviora, raro et solum in speciminibus abbreviatis aequi- longa vel longiora; omnia glabra. Flores pentameri. Calyx dentibus tubo aequilongis vel paullo lon- giorihus tubo coroUino evidenter brevioribus lanceolato-triangularibus, duobus lationbus, Omni- bus glabris rarius in margine minutissime ciliatis, margine saepe reflexo, tubo angulato, sinubus inter dentes acutis. Sepala saepe corollae non adpressa sed patentia. Corolla 15 (in speciminibus reductis) — 35 ;;/w longa, infundibuliformi-tubulosa, violacea rarius albida. Capsula stipitata. Vergl. Diagnose in Wettstein, Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 86. Synonyme: G. Amarella Roth Tent. flor. Germ, tom II, p. 289 (1789) p. p. — Froelich De Gent, dissert. p. 87 (1796) excl. var. pr. m. p. — Panzer in Sturm Deutschi. Flora V, 2. G. Amarella 2. germanica Beckh. Flora v. Westfalen, S. 629. G. Germanica Willd. Spec. plant. I, 2, p. 1346 (1797) p. p. — Nees in Nova Acta IX, p. 174 (1818) s. p. p. — Mertens u. Koch in Rohling Deutschi. Flora II, S. 347 (1826) z. Th. — Reichenb. Flor. Ger r. exe. p.424 (1830/32)p. max. p. — Koch Synops. fl. Germ, et Helv. Ed. 1, p. 491 (1836) p.p. — Hegetschw. u. Heer Flora d. Schweiz, S. 210 (1840). — Godron Flore de Lorreine II, p. 115 (1843). — Grenier et Godron Flore de Fr. II, p. 494 (1850). — Hausmann Flora v. Tirol, S. 595 (1852) z. Th. — Hartmann Handh. i Skand. Flora, p. 58 (1861). — Cosson et Germain Flore d. env. d. Paris. 2. ed. p. 314 (1861). — Ascherson Flora d. Prov. Brandenburg, S. 427. — Potonie 111. Flor. v. Deutschi. S. 424 (1889) z. Th. — Garcke 111. Flora v. Deutschi. 17. Aufl. S.412 (1893). — Gremli Excurs. Flora d. Schweiz, 8. Aufl. S. 294 z. gr. Th. Abbildungen: Reichenbach Icon. flor. Germ, et Helv. XVII, tab.MXLVII, fig. III. — Sturm Deutschi. Flora V, 2**. ' — Sowerby Engl. Bot. Third Ed. tab. DCCCCXVIII. — Dietrich Flora Boruss. X, tab. 650(?), IV, tab. 234, VIII, tab. 506. — Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1891. Taf III, Fig. 9 -/Kelch, schlecht). ~ Taf. II, Fig. 1 u. 2; Taf IV, Fig. 9. Exsiccaten: Billot Flora Gall. et Germ. cxs. Nr. 149, 488 et 488 bis. — Wirtgen Herb, plant, flor. Rhen. Fase. II, Nr. 69. — Wirtgen Herb. Nr. 334. — Reliquiae iMailleanae Nr. 862. — Herb. d. flor. loc. d. Fr. Nr. 68. — Puel et Maille PI. d. Fr. (ohne Nummer). — Magnier Flor, select. exs. Nr. 347, 347 bis. — Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 9, Nr.864. — Gallier Flor, siles. exs. Nr. 874. — Fries Exs. Fase. 14, Nr. 17. Blüthezeit: August bis October. Verbreitung: Auf den Gebirgen Mitteleuropas im Norden, Nordwesten und Westen der Alpen bis in die Vorberge derselben reichend (vergl. Karte II, 1.). Ich sah Exemplare von folgenden Standorten: Schweden: Skane. Ignaberg (Ljungstedt).'' 1 Das Exemplar, nach dem die Abbildung angefertigt wurde, liegt im Münchner Heibar und stammt nach einem beiliegenden Briefe Sturm's von Herspruck in Baiern. - .ausgegeben in Fries' Exsiccaten mit der Notiz: »Specimina digitaiia tantum 1. c. ; hoc loco oblata pedalia ad ripas Viadri, lg. Buek.< Danach erscheint mir das Vorkommen am angegebenen Standorte noch nicht vollkommen sicher. 43* 340 R- V. Wettstein, England: Harefield (Crespi iiny), Letcombe Castle (Druce). Nord- und Ost-Frankreich: Meurthe et Moselle, Nancy (Methieu et BiUot); Jura, Salins (lg.?); Doubs, Montbeliard (lg.?); Seine et Marne, Donnemarie (Chaubard); Haute Saone, Dambenoit (Ven- drely); Vosges, Ramberviller (Billot); Marne, Epernay (Juglar); Isere, Grenoble (lg.?), St. Pierre de Chartreuse (Riguet); Oise, Blauvais (Preaubert), Bulles (Caron); Ain, Junemont (lg.?); Hautes Alpes, Bois de la Batie (Reuter); Haute Savoie, Pringy (Puget), Annecy (lg.?), Cuzy (Riguet). Mte. Saleve (Reuter); Savoie, Chambery (Huguenin) Belgien: Chimay (Hardy); Flandern, Lougny (lg. ?). Deutsches Reich: Verbreitet über Baden, Württemberg, Baiern mit Ausnahme des Südostens (d. h. der Kalkalpen, des bairischen Waldes und des Gebietes längs der österreichischen Grenze), über Hohen- zoUern, Elsass-Lothringen, Rheinprovinz, Hessen, Hessen-Nassau, Westfalen, Hannover, Braunschvvcig; überall her sah ich zahlreiche Exemplare, hi all' den genannten Gebieten ist G. Wdtstciuii überhaupt oder neben G. solstitialis die einzige Art der Artengruppe. In der Provinz Sachsen und Thüringen tritt G. Wett- steinii zumTheü neben G.Stnrmiana auf; ich sah sie von folgenden Standorten: Prov. Sachsen: Schnars- leber Berge (Bause, Engel), Eisleben (A. Braun), Alvensleben'scher Höhenzug (Maass), Erfurt (Bern- hardi), Nordhausen (Volk), Tilleda (Vocke), Kosen (Haussknecht). — Anhalt: BuUenstedt (Auers- wald). — Thüringen: Kyffliäuser (Volk, Ruhmer, Vogel), Frauenberg bei Sondershausen (lg.?), Bende- leben (Haussknecht), Grossfurra (lg.?), Eisenach (Dietrich), Gotha, Weimar, Berka, Heilsberg (Hauss- knecht), Jena (lg.?), Wellmese (Schulze), Pforta (Sagorski), Arnstadt (Haussknecht), Thüringer- wald (Merklin), Suhl (Buek), Themar (Haussknecht), Coburg (Ortloff) u. s. w. Weiter östlich findet sich die Art in: Königreich Sachsen: Dresden (lg.?), Pausa (Schorler, Leon- hardt), Plauen (Arzt). — Schlesien: Hirschberg (Liersch), Rabengebirge bei Liebau (Höger). — End- lich in Oldenburg bei Neuenkirchen (Scheele) und in Mecklenburg bei Ludvvigslent (lg.?). Österreich-Ungarn: Böhmen: Hohenelbe (Tausch, Maly, Kablik), Bielitz (lg.?), Klattau (Pur- kinje), Hohe Mense (Brorsen), Milleschau (Wiesbaur), Trautenau (Czerny), Riesengebirge (Breyer), Deutschbrod (Novak), Braunau (Kratzmann), Wellemin (Reichenbach p.). — Mähren: Namiest(Röh- mer), Trebitsch (Zavfel), Grosswasser (Oborny). — Schlesien: Teschen (Fleischer). — Galizien: Krakau (lg.?). — ?Nord-Ungarn: Liptau, Szalatin-Thal (Rochel). — Vorarlberg: Pfänder (A. Kerner, Degenkolb), Brandnerthal (Riehen), Hopfrehen im Bregenzerwald, Schrecken (Riehen), Nonzingerberg (Waldendorff), Schruns (Bornmüller), Hohe Freschen (Riehen). Schweiz: Verbreitet in den Cantonen Genf, Waadt, Neuchätel, Solothurn, Basel, Freiburg, Bern, Aargau, Zürich, Schaffhausen, Thurgau; von zahlreichen Standorten sah ich Exemplare. — Wallis. Bou- veret (Käser). Glarus. Sernfthal bei Elm (Brügger). ?Graubünden. Valzeina (Brügger). Was die Unterscheidung der im Vorstehenden besprochenen Gentiana von den verwandten Arten anbelangt, so kommen da morphologisch G. Stnrmiana, G. Rhactica und solstitialis, geographisch als angrenzend auch G. Carpathica und G. Austriaca in Betracht. Von G. Sturiniana ist G. Wettsteiuii in erster Linie durch den kahlen oder nur an den Rändern überaus fein wimperigen Kelch zu unterscheiden, in zweiter Linie auch zumeist durch den höheren Stengel, die mehr dicklichen, auf der Oberseite oft roth gefärbten Stengelblätter, die abstehenden Kelchzipfel. Von G. Rliaetica ist G. Wcttstcinii oft nicht leicht zu trennen, erstere ist an dem verkürzten, zumeist von der Basis an ästigen Stengel, an den kurzen Stengelinternodien, an der weniger gellügelten Kelchröhre und den niemals abstehenden Kelchzipfeln zu erkennen. G. solstitialis ist als eine sommerblüthige Art leicht durch die stumpfen Stengelblätter, durch die wenigen und langen Internodien, durch die frühe Blüthezeit von G. Wettsteinii zu unterscheiden. G. Carpathica und G. Austriaca besitzen deutlich stumpfe, d. h. abgerundete Kelchbuchten, wie solche bei G. Wettsteinii nie vorkommen. Nicht hybride Übergangsformen existiren zwischen G. Wettsteinii, G. Stnrmiana und G. Rliaetica in Gegenden, in denen die Verbreitungsgebiete sich berühren. Was die Variabilität der G. Wettsteinii anbe- langt, so ist dieselbe conform der der anderen Arten. Erwähnenswerth ist das Vorkommen weissblüthiger Die europäischen Arten der Gattung Gentiana; Sect. Endotriclm. 341 Exemplare und dasjenige niedriger, oft winzig-blüthiger Exemplare bei ungünstigen Standortsverhält- nissen (Dichtsaat, Sterilität des Bodens, Höhenlage), letztere können als var. minor (G. W. F. Meyer Chloris Hannov., p. 274 (1836) bezeichnet werden. ' Eine ab und zu vorkommende Abnormität mit drei- zählig wirteiligen Blättern kann mit Cosson und Germain (Flor. d. env. d. Paris 2. ed., p. 314 pro var.) als forma verticillata bezeichnet werden. Einer Erläuterung bedarf die von mir angewendete Nomenclatur. Die hier als G. Wetfsteinii bezeich- nete Pflanze ist dieselbe, die von den meisten Botanikern bisher als G. Germanica Willd. im engeren Sinne aufgefasst wurde, welche A. und J. Kern er (Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. IL, p. 124) und später ich (Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 85) gleichfalls so auffassten. Durch den von Murbeck (vergl. S. 13 [321]) erbrachten Nachweis, dass eine Pflanze aus dem Formenkreise der G. campestris den Namen G. Germa- nica Froel. (1796) zu führen hat, wurde eine Änderung des jüngeren, aus dem Jahre 1797 datirenden Willdenow'schen Namens nöthig und Murbeck nahm die Änderung in G. Wettsteinii vor. So ungerne ich Namen, die sich eingebürgert haben, ändere, so hat in diesem F'alle, abgesehen von ihrer Berechti- gung, die Namensänderung auch einige Vortheile. Einerseits den, dass dadurch eine präcise Benennung der hier gemeinten Pflanze möglich wird, was bei Anwendung des mit der Zeit sehr vage gewordenen Namens G. Germanica Willd. nicht zu erreichen ist, andererseits den, dass dadurch der immerhin bezüglich seiner Benützbarkeit anfechtbare Name G. Germanica Willd. beseitigt wird. Dass dieser Name nämlich durchaus nicht unzweideutig ist, geht aus Folgendem hervor. Die Diagnose Willdenow's a.a.O. ist derart, dass sie ebenso gut wie auf unsere Pflanze auf jede andere Endotricha passen könnte; die ange- zogenen Buchcitate beziehen sich auf die verschiedensten Arten, die Verbreitungsangabe ist zu allgemein gehalten (»Habitat in Europae pratis«). Sucht man Aufklärung im Herbarium Willdenow, dessen Benützung mir, wie schon erwähnt, durch das freundliche Entgegenkommen der Herren Prof. Engler und Urban ermöglicht wurde, so sieht man mit voller Bestimmtheit, dass der Name G. Germanica ein Sammelname weitesten Umfanges ist. \n dem Umschlage des Herbariums, der die Aufschrift »G. Germa- nica« und eine Abschrift der Diagnose aus Willd. Spec. plant, trägt, finden sich 10 numerirte Bogen. Von diesen tragen nur Nr. 2 und 8 die hier als G. Wettsteinii bezeichnete Pflanze, Nr. 3 ist G. Austriaca, Nr. 5 und 7 gehören dem Formenkreise der G. Amarella an, Nr. 6 ist G. Stiirmiana, Nr. 9 G. caiycina und Nr. 10 gar G. nivalis. Nr. 1 und 4 sind nicht näher bestimmbar. Eine kleine CompJication erfährt die Sache dadurch, dass noch eine zweite G. Wettsteinii in den letzten Jahren aufgestellt wurde, so dass die Verwendung dieses Namens für die vorliegende Pflanze gleichfalls einer Rechtfertigung bedarf. Zur selben Zeit nämlich, als Murbeck die G. Germanica W eitst. non Willd. als G. Wettsteinii bezeichnete, gab Woloszczak (Sprawozdanie z wycieczek botanicznych w Karpaty Stryjski i Samborskie in Spraw. Kom. tiz. , Bd. XXVIII, Krakau 1892) der von mir -als G. Carpathica bezeichneten Art den Namen G. Wettsteinii V^ o\. Beide Namen, der Murbeck's und jener Woloszczak's sind gleich alt, wenigstens ist es aus den betreffenden Arbeiten nicht ersichtlich, welche früher erschien. Nachdem ich aber die Benennung der von Wolosz czak bezeichneten Pflanze als G. Carpathica Wettst. für vollkommen berechtigt ansehe und aufrecht erhalte — wie ich gelegentlich der Besprechung dieser Pflanze ausführen werde — steht nichts im Wege, für die hier in Rede stehende Art den Murbeck'schen Namen zu verwenden. 12. Gentiana Rhaetica A. et J. Ke rner in Schedae ad floram exs. Austro-Hung. II, p. 124 (1882). * Diagnose: Biennis. Caulis 2 — 25 (plerumque ca. \b) cm altus, internodiis in speciminibus bene evolutis 5 — 9, secundo vel tertio non caeteris evidenter longiore, simplex vel in parte superiore vel iam a basi ramosus, inflorescentia racemosa, rarius corymbosa. Folia basalia spatulata, obtusa, 1 Synonym damit ist G. Wctlsleinii var. piisilla Cosson et Germain flor. d. envir. d. Paris. 2. edit. p. 314 pro var. G. Ger- manicae. 2 Originalexemplare gesehen. 342 R- v. Wettstein, florendi tempore saepe iam emarcida, caulina media et superiora ovato-lanceolata vel lanceolata. acuta, internodiis longiora, rarius subbreviora, omnia glabra. Flores pentameri. Calyx dentibus tubo aequilongis vel parum longioribus, tubo corollino brevioribus , lanceolato- triangularibus, duobus latioribus, Omnibus glabris, margine saepe reflexis, tubo vix angulato, sinubus inter dentes acutis. Sepala corollae adpressa sunt. CoroUa 15 (in speciminibus reductis) — 35 r;« longa infundibuliformi-tubulosa vel campanulato-infundibulifoimis, violacea, rarius albida. Capsula slipitata. Synonyme: G. Styriaca Wettst. in Ost. bot. Zeitschr. 1891, S. 1 et in Kerner Schedae ad flor. exs. A. H. VII, p. 73 (1896). — Fächer Nachtr. z. Flora v. Kärnten, S. 83 (1894). G. Germanica Hausm. Flora v. Tirol, S. 595 (1852) z. Th. G.Rhaetica Wettst. in Ost. bot. Zeitschr. 1891, S. 156. — Fächer Nachtr. z. Flora v. Kärnten, S. 85 (1894). G. Germanica b. Styriaca K ras an Jahresber. d. II. Staatsgymn. Graz 1896, S. 13. Abbildungen: Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1891, Taf. II, Fig. 7 u. 10 (Kelch). — Taf. I, Fig. 11; Taf. IV, Fig. 10. Exsiccaten: Kerner Flora exs. Austr.-Hung. Nr. 649 u. 2658. Blüthezeit: Ende Juli bis October, je nach der Höhe des Standortes. Verbreitung: G. Rhaetica bewohnt den Zug der .Alpen von Graubünden bis nach Steiermark und vertritt daselbst zum grössten Theile die G. Wettsteinü (vergl. Karte II, 4.). Im Westen des Areales (Schweiz, Tirol, Vorarlberg, Salzburg) ist die G.Rhaetica streng auf Urgebirgsgebiete beschränkt, im Osten findet sie sich auch auf Kalk. Im Speciellen sei über die Verbreitung Folgendes bemerkt: Schweiz: Ich sah blos Exemplare aus Graubünden. Albula-Fass (lg.?), ferner fragliche, vielleicht doch zu G. Wettsteinü gehörige vom Valzeina (Brügger). Vermuthlich ist die Fflanze im Urgebirgsstocke zwischen dem Innthale und Rheinthale verbreiteter. Österreich: Vorarlberg, Alpe Sariija (Waldendorff) und Gurtisspitze (Riehen), beide Standorte etwas? — Tirol: vergl. Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 156, ferner Innsbruck, auf Schiefer (Heufler), Fiatzerberg bei Gossensass (Huter), Weissenbach (Treffer), Lienz (Gander), Fassathal ober Vigo, Sella-Joch, Costalunga-Fass (A. Kerner). — Salzburg: Fusch (Fritsch), Lungau (J. Kerner). — Kärnten: vergl. Wettstein a. a. 0. S. 2; ferner Koralpe (J. B. Zahlbruckner). — Steiermark: vergl. Wettstein a. a. 0. S. 2; ferner Rissach (A. Zahlbruckner). — Niederösterreich: vergl. Wettstein a. a. 0, S. 2; ferner Erlaufsee (Rechinger). Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass G. Rliaetica der G. Wettsteinü ungemein nahe steht, dass sie gewissermassen die Alpenform derselben darstellt, also sich zu ihr verhält etwa wie Myosotis alpestris zu M.silvatica, wie Solidago alpestris zu S. Virganrea, wie Antliyllis alpestris zur .4. Vulneraria s. 1. wie Enphrasia puntila zu S. stricta etc. Nur der Umstand, dass geographisch G. Rhaetica mit G. Wett- steinü nur längs einer sehr kurzen Linie (Chur- Vorarlberg) zusammentrifft, dass sie habituell recht auffal- lend von dieser abweicht, bestimmte mich, sie von G. Wettsteinü abzutrennen, umsomehr, als ich durch mehrjährige Studien in den Tiroler Centralalpen und durch Culturen im Frager botanischen Garten mich davon überzeugen konnte, dass G. R. daselbst ein constanter, von G. Wettsteinü unabhängig von Stand- ortsverhältnissen verschiedener Typus ist. Die Unterscheidung der G. Rhaetica von G. Wettsteinü liegt insbesondere in der geringen Zahl der Internodien, in der geringen Höhe des Stengels, in der bedeutenderen relativen Länge der Blätter, in der geringeren Kantigkeit des Stengels bei ersterer. Die relativ nahe Verwandtschaft der Fflanzen macht es begreiflich, dass ab und zu Standortsformen der G. Rhaetica vorkommen, die der G. Wettsteinü schon überaus ähneln (z. B. Einöd bei Graz. lg. K r a s a n). Ich habe früher geglaubt, die Form der östlichsten Alpen, also Steiermarks und der benachbarten Gebiete von G. Rhaetica abtrennen zu können und habe die daselbst vorkommende Fflanze 6". Styriaca Die eiiyopäischcn Arten der Gattung Gentiana; Sect. Endotricha. 343 genannt (Ost. bot. Zeitschr. 1892. S. 1). Wenn ich heute diese Trennung auflasse — in Übereinstimmung mit Beck (Flora von Niederösterreich, S. 940) — , so geschieht dies aus folgenden Gründen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass die Gentiana, welche die Alpen zwischen dem Enns-, dem Liesing- und Mürzthale bewohnt, etwas von G. Rhaeiica abweicht, der Unterschied liegt in der auffallend glockenför- migen Gestalt der CoroUe, in den weniger spitzen Kelchbuchten und in der bedeutenderen Länge der unteren Äste. Wenn ich aber diese Pflanze jetzt von G. Rliaetica nicht mehr abtrenne, so geschieht es, weil die Pflanze, welche die Urgebirge Steiermarks bewohnt, mit Aex T\vo\&r G. Rhaetica vollkommen identisch ist und weil zwischen jener Urgebirgspflanze und der eben charakterisirten Form des nordöst- lichen Steiermark alle Übergänge bestehen. Immerhin scheint es mir aber zweckmässig, für diese P'orm die Bezeichnung »Foxma. Styriaca-^' beizu- behalten. Diese Form der G. Rhaetica erscheint mir von Interesse und verständlich, wenn Folgendes in Betracht gezogen wird. Sie findet sich gerade in jenem Theile des Gebietes der G. Rliaetica, in welchem diese an die G. Austriaca grenzt,' sie stellt auch morphologisch einen Übergang zwischen G. Rliaetica und G. Austriaca dar. Trotzdem sind aber diese beiden Arten deutlich von einander verschieden und die F. Styriaca ist in Folge der dreieckig- lancettlichen (nicht linealen) Kelchzipfel zwanglos der G. Rliaetica zuzuzählen. Ferner ist zu bemerken, dass die sonst strenge dem Urgebirge angehörende G. Rliaetica in dem von der F. Styriaca bewohnten .Areale auf Bergen sich findet, welche kalkreich sind. Sie verhält sich dies- bezüglich wie mehrere andere typische Urgebirgspflanzen, w^elche gerade in den nordöstlichen Ausläufern ihres Areales, in dem steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiete auf Kalk vorkommen, z. B. Sibbaldia prociimbeiis, Rhododendron ferruginenm , Canipanitla barbata, Trifolium badinm u. a. G. Rhaetica t froudisepala Borb. in Pacher's Nachtr. z. Flora v. Kärnten, S. 85 (1894) ist ein »nomen nudum- , über den ich nichts auszusagen vermag. 13. Gentiana Murbeckii Wettstein in A. Kerner Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. \'II, p. 72 (1896). Diagnose: Biennis. Caulis 1 — löc;« altus, simplex vel iam a basi ramosus, internodiis inclusive pedunculo fioris terminalis 3 — 7, ramis erecto patenübus, inflorescentia racemosa vel corymbosa. Folia basalia spatulata apice rotundata, caulina media et inferiora obtusa, ovata vel ovato-lanceolata, summa solum (bracteae) acuta, omnia internodiis longiora vel breviora, omnia glabra. Flores pentameri. pro genere parvi, breviter pedicellati. Calyx dentibus tubo evidenter longioribus, tubum corol- linum aequantibus line ari -lanceolatis, omnibus fere aequilatis margine planis glabris, tubo brevi vix angulato, sinubus inter dentes obtusis vel in speciminibus siccatis ut videtur acutiuscLilis. -Torolla 10—20;»;;; longa, campanuiato-tubulosa, in vivo pallide violacea vel albida, in sicco saepe pallide coerulea tubo flavescente. Capsula et germen longe stipitata. Vergl. auch Wettstein a. a. 0. Synonyme: G. obtnsifolia Reichenb. Iconogr. Germ. II, p. 17 (1824). — Gremli Excurs. Flora f d. Schweiz, 8. Aufl. S. 294 (1895) excl. des Standortes »Rheineck«. G. obtnsifolia ß. minor Gaudin Flor. Helv. II, p. 290 (1828) s. p. p. G. obtnsifolia ß. pyramidalis Reichenb. Iconogr. flor. Germ, et Helv. XVII, p. 5 (1854/55). — Gremli Neue Beitr. IV, p. 21 (1887). ? G. compacta Hegetschw. u. Heer Flora d. Schweiz, S. 210 (1840). G.Aniarclla Hegetschw. u. Heer a. a. O. — Bertoloni Flor. Ital. III. p. 96 (1837) p. p. G.AmareUa ß. parviflora Pari. Flor. Ital. VI, p. 776 (1883) p. p. G. Germanica •(. praecox Griseb. in DC. Prodr. IX, p. 96 (1845) p. p. G. Germanica b. obtnsifolia Bouvier Flor. d. .Alpes de la Suisse et de la Savoie, p. 445 (1882). I Die Grenze ist ungefähr Neuberg — M. Zell — Lunz ; eine .\usnnhme macht die Gegend von Seewicscn, wo nach Herbar- excmplaren beide Arten vorzukommen scheinen. 344 R. V. Wettstein, Abbildungen: Reichenb. Iconogr. bot. II, tab. CXXIX, fig. 248. — Icon. flor. Germ, et Helv. XVII, tab. MXLVI, fig. VII. ' — Taf. III, Fig. 2 u. 3, Taf. IV, Fig. 11. Exsiccaten: A. Kerner Flora exs. Austr.-Hung. Nr. 2660. Blüthezeit: Ende Juli — September. Verbreitung: G. Mitrbcckii bewohnt die alpine Region (höchster mir bekannt gewordener Standort bei 2400 w) und kommt nur herabsteigend in subalpinen Thälern vor. Sie ist in der Schweiz von Wallis bis Graubünden auf Urgebirgen verbreitet und findet ihre Ortgrenze an der Tirol -Schweizer Grenze (Karte II, 3.). Ich sah Exemplare von folgenden Standorten: Schweiz: Wallis, Mte. Rosa (Reuter, Boissier), Saasthal (Muret, Schleicher), Mattwaldhorn bei Saas (Jaccard), Mattmark (Favrat), Simplon (Wilczek, Leresche, Horner, Favrat u. A.), Zermatt (Schleicher, Muret, Lagger, Thomas, Wilczek u. A.), Schwarzsee, Obergestelen (Favrat), Eginen- thal (Morthier, Favrat), Riffel (Favrat, Brüggei), Ritterpass (Jaccard), Binnthal (Chenevard), Gla- cier du Rhone (Favrat), Eggishorn, Nufenen (Muret), Grimsel (Muret, Mühlenbeck). — Bern, Grimsel- pass (Mühlenbeck). — Uri, Furka (Gerhard, Muret, Favrat), Oberalp (Muret), oberhalb Realp (Ronniger), La Fouche (Muret), Maienthal (Gisler), Urserenthal, Schoellenen, Hospenthal, St. Gotthard (Muret). — Tessin, St. Gotthard (Thomas, W. Vogel). — Graubünden, Maloja (Masson, Tavel), Duana- pass zwischen Avers und Bergell (Schröter), Albula-Pass (Käser), Samadener Schafalpe (Strampff), Val Bevers (Favrat, Muret), Val de Fain an der Bernina (Favrat), Bernina (Favrat, Muret, Tavel, Käser), Wormser-Joch (Brügger), »Südliche Bündner-Alpen« (Salis), Tarasp, Julier-Pass, Stalla (Brügger), Val Bregalya (Salis), Palügletscher (Brügger), Balmiscio-Pass (Brügger), Madesimo-Pass, Zavreiler-Horn, S. Bernardino, Splügen, Rheinwalder-Thal, Val Canca, Arvigo, Canciano-Pass (Brügger), Tschamut (Käser), Septimer, Passo di Muretto, S. Maria, Piz Ott, Pontresina, Isola, Morteratsch (Muret). Österreich: Tirol' Franzenshöhe am Stilfserjoch (Freyn, Wettstein). Italien: »Piemonteser Alpen« (Ig.?), 3. Cantoniera am Stilfserjoch (Cornaz, Corbetta), Val Tellina Salis), Piemont, Gressonay, Col d'Olen (Wilczek u. Jaccard), Aosta (lg. ?). * G. Murbeckii ist eine seiir auffallende Art, die von allen im Vorstehenden behandelten Arten sofort durch die rundlichen Kelchbuchten, durch die linealen, schmalen, am Rande nicht zurückgerollten Kelch- zipfel sich unterscheidet. Sie nähert sich hierin den im Folgenden beschriebenen Arten, die ganz andere Gebiete bewohnen, insbesondere der G. Biilgarica und G. Austriaca. Erstere ist an den länger gestielten Blüthen, an der reicheren Verzweigung, an der noch kürzeren Kelchröhre von G. Murbeckii zu unter- scheiden, letztere von ihr schon durch die bedeutenderen Dimensionen aller Theile, durch die spitzen Stengelblätter, die dunkle Blüthenfarbe auffallend verschieden. G. Murbeckii ist von allen anderen Arten so sehr verschieden, dass es mir geradezu unverständlich ist, dass sie bisher noch nicht unterschieden und benannt wurde; es rührt dies — abgeselien von dem unklaren Zustande der Systematik der Gruppe überhaupt — daher, dass die Schweizer Botaniker sie ziemlich allgemein für G. obtnsifolia hielten. Dieser Irrthum konnte sich umso leichter erhalten, als andere Arten, die als G. obtnsifolia hätten bezeichnet werden können und auf den Unterschied hätten bringen müssen, wie G. solstitialis, G. Norica etc. in dem von G. Mitrbcckii bewohnten Gebiete fehlen; er konnte sich insbesondere in Folge des Umstandes erhalten, als die beiden Reichenbach in ihren x'erbreiteten, obcitirten Bilderwerken G. Mnrbeckii als G. obtnsifolia abbildeten. Dass aber der Name G. obtnsifolia 1 Die Abbildung in Reichenb. p. Iconogr. botan. gcliörl zweifellos hielier, sie ist selir gut, auch stammte das der Abbil- dung zu Grunde liegende Exemplar vom St. Gotthard. — Mit der Abbildung in Icones Fl. Germ, dürfte Keichenbach zweifellos dieselbe Pflanze gemeint haben, er citirt auch jene Abbildung, doch ist die Zeichnung viel weniger gut, insbesondere ist der Kelch nicht richtig wiedergegeben. 2 Im Herbarium des Wiener Hofmuseums befindet sich auf einem Bogen mit zwei anderen Arten (V. Murbeckii mit folgender Standortsangabe: >Dardanty ad fl. Kegen, leg. Fetissow.« Da ich sonst kein Exemplar der G. Murbcclüi aus Asien sah, möchte ich auf dieses hin das Vorkommen daselbst noch nicht als erwiesen betrachten, da die näheren Umstände eine irrthümliche Bei- mengung der Exemplare nicht aussehliesscn. Pflanzengeographlseli halte ich aber die .Xuflindung der (!. Miirhcckii in Ccntral-.\sien für durchaus nicht ausgeschlossen. Die ciiropäisclicii Arten ilcr Gattung Gciiliaiut; Scct. Eintotridui. 345 (Schm.) VVilld. in keiner Weise auf unsere Pflanze sicli bezieht, dürfte aus den bei Besprechung der G. Norica gebrachten Erörterungen über diesen Namen mit x'oller Sicherheit hervorgehen fvergl. S. 22 [330]). (/'. Murheckii lässt sich weder in die Gruppe der >'AcstivalcX' , noch in die der Aiitiinitiales einreihen, sie hält zwischen beiden die Mitte. Es lässt sich dies leicht erklären durch die Annahme, dass es hier zu einer Artdifferenzirung nocli nicht kam, da die Verhältnisse des Standortes und der alpinen Region eine solche Differenzirung nicht forderten. Es gilt hier das (S. 5 [313]) über G. anupcslris und G. calyciiia der alpinen Region Gesagte. Von älteren Namen, die hier e\-entuell in Betracht kommen könnten, ist zunächst G. uhtiisifoliii ß. ininur Gaudin (P'lor. Helv. IL, p. 290 [1828]) zu erwähnen. Ich zweifle keinen .Augenblick, dass Gaudin zum Theile mit dieser Varietät ß. minor unsere Pflanze meinte, dafür spricht vor Allem die Fundortsangabe »Zermatt« und die Beschreibimg des Kelches. Wenn ich den Namen G. minor {GiwiA) nicht anwende, so geschieht es aus dem Grimde, weil die Diagnose Gaudin's keineswegs derart ist, dass daraus G. Mur- hc\i,'ii ohne besondere hiterpretation erkannt werden kann, und weil ich es in einem solchen Falle vorziehe, einen sicheren neuen Namen, als einen ganz unsicheren älteren zu gebrauchen, dann aber insbeson- dere, weil Manches doch dafür spricht, dass Gaudin unter seine \'av. minor mehrere Formen zusammen- fasste. Da ist zunächst das Textcitat imd .Abbildung aus Barrelier Icones plant. Fig. 104' u. p. 3 zu erwähnen, auf die Gaudin grosses Gewicht legt, da er im Texte Barrelier's besonders gedenkt und zum Citate der Abbildimg hinzufügt ■-AiiiiniinaIcsii europäischen Aiicii der Gattung Gcntiauu ; Scct. EiiJotriclia. ZA7 Galizien: Kreis Sanciek, St. Kuniguncl (Merbich). G. lutesccns ist eine zweifellose Acstivalis -Fovm mit den charakteristischen Eigenthümlichkeiten derselben; sie ist als solche eine Parallelform der G. Austriaca , in deren Gebiet sie sich findet. Von G. Austriaca ist sie leicht zu unterscheiden durch die geringe Zahl der Stengelinternodien, durch die bedeu- tende Länge derselben, durch die wenigen Paare stumpfer Stengelblätter, durch die frühe Blüthezeit. Häufig sind auch die Kelchblätter breiter, nicht so sehr lineal, sondern mehr dreieckig, demgemäss auch die Kelchbuchten spitzer. Dieses -Verlauben' der Kelchblätter, durch das sonst markante Speciesunter- schiede etwas verwischt werden, findet sich bei den meisten Aest ival es -Vovmen, ähnlich wie bei putaten Exemplaren von Herbstformen (vergl. S. 24 [332]); ich habe darauf schon in der Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 45, hingewiesen. \\in andeven Aestirales-Fovmen \st G. tutescens manchmal morphologisch schwierig zu unterscheiden, so von G. solstitialis durch die, wenigstens bei einzelnen Blüthen immer deutlich sichtbaren, stumpfen Kelchbuchten, von G. praecox durch die grösseren Blüthen und die zumeist längeren Kelchzähne, sowie durch die mehr glockige CoroUe, \'on G. antecedens durch die nie so stark ungleichblättrigen Kelche und den vollständigen Mangel der Behaarung an denselben, von G. Norica durch das letzterwähnte Merkmal. Ich habe 1892 (I.e.) die «frühblühende Form« der G. Austriaca '-vav. praeßnrens« genannt; ich konnte damals die Identificirung mit Gentiana lutesccns noch nicht vornehmen, da ich nicht wusste, ob diese Var. praeflorens nicht blos aus individuell frühblühenden Exemplaren besteht. Ich habe damals den provisori- schen Charakter der Bezeichnung klar ausgesprochen. Dass dem nicht so ist, sondern dass G. lutescens, mithin meine ehemalige N'arietät ^praeßorens« , eine erblich constante Form darstellt, das konnte ich seither experimentell beweisen. Ich habe im Jahre 1891 auf der Gahnswiese des niederösterreichischen Schnee- berges gesammelte Samen von G. praeflorens angebaut und daraus 1892 zweifellos dieselbe Pflanze erzielt Ich habe ferner im Herbste 1891 einen Theil dieser Samen nächst Perchtoldsdorf in Niederösterreich auf einem Standorte der G. Austriaca ausgestreut und daraus im Juni 1892 zwar wenige (3), aber voll- kommen typische Exemplare erzielt, welche unter genau gleichen äusseren Verhältnissen, wie G. Austriaca erwuchsen, aber imi nahezu 2 Monate früher (Juni) zur Blüthe gelangten. Daraus geht nun zunächst hervor, dass die von mir ursprünglich als var. praeflorens bezeichnete Pflanze von G. Austriaca abzutrennen ist. Nachdem nun aber dieselbe morphologisch vollständig mit G. lutescens Velen. übereinstimmt, nachdem diese gleichfalls im Gebiete der G. Austriaca vorkommt und sich zu dieser biologisch imd moi'phologisch. genau so wie (t. praeflorens verhält, nehme ich keinen Anstand, nunmehr meinen Namen fallen zu lassen und die Ptlanze mit dem älteren, vollkommen »rite« publicirten Namen G. lutescens zu belegen. Leider ist derselbe nicht sehr passend, da die Pflanze häufiger violett als gelblich blühend ' vorkommt. Dies vermag aber selbstverständlich die Anwendung des Namens nicht zu beeinflussen. Die \iolett-, respective blau- blühende Form hat Borbäs (Termeszetrajzi füzetek XVI, p. 50 (1893) ionatha (pro spec.) genannt. Einer kurzen Besprechung bedarf noch das Verhältniss der G. lutescens zu G. praecox. Bei der nahen Verwandtschaft der G. Austriaca und G. Carpafhica. der ihnen entsprechenden Herbstformen, stehen sich jene begreiflicher Weise sehr nahe. Trotzdem ist in der Regel die Unterscheidung nicht schwer, besonders dort, wo beide Arten geographisch getrennt sich finden. Eine Schwierigkeit entsteht nur dort, wo G Carpatliica und G. Austriaca aneinander grenzen und die noch zu besprechenden Mittelformen (G.Fatrae) vorkommen, dort tritt auch eine intermediäre Sommerform auf, ferner dort, wo Ct. lufe.scens in das Areale der G. praecox stellenweise eingeschaltet ist, wie beispielsweise in der Zips, in den Pieninen. Für dieses Gebiet vermag ich auf Grund des mir voriiegenden Herbarienmateriales auch nicht die Verbreitung im 1 Fast alle endotrichen Gentianen kommen gelegentlich weiss, respective vveisslichgelb blühend vor; beim Trocknen werden solche Blüthen oft intensiv gelb. Für derartige gelblich blühende Exemplare findet man häufig die Namen vaw flava Loisel. Kl. c;all. ed II, t. 28 oder G flava Mayer Abhandl. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1785, Abth. 11, .S. 46 angewendet. Was ersterer Name bedeutet, konnte ich nicht mit Sicherheit eruiren ; wahrscheinlich bezieht es sich auf die gelblich blühende G. Weltstcinii. Der zweiterwähnte Name existirt gar nicht, da a. a, 0. von Mayer der Pllanze gar keine binäre l'jezeichnung gegeben wurde; übri- gens ist die von Maer a. a. 0. beschriebene Pllanze auch gar keine EiuiolricJia, 44* 348 R- V. Wctt^fchi, Detail genau anzugeben, gleichwie bezüglich der beiden Herbstarten, und muss eine diesbezügliche Klar- stellung der Zukunft überlassen. Es ist aber im Hinblicke auf die phylogenetischen Beziehungen der hiei- in Rede stehenden Arten lehrreich und interessant, dass dieses Einfügen der G. hifcscens in das .Areale der G. praecox gerade dort stattfindet, wo auch G. Austriaca im Areale der G. Carpafhica sich findet. KV Gentiana Austriaca .\. et J. Kerner in Schedae ad tloram e.xs. Austr.-Hung. II, p. 123 (1SS2). ' Diagnose: B i e n n i s. Caulis 1 (in regione alpina) — 4U (plerumque ca. 10 — '20j r;« altus, internodiis ü — lö, secundo vel tertio caeteris non multo maiore, rarissime simplex plerumque iam a basi vel in speci- minibus altioribus a medio ramosus, ramis inferioribus longioribus itaque inilorescentia corymbosa, rarius in speciminibus debilibus subracemosa. Folia infima spatulata obtusiuscula, media et supei'iora ovato-lanceolata \el lanceolata basi latissima sensim acuminata, internodiis aequilonga vel longiora (solum in speciminibus valde elongatis breviora), omnia giabi-a. Flures pentameri. Caly.x dentibus tubo evidenter longioribus (raro solum aequilongis vel brevioribus) lincaribus sensim acuminatis, glabris, fere aequilatis, plenis vel margine revolutis, tubo corollino in tloris cvolutis longioribus, aetiuilongis vel paullo brexioribus, tubo calycino exalato glabro, sinubus inter dentes rotundatis. Corolla 24 — 4,')»//;/ longa, campanulato-tubulosa, violacea vel albida. Capsula et germen stipitata. \'ergl. auch .-\. et J. Kei'nei- .Schedae ad tlor. A. H. 1. c. Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1892. Synonyme: G. Amarella Jacq. Enum. stirp. Vindob. p. 42(17G2). ? G. Amarella •{. gcrnuuücd Wahlenb. Flor. Carp. princ. p. 7G (1814). G. Auiarella b. Gcrniauica Celak. Pmdr. p. 293 (1867) p.p. G. Amarella ß. grancUßora 1. aciitifolia Neilr. Flora v. Niederösterr. S. 479 (1859) z. gr. Th. G. Gennauica Pancic Verz. d. serb. Phanerog. S. Gl (185(3) \v. z. Th. — A. Kerner Veg. V'erh. S. 324 z. Th. G. Fatrae Borb. in Ost. bot. Zeitschr. 1893, .S. 69. G. Germanica var. Tatrae Boi-b. in Sched. • (.'. Gennauica var. A^nstriaca Beck Flora v. Niederösterr. II, S. 940 (1893). Abbildung: Wettstein in Ost. bot. Zeitschr. 1891, Taf. III, Fig. 4 (Kelch). — Taf II, Fig.6— S; Taf \\\ Fig. 13. Exsiccaten: .A. Kerner Flora exs. .Austr.-Hung. Nr. 648. — Schultz Herb. norm. nov. ser. Cent. 21. Nr. 2043. Blüthezeit: Ende Juli bis October. Verbreitung: Verbreitet über den pannonischen Cau der pontischen Flora; einerseits von .Serbien und Ost-Bosnien bis in die Karpathen, andererseits \-on Siebenbüi'gen bis Krain, (Jststeiermark, Niederöster- reich, Mähren und Südböhmen, von dort bis Oberösterreich und (.)stbayern. Dem Tieflande fehlend oder daselbst selten. Vergl. Karte II, 6. Nähere Angaben über die Verbreitung habe ich in der Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 129, gemacht; ich möchte das dort Mitgetheilte durch folgende Angaben ergänzen; Serbien; Kopaonik (Pancic). Österreich-Ungarn; Ungarn; vergl. a. a. O. S. 129, ferner Siebenbürgen; Kronstadt (Schur); Com. Turoc, Blatnica (Borbä.s) ; Com. Eisenstadt, Kastanienvvälder bei Güns, Bernstein, Bozsok (Wais- becker); Liptau, Chocs (Rochel), Chocs bei Lucsky, inter Stracena et Dobsina (Czakii); Zips, Javo- rina (Roemer); Pietra alba (Rochel). — Galizien; Kreis Sandek, Szszavvnica (Herbich). — Steier- mark; vergl. Wettstein a. a. O., ferner .Mürzzuschlag (Borbäs). — Kärnten;- Im Herbar. reg. Dresden liegen zwei Exemplare einer zu (/'. Slunnianii neigenden G. Aus/riaca mit der .Standortsangabe; .Sattnitz, 1 Originalexemplarc gesehen. - Da sonst eine Uestüligi.ing über das Vorkomnien der -Öst. bot. Zeitschr. 1858, S. 293, Verhandl. d. siebenb. Vereines 1859, 175 et Hi8 (descript).« In der Ost. bot. Zeitschr. 1858 findet sich an der angegebenen Stelle blos der Name in folgender Weise publicirt: "G. ddoraefolia \-ar. iiiaxinia atroviridis-i. Kein Wort der Charakteristik! In den Verh. des siebenbürgischen Vereines findet sich im Jahrgange 1859 auf S. 175' überhaupt keine G. inaxima, sondern unter Nr. 149 eine G.chloracfolia Nees var. insignis calcarea, macrocalyculata etc. mit Diagnose. Dabei ist aber auch das Wort »insignis« nicht irgendwie als Name gekennzeichnet. An der dritten vem Bcrbäs citirten Stelle, auf S. 198 desselben Bandes, wo nach demselben eine Diagnose der G. uuixiiiui sich finden soll, ist wieder von einer solchen nichts zu finden. Die ganze diesbezügliche Stelle lautet: »Nr. 74. G. ddoraefolia Rchb. var. maxinia. Am St. Annensee; blühend,« Eine G. maxinia Schur wurde also nirgends ordentlich publicirt, der Name kommt nur zweimal zur Bezeichnung einer voll- kommen imsicheren N'arietät der G. düoracfolia \oy. Geht schon aus dem Gesagten hervor, dass Schur mit seiner var. inaxima in keiner Weise eine sicherzustellende Pflanze meinte, so wird dies vollkommen erwiesen durch das indirecte Eingeständniss, das Schur selbst abgab, indem er seine var. maxinia in seiner 1866 erschienenen Enumeratio plant. Transs. einfach fallen liess. Was G. Fatrae anbelangt, so werde ich sofort zeigen, dass es sich da um eine in den Formenkreis der G. Carpathica gehörende, ohne Weiteres verständliche Pflanze handelt. Es verbliebe also G. praecox. Dass ich diese unter meiner G. Carpathica nicht gemeint haben kann, das geht wohl daraus unzweifelhaft hervor, dass gerade ich zuerst das \'erhältniss zwischen G. praecox und Carpathica klargestellt habe, indem ich zeigte, dass erstere die der letzteren parallele »Sommerart' ist. Eine scheinbare Berechtigung hat Borbäs' Annahme nur dadurch, dass in der »Flora exsiccata .Austro-Hungarica« sub Nr. 2189 II. und 2189 III. G. Carpathica zum Theile vermischt mit G. praecox zur Ausgabe gelangte und ich diese .Ausgabe besorgte. Zu meiner Rechtfertigung muss ich anführen, dass ich die Bearbeitung des Textes auf einzelne mir vorliegende Exemplare gründete und nicht ahnte, dass die betreffenden Herren Sammler oder sonst Jemand unversehens zwei verschiedene Pflanzen mischten. Der hier einzig massgebende Text meiner Diagnosen und Ausführungen in der Ost. bot. Zeitschr. 1892, S. 4— 6, 40—42, 230, zeigt wohl unzweifel- haft, dass ich G. Carpathica und praecox scharf auseinander hielt. Ich kann mithin wohl auch den dritten Einwand Borbäs', der meine (/. Carpatliicu als »species mixta« bezeichnete, als vollkummen unberechtigt bezeichnen und damit jeden Grund als geschwunden ansehen, an der Benützung des Namens G. Carpathica etwa nicht festzu- halte n. Ich gedachte oben des Namens G. Fatrae Borb. und möchte denselben hier no-di.anhangsweise bespre- chen. Borbäs hat seine G. Fatrae in der öst. bot. Zeitschr. 1893, S. 69, in folgender Weise beschrieben: »G. Fatrae Borb. (= G. Austriaca Wettst. pro parte non Kerner) a G. Uechtritzii (= G. Carpathica Wettst. '''j quacum calycis sinubus rotundatis convenit habitu robusto coroUa grandi 30 — 35 ;;n» longa, a G. castanetornm autem foliis elongatis etc. differt«. Als P\indort ist angegeben »Blatnitza im Turocer Comitat«. Darnach sollte sich G. Fatrae von G. Carpathica unterscheiden durch den robusten Habitus und die grösseren, 30 — 35;h;?z langen Blüthen, also eigentlich nur durch letztere. Da nun gerade die grossen Blüthen eines der wesentlichsten Kennzeichen der G. Austriaca gegenüber der G. Carpathica ausmachen, so lag der Gedanke nahe, dass G. Fatrae mit jener identisch sei, umsomehr. als der Autor von ihr sagt, sie sei G. Austriaca Wettst. pro parte, ohne ihre Unterschiede von G. Austriaca anzugeben. Herr Prof. V. Borbäs war so freundlich, mir unter dem 11./12. 1892 ein Originalexemplar der G. Fatrae von Blat- nitza zu senden, das zweifellos G. Austriaca wiv. Offenbar war Borbäs zur .Aufstellung seiner G. 1 Verhandlungen und iMittlieilungen des siebenbürg. Vereines, X. Jahrg. 1S59; das von mir benützte E.xemplar ist jenes der k. Ic. zool.-botan. Gesellschaft in Wien. -' Diese Bemerkung wurde von mir zur Erleichterung des Verständnisses eingeschaltet. 45* 356 R. r. Wcttslcin, Fatrac verleitet worden dadurch, dass ihm wenig instruclive Exemplare von G. Anstriaca vorlagen. Dafür spricht auch der Umstand, dass er auf die Etikette, die er dem Originalexemplare beilegte, schrieb: »a G. Austriaca coroUa ampliore, calyce multo maiore, foliis haud lineari-lanceolatis differt. CoroUa G. Anslri- cicac angusta, elongata.< Nun ist aber die Corolle bei G. Austriaca durchaus nicht immer schmal und verlängert, sondern dies nur im Stadium des Abblühens; der lange Kelch ist typisch für G. Austriaca, die Blattform ist an dem mir vorliegenden Exemplare der G. Fairae genau so wie bei der typischen G. Austriaca. Diese unzweifelhafte Identität des Originalexemplares der G. Fatrac und G. Austriaca bestimmte mich, den Namen G. F'atrae Borb. 1892 als Synonym zu G. Austriaca zu setzen. Später hat Borbäs selbst eine andere Pflanze als G. Fatrae bestimmt. Ich erhielt nämlich 18Ü4 von Herrn Aurel v. Scherffel aus Tatra Füred und Tatra Lomnitz eine Gcntiaua, welche einigermassen die .Mitte zwischen G. Carpatliica und G. Austriaca hielt und die Borbäs selbst als G. Fatrae bestimmt hatte. Diese Ptlanze ist nun etwas ganz Anderes als die Ptlanze von Blatnitza, sie entspricht keineswegs der Diagnose dar G. Fatrac, da sie vor Allem relativ kleine, '10—2d,imn lange Blüthen hat. Sie hat relativ kurze Kelchzähne, eine »CoroUa angusta«. Die Form ist ohneweiters verständlich, sie stellt einen Über- gang zwischen G. Carpatliica und G. Austriaca dar, die beide im Gebiete vorkommen und zwischen denen Übergangsformen in Anbetracht der grossen \'erwandtschaft beider Arten, der muthmasslichen gemein- samen Abstammung im \'orhinein zu erwarten sind. Die Mittelstellung drückt sich darin aus, dass die Pflanze etwas grössere Blüthen hat als G. Carpatliica (G. Carpatliica \S— 20111111, Fatrac 20— '28 »/;;/), etwas mehr glockig-trichterige Corollen, etwas längere Kelchzipfel als diese besitzt. Ich glaube gegenüber den Verdiensten, die sich Herr Prof. v. Borbäs um die Erforschung der hier in Rede stehenden Gentianen erworben hat, mich am loyalsten zu verhalten, wenn ich die durch ihn erfolgte Bezeichnung dieser Ptlanze als G. Fatrac und nicht das mir zuerst gesendete Originalexemplar als massgebend ansehe und daher seine G. Fatrae nicht einfach als Synonym von G. Austriaca einziehe, sondern vorschlage, die im Bereiche der Karpathen vorkommenden Übergangsformen zwischen G. Carpatliica und G. Austriaca als Forma F'atrae Hoi'h. zu bezeichnen. U). Gentiana Caucasea Curtis Botanic. Mag. tab. 1038 (1807).' Diagnose: Biennis. Caulis erectus vel ascendens, 3 — 'iOcm altus internodiis 3 — 7, secundo vel tertio caeteris evidenter longiore vel aequilongo, simplex vel in parte superiore vel iam a basi ramosus et tunc saepe ramis elongatis caespitosis, intlorescentia itaque corymbosa vel racemosa. Folia basalia spatu- lata longe in basin attenuata obtusiuscula caulina inferiora et media ovata vel ovato-oblonga, obtusa, summa acuminata, omnia glabra internodiis breviora vel longiora. Flores pentameri, pcdunculati, saepe longe pedunculati. Calyx dentibus tubo calycino aequilongis vel longioribus, linearibus angustis- simis tenuiter acuminatis tubo coroUae brevioribus vel aequilongis glabris aequilatis margine planis vel revolutis curvatis. tubo calycino glabro submembranaceo exangulato uno in latcre plerumque fisso, sinubus inter dentes rotundatis latis. CoroUa 18—30;;;/;; longa, tuhuloso- infundibuliformis limbo saepe subcampanulato, violacea vel albida. Capsula et germen stipitata. Synonyme: G. Caucasica Marsch, a Bieberst. Flor. Taur. Cauc. 1, p. 198(1808). — Ledcb. Flor. Hoss. III, p. 54 (1846/51). — Boissier Flora orient. IV, p. 70 (1879). G. Germanica S. Caucasica Griseb. in DC. Prodrom. IX, p. 97 (1845) p. p. Abbildungen: Botan. Magaz. tab. 1038. — Wettstein in Oest. botan. Zeitschr. 1891, Taf. XIU, Fig. Ü, (Kelch). — Taf. IV, Fig. 15. Blüthezeit: Juli — September. Verbreitung: Kaukasusgebiet und Nordpersien in der Hochgebirgsregion. Wahrscheinlich auch in der Balkanhalbinsel, da ein Exemplar aus der Umgebung Constantinopels, das ich sah (s. unten) sicher hieher gehört. Ich sah Exemplare von folgenden .Standorten: 1 Der betreffende Band des botan. .Magaz. ist von 1794 datirl, dagegen findet sich auf der Tafel der Vermerk : >\\\h. l.Aug. 1807.. Die airofiiischcu Arten der (nittuiig (icutiaua ; Scct. EuJolriclni. 357 Kaukasus: »Caucasus« (Dregej, Elisabethpol (Hohenacker), Georgien M. Sarial (Hohenacker), Kurusch (Becker), Kasbeck (Kolenati, C.A.Meyer, Brotherus, Smirnoff), M. Kins, Karabagh or. (Szovits), Kobi (Hohenacker), Daghestan (Ruprecht, Becker), in alp» TerskoU (Lojka), in alpe Kosch Ismael (Lojka), Iberia (Steven), Ossetia (Brotherus, Smirnoff), Somchetia (C.A.Meyer). — Persia borealis: ohne nähere Angabe (Szovits). — Balkanhalbinsel: -Environs de Constantinopcl« (Cum an i in Herb. Haussk.). G. Caucasea ist von allen anderen Arten der Section sehr auffallend verschieden durch die überaus schmalen, sichelförmig gekrümmten Kelchzipfel, durch den auf einer Seite aufgeschlitzten Kelchtubus. Die Pflanze war bisher allgemein unter dem Namen G. Caitcasica M. B. bekannt; ich bedauere eine — wenn auch sehr unbedeutende — Namensänderung und eine .Änderung der Autorencitation vornehmen zu müssen, da G. Caucasea Curtis zweifellos die Priorität gebührt. Ein Saisondimorphismus scheint bei G. Caucasea nicht vorzukommen, wenigstens sah ich kein Exemplar, das auf einen solchen hindeutete. Die Pflanze gleicht habituel den Acstivales-Vin-m^n , weist aber immerhin bis zu 7 Internodien auf, die oft sehr verkürzt sind. 20. Gentiana uliginosa WiUd. Spec. plant. I, p. 1347 (1797). Diagnose: Annua. Caulis ad basin cotyledonibus etiam florendi tempore virentibus foliisque maiori- bus parum numerosis instructus, erectus, 3 — 25c-;» altus, simplex vel a medio vel iam a basi ramosus. Rami erecti itaque intlorescentia racemosa. Folia basalia ovata vel lanceolata in petiolum attenuata apicem versus angustata obtusiuscula: folia caulina inferiora ovato-lanceola ta vel lanceolata plus minus acuta, superiora ovata vel subtriangulari-lanceolata acuta basi dilatata, omnia glabra \'el superiora in margine scabriuscula, flores pentameri. Calyx dentibus inaequalibus lineari-lanceolatis vel lanceolatis in margine reOexis vel planis minutissime scaberulis tubo calycino longioribus tubum corollinum aequantibus vel subaequantibus, tubo angulato, sinubus inter dentes acutis vel obtu- siusculis. CoroUa tubulosa 9 — 20iiim longa, sordide violacea vel albida. Capsula et germen sessilis. — Vergl. auch die Diagnose in Murbeck Acta horti Bergiani Bd. II, Nr. 3. Synonyme: G. lancifoUa Rafn. Danm. og Holst. Flor. II, p. 219 (1800). G. AmarcUa Mertens et Koch in Röhl. Deutschi. Flor. II, S. 348 (1826) z. Th. — Koch Synopsis Flor. Germ, et Helv. ed. 1, p. 491 (1837) p. p. — Grenier et Godron Flor. d. fr. II, p. 494 (1850) p. p. — Ascherson Flora von Brandenb. S. 427 (1864). — Potonie 111. Flora von Nord- und .Mitteldeutschl. S. 424 (1889) z. Th. — Nöldeke Flora von Lüneburg, Lauenburg etc. S. 269 (;i890). G. Amarella var. uliginosa Rchb. Flor. Germ, excurs. p. 424 (1830/31). — Wahlenbg. Flor. Suec. ed. 11, p. 162 (1831). — Griseb. Gent. gen. et spec. p. 239 1839) et in DC. Prodr. IX, _p.„95 (1845) p. p. - ? G. Amarella ß Lange Handb. i. d. Danske Flora p. 178 (1864). G. Amarella a. ericetoruin G.F.W. Meyer Chloris Hannov. p. 258 (1836), Flor. Hannov. excurs. p. 358 (1849). G. Amarella vax. germanicifolia Jak. Eriksson in Botan. Notiser 1873, p. 131 sec. Murbeck. G. Germanica b. piuiiila E Fries Nov. Flor. Suec. ed. 2, p. 75 (1828). G. uliginosa Schlechtend. Flor. Berol. l p. 158 (1823). — Nees in Nov. act. IX, p. 167 (1818). — Buchenau Flora d. nordw.-deutsch. Tiefebene S. 402 (1894). — Garckc 111. Flor. 17. Auil., S. 41 1 z. Th. Abbildungen: Dietrich Flor. Boruss. VIII. tab. 506 (1840). — Reichenb. Iconogr. bot. Cent. I, flg. 118, 119. — Reichenb. Icon. tlor. Germ, et Helv. Vol. XVII, tab. MXLVI, fig. IV. — Flor. Danica tab. 328. — Taf. II, Fig. 6. Exsiccaten: Billot Flor. Call, et Germ. exs. Nr. 821. — F. Schultz Herb. norm. Cent. 3, Nr. 319. — Cent. 10, Nr. 319 bis, 319 ter. — F. Schultz Flor. Call, et Germ. exs. Nr. 1296. — Reliquiae Alailleanae Nr. 2045. — Herb. d. flores locales d. Fr. 1850, Nr. 6. — Baenitz Herb. Europ. Nr. 2423. — Gallier Flor. Siles. exs. Nr. 64. — Soc. Dauph. Nr. 4971. Blüthezeit: August — October. 358 R. V. IVc/fsfcin, Verbreitung: Nordirankruich. IJclgien, Holland, Dänemark, NO. -England, O.-Schottland, SO. -Nor- wegen, S,-Sch\veden, Norddeutsche Tiefebene östlich bis Schlesien, Posen und O.-Preussen, Polen: immer auf feuchten Wiesen. Im Einzelnen wurde die Verbreitung sehr genau \'ün Murbeck (a. a. O.) constatirt; ich gebe hier die von mir gesehenen Exemplare an, ohne die auch von Murbeck aufgezählten zu wieder- holen. (Vergl. Karte III, 2.) Nordfrankreich: Vergl. Murbeck a.a.O., ferner: Aisne. S.-Ouentin (Mabille), Somme, Eort Mahon (lg.?), Pas de Calais. Calais (Steinheil). Belgien: Gent (lg. ?). Schweden: Nördlich bis zum 60° 40' n. Br., vergl. Murbeck a. a. O. Schottland: Arbroath (lg.?). NO. -England: York, Richmond (lg. ?), Derbyshire (Smith). Deutsches Reich: Vergl. Murbeck a.a.O., ferner: Brandenburg: Schulzendorf (Grantzow), Sommerfeld (HeUwig), Nauen (Körnicke), Frankfurt a. O. (lg. ?), Trebatsch (lg. ?), Rangsdorf (S yd ow). — Posen: Grüner Garten bei Bojanowo (C. Scholz), Meseritz (Meyer). — Sachsen: Kahla (Becker). — Schlesien: Weisswasser (Hippelli), Charlottenbrunn (Wimmer), Annaberg (lg.?). — Pommern: »Draegerbrudt« (Sydow). — O.-Preussen: Königsberg (Weiss, Patze, Ebel). — Thüringen: Frankenhausen (Örtel). — Mecklenburg: Warnemünde (lg.?), Mecklenburg (Mann, Kurzak). W.-Russland: Polen, Losice (Karo), Warschau (Uechtritz, Wimmer). Über diese, wie über die zwei folgenden Arten, kann ich mich kurz fassen, da dieselben vollständig durch Murbeck aufgeklärt wairden. Die drei Arten bilden eine ziemlich selbständige Gruppe, sie unterscheiden sich von allen anderen Arten durch die kleinen Blüthen und die sitzenden Fruchtknoten und Kapseln. (7. nliginosa ist unter den drei Arten die zarteste und kleinste, sie unterscheidet sich von den beiden anderen Arten, der G. axillaris und G. liugitlata dadurch, dass sie annuell ist, was in der Praxis daran leicht zu erkennen ist, dass an der Basis des Stengels an unverletzten Exemplaren stets noch die wohlerhaltenen Cotyledonen zu sehen sind oder dass wenigstens an dieser Stelle die für die zweijährigen Arten so charakteristische .Anhäufung trockener brauner oder schwarzer Reste vorjähriger Blätter fehlt. Die Basalblätter der G. nliginosa sind lancettlich und nicht spateiförmig, wie bei den beiden anderen Arten. G. nliginosa bewohnt ein geschlossenes Areale in Mitteleuropa, in dem sie entschieden häufiger als G. axillaris und liiigiilata ist. .Auf der Karte tritt eine .Ausschliessung der .Areale nicht herv'or, trotzdem e.xistirt sie, da die Standorte der G. nliginosa und jene der beiden anderen .Arten verschieden sind. Dass (j. nliginosa Willd. die richtige Benennung für diese Pflanze ist, ist ganz zweifellos. L'l. Gentiana lingulata C. A.Agardh in Lunds Physiograph. Sälskaps .Arsberättelse 182-t. p. 29 (1825). Diagnose: Biennis. Caulis erectus, 3 — 35r;;/ altus, adjecto pedunculo floris terminalis ex inter- nodiis 3 — 6 constructus, internodio secundo vel tertio caeteris longiore, simplex vel ramo- sus, ramis erectis, inflorescentia racemosa. Folia basalia spatulata, rotundato-obtusa, caulina media et superiora ovato-oblonga vel oblonga, obtusa, suprema o\ato-lanceolata acuta, omnia glabra \-el supe- riora margine minutissime scaberula, internodiis breviora, erecta vel erecto-patula. Flores pentameri. Calyx dentibus lanceolatis vel lanceolato-linearibus inaequalibus margine minutissime scaberulis planis vel subrevolutis, tubo calycino longioribus, tubo corollae breviorihus rarius aequilongis, tubo calycis sub- angulato, sinubus inter dentes acutis vel obtusiusculis. Corolla \iolacea vel albida, in sicco tubo flavescente, tubulosa, 10 — 20mm longa. Capsula et germen sessilis. Stigmata ovata. — Vergl. auch die Diagnose in Murbeck Acta hört. Bergiani Bd. II. Nr. 3. Synonyme: G. Aniarella Koch. Synops. ed. 1. p. 491 (1837) p. p. — Garcke 111. Flora 17. Aufl. S. 412 (1893) z. Th. ? G. Amarella ''^j. fugax venia scn praecox Smith Engl. I'lora II (1824) Die curopäisclicu Arten der (jatttiiis, Geutiana: Secf. Eiulofric/ui. 359 G. AniareUa Subspec. Jiiii^ulata Hartm. Handb. Skanci. Flcira p. .58 (1861). — Areschoug Skänes tlora ed. 1. p. 35 (1866), ed. 2 p. 95 (1881). — Murbeck a. a. O. G. Amarella ß. lingulata Wik.strom Stockh. Flora p. 157 (1840). PG. Amarella ■;. Lange Handb. i. d. Danske Flora p. 178 (1864). G. Amarella var. tiirfosa Celakovsky in Sitzungsber. d. böhm. Ges. d. Wissensch. 1890. S. 441. G. livonica Eschscholtz in Gris. Gen. et Spec. Gent. p. 241 (1839). — Griseb. in DG. Prodr. IX p. 95 (1845). — Potonie 111. Flora von Nord- u. Mitteldeutschi. S. 425 (1889). G. pseudo-Amarella Borbäs in sched. G. obtiisifoUa var. Uechiritzii Sag. et Sehn. Flora der Centralkarp. 11 p. 400 (1891) z. Th. G. Ucc]ürit~ü vslv. minoriflora Borb. in sched. Abbildungen: Taf. III, Fig. 4, Tat". IV, Fig. 16. Exsiccaten: E. Fries. Herb. norm. fasc. VI, Xr. 14. — Ruprecht Flora Samojed. Xr. 20S. — Herb, flor. Ingric. Cent. IX Nr. 426 B, — Rehniann et Woloszczak Flor. Pol. exs. Xr. 217. Blüthezeit: Mai bis Mitte .luli, nur im Norden später. Verbreitung: Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Galizien, Ober-Ungarn, Xordbi')hmen. — England, Irland; ferner in Nord- und Centralasien ('Altai; lg. Politow, Ledebour. — Sibirien nach Mur- beck a. a. O.) — (V'ergl. Karte III. 1.) Im einzelnen möchte ich nur die .Standorte aufzählen, von denen ich Exemplare sah, ohne die \'on Murbeck a. a. O. aufgezählten zu wiederholen: Norwegen: Vergl. Murbeck a. a. O. — Schweden: \'ergl. Murbeck a. a. O. fernei': X'estmanland, St. Ouistberga (Luhr), Östergötland, Om-Berg CAndersen). Finnland: Vergl. Murbeck a. a. 0. Russland: Vergl. Murbeck a. a. 0. ferner: »Waronesch« (lg. ?), Lithauen, Distr. \'ilna, Pryciuny (S y mono w i c z). Xordungarn: Zips. Villa Lers (Ullepitsch), Felka (Scherffel), Schwarzwasser Thal (LHle- pitsch), »inter Barlangliget et St. Rochus" (Borbäs), inter Kesmark et Barlangliget (Borbäs). — Liptau. Lucsky (Czakö). — Gömör: Dobsinaer Eishöhle (Czakö). Nordböhmen: \'setat (Schiffner), bei Liblic und Celakovic (Velenovsky nach Celakovsky). England und Island: Vergl. Murbeck a.a.O. Auch G. lingulata ist von Murbeck vollkommen klargestellt worden. Sie ist eine sommerblüthige Parallelform der G. axillaris, in deren Areale sie vorkommt, aber um 1 — 2 Monate früher blüht. Sie findet sich vorherrschend an feuchten Stellen, während G. axillaris mehr trockene Standorte vorzieht. G^lingn- lala unterscheidet sich morphologisch \'on G. axillaris durch all' die Merkmale, welche die »Acstivales« überhaupt von den ■AiifuninaleS'^ unterscheiden, also durch die verlängerten wenigen Internodien, durch die stumpfen, die Intei'nodien an Länge nicht erreichenden Stengelblätter, durch die längeren Kelchzipfel und die spitzeren Kelchbuchten. Es erscheint mir als sehr wahrscheinlich, dass G. lingulata noch in den anderen Gebieten, in denen (/. axillaris vorkommt, die aber oben nicht genannt wurden, sich wird auffinden lassen, z. B. in Dänemark, Nordfrankreich, Süddeutschland. Murbeck zählt 2 \'arietäten der G. lingulata auf, deren Beschreibung ich hier wiedergebe (\'ergl, Murbeck a. a. O.): y 3Lr. praecox {¥.\\. Towns.) {G. Amarella var. y- /"'"^'tTo.v F. Towns. Fl. of Hampshire, p. 2I() [1883]). Caulis 3 — \0 cnt altus, a basi ramosus \-el ramosissimus; internodia 2 — 4, foliis nbtusis vix longiora. Calycis saepe 4-fidi laciniae tubo vix duplo longiores. Floret iam mense Majo. — England. Var. subarctica Murb. a.a.O. Caulis 3 — 14 rm altus; internodia 2 — 4. Folia summa acutiuscula. ('al\-cis laciniae valde inaequales, elongatae, majores, tubum longitudine tripln superantes. Corolla angusta, subelongata. viridi- violacea. Floret Augusto. — Island. 360 J^- "<'■ Wcltstcin, 22. Gentiana axillaris F.W. Sclnnidt Flora Boem inch. ccnt. II, p. '29 (1793), in Roemer Arch. fasc. I, p. 'l'Ä (1796) suh Hippiou. — Rcichenb. Iconograph. bot, Cent. II, p. 18 (1824). Diagnose: B i e n n i s. C'aulis erectus, 3 — 60o«altus, adjecto pedunculo floris terminalis ex inter- nodiis G — 12 constructus, internodio secundo vel tertio caeteris non evidenter longiore, simplex vel ramosus, inflorescentia racemosa vel corymbosa. Folia basalia spatulata rotundato-obtusa, caulina iniima obtusa, media et .superiora ovato-Ianceolata vel lanceolata, acuta, omnia glabra vel superiora margine minutissime scaberula, internodiis longiora vel aequilonga, rarius breviora, patula. Flores pentameri. Calyx dentibus linearibus subaequalibus acuminatis margine minutissime scaberulis planis, tubo calvcino longioribus tubo corollino brevioribus, tubo calycino subangulato plerumque rubescente, sinubus inter dentes obtusis vel rotundatis. Corolla violacea vel albida, tubulosa, 10—20;;;»/ limga. Capsula et germen sessilis. Stigmata lanceolata. Vergl. auch die Diagnose bei Jvlurbeck 1. c. p. 20. Synonyme: G. Amarella L. Spec. plant, ed. 1, p. 230 (1753) s. p. p.; ' Flora Suec. ed. II, p. 82—83 (1753) p. p. — VVilld. Spec. plant. I, 2, p. 1347 (1797).— Roth Tent. flor. Germ. tom. II, p. 289 (1789) p.p. -Neos inNov. act. IX, p. 168 (1818). — Mertens u. Koch in Röhl. Deutschi. Flora II, p. 348 (1826) z.Th. — Koch Synops. nor. Germ, et Helv. ed. 1, p.491 (1837).— Gren. et Godr. P"lor. de Fr. II, p. 494 (1850) p.p. — Benth. Handb. of the brit. fl. p. 367 (1858) p. p. — Hartm. Kandb. i Skand. Flora, p. 58 (1861). — Potonie lUustr. Flora v. Nord- u. Mitteldeutschl. S. 424 (1889). — Garcke Illustr. Flora, 1 7. Aufl. S. 412 (1893) z.Th. — Wettstein in Kerner Sched. ad flor. exs. Austr.-Hung. VI, p. 62 (1893). G. Amarella i.. Lange Handb. i. d. Danske Fl. p. 178 (1864). G. Amarella a. parviflora Neilr. Flora v. Niederösterr. S. 479 (1859). G. Amarella a. genuina Celak. Prodr. p. 293 (1867). G. Amarella a. Linnaei CA. Agardh in Lunds Physiograph. Sälsk. .Arsberättelse. G. Amarella -f. axillaris Griseb. in DC. Prodr. IX, p. 95 (1845). G. pratensis Froel. De Gent. diss. p. 88 (1796). G. nliginosa ß. Nees in Nov. Act. IX, p. 168 (1818). G. axillaris Wettstein in Kerner Sched. VI, p. 62 (1893). Abbildungen: Schmidt in Roem. Arch. fasc. I, tab. V, fig. 13. — J. E. Smith English Bot. Vol. I\', tab. 236. — Reichenb. Iconogr. bot. II,, tab. CXXX, fig. 250; Icones flor. Germ, et Helv. XVII, tab. LXLVl, flg. 4, 5; Flora Danica, tab. CCCXXVIII. — Sowerby Engl. flor. Third Edit. Vol. VI. tab. DCCCCXVII. — Taf. III, Fig. 5; Taf. IV, Fig. 17. Exsiccaten: E. Fries Herb. norm. fasc. VI, Nr.l5. — Kerner Flora exs.Austro-Hung. Nr.2194 et 2193. — Reh mann et Woloszczak Flor. Polon. exs. Nr. 366. — Herb. d. flor. loc. d. Fr. Nr. 94*. Blüthezeit: Ende Juli bis October. Verbreitung: SclKittland, England, Ni ird Frankreich , Norwegen. Schweden, Finnland, Dänemark, Deutschland, Nordböhmen, Galizien, Nordungarn, Mähren. Nord- und Westrussland, Nordwest- und Central-Asien (Altai, Songarei, Mongolei). Ein ganz vereinzelter Standort in der Ostschweiz. \'ergl. Karte III, 1. Ich sah Exemplare von folgenden Standorten (mit Hinweglassung jener, die Murbeck a. a. O. aufzählt): Schottland: Vergl. Murbeck a. a. O.; ferner: Arbroath (Carnegie). England: Vergl. Murbeck a.a.O.; ferner Oxford (Garnvvcy), Nottingham (Ig.?), Letcombc Castle (Druce). ' ('-. Aiuarella L. kann nur zum Theile hieher, wie überhaupt zu einer bestimmten Form citirt werden. Die Diagnose I.innc'i (1. c.) cliarakterisirt seine Pflanze in keiner Weise, die an erster .Stelle stehenden Citate »Hort. Cliff. 81« und »Flora Suec. 203« sprechen dafür, dass Linne'sArt in erster Linie etwa eine die Arten (;. axillaris und G. lingiilnla umfassende Sammcl- art darstellt; die Citate •Dalib. Paris 81«, Mat. Med. 111«, "-liaiihin Pin. 18S« u. s. w. beweisen jedoch, dass er auch noch andere Arten daneben verstand. Die ciiropäischeu Arten der Gatlnug Geufiaiia : Sect. Eiulofriclni. 361 Nordfrankreich; Vergl. Murbeck a. a. 0.; ferner Pas de Calais (lg.?). Norwegen, Schweden, Finnland,, Dänemark: Vergl. Mürbe ck a.a.O. Deutsches Reich: Vergl. Murbeck a. a. O.; ferner: Schlesien, Bolkenhain (Fiek), Reichenstein (Ziesche), Görlitz (lg.?); Ostpreussen,, Memel (Albert); Posen, Rokitnitz (lg.?); Thüringen, Mittelberg (Volk); Brandenburg, Wrietzen (lg. ?). Österreich-Ungarn: Böhmen: Vergl. Murheck a. a. O.; ferner: Deutschbrod (Schwarzel), Dobfis (Freyn), Teplitz (lg.?), Hradec (Maschner), Karlstein (Presl), Kupferbühel bei Kupferberg (Wiesbauri, Joachimsthal (lg.?), Wellemin (lg.?), Berauner Kreis (Presl), Chrudim (Ruda). — Galizien: Lemberg, Kl Sandberg (Tomaschek), Tarnopol (Herbich), Jaworki bei Szawnica, Kleparow bei Lemberg, Jaworow, Kortumberg bei Lemberg (Woloszczak). — Ober-Ungarn: Zips, Felka, Kienberg bei Lucsivna (Scherf- fel), an der Schwarzen Waag, Dobsina (Czakö), Dobsaner Eishöhle (Wetschky). — Mähren: Namiest (Roemer), Sloup (Fleischer). Russland: Vergl. Murbeck a. a.O.; ferner: St. Petersburg (Regel), Diederhof (lg.?); Lithauen, Cyto- wiany (Rehmann), Pryciuny (Symonowicz), »Volhynia« (Besser), Vilna (VVolfgang), Ilginsk bei Perm im Ural (Peplouschoff). Schweiz: Graubünden, bei dem Curhause Tarasp ' (Killias). G. axillaris sieht der G. iiligiiiosa, G. liiigiilafa und manchmal der G. Carpatliica ähnlich. Die Unterschiede von den beiden erstgenannten habe ich bei Besprechung dieser angegeben. Von G. Carpa- tliica. mit der sie in den Karpathen und Sudeten zusammentrifft, ist sie durch die sitzenden F"ruchtknoten und zumeist noch kleineren Blüthen unschwer zu unterscheiden. Was den Namen anbelangt, so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass Linne mit seiner G. Aiiui- rella zum Theile unsere Pflanze gemeint hat. Es dürfte sich aber, um eine präcise Bezeichnung zu ermöglichen, dennoch nicht empfehlen, diesen Namen speciell für unsere Pflanze anzuwenden, umso weni- ger als, wie ich noch zeigen werde, der Linne'sche Name heute noch nahezu in genau demselben Umfange, den ihm Linne gab, als Sammelname, respective zur Bezeichnung der ganzen phjiogenetisch zusammen- gehörenden Gruppe der G. iiliginosa, G. litigulata und G. axillaris zur Anwendung kommen kann. Dass unsere Pflanze die von Schmidt als Hippion axillare bezeichnete ist, kann keinem Zweifel unterliegen, Schmidt's Diagnose trifft auf die Pflanze zu, seine Abbildung in Roemer's Archiv kenn- zeichnet sie sehr gut; unter den nicht publicirten Tafeln zu seiner »Flora Boemica<', die ich in der Prager Universitätsbibliothek einsah, findet sich auf der mit »Hippion axillare« bezeichneten Tafel eine vortreff- liche Abbildung unserer Pflanze, schliesslich erUegt im Herbarium der deutschen Universität in Prag ein jeden Zweifel ausschliessendes Originalexemplar. Das Verdienst, die Nomenclatur der Art sichergestellt zu haben, gebührt Murbeck. Ich selbst habe früher geglaubt, dass G. axillaris R e i c h e n b. (Iconqgraph.) eine von G. axillaris (Schm.) verschiedene Art sei (vergl. A. Kerner's Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. VI., p. 62, 63 [1893]). Dies ist nun nicht der Fall, sondern beide sind synonym. Was die \'erbreitung der G. axillaris anbelangt, so ist dieselbe, soweit sie Europa betrifft, im Vorstehenden genau angegeben; ausserhalb Europas erstreckt sie sich über den nordwestlichen Theil von Asien bis zum Altai, von wo ab sie dann durch G. Ajaiietisis Murbeck (1. c. p. 24), respective G. acuta Mchx. abgelöst wird, die durch Ost-Sibirien bis Nordamerika verbreitet sind. ' Killias gibt die G. AmareUa in seiner Flora des Unterengadin, S. 127 (1887/88) an, und zwar von diesem Standorte. Ich zweifelte ursprünglich an der Richtigkeit der Bestimmung, da dieser Standort ein ganz isolirter, vom geschlossenen Verbreitungs- gebiete der .Art weit abliegender ist. Durch freundliche \'ermittlung des Herrn Prof. Schrott er in Zürich erhiel ich die Gentianen aus dem Herbar Killias und konnte ich mir durch den Augenschein die Überzeugung davon verschaffen, dass die Bestimmung richtig ist. Es handelt sich hier offenbar um einen Fall der Verbreitung durch Vögel, oder, was wohl auch in Betracht gezogen werden kann, um ein glaciales Relict- Vorkommen. Denkschriften der matliem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 46 362 R. V. W'cllslciii, Bastarde. 23. Gentiana campestris s. 1. x Wettsteinii = G. macrocalyx Celakovsky in .Sitzungber. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1890, S. 447 pro var. CP. chloracfoliac. ' — Wettstein inösterr. botan. Zeitschr. 1892, S. 157. Diagnose: Differt a G. campcslri tloribus saepius pentamcris, dentibus calycinis duobus lati(,>fibus non angustiores basi toto tegentibus, minus latis, sensim in apicem longinn attenuatis, dentibus tribus angustioribus non linearibus sed lineari-lanceolatis — a G. Wettsteinii floribus saepe tetrameris, dentibus calycinis omnibus margine serrato-ciliatis, duobus majoribus latioribus, omnibus pjanis. Synonyme: G. AniarcUa b. Genuaiiica p. ealyciiia Celakovsl. G. Ncapolilaihi (Froel.) G. polyuiorphit Wettst. G. Ciiiiaisi'ii Curt.. (). (/'. Auuirclhi s. 1. G. hypericifoUa (Murb.) G'. campestris L. G. Baltica Murb. G. Biebersteiiiii Bge. G. calycina (Koch). G. pilosa Wettst. G. Norica Kern. G. StiirmiaiHi Kern. G. solstitialis Wettst. G. Weftsteinii Murb. G. Rhaetica Kern. G. Murbcckii Wettst. G. lutescens Vel. G. Austriaca Kern. G. praecox Kern. G. Carpathica Wettst. G. Bnlgavica Vel. G. tilig'iiiosa Willd. G. liugiilata Ag. G. axillaris Schm. G. Ajiiiiciisis \\ ui-b. G. acitUi Mchx. ' Ich gebrauche diesen .«VusdrucU hier in dciiT^elhcii Sinne wie .«^scherson in seiner neuen Svnnpsis der nn'tteleuro|iäi- schen Flora. I-cipzig (Engehnann) 189(1 Die europäisc/ic'ii Aiiiii der Gattniig Gcutiaua : Scction Eiulotricha. 377 G e s a m m t a r t. 1. G. cvispata \'is. II. Unterart 1. Ranges. G. hypericifoUa Murb. 2. G. canipcstris s. 1 \ G. campestris s. str. G. Baltica Murb. 3. G. Neapolitana (Froel.) / G. Biebersteinii Bge. G. calycina (Koch). G. pilosa Wettst. G. Sturmiaiia s. 1. 4. G. polyniorpha Wettst. G. Wettsteinii s. 1. . G. Rhactica s. 1. . . G. Mnrbeckü Wettst, G. Austriaca s. 1. . . Unterart 2. Ranges. ' G. Snecica (Fro el.). G. Germanica (Froel.) G. antecedens Wettst. G. anisodonta Borb. j G. Norica Kern. 1 G. Sturmiana Kern. G. solsfitialis Wettst. G. Wettsteinii Murb. G. solstitialis Wettst. G. Rhaetica Kern. G. praecox s G. Bnlgarica Ve G. Intescens Vel. G. Austriaca Kern. , j G. praecox Kern. G. Caucasea Curt. G. Aniarella s. 1 \ q j^j^n G. nliginosa Willd. G. Amarelta L. . . . ensis Murb. ' G. acuta Mchx. G. Carpatliica Wettst. ( G. lingnJata Ag. \ G. axillär IS Schm. Ich habe im Vorstehenden vier verschiedene systematische Eintheilungen als auf Grund der Phylogenie möglich angegeben. Dies wird im ersten Momente etwas befremden, doch erklärt sich die Sache dadurch, dass diese vier Eintheilungen nur formell verschieden, in der Sache aber gleich sind. Sie sind alje vier wissenschaftlich zulässig, man wird die eine oder die andere je nach persönlichen Anschauungen, je nach den .Ansprüchen, welche man an ein System stellt, wählen. In zweiter Reihe betreffen, wie schon erwähnt, die Resultate der vorstehenden Untersuchungen die allgemeine Frage nach dem Entstehen der Arten. Es ist selbstverständlich, dass eine Vertiefung in die Systematik einer Pflanzengruppe, die so lange fortgesetzt wird, bis sich dem Untersuchenden die phylo- genetischen Beziehungen der einzelnen Sippen klären, auch eine directe Beantwortung der Frage nach dem »Wie« des Entstehens der Arten ergeben muss. Ich halte gerade diese Vertiefung, wie ich schon an anderer Stelle auseinandersetzte, für den Weg, auf dem in inductiver Weise jene Frage der Beantwortung sich näher bringen lässt; die Fortführung solcher Untersuchungen auf möglichst zahlreiche Artgruppen muss schliesslich auch zu einer allgemein giltigen Beantwortung dieser viel ventilirten Frage führen. Ich möchte nun hier nicht des Näheren auf das Thema eingehen, auf dessen eingehende Erörterung ich noch 1 Die Unterarten II. Ranges wird mancher .\utor als Varietäten bezeiclinen. Ich reservire diese Bezeichnung für jene Formen, welche individuell durch äussere Einflüsse entstehen, und gebrauche sie damit in gleichem Sinne wie ihr Urheber Linne. Denkschriften der mathem.-natuiw. Cl. LXIV. Bd. 48 378 R. V. Wettstein. zurückkommen zu können hoffe, ich möchte nur in Kürze jene Ergebnisse mittheilen, welche die Unter- suchung der Arten der Section y-Etidotricha-^ lieferte; ich kann mich dabei umso kürzer fassen, als die- selben im Wesentlichen mit den bei dem Studium der Gattung Eiiphrasia gewonnenen Resultaten überein- stimmen, auf deren Veröffentlichung ich auch verweisen möchte.* Zunächst ergibt die Betrachtung des oben geschilderten Entwicklungsganges der endotrichen Gen- tianen, dass es unmöglich ist, hier Artbildung nach ein und demselben Modus anzunehmen. Wir sahen saisondimorphe Arten, welche in Anpassung an zeitlich getrennte Factoren entstanden: wir sahen ferner Arten, welche aus einer Stammart in Anpassung an räumlich getrennte Factoren sich bildeten; ich glaube endlich annehmen zu können, dass auch die Bastardirung eine Rolle bei der Artbildung in dieser Gruppe spielt. Ich betone ausdrücklich, dass ich damit wieder nur die nächsten ersichtlichen Ursachen der Artbildung hervorhebe, dass es erst Sache weiterer Untersuchungen sein muss, zu ergründen, ob diese Ursachen auf analoge oder verschiedene innere Vorgänge zurückzuführen sind. Was die Bildung saisondimorpher Arten, also die Bildung von Arten in Anpassung an zeitlich getrennte Factoren anbelangt, so habe ich diese Art der Formbildung schon wiederholt eingehend behandelt.* Mir will scheinen, dass es sich hier um die Fixirung von Merkmalen, die einmal auftraten und sich als günstig erwiesen, durch Zuchtwahl handelt, also — wie ich schon a. a. 0. hervor- hob — um eine Form der Artbildung, auf die sich die von Darwin gegebene Erklärung am ehesten anwenden lässt. Als eine offene Frage muss ich allerdings bezeichnen, ob das erste Auftreten des schliess- lich zur Artdifferenzirung führenden Merkmales eine Folge von individueller zufälliger Variation oder äus- serer Einflüsse ist. Das Auftreten dieses Merkmales als Folge einer Hybridisation in des Wortes weitestem Sinne anzunehmen, halte ich für gekünstelt, besonders, nachdem sich der analoge Vorgang der Artbildung bei vielen Arten wiederholt. Auf alle Fälle ist aber hier die artbildende Wirkung derSelection eine deutliche. Die Bildung geographisch getrennter Arten ist bei der hier betrachteten Pflanzengruppe in überaus prägnanter Form zu beobachten. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass die Bildung der geographisch sich ausschliessenden, morphologisch sich sehr nahe stehenden Arten in der Weise vor sich ging, das ein Typus bei Verbreitung über Gebiete mit verschiedenen äusseren Lebensbedingungen sich diesen jeweilig anpasste und dadurch sich in verschiedene Typen auflöste. Die Frage ist nur die, wie sollen wir uns den Vorgang dieser Anpassung vorstellen? Sind es zufällig in Folge individueller Variation auftretende Merkmale, die sich als günstig erwiesen und durch Selection erhalten blieben, sind es durch Hj'bridisation entstandene Merkmale, die auf analoge Weise zur Erhaltung kamen? Ich habe nicht die Empfindung, dass eine dieser beiden Erklärungen zulässig ist. Die Details der Verbreitung der geographisch geschiedenen Arten zeigen nämlich unwiderleglich, dass nicht von einzelnen Punkten aus die Verbreitung der neugebil- deten jüngsten Arten erfolgte, sondern dass in der ganzen Breite der Vorrückungslinie die Umprägung des alten Typus eintrat. .Auch das Vorkommen intermediärer Formen an den Grenzen der Areale spricht dafür. Wenn man Schritt für Schritt die X'erbreitung und die morphologische Gestaltung der Sippen verfolgt, so gewinnt man durchaus nicht den Eindruck einer planlosen Variation mit nachfolgender Auslese, sondern man gewinnt geradezu den Eindruck einer — um mich eines bildlichen Ausdruckes zu bedienen — ziel- bewussten Umänderungstendenz. Man erhält den Eindruck, dass eine directe Wechselwirkung zwischen den umgebenden Factoren und der Gestaltung der Pflanze besteht, dass die Anpassung in einer Form- veränderung besteht, welche sich zu den umgebenden Factoren wie die Reizwirkung zum Reize verhält. Wir finden daher auch hier bei Gentiana als zweiten Typus der Artbildung jene durch Correlation zwischen den umgebenden Verhältnissen und der Organisation der Pflanze, welche ich in meiner hier schon mehrfach citirten Monographie der Gattung Eiiphrasia besprach (S. 40ff.), welche Henslow 1895 »Self-Adaptation«, Warming 1896 »directe Anpassung« nannte. ' Monographie der Gattung Eiiphrasia (Leipzig, Engelmann), S. 37 ff. - Berichte der deutschen botan, Gesellsch. Ud. XIII, 1895, S. 303. — Monographie der Gattung Eiiphrasia, .S, 43 ff. — Diese Abhandlung, S. 3 [311]. Die ctiropäisdicu Arten der Gatfnng Gentiana ; Sect. Eudotricha. 379 Für die Möglichkeit der Bildung von Arten durch Bastardirung i. eng. S. oder zweiartige Kreuzung (Kerner) scheint mir das Verhalten einzelner Formen zusprechen. Ich habe beispielsweise schon auf S. 54 [362] auseinandergesetzt, dass G. macrocalyx Celak. morphologisch und in ihrem Auftreten ganz den Eindruck eines Bastardes zwischen G. Wettsteinii und G. campestris macht, dass aber die Pflanze sich durch Aussaat fortzupflanzen und zu verbreiten scheint. Es ist in keiner Weise gezwungen, hier von einer in Bildung begriffenen Art zu sprechen. Index der wichtigsten im speciellen Theile (Abschnitt III u. IV) vorkommenden Pflanzennamen. Anmerkung. Stehender Druck kennzeichnet giltige Namen, Seite Gentiana acuta Michx 57 [365] G. Ajanensis Murb 57 [365] » Amarella L 52 [360] var. 6. Germanica ß. calycina Gel 54 [362] » » var. germanicifolia Eriks 49 [357] » a. grandißora Pari 17 [325] ^. grandißora 1. acutifolia Neilr. . . . 40 [348] ß. grandißora 2. oblusifolia Neilr. . . 38 [346] Y. Germanica Wahlenb 40 [348] 2. germanica heckh 31 [339] > > Subsp. lingulaia Hartm 51 [359] ß. lingulaia Wikstr 51 [359] '/. Linnaci Ag 52 [360] ß. oblusifolia B e c k h 29 [337] a. parvißora Neilr 52 [360] ß. parvißora Pari 17 [325], 35 [343] > > Y- praecox Towns 51 [359] » 0. pyramidalis Gris 44 [352] » var. turfosa Gel 51 [319] > » var. uliginosa R c h b 49 [357] > anisodonta Borb 19 [327] > anisodonta ß. antecedens Fach 19 [327] ■(. triclioneura Borh 20 [328], 26 [334] . antecedens Wettst 19 [327] • arrecta Franch 60 [368] ■• aspera Hege tsch w. et H eer 21 [329], 26 [334] j » atrata Bge 59 [367] • auriculata Pall 59 [367] . Austriaca A. et J. Kern 40 [348] > > var. castanetorum (Borb.) 41 [349] » montana Wiesb 41 [349] ' > • » paludosa Wiesb 41 [349] • Austriaca • praeßorens Wettst 38 [346] • axillaris (Schm.) Rchb 52 [360] > axillaris X Germanica Murb 57 [365] X Wettsteinii 56 [364] . Baltica Murb 9 [317] • ■ > X uliginosa Murb 56 [364] Cursiv-Druck Synonyme. Seite . Biebersteinii Bge 58 [366] > brevifolia 37 [345] ' Bulgarica Vel 37 [345] > calycina (Koch) Wettst 16 [324] • > Subsp. anisodonta Borb 19 [327] > > • antecedens Wettst 19 [327] » » var. pseudogermanica Gelmi 20 [328] • campestris L 11 [319] ' campestris 3. Willd 16[324] chloraefolia Fr 14 [322] « ■• Y- Coliimnae Gris 16 [324] » Subsp. Germanica (Froel.) Murb. . . 15 [323] • » var. Hartmanniana Murb 15 [323] > » » imbricata Brügg 15 [323] » - Islandica Murb 15 [323] ß. montana Gris 14 [322] • • var. Neapolitana Froel 16 [3241 » • nivalis Ev 15 [323] • pauciflora Schi 15 [323] » pusilla Heer 15 [323] Subsp. Suecica (Froel.) Murb. . . . 14 [322] X Wettsteinii 54 [362] • Garpathica Wettst 43 [351] Carpathica Kit 45 [353] ■ castanetorum Borb 41 [349] Gaucasea Gurt - 'i8[356] Caucasica M. B 48 [356] chloraefolia Nees 23 [331] » var. macrocalyx Gel 54 [362] » > maxima Schur 47 [355] > atroviridis Schur.. . . 47 [355] Columnae Ten 16 [324] compacta Heg etw. et Heer 35 [343] consobrina Schott, et Ky • 60 [368] crispata Vis 7 [315] crispata form, flavescens 8 [316] cyananthinora Franch 60 [368] falcata Turcz 60 [368] Fatrae Borb 40 [348] Fennica Wettst 56 [364] ßava Mey 39 [347] Germanica (Froel.) Murb 15 [323] Germanica Willd 31 [339] » var. Austriaca Beck 40 [348] X axillaris Murb 57 [365] 48* 380 R. Wc ff st ein. G. Germanica a. calyciita Kras » > ß. Carpalhica Beck » » var. Caiicasica Gris 44 [352], » • » ßava Lois » » ß. obtusifolia Gr. Godr . > E. Persica Gris Y- ^'■«'•''^0.^ Gris. 7[315],21[329],35[343], » > var. pusilhi Coss. et Germ > » » pygmaea Gl » » fc. piimila Fries » > f. Stuniiiana Beck • » ^. Styriaca Kras » > var. Talrac Borb > gracilis Nees > Hartwegii Benth » Henryi Hemsl » heterosepala Engel m > hypericifolia (Murb.) Wcttst > intercedens Wettst » ionaiha Borb » lancifolia Raf. » lingulata Ag » » var. praecox (Towns.) Murb » > . stibarctica Murb » » y^Succica Murb » livonica Esch » lutescens Ve! > » /. ionatha (Borb.) » macrocaly,\ (Gel.) . ' » maxiina Schur » Me.xicana Gris » minutissima Boiss . montana Nees 21 [329], 24 [332], » Moorcroftiana Wall • Murbeckü Wettst • nana Wulf » Neapolitana (Froel.) Wettst » Norica A. et J. Kern • oblongifolia Schur • obtusifolia Willd 21 [329], ' » Schm > > c. alpina dcpauperata Schur . . . . » » d. alpina minima Schur > » var. calycina Koch . » geniiina Sag. et Sehn. .38 [346], > • fc. latifolia polyantha Schur » » ß. minor Gaud a. obtusifolia R c h b » » ß. pyramidalis Rchb 35 [343], Y- ' " » > a. spalhiilata Grcmli Rchb. T- • • » var. Uechtritzii Sag. et Sehn. 42 [350[ oppositifolia Zaw orbicnlaris Schur Seite 1 17 [325] 44 [352] 48 [356] 39 [347] 29 [337] 59 [367] 42 [350] 33 [341] 27 [335] 49 [357] 26 [334] 34 [342] 40 [348] 26 [334] 59 [367] 60 [368] 59 [367] 8 [316] 57 [365] 39 [347] 49 [357] 50 [358] 51 [359] 51 [359] 56 [364] 51 [359] 38 r46] 39 [347] 54 [362] 47 [355] 59 [367] 60 [368] 29 [337] 60 [368] 35 [343] 60 [368] 16 [324] 20 [328] 46 [354] 42 [350] 22 [330] 46 [354] 46 [354] 16 [324] 42 [350] 46 [354] 35 [343] [329] 21 42 [350] 42 [350] 29 [337] 42 [350] 42 [350] 51 [359] 42 [350] 45 [353] Seite G. Pamplini Druce » Persica (Gris.) » pilosa Wettst » polymorpha Wettst » praecox A. et J. Kern » » var. alba (Wahlenb.) » » > brevifrons Borb > !■ "• depauperata (Roch.) * > > flavicans Borb > praeflorens Wettst »■ pratensis Froel » pseiido-Amarella Borb » Pulmonaria Turcz » pyramidalis Nees » Rhaetica A. et J. Kern » Rhaetica f. frondisepala Borb >• » forma Styriaca Wettst > Ruizii Gris > solstitialis Wettst . spatiilata BSiV\.\ 21 [329], 24 [332], » stellariaefolia Franc h «■ Sturmiana A. et J. Kern » » var. Gentianella (Schm.) > » » pygmaea (Gl.) » Styriaca Wettst > Styriaca var. castanetonim Borb » » a. praematura Borb » Suecica (Froel.) Murb » Suecica var. hypericifolia Murb <• » » Islandica Murb >• » X lingulata Murb » Tedini Wettst » tenella Rottb "■ Thomsoni Gl " tristriata Turcz » Uechtritzii (Sag. et Seh n.) » Uechtritzii var. minorijlora Borb > uliglnosa Willd » uliginosa ß. N e e s X Baltica .Murb » iinißora Willd » Wettsteinii Murb > Wettsteinii Wolosz » Wettsteinii Xä'^'"^''is » » X campestris » » var. minor Mey verticillata Coss. et Germ. . . . > Wisliceni Engelm » Wrightii A. Gr Hippion Aiiiarella Schm H. auriculatum Schm. » axillare Schm » campeslre Schm. » Gentianella Schm » ohtusifoliiiin Schm 22 [330], 56 [364] 59 [367] 20 [328] 65 [373] 41 [349] 43 [351] 43 [351] 43 [351] 43 [351] 38 [346] 52 [360] 51 [359] 60 [368] 24 [332] 33 [341] 35 [343] 34 [342] 59 [367] 29 [337] 42 [350] 60 [368] 25 [333] 27 [335] 27 [335] 34 [342] 41 [349] 29 [337] 14 [322] 8 [316] 15 [323] 56 [364] 56 [364] 60 [368] 60 [368] 60 [368] 43 [351] 51 [359] 49 [357] 52 [360] 56 [364] 27 [335] 31 [339] [354] 46 56 [364] 54 [362] 33 [341] 33 [341] 59 [367] 59 [367] 26 [334] 11 [319] 52 [360] 9 [317] 26 [334] 26 334] Die europäischen Arten der Uat/nng Genfiana : See/. Endotrielui. 381 Inhaltsübersicht. Seite Einleitung . 1 [309] I. Der Saison-Dimorphismus der Arten aus der Section £«rfo//-/c/(iT 3[311J II. Übersicht der europäischen Arten der Gattung (7'i'h//jh.7 aus der Section £h./o/j-ic/ui. (Bestimmungstabelle.) . . . 5 [313] III. Die europäischen Arten und Bastarde der Gattung GtH/ZiiKi; aus der Section £H(to/;-;Wii7 7 [315] IV. Die aussereuropäischen Arten der Gattung Gcnliaua, Section Endotricha 57 [365] V. Der entwicklungsgeschichtliche Zusammenhang der europäischen Arten 60 [368] Inde.x der Pflanzennamen 71 [379] ERKLÄRUNG DER KARTEN. KARTE I. X'erbrcitung der Ccnliana cnnpestiis L., G. BdlliM Murb., G. hyperici/olni (Murb.) und G. crispiüa Vis. in Europa. Ununterbrochene Linien bedeuten sichergestellte, unterbrochene Linien noch nicht sichere Grenzen oder Verbindunglinien. Die Grenzen geben naturgemäss nicht Gebiete an, in denen die betreffende Art überall verbreitet ist, sondern verbinden in abgerundeter Form die äussersten Standorte der .\rten. KARTE II. Verbreitung der G. \\\-ltslnitii Murb., (i. Stiiriiiiani! Kern., G. Murhec/ni W cttst., G. Rhiictica Kern., G. calycina (Koch), G. Aiisli'iiica Kern., G. Cinyiilhicii Wettst., G. Bulgarien Vel. Vergl. die Bemerkungen zu Karte I. Punktirte Linien bedeuten an Übergangsformen reiche Grenzgebiete. \'oIlkümmen isoliitc Vorkommnisse, wie z. B. das der G. Stunniatm in Südsteiermark, das der G. Austriacii in der Tatra u. dgl., wurden im Interesse der Klarheit der Karte weggelassen. Die Verbreitung der Arten in der Ostschweiz, in den Centralalpen von Salzburg und Kärnten ist in Anbetracht des kleinen Massstabes der Karte schematisch angegeben. KARTE III. Verbreitung der G. Ainarclla L. (G. lingiilatii .^g. -1-G. axillaris Schm.), G. tiliginosa Willd. und G Ajanensis Murb. Vergl. die Bemerkungen zu Karte I. Vollkommen isolirte Vorkommnisse, wie z. B. das der G. axillaris im Engadin, fanden in dieser Karte keine Berücksichtigung. ERKLÄRUNG DER TAFELN. TAFEL I. Sämmtliche Figuren sind photographische Repiroductionen von Herbar-Exemplaren und stellen die Pllanzen in -/^ der natür- lichen Grösse dar. Fig. 1. Gentiana Biehersteinii Bunge — Lazistan, Djimil; lg. Bai ans a. » 2. G. Neapolitana (Froel.). — Caramanico; Ig. Huet du Pavillon. > 3. G. calycina (Koch). — Monte Cornetto in Südtirol; Ig. We ttstei n. » 4. G. calycina Subsp. antecedens Wettstein. — Tirol, Finsterstern; lg. Wettstein. > 5. G. calycina Subsp. anisodonta Borbäs. — Krain, .Assling; Ig. Mi tterdorfer. » 6. G. pilosa Wettst. — Canalthal; Ig. Ressmann. » 7. G. Norica .\. et J. Kern. Originalexemplar. — .^ussee; Ig. A. Kerner. > 8. G. Stiirmiana A. et J.Kern. Originalexemplar. — Oberösterreich, Ischl; leg. Stohl. > 9. G. Sttinniana .\. et J. Kern. — Hochalpine X'arietät. Kammerlinghorn; lg. Eysn. > 10. G. crispata Vis. Originalexemplar. »11. G. Rhaetica A. et J. Kern. Originalexemplar. — Tirol, Trin^ ; Ig. A. Kerner. 382 A'. V. Wcttsicin, Die citropäischcu Arten der (iattiiug GLiüiaua : Seet. Endotrieha. TAFEL II. Sämmtliche Figuren sind photographisclie Reproductionen von Herbar-Exeniplarcn und stellen die Pflanzen in -/;; der natür- lichen Grösse dar. Fig. 1. Genliana WettsUinii Murb. — Hannover, Urbach ; lg. Evers. 2. G. Wettsleinii Murb. \'ar. minor Mey. — Pforta; lg. Sagorski. 3. G. solstitialis Wettst. — Kitzlochklamm; lg. Eysn. 4. G. Carpathica Wettst. — Lucsivna; lg. A. Scherffel. 5. G. praecox A. et J.Kern. Originalexemplar. — Niederösterreich, Jauerling; lg. Palla. 0. G. Austriaca A. et J. Kern. Originalexemplar. 7. G. Austriaca A. et J. Kern. — Mähren, Zlabings; leg. Oborny. 8. G. Austriaca A. et J. Kern. — Niederösterreich, Schneeberg; lg. Wettstein. — Exemplar von einem alpinen Standorte. 9. G. Intescens Velen. — Originalexemplar. TAFEL III. Sämmtliche Figuren sind photographische Reproductionen von Herbar-Exemplaren und stellen die Pflanzen in -1^ der natür- lichen Grösse dar. Fig. 1. Gentiana Bulgarica Velen. Originalexemplar. . 2. G. Murheckii Wettst. — Tirol, Stilfserjoch ; lg. Wettstein. . 3. G. Murbeckii Wettst. — Schweiz, Realp ; lg. Ronniger. > 4. G. lingulata Ag. — Tatra, Villa Leers; lg. Ullepitsch. — Blr. = Blattreste des Vorjahres, charakteristisch für eine bienne Art, . 5. G. axillaris (Sc hm.) Originalexemplar. — Blr. vergl. Fig. 4. . 6. G. uliginosa Willd. — Bredower Forst ; lg. Scheppig. — Cot. = Cotyledonen ; das Vorhandensein derselben ist cha- rakteristisch für eine annuelle Art. • 7. G. hypericifoUa (Murb.) — Pyrenäen, Bagnieres de Lychon ; lg. Soyer. - 8. G. Baltica Murb. Originalexemplar. — Cot. vergl. Fig. 6. . 9. G. campestris, Sxibs^. G.Snecica Froel. — Schweden, Kungsmarken ; lg. Murbeck. — Blr. vergl. Fig. 4. . 10. G. campestris, Subsp. G. Germanica Froel. — Hoheneck; lg.? — Blr. vergl. Fig. 4. > 11. G. macrocalyx Celak. — Böhmen, Hohenelbe; lg. Kablik. TAFEL IV. Sämmtliche Figuren mit Ausnahme von 19 und 20 stellen unmittelbar über der Basis vom Blüthenstiele abgetrennte, auf einer Seite aufgeschnittene und hierauf ausgebreitete Blüthenkelche dar, und zwar in zweifacher Vergrösserung. Die Kelche ent- stammen den auf Tafel I — III abgebildeten Exemplaren. Fi 1. Gentiana crispata Vis. 2. G. hypericifoUa (Murb.) 3. G. campestris L. 4. G. Neapolitana (Froel.). ö. G. calycina (Koch). 6. G. Bicbersteinii Bge. 7. G. pilosa Wettst. 8. G. Sturmiana Kern. 9. G. Wettsteinii Murb. 10. G. Rhaetica Kern. 11. G. Murbeckii Wettst. 12. G. Bulgarica Velen. 13. G. Austriaca Kern. 14. G. Carpathica Wettst. 15. G. Caucasea Gurt. 16. G. lingulata Ag. 17. G. axillaris (Sc hm.) 18. G. macrocalyx (Celak.). 19. Halbreife Frucht von G. Rhaetica als Beispiel einer gestielten Kapsel. Vergr. 1 '/a : 1- 20. Halbreife Frucht von G. axillaris als Beispiel einer sitzenden Kapsel. Vergr. l'/g: I. R.V.WettStein: Die europ. Arten der Gattung Gentiana,Sect Endotricha. Karte L. Vefbreihmg der Genüana canifiestri^LfiBaUicaMvTb. G. hi/peiidfolia fMwh) imdG. ciisfiata Vis. ui Eurojux- FafbeTierklärunq ■ d I a.cawpestnsUD, i 1 G.Baltica Miuv.(Z) i 1 6 Tu/pencitblia ;Muto)(3), ^^H G.crispata lii/4-1 Eifluliishv.Ih.aannwarBllVien Denkscluiftca d. kais. Akad. d. AA'iss malh -natunv. Classe, Bd.LXJV: R.V.WettStein; Die europ.Arten der Galtung Oentiana,Sect Endotricha. Kartell. IifiLAist.v-Th.Tianmvar(hW»'n Denkschriften d. kais. Akad. d. AMss math -natun\'. Classe, Bd L.XA' R.V.WettStein: Die europ.Arten der Gattung Oentiana.Sect Endotriclia. Karte lü. IiflL.4nshT.Ih,BaTmwarfli"Wien . X)en.kschriften. d. kais.^Vlmd. d. Wlss. malh.-natunv. Classe, Bd.LXR' R. V. Wettstein: Gentiana; Sect Endotricha. Taf. I. Lichtdruck Max Jaffe Denkschriften d. kais. Akad d Wiss. math -naturw. Classe, Bd. LXIV. R. V. Wettstein: Gentiana; Sect. Endotricha. Taf. II. Lichldruck .\:ax J.ifli- D en k seil rit't e n d. kais. Akad, d. Wiss, math.-naturw. Classc, Bd. LXI\'. R. V. Wettstein: Gentiana; Sect. Endotricha. Taf. III. Willd. ("•cnliaiia hvpoiioit' Lichtdruck Max Jaffe. D en k s c li li f t e n J. kais. AkaJ, ci. W'iss. niath.-nalurw. Classe, Bd LXI\'. R.V. Wettstein: Die europ. Arten der Gatttmg Gentiana.Sect.Endotricha. Taf.n^. \'\ \ ^;i/ Jbiior del. MthÄ7isty.T}LBsimirSTtb.Men.. Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. math.-naturw. Classe, Bd.LXIV: 383 ZUR KENNTNISS DER P H YLLO CO PTINEN Dr. ALFRED NALEPA, PROFESSOR AM K. K. ELISABETH -GYM VASIUM IiN WIEN. {^]lit 5 Safdn.) (.VORGELEGT IN DER SITZUNG AM ö. NOVEMBER 1896.) Übersicht der Gattungen der Familie Phytoptidae. Subfam. Phytoptinae: Abdomen gleichartig geringelt. a) Körper gestreckt (cylindrisch, würmförmig oder schwach spindelförmig). Gen. Phytoptus Duj., Nal. b) Körper gedrungen, hinter dem Kopfbrustschilde stark verbreitert. Gen. Cecidophyes Nal. p. p. c) Körper gestreckt, Abdomen auf der Rückenseite von einer medianen Längsfurche durchzogen. Gen. Monatilax Nal. Subfam. Phyllocoptinae: .Abdomen auf der Rückenseite wenigstens theilweise (Gen. Paraphytoptus) mit mehr oder weniger breiten, in der Regel glatten Halbringen bedeckt. Bauchseite fein gefurcht und punktirt. Die letzten Abdominalringe vollständig. a) Die Rückenhalbringe meist zahlreich und dann schmal. Die letzten Abdominalringe kaum schmäler als die unmittelbar vorhergehenden Rückenhalbringe, Endtheil des Abdomens daher nicht deutlich abgesetzt. Gen. Phyllocoptes Nal. p. p. b) Rückenseite des Abdomens von einer geringen Anzahl breiter Halbringe bedeckt. Die letzten .Abdo- minalringe auffallend schmäler, Endtheil des Abdomens daher deutlich abgesetzt (ex Gen. Phyllocopt.) Gen. Anthocoptes Nal. c) Abdomen dachförmig oder mit stark gewölbtem Mitteltheil und abgeflachten Seitentheilen. Rücken- halbringe zuweilen in der Mittellinie zahnartig vorspringend. Gen. Tegonottis Nal. p. p. d) Rückenseite des .Abdomens wenigstens unmittelbar hinter dem Kopfbrustschilde von zwei flachen Längsfurchen in einen mittleren und in zwei Seitentheile geschieden. Rückenhalbringe schmal, zahl- reich, glatt oder punktirt (ex Gen. Tegonoti). Gen. Trimenis Nal. e) Alle (mit Ausnahme der vor dem Schwanzlappen gelegenen) oder nur einzelne Rückenhalbringe seit- lich zahn- oder dornartig vorspringend (ex Gen. Tegonoti). Gen. Oxypletirites Nal. f) Die Rückenseite des Abdomens trägt Längsreihen von kurzen Chitinstiften. Rückenhalbringe schmal, zahlreich. Bauchseite fein gefurcht und punktirt. Gen. Callyntrottts Nal. g) Abdomen hinter dem Kopfbrustschilde gleichartig geringelt, im Übrigen aber von breiteren Rücken- halbringen bedeckt. Gen. Paraphytoptus Nal. :i84 Alfred Nalcpa, Gen. PHYLLOCOPTES. Phyllocoptes thomasi Nal. Taf. I, Fig. 1, 2. Körper meist gestreckt, seltener hinter dem Scliilde verbreitert. Schild halbkreisförmig, über dem Rüssel vorgezogen. Zeichnung wenig deutlich, aus Längslinien bestehend. Drei derselben durchziehen das Mittelfeld; die Medianlinie erreicht das vordere Ende nicht. Die Borstenhöcker sitzen hart am Hinterrande; die Rückenborsten sind kürzer als der Schild und nach hinten gerichtet. Rüssel kräftig, ca. O'OlQnim lang, gekrümmt und senkrecht nach abwärts gerichtet. Beine kräftig, deutlich gegliedert. Erstes Tarsalglied etwa l'/ainal so lang als das zweite. F'ieder- borste vierstrahlig, sehr zart und klein. Epimeren stark verkürzt. Sternum nicht gegabelt. Brustborsten weit auseinanderstehend. Brustborsten des zweiten Paares vor den inneren Epimerenwinkeln sitzend. Abdomen wie bei Phyllocoptes platyuotus dorsal wärts abgeflacht und von ca. 30 schmalen, glatten Halbringen bedeckt. Bauchseite fein gefurcht und punktirt. Seitenborsten hinter dem Epigynäum inserirt. Bauchborsten des ersten Paares lang, die des zweiten Paares mittellang. Schwanzborsten geisseiförmig, Nebenborsten lang, starr. Epigynäum 0-025 w?w breit, flach. Deckklappe gestreift, hintere Klappe trichterig. Genitalborsten lang, grundständig. Epiandrium 0-0\bmm breit. Mittlere Länge des Weibchens 0-\öiiun, mittlere Breit« 0-045;;n». Mittlere Länge des Männchens 0-\\mm, mittlere Breite 0-OAmni. Phyllocoptes thomasi findet sich nicht selten mit Phytoptns alpestris in den von Thomas (Zeitschr. f ges. Naturw., Bd. XXXIX, 1872, S. 466) zuerst beschriebenen Blattrandrollungen von Rhododendron femt- giiieum L. Das Untersuchungsmaterial erhielt ich durch Herrn Prof Thomas und Herrn Dr. Rechinger aus Tirol. Nalepa, Neue Gallmilben. (12. Fortsetzumg.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, 189."), Nr. XX, .S. 212. Phyllocoptes arianus Nal. Taf. I, Fig. 3, 4. Körper gestreckt, cylindrisch. Schild klein, fast dreieckig und weit nach hinten gelegen, so dass die Hüftglieder beider Beinpaare, sowie die Basis des Rüssels unbedeckt bleiben. Vorderrand massig vor- gezogen, zugespitzt, Hinterrand nur im Mittelfelde scharf abgegrenzt. Schildzeichnung netzartig, ohne voll- ständige Mittellinie. Borstenhöcker gross, walzenförmig, hart am Hinterrande sitzend. Rückenborsten etwa so lang als der Schild, steif und nach hinten gerichtet. Rüssel klein, ca. 0-02 ««« lang, schräg nach vorn gerichtet. Beine sehr schlank und deutlich gegliedert. Erstes Tarsalglied fast doppelt so lang als das zweite. Fiederborste sehr zart, wahrscheinlich 7-strahlig. Beinborsten im Allgemeinen schwach. Sternum nicht gegabelt. Brustborsten des letzten Paares in der Höhe des vorderen Sternalendes sitzend. Abdomen cylindrisch, dorsalwärts von ca. 46 schmalen, weitschichtig punktirten, seltener glatten Halbringen bedeckt, ventralwärts fein punktirt. Bauchborsten des ersten Paares sehr lang, die des zweiten Paares sehr kurz. Schwanzlappen gross. Schwanzborsten mittellang, Nebenborsten vorhanden. Epigynäum 0-02mm breit. Hintere Klappe halbkugelig, Deckklappe gestreift. Genitalborsten lang, seitenständig, meist nach aussen gerichtet. Zur Kc'iiii/m'ss der PJiyUocopliucii. 88.'> Mittlere Länge des Weibchens 0-2 mm, mittlere Breite 0-045 ;;/;/;. Männchen unbekannt. Mit Phytoptiis piri in den Blattpoci\en und auf den Blättern von Sorbits aria L. Niilepa, Neue Gallmilben. (6. P'ortsetzung.) Anz. d. kais. .AUad. d. Wiss. in Wien, 1893, Nr. IV, S. 32. Phyllocoptes fockeui Nal. et Trt. Taf. 1, Fig. 5, 6. Körper walzenförmig; Kopfbrust schild dreieckig mit häufig ausgebogenen Seitenrändern. Vorder- rand des Schildes über dem Rüssel vorgezogen, spitz oder abgestutzt, dann nicht selten zwei kleine Zähne zeigend. Zeichnung des Schildes (Taf. I, Fig. 5) gewöhnlich nur im Mittelfelde deutlich; Medianlinie stark hervortretend. Rückenborsten etwa halb so lang als der Schild, Borstenhöcker weit von einander abstehend, nahe am Hinterrande, doch diesen nicht erreichend. Rüssel 0 •025;«;» lang, kräftig, schräg nach abwärts gerichtet. Beine kräftig, deutlich gegliedert. Letztes Fussglied nur wenig kürzer als das erste. Kralle sanft gebogen. Fiederborste 4-strahlig. Sternum nicht gegabelt. Die Brustborsten des ersten Paares sitzen hinter dem vorderen Sternalende, die des zweiten Paares vor den inneren Epimerenwinkeln. Das Abdomen endigt in einen deutlichen Schwanzlappen, welcher mittellange Schwanzborsten und äusserst zarte und kurze Nebenborsten trägt. Seitenborsten mittellang. Bauchborsten des ersten Paares sehr lang, die des zweiten Paares etwa halb so lang als diese. Rückenseite des Abdomens von ca. 32 schmalen, meist glatten Halbringen bedeckt; Bauchseite fein punktirt. Das Epigynäum ist ca. 0'023 ;;;;;; breit. Die hintere Klappe ist beckenfürmig, die vordere glatt oder undeutlich längsgestreift. Genitalborsten ziemlich lang. Eier elliptisch. Epiandrium ein ungefähr 0-0\7 mm breiter, bogenförmiger Spalt. Mittlere Länge des Weibchens Q-\Qinni, mittlere Breite 0*042 ;;;;;;. Mittlere Länge des Männchens 0*14;;i;;/, mittlere Breite 0-038;;;;;;. Pliyllocoptes fockeui fand ich zuerst auf gebräunten Blättern von Prunus domcstica, welche Herr Dr. Trouessart mir zu senden, die Güte hatte. Später fand ich denselben auch auf den gebräunten Blät- tern von Pr. cerasus, welche mir Herr Dr. v. Schlechtendal zur Untersuchung überliess. In Gesellschaft desselben findet sich, meist aber in wenigen Exemplaren, Trimerus gigautorhyuchus. Trouessart, Diagn. d'Acar. nouv. in: Le Naturaliste. Paris 1891, Nr. 93, p. 26. Phyllocoptes compressus Nal. Taf. 1, Fig. 7, 8. Körper klein, gestreckt, seitlich zusammengedrückt. Kopfbrustschild gross, fast rechteckig, über dem Rüssel vorgezogen und diesen vollkommen bedeckend. Oberfläche des Schildes glatt. Borstenhöcker taltenartig. Rückenborsten sehr kurz und zart, vom Hinterrande des Schildes weit abstehend. Rüssel schwach, 0'017 ;;;;;; lang und senkrecht nach abwärts gerichtet. Beine schwach, kurz, jedoch deutlich gegliedert. Hüftglieder und ein Theil des Schenkels von den Seitentheilen des Schildes bedeckt Erstes Fussglied fast ebensolang wie das zweite; beide Fussglieder sehr kurz. Fiederborste fünf- strahlig. Epimeren stark verkürzt, Sternum nicht gegabelt. Das erste Brustborstenpaar sitzt in der Höhe des vorderen Sternalendes. Abdomen schmal, seitlich stark zusammengedrückt, ventralwärts schwach gewölbt. Die Rückenseite ist von t6 breiten, glatten Halbringen bedeckt, die Bauchseite fein gestreift und punktirt. Schwanzlappen Denkschriften der mathem.-nalurw. Cl LXIW Bd. 49 386 Alfred Xulcpa. sehr klein. Schwanzborsten kurz, zart, Nebenborsten ungemein kurz und stumpf. Seitenbursten kurz, etwas hinter dem Epigynäum sitzend. Bauchborsten des ersten Paares mitteliang, zart, die des zweiten Paares ziemüch kurz. Epigynäum klein, O'OIO ;ww breit. Hintere Klappe becken- oder trichterförmig, vordere Klappe rechts und links von je zwei schwachen, bogenförmigen Linien durchzogen. Genitalborsten mittellang, seitenständig. E p i a n d r i u m bogenförmig, 0-013 min breit. Mittlere Länge des Weibchens 0-15 tnui, mittlere Breite 0-041 mm. Mittlere Länge des Männchens 0- 12 nun, mittlere Breite 0-03Ö nint. Mit Phytopfus tcneUns Nal. in den Nervenwinkelausstülpungen von Carpiiins hclulns L. (Schwarz- wasser bei Gräfenberg in Österr.-Schlesien). In demselben Cecidium traf ich auch in vereinzelten Exem- plaren Phyllocoptes comatiis hctiili. Nalopa, Neue Gallmilben. (.5. Fortsetzung.) Anz. d. Uais. AUad. d. Wiss. in Wien, 1S92, Nr. XIX, S. 191. Phyllocoptes comatus Nal. Taf. 11, Fig. 3, 4. Körper gross, spindelförmig. Schild halbkreisförmig, über dem Rüssel nur wenig vorgezogen. Zeichnung netzartig, mit Mittellinie. Rückenborsten auffallend lang, steif und auf grossen Höckern am Hinterrande des Schildes sitzend; sie erreichen in der Regel fast das hintere Körperende; nur vereinzelte Exemplare besitzen kurze, steife Borsten. Rüssel gross (0-032 7«;«), kräftig, schwach gebogen und senkrecht nach abwärts gei-ichtet. Beine sehr schlank; das voi-letzte Fussglied ist fast doppelt so lang als das letzte. P'iederborste 4-strahlig. Sternum undeutlich gegabelt. Die Brustborsten des ersten Paares unterhalb des vorderen Sternalendes inserirt. Abdomen spindelförmig, dorsalwärts von ca. 34 Halbringen bedeckt, meist glatt oder weitschichtig punktirt. Bauchseite fein gefurcht und punktirt. Schwanzlappen gross. Schwanzboi-sten ziemlich kurz, fädlich; Nebenborsten fehlen. Seitenborsten kürzer als die Bauchborsten des zweiten Paares, ßauchbor- sten des ersten Paares mittellang, zart. Epigynäum trichter- bis beckenförmig, 0-025 min breit. Deckklappe glatt. Genitalborsten mittellang, noch seitenständig. Epiandrium stumpfwinklig, 0-01(3 «/»/ breit. Mittlere Länge des Weibchens 0-18 mm, mittlere Breite 0-06 mm. Mittlere Länge des Männchens 0-12 mm, m ittlere Breite 0-0,ö mm. Phyllocoptes comatus wurde zuerst von v. Schlechtcnilal freilebend auf den Ijlättern eines Hasel- strauches (Corylus avellana var. fol. lascin.) angetroffen, wo er Störungen im V'erlaufe dei- Blattnerven hervorrief. Im Jahre 1891 fiel mir auf einem Spaziergange bei Gmunden in der Nähe der alten Marienbrücke ein kleiner Haselstrauch auf, der sich durch die gleichmässig havannabraune Färbung fast sämmtlichcr Blätter von dem benachbarten Buschwerk auffallend abhob. Eine abnorme Behaarung oder sonstige Abnormität waren nicht wahrzunehmen. Auf der Unterseite dieser Blätter traf ich eine auffallend gt-osse Zahl der genannten Phyllocoptes-Avt in Gesellschaft von vereinzelten Exemplaren von Oxypleurites deprcssns. Im Vor- jahre (1895) erhielt ich durch die Freundlichkeit des unermüdlichen Gallenforschers Dr. v. Schlechtendal Gallmilben, welche auf den gebräunten Blättern von Carpimis bctiiliis lebten (St. Goar). Diese Gallmilben erwiesen sich als eine Varietät der genannten Art, Phyllucoplcs cuiiiahis bctuU ; sie sind stets kleiner als die Zur KcHufuiss der Pliyllocoplincii. 387 auf dem Haselstrauch lebende Form, die Zeichnung ist sehr vereinfacht (meist nur drei mittlere Linien sichtbar), und die dorsalen Halhringe sind glatt. Nalepa, Neue Gallmilben. (.3. Fortsetzung.) Anz. d. kais. AUad. d Wiss. in Wien 1892, Nr. XIX, S. 191. Phyllocoptes gracilipes Nal. Taf. II, Fig. 5, G. Körper meist schlank, hinter dem Kopfbrustschilde massig verbreitert. Kopfbrustschild drei- eckig, vorn abgestutzt und die Hüftglieder bedeckend. Mittelfeld des Schildes abgeflacht, von zwei nach hinten divergirenden Linien durchzogen, zwischen welchen sich beim d" nicht selten eine 3-strahlige Figur befindet. Hinterrand des Schildes nicht scharf begrenzt. Borstenhöcker vom Hinterrande etwas entfernt, gross, walzenförmig. Rückenborsten etwa so lang als der Schild, steif, nach oben und vorn gerichtet. Rüssel kräftig, gross, 0-036 mm lang und senkrecht nach abwärts gerichtet. Beine sehr schlank, lang und dünn. Letztes Fussglied kaum halbmal so lang als das erste. Kralle gebogen und geknöpft. Fiederborste klein, 4-strahlig. Sternum nicht gegabelt. Die Brustborsten des ersten Paares stehen weiter von einander entfernt als die des zweiten Paares und sind etwas hinter dem vorderen Sternalende inserirt. Das Abdomen ist auf der Rückenseite von ca. 21 ziemlich breiten, glatten Halbringen bedeckt und etwas abgeflacht. Die Bauchseite ist fein gefurcht und punktirt. Die kurzen Seitenborsten sitzen in der Höhe .des Epigynäums. Die Bauchborsten des ersten Paares sind kurz und nur wenig länger als die des zweiten Paares. Der Schwanzlappen ist deutlich und trägt mittellange fädliche Schwanzborsten und steife Nebenborsten. Das Epigynäum ist ziemlich gross, 0-025 mm breit. Hintere Klappe halbkugelig, vordere glatt. Genitalborste mittellang, seitenständig. Mittlere Länge des Weibchens Q- \Qnnn, mittlere Breite 0-052;;/»?. Mittlere Länge des Männchen s 0- 15;;;;;/, mittlere Breite 0-045;;;;;;. Breite des Epiandriums 0 • 02 1 mm. Sehr häufig in den abnormen Haarschöpfchen, dann auch vereinzelt im Eriucum fagivcuiii und E. nerviscqumn von Fagiis siluatica L. in Gesellschaft von Monatilax snicatus Nal. Nalepa, Neue Gallmilben. (9. Foi-tsetzung.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss in Wien, 1S94, Nr. IV, S. 38. Phyllocoptes ballei Nah Taf. II, Fig. 7, 8. Körper bei den freilebenden Individuen meist sehr breit, bei Individuen, welche in den kugeligen Nervenwinkelgallen angetroffen werden, weniger breit. Kopfbrustschild gross, halbkreisförmig, häufig mit ausspringenden Seitenecken. \'orderrand stark vorgezogen, vorn gerade abgestutzt oder zwei Zähn- chen tragend, den Rüssel vollkommen bedeckend. Die Zeichnung des Schildes ist meist sehr undeutlich und besteht aus drei im Mittelfelde gelegenen Längslinien und einigen Bogenlinien in den Seitenfeldern (Fig. 8 auf Taf. II). Die Rückenborsten sind sehr kurz und sitzen auf walzenförmigen Borstenhöckern nahe dem Hinterrande; sie stehen von der Mediane weit entfernt, fast in den hinteren Ecken des Schildes. Rüssel etwas gekrümmt, kräftig, 0-025 ;;;;;; lang und schräg nach vorn gerichtet. Die Beine sind verhältnismässig schwach, jedoch deutlich gegliedei-t. Die beiden Fussglieder sind bedeutend schwächer als die vorangehenden Beinglieder. Das erste Fussglied ist fast doppelt so lang als 49» 388 «, Alfred Nalepa, das zweite. Die riecierborste ist 4-strahlig, klein, die Kralle stark gebogen, häufig an der Spitze geknöpft. Die Epimeren sind stark verkürzt, das Sternum ist ungegabelt. Das zweite Brustborstenpaar sitzt etwas von den inneren Epinierenwinkeln abseits, das erste über demselben in der Höhe des vorderen Sternalendes. Das Abdomen endigt in einen sehr kleinen Schwanzlappen, welcher kurze, fädliche Schwanz- borsten und ungemein zarte und kurze Nebenborsten trägt. Rückenseite von ca. 41 schmalen Halbringen bedeckt, Bauchseite fein gefurcht und punktirt. Seitenborsten etwas hinter dem Epigynäum inserirt und etwa so lang als die Bauchborsten des zweiten Paares. Bauchborsten des ersten Paares sehr lang, fädlich. Epigynäum flach, 0-02ä unti breit, mit spärlich gestreifter Decl-iklappe. Genitalborsten lang, grund- ständig. Epiandrium bogenförmig, 0-0\Qmm breit. Mittlere Länge des Weibchens 0- 15«/»/, mittlere Breite 0-0(3 ?///;/. Mittlere Länge des Männchens 0' \Ainm, m ittlere Brei te O-Oö ;;/;//. Vorliegende Species traf ich zuerst in ziemlich grosser Anzahl auf gebräunten Blättern von Tilia pUi- fvplivllos .Scop., welche mir Herr E. Balle (Vire) zu senden die Güte hatte. Später fand ich sie vereinzelt auch in anderen Gallen der Linde, z. B. in den behaarten, kugeligen Blattgallen. Trüuess.irt, Diagn. d'acar. nouv., in: Le Naturaliste. Paris 1891, Nr. 93, p. 2ö. Phyllocoptes eurynotus Nal. • Taf. III, Fig. 1, 2. Körper gross, hinter dem Schilde stark verbreitert. Schild fast fünfeckig, stark gewölbt, mit undeut- licher, aus Längslinien gebildeter Zeichnung. Vorderrand über dem Rüssel weit vorgezogen und denselben vollkommen bedeckend, Seitenrändei' etwas vorgewölbt. Die Borstenhöcker sitzen nahe am Hinterrande, die Rückenborsten sind kürzer als der halbe Schild und nach hinten gerichtet. Der Rüssel ist kurz (0- 035 im;//), kräftig und fast senkrecht nach abwärts gerichtet. Die Beine sind schlank und deutlich gegliedert. Das vorletzte P\is.sglied ist etwa 1 '/g mal so lang als das letzte. Die Fiederborste ist zart, 4-strahlig, die Kralle meist gekniipft. Sternum nicht gegabelt. Die Brustborsten des ersten Paares vor dem vorderen Sternalende sitzend. Abdomen spindelförmig, dorsalwärts von ca. 28 glatten Halbringen bedeckt. Seitenborsten mittel- lang, in der Höhe des Epigynäums sitzend. Bauchborsten des ersten Paares ziemlich lang und zart, die des zweiten Paares fast so lang als die des dritten Paares. Schwanzborsten fädlich, Nebenhorsten sehr kurz. Epigynäum 0-022mm breit, halbkugelig. Deckklappe glatt odei- undeutlich längs gestreift. Genital- borsten seitenständig, ziemlich lang. Epiandrium 0-0l4mnt breit. Mittlere Länge des W'cibchens 0- Kl;//;//, mittlere Breite 0-05(1//////. Mittlere Länge des Männchens 0-14;;/;;;, mittlere Breite 0-045;;;/;/. Mit Phytoptns peiiccclaui Cn. häufig in den vergrünten Blüten von Torili.^ infcsiaus (Rheinbrohl, leg. V. Schlechtendal). Diese Phyllocoptcs-Avi zeigt eine grosse Ähnlichkeit mit Phyll. latus \-on \'ero)iH'ü chamaedrys. Phyll. latus ist jedoch kleiner, breiter, besitzt einen verhältnissmässig breiteren Schild mit etwas abweichender Zeichnung, ferner hinter dem vorderen Sternalende sitzende Brustborsten des ersten Paares etc. Nalepa, Neue Gallmilben. (9. Fortsetzung.) Anx. d. Uais. Akad. d. Wiss. in Wien, 1894, Nr. IV, ,S. 38. Zur Keiintuiss der Phyllocoptiiicii. 389 Phyllocoptes psilocranus Xal. Taf. III, Fig. 3, 4. Körper gestreckt, cylindrisch. Schild dreieckig, über dem Rüssel vorgezogen und denselben, sowie die Hüftglieder der Beine fast vollkommen bedeckend. Schildzeichnung sehr deutlich, aus netzartig ver- einigten Punktlinien bestehend. Rückenborsten fehlen. Rüssel kurz (0-02 ium), schräg nach abwärts gerichtet. Beine kräftig, deutlich gegliedert. Das erste Tarsalglied nur wenig länger als das zweite, beide bedeu- tend schwächer als die vorhergehenden Beinglieder. F'iederborstc klein, zart und 4-strahlig. Kralle schwach. Sternum kurz, breit und tiefgespalten, daher X-formig. Die Brustborsten des zweiten Paares vor dem inneren Epimerenwinkel sitzend. Abdomen cylindrisch oder schwach spindelförmig, dorsalwärts von ca. 40 schmalen, glatten oder weitschichtig punktirten Halbringen bedeckt. Ventralseite fein punktirt. Bauchborsten des ersten Paares sehr lang, die des zv\'eiten Paares kurz. .Schwanzlappen deutlich. Schwanzborsten mittellang, Nebenborsten fehlen. Epigynäum {)-02niiii breit, halbkugelig, mit gestreifter Deckklappe. Genitalborsten mittellang, fast grundständig. Mittlere Länge des Weibchens 0' 18 mm, mittlere Breite 0046 mm. Mittlere Länge des Männchens 0' 16 mm, mittlere Breite 0 04 mm. Phyllocoptes psilocranus erzeugt Blattrandrollungen auf Galiitm cruciafnm L. Dieses Cecidium wurde von Dr. v. Schlechtendal am Harz gesammelt und mir zur Untersuchung freundlichst überlassen. Naiepa, Neue Gallmilben. (11. Fortsetzung.) \nz. A. kais. .Mcad. d. Wiss. in Wien, 1895, Nr. III, S. 21. Phyllocoptes oblongus Mal. Taf. IV, Fig. 6, 7. Körper klein, gedrungen. Kopfbrustschild gross, dreieckig, über dem Rüssel vorgezogen. Das Mittelfeld des Schildes wird von drei Läng.slinien durchzogen; überdies verläuft rechts und links vom Vorderrande nach hinten je eine nach einwärts gebogene Linie, welche unmittelbar über den Borsten- höckern sich nach aussen wendet und verläuft. Die Borstenhöcker sind faltenartig, von der Mediane weit entfernt und sitzen am Schildhinterrande, diesen zum Theil überragend. Rückenborsten kaum so lang als der Schild, steif und nach hinten gerichtet. Rüssel kräftig, 0-0247;/)» lang, nach abwärts gerichtet. Beine schwach, deutlich gegliedert. Erstes Fussglied etwas länger als das zweite. Fiederborste 4-strahlig, klein und zart. Sternum nicht gegabelt. Die Brustborsten des dritten Paares sind sehr kurz und sitzen fast in gleicher Höhe mit dem vorderen Sternalende. Abdomen breit, dorsalwärts von ca. 32 schmalen und glatten Halbringen bedeckt, ventralwärts fein punktirt. Die Seitenborsten sind mittellang, zart und sitzen in der Höhe desEpigynäums. Die Bauchborsten des ersten Paares sind sehr lang, die des zweiten Paares kurz. Epigynäum O-OIS;;/;» breit. Deckklappe gestreift. Genitalborsten grundständig, lang. E p i a n d r i u m 0 • 0 16/;/)». Mittlere Länge des Weibchens 0-\2mm, mittlere Breite 0-0-\mm. Mittlere Länge des Männchens 0-ö9mm, mittlere Breite 0-038;/;;/;. Auf den Blättern und in den knopfförmigen Blattgallen von Viburnnin laii/aiia L. mit Phyloplns viburni. Naiepa Neue Gallmilben. (9. Fortsetzung.) Anz. d. kais. .\kad. d. Wiss. in Wien, 1894. Nr IV, S. 38. o 390 Alfred Naicpa, Phyllocoptes depressus Nal. Taf. V, Fig. 5, 6. Körper klein, dorsahvärts abgeflacht. Schild gross, fast halbkreisförmig; Vorderrand stark vorge- zogen, nach einwärts umgebogen. Oberfläche des Schildes fast glatt. Rückenborsten sehr kurz, einander genähert und vom Hinterrande weit entfernt. Rüssel Q-On nun lang, fast gerade, senkrecht nach abwärts gerichtet und vom Vorderrande des Schildes vollkommen bedeckt. Beine klein, schwach, jedoch deutlich gegliedert. Vorletztes Glied nur wenig länger als das letzte. Aussenborsten stark. Kralle schwach gekrümmt, stumpf; Fiederborste klein, zart, 4-strahlig. Sternum nicht gegabelt. Erstes Brustborstenpaar in der Höhe des vorderen Sternalendes inserirt. Abdomen breit, dorsahvärts abgeflacht und von ca. 25 glatten, schmalen Halbringen bedeckt. Wegen der Abflachung des Abdomens erscheinen dieselben als durchschnittlich 0-.004 j;n;i breite Streifen, die sich an den Pleuren ziemlich scharf ventralwärts umbiegen. Bauchseite des Abdomens fein gefurcht und punktirt. Die Seitenborsten stehen in der Höhe des Epigynäums. Bauchborsten des ersten Paares lang, die des zweiten Paares etwa so lang als die Seitenhorsten. Schwanzlappen deutlich. Schwanzborsten mit- tellang, Nebenborsten fehlen. Epigynäum 0-015«/;« breit, mit feingestreifter Deckklappe. Genitalborsten seitenständig, ungemein lang und die Insertionsstellen der Bauchborsten des ersten Paares überragend. Durchschnittliche Länge des Weibchens O'ISwjm, durchschnittliche Breite 0-045 ;«m. Männchen bisher unbekannt. Phyllocoptes depressus wurde in wenigen Exemplaren mit Oxypletirites aattilobiis Nal. auf den defor- mirten Blättern von Coniiis saiigitiuca angetroffen, welche Dr. v. Schlechtendal in St. Goar einsam- melte. Nalcpa, Neue Callmilben. (13. Fortsetzung.) Ariz. d. kais. .'\kad. J. Wiss. in Wien, 1S9(1. Nr. X. S. 109. Gen. ANTHOCOPTES. Anthocoptes platynotus Xal. Taf. 11, Fig. 1, 2. Körper auffallend schmal. Schild fast fünfeckig, über dem Rüssel breit vorgezogen, ohne deutliche Zeichnung. Rückenborsten steif, etwa halb so lang als der Schild und nach oben gerichtet. Die grossen Borstenhöcker stehen weit \'on einander ab und vom Hinterrande entfernt. Rüssel klein {0-0\Q mm), schwach gebogen, senkrecht nach abwärts gerichtet und \'om Vorderrandc des Schildes vollkommen bedeckt. Beine ziemlich kurz, dünn, die beiden letzten Glieder von nahe gleicher Länge. Beinborsten verhältnissmässig kui'z und zart. Fiederborste 4-strahIig, Kralle meist geknöpft. Brustborsten des ersten Paares kurz und unterhalb des\'ordcrendes des Sternums inserirt. Sternum niclit gegabelt. Abdomen von ca. 13 sehr breiten, glatten Halbringen bedeckt; dieselben sind stark abgeflacht, während ihre Seitentheile winkelig abgebogen sind. Der letzte Halbring ist sehr breit und bedeckt den folgenden King vollständig. \'or dem Schwanzlappen sind vier schmale, vollständige Ringe eingeschoben. Die Bauchseite ist fein gefurcht und punktirt. Die Seitenborsten sind kurz und unterhalb des Epigynäums inserirt. Die Bauchborsten des ersten Paares sind ziemlich lang und sehr zart, die des zweiten Paares etwas kürzer als die des dritten Paares. Schwanz- borsten kurz und zart; Nebenborsten sehr kurz und fein. Zur Kciiiihiii^i. der PhyUncnpliucn. 391 Epigynäum trichter- bis beckenförmig, O'OIS;;/;» breit. Deckkiappc längs gestreift, Genitalborsten zart, ziemlich lang, fast grundständig. Epiandrium stumpfwinkelig, 0-012 iinii breit. Mittlere Länge des Weibchens 0-15 niut, mittlere Breite 0-04 mm. Mittlere Länge des Männchens 0- 13 mm, mittlerer Breite 0-0'?>mm. Aiit/iocoptes platynotns wurde zuerst in dem Llntersuchungsmaterial aufgefunden, welches Herr Pro- fessor Kieffer so freundlich war, mir aus Elboeuf zu senden. Kurze Zeit darauffand ich dieselbe Species in bedeutender Menge auf einem Bäumchen von Corniis mas in einem Garten zu Schwarzwasser (Österr.- Schlesien). Die meisten Blätter dieses Bäumchens waren mehr oder minder verdreht oder schwach ein- gerollt, schwach behaart und häufig auch röthlich überlaufen. Nalepa, Neue Gallmilben. (G. Fortsetzung.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. 1892, Nr. XIX, S. 191. Gen. TRIMERUS. Trimerus gemmicola Xal. Taf. III, Fig. 5, 6. Körper gedrungen, vorn stark verbreitert. Schild gross, fast dreieckig, mit zugespitztem \'orderrand. Zeichnung deutlich. Die beiden mittleren Längslinien umschliessen, indem sie nahe am Hinterrande und an der Spitze zusammenfliessen, ein langgestrecktes, fast sechseckiges Feld. Borstenhöcker sehr gross, falten- artig, vom Hinterrande weit abstehend. Rückenborsten kurz, steif und nach oben gerichtet. Rüssel sehr kräftig, 0'024 mm lang, gekrümmt und nach abwärts gerichtet. Beine schwach, deutlich gegliedert. Erstes Tarsalglied etwa um die Hälfte länger als das zweite. Kralle zart, gekrümmt und stumpf Fiederborste breit, sehr zart, 4-strahlig. Beinborsten, insbesondere jene des zweiten Beinpaares schwach. Sternum kurz, nicht gegabelt. Brustborsten des zweiten Paares vor dem inneren Epimerenwinkel sitzend. Das Abdomen ist dorsalwärts durch zwei Längsfurchen in drei stark gewölbte Längswülste geson- dert. Die Punktirung beschränkt sich auf diese, während die Läng.sfurchen der Punktirung entbehren. Man zählt auf der Rückenseite ungefähr 65 schmale Halbringe. Die Ventralseite ist fein punktirt. Der Schwanzlappen ist klein und trägt mittellange Schwanzborsten und kurze Nebenborsten. Die Seitenborsten sitzen in der Höhe des Epigynäums. Die Bauchborsten des ersten Paares sind sehr lang und zart, die des zweiten Paares lang. Das Epigynäum ist gross (0-025 mm), tiefstehend. Die hintere Klappe ist halbkugelig, die vordere fein gestreift. Die Genitalborsten sind grundständig, sehr lang und zart. Das Epiandrium bildet einen spitzbogenförmigen Spalt von OOIS mm Breite. Mittlere Länge des Weibchens O'IS ;;/;;,;, mittlere Breite OQöQ mm. Mittlere Länge des Männchens 0-16;;n;/, mittlere Breite 0-05 m»/. Männchen werden sehr selten angetroffen. Trimerus gemmicola bewohnt mit Pliytoptits psilaspis die deformirten Blüthen- und Blattknospen von Ta.xtis baccata L. Naicpa, Neue Gallmilben. (12. Fortsetzung.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, 1S95, Nr. XX, S. 212. Trimerus massalongianus Xal. Tai". III, Fig. 7, 8. Körper gedrungen, stark verbreitert. Schild fast dreieckig, klein, mit stark vorgezogenem Vorder- rande. Zeichnung sehr deutlich netzartig. Rückenborsten etwa so lang als der Schild, steif und nach vorn gerichtet. Borstenhöcker sehr gross, walzenförmig, dem Hinterrande genähert. 392 Alfred Xalcpa, Rüssel sehr gross (0035 ;//;;/;, vS-fönnig gebogen und nach abwärts gerichtet, (hi der Zeichnung etwas schematisirt). Beine schlank, deutlich gegliedert. Erstes Fussglied mehr als 1 '/z'""^' so lang als das zweite. Kralle stark gebogen. Fiederborste sehr gross, 9-strahlig; der erste Strahl undeutlich. Sternum kurz, nicht gegabelt. Brustborsten des ersten Paares sehr lang; Brustborsten des zweiten Paares dem hinteren Sternal- ende genähert. Abdomen stark verbreitert, auf der Kückenseite von zwei flachen Furchen durchzogen, die im letzten \iertel verlaufen. Rückenseite von ca. 50 vveitschichtig und fein punktirten, seltener glatten Halbringen bedeckt. Schwanzlappen klein. Schvvanzborsten mittellang, Nebenborsten sehr kurz. Bauchseite des Abdomens fein punctirt. Seitenborsten in der Höhe des Epigynäums sitzend, mittellang. Bauchborsten des ersten Paares sehr lang, die des zweiten Paares etwas kürzer. Epigj-näum gross (0-025 ;;;/«), mit glatter Deckplatte und langen, grundständigen Gcnitalborsten. Das Epiandrium bildet ein flacher Spalt. Mittlere Länge des Weibchens 0'147;;«;, mittlere Breite O'Obnim. Mittlere Länge des Männchens 0' 13 ;»;«, mittlere Breite 0'05 j»w. Triinenis uiassalongianns fand sich in ziemlich grosser Menge auf Blättern von Oncrcns pnbcsccus L., v\-clche ich von Professor C. Massalongo erhielt. Nalepa, Neue Gallmilben. (6. Fortsetzung.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, 1893, Nr. 4, S. 32. Trimerus gigantorhynchus Nal. Taf. IV, Fig. 1; Taf. V, Fig. 7. Körper gross, spindelförmig; Kopfbrustschild vcrhältnissmässig klein mit ausgeschweiften Seitenrändern. Vorderrand über dem Rüssel vorgezogen. Zeichnung netzartig, aus unregelmässigen, grubig vertieften Vielecken bestehend. Rückenborsten sehr kurz und zart, vom Hinterrande etwas ab- stehend. Rüssel riesig, 0-058 mm lang, gerade und fast senkrecht nach abwärts gerichtet. Beine sehr lang und schlank. Vorletztes Fussglied etwa l'/afi^' so lang als das letzte. Kralle sanft gebogen, manchmal geknöpft. Fiederborste vielleicht nur 2-strahlig. Sternum breit, gegabelt. Die Brustborsten des ersten Paares sitzen hinter dem vorderen Sternalende. Das spindelförmige Abdomen endigt in einen kleinen Schwanzlappen, welcher kurze, fädlichc Schwanzborsten, aber keine Nebenborsten trägt. Auf der Rückenseite zählt man ca. 58 schmale Halb- ringe; meistens entfallen im vorderen Abschnitte des Abdomens auf jeden Rückenhalbring zwei Bauch- furchen. Die Bauchseite ist fein punktirt, die Rückenseite meist glatt. Die Seitenborsten sind mittel- lang und sitzen in der Höhe der weiblichen Geschlechtsöffnung. Die Bauchborsten des ersten Paares sind weit nach vorn gerückt und sehr lang, die des zweiten Paares sind gleichfalls sehr lang und wenig kürzer als die des ersten Paares. Auch die Borsten des dritten Paares sind ziemlich weit nach vorn gerückt. DasEpigynäum ist sehr gross (0-03 ;;/;;/). Die hintere Klappe ist beckenartig, die vordere glatt. Die Genitalborsten sind seitenständig und kurz. Mittlere Länge des Weibchens O-'lb mm, mittlere Breite 0'075nn». Das Männchen dieses riesigen Trimerus ist mir unbekannt. In vereinzelten Exemplaren mit dem Pliyll. foclieni auf gebräunten Blättern von Primus Jomcstica L. Nalepa, Neue Gallmilben. (5. Fortsetzung.) .^nz. d. kais. .\kad. Wiss. in Wien, 1802, Nr. XIX, S. 191. Zur Kfiiii/iüss Jcf Pltyllocoptinoi. 393 Trimerus coactus Nal. Taf. IV, Fig. 2, 3. Körper gestreckt, Seitenränder vom Schilde gerade zum Schwanzlappen ziehend. Schild gross, fast halbkreisförmig. Vorderrand stark vorgezogen, den Rüssel völlig bedeckend; Hinterrand nach hinten aus- gebuchtet. Oberfläche fast glatt; selten werden im Mit'elfelde drei schwache Längslinien, in den Seitenfel- dern einige Bogenlinien sichtbar. Rückenborsten sehr kurz, auf faltenförmigen Hockern, vom Hinter- rande entfernt, sitzend. Rüssel kurz (0-02 mm), kräftig, fast senkrecht nach abwärts gerichtet. Rüsselborsten sehr lang. Beine kräftig, deutlich gegliedert. Vorletztes Glied fast doppelt so lang als das letzte. Kralle gebogen, zart, fein geknöpft, Fiederborste sehr zart, 3-strahlig. Sternum nicht gegabelt. Abdomen gestreckt, schmal. Die beiden dorsalen Längsfurchen erstrecken sich nicht weit nach hinten und verflachen sich nach aussen, während der Mitteltheil umso stärker gewölbt erscheint. Dadurch erinnert diese Art sehr an einen echten Tegonotus. Die Rückenseite ist von ca. 45 schmalen, glatten Halb- ringen bedeckt, die Bauchseite fein gefurcht und punctirt. Die Seitenborsten sitzen in der Höhe des Epi- gynäums und sind kurz. Die Bauchborsten des ersten Paares sind mittellang, die des zweiten Paares etwa so lang wie die Seitenborsten. Schwanzborsten mittellang, Nebenborsten zart. Epigynäum 0-021 mm breit. Deckklappe gewölbt, glatt; hintere Klappe tief, beckenförmig. Genital- borsten mittellang, fast grundständig. Epiandrium 0 'Ol 5 »m« breit, bogenförmig. Mittlere Länge des Weibchens 0-17 inin, mittlere Brei te O'Oö mm. Mittlere Länge des Männchens 0- 14 mm, mittlere Breite 0'045w»». Erzeugt runzelig verdickte Längsfalten auf den Blättern von Plaiitago lanceolata L. (leg. v. Schlcch- tendal, St. Goar a. Rh.) Nalepa, Neue Gallmilben. (13. Fortsetzung.) Anz. d. kais. Akad. 4. Wiss. in Wien, 1896, Nr. X, S. 100. Trimerus trinotus Nal. la.. IV, Fig. 4, 5. Körper meist stark verbreitert. Schild gross, halbkreisförmig, über dem Rüssel wenig vorg&zogen, Zeichnung netzartig, ohne Mittellinie. Rückenborsten sehr kurz, auf faltenartigen Höckern, vom Hinter- rande entfernt, sitzend. Rüssel klein (ca. 0'02mw), senkrecht nach abwärts gerichtet. Beine schwach, deutlich gegliedert. Erstes Fussglied fast zweimal so lang als das zweite. Kralle stark gekrümmt, meist geknöpft. Fiederborste sehr zart und klein, 2-theilig (2- oder 1-strahlig?). Epi- meren stark verkürzt. Brustborsten des zweiten Paares vor den inneren Epimerenwinkeln, die des ersten Paares vor dem vorderen Sternalende sitzend. Sternum nicht gegabelt. Abdomen stark verbreitert, dorsalwärts von drei stark hervortretenden Wülsten durchzogen und von ca. 36 meist glatten, seltener weitschichtig punktirten Halbringen bedeckt. Die Wülste durchziehen die Rückenseite vom Hinterrande des Schildes bis zum Schwanzlappen, ohne zusammenzufliessen. Ventral- seite fein gestreift und fein punktirt. Seitenborsten in der Höhe des Epigynäums inserirt. Bauchborsten des ersten Paares mittellang, die des zweiten Paares lang. Schwanzlappen klein. Schwanzborsten mittellang, Nebenborsten sehr kurz. Epigynäum breit (0-023 »/;«), mit flacher hinterer und glatter vorderer Klappe. Genitalborsten grundständig und lang. Denkschriften der mathein. -naturw. Cl. LXIV. Bd. 50 394 Alfred Nalepa, Epiandrium bogenförmig, O'Olö ww breit. Mittlere Länge des Weibchens O'lo mm, mittlere Breite 0'05 ;«»». Mittlere Länge des Männchens O-lSmtii, mittlere Breite 0-046mm. Trimerus frinolus erzeugt auf den Blättern der Schvvarzerle {Almis glutinosa Gärt.) bleiche, bauchig aufgetriebene Stellen und kommt häufig in Gesellschaft von Oxypleurites heptacanthus vor. Ich fand diese Art auf einem kleinen Erlenstrauch, dessen Blätter fast durchwegs gebleicht und oft beulig aufgetrieben waren, in Schwarzwasser (Österr.-Schlesien). Nalepa, Neue Gallmilben. (5. Fortsetzung.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, 1S92, Nr. XIX, S. 191. Gen. OXYPLEURITES. Oxypleurites acutilobus Nal. Taf. V, Fig. 1, 2. Körper gestreckt, schmal, spindelförmig. Schild gross, fünfeckig, schwach gekielt, ohne deutliche Zeichnung. Vorderrand weit vorgezogen, den kurzen Rüssel vollkommen bedeckend. Rückenborsten sehr kurz, einander genähert und vom Hinterrande entfernt sitzend. Rüssel kurz (0"017 mm), kräftig, fast senkrecht nach abwärts gerichtet. Beine kurz, vorletztes Glied kaum l'/^mal so lang als das letzte. Hüftglieder vom Schilde voll- kommen bedeckt. Fiederborste 4-strahlig. Kralle häufig geknöpft. Sternum lang, nicht gegabelt. Abdomen dorsalwärts stark gewölbt, von 18 breiten, nach hinten sich allmählich verschmälernden, glatten Halbringen bedeckt, von denen etwa 11 seitlich stumpfzähnig vorspringen. Bauchseite fein gefurcht und fein punktirt. Seitenborsten unterhalb des Epigynäums inserirt, etwa so lang als die Bauchborsten des zweiten Paares. Bauchborsten des ersten Paares sehr lang und zart. Schwanzlappen klein. Schwanz- borsten kurz, zart; Nebenborsten fehlen. Epigynäum halbkugelig, O'Old mm breit, mit feingestreifter Deckklappe. Genitalborsten fast grund- ständig, ungemein lang. Epiandrium flach bogenförmig, schmal (0' Ol 5 ;»;»). Mittlere Länge des Weibchens 0-]5 mm, mittlere Breite O-Oö nun. Mittlere Länge des Männchens 0- 14 ?;/;», mittlere Breite 0-05mm. Freilebend auf deformirten Blättern von Cornus sanguinea L. (leg. v. Schlechtendal, St. Goar.) Nalepa, Neue Gallmilben. (13. Fortsetzung.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, 1890, Nr. X, S. 109.- Oxypleurites depressus Nal. Taf. V, Fig. 3, 4. Körper klein, gestreckt, keilförmig, stark abgeflacht. Kopfbrustschild gross, halbkreisförmig, mit spitz ausgezogenem Vorderrande und ohne bestimmte Zeichnung. Hintcrecken zaimartig vorspringend. Rückenborsten sehr kurz, auf faltenartigen Höckern, vom Hinterrande entfernt, sitzend. Rüssel klein (0-015 wm), schräg nach abwärts gerichtet. Beine schwach, kurz, deutlich gegliedert. Erstes Tarsalglied fast so lang wie das zweite. Fieder- borste sehr klein, zart, 4-strahlig. Kralle stumpf, ziemlich stark gekrümmt, kaum länger als die Fieder- borste. Aussenborsten der letzten Fussglieder im Verhältnisse zu den übrigen Beinborsten auffallend stark. Sternum kurz, nicht gegabelt. Zweites Brustborstenpaar nahe dem hinteren Sternalende sitzend. Abdomen stark abgeflacht, dorsalwärts von 15 oder 16 ziemlich breiten und glatten Halbringen bedeckt, von denen die ersten 10 oder 11 seitlich zahnartig vorspringen. Die Bauchseite ist fein gefurcht Zur Kenntniss der Phyllocoptinen. 395 und sehr fein punktirt. Seitenborsten mittellang, in der Höhe des Epigynäums sitzend. Bauchborsten des ersten Paares lang und sehr zart, die des zweiten Paares kurz. Schwanzlappen klein; Schwanzborsten mittellang, geisseiförmig, Nebenborsten sehr kurz. Epigynäum 0'02 mm, etwas nach hinten gerückt. Hintere Klappe halbkugelig, Deckplatte fein gestreift. Genitalborsten kurz. Epiandrium bogenförmig, Q-0\Amm. Mittlere Länge des Weibchens 0"!3m»2, mittlere Breite 0-OAmvt. Mittlere Länge des Männchens 0- \\ mm, mittlere Breite 0-036 «zw. Oxyplenrites depressns findet sich vereinzelt mit Phyllocoptes comatits auf den gebräunten Blättern von Corylns avellana L. (Siehe: Phyll. contattts). Nalepa, Neue Gallmilben. (9. Fortsetzung.) Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, 1894, Nr. IV, S. 38. 50 " 396 Alfred A'cilcjui. Zur Kcini/uiss der Phyllocopfiiiai Erklärung- der Abbildunq-cn. Siimmtliche Abbildungen sind bei einer 450 maligen Vergrösseriing (Reichert I, 9) gezeichnet. Fig. 1. PhyUocopIcs Ihoiiuisi Nal., Rückenseite. 2. • » • Bauchseite. »3. » iirunins Nal., Rückenseite. »4. » » » Bauchseite. TAFEL I. Fig. 5. . 6. PhyUocopIcs foclieiti Nal. et Trt., Rückenseite. » . , Bauchseite. » compressiis Nal., Rückenscite. » » » Bauchseite. Fig. 1. Atilhocoplcs plalviiolits Nal., Rückenseite. » 2. > > » Bauchseite. » :5. Phyllocoples coiiui/tis Nal., Rückenseite. »4. » » » Bauchseite. TAFEL II. Fig. 5. PhyUocopIcs gracHipcs Nal., [iückenseitc. »0. » » » Bauchseite. '7. , » /i(7//t-; Nal., Rückenseite. »8. » »1. Bauchseite. Fig. I. PhyUocopIcs cinytioliis Nal., Rückenseite. » 2. > » » Bauchseite. 'A. > psi!ocrciiiiis Nal., Rückenseite. » 4. » » > Bauchseite. TAFEL III. Fig. 5. Trimcrus ffciiiiiiicola N a 1.. Rückenseite. »6. » » » Bauchseite. »7. » massalongiciiuis Nah, Rückenseite. • 8. » » . Bauchseite. TAFEL IV. Fig. 1. -Trinierns gigiinlorliynchiis Nal., Rückenseile. '-■ » cocicltis Nah, Rückenscite. 3. » • » Bauchseite. 4. » Iriitoliis Nah, Rückenseite Fig. 5. Trimcrus Irinoliis Nah, Bauchseite. » 6. PhyUocopIcs ohlongiis Nal., Rückenseite. »7. » » . Bauchseite. Fig. 1. Uxyplciirilcs irculilobiis Nal, Rückenseite. " 2. » » >, Bauchseite. 3. • liepressus Nah, Rückenseite. 4. » • » Bauchseite. TAFEL V. Fig. 5. PhyUocopIcs äcprcssns Nal., Rückenseite. »6. » . . Bauchseite. » 7. Tn'iiicnis gii;,iiilnrhyiichiis Nal., Bauchseite. A.NaJepa: Zur Keimtiüss der Phyllocopli uen . Taf.I. 6. V i Aator del. XJenkschriften d. Itais. Alod. d. Miss, malh -naturw. Cl liOiAxistTThSstaarsTthyÜBi. asse, Bd.J.XIV: ANalepa: Zur Keiuitniss der Pliylloco])tineii . Taf . E. -Autor dsi. Z-iihJinstjJh3aim!raTäi,msi . Denkschriften d.kais.Akad.d.AMss matli.uatunv. Classe, Bd.LXn: A.Nalepa; Zur Iveimtniss der Pliylloroptiucn. (. 3. Taf.m. 2. V--; J[ai fe ' ~3 3£ ';^ i ,&" % 1^ V jiufir öeZ. Ef?u!njtr37LB2.iCT'ffrf:,^7sn. üenkschriClcn d. l\aLs.>\kad. d. "NA'iss. math.-natunv. Ciasse, 13d .LXI\'. 397 DIE CARINA TRACHEAE, EIN BEITRAG ZUR KENNTNISS DER BIFURCATION DER LUFTRÖHRE NEBST VERGLEICHEND ANATOMISCHEN BEMERKUNGEN ÜBER DEN BAU DERSELBEN. VON Dr. med. RICHARD HELLER UND Dr. PHIL, et med. HERMANN v. SCHRÖTTER. (9TCvl: -f öafefit und 3S J>txttiqwu'n.) VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 12. NOVEMBER 1890. Der Bildung des Spornes an der Theilungsstelle der Luftröhre eine eingehende Untersuchung zu widmen, hatte neben dem anatomischen Interesse, den der Gegenstand zu bieten vermag, seinen Grund vorwaltend darin, dass es aus praktischen Gründen, insbesondere für die Deutung tracheoskopischer Bilder wünschenswerth ist, die bei gesunden Menschen an der Bifurcation zu beobachtenden Verschieden- heiten in der Ausbildung des Spornes des Genaueren kennen zu lernen, worauf L. v. Schrötter des Öfteren aufmerksam gemacht hat. Denn es bestehen hier, wie wir des Ferneren sehen werden, de norma, physiologisch zahlreiche Verschiedenheiten in der Bildungsweise der Carina tracheae, die unabhängig von dem Theilungsverhältnisse der Trachea in ihre Bronchen, unabhängig von den Grössenverhältnissen des Bronchialbaumes das Product einer mannigfach verschiedenen Ausbildung des Knorpelgerüstes des Luft- rohres darstellen. Wenn nunmehr auch die anatomischen Verhältnisse der Verzweigung des Bronchialbaumes durch die bekannte Arbeit von Aeby, die Untersuchungen von Braune und H. Stahel, des Weiteren durch die interessanten Mittheilungen von H. Chiari, solcher von L. Dalla Rosa, die Untersuchungen Lejar's, von Kobler und v. Hovorka eingehend studirt worden sind, und in letzter Zeit durch die ausgedehnten, vergleichend anatomischen Arbeiten von A. Narath auf das Gründlichste erweitert werden, so hat der für die Beurtheilung pathologischer Vorgänge klinisch wichtige Bifurcationssporn bisher keine besondere Beachtung gefunden und beschränken sich diesbezügliche Mittheilungen der Hauptsache nach nur auf kurze Angaben in den anatomischen Handbüchern. Bevor wir nunmehr unsere Untersuchungen über die Carina tracheae mittheilen, wollen wir die- jenigen Angaben vorausschicken, die in der Literatur über das Zustandekommen des Spornes gemacht werden. Die älteren anatomischen Lehrbücher von F. Hiidebrandt und A. Jamal n gedenken wohl der mannig- fachen Verschiedenheiten in der .Ausbildung des Knorpelgerüstes der Trachea und erwähnt Hildebrandt 398 Richard Heller utid Herniauu v. Sclirö/fer, die grössere Häufigkeit der Gabel- und Inselbildung der Knorpelbögen an derTheilungsstelle der Luftröhre; eine Beschreibung des Bifurcationsspornes wird von diesen Autoren wie auch von Th. Richter nicht gegeben, der jedoch auf seinen Tafeln eine schöne Abbildung der Theilung der Trachea mit Bildung eines vom letzten Tracheairinge ausgehenden knorpeligen Spornes gibt. Nach E. Huschke hat »der letzte Trachealring eine eigene dreieckige Gestalt, in der Art, dass sein Winkel im Theilungswinkel der Luft- röhre liegt und seine schenkelartigen Hälften die vordere Wand der Bronchi umfassen.« H. Meyer beschreibt die Knorpelbildung an der Bifurcationsstelle schematisch wie folgt: »Der unterste Luftröhrenring hat eine dieser Theilung angemessene Gestalt, indem sein unterer Rand nicht eben ist, sondern in der Mitte stärker nach unten tritt, so dass dieser Ring von vorne gesehen eine dreieckige Gestalt besitzt.« Nach Hollstein »zeigt sich auch der unterste wie der oberste Ring der Trachea in der Mitte höher als an den Enden, besitzt eine beträchtlichere Höhe in der Mitte, woselbst sein unterer Rand sich zu einer etwas nach hinten gebogenen Spitze verlängert; er hat daher eine mehr dreieckige Form.« Eine Abbildung des Bifurcationsspornes, wie er nach Entfernung der übrigen Trachea bei der Darauf- sicht erscheint, hat H. Gray in seinem Lehrbuche gegeben und beschreibt das Zustandekommen des »septum placed at the bottom of the trachea« mit folgenden Worten: »The last cartilage is thiek and broad in the middle, in consequence of its lower border being prolonged downwards, and, at the same time cui-ved backwards, at the point of bifurcation on the trachea. It terminales on each side in an imperfect ring, which encloses the commencement of the bronchi. The cartilage above the last is somerhat broader than the rest at its centre.» Henle widmet in seiner Eingeweidelehre der Knorpelbildung eine genauere Beschreibung und hebt die Unregelmässigkeiten in der Ausbildung der Knorpelspangen am oberen und unteren Theile der Trachea hervor. An der Hand einer Abbildung sagt er über den untersten Trachealring: derselbe »ist immer in der vorderen Medianlinie entweder in eine Spitze abwärts verlängert oder stumpfwinkelig geknickt; die Spitze oder der Scheitel des stumpfen Winkels entspricht dem vorderen Ende des Firstes, welche die Eingänge der Bronchi scheidet; an die den stumpfen Winkel einschliessenden Seiten reihen sich jederseits die Bron- chialringe an.« In ausführlicherweise beschäftigen sich die beiden französischen Autoren Ph. C. Sappey und J. Cruveilhier mit dem anatomischen Bau der Trachea. Sappey erläutert den Bifurcationssporn folgender- massen : »Le dernier cerceau s'inflechit dans sa partie mediane pour former un angle tres-aigu dont la pointe se dirige en bas et »en arriere, tandis que son Ouvertüre regard en haut et en avant ; il se decompose ainsi en deux demi aneau.t, qui deviennent • les Premiers cerceaux des bronches, et qui en s'adossant par leur extremite interne produisent a la partie la plus inferieure de »la trachee une sorte d'eperon comparable ä ceux qu'on observe au niveau de la bifurcation des arteres sur l'avant »dernier cerceau de la trachee on remarque aussi quelques fois une legere depression dans sa partie mediane, qui est plus ou »moins aplatee.c Bezüglich der elastischen Fasern hebt der Autor die Massenzunahme derselben im Bereiche der Thei- lungsstelle um die grossen Bronchen herum hervor. Cruveilhier schildert die Bildung des Spornes in ähnlicher Weise wie Sappey und stützt sich hiebei auf eine Abbildung, die derjenigen Henle's fast völlig gleicht. »Le dernier annau de la trachee, qui sert de transition entre la trachee et les bronches, presente la disposition suivante: »La partie moyenne de ce cerceau s'inflechit en bas, se recourbe en arriere, cnformant un angle aigu tres-prolongc, et constitue »une espcce d'eperon saillant dans l'interieur de la trachee, eperon qui separe les deux bronches. Les deux demi-cerceaux, qui »resultent de cette disposition, constituent les deux premiers cerceaux des bronches. L'avant demier cerceau de la trachee presente »deja ä sa partie moyenne, une inllexion angulcuse, mais moins prononcce que celle du dernier.« Auch rücksichtlich der elastischen Faserhaut schliesst er sich an Sappey's Beschreibung und lässt die Faserbündel am Theilungswinkel in zwei Gruppen auseinander gehen, die sich auf die Bronchen fortsetzen. Auch E. Hoffmann und R. Hartmann lassen den Sporn aus dem unteren Rande des letzten Tracheal- rin"es durch Bildung eines nach abwärts und rückwärts gebogenen Fortsatzes hervorgehen. W. Krause Die Cariim Tvachcae. 399 macht hiezu noch folgende wichtigere Bemerkung: Am Inneren der Luftröhre markirt sich die Theilungs- stelle als eine nach oben gerichtete, scharfe Kante, deren vorderes Ende etwa \bnun höher liegt als der Winkel, in welchem die unteren Aussenwände beider Bronchi zusammenstossen. Nach G. Joessel ist »der unterste Trachealring in der Mediane geknickt und bildet mit seiner mitt- leren Partie eine scharfe, vorspringende Kante (carina), die die Trachea von vorne nach hinten durchsetzt und der sich hier für die Bronchi theilenden Mucosa als Stütze dient. Mit ähnlichen Worten erklärt auch A. Rauber und Langer-Toldt den Bifurcationssporn. Unklarer drückt sich hierüber Debierre aus, der sonst die Anatomie des Luftrohres eingehender behandelt: »Le dernier anneaux presente ä sa partie moyenne un eperon saillant en bas et en arriere de fa9on ä former deux demi- anneaux qui deviennent les Premiers cerceaux des bronches.« In den Lehrbüchern der Anatomie von Ekkhard, v. Gerlach, Hyrtl, Pansch-Stieda und Tillaux wird des Bifurcationsspornes gar nicht gedacht; Gegenbauer erwähnt nur »Der erste Bronchial- ring nicht selten mit dem letzten der Trachea in Zusammenhang.« L. Testut und A.Schäfer mit G. Dancer Thane in Quain's Anatomie schildern die Theilungsstelle der Trachea in gleicher Weise, indem sie den Sporn als einen nach abwärts und rückwärts gekrümmten Fortsatz des untersten Tracheairinges darstellen »Par suite de cette inflexion il se decompose reelle- ment en deux demi cerceaux, a direction oblique auxquels fönt suite les cerceaux cartilagineux des bronches.« Beide Autoren illustriren das Gesagte; Quain's Abbildung stellt jedoch eine unregelmässige Spornbildung dar. Die in seinem Werke gegebene Daraufsicht auf die Bifurcationsstelle der Luftröhre zeigt die Carina als schmalen First zwischen einem breiteren vorderen und kleineren hinteren Sporndreieck. Testut hebt noch die Zunahme der von Stirling genauer beschriebenen glatten Muskelfasern, Ouain die Zunahme der elastischen P^aserbündel gegen die Theilungsstelle und an derselben hervor. Romiti widmet dem Zustandekommen der Carina tracheae folgende Worte: »L'ultima cartilago ha una sorta di sprone, sporgente nella cavita della trachea, i semicerchi che ne risultano sono le prime cartilagini bronchiali.« Zuckerkandl, der jüngst die Anatomie der Luftröhre eingehend beschrieben hat, hebt hervor: »Der letzte Trachealring ist oft breiter als die übrigen und trägt median an seinem unteren Rande einen F'ortsatz, der sich in den Einschnitt zwischen den beiden Bronchien einschaltet; an der Theilungsstelle der Trachea in die beiden Bronchien springt die Schleimhaut in Form einer halbmondförmigen, seitlich gestellten Leiste vor.« Eine beigegebene Abbildung zeigt den Übergang elastischer Längsbündel in den Sporn. Bei der Beschreibung eines seiner Präparate erwähnt Chiari: »Der letzte Trachealring besass wie gewöhnlich in seiner Mitte einen nahe an den Theilungswinkel reichenden, zapf &nförm igen Fortsatz . . . •• Am eingehendsten, wenn auch ohne Rücksichtnahme auf die vielfachen vorkommenden Varietäten in der Bildung der Carina hat H. Luschka die anatomischen Verhältnisse an der Bifurcationsstelle der Luft- röhre beschrieben, weshalb wir seine Angaben erst an letzter Stelle und ausführlich wiedergeben. Seite 301 (Anatomie I. Bd.) heisst es hierüber: »Der unterste Trachealring bildet für sich oder unter theilweiser Verschmelzung mit dem nächst oberen eine mediale »zwickclarlige Verlängerung, die die Bifureation einleitet. Der erste, medianwärts schmaler werdende Knorpelring des einen »Bronchus convergirt mit dem der anderen Seite in der Richtung nach abwärts und rückwärts immer mehr, bis endlich beide »unter sehr spitzem Winkel in der Mittellinie miteinander in Berührung kommen. Dabei findet eine derartige Drehung dieser • Knorpelstreifen statt, dass ihre vorderen Flächen aus der frontalen allmälig in die sagittale übergehen und der obere Rand zum »hinteren, der untere zum vorderen wird. Dadurch kommt es zur Ausprägung eines in die Höhle des Luftrohres hineinragenden, »von innen her die Theilung bezeichnenden scharmantigen Kieles - Carina tracheae -, der gegen die vordere Luftröhrenwand »ansteigt und nach beiden Seiten gegen die Bronchushöhlen steil abfällt. Von der Spitze der knorpeligen, durch jenen Zwickel »und den ersten Ring der beiden Luftröhrenäste gebildeten Grundlage jener LeLste geht mittels einer kurzen Sehne ein Bündel »organischer Muskelfasern aus, welches den gemeinschaftlichen Anfang der queren Fleischbündel an der hinteren Wand der beiden »Bronchi bildet; da, wo das Ende jener Leiste an die hintere Luftröhrenwand angrenzt, sind in diese nicht selten unregelmässige .Knorpelstückchen eingesprengt, welche an jene erinnern, die ausnahmsweise auch an der oberen Grenze der weichen Luftröhren- »wand angetroffen werden.« 400 Richard Heller und Hermann v. Schröltcr, In Übereinstimmung mit Krause heisst es dann weiter: >Im Innern ist die Trennung der Luftröhre in ihre beiden Hauptäste viel früher ausgesprochen als äusserlich, indem der • eigentliche äussere Theilungswinkel I5mm tiefer liegt als der Anfang jenes Kieles. Er wird zunächst gebildet durch ein sehr »starkes elastisches Bändchen — Ligamentum interbronchiale — , welches die beiden Bronchien in der Höhe der medianen Enden >dcs zweiten Knorpels derselben untereinander zusammenhält. Über diesem Ligamente macht sich in der genannten an dem »vorderen Luftröhrenumfang eine mediale allmählig nach unten tiefer werdende Furche und ein Aussehen bemerklich, als wenn »die beiden Seitenhälften der Trachea tendirten sich gegen die Mittellinie einwärts zu rollen, was durch jene Knorpelanordnung »begründet wird.« Luschka erläutert diese Schilderung durch eine Zeichnung, welche eine Ansicht des untersten Abschnittes der Trachea nach seitlicher Abpräparirung und Herabschlagen der hinteren Wand darstellt. Überblickt man die im Vorigen angeführten Literaturangaben, so zeigt sich vor Allem, dass die wenigen Mittheilungen der Autoren über den Bifurcationssporn denselben schematisch in nahezu gleicher Weise beschreiben und die Bildung desselben als eine mehr minder typische hinstellen. Wie wir gesehen haben, ist es nach ihnen ein nach hinten und abwärts in die Theilungslinie der Trachea gekrümmter, mittlerer Fortsatz des untersten Tracheairinges, welcher den Theilungsfirst bildet oder ihm als Stütze dient; nur Luschka gedenkt der Betheiligung der beiden ersten Bronchialknorpel an der Spornbildung; keiner der Autoren beschreibt Bildungs- oder Formverschiedenheiten der Carina tracheae, die ja gerade in praktischer Hinsicht wichtig sind. Als wir unsere Untersuchungen über die Knorpelbildung an der Bifurcationsstelle begannen, so fiel uns sofort die grosse Inconstanz im anatomischen Befunde auf, die mit der typischen Beschreibung in den Lehrbüchern im Widerspruche steht, so dass wir beschlossen, gleich an einem grossen Materiale die anatomischen Verhältnisse an der Theilungsstelle zu Studiren, um einerseits zusehen, ob sich vielleicht bei der Durchsicht einer grösseren Zahl von Luftröhren im Zustandekommen des Spornes eine Bildungs- weise als typisch werde erkennen lassen, ob diese denn mit den Angaben der Autoren übereinstimme, und um andererseits die verschiedene Ausbildung der Carina tracheae zahlengemäss festzustellen. Wir haben eine Reihe von über 100 menschlichenTracheen diesbezüglich untersucht und, wie wir des Weiteren begründen werden, auch die Luftröhren der Säugethiere in das Bereich unserer Untersuchungen gezogen. Um eine möglichst genaue Beschreibung des Materiales zu geben, haben wir dasselbe in zwei separaten Abschnitten niedergelegt, wovon der erste die Resultate der Untersuchung menschlicher Tracheen, der zweite die der Luftröhren der Säugethiere darstellt. Bevor wir auf den ersten Abschnitt übergehen, müssen wir auf die Momente, die uns bei der Beschrei- bung der Präparate massgebend waren, auf die Anordnung des Stoffes, auf die Art der Bezeichnung, die angewandten Messungsmethoden, sowie auf die der Beschreibung beigegebenen .Abbildungen des Näheren eingehen. Als Untersuchungsmaterial dienten der Mehrzahl nach Präparate der gesammten Luftröhre mit den abgehenden Bronchien 1. und 2. Ordnung; in der geringeren Anzahl der Fälle, wo solche nicht zu erhalten waren, wurde der untere Abschnitt der Trachea mit den abgehenden grossen Bronchen untersucht, Präparate, die in der Zusammenstellung als »Bifurcationspräparate« bezeichnet werden. Sämmtliche Luftröhren wurden in ca. öOVo Alkohol conservirt, ein Umstand, der für die nachfolgende Messung der Lumina der Trachea und der Bronchen insoferne nicht in Betracht kommt, als es sich uns hiebei nicht so sehr um die absoluten Masse der Lichtungen, die ja zur Genüge studirt wurden,' als viel- mehr um die relativen Masse derselben handelte, indem wir sehen wollten, ob vielleicht auch die Grössen- verhältnisse des Luftrohres auf die Bildungsweise des Spornes von Einfluss wären. Die Schrumpfung der Präparate in Alkohol, welche wesentlich die membranöse Hinterwand der Trachea betrifft, konnte daher wohl bei der gleichen Behandlung des Materiales vernachlässigt werden. Wir müssen schon hier voranschicken, dass es mehrere Momente sind, welche eine Verschiedenheit in der Gestalt der Carina bedingen. Vorwiegend ist es die ßildungsweisc der Knorpelspangen an derThei- ' Die Querschnittsverhältnisse der Trachea bei Kindern, insbesondere von Pasturaud (cit. n. der Anatomie von TiUaux). Die Cariua Trachcae. 401 lungsstellc der Trachea und im obersten Abschnitte der Bronchen, die Art des Abganges derselben, sowie die Caliberverhältnisse der Trachea und Hauptbronchien zu einander, welche die Bildung der Carina tracheae beeinflussen. Es war daher wichtig, diese Punkte bei der Beschreibung besonders zu berück- sichtigen. Was zunächst die Caliberverhältnisse anlangt, so haben wir die Querschnitte der Anfangstheile der Hautbronchen mit dem Querschnitte gerade des untersten Abschnittes der Luftrühre verglichen, der ja ebenso wie die Form der ganzen Trachea beim normalen Menschen vielfach variirt und daher bei Erklärung der Verschiedenheiten in der Ausbildung des Spornes in Betracht gezogen werden musste. Die von uns angewandte Messungsmethode ist im Wesentlichen diejenige, die Braune und Stahel zu ihren bekannten Untersuchungen benützten. Es wurde also der Durchmesser jener Querschnitte der Bronchen bestimmt, die so angelegt wurden, dass die Ebene derselben senkrecht zur Achse des betreffenden Röhrenabschnittes stand, und zwar wurden dieselben für die Bronchen so gewählt, dass sie womöglich den First der Carina tracheae trafen. Der Querschnitt der Trachea wurde ca. 2 cm über der Mitte desselben gemessen. Auch die Länge der Trachea wurde bestimmt, indem wir den Abstand des unteren Randes der Carti- iago cricoidea vom letzten Trachealknorpel ' massen. Besonderes Augenmerk hatten wir der Form und Ausbildung der trachealen Knorpel- spangen zuzuwenden, da zu erwarten stand, dass stärkere Abweichungen dieser von der Norm auch mit verschiedenartiger Ausgestaltung des Spornknorpels einhergehen werden. Wir gehen nun auf die von uns bei Beschreibung der Theilungsstelle angewandten Bezeichnungen ein und werden dabei gleichzeitig die Haupttypen derselben auseinander zu setzen haben. An Präparaten, die in der Weise hergestellt sind, dass die Trachea ca. 2cm oberhalb ihrer Theilung abgeschnitten ist, wodurch ein genauer Einblick auf die Bifurcationsstelle ermöglicht wird, sieht man bei der Daraufsicht von oben her eine nahezu sagittal gerichtete, schmälere oder breitere Leiste das Lumen das Luftrohr theilen. Die Ränder dieser Leiste nach vorne ausladend und gegen die Vorderwand ansteigend begrenzen eine verschieden grosse, steilere oder weniger geneigte, annähernd dreieckige Fläche, die wir als vorderes Sporndreieck bezeichnen wollen; gegen die Hinterwand zu divergiren die Ränder der Leiste im Allgemeinen weniger und es entsteht hiedurch eine, wenn auch meist kleinere, dreieckige Fläche von verschiedener Neigung, das hintere Sporndreieck; den mittleren, nahezu parallel begrenzten, das vordere grössere und das hintere kleinere Dreieck des Spornes miteinander verbindenden Theil der Carina beschreiben wir als mittleren Spornantheil. Diese Beschreibung gilt für die meisten der untersuchten Fälle; sie stimmt auch im Wesentlichen mit dem Bilde überein, welches bei der Tracheoskopie durch den Spiegel erhalten wird. In der Mehrzahl der Fälle, wie wir dies ebenfalls vorausschicken wollen", besitzt die Caruia eine knorpelige Unterlage; in den mehr oder weniger in das Lumen der Trachea hineinragenden, steiler oder allmäliger gegen die Innenwand der Bronchien abfallende First ist eine oder sind mehrere Knorpelspangen eingelagert, die den Kamm gleichsam tragen und die, denselben entsprechend seiner Richtung von vorne nach hinten unter stärkerer oder schwächerer Krümmung nach abwärts durchziehend, in die ligamentöse Hinterwand eingehen. In jenen Fällen also, in welchen eine oder mehrere Knorpelspangen in die Theilungslinie eingehen oder in den Theilungsfirst wirklich eingelagert sind, bezeichnen wir den Sporn als »knorpeligen Sporn« im Gegensatze zu jenen Fällen, in welchen Knorpelspangen, und es sind dies meist die ersten Bronchialknorpel, blos an die Theilungslinie, wenn auch oft nahe an dieselbe herantreten, ohne jedoch in diese einzugehen. Die Knorpelspangen können dann wohl die Carina seitlich stützen, ein Querschnitt durch die Mitte derselben zeigt aber, dass der dem Theilungswinkel entsprechende Antheil, sowie der in das Lumen vorragende Kamm häutig entwickelt ist. In diesen Fällen bezeichnen wir den Sporn als »membranösen Sporn«. 1 Über dessen Bestimmung s. S. 6. Denkschriften der mathem.-nuturw. Gl. LXIV. Bd. 51 402 Richard Heller und Hcrniauii v. Schroffer, Es muss jedoch zugegeben werden, dass in manchen Fällen diese Unterscheidung schwer einzuhalten ist, da durch mannigfaltige Knorpelbildung Combinationen vorkommen können, indem z. ß. der Sporn in seinem vorderen Antheile häutig gebildet und durch den Zusammentritt von zwei Knorpelspangen von rechts und links her in seinem hintersten Antheile knorpelig gebildet sein kann. Bei einer grossen Zahl von Tracheen erfolgt die Bildung des Spornes in der Weise, wie sie Luschka angegeben hat. Der letzte, in seinem mittleren Antheile breitere und dickere oder an seinem unteren Rande mit einem längeren oder kürzeren Fortsatze versehene Trachealring leitet die Bifurcation ein, während der erste rechte und erste linke Bronchialring gegen einander nach abwärts und rückwärts convergirend unter einem spitzen Winkel sich treffen oder mit einander verwachsen, wobei eine derartige Drehung dieser Knorpelstreifen stattfindet, dass ihre vorderen Flächen von der frontalen Linie allmälig in die sagittale übergehen. Dabei kann es vorkommen, dass die Knorpelschenkel ihre Form mannigfach ändern, Ver- dickungen zeigen, stumpfer oder spitzer auslaufend endigen und dgl. m. In diesen Fällen nun, in denen der Theilungsfirst von den Bronchialringen getragen wird, bezeichnen wir denselben als »bronchialen Sporn«, und zwar je nachdem sich entweder nur der rechte oder der linke oder -die beiden ersten Bron- chialringe jeder Seite an der Spornbildung betheiligen, als »bronchial rechts«, »bronchial links« oder »beiderseits bronchial.« Bei den meisten der von uns untersuchten Luftröhren und mit Berücksichtigung des grossen Materiales, wohl in den meisten Fällen überhaupt, sind es den Tracheairingen entsprechende Knorpelspangen, sowie knorpelige Fortsätze der letzten Tracheairinge, welche in den Sporn einziehen. Wir nennen den Sporn unter diesen \'erhältnissen einen knorpelig trachealen. Wie ja jede Eintheilung ihr Missliches hat, so muss auch hier hervorgehoben werden, dass es oft schwer ist, zu sagen, ob es ein bronchialer oder trachealer Knorpelring ist, der sich an der Spornbildung betheiligt. Massgebend für die Bezeichnung einer Spange als bronchiale oder tracheale war uns der Umstand, ob die betreffenden Knorpelringe oberhalb oder unterhalb jener Aussenwinkel gelegen waren, welche sich entsprechend dem Abgange der Bronchen zwischen diesen und der Luftröhre deutlicher oder undeutlicher erkennen lassen, undeutlicher dann, wenn die Wandung der Trachea ohne schärferer Knickung in die Wände der Bronchen übergeht. Weiters haben wir noch das Alter, sowie das Geschlecht der Individuen, von welchen die Präparate stammen, berücksichtigt. Leider konnten jedoch die betreffenden Angaben nicht in genügender Zahl erhalten werden. Schliesslich haben wir noch einem anderen Umstand bei der Untersuchung unsere Aufmerksamkeit geschenkt, es ist dies das Verhältnis, in welchem der Sporn das Lumen der Trachea theilt. Wir bezeichnen demnach den Sporn in der folgenden Zusammenstellung als median, resp. extramedian links und extramedian rechts. Wir lassen nunmehr die erste Zusammenstellung folgen, in welcher wir die Beschreibung von 125 Luft- röhren niedergelegt haben, und derselben, wo es wünschenswert schien, schematische verkleinerte Figuren beigegeben haben. DieseAbbildungen stellen die Bifurcation derTrachea von rückwärts gesehen in der Weise dar, dass dieselbe nach Durchtrennung der Hinterwand in eine Ebene ausgebreitet gedacht ist, wodurch man gleichsam die Innenfläche des betreffenden Luftröhrenabschnittes betrachtet. Die Knorpelspangen sind durch schwarze Schattirung bezeichnet: in jenen Fällen, in welchen der Spornknorpel in die Hinterwand einging, ist dies durch Verlängerung desselben über den scheinbaren Theilungswinkel in der Figur ersichtlich gemacht; eine an den meisten Figuren sichtbare punktirte verticale Gerade deutet die Theilungslinie der Luftröhre, die Kammlinie der Carina an und wird durch diese, die Lage der Knorpel- spangen zum Theilungsfirst, das Eingehen in diesen, resp. eine blosse Anlagerung an denselben ersicht- lich gemacht. Die Cariua Tracheae. 403 1. Bifurcationspräparat. — Durchmesser der Trachea 2-i mm, des rechten Bronchus 16///»«, das linken Bronchus l'Itntn. Sporn von oben gesehen medianstehend. Der letzte Trachealring entsendet aus seiner Mitte einen spitzdreieckigen Knorpelfortsatz in die Carina, der in der Hinter- wand endigt und daselbst eine feine knopfförmige Auftreibung zeigt, a stellt den Sporn in Seitenansicht dar. Kein vorderes und hinteres Sporndreieck. — Knorpelig- trachea 1 . 2. Trachea. 9 • "- ■!■ — 1 1 c//( lang, annähernd cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 20mm, des rechten Bronchus 15//;//;, des linken Bronchus 1 1 //;//;. 16 Ringe. Gabelbildung besonders nach links an dem 8., 9., 10. 11. Trachealring. Am 13. Ring Inselbildung; die unteren Ringe stellenweise verknöchert. Sporn von oben gesehen median. Der 15. und 16. Trachealring verschmelzen in der Mittellinie zu einer breiteren Knorpelmasse und senden aus derselben einen dreieckigen spitz ausgehenden Fortsatz in den Sporn, der die Hinterwand erreicht. Hinteres Sporn- dreieck kaum angedeutet. — Knorpelig-trach e al. 3. Trachea. 9 ■ — Länge der Trachea II an, gegen die Theilungsstelle enger werdend. — Durchmesser der Trachea 14/////;, des rechten Bronchus 10mm, des linksn Bronchus 8;/;//;. Anzahl der Tracheairinge 14, Ringe breit. Gabelung am 5., 7. — 9. Trachealring. Der 13. gebogene Trachealknorpel entsendet von rechts eine Knorpelspange gegen das vordere Sporndreieck. Sporn von oben median. Der 14. Trachealring in seiner Mitte unregelmässig nach abwärts geknickt, entsendet eine sich all- mählig verjüngende Knorpelspange in den Theilungsfirst. — Knorpelig-tracheal. 4. Trachea. 9- — Länge 12 an, cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 16;/;/;;, des rechten Bronchus 13;/;w;, des linken Bronchus 10«»/«. 17 Ringe, Gabelung am 16., 15. 13. Sporn median. Vorderes Sporndreieck breit, kein hinteres Sporndreieck vorhanden. Der Sporn durch eine Knorpelspange gebildet, die an ihrer Spitze knopfförmig aufgetrieben in die Hinterwand eingeht. Dicke des Knorpels daselbst 3 /////;. Der Sporn- knorpel aus der Verschmelzung der Hälften des letzten Tracheairinges hervorgegangen. — Knorpelig-tracheal. 5. Trachea. (^. 30 J. — Durchmesser der Trachea 24 mm, des rechten Bronchus IS//;///, des linken Bronchus lamm. 19 regelmässige horizontale Knorpelringe. Sporn median, vorderes Sporndreieck breit, mittlerer Spornthcil schmal, stark gekrümmt, hinteres Sporndreieck sehr klein. Der 20. Trachealring mit seinem oberen Rande nach abwärts gebogen, entsendet aus seiner Mitte einen spitzen Fort- satz in den Sporn, der unter starker Krümmung in die Hinterwand eingeht, um daselbst 5 mm höher, als dem ligamentären Theilungswinkel entspricht, zu endigen. Nach auf- wärts ist der Spornknorpel scharfkantig, sein Durchschnitt dreieckig.— Knorpelig- tracheal. 6. Trachea. — Länge der Trachea \'Acm, annähernd cylindrisch. — Durch- messer derTrachea 20//;//;, des rechten Bronchus 12 //////, des linken Bronchus 10;;;;;;. Anzahl der Ringe 22, die obersten 3 Ringe zu einer dickeren Platte miteinander verwachsen. Die übrigen Knorpel dicker und fast knochenhart. Sporn erscheint bei der Daraufsicht genau median. Der letzte Trachealring in seiner .Mitte nach unten gekrümmt entsendet nach abwärts und hinten eine spitz- winkelige Knorpelspange, die in die Hinterwand aufwärts biegend mit einer knöpf- chenformigen Verdickung endigt, vorderes Sporndreieck klein, kein hinteres Sporn- dreieck. Der Spornknorpcl hart, unelastisch. — Knorpelig-tracheal. 404 Richard Heller und Hcvniaiin v. Schrüller, T.Trachea. 9 1-tJ- — Länge der Trachea \-icin, annähernd cyündrisch. — Durchmesser der Trachea I7miit, des rechten Bronchus \'liiiin, des linken Bronchus 10 mm. Anzahl der Ringe 22, allenthalben regelmässig, die beiden untersten leicht con- vc.K nach abwärts gebogen. Sporn von oben gesehen medianstehend. Vorderes SporndreiecU sehr breit mit knorpeliger Grundlage. Der 22. Trachealring an seinem Lateralendc durch eine Spange mit dem 1. rechten Bronchialringe verbunden, entsendet aus seinem mittleren Antheile einen dreieckigen, in der .Mitte durchbrochenen Fortsatz in die Carina. — Knorpelig- tracheal. 8. Trachea. — Länge 13 chj, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 24 mm, des rechten Bronchus 16»/»;, desl inken Bronchus 12;h;h. Anzahl der Trachealknorpel 18. Die vier untersten Tracheairinge an ihren lateralen Enden dünner, in der .Mitte mit einander ver- wachsen. Sporn von oben gesehen nach links stehend. Der 18. dünne Trachealring entsendet links von seiner Mitte einen breiten, flachen Knorpelfortsatz in die Hinterwand, dessen elliptische Querschnitte eine Breite von 2 — 3 mm hat. Vorderes Sporndreieck breit, kurz. — Knorpelig-tracheal. 9. Trachea. 9 17 J. — Länge 12 cm, nahezu cj'lindrisch. — Durchmesser der Trachea 20 )«/», des rechten Bronchus \ämm des linken Bronchus 12hi;«. Anzahl der Tracheairinge 20. Spangen dünn, rechts häufig gegabelt. Sporn von oben gesehen extramedian nach links; eine dünne, scharfe Kante darstellend, die dadurch entstanden ist, dass der 19. Trachealknorpel mit dem 18. rechten Tracheairinge verwachsen, in seiner Mitte geknickt einen schmalen Fortsatz bis in die Hintervvand entsendet, mit dem überdies der 1. rechte Bronchialring verwachsen ist. — Knorpelig-tracheal. 10. Trachea, rf 21 J. — Länge 1 1-5 cm. — Trachea nach abwärts an Dicke zunehmend und in der Gegend der Bifurcation stärker nach rückwärts gebogen. — Durchmesser der Trachea 24»;;«, des rechten Bronchus 14 mm, des linken Bronchus II mm. l'J Tracheairinge. Der 17. und 18. Trachealknorpel in ihren linken Hälften zu einer Knorpelspange verwachsen, bilden in der .Mediane einen stumpfen Winkel nach abwärts. Sporn von oben gesehen extramedian links. Vorderes Sporndreieck breit, mittlerer Spornantheil schmal, hinteres Sporndreieck kaum angedeutet. Der spitze knorpelige Sporn durch Zusammentritt und Verwachsung der linken und rechten Hälfte des letz- ten Tracheairinges gebildet, wendet sich im Bogen, an Dicke allmählig abnehmend, gegen die Hinterwand. Gegen das Lumen der Trachea bietet der Spornknorpel eine 2 mm breite Fläche. 11. Trachea. 9 • 30 J. — Durchmesser der Trachea 20»»«, des rechten Bronchus 12;;/;/;, des linken Bro chus 11»»». Die Tracheairinge durch eine mittlere Spange verwachsen. Sporn von oben gesehen median, breit. Hinteres Sporndreieck grösser. Die beiderseits gabclig getheilten Hälften des letzten Tracheairinges begeben sich schief auslaufend in den Sporn, ohne jedoch zu verschmelzen, wodurch die Carina breiter ist und sendet die rechte einen stumpfen Fortsatz nach aufwärts. — In seinem vorderen .■\ntheilo knorpelig-tracheal. 12. Trachea. — 2 J. — 5'7 c»/, im mittleren .\ntheil etwas breiter. — Durchmesser der Trachea 7 »7», des rechten Bronchus ä'lmm. des linken Bronchus 5 mm. Zahl der Tracheairinge 15. Der letzte etwas breitere Trachealring zeigt links von der Mittellinie eine kleine ,-\uflreibung. Sporn von oben gesehen extramedian links. An die Auftreibung des letzten Trachcalringes schliesst sich eine Knorpelspange an die fast senkrecht nach abwärts und rückwärts in den Sporn einzieht und in der Hinterwand endigt. Die beiden ersten Bronchial- knorpcl stützen, nahe an die Theilungslinie herantretend, den Sporn. — Knorpelig-tracheal. 13. Trachea. ^ — Länge der Trachea 11 cm, gegen die Theilungsstelle zu breiter werdend. — Durchmesser der Trachea 24mm, des rechten Bronchus 17»»», des linken Bronchus 13»»». Zahl der Tracheairinge 18. Gabelung an denselben häufig. Die 5 unteren knorpeln durch eine mittlere Brücke miteinander verbunden und mit dem letzten Trachealring lateral verwachsen. Der medianstehende Sporn wird in der Weise gebildet, dass der rechte .'\ntheil des 18 Tracheairinges in der Mediane angelangt, sich nach abwärts und hinten krümmt, wobei er sich um seine Achse dreht und in der Theilungslinie mit seiner Kante nach aufwärts steht; er ist daselbst 3»»« hoch. Seitenansicht des Spornknor- pels von links u. Der linke erste Bronchialknorpel stützt den Sporn und steigt etwas in die Hinterwand hinauf. — Knorpelig-tracheal. Die Cariiia trachcae. 405 14. Trachea. (^. — Länge der Trachea 10^»/, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea lainiii, des rechten Bronchus l'liiiiii, des Unken Bronchus 10;;;;». Zahl der Ringe 17. Der 1. Trachealring mit der Cartilago cricoidea verwachsen. Gabelung am 20. und 18. Ring. Sporn erscheint bei der Daraufsicht medianstehend. Der 17. Trachealring entsendet eine mittlere dickere und links davon eine dünnere Knorpelspange in den Theilungsfirst, welche vor der Mitte desselben miteinander verwachsen dann vereinigt und massig verdickt in die Hinterwand eingehen. SpornUnorpel 2miJi breit, im Querschnitt rund. 1. linker Bronchialring mehrfach durchlöchert.— Knorpelig-tracheal. 15. Bifurcationspräparat. Sporn von oben gesehen extramedian nach links. Der letzte Trachealring mit dem vorigen mehrfach verwachsen, entsendet eine spitzwinkelige Knorpelspitze nach abwiirts und rückwärts gegen die Hinterwand. — Knorpelig-tracheal. 16. Trachea. 9- 32 J. — Länge llcm, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 14;«;«, des rechten Bronchus 9iniii, des linken Bronchus Smtit. Zahl der Ringe 17. Gabelung am 15. und 12., die Knorpelringe alle sehr zart. Der 1. und 2. Trachealring mit der Cartilago cricoidea verwachsen. Sporn von oben gesehen medianstehend. Der unterste Trachealring entsendet aus seiner Mitte einen 2 ;;;;;; breiten Knorpelfort- satz in die Carina, welcher theilweise mit dem 1. linken Bronchialring verwachsen ist. Nach aufwärts krümmend geht derselbe in die Hinterwand ein. Der 1. linke Bronchialknorpel stützt das vordere Sporndreieck. — Knorpelig-tracheal. 17. Trachea, fj'. 62 J. — Länge llcm, Trachea in der Mitte leicht auf- getrieben.— Durchmesser der Trachea 2imm, des rechten Bronchus 18;;»;;, des linken Bronchus 15;;;;;;. 19 Ringe, die 3 obersten mit der Cartilago cricoidea verwachsen, die beiden letzteren durch eine mittlere Spange verbunden, der 19. in der .Mitte dicker werdend, unregelmässig. Sporn von oben gesehen deutlich links stehend, von links vorne nach rechts rückwärts ziehend ; die knorpelige Crista stark vorspringend. Im vorderen Sporn- dreieck auch noch die beiden ersten Bronchialringe hervortretend, hinteres Sporn- dreieck kleiner. Aus der rechten Hälfte des letzten Tracheairinges zieht die den Sporn bildende Knorpelspange, die Medianlinie nach links üb crschrcitend, gegen die Hinterwand. — Knorpelig-tracheal. 18. Trachea. — Länge der Trachea 10 c;;;. — Durchmesser der Trachea 19 ;;;;;;, des rechten Bronchus 14;;;;;;, de.5 linken Bronchus 12;;;;;;. Anzahl der Ringe 18. Gabelbildung an den Ringen häufig, der 17. Trachelring eine unregelmässige schief nach links abwärts verlaufende Spange darstellend, die überdies eine dem 1. linken Bronchialringe parallele Knorpelspange zur Begrenzung des vorderen Sporndreieckes entsendet. Sporn erscheint bei der Daraufsicht medianstchend. Vorderes Sporndreieck schmal, lang, nach links hin abdachend, der rechte .Xntheil des 18. Tracheairinges läuft bis in die mediane, daselbst knopfförmig aufgetrieben, knickt er winkelig ab, um die 2 ;;;;;; breite Carina zu bilden. 19. Trachea, (j^. — 25 J. — \0-äcm lang, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 14;;i;;(, des rechten Bronchus 12;;;;;;, des linken Bronchus \Oiniii. 17 Ringe ohne Gabelung. Sporn von oben gesehen extramedian links. Der rechte Antheil des 17. Tracheai- ringes biegt in der Theilungslinie scharf ab, bildet daselbst eine knopfförmige Ver- breiterung und geht im Bogen nach abwärts in die Hinterwand ein. — Knorpelig- tracheal. 20. Trachea. — Länge IV5 cm, gleichmässig cylindrisch. 20 Tracheairinge. Sporn von oben gesehen breit, extramedian nach links. Vorderes Sporndreieck kaum angedeutet, kein hinteres Sporndreieck. Der rechte Trachealknorpelantheil knickt in der Medianlinie unter fast rechtem Winkel in den Sporn ab, wobei er um seine Achse gedreht, die innere Fläche nach oben wendet; an der Knickungsstelle sendet er nach aufwärts einen 5 ;;;;;< langen Knorpelfortsatz. Dem Spornantheil des rechten Trachealknorpelantheiles eine gleich lange, eben so breite Knorpelspange angelagert, die in ihrem lateralen Ende gegabelt ist; die Spange begibt sich unter mehr gleichmässiger Krümmung in die Carina. — Knorpelig-tracheal. 406 Richard Heller und Her in an ii v. Seil rotier 21. Bifurcationspräparat. Der letzte Trachealring horizontal veilaufend Sporn von oben median. Vorderes Sporndreieck breit ausladend, kein hinteres Sporndreieck. Der rechte und linke Antheil des letzten Trachealknorpels vereinigen sich nach abwärts symmetrisch convergirend in der Mediane und bilden daselbst einen spitzen, dreieckigen knorpeligen Sporn; in den hinteren Antheil des vorderen Sporndreieckes ragt ein kurzer Fortsatz des rechten Tracheal- knorpelantheiles. 22. Bifurcationspräparat. — Durchmesser der Trachea 25 iniit, des rechten Bronchus 17f«)H, des linken Bronchus 14 höh. Die beiden vorletzten Tracheairinge durch eine mittlere Spange mit einander verwachsen, leicht nach abwärts gebogen. Der letzte Ring in Form einer rechten und linken lateral gegabelten Spange ausgebildet. Sporn von oben gesehen median, schmal. Hinteres Sporndreieck klein. Der rechte Antheil des letzten Tracheairinges zieht unter scharfer Knickung in denTheilungsfirst, um noch vor Eintritt in die Hinterwand zu endigen ; an seiner Knickungsstelle ent- sendet er einen kleinen Knorpelfortsatz nach aufwärts. Der linke Trachealringantheil stützt die hintere Spornabdachung.— Knorpel ig- tracheal. 23. Trachea. ,^. 20 J. — Länge \Ociii, annähernd cylindrisch.— Durchmesser der Trachea IS;»»;, des rechten Bronchus 12»;»;, des linken Bronchus 10 1;;»;. 18 Ringe. Gabelung häufig, der 1. und 2. Ring der Cartilago cricoidea vollständig genähert, jedoch nicht verwachsen; kein ligamentum crico-tracheale. Sporn scheint bei der Daraufsicht mehr nach links zu stehen. Die rechte Hälfte des 18. Trachealknorpels biegt in der Theilungslinie im nahezu rechten Winkel nach abwärts und setzt sich, an Dicke abnehmend, in die hintere Trachealwand fort. Die- selbe ist im Querschnitte kreisrund mit einem Durchmesser von circa 1 tniii. — Knorpeli g-trache al. 24. Trachea. — Länge 13 cm, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 16»;»;, des rechten Bronchus 12«;;;;, des linken Bronchus 9 min. Anzahl der Ringe 19, regelmässig. Sporn erscheint bei der Daraufsicht extramedian links. Der 18. und 19. Tracheal- ring unregelmässiger gebildet, verwachsen in ihrer iWitte unter Freilassung eines 6;»;» langen Spaltes und senden einen nach links gekrümmten und in der Hinterwand massig aufgetriebenen Fortsatz, der den Theilungsfirst darstellt. — Knorpelig- trac heal. 25. Trachea. 9- 75 J. — lOcm lang, gegen die Mitte zu leicht aulgelrieben. 17 Ringe. Keine Inselbildung. Der 1. Trachealring durch eine Spange mit der Cartihigo cricoidea verwachsen ; Knoipehinge breit. Sporn von oben gesehen nach links. Vorderes und hinteres Sporndreieck nahezu gleich gross. Der 17. in seiner Mitte scharf nach abwärts geknickte und mit den hinteren Enden der ersten Brcnchialringe verwachsene Trachealring sendet einen dreieckigen, mit seiner Spitze die Mitte des Sporns erreichenden Fortsatz in denselben. Beiderseits wird das vordere Sporndreieek von den spitz ausgehenden ersten Bronchialringen gestützt. — Knorp elig-tr ach eal. 26. Bifurcationspräparat. ^ . Der vorletzte Trachealknorpel in seinem mittleren .'\ntheil nach abwärts gebogen und massig aufgetrieben. Sporn von oben gesehen nach links stehend. Das vordere Sporndreieck breit. Der linke .Antheil des letzten Tracheairinges am lateralen Ende mit dem vorletzten Trachealringc verschmolzen,, biegt unter nahezu rechtem Winkel in die Carina ein und erreicht, sich allmählig verjüngend, die Hinterwand. Vor seiner Knickungsstelle ist der Knorpel verbreitert und sendet eine kurze, zackige Spitze parallel zum Spornantheil nach abwärts. Sporn im Querschnitt birnformig. Der rechte .Xntheil des letzten Tracheairinges bildet in Fortsetzung des linken .Antheilcs eine fast horizontale Spange. — Kno r p elig-trach eal links. 27. Bifurcationspräparat. 9 ■ Die rechte Hälfte gegabelt. Sporn von oben gesehen medianstehend. Die in Nr. 26 beschriebene KnorpelzacUe ist hier verlängert und erreicht fast die Hinterwand, wodurch die .Abdachung des Spornes nach links breiter erseheint als rechts. Vorderes Sporndreieck kleiner als das hintere. Die Carina fracheae. 407 28. Bifurcationspräparat. q. ? J. — Durchmesser der Trachea \2mm, des rechten Bronchus 9111111, des Hnken Bronchus Siiiiii. Der vorletzte Trachealring in seinem linken Antheile dicker als in seinem rechten; sendet links von der Mediane einen höckerförmigen Fortsatz nach abwärts. Sporn von oben extramedian links stehend, schmal, saumförmig. Vorderes Sporndreieck grösser als das hintere. Die durch Zusammentritt der Hälften des letzten Trachealringes nach abwärts gesandten Spitzen ziehen von links her in den Sporn, indem sie nicht die Mediane erreichen. Der 1. rechte Bronchialring überschreitet die Mediane und begibt sich in derselben leicht geknickt auf die linke Seite, um die Abdachung des Sporns zu stützen. — Knorp el ig- 1 räch cal. 29. Bifurcationspräparat. 9- '*'■'• Die untersten Tracheairinge gleichmässig, grazil, der vorletzte mit leicht convexer Krümmung nach abwärts. Sporn von oben median. Vorderes Sporndreieck sehr breit; der mittlere Sporn- antheil 3 »hh breit, hinteres Sporndreieck klein. Der rechte und linke Antheil des letzten Trachealringes vereinigen sich unter symmetrischer Krümmung, das vordere Sporndreieck begrenzend, um mit einander verwachsen nach allmähliger Verjüngung spitz in der Hinterwand zu endigen. — Knorp elig-tracheal. 30. Trachea, rf. — Lumen der Trachea nach unten an Grösse zunehmend. — Durchmesser der Trachea 24»;»;, des rechten Bronchus 12»;»;, des linken Bronchus l-l nun. Zahl der Tracheairinge 20. Der 3. und 4. Trachealring nach auf- wärts, respective abwärts ausgebaucht, an den Enden verwachsen Gabelung an den unteren Ringen. Sporn von oben median, schmal und kurz, stark nach abwärts convex gekrümmt. Hinteres Sporndreieck breit ausladend. Die dem letzten Tracheairinge entsprechenden Knorpelschenkel bilden nach starker Convergenz mit einander verwachsen den unter starker Krümmung in die Hinterwand eingehenden und daselbst knopfförmig verdickten knorpeligen Sporn. — Knorpelig- tracheal. 31. Trachea. (J'. 45 J. — Länge 13c/», nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 2üiiiiii, des rechten Bronchus ITiiiiii, des linken Bronchus 14tiiin. Anzahl der allenthalben unregelmässigen Ringe 20. Die beiden ersten Tracheairinge mit der Cartilago cricoidea verwachsen. Der 19. Trachealring in einer rechten und linken Spange ausgebildet, die sich nach abwärts leicht convergirend in der Mittellinie nicht berühren. Sporn erscheint bei der Daraufsicht extramedian links. Vorderes Sporndreieck klein: die nur in ihrer rechten Hälfte ausgebildete letzte Trachealspange zieht in die Theilungslinie ein und entsendet einen knopfförmigen Knorpelfortsatz ins vordere Sporndreieck.— Knorpelig-tracheäl. 32. Trachea. (3". 32 J. — Länge der Trachea 1 1 c;;;, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 18 hihi, des rechten Bronchus \2mm, des linken Bronchus 10;»;». Zahl der Ringe 20. Allenthalben regelmässige horizontale Knorpelspangen. Der 19. Ring massig nach abwärts gebogen. Sporn erscheint bei der Daraufsicht breit, knorpelig, extramedian links. Der 20. Trachealring bildet in seiner Mitte eine dreieckige, gegen den linken Bronchus leicht abdachende Knorpelplatte, die nach aufwärts einen hornförmigen Fortsatz ent- sendet. Breites vorderes Sporndreieck, das ohne Zwischenstück in der Hinterwand endet. — Knorpelig-trach eal. 408 Richard Heller und Hermann v. Schrötter, 33. Trachea. (/. — Länge %ban. — Durchmesser der Trachea l'omm, des rechten lironchus 16)«»;, des linken Bronchus 15/hh;. Anzahl der Ringe 17. Der vorletzte in seiner Mitte nach abwärts gebogen; Gabelung häufig. Sporn erscheint bei der Daraufsicht median. Die rechte Hälfte des letzten Tracheairinges begibt sich in die Carina, um nach aufwärts biegend in der Hinterwand spitz zu endigen. Das vordere Sporndreieck durch einen Fortsatz der rechten Trachealspange knorpelig gestützt. Grösste Breite des Sporns 3 mm, im Durchschnitte dreieckig, 1 ;/i;k hoch. — Knorpelig-trachcal. 34. Trachea. 9- 20 J. — Länge 9'5ch». Das Lumen der Trachea gegen die Bifurcation enger werdend. — Durchmesser der Trachea 15«;»;, des rechten Bronchus 10»K>K, des linken Bronchus 9»«»«. Zahl der Ringe 18. Der 17. Trachealring in seiner Mitte leicht nach abwärts gebogen, dem vorderen Sporndreiecke entsprechend zu einer dreieckigen Platte verdickt, die in der Mitte durchlöchert ist. Sporn von oben gesehen e.\tramedian links stehend. Eine rechte, dem letzten Tracheairinge entsprechende Knorpelspange zieht in die Mediane, um daselbst verdickt fast rechtwinkelig nach abwärts und rückwärts zu biegen; kein hinteres Sporndreieck vor handen. — Knorp elig-tracheal. 35. Trachea, 'i'/o Monate. — 5-4o«, annähernd cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 6-1 mm, des rechten Bronchus 4;«»/, des linken Bronchus ZZmm. Zahl der Ringe 18. Der 16. in seinem linken Antheil gegabelte Trachealring ist in seinem medialen Antheile stark nach abwärts gebogen, sein rechter Antheil breiter als die anderen Knorpelspangen; desgleichen der 1 7. Trachealring unregelmässig in zwei Spangen ausgebildet. Sporn von oben gesehen median stehend. Der 18. Trachealring, der lateral gegabelt ist, sendet einen Knorpelschenkel in die Carina und zieht an Dicke abnehmend bis in die Hinterwand. Vorderes Sporndreieck kaum angedeutet. — Knorp elig-trach e al. 36. Trachea, cf . 63 J. — In der Mitte leicht aufgetrieben. Länge 1 1 cm, 16 Ringe. Der 1. und 2. Trachealknorpel mit der Car- tilago cricoidea theilweise verwachsen, mit insularen Ligamentresten. Zahlreiche Gabelung an allen Ringen; dieselbe geht constant von der Mitte aus. Alle Knorpelringe gegen die Mitte verdickt und daselbst fast durchwegs mit einander verwachsen; ausserdem drei kleine Schaltknorpel. Sporn von oben gesehen extramedian links, gegen den linken Bron- chus steiler abfallend. Der stark ausgebildete rechte Antheil des letzten Trachealringes durch die Schleimhaut stärker hervortretend. Der mit dem 15. Trachealringe mehrfacli verwachsene rechte Antheil des 16. Trachealringes setzt sich als breiter Knorpelschenkel in die Medianlinie fort, um an der Hinterwand spitz zu endigen; rechterseits ist er mit mehreren trachealen Knorpelstreifen, sowie den obersten rechten Bronchialringen verwachsen. — " Knorpelig, unregel- mässig, vorwiegend tracheal von rechts. 37. Trachea. (^. 51 J. — ■ Nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea \2mm, des rechten Bronchus 9hi;«, des linken Bronchus 9mm. Der 15. und IG. Ring beiderseits gegabelt, in der Mittellinie verwachsen. Länge 95 cm. Sporn von oben extramedian links. Vorderes Sporndreieck grösser. An der Hinterwand dreieckige Felderchen zu Seiten des Sporns. Der linke Antheil des 17. Trachealknorpels zieht scharf nach abwärts und hinten abbiegend in die Carina, um am Ende derselben wieder aufsteigend in der hinteren Wand zu enden. \'on rechts her lagern sich die beiden ersten rechten Bronchialknorpel an die von links kommende Spange, verwachsen daselbst untereinander und senden einen spitzen Fortsatz in die rechte Spornabdachung. Spornknorpel verknöchert. An der Verwachsungsstelle 4mm breit und 2)«;« hoch. Fig. d stellt den Spornknorpel in Seitenansicht von rechts, Fig. b in Seitenansicht von links, c im Durchschnitt schematisch dar.— Knorpelig (verknöchert) tracheal links. Die Cariva tracheae. 409 38. Trachea. (/. 35 J. — Länge 20cih, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 22 min, des rechten Bronchus IGiiiin, des linken Bronchus 15;»»/. Zahl der Ringe 21, allenhalben regelmässig. Der vorletzte Ring entsendet von seinem rechten lateralen Ende eine Knorpelspange gegen das vordere Sporndreieck. Sporn von oben gesehen extramedian links stehend. Derselbe wird vom rechten Antheile des 21. Tracheairinges gebildet, der unter starker Krümmung in die Mediane einbiegt, um in der Hinterwand zu enden. Vorderes Sporndreieck breit. — Tracheal links. 39. Trachea. (/. 64 J. — Im unteren Antheil breiter. — Durchmesser der Trachea 26»«;», des rechten Bronchus 15;;;;«, des linken Bronchus I4mm. Länge 1I-öc;h. Tracheairinge häufig gegabelt, 7., 8., 10. stellenweise ver- knöchert. Der letzte Trachealring allenthalben gleich breit, im stumpfen Winkel nach abwärts geknickt. 19 Trachealringe. Sporn von oben gesehen median, breit, kaum ausgeprägtes rechtes Sporn - dreieck. Jederseits treten die ersten beiden Bronohialknorpel in der Mittellinie zu einer breiten Knorpelmasse verwachsend zusammen ; der rechte 2. Bronchialring eine kurze Knorpelspange lateralwarts entsendend. Die Knorpelplatte ist in der Mediane nach abwärts gebogen, so dass sie der Theilungsstelle sattelförmig aufliegt; es ist daher der First, sowie die beiden Abdachungen des Sporns von einer Knorpelplatte gebildet, a, frontaler Schnitt durch die Bifurcation, veranschaulicht dieses Ver- hältniss. Die Knorpelplatte ist 7 — Sj«»k breit und 2 tum dick; in ihrem hinteren Antheile findet sich eine circa 5 nun im Durchmesser betragende rundliche ver- knöcherte Stelle. — Knorpelig, tracheo-bronchial, Bildung, einer im Cent r um verknöcherten Knorpelplatte. 40. Trachea. (^. 17 J. — Länge 1 1 c»;j, annähernd cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 15;»;», des rechten Bronchus 12;»;«, des linken Bronchus 10»»;». 17 Ringe, Knorpelbildung regelmässig. Sporn median. Vorderes und hinteres Sporndreieck schmal. Aus dem linken Antheil des letzten Tracheairinges zieht eine Knorpelspange in die Carina und endet mit keilförmiger Verdickung in der hinteren Wand. An die Mitte des Spornknorpels treten rechterseits die beiden ersten Bronchialknorpel heran, um mit demselben zu verwachsen. — Knorpelig, tracheo-bronchial. 41. Trachea, ö'. 54 J. — Länge ll-öo», gegen die Bifurcation zu schmäler werdend — Durchmesser der Trachea 15 ;«;« , des rechten Bronchus 10;»;», des linken Bronchus 10»;;«. Gabelung und Inselbildung an den letzten Tracheairingen. Der erste seitlich mit der Cartilago cricoidea verwachsen. Sporn von oben median. Vorderes Sporndreieck breit. Kein hinteres Dreieck vorhanden. Die linke breitere und die rechte gabelig getheilte Hälfte des letzten Trachealknorpels verschmelzen zu einer ungefähr dreieckigen Knorpelplatte, deren Hauptantheil in der rechten Spornabdachung liegt und zur Sagittalen leicht convex nach links gekrümmt ist. Der gabelig getheilte 1. linke Bronchialknorpel verschmilzt mit der Knorpelplatte an ihrer Spitze und bildet so den hintersten Antheil des Sporns. Der Knorpel erscheint daselbst weisslich undurchsichtig und erweist sich als verknöchert. Die Maasse des verknöcherten Spornantheiles sind :& = 3-5;»;», 1^2 mm, h = 1 ;«;». a stellt den Spornknorpel in Seitenansicht von links her dar.— Knorpelig, tracheo-bronchial. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. BJ. 410 Richard Heller und Hertuanu v. Schroffer, 42. Bifurcationspräparat. sj. 30 J. Trachealknorpel regelmässig, nur die beiden unteren in ihrer Mitte leicht convex, nach abwärts gebogen. Sporn steht bei der Daraufsicht median. Vorderes und hinteres Sporndreieck gleich gross. Der rechte und linke 1. Bron- chialring, wovon der letzte Inselbildung zeigt, treten in der Mediane in der Weise zusammen und übereinander, dass der rechte den linken überlagert, wobei gleichzeitig beide Spangen um ihre Axe gedreht erscheinen. Nach hinten zu sind dieselben verwachsen und vereinigen sich zu einer sagittal gestellten kammartigen Verbreiterung. — Knorpeli g -bronc hi al. 43. Trachea, j/. 3'/2 Monate. — Länge 4-7 cm, gegen die Bifurcation etwas breiter werdend. — Durchmesser der Trachea 5'2 iiitii, des rechten Bronchus 4 mm, des linken Bronchus 3' 8 min. Zahl der Ringe 15, der letzte in seiner Mitte massig nach abwärts gebogene Trachealring entsendet nahe seiner Mitte einen homförmigen Fortsatz in den vorderen Spornantheil. Sporn erscheint bei der Daraufsicht medianslehend. Der 1. rechte und 1. linke Bronchialknorpel vereinigen sich nach symmetrischer Krümmung in der Theilungslinie und ziehen mit einander verwachsen in die Hinterwand. Vorderes Sporndreieck angedeutet. — Knorpelig-bronchial. 44. Trachea. 9- ~ Länge der Luftröhre iGcin. Das Lumen erweitert sich gegen die Theilungsstelle zu conisch. — Durch- messer der Trachea 18 »/;//. des rechten Bronchus 11««»;, des linken Bronchus 9 mm. Zahl der Ringe 21. Dünne, horizontal verlaufende Knorpelspangen. Der unterste Trachealring massig in seiner Mitte nach abwärts gekrümmt. Sporn medianstehend. Rechtes Sporndreieck breit ausladend, kein hinteres Spnrndreieck. Der 1. rechte, lateral gegabelte Bronchialknorpel vereinigt sich in der Mittellinie mit dem symmetrisch gekrümmten linken 1. BroncliialUnorpel imd beide ziehen miteinander verwachsen als kantige Knorpelleiste in die Hinterwand. — Knorpelig-bronchial. 45. Trachea. 18 J. Zahl der Tracheairinge 19. Der vorletzte mit dem letzten breiteren Ring durch mediale Spangen verwachsen. Sporn extramedian links. Vorderes Sporndreieck breit. Die beiden ersten Bronchialringe, wovon der rechte bedeutend verdickt ist, vereinigen sich im Theilungsfirst und bilden, gemeinsam in die Hinterwand einziehend, dessen Stütze. — Knorpelig- bronchial. 46. Bifurcationspräparat. 5 J. Die untersten Trachealknorpel nahezu doppelt so breit wie de norma, plump; der letzte Trachealring nur in seiner linken Hälfte ausgebildet, die in der Mittellinie mit dem vorletzten Trachealring verwachsen, von ihrem lateralen Ende eine breite Knorpelspange entsendet, die in das vordere Sporndreieck eingeht. Sporn erscheint bei der Daraufsicht nach links stehend. Sporn vom 1. rechten breiten Bronchialknorpel durch Drehung um seine Axe in der Weise gebildet, dass seine hintere Seite im Sporn zur oberen wird. — Knorpelig-bronchial recht?. 47. Trachea. 9- ~ Länge der Trachea 9'5 cm, nahezu cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 14 mm, des rechten Bronchus 9 mm, des linken Bronchus 10 mm. Zahl der Ringe 17. Knorpelringe gleichmässig, schmal, horizontal verlaufend. Der 17. Ring in seiner Mitte durchbrochen, sendet von seinem linken Ende eine das vordere Sporndreieck begrenzende Knorpelspange. Sporn extramedian links, eine scharfe Schneide nach aufwärts darstellend. Der 1. rechte Bronchialring zieht in einem die Mittellinie überschreitenden Bogen in den Theilungsfirst und endet nach aufwärts in der hinteren Wand. — Knorpelig- bronchial rechts. 48. Bifurcationspräparat. — Durchmesser der Trachea \ä mm, des rechten Bronchus 12;;;;», des linken Bronchus 10 ;;;;;;. Der letzte Trachealring mit dem 1. linken Bronchialring theil weise verwachsen. Sporn von oben gesehen medianstehend. Das vordere Sporndreieck von rechts von dem medial gegabelten 1. rechten Bronchialknorpel, von links vom I. linken Bronchialknorpel begrenzt, die gegen die Mediane convergiren. Als ihre Fortsetzung erscheint ein an seinem vorderen Ende breiter, keilförmiger, nach rechts hin abdachender Schaltknorpel, der mit nach abwärts convexer Krümmung in der Hinterwand sich verliert. Der Schaltknorpel ist an seinem vorderen Ende 3 ;;;;;; breit; in der Seiten- ansicht ist dieses Verhältnis deutlich hervortretend. — Knorpelig durch medianen Schaltknorpel gebildet. 49. Trachea. — Länge \Ocni. Durchmesser der Trachea 24 ;;;;;;, des rechten Bronchus 16 mm, des linken Bronchus 12 ;;;;;;. Der 1. rechte Bronchialring überschreitet nicht die Mediane; im übrigen wie Nr. 47. — Knorpelig - bronchi al rechts. Die Cariiui tracheae. 50. Bifurcationspräparat. f^. Der letzte Trachealring in der Mitte winkelig nach abwärts gebogen. Sporn von oben gesehen median, 2'5 »«;/< breit. Vorderes Sporndreieck und hinteres Sporndreieck klein, gleich gross. Der rechte 1. Bronchial-Knorpel in der Theilungslinie angelangt, sendet sowohl nach aufwärts einen leicht knopfförmig aufgetriebenen, wie auch nach hinten und abwärts einen 2 '5 mm breiten Knorpelstreifen gegen die Hinterwand; der 1. linke Bronchialknorpel medialwärts gabelig getheilt, stützt vorwiegend mit seinem unteren Knorpel- schenkel die linke Spornabdachung, durch Anlagerung an die von rechts gebildete Knorpelspange; a zeigt die Knorpelbildung am Sporne von links, b dieselbe von rechts gesehen. — Sporn knorpelig-bronchial. 411 ^Sf 51. Bifurcationspräparat. ^'. 30 J. — Durchmesser der Trachea 24mm, des rechten Bronchus 14 ;«»;, des linken Bronchus 11 mm. Der letzte Trachealring links breiter als rechts, von seinem rechten Ende eine Knorpelspange gegen die Mediane entsendend. Sporn von oben gesehen median stehend, schmal, vorderes Sporndreieck klein. Der rechte 1. Bronchialknorpel begibt sich in bogenförmiger Drehung in den Sporn, wobei seine früher frontalen Flächen nunmehr sagittal zu stehen kommen, so dass ein scharfer Knorpelfirst gegen das Tracheallumen vorragt. Vor seinem Eintritt in die .Mediane entsendet der Bronchialknorpel eine stumpf endigende Knorpel- spange, die einem symmetrisch verlaufenden linken Bronchialknorpel entsprechen würde. — Knorpelig-bronchial rechts. 52. Trachea. 9- ~ Länge lOciii, annähernd cylindrisch. — Durchmesser der Trachea 17 »inm angegeben hat. Wenn dieser Zahlenwerth auch, wie wir uns überzeugt haben, für viele Fälle giltig ist, so kommen doch in anderen Fallen ziemliche Schwankungen desselben vor. Beide Messungsmethoden sind aber, wie gesagt, ungenau und schwer durchzuführen. Die Can'iia trachcac. 420 an Breite abnehmend annähernd dreieckige Fläche dar, deren Ränder, und zwar wieder rechts und links in wechselndem Grade geschweift sind. Schon durch den Unterschied In der Lage des nahezu horizontalen letzten Tracheairinges und der jeder- seits von aussen oben nach innen unten verlaufenden Bronchialringe muss es zur Bildung einer solchen Fläche kommen, deren seitliche Begrenzung dann von den oberen Rändern der ersten Bronchialringe gebildet werden, deren Breite von der Grösse des Abstandes zwischen dem letzten Trachealring und den ersten Bronchialringen beeinflusst sein und deren rascheres oder allmähliches Eingehen in den mittleren Sporn- antheil, von dem grösseren oder geringeren Abstand der beiderseitigen Bronchialringe, von der Art ihres Zusammentrittes abhängig sein wird. Es kann auf diese Weise, wie wir mehrere solche Vorkommnisse oben abgebildet haben, geschehen, dass im Theilungskamm nicht blos eine, sondern zwei Spangen vor- handen sind, die dann entweder neben oder übereinander liegen können. Wir verweisen diesbezüglich auf Tafel I, Fig. 3 und 4. Im Falle der Ausbildung eines membranösen Theilungsfirstes (Taf. II, Fig. 7) werden breit aus- ladende vordere Sporndreiecke vorhanden sein, auch der mittlere Spornantheil wird länger, breit, der Über- gang in diesen winkelig oder mehr abgerundet, ein hinteres Sporndreieck meist nicht unterscheidbar oder undeutlich sein, indem sich das Gewebe am Theilungswinkel, ohne eine neue Stütze an einer Knorpel- spange zu finden, direct in die Hinterwand fortsetzt. Bei denjenigen Luftröhren, in welchen knorpelige Fortsätze vom untersten Trachealknorpel ent- wickelt sind, wird die Form und Breite des vorderen Sporndreieckes durch diese bedingt sein können, ganz besonders in jenen Fällen, wo der letzte Trachealring aus seiner Mitte einen dreieckigen Fortsatz nach abwärts sendet, der der vorderen Spornfläche als Grundlage dient und auf ihre Grösse bestimmend wirkt. Ein langer bis in die Hinterwand der Trachea reichender Fortsatz kann, wenn er nicht in gleicher Stärke oder nicht in derselben Ebene gekrümmt ist, wie die folgenden Halbspangen oder bronchialen Knorpelringe für die Breitenausdehnung des vorderen Sporndreieckes massgebend sein und eine Ver- schmälerung desselben bedingen; mannigfache diesbezügliche \'arianten haben wir an anderer Stelle abgebildet. Besonders breit ist das vordere Sporndreieck dann entwickelt, wenn die vordere Trachealwand, wie dies ab und zu vorkommt, im bronchialen Theil der Luftröhre stärker nach vorne ausgebaucht ist, eine Grössenzunahme, die jedoch dem Spiegel verborgen bleiben wird. Für die Form des hinteren Sporndreieckes ist neben der Höhe der medialen Antheile der 1. Bronchial- knurpel die Längenausdehnung des Spornknorpels in der Sagittalebene von besonderer Wichtigkeit. Reicht ein Knorpelschenkel von bestimmter Dicke bis in die Hinterwand oder krümmt sich derselbe, dabei nicht gar selten an seinem Ende knopfförmig verdickt, noch in den ligamentösen Theil der Trachea nach auf- wärts, so wird es nicht zur Ausbildung eines hinteren Sporndreieckes kommen; dasselbe entsteht vielmehr dann, wenn die tracheale oder bronchiale Knorpelspange, bevor sie die Hinterwand erreicht, aufhört, vor- züglich in jenen Fällen, wenn sie gar nur bis zur Mitte des Theilungsfirstes reicht. Das Perichöndrium der Knorpelspangen gewährt nämlich den von der Hinterwand kommenden, bogenförmig in deutlicheren oder geringer entwickelten Bündeln den Theilungswinkel umgreifenden Gewebszügen nicht blos eine Unterbre- chungsstelle in der Weise, dass sich die Fasern mit der Knorpelhaut verflechten, sondern es ziehen auch vom Knorpelende selbst ausstrahlend divergirende Bündel mit mehr minder reichlich eingestreuten glatten Muskelfasern in die Hinterwand, wodurch eine scharf begrenzte Hinterfläche gebildet wird. Denken wir uns nun, dass die Spitze des hinteren Dreieckes nach vorne bis zur Berührung mit der Spitze des vor- deren Sporndreieckes vorrückt, so werden jene Formen des Theilungsfirstes entstehen, bei welchen ein mittlerer Spornantheil kaum angedeutet ist oder gänzlich fehlt. Durch verschiedene Breite und ver- schiedene Neigung der vorderen und hinteren Spornflächen, sowie durch das gleichzeitige Vorhandensein oder den Mangel eines mittleren Schleimhautsaumes kann das Bild der Carina tracheae ein mannigfaches werden. Ein feinsaumiger membranöserTheilungsfirst wird im Spiegelbilde schwer erkennbar sein können. Aber noch auf einen anderen Umstand müssen wir zu sprechen kommen, dem wir bei der Unter- suchung unsere Aufmerksamkeit geschenkt haben, es ist dies das Verhältniss, in welchem der Sporn das 430 Richard H cllcv iiiiil H er uui ii ii v.Sclirötlcr, Lumen der Trachea theilt, seine Beziehung zur Stellung der Bronchen. Wenn es auch vorwiegend durch den Unterschied im Limien des weiteren rechten und des engeren linken Bronchus, sowie durch die ver- schiedene Neigung beider bedingt ist, dass der Bifurcationssporn nicht in die Medianlinie gestellt, son- dern aus ihr und zwar nach links verdrängt ist, also meist extramedian links steht, so dass die Lich- tung der Luftröhre durch den Sporn zu Gunsten der rechten Seite getheilt wird, so sind doch hiefür, wie aus unseren L^ntersuchungen hervorgeht, noch andere Momente massgebend, die uns auch das Zustande- kommen eines medianen Bifurcationsspornes erklären. Semen hat, einer früheren Angabe von Goodall folgend, das Abweichen des Spornes aus der Medianlinie besonders betont, und nach einer diesbezüglichen Untersuchung am Lebenden gefunden, dass von 100 Fällen die Theilungsfirste sich 59mal auf der linken, 35mal in der Medianlinie und 6mal auf der rechten Seite befanden. Wir konnten an unseren Präparaten feststellen, dass in 57 Procent der Fälle der Bifurcationssporn nach links von der Mediane abwich, in 42 Procent befand er sich in derselben, und in den übrigen Tracheen (8) war er nach rechts gestellt. Es zeigt sich somit eine gute Übereinstimmung der in vivo und der anatomisch gewonnenen Angaben. ' Von den extramedian links stehenden Sporen betrafen 64-3 Procent Luftröhren, bei welchen die Carina ligamentös ausgebildet war, in 48 Procent hatte sie knorpelige Grundlage. Nur in der ersten Reihe der Fälle kann angenommen wer- den, dass die Lateralverschiebung des Spornes durch die Diameterverhäitnisse allein bedingt war, in der zweiten Reihe der untersuchten Luftröhren war die Bildungsweise, insbesondere die Krümmung der ent- sprechenden Knorpelspangen von Einfluss, was vor Allem daraus hervorgeht, dass sich in einem Drittel dieser Fälle der erste rechte Bronchialknorpel an der Spornbildung betheiligte und dadurch das Gewebe des Theilungsfirstes gleichsam auf die linke Seite hinüberdrängte. Der Einfluss der Form der Knorpcl- schenkel macht auch anderseits diejenigen Fälle verständlich, bei welchen, das natürliche Lichtungsverhält- niss der Bronchien vorausgesetzt, die Carina extramedian rechts steht und den Eingang in den rechten Bronchus an seiner medialen Seite überragt.^ Der mannigfachen Ausbildung der Knorpelstreifen wird es auch zuzuschreiben sein, dass die Carina nicht immer genau in die Sagittale orientirt ist, sondern auch in mehr oder weniger schiefer R'ichtung die Trachea theilt. An solchen Bifurcationspräparaten ist das Verhältnis meist so, dass der Sporn von vi)rne und rechts nach hinten und links das Lumen der Trachea durchzieht. Es braucht wohl nicht besonders betont zu werden, dass sich die hier geschilderten, die Form, die Lage und Grösse der Carina bedingenden Momente auch combiniren, und dass dadurch die Varietäten in der Ausbildung derselben noch zahlreichere sein können. Die nachstehenden schematischen Abbildungen geben hievon einige Beispiele. Dieselben stellen die Carina tracheae von oben, ca. 2 cm über der Theilungs- stelle der Luftröhre aus gesehen dar; die Knorpelspangen sind durch dunkle Schattirung angedeutet. Bevor wir weiters auf andere Momente eingehen wollen, welche das Bild des Bifurcationsspornes verändern können, wollen wir hier vorerst noch einige anatomische Verhältnisse erörtern, welche der Theilungsstelle der Luftröhre eigenthümlich sind. Anschliessend daran werden wir den mikroskopischen Bau der Carina besprechen. Wie bekannt und wie aus unseren Beschreibungen zur Genüge ersichtlich ist, sind Gabel- und Inscl- bildungen, Verschmelzung mehrerer Ringe, das Vorkommen von Schaltknorpeln, Differenzen in doi' Breite der Spangen, sowie schiefer \'erlauf mancher derselben in der Trachea, besonders am laryngealen und bronchialen Ende derselben, sehr häufige, ja man kann sagen fast regelmässige Befunde, wodurch es auch nicht immer leicht ist, die Zahl der Knorpelspangen im vorkommenden Falle zu bestimmen. Zu 1 Auch die Abbildungen des trachcoskopischtn Spiegelbildes in den Hüeliern zeigen den Sporn e.xtianiedian nach links stehend. - Wenn auch Kobler in einer jüngst erschienenen Publication für die grössere HäutigUeit des Hinei nge rathcns von Fremdkörpern in den rechten Bronchus lediglich den steileren Verlauf, sowie das bedeutendere Caliber desselben verantworliieh machen will, so glauben wir doch der Thatsachc, dass der Sporn meist extramedian links steht, eine Bedeutung für dieses \'ur- kommen zusprechen zu müssen, indem wir uns dabei einer schon von Gross ausgesprochenen .Xnsichl anschliessen, ohne jedoch derselben den Wcrlh einer besonderen Theorie zuzusprechen. Die Cariua traclicac 431 diesem Zwecke hält man sich an die horizontal verlaufenden Ringantheilc und kann durch Beobachtung und Vergleichung der sich in ihrem Verlaufe meist ergänzenden breiteren und schmäleren Knorpelspangen die Zahl der Ringe richtig angeben, i C^ 1. Breiter knorpeliger Sporn, knorpeliges vorderes SporndreiccU. 2. und 3. Knorpelfortsätze vom letzten Tra- chealring ausgehend ziehen in die Carina und enden in der- selben vor Eintritt in die Hinterwand; bei 2. Sporn cxtra- median links. 4. Stärker von der Mediane nach links ab- weichender knorpeliger Sporn, der in die ligamentüse Hinter- wand sich fortsetzt. 5. Symmetrisch von den beiden ersten Bronchialspangen gebildeter knorpeliger Sporn. 6. Breiter, beiderseits durch die ersten Bronchialknorpel gestützter Theilungsfirst. 7. Schaltknorpel im mittleren Spornantheil. 8. Ansicht des Spornes von der Mitte der Trachea aus, vor- derer Spornantheil knorpelig. 9. Kartenherzformiger Schalt- knorpel im vorderen Sporndreieck. 10. Schmälerer mcm- branöscr Sporn. 1 1. Besonders breite von bronchialen Knor- pclspangen gestützte häutige Carina. 12. Feinsaumige liga- mentijsc Theilungsleiste. Schematische Bilder der Carina tracheae. Einen Einfluss der verschiedenen Bildungsweise der Knorpelspangen, sowie der Zahl derselben auf die Gestaltung des Spornknorpels konnten wir nicht feststellen. Es ist zwar richtig, dass in jenen Phallen, wo bedeutende Differenzen in der Ausbildung, Anordnung und Zahl der Knorpelspangen bestehen, auch der in die Carina einziehende Knorpelschenkel seiner Abzweigung, Ausbildung und Form nach besonders mannigfaltig gestaltet ist, und in solchen Fällen meist knorpelige Sporne vorkommen. Es gibt aber auch, wie wir gesehen haben, Luftröhren, bei welchen trotz gleichzeitig bestehender üngleich- artigkeit in der Gestaltung der trachealen Ringe, der Sporn in einfacher Weise durch einen Fortsatz aus dem untersten Luftröhrenknorpel gebildet oder nur membranös gestaltet ist. Häufig leitet auch der vor- letzte Trachealring das Zustandekommen der Bifurcation durch Krümmung seines mittleren Antheiles nach abwärts ein. In anderen Fällen stellt er ebenso wie der letzte Trachcafring eine horizontale Knorpel- spange dar. Ebenso sind die Unterschiede in der Länge der Trachea wie zu erwarten stand ohne Einliuss auf die Gestaltung der Carina. Von der Bedeutung der Weite des unteren Luftröh renantheiles für die P'orm des Spornes haben wir schon gesprochen. Das Vorkommen von Schaltk norpeln in der Hinterwand, dessen Häufigkeit Luschka her- vorhebt, sahen wir nur in einigen wenigen (4) Fällen. Wir müssen uns daher, im Gegensatze zu diesem Autor, der Ansicht Hyrtl's anschiiesscn, der das Vorkommen von Knorpelplättchen in der Hinterwand als ein selteneres \'orkommniss hinstellt. Das Vorhandensein isolirter Knorpelstreifen im Theilungsfirst 1 In der Trachea mancher Vögel (Nuhni kommen typisch Knorpelringe vor, deren eine Hälfte breit, die andere sehmal, sich gegenseitig ergänzend alterniren. 432 Richard Heller undHeruuniii v.Seliröttcr, und das V'orkommen von dem Ende des Bifurcationsknorpels dicht angeschlossener Sesamknorpel konnten wir öfters beobachten ; mehrere solche Fälle haben wir abgebildet. Auch mit der vielfach citirten Angabc einer im höheren Alter eintretenden Verknöcherung'"-* der Trachealknorpel können \\n, was die Häufig- keit dieses Befundes anlangt, nicht übereinstimmen. Wir haben dieselbe, wie man aus der Beschreibung der entsprechenden Präparate ersieht, nur selten beobachtet. Allerdings müssen wir noch hinzufügen, dass man in manchen Fällen auffallend harte, nur in geringem Grade biegsame Spangen findet; sie erweisen sich jedoch bei genauer Untersuchung des Durchschnittes als nicht N'erknöchert. Von allen Autoren wird hervorgehoben, dass die elastischen Fasern der Hinterwand an der Thei- lungsstelle der Trachea und im obersten Abschnitt der Bronchen ihre stärkste Ausbildung erfahren, indem die Bündel derselben nicht blos an Volumen zunehmen, sondern die Faserzüge auch zahlreicher entwickelt sind, die sich dann, entsprechend der Bifurcation des Luftrohres, von einander trennen, um einerseits in die Hinterwand der Bronchen auszusti'ahlen. und sich anderseits in den Bifurcationswinkel fortsetzend, die Carina gleichsam umgreifend, nach vorne auf die Vordervvand zu ziehen. Durch ihre Anordnung sollen sie auch ein ecartement (Debierre) der Bronchen verhindern. Gerade in der Ausbildung dieser Faser- bündel kommen jedoch, wie v\ir uns überzeugt haben, vielfache Varianten vor. Häufig findet man niu' lockeres Bindegewebe im Theilu'igswinkel, man ist dann leicht im Stande, beide Bronchen auseinander zu ziehen; in anderen Fällen sind derbe Faserbündel daselbst vorhanden, die entweder zwischen den beiden Luftröhrenästen, also gleichsam mehr quer verlaufend, besonders stark ausgebildet sind — in diesem Fall kann man von einem eigentlichen Ligamentum interbronchiale sprechen — , oder es sind nur die schon erwähnten bogenförmigen, den Theilungslirst von aussen umgreifenden, oder wie bei mcmbra- nösem Sporn häufig auch in denselben einziehenden Faserzüge entwickelt; man kann dann von einem Ligamentum arcuatum und bei annähernd dreieckiger Ausstrahlung derselben auf die Vordefvvand \'on einem Ligamentum trianguläre^ reden. Endlich gibt es aber auch Luftröhren, bei welchen elastische Fasern* im Theilungswinkel und im Sporn, auch in der Mucosa desselben fehlen. Wir kommen dadurch auf den mikroskopischen Bau des Theikmgsfirstes zu sprechen. Was zunächst den Bau der Schleimhaut desselben anlangt, so weicht derselbe im Wesentlichen in den meisten Fällen in keiner Weise von dem der übrigen Tracheaischleimhaut ab. Wir finden auch hier unter dem Epithel die Bovvman'sche Membran ausgebildet, wir finden, wenn auch spärlicher, Züge von elastischen Fasern und die Ausführungsgänge der Schleimdrüsen. Eine Submucosa ist auch hier nicht vorhanden. Die folgende Gewebsschichte besteht hei Fehlen eines oder mehrerer Spornknorpel aus reichlich vor- handenen Schleimdrüsen von der bekannten Beschaffenheit (Schläuche mit protoplasmatischen Zellen und solche mit Schleim-Zellen), oft dicht von adenoidem Gewebe umgeben und zahlreichen mehr oder minder zu Bündeln angeordneten glatten Muskelfasern. Besonders mächtig entwickelt, dadurch für die Carina charakteristisch, sind sie in jenen Fällen, wo dieselbe häutig ausgebildet ist. Der Kamm stellt dann gleich- sam eine Duplicatur des Gewebes der Hinterwand dar, und es erklärt sich der Reichthum an Muskelfasern aus dem an der Theilungsstell» der Luftröhre gehäuften Vorkommen dieser Elemente, die ja oft auch mit der Wand des Oesophagus (Laimer) zusammenhängen. In solchen Fällen ist Bindegewebe nur im untersten Abschnitte des Spornes vorhanden. Die Muskelfasern umgeben in verschiedener Anordnung die Schleim- drüsen; häufig sind aber auch von vorne nach rückwärts verlaufende, den äusseren Rändern genäherte Bündel, besonders unterscheidbar, wie dies in der Abbildung (Tafel V) ersichtlich ist. Ist der Sporn knorpelig gebildet, so ist die Schleimhaut überhaupt weniger stark entwickelt und es herrschen im Aufbau der Carina bindegewebige Elemente vor, die mit dem Perichondrium der Knorpcl- ^ Die allerdings, wie Hartmann betont, seltener ist als die VerUnöeherung der Laryn.xUnorpel. - Constant findet man knöcherne Tracheairingo bei vielen Vögeln, insbesondere bei den Singvögeln (Sappc_v, Kuhn). S Debierre bezeichnet die oben als I,igam. interbronchiale beschriebenen Faserzüge als Ligam. trianguläre. ^ Die Anordnung der elastischen Fasern in der Luftröhre wird uns noch in einer weiteren Untersuchung boschäl"tigen. Die Carina tracheae. 433 Spange in mannigfacher Weise verflochten sind; auch Fettgewebe ist dann mehr oder weniger reichhch vorhanden. Man findet in solchen Fällen Sporen, bei welchen Muskelbündel vollständig fehlen. Die Schleim- drüsen am Querschnitte, nahezu dreieckig, sind entsprechend den Zvvischenknorpelräumen angeordnet; die in die Carina einstrahlenden, oft auch mit elastischen Fasern untermengten Bindegewebsbündel zeigen häufig eine eigenthümliche Anordnung in der Weise, dass sie fächerförmig divergirend die Muskelbündcl umscheiden. An manchen Schnitten fällt der bedeutende Reichthum an Gefässen auf, die in der Schleim- haut liegen; auch um die in den Bifurcationswinkel mehr oder weniger hineinreichenden Lymphdrüsen sind da und dort Gefässe nachweisbar, die der Hauptsache nach Verzweigungen der Arteria bronchialis sinistra darstellen. Kehren wir nunmehr zur Betrachtung der Form der Carina zurück. Wir haben schon gesagt, dass die Grösse des Theilungswinkels und der durch ihn gegebene Grad der Divergenz der Bronchen einen bestimmenden Einfluss auf die Lage der Carina hat. Dass es aber auch Umstände geben kann, durch welche der Divergenzgrad der Bronchen für die Form, bezüglich der Breite des Sporns, bleibende oder vorübergehende Bedeutung gewinnen kann, werden wir im Nachfolgenden auseinanderzusetzen haben. Wenn auch an den steileren Verlauf des rechten Bronchus als einem con- stanten Verhältnisse beim vollkommen Gesunden nicht zu zweifeln ist, so glauben wir an der Hand eines grossen Materiales ganz besonders betonen zu müssen, dass Verschiedenheiten im Divergenzgrade der Bronchen als individuelle Varietäten, oder durch pathologische Vorgänge bedingt vorkommen, worauf schon Kobler und v. Howorka am Schlüsse ihrer Mittheilungen hinweisen. Untersucht man eine grosse Zahl von Fällen, wie sie aus den verschiedensten Ursachen und im ver- schiedenen Alter zur Section kommen, so kann man nicht blos kleine Differenzen, wie sie durch die Weite des Aortenbogens, sowie durch die Lage des linken Vorhofes bedingt sein mögen, wahrnehmen, sondern man kann den bedeutenden Einfluss gewahr werden, welchen die bronchialen Lymphdrüsen durch ihre Grösse, Zahl und Anordnung, durch Kalkablagerung in denselben u. s. f. auf den Divergenzgrad der Bronchen gewinnen; der Bifurcationswinkel ist somit keine absolut gleichbleibende Grösse; es sei dies- bezüglich auf Tafel IV hingewiesen, woselbst diese Verhältnisse an Frontalschnitten ersichtlich sind. Wir sehen dabei natürlich von ausgedehnteren Veränderungen, wie sie wanddurchvvuchernde Tumoren etc. bewirken können, ab. Wir sehen auch des Ferneren von jenen Fällen ab, wo es durch Schvvielenbildung oder periglanduläre adhäsive Entzündungsprocesse zu Verzerrungen des Anfangstheiles der Bronchen, und dadurch zur Verkleinerung des Theilungswinkels gekommen ist. ' "■ ^ Unter welchen Umständen wird aber nun eine hiedurch bedingte Auseinanderdrängung oder Ver- wölbung der Wand die Form des Sporns beeinflussen können? Nehmen wir eine Trachea mit häutig gebildeter Carina, so wird man annehmen dürfen, dass es bei Auseinanderdrängung der Bronchen durch vergrösserte Lymphdrüsen in diesem Falle zu einer Abfla- chung, zu einem Breiterwerden des Spornes von rechts nach links kommen kann; berücksichtigt man aber jene Luftröhren, und sie sind die Mehrzahl, bei welchen der Theilungsfirst knorpelig ausgebildet, durch derbere Bindegewebszüge in seiner Form fixirt ist, so wird ein Auseinanderdrängen der Bronchen vielleicht schwerer, eine Änderung des Spornes aber kaum zustande kommen können. Dass aber bei Vor- handensein blos nachgiebiger, vorwiegend elastischer Elemente, also bei der Ausbildung eines mem- branösen Spornes, welcher seinerseits eine weniger starre Fixirung des Theilungswinkels bedingen wird, als dies bei knorpeliger Carina der Fall ist, noch andere Momente, die Divergenz der Bronchen werden ändern können, dürfte wohl nicht in Abrede zu stellen sein. Es wird in diesen Fällen ein gewisser Grad von Elasticität gegenüber Veränderung ihrer Winkelstellung bestehen, so dass vorübergehend wirkende Ursachen die Grösse desselben temporär werden beeinflussen können. Man wird annehmen ' Durch Tumoren kann natürlich hochgradige Auseinanderdrängung und dadurch gleichsam eine Hebung beider Bronchen zustande kommen, in Folge deren auch die Carina an Höhe verlieren und abgeflacht werden kann. - Verhältnisse, die Barcty in einer sehr sorgfältigen Arbeit studirt hat. 434 Ricliard Heller und Hcrutaiin v. Schi-ötter, dürlcn, dass geänderte relative Gevvichtsverhältnisse beider Lungen (Pneumonie), seitliciier Druck auf die- selbe (Pleuritis) eine Veränderung, respective eine Verkleinerung des Winkels und in Folge des nach- giebigen Gewebes in denselben, vielleicht eine sichtbare Veränderung der Breite des Spornes, des Grades seiner Abdachungen (Steilerwerden derselben) werden bewirken können. Gewiss wird es bei Ausbildung einer ligamentösen Carina berechtigt sein, daran zu denken, dass auch abnormer Zug von oben her eine Veränderung im Divergenzgrade der Bronchen verursachen kann. Es ist hiebei nicht anzunehmen, dass Zugwirkungen, wie sie bei maximaler Streckung des Kopfes auf die Trachea ausgeübt werden, unter normalen Verhältnissen Veränderungen der Carina nach sich ziehen, umsomehr als Braune nachgewiesen hat, dass die Dehnbarkeit der Luftröhren (2'5c>« zwischen maximaler Beugung und Streckung des Kopfes) vollständig genügt, um diese Zugwirkung auszugleichen.' Nur dann, wenn die Elasticität der Trachea durch häufige Verwachsung zwischen den Knorpelringen, besonders Verschmelzungen mehrerer Spangen, wie sie auch oft genug zwischen den ersten Tracheairingen untereinander und zwischen der Cartilago cricoidea und diesen vorkommt,''' gelitten hat, wird man daran denken können, dass sich die Zugwirkung auch auf die Theilungsstelle erstrecken kann.'' Durch abnorm starke Dehnung der Trachea, wie sie nach Substanzverlusten bei der darauffolgenden Naht* vorkommen kann, wird eine vielleicht dauernde Ände- rung in der Winkelstellung der Bronchen eintreten können. Natürlich wird man sich bei der Erwägung solcher Möglichkeiten stets die physiologischen Befesti- gungsart vor Augen halten müssen. Kann man ja manchmal bei Sectionen sehen, dass nach Durch- schneidung der Trachea in ihrem laryngealcn Antheile, wodurch die oberen Fixirungsmittel derselben aus- geschaltet werden, die Grösse des Bifurcationswinkels zugenommen hat. Anderseits wird man die mehr oder minder kräftig entwickelten Fixirungsmittel der Theilungsstelle der Luftröhren berücksichtigen müssen, die nach Teutleben'' oft in Form eines eigenen, von den Brustwirbeln entspringenden und sich seitlich an die Trachea und den rechten Bronchus ansetzenden Bandapparat entwickelt sind, und die mit noch anderen Momenten eine Bewegung der Bifurcation bei der Athmung verhindern. Alle diese Verhältnisse werden, wie schon gesagt, in Frage kommen können, wenn der Sporn mem- branös gebildet ist und kein deutliches Ligamentum arcuatum oder stärker entwickelte elastische Faser- bündcl im Thcilim.u'swinkcl vorhanden sind. Knorpelige Sporne, ganz besonders aber diejenigen, wo es zu Bildung förmlicher Knorpelplatten in der Carina gekommen ist, werden wieder in anderer Beziehung bemerkenswerth sein. Man wird sich vorstellen können, dass Durchbrüche von zerfallenden Lymphdrüsen, Neoplasmen etc. hier schwerer erfolgen und eher an Stellen oberhalb oder unterhalb des Spornes durch- bi'cchen werden. Bei ligamentösen Tlieilungstirsten wird es leicht unter pathologischen Verhältnissen zu einer Verwölbung gerade an dieser Stelle kommen können, die sich dann im Spiegelbilde nachweisen lassen wird. Im Falle der Ausbildung einer dem Theilungswinkcl sattelförmig aufsitzenden Knorpelplatte, I Nach anderen Autoren ist die Elasticität der Luftröhre eine noch viel Ijcdeutendere ; nachTestut, der auch vergleichende Messungen am lebenden und todten Hunde über den Contractionszustand der Trachealniuskcln angestellt hat, lasst sich die Luft- rühre um 3 — Acin, also um ein Viertheil ihrer normalen Ausdehnung verlängern. Nach Cruveilhier beträgt das «racoursisse- ment€, resp. >allongcment» der Trachea 55 — 65 mm , auch nach ihm ist die Länge der Trachea keine fixe. Die Trachea eines Man- nes, die Zuckcrkandl diesbezüglich untersucht hat, mass bei extremer Verlängerung 270 mm und licss sieh anderseits bis auf 96h»« zusammenschieben. — Diese Eigenschaft der Luftröhre ist, zusammengehalten mit der Form der Knorpelspangen, für das Vcrständniss jener gewiss sehr seltenen Fälle nicht ohne Bedeutung, bei welchen es zu einer Incinanderschicbung der K'norpelringe gekommen ist, wie ein solcher Fall von Grossmann eitirt wird. Bei Thieren, ganz besonders bei Vögeln, ist, wie Cruveilhier und .Sappey gezeigt haben, die .\usdehnbarkcit der Luft- röhre eine noch weitaus grössere (um fast die Hälfte ihrer Länge). - Auf die Verwachsung des ersten Trachcalringes mit dem Processus marginalis cart. cricoideae hat besonders Iv Zuckcr- kandl aufmerksam gemacht. 3 Könnten ja auch durch Dehnungen die relativen Oucrschnittsverhältnissc der Trachea und der Bronchen becinlUisst wer- den. (Braune und Stahcl.) * V. Eiselsbcrg hat erst kürzlich einen solchen Fall mitgetheilt und Dr. Foedcrl an der Klinik Gussenbauer vor einigen Wochen die Traehcalnaht mit Erfolg an einem Kinde ausgeführt. In beiden Fällen betrug der Substanzvcrlust in der Luftrühre 2 bis 3 Centimeter. * Ligamenta phrenico-vertebralia. Teut leben. Die Cariua tracheae. 435 die, wie wir dies einmal sahen, sogar in ihrem Centrum verknöchert sein kann, wird eine Verwölbung entsprechend der Carina nur sehr schwer möglich sein. Bei Beurtheilung scheinbarer X'erwölbungen wird man sich aber immer jener flachen, breit entwickelten ligamentösen Sporne erinnern müssen, wie sie schon physiologisch vorkommen, und die somit zu Ver- wechslungen mit pathologischen Verhältnissen Anlass geben können. Es gereicht uns zur Ehre, am Schlüsse Herrn Hofrath Toldt, Herrn Hofrath Steindach ner und Herrn Hofrath Claus für die uns in zuvorkommenster Weise gewährte Überlassung von seltenem Material auf das ergebenste zu danken. Herrn Pi'ofessor Narath sind wir für die fix-undlichst gestattete Durchsicht einiger seiner Präparate verpflichtet. Verzeichniss der benützten Literatur. De l'adeiiopatliie tracheo-bronchique par A. Barcty. Paris 1875. Anatomi.sch-topographischer Atlas von W. Braune, 1875. Das Verhältniss der Lungen zu den Bronchien von W. Braune und H. Stabe 1. Archiv für Anatomie und Physiologie. Bd. 1886, S. 5. Über einen neuen Typus von Missbildung an der Trachea des Menschen von H. Chiari. Zieglers Beiträge, Bd. V, 1888. Traite d'anatomie descriptivc par J. Cruvei Ihier. Traite elementaire d'anatomie de Thomme parDcbierre. Paris 1892, Bd. 11. Zur Morphologie des Larynx von Dubois. Anat. Anzeiger, Jahrg. I, Nr. 7, 9, 1886. Zur Resection und Naht der Trachea von v. Eiseisberg. Deutsche medicin. Wochenschrift Nr. 22. 1896. Pathologische Anatomie des Larynx und der Trachea von H. E ppi nger, 1880, S. 254. Resection und Naht der Trachea von 0. Focderl. Wr. klinische Wochenschrift. S.Jänner 1897. Handbuch der Anatomie der Hausthiere, mit besonderer Berücksichtigung des Pferdes von L. 1'" ra nk. Stuttgait 1S92, S. 673. Lehrbuch der Anatomie des Menschen von Gegenbauer, Bd. II, Leipzig 1890. Handbuch der speciellen Anatomie des Menschen in topographischer Behandlung von J. v. Gcriacli. München 1S91. Anatomy descriptive and surgical by H. Gray, IV. Aufl. London 1866. A practicale treatise on foreign bodies in the air passages, S. D. Gross. Philadelphia 1854. Cit. nach Kobler. Handbuch der Eingeweidelehre des Menschen von 0. Henle, II. Aufl. Braunschweig 1873. Handbuch der Anatomie des Menschen von F. Hil dcbrandt, IV. Aufl. Braunschweig 1832. Lehrbuch der Anatomie von H ol Istein. Berlin 1865. Lehre von den Eingeweiden, in T. v. Sömmering Bau des menschlichen Körpers, von E. Husc hkc. Leipzig 1844. Lehrbuch der topographisch-chirurgischen .'\natomie von 0. Joessel, IL Th., I. Abth. Bonn 18S9. Traite d' elementaire d'anatomie descriptive parA. Jamin. Paris 1853. Hospital Reports v. Guy. Abhandlung von King. Ser. I, Bd. V, 1840. Über den Neigungswinkel der Stammbronchie von G. Kobler und 0. v. Hovorka. Sitzungsber. d. kais. .«Xkad. d. Wissensch. vom 3. Februar 1893. Über Fremdkörper in den Bronchen etc. von G. Kobler. Wien 1895. Handbuch der menschlichen Anatomie von H. Krause, Bd. II, 1879. _ Lehrbuch der systematischen und topographischen Anatomie von v. Langer-Tol dt. Wien 1890, Anatomie des Menschen von H. Luschka, Bd. I, Abth. I. Tübingen 1862. Zeitschrift für rationelle Medicin von H. Luschka, III, N. F. 1861, Bd. XL Lehrbuch der physiologischen Anatomie des Menschen von Hermann M eye r. Leipzig 1856. Anatomie der Haussäugethiere von Müller, 1885, S. 384. Lehrbuch der vergleichenden Anatomie von A. Nuhn. Heidelberg 1878. Lehrbuch der .Anatomie des Menschen von A. Rauber, Bd. I, 1892. Encyclopädie der menschlichen Anatomie von Th. Rieh ter. Leipzig 1836. Trattato di Anatomie dell'Homo. Splanchnologia von R. Romiti, Vol. II, pari V, 1896. Traite d'anatomie descriptive par Ph. C. Sappey , Tom. IV, part I. Paris 1873 Lehrbuch der Kehlknpfkrankheiten von Macken zies-Semon , F. Semnn, .S 711. .Archiv für .Anatomie und Physiologie 1877, Teutleben, S. 283. Traite d'anatomie humaine parL. Testut, Tom. III, 2". fasc. Paris 1893. Zoologische Briefe von C. Vogt. Frankfurt 1851, .S. 419. Grundriss der vergleichenden Anatomie der Wirbclthicre von R. Wiedershei m. Jena 1893. Anatomie und Entwicklungsgeschichte des Kehlkopfes und der Luftröhre von Prof Dr. E. Zuckcrkandl in P. Heymann, Hand- hucli der Laryngologio und Rhinologic. Wien 1896. 55 •• 436 Richard Heller und Herum im v. Selirüfler, ERKLÄRUNG DER ABBILDUNGEN. TAFEL I und II. Die Figuren 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 stellen die Theilungsstelle der Luftröhre nach Abpräparirung der Hinterwand und Entfernung der Sehlcimhaut dar. Um die Bildung der Carina tracheac deutlicher zur Anschauung zu bringen, ist der dem liifurcationssporn entsprechende Anthcil der llinterwand etwas nach abwärts gezogen worden. Der Theikmgsfirst der Trachea hat knorpelige Unterlage in den Fallen 1, 2, 3, 4, 5, 6; im Falle 7 ist der Sporn mcni- branös. Fig. 1. Der Spornknorpcl vom letzten Trachealring gebildet, indem derselbe aus seiner Mitte zwei sich vereinigende Spangen nach abwärts und rückwärts entsendet; dem Ende des Spornknorpels ist ein olivenfürmiger ca. 4 min breiter Sesamknorpcl auf- gelagert. Fig. 1 a stellt den frei präparirten Spornknorpel von oben her, Fig 1 b denselben von links her gesehen dar. Fig. 2. Der Spornknorpel durch einen schaufclförmigen , an seiner oberen Kante 2 nun breiten Fortsatz gebildet, der in der Mitte durchlöchert ist und gegen den linken Bronchus abdacht, a stellt die Seitenansicht desselben von links her dar. Fig. 3. Die Spangen des letzten und vorletzten Tracheairinges vereinigen sich und senden einen an seiner Spitze etwas verdickten Knorpelschenkel in den Theikmgsfirst ; an das hintere Ende des Spornknorpels schliesst sich von rechts her der erste rechte Bronchialknorpel enge an. Fig. 4. Die beiden ersten Bronchialknorpel treten in der Theilungslinie in der Weise übereinander, dass der erste linke Bron- chialkorpel den ersten rechten Bronchialknorpel überlagert; gegen das Lumen der Trachea bilden sie eine scharfe Kante; vor ihrer Vereinigung senden sie je einen kurzen hornförmigen Fortsatz nach aufwärts. (Fig. 4.7 stellt den Spornknorpel in Seitenansicht von links, Fig. 4 b in Seitenansicht von rechts her dar.) Fig. 5. Der kurze Bifurcationsknorpel durch Vereinigung und Verschmelzung der beiden ersten Bronchialringc gebildet; er zieht unter starker, nach abwärts convexer Krümmung als scharfe Leiste in die Hinterwand ein. Fig. 6. Der Spornknorpel wird hier vom ersten linken Bronchialring dargestellt, welcher in die Theilungslinie einziehend, sich noch in die Hinterwand fortsetzt, um daselbst knopfförmig zu endigen. Fig. 7. Die Carina tracheac besitzt hier keine Knorpeleinlagerung, der Theilungsfirst ist membranös, ca. 3 nun breit und wird von links licr vom ersten und zweiten Bronchialring, von rechts her durch die medialwärts verwachsenen ersten Bronchial- ringe gestützt. Fig. 8 veranschaulicht die Spornbildung in Seitenansicht vom linken Bronchus; die membranöse Hinterwand ist im Bereich desselben mit Verlängerung nach aufwärts in die Trachea gespalten, die Schleimhaut theilweise abgezogen worden. Man sieht dass der Trachcalring einen kurzen Fortsatz in's vordere Spomdreieck entsendet, des ferneren, dass der eigentliche Theilungsfirst von einer isolirten, in die Hinterwand spitz auslaufenden Knorpelspange gebildet wird, welche sich an den medial gegabelten ersten linken Bronchialring anschliesst. Fig. 9. Ansicht der Bifurcation der Trachea von rückwärts her; die beiderseits abgetrennte Hinterwand nach abwärts gezogen. Die Schleimhaut ist hier erhalten geblieben , um ihre Beziehung zum Theilungsfirst zu veranschaulichen. Über denselben zieht vom vorderen Sporndreieck allmälig aufsteigend eine feine, sagittal gestellte Schleimhauifalte in der Weise in die Hinter- wand, dass vor ihrem Eintritt in dieselbe jederseits zwei vertiefte kleine dreieckige Felderchcn am hinteren Sporndreieck gebildet werden. Der unterste Trachcalring entsendet unter Knickung seines mittleren .■\ntheilcs einen Knorpelfortsatz in die Carina. Fig. 10. Ansicht der Theilungsstelle der Luftröhre bei der Daraufsicht von oben her. Das Lumen der Trachea erscheint durch eine links von der Mittellinie stehende sagittale Leiste getheilt, deren Ränder, nach vorne ausladend und gegen die Vorder- wand ansteigend, ein breiteres, geneigtes, vorderes, und gegen die Hinterwand auseinanderweichend ein kleines, steiles, hinteres Sporndreieck bilden. Auf der Thcilungsleiste nimmt man eine von der Hinterwand herabziehende, scharf ausgeprägte, mittlere Schlcimhautfalte wahr, die in das vordere Sporndreieck eingeht. Durch die Muscosa des vorderen Sporndreieckes schimmert ein mittlerer dreieckiger Fortsatz des letzten Trachealknorpels hindurch. Die vordere Wand der Trachea ist der Theilungsstelle ent- sprechend nach vorne zu ausgebaucht. Rechts von der Carina der Einblick in den breiteren, steiler veriaufendcn rechten Bronchus, links von derselben in den weniger geneigten linken Bronchus gegeben. TAFEL III. Fig. 11. Kehlkopf und Trachea von Dasytirtis (Marsupialiti) in natürl. Grösse. Beschreibung der Trachea s. Zu- sammenstellung II, Nr. 43. Epiglottis blattförmig, ihr oberer Rand breit, feinsaumig; an ihrem unteren Ende, der Mitte des oberen Randes der Cartilago thyreoidea entsprechend, ein kleiner grübchenförmiger Roecssus. Die lateralen Theile des Thyreoidbogcns stellen dreieckige Knorpelplatlen mit nach abwärts gerichteter Spitze dar, die in der Höhe des 2.-3. Tracheairinges enden Die Cariiia frac/wac. 437 Das in seinem mittleren Antheil nacli aufwärts schaufelförmig verbreiterte Os liyoideiim ist kräftig entwicl;elt und an den Enden seiner grossen Hörner syndesmotiscli mit der Cartilago thyreoidea verbunden. Der Bogen des Zungenbeines ist bedeutend weiter als der der Cartilago thyreoidea und lässt sich das Zungenbein daher auch über den Schildknorpel nach abwärts bewegen. Die Cartilago cricoidea, nur in ihren hinteren und seitlichen Antheilen zu massiger Höhe entwickelt, ist an ihrem oberen Rande mit einem Knorpelrcifen sehr innig verbunden, der vielleicht als oberer Thyreoidbogen zu deuten ist. Fig. 12. Larynx und Trachea von Phalangista vtilpinn. (Beschreibung der Luftröhre s. Zusammenstellung II, Nr. 44.) Epiglottis zungenförmig, mit breitem oberen Rand, der in seiner Mitte einen ca. 1 mm langen sagittalen Einschnitt besitzt, weit in den Kehlkopf hinabreichend, theil weise dessen vordere Wand bildend; an ihrer Basis führt eine kleine rundliche Öffnung in eine halbkugelige, sackförmige, von derben Wänden umschlossene .'\usbuchtung, die sich in dem Räume zwischen Zungenbein und der oberen Incisur der Cartilago thyreoidea nach vorne vorwölbt. Diese letztere ist hier eigenartig ausgebildet. Der nach vorno massig convcx gekrümmte mittlere Antheil des Schildknorpels besitzt obere breitere Seitentheile, deren hintere verdickte Rand- partien sich in Form eines sich verschmälernden Fortsatzes nach abwärts begeben, sich jederseits auf die Enden der schmäleren unteren Seitentheile der Cartilago thyreoidea stützen und mit ihnen innig verbunden sind. Durch die verschiedene Ausbildung der oberen und unteren Seitentheile entstehen an den lateralen Flächen des Schildknorpcis dreieckige Lücken, in welche kleine höckerformige Fortsätze der äusseren Wand des Ringknorpcls eingreifen. Dieser selbst ist ganz in den vom Thyreoidealbogen um- schlossenen Raum hinaufgelagert und hier besonders entwickelt. Die Cartilago cricoidea stellt eine hohe, vorne nicht geschlossene K'norpelspangc dar, deren vordere, wulstig verdickte Ränder gegen einander convergirend steil gegen die in die beschriebene Aus- buchtung führende Öffnung abfallen, so dass auf diese Weise der Eingang in dieselbe vom Kehlkopf aus möglich ist. Der oberste Trachealring schmiegt sich der unteren Krümmung der Cartilago thyreoidea an und ist in seinem mittleren vorderen Antheil stark verdickt. Das gerade, breite, seitlich etwas verdickte Mittelstück des Zungenbeines entsendet unter rechtem Winkel seine grossen Ilömcr nach rückwärts, deren Enden syndesmotisch mit kuizen oberen Fortsätzen des Schildknorpels verbunden sind. Fig. 13. Kehlkopf und Trachea von Ornitorynchus paradoxns. (Beschreibung der Trachea s. Zusammenstellung II, Nr. 46.) Zungenförmige , nach oben spitz auslaufende Epiglottis. Die Cartilago thyreoidea zerfällt in zwei lateral von einander getrennte Bogenpaare, wovon das innere untere mit der Cartilago cricoidea nahezu vollkommen verw^achsen, das obere, breiter ausladende mit den gegen ihr laterales Ende verbreiterten grossen Zungenbeinhörnern syndesmotisch verbunden ist (laterale Con- tinuität des grossen Zungenbeinhorncs). Kein Ligamentum crico-thyreoideum anticum. Zu beiden Seiten des mittleren Hyoidantheiles krümmen sich symmetrisch die kleinen Zungenbeinhürncr nach aufwärts und rückwärts. Der mittlere .\ntheil des Zungenbeines deckt den niederen mittleren Theil des oberen Thyreoidbogens von vorn fast vollständig. Fig. 14. Larynx und Trachea von Vivcrra indica. (Beschreibung der Trachea s. Zusammenstellung II, Nr. 16.) Breite, spatelfiirmige Epiglottis ; durch den in der vorderen Mediane fast winklig geknickten Thyreoidbogen entsteht unter der Epiglottis ein förmlicher Recessus. Cartilago thyreoidea in ihrem mittleren Antheil schmal, besitzt stark nach abwärts und rückwärts divergirende Seitentheile, welche die in ihrem hinteren Antheil hohe Cartilago cricoidea seitwärts umgreifen und daselbst durch Bandapparate an ihr fixirt sind; dem hinteren oberen Rande der Cartilago cricoidea sind jederseits zwei kleine dreikantige Knorpel aufgelagert; deutlich vorspringende Muskelansätze an derselben; deutliches Ligamentum crico-thyreoidoum medium; der obere Rand des Thyreoidbogens, von dem dünnen Os hyoideum überlagert, dessen an ihren lateralen, etwas nach abwärts gekrümmte Hörner syn- desmotisch mit ihm verbunden sind. Die kleinen Zungenbeinhörner divergiron etwas nach aufwärts; deutliches Ligamentum crico- thyreoideum anticum vorhanden. TAFEL IV, Die Abbildungen dieser Tafel sind nach Frontalschnitten durch die Mitte des Spornes bei schwacher Vergrösserung ange- fertigt. Die Figuren 15 bis incl. 23 stellen Querschnitte durch knorpelige, die Figuren 24 bis 26 solche durch ligamentösc Sporen dar. Fig. 15. Eine breite Knorpelspangc durchzieht den Theilungsfirst; die dunklen dreieckigen Felder in der Mucose an den knorpclfreien Stellen der Wand entsprechen den Schleimdrüsen ; der Sporn überwölbt etwas den Eingang in den rechten Bronchus. Fig. 16. Ein kleiner, schmaler und ein durch Verwachsung einer trachealen Halbspangc mit dem ersten Bronchialring ent- standener hoher Knorpclschenkcl sind der Carina eingelagert; an der linken .Abdachung derselben zahlreiche Schleimdrüsenausfüh- rungsgänge erkennbar. Fig. 17. Der Spornknorpcl vom rechten ersten Bronchialring gebildet; wie in Fig. 5, so befindet sich auch hier im Theilungs- winkcl eine stärker entwickelte Bronchialdrüse. Fig. 18. In der Carina treten die beiden Bronchialringe nahe an den als Fortsatz des letzten Tracheairinges entwickelten Knorpelschenkel heran; über denselben zieht eine feine mittlere Schleimhautfalte; im Bifurcationswinkel Züge des Ligamentum arcuatum erkennbar. Fig. 19. Nahezu kreisrunder Spornknorpcl; die Schleimhaut zeigt zahlreiche, von rückwärts nach vorne verlaufende, niedrige Falten, die am Querschnitt als kleine Vorsprünge derselben sichtbar sind. Fig. 20 und 21 stellen Thoilungsfirste dar, welche an je zwei Spangen knorpelige Stütze finden; an beiden Präparaten keine Bronchialdrüse im Scheitel des Theilungswinkcls. Fig. 22. Durch Wulstung der Schleimhaut und reichlichere Ausbildung des periglandulären Gewebes bedingter breiter knor- peliger Sporn. 438 Rieh ard Hell er und Heruuni ii r. Sehrölter, Die Cariua tracheae. Fig. 23. Ligamentöscr Sporn; lockeres Bindegewebe im TheilungswinUel; ein derberer Faserzug lässt sich vom linken Bron- chus aufwärts in die Carina verfolgen. Fig. 24. Nach den Seiten zu divergirende, mit reichlich eingestreuten Muskelfasern versehene Gewebsbündel setzen sich von der Hinterwand in den Theilungsfirst fort. Fig. 25. Hoher, in das I.umcn der Trachea stärker vorspringender mcmhranöscr Sporn; vom Thcilungswinkel aus strahlen die Faserzüge radienförmig in das Gewebe der Carina ein und umschliessen die daselbst reichlich entwickelten Schleimdrüsen, welche durch ihre dunklere Schattirung kenntlich sind; der First des Theilungskammes wölbt sich etwas über den Eingang in den linken Bronchus. Fig. 26. Kein deutlich vorragender Sporn ; seine Mucosa, sowie die seiner Abdachungen gewulstet; Lymphdrüsen, grössere Gefasse und verdichtetes Bindegewebe zwischen den Anfangstheilen der Bronchen, das mit den inneren Wandungen derselben dicht verfilzt ist. TAFEL V. Frontalschnitt durch die Mitte eines ligamentösen Spornes. Mittlere Vergrösserung. Der ins Lumen vorragende Theil der Carina besitzt den Bau der Trachealschleimhaut. Im unteren mittleren Antheil tritt der Bau der Trachcalwand hervor. Mächtig entwickelte Muscularis mucosae; zwischen den Muskelzügen zahlreiche Schleimdrüsen erkennbar; Elastische Längsfasern der Mucosa treten hier sehr zurück und sind nur an einigen Stellen vorhanden. Fin Flimmerepithel mit Membrana elastica (Bowman'sche Membran); M Mündung eines Schleimdrüsenausführungsganges, wie ein solcher auch bei G zu sehen ist; A/s Züge glatter Muskelfasern, die in verschiedener Richtung angeordnet sind; Ms' .Muskelfaserbündcl, die von rückwärts nach vorne zu verlaufen; Schleimdrüsen reichlich von adenoidem Gewebe umgeben; P Drüsen- schläuche mit protoplasmatischen Zellen , £ Drüsenschläuche mit Schleimzellen ; A7 und A> die beiden ersten, linken und rechten Bronchialknorpel; El elastische und Bindegewebsfasern am Bifurcationswinkel ; F eingestreutes Fettgewebe. ^.K^>^<^<'=S^ R. Heller und H. V. Schrötter: Die Carina tracheae. Taf. I. H. Anderla del. Ans der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Denkschriften d. i. Fig. 13. H. Aiiderla dcl. ^"« der k. k. Hof- und Slaatsdruckerei. Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss., math.-naturw. Classe, Bd. LXIV. R.Heller und H.v.Schrötter; Die Cariiia U-aclieae. Tat.N. 19. 2^. .Z-Judsrla. ie.'. Zirr. AnsiYThSsTmTvar.r.yYisr. Denkschiiflen d. kais. Akad. d. AMss. malh.-uatunv. Classe, Bd.LXR^ R.Heller und H.Y.Schrötter: Die Cariiia trachcae. Taf.V. Ms' M- Stk^ i V % fi ' ^ Kl £1- — i5j^^,,v^._<.. iLjri?r."aas.*- \ f r/^ ^/ %.i*S I- i\ Ir Denkscliriftcn d. kais. Akad. d. \Mss. math.-natui-w. Classe, Bd LATV: 439 DIE SYMMETRISCHEN FUNCTIONEN DER GEMEINSCHAFTLICHEN VARIABLENPAARE TERNÄRER FORMEN, TAFELN DER TERBÄREN SYMMETRISCHEN FUNCTIONEN VOM GEWICHT 1 BIS 6. VON Dr. fr. JUNKER IN URACH. (VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 15. OCTOBER 1«9(V) Bekanntlich lässt sich jede symmetrische Function I.x'^'y^'X'^-yl-. . . von beliebigen Variablenpaaren .v,_i', , .r,^ji'2, X3_r3,. . . durch die Elementarfunctioncn S.v,, Sj.',, S-i-j-r^, ~r,j'^, Sj', j:^ , . . . , bezw. einförmigen P\inctionen I.r, , I.y^, il.Vp ^x^y^, IjVp .. . derselben darstellen. Umgekehrt kann auch jede Productcom- bination von elementaren durch solche der einförmigen Functionen und umgekehrt oder als lineare Function von mehrförmigen Functionen dargestellt werden. Auf diese Weise lassen sich für jede Art von sym- metrischen Functionen vom gleichen Gewicht 6 Tabellen aufstellen, in denen die Productcombinationen der einen Art durch solche der andern oder durch symmetrische Functionen und umgekehrt ausgedrückt sind. Wir haben diese Tabellen für die Functionen vom Gewicht 1 — 6 incl. berechnet und in Abschnitt I neben den nothwendigsten Definitionen und Erklärungen auch die Methoden und^Operationen zusammen- gestellt, nach denen die Berechnung stattgefunden hat. Gleichzeitig sind auch gewisse Eigenschaften dieser Tabellen angegeben, und ist gezeigt worden, wie die letzteren zur Ermittlung der identischen Relationen zwischen den Elementarfunctionen und einförmigen Functionen einer endlichen Anzahl von Gruppen benützt werden können. Betrachtet man nun die Elemente .r,_y,, x^y^, ... als die Coordinaten der r:=mn Schnittpunkte zweier ebenen algebraischen Curven/und tp von den Ordnungen ni und ;;, so tritt uns in erster Linie die Auf- gabe entgegen, die symmetrischen Functionen der .Schnittpunkte derselben, sowie die andere, die Coor- dinaten der letzteren zu berechnen. Hiebei begegnen wir Functionen, die wie die Resultante zweier algebraischen Gleichungen nach zwei Seiten hin symmetrisch sind und die ich deshalb zweifach symmetrisch genannt habe. Die Untersuchungen in Abschnitt II verfolgen deshalb den Zweck, die zweifach symmetrischen Functionen zu studiren und gewisse Differentialprocesse für dieselben aufzustellen und letztere zur Berechnung der symmetrischen Functionen der Schnittpunkte zweier Curven zu benützen. Hierin anschliessend sind in Abschnitt III auch die Bedingungen ermittelt worden, dass drei ebene Curven durch mehrere an beliebigen Stellen befindliche Punkte gemein- 440 Fr. Junker, schat'tlich hindurchgehen. Dieselben sind durch gewisse symmetrische Functionen ausgedrückt und meines Wissens noch nicht aufgestellt worden. Hiezu sei noch bemerkt, dass die Methoden, welche zur Aufstellung derselben geführt haben, auch zur Ermittlung der Bedingungen benützt werden kimnen, dass eine ebene algebraische Curve einen, zwei, ..., / Doppelpunkte an beliebigen nicht bekannten Stellen besitzt. I. Abschnitt. Die symmetrischen Functionen eines Systems von Variablenpaaren. Tabellen der symmetrischen Functionen des ternären Gebietes. §• 1- Die einfach symmetrischen Functionen eines Systems von Variablenpaaren. Definitionen und Erklärungen. Zwei ternäre Foi'men /= ii"', cp =^ Z'" vom Grad ;;/. beziehungsweise ;/, haben bekanntlich r = ;«;/ Variablenpaare — Gruppen von je zwei Elementen — gemeinschaftlich, die wir im Sinne der Geometrie als die (nicht homogenen) Coordinaten der r =: inii Schnittpunkte der beiden ebenen Curven / und rp betrachten können. Eine Function dieser Gruppen, die sich nicht ändert, wenn man die Elemente zweier derselben vertauscht, heisst eine symmetrische Function jener Grössen. So ist beispiels- weise eine symmetrische Function der drei Giuppen x^y^, x,y^, x.,y^. Wir betrachten zunächst nur ganze P\mctioncn dieser Art und begnügen uns mit dei- Bemerkung, dass sich jede gebrochene Function der Gruppen .r,)', als Quotient zweier ganzen Functionen darstellen lässt. Eine symmetrische F'unction von r Gruppen .f,j', , x^y.^,. . ., x,-y,, welche in jedem Glied die Elemente von / derselben enthält, heisst eine /-förmige oder auch / thcilige Func- tion. Eine solche ist Je nachdem /=1,2, 3, . . , r ist, unterscheiden wir demnach einförmige, zweiförmige, . . . , r- förmige oder auch ei nth eilige, zwe it heil ige, .'. ., r- thcilige Functionen. Die Zahlen 1i = 'l +ßp ^2 = ''•2 + ßr Q, = ''•< + ß' bezeichnet man als Theilgewichte und die weiteren P\ — 5'-, +S+ +^-" J\ - ßi +i\+ +?' als Reihengewichtszahlen der zweireihigen Function ./. Da man den Ausdruck für die symmetrische Function erhält, indem man die unteren Indices irgend eines Gliedes auf alle möglichen Arten vertauscht und die erhaltenen Ausdrücke addirt, so ist J auch eine homogene Function vom Grad;;,, bzw. y^ hinsichtlich der Elemente der Reihen .v, .v^. . ..v,, bzw.j'jj'^ • • -yv Das Totalgewicht oder das Gewicht der Function ./ ist dann angegeben durch Die sviimu'fr. Fiiuctioucn der gcmeinsch. Variahlcupaare fentärer Formen. 441 Eine symmetrische Function, welche 1 near ist hinsichtlich der Elemente jeder Gruppe, die sie enthält, für welche also iht. ist eine Elementarfunction derselben. Beispielsweise ist eine zweiförmige Elementarfunction der drei Variablenpaare A-,.Vp x^y^. x^y.j.. Bei r Variablenpaaren .v,j'|, .\\y^ a-,_v,- unterscheiden wir n-=: — - — Elementarfunctionen, die wir in folgender Weise bezeichnen wollen; S.V, =.7,, l\\ = a^, y ^ ^ Y , ^^ -X\Xi ''ii- — ^l.'z — ''l2' --'l-^'a — '^22' -.r,.Vj,r.j =r a,,, . -.Vj-Vg l'i '^112- — *'|.''2J'.1 '^122' "^'l -5 2 -5.1 — '^222' (2) -Xy\:^ .V, = rt,,o. -^,.Vj ;i',_ijiv = :.r,>', =a,j, -y't^asa, i:.vif = n,,,, Lr^jf, = a,,2, ^Zx^y\-a^,,, il.v] - a^^j, (3) V,.r — ,, V,.i--1,, n , V.,r+1 — „ Während die Zahl der Elementarfunctionen (2) bei einer endlichen .Anzahl von Gruppen eine endliche ist, ist die der einförmigen Functionen unendlich gross. Wir schliessen deshalb, dass die letzteren durch unendlich viele identische Relationen untereinander verbunden sind. Auch sie können direct, wie wir im §. 6 sehen werden, aus den Tabellen b und d entnommen werden. Eine symmetrische Function, welche nur eine Reihe von Elementen, z.B. x^x^. . .,v,. enthält, ist eine einreihige oder binäre Function. Eine Function, welche die beiden Reihen .v, .r^ . . ..v, ; j', j'^ . . .jv zu- gleich enthält, ist eine zweireihige oder ternäre symmetrische Function. * Denkschriften der kaiseii. Akademie. Mathem.-naturw. Cl. Bd. IV. ** Mathem. Annalen, Bd. 38, 43 und 45. Denkschriften der mathem.-naturw. CI. LXI\'. Bd. 56 442 Fr. Junker, Alle ganzen symmetrischen Functionen, welche hinsichtlich der Reihengewichts- zahlen i\ lind p.^ übereinstimmen, bilden ein System von i so b arischen Functionen, deren Anzahl stets eine endliche Grösse ist. Für /', ^2, p\^ = 2 erhalten wir beispielsweise die isobarischen F"unctionen vom Gewicht 4: (4) -•^•py's- --i'iJVVjj'a, Iv^v,.!-.,; In einem Product \'on elementaren oder einförmigen Functionen t?"', a", .... oder a"'., ü\ .... seien die Zahlen ;;, = %^T.^+■<^^^:^+ , p^ — \7:^-irXj..,+ ebenfalls als Reihengewichtszahlen eines solchen bezeichnet. Alle Producte von elementaren bzw. einförmigen Functionen, \\' eiche in diesen Zahlen übereinstimmen, heissen isobarische Productcombinationen der ersteren bezw. der letzteren. Wir werden sehen, dass die Product- combinationen der elementaren, bzw. einförmigen Functionen eindeutig aufeinander und auf die isoba- rischen symmetrischen Functionen von denselben Reihengewichtszahlen bezogen werden können. Infolge dessen können wir diese drei Arten von isobarischen Functionen in sechs Tabellen zusammenstellen, in denen die f^unctionen einer Art durch jede der beiden anderen ausgedrückt sind. Wir haben diese Tabellen nach den in den folgenden Paragraphen angegebenen Methoden für die symmetrischen Functionen von Gewicht 1 bis 6 berechnet und dabei alle diejenigen Tabellen weggelassen, deren Functionen sich durch Vertauschung der Indices 1 und 2 aus einer anderen ergeben. Für die Functionen vom Gewicht 5 ist bei- spielsweise nur die Berechnung der Functionen von den Reihengewichten p^^b,p^-0; jp, =4, /'2=1; ;;, = 3, ;>., = 2 nöthig gewesen. Die übrigen Functionen von den Gewichtszahlen /'i = 2, p^ = 'i\ y, = 1. t\ = 4; Pi = 0, p^ - 5 ergeben sich aus den ersteren durch einfache Vertauschung der unteren Indices 1 und 2. §• 2. Die einförmigen und die elementaren Functionen. 1. Bekanntlich lässt sich jede einförmige Function als ganze Function der Elementarfunctionen und umgekehrt darstellen. Die hiebei resultirenden Recursionsformeln heissen nach ihrem Entdecker die Newton 'sehen und sind für r Gruppen von je zwei Variablenpaaren angegeben durch a, := a^ «2 = a. In = d\-2a,, 1,2 = a^a^^a,^ ^22 - ^2— 2«22 "112 = a'\a^~-a^a^^—a.^i^^^+a^^.^ '1|22 = ","2— ^2^12 — ^|'^22 + "|Z2 CI222 — - ^'2 «J^2'^22 "^ 222 (1) Die symiluir. Fiiiuiioinii der genieiitscli. VaruihhiijhicirL Icniiirer Foniicii. 44>S «111=37 i"i-3a,Q,,+2a,,,| (2) ■112 — 2! 1! I «I2E = ]T9T Sa,«ä—2a2a|2- 0,1122 + 20,22! «222 ■— Uy l'^2 302022 + -O222J Allgemeine Endformeln für dieselben hat in neuerer Zeit Herr Mac Mahon aufgestellt: ^ '^ Y.\\\ "»'---^ '^ ^^,^^, __, «V„«xX--- / nxf).-i , _ V (-1)""' )(x,+X.-l)!(-. )(X2+X2-I)!r- ., . (3) :r,!^2!...r x,:^,: \\\ ) \ %^\\\ \ ' '■'■''< '^*''" die in analoger Weise hergeleitet werden können, wie die entsprechenden Formeln von Waring,* durch welche die Potenzsummen der Wurzeln einer Gleichung durch die Elementarfunctionen derselben und um- gekehrt dargestellt sind. Diese letzteren erhalten wir auch aus (3), indem wir a := X, = Xj ==•-.= U setzen: (- 1 )■'• - ' - 0, = I (- 1 )-. -' ^^^,^^1^ ,i' er... /t JV| ... n . . . • ' • -i- "Ä- ^"1 2. Ist die Darstellung der Potenzsumme n,. durch Elementarfunctionen, bzw. die der Elementar- function a^, durch Potenzsummen bekannt 0,, = 'f(au a,, =/(o), so erhält man die nächst höheren Functionen dieser Art auch durch die Formeln ^ ^-^-%r,,)+g^(a,a,,-3.,-' direct zu den weiteren Formeln: Die Processe (7), bezw. (8) sind bei der Berechnung der Tabellen stets mit Vortheil benützt worden. §. 3. Die isobaren Productcombinationen von elementaren, beziehungsweise einförmigen Functionen. Construction der Tabellen a) und bj. Jeder Elementarfunction «^ ß.//, — ä^x^x^. . .;t;x_J'x+i • • •J'it+'/. lässt sich diejenige einförmige Function axx = lx-\y\ eindeutig zuweisen, welche mit ihr isobar ist und umgekehrt. In Folge dieser eindeutigen Zuordnung ent- spricht auch jeder Productcombination von Elementarfunctionen a^'. a^'^ . . . nur eine einzige Combination von einförmigen Functionen o"'. a,' ..., deren Factoren mit denen der ersteren isobar sind und umge- kehrt. Hieraus folgt der Satz: Die Anzahl sämmtlicher isobaren Productcombinationen von Elementarfunctionen V o n d e n K e i h e n g e w i c h t s z a 1t 1 e n /', imd ;»2 i s t g 1 e i c h d e r A n z a h 1 a 1 1 e r P r o d u c t c o m b i n a t i o n e n von einförmigen Functionen von denselben Gewichtszahlen y, und p.^. Hiebei ist vorausgesetzt, dass die Gruppenzahl r beliebig hoch angenommen wird. Nun lassen sich nach den Methoden in §. 2 die Elementarfunctionen durch einförmige und umgekehrt darstellen. Wir erhalten deshalb auch diese oder jene Art von isobarern Productcombinationen ausgedrückt durch die Combinationen der andern Art, indem wir die Newton'schen Formeln in geeigneter Weise mit- einander multipliciren. Man stellt diese Producte am einfachsten in zwei Tabellen a und b zusammen, in welchen einerseits die isobaren Productcombinationen der einförmigen Functionen durch solche der elementaren, anderseits die der Elementarfunctionen durch solche der einförmigen Functionen ausgedrückt sind. Bei der Anordnung derselben in den Tabellen sind stets zuerst die Combinationen vom Grad Pi+p^, dann diejenigen vom Grad p^+P2—\, Px+Pt — "^, ■ ■ ■ 3, 2, 1 von oben nach unten, bezw. von links nach rechts angeschrieben worden. Hiebei ist zu bemerken, dass in der Tabelle a, bezw. b stets nur die letzte Combiation a,,,;,. = I.^'['J'[^ bezw. rt^,,,,, = I.Vj.v^ . . ..t>,j>,+i . . .j>,+;,., nach den in §. 2 angegebenen Methoden zu berechnen ist, während die übrigen Productcombinationen durch Entnahme der Factoren aus den früheren Tabellen gebildet werden können. Hat man nur eine Gruppe von Elementen x^y^, so erhalten wir auch nur die Elementarfunctionen (/, und «2 vom Gewicht 1, während alle übrigen Elementarfunctionen Ll^^cl^^a^^, . . identisch verschwinden. Setzen wir alsdann noch .t', ^v, ^ 1, so nehmen auch sämmtliche einförmige Functionen a^a^a^^a^^a^^■.. und damit auch deren Productcombinationen den Werth 1 an. Infolge dessen steht auch in jedem Feld der ersten Colonne der Tabelle a) die Zahl 1. Da unter der obigen \'oraussetzung, mit Ausnahme von ^{'i av-^, sämmtlicne Productcombinationen von elementaren Functionen der Tabellen bj verschwinden, so ergibt sich für dieselben die Regel: Die algebraische Summe der Zahlencoefficienten jeder Zeile in den Tabellen b) ist stets gleich Null. Da für r = 1 auch jede höhere zweiförmige, dreiförmige, /-förmige Function identisch verschwindet, so gilt diese Regel auch für die Tabellen d), in welchen die mehrförmigen Functionen durch isobare Pro- ducte der einförmigen Functionen ausgedrückt sind. Diese Regel kann als Controle der Rechnung bei der Bildung der Tabellen benützt werden. 446 Fr. Junker, % 4. Die primitiven Functionen. Transformation und Coincidenz von Reihen. 1. Sind y;, i/, r, . . ., }\q^r^. ..,..., Prq, t',- ■ ■ '' Gruppen von beliebig vielen Elementen, so bezeichnen wir als primitive Function* derselben eine solche, welche linear ist hinsichtlich der Elemente jeder Reihe, die sie enthält. Beispielsweise sind Vy V, V.. . -;'i'7i, -;'i^2. -/'i'v -i"i''2' 3' primitive Functionen vom Gewicht 1, 2, 3 Ein Product von primitiven Functionen, welche keine Reihe gemeinschaftlich ent- halten, ist eine primitive Productcombination derselben. Jede primitive Productcombination von primitiven Functionen — von elementaren oder einförmigen Functionen — lässt sich als eine Summe von primitiven symmetrischen Functionen darstellen, deren Coefficienten sämmtlich gleich 1 sind. Die Darstellung von Tabellen von isobarischen primitiven Functionen ist deshalb sehr einfach. Vergleiche die Tabellen 913, 94, 99 und 100, in denen die primitiven Productcombinationen von einförmigen und elementaren Functionen \'om Gewicht 3 und 4 zusammengestellt sind. Bildet man insbesondere das Product von zwei, drei, vier,. . . der Summen ^P, -'/p ^r^, ..., so ergeben sich die Grundformeln der in den Tabellen cj enthaltenen Functionen, deren Coefficienten direct aus denselben abgelesen werden können. Für zwei, drei, \'ier Factoren erhalten wir beispielsweise die bekannten Formeln: -/'li^^i-'', = y^p^q^r,+lc],r,p^-^-lrJl^cJ^ + lp,q^r^-^-lf^q^r,. Ip, ^qi^r^ Is, = Ip^ q, r,5, + Iq, r,s,p^ -f- Xr,.?,/., q^ + X^, /., ,/, r., + Ip, ' t — p,s = r » 4lp^ p^q^r^r^, » i = s=rzzzq » 24 Ylp,q^q^q^q,, >. / = s := q, r = p ■■ 12 "Zp^p^q^q^q.^, .. f = s-r-q=p >. 120 Zpaht\l\Pf,- Werden diese Regeln beobachtet, sd ergeben sich beispielsweise durch Coincidenz von Reihen aus den Formeln (1) die weiteren {i:p,f=.i:p\+2p,p,. ßP,f = irl+3ij^]p,+iiip,P,P,. (^Pi)^^i,->\ - -pVu'\ + -pVii'-2 + -p\'\qi+'^-Pxq^'\Pt+^p\(}ir^+'^Zpxra\qt + --'^li '', PiP:, + --P, '7,/'2''3 + --/'. ''i P,q, + ^PVh'':i + '^-PxP2%r^^ (2) {lLp,)\Zq,f =3 Zp]q] + 2l.p,q]p, + 2lp]q,q, + Zp\ql + AZp,q,p,q, + 2lq]p^p^ + ^'^P'h'b +-i-Pi 1\ Pi^3 + 41;^, p^q^q^ (-;',)■' -'7, = -^^7,+3-;'^/,7'2 + -;^V2 +31/1^/7^^^ + 61/', <;,;v,/', + :^,i:/'>,.7., + 61;), ;'2/73^^, (i^i',)* = ^^P^ + '^^^PlPi + ^^-P'iPl+^'^-P^PzP. + ^^^-PxPiP.P, die ebenfalls beim Anschreiben der Coefflcienten in den Tabellen c) mit X'ortheil benützt werden können. Den Formeln (]) und (2) entsprechen die Umkehrungen -7'i^2 = -7'i-i^t'r , + ^lp,g,lp]-y}rl^„ ^^^ ^-P,p^p.p.^l^i'-p.y~^C-po''-pl+ 3^Ai:7'r+ 8 (M)'-^^pl durch welche die mehrförmigen Functionen durch einförmige ausgedrückt sind, und die die Grundformehn für die Entwicklung der zvveiförmigen, dreiförmigen, vierförmigen Functionen der Tabellen J) bilden. 2. Am einfachsten sind die Tabellen der primitiven Functionen von irgend welchem Gewicht zu berechnen, da dieselben die einfachsten Zahlencoefficienten besitzen. Wir haben in den Tabellen 91 — 108 die primitiven Functionen vom Gewicht 3 und 4 zusammengestellt. Sind diese Tabellen berechnet, so ergeben sich aus denselben durch Coincidenz von gewissen Reihen direct weitere Tabellen für die Functionen von weniger Reihen und demselben Gewichte. Setzen wir beispielsweise in den Tabellen 91—96 z — x, so gehen dieselben in die zweireihigen Functionen vom Gewicht 3 über, die wir in 25—30 zusammengestellt haben Für z = r = x ergeben sich schliesslich die Tabellen der einreihigen Functionen 19 — 24. Ebenso gehen für / = .v die primitiven Functionen der Tabellen 97—102 in die dreireihigen Func- tionen vom Gewicht j\ — 2, i\ — p^ — 1 der Tabellen 103—108 über. Aus diesen erhalten wir schliess- lich für ;r=j', hez\\'.z-=x die zweireihigen Functionen der Tabellen 43 — 48, bezw. 37—42. §. 5. Die Differentialprocesse der zweireihigen symmetrischen Functionen. 1. Jede ternäre symmetrische Function von den Gewichtszahlen p^ und p^ hin.sichtlich der Reihen X und y: J = cp(fl), welche als Function der Elementarfunctionen dargestellt ist, genügt den beiden Differentialgleichungen: 8rp 9'f 8» ^^ '8a, 00)2 8«, 22 ( 3cp 8rp I ,\ 8cp 8'f ) I "8a,, '"Sflna ' '0^1, i öa,,,^ \ 3(p 8'f 8'f PtJ = «2 ^.^ +«12 ^:^ +'^112 ä^T- + 8a„ "^8a,,2 8'f 8'f 8'f ( oi ^T . ^? (1) + 2\a^^ ^ -^-a,„ ^-^ +auii <^f— + • ■ • + 3 ^^^2 ^-— +^^1222 3-; + ...\ + ..., { " 8a22 öa,jj 0^1122 ' " ""^aza "'^'1222 welche die Bedingungen ausdrücken, dass die Function J isobarisch und hinsichtlich der Reihen x und,v vom Gewicht p^, bezw. p^ ist. Um beispielsweise die erste der Formeln (1) zu beweisen, ersetze man in / = 'f (a) die Elemente x^x^...x,■ durch X.r,, U\, ..., X%,., dann ergibt sich, weil 'f isobarisch und vom Gewitch p^ sein soll, \F'J — 'f(a,X, «ijX...: a,,X^ a^^{^^,...). Wird diese Gleichung beiderseits nach X abgeleitet und nachträglich X = 1 gesetzt, so folgt direct die erste der Gleichungen (1). Ist die Function J in Function der einförmigen Functionen a,, n.^, Uig, a.,^, ....... dargestellt J—J'{a), so sind die Bedingungen, dass diese Darstellung isobarisch und vom Gewicht />,, bezw. p.^ Die synuudr. Fiiiictioiicn der geineiiisch. Variablciipdarc tcnuirer Formen. 449 ist, durch analoge Gleichungen angegeben, die man aus (I) erhält, indem man den lateinischen Buch- staben a durch den Deutschen a ersetzt und die Coefficienten und unteren Indices beibehält. 2. Leitet man die zweireihige Elementarfunction «^r,;', = ^^vh- ■ --^V^Ia+i • • ■-1';',+;'. von den Gewichtszahlen/', und j\ partiell nach den Elementen .Vi-t-^. . ..v,- ab, so stellt die Summe der erhaltenen Ableitungen offenbar wieder eine Elementarfunction dar, deren Gewichtszahlen J\ — 1-, 1\ sind. Wir erhalten r V 3« und ebenso - (2) 1 - ' wo p = Px+Pi das Totalgewicht der Function ^7,,,;,. und r die Anzahl der Gruppen .\\\\. .v^j'.^, . .., x.,yr bezeichnet, welche in derselben auftreten. Für die einförmige Function ergeben sich als entsprechende Formeln die folgenden V 8a (2^) in denen die Coefficienten der resultirenden einförmigen Functionen unabhängig von der Gruppenzahl r sind. 3. Die Processe \x, Av. Leitet man ebenso die mehrförmige (höhere) Function — SaTj'y; x^-y%- . . .A-.'j)''.' = '^{a) nach den Elementen .Vi.r^. . ..r, ab und addirt die erhaltenen Ableitungen, so ergibt sich der Process i — 6x, L-i da i—i ex. durch den eine symmetrische Function (oder eine Summe von solchen) vom Gewicht ;?, — \,p^ dargestellt ist und den wir auch in der Form schreiben können: ^'=Z^=Z<-^-)i''-.-v (^) 8J ^n, ,. 3? wo sich das Summenzeichen über alle Elementarfunctionen von 'f {a) erstreckt, in denen die Reihe ,r, .Vj . . . .r,. enthalten ist. Bildet man neben den Ableitungen nach ,r, .fg . . . .t-,- auch diejenigen nach jj'jjVj • • -Ji')- und führt die einzelnen Elementarfunctionen selbst ein, so ergeben sich die beiden Differentialprocesse: 8J 8t5 . i B'j> 8'£ ) ^ „ i S'f £'^ "i'o \ 3.7,,./'''^ "&<7,„ "i^ (4) -— : ö.r, c<,7, (c)(7,, Ca... ) \üa,,, V8J 8? , ( 8'i c'f ) ^ ( E'f S ds Ar = ^ ,^ = r-^ +(''—1)1,, ' '7,-4- ,-'- fl -4-(;- -2)<;5-J— i?,, -1- ^- ;? „ + ^— ^ ß.^a + . ■ . ^Bv, 8^7^ (8c7|., ' Bt7.^2 ** '8'3|,2 8fl|2. '^ di7j22 ^ ■ DenUscIiriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. lid. 57 450 /'"/'. Junker. welche vorzugsweise hei der Darstellung der symmetrischen Functionen durch elementare eine Rolle spielen, wie wir weiter unten sehen werden. Ist die Function Jz=if[a) durch unförmige Functionen a ausgedrückt, so erhalten wir die ent- sprechenden Processe I ()x, Sa,,, ^-^'=2.P^=^^''^- - «;•.-!. r. 0.1 1 "^PiP: (5) denen auch die specielle Form gegeben werden kann öa, Oa,2 ' da, 22 " (8a,, ' da,,2 '- * (8a,,, 8a,„2 * (6) 8/- i &/■ 8/- Ar = ;■ • +)7r^- a, + ca2 'öa,2 ' 8a,, 2 " \ 8/' 8/" ( o i 8/' ¥ ( -2^^ a2+ ^r-— a,2+ . . . + .3 - - 1122 + ./ - 11,22+ • • • (3a,, ' 8a,,, ) {öa,,, oa,,,, ' ■'22 ""122 4. Die Processe A|, A\ Werden die partiellen Ableitungen der symmetrischen Function ,/ =: 'f (a) nach den Elementen x^x.^. . .X,; bezw. mit_v,j'2. • -V,- multiplicirt und addirt, so ergibt sich ein neuer Process (7) durch den die Function J =^ 'f (a) von den Gewichtszahlen ;', und /"^ in eine andere (oder in eine Summe von solchen) von den Gewichtszahlen;», — l,p^+\ übergeführt wird. Diesem gegenüber steht der analoge Process ^=2.8,.,^- = ._^l+^'')8^^-+'-- ■ V'.-l. (8) durch welchen die Gewichtszahl /', auf Kosten der Gewichtszahl f,^ um die Einheit erhöht wird. Werden in (7) imd (8) die Elementarfunctionen selbst eingeführt, so nehmen diese Processe die specielle Gestalt an: .. V8J I8'f 8'f 3'f ) -»• ^—J^x^■' {da, ' 8a,, ''' 8a,,, "' * l 8'j; 8'£ ( o > 2'f 2'i; ) ^2lät'^--^8a,',2^-^---i^^(8^^--^8.,.,,2''--^--^'-- (9) -y -^a^-*' ~ (3fl, '""Sa,, '^^8a222 '" , 8'£ 8(p ( „ i 3'-P S'-P ( Oa,2 ""122 ■""112 ^"'1122 Die synnuctr. Fiiiuiioucii der genieiusch. Wiriablcupaarc Icniärcr Fonncn. 451 §. 6. Die mehrförmigen Functionen und die Relationen zwischen den elementaren und einförmigen Functionen. Einrichtung und Eigenschaften der Tabellen c), d), e) und/). 1. Das Product von / ganzen einförmigen Functionen P^=^x1'y^^^x'^-/;.. S.<'>'^'- (1) gibt aus multipliciert beli ^2 >i; • ■ -^i yi die /-förmige Function, deren Theile die Factoren von P, sind. Diese kann somit durch P, und die übrigen Functionen linear ausgedrückt werden. Es ist Die hierin auftretenden (/ — I)-förmigen Functionen iI5,_i können in derselben Weise durch (/ — Ül-fin-- mige und diese durch (i — 3)-förmige, . . .etc. und wenigerförmige Functionen ausgedrückt werden. Indem wir so successive an Stelle jeder mehrförmigen Function eine Summe von wenigerförmigen setzen, gelangen wir schliesslich zu einem .Ausdruck für die Function S,, welcher nur noch isobare Product- combinationen von einförmigen Functionen linear enthält: 5, = i'i,+i:%_i+i:3(,_,+ . . .X- (3) wo die unteren Indices den Grad bezeichnen sollen, in welchem die einförmigen P\mctionen in den Product- combinationen auftreten. Hieraus fliesst aber der Satz: Jede ganze /-förmige symmetrische Function lässt sich als ganze Function /'*•■" Grades von einförmigen Functionen darstellen. Sind die / Theile der Function 5/ oder — was dasselbe ist — die Zahlen a,-f-ß|, 7.2-f-ß2, . • ■■ ^-i+ßp sämmtlich von einander verschieden, so lässt sich S, durch die Formel ausdrücken: ( - 1 )' -' 5, = i:(t, - 1) ! (T, _ 1 ) ! . . . (_ 1 )-i E.,fi.^^ ..., (4) wo E-^, £;., . . .einförmige F"unctionen bezeichnen, welche bezw. aus t.,Tj,. . . Theilen der /-förmigen Fimc- tionen 5,- zusammengesetzt sind und t die Anzahl dieser Functionen in jedem Glied angibt. Mit Hilfe dieser P'ormel können die Coefficienten der Tabellen d/ ebenfalls sehr leicht angeschrieben werden. Ersetzt man die einförmigen Functionen in (3) oder (4) nach §. 2 oder mit Hilfe der Tabellen (a) durch ihre Ausdrücke in den isobaren Combinationen der Elementarfunctionen, so erhalten wir 5, ausgedrückt als ganze Function der letzteren. Wir können diese Darstellung allgemein in der Form annehmen S, = aAi, + l{iAi,^i+l-!Ap_2 + I.Mp^s+ . . . +-.Ap,p.,. (5) wo y :=y', +yi.^ das Gewicht der Function 5, und i)T.4^,_./. die Summe aller isobaren Productcombinationen elementarer Functionen vom Grad/' — v. und dem Gewicht/' bezeichnen soll. 57» 452 ^'- Jaiikcr, Hierin ist beispielsweise wo a, ß, Y, . . . Zahlencoefficienten sind, die sich bei der Entwicl 1 ist, der Coefticient a = 0 sein muss. Für r = 2 und / > 2 verschwinden mit S, ebenfalls sämmtliche Glieder von (5), in denen dreiförmige und höhere Elementarfunctionen enthalten sind. Das .■^iggregat der übrig bleibenden Glieder ist alsdann von der Form Da hierin die Coefficienten ß, 7, ... constante Zahlen sind, die durch die Entwicklung (.')) von 5, bestimmt sind, so kann dasselbe im.^llgemeinen nicht illusorisch werden und stellt daher eine identische Relation zwischen den Elementar functionen iZ,(72i:7,/r|2i7,^.^ zweier Gruppen ,r|_r,, .r^,!'.^ dar. Nun besteht zwischen den letzteren nur eine Relation vom Grad 3 und dem Gewicht 4; II22 = a\a.^., + ala^^+d\^~a^a^a^^—Aa^^i^^, (8) daher ist das Aggregat (7) allgemein von der F"orm: II^',yl;,_4^, +IIJ5 .V-4., + . . . =0, wo diu Functionen A Productcombinationen von Elementarfunctionen von dem beigefügten Gewicht bezeichnen. Ist / > 3, so ergibt sich ebenso für r = 3 aus der Darstellung (5) eine identische Relation oder eine Combination von solchen für drei Gruppen x^y^, x.j,y.^. .Vgj'.,, für r = 4 eine solche für vier Gruppen etc. Allgemein stellt die rechte .Seite der Identität (o) für ;- = /— 1, / — 2, . . ., 3, 2 eine identische Relation vom Gewicht /' und dem Grad /' — 1 (oder eine Combination von solchen) zwischen den Elementarfunctionen von / — 1, / — 2, ..., 3, 2 Gruppen dar. Aus diesen Überlegungen geht weiter hervor, dass im Allgemeinen ausser a kein Coefficient von (5) Null ist. Somit ergibt sich hiebei der Satz: Jede zweireihige /-förmige Functitm von den Gewichtszahlen y, und y^ iässt sich als ganze F"unction der Elementarfunc- tionen vom Grad/) — 1 = /?, -4-;'.^- -1 darstellen. Eine Ausnahme hievon machen nui' diejenigen zweireihigen Functionen, welche in Bezug aut eine der Reihen x^x.^. . .Xy oder r,!^ . . .,v, linear sind oder für welche /', oder /;,^ gleich 1 ist. Eine solche Die syuinuir. Fuutiiouen der gcnicinsch. Variableupare teruiirer Fonueii. 453 lässt sich nämlich linear durch /-förmige Functionen darstellen und verschwindet daher für jeden Werth von r < / identisch. Beispielsweise ist eine derartige Function durch angegeben, für welche )\ == Sa, und jfi^ = 1 ist. Dies ist auch der Grund, wesshalb in den Tabellen /) Nr. 42, 60, 78 der Functionen vom Gewicht fj, = 1 und j'i > 1 - im Gegensatz zu den übrigen Tabellen /> der Functionen vom Gewicht ;', > 1, p^ > 1 — nur die Hälfte Fächer durch Zahlencoefficienten auszufüllen sind. .Aus den Tabellen /^ derjenigen Functionen dagegen, für welche p^ > 1, p^ > 1 ist, können die Relationen zwischen den Elementarfunctionen direct entnommen werden. In Tabelle (48) ergibt sich aus den Entwicklungen jeder der dreiförmigen Functionen die Relation "22 = 0. die wir in (8) angegeben haben. Jeder der vierförmigen Functionen i^x^x^y^y^. —.^^y^x^x^y,^, ^y,x^x.^x^ der Tabelle (6ü) entnehmen wir die Relation vom Grad 4 und dem Gewicht 5 für drei Gruppen: III.5J = ,4-7\)-förmigen Functionen unge- Die sviiiiiic/r. Fuiictinueii der gemeinsch. Variablcnpaare tcrucirer Formen. 455 schrieben worden, welche der Reihe nacl: den Productcombinationen von einförmigen und elementaren Functionen vom Grad 1, 2, 3,. . . (l\+l\) in diesen Tabellen (von rechts nach links, bezvv. xon unten nach oben) entsprechen. Wie die Coefficienten der Tabellen c) und d) in einfacher Weise eingeschrieben werden können, ist schon in §. 4 besp'-ochen worden. Ist dies geschehen, so berechnet man die Tabellen e) und f) wohl am einfachsten Zeile für Zeile mit Hilfe der Tabellen a) und c), bezw. b) und d). Von denselben sind meines Wissens die Tabellen c) und dj noch nicht aufgestellt worden und von den Tabellen e) und/j nur diejenigen, welche den symmetrischen Functionen der Wurzeln einer algebraischen Gleichung entsprechen. Derartige Tabellen für einreihige Functionen haben zuerst Vandermonde* und später Meyer Hirsch** berechnet. Dieselben sind von Herrn Cayley*** bis zum Gewicht 10 reproducirt und mit den Umkehrungen (ej derselben versehen worden. Vermehrt wurden diese Tabellen durch Herrn Walter f, der zu den Tabellen f) vorn Gewicht 10 eine solche vom Gewicht 11 hinzugefügt hat und gleichzeitig vom Herrn Rehofovsky ff , der die einreihigen Functionen vom Gewicht 11 und \2 in zwei Tabellen zusammengestellt hat. Im Gebiet der zweireihigen Functionen hat Herr Macmahon fff die sym- metrischen P'unctionen bis zum Gewicht 4 durch Elementarfunctionen und umgekehrt dargestellt. 4. Die Tabellen e) und fj, durch welche die ternären symmetrischen Functionen durch Product- combinationen der Elementarfunctionen und umgekehrt ausgedrückt sind, haben einige bemerkenswerthe Eigenschaften, die wir in den übrigen Tabellen nicht finden. a) Der Coefficient in der '/."^" Colon ne und X"^" Zeile dieser Tabellen ist gleich dem Coef- ficienten der X"=" Colonne in der x'^" Zeile. Diese Eigenschaft rührt davon her, dass der Coefficient einer symmetrischen Function einer Tabelle eJ in der Entwicklung des Productes a..,,).,a,..),. . • • gleich ist dem Coefficienten der ent- sprechenden Function in der Entwicklung des Productes tZa.ßao..^.,. . .. Ebenso ist in den Tabellen/^) der Coefficient einer Productcomhination (7.^,), a„.,).. . . . in der Entwicklung der Function 'Lx^^^y\^x%^y^^.... gleich dem Coefficienten der entsprechenden Combination 0^,3,««,.?., ■ • • in der Entwicklung der Function V ,.X, ,,>., v^-« ir>.. In Folge dieser Eigenschaft lassen sich die Coefficienten in den Tabellen e) undf) symmetrisch zu einer Diagonale der Tabellen anordnen, welche von links unten nach rechts oben geht. Die in dieser Diagonale stehenden Coefficienten entsprechen sich selbst. In Folge dieser Eigenschaft genügt es, nur die Hälfte der Coefficienten jeder Tabelle zu berechnen, um dieselbe anschreiben zu können. Werden die Coefficienten in den Colonnen oder Zeilen der Tabellen 6^A bezw./), mit den entsprechenden Coefficienten in der Entwicklung der Function S .r {''_>'','= durch Elementar- functionen, bezw. des Products aj'uj.^'^ durch sj'mmetrische Functionen multiplicirt, so ist die algebraische Summe der erhaltenen Producte für jede Colonne oder Zeile gleich Null. * Vandermonde, Hist. de l'Acad. de Paris 1771. ** Meyer Hirsch, Sammlung von Aufgaben aus der Theorie der algebraischen Gleichungen. BerHn 1809. *** Cayley, Memoir on the Symmetrie functions. Philos. Transact. 1857, p. 489. t Faä di Bruno, übersetzt von Dr. Th. Wal t er. Leipzig 1881. tt Rehofovsky, Tafeln der symmetrischen Functionen vom Gewicht 11 und 12. Denl-i ■ • • ■ ^^ ■'i—^ \ J i ■'^z _i2 ■ • • -r • ■• (,^; von den Reihengevvichtszahlen ;', — !. p-^ über, während die rechte Seite der Gleichung (Ij die Gestalt annimmt: , „8>1, , „8.4, , V8^= wo beispielsweise .4 ^ , /8^ 8^ ^ ^ ^J^A iA iA \ ^-^('■-'H,8^^'^8^^)+^''-2)(8^-u+3^^;;-.+ 3^-.j+-.. (4) ist. Sind die Darstellungen der symmetrischen Functionen (2) vom Gewichte p^ — l,;'^ bekannt, so erhalten wir durch Vergleichen mit (3) eine Anzahl von linearen Gleichungen für K^X^. . .a^, aus denen sich dieselben im Allgemeinen ohne Schwierigkeiten ermitteln lassen. Da in diese Gleichungen in Folge der Operationen (4) die Gruppenzahl r linear eintritt, von welcher die Coefficienten X bekanntlich unabhängig sein müssen, so muss jede derselben in zwei neue Gleichungen zerfallen, indem der Coefficient von r und damit auch der übrige Theil jeder Gleichung verschwinden muss. In vielen Fällen ist es jedoch zweckmässiger, die Gruppenzahl r in jenen Gleichungen zu lassen und diese Grösse gleich 0, 1, 2,. . . zu setzen, wobei sich ebenfalls die Zahlen XjX^. . .a^ ermitteln lassen. Sind beispielsweise die Functionen vom Gewicht p^ = 3, p^ = 1 zu berechnen, so setze man J z=2_ Cr, r) = a«-'(T., + ßcr^;,2 + T'Ji'\an H-5'',^'u2 + 3"2",,, +^'',,«i2 + r>"i,,2, dann geht dieselbe nach einmaliger .Anwendung der Operation A.i^ über in: 2_,gJ = ^?^2|3ar+(r-l)(ß + Y)i + ,/, ß,^ .|2ßr+s(r~r) + 3(r— 2)} + a^a^^ j-fr+6(r— l) + s(r— 2); +a^^^ |o;-+f>(r-3); . Ist nun ./ eine der 7 Functionen vom Gewichte/', == 3, p^ =1, z. B. 7 = i^.vjj', zu bilden, so ist Durch Coefücientenvergleichung ergeben sich alsdann die vier Gleichungen- ^ 3 = 3ar+(ß + Y)(r-l) — 3 = 2?r + 4(r- 1) + S(r— 2) -3 = Yr + |(r— D + sfr— 2) 3 = o;-+p(r — 3), die nach dem, was wir oben gesagt haben, selbst wieder je in zwei weitere Gleichungen: 3a+^ + -f — 0, ß4-7 + 3 =0. 2ß + 6 + 5 =0, 23 + ^—3 = 0, ■i + i + z =0, j + 2s— 3 = 0, 3 + .0 =0, p+1 =0 zerfallen müssen, aus denen wir direct Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. LXIV. BJ. j^f^ 458 J'i- Junker, erhalten. Die zu berechnende Fimction ist somit dargestellt durch Ist die Function ./, welche durch Elementarfunctionen auszudrücken ist, /-förmig, wo i>2 ist, so ver- schwindet dieselbe für jeden Werth von »'=/, ^— = X, > ^ +\y ^ +...+Xrs> L^fix. '^-JO.r, ' — .hx, L-i6x, deren Gewichtszahlen y, — 1 und p^ sind. Sind diese berechnet, so erhält man durch Coefficientenver- gleichung direct die nöthige Anzahl von linearen Gleichungen zur Ermittlung von X, X.^ . . .X,. Zur Berechnung der Functionen der Tabelle Nr. 40 können wir setzen : J —^ (ar,_r) = aa-;aj-1-?a|a|2 -4- viT|i\iiii +^^11,(1,12 4-?(i.,a|,|+ia,|a|.^-1-oa,,|.,. woraus wir nach einmaliger Anwendung der Operation A, (6) in t;. .5 erhalten. Ist nun beispielsweise ./ = Ix^x.^x.^y^ zu berechnen, so ist Y_?;- - i''—'^)--h-hy3 - (''— 3)j-2-n|a2-a,a,.,— ^ '^2^11. + ^iu2(- ein Ausdruck, der aus Tabelle (28) zu entnehmen ist. Durch Vergleichung der Coefficienten erhalten wir alsdann die vier Gleichungen: — (r— 3) = 37.r-l-ß + 2Y: — (r— 3) = 2ßr-i-2o + 25 _ -1 (;-_.S) = 7r-i-| + 3s: r-3 = or-i-3o, Die syiiniiilr. Fituctioiicu der gcn:ciiiscli. Wiriiiblciipaaic teniat\r Foniicii. -151) die selbst wieder in die acht weiteren zerfallen müssen: 4- =: 3a, - -^ =r ß + 2T; - 1 == 2ß, 3 = 25 + 2«, — ~^=i- ^ = ^-+-3s; 1=5, -3 = 3:a \voraus sich direct ergibt r) Es sei hier auch bemerkt, dass sich die Functionen in den Tabellen cj imd e) in ähnlicher Weise mit Hilfe unbestimmter Coefficienten und der Operationen X^ und A>, berechnen lassen wie die Functionen der Tabellen d) und/A Diese Methode kann auch zur successiven Darstellung der Productcombinationen der Tabellen a) und bj benutzt werden. 2. Die Processe A'^' und A-^^.. Ebenso wichtig wie die Processe A.,- und \ zur successiven Berechnung der symmetrischen Func- tionen sind auch die Processe A^' und A'^, die in erster Linie dazu dienen, eine bekannte s\-mmetrische Function in andere, v'om gleichen Totalgewicht aber verschiedenen Reihengewichten iiberzuführen. Ist insbesondere diese Function einreihig und bezw. \'on der Form 1) lx\ = 'f{a). 2) lx^x.^...x,,=f((i). 3) I;^;.<...< = «r(a)=/(a), so geht dieselbe mit Hilfe der Operation 1\. direct in die zweireihigen Functionen über 1) --t'i^'.v, -.v";--_\''[ bezw. 2) IXyV^ . . .yy. I.t'i-r^ . . .j^.-ij';,,. . ., bezw. 3) lx'f-'y^x^...xl welche ebenfalls durch elementare oder einförmige Functionen ausgedrückt sind. Auf diese Weise kann ein grosser Theil der Functionen der Tabellen/) und d) berechnet werden. .Auch eine Reihe weiterer Functionen lässt sich vortheilhaft mit Hilfe der Operation 1\ ermitteln. Die mehrförmige Function welche nur in einer Theilfunction die Elemente der Reihe .v, .r2....v, enthält, geht nach mehrmaliger .Anwendung der Operation A'^ successive in die weiteren Functionen über wodurch wiederum ein Theil der P'unctionen in den Tabellen d) und/; berechnet werden kann. Ist die mehrförmige Function J — ^Lx\y\y:,.. . .—f{a), welche nur in einer Theilfunction die .v, .v.^ . . . (oder auch y^y.^- . .) enthält, durch einförmige Functionen n ausgedrückt, so erhalten wir hieraus mit Hilfe der Processe A-=y?^.i, 58 * 460 fr. Junker, bezvv. direct die beiden weiteren Functionen bezw. Es ist i^4+''"'X>':I---' V ^-).— 1 .,Y. ,,|1 .,V ' -^■' ■' A ' X Oa^ öa,2 00,22 V8a,, ^ ön,,2 / VSn,,, 3n,,,2 / ) ^f¥ 8/- ^ o / 8/ S/ \ I \3aii 8(1,12 ^ ^^'^111 ''^^iKz ' ' wo •/. =: 1. 2, 3. . . zu setzen ist. Durch diese Operation lässt sich ebenfalls ein grösserer Theil der in den Tabellen J) enthaltenen Functionen berechnen. Wendet man dieselben Processe auf die einreihige Function S;v-,.r2 V,- =/(«) an, so ergeben sich die weiteren Functionen i)f 8/ 8/ do, Sa,, 80|,, 3/" 8/' 8/" Sj/^A-, . . ..r, = ^- an,.,.+2 .-^- ai,., + 3 ,r^^ a-z, ■.+ ■■■, 8a, oa,, "'■'111 von denen die letztere wieder Veranlassung zur Bildung der weiteren Functionen gibt: 1 r^^A-g ...Xi. yiyivl^x,, ...Xi, lyly'i xix^...Xi, i^'lfj'b';;^* ■■■^' etc. Kennt man die Entwicklung der Potenz al^ durch Isobare symmetrische Functionen S,, S.^... a'l = h^S^ +\S^+ . . ., wo X1X2 . . . Zahlencoefficienten bezeichnen sollen, so geht dieselbe mit Hilfe des Processes A|. direct in die weiteren Productcombinationen über a';-\i,, ur-'-al .... ur. Beispielsweise erhalten wir aus a\ = i:.v'; + 4i:.v;,r2 + tJi:.v|.v:^+ 12i;,v'J.r2.r., + 24i;.v,.V2.V;j.i'4. ohne Schwierigkeiten die Entwicklungen der zweireihigen Productcombinationen crla^ =z i:.f;_v, + ii:.v;_)'2 + 3i:.v;jv'-,; +^^x]x^y.^+ ;3i:4r2.v., + (ii;.v,.v,.v2,V3i +6lx,x,x.,y,. a,al = )^x\^^ + 2\lx^y,y,^l_^^x,x,\ + \Zx\^^-^41x,r,x,y,[ + + 2;i:;r;j'2,v.,+ i:.i,.r,.V2.v., + i:.v^A-2.v.,;+41.r,.r2,r.,.r4. Die syuiiHtir. Fiinctioucu der geiueiusch. Wiriüblciiihiarc tcnuircr Foniitii. 4H1 3. Eine weitere sehr wichtige Anwendung finden die Processe A'^ und A" bei der Bildung der Rela- tionen zwischen den elementaren oder einförmigen Functionen einer endlichen Anzahl von Gruppen x^y^, I s t n ä m 1 i c h Rr,P. = 0 eine identische Relation zwischen den Elementarfun ction en von /'Gruppen vom Gewicht ;i|, bezw. p^ in Bezug auf die Reihen x^x^ . . . x,, hezw. y^y.^ ■ ■ ■ y,, so gewinnt man hieraus nach wiederholter Anwendung von A' die weiteren Relationen und ebenso umgekehrt mit Hilfe von A'; die Relationen: ^I', + h l'-i = 0- -^^,+2. iu-2 = 0 welche sämmtlich den gleichen Grad und das gleiche Totalgewicht l\+P2- aber ver- schiedene Reihengewichtszahlen besitzen. So erhalten wir beispielsweise aus der Relation III,, = 0 vom Gewicht 6 für drei Gruppen mit Hilfe der Operation A', der Reihe nach die weiteren Relationen III3., zz. 0, IIIj^ = 0, die wir in §. 6 kennen gelernt haben. Zum Schluss möge auch noch ein \'erfahren angegeben werden, mittelst dessen sämmtliche Relationen gleichen Grades, aber verschiedenen Gewichtes aus einer einzigen bekannten Relation hergeleitet werden können. In Band 45, S. 20 u. ff. der Math. Annalen habe ich verschiedene Methoden zur allgemeinen Bildung der Relationen entwickelt und auch gezeigt, dass die niedrigsten derselben für r Gruppen vom Grad r-hl sein müssen. Damals habe ich solche vom Gewicht r + 2, r + 3, ..., Ir gefunden, während höhere Relationen geichen Grades vom Gewicht 2r-+- 1, 2/'+ 2, . . . nach j enen Methoden nicht gewonnen werden konnten. Zu diesen weiteren Relationen gelangen wir auf folgende Weise. Wir nehmen an, es sei auf irgend eine Weise eine niedrigste Relation für r Gruppen ^='f('^,Ö2"lf ■) = 0 .,, ,.<2, H,, i.,2 i<.22, ''r.ii, '') -1 1. • ■ •, 'Zii. /• gefunden worden Setzen wir alsdann an Stelle der Elemente x^x^, . . ., x,; j'j^Vg, . . ., y, die homogenen Elemente '— '-- • • • X ■ X X V - —^ ;'- — •••■—> so geht jede Elementarfunction, zum Beispiel a,,2j, in das V'erhältniss zweier /'förmigen z,- r, z.^ Zy elementaren Functionen, zum Beispiel ~' ' " '-^^-^^"^ — — 1= - - ' " und damit die Relation 'f selbst in z^z^ . . .Zr do, 0, r eine homogene Relation von demselben Grad r+\ und dem Gewicht /'(/'-l- 1) über. Besitzt die Func- tion 'f hinsichtlich der Reihen ,r, .v^ . . ., hezw. y^y^ ... die Gewichtszahlen /', , bezw. p^, so erhält sie nach obiger Transformation und Multiplication mit aJ"J^ , hinsichtlich c, Cjj • • • das Gewicht p.^ = r^ + r^p^—p.>. Sie sei deshalb mit bezeichnet. Indem wir nun auf dieselbe die Processe A*, A-'' wiederholt anwciiden, gelangen wir schliess- lich zu einer Reihe weiterei- Relationen, welchen die Gewichtszahlen entsprechen -H32 ^ ''■ •'" "kc r , l\+'l, p^, p^~-2\ p^ + \, p.,+ \, p,-2: p,. p^ + 2. p.,-2\ Pi + 'i. Pi, Pi—'i-^ Pi + -- r,-^^' P-i-^; Pi-^^' Pt + -^ P:-'-^' Pi^ Pz + ^: Ps-^- Hiehei ist zu bemerken, dass die Gewichtszahlen /', und p.^ dieser Relationen hinsichtlich der Reihen .r .V ... und v, v.^ . . . beständig zunehmen auf Kosten der Gewichtszahl yr, in Bezug auf die Reihe z^z^ . . . Setzt man in denselben nachträglich z, = c^ =...=-, = 1, so geht jede dieser Relationen wieder in eine zweireihige über, welcher beziehungsweise die Gewichtzahlen l\ + h P-r Pv P-i^^-' Px + -' tV' A+!' P-i + ^' Pv P.-^----- entsprechen. Bei dieser Gelegenheit zeigt sich, dass ein Theil derselben illusorisch wird, und zwar alle diejenigen, welche hinsichtlich ~ das Gewicht p-^—O, 1 oder 2 besassen. Für die übrigen ist dies jedoch nicht der Fall. Wir sehen somit, dass in der That neben den Relationen vom Gewicht r+'l, r + 3, ..., 2r auch solche vom Gewicht 2r+l, 2r+2, ..., r(r+ 1)— 2 existiren. Für drei Gruppen .v, v,, -v^Vj, .v^v., haben wir beispielsweise früher nur die fünf Relationen vom Grad 4. III,, =0. III„ = 0, 1II„ = 0, III33 = 0, \\\^ - 0 gefunden. Führt man jedoch in eine derselben, zum Beispiel in III.,.^ die homogenisirende Reihe z^z^ . . . ein, so geht diese über in die dreireihige Relation + rf|,2c;,,.,.j(2t7,.,,5rt2.,.,--3t;,2.,fl.,33)—<;,j2t7:j..53(«'t„ — 3./,, .,«,.,.,) — 0, welche als .Ausgangspunkt zur Darstellung der weiteren Relationen gleichen Grades dient; 111,2, 111,3, 'l^av Il'ä.v 111,,,, in-,3 III2,,; ni;2. in«, iiin^ in«,, 11L3 i!i,«, welche wir nach den früheren Methoden nicht erhalten. Ausgeführt nehmen einige dieser Relationen die Gestalt an: 111,3= -ü^{2a^a]^^ + a],c!^,.^ + al,ci,,,--a^^c^,^il^^,\-a^^■^a^\^a.,,^ + <7,,./a,,ja,,j + 3a,,a„2) + a,22(a,,a,,,2 + 3fl.,2'^iii' + -"i"2''n2"'i22 —2a^^a^^^a^^.^ — (^a^a.,il^,,cl.,^.^ — 2a]a^^^a^^^~-2ala^^^a\,, - 0, + t7, ,,(-9a2jfl,,, + 3a,2tr, ,2 — 34r|,i;,22 + 3a;^c;, ,,+<(, t/,,t;22 — 2./,;'{,.,- 3t/,,, c/,.,2) + t/.,<(,,,(2''2"ll''l22 ni-.j = ^'n2^"n'hi2-^'h''in "ii"i2'^ii2 ^ -^''i''i i i'^i22 + ''i i i''i2) + "|II<-'''"'|I<'222 + -"m''22"|I2 — ■^''l2''22"lll-^'2''ll2+''"2"lll''l22+f'"l'^lll"222) = <^' III,.^ = "l22<'^n"l22+'^l'^'ll2— ''||"'2|"H2 7 "^''l''lll''l22+''lll"l2* + a||,(2t;|,i72l-'7,22 — •^"||«|2"222— ■^''22''lll+-^''l''ll2"222-"2''ll2^''l22+^"2'''lll'^'222) = 0. 2. Abschnitt. Die zweifach symmetrischen Functionen. i^. 8. Die zwei- und mehrfach symmetrischen Functionen. Treten zwei Systeme, 7Aim Beispiel (1) von 111, beziehungsweise ;; V'ariablenpaaren zu einander in Beziehung, so lassen sich auch Functionen bilden, die sich nicht ändern, wenn man zwei Gruppen des einen oder des andern Systems miteinander vertauscht. Eine solche Function verhält sich symmetrisch hinsichtlich der Gruppen jedes der beiden Systeme. Ich nenne dieselbe eine zweifach symmetrische Function jener Gruppen. Eine zweifach symmetrische Function der Gruppen zweier Systeme von Elementen ist eine solche, die sich nicht ändert, wenn man zwei Gruppen des einen oder auch zwei Gruppen des andern Systems miteinander vertauscht. Beispielsweise ist eine zweifach symmetrische Function der beiden Systeme von je zwei Variablenpaaren — .t-,.v,, x^y^: .vly[, .rj.v.;. Wir werden weiter unten solchen Functionen begegnen. .Allgemein wollen wir definiren: Eine /-fach symmetrische Function der Gruppen von /-Systemen von Elementen ist eine solche, die sich nicht ändert, wenn man zwei Gruppen irgend eines Systems mit einander vertauscht. Betrachtet man in einer solchen die Elemente von / — 1 Systemen als constant, so ist dieselbe symmet- risch hinsichtlich der Gruppen des /-ten Systems und kann deshalb einerseits durch die Elementarfunctionen, anderseits durch die einförmigen Functionen derselben dargestellt werden. Da dies für jedes der /-Systeme der Fall ist, so gilt der Satz: Eine /-fach symmetrische Function von /-Systemen von beliebig vielen Gruppen von Elementen las st sich als Function der Elementarfunctionen, beziehungsweise einförmi- gen Functionen der Gruppen jedes der /-Systeme darstellen. Ist die /-fach symmetrische Function eine ganze Function der Elemente der /-Systeme, so kann sie auch als ganze Function der Elementarfunctionen, beziehungsweise einförmigen Functionen derselben dargestellt werden. 464 Fr. Junker, Die oben angeführte zweifach symmetrische Function J nimmt durch die P-lementarfunctionen aus- gedrückt die Gestalt an: -^=^'!l*22-'^ll"l2^'l.^2+''l2^'ll^2 --''ll"22^'n^2+"n"22^i2-".2''22^'.1^2+"22^'ll- wo die Functionen der beiden Systeme mit dem Buchstaben a, beziehungsweise b bezeichnet sind. Ist J= oia^a^. . .: h^b.^. . .) (2) eine zweifach sj'mmetrische Function der beiden Systeme (1) von ;;/, beziehungsweise n Gruppen, dar- gestellt durch die Elementarfunctionen der letzteren, so ergeben sich hieraus die weiteren Darstellungs- arten : J' = '/ (fliflg. . •; bilij. , .), J"='f{a,a,...: b^b,. . .), (3) J"' = f'(a,a,...: b.Ii^...), je nach dem die Elementarfunctionen eines der beiden Systeme oder sämmtliche Elementarfunctionen durch ihre Ausdrücke in den einförmigen Functionen a, iij . . . ; b,h^ . . ■ ersetzt sind. Ist durch irgend ein Gesetz bestimmt, in welcher Weise die Elemente zweier Systeme von Gruppen zu zweifach symmetrischen Functionen zusammentreten sollen, so kann man auch von Elementen und Elementarfunctionen der letzteren reden. Sind t^t^. . . f, die Elemente derselben, so bezeichnen wir mit deren Elementarfunctionen und mit deren Potenzsummen. Da diese Functionen in der vorliegenden Form als einfach symmetrische Functionen erscheinen, so gelten für dieselben auch die Newton'schen Formeln: 5. = J, S, = Ä[^-2A, ,.,123 ^^ A, = ^(S'-3S,S, + 2S,) (5) A, = ^ {S]—6S\S, + 8S^S,, + 3Sl-6S,), wodurch die Potenzsummen als ganze F'unctionen der Elementarfunctionen und imigekehrt ausgedrückt sind. Hat man auf irgend welchem Wege die Darstellung der Summe der /Uen Potenzen >S^, durch Elementar- functionen oder umgckehi't die der /'-förmigen Function Ap durch Potenzsummen: S, = -,{A,A,...), A,=fiS,S,...) Die syuiuictr. Functionen der gemeinsch. Variablenpaare ternärer Formen. 46o kennen gelernt, so gewinnt man hieraus, wie ich gezeigt habe,* die Darstellung der nächst höheren Potenzsummen, bezw. Elementarfunctionen durch die Formeln: 5;,+i =-iy^(^,^,_(/+i)^,+,) ^'^' . (6) ^'^'=ph\W'Y.'%r^' Allgemeine Endformeln für diese Functionen hat zuerst Waring** aufgestellt, denen dann späterHerr gegeben hat: Mäcmahon*** die Gestalt gegeben hat wo sich das Summenzeichen über alle isobaren Producte von Elementarfunctionen, bezw. Potenzsummen vom Gewicht p erstreckt. Um ein einfaches Beispiel von zweifach symmetrischen Functionen zu haben, wollen wir die Aufgabe zu lösen suchen: Die Gleichung aufzustellen, deren Wurzeln die Differenzen der Wurzeln zweier algebraischen Gleichungen i«ten und «ten Grades sind. Bezeichnen mit ,r, .r^ . . . ,r,„, bezw. jl'iJt'j • • • >'« die Wurzeln der gegebenen Gleichungen 7»ten und «ten Grades /,„=zO, bezw. /„ = 0 und deren Elementarfunctionen, bezw. Potenzsummen mit a^a^...a,„■, l\l\. . .b„, bezw. • ■ •> hitn — A'm JJ'ji ■ Da die Anzahl derselben r = niu, so erhellt, dass die gesuchte Gleichung vom Grad r und von der Form sein muss: T{t) = f—A,t>-^+A^t'--. . . + {—lyA,. = 0. Es handelt sich nun darum, die Coefficienten .4 in Function der Elementarfunctionen a^a2 ■ ■ .b^b.,- . • zu berechnen. Werden zu diesem Zweck zunächst die Elemente (8) in die erste, zweite, dritte, ..., ;ne Potenz erhoben und addirt, so ergeben sich direct die Potenzsummen: * Zeitschrift für M.itiiematlk und Pliysik 1896, S. 199 u. ff. ** Medidationes algebraicae. Editio tertia, p. 13. *** Memoir on Symmetrie Functions of the Roots of Systems of Equations. Philos. Tiansact. Vol. 181 (1890), p. 481— 536. Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. L.XIV.Ed. 59 466 ^'- -^" "/'■''''. S, = us^ — nls\ S^ — us^— ?jS^s\ + 35, 5^ — ms'. (9) S,,= «5^- (^^ JS,,_,5',+ (^^j 5,_2.<- . . . +(- l)rm4. Ersetzt man hierin die Potenzsummen 5, bezw. s' durch die Elementarfunctionen a, bezw. b, so ergeben sich für die Functionen 5 die weiteren Ausdrücke : S^ = 1Hl^ — inl\ 5., = 7/U7-; - 3 a^a^ + 3 a.,) - 3(a^ - 2 ß^)/', + 3 fl, (7'; - 2 /', ) - «/(7r;-3 &, b^ + 3 ^7;,), (10) welche, in die Formeln (5) substituirt, direct zur Darstellung der gesuchten Functionen A führen; A^ = ua^~1nb^ ^2 = — I a\n{n — 1 ) - 2a^b^{mn — 1 ) + b\m(ii! -1)4-2 ua.^ + 2 nib^ (11) A^ = ■;^{a■ln{H^--3n-2) + ß!!a^a^(1l+\)—Gm^., + 3a]b^(—1!hll + lnu + 2u + 2) -^a^b](—nlh! + mIl + 2ln + 2) + ^J{mu+\)(a^b^~b^a^) — blm(lu^-31n-2)-^Jmb^b^(m+\) + Gm^ womit die Aufgabe als gelöst angesehen werden mag. Hiebei fällt in die Augen, dass das Product A, aller Differenzen (8) nichts anderes als die Resultante der gegebenen Gleichungen /,„ = 0 und /„ = 0 darstellt, Ist dieselbe auf irgend eine Weise berechnet worden, so ergibt sich hieraus: V ö A- . _ 1 V S>1'-' _ 1 V ^'^'- A - IV ^A^ - 1 V ^'^'- ^'-' -Zj"977''"-~'T^~^ ~ 21^-8/^ ' '■"^~ 3ii^'8/, ~3!^ 8/;' '■■■ Dasselbe Resultat erhält man offenbar auch, indem man an .Stelle der Ableitungen nach /, /^ ... f, die Summe der partiellen Ableitungen nach x^x^ . . . x,„ oder nach ,r,_V2 . . ■ y„ setzt. Es ist deshalb: m n ,1 1 -»l _ 1 v3*^._ 1 ys'^,- (12) A _ _i y 8 --vi, _ (-i)'--v 8'--A- 2 ~ (r— 2)! Zj '6x\-- (r— 2) ! — j Sy,"^ _ 1 \^ 8 '-'.4, _ (-1)'-' V 8'- '.4, ^'~(7^=^!— 8;r',-i " (r-l)!Z_' 8y,-' Die syiuiiuir. Fuiuiioiicii der geiiieitisch. Variablciipaare tcntärer Fonuen. 467 Ist nun der Coefficient A = A.,, = 'f(a, b) auf irgend einem Wege durch die Elementarfunctionen von .i|.V2 ■ • .v,„ und i'ij'g - .,v„ ausgedrückt, so ergibt sich hieraus die (x — l)-förmige Function .4,t_i durch die Operation: 1 ( 3m 8'xi "b's ) r— 5H-1( öa, ^ca^ »''s ' oder durch {^'^) Um die Coefficienten A^A^ . . . \y^\ mit Hilfe der Processe (12) und (13) berechnen zu können, ist demnach nur die Kenntniss der Resultante A,- vorauszusetzen. Werden /'-Wurzeln von /,„ = 0 und /„ = 0 einander gleich, so müssen /-Wurzeln der Gleichung T(t)—0 gleich Null sein. Dies tritt, wie schon Lagrange* gezeigt hat, ein, wenn die /-Bedingungen erfüllt sind. Ar = 0, .4,_i = 0, . . . , A,-i+i - 0. (14) Während aber Lagrange diese Bedingungen durch partielle Ableitung der Resultante nach dem Coefficienten des letzten Gliedes von /,„ oder/,, e.ihält, werden dieselben hier mit Hilfe der Differential- processe (12) oder (13) gewonnen. §. 9- Die zweifach symmetrischen Functionen der Coordinaten zweier Punktsysteme in der Ebene. Bezeichnen wir mit P^P^...P,„, bezw. P[P!^....P'„ zwei Systeme von «/, bezw. n Punkten der Ebene mit den homogenen Coordinaten x^\\z^, x^y^z^,. . . ., x,i,y,„z„i, bezw. x'^y'^z^, x'^yf.^, , -v,,!',,-,, so sind beispielsweise zwei Punkte derselben P-,., Pi angegeben durch: nx\+vy.^ + ivz.,, — 0, ux'-,, -)- rv' -I- ivz',. =0, (1) woraus sich die Coordinaten der Verbindungslinie P«P)' ergeben: u : v: w = y.^z';, — z.^yi : 2^4— ^x~x : -t'xj'l — jv4, (2) die wir in folgender Weise schreiben wollen: h:v: w = (yA) : (.".4) : (x.y'i). (2') Legt man hierin den Zahlen x und X alle möglichen Werthe von 1 bis wr.-bezw. 1 bis n ^ei, so ergeben sich hieraus die Coordinaten «,i',h',, u^t\n>^,. . ., u,v,rv,-, wo r=nni ist, sämmtlicher Verbindungs- linien der Punkte des Systems P mit denen des Systems P'. Nun ändert sich, wie leicht zu erkennen ist, eine symmetrische Function dieser Coordinaten nicht, wenn man zwei Gruppen ,r,-v,c, und x.^y^z.^ des Systems P oder auch zwei Griippen x'y'z' und x.lyy.zj, des Systems P' miteinander vertauscht. Jede symmetrische Function der Coordinaten 1l^v^1l'^. n^v^w^ u,v,iVy (3) der Geraden PyPl ist somit eine zweifach symmetrische Function in Bezug auf die Coordinaten der Punkte der beiden Systeme P.^ und PL und kann deshalb in der in §. 2 beschriebenen Weise durch die Elementarfunctionen, bezw. einförmigen Functionen der letzteren ausgedrückt werden. Abhandlungen der Berliner Akademie 1770 und 1771. 59* 468 ^''- J'nikcv, Bezeichnen wir die Elcmentarfunctionen der Coordinaten (3) durch den lateinischen Buchstaben .4, und deren Gewichtszahlen X, [x, v hinsichtlich der Reihen u^lt.^. . ., v^v.^. . .; w^lv^. . . durch untergesetzte Indices X, p., v, so erhalten wir das System von elementaren doppelt-symmetrischen Functionen: A A 4 ^1 . 0-0 -^U. I ■ 0 ^^D .0.1 A A A A A A ■^2.0.0 -^1 . 1 . ü ^1 . u , I -^0,2.0 ^u . 1-. 1 -^ü . 0 > 2 (4) A A 4 ■"^r, 0. 0 ^'— I . 1 , 0 • • • '0. Ol ' > r(r-i-3) deren Anzahl r; =r ist. Werden in ähnlicher Weise die einförmigen Functionen der Gruppen (3) durch den deutschen Buch- staben 5( und entsprechende untere Indices, zum Beispiel lii'-vi^w] mit ?(),, ,1, V bezeichnet, so ergibt sich ein dem System (4) analoges System von einförmigen Functionen, deren Anzahl, wie leicht zu sehen ist, unendlich ist. Da aber die Anzahl der dieselben zusammensetzenden Elemente der beiden Systeme P.^ und PI der Voraussetzung gemäss eine endliche Grösse ist, so folgt auch hier wie im binären Gebiet*, dass die ein- förmigen Functionen 31 nicht unabhängig voneinander sein können, sondern durch unendlich viele iden- tische Relationen untereinander zusammenhängen müssen. §• 10. Die Bedingungen der gemeinschaftlichen Punktepaare zweier Punktsysteme in der Ebene. Nehmen wir an, die Elcmentarfunctionen A sowie die einförmigen Functionen ?l seien durch die Elementarfunctionen aiO^... und l^b^- ■ , bezw. durch die einförmigen Functionen 1-1,11^... und tijbj... der beiden Punktsysteme P^P^. . .P,,,; P'xPL . .P,[ dargestellt, so kann man verlangen, die Bedingungen aufzustellen, dass ein Punkt P-^ des ersten Systems mit einem beliebigen P,[ des zweiten zusammenfällt. Die Bedingungen hiefür ergeben sich einfach durch folgende Überlegung. Fallen die Punkte P,. und PI zusammen, so verschwinden offenbar die Coordinaten n : v: IV - {y-^A) ■ ("x-r',) : (-V'/J'',) ihrer Verbindungslinie P;P,!. Verbinden wir dieselben durch die lineare Gleichung /,• = ^.(y.z:) + [M~.y,) + 'iix.oi), (1) wo 7., ß, ■( willkürliche Grössen bezeichnen sollen, und legen wir den Zahlen '/., X alle möglichen Werthe von x ::= 1 bis vt ^ iii, bezw. X ^ 1 bis X ^ // bei, so ergeben sich r = um Werthe für /„ welche den mn Verbindungslinien der Punkte des Systems P mit denen des Systems P entsprechen. Die algebraische Gleichung, welche diese Grössen als Wurzeln enthält, ist dann angegeben durch 7-, _ j.-iv/^ ^ T'--lf,t.^— ...+ (- l)'/,/^ .../,. = 0. (2) Soll nun ein Punkt Py, mit einem Punkt P,' zusammenfallen, so muss nothwendig eine Wurzel /,■ dieser Gleichung Null werden. Dies ist aber bekanntlich der Fall, wenn der Coefficient des letzten Gliedes derselben verschwindet. Diese Bedingung ist also angegeben durch //g/g. . ./, = a'.4,,o,o + a'-'ß^,- 1,1,0+ . . . +r'Ao.o.r = 0. (3) * Vergleiche die .Abhandlung des Verfassers: Zeitschrift füi- Mathematik imd Thysil;. Jahrgang 1890, S. 207. Die sytntiuir. Functionen der genieinsch. Variahienpaare ternärer Formen. 4ö9 Da nun hierin die Grössen a, ß, •( vollständig willkürlich gewählt sind, so leuchtet ein, dass auch die Coefficienten der Potenzen und Producte von a, ß, 7 verschwinden müssen, wenn diese Gleichung bestehen soll. Die Bedingungen, dass die beiden Punktsysteme P und P' ein gemeinschafliches Punktepaar besitz en, sind somit angegeben durch das Verschwinden der r-förmigen symmetrischen Functionen der Coordinaten der r ^ um Verbindungslinien der Punkte des einen Systems mit denen des andern: A,., 0, 0 = 0, ^,._,, 1, 0 = 0, . . . , ^0, 0, ,• = 0. (4) Fallen zwei Punkte der beiden Systeme zusammen, so muss noch eine weitere Wurzel der Gleichung 7 = 0 verschwinden. Dies ist aber der Fall, wenn nicht nur der Coefficient des letzten Gliedes jener Gleichung, sondern auch der des vorletzten -/(/j- ■ -U-i ^= 0 ist. Da diese Function sich aus den sämmt- lichen (r — l)-förmigen zweifach symmetrischen Functionen des Systems (4) im vorigen Paragraph zusammensetzt, so folgt, dass yl,._i, 0, 0 = 0, A,-2, 1,0 = 0 ^0, 0. ,- 1 = 0 (5) mit den Gleichungen (4) die Bedingungen repräsentiren, die nothwendig und hinreichend sind, dass die beiden Punktsysteme Pund P' zwei gemeinschaftliche Punktepaare besitzen. Allgemein leuchtet ein, dass die z-Systeme von r-förm.igen, (r — l)-förmigen, . . ., (r— /+ l)-förmigen Elementarfunctionen : ^., 0,0 = 0, .4,._i,i,o=0, ..., Al,ü,r=0 (1) ^,_,, 0, 0 = 0, yl,.„o 1, 0 = 0, . . . , ^0, 0, ,-1 = 0 (2) (6) .4,.^,+!, 0, 0 =: 0, A,-i^ 1, 0 — 0, A,-i-\. 2, 0 — 0, ... ^0, 0, r-i -t-i — 0 (/) \'erschwinden müssen, wenn die beiden Punktsysteme P und P i Paare von gemeinschaftlichen an beliebigen Stellen befindlichen Punkten besitzen sollen. Da diese Bedingungen zweifach symmetrische Functionen der Coordinaten der beiden Punktsysteme P^P^. . .P„i und P[P^. . .P,', sind, so können sie als ganze Functionen der Elementarfunctionen, bezw. einförmigen Functionen der letzteren dargestellt werden. Hiebei ist zu bemerken, dass die Functionen (1), (2),. . .,(/) des Systems (6), bezw. vom Gewicht 2inn, 2(»n/— I) 2{mH — z + 1) sind. Für ni 1= 2, ;/ ^ 2 ergeben sich beispielsweise die beiden Punktsysteme P^P.^ und P'iP!^, denen die 34 Elementarfunctionen der Coordinaten det Verbindungslinien entsprechen '-l*. 0.0= "i"2":i"v ^3.1.0 = 5;«,«g«3t;4, . . ., ^,. „. , = n\iv^w.,w^ A3.0. 0 = -"l»2"3- A. ..0=-«i"e^3. ••■> ^0,0.3 = -«'l*^2'^3 (7) '^2. 0. 0= -"l"2' --ll. ,.0= -"ll'2- •••- A. 0.2 = -^1*^2 ^1 . 0. 0 "1 ' '^0.1.0 — — '1 ' • • • ' -^0 ■ 0 . 1 — -"'i- In den Elementarfunctionen der Gruppen x^y^, x^y^,. . ., x,„y,n, und x[y[, x^y'^,..., x'„y'n ausgedrückt, nehmen beispielsweise die Functionen die Gestalt an: ^0. 0, 4 = «^^22-'^ll'^I2^'l^^'2^ + «l^^'ll^^--«ll«22^l^2+'^ll'^22^1^-'^l^''22^l^^+'^^2^n• \. 0, 3 = ßll^2(«l^'22-'^2^^)-«22^K^|-«l^2) + ^l^'2('^12''2-'^2^«.)-''^2^('^12«l-^.l'''2) ^g) 470 -'''■- -1 »ukcr, aus denen, wie wir in §. 11 und §. 12 sehen werden, alle übrigen mit Hilfe gewisser Differentialprocesse hergeleitet werden können. Dieselben sind bezw. vom Grad 4, 4, 3, 2 in den Element irfunctioncn und vom Gewicht 8, 6; 4, 2. §. 11. Die Differentialprocesse der zweifach symmetrischen Functionen. a. Da eine zweifach symmetrische Function eine symmetrische Function sowohl der Gruppen des einen als auch des andern Systems ist, so gelten für dieselben auch die Differentialprocesse, die wir in §. 5, (3) kennen gelernt haben: (1) p = p^ +r. / q— '■/l+(?2 ^;=Z^=I<''--'>ifc^- •'9.?: wodurch wiederum zweifach symmetrische Functionen erhalten werden, deren Gewicht hinsichtlich der Reihen x, y, x', y', bezw. um die Einheit niedriger ist als das entsprechende Gewicht der Function J. ß. Den Operationen (9) des §. 5 entsprechen die folgenden: 1 ox^ ■ — «"';',;'. P\Pz (2) ^.v =2.8?^'' ^L^^' + '^ 8^^'"-'' "=+' n welche zur Bildung weiterer zweifach symmetrischen Functionen vom gleichen Totalgewicht, aber ver- schiedenen Reihengewichten verwendet werden können. ■(. Sind Py., bezw. P/ zwei Punkte der beiden Punktsysteme P,Pg. ..P,„, bezw. P[P!, ...P,[ in §. 9, deren Coordinaten a.'.,_v.,-/, bezw. xiy'A sein sollen, so entsprechen der Verbindungslinie P;.Px derselben die homogenen Coordinaten ;(,- = (y^z[), Vi = (z.,x'y.), Wt — (.v^r',). (3) Durch partielle Ableitung der Function w, nach x, x', bezw. y, >'' erhalten wir hieraus 5-?s, + ~zi - -iti, 7—Zy. + r-, z[ = -V,. (4) Die symiuctr. Fituctioucii der gemeinsch. Variahh'iipaaye tcrnärer Formen. 471 Setzen wir in (3) x = 1, 2, . . ., m und X = 1, 2, . . ., u, so erlialten wir die Coordinaten sämmtlicher Verbindungslinien der Punkte des Systems P mit denen des Systems P'. Ist nun ^a.i'i.v eine zweifach symmetrische Elementarfunction der Coordinaten (3) ausgedrückt durch die Elementarfunctionen der Gruppen x^y^z^, x^y^z^,. . ., bezw. ;v'^,v,'r',, x[y!^z'.^,. ■ •, A^, 3, ., = 'j- (h. V, n>) = 'f (a, h), (5) welche die Reihen u^u^. . ., v^u.^. . ., n\w^..., bezw. im Grad a, ß, y enthalten soll, so ist zufolge (4): 5- s, + > -, s!, =r - > -— II ^ = -(a+ 1M«+1, ?, T-i • (6) Diese Operation kann demnach dazu dienen, die Function A^o.^ in eine andere von demselben Total- gewicht, aber verschiedenen Reihengewichten überzuführen. Neben (6) gilt die analoge Operation ^ SV"» + Xw^^= -\üi;7 1', = -(ß+l)A,ß+.,x-i- (7) _j djv. ' — 'oyx — ' on'^ Weil nun ^ = tp (a, /') eine Function der Elementaifunctionen a^a^a^^ . . ., bezw. b^b^b^^ ... der beiden Systeme a.-,^',c, (/ = 1, 2,. . ., iw), bezw. .r^jv'-x (x = 1, 2. . ., ;;) ist, so gehen die Operationen (6) und (7) über in : woraus sich ergibt: (9) ^o+i,.-i = -^ia: + a::"" wo A^, A^y, . . . Differentialprocesse von der Form (2) bezeichnen. Enthält nun die Function ^ nur die Elemente iViiv^...n', oder (.i',j','), (Xiyl^), {Xmyn), so können wir nach wiederholten Anwendungen der Processe (9) auf A = Ao,o, r — n\iv^. . .rVr direct zu allen übrigen Functionen A vom gleichen Totalgewicht gelangen. Wir erhalten die Processe; Ao,,--i = -tt|A;+A; J ] < X xl ' Ao,l.r-l = -^{K + K A.,-3=+^{A; + a-,<')sa:4-A;;s<') (10) wo die Differentialprocesse rechts zur Abkürzung symbolisch bezeichnet sind. 472 F''- J't'ikcr, Legen wir den vorstehenden Untersuchungen nichthomogene Coordinaten zu Grunde, was der Fall ist, wenn z = c, rr . . . = c', = c^ ^ ... = 1 gesetzt wird, so gehen die Coordinaten (3) über in Ijiii —y.^—yi.. [jV, — xi—x,,, [jWi = ix.,yl). (11) An Stelle der zweifach symmetrischen Functionen der 3;' zweigliedrigen Determinanten (3) treten in diesem Falle solche der r-Determinanten n\iv^. . .w,- und der 2r-Diff'erenzen (11) 1t^u^. . .Uy, v^v.^. . .r,- Ist insbesondere das Product aller Determinanten w durch die Elementarfunctionen a^a^Uii • • ■ "^"'■^ ^'i^'a^'ii • • • der beiden Systeme :?-,jl',, x^y^,..., x,„y,n und x[yl, x!j{ , x'„y'„ ausgedrückt C - {x^y[) {x,y!^ . . . {x,yl) X (-v^ J',') (^U',') • • • (-^^ J'-O X ... X (.v,„ J',') i^.ny',) ■ ■ ■ (-r,„ J',0 (12) so erhalten wir hieraus mit Hilfe der Operationen Z.J üA'i i — \dx\ ^ — ' '^^PiPz — "'^lilz (13) sämmtliche r-förmige Functionen der Determinanten iv^1t'^. . . und der Differenzen 1t^1l^. . ., v^v^ Ver- steht man unter C^ eine r-förmige Elementarfunction der letzteren von der Form: 0,1= lu^ll^. . .U;V.,^i. . .f^+xWx+x+l- ■ ■n'r, so ist: 8C)t' ^i'o--^ 2]\^ix ^'L.-dx'^. s>2 --t-2!(^sj' ^ayi wo wir wieder zur Abkürzung symbolische Bezeichnung gewählt haben. Hiebei fällt in die Augen, dass die Function C nichts anderes als die Resultante zweier algebrai- schen Gleichungen von den Ordnungen ;» und « darstellt, deren Wurzeln -i,-^ -'" bezw. _i 5 ^_^' sind. Diese kann aber leicht nach den bekannten Methoden von Bezout, Sylvester, Cayley etc. durch deren Coefficienten ausgedrückt werden. Die Berechnung dieser Function allein genügt, um mit Hilfe der Operationen (14) direct alle übrigen symmetrischen Functionen der Verbindungslinien der Punkte des Systems Pmit denen von P' "ermitteln zu können. Die syiiniictr. Fiiiictioiicu der gcnicinsch. \'vriahlenpaare tertiärer Formen. 473 Wir werden dieser Function weiter unter bei der Berechnung der symmetrisciien Functionen der Schnittpunkte zweier algebraischen Curven wieder begegnen. §• 12. Ermittlung der symmetrischen Functionen der gemeinschaftlichen Variablenpaare zweier ternären Formen. •z. E I i m i n a t i o n s m e t h 0 d e. Zwei ternäre ?"ormen / und 'f vom Grad ;;/, bezw. n haben bekanntlich r = luii Variablenpaare X0\, x^y^,..., ,v,._)v gemeinschaftlich, welche durch i = -~ — - Elementarfunctionen verbunden sind. Um diese Functionen zu berechnen, verbinde man nach bekannten \'orgängen die \'ariablen .vr durch die Gleichung / = /..V+[JL_V, wo A und [j. litterale Zahlencoefficienten bedeuten mögen, dann gehört zu einer Gruppe gemeinschaftlicher \'ariablenpaare von / und -f die Grösse /, = >.,v, + [jlj',-. Eliminirt man hierauf aus den drei simultanen Gleichungen /=0. 'f = 0, /— X.V— -j._v = 0. (1) die Veränderlichen .v und _)', so erhält man ein Eliminationsresultat von der Form i?(/X|j.) := Aj'-^f'-' j>.,4^ + ,j..4^; +/'-25)A4,,4-ÄiJ..4,, + ;j.^-J„i-. . . + + (— l)'jXM,,n + /,'-';j..4,_,. ,+ . . +ij.'.4o,,| = 0, w'elches hinsichtlich /. X, jx vom Grad r= iiin ist und in welchem A^A^A^. . . ganze Functionen der Coef- ficienten von / und 'f repräsentieren. Da anderseits die Resultante der Functionen (\) auch ausgedrückt ist durch: R = (/— X.r — ij.ji',)(/— /..Vj — ;i._j'jl. . .(t—kXr—\3.y,) (3) = /'-/'-' JXI.Vi+alv,; +t'--\\^lx,x^ + h,lx^y, + <>} \v^y^\ — . . .= 0, so ist ersichtlich, dass die \'erhältnisse der Grössen A^A.^A^^A^^A^^. . . zur Function .4,. die Elementar- functionen der gemeinschaftlichen Variablenpaare von _/" imd 'i darstellen. Es ist: S.r, =.4, : .4,,, i:,r, = A^ : A^, (4) Dies ist der gewöhnliche Weg zur Ermittlung der s_vmmetrischen Functionen zweier ternärer Formen. ß. Differentialmethode zur Ermittlung der symmetrischen Functionen mit Hilfe eines Leit gliedes. So übersichtlich und einfach auch die oben dargelegte Methode zur Ermittlung der gemeinschaftlichen Variablenpaare zweier ternärer Functionen auf den ersten Blick auch erscheinen mag, so wenig eignet sie sich praktisch zur Durchführung selbst einfacherer Beispiele. Den Fall ausgenommen, dass eine der Functionen / oder rp linear ist, führt sie sofort zu nur schwer zu bewältigenden Rechnungen. In diesem Fall erscheint es wünschenswerth, ein anderes Verfahren kennen zu lernen, das auf einfachem und vor- gezeichnetem Wege zum gewünschten Ziele führt. Ein solches Verfahren glaube ich durch die im vorigen Paragraph ermittelten Differentialprocesse (13) und (14) der zweifach sym- metrischen Functionen gefunden zu haben, vermittelst deren sämmtliche symmetrische Functionen der Schnittpunkte von / und -i von einer Leitfunction hergeleitet werden können. Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. LXIV. Bd. gQ 474 Fr. Junker, Wir gelangen zu diesen Processen am einfachsten, indem wir uns die Formen / und 'f in Linear- factoren zerfällt denken. Denken wir uns dieselben mit dem Coefficienten des letzten Gliedes durchdividirt und auf die Gestalt gebracht: /= t?m,o-r"' + a,„_ 1 i.r'"-' r-+- . . . +(/|.v + (7j r+ 1 wo die unabhängigen Coefficienten entsprechend den Exponenten der betreffenden Glieder durch untere Indices bezeichnet sind und denken wir ims ferner _/' und rp in Linearfactoren von der Form H,,r + f,r+l, ii',,x+tiy-\- 1 zerfällt, so ist f= (ii.x + v. v+ \)(it x + v„ v+ n. . .(h,„x + v,„ v+1) (6) 'f = (//[.v-t-r,' v+ l)(H.[t-+'?','_r+l). . .(ii'„x + v'„y+\). Diese Producte sind lineare symmetrische Functionen der Gruppen u^l\, ii^v^,. . ., bezw. !i\i'[,u'^r[,. . . und können demsfemäss durch die Elementarfunctionen derselben linear darsrestellt werden. Wir erhalten f= x"•lll^n^. . .»,„+.r"'-i_rS»,"2. . .;.',„+. . . +.v!://, +_ri:r| + 1 'f = x"lulii!,. . .u'„ + x"--\vl.!i[ii^. . .v'„+ . . .+xl!il+ylr[+\. (7) Durch Vergleichen von (5) und (7) ist zu erkennen, dass die Coefficienten i3,rt2'?ii ••■• bezw. l^l^l',, ■ • . identisch sind mit den symmetrischen Functionen S//,, ili',, ü^i^/j,. . ., bezw. -ii\, -v\, -//'«f^,. . . der Gruppen u v, bezw. tt' v'. Nehmen wir nun zu den Gleichungen /:=0, 'p =0 noch die lineare Gleichung / = Xx+iiy hiezu, so ist die Resultante derselben angegeben durch die Gleichung (2): R(tX\i.) == 0. Da der Annahme gemäss die P\irmen/ und f in lineare Factoren zerfallen sollen, so erhalten wir die gemeinschaftlichen Variablenpaare derselben auch, indem wir diejenigen von jedem Factor von / mit jedem Factor von 's suchen. Sind UiX + Viy+\, bezw. u',^x+v'.^y+\ zwei solche Factoren von/, bezw. rp, so hat das gemeinschaftliche Variablenpaar derselben den Werth: — _ ^«~'^' _ _ ("» — ^«0 Für / = 1, 2,. . ., in\ y.rr 1, 2 ii ergeben sich hieraus sämmtliche zusammengehörige Elemente der ;»!/-Variablenpaare von / und -f. Irgend ein Factor Z,.^ — X.v— ar von (3) ist dann angegeben durch ti^ — i(uivl,) + \{v', — vO + \>.{iii—u!,), (8) wo mit dem Nenner {tiiv!^) durchdividirt worden ist, um die Resultante R als ganze Function der Gruppen UV, bezw. ;/'('' zu erhalten. Diese selbst ist dann angegeben durch das Product der niu Factoren: iv zz: 'i I 'i 2 ■ . . ' ! '/ X /2|'22 ■ ■ '*'ln ^ ■ ■ ' y^ 'in 1 ' in '2 • • 'hn,n - C,A + /'-MÄC,+iJ.Q| +/'--' jX^C,, +X;j.C,2 + [J-^Qj i +. . . Da nun hierin sämmtliche P'actoren t,.^ linear enthalten sind, die wir aus (8) für /= 1,2,...,»/; •/. =; 1, 2,. . ., n erhalten, so leuchtet ein, dass ^1 CiQ; C^^C^^C^^^,. . .: C,,o, C,— i,i,. . .. Co,,- die sämmt- lichen r-förmigen Elementarfunctionen der r-Determinanten {tiiv'y,) und der 2r-Reihen von Differenzen v'.^—Vi, bezw. iii—n'^ repräsentiren. Dieselben sind bezw. vom Gewicht 2r, 2;-— 1, 2r — 2:. . ., r hinsichtlich der Reihen 1l^n[1l^n'^,. . . und r^v\v.^i{,. . . \'on denselben ist C„ gleich dem Product der r-Determinanten (iiiv!,,). Die Functionen C, Cj enthalten ebenfalls in jedem Glied r— 1 derselben und ausserdem noch eine der Differenzen v!,, — i'j, bezw. Ui — n'.,,. Die Functionen C^^C^^C^^ sind vom 2. Grad in Bezug auf die Ele- mente dieser Differenzen u. s. w. Es sind dieselben Functionen, die wir im vorigen Paragraph in (12), (13) und (14) kennen gelernt haben. Die sytniiictr. Fiiiicliniicu der ^cinciuscli. Variableupcuire tenuirer Foniieu. 475 Ersetzen wir nun in C,„ C^C.^, C, iC^Qj,. . . die symmetrischen Functionen der Gruppen lt^v^, ii^v.^,. . ., iiinVm, bezw. ii\v\, u[r[, . . ., ii'„v',i durch ihre Ausdrücke in den Klementarfunctionen der letzteren oder, was dasselbe ist, durch die Coefficienten a von /, bezw. /' von -p, so geht die Resultante (9) in die Form (2) oder Q; C,, Q; C^^, C^^, C^^;. . . in ^„,—^4,, — .42; ^4,,, .4,2, .422,. • • über. Für die letzteren Grössen als Functionen der Klementarfunctionen a^a^a^^a^^a^^. . ., bezw. ^i^z^'ii^iz^'az • • ■ gelten deshalb nach dem vorigen Paragraph die Operationen : ^'2- l!l!/_ 8« "^_ 8«' ) )Z^"8t; "^Zj iv' \ (10) 4 _(-l)'^'-jy3A , V8A|'-"JVSA , V3A|"-' ' ■'■ '■ - X.! X! ( Zj 8„ '^^ 8//' ( ( -^ 'cv — 8j;' ) ' wo die Differentialprocesse wie in §. 11 symbolisch bezeichnet sind. Ist .4.^,). irgend ein Coefficient von (2), so erhält man hieraus die nächst höheren durch die Operationen: _ (-!)'■+>-+' l v^ 8^,x ^ V S^x). ('" (11) (I) Für irgend eine Function .4 der Coefficienten \'on _/" und '5 haben diese Processe die specielle Gestalt / + / JT"/ = '" ^ , /8^ dA (in — 1) , — a. + - — a, ' V8a,, ' 8ß,2 ^ "iA . /B.4 . 8.4 " ^TT- + ( "— 1 ) .-7— l\ + 7^-1— ^9 + 8^7, \8/',, ' 8^> 2 2 V 8.4 V ß-'l &'4 , /8.4 8.4 \ (12) _8v '/lj8r, '"802 ' '"" '•'V8fl22 '' Sa,2 0-4 , /■ &.4 , 8.4 , \ +"8^-^^"-^H8^^'^+8^;^J+--- .Mit Hilfe dieser Processe gelangen wir demnach von .4,, als Leitfunction ausgehend zu sämmtlichen übrigen Coefficienten .4, .42-4,, .4, 2-422 • ■ • der Resultante (2). Die Function .4,, ist aber bekanntlich nichts anderes als die Resultante zweier binären Formen ;n'^" und »''^" Grades a,„,o.v'"4-a,„_i,i .r"'-'j+ . . . +rto, n,y"' Z7„,o.r"+ hn-\.\ x"-^y+ . . ■ +/\,.„.v'', nämlich der Glieder höchsten Grades von/und 'f und kann als solche nach den bekannten Methoden von Bezont, Sylvester etc. berechnet werden. Ist dies geschehen, so führen die Operationen (10), auf .4^ angewendet, unmittelbar zur Berechnung der Grössen .4,.42.4,,.4,2.422 • . ■• Sind diese auch ermittelt,, so 60* 476 Fr. Junker, sind die Elementarfiinctionen der Coordinaten der Schnittpunkte von /und -p oder der gemeinsciialtiichen \'ariablenpaare dieser Formen dargestellt durch i A A A V V — 'll S V — ^ V ,. ^. _. llil V ,. . , _ ^ / 1 q\ -•^1 4 ' -"-'l A ' -lil2 — A , ^'l.'z — J • • • ■ \^^) .1^1 -1|| ^1,1 »-ly womit imsere Aufgabe als gelöst betrachtet werden kann. Beispielsweise ist für zwei Kegelschnitte /= il^^x^ + a^^.\■y-^-i^^^xz + a^^y'^ + a^.^yz + ll._^.^:^ woraus wir direct mit Hilfe der Üperationen (10) die weiteren Grössen erhalten: ^11 =(«2^\^)(«^3^l) + (''22^23)('^l2^l3) + K2^^^■H>^2,^',:^)^-(^^2^^^^)(a,^^33)--(^l3^'22>'+-('^^ .4,,!= a^,^^^3»('^^^3^|) + ('^l^^3)(ö.3*22)— ("^^W('^^2^3) + ('J.2^3)(".2^^3) + ('^11^3)(''22^3) + 2(ö,1^22)(«l3*23) + 2('^7,,/',2)(rt22A.,.j)-h2(a2j/',j)(i7,,^33) -.4,,, =Z U?22^23)("23^'l3) + ("'22''23)('i'l2^'33)+(^'^22^'l2)(''23^'33) + 2(ß,3&3j)(fl22;733) — '-ln2 = («12^23)(^23^3) + K2^3)(^23^l3) + ("l2^3)('^12^'33)+2(cZ2A3)(''llM + 2(ajgi',,)(a23^733) + (fl^^i7,2)(a,.,^33) + 2(c7,3^',2)(a2j/'33) + (a,.,('',2)(c/,2Z7.,3) ^1111 = K2^3K^'23^33) — («22^33)* ^1112 = i^iih:i) ('^23^.3) + («22^'i3) (''23^33) + ("22^3) ('■h:A:i)—^('hA3) («12^3) ^1122 =-■ («nM(^23^33) + (''22^'l3M'7,3^33) + (''.2^3)K3^'33) + («l2*23)('^3^^33)--2(^^,^:,3)(ß2a^'33) — Die weiteren Functionen .42, A^^; A,^^, A^^^; A,^^^, A^^^^ erhält man hieraus durch Vertauschung der hidices 1 und 2. Charakteristisch sind von diesen Functionen nur v4y.4,.4,|^,j, da sich hieraus alle übrigen durch \'ertauschung der Indices 1, 2, 3 ermitteln lassen. §. 13. Berechnung der gemeinschaftlichen Variablenpaare zweier ternären Formen. Sind nach dem vorigen Paragraph die symmetiischen Functionen der gemeinschaftlichen X'ariablen- paare -ViJ'j, x,y^. . ., x,}',- von / und rp ermittelt, so erübrigt noch, diese Variablen selbst zu berechnen. Zu diesem Zwecke drücken wir die symmetrischen Functionen von r— 1 derselben, z. B. von x,y^, ^'■iJ-A' •••> -^VJV durch die Elemente der r'^" Gruppe, z. B. .i|_v'| aus, indem wir hiezu der Reihe nach die symmetrischen Functionen vom Gewicht I, 2, 3, . . ., r— 1 des Systems (2) in t;. 1 benützen. Wir erhalten hiefür die .Ausdrücke: - -i-j = fl, — .r , 1^-2 = «2 —y = ir,, — a, V — a,x + 2xy, Ir, r., = a.,, — a, v+v^ (1) il.V2.V3. . .Xy = a,.,u— a,._),o.r + a,-L',o-t'^— • • • +(— 1 j'^'-v'-',. . ., I.Vj.v., = c?,, — <:/|.v + .v^ Zx^y^z^ a^ — -' '■— -' y-i-^w V,, ,, _ 10.13,1^ — "III "ii""T""i'' """ wo an Stelle von .V|_v, die Elemente xy gesetzt sind. Setzt man diese .Ausdrücke in die r-förmigen Functionen des Systems (2) in ^. 1 ein, so ergeben sich die r+ 1 identischen Gleichungen vom Grad r in xy: rx Die syuiuictr. Fnuctioucn der gciiwiiisch. Variablcupaare teruürer Fonneii. 477 x'—a^x'- ' + ß| ,.v''--— . . . + (— l)'i7,- 0 = 0, ■x'-^y—{r—\)a^x''^-y—a^x'-^ + {r—2)a^^x''-^y + a^^x>^-'— . . . +(— l)'a,._i, i = 0, (2) ry•■-Kr—ir-^)a0'•--x-~a,y'-^ + (r—2)a^^y—^x+a^^y•--—. . . +(— l)'ai, ,._i = 0, y'—a^y'-^ + a^^y'--—. . . +(— l)'tZo,r = 0, die auch in der Form geschrieben werden können: (x — x^)(x — x^). . .{x — X,.) = 0 S(.r— .r,)(.v— .Vj). . .(.r— 7.,._i)0'— jv) = 0 (3) V — -^ zill ' "^ --J^ (4) ■i:(x-x^)(y-y,)...(y-y,)^0 (>■— J'i)0'-V2)---O'-JV) = 0, wo jede Function sowohl homogen hinsichtlich der Elemente der Reihe x^x^x^... x,- als auch hinsicht- lich yy,y^ . . .y,- ist. Diese Gleichungen besitzen in der That interessante Eigenschaften. In erster Linie leuchtet ein, dass sie durch jedes Variablenpaar x,y, befriedigt werden, welches den Formen / und 'f gemeinschaftlich angehört. Sie können deshalb zur Berechnung derselben benütz; werden. Die erste der Gleichungen (2) oder (3) stellt eine algebraische Gleichung r"^" Grades in x dar. Sie liefert deshalb aufgelöst direct als Wurzeln die Elemente der Reihe XfX.^. . .x,. Da die zweite Gleichung (2) linear in y ist, so lässt sich diese Grösse rational in Function von .v und der Elementar- functionen ausdrücken. Wir erhalten an-^'-- + eiyn^-' rx•^-'^—(r—l)a^x'-^+(r—2)a^^x'^ und hieraus zu jeder W'urzel x, direct durch Substitution das zugehörige Element r-l 1—-2 , »—3 a,x. -a^^x. +fl,,2.r. — ... yi — — — —, , (o) rx''. '-(r—l)atx''. --^.(r—2)a,^x.~^—... womit unsere .Aufgabe gelöst ist. Wir sehen somit, dass zur Erm ittlung der ge mei nschaftlichen Variablenpaare zwei er ternären Formen/ und 'i vom Grad in und n nur die Auflösung einer einzigen Gleichung mn^^" Grades nöthig ist. Bezeichnen wir irgend eine symmetrische Function des Systems (3) mit ;t, so ändert sich eine solche nicht, wenn man die Elemente der Reihe xXyX^. . .x,- oder der Reihe .vv, j'j . . ._v,- um die gleiche Grösse X wachsen oder abnehmen lässt. Entwickelt man dieselbe nach Potenzen von X, so zeigt sich, dass jede der- selben nothwendig den beiden Differentialgleichungen genügen muss: r r V Sit 87t ^ V 8- Srt ^ / 5— +^ =0, > 5 ^K- —0, (6) ^-~ ö.r, dx — ^ 3 r, 8 V 1 ' 1 - ' - welche nach weiterer Ausführung die Gestalt annehmen: 8 7t 87t ^ ,1' 87t 8rc ( , ^ ( 87t 37t 87t I ex öa^ '8ö,, ' ^a^^ M 'S^m ^a,n ^^hii ' &7t 07t , , J &7t &7t ; ^A Or. 87t CT. I Cy Oa^ MdtZjj ' Cü,2 'I '8Ö222 ^^^122 &fl||2 ^ (") 478 Fr. Junker, Wir bezeichnen diese Gleichungen als die Differentialgleichungen der s3'mmetriöchen Func- tionen der Differenzen x —x, , .v— ,v,. Hiebei ist jedoch zu beachten, dass dieselben nicht allein den r-förmigen Functionen (3), sondern auch den (r— l)-förmigen, (r — 2)-förmigen, ... 3, 2. einförmigen und jeder höheren symmetrischen Function der Differenzen x — Xj, y^ji genügen. Bezeichnet t. ^ 0 irgend eine Function des Systems (2), so geht dieselbe, wie leicht einzusehen ist, nach .Anwendung des weiteren Processes -— j 8 .tr - ' 8 x-^ 1 ' oder (8) 8ir 8:i ( 8j: St: ) l 87: 8:1 ) dx-^ 8a, * (8a,, '^ 8a, ,, "^ ) 1 8a,j " Pa,,, '" \ „j 8:r dz } '""122 ""1122 direct in eine andere derselben .Art über. .Ausgehend von der Function x'—a , X'- ' + a , , .V'- -'— ...+(_ 1 Ya ,. ,, — 0 gelangt man auf diesem Wege der Reihe nach zu sämmtlichen übrigen P\mctionen (2). 3. Abschnitt. Die Bedingungen der gemeinsehaftlichien Schnittpunkte dreier Curven. §• 14. Ermittlung der Bedingungen der gemeinschaftlichen Schnittpunkte dreier Curven. ci) Gegeben seien die Gleichungen dreier ebenen algebraischen Curven /— a„.r"' + cT,.v"'-'j'+ ■ • ■ +«).-"' = <^ 'f = b„x" + l\x"-^y+ . . ■ +b,,z" =0 (l) ■^ = c„s;''+(r,.T'' '.v+ . . . +'3+l Gliederbesitzen. Schneiden sich zwei derselben, z. B./und 'f in r=i!mi Punkten mit den nicht homogenen Coordinaten x,y\, -rjjj'j,. . ., x,-yr, so ist bekanntlich die Bedingung, dass einer dieser Punkte auch auf der Curve -jj liegt ausgedrückt durch das Verschwinden des Products R,. = -1 (.r, r, ) ^ (x,y,) . . . -K-r, r,) = -{.,■;., . . . 'W (2) das man allgemein als die Resultante der drei Gleichungen (1) bezeichnet. Um dieselbe als ganze Function der Coefficienten von / und 'f zu erhalten, hat man R, noch mit dem F"actor .4/; zu multipliciren, wo .4,, die aus §. 11 und §. 12 bekannte Resultante der Glieder höchsten Grades von /und cp darstellt. Die Resul- tante Rr enthält, wie wir wissen, die Coöfficienten /, 'f, (]j, bezw. im Grad iip. pni. ntii und drückt die nothvvendige und hinreichende Bedingung aus, dass irgend ein Schnittpunkt von /" und -f auch auf der Curve •]/ liegt. Sind nämlich .r,jtv die Coordinaten irgend eines Schnittpunktes von /und 'f, so ist offenbar •}(.r,;V/) =0 sobald die Curve -j» durch denselben hindurchgeht. Da nun -}),• in dem Product (2) als Factor enthalten ist, so leuchtet ein, dass dasselbe nothwendig verschwinden muss, sobald dies für -{/, der Fall ist. Daher ist Die syunuctr. Fitiictioncii der ,iieniciusch. \'ariah!cupaarc Icruiircr Fonnen. 479 i?,-= 0 die nothwendige Bedingung, dass /, 'f und 'J^ durcli einen Punkt gemeinschaftlich hindurchgehen. Sie ist aber auch vollständig ausreichend, da sie stets das Mittel darbietet, irgend eine Constante einer der Curven (1) so zu bestimmen, dass eine solche durch einen Schnittpunkt der beiden anderen hindurchgeht. Die Gleichung 'J*, 'J^j . . • 'p, = 0 ist beispielsweise hinsichtlich der Coefticienten von '|< homogen vom Grad rzzzmn. Setzen wir daher von denselben alle bis auf einen als bekannt voraus, so stellt dieselbe eine Glei- chung r-ten Grades hinsichtlich des letzten dieser Coefticienten dar, deren r- Wurzeln je für sich betrachtet, die Bedingung erfüllen, dass die Curve -L durch einen der r-Schnittpunkte von / und -i hindurchgeht. b) Liegen zwei der Schnittpunkte von / und 'f, deren Coordinaten Ar/_y,-, ,v«jiv sein sollen, auf der Cur\-e '{;, so ist ■liXivi) - 0, -l^ix-^y,) = 0. r In diesem Falle verschwindet neben R, auch noch die Summe 7?,-_i = > 'Irla- • ■'{'.-i von je r— 1 der Grössen -{;,, '|^.^,. . ., 'J>,., da in jedem Glied derselben mindestens einer der beiden Factoren 'J-,- oder -Jj-, (oder auch beide) enthalten ist. Daher stellen r R, =z •;,•;, . . . 'l, - 0, R,^, ^Ysh'W ■ ■ ■ ■W-^ - 0 (3) 1 zwei Bedingungen dar, die nothwendig erfüllt sein müssen, wenn die drei Curven / 'f, ') zwei gemein- schaftliche an beliebigen Stellen der Ebene befindliche Punkte besitzen sollen. Von denselben enthält R,-\ die Coefticienten von / rp und 'Jj, bezw. im Grad np. pin, inii — 1 und hat deshalb den Grad ^ =: 11 p+pm + 11111 — 1. Dass diese Bedingungen auch hinreichen, um die Forderung zu erfüllen, dass die Curven /, 'f , '|/ durch zwei Punkte der Ebene gemeinschaftlich hindurchgehen, lässt sich zeigen. Nehmen wir an, die Curven / und a seien fest und schneiden sich in r r= ;;/;/ Punkten PiP^...P, [ r \ r(r — 1) mit den Coordinaten .r,_v,, x^\\ x,y,-, so lassen sich dieselben auf ( ^ ] = — - — verschiedene Gruppen von je zwei Punkten zusammenstellen Wir schliessen deshalb, dass eine dritte Curve -J; auf ( ^ | ver- schiedene Arten durch je zwei der Schnittpunkte von / und 'i hindurch gelegt werden kann. Soll eine Curve durch zwei Punkte der Ebene einfach hindurchgehen, so werden durch diese Forderung zwei Bestimmungsstücke derselben absorbirt. Denken wir uns deshalb 'l auf die Form gebracht: •i —g+'tJi + [>.!, wo g, Ji, 1 drei Curven p-ter Ordnung repräsentiren, so können wir stets X und <>. so bestimmen, dass -p durch zwei Schnittpunkte P, und P, von / und rp geht. .Angenommen, dies sei der Fall, so müssen nach dem. was wir oben gesehen haben, nothwendig die Bedingungen erfüllt sein: Rr=(g,+lh,-{-<^.l,)ig^-hKJl^ + [ll^).. .(g,. + Ur+[jJ,) = 0 R.-i =2_(gt+''-^'l+l^^l)(.^i+^'-^'2 + 'A)- ■ •(^,-l-l->./'r-l + IJ.A-l) =0, oder ^r= ^',,0.0 + >-^',-l, l,0+|J.^r-l,0. 1+ . . . -4- >.%,-, 0-4" ■ • . + [J.'7'o, 0, ,• = 0 Rr-l = Z',._l.u,0 + X^r-2, l,0-f-[J.ZV-2,0.1+ ■ • ■ "l" A'" ' ^'o, ,-1, 0 + • ■ • -4" jV "'^o, 0, ,-1 = 0, WO die Coefticienten b von R, r- förmige und die von i?,_i (r — l)-förmige Elementarfunctionen der Gruppen gJt^!^, g^h^l^ gJhl, darstellen, die nach irgend einem Verfahren durch die Coefficienten von / und 'f ausgedrückt werden mögen. Als Functionen von X und [i. aufgefasst, stellen R, und i?,._i zwei Curven r-ter, bezw. (r— l)-ter Ordnung dar, die sich im allgemeinen in r(r— 1)-Punkten schneiden. Wir wollen nun zeigen, dass sich diese Zahl auf die Hälfte reducirt, wie es sein muss. 480 Fr. Junker. Da ihrer Definition nach die Curve R, in r gerade Linien von der F'orm '[;,■ =_§',-f>J;, + ;j./, zerfällt, so erhalten wir die Schnittpunkte von R, und Rr-\ auch, indem wir jede dieser Geraden mit 7?,._i schneiden. Nun ist die Function R,-\ gleich der Summe der r-Producte von je r — 1 der linearen Factoren von R,. Jeder derselben ist in r— 1 jener Producte enthalten, während das r-te Product die r — 1 übrigen Linear- factoren enthält. Die Schnittpunkte einer Geraden, zum Beispiel g^+)Jl^-^-]^.l^ von i?,. mit i?,._i sind daher identisch mit den r — 1-Schnittpunkten derselben mit den r— 1 übrigen Geraden g^-\-\]i^ + \U.^.. . ., gy+'hhy-\-\i.l, von Ry. \Ww sehen somit, dass sich die Schnittpunkte von Ry und /?,-i als die Schnittpunkte ' r der r-Geraden ,^V-f-X/;, + |j./, darstellen, deren .Anzahl ( j beträgt, wie es sein sol Sind zwei gerade Linien ^,—g, + \ h, + [1.1, , f, ~ g,_ + X Ii., + \ü,, von Ry bekannt, so schneiden sich dieselben in einem Punkte mit den Coordinaten J'^ 'x,^x ! I X : -j. : 1 = Die Curve ']>. welche durch die beiden Schnittpunkte P, und P.,_ von / und (f geht, hat alsdann die Gleichung: \g h 1 g(h,l.,) + Ii (l,g.,) + l{g, /^) = g, Jh U Ä l'x Ix 0. Sind die Coordinaten der Schnittpunkte von / und 'f nicht bekannt, wohl aber deren symmetrische Elementarfunctionen nach §. 12 berechnet und sind Ry und i?,_i durch die Coefficienten (wozu auch X tmd [A gehört) von f. 'f und 'Jj ausgedrückt, so lassen sich diese Functionen auf die Gestalt bringen: Ry= 1 +X,-J,H-;j..42 + XM,,+Xrx.4|,+ . . . +XM,-,o-t- . . . +ia'.4o,, A',_, = 1 +X5|+|xZ)2 + X25||+X|jj;,j+. . .+X'^'5,._i.„ + . . . -l-|i.'-'5o, ,-1, wo A^, A^,. . . ; B^. B^,... rationale (gebrochene) Functionen der Coefficienten von/ tp und '^ sind. Da ihrer Definition gemäss die Resultante i?, in lineare Factoren 1 +\,k + \^.,\l{i zzz 1,2,.. .r) zerfallen muss, so müssen für die Functionen .4|yl2.4.x . . nothwendig die Bedingungen des Zerfallens in Linearfactoren erfüllt sein, welche ich früher* aufgestellt habe. Die Elemente XiX^. . .X, habe ich damals als Wurzeln der alge- braischen Gleichung X'— yl,X'-i+.4,,X'----^i,,X'-:'+ . . . +(— l)'.4,,o = 0 und zu einer derselben /, das zugehörige Element [j.,- aus A^\. —A,^\. +^,,jX. — ... rX. - i-H (r-l)^,X'~- + (r-2M„X;. gefunden. Sind auf diese Weise die r-Iinearen Factoren l+X,X+|i.,|j., (/ z= 1, 2,. . ., r ermittelt, so ist die Gleichung einer Curve 'J^, welche durch zwei Schnittpunkte \-on / und y hindurchgeht, angegeben durch: g ^i ' I ,?(X,|j,,) + /KX — |0 + /(X,-X,)= 1 X, in =0. I X, |A., " .Vlathem. Annalen, Bd. 43 und 45. Dil' syiiuiicfr. Finictioueii der gcuiciiisch. Variablenpaare teriiärer Formen. 481 Legt man den Zahlen /, x alle möglichen Werthe von 1 bis r bei. so erhält man sämmtliche ( Curven ■];, welche durch je zwei Schnittpunkte von / und 'f gehen. Zur Ermittlung derselben ist also nur die Auflösung einer einzigen Gleichung r-ten Grades noth- wendig, deren Coefficienten durch die symmetrischen Functionen der Gruppen gihj, ausgedrückt sind. .Sind die Gruppen 'l•^\i■^, \]S^- ■ ■, ^li-i berechnet, so muss sich als Probe ergeben, dass X ( 1 + X, ). -f- fj.| ij.) ( 1 + Xj X 4- iJ-j [).) . . . ( 1 + X,_, X + |A,-_i |j,) = Ry^i ist. c/ Soll die Curve 'Jj durch drei Schnittpunkte P,, P^., Pi von / und ']> gehen, so ist: •^, = 0, -^^ = 0, ■;, = 0. Daher muss nothwendig neben -Jj, ({^^ . . . -i,. und S '^, 'jj^ . . . 'J-,- 1 auch noch die (r — 2)-förmige sym- metrische Function i^']', 'Jjg. ■ ■'j'r-i verschwinden, da dieselbe in jedem Glied mindestens eine der Grössen '\ii, 'jij., •li als Factor enthält. Ebenso wie in b lässt sich auch hier zeigen, dass die Bedingungen ''^,6,... -w = 0, x '^i -;.,... •^,_, = 0, •;, ■^^... ^, ., = 0 nicht nur nothwendig, sondern auch hinreichend sind, um die F"orderung zu erfüllen, dass die drei Curven / 'f, -^ durch drei Punkte der Ebene gemeinschaftlich hindurchgehen. Nimmt man -^ in der Form an •i> =^+X/; + |j./ + v;;/, so erhalten wir ( I Curven dieser dreifach unendlichen Schaar, welche je durch drei Schnittpunkte von /" und cp hindurchgehen. Die oben erhaltenen Bedingungen R, = 0, i?,— i = 0, i?,._2 = 0 gehen mit dieser Annahme hinsichtlich der Veränderlichen Xjxv in drei Flächen von den Ordnungen r, ;' - 1, r— 2 über, die sich im Allgemeinen in r(r—l){r — 2)-Punkten schneiden. Da sich diese Punkte aber als Schnittpunkte der r-Ebenen ,. K -.. .+(-i)''K'^2. • ■'!',■ = 0, wo X']^,, -'l'i'l'j, • ■ .. 'K'Pe- • •'!')■ die r symmetrischen Elementarfunctionen der Elemente '];,|j. . .-]),• bezeichnen. Damit irgend ein Schnittpunkt von / und 'f auf die Curve -{; zu liegen kommt, muss eine Wurzel dieser Gleichung verschwinden. Dies ist aber der Fall, wenn das letzte Glied dieser Gleichung wird. Diese Grösse stellt bekanntlich die Resultante der Functionen / 'f, '}< dar. Soll ausserdem noch ein zweiter Schnittpunkt von /und 'f auf ■> liegen, so muss noch eine weitere Wurzel dieser Gleichung ver- schwinden. Dies tritt bekanntlich ein, wenn nicht nur der Coefficient des letzten, sondern auch der des vor- letzten Gliedes der Gleichung (1) Null ist. Daher sind R.-='M,-..'W = 0 i?,_, = !<);,},, '\.^, . . ., '\, verschwinden. Jede dieser Functionen ändert sich nicht, wenn man zwei der Gruppen x^}\, .VjJ'j, • • • , x,}',- mit- einander vertauscht. Dieselben sind somit symmetrische Functionen dieser Gruppen, d. h. der Coordinaten der r Schnittpunkte von / und cp und können als solche durch die Elementarfunctionen derselben dar- gestellt werden. Werden diese nach i?. \'l durch ihre Ausdrücke -j- in den Coetficienten von _/ und rp ersetzt, so sind die Bedingungen R allgemein durch die Coefficienten der drei P'unctionen J\ cp, -J; ausgedrückt. Da die Elementarfunctionen der Gruppen .r,j', in den symmetrischen Functionen (3) im Grad p auftreten, so ist jede der letzteren noch mit dem Factor ,4,',' zu multipliciren, um sie als ganze Functionen der Coefficienten zu erhalten. Jede der Bedingungen (3) ist hinsichtlich der Coefficientenvon / und tp, bezw. vom Grad iip und III p und hinsichtlich derjenigen \-on <\, resp. vom Grad 1, 2 niii. Daher haben diese Bedingungen den Gesammtgrad, bezw. iip + uip+ 1, iip+iiip + 2,. . .np+piii + iiiii. §. 16. Die partiellen Ableitungen der Resultante. Ist die Resultante der drei Formen /, 'p und -{i wiederum dargestellt durch die r-förmige symmetrische Function /?, — y'i'^j. . .•y',-, so erhalten wir hieraus auch die r— I-förmige Function R,— u indem wir iv, nach den Elementen der Reihe ^'rt'a- ■ •'t''- ableiten und die erhaltenen Ableitungen addiren. Es ist deshalb Ebenso ist leicht zu sehen, dass (1) — J_ vü^ _ ^.-=^.\^=^^.^.----^- u. s. w. ist. Wir können deshalb auch aussprechen den Satz: Die noth wendigen und hinreichenden Bedingungen, dass drei Curven/, rp und •} / gemeinschaftliche an verschiedenen Stellen der Ebene befindliche Punkte besitzen, sind ausgedrückt durch das Verschwinden der Resultante R,- derselben und der Summen der partiellen Ableitungen erster, zweiter, .., /ter Ordnung der letzteren nach den Elementen ■l^, '^j,...,-^,, welche man erhält, indem man jedes gemeinschaftliche Variablenpaar von / und 'p in die dritte F'orm ']> substituirt. Nimmt man ^ in der Form an: ■^ — c^xi'+c^x''-'^y+ . . . -i-c,_2-^+Cv_i.r + C;, (2) wo (,\ das letzte Glied oder auch eine willkürliche Grösse darstellen soll, so lässt sich R, auf die Gestalt bringen R, = < + C x, + <"'-/.2+ • • • +c\x_ , + •/.,.. (3) 61 * 484 ^>'■ J nnker, wo •/,, •/.,,. . .•/, symmetrische Functionen der Gruppen .v,v,, .v,^'^,. . . vom Grad \. '!,..., r bezeichnen. Da nun /?,- eine Function der Grössen -i,, -^t^ -^r ist und diese P\inctionen des Coefficienten f., sind, so ist Da ferner, wie leicht zu sehen ist, 9cv ~ ist, so geht diese Ableitung nach dem Coefficienten c, über in Ebenso ist -fache Punkte sein sollen, '> T,. l'i, Ys' • •• ) so ist die Bedingung, dass dieselben ausser diesen noch einen weiteren .Schnittpunkt gemein haben, nach Herrn Brill dartrestellt durch die »reducirte Resultante« ^ _. _!,, _*L - AP '^(^t>'i)'^^-'-'2J'»)- • •■^(^'-J^'-) " ^(p) " r>lT4-'p wo der Divisor p,- die Resultante der niedersten Glieder der nach Dimensionen von x—ai,y—b, entwickelten Functionen /und rp bezeichnet. A ist wie oben §. 12 der Coefficient von /" in Gleichung (2), r ist die .Anzahl der Schnittpunkte \'on /und rp, durch welche -J^ nicht zum voraus hindurchgeht. Diese Zahl ist offenbar r ziz »?h — Ia,ß,. Die reducirte Resultante enthält demnach die Coefficienten von/, tp, ■^, bezw. im Grad 7;;' = ;/p— Sßj-f,-, n' ^= pm — ^-{,'y.i, p' ^ »ui — Sa/ß,- und hat deshalb den Gesammtgrad m' + n'+p'. Es wird nun wohl keiner besonderen Auseinandersetzung bedürfen, um einzusehen, dass die Bedin- gungen, dass die Curven /, (f, •} ausser den bekannten Punkten C^i\C^. . . noch weitere, an beliebigen Stellen befindliche Punkte gemeinschaftlich besitzen, in derselben Weise aus der reducirten Resultante herzuleiten sind, wie die entsprechenden Bedingungen aus der allgemeinen Resultante. Sollen dieselben noch durch / weitere nicht bekannte Punkte P^P^. . .Pi je einfach hindurchgehen, so ist nothwendig und hinreichend, dass die / Gleichungen bestehen: Ap K — 0 V-i> i iL . — 0 an deren Stelle auch die folgenden gesetzt werden können: «, = 0, 1^ = 0 '^• = 0. t>. 18. Schlussbemerkungen. Zum Schlüsse sei noch bemerkt, dass die Methoden der vorhergehenden Paragraphen auch zur Ermittlung der Bedingungen benützt werden können, dass eine algebraische Curve an beliebigen Stellen Doppelpunkte besitzt. Die synniwtr. Fitiiclioucu der genieiusch. Variableupaare Iciiuircr Formen. 487 Eine solche hat im Allgemeinen keinen singulären Punkt, solange ihre Coefficienten a^a^a^. . .a, beliebige von einander unabhängige Grössen derselben. Soll ein solcher an irgend einer Stelle vorhanden sein, so müssen dieselben nothwendig eine Bedingung D,—Q> erfüllen, die man als Discriminante \'on / bezeichnet. Da für jeden Doppelpunkt P mit den Coordinaten xyz der Curve / die Gleichung der Tangente illusorisch wird, so müssen für denselben ausser / noch die partiellen Ableitungen verschwinden 1^ = 0, ?^ = 0. % = 0, (1) welche mit / durch die Euler'sche Gleichung zusammenhängen 4 + v|^ + ^^ = "^-- (2) 0 X dy oz Die Resultante der drei Formen (1) ist die Discriminante von /. welche bekanntlich die Coeffi- cienten im Grad 3 (m—l)^ enthält. Wie nun für jeden singulären Punkt P von / die partiellen Ableitungen (1) ver- schwinden müssen, so s c h 1 i e s s e n wir auch umgekehrt, d a s s jeder gemeinsame Schnitt- punkt der drei Curven (»z— 1)'"' Ordnung (1) ein singulärer Punkt von / ist. Wir erhalten deshalb die Bedingungen für die Doppelpunkte von /, indem wir diejenigen der gemein- schaftlichen Schnittpunkte der drei Curven (1) aufstellen. Wie dies ausgeführt werden kann, haben wir in den vorhergehenden Paragraphen gezeigt. Setzen wir beispielsweise — = 'f und bezeichnen wir die Coordi- tiz naten der ;- = (»/— 1)^ gemeinschaftlichen Schnittpunkte von ;!- -- 0 und — = 0 mit x^y^, x^y^,. . .,x,y,; so sind die Bedingungen, dass die Curve// an beliebigen Stellen befindliche Doppelpunkte besitzt, angegeben durch D, = 'f,'f,. . .'f,- = 0. A-, = S'f.'fj. . .'fr-i = 0,. . . A_,+i = S'f/f,. . .'f,_,+, = 0, (3) an deren Stelle auch die partiellen Ableitungen von Z),- nach dem Coefficienten von .v"' oder _v"' oder c'" (oder auch nach dem Coefficienten von x"'--^y oder xy'"-'^ oder .v"'-'r oder £:'"-'.v odev y-h oder z"'-^y) von /gesetzt werden können. Dies sind eben jene 9 Systeme von Gleichungen, die wir in §. 16 kennen gelernt haben. Im Fall einer Curve 3. Ordnung müssen daher für einen Doppelpunkt derselben sämmtliche partielle Ableitungen der Discriminante nach den Coefficienten ^r,,, a, , a^, . . ., a^ ver- schwinden. in — 1 . ni — 2 ^ , , , , ,. , , j Da eine Curve ;»-ter Ordnung höchstens a = Doppelpunkte erhalten kann, ohne dass sie in niedrigere Curven zerfällt, so gibt das System (3) für /' = ^, t— 1, 5—2,... ganz allgemein die Bedingungen an, dass dieselbe raüonal, vom Geschlecht 1,2, . . ist. Für />a muss die Curve nothwendig zerfallen. Unter gewissen Umständen ist dies bekanntlich auch schon der Fall, wenn i^i ist. So zerfällt beispielsweise eine rationale Curve 4. Ordnung in eine Gerade und eine Curve 3. Ordnung, wenn die drei Doppelpunkte derselben in eine gerade Linie fallen. Diese Linie muss ein Theil der Curve sein. 'Kommen die 6 Doppelpunkte einer rationalen Curve 5. Ordnung auf einen Kegelschnitt zu liegen, so sondert sich letzterer als Theil der Curve ab, da er andernfalls mit der Curve 12 Punkte gemein haben würde, was nicht der Fall sein kann. Hat die Curve f an gewissen Stellen schon zum voraus bekannte Doppelpunkte, so lassen sich die Bedingungen, dass dieselbe ausser in diesen noch eine Anzahl weiterer singulärer Punkte an nicht bekannten Stellen besitzt, in ähnlicher Weise wie in §. 17 durch die reducirte Resultante der drei Functionen (1) und deren^artielle Ableitungen angeben, die wir in diesem Fall als reducirte Discriminante von/ bezeichnen können. 488 Fr. Junker, Tabellen der ternären symmetrischen Functionen vom Gewicht i — 6. Die symmetrischen Functionen einer beliebigen Anzahl von Variablenpaaren. I. Die symmetrischen Functionen vom Gewicht 1. a) Nr. I. h) Nr. 2. c) Nr. 3. d) Nr. 4. e) Nr. 5. fj Nr. ö. a) tT c" V h" V ° r V >r V tT Ol I "1 I Ol I ^1 I "i. I *'l I 1 II. Die symmetrischen Functionen vom Gewicht 2. ■y.. Die symmetrischen Functionen vom Gewicht ;', ^ 2. Nr. 7. b) Nr. S. c) Nr. 9. Ol r (7 ,02 . I (7j2 ' V a •»l.l', I — 1 •»•i-i'a I III. Die symmetrischen Functionen vom Gewicht 3. a. Die einreihigen Functionen vom Ge wicht /'| = 3. Nr. ig. bj Nr. 20. c) Nr. 2 1 . a a" «,^ I "l^ll 1 2 I "m I 0 I 1 3 — CI ^ V n >< >* H n,3 . 3 6 (1,Q,, I 1 «111 I Die svmuuir. Fimctioiicii der gciiiciusch. Variüblcupdarc Icniärcr Foniicii. 489 d) Nr. 22. e) Nr. 23. /; Nr, 24. V c^ €" •^■1^ I 3 3 V,--.V2 I .■) -V|.Vj.V,, I «; p. Die zweireihigen Functionen \-om Gewich t y, = 2, /ij := 1. Nr. 25. n,i,.. — 1 1 -- I b) Nr. 26. 'l"l3 c; Nr. 27. a,-o.2 "2" 11 Nr. 28. •»•i-J'2 <=; Nr. 2g. "ii.' f) Nr. qo. •^r-Vi IV. Die symmetrischen Functionen vom Gewicht 4. c. Die einreihigen F'unctionen vom Gewicht p^^A. Nr. 31. ftj Nr. 32. a C3 : '^ c <7,-l I ni'''ii 1 1 «n^ I 4 1 2 I 4 "i^iii 0 ) 2 I 3 «IUI I 24 I 4 I 8 I 3 I 4 DcnUscIiriftcn der m.-\lliom.-natur\v. Gl. Bd. LX!\'. 62 490 /•'/-. ./// II kc r. c) Nr. 33 d) Nr. 34. \' -_ rt" ^ Ol '1,' 1 4 0 12 24 ni-n,| 1 - J - '1.1- I 2 Hl'llll 1 1 «1111 I \' c" o^ ö" ■= c' •>:* I ;v,3.v, 1 — I .V,-'.lo-' I 2 I -vr.v2.v;j I 2 I 2 — I I .V,.V.,.l-,.V4 1 24 1 "~4 1 8 1 3 ~4 Nr. 35. /; Nr. 36. co' Ol' "1 I 4 (1 12 24 "r-"iT I 2 5 12 "11- I 2 ü 4 "["iii I "1111 I ^ tT ■ä" 's' c" ',' 1 — 4 2 4 —4 ,T,2;V._,2 I — 2 — I 4 I 2 2 •v,-.i.j,v.. 1 —4 .r,,v.,.r;;.v^ I [i) Die zweireihigen Functionen vom Gewicht /', :=: 3, p->^=: 1. n; Nr. 37. b) Nr. 3S. a/-ii,.2 n,ci.,a. i7ji72inj I <;; Nr. 41. ''-■'im \' c " c G CT c c: -Vf^.r, 1 .Y,".1V I — I .ri2-v,.v. I — I — I .ri-'r._,.r,, I -'^r--i-2,''3 I — I — 1 — I 2 .Vi.ri.v.r« 2 1 — I I .v,.r.,.v.,,.v.j 0 I 2 I 2 1 I I 0 — I f) Nr. 42 V c^ <3^ 's" 71 2- ©1 !=" •vr'f, I — I — 2 I I I — I -i'i-'i'a r — I — 1 ~1_ 2 •i-r-.i'i'^2 I — I — I .V,-'.V.,.V2 I — 1 — I •^•r-Vii'3 I — I -2 •V|.V, v.,,v.. I - I .i-i.V2.v.,.Vj "; ■[) Die zweireihigen Functiemen \'um (gewicht /'i=i 2, /'^ = '-• Nr. 43. h) Nr. 44. 11 1 -'(ij- «3-11 11 rtj iiloo n.n.o.T 02 ' 492 c) Fr. Junker. Nr. 45- ä) Nr. 46. iii-a., ll,-ll;).J 11102(110 n.,-ii. ii,n,.„ ^l.)'i>--.>':; «; Nr. 47. .0 Nr. 48. s< X ?\ r,-,v,.v. 4, 2 ") Die syumuir. Fiuictimicn dci- geuuiiisch. Variahlcupaarc tciiuircr Formen. V. Die symmetrischen Functionen vom Gewicht 5. a) Die einreihigen Functionen vom Gewicht ;', ^ 5. Nr. 49- i\) l^''- 5°- 493 -5 c) "11111 ' -5 5| 5 -5| -5 5 Nr. 51. V ^ ^ H »1 CO CO iT a,5 I 5 10 JO 20 00 1 20 a,-'tt,, I ..1 4 (1 ! (1 0 «i-nin I -; I -^- — n,a,,-' 1 I - - Uli lim I 1 ni'hiii I I "11111 1 f) Nr. 5j \' in -?, cc' ,f er;' ^ W H ,7 •"> I 5 1° 30 20 60 120 .',^■'■1 I , :; 1 2 7 -7 00 «i^"ni 2 I 7 20 "i^ii- I 5 1 2 .30 "ir'iii -|- I 1 10 "i"ini 5 ''11111 I 0 1 c" ".^ I .,,■■,/,, 1 I "r-"iii 1 6 I I 3 (T, 1 ■ ' I .V, ',v.^ I — I v,sv,;^ I -I vr-.v,,-.v,, -- 2 — I I 2 I .V,^.l_, 1 , I 2 I 2 — I . .l|-'V.,A;;l, 1 u ~; -2 5 0 I -.- ■hVxV:, I 120 12 I Ö I s I ~6 ^4 I 5 f) Nr. 54. \' li" - z ^ -- -T E •'■f' I —5 5 5 —5 -5 .V,1.V.3 I — I ~3 I 5 — 1 I 5 " — 5 ■'Y-'.'-2^' 2 .V,-'.V2-'.V.j I — 2 3 — I .r,Sr.^.v,, I .v,-'v^.,,i, I -5 •h-'2''3>i';. 494 Fr. J II nkcr p) Die zweireihigen Functionen vom Gewicht ;'i = 4, /'_. = '• ,,) Nr. 55. Q 51 '^1 tT e^ 1. 's la" 'ii " n|''iij 1 «1=012 I ci|-n,,ii,, 2 Oi'-nus — I — I 1 Oiflon,,, 3 3 nia,,n,.. — I — 2 2 ci.,n,,- 2 4 11,1111,2 — I 3 I 2 2 ^^ «la«!!! — I — 3 3 3 -3 Oi<>ni2 — l — 2 I I I — I noaii,, -4 4 2 —4 «11112 — I 3 I 1 2 I — I — I -■ — 1 I /•) Nr. 56. a c c c G a c C c Cl ^ 51 a a G e C a 0 c c « "l''''2 I a^'Uiy, I — I "l-"2''ll I 2 2 ! ! "l-"ll2 I 2 — I I 2 I I I I a^aoa^^^ 6 2 3 I I I I «10,1(7,2 2 ~Z 2 I 2 2 — - "2"n- I 4 I 4 1 I I I I 1 1 ■'ll''ll2 4 ^2 2 2 2 4 2 I I , I I I "l2"lll 6 ~Ö 2 3 2 ~3 I 1 , I "l"lll-j 6 2 — ;^ I 2 — I 1 1 I I ''2''llll 24 4 ' S 4 "11112 I 1 ■ . I I _. 1 — I I r 24 0 4 2 2 8 2 1 J 4 Die svniiiuir. Finuiioucu der gcuwiusch. Variablciipiiarc fcnuircr Foniicu. c) Ni"- 57- 495 iT w^ 1^ ^1 -t ü^^a., I 1 4 4 ! t> 6 12 4 12 12 24 ^4 a,3d,2 3 2 I 3 3 6 i ö 'll-'l-jOll , 2 •7 2 2 2 2 2 n,-'ai,2 2 I 2 "inäOni I I I I i 0,0,, 0,2 I I I j "änif- I 2 2 i «iian-i I liäflni I 0,0,112 I ■ 1 (Ua,,,, I 1 i'iiii-.' Nr. sS. Cl a ö c CS "?1 c o ;^ cT = a a c c c a c c a ä tf .v,iv, l,-*!'., I — I .v,\r,,V2 I — I ,1,-,^Vol'., I — I •i-i-vi'-r I -' .V,2,Vo2r3 I 2 — I I 2 I .V|-.V., Vo-Vo I — I — I I 2 ~ I — I _j 2 •Vl-V3.r3 I I ,v,-.i'i.v„i ; " ^:; — I I ~ ^ .v,2.v.,,v.5.r4 — I I 2 2 2 2 I I X I I I — I .V|.r,,i-.2.v.A 1 6 - 2 2 3 I 1 I I I I I I .V|.VoA>,.V.,1'r, — I - I 24 ö 1 4 2 i 3 1 2 s 2 3 4 496 0 Fr. J u ukcr . Nr. 59. rt,/7,(7„, "la'^in 24 iS 5 ' i; 24 24 12 12 4 12 6 ü 4 4 /; Nr. 60. ■r,--.!', •','->', -rjävi-vg .T1S.v2.V2 .V,3V,.V,,-' ''"-H'-Vi .v,2.r.,;vv. ^i'-'^aJVa •V.-V,.V,,V;; .r,-'.v.,.r3V.i .v,a',.v„.r..,v, V,.V.,.V.tVj.V3 I ! 2 2 1 I I , — I — I T)ii.' sriimnir. Fiuictioiicu der }iciiiciu^ch. Variablciipaarc tcnuirer Formen. 497 7) Die zweireihigen Functionen \'om Gewicht }\ = :>, p.,^2. ") Ni. üi. *i ^1 ^ ^ ^ ^1 ci n Sl ei „ *i 01 „- m" rf 's. 2 - -1 -2 2 2 I — 2 ''l2"\12 — 2 — I I I ' — I O22O, ,1 2 3 6 3 — ü aoOiijä — I — 2 I I I — I 2 4 2 I 2 2 2 2 Q,0„22 ~3 3 3 3 3 3 3 ~3 I 3 3 I I I I I I i I I I I I ''11132 '~- 2 2 I 2 2 2 2 2 ~ 2 ~2 2 2 Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. LXIV. Bd. 63 49S 10 Fr. Junker Nr. 62. i7j%22 ^\"i ''\\ ''■i"\\'hi ./,,il. 1 12 r 12 •I 1 _ -I —" c) Die syuinictr. Fiiiiclioiicii der gciiicinsch. Variablciipaarc Icnuircr Funiicn. Nr. 65. 499 « ^ *i l- c^ ^ ^ H h" H >4 ?s a,3aoä n,>ii.,.. ''1-O2Q12 aiiis^a,, iiaaijUia (),n, niajia22 ai-a]22 a]a2tt]i2 n2-"in ajirtjoo «laa,,.. 3 ! 12 6 Nr. 04. ei a c c ffi a c c a a .v,0'i--i. -'^l^.>'l>'2 xi^y^" ^lh\X0'2 ■i'rjys •l^l^JVl^TäJl'g «iJ^r-fo^g ■'«^i-J'a'-'^a •'^lJ'l->^2>'2>'3 I ~2 — I — I xi-Hy^yx •'^l-l'l^2-'^3V4 I 2 I >'l''^2^3*4 •1^1-l'2*3:f4:''5 I 12 63* lOO <:) Fr. J II ii/xcr, Xr. 05. '«1 << ■ CO 4; f. o,\,,^ I 3 2 I 6 3 2 6 6 3 12 6 6 12 ü 12 ",»"■_.. I 3 I 3 0 8 6 3 3 ö Ü 6 "r"2«i3 I I I 3 2 2 4 4 3 5 10 u 12 "i"-;-"ii I 2 I 2 3 I 2 2 0 3 ü «2"ll"l2 ' I I 2 I 4 2 2 5 3 6 12 3 "i"i-;-' I 2 I 2 2 2 3 6 4 6 S 6 ''l''ll"-J2 I I 3 I I 3 ,7,-\r,.,._, 1 I I 2 2 3 4 3 6 "i"-2"n- I I I 2 I 2 4 b "■;-'' HI I 2 I 2 (7],(7j,._, 'I I 2 3 6 s" 0 ^ « ^"^ ^ ■^ib'r I I 3 i 3 I 1 1 I 1 I I I I I I I I 2 2 2 2 ' 2 ; ' 2 i 2 2 2 2 2 2 -ri^JV^v, I I 6 5 6 — I 1 ~6 I 3 I 6 I I ~3 ~2 1 , I 2 ! 2 I 2 I 2 I ^0 I 2 I I I I I I I I I 1 I I •r,-b'l.l'L' _ _ — — I — — — — — — -^ — — 2 2 2 2 2 2 2 2 ■r^'y-r 3 3 I I 5 I I " I I I 2 2 2 — I ~2 5 2 — I 2 2 2 2 2 2 2 I I . I I I I I I I I , .r,^:»',.v2.v. — _ — I — — — — — — — 2 2 2 2 2 2 2 3 - 2 2 ~ I I I I I I 1 I I I I .1, V|-'.v.,-' — _ I — — i - — — — — - 2 2 - 2 2 - - I I [ I 1 I I 5 I I I -»■l'->'2-''3 _ _ — n _ — - — — — — — 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 I I I I 4 I I I .r,-'\',.v.,_v.; - — — — — ~ — I — I — — I 3 3 3 3 3 3 3 j I I I I 2 I I I I I I I I I •V,.V,-'AVV;; 0 ~b ö 6 3 -6 3 '\~' 2 2 6 2 .r|2i',2.v.. T -> 2 ■? 8 2 4 I _ - — - — I —I 5 — I — I 3 3 0 j ■5 -^ .' 1 .3 I I I 'J II I I I j I j I ■'■l-VlVa.V2-»3 ~6 6 ~6 ~b J 6 : -3 2 ~2 2 2 "2 ~6 2 •»•l-»'2J'2-'>'3 1 I —I — I I 1 I I 1 ^ I I 1 1 1 j I 5 j •'•l--'2J'3.1'4 ~6 ! 6 ~6 ^6 3 6 -3 2 ~2 2 ~2 2 0 "^2 I I I I 2 I , I I j , 3 I I 3 •Vi.l'i-r2.«-:-.V4 ^ _ _ — — . — u 0 6 6 3 6 3 2 - - 2 2 0 .1'i--V2-V:','i I I I 2 I I I I ^ 3 I I I ~6 6 ~6 ^ö 3 ^"3 " ~2 2 1 ^ 2 ~6 2 •'^i-v-i-i'a^'J-''-. I 502 Fr. Junker, VI. Die symmetrischen Functionen vom Gewicht 6. a) Die einreiliigen Functionen \'(im Gewicht 6. a) Ni-. 07. ■_- --- .f „^^ tT 's" - C-l €" ■^ <=* ajö ' "l'flH -^ "l-«!!^ —4 4 1 'li^'^ni ^ 3 3 "n' -6 -5 4 -S o,anam —6 "i'-aun - 4 ♦ -4 Om- — u 9 " — 18 9 CiiOnii -6 10 ; 4 4 -8 —4 8 0i3inii -5 5 1 5 — 5 -5 5 "mm — () 9 6 — 2 — 12 -6 3 6 6 —6 b) Nr. OS. "iSi I 24 36 48 7 "48 _3. 16 720 48 16 I 76 I 7s "48 I ] 18 i i c) Die syinnicfr. Fnuciioucu der gciiiciusch. Varidhlciipaarc tciiiürcr Formen. Nr. 69. 503 s •^ ^ %, vT CO n," 6 15 ' 20 30 60 90 1 20 I So ?> *>o 720 ,1,1a,, 4 7 S 12 il) iS ^4 ^4 -4 rti-'iji- 2 3 4 2 4 ö 4 Ui'niii 3 3 2 6 1 ' 3 6 n.i« 3 u ^- aittuajn I I 2 I «i-^''iiii 2 1 ^ "in- I anOim I fliOnni ■ '■im 11 1 Nr. 70. Xi^x^^H X, -.r.,-.v., V , Xi^XiH^iH ,r,ar,,;i-,Vj.vv,.v,; I "4S 16 iS I "4S I ~3 I iS ■)04 e) Fr. Jinikci Nr. 71. 6 .5 60 90 6 120 iSo 4S ;S 18 15 360 lUS 7S 48 720 360 180 120 90 60 'S f) Nr. 72. -4 a-1%2^^3 .r1V0.r3.r1 -3 —6 -6 ,r,-.v.,.v.i.rj,v,, .V,.V.,.l-.j.V,|.Vr,A,; Die svimiic/i: Functioiuii der geiuciusch. Variablcnpaiirc tcniiircr Foiiucii. ß. Die zweireihigen Functionen vom Gewicht i\ = 5, i\ ^= 1. 505 'V Nr. 73. tT _- c^^ ■i; 's" e" q" r H 2o' 6o üo 24 6 6 24 64' ■)08 d) Fr. J II iil'cr, Ni-. 7ö. Ol 1 Ci ei CO G o CO IM xfy.x.. A-l*-V2J)'., Ai^^'l-ro^g ^1^^2->'3 XiKx.2y2X3 xi-y\Xi-H x^H^x^y^ ^1 yi^2H^i Xf^XiXsX^y:, ^iJ'i-i^2-i^:!-^in. I -'4 I 2 x^XoV3X^Xr,yc, I I ~2 2 I 2 — I I -2 -3 -3 -3 0 Die syiiiiiic/r. Fiiuctiviicii der geiiieiiisch. Varidbleupaare lenüiver Foniieti. Nr. 77. )09 .n"' -1 -?' -? -^ 1 (TI öl 1 H 5. Sil ,7i\)., I 1 5 5 lü 10 5 20 10 20 1 30, 30 20 60, 30 ÜO uo 120 120 "l^'hi I ' 4 4 t, 5 8 10 16 18 24 20 36 30 48 60 90 120 ~öo "i^''2''n I I 3, 3 I 7 3 7 12 12 7, 27| I2J 27 27 60 "l-''ll«12 — I I 2 I 2 3 6 7 10 5 7| 15! 12: 22 27 48 ÜO ^i"i'hi- I I 2 : 2 5 2 12 5 12 12 30 30 ÜO (7l3,7j,o I I 3 3 3 6 7 9 7 12 J5 27 3Ö «l2<7j,7„, i I I 2 2 I 2 7 7 20 20 ''ll-'^12 I I 2 3 4 2 6 5 10 12 24 30 ''l''u''ll2 I I I 3 2 3 5 7 12 18 30 "l''l2''in I I 2 I 3 2 6 7, 16 20 10 ''ä«ll''lll I I 3 I 3 3 10 ''r^uis I I 2 2 7^ S 20 Jlrtortiiii I I I 5 5 "m''n2 I I 2 3 6 3 4 10 ,' ^n^n^2 ii I IG 5 (Jj2<7j,jl I I 4 ''l''llilä I 5 ''2"lllll 1 1 I I ''111112 I /; N'r. 78. V €" '=' 4' i' 51 CT 's" "öl er ^1 51 51 i '3^ 51 -vilv, I -l' -4 1 3| 3 ' J — I —2 1 ! —2 —2 —I —2 I I; I — I ■V,^J2 I — I -3 2, -I 2 l' 2 2 I -3 •: -3 — I -I — I — I x,iy,x.. I -2' -I I 2 I — I -r — I -I Xi^x^y.j I — i! —1 I -I 2 —2 2 i| —2 - -T 3 — I -I ^i'-Vi^2- 1 I —2 -I 2 2 — I 2 I -.| -I -I x,\v.,^y., ! — 1 -I — 1 I 2 -i| -I -1 -■^r'-vo.-i's I — I -3 I -I 2 2 2 — 2 I -3 — 2 ■^i^yiH^ä I —I — I ■ I •i 3 — I •'^l'-^2-.l'.3 I -I — I — I 2! 2 — 2 .Vi3x0'2A-3 j — I — I — I 2 — 2 I 2 2 -^l">'l-^2"*'3 I 3 — I I 2 I 2 — 2 .Vi2;V„2.t-3_r.T — 1 — I I I — I .Vj3.t2.T3J'4 1 — I -2 I — I — I 2 — I 3 I •''^l"J'l-^'2-%^i I ^l^*2^-'3)'4 ! I — I; —2 I — I 2 3 3 ^1^^2.y2^3l'4 i ~3 A']2;V2-'*^3^4,1'.-, I — I -4 — I ^i:>'l^2-%^4^.», 1 1 1 1 I XiX2X3XiXr,ye I ölO /*'. ,/ II II k er, T) i c zweireihigen u n c 1 1 o II e n Nr. n, 'ii,,., a|-noii,._, rt|-Mi,i'i-^' aia2Cii]Cij2 "i "122 01-02^112 aiiio-a,,. aj,-rt22 aniiä- aoiiioii,,, OiOäsam a2«n"]i2 11,11] 2«,, 2 0,11,111122 «iMma «1-11122 a2-"iiu "112- 02201111 "1201112 OiiOi,22 -4 -3 -3 — I -3 -4 — 2 — 2 4 8 3 3 — I ■~3 3 3 2 2 8 12 5 5 -8 -4 Die symmctr. Functionen der gcnieinsch. VariiiMcnpaare /erniirer Formen. 511 vom Gewicht /', =4, p., 79. 1 IN ei IM »1 ei 13" 51 Ol 1 ffi et ~3 -6 — I — 3 — I 2 ~3 — ,_ -4 — 2 2 I ~3 3 3 -8 — I -4 8 I — I — I 4 ~3 4 "~3 2 ~3 — I 4 3 I — I — I — I I ~ 2 I 2 I 2 I 2 I ~2 2 4 ~5 4 ~5 4 ~5 4 5 4 ~5 4 ~5 2 ^5 2 ~5 I 5 5 2 5 5 2 5 2 5 5 2 ~5 512 Fr. Junker, b) Nr. rtj3(72rt|2 "l "12 aj-\;]22 (ri2(7ort]i2 "■u"l2- "2'^i2"in ''i"ä2''in "2«H"112 ''i"]2''n2 "i''ä"in2 "22"! m rt]2(7jjio "2" 111 ':''l)l;! "111122 1 4 I 6 I - 4 I 24 I 4 I 12 48 I 6 I 4 I 24 I 48 I 12 48 "48 I ~ 2 I I I 4 4 I 2 I I — — 4 4 I 16 I 'Tb Die syiiinutr. Fniictioucn der gcutcinsch. WiriablcupiUirc Icnuircr Fonucii. 513 SO. *i ei 91 'S! ffi 91 fit a c G ö o 91 Cl o a a tT C O « o ai«2nn'ii-.' ni-n.,a,io n,,-n.,o 011012- «-«l-.'Hlil (iiCio-ia, n.,a,,n,,o aittjoaiio 24 9 4 "iiadins n.;-'n,,|, Oii'r ninnia--' "ä-i"im __ni2«jn2 ''ll"ll22 Die sviiiiiuir. Fmuiioiicii (.lci\^cititiiisch. \'ctr/\ih!ciijhuirc Icniiircr Fonucii. 515 81. CO 71 -1- 71 71' 1 12 4 s 24 6 8 24 24 12 24 48 12 24 48 24 48 4 0 24 12 24 3 I 6 6 ü 3 12 ü 4 2 4 4 2 4 4 4 4 2 4 2 2 I 2 4 ■ 2 I 4 2 4 ü I 2 I 2 - 2 2 1 I ■ - 1 65 ' 516 /■'/'. Junker, 'i) Nr. -»•i'J'iJ'i A'l-1'l-'^2J'S *i%^ .lV-.V,.Vo.V2.V3 -^•ili'j--f:i •^•.-•i'2.r2.V3J'., -1'l.T-'^2-^'3-^l •Vj-1-.r.i'.-i.v.i a-,-'.v,j('o.V3.r^ •^•j.l'i-»'a.l'2-^':i-^-l ^]^V2-.V:,.v.i ^].1'l-'»'2-^'3*4J';, _r,-.v.,.v.,,v.,v-. .•i-,.v.,.r;,.V4.r;,Vo I 4S I I "4S 16 lO 82. Die synniictr. Fiiiictioticu der gcinciiisch. Wiriablcupadvc fciiuivcr Foruiai. 1 — I — I 517 -3 '2 518 Fr. J II iiker , e) (7,3^2(7, 2 (rj'-i7]2- "i^-2fn"i2 ''2-"n- aj3,7^2ä a^^a.^ni "l"-2""lll "ll-"23 : 01^ J? _?i 's" (M c tT G_ 1' ^1 15] >-,''■,■-' 1 2 ~5 8 ~5 12 ~ 5 6 S 3 s 12 S 3 5 2 5 6 5 6 5 2 ~5 2 ~S .r,s.v,2.v„ " 10 10 10 I ~s I ~~ 10 7 S 3 5 I 10 1 ~5 7 ~ 10 2 5 2 5 Xib\yi 2 5 3 5 3 ~S 6 ~S 4 S 3 s 2 "s 2 5 2 ~5 I ~5 4 5 2 5 2 5 •'•iv''r-i2- IS 4 IS 4 ~iS IS 4 'S 3 S n 15 4 15 8 ~iS 6 ~5 14 ~iS 4 IS xfyiHyi 2 S 2 ~5 2 s 6 "s 34 S 2 s 3 5 2 I ~5 I ~S 2 5 3 5 -^liV 8 8 S 3 5 8 ~S 3 5 12 3 5 7 5 2 ~5 ö ~S 14 5 iS 2 5 2 5 2 5 xi^x-iy'r 3 5 I 5 3 ~S 9 5 3 S 3 5 3 5 6 9 5 .r,2r,.r,2r. "'s I 5 3 S I 5 I ~5 I 5 I ~S 2 s 3 S I 5 I 5 •'V.io.i. 3 5 3 _S I 3 s 14 "' 5 7 3 5 2 5 2 "s 2 5 I 5 4 ^5 s 5 2 "5 I I I I I I I 7 4 I -^r>'r-''2-v3 10 ~ 10 10 IS 7 S 10 IS I ~5 ~iS 10 5 10 15 15 5 ''i^yi^'iy?. 10 _3^ 10 3 10 1 1 30 10 2, 10 I ■s 10 2 5 I 10 4 5 .rj>'j2.Vo2.«-3 1 1 30 1 1 "30 8 ^S 1 1 30 2 IS 2 "~>s 1 1 "^3° 1 1 ^5 1 1 10 8 15 2 ^15 I 5 .ri2;yj.r2r2.r3 10 7 S 2 5 10 2 10 I ~5 1 5 10 3 5 9_ 10 4 5 8 ;.j2^l.r,% 2 ~i5 2 2 2 15 2 ~iS 2 T5 4 "15 2 5 2 ~i5 -•^.■■'."■/-'^., _7_ 10 I 5 7 ~ 10 7 10 18 ~ S 3 ~S 4 S 4 _7_ 10 7 5 21 10 T 4 ~5 4 -•^l'-^2.t'a V3 I ~S I S I "^iS 4 15 5 ~S I s I "5 2 5 3 5 I S -'^l^-1^2>'2%:)'3 I I IS I s I ~iS 4 IS I I ~i5 I Ts 2 ~i5 8 I S 4 15 I v,2v,/,r,,2 4 15 4 ~iS 4 ~S IS 15 IS 4 "s ib ~i5 4 15 -1^l^-'^2>3J'l 3 _3_ 10 3 10 7 5 14 ~iS 7 15 3 I ~5 5 3 10 I ~S 3 S 2 5 10 4 "5 1 5 .rjSyiJJä-rgJ'i « I 5 10 I 10 I S I 5 I ~ 10 2 iT 2 ~i5 3 S 8 IS 2 XiVi-x-iX^Xi ~ 10 I ~il I 15 I ~iS 10 I ~S 10 4 "15 4 15 4 >5 4 15 4 5 I Xi^x-i^y^Vi ~i5 I IS I ^15 I 15 I 10 7 15 I 5 1 ~S 7 IS I "15 I 75 I IS 2 "iS 2 I 5 I ~S I ~i5 x^^x^iHVi I ~iS I ~ 10 I 15 I "~iS I 15 I ~iS I 15 Xiy^Xiy.iX^x^ I 10 I 10 I 15 I ~i5 I ~IO I 5 14 ■5 10 I ~iS •'^ilv./.r.j.T, 7 15 7 IS 31 15 7 IS ~5 I 5 7 15 7 S I s .V,2*2J;.,Vj>'5 I ro I ~ 10 I 10 Tö I 10 7 ■5 7 IS 7 iS I 10 I I ~i5 I ~ 10 I S 3^ 10 4 IS "IS ^I>'l^2»^3*4X^ I ~ 10 I 10 I 10 I ■~i5 I 15 I 10 I ~5 _3_ 10 4 15 4 ■5 I 15 I ~IS >'l--^2^3*.I^5 I 10 ~ 10 lö I IS 1 ^'5 I ~'io I 3_ 10 -'^1^2-'^3-'>-'4J'.0'c 1 1 84. Die syiiuiictr. Fniuiioncn der geincinsch. VariLibleiipdarc Icniärcr Fonneii. *i ?i 71 's c 'S <3 e c <5 (Tl ?i 'S ~ ~ C c e « « G Q 13 c ■= 's 's 's ^ 4 4 4 4 4 4 2 2 2 2 2 2 2 2 2 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 s 5 S 4 3 4 3 3 3 I 2 2 2 2 2 2 I 2 5 lO 5 10 10 10 I 10 5 5 5 5 5 5 10 s 2 I 4 I 4 4 2 3 2 2 2 2 3 2 5 5 5 8 5 4 s 5 5 S 2 5_ 5 5 5 5 S 5 5 2 4 4 8 4 4 2 2 2 14 2 2 5 5 4 '5 4 5 'S 4 5_ I 15 2 S 5 2 5 5 3 15 ~5 5 5 I I 2 2 2 2 2 2 5 5 S 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 s 5 2 4 36 4 4 4 4 2 18 2 38 2 2 2 2 5 5 5 5 S 5 4 5 2 5 2 5 '3 5 5 2 5 5 5 5 1 1 1 1 4 4 4 2 2 2 2 2 5 5 5 3 5 5 5 5 5 — ^ 5 5 5 5 ~5 5 I 5 I 2 2 3 II 2 I I I I I I I 5 5 5 5 10 5 5 5 5 5 5 5 S 5 5 I 16 I 4 4 I 2 J 2 18 2 2 3 2 2 5 5 5 5 5 5 5 5 2 5 5 5 2 5 5 5 5 4 3 2 3 1 1 3 I 2 2 4 2 I 2 S 10 15 3 10 30 1 1 10 10 3 5 S S 4 5 15 5 10 s 2 II I I I 4 I 4 I 3 4 5 lO S 10 10 10 10 5 S 5 5 5 S 5 4 10 3 5 4 7 19 4 1 1 53 1 1 1 1 4 1 1 4 4 4 5 3 10 15 10 30 10 30 5 4 10 5 5 5 15 3 10 5 4 II 2 9 1 1 3 4 4 I 4 4 3 5 3 10 5 10 10 10 10 5 5 5 4 5 5 5 10 5 8 1 1 2 4 3 2 I 4 4 8 I 4 4 5 S 15 5 ■5 5 II 15 5 5 5 5 15 5 S 5 4 7 39 8 11 19 3 lö 1 1 36 4 4 4 3 5 10 5 10 10 7 10 10 5 5 5 S 5 5 10 5 2 7 3 3 2 4 I 1 1 4 I 4 I 4 4 5 5 5 S 5 5 5 5 5 5 5 5 4 5 5 S I 4 2 I 2 I I 2 2 2 3 2 2 2 5 5 15 5 '5 5 15 5 5 5 5 15 5 2 S 2 5 4 16 8 4 8 4 4 8 2 18 2 14 2 5 5 15 5 15 5 IS 5 5 5 5 ~i5 ^ - S 5 5 - 3 2 1 2 9 1 1 I 7 4 9 14 I ü 4 7 6 5 10 5 4 10 10 10 10 5 5 5 5 5 5 10 5 6 2 7 3 1 1 2 I I 6 6 I 8 I I s 5 15 5 15 5 5 I 5 5 5 5 2 ~i5 5 S 5 1 7 2 3 II 3 2 3 2 4 2 I 2 5 10 15 10 30 10 10 5 5 5 5 15 5 2 10 5 I 4 I 2 1 I 2 3 7 3 1 1 3 3 5 5 15 5 15 5 15 5 5 5 5 15 5 S 5 t 4 2 1 2 I I 2 3 12 3 4 2 7 12 5 5 15 5 15 1 1 5 3 15 5 Y" 5 5 5 15 4 S 5 5 I 7 2 3 I 3 3 3 2 3 I 3 5 10 15 10 30 10 10 5 14 5 5 5 IS 5 10 5 3 18 2 7 8 7 7 9 34 ö 4 0 I ö 5 5 .s 5 5 5 15 5 5 5 5 5 5 S S I 7 2 3 1 1 3 I 3 3 8 2 4 3 9 12 5 10 •5 2 10 30 10 10 5 5 .S 5 ij 3 10 5 1 7 3 1 1 3 I 3 3 8 1 4 3 I 8 ~S 10 IS 10 ~30 10 ~ 10 ~5 r 5 5 ~5 15 5 10 5 I 7 2 3 II 3 I 3 3 8 2 4 2 I 2 5 10 15 10 30 10 10 =; 5 ? 5 IS F 10 5 1 I Denkschriften der malhem.-nalurw. Cl. Bd. LXIV. 66 522 Fr. J linker, n) 3. Die zwc i re i li igen P^Linctiunen Xr. Vi "*i Ol er ©1 'S ©1 i' Cl CT CO ei CT CT n,-'ii./' 1 a^a-Mn I 2 (lj^Ö2tl23 I — 2 ai'^a.."1122 I 2 ~3 3 2 2 ~3 7 3 3 2 2 3 2 3 2 3 2 3 2 3 I ~3 ''2''lII22 I I ^2 I I 2 . I 2 I I 2 11, ll|, ,,,._, I I ~2 3 2 3 2 I I 2 I ; I 2 r "11122; I 6 6 ~5 9 S 10 9 10 10 9 5 3 ro 3 10 9 10 10 I ~ 10 3 ~5 Die svunuctr. Fiiuctiniwii der gcuiciiisch. Wiruiblciijmarf tcnuircr Foniicu. 523 vom Gewiclite }\ = 3, p^ ==: 3. 85- 1 CT ^1 CT 5= CT CT Gl ci ff CT 1 Cl CT 1 CT CT CT CT i (?1 CT CT CT -6 -6 — I — I — 2 — 2 -I - _ 2 ~3 -. — I — I ■ -9 -9 9 — 2 — 2 — I 2 — 2 — 2 — I 2 , 2 3 2 3 2 "3 2 3 I ~2 I ~ 2 I ^2 I 2 I ~ 2 I 2 I 2 I ^2 I 2 I ~ 2 I 2 I 2 3 ~5 3 5 3 ~5 3 3 ~5 3 ^5 3 lO 3 ~ lO 3 5 1 lo lO 3 lO 3_ lO lO 3^ lO 3 i 10 3 ~ lO 66' r)24 Fr. J II iikc r I') «i^^ä^ n[3 ?i « G a (M Ol a c" CJ c <§■ CS a c C a a a C G -■ — - -- 6 I ~6 - -- — I -. I 2 — l 2 — I - — I 0 2 — I — I I ~2 I 2 . 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Junker, y% yx'xi^-H xfy.{-y^ XxyiX.,y.,x.y.^ •'■)-Vr-i-.2.v.-,.v., •'•rJi-fai'a-n .'»'l-''^2%'^4 •'^l-1'2-1'3-1'l .tjjj/j.rä^'a.rsyj .V, i'|.v.,-r.; V, xiy\xx^y^y,, yx'x-iX^xiy,^ •^'i-J'-iJ'sJ'.i»'.-, -l^|-V2-V:ü'.|.V;,.l',; I ^1 r () I 12 Die sviunuir. Fnuctioiicn ilcr geiiiciusch. Wiriühhnpaarc tciiüircr Fornicu. 329 SS. ' ci »7 91 w « ^1 »1 ?i Ol *i a G e C ö C C a c c c c C I I — I — I — I I I I I — I — I I — I I — I I I ^ I — I — I I 1 — I 2 I 2 . — I 2 2 I I — I — I — I 2 2 — I — I — I I I — I -I 2 I — I — I — I 2 -I — I — I 2 2 I — I -I — I -I — I 2 I I 3 — I I "2 ~2 — I I I 2 I • - ^3 I I I — I 2 2 — t l 2 I 2 ' j I 2 2 3 I 2 I — I I I I . 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I02. \* 'S 'S" 'S* CO 1 CO 3 I I I I I I : I I , , I I I •^•]-l'l-ltl ■ 3 ~3 3 ~3 3 — 7 0 6 6 6 ö 6 ö "^0 .rj_Vi:,t,, 3 3 1 1 3 I ^6 l ~0 I I "b I ~6 I ~b I I ~6 I 3 I b I I I I I I I I I I I I I I ,v,.v,t,;.. 3 ~6 3 ~b 3 ~6 ~6 ^6 ^6 ^ö ~b 3 "6 6 I I I I I I I I I I I I I I •fl-lt]J'2 ~6 3 3 ~6 ~6 3 ~6 ~6 ~b ~6 3 ~b ~b 6 I I I I I I I I I I I t I I :»'i~itit'2 ^6 ~6 ~b 3 3 3 ^6 ~6 ~b 3 ~b ~b ^6 6 I I 2 2 I I 1 I 5 I I I —I ^■iCi.v.t. 3 3 ~3 ~3 3 3 ~6 ""6 6 ~b ^6 ~b ^6 0 I 2 I I 2 I I S I I I I I I >'ltl-'2~2 3 ~3 3 - 3 ~3 3 "b 6 "ö ~6 ~6 ~6 "b 6 I 2 I I I I 2 5 I I I I I I r,t,.VoJ,, 3 3 3 3 3 3 0 ~6 ^6 "6 ~ö ~ö ~6 6 I I I t I I 2 I I I I I I I -■^l-1'l-2*3 3 "^ ^6 ~6 ~6 3 ~3 3 3 3 3 "~6 '~b 3 I I I I I I I 2 I I I I I I -1^l'l>2f3 ~6 3 I "6 ~6 3 ~6 I 3 I 3 3 3 I ~6 3 ~6 ~3 I I I I I I 2 I I I -■^ltlJ'2~3 ~6 "6 3 3 ~6 "6 3 I 3 "3 3 ~ö "b 3 I 3 I I I I I I I I 2 I I I ri^i-^^its ~6 ~6 3 3 I ~6 ~6 3 I 3 ~3 ~6 3 I I ~ö 3 I I I I I I 2 I I I 3-1 f 1-1^2-3 ""ö 3 I ~6 "6 I 3 ~6 3 2 ~3 I 3 ~6 3 ^6 3 ~3 I I I I 1 I I I I I I c,f,.i,,_V:, 3 ~6 ~6 ~6 ~6 3 ~3 3 3 ~ö ~ö 3 3 ^3 •'^i:>'2":;f| I Denkschriften der malhem.-naturw. Cl. LXIW Bd. 68 Ö3S Fr. .1 linker, Hici-aus ergaben sich diircli Cuincidenz der Reihen I^L^I-i- • ■ und .V| .v.^.v.j. . . Die Tabellen t'ü r d i e dreireihigen F u n c t i o n e n v o m Gewicht i\ a) Nr- "-, t\ - /';i = ^\) Nr. 104. (Tl n (M CO rt rt C'i C ^ a c G a ö 0 o a^-a.ii:; ''2'':i''n 2 «i^s^ia — I "l"2"l3 — I "i -"•).", ''l2"l3 — I — I I I i ^1)"2.1 2 ~2 2 I «3^1,2 ""2 — I "2" 1.2 I 2 — I I rt , rt , ..0 — I — I — I 2 "1123 I "2 — I — I 1 2 I I 2 I I ^ -3 Die syuniictr. Functiüiicii der gciueiiisch. Variablciipiiavc tciuiirev Fonitcu. c) Nr. 105. 539 V \t ■M i7 CO CO -*- cii'-non;, 2 I I I 2 2 2 2 ' 2 läflsnu I I I I I ajagO,,, I I I I I öiaoci,:. I I I I I ar-'i-23 I 2 I 2 ßia'ii.i I 1 011123 I I n^diia I I Ml 12 I I ttiOiä.T I I "m3;i I '^; Nr. 106. r-. M « *T Cl c: rt C CS a c ö a a c a a C] a -■»•l-VlM I .Vi J, -I.V. I — I x,^^z,y. I — I -^i-J'i-2 I — I •■»■l-J2~2 I — I .v,r,.v.,Co I — I 1 J .Vi;j.v.,.V:, — 2 2 .V,;j;V2 Vg I — I — I — I 2 .r1.r1.T2C3 I — 1 — I - 2 .Vi- V.>--> I — I _j — I ■7 •'l'2.''3-4 I I 2 — I I — I "~2 I 2 I I - J 68 540 Fr. Jituker, Die synniuir. Finiclioiicii der gcmcinsch. Variablenpaare tertiärer Formen, e) Nr. 107. "2"3"ll i7ji73i7j2 ^l"2flli ''l-''2.1 rtjj«.,., a3«jj2 njr7j23 /; ,r,2v ^1 .ri jj'iJ Xi .r,2^, y^i •^,lv. ~i ^rj' j.~i ,T,r,.r i~-2 yi-i^i-^?. «j-i-'^aXi ^rJ'2s-i *1*2J'3-1 Nr. 108. ->^»'=^ ?\ 511 JUPITER-BEOBACHTUNGEN AN DER M A N O R A - S T E R N W A R T E 1895-1896 VON LEO BRENNER. {QKU S S'ofefn.) VORGELEGT IN DER SITZUNG VOM 19. NOVEMBER 189G. Vorbemerkungen. Während der letzten Erscheinung des Jupiter wurde dieser Planet an unserer Sternwarte in der Zeit vom 31. August 1895 bis 12. Juni 189G 112mal von mir beobachtet (193'/^ Stunden), wobei ich 103 Zeich- nungen und eine Anzahl Skizzen aufnahm. Aus 88 Zeichnungen Hessen sich 9 vollständige, 4 unvoll- ständige und 2 halbe Karten der Oberfläche herstellen, durch deren Vergleich die Bewegung und Verände- rung der Oberflächengebilde des Jupiter deutlicher vor die Augen tritt, als es durch die ausführlichste Schilderung möglich wäre. Die Idee, solche Karten der ganzen Oberfläche anzufertigen, dürfte zuerst Herr A. Stanley Williams verwirklicht haben, der in seinen »Zenographical Fragments« eine Karte ver- öffentlichte, welche das Aussehen des Jupiter am 21. April 1887 darstellen sollte — aber nicht darstellte. Denn diese Karte entstand dadurch, dass Herr Williams die zu anderen Zeiten -gesehenen Flecl^e auf Grund ihrer Eigenbewegung einfach auf den 21. April 1887 reducirte. Dieser Vorgang ist aber unstatthaft, weil die Flecke auf dem Jupiter manchmal über Nacht entstehen und bisweilen ebenso plötzlich ver- schwinden, sich mitunter verändern und überhaupt von höchst ungleicher Lebensdauer und Schnelligkeit sind. An demselben Mangel leiden auch alle späteren Nachahmungen der Williams'schen Karte (in England und Amerika), weil auch sie nach demselben Vorgange construirt sind. Eine Karte hat nur dann einen Werth, wenn sie das Aussehen des Planeten an einem bestimmten Tage auf Grund der an diesem Tage gemachten Zeichnungen wiedergibt und eine solche Karte wurde bisher nur ein einziges Mal hergestellt: nämlich von mir am 27. Jänner 1895. Damals gelang es mir in einer einzigen Nacht 15 Zeich- nungen in regelmässigen Zwischenpausen von 40 Minuten anzufertigen. Meine ferneren Versuche, dies zu wiederholen, misslangen aber; denn zu ihrem Gelingen ist Folgendes erforderlich: der Planet muss 10 Stunden lang hoch genug über dem Horizont stehen; während dieser Zeit muss die Luft immer gut bleiben; es dürfen keine Störungen durch Wolken stattfinden; der Beobachter muss eine zehnstündige Beobachtung aushalten können, ohne dass seine Augen sich ermüden und abstumpfen. Wegen der Schwierigkeit, alle diese Bedingungen zu vereinen, werden derartige Rotationszeichnungen nur bei äusserst seltenen Gelegenheiten möglich sein. 542 Leo Brenner, Aus diesem Grunde v\-ar ich schon 1895 gezwungen, meine zweite Karte der Oberfläche des Jupiter auf zwei Abende zu vertheilen: 17. und 18. März. Bei dieser zweiten Karte beging ich aber die Ungeschick- lichkeit, die Zeichnungen des 18. März auf den 17. März zu reduciren, und zwar auf Grund des Systems I der Marth'schen Ephemeride. Das Unstatthafte dieses Vorganges merkte ich erst später, als ich wahrnahm, dass fast jeder Fleck eine andere Eigenbewegung hat. Infolge dessen beschloss ich für die Erscheinung 1895 — 96 in ganz anderer Weise vorzugehen: Jupiter sollte an jedem günstigen Tage eingestellt werden und dann so viele Zeichnungen in einstündigen Pausen aufgenommen werden, als Zeit und Luft ermög- lichten; aus allen sich aneinander anschliessenden Zeichnungen sollten dann unvollständige Karten der Oberfläche hergestellt und diese selbst wieder, wo es anging, zu vollständigen Karten der Oberfläche zusammengefügt werden. Diesen Grundsätzen entsprechen auch die hier beigegebenen Karten: unter jeder befinden sich Buch- staben und Klammern, welche zeigen, auf welche Zeit sich die betreffende Darstellung bezieht. Auf Karte III zum Beispiel sieht man die Längengrade 280° — 100° eingeklammert und mit fl bezeichnet, während der Rest ohne Klammern und mit b bezeichnet ist. Aus dem darunter stehenden Text ist nun ersichtlich, dass der mit a bezeichnete Theil der Karte die eine Halbkugel des Planeten darstellt, so wie sie am 16. November 1895 zwischen 15'' 5™ und 19'' M. E. Z. bei Luft 2 — 3 an 200facher Vergrösserung erschien, während der mit b bezeichnete Rest des Planeten am 17. November 1895, zwischen 16" 12"^ und 18'' 55'" M. E. Z. bei Luft 1—2 an 200 — 302facher Vergrösserung gezeichnet wurde. Später, als der Planet schon so ungünstig stand, dass er täglich nur einige Stunden lang beobachtet werden konnte, war ich gezwungen, die Karten aus den Zeichnungen von drei aufeinanderfolgenden Abenden zusammenzusetzen, was überall ersichtlich gemacht ist. Nachdem die Farbe der Oberflächengebilde der Planeten, besonders jene des Jupiter, von keiner geringen Bedeutung für das Studium ihrer physischen Beschaffenheit ist, habe ich von Anbeginn an alle meine Zeichnungen in Farben ausgeführt und so erscheinen auch die hier beigegebenen Karten und Zeichnungen in annähernd jenen Farben, welche der Planet in unserem Fernrohre zeigte. Dabei ist jedoch nicht zu übersehen, dass das subjective Farbengefühl individuell ist: Beweis dessen, dass die beiden granatrothen Flecke — die auffallendsten Objecte der letzten Erscheinung — von vielen Astronomen für schwarz gehalten wurden, ja dass es sogar Astronomen gibt, deren Augen die grossen röthlichen Äquatorialgürtel des Jupiter ebenfalls schwarz erscheinen. Dass meine Augen für die Auffassung der Farbenunterschiede besonders empfänglich sind, dafür sprechen verschiedene Anzeichen: einerseits stimmt die Mehrheit der Beobachter mit mir überein, anderseits gelang es mir, solche Beobachter, welche dunkelroth oder röthlich für schwarz hielten, dadurch von ihrem Irrthum zu überzeugen, dass ich sie Ver- gleiche mit den Trabantenschatten machen liess — stets erkannten sie dann sofort den Unterschied zwi- schen dunkelroth und schwarz; drittens ergibt sich dies aus derThatsache, dass ich auf den cremefarbigen Zonen des Jupiter die weissen Flecke zu Hunderten zu sehen vermag, und zwar mit Leichtigkeit, während nur wenige Beobachter sie überhaupt sehen, dann mit grosser Schwierigkeit und in beschränkter Zahl. Der letztgenannte Umstand mag übrigens auch darauf zurückzuführen sein, dass die weissen Flecke zugleich glänzend sind, mein Auge aber in der Empfindlichkeit für glänzende Flecke fast ein Unicum zu sein scheint. Zu dieser Erkenntniss kam ich heuer, als die Herren Percival Lovvell, Ph. Fauth und Anton Wo naszek gemeinsam mit mir beobachteten. Während diese Astronomen dunklere Flecke mit grösserer Leichtigkeit sahen als ich, konnten sie ihrerseits die von mir für sehr aufiallende Objecte gehaltenen hellen Flecke nur mit Mühe oder auch gar nicht sehen. Ganz dasselbe war auch schon vorher der Fall gewesen, als die Herren Dr. J. Palisa, J. N. Krieger und E. Gelcich mit mir zusammen beob- achteten. Übrigens genügt zum Beweise für diese Eigenthümlichkcit meines Auges' auch der Hinweis auf die bisherigen Darstellungen des Jupiter, auf denen man die hellen Flecke entweder gar nicht oder doch 1 Vielleicht ist es auch in nicht geringem IMaasse ihr zu verdanken, wenn ich auf den Planeten Venus, Mercur und Uranus mehr Flecke wahrzunehmen veimochte, al.i die meisten anderen Beobachter. Jupitcr-Bcobadüimgcn. 543 nur \X'reinzelt antrifft, sciwie auf den Unibtand, dass jene Beobachter, welche ihr Auge auf das Erkennen heller Flecke besonders einüben, bald die Fertigkeit erlangen, sie auch zu erkennen. Ein treffliches Beispiel dafür bieten die Jupiter-Zeichnungen des Herrn Fauth. Nach dem hier Mitgetheilten kann ich also wohl sagen, dass die Farben auf den beigegebenen Tafeln dem wahren Aussehen des Planeten so weit entsprechen, als sich die Farben technisch wiedergeben Hessen. Ganz genau die betreffende Farbenabstufung wiederzugeben, ist natürlich ebenso ein Ding der Unmöglichkeit, wie der Versuch, die Farben des Spectrums ganz naturgetreu darzustellen. Alle Zeichnungen wurden nach Augenmaass angefertigt, jedoch von den auffälligsten Objecten der Durchgang durch den Central-Meridian nach Schätzung notirt. Nur von wenigen Flecken — darunter die beiden granatrothen — sowie von den beiden sogenannten » Schultern ■< wurde die Lage durch das Mikro- meter bestimmt, und mit Letzterem auch die Breite (ß) der Streifen festgestellt. Mit dem für unsere Stern- warte gegenwärtig in Arbeit befindlichen Mikrometer hoffe ich künftighin alle bemerkenswertheren Objecte mikrometrisch bestimmen zu können, weil ich auf demselben unsere eigenen ausgezeichneten Oculare werde verwenden können ; auf dem bisher benützten (ausgeliehenen) war dies leider unmöglich. Dieses Mikrometer besass nämlich nur ein einziges Ocular von 160facherVergrösserung, das obendrein schlechter zeigte, als unser kleinstes, 146 mal vergrösserndes Planeten-Ocular. Es war also für das Zeichnen des Planeten unverwendbar, konnte demnach nur dann gebraucht werden, wenn ich von vornherein auf eine Zeichnung verzichtete, und nur Messungen — sei es einzelner Flecke, sei es der Streifen — beabsichtigte. Zudem war auch das Mikrometer wegen seiner geringen Vergrösserung und der allzu dicken P'äden zu besonders genauen Messungen nicht geeignet. Desto geeigneter zeigte sich aber das Fernrohr selbst — ein Refractor von 268 cm Brennweite und 178?wm freier Öffnung, von Reinfelder und Hertel in München — für die Beobachtungen. Es wurde stets mit voller Öffnung benützt, weil die nunmehr ausschliesslich zur Planetenbeobachtung verwendeten positiven Oculare (Vergrösserungen: 146, 196, 242, 310, 410) ohnehin das secundäre Spectrum (violett) auf ein unmerkliches Minimum reduciren. Stärkere Vergrösserungen wurden nur ausnahmsweise zum Erkennen der Umrisse einzelner Gebilde, sowie zu Beobachtungen der Satelliten verwendet (meistens 830fache Vergrösserung), welch Letztere jedoch an anderer Stelle werden veröffentlicht werden. Nur so viel mag hier erwähnt sein, dass wohl meine Versuche, den V. Mond zu sehen, fruchtlos blieben, dafür aber die Ellipticität des L Mondes sehr oft, jene des II. einigemale mit Sicherheit festgestellt werden konnte. Allgemeines Aussehen. Als ich den Jupiter am 31. .August 1895 nach dreimonatlicher Unterbrechung wieder einstellte, fand ich bereits sein Aussehen gegen jenes, welches er in der verflossenen Erscheinung gehabt hatte, (siehe meinen Bericht »Jupiter-Beobachtungen an der Manora-Sternwarte 1894 — 1895« in Nr. 3322 der »Astronom. Nachrichten«) merklich verändert. Die N. Tr. Zone war bedeutend breiter, dafür der N. Äqu.-Gürtel viel schmäler geworden und auch der S. Aqu. -Gürtel schien mir breiter zu sein als früher. Im Laufe der Beobachtungen konnte ich dann immer bemerkenswerthere Veränderungen feststellen. Der N. Aqu.- Gürtel wurde immer schmaler und dafür das N. Temp.-Band immer breiter, so dass schliesslich das allgemeine Aussehen des Planeten von demjenigen im Vorjahre wesentlich abwich. Mann kann dies auch aus nachstehender Tabelle ersehen, welche die Resultate r#einer mikrometrischen Bestimmungen der Breite der einzelnen Streifen enthält (bereits corrigirt für die Neigung des Planeten), wobei jedoch zu bemerken ist, dass nicht jede Messung gleich verlässlich ist. Wenn keine Störung eintrat, machte ich vier Reihen von Messungen: zweimal mit dem Nordpol am festen Faden und zweimal mit dem Südpol am festen Faden, wobei der bewegliche Faden immer abwechselnd einmal von unten nach oben, das andere Mal von oben nach unten vorrückte,' um dergestalt alle aus der Mangelhaftigkeit des Mikrometers resultirenden Fehler I Selbstverständlich wurde niemals die Mil5 Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass die Bewegung der Flecke in jenen Breiten eine sehr ver- schiedenartige war: schneller, langsamer und selbst zeitweilig rückläufig. Wenngleich fehlerhafte Abschätzung der Stellungen bei Eintragen in die Zeichnung unvermeidlich ist (sofern der Fleck nicht nahe der Mitte der Scheibe steht), so können derlei Irrthümer doch nicht zur Änderung des Gesammtresultates wesentlich beitragen. ' Deren Vertheilung uul' die einzelnen Tafeln ist zu Ende dieser Abhandlung ersiehtlieh gemilcht. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 69 546 Leo Brenner, S. Südl. Arktische Zone. (S. S. A. Z.) Dieselbe war nur dann zu sehen, wenn auch das S. Südl. Arktische Band (S. S. A. B.) sichtbar war, also nur äusserst selten. Man sieht beide auch nur auf den Karten 111, Vlll und X, wo nament- lich das Band hauptsächlich nur durch seine theilweisen Verdunkelungen hervortritt. (Karte X ist übrigens auch dadurch merkwürdig, dass auf ihr .sogar noch ein .Streifen zwischen dem S. .S. A. B. und der S. P. Z. sichtbar erscheint, den man »Südpolar-Band« (S. P. B.) benennen könnte. I\ht ihm würde sich die Zahl der je von mir gesehenen hellen und dunklen Streifen auf 31 erhöhen. Süd-Arktische Zone. (S. A. Z.) Ihre Sichtbarkeit wurde von jener des Süd-Arktischen Bandes (S. A. B.) bedingt, das man auf den Karten 111, VIII, X, XIII und Zeichnung 64 sieht — meistens durch Verdunkelungen bemerkbar. Helle Flecke sind in so hohen Breiten selten; der höchste dürfte jener unter — 55° auf Karte XV sein. S. Süd-Temperate Zone. (S. .S. T. Z.) .Auch ihre Sichtbarkeit hängt mit jener des S. Süd-Temperate-Baudes (S. S. T. B.) zusammen, ist also immerhin häufiger als jene der vorgenannten Streifen. Alan findet beide auf den Karten III, IV, V, VI, VII, VIII (mit einer merkwürdigen Unterbrechung zwischen 254° und 276°), IX, X, XI, XII, XIII, XV, XVI, XVII, sowie auf den Zeichnungen 78, 106, 107, 127 und 145. Während die arktischen Bänder gewöhnlich die Farbe der Calotten hatten (manchmal jedoch dunkler), ähnelte die Farbe des S. S. T. B. meist jener des S. T. B., doch war sie nie so intensiv und oft auch nur mausfarbig oder den arktischen Bändern ähnlich. (Die Zonen — hellen Streifen — der ganzen Oberfiäche zeigten ausnahmslos mehr oder weniger helle Creme-Farbe, die auf den Tafeln etwas zu gelb gemacht wurde, damit die glänzenden [weiss gelassenen Flecke] nicht übersehen werden können.) Süd-Temperate Zone. (S. T. Z.) Wie die Tafeln zeigen, waren auch hier wiederholt helle und dunkle Flecke sichtbar, die mitunter in die beiden Nachbarstreifen hinüberragten und dadurch bewiesen, dass sie höher schwebende Objecte waren. Aus diesem Grunde wollen wir ihre Flecke zusammen mit jenen des Süd-Temperate-Bandes (S. T. B.) behandeln. Letzteres war während der ganzen Erscheinung in Ausdehnung und Farbe ebenso wechselnd, wie in seiner Lage. Am 31. August fand ich es dunkelgrau; im November gewann es allmälig seinen röth- lichbrtiunen Anflug wieder; am 13. Jänner fiel es mir durch seine mausgraue Färbung auf; am 8. Juni end- lich staunte ich wieder über seine Dunkelheit, welche es beinahe dem S. E. B. ähnlich machte. Während es mir ferner am 28. Februar schmaler schien als vorher, zeigte es sich am 12. März wieder merklich breiter. Von den Flecken dieses Bandes (und seiner angrenzenden Zone) ist der merkwürdigste ein grosser Doppelfleck (1), welcher lange Zeit unbeweglich stand und fast immer sichtbar war.' Zuerst erscheint er auf Karte III unter 22°, aber einfach, während er auf Karte VI, wo er unter 12° steht, bereits doppelt ist. In dieser Zeit betrug also seine Eigenbewegung etwa 0-14° pro Tag. Seine weiteren Stellungen vom 31. Jänner an, da er zum ersten Male als Doppelfleck erscheint, ersieht man aus folgender Zusammen- stellung: ' Am 29. Jänner war er das glänzendste und auffälligste Objcct während der ganzen Beobachtung! Bcmcrkenswerth ist über- dies der Umstand, dass dieser Fleck auch am 24. Februar 1897 noch unter 342° stand, also oberhalb der linken Schulter fest- gebannt zu sein scheint. Skizze 78: 353' Karte VII: 354 » VIII: 345 » IX: : 355 » X: 352 Zeichnun g 106: 354 Karte XI: 343 » XII: 344 » XIII : 335 » XIV : 335 Zeichnun g 127: 333 Karte XV: 330 » XVI: 340 » XVII : 357 Jupiter-Beobachtungen. 547 8: 353° Bewegung: 3-8° pro Tag. V. » » rückläufig. 3 » » 2% » » rückläufig. 1 j> » V: » » rückläufig. 0-44 » » 'A » » rückläufig. 0-63 » » 0 » » V-. « » V: » » •V« » » rückläufig. 0-9 » » Das ist doch eine ganz merkwürdige Bewegung! Freilich ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass die Rückläufigkeit nur auf fehlerhaftes Abschätzen der Lage zurückzuführen ist. Sehen wir also von den verschiedenen Schwankungen ab und fassen wir nur die Stellungen zu Beginn und zum Schlüsse der Beobachtungen ins Auge, so ergibt sich die befremdende Thatsache, dass jener Doppelfieck während eines halben Jahres nur um 5 Grad weitergerückt ist! Halten wir uns aber nur an den Unter- schied zwischen den Karten VI und XV, so beträgt die Eigenbewegung auch erst -^lo Grad pro Tag im Durchschnitt. Doch ist im Tagebuche wiederholt bemerkt, dass der Doppelfieck unveränderlich dieselbe Stellung behaupte. (Auf einer Skizze vom 29. Februar liegt er unter 355°). Zu anderen Flecken übergehend, finden wir auf Zeichnung 52 dieselben 3 hellen und 3 dunklen wie auf Zeichnung 51, und zwar unter denselben Längengraden, trotz des Unterschiedes von 5 Tagen. Ebenso sieht man sie auf Karte III, aber um 3 Grade weitergerückt, was gegen den 10. November eine Eigenbewegung von 7?° pro Tag ergäbe. Verfolgen wir speciell den hellen Doppelfieck unter 213° auf Zeichnung 51 (wo er allerdings noch einfach erscheint) und die beiden anderen hellen Flecke unter 230° und 246° ebendort, so erhalten wie folgendes Resultat: ,g 51 : 213°, Fleck pro Tag; 230°, Flecl < 3 pro Tag; 246°, Fleck 4 Zeichnun pro Tag. » 52: 212 ., , 0-2 >- " 229 , 0-2 » » 244 , 0-4 » Karte III: 209 . , 1-5. » » 228 , 0-5 » » 243-, "0-5 » » Zeichnun lg 64 : 196 , 0-51 » » 224 , 0-17 » » — — Karte IV: 192 , ,0-24 >■» » — — 225 , 0-42 ,> » V: 192 , , — » » — — 216-, 0-7 » » VI: 193 , 0-077 » » rückläufig. — — 214 , 0-17 » » » \-lI: 177 . . 0-44 » » — — 204 , 1-25 » » » \'1I1 ; 172 , 1 » » — — 192 , 2-4 » » » X: 163 ,1-8 » '■ — — 174 , 3-6 » » » XI: 138 , , 0-74 » » — — 165 , 0-27 » » » XIII : 124 , , 0-87 » » — — 150 , 0-9 » » » X\-: 121 , 0-2 » i> — — 139 , 0-786 » » » X\'I : 110 ^ , 0-0 » » — — 135 , 0-333 » » Auch hier finden wir also eine sehr ungleiche Eigenbewegung, die sich nicht durch Schätzungsfehler erklären lässt. Die Bewegung weiterer Flecke dieses Bandes ersieht man aus nachstehenden Tabellen : 69 • 548 Leo Brenner, a 5 6 7 8 9 10 U 12 h c h c h ; c b ; . b c b c b '■' c b c 52 ^%■f 1 1 _ III 273 5° 336° — 2° - 73° - 102° - 163° — .78° - 190° - 63 285 4 retr. 330 1-5° 347 3-75° — - - - - — - — — — 64 — — — — — — — — — — — — 182 0333 IV 268 0-425 - - - - - - - - [72 o-i^b" - - 68 — — 3"2 0-42 — — — — — — — — — — — — V - — - - 323 0-444 — - - - 147^ 0-28 168 0-25 187 - VI 255 0-5 302 0-435 323 0 51 0-3'' 74 0-4° 155 0-67 retr. 64 0-33 ■73 0 2 78 — — — — — — 50 0-2 — — — — — — — VII 253 0-25 300 0-25 3«5 I 45 5 70 0-6Ö7 134 3 [42 3-14 - VIII 245 2 290 2-5 304 2 75 17 7 66 > 1 12 5-5 - - 165 0-667 IX — - - - 295 3 20 0-75 retr. 57 2-25 - - 138 0556 - - X 242 »•5 - - 290 1-667 22 0-67 retr. 44 4-33 - - ■42 1-33 retr. ■52 2-6 106 — — — — 288 0-286 — — — — — — — — — — 107 — — - - - - - — - - - - 107 3-89 '47 0-556 XI 240 0 066 255 0-897 281 0-2I 10 0-37 44 0 - - I 12 0 ' 2 I retr. '32 0625 XII - - - j — 272? 9(?) S 2-5 32 0 - - - - - - 149 — — — — — — — — — — — — 108 0 33 — — XIII — - 252 0-2 279 o-5rctr. — - - - - - 99 i-S 122 0-667 XIV 235 0 294 252 0 277 I - - - - - - - - - - XV 20S '•93 235 I-2I4 254 I • f'43 - - - - - — 95 0-286 120 0-143 «3Ö — — — — — — — — — — — — 101 0 ■ 6 retr. — — XVI 207 0-085 217 l'-s 239 1-25 - - - - - - 92 0-917 109 0-917 148 — — 218 0045rtr 238 0-045 — — — — — — — — — — a 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 h c h \ c h c h c b c b 1 c b c b c b 1 c b c b c III ■43° — — — — — — _ _ — — — — — — — — — V 121 0-386° _ 1 _ — - - - - " - - - - - - -- - - - - VI 114 0-585 352°| - 271° - - - — - - — — - - — — — — — — 77 105 2-25 - - - - : — ~ — - - — — — — — — — — — — VII 93 4 HZ |2-7i° 269 0-25° 9° - 25° - - - — — - - - — — — — — VIII 78 3-75 318 ;3-75 267 0-5 358 3-67° 6 4-75° - - 213 - — — — — — — — W 77 033 310 2-67 - - - - - - 335° - — — — — — — — — — — X 90 4-33 itr- 30S 0-67 - - - - - - ii^ 1-33 204 1-8° 07° - — - — — — — 106 — — — — — — — — — — 326 0-71 — — — — — — — — — — XI 73 0-S3 — — — — - - - 320 0-86 189 0-47 56 0-34° - - - - - — XII 77 2 retr. — , — - - - - - 313 0-28 - - 48 4 329° - - - - - 149 — - - — - - - - - - - - - - 52 o-4retr. - ' - - - — - XIII 70 0-47 — — — — — — — — 292 15 175 0-S7 45 1-75 302 1-21° — — — — 127 — — — — — — — — — — - - 29 i-6retr. - - - - XV 61 064 — — — — — — - — 267 ••47 160 I 33 |o-8 291 0-64 182° - - - XVI 72 0-917«. — - - - - - - - 270 o-27r. 152 0-7 44 0-91 7 !■■ 303 |iretr. '73 0-75° 320° — '45 — — — — - - - - - - - - - - _ 301 0-2 — — — — XVII — — — _ — — — — — — — — — — 32 0-57 — — — — 309 0-58 148 — — — - — — — — — 264 0-25 - — — — 288 1-08 1 — — Aus den vorstehenden Tabellen ergibt .sich, dass die Bewegung der einzelnen Flecke nicht nur unter sich sehr bedeutende Verschiedenheiten aufweist, sondern dass auch diese selbst ungleiche Bewegung zeigen: bald schneller, bald langsamer, bald sogar rückläufig. Es ist wohl richtig, dass die Mehrzahl der Flecke nur nach dem Augenmaasse eingetragen ist, also Schätzungsfehler oft wahrscheinhch sind, sowie dass manche von mir für identisch gehaltene Flecke thatsächlich verschiedene gewesen sein können, aber anderseits darfauch nicht übersehen werden, dass die meisten Flecke auf 3 Zeichnungen eines und Jiipitcr-Bcobachtiiugeu. 549 desselben Tages v-orkommen, die Schätzungsfehler sich also theihveise ausgleichen. Zudem ist eine unregelmässige und theihveise sogar rückläufige Bewegung durch meine sorgfältigen Mikrometermessungen hei den beiden Granatflecken ganz ausser Zweifel gestellt (siehe unten), so dass wir diese Unregelmässig- keit und zeitweilige Rückläufigkeit auch bei den Flecken der übrigen Zonen annehmen dürfen. Süd-Tropische Zone. (S. Tr. Z.) Diese war verhältnissmässig arm an Flecken, von denen obendrein die meisten entweder in den S. E. B. oder in das S. T. B. eingriffen, daher sie dann zu diesen Streifen gerechnet wurden. Immerhin erschienen in der S. Tr. Z. einige Flecke, die durch ihre Beziehungen und ihr Verhalten zum grossen rothen Fleck von hohem Interesse sind. Sie sollen deshalb an jener Stelle behandelt werden. Grosser rother Fleck. (G. R. F.) Über dieses, nunmehr seit 18 Jahren existirende Gebilde, habe ich meine Ansichten bereits in Nr. 3322 der Astr. Nachr. entwickelt und diese Ansichten haben auch durch die jüngsten Beobachtungen nur Bestätigung erhalten. Wenn immer die Luft halbwegs gut war (1 — -4), konnte man ihn sehen. Manchmal war er dunkler, manchmal heller; in der letzten Zeit war sein folgendes Ende stark dunkel, derart, dass viele andere Beobachter es für einen Fleck hielten, der gewissermaassen eine Brücke zwischen dem S. T. B. und dem S. E B. bilde. Wegen dieser Ähnlichkeit gab auch ich ihm der Kürze halber den Namen »die Brücke«, ebenso wie das scharfe Knie des S. E. B. hinter dieser »Brücke« schon seit Jahren den Namen »die Schulter« führt.' Der an den G. R. F. grenzende Theil des S. T. B. war immer sehr dunkel, so dass ich überzeugt bin, diese Verdunkelung rühre von dem G. R. F. selbst her, der entweder in dieses Band hineinragt oder von ihm bedeckt wird. Am 16. November (K. III) hatte ich den Eindruck, dass ein heller Fleck in der Mitte des G. R. F. stand und zwei ebensolche an den Enden (a, b), doch wäre es auch nicht unmöglich gewesen, dass nur Contrast- wirkungen diese Helligkeitsunterschiede veranlassten. Um mich zu überzeugen, ob der helle Fleck {b) unter 25° seinen Weg über oder um den G. R. F. herum genommen habe, beobachtete ich ihn 4 Tage später (Zeichnung 63) und sah diesmal, dass zwei helle Flecke ic, d) unterhalb des G. R. F. standen, während der dritte (a) noch immer bei der linken Schulter verharrte. Ob auch Fleck /' noch die Stellung bei der rechten Schulter behauptete, konnte ich wegen des Sonnenlichtes nicht mehr wahrnehmen. Am 26. Jänner fand ich zu meinem Erstaunen noch immer die hellen Flecke a, b zwischen den Enden des G. R F. und den beiden Schultern; es könnten jedoch auch neue Flecke gewesen sein. Um dies zu ermitteln, beschloss ich, auf den Fleck 24 (K. VI) zu achten, der unter 28° stand, also bald den G. R. F. erreichen musste. Drei Tage später verglich ich deshalb die Zeichnung 75 (vüm 26. Jänner) nfiL dem Anblick im Fernrohr, fand thatsächlich Fleck 24 unverändert, dafür aber zum ersten Male die oben erwähnte »Brücke«, während die Flecke a, b, c, d verschwunden waren. Am 31. Jänner (Zeichnung 78) fand ich Fleck 24 unter 33° ; er müsste somit rückläufig gewesen sein. Unter 49° folgte ihm dann ein ähnlicher Fleck (25) nach. Diese beiden Flecke erregten mein lebhaftes Interesse für die nächste Zeit. Am 1. Februar fand ich zwar den G. R. F. ausserordentlich deutlich, aber die hellen Flecke waren wegen seiner Nähe zum Rand nicht sichtbar. Dagegen sah ich andern Tags (K. VII) drei Flecke, der Lage nach mit 24, c und d übereinstimmend — vorausgesetzt, dieselben seien nahezu unbeweglich stehen geblieben. Während ich nun am 5. und 6. P'ebruar trotz guter Luft gar keinen dieser Flecke bemerkte, fand ich sie am 9. Februar wieder vollzählig vor (K. IX), und zwar annähernd auf ihren alten Plätzen; nur 24 war in den S. E. B. hineingetreten. Um so verblüftender ist es, dass ich dann am 12. und 19. Februar bei Luft 1 — 2 gar keinen dieser Flecke zu sehen vermochte! Es liegt deshalb die Annahme nahe, dass alle vier, beziehungsweise ' In der letzten Erscheinung des Jupiter zeigte der S. E. B. auch auf der vorangehenden Seite des C. R. F. eine ähnliche Formation, der ich deshalb den Namen »linke Schulter, gnb, zum Unterschied von der älteren, welche jetzt immer als 'rechti.' Schulter« bezeichnet werden niuss. 550 Leo Brenner. sechs {a — d, 24, 25) zu jener Zeit thatsächlich aufgelöst waren. Wenn deshalb auf Karte XI unter 43° ein ähnlicher Fleck wie 24 sichtbar ist, so muss er eine Neubildung gewesen sein, der ich deshalb die Nummer 27 gebe. Nr. 26 erhält dann ein Fleck, der in Karte X zuerst unter 80° sichtbar ist, in Karte XI unter 70° (Eigenbewegung also 0-31° pro Tag) und in Karte XII unter 55° (Eigenbewegung 7'/2° (?!) pro Tag). Fleck 27 steht auf letzterer unter 40°, was einer Bewegung von l'/^" täglich entsprechen würde. Drei Tage später notirte ich, dass die Flecke 27 und 26 sich dem G. R. F. mehr genähert hätten und auf der Skizze 149 vom 27. März sind sie thatsächlich unter 27° und 50° gezeichnet. Dagegen findet man sie auf Karte XIII unter 29° und 42°, während ein dritter (28) unter 64° auftritt. Letzterer Umstand erregt in mir den Verdacht, dass vielleicht 28 in Wirklichkeit mit Fleck 26 der Karte XI identisch ist, in welchem Falle die sonst unwahrscheinliche Bewegung von 7'/2° pro Tag erklärt wäre. Auf Karte XIV stehen die Flecke 27 und 26 unter 34° und 43°, was auf rückläufige Bewegung deuten würde, wenn man nicht annehmen will, dass 27 während der letzten 3 Tage um den G. R. F. herumgegangen und mit Fleck d identisch sei. Dann würde er aber in dieser Zeit täglich 4 Grade weiter- gerückt sein und auch 26 (der dann mit 27 der Karte XIV identisch wäre) würde gerade so schnell gewesen sein, 28 (dann mit 26 der Karte XIV identisch) aber gar 1 1 '/2° täglich gemacht haben! Welcher dieser beiden Fälle der Wirklichkeit entspricht, ist zweifelhaft; auf Skizze 152 (die allerdings sehr flüchtig gemacht ist) sieht man 2 Flecke unter 23° und 56°. Identificiren wir Letzteren mit 28, so könnte Ersterer 27 sein. Merkwürdig ist aber dann Zeichnung 127, wo 28 unter 50°, 26 unter 31° und 27 unter 19° mitten auf dem G. R. F. steht! Sollte ich da nicht durch eine hellere Stelle des Letzteren getäuscht worden sein (wogegen die kreisrunde Markirung spricht), so wäre dies der erste constatirte Fall, dass ein F"leck seinen Weg über den G. R. F. genommen hat. Ich darf jedoch nicht verschweigen, dass ich schon 5 Tage zuvor (5. April), als ich wegen wallender Luft keine Zeichnung machte, die Bemerkung eintrug, es scheine mir, als stünde mitten auf dem G. R. F. ein heller F"leck und ein anderer nehme die Stelle von d auf Karte XIV ein, während 26 sich dem G. R. F. genähert habe. Und auch am 8. April schien es mir, als stehe ein heller Fleck mitten auf dem G. R. F. Die Sache wird noch verwickelter, wenn wir Karte XV ins Auge fassen. Die Gegend des G. R. F. daselbst ist nach 2 Zeichnungen vom 15. und 2 vom 17. April entworfen, wobei namentlich von den Letzteren notirt ist, dass die Flecke um den G. R. F. herum ganz zweifellos eingetragen seien. Wir finden nun ausser Flecken 26 (unter 32°), 28 (unter 44°), d (unter 18°) und a (unter 350°), noch Flecke unter 329°, 62° und 84°. Habe ich hier 26 und 28 richtig identi- ficirt, oder entspricht vielmehr d = 26 und 26 = 28? Dann wäre es vielleicht nicht unmöglich, dass a = 27 ist, obgleich dessen Bewegung über den G. R. F. hinüber, dann über 4 Grad pro Tag betragen haben müsste. (Allerdings keine durchaus unmögliche Schnelligkeit, wenngleich sie auch wenig wahrscheinlich ist.) Die anderen Flecke müssten aber neu entstanden sein. Auf Karte XVI finden wir den äusserst glänzenden Fleck d bereits unter 352° (Bewegung 27.1° täglich), dagegen 26 unter 29° und 28 unter 39° (Bewegung 0-25, beziehungsweise 0-42 täglich), während es von dem Flecke unter 101° sehr zweifelhaft ist, ob er mit jenem unter 84° der Karte XV identisch ist. Auf Karte XVII endlich erscheint d unter 354°, ein anderer Fleck (c) unter 7° und ein dritter unter 64°. Zu jener Zeit war der G. R. F. bereits seit 10 Tagen unsichtbar und nur die Brücke und die X'erdunkelung des S. T. B. (iber ihm wahrnehmbar. Allerdings dürfte diese Unsichtbarkeit nur der schlechten Luft zu- zuschreiben gewesen sein. Süd-Äquatorial-Gürtel. (S. D. B.) Dieser war der Schauplatz der grfissten Thätigkeit während der letzten Erscheinung. Wie in den letzten Jahren, so auch heuer, zeigte er sich als breites, röthlichbraunes, manchmal rost-, manchmal auch rosenfarbiges breites Band, gewöhnlich durch einen oder mehrere Risse (»rifts«) getheilt und mit hellen und dunklen Flecken besetzt. Erstere waren meistens rundlich. Letztere hatten die verschiedensten Formen (oft sehr ausgedehnte Verdunkelungen) und Farben: von bordeauxroth bis schwarzbraun. Dass Jupiter-Beobachlnngett. 551 diese Flecke oberhalb des Gürtels schweben mussten, bewiesen sie din'ch ihr Austreten in andere Zonen lind Überschreiten der Rifts. Als ich meine Beobachtungen am 31. August begann, notirte ich, dass mir der S. E. B. breiter zu sein scheine, als er zuletzt gewesen war; eine Bemerkung, die ich am 25. September mit den Worten bestätigte, dass er entschieden breiter als die E. Z. sei. Am 19. December tiel mir auf, dass der S. E. B. unterhalb des G. R. F. breiter sei als vordem; eine Wahrnehmung, die am 8. Mai ihre Wiederholung fand, während in der Zwischenzeit diese Breite beträchtlich hin und her geschwankt hatte. Gleich allen Streifen (N. N. T. B. ausgenommen) war auch der S. E. B. an den Rändern gerade wie ein Lineal und nur ausnahmsweise (zum Beispiel 8. bis 29. Februar) zeigten sich Ausbauchungen unter 27° und 70 — 73°, die aber lange nicht so auffällig waren, wie die Verzerrungen auf den Zeichnungen anderer Beobachter, wo die Streifen mitunter so wellenförmig erscheinen, wie die Oberfläche eines stürmisch bewegten Meeres. Derlei Verzerrungen kann ich mir nur durch die Annahme erklären, jene Beobachter seien durch schlechte Luft und ein schlecht definirendes Fernrohr getäuscht worden, wodurch die helleren Theile der Gürtel für ihre Augen verschwanden, so dass sie nur die dunkleren Theile wahrnehmen konnten, die dann aller- dings jene Verzerrungen erklärlich machen würden. Den auffallendsten Theil des S. E. B. bildete nach wie vor jene Bai, welche von den oben erwähnten zwei »Schultern« gebildet wird und den G. R. F. einfasst. Es ist recht bedauerlich, dass die Mitte des G. R. F. für den Null-Meridian der Ephemeriden erlesen wurde, weil es sich herausgestellt hat, dass die Bewegung des G. R. F. eine schwankende ist. Zudem ist Letzterer seit Jahren so blass, dass es selten möglich ist, an seine Ränder den Faden anzusetzen. Ich würde daher vorschlagen, lieber die rechte Schulter als schärfstes, deutlichstes, intensivstes und seit Jahren unveränderliches Objectzum Null-Meridian zu machen, aber nicht sofort, sondern erst für die Erscheinung 1897 — 1898. Ich hoffe nämlich während der nächsten Erscheinung bereits in der Lage zu sein, mit dem neuen Mikrometer eine lange Reihe von sorgfältigen Messungen anzustellen, wodurch die Lage und etwaige thatsächliche Bewegungsschwankungen der Schulter genau festgestellt würden. Denn meine in der letzten Erscheinung mit dem schlechten Mikrometer an so schwacher Vergrösserung und mit so dicken Fäden vorgenommenen Messungen der beiden Schultern können auf absolute Verlässlichkeit leider keinen Anspruch erheben. Sie ergaben folgende Resultate: Schulter 29. I 9. II 12. II 17. III 20. III 22. III 3- IV Mittel Abstand Rechte: .... Linke: 24° 346-5 23° 348 27° 348 352-5° 33-5° 29° 3S"-5 30° 27-75° 349-3 ',38-45° Abstand:. . . . 37-5 35 39 37-5 37-25 Ob die Schultern nun thatsächlich ihre Länge änderten oder ob diese Änderungen nur scheinbare, durch die Schwierigkeit der Messungen veranlasste sind, wage ich nicht zu entscheiden. Was nun die vorhin erwähnten »Rifts« betrifft, so bieten sie noch immer viel Räthselhaftes! Während manche (zum Beispiel das lange rechts vom G. R. F.) seit Jahren unveränderlich (oder doch ununter- brochen) bleiben, sind andere wieder starken Veränderungen unterworfen und namentlich hat es mich wiederholt verblüfft, eine Eigenhewegung der Rift-Mündungen mit Sicherheit feststellen zu können. Durch diese Eigenbewegung wird die Natur dieser Rifts noch räthselhafter! Sind es that- sächlich Risse in der rothen Materie des Gürtels, so erscheint ihre Weiterbewegung nur dann erklärlich, wenn man annimmt, dass der ganze rothe Gürtel an derselben theilnehme. Gegen eine solche Annahme spricht aber der Umstand, dass andere Rifts thatsächlich unverändert bleiben. Hält man die Rifts für schmale Streifen weisser Materie, die oberhalb des Gürtels schwebt, so Hessen sich wohl ihre Unterbrechungen und die Weiterbewegung ihrer Mündungen erklären, nicht aber die Beständigkeit der grossen Breite links vom G. R. F. Eine Untersuchung des Verhaltens dieser Rifts wird dies beweisen. Beginnen wir mit jenem rechts vom G. R. F. 552 Leo Brenner Während der ErscheinuiiL; 1894 — 181)5 mündete es in den hellen Sauin (unterhalb der rechten Schulter), welcher den C R. F. nach Norden umgibt. Heuer jedoch war die Mündung stets in die E. Z., aber nicht immer an gleicher Stelle, wie nachstehende Tabelle zeigt: K. III K. VII K. VIII K. IX K. X K. XI i K. XII Z. 149 K. XllI K. XIV Z. 127 29 28° 26° 31' 29" -,6° Auf anderen Karten (VI, XV, XVI, XVII) und Zeichnungen (78, 152) ist die Mündung theils durch Flecke verdeckt, theils wegen schlechter Luft unsichtbar. Am auffallendsten ist das Vorschnellen der Mündung binnen 3 Tagen um 23° (IX und X), welche Thatsache infolge meiner genauen Beobachtung des Transits ganz ausser allem Zweifel steht. Das bedeutet eine Bewegung von nahezu 8° pro Tag! Sonst bildete dieses Rift gewöhnlich eine ununterbrochene, meist gerade, oft aber auch geschlängelte Linie. Um so auffallender waren dann Unterbrechungen und Veränderungen, wie solche auf Karten VIII, X, XV, XVI und Zeichnungen 107 und 136 zu sehen sind. Was das Rift links vom G. R. F. betrifft, so hatte es gegen die Erscheinung 1894—1895 ein anderes Aussehen. Damals war es von ungefähr 290° an, bis zum G. R. F. hin, von ausserordentlicher Breite (circa 6 bis 7°), derart, dass der Südrand des S. E. B. ungemein schmal wurde (höchstens 1 '/a"). während der Nordrand vielleicht 4 bis 5° breit blieb. Schon am 31. August fiel mir auf, dass zwar jener schmale Süd- streif noch unverändert geblieben, dagegen der Nordstreif merklich breiter geworden war, und zwar auf Kosten des breiten Rifts. Am 16. November fand ich sodann noch merklichere Veränderungen: der Süd- streif hatte sich noch mehr verbreitert und das Rift, namentlich zwischen 290° und 310°, ganz eingeengt. Gleichzeitig war die Mündung des Rifts durch einen dunklen Fleck verschlossen, dessen Entfernung an diesem Abschlüsse nichts änderte, weil Letzterer beständig erhalten blieb, wodurch eben die Formation der »linken Schulter« enstand. Wohl schien das Rift am 19. December eine Mündung in die E. Z. gefunden zu haben, doch wurde dieser Eindruck (wie auch ähnliche spätere) nur durch die zufällige Anwesenheit eines hellen Flecks hervorgebracht, der zwischen dem Rift und der E. Z. stand. Für das wechselnde Aus- sehen dieses Rifts sind insbesondere die Karten V, VI, VII, VIII, X, XIV und XVII lehrreich. Man vergleiche zum Beispiel die Dreigliederung des Rifts auf Karte VII mit den geänderten drei Mündungen auf Karte VIII, beachte dann deren Vorwärtsbewegung auf Karte X und die abermalige Dreitheilung auf Karte XIV! Flecke 29 und 30 (Karte VII), welche am 2. Februar die Mündung des Rifts unter 277° und 244° bezeich- neten, erscheinen bereits 4 Tage später (VIII) unter 247° und 214°, haben also gleichmässig 7'/^ Grad täglich zurückgelegt! Identificirt man Fleck 31 auf VII mit 31 auf VIII, so würde dies eine Bewegung von 7 Grad täglich bedeuten, also stimmen, da ja dieser Fleck sich gleichzeitig nordwärts bewegen musste. Auf Karte X findet man diese Flecke (29, 30, 31) unter 222°, 195° und 204°, einer täglichen Bewegung von 5, 1 -8 und 6 Grad entsprechend. Wahrscheinlich sind sie auch mit a, b, c der Zeichnung 107 identisch, doch lässt sich dies nicht feststellen. Erscheint schon diese schnelle Weiterbewegung der Rift-Mündungen seltsam, so wird sie noch durch andere Beobachtungen übertroffen. So zum Beispiel zeigte Fleck 32 (XIII) folgende Bewegung: K. XIII K. XIV Lage tägliche Bewegung 237° 226° 5 5 4. April 6. April K. XV 206° 10 191° TS 140" 5-ü Dabei ist gerade die schnellste Bewegung zweifellos, weil die Lage des Fleckes sowohl am 2 , wie auch am 4. April durch Messung sichergestellt wurde. Jupiter-Beobachtungen. 553 Wie aus den Karten ersichtlich, wimmelte es meistens von hellen und dunklen Flecken auf dem S. E. B., daher auch die IdentiHcirung derselben sehr schwer ist. hnmerhin halte ich die Identiticirung der in nachstehender Tabelle aufgezählten Flecke für ziemlich sicher: a 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 b c b c b c b c b 1 c b c b ! c b c b c ft c Z. 51 Z. 52 K. III Z. 64 Z. 63 K. IV K. V K. VI Z. 77 Z. 78 K. VII K. VIII K. IX K. X K. XI K. XII Z. 149 K. XIII K. XIV K. XV Z. 136 K. XVI K.XVII 256° 250 234 194 181 1-2° 7 1-667 0-76 ..3° 207 '75 J 265° 242 199 r92 11-5° 1-79 0-41 278° 256 21 1 11° I • I 292° 285 7° 290° 277 272 I • 2 311° 301 10° 259° 249 207 5° ■•75 360° ö3 ■ 7-25° 22° 360 5-5° a 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 b c b c b c b c b c b c b 1 . b c b c b 1 c Z. 5. Z. 52 K. III Z. 64 Z. 63 K. IV K. V K. VI Z. 77 Z. 78 K. VII K. VIII K. IX K. X K. XI K. XII Z. 149 K. XIII X. XIV K. XV Z. 136 K. XVI K.XVII 2Sl° 219 A-n" 259° 203 189 162 109 4-31° 2 5'4 10-6 237° 193 3-67° 227° 1S7 yi3' 1:3° 86 5« 3S 2 -08° 4 67 5 121° 95 74 65 44 34 2° 7 3 5-25 2-5 54° 47 8 7° 9-75 136° 104 8° 112° 71 10 25° I ° 339 319 5-5° 6-67 Denkschriften der mathem.-naturw. CI. LXIV. Bd. 554 Leo Brenner, a 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 b c b c b c b c b c b 1 c b 1 c b c b c 6 c Z.SI Z. 52 K. III Z. 64 Z. 63 K. IV K. V K. VI Z. 77 Z. 78 K. VII K. vm K. IX K. X K. XI K. XII Z. 149 k'. XIII K. X!V K. XV Z. 136 K. XVI K. XVII 114° 9Ö 89 9° 2-33 77° 60 50 4-25° 3-33 302° 2S5 8-5° 297° 277 10° 98' 92 > 70= öo 5° 51° 38 6-5° 21° S 246 150 8° 8-5 Ö-4 316° 308 '43 11 8° 1 1 7-S() 303° 297 134 6° 10-93 a 63 64 65 66 67 68 69 70 - 71 72 73 h 1 c b c b c b c b c & c b c 6 c fc 1 c Z> c b c Z. 51 Z. 51 K. 111 Z. 64 Z. 63 K. IV K. V k'. VI Z. 77 Z. 7S K. VII K. VII K. IX K. X K. XI K. XII Z. 149 K. XII K. XIV K. XV Z. I3<' K. XV K.XVI 56' 19 240 - - > 9-25° S • 688 I20° 94 352 6-5° 0-375 190 92 _ 9-4° 7 274° 2O4 5° 214° 197 121 8-5° 5-43 Si° 334 f)-69 49° 267 S-35° ■50° 134 360 8° 6- 38 i()6° 149 15 8 -5° 6-38 '57° 141 10 0 24 126° 107 335 9-5° ()-29 1 Aus den vorstehenden Tabellen ergibt sich, dass alle Flecke des S. E. B. eine überaus rasche Eigen- bewegung haben, die zwischen 1-2° und 11-5 Grad pro Tag schwankt, aber meist 5 — 8 Grad beträgt. Rückläufig ist kein P'leck. Die Dauer dieser Flecke ist eine weit kürzere als jene des S. T. B. Viele von ihnen sind sehr glänzend. In dieser Beziehung war am glänzendsten der Fleck z auf Zeichnung 106, Jiipitcr-Bcobachliingcn. 555 welcher auch auf Karte XIII sichtbar ist (Eigenbewegung 2-07 Grad täglich) und mir den Verdacht erregte, er müsse selbstleuchtend sein. (Dasselbe dachte ich mir vom Fleck d in Karte XVI und von einem am 5. April unter 320° am Äquator stehenden grossen Fleck.) Eigenthümlich ist auch das beständige Auf- tauchen heller Flecke im breiten Rift (links vom G. K. F.), von denen die wenigsten über den 250. Grad hinauskamen. Was mag aus ihnen geworden sein? Bemerkenswerth ist ferner der Umstand, dass ich am 8. Mai (Z. 145) den S. E. B. vom 290. Grad bis zum rehten Rand dunkler als je (fast schwarz!) sah, wobei ich den Eindruck hatte, als werde diese Dunkelheit durch zahllose kleine dicht beieinander stehende Flecke verursacht. Genau feststellen konnte ich dies wegen der elenden Luft (ö) und meines kranken Auges nicht. Zehn Tage später war von dieser ungewöhnlichen Erscheinung nur die grosse Verdunkelung zwischen 19° und 45° (K. XVII) übrig geblieben. Schliesslich sei noch bemerkt, dass die im Vorjahre gesehenen interessanten »Ketten« während der abgelaufenen Erscheinung nicht auftraten. Äquatorial-Zone. (E. Z.) Diese sollte eigentlich in 3 Theile zerfallen: die S. E. Z., das Aquatorial-Band (E. B.) und die N. E. Z. Obwohl aber das E. B. jedesmal bei besserer Luft sichtbar war, will ich doch alle 3 Streifen hier zusammen- fassen, weil das E. B. sich sehr selten als Band, sondern meist nur als eine ganz unregelmässige, zerrissene, die groteskesten Formen annehmende Kette von einzelnen Verdunkelungen darstellte. Am auf- fallendsten war mir in dieser Beziehung die »Guirlanden-Forni", indem sehr häufig das E. B. das Aussehen einer Kette von Guirlanden annahm, die vom S. E. B. herabhingen. Die E. Z. wimmelte' förmlich von glänzenden Flecken, die selten in ihrer Mitte auftraten, sondern sich gewöhnlich an die beiden Äquatorialgürtel anlehnten — namentlich an den N. E. B. Wie man sieht, enthalten meine Karten gegen vierhundert solcher glänzender Flecke. Dass die Zeichnungen anderer Beobachter bisher diese Flecke entweder gar nicht oder nur vereinzelt aufweisen, ist lediglich Sache der Übung und Empfindlichkeit des Auges. Herr Fauth zum Beispiel äusserte sich mir gegenüber dahin, er begreife jetzt gar nicht, dass ihm diese P'lecke früher niemals aufgefallen seien; denn jetzt, da er, durch meine Zeichnungen aufmerksam gemacht, eifrig nach ihnen forsche, sähe er sie mit geringer Mühe und in grosser Zahl. a 74 75 76 77 78 79 80 81 82 1 b 1 c b ' c b c b 1 c b 1 c b c b c b 1 c b c K. VI Z. 77 Z. 78 K. VII K. VIII K. IX K. X 126° 128 o-S°rlr 104° 102 0-67° 90° 86 1-33° 25" 3S 37 51 2° retr. I retr. 3-5retr. 26 37 i-8°rtr. 0-5 3 retr. 278° 327 j'i2retr 267° 304 4-Ö2°rtr. 2J8» 278 297 328 II S" retr. 4-75retr. io-33retr. 14- 3 3 retr. 222° 25S 279 313 4-5°retr. 5-25retr. I i-25retr. 16 rclr. a 83 84 85 86 87 88 89 90 h 1 c b 1 . b c b 1 c h c b c b c b ! c K. VI Z. 77 Z. 78 K. VII K. VII K. IX K X 197° 24.° 5-5° ctr. 17 22 J 5° 6 ■5° rct •. '5 13 0° 0 4° 13 12 6° 2 2-S° 104' 108 I retr. 82° 91 2-25°retr. 3"° 7-33°retr. 353° 12 4- 7 5 "retr. ' Noch am 8. Juni zeigte sie sich ganz gesprenkelt von hellen und dunklen Flecken! 70' 556 Leo Brenner, Eben diese grosse Zahl der glänzenden Flecke und ihre grosse Nähe und Ähnlichkeit unter sich ist es, welche ihre Identificirung auf den verschiedenen Karten erschwert. Nur ausnahmsweise lassen sich einige mit Bestimmtheit identificiren und das sind jene in der vorstehenden Tabelle. Aus dieser Tabelle geht die verblüffende Thatsache hervor, dass mit Ausnahme der Flecke 75, 7t), 85 und 86 alle Flecke dieser Zone rückläufig sind, und zwar bis zu 16 Grad täglich! Nun ist wohl Irrung in Bezug auf Identificirung nicht ausgeschlossen, aber der Leser dürfte wohl bei Prüfung des Aus- sehens imd der Stellung der von mir für identisch gehaltenen Flecke zu demselben Resultate gelangen. Nun ist es aber auffallend, dass sämmtliche rückläufige Flecke der nördlichen Halbkugel des Planeten angehören und von den 4 rechtläufigen je zwei (86 und 76) der nördlichen, zwei (75, 85) der südlichen. Dies bringt mich auf die Idee, dass in der E. Z. zwei Strömungen herrschen, die sich entgegengesetzt sind — sowie ja Ähnliches auch im Meere, wie in unserer Luft erwiesen ist — und zwar jene der nördlichen Halbkugel rückläufig, jene der südlichen rechtläufig. Denn wir haben ja gesehen, dass alle in die E. Z. hineinragenden oder zeitweilig in diese hinausgedrängten Flecke des S. E. B. eine rechtläufige Bewegung haben, und zwar eine ziemlich schnelle, geradeso wie jene der Flecke der N. E. Z. — aber in entgegengesetzter Richtung. Diese Entdeckung könnte vielleicht der Schlüssel zu weiteren wichtigen Aufschlüssen bezüglich der Beschaffenheit der Jupiter-Oberfläche werden. Nord-Äquatorial-Gürtel. (N. E. B.) Dieser zeichnete sich durch grosse Ruhe während der ganzen Erscheinung aus, sowie durch den Umstand, dass er immer schmaler wurde. Während er im Vorjahre fast so breit wie der S. E. B. gewesen war, fiel mir schon am 31. August auf, dass er seit den letzten drei Monaten merklich schmaler geworden war. Im November war er abermals schmaler geworden und am 13. Jänner bemerkte ich, dass er auf die halbe Breite des S. T. B. geschmolzen sei (früher war gerade das Gegentheil der Fall gewesen). Am 15. März notirte ich, dass der N. E. B. seit 1 1. März bestimmt abgenommen habe und nur noch höchstens 2Vj° breit sei. Die Farbe des N. E. B. glich im Allgemeinen jener des S. E. B., doch bemerkte ich sowohl am 24. März, wie auch am. 20. Mai, dass die Intensität merklich abgenommen habe. Der N. E. B. wies fast immer geradlinige Ränder auf; Herr Lowell meinte zwar, bei uns den Südi'and ausgezackt zu sehen, doch kam ich dahinter, dass er durch die dort angrenzenden hellen und dimklen Flecke der E. Z. getäuscht wurde, welche, wenn undeutlich gesehen, eine solche optische Täuschung hervorbringen. Flecke traten auf diesem Gürtel selten auf — dunkle nämlich; denn helle waren niemals zu sehen. Nur zweimal (K. III und VIII) ragten helle Flecke der E. Z., beziehungsweise der N. Tr. Z. über den Rand in den Gürtel hinein. Fleck 91 in Z. 52 scheint mit 91 der Karte III identisch zu sein und hätte dann eine retrograde Bewegung von 1 '/^ Grad täglich gehabt. Doch lässt sich dies deshalb nicht sicherstellen, weil der Fleck binnen zwei Tagen sich von 10 auf 14 Grad Länge ausgedehnt hat. Damals herrschte überhaupt in diesem Gürtel besondere Thätigkeit, wie die 9 Flecke der Karte III beweisen. Andere findet man auf den Karten VIII und X, doch ist es schwer, sie zu identificiren. Halten wir jedoch die Flecke 95 und 96 auf beiden für identisch, so würde dies einer Bewegung von 2-23, bezw. 1-6 Grad täglich entsprechen. Auch den Fleck 97 in Karten X und XI möchte ich, seiner granat- rothen Farbe halber, für identisch halten: Eigenbewegung dann 0-35 Grad täglich. Dann dürfte auch Fleck 98 dieser beiden Karten identisch sein, mithin eine Bewegung von 0-39 Grad pro Tag gehabt haben. Zweifellos identisch ist Fleck 99 auf Karten XIII, XIV, XV und XVI, wo er unter 202°, 195°, 167° und 127° steht, was einer Bewegung von beziehungsweise 7°, 1-75° und 3-64° pro Tag entspricht. Sollte Fleck 100 auf Karten XIV und XVI identisch sein, so hätte er eine Bewegung von 2-35° pro Tag gehabt. Aus dem Gesagten geht hervor, dass die Flecke des N. E. B. rcchtläufig sind, ungleiche, aber meist nur massige Bewegung aufweisen und gewöhnlich keine lange Dauer haben. Jnpiter-Beobachtiingeti. 557 Nord-Tropische Zone. (N. Tr. Z.) Im Gegensatz zur vorletzten Erscheinung, wo diese Zone den Schauplatz der heftigsten Thätigkeit bildete, zeichnete sie sich in der letzten durch auffallende Ruhe aus. Ausser den beiden Granatflecken (von denen wir gleich sprechen werden), tauchten nur selten matte und glänzende Flecke auf, deren Bewegung man aus folgender Tabelle ersieht: a 101 102 103 104 105 92' 931 94 106 107 108 b 1 c b c b c b c b c b c b c b \ c b c b c b c z. 51 z. 52 K. 111 Z. 63 Z. 64 K. VI K. VII K. VIII K. IX K. X Z. 106 Z. 107 K. XI K. XII K. Xlll jK. XV 'k. XVI !k.xvii 8. Juni 240° 231 230 I 191° ■i — 194 182 o-43°rti 0-5 259° . 260 203 0'5°rctr. 0-O7retr. 271° 271 0 30.° 2S6 3-75'' 312° 297 375° 331° 322 375° 352° 34')° 1-5° 345° 330 375° 30' 25 0-83 37° °35 o-33° 0 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 b 1 c b 1 c b c b c b c b 1 c b c b 1 c b c b\ c z. 51 Z. 52 K. 111 Z. i'3 Z. 64 K. VI K. Vll K. VIII K. IX Z. X Z. loü Z. 107 K. XI K. XII K. XIII K. XV K. XVI K. XVII 8. Juni 325° 340 355 337 340 340 338 326 300 296 324 2S0 i-SS°iir. 5 rcIr. 45 o-43retr. 0 3074 D-75 1-53 o-sb F4 retr. 2-09 117° 117 116 114 105 0 0-167° o-oö 0-53 45° 45 0 163° 142 143 141 139 141 142 4-2° O-I irelr. o-o8 0-12 o-i4retr. o-83retr. 184° 155 162 164 165 5-8° o-2°retr. 0-12 retr. o-o7rctr. 25° 30 23 i-67°rtr. 0-22 32° 3S 31 28 2° rtr. 0-22 '•5 i: - 0 275° 2O5 0-5° ^8° 54 -7 !0 0-99° 0-58 0-333 3 Aus dieser Tabelle folgt, dass die dunklen und hellen Flecke dieser Zone ganz unregelmässige und verschiedenartige Bewegungen zeigten: rechtläufig, stationär und rückläufig. Wenn auch zugegeben 1 Man beachte auf Zeichnung G3 die Merkwürdigkeit, dass diese Flecke, die früher ß= +15° hatten, unter ß= f 10° stehen, also sich täglicli um 1-25 Grad südwärts bewegt haben müssen. 558 Leo Brenner. werden soll, dass hier gleichfalls vielleicht manche P'lccke irrig identificirt oder nicht an der genauen Stelle eingetragen wurden, so können diese h^rthümer doch nichts an dem ganzen Endergebnisse ändern, weil anderseits viele Flecke ganz genau bestimmt und ebenso identificirt werden konnten. Unter den Flecken der N. Tr. Z. die interessantesten — ■ und überhaupt die merkwürdigsten Objecto dieser Erscheinung — waren die sogenannten Granatflecke, die ich wiederholt mikrometrisch messen konnte. Anfangs dachte ich, sie seien zuerst von Herrn Antoniadi in Juvisy gesehen worden; aber bei Durchsicht meiner Beobachtungen fand ich sie bereits am 31. August beschrieben, so dass es sehr bedauerlich ist, dass ich an jenem Tage keine Zeichnung aufnahm, sondern m.ich auf das Messen der Streifen beschränkte. Die Stelle im Tagebuche lautet: »Als ich die Beobachtung begann (Iß-'/^''), stand eben ein grosser dunkler rother Fleck auf dem Rande des N. E. B. etwas über die Mitte vorbei. Er war das auffallendste Object. Ausserdem waren noch ein zweiter kleinerer rother und ein grösserer weisser Fleck dort sichtbar.« Die X betrug damals 313°, folglich kann man annehmen, dass der Granatfleck ungefähr unter dem 300. Grad stand. Nachdem der Violinfleck ihm um etwa 60 Grad voranging, so konnte er, wenn auch 73° vom C.M entfernt, ganz gut gesehen werden, und dürfte demnach wohl mit dem oben erwähnten 'kleineren rothen Fleck« identisch sein. Kleiner sah er eben wegen seiner Nähe zum FJande aus. Diese beiden granatrothen Flecke waren so intensiv dunkel, dass ich sie bei guter Luft bis 85 Grad vom C. M. verfolgen konnte und ungeübte Beobachter sie für Trabantenschatten hielten. Diese Intensität brachte mich auf die Vermuthung, dass die Granatflecke vielleicht auch schon während der vorhergegangenen Erscheinung vorhanden gewesen seien, ohne deshalb besonderes Aufsehen zu erregen, weil sie damals nicht frei in der N. Tr. Z. standen, sondern noch von dem damals tiefer herabreichenden N. E. B. um- schlossen waren, anderseits aber jene Gegend von granatrothen Flecken derart wimmelte, dass meine 50 Zeichnungen von 1894 — 1895 allein deren 118 enthalten. Obwohl es also wegen dieser grossen Zahl granatrother Flecken sehr schwer ist, gerade den Violin- und den Granatfleck' zu identificiren, so unterzog ich mich doch dieser Mühe, weil mir die Bewegung jener Flecke während der Erscheinung 1895 — 1896 einen .Anhaltspunkt dafür bot. Der Violinfleck legte nämlich binnen 5 Monaten 33 Grad zurück, der Granat- fleck binnen vier Monaten 21 Grad und binnen 8 Monaten 45 Grad. Dies zu Grunde gelegt, würde der Violinfleck am 27. September 1894 unter 314° gestanden sein und der Granatfleck unter 355°. In Wirklich- keit finde ich auf meiner Zeichnung vom 27. September 1894 zwei granatrothe P'lecke unter 313° und 350°! Am 27. Jänner 1895 sollten sie unter 287°, beziehungsweise 335° stehen und thatsächlich habe ich damals unter 279° und 339° solche Granatflecke gezeichnet. Am 18. März 1895 sollten sie unter 277, beziehungs- weise 327° stehen und ich finde sie auf meinen Zeichnungen von jenem Tage unter 278° und 330°. Am 4. April 1895 sollten sie unter 273° und 324° stehen und meine Zeichnungen zeigen welche unter 280" und 326°. Vielleicht wurden sie dann rückläufig, denn meine Zeichnungen vom 16. April zeigen sie unter 284° und 340°, während sie unter 270° und 322° stehen sollten. Immerhin ist die Übereinstimmung eine so nahe, dass ich nicht fehl gehen dürfte, wenn ich die Überzeugung ausspreche, dass die beiden Granat- ficckc der Erscheinung 1895 — 1896 bereits am 27. September 1894 vorhanden waren. Ihre unregelmässige und zeitweilig rückläufige Bewegung stünde überdies auch mit ihrem jüngsten Verhalten im Einklang. Wann diese beiden Granatflecke entstanden, ist nicht festzustellen: meine erste Jupiter-Zeichnung vom 20. September 1894 zeigt bereits den Granatfleck unter 350°. Dagegen dürfen wir keine Hoffnung haben sie wiederzusehen, weil sie sich am 8. Juni 1896 bereits in \'oller Auflösung befanden. Nachstehende Tabelle enthält das Ergebniss meiner Messungen und Schätzungen beider Granatficcke, und zwar bedeutet a = Datum; b = Stunde M. E. Z. des ersten Contact.s, c = ebenso des zweiten Contacts bei Messungen; Vio]inflcck« und den nachfolgenden. wegen seiner Ähnlichkeit mit einem böhmischen Granaten •Granallleck« sciilcchtvveg. Da die anderen Beobachter diese Bezeich- nungen bereits angenommen haben und selbst gebrauchen, so liegt kein Anlass vor, sie zu ändern. JnpHer-Bcohachtuugeu. 559 des Fleckes in Graden; /=; tägliche Bewegung in Graden. \ ist selbstverständlich der Längengrad des Flecks nach System II der Ephemeride von Marth. a V i 0 I i n leck G I a n a t f 1 e c k b c d X e / b c d X e / h ni h III li m h m h m ii in 31. August . . . — - - 240° — - - - - 300° - — 10. November. — — 18 223 — 0-239° — — — — — — 15. — — — — - - - - iS 48 284 - 0-210° 17. — - 18 40 219 - 0-571 - - — - — — 1 1. Deccmber. i8 I9-Vi iS 27 "2 — 218 4'/2' 0-042 — - — — — — 19. • . (Messung ausserhalb des Central-Meridians) 279 — 0- 128 28. (ebenso) 214 - 0-235 18 55 19 3 - 276 \H'f 0-333 30. iS 47 18 56 — 213 5'/2 0-5 10 41 IG 50 - 279 5V2 I - 5 relr. 2. Jänner . . . — — - - - — i8 2 18 II - 276 5V2 I 3. . 12 7 12 17 — 212 6 0-25 — — — — — — 12. • — - — — - — 16 8V, 16 I7V2 - 273 5'/-i 0-333 13. lo 15 10 25 — 209 6 0-333 — — - — — — IG. — — — — — — 9 37 9 47 - 276 6 0-75 retr. 22. 12 32 12 44 — 205 5 7V2 0-389 — - - — - — 25. > ... 10 10 12 — 205 7V2 o- 167 II 50 12 I — 271 6-/3 0-555 6. Februar . 9 50 10 2 — 203 V2 7V2 o" 125 II 39 n 53 - 270 8V2 0-085 9. 7 iS 7 31 — 203 8 0- 167 9 8 9 20 '- 269I/4 7V2 0-25 11. 8 54 9 S — 202 83/, 0-5 10 45 10 58 - 269 8V4 o- 125 11. März 7 35 7 50 — 193-7 9 0-286 9 26 9 40 — 260'/. 8'/2 0-293 10. • 6 44 7 — 194-4 9^/4 0-14 retr. 8 38 8 50 - 262 7^2 0-3 retr. 18. • 8 21 8 37 — 193-5 9»/.i 0-45 10 12 10 25 - 2 59'-'/:h 8 1165 23. . 7 25 V. 7 41V2 — 191 9ä/.i 0-5 9 17 9 31 - 2573/4 8V2 0-384 26. . — — — — — — 0 50 7 4 - 25950 8V2 0-603 retr. 2. April.. . . — — - — — — ■> 7 47 7 40 2S^^/.l 8V2 0-401 •1. . 7 >7 7 ii - 188 10 0-25 9 12 9 26 — 257 8'/» 0-125 retr. G. . — - 9 3 187 — 0-5 - — — — — — 16. > - - 7 18 185V, - 0-15 -- - — — — - 28. — — 7 5 179 - 0-542 9 0 9 16 - 255 6 0-083 20. Mai — — — — — - - - - 248 - 0-311 8. Juni — — — — — — — — 7 54 241 0-474 Aus diesen Tabellen geht die unanfechtbare Thatsache hervor, dass die Bewegung der Granatflecke eine beständig wechselnde und manchmal sogar rückläufige war, was also im Einklang mit dem steht was wir bisher bei den anderen Flecken der Jupiter-Oberfläche gefunden haben. Daraus folgt, dass alle diese Flecke atmosphärische Gebilde sein müssen, die vermuthlich von furchtbaren Stürmen bald gegen Westen, bald gegen Osten gepeitscht werden, während Abtreibungen gegen Norden oder Süden nur aus- nahmsweise vorkommen. Die beiden Granatflecke zeigten bis 11. März unverändert die Farbe der dunklen röthlich schim- mernden böhmischen Granaten. Erst am 11. März fiel mir auf, dass der Violinfieck bedeutend blässer geworden war, seine Violinform verloren und eine bräunliche Farbe angenommen hatte, die ihn nicht auffälliger machte als die anderen dunklen Flecke der Jupiter-Oberfiäche. Am 1. April fand ich ihn schon so matt, dass die Messungen schwieriger wurden, und nach dem 28. April war es nicht mehr möglich, den Faden anzusetzen. Zuletzt (12. Juni) war er schon so schwach, dass er nur noch einem matten Hauche glich. Der Granatneck blieb länger intensiv. Erst am 26. April constatirte ich eine Abnahme der Intensität; am 20. Mai war er bereits braun und am 12. Juni sehr blass geworden, so dass auch seine Auflösung nicht fraglich war. 560 Leo Brcmtcr Nord-Temperate-Band. (N. T. B.) Dieses zeichnete sich ebenfalls durch rege Thätigkeit aus. Anfangs war es röthlichbaun und schmal, so wie in der Erscheinung 1894 — 1895, aber bereits weniger intensiv. Am 13. Jänner 1896 fiel mir auf, dass es seine röthliche Farbe verloren hatte und mausfarbig geworden war, während obendrein seine Breite derart zugenommen hatte, dass es sogar das S. T. B. übertraf, trotzdem auch dieses sich verbreitert hatte. In der Folge wurde es immer breiter, so dass es schliesslich wohl 7 — 8 Grad breit gewesen sein mag. Dabei war sein Nordrand meist scharf abgegrenzt, sein Südrand dagegen verschwommen. Die Farbe war ein undefinirbares Graubraun. Am 19. Feber schien es mir wieder schmaler zu werden, am 28. Feber aber wieder breiter.* Am 6. März fand ich es noch breiter und röthlicher geworden, sowie an Intensität nahezu den beiden Äquatorialgürteln gleichkommend. Am 24. März erschien mir das N. T. B. wieder blässer; am 8. Juni war es nicht viel breiter als der N. D. B. und viel matter als dieser. Flecke traten auf dem N. T. B. periodisch auf; man findet solche auf Karten III, V, VI, VII, VIII, IX, X, XIII, XV und XVI besonders zahlreich. Fast alle sind dunkel, manche auch nur Verdunkelungen des ganzen Bandes auf eine lange Strecke hinaus. Helle Flecke waren äusserst selten. Merkwürdig ist auch die Intensität eines schmalen Streifens am Nordrande des Bandes auf Karten X, XI und Zeichnung 106. Nachstehende Tabelle zeigt uns die Bewegung jener Flecke, deren Identificirung mir (wie ich hoffe) gelungen ist. 119 120 121 122 123 124 125 126 b c b 1 . b c b 1 c b 1 c b c b 1 c b 1 c K. V 99° - 122° _ _ _ 1 "~ _ 1 K. VI Ö9 2-31° 85 2-85° 358° — 342° - — - — 1 — — — — Z. 78 — - - — 350 1-6° — - — — — — — K. VII — ~ — — 350 0 335° 1° — - — j — — — — — K. VIII - - - - 339 2-75 329 2 116° - — ' — 157° — 129° — K. IX - - - - 326 4-33 318 2-75 1 10 I • 33 235° - - - — — K. X - - - - 317 3 - - lOI 3 240 1° retr. 141 3-2° 1 10 3-8° Z. 107 " — — — — — 1 — - " i " 125 1-78 — 1 a 127 — - 128 129 130 131 132 133 & c b c b c b c b c b ^■ * c K. V K. VI Z. 78 K. VII K. VIII K. IX K. X Z. 107 Z. lob - - - - - — — - — - - — — - — — - - — — - - - - - - — 360° z 1 z I I I K. XI .527 .•27° — — — — — — — — — — — — K. XII r-1 0 — — — — — — — — — — — — K. XIII - — 92° — 83° — 73° - 120 - — — — — K. XIV — — 92 0 82 o-5° 72 o-5° — — — — — — K. XV - - 79 I-o8° 67 1-25 57 1-25 104 0875° 155° — ■93° - 1 K. XVI — — 52 2-25 — 22 2- )- 7 7 2 25 65 o7-7°rctr. ■85 o-67° ' Zu jener Zelt glaubte Herr Lowell das N. T. 13. bei uns doppelt zu sehen, was ich in einer englischen Zeitschrift ver- öffentlichte und mir nur dadurch zu erklären vermochte, dass Herrn Lowcll's Auge für dunkle Flecke empfindlicher sei als das meine. Später klärte sich aber diese vermeintliche Duplicität dahin auf, dass Herr Lowell das N. N. T. B., welches damals sehr nahe zum N. T. B. stand, für einen Bestandtheil des letzteren gehalten hatte. Ich würde dieses Umstandes nicht erwähnen, wenn nicht bald nach meiner Veröffentlichung ein schottischer Amateur in einer englischen Zeitschrift eine Jupiter-Zeichnung pro- ducirt hätte, auf der das N. T. B. — ebenfalls doppolt ist; was es gar nie war! Jnpitcr-Bcihachtnngcii. 561 Auch hier sehen wir eine unregelmässige Bewegung, im Ganzen von massiger Schnelligl » V • 52 » . VII XVll « > V • 63 > >. VII . 64- 152 , . VIII Nachschrift. Eine Reihe von genauen Messungen mit unserem neuen, vorzüglichen Mikrometer (von Gustav Heyde in Dresden) hat mir gezeigt, dass die beiden »Schultern« im Februar und März 1897 die X: 0° und 37° hatten. Vergleicht man dazu dieTabelle auf S. 1 1 [551], so drängt sich die Überzeugung auf, dass entweder beide Schultern mit dem G. R. F. rückläufig sind, oder, — was viel wahrscheinlicher ist, — dass die gegenwärtig angenommene Rotationsperiode des Planeten um eine Kleinigkeit zu gross ist. L.Brenner :Jupit.er-I Tjü'.I. 3 '■'5t s -i 1 4- ! ?. 'S ! S !I O) iÄ I" i CD cc c>0 n (=3 o CO Ö o o o Od Ä tr»- MBbw*itfSv«Maaa»«lb4 s > o >=: CD t~- T^ ro ,^ S 3 = [44- Sl- I " 4] ? SS TT M n. wv m ^--TTT 3 >-o 5^ CT3 fj 1 ^ r-t CT: C D &^ o^ ;/; • ■ o 1=71 t. ^ -4^ lC OJ -^ cC i* c CO :j 5 g CS] ^* i ■ i— -3- OJ 3 00 ae iü M ! .S lö :« \ t CS J3 ^aror d«I Di-. I1t.\/.!if!x73iB«rrjr«rt.V":tn ■ia-.5c>. 11(1 1 \'r\' 'iu4 Leo Brenner, Jupiter-Beobachtnngeit. nahmen. Es ist demnach eine ganz vergebliche Bemühung, wenn andere Astronomen auf Grund einiger willkürlich zusammengestellter Beobachtungen ein System ausfindig machen wollen, wonach die»P'leckc gewisser Zonen eine annähernd übereinstimmende Bewegung hätten. Wer immer meine Karten prüft und sich die Mühe nimmt, die im Texte behandelten Flecke unter sich zu identificiren und zu berechnen, der wird zu denselben Schlüssen kommen müssen, wie ich selbst. Denn hier handelt es sicii nicht um den Vcr^'Ieich künstlich zusa^mengesSbppelter sporadischer Beobachtungen verschiedener Beobachter aus verschiedenen Zeiten, sondern um eine Arbeit aus einem Gusse! Derselbe feobachter hat an demselben Instrumente an dem^lben Orte binnen neun Monaten an jed-em günstigen Tage den Planeten anhalten^ verfolgt und durch die Aufnahme von 4 — 8 Zeföhnungen pro Abentf die Herstellung von 15 Karten der Oberfläche ermöglicht, durch deren Vergleich die Identificirung der Gebilde leichter geworden ist, als dies bisfler bei den Zeichnungen anderer Beobachter möglich war. Nur auf diese Weise Hess sich die Frage nach 6.^ Art und Weise der Fleckenbewegung entscheiden. Schlüsse aus den Ei^ebnissen meiner Beohachtungen zu ziehen, überlasse ich» Anderen; nur so viel möchte ich andeutenpjdas? die einzige mir annehmbar scheinende Erklärung dieser merkwürdigen und .erschiedenartigen'^ewegungen in der Annahme zu liegen scheint" dass mit Ausnahme des Grossen rothen Flecks Alleifi was wir auf -dEm Jupiter sehen, atmosphärische Gebilde sind,«die entstehen und vergehen — manchmal nach kurzer Zeit, manchmal erst nach ein paar Jahren — und deren Bewegung von gewaltigen Stürmen abhängt«Diese Stürme folgen — vielleicht im Zusammenhange mit der riesig schnellen Umdrehunt^derPIanetei:^bernäche — für gewöhnlich der Richtung des Äquators und der Rotation, doch müssen sie auc§ bisweilen in entgegengesetzter oder etwas schräger Richtung^ehen, da sonst die zeitweilice Rückläufigkeit^>der BPeitenverschiebung eines und desselben Flecks ^merklärlich wäre. Wenn in i :iömen eine bessere Erklärung wissen, so soll es mich freuen, denn meine Mühe wäre bereits n dioj^ier erörterten Beobachtungen vorerst nur den Schlüssel zu'ife richtigeren Bcurthcilung '1 P.L'Schaffenheit des^iinlfrf bilrlen --infcn. * VerzeichnTss der auf jeder Tafel zu findenden Karten und Zeichnungen. Karte in -.mi . •■ auf TiSel II ^Karte .\I auf Tafel III ■ V| . Vill II j • XI! - » • VU VII . 'X VI i . XIII -. • IV >. Uli . XIV . . VI Karle XJ.' aiil, ral'et IV I ZeichmmL' öl uiiC TaTel VI XVI > XVIl \' ' . r)2 . . VII _^ . 03 . • vii " . 04—152 • . VIII cf Nachschrift. Eine Reihe von genauen Messungen mit unserem neuen, vorzj^g?ich^i Mikrometer (von Gustav Hey de in Dres(Rn) hat mir gezeigt, dass die beiden »Schultern «Jm P'^iriiar und März 1897 die /. : 0° und 37° hatten. Vergleicht man dazu die Tabelle auf S. 1 1 [55 n, «*' iH-ängt sich dicftJberzeugung auf, Jass entweder beide Schultern ifflt 4em G. R. F. rückläufig sind, o^pr, — was viel wahrscheinlicher ist, — dass die gegenvvärtig angenMnmene Rotätion-speriode des Planeten tSm eine Klemigkeit zu gross ist. L. Brenner : Jupiter-B eobachtungen . Tkf.l. c: o o ~ CZ Zi — 5 |. ^ 8 . - -'■ — -- F ? 1 ij; .■- ":" ! 1 c s=, :> ! i- ■ 'y % •' . " o o .1 t^ ■ c- :.X^'-. s ■;■ c ■;; tc i^^l '-■■' o i w. " et 1 ■). Q 1 C) ia ' ! u »*, D *>> l^sJ — S ■^ 1^4 O D ' W •' ? H •' ^ -^^ '< ■■' 1 o , 1 •'" \ CO ' * *\. Tv' % j D V t' ■i-\ ... j.. C^J 1 " .21 i ' ; ' c +-1 t--^ T - -t #"-H — - N 1 1 t-. 1 c 3 ^: •" :* ■ [ w '^ ' 1 ' w > o 1 i ";S -: 1 .. 'U 1 ; 1 .; ". - \'^. o ■ ? ^- 1 1 \ C-5 Ul o-< o f t— 1 E ^ .-€ CO J3 g S ? g f, 2 = ! I t*,. ! — r — r- a —- Si j- ta ~ 1 23 a> ' 1 ' ■ i -f+--Ä 44- 11- o g 1^ oo /VI l oo tn * 1 00 ffi ,! s T- ^ C-i n CO • k 3 3 »- *w' 1/1 tf! O) .i <■ s 3 ea CM r 1 -^ •^ C^J c^j '^ CO ■4- ^ ^~^ t-H t-r C SS £ = o = 1^ I a « _) Cß CJ s in Ol t— cd C- c U^ lO CD Co ^ Aufor ä«." 1 j.Miks( Miinofwl k-ik Akad.d.AMss malh -nj't'^'-^v Classe.Twt T vj\' r; CO OD a> ä s =£ Z ^ •fc- =; -fc- ■B- L.Brenner : Jupiter-Beotachtungen. 1af.ll. s f = i c = c . ^ C SS ■*■ \ l ■) 1 [ ! f 4 1 ■.I' 1 t r ' ■■ ^ i i .. <:-■ ^ ^- S ^ 1^ .1 • ' I i. :<-;l l 1: r jl ' j. ä f i«-- j i ■-* r 1 ? Vi' 1 " f f , 1 i 1 ; "^■r t !■ vi ' ! li U i % "* ,. V 1 :^ l 1 ■' i :^ 'r 1 t '■■ /-A t CO CO LO in m ro Ph P <-^ CO o m 1 — 1 T— t CO CD ZD ■^ ^ "■ -r-i t-T R e-, 3 »—1 E^ ■ -:h CT: CO LO I 7 '1 CO r-S C3 I J3 CO CO g g ; 3 O C = C 5 C C 3 O O § s§ , ;;■. i t ^ f * IS ' -^ V „ -<< . , :■ i ■: fc. ^ 1 rS ^..-f ^ 1 1 i t -- - l ■ J 1 t ; 1 . ; '' ■ ' .(£* # 1 1 1 ■3 i ■J' * 1 4 1 . 1 1 A 1- # U 1 M » S ■^ f ,1 <_ l ^f. ' 1 r w ( 1 '. i 1 1 : ;: 1 t 1 i f i^L*" 1 *• ' ' ■ Scö m n CO CO k s ro 3 t^ o in CO 1? ö » ^d c^ t-, ra CJ CM r.l -:f- -:t^ C^J 1 CJ ^O CO -c^ — i- T— 1 ^"^ tn C ^ CO OT -^ tri ^ 4^ C] CVJ c4=; u) ■• ^j F • Cß CJ I I e C> C-0 — • LO Ol t^ cci CD ^ J.uf3r d?7. ;,if:-iÄr.s1-.-T!iS£rj;i7= ]Jenkschriftca d. kais Akad. d."\Mss nudh -iuilui-\\- Classe, Bd.LXJV: L . Brenner : Jup i ter-B eolachtungen . Turm. 1 g-; S £ 5» 9 » e = e s '= = , -^ -^ o I X - i .: 1 i T * §■ i 01 ff "i 1 - S - 1 7^ CM -r- ^ *.= i .... i 1 .+ -. s?' ;,rT 5 ' e 1" : 1 1 - S ' ! 1- » - a - o _ 1 JT S _ r-. .tr n 4 *~ ^ 5^ 1 fO Iffl w s C3 CO S 1 1 :■ >i - s o 1 t 3 iC 1 C-: , - 2 1 H , » j r ^ 1 C Cl I ® 1 ^ i - s „ i ^ lO ... S 00 .1 ■ i S ^ T S 03 ' 1?» ■^ h o g - S - ! o 1 = li* 9 ._^-u..4: is ■ 1' i m ! , •? Su> t -* ^ T ? § - 1 - ^ ;« . 4 t -H ,, o CT t 1 1 i" 1 ■■ f i T 1 1 11 n 22 1 SS S S s =, s ■= S g S S Sg SB S Q pC^I^: CT3 00 — LD O O CD t-0 l~C CNJ 5 CX) O CO cn r:: o V-" tO T— CO OD ^ Co c. D c/: . 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Taf.lV. s <= a i "TI ^ S'' IS- ^-*-'-%tÖi CD miiLOTiitt ä; i^ CD 1 "CO - 'ttm_ CO cvj oo 1 a> ^ 6 5- o .03 oo I I O CT) T — fe Lß •& CP (>1 ■ er: 5^ 2 o o a s ? s % r ^3 3 1 1 p C3 "" « ^ % -4- DJ ?:: ' ■- ** n "^ _ ?t «2 £ * *- c e ~ - s _ ? =r 4- - "^ ^ '" » ' L, ^ h s. c: IIB' : n i**' i ä ° « - " s ; *^ 1 O 1 - 1 •" 1 ^ fi n 13 c c-. 1 . S CO i o c 1 , 1 '■^ p Ol e = i - z 1 CO -" • -J i CO ij c c 1 •' I i/i s ii- ci i t IM CM ■i i. 1 ■ ' [ j . . . I _, C^J t— ' CT) -3^ Kl T— Id Ir» CD l~ M £/■) tn 2 T» § ni Ott =1 3 rt 0 9 ^ S 3 18 S; 8 * fS -1 fS L. Brenner : JupiLer-B eobachtungea . Taf.IV. SF ? s g ? 5 C = £ 3 O O Q O O 3" lO tc o «^ 1 4 i 1 ■ o - 9, ' ^ 1 fe-;"' o . " i ■i?^ ? ,■, * i ^1 fff o s ^ 1^ i i «fi 1 V :n' o 1 ■'.^;:. ' •. ^& ',.'; •s* " ^ : M "t ..', t ^ : ^ 1 L; - o :n ^ 1 J o *>- 1. n i- 1 o ( « f- ? 4 o -' :■ i 1» % 7 Cl .■ ■ 1 , ^ o 1 'l rj 1 \ c: S T CM 1 , ■ O 1 Cl i L o 1 1 r . 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Denkscluiflcn d. kais. y\kad. d. AMss math -uatunv. Classe, Bd LXn' I. Brenne Taf VI. 1 5S -T c o o o FTT 4 o a •t fr- i& 3 J L = p o o -»^ C5 C) S o e Q o o CI (^ 3 tQ i£ 0) B * ui CM DJ LT) tO e TS 2 SÄ S 8 8 2 = 2 p 5 Sgg 53 — g 4-4- -oo fr- j- — i-P. «> Sä li^- f i HtL .^^ 3 Sl I CSJ OS cvi j-' t; Ol CO i ^ H 3 US I I ^•3 r- E CD ■ CM 00 S 3 OO er. /lUtcr drf. Denkschriften d. kais. Akad. d. VViss. math.-natunv. Classe. Bd LXIV: liHdtnrtrJhSmamtTihjyt^. . t5 Ui CO Jb I/J 51 i irr -» Ol S ? *i3 S 3 L. Brenner : Jupiter-Beobachtungen. Taf VI. § SS929 2 c oooooo o 03 g § o r- i s o n s S M C o o o w S o 1 :. i i g S S g f, 9 = ^ o c o o o o ^ fi o -a* in :ß h-i T— • cn uu !» t-~- |-~ ND to t_ a> C/l V) (U e ' ^ fc; 3 tJ (O OJ CD -a- tvi cn C e (U O '« Cl ^ ■4- — 1 e 1 CO ■■s> ro CT. j= CO ^^ o F= CT CO h: ^ t. ci; tu s; tfi :co S ! Jenksclti ifteri ct. luüs./Vkad d. \Mss nmth nntiinv. Classe, IJd.lAIV' 52 " CT> 03 s s 9 S! lo ?! L.Brenner : Jupiter-Beobachtungen. Taf.Vn. O O O O C o . -T- : . ^1 f ■ 1 1 1 1 %• ,1- ^; ■' ^^ ■■"; i ■i '; '..^ , ? -l t , ,' u ; : r\i ,tr ,? • i ('', 1 i 5 1 r^ -" « • T h f^ fe ci zz -sr i-c C3 un C-5 c 3 a (-'=% CO '-r; cn -■' 1 !:1 >»-- i 1 . . ^ ■ ■ ■ 1 . OOCCO O 3 O OCOO' , — ^ C.l cnOO p 07. t^ CO OJ e ai ;/: ^-t <-> 1 =1 t-c W cz c\.i pj _^ — 1 CJ E 1 CO ILO CO OD ,c '"' CO x; t-, CO (D U5 N 1/1 t- :o U S g' .Auijr Sa? liih jinff : v rrJ5?ju:T:Tr:>., Uenkscluiften d. Itais.^Akad. d. A'\lss. malh -luitunv. Classe. Bd .LX^' L. Brenner : Jupiter-Beobachiun^en raf.vni. unvollsndeh WKjf^ l""*^*! "^-k? W^^^r 'V « ^^H '"^I^ Dr -^ i ^ •—'7". .~ ^H b^ ^m S M j" r- ^v «^ ^M ■S_ 3 V N ■ ■^R H ^ r:t'^ Cm ■ ■ i L ^ii i £| H^ ^PV 1^ k.»^fl undPlüchtigeSkizzB. y. unvollendete ^B^^^l ^^ ^« Vir M-r ^^^^B 1 ' ^Cv» 3"^ 1h "sei •-H - ^^B Jj?^ l-l 1 TR ■9-;^ H ,j3_ C '!Ü"X 1 ^ 1 ■ 00 fl ll ■1. c ^H »-3.3 ^1 Cl ^i ■ ^^k -> unvalltndef. lienkscliriftcn d. kais. Akad. d. \Mss. math.-natunv Classe, ISd.LXft' s & -r ^ re kl SS L. Brenner : Jupiter-Beoliachtungen. . Tai-.Vni. Autor del unvollendeF. li'kinstxThBBiaararOt.Ti'isn. Denkschriften d. kais. Akad. d. WTss math-natunv. Classe, Bd.LXIV: m 565 MONOGRAPHIE DER GATTUNG POMATIAS STUDER vox E>R. A. J. \VAGNER, K. U. K. REGIMENTSARZT. (Ötlit 10 Saletn.) (VORGELEGT IX DER SITZUNG AM IS. MÄRZ 1897.) Vorrede. Das ursprünglich für wenige Arten aufgestellte Genus Pomatias Studer umfasst heute, entsprechend der gebräuchlichen Auffassung und Übung der Systematik, sowie der fortgeschrittenen Durchforschung des paläarktischen Gebietes, vor Allem der Mittelmeerländer, eine grosse Zahl benannter Formen. Dadurch wurde die Kenntniss des Genus zunächt insoweit gefördert, als gezeigt wurde, dass dasselbe formenreich und weit verbreitet sei; die Unterscheidung dieser meist systemlos aneinander gereihten und vielfach mangelhaft beschriebenen Formen wurde jedoch mit der Zunahme der Zahl derselben immer schwieriger und konnte schliesslich nur von den betreffenden Autoren mit Sicherheit durchgeführt werden. Westerlund versucht in seiner Fauna auch die Formen dieses Genus kritisch zu sichten, beschränkt die Artenzahl und erleichtert die Übersicht durch Aufstellung von Unterabtheilungen; die kürzen, in gedrängtem Stiele verfassten Beschreibungen, der Mangel von Abbildungen und vor Allem ungenügendes Vergleichsmaterial lassen auch diese ausgezeichnete Bearbeitung in mehrfacher Richtung unzureichend erscheinen. Ein Versuch, die Poinatias-¥ovm&n meiner Sammlung mit der \-orhandenen Fachliteratur in Einklang zu bringen, zeigte mir die Mängel derselben und veranlasste mich, das Material zu einer monographischen Behandlung dieses Genus vorzubereiten. Durch die Unterstützung des k. k. zoologischen Hofmuseums in Wien, der k. k. zool.-botan. Gesell- schaft in Wien, sowie der Herren Prof. Dr. O. Boettger, Prof. Dr. S. Brusina, Gymnasialdirector P. V. Gredler, Prof. D. Hirc, Dr. W. Kobelt, Marchese A. Monterosato, Cavaliere Napoleone Pini, Robert Jetschin, Prof. .A. Stossich und k. k. Postcontrolor J. Stussiner gelang es mir, die meisten dei- hier besprochenen Formen in Originalexemplaren von zahlreichen Fundorten vergleichen zu können. Ich bringe meinen besten Dank zum Ausdrucke. Die im Nachfolgenden angeführten Ergebnisse meiner Untersuchungen beziehen sich lediglich auf Merkmale des Gehäuses und des Deckels, sie mögen nicht gering geachtet werden, da sie im vorliegenden Falle die wesentlichsten und der Beobachtung zugänglichsten sind. 566 A. J. Wagner, Meine zahlreich angestellten Untersuchungen der Radula ergaben bis nun eine eintönige Gleichartig- keit der wesentlichen Merkmale dieses Organes; die Beschreibung der geringen Unterschiede würde nur einem in der Beobachtung desselben sehr geübten Auge einige Unterstützung bieten, die Veröffentlichung des wichtigsten Theiles dieser Arbeit aber jedenfalls unabsehbar verzögern. Die anatomische Untersuchung der Weichtheile und vor Allem der Sexualorgane wird vor Allem durch das auffallend rasche Absterben der Thiere in der Gefangenschaft beeinträchtigt und konnte derzeit nur an verhältnissmässig wenigen Spirituspräparaten ausgeführt werden. Ich zweifle nicht, dass die vergleichend-anatomische Untersuchung zahlreicher Formen genügend charakteristische Merkmale zur Unterscheidung einzelner Gruppen ergeben werde; dieselben werden im vorliegenden Falle die Merkmale, welche das Gehäuse und der Deckel bietet, ergänzen, die hier begrün- dete Eintheihmg des Genus Poiiiatias .S tu der aber nicht wesentlich umgestalten. Wiener-Neustadt, März 1897. Genus POMATIAS Studer. Deckel: rund-eiförmig aus zwei dicht aneinander liegenden Platten gebildet, häutig oder hornartig, dünn und biegsam, oder mehr minder von Kalkauflagerungen bedeckt und durchsetzt, dann fest bis starr und zerbrechlich; durchsichtig bis undurchsichtig, glänzend bis matt, gelb, braun oder kalkweiss gefärbt. Die vier langsam zunehmenden Umgänge des Deckels sind oft nur sehr undeutlich sichtbar oder durch eine mehr minder erhobene, kalkartige Spiralleiste geschieden und durch schief radiale Zuwachsstreifen gefächert; der Nucleus central. Gehäuse: offen durchbohrt, theilweise bedeckt durchbohrt oder ungenabelt, kegelförmig bis schlank thurmförmig mit zahlreichen langsam und regelmässig zunehmenden Umgängen, einfarbig gelblich horn- farben bis rothbraun, durchscheinend oder milchig getrübt bis kalkweiss, gestrichelt oder gebändert. Die ein, zwei bis drei spiralen Bänder sind selten zusammenhängend und bestehen zumeist aus mehr minder unterbrochenen, gelbbraunen bis dunkelrothbraunen Flecken. Die Sculptur besteht aus mehr minder schiefen und gebogenen, radial gestellten Streifen bis zu groben oder flügeiförmigen Rippen; wenige Formen sind nahezu glatt und nur selten ist eine Andeutung spiraler Sculptur vorhanden. Die rund-eiförmige, kurz birnförmige bis nahezu kreisrunde Mündung ist meist erweitert, der iMund- saum lippenartig verdickt oder verdoppelt, verbunden bis zusammenhängend. Der Spindel- und Aussenrand des Mundsaumes sind vor der Insertion mehr minder auffallend verbreitert (geöhrt), der Spindelrand in der Seitenansicht ausserdem entweder gerade, winkelig eingebogen oder nach rückwärts umgeschlagen. Die meisten Autoren berichten bezüglich des Deckels der Pomatias-¥ovm&v\, dass derselbe aus zwei durch Luftkammern geschiedenen Platten bestehe; einen annähernd entsprechenden Befund weisen jedoch nur die Formen der Sectio Titanopoma n. (P. auritus Rossmässler) auf, doch besteht auch hier der Deckel wie bei den übrigen Formen des Genus zunächst aus zwei dicht aneinander liegenden Platten; die vordere dieser Platten besitzt ausserdem entsprechend den Windungen des Deckels eine erhobene, aus Kalkauflagerungen bestehende Spirallamelle und eben solche radiale Zuwachsstreifen, in einiger Entfer- nung vom eigentlichen Deckel biegt sich diese Spirallamelle nach aussen um und legt sich der folgenden Windung an (s. Taf. X, Fig. 109 C), auf diese Weise entsteht eine dritte, aus weisser, spröder Kalkmasse gebildete und vom hornigen Theile des Deckels durch Luftkammern geschiedene Platte. Diese extreme Bildung des Deckels bei der Sectio Titanopoma n. im Gegensatze zur häutigen oder hornartigen Beschaffenheit desselben bei der Mehrzahl der übrigen Formen des Genus wird übrigens durch Übergänge vermittelt und genügt bei der Übereinstimmung der übrigen wesentlichen Merkmale nicht, um diese Section als besonderes Genus abzutrennen. So besitzen die Formen der vorzüglich im Süden der Balkanhalbinsel verbreiteten Section Pleuropoma n. (P. tesselatus Rossm.) einen Deckel mit ebenfalls Monographie des Genus Ponm/ias Stndcr. 567 erhobener Spiralleiste und lamellcnförmigen Zuwachsstreifen; die Spiralleiste ist aber hier nicht überhän- gend, so dass keine dritte Platte gebildet wird. Bei der Sectio Stereopoma n. ist diese Spiralleiste wenig erhoben, die Zuwachsstreifen kaum sichtbar, bei den übrigen Formen des Genus schliesslich kaum ange- deutet oder der Deckel glatt. Sehr constante und die Unterscheidung der einzelnen P'ormenkreise des Genus wesentlich unter- stützende Merkmale bietet insbesonders die Beobachtung der vorhandenen, bis theilweise bedeckten oder geschlossenen Durchbohrung, in Verbindung mit der Beschaffenheit des Spindelrandes des Mundsaumes. Die Beschaffenheit der Sculptur in Bezug auf Stärke und Abstand wechselt hier selbst bei den Formen derselben Art und des gleichen Fundortes bedeutend; constant und charakteristisch ist dagegen die Ver- theilung der Rippen oder Streifen auf den einzelnen Umgängen, ihr mehr minder schiefer und gebogener Verlauf, sowie bei dem Nebeneinanderauftreten auffallend verschieden starker Rippen die Art des Alter- nirens derselben. Bemerkenswerth erscheint in dieser Beziehung das Verhalten der Embryonalwindungen, welche zumeist vollkommen glatt und glänzend sind, bei einzelnen, auch anderweitig abweichenden P'ormenkreisen aber constant gestreift erscheinen. Die bei zahlreichen Formen häufig bis nahezu regelmässig auftretende Abstossung der obersten Umgänge wird in dei- Weise vorbereitet, dass die ausser Function gesetzten Theile des Gehäuses ent- weder nur durch eine neugebildete Zwischenwand abgetrennt, also leer und lufthaltig werden {Titano- ponia, Pleiiropouia und Stereopoma) oder durch feste Schalenmasse mehr minder vollkommen aus- gefüllt erscheinen (Sectio Rliabdotakra). Im ersten Falle erfolgt die definitive Abstossung rascher und häufiger. Das Vorkommen dieser Thiere ist den mir bekannt gewordenen Fundorten zufolge zunächst auf Kalkboden beschränkt; bemerkenswerth erscheint in dieser Beziehung ferner die auffallende Bevorzugung der Küstenländer, insbesondere jener des Mittelmeeres, ohne besondere Rücksicht auf die Höhenlage, also ein mildes Klima. Eine verhältnissmässig geringe Zahl von Arten dringt entlang der Gebirgsthäler tiefer in die Binnenländer ein oder ist geradezu auf dieselben beschränkt (auch in diesem Falle sind es zum Theile ehemalige Küstenländer, wie die südlichen Abhänge der Alpen gegen die Poebene oder die nordöstlichen Abhänge der Pyrenäen gegen das Thal der Garonne), viele Arten kommen dagegen nur in geringer Entfer- nung von der Küste vor. Der Lebensweise und Ernährungsart nach sind die Poniatias-Formen Felsenschnecken, wie viele Clausilien und vorzüglich Pupen der Section Torquilla Stud., lieben dementsprechend übermässige Feuch- tigkeit nicht und überdauern langdauernde Trockenheit und Sonnenbrand. Zerklüftete Kalkfelsen und Geröllhalden mit spärlicher Humuslage und entsprechender Vegetation, verwitterte, flechtenüberzogene Mauern, ausnahmsweise auch alte Bäume bieten ihnen entsprechende Lebensbedin.gungen; hier findet man dieselben frei an den Wänden haftend oder bei langdauernder Trockenheit in Spalten und unter Geröll am Fusse der Felsen, zwischen Pflanzen um Mulm. Auf engbegrenztem Fundorte lebt meist nur die Form einer Art, mitunter auch zwei Arten, welche dann stets verschiedenen Formenkreisen oder Sectionen angehören. Mit Rücksicht auf die verticale Verbreitung sind diese Thiere schon ihrer Lebensweise nach Gebirgs- bewohner, viele Arten kommen noch bei einer Seehöhe von 1000 w;, einzelne Formen sogar bei 1500;;? See- höhe vor. Das Verbreitungsgebiet der mir bekannt gewordenen Formen dieses Genus erstreckt sich in Europa über den nordöstlichen Theil von Spanien, Südfrankreich, die Alpengebiete der Schweiz und Österreichs, ganz Italien mit Sicilien und Sardinien, den Westen und Süden der Balkanhalbinsel mit den benachbarten Inselgruppen entlang dieser Westküste, sowie den Inseln Greta im Süden, Euboea im Osten (ausschliess- ich der Sporaden und Cykladen). In Afrika finden sich echte Po;;/ü!/zas-Formen in den Sicilien benachbarten Küstenländern von Tunis und Algier, dieselben weisen eine bemerkenswerthe Übereinstimmung mit sicilianischen, zum Theile auch norditalischen Formen auf, gehören aber unbedingt eigenthümlichen Formenkreisen an. o68 * A. J. Wagner, P. Icdcri Boett.Ljer aus Kiitais in Transkaukasien konnte ich nur nach einem einzigen Exem- plare heurtheilen. dementsprechend ist derselbe sicher ein echter Pomatias, schliesst sich aber keinem der bekannten Formenkreise des Genus enger an und dürfte eine besondere Section ver- treten. Katalog des Genus Pomatias Studcr. Sectio EUPOMATIAS n. a) Formenkreis Tiirrila Westerlund. Pomatias (Enpoiuatiüs) hcuricae Strobel. » » » var. illasiaca Pini. » » » » strigilata n. » » » . illyrica Westerlund. » » » pinttihca Westerlund. » .. -. lüUtiicri n. » braneri n. sp. » » » var. latesiriata n. b) Formenkreis Cinerasceits n. Pomatias (Enpoiuaiias) elegaus Clessin. » » » var. irregtilaris n. » » » » spcdabilis n. » » » oostoma Westerlund. » » » tnmida n. » y> » » siiiiilis n. » » cinerascais Rossmaessler. c) Formenkreis Scalarina n. Pomatias (Eupomatias) scalarinns Villa. » » » var. sclimidti (De Betta) Clessin. » » » » hirci Hirc. d) Formenkreis Rara n. Pomatias (Eupomatias) lederi Boettger. e) Form an kreis Septemspiralis n. Pomatias (Eupomatias) septemspiralis Kazoumovski. » » » var. agardhi Pini. » » » » heydeniana Clessin. , » » » bosuiaca Boettger. Sectio RHABDOTAKR.A n. a) Formen kreis Insubrica n. Pomatias (Rhabdotakra) insubricus Pini. b) F'ormenkreis Obsciira n. Pomatias (Rhabdotakra) obscnrus Draparnaud. , , » var. partioti Saint-Simon. „ » » » jetschini n. » » apriciis Mousson. » » nouleti Dupuy. , » » var. arriensis Saint-Simon. Monographie des Genus Poniatias Stnder. 569 Pomatias ( Rhabdotakra) berilom Fagot. » » » var. kobelti n. » » martorelli Servain. » » » var. rndicosta Bofill. » » » » nogtierae Fagot. » » hidalgoi Crosse. » » » var. hispanica Saint-Simon. c) Formenkreis Striolata n. Pomatias (Rhabdofakra) striolatns Porro. >, ), » var. lunensis De Stefani. , » » » isseliana Bourguignat. » » » » defilippii Pini. * Sectio STEREOPOMA n. a) Formenkreis Tnrricttlata n. Pomatias (Stereoponia) turriailatiis R. A. Philippi. » » » var. caficii Benoit. » » » » eirctica Westerlund. » » » » pirajnoi Benoit. * » alleryanns Paulucci. b) Formen kreis Tunetana n. Pomatias (Stereopoma) letourneiixi Bourguignat. » » » var. henoni Bourguignat. » » perseianus Kobelt. cj Formenkreis Sardoa n. Poniatias (StcrcopomaJ sardous (Maltzan) Westerlund. » „ » var. apostata Westerlund. Sectio AURITUS Westerlund. a) Formen kreis Philippiana n. Pomatias (Aiiritus) philippianns (Gredler) L. Pfeiffer. » » » var. decipiens De Bett a. b) Formenkreis Cisalpina n. Pomatias (Aiiritus) porroi Strobel. » » » var. gredler i Westerlund. » » » >. valsabina Pini. » » » » recondita Pini. » » » » stabilei Pini. » » subalpinus Pini. (t; Formenkreis AÜanfiea n. Pomatias (A n ritiis) atla nticus Bourguignat. » » » var. pechaudi Bourguignat. d) Formen kreis Difficilis n. Pomatias (Anritus) patitlus Draparnaud. » » » var. attivanica (Fagot) Westerlund. » » » » plauata n. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. '" 570 A. J. Wagner, Poiihüicis (Aiiri/iis) giuilfiiiciisis De Stefan i. » » » var. crosseana Paukicci. » » » )» agriotes Westeiiund. » » f»/'/t,'Z(rH5 Westerlund. » X gracilis L. Pfeiffer. » » » var. marfciisiaim Mc'illendorff. » » y> » croatica L. Pfeiffer. » „ » » r eitler i Boettger. » » » » stnranii n. » » » » sfiissiucri n. » » enboiciis Westerlund. » » sospes Westerlund. » » eJongatiis Paulucci. » » » var. elegantissinia Paulucci. » » adamii Paulucci. » » » var. rndis Paulucci. e) Formenkreis Neglecta n. Ponia/ias fAiiri/iis) viUae (Spinelli) De Betta. » >' tcrgestimis Westerlund. » » » var. fortiva Westerlund. » » » » grahovana Stossich. » '■ wahUmari n. sp. ß Formenkreis Nana. Pomalias (Anrilns) naiius Westerlund. \'ar. dubia n. » » » » stossiclü Hirc. » » l'Iccaki Braun. ^^ Formen kreis Dalmatiua n. Pomatias (Aiiritiis) dahiialiuus L. Pfeiffer. Sectio PLEUROPOMA n. « ^ F o rm e n k r e i s Tcssela ta n . Pomalias (Plcnroponia) tcsscia/its Kossmässler. » » » var. achaica Boettger. » » » » caerulea n. » » » » alhenarttm Saint-Simon. » » » » grisea Mousson. dionysi Paulucci. corcyrensis Westerlund. hellen icus Saint-Simon. » » » var. maxima n. " » westerlundi Paulucci. Sectio TITANOPOMA n. Pomalias (Tilanoponia) anrilns Ross massier. » » '• var. meridionalis Boettger. » » » » panleia Letourneux. » » „ „ niontcucgrina n. Monographie des Genus Pomatias Studcr. 571 Sectio EUPOMATIAS n. Deckel: häutig, dünn biegsam und durchsichtig, gelblich gefärbt, aus zwei zarten, dicht aneinander liegenden Membranen gebildet. Die Umgänge und Zuwachsstreifen ganz undeutlich mit centralem Nucleus Gehäuse: klein bis mittelgross, eng aber offen genabelt. Die Embryonalumgänge glatt und glänzend, die folgenden gestreift bis gerippt. Der Mundsaum einfach bis verdoppelt, der Spindelrand gegen die Insertion zu allmählich verschmälert, aber weder winkelig eingebogen, noch nach rückwärts umgeschlagen. Das Verbreitungsgebiet der Arten dieser Section erstreckt sich über das Alpengebiet, Kroatien, Bosnien, Dalmatien mit den benachbarten Inseln und das Riongebiet in Kaukasien. Übersicht der Formenkreise. a) 7"//m7a Westerlund. Gehäuse mittelgross, thurmförmig mit schlankem Gewinde und zahlreichen sehr langsam zunehmenden Umgängen; der Spindelrand des Mundsaumes ohrförmig verbreitert, dem vorletzten Umgange sehr genähert oder demselben dicht angelegt; die Scuiptur der Umgänge schwach bis undeutlich. Verbreitung: südöstliches Alpengebiet. b) Cinerascens n. Gehäuse klein und zierlich, unter den F^ormen dieses Genus am weitesten genabelt, der letzte Umgang wenig erweitert, vorne kaum hinaufsteigend. Die Mündung nahezu kreisförmig, der Mundsaum einfach bis schwach verdoppelt, schmal umgeschlagen, verbunden, zusammenhängend bis losgelöst. Die Scuiptur sehr schief und gebogen. Verbreitung: Kroatisches Küstenland und Süddalmatien. c) Scalariua n. Merkmale und Verbreitung des P. scalai'iniis Villa. d) Rara n. Merkmale und Verbreitung des P. Lederi Boettger. e) Septemspiralis n. Merkmale und N'erbreitung des P. scptcnispiralis Razoumovski. a) Formenkreis Turrita Westerland. Pomatias (Eupomatias) henricae Strobel. Taf. I , Kig. 1 a, b. I'oiiuilias Henricae Strobel, Not. malacol. Trenlino 1851, p. 18. . » . var. Strobeli Pini, Novitä Malacologiche 1884 in Atti della Societä Ital, p. 34 — 36, fig. 7. » (Tiirrittis) Henricae Strob. var. lyssogyrus Westerl., Fauna V, p. 134. » Henricae Strob. var. glauciiia Gredicr, Nachträge zur I. Abth. d. Fauna Tirols. Gehäuse: offen durchbohrt, schlank, thurmförmig mit verhältnismässig dickem Apex; die Seiten im Profile gerade, gegen die Spitze etwas concav, frisch, wenig glänzend bis matt. Die gelbgraue bis grau- braune Grundfarbe von einem aschgrauen Anfluge mehr minder verdeckt, die Mündung aussen lichter umrandet (frische Exemplare mit Thier und nicht abgeriebenem Anfluge haben auf den oberen Umgängen oft eine ausgesprochen blaugraue Färbung; häufig bemerkte ich ausserdem bei lichter gefärbten, gelb- grauen Gehäusen dunklere schief radiale Striemen und einen weisslichen Streifen entlang der Naht der unteren Umgänge). Die 8 — 9 sehr langsam und regelmässig zunehmenden Umgänge sind wenig gewölbt, auf der Mitte oft nahezu flach, gegen die eingedrückte Naht leicht gekantet; der letzte unten etwas abgeflacht, mehr minder deutlich stumpfkantig, vor der Mündting erweitert, rasch und hoch hinaufsteigend. Die Scuiptur ist meist nur auf den oberen Umgängen vorhanden und weist alle Grade von sehr schwachen, nur mit der Lupe bemerkbaren Streifen bis zu deutlichen Rippenstreifen bei sonst vollkommen glattem oder kaum gestreiftem Gehäuse auf; die Streifen schief, sehr dicht und etwas gebogen. Die Mündung ist gedrückt kreisförmig bis stumpfeiförmig, unten wenig zurückweichend oder nahezu senkrecht, innen leberbraun. Der Mundsaum ist schwach bis stark verdoppelt; der Innensaum (wenn vorhanden) verbunden bis 72* 572 .-1. /. Wagner, zusammenhängend, stumpf, etwas vorragend und wie der Gaumen mehr minder intensiv braun gefärbt; der Aussensaum getrennt oder durch einen zarten Callus verbunden, lichter bis weisslich, dünn, scharf, ausgebreitet, etwas trichterförmig ausgehöhlt, an beiden Insertionen zu abgerundeten Lappen verbreitert. Der breitere Spindellappen ist dem vorletzten Umgange sehr genähert oder breit angelegt und verdeckt, so die Ansicht des Nabels von vorne, aber nicht von oben. L=:10-8. B = 4-5, M = 3-5mw. Originalexemplar des Autors von Tezze in Valsugana. Ich beurtheile diese Art zunächst nach den Originalexemplaren Strobel's von Tezze in Valsugana, welche mir Herr P. Gr edler zur Untersuchung überliess. Dieselben weisen unter Anderem sehr flache Umgänge, eingedrückte, etwas kantige Naht, schwachen Basalkiel, schwache Verdoppelung des Mund- saumes und gelbgraue Grundfarbe mit aschgrauem Anfluge auf. Wie Gredler im »Neuen Verzeichnisse d. Conch. v. Tirol u. \'orarlberg 1894» nachweist, entspricht die var. lyssogyra Westerl. dieser typischen Form; Exemplare der var. Strobeli Pini, welche mir der Autor mit der Fundortsangabe Valle di Cismone mittheilte, sind ebenfalls mit der typischen Form von Tezze identisch. Als weitere F'undorte der typischen Form führe ich Carotti im Val di Astico, Bez. Lavarone, ferner das Brentathal von Tezze und Oliero bis Bassano an. Hier finden sich mitunter auch Gehäuse, welche eine stärkere Wölbung der Umgänge, schwächeren Basalkiel, kräftigere Verdoppelung des Mund- saumes bei noch immer obsoleter Streifung aufweisen. Solche Exemplare erhielt ich auch von Primiero unter der Bezeichnung P. henricae Strobel var. glaticina Gredler; dieselben zeichnen sich mitunter durch vollkommen glattes Gehäuse, gut erhaltenen Anflug und dementsprechend blaugraue Färbung aus. 'SV\t P. plutnbens \N es\.ev\. ist diese Form aber gewiss nicht identisch, wie Gredler vermuthet, sondern repräsentirt noch gut die typische Form. Exemplare aus Caldonazzo und Luserna in Südtirol besitzen etwas stärker gewölbte, deutlicher gestreifte Umgänge, mehr ausgesprochene Verdoppelung des Mund- saumes und nahezu gerundeten letzten Umgang. Noch stärker, jedoch durch Abstufungen vermittelt, treten diese Merkmale (Wölbung, Streifung bis Rippenstreifung der oberen Umgänge, Verdoppelung des Mundsaumes) an Exemplaren von Vallarsa im Val Arsa, Val Sella auf; ich fasse dieselben als Übergangs- formen zur var. illasiaca Pini auf. — var. illasiaca Pini. Taf. I, Fig. 2. NoviU'i malac. in Mü della Soc. Ital. d. sc. natur. Vol. XXVII, T. 12, F. 10, p. 375. Das Gewinde dicker, nach oben langsamer verschmälert, die Umgänge mehr gewölbt, dicht und fein rippenstreifig; die Rippchen schief, leicht S-förmig gebogen, gegen die Mündung zu rasch abgeschwächt." Die Färbung wie bei der typischen Form, der Mundsaum schwach bis deutlich verdoppelt. L = 9, B = 3-8, M = 2-9»n;/. Der Autor übergab mir Exemplare dieser Form vom Originalfundorte Giazza im Val d'Illasi, Prov. Ven;na. Vollkommen entsprechende Exemplare kenne ich aus dem benachbarten Ronchithale bei Ala in Südtirol. — var. strigillata n. Taf. I, Fig. 3. Das Gehäuse wie bei der var. illasiaca Pini, die oberen Umgänge dicht und fein gerippt, der letzte bis zur Mündung rippenstreitig; die Rippen weiss oder weiss gestrichelt, besonders an der Naht. L = 9-3, Brz4-2, }.\ — Z-2mm. Die vorstehende Varietät weist unter allen mir bekannt gewordenen Formen des P. henricae Strobel die kräftigste Sculptur auf. Meine Exemplare stammen von Cimolais nordöstlich von Belluno in den Venetianer Alpen. Monographie des Genus Pomatias Studcr. 573 — var. illyrica West eil. Taf. I, Fig. 4. Fauna, V, p. 134. Das Gehäuse; rothbraun mit schwachem grauen Anflug; das Gewinde lang und schlank ausgezogen. Die 10 stark gewölbten Umgänge nehmen rascher zu, sind oben rippenstreifig, gegen die Mündung in abnehmender Stärke dicht gestreift, der letzte an der Basis gerundet. Der Mundsaum besonders kräftig verdoppelt, der Aussensaum weiss und auffallend breit. L=ll, B = 4-2, M = 3-6mw. Westerlund übergab mir Exemplare dieser Form mit der Fundortsangabe Flitsch im Isonzothale (nördlich von Görz). Entsprechende, mitunter aber noch schlanker ausgezogene Exemplare, welche mich veranlassen, die vorstehende Varietät gegenüber der — var. /»/«n7«^ea Westerl. beizubehalten, kenne ich ausserdem von Pontebba, Chiusaforte und Resuitta im benachbarten Fellathale. Sowohl bei Flitsch, als den genannten Orten im Fellathale finden sich eben auch Übergangsformen, welche schliesslich von der var. plninbea Westerl. nicht mehr unterschieden werden können. (Die Form von Pontebba befindet sich unter der Bezeichnung P. pontebbanus Stossich im Verkehre.) — var. plumbea Westerl. Taf. I, Fig. 5. Pomatias (Ttirrittis) phimbei/s Westerl., Nachrichtsblatt d. deutsch, malac. Gescllsch. 1878, S. 109 (part). » paluhtm auctor germanor. Gehäuse: kegelig thurmförmig, röthlich hornfarben bis rothbraun mit schwachem grauem bis bläulichem Reif, wenig glänzend bis matt. Die 8 — 9 stark gewölbten Umgänge sind oben rippenstreifig bis gestreift, unten gestreift bis glatt, der letzte unten gerundet. Der Mundsaum ist meist kräftig verdoppelt, der Aussensaum ziemlich breit, an der Spindelinsertion dem vorletzten Umgange sehr genähert oder den- selben berührend (nicht angelegt). L = 9, B = 3-9, M = ?,mm. Originalexemplar Weste rlund's angeblich aus der Umgebung von Triest (vermuthlich vonCervignano bei Görz). L = 9-5, 8 = 4-3, M = 3-3 mm. Raibl in Kärnthen. Das Verbreitungsgebiet der va.r. plumbea V\I ester\. erstreckt sich nach meiner Auffassung über das Canalthal in Kärnten (Tarvis, Raibl, Pontaffel), das untere Isonzothal (Karfreit, Cervignano bei Görz) und den nordwestlichen Theil von Krain (Pisencathal). — var. hüttneri n. Taf. 1, Fig. 6. Gehäuse: constant kleiner, dunkelrothbraun mit zartem bläulichen Reif; das Gewinde bei verhältniss- mässig breiterer Basis, kürzer und dicker. Die 8 Umgänge sind gewölbt, oben dicht rippenstreifig, gegen die Mündung zu in abnehmender Stärke deutlich gestreift. Die Mündung ist mehr gerundet, unten meist etwas zurückweichend; der Mundsaum schwach bis deutlich verdoppelt, der Aussensaum gegen die Spindelinsertion allmählig verschmälert, dem vorletzten Umgange etwas genähert. L --- 8, B = 3 • 6, M = 2-6 mm. Von der nächst verwandten var. /i/«m^fa Westerl. unterscheidet sich die vorstehende Form durch ihr kürzeres und dickeres Gewinde, die weniger gewölbten, langsamer zunehmenden Umgänge, die meist kräftigere Sculptur, dunklere Färbung und constant schwächere Entwicklung des Mundsaumes. Mein Freund, k. u. k. Oberlieutenant Louis Hüttner, welcher die Alpenländer mir zu Liebe seit Jahren auch an schwer zugänglichen Orten nach Mollusken durchforscht, entdeckte diese Form entlang der Sohlenleitung von Steg nach Hallstadt in Oberösterreich. In Dr. Kobelt's Sammlung befindet sich dieselbe mit der Fundortsangabe Alt-Aussee in Obersteiermark. P. lienricae Strobel var. Hilttiicri n. 574 A. J. ]Vagiu'r, erscheint besonders durch das bisher isolirte Auftreten in der nördlichen Kalkzone der Alpen bemerkens- vverth. Das Verbreitungsgebiet der Formenreihe des P. Henricae Stvohel erstreckt sich über Südtirol, die angrenzenden Theile von Venetien, die westlichen Theile von Kärnten, Krain und die Grafschaft Görz. Die P'undorte bei Hallstadt und Aussee dürften in der Jetztzeit kaum in Verbindung mit dem südlichen \'erbreitungsgebiete stehen. Die Meeresküste erreicht diese Art an keinem mir bekannten Punkte. Pomatias (Eupomatias) braueri n. sp. Taf. I , Fig. 7 ii, b. Gehäuse: kegelförmig mit breiter Basis und dünner Spitze, festschalig, wenig glänzend bis matt, licht hornbraun bis gelbbraun, bläulich getrübt. Häufig sind zwei hellbraune, ziemlich verwaschene Bänder vorhanden, welche meist nur am letzten Umgange deutlicher hervortreten. Die 7 — 8 Umgänge sind gewölbt und werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet oder etwas abgeflacht und leicht gekantet, gegen die Mündung zu erweitert, langsam, aber deutlich hinaufsteigend. Die Sculptur besteht aus dichten und feinen Rippenstreifen; dieselben sind schief, leicht gebogen, lichter gefärbt und werden am letzten Umgange nur wenig schwächer. Die Mündung ist nahezu kreis- förmig bis stumpfeiförmig, unten zurückweichend, innen gelbbraun gefärbt; der Mundsaum einfach bis verdoppelt, der Innensaum dünn und niedrig, durch eine zarte Schwiele verbunden, der Aussensaum umgeschlagen, wenig ausgebreitet, schmal und scharf, an der Spindel nicht verschmälert, dem vorletzten angelegt; die Ränder genähert oder durch eine sehr schmale und zarte Schwiele verbunden. L=:7-7, B = 3-8, M = 2- 6 will. Diese Art wurde von mir am Berge Kiek nächst Ogulin in Kroatien bei einer Seehöhe von 800 bis 1200»/ an verhältnissmässig trockenen und vegetationsarmen Kalkfelsen gesammelt. — var. latestriata n. Taf. I, Fig. 8. Das Gehäuse grösser, intensiver bläulich getrübt, weitläufiger, kräftiger und etwas ungleichmässig gerippt, die Umgänge weniger gewölbt. Die Mündung rundeiförmig, oben leicht gewinkelt. L=:8-4, B=:4-l, M=:.3;;;;;/. Ebenfalls von mir auf der Visocica und dem Vakanski vrh im Velebic südlich von Gospic in Kroatien bei einer Seehöhe von 600—1300«/ gesammelt. Das Verbreitungsgebiet des P. Branerii n. scheint den bekannt gewordenen F'undorten zufolge auf die alpine und subalpine Region des Kapellagebirges und des Velebic beschränkt zu sein. Die Art vermehrt also die verhältnissmässig grosse Zahl der diesem Gebiete eigenthümlichen Formen und erscheint auch aus dem Grunde bemerkenswerth, als sie den sonst isolirten Formenkreis des P. Hcnricae Strobel mit jenem des P. cinerasccns Rossmässler verbindet. Von P. Henricae Strobel unterscheidet sich vorstehende Art durch ihre kegelförmige Gestalt mit rascher zunehmenden meist stärker gewölbten Umgängen, die stets viel kräftigere und weitläufige Sculptur, die meist vorhandenen braunen Bänder bei bläulich getrübter Grundfarbe, den an der Mündung weniger erweiterten, schwächer hinaufsteigenden letzten Umgang und die unten deutlicher zurückreichende Mündung; P. elegans Clessin besitzt dagegen einen weiteren Nabel, stärker gewölbte, kräftiger und weitläufiger gerippte Umgänge, einen an derMündung weniger erweiterten, kaum hinaufsteigenden letzten Umgang und eine unten mehr zurückweichende Mündung mit deutlich verbundenem, zusammenhängenden bis losgelösten Mundsaum. Monographie des Gemts Pomatias Stndcr. 575 h) Formenkreis Cinerascens n, Pomatias (Eupomatias) elegans Clessin. Taf. I , Fig. 9 a, t. Pomatias clegans Clessin, Nachrichtsblatt d. deutschen malacozool. Gcsellsch. XI. Jahrg. S. 122, 1879. Gehäuse: thurmförinig, nach oben langsarn verschmälert, ziemhch fest, graugelb bis rothbraun, bläulich getrübt, um die Mündung nahezu weiss, häufig mit zwei schmalen hellbraunen Bändern; matt, wenig durchscheinend. Die 8 — 9 gut gewölbten Umgänge werden durch eine tiefe Naht geschieden, der letzte ist unten gerundet oder leicht gekantet und steigt vorne sehr wenig und langsam hinauf. Die Sculptur besteht aus sehr schiefen, leicht S-förmig gebogenen, dünnen, lichter bis weiss gefärbten Rippchen, welche auf den oberen und mittleren Umgängen ziemlich weitläufig stehen, vor der Mündung .dichter und etwas schwächer werden. Die Mündung ist nahezu kreisförmig, innen gelbbraun, wenig erweitert, unten stark zurückweichend; der Mundsaum einfach bis schwach verdoppelt, schmal umgeschlagen und ausgebreitet, scharf; die Ränder genähert und durch eine Schwiele verbunden, oder fast zusammenhängend. L=z8 1, B = 3-7, M = 2-6;;/;;/. Fundort: Podgorje am \'elebith. Ich beschreibe diese Art nach Originalexemplaren Clessin's, welche mir von Dr. Boettger mit der Fundortsangabe Podgorje am Velebith mitgetheilt wurden. Dieselbe Form und ebenfalls \'on Podgorje erhielt ich von Dr. Kobelt unter der Bezeichnung P. oostonia Westerl. Der Vergleich mit Original- exemplaren des P. oostoma Westerl., welche ich der Güte des Autors verdanke, zeigte mir, dass beide Formen einander sehr nahe stehen, ja dass nur extrem entwickelte E.xemplare sicher unterschieden werden können. Jedenfalls gehören beide Formen einer Art an, für welche ich die ältere Bezeichnung P. elegans Clessin beibehalte. \'ollkommen typische Exemplare dieser Art erhielt ich ausserdem von Professor S. Brusina mit der Fundortsangabe »Velebith« in Kroatien. An weiteren mir bekannt gewordenen Fund- orten weicht die Art mit Rücksicht auf die Zunahme, Wölbung und Sculptur der Umgänge, Weite des Nabels, Entwicklung des Mundsaumes mehr minder auffallend von der tj'pischen Form ab. — var. irregularis n. Taf. I, Fig. 11. Das Gehäuse: enger durchbohrt, einfarbig und schlanker, die 8 Umgänge weniger gewölbt, der letzte unten stets deutlich gekantet. Die Rippen bezüglich der Stärke und des Abstandes etwas ungleichmässig, auf den unteren Umgängen auffallend gröber, weitläufiger, aber niedrig und stump-f. Der Mundsaum' einfach oder kaum verdoppelt, kaum ausgebreitet und stumpf, die Ränder verbunden oder zusammenhängend. L = 7 ■ 4, B = 3 • 3, M = 2 • 2 mm. Professor S. Brusina übergab mir diese Form mit der Fundortsangabe »Velebith«. — var. spectabilis n. Taf. I, Fig. 12. Das Gehäuse enger durchbohrt, schlank thurmförmig, rothbraun mit weissen Rippen und 2 undeut- lichen Binden am letzten Umgange. Die 9 gut gewölbten Umgänge nehmen langsamer zu, der letzte ist unten gerundet und steigt vor der Mündung gar nicht an. Die Sculptur besteht aus kräftigen, weitläufigen und hohen Rippen, welche gegen die Mündung zu niedriger und dichter werden. Die nahezu kreisförmige Mündung weicht unten stark zurück, der einfache oder schwach verdoppelte Mundsaum ist sehr schmal umgeschlagen, kaum ausgebreitet, die Ränder verbunden. L=7-l, B = 3, M = 2mm. Diese schöne, in Färbung und Sculptur an Alopia Haueri Bielz erinnernde Form übergab mir Professor S. Brusina mit der Fundortsangabe »Lukovo Zugarje« südlich von Zengg in Kroatien. 576 A. J. Wagner, — • var. oostoma Westerl. Taf. I, Fig. \Oa,b. Pomaiias (Anotus) oostoma Westerl., Gesellsch. S. 188, 1883. Das Gehäuse: weiter genabelt, kreiseiförmig konisch, unten bauchig, nach oben verschmächtigt; ein- farbig, röthlichbraun mit schwacher bläulicher Trübung. Die 7 — 8 Umgänge nehmen rascher zu und sind stärker gewölbt, der letzte ist unten gerundet und steigt vor der Mündung sehr langsam und kaum bemerkbar hinauf. Die stärkeren Rippen sind schiefer und besonders am letzten Umgange weitläufiger. Die rund-eiförmige Mündung ist kaum erweitert, der Mund- saum einfach bis schwach verdoppelt, sehr schmal umgeschlagen, zusammenhängend. L = 7, B = 3 • 6, M = 2 • 3 mm. Fundort: Zengg. Diese Form liegt mir ebenfalls in Originalexemplaren Westerlund's mit der Fundortsangabe Velebith ad Samar vor. Die Bezeichnung Samar kommt weder im Velebith noch überhaupt in Kroatien vor und dürfte in Folge undeutlicher Schreibweise aus Segna-Zengg entstanden sein. Aus der Umgebung von Zengg besitze ich eben zahlreiche Exemplare, welche mit den erwähnten Originalexemplaren Westerlund's übereinstimmen. Da die Form von Podgorje als P. elegans Clessin aufzufassen ist, die weitere Fundortsangabe Westerlund's »Julische Alpen« (also der nördliche Theil von Görz und der Nordwesten von Krain), wie mir ein guter Kenner dieser Gegend, Herr J. Stussiner aus Laibach mittheilt, kaum richtig ist, so bleibt eben nur Zengg als einziger sicherer Fundort des P. — var. oostoma Westerl. — var. tumida n. Taf. I, Fig. \Z a.b. Das Gehäuse: weiter genabelt, kurz kegelförmig mit sehr breiter Basis und kurzem, nach oben rasch verschmälertem Gewinde, röthlich hornfarben mit bläulichem Anfluge, mitunter mit zwei sehr verwaschenen hellbraunen Bändern am letzten Umgange. Die sieben Umgänge sind stärker gewölbt und nehmen rascher zu, der letzte ist unten gerundet und steigt vor der Mündung nicht hinauf. Die Sculptur besteht aus sehr dichten und feinen Rippchen, welche am letzten Umgange in Streifen übergehen; die Rippchen und Streifen sind sehr schief, leicht S-förmig gebogen. Die rund-eiförmige Mündung ist innen gelbbraun und weicht unten stark zurück ; der Mundsaum einfach, kaum umgeschlagen, zusammenhängend und theilweise oder ganz losgelöst. L = 6-7, B=3-6, M= 2-5 mm. Diese auffallende, im Habitus an ein Cydostoma erinnernde Form sammelte ich auf dem Berge Viso- cica im Velebith, südlich von Gospic. — var. similis n. Taf. I, Fig. 14. Das Gehäuse: einfarbig hornbraun bis rothbraun, mit weissen, weitläufigen, weniger schiefen und gebogenen, aber dünnen, hohen und scharfen Rippen, welche gegen die Mündung zu rasch schwächer und dichter werden. Die acht Umgänge sind gut gewölbt, der letzte unten gerundet und vor der Mündung deutlich hinaufsteigend. Die nahezu kreisförmige Mündung ist deutlich erweitert und weicht unten stark zurück; der Mundsaum deutlich verdoppelt, der Aussensaum umgeschlagen, ziemlich breit, scharf, die Ränder verbunden. L=:7-5, B = 3-3, M = 2-5 mm. Von S. Brusina mit der Fundortsangabe Ostaria zwischen Gospic und Carlopago mitgetheilt. Das Verbreitungsgebiet dieser Formenreihe scheint den zuverlässigen Fundortsangaben nach nur auf die höheren Lagen des Velebith in Kroatien beschränkt zu sein. Bei Zengg und Lukovo Zugarje berührt dasselbe jenes des P. scalarimis \'illa \ar. Iliici Hirc. Monographie des Genus Potnafias Stnder. 577 P. elegaiis Clessin zeigt, besonders an einzelnen Exemplaren der Varietäten der P. — var. irregnJa- ris n. und P. — var. spectabilis n., eine auffallende Ähnlichkeit mit P. cinerascens Rossm. und wurde, wie die kroatischen Fundortsangaben für diese Art bezeigen, auch mit derselben verwechselt. P. clegaus Clessin besitzt im Gegensatze zu P. cinerascens Rossm. stets eine dickere, mehr minder deutlich bläulich getrübte Schale, einen kräftiger entwickelten (dickeren, mehr ausgebreiteten, deutlicher verdoppelten, meist zusammenhängenden) Mundsaum, sehr \-eränderliche Sculptur (im Allgemeinen schwä- chere, dichtere, mehr schiefgestellte Rippen und Streifen) und häufig deutliche braune Bänder am letzten Umgange. Die Umgänge nehmen meist rascher zu, der letzte ist unten meist etwas abgeflacht und häufig leicht gekantet. Pomatias (Eupomatias) cinerascens Rossm. Taf. II, Fig. 1.3 <7, b. Cyctostomuin cinerascens Rossm., Iconograpliie, F. 406. Gehäuse: verlängert kegelförmig bis schlank thurmförmig, ziemlich dünn und durchscheinend; ein- farbig gelbgrau oder hornbraun mit lichteren bis weissen Rippen (mitunter in P'olge eines zarten grau- weissen Anfluges wie bestaubt aussehend), matt. Die 8 — 9 Umgänge sind gewölbt, nehmen langsam zu und werden durch eine tiefe Naht getrennt; der letzte ist unten gerundet, vor der Mündung kaum erweitert, sehr wenig oder gar nicht hinaufsteigend. Die Sculptui- besteht aus gleichartigen kräftigen und scharfen, grauweissen, schiefen, leicht 5-förmig gebogenen Rippen, welche auf den ersten Umgängen dichter, auf den mittleren und letzten in zunehmendem Grade weitläufig stehen. Die nahezu kreisförmige Mündung weicht unten stark zurück und ist im Gaumen gelb- lich gefärbt. Der zumeist einfache, mitunter schwach, selten deutlich verdoppelte Mundsaum ist scharf und dünn, kaum oder schmal umgeschlagen; die Ränder an den Insertionen nicht verbreitert, genähert, \-(>llk(immen getrennt, oder durch eine dünne Schwiele x'erbunden. L = 7-3, B = 3-5, M = 2-4j;/;;7. Fundort: Ragusa. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich entlang der Küste .Süddalmatiens von der Narenta- mündung bis zur Landschaft Canali südlich von Ragusa und berührt dasjenige des P. scalarinns Villa nicht. An den mir bekannt gewordenen Fundorten beobachtete ich meist nur geringe Abweichungen ' bezüg- lich der Höhe und Form des Gewindes, Entwicklung der'Sculptur und des Mundsaumes. Exemplare aus Canali südlich von Ragusa zeichnen sich besonders durch ein auffallend schlankes Gewinde bei verhältnissmässig schmaler Basis, dementsprechend langsamer zunehmenden Umgänge, engeren Nabel und kleinere Mündung aus; dieselben entsprechen anscheinend dem P. cinerascens Rossm. var. Beanforti Clessin (Malacozool. Blätter N. F. IX, 1887, S. 61), deren Originalfundort »Jankao vrh, Cri- voscie« etwas südlicher, aber benachbart liegt. P. cinerascens Rossm. wird anscheinend oft mit P. scalarinns Villa und P. gracilis L. Pfeiffer ver- wechselt. Von P. scalarinns Villa, unterscheidet sich vorstehende Art durch das stets einfarbige Gehäuse, die stärkere Wölbung der Umgänge, die bis zur Mündung weitläufigen und kräftigen Rippen, sowie die nahezu kreisförmige, unten auffallend zurückweichende Mündung mit einem meist einfachen und schmalen Mund- saum. P. gracilis Pfeiffer ist stets ungenabelt, der Mundsaum an der Spindel geöhrt, sodann nach rück- wärts umgeschlagen, die Rippen weniger gebogen, schwächer und besonders am letzten Umgange auffal- lend dichter. 1 Fundorte des P. cinerascens Rossm.; Ragusa, Berg Sergio bei Ragusa, Brgat bei Ragusa, die Gegend der Narenta- mündung. DcnkFchriften der m.ithem.-n.ntmw Cl I. XIV. Dd. 73 578 ' A. J. Wagner, c) Formenkreis Scalariua n. Pomatias (Eupomatias) scalarinus \'illa. Taf. II, Fig. 16 ,;, h. Cyclosloma scalarinuvi Villa, Dispos. System. 1841, p. 58. Pomalias forniosus Letourneux, Bull. Soc. malac. Fr. 1885, p. 205. > conciiiiius ' » . > » 1885, p. 205. > feiiziauns » ' > » » » 1885, p. 206. Gehäuse: verlängert kegelförmig bis thurmförmig, die Seiten in der Profilansicht leicht convex, gelb- lich oder graulich hornfarben, weiss gestrichelt, mit drei mitunter undeutlichen rothbraunen Fleckenbinden auf den unteren Umgängen. Umgänge 8—9, gewölbt, langsam und regelmässig zunehmend, durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden, dicht und fein gerippt; die Rippen schief, etwas gebogen, auf dem letzten Umgange dichter und schwächer. Der letzte Umgang gleichmässig gerundet, vor der Mündung erweitert, nicht sehr hoch, aber rasch hinaufsteigend. Die Mündung stumpf-eiförmig, oben leicht gewinkelt, unten wenig, aber deutlich zurückweichend. Der Mundsaum weiss, kaum bis stark verdoppelt; der Innensaum zusammenhängend oder durch eine Schwiele verbunden, von dem Aussensaum oft durch eine P\irche geschieden und vollkommen überragt. Der Aussensaum dünn und scharf, meist breit umgeschlagen, etwas concav oder nahezu flach, vor der Spindelinsertion am breitesten, sodann rasch verschmälert, an der Ausseninsertion gleichbreit dem vorletzten Umgange angelegt; die Ränder genähert inserirt. L=9, B=3-7, Mi= 3-1 ;;/;;;. Fundort: Zara. L = 6-5, B = 2-9, M = 2-3«n». Fundort: Insel Lesina. Ich beurtheile P. scalarinus Villa nach E.xemplaren vom Originalfundorte Zara in Dalmatien. Dem- zufolge erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der typischen Form über Dalmatien nördlich von Spalato, den westlichen Theil von Istrien und einzelne Orte im Görzer Küstenlande. Dr. Boettger übergab mir ferner ein Exemplar dieser Art, welches E. Reiter angeblich in Corfü gesammelt hat; dasselbe entspricht bis auf die etwas feineren und auf den oberen Umgängen weitläufigeren Rippen der typischen Form. An Exemplaren von Dalmatien und den benachbarten Inseln beobachtete ich nur geringe Abweichungen bezüglich der Form und Höhe des Gewindes, der Färbung, der Dichtigkeit und Stärke der Rippen. In Istrien und dem Görzer Küstenlande leben jedoch an den Fundorten der typischen Form ' auch Exemplare in bemerkenswerther Zahl, welche durch stärkere Wölbung der Umgänge, kürzeres oder schlankeres Gewinde, dichtere oder weitläufigere Rippen den Übergang zu den nachstehend angeführten Varietäten vermitteln: P. fonnosns Letourneux aus Scardona, P. conciimus Letourneux aus Spalato und P. fenzianus Letourneux aus Sebenico unterscheiden sich von der typischen Form durch keine wesentlichen Merkmale. (Eine Auffassung der Systematik, welche so wenig verschiedenen und wie hier nur in einzelnen Exemplaren, also individuell abweichenden Formen, Artberechtigung zuerkennt, würde meinem Materiale noch allein bei dem individuenreichen und weit verbreiteten Formenkreise des P. scala- rinus Villa Veranlassung finden, mindestens ein halbes Hundert Arten zu unterscheiden). > Fundorte der typischen Form : In Dalmatien: Zara, Ollre, n. Lukoran auf der Insel Uglian bei Zara, Sali auf der Insel Lunga, Vrana bei Zara, Bukanjac bei Zara, Kistanje, Knin, Slivnica, Spalato, Zerava nördlich von Zara, Jesenica nördlich vom Marc di Novigrad, Drnis und Promina, Sebenico (meist einfarbig, dichter, feiner gerippt, Mundsaum häufig schwächer entwickelt, schmal), Scardona (gross, lebhaft gefärbt, mitunter schlank thurmförmig), Insel Lissa (meist kleiner, verlängert kegelförmig), Insel Lesina (meist einfarbig, auch unter der Bezeichnung P. gracilis im Verkehre), Insel Unije im Quarnero (gross, einfarbig). In Istrien und dem Görzer Küstenland: Parenzo, Opiina am Karst (vollkommen der typischen Form entsprechend), Villa nuova, Monfalcone, Nabresina (weitläufiger gerippt, einfarbig). Monographie des Genus Pouiatias S/iiäer. 579 — var. schmidti (De Betta) Clessin. Taf. II, Fig. 19. Pomatias (Scalarineüa) Schmuiii (De Betta) Clessin, Moll.-Fauna Österr.-Ung., S. 602. . (Aiwtiis) Vallac (Stossicli) Westerl., Fauna V, S. 110. Gehäuse: kleiner, verlängert kegelförmig, mit breiterer Basis, einfarbig oder mit schwachen Flecken- bändern. Die Umgänge deutlich stärker gewölbt, dichter und feiner, mitunter etwas ungleichmässig gerippt. Die Mündung verhältnissmässig grösser. L = 6 ■ 5, B = 3 • 2, M = 2 • 3 mm. Fundort: Görz. L = 6-9, B = 3-2, U — 2-bnim. F"undort: Opcina bei Triest. P. Schmidti Clessin und P. FaZ/ße Westerl. stellen meinem Materiale nach dieselbe Form des P. scalariniis Villa dar, welche sich eben nur in extrem entwickelten Exemplaren durch die angeführten Merkmale vom Typus unterscheidet, jedoch durch zahlreiche Übergangsformen mit demselben verbunden ist. Charakteristische Exemplare dieser Form kenne ich aus dem Karstgebiet zwischen Triest und Mon- falcone, ferner aus dem nördlichen Istrien. Entlang der westlichen und südlichen Küste Istriens findet ein allmäliger Übergang zur typischen Form, im östlichen Jstrien und bei Fiume zur — var. Hirci Hirc statt. Von Dr. Boettger erhielt ich ferner 2 Exemplare dieses Genus mit der Bezeichnung P. patnlus Drap, var. attivanicus Fagot aus Frioul in Südfrankreich (gesammelt von Schmacker); hievon erwies sich ein Exemplar zu meiner Überraschung als sicherer P. scalariniis Villa, in einer der var. Schmidti De Betta ' sehr nahestehenden Form. P. scalariniis Villa kommt gegenwärtig in Italien nicht vor (die entsprechenden Angaben beruhen durchwegs auf unrichtiger Bestimmung). Der südfranzösische Fundort könnte die Vermuthung begründet erscheinen lassen, dass die Art in einer früheren geologischen Zeitperiode, als die Poebene noch Meer, der südliche Abhang der Alpen noch Küstengebiet waren, auch in Norditalien lebte. {P scalariniis MiWa. ist, wie unten ausführlicher besprochen, eine echte Küstenform.) — var. hirci Hirc. Taf. II, Fig. 17. 18. Pomatias hirci Hirc, Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien, XXX. Bd., 2. Halbjahr, S. 521, 1880. Gehäuse: schlank, kegelförmig, gelblichweiss bis licht hornfarben, mit und ohne Pleckenbinden. Die Umgänge mehr gewölbt, der letzte vor der Mündung deutlicher hinaufsteigend. Die Rippen höher und besonders auf den oberen Umgängen auffallend weitläufiger; die Mündung mehr gerundet, der Aussen- saum breiter. L = 7-l, B = 3-l, U — 2-Zmm. Fundort: Buccari. Der Originalfundort dieser zierlichen Form ist Buccari bei Fiume; noch auffallendere Exemplare mit nahezu flügeiförmigen, weitläufigeren, auf den oberen Umgängen geradezu vereinzelten Rippen kenne ich von Zengg. Der Verbreitungsbezirk des P. — var. Hirci Hirc^ erstreckt sich über das kroatische Litorale von Zengg bis Fiume; in der Umgebung von Fiume treten Formen auf, welche durch kürzeres Gewinde, dichtere Costulirung einen allmäligen Übergang zur — var. Schmidti (de Betta) Clessin vermitteln. I Fundorte der — var. schmidti (de Betta) Clessin: Trebic bei Triest, Opcina bei Triest, San Daniel, Grotte von Orleg, Borst, S. Croce, Repen am Karst (sämmtliche Orte am Karst zwischen Triest und Monfalcone), Montona, im nördlichen Istrien. San .Stefano, Salvore bei Pirano; Übergang zur typischen Form. .Vlbona, Porto Rabac, Tersato bei Fiume, Übergang zur var. Hirci Hirc. - Fundorte der var. hirci Hirc. Zengg, Novi, Buccari, Buccarica, Portore, Martuscica, Scurigne, Fiume, Fiiimera- Schlucht, Surinja-Thal bei Fiume und Ponikve, nach Hirc ausserdem noch das Scoglio di S. Marco, 73* 580 A. J. Wcigucr, Die bekannt gewordenen Fundorte des P. scalariiius WWa liegen mit Ausnahme von Knin, Drnis und Pi-omina sämmtlich diclit an der Küste des Adriatischen Meeres. (Typische, jedoch anscheinend ver- kümmerte Exemplare dieser Art erhielt ich ferner mit P. gracilis Pf. var. croatica Pf gemengt auch aus Go.spic und Gracac in Südkroatien; doch könnten die betreffenden Exemplare auch zufällig in die Kästchen gelangt sein.) Bemerkenswerth erscheint ferner der Umstand, dass zwischen den typischen Vorkommnissen der Art von Dalmatien und Istrien nur durch die entsprechenden Vorkommnisse auf den Inseln Ugliano, Lunga und Unije ein Zusammenhang angedeutet wird, während die zwischenliegende kroatische Festlandsküste nur von der — var. ///;r/ Hirc bewohnt wird. Westlich von Monfalcone, also auch aus Italien, ist mit .Ausnahme des erwähnten Exemplares von Frioul in Südfrankreich kein sicherer Fundort des P. scalariuns Villa bekannt. d) Formenkreis Rara n. Pomatias (Eupometias) lederi Boettger. Taf. II, Fig. 20 a, b. Pomalias Lederi Boettger, Jahrbücher d. deutschen Malacozool. Gesellsch. VIII, 1881, S. 244, Taf. 9, Fig. 22. Gehäuse: verlängert kegelförmig mit dünnem Apex und verhältnissmässig breiter Basis, ziemlich dünnschalig, wenig glänzend, licht horafarben mit drei deutlichen braunen Fleckenbändern und lichteren Rippen. Die S'/^— 9Umgänge sind ziemlich gewölbt und werden durch eine vertiefte Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet bis fast gekielt und steigt vor der Mündung sehr wenig oder gar nicht hinauf. Die Sculptur besteht aus fadenförmigen, scharfen, schiefen und bis zur Mündung gleichstarken Rip- pen, welche auf den oberen Umgängen dicht, auf den mittleren ziemlich weitläufig, gegen die Mündung zu abermals dichter stehen. Die Mündung ist rund-eiförmig, oben leicht gewinkelt, unten deutlich zurück- weichend; der Mundsaum verdoppelt, der Innensaum durch eine dünne Schwiele verbunden, der Aussen- saum dünn und scharf, umgeschlagen, ziemlich ausgebreitet, gegen die Insertionen zu verschmälert, an der Spindel in der Seitenansicht deutlich nach rückwärts winkelig eingebogen. L=:9-4, B = 4-4, M = 3-l«n;/. Dr. Boettger übergab mir ein Exemplar dieser Art aus Kutais in Mingrelien, welches einen unten gerundeten letzten Umgang aufweist, während derselbe sonst als gekantet oder nahezu gekielt bezeichnet wird. Dieses Merkmal ist aber bei den Formen dieses Genus sehr unbeständig und daher von geringer Werthigkeit, indem bei zahlreichen Arten selbst Exemplare des gleichen Fundortes bald einen gerundeten, bald mehr minder gekanteten letzten Umgang besitzen. Bei meinem Exemplare werden ferner die fadenförmigen Rippen der mittleren Umgänge durch 2 — omal so breite Zwischenräume geschieden. P. lederi Boettg. nähert sich durch die Form und Färbung der Schale, sowie die Beschaffenheit des Mundsaumes den Vertretern der Sectio Phahdotakra A. J. Wagner, besitzt jedoch glatte Embryonalwin- dungen, welchem Merkmal ich hier eine besondere Werthigkeit zuerkenne. Der Deckel ist, wie bei den übrigen Arten dieser und der vorher behandelten Sectionen, dünn, bieg- sam und durchsichtig, mit kaum angedeuteten Windungen; die Durchbohrung deutlich und offen. Über die Ausdehnung des Verbreitungsgebietes der echten Pomatias in Westasien, namentlicli das mögliche Vorkommen derselben in Armenien und Kleinasien lassen sich derzeit nur Vermuthungen anstellen. e) Formenkreis Septemspinilis n. Pomatias (Eupomatias) septemspiralis Razotim ovski. Taf. II, Fig. 21 a, h. Helix seplemspiralis Razoum., Hist. iiatiir. Jorat., p. 278, 1789. Cydostoma palulum h Drap., Tabl. Moll., p. 39, Nr. 2, 1801. iiuunLiliim Drap., Hist. Moll., p. 39, Nr. 13, t. 1, f. 12, 180.5. Monographie des Geiuis Poniatias Stiider. 581 Gehäuse: eng bis sehr eng durchbohrt, kegelförmig bis verlängert kegelförmig mit verhältnissmässig breiter Basis, nach oben rasch verschmälertem Gewinde und dünnem Apex; gelblich hornfarben mit drei Reihen rothbrauner Flecken und radiären Striemen auf den mittleren und unteren Umgängen, um die Mün- dung eine gelbliche bis weisse Zone mit verschwimmenden Flecken. Die acht gut gewölbten Umgänge werden durch eine tiefe Naht geschieden, der letzte ist unten gerun- det, gegen die Mündung zu glockenförmig erweitert und ziemlich hoch hinaufsteigend. Die Sculptur besteht auf den oberen und mittleren Umgängen aus ziemlich dichten, feinen und scharfen Rippen, welche auf dem letzten Umgange und besonders gegen die Mündung zu in dichte Rippenstreifen und Streifen übergehen. Die Rippen und Rippchen sind ferner etwas schief, leicht gebogen und meist mit dem Gehäuse gleichfarbig, nur vereinzelt und stellenweise lichter gefärbt. Die Mündung ist rund eiförmig, unten zurückweichend, innen mit einer milchweissen, ziemlich breiten Schmelzablagerung versehen. Der Mundsaum schwach bis kräftig verdoppelt; der Innensaum niedrig, durch eine Schwiele verbun- den oder etwas vorragend und zusammenhängend, der Aussensaum trichterförmig ausgehöhlt, scharf, unten schmal, an der Spindel ohrförmig verbreitert, sodann rasch verschmälert und häufig etwas nach rückwärts umgebogen, wodurch der Nabel verengt oder theilweise bedeckt wird; aussen breit inserirt. Die Ränder genähert. L--8-6, B = 4, M = 3-l;;/;;i. Fundort: Culoz. L= 8-4, 3 = 4-1, U = ?jmm. Fundort: Gmunden. Ich gehe bei der Beurtheilung dieser wenig wandelbaren Art zimächst von Exempl?ren aus den fran- zösischen Alpen und dem Jura aus. Dementsprechend erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der typischen Form ' über das südwestliche Frankreich, die Schweiz mit den benachbarten Gebieten Süddeutschlands und die Alpenpro\inzen Öster- reichs. Innerhalb dieses Gebietes beobachtete ich nur unwesentliche Schwankungen bezüglich der Grösse, Höhe des Gewindes, Stärke und Dichte der Sculptur. Erst an den südlichen und östlichen Grenzen dieses Gebietes, d. i. in Norditalien und Tirol einerseits, Krain, Südsteiermark, Kroatien und Bosnien anderseits, treten Formen auf, welche auffallender vom Tj'pus abweichen und unter Berücksichtigung der geographi- schen Verbreitung als Varietäten aufgefasst werden können. — var. agardhi Pini. Taf. II, Fig. 22. Potnalias Agardhi Pini in Atti soc. ital. di sc. natur. Vol. XXVII, t. XII, f. 5. intcrmccUtis Pini in Atti soc. ital. di .sc. natur. Vol. XXVII, t. XII, f. 8. » septcinspiralis Razouni. var. gtiniensis Pini in .Atti soc. ital. di sc. natur. Vul. XXVll, t. XII, f. 6. Das Gehäuse durchschnittlich grösser, verlängert kegelförmig bis thurmförmig, mit schmälerer Basis und höherem Gewinde. Die 8 — 9 Umgänge meist dichter gerippt, die Fleckenbänder schwächer oder ganz fehlend. Der Mundsaum meist kräftig verdoppelt. L=10, B = 4-2, M = 3-4;;n». Fundort: Lovere in Valle Cavallina. * P. agardhi Pini, ebenso die gleichzeitig citirten Formen Pini's, liegen mir in Originalexemplaren vor, welche ich der Freundlichkeit des Autors verdanke. Dementsprechend sehe ich in diesen Formen nur mehr ' Fundorte des P. septcinspiralis Razoum. Typus: Culoz (Ain), Donjeaux (Haute Marne), Chämbery (Savoie), Chatillon (.^in), Serrone in der Schweiz, Salzburg, Strobel am Wolfgangsee, Gmunden, Ischl, Hallstatt (Oberösterreich), Wörschach (Steiermark), Tarvis, Malborghet (Kärnten), Sestine bei Agram, Markusevac bei .\gram, Dolje bei Sused (Übergangslbimcn zm- \'ar. Hcydcniana Clessin). 582 .4. J. Wagner, minder extrem entwickelte Exemplare einer einzigen in Norditalicn und Südtirol weiter verbreiteten Varietät des P. septemspiralis Razoum. ' P. intermedins Pini wird vom Autor und auch von VVesterlund als undurchbohrt und einfarbig beschrieben, VVesterlund stellt denselben sogar in die Gruppe Aiiritns; die vorliegenden Originalexemplare finde ich jedoch deutlich durchbohrt, zum Theile rothbraun gefleckt und überhaupt von P. agardhi IMni nicht verschieden, aber auch von P. septemspiralis Razoum. eben nur durch die oben angeführten Merkmale abweichend. P. septemspiralis Razoum. var. gardensis Pini besitzt ein etwas kürzeres Gewinde und breitere Basis als die vorher angeführten Formen, und bildet so einen Übergang zum Typus. Solche Übergangsformen finden sich jedoch meinem Materiale nach an denselben Fundorten neben Exemplaren, welche P. agardhi Pini und P. intermedins Pini entsprechen. Es erscheint mir aus diesem Grunde weder gerechtfertigt, noch praktisch durchführbar, diese schwankenden Formen als Arten neben P. septemspiralis Razoum. beizubehalten. — var. heydeniana Gl essin. Taf. II, Fig. 23 ci, b. Nachrichtsblatt d. deutschen Malac. Gesellsch. 1879, S. 121. Das Gehäuse: kegelförmig, schärfer gerippt, der letzte Umgang vor der Mündung stärker erweitert, bis aufgeblasen. Die Mündung durch eine dicke milchweisse Schmelzablagerung verengt, der Mundsaum einfach bis kräftig verdoppelt, der Aussensaum viel breiter. L = 8, B = 3-8, M = 3mm. Nach der Angabe des Autors lebt diese Form im Kapellagebirge, ich kenne dieselbe aus dem grössten Theile von Krain, Südsteiermark und Kroatien, wo sie den Typus ersetzt.^ In Südkroatien erscheint diese Form in ihren wesentlichen Merkmalen sehr beständig, im Norden und Westen ihres Verbreitungsbezirkes treten jedoch in zunehmender Zahl Übergangsformen zum Typus und der var. agardhi Pini auf. So finden sich an den Krainer Fundorten dieser Varietät zahlreiche Exemplare mit höherem Gewinde, dichterer Streifung bei noch immer kräftig entwickeltem Gaumencallus, welche den Übergang zur var. agardhi Pini vermitteln. — var. bosniaca Boettger. Taf. II, Fig. 24. Boettger, Jahrbuch d. deutschen Malac. Gesellsch. 1885. Das Gehäuse kleiner, dünnschaliger, kegelig thurmförmig, dichter und feiner gerippt, um die Mündung wenig lichter gefärbt. Der Gaumencallus sehr schwach, der Mundsaum einfach bis schwach verdoppelt, der Aussensaum sehr schmal. L = 7-3, B = 3'4, M = 2-7 mm. Fundort: Nemila, Bosnien. Diese Varietät ist mir nur von Nemila und Sarajevo in Bosnien bekannt geworden, dürfte in diesem Lande jedoch ebenso häufig und zahlreich auftreten, wie die entsprechenden Formen in anderen Gebieten. P. septemspiralis FJazoum. besitzt im Gegensatze zu den meisten Arten dieses Genus ein verhältniss- mässig sehr weites Verbreitungsgebiet, welches jedoch an keinem mir bekannten Punkte die Meeresküste . ■ Fundorte der var. agardhi Pini; Como und .Mandello am Como-See, Bovegno bei Brescia, Val Sassina, Val Serina, Monte Presolano, Lovere (Lombardei), Vallarsa (Südtirol). - Fundorte der — var. heydeniana Clessin: Grbalj bei Brod a. d. Kulpa, Bezek bei Agram, Stubica nördlich von .Agram, Dreznilc, Karlstadt, Oguhn, Kiek bei Ogulin, Kapella bei Jezerane, Svica bei Olocac, Prokikve beiliründl, Umgebung der Plitvicer Seen, Slujn, Ozalj, Kostanjevac (Kroatien), I'apuk-Gebirge (Slavonien), Gonobitz (Südsteierjnark), Obergurk, Ribcova planina, Kot-Thal am Triglav, Polsica-Graben bei Podrast. Jauerburger-Graben, Gipsova jama bei Bischof lack, Ljubnik-Berg bei Bischoflack, Freudenthaler Forst bei Franzdorf, Treffen, Lai- bacher Schlossbcrg, Ober- und Unter- Skrill, Ledenica-Grotte zwischen St. Georgen und Auersperg, Kofflern bei Mittersdorf und Scle im Gotscheerland (Krain). Monographie des Genus Poiiiatias Stiidcr. 583 erreicht. Dasselbe erstreckt sich über das ganze Alpensystem und wahrscheinlich den Nordwesten der Balkanhalbinsel. Aus den Apenninen ist mir kein sicherer Fundort dieser Art bekannt geworden. Unter Exemplaren desP. afßnis Benoit aus Sicilien fand ich wohl ein typisches! Exemplar des P. septenispiralis Razoum., dasselbe dürfte jedoch nur zufällig in diese südliche Gesellschaft gelangt sein. Diese Art schliesst sich mit Rücksicht auf die deutlich vorhandene Durchbohrung, welche nur bei Formen mit extrem verdicktem Mundsaum verengt oder mitunter theiiweise bedeckt wird, die Beschaffenheit des Deckels und die glatten, niemals abgestossenen Embryonalwindungen den Formen dieser Section an, nimmt aber inner- halb derselben eine ähnlich isolirte Stellung wie P. Ledert Boettger ein. Sectio RHABDOTAKRA n. Deckel: rund eiförmig, durchsichtig, glänzend, gelblich gefärbt, aus zwei dünnen elastischen, dicht aneinander haftenden Membranen gebildet; mit vier undeutlich sichtbaren, langsam zunehmenden Umgän- gen, nahezu centralem Nucleus und sehr schwachen Zuwachsstreifen. Das Gehäuse im Verhältnisse zu anderen Formen des Genus gross bis mittelgross, offen durchbohrt, einfarbig oder gebändert; das oberste Band nahezu constant in annähernd dreieckige Flecken aufgelöst. Die Umgänge wenig gewölbt bis flach und schon von der Spitze an deutlich gestreift, bis fein gerippt. Die obersten 1 '/g bis 2 Umgänge häufig abgestossen oder das Lumen derselben durch Kalkablagerung aus- gefüllt. Der Mundsaum zumeist einfach und nur lippenartig verdickt, häufig auch deutlich verdoppelt, an der Spindel etwas verbreitert, gegen die Insertion zu rasch verschmälert und in einem nach vorne offenen Winkel eingebogen. Die Arten dieser Section weisen untereinander einen auffallend gleichartigen Habitus auf, erscheinen aber anderen Gruppen des Genus gegenüber besonders durch ihre constant gestreiften Emhryonal- windungen und die Beschaffenheit des Spindelrandes der Mündung (winkelige Einbiegung desselben) sicher gekennzeichnet. Die Decollirung der obersten Umgänge tritt hier nicht constant (auch bei den ein- zelnen Arten verschieden häufig), aber so häufig auf, dass dieselbe unbedingt als wesentliches Merkmal imd nicht als Abnormität aufgefasst werden muss; dieselbe wird übrigens, wie schon oben erwähnt, durch die Verkalkung des Lumens der oberen Umgänge vorbereitet. Das Centrum des Verbreitungsgebietes dieser Section liegt in den Pyrenäen und erstreckt sich den bekannt gewordenen Fundorten zufolge in Spanien bis zum Ebrothale und entlang des Cantabrischen Gebirgszuges bis Oviedo in Asturien; nördlich der Pyrenäen finden sich sichere Vertreter dieser Section noch im südlichen und mittleren Frankreich, der Westschweiz und dem westlichen Theil von Norditalien, erreichen also die Westalpen. Übersicht der Formenkreise. a) Insiibrica n. Merkmale und Verbreitung des Pomatias insubricns Pini. b) Obscnra n. Gehäuse verlängert kegelförmig bis thurmförmig mit wenig gewölbten, durch seichte Naht geschiedenen Umgängen; die Sculptur besteht aus dichten, wenig schiefen, kaum gebogenen Rippchen und Streifen, der Mundsaum ist einfach bis schwach verdoppelt und lippenartig verdickt. Verbreitung: spanische und französische Pyrenäen, französische Alpen und Westschweiz. c) Striolata n. Gehäuse kegelförmig bis verlängert kegelförmig mit gewölbten, rasch zunehmenden, durch ziemlich tiefe Naht geschiedenen Umgängen; die Sculptur besteht aus verschiedenartig alter- nirenden, schiefen und S-förmig gebogenen Rippchen und Streifen. Der einfache bis schwach ver- doppelte Mundsaum ist dünn und schmal. Verbreitung des Pomatias striolatits Porro. 584 A. J. l]'agiier, a) Formenkreis lusuhrica n. Pomatias (Rhabdotakra) insubricus Pini. Taf. III, Fig. 25 a, b, c. Pomatias iiisiibiictitii Pini, Atti soc. ital. di sc. natiir. Vol. XIX, fasc. I. 26. Nov. 1876, Sep.-.Abdr. p. 5. » Canesiriuii Adami, Moll. Oglio in Atti soc. Ven.-Trent. V, 1876, p. 79, f. 17 — 18. Gehäuse: eng durchbohrt, verlängert kegelförmig mit schmaler Basis, hohem schlanken Gewinde und sehr häufig abgestossener Spitze, dickschalig, etwas durchscheinend, einfarbig gelblich bis röthlich, horn- ■ färben, schwach bläulich getrübt mit grauweissem Anfluge, im frischen Zustande matt. Die 9 — 10 sehr wenig gewölbten bis flachen Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu und wer- den durch eine seichte, rinnenförmig eingedrückte Naht geschieden; der letzte steigt vorne langsam, aber deutlich hinauf, ist unten leicht gekantet bis ausgesprochen gekielt. Die Sculptur besteht aus sehr dichten und feinen, wenig schiefen, leicht 5-förmig gebogenen Rippen- streifen, welche auf den Embryonalumgängen ausgewachsener Exemplare meist abgerieben und nur schwach sichtbar, auf dem letzten Umgange überhaupt sehr schwach sind. Die kurz birnförmige Mündung ist senkrecht, oben deutlich gewinkelt, im Gaumen gelblich gefärbt. Der Mundsaum verdickt, milchweiss, einfach bis kaum verdoppelt, etwas umgeschlagen, kaum aus- gebreitet, an der Spindel auffallend winkelig eingebogen; die Ränder ziemlich entfernt, aber durch eine Schwiele verbunden. L = 13-8, B — 5-5, M — A-Amm. P. iusiibricns Pini ist bisher nur von wenigen Orten der Bergamasker Alpen bekannt geworden (meine von Pini mitgetheilten Exemplare stammen aus dem Valle Seriana und dem Valle di Scalve). Durch die Beschaffenheit der Mündung und des Mundsaumes, die wohl nur bei jungen und frischen Exemplaren deutlich sichtbare Sculptur der Embryonalwindungen, sowie die häufige Abstossung der- selben bei ausgewachsenen Exeinplaren kennzeichnet sich P. iusiibricns Pini als Vertreter dieser Section. h) Formenkreis Obscura n. Pomatias (Rhabdotakra) obscurus Draparnaud. Taf. III, Fig. 26 ,r, h, c, d. Cyclosloma obsairinn Drap., Hist. natur., p. 39, t. I, f. 13, 1805. Pomalias crassilabriim Dupuy, Catal. extr. Call. Test. Nr. 255, 1849 et Hist. Moll. France, p. 511, t. 26, f. 11. Hucti Kobolt, Nachrichtsblatt d. deutschen Malacozool. Gesellsch. XIV. S. 121, 1882. Gehäuse: verlängert bis gethürmt kegelförmig mit kleinem, abgerundeten Apex, matt und undurch- sichtig, die Grundfarbe gelbbraun oder hornbraun, um die Mündung lichter mit drei rothbraunen Flecken- binden. Die oberste Binde an der Naht ist regelmässig in annähernd dreieckige Flecken aufgelöst und erscheint meist schon an den mittleren, seltener auch an den oberen Umgängen; die zwei unteren Binden werden erst am letzten Umgange deutlicher und begrenzen eine lichte Zone, welche die mitunter vorhan- dene stumpfe Basalkante markirt. Die 8 — 9 Umgänge sind wenig gewölbt und werden durch eine seichte Naht geschieden; der letzte steigt vor der Mündung kaum oder gar nicht hinauf. Die oberen und mittleren Umgänge sind dicht und gerippt bis rippenstreifig, die unteren Umgänge, besonders vor der Mündung feiner und dichter rippen- streifig bis deutlich gestreift. Die Rippchen und Streifen sind etwas schief, leicht 5-förmig gebogen und gruppenweise weiss gestri- chelt; die so gebildeten weisslichen Flecken alterniren mit den rothbraunen. Die birnförmige Mündung weicht unten nur wenig zurück, oder ist nahezu senkrecht. Der Mundsaum schmal umgeschlagen, wenig ausgebreitet, innen jedoch durch eine milchweisse Auf- lagerung verdickt, bis schwach verdoppelt; die Ränder etwas genähert und durch eine Schwiele verbunden. L=13, B = 6, M = 4-4«7;». Monographie des Genus Pouiafias Stiider. 585 Originalexemplar aus Draparnaud's Sammlung. L=13-8, B = 5-6, M = 4-3wm. Fundort: Cauterets, Hautes-Pyrenees. L = 11 • 7 , B = 5 • 5, M = 3 ■ 8 min. Fundort: Pau. Ich beurtheile diese heute nahezu verschollene Art nach den Originalexemplaren Draparnaud's, welche sich im k. k. Wiener Hofmuseum befinden. Der Vergleich mit zahlreichen Exemplaren des P. crassilabi'um Dup., unter anderen auch solchen von den Originalfundorten Bagneres de Bigorre und Lourdes zeigte mir, dass letztere Art von P. obscurns Drap, nicht zu trennen ist. Den besten Beweis, dass die genannten Arten von einander nicht zu unter- scheiden sind, hat die Praxis erbracht, denn diejenigen Autoren und Sammler, welche P. crassilabruni Dup. erkennen, suchen meist vergeblich nach P. obscnrus Drap, und umgekehrt. Die mehr minder kräftige Entwicklung des Mundsaumes entspricht bei den Formen dieses Genus meist nur einem Wachsthumsstadium; ein bestimmter Grad der Entwicklung des Mundsaumes kann nur dann als unterscheidendes Merkmal aufgefasst werden, wenn derselbe constant und hinreichend auffallend auftritt. Dies ist hier nicht der Fall, denn Exemplare des gleichen Fundortes weisen meist nur vereinzelt einen breiten und auffallend verdickten Mundsaum, gewöhnlich aber die bei der typischen Form beschrie- benen Verhältnisse auf. Unter den zahlreichen Exemplaren des P. obscurns Drap., welche ich zumeist unter der Bezeichnung P. crassilabrnm Dup. erhielt, konnte ich ausserdem nur geringe Abweichungen bezüglich der Höhe und Form des Gewindes, der mehr minder kräftigen und dichten Rippenstreifung, intensiven Färbung und der Entwicklung eines Basalkieles beobachten; alle diese Merkmale treten jedoch selbst an Exemplaren desselben Fundortes derartig durch Übergänge vermittelt auf, dass sie nur aus- nahmsweise zur Fixirung einer Localvarietät Veranlassung geben. Ein Exemplar des P. Hueti K oh eW., welches mir der Autor zur Untersuchung überliess, entspricht bis auf die etwas bedeutenderen Dimen- sionen vollkommen dem typischen P. obscnrus Drap. Es erscheint mir nicht wahrscheinlich, dass diese Form bei Constantinopel einheimisch ist, wo dieselbe angeblich von Huet de Pavillon entdeckt wurde. Entweder wurde P. obscnrus Drap, zufällig mit Gewächsen aus VVestfrankreich in einen Garten Constan- tinopels eingeführt, oder die Fundortsangabe beruht auf einem Irrthum. Mit der typischen Form des P. obscnrus Drap, vollkommen übereinstimmende Exemplare kenne ich von Pau, Bagneres de Bigorre, St. Sauveur (Hts-Pyrenees), ferner den Departements Gers, Hte Garonne und Ariege. In der Umgebung von Cauterets (Hts-Pyrenees) sammelte Seine königliche Hoheit Prinz Pedro von Orleans und Braganza zahlreiche Exemplare dieser Art, welche zum Theile vollkommen der typischen Form entsprechen, zum Theile ein mehr verlängertes Gewinde, lebhaftere Färbung und etwas kräftigere Rippenstreifung der mittleren Umgänge aufweisen. Solche Exemplare stellen Übergangsformen zur fol- genden Varietät dar. — var. partioti de Saint-Simon. Taf. III, Fig. 28. C}'closloma Partioii St. Simon, Miscell. Malac, p. 36, Nr. 9, 1848. Pomafias Partioti Dupuy, Catal. extr Call. Test. Nr. 258, 1849 et Hist. natur. des MoUusques, p. 514, t. XXVI, f. 13, 1851. > Liipurdensis P. Fagot, Malac. Hautes-Pyren., p. 21, ISSO. Gehäuse: kleiner, schlanker, häufig decollirt, das Gewinde mehr verlängert, einfarbig, gelbgrau bis licht hornfarben oder nur schwach und undeutlich gebändert. Die Rippenstreifung verhältnissmässig kräftiger, als bei der typischen Form, der Mundsaum einfach bis schwach verdoppelt, durch eine mehr minder diche weisse Lippe verstärkt. L=12-3, B = 4'6, M = 3-7 ;/;;)/. Fundort: Lourdes. L = 8-9, B = 4-7, M = 3;;n;z. Ocnkschriften der malhem.-natLrw. Cl. I.XIV. Bd. 74 586 A. J. ]\ agil er. Fundort: Grotte d'Espelugues pres Lourdes. Unter dieser Bezeichnung vereinige ich die Vorkommnisse der Art aus der Umgebung von Lourdes (Dep. Hautes-Pyrenees), welche sich in extrem entwickelten Exemplaren durch die angeführten Merkmale wohl gut vom Typus unterscheiden, jedoch durch Übergangsformen mit demselben verbunden sind. — var. jetschini n. Taf. III, Fig. 29. Gehäuse: kleiner, bauchiger, kegelförmig bis verlängert kegelförmig; licht hornfarben mit schwachen oft kaum bemerkbaren Binden am letzten Umgange; die Umgänge etwas rascher zunehmend, dicht gestreift und nur oben deutlicher rippenstreifig; der Mundsaum, zumeist einfach, schmal, wenig verdickt, ist mit- unter schon an Gehäusen mit 6, meist aber erst bei 7 bis 8 Umgängen vollkommen entwickelt vorhanden. L=i8-3, B = 4-3, M = 3-1 ;;/;;/. Dr. Kobelt übergab mir Exemplare dieser besonders durch schwache Sculptur und die häufig geringere Zahl der Umgänge bemerkenswerten Form mit der Fundortsangabe »Gerde« (Hautes-Pyrenees). Das Verbreitungsgebiet des /'. obsainis Drp. erstreckt sich über den nordöstlichen Abhang der Pyreneen; seine Grenze nach Osten ist mir nicht bekannt, doch dürfte das Alpengebiet nicht erreicht werden. Aus Spanien erhielt ich unter der Bezeichnung P. obscnrns Drp. oder P. crassilabris Dupuy stets nur P. marlorcUi Servain. Pomatias (Rhabdotakra) apricus Mou.sson. Taf. III, Fig. 30 (Anotiis) liihrostts Westerlund, Fauna V, p. 117. Gehäuse: kegelförmig bis kegelig thurmförmig, matt, kaum durchscheinend mit sehr kleinem dünnen, häufig abgestossenen Apex, die Grundfarbe rothbraun, um die Mündung lichter bis weisslich; die Rippen weiss, jedoch fleckenweise mit dem Gehäuse gleichfarbig, wodurch der Eindruck einer dunklen Flecken- binde an der Nath hervorgerufen wird. Die 8 bis 9 Umgänge sind etwas gewölbt und werden durch eine deutlich eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet oder leicht gekantet und steigt an der Mündung rasch und ziemlich hoch hinauf Die Nath erscheint ausserdem in Folge der hier zu weissen Knötchen anschwellenden Rippen leicht gekerbt und stellenweise weiss gezeichnet. Die Sculptur besteht aus dichten, feinen, ziemlich scharfen, schiefen, leicht .S-förmig gebogenen Rippen, welche von der Spitze bis zur Mündung gleichartig und gleichmässig sind. Monographie des Genus Pontatias Sfiuler. 589 Die Mündung ist nahezu senkrecht, unten kaum zurückweichend, kurz birntürmig, oben deutUch gewinkelt, der Gaumen rothbraun gefärbt. Der Mundsaum milchweiss, kaum bis deutlich verdoppelt; der Innensaum wenig vorragend durch eine Schwiele verbunden, der Aussensaum ziemlich breit umgeschlagen, Oach, scharf, gegen die Spindel- insertion zu rasch verschmälert; die Ränder genähert. L=12-l, B = 5-5, M = 4-5;;n». Fundort: Monserat bei Barcelona. Der Originalfundort der typischen Form ist der Berg Monserat bei Barcelona; vollkommen überein- stimmende Exemplare besitze ich ausserdem von Bruch bei Barcelona. Won P. hispanicns SA\n\.S\mon unterscheidet sich vorstehende Form durch ihre bedeutenderen Dimensionen, viel dichtere und schärfere Rippen, Färbung und die Verhältnisse der Mündung. — var. rudicosta Bofill. Taf. IV, Fig. 36. PoiiiLitüis nidicostui Bofill, Contributions a la Faune Malacologique de la Cataloguc in Bull. Soc. malac. France, VII, 189U, p. 278. Das Gehäuse gröber und weitläufiger gerippt, die Rippen dunkler, von der gelbbraunen bis rothbraunen Grundfarbe weniger abstechend. Der letzte Umgang mit 2 verwaschenen dunklen Binden und dazwischen einer lichten Zone, welche die hier deutlichere Basalkante markirt. L = 14. B = 6-3, M = 4-9»/;». Fundorte: Eau Ouinquilla del Montsech und Porteil del Montsech im Thale der Noguera Ribagorzana nördlich von Lerida in den spanischen Pyreneen (mitgetheilt von J. Stussin er). — var. noguerae Fagot. Taf. IV, Fig. 37. Gehäuse: kürzer, kegelförmig, dunkelrothbraun, büschelweise weiss gestrichelt, seidenglänzend, mehr durchscheinend. Die 8 Umgänge durch eine weiss berandete Naht geschieden, oben dicht gestreift, vor der Mündung schwach rippenstreifig. L=13-5, 8 = 5-6, M = 4-4/;/)». Fundort: Defile de Collagato im Thale der Noguera Palaresa nördlich von Lerida (mitgetheilt von J. Stussiner). Die Ausdehnung des Verbreitungsgebietes dieser Art lässt sich den wenigen sicheren Fundortsangaben nach derzeit nicht bestimmen. In den Sammlungen erscheint P. Martorelli Servain unter den Bezeich- nungen P. hispaiiiais St. Simon, P. moiitscrratictis Fagot und P. crassilahnnn Dupuy. Pomatius (Rhabdotakra) hidalgoi Crosse. Taf. IV, Fig. 38 a, b. Poiiuilüis HiJiilgoi Crosse, Journal de Conchyliologie XII, 1864, p. 2, t. 2, f. 3. Kobalt. Iconogr., N. F. Bd. V, Nr. 900. Gehäuse: langkegelförmig, matt, kaum durchscheinend, dunkelrothbraun, mit einem weissen Anflug, welcher besonders dem frischen Gehäuse einen violetten Schimmer verleiht. Die 8 bis 9 wenig gewölbten Umgänge werden durch eine seichte, aber deutliche und leicht weiss berandete Naht geschieden, der letzte steigt vor der Mündung nur wenig, aber rasch hinauf und ist unten undeutlich gekantet. Die obersten Umgänge werden häufig abgestossen. Die Sculptur besteht aus ziemlich entfernt stehenden, niedrigen, in der Stärke und Distanz etwas ungleichmässigen, theilweise weiss gefärbten Rippen; dieselben sind ferner wenig schief und nur auf dem letzten Umgange deutlicher S-förmig gebogen, an der Nath der zwei letzten Umgänge zu weissen Papillen angeschwollen. Die Mündung unten wenig, aber deutlich zurückweichend rundeiförmig, im Gaumen rothbraun. Der Mundsaum dick und weiss, kaum bis deutlich verdoppelt. Der Innensaum etwas vorragend, fast zusammenhängend oder durch eine Schwiele verbunden, der Aussensaum 590 --I- -f- Wagner, breit, tlach oder etwas nach rückwärts umgeschlagen; der Spindelrand gegen die Insertion zu vx'enig schmäler, dem vorletzten Umgange sehr genähert oder fast angelegt, in der Mitte etwas eckig vorgezogen; der Aussenrand dem vorletzten Umgange gleich breit angelegt. Die Insertionen genähert oder durch eine dünne Schwiele verbunden. L=I0.4, Bz=5-3, iM = 4-4«2;w. Fundort: Orduna, Nordspanien. Ich beurtheile die Art nach Exemplaren, welche Kobelt am Penon de Orduna in Nordspanien sammelte, dementsprechend unterscheidet sich dieselbe von dem nächststehenden P. niartorelli Servain durch geringere Wölbung der Umgänge, seichtere Naht, die viel weitläufigeren und stumpferen Rippen, den kräftigeren anders gestalteten Mundsaum, die engere Durchbohrung und eigenthümliche Färbung. — var. hispanica Saint-Simon. Taf. IV, Fig. 39. Pomaiias hispanictis (Bourgiiignat) Saint-Simon, Revue Magaz. Zool. XXI, 1869, p. 6, Nr. 34. Das Gehäuse schlanker, lichter gefärbt, röthlich hornfarben bis rothbraim, im frischen Zustande mit schwachem bläulichen Anfluge, dünnschaliger und mehr durchscheinend. Die Sculptur besteht aus schwä- cheren und dichter stehenden Rippchen. Der Spindelrand des Mundsaumes ist schmäler imd dem \'or- letzten Umgange weniger genähert. L=10, B=5, AI =4 ;;/;//. Fundort: Oviedo, Asturien. Die von mir untersuchten Gehäuse dieser Form erhielt ich von Dr. Boettger mit der Fundortsangabe Oviedo in Asturien (Ponsonby 83), also dem Original-Fundorte. Die Übereinstimmung dieser Form mit P. hidalgoi Crosse ist eine so auffallende, dass ich dieselbe eben nur mit Rücksicht auf die angeführten geringen Unterschiede als Varietät beibehalte. Der Verbreitungsbezirk dieser Art ist den wenigen bekannt gewordenen Fundorten nach derzeit noch nicht abzugrenzen, jedenfalls leben auf der pyrenäischen Halbinsel noch andere Formen dieser Section. c) Formenkreis Stnolata n. Pomatias (Rhabdotakraj striolatus Porro. Taf. II , Fig. 40 a, b. C^'Closloma slriohtliiin Porro in Revue et Magaz. Zool. 1840. p. 106. Gehäuse: eng genabelt, kegelförmig bis \'erlängert kegelförmig, mit verhältnissmässig breiter Basis und abgestumpftem Apex, dünnschalig, gut durchscheinend, wenig glänzend bis matt. Die Grundfarbe licht hornbraun, mit drei, zuweilen erloschenen rothbraunen Fleckenbinden, von welchen die oberste in schief radiale, der Streifung entgegengesetzt gerichtete Striemen aufgelöst ist. Die 7 — 8 ziemlich gewölbten Umgänge nehmen verhältnissmässig rasch zu und werden durch eine seichte Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, häufig jedoch etwas abgeflacht und leicht gekantet, vorn nicht emporsteigend. Die Sculptur besteht aus zweierlei Rippen, stärkeren und schwächeren, welche mit einander mannigfach, meist jedoch in der Weise alterniren, dass auf 1, 2, 3, 4 Rippchen eine stärkere Rippe folgt; auf dem ersten und dem letzten Umgange sind die Rippen gleichartiger. Die Rippen und Rippchen sind ferner schief, deutlich S-förmig gebogen, auf allen Umgängen gieichmässig dicht und theil- weise weiss gestrichelt; diese Stricheln erscheinen hiiulig zu weisslichen Büscheln und Flecken gruppirt, welche mit den braunen Flecken alterniien. Die Mündung ist rund-eiförmig, oben leicht gewinkelt, unten zurückweichend; der Mundsaum einfach bis deutlich verdoppelt. Der Innensaum meist sehr schwach ent- wickelt und durch eine dünne Schwiele verbunden, der Aussensaum sehr schmal umgeschlagen, scharf, kaum erweitert, die Insertionen etwas genähert. L = 9-7, B=:4-'.t, M r:: :',• 1 ;;/;;/. Monographie des Genus Poniatias Shic/er. 591 Fundort; Genua. P. sfriolatus Porro ist eine mit Rücksicht auf die Sculptur, die Anzahl und das Zunehmen der Um- gänge sehr veränderliche Art. Selbst bei Exemplaren des gleichen, engbegrenzten Fundortes überwiegen bald die stärkeren, bald die schwächeren Rippen und sind ausserdem in verschiedenem Verhältnisse auf den einzelnen Umgängen vertheilt. Ausserdem wird hier die auch bei anderen Moiluskenschalen vorkom- mende Erscheinung häufig beobachtet, dass schon Gehäuse mit einer geringeren Anzahl von Umgängen, als die Art gewöhnlich bildet, einen normal entwickelten Mundsaum aufweisen. An solchen Exemplaren nimmt der letzte, weniger die übrigen Umgänge rascher zu, so dass der letzte Umgang und die Mün- dung schliesslich dieselben Dimensionen erreichen, wie bei normalen Exemplaren. Dementsprechend tritt diese Art in zahlreichen mehr minder abweichenden Formen auf, welche zum Theile als verschiedene Arten und Varietäten aufgefasst und publicirt werden. Die Untersuchung eines an Individuen und Fundorten ziemlich reichen Materiales zeigte mir jedoch, dass diese einzeln betrachtet so verschiedenartigen Formen vielfach an den gleichen Fundorten leben und durch Übergangsformen verbunden sind. Ich versuche es, im Nachfolgenden die extremsten der mir bekannt gewordenen Formen dieser Art durch Beschreibung und Abbildung zu fixiren, ohne denselben die Werthigkeit einer \^arietät in der hier sonst angewendeten Auffassung zuzuerkennen. — var. lunensis de Stefan i. Taf. IV, Fig. 41. Pouialiiis liiuense de Stefani, Bull. Soc. malac. ital. V, 1S79, f. 94. Das Gehäuse weiter durchbohrt, kegelförmig mit breiterer Basis und kurzem dickeren Gewinde. Die Umgänge rascher zunehmend, der letzte unten gerundet oder nur sehr undeutlich gekantet. Die Sculptur, wie bei der typischen Form gemischt, besteht hier aus mehr gleichartigen, dichten und feinen Rippen und Rippchen. Die Mündung ist grösser, oben deutlich gewinkelt, der Mundsaum einfach, kaum erweitert, durch eine Schwiele verbunden. L = 9-5, B = 5-3, M = 3-4;;/;;?. Fundort: Spezzia. Ich beurtheile diese Form nach Exemplaren, welche mir Dr. Kobelt mit der Fundortsangabe La Spezia (Originalfundort) überliess; entsprechende Exemplare nebst Übergängen zur tvpischen Form und diese selbst leben in der Umgebung von Nervi. — var. isseliana Bourguignat. Taf. IV, Fig. 42. - Poiimlias isselnintis Bourguignat, Descr. moU. Alpes. — Marit., p. 10, 1869. Das Gehäuse kleiner, kegelförmig, mit breiter Basis und nach oben rasch verschmälertem Gewinde, die 7—8 Umgänge mehr gewölbt und rascher zunehmend, der letzte unten gerundet; die Sculptur auf den unteren Umgängen vorherrschend aus stärkeren Rippen bestehend, die Mündung mehr gerundet und grösser, der Mundsaum häufig verdoppelt. L = 8-4, B = 4-6, M = 3-L';;/m. Nach den mir vorliegenden Exemplaren von der Via Caffaro stellt auch diese Form nur eine \'arietät des P. siriolalits Porro vor. Möglicherweise finden sich bei Nizza und Mentone noch extremere Exemplare. — var. de philippi Pini. Taf. IV, Fig. 43. Novita malacol. 1884 in .^tti d. Soc. itai. d. sc. nat. Vol. XXXV, p. 7. Das Gehäuse meist einfarbig, kurz kegelförmig, mit breiter Basis und verhältnissmässig weiter Durch- bohrung. Die 6 — 7 Umgänge sind stärker gewölbt und nehmen rascher zu, so dass der letzte auffallend überwiegt und nahezu die Hälfte des ganzen Gehäuses bildet. Die Sculptur, u'ie bei der typischen Form 592 A. J. ]Va,<^ner, gemischt; der Basalkiel undeutlich oder fehlend. Der Mundsaum einfach, ziemlich erweitert, die Ränder genähert, durch eine dünne Schwiele verbunden. L = 7-3, B=41, M=2-7mw. Fundorte: St. Margherita. Die Originale.xemplare dieser Varietät von St. Margherita und Nervi, welche ich vom .Autor erhielt, weichen unter den mir bekannt gewordenen Formen des P. sfriola/iis Porro am meisten vom Typus ab; meinem Materiale nach finden sich sowohl an den genannten Fundorten, als ferner bei Rapallo und Recco zahlreiche Übergangsformen, welche von der \-ar. de Filippi Pini zur \-ar. isscliaua Bourg. und schliess- lich zum Typus führen. Das \'erbreitungsgebiet dieser veränderlichen Art erstreckt sich über die ganze »Riviera di Ponente« und '>di Levante«. -Aus den entsprechenden Hinterländern besitze ich E.xemplare des P. sfr/nlafiis Porro nur mit der allgemeinen und nicht sicheren Fundortsangabe »Lombardia«. Sectio STEREOPOMA n. Deckel: dünn und durchscheinend, gelbbraun, hornartig, wenig biegsam und leicht zerbrechlich. Die Vorderseite matt, durch eingelagerte Kalkkörner etwas granulirt, die vier Umgänge deutlich sichtbar, durch eine etwas erhobene Spiralleiste geschieden, der Nucleus central. Gehäuse: mittelgross bis gross (im Verhältniss zu den Formen des Genus), eng bis nahezu bedeckt, durchbohrt, milchig getrübt bis kalkartig weiss, mit schlankem thurnförmigen Gewinde; die Embrj^onal- umgänge glatt und häufig abgestossen, die folgenden wenig gewölbt, gleichmässig und wenig schief gerippt. Der Mundsaum verdoppelt, der Aussensaum schmal und an der Spindel nach rückwärts umgeschla- gen, wodurch der Nabel verengt oder zum Theile bedeckt wird; der Theil des Mundsaumes unter dem Spindelumschlag ist etwas verbreitert und bildet einen hier meist abgerundeten Lappen, das Spindelohr. Von den Merkmalen, welche die Arten dieser Section kennzeichnen, ist zunächst die hier schon deutliche Verkalkung des Deckels hervorzuheben, welche denselben härter, schwächer durchscheinend, weniger biegsam, dafür zerbrechlicher erscheinen lässt; auch werden die durch eine erhobene, stärker verkalkte Spiralleiste getrennten Umgänge deutlich sichtbar. Die beiden Platten, aus welchen der Deckel besteht, liegen auch hier dicht aneinander. Der Spindelrand des Mundsaumes ist mehr minder stark nach rückwärts umgeschlagen, der Spindel jedoch nicht angelegt, so dass der stets vorhandene enge Nabel (Durchbohrung) nur verengt oder theil- vveise bedeckt wird. Nur bei P. sardons (Maltzan) Westerl. ist der Nabel durch den .Spindelumschlag bis auf eine kaum bemerkbare Ritze geschlossen, wie dies bei den Vertretern der Sectio Titanopoma n. Regel ist; die auffallende Übereinstimmung der übrigen wesentlichen Merkmale, ebenso die geographische Lage des Wohnortes veranlassen mich jedoch auch diese Art hier einzutheilen. Die milchige Trübung oder kalkweisse Färbung der Gehäuse nimmt mit dem Vordringen nach Süden zu und erscheint bei den tune- sischen Formen am auffallendsten. Die Abstossung der Embryonalwindungen tritt hier bei allen Arten sehr häufig, jedoch nicht regelmässig auf, auch verhalten sich diesbezüglich die Exemplare derselben Art an verschiedenen Fundorten nicht ganz gleich. Das Spindelohr des Mundsaumes ist hier ähnlich, wie bei den Sectionen Anritus W' QSiQ(\. und Titanopoma n. gebildet, meisst jedoch schmal und abgerundet. Das Verbreitungsgebiet dieser Section erstreckt sich über einen Theil Unteritaliens, Sicilien, Sardinien und die gegenüberliegenden Küstenländer Nordafrikas (Tunis und Algier). Übersicht der Formcnkreisc. a) Tnrrictilata n. Gehäuse offen durchbohrt, licht hornfarben und milchig getrübt; der Aussensaum sehr schmal und oft \-om Innensaum überragt, das Spindelohr schmal und oft nur angedeutet. Verbreitung: Unteritalien, Sicilien. Monographie des Genus Potnatias S/inler. 593 bj Tiiiniüiia n. Gehäuse theilweise bedeckt durchbohrt, kalkartig weiss, der Aussensaum ziemlich breit, mit gutentvvickeltem Spindelohr. Verbreitung: Tunis und Algier. cj Sardoa n. Gehäuse geritzt bis bedeckt durchbohrt, der Mundsaum verdickt, schmal, mit schmalem, undeutlichen Spindelohr. Verbreitung: Sardinien. a) Formenkreis Tnrriculata n. Pomatias (Stereopoma) turriculatus R. A. Philippi. Taf. V, Fig. 44 Prrsciijniim var. zignensc Kobelt, Nachrichtsblatt d. deutsch, malacozool. Gesellsch. XVHI, S. 109, 1886. > Beloiri Letourneux, Malacol. Tunisie, p. 135, 1887. > doiimeli Letourneux et Bourguignat, Malacol. Tunisie, p. 136, 1887. piinicns Letourneux et Bourguignat, Prodr. malacol. Tunisie, p. 139, 1887. > latasteanus Letourneux et Bourguignat, Malacol. Tunisie, p. 135, 1887. Gehäuse: theilweise bedeckt durchbohrt, verlängert kegelförmig, mit leicht convexen Conturen, durch- scheinend, wenig glänzend bis matt, einfarbig gelbweiss bis grauweiss oder gelbbraun gefleckt, mit 1 — 2 undeutlichen Fleckenbinden. Die 8 bis 9 wenig gewölbten bis nahezu flachen Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, werden durch eine seichte, fadenförmig eingesenkte Naht geschieden; der letzte ist unten etwas abgeflacht und undeutlich gekantet, vor der Mündung steigt derselbe langsam ein wenig hinauf. Die obersten IV2 bis 2 Umgänge werden mitunter abgestossen. Die Sculptur besteht aus gleichartigen, dichten und feinen, schiefen, leicht gebogenen Rippen, welche unmittelbar vor der Mündung schwächer und meist etwas weitläufiger werden. (Die Rippen auf den oberen Umgängen gleich breit wie die Zwischenräume, auf den letzten zwei Umgängen um die Hälfte schmäler.) Die nahezu senkrechte, unten nur wenig zurückweichende Mündung ist birnförmig, im Gaumen gelb- braun gefärbt. Der Mundsaum ist entweder einfach, aber innen mit einer weissen Lippe bedeckt und fast zusammenhängend, oder deutlich verdoppelt. Der Innensaum deutlich vom Aussensaum abgehoben, nahezu verbunden und etwas erweitert; der Aussensaum genähert inserirt, dünn und scharf, breit umgeschlagen, etwas ausgehöhlt und in der Mitte des Aussenrandes etwas vorgezogen; vor der Spindelinsertion zu einem stumpfwinkeligen Lappen verbreitert, sodann verschmälert und nach rückwärts umgeschlagen, vor der Ausseninsertion zu einem abgerundeten Lappen verbreitert, welcher vom vorletzten Umgange ziemlich weit absteht. Lz=ll, B = 4-7, M = 3-8««M. Fundort: Dschebel Bu Kornein. L=12-4, B = 5-3, M = 4-3;;/;;/. Fundort: Dschebel Zaghuan. Die Originalfundorte der Art sind nach Angabe des Autors »Dschebel Bu Kornein untl Dschebel Rsass« bei Tunis. Die Güte Dr. Kobelt's machte es mir möglich, zahlreiche Exemplare der genannten Fundorte mit solchen von Dschebel Zaghuan und Ilaman Linf vergleichen zu können; dem zufolge finde ich die Monographie des Genus Potiiatias Stiider. 597 Vorkommnisse des P. peiseiciinis Kobelt an allen erwähnten Fundorten in Tunis geradezu auffallend über- einstimmend. Lediglich individuelle Verschiedenheiten bezüglich der Zunahme der Umgänge, Entwicklung des Mundsaumes, der Sculptur und schliesslich der Farbe können wohl oft nur durch die Untersuchung und den Vergleich zahlreicher Individuen ihrem systematischen Werthe nach richtig beurtheilt werden, im vorliegenden Falle finde ich aber selbst mit Rücksicht auf diesen Umstand keine Erklärung für die Tren- nung so auffallend übereinstimmender Formen. Von P.letournettxi Bourg. unterscheidet sich vorstehende Art durch das dickere, in derContour leicht convexe Gewinde, die constant schwächeren und niedrigeren Rippen und die Beschaffenheit des Mund- saumes. (Spindellappen stumpfwinkelig, Aussenlappen dem vorletzten Umgange nicht angelegt, beiP. letour- neuxi Bourg. Spindellappen rechtwinkelig, Aussenlappen dem vorletzten Umgange angelegt.) Über die Ausdehnung des Verbreitungsgebietes der genannten Arten gibt mir mein Material keine genügenden Auskünfte, die entsprechenden Literaturnachweise französischer Autoren erscheinen mir in Folge der gänzlich verschiedenen Auffassung der Systematik, insbesondere des Artbegriffes, in dieser Hin- sicht unbrauchbar. c) Formenkreis Sardoa n. Pomatias (Stereopoma) sardous (Maltzan) Wcsterlund. Taf. V, Fig. 53 a, b. Pomatias (Auriiiis) sardous (Maltzan) Westerliind, Fauna I, Suppl. S. 96. Gehäuse: geritzt bis bedeckt durchbohrt, thurmförmig mit langsam verschmälertem Gewinde und stumpfem Apex, schwach durchscheinend und wenig glänzend, gelblich bis röthlich hornfarben, mit einer lichteren bis weisslichen Zone um die Mündung und drei rothbraunen, ziemlich intensiven Fleckenbän- dern; das oberste Fleckenband besteht aus schief rhombischen, der Sculptur entgegengesetzt gerichteten, länglichen Flecken. Die neun Umgänge sind wenig gewölbt, werden jedoch durch eine deutlich eingesenkte Naht geschie- den und nehmen langsam zu; der letzte ist unten undeutlich stumpfkantig, gegen die Mündung zu deutlich erweitert und steigt vorne sehr langsam und wenig hinauf. Die Sculptur besteht aus fadenförmigen, ziemlich erhobenen, gleichartigen, etwas weitläufigen Rippen, welche auch am letzten Umgange wenig schwächer und dichter werden; die Rippen sind ferner wenig schief, kaum gebogen, lichter bis weiss gefärbt. Die eiförmige Mündung weicht unten deutlich ein wenig zurück und ist im Gaumen gelblich bis hell- braun gefärbt. Der Mundsaum ist deutlich verdoppelt und verdickt; der milchweisse Innensaum etwas vorragend, leicht erweitert und nahezu zusammenhängend, der Aussensaum sehr schmal umgeschlagen, ziemlich dick, getrennt. Das Spindelohr kaum breiter als der übrige Mundsaum, abgerundet stumpfwin- kelig, vom vorletzten Umgange entfernt. L = 9-3, B=:4-l, M = 3-\mm. Meine Exemplare erhielt ich von Dr. Kobelt mit der Fundortsangabe Dorgali (Covile Foddeito) in Sardinien. Westerlund beschreibt die Art ebenfalls nach Exemplaren von Dorgali, aber ziemlich abwei- chend; möglicherweise tritt P. sardous Maltzan an diesem Orte in mehreren mehr minder abweichenden Formen auf (wie P turrictilatus Phil, am Mte. Pellegrino). — var. apostata (Maltzan) Westerlund. Taf. V, Fig. 54. Pomatias (Anritus) apostata (Maltzan) Westerlund, Fauna I, Suppl. S. 96. Sehr ähnlich dem P. sardous (Maltz.) Westerl. von Dorgali, die Sculptur besteht hier jedoch aus dichteren, feineren und etwas ungleichmässigen Rippchen, der Mundsaum ist schwächer verdoppelt. L = 8-7, B=3-7, M=:2-7 ;;;;;/. 598 .-1. ./. IV eigner, Fundurt: Mte. d'Oliena im Nurdosten Sardiniens. WesterJLind vorgleicht diese Furm mit P. agrio- ies VVesterl., ich finde zwischen diesen Formen keine Ähnhchkeit, denn P. agriotes Westerl. besitzt eine schwächere, aus auffallend schiefen, ungleichartigen und weitläufigen Rippchen zusammgesetzte Sculptur, stärker gewölbte Umgänge, einen wesentlich anders gestalteten Mundsaum und ist, wenigstens meinem Materiale nach einfarbig. Weitere sardinische Formen, wie P. ii!al/:aiii Vs/ csterl. und P. pcnl ix Westerl. sind mir nur den Beschreibungen nach bekannt geworden, dementsprechend dürften dieselben auch zum Formenkreise des P. sardons (Maltzan) Westerl. gehören. Das Verbreitungsgebiet dieses Formenkreises ist den bekannt gewordenen Fundorten zufolge auf Sardinien beschränkt. Sectio AURITUS Westerl und. Deckel: häutig, sehr dünn und elastisch, aus zwei zarten, dicht aneinanderliegenden Membranen gebildet, gelblich oder licht hornfarben, glänzend und durchsichtig, mit kaum sichtbaren 4 Windungen und centralem Nucleus. Gehäuse: klein bis mittelgross, stets ungenabelt, der Mundsaum vor der Spindelinsertion rasch nach rückwärts umgeschlagen und der Spindel dicht angelegt (vide Taf. VIII, Fig. 85 ??), wodurch derselbe in der P^rontalansicht mehr minder scharf winkelig ausgeschnitten erscheint. Die auf diese Weise gebildete spitz- bis stumpfwinkelige, scharfe oder mehr minder abgerundete Ecke wird als Spindelohr bezeichnet. Die Embryonalumgänge sind stets glatt und glänzend, die folgenden gestreift bis gerippt. Das Verbreitungsgebiet dieser formenreichen Section ist auffallend gross und erstreckt sich über Süd- frankreich, die südlichen Alpenländer. Italien, Sicilien, Algier und den Westen der Balkanhalbinsel. Das Centrum dieses \'erbreitungsgebietes bilden anscheinend die Gebirgsländer, welche den nördlichen Theil des adriatischen Meeres umgeben, denn hier leben auf verhältnissmässig kleinem Räume Vertreter der meisten Formenkreise. Übersicht der Formenlcreise. a) Philippiaua n. Die Sculptur des Gehäuses ist gemischt (abwechselnd stärkere und schu'ächere Rippchen) und wenig schief, der Mundsaum verdoppelt und breit, das Spindelohr abgerundet, dem vorletzten Umgange sehr genähert oder mit demselben verbunden. Verbreitung: Südtirol und Venetien. b) Cisalpina n. Der Apex dick und stumpf, die Umgänge stark gewölbt, der letzte erweitert und hoch hinaufsteigend; die Sculptur gleichartig, ziemlich schief. Die Mündung gross, der Mundsaum breit aber dünn, das meist scharf gewinkelte .Spindelohr vom vorletzten Umgange entfernt. Verbreitung: Südtirol und die Alpenthäler Norditaliens von den Meeralpen bis zum Tagliamento. c) Atlantica n. Der Apex auffallend dick, die Umgänge sehr stark gewölbt, die Sculptur gleichartig. Der Mundsaum einfach bis schwach verdoppelt, mit kaum vorragendem, vom vorletzten Umgange ent- fernten Spindelohr. Verbreitung: Umgebung der Stadt Algier. d) Bifficilis n. Gehäuse klein bis sehr klein, mit dünnem Apex und schlankem Gewinde. Die schiefe Sculptur sehr veränderlich, der letzte Umgang massig erweitert, der Mundsaum einfach bis verdoppelt mit spitz- bis stumpfwinkeligem, vom vorletzten Umgange entfernten Spindelohr. Verbreitung: Südfrankreich, Schweiz, Italien, Sicilien, südliche Alpenländer, Nordwesten der Balkan- halbinsel, Insel Euböa. e) Neglecta n. Apex sehr dünn, die Umgänge stark gewölbt und rasch zunehmend; der letzte gegen die Mündung zu stark erweitert, rasch und hoch hinaufsteigend. Die Sculptur auf den mittleren Umgängen ziemlich kräftig, auf dem letzten rasch und auffallend abgeschwächt. Der Mundsaum verdoppelt breit und verdickt, das Spindelohi- stumpfwinkelig, vom vorletzten Umgange entfernt. Verbreitung: Venetien, Krain und Kroatien. Monographie des Genus Poniatias Stitder. 599 f) Nana n. Die gleichartige und meist dichte Sculptur aut^aliend schief, der Apex ziemlich dünn, der letzte Umgang erweitert und hoch hinaufsteigend. Das spitzwinkelige Spindelohr dem vorletzten Umgange sehr genähert, dicht angelegt oder mit demselben verbunden. Verbreitung: Krain, Südkroatien, Insel Lesina in Dalmatien. g) Dalinalina n. Merkmale und Verbreitung des P. daluiafiuns L. Pfeiffer. al Formenkreis Pliilippiana n. Pomatias (Auritus) philippianus (Gredler) L. Pfeiffer. Taf. \'I, Fig. 55 iT, l\ Pomalias philiyipiaunm (Gredler) L. Pfeiffer, Monogr. Pneumonopom. viv. III, p. US. Gehäuse: verlängert kegelförmig bis thurmförmig, mit schmaler Basis, ziemlich schlankem, langsam verschmälertem Gewinde, aber dickem abgestumpften Apex; einfarbig hornfarben bis rothbraun oder gefleckt mit zwei, auf dem letzten Umgange drei rothbraunen Fleckenbinden; die unterste hievon ist oft zusammenhängend, fehlt aber mitunter gänzlich, die zwei oberen bestehen aus annähernd quadratischen ziemlich weitläufigen Flecken; schwach durchscheinend, kaum glänzend bis matt. Die 8 bis 9 Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, sind ziemlich gewölbt und werden durch eine massig tiefe Naht geschieden ; der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu rasch erweitert und steigt vorne rasch und ziemlich hoch hinauf. Die dichte Sculptur ist gemischt und besteht aus ziemlich kräftigen aber stumpfen Rippen, mit zwischengestellten feinen, aber deutlichen Streifen (I bis 2 Streifen in einem Zwischenräume). Die Rippen sind schief, etwas gebogen, weiss gefärbt oder nur gestrichelt und werden gegen die Mündung zu schwächer, so dass der Unterschied in der Sculptur daselbst mehr ausgeglichen wird und vor der Mün- dung meist nur eine dichte Streifung besteht. Die rundeiförmige oder nahezu kreisförmige Mündung weicht unten deutlich ein wenig zurück und ist innen hellbraun gefärbt. Der Mundsaum ist meist kräftig verdoppelt; der Innensaum scharf, vorragend und zusammenhängend, der Aussensaum breit umgeschlagen, flach und meist dünn und scharf, aussen breit, dem vorletzten Um- gange angelegt, getrennt; das Spindelohr abgerundet, elwas breiter als der übrige Mundsaum, dem vor- letzten Umgange genähert oder demselben dicht angelegt. L = 8 • 7, B = 3 • 5 M = 2 ■ 9 mm. Fundort: Rivoli und Peri. Ich beurtheile diese Art zunächst nach Exemplaren von R.ivoli und Peri« in Venetien, welche mir P. Gredler zur Ansicht überliess; entsprechende, zum Theile grössere Exemptere kenne ich ausserdem von Vittorio, Serravalle, Chiusaforte, Pontebba in Venetien und Ala in Südtirol. P. plüUppiainis L. Pfeiffer var. pachystoina De Betta vom Monte Baldo ist nach Exemplaren Gredler's die typische Form, mit besonders kräftig verdoppeltem Mundsaum. — var. decipiens De Betta. Taf. VI, Fig. 56. Das Gehäuse meist grösser, schwach bläulich getrübt, deutlich glänzend; die auffallend schwächere Sculptur besteht aus schwachen, oft undeutlichen Streifen und vereinzelten Rippen auf den oberen Um- gängen (dieselben fehlen oft ganz). L = 9-3, B=:3-8, M = 3»/;;/. Von P. Gredler erhielt ich diese auffallende, in extrem entwickelten Exemplaren geradezu an P. heii- ricae Strobel erinnernde Form mit der Fundortsangabe Monte Baldo, etwas grössere und nahezu glatte Exemplare, ausserdem von Monterosato aus Serravalle in Venetien. Diesen Fundortsangaben nach ist also vorstehende \'arietät von der typischen Form räumlich nicht geschieden. 600 A. J. ]Vü,i^i!ei', Ünausgevvachsene Exemplare des P. plnlippiamis Pfeiifer erscheinen mitunter bei entsprechender Vergrösserung geritzt, der Spindeh'and des Mundsaumes vollkommen entwickelter Exemplare ist aber der- artig nach rückwärts umgeschlagen, dass die Nabelgegend vollkommen bedeckt wird und ein deutliches, abgerundetes Spindelohr gebildet wird. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich entlang dem Gebirgszuge der Venetianer Alpen vom Gardasee bis zum Tagliamento. P. philippianus L. Pfeiffer schliesst sich seinen wesentlichen Merkmalen nach den Arten dieser Section an, erscheint jedoch keiner mir bekannten Art näher verwandt. b) Formenkreis Cisalpina n. Pomatias (Auritus) porroi Strobel. Taf. VI, Fig. 57 «, b. Pomatias porroi Strobel, Note malacologiche d'una gita in Valbremb. nel bergamasc, p. 22, 1S51. Gehäuse: kegelförmig bis verlängert kegelförmig, mit ziemlich dickem Gewinde und dickem stumpfen Apex, gut durchscheinend, wenig glänzend bis matt, hornbraun bis dunkel hornbraun, mit zwei, auf dem letzten Umgange drei rothbraunen Fleckenbändern; das unterste Fleckenband ist häufig zusammenhän- gend und am intensivsten gefärbt, das mittlere sehr schmal und schwach, oft verwaschen, das oberste, dicht an der Naht, reicht am weitesten auf den Umgängen hinauf und besteht, wie das vorher genannte aus annähernd viereckigen, ziemlich weitläufigen Flecken. Die acht Umgänge nehmen ziemlich langsam und regelmässig zu, sind gut gewölbt und werden durch eine tief eingesenkte Naht geschieden; der letzte ist unten leicht abgeflacht, sehr undeutlich stumpfkantig bis gerundet, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorne ziemlich rasch und hoch hinauf. Die Sculptur besteht aus dünnen, scharfen, ziemlich hohen und gleichmässig weitläufigen Rippen, welche auf dem letzten Umgange rasch schwächer, aber kaum dichter werden, vor der Mündung nahezu verschwinden; die Rippen sind ferner schief, deutlich gebogen, gleichartig und meist lichter als das Gehäuse gefärbt. Die verhältnissmässig grosse Mündung ist kurz birnförmig, oben leicht ausgebuchtet oder nahezu kreisförmig, senkrecht, mit etwas vorgezogenem Aussenrande, innen gelblich oder weisslich. Der Mundsaum meist verdoppelt, der Innensaum zusammenhängend, ziemlich vorragend, aber dünn und vom Aussensaum durch eine deutliche Furche geschieden^ der Aussensaum dünn und scharf, breit umgeschlagen, etwas ausgehöhlt, unten am schmälsten; das Spindelohr breiter als der übrige Mundsaum, recht- bis spitzwinkelig, vom vorletzten Umgange ziemhch entfernt. L = 9-3, B = 4-2, M = d,-?,mm. Der Originalfundort dieser Art ist das Val Brembana nördlich von Bergamo; meine von Pini mitge- theilten Exemplare stammen von ebendaher. P. porroi Strobel kann als Typus einer durch auffallend constante gemeinsame Merkmale ausge- zeichneten Formenreihe (dickes Gewinde, stumpfer Apex, constante Fleckenbänder, gleichmässige und scharfe Sculptur, grosse Mündung mit charakteristischem Mundsaum) aufgefasst werden, deren einzelne Glieder sich untereinander hauptsächlich nur durch die mehr minder dichte und hohe Sculptur, Grösse, Höhe des Gewindes unterscheiden, diese Merkmale jedoch an den einzelnen Fundorten auffallend constant festhalten. Die mir bekannt gewordenen Formen leben zum Theile auch räumlich geschieden, jede in einem anderen Thale der italienischen Alpen (Tridentiner, Bergamasker und Meer-Alpen). — var. gredleri Westerl. Taf. VI, Fig. 58. Pomatias gredleri Westerlun d, Jahrbücher d. deutsch, malacozool. Gcsellsch. VI, p. 101, 1879. Das Gehäuse stärker glänzend, die Rippen dichter und feiner, der Mundsaum meist schwächer ent- wickelt, einfach bis verdoppelt, der Aussensaum schmäler. Monographie des Genus Pomafias Sfiuiei: 601 L=9-8, B = 4-2, M = 3-3 7«m. Fundort: Val Ampola. Das einzige wesentliche Merkmal, welches diese Form von P. porroi Strobel trennt, ist eben die constant etwas dichtere Sculptur. P. porroi Strobel vai: gredleri Wcsterl. findet sich meinem von Gredler, Kobelt und Stussiner mitgetheilten Material zufolge im Val Ampula und am Mte. Suello (Nordrand des Idrosees) in Südtirol. — var. valsabina Pini. Taf. V[, Fig. 59. Poiiinlias valsahinus Pini, Novita malacologiche in .\tli d. soc. ital. d. sc. nalur. Vol. XXVII, p. 7, 1884. Das Gehäuse grösser, dunkler gefärbt, auffallend dichter gerippt, der Mundsaum zumeist schmäler, schwach verdoppelt. L=10-6, B=;5, M = 3-8 »;;;/. Fundort; Anfo. Von P. — var. Grcdlcri Weste rl. unterscheidet sich vorstehende Form ebenfalls durch bedeutendere Dimensionen, aber nur wenig dichtere Sculptur und geht am Mont. Suello anscheinend auch räumlich ohne bestimmte Grenze in diese Varietät über. Meine Exemplare erhielt ich vom Autor mit der Fundortsangabe Anfo und Idro im Val Sabbia, südlich vom Idrosee. — var. recondita Pini. Voinalias rccoiuUlns Pini, Novita malacol. in Atti d. soc. ital. d. sc. natur. Vol. XVII, 1884, p. 29. Die Sculptur der oberen Umgänge wie bei P. porroi Strobel, am letzten Umgange jedoch deutlich dichter, der Mundsaum meist kräftig verdoppelt. L = 8-5, B = 4, M = 3-2m;;z. Die mir \'om Autor mitgetheilten Exemplare stammen aus dem Val Sassina, nördlich \'on Bergamo; dieselben unterscheiden sich sehr wenig, aber constant von der t\'pischen Form aus dem \'al Brembana. — var. stabile! Pini. Taf. VI, Fig. 60. Pomatias SInhi/ci Pini, Novita malacol. in .Atti d. soc. ital. d. sc. natur. Vol. XXVII, p. 9. Das Gehäuse kleiner, lichter gefärbt, mit schwächeren bis nahezu erloschenen F'leckenbändern; die Umgänge nehmen etwas rascher zu und sind mehr gewölbt, die Sculptur besteht aus viel dichteren und schwächeren Rippenstreifen, welche am letzten Umgange wenig schwächer werden und nur vor der Mündung in deutliche Streifung übergehen; der Mundsaum \-erd(ippelt, der Aussensaum schmäler, das Spindelohr abgerundet stumpfwinkelig. • L = 9 4 , B = 4 • 1 , M = 3 • 2 mm. Fundort: Pasturo im Val Sassina. P. — var.Sfabilci Pini besitzt unter den angeführten Formen dieser Art die dichteste und schwächste Sculptur, die Übereinstinmiung der wesentlichen Merkmale ist aber noch so auffallend, dass diese Form am besten als Varietät des P. porroi Strobel bezeichnet erscheint. Das Verbreitungsgebiet dieser für Norditalien charakteristischen Formenreihe erstreckt sich den wenigen bekannt gewordenen Fundorten zufolge über den zwischen dem Comosee und der Etsch liegenden Theil der Südalpen; ähnliche Formen vermuthe ich noch in den Alpenthälern westlich vom Comosee. Die Formen des P. porroi St robel werden mehrfach mit P. sepfemspiralis Razoum. ähnlich befun- den und verglichen; ich finde diese Ähnlichkeit zwar nicht, erwähne aber als Unterschiede, dass vor- stehende Art stets ungenabelt, charakteristisch geührt, das Gewinde und der Apex derselben viel dicker, die Sculptur, Färbung und der Mundsaum deutlich verschieden sind. Denkschriften der matiiem.-naturw. Cl. LX1\'. Bd. 7fi 602 A. J. Wagner, Die wesentlichen Unterschiede von den Formenreihen des P. fcrgcs/iuus \Me=,tcv\. und P. paluJiis Drap, ergibt schdn der Vergleich der beigegebenen Abbildungen. Pomatias (Auritus) subalpinus Pini. Taf. VI, Fig. Gl a, b. Poiihil/iis siilhilfiiiiis Pini, Novit;i malacol. in Atti d. soc. ital. d. sc. nalur. Vol. XXVII, p. 4, 1884. Gehäuse verlängert kegelförmig mit auffallend dickem, nach oben langsam verschmälertem Gewinde, stumpfem Apex und verhältnissmässig schmaler Basis, gelblich hornfarbcn, mit zwei braunen Fleckenbän- dern, von welchen das Basalband meist sehr schwach, oder wie das mittlere ganz erloschen ist, während das oberste entlang der Naht auch auf den mittleren Umgängen sichtbar wird, gut durchscheinend, schwach glänzend. Die 8 Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, sind stark gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu wenig erweitert und steigt vorne deutlich und ziemlich rasch hinauf. Die Sculptur besteht aus gleichmässig feinen, sehr dichten, schiefen, leicht gebogenen Rippenstreifen, welche am letzten Umgange in feine aber deutliche Streifen übergehen. Die gerundete, oben leicht gewinkelte Mündung ist senkrecht. Der Mundsaum ist verdoppelt; der hinensaum deutlich vorragend, stumpf und zusammenhängend, der Aussensaum schmal umgeschlagen, ziemlich dünn und scharf; das Spindelohr kaum breiter als der übrige Mundsaum, abgerundet stumpf- winkelig, vom vorletzten Umgange entfernt. L=r8-1, B = 3-4, M=2-5m;;/. Ich beurtheile diese Art nach vom Autor mitgetheilten Exemplaren aus dem Valle di Pesio (Seehühe 1800 j-m) südlich von Guneo in den Meeralpen. Das auffallend dicke Gewinde bei stumpfem Apex und stark gewölbten Umgängen kennzeichnet diese Art rieben anderen Merkmalen als Vertreter dieses Formenkreises, dessen extremste Form sie im Ver- gleiche zur typischen Form des P. porroi Strubel darstellt. Von P. porroi Strobel unterscheidet sich vornstehende Art durch die langsamer zunehmenden, etwas stärker gewölbten Umgänge, dementsprechend schmälere Basis bei noch dickerem Gewinde, lich- tere Färbung, viel dichtere und schwächere Sculptur, schmalen Mundsaum mit schwächer entwickeltem, stumpfwinkeligem Spindelohr. c) Formenkreis Atlantica n. Pomatias (Auritus) atlanticus Bourguignat. Tal', vi, Fig. 63 j, /'. Pomatias allaiitiais Bourguignat, Moll, litigieux I, p. 290, t. 40, f. 13-16, 1866. Gehäuse: thurmförmig mit schmaler I^asis, dickenl, langsam verschmälertem Gewinde und verhältniss- mässig sehr dickem und stumpfem Apex, gelblich bis röthlich hornfarben, mit zwei, auf dem letzten Um- gange drei, meist wenig deutlichen braunen Fleckenbändern, welche aus ziemlich weitläufigen, annähernd quadratischen Flecken bestehen; gut durchscheinend, leicht glänzend. Die 7 bis 8 Umgänge sind sehr stark gewölbt, nahezu aufgeblasen und nehmen langsam und i-egel- mässig zu; der letzte ist unten etwas abgeflacht und undeutlich stumpf gekantet, gegen die Mündung zu kaum erweitert und steigt vorne sehr wenig oder gar nicht hinauf. Die Sculptur besteht aus gleichartigen, fadenförmigen, ziemlich erhobenen, aber stumpfen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen ziemlich dicht, auf der mittleren und unteren etwas weitläufiger stehen, aber auch am letzten Umgange kaum schwächer werden; die Rippchen sind ferner lichter bis weisslich gefärbt, wenig schief, kaum gebogen. Monographie des Genus Poinatias Stiuicr. 603 Die rundeiförmige Mündung weicht unten deutlich ein wenig zurück. Der Mundsaum ist einfach, dünn und scharf, kaum umgeschlagen oder gerade, durch eine Schwiele verbunden; das Spindelohr wenig- breiter als der übrige Mundsaum, abgerundet und meist nur angedeutet. L = 7-7, B = 3-3, M = 2-47;/;7;. Ich beschreibe die Art nach Exemplaren von »Gorges d'Isser-^ (Schlucht des Isser zwischen Palestro und Algier), welche mir Dr. Kobelt zur Ansicht übergab. — \'ar. pechaudi (Letourn.) Bourguignat. Taf. VI, Fig. 63. Potiiatiiis Pccluiiidi (Letourn.) Bourguignat. Das Gehäuse wie bei P. aflauticus Bourg., die Sculptur ist jedoch dichter und feiner und besteht aus feinen Rippenstreifen; der Mundsaum ist schwach, aber deutlich verdoppelt, die Embryonalvvindungen sind noch dicker. L = 8-4, B=:3-6, M = 2-5mm. Ich erhielt diese Form unter der angeführten Bezeichnung von J. St u ssiner mit der Fundortsangabe oBeni-bou-Addou, Chäine du Djurdjura, Kabylie, 1200»« sup. mare«; dieselbe zeigt bis auf die etwas schwächere Sculptur und den deutlich verdoppelten Mundsaum eine grosse Übereinstimmung mit P. atlan- ticits Brgt. und wird am besten als \'arietät dieser Art aufgefasst. P. atlanticiis Bourg. bildet den Typus eines dem Djurdjuragebirge in Algier eigenthümlichen Formen- kreises und zeichnet sich besonders durch die auffallend grossen Embryonalwindungen, die stark gewölbten Umgänge und den schwach entwickelten Mundsaum aus. Von dem ähnlichen P. siibalpiuiis Pini aus dem norditalischen P^ormenkreise der Cisalpiiia n. unterscheidet sich vorstehende Art durch den noch dickeren Apex, die stärkere Sculptur und den einfacheren, kaum verdoppelten Mundsaum. d) Formenkreis Difficilis n. Pomatias (Auritusj patulus Draparnaud. Taf. VII, Fig. %ia. b. Cyclosloiiia fiiliilnin Draparnaud, Hist. natur. p. 38, t. 1, f. 9, 10, 1805. Pomatias patultim Dupuy, Hist. natur. d. Mollusques, V. fasc. p. 520 — 521, 1851. Gehäuse: verlängert kegelförmig mit verhältnissmässig breiter Basis, gut durchscheinend, schwach glänzend bis matt, einfarbig gelblich bis röthlich hornfarben, um die Mündung ein wenig lichter. Die 8 bis 9 gewölbten Umgänge werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorn langsam, aber deiitlich ein wenig hinauf. Die Sculptur besteht auf den oberen Umgängen aus dichten und feinen Rippchen, auf den unteren aus Rippen- streifen, welche auf dem letzten Umgange in Streifen übergehen, vor der Mündung schwächer werden, oder nahezu verschwinden. Die rund-eiförmige Mündung ist entweder nahezu senkrecht, oder weicht unten deutlich etwas zurück. Der Mundsaum ist weiss und \'erdoppelt; der Innensaum meist etwas \'orragend, verbunden oder fast zusammenhängend, der Aussensaum breit umgeschlagen, ausgebreitet, ziemlich dünn und scharf; aussen gleich breit inserirt, dem vorletztem Umgange ein weuig angelegt, an der Spindel recht- bis stumpfwinkelig geöhrt, das Ohr meist breiter als der übrige Aussensaum, vom vorletzten Umgange entfernt. L=:9, B=:4-l, M = 3-1 ;;;;». Originalexemplar Draparnaud's von Montpellier. L=i8, B = 3-6, M = 2-8 ;;;;;/. F'undort: Gorges d'Olliaules, \'ar. Ich beurtheile diese .'\rt nach Originalexemplaren Draparnaud's von Montpellier in Südfrankreich, welche sich im k. k. naturhistorischen Hofmuseum in Wien befinden; in den wesentlichen Merkmalen vollkommen übereinstimmende, nur bezüglich der Grösse, der mehr minder kräftigen und dichten Sculptur 70* 604 A. J. Wagner, einigermasscn verandciiiche Formen kenne ich ausserdem vom Mont. Ventoux (Dep. V'aucluse) Gorges d'Olliaulles (Dep. Var.), und Marseille. Von Herrn J. Stussiner erhielt ich ferner typische Exemplare dieser Art mit der Fundortsangabe Lombardei, welche ich durchaus nicht bezweifle. P. paliiliisDiap. kann als Tj'pus einer grossen Zahl von sehr ähnlichen und nahe verwandten Formen aufgefasst werden, welche meist sehr schwierig und oft nur mit Berücksichtigung sonst untergeordneter Merkmale, schliesslich auch des Fundortes sicher von einander unterschieden werden können. Das Verbreitungsgebiet dieser Formenreihe ist, wie im Nachfolgenden genauer ausgeführt wird, sehr ausgedehnt, wird aber derzeit noch vielfach durch ungenügend erforschte Gebiete unterbrochen. — var. attivanica (Fagot) VVesterlund. Taf. VII, Fig. 65. Fauna V, p. 125. Das Gehäuse kleiner, schlanker, mit acht etwas langsamer zunehmenden Umgängen, röthlich horn- farben mit schwachem grauweissen Anfluge. Die Sculptur besteht aus dichten Rippenstreifen, welche am letzten Umgange in Streifen übergehen und vor der Mündung nahezu verschwinden. Der Mundsaum ist verdoppelt mit schmalem Aussensaum und stumpfwinkeligem, etwas abgerundetem Spindellappen. L = 7-2, Br=3-3, M=:2-4;;n;/. Dr. Boettger übergab mir 2 Exemplare dieser Form, welche Schmacker am Originalfundorte Frioul in Südfrankreich sammelte; dieselben unterscheiden sich von der typischen Form des P. patnliis Drap. wesentlich durch ihre dichtere, auf den oberen Umgängen auch schwächere Sculptur. — var. planata n. Taf. VII, Fig. 60. Die Umgänge schwächer gewölbt, die Rippen der mittleren Umgänge stärker und weitläufiger, aber sowohl bezüglich des Abstandes, als der Stärke ungleichmässiger, der letzte Umgang unten etwas abgeflacht, jedoch gerundet, oder nur sehr undeutlich gekantet. L=:10-2, B = 4-3, M = 3-4;;n«. Diese Form erhielt ich von J. Stussiner mit der Fundortsangabe Serrone (Schweiz). Extrem entwickelte Exemplare, wie das abgebildete, unterscheiden sich recht auffällig von der typischen Form, doch finden sich in der Sendung auch entsprechende Übergangsformen mit mehr gewölbten Umgängen, schwächeren, gleichmässigeren Rippchen, welche über das Verhältnis dieser Form zu P. Patnliis Drap, keinen Zweifel aufkommen lassen. Der Verbreitungsbezirk des P. paiulns Dvnp. in der .Auffassung älterer Autoren, vor .Allem Drapar- naud's undDLipuy's, welcher ich mich auch derzeit anschliesse, erstreckt sich über das südliche und centrale Frankreich nebst den angrenzenden Gebieten der Schweiz und Norditaliens. Neuere, vor Allem französische Autoren, führen aus Südfrankreich eine ganze Reihe selbständiger Arten ' an, welche ich nur den Beschreibungen nach beurtheiien konnte. Dementsprechend unterscheiden sich aber diese Arten nur wenig von P. patn/ns Drap., sind durchwegs selten, bis sehr selten und nur auf sehr beschränkten Gebieten anzutreffen, gehören also vcrmuthlich auch zum engeren Formenkreise des P. patnliis Drap. Pomatias (Auritus) gualfmensis De Stefani. Taf. VlI, Fig. 67 a, b. I'oinaliiis giialfmensc de Stefani, Bull. Soc. malac. ital. V, p. 46, 99, 1879. Das Gehäuse gethürmt kegelförmig, sehr schlank, einfarbig hoi'ngrau oder gelblich hornfai'ben (nacli der Originaldiagnose selten rothbraun gefleckt). Die 8 — 9 gut gewölbten Umgänge nehmen langsam und 1 F. siihprotraclns Palladilhc (seilen in der Umgebung von Lamalou, Dep. Heraiilt); P. Macci Bourg. (selten in der Um- gebung von Grassc, Dep. Alpes-maritimcs); /'. Nevilli Bourg. et Loc. (sehr selten bei .Mentone); P. Pinianns Bourg. (selten bei Mentone); P. Saint-Simonianus Bourg. (selten bei Saint-.A.uban, Dep. Alpos-maritimes) ; P. Boiirgiiignali de Saint-Simon (Ddp. Pyrenecs-Oricntales); P. alloglyplus Westcrl. (Depart. Pyrenees-Oricntales); P. galloproviuciaU:> Loc. (.Mpes-maritimes). Monographie des Genus Poiualias Stttdcr. 605 regelmässig zu und weiden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet und steigt vor der Mündung langsam ein wenig hinauf. Die Sculptur besteht auf den oberen Umgängen aus ziemlich dichten und gleichmässigen Rippchen, welche auf den mittleren Umgängen allmählig weitläufiger, schwächer und auch ungleichmässig werden, auf dem letzten Umgange in eine dichtere, gegen die Mündung zu schwächere oder nahezu verschwindende Streifung übergehen. Die Rippchen und Streifen sind ausserdem schief, deutlich gebogen und lichter, als das Gehäuse gefärbt. Die rundeiförmige Mündung ist innen gelbbraun gefärbt und weicht unten deutlich zurück. Der Mundsaum ist verdoppelt, der hinen- saum stumpf, etwas vorragend, verbunden oder zusammenhängend, der Aussenraum schmal umgeschlagen, ausgebreitet, dünn, die Ränder getrennt; an der Spindel stumpfwinkelig, häufig abgerundet geöhrt, das Ohr nicht breiter als der Mundsaum, dem vorletzten Umgange etwas genähert. L=7-7, B=;3-4, \\ — 2-Amm. Ich beurtheile die Form nach Originalexemplaren, welche Dr. Kobclt vom Autor mit der Fundorts- angabe »Sassorosso an der Alpe die Corfino bei Massa« in Mittelitalien erhalten hat. Von P. patalns Drap, unterscheidet sich sich vorstehende Art durch das schlanke, thurmförmige Gewinde, die langsamer zimehmenden Umgänge, die weitläufigere Sculptur und den schmäleren Aussen- saum der Mündung mit schwächer entwickeltem Spindelohr. * — var. crosseana Paulucci. Taf. VII, Fig. 68.1, b. Poiualias CiViscaiuis Paulucci. Bull. Soc. malacul. ital. V, 1879, p. 15, nee Saint-S im on. Das Gehäuse leichter gefärbt mit einer weisslichen Zone um die Mündung und weisslichen Rippen. Der letzte Umgang hat unten eine deutliche Kante und entsprechend derselben einen lichteren Streifen. Die Sculptur besteht aus kräftigeren, bis zur Mündung ziemlich weitläufigen und hier nur wenig schwächeren Rippchen. Das Spindelohr des .Aussensaumes ist abgerundet, dem vorletzten Umgange mehr genähert. L = 7-7, B = 3-3, M = 2-6;;/n/. Auch diese Form liegt mir in Originalexemplaren der Autorin vom Originalfundorte Lucchio bei Lucca vor. Ich sehe in derselben eine Localvarietät des in Mittelitalien weiter verbreiteten P. gualfi- iicnsis de Stefani. — var. agriotes Westerlund. Taf. VII, Fig, 69 a, b. l'oiiiatias agrioles Westerlund, Jahrbücher d. deutsch, malacozool. Gesellseh. VI, S. lü"), 1S79. Das Gehäuse dunkelrothbraun, mit einer weisslichen Zone um die Mündung und lichteren Rippen (frische Exemplare erscheinen mitunter leicht grauweiss bereift, die oberen Umgänge mit dem Thiere nahezu schwarz). Die 7 — 8 Umgänge sind etwas weniger gewölbt, der letzte unten gerundet oder undeut- lich gekantet und leicht abgeflacht. Die Sculptur besteht aus weitläufigen, ungleichmässigen und ziemlich unregelmässig vertheilten Rippchen, welche auf dem letzten Umgange rasch schwächer werden, gegen die Mündung nahezu verschwinden. Die Mündung ist innen braun gefärbt, der Mundsaum verdoppelt, der Aussensaum schmal, an der Spindel stumpfwinkelig oder abgerundet geöhrt. L = 8-6, B = 3-7, M = 2-8mm. Westerlund übergab mir Exemplare des P. agriofes W estev\. mit der Fundortsangabe »Umbrien« ; eine vollkommen entsprechende Form erhielt ich ferner von Dr. Kobelt aus .Avellana und dem Monte Sibilla in Umbrien. Die Zusammengehörigkeit der hier angeführten drei Formen des P. gnalftuensis de Stefani wird besonders durch den Vergleich der nach Originalexemplaren ausgeführten vergrösserten Abbildungen anschaulich gemacht; dieselben unterscheiden sich wesentlich nur durch die in Bezug auf .Stärke und Weitläufigkeit wechselnde Sculptur, sowie die Intensität der Färbung. 606 .4. /. Wagner, Der Verbreitungsbezirk dieser noch nicht genügend bei affinis (Benoit) Kobelt, Iconogr. N. F. Kr. 916. Das Gehäuse schlank, thurmförmig, durchscheinend, glanzlos, röthlich hornfarben mit grauweissem staubartigem Anfluge und weissen Rippen. Die 8 bis 9 Umgänge nehmen langsam und gieichmässig zu, sind gut gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet oder leicht gekantet und steigt an der Mündung lang- sam und wenig hinauf. Die Sculptur besteht aus im Allgemeinen weitläufigen, verhältnissmässig kräftigen, ziemlich hohen, aber stumpfen Rippen, welche auf den oberen Umgängen am dichtesten stehn, auf den mittleren Umgängen weitläufiger und kräftiger, am letzten Umgange noch weitläufiger, aber zunehmend schwächer werden; die Rippen sind ausserdem schief und deutlich S-förmig gebogen. Die rundeiförmige bis nahezu kreisförmige Mündung weicht unten nur wenig zurück und ist im Gaumen deutlich braun gefärbt. Der Mundsaum ist einfach bis schwach, aber deutlich verdoppelt, der Innensaum dünn, durch eine Schwiele verbunden, der Aussensaum dünn imd scharf, schmal umgeschlagen, nicht flach, sondern trichterförmig, an der Spindel stumpf- bis spitzwinkelig geöhrt; das Spindelohr meist klein, nach vorne gebogen und dem vorletzten Umgange etwas genähert. L=:8-5, B = 3-4, M — 2-Qmm. Fundort: Nebrodi, Sicilien. Zahlreiche Exemplare dieser Art erhielt ich \-on Dr. Kobelt, Monterosato und J. Stussiner mit den Fundortsangaben »Modonien« und der Umgebung von »Nebrodi« in Sicilien; unter denselben fand ich nur geringe Abweichungen bezüglich der mehr minder deutlichen Verdoppelung des Mundsaumes, weniger noch bezüglich der Sculptur. P. euplejiriisW esiev\. gliedert sich in der Formenreihe der P. pafiiliis Drap, eng dem P. giialjhieiisis de Stefani an. Pomatias (Auritus) gracilis L. Pfeiffer. Taf. VII, Flg. 71 a, h. Cyclustoiiia gracilc (Küster niss.) Pfeiffer in Martini, Chemnitz 1, Nr. 215, S. 191, T. 2(i, F. 2S — 30, 1S46. I'omalias rugosiis Cl essin, Malacozool. Blätter, N. F. IX, S. 61, 1887. Gehäuse: verlängert kegelförmig bis thurmförmig mit spitzem .Apex und verhältnismässig schmaler Basis, gut durchscheinend, fast glanzlos, grau, hornfarben, mit etwas lichteren Rippen. Die 8 — 9 Umgänge sind gut gewölbt, nehmen langsam und regelmässig zu und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet und steigt vor der Mündung wenig oder kaum bemerk- bar empor. Die Sculptur besteht aus schiefen, leicht gebogenen, dünnen, scharfen, ziemlich hohen Kippen, welche auf den oberen Umgängen weltläufig und häufig etwas ungleichmässig sind, am letzten Umgange, besonders vor der Mündung dichter und schwächer werden. Die rundeiförmige Mündung weicht unten deutlich zurück, der Mundsaum ist entweder einfach, dünn und scharf, schmal umgeschlagen und durch eine Schwiele verbunden oder verdoppelt; der Innensaum sodann dünn, ziemlich weit vorragend und vom Aussensaume durch eine Furche geschieden, verbunden Monographie des Genus Ponui/ias S/nder. 607 oder zusammenhängend, der Aussensaum dünn und scharf, umgeschlagen, ausgehreitet, die Ränder getrennt. Das Spindelohr in beiden Fällen breiter als der übrige Mundsaum, scharf rechtwinkelig, vom vorletzten Umgange entfernt und leiclit nach vorn gebogen. L=7-6, B = 3-2, M = 2-4mni. F'undort: Almissa. Der Originalfundort dieser gegenwärtig allgemein verkannten .Art ist Almissa an der Cetinamündung in Dalmatien, wo sie nach Pfeiffer's Angabe von Küster gesammelt wurde. Ciessin beschreibt dieselbe Form von Almissa unter der Bezeichnung P. riigosus n. sp. und vergleicht sie sehr richtig mit P. inartcusianns von Möllendorff. Ein an Fundorten und Individuen sehr reiches Material ermöglichte es mir, das Verhältnis dieser ziemlich \'eränderlichen Art zu ähnlichen Formen Dalmatiens und der benachbarten Gebiete festzusteiUen. P. gracilis Pfeiffer ist mit Rücksicht auf die Höhe und Form des Gewindes, Beschaffenkeit der Sculptur und des Mundsaumes ziemlich veränderlich und tritt besonders an den Grenzen des Verbreitungs- gebietes in mehr minder extrem entwickelten Formen auf, welche zum Theile als besondere Arten auf- gefasst werden. Der Nachweis entsprechender Übergangsformen veranlasste mich, solche Arten als Varie- täten des P. gracilis Pfeiffer aufzufassen. Die typische Form dieser Art kenne ich von nachstehenden Fundorten: Almissa, Birany bei Spalato (einzelne Exemplare weisen ein kürzeres Gewinde und dichtere Sculptur auf), Felsen der Feste Clissa, Castelnuovo (Novi potorski), Morinj bei Cattaro und Montenegro (Exemplare der zwei letztgenannten Fund- orte sind meist klein und bilden den Mundsaum häufig schon bei einer geringeren Zahl von Umgängen [7 — 8] als die typische Form). Bei Makarska, Promina, Knin und Strmica finden sich neben der typischen Form auch Exemplare mit weniger schlankem Gewinde und dichteren Rippen, welche Übergänge zur folgenden Varietät darstellen. — var. martensiana Möllendorff. Taf. VII, Fig. 72. Poiiialias iiiaiiciisiniitis Möl len Jorff, Fauna Bosniens, S. 57, T. I, F. 17. 18, 1873. Das Gehäuse weniger schlank, verlängert kegelförmig, mit breiterer Basis; die 8 — 9 etwas rasch zunehmenden sind mehr gewölbt, der letzte vor der Mündung mehr erweitert, deutlicher hinaufsteigend. Die noch immer scharfen Rippchen sind dichter und besonders auf den unteren Umgängen schwächer. Der meist deutlich verdoppelte Mundsaum kräftiger entwickelt, der Aussensaum breiter. Lr=7-3, B = 3-2, M = 2-5mm. Fundort; Lipeta-Gebirge, Hercegovina. Originalexemplare des P. martensiamts MöU. erhielt ich von Professor E. v. Martens, mit der Fundortsangabe »Lipeta-Gebirge, Hercegovina«; entsprechende, nur bezüglich der mehr minder dichten und kräftigen Sculptur einigermassen veränderliche Formen kenne ich ausserdem von nachbenannten Orten in Dalmatien: Insel Lesina (kleiner, mit nur 7 dicht rippenstreifigen Umgängen), Bilibrig bei Sign, Muc, Bilisane bei Obrovazzo (die oberen Umgänge mitunter etwas weitläufiger und kräftiger gerippt). P. ^'rac///s Pfeiffer var. martensiana MöIl. findet sich vorzüglich im Innern Dalmatiens und den benachbarten Gebieten von Bosnien uud der Hercegovina, während die typische Form in den ent- sprechenden Küstengebieten vorherrscht. Diese Varietät erscheint besonders aus dem Grunde bemerkens- werth, als durch sie der Zusammenhang der typischen Form des P. gracilis Pfeiffer mit der var. croatica Pfeiffer = P. croaticus Pfeiffer nachgewiesen erscheint. — var. croatica L. Pfeiffei-. Taf. VII, Fig. 73 .7, h. l'oiiui/ids ci-oaliciis L. Pfeiffer, Novität, concli. IV, p. 15, n. 686, t. 112, 1'. 14- IG, 1S70 (part). » (Aiiriltis) haiiaticifs We s terliind. Faima V, S. 124 (part). 608 A. J. ]\'agiicr, Das Gehäuse kegelförmig bis verlängert kegelförmig mit breiterer Basis und kürzerem Gewinde, ein- farbig gelblich bis bräunlich hornfarben oder schwach braun gebändert, indem meist nur ein kurzes Stück des untersten Bandes am letzten Umgange, seltener Andeutungen der oberen Fleckenbänder vorhanden sind, mit wenig lichteren Rippen und einer lichten bis weissen Zone um die Mündung, leicht glänzend bis matt (die oberen Umgänge frischer Exemplare erscheinen mit erhaltenem Thiere grauviolett bis dunkel- rothbraim). Die 8 — 9 Umgänge nehmen rascher zu und sind etwas mehr gewölbt; der letzte ist unten gerundet oder undeutlich gekantet, vor der Mündung stärker erweitert und steigt höher hinauf Die Sculptur besteht aus ziemlich gleichartigen, dicht stehenden Rippenstreifen, welche am letzten Umgange schwächer und dichter werden, vor der Mündung in deutliche, sehr dichte Streifen übergehen. Die Rippchen und Streifen sind ferner niedriger, stumpfer, etwas schief und nur am letzten Umgange deutlicher gebogen. Die rundeiförmige, innen licht bis dunkelbraun gefärbte Mündung, weicht unten weniger zurück. Der Mundsaum ist meist kräftig verdoppelt, der Innensaum weiss oder bräunlich gefärbt, stumpf, vorragend, verbunden oder zusammenhängend, der Aussensaum breiter und dicker. Das Spindelohr recht- bis stumpf- winkelig, häufig etwas abgerundet, vom vorletzten Umgange entfernt oder ziemlich entfernt. L = 7, B = 3-2, M = 2-5iiiiii. Fundort; Perusic. L — 7-4, B = 3-3, M = 2-6mm. Fundort; Gospic. Nach der Angabe L. Pfeiffer's ist diese Form ungefleckt und findet sich bei Perusic, in der Umgebung von Gospic (Trovera), am Berge Kiek und bei Plitvice in Kroatien. In der Umgebung von Gospic und Perusic leben in der That nur ungefleckte Exemplare, welche auch mit Rücksicht auf die übrigen Merkmale voll- kommen den Angaben des Autors entsprechen; am Berge Kiek und in der Umgebung von Plitvice fand ich jedoch unter sehr zahlreichen Exemplaren den typischen P. cvoaficus Pfeiffer nicht mehr, sondern eine Form mit deutlichen, braunen Fleckenbändern, abweichender Sculptur und Beschaffenheit des Mund- saumes. Ich hielt dieselbe anfangs für eine neue Art, fand jedoch an zahlreichen anderen Orten auch schwach gefleckte Exemplare der typischen P. croaticns Pfeiffer neben ungefleckten und schliesslich alle wünschenswerthen Übergangsformen, welche die extreme Form von Plitvice mit dem einfarbigen P. croa- ticns Pfeiffer von Perusic und Gospic verbinden. Unter der Bezeichnung P. banaticns Fagot mit der Fundortsangabe Velebith erhielt ich von Wester- lund 6 Exemplare des P. gracilis Pfeiffer var. croatica Pfeiffer. Möglicherweise unterscheidet sich die Form aus dem Banat (falls sie wirklich existirt) auffallender von P. var. croatica Pfeiffer, im Velebith und bei Triest kommt sie aber nicht vor. Das Verbreitungsgebiet des P. gracilis Pfeiffer var. croatica Pfeiffer in meiner Auffassung ertreckt sich über nachbenannte Orte in Südcroatien: Gospic, Perusic, Barilowicz, Povile, Visocica im Velebith, Sarica, Slunj (das Gehäuse schlank, stets einfarbig, die Sculptur dicht und fein), Ozalj (grösser, einfarbig, die Sculptur der oberen Umgänge kräftiger), Otocac, Kula bei Otocac, Svica bei Otocac, Zengg (das Gehäuse meist einfarbig, selten eine Andeutung der Fleckenbinden am letzten Umgang, das Gewinde etwas kürzer, die Sculptur der oberen Umgänge etwas weitläutigcr und kräftiger. Übergangsformen zur var. Reiteri Boettger), Gracac, Udbina, Kuk bei Udbina, Mali Halan, Vakanski Vrh, Kiek bei Ogulin (die Form und Sculptur typisch, oder letztere nur wenig weitläufiger, die Pleckenbänder am letzten Umgange häufig und deutlich, doch noch nicht constant). Von P. gracilis Pfeiffer var. niartensiana Moll, unterscheidet sich vorstehende Form durch ihr im Allgemeinen kürzeres Gewinde, dichtere, weniger scharfe Sculptur, den kräftiger verdoppelten Mund- saum mit breiterem Aussensaum und die häufig auftretenden Fleckenbänder; diese Unterschiede beruhen demnach nur auf der Steigerung oder Abschwächung einzelner, auch bei der — var. martensiana Moll. ziemlich veränderlichen Merkmale. Einzelne ungebänderte Exemplare der — var. croatica Pfeiffer sind mitunter von norddalmatinischcn Exemplaren der — war. iiiartciisiiiiui .Mi) 11. kaum zu unterscheiden, wie Monographie des Genus Pomatias Sttider. 609 denn die Verbreitungsbezirke beider Formen derzeit nur durch ungenügend erforschte Gebiete geschieden werden, aber jedenfalls ohne bestimmte Grenzen in einander übergehen. — var. reitteri Boettger. Taf. VII , Fig. 74 a, b. Pomatias Reileri Boettger, Jahrbücher d. deutsch, malacozool. Gesellsch., S. 232, 233, 1880. Das Gehäuse verlängert kegelförmig mit verhältnismässig sehr breiter Basis und kurzem, nach oben rasch verschmälertem Gewinde, einfarbig gelblich bis röthlich hornfarben, oder gebändert (gewöhnlich ist nur ein nahezu zusammenhängendes rothbraunes Band an der Basis des letzten Umganges vorhanden). Die 7—8 Umgänge nehmen rascher als bei — var. croatica Pfeiffer zu, der letzte ist gegen die Mündung zu stärker erweitert und steigt vorne höher hinauf Die Sculptur besteht aus kräftigen, ziemlich dichten, wenig schiefen, kaum gebogenen Rippenstreifen, welche am letzten Umgange in dichtere, deut- liche Streifen übergehen. Die nahezu kreisförmige Mündung ist innen lichtbraun gefärbt und weicht unten nur wenig zurück. Der .Mundsaum ist meist kräftig verdoppelt; der Innensaum stumpf, ziemlich weit vor- ragend und zusammenhängend, der Aussensaum breit umgeschlagen, dick, weiss und etwas rinnenartig ausgehöhlt, indem der äusserste Rand schwach nach vorne gekrempt erscheint. Das Spindelohr ist wenig breiter, als der übrige Mundsaum, recht- bis spitzwinkelig, vom vorletzten Umgange entfernt, bis ziemlich entfernt. L=:6-3, B = 3-2, M = 2-7«;;;;. Die Originalexemplare dieser Form, welche mir Dr. Boettger mit der Fundortsangabe »Grosse Kapella« übergab, sind ungebändert; auf der Kapella bei Jezerane und benachbarten Punkten Croatiens sammelte ich entsprechende, zum Theile jedoch gebänderte und mit Rücksicht auf Sculptur, Mundsaum und gedrungene Gestalt noch extremer entwickelte Exemplare. Von P. — var. croa//az Pfeiffer unterscheidet sich vorstehende Form durch die breitere Basis bei kürzerem Gewinde, kräftigere und weitläufigere Sculptur der oberen Umgänge, stärkere Erweiterung des letzten Umganges und den noch kräftiger verdoppelten Mundsaum. Der Verbreitungsbezirk dieser Form erstreckt sich über nachbenannte Orte in Croatien: Kapella bei Jezerane, Bründl (Brinje), Zutalokva, Prokikve, Buljeva Lokva. — var. sturanii n. Taf. VIII. Fig. 7.T a, b. Das Gehäuse verlängert kegelförmig mit ziemlich dicken Gewinde, ziemlich glänzend, licht horngelb mit 2, auf dem letzten Umgange 3 braunen bis rothbraunen Fleckenbinden, welche aus annähernd vier- eckigen Flecken zusammengesetzt werden. (Die Fleckenbänder treten hier auch aüT den oberen Unigängen auf, verschwinden jedoch mitunter bis auf die Basalbinde.) Die 8 Umgänge sind gewölbt und werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden, der letzte ist vor der Mündung erweitert und steigt vorne ziemlich hoch hinauf Die Sculptur besteht aus dünnen niedrigen, auf den oberen Umgängen etwas weitläufigen Rippenstreifen und Streifen, welche auf dem letzten Umgange in dichtere, mehr minder deutliche Streifen übergehen; die Rippchen und Streifen sind ferner wenig schief, leicht gebogen und mit Rücksicht auf Abstand und Stärke etwas ungleichmässig. Die rund- eiförmige bis nahezu kreisförmige Mündung ist im Gaumen licht gelbbraun gefärbt und weicht unten sehr wenig zurück. Der Mundsaum ist verdoppelt bis kräftig verdoppelt; der Innensaum stumpf, ziemlich weit vorragend, der Aussensaum breit umgeschlagen, weiss, dick, etwas rinnenartig ausgehölt. Das Spindelohr etwas breiter als der übrige Aussensaum, recht bis spitzwinkelig, dem vorletzten Umgange etwas genähert. L = 7-6, E — 2,-b, M = 2-8mm. Fundort: Pljesevica-Gola bei Priboj. P. — var. sturanii n. erscheint gegenüber den ähnlichen Formen des P. gracilis Pfr. insbesonders der — var. croatica Pfeift", und var. reitteri Boettger durch die intensiven auch auf den oberen Umgängen Denkschriften der mathem.-nalurw. C]. LXIV. Bd. 77 610 . A. J. Wagner, vorhandenen Fleckenbinden, die geringere Wölbung der Umgänge, schwächere weniger gleichmässige Sculptur und den etwas abweichend gestalteten Mundsaum unterschieden (das Spindelohr dem vorletzten Umgange mehr genähert). Der äusserlich ähnliche und ebenfalls gefleckte P. tergestinus Westerl. besitzt ein auffallend spitzigeres Gewinde mit kleinerem Apex, rascher zunehmende, stärker gewölbte Umgänge, viel stärkere und höhere Rippen und einen wesentlich anders gestalteten Mundsaum. Ich erhielt diese Form zuerst durch Dr. Rudolf Sturany, welcher sie im Pljesevica-Gebirge bei Priboj in Kroatien sammelte. (Pljesevica-gola, Gola-Schutzhaus und Cerna rjeka.) Entsprechende Exemplare fand ich ferner unter dem reichen Materiale, welches mir Professor S. Brus in a übergab mit den Fundorts- angaben Korenica und Jezero bei Korenica, ebenfalls im Pljesevica-Gebirge. — var. stussineri n. Taf. VIII, Fig. 76 a, b. Das Gehäuse verlängert kegelförmig bis thurmförmig, einfarbig röthlich hornfarben, im frischen Zustande mit zartem weissen Anfluge (frische Schalen haben daher, soweit das dunkle Thier reicht, eine ausgesprochen blaugraue Färbung), matt. Die 8 Umgänge sind gut gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, vor der Mündung etwas enveitert und steigt vorne langsam und wenig hinauf. Die Sculptur besteht auf den oberen Umgängen aus sehr feinen, niedrigen, ziemlich weitläufigen Rippenstreifen und Streifen, welche unregelmässig alterniren und ungleich weit abstehen, am vorletzten Umgange gehen die- selben in dichtere Streifen über, welche am letzten Umgange nahezu verschwinden; die Rippchen und Streifen sind ferner ziemlich schief, leicht gebogen und mit dem Gehäuse gleichfarbig. Die rund-eiförmige bis nahezu kreisförmige Mündung ist im Gaumen hellbraun und weicht unten wenig zurück. Der Mund- saum ist einfach bis deutlich verdoppelt; der hinensaum, wenn vorhanden, dünii und stumpf, wenig oder gar nicht vorragend, durch eine zarte Schwiele verbunden, oder fast zusammenhängend, der Aussensaum ziemlich dünn und scharf, schmal umgeschlagen, flach. Das Spindelohr etwas breiter als der übrige Mund- saum, stumpf bis rechtwinkelig, vom vorletzten Umgange entfernt. L — 1, B = 3-l, M = 2-4 «;;;/. Fundort: Nanos. Diese Varietät steht der einfarbigen Form der — var. croatica Pfeiffer sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von derselben durch die schwächere und ungleichmässige Sculptur, dunklere Farbe und schwächer entwickelten Mundsaum. J. St u ssiner sammelte dieselbe an nachstehenden Orten in Krain: Idrizathal, Vigaun, Berg Nanos, Berg Grintovc in den Sannthaler Alpen, Bela-Schlucht, Feistritzthal bei Stein und in der Iska-Schlucht am Krimberg bei Oberegg. (Exemplare des letzgenannten F'undortes weisen häufig eine etwas deutlichere Sculptur und stärker verpoppelten Mundsaum auf, bilden demnach eine Übergangsform zur — var. croatica Pfeiffer). P. gracilisViQiiQV, vav. shissineri A. J.Wagner weist aber auch eine auffallende Ähnlichkeit mit kleinen Exemplaren des P. patnlns Drap, aus Südfrankreich auf und könnte unter Umständen auch als Varietät dieser westlichen Art aufgefasst werden; so bildet dieselbe ein Bindeglied zwischen den Formen- reihen des P. paliilns Drap, und P. gracilis Pfeiffer, welche dementsprechend in den Alpen wahrschein- lich ohne bestimmte Grenzen ineinander übergehen. (Weitere Übergangsformen leben vermuthlich noch in der Ostschweiz und den angrenzenden Theilen von Norditalien.) Pomatias (Auritus) euboicus Weste li und. Taf. VIII, Fig. 77 a, h. Pomatias (Auritus) banaticus (Fagot) Westcrlund var. euboicus Wcstcriund, Fauna V, S. 125. Gehäuse: verlängert kegelförmig, durchscheinend, im frischen Zustande etwas glänzend, hornfarben mit lichterer Zone um die Mündung, weissen Rippen und einer schwachen abw constantcn, aus zerstreuten Monographie des Gemis Pomatias Siiider. 611 braunen Flecken bestehenden Fleckenbinde entlang der Naht der oberen Umgänge. (Mitunter ist auch die Andeutung einer schwachen Basalbinde am letzten Umgange vorhanden.) Die 7 — 8 Umgänge sind gewölbt, nehmen regelmässig zu und werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten mehr minder deutlich gekantet oder gerundet und steigt an der Mündung wenig oder gar nicht hinauf. Die Sculptur besteht aus dünnen scharfen, ziemlich hohen Rippen und Rippchen, welche auf den oberen Umgängen ziemlich dicht, auf den mittleren Urrigängen weitläufiger, aber stärker, auf dem letzten Umgange und besonders gegen die Mündung zu wieder dichter und zunehmend schwächer (mit zwischengelagerten, schliesslich vorwiegenden Rippenstreifen und Streifen) werden; die Rippen und Ripp- chen sind ferner wenig schief und kaum gebogen. Die rundeiförmige oder nahezu kreisrunde Mündung weicht unten ziemlich weit zurück und ist im Gaumen gelblich gefärbt. Der Mundsaum ist meist deutlich verdoppelt, der Innensaum dünn, aber vorragend, verbunden bis fast zusammenhängend, der Aussensaum dünn und scharf, schmal umgeschlagen, getrennt. Das Spindel- ohr breiter als der übrige Mundsaum, recht bis spitzwinkelig, vom vorletzten Umgange entfernt. L=8-l, B = 3-6, M — 2-6mm. Fundort: Originalexemplar Westerlund's vom Mte. Delphi in Euboea. Ich beurtheile diese Art nach vom Autor mitgetheilten Exemplaren vom M. Delphi in Euboea; zahlreiche Exemplare desselben Fundortes erhielt ich ausserdem von J. Stussin er und finde bei allen die schwache aber constante Fleckenzeichnung. Unterstützende Merkmale zur Unterscheidung dieser Art von dem äusserlich sehr ähnlichen P.gracilis Pfeiffer bietet die hier im Allgemeinen kräftigere Sculptur, das schärfer gewinkelte Spindelohr und die geringere Wölbung der Umgänge. Unter der Bezeichnung P. banatictts (Fagot) Westerl. wird, wie oben bemerkt, anscheinend keine einheitliche Art, sondern ähnliche Formen verschiedener Arten beschrieben; es ist mir aus diesem Grunde nicht möglich, das V'erhältniss dieser Art zu P. eiiboicus Westerl. festzustellen. P. enboicus Westerl. steht zu P. gracilis Pfeiffer in einem analogen Verhältnisse, wie die ebenfalls gefleckten Formen des P. elongattts Paul, und P. Adamii Paul, zu P. patiilns Drap. Pomatias (Auritus) sospes Westerl und. Taf. VlII, Fig. 78.7, b. Pomatias sospes Westerlund, Jahrbücher d. deutsch, malacozool. Gesellsch. VI, S. 165, 1879; Fauna V, S. 129. Gehäuse: klein, verlängert kegelförmig bis thurmförmig mit verhältnissmässig ziemlich dickem Gewinde; wenig glänzend, durchscheinend, röthlich hornfarben mit einer lichteren bis weisslichen Zone um die Mündung, einer aus schwachen braunen Flecken gebildeten Fleckenbinde entlang der Naht der oberen Umgänge und häufig auch einer schwachen Binde an der Basis des letzten Umganges. Die 8 bis 9 Umgänge nehmen langsam zu, sind gut gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu etwas erweitert und steigt vorne im kurzen Bogen deutlich, aber nicht sehr hoch hinauf. Die Sculptur besteht auf den oberen Umgängen aus ziemlich dichten Rippenstreifen, welche auf dem letzten Umgange noch dichter und schwächer werden und schliesslich in feine und dichte Streifen über- gehen; die Rippchen und Streifen sind ferner wenig lichter als das Gehäuse, ziemlich schief und gebogen, etwas ungleichmässig, indem die Abstände nicht ganz gleich sind und vereinzelt stärkere Rippchen auf- treten. Die rundeiförmige bis nahezu kreisförmige Mündung weicht unten nur wenig zurück und ist innen gelblich gefärbt. Der Mundsaum ist einfach bis verdoppelt, der Innensaum kaum vorragend und durch eine Schwiele verbunden, der Aussensaum sehr schmal, kaum ausgebreitet, dünn, getrennt; das Spindel- ohr wenig breiter als der übrige Mundsaum, abgerundet stumpfwinkelig, vom vorletzten Umgange entfernt. 77* 612 A. J. Wagner, L = 7-l, B = 3-l, M = 2'3 mm. Fundort: Isoletto nel lago del Matese. Meine Exemplare erhielt ich von Dr. Kobclt mit der Fundortsangabe »Isoletto nel lago del Matese« in den apuanischen Alpen. P. 505/765 Weste ri. unterscheidet sich von den verwandten Formen des P. gnalfiiiensis de Sie (ani durch die deutlich stärkere Wölbung der Umgänge, schwächere und dichtere Sculptur, sowie die schwachen, aber (meinem Materiale nach") constanten Fleckenbinden; von den ebenfalls sehr nahe ver- wandten Formen des P. elongalus Paul, nur durch die schwächeren Fleckenbinden und die weniger gemischte, im Allgemeinen auch schwächere Sculptur. Das Verbreitungsgebiet dieser Art liegt nach Angabe der Autoren De Stefan i, Westerlund und Paulucci in den apuanischen Alpen, fällt also mit demjenigen des P. clougatits Paul, zusammen. Es erscheint demnach die Vermuthung berechtigt, dass auch diese Art durch Übergänge mit P. elongalus Paul, verbunden sein dürfte und zur Formenreihe des- selben gehöre. Pomatias (Auritus) elongatus Paulucci. Tal". VIII, Fig. 79 ,7. h. Pomalias elongalus Paulucci, Bull. Soc. malacol. ital. V, p. 13, 1879. > Itirn'ciila Paulucci, Bull. Soc. malacol. ital. V, p. 14, 1879. » elegaiitissiinnin Paulucci var. ii~.icUü deStefani, Bull. .Soc. malacol. ital. V, p. 96, 1879. Gehäuse: verlängert kegelförmig bis thurmförmig, gut durchscheinend, wenig glänzend bis matt, gelblich hornfarben mit 2, auf dem letzten Umgange 3 rothbraunen Fleckenbinden. Die 2 oberen Binden bestehen häufig aus winkelig gebrochenen, mit der Spitze der Mündung zugekehrten Striemen, oder je zwei übereinander stehende Flecken dieser Reihen verschmelzen zu schief radial gestellten Streifen, während das unterste Band meist zusammenhängend ist. Die 9 bis 10 Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, sind gut gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu etwas erweitert und steigt vorne deutlich ein wenig hinauf Die dichte Sculptur ist gemischt und besteht aus unregelmässig weitläufigen Rippen und zwischen- stehenden dichten (2 bis 4) Rippchen und Streifen; auf den oberen und dem letzten Urngange überwiegen die Streifen, so dass gegen die Möndung zu nur mehr Streifen die Sculptur bilden. Die Rippen und Streifen sind schief, deutlich S-förmig gebogen, dünn und ziemlich scharf. Die rundeiförmige Mündung ist innen gelblich oder licht bräunlich gefärbt und weicht unten ziemlich zurück. Der Mundsaum schwach bis deutlich verdoppelt; der Innensaum niedrig durch eine Schwiele verbunden, der Aussensaum dünn und scharf, schmal, kaum umgeschlagen, aber trichterförmig erweitert, aussen oben deutlich etwas vorgezogen. Das Spindelohr stumpfwinkelig, schmal, vom vorletzten Umgange entfernt. L = 8-5, B = 3-4, M = 2-5»n;/. Die mir von Dr. Kobelt zur Ansicht mitgetheilten Originalexemplare dieser Art stammen von den »Foci del Lucese»; vollkommen entsprechende Formen kenne ich ausserdem von Ponte Stazzemese, Romitorio del Lucese, Ponte Monsone und Castelnuovo. Die Originalexemplare des P. uziellii de Stefani (von Castelnuovo) und des P. lurricula Paul, (von Ponte Stazzemese), welche ich ebenfalls von Dr. Kobelt zur Ansicht erhielt, finde ich vollkommen mit einander übereinstimmend, abcrauch von jenen des P. e/o«^a/»s Paul, nur durch etwas rascher zuneh- mende Umgänge, deutlichere Erweiterung des letzten Umganges und intensivere Fleckenbänder unter- schieden. Den Fundortsangaben der Autoren M. Paulucci und deStefani, als auch meinem Materiale nach, leben alle diese Formen auch an den gleichen Orten nebeneinander (so bei Ponte Stazzemese, Monte forato und Romitorio del Lucese) und stellen meiner Ansicht nach nur individuell verschiedene Exemplare der gleichen Form dar. Monographie des Genus Pomatias Shider. 613 — var. elegantissima Paulucci. Taf. VIII, Fig. 80. Poniiitias chgantissiutns Paulucci, Bull. Soc. malacol. ital. V, p. 14, 1879. Das Gehäuse lichter gefärbt, grauweiss bis licht hornfarben, mit schwächeren Fleckenbinden. Die schwächere und dichtere Sculptur besteht hauptsächlich aus dichteren Rippenstreifen mit vereinzelten stärkeren Rippchen auf den mittleren Umgängen. Der Aussensaum und das Spindelohr des Mundsaumes sind meist noch schwächer als bei der typischen Form entwickelt. L = 7-7, B=:3-2, M = 2-3 mm. Die mir vorliegenden Originalexemplare dieser Form vom Monte forato unterscheiden sich vorzüglich durch die dichtere und schwächere Sculptur von P. dongatits Paul., werden jedoch durch Umgänge mit dieser Art verbunden. P. elongatus Paul, erscheint besonders durch seine gemischte Sculptur (dichte, schiefe und gebogene Rippen und Rippenstreifen), sowie die constanten und meist intensiven Fleckenbänder gekennzeichnet. Durch P. sospes Westerl. gliedert sich diese Art der Formenreihe des P. gnalfiiiensis de Stef. an, bildet aber ebenfalls den Typus einer schlanken, meist kräftig gerippten und gefleckten Formenreihe, welche den P. pafuliis Drap, in Unteritalien vertritt. Den bekannt gewordenen Fundorten zufolge erstreckt sich der Verbreitungsbezirk des P. elougahis Paul, nur über den nordwestlichen Apenin zwischen Lucca und Spezzia, doch lässt das Auftreten nahe stehender Formen in Calabrien vermuthen, dass ähnliche oder identische Formen auch in den benach- barten Gebieten leben. Pomatias (Auritus) adamii Paulucci. Taf. VIII, Fig. 81 a, b. Poiiinihis scalarhtus Adami, Moll. Catanzaro, ncc Villa in Atti Soc. Veneto-Trentina sc. nat. Vol. 2, fasc. 1. Adamii Paulucci, Bull. Soc. malacol. ital. V, p. 17, 1879; Moll. Calabria, p. 188, t. 8, f . 7 ; t. 9, f. 1, 2. Das Gehäuse verlängert kegelförmig bis thurmförmig, kaum glänzend bis matt, gelblich bis rüthlich hornfarben, um die Mündung wenig lichter, mit zwei, auf dem letzten Umgange drei Reihen meist schwa- cher und weitläufiger brauner Flecken, welche mitunter zu schief radial gestellten Striemen zusammen- fliessen (übereinander stehende Flecken zweier Reihen), selten ganz verschwinden. Die 8—9 langsam und regelmässig zunehmenden Umgänge sind gut gewölbt und werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet oder schwach gekantet, gegen die Mündung zu etwas erweitert und steigt vorne deutlich, aber wenig hinauf. Die Sculptur besteht aus scharfen, ziemlich erhobenen, dünnen und weisslich gefärbten Rippchen, welche auf den oberen Umgängen ziemlich weitläufig stehen, auf dem letzten Umgange dichter, aber nur wenig schwächer werden. Die Rippchen sind ausserdem schief, leicht gebogen und besonders auf den mitt- leren Umgängen bezüglich der Stärke und des Abstandes ungleichmässig. Die rund-eiförmige oder nahezu kreisförmige Mündung weicht unten etwas zurück und ist im Gaumen hellbraun gefärbt. Der Mundsaum ist einfach bis schwach verdoppelt; der Innensaum dünn, durch eine zarte Schwiele verbunden, der Aussensaum dünn und scharf, sehr schmal umgeschlagen, getrennt. Das Spindelohr kaum breiter als der übrige Mundsaum, stumpfwinkelig und mehr minder abgerundet, vom vor- letzten Umgange entfernt. L = 8-8, B = 3-4, M = 2-6mm. Originalexemplare vom Monte Stella. Ich beurtheile diese Art nach Originalexemplaren, welche mir Dr. Kobelt mit der Fundortsangabe Mte. Stella in Calabrien übergab. Unter derselben Bezeichnung erhielt ich auch zahlreiche Exemplare aus der Umgebung von Tiriolo in Calabrien, welche zum Theile mit den erwähnten Originalexemplaren über- einstimmen, zum Theile aber auffallend kräftige und weitläufige Rippen, sowie einen deutlich verdop- 614 A. J. Wagner, pelten Mundsaum aufweisen, und vielleicht von verschiedenen Fundf.rten aus der Umgebung von Tiriolo stammen. — var. rudis M. Paulucci. Taf. VIII, Fig. 82. Pom'atias Adamii P.iulucci var. rudis Paulucci, Fauna malacol. T. 9, f. 2, 1880. Das Gehäuse gelblich hornfarben, die kräftigeren Rippen höher und weitläufiger, der Mundsaum häufig verdoppelt. L = 9, B = 3-4, M = 2-6 WIM. Fundort:. Tiriolo. Diese Form lebt der Angabe nach in der Umgebung von Tiriolo neben der typischen Form und wird mit derselben durch Übergangsformen verbunden. Von dem auffallend ähnlichen P. euplciirns VVesterl. unter- scheidet sich P. ^Wivwn Paul. — var. r»J/s Paul, vor Allem durch die schärferen und höheren Rippen, die Fleckenbänder und die Beschaffenheit des Mundsaumes (Spindelohr vom vorletzten Umgange mehr entfernt). Die typische Form dieser Art steht anderseits dem P. elongatus Paul, sehr nahe, unterscheidet sich aber meinem Materiale nach stets durch die kräftigere, weitläufigere und weniger gemischte Sculptur. Die von mehreren Autoren betonte Ähnlichkeit, ja Identität dieser Art mit P. scalarinus Villa, beruht nur auf der annähernden Übereinstimmung untergeordneter Merkmale, wie der Grösse, Form und Flecken- zeichnung; die Beschaffenheit des Mundsaumes (ungenabelt, der Spindelrand nach rückwärts umgeschlagen und die Gegend, wo bei P. scalarinus Villa der Nabel sich befindet, bedeckend) verweist P. adamii Paul, unbedingt in diese Section. Das Verbreitungsgebiet dieser Art dürfte sich über ganz Unteritalien erstrecken. e) Formenkreis Neglecta n. Pomatias (Auritus) villae (Spinelli) De Betta. Taf. VIII, Fig. 83; Taf. IX, Fig. 86. Pomntias villae De Betta et Maitinati, Calal. dei molluschi terr. ed fluviat. delle provincie. Venete 1855. ■• segnis Weste rlund, Fauna V, p. 131. Gehäuse verlängert kegelförmig bis thurmförmig mit auffallend dünner und schlanker Spitze, gelblich bis röthlich hornfarben, mit einer lichteren Zone um die Mündung und drei deutlichen braunen Flecken- binden; durchscheinend, wenig glänzend bis matt. Die 9 — 10 Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorne langsam, aber ziemlich hoch hinauf. Die Sculptur besteht aus hohen und scharfen, wenig schiefen, leicht gebogenen Rippen, welche auf den oberen Umgängen ziemlich weitläufig stehen, auf dem letzten Umgange dichter und etwas schwächer werden; die Rippen sind ferner gleichartig, stellenweise mit dem Gehäuse gleichfarbig, stellenweise leichter gefärbt. Die kurzbirnförmige Mündung ist oben abgerundet gewinkelt und weicht unten etwas zurück. Der Mundsaum ist schwach bis deutlich verdoppelt; der Innensaum dünn, kaum vorragend, verbunden bis dick stumpf, deutlich vorragend und zusammenhängend; der Aussensaum schmal und scharf, gar nicht um- geschlagen, sondern etwas glockenförmig erweitert, an beiden Insertionen etwas verbreitert. Das Spindelohr deutlich breiter als der übrige Mundsaum, abgerundet stumpfwinkelig, vom vorletzten Umgange entfernt. L=:ll-1, B = 4-7, M = 3-7wfw. Fundort: Mte. Berico bei Vicenza. Ich beurtheile diese Art nach Exemplaren vom Originalfundorte Mte. Berico bei Vicenza; vollkommen entsprechende Exemplare kenne ich ausserdem aus den Euganeischen Hügeln bei Padua. Eine kleinere, sonst vollkommen übereinstimmende Form erhielt ich ferner mit Exemplaren des P. septciiispiralis Razoum. var. agardhi Pini gemengt vom Mte. Baldo nördlich von Verona. Monographie des Gentis Pomatias Studer. 615 Weitere Fundortsangaben in meiner Sammlung lauten etwas allgemein »Venetien«, vermuthlich erstreckt sich aber das Verbreitungsgebiet dieser Art über die gebirgigen Theile des ehemaligen Venetien. P. Villac De Betta ist der Typus eines in den südöstlichen Alpenländern weiter verbreiteten Formen- kreises, welchem ausserdem P. tergestiiius Westerl. und P. waldeniari A. J. Wagner angehören. Von dem im äusseren Habitus ziemlich ähnlichen P. septemspiralis Raz. unterscheidet sich vor- stehende Art durch den auffallend dünnen Apex, den stets geschlossenen und durch den Spindelumschlag bedeckten Nabel und die bis zur Mündung kräftigere Sculptur; am Mte. Bälde leben überdies beide Arten ohne Übergänge nebeneinander. Originalexemplare des P. scgiiis Westerl. sind von vorstehender Art nicht zu unterscheiden. Pomatias (Auritus) tergestinus Westeiiund. Taf. VIII, Fig. 84; Taf. IX, Fig. 87. Pomalias tergestinus Westerlund, Nachrichtsblatt d. deutsch, malacozool. Gesellsch., p. 109, 1878. > {tergestinus "W esievXnnd subsp.) >«i7croc/!«!7Hi- Westerlund, Jahrb. d. deutsch, malacozool. Gesellsch., p. 160, 161, 1879. Gehäuse verlängert kegelförmig bis thurmförmig, nach oben rasch verschmälert, mit dünnen Apex; licht hornfarben mit einer helleren bis weisslichen Zone um die Mündung und 2, auf dem letzten Umgange 3 oft undeutlichen und verschwommenen, rothbraunen Fleckenbinden. Die 8 — 9 gut gewölbten Umgänge werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu rasch erweitert und steigt vorne beiläufig bis zu Y, Höhe des vorletzten Umganges hinauf Die Sculptur besteht auf den oberen Umgängen aus dünnen, scharfen, ziemlich hohen und weitläufigen Rippen, welche auf dem letzten Umgange in eine dichte Rippenstreifung übergehen, vor der Mündung nahezu verschwinden; die Rippen und Rippchen sind ferner wenig schief, kaum gebogen, mit dem Gehäuse gleichfarbig oder wenig lichter und gleichartig. Die rund-eiförmige bis nahezu kreisförmige Mündung ist im Gaumen gelblich oder weiss und weicht unten deutlich ein wenig zurück. Der Mundsaum ist entweder einfach, dann aber mit einer dicken milchweissen, die Mündung ver- engenden Schmelzablagerung versehen oder kräftig verdoppelt. Der Innensaum (wenn vorhanden) dick und stumpf, verbunden bis zusammenhängend, nach aussen und unten ziemlich vorragend; der Aussen- saum ziemlich dick, am Rande scharf, getrennt, breit und nach rückwärts umgeschlagen, aussen abgerundet, an der Spindel stumpf- bis rechtwinkelig geöhrt. Das Spindelohr vom vorletzten Umgange entfernt bis ziemlich efitfernt. L = 8 • 4, B = .3 • 8, M = 3 • 2 mm. Fundort: Triest. - L = 9, B^4-l, M = 3-4 7;n». Fundort: Rakek bei Adelsberg. Als Originalfundorte führt der Autor Adelsberg in Krain und die Umgebung von Triest an (die mir von Westerl. zur Ansicht überlassenen Exemplare stammen von Triest), ich kenne die Art aus dem südwest- lichen Theile von Krain, den benachbarten Gebieten von Görz, Istrien und der Umgebung von Fiume. An den westlichen Fundorten dieses Verbreitungsgebietes erscheint P. tcrgesfintis Westevl.^ wenig veränderlich; in Istrien (schon in der Umgebung von Triest) und der Umgebung von Fiume treten jedoch, besonders mit Rücksicht auf die Grösse, Färbung, Sculptur und Entwicklung des Mundsaumes mehr minder auffallende und constante Varietäten auf. Unter der Bezeichnung P. ;«(3a-oÄ//«s Westerl. vom Mte. Maggiore in Istrien erhielt ich vom Autor typische Exemplare des P. /er^es/»ms Westerl, mit besonders kräftig entwickeltem Mundsaum (dicker 1 Fundorte der typischen Form : Wälder bei Rakek, Loitsch, Mokritza, Präwald bei Adelsberg, Laibach, Laas, .Strasse von Podgora nach Babenfeld, Krainer Schneeberg, Idria, Haidenschaft, Borg Nanos, Umgebung von Triest, so bei Presnizza, Cosina, Opcina, Slavnik, Lipizza, ferner bei Clana, St. Canzian, am Mte. Maggiore bei Abbazia, Parenzo und Canfanaro. 616 A. J. Wagner, die Mündung verengernder Schmelzablagerung und stark verdoppeltem Mundsaum), wie sie eben an den meisten Fundorten der typischen Form neben minder entwickelten Exemplaren vorkommen, als nur ein Entwicklungsstadium derselben darstellen. Dementsprechend wären die Krainer und Istrianer Fundorte des P. inacrochihts ^z luacroheilnsWesterL auf P. tergestinns WestQv]. zu beziehen. Die fragliche Art soll ausserdem in Dalmatien bei Spalato (unter vielen hundert Exemplaren aus dieser Gegend konnte ich nur P. scalariiiiis Villa und P. gracilis Pfeiffer entdecken), Italien und Griechenland vorkommen, erscheint aber nach dem Angeführten zweifelhaft. — • var. tortiva Westerl und.* Taf. IX, Fig. 88. Poiiialüis (Attrilns) iorliviis West erlund, Fauna V, p. 124. Das Gehäuse kleiner, die Rippen der oberen Umgänge durchschnittlich etwas niedriger und schwächer, die Fleckenbänder schwächer bis erloschen. Der Mundsaum dünn mit geringer oder fehlender Schmelz- ablagerung, kaum bis schwach verdoppelt, der Aussensaum schmal. L = 7, B = 3-3, M = 2-G«/m. Ich beurtheile diese Form ebenfalls nach vom Autor mitgetheilten Originalexemplaren vom Karst (ver- muthlich aus der Umgebung von Fiume); dem zufolge sehe ich in derselben nur eine Varietät des P. ier- gestiuiis \V esterl, welche überdies nur in extrem entwickelten Exemplaren deuüich von der typischen F"orm zu unterscheiden ist und auch räumlich in dieselbe übergeht, (hi der Umgebung von Triest und an zahlreichen Orten in Istricn linden sich beide Formen nebst entsprechenden Übergangsformen neben- einander.) — var. grahovana Stossich i. litt. Taf. IX, Fig. 89. Das Gehäuse schlanker, weitläufiger und auffallend schwächer gerippt, bis nahezu glatt; die Flecken- bänder schwach bis erloschen, der Mundsaum meist verdoppelt, jedoch nicht verdickt, der Aussensaum schmal. L = 8-8, B = 4, M = 3- 1 nun. Professor Adolfo Stossich übergab mir zahlreiche Exemplare dieser Form mit der Fundortsangabe Grahovo bei Fiume; dieselben zeichnen sich besonders durch ihre äusserst veränderliche Sculptur aus, welche alle Grade von nahezu typischen Verhältnissen bis zu einer schwachen, nur diuxh vereinzelte Kippchen unterbrochenen Streifung ayfweist. Von dem nächstverwandten P. villae De Betta unterscheidet sich vorstehende Art durch die schwächere Sculptur des letzten Umganges, rascher zunehmende Umgänge, mehr erweiterten und hoher hinaufsteigenden letzten Umgang und besonders den breiteren, nach rückwärts umgeschlagenen Mund- saum mit deutlicher gewinkeltem Spindelohr. P. /ergcstiiins W esterl. wird gegenwärtig noch vielfach mit P. scp/cnispiru/is Kazoum. verwechselt; let2tgenannte Art ist durchbohrt, der Mundsaum trichterförmig erweitert, nicht imigeschlagen, der Spindel- rand \'erschmälert inserirt, verengt den Nabel mitunter (bei der var. Itcydeiiiaiia Clessin), bedeckt ihn aber niemals. Beide Arten kommen vielfach ohne Übergänge nebeneinander vor. Pomatias (Auritus) waldemari n. sp. Taf. VIII, Fig. 85,r, Zi; Taf. IX, Fig. 90. Gehäuse: kegelförmig bis verlängert kegelförmig mit breiter Basis, rasch nach oben verschmälertem Gewinde und dünnem kleinem Apex; graugelb bis licht hornfarben, mit einer lichten bis weissen Zone um die Mündung, stets ungebändert, durchscheinend, wenig glänzend bis matt. ' Fundorte des. P. — var. iortiva W esterl.: San Daniel am Karst, Borst, Opcina Karst und Trebic, Rcpcn am Karst, Dcinice, Fiumcra-Scliliicht bei Fiume, Giardino publice in Fiume, Zengg, Volosca, Lovrana, Lupoglava, Pisino in Istrien. Monographie des Genus Poniafias Stiidcr. 617 Die 9 bis 10 gut gewölbten Umgänge werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet, gegen die Mündung zu bedeutend erweitert und steigt vorne rasch und hoch hinauf (bis zur Hälfte des vorletzten Umganges). Die Sculptur besteht auf den oberen Umgängen aus wenig hohen,, dünnen und ziemlich dichten Rippchen, welche auf den mittleren Umgängen weitläufiger, auf dem letzten Umgange rasch schwächer werden und vor der Mündung nahezu oder ganz verschwinden; die Rippchen und Streifen sind ferner mit dem Gehäuse gleichfarbig, etwas schief und schwach gebogen. Die eiförmige Mündung ist im Gaumen milchweiss gefärbt, oben abgerundet ausgebuchtet und weicht unten nur wenig zurück. Der Mundsaum ist entweder einfach, dann aber durch eine milchweisse Auflagerung verdickt, meist aber kräftig verdoppelt; der Innensaum stumpf, ziemlich w'eit vorragend, durch eine Schwiele verbunden oder zusammenhängend, der Aussensaum getrennt, ziemlich dick und breit, nur unten umgeschlagen, aussen jedoch auffallend vorgezogen, am Rande sogar nach innen gekrempt. Das Spindelohr abgerundet stumpfwinkelig, wenig breiter als der übrige Mundsaum vom vorletztem Umgange entfernt. L = 7-8, B=3-6, I\I = 3-7j«w. Fundort: Ogulin. Das Verbreitungsgebiet dieser Art' erstreckt sich über den östlichen Theil von Krain und ganz Süd- kroatien mit Ausnahme der Küstengebiete. In diesem Gebiete gehört P. waldemari A. J. Wagner zu den häufigsten Vorkommnissen des Genus und erscheint auch meinem an Exemplaren und Fundortsangaben sehr reichen Materiale nach sehr wenig veränderlich. Von dem nächstverwandten und äusserlich sehr ähnlichen P. tergestinns Westerl. unterscheidet sich vorstehende Art durch die constante .Abwesenheit der Fleckenbänder, die durchschnittlich schwächere Sculptur und vor Allem die constant verschieden gestaltete Beschaffenheit der Mündung und des Mund- saumes. (Die Mündung ist eiförmig mit einer abgerundeten Bucht nach oben und aussen zu, der Aussen- saum aussen nicht umgeschlagen, sondern vorgezogen und nach innen gekrempt, also gerade umgekehrt wie bei P. tergestinns Westerl.); bei Podgora in Krain leben überdies beide .Arten ohne Übergangsformen nebeneinander. P. gracilis F^feiffer — var. croatica Pfeiffer und — var. Reitteri Boettger sind bis zur Mündung dichter und feiner rippenstreifig, constant kleiner, mit dickerem Ape.w weniger rasch verschmälertem Gewinde und ebenfalls anders beschaffenen Mündungsverhältnissen; beide .Arten leben an zahlreichen Orten ohne Übergänge nebeneinander. f) Formenkreis Nana n. Pomatias (Auritus) nanus Westerl und. Taf. IX, Fig. 91 a, t. Pomatias nanus Westerlund, Jahrbücher d. deutsch, malacozool. Gesellsch. VI, S. 167, 1879. CUssini (Stossich) D. Hirc, Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Bd. XXX, S. 521, Jahrg. 1880. Gehäuse: kegelförmig bis verlängert kegelförmig mit verhältnissmässig dickem Gewinde und stumpfem Apex; röthlich hornfarben, mehr minder milchig getrübt, im frischen Zustande überdies grau 1 Fundort des P. waldemari A. J. Wagner; a) In Krain; Unter-Skrill bei Gottschee, Weg von Hornberg nach Unter-Skrill, Mooswald bei Gottschee , Strasse von Bahen- Tcld nach Podgora, Krainer Schneeberg, ObergurU, Treffen, Waldpark des Bades Töplitz in Untei'-Krain, Selo bei der Grotte, Rodo- kpndorf, Treffen iji der Doline Mcrusca, Ledenica-Grotte im Podloni-Wald bei Auersperg. h) In Kroatien; Ogulin, Kiek bei Ogulin, Lukvodol, Brod a. d. Kulpa, Kuzelj bei Brod, Berg Bitoraj, Delnice, Drgomalj bei Delnice, Zveöaj, Cabar, Vrbovsko, Skrobotnik, Moravec, Brlog, Perusic, 21utalokva, Berg Risnjak, Ozalj. — Ich widme diese Art me'inenv Sohne Waldemar, dessen Dasein mein Leben mit Glück und Schaffensfreude erfüllte, während diese Arbeit entstand, mit der Vollendung derselbsn aber plötzlich erlosch. Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. LXIV. Bd. 78 Gl 8 A. J. W'aguei-, bis graublau angelaufen und matt (Schalen mit erhaltenem dunklen Thier erscheinen daher ziemlich intensiv graublau), einfarbig oder mehr minder intensiv und ausgebreitet braun bis rothbraun gebändert. Die 2, auf dem letzten Umgange 3 Bänder, bestehen seilen aus vollkommen getrennten, meisst aus verschwimmenden Flecken, oder dieselben sind zusammenhängend und besonders am letzten Umgange ziemlich breit. Die 7 — 8 Umgänge sind gewölbt bis ziemlich gewölbt und werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet oder undeutlich und stumpf gekantet, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorne ziemlich rasch aber weniger als bis zu einem Drittel der Höhe des letzten Um- ganges hinauf. Die Sculptur besteht aus dünnen und niedrigen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen ziemlich dicht oder etwas weitläufig stehen, auf dem letzten Umgange und besonders gegen die Mündung zu in dichte und feine Streifen übergehen; die Rippchen und Streifen sind lichter bis weisslich gefärbt, schief und besonders auf den unteren Umgängen deutlich gebogen. Die rund-eiförmige Mündung ist innen gelbbraun gefärbt und weicht unten deutlich zurück. Der Mund- saum ist schwach bis deutlich verdoppelt; der Innensaum wenig oder gar nicht vorragend, oft nur als milchweisse, die Mündung etwas verengernde Schwiele vorhanden, verbunden; der Aussensaum dünn und scharf, schmal bis breit umgeschlagen, trichterförmig ausgehöhlt, etwas genähert. Das Spindelohr ist breiter als der übrige Mundsaum, recht- bis spitzwinkelig, dem vorletzten Umgange sehr genähert, dicht angelegt oder mit demselben verbunden. L = 7-5, B = 3-5, M = 2-7mm. Originalexemplare des Autors. L = 7-4, 3 = 3-5, M = 27;7/m. Fundort: Berg Risnjak. L = 7-4, B = 3-8, M=3mm. Fundort: Visocica im Velebith. P. nanns Westevl. wird in der Originaldiagnose vom Autor als durchbohrt bezeichnet, dies ist jedoch nicht der Fall, denn die scheinbare Durchbohrung entsteht nur dadurch, dass das breite Spindelohr bei vollkommen entwickelten Exemplaren mit dem vorletzten Umgange verschmilzt; jüngere Gehäuse, wo das Spindelohr dem vorletzten Umgange nur genähert ist, sind ganz so beschaffen wie andere Formen dieser Section, d. h. dieselben sind ungenabelt, der Spindelrand des Aussenrandes ist plötzlich nach rückwärts umgeschlagen und bedeckt den Theil des Gehäuses, wo sonst der Nabel Hegt vollkommen. Die mir vom Autor übergebenen Originalexemplare stammen ohne nähere Fundortsangabe aus Croatien (ein bestimmter Fundort wird auch sonst vom Autor nirgends angeführt); dieselben erwiesen sich aber als vollkommen identisch mit den mir ebenfalls vorliegenden Originalexemplaren des P. clessiiii Hirc vom Berge Risnjak in Croatien und dürften wohl auch daher stammen. P. iianns Westerl. ist mitRücksicht auf Färbung, Höhe des Gewindes, Dichtigkeit der Rippenstreifen und Entwicklung des Mundsaumes ziemlich veränderlich, doch leben solche mehr minder verschiedene Exemplare vielfach am gleichen Orte. Bemerkenswerth ist auch, wie schon oben erwähnt, die auffallende Verschiedenheit der einzelnen Altersformen in Bezug auf die Gestaltung des Mundsaumes, da dieselbe bei ungenügendem Material leicht Veranlassung zur Aufstellung neuer Arten geben könnte. Jüngere Gehäuse besitzen nämlich ein deutliches, scharf gewinkeltes Spindelohr, welches dem vorletzten Umgange sehr genähert oder angelegt ist; bei solchen Exemplaren ist auch der für diese Section charakteristische Spindelumschlag deutlich sichtbar. Bei älteren Gehäusen verschmilzt das Spindelohr vollkommen mit dem vorletzten Umgange (Spindelohr und Spindelumschlag sind nun nicht mehr zu unterscheiden) und der Mundsaum gewinnt so eine auffallende .Ähnlichkeit mit demjenigen von P. henricac Strubel. Die typische Form dieser Art ist mir von nachstehenden Orten bekannt: Ursprung des Kulpaflusses bei Kupanje nächst Ossienitz, Untcr-Skrill hei Gottschee, Krainer Schneeherg (in Krain), Berg Risnjak, Monographie des Genus Ponmlias S/iider. 619 Delnice, Veliki Obruc bei Jelenje, Vakanski Vrh und \'isocica im V'elebith, Ostarja bei Gospic (in Kroatien). — var. dubia n. Taf. IX , Fig. 92 a, h. Das Gehäuse einfarbig gelblich bis röthlich hornfarben ohne milchige Trübung, die Rippchen kräftiger und höher, das Gewinde schlanker, die Mündung durch den sehr verdickten und kräftig verdoppelten Mundsaum verengt: der Innensaum meisst stark vorragend, \-erbunden bis zusammenhängend, der Aussen- saum, sehr breit und dick, das Spindelohr dem vorletzten Umgange meist nur genähert. L = 8-l, B=3-6, M=:3-l;;n;i. Diese besonders durch den ausserordentlich kräftigen Mundsaum auffallende Localform sammelte ich in sehr zahlreichen, auffallend übereinstimmenden Exemplaren auf den .Abhängen des Metla bei Trnovac nächst Gospis (auch dem Fundorte der H. stenomphala Menke). — var. stossichi Hirc. Taf. IX, Fig. 93 a, b. Pomatias Slossichi Hirc, Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Bd. XXX, S. 522, Jahrg. 1880. Das Gehäuse kleiner, kegelförmig mit breiterer Basis und kürzerem, rascher verschmälertem Gewinde, meist einfarbig horngrau bis hornbraun, mitunter mit sehr schwachen und verwaschenen Bändern an der Basis des letzten Umganges. Die 7 Umgänge sind mehr gewölbt und nehmen rascher zu, der letzte ist ver- hältnissmässig grösser und steigt vorne weniger oder gar nicht hinauf. Die Sculptur ist dichter und schwächer, die Mündung verhältnissmässig grösser und mehr gerundet: der Mundsaum einfach bis schwach verdoppelt, dünn und schmal, das kleinere Spindelohr dem vorletzten Umgange angelegt oder mit demselben verschmolzen. L = 6-5, B = 3o, M = 2 4m);/. Ich beurtheile diese Form nach Exemplaren vom Fundorte Ponikve bei Buccari in Kroatien. Wester- land bezeichnet dieselben ebenfalls als genabelt und stellt sie in die Nähe von P. henricae Strobel: ich finde den Mundsaum zwar weniger ausgebreitet und verdickt, sonst aber vollkommen übereinstimmend und ebenso charakteristisch wie bei der typischen Form gestaltet; dementsprechend ist auch keine Durch- bohrung vorhanden. Das Verbreitungsgebiet des P. uanus V\'esterl. erstreckt sich über den südöstlichen Theil von Krain und Südkroatien; die bekannt gewordenen Fundorte liegen zumeist in ziemlich bedeutender Seehöhe (bis 1400 mO- Pomatias (Auritus) Klecaki Braun. Taf. IX, Fig. 94«, /'. Pomatias Klcciilü Braun, Xachrichtsblatt d. deutsch, malacozool. Gesellsch., S. 110, 1887. Gehäuse: verlängert kegelförmig mit breiter Basis, ziemlich dickem Gewinde und stumpfem Apex, einfarbig licht horngelb, glänzend, durchscheinend. Die 8 Umgänge sind gewölbt und werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten deutlich stumpfkantig, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorn ziemlich ziemlich rasch und hoch hinauf. Die Sculptur besteht aus gleichartigen, etwas weitläufigen, stumpfen, aber ziemlich erhobenen Rippen, welche auf dem letzen Umgange dichter und schwächer werden; die Rippen sind ausserdem schief, schwach gebogen und lichter als das Gehäuse gefärbt. Die nahezu kreisförmige Mündung ist senkrecht, innen hellbraun gefärbt. Der Mundsaum ist ver- doppelt, der Innensaum vorragend, ziemlich scharf, verbunden bis zusammenhängend, der Aussensaum breit, etwas ausgehöhlt und am äussersten Rande etwas nach vorne gekrampt, ziemlich dick, getrennt ; das Spindelohr breiter als der übrige Mundsaum, abgerundet, nach vorne und oben gebogen, dem vorletzten Umgange genähert (in der P'rontalansicht spitzwinkelig). 78* 620 A. ./. Wagner, L = 7-4, B=:3-6, M-=3iiim. Meine Exemplare erhielt ich von Dr. Boettger mit der Fundortsangabe »Insel Lesina in Süd- dalmatien«. Von dem sehr ähnlichen und jedenfalls nächst verwandten 7^ ;/i(»/(5 Westerl. unterscheidet sich vorstehende Art durch ihr einfarbig horngelbes, glänzendes Gehäuse, die kräftigere Sculptur, den stärker erweiterten, höher hinauf steigenden lelzten Umgang und das anders geformte, dem vorletzten Umgange niu" genäherte Spindelohr. g) Formenkreis Daliiuitijia n. Pomatias (Auritus) dalmatinus L. IM'ciffcr. Taf. IX, Fig. 9ö ,(, b. Puiiiiilids iliümatiniis L. Pfeiffer, Malacozool. ISlättcr, p. 36, 1863. liirtilHs Walderdorff in Veitandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch., Bd. XIV, S. 511, Jahrg. 1864. Gehäuse verlängert kegelförmig mit schlankem Gewinde und verhältnismässig dünnem Apex, einfarbig, grauweiss bis gelbgrau, milchig getrübt, schwach durchscheinend, maU (häufig mit einem grauen staub- artigen Anfluge). Die 10 — 11 Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, sind gewölbt und werden durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten deutlich stumpf gekantet, gegen die Mündung zu weni.g erweitert und steigt vorne ziemlich rasch, aber wenig hinauf. Die Sculptur ist gemischt und besteht auf den oberen Umgängen nur aus etwas weitläufigen, scharfen und ziemlich hohen Rippen; auf den mittleren und unteren Umgängen aus zunehmend weitläugeren Rippen mit zwischengelagerten (1 — 6) Rippenstreifen, so dass am letzten Umgange die Rippenstreifen überwiegend. Die Rippen und Rippenstreifen sind ferner deutlich S-förmig gebogen, schief und auf den mittleren Umgängen am stärksten. Die eiförmige bis rundeiförmige Mündung ist innen hellbraun gefärbt und weicht unten wenig oder gar nicht zurück. Der Mundsaum ist verdoppelt, der Innensaum vorragend, dünn und scharf, vom Aussensaume durch eine Furche geschieden, verbunden ; der Aussensaum dünn und scharf, schmal, bis sehr schmal umge- schlagen, getrennt. Das Spindelohr spitzwinkelig, breiter als der übrige Mundsaum und dem vorletzten Umgange genähert bis sehr genähert. L=13-8, B = 5-8, U—A-Amm. Fundort: Mont. Falcone. Ich bcurtheile diese Art nach Exemplaren von den Originalfundorten Calstelnuovo und Mont.Falcone bei Cattaro; eine vollkommen entsprechende Form erhielt ich ausserdem von Prof S. Brusina mit der Fund- ortsangabe Dobrota bei Cattaro. Graf Walderdorff beschreibt seinen P. tnn'ittis von Mont. Falcone als gleichmässig gerippt, die entsprechenden Originalexemplare, welche sich im k. k. naturhistorischen Hof- museum in Wien befinden, weisen jedoch eine deutlich gemischte Sculptur auf und sind auch sonst von Exemplaren als P. Jahiuitiiiiis Pfeiffer aus dem unmittelbar benachbarten Castelnuovo nicht zu unter- scheiden. P. dalmatimis Pfeiffer gleicht nur äusserlich dem ebenfalls in der Umgebung von Cattaro lebenden P. atiritns Rossm., unterscheidet sich jedoch von dieser Art vor Allem durch die Beschaffenheit des Deckels, welcher hier durchsichtig, dünn, biegsam und hornartig ist, wie bei den übrigen Arten dieser Section, bei /'. untihis jedoch aus zwei durch Luftkammern geschiedenen, starren Kalkplatten besteht. /'. daluuüiuns Pfeiffer decollirt ausserdem meinem Materiale nach niemals. Monographie des Genus Ponui/iüs S/iuIlt. 621 Sectio PLEUROPOMA n. Deckel: gelb bis braun mit weissen Kalkauflagerungen an der Vorderseite, ziemlich fest, wenig biegsam bis zerbrechlich. Die 4 Umgänge sind deutlich sichtbar und werden durch eine mehr minder erhobene, kalkartige Spiralseite geschieden; die Zuwachsstreifen bestehen ebenfalls aus lamellenartigen Kalkauf- lagerungen und verleihen dem Deckel ein geripptes Aussehen. Gehäuse: ungenabelt, festschalig, milchig getrübt bis kalkweiss, mit und ohne Fleckenhänder. Der Mundsaum ist wie bei den Formen der Sect. Anritns Westerl. gestaltet, die Embryonalumgänge sind stets glatt und glänzend und werden wie die oberen Umgänge überhaupt häufig abgestossen. Das Verbreitungsgebiet dieser Section erstreckt sich über die Küstengebiete von Albanien und Epirus, das Festland von Griechenland mit den benachbarten Inseln, entlang der Westküste und der Insel Euboca im Osten, die Umgebung von Syrakus auf Sicilien und einzelne Punkte in Calabrien Bemerkenswert erscheint das Auftreren von Formen dieser vorzüglich dem südlichen Balkangebiete angehörenden Section in Calabrien und Sicilien, welches zunächst doch wieder auf eine bestandene Land- verbindung zwischen der Balkanhalbinsel und dem M. Gargano in Unteritalien hinweist. Die Pomatias -Formen der Sect. Anritns, welche ebenfalls in beiden Gebieten vorkommen, weisen hüben und drüben einen wesentlichen verschiedenen Charakter auf und dürften erst nach erfolgter Tren- nung, von Norden aus eingewandert sein. Die auffallende Ähnlichkeit des P. tesselatns Rossm. von Corfu mit P. Dionysi Paul, aus Syrakus lässt aber, bei der Isolirtheit des sicilischen Vorkommens auf dem Boden einer uralten griechischen Colonie, welche lange Zeit in regem Verkehre mit dem IVIutterlande blieb, auch auf eine zufällige Überführung einer griechischen Form denken. Von den Kykladen und Sporaden, ebenso aus den im Norden und Osten des Ägeischen Meeres gelegenen Küstenländern ist mir bis jetzt kein Pomatias bekannt geworden. Diese Erscheinung weist darauf hin, dass diese Gebiete unter Umständen aus dem Zustande des Binnenlandes in dasjenige eines Küsten- und Inselgebietes traten, welche eine Besiedelung durch die Küsten liebenden Pornatias-Vovmen nicht mehr möglich machten. a) Formenkreis Tessclata n. Pomatias (Pleuropoma) tesselatus Ross massier. Tal'. X , Fig. 96 a, b. Cyclostoma tesselaiiiin K ossmässler, Iconogr., sp. 404. Pomatias tesselalus K o b e 1 1, Iconogr. N. F. V, Nr. 908. Gehäuse: kegelförmig bis verlängert kegelförmig mit ziemlich dickem, in der Seitenansicht geradem oder nur schwach convexem Gewinde; licht hornfarben, grauweiss bis kalkweiss, mit lichten bis weissen Rippen und 2, seltener 3 gelbbraunen Fleckenbinden auf den letzten Umgängen, durchscheinend bis nahezu undurchsichtig und matt. Die 7 — 8 wenig bis ziemlich gewölbten Umgänge nehmen anfangs langsam und regelmässig, die 2 letzten rascher zu und werden durch eine wenig tiefe, aber deutlich eingesenkte Naht geschieden; der letzte ist unten meist etwas abgeflacht, mehr minder deutlich stumpfgekantet, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorne rasch und ziemlich hoch hinauf. Die ersten 2—3 Umgänge werden häufig abgestossen. Die Sculptur besteht aus ziemlich kräftigen und erhobenen , wenig schiefen, schwach gebogenen Rippchen, welche auf den oberen Umgängen etwas schwächer sind und dichter stehen, sonst ziemlich weit- läufig angeordnet und gleichartig sind. Die rundeiförmige Mündung ist nahezu senkrecht und im Gaumen gelbbraun gefärbt. Der Mundsaum ist meist kräftig verdoppelt; der Innensaum ziemlich scharf und vorragend, verbun- den bis zusammenhängend, der Aussensaum scharf und zerbrechlich, breit, flach umgeschlagen, aussen 622 .4. ./. Wagner, abgerundet geöhrt und dem vorletzten Umgange leicht angelegt, an der Spindel recht- bis spitzwinkelig geöhrt. Das Spindelohr breiter als der übrige Mundsaum, vom vorletzten Umgange ziemlich entfernt, etwas nach vorne und hinauf gebogen. L = 8-6, B=:4-4, M=z3-oinm. Fundort: Corfu. Ich gehe bei der Beurtheilung dieser Art von einer ziemlich kräftig und weitläufig gerippten Form aus, welche auf der Insel Corfu (dem Originalfundorte) vorherrschend auftritt und übereinstimmend als P. tesselahis (Wiegman) Rossm. aufgefasst wird. In den südwestlichen Küstenländern der Balkanhalb- insel leben ausserdem zahlreiche Formen dieses Genus, welche sich von P. tcsselatiis Rossm. oft recht auffallend durch Schwankungen bezüglich der Höhe und Form des Gewindes, die Zunahme und Wölbung der Umgänge, sowie die mehr minder dichte und kräftige Sculptur unterscheiden, in den wesentlichen Merkmalen jedoch sowohl untereinander, als mit der typischen Form von Corfu übereinstimmen. Die Veränderlichkeit der genannten Merkmale ist eine so grosse, dass nahezu jeder Fundort eine mehr min- der abweichende Form aufweist, welche jedoch zumeist durch Überzüge mit einander verbunden werden, und dementsprechend als Localvarietäten zu betrachten sind. Die Entstehung dieser zahlreichen Formen findet mit Beziehung auf die Geographie des Gebietes in der Isolirung einzelner Gebietstheile ihre Erklärung. Die zuerst bekannt gewordene und dementsprechend als Typus aufgefasste Form des P. fesselatns Rossm. lebt auf Corfu; mit derselben vereinige ich eine nahezu vollkommen übereinstimmende, in ein- zelnen Exemplaren jedoch etwas dichter gerippte Form von Zalongo bei Nikopolis nächst Prevesa in Epirus, welche mir unter der Bezeichnung P. excistis Mouss. zukam. Der Originalfundort des P. excisns Mouss. liegt bei Janina in Epirus, die dort lebende Form könnte wesentlicher von P. icsselatus Rossm. abweichen, gehört aber jedenfalls dem gleichen Formenkreise an. — var. achaica Boettger. Taf. X, Fig. 97. I'uiihilhis Icssi-latus Rossm var. Achaica Boettger, Nachrichtsblatt d. deutsch, malacozool. Gesellsch. XVII, p. 123. Das Gehäuse meist einfarbig gelbweiss mit schlanker ausgezogenem, mehr thurmförmigem Gewinde, stärker gewölbten, durch tiefere Naht getrennten Umgängen, kräftigen und mehr erhobenen, auf den mitt- leren Umgängen nahezu flügeiförmigen Rippen. (Die Zwischenräume einmal breiter als die Rippen.) Der Mundsaum kräftig verdoppelt, der Aussensaum breit bis sehr breit. L = 9-6, B = 4-6, M = 3-5j»w. Fundort: Santameri. Die mir va)m Autor mitgetheilten Originalexemplare stammen von Santameri in Achaia, entsprechende, nur grössere Exemplare kenne ich von Philiatra in Messenien, wo auch eine Form der \'a.r. grisea Mous- son lebt. Als weitere Fundorte führt Boettger Kalandritsa und Omblo bei Nezera in Achaia an. — var. coerulea n. Taf. X, Fig. 98. Das Gehäuse grösser, röthlich hornfarben, mit starker bläulicher Trübung und schwachen, aber nahezu zusammenhängenden gelben Spiralbändern auf den letzten Umgängen, leicht glänzend, aber kaum durchscheinend. Das Gewinde schlanker, die Umgänge mehr gewölbt und durch tiefere Naht geschieden. Die Sculptur besteht nur auf den oberen Umgängen aus dünnen, fadenförmigen und ziemlich weit- läufigen Rippchen, übergeht auf den mittleren Umgängen in eine dichtere Rippenstreifung und verschwindet auf dem letzten Umgange nahezu gänzlich, dagegen tritt hier mitunter die .'\ndeutung einer scliwachen Spiralsculptur auf, wodurch der sonst nahezu glatte letzte Umgang ein leicht gegittertes oder gehäm- mertes Aussehen bekomm!. Monographie des Genus Poiiiatias Studcv. 623 Der Mundsaum ist kräftig verdoppelt, der Aussensaum dünn und schmal, das Spindeloiir vom wov- letzten Umgange entfernt. L=10-3, B = 5, M=4-lmm (decollirt). Fundort: Taygetos. Ich erhielt diese Form von Robert Jetschin mit der Fundortsangabe »Tagyetos-Gebirge« in Morea, ferner ein entsprechendes, aber deutlicher geripptes Exemplar von J. Stussiner aus dei' Langada- Schlucht in Tagyetos. — var. athenarum Saint-Simon. Taf. X, Fig. 99. PomaliiTü alhcnayiim (Bovirg.) Saint-Simon, Revue Magaz. Zool. XXI, p. 7, 1869. K o b e 1 1 , Iconogr. N. F. Nr. 909. Das Gehäuse gelblich hornfarben, schwach bläulich getrübt, mit sehr undeutlichen, fast erloschenen Fleckenbändern, verlängert kegelförmig bis thurmförmig. Die 8 — 9 Umgänge sind mehr gewölbt und werden durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist meist unten gerundet. Die Sculptur besteht aus dichten, feinen und gleichartigen Rippenstreifen, welche auf den oberen Umgängen wenig schärfer sind, auf dem letzten wenig schwächer und weitläufiger werden. Der Mundsaum ist verdoppelt, der Aussensaum schmal, mit deutlichem aber wenig breiterem und vom vorletzten Umgange entferntem Spindelohr. L = 9-ß, B = 4-9, M = 3-6«nn (decollirt). Fundort: Livadia. Meine Exemplare stammen aus Livadia in Böotien und vom Helikon; an letzterem Fundorte kommen auch Exemplare mit lang ausgezogenem, thurmförmigem Gewinde vor. Von der nahe stehenden var. coernlea n. unterscheidet sich vorstehende Form durch das nur schwach bläulich getrübte Gehäuse und vor Allem die aus gleichartig feinen und dichten Rippenstreifen bestehende Sculptur. — var. grisea Mousson. Taf. X, Fig. 100. Poiiuitias Icsschiluiii Rossm. var. griscii Mousson, Coquilles terrestr. et fluv. Schläfli, Vierteljahrschrift d. Natiirforsch. Gesellsch. in Zürich, 4. Jahrg. 1859, S. 36. » tcsscUitiis Rossm. var. denscstriatn Hesse, Jahrb. d. deutsch, malacozool. Gesellsch. IX, S. 335, 1882. » » > » Moiissoiii Boettger, Jahrb. d. deutsch, malacozool. Gesellsch. X, S. 320, 1883. Das Gehäuse kegelförmig bis verlängert kegelförmig, mit dickerem, in der Seitenansicht meist deutlich convexem Gewinde; die 7 bis 8 etwas rascher zunehmenden Umgänge sind schwächer gewölbt. Die Sculptur besteht aus feineren gleichartigen und auffallend dichteren Rippchen, die Fleckenbänder sind deutlicher und meist auch auf dem mittleren Umgängen sichtbar, der Mundsaum ist schmäler. L = 9-2, B = 4-6, \l = 3-5mtn. Fundort: Kephalonia. Der Originalfundort dieser Varietät ist die Insel Kephalonia, entsprechende Formen kenne ich ausser- dem von den Inseln Corfu, Zante, Megali Vrissi auf Santa Maura und Prevesa in Epirus. Die — var. il/o?/5so»/ Boettger gründet sich auf kleine Exemplare vorstehender Form; Exemplare der var. densestriata Hesse von der Insel Zante sind mitunter etwas grössei-, die Sculptur derselben zu- weilen etwas dichter, doch schwanken diese Merkmale in der gleichen Weise auch bei der Form von Kephalonia. Von den Inseln Paxo und Fano kenne ich Exemplare desP. tesselatns Rossm. mit schlankerem bis nahezu thurmförmigem Gewinde und geraden Seitenconturen, welche ich mit Rücksicht auf die Über- einstimmung der übrigen Merkmale auch noch der var. grisea Mouss. zuzähle. Ähnliche Formen, jedoch mit leicht convexem Gewinde und mitunter dichteren und feineren Rippchen leben bei Philiatra in Mesenien und Misolonghi in Atollen. Hieher düifte fernei" auch ein Poniafias von der 624 A. J. Wa^^ner, Insel Sapientsa nächst der Südküste Museniens gehören, welches mir nur in einem Exemplare vorliegt; dasselbe ist klein, mit verlängert kegelförmigen Gehäuse und schlank ausgezogenem Gewinde; die Sculptur besteht auf den oberen Umgängen aus feinen, etwas weitläufigen Rippchen und geht auf den zwei letzten Umgängen in eine dichte und feine Rippenstreifung über. Der Mundsaum ist verdoppelt, der Aussensaum breit und etwas ausgehöhlt. P. fessclatus Rossm. — v&r. grisea Mouss. könnte mit Rücksicht auf die weite Verbreitung entlang der ganzen Westküste Griechenlands im Gegensatze zum historischen Typus von Corfu, welcher nur von wenigen Punkten bekannt ist, als Stammform dieser Formenreihe betrachtet werden. Pomatias (Pleuropoma) dionysi Paulucci. Taf. X, Fig. IUI ,7, />. romalias Dionysi Paulucci, Bull. Soc. malacol. ital. V, p. 19, 1879. Gehäuse: kegelförmig mit verhältnissmässig breiter Basis, rasch verschmälertem Gewinde und geraden Seiten; gelblichweiss mit drei ziemlich intensiven braunen Fleckenbinden, welche schon auf den mittleren Umgängen beginnen, leicht glänzend bis matt, ziemlich durchscheinend. Das oberste Band an der Naht besteht aus viereckigen, etwas schiefen und der Streifung entgegengesetzt gerichteten Flecken, das mittlere aus schmalen Flecken, das unterste ist nur am letzten Umgange sichtbar und erscheint oft nahezu zusammenhängend. Die 7 — 8 Umgänge nehmen regelmässig, aber verhältnissmässig rasch zu, sind gut gewölbt und wer- den durch eine tiefe Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet oder undeutlich gekantet, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorne ziemlich rasch und hoch hinauf. Die Sculptur besteht aus weisslichen, ziemlich schiefen, leicht gebogenen, scharfen und erhobenen Rippen, welche überall ziemlich dicht stehen (die Zwischenräume sind einmal breiter als die Rippen), dabei bis zur Mündung nahezu gleich stark sind. Die rund-eiförmige Mündung ist senkrecht und im Gaumen weisslich gefärbt. Der Mundsaum verdoppelt, der Innensaum ziemlich vorragend, verbunden bis zusammenhängend, der Aussensaum ziemlich breit umgeschlagen, dünn und scharf, etwas ausgehöhlt und an beiden Insertionen geöhrt; das Aussenohr abgerundet, dem vorletzten Umgange theilweise angelegt, das Spindelohr recht- bis spitzwinkelig, breiter als der übrige Mundsaum, etwas hinaufgebogen, aber vom vorletzten Umgange entfernt. L = 8-7, B = 4-4, M = 3-5wm. Fundort: Orecchio di Dionysio bei Sj'rakus. P. dionysi Paul, ist bis jetzt nur aus der Umgebung von Syrakus bekannt geworden; von dem nächstvervvandten P. tesselatits Rossm. aus Corfu unterscheidet sich vorstehende Art nur durch die stär- kere Wölbung der Umgänge, die schärferen, mehr schiefen und deutlicher gebogenen Rippen, sowie die intensive Fleckenzeichnung. Pomatias (Pleuropoma) corcyrensis Westcrlund. Tat. X, Fig. 102 a, b. I'oiiitiliiis (Aiiiiliis) coiryrcnsis Westerl und, Fauna V, p. 120. Gehäuse: kegelförmig mit dickem Gewinde, aber rasch verschmälertem Apex und deutlich convexcn Seiten, grauweiss bis licht rothbraun mit weissen Rippen und drei mehr minder deutlichen gelbbraunen F-'lcckenbändern, schwach durchscheinend bis undurchsichtig und matt. Die 8 Umgänge nehmen anfangs langsam, vom vierten aber rascher zu, sind sehr wenig gewölbt oder nahezu flach, an der Naht des vorletzten Umganges etwas kantig und werden durch eine sehr seichte Naht geschieden; der letzte ist kaum breiter als der vorletzte, unten gerundet oder nur undeutlich gekantet, und steigt vorne rasch und ziemlich hoch hinauf. Die ersten Umgänge werden häufig abge- stossen. Monographie des Genus Poniafias StnJer. 625 Die Sculptur besteht aus wenig schiefen, kaum gebogenen, kräftigen Rippen, welche an der Naht der unteren Umgänge knotenartig anschwellen, überall gleichartig sind und ziemlich dicht stehen. (Die Zwi- schenräume sind auf den oberen und unteren Umgängen wenig breiter als die Rippen und werden nur am letzten Umgange breiter. Die rund-eiförmige Mündung ist nahezu senkrecht und im Gaumen gelbbraun gefärbt. Der Mund- saum ist innen durch eine milchweisse Auflagerung lippenartig verdickt oder deutlich verdoppelt, der Innensjium sodann etwas vorragend und zusammenhängend, der Aussensaum breit umgeschlagen, etwas ausgehöhlt, an beiden Insertionen geöhrt. Das Aussenrohr vom vorletzten Umgange abstehend, das Spindelohr recht- bis stumpfwinkelig, etwas nach vorne gebogen, vom vorletzten Umgange ziemlich entfernt. L=10, B = 5-2, M^Amm (decollirt). Fundort: Corfu. Der Originalfundort dieser Art ist Skripero auf Corfu, vollkommen übereinstimmende Exemplare erhielt ich von Dr. Boettger mit der Fundortsangabe »Village Kukalio bei Prevesa in Epirus«. Von P. iesselattis Rossm. unterscheidet sich vorstehende Art zunächst durch ihre constant schwach gewölbten, rascher zunehmenden Umgänge und die eigenthümliche Sculptur. Der nächst verwandte F. hcüenicits Sa,'\n\.-S\mor\ besitzt ein mehr verlängertes, schlankeres Gewinde, weniger rasch und von der Spitze an gleichmässig zunehmende Umgänge und eine viel schwächere imd dichtere Sculptur. Pomatias (Pleuropoma) hellenicus Bourguignat. Taf. X, Fig. 103. Pomatias hclknictis (Bourg.) Silin t-Si mon, Revue IWagaz. Zool. XXI, 1869. Gehäuse; verlängert kegelförmig bis thurmförmig mit regelmässig verschmälertem Gewinde geraden Seiten und verhältnissmässig dünem Apex, licht hornfarben bis weissgelb, einfarbig oder sehr schwach und verwaschen gebändert, leicht glänzend bis matt. Die 8 Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu, sind sehr wenig gewölbt bis nahezu flach und werden durch eine seichte, leicht eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist unten gerundet oder leicht abgeflacht, aber nicht gekantet, gegen die Mündung zu erweitert und steigt vorne rasch und ziemlich hoch hinauf. Die obersten Umgänge werden häufig abgestossen. Die Sculptur besteht aus wenig schiefen, am letzten Umgange leicht S-förmig gebogen, überall gleichartigen, feinen und dichten Rippenstreifen. Die rundeiförmige Mündung ist senkrecht, im Gaumen gelblich gefärbt. Der Mundsaum ist verdoppelt; der Innensaum vorragend und zusammenhüngend, der Aussensaum ziemlich breit umgeschlagen, an beiden Insertionen geöhrt. Das Aussenohr abgerundet und dem vorletzten Umgange leicht angelegt das Spindelohr recht- bis stumpfwinkelig vom vorletzten Umgange entfernt. L=ll-3, B = 5-2, M = 4 ;;/»/ (decollirt). Fundort: Agoriani im phokischen Parnassos. Meine Exemplare erhielt ich von Robert Jetschin mit der Fundortsangabe Agoriani im phokischen Parnassos. — var. maxima n. Das Gehäuse grösser (die grösste Form des Genus aus dem griechischen Faunengebiete), weitläufiger und kräftiger gerippt, deutlich und mitunter intensiv gebändert; die Umgänge etwas deutlicher gewölbt, das Spindelohr breiter vorgezogen und schärfer gewinkelt. L=12, B = 5-5, M= Amm. Ich kenne diese Form von Divri in Elis, Nezera in Achaia und Stemnitza in Argolis; anscheinend ver- tritt dieselbe also den Typus auf der Halbinsel Morea. Eine sehr ähnliche, jedoch deutlich stärker gewölbte und etwas kleinere Form erhielt ich ferner mit der Fundortsangabe Euböa. Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. LXIV. Bd. 79 02(5 .4. J. Wagner, P. //L7/t7;/t7/5 Sa int- Simon scheint vorzüglich in den üsthchen Gebieten Griechenlands verbreitet zu sein; von den Formen des P. tessdatus Rossm. unterscheidet sich diese Art lediglich durch die im All- gemeinen bedeutenderen Dimensionen und die auffallend geringe Wölbung der Umgänge. Pomatias (Pleuropoma) westerlundi Pauhicci. Taf. X, Fig. 104 a, h. Poiiuitias WesterluiuU Paul., Biill. Soc. nialacol. ital. V, p. 20, 1879. . Gehäuse verlängert kegelförmig mit verhältnismässig schmaler Basis, lang ausgezogenem Gewinde (die Seiten des Gewindes sind im oberen Theile etwas concav, im unteren deutlich convex) und dünnem kleinem Apex; gelbweiss mit schwachen Fleckenbändern, durchscheinend, etwas glänzend. Die 9 Umgänge nehmen anfangs sehr langsam und regelmässig, vom 6. an rascher zu, sind schwach gewölbt und werden durch eine seichte Naht geschieden; der letzte ist unten etwas abgeflacht und undeutlich gekantet, gegen die Mündung zu wenig erweitert und steigt vorne langsam und wenig hinauf. Die Sculptur besteht aus dünnen, ziemlich erhobenen, weisslichen Rippen, welche auf den oberen Umgängen dicht angeordnet sind (die Zwischenräume sind wenig breiter als die Rippen), auf dem letzten Umgange niedriger und weitläufiger werden; die Rippen sind ferner wenig schief, auf den oberen Umgängen nahezu senkrecht und kaum gebogen. Auf dem letzten Umgange ist die Andeutung einer schwachen Spiralsculptur vorhanden. Die rundeiförmige Mündung ist senkrecht, im Gaumen gelbbraun gefärbt. Der Mundsaum ist verdoppelt, der Innensaum kaum vorragend, verbunden, der Aussensaum schmal umgeschlagen, dünn und zerbrechlich, an der Spindel stumpfwinkelig geöhrt, das Ohr kaum breiter als der übrige Mundsaum, vom vorletzten Umgange entfernt. L=ll-8,' B =z 5, M = 3-(3 ;;/»/. Ich beurtheile diese Art nach Exemplaren vom Mte. Consolino in Calabrien, welche mir Dr. Ko.be It zur Ansicht übergab; dieselbe ist ausserdem nur an wenigen Punkten Calabriens gefunden worden und steht den griechischen Formen der Section ebenfalls sehr nahe, unterscheidet sich aber bestimmter durch die eigenthümliche Form des Gewindes, in Verbindung mit der Beschaffenheit der Sculptur und des Mund- saumes. Unter der Bezeichnung P. cretciisis Maltzan von Spakia in Kreta erhielt ich von Dr. Kobelt ein einziges todtgesammeltes und verblichenes Exemplar dieses Genus zur Ansicht, welches weder mit den griechischen, noch sonst mir bekannten Po;Kfl//i35-Formen eine nähere Verwandtschaft aufweist. P. cretciisis Maltzan ist jedenfalls eine neue Art, vermuthlich auch der erste Vertreter einer neuen Section; nach dem mir vorliegenden, wie erwähnt unvollkommenen Exemplare, ist es mir jedoch nicht möglich, eine allgemein zutreffende Beschreibung dieser Form zu geben. Sectio TITANOPOMA n. Merkmale und Verbreitung des Pontatias (Titanopoma) auriUts Rossm. Pomatias (Titanopoma) auritus Ross massier. Taf. X, Fig. 105 n, b, Fig. 109 .;, b, c. Pomatias tschcrnagoricus Lctouincux, Bull. Soc. malacol. Fr., p. 200. 1885. « ■ callistoma Lctourncux; Bull. Soc. malacol. Fr., p. 201, 1885. Deckel; dick, undurchsichtig, kalkweiss und sehr zerbrechlich, anscheinend aus zwei durch Ltift- kammern getrennten Platten bestehend, mit vier deutlich sichtbaren, durch eine Furche getrennten \Vin4., düngen und centralem, etwas vertieftem Nucleus. Die untere Platte des Deckels ist. hornartig,, gelblich, gefärbt und durchsichtig;' dieselbe besteht aus zwei dicht aneinanderliegenden INlembranen und entspricht dem einfachen Deckel der übrigen Pdiiia/his- Formen; an der Vorderseite dieser hornartigeO' Platte befindet sich hier, eine aus Kalkauflagcrungen gebil- Monographie des Geutis.Fovtialias Studcr. » 627 dete, erhobene Spiralseite, aus welcher in der früher beschriebenen Weise (s. Merkmale des Genus) die oberste, spröde und durch Luftkammern getrennte Platte gebildet wird. Gehäuse: kegelförmig bis verlängert kegelförmig, mit breiter Basis, rasch verschmälertem, in der Pro- filansicht leicht concavem Gewinde und dünnem kleinen Apex, welcher häufig abgestossen wird; einfarbig horngrau oder hornbraun, matt, gut durchscheinend, ziemlich dünnschalig und zerbrechlich. j^ie 8 — 9 gut gewölbten Umgänge werden durch eine tiefe Naht geschieden und nehmen anfangs langsam, vom fünften oder sechsten Umgange an rascher zu, der letzte Umgang ist sogar auffallend erwei- tert, unten gerundet, steigt jedoch vorne nur langsam und kaum zu einem Drittel Höhe des vorletzten Umganges hinauf. Die Sculptur ist gemischt und besteht aus kräftigen, nahezu flügeiförmigen, weitläufigen bis zer- streuten Rippen und dichten, zwischengelagerten Rippenstreifen. Die Rippen und Rippenstreifen sind ferner schief, leicht gebogen, etwas lichter gefärbt und meist der- artig vertheilt, dass auf den oberen Umgängen Rippen und Rippenstreifen ziemlich unregelmässig, häufig aber in derWeise alterniren, dass zwischen je zwei Rippen l — 6 Rippenstreifen stehen; auf dem vorletzten Umgange werden die Rippen schwächer und weitläufiger, um auf dem letzten Umgange meist vollkommen in der Rippenstreifung aufzugehen. Die kurz-birnförmige bis rund-eiförmige Mündung ist verhältnissmässig gross, weicht unten wenig oder gar nicht zurück und ist im Gaumen weisslich gefärbt. Der Mundsaum ist entweder einfach und durch eine milchweisse lippenartige Auflagerung verdickt oder verdoppelt; der Innensaum sodann dünn, unten kaum vorragend und durch eine Schwiele verbunden; der Aussensaum stets breit umgeschlagen, dünn, scharf und zerbrechlich, etwas ausgehöhlt, aussen sogar ziemlich stark vorgezogen und vor beiden Insertionen geöhrt. Das Spindelohr breiter als der Mundsaum,, recht- bis spitzwinkelig, nach vorne und hinauf gebogen, vom vorletzten Umgange entfernt, das Aussenohr abgerundet, nach vorne gebogen, vom vorletzten Umgange abstehend. L=12, B=5-8, M = 4-9 ;;/«;. Fundort: Cattaro. Die typische Form dieser Art lebt in der Umgebung von Cattaro in Süddalmatien und erscheint vor- züglich mit Rücksicht auf die Sculptur (Alterniren der Rippen und Rippenstreifen), weniger auf die Grösse, Zunahme und Höhe der Umgänge, Entwicklung des Mundsaumes veränderlich. Die Veränderlichkeit der Sculptur ist so gross, dass man selbst auf eng begrenztem Fundorte nur wenige vollkommen übereinstimmende Exemplare antrifft; dieselbe kann hier also nur dann als unter- scheidendes, aber jedenfalls untergeordnetes Merkmal aufgefasst werden, wenn zahlreiche Exemplare eines Fundortes annähernd übereinstimmende Verhältnisse aufweisen; dementspreihend fasse ich -die Vor- kommnisse aus der näheren Umgebung von Cattaro durchwegs als typisch auf — var. meridionalis Boettger. Jahrbücher d. deutsch, malacozool. Gesellsch. 1886. Taf. X, Fig. 106. Pomalias regularis Letourneux, Bull. Soc. malac. Fr., p. 202. Das Gehäuse verlängert kegelförmig mit langsamer verschmälertem, in der Seitenansicht geradem Gewinde. Die Umgänge sind weniger gewölbt, nehmen langsamer zu und werden durch eine seichtere Naht geschieden. Die Sculptur ist nur auf den oberen Umgängen wie bei der typischen Form gemischt, auf den 2—^3 letzten Umgängen jedoch gleichartig, und besteht daselbst nur aus dichten Rippenstreifen. L=Il-8, B = o-8, M = 4-7«r;«. Boettger führt diese Form aus Spica an; ich fand entsprechende Exemplare unter meinem Materiale aus der Landschaft Canali südlich \'on Ragusa in Süddalmalien. Auch P. aiiri/iis Rossm. \'s.v. incridio- iialis Boettger ist sehr \-eränderlich und durch zahlreiche Umginge mit der typischen Form und der fol- genden Varietät verbunden. 79* 628» A. J. Wagner, — var. panleia Letourneux. Taf. X, Fig. 107. Pomalias pditU-iiis Letourneux, Bull. Soc. malacol. Fr., p. 203, 1885. Das Gehäuse glänzend, licht hornfarben mit feinen Streifen und vereinzelten spärlichen Rippen auf den oberen Umgängen oder nahezu glatt. L=10-5, B = 5-5, M = 4-li»;». Meine Exemplare stammen vom Snjeznica-Berge in der Landschaft Canali; dieselben entsprechen bis auf die obsolete Sculptur in allen wesentlichen Merkmalen dem P. auritits Rossm. und stellen meiner Ansicht nach nur eine extrem entwickelte Localvarietät desselben dar. — var. montenegrina n. Das Gehäuse kegelförmig mit sehr rasch verschmälertem Gewinde, röthlich hornfarben (die oberen Umgänge mit Thier violetbraun und bläulich angelaufen), die 7—8 stärker gewölbten Umgänge nehmen rascher zu, der letzte ist auffallend erweitert. Die Sculptur wie beim Typus gemischt, die Rippen und Rippenstreifen dünner, jedoch deutlich schärfer. L=10, B = 5-8, U — A-'imm (decollirt). Prof. S. Brusina übergab mir diese Form in zahlreichen, übereinstimmenden Exemplaren mit der Fundortsangabe Cetinje in Montenegro. Das Verbreitungsgebiet des P. attritns Rossm. erstreckt sich meinem Materiale nach über die Küsten- gebirge Süddalmatiens und Montenegros von Ragusa bis Antivari. Index (Synonyme und nur mit Namen angeführte Arten sind mit gewöhnlicher .Schrift gedruckt.) Seite Atlantica n 38 [602] Auritus Westerl 34 [598] Cinerascens n " [^''^J Cisalpina n 36 [600] Qs'closloma fiiitbiiatum Held . . • " ■ 23 [587] > maciilatuin Drap 16 [580] striolaliim R. .A.Phil 29 [593] liinfnihüuw \i. A.VhW 29 [593] Dalmatina n 56 [620] Diff^cilis n 39 [603] Eupomatias n '[»''Ij Insubrica n 20 [584] Nana n 53 [617] Neglecta n 50 [614] Obscura n 20 [584] Philippiana n 35 [599] Pleuropoma n 57 [621] Pomalias Studer 2 [566] adamii Paul 49 [613] var. rudis Paul 50 [614] a/finis (ßenoil) Kobelt 42 [606] agrioUs Westerl 41 [605] alleryanus Paul 31 [595] jpoiUUa Westerl 33 [597] apricus Mousson 22 [;)S6] nnieiixis Saint-Simon 23 [587] iithcihirum Saint-Simon 59 [623] Seite Pomatias atlanlicus Bourg 38 [602] > > var. pechaudi Bourg 39 [603] (i«n'<7H/n/s (Fagot) Westerl 40 [604] » auritus Rossm 62 [626] • > var. meridionalis Boettgcr . . . 63 [627] • . • panleia Letourn 64 [628] » - » montenegrina n 64 [628] banaiicus (Fagot) Westerl 43 [607] beloiri Letourn 32 [596] beriloni Fagot 23 [587] var. kobelti n 24 [588] hlancianus Westerl 29 [593] hoetlgeri V^ esier\ 29 [593] > braueri n. sp 10 [574] • » var. latestriata n 10 [574] > callisloma Letourn 02 [626] » catiestrinii A d a m i 20 [584] » carlhusianum Dupuy 22 [586] » cinerascens Rossm 13 [577] c/Mj»H< (Stossich) Hirc 53 [617] conciiiniis Letourn 14 [578] . corcyrensis Westerl 60 [624] crassilabriim Dupuy 20 [584] cretensiä Maltzan 62 [626] croaticiis L. Pfeiffer 43 [607] crosseainis Paul 41 [605] dalmatinus L.Pfeiffer 50 [620] Monographie des Genus Poniafias Sttider. 629 Pomalias dionysi Paul . . 60 | • äoiimeii Letourn 32 » elegans Clessin 11 » » var. irregularis n 11 > » » spectabilis n 11 > . » oostoma Westerl 12 | > > > tumida n 12 | ^ > > similis n Vc » ehgimtissiintis Paul 49] » elongatus Paul 48 | > » var. elegantissima Paul. . . . 49 1 > euboicus Westerl. 46 | ■• eupleurus Westerl 42 | • excisits Mousson 58 | > fenzianus Letourn 14 | fimbriattis L.'P(e\{ier 22 | » fischerianiis Paul 29 | » formosus Letourn 14 | > gardcusis Pini 17] » gracilis L. Pfeiffer 42 | » > var. martensiana MöU 43 • » » croatica L.Pfeiffer .... 43 | » » » reitteri Boettger 45 | » » » sturanii n 45 | > » stussineri n 46 | » gredleri Westerl 36 | gualfinensis De Stefani 40 | » » var. crosseana Paul 41 » > > agriotes Westerl. . . . 41 » hellenicus Saint-Simon 61 » » var. maxima n 61 | » henricae Strubel 7| » » var. illasiaca Pini » » » strigilata n » » > illyrica Westerl » . » plumbea Westerl 9| » » » hüttneri n » » » lyssogyra Westerl 7 » . » glaucina Gredler 7| » » » sirobcU Pini 7 > hidalgoi Crosse 25 | » » var. hispanica Sain t-.Si mon . . 26 [ » hifci Hirc 15| » Uispaiticus Saint-Simon 26 | » hueti Kobelt 20 | » insubricus Pini 20 | » intcrmedius Pini 17 » isseliatuis Bourg 27 | • klecaki Braun 55 1 » labrosus Westerl 24 | » lapurdeiisis Fagot 21 » latasteaniis Letorn 32 | > lederi Boettger 16[ ■• letourneuxi Bourg 31 » » var. henoni Bourg 32 | liineiisis De Stefani 27 | » macrochilns Westerl. 51 » mallzani Westerl 34 | iimrteusiaiiiis Moll 43] martorelli Servain 24 1 » >• var. rudicosta liufill 25! Seite [624] Pomatias [596] [575] [577] [577] [576] [576] [576] [613] [612] [613] [610] [606] [622] 1 [578] [586] [593] [578] [581] [606] [607] [607] [609] [609] [610] [600] [604] [605] [605] [625] [625] [571] [572] [572] [573] [573] [573] [571] [571] [571] [589] [590] [579] [590] [584] [584] [5811 [591] [619] [588] [585] [596] [580] [595] [596] [591] [615] [598] [607] [.588] [589] Seite martorelli var. noguerae Fagot 25 [589] monlerosati Bourg 31 1595] monlseraticus Fagot... 25 [589] moiissoni Boettger 59 [623] nanus Westerl 53 [617] > var. dubia n 55 [619] > » stossichi Hirc 55 [619] nouleti Dupuy 23 [587] var. arriensis Saint-Simon. . . 23 [587] obscurus Drap 20 [584] var. partioti Saint-Simon . . . 21 [585] > » jetschini n 22 [586] oostoma Westerl 12 [576] paladilhianits Saint-Simon 29 [593] partioti Saint-Simon 21 [585] patulus Drap 39 [603] var. attivanica (Fagot) Westerl. 40 [604] » » planata n 40 [604| perdix Westerl. 34 [598] perseianus Kobelt 32 [596] > var. zigiicnsis Kobelt . . . . 32 [596] philippianus (Gredler) L. Pfeiffer . . . 35 [599] var. decipiens DeBetta . . 35 [599] » » pachystoma DeBetta . 35 [599] pirajnoi B e n o i t 30 [594] plumbctis Westerl 9 [573] porroi Strobel 36 [600] var. gredleri Westerl 36 [600] • - valsabina Pini 37 [601] > » recondita Pini 37 [601] • » stabile! Pini 37 [601] pmiiais Letourn 32 [596] rccondittis Pini 37 [601] rcgularis Letourn 63 [627] reitteri Boettger 45 [609] rugosus Clessin 42 [606] sabaiidianus Bourg 22 [586] sardous (Maltzan) Westerl 33 [597] > var. apostata Westerl 33 [597] scalarinus Villa 14 [578] var. 5CÄ»;(/i«/ (De Betta) Cless. 15 [579] » >■ hirci Hirc 15 [579] scalarinus Adami 49 [613] segiiis Westerl 50 [614] septemspiralis Razoum 16 [580] > var. agardhi Pini .... 17 [581] » » heydeniana Clessin . 18 [582] » » bosniaca Boettger . 18 [582] sospes Westerl 47 [611] stabilei Pini 37 [601] stossichi Hirc 55 [619] striolatus Porro 26 [590] » var. lunensis De Stefani . . . 27 [591] » » isseliana Bourg 27 [591] > » de phlippi Pini 27 [591] subalpinus Pini 38 [602] tergestinus Westerl 51 [615] var. tortiva Westerl 52 [616] » • grahovana Stossich . . 52 [616] tesselatus Rossm 57[62I| » var. achaica Boettger .... 58 [622] 63Ö A. J. Wagner, Pomatias tesselatus var. coerulea n « " athenarum S a i n t - S i m o n » » . grisea Mousson . . . . » . » » liensestriata Hesse . . . . » » > moussoni B o e 1 1 g c r . . , » /orlivtis Wester 1 • liiuctaniis Letourn . » liirriciila Paul • turriculatus R. A. Phil. » " var. caficii B e n o i t » » » eirctica Wcsterl. . . . » » » pirajnoi Henoit . . . . » > » ericiiicola D e G r e g. . . . turritris Walderd tschcrnagoricus Letourn » tm'cüii DeStefani » vallae (Stossich) Westerl Seite 58 [622] 59 [023] 59 ^023] 59 I 623] 59 [623] 52 [616] 32 [596] 48 [612] 29 [593] 30 [594] 30 [594] 30 [594] 30 [594] 56 [620] 62 [626] 48 [612] 15 [579] Seite Pomatias valscihiniis Pini 37 [601] villae (Spinelli) De Betta 50[6141 waldemari n. sp 25 [616] westerlundi Paul 62 [626] Rara n 16 [580] Rhabdotakra n 19 [583] Sardoa n 33 [597] Scalarina ii 14 [578] Septemspiralis n 16 [580] Stereopoma n 28 [592] Striolata n 26 [590] Tesselata n 57 [621] Titanopoma n 62 [626] Tunetana n 31 [595] Turriculata n 29 [593] Turrita Westerl 7[571] Tafelerklärung. Die Abbildungen wurden mit der Camera lucida und dem Zeichenapparate von Reichert in Wien nach Originalexemplarcn oder solchen vom Originalfundorte ausgeführt. Die Vergrüsserung ermöglichte die genaue Wiedergabe der Sculptur und der Ver- hältnisse des Mundsaumes. TAFEL I. Fig. 1 a. h. c 2 3 4 5 6 7 a. h 8 9 a. b 10 ti, h 11 12 13 a, b 14 Pomalias hcnricac Strubel, Originalexemplar des Autors von Tezze. Fig. 1—6 Vergr. 6"5/l. > » var. iUasiaca Pini, Originalexemplar, Fundort Giazza, » » . slrigillata n., Fundort Cimolais. » . . illyrica Westerl., Fundort Pontebba. » • » plumbea Westerl., Originalexemplar von Triest. ■■ . . hüllncri n., Fundort Hallstatt. braucri n. sp., Fundort Kiek bei Ogulin. Fig. 7— 14 Vergr. 9-5,' 1. • » var. liitesiriaia n., Fundort Vakanski Vrh. » ehgans Clessin, Originalexemplar von Podgorjc. » » var. oosloma Westerl., Fundort Zengg. > » » irregnlaris n., Fundort Velebith. » » • spectabilis n., Fundort Lukovo Zugarje. » » » tiimida n., Fundort Visocica. » > » similis n., Fundort Ostaria. TAFEL Fig g. 15 a. b ' 16 a. b,c - 17 . 18 . 19 . 20 n. b • 21 a, b, c . 22 . 23 a, b • 24 l'omaiiiis ciiierascens Rossm., Fundort Ragusa. Fig. 15 — 24 Vergr. 9' 5/1. » scalarinns Villa, Fundort Zara. » » var. hirci Hirc, Fundort Buccari. » > » » . Fundort Zengg. » » , schmidti (De Betta) Clessin, Fundort Opcina. » Icderi Boettger, Fundort Kutais. > seplemspirnlis Raz oum., Fundort Culoz. » • var. agarähi Pini, Originalexemplar von Loverc. » » > hcydeniana Clessin, Fundort KapcUa bei Jezerane » » » bosniaai Boettger, Fundort Ncmila. 25 a, b, c 26 ,7, b, c 27 28 29 30 a. b 31 n, b 32 ii. b 33 a, b 34 Monographie des Genus Pouiatias Sliider. 631 TAFEL III. Fig. 25 a, b, c Poiiuilias iiisiibricus Pini, Fundort Valle di Scalve. Fig. 25 — 34 Verg. 6"5/l. » obsctirus Drap., Originalexemplar. > » • Fundort Canterets. » > var. partioti Saint-Simon, Fundort Lourdes. » . » jetscliini n., Fundort Gerde. » apriciis Mousson, Fundort Dent du Chat. » iionleli Dupuy, Fundort Foix. ■■ • var. arriensis Saint-Simon, Fundort Dcp. Aricge. bcrilloni Fagot, Fundort Assat. » > var. kobclli n., Fundort Orduna. TAFEL IV. Fig. 35 a. b Poiiialias inarlorelli Servain, Fundort Monserrat. Fig. 35 — 39 Vergr. 6'5/l. »36 >■ • var. rudicosta Bofill, Fundort Bau Quinquilla del Montscch. • 37 » .1. nogiicnie Fagot, Fundort Defilc de CoUagato, Noguera Palarcsa. » 38 rt, & • hidalgoi Crosse, Fundort Orduna. »39 • » var. hispanica Saint-Simon, Fundort Oviedo. i iO a, b » siriohitiis Porro, Fundort Genua. Fig. 40 — 43 Vergr. 9'5/l. »41 » • var. luiiensis DeStefani, Fundort Spezzia. »42 » . « isseliana Bourg., Fundort Via Caffaro. »43 » » » de phlippi Pini, Fundort St. Margherita. TAFEL V. Fig. 44 a, b, c l'uuialias liinicnhitus K.A.Phil.. Fundort iMte. Pellegrino. Fig. 44— 52 Vergr. 6'5/l. »45 » » » Fundort .\lte. Cuccio. »46 » » var. caßcii Benoit, Fundort Mte. Gollo. '■47 » » » pirajnoi Benoit, Fundort Insel Favignana. »48 • • • eintica Westerl., Fundort Mte. Pellegrino. »49 » allcryaiuis Paul., Fundort Calatafimi. » 50 a, t, c » Icloiinicifxi Bourg., Fundort RoUnia. »51 » » var. henoiii Bourg., Fundort Col des Oliviers, » 52 rt, &, c » perseiauus Kobelt, Fundort Dschebel Bu Kornein. » 53 a, b » sardoiis Westerl., Fundort Dorgali. Fig. 53, 54 Vergr. 9-5 1. »54 • „ var. apostata Westerl., Fundort Mte. d'Oliena. TAFEL VI. Fig. 55 n, b Fotnnlias philippininis L. Pfeiffer, Fundort Rivoli. Fig. 55 — 63 Vergr. 9 '5/1. »56 » ■> var. decipiens De Betta, Fundort Mte. Baldo. » 57 a, b » porroi Strobel, Fundort Val Brembona. »58 » » var. gredlcri Westerl., Fundort Val Ampola. »59 > » » valsabina Pini, Fundort Anfo. • 60 » ■ > ■ .■ stabiki Pini, Fundort Pasturo. » 61 a, b • subcilpiiius Pini, Fundort Valle di Pesio. » QZ liyb " aüZiiwWcKsBou'fg.', Fundorf Gorges d' Isser. »63 » » var. pechaudi Bourg., Fundort Beni-bou-Adou. " TAFEL VIL Fig. 64 a, b Pouiatias patiilus Drap., Originalexcmplar des Autors von Montpellier. Fig. 64 — 74 Vergr. 9 ■5/1. »65 . . var. attivaiiica Westerl., Fundort Frioul. »66 » » » planata n., Fundort Serone. ' Q>7 a, b » giiiilfiiiviisis deStefani, Fundort Sassorosso. » 68 (I, Z> » » var. crosseaua Paul., Fundort Lucchio. » 69 a, /j » . . agriotcs Westerl., Fundort Umbrien. » 70 a. b » ciiph-nnis Westerl., Fundort Nebrodi. 632 .4. J. Wagner, Monographie des Genus Poniatias Sinder. Fig. 71 i/, h Foiimtias gracilis I,. l'fe if fer, Fundort Almissa. »72 » > var. martensiana Möllend., Fundort Muc. > 73 a, b ... croalica L. Pfeiffer, Fundort Perusic. .74 . » . rcilieri Boettger, Fundort Kapella. TAFEL VIII. Fig. 75 a, b Pomatias gracilis L. Pfeiffer var. stiiraiiii n., Fundort Pljesevica gola. Fig. 75 — 85 Vergr. 9'5/l. » 7(5 <7, b <■ ■<■ var. stiissiucri n., Fundort Nanos. . 77 i7, /' • eiiboiciis Westerl., Fundort M. Delphi, Euböa. » 78 et, b • sospes Westerl., Fundort Isoletto nel läge del Matese. » 79 rt, ft » eloiigaliis Paul., Fundort Foci del Lucese. »80 . . var. cUgantissima Paul., Fundort Mtc, Forato. > 81 17, i» . aJainii Paul., Fundort Mte. Stella. »82 • . var. riidis Paul., Fundort Tiriolo. . 83 . villae DeBetta, Fundort Mte. Berico. • 84 . tergestiniis Westerl., Fundort .'\delsberg. . 85 a, b . waldciiiari n. sp., Fundort Ogulin. TAFEL IX. Fig. 86 Somalias vitlac DcBctta, Fundort Mte. Berico. Fig. 86 — 94 Vergr. 9-5 /l. »87 . tergestinns Westerl., Fundort Adelsberg. »88 » » var. iortiva Westerl., Fundort Fiumc. »89 » » . grahovaita Stossich, Fundort Grahovo. . ivahiemari n. sp., Fundort Ogulin. » naitiis Westerl., Originale.xemplar. . » var. dubia n., Fundort Metla bei Trnovac. . » . stossichii Hirc, Fundort Ponikve. . klecaki Braun, Fundort Insel Lesina. . diiliiidliHus L. Pfeiffer, Fundort Mont. Falcone. Fig. 95 Vergr. 65/ 1. TAFEL X. Fig. 96 (7, b I'oinalias Icsschihis Kossm., Fundort Corfu. Fig. 96 — 107 Vergr. 6'5/ 1. 97 . . var. achaica Boettger, Fundort Santameri. 98 ... caerulea n., Fundort Taygetos. 99 ... nlhenariim Saint- Simon, Fundort Livadia. 100 » » • grisea Mousson, Fundort Kephalonia. 101 a. b » dionysi Paul., Fundort .Syrakus. 102 a, b . corcyrensis Westerl., Fundort Scripero auf Corfu. 103 . hellenicus Saint-Simon, Fundort Agoriani. 104 17, b " westerliindi Paul., Fundort Mte. Consolino. \0b a, b . anritus Rossm., Fundort Cattaro. 106 . » var. meridioiialis Boettger, Fundort Canali. 107 > » » panleia Letourn., Fundort Snj£zenica-Berg in Canali. 108. Deckel von P. (Pteuropoma) tesselatits Rossm. aus Corfu. Fig. 108-109 b Vergr. 9-5/1. 109 a Deckel von P. (Titanopoina) aurilns Rossm. aus Cattaro. 109 ft . » . . » mit theilweise abgebrochener oberer Kalkplattc und sichtbarer Spiralleiste. 109 c Derselbe Deckel im Querschnitt (schematisch). 91 b 92 b 93 b 94 b 95 h A.J.Wagner: Monographie der Gattung Pomatias Studer. Taf.l. Äaior äeJ. Li:hJr^:.rTh3annsranh,TI?isn. Denkschriften d. kais.^\l\ad. d. A\'!ss. matli -natul■^^■. CJasse, ]3d.L.XU' A.J.Wagner: Monographie der Gattung Pomatias Studer Taf.ir. izr d.^1 Denkschriften d. kais. Akad. d. AMss math -natui-\v Classe, Bd L.XI\' A.J.Wagner: Monographie der Gattung Pomatias Studer. Taf.nr. Jjiioc d.ej. litkMas!.7.TIiBaiaiWisrth,Weii. Dcnkschi-iflcn d. kais. ^Akad. d. "Wlss. math.natunr. Classe, 13d LXIV: A.J.Wagner: Monographie der Gattung' Pomatias Studer. Tum. Ixitor del- LilhJnsl .T.Tn^aimwaithjWien. X)enkscUriflen tl Kais. Akad. d. \^lss imith -uatunv. Classe, Bd LXI\' A.J.Wagner: Monographie der Gattung Poniatias Studer. Taf.V. **"' r ^ufar deJ. LißhAisLvTkBdinmarSiMen- . JDenkschriflend. kais.Akad. d. AMss. nmth -natunv. Classe, Bd.LXIV: A.J.Wag'ner: Monographie der Gattuns;' Pomatias Stader. Taf.YT. ^utord?; ljtbJpstT:TkBsiamaräiJ/ßsa J)enkschrif1eti d. Itais. Akad. d. \Mss math -natui-w^. Classe, Bd . LXIV: A.J.Wagner: Monographie der Gattung Pomatias Studer. Tuf.\TI. Autor äel LithJasl.r.ThSamnrsnh.Wisn. Denk.scliriftLMi d. kais..\kaiJ. d. Wiss inath -luiUirw. Classe. lidl-XI^ A.J.Wagner: Monographie der Gattung Pomatias Studer. Taf.Vni. Jittior ä.iZ. l:ih.Ansl"Tr.j>3riiv^sT:r./?.isji. IJeiikschririen d kais. Akad. d. Wiss. niath ■luüuiw. Classe, JidL-Xn: A.J.Wagner: Monographie der Gattung Pomatias Studer. Taf.LX. Auicr d^T. IjflLjnsiYTlLBi!mw3r&}&n . Denkschriften d. lüiis. Akad. d. AMss nuith -natunv. Classe. Bd LXIV;^ A.J.Wagner: Monographie der Gattung Pomatias Studer. Taf.X. Jiator dfl. Uib.AnstYThBaimvr3räiJ/läen- . IJeiikscliriClcii d. kais^Xkad. d. W'iss. math -iiatunv. Classe, Bd.LXnT 633 DIE URSACHE DER BREITENSCHWANKUNGEN VON Dr. R. spitaler, PRU'ATDOCENT UND ADJUNCT DER STERNWARTE AN DER K. K. DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG. (^ilRit 1 iKazU IUI? 1 fcj:tf;,3U£.) (\'0RGE1,EGT IN DER SITZUNG VOM S. APRIL 1897.) Der Umstand, dass die aus zahlreichen Beobachtungen sichergestellten Schwankungen der Breiten eine ziemlich deutlich ausgesprochene jährliche Periode zeigen, sowie die Bemerkungen hervorragender Gelehrter, wie Thomson, Tisserand, Helmert, Förster u. A., dass dieselben möglicherweise durch meteorologische Einflüsse, unter welchen zunächst an die Niederschläge gedacht wurde, hervorgebracht werden könnten, ohne dass jedoch bisher mittelst der meteorologischen Beobachtungsergebnisse hierüber genauere Untersuchungen angestellt worden wären, veranlassten mich, die meteorologischen Verhältnisse näher zu untersuchen, ob solche und welche die Ursache von der genannten Erscheinung sein können. Da mir die Ursache der Breitenschwankungen thatsächlich in meteorologischen Einflüssen gefunden zu sein scheint, erlaube ich mir, die erlangten Resultate der Hauptsache nach in Folgendem mitzutheilen. Ein Blick auf die Isobarenkarten der Erde zeigt, dass sich während des Winters, der nördlichen Hemisphäre, die mit 40% Festland bedeckt ist, über den Continenten eine bedeutende Anhäufung von Luft bildet, die im Sommer, wenn das Festland sich stärker als das Meer erwärmt, in der Höhelibniesst und einer Luftdruckdepression Platz macht, während jetzt die Luftmassen über den beiden grossen Meeres- becken der nördlichen Halbkugel, dem nordatlantischen und nordpacifischen Ocean, sowie über den Continenten und den umliegenden Meeren der südlichen Erdhälfte sich ablagern und hier barometrische Maxima bilden, wo im Jänner relativ niedriger Luftdruck geherrscht hat. Diese Thatsachen warfen mir die Frage auf, ob diese Massenverschiebungen auf der Erde im Laufe des Jahres nicht eine Änderung der Hauptträgheitsaxe derselben, wodurch Schwankungen der Breiten bedingt werden, zur Folge haben könnten. Herr Radau' hat im Bulletin astronomique, sowie in den Comptes rendus nachgewiesen, dass im Erdkörper eine Verschiebung der der Momentandrehaxe M naheliegenden Hauptträgheitsaxe C von jähr- licher Periode eine Verschiebung der Drehaxe M von ebenfalls jährlicher Periode, aber von annähernd dreifacher Amplitude erzeugt. Durch diesen Hinweis ist, wie Prof. Helmert^ hervorhebt, eine causale Beziehung zwischen den durch meteorologische Processe erzeugten Massenverschiebungen und den 1 Bull, astron. Tome VII, 1890. 2 Astron. Nachr. Nr. 3014. Dec. 1890. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV, Bd. 80 634 R. Spital er, beobachteten Breitenschwankungen ausserordentlich viel wahrscheinlicher geworden als vorher. Denn für alle Gelehrte, welche der Ansicht sind, dass die hier in Betracht kommenden, länger anhaltenden Ver- schiebungen der Hauptträgheitsaxe ungezwungen nur in einem Betrage bis zu einigen Hundertelsecunden durch meteorologische Vorgänge erklärt werden können, bestand eine weite Kluft zwischen diesen Hundertel- und den Zehntelsecunden der Schwankung der Breiten. Diese Kluft, fährt Prof. Helm er t fort, ist nunmehr durch die Erkenntniss überbrückt, dass die Dreh- axe M die Bewegungen der Hauptträgheitsaxe C in vergrösserter Weise widergibt. Zur weiteren Erhöhung des Grades der Wahrscheinlichkeit der Erklärung der Breitenvariationen durch meteorologische Processe trägt sehr der Umstand bei, dass die Andeutungen von einer jährlichen Periode in den Breitenschwankungen in Übereinstimmung stehen mit der Theorie, nach welcher, wie bemerkt, eine meteorologische Massen- verschiebung von jährlicher Periode eine Bewegung der Drehaxe von ebenfalls jährlicher Periode hervor- bringt. Und es dient nur zur Herbeiführung eines noch besseren Einklanges von Theorie und Erfahrung, dass die Theorie aus der Combination der erwähnten Bewegung von jährlicher Periode mit der bekannten Bewegung von lOmonatlicher Periode (dem Eule r' sehen Cyklus) auf Unregelmässigkeiten der jährlichen Periodicität der Breitenschwankungen schliessen lässt, die den Beobachtungen entsprechen. Wie durch diese Untersuchungen dargethan werden wird, erzeugen aber die vorhin genannten Ver- änderungen in der Vertheilung der Luftmassen auf der Erde nicht nur Hundertelsecunden, wie bisher geglaubt wurde, sondern sogar Zehntelsecunden grosse Verschiebungen der Hauptträgheitsaxe. Es war wohl trotz des Rad au' sehen Beweises, dass die Drehaxe die Bewegungen der Hauptträgheitsaxe in ver- grösserter Weise wiedergibt, noch ein grosser Sprung von den Hundertelsecunden zu der halben Secunde, der mittleren Jahresamplitude der beobachteten Breitenschwankungen. Wird eine Masse p, von einem Punkte der Erde, dessen geographische Coordinaten L und cp sind, nach einem Punkte übertragen, dessen Coordinaten L' und tp' sind, so ist nach Tisserand' die Verschiebung 6 der Hauptträgheitsaxe der Erde und die Richtung dieser Verschiebung n> bestimmt durch die Gleichungen: 6 sin IV = 460-^ (sin 2rp sin L— sin 2'^' sin L') 6 cos w =; 460 ^ (sin 2« cos L— sin 2'f' cosL') 6 = 460 ^ v/sin'' 2'f + sin^ 2'f'— 2 sin 2'f sin 2'f' cos (L—L'). Darin bedeutet M die Masse der Erde = 6. 10***0'; 0 ist ausgedrückt in Theilen des Radius und ist durch sin 1" zu dividiren, wenn die Verschiebung in Bogensecunden ausgedrückt werden soll. Das Product 6i?, R den Erdhalbmesser bezeichnend, gibt die lineare Verschiebung des Trägheitspols. Der Trägheitspol entfernt sich bei einer Massenverschiebung vom Rotationspol, was sich uns als eine Veränderung der geographischen Breite kundgibt. Das Maximum der Verschiebung tritt ein, wenn die Masse entweder längs eines Meridians {L = L') von (p=i -^45° nach '/ = — 45 "Breite sich verschiebt, oder in derselben Breite auf den gegenüberliegenden Meridian verlagert wird und ist 0 = 920^. Es findet keine Veränderung der Hauptträgheitsaxe statt, wenn sich die Masse nach dem diametral gegenüberliegenden Punkt der Erde verlegt. Um das Gewicht dieser sich umlagernden Massen zu bestimmen, wurde folgender Weg eingeschlagen. Aus den Isobarenkarten der beiden extremen Monate, Jänner und Juli, welche Prof. Hann in Berghaus' physikalischem Atlas veröffentlicht hat, wurden von 10 zu 10 Längen- und Breitengraden, mitunter auch noch auf dazwischenliegenden Punkten, die Barometerstände graphisch entnommen, die Differenzen Jänner— Juli derselben auf eine Karte eingetragen und die Orte gleicher Schwankung des Barometerstandes vom Jänner zum Juli von 2 zu 2 mm Barometerdifferenz durch Linien verbunden. Die Nulllinie verbindet 1 Traitc de Mecanique Celeste. Tome 11, p. 487. Die Ursache der BreiteiiscJnvaiikiingen. 635 alle Orte, welche zwischen Jänner und Juli keinen Unterschied im Luftdruck haben und trennt die Gebiete der Erde mit Drucküberschuss im Jänner von den Orten mit Drucküberschuss im Juli. Eigentlich sollten hiezu nicht die auf das Meeresniveau reducirten, sondern die wirklich herrschenden Barometerstände verwendet werden, da die thatsächliche Luftdruckdifferenz zwischen Jänner und Juli in Betracht kommt und nicht jene, wie sie sein würde, wenn die Continente bis zum Meeresniveau abgetragen wären. Doch ergibt sich ein zu beachtender Unterschied nur für die extremen Klimate und hochgelegenen Gebiete, während für die mittlere Höhe der Continente und für massige Jahresschwankungen der Tempe- ratur derselbe, wenigstens für diese erste Untersuchung, unbeachtet bleiben durfte. Aus diesem Grunde dürfte auch der weiter unten berechnete Luftdrucküberschuss im Jänner für Asien-Europa und Nordamerika etwas zu verkleinern sein. Diese überschüssigen Luftmassen, welche im Jänner über Asien — Europa und Nordamerika, theil- weise auch über Nordafrika und inselförmig über einem Gürtel um den 45. Grad südl. Br. lagern, tliessen allmählig, wenn sich mit nach Norden wandernder Sonne die Continente der Nordhalbkugel erwärmen, in der Höhe ab und wir finden sie im Juli über dem atlantischen und pacifischen Ocean, über Australien, Süd- afrika, Südamerika und den angrenzenden Meerestheilen und wahrscheinlich auch zum Theil in den süd- lichen Polargegenden. Diese im Laufe des Jahres auf der Erde wandernden Luftmassen kann man sich auch als Quecksilber- schichte von der auf der beiliegenden Karte in Millimetern angegebenen Höhe denken, und es wird daher auch im Folgenden, um kleinere Zahlen zu haben, öfters statt von Luftmassen von Quecksilbermassen gesprochen werden. Wie gross ist nun das Gewicht dieser vom Jänner zum Juli und umgekehrt sich umlagernden Luft- oder Quecksilbermassen ? Zu dessen Berechnung wurden die Flächenräimie \'on 2 zu 2 iiiiii Druckunterschied möglichst genau ermittelt, wobei auf die kartographische Darstellung der Erde Rücksicht zu nehmen war, was die Aus- messung der unregelmässig geformten Flächen recht mühsam machte, und folgende Resultate erlangt: Gebiete mit Drucküberschuss im Jänner. Fläche, eingeschlossen von 2 min 4 6 8 IG 12 14 i6 i8 20 22 24 Asien — Europa 98,257,000 /;»/- 68,821.000 54,517.000 44,727,000 34,241.000 28,912,000 24,589.000 19,051.000 13.543.000 9,372.000 4,914.000 1,159.000 Nordamerika 26,489.000 kin^ 10,337,000 3,494.000 471,000 Gebiete mit Drucküberschuss im Juli. Fläche, eingeschlossen von Pacifischer Ocean Atlantischer Ocean .Australien Südafrika Südamerika 4 6 8 IG 12 18,050.000 km- 13.579-000 9,371.000 5,413.000 3,039.000 1,470.000 iS, 171.000 Jciii^ 13,201.000 8,103.000 3,723.000 995.000 40,879.000 hm^ 18,773.000 8,558.000 3,631.000 764.000 40,602.000 km^ 25,345.000 10,703.000 3,823.000 1,293.000 28,806.000 Jtii 13,100.000 3,595.000 80» 636 R. Spitäler, Das Volumen Quecksilber, welches über diesen Flächen lagert und das Gewicht der im Laufe des Jahres sich umlagernden Luft darstellt, wurde nach den von 2 zu 2 »im begrenzten ringförmigen Zonen berechnet, indem das Volumen des Ringes von 2 — 4 nun gleichgesetzt wurde der von 2 nun begrenzten Fläche /j weniger der von 4 m;» begrenzten Fläche /^ und multiplicirt mit der mittleren Höhe des Queck- silbers 3 mm u. s. w.; also Volumen des Ringes zwischen 2 und -i mm = (/,— /i)x3, 4 » 6 mm — (J\—f^)Xö, u. s. w. Volumen der inneren Säule, begrenzt von in Millim. =/„, X ("'+!)• Die Grenzgebiete von 0 — 2 mm Quecksilberhöhe wurden unberücksichtigt gelassen, weil sie zu unregelmässig gestaltet sind und die Wirkungen der Massenverschiebungen innerhalb derselben sich gegenseitig nahezu aufheben dürften. Es ergaben sich folgende Volumina Quecksilber in Cubikkilomctern ausgedrückt: Drucküberschuss im Jänner. Asien— Europa Nordamerilia Innere Säule .... 28-975 hm" 86-365 93-618 79-249 93-Ö3Ö 83-070 56-199 58-619 94-374 68-530 71-520 88-308 902-463 km" 4- 239 lim" 21 - 161 34-215 48-456 Ring zwischen 24 und 22 mm 22 > 20 20 . 18 18 ■. 16 16 - 14 14 ^ 12 12 > 10 10 - 8 8 . 6 6 . 4 4 . 2 Summe. . 10S-071 hm" Drucküberschuss im Juli. Pacifischer Ocean Atlantischer Ocean Australien Südafrika Südamerilja Innere Säule ig'iiohm" lo-Qä.'ihm" 8'AOAhm" 14-223 hm" 22-770 48-160 73-210 45-771 25-165 km" 47-525 47-118 Ring zwischen 12 und lü »/;/i 10 . 8 8 . 6 6 . 4 4 .■ 2 Summe. . 17-259 21-366 27-706 21 -040 13-413 24-552 30-660 25-490 14-910 25-803 34-489 51-075 66-318 1 19-894 /««^ 106-557 äjk' 186-089 /i>«3 204-134 /i)«3 1 19-808 Am^ Die Summirung der einzelnen Ringe und der inneren Säule ergibt: 1 m J ä n n e r. Asien — Europa 902-463 km'' Quecksilber Nordamerika 108-071 Zusammen . . 1010-534 lan^ Ouecksilber. Die Ursache der Breitenschwanhmgen. 637 Im Juli. Pacifischer Ocean 1 19-894 ähz' Quecksilber Atlantischer Ocean 106-557 » Australien 186-089 Südafrika 204- 134 Südamerika 119-808 » Zusammen. .736-482 km' Quecksilber. Es fliesst also die im Jiinner über Asien— Europa— Nordafrika und Nordamerika angesammelte Luft- masse im Gewichte von über 1000/6«?' Quecksilber im Laufe der ersten Hälfte des Jahres von hier ab und es sammelt sich davon im Juli eine Menge im Gewicht von über 736 *n/' Quecksilber über dem pacifischen und atlantischen Ocean, über Australien, Südafrika und Südamerika, sowie über den angrenzenden Meerestheilen, um sich in der zweiten Hälfte des Jahres wieder über den erstgenannten Gegenden zu concentriren. Von den restlichen 274 hn' wird ein kleiner Theil jedenfalls zur Ausfüllung des im Juli gegenüber Jänner augenscheinlich grösseren, vernachlässigten Gebietes zwischen 0 und 2 Millimeter Druckdifterenz, sowie zum Ausgleich auf der nördlich vom 80. Grad gelegenen Polarkappe verwendet, wie letzteres die Polarkarte der nördlichen Halbkugel zeigt, auf welcher die nach Norden ausmündenden Curven nach Wahr- es/ Drucküherschuss im Jänner. DrucUüberschuss im Juli. scheinlichkeit ausgezogen sind. Ungefähr 50 bis 60^'»/' lagern über dem polynesischen Inselreiche, während der grösste Theil, etwa 200 /few', jenseits des 50. und 60. Grades der südlichen Hemisphäre zu suchen ist, wo die niedrigen Barometerstände des Sommers (Jänner) im Winter (Juli) nicht unbedeutend 638 R. Spitaler, erhöht zu werden scheinen, wie die Linien jenseits des 50. Breitengrades zwischen 60° w^estlicher und 80° östlicher Länge von Greenwich anzeigen. Das südHche Polargebiet hat während seines Winters (Juli) auch die geringen Luftüberschüsse aufzunehmen, welche im Sommer (Jänner) in einem inselförmig einge- schnürten Gürtel um den 45. Grad südlicher Breite herum lagern, da diese Luftmengen gegen die mächtigen Luftmassen, welche vom asiatisch-europäischen und nordamerikanischen Continente abfliessen und die nördlichen Meere, sowie die Continente und angrenzenden Meerestheile der südlichen Halbkugel über- lagern, nordwärts abzufliessen wohl nicht im Stande sein dürften. Soll die gewaltige Luftanhäufung über Asien — Europa im Jänner die Lage der Hauptträgheitsaxe der Erde nicht ändern, so müsste diese Luftmasse im Juli auf der diametral gegenüberliegenden Seite der Erde sich ansammeln, was aber nicht der Fall ist, oder es müsste die Wirkung der von Nordamerika ab- fliessenden Luftmassen erstere Wirkung compensiren. Ein Blick auf die Zahlen der Gewichte der auf beiden Seiten lagernden Luftmassen lässt dies aber für unmöglich erscheinen. Wenn man nun auch an- nimmt, dass die über 900 hn'' Quecksilber schwere Luftmasse von Asien — Europa nach allen Richtungen hin abfiiesst und sich gleichmässig ausserhalb von Asien — Europa im Juli über die Erde lagert, so muss dies schon eine Verschiebung der Hauptträgheitsaxe zur Folge haben. Da eine Verschiebung der unbe- deutenden Luftmassen, welche inselförmig über den 45. Grad südlicher Breite lagern, nach Süden hin, wie früher bemerkt wurde, auch keine Compensation zu schaffen vermag und die vorhin genannten beiläufigen 200 km\ die jenseits des 50. südlichen Breitengrades in der mittleren Länge von 0° von Greenwich an- gesammelt zu werden scheinen, die asiatisch-europäische Wirkung eher verstärken als vermindern, ist als Gesammteffect der Luftverschiebung vom Jänner zum Juli eine Verschiebung der Hauptträgheitsaxe unausbleiblich. Es soll nun dieselbe mittelst der Formeln von Tisserand und der von mir ermittelten Gewichte der Luftmassen berechnet werden. Sieht man vorläufig von den restlichen, 274 kni^ Quecksilber schweren Luftmassen ab, so lagern im Jänner in den beiläufigen Concentrationspunkten von 90° östlicher Länge von Greenwich — die Längen- angaben beziehen sich im Folgenden immer auf ösüich von Greenwich, also bis 360° gezählt — und 45° N. Br. 902.463 >fem' Quecksilber und in 250° Länge und 45° N. B. (oder vielleicht mehr nach Nordosten verschoben) 108.071 km^ Quecksilber, wovon im Juli 186.089^««^ in dem Concentrationspunkte von 130° Länge und 20° S. Br. (Australien), 204.134 A'm^ in dem Concentrationspunkte von 25° Länge und 25° S. Br. (Südafrika) und 1 19.808 yfew^ in dem Concentrationspunkte von 310° Länge und 25° S. Br. (Südamerika) angehäuft werden. Amerika dürfte seine Luftmenge von 108.071 hn^ Quecksilber ungefähr zu gleichen Theilen in den atlantischen, den nord- und südpacifischen Ocean ablagern, so dass also von der asiatisch- europäischen Luftmasse noch 83.894 /few^ Quecksilber nach den Concentrationspunkt von 200° Länge und 45° N. Br. (nordpacifischer Ocean) und 70.557 kni^ nach den Concentrationspunkt von 330° Länge und 55° N. Br. (nordatlantischer Ocean) verlagert werden. Diese Umlagerungen von Luftmassen geben, jede für sich berechnet, folgende Richtungen und Grössen der Verschiebung der Hauptträgheitsaxe vom Jänner zum Juli: L Luftansammlung über Asien-Europa, verlagert nach: 1. Australien w — 105-5 6 = 0-06196 2. Südafrika ;;' — . 62-3 6 = 0-06562 3. Südamerika iv = 40-0 Ö = 0-01656 4. Nordpacifischer Ocean w — 55-0 6 = 0-02956 5. Nordatlantischer Ocean w = 119-0 6 = 0-02549. II. Luftansammlung über Nordamerika, verlagert nach: 1. Nordpacifischer Ocean w = 315°0 6 = 0'00655 2. Nordatlantischcr Ocean ?r = 202- 1 6 = 0-00966 3. Polynesien (!, = 250°, 'f = —15°) «- = 250-0 6 = 0-01161. Die Ursache der Breitenschwanhingen. 639 Die resultirende Richtung und Grösse der Verschiebung der Hauptträgheitsaxe durch den I. Luft- transport ist iih = 80-7 öl =0-17760, die durch den II. Lufttransport 7j'ii = 246-5 6„ = 0'02089, woraus schliesslich für die durch die Verlagerung der hier in Rechnung gezogenen Luftmassen entstandene resultirende Jahresamplitude und Richtung der Verschiebung der Hauptträgheitsaxe w = 82-6 6 = 0-15744 folgt. Nimmt man an, wie es wahrscheinlich ist, dass die früher erwähnten 200 ^m^ vom asiatisch-euro- päischen Concentrationspunkte nach den Concentrationspunkt von 0° Länge und 65° S. Br. im Juli verlegt werden, so erhält man hiefür als Änderung der Hauptträgheitsaxe w = 52°5 6 = 0- 0541 7, und dies mit dem zuletzt angeführten Resultate verbunden w = 75-0 6 = 0-20612. Es mussten bei diesem Rechnungsgange über die Verlagerung der Luftmassen, insbesondere in Betreff Nordamerikas, vielleicht vom meteorologischen Standpunkte aus nicht vollständig begründete Annahmen gemacht werden, da man aus den Jahres-, Jänner- und Juli-Isobaren nicht mit Sicherheit erkennen kann, wohin sich die einzelnen Luftmassen verlagern. Dies wäre nur an der Hand von Monats- isobaren möglich, doch waren mir solche nicht zur Hand, um darin Einblick nehmen zu können. Man gelangt übrigens auch ohne die Kenntniss, wohin sich die Luftmassen gerade verlagern, zur Jahresamplitude und Richtung der Schwankung der Hauptträgheitsaxe. Denkt man sich die vorhin ermittelten, im Laufe des Jahres wandernden 1000 ^m^ Quecksilber von der Erde entfernt, so wird, weil die damit gemeinte Luft gegen das Gewicht der gesammten Erde sehr klein ist, die Lage der Haupt- trägheitsaxe ohne diese Luft gegenüber der mittleren Jahresvertheilung derselben auf der Erde nicht bedeutend verschieden sein. Man könnte diesen Unterschied auch finden, wenn man die Jänner- und Juli- Isobaren gegen die Jahresisobaren vergleichen würde, was ich demnächst nachzutragen, auch noch aus einem weiter unten anzugebenden Grunde, mir vorbehalte. Lagern sich nun die genannten 1000^;;«^ Quecksilber im Jänner in den schon früher angegebenen Concentrationspunkten und Mengen auf die Erde, so wird die Hauptträgheitsaxe nach den diesbezüglichen Formeln von Tisserand ' um die Grösse 6 = 460^ sin 2'f nach der Richtung iv z= 180° +L ausschlagen. Für die beiden Concentrationspunkte von Asien-Europa und Nordamerika erhält man: Asien-Europa w = 270° 6 = 0' 19409 und Nordamerika iv = 70° 6 = 0'02324, woraus sich als Resultirende /t' = 272-6 6=0-17247 ergibt. Lagern sich aber im Juli von diesen 1000^;«^ Quecksilber in den ebenfalls schon früher angegebenen Concentrationspunkten und Mengen, letztere aber jetzt für den paciflschen und atlantischen Ocean in ihrem 1 a. a. 0. p. 486. 640 ^- Sp Haler, vollen Betrage, nämlich 119'894, beziehungsweise 106-557 ^in' Quecksilber, genommen, auf die Erde, so erhält man als Verschiebung und Richtung der Hauptträgheitsaxe durch Australien w = 1.30° 6 = 0-02573 Südafrika 'v = 25 6 = 0-03363 Südamerika w = 310 6 = 0-01974 Pacifischer Ocean w = 20 6 =: 0-02579 Atlantischer Ocean «• = löO 6 = 0-02154 Südpolargegend iv = 0 b = 0- 03295 und daraus als Resultirende w=:30°5 e = 0'07563. Die Entfernung der Ausschläge im Jänner und Juli, d. i. die Jahresamplitude der Schwankung der Hauptträgheitsaxe ergibt sich daraus zu 6 = 0' 2 1830, und die Richtung der Verschiebung vom Jänner zum Juli ist iv := 74°8. Vergleicht man das auf dem ersten Wege erlangte Resultat mit diesem, so zeigt sich in der Richtung der Verschiebung iv eine fast vollständige, in der Grösse der Jahresamplitude dieser Verschiebung 6 eine ebenfalls recht befriedigende Übereinstimmung. Nimmt man aus den beiden 6-Werthen das Mittel, so folgt aus der vorstehenden Untersuchung, dass die Umlagerung der Luftmassen vom Jänner zum Juli, wenn die- selben auf den früher angegebenen Punkten thatsächlich concentrirt wären, eine Verschiebung der Haupt- trägheitsaxe in der Richtung iv — 75° und im Betrage von 6= 0-2122 hervorbringt. Nun sind aber die Luftmassen in Wirklichkeit nicht auf einzelnen Punkten der Erde, sondern über mehr oder weniger grossen Flächenräumen concentrirt, was zur Folge hat, dass sich ihre Wirkungen etwas ausgleichen und sich letztere Zahl daher etwas vermindern wird. Dieselbe gibt auch, wenn man von der Modiflcation durch den Eul er' sehen Cyklus absieht, eine maximale Jahresamplitude der Breitenschwankung von 0-7, während nach den Beobachtungen dieselbe nur ungefähr 0-5 erreicht. Es werden auch die Wassermassen der Oceane, wenn ein grösserer Druck im Sommer als im Winter auf ihnen lastet, darunter ausweichen und durch Abfluss in unter niedrigerem Druck stehende Räume einigermassen die Wirkung der Luftmassen compensiren; doch zeigt schon der Anblick der beiliegenden Karte, dass diese Compensation keine vollständige sein kann, sondern dass diese Gegenwirkung der Wirkung der Luftmassen zurücksteht, weil die meisten Concentrationspunkte des Luftdrucküberschusses über Festländern liegen. Ob die Oscillation der' Trägheitsaxe, die Erde als ruhend vorausgesetzt, in der Ebene des 75. — 255. Grades Länge erfolgt oder in einer Ellipse oder ihr ähnlichen Curve, deren grosse Axe letztere Lage hat, weil die Monate Jänner und Juli wohl die Extreme der Luftdruckvertheilung auf der Erde darstellen, darüber können erst die Monatsisobaren Aufschluss geben, wenn man sie mit den Jahresiso- baren, wie es hier zwischen Jänner und Juli geschehen ist, vergleicht. Wie stellt sich nun unter der hier ermittelten jährlichen Veränderung der Trägheitsaxe die Schwankung der Breiten auf der Erde dar? Nach der schon früher citirten und von Prof. Helmert des weiteren discutirten Untersuchung von Radau betragen zur Zeit / die Verschiebungen des Poles G der unveränderlichen Ebene, der hier n-iit dem Pole M der Momentandrehaxe identificirt werden darf, in zwei zu einander senkrechten Richtungen — 3 • 3 c„ sin m f, bezvv. + 2 - 7 c,, cos m t, wenn in der ersteren Richtung der Pol C der Hauptträgheitsaxe gegen eine mittlere Lage C„ sich um — CjSinm/ verschoben hat. Prof. Helmert setzt, um positive Vorzeichen zu erhalten, für nit iiif — 90° und erhält mit Hinzufügung der Glieder A cos ([xt + B), bezw. A sin ([U + B), Die Ursache der Breifeusc/iiriinknii^i^eii. 641 welche der Eul er' sehen Bewegung entsprechen, und worin .4, B und [i. =^ — =^ , wenn T die Dauer des Fauler' sehen Cjl^lus bedeutet, Constanten sind, als rechtwinl) i^ = 2-7 t"g sin iiit-i-A sin ([ü + B). Die ersten Glieder stellen eine Ellipse, Radau'sche Ellipse, wie sie Prof. Helmert nennt, dar, welche vom Momentanpol M in 12 Monaten dmxhlaufen wird. Die zweiten Glieder geben einen Kreis, welchen M gleichzeitig in der Zeit 7(10 Monaten) durchwandert. Beide Bewegungen zusammen stellen eine Art epi- cyklischer Bewegung dar. Die positive ;ir-Axe des Coordinatensystems ist nach 75° Länge, die positive j'-Axe nach 165° Länge gerichtet. Wird die Zeit nach Monaten gezählt, so ist in = 30° und der Ausgang der Zeitzählung /„ = 7, nämlich Juli. Bezeichnet man, wie Brendel' näher ausführt, mit M^^ die Lage des Momentanpoles zur Zeit /„, mit ;) = 90 — tp den Abstand des Ortes A, dessen geographische Länge L und Breite rp ist, von il/^, ferner mit .1/ den Pol zur Zeit / und mit t: seinen Abstand vom Orte A, so ist, wenn M^M^c die Polverschiebung und W die Richtung derselben gegen den Meridian von A bedeutet, cos t: = cosp cos c+sin p sin c cos H". Da aber c imd u— y =^ ^p l.{i^t^) + B\ zu substituiren ist. Nach den vorliegenden Untersuchungen ist für /„ =:; 1 (Jänner) w^ zzz 255° oder für /„ = 7 (Juli) ;/'„ =z 75° und c^ = 0' 1061, doch dürfte letzterer Werth aus dem bereits oben angeführten Grunde etwas zu gross sein. Durch diese Formel ist die durch die Verschiebung der Hauptträgheitsaxe in Folge von Luftmassen- verschiebungen und der Euler' sehen Bewegung auf den verschiedenen Punkten der Erdoberfläche hervor- gebrachte Veränderung der Breite und der Meridianrichtung charakterisirt. Wenn der Euler'sche Cvklus 1 Astron. Nachr. Nr. 3124, Aug. 1892. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. BJ. 81 642 A'. Sju/iiltr, Die rrsachc ilcr Ih-citcuscluviiukiiui^cn. thatsächlich 10 Monate beträgt, so läuft ein C'yklus der durch die angeführten Gleichungen gegebenen Bewegung des Momentanpoles in 5 Jahren ab. Es spiegelt sich die Polbewegung in Form einer aus der Schwankung der Breiten und der Meridian- richtung zusammengesetzten epicj'klartigen Bewegung der geographischen Coordinaten der Erdorte wieder. Während die Grösse c vom Erdort unabhängig ist und für eine gegebene Zeit / für alle Orte der Erde denselben Werth hat, ist der Betrag der Breitenschwankung A'f und der Richtungsänderung des Meridians la auch vom Erdort abhängig. Dass c^, als von einer meteorologischen Ursgehe abhängig, die nicht Jahr für Jahr mit genau derselben Wirkung wiederkehrt, nicht alljährlich genau gleich sein kann, braucht wohl nicht hervorgehoben zu wer- den; es wird sich diese Ungleichheit bei der X'ergleichung der Beobachtungen mit der Theorie zeigen. Nachdem durch diese Untersuchung die Ursache der Breitenschwankungen erkannt zu sein scheint, könnte man mittelst der obigen Formel aus den beobachteten Breitenschwankungen die wahrscheinlichsten Werthe für die Constanten des meteorologischen und Euler'schen Cyklus nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnen. Es dürfte aber angezeigt sein, zuvor die früher genannten eingehenderen Unter- suchungen über die Bewegung der Hauptträgheitsaxe vorausgehen zu lassen. I.eider bin ich zu diesen mühsamen Arbeiten auf meine beschränkte ausserdienstliche Zeit angewiesen, hoffe aber trotzdem in Kürze die weiteren Untersuchungen folgen lassen zu können. Nachdem durch die vorliegende Abhandlung einerseits die Ursache der Breitenschwankung mir gefunden zu sein scheint, andererseits aber daraus eine der Breitenschwankung analoge Schwankung der Meridianrichtung sich ergibt, glaubte ich diesen ersten Theil schon jetzt veröffentlichen zu sollen, da er möglicherweise für die weiteren Unternehmungen der internationalen Cooperation zur Erforschung der Breitenschwankung von Interesse sein kann. K.. Spitaler: Die Ursache derBreitenschwankungen. Linien gleichen Luftdruckunterschiedes zwischen Januar u.Juli. EntvrortVnv R.Spilaler KarlOLT Aiisl vgti Thßjw.«nHhH"io Denkscluiflcnd kais^\kajl,cl Miss math naüinv Classe, Bd LXfiT ()4?> DIE CxFX)LOGIE DES TATRAGEBIRGES I. EINLEITUNG UND STRATIGRAPHISCHER THEIL VON Prof. V. UHLIG, 1- M, K. AK.M). (\'ORGELEGT IX DER SITZUNG AM r,. MAI 1897.) Einleitung. Seit Jahren waltet ein eigenthümliclier Unstern über der geologisciien Erforschung des Tatragebirges. Ursprünglich zwar hat diese gewaltigste und schönste Gebirgsgruppe der Karpathen lebhaftes wissen- schaftliches Interesse erregt: die Schilderungen von Hacquet, Beudant u. A. haben schon zu Ende des vorigen und zu Beginn dieses Jahrhunderts manche Merkwürdigkeiten dieses Gebirges der wissenschaft- lichen Betrachtung näher gerückt; später haben v. Lill, Boue, Keferstein und Pusch die Tatrathäler aufgesucht, und L. Zeuschner wusste durch seine, von patriotischem Eifer eingegebenen, langjährigen Forschungen die .'Xufmerksamkeit stets von Neuem auf dieses Gebiet zu lenken— Manche h-rthümer dieser älteren Zeit wurden schon in den Vierzigerjahren durch Beyrich's und Murchison's weiten Blick beseitigt, aber erst durch die Aufnahmen der geologischen Reichsanstalt wurde vollends eine neue Forschungsperiode begründet. Während jedoch in den Westkarpathen durch D. Stur's Scharfblick und unermüdlichen Fleiss gelegentlich der Übersichtsaufnahmen im Jahre 1859 die eigentliche Grundlage der Karpathengeologie geschaffen wurde, ging die Tatra ziemlich leer aus, und nur wenige Zeilen liegen aus dieser Zeit vor. Diesem Mangel abzuhelfen, schien die Detailaufnahme der geologischen Reichsanstalt in den Jahren 18(37 und 1868 berufen, war sie doch einem unserer vorzüglichsten Alpengeologen, G. .Stäche, anver- traut. In der That hat dieser geleistet, was in der knapp zugemessenen Zeit von wenigen Wochen, in der überdies die Klippenzone aufzunehmen war, nur ein geübter, mit allen Schwierigkeiten und allen \'or- theilen der .Aufnahme im Kettengebirge wohl vertrauter Forscher bei Aufwand aller Kräfte zu leisten x'er- mochte: er lieferte eine vorzügliche Karte und erkannte fast alle Schichtgruppen, die hier zu unterscheiden sind. Drucklegung der Karte und eine ausführliche Arbeit waren beabsichtigt; aber bei dem überraschen Tempo, in dem die .-Aufnahmen der Reichsanstalt damals betrieben wurden, blieb dieses \'orhaben leider unausgeführt und die Karpathengeologie verlor eine wichtige, grundlegende .Arbeit. 81 * 044 I' r/i !,■-■. Glücklicherweise nicht gänzlich, denn die geologische Karte wurde in F. v. Hauer's Geologische Übersichtskarte der österreichisch-ungarischen Monarchie in acht Blättern aufgenommen, allerdings in sehr verkleinertem Maassstab, und eine zwar sehr knappe, aber zutreffende Beschreibung der ausgeschiedenen .Schichtgruppen erschien in den »Verhandlungen der geol. Reichsanstalt«, 1868. Ferner fand ein von G. Stäche entworfenes Profil der Ost-Tatra Aufnahme in F. v. Hauer's »-Geologie- imd wurde mehrfach copirt (Matyasovsky, Supan), und endlich sind auch im erläuternden Text zu F. v. Hauer's Über- sichtskarte manche die Tatra betreffenden Angaben enthalten. Neben G. Stäche arbeiteten im westlichen Theile der Tatra E. v. Mojsisovics und mit G. Stäche zusammen F. Kreutz und M. Neumayr. Nach Abschluss der Detailaufnahme bethätigte sich namentlich A. v. Alth in der galizischen Tatra und x'eröffentlichte im .lahre 1879 einige werthvoUe Beobachtungen. Bedeutungsvoller als diese ist aber das paläontologische Material, das A. v. .Alth mit Hilfe seines damaligen Assistenten Bieniasz mit unver- drossenem Fleiss und grosser Mühe zusammengebracht hat, und das jetzt noch unbearbeitet in der Samm- lung der Akademie der Wissenschaften in Krakau liegt. Ungefähr um dieselbe Zeit haben Josef Bartsch, S. Roth und zuletzt Rehmann die Diluvialbil- dungen un' ersucht, und in neuester Zeit wurden im Urgebirge von Moroszewicz und von Szadecky Studien a ^geführt, während sich der treffliche Botaniker M. Raciborski als ein ebenso eifriger als glücklicher Finder von Pflanzenversteinerungen bewährt hat; ihm verdanken wir den Nachweis alteocäner Pflanzen unter dem Nummulitenkalk der West-Tatra und die Auffindung und Bearbeitung einer interessan- ten, als ihätisch bestimmten Landtlora im mittleren Theile der Tatra. Sonach mangelt es nicht an kleineren, wichtigen Beiträgen zur Geologie des Tatra-Gebirges, dagegen fehlt vollständig eine auf Beobachtung gegründete Gesammtdarstellung, und diese ist es, die in den fol- genden Zeilen geboten werden soll. Der Beginn der Arbeiten hiefür reicht in das .lahr 1885 zurück, in dem ich gelegentlich der .Aufnahme der pienninischen Klippenzone einige, hauptsächlich behufs Vergleiches der Jura-Entwicklung, unternom- mene Tatra-Touren ausführen konnte. Die merkwürdigen tektonischen Verhältnisse, die ich hiebei beobachtete, regten mich auch in den folgenden Jahren zu Untersuchungen in diesem Gebirge an; leider standen mir aber hiezu immer nur wenige, bei anderen .Aufnahmsarbeiten erübrigte Tage zu Gebote. Erst im Jahre 1890 konnte ich circa sechs Wochen ausschliesslich der Tatra widmen. Auch in den folgenden Jahren besuchte ich wiederholt das Tatragebirge und brachte im Jahre 1896 die Arbeiten zum Abschluss. Konnten in Folge dieser Art der Arbeit die Anschauungen zwar genügend ausreifen und wurden die wichtigsten Beobachtungen zum Vortheil der Arbeit wiederholt geprüft, so waren damit auch Nachtheile verbunden; die älteren Beobachtungen verblassten allmälig, und eine gewisse Ungleichmässigkeit war unvermeidlich. Ursprünglich war eine Darstellung des ganzen Gebirges nicht beabsichtigt, nament- lich das Urgebirge, das meiner Arbeitsrichtung ferner liegt und auch weniger reiche Resultate als das geschichtete Gebirge versprach, wurde vorerst wenig berücksichtigt, später aber konnte diese Lücke nicht mehr gänzlich ausgefüllt werden, und hierin liegt einer der grössten Mängel der vorliegenden Arbeit. Trotz mancher Ungleichmässigkeiten und Lücken, auf die in der Darstellung besonders aufmerksam gemacht ist, dürften, die Grundzüge des geologischen Baues richtig erkannt und namentlich in der Kalk- zone der Hauptsache nach sicher festgelegt sein. Detailarbeit wird allerdings noch viel zu leisten sein; die Gelegenheit hiezu wird mit jedem Jahre günstiger, da die beiden Karpathenvereine auf galizischer, wie auf ungarischer .Seite das Gebirge immer vollständiger erschliessen und besser zugänglich machen. Meine .Arbeiten im Gebirge wurden von vielen Seiten wärmstens unterstützt, so vor Allem vom unga- rischen Karpathenvereine, dessen Bemühungen und Opfer für die wissenschaftliche Erforschung der Kar- pathen ich schon einmal dankend hervorzuheben Gelegenheit gehabt habe,' und dem ich abermals meinen ' Verhundkingen d. geol. Reichsanstult 1S89, S. 32(i. Geologie des Tatragebirges. I. 64r'i wärmsten Dank abzustatten mir erlaube. Mehreren Fachgenossen bin ich zu grossem Danke verpflichtet: Herr Dr. M. Raci borski stellte mir mit seltener Uneigennützigkeit seine Beobachtungen und sein Mate- rial zur Verfügung; Dr. v. Tausch begleitete mich im Jahre 1885, die ungarischen CoUegen Prof. Denes und Prof. M. Roth schlössen sich mir wiederholt an und bereicherten mich namentlich mit ihren Erfah- rungen über das Glacialdiluvium. Endlich möchte ich noch des so früh und als Opfer der Wissenschaft in Ostafrika verschiedenen K. Lent gedenken, der mich im Jahre 1890 bei den ungünstigsten Witterungs- verhältnissen unverdrossen begleitet hat. Den Professoren der Holzschnitzschule in Zakopane, den Guts- vorständen und Beamten der Districte Javorina und Zakopane, endlich der Badeverwaltung in Höhlenhain bin ich für viele Dienste zu grossem Dank verbunden. Die vorliegende Arbeit sollte ursprünglich den vierten Theil meiner »Ergebnisse geologischer Auf- nahmen in den westgalizischen Karpathen« bilden und im Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt erscheinen. Da sie aber durch wiederholte Bereisungen über den anfänglich gezogenen Rahmen hinaus- gewachsen ist, und in den Schriften der geologischen Reichsanstalt überdies erst viel später hätte veröf- fentlicht werden können, so zog ich die Publication in diesen Denkschriften vor, und spreche sowohl der kais. Akademie der Wissenschaften für die Ausstattung der Arbeit, wie auch dem Director der geologischen Reichsanstalt, Herrn Hofrath G. Stäche, meinen Dank dafür aus, dass er der Veröffentlichung dieser Arbeit ausserhalb der Schriften der Reichsanstalt zustimmte. Die Arbeit gliedert sich in vier Theile: der erste betrifft die Stratigraphie, der zweite die Tek- tonik, der dritte die geologische Geschichte der Tatra, der vierte endlich enthält Beiträge zur Oberflächengeologie der Tatra. Von einem bibliographischen Theile glaubte ich absehen zu sollen, da eine ziemlich vollständige Zusammenstellung der Literatur über die Tatra in dem, meiner Arbeit über die pieninische Klippenzone beigegebenen Verzeichnisse ' enthalten ist. Dieses Verzeichniss reicht bis zum Jahre 1890: die später erschienenen Arbeiten werden im Texte citirt werden, desgleichen übrigens auch die wichtigeren älteren Schriften. Der Umfang der einzelnen Theile ist leider ziemlich ungleich, namentlich ist der stratigraphische Abschnitt verhältnissmässig stark. Dies erklärt sich aus dem Mangel einer umfassenderen, auf neuer Grundlage ausgeführten stratigraphischen Arbeit über die älteren mesozoischen Bildungen der Karpathen. Dadurch war es unmöglich, kurzweg an Bekanntes anzuknüpfen, sondern es mussten alle Schichtgruppen eingehend beschrieben und bisweilen selbst auf sehr alte Literatur zurückgegangen werden. 1. Stratigraphischcr Thcil. Die Permformation. Mit Ausnahme jener wenig ausgedehnten Theile der Karpathen, wo Carbon und Devon nachgewiesen sind, bildet allenthalben ein hellrother, quarziger, versteinerungsfreier Sandstein der Permformation, von den Karpathenforschein oft kurz, aber nicht ganz richtig, Permquarzit genannt, die Basis der sedimen- tären Ablagerungen. Er zeichnet sich durchwegs durch eine merkwürdige Beständigkeit der petrographi- schen Ausbildung aus und hat deshalb schon frühzeitig die Aufmerksamkeit der Beobachter auf sich gelenkt. Asboth nannte ihn Aftergranit, Townson Pierre de sable, Beudant* Gres quarzeux, rouge et blanc, und Pusch Tatrischer Quarzfels. ^ Beudant verglich ihn mit dem Old Red, A. Boue mit dem »Rothen Alpensandstein« von Werfen, Keferstein mit seiner, alle Formationen vom Old Red bis zum 1 Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt 1890, 40. Bd., S. 562-573. 2 \'oyage min. et geol. en Hongrie pendant 1818. Paris 1822, 11, p. 109—1; •'' Geognoe^tische Beschreibung von Polen. Stuttgart lS3ß. II. Theil, .S. (>01. 646 T'. riili«, Keuper umfassenden "Melsformation«. Zeiischner und Piisch haben eine bestimmte Ansicht über das geologische Alter dieser ihnen sonst sehr genau bekannten Bildung nicht ausgesprochen. AUmälig scheint sich die richtige Auffassung Bahn gebrochen zu haben, denn der verdienstvolle Bergmann Hrdina bemerkt in seiner »Geschichte der Saline Wieliczka«, ' dass der rothe Sandstein der Tatra von einigen Geologen zum «Rothen Todtliegenden« gezählt wird. Aber erst durch D. Stur wurde diese Auffassung besser begründet und zur allgemeinen .Anerkennung gebracht. D. Stur entdeckte im Kunerader Thal bei Rajec in diesen Schichten Pflanzenreste, die ursprünglich von Unger mit Axavlhrocauua iklinquescens Goepp., einer wahrscheinlich permischen Pflanze, identifi- cirt, später aber von Stur zu Calaiiütcs Jeiodenna Gutb. gestellt wurden. «Die Stücke aus dem Kune- rader Thal zeigen in der That völlige Übereinstimmung mit dem Calamifes Iciodevuia Gutb. aus dem Riithliegenden von Lissitz in Mähren, wovon Goeppert's Originalexemplare zur Vergleichung vorliegen, und ich freue mich recht sehr, durch die Revision des alten iMateriales die Thatsache ausser Zweifel gestellt zu haben, dass der rothe Sandstein der nordwestlichen Karpathen im Gebiete derWaag und Neutra ganz entschieden die Dyasformation repräsentirt.« ^ So äussert sich Stur selbst über diese kostbaren, bis- her als Unica dastehenden Pflanzenreste, und wir dürfen auf Grund dieses Urtheils die rothen Sandsteine von Rajec beruhigt zur Permformation einreihen. Auch die Übertragung der Altersbestimmung auf die ent- sprechenden Gesteine der Tatra kann bei der völligen Gleichheit aller in Betracht kommenden Verhältnisse wie es scheint, unbedenklich vorgenommen werden. Der Permsandstein der Tatra bildet mit der grössten Schärfe und Regelmässigkeit geschichtete Bänke \,on 1—6, selten \0 dm Dicke, die meist ohne Zwischenmittel über einander liegen. Das Korn ist mittel- gross und ziemlich gleichmässig, das Bindemittel kieselig. Bezeichnend ist für diesen Sandstein ein eigen- thümlich gefrittetes Aussehen, das schon Zeuschner aufgefallen ist. In frischem Zustand ist das Gestein bald weiss, bald roth gefärbt, am häufigsten aber zeigt es verschieden abgetönte Übergänge von weiss in nith; verwitterte Stücke haben einen Stich ins Gelbliche und sind häufig etwas porös. Diese letztere Eigen- thümlichkeit ist auf die Auswitterung kleiner Feldspathkörnchen zurückzuführen, die sich in frischeren Stücken als gelbliche oder weisse Punkte kenntlich machen und dem Gestein ein sehr bezeichnendes Aussehen geben. In anderen karpathischen Gebieten geht der Permsandstein nicht selten nach Art des \'er- rucano bankweise in grobe Conglomerate über; in der Tatra aber kommt dies äusserst selten vor, selbst Bänke mit erbsengrossen Kieseln sind eine Seltenheit. Am Ausgehenden zerfällt der Permsandstein in pris- matische Stücke, die auch im verwitterten Zustande von der Schärfe der Kanten nichts oder nur wenig einbüssen. Lebhaft gelbgrüne Flechten bilden die einzige Vegetation, die in grösserer Hohe auf diesem rein kieseligen Gestein zu gedeihen vermag. Wo der Permsandstein gegen das Gebirge einfällt, bildet er felsige Bodenschwellen; wo er mit dem Gehänge abfällt, schiesst er mit Schichten zur Tiefe, deren Gleichmässigkeit und Ebenflächigkeit nicht übertroffen werden kann. Die Mächtigkeit des Permsandsteines mag in der Tatra durchschnittlich 35 in betragen; sie schwillt am West-, noch mehr am Ostende des Gebirges bis zu 50, selbst 80m an, während sie an gewissen Stellen, namentlich der mittleren Tatra, z. B. auf der Südseite des Giewont hei Zakupane bis zu 10, ja selbst Qm herabsinkt. Bei grösserer Mächtigkeit schalten sich nach oben rothe, schieferige und glimmerreiche Sandsteine, vor Allem aber grellrothe Schiefer ein, mit denen wohl auch schmutzig-grünliche, bald blättrige, bald plat- tig-kieselige Schiefer verbunden sind. Diese obere Abtheilung geht ohne scharfe Grenze in die Triasforma- tion über. Ein Theil der rothen Schiefer gehört vielleicht schon der Trias an; dies entzieht sich bei dem völligen Mangel von Versteinerungen sicherer Beurtheilung. 1 Wien 1S42, S. 130. ■i Jahrbuch il. geol. Reichsanstalt 1870, XX, S. 189. Geologie des Tatragehirges. I. 647 Das X'orherrsclien kieseliger Sandsteine im tieferen, die Einsciialtung rother Schiefer im höheren Theile der Permformation entspricht völlig den Erfahrungen in anderen Gebieten der West- und Central- karpathen, doch bestehen auch gewisse Abweichungen. So kennt man in der Gegend südlich der oberen Waag in den rothen Schiefern mächtige Melaphyrlager, die in derTatra fehlen. Noch einen anderen Unter- schied, den Mangel der anderwärts namentlich \'on Stur festgestellten gi'oben Conglomerate an der Basis des Permquarzits, glaubte ich längere Zeit für die Tatra annehmen zu müssen, bis ich an einer Stelle, am Kupferschächtenpasse, ein solches sehr bemerkenswerthes Conglomeratlager auffand. Es ist am besten aufgeschlossen an dem Grate vom Kupferschächtenpasse zur Weisssee-Spitze. Unter demPermquarzit, der hier nicht mehr als 9 m mächtig und in Bänken von 1 — 2 dm Dicke geschichtet ist, liegt in 3 m Mächtig- keit ein dunkelrothes, lose cementirtes Conglomerat (vergl. Fig. 1). Unvoll]. Rother Schiefer und Sandstein, Übergang zur Trias. 648 ('. Chi ig, Die Triasformation. Obgleich die tatrische »Kalkzone« selbst an der breitesten Stelle kaum 7 km misst, zerfällt sie doch \'on Norden nach Süden in zwei schmale Gebiete v'erschiedener Ausbildung der mesozoischen Formationen. Auf engem Kaume kommt hier eine ähnliche Erscheinung zur Geltung wie in den Alpen, wo man auf dem Nordabfalle ebenfalls eine hochalpine Ausbildungsweise im Süden von der subalpinen im Norden der Kalk- zone unterscheidet. Die bezeichnendste Bildung der hochalpinen Region, der mächtige weisse Plateaukalk, verleiht auch dem südlichen Bande der tatrischen Kalkzone sein charakteristisches Gepräge, nur gehören diese Kalke in der Tatra ausschliesslich dem Jura, in den Alpen grösstentheils der Trias an. Im folgenden werden wir der Kürze halber das südliche Band als hochtatrische, das nördliche als subtatrische Region bezeichnen, nur müssen wir hervorheben, dass diese Ausdrücke mit den Namen hoch- karpathische und subkarpathische Facies, die M. Neumayr in seiner Arbeit über den pienninischen Klippenzug für die Ausbildung des Jura aufgestellt hat, ' keineswegs zusammenfallen. Ich habe dies schon in einer früheren Arbeit auseinandergesetzt.^ Die geologische Karte weist in der subtatrischen Zone folgende Triasglieder von unten nach oben auf: 1. Schiefer, Sandstein und Zellendolomit (imtere Trias). 2. Dolomit und Crinoidenkalk (Muschelkalk, mittlere Trias). 3. Bunter Keuper . obere Trias. 4. Rhätische Stufe Für die Bestimmung des geologischen Alters stehen nur bei dem zweiten und vierten Gliede Ver- steinerungen zu Gebote, bei dem ersten und dritten müssen wir uns mit den Lagerungsverhältnissen und petrographischen Analogien begnügen. Untere Trias. Am dürftigsten ist jedenfalls die Ausbildung der unteren Trias. Wo die Schichtfolge \'om Permsandstein bis zum Muschelkalkdolomit vollständig aufgeschlossen und keine tektonische Störung vorhanden ist, beobachtet man zwischen diesen beiden Schichtgruppen eine an 100 ;n mächtige Reihe von rothlichen Schiefern in Verbindung mit grauen, weissen oder röthlichen glimmerreichen Sandsteinbänken, von gelben dolomitischen Schiefern, gelben und braunen Zellendolomiten und dolomitischen, eisen- schüssigen, wohl auch galmeihältigen Wacken. Obzwar diese bunte Reihe keine feste Lagerfolge erkennen lässt, sind doch im Allgemeinen die dolomitischen Schichten im mittleren und oberen, die rothen Schiefer vorwiegend im unteren Theil der Gesammtmächtigkeit entwickelt. Schon dieser Umstand deutet auf eine ununterbrochene Bildung der Absätze vom Permsandstein bis zum Muschelkalkdolomit. In der That ist der Übergang zur permischen Schichtgruppe mit ihren Sand- steinen und rothen Schiefern so allmählich und verschwommen, dass die Grenze beider Bildungen nur mehr oder minder willkürlich gezogen werden kann, und was die obere Grenze, gegen den Muschelkalk, betrifft, so ist sie zwar scharf, aber das Detail der .Aufschlüsse beseitigt jeden Zweifel an der Bildungs- continuität (vergl. die nebenstehenden Skizzen Fig. 2 und 3). Der Mangel von Versteinerungen in diesen Schichten zwingt uns bei der Bestimmung des geologischen Alters von dem darüber liegenden Dolomit auszugehen. Dieser enthält Versteinerungen des Muschelkalks, und so stellen sich die beschriebenen bunten Schiefer und gelben dolomitischen Wacken zwanglos als untertriadisch oder als Äquivalent des Werfener Schiefers und Buntsandsteins dar. Hier offenbart sich nun ein wesentlicher Unterschied der mesozoischen Schichtfolge in den Karpathen und den Alpen: in diesen geben die Werfener Schiefer mit ihrer stets gleichbleibenden, charakteristischen Beschaffenheit, ihren einförmigen, aber leicht nachweisbaren Versteinerungen einen höchst wichtigen Leithorizont ab, in jenen aber sind sie, wie man schon von früher weiss, nur in einzelnen Gebieten typisch und fossilführend ausgebildet, meistens kann ihre Vertretung nur mittelbar erschlossen werden. ' Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt 1871, Bd. X.\l, S. 475, 507 ■^ Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt, 1890, Bd. XL, -S 743. Geologie des Tatragebirges, l. 649 Ebendies ist, wie wir gesehen haben, auch in der Tatra der F"all. Aus dem P'ehlen von echten Werfener Schiefern auf die NichtVertretung ihres Horizontes, auf eine wirlvliche Lücl Verhandlungen d. geol. Reichsanstalt 1868, S. 377. 3 Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt 1869, Bd. XIX, S. 515, 519. Geologie des Tatragebirges. I. 651 Ein unmittelbarer Beweis für das geologische Alter war erst durch den Fund von Muschelkalkver- steinerungen gegeben, der beim Eingang zur Belerhöhle am Ostende der Tatra geglückt ist. ' Im unteren und mittleren Theile des daselbst sehr mächtigen Dolomitzuges treten bei der Beler Höhle wohlgeschichtete, schwärzlich- oder dunkel bläulichgraue, hellgrau verwitternde Kalkbänke mit zahlreichen EncrinnsSWeX- gliedern auf. Diese Kalke sind bisweilen sandig, stets stark bituminös und späthig. Manche Bänke sind fast ausschliesslich aus £?/n77;?^s-Gliedern zusammengesetzt. Die Schichtflächen haben dieselbe wellig- knollige Beschaffenheit, die dem Muschelkalk so oft eigenthümlich ist. In diesen, beim Eingange zur genannten Höhle durch einen kleinen Steinbruch aufgeschlossenen Schichten sind folgende Brachiopoden in ziemlich gutem Erhaltungszustand und in zahlreichen Exemplaren enthalten: Terehratiihi vulgaris Schlot h. 1 Spiriferina Mentzdi Dunker sp.* Spirigera trigonella Schlot h.sp. I Es sind dies, wieBittner' neuerdings bestätigt hat, die führenden, häufigsten und verbreitetsten Artendes normalen alpinen Muschelkalks. Die petrographische Ausbildung erinnert lebhaft an die entsprechenden ostalpinen Gesteine. Nicht nur der Dolomit des Koboldberges (auf der Specialkarte fälschlich Kobili vrch genannt), in dem sich die Beler Höhle befindet, enthält viele solche Crinoidenkalklagen, sondern dieses Vorkommen streicht auch weiter nach Westen, wo es zunächst im Rothbaumgrunde nachgewiesen ist. Im mittleren Theil der tatrischen Kalkzone wurde dieser Crinoidenkalk im Straziska-Thal bei Zakopane im südlichen Dolomit- bande aufgefunden, und im westlichen Theil führt der Dolomit des Bobrowiec oder Hruby vrch (nördlich von Chochoiöwka) unmittelbar auf der Kammhöhe dieselben Crinoidenkalke. Obzwar an diesen Punkten leider nur Encrinen und keine Brachiopoden gefunden wurden, kann an der Identität dieser Vorkomm- nisse doch wohl nicht gezweifelt werden. Im Straziska-Thal gibt es im Dolomit Bänke, die von cylindri- schen, schief verzogenen, weissen Kalkmassen durchzogen sind, wie wenn es deformirte Dactyloporiden wären. Eine bestimmte Behauptung über die Natur dieser Cylinder kann nicht gewagt werden. Zweifellos ist durch diese Funde die Vertretung des Muschelkalkes in dem mittleren dolomitischen Triasgliede nachgewiesen, aber nicht gesagt, dass es ausschliesslich dieser einen Abtheilung entspricht und sich damit vollständig deckt. Wir wissen durch D. Stur und G. Stäche, dass in jenen Gegenden der West- und Centralkarpathen, wo die Ausbildung der Trias reicher ist, über dem Muschelkalk oder Muschelkalkdolomit erst Lunzer Sandstein und Reingrabener Schiefer, dann abermals ein Kalk- oder Dolo- mithorizont und dann erst rother Keuperschiefer und Sandstein folgt.* Wo nun der Lunzer Sandstein nicht vorkommt und daher auch eine Zweitheilung der Dolomitmasse unterbleibt, mag diese als einheitliche Bildung in die Obertrias reichen, was vielleicht auch für die Tatra anzunehmen wäre. Wir werden auf diese Frage noch bei Besprechung des Keupers zurückkommen und bemerken hier nur, dass eine bestimmte Entscheidung in dieser Richtung jetzt noch nicht möglich ist. Sicher ist nur, dass der fragliche Dolomit in seiner Hauptmasse zweifellos dem Muschelkalk angehört, und dies rechtfertigt wohl die für diesen Dolomit in dieser Arbeit häufig verwendete Bezeichnung Muschelkalkdolomit. Keuper. Der Nachweis der bunten Keuperschichten — wir verdanken ihn G. Stäche — war wohl der wichtigste Fortschritt, den die Stratigraphie der älteren karpathischen Formationen seit der Stur'schen Übersichtsaufnahme im Waagthale aufzuweisen hatte. Ungleich den schon erwähnten, nur local ent- wickelten Lunzer Sandsteinen und Reingrabener Schiefern zeichnen sich die bunten Keuperschichten 1 Verhandlungen d. geol. Reichsanstalt 1890, S. 214. 2 Herr Dr. A. Bittner war so freundlich, das gesammelte Material einer näheren Durchsicht zu unterziehen, wofür ich ihm an dieser Stelle meinen wärmsten Dank ausspreche. '^ Brachiopoden der alpinen Tria?. Abhandl. d. geol. Reichsanst. 1S90, Bd. XIV, .S 37. J Vergl. V. Hauer, Geol. Übersichtskarte. Jahrbuch 1869, Bd. XIX, S. 518. 82 652 V. Ulli ig, durch allgemeine Verbreitung aus, sie bilden eine sehr beständige, sehr auffallende, stets leicht nach- weisbare Ablagerung, die in Verbindung mit den aufruhenden Kössener Schichten die Unterscheidung der mittleren und unteren Trias vom Lias und Jura auf das schärfste durchzuführen gestattet. Die Schichten, um die sich's hier handelt, wurden von G. Stäche bunte Keupermergel oder auch Schichten von Banka (1864) genannt.' Die erstere Bezeichnung wurde von Stur, F. v. Hauer, Paul u. A. angenommen und ist am meisten üblich, und mit vollem Recht. Fallen doch diese Schichten nicht nur stratigraphisch in das Niveau des Keupers, sondern sie stimmen auch petrographisch mit dem deut- schen Keuper überein. Salz und Gyps, im ausseralpinen Keuper so häufig, fehlen allerdings, so viel man bis jetzt weiss, in den Karpathen, im Übrigen ist aber die Ähnlichkeit so auffallend, dass sie schon von Rominger bei seinen Untersuchungen im Waagthale (1846) bemerkt wurde, obwohl diese Schichten da- mals als Bestandtheil des »Karpathensandsteins« galten. Später haben G. Stäche und D. Stur die facielle Übereinstimmung des karpathischen mit dem deutschen und schlesisch-polnischen Keuper nachdrücklich betont. F. v. Hauer ^ erkannte eine gewisse, namentlich in der rothen Färbung ausgesprochene Ähnlich- keit mit den Schichten von Gorno und Dossena in den lombardischen Alpen. Die Erscheinung des Eingrei- fens einer ausseralpinen Facies in den nördlichen Theil des Karpathenbogens steht übrigens nicht verein- zelt da; sie wiederholt sich, wie bekannt, in der Oberkreide. Die bunten Keuperschichten der Karpathen bestehen aus weissen oder röthlichen, ziemlich mürben Sandsteinen und aus vorwaltend rothen, seltener schmutziggrünlichen oder schwärzHchgrauen, blättrigen Schiefern; untergeordnet schalten sich auch Dolomitschiefer oder Dolomitbänke ein. Die dunkel gefärbten Schiefer sind oft etwas kieselig oder sandig, die rothen vorwiegend mergelig oder thonig. Übergänge in dünnschichtigen, feinkörnigen Sandstein zeigen namentlich die dunkeln und grünlichen Schieferlagen. Die Sandsteine sind ihrer Hauptmasse nach ziemlich mürbe, ihre helle, oft schneeweisse Farbe sticht auffallend vom Kirschroth der Schiefer ab. Auf den angewitterten Flächen überziehen sie sich mit einer abbröckeln- den, gelblichen oder rothbraunen Rinde. Die Dicke der einzelnen Lagen beträgt gewöhnlich 0-3 — 0-5 f», selten 1 in. Das Korn ist von mittlerer Grösse, selten sieht man grobe Geschiebe, und nur ausnahmsweise kommen Ouarzconglomerate mit nuss- bis faustgrossen Kieseln vor. Solche Conglomerate sind am deut- lichsten in der Gegend zwischen dem Bialka- und dem Strqziska-Thale bei Zakopane entwickelt (vergl. Fig. 4). Sie haben daselbst eine grellrothe Farbe und erinnern lebhaft an manche sogenannte Verrucano- Conglomerate der Alpen und der Ostkarpathen. Auch die Sandsteine haben mit den Permquarziten eine gewisse Ähnlichkeit, die sich aber nur ausnahmsweise derart steigert, dass bei rascher Untersuchung Ver- wechslungen möglich W'erden. Mit dem Muschelkalkdolomit ist der Keuper durch Wechsellagerung verbunden. Die Übergangszone, in der rothc Schiefer und Sandsteine mit gelblichen Dolomitbänken wechseln, hat gewöhnlich nur 4 — 8 in Mächtigkeit, in manchen Fällen vollzieht sich der Übergang noch schroffer, dann kommen aber tiefer im Dolomit einzelne rothe Schieferlagen vor. Als Beispiel für die Art des Überganges sei auf den Durch- schnitt im Bialka-Thal (Fig. 4) und den Durchschnitt von Höhlenhain zur Palenica (Fig. 5) verwiesen. Ein anderes Beispiel entnehmen wir dem östlichen Gehänge des Beibaches nördlich von Höhlenhain. Über der Hauptmasse des Dolomites ist hier nachstehende Schichtfolge entwickelt; a) Dolomit. b) Rother, griffelig zerfallender Schiefer, 2 lu. c) Dolomit, 1 -5 m. d) Rother Schiefer, 3 in. e) Dolomit, ungeschichtet, ungefähr fi ;;;. f) Rother und grünlicher Schiefer und gelbliche dolomitische Zellenwacke. 1 Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt 1864, Vcrhaiidl. Bd. XIV, S. C.9. '- Geologie von Österreich-Ungarn, .S. 357. Geologie des Tatragebirges. 1. 653 In diesem Grenzdolomit treten hei der »Rothen Wand« im Belthale unregeimässige, bis i. Rother Knollcnkalk mit .Ammoniten und Belemnitcn- durchschnitten, ca. 15 i«. 6. Grünlich- und gelblichgraue, dünnschichtige, flachwellig ge- faltete plattige Kalkschiefer, Jura und Neocom. 7. Murankalk, theils massig, theils geschichtet. Oberlias. Mit zu den am frühesten bekannt gewordenen Versteinerungen des Tatragebirges gehören gewisse Ammoniten des Oberlias, wie Atnmonites bifrons, Amin, serpeiitinns, die von Zeuschner an der Alpe Miftusia, von Hohen egger an der Polana Huti nachgewiesen wurden. Sie sind in rothem Knollen- kalk erhalten, und daher bezeichnete Hohen egger* dieses Vorkommen nach dem damaligen Stande der Wissenschaft ganz richtig als Adnether Schichten, während Zeuschner durch diese Ammoniten mit dazu bestimmt worden sein mag, seine karpathische Formation, namentlich die gesammte Kalkzone der Tatra, zum Lias zu stellen. In Wirklichkeit geben diese rothen Knollenkalke vermöge ihrer auffallenden petro- graphischen Ausbildung und ihrer vergleichsweise reichen Versteinerungsführung einen vorzüglichen Leit- horizont ab, der im Gewirre der grauen Fleckenmergel die Abscheidung des jurassisch-neocomen vom lia- sischen Antheil ermösflicht. 1 Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt, 1857, Bd. Vlll, S. 143—146 und 180. 662 V. Uhlig, Dunkelrother Knollenkalk ist übrigens nur die aufTallendste , nicht die einzige Bildung dieses Horizontes. Stets sind reichlich Schieferbestege vorhanden, dazwischen liegen Bänder oder Linsen von rothem, dunkelgrünem oder roth und grün geflammtem Hornstein. Selten wiegen die rothen Kalke vor, die dann in dicken Bänken brechen, häufiger sind dünnbankige Kalke mit reichlichen Hornsteinbändern aus- gebildet, ja es kann der rothe Kalkstein völlig zurücktreten und die ganze Schichtgruppe besteht dann aus rothem und grünem oder nur grünem Hornstein und Schiefer (vergl. Durchschnitt Fig. 11). Schichten der letzteren Art können an Stelle des rothen Kalksteins Lagen von gewöhnlichem grauen Fleckenmergel führen. Die Mächtigkeit des Oberlias schwankt durchschnittlich zwischen 15 und 50 m. Fig. 11. Durchschnitt der subtatrischen Bildungen am Grenzkamm zwischen der Arva (Bila woda) und Galizien (Chocholower Thal). Juranowa, 1490»!. Sattel zwischen der Chochofower Javorzynka und der Bila voda 1. Trias- (Muschelkalk) Dolomit. 2. Keuper. 3. Rhätische Kalkbänke. 4. Grestener Schichten, vorwiegend schieferig. Östlich und westlich vom Kamme ist die Entwicklung dieser Schichtreihe etwas reicher und mächtiger als am K'amme. Die Schichten 7 enthalten in der Jaworzynka imbricate Aptyehen. 5. Fleckenmergel. 6. Schmutzig grünlicher Hornstein, mit Schiet'erlagen. Oberlias. 7. Fleckenmergel, Jura und Neocom. 8. Chocs-Dolomit. Am deutlichsten ist die Zusamjnensetzung dieser wichtigen Schichtgruppe am Südabhang der Beler Kalkalpen zu verfolgen, die ja überall gute Profile von der Trias bis in das Neocom darbieten. Am Süd- abhang des Muran und Havran (vergl. Fig. 9 und 10) bildet der Oberlias felsige Wändchen und besteht oben aus rothem Hornstein, der nach unten in schmutziggrauen und grünlichen Hornstein übergeht. Weiter östlich, am Südabhang des Stirnberges, sind hauptsächlich grünliche Hornsteine entwickelt (vergl. Fig. 15), zu denen im Drechslerhäuschen neuerdings rother Knollenkalk hinzutritt, wie sich denn dieses Leitgestein immer wieder einstellt, wenn es auch eine Strecke weit nicht ausgebildet ist. In Polana Huti im Chocholower Thale, am Przyslop Mi^tusie, am Berge Kopka oberhalb Koscielisko und an der Holica bei Jaworina enthalten diese Schichten mit Hämatit bereicherte Partien, die vor Jahren als Eisenerz abgebaut und in Zakopane und Jaworina verhüttet wurden. In Polana Huti liegen Erzstücke mit Crinoidengliedern und zertrümmerten Versteinerungen. Die Qualität der Erze mochte durchschnittlich nicht schlecht gewesen sein, ihr Vorkommen aber war nicht anhaltend. An der Holica kam nach Lill ' auch Malachit vor. Beim Erzbergbau fand man die von Zeuschner und Hohencgger namhaft gemachten Versteine- rungen. Der erstere zählt in seinen verschiedenen Arbeiten vom Przyslop Mii^tusie folgende Arten auf: Ammonites Walcotli Sow., A. serpentinus Schloth., A. Bncklandi Sow., A ftnibriahis Sow., A. hetero- jihylhis nnmismalis Qu., Nautilus aratus Schloth. und Belemniten; ferner von der Kopka bei Koscie- lisko: Ammonites capellinns ':^ch\ai\-\., A. variabilis Ovb. Hohencgger erwähnt von der Polana Huti : ^ Ammonites Ulli v. Hau., A. bifrons Brug., A. serpentinus Rein,, A.ßutbyialus Sow,, A. variabilis Orb., A. tatricus Pusch, Nautilus semistriatus Orb. Es braucht kaum bemerkt werden, dass diese Listen zur stratigraphischen Verwerthung einer Richtig- stellung auf Grund der Originalstücke bedürften, die mir nicht zugänglich sind. Glücklicherweise hat ' Voyagc a travers Ics Carpalhcs Mem. soc. geol. France. Tome I, n. XIII, p. 245. 2 Berichte über die Mitthcil. von Freunden der Naturwiss. Bd. V, S. 122 und Jahrbuch d. geol, Kcichsanstall 1857, Bd. VIII, S. 143. Geologie des Tatragebirges. I. 663 Zeuschner eine Art, A. Walcotti, in seiner unvollendet gebliebenen Paleontologia polska abgebildet, und darnach lässt sich das Vorkommen des Harpoceras bifrons (:= Walcotti), also einer Leitform des Oberlias, sicherstellen. Meine eigenen Funde, so unbedeutend sie sind, weisen ebenfalls auf Oberlias, so nament- lich ein von Harpoceras radians kaum zu unterscheidendes Exemplar vom Przystop Mi^tusie und ein Coeloceras sp. von der Holica. Bemerkenswerth ist der Reichthum an paxiUosen Belemniten, Phylloceren, Lytoceren und namentlich an Nautilen, die selbst in kopfgrossen Exemplaren vorkommen. Leider lässt der überaus schlechte Erhaltungszustand eine nähere Bestimmung nicht zu. Der rothe Knollenkalk enthält am Südabhang des Muran zahlreiche Ammonitendurchschnitte, besonders Phylloceren, aber leider nichts Bestimmbares. ' In grauem Fleckenkalk fand ich an mehreren Stellen Harpoceras radialis, und zwar ein loses Exem- plar beim sogenannten Drechslerhäuschen, am Wege zur Weitenau, mehrere Exemplare südlich der Hala Filipka (Poroniner Gutsgebiet) und nahe dem Ausgange des westwärts der Kopa (Poroniner Gutsgebiet) herabziehenden Seitenthaies der Sucha woda. An der Hala Filipka bilden die betreffenden grauen Mergel- kalke mit Harp. radians das unmittelbar Liegende der Hornsteine und Schiefer. Im Streichen der oberliasischen rothen Hornsteinkalke treten an einigen Stellen massige, hellrothe, oder hellroth und weiss oder grau geflammte, crinoidenreiche Kalke auf. Sie bilden schroffe, steilwandige Felsen, die im unteren Mietusie-Thal an der Czervvona skala ihre malerischeste Gestaltung gewinnen. Von Flüssen durchschnitten, bedingen sie schluchtenartige, steilwandige Thalengen, wie am Eingange ins Koscielisker Thal (brama Kantaka) und im Lejüw-Thal. Diese späthigen, oft auch knolligen oder knotigen Kalke enthalten ausser Crinoiden nicht selten Brachiopoden und Bivalven. Leider sind aber die Schalen meist zerbrochen und aus dem zähen Gestein so schwer zu befreien, dass das Ergebniss selbst nach stun- denlanger Bemühung wenig werthvoll ist. Meine ganze Ausbeute bestand in einem kleinem Pecten (viel- leicht dem Pecten carpatliicits n. sp. Zeuschner's entsprechend), zwei unbestimmbaren Arten von Tere- bratitJa, RliynclwucUa cf polyptycha Opp. Mouotis cf. inaequivalvis und einem Bruchstück, das zu Spiri- ferina gehören dürfte. Zeuschner nennt von der Czerwona skala (Miftusia) Spirifer Walcotti und Pecten carpathicns n. sp.* Die paläontologischen Daten sind also sehr unsicher, aber sie widersprechen auch nicht der Annahme oberliasischen Alters für diese Kalke, eine Annahme, zu der man durch den Umstand geführt wird, dass diese Kalke im Streichen der rothen Hornsteinkalke entwickelt sind und, wie es scheint, in diese übergehen. Die Art und Weise, wie diese Kalke, deren Facies an die alpinen Hierlatzschichten erinnert, im Lejöw-Thal, im Koscielisko und an der Mi§tusia auftreten, begünstigt diese Deutung, der man sich umso beruhigter anschliessen kann, als sie auch von G. Stäche vertreten wurde. Dogger und Malm der subtatrischen Region. Je höher wir die Schichtreihe der Fleckenmergel hinauf verfolgen, um so dürftiger werden die stratigraphischen Ergebnisse. Stellen, wo die Schichten vom Lias bis in das Neocom fortlaufend übereinander liegen, wie z. B. die Holica, die Polana Jaworzynka oder der ganze Zug der Beler Kalkalpen, zeigen allerdings klar, dass auch Dogger und Malm in Form grauer Flecken- mergel entwickelt sind, und dass eine scharfe Grenze zwischen Malm und Neocom nicht besteht. Dies ist aber auch so ziemlich Alles, was wir sicher wissen. Eine nähere Gliederung, etwa eine Sonderung von Dogger und Malm, ist hier nicht durchführbar, denn einen petrographisch auffallenden Leithorizont, wie die rothen Hornsteinkalke des Oberlias, gibt es hier nicht und Versteinerungen sind überaus selten. 1 Vielleicht stammen aus dieser Schichte einige der von Murchison namhaft gemachten Versteinerungen: »Bei dem hohen felsigen Rücken Muran fallen die Kalksteine, unter vielen Windungen und Brüchen, gegen N. ein und enthalten viele Versteine- rungen, unter anderen: Amm. Walcotti, Bticklandi, anntihirts, Nanlilus acutus, Belemniles äigitalis, Tcnhmtiila biplicata, Spirifer Walcotti, Sp. rostratus, ferner: Aptychiis, Cidaritcs, Peiitacrinitcs und einige Fischreste«. Über den Gebirgsbau in den Alpen, .^ppeninen und Karpathen, von R. Murchison, deutsche Bearbeitung von Leonhard Stuttgart 1850, S. 104. Es sind das die Namen, die gewöhnlich auch Zeuschner citirt, sicher sind hier verschiedene Vorkommnisse {T. grcg,iria , eocane Fischreste) zu- sammengeworfen. ■- Sitzungsber. d. Wiener .Akademie 1856, Bd. XIX, S. 142. 664 V. Ulli ig ^ » Doggerversteinerungen wurden nur an einem Punkte, in dem kleinen Thälchen, das im Westen des Kopaberges gegen die Sucha woda zieht, aufgefunden, und zwar: Phylloceras tafricuni Pusch' Harpoceras opalinnm Rein. Die erstgenannte Art begleitet bekanntlich im Mediterrangebiete sehr häufig den Amin, opaliuus. Hier wäre also die Opalinus-Zone, die tiefste des Doggers, die von manchen Forschern noch zum Oberlias gezogen wird, vertreten. Die Verbindung mit dem Oberlias ist ja wohl auch hier eine innige, denn am selben Orte kommt in unmittelbarer Nähe Harpoc. radians vor. Die Opalinus-Zone ist, wie bekannt, auch im benachbarten Klippengebiete fossilreich ausgebildet; da lag es denn nahe, in der Tatra auch nach der anderen versteinerungsreichen Doggerbildung der Fleckenmergel der Klippen zu fahnden: den Posidono- myenschichtsnl Namentlich in den dunklen, sandig-schieferigen Lagen hoffte ich die in den Pienninen massenhaft auftretende Posidononiya alpina (= P. Bucht) aufzufinden, aber leider waren meine Bemühun- gen nicht von Erfolg begleitet. Auch von der in den Alpen und Karpathen so oft vertretenen Klausfauna war im subtatrischen Fleckenmergel keine Spur nachzuweisen. Im Bereiche des Malm beschränkten sich meine Funde auf mehrere E.Kemplare von Aptychus imiricatus, die an der Holica, am Nordabfall der Poroniner Kopa und zwischen Sivy vrch und Ostra (Arvaer Comitat) gesammelt wurden. Etwas häufiger kommen schlecht erhaltene canaliculate Belemniten vor, die aber nur selten einen Schluss auf das nähere geologische Niveau zulassen und nur insofern nützen, als sie Lias ausschliessen. In dem Gebiete, wo die Schichten zwischen dem Oberlias und dem Neocom am klarsten aufge- schlossen sind, in den Beler Kalkalpen und an der Holica bei Jaworina, bestehen sie aus grauem, plattigem, ziemlich thonreichem Kalkschiefer, der nach oben in grünlich- und gelblichgrauen Kalkschiefer übergeht. Diese Kalkschiefer zeigen leichte fiachwellige Faltungen und sind häufig von einzelnen geraden Spathadern durchsetzt. Die gelblichen und grünlichen Schiefer gehören zum Theil bereits dem Neocom an, und so muss angenommen werden, dass hauptsächlich die grauen Kalkschiefer dem Dogger und Malm ent- sprechen. Die Mächtigkeit dieser jurassischen Schichten beträgt, die Neocomschiefer inbegriffen, nur circa 80 7« und an einzelnen Stellen scheint sie noch stärker reducirt zu sein; im Durchschnitt des Stirnberges z. B. ist zwischen dem oberneocomen Murankalk und den höchstwahrscheinlich oberliasischen Horn- steinen nur eine wenig mächtige Partie von plattigen Kalkschiefern eingeschaltet (vergl. Fig. 15). An der Holica treten über dem oberliasischen Hornsteinkalk graue und grünliche flachwellige Kalkschiefer mit Aptychus tmbrtcatus und darüber weisse kalkige Schichten, Neocom, auf. Auch hier ist die Mächtigkeit des Jura gering (circa 30;«). Im westlichen Theile der Tatra sind die eben beschriebenen fiachwelligen Kalkschiefer nicht typisch entwickelt, Jura und Neocom haben da mehr den Charakter der gewöhnlichen, grauen, hornsteinführenden Fleckenkalke und Mergel in einer petrographischen Ausbildung, die mit der der Liasfleckenmergel vollkommen übereinstimmt. Wie sehr diese petrographische Einförmigkeit, diese Wiederholung der Fleckenmergelfacies in ver- schiedenen Horizonten die geologische Orientirung erschwert, braucht wohl nicht erst besonders hervor- gehoben zu werden. Hat ja schon namentlich D. Stur wiederholt betont, dass in den Westkarpathen alle Horizonte vom Lias bis in das Neocom durch gleichförmige graue Fleckenmergel vertreten sein können, so dass z.B. im Grangebiete auf eine kartographische Abscheidung der Hauptstufen verzichtet werden musste.^ In dieser Hinsicht ist die Entwicklung in der Tatra noch verhältnissmässig günstig; hier gestattet der Oberlias mit seinem rothen Knollenkalk, Hornstein und Crinoidenkalk eine scharfe Sonderung des liasi- 1 Amm. latriciis soll nach Pusch, Polens Paläontologie, S. 158, im Chocholower Thal vorkommen. Neumayr bemerkt im Jahrbuche der geol. Reichsanstalt 1871, XXI. Hand, S. 488, dass nach in München vorliegenden Stückc?i der Höh cnegger' sehen Sammlung der Opalinus-Horizont in .Cochotow« vertreten ist. Offenbar ist hier das Cocholower Thal in doi- Talra gemeint, wcp Hohenegger bei Polana Huti seine «Adnether .Schichten« nachgewiesen hat. •■! Vergl. Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt. 1890, Bd. XL, S. 7G4. » Vergl. Haucr's Krläuterungen, Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt. 1SG9 Bd. XIX. S. 525. Geologie des Tafragcbirges. 1. 665 sehen vom jurasischen Antheil der Fleckenmergel und im östlichen Theilc der Tatra bietet auch nocli das Vorherrschen von schwärzlichen, sandigen Schiefern im Lias und von grauen und grünlichen Kalkschiefern im Jura weitere Anhaltspunkte für die Gliederung. Immerhin ist die Orientirung in den Pleckenmergel- gebieten schwierig genug, und es bedurfte vieler und wiederholter Untersuchungen, um wenigstens diese groben Hauptgruppen unterscheiden zu lernen. Aufgabe der Localforschung wird es sein, die Resultate zu festigen und eine detaillirtere Gliederung aufzustellen. Die Grestener Schichten der hochtatrischen Region. (Pisana-Sandstein.) Im mittleren Theile des Koscielisko-Thales erhebt sich eine steile Kalkwand, in die Besucher seit vielen Jahren ihre Namen einkritzen. Darnach nannte man diese Wand »pisana«, die beschriebene, und übertrug diesen Namen auch auf die hier befindliche Alpe. Diese Bezeichnung verband E. v. Mojsiso- vics mit einem Sandstein, der Liasversteinerungen enthält und südlich der Wand Pisana in dunkel- dräuenden Felsen ansteht. Das Koscielisker Thal, bequem zugänglich und landschaftlich berühmt, wurde in früherer Zeit von den Besuchern der Tatra besonders bevorzugt, und so wurden auch die Versteine- rungen des Pisana-Sandsteines frühzeitig bekannt. Schon A. Boue kennt dieses Vorkommen und L.Zeus ebner erwähnt hieraus: Belemnites digitalis, Spirifer Walcotti, Sp. rostratits, Terebratnla snb- similis, Pecten aequivalvis. Auch G. Pusch nennt eine Reihe von Arten aus dieser Bildung. Die Pisana-Sandsteine oder Grestener Schichten der hochtatrischen Region gleichen in vieler Bezie- hung den subtatrischen Grestener Schichten, ja gewisse Varietäten, besonders der weisse, cementarme Sandstein, sind ganz identisch. Andere kommen aber nur in der hochtatrischen Region vor, und wenn man besonders diese zugleich versteinerungsführenden, conglomeratischen und kalkreichen Gesteine bezeichnen will, ist der Ausdruck Pisana-Sandstein ganz am Platze. Nur der in der Literatur häufig ver- wendete Ausdruck Pisana-Quarzit sollte vermieden werden. Zwar haben gewisse Lagen eine kieselige Beschaffenheit, es sind sogar schmale Bänder von schwarzem, unvollkommen ausgebildeten Hornstein oder dichter Quarzmasse nicht selten, aber nicht weniger mächtige Partien haben kalkiges Bindemittel, das besonders bei den versteinerungsreichen und den conglomeratischen Lagen sehr stark entwickelt ist, ferner finden, wie alle Beobachter betonen, Übergänge in grauen, crinoidenführenden Kalk statt, und daher ist die Bezeichnung Quarzit nicht zu rechtfertigen. Der Pisana-Sandstein besteht in seiner Hauptmasse aus groben, weissen Quarzkörnern; in den besonders grobkörnigen, conglomeratischen Schichten sind aber auch Körner anderer Art, besonders Kalkbrocken eingeschlossen. Durch die raschere Zersetzung der letzteren Bestandtheile nehmen verwit- terte Partien eine poröse oder löcherige Beschaffenheit an. Der Pisana-Sandstein ist dickbankig oder mas- sig, verwittert bildet es düstere, fast schwarze, ruinenförmige Felspartien. Diese dunkle Verwitterungs- farbe contrastirt auffallend mit der weissen des frischen Gesteins, die in den kalki eichen Lagen allerdings in grau oder bläulichgrau übergehen kann. In einzelnen Partien bestehen die hochtatrischen Grestener Schichten ausschliesslich oder fast aus- schliesslich aus den beschriebenen Pisanasandsteinen, deren Mächtigkeit wohl bis zu 300 ;;/ anschwellen kann; an anderen Stellen gesellen sich dunkle kleinblättrige, glimmerreiche Schiefer hinzu, wie z. B. an der Tomanowa (Czerwony zlebek) oder es herrschen die Schiefer vor, wie im Tycha-Thal, namentlich östlich vom Jaworfelsen. In den Schiefern liegen kieselige harte Sandsteinbänke von weisser, grauer oder gelblicher Farbe. Verwitterte Stücke dieses Schiefers und auch des darin enthaltenen Sandsteins sind nicht selten mit dünnen Häutchen von rothbraunem Eisenrost überzogen; der Eisengehalt scheint ziemlieh hoch zu sein und an der Tomanowa ist in diesen Schichten ein unreines limonitisches Flötz entwickelt, auf dem vor Jahren dürftiger Bergbau umging. Auch die schwarzen Schiefer können eine beträchtliche Mächtigkeit, östlich vom Jaworfelsen, z. B. ca. \bOni erreichen. Dass die hochtatrischen Grestener Schichten auf rothen Triasschiefern und Sandsteinen aufruhen und dass der Übergang mindestens an der Tomanowa allmt.hlich ist, haben wir schon hervorgehoben. Nach Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Ed. 84 666 V. Uhlig, oben sind die Grestener Schichten mit dem gleich zu besprechenden hochtatrischen Liasjurakalk verknüpft, und zwar in zweierlei Form: Im Krakowski zleb (Koscielisker Thal) bestehen alle Übergangsstufen vom grobkörnigen Sandstein zum Kalksandstein und von diesem zum Kalkstein mit Sandführung und endlich zum reinen Kalkstein, während im Tycha-Thal, unterhalb des Lilienpasses mehrfache Wechsellagerungen von Kalk und Sandstein, wie auch Übergänge und grosse Ausscheidungen weisser Kalkmasse im Sand- stein und umgekehrt zu beobachten sind. Besonders die bis 1 m im Durchmesser grossen Kalkausschei- dungen im Sandstein sind merkwürdig: sie stimmen mit dem hellen Liasjurakalk petrographisch voll- ständig überein und verfliessen ganz allmählich in den Sandstein. Wie sich diese Übergänge im Detail vollziehen, geht aus den beigegebenen Durchschnitten Fig. 12 und 13 hervor. Fig. 12. Durchschnitt der mesozoischen Zone im Tycha-Thal (ungefähr in der Mitte zwischen dem Jaworfelsen und dem Lilienpass). 1. Permformation, Quarzsandstein. 2. Gelblicher dünnbankigerDolomit und bräunlicher, brccciö.ser, eisenschüssiger Zellendolomit; Trias, ca. 20 ;;;. 3. Grestener Schichten; Unterlias, ca. 80»; mächtig. 3(7. Schwärzlich- und gelblichgrauer Schiefer mit dünn- bankigen, kiescligen Sandsteinen. ?>b. Wohlgeschichtcter, dunkelblauer, sandiger Kalkstein im Wechsel mit grobkörnigem, braunen Sandstein. 3 c. Weisser, massiger Quarzsandstein, IT)»; mächtig. 3 (/. Dunkler, grobkörniger, dickbankiger.Sandstein im Wech- sel mit kalkigem Sandstein bis sandigem Kalkstein ; Ränder und Knollen von schwarzem Hornstein. Die kalkigen Lagen enthalten Hcicmniten, Pinna foliiim , Gryphaea arcuala. Lima, ]'cnLicniiiis. 40m mächtig. 3 c. Heller Sandstein, 5 /;;. 4. Hochtatrischer Lias-Jurakalkstein, stark zerklüftet, 20 in. 5. Schiefer der Oberkreide. 6. Dunkler, glimmerreicher Gneiss. Die Versteinerungen der hochtatrischen Grestener Schichten sind von zweierlei Art: die schwarzen Schiefer im Tycha-Thal und an der Tomanowa enthalten Reste von Landpflanzen, deren Auffindung und Bearbeitung ein Verdienst des so überaus eifrigen Botanikers Dr. Maryan Raciborski bilden, und die grauen kalkreichen grobkörnigen Sandsteine (Pisanasandsteine) füiircn ziemlich zahlreiche, seit Langem bekannte Meeresversteinerungen. Der Erhaltungszustand lässt ficilich zu wünschen übrig, gewisse Ergebnisse kommen aber doch zum Vorschein. Geologie des Tatragebirges. I. 667 Die Marinfauna besteht hauptsächlich aus Bivalven, Brachiopoden, Belemniten und Crinoiden; Gasteropoden sind sehr selten und Ammoniten, die für die Altersbestimmung wichtigsten Formen, scheinen so gut wie gänzlich zu fehlen. Häufig findet man Belemniten, durchwegs paxillose, liasische Formen. Durch fleissiges Sammeln könnte man namentlich im Koscielisker Thal (Westseite, an der Smytnia), im Tycha-Thal und in ChochohJwka eine namhafte Fauna zusammenbringen, die Sammlung der Krakauer Akademie der Wissenschaften gibt dafür den besten Beweis; da aber meine Bemühungen vornehmlich den Fig. 13. Durchschnitt der mesozoischen Zone des Tycha-Thales, unterhalb des Lilienpasses. 1. Permformation. Quarzsandstein, bei 1 j mit einer Lage von rothem Schiefer. 2. Triasformation, gelblicher Zellendolomit. 3. Mächtiger, grauer und weisser, kalkiger Sandstein, Grcstener Schichten. Einzelne Bänke enthalten weissen Kalkstein. 4. Hochtatrischer Lias-Jurakalkslein. 10 m. 5. Grestcner Sandslein. 6. Hochtatrischer Lias-Jurakalkstein, ca. 14 iii. 7. Schiefer der Oberkreide. 8. Gneiss. rein geologischen Fragen galten, so enthält die nachfolgende Liste nur die Namen einiger weniger Arten, die mir gelegentlich in die Hände kamen, wie: Belemnites sp. Paxillose Formen. Pinna folinm P h i 1 1. Grypltaea araiata Lam. Lima pectinoides Sow. Pccten sp. Ostrea sp. Spiriferina Hauer i S u e s s » Walcotti Sow. Rhynchoiiella s p. Hier verweist Gryphaea arciiala, die auch aus den Grestener Schichten der benachbarten Rauschen- bacher Insel ' und auch aus anderen Theilen der Karpathen bekannt ist, bestimmt auf Unterlias. Spiri- ferina Haiicri verdient als bezeichnender Typus der niederösterreichischen, also der Original-Grestener Schichten hervorgehoben zu werden. 1 Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt, 1891, S. 429, 435. 84* 668 V. Uhlig, Dieses Ergebniss widerspricht scheinbar der aus den I-'tlanzenresten abgeleiteten Altersbestiinnuini Die Pflanzen, und zwar: Eqnisetnni Oiühibiiiskii Racib. n. sp. » Bauburyanum Zig.? Sckizoneiira hocrcnsis (His.) Schimp. Clathropteris platyphylla Brongn. Dictyophyllum äff. Dtinkeri Nath. Cladophlebis lobala Oldh. i\Iorr. » Rocsscrti Presl (Häufigste F"ürm) Palissya Brauen' Endl. Widdriiigtouitcs sp. ind. deuten nach M. Raciborski auf die rhätische Stufe. Die beiden letzten Arten gehören zu den verbrei- tetsten rhätischen Typen, Clathropteris platyphylla ist ebenfalls rhätisch. Dictyophylhiin äff. Diiiikcri Nath. erinnert an D. Dnnkeri aus dem Rhät und Lias und an D. Braiieii aus dem Rhät. Schi~oiiciira hoerensis ist häufig im Rhät, fehlt aber auch im englischen und im Krakauer Jura nicht und auch im Keuper ist eine nahestehende, wenn nicht identische Art bekannt. Eqnisetnni Chalnbinskii, eine neue Art, ist mit einer rhätischen Art, E. Münsteri sehr nahe verwandt. Cladophlebis lobata kannte man bisher nur aus Indien. Dies spricht, Alles in Allem genommen, für die Vertretung der Rhätstufe. Man könnte den Widerspruch durch einen Hinweis auf die erwiesenermassen sehr langsame Ver- änderung der Flora, die jedenfalls nur geringen Differenzen zwischen der Rhät- und der Unterlias-Flora beseitigen wollen, und unterstellen, dass die vorliegende Flora wohl auch ganz leicht noch unterliasisch sein könnte. Dies würde die Analogie der karpathischen mit den nordalpinen und den südungarischen Grestener Schichten noch wesentlich vervollständigen. Allein zu einer solchen Auslegung liegt keine Nöthigung vor. Die Pflanzenreste fanden sich in den tiefsten Lagen der Grestener Schichten unmittelbar über den rothen Triasschiefern, sie könnten also sehr wohl zum Rhät gehören, und der Unterlias würde dann erst mit den darüber liegenden Sandstein- und Schieferlagen, von denen am Pflanzenfundorte eine Lage marine Fossilien, auch Belemniten enthält, beginnen. Dass in der ganzen hochtatrischen Zone nur an einer Stelle, am Bobrowiec, marine Versteinerungen des Rhät gefunden wurden, macht die Vertretung dieser Stufe an anderen Stellen durch pflanzenführende Schichten umso wahrscheinlicher. Weiteren formalen Consequenzen, wie z. B. Abtrennung dieses pflanzenführenden Rhät von den Grestener Schichten, konnte aber nicht Raum gegeben werden. Diese Abtrennung hätte, da in der Natur der Ablagerungen keine Anhaltspunkte dafür gegeben sind, nur schematisch erfolgen können; vom Standpunkte des Geologen bilden die Schiefer und Sandsteine, die hier als Grestener Schichten aufgefasst sind, eine Einheit und sollen daher auch als solche aus dem geologischen Kartenbilde hervortreten. ' Aus demselben Grunde wurde die Besprechung dieser Flora hier und nicht im Abschnitte über die Trias eingeschaltet. Die Bedeu- tung der Tomanowa-Flora für die eigenthümlichen Ablagerungsverhältnisse der hochtatrischen Triasregion wurde schon oben (S. 17 [657]) hervorgehoben. Die Grestener Schichten fehlen in einzelnen Partien des hochtatrischen Kalkzuges, z. B. im Sattel süd- lich der Kominy Telkowe, ferner zwischen dem Jaworfelsen und dem Tomanowa-Passe, endlich in der ganzen Szirokaregion ; über den Triasschiefern folgen hier unmittelbar helle Liasjurakalke. Soll man ' Herr Dr. M. Raciborski vereinigt die pnanzenführcnden Schichten mit den darunter liegenden bunten Schiefern unter der Bezeichnung Tomanowa-Schichten und gibt 1. c. an, dass sie von den dunklen Kalken der Kössener Schichten überlagert werden. Die betreffenden Kalke enthalten keine rhätischen Versteinerungen, sie sind mit den gewöhnlichen rhätischen Kalkbänken nicht identisch, sondern bilden einen Theil jener Kalkmasse, die hier als Liasjurakalk bezeichnet wird; dagegen führen die mit den pflanzenführenden Schiefern nach oben verbundenen Pisana-Sandsteine BcUiimiles sp. und Bivalven; die Kalke gehören daher einem noch höheren Lias- oder vielleicht selbst Jura-Niveau an (vergl. den tektonischen Theil). Die unter der pflanzenführenden Schicht liegenden rothen Schiefer finden ihren Anschluss naturgemäss nach unten, bei den Triasschiefern, und der Ausdruck Tomanowa-Schichten müsste daher auf die schwarzen pflanzenführenden Schiefer und die quarzigen Sandsteine beschränkt werden. Zur Verwendung könnte aber dieser Ausdruck wohl erst gelangen, wenn bestimmtere Handhaben zur .Abtrennung dieser Schichten von den Pisana-Sandstcinen und Grestener Schichten gewonnen würden. Ich würde mich freuen, wenn Herr Dr. M. Raciborski, dessen Eifer und Geschick die grösste Anerkennung verdienen, und dem ich manche werthvolle Hinweise verdanke, dieser Auf- fassung beipflichten würde. Geologie des Tatragebirges. I. 669 annehmen, dass die Grestener Schichten hier durch Kall^facies ersetzt oder durch tektonische Vorgänge verdrängt sind? Die Möglichkeit eines solchen Ersatzes kann nicht in Abrede gestellt werden, da Wechsel- lagerung von Kalk und Sandstein und gegenseitige Übergänge beobachtet sind. An den erstgenannten Ürtlichkeiten (Kominy Telkovve, Tomanowa und Javvorfels) gewähren die geologischen Verhältnisse einen sicheren Anhalt zur Annahme von Störungen, weniger bestimmt lässt sich dies für die Szirokapartie behaupten. Diese Frage bleibt hier vorläufig offen. Hochtatrischer Liasjurakalk. Dieselbe Rolle, wie die Fleckenmergel im subtatrischen Gebiete, spielen im hochtatrischen Jura bläulichgraue, hellgraue bis weisse, wohlgeschichtete und für karpathische Verhältnisse ungewöhnlich mächtige Kalke, die faciell mit den Dachsteinkalken der Ostalpen oder den Hochgebirgskalken der Schweiz verglichen werden könnten. Die einzelnen Bänke sind durchschnittlich 0-5w mächtig, dünnere Lagen sind selten, dagegen kommen häufig auch mächtigere, 2 bis 3;» starke Bänke vor. Die mächtigste, 10 m breite Bank wurde in der Kniefalte an der Ostseite des Tomanowa-Passes beobachtet. Durch Zurücktreten der Schichtung können Partien eine massige Beschaffenheit annehmen, auch Dolomitisirung solcher Partien kann vorkommen oder es schalten sich Dolomitbänke, gewöhnlich von gelblicher Farbe, zwischen Kalk- bänke ein. Einzelne Schichten bestehen aus eigenthümlichen kalkigen Wülsten, die von thoniger, lehmig verwitternder Masse eingehüllt sind und mit gewissen breiten Fucoiden einige Ähnlichkeit haben. Diese Wülste sind bald einfach, bald getheilt, wie niedergedrückt und durchschnittlich 3 bis 5mm breit und 2 bis 5 cm lang. Von den Wänden abgelöste und verwitterte Stücke nehmen eine gerundet-kubische Klotz- form an. Man sieht solche Kalkklötze mit einem Durchmesser bis zu 3m; kleinere Stücke erhalten eine eigenthümliche Fladen- oder Brotlaibform. Die stets gerundete Oberfläche ist oft von karrenartigen Furchen durchzogen; während aber echte Karren breite concave Rinnen mit dazwischenliegenden scharfen Kämmen bilden, sind hier die Kämme zwischen den Furchen convex gerundet und diese selbst schmal und von leicht convexen Wänden begrenzt. V/ie es scheint, folgen diese Furchen hauptsächlich feinen Klüften und den geraden langen Spathadern, die das Gestein namentlich bei massiger Ausbildung durchziehen. Sie entstehen anscheinend durch Auflösung der Spathmasse und allmähliche Ausspülung durch Regen und schmelzenden Schnee. Orographisch repräsentiren sich diese Schichten ganz ähnlich wie die Triaskalke, namentlich der Dachsteinkalk der Alpen. Besonders in der Gruppe der Czerwone vrchy (Rothe Berge) bestimmen sie den Charakter des Gebirges; hier sind kleinere Plateaux und davon ausgehende Felskämme mit steil, selbst senkrecht abstürzenden Wänden und kesselartigen Versenkungen dieser Schichtgruppe eigenthümlich. Die Mächtigkeit des hochtatrischen Liasjurakalkes ist jedenfalls sehr beträchtlich, ihre genaue Bestimmung ist aber wegen der verwickelten Lagerung und der Versteinerungsarmuth sehr schwierig. Am Giewont bei Zakopane, wo eine einfache und vollständige Schichtfolge vorliegen dürfte, ergibt sich eine Mächtigkeit von ungefähr 370 — 400 m_ An manchen Stellen erscheint die Mächtigkeit grösser, an anderen, besonders im Tycha-Thal, viel kleiner; letzteres sicher nur in Folge tektonischer Verhältnisse. An Versteinerungen sind die hellen Kalke, die Hauptmasse der Schichtgruppe, so arm, dass es kaum lohnt, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Hie und da, besonders häufig am Südabhang des Giewont, kann man plattige Lagen betreten, die fast ausschliesslich aus iVa//aj-artigen Gastropoden bestehen. Man findet ferner Belemniten, Durchschnitte von Ammoniten, Gastropoden, auch Spuren von Korallen, aber Alles in unbestimmbarem Zustand. Glücklicher Weise enthält aber der helle dichte Kalk gewisse Einlagerungen von abweichender Facies, und diese führen zur Altersbestimmung taugliche Ver- steinerungen. Solche Einlagerungen sind bisher in einem Horizonte des Lias, einem des Dogger und einem des oberen Malm bekannt. Da die Schichten des ganzen Systems concordant liegen, augenschein- lich eine einheitliche, in continuo abgelagerte Masse bilden und nach unten mit den unterliasischen Gre- 670 V. UhJig, stencr Schichten im engsten N'erbande stehen, so kann kein Zwcii'ci sein, dass sie, ebenso wie die sub- tatrischen Fleckenmergel, dem Lias, so weit diese Stufe nicht durch die Grestener Schichten vertreten ist, und dem gesammten Jura entsprechen. An der Alpe pod Uptazem auf der Ostseite des Koscielisko-Thales entdeckte G. Stäche rosenroth und weiss oder hellgrau geflammte, crinoidenreiche Kalke mit Brachiopoden, ».vielleicht Äquivalente der brachiopodenführenden Hierlatz-Schichten «.^ Das Gestein ist äusserst zäh und nur mit Mühe gelang es mir, neben Bruchstücken verschiedener Terebrateln und Rhynchonellen eine gefaltete Spirifcriita zu fin- den, woraus wohl ziemlich sicher auf liasisches Alter zu schliessen ist. Vielleicht wird sich später die Gleichaltrigkeit der Crinoidenkalke der Polana pod UpJazem mit den sehr ähnlichen subtatrischen Cri- noidenkalken der Polana Miv^tusie erweisen. Die Lagerungsverhältnisse der Crinoidenkalke an der Alpe pod Uplazem sind, wie schon G. Stäche bemerkt, schwer ergründlich, von allen ist aber am wahr- scheinlichsten die Annahme regelmässiger Einlagerung in den Lias-Jurakalk, der an der genannten Alpe in mächtigen Wänden ansteigt. Der liasische Brachiopoden- und Crinoidenkalk ist bis jetzt einzig von der Polana pod Upfazem bekannt. Viel verbreiteter ist weisser und rother Crinoidenkalk des Dogger. Dass er regelmässig eingelagerte Bänke, meist von geringer Mächtigkeit, im System des Lias-Jurakalkes bildet, zeigt am deut- lichsten der Südabhang des Giewont bei Zakopane. Einige Meter unterhalb der Spitze erscheinen diese Crinoidenkalke in zwei knapp unter einander gelegenen Horizonten (s. Fig. 14); sie schiessen mit den Fig. 14. Durchschnitt der hochtatrischen Lias-Jurakalke am Giewont bei Zakopane. Giewunt, 1900 hi. Sattel aus dem Kmidratowa in das Mala lakathal, \Ti'l in rhalschliiss der Strazyska 6 1. Gneiss. 2. Quarzsandstein der Pcrinformatinn. 3. Hochtatrischc Trias, Dulomitc und Hclbliehe dolomitischc Wacke. 4. Hochtatrischcr Lias-Jurakalkstcin. 4 Li. Gastropodcnbank. 4 b. Weisser und rother Crinoidenkalk mit Aitliptychhia i'ilscnsis (Doijger). 4 c. Weisser Kalk mit .'Vnimcniitcn- und BclcmnitciKlurch- schnitten, Kurallcn, Gastropoden (Tithon?) 5. Obcikreide. 6. Muschelkalkdolomit der subtatrischen Zone. ' Verhandlungen d. gcol. Ueichsanstalt 1868, S. 323. Geologie des Tatragebirges. I. 671 grauen Bänken des Lias-Jurakalkes steil nördlich ein, haben nur geringe Mächtigkeit und gehen im Strei- chen allmählich in den gewöhnlichen Lias- Jurakalk über, ohne auch nur die nahe gelegene Scharte zwi- schen Giewont und Suchy wierch zu erreichen. Petrographisch ist dieser Crinoidenkalk, namentlich der weisse, von dem der Klippenzone kaum zu unterscheiden, der rothe ist dagegen etwas feinkörniger und weniger späthig, als das entsprechende Doggergestein (Klaus-Schichten) der Klippen. Beide Formen, der weisse wie der rothe Crinoidenkalk, enthalten Brachiopoden, aber als Seltenheit; am Giewont kommen eine biplicate Terebratiila und Antipiychina vilsensis Opp. sp., eine bekannte Vilser-Art, vor. Dies genügt natürlich nicht zur Feststellung des genauen Horizontes, aber dass dieser Crinoidenkalk dem Dogger angehört, wird man wohl unbedenklich behaupten können. An vielen anderen Stellen kommt dieser Cri- noidenkalk im Bereich der hochtatrischen Kalke vor, wie namentlich im Chochotower Thal, im Bobroviec- Thal (Ärva), an derKopaMagöry, an der Osabita, im Thale des Pflock-Sees bei Jagnence (Ost-Tatra); nur ist es leider sehr schwer, in allen Fällen das Anstehende nachzuweisen. Wenn man von den Crinoidenkalken des Giewont ostwärts gehend das geologische Niveau des Cri- noidenkalkes einhält, so gelangt man nahe dem Ostende des Suchy wierch-Zuges am Südabhange an eine Stelle, wo in den Lias-Jurakalk eine 5 — 6 m lange und bis 1 ni mächtige Linse von rothem, eisen- haltigen, etwas sandigen Kalkstein eingeschaltet ist. Dünne eisenreiche Schnüre, unregelmässige eisen- oolithische Partien und Manganconcretionen durchziehen das Gestein, das in röthlichen, crinoidenreichen Kalk und durch diesen in den gewöhnlichen hellen, bankigen Kalk übergeht. Weiter westlich und in etwas höherem Niveau kommt eine zweite derartige Linse, aber nur von '/j 7» Mächtigkeit zum Vorschein. Grosse Planulaten stecken hier im Gestein. Folgende Arten konnten bestimmt werden : Belemnites sp., canaliculate Form. Phyllqceras Kndernatsclti v. Hau. sp. » sp. Haploceras psilodiscns S c h 1 o e n b. Sphaeroceras Yniir Opp., Hohldruck, höchst- wahrscheinlich zu dieser Art gehörig. Perisphinctes banaticns v. Zitt. » procerns Seeb. Hinnitcs velatus Gold f. Rhynchonella sp., grobgefaltet. Obzwar gering an Zahl, gestattet diese Fauna doch mit genügender Sicherheit die Einordnung in die Bathstufe. Die altbekannten Klaus-Schichten sind es, die auch in Hinsicht des geologischen Auftretens und der petrographischen Beschaffenheit das nächste Analogen dieses Vorkommens bilden. Eine weit reichere Fauna liegt übrigens in der Sammlung der Krakauer Akademie der Wissenschaften. Prof Fr. ßie- niasz hat sie vor Jahren mit unermüdlicher Ausdauer zusammengebracht; ihm und Prof A. v. Alth gebührt das Verdienst, dieses wichtige Vorkommen entdeckt zu haben. ' Weiter östlich erscheinen am Abhänge des Suchy wierch gegen die AlpeJvaJatöwka hellroth und grau oder weiss gefleckte Crinoidenkalke. Sie führen canaliculate Belcmniten, kleine Rhynchonellen und eine Avicula, die zu A. Miinstcri gehören dürfte; Alles ziemlich schlecht erhalten, klein und unscheinbar. Auch diese Crinoidenkalke nehmen vermuthlich ein Doggerniveau ein. Auf der Westseite des Gfedkie upfezanskie liegt über dem hellen Jurakalk ein schmales, nach NNO einfallendes Band von rothem dünngeschichteten Knollenkalk und grünlichem Hornstein mit zahlreichen, aber leider bis zur Unkenntlichkeit entstellten Phylloceren, Lytoceren, Oppelien und Aspido- ceren (?). Typische Exemplare von Aptyclius imbricalns beweisen die Zugehörigkeit dieser Bildungen zum oberen Malm, vielleicht Tithon. Helle Kalke über diesen rothen Knollenkalken führen Dnvalia sp. und scheinen sghon das Neocom zu repräsentiren. Ähnliche rothe Knollenkalke kommen auch auf der Südseite der Krzeszanica, in der Schlucht Swistlowka vor; da aber hier Versteinerungen fehlen, ist es ' Die betreffende Stelle ist am besten von der Alpe Kafatöwka zu erreiclien. Man übersteigt oberhalb Kafatüwka von Norden licr den Kamm des Suchy wierch, und zwar in derjenigen Runse, in der hier Crinoidenl Sandstein, oben mit Einschaltung von rothem Schiefer (c). 3. Trias, bunter Schiefer, unten mit SandsteinbänUen (ä), oben mit dolomitischer WacUc {b). 4. Grestener Schichten. Links Vorherrschen der schwarzen Schiefer, rechts der Pisanasandsteine. Im Hangenden Wech- sellagcrimg mit Kalkslein {a) ."i. I.ias-.lLirakalkstein. Bei n Einlagerung von oberliasischem Crinoidenkalk, bei /' von Dogger-Crinoidenkalk und .'\m- monitenkalk des Klaushorizontes, bei c Rnther Knollenkalk mit Aptychen und .Ammoniten, Oherjura. G. Neocom. 7. Transgredirende Oberkreide. B. Subtatrische Entwicklung. 1 und 2 wie bei A. 3. Unlere Trias. Rother Schiefer, bei a Sandstein, bei b dolo- mitische Wacke. 4. Mittlere Trias, Muschclkalkdolomit, theils deutlich, theils undeutlich geschichtet, selten massig. Im Hangenden Ein- lagerung von rothem Schiefer. ."). Keuper. 5 a. Vorwiegend weisser Sandstein. 5 /'. Rother Schiefer. G. Rhät. 7. Grestener Schichten, Unterlias. Links Sandsteinentwicklung, rechts vorwiegend schieferige Ausbildung. 5. Liasfleckenmergel. Links vorwiegend kalkige (westliche Tatra) , rechts vorwiegend schieferige Ausbildung (Biler Kalkalpen). y. Oberlias. Links rothe Knollen- und Hornsteinkalke mit Ammoniten, Belemniten und Nautilen, rechts rother massi- ger Crinoidenkalk mit Brachiopoden und Bivalven. 10. Jurafleckenmergel. 1 1 . Neocom.fleckenmergel. 1 2. Murankalk und Chocsdolomit, Oberneocom-Gault. Links Ent- wicklung der Beler Kalkalpen mit Murankalk, rechts Chocs- dolomit. bei b Einlagerung von .Mcrgelschicfcr (Sipkower Mergel). Denkschriften der m.nihcm -natiirw Cl. I.XIV, l;j. 681 W//7/////////////7//////////////////A 8ü Ü8'J V. Ühlig; So vor Allem die grössere Mächtigkeit der subtatrischen Entwicklung. Wenn auch die crmitteltert und in den vorhergehenden Zeilen angegebenen Mächtigkeiten nur approximativen VVerth haben, so dürfte es doch einigermassen der Wirklichkeit entsprechen, wenn für die subtatrische Entwicklung bei Einstellung von Durchschnittswerthen eine Gesammtmächtigkeit der Schichtfolge vom Perm bis zum oberneocomen C'hocsdolomit von c. 1200;;/ angenommen wird. Unter denselben Voraussetzungen ergibt sich für die hochtatrische Zone nur die Gesammtmächtigkeit von c. 800«/, vielleicht ist auch diese Ziffer noch zu hoch gegriffen. Ein Blick auf die Übersichtstabelle zeigt, dass diese Ungleichheit hauptsächlich durch die weitaus grössere Mächtigkeit der subtatrischen Trias hervorgerufen wird. Ist zwar der hoch- tatrische Jura wiederum mächtiger als der subtatrische, so wird doch die in der Trias geschaffene Ungleichheit dadurch nicht mehr ganz ausgeglichen. Das Verhältniss würde sich für die hochtatrische Zone etwas günstiger stellen, wenn hier der ziemlich mächtige Murankalk und C'hocsdolomit entwickelt wären. Ob diese jüngsten Bildungen der Unterkreide in der hochtatrischen Region überhaupt nicht zum Absatz gelangten, oder nur vor Ablagerung der transgredirenden Oberkreide wieder denudirt wurden, lässt sich wohl kaum sicher entscheiden; im ersteren Falle wäre die geokratische Bewegung, die der Ober- kreide-Transgression voranging, im hochtatrischen Gebiete früher eingetreten, als im subtatrischen. Die Tabelle zeigt ferner, dass nicht nur die Mächtigkeit der hoch- und subtatrischen Ablagerungen sehr verschieden ist, sondern auch deren Zusammensetzung. Gleichartig entwickelt ist das Rothliegende als gemeinsame Basis der mesozoischen Schichtfolgen und theiU-eise auch noch die unterste Trias. Hier beginnt aber schon die Differenzirung. Die mächtige Dolomitfacies des subtatrischen Muschelkalkes fehlt in der hochtatrischen Region vollständig, ebenso fehlen hier die so bezeichnenden rhätischen Bänke mit Terebratiila gregaria und der Lithodendronkalk mit Ausnahme eines einzigen Vorkommens (Bobroviec). Erst die Zeit des Unterlias bringt das ganze Gebiet wieder unter die Herrschaft gleichartiger Verhältnisse, indem in beiden Regionen gleichartige Sandsteine und Schiefer, die Grestener Schichten und Pisanasand- steine, abgelagert werden. Die Juraformation ist wieder grundverschieden ausgebildet. Bei dem Umstände, dass die beiden Gebiete, um die es sich hier handelt, sehr klein sind (vgl. Fig. 17), liegt die Frage nach der Ursache dieser auf so engem Räume sich vollziehenden und so auffallenden Differen- zirung sehr nahe. Man denkt in solchen Fällen zunächst an Tiefenunterschiede, und wirklich spricht auch hier manches für eine derartige Annahme. In dem Abschnitte über die hochtatrische Trias wurde bemerkt, dass das hochtatrischeGebiet zurTriaszeit vermuthlich eine schmaleUferregion gebildet habe, die keine oder nur eine sehr geringe Zufuhr von Sinkstoffen erfuhr, zeitweilig vielleicht sogar ganz trocken lag. Nimmt man an, es hätte sich nach Ablauf der Permperiode das subtatrische Gebiet etwas stärker gesenkt, als das hochtatrische, so konnten sich in dem tieferen subtatrischen Meere namentlich in der Muschelkalkzeit die Dolomitmassen mehr oder minder riffartig ablagern, während im hochtatrischen Ufergebiete die schon erwähnten mehr continentalen Verhältnisse herrschten. Wenn es richtig ist, dass die rothe Farbe gewisser Thone und Sandsteine auf ehemalige »terra rossa«, das Verwitterungsproduct tropischer und subtropischer Continentalregionen, zurückzuführen ist, wie man das jetzt so vielfach befürwortet, so spricht die rothe Farbe der hochtatrischen Triasschiefer und Sandsteine gewiss nicht gegen die angedeutete Annahme. Diu-ch die Ablagerung des subtatrischen Muschelkalkdolomits wurde die Ungleichheit des Bodengefälles so ziemlich ausgeglichen und die Vorbedingung für eine gleichmässige Ausstreuung sandiger und thoniger Materialien zur Zeit des Unterlias geschaffen. Der Unterlias enthält im hochtatrischen Gebiete an seiner Basis Reste von Landpflanzen, höher oben aber eine ausgezeichnet marine Fauna, und sonach dürfte sich nun auch das hochtatrische Gebiet gesenkt und eine gleichmässige Ausbreitung des Meeres ermöglicht haben. Nach Ablauf des Unterlias entstehen im hochtatrischen Gebiete weisse, zum Theil dolomitische, bis- weilen deutlich koralligene Kalke, also mehr oder minder riffartige Bildungen, im subtatrischen Meercs- raume dagegen vorwiegend Fleckenmergel und Hornsteine, also nach den gangbaren Anschauungen Bildungen eines tieferen Meeres, und dies könnte dahin gedeutet werden, dass nach Absatz der Grestener Schichten abermals eine stärkere Senkung der subtatrischen Region im Sinne der betreffenden Bewegung Geologie des Tatragebirges. I. 083 zur Triaszeit erfolgte. War das hochtatrische wirklich ein dem gcokratischen Einflüsse stärker ausgesetztes Gebiet, so könnte auch die 'l'rockenlegung zum Schluss der Unterkreide hier früher eingetreten sein, als im subtatrischen Gebiete, und es könnte somit der auffallende Mangel der oberneocomen Ablagerungen (Chocsdolomit und Murankalk) in der hochtatrischen Region auch auf diesen Umstand zurückgeführt werden. Ähnliche Faciesdifferenzen wie die Tatra, bietet auch die Klippenzone, Zur Triaszeit gehörte der Raum nördlich der Tatra mit dem Nordgürtel des Gebirges selbst der subtatrischen Region an, wie man aus der Entwicklung der Trias im Inselgebirge von Rauschenbach und aus dem Auftreten von Trias- dolomit an der grossen Klippe von Haligocs entnehmen kann; ebenso hat der Lias, soweit er bekannt ist und der in den Klippen weit verbreitete untere Dogger (Opalinus- und Murchisonae-Horizont) subtatrischen Charakter; der mittlere und obere Dogger und der Malm zeigen in der Klippenzone zweierlei Ausbildungs- typen : die versteinerungsreiche und die Hornsteinkalkfacies. Entspricht diese sehr gut der subtatrischen Jura- Entwicklung, so hat jene mit ihren rothen und weissen Crinoiden-, ihren Ammoniten- und Brachiopoden- kalken Verwandtschaft mit den betreffenden Bildungen der hochtatrischen Region. M. Neumayr ' hat diesen Unterschied auf Differenzen der Meerestiefe in dem Sinne zurückzuführen gesucht, dass die Hornstein- kalke als Bildungen der grossen Tiefe, die versteinerungsreichen Kalke als Absätze der sublittoralen Region angesprochen wurden. Diese Anschauung würde mit den obigen Darlegungen in Übereinstimmung stehen. Auch in der Klippenzone liegen Klippen verschiedener Facies meist nahe beieinander, doch gibt es hier manche vermittelnde Übergänge von der einen zu der anderen Facies.^ hl der Tatra dagegen steht die hochtatrische Entwicklung unvermittelt neben der subtatrischen, ein Übergangsgürtel fehlt. Aus dem geologischen Bau des Gebirges ist aber klar ersichtlich, dass mit der Fis. 17. Neu U'iilililorf Altifräärer flifs'ch Grenze beider Regionen der grosse Hauptlängsbruch, eine Überschiebungs- oder Wechselfläche, zusammen, fällt; hier erscheinen die mächtigeren subtatrischen Felsarten von Norden her auf die weniger mächtige I Jahrbuch d. geol. Reichsanstalt 1871, lid. XXl, S. 507. - Jahibuch d. gcol. Rcichsaristalt ISül, Bd. XLI, S. 773, 774. 86' 084 V. C'h !/,£;, Geologie des Tatragebirges. hochtatrische Gestcinsfolge geschoben (vgl. Fig. 17). Somit lagen die ursprünglichen Ablagerung.sgcbictc weiter auseinander und ihre Gesteine wurden einander erst durch die Faltung und Überschiebung bis zur unmittelbaren Berührung genähert. Sowie in anderen Gebirgen, dürfte auch hier derFacieswechsel die Aus- bildung der Hauptstörungsfläche begünstigt haben, worauf wir noch weiter unten zurückkommen werden. So erscheint die aufl'allende Thatsache des unmittelbaren Angrenzens so verschiedener Faciesbildun- gen dem Verständnisse einigermassen näher gerückt, wenn auch noch nicht nach ihrem ganzen Inhalt erschöpft. Was aber die Erklärung der Entstehung der verschiedenen Facies durch die Annahme ver- schieden tiefer Bildungsräume betrifft, so hängt die Richtigkeit dieser Erklärung auch davon ab, ob die gegenwärtig gangbaren Anschauungen über die Entstehung der verschiedenen mesozoischen Kalke und Dolomite wirklich zutreffend sind. Ich möchte sie trotz der grossen Fortschritte der Wissenschaft in dieser Richtung, die z. B. aus J. Walther's »Bionomie des Meeres« und »Lithogenesis der Gegen- wart« klar hervortreten, noch nicht für genügend wissenschaftlich gefestigt halten und möchte daher die obigen Deutungen nur als möglich, höchstens als wahrscheinlich hingestellt haben, und halte Vorsicht bei derartigen Speculationen umsomehr für geboten, als sie, wie gerade auch unser Beispiel zeigt und wie in dem Abschnitte über die geologische Geschichte der Tatra noch weiter ausgeführt werden wird, als Grundlage für die Aufstellung bedeutungsvoller geodynamischer Vorgänge verwerthet werden können. Vergleicht man die tatrische Ausbildung der permisch-mesozoischen Schichtfolge mit der ostalpinen so ergeben sich nebst vielen Berührungspunkten auch manche recht auffallende Unterschiede, deren bedeutungsvollster wohl im Keuper hervortritt: finden im ostalpinen Keuper alle jene Eigenthümlichkeiten, die man als speciflsch-alpin auffasst, ihre vollste und schärfste Ausprägung, so erscheint der tatrische und überhaupt der west- und centralkarpathische Keuper geradezu nordeuropäisch ausgebildet. Auch sonst treten Differenzen in der Trias hervor, die zum Theil eine grössere Annäherung an die westalpine, als an die ostalpine Trias bedingen. Dieses Übergreifen nördlichen Einflusses begegnen wir in den nördlichen Karpathen zimi zweiten Mal in der Oberkreide, deren Exogyrcnconglomerate und Inoceramenschichten durch den hercjmischen Charakter ihrer Fauna, soweit diese bisher bekannt ist, auffallen. Noch eine andere Erscheinung wird durch den Vergleich mit anderen Gebieten, namentlich aber mit den Alpen bemerkenswerth: die verhältnismässig geringe Gesammtmächtigkeit der permisch-mesozoischen Schichtfolge. Während man z.B. in den Ostalpen derObertrias, ja sogar einzelnen Stufen dieser Formations- abtheilung eine Mächtigkeit von mehr als 1000 m zuschreibt, gelangt man in der Tatra für die gesammte Schichtfolge vom Perm angefangen bis zum Schluss der Unterkreide nur zu der Zahl von 1200?», ja im hochtatrischen Gebiete nur zu höchstens 800m. Dieser .'Vusfall ist namentlich durch die schwächere Aus- bildimg der Triasformation bedingt. Ähnlich wie die Central- und Westkarpathen sind auch die Ost- karpathen durch die geringe Mächtigkeit der Sedimente gekennzeichnet, weichen aber im übrigen in der Ausbildung der Formationen nicht unwesentlich von den Westkarpathen ab. 685 BERICHT ÜBER DIE W f ESCH[filC« li DER UIGEBÖNG VON ifiOM GESIIELTEI FISCHE UID REPIIUEI VON Dr. FRANZ STEINDACHNER, W. M. K. AKAD. ((?i:it 4 S'afcfn.) \'0UÜELEGT IX DER SITZUNG AM 20. MAI 1897.) Vorwort. Im September 1894 machte ich von Constantinopel aus. einen kurzen Ausflug nach dem Sabandja-See bei Ismid und reiste sodann nach Eskischehir, um die Fischfauna des Stromgebietes des Sakaria, der in das schwarze Meer mündet, kennen zu lernen. Wegen Ablauf meines Urlaubes konnte ich mich nur ganz kurze Zeit in genannter Stadt aufhalten, brachte jedoch eine ziemlich reichhaltige Sammlung zustande und hoffte dieselbe durch weitere Zusendungen von Seite einiger deutscher Bahnbeamten, die ich für die Sache zu interessiren suchte, vervollständigen zu können. Leider blieben die zugesagten Nachsendungen aus mir unbekannten Gründen vollständig aus. Ich war daher sehr erfreut, im Frühjahre 1895 Herrn Dr. Escherich aus Regensburg in Wien kennen zu lernen, der eben im Begriffe stand, eine Reise nach Angora auszuführen. Herr Dr. Escherich erklärte sich auf meine Bitte in zuvorkommendster Weise sofort bereit, während seines längeren Aufenthaltes in Angora zum Zwecke entomologischer Studien auch einige ichthyoiogische Excursionen ausführen zu wollen und übergab mir nach seiner Rückkehr eine sehr interessante Sammlung von Fischen, die er in den Bächen in der näheren und weiteren Umgebung von Angora mit vieler Mühe und trotz mancher Hindernisse gesammelt hatte. Die ichthyologische und herpetologische Ausbeute des Herrn Dr. Escherich, vereinigt mit jener, welche ich selbst in Eskischehir anlegte, bilden die Grundlage dieser Abhandlung, welche ich demnächst durch einen kurzen Bericht über die im Sabandja-See vorkommenden Fischarten zu ergänzen beabsichtige. I. Flussfische aus der Umg-ebung von Angora und dem Poursak-Flusse (Kiutahia-Suj bei Eskischehir. Die Fischfauna des Sakaria-Stromgebietes zeigt eine interessante Vermischung von asiatischen und europäischen Arten, von denen die letzteren zum Theile in Abarten' auftreten, die jetzt noch im südlichen Russland vorkommen und daher eine weitere, \\ ie ich glaube, wichtige Bestätigung des bereits von geolo- 1 Mit Bezug auf die in Mitteleuropa heimischen Fürmen so genannt. üSC5 Früin- Sl ci iiJ acliiicr , gischer Seite gebrachten Nachweises Hefern, dass das schwarze Meer noch in jüngster geologischer Zeit ein grosses Süsswasserbeci die Länge der Pectorale mehr als 1 7^ — 1 mal, die der Ventrale nahezu 172 mal, "^'^ Länge der Caudale 1 mal in der Kopf- länge enthalten. Die Höhe des Schwanzstieles ist variabel, bald l'^mal, bald 1 74 mal in der Länge desselben ent- halten, während letztere 7.5 — fast 7:; J^^r Kopflänge erreicht. Die Stirnbreite gleicht der Länge eines Auges. Die Schnauze ist hei mehreren grösseren Exemplaren hoch, auffallend stark gebogen und fällt daher rasch zum vorderen Kopfende ab, bei einigen aber ist sie nur massig gekrümmt, selten fast geradlinig und daher verhältnissmässig ein wenig länger, schlanker und ebenso lang wie der hinter dem Auge gelegene Theil des Kopfes. Der obere Rand der Dorsale ist geradlinig, nur massig nach hinten und unten geneigt. Bei einigen Exemplaren zieht ein dunkelbrauner Streif vom Auge zum vorderen seitlichen Schnauz- ende, bei der Mehrzahl der mir zur Untersuchung vorliegenden Exemplaren fehlt er. Der Rumpf ist seitlich bei einigen jüngeren Exemplaren sehr klein braun gefleckt und gestrichelt. Zuweilen zieht ein dunkler Streif längs der Seitenlinie hin. Bei älteren Exemplaren ist der Rumpf grau marmorirt und die Marmorirungen 694 Franz Sfeindachucr, vereinigen sich häufig am Rücken vor wie hinter der Dorsale zu mehr oder minder regelmässigen Ouer- binden und zu ovalen oder viereckigen Flecken im mittleren Theile der Rumpfseiten; sie nehmen ferner gegen die Caudale allmählig an Umfang zu; selten vereinigen sich die Querbinden des Rückens am Schwanzstiele unvollständig mit denen der Schwanzseiten. Die scharf hervortretenden braunen Flecken auf derCaudale bilden meist \'ier Ouerreihen; die Flecken auf der Dorsale sind viel kleiner, minder lebhaft gefärbt, meist strichelartig und in Längsreihen geordnet, zuweilen nur schwach angedeutet. Vier Barteln an der Schnauze, die beiden mittleren etwas kürzer als die äusseren und diese kaum küi'zer als die Mundwinkel-Barteln. IC) Exemplare von 3'4 — 7 ''2 cm Länge aus dem Tabakane-.Su und Tschibuk-Tschai. Nachtrag. Aus dem mittleren Laufe des Sakaria eiiiielt ich kürzlich \-on Herrn Dr. Escherich als ichthyolo- gisches Ergebniss einer zweiten diesjährigen Reise in K'leinasien folgende, meist ein'opäische Fischarten in grossen Exemplaren. (10) 1. Silurus glanis Lin. In zwei P'xemplaren von SCi und 67'5f;» Länge. (11)2. Esox lucius Lin. Ein Exemplar, 46-5 cm lang. (12)3. Cyprinus carpio Lin. Ein Exemplar, 38- 5 c;;/ lang. Profillinie des Vorderrückens stark gewölbt. Grösste Rumpf höhe ein wenig vor der Einlenkungsstelle der Ventralen 3 mal, Kopflänge etwas weniger als 4 mal in der Körper- länge enthalten. L. 1. 36 + 2. L. tr. 6/I/5V2 bis z. V., 8 bis z. Bauchl. D. 3/ 19. A. 3/5. V. 2/8. 4. Squalius orientalis Heck. Zwei Exemplare, 28 und 29' 7 c;;; lang. Grösste Rumpf höhe nur 3 — 3'/^mal in der Körperlänge ent- halten. L. 1. 40 und 42. 5. Capoeta gracilis sp. Keyserl., Gthr., adult. Ein Exemplar, ca. 39 cm lang. D. 3/8. A. 3/5. V. 2/8. P. 2/16. L. 1. 60 + 2. L. tr. lO'/g/ 1/8 bis z. V., M'/^ zur Bauchl. Körperform sehr gestreckt, Barbus-artig wie bei jüngeren Exemplaren. Die Schnauze ist verdickt, stark gewölbt und überragt die kleine unterständige quergestellte kleine Mundspalte. Oberlippe doppelt, die äussere wulstig, stark gefaltet, die innere schneidig. Die Oberlippe biegt am Mundwinkel, der mit einem Bartfaden versehen ist, mit einem Fortsatze, der sich bei jüngeren Exemplaren nicht vorfindet und viel- leicht abnormer Weise entwickelt ist, nach innen um und vermindert dadurch bei geschlossenem Munde die Breite der Mundspalte. Unterkiefer scharfrandig, vorne lippenlos, schwach gebogen, seitlich mit einer faltigen, wulstigen Unterlippe, einer Fortsetzung der Oberlippe versehen. Die Länge der Schnauze ist etwas mehr als 2'/2mal, der Durchmesser des kleinen Auges GVjmal, die Stirnbreite etwas mehr als 2mal, die Länge derPectorale fast 1'/. mal, die der Ventrale ca. l^jmal, die Höhe der Dorsale ziemlich bedeutend mehr als l'/gmal in der Kopflänge enthalten und der Höhe der Anale gleich. Caudale länger als der Kopf. Die Rumpf höhe selbst ist ca. 4*4 mal, die Kopflänge etwas mehr als 4'/3rnal in der Körperlänge enthalten. Hinterer Rand des Vordeckels geradlinig, fast vertical gestellt. Vordeckelwinkel ein rechter, mit abgerun- Fische und Reptilien von Angora. 695 deter Spitze. Kiemendeckel ziemlich breit, unregelmässig viereckig; vorderer Rand desselben am längsten, fast vertical gestellt, zum Hinterrande parallel laufend. Unterer Rand des Kiemendeckels schräge gestellt, schwach concav. Der Abstand der Spitze der zurückgelegten Pectorale von der Ventrale ist nicht bedeutend kürzer als die Länge letztgenannter Flosse. Der Beginn der Dorsale fällt fast um eine halbe Schnauzenlänge näher zur Basis der Caudale als zum vorderen Kopfende. Der obere hintere Rand der Dorsale ist massig schräge gestellt und schwach concav. Die Einlenkungsstelle der Ventrale fällt ein wenig hinter den Beginn der Dorsale in verticaler Richtung. Die Anale spitzt sich nach unten zu und ist von bedeutender Höhe; die Länge der Flossenbasis ist 2'/2mal in der Flossenbasis enthalten und die Spitze der zurückgelegten Anale reicht bis zum Beginn der ersten unteren Stützstrahlen der Caudale. Die Länge des Schwanzstieles ist ca. l''^mal, die Höhe desselben 2mal in der Kopflänge und etwas mehr als 2 mal in der grössten Rumpfhöhe enthalten. Die Schuppen des Rumpfes nehmen erst in der nächsten Nähe der Bauchfläche bis zur Ventrale rasch an Umfang ab. Die Seitenlinie läuft in der vorderen Rumpf hälfte unterhalb der Höhenmitte des Rumpfes hin und läuft dann, sich allmählig erhebend, längs dieser zur Caudale hin. Schuppen festsitzend, mit sehr zahlreichen concentrischen Streifen und Radien, die mit freiem Auge kaum unterscheidbar sind. Obere grössere Körperhälfte schmutziggrauviolett mit bläulichem Metallschimmer, Bauchseite gelblich weiss. Unterseite des Kopfes und Brustgegend hell messinggelb. Flossen gegen die Spitze zu wässerig grauschwarz. II. Amphibien und Reptilien aus der Umgebung von Angora, gesammelt von Dr. Eseherieh und Dr. Kathariner. 1. Rana esculenta Lin., var. ridibunda. 14 Exemplare, und zwar 2 (f und 12 9 von 2^^ — S'/^ cm Körperlänge. Nur bei vier kleinen Exem- plaren greifen die unter einem rechten Winkel zur Körperachse gelegten Tibien mit ihrem Innenende bedeu- tend übereinander, bei allen übrigen stossen sie knapp aneinander oder überragen sich in kaum nennens- werther Weise. Metatarsal-Tuberkel stumpfkantig, bei grösseren Exemplaren f)'/, — lOmal in der Länge der Tibia und etwas mehr als 3 — 3 '/^ mal in der Länge der Innenzehe enthalten. Seitenfalte nur bei wenigen Exemplaren sehr stark entwickelt. Haut bei den 6 kleinsten Exemplaren glatt, bei allen übrigen mit Warzen besetzt, die zuweilen insbesondere am hinteren Theile des Rückens, am Ober- und Unterschenkel stachelartig endigen. 2. Hyla arborea sp. L. Zwei Exemplare, ^ und 9, 3, 2 und 4-4 fw lang, mit schräge gestelltem, dunklen Lendenfleck, so- mit zur typischen Form gehörig. 3. Bufo viridis Laur. 7 Exemplare, 6"1 — 6'9c;» lang, hei zweien derselben umgibt eine knochenartige Leiste die hintere Hälfte des oberen Randes der Parotiden halbmondförmig. 4. Testudo ibera Fall. 2 Exemplare, 8 und Q- \ an lang (am Rückenschilde). Supracaudale nicht getheilt. Ein konisches Tuberkel an der Hinterseite des Hinterfusses. 5. Clemmys caspica sp. Gmel. 4 Exemplare, 6-2, 10-2, IM, 13-5 cm lang (1 ö", 3 9). 696 Franz Sfciudachiicr, 6. Emys orbicularis sp. Lin. 4 Exemplare, (3 q^, 1 9), 8-4, 9-8, 10-4 und \\-Qcni lang. Rücken rothbraun, radienförmig aus- laufende schwarze Linien auf jedem Schilde. Bei den drei kleineren Exemplaren Rückenschild hinten schwächer und gerundeter ausgezackt als bei dem ältesten Exemplare, einem Männchen, bei dem der Rückenkiel noch gut entwickelt ist. 7. Agama ruderata Oliv. 4 Exemplare (3 9, \ ^), li -4, 14- 1, 15-2, 16-2 cm lang. Präanalporen eine in deri\1itte unterbrochene oder zusammenhängende Reihe bildend, im Ganzen 8 — 11. 6 — 10 ziegelrothe schmale Ouerbinden am Rumpfe und 10 — 14 braune Ringe am Schwänze. 8. Lacerta viridis sp. Laur. 6 Exemplare, jun., 9"3 — lO-ör;» lang, blauschwarz mit fünf himmelblauen Dorsalstreifen. In der Kumpfmitte ringsum ca. 50 Schuppen mit Einschluss der Bauchschilder, 8 Bauchschilderreihen. Femoral- poren 13 — 14. Eine Reihe kleiner Schüppchen zwischen den Supraocular- und Supraciliar-Schildern. Drei Exemplare, ad., 28 — 33«« lang. Rumpf oben indigoblau bei zwei ^, heller himmelblau bei 1 9, Schwanz smaragdgrün, beide schwarz gesprenkelt. 8 Bauchschildcr-Reihen. Occipitale kürzer als das Interparietale. Bei dem Weibchen (mit regenerirtem Schwanz) sind die Rumpfschuppen auffallend grösser als bei den beiden Männchen, bei ersteren bilden sie in der Rumpfmitte nur 38 Reihen (mit .Ausschluss der Bauchschilder) und die Schuppen am Rücken sind merklich kleiner als die seitlich gelegenen, bei letzteren dagegen 42 und 46 Reihen rings um den Leib (ohne die Bauchschilder) und die Rückenschuppen sind grösser als die sehr kleinen seitlich gelegenen Rumpfschuppen. 4 — 5 kornartige Schüppchen zwischen den Supraocularia und Supraciliaria. Ein grösseres schmales halbmondförmiges Schildchen am oberen Theile des Vorderrandes des Tym- panum. Femoralporen 14—15, 14—16 bei den ^, 11 — 11 bei dem 9, 9. Ophiops elegans Menetr. 16 Exemplare, die grössten derselben 11 -2 — 15 c;» lang, von Angora und 2 von Biledjik. Schuppen- reihen ringsum 31, 33, Femoralporen 9-10, 10—11. 10. Typhlops vermicularis Merz. 6 Exemplare, 20'5 — 25-3 rv;« lang. 11. Zamenis Dahlii sp. Eitz.. D. B. 1 Exemplar, jun.; 38 cm lang. Die beiden vordersten Paare dunkelblauer, hell umrandeter F'lecken stossen an der Mittellinie des Rückens nicht zusammen. 12. Zamenis gemonensis sp. Laur. 9 Exemplare, 36 — 1 15 cm lang, der Var. caspins angehörig. Supralabialia 8 — 9, das 4. und 5 oder 5. und 6. an das .Auge grenzend. Zwei Präocularia, zwei Post- ocularia. Temporalia 2 + 3; 4—5 Infralabilia an das erste Kinnschilderpaar stossend. V. 194, Subc. 97, » 204, » 101, » 205, » 100, » 206, » 87, Bei einem Exemplare mit Stummelschwanz: V. 205 einfach und das letzte Vcntralschild wie das Analschiid getheilt. Bei einem Exemplare von 99 cm Länge liegt in der Halsgegend am aufsteigenden Theile der Bauch- schilder ein verschwommener ziegelrother Fleck, auf welche mehrere kleinere folgen, die weiter zurück allmählig kleiner werden und zuletzt ganz verschwinden. Fisclte und Reptilien von Aiigora. 697 13. Contia collaris sp. Menetz. 1 Exemplar, ca. I 7 cm lang. 14. Tropidonotus tessellatus Laur. 3 Exemplare, 48-3 — 60 c;« lang, das grösste derselben mit Stummelschwanz. Präocularia 3, Post- ocularia 4, Supralabialia 9, 8, 8, bei zwei Exemplaren das vierte, bei einem Exemplare das fünfte an das Auge stossend, Temporalia 1+2, 1+2, 1+3. Vent. 175, 175, 172, Subc. 69, 59 und 35 bei dem Exemplare mit Stummelschwanz. 15. Tropidonotus natrix sp. L., var. persa Pallas. 4 Exemplare (3 ad., 2 jun., nur IQ-bcm lang). Bei dem kleinen Exemplare ist auf der linken Kopf- seite das 5. und 6. Oberlippenschild in der unteren Hälfte vereinigt und über ihnen liegt ein überzähliges Schild, die obere kleinere, gleichfalls vereinigte Hälfte derselben. V. 168, Subc. 61 > 166, » 58 (kleinstes Exemplar) » 166, »■ 63 (Totallänge des Exempl. 75 cm) Das älteste Exemplar mit Stummelschwanz ist 74 cm lang. 16. Vipera lebetina sp. Lin., Daud., Boul. V. europhratica , Strauch. Schlang. Russ. R. Taf. I. Ein Prachtexemplar, ^, 73 cm lang. Kopf von oben gesehen, ein spitzwinkeliges Dreieck bildend, dessen vordere Spitze abgestumpft ist. Supraoculare ziemlich lang, schmal, mit fast schneidig vorspringendem Aussenrand. Rostrale etwas breiter als hoch, bis zur Oberseite der Schnauze knapp reichend und daselbst an zwei Apicalschilder grenzend, welche gleich den beiden, nach hinten sich anschliessenden Schuppen stark gewölbt, aber nicht gekielt sind. .Alle übrigen Schuppen auf der Oberseite des Kopfes sind stark gekielt und bilden 8 Längsreihen zwischen den Supraocular-Schildern. Canthus rostralis stark entwickelt, auf demselben liegen jederseits zwei Randschuppen zwischen dem Rostrale und Supraoculare und begrenzen nach unten die obere Hälfte des grossen Nasale, welches nach vorne zum grössten Theile mit dem Nasorostrale sich vereinigt. Zwei Längsreihen verhältnissmässig kleiner Schuppen zwischen dem .Auge und den Oberlippenschil- dern und zwei Ouerreihen von Schuppen zwischen ersterem und dem Nasloche. 12 Schuppen umgeben nebst dem Supraoculare ringsum das Auge, dessen Höhe etwas geringer als sein Abstand vom Mundrand ist. 10 Ober- und II Unterlippenschilder, von denen die 4 vordersten jederseits das grosse Kinnschilder- paar begrenzen. Temporalschilder stark gekielt. Rumpfschuppen in 23 Reihen. Ventralia 166. Analschild einfach, Sub- caudalia 34. Eine schmale, schwarzbraune Binde zieht vom hinteren Augenrande zu den Mundwinkeln und ver- einigt sich daselbst mit der paarigen Binde, die schräge nach oben und vorne zur Oberseite des Kopfes in der Hinterhauptgegend zieht, und sich mit der der entgegengesetzten Kopfseite nicht vereinigt. In einiger Entfernung vor dem vorderen Ende dieser Binde der Hinterhauptgegend liegen hinter der Stirne zwei kleine, fast nur punktförmige Flecken neben einander nächst der Mittellinie der Kopfoberseite. Am Hinterrande des 2., sowie zwischen dem 4. und 5. Oberlippenschilde ein schwarzbrauner Querstreif, der sich auch auf die entsprechenden Unterlippenschilder fortsetzt. Unmittelbar hinter dem Kopfe beginnt eine Reihe tief schwarzbrauner grosser, runder Flecken, die nächst dem vorderen und hinteren Rumpfende an Umfang abnehmen und stellenweise zu einer Zickzack- binde zusammenfliessen. Am Schwanzrücken sind diese Flecken vollständig zu einer, gegen das Schwanz- ende sich verschmälernden Längsbinde verschmolzen. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 88 698 Franz Stcindachuer Zwischen je zwei der vorderen und der letzten Rückenflecken liegt an den Seiten des Rumpfes ein dunkelbrauner rundlicher oder länglicher Fleck, zwischen und unter den übrigen Rückenflecken aber eine schmale Querbinde, deren oberster Theil sich mehr oder minder schwach verbreitert und nach unten ein wenig auf den aufsteigenden Theil der Bauchschilder übergreift. Zwischen je zwei der seitlichen Rumpf- flecken wie der Querbinden endlich sind am aufsteigenden Theile der Bauchschilder noch längliche quer- gestellte Flecken bemerkbar, die nach oben auf der untersten Schuppenreihe der Rumpfseiten endigen. Die Unterseite des ganzen Körpers ist braun gesprenkelt und längs der Mitte derselben zieht sich in Folge dich- terer Anhäufung der Sprenkel eine Art dunkler Binde hin. Ein zweites ganz ähnlich gezeichnetes Exem- plar mit stark gekielten Kopf- und Rumpfschuppen und grossen, aber mehr rothbraunen, dunkel umran- deten Rumpfflecken besitzt das Wiener Museum von Gölbaktsche. Bei zwei anderen grossen Exemplaren aus den Bergen von Kelbie fliessen die etwas kleineren, gleich- falls an den Rändern dunkler braunen Rückenflecken fast vollständig zu einem dunkel gerandeten Zick- zackbande zusammen. Die Schuppen auf der Oberseite des Kopfes sind stark gekielt, das Supraoculare ist lang, ziemlich schmal. Schuppenreihen des Rumpfes 25. Zwei Schuppenreihen zwischen dem Auge und den Oberlippenschildern. Die Zeichnung des Kopfes ist aber verschieden von jener der beiden Exem- plare von Gölbaktsche und Angora. Die breitere, paarige Hinterhauptsbinde reicht nämlich nach vorne bis zum Vorderende der Stirne oder selbst der Schnauze und vereinigt sich daselbst A -förmig; nach hinten senkt sie sich nicht zum Mundwinkel hinab, sondern endige weiter hinten an den Seiten des Halses. Eine breite braune Binde zieht ferner vom unteren Augenrande, eine zweite vom Supranasale vertical bis über die Unterlippenschilder hinab und eine dritte (wie dem Exemplare von Angora und Göbaktsche) schräge vom hinteren Augenrande zum Mundwinkel. Bei drei Exemplaren von St. Jean d'.Acre ist die Grundfärbung des Rückens von der des Sandes. Zwei Reihen nicht sehr grosser, bräunlichgrauer, alternirender Flecken liegen am Rücken. Die Oberseite des Kopfes zeigt keine mehr minder A -artige dunklere Binde oder nur äusserst schwach angedeutete Spuren derselben am Hinterhaupte. Auch die Querbinden an dem Seiten- abfalle des Kopfes und die schräge vom hinteren Augenrande zum Mundwinkel sind kaum angedeutet. Das Supraoculare ist in mehrere kleine Schuppen aufgelöst und drei Schuppenreihen liegen zwischen dem Auge und den Oberlippenschildern. Die Schuppen an der Oberseite des Kopfes sind gekielt. 23 und 25 Schuppenreihen am Rumpfe. Bei einem vierten kleineren Exemplare von St. Jean d'Acre endlich sind die Fleckenreihen des Rumpfes zu schmalen Querbinden vereinigt und nur im vordersten Theile des Rumpfes noch isolirt erhalten. Fische und Reptilien von Angora. 699 Erklärung der Abbildungen. TAFEL I. Vif'cra tebetitici sp. Linne, Daud. TAFEL 11. Fig. 1, \ a. Barbiis lacerta Heck., var Escherichü m. » '2,2 a. Capoeta graciliü Key.serl. TAFEL III. Fig. 1, 1(1. Capoctn lutea sp. Heck. » 2, 2 a. Barbns lacerta Heck., nach einem typischen E.xemplare. > 3. Albiinioüifs bipiinctattis sp. Bloch, Steind. TAFEL IV Fig. 1. Abramis dongatus Agass., var. asianiis m. » 2, 2 a. Capoeta gracilis Keyserl., ad., aus dem Sakaria. > 3. Alburnus Eschcrichii n. sp. » A a, b, c. Nemachilus Angorae n. sp. 88' F.Steindachner : Reptilienu. fische von Augora . Taf. I. K^ öl "W Gez . u. liih- V. E. Koiiopiclw Lüh-Ansl A'.Th.Baniiwarthr'VV'ieii. Denkscliriflcn d. kals. Akad. d.AMss. math -uatunv. Classe, Bd.LXIVT F.Steindaclmer : Reptilien u. Fische von Aagora. Taf. n. .\* I Ux^_^ i '■■(//' m:. »^V F ^\ '^1 \ üez-Ti.ljth.v. E.KoiiapicIw. Denkschriften d. kais. Ala.d. d. \Mss. niath.-natunr. Classe, Bd.LXIV: Iilh.Ai\sl.v.Th.Baimwarlh/Wlen, F.Steindachner : RBptilienu. Fische von Angora. Taf. IE. '''i'l'iiii/'i I \ '// Miiii Gez. u. lath. v, E. Kanofpicl^. 1 ^^^ m W'/ '^> % ''m Liih- Ansl .v. Tli . Baimwartli,"\Vleii, Denkschriflen d. kais.Akad. d. W^ss. math-natui-vv. Classe. Bd.LXIV: F.Steindachner : Reptilien u. Fische von Angoia. Taf.IV: ■ '■ ■■**'*•«**#**«*"««>>;. '~^fr.. #) ^^ N. 1 !i» ^ 'V.'*''"' Gezu-LAv E.K-laciniis foliorum acutissimis superbit«. In der That sind die Blätter bei Vahl 1. c »laciniis linearibus, angustis, acutis, brevibus« beschrieben und auf Tafel 37 abgebildet. — Die Carpelle sind dort weder beschrieben noch abgebildet, er gibt seine Pflanze »in cultis circa Promontorium Cartha- ginis Tuneti« an. — Leider sind wir nicht in der Lage, Exemplare von diesem classischen Standorte ver- gleichen zu können, doch sahen wir einen Ramtnciihts millefoliatus Vahl vom Berge Djurdjura aus Algier (leg. E. Cosson), welcher sowohl der .Abbildung Vahl's als auch der Beschreibung vollkommen entspricht. Diese Pflanze hat einen Fruchtschnabel, welcher an Länge die Hälfte des Carpells übertrifft, er ist über- dies »circinatim recurvus«. Von dieser Pflanze, welche wir als echten i?. ii'n7/tyb//fl/«/s Vahl ansprechen müssen, ist nun die dalmatinische, bosnische, macedonische, bulgarische — mit einem Worte östliche Art — sowohl im Zuschnitte der Blätter, deren Abschnitte an der Spitze stumpf sind, als auch durch die Kürze 704 Arpäd v. Degen und Iginiz Dörfler, der Fruchtschnäbel, welche einfach hakig gebogen und nicht eingerollt sind,, auf den ersten Blick ver- schieden; sie scheint ausserdem eine längere cylindrische Fruchtähre zu erzeugen. Wir glauben, dass diese Art den Namen R. Gargauicus Ten. zu führen hat (R. iiiillefoliahts ß. brevi- rostris Boiss. Fl. or. I, 1. c). unter welchem Namen ihn schon Janka bei Pancic in »Nova Elem. ad Flor. Princ. Bulg.«, p. 14, anführt. P. Gabriel StrobI kommt in seiner Arbeit -Über die sicilianischen Arten der Gattung Raiiuncithis mit verdickten Wurzelfasern« in Ost. bot. Zeitschr. 1878, p. 111, zu einem ähnlichen Resultat; er zieht die dal- matinischen Exemplare bereits zu R. Gargauicus Ten. Unsere Exemplare der Porta- und Kigo'schen Ausbeute (Iter III. Italicum No. 111) vom classischen Standorte des 7?. Gargauicus Ten. entsprechen voll- kommen der Beschreibung und gehören sicher nicht zu R. millefoliatus Vahl (et StrobI 1. c). Diese stim- men auch mit der Balkanpflanze — abgesehen von einer etwas längeren Behaarung der unteren Theile — vollkommen überein. Baurath FrejMi, dem wir den Sachverhalt mitgetheilt haben, ist mit der Bezeichnung der breitzipfe- ligen (seiner Ansicht nach) Formen des R. millefoliatus s. 1. mit dem Namen R. Gargauicus Ten. einver- standen; er hält/?. Spreitzeultoferi Heldr. für ein Synonym, R. Tlwmasii Ten. für eine phantastische F'orm, und R. Cauuti Coss. für eine ganz unbedeutende Abänderung mit etwas grösseren (manchmal auch klei- neren) Früchten derselben Ptlanze. 10. Rauuuculns Sartoriauus Boiss., Heldr. Diagn. Ser. II, No. 1, p. 8. Macedonia centralis. Ad nives liquescentes in cacumine montis Kosso\' prope Zborsko; 26. Jim. (Exsicc. No. 8.) Ohne Frucht! Dem Originalexemplare vom thessalischen Olymp ganz ähnlich! 11. Rauuuculus arveusis L. Spec. plant, ed. I, p. 555. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. (Exsicc. No. 7.) 12. Ceratocephahis falcatus (L. Spec. plant, ed. 1, p. 556 sub Rauuuculo). Albania. In ruderatis prope Ueskueb; 23. Apr. (Exsicc. No. 11.) Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni ; 25. Mai. (Exsicc No. 412.) 13. Helleborus cyclophyllus (A. Er. Ind. sem. ßerol. 1861, p. 14), Boiss. Fl. or. I, p. 61. Albania. In castanetis ad Neresi (12. Apr.) et inter Bnxuui sempervireuteui supra Dolnje-Voda prope Ueskueb (21. Apr.). (Exsicc. No. 12 et 413.) Das uns vorliegende reiche HeUeborus-\\a.\.Q\-\a.\ versetzt uns in die Lage, den Verbreitungsbezirk dieser Art durch neue Angaben (vergl. Schiffner, Monogr. Hellebor., p. 111) besonders nordwärts zu erweitern. Helleborns cyclophyllus (A. Br.) ist von den Sporaden durch Griechenland, Macedonien und Albanien bis Bulgarien verbreitet, wo der nördlichste Standort im Becken des Nordabhanges des Rhodope-Gebirges ober Bellova erst jüngst von Wagner entdeckt worden ist. Der nordwärts weiter verbreitete Helleborus odorusW. K. tritt erst bei Sofia (Velen.) und auf dun südlichen Hängen des Balkans (Catalkaje bei Slivno, Wagner!) auf. 14. Glancium cornicttlahtm (L. Spec. plant, ed. I, p. 506 sub Chclidouio). Macedonia borealis. In ruderatis prope Zelcniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 13.) 15. Hypecoum graudifloruni Benth. Cat. des pl. Pyren., p.91. Cfr. Fritsch in Verh. d. zool.-bot. Ges. 1804, p. 302. Albania. In locis incultis prope Ueskueb; 23. Apr. (Exsicc. No. 14.) 16. Corydallis Marschalliana (Pall. Nov. act. Petrop. X, p. 315 sub Fumaria). Albania. Supra fauces »Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 16.) Macedonia borealis. In fruticetis ad Zeleniko; 20. Apr. (Exsicc. No. 17.) 17. Corydalis Slivenensis Velen. Sitzungsb. d. böhm. Ges. d. Wiss. 1887, p. 445. Albania. Inter Buxiim sempervireutem ad Neresi prope Ueskueb; 15. Apr. (Exsicc. No. 15.) Zur Flora Albaniens und Maccdoniens. 705 NB. Coiydalis bicalcara Velen. Fl. Bulg., p. 20, welche Frit.scb in Verh. d. zool.-bot. G. 1894, p. 306 als Form der C. solida L. auffasst, ist eine Abnormität der C. Slivenensis Velen. mit Pelorienbildung, wie sie Maxwell T. Masters in seiner Pflanzenteratologie (übersetzt von Dammer), p. 273, abbildet. 18. Fnniaria parviflora Lam. Encycl. II, p. 567. Albania. In agris ad Neresi prope Ueskueb; 7. Mai. (Exsicc. No. 18.) Trotz aufmerksamen Suchens konnten wir an unseren Exemplaren keine Sepalen entdecken. Die alba- nischen Exemplare sehen habituell der Fnmaria Schleicheri Soy. Will, ähnlicher; wir stellen sie nur wegen den den Pedicellen gleichlangen Bracteen zu F. parvißora Lam. 19. Fnmaria officinalis L. Spec. plant, ed. I, p. 700. Macedonia borealis. In ruderatis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 19.) Macedonia centralis. In petrosis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 418.) Macedonia centralis. In petrosis prope Roszdan; 7. Jun. (Exsicc. No. 416.) 20. MatihioJa Thessala Boiss., Orph. in Boiss. Fl. or. I, p. 153. Var. pednncnJata P. Conti in Bull, de l'herb. Boiss. 1897, p. 47. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 30. Mai. et 10. Jul. (Exsicc. No. 20.) Herr P. Conti führt a. a. 0. die Varietät pedunculata als eine den »Varietäten« Thessala, coronopi- folia etc. gleichwerthige Abänderung auf. Sie unterscheidet sich von der von Degen bei Kila am Schwar- zen Meere gesammelten M. Thessala thatsächlich durch ein dünneres Indument und länger gestielte untere Blüthen, unser Erachtens ist sie jedoch der bedeutenden Länge der (Herrn Conti unbekannt gebliebenen) Schoten und der genau der Beschreibung entsprechenden, auffallenden Form der Narben wegen entschie- den der M. Thessala unter- und nicht beizuordnen. Wir fügen die Beschreibung der bisher unbekannten Petalen bei: »petala livida, oblonga, apice rotun- data, in unguem subaequilongum abeuntia«. 21. Arabis glabra (L. Spec. plant, ed. II, p. 666 sub Turrilide). Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kossov ad Zborsko; 23. Mai. et 25. Jun. (Exsicc. No. 21.) 22. Arrabis Tnrrifa L. Spec. plant, ed. I, p. 665. Macedonia borealis. In saxosis prope Zeleniko; 20. Apr. (Exsicc. No. 424.) Albania. In petrosis ad Sisevo prope Ueskueb ; 28. Apr. (Exsicc. No. 584.) 23. Arabis hirsnta (L. Spec. plant, ed. I, p. 666 sub Turrilide). Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 31. Mai. (Exsicc. No. 427.) 24. Arabis mnralis Bert. Rar. Lig. pl. dec. 2, p. 37, no. 6. Macedonia centralis. In rupibus calcareis inter Roszdan et Allchar; 17. Mai. (Exsicc. No. 425.) 25. Arabis anricnlata Lam. Encycl. I, p. 219. Macedonia centralis. In saxosis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 421.) 26. Arabis Cancasica WMIld. Enum. pl. hört. Berol. Suppl. p. 45. Macedonia centralis. In rupibus praeruptis inter Roszdan et Allchar; 1. Jun. et 1. Jul. (Exsicc. No. 419 et 22.) Eine durch bedeutende Länge (6 — 14 n«!, beim Typus 3'/2 — Ay^cm) der überaus dünnen Schoten auffallende Form (forma Macedonica nobis). 27. Arabis flavescens (Griseb. Spicil. I, p. 247) ; Wettst. Beitr. z. FI. v. Albanien, p. 16. Macedonia centralis. In rupibus alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 23.) Syn. Arabis albida Vel. Fl. Bulg., p. 25 non Stev. — Die eingesehenen bulgarischen Exemplare vom Kostenec-Balkan (leg. Reiser) und Mussalla im Rhodope-Gebirge (leg. Wagner) gehören zweifellos zu dieser Unterart der A. Cancasica W. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 89 70G Arpäd v. Degen und Iguaz Dörfler, 28. Arabis bryoides Boiss. Ann. soc. nat. 1842, p. 55. Macedonia centralis. In cacumine montis Kossov prope Zhorsko; 2(1. Jon. (Exsicc. No. 25.) 29. Roripa Thracica Griseb. Spie. I, p. 258 (pro var.); Boi.ss. Fl. or. I, p. 181 sub Nasturf io. Maeedonia eentralis. In pratis montis Kossov prope Zborsko; 2l3. Jun. (Exsicc. No. 26.) 30. Cardavüne acris Griseb. Spicil. I, p. 253. Macedonia centralis. In locis paludosis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Planta florifera!) (Exsicc. No, 29.) Macedonia centralis. In locis paludosis montis Selesna-\'rata prope Alichar; 6. Jul. (Planta fructifera!) (Exsicc. No. 30.) 31. Cardamine hirsnfa L. Spec. plant, ed. I, p. 655. Albania. Ad vias prope Ueskueb; 26. Apr. (Exsicc. No. 28.) 32. Cardaniiue Graeca L. Spec. plant, ed. I, p. 655. Albania. In lapidosis faucium »Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 27.) Macedonia centralis. In saxosis inter Roszdan et AUchar; 17. Mai. (Exsicc. No. 428.) 33. Dentaria biübifera L. Spec. plant, ed. I, p. 653. Macedonia centralis. In pratis montis Selesna-Vrata prope Alichar; 4. Jun. (Exsicc. No. 430.) 34. Hesperis ghitiuosa Vis. Bot. Zeit. 1829, Ergbl. I, no. 24. Macedonia centralis. In rupibus regionis alpinae montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 32.) 35. Hesperis silvestris Crantz Stirp. pl. ed. 2, p. 927. Macedonia centralis. In locis graminosis ad Alichar. Solo arsenicoso; 30. Mai. et 12. Jun. (Exsicc. No, 31.) 36. Erysimum coniattiin Panc. Fl. princ. Serb , p. 131. Macedonia centralis. In rupibus regionis alpinae montis Kossov prope Zborsko; 25, Jun. (Exsicc. No. 34.) Der Name £. comahim sollte trotz der Ausführungen Simonkai's in Ost. bot. Z. 1888, p. 302 bei- behalten werden. Grisebach hat den Namen y>E.Banaticiim Gris. olim mscr.« als Synonj'm seines £. cre- pidifolinm Rchb. var. angnstifolinm Gris. a.a.O. (nonEhrh.) angeführt, die Pflanze also eigentlich £. oy- pidifolium Rchh. va.r. angustifoliiiiii benannt, welcher Name des älteren Ehrhart'schen Homonyms wegen nicht bestehen kann. 37. Erysimum repandnm L. Amoen. III, p. 415. Macedonia borealis. In locis lapidosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 33.) 38. Erysimum cnspidatnm (M. B. Beschr. d. Länder am Casp. Meer, p. 182 sub Clieirantho.) Macedonia centralis. In rupibus regionis subalpinae montis Kossov prope Zborsko; 27. Jun. (Exsicc. No. 35.) 39. Stenophragma Thalianum (L. Spec. pl. ed. I, p, 665 sub Arahide) Albania. In ruderatis prope Ueskueb; 21. Apr. (Exsicc. No. 585.) Macedonia centralis. In locis lapidosis ad AUchar; 17. Mai. (Exsicc. No. 24.) 40. Lunaria annua L. Spec. plant, ed. I, p. 653. Albania. In saxosis supra fauces »Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. .Apr. (Exsicc. No. 431.) 41. Farsetia clypeata (L. Spec. plant, ed. I, p. 909 sub. Alysso) Macedonia centralis. In rupibus praeruptis inter Roszdan et AUchar; 1, Jun, (Exsicc. No. 36.) Macedonia centralis. In saxosis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 586.) 42. Anbrietia intermedia Heldr. et Orph. apud Boiss. Diagn. ser. 11, 1, p. 36. Macedonia centralis. In rupium fissuris inter Roszdan et AUchar; 1. et 21. Jun. (Exsicc. No. 93). Ziiy Flora Albaniens und Macedoniens. 707 43. Draba Scardica (Griseb. Spie. I, p. 266 pro var. D. aizoidis L.). Macedonia centralis. In saxosis ad nives liquescentes in cacumine montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 42.) 44. Draba elongata Host Fl. Austr. II, p. 237. Albania. In rupibus praeruptis supra fauces ■•Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 44.) Macedonia centralis. In rupestribus ad AUchar; 11. Mai. (Exsicc. No. 43.) 45. Draba uiuralis L. Spec. plant, ed. I, p. 642. Albania. In locis lapidosis ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 40.) Macedonia borealis. In lapidosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 433.) Macedonia centralis. In locis lapidosis ad Allchar; 17. Mai. (Exsicc. No. 41.) 46. Gansblnm verninn (L. Spec. plant, ed. I, p. 642 sub Draba). Var. spathulatnin (Läng in Syll. soc. Ratisb. I, 180 pro specie) et var. ovale Neilr. immixtum! Albania. In locis sterilibus prope Ueskueb; 23. Apr. (Exsicc. No. 45.) Var. stenocarpnni (Jord. Pugill, p. 11). Albania. In ruderatis prope Ueskueb; 15. Apr. (Exsicc. No. 46.) 47. Vesicaria Graeca Reut, in Cat. hört. Genev. 1858. Macedonia centralis. In praeruptis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 38.) Macedonia centralis. In fissuris rupium inter Roszdan et Allchar (»Allchar-Kapu><); 17. Mai. et 1. Jun. (Exsicc. No. 37.) 48. Alyssum corymbosnnt (Griseb. Spicil. I, p. 271 sub Anrinia). Macedonia centralis. In rupibus praeruptis inter Rosdan et Allchar; 21. Jun. (Exsicc. No. 47.) 49. Alyssnni Transsilvanicnni Schur Enum. p. 63. Cfr. Simonkai Enum. Transsilv. p. 90. Macedonia centralis. In rupestribus ad Allchar. Solo arsenicoso; 25. Jun. (Exsicc. No. 49.) Die vielen Formen der Art ^A. montannui L.« lassen sich in zwei Reihen eintheilen, von welchen die eine Reihe (mit nördlicher und westlicher Verbreitung) ein einfaches Indument hat, welches aus einem Filz von mehr weniger gleichförmigen Sternhaaren besteht, während die andere Reihe durch ein Indument gekennzeichnet ist, welches — besonders an den Pedicellen prägnant — ausser dem einfachen Sternfilz noch aus beigemischten zweigabeligen, hie und da einfachen, mitunter aus sehr ungleich langen Sternhaaren zusammengesetzt ist, wodurch die Blüthen-, resp. Fruchtstiele hirsut aussehen. Diese Reihe ist im Osten Europa's vorherrschend. Wir schlagen vor, letztere unter dem Namen .4. Transilvanicmn Schur zusam- menzufassen, da unseres Wissens Schur a. a. O. zuerst auf die zweifache Bekleidung aufmerksam gemacht hat, und dessen Beschreibung, abgesehen von der Angabe der Griffellänge, welche sehr verän- derlich ist, und dessen Dimensionen sich je nach dem Alter desselben verändern, auf die im Oriente ver- breiteten Formen der Pflanze passt. — Die östliche Reihe oder Subspecies zerfällt, sowie die westliche, in eine Anzahl kleiner Arten, von welchen die macedonische Pflanze dem Alyssum Thracicuni Vel. Fl. Bulg., p.40, zunächst stehen dürfte und sich von diesem nur durch die längeren Pedicellen unterscheidet. Alys- snni repens Baumg. hat ein ähnliches Indument, ist aber von diesem durch grössere verkahlende Schöt- chen und Kelche verschieden. Aus der Reihe der A. Transsilvanicnni Schur mit zweifacher Bekleidung besitzen wir Formen (meist als A. inonfannni L. bezeichnet) aus den Abruzzen (Mte. Amaro leg. Groves), Bosnien (Mt. Hranicava leg. Beck), Hercegovina (Prenj-Planina leg. Degen), Macedonien, Salonich (leg. Nadji), Thasos (leg. Sint. et Bornm.), Banat (Svinitza leg. Janka), Albanien (Berg Trebesinj, Distr. Tepelen leg. Baldacci), dagegen ist »A. montaniini var.« Orphan. exs. No. 647 =. A. leiocarpum Griseb. Spicil. I, p. 276 pro var. A. monfani unserer Ansicht nach eine gute, dem A. praecox Boiss. näher verwandte Art, welche sich von diesem u. a. durch die schmalgeflügelten Samen unterscheidet. 89* 708 Arpdd V. Degen niid Iguaz Dörfler, 50. Alyssum Dörfleri Degen sp. nova. (Tab. II, Fig. 5, d, e,f.) Descriptio : E sectione »Odontarrhena* »ovario piano«, »loculis uniovulatis« , »perenne, caule humili«'. — Boiss. Fl. or. I, p. 264. Argenteo-lepidotum, dense caespitosum, caules humiles 5 — 8 centimetrales surculosque steriles edens. Folia surculorum lineari-lanceolata, basi attenuata, sessiiia, apicem versus paullo dilatata, acumi- nata, caulium florentium basi angustata sessiiia, ima et media breviora, latiora, lanceolata (3 — 5 min longa, 2 — 3;;/;» lata), superiora elongata, angustiora, summa lineari-lanceolata, racemum umbelliforme, contractum aequantia vel eo paullo breviora. Calyx basi aequalis, dense villosus. Petala sulfurea, lamina ungue brevior, valde dilatata, orbiculari reniformis (usque 4',g ;;/;;/ lata) subemarginata. Filamenta longiora ala ultra medium coalita breviora appendice libera aucta. Ovarium lepidotum, planum, ellipticum, basi attenuatum, stylo longiore superatum semina (juve- nilia) alata, silicula . . .Xi Dimensiones: Folia surculorum 1 — l^/^cm long.; 2 min lat., caulina 3 — 5«n;/ longa, 2 — 3 min lata; calyx 5 — 6min long.; petala 1 cm longa; unguis ßmin\ lamina 4 mm longa, haec A'/.^ nun lata. Habitat in rupium fissuris regionis alpinae montis Kossov prope Zborsko Macedoniae centralis; 25. Jun. (Exsicc. No. 48.) Stirps foliis summis involucrantibus, indumento argenteo et floribus sulfureis speciosis ex elegantis- simis, nuUae Europae affinis. Proxima ^/_)'5so condensato Boiss. et Hausskn. Syriaco, foliorum et peta- lorum forma diverso. Ab A. alpestre Fl. or. racemo brevi, indumento, notisque expositis valde aliena. Amicissimo Ignatio Dörfler plantarum rarissimarum copiam in territoriis inviis praesenti saepe vitae discrimine legenti, hanc pulchram speciem dedicatam vult A. de Degen. 51. Alyssnm miniititm Schlecht, pat. in DC. Syst. II, p. 316. Macedonia centralis. In pascuis montium inter Zborsko et AUchar; 22. Mai. (Exsicc. No. 50.) 52. Alyssnm desertonnn Stapf in Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien LI, p. 34. Cfr. etiam 0. Kuntze in Act. horti Petrop. 1885, p. 163. Albania. In locis sterilibus prope Ueskueb; 14. et 21. Apr. (Exsicc. No. 51.) 53. Clypeola Jontklaspi L. iovma. major Heldr. exsicc. 1879. Macedonia borealis. In locis lapidosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 53.) Obs.: Calyx persistens, loculi hinc inde 2. spermi! 54. Clypeola microcarpa Moris. in Atti Congr. 1841, p. 539. Var. hisplda Presl, Bot. Bem. 9. Albania. In ruderatis ad Ueskueb (21. Apr.) et prope Neresi (24. Apr.). (Exsicc. No. 52 et 437.) 55. Camelina Rnmelica Vel. Sitzungsb. d. böhm. Ges. d. Wiss. 1887, p. 448. Macedonia centralis. In petrosis prope Roszdan; 7. .Uil. (Exsicc. No. 54.) 56. Iberis sempervirens L. Spec. plant, ed. I, p. 648. Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 55.) 57. Thlaspi perfoliahtm L. Spec. plant, ed. I, p. 646. Albania. In ruderatis prope Ueskueb; 24. Apr. (Exsicc. No. 56.) 58. Thlaspi Kovätsii Heuff. in Flora 1853, II, p. 624. Syn. Th. affine S. Ky. apud Kj^ PI. Transs. exs. Th. alpinnni Griseb. Spicil. I, p. 280 non Jacq. Th. alpinum Panc. Fl. Princ. Serb. non Jacq. Macedonia centralis. In pratis montanis montis Orlova-Voda ad AUchar; 4. Jul. (Exsicc. No. 57.) Zur Flora Albaniens und Macedoniens. 709 59. Aethionenta gracile DC. Syst. II, p. 559. Vav. Atlioum Griseb. Spicil. I, p. 281! Syn. Ae. gracile DC. var. Vavdea Charrel ap. .Schultz Herh. norm. 2808! Heldr. Herb. Graec. norm. 1210! Albania. In locis arenosis ad Gornje-Voda (3. Mai.) et in locis lapidosis ad Neresi (7. Mai.) prope Ueskueb. (Exsicc. No. 441 et 58.) Macedonia centralis. In saxosis calcareis inter RoSzdan et AUchar; 17. Mai. (Exsicc. No. 440. 60. Hiitchinsia petraea (L. Spec. plant, ed. I, p. 644 sub Lepidiö). Macedonia centralis. In locis lapidosis prope .Allchar; 17. Mai. 61. Bursa pastoris (L. Spec. plant, ed. I, p. 647 sub Thlaspide). Var. coronopifolia DC. Syst. II, p. 384. Albania. In ruderatis prope Ueskueb; 21. Apr. 62. Biinias Erncago L. Spec. plant, ed. I, p. 670. Albania. In locis incultis prope Ueskueb; 24. Apr. 63. Neslia paniciilata (L. Spec. plant, ed. I, p. 641 suh Myagro). Macedonia centralis. In arvis prope Roszdan; 7. Jun. 64. Reseda lutea L. Spec. plant, ed. I, p. 449. Macedonia borealis. In locis lapidosis prope Zeleniko; 8. Mai. Macedonia centralis. Ad vias prope Zborsko; 24. Jun. 65. Helianthemnm salicifolinni (L. Spec. plant, ed. I, p. 527 sub Cislö). Albania. In pascuis supra Gornje-Voda prope Ueskueb; 3. Mai. 66. Viola Danuhialis Borb. in M. növ. lap. 1889/90, p. 79. Syn. V. Vandasii Vel. Fl. Buig, (1891), p. 64. Albania. In locis graminosis ad Neresi prope Ueskueb; 23. Apr. 67. Viola Riviniana Rchb. Iconogr. I, 81, f. 202— 203. Albania. In locis arenosis ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. Macedonia centralis. In locis graminosis ad Ailchar; 20. Mai. 68. Viola odorata L. Spec. plant, ed. I, p. 934 a. Albania. Ad ripas fluvii Vardar inter Sisevo et Ueskueb; 27. Apr. 69. Viola Austriaca A. et J. Kern, in Ber. d. natunv. Ver. Innsbruck 1872, p. LXXI. Albania. In locis humosis ad Neresi prope Ueskueb; 15. Apr. 70. Viola alba Bess. Prim. I, p. 171; var. scotophylla Jord. Observ. VII, p. 9. Albania. In locis humosis ad Neresi prope Ueskueb; 12. Apr. 71. Viola audvgua W. K. PI. rar. Hung. 11, p. 208, t. 190. Albania. In graminosis ad Gornje-Voda prope Ueskueb; 19. Apr. (Exsicc. No. 59.) (Exsicc. No. 60.) (Exsicc. No. 61.) (Exsicc. No. 439.) (Exsicc. No. 446.) (Exsicc. No. 62.) (Exsicc. No. 63.) (Exsicc. No. 447.) (Exsicc. No. 64.) (Exsicc. No. 65.) (Exsicc. No. 65.) (ExsicG. No. 67.) (Exsicc. No. 69.) (Exsicc. No. 70.) 72. Viola gracilis Sibth., Sm. Fl. Graeca III, p. 17, t. 222; var. brcvicalcarata Boiss. Fl. or. I, p. 463 (non Rchb.). Macedonia centralis. In fissuris rupium montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 68.) Die echte V. gracilis S. S. 1. c. mit langem Sporn und nicht ausgerandeten untersten und aufwärts gerichteten seitlichen Fetalen haben wir aus Europa noch nicht gesehen. Sie scheint dem bithynischen Olymp eigen zu sein, und die europäische Pflanze (Albanien, Macedonien, Griechenland) sollte als Sub- species betrachtet werden. Die italienische »V. gracilis-.'^ hat bereits G. StrobI als V. pseudogracilis getrennt. Viola gracilis Bornm. (öst. bot. Z. 1894, p. 125) vom Athos ist die echte V. Macedonica B. H. Unter letzterem Namen wird zumeist V.Banatica Kit. (eine Varietät der F. tricolor L.) vertheilt. 710 Arpdd v. Degen und Ignaz Dörfler, Jene auf den Hochgebirgen Dalmatiens und des westlichen Albaniens (in monte Kiore et Cika (Acroce- raunia), Olycika ad Janina leg. Baldacci !) entspricht hingegen der Beschreibung der V. elegantnhi Schott in Ost. bot. Wochenbl. 1857, p. 167! 73. Viola Dörfleri Degen nova spec. (Taf. II, Fig. Ab, c). E sectione »Melaniuin'<. Perennis. Densissime caespitosa; foliis dense et breviter hirtis, secus caules (non radicantes) digitales, abbre- viatos, caspitosos, confertis; inferioribus ovato-oblongis, petiolo subaequilongo suffultis, superioribus oblongis; stipulis multifidis, laciniis lateralibus linearibus, terminali petiolulata, folio simili; caules retrorsum hirti, superne glabrescentes; bracteae infra flexuram caulis insertae; latae, trianguläres, ses- siles, margine glanduloso-ciliatae; sepala oblongo-lanceolata, acutiuscula margine niembranaceo-denti- culata, apice erosula, appendicibus magnis, auricul aeformibus, sepalis ipsis fere duplo latio- ribus, divaricatis, crispulis, basi angustioribus, margine erosulo-denticulatis aucta; flores speciosissimi; petala intense violacea ' extus pallidiora, intus basin versus vitellino-maculata, omnia integerrima, supe- riora latiora ac longa, reniformia, basi late cuneata, lateralia angustiora, rotundata, basi cuneata, inferius late reniforme, calcare (sepalis duplo longiore) petalis aequilongo. crasso, sensim deorsum curvato, vio- laceo suffultum; Capsula.... Habitat in cacumine montis Kaimakealan Macedoniae centralis, ubi alt. 2500 m. s. m. territorio extensa (mico-schist.) floribus numerosis ornat. * Die 5. Julii 1893 detexit J. Dörfler. (Exsicc. Nr. 71.) Violarum Europaearum longe pulcherrima, caespitibus floribus magnis numerosissimis (e. c. in caespite unico flores 60!) obsitis speciosissima! Caules 4 — 6cm alti, folia (cum petiolo) 1— 2cm longa, 3 — 5 mm lata; sepala 1 cm longa, 3 mm lata; appendices 3 mm longae, ö mm latae; calcar \0— 12mm longus; petala superiora \ö nun lata, 13 ;;zw longa; lateralia \0 mm lata, 14 mm longa; ima \5 vtm lata, 8 nun longa. Affinis V. Olympicae Boiss. (vix Griseb.), differt calcare duplo longiore, sepalis latioribus appendi- ciumque forma, floribus insuper duplo majoribus. A V. speciosa Pant. (vid. spec. orig.!) differt indumento foliorum, appendicium forma, calcare multo longiore, crassiore; bractearumque forma. 74. Viola AUchariensis G. Beck apud Dorfler, Katal.d. Wiener bot.Tauschver. 1894, p.6. (Taf IV, Fig. 9.) E sectione >'Melaninm«, perennis, radice fusiformi pluricipite, caulibus gracilibus ramosis, infra sublignosis, dense foliosis, spithameis, unacum foliis pube densi, brevi tomentosulis, cinerascentibus, apicem versus calvescentibus, foliis inferioribus e basi longissime cuneato-elliptico-spathulatis, margine pauce serratis, superioribus sensim angustioribus, subintegris, sublinearibus, apice obtusis, stipulis 2 — 5 fidis, lobis interioribus foliis aequilongis iisque similibus, exterioribus brevioribus, angustioribus; pedunculis solitariis, axillaribus, longissimis erectis, axim superantibus, superne bibracteolatis cumque calyce glabrescentibus, sepalis oblongo lanceolatis, acutis, margine integris vel erosulis, appendici- bus subquadratis saepius emarginatis praeditis; floribus e maximis, petalis late obovato-rotundis, in- tense purpureo-violaceis, lateralibus basin versus barbulatis ; inferiore e basi cuneata obovato-triangulari vel subobcordato; calcare plumbeo brevi, cylindrico, recto vel paullo sursum curvato appendices duplo superante. Capsula calyce breviore, oblonga glabra, seminibus ovoideis. — Folia inferiora 3 — 3'/j, c;« longa, 4 — 6mnt lata, summa ad 4 cm longa, 2 nun lata; sepala cum appendice 1 cm longa, 2'/^ — o nun lata, hie 3mm longus latusque; limbus 2^/^ — S^^cm longus, 2 — 3cm latus, petala superiora l^^cm longa, \ 7 mm lata., inferius 13w;Mlongum, 12 mm \atum. Macedonia centralis. In declivibus saxosis ad fodinas arsenici prope AUchar, ubi anno 1891 detexit Dir. R. Hofmann; iterum legit Idibus Maus a. 1893 J. Dörfler. (Exsicc. No. 73.) 1 Melhylviolett. 2 Bildet durch massenhaftes Auftreten einen reizenden Schmuck der Gipfclrcgion ! 7.11]- Flora Albaniens nnd Maccdoniens. 711 75. Viola arscuica G. Beck apud Dörfler Katal. d. Wiener bot. Tauschv. 1894, p. 6. (Taf. IV, Fig. 10.) E sectione »Melaniiuu«, perennis, radice fusiformi, pluricipite; caulibus crassis adscendentibus, infra ramosis, sicut tota planta, glabris vel basi subbifarie puberulis; foliis conformibus, laete viridibus, longe petiolatis, e basi truncata vel subcordata, ovatis vel orbicuiaribus, apice rotundatis, crenatis; sti- pulis angustis, lanceolatis, acuminatis, interdum denticulis paucis auctis, petiolis multo brevioribus; pedunculis axillaribus, longissimis, erectis, caulem superantibus, supra bibracteolatis; sepalis oblongo- lanceolatis, acutis vel obtusis, saepe denticulatis, appendice magna, subquadrato auctis; floribus maxi- mis; petalis superioribus lata obovatis vel rotundis pallide sulphureis, serius rarius extus violascentibus, lateralibus basin versus aurantiacis et barbulatis, Stria nigra notatis, inferiore obovato-cuneato, antice repando, toto aurantiaco, basin versus intensius colorato et quinque-striato; calcare cylindrico recto, apice paullo sursum curvato, appendices pauUo superante; Capsula ovoidea-oblonga, glabra, calycem vix superante; seminibus ovoideis. Planta spithamea; folia cum petiolo A—l'^l^an longa; Jamina 2— 3 n;/ longa lataque; sepala (cum appendice) 11 — 12 mm longa, 3— 5 «n» lata; limbus 2^^ — S'/j cm diam. Macedonia centralis. In declivibus graminosis ad Allchar, ubi vere 1891 detexit Dir. R. Hofmann, Idibus Maus a. 1893 relecta ab J. Dörfler. (Exsicc. No. 74.) Die Entdeckung der zwei vorhergehenden so ausnehmend schönen, an Blüthenpracht geradezu mit den »Pensee's« unserer Gärten wetteifernden Violen hat allerorts umsomehr Aufsehen erregt, als die rei- chen Aufsammlungen die Vertheilung an alle Interessenten ermöglicht haben. . Nicht nur morphologisch vorzüglich verschieden, bewohnen sie auch räumlich getrennte Standorte, und zwar zwei aneinander grenzende, aber nach verschiedenen Richtungen abfallende Hänge des arsen- haltigen Gebirges von Allchar. Die eine Art schmückt steil abstürzende felsige Abhänge, die andere überwuchert grasige Lehnen. An der Schneide dieser Abhänge treffen beide Arten zusammen, und dort wurde unter den Stammarten der gleich näher zu erörternde Bastart V. Allcltariensis X arsenica (=:: V. Haläcsyana nobis) entdeckt. Viola Allchariensis G. Beck ist eine ausgezeichnete, mit keiner früher bekannten in näherer Bezie- hung stehende Art. Ihre Unterbringung im System würde aus diesem Grunde auch mit Schwierigkeiten verknüpft gewesen sein, wenn der häufig wiederkehrende Fall, dass nach einer merkwürdigen Entdeckung innerhalb kurzer Frist eine ähnliche verzeichnet wird, nicht auch diesmal eingetreten wäre, und uns in dieser Hinsicht durch Andeutung einer bestimmten Richtung zu Hilfe gekommen wäre. Im Jahre 1895 entdeckte nämlich Fiala auf dem Serpentingebirge Smolin bei Zepce in Bosnien eine neue Viola, welche er im »Glasnik« VII (1895), p. 423 als Viola Beckiana beschrieben und abgebildet hat. Diese neue Art stellt nun zweifellos ein Verbindungsglied von Viola Allchariensis G. Beck zu Viola hete- rophylla Bert. dar. Von letzterer unterscheidet sie sich durch die andere Form der unteren Blätter und der Sepalen, grössere Blüthen und kurzen Sporn, von ersterer durch den anderen Zuschnitt der Fetalen, abweichende Bekleidung und die stark an V. heterophylla Bert, erinnernde Form der mittleren und oberen Blätter. Viola speciosa Pant. in Ost. bot. Z. XXIII, p. 79, deren Originalexemplar wir zu vergleichen Gelegen- heit hatten, ist eine von den angeführten verschiedene, den nordwestlichen Gebirgen der Balkanhalbinsel eigene Art, welche sich durch ihren langen Sporn mehr der formenreichen Gruppe der V. gracilis S. S. (s. o.) nähert. Viola arsenica G. Beck ist eine durch die ganz merkwürdige Form der Blätter sehr auffallende Art, welche nur entfernte Ähnlichkeit mit der gelbblühenden Spielart der I'. Engcniae Pari, aufweist. Viola Allchariensis G. Beck wurde bisher nur mit violetten, V. arsenica G. Beck nur mit gelben, V. Beckiana Fiala dagegen mit violetten und mit gelben Blüthen angetroffen. 76. Viola Haläcsyana Degen et Dörfler. (V. Allchariensis X arsenica.) (Taf. IV, Fig. 1 a) Perennis, radice fusiformi, pluricipite, caulibus adscendentibus, infra ramosis et pube tenuissima adspersis, supra glabrescentibus; foliis longe petiolatis, e basi cuneata oblongis, obtusiusculis, crenatis 712 Arpäd V. Degen und Igna: Dörfler, stipulis angustis, spathulato-lanceolatis latere utroque lobis longiusculis linearihus, acutis auctis, petiolis brevioribus; pediinculis axillaribus, longis erectis, caulem superantibus, supra bibracteolatis; sepalis late lanceolatis, acutis; floribus e maximis; petalis superioribus late obovatis vel rotundis, dilute vio- laceis, vel violaceis et flavo pictis, lateralibus et inferiore sordide sulphureis, vel dilute violaceis et flavo pictis, inferiore versus basin nigro-striato, apice emarginato; calcare cylindrico recto, appendicibus lon- giore; Capsula .... Macedonia centralis. In declivibus ad .'\llchar inter parentes; Idibus Maus. (Exsicc. No. 587.) In den hauptsächlichen Merkmalen die Mittelstellung zwischen den zwei vorher besprochenen Arten einnehmend. Die Auffassung als Bastart zwischen diesen rechtfertigt schon die Blüthenfarhe, welche die stufenweise Vermischung jener der Stammarten aufweist. An einem Exemplar sind die oberen Blumen- blätter schmutzig violett, in das Gelbliche spielend, die seitlichen schmutzig gelb, das untere rein schwe- felgelb; an einem anderen sind die oberen Blumenblätter violett, jedoch gelb gesprenkelt; die seitlichen und das untere hellviolett und ebenfalls gelb gesprenkelt ; an einem dritten sind alle Blumenblätter schmu- tzig gelb und violett gesprenkelt; an einem vierten zeigt der Saum vom Rande gegen die Mitte alle Farben- übergänge von Violett zu Gelb. Durch die breiten Blätter und Form der Nebenblätter erinnert die Pflanze habituell mehr an V. arse- nica, doch ist die Tendenz zur Verschmälerung der Blätter und zur Zerschlitzung der Nebenblätter unver- kennbar und mit Sicherheit als Resultat einer stattgefundenen Kreuzbefruchtung der beiden Stammarten anzusprechen. Wir widmen diesem Bastart dem hochverdienten Forscher der Balkanflora, Herrn Dr. E. v. Haläcsy in Wien. So einladend es wäre, der soeben constatirten Thatsache eines ungeahnten Reichthumes der inneren Balkangebirge an Veilchen der Section Melaniuin phytogenetische Betrachtungen anzuknüpfen, halten wir — so lange allem Anscheine nach noch weitere, voraussichtlich den Gesichtskreis wesentlich erweiternde Entdeckungen zu erwarten sind — diesbezügliche Äusserungen für verfrüht. 77. Viola tricolor L. Spec. plant, ed. I, p. 935. Var. Hymcftia Boiss. Flor. I, p. 466. Albania. In locis sterilibus ad Neresi prope Ueskueb; 15. Apr. (Exsicc. No. 448.) 78. Viola Cleiiientiana Boiss. Diagn. ser. II, No. 1, p. 55. Macedonia centralis. In pratis alpinis montis Orlova-Voda prope Allchar; 19. Mai. (Exsicc. No. 72.) 79. Polygala major Jacq. Fl. .\ustr. V, p. 6, t. 413. Macedonia centralis. In pratis ad Allchar; 1. Jun. (Exsicc. No. 451.) Macedonia centralis. In pratis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 75.) Var. Candida G. Beck Fl. v. Niederöst., p. 585. Macedonia centralis. Copiose inter Ptcridiiim aqttiliniim in monte Orlova-Voda prope Allchar; 6. Jul. (Exsicc. No. 76.) 80. Polygala coniosa Schkuhr Bot. Handb. II, p. 324, t. 194. Macedonia centralis. In pratis prope Roszdan; 7. Jun. (Exsicc. No. 450.) 81. Polygala oxyptcra Rchb. Iconogr. I, 25, f. 46— 49. Subspcc. P. Tempskyana Degen et Dörfler. Perennis. Gaules erecti vel adscendentes, spithamei subglabri vel parcissime puberuli. Folia difformia; baseos caulis petiolata, ovato-lanceolata, supcriora longiora, lineari-lanceolala, ses- silia, omnia obtusa. Racemi terminales, laxiflori, juveniles haud comosi. Bracteae pedicellos aequantes, caducae. Alae glabrae, coerulescentes (Z^j^inni longae) obovatae, brevissime apiculatae, corollam subaequan- tes, nervis viridibus pictae, nervo medio non ramoso, vel tantum sub apice ramulos (tunc tenuissimos) Zur Flora Albaniens und Maccdouicns. 713 edente, nervis lateralibus duabus extrinsecus jam a basi ramosis, ramis infimis crassitudine nervum ipsum aequantibus, ita, ut alae plurimae supra basin quinquenerviae videantur, ramulis apice non vel paucis tan- tum et tunc tenuissime anastomosantibus. Corollae tubus petalis lateralibus acutis brevior; crista multifida, patens, petala lateralia alis saepe longiora. Ovarium obovatum, stylo aequilongum. Capsula alis fere dimidio brevior, eis subaequilata obovata, emarginata, basi evidenter stipitata, anguste alata. Macedonia centralis. In rupibus alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 77.) Die Abbildung der Polygala glmnacca S. S. Fl. Graeca, t. 670! stellt unsere Pflanze so täuschend ähn- ich dar, dass wir unsere Exemplare ohne der Beschreibung (p. OG) ohne Bedenken als P. gJuinacca S. S. deuten würden, welche .'\rt von Sibthorp Prodr. Fl. Graec. (II, p. 52) überdies als ausdauernd beschrieben ist. Auf der Tafel sind die P'lügel und Petalen blaugrün (genau die Farbe der Blüthen unserer Pflanze), der Racemus ist oben abgerundet und nicht schopfig wie bei P. Monspdiaca L., die Zeichnung der Kapsel lässt uns im Unklaren, ob sie einen Stipes hat oder nicht, der Verlauf der Flügelnerven ist nicht erkennbar. Die unteren Blätter und die anders gestalteten oberen sind trefflich wiedergegeben. Doch stimmten uns zwei gewichtige Gründe gegen die Identificirung unserer Pflanze mit P. gln- macea S. S. Erstens passt nämlich die der Tafel beigegebene Beschreibung der P. gluuiacca (abgesehen von der Wurzel) so vollkommen auf P. MonspeUaca L., dass kein Zweifel bestehen kann, dass das Vorgehen Bois- sier's richtig war, der sie als Synonym zu letzterer Art zog. Man findet ja auf derselben Seite (p. 6(3) der Flor. Graec. die Bemerkung »miror cel. Smithinm hanc (i. e. P. ghimaceam) pro specie propria divulgasse, cum ne minimo quidem differt a genuina P. MonspeUaca Linnaei, autorumque variorum«. Zweitens aber sammelten die Herren Sintenis und Rigo auf dem classischen Standorte der P. glu- uiacca Sibth., der Insel Cyprus, typische P. MonspeUaca L., so dass das letzte Bedenken einer V'erwechs- lung des Exemplares Sibthorp's ausgeschlossen ist. Es muss also ein ganz merkwürdiger Zufall im Spiele sein, dass die Tafel der »Flora Graeca« eine unserer Pflanze so ähnliche Abbildung bringt. Bei der e\n]Ä\w\gQn P. MonspeUaca L. laufen drei starke grüne Nerven durch die weissen Flügel, welche während ihres Verlaufes wenige imd nicht anastomosirende dünnere Ästchen abgeben; bei P. Tempskyana verläuft der Mittelnerv so ziemlich unverästelt bis über die Mitte und gibt erst dort einige Ästchen ab; die Seitennerven verzweigen gleich ober ihrer Basis in ziemlich gleichstarke Äste, deren Nebenverzweigungen an der Spitze keine oder nur undeutliche Verbindungen zeigen. Der Form der Flügel wegen müssen wir die macedonische Pflanze in die Nähe der P. oxyptcra Rchb. stellen, von welcher sie jedoch nebst den anderen Merkmalen schon durch die bedeutend grösseren Blüthen abweicht. Von den meisten kleinen Arten und Varietäten der Gruppe Polygala Nicaeensis Risso (cfr. Chodat Monogr. Polyg. p. 458 u. ff.) ist unsere Pflanze sofort durch die um die Hälfte schmäleren Flügel zu unter- scheiden. Welche Bewandtniss unsere Pflanze zur P. vciinlosa S. S. var. Bosniaca G. Beck, F"l. v. Südbosn., p. 87 (? P. Preiija G. Beck 1. c. tab. III, Fig. 5—7) oder P. oxyptera Rchb. var. Bosniaca G. Beck 1. c. VII, p. 192 hat, lässt sich in Ermanglung einer Beschreibung nicht ermitteln. Wir widmen diese Pflanze dem hochherzigen Gönner der botanischen Forschungsreiseriden, Herrn Friedrich Tempsky in Prag. 82. Agrostemma Githago L. Spec. plant, ed. I, p. 435. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. (Exsicc. No. 588.) 83. Lychnis CyrilU Rieht, ap. Rchb. Icon. Fl. Germ. VI, p. 55, t. 306 (solum nomen), Rohrb. Lychn. p. 182. Macedonia centralis. In pratis paludosis prope Allchar; 16. Jun. (Exsicc. No. 78.) Denkschriften der mathem.-naturvv. CI. LXIV. Bd. 90 714 Ar/u'ul i: Dcgcii und Igiui- Dörfler, 84. Viscuia alropnrpnrea Griseb. Spicil. I, p. 166. Macedonia horcalis. In graminosis prope Zeleniko; S.Mai. (Exsicc. No. 589.^ Macedonia centralis. In graminosis prope Roszdan et .Allchar; IG. Jun. (E.Ksicc. No. 79, 85. Mehiudrium pratcnse Roehl. Deutschi. Fl. ed. II, p. ;Z74. Var. 7"/^^.'S5a/«;;^ Hausskn. Symb. p. 28. Macedonia centralis. In graminosis ad Allchar. Solo arsenico; 7. Jim. (E.xsicc. No. 80. 86. Sileiie venosa (Gil. Fl. Lith. \', p. 165 sub Ciicnbalo). Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 31. Mai. (E.xsicc. No. 87. 87. Sileue flavescens W. K. Plant, rar. Hung. II, p. 131, tab. 175. Macedonia centralis. In rupium fissuris prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 82. 88. Sikne Italica Pers. Syn. I, p. 498. Var. Allchariensis Deg. et Dörfl. Syn. 5, Italica Pers. var. Aflioa Haläcsy ap. Sint. et Bornm. Exsicc. a. 1891, No. 999! non Gri seb. pro var. 5. inßatae. Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 7. Jun. (Exsicc. No. 86. Panicula pauciflora, divaricata, calyces e maximis, ad 2'/.^ ein longi. 89. Silenc ncnioralis W. K. Plant, rar. Hung. III, p. 277, t. 249. Macedonia centralis. In petrosis montis Kossov prope Zborsko; 23. Meli. (Exsicc. No. 456. 90. Silciw Rocmeri Friv. in Flora 1836, p. 439. Macedonia centralis. In pratis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 81. Macedonia centralis. In pascuis alpinis montis Kaimakealan; 4. Juli. (Exsicc. No. 453. 91. Sileue conica L. Spec. plant, ed. I, p. 418. Macedonia centralis. In petrosis prope Severni ; 24. Mai. (Exsicc. No. 85 Macedonia centralis. In arenosis prope Allchar; 8. Jun. (Exsicc. No. 83. 92. Sileue suhanüca Friv. in Flora 1935, p. 334. Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 13. Jun. (Exsicc. No. 84. 93. Tnnica Hayiialdiana Janka in Ost. bot. Z. 1870, p. 316. Conf. Siiiioiihii in Ost. bot. Z. 1888, p. 374 :Macedonia centralis. Ad vias prope Roszdan; 9. Jul. (Exsicc. No. 88. 94. Tnnica Thessala Boiss. Diagn. Ser. I, No. 8, p. 63. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 10. Jul. (Exsicc. No. 89 95. Dianflius uiyrliiierviiis Griseb. Spicil. I, p. 194. Macedonia centralis. In pascuis alpinis montis Kaimakealan; 4. Jul. (Exsicc. No. 454, 96. Dianthiis Grisebachii Boiss. Diagn. Ser. II, No. 1, p. 62. Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 30. Jun. (Exsicc. No. 92, 97. Dianthns Haynaldi Borh. in Term. Füz. 1889. Syn. D. internteditts Boiss. non al. Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 30. Jun. (Exsicc. No. 91, 98. Dianthns stenopetalns Griseb. Spicil. I, p. 187. Macedonia centralis. Ad vias inter Gradesnilza et montem Kaimakealan; (5. Jul. (Exsicc. No. 90. 99. Dianthns obcordatns Marg., Reut. Mem. soc. Genev. VIII, p. 281, t. 2. Macedonia centralis. In pratis ad Roszdan; 9. Jul. (Exsicc. No. 93, 100. Dianthns velntinns Guss. Plant, rar. p. 166, t. 32. Macedonia centralis. In regione alpina montis Kossov prope Zborsko: 23. Mai. (Exsicc. No. 458. 101. Cerastinui speciostim {S^vun) Hausskn. Symb. ad Fl. Graec. p. 36. Macedonia centralis. In fissuris rupium inter Roszdan et Allchar; 17. .Mai. (Exsicc. No. 95. Zur Flora Albaniens um! MaccLloiiieiis. 715 (Exsicc. No. 94.) (Exsicc. No. 97.) (Exsicc. No. 459.) (Exsicc. No. 9G.) (Exsicc. No. 98.) (Exsicc. No. 461.) (Exsicc. No. 99.) (Exsicc. No. 100.) (Exsicc. No. 101.) (Exsicc. No. 102.) (Exsicc. No. 106.) Var. uiacraulhnui Boiss. herb, ex Hausskn. (= var. gJaiuhilosa). Aihania. In petrosis supra Gornje-\'oda prope Ueskueb; 3. Mai. 102. Ccrastiuui rectum Friv. in Flora 1836, p. 435. Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 30. Mai. Macedonia centralis. In pascuis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. .Tun. 103. Cerastinm brachypetahim Desp. ap. Pers. Syn., p. 520. Albania. In petrosis ad Gornje-Voda prope,Ueskueb; 3. Mai. 104. Stellaria media (L. Spec. plant, ed. I, p. 272 sub Ahiue). Albania. In ruderatis ad Ueskueb ; 26. Jun. 105. StcUaria Holostea L. Spec. plant, ed. I, p. 422. Albania. In fruticetis ad Gornje-Voda prope Ueskueb; 3. Mai. 106. Stellaria uliginosa Murr. Prodr. stirp. Götting., p. 55. Alacedonia centralis. In locis paludosis montis Selesna-\'rata prope Allchar; 6. Jul. 107. Holosieuin uinbellafnm L. .Spec. plant, ed. I. p. 88. Albania. In locis sterilibus prope Ueskueb; 17. Apr. 108. Arenaria leptoelados Rchb. Icon. fl. Germ. \'I, 32, flg. 4941 ß. Albania. In pascuis ad Neresi prope Ueskueb; 24. Apr. Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. 109. Alsine velutina Boiss., Orph., Diagn. Ser. II, No. 6, p. 36. Macedonia centralis. In petrosis haud procul ab Severni; 24. Mai. 110. Alsine Anatolica Boiss., Orph., Diagn. Ser. I, No. 8, p.97. — (Beck Fl. v, Südbosn. VI, p. 322 emend.) Subspec. A. Macedonica Degen et Dörfler. Perennis, basi suffrutescens, tota minutissime pilis patulo deflexis puberula, caulibus rigidis, firmis, simplicibus vel parce ramosis, apice densiuscule c\'moso corymbosis, foliis e basi trinervis, latiori .subito attenuatis, subulato-setaceis, strictis, plerumque cauli adpressis, internodio brevioribus; axillis in- ferioribus fasciculiferis, bracteis pedicellatis sublongiorihus, floribus pedicello eis breviore suffultis, calyce pilis glanduliferis dense obsito, oblongo cylindrico, sepalis lanceolatis longis- sime acuminatis, fascia viridi nervo albo bipartita, marginibus late albo-scariosis, petalis oblongis, calyce tertiaparte brevioribu|^, staminibus 10 subaequilongis, quinque interioribus basi glandulis binis sessilibus obsitis; Capsula .... Planta 20 — 2ö cm alta: folia majora ad 1 cm longa, calyx 7 mm longus. Macedonia centralis. In rupibus ad Allchar; 30. Jun. — (ExsiccrNo. 107.) Wir halten die macedonische Pflanze nach der emendirten Beschreibung G. v. Beck's (a. a. 0.) von A. Anatolica Boiss., Orph. verschieden, und zwar auf Grund der Drüsen, welche der Basis der fünf inneren Staubfäden aufsitzen. Beck, welcher Exemplare der A. Anatolica von mehreren Standorten unter- suchte, fand keine Dri^isen vor. Unsere Pflanze ist übrigens von der Stammart auch durch die bis an die Spitze der Stengel reichende feine, sammtartige Bekleidung und die drüsigen, auffallend langen Sepalen verschieden. A. Bosiiiaca G. Beck (1. c.) ist nach den hervorgehobenen Merkmalen leicht zu unterscheiden. Im Rhodope-Gebirge (Stanimak) wächst eine Form der letzteren mit drüsigen Sepalen (var. Rhodopea Degen in herb.). 111. Alsine hirsnta (M. B.) Fenzl ap. Lad. Fl. Ross. I, p. 347 (var. a). Macedonia centralis. In petrosis cacuminis montis Kaimakealan; 5. Juli. (Exsicc. No. 103.) 112. Alsine Gerardi (Willd. Spec. plant, ed. II, p. 729 sub Arenaria). Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 104.) Von sehr auffallender Tracht. Blüthen grüsstentheils nickend, Sepalen drüsig. 90 • 716 Arjuicl V. Degen muH Igiiaz Dörfler (Exsicc. No. 105.) (Exsicc. No. 167.) 113. Alsiiic venia (L. Mant. p. 72 ¥.ub Arenaria). a. montana Fenzl ap. Griseb. Spicil. Macedonia centralis. In rupibus ad Allchar; 30. Mai. 114. Oneria Hispanica L. Spec. plant, ed. I, p. 90. Macedonia centralis. In petrosis aridis ad Roszdan; 7. Jim. 115. Liunni Tliracicnni (Griseb. Spicil. I, p. 115 pro forma L._//rtr/). Conf. Degen in Ost. bot. Z. 1893, p. 55. Macedonia centralis. In fruticetis ad Allchar; 10. Jul. (Exsicc. No. 108.) Nebst den a. a. O. hervorgehobenen Merkmalen von L.ßaviini L. ebenso wie L. Tanricnm W. durch zahlreiche niedergeboger.e sterile Triebe, welche reichlich mit grossen, rundlich spateiförmigen Blättern besetzt sind, verschieden. Bei L. Tanrienni W. sind die Blätter der sterilen Triebe nicht so breit und spatei- förmig, sondern schmäler und zugestutzt. L.ßavnm treibt wohl hie und da (Budapest!) auch sterile Sprosse, an diesen sind jedoch die Blätter lanzettlich, den Stcngelblättern gleichgeformt. 116. Liiunn Jiirsntnm L. Spec. plant, ed. I, p. 277. Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 12. Jul. 117. Liunni nervosiini W. K. PI. rar. Hung. II, p. 109, t. 105! Macedonia centralis. In graminosis ad Allchar; 30. Jun. 118. Liunni liologynnni Rchb. Fl. Germ, excurs., p. 833. Macedonia centralis. Inter Pieridiuni aqnilinum prope Allchar; 22. Jun. 119. Hypericum Rliodopeitni Friv. in Flora 1836, p. 436! Macedonia centralis. In decHvibus graminosis montium prope Allchar; 3. Jun. 120. Hypericum Macedonicnni Boiss., Orph. Diagn. Ser. II, No. 7, p. 38. Macedonia centralis. In pratis regionis subalpae montis Kossov prope Zborsko; (Exsicc. No. 110.) (Exsicc. No. 109.) (Exsicc. No. 111.) (Exsicc. No. 112.) 121. Hypericum Rnmelicnm Boiss. Diagn. Ser. I, No. 8, p. 114. Forma foliis latioribus, nigro punctatis. Macedonia centralis. In s ixosis calcareis inter Roszdan et Allchar; 21. Jun. 122. Geraniiim maerorrliiznm L. Spec. plant, cd. I, p. 680. Macedonia centralis. In locis umbrosis humidis inter Roszdan et .-Mlchar; 1. Jliu. 123. Geranimn aspliodeloides WiUd. ap. Schrad. Journ. II, p. 20, t. 1. Macedonia centralis. In pratis prope Allchar; 16. Jun. 124. Geraniiim reflexum L. Mant. p. 257. Macedonia centralis. In fagetis montium inter Zborsko et Allchar; 27. Jun. 125. Geraniiim colnmhinum L. Spec. plant, ed. I, p. 682. Macedonia centralis. Ad vias prope Severni; 25. Mai. 126. Geranimn niolle L. Spec. plant, ed. I, p. 682; ß. macropetalnm Boiss. Fl. or. I, p. 882. Macedonia borealis. Ad vias prope Zeleniko; 8. Mai. 127. Geraniiim lucidum L. Spec. plant, ed. I, p. 682. Macedonia borealis. In locis arenosis prope Zeleniko; 8. Mai. 128. Haplopltylliim coronatiim Griseb. Spicil. I, p. 129. Macedonia centralis. In petrosis ad Roszdan et Allchar; 7. Jun. Macedonia centralis. In monte Kossov prope Zborsko; 23. Mai. 129. Evonymits verrucosus Scop. Fl. Garn. ed. II, I, p. 166. Macedonia centralis. In declivibus rupium inter Roszdan et .Allchar; 1. Jun. . Jun. (Exsicc No. 113.) (Exsicc. No. 113.) (Exsicc. No. 464.) (Exsicc. No. 1 17.) (Exsicc. No. 118.) (Exsicc. No. 116.) (Exsicc. No. 119.) (Exsicc. No. 1 15.) (Exsicc. No. 120.) (Exsicc. No. 465.) (Exsicc. No. 121) Zur Flora Albaniens und Maccdonicns. 717 130. Rhamniis tinctovia W. K. PI. rar. Hung. III, p. 283, t. 255. Var. piibesccus (Griseb. Spicil. I, p. 150! pro var. Rli. infectoriae). Macedonia centralis. In declivibus rupium inter Roszdan et AUchar; 21. Jun. (Exsicc. No. 122.) 131. Rhaninus fallax Boiss. Diagn. Ser. II, No. 5, p. 74. Macedonia centralis. In saxosis subalpinis montis Kossov prope Zborsko; 27. Jun. (Exsicc. No. 123.) 132. Gcnista carinalis Griseb. Spicil. I, p. 3. Macedonia centralis. In pratis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 124.) 133. Cytisus falcatus \V. K. PI. rar. Hung. III, p. 264, t. 238. Subspec. C. Albanicus Degen et Dörfler. A planta Hungarica (e loco classico!) differt vexilli calyce dense longeque villoso duplo longioris (ad Z cm longi; in C. falcato calyce multo brevius) lamina orbiailata, diametro 18 — 20 mm lata, minus profunde emarginata; dentibus calycinis superioribus binis haud breviter et abrupte truncatis, sed (3—5 mm longis) oblongo lanceolatis vel rotundato-acuminatis. Ovarium ut in typo dense villosum, lateribus glabrescentibus, rami juniores hirsuti. Eine durch zottige Behaarung aller Theile (auch der vorjährigen Äste), hauptsächlich aber durch die Grösse und beinahe kreisrunde Form der Fahne auffallende Pflanze. Albania. In locus humosis ad Neresi prope Ueskueb; 2. Mai. (Exsicc. No. 126.) 134. Cytisus lencotrichns Schur in Ost. bot. Z. X, p. 179. Macedonia borealis. In petrosis ad Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 127.) 135. Cytisus proaimbeus (W. K. PI. rar. Hung. II, p. 197, t. 180 sub Gcnista). Macedonia centralis. In fissuris rupium inter Roszdan et Allchar ; 17. Mai. (Exsicc. No. 125.) 136. AnthyUis Albana Wettst., Beitr. z. FI. Alb. p. 37. Var. Macedonica Degen et Dörfler. Omnibus partibus pilis longis patule et molliter densissime villosa, calyce apicem versus purpureo- maculato, magis ventricoso-inflato, dentibus inferioribus et vexilli lamina pauUo longioribus differt a typo. Dimensiones florum eis A. Albanae Wettst. identicae, a qua differt filamentorum parte libera glabra et carina apice macula purpurea picta; foliis utrinque villosis. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 30. Mai. (Exsicc. No. 129.) Ob unsere neue Varietät nicht mit der der A. Albaua Wettet zunächst stehenden A. intercedens G. Beck zusammenfällt, können wir in Ermanglung einer Beschreibung der Filamente (cfr. Verh. d. zool. bot. Ges. 1896, p. 54) nicht ermitteln. 137. AnthyUis hispida Boiss. Reut. Pug. p. 36! Syn. A. Vnliicraria L. v. hispida Boiss. Fl. or. II, p. 158! Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 128.) Stimmt im Zuschnitte der Blumenblätter, Form der Blätter und des Kelches, sowie in der Bekleidung vollkommen mit der Originaldiagnose, als auch mit den spanischen Exemplaren (Albacete, leg. Porta et Rigo 1891. No. 701 und 469) überein. Unsere Exemplare entsprechen der var. a) rubriflova Willk. ap. Willk. u. Lange, Prodr. fl. Hisp. III, p. 333. 138. Medicago orbicularis L. Spec. plant, ed. I, p. 779. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni., 25. Mai. (Exsicc. No. 131.) 139. Medicago rigidula L. Spec. plant, ed. I, p. 780. Macedonia centralis. In locis arenosis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 130.) 140. Medicago denticiilafa Willd. Spec. plant. III, p. 1414. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. (Exsicc. No. 469.) 718 Arjuid V. Dcgcii und Igua: Dörfler, 141. TriiioucUa conüciihita L. Spec.plant.ed.il, p. 1094. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. (Exsicc. No. 470.) 142. Trifolium Pignautii Fauche et Chaub in Exp. Moree Bot. p. 219. Macedonia centralis. In locis graminosis prope AUchar; 6. Jun. (Exsicc. No. 471.) 143. Trifoliu ui Xoriiuu! W'olL in Roem. Arch. III. p. 387, var. liirsntnm Wettst. Beitr. z. Fl. v. Alb. p. 38! Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 133.) 144. Trifolium Dalmalicum Vis. PI. rar. Dalm. III, p. 31. Macedonia centralis. In locis lapidosis prope AUchar et Roszdan; 10. Jul. (Exsicc. No. 135.) 145. Trifolium Iriclioptcruui Panc. in Verh. d. zool.-bot. Ges. VI, p. 480. Macedonia centralis. Ad vias prope AUchar; 27. Jun. (Exsicc. No. 134.) 14(3. Trifolium nigrescens Viv. Fl. It. fragm. fasc. I, p. 12, t. 13. Macedonia centralis. In petrosis prope Severni; 24. Jun. (Exsicc. No. 13(5.) 147. Trifolium snaveolens\W\\\d. Hort. Berol., p. 108, t. 108. Macedonia centralis. In pratis prope Roszdan; 9. Jul. (Exsicc. No. 132.) 148. Dorycuium iiitermcdium Led., Ind. Dorp. 1S20, p. 14. Var. Macedonicum Degen et Dörfler. Dentibus calycis tubo duplo brevioribus, induniento patulc hii'suto proximo accedit ad D. Anatolicum Boiss., foliorum forma (obovato-oblonga) autem ad gregem ^hcrbaccarum--'- Boiss. spectat. Vexillum apice rotundatum, integrum, medio panduraeforme-constrictum. Macedonia centralis. In locis arenosis et graminosis prope AUchar; 10. Jul. (Exsicc. No. 137.) 149. Coronilla emeroidcs Boiss. Sprun. Diagn. Ser. I, No. 2, p. 100. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope AUchar; 9. Jun. (Exsicc. No. 138.) Macedonia centralis. .A.d pedem montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 139.) 150. Corouilhi varia L. Spec. plant, cd. I, p. 743. Macedonia centralis. In graminosis prope AUchar; 10. Jul. (Exsicc. No. 140.) 151. Sccnrigera Secnridaca (L. Spec. plant, ed. I, p. 743 sub Coronilla). Macedonia centralis. In saxosis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 141.) 152. Astragahts chlorocarpus Griseh. Spicil. I, p. 50. Macedonia centralis. In pascuis prope Allchar; 8. Jun. (Exsicc. No. 144.) 153. Astragalus Illyriais Bernh. Sei. sem. hört. Erf. 1836. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 7. Jun. (Exsicc. No. 145.) 154. Astragalus Spruncri Boiss. Diagn. Ser. I, No. 2, p. 79. ß. Thessalns Boiss. 1. c. p. 80 pro specie. Albania. In pascuis ad Neresi et prope Ueskueb; 24. Apr. (Exsicc. No. 146.) 155. Astragalus dcpresstis L. Spec. plant, ed. II, p. 1073. Macedonia centralis. Ad nives liquescentes in cacumine montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 143.) 156. Astragalus angnstifolius ] .am. Enc. I, p. 321. Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 2G. Jun. (Exsicc. No. 142.) 157. Onobrychis Degeni Dörfler, nova spec. (Tab. I, Fig. 2, d — /.) E sectione »Eubrycliidcac" Bunge ap. Boiss. Fl. or. II, p. 526. Percnnis, tota pilis 2 mm longis densissime candide-hirsuta; caulibus e rhizomata lignoso pluribus adscendentibus, erectisve, patulc viilosis. 7.üy Flora Allhiiihiis und Maccdoiiicus. 19 Fi^iliis (imis longe petiolatis) 8 — 10-jugis, foliülis breviter petinlulatis, ellipticis, mucronatis, caulinis siih decem-jugis, lanceolatis, supra virescenti-hirsiitis, subtiis adpresse \'illc:)sissimis, indiimento petioli patulii. Pedunculis folio multa longioribus. Spicis junioribus comosis, elongatü-ovatis, mox cylindricis, densis. Calycis hirsuti corollae ochroleucae dimidiam superantis, laciniis subulatis, carinato- uninei'viis, hirsutis, tribus brevioribus tubo duplo, duabus longioribus tubo 'i'/j-plo longioribus; carina paullo tantum brevioribus. Alis calyce multo brevioribus, vexillo plicato carina breviore, ovato, integro, nervis \'iridibas striato. Ovario hirsutissimo, legumine ? Stipulae alte connatae, late triangulär! ii\'atae, amplcxicaules; bracteae lineari-subulatae calycis tubo longiores. Caules 35 — 45««.; folia 10 — 12 cm longa; foliola (ima) 10:5 m/;/, (caulina) 15 — 20 nun longa, 3 — Amin lata; pedunculi 12 — 20 t'/;/; calycis tubus 4//7;;;.; dentes breviores Sniin, longiores [0mm longi; carina 14m;M longa; vexillum l.'j ;;//// longum, 0 mm latum, alae Qnim; stipulae 15/;;;;/ longae, bmni latae. Hab. in rupibus pi'ope Allchar Macedoniac centralis solo arsenicoso; fli^r. Junio 30. Jun. (Exsicc. No. 149.) Planta speciosa affinis 0. albae (W. K.), a qua differt statura rigida, indumento, foliolorum forma, spicis densis, calycis dentibus. Ab 0. Pentclica Hausskn. diflert indumento, florum (majorum) dimen- sionibus, vexillo carina breviore, bracteis calycis tubo longioribus, etc. etc. Die diux'h ihr prächtiges silberweisses Indument auffallende Pflanze muss trotz ihrer sehr abweichen- den Tracht doch nur als allerdings hervorragendes Endglied der ausserordentlich formenreichen Reihe »Oiiobrychis alba« der Autoren, deren einzelne Glieder sowohl morphologisch unterscheidbar sind, als auch auf räumlich getrennten Bezirken alleinherrschend angetroffen werden (0. cchinata Dietr. in Italien; O. Msiauii Borb. in Croatien, Dalmatien, Albanien; O. alba (W. K.!) im Banat, in Serbien und Rumänien; O. PenteJica Hausskn. in Griechenland), aufgefasst werden. Die Pflanze, welche unter dem Namen »0. alba W. K.« vom bulgarischen Rhodope-Gebirge vertheilt worden ist (Wagner, Exsicc. No. 49a. 1892! Stnbrny!) [var. Rhodopea mit grösseren, länger und dichter behaarten, am Discus dornig bewehrten Hülsen, breiteren Blättchen und verkürzten Ähren], steht zwischen der echten 0. alba (W. K.) und 0. Penfelica Hausskn. 158. Oiiobrychis iniiiia/a Stev. Verz. taur. Pfl. p. 145. Cfr. Freyn in Ost. bot. Zeitschr. 1892, p. 81. Macedonia centralis. In locis arenosis prope Allchar et Roszdan; 1. et 9. j'ul. (Exsicc. No. 147-et 475.) 159. Onobrychis capttt galli (L. Spec. plant, ed. I, p. 751 sub Hcdysaro). Macedonia centralis. In petrosis prope Severni; 24. Mai. ItiO. Lathyvns lubcrosiis L. Spec. plant, ed. I, p. 732. Macedonia centralis. In pratis et inter frumenta prope Roszdan; 9. Jul. 161. Ldfhynis aniinns L. Spec. plant, ed. II, p. 1032. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. 162. Lathyyus Ciccra L. Spec. plant, ed. I, p. 730. Albania. In graminosis ad Neresi prope Ueskueb; 7. Mai. 163. Latliynis Aphaca L. Spec. plant, ed. I, p. 729. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. 164. Latltynis villosiis Frlv. in Flora 1836, p. 437. Cfr. Celakovsky in Ost. bot. Zeitsch. 1888, p. 85. Macedonia centralis. In fruticctis prope .Allchar; 8. Jun. (Exsicc. No. 148.) (Exsicc. No. 151.) (Exsicc. No. 477.) (Exsicc. No. 152.) (Exsicc. No. 150.) (Exsicc. No. 153.) '20 Ar/uiil i: Dcgiii und Igiia: Dörfler, 165. Lalbyrus iiuruiis Rnchel ap. Friv. in Acta Acad. Hung. 1830, p. 'IM, t. 2! Syn. Orobns hirsntits L. ghibraliis Griseb. Spie. (1843). Macedonia centralis. In fruticetis prupe Allchar; 30. Mai. Macedonia centralis. Inter fruticulos in monte Kossov propc Zborsku; 23. Majo. (Exsicc. No. I53a.) (E.Ksicc. No. 15-1.) 16G. p. 61. Orobns rigiJns Läng ex Roch el, PI. Ban., p. 54. Syn. 0. variegatns T e.\-\. ^j. Banatiats HeufL Enuni Macedonia centralis. In fruticetis prope Allchar; 8. Jim. l'icicj elegaus Guss. Prodr. II, p. 438. Macedonia centralis. In dumetis propc Allchar; 1. Jul. Macedonia centralis. In dumetis prope Zborsko; 24. Jun. . Vicia incanaVUl Dauph II, p. 449. (1789)! Syn. V. Geranii Vill. 1. c. 1, p. 256 et 259 (1786) nomen sulum! Macedonia centralis. In dumetis prope Allchar; 9. Jun. Der Name V. Gcrardi \"\\\. ist auch wegen des älteren Homonj'ms V. GerarJi ii\cq. Fl. .Austr. III, t. 229 (1775), welcher nach Neureich ?^1. v. Nied.-Öst, p. 559 allerdings zu V. Cassiibica L. gehört, besser fallen zu lassen. 167. 168. (Exsicc. No. 155.) (Exsicc. No. 159.) (Exsicc. No. 160.) (Exsicc. No. 161.) 169. Vicia serratifolia Jacq. Fl. Austr. V. App. 30, t. 8. 170. 172. 173. 174. 175. 176. 177. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. Vicia hybrida L. Spec. plant, ed. I, p. 337. Macedonia centralis. In agris prope Roszdan ; 7. Juni. Vicia Pdiinonica Crantz Stirp. Austr. V, p. 393. Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 7. Jun. Vicia striata M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. II, p. 162. Macedonia borealis. In fruticetis prope Zeleniko; 8. Mai. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. Vicia grandißora Scop. Fl. Garn. ed. II, p. 65. Macedonia borealis. In fruticetis prope Zeleniko; 8. Mai. Amygdalus nana L. Mant., p. 396. Albania. Prope Kumanovo; Aprili, leg. Dr. Krause. Prunus spinosa L. Spec. plant, ed. I, p. 475. Var. dasyphylla Schur Enum., p. 178. Albania. Ad vias prope Neresi haud procul ab Ueskueb; 26. Apr. Rnbtts tonicittosus Borckh. in Roem. Neues Mag. f. Bot. I, p. 2. Macedonia centralis. In dLimetis prope Allchar; 1. Jul. (Exsicc. No. 162.) (Exsicc. No. 158.) (Exsicc. No. 156.) (Exsicc. No. 479.) (Exsicc. No. 157.) (Exsicc. No. 478.) (Exsicc. No. 163.) (Exsicc. No. 481.) (Exsicc. No. 164.) Getirn coccinetim S. S. Prodr. fl. Graec. I, p. 354; Fl. Graeca, V, t. 485! Syn. G. iiitidostyliim Formanek in V'erh. d. naturf. Ver. in Brunn, 1895, p. 53 ! Macedonia centralis. In pratis montanis montisSelesna-Vrata prope .Allchar; 4. Jun. (Exsicc. No. 165.) Macedonia centralis. In pratis montium inter Zborsko et Allchar; 27. Jun. (Exsicc. No. 590.) Die leuchtend scharlachrothe Farbe der Blüthen v-erändert sich auch bei sorgfältigster Präparation schon nach kurzer Zeit im Herbarium in Orangeroth und verbleicht schliesslich bis zu einem fahlgelben Farbentone. Da zum Theil der Farbenunterschied in den Blüthen Herrn Formanek bewogen haben, sein Genm Macedoiiiciim (a. a. 0. 1891, p. 92) oder G. nitidostylnin (1. c.) aufzustellen, finden wir uns veran- lasst, diesen Umstand zu erwähnen; wir schliessen uns in Betreff des Synonymes sonst vollständig den Ausführungen Prof. G. v. Beck 's (in den Verh. d. zool.-bot. Ges. W'ien, 1895, p. 102) an. Zur Flora Albaniens und MaccJonicns. 721 (Exsicc. No. 485.) (Exsicc. No. 166.) (Exsicc. No. 487.) (Exsicc. No. 591.) (Exsicc. No. 489.) (Exsicc. No. 168.) (Exsicc. No. 490 ) 178. Punica Granatnin L. Spec. plant, ed. I, p. 472. Macedonia centralis. In planitie prope Severni; 24. Mai. 179. Hcrniaria iucana Lam. Dict. III, 124. Macedonia centralis. In petrosis inter Roszdan et Allchar; 21. Jun. 180. Scleranthtts neglectus Rochel ap. Baumg. Enum. III, p. 345. Macedonia centralis. In declivibus graminosis inter Allchar et Zborsko; 22. Mai. Macedonia centralis. In pascuis alpinis montis Kossov; 26. Jun. 181. Umbilicns pcndulinus DC. PI. grass. Tab. 156. Macedonia centralis. In fissuris rupium prope Severni; 24. Mai. 182. Sedum dasyphylhini L. Spec. plant, ed. I, p. 431. Macedonia centralis. In rupibus calcareis prope Severni; 24. Mai. 183. Sediini Ccpaea L. Spec. plant, ed. I, p. 431. Macedonia centralis. In locis lapidosis, umbrosis prope Allchar; 9. Jul. 184. Saxifraga Grisebachü Degen et Dörfler, nova spec. (Tab. II, fig. 3 a.) E sectione »Kabschia« Engl, in Linnaea XXXV, Monogr. p. 254. Caespitosa, caudiculis brevibus, dense foliosis; caulibus erectis, tbliosis densissime et patule pilis glanduliferis tectis (pilis caule diametro sublongioribus), superne in racemum florentem simplicem digita- lem abeuntibus; foliis rosularibus e maximis, expansis, imbricatis, sessilibus, subtus carinatis, longis spathulato-lingulatis, apice rotundato-acuminatis, margine anguste cartilagineis, versus basim ciliatis, juxta marginem 7 — 13 fovearum serie notatis; caulinis patentibus, linearibus, sab apice rotundato-dilatatis, spathulatis, apice in mucronem viridem glabrum subito contractis, excepta parte apicali utrinque dense glanduloso-hirsuta, rubellis; inflorescentia racemosa, floribus inferioribus longe, superioribus brevius pedicellatis, summis sessilibus, pcdicellis bracteis brevioribus ; calycibus atropurpureis, globosis densis- sime pilis longis, albis, glanduliferis obsitis, ultra medium in lobos oblongo-ellipticos purpura- scentes partitis; petalis exiguis, erectis, lanceolatis, purpureis, laciniis calj^cinis duplo brevio- ribus; staminibus paullo longioribus. Planta 12— 26r;7/ alta; rosularum diam. ad 8— Wem: folia rosularum ad 4— 5 cm longa, sub apice 7 iinii lata, caulinia 1— 2ir;;/ longa; calycis laciniae ad 6 /;/;» longa; petala 2 mm longa,, vix 1 mm lata; pedicelli inferiores 1 cm, superiores multo breviores. Albania. In praeruptis supra fauces »Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 177.) Macedonia centralis. In praeruptis montis Kossov prope Zborsko; 23. Majo. (Exsicc. No. 176.) Macedonia centralis. In praeruptis inter Allchar et Roszdan; 17. et 30. Majo. (Exsicc. No. 175.) Eine der schönsten Steinbrech-Arten, welche ein neues Glied des Formenkreises der Saxifraga media Gou. (111. p. 27 in erweitertem Sinne) darstellt. Sie steht zweifellos d&v S. Federici- August i Blas. Viaggio d. S. M. Fed.-Aug., p. 199, tab. 1 (primitiv!) zunächst, von welcher sie durch die grossen, breiten, spateiförmigen Rosettenblätter, die im oberen Dritt- theile beinahe kreisrund verbreiterten Stengelblätter, welche am Ende plötzlich in eine derbe, grüne Spitze zusammengezogen und unter derselben doppelt so breit sind, als in der Mitte, und welche nicht dem Stengel anliegen, sondern abstehen, so dass derselbe im Umrisse so breit erscheint, wie die Blüthentraube, endlich durch die Form und Dimensionen des Kelches verschieden ist. Als Synonym zu S. Federici-Angusti Blas, gehört die ebenfalls in Albanien vorkommende 5. media vai: Sibthorpiana Griseb. Spicil. I, p. 331.' 1 Gi-isebach selbst erkannte in der vcin ihm von Biasoletto gezeigten Pfliinze seine auf den Hochgebirgen Albaniens gesammelte Saxifraga. (Cfr. Blas. a. a. 0. p. 200 !) Denkschriften der mathem.-naturw. Gl. LXIV. Bd. 9t 722 Ar päd V. Degen niid Iguaz Dörfler, Grisebach citirt zu dieser X'arietät in erster Linie die Abbildung in Sibth. Sm. Fl. Graeca, tab. 367, welche zweifellos die S. FcJerici-Augusti Blas darstellt; in zweiter Linie beruft er sich auf seine »Reise durch Rumelien«, I, p. 312! d. i. die Pflanze von Athos; diese Pflanze liegt im Herb. Degen von Janka gesammelt (sub S. Thessalica Schott, Nym. Kotschy, Anal. 26) auf und ist S. Federici-Angusti Blas. Auf den weiterhin erwähnten Standorten, dem Scardus-Gebirge (Dörfler, Exsicc. a. 1890!) und den serbischen Hochgebirgen (leg. Pancic!) wächst dieselbe Art, so dass kein Zweifel besteht, dass Grise- bach unsere Pflanze bei Aufstellung seiner var. Sibthorpiana nicht im Auge haben konnte. Dies erhellt auch aus dem Vergleiche der oben angegebenen Eigenschaften mit jener der Grisebach'schen Beschreibung. Die kurz- und bxeiibya.i\.v\gQ S. porophylla Bert, (in Desv. Journ. bot. IV, p. 76, No. 4; Kar. It. pl. decad. 1819, p. 98, t. 3!) mit verkürztem Blüthenstande, zungenförmigen Stengelblättern und spitzen k'elchabschnitten steht unserer Pflanze weniger nahe, ebenso die pyrenäische S. /»l'J/« Gou. Merkwürdiger Weise wächst jedoch im Westen Albaniens eine der S. porophylla Bert, sehr nahe stehende Form (S. Montenegrina Hai. et Baldacci, Exsicc. 1892. No. 196!). Die »S. porophylla Bert.« (Velen. III, Nachtr. z. Fl. v. Bulg. p. 29!) des bulgarischen Rhodope-Gebirges, welche uns in einigen von Stribrny bei Backova gesammelten Exemplaren vorliegt, steht so ziemlich zwischen dieser Letzteren und unserer S. Grisebachii. S. Sempervivnm C. Koch in Linnaea XIX, p. 40! ist der Beschreibung nach ein Synonym der S. Federici-Aiignsti Blas. S. Grisebachii gehört auch einer an Varietäten oder kleinen Arten so überreichen Kette an, deren ein- zelne Glieder und Reihenfolge der Zusammengehörigkeit der Systematiker erst nach eingehendem Studium von Pflanzen vieler Standorte übersehen kann, wie das Degen in der Ost. bot. Zeitschr. 1895, p. 215 von einer anderen Reihe von Saxifragen dargelegt hat. 185. Saxifraga Scardica GxiSQb. Spicil. I, p. 332. Albania. In praeruptis supra fauces »Treska-Schlucht« ad SiSevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 169.) Macedonia centralis. In saxosis calcareis regionis alpinae montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. et 26. Jun. (Exsicc. No. 170.) 186. Saxifraga cymosa W. K. Fl. rar. Hung. I, p. 91, tab. 88. Macedonia centralis. In cacumine montis Kaimakealan; 5. Jul. (Exsicc. No. 173.") 187. Saxifraga Graeca Boiss. Heldr. Fl. or. II, p. 807. Macedonia borealis. In pratis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. Nu. 491.) 188. Saxifraga bulbifera L. Spec. plant, ed. \, p. 403. Macedonia centralis. In petrosis prope AUchar; 3. Jun. (Exsicc. No. 172.) 189. Saxifraga tridactylites L. Spec. plant, ed. I, p. 404 a. Macedonia centralis. In petrosis prope AUchar; 17. Mai. (Exsicc. No. 171.) 190. Sfl.rZ/'ra^a i/«/#e//7 Schott, Nym., Ky. Anal, bot., p. 28. Syn. S. roimidifolia L. •(. glanditlosa (Griseb.), non S. glaiululosü Wall, nee Willd. Macedonia centralis. In saxosis umbrosis inter Roszdan et AUchar; 6. Jun. (Exsicc. No. 174.) 19 L Chrysospleuium alternifoliuin L. Spec. plant, cd. I, p. 398. Macedonia centralis. In silvis humidis prope AUchar; 20. Mai. (Exsicc. No. 493.) 192. Orlaya Daucorlaya M urbeck, Beitr. z. Fl. v. Südbosn., p. 119. Macedonia centralis. In petrosis prope AUchar; 10. Jul. (Exsicc. Mo. 179.) 193. Caiicalis dancoides L. Syst. ed. XII. p. 205, non alibi cfr. G. Beck Fl. v. Nied.-Öst., p. 655. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai (Exsicc. No. 180.) 194. Malabaila involucrala Boiss. Sprun. in Ann. soc. nat. 1844, p. 336. Macedonia centralis. In declivibus petrosis prope AUchar; 12. Jun. (Exsicc. No. 181.) Zur Flora Albaniens und Maccdo\iicns. 723 Nähert sich der M. Paruassica Heldr. in Ost. bot. Zeitschr. 1889. p. 242 sowohl in den Dimensionen der Alericarpien, als auch in dem Verlaufe der Dorsal-Striemen. Die äusseren Dorsalstriemen sind nämlich stärker als die inneren, alle sind gleich lang und laufen ziemlich gleich entfernt von einander bis etwa über die Mitte des Mericarpiums; dieses ist an der Basis herz-spitzenförmig verschmälert. 195. Oenaiithe stenoloba Schur, Enum., p. 255. Cfr. Simonkai, En. p. 256. Macedonia centralis. In pratis paludosis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 182.) Höchstwahrscheinlich gehört die von Boissier (Fl. or. II, p.956) fürMaccdonien angegebene (3rpha- nides'sche Pflanze der nördlichen Oe. Lachaialii Gm. auch zu Oe. stcnoloha Schur. 19(3. Chacrophylhim maciilattim Willd. Enum. Suppl., p. 15. Syn. Ch. aiirenm Griseb. Spie, non L. Spec. pl. ed. II, p. 370. Macedonia centralis. In dumetis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 183.) 197. Scandix pcden Vcneris L. Spec. plant, ed. I, p. 256. Macedonia centralis. Inter frumenta prope Severni; 25. Mai. (Exsicc. No. 184.) 198. Aegopodhim Podagraria L. Spec. plant, ed. I, p. 263. Macedonia centralis. In fruticetis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 494.) 199. Pimpinella mnltiflora (Sibth. Sm. Fl. Graeca III. p. 69, tab. 276 sub Atlmuiantha). Cfr. Mez apud Hausskn. Symb. ad fl. Graec. (Sep. A.) p. 96. Macedonia centralis. In saxosis calcareis inter Roszdan et Allchar; 21.Jun. (Exsicc. No. 178.) 200. Trinia KitaibeUi M. Bieb., Fl. Taur.-Cauc. III. p. 246. Macedonia centralis. In saxosis prope Allchar; 12. Jun. (Exsicc. No. 185.) 201. Trinia pnniila (L. Syst. veget. ed. X, p. 962 sub Seseli). Macedonia centralis. In glareosis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 495.) 202. Smyrniiim perfoliainm L. Spec. plant, ed. I, p. 262. Macedonia centralis. In pratis inter Pterid. aqtiiliniiui prope Allchar; 22. Jun. (Exsicc. No. 186.) 203. Hedera Helix L. Spec. plant, ed. I, p. 202. Macedonia. Ad saxa umbrosa in silvis prope Allchar; 31. Mai. (Exsicc. No. 592.) 204. Cornits nias L. Spec. plant, ed. I, p. 117. Macedonia centralis. Ad margines vinetorum prope Ueskueb; 14. Apr. (Exsicc. No. 187.) 205. Lonicera Formavieliiana Haläcsy in Verh. d. zool. bot. Ges. Wien, 1896. p. 473. Macedonia centralis. In saxosis regionis alpinae montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 496.) 206. Galium Kernen Degen et Dörfler nova spec. (Tab. II, Fig. 6^'.) E sectione »Leiogalia« Boiss. Fl. or. III, p. 47. Humile, caulibus e rhizomate tenui, lignoso, basi modice induratis, digitalibus, erectis, breviter, sed dense retrorsum hirtis, teretibus, dense foliosis. Foliis minutis (2 — 3 min \ongis), subsenis scabridis; axillis fere omnibus ramulos foliosos geren- tibus, foliis imis crassiusculis, lineari-lanceolatis internodio brevioribus in mucronem milHmetralem abeun- tibus; uninerviis, ad nervum fere revolutis; superioribus ovato4anceolatis, internodio brevioribus, longius aristatis, scabridis, ad marginem contiguitatem revolutis. Cymis pedunculis glabrescentibus folio subaequalilongis suffultis, trifloris, pedicellis filiformibus, glabris, pedunculo sub angulo recto insertis, flore duplo longioribus, post anthesim infracto-reflexis, fructum in foliorum umbra maturantibus. Corollis minimis, ochroleucis, lobis ovatis longiuscule apiculatis (apiculo corollacum expanso, non inflexo), trinerviis, nervis lateralibus margini paralellis. Fructu laevi; calj'cis limbo angustissimo, marginiformi. ^ 9! • 724 Arpdd V. Degen und Ignaz Dörfler, Macedonia centralis. In rupium calc. fissuris inter Roszdan et Allchar; 14. Jim. (Exsicc. No. 188.) Species notis expositis valde peculiaris, characteribusque biologicis Vaillantiis, Galiisque »Cruciatis« et »Vaillantoideis« affinis, Proximum Galio thymifolio Boiss. Heldr Diagn. Ser. I, No. 6, p. 67, a quo florum colore, corollae lobis longius aristatis, caulibus humilibus, internodiis brevioribus, pedicellis post anthesim refractis duplo longioribus recedit. Siccitate insuper non nigrescit. Wir widmen diese schöne neue Art unserem hochverdienten Gönner, dem Professor der Botanik an der k. k. Wiener Universität, Herrn Hofrath Dr. Anton Kern er Ritter v. Marilaun. 207. Galium apicnlatttin Sibth. Sm. Fl. Graeca II, p. 2'2, t. 129! Macedonia centralis. In saxosis montium inter Roszdan et Allchar; 2. Jul. (Exsicc. No. 189.) 208. Galium tricorne With. A Bot. Arrang. ed. II, 1, p. 153. Macedonia centralis. In agris prope Roszdan; 7. Jun. (Exsicc. No. 593.) 209. Asperula odorata L. Spec. plant, ed. I, p. 103. Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 3. Jun. (Exsicc. No. 190.) 210. Asperula flaccida Ten. App. 4, p. 8 ex Bert. Fl. It. II, p. 81: Fl. Nap. 111, p. 130, tab. 110. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 10. Jul. (Exsicc. No. 193.) 211. Asperula arvensis L. Spec. plant, ed. I, p. 103. Macedonia borealis. In ruderatis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 192.) Macedonia centralis. In agris prope Roszdan; 7. Jun. (Exsicc. No. 191.) Obs. corollae tubus longior, quam in planta occidentali. 212. Valeriana Dioscoridis Sibth. Sm. Fl. Graeca I, p. 24, tab. 33! Macedonia borealis. In petrosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 194.) F. Hock gibt in seinen Beiträgen zur. Morph, und Gruppirung u. geogr. Verbreitung der Valerianaceen (Leipzig. 1882, p. 43) Valeriana sisymbriifolia Des f. auf Grundlage eines Frivaldszky'schen Exem- plares der Kieler-Herbariums in Macedonien an. Dr. Degen besitzt selbst ein Exemplar, welches Frivaldszky als »I'. sisymbriifolia VaM.« aus Macedonien vertheilt hat, und hat deren mehrere in anderen Herbarien, in jenem des kön. ung. National- museums, im Herb. Haynald etc. eingesehen und revidirt, kann infolge dessen mit Sicherheit behaupten, dass alle von ihm aus Alacedonien gesehenen Exemplare zu 1'. Dioscoridis S. S. gehören, wohin Grise- bach und nach ihm Nyman die »I'. sisymbriifolia Friv. exsicc.« ganz richtig gestellt haben. (Bei Grise- bach, Spie. II, p. 173 ist der Standort der Frivaldszky'schen Pflanze unrichtig; sie wächst nicht am Balkan bei Kalofer, sondern erst weiter südlich in Macedonien). Valeriana sisymbriifolia Desf. wurde bisher weder auf dem Balkan, noch sonst wn in Europa gefunden; Herr Hock scheint somit einem li-rthum, möglicherw'eise hervorgebracht durch eine Verwechs- lung von Ilerbarexemplaren, zum Opfer gefallen zu sein. 213. Valeriana luberosa L. Spec. plant, ed. I, p. 33. Macedonia centralis. In pratis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jim. (Exsicc. No. 195.) 214. Valerianella olitoria (L. Spec. plant, cd. I, p. 33 pro var.). Macedonia borealis. In locis arenosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 199.) 215. Valerianella carinata Lois. Note ä la fl. de France, p. 149. Macedonia borealis. In petrosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 196.) 216. Valerianella Corona ta (yj\\\d. Spec. plant. I, p. 184 sub l'alcriai/a). Albania. In ruderatis ad Neresi prope Ucskucb 7. Mai. (Exsicc. No. 197.) Macedonia centralis. Inter segetcs prope Severni; 25. Mai. (Exsicc. No. 198.) Z;/r Flora Albaniens und Maccdoniens. 725 217. Scahiosa rotata M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. III. p. 102. Macedonia centralis. In locis arenosis prope Allchar; 1. Jul. (Exsicc. No. 200.) Ist vor Kurzem auch in Südmacedonien (in monte Rüpel ad Dcmir Hissar, 750 m. s. m., leg. Nadji) entdeckt worden. 218. Doroiiicitni cordatnin (Wulf, in Roem. Arch. III, p. 408 sub Arnica). Albania. In locis petrosis humidis ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 201.) 219. Cineraria Grisebachii Deg. u. Dörfl. Syn. C. procera Griseb. Spicil. II, p. 219 non al. Macedonia centralis. In pratis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 202.) 220. Antliemis arveusis L. Spec. plant, ed. I, p. 894. Macedonia centralis. In regione superiori montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 203.) 221. Ptarniica ageratifolia (Sibth., Sm. Prodr. fl. Graec. II, p. 191; Fl. Graeca, tab. 888 sub Aiithenüde). Macedonia centralis. In rupestribus ad cacumen montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. et 26. Jun. (Exsicc. No. 204.) 222. Suhs'p. Ptarmica Aizoon (Griseb. Spicil. II, p. 210 snh Anthemide). Macedonia centralis. In saxosis calcareis inter Roszdan et Allchar; Mai. et Jun. (Exsicc. No. 205.) 223. Subsp. Ptarmica Serbica (Petr. Add. ad fl. agri Nyssan, p. 102 sub Achill ea). Albania. In rupestribus calcareis prope Sisevo (28. Apr.) et in saxosis supra Gornje-Voda prope Ues- kueb (3. Mai.). (Exsicc. No. 206 et 207.) Obwohl es feststeht, dass P. Aizoon (Griseb.) und P. Serbica (Petr.) an manchen Localitäten in ein- ander übergehen, so gibt es doch Standorte, wo je eine dieser Unterarten ganz rein und selbständig auf- tritt. So kommt P. Serbica (Petr.) an den sub 223 genannten Standorten in Menge vor, aber auch nicht ein Individuum zeigte eine gegen P. Aizoon (Griseb.) hin abweichende Tracht. Hingegen wächst an den fel- sigen Hängen zwischen Roszdan und Allchar ausschliesslich typische P. Aizoon (Griseb.) Unter den lausenden Pflanzen fand sich nur ein einziger, sehr üppiger Stock, der neben einköpfigen auch mehr- köpfige Blüthenstände trug (var. polycephala nob.). Hier bilden 2 — 6 Köpfchen, die von bis A cm langen dünnen Stielen getragen werden, eine lockere bis 10 cm lange Traube; das endständige Köpfchen hat ca. 2 — 3 cm im Durchmesser und ist fast doppelt so gross, als die übrigen. P. Serbica (Petr.) von den erwähnten Standorten besitzt hingegen kaum halb so grosse Blüthenköpf- chen, die sich an kurzen, kaum 3 — Qmm langen Stielen befinden und zu einer fast doldig zusammen- gedrängten Traube angeordnet sind. 224. Ptarmica mullifida DC. Prodr. \'II, p. 295! Macedonia centralis. In pascuis regionis alpinae montis Kaimakealan; 5. Jul. (Exsicc. No. 208.) 225. Achillca crilhmifolia \\ . K. PI. rar. Hung. I, p. 68, tab. 66. Macedonia centralis. In petrosis inter Roszdan et Allchar; 21. Jun. (Exsicc. No. 210.) 226. Achillea chrysocoma Friv. in Flora 1835, p. 336. Macedonia centralis. In graminosis montium inter Zborsko et Allchar; 27. Jun. (Exsicc. No. 209.) 227. Achillea holosericea Sibth., Sm. Prodr. fl. Graec. II, p. 194. Macedonia centralis. In saxosis prope Allchar, solo arsenico; 13. Jun. (Exsicc. No. 211.) Macedonia centralis. In rupestribus montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 500.) 228. Pctasites ochrolenciis Boiss. et Huet Diag. Ser. II, No. 3, p. 5. Albania. In locis paludosis supra fauces »Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 212.) 229. Tnssilago Farfara L. Spec. plant, ed. I, p. 865. Albania. In locis humosis ad Neresi prope Ueskueb; 12. Apr. (Exsicc. No. 213.) 230. Xcranlhemiim cylindraceum Sibth., Sm. Prodr. fl. Graec. 11, p. 172. Macedonia centralis. Ad vias prope Roszdan; 9. Jul. (Exsicc. No. 214.) 726 Arpdd V. Degen und Igua~ Dörfler, 231. Carduus Scardiciis {Griseh. Spicil. II, p. 246 p-ro var. C. oiiopordioidis Fisch.). Macedonia centralis. In saxosis inter Roszdan et Allchar; 21. Jun. (Ex.sicc. No. 215.) 232. Jiirinca iiiollis (L. Amoen. IV, p. 328 sub Cardiio). Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 12. .Tun. (Exsicc. No. 216.) 233. Cniais benedicUis L. Spec. plant, ed. I, p. 826. Macedonia borealis. In lapidosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. r)01.) 234. Centaurea alba L. Spec. plant, p. 914. Var. spiiiesccns DC. Prodr. VI, p. 569. Macedonia centralis. In saxosis calcareis inter Roszdan et Allchar; 9. Jul. (Exsicc. No. 221.) 235. Cenfanrea Orbelica Vel. in Zolast. otisk. z. Vestniko Kral, ceske spolecn. nauk 1890, p. 51! Syn. C albida (Ces. ap. Griseh. Spicil. II, p.235) non DC. Pi^odr. V'I, p.679 pro var. C. moiüaune L. Cfr. Degen in Sitzb. d. kön. böhm. Ges. d. Wiss. 1894 (.S. A.), p. 3. Macedonia. In graminosis prope Allchar; 30. Mai. (Exsicc. No. 219.) 236. Centaurea cana Sibth. Sm. Prodr. fl. Graec. II, p. 198. Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kaimakealan; 5. Jul. (Exsicc. No. 218.) 237. Centaurea napulifera Roch. ap. Kriv. in Mag}', tud. ttirs. evk. 1835, p. 250, tab. III! \/a.x. Karloviensis¥x\v.\ (vidim. specim orig.!). Macedonia centralis. In alpinis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 217.) Eine Varietät mit verlängertem Stengel und schmäleren Blättern, von welchen die unteren beiderseits 2 — 3 lanzettliche, meist sichelförmig gekrümmte Fieder tragen. Der Typus der C. napulifera Roch, ist übrigens bei Boiss. Fl. or. III. p. 637 »foliis linearibus« beschrieben, was nur zum Theil richtig ist (Fri- valdszky hat in der That schmalblättrige Exemplare vom Balkan vertheilt); die von uns citirte .'\bbildung stellt jedoch Exemplare mit länglich geschweiften Blättern dar, wie sie in höheren Lagen des Kalofer- Balkans viel häufiger anzutreffen ist. (Wagner, Exsicc. 1893, No. 99.) Nach der Originalbeschreibung soll die Pflanze mit blauen und mit weisslichen Blüthen vorkommen, wir sahen jedoch den Typus immer nur blaublühend. Diese Pflanze wird, sowie die vorhergehende, von den bulgarischen Botanikern oft mit Formen der C. axillaris W. verwechselt. Centaura napulifera Roch, wurde bisher weder im Banat, noch sonst wo in Ungarn aufgefunden; wie Velenovsky also Banater Exemplare vergleichen konnte (Fl. Bulg., p. 310!), ist uns ein Räthsel. Die geographische Verbreitung ist demnach in Nyman's Consp., p. 423 zu berichtigen. 238. Centaurea Wettsteinii Deg. et Dörfl. nova spec. (Tab. I. Fig. 1 a, b, c.) E sectione >Acrolophiis« Cass. Albo-tomentosa multicaulis, caulibus angulatis spithameis, a medio ramosis, ramis divaricatis, apice arcuatim adscendentibus, monocephalis; foliis inferioribus junioribus niveo-tomentosis, petiolatis, ambitu oblongis in segmenta obovata hinc inde confluentia, acuta, inaequalia subintegra subbipinnati- sectis; foliorum caulinum sessilium segmentis angustatis, acutis, foliis supremis indivisis vel basi lacinulis binis parvis auctis; capitulis majusculis, ovatis; involucri glabri, phyllis exterioribus et mcdiis ovatis, obscure striatis, in appendicem longiusculam, atrofuscam, anguste lanceolatam, acuminatam, utrinque 10 — 12 pectinato-ciliatam abeuntibus, cilio terminali validiori, subspinescenti, reflexo; phyllis inferioribus angustioribus, longioribus, appendice breviore ornatis, flosculis roseis, radiantibus; achenio piloso; pappo achenio (juniori) longiore. % Macedonia centralis. In rupibus pracruptis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 220 sub C. Tempskyana Deg. et Dörfl., nomen ob homonymum Frcynii et Sintenisii mutatum.) Von C. cuneifolia S.S. Fl. Graeca X, p. I, tab. 901!, von welcher wir Exemplare der classischen Standorte (Alhos) vergleichen, unterscheidet sich unsere Pflanze durch das Indument (bei C. cuneifolia Zur Flora Albaniens tiiul Maccdoiüciis. 7'27 S. S. flockig und ausserdem rauh!), durch die kahlen, beinahe glänzenden, kaum nervigen Anthodial- schuppen, welche am oberen Ende in ein bedeutend längeres, sehr spitzes, schwarzbraunes Anhängsel ausgehen, das an beiden Seiten mit einer grösseren Anzahl ziemlich langer, brtiuner Wimpern besetzt ist und an der Spitze mit einem zurückgebogenen Pfriemchen endigen. C. cuueifolia hat tomentelle und ausserdem etwas drüsige Schuppen, welche ein kleines, schmales mit hellbraunen Wimpern geziertes Anhängsel tragen; dieses endigt an der Spitze mit einem kurzen, breiten, stets aufrechten Pfriemchen. Die Köpfchen unserer Pflanze sind grösser, hauptsächlich aber breiter, als jene der C. cuueifolia ; sie ist von niedrigerem und viel reicher verzweigtem Wüchse und auch reicher beblättert als die in Ver- gleich gezogene Art. Wir waren ursprünglich geneigt, sie für die echte C. lyrophylla Griseb. Spie. 11, p. 2.'iS zu halten, doch soll diese nach der Beschreibung 1 '/j — 2 Fuss hoch sein, 1 — 3-köpfige Äste tragen, und die F^)rm des Köpfchens, sowie die Schilderung der Schuppen passt ganz und gar nicht auf unsere Ptlanze. Grise- bach selbst hat seine Pflanze in einem im Besitze Degen's befindlichen Briefe an Janka i. J. 1872 für identisch mit C cuueifolia S. S. erklärt. Wir widmen die zierliche und durch das schöne Indument ausgezeichnete Art dem k. k. Professor an der deutschen Universität in Prag, Herrn Dr. Richard Wettstein, Ritter von Westersheim. 239. Crnpiua Crupina (L. Spec. plant, ed. I, p. 909 sub Ccntaurea). Macedonia centralis. In petrosis prope Roszdan; 9. Jul. (Exsicc. No. 222.) 240. Lactitca perennis L. Spec. plant, ed. I, p. 796. Macedonia centralis. In dumetis prope Allchar; 10. Jul. (Exsicc. No. 223.) Östlichster bisher bekannt gewordener Standort dieser Art. Die vertheilten Exemplare gehören zur Form mit grossen und breiten Endzipfeln der unteren Blätter, wie sie im südlichsten Ungarn unter der Stammform anzutreffen ist (L. perennis L. b. Banatica Rochel in Reise in das Banat 1838, p. 00). Das von Rochel a. a. O. hervorgehobene Merkmal der gezähnten Stengelblätter ist belanglos. 241. Taraxaccmn lacvigatuni (Willd. Spec. plant. III, p. 1546 sub Leoutodonte). Macedonia centralis. Ad nives liquescentes cacuminis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun (Exsicc. Nu. 224 sub Taraxaco Steveui cfr. Haussk. Symb. ad fl. Graec. in Mittheil. d. Thüring. bot. Ver. 1895, p. 133.) 242. Hieracitim paimosum Boiss. Diagn. Ser. I, No. 3, p. 32 ! Cfr. Freyn in Bull, de l'herb. Boiss. III, p. 508. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 10. Jul. (Exsicc.J^o. 225.) 243. Hieraciunt colliunm Gochn. Tent. Cichor., p. 17 ex Naeg. et Pet. Hier., p. 298! Syn. H. pratcnse Tausch in Bot. Zeit. II, Beibl. p. 36. Macedonia centralis. In pratis montium prope Allchar; 22. Jun. (Exsicc. No. 226.) 244. Hieracinm Sabimun Seb., Maur. Fl. Rom., tab. 6. Macedonia centralis. In locis saxosis inter Roszdan et Allchar; 21. Jun. (Exsicc. No. 503.) 245. Crepis setosa Hall. fil. in Roem. Arch. I, p. 2. Macedonia centralis. In pratis prope Allchar; 22. Jun. (Exsicc. No. 228.) 246. Pterotheca bifida (Vis. Stirp. fJalm., p. 19, t. 7 sub Trichocrcpidc). Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 31. Mai. (Exsicc. No. 227.) 247. Tragopogon Rmnelicuin Vel. in Ost. bot. Z. 1892, p. 15. Macedonia centrahs. In graminosis prope Allchar; 30. Jun. (Exsicc. No. 229. 248. Scorzouera Austriaca Willd. Spec. plant. III, p. 1498. Forma platypliylla G. Beck Fl. v.Niederöst., p. 1325 (r= S. Austriaca W. var. latifolia Vis. non DC.). Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 6. Jun, (Exsicc. No. 230.) 728 Arptid v. Dcgcii und Igiuiz Dörfler, Eine Form, welche sicli der S. crispa AI. Bieb. sehr nähert und sich nur durch die anders geformten äusseren Hüllenschuppen unterscheidet. 249. Podospernmm molle M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. III, p. 522. Albania. In graminosis supra Gornje-Voda prope Ueskueb; 3. Alai. (Exsicc. No. 505.) 250. Lconlodon asperuiii (\V. K. PI. rar. Hung. II, p. 114, tab. 110 sub Apargiä). Macedonia centralis. In saxosis prope Allchar; 13. Jun. (Exsicc. No. 231.) Macedonia centralis. In saxosis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 594.) 251. Thriucia tiibcrosa (L. Spcc. plant, ed. I, p. 799 sub Leoutodonlc). Macedonia borealis. In locis graminosis prope Zeleniko; S.Mai. (Exsicc. No. 506.) 252. Campanula Formänekiana Deg. et Dörfl. (Taf. III, Fig. 7 a, b.) Syn. C. cinerea Form, in Verh. d. naturf. \'er. in Brunn 1895, 1896, p. 37! non Caiiijhiinihi cinerea L. til. Suppl. p. 139. Macedonia centralis. In rupium lissuris prope Severni (fluribus coeruleis); 24. Mai. (Exsicc. No. 237.) Macedonia centralis. In rupium fissuris inter Allchar et Roszdan (floribus albis); 21. Jun. (Exsicc. No. 236, utrisque sub n. C. niagnifica nob. n. sp. !) Descriptioni 1. c. adde: Foliis radicalibus in rosulam congestis hreviter incano tomentosis, in petiolum laminam longio- rcm, utrinque 8 — 10 denticulatum abrupte attenuatis; corollis e maximis (5 — G cm longis, 3 — A cm diam.) tota superficie puberulis, intus glabris, ore non barbatis. Stigmata 3 — 4; Capsula trilocularis. I'\irmänek stellt diese prächtige Pflanze in die Nähe der C. landhi Vv'w. (C. vclntina V'el. non al); imserer Ansicht nach ist sie jedoch \'iel mehr mit der vom thessalischen Olymp und der Insel Euboea bekannten C. incnrva Aucher ap. \}C. Prodr. VII, p. 478 (C Leiifrveinii Heldr. Appendix ad ind. sem. horti Athen. 1860, p. 7 !) verwandt, von welcher sie sich durch die länger gestielten Rosetten-Blätter, die kürzeren Stengelblätter, die kleineren (5:3wn«) Kelchanhängsel und die an der Mündung nicht gehärteten Glocken unterscheidet. Es ist un.s unbegreiflich, wie Boissier in der Flora orientalis III, p. 896 diese schon von De Can- dolle (a. a. O.) in die richtige Section gestellte und später von Heldreich a. a. 0. noch ausführlicher und ebenfalls richtig beschriebene Art und die ihr zunächst verwandten zwei anderen Arten, nämlich ('. lanata Friv. und C. Orphanidea Boiss., welche sämmtlich drei, höchst selten hie und da vier Griffel und stets dreifächerige Kapseln haben, bei den >'OninqucIocnlarcs« unterbringt. 253. Campamila lingnlata W. K. ?\. rar. Hung. I, p. 65, tab. 64 ! Macedonia centralis. In saxosis prope Allchar; 19. Jun. (Exsicc. No. 238.) 254. Campannia scuteliata Griseb. Spicil. II, p. 282. Maced^spiaili- ßora« geschrieben. Cfr. Neilreich Diagn., p. 83. 261. Arctostaphylos Uva iirsi (L. Spec. plant, ed. I, p. 495 sub Arbiilo). Macedonia centralis. In regione alpina montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 509.) 262. Jasniiuuni fnificaus L. Spec. plant, ed. I, p. 7. Macedonia centralis. In fruticetis prope Roszdan; 7. Jun. (Exsicc. No. 243.) 263. Syringa vulgaris L. Spec. plant, ed. I, p. 7. Macedonia borealis. Fruticeta format prope Zeleniko; Mai. (Exsicc. No. 244.) Blüthen grösser als bei der cultivirten Pflanze, Blätter an der Basis oft seicht herzförmig, gerade, ja keilig in den Blattstiel x'erschmälert, gerade so wie bei den N-ollkonimen wilden, ganze Bestände bilden- den Pflanze des Banats. 264. Fraxintts Ornns L. Spec. plant, ed. I, p. 1057. Macedonia centralis. In saxosis prope Allchar; 31. Mai. (Exsicc. No. 245.) 265. Vincefoxicmn laxinn (Barth ap. Koch Taschenb. d. deutsch, u. Schweiz. Fl., p. 350 sub Cynanclio) Macedonia centralis. In saxis calcareis prope Allchar; 30. Mai. (Exsicc. No. 246.) 266. Vinca herbacea W. K. PL rar. Hung. I, p. 8, tab. 9 ! Albania. In- petrosis prope Ueskueb; 3. Mai. (Exsicc. No. 247.) 267. Gcntiaua angnlosa M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I, p. 197. Macedonia centralis. In cacumine montis Kaimakealan; 5. Jul. (Exsicc. No. 248.) 268. Ramouda Kathaliae Panc. in Glasnik 1885, p. 121! Albania. In rupium fissuris »Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 595.) Macedonia borealis. In rupibus praeruptis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 251.) Macedonia centralis. In saxosis calcareis inter Roszdan et Allchar; 1. et 9. Jun. (Exsicc. No. 249.) Macedonia centralis. In monte Kossov prope Zborsko; 27. Jun. (Exsicc. No. 250.) 269. Convoivulns Cautabrica L. .Spec. plant, ed. I. p. 158. Macedonia centralis. In petrosis prope Se\-erni; 24. Mai. (Exsicc. No. 252.) Denkschriften der mathem-n.iturw. Cl. LXIV \',d. 92 730 Arpäcl v. Degen und Ignaz Dörfler, 270. Coiivolvitltis teiiiiissiiniis Sibth., Sm. Fl. Graeca II, p. 79, tab. 195! Macedonia centralis. In glareosis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 511.) 271. Syuiphyttim fiiberosiiin L. Spec. plant, ed. I, p. 136. Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 20. Mai. (Exsicc. No. 255.) 272. Symphytum bulbosum Schimp. in Bot. Zeit. VIII, I, p. 17. Macedonia borealis. In fruticetis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 256.) 273. Symphytum Ottomanum Friv. in Flora 1836, p. 439. Cfr. xMagy. tud. tärs. evk. 1817, p. 169, tab. IUI Macedonia borealis. In petrosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 254.) Macedonia centralis. In fagetis montium inter Zborsko et Allchar; 27. Jun. (Exsicc. No. 253.) 274. AncJtusa Italica Retz. Observ. I, p. 12. Macedonia centralis. Ad vias prope Roszdan; 7. Jun. (Exsicc. No. 512.) 275. Auchusa stylosa M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I, p. 123. Albania. In petrosis prope Ueskueb; 23. Apr. (Exsicc. No. 257.) 276. Anchusa Macedonica Deg. et Dörfl. nova sp. Perennis, tota pilis tuberculo insidentibus, albis, longis hispida. Caulibus e rhizomate indurato verticali pluribus humilibus diffusis, dense foliosis a medio patule ramosis. Foliis radicalibus oblongis, obtusiusculis integris, in petiolum villosum aequilongum sensim atte- nuatis, caulinis longissimis, lineari oblongis, in petiolum longum, angustum attenuatis, apice acutatis vel obtusiusculis, superiorbus e basi semiamplexicauli sessilibus, racemos superantibus, axillis foliiferis. Cymis laxis, foliosis, pedicellis inferioribus calyce duplo longioribus, superioribus abbreviatis, caly- cibus vaide strigosis ad basin usque in lacinias lineares inaequalcs, post anthesim auctas et nuculis multo longiores, partitis. Corollae limbo rotato, aequali, ad medium quinquelobo, lobis rotundis, basi angustatis, corollae tubo recto, calyci aequilongo. fauce fornicibus 5 oblongis, obtusis, papillosis, non vel vix exsertis clauso, staminibus aequalibus 5, tubi media parte insertis, eo multo brevioribus, filamenlis non appendiculatis, antheris brunneis subaequilongis. Nuculis oblique ovatis et rostratis, latere rugosis, inter rugas minute tuberculatis, stylo minuto, millimetrali. Macedonia borealis. In petrosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 283.) Planta valde egregia, habitu ^. aggregatae Lehm. Asp., p. 219, tab. 47!, a qua praeter radicem peren- ncm differt racemis laxis, floribus pcdiccUatis, calycis laciniis linearibus, longis, corollae parvae tubo brevi, fornicibus vix exsertis nee penicillatis, calyce cylindrico nee globoso. 277. Lycopsis variegata L. Spec. plant, ed. I, p. 136. Macedonia borealis. In petrosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 265.) 278. Nottnea atra Griseb. Spicil. II, p. 94. Albania. In arvis prope Ueskueb; 24. Apr. (Exsicc. No. 258.) 279. Nonnea pallens Petr. Add. ad fl. agri Nyss., p. 129! Albania. In arvis prope Ueskueb; 23. Apr. (Exsicc, No. 259.) 280. Pnlmonaria officinalis. L. Spec. plant, ed. I, p. 135. Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 20. Mai. (Exsicc. No. 2(30.) 281. Puhnonaria rubra Schott in Bot. Zeit. 1851, p. 395. Macedonia centralis. In fagetis montium inter Zborsko et Allchar; 26. Mai. (Exsicc. No. 262.) Macedonia centralis. In fagetis montis Kossov; 27. Jun. (Exsicc. No. 513.) Macedonia centralis. In fagetis montis Selesna-Vrata pmpe Allchar: 4. Jun. (Exsicc. No. 596.) Zur Flora Albatüciis itiiJ Maccdoniciis. 731 282. Pitlmonaria inoJlissinia A. Kern. Monogr. Pulm., p. 47. Macedonia centralis. In locis hiimosis prope Allchar; 17. Mai. (Exsicc. No. 261.) 283. Ccriuthe retorta Sibth., Sm. Fl. Graeca II, p. 60, tab. 171. Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborsko (23. Mai.) et prope Severni (24. Mai,). (Exsicc. No. 264 et 597.) Nördlichster bisher bekannter Standort ! 284. Ccriuthe miuor L. Spec. plant, ed. I, p. 137. \'ar. ntacropltylla Boiss. et Heldr. ex Murbeck Beitr. z. Flora v. Südbosn., p. 86. Macedonia centralis. Ad vias inter Roszdan et Allchar; 7. Jim. (Exsicc. No. 263.) 285. Echium altissimuni Jacq. Fl. Austr. \', App. p. 35, tab. 16. Cfr. Kerner in Ost. bot. Z. 1873, p. 164. Macedonia centralis. Ad vias prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 598.) 286. Oiiosma Tauricum Pall. in Nov. Act. Acad. Petrop. X, p. 306. Macedonia centralis. In rupium fissuris prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 267.) Macedonia centralis. In saxosis inter Rcszdan et Allchar; 7. Jun. (Exsicc. No. 266.) 287. Aliüuuü uouneiformis Gviseh. Spicil. II, p. 00! Macedonia centralis. In saxosis calcareis inter Allchar et Roszdan ; 6. Jun. et 2. Jul. (Exsicc. No. 268.) 288. Alkanna Scardica Griseb. Spicil. II, p. 90! Albania. In petrosis faucium »Treska-Schlucht« ad Si.sevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 271.) Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 7. Jun. (Exsicc. No. 270.) Macedonia centralis. In pratis montiimi inter Zborsko et Allchar; 27. Jun. (Exsicc. No. 269.) 289. Lithospermum officiuale L. Spec. plant, ed. I, p. 132. Macedonia centralis. In arenosis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 599.) 290. Lithospermum purpurco-coeruleitm L. Spec. plant, ed. I, p. 132. Macedonia borealis. In dumetis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 600.) Macedonia centralis. In dumetis prope Allchar; 8. Jun. (Exsicc. No. 273.) 291. Lithospermum arvense L. Spec. plant, ed. I, p. 132. Macedonia centralis. In segetes prope Se\'erni; 25. Mai. (Exsicc. No. 273.) 292. Myosotis strignlosa Rchb. ap. Sturm Deutschi. Fl. Heft 42! Macedonia centralis. In aquis stagnantibus prope Allchar; 16. Jun. (Exsicc. No. 279.) 293. Myosotis Idaea Boiss., Heldr. Diagn. Ser. I, No. 11, p. 121. ß. grandifoJia Fl. or. IV, p. 236. Albania. In pascuis ad Gornje-Voda prope Ueskueb; 12. Apr. et 3. Mai. (Exsicc. No. 277.) 294. Myosotis snaveolens W. K. ap. Willd. Enum. hört. Berol, p. 176. Macedonia centralis. In pascuis montium inter Zborsko et Allchar (22. Mai.) et in monte Kossov; (26. Jun.). (Exsicc. No. 274 et 518.) 295. Myosotis silvatica Hoffm. Deutschi. Fl., p. 85. Macedonia centralis. In pratis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 280.) 296. Myosotis arvcusis (L. Spec. plant, ed. I, p. 131 pro var. .1/. scorpioidis). Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 12. Jun. (Exsicc. No. 278.) 297. Myosotis coUina Hoffm. Deutschi. FL, p. 61. Albania. In locis humosis prope Ueskueb ; 3. Mai. (Exsicc. No. 276.) Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 3. Jun. (Exsicc. No. 275.) 298. Myosotis striata Link. Enum. I, p. 164. Macedonia centralis. Ad rupes montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 519.) 92 • (Exsicc. No. 517.) 281.) 732 Arjuid v. Degen und Ignaz Dörfler, 299. Myosotis refracla Boiss. Voy- Bot. Espagne II, p. 433, tab. 125. Macedonia centralis. In petrosis inter Koszdan et Allchar; 1. Jim. 300. Cyuoglossiim Coluniiiae Biv. Manip. II, p. 3. Macedonia centralis. In saxosis calcareis monti,s Kossov prope Zhorskci; 23, Mai. (Exsicc. No. 301. Cynoglossiiin Hniigariciiiii Simk. in Term. Füz. 1878, p. 151. Syn. C. Nebrodense Velen. Fl. Bulg., p. 404 non Guss. Syn. I, p. 222! Macedonia centralis. Ad vias et in locis sterilibus prope Allchar etRoszdan; 6. et IG. Jun. (Exsicc. No 302. Lappuhi Lappitld (L. Spec. plant, ed. I, p. 131 sub Myosotide). Macedonia centralis. In locis arenosis prope Allchar; 9. Jul. 303. Lyeinui vulgare Dunal ap. DC. Prodr. XIII, p. 509. Albania. In dumetis prope Ueskiieb; 7. Mai. 304. Celsia orientalis L. Spec. plant, ed. I, p. 621. Macedonia centralis. In petrosis prope Severni ; 24. Mai. 305. Scrophularia eauina L. Spec. plant, ed. I, p. 621. Macedonia centralis. In ruderatis prope Allchar; 7. Jun. 306. Scrophularia mnlfifida (Willd.) Boiss. Fl. or. IV, p. 409. Syn. S. caesia Griseb. Spicil. II, p. 38 non S. S. Cfr. Wettstein Beitr. z. Fl. v. Albanien, p. 77. Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun 307. Linaria Sib/horpiaua Boiss., Heldr. in Boiss. Fl. or. IV, p. 378! Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 10. Jul. 308. Linaria siniplex DC. Fl. de France, III, p. 588. Macedonia centralis. In petrosis prope Roszdan; 7. Jun. 309. Linaria Pelisseriana (L. Sp.pl. ed. I, p. 615 sub Anfirrliiiio '). Macedonia centralis. In petrosis inter Roszdan et Allchar; 21. Jim. 310. Verouica ninltiftda L. Spec. plant, ed. I, p. 13. Cfr. A. Kerner in Ost. bot. Z. 1873, p. 372. Macedonia borealis. In locis humosis prope Zeleniko; 8. Mai. Macedonia centralis. In fruticetis prope Allchar; 1. Jul. 311. Verouica Austriaca L. Spec. plant, ed. II, p. 17. Macedonia centralis. In rupibus calcareis inter Roszdan et Allchar; 21. Jun. 312. Veronica Teucrium L. Spec. plant, cd. II, p. 16. Macedonia centralis. In pratis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. 313. Verouica criuita Kit. ap. Schult. Österr. Fl. I, p. 27. Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 19. Jun. 314. Veronica Beccahnnga L. Spec. plant, ed. I, p. 12. Macedonia centralis. In locis paludosis in monteSelesna-Vrata prope Allchar; 6. Jul. (Exsicc. No. 315. Veronica triphyllos L. Spec. plant, ed. I, p. 14. Albania. In ruderatis prope Ueskueb; 11. Apr. (Exsicc. No. 316. Veronica polita Fries Nov. V, p. 63. Albania. In arvis prope Ueskueb; 26. Apr. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. (Exsicc. No. 282.) 284.) 521.) 522.) 286.) 285.) 288.) 287.) 523.) 295.) 296.) 291.) 524.) 290.) 289.) 292.) 293.) ' Obwohl nach Martins der Name richtiger »/W/c/Vm/M« zu schreiben wiirc, daif man unseres Erachtens an der Linnii'- schen Schreibweise unter keiner Bedingung Änderungen vornehmen. Zur Flora Albaniens und Macedoniens. 733 (Exsicc. No. 294.) (Exsicc. No. 297.) 317. Vei-onica IicdcracfoUa L. Spec. plant, ed. I, p. 13. Albania. In locis umbrosis ad fluvium Vardar prope Ueskueb; 27. Apr. 318. Euphrasia Tatarica Fisch, ap. Spreng. Syst. Veg. W, p. 777. Macedonia centralis. In pratis montium prope AUchar; 22. Jun. 319. Pedicnlaris orthantha Griseb. Spicil. II, p. 15. Macedonia centralis. Ad nives liquescentes in cacumine montis Kaimakealan; 5. Jul. (E.Ksicc. No. 298.) 320. Melantpyntm arvense L. Spec. plant, ed. II, p. 605. Macedonia centralis. In arvis prope Roszdan; 9. Jul. 321. Teiicritiin Chainaedrys L. Spec. plant, ed. I, p. 565. Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 1. Juli. 322. Ajuga reptans L. Spec. plant, ed. 1, p. 561. Macedonia borealis. In ruderatis prope Zeleniko; 8. Mai. 323. Ajuga genevensis L. Spec. plant, ed. I, p. 561. Macedonia borealis. In locis graminosis prope Zeleniko; 8. Mai. 324. Salvia ringcns Sibth., Sm. Fl. Graeca I, p. 14, tab. 18! Macedonia centralis. In fruticetis prope Allchar; 1. et 10. Jul. 325. Salvia Horminitm L. Spec. plant, ed. I, p. 24. ■Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborko; 23. Mai. 326. Ziziphora capitata L. Spec. plant, ed. I, p. 21. Macedonia centralis. In locis humosis ad Allchar: 1. Jul. 327. Scntellaria orientalis L. Spec. plant, ed. I, p. 598. V^ar. piniiatifida Rchb. Iconogr. bot. I, p. 10, tab. VIII, fig. 16. Albania. In locis humosis ad Neresi prope Ueskueb; 7. Mai. 328. Bniuella laciuiata L. Spec. plant, ed. I, p. 600. Macedonia centralis. In locis humosis prope Allchar; 10. Jul. 329. Laniiiiiu striatuni Sibth., Sm. Fl. Graeca VI, p. 46, tab. 557. Albania. In saxosis faucium »Treska-Schlucht« ad Sisevo; 28. Apr. Albania. In saxosis supra Gornje-Voda prope Ueskueb; 3. Mai. 330. Lamiiiiu aniptexicanle L. Spec. plant, ed. I, p. 579. Albania. In ruderatis prope Ueskueb (prope Gornje-Voda et prope Kisela-Voda etiam floribus albis); 14. Apr. (Exsicc. No. 308.) Calj'cis dentes paullo breviores, quam in planta Hungarica. 331. Galeopsis Ladamtm L. Spec. plant, ed, I, p. 579. Var. glaudidosiini C. Koch in Linnaea XXI, p. 681! Macedonia centralis. In arvis prope .Allchar; 8. Jul. 332. Stachys aniina L. (Spec. plant, ed. I, p. 573 sub Bctonica), ed. II, p. 813. Macedonia centralis. In agris prope Allchar; 10. Juli. 333. Stachys viridis Boiss., Heldr. Diagn. Ser. II, No. 4, p. 39. Macedonia centralis. In saxosis inter Roszdan et Allchar. 334. Stachys Iva Griseb. Spicil. II, p. 143. Macedonia centralis. In petrosis ad Allchar (floribus albis vel pallide roseis); 24. Jun. (Exsicc. No. 317.) Macedonia centralis. In rupium fissuris prope Severni (tloribus intense stdphiireis); 24. Mai. (Exsicc. No. 311.) (Exsicc. No. 299.) (Exsicc. No. 531.) (Exsicc. No. 300.) (Exsicc. No. 532.) (Exsicc. No. 302.) (Exsicc. No. 301.) (Exsicc. No. 303.) (Exsicc. No. 304.) (Exsicc. No. 305.) (Exsicc. No. 307.) (Exsicc. No. 306.) (Exsicc. No. 309.) (Exsicc. No. 310.) (Exsicc. No. 535.) 731 Arpad v. Dcgcii iiiul Igiiaz Dörfler, 335. Cliuopodiinii vulgare L. Spec. plant, ed. I, p. 561. Macedonia centralis. Ad vias prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 536.) 336. Zygis cristata (Hampe in Flora 1837, p. 233 sub Tliyiiio). Cfr. Degen in Bull, de l'herb. Boiss. 1896, p. 523. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope AUchar; 9. Juli. (Exsicc. p. 317.) 337. Thymus Boissieri Haläcsy Beitr. z. FI. v. Epirus, p. 3(3. Var. viridis Haläcsy 1. c. p. 37. Macedonia centralis. In saxis calcareis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 20. Jun. (Exsicc. No. 315.) 338. Thymus Atticns Celak. in Floia 1882, p. 564. Macedonia centralis. In arvis inter Gradesnitza et monteni Kaimakealan; 6. Jul. (Exsicc. No. 314.) 339. Cyclamen Neapolitauuni Ten. Fl. Nap. III, p. 197. Albania. In fruticetis ad Neresi prope Ueskueb; 12. Apr. (Folia.) (Exsicc. No. 539.) 340. Soldanella aJpiua L. Spec. plant, ed. I, p. 144. Macedonia centralis. Ad nives liqiiescentes in monte Kaimakealan; 5. Jul. (Exsicc. No. 318.) 341. Primtila acaulis (L. Spec. plant, ed. I, p. 143 pro var.). Albania. In locis humosis ad Neresi prope Ueskueb; 12. .Apr. (Exsicc. No. 321.) Macedonia borealis. In fruticetis prope Zeleniko; 20. Apr. (Exsicc. No. 321.) 342. Primula Coluinnac Ten. Fl. Nap. Prodr., p. 14. Albania. In dumetis supra Gornje-Voda prope Ueskueb; 3. Mai. (Exsicc. No.319.) Macedonia borealis. In fruticetis prope Zeleniko; .Aprili. (Exsicc. No. 320.) Macedonia centralis. In pratis et silvis prope Allchar; 15. Mai. (Exsicc. No. 540.) 343. Androsace maxiina L. Spec. plant, ed. I, p. 141. Albania. In ruderatis prope Ueskueb; Aprili. (Exsicc. No. 322.) 344. Ghbu/aria bellidifolia Ten. Rel. del viagg. di Abr. 1832, p. 120. Macedonia centralis. In rupium lissuris montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 323.) 345. Statice Rtimelica (Boiss. ap. DC. Prodr. XII, p. 677 sub Aniieria). Cfr. O. Kuntze, Rev. Gen. II, p. 396. Var. Tempskyana Degen et Dörfler. A planta Rumelica (vidimus specimen authenticum Frivalds~/y\niu>ii\) differt foliis omnibus triner- viis, corollis ochroleucis. Uahitu Sinti eeui uudulatuui Bory. et Chaub. aemulat, a qua spiculis intra in- volucrum stipitatis tamen longius distat. Syn. Armeria alliacea Griseb. Spicil. II, p. 296 non Cav. Macedonia centralis. Ad vias inter Gradesnitza et Allchar; 0. Jul. (Exsicc. No. 324.) Statices Rumelicae (Boiss.) in declivibus Rhodopes ad confines turcicas (prope pagum Cepelare, leg. Wagner!, Bela Crkva, leg. Sti'i'berny !) varietas crescit foliis margine apicem usque pilosis (var. Rliodo- pea Degen herb.). 346. Plantago Psyllium L. Spec. plant, ed. I, p. 115. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 326.) 347. Plantago reairvata L. Mant. II, p. 198. Syn. /'/. cariuata Schrad. ex Mert., Koch Deutschi. Fl. 1, p. 810. Macedonia centralis. Ad vias inter Gradesnitza et montem Kaimakealan; 6. Jul. (Exsicc. No. 327.) 348. Plantago montaua Lam. ap. Poir. Fncycl. \', p. 381. Macedonia centralis. Ad nives liquescentes montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 325.) Boissier (F^l. or. IV, p. 881) zieht Grisebach's »F. moutaua« (Spicil. II, p. 303) vom Scardus zu P. saxatilis M. B. ' Zur Flora Albaniens und MaceJonicns. 735 Unsere Pflanze ist von der echten P. saxaiilis M. B. (Kaukasus, leg. Lojkal, Abchasien leg. Alboff!, Anatolien, leg. Bornmüller!, Armenien, leg. Sintenis!) durch die relative Kahlheit der gezähnten, 5 ner- vigen Blätter, die ungekielten Bracteen und stumpferen Kelchzipfel verschieden und gehört sicher zu P. montana Lam. Nach der Beschreibung Grisebach's (a. a. 0.), besonders wegen den nicht gekielt beschriebenen Bracteen, halten wir es für wahrscheinlich, dass auch auf dem nicht zu weit entfernten Scardus nur eine stärker bekleidete Form der P. montana Lam., nicht aber echte P. saxatilis M. B. wächst, deren Vorkom- men in Europa wir überhaupt bezweifeln. 349. Chenopodinm bomis Henricns L. Spec. plant, ed. I, p. 218. Macedonia centralis. In pascuis montis Selesna-\'rata prope Allchar; 4. Jun. (Exsicc. No. 3'28.) 350. Runicx obtusifolius L. Spec. plant, ed. I, p. 335. Macedonia centralis. In petrosis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 329.) 351. Daphue Laitreola L. Spec. plant, ed. I, p. 357. Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 16. Mai. (Exsicc. No. 330.) 352. Daphne Blagayana Frey er in Flora 1838, p. 176. Cfr. G. Beck in Wiener illustr. Gartenzeitung 1893, Heft 10. — Keissler in Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien 1896, p. 221. Macedonia centralis. In pinetis prope .Allchar; 15. Mai. (Exsicc. No. 331.) 353. Daphne olcoidcs Schreb. Dec. 1, p. 13, tab. 7. Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 542.) 354. Tlicsinm divaricafnni Jan ap. Mert. u. Koch, Deutschi. Fl. II, p. 286. Macedonia centralis. In petrosis prope Roszdan; 9. Jul. (Exsicc. No. 544.) 355. Thesinm rainosum Hayne in Schrad. Journ. 1800, I, p. 30, tab. 7. Macedonia centralis. In pratis prope .Allchar; 22. Juni. (Exsicc. No. 543.) 356. Asaniin Enropaeum L. Spec. plant, ed. I, p. 442. Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 20. Mai. (Exsicc. No. 332.) 357. Bitxns seniperiii ens L. Spec. plant, ed. I, p. 983. Albania. In declivibus aridis circa Ueskueb; 19. Apr. (Exsicc. No. 333.) 358. Mcrcnrialis ovata Sternb. et Hoppe in Denkschr. d. Regensb. bot. Ges. 1815, p. 170, tab. 4. Macedonia centralis. In glareosis monte Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 545.) 359. Mercttyialis anniia L. Spec. plant, ed. 1, p. 1035. Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 334.) Scheint entgegen der Bemerkung Nyman's (Consp. p. 647) »deest in Türe, plur.« durch die ganze europäische Türkei verbreitet zu sein, denn sie ist schon in Macedonien, auf der Halbinsel Hagion Oros, um Saloniki, an den Ufern des Marmara-Meeres und um Constantinopel gefunden worden. 360. Euphorbia polychronia A.Kern, in Ost. bot. Zeitschr. 1875, p. 395. Macedonia centralis. In declivibus petrosis prope Allchar; 9. Jun. (Exsicc. No. 504.) 361. Euphorbia glabriflora Vis. ap. Vis. et Panc., PI. Serb. Pempt. Dec. II, p. 15, tab. XIII. Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 3. Jun. (Exsicc. No. 335.) In Nyman's Consp. p. 649 an unrichtiger Stelle (bei E. pitbescens Vahl. mit?) eingereiht; sie gehört in die Nähe von E. verrucosa L. Dieselbe Art wurde auch im westlichen Albanien von Baldacci aufgefun- den. (Cfr. Bull, de Therb. Boiss. 1896, p. 650.) 362. Euphorbia Stricia L. Syst. (ed. 1759), p. 1049. Macedonia centralis. In pratis prope .Allchar ; 16. Jun. (Exsicc. No. 547.) 736 Avpäd r. Degen und Ignaz Dörfler, (Exsicc. No. 546.) (Exsicc. No. 339.) 363. Euphorbia aniygdaloides L. Spec. plant, ed. I, p. 463. Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 20. Mai. 364. Euphorbia salicifolia Host. Syn. p. 267. Macedonia borealis. In ruderatis prope Zeleniko; 8. Mai. 365. Euphorbia virgata W. K. Plant, rar. Hung. p. 176, tab. 162. Macedonia borealis. In ruderatis prope Zeleniko ; S.Mai. (Exsicc. No. 339.) 366. Euphorbia Thessala (Formänek in \'erh. d. nat. \'er. in Brunn, I89ö, p. 30 pro subspecie E. Base- lices Ten.) Syn. E. rupestris Friv. in Flora 1836, p. 435 ! et in Magy. tud. tärs. evk. 1840, p. 203, tab. IX! — Velenovsky, Fl. Bulg. p. 508! non Ledeb. Icon. II (1830), tab. 190! Macedonia centralis. In saxosis calcareis prope Allchar; 6. Jun. (Exsicc. No. 336.) Unsere Exemplare stimmen sowohl mit der a. a. O. gegebenen Beschreibung Formänek's, als auch mit der citirten Abbildung und mit Originalexemplaren Frivaldszky's vollkommen überein. 36 368. 369. 370. 372. 373. Euphorbia Graeca Boiss. Sprun. Diagn. Ser. I, No. 5, p. 53. Macedonia centralis. In saxosis prope Zborsko; 23. Mai. Euphorbia Myrsinites L. Spec. plant, ed. I, p. 461. Albania. In petrosis ad Kisela-Voda prope Ueskueb; 25. Apr. Ficus Carica L. Spec. plant, ed. I, p. 1059. Macedonia centralis. Copiose in planitie prope Severni; 24. Mai. Platanns orientalis L. Spec. plant, ed. I, p. 999. Macedonia centralis. In planitie prope Severni; 24. Mai. 371. Celtis ausiralis L. Spec. plant, ed. I, p. 1043. Macedonia centralis. In locis petrosis prope Severni ; 24. Mai. Quercns Macedonica A. DC. Prodr. XVI, 2, p. 50! Macedonia centralis. In petrosis inter Gradesnitza et Allchar; 6. Jul. Ostrya Ostrya (L. Spec. plant, ed. I, p. 998 sub Carpino). Macedonia centralis. In petrosis inter Roszdan et Allchar; 1. Jun. 374. Piuus Pallasiana Lamb. Descr. of Pinus I, p. 11, tab. 5. Cfr. A. Kerner in Sched. ad V\. exsicc. Austro-Hung. No. 664. Macedonia centralis. Silvas format prope Allchar; 16. Jun. 375. Piuus silvestris L. Spec. plant, ed. I, p. 1000. Macedonia centralis. In regione subalpina montis Kaimakealan; 5. Juli. 376. Juniperus Oxycedrus L. Spec. plant, ed. I, p. 1038. Macedonia centralis. In regione alpina montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. 377. Juiiipertts Sabiua L. Spec. plant, ed. I, p. 1039. Macedonia centralis. In regione alpina montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. Eine Form, welche durch die kürzeren, dickeren, vierkantigen Zweige und die kürzeren Blätter der J . foetidissima WiUd. so täuschend ähnlich ist, dass wir lange Bedenken trugen, sie nicht als diese Art anzusprechen, von welcher sie sich nur durch das Vorhandensein der Drüse auf" dem Rücken der Blätter unterscheidet. Solche Formen sahen wir übrigens auch aus Anatolicn ('.Amasia, leg. Bornmüller), Arme- nien (Tossia, leg. Sintenis) und Siebenbürgen (Remete, leg. Csatö). 378. Orchis commutata Tod. Orchid. Sicul. 24. Macedonia centralis. In pratis prope Allchar; l.Jun. (Exsicc. No. 555.) 379. Orchis picta Lois. Nouv. not. p. 39; Fl. Call. 11, p. 263. Macedonia centralis. In graminosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 347.) (Exsicc. No. 548.) (Exsicc. No. 338.) (Exsicc. No. 340.) (Exsicc. No. 341.) (Exsicc. No. 549.) (Exsicc. No. 342.) (Exsicc. No. 343.) (Exsicc. No. 345.) (Exsicc. No. 344.) (Exsicc. No. 550.) (Exsicc. No. 346.) Zur Flora Albaniens und MüccJonitiis. 737 380. Orchis sambuciua L. Fl. .Siiec. ed. II, p. 312. a) typica et ß) pnrpnrca Koch (non al) Macedonia centralis. In pratis montium prope Allchar; 10. .Tim. (Exsicc. No. 349.) 381. Orchis laxiflora Lam. Fl. de France, 3, p. 504. Cfr. Borbäs in Bot. Centralbl. 1882, No. 11! Macedonia centralis. In pratis paludosis prope Roszdan; 7. Jim. (Exsicc. No. 348.) 382. Orchis speciosa Host. Fl. Austr. II. p. 527. Macedonia borealis. In pratis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 552.) 383. Gymiiadenia Frivaldszliyaud Hampe in Flora 1837, p. 230! Macedonia centralis. In pratis paludosis in monteSelesna-Vrata prope Allchar; 6. Jul. (Exsicc. No.350.) Die im Banat (Heuffel Enum., p. 167; Neilreich Diagn. p. 118) und in Siebenbürgen (Schur Sert., No. 2703; Borbäs, Simonkai) ungegehenQ »G. Frivaldszkyana« ist die gewöhnliche G. albida {L). Cfr. Simonkai Enum., p. 502 ! 384. Coeloglossiini viride (L. Spec. plant, ed. I, p. 944 sub Sa/yrio). Forma macrobracteatiim Schur in Ost. bot. Z. 1870, p. 294. Cfr. Beck Fl. v. N.-Österr. p. 208. Macedonia centralis. In pratis prope Allchar; 3. Jun. (Exsicc. No. 351.) 385. Iris niellHa Janka in Math. term. közl. XII (1876), p. 172; Term. Füz. 1877, p. 2, tab. XIVJ. Macedonia borealis. In petrosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 352.) Bei den macedonischen Exemplaren sind die äusseren Perigonabschnitte gelblich gebartet. Janka hat seine Iris niellita im Fruchtstadium entdeckt und die Blüthen nach den in seinem Garten cultivirten Stöcken mit weisslich-blauen Barten beschrieben. Die uns vorliegenden cultivirten Original- exemplare Janka's weisen entgegen der Beschreibung gelbliche Barte auf, so dass wir keinen Anstand nehmen, die macedonische Pflanze mit der bulgarischen zu identificiren. Von Iris Rcichciibachii Heuff, welche im Banat, in .Serbien und Rumänien stets gelb blüht und nur in Bulgarien von Velenovsky violett blühend angegeben wird, unterscheidet sich J. uiclliiii u. a. schon durch die breiteren Blätter und die aus den Spathis vorgestreckten Perigonröhren. 386. Iris nibro-nuirgiuata Baker in Card. Chron. 1875, p. 524. Albania. In declivibus graminosis ad Gornje-Voda prope Ueskueb; 22. .Apr. (Exsicc. No. 353.) Wir verglichen die Pflanze mit einem Exemplar (Herb. Degen), welches von einem im Leichtlin'- schen Garten cultivirten Originalstock herstammt, und welches sich von unserer Pflanze nur durch etwas schmälere Blätter unterscheidet. 387. Crocus biflorns Mill. Dict. No. 4. Var. estriatus Herbert ex Maw, Monogr. Croc. p. 290. Albania. In declivibus graminosis ad Neresi prope Ueskueb; 6. Apr (Exsicc. No. 354.) 388. Crocns Mocsiaais Ker in Bot. iMag. ad tab. 652!; Ann. of Bot. I (1805), p. 222; Curt. Mag. (1808), vol. XXVIII, tab. 1111! Syn. C. aureus Sibth., Sm. Fl. Graeca I (1806), tab. 35! Albania. In declivibus graminosis ad Neresi prope Ueskueb; 6. Apr. (Exsicc. No. 356.) Die macedonische, serbische, rumänische, bulgarische und südungarischc Pflanze, welche unter diesem Namen vertheilt wird, hat einen dreitheiligen Griffel, dessen Aste sich jedoch weiterhin in sechs bis mehr Narben tragende Astchen verzv\'eigen. Es liegt demnach ein »Stigma multifldum« vor, so dass die geläufigen Beschreibungen Boissier's (Fl. or. V, p. 96) »Stigmata indivisa« ; p. 108 »Stigmata tria clavata subintegra« und Maw's Monogr. of the Genus Crocus, p. 271: »style dividing at the level of the middle of the anthers and shortly produced into subentire yellow or orange Stigmata« auf unsere Pflanze nicht passen, und man versucht ist, sie bei Cro- Denkschriflen der mathem.-nalunv. Gl. LXIV. Bd. 93 738 Ar päd v. Dcgcii iiinl Iguaz Dörfler, cns Olivieri Gay unterzubringen, welcher »stigmatibus multilidis« beschrieben wird. Von diesem lässt sich unsere Pflanze jedoch durch die einblättrige Spatha stets mit Sicherheit unterscheiden. Die Maw'sche Abbildung (tab. 55!) weist dreitheilige mit etwas gezähnelten Narben versehene Griffel auf Leider gab uns weder die citirte Abbildung in Curtis Magaz., noch die Originalbeschreibung genü- genden Aufschluss über die Form des Griffels bei dem echten Croctts Moesiactis Kern. 389. Croais VcJnchensis Herb, in Bot. Reg. 1845, tab. 4, flg. 3. Macedonia centralis. Ad nives liquescentes montium Selesna-Vrata et Orlova-Voda prope Allchar; 19. Mai. et 4. Jun. (E.xsicc. No. 355.) 390. Narcissiis pocticiis L. Spec. plant, ed. I, p. 259. Macedonia centralis. In pratis montis Selesna-Vrata prope Allchar; 4. Jun. (Exsicc. No. 357.) 391. Lcncojnm acstivuin L. Syst. ed. X, p. 975. Macedonia borealis. In pratis udis prope Zeleniko ; B.Mai. (Exsicc. No. 358.) 392. IJliinn Albaiiicinii Griseb. Spicil. II, p. 385 ! Macedonia centralis. In pratis alpinis montis Kaimakealan; 5. Jul. (Exsicc. No. 359.) 393. FriliJIaria Graeca Boiss., Sprun. Diagn. Ser. I, No. 7, p. 104. Var. Gussichiae Degen et Dörfler (Tab. III, Fig. 8 c). A typo differt caule pedali, interdimi bifloro, foliis inferioribus ovato-oblongis, supremis valde elon- gatis flores superantibus; perigonii phyllis majoribus, latioribus, filamentis scabridis; antheris fere duplo longioribus (6 — \0 mm). Macedonia borealis. In declivihus petrosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 558. Macedonia centralis. In petrosis regionis alpinae montis Kossov prope Zborsko; 23. Jun. (Exsicc. No. 360.) Wir widmen diese neue Schachblume Ihrer Hochwohlgeboren Frau Baronin Mary Gussich- Schmucker, der Gemalin des damaligen k. u. k. österr.-iingar. Consuls in Ueskueb, dei^zeit Generalconsul in Shanghai, in dankbarer Erinnerung an die gastfreundliche Aufnahme,, die I. Dörfler im Consulate zu Ueskueb fand. Obs. >-F. latifolia Friv. Exsicc.« wird von Grisebach in seinem Spicillegium zuF. Poittica Wahlcnb. gestellt. Nach dem uns vorliegenden Frivaldszky'schen Exemplar müssen wir uns den Ansichten Bois- sier's und Nyman's anschliessen, welche sie zu F. Graeca stellen; sie gehört zum Typus. 394. Gagea pratensis (Pers. ap. Ust. Neue Ann. 1794, V, p. 8. tab. 2, fig. 1 sub OniHhogalo). Macedonia centralis. In pratis mtmtium prope Allchar; 19. Mai. (Exsicc. No. 301.) 395. Gagea pnsilla (Schmidt Fl. Boem. IV, p. 41 sub Ornithogalo). Albania. In graminosis ad Neresi prope Ueskueb; 6. Apr. (Exsicc. No. 302.) 390. Gagea minima (L. Spec. plant, ed. I, p. 306 sub Ornithogalo). Macedonia centralis. Ad nives liquescentes in cacumine montis Kossov pi'opc Zborsko; 26. Apr. (Exsicc. No. 363.) 397. Gagea arvensis (Pers. in Ust. Neue Ann. V, p. 8, tab. 1, fig. 2 sub Ornitliflgalo). Albania. In arvis prope Ueskueb; 8. Apr. (Exsicc. No. 364.) 398. Ornilhogalum lenitifoliinu Guss. Fl. Sic. Prodr. I, p. 413. Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. Jun. (Exsicc. No. 366.) 399. Ornithogahiin nanitvi Sibth., Sm. Fl. Graeca IV, p. 28, tab. 332. .'\lbania. In dumelis ad Dolnje-Voda prope Ueskueb; 21. Apr. (Exsicc. No. 367.) 400. Ornithogahtm oligopliyllinn Clarke Tra\-. VII 1, p. 224. Macedonia centralis. In graminosis mdiitium circa Allchar; 15. Mai. et 4. Jim. (Exsicc. No. 308 et 001.) Zur Flora Albauieiis und Macedonietts. 739 401. Ornithogalum Boticlicanttm (Kth., Enum. IV. p. 384 suh Myogalo). Macedonia borealis. In graminosis prope Zeleniko; S.Mai. (E.xsicc. No. 365. Filamentorum breviorum dentes minut, qua nota ad 0. prasandrnin Grb. accedit. 402. Scilla hifolia L. Spec. plant, ed. I, p. 309. Macedonia centrali.s. Ad nives liquescentes montis Orlova-Voda et in silvis prope Allchar; 19. Mai. (Exsicc. No. 369.) 403. Mnscari Transsilvauiciim Schur in Ost. bot. Z. 1856, p. 237. Macedonia borealis. In fruticetis prope Zeleniko; 20. Apr. (Exsicc. No. 371.) 404. Miiscari neglectum Guss. ap. Ten. Syll. App. 5, p. 13. Albania. In vineis prope Ueskueb; 22. Apr. ' (Exsicc. No. 370.) 405. Colchicum Dörfleri Haläcsy nova spec. E sectione '•Eiicohiiiaim« Boiss. Fl. or. IV, p. 157. Cormi parvi, ovati, tunicis coriaceis secus spatham breviter productis; foliis synanthiis, binis, erecto patulis, subincurvis, late lanceolato-linearibus, canaliculato-concavis, in pagina superiore glabris, subtus pilis albis dense vestitis; floribus (I — )8, fasciculatis, roseo-lilacinis, tubo laciniis oblongo-ellip- ticis obtusis, 8 — llnerviis, pluries longiore; staminibus perigonio dimidio brevioribus, filamentis basi in- crassatis anthera fusca longioribus; stylis rectis antheris aequantibus, stigmate punctiformi. Albania. In locis graminosis prope Neresi haud pn:)ciil ab Ueskueb; 6. Apr. (Exsicc. No. 564.) Planta 18t"w alta; folia \2 an longa, ca. \d iniii lata; perigiinii lacinia '2 cm longa, 5 iiiiii lata. Species ex unico ' specimine, in herbario meo asservato, descripta et ulterius observanda. Affinis C. montano L. et C. Bertolonii Stev., difi'ert a priori foliorum pubescentia et perigonii nervis paucioribus, ab altere praeter alias notas florescentia vernali. Dr. E. de Haläcsy. 406. Jtincodes Forsteri (Smith F"l. Brit. III, p. 1395 sub Jniico). Cfr. 0. Kuntze Rev. Gen. II, p. 724. Macedonia borealis. In graminosis prope Zeleniko; 20. Apr. (Exsicc. No. 373.) 407. Jmtcodes campestris (L. Spec. plant, ed. I, p. 329 sub Jnncö). Macedonia centralis. In pascuis montium prope Allchar; 19. Mai. (Exsicc. No. 566.) Macedonia centralis. In pratis inter Allchar et Zborsko (22. Mai.) et in pascuis alpinis montis Kossov; 23. Mai. (Exsicc. No. 567 et 565.) 408. Juiicodcs spicatuni (L. Spec. plant, ed. I, p. 330 sub Jnncö). Macedonia centralis. In pascuis alpinis montis Orlova-Voda prope Allchar; 19. Mai. (Exsicc. No. 372.) 409. Draciincnlns Dracnnculus (L. Spec. plant, ed. I, p. 964 sub Ard). Macedonia centralis. In planitie prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 374.) 410. Arnm Italicum Mill. Dict. ed. VIII, No. 2. Macedonia centralis. In fruticetis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 568.) 411. Carex rufa (L. Spec. plant, ed. II, p. 1388 pro var. C. acntae). Macedonia centralis. In pratis paludosis in monte Orlova-Voda prope Allchar; 4. Jun. (Exsicc. No. 379.) 412. Carex hirta L. Spec. plant, ed. I, p. 975. Macedonia centralis. In graminosis prope Allchar; 22. Jan. (Exsicc. No. 571.) 413. Carex distans L. Systema, ed. X, p. 1263. Macedonia centralis. In pratis paludosis prope Roszdan ; 7. Jun. (Exsicc. No. 378.) 1 Je ein kleineres, einblütli ige s Individuum dieser Pflanze vom Originalstandorte l^efindct sicli aucli im Herbar des natur- liistorisclien Hofmiiseums in Wien und im Herbar Dörfler unter der angefülirten Nummer! (J. Dörfler.) 93" 740 Arpäd v. Degen und Iguaz Dörfler, 414. Carex laevis Kit. ap. Willd. Spec. plant. IV, p. 292 ! Cfr. Visiani Fl. Dalm. III, p. 348 et Ascher.son in Verh. d. zool.-bot. Ges. 18G7, p. 575. Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 25. Jun. (Exsicc. No. 383.) Boissier beschreibt diese Art (Fl. or. V, p. 423) »^radice stolonifera«. Von Ausläufern ist weder in der Originaldiagnose, noch bei Heuffel (Fragm. Monogr. Caric. p. 41), Visiani (a. a. 0.), noch in der aus- führlichen Arbeit Ascherson's (a. a. O.) die Rede. Möglicherweise gehört die Pflanze des bithynischen Olymps, welche Boissier beschreibt, einer anderen (vielleicht neuen?) Art an! 415. Carex Halleriana Asso Syn. pl. Arrag. p. 135. tab. 9. Albania. In petrosis prope Gornje-Voda ad Ueskueb ; 3. Mai. (Exsicc. No. 375.) Macedonia borealis. In graminosis prope Zeleniko; 20. Apr. (Exsicc. No. öG9.) Der niedrige Wuchs, die mehr starren und weniger aufrechten Blätter lassen uns muthmassen, dass unsere Pflanzen und möglicherweise auch Grisebach's ^^C. Halleriana^' zu C. Transsylvauica Schur En., p. 717 gehört, was sich aber in Ermanglung reifer Früchte mit Sicherheit nicht sagen lässt. 416. Carex huniiUs Leyss. Fl. Hai. p. 175. Albania. In saxosis supra fauces »Treska-Schlucht« ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 377.) 417. Carex venia Chaix ap. Vill. Dauph. I, p. 312, II, p. 204. Ssp. C. trachyantha Dorner in Flora 1844, p. 534. Cfr. Neilreich Diagn. p. 131; Ascherson Verh. d. zool.-bot. Ges. 1867, p. 575. Albania. In graminosis ad Sisevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 376.) Macedonia centralis. In graminosis inter Allchar et Zborsko; 22. Mai. (Exsicc. No. 570.) Südöstlich vom Banat scheint diese Unterart vorzuherrschen. 418. Carex flacca Sehr ab. Spicil. Fl. Lips., App. p. 669. Macedonia centralis. In petrosis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 381.) 419. Carex praecox Schreb. Spicil. FI. Lips. p. 63. Macedonia borealis. In graminosis prope Zeleniko; 8. Mai. (Exsicc. No. 380.) 420. Carex mnricata L. Spec. plant, ed. I, p. 974. Macedonia centralis. In saxosis ad pedem montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 382.) 421. Anthoxanthinn odorafiini L. Spec. plant, ed. I, p. 28. Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 30. Mai. (Exsicc. No. 384.) 422. Plüeitm Graecum Boiss., Heldr., Diagn. Ser. II, No. 13, p. 42. Macedonia centralis. In petrosis prope Allchar; 30. Jun. (Exsicc. No. 385.) 423. Phleiun aspernm Vill. Hist. pl. Dauph. II, p. 61. Macedonia centralis. Inter segetes prope Severni; 25. Mai. (Exsicc, No. 386.) 424. Alopecurns Gerardi Vill. Hist. pl. Dauph. II, p. 66. Macedonia centralis. Ad nives liquescentes In cacumine montis Kossov prope Zborsko; 26. .lun. (Exsicc. No. 387.) 425. Sesleria argentea (Savi in Ust. Ann. 1800, tab. 1, fig. 1 sub Festuca). Macedonia centralis. In petrosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 23. Mai. (Exsicc. No. 392.) 426. Sesleria coernlans Friv. in Flora 1836, p. 428. Macedonia centralis. In saxosis alpinis montis Kossov prope Zborsko; 26. .lun. (Exsicc. No. 391.) 427. Sesleria teiiuifolia Schrad. Fl. (Icrm. I, p. 172, lab. 6, fig. 4. Albania. In rupestribus supra fauces »Treska-Schlucht < ad Si.sevo prope Ueskueb; 28. Apr. (Exsicc. No. 390.) Zur Flora Albaniens und Macedoniens. 741 428. Stipa pennafa L. Spec. plant, ed. I, p. 78. Var. Austriaca G. Beck Fl. v. N.-Österr. p. 50! Macedonia centralis. In saxosis calcareis inter Roszdan et Ailchar; 1. Jun. (Exsicc. No. 393.) 429. Koeleria cristafa (L. Spec. plant, ed. I, p. 63 sub Aira). Macedonia centralis. In petrosis prope Ailchar; 19. Jun. (Exsicc. No. 394.) 430. Melica ciliata L. Spec. plant, ed. I, p. 66. Var. micrantha Boiss., Heldr. Diagn. Ser. I, No. 13, p. 53. Macedonia centralis. In petrosis prope Ailchar; 19. Jun. (Exsicc. No. 395.) 431. Brotutis sterilis L. Spec. plant, ed. I, p. 77. iVIacedonia centralis. In petrosis prope Severni; 24. IVIai. (Exsicc. No. 398.) 432. Bromusfibrostis Hackel in Ost. bot. Z. 1879, p. 207. Ssp. B. Macedonicus Degen et Dörfler. Perennis, caespitosus, caudicis pluricipitis, saepe stoloniferi ramis vaginis reticulatim fibrosis arcte cinctis, culmis elatis, rigidis, erectis; vaginis hirtis; foliis pilis minutis parce velutino-puberulis, superioribus saepe tantum margine et secus nervös bifariam puberulis, plerisque explanatis; ligula brevi, paniculae laxae ramis inferioribus 3 — 4, minutissime puberulis, spiculis subaequilongis vel parum longio- rihus, tenuibus, erecto-patulis ; spiculis elongatis, laxe 7 — 9 floris, superne dilatatis; glumis inaequalibus, lanceolatis, acutis, margine hyalinis, parce hirtulis; paleis inferioribus lanceolatis, quinquenerviis, hirtis, margine hyalinis; apice acute bidentatis, arista duplo breviori superatis, paleis superioribus dorso carinatis, ciliatis, lanceolatis, acutis. Culmi 50 — 70 cm alti ; spiculac 4 — A^/.^cni longae. Macedonia centralis. In saxosis prope Ailchar; 19. Jun. (Exsicc. No. 396.) Intermedius inter Br. ßbrosnm Hack. (1. c.) et Br. tomentellmn Boiss. (Diagn. ser. I, No. 7, p. 126). A priore indumento brevi, denso, quasi velutino, paleis inferioribus hirtis, a posteriori, cujus specimina Armeniaca (Kharput, Karatasch, leg. Sintenis 1889, No. 278) et Persica (Kurdistania, in monte Kuh Sefin, leg. Bornmüller, No. 1847) contulimus, indumento pilis longioribus destituto, parciore (foliis supremis imo saepe glabriusculis), paniculae ramis non contractis, sed erecto patulis longioribus, palearum inferiorum aristis brevibus differt. Br.MoesiaciisY e\QX\. Fl. Bulg., p. 616, dessen Originalexemplare wir zu vergleichen Gelegenheit hatten, besitzt ein dem Br. ioiucnicllus ähnliches, etwas weniger dichtes Indument, ist aber eine von diesem schon durch die kleinere Tracht, die meist zwei Ästchen tragenden unteren zahlreicheren Rispenäste, durch die kürzeren Ährchen, hauptsächlich aber durch die an der Spitze in eine kurze Granne verjüngten oberen Hüllspelzen sofort zu unterscheidende vorzügliche Art. 433. Bronins racemosns L. Spec. plant, ed. II, p. 114. Macedonia centralis. In pratis paludosis prope Ailchar; 16. Jun. (Exsicc. No. 397.) 434. Fesfuca lacvis (Hackel Monogr. Fest. p. 107 pro ssp. F. ovinae). Macedonia centralis. In graminosis prope Severni; 24. Mai. (Exsicc. No. 574.) 435. Hordeum crinitum (Schreb. Gramin. tab. 24, fig. 1 sub Elymö). Macedonia centralis. Ad vias inter Gradesnitza et montem Kaimakealan; 6. Jul. (Exsicc. No. 399.) 436. Hordeum Gnssoueanum Pari. Fl. Palerm. I, p. 256. Macedonia centralis. In pratis udis prope Ailchar; 16. Jun. (Exsicc. No. 400.) In einer schmächtigen Form mit einzelnen, kaum geknickten Halmen. Nach Prof Hackel's schrift- licher Mittheilung wachsen solche Formen auch auf den Sumpfwiesen Spaniens. 437. Aegilops triaristata Willd. Spec. plant. IV, p. 943. Macedonia centralis. Ad vias inter Gradesnitza et montem Kaimakealan; 6. Jul. (Exsicc. No. 388.) Macedonia centralis. In petrosis aridis prope Roszdan ; 9. Jul. (Exsicc. No. 389.) 742 Ar päd v. Degen und Ignaz Dörfler, 438. Equisetum maximum Lam. ["I. fran9. I (p. 7). Albania. In locis humosis ad Neresi et prope Ueskueb; 24. Apr. (Exsicc. No. 401.) 439. Equisetum arvense L. Spec. plant. eJ. I, p. 1061. Albania. In agris circa Ueskueb; 23. Apr. (Exsicc. No. 577.) 440. Asplenium Ceterach L. Spec. plant, ed. I, p. 1080. Albania. In saxosis ad Dolnje-Voda, Neresi, Sisevo etc. prope Ueskueb; Aprili. (Exsicc. No. 406 et 582.) Macedonia borealis. In saxosis prope Zeleniko; 20. Apr. (Exsicc. No. 405.) 441. Asplenium Trichomanes L. Spec. plant, ed. I, p. 1080. Albania. In fruticetis et locis petrosis circa Ueskueb; 12. Apr. (Exsicc. No. 402.) 442. Asplenium acutum Bory ap. Willd. Spec. plant. V, p. 347. Albania. In fruticetis ad Neresi prope Ueskueb; 12. Apr. (Exsicc. No. 578.) 443. Athyrinm Filixfemina Roth Tent. Fl. Germ. III, p. 65. Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 579.) 444. Aspidinm Filix inas (L. Spec. plant, ed. I, p. 1090 sub Polypodiö). Macedonia centralis. In fagetis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 580.) 445. Aspidiuni Thelypteris (L. Spec. plant, ed. I, p. 1071 sub Acrosticho). Macedonia centralis. In locis paludosis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 403.) 446. Cystopteris fragilis (L. Spec. plant, ed. I, p. 1091 sub Polypodiö.) Macedonia centralis. In .saxosis umbrosis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 404.) 447. Polypodium vulgare L. Spec. plant, ed. I, p. 1085. Macedonia centralis. In silvis umbrosis prope Allchar; 8. Jul. (Exsicc. No. 581.) 448. Botrychium Lunaria (L. Spec. plant, ed. I, p. 1064 sub Osniiinda L. a.). Macedonia centralis. In pratis siccis prope Allchar; Junio. (Exsicc. No. 583.) Macedonia centralis. In pascuis alpinis montis Kaimakealan; 5. Jul. (Exsicc. No. 602.) 449. Ophioglossnm vulgatnm L. Spec. plant, ed. I, p. 1062. Macedonia centralis. Inter Pteridium aqnilinum prope Allchar; IG. Jun. (Exsicc. No. 407.) Zur Flora Albaniens und Macedoniens. 743 Seite Index Die erste Zahl bezieht sich auf die betreffende Seite des Separatabdruckes , die zweite (in Klammern befindliche) auf die fortlaufende Paginirung des Bandes der Denkschriften der kaiserlichen Akademie. Cursiv gedruckt sind Synonyme oder zum Vergleiche herangezogene Arten. Mit fetter Schrift sind die Novitäten und Neubenen- nungen hervorgehoben. Seite Arabis albida Vel. non Stev 5 [705] » auriculata Lam 5 [705] • bryoides Boiss 6 [706] I. Caucasica \V. f. Macedonica Deg. Dürfl. . . 5 [705] » flavescens (Gris.) 5 [705] glabra (L.) 5 [705] hirsuta (L.) 5 [705] > muralis Bert 5 [705] . Turrita L 5 [705] Arctostaphylos Uva ursi L 29 [729] Arenaria leptoclados Rchb 15 [715] Armeria alliacca Gris 34 [734] Arum Italicum Mill 39 [739] Asarum Europaeum L 35 |735] Asperula arvensis L 24 [724] flaccida Ten 24 [724] > odorata L 24 [427] Aspidium Filis mas (L.) 42 [742] Thelypteris (L.) 42 [742] Asplenium acutum Bory 42 [742] Ceterach L 42 [742] Trichomanes L 42 [742] Astragalus angustifolius Lam 18 [718] > chlorocarpus Gris 18 [718] » depressus L 18 [718] Illyricus Bernh 18 [718] Spruneri Boiss. ß. Thessalus Boiss. . . 18 [718] Athyrium Filix femina Roth 42 [742] Aubrietia intermedia H. 0 • 6 [706] Botrychium Lunaria (L.) ,42 [427] Bromus fibrosus Hack. ssp. B. Macedonicus Dcg. Dfl. 41 [741] Mocsiiicus Vcl 41 [741] • raccmosus L 41 [741] sterilis L 41 [741] > lomailelliis Boiss 41 [741] Bruckenthalia spiculifolia (Sal.) 29 [729] Brunella laciniata L 33 [733] Bunias Erucago L 9 [709] Bursa pastoris (L.) var. coronopifulia DC 9 [709| Buxus sempen'irens L 35 [735] Camelina Rumelica Vel 8 [708] Campanula cinerea Form 28 [728] » Formänekiana Dcg. Dörfl 28 [728] » iiicurva Auch 28 [728] lanata Friv 28 [728] laliloha DC . 28 [728] Leiitweinii WcXdv 28 [728] lingulala W. K 28 [728] iiitignifica Deg. Dörfl 28 [728] Achillca chrysocoma Friv 25 > crithmifolia W. K 25 » holosericea S. S 25 Adonis aestivalis L 3 > flammea Jacq 3 Aegilops triaristata W 41 Aegopodium Podagraria L ... 23 Aethionema gracile DC. var. Athoum Gris 9 > > var. Vavdea Charr 9 Ajuga genevensis L 33 » reptans L • ... 33 Agrostemma Githago L 13 Alkanna nonneiformis Gris 31 » Scardica Gris 31 Alopecurus Gerardi Vill 40 Alsine Anatolica B. O. ssp. Macedonica Deg., Dürfl. 15 ■• Bosniaca Beck et var. Rhodopea Deg. ... 15 • Gerardi (W.) 15 . hirsuta (M. B.) 15 » velutina B. 0 15 » verna (L.) ct. montana Fzl 16 Alyssum alpestre Fl. or 8 > coiidensalum B. H 8 » corj'mbosum Gris 7 » desertorum Stapf 8 Dörfleri Deg 8 » Iciocarpiim Gris 7 » minutum Schlecht 8 » montannm L • . . 7 » praecox Boiss 7 » repens B m g 7 » Thrciciciim Vel 7 > Transsilvanicum Schur 7 Amygdalus nana L 20 .Anchusa aggregata Lehm 30 Italica Retz 30 » Macedonica Deg. Dörfl 30 stylosa NL B 30 Androsace maxima L 34 Anemone blanda Seh. K}' 3 > hortensis L 3 > nemorosa L 3 » ranunculoides L 3 Anthemis arvensis L 25 .'\nthoxanthum odoratum L 40 Anthyllis .Albana Wettst. ssp. Macedonica Dcg. Dfl. 17 » hispida B. R. . . . • 17 » ifitcrcedens Beck 17 » Viilneraria L. var. hispida Boiss 17 725 725 725 703 703 741 723 709 709 733 733 713 731 731 740' 715 715 715 715 715 716; 7os; 708 707 708; 708 707 708; 707 707 707 707 707 720 730 730 730 730 734 703 703 703 703 725 740 717 717 717 717 7A4 Arpäci V. Degen und Iguaz Dörjler, Seite Campanula Orphaituh-a Boiss » persicifolia L. var. latisepala Dcg. Dörfl. » scuteüata Gris « sphaerothrixGris. et var.glabrescens Dg. Df. » Spruneriana Hmpe » veliitina Vel Cardamine acris Gris . Graeca L > hirsuta L Carduus Scardicus (Gris.) Carcx aciila L » distans L • » flacca Schreb » Halleriana Assu » hirta L • humilis Leyss laevis Kit . muricata 1 » praecox Schreb - rufa L • Traiissilvatiica Schur » verna Chaix ssp. trachyantha Dorn Caucalis daucoides L Celsia Orientalis L Celtis australis L Centaurea alba L. var. spincscens DC . albida (Ces.) axillaris W • cana S. S » cnneijolia S. S >• lyrophylla Gris • napulifera Roch. v. Karloviensis Friv. . . » Orbelica Vel . Tcmpskyciiui Deg. Dörfl > Wettsteinii Deg. Dürfl Ceraslium brachypetalum Desp » rectum Friv . speciosum(Sprun.) et v.macranthum Boiss. Ceratoccphalus falcatus (L) Cerinthe minor L. var. macrophylla B. H. . . . - . » retorta S. S Chaerophj-llum niircum Gris. , . » maculatum W Chenopodium bonus Hcnricus L Chrysosplenium allernifolium I. Cineraria Grisebachii Deg. Dürt'l > procera Gris Clinopodium vulgare L Clypeola Jonthlaspi L. f. major Hcldr » microcarpa Mor. var. hispida l'rcsl . . . Cnicus benedictus L Coeloglossum viride (L.) f. macrobractcatum Schur . Colchicum Bcrtolonii Stev » Dörfler! Mal > montanum L Convolvulus Cantabrina L > tenuissimus S. S Cornus mas L Coronilla emeroides B. Sp » varia L Corydalis bicalcara Vel 28 28 728 728 2U 729 728 706; 706" 706 726; 739; 739; 740; 740 739; 740 740; 740 740; 739; 740; 740 722 732 736 726 726 72 726 726 726' 726 726 715 715' 714 704" 731 731 723 723" 735 722 725 725 734 708 708 726 737 739 739 739 729 730 723 71 71 705 Seite Corydalis Marschalliana (Pall.) > soliita L » Slivenensis Vel Crepis setosa Hall, fil Crocus aureus S. S » bitlorus MiU. var. cstriatiis Herb » Moesiacus Kern ■■ Olivicri Gay » Veluchensis Herb Crupina Crupina (L.) Cyclamen Neapolitanum Ten Cynoglossum Columnae Biv » Hungaricum Simk i- Nebrodcnse Vel Cystopteris fragilis (L.) Cytisus falcatus W. K. ssp. Albaniens Deg. Dörfl. . >• leucotrichus Schur «• procumbens W. K Daphne Blagayana Frey er > Laureola L » oleoides Schreb Dentaria bulbifera L Dianthus Grisebachii Boiss » Haj-naldi Borb » intermediiis Boiss > myrtinervius Gris obcordatus M. R » stenopctaliis Gris » veluliiius Guss Doronicuni cordatum (Wulf) Dorycnium /lHi7/o//c»ra Boiss » intermedium Led. v. Macedonicum Dg. Dfl. Drabe elongata Host > muralis L » Scardica Gris Dracunculus Dracunculus (I,.) Echium altissimum Jcq Equisetum arvense I » maximum Lam Erysimum Banaliciiiii Gris > comatum Panc • crepidifolium Rchb. v. angiisUfuliiiin Gris. . » cuspidatum (M. B.) » repandum L Euphorbia amj'gdaloides L » Baselicis Ten » glabriflora Vis » Graeca B. Sp » Myrsinitcs 1 > poiychroma Kern » piibcscens Vahl » rupestris Friv. . . salicifolia Host » stricta L » Thessala (Form.) » verrucosa L » virgata \V. K Euphrasia Tatarica Fisch Evonj'mus verrucosus Scop Farsetia clypcata (L.) Festuca laevis (Hack.) 37 37 37 38 38 27 34 32 32 32 42 17 17 17 35 35 35 G 14 14 14 14 14 14 14 25 18 18 7 7 7 39 31 42 42 6 6 6 G 6 36 36 35 36 36 35 35 36 36 35 36 35 36 33 16 6 41 17041 705] "04] r27| r37] -37] r37] i3S] ;73S] [727| [7341 732] 7321 732] 742] [717] 717] 17] [735] 1735] '35] [706] 714] 14] 714] 714] 714] 714] [714] 725] 18] 718] '07] 707] [707] [739] 731] [742] •42] •06] 706] [706] 706] [706] [736] [736] [735] 736] 736] 735] '35] [736] [736] 735] '36] 735] r36] ■33] 716] ■06] 741] Zur Flora Albanicus und Maccdouieiis. 745 Seite Ficaria grandiflora Rob 36 [736] Ficus Carica L 36 [736] Fraxinus Ornus L 29 [729] Fritillaria Graeca B. Sp. v Gussichiae Deg, Düifl. . . SS [738] » latifolia Friv 38 [738] Pontica Whbg 38 [738] Fumaria officinalis L 5 [705] > parviflora Lam 5 [705] Schleicheri So y.WiW 5 [705] Gagea arvensis (Pers.) • 38[V38] » minima (L ) 38 [738] pratensis (Pers.) 38 [738] pusilla (Schmidt) 38 [738] Galeopsis Ladanum L. v. glandiilosum C. Koch . . 33 [733] Galium apiculatum S. S 24 [724] . Kernen Deg. Dörfl. 23 [723] thymifolium B. H 24 [724] tricorne With 24 [724] Gansblum vernum (L.) v. ovale Neilr 7 [707] > • var. spathulatiim (Lang) .... 7 [707] > » var. stenocarpum (Jord.) . . . . 7 |707] Genista carinaüs Gris ; . . . 17 [717] Gentiana angulosa M. B 29 [729] Geranium asphodeloides W 16 [716] » columbinum L 16 [716] > lucidum L 16 [716] » macrorrhizum L 16 [716] » moUe L. jS. macropetalum Boiss 16 [716J > reflexum L 16 [716] Geum coccineum S. S 20 [720] » Macedonicum Form 20 [720] . uitidostylum Form 20(720] Glaucium corniculatum L 4 [704] Globularia bellidifolia Ten 34 [734] Gymnadenia albida (L.) 37 [737] » Frivaldszkyana Hampe 38 [737] Haplophylliim coronatum Gris 16 [716] Hedera Helix L 23 [723] Helianthemum salicifolium L 9 [709] Helleborus cyclophyllus (A. Br.) 4 [704] odorus W. K 4 [704] Herniaria incana Lam 21 [721] Hesperis glutinosa Vis 6 [706] » silvestris Cr 6 [706] Hieracium collinum Gochn 27 [727] pannosum Boiss 27 [727] pralense Tsch. 27 [727] Sabinum S. M 27 [727] Holosteum umbellatum L 15 [715] Hordeum crinitum (Schreb.) 41 [741] » Gussoneanum Pari 41 [741] Hutchinsia petraea (L.) 9 [709] Hypecoum grandiflorum Bth 4(704] Hypericum Macedonicum B. 0 16 [716] > Rhodopeum Friv 16 [716] Rumelicum Boiss 16[716i Iberis sempervirens L 8 [708] Iris mellita Janka 37 [737] . Reichenbachii Hea({. 37 [737] » rubro-marginata Bak 37 [737] Jasmium fruticans L 29 [729] Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. Seite Juncodes campestris (L.) 39 [739] Forsteri (Sm.) 39 [739] spicatum (L.) 39 [739] Juniperus foetidissima W 36 [736] Oxycedrus L 36 [736] > Sabina L 36 [736] Jurinea mollis (L.) 26 [726] Koeleria cristata (L.) 41 [741] Lactuca perennis L. et v. Banatka Roch 27 [727] Lamium amplexicaule L 33 [733] striatum S. S 33 [733] Lappula Lappula (L.) 32 [732] Lathyrus annuus L 19 [719] Aphaca L 19 [719] Cicera L 19 [719] inermis Roch 20 [720] tuberosus L 19 [719] viUosus Friv. 19 [719] Leontodon asperum (W. K.) 28 [728] Leucojum aestivum L 38 [738] Lilium Albanicum Gris 38 [738] Linaria Pelisseriana (L.) 32 [732] Sibthorpiana ß. H 32 [732] . Simplex DG 32 [732] hxnum ßiiviim L 16 [716] » hirsutum L 16 [716] » hologynum Rchb 16 [716] > nervosum W. K 16 [716] Tauricum W 16 [716] 1. Thracicum Gris 16 [716] Lithospermum arvense L 31 [731] officinale L • . 31 [731] » purpureo-cocruleum L 31 [731] Lonicera Formänekiana Hai 23 [723] Lunaria annua L 6 [706] Lychnis CyriUi Rieht 13 [713] Lycium vulgare Dun 32 [732] L}'Copsis variegata L 30 [730] Malabaila involucrata B. Sp 22 [722] Pantassica Heldr 23 [723] Matthiola Thessala B. O. v. pedunculata P. Conti . 5 [705] Medicago denticulata W '17 [717] orbicularis L - . 17 [717] rigidula L 17 [717] .Melampyrum arvense L 33 [733] Melandrium pratense Roehl. v. Thessalum HUn. . . 14 [714] Melica ciliata L. v. micrantha Boiss. Heldr. ... 41 [741] Mercurialis annua L 35 [735] ovata St. H 35 [735] .Muscari neglectum Guss 39 [739] > Transsilvanicum Schur 39 [739] Myosotis arvensis (L.) 31 [731] collina Hoffm 31 [731] Idaea B. H. ß. grandiOora Fl. or 31 [731] » refracta Boiss 32 [732] silvatica Hoffm 31 [731] stricta Link 31 [731] strigulosa Rchb 31 [731] suaveolens W. K 31 [731] Narcissus poeticus L 38 [738] Neslia paniculata (L.) 9 [709] 94 746 Ar päd V. Degen und Igiiaz Dörfler , Nonnea atra Gris. > pallens Petr Ocn^r\\.\\e Lachenalii Gm stenoloba Schur Onobrychis alba W. K. et var. Rhodopea Deg. . . . > Caput galli (L.) . Degeni Dörfl » echitiata Dietr » uiiuiala Stev ■• Pcntdica Hkn > Visianii Borb Onosma Tauricum Fall Ophioglossum vulgatum L Orchis commutata Tod . laxillora Lam » picla Lois » sambucina L. a. typica et ß. purpurca Koch . > speciosa Host Orlaya Daucorlaya Murb Oniithogakim liouchöanum (Kth.) > nanum S. S » oligophyllum Cl » tenuifolium Guss Orobus hirsiitiis ].. v. glabratus Gris > rigidus Läng » variegatus Ten. ß Banaticus Heul'f. . . . . Ostrya Ostrya (L.) Pedicularis orthantha Gris Petasites ochroleucus B. H • . . Phleum asperum Vill > Graecum B. H Pimpinella niultinora (S. S.) Pinus Pallasiana Lamh > silvestris I. l'lantago caritmla Schrad > niontana Lam » Psyllium L rccurvata L saxalilis M. B Platanus orientalis L Podanthum limonifolium (S. S.) Podospermum molle M. B Polygala comosa .S c h k gliimacca S. S. . . • major Jacq. et v. Candida G. Beck . . . » Monspeliaca L » Nictwcnsis Risso oxyplera Rchb. v. Bosniacn Beck . . . , » oxyptera Rchb. ssp. Tempskyana Dci;. Dil » Prenja Beck » vemilosa S. S. v. Bosniiica Beck Polypodium vulgare L Primula acaulis (L.) » Columnae Ten Prunus spinosa L. v. dasj-phylla Schur Ptarmica ageratifolia S. S > .Aizoon (Gris.) et var. polycephala Deg. Dfl. » multifida DC > Serbica (Petr.) Pteridium aquilinum (L.) Pterotheca bifida (Vis.) Seite 30 1730] 30 [730] 23 [723] 23 [723] 19 [719] 19 [719] 18 [7 18] 19 [719] 19 [719] 19 [719] 19 [719] 31 [731] 42 [742] 36 [736[ 37 [737] 36 [736] 37 [737] 37 [737] 22 [722] 39 [739] 38 [738] 38 [738] 38 [738] 20 [720] 20 [720] 20 [720] 36 [736] 33 [733] 25 [725] 40 [740] 40 [740] 23 [723] 36 [736] 36 [736] 34 [734] 34 [734] 34 [734] 35 [735] 34 [734] 36 [736] 29 [729] 28 [728] 12 [712] 13[713j 12 [712] 13 [713] 13 [713] 13[713] 12(712] 13 [713] 13 [713] 42 [742] 34 [734] 34 [734] 20 [720] 25 [725] 25 [725] 25 [725] 25 [725] 42 1742] 27 [727] Punica Granatum L Pulmonaria moUissima Kern » officinalis L » rubra Schott Quercus Macedonica DC Queria Hispanica L Ramonda Nathaliae Panc Ranunculus arvensis L » Garganicus Ten » millefolinliis aut » » Vahl. et ß. />;r('//Y)5Vm- Boiss. » psilostachys Gris » Sartorianus B. H • Spreitzenhoferi H e 1 d r > Thomasü Ten Rpseda lutea L Rhaninus fallax W. K "■ tinctoria W. K. v. pubescens (Gris.) . . . Roripa Thracica Gris Rubus tomentosus Borkh Rumex obtusifolius L Salvia Horminum L » ringens S. S Saxifraga bulbifera L » cymosa W. K Federici Aiignsti Bias Graeca B. H Grisebachii Deg. Dörfl Heuffelii S. N. K media Gou. et var. Sibihorpiana Gris. . . » Moutenegn'iia H a 1. B a 1 d » porophyllti Bert rotundifoJia L. y- glanäulosa (Gris.) . . . » Scardica Gris >■ Scinpervivum C. Koch > Thcssalica S. N. K » tridactylites L Scabiosa rotata M. B Scandix pecten Veneria I Scilla bifolia L Sclcranthus neglectus Roch Scorzonera Austriaca W. v. latifoUa Vis, » var. plat\'phylla Beck . . . . »• crispa M. B Scrophularia caesia Gris » canina L multifida (\V.) , Scutellaria orientalis 1.. v. pinnatifida Rchh Securigera Securidaca (L.) Sedum Cepaea L » dasyphyllum 1 Sesleria argentea (Savi) . . . . » coerulans Friv » tenuifolia Schrad Silcne conica I , » fiavesccns W. K Italica Pers. v. AUchariensis Deg. Dörfl. . . Itnlica Pers. v. Alhoa llal » nemoralis W. K >• Roemeri Friv <■ subconica Friv Seite 21 [721] 31 [731] 30 [730] 30 [730] 36 [736] 16 [716] 29 [729] 4 [704] 3 [703] 3 [703] 4 [704] 3 [703] 4 [704] 4 [704] 4 [704] 9 [709] 17[717] 17 [7 17] 6 [706] 20 [720] 35 [735] 33 [733] 33 [733] 22 [722] 22 [722] 21 [721] 22 [722] 21 [721] 22 [722] 21 [721] 22 [722] 22 [722] 22 [722] 22 [722] 22 [722] 22 [722] 22 [722] 25 [725] 23 [723] 39 [7391 21 [721] 27 [727] 27 [727] 28 [728] 32 [732] 32 [732] 32 [732] 33 [733] 18 [718] 21 [721] 21 [721] 40 [740] 40 [740] 40 [740] 14 [714] 14 [714] 14 [714] 14 [714] 14 [714] 14 [714] 14 [714] Zur Flora Albaniens und Macedonieiis. 747 Silene venosa (Oil.) Smyrnium perfoliatum L Soldanella alpiiia L Specularia Specukim (F,.) ß. stricta Gris Stachys annua (L.) "• Iva Gris » viridis Boiss. Heldr Statice Rumelica Boiss. v. Rhodopea Deg » » (Boiss.) V. Tempskyana Deg. Dörl'l. Stellaria Holostea L media (L.) uliginosa Stenophagma Tlialianum (L.) Stipa pennata L. v. Austriaca G. Beck Syringa vulgaris L Symphytiim bulbosum .Schp » Ottomanum Friv > tuberosum L Taraxacum laevigatum (W.) Teucrium Chamaedrys L Thesium divaricatum Jan » ramosum Hayne Tlilaspi affine S. Ky. N » alpiniim aut » Kovätsii He uff. » perfoliatum L Thriacia tuberosa (L.) Thymus Atticus Celak » Boissieri Hai. v, viridis Hai Tragopogon Rumclicum Vel Trifolium Dalmaticum Vis » nigrescens Viv » Noricum Wolf. v. Iiirsutum Wettst. . . . » Pignantii F. C h » suaveolens W "> Irictiopterum Panc Trigonella corniculata L Trinia Kitaibelii M. B pumila (L.) Tunica Haynaldiana Jka > Thessala Boiss Tussilago Farfara L Umbilicus pendulinus DC Valeriana Dioscoridis S. S » sisymbriifolia D e s f » tuberosa L Valerianella carinata Lois » coronata (W.) » olitoria (L.) Seite 14 [714 23 [723 34 [734 29 [729 33 [733 33 [733 33 [733 34 [734; 34 [734 15 [715 15 [715 15 [715 6 [706 41 [741 29 [729 30 [730; 30 [730 30 [730 27 [727 33 [733 35 [735; 35 [735 8 [708; 8 [708; 8 [708; 8 [708 28 [7 34 [734 34 [734; 27 [727 18 [718; 18 [718 18 [718 18 [718; 18[718 18 [718 18 [718 23 [723 23 [723 14 [714 14 [714; 25 [725 21 [721 24 [724 24 [724 24 [724 24 [724 24 [724; 24 [724; Seite Veronica Austriaca L 32 [732] Beccabunga 1 32 [732] crinita Kit 32 [732] • hederaefolia L 33 [733] multifida L 32 [732] polita Fr 32 [732] Teucrium L 32 [732] triphyllos L 32 [732] Vesicaria Graeca Reut 7 [707] Vicia Cassubica L 20 [720] » elegans Guss 20 [720] . Gerardi aut 20 [720] . grandinora Scop 20 [720] . hybrida L 20 [720] . incana Vill 20 [720] r. Pannonioa Cr 20 [720] . serratifolia Jcq 20 [720] . striata M. B 20 [720] Vinca herbacea \V. K 29 [729] Vinceto.xicum laxum (Bartl.) 29 [729] Viola alba Bess. v. scotophylUi Jord 9 [709] . AUchariensis Beck 10 [710] » AUchariensis X arsenica ll[ill] . ambigua W. K 9 L'OÖ] «■ arsenica Beck 11 [711] Austriaca Kern 9 [709] • Banatica Kit 9 [ ' 09] » Beckiana Fiala 11 [711] » Clementiana Boiss 12 [n 2] > Danubialis Borb 9 [709] «• Dörfleri Deg 10 [710] „ cUgatUuIa Schott 10 [710] » Eugcuiae Pari ''['H] gracilis S.S. v. brevicalcarata Boiss 9 [709] . Haläcsyana Deg. Dörfl 11 [711] . Iiti,-ro/'liy!la Bert 11 [711] . MnceJonica B. H 9 [709] . odorata L 9 [709] • Olympica Boiss 10 [710] » pseudogracilis S\.^oh\ 9 [709] . Riviniana Rchh 9 [709] . spcciosa Pant -.r-:r - 10 [710] - tricolor L. v. Hymettia Boiss 12 [712] . Vaudasii Vel 9 [709] Viscaria atropurpurea Gris 14[/14J Xeranthemum cylindraceum S. S 25 [72o] Ziziphora capitata L '^^ P^^J Zygis cristata (Hampe) 34 [''S'*] 94' '48 Arpäd V. Degen und Ignaz Dörfler, Zur Flora Albaniens und Macedoniens. ERKLÄRUNG DER TAFELN. TAFEL I. Fig. 1. Centaurea Wettsteinii Deg. et Dörfl., natürl. Grösse. a) Äussere, b) mittlere, c) innere Anthodialschuppe, vergrössert. » 2. Otiobrychis Degenii Dörfl., natürl. Grösse. d) Kelch, e) Fahne, f, g'i Flügel, h) Schiffchen, i) Hülse, natürl. Chösse. TAFEL II. Fig. 3. Saxifraga Grisebachii Deg. et Dörfl., natürl. Grösse. a) Geöffneter Kelch, vergrössert. » 4. Viola Dorßeri Deg., natürl. Grösse. b) Blumenblätter, natürl. Grösse, c) Kelchblatt, vergrössert. > 5. Alyssiitn Dörßeri Deg., natürl. Grösse. d) Kelch, e) Blumenblatt,/) Geschlechtstheile, vergrössert. » G. Galiiim Kerneri Deg. et Dörfl., natürl. Grösse. g) Blüthe, vergrössert. TAFEL III. Fig. 7. Campannla FonnäitclÜLiiia Deg. et Dörfl. n) Habitusbild, verkleinert, b) Rosettenblatter, vergrössert. » 8. Fritillaria Gussichiae Deg. et Dörfl. cj Staubblatt, natürl. Grösse. TAFEL IV. Fig. 9. Viola Allchariensis G. Beck, natürl. Grösse. > 10. Viola arsenica G. Beck, natürl. Grösse. » 11. Viola Haldcsyana Deg. et Dörfl. {V. Allchariensis X arsenica), natürl. Grösse. a) Ein Nebenblatt, natürl. Grösse. "■■^^/^^ Av.DegenuJ Dörfler: Zur Flora Albaniens ul^^acedonie^^s. Taf.l. c^" \j^ mfe^^ ° 4\\ ^4^nÄ W.LlfpoUt gn. tiULAn^.v.Th-BanjT^tfarlh^Wien. Denkschriften d. Itais. Altad. d. A^lss. math.-uatunv. Classe, 13d LXn^ A.Y.Degenu J DörfleP: Zur Flora Albaniens u.Macetlonieius. Taf.II. i;^v ..■ \ \ \ » ^ ^ l'* , -rlTJ / fc. J ^^ WLi.-p"ldlä*»- lilIi.A,;si.v.-n,.Baiuiwarlh,me,^ Denkschriften d. l^is. Akad. d.l\'iss. math.-naturw. Classe, Bd.LXIV: A V.Degen uJ.DörfIeP: Zur Flora Albaniens u.Macecloniens. Taf.nr. ■W'.Ziepoldt gfei- Lüh-Ansl.v.Th.ßaiuiwarÖivWleiu Denkschriften d. Icais. Akad. d.AAlss inalh iiiitunv Classe, Dd LXIV: A.v.DegenuJ Dörfler: Zur Flora Albaniens uMacedonioTis. Tal-.W. LiÜl.Anst.v.Th,BaImwa^th*\^ften. Denkschriften cl. kais. Akad. d. Wlss. nialh.-natunv, Classe. Bd.LXl\T 749 BESTIMMUNG DER BAHN DES PERIODISCHEN KOMETEN VON WOLF (KOMET 1884 III UND 1891 II); VERBINDUNG DER ERSCHEINUNGEN IN DEN JAHREN 1884 UND 1891 UND VORAUSBERECHNUNG DES LAUFES DES KOMETEN FÜR DIE ERSCHEINUNG IM JAHRE 18^ vox A. THRAEN, PFARRER ZU DIXGKLSTAEDT I.M EICHSFELÜ. (\'ORGELEGT IN DER SITZUNG AM 7. OCTOBER IS97. I. Einleitung. Der Komet 1884 III, welchen am 17. September 1884 Herr Professor M. Wolf, damals Studiosus astronomiae in Heidelberg entdeckt hat, ist bald als ein periodischer, mit der kurzen Umlaufszeit von 67* Jah- ren erkannt worden. In Xr. 2789 — 90 der »Astronomischen Nachrichten« habe ich eine Bahnbestimmung desselben veröffentlicht, welche sich auf sämmtliche Beobachtungen der ersten Erscheinung stützte. In Nr. 2800 der A. N. veröffentlichte sodann Herr A. Berberich ein Elementensystem, welches sich nur auf die Beobachtungen des Herrn Professor Schur zu Strassburg gründete, aber nahe mit dem meinigen über- einstimmte. Hiernach musste der Komet im Frühjahre 1891 wiederkehren. Für die VViederauffindung hatte ich nach meinen Elementen, Herr Berberich nach seinen Elementen je eine Ephemeride berechnet, welche sich in Nr. 3025 der A. N. finden. Ferner hatte Herr L. Struve in Nr. 3027 eine auf Grund meiner Elemente berechnete Ephemeride mitgetheilt. Diese drei Ephemeriden wichen ein wenig von einander ab, und zwar darum, weil jeder Rechner andere Störungen berücksichtigt, beziehungsweise vernachlässigt hatte. Berberich berücksichtigte nur die Störungen von Jupiter, Struve diejenigen von Jupiter und Saturn, Thraen diejenigen von Jupiter und Erde. Mit Hilfe dieser Vorausberechnungen wurde der Komet am 1. Mai 1891 von Herrn R. Spitaler in Wien wieder aufgefunden, und zwar an einem Orte des Himmels, welcher zwischen die drei vorausberechneten fiel und wenig davon abwich. Er erhielt nun die Bezeichnung Komet 1891 II. Da die Verificirung und Veröffentlichung dieser Beobachtung wegen trüben Wetters sich verzögerte (A.N. 3042), wurde zuerst bekannt die Wiederauffindung am 3. Mai durch Herrn Professor Bar- nard auf Mount Hamilton in Californien (A.N. 3033). Als Grund, warum dieser nun sicher als periodisch erwiesene Komet auffälliger Weise vor dem Jahre 1884 nie gesehen worden war, hatte schon Prof. Krueger (A.N. 2629) nachgewiesen, dass derselbe im J. 1875 dem Jupiter so nahe gekommen war, dass er beträcht- liche Bahnstörungen erlitten hat. Herr Professor Lehmann-Filhes, welcher schon bald auf Grund noch 750 A. Thraeii, unsicherer Elemente den Betrag der Störungen genähert ermittelt hat, hat nachmals in Nr. 2953 der A. N. nachgewiesen, dass der Komet vor dem Jahre 1875 einen kleinsten Abstand von der Sonne von 2-5 hatte, wonach vor 1875 der lichtschwache Komet unmöglich von der Erde aus gesehen werden konnte. Denn am 1. Mai 1891, dem Tage der Wiederauffindung, war der Erdabstand des Kometen A = 2-3 Erdbahn- radien, sein Abstand von der Sonne 2-0 Erdbahnradien und am 31. März 1892, dem Tage der letzten Beobachtung, war A = 2-6 und r = 2-5. Zu diesen Zeiten, an welchen der Ort des Kometen am Himmel durch Vorausberechnung bekannt war, war er dennoch nur für die stärksten Fernrohre der Neuzeit erreich- bar. Für die schwächeren Instrumente der früheren Zeit würde er nur dann wahrnehmbar gewesen sein wenn allenfalls Perihel und Opposition nahe zusammen getroffen wären. Zuerst war der Komet 1891 II ausserordentlich klein und schwach mit einem Durchmesser von 6" und von 14. Grösse, so dass er mit, Refractoren mittlerer Grösse wie in Hamburg noch nicht wahrgenommen werden konnte. Er nahm aber an Helligkeit und Ausdehnung rasch zu: im August war der Kern von 11. Grösse, die Coma von 2' Durch- messer; im September und October war der Kern 9. Grösse, die Coma von 3' Durchmesser; am 3. October wurde in Kopenhagen auch ein 1' breiter und 2' langer Schweif beobachtet. Allmalig nahm sein Licht wieder ab; am 1. Jänner 1892 wurde in Wien noch die Coma 5' lang gegen NNE ausgedehnt gesehen. Am 23. Februar 1892, wo die theoretische Helligkeit der vom Anfang Mai 1891, der Zeit der Wieder- auffindung glich, war die thatsächliche Helligkeit nach Spitaler's Wahrnehmung entschieden stärker als damals, nämlich noch die eines Sternes 11. Grösse. Am 31. März, dem Tage der letzten Beobachtung, wo die theoretische Helligkeit 0-5 war, hatte nach der Angabe Spitaler's, welcher die letzte wie die erste Beobachtung geliefert hat, die Coma noch '// Durchmesser; der Komet war rund und blass. Die erste und zweite Erscheinung des Kometen miteinander vergleichend schrieb Anfangs 1892 Herr Professor Kreutz in der Vierteljahrschrift der Astron. Gesellschaft (27. Jahrg. 1. Heft): >Am Tage der Wiederauffindung (1891) war die Helligkeit dieselbe wie zur Zeit der letzten Beobachtung im Jahre 1885; auch die Beschreibungen der Beobachter in beiden Erscheinungen stimmen bemerkenswerth überein, so dass man wohl zu dem Schlüsse berechtigt ist, dass physische Veränderungen im Kometen seit seiner ersten Erscheinung nicht eingetreten sind-. Hingegen glaubt Herr Dr. Spitaler, wie er mir bereits am 27. Juni 1892 brieflich mittheilte, dass später zwischen dem 20. und 21. März im Kometen eine Veränderung vor sich gegangen sei: »Denn während am 20. März bei ausgezeichnet reiner Luft der Komet sehr blass und schwach war, war er am 21. auffallend heller geworden, so dass ich das Object Anfangs gar nicht für den Kometen Wolf hielt, bis ich mich von seiner Identität überzeugt hatte. .Am 22. März hatte er wieder nahezu die ursprüngliche Helligkeit, d. i. die vom 20. März, welche aber nun sehr rasch abnahm, so dass ich mich gar nicht wunderte, dass ich den*Kometen am 22. April nicht mehr mit Sicherheit erkennen konnte, obwohl ich eine Spur desselben zu merken glaubte«. Als später mir die Beobachtung von Tacubaya vom 29. August 1891 bekannt wurde, hegte ich die Vermuthung, ob diese Wahrnehmung Spitaler's nicht etwa durch einen centralen Vorübergang des Kometen vor einem kleinen Sterne zu erklären sei. Wie nämlich unten bei Tacubaya bemerkt werden wird, nahmen die Beobachter dort auch einen auffallenden Glanz des Kometen wahr, welchen er 2 Tage zuvor nicht gehabt hatte. Im Laufe der Beobachtung erkannte man, dass der verstärkte Glanz des Kometen von einem Sternchen 11. Grösse herrührte, dessen Licht, durch den Kometen dringend, den Glanz desselben verdoppelte, und schloss daraus, dass der Komet den Fixstern nicht verdeckt, sondern von dessen Lichte sich durchdringen lässt. Um diesen Zweifel zu lösen, habe ich Herrn Dr. Bidschof gebeten, mit dem grossen Wiener Refractor den Ort, welchen der Komet vom 20. — 21. März 1892 einnahm und welchen ich durch meine Ephemeride genau festgestellt hatte, nach einem etwa vorhandenen Sternchen zu untersuchen. Die durch Herrn Dr. Palisa gütigst ausgeführte Durch- suchung hat ergeben, dass sich an dem fraglichen Orte kein Sternchen findet. Demnach ist die Annahme Spitaler's von einer physischen Veränderung des Kometen am 20.— 21. März zulässig, wenigstens unwiderlegt. Die also wahrscheinlich gewordene Schwächung des Lichtes desselben würde die Ungunst der Umstände für die Sichtbarkeit in der bevorstehenden 3. Erscheinung im Jahre 1898, welche wir kennen lernen werden, noch vermehren. Bahn des period. Koincteu von Wolf (1S44 III und IS'Jl II). 751 »Anfang September 1891 bedeckte derComet einige hellere Sterne der Plejadengruppe. UieseGelegenheit wurde von verschiedenen Astronomen benutzt, um die Frage nach der brechenden Kraft der Kometen- materie einer näheren Prüfung zu unterziehen. Die Resultate sind grösstentheils negativ gewesen; nur eine von Burnham (A. N. 3072) am 36-Zöller der Lick- Sternwarte während der Bedeckung am 3. September angestellte Messung der Declinations-Differenz von 21 und 22 Asterope zeigt Abweichungen, welche sich möglicherweise durch Refractionswirkungen erklären lassen.« (Kreutz.) Chandrikoff beobachtete in Kiew am 5. September die Bedeckung der Plejone durch den Kometen, mass den Abstand zwischen Ple- jone und Atlas und fand: A7.(P-yl) = +1?08; AS(P--^) r= +5' 0-4, während nach der Rechnung: Aa(P— ^) = +1?25; A8(P— yl) = +5' 0" 1 sein muss. Der Unterschied ist also nur unbedeutend (A. N. 3076). Zur Zeit seines Durchganges durch die Plejaden hat ihn Herr Prof. Max Wolf aucii photographirt. Bereits im Jahre 1890 war auf eine Anregung von Herrn Berberich hin von Barnard auf der Lick- Sternwarte nach dem Kometen gesucht worden. Ebenso hatte ich für die Opposition 1893 eine Ephemeride berechnet und den mit grossen Teleskopen ausgerüsteten Sternwarten zugeschickt. Aber weder in Wien, noch Nizza, noch Mount Hamilton ist der Komet gefunden worden, trotzdem die Ephemeride mit dem wahren Orte nahe übereinstimmen musste. Daraus schliesst Herr Prof. Kreutz mit Recht, dass die Frage, ob der Komet auch in anderen als Perihel-Oppositionen sichtbar sei, im verneinenden Sinne zu ent- scheiden sei. II. Ephemeride. Nachdem ich nach Bekanntwerden neuer Beobachtungen des am 1. Mai 1891 wiedergefundenen Kometen durch wiederholte Näherungsrechnungen die Bahnelemente verbessert hatte, führte ich, um die zweite Erscheinung (1891) an die erste (1884) anzuschliessen, zunächst Störungsrechnungen für sämmt- liche merkbaren Einfluss übende Planeten, nämlich für Saturn, Jupiter, Mars und Erde nach der Methode der \'ariation der Constanten durch. Für die Massen dieser Planeten wurden die Werthe, welche das Berliner Astronomische Jahrbuch anführt, benützt und als Rechnungsintervall der Zeitraum von vierzig Tagen gewählt. Die erhaltenen Differentialquotienten der Störungen enthält die folgende Tabelle, und zwar bereits die Summen der für die einzelnen Planeten ermittelten Differentialquotienten. Mittlerer Berliner Mittag ., i^^y dfi m 1884 Juli September October November 18S5 Jänner Februar März Mai Juni Juli August October November December 1886 Februar März 26 4 14 2.? 1 1 23 2 1 1 21 30 9 18 0 18 0-4925 0-7882 I -0529 1-4077 1-3891 0-9820 O-3049 0-3407 1-0639 1-7538 2-3777 2-9065 3-3216 3 -0439 3 -9206 4-2068 - 2'88o - I-I99 - o 182 I -09S 1-982 2-846 3-624 4-340 5-051 5-740 6-643 7-822 ,9-288 0-913 ■ 500 -952 - 1-382 - 0-639 «-571 1-187 0-301 0-560 2-650 6-610 12-170 18-782 25-980 33-084 39-410 44 6Ö4 48 -982 52-853 - 2 - 200 2-770 3-591 4-914 4-963 3-')23 2- 170 0-822 0-258 0-406 1-737 4-146 7-481 11-464 15-S48 2o-s86 -^ 3 125 2 303 I 053 0 1 1 2 0 405 0 247 0 876 2 880 5 455 8 301 II 100 13 71; 16 103 18 357 20 474 22 202 0-508 0-802 0-821 0-67Ö 0-470 0-120 0-227 0-38Ü 0-257 0-I7S 0-879 1-794 2-880 4-I2I 5 '507 6-956 ia\i A. Tliracii, Mittlerer Berliner Mittag ti -jj.' äl 'äl j •[dl il) 'P) i88ü April 27 Juni 0 Juli 10 August 25 October 4 November 1.3 December 23 1887 Februar 1 März '3 April 22 Juni I Juli 1 1 August 20 September 29 November 8 December 28 1888 Jänner 27 März 7 April ib Mai 20 Juli ■S August 14 September 23 November 2 December 12 1889 Jänner 21 März 2 April 1 1 Mai 21 Juni 30 Augusl 9 September iS October 28 December 7 1890 Jänner 16 Februar 2S April Ü Mai 10 Juni 2'; August 4 September M October 23 December 2 1S91 Jänner 1 1 Februar 20 April I Mai 1 1 Juni 20 Juli 30 September 8 October 18 November 27 -4-5054 4-7857 5 -0198 5''677 5'i997 5.0970 4-8607 4-5233 4-1411 3-7707 3-4539 3-'S3ü 2 - 962b 2-7843 2 (1247 2 462S 2 ■ 2S13 2-0898 I -gooi 1-7416 i-02j8 I 5532 1-5316 1-5519 I-5940 1-0273 1-6257 1-5872 1-5277 1-4084 i'434o 1 4480 i'5295 1-6813 i-87()3 2 - 0644 2 - 2159 2-3205 2 4148 2-5074 2-O4O2 2-8701 3 ■ 2004 3 5"33 3-7499 3-3734 1-9954 0-4205 2-8150 3-7028 2-9992 1-5027 + 15-459 17.498 20-217 23-750 28-083 33-102 38-281 42-878 46- 144 47-S8S 48-314 47-803 47-023 4O-207 45-995 40-244 40-624 46-453 45-308 43-305 40-780 38-033 35-5S8 33-832 33-017 32-890 32-864 32-310 30-995 28-998 20 O18 24-189 22 -094 20-653 19 S97 19-480 18-898 17-747 15-899 13-288 10- lOÖ 0-393 + 2-343 — 2 005 0-407 10 545 12-980 11 990 7-250 - 1-143 -+- 3-785 + 0-170 50-365 59-195 60-888 60-759 58-308 53 448 40- 148 37-218 27811 19 026 II • 4' o- 5 lo- 14- 299 75° 802 645 108 524 18-505 21-638 23-626 24-49O 24-559 24-242 23971 24-061 24-570 25 153 25-214 24-503 23-078 21 -319 19-684 18-619 18 449 19-155 20- 21 • 21 - 275 054 159 20 716 20 1O7 19 980 20 088 22 Ö34 25 710 29-004 31-002 29-493 23.241 13-700 5-762 2-128 0-002 3-135 -25 -749 31-431 37-445 43-442 48 - 90 1 53-436 50-285 57-202 5'>-235 54-032 51-032 47-793 44-571 41 535 38 -541 35-303 31-572 27-410 23-186 19-317 10-083 13 598 I I -820 10-521 9-294 7-738 5-748 3-570 1-584 - 0043 - 0-92O 1-345 1-388 1-381 I ■ 00 1 2-3ÖÖ 3-310 4-197 4-795 5-049 5-042 4-955 5-125 5-002 6-264 S-865 - 2-830 - 3-555 10-438 13-034 10-783 6-210 -23155 22-979 21 • 509 18-753 15-045 10-857 0 771 3-263 - 0-538 - 1-4S5 2-922 3-914 4-555 4 892 4-908 4-583 3-938 3-096 2 219 1 -426 0-756 - o- 192 - 0-317 0-808 1-280 1-660 1-891 1-921 1-899 1-852 1-912 2-152 2-572 3-002 3-451 3 -022 3-079 3-831 4- 280 5 102 0-551 8-385 10-399 12 218 13-402 13-4Ö5 11-785 8-094 3-5O7 0-341 - 0-733 0-275 + 8 ''291 9- 2S0 9-712 9-403 8-342 O039 4-5O1 2 -422 0440 1-344 2-934 4 3O9 5-704 0-930 7-979 8- 080 8-893 8-010 8-025 7-332 Ö-717 0-280 0-040 5-923 5-75S 5-300 4-710 3-921 3-187 2-Ö42 2-351 2-304 2-414 2-529 2-513 2-324 2-072 1-884 1-S18 1-863 1-959 1-993 1-819 1-326 0-404 0-718 2 -004 2-882 2-817 1954 o 883 0143 Als Beträge der Gesammtstörungen von 1884 September 24-0 bis 1891 -luli 10-0 ergaben sich aus dieser Störungstafel folgende Integrahvcrthe: 40A|j.= — 146'9685; AL, = + l.'^wö-91 7 ; A-=+29-582; A'f = — 928M17; Aft = — 33:V;^71 ; A/=:-62-735; und AL, =—4484-6386. Bahn des period. Konuieu von Wolf (1SS4 III und 1S91 II). 753 Für den Zeitraum der 2. Erscheinung berechnete ich dann nach Encke's Methode die Coordinaten- Störungen in einem hitei-vall von 20 Tagen. Hiebei wurden aber nur Saturn, Jupiter und Erde in Rechnung gezogen, weil die Störungen durch Mars unmerklich wurden. Nach Anwendung der mechanischen Quadratur in die Mitte erhielt ich folgende Werthe der Störungen der rechtwinkeligen Äquatoreal- Coordinaten, bezogen auf das Aquinox 1890-0 und ausgedrückt in Einheiten der 7. Decimale; Mittlerei- Berliner Mittag 1S91 Mai Juni I 1 1 21 31 Juli 10 20 30 10 20 30 August 9 «9 29 Sept. 8 18 28 Ocl. 8 18 285-0 205-9 1-10-3 87-9 48-2 20-8 5-0 4-7 18-5 40-0 70-0 I 00 ■ 2 148-2 194-9 245-4 2qS ■ I 351-0 Ü5-8 5I-I 37-6 25-5 15 2 7-2 1-9 o-o 2- I 20 37 59 87 120 157 200 • I 246-7 150-7 1 1 o - ( ) 70 48 27 1 1 3 o 2-8 I I -Q 24-1 4I-S Ü2 7 86-9 113-4 141-8 171-3 201 -S .Mittlerer Berliner Mittag 1S91 Oct. 28 Nov. 7 17 27 Dec. 7 17 27 1892 Jänner 6 16 26 l'"ebruar 5 ■5 25 März 6 16 26 April 5 404-2 454-7 501 -6 S44-0 580-7 () ! I • 7 636-3 655-1 667-9 675-4 678-0 676-4 670-7 ÖÖ3-0 652-0 639-8 Ö25-8 - 297-8 354-0 415-6 483-3 558 2 640-7 73>-8 832-9 943-7 1065-5 1198-4 1342-8 1499-0 1667-0 1847 2 2037-9 2240-7 232-4 263-1 293-4 352-3 380-9 408-5 435 I 460 • 7 485-0 509-0 529-9 550-4 508-8 584-8 600 -6 612-6 Um behufs Ausgleichung der Beobachtungen eine möglichst genaue Ephemeride herstellen zu können, habe ich vorläufig die Elemente noch einmal dadurch verbessert, dass ich einige Beobachtungen der 2. Erscheinung in 2 Normalörtern für Mai 2-5 und October 1-5 zusammenfasste, diese an die 8 Normal- örter der 1. Erscheinung anschloss, die Differentialquotienten berechnete und die unter Benützung obiger Störungswerthe gefundenen Gleichungen nach der Methode der kleinsten Quadrate auflöste. Aus den sich ergebenden Correctionen giengen die Bahnelemente hervor, welche ich im December 1891 in Nr. 3071 der A. N. bereits veröffentlicht habe. Ich stelle hier die für die 1. Erscheinung geltenden, auf 1880-0 bezogenen Elemente mit den auf das mittlere Aquinox 1890-0 übertragenen Aquatoreal-Elementcn der 2. Erscheinung zusammen. Ä q u a t o r e a 1 e Elemente des periodischen Kometen von Wolf Epoche und 0 s c u 1 a t i 0 n : I S84, September 24-0 mittl. Zeit Berlin M=352 = r 23 "41 L= 8 46 21-71 li' = lO 44 5S-30) Mittl. cu' ^ 104 I I '34 (■ Aquinox ß' = 272 43 56-96 ) 1880-0 ! ' ^ 10 54 54-17 9= 34 7 9-17 !'■ = 523 -79205 log n = 0-5538985 X = [9 -9920896].»-. sin {v - y = [9 -9999822].?-. sin {v - Ä ^ [9 -2 772 729].»'. sin (i/- 100° 47' 59 •20) 16 42 0-60) 104 I 1-34) Epoche und Osculation: 1891, Juli lo-Q mittl. Zeit Berlin. .1/=35i'^ 59' 9''39 i= 8 52 51-16 n' = 16 53 41-77) 2 iS-53 51 23-24) Mittl. (u' = 104 Äquino.x ft' = 272 1S90-0 (' = 10 55 39-19 '^=2,3 5' 41-05 |j.= 520 II 784 J.l! = 0-5559305 X = [9 -9920730].)-. sin (!'-|- 100° stj' 51 '35) J' = [9-9999807]. r. sin {V -\- 10 50 35 Ol) c = [9 ■ 2 777642]. »-.sin (v -+- 104 2 iS 53) Mittelst dieses letzteren Systems ist für den ganzen Zeitraum der zweiten Erscheinung folgende Ephemeride berechnet worden. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. Bd. LXIV. 95 754 .4. Tliraeii, Ephemeride für Mittl. Zeit Berlin. Mittl. lierlinerZeit /R app. Diff. 0 app. Diff. loa los A Aberrations- zeit 1891 Mai Juni Juli ■■5 2-5 3-S 4-5 5-5 b-5 TS 8-S rs IO-5 ii'S 12-5 13-5 14-5 >5-S i(.-S 17-5 i8-s 19-5 20-S 21-5 22-5 23-5 24-5 25'5 20-5 27-5 28-5 29-5 30-5 31-5 i'S 2-5 3-5 4-5 5 5 Ö-5 7-S S-5 9-S lo-s ii'5 12-5 '.3-5 '45 '5-5 10-5 17-5 18-5 19-5 20s 21-5 22-S 23-5 24-5 25 -.s 205 27-5 28-5 29-5 30-5 '•5 25 3-5 4-5 S'S ü-5 7-5 22 2J 27111 30 32 34 3" 3S 40 43 45 47 49 51 54 51) 5S o 2 5 7 9 1 1 14 16 iS 21 23 25 2S 30 32 35 37 39 42 44 4Ö 49 51 54 5Ö 58 3 t) 8 1 1 18 20 23 25 28 31 33 3" 3S 41 43 40 48 51 54 5" 59 2 4 7 53?oo 2- 1 I 11-44 21-13 3' ■5 41 50 52 IS 3 17 14 49 26 18 38 22 50 02 3 37 lU 40 29 92 43 75 57 97 12 f'3 27 71 43 17 59 05 15 37 32 1 1 49 20 ü «3 24-84 43-30 2 1-60 41-54 I -89 22-68 43-93 5-65 27-83 50"47 13-59 37-20 1-20 25-88 50-95 16-47 42-48 9-03 36-09 3 • 63 31-67 0-24 29-32 58-90 28-99 59-59 30-70 2-34 34-49 7 '5 40-32 13-9S 4S-13 22-76 57-86 33-41 9-42 45-89 22-78 006 37-76 15-90 9?ii 9-33 9-69 0-02 0-35 0-Ö8 0-99 1-32 1 69 2 -04 2 '40 2-75 3-09 3-46 3-83 4-22 4-66 5-08 5-46 5-88 6-32 6-74 7-15 7-57 S-oi S-46 95 41 88 20-35 20-79 21-25 21 - 72 22-18 22-Ö4 23- 12 23-61 24-09 24-59 25-07 25-52 2b*oi 26-55 27-06 2754 2804 28-57 29 08 29-58 30-09 30-60 31-11 31-64 32-15 32-66 33-'7 33-66 34-15 34-63 35-10 35-55 36-01 36-47 36-89 37-28 37-70 38-14 38-53 12° 36' 17-1 + 14' 4'' I 1 ' 50 4 21-2 13 2Ö-7 14 14 5-5 7-(i '3 18 34-3 14 s-s 13 32 43-1 14 14 9-2 9-9 13 46 52-3 14 14 II - 1 14 15 13-3 14 1 1 -7 14 29 25-0 14 12-2 14 14 15 43 57 12 37 2 49-6 1-9 14 14 14 12-4 12-3 12- I 15 15 15 26 40 54 14-0 26- 1 37-6 14 14 14 14 12 - I "•5 10-5 9-6 lÖ 16 8 22 48 I 57-7 16 37 51 6-8 14 9' I 16 14-7 14 '4 7-9 6-2 ly 5 20-9 14 4-6 17 19 25-5 14 2-8 17 33 28-3 14 13 0-9 58 6 17 18 47 I 29 2 27 8 24-0 17-8 18 iS 15 2Q 13 ■3 56 2 53-8 18 iS 19 43 5ü 10 8-9 57 2 42-4 13 13 13 5'- ' 48-3 45-2 41-5 37-9 34-0 19 19 24 38 23-9 1-8 '3 13 19 ?n 51 5 iS 35-8 5-8 3I-5 13 30-0 20 13 13 25-7 21 0 2Ü 20 20 3' 45 58 52-5 8-3 i8-8 13 13 13 15-8 IO-5 5-2 21 II 24-0 12 59 5 21 24 23 5 12 53'" 21 3/ 171 12 47-3 21 50 4-4 12 40 4 •^7 2 44-8 22 15 i8-3 12 12 33-5 2Ö-6 22 27 44-9 12 ■9'3 22 40 4-2 1 1 - (> 22 52 15-8 3 -6 23 23 23 4 16 19-4 14-6 II 55'2 28 1-3 1 1 1 1 40-7 38-2 23 23 24 24 24 39 51 2 13 24 39-5 8-7 28-3 38-4 3S-8 1 1 1 1 1 1 1 1 10 29-2 19-6 10- 1 0 4 50--- 24 26 35 46 29-0 8-7 10 10 39 7 28-9 24 5" 37-6 10 17-8 6-3 54-7 42-5 29-9 25 6 55-4 10 25 25 25 '7 26 36 1-7 5" -4 38-9 9 9 9 25 46 8-8 9 9 8 17*1 25 26 55 4 25-9 3o'3 4-4 51-0 3'->-3 220 26 26 13 21 21-3 57-6 8 8 26 76 30 38 196 27 -4 S 7-8 + 7 i,3'" 0-302450 0-300064 o-297uSi 0-295302 o- 292926 0-290555 0-288193 0-285834 0-283485 0-281142 0-278810 0-27648S 0-274178 0-271880 0-2U9594 0-267324 0-2Ö5070 o 262832 o- 2606 1() 0-25S4I5 o- 256236 0-2540S2 o 251947 0-249837 0-247756 o 245700 0-243675 o- 24167g 0-239714 0-237783 0-235888 o- 234028 0-232203 0-230423 0-364100 0-359392 0-354647 o 349867 0-345051 0-340202 0-335322 o 330405 0-325461 0-320478 0-315469 o 310428 0-305358 0-300254 0-295117 0-289950 0-284749 0-279515 0-274255 0-268959 0-263(133 0-2582S0 o- 25289 0-24747(1 0-242034 0-236559 0-231055 o- 225520 0-219953 0214353 0-208722 0-203058 0-197355 o- 191628 9 5-0 8 58-9 8 52 7 8 46-5 5 40-3 8 34-1 8 27-9 8 21 8 15-5 9-1 3-3 57-5 5i'4 45-3 39-3 33 3 27-2 21-2 15-2 9-3 3-3 57-4 S'-5 6 45"6 39-8 33"9 28-1 16-3 10-5 4-8 59-0 533 47-6 41 8 30-4 24-8 19-2 5 '3-5 5 7-9 c 2 ' 2 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 3 3 56-6 51 o 45-5 40-0 34-6 29 - 2 23-7 i8-2 12-8 7-4 2 • I 5Ü-8 51-4 3 46-0 3 40-7 3 35-4 3 30-2 3 25-0 3 ■9-9 3 H'ö 3 9-4 3 4-2 2 59 I 2 53-9 2 48 8 Bahn des period. Komdcn von Wolf {1SS4 III und 1S91 II). 755 Mittl. Berliner Zeit M app. i8gi Juli 7-5 8'5 9-5 IO-5 ii'S 12-5 13-5 14-5 iS'S i6-s 17-5 18 5 5 5 5 19 20 22-5 23-5 24-5 25-5 2Ö-5 27-5 28-5 29-5 30'5 31-5 August 1-5 2-5 3-5 4-5 5-5 iJ-5 7-5 8-5 9-5 10-5 II-5 12-5 13-5 14-5 15-5 lU 5 17-5 18-5 19-5 205 21-5 22-5 23-5 24-5 25-5 2C,-5 27-5 28-5 29-5 30-5 31-5 Sept. 1-5 2-5 3-5 4-5 5-5 0-5 7-5 8-5 9-5 IO-5 "•5 12 5 13-5 14-5 Diff. 9 12 15 17 20 23 25 28 31 33 3« 39 42 44 47 5° 52 55 58 I 3 0 9 1 1 14 17 20 22 25 28 38 41 44 40 49 51 54 57 59 2 4 7 14 17 19 22 24 26 29 15590 _|_ 2" 54?43 3331 2 12-55 2 52'i9 2 32-18 :2-4f) 2 53 '04 2 33 '94 I5'i3 5b 62 2 38-35 2 20-28 2-42 44-78 2 27-34 998 52-73 2 35-*^! 2 18-5(1 2 1-52 2 44 47 2 27-41 2 10-25 2 52-98 2 35-57 17-98 2 0-17 ... Q 2 40 42 44 40 49 51 53 55 57 59 42-08 23-69 5 -00 45-94 26-48 ö-5(> 46-14 25-19 3-70 41 -Ol 18-90 55-51 31-41 6-52 40 80 14-17 46-70 18-32 48 -88 18-39 46-82 14- 10 40-14 4-91 2S-38 50-50 11-22 30-46 48-14 4-24 18-70 31-50 42-62 51-97 59-43 5-04 8-7S 10- öo 10 43 8-25 3-99 57-62 38553 38-88 39-24 39-64 39-99 40-28 40-58 40-90 41-19 41-49 41-73 41-93 42-14 42-36 42-56 42-04 42-75 42-88 42 95 42-96 42-95 42-94 42-84 42-73 42-59 42-41 42-19 41-91 41-61 4'-3i 40-94 40-54 40 ■ 08 39-58 39-05 38-51 37-9' 37 29 ö app. 2 36-ÖI 2 35-90 2 35-11 2 34-28 2 33-37 2 32-53 2 31 -62 2 30 5Ö 2 29-51 2 28 -43 2 27- 28 2 20-04 2 24-77 2 23-47 2 22-12 2 20-72 2 19-24 2 17-68 2 lö- 10 2 14-46 2 I2-80 2 11-12 2 9-35 2 7-46 2 5-61 2 3-74 2 1-82 59-S3 57-82 55-74 53-03 + I 5" -44 + 2Ö° 38' 26 4O 26 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 28 28 28 28 28 28 28 28 28 2S 28 53 I 8 15 21 28 34 39 45 50 54 59 3 7 10 '3 ib 18 21 24 24 25 28 28 28 28 28 28 28 28 28 28 28 28 27 27 27 27 27 27 27 27 20 26 20 26 26 26 25 25 25 25 25 25 25 24 23 22 20 18 15 12 8 4 o 55 50 44 37 31 23 16 7 59 50 40 30 19 8 5Ö 44 31 18 5 27 4 20 4 57 9 19 7 25 4 14 7 47 2 3 8 1 0 41 3 7 6 8 6 53 0 19 4 20 3 13 ■5 40 -7 47 •5 33 58 -4 •2 1 -4 Diff. log r 42-S 2-3 59-3 33-2 43-8 30-5 53-1 51-2 24-8 33-0 17-0 34-4 25-8 51-0 49-7 21-5 26-1 7 7 7 7 6 6 6 5 5 5 5 4 4 4 3 3 3 2 12 54 8 53 10-3 58-2 17-1 6-8 27 -o 17-4 37-9 28-5 48-8 38-5 57-4 45 3 24 50 48- 24 3Ö 2-8 24 20 46-2 24 4 58-3 23 48 39-0 23 31 48-5 23 14 20- I 22 5Ö 32-5 22 38 7-b 22 19 II-5 21 59 43-8 21 39 45-1 21 19 15-8 20 58 15-8 53 0 37 5 21 8 5 7 49 3 32 6 15 5 58 2 40 6 22 2 3 s 45 4 20 4 6 9 47 -2 los A Aberrations- zeit 27- 6- 45' 24- 3' 41' 19 57 3 4 4 4 5 5 (> 6 7 7 8 8 9 9 10 10 1 1 1 1 12 12 13 13 14 14 15 15 lö 16 17 17 18 18 19 19 20 21 37-4 1-9 26-4 51-2 l6-6 42-6 8 6 34-8 1-3 28-2 55-4 22-9 50 5 18-1 46-1 14-S 43-4 12- 1 41-1 10-3 39-8 9-6 39-5 9-4 39-7 10-3 41-1 12-1 43 0 14 2 45 3 Ib b 47 9 19 3 50 5 22 4 53 b 24 9 5ü 1 27 7 58 7 29 - 3 0 -0 30 9 0-228680 0-2269SI 0-225327 0-223716 0-222155 0-220641 0-219170 o- 217702 o- 216403 0-215097 0-213849 0-212654 0-211520 0-210446 0-209432 o- 20S479 o- 207591 Q- 206769 o - 20000g 0-205316 o- 204689 0-204132 0-203041 c- 203222 o- 202870 o- 202587 0-202376 0-202236 o- 202166 o- 202169 o- 202238 0-202383 o- 202596 o- 20287g o- 203232 0-185865 o- 18007 I o- 17424g 0-168393 o- 162510 0-156595 o- 150650 o- 144674 o. 13S0O7 0-132630 o- 12Ö503 o- 120402 0-114333 o- 108176 o- 101994 0-095787 o-o8g50i 0-083317 0-077054 0-070779 0-004492 0-058202 0-051901 0-045604 0-039304 0-033007 0-026728 0-020468 o 014233 0-008036 0-001880 9-9957S3 9-989747 9-983787 g-977916 95 12 12 12 12 12 1 1 1 1 1 1 11 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 g 9 9 9 9 g 9 9 9 g g g 9 g 4S58 43-7 38-7 28 6 23 -6 18-b 136 8-6 37 58-8 53-9 49-0 44-2 39-4 34-b 2g-8 25-1 20-3 156 10- 9 b-3 I -0 57-0 524 47-8 43-2 38-b 34-1 29 -6 25-1 20- 7 10-2 ii-S 7-4 3-1 58-8 54-5 50-2 45-9 41-7 37-5 ZZ-3 29 ' 2 25-1 21 -o ib-g 12 -g 8-9 5-0 1 o 57-1 53-2 49-4 45-ü 41-g 34-4 30 7 27- 1 23-5 20-0 ib-4 12-8 9-5 b-2 2-9 5g-b S^ 3 53-1 756 A^ Thraen, Mittl. Berliner Zeit M. app. Diff. 0 app. Diff. log r log A Aberralions- Zeit Sept. Oct. Nov. 14-5 4'' 0" S7?62 15-5 2 49 06 iü-5 4 38-32 '7-5 6 25-40 i8-5 8 10-23 19-5 9 52-71 20 5 II 32 83 21-5 •3 10-50 22-5 14 45 -84 23'5 10 18-63 24-5 ■7 48 -88 25-5 >9 16-57 26-5 20 41-65 27-5 22 4-07 285 23 23-82 29'5 24 40-84 30-5 25 55-15 i'5 27 6-76 2-5 28 15-60 3-5 29 21-57 4-5 30 24-73 5-5 31 25-14 6-5 32 22-71 7-5 3,3 17-32 8-5 34 9-06 9-5 34 57-99 10-5 35 44-07 ii'S 3U 27-23 12-5 37 7-53 13-5 37 45-00 14-5 38 19-63 i5"5 38 51-44 iü-5 39 20-42 ■7-5 39 46-52 i8-5 40 9-80 19-5 40 30-27 20 '5 40 47-98 2I-S 41 2-99 22-5 41 15-26 23-5 41 24-76 24-5 41 31-57 25s 41 35-08 26-5 41 37-20 27-5 41 36-24 28-5 41 32-79 295 41 2Ö-80 30-5 4> 18-40 3'-5 41 7-63 15 40 54-65 2-5 40 39-62 3-5 40 22-49 4-5 40 3-iS SS 39 41-89 6-5 39 18-78 7-5 38 53-9« 8-5 38 27-32 9-S 37 59-1Ö 105 37 29-59 "S 36 58-58 12-5 36 26-34 135 35 52-85 I4-S 35 18-31 15-5 34 42-77 16-5 34 6-30 «75 33 29-00 i8-5 32 5095 '9-S 32 12-29 2Q-S 3' 33-IÖ 21 5 3° 53 -60 22-5 4 30 13-67 4- 5i?44 49-26 47-08 44-83 42 -48 40- 12 37- 35 32-79 30-25 27 -Ö9 25-08 22-42 19-75 17-02 14-31 11-61 8-S4 5-97 316 0-41 57-57 54 61 S>74 48-93 46-08 43-16 40-30 37-47 34-63 31-81 28-98 26- 10 23-28 20-47 17-71 15.01 12-27 9-50 6-81 4-11 1-52 0-9O 3-45 5-99 8-40 10-77 12-98 15 03 17-13 '9-31 21 -29 23-11 24-87 26-59 28-16 29-57 31-01 3224 33-49 34-54 35-54 36-47 37-30 38-05 38-66 39-13 39-56 39-93 40- i8 58' 36 14 52 29 5 41 17 52 26 o 34 7 40 12 44 16 47 17 48 18 47 17 10 46 15 43 1 1 39 7 35 3 30 57 24 52 19 46 20' 20 20 19 19 19 18 18 17 17 17 10 16 15 ■5 14 14 13 12 12 1 1 1 1 40 31 o 0 32 1 4 1 35 36 7 3Ö 0 34 3 31 58 25 51 lö 41 5 29 52 14 36 57 17 3" 55 13 15-8 44*9 43-5 II-8 10-3 39-5 39-4 10-2 12-2 45-5 50-5 28-2 39-3 24-2 43-1 36-8 6-0 11-5 54-4 15-6 15-9 55-8 IÜ-7 19-8 U-2 37-0 53-4 5" 7 48-3 29-5 1-9 20- 7 45-5 59-5 10-6 20-2 30- I 41-4 50-1 IIJ-4 43-6 193 5-4 56-0 43-3 14-5 28 0 21 -9 54-6 4-6 49-7 S-o 58-1 18-7 8-2 25-1 8 3 16-5 48-5 43-1 59-5 30-8 34-0 50-0 24-3 i6-4 25-8 51-7 33-8 31-7 22 22 23 23 24 24 24 25 25 20 20 27 27 28 28 28 29 29 29 30 30 30 31 31 31 31 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 31 31 31 30 30 30 29 29 28 28 27 27 26 26 25 24 24 23 22 22 21 20 20 19 iS 17 17 30-9 1-4 31-7 1-5 30-8 0 I 29-2 5S-0 2O-7 55-0 22-3 48-9 15-1 41-1 6-3 30-8 54-5 17-1 38-S 59-7 20- I 39-1 50 9 13-6 29- 2 43-6 56 7 8-4 18-8 27-6 35-2 41-2 46-0 4S-9 50-4 50-1 48-7 45-3 39-7 32-8 24-3 13-9 1-4 47-3 31-2 13-5 53-9 32-7 10 o 45-1 18-3 50-1 20-6 49-5 9 2 2 o 6 4 16 43' 8- 32- 54- lö- 37-3 57-2 16-0 34-3 52-1 94 25-9 42-1 57-9 13-4 o- 203232 o 203655 o- 204147 0-20470Ö 0-205335 2 206030 0-206791 O-207UI9 0-208509 o- 209461 0-210479 O-2II553 o- 212690 0-213885 0-2I5I36 0-216444 0-217805 0-219219 o' 220686 0-222201 0-223765 0-225378 0-227033 0-228734 0-230477 0-232258 0-234084 0-235945 0-237843 0-239775 0-241740 0-243735 0-245762 0-247SI8 0-249902 9-977916 9-972144 9-966483 9-900939 9-955538 9-950287 9-945203 9-940309 9-935620 9-931153 9 926938 9 922981 9-919315 9-915955 9-912916 9 -910220 9-907S80 9-905911 9-904331 9-903148 .9-902382 9-902040 9-902128 9-902ÖUI 9-903640 9-905065 9-906939 9-909256 9-91200O 9-915184 9-918768 9-922748 9-927115 0-931847 9 936931 0 53?i 50-0 46-9 43-8 40-8 37-9 35-0 32-2 29-4 26-7 24-0 21-4 iS-8 i6-3 13-9 11-5 9-2 7-0 7 4-8 7 2-7 7 0-7 6 58-8 6 50-9 6 55-1 6 53-4 6 51-8 6 50-2 0 48 -8 6 47-4 6 46-1 7 44-9 6 43-6 0 42-7 6 41 8 0 40-9 6 40-1 6 39-4 0 38-8 6 38-3 6 37-9 6 37-6 6 37-5 37 3 37-3 37 4 37-6 37-9 383 6 38 ■ 8 6 39-4 9 40 I 6 40-9 0 41-8 42-9 6 44-0 0 45-2 0 40-5 0 48-0 6 49-5 51-2 52-9 54-8 56-7 5S-8 0-9 3-2 5-5 8-0 IQ-5 13-2 Bahn des period. Kometen von TT'o// f]SS4 III und 1S91 II). 757 Miul. Berliner Zeit M app. Diff. 1 8g I Nov. Dec. Jänner 22- 5 23 5 24 5 25 5 26 5 27 5 28 5 29 5 3° 5 I 5 2 5 3 5 4 5 S 5 ö S 7 5 8 5 9 5 lO S 1 1 5 12 5 13 5 "4 5 «5 5 lö 5 17 5 iS 5 19 5 20 5 21 5 22 5 23 5 24 5 = 5 5 2Ö 5 27 S 28 5 29 5 3° S 31 5 I 5 2 5 3 5 4 S 5 5 6 5 7 5 8 S 9 5 10 5 II S 12 5 13 5 14 5 "5 ■5 lO 5 '7 ■5 i8 •5 19 •s 20 •5 21 •5 22 •5 23 ■5 24 •5 25 •5 26 ■5 27 5 28 ■5 29 ■5 30 ■5 30™ i3?67 29 33-49 28 53'i7 28 12-83 27 32-61 26 52-60 20 12-92 25 33 -öo 24 54-67 24 16-28 23 38-58 23 I -60 22 25-39 21 50-06 21 15-74 20 42-46 20 10- 29 19 39-29 19 9-52 18 41 00 18 ■3-74 17 47-79 17 23-28 17 0-21 10 38-65 lÜ 18-5S 15 59-96 '5 42 86 15 27-32 '5 13-37 15 I -09 14 50-44 14 41-37 14 33-94 14 28-20 14 24-13 14 21-71 14 20-98 14 21-99 14 24-70 14 29-09 14 35-17 14 42-93 14 52-36 •5 3-46 "5 16-23 i,S 30 61 15 46-71 lö 4-35 lö 23-54 lü 44-30 17 6 -64 17 30-52 17 55-S7 18 22-71 18 51-08 19 20-90 "9 52-09 20 24-69 20 58-73 21 34-15 22 10-87 22 48-92 23 28-29 24 8-96 24 50-93 25 34-18 26 18-69 27 4-42 27 51-34 0'" 40? 18 0 40-32 0 40-34 0 40-22 0 40-01 0 39-68 0 39-32 0 38-93 0 38-39 0 37-70 0 36-98 0 36-21 0 35-33 0 34-32 0 33-28 0 32-17 0 31-00 0 29-77 0 28 -52 0 27- 26 0 25-95 0 24-51 0 23-07 0 21 - 56 0 20-07 0 18 62 0 17-10 0 '5'54 0 ■3-95 0 12 28 0 10-65 0 907 0 743 0 5 74 0 4-07 0 2-42 0 0-73 0 I -Ol 0 2-71 0 4-39 0 6-08 0 7-76 0 9-43 0 1 1 - 10 0 12-77 0 14-38 0 16 10 0 17-64 0 19-19 0 20 76 0 22-34 0 23-88 0 25-35 0 26-84 0 28-37 0 29-82 0 3'-«9 0 32-60 0 34-04 0 35-42 0 36-72 0 38-05 0 39-37 0 40-67 0 41-97 0 43-25 0 44-51 0 45-73 0 46-92 0 48 II 0 app. Diff. Ion log A Aberrations- zeit II 13 31-7 II 30 45-1 11 47 13-6 12 2 57-4 12 17 56-8 12 32 11-6 12 45 41-6 12 58 27-2 13 10 28 -3 13 13 13 14 14 14 14 14 14 14 14 14 42 51 59 7 14 20 2Ö 31 3Ö 40 43 46 14 «^8 14 49 14 14 14 14 14 14 14 50 5' 5' 50 49 48 46 14 43 14 41 14 14 14 14 14 14 14 14 '3 '3 13 '3 13 13 13 13 13 12 1 2 12 12 1 2 12 12 I j I I 10 10 10 10 10 37 34 io 25 21 ib 10 5 59 52 46 39 32 24 17 9 53 45 36 28 19 10 52 42 23 14 4 54 44 34 24 14 4 45-4 19-1 9-6 17-2 42-8 27 • I 30-6 54-0 3S-2 44-2 12-6 3-9 19-5 0-5 7-5 40-9 41-8 11-3 10- 1 38-7 38-4 10-4 15-2 53 5 53 17 17 55-8 13-0 9-6 46-4 4-3 4-' 46 7 12-9 23-4 19-0 59 28 42 45 36 17 47 7 19-1 21-7 16- 1 3-0 42-9 16-1 42-9 3-9 19-6 30-4 36-8 39-3 38-2 34-0 26-9 17 16 15 14 14 ■3 1 2 12 1 1 10 9 9 8 7 7 ü 5 5 4 3 3 2 2 I I o o 8 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 10 10 10 13- 28- 43- 59- 14- 30- 45 1 ■ 17 I 33-7 50-5 7-6 25-6 44-3 3-5 23-4 44-2 6-0 28-4 5>-3 15-6 41 -o 7-0 33-4 0-9 29-5 1 -2 3>-4 0-3 2S-0 55 2 22- 47 12- 36 59 21 42 3 23 42-1 o- 2 2 4 5 6 9 6 7 4 6 13-' 20- 1 26-8 33-2 39-0 44-3 49.2 53-6 57-5 I - 1 4-2 7-1 9-5 0-252012 o 254147 o 256303 0-258483 0.260682 0-262902 0-265140 0-267394 0-269666 0-271951 0-274249 0-276559 0-278882 0-281214 0-283557 0-285906 0-2S8264 0-290628 o 292999 0-295374 0-297754 0-300136 o- 302522 0-304910 0-306103 0-308492 0-3I0SS1 o-3i3f7o 0-315658 0-318043 0-320427 0-322808 0-325187 0-327561 0-329932 9-942348 9-948082 9-954106 9-96041 I 9-966972 9-973770 9-980784 9-987993 9-995386 0-002933 o 010617 0018422 o 026336 0-034342 0-042430 9-050584 0-058795 o 067051 0-075344 0-083659 0-091990 o- 100323 o- 108653 o- I 16974 O- 121 12 o- 1294 10 0-I3767I 0-145899 0-154094 o- 162244 o- 170353 o- 1784 14 0-I8Ö428 0-194386 0-202288 8 8 8 8 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 10 10 10 10 10 I3?2 15-9 18-8 21-7 24-8 27-9 3I-I 34-4 37-8 41-4 45-0 48-7 52-5 56-3 0-3 4-3 8-4 120 16-9 21 -2 25-0 30-1 34-7 39-4 44-1 48-9 53-9 5S-8 3-8 8-9 I4-I '9-3 24-6 30-0 35-4 40-9 46-5 52-1 57-8 3-6 9-4 15-3 21 -2 27-2 10 33-2 10 39-3 10-45-5 10 51-7 10 58-0 4-3 10-6 17-0 23 5 30 o 36-Ö 43 -2 49-9 56-6 3-3 10- 1 i6-9 23-8 30-7 37 7 44-7 51-S 58-9 6-0 13-2 20-4 12 12 1 2 12 1 2 12 12 13 13 13 758 A. Thraen, Mittl. Berliner Zeit M. app. Diff. 0 app. Diff. log r log A Aberrations- zeit 1892 Jänn. Febr. März April 30- S 3' ' 5 I- 5 2- 5 3- 5 4' 5 5- 5 6- S 7- 5 8- 5 9' 5 10- 5 1 1 • 5 12- 5 13- 5 '4' 5 '5- 5 ib- 5 17- .S 18- 5 19 5 20- 5 2 1 5 22 5 23 5 24 5 25 .S 2Ü 5 27 5 28 5 29 5 I 5 2 5 3 5 4 5 5 5 (> 5 7 5 8 5 9 5 10 5 1 1 5 12 5 •3 5 14 •5 15 ■5 lü •5 17 •5 18 •5 >9 ■5 20 •5 21 ■5 22 5 23 •5 24 •5 25 ■5 2b 'S 27 ■5 28 •5 29 •.■; 30 •5 3» 'S I •5 2 •s 27'" 5>?34 28 39-45 29 28 72 30 19-15 31 10-73 32 3-41 32 57-'<' iZ 51 -9b 34 47-79 35 44-b3 3Ö 42-45 37 41-23 .38 40-97 39 4i-<'5 40 43-2Ö 4' 45-75 42 49 10 43 53-30 44 58-29 46 4-11 47 10-77 48 18-26 49 26-53 50 35-57 51 45-34 52 55-81 54 7-02 55 iS-94 5ü 31-59 57 44-92 58 58-S8 0 13-49 I 28-75 2 44-64 4 I - 12 5 iS- 19 () 35-84 7 54-03 9 12-74 10 31-98 1 1 5 1 - 7b 13 12-04 14 32-80 15 54-03 17 15-71 18 37-84 20 039 21 23-37 22 4b -80 24 10-64 25 34-89 2Ü 59-52 28 24-52 29 49-89 3' 15 -''5 32 41 -77 34 8-21 35 34-99 37 2- I I 38 29-57 39 57-33 41 25-40 42 53-71 44 22-25 + 0-' 48?ii 0 49-27 0 50-43 0 51-58 0 52 68 0 53-75 0 54-80 0 55-83 0 56-84 0 57-82 0 58-78 0 59-74 0-68 i-bi 2-49 3-35 4-20 4-99 5-82 b-66 7-49 8-27 9-04 977 10-47 11-21 1 1 -92 12-65 13-33 13-96 14-bi 15-26 15-89 iü-48 17-07 1 7 - "5 18- 19 18-71 19-24 19-78 20-28 20-76 21-23 2 1-68 22-13 22-55 22-98 23-43 23-84 24-25 24-63 25-00 25-37 25-76 26- 12 26-44 26-78 27- 12 27-46 27-76 28-07 28-31 10° 4' 26''9 9 54 17-4 28-58 44 33 23 13 3 52 42 32 22 51 41 31 20 10 o SO 40 30 21 51 42 32 23 13 4 55 45 3 b 27 18 10 I 52 43 35 27 54 46 38 30 23 15 8 o 53 40 39 32 25 19 12 b 59 o 53 o 47 s- 52' 38- 23 T 51- 34-9 ig-o 3-7 49-2 35-9 23-9 13-5 4-9 58-1 53-4 51-1 50-8 53-7 59-6 8-4 20-4 35-Ö 54-4 17-2 43-9 14-4 49-0 28-1 11-6 59-7 52 -b 50-4 53-3 1-3 b I I b ü 14 3,i 57 2b I 42-4 28-8 20-9 18-7 223 32-0 -7 •4 47 9 37-2 II -2 51-2 37-5 30-1 29-1 34-3 46-0 4-2 28-9 0-2 38-2 14-0 10 10 10 10 10 10 10 10 10 IG 10 10 IG 10 10 IG IG 9 9 9 9 9 9 9 95 11-5 1 ; 0 14 4 '5 .> 15 9 16 2 16 2 15 9 15 3 14-5 133 9 9 9 9 9 9 9 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 (1 6 6 ü 6 6 6 57 54 51 48 44 41-2 37-2 a 3 29-5 25-4 20-9 ib-5 11-9 7-1 2 ' 2 57-1 52-0 40 7 41 5 3t> G 30 5 25 0 19 2 13 t) 7 9 2 2 5b 4 50 3 44 3 38 3 32 2 2b 0 20 0 13 7 7 4 1 0 54 8 48 3 41 8 35 3 28 7 22 0 15 ■4 8 -8 0-332297 0-334659 0-337015 o- 3393^6 0-341709 0-344047 0-34Ö379 0-348703 G-35102G o 353329 0-355031 0-357924 0-360210 G-3b24Sb o-3()475i> 0-367015 o- 36926b 0-371507 0-373738 0-375960 0-378174 0-380370 0-382509 0-384750 0-3S6924 0-389087 0-391 239 0-393382 0-395513 0-397Ö34 0-399745 0-401844 0-21G131 G 217908 0-225623 0-233269 0-240847 0-248356 0-255794 0-263158 G-270451 0-277673 O-28482G 0-291895 0-298900 0-305821 0-312672 0-319443 o- 32614G 0332757 0-339293 0-345755 0-352139 0-358440 0-304670 0-370821 0-376898 O-3S2896 0-388816 0-394665 0-400434 o 406128 0-411744 0-417284 13" 13 13 13 13 ■3 14 14 14 14 14 '4 14 14 15 15 15 15 15 15 15 "5 10 10 16 16 16 16 ib 17 17 17 17 17 17 17 17 iS 18 iS iS iS 18 18 19 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 21 2G?4 27 -b 34-9 42 - 2 49 56 4 I I 19 2b -8 34-3 41-9 49-5 57-2 4-8 12-5 20-2 28-0 35-7 43 51 59 7 14 22 30-8 38-7 46-7 54-7 2-7 IO-7 i8-8 2O-8 34-9 43-0 51-1 59-2 7-3 15-4 23-b 31-8 40-0 48-2 5Ö-4 4-6 12-8 21 -o 29 ■ 2 37-3 45-4 53-8 2 ■ 2 10-4 18-7 26-9 35-2 43-4 51-7 59-9 8-2 15-5 24 8 41 -2 Der Komet beschrieb hiernach in 1 1 Monaten .seiner Sichtbarkeit einen licHocentrischen Bogen von 156°, nämUch von 1';=:— 65° bis w=+91°. Der geocentrische Laut' bildet eine .Sclihnge, indem der Komet Bahn des pcriod. Kometen von Woif {1S^4 III und 1S91 II). 759 einige Zeit rückläufig südwärts und dann wieder rechtläufig nordwärts steigend am 7. F'ebruar 1992 wieder an den Ort zurückl\ehrte, an welchem er am 15. November stand. III. Verzeichniss der Orte der Vergleichssterne. Die Beschaffung genauer Orte der Vergleichssterne hat mir ganz besondere Mühe gekostet, da sehr viele Vergleichssterne fehlten oder ungenau mitgetheilt, einige auch irrig identificirt waren und überdies die erforderlichen Cataloge mir nur zum Theil zu Gebote standen. Ich habe sie darum durch Briefwechsel mit verschiedenen Herren Astronomen mir verschaffen müssen. Denselben spreche ich bei dieser Gelegenheit öffentlich meinen verbindlichsten Dank aus, namentlich Herrn Professor Schur in Göttingen, Dr. Peter in Leipzig, A. Berberich in Berlin, de Ball in Ottakring, Rayet in Bordeaux, Rossardt in Toulouse; in ganz hervorragender Weise fühle ich mich aber Herrn Dr. Friedrich Bidschof, I. Assistent an der k. k. Sternwarte in Wien, zu innigem Danke verpflichtet, welcher mir sowohl durch Beschaffung von Vergleichssternorten aus mir unzugänglichen Catalogen, als durch neue Anschlüsse, welche er in Wien ausführte, wichtige Dienste geleistet hat. In mehreren Fällen hat er auch mit Hilfe meiner Ephemeride falsch identificirte Vergleichssterne durch richtige ersetzt. Einige Ortsbestimmungen von Vergleichssternen verdanke ich auch dem Vorstande der k. und k. Marine-Sternwarte in Pola, Herrn k. und k. Fregattencapitän Ivo Freiherrn v. Benko. Sämmtliche nachfolgende Vergleichssterne sind auf das mittlere Aquinoctium 1891-0, bezüglich 1892-0 bezogen. Die älteren Cataloge sind nur da beibehalten, wo neuere Beobachtungen nicht zur Ver- fügung standen. Für den Vergleichsstern Nr. 198 für Kasan 9. October habe ich neuere Positionen erst nach vollendeter Rechnung erlangt; bei Nr. 81, geltend für die Beobachtung vom 31. August zu M. Hamilton und bei Nr. 191 für Kasan 7. October, ist die Identificirung zweifelhaft geblieben. Nr. a. 1891-0 0 1891-0 Autorität Nr. a 1891 -o 0 I 891-0 Autorität I 22'' 26" 2(.?55 4-i2°32'35-7 Glasgow 5861 35 2I I' 3i?9i -h28 'i9'46-3 AG. Cambridge 2 22 32 Z2, 90 13 12 44-8 Anschluss an folgenden 36 2 4 8-69 28 19 23-6 Anschluss an folgenden 22 3' 54-95 13 14 27-1 Leipziger Meridian 2 4 48-24 28 12 15 7 Cambridge Meiid. 3 22 37 U) • 40 13 27 51-4 > » 37 2 b 58-8b 58 21 2-4 » » 4 22 42 52-96 14 12 34-7 » > 38 2 8 18-73 2S II 3-5 Armj 290 5 22 57 34-38 15 52 21-3 W2 22l'.IIöS 39 2 8 37-42 28 25 56-1 AG. Cambridge 6 22 59 43-51 15 58 52-5 Glasgow 40 2 9 11-45 28 18 26-8 Berlin. Merid. 7 23 37 5-74 19 49 44-3 W„ 780 41 2 15 21-23 28 24 42-0 Wiener Anschluss (BidschoQ 8 23 43 7-77 20 24 27 0 BB". vi -1-20° 5373 42 2 21 2-05 28 24 15-3 AG. Cambridge 9 23 50 30-97 20 44 30-5 5397 43 2 21 12-75 28 29 lo-o Berlin. Merid. lO 23 5' 14-76 21 5 7-2 AG. Berlin 44 2 24 25-b8 28 II 59 Cambridge Merid. II 23 53 ii-ob 21 34 54-3 > » 45 2 25 1-35 28 27 34-2 Wiener Anschluss (Bidschof) 12 0 I 2583 22 14 lO-g > » 40 2 25 19-71 28 25 28_:i Anschluss an Wg 515 •3 0 4 29-43 22 15 45-0 Anschluss an vorigen 47 2 30 35-t>3 28 25 41-8 AG. Cambridge 14 0 3S 51-34 25 2 03 AG. Berlin 48 2 3' 57-34 28 12 33-7 > 15 0 52 S-06 25 42 0-6 Anschluss an folgenden 49 2 3j 34-02 28 22 9-0 Anschluss an Nr. 47 0 50 52-56 25 44 58-5 Cambridge E. Merid. 50 2 33 48-75 28 7 14-9 Berlin. Merid. 16 0 59 5" -33 26 20 45 -8 BB. VI + 26° 182 51 2 37 39 •2b 28 10 37-4 Pulkow. Merid. 17 0 18-22 26 9 38-7 Cambridge E. Merid. 52 2 38 42-36 28 23 44-6 Cambridge Merid. 18 5 30-49 26 2,2, 41 -8 » > 53 2 39 35-87 28 13 33-9 Wiener Anschluss (Bidschof) 19 7 50-94 26 33 18-0 Anschluss an vorigen 54 2 41 55-05 27 56 is-r Anschluss an BB. Vl+27° 414 20 1 1 52-64 26 52 57-2 Cambridge Merid. 55 2 42 54-b7 28 6 19-9 Cambridge Merid. 21 13 28-44 26 41 273 1/.2 (Paris 1657-t-BerIin. Jahrb.) 5b 2 42 55-86 27 59 48-7 Pulkow. Merid. 22 17 20-27 27 4 45'9 Cambridge Merid. 57 2 45 13-23 27 59 42-4 » » 23 19 13 ob 27 12 23-8 Wiener Anschluss (Bidschof) 58 2 48 7-04 27 52 46-0 AG. Cambridge 24 20 38-17 26 59 3-0 Cambridge Merid. 59 2 48 58-13 27 42 9-5 Paris 25 21 2-22 27 23 IO'2 > » bo 2 49 24-61 27 48 54-5 i/.,(Paris3569 + Cambr..Merid.) 26 21 55-32 27 22 58-2 Wiener Anschluss (Bidschof) bi 2 53 32-86 27 34 51-7 Pulkow. Merid. 27 23 29-01 27 28 14-8 .\nschluss an Paris 1962 62 2 54 36-71 27 48 4-1 Wiener Anschluss (Bidschof) 28 24 1-87 27 8 28-7 Cambridge Merid. b3 2 56 59-55 27 50 29 -6 Cambridge Merid. 29 25 27-29 27 24 53-3 Wiener Anschluss (Bidschof) b4 2 58 40-82 27 31 11-8 AG. Cambridge 30 27 3-89 27 22 47-1 Cambridge Merid. ^S 2 59 5-75 27 2ö 43-3 i/3(Berl. Mer. + Pulk.Mer.+AG. 31 19 47 • 23 27 31 I-I > > Cambridge) 32 29 32-61 27 42 41-4 '/.j (Paris 1962 -1- Berlin. Merid.) (>b 3 3 38-22 27 24 20-3 Paris 3780 ii 3S 42-43 27 54 36-3 Arm.) 231 U7 3 ib 27-77 26 14 54-9 .\nschluss an Par. 3942 34 48 12-83 + 28 12 17-5 Cambridge Merid. u8 3 17 o-iS 4-26 19 50-S . BD. +26°548 760 A. T/ifLieii, Nr. a iSgi-o iSgi Autorität Nr. a iSgi-o J 1S91 -o .Autorität 69 70 7' 72 73 74 75 76 77 78 79 So 81 82 83 84 85 8b 87. 88. 89 90 9' 92. 93. 94, 95, 90, 97, 98. 99. jh 20'" 25? 54 j 21 4Ü-89 10 102 10, 104 105 106 107 108 109 1 10 11 1 "3 "4. "5 116 •'7 118 119 120 121 122 »23 124 125 12O 127 21 22 24 25 2t) 29 30 30 32 32 32 32 32 33 34 39 40 40 41 41 42 42 42 41 51 51 52 52 55 55 5« 5Ö 56 5Ö 58 58 50'74 25-35 45 '93 21-34 o-gO 16-39 20 85 37-43 985 33-58 37-49 37-78 46- 1 20-93 15-61 34 47-98 37 44-02 38 39-47 38 43-11 39 10-33 39 20-40 24-7S 29-57 56-60 o- 2O 38-21 28-27 40-8 47-01 i4-ü(j + 26°i3 26 3 25 53 25 55 25 47 25 40 50 27 25 50 8 -So 18 92 53->3 42 * I 2 5'-9« 9-24 49-35 6-66 27-31 30-76 53-84 2-28 14-95 25 33 25 38 25 5 24 so 24 48 24 20 25 12 24 50 24 58 24 39 24 26 24 29 24 7 24 17 24 I 24 12 24 IG 24 19 23 46 23 48 23 3> 23 43 24 3 54'7 39-3 34-4 54-1 9-0 57-1 ö-ö 34-6 7-2 19-7 36-9 159 I - 1 50-6 9-6 26-2 35-1 iS-8 3-4 48-2 2g-, 9- 36-0 48-S 54-4 '3 '3 3-4 21 - 23-9 10- 1 45-9 23 12 19-g 43 "5-30 23 22 45-S 43 29-53 23 31 0-0 44 23-46 23 37 53-3 44 47-35 23 17 24-4 45 27-70 23 34 29-5 45 38-88 23 15 29-8 46 49-30 23 10 i8-2 48 17-11 22 52 45-1 49 33-88 22 48 27-7 50 0-36 22 49 59-6 50 0-86 22 21 47-6 50 25-52 22 9 49-0 50 27-25 22 24 5-9 50 36-04 22 51 30-9 23 I(Paris 4095 + Cambr.Mer.) W2 3''4i8 '/»(f "Ikow. Mer. + Camb.Mer.) Wiener Anschluss (BidsctioO Cambridge Merid, Wiener Anschluss (Bidschof) 1/2 (AG. Camb. + Puli<..Mer,) '/2(l^iris 4250+ Camh. .Mer,) i/2(Pul!<, Mend. + AG. Berlin) BB. + 24° 526 AG. Berlin Cambridge Merid. AG. Berlin i/'aCYarn. 1545 + Camb, Mer. + AG. Berlin) 1/2 (AG. Berlin + Paris 4333) Anseht, an Elkin Plejad. 22 u. 9) \l^ (Par, 44 1 1 + Cambr, Mer, + Rumberg + .AG. Berlin ,2(Elkin 104-AG. Berlin) ■/,(Pulkow. Merid. + Elkin iS) 1/3 (Elk. 20 + AG. Berl. + Rom- berg) ;2 (■/. Plejad. Elk 22+AG. Berl,) /^(Varn. !64o-|-AG. Berlin + Rü. g76) VaCVarn. 1666 + AG, Berlin) BÄ, Jahrbuch (fj Tauri) '/„(Elkin 50 + AG. Beriin) i/ä (Elkin + AG. Berlin) BÄ. Jahrbuch (27Tauri, Atlas) i/3(Elkin 58 + Yarn.i 711+AG, Berlin) 74(BB 544 + Elkin 47+Varn 1S80 + AG. Berlin) »(Yarn. 1721+ AG. Beriin) 1/0 (Elkin 66 + AG. Beriin) '/o (Elkin 69 + AG. Beriin) BB. VI + 23° 532 .Anschluss an Rü. 1005 8 Pulkow. Merid. Anschluss zu BB. VI+23° 572 1/2 (Par. 4566 + AG. Beriin) , , V-jO'arn. 1763 + AG. Beriin) 59-6 '/., (Yarn. 1767 + AG. Beriin) ^ ' AG. Berlin Vj (Gl. 923 + Camb. .Mer. + AG. Beriin) AG, Beriin I i(Yarn, 1774 + Camb .Mer, + Par. 4599 + Gl,) '/.,(Kam,6gi + AN, 1637+AG, Beriin) '1.2 (AG. Beriin + Götting. Mer.) i/._,(Yarn. 1781 + AG. Beriin) '/3(AG. Berlin + Cambr..Mer, + Götting, Merid,) Anschluss an Rü, 1062. . - '/«(AG, Beriin + Rü, 1062) 6 - 2 1/3 (AG. ßeri. + Par. 4672 + AN. III, 16g) 52-4'.'\nschluss an Romberg 914 2 -6' AG. Beriin 8-3 Anschluss an AG. Berlin) AG. Beriin V4 (Yarn. 1804 + Naut. Alm. + Gl. + Par. 4713) .4'Tauri 28-5 35-7 40 9 40-5 26 o 38-0 7-1 2-0 I2S 129 130 131 132 133 134 135 I3Ö 137 ■38 139 140 141 142 143 144 ■45 141. 147 14S 149 '50 151 152 153 154 ■55 15c ■57 15S ■59 lüo 161 lt'2 ■('3 104 ■«5 16b 167 16S 169 58'n 52S91 24 1 I 60 ■9 53-4S ■4 24 55-93 170 171 172 ■73 ■74 ■75 ■76 ■77 17S ■79 180 iSi 182 ■83 58 58 59 o o 53-77 53-34 23-29 8-17 44.10 31-09 iS 8u 4 I 4Ö-68 4 2 3-5 4 3 1Ö2 4 5 37-47 4 16 38-7'' 10 lö 18 18 18 ■7 27-47 29-03 23-65 6-09 12-4S 9-72 4 19 30-07 4 19 31-75 4 19 30 07 4 20 8-58 4 22 6-42 4 22 12-34 4 22 20-8o 4 22 25 86 4 20 7-9S 4 21 22-85 4 23 55-55 4 22 11-04 4 27 39-59 28 2 2 23 24 24 25 23 24 25 25 3' 26 27 28 7-37 12-58 59-13 11-50 34-ob 24-5 23-65 2S-91 20- 78 24-95 5-72 1396 37-12 42-43 52-27 39-5^ 4 29 33-65 4 30 ig-02 4 33 27-84 4 28 14-89 4 3' ■9-83 4 32 3-84 4 33 59-20 + 2i°42 52- 21 20 21 20 20 20 21 21 20 20 ■7 ■7 16 17 16 16 16 16 10 10 16 lO lü '5 '5 ■5 ■5 '5 ■5 ■5 ■ 4 14 ■4 45 40-2 44 10-3 54 i 39 ■ 58 17-5 7-5 47 38 -0 58 lO-o ■5 44 17 12 40 35 ■ 2 38 17 II 0 32 23 47 49 35 38 I 31 20 25 33 ■9 40 24 20 i/3(Yarn. 1812 +Naut. Alm. + AG. Beriin) A'^ Tauri V.2(Yarn. 18 13 4- AG. Beriin) Mittel aus den zwei vorigen AG. Berlin 1/1 (Pulk. Mer. + Camb. Mer. + Yarn. 1822 4- AG. Berlin) BB. VI + 20° 700 1 /3 (Cambr. .Mer, A. G, Beriin) A. G. Beriin Yarn. 1827 + 36 8 ■9-5 3 27-8 0 50-3 I - 1 43 37 44-2 22 14-4 20 40-0 23 57-1 lO 52 10-2 50 45-3 36 53-5 44 46-0 29 54-4 ■4 ■4 ■ 4 ■4 ■ 4 ■4 13 39 i6-6 13 29 II -6 40 4 - ( 4 0-0 22 25-0 ■3 34-8 22 16-9 ■3 12 12 6 50- 47 58-4 9 40-7 4 31-0 14 46-8 16 20-4 1 180 50 8- I 53 54-0 47 'b-s 21 52-2 ■5 58-5 17 28-g 58 5S-0 BB. VI + 20° 706 Anschl. an BB. VI + 20° 704 '/2(BerI. Jahrb. + Yarn. 1925) 3 Tauri AG. Beriin Yarn. 1923 BB. VI+i7° 717 Berlin. Merid. /,,(Yarn. 19361- AG, Beriin) /g(Par, 5060 -i- Yarn, 1926 -I- Glasg, 1051) .Anschluss an folgenden Berlin. .Merid. Anschluss an vorigen '/4(W2 387-1-Rü. 1 189 + Kam. 776 + Yarn. 1951) Piazzi IV 86 Paris 5152 75 Tauri 1/3 (Yarn. i960-)- Romb 1009 + AG. Beri. ■/..(Armagh. g52-t-Rad.2 505) Greenw. Cat, 1S72 71 "Tauri i/.,(Wo 414 J-Rü. 1200) '/^(WÖ 77 +P'-"-- 5^69 + Gl. 1083 + Greenw. Cat. 1880) .Anschluss an folgenden Berlin. Merid. l/ä(Y. 1976-1- Par. 5186 -f AG. Leipzig 4- Pulk. -I- Greenw.) BB. VI -1-14° -Ol '/3(G1. logg-fRad. 5i9-|-Newc. 220) AG, Leipzig /2(W2 4iS-fArm, 94S) .AG, Leipzig /o (Beri, .Merid. -I- .AG. Leipzig) Pöla .Merid. (v. Benko) BB. VI -1-14° 714 Glasg. 1081 ■/3(G1. -I-W, 463 -f Arm. 960) 1/3 (AG. Leipz + Beri. Merid. 4- Götting. Merid.) AG. Leipzig Wiener Anschluss (BidschoQ > > » Greenw. Merid. Pulkow. Merid. >/2 (Wj 4I" 687 + Sj. 1489) '/3 (Gl. -f Camb. .Mer. + Götting. Merid.) .Anschluss anBB. \'I + 12° 612 Cambridge .Merid. /i(Sj. 1483 t OL 1I2I-F AG Leipz. -f Berl. Merid.) AG. Leipzig Greenw. Merid. ','2(10 year-f Pulkow. .Merid.) /„(Yarn. 2032 -f Gl.) Bahn des pcriod. Konietm von '\^'olf (1ÜS4 III und 1S91 II). 761 Nr. ot iSgi'o S 89 -0 Autorität Nr. 0 I89I-0 0 1891-0 Autorität 184 4I 29' ' 29?S9 + 11 '52 30 '4 AG. Leipzig 248 4' 36" 48?83 - 3°39'46m i/.2(Wj 764 + Par. Mer.) 1S5 4 30 36-89 1 1 41 22-8 Berlin. Merid. 249 4 38 39-15 - 3 22 13-2 l/2(Quet. iS25 + Yarn. 206(1) i8u 4 32 52-62 1 1 40 46-6 Pulliow. Merid. 250 4 40 3-08 - 3 27 17-1 i/ölY. 2075 +Naut. Alm. 1891) 1S7 4 28 41-40 1 1 10 16 3 » > 251 4 30 27-63 - 4 5 24-9 Pola Merid. (v. Benko) 188 4 30 17' 5'-' " 1 1 17-9 1/3 (dl. II104-AÜ. Leipzig + Arm.., 5Ö8) 252 253 4 4 40 41 49-15 24-30 - 3 53 5"-7 - 3 51 9-4 Wiener .Anschluss (Bidschof) W, 41- 858 189 4 33 40-10 1 1 23 9-6 Berlin. Merid. 254 4 40 4-71 - 3 50 42-1 Paris 190 4 33 10- iS 10 48 18-6 Pulkow. Merid. 255 4 38 25-71 — 4 30 15-8 1/., (Warschau + Bordeaux) 191 4 35 14-55 10 47 54-2 Wiener Anschluss (Bidschul) 250 4 41 14-74 - 4 40 25-9 i/2(Par. Merid. + Beri. .Merid) 192 4 33 4-78 10 19 33-8 Pulkow. Merid. 257 4 34 7-03 —5 0 20-7 Bordeaux Merid. 193 4 33 3-93 10 10 57-7 Wiener .anschluss (Bidschof) 258 4 43 50-88 — 5 10 42-0 l/2(Par. Mer. + Götting. Mer.) 194 4 34 41-72 9 58 32-4 > » » 259 4 2,2, 5-80 - 5 3Ö 49-2 Wi 682 195 4 38 23-24 10 5Ö 32-5 10 \-ear 200 4 38 21-64 - 5 19 54-1 Berlin. Merid. 190 4 29 36-01 9 56 40-3 Armagh. 261 4 38 59-51 - 5 25 32-4 Schj. 15 19 197 4 29 39-79 9 S6 II 9 V3(Arm.+ N7gr. 574 + Ouet. ■763) 2I12 203 4 4 40 41 16- 14 1-38 — 5 46 25-1 - 5 27 38-1 Wiener .Merid. (de Ball) Par Merid. 198 4 31 3'-o7 9 47 41-6 Berlin. .Merid. (Battermann) 264 4 37 19-40 - 5 57 53-2 Paris 5402 199 4 2,2, 44-48 9 40 0-3 Cambridge Merid. 2Ü5 4 39 7-80 — 6 25 44-1 Schj. 1522 200 4 35 16-03 9 öi 43-7 .Anschluss an W, 763 2Ö6 4 35 46-26 - 6 57 31-6 Wiener .Merid. (de Ball) 201 4 3ü 16-93 9 25 ry2, Glasgow 267 4 37 57-40 — 0 56 471 Schj. 1514 202 4 37 12-96 9 41 21 7 Berlin. MeriJ. 2ü8 4 34 39-16 — 7 25 44-9 Wiener Merid. (de Ball) 203 4 3 ^ 10-18 9 10 35-9 V->(Sj- 1474 + AG. Leipzig) 269 4 40 41-93 - 7 II 5-3 » > » 204 4 34 27-29 9 17 22"9 .■\G. Leipzig 270 4 37 50-35 - 7 37 5-9 » » » 205 4 35 41-67 9 14 15-8 i/.,(WiSo3 + Schj. 15 18) 271 4 31 16-50 —11 29 22-2 Schj. 1476 20Ü 4 37 10-59 9 13 9-9 Wiener .Anschluss (Bidschof) 272 4 30 20- 10 -II 47 53-6 Vä (Schj. 147 1 + Camb.[Mass.l 207 4 37 41-63 9 14 14-7 Pulkow. .Merid. Merid.) 208 4 32 20-05 8 28 32-0 Glasg. 1119 273 4 28 34.56 -II 54 49-2 Cambridge (Mass.) .Merid. 209 4 jt" 12-90 8 38 35-7 '/2(Ag. Leipz. + Pulk. .Merid.) 274 4 27 5-28 — 12 32 50-9 » > » 210 4 40 37-12 8 35 2,-i .AG. Leipzig 275 4 20 5'-ö3 -12 51 59-1 Cord. GC. 5077 211 4 40 47-93 8 49 II-2 Glasg. II 58 276 4 28 i-Si -12 46 23-9 1/4 (Sj. + Pai-.2 + Par. 3 + Arm..,) 212 4 44 40-21 8 42 44-4 i/3(Quet. 1861+GI. 1176+10 year 783) 277 278 4 4 24 22 3-15 45-t'5 -13 17 20-7 — 13 24 40-1 '/»(Pulk. + .Arm.3+ 10 year) Anschluss an vorigen 213 4 35 17-39 8 4 8-2 '/oCVarn. 2043 + Camb. .Mer.) 279 4 20 57-47 -13 31 48-6 Cambridge E. Merid 214 4 35 39-45 8 7 II-9 Greenw. Merid. 280 4 25 25 29 -13 30 23-1 > » » 215 4 37 40-56 8 4 127 > » 281 4 22 53-74 — 13 42 27-7 M. » 2I() 4 40 41-34 8 7 12-8 Cambridge Merid. 282 4 23 18-32 — 13 51 46-8 V2(Bess. Z.4-Sant.) 217 4 35 48-99 7 3Ö 56-5 .AG. Leipzig 283 4 23 56-53 ~i3 54 3-1 i/4(Bess. Z. + Sant. + Schz. + 218 4 34 7 '74 7 3 22-7 ^/»(Yarn. 2035 + Pulk. .Merid.) Cambr. Merid. 219 4 37 I ' 13 7 17 7-7 .AG. Leipzig 2S4 4 26 23-93 — 13 52 41-2 Cambridge E. .Merid. 220 4 37 44-24 7 15 38-9 Wiener Anschluss (Bidschof) 285 4 16 48-21 -14 8 24-9 Toulouse Merid. 221 4 39 5Ö-Ö4 6 34 14-9 Pola Merid. (v. Benko) 2 So 4 20 32-Ö3 -14 8 27-3 Pola Merid. (v. Benko) 222 4 39 50-53 5 27 25-1 AG. Leipzig 2S7 4 13 13-70 -14 54 19-9 '/-(3 Melbourne .Merid + Bor- 223 4 43 53-11 2 0 39-9 i/2(AG. Albany + Glasgow) deaux + Rad. 3) 224 4 38 27-86 I 49 13-5 AG. Albany 1387 2S8 4 14 52-63 -14 51 15-5 l/j (Par. Mer. + Melbourn.Mer.) 225 4 40 47-63 I 6 45-0 » > 140S 289 4 10 40-76 -14 47 6-3 V2(A0.2 3013-fBürdeaux) 22Ü 4 42 29-94 0 28 54-7 i/.:,(Ll. 9027 +W, 869 + Sj. I543 4-2M._, 925) 290 291 : 13 16 45-53 29-46 — 14 44 42-5 -14 31 50-3 Bordeaux .Merid. Santini 333 227 4 42 28-94 + 0 2 17-8 BB. VI -o°773 292 4 15 42-74 -14 28 53-5 1/3 (Sant. 332 + Pulk. Merid.) 228 4 40 41-95 — 0 35 29-6 Götting. 1312 — 3 293 4 I I 19-57 — 14 12 8-1 l^(Schj. 1350 + Par. 4971) 229 4 41 27-52 — 0 44 58-3 BB. VI 294 4 18 43-93 -14 16 9-5 •'/2r\V, 346 + Sant. 335) 230 4 42 6-87 — 0 17 0-9 Göttingen 295 4 18 49-98 -14 16 3-6 Santini 339 231 4 42 42-06 — 0 35 5-0 i/2(Götting. + Cambr. .Merid. 29611 4 lü 48-21 -14 8 24-9 Toulouse Merid. 232 4 42 57-49 — 0 25 9-3 Bordeaux Merid. '^iö 4 43 26- 14 — 0 34 9-1 Cambridge Merid. a i8q2-o 0 1S92 0 234 4 43 46-36 — I 3 36-5 1/3 (Götting. 1 332 - 3 + Ml 1 202 M2 93') 290/1 4 lO 50-98 — 14 810-2 Toulouse Merid. 235 4 34 14-81 — I 16 0-7 Lal.SSoi, Quet.1796, GI.1126) 297 4 12 55-37 -13 52 15-7 Cambridge (.M.) Merid. 230 4 39 7-00 — I 38 115 ',3 (Götting. + Cambr. .\ler. + Yarn. 2072) 29S 299 4 4 18 17 I -20 0-01 — 12 14 22-6 — 12 I 20-3 M2 816 Cambridge (M.) Merid. 237 4 43 7-01 ' 32 57-4 Vß (Wj 888 + Par. 5506 + Gott. 1321 + Mü. 1200 + Y. 2101 + Cambr. .Merid.) 300 301 302 4 4 4 15 18 ■5 55-30 48-53 58-86 -II 53 12-9 -II 51 15-4 -II 45 24-2 i/2(LaI. 8190 + W 4I1 287) 238 4 42 53-31 — 2 3 33-7 i/._,(Wj 879 + .Münch. 1 199) 303 4 17 36-53 -II 43 50-0 Strassb. .Merid. 239 4 48 41-35 — I 54 14-9 i/.2(Paris + Götting.) 304 4 21 55-89 -II 22 50-2 V3(Lal.84i2 + W426+Bess.Z. 240 4 49 5-12 — I 58 19-4 Lal. 9232 271) 241 4 43 16-29 — 2 49 45-3 Bordeaux Merid. 305 4 2 2 41-36 -II 21 59-0 Toulouse Merid. 242 4 44 2Ö-07 — 2 39 59-0 Ml 937 306 4 24 36-64 — 10 56 52-8 Wien. Merid. (Bidschof) 243 4 40 5Ö-37 3 9 4-8 i/^(Par.+Gl.+Sch.+Karisruhe) 307 4 23 23-48 — 1 0 46 2 5 - 6 Schj. 1433 244 4 40 22 -Ol 3 6 32-7 Cambridge Merid. 308 4 24 14-02 — 10 42 58-6 i/3(Yarn. 1973 + Wien. -Mer. + 245 4 32 14-17 — 2 51 55'3 Lal. 8741, Gl. 11 18 Cambr. .Merid.) 240 4 39 5'-57 — 2 52 29-7 .München 309 4 25 21-0; — 10 9 1-8 Ml 848 247 4 45 4-41 3 6 50-5 1/3(2 Wien + 1 Bordeaux) 310 4 27 8-54 — 10 9 8-4 .M. 855 Denkschriften der mathem.-naturw. CI. LXI\'. Bd. 90 ■62 A. Tliraen, Nr. a 1892-0 , 3 1892-0 Autorität Nr. 1892-0 8 1892 o Autorität ;ii 4'' 30"' 5?3i 312,4 3'34 3144 3154 3'ö4 3'74 3184 3'9 4 3204 321:4 322]4 28 33 43 42 45 4ü 45 47 52 52 52 -9"S7' 9-97 24-65 491 54-69 22-29 42 08 3-44 30-91 37-55 20-2b 26-63 -6 52 -6 28 40- 32 58 2' 47 26 1/3 (Par. 5276 4- Cord. GB. 5149 + Wien [de Ball]) W 4l> 560 Paris 5330 Wien. Merid. (de Ball) Wiener Anschluss (Bidschof) ■Wien. Merid. (de Ball) 1/2 (Par. 5 706 + Wien [de Ball]) Paris 5697 » 5700 323 4" 3244 32S;4 326,4 327 5 328,5 329^5 330 5 öi^ 5 332 5 333,5 334|S 54' 52 57 56 19 21 25 28 30 41 0?24 42-51 4-02 I0-I6 36-48 33-22 42-86 46-96 54-99 42-84 5-66 26- 14 5''56'35"o Wj 4i' 1141 5 39 25-9 Paris 5S00 35 33-4W, 1234 22 7-ö|Sclij. 1614 54 50-7ji/2(Schj. 1767 + 01. 1323) 27 i4-4iV2(Q"e'- 2113 + Par. 6278) 33 45-0|Götting. Merid. 36 45-3jWi 5i'475 10 52-3!Mü. 1J51 58 35"8JV2(Gölting. 1640 + Mü. 1375) 55 I -2 i/2(Götting. 1662 +3 Mü. 1390) 56 0-4 Götting. Merid. IV. Übersicht über die Beobachtungen des Kometen 1891 II (Wolf). Die nachfolgende Übersicht enthält sämmtliche Ortsbestimmungen des Kometen in alphabetischer Reihenfolge der Sternwarten. Bei der Angabe der Publicationsorgane bedeuten, wie gewöhnlich die Ab- kürzungen: A. N. Astronomische Nachrichten, A. J. Astronomical Journal, B. A. Bulletin Astronomique C. R. Comptes rendus, M. N. Monthly Notices. Die Überschriften der Tabellen sind die allgemein i^ihlichen. Ich bemerke nur, dass die in Bruchtheilen des Tages angegebenen Beobachtungszeiten für die mittlere Zeit Berlin gelten und bereits um die Aberrationszeit vermindert sind. Die Grössen B — R beziehen sich auf vorstehende Ephemeride. Die Kometen-Orte sind von der Parallaxe befreit und demnach direct mit der Ephemeride vergleichbar. Die Bemerkungen der einzelnen Beobachter sind hier in gedrängter Form nur so weit angeführt, als sie zum Verständnis der Ortsbestimmungen und ihres Werthes nöthig sind, oder einen Beitrag zur Kenntniss der Grösse, Gestalt und Beschaffenheit des Kometen liefern. Der Beobachtungen in der Coordinate a sind 681, in der Coordinate o dagegen 668. Mittl. Zeit Berlin Stern Vergl, i Red. ad loc.app in a m Aa A3 Parall. in a m B—R in 8 C. R. 1121355; 113-494. 1. Algier. Teleskop von o'!'5o Öffnunc Beobachter: Rambaud und Sv. 1891 Mai i5-6i63i3 15-637933 3 ■ 590Ö03 5-656702 •>■ 634545 6-629475 8-56684S 8-582114 4-533831 5-515822 5-528785 8-582362 8-594687 31-498310 Sept. 7-521504 Juni Aug. 616-6 -o?37 — 9-9 6 i6-6 -0-37 — 9-9 8 4-4 — 0-06 - 7-4 9 8-8 — 0 04 - 7-0 10 16-4 — 0-02 - 6-9 10 12-6 — 002 - 6-9 Ii|l4-14 + 0 03 - 6-7 11,14-14 003 - 6-7 42 12- 12 I -09 + 3-2 44'10- 10 I - II 3-4 44 lo- 10 1 ■ I I 3-4 50 i6- 12 .-18 3-9 50 16- 12 I-18 3-9 83,15'° l-6l 7-6 104I13-12 + 1-76 4- 8-9 — I -I + 0 o I o™ 57?42j- o 54-381- o 48-96 — 3 17-54 -f 41-27 - 42-07 - 38-14- 40-7. - 44-96,— 59-64' + 2'28'' 2 10- 4 4°- 2 52- 4-1 o — o — I -1-2 16-86 13-73 3 42-9 -0?22 -O- 21 26 21 23' 24 27| 27! -0-41 -0-42 -o-42[ -0-37! -0-36 -0-49 -0-48 22115S" 22 58 23 42 23 47 23 49 23 49 23 54 23 54 25 25 ii 33 31 47 45? 50 + 15 '50 l6''o -(-o?o3 — o'-'ö 4S-55 15 56 33-7 4-0-I9 -1-3 iS-49 20 19 41-3 — 0-02 -3-0 13-18 20 47 17 7 -1-0-3I -f-5-2 33-24 20 59 59-3 036 -5-5 32-43 20 59 58-5 0-27 -2-3 10-96 21 25 12-5 0-02 -2-9 13-53 21 25 27-3 0-39 4-0-I 47-69 28 23 46-0 -I-0-14 -2-7 26-01 28 22 22-4 -023 -0-8 27-52 28 22 19-6 — 0-82 -2-4 39-64 28 15 i8-2 — 0-04 -1-6 41-91 28 15 17-5 4-0-25 — 02 30'37 25 4 57-2 o- 14 -6-5 2-36 -1-23 13 54-3 -I-0-2I -9-0 Sept. 7. Vorzeichen von Aot geändert. A.N. 133-57. 2. Berlin. (Königliche Sternwarte.) Registrir-Mikromcter am Äquatoreal. Beobachter: V. Knorn Gel. 3-4594231 1791 5-5 I -i-2-20J+I2-7 9-43359°! 202| 5-5 I -I-2-3I +13-5 45-29 -t- I 50-5-0-411+7-5 4 29 19-34 -f 12 49 27-2 +0-39 -0-2 1 19-80 -t- 3 58-4|-o-42! + 8-o| 4 34 5S'°5 + 9 45 41 -6| + o-22|- i -3 ] Bahn des period. Kometen von Wolf ('1SS4 IH und 1S91 II). TQc Mittl. Zeit Berlin Stern Vergl. Red.ad loc.app. in a in 0 Mi Parall. m a m 0 rx geoc. B~R in a in 0 1S9 Juli Aue Sept. 8 49793I' S 512SJ2 9 530385 12 51U935 12 540575 ■5 502234 iS 539Ü05 29 55240Ü 30 5''i77u 5 555311 10 53422U 17 596O27 iS 1100974 2Ü 509S0S 27 52345" 27 S«3745 2« 531777 29 538027 31 •553198 3' •557730 I •5181S9 2 • 50S100 3 ■572131 A. N. i32'7. + of55 o 55 0-58 0'04 004 0-Ö9 0-74 o'gi) 0-99 113 3. Berlin. (Urania.) I2-Zöller mit Fadenmikrometer. Beobachter: G.Witt. b' 400289 9'544527 io'57078i 12-4(13230 12 ■ 51484Ü 23-512412 21 33 " * j j 21 7^7 2S 10 25 8 32 ri ii Z'i 38 3'3 40 7^7 43 4-4 50 4^4 ü5 3 ' i 00 4^4 ü7 4^4 71 8 71 0 7' 8-0 78 7'7 85 0 85 b 8S b-b SO b-b 92 8-8 103 9-9 114 s-s 1 12 8-8 127 10- 10 127 10- 10 140 lo- 10 • -J 1-35 '•35 '•53 1^54 1-5 + 1-57 ■•5S 1-59 1^59 i-b3 i-bb I -bo I 73 79 81 I "•83 + 2-04 4^3 5-4 5-5 6-9 7 T T T T 8- 8- 8-b 9 9 9-b 9-b| 113 — o — o — o — I — I + 0 + 4 + 5 — I ~3 + 3 + 0 — 2 — o + I — o + 0 + 0 + 2 — I — I — o 34?79 + 4 33-34 + 4 5 I - 00 +12 27-03 58-42- 57'99 - 43-05 +1 8-5Ö + 19-02 — 2-31: + 45-30,+ 4i-b4 — 13-48 - ib-7S - j + 41-53 - 42-72 - - + 38-37 2b- 52 — 1 ■Ö-3I - 57-" + 21-99 - 37•2o- 52-99,-+- 40 7 59-5 35 '7 38-2 48-7 •2 5b- io 4 58-9 9-4 30-5 23-8 50-4 13-4 33-Ö 4-5 30-8 -0?26 -o- 26 -0-26 -0-27 28, 27' 27 27 28, 31 23 21 ■35 '33; 3 b 5 4 7 12 03 — b 5-!: 20- ■ 37-0 30-7 44-5 30-2 38-2 55-3 5S-b 57^3 -0-33 -0-32 -o- 29 -0-34; -0-35' -0-27 -0-39 -0-31 -0-241 -0-39' -0-35 -0-321 -40 3-9 3-7 3-7 4-1 3-8 3-8 3- 3- 4-4 3-7 3-7 5-0 4-9 4-8 4-9 4- 5- 5' 4' b- 5- 5- b- 5' b- in gr I 9 I 12 I 20 ■ 36 2 b 2 9 2 25 2 38 2 57 2 59 3 19 3 22 3 24 3 2b 53?94 55-39; 37-7t>| 34-90 34-60 44-91 26-37 20-73 32-b2 51-98 21-57 57-72 42-43 8-73 'hi 5' 55-97 + 2b°4b' 26 46 2b 54 27 15 27 ZZ 27 50 28 24 28 25 28 22 28 8 27 30 27 23 2b 8 25 55 25 44 25 31 25 4 105 29 - 2 5-4 34-8 5b -4 18 5 3 18 43 28 5-7 16-4 59-8 12 8 27-4 17-9 -o?i7 -1-08 -1-34 -rO-07 3 31 38-54 — + 0-09 — 3 ZI 50-38 24 50 35-8 -025 + 3-5 3 30 5-bo 24 35 54-5 + o-2b — i-o 3 38 29-ob 24 ig 3S-4 + 0-73 -o-s 3 44 40-79 23 32 23-5 — o-o8, — 5-7 3 51 14-72 22 37 15-1 + 0 47 -2-b 3 53 20-08 22 17 41-7 0-21 -1-3 3 57 4-3Ö 21 40 22-0 0-41 y - 3 57 10-00 21 39 217 0-O2 + 4'U 4 ib 20- 12 + 17 2b 20-3 fo-32 — 0- I — o + 0 o o o o o 39 1 1 0-47 o-8u 0-44 0-59 0-09 -8-9 + 2.8 -8-8 + 3-9 -0-3 + 1-2 — 1-2 — 0-2 + 1-1 -i'7 -5-4 -3-4 — 2-0 -0-4 + 0-3 Juli 29 und 30, .sowie September 2 und 9 sind nach brieflichen Angaben des Beobachters verbes- sert. Juli 8 und 9 Komet. Nebelmasse ohne sicher erkennbaren Kern; Durchmesser etwa 8". — August 5 Komet schön hell und verwaschen. Sternchen 13'" fast genau in der Mitte der Nebelmasse August 17 Komet sehr hell mit Kern 12"'5. September 3 und 6 Komet sehr hell, Kern scharf ausge- prägt. Bedeckungen der Plejadensterne fanden nicht statt. September 12 Kern gut 11™. 4. Bordeaux. C. R. 114- 104. Äquatoreal. Beobachter: G. Rayet, L. Picart und Courtv. Juni Juli Aug. Sept. Oct. 27-523683 10-530205 11-541501 12-541314 13-523373 9-480371 12-473201 13 -405 193 14-490009 5 -48893b b- 50434 7-509288 8 -494209 9-522703 •0-509557 •5-495442 25-470540 28-45275 30-47'44 2-474S90 3-5'4299 4-482259 5-492239 14 22 24 28 30 50 57 58 58 95 97 104 114 109 113 134 140 155 102 108 179 182 184 o?38 0-59 0 Ol 0-02 0-04 I-I9 1-24 1 • 20 1-29 1-72 i'7-4 1-70 I ■ 7b I 79 I 82 I 90 2 08 2 13 2 18 2 21 2 20 2 •22 + 2 -2b + 1; + 2"' 25? — 2 2- -2 39- -3 23- -3 47- >4- 14- 31- 9- 40- 23- 12- 32- 30- 43- ib- 2 - 55- 38- 43- 41- 41- 53- + 2 — I + I 4-1 831 + 90 - 49 + 42 98 81 + 3 ■ i|+ I + + + 65'- II + 21 + 34 - 73! + 63—11 32I- 5 20—11 82! + 3 34 - 7 b3 -13 2b — 10 79'+ o bs + o 19-4 13-4 15.9 39-1 1-8 56-7 0-3 31-9 35-7 52-5 34-0 b-S 27-8 53-6 I -2 21 - 1 5-2 35-4 0'3 23-1 53-4 14-4 57-9 40-9 ■o?28 ^ 3' 3' 32 32 39 39 39 40 ■0-45 ■0-45 -0-45 -o-4b -0-44 -0-45 -0-45. -o-4b -0-48 -0-50 -0-49 -0-45 -049 -0-47 ^3'6 3 / 3-t' 3-0 3-8 4-8 5-1 5-2 4-8 5-5 5-3 5-3 5-5 5-1 5-4 5-8 b-o b-4 b-7 6-7 0-4 b-8 fb-7 o»4l" I 15 I 17 1 20 • 23 2 30 2 43 2 4b 2 49 3 42 3 44 3 47 3 49 3 51 3 53 4 2 4 19 4 23 4 4 4 4 4 17527 17 b5 58.98 38-75 ib-23 4-3Ö| 59-75! 36-31 17-58 41-64 52-77 I -00 4-bi 11-80 11-94 48-72: 14- Ib 19-84 52-89, 13-89I 22 -80 23-92 24-87 7 152 I 32-7 8 44' 7 15 jZ' i 27 21 53-S + 25" 27 27 27 28 28 24' 23' 31 -^ 1 12 o 27 55 27 50 3 23 48 51 23 31 44 23 14 10 22 5b 39 22 37 40 22 18 20 Tgii 16 35 15 13 14 II) 50 13 18 37 12 47 50 12 18 4b 48 9 59' 49' 13' 58' -o?35 + 0-27, + 0M5 — o 05 + 0-03 — 0-02 4-0-29 o- 19 0-25 0-46; 0-24; 0-39 0-28! 0-29! 0-19' o- Ib •f o- 14 -0-27 — o- iSl — 0-02! + 0-31 -I-0-29J -HO- 19! +5- — o- -f 2- + 2- -2-5 -4-2 -5-1 -5-2 -t- 1 ■ -fo- -5' H-o- — I • — o — 1 ■ — I + 0- 96* 764 A. Thraeii. Mittl. Zeit Berlin Stern A'ergl. Red. ad loc. app in a in 5 \r,. Ar) Parall. a geoc. B-R Oct. Nov Dcc 13.4Ü0010 28 4.U0229 29450702 3O-4jS075 31 -414258 1-433780 2-417970 4-449492 5-498481 0-439029 7 474485 8-4Ö4775 28-430508 17-450845 18-439903 19-455276 20-460518 2 I -457201 22-415727 25'4477i5 27-517845 21 234 = 37 =38 241 347 = 53 255 257 263 264 276 287 287 287 2S7 289 289 291 291 + 2 5 40 2 65 2 67 2 ü9 2 70 2 72 2 73 2 77 2 80 2 82 2 82 2 85 1 1 3 22 3 22 3 22 3 2 2 3 23 3 23 3 23 + 3 2 2 + 14 15 15 15 '5' '5' '5' 15' IS- 14- 14- 13- 9' 8 8- 8- 8- 8- 7- -t- T + 1' — I -4 — I + I + 5 — I + 3 + 2 -1-2 + 2 — I — I — I — 2 ' 53?2o 2U 21 21-16 49-95 40-45 22-82 25-41 21-73 14- 22 i'-3i 8-92 6-66; 48-69 2 -61 44-11 26-75 10-79 29-55 41-66 58-55 8-47 42-9 44 2 32-1 59'9 26-7 29-3 49 -2 47-3 4-7 20-0 II-4 2 - I '7-3 23-0 52-9 54-2 24-3 52-4 28-7 32-ü 31-2 — 0-50 -0-46 -0-47 — 0-48 -0-51 -0-48 — 0-50 -0-44 -0-32 — o — o — o — o — o — o — o + 0-02 — o-oi — o- 10 o-oo + 0-17 •44 -37 -38 -32 -05 -07 -02 + 7 7-9 7-9 7-9 7-9 8-0 7-9 8 I 8-2 8-1 8-1 8-2 S-o 7-2 7-2 7-1 7-0 7-0 6-8 6-7 + 6-9 '37'" 41 41 4 41 4 41 40 40 40 39 39 38 4 38 26 16 16 '5 'S >S 15 14 14 44?09 33-47 27-40 19-27 9-05 55-71 41-23 4-90 42-41 20- 72, 54-9' 28-59 15-91 19-54 I 02 43-71 27-79 14-43 2-231 34-14I 24-381 - I 33 34 4 4 34 I 30 57 -12 44 -14 50 -14 51 -14 51 -14 50 — 14 49 -14 48 — 14 41 -14 34 35-1 30-0 41-5 34-3 37-4 53-0 38-4 57 2 37-3 26-5 28-0 4Ö 3 40-0 1 1 -o lO'O 40 ■ O 43-5 20- I 14-7 14-0 70 0-49 0-48 0-34 0-31 o- 25 + 001 — O'OI + 0- 12 o o + 0 -0-15 + 0-31 -Ol ■50 -16 -0-4 + 7-1 + 0-2 — 0-6 4-6-4 + l-o -3-2 + 5-7 -1-7 -i-ö -0-5 O'O +0-5 — I • I -0-6 + 0-8 4 o- I -1-9 — 1-2 4-0-2 — I • I Durch wiederholten Briefwechsel auf mehrere auffällige Abweichungen der Beobachtungen von der Ephemeride durch mich aufmerksam gemacht, war der Beobachter Herr Ray et so gütig, sämmtliche i^eobachtungen von Bordeaux einer Revision zu unterziehen und auch einige Vei-gleichssterne neu zu bestimmen. Demnach sind die Kometenorte in 3 sämmtlich, in a zum grossen Theil gegen die Angabe obigen Fundortes (C. R. 114- 104) verändert worden. 5. Cambridge. (England). M. N. LH. H. 8. 570- .•\ui;. 15-493088 60 S 18-519708 65 5 28-491251 73 S 28-491251 75 5 29-4Ö3327 78 S Sept. I -431444 85 10 2-452500 88 6 8-432383 114 10 9-491138 118 S 10-446514 1 12 S 1 I ■ 460649 ■27 5 ■2-453724 127 10 ■2-453724 128 10 14-402175 133 10 ■4-462175 ■35 10 28-446145 ■54 10 28-446145 ■.50 10 Oct. 3-453783 176 10 3-453783 178 10 9-45S380 ■99 I 12-478608 2^3 5 12-478608 216 5 28-500340 231 10 28 500340 233 10 30-484459 236 1 1 30-484459 237 1 1 Nov. 2-493'47 244 4 Dcc. 2-509207 279 5 2-509207 280 5 4-462661 283 S 4-46266 1 284 S Äquatoreal. Beobachter: A. Graham. 51" 59 24 24 26 35 48 $■ 53 55 57 57 o o 29 29 34 37 37 4^ 4^ 4^ 41 40 23 55?io 44-99 27-96 28-27 45-38 38-74 5S-72 57-99 8-93 5-07 7-48, 3 -80 3 -60 54-44! S4-5^! 20- 21 20-07 19-06 19-40] 5O-37: 7-39 7-20 18-78 18-62 39-92; 38-52! 38-63' 27 -22 27-37 44 + 27 -f27 23 -1-25 44 4-25 44 + 25 32 4-24 51 4-24 36 -4-22 57 f 22 38 4-22 -f- 2 2 4-21 4- 20 4- 20 -HS + 15 4-12 + 12 + 9 — ij — 1 ■ 20 o 40 40 58 ss 14 14 49 ■9 44 8 8 32 32 35 35 6 32 32 50 51 12 ' I 4-o?67 41 ■=i 4- I - 16 32 -8 -^0-83 34 -0 4-1 -14 25 •4 4-0-07 45 -9 —0-01 35 6 4-0-91 35 ■7 4-1-38 10 4 4-1-24 7 4 4-0-87 23 7 4-1-73 31 2 4-0-96 31 7 4-0-76 52 9 4-1 08 53 0 4-I-I5 2 2 4-0-62 0 2 40-48 30 0 4-0-46 27 0 -1-0-80! 41 6 4-0-36 ■5 I 4-0-69 ■5 9 4-0-50 s^ 6 4-0-29 53 I -(-0-37 7 6 4-0-23 7 (' 4-0-07 55 7 4-0-19 29 7 4-0-28 29 4 4-0-39 59 ■ 4-0-49 2 3 + 0-04 - 3 ■ 12 -II • o ■ I ■IG 10 • 7 ■ 5' ■ 6 10 9 •II - 9-5 I o -II ■ ■13 ■ 7 • 10- ■ 4 ■14- ■ 3-8 - 7 — 14-6 3 5 4 I 4-8 Da der Beobachter die übrigen Daten der Beobachtung nicht mitgetheilt hat, habe ich die von ihm angegebenen geocentrischen Orte in den Fällen, in welchen mein V'ergleichsstern von dem seinigen abwich, um den Unterschied beider Annahmen abgeändei-t. Bahn des period. Kometen v 15 4 28 10 4 28 17 4 29 21 9 20 4 30 4 30 94;4-i3°iS 64| + I3 17 05 -H 3 "7 85 4-12 48 83 4-12 48 70 -f 12 19 4 37 4 38 4 38 4 23 054-. 94,4- 23,4- ■37j-|- 53' 4- 44 4- ■45 4- ■So;-t- ' 29! — 19 43 43 I4''0 4-o?57 49-2 -f 0-8Ö 7-8 4-0-98 2-5 -0-49 6-8 — 1-61 9-9 4-0-29 3-8 4-0-17 27-1 -1-52 29-7 —2 23 25-5 4-0-60 9-3 4-0-59 4-5 4-1 10, 59-0 + 0-88 5-2 4-0-29' S-i -3-45 4-14 - o-ö -34-2 + 8 -I-1Ö-6 4-14 + 22-9 4- 5 4- 7 .lull Aug. A. N. 131 -i 28-469236 31-492674 4-526898 ''-499733 6-508033 '"-434977 11-442868 35 39 42 47 47 55 55 12-2 24-5 30-5 II -o 0-4 12-0 0-3 12. Hamburg. Refractor von 25 cm Öffnung mit Fadenmikrnmeter 4- 4-o?96 i -02 I -09 1 - 1 1 I - 1 1 \ • 22 -)- I -22 2-0 2-5 3-2 3-5 3-5 4-4 4-4 4-2' 4-3 4-1 — 2 ' 7?oo 1404 43-81 31-08 40-09 4- 2 47-9 - o 28-8 - o 35 -6 - 5 19-0 - ' 31 5 — o?3o -0-30 -0-30 — 0-32 4-4-9 4-7 4-3 4-6 5-" Beobachter: W. Luther. 2'- 3'" 39?57 2 11 52-18 2 22 46-65 2 28 5-34 2 41 14-8S -t-28°22'4I-l 28 25 34-5 28 23 47-2 28 20 30-3 28 4 58-4 4-0 11 0 39 0 22 0 38 0 Ol 4-' I + 1-5 — 20 -5-8 Bahn des pcriod. Kometen von ]]'olf (ld;,S4 111 und 1S91 11). 7Q7 Mittl. Zeit Berlin SterniVerci Red. ad loc.app in a in 0 Ar/. Aö Parall. in a in 0 et geoc. B~R iSgi Aug. 13 '7 i8 28 28 29 29 Sept. Oct. Nov. Dec 1892 Jänn. 23 24 27 27 27 29 30 I 3 4 ü 8 10 1 1 15 '5 '7 17 27 28 29 4 4 4 4 5 S 9 9 9 10 12 23 6 6 b 20 4 17 i8' 19 21 ■ •52 I 180 •534907 •4S70S ■41645 ■446794 ■49442 •49950 ■48062 ■52593 ■457235 •457235 ■454016 ■4')6735 ■403125 ■484108 •455110 ■489213 ■•173367 ■505(102 •447107 ■494395 •509074 ■515092 •51S021 ■489S61 •53401 •54200 •504088 ■50097 ■526702 ■460671 ■47S970 ■492085 ■523889 ■4S0717 ■511Ö78 ■516273 ■5179 •504271 •507662 •460370 ■477338 ■449318 ■52S27Ü •526898 ■459258 ■523091 ■550613 ■559456 •426563 •430342 •456343 ■470601 ■435312 •477534 •47152 ■528044 •534445 •455174 •475313 ■545095 ■453565 ■507940 ■521123 ■501771 ■491099 356273 411007 38130S 389306 58 64 05 24 37 43 43 41 52 52 52 59 04 69 79 80 88 93 203 209 221 227 228 234 238 238 242 243 243 243 251 251 251 251 255 264 205 2115 2(i5 267 270 271 2SÖ 286 286 288 297 29S 299 301 18 29 15^0 o^t 2S 36 iS 36 30 36 36 24^5 24^4 24^5 24-4 I 2 O 24 24 12 O 24^<' 6 O o^5 15^0 24^4 24^4 23-0 23^4 24-5 24-4 24'4 24-5 35-7 03 24^0 19^0 o^4 24^0 30 ■ 6 24-4 15^0 0-4 23 '4 12 12 O O I 24 12 0 iS o 36 2^ 24^4 12 o^7 24 o 36^6 14^4 >5^3 24^4 304 29^5 ?26 ' 2>j ■30 •55 ■55 ■50 ■50 ■00 ■06 ■70 •69 ■71 ■73 •76 •77 •78 ■82 ■81 ■Si ■84 •84 2^03 2^03 2'OÜ 2^11 2^11 211 2 ■ 16 2^17 2 ■ 19 2 ■ao 2 ■ 24 2^28 2-33 2'36 2-36 2^44 2 44 2-46 2^46 2-64 2 ■66 2 •67 2^70 2-70 2-71 2 74 2 74 2^74 2-77 2-77 2-77 2^77 2 ■So 2^85 2^86 2-86 2^86 2^88 2*91 3-06 3-i8 3-i8 3-i8 3^22 0-45 - 0^25 0-31 0-30 + o^30 4^ 4^ 3 • I • I ■ I ■ 2 8-4 2^4 3^9 4' I 4^ I - 4'I + 0 — o — o -3 + 1 — o + I I o I 2 + 0 — I + 3 — I — o + 0 3 — 2 — o + 2 1 + I 3 + 2 I 4 + 0 — 1 — o — o + 0 +-3 + I — o — I — 1 + 0 + 0 o + I — o 22?67 29-57 32-27 29-97 25-90 3>' 13' 49' 41' 4^24 57'2o 16^99 6^48 44^54 39^87 7^09 0^56 56^88 29^78 1-30 5^07 21 19 14-94 28-43 42-24 46-26 45 29 6-95 2^96 4^22 3125 13-01 54-üo 48-9 2I-3J 48-0; 19-52 20' I 34^60 15 6 IO'02 II -90 28^ 72 25-47 47^80 42 ■Ol 39^58 3' '44 50^74 15^35 48 94 3^44 25-841 — o — 2 4-2 — 2 + 3 + 0 + I — 2 4-5 + 5 4-1 42 -5 45 3 I 4-0 -4 4-3 4-0 -4 4-3 o + 0 — o 46 -4 + 0 40 — o + 2 — o — I 315 56^0 44^3 i6^4 58^2 4-8 48 47^9 7^4 37^ 52^6 39^7 28^6 52^7 17-8 57^ 32^9 40 • 2 48^3 19^0 52*0 5^4 34^7 36 "3 45"9 6-2 24 6^2 33^4 35 46-9 ^T 30^8 16^4 2Ö 8 3"^4 40^3 21^8 41^0 45 o 41^4 54^4 26^ -o?32 -0-31 -o^34 -o^35 -o^36 -o^39 -o^37 -o^34 -o^ -o^ -O" -o^ - o^ -o^ -o^39 -o 38 -0^38 -o^36 -o^39 -o^37 -0-36 -o 34 -0-37 -030 -o^35 -«•35 -0^32 -0'40 -0^38 -0-34 -030 -0-37 -o^3i -0^2 -0-30 -O^ 26 -0^30 -0-35 -o^i9 -o^3i -o' 16 -o^o6 -0-28 -0^27 -0-33 -o^ I -02 -o^09 -o 26 -0^20 - 0^07 -o^05 o' 10 o^ 14 0^17 o^oo 0^09 o 04 -f o^oO + 4'0 5^2 6^5 5^5 5^8 5^4 6^3 6 6 6 6 61 ö^o 6^8 6^2 0-7 6 6^7 7^i 7 7-7 7^6 7-6 7-6 7-9 7-9 8 8^9 8^9 89 9 9-0 9' 9' 9-1 9 3 9-2 9-3 9-1 8^4 7^4 6^3 5^6 5-5 5'5 4-5*4 2l'46n 2 57 2 59 3 2.1 3 24 3 20 3 36 3 38 3 40 3 40 3 42 3 44 3 46 3 49 3 51 3 53 3 55 3 55 3 57 3 59 4 16 4 17 4 22 45?3i 12^27 39*04 17^1 6 50-83 2-55 22^38 25^94 25^95 36^74 47-87 55-21 04 ■64 ■39 '53 23 '99 ■69 ■65 4 38 4 39 4 41 4 41 4 41 4 41 4 40 4 40 4 40 4 40 4 40 4 39 4 38 4 38 4 37 4 37 4 3" 4 29 4 21 4 21 4 15 50-78 3-5 7-6 41-28 55-50 8^91 19-35 23-70 22-46 IO-I8 43-42 27-96 52-28 46-87 36-72 33^24 27^35 7-80 55'46 3^43 4^72 3^95 43 •63 28-27 0-47 58-73 31^30 27-59 3f83 17 77 1 5 • 49 27^4, 4-27°30 27 23 25 45 25 32 24 36 24 20 24 5 24 5 23 49 23 32 23 15 22 56 22 38 22 19 21 59 40 19 21 21 50 58-0 38-4 0-7 16-2 20 39^3 39-0 23^9 22-3 2-4 52^8 53 23^4 36^5 50-0 21-3 17 26 17 o 21^4 15 39 27^7 14 44 14 10 12 49 12 18 II 17 10 14 9 12 8 39 6 29 5 24 -(-00 - o 31 — 12 31-8 4^3 25^2 53^8 30^8 24-2 32-4 33-8 5i^4 41^7 17-6 59^4 39'2 10-6 39-8 8 38- 52^73 16-86 4 14 4 19 4 19 49"35 4 20 20-31 4 21 30 41 4 4 4 4 - 6 25 - 6 50 - 7 41 -II 31 -14 7 -14 50 I3-9 49-6 S-8 58- 6- 8-9 36-7 27-4 37"9 -13 52 52-8 -12 II 359 — 12 2 o^3 -II 53 84 -II 34 15 "2 4-0 36 0 35 0 23 0 71 0 44 0 40 0 08 0 21 0 oS 0 09 0 II 0 17 4-0 45 — 0 02 -1-0 37 0 09 0 27 4-0 ^3 — 0 08 4-0 34 0 19 0 30 0 27 0 20 0 09 0 34 0 28 0 32 0 27 4-0 16 — 0 08 4-0 21 0 24 0 30 0 24 0 53 0 34 0 ■9 0 45 0 24 0 18 0 22 0 °5 0 17 0 31 0 34 0 49 0 38 0 35 0 44 0 18 0 46 0 46 0 14 0 46 0 32 + 0- 09 — 0- 44 + o^ 27 0 — I — o — O' — O' — O' 2 ' + ■,■ -4' — o — O' 4-0' — I ■ -04 — o^ — O' 40- 4-2' 4-2' — c — 2 ■ — 2 ■ 4-0' — O' 4-o^ -l-o^ -h3^o 4-2-2 -1-7 4-4^6 -1-0-6 — 2-2 -5-2 -i 3 • 2 + 0^7 -2^7 4-3^5 4^7 0-6 4-0 "68 .4. Th ra eil. Mittl. Zeit Berlin Stern Vergl. Red. ad loc. app, in a in !> \'j. Mi B-R in a 1 in 5 1892 Jänn. I-'ebr. 30-324781 30-344708 2-340900 2-3501 U) 15 30'725 10-300985 17-299109 21 -304445 22-330099 24-311597 309 309 314 315 3IÜ 319 320 321 12 -O 0-4 35-') 12 -o 0-3 24 '4 3(>-0 36-0 29-4 12-0 24-8 + 0?20 o- 20 0-21 o- 20 Q- 20 0-03 0-03 4-0-03 — o-oS + 0-01 — 0-04 4-4 4'4 4'3 4-3 4-3 4-2 4-2 4-2 4'i 4-0 3"9 + 2" — o -f o — o + 1 — 2 + 0 33 'oS 13 52 2S-51 45-80 36-90 42-42 13-21 22-59 + 3 ^'4 4- I 47'4 - 1 55'!^ + 3 'o'3 - o 50'5 + 4 i3'2 + 5 7-1 + I 24-5 -l-o^oo 0-04 0-03 + 4-9 4-9 o-oi o-oi o-oi 0-03 0-071 — + 0-04I + 3-S 4-8 4-2 4' I 4'I 3'9 4i'27"' 43U5 4 28 4 30 32-4S 11-30 -10 5 549 - 9 55 45 'S — — 9 35 28-0 4 42 3" '44 — 7 22 509 4 43 40-53 — 7 12 49-5 4 44 45-43 — 7 2 49-4 4 49 13-28 — ü 22 57 I 4 50 24-40 — 4 52 42-85 — 5 53 35-8 4-0542 0-2I 0-31 -0-03 4-0-07 0-26 o- 16 o- 20 4-0-37 4-6-4 4-1-8 -f7-3 4-0 2-6 6-6 4-7-8 1891 Mai 5. und 11. Komet unsichtbar. Juli 28. Komet schwach. August 4. Der Kern ca. 11'" er- schien nicht sternartig. August 29. Der Kern des Kometen ist 11'", sternartig und von einer nahezu kreisförmigen Nebelhülle umgeben. September 13. Kern deutlich 10'"8. September 23. Kern 10'". Sep- tember 30. Komet hell mit Kern 9. Grösse. October 28. Luft gut. Komet als heller Nebelstern 10. Grösse mit wenig ausgedehnter und äusserst zartei-Coma erscheinend. Nox'ember 23. Kern 1 l'-'ö. 1892 Jänner 4. Komet erschien als Sternchen 12'''2 von einem ausserordentlich zarten, lichtschwachen Nebelhauch imTgeben. Jänner 17. Heftiger Ostwind bei strenger Kälte. Beobachtung ausserordentlich schwierig, da Komet an der Grenze der Sichtbarkeit. Februar 15. Komet an der äussersten Grenze der Sichtbarkeit, fast 13'", und nur mit grösster .Anstrengung zu sehen und zu beobachten. Februar 24. I^uft gut und durchsichtig. Komet ausserordentlich lichtschwach. 13. Haverford. .\. S. XI. Nr. 255 und 200. 10/ .Äqualorcal. Beobachter: F. P. Lca ve n wortli und II. Collins. 1891 Sept. Nov. Dec. 1892 Febr. 25 ■ 748021 147 20-5 4-2?o7 4 1 1 '-' 7 25 -91950(1 147 5-3 2-07 n-7 25-919900 148 6-4 2-07 11-7 30-941128 it'3 5-4 2-i8 12-6 2-70S323 243 I2-() 2-74 15-1 0-840213 258 9-4 2 80 14-9 I I -909498 268 lOO 3-06 13-4 5 670912 283 10-5 3-3Ö 4-II-0 17-627152 3i<' 9-5 4-0-03 - 4-2 + 0" o o 4-2 — o -4 •f 2 — 2 0 32 20 72 20 99 25 64 23 70 42 90 3 28 15 40 10 52 + 2 — 2 — I — O — 6 — 2 - 7 -of45 + 0-04 0-04 0-18 — 0-21 + 0-21 4-0-37 -0-I3 4-50 4 I 41 4-6 7-5 5-1 7-0 7-5 10- 52 -f 7 29-8 +0- 14 4- 14. Jena. 19" 19 19 20 40 39 3U 21 4 45 38 Ol 52 90 53 17 27 13 35 20 10 99 45 87 44 31' 5 94 4- lO' 16 10 14 - 3 - 5 - 7 -14 0 59 49 ''8 4 o!'04 15-5 0-32 12-5 0-56 20-0 ooO 5-4 — 0-03 8-9 fO-47 11-3 4-0-34 8- I 40-24 33-6 —0-67 - 0-9 - 0-9 - 3-2 4- 2-8 4- 0-0 -18-7 b-3 3-0 j\. N. 130-309. Rel'ractor von 20 cm (Jlliuing mit liingniiUronietcr. Beobachter: O. Knopf und WinUler. 1891 Juli Sept. Oct. 13-541435 3-495520 3-513009 9-560602 10-5O9676 u-487558 II 501887 25-498854 2S'5i9537 29-449561 29-462314 30-466759 30-518495 I -486109 1 -508171 5-487050 27 15 87 8 87 9 I 10 16 120 1 1 121 S 121 10 145 1 1 145 1 1 15S 9 158 13 1O4 10 1O4 9 IÜ9 10 169 10 185 12 4-0 I I I I I ?Ü0 • -07 -07 -78 -79 -82 -82 •08 ■08 -14 -14 -17 ■17 -19 ■ 19 + 2-: 0 '7 8 2 8 2 9 2 9 3 9 5 9 5 1 1 0 1 1 6 12 2 12 2 12 4 12 4 12 0 12 0 13 2 — o" 4-0 4-0 — o — I — o — o + 1 4- I — o — o 4- I I I + 0 »51 - •40 - -08 - -02 4- -5o;4- 82 - -56- -74 - -24 - -92 - ■39 - ■37 - •Ö3- -91J4- -30 + -40! 4- 13-1 — 0?27 + 3-6 29-8 —0-38 5-4 41-9 -0-37 5-2 17-0 -0-30 4-9 7-2 -0-28 4-9 13-4 — 0-40 5-8 37-8 — 0-38 5-7 43-4 -0-38 Ö-5 20 • I -0-35 0-3 28-0 -0-43 7-2 SI-4 — 0-42 7-1 44-9 — 0-42 7-1 13-1 -0-34 6-7 4-8 — 0-38 yo 35-5 — 0-36 6-8 30-0 -0-38 4-7-2 ii '23 3 38 3 38 3 51 j 53 3 55 3 55 4 19 4 19 4 24 4 24 4 25 4 25 4 27 4 27 4 31 19 >89 18 71 20 40 16 38 19 25 8 95 1 1 23 16 92 18 AS 37 38 26 53 02 50 96 0 50 7 97 25 i() •2722 24 20 24 20 2 2 30 22 I 7 22 O 21 59 10 34 10 14 JJ 40 14 45 14 10 14 15 13 47 13 4t> I I 48 ' 4''ö 27 -2 34-9 59-6 47-4 8-1 43-6 36-5 59-6 1-6 38-1 59-0 31-0 29-0 59-5 13-2 4-0 4-0 — o 4-0 o '78 4-1 '4 61-3-2 04 4- o • 8 10 0-0 24 -3-8 O - 00 + 9 • 6 58 ■45 0 19+2 70 — o 27—2 90 -3 46 -3 71,-0 64 4-2 75I-5 Bühii lies perioci. Kdiiuicii von Wolf (1SS4 HI und IS'JJ II). r69 iMittl. Zeit Berlin Stern Vercl Red. ad loc.app in o. in ß \rj. Ar} a geoc. B-R 1891 Oct. Nov. 5' 50703 7 ()'48i 192 0-504792 5-442830 5'473>7i 7-491215 7-510625 .§5 1S9 iSg 250 250 2ÜO 2ÜO 8 10 10 10 9 + 2?25 2 20 2 • 2 O 2 79 2-79 2-S3 + 3-83 13 15 ■5 14' 1- 14' + 0" — I — I — I -f o + 0 47*20 19 -oS 18-75 34'i3 34 '84 29-77 2971 + 5'5S-i — 5 3S-S — 0 25-0 + o 34-u + 5 4IJ-7 --II 17-3 — II 50-8 -o- -o'39 -0-35 -0-33 -o- 20 -0-21 -O 35 -^7-1 15 7-4 7'3 s-s 8-9 9-0 -I-9-0 4''3i"' 35^99 +ii°47'4r' 4 32 22- Sgl + II 4 32 23-20+11 4 39 43'o7,- 4 4 39 42-43 - 4 4 38 54-03 - 5 4 3S 54-03 - 5 17 51 17 4 ij 37' 34 15' 30 47' 31 27- + o?43 + 1-24 + 0 28^ — 0-09 — o-oü — o- I I + 0-39 -1-7 00 -3*4 -7-5 -3'2 + 0-2 A. N. 132 ■ 109. 15. Kasan. 9-üziilliger Kel'i'actoi- mit FilarmiUrometer. lieobachler: J. Trocki. Oct. Nov. 4-427128 182 12-4 + 2?22 + I2''9 7'432577 191 3'- '4 2-28 134 9-390034 198 12-4 2-33 13-7 5-444281 250 30-0 2-79 15-0 10-405125 200 18-4 2-SS 14-8 I I -408002 2Ü9 ii^i H-2-89 + I4-(] 45 ^51 8 41 19 97 34 39 41 41 42 92 2'34''6 o 41 o 49 0 37 A. N. 129-55. b 39' 3 46 16. Kiew. lo-Zöller mit Positions-KreuzMikrometer. -Of28 + 7-5 -0-27 7-7 -0-32 8-0 — 0-05 9-5 + 0 04' 9-6| — 0- 10 + 9-«| 41,30.. 4 Zi 4 34 4 39 4 37 4 37 20 -27 8 IS 53 05 43 09 30 59 I 80 + 12 20 239 -f 10 47 33-5 + 9 47 13-8 - 4 33 23-0 - 6 50 28-1 - 7 14 27-lJ + 0 722 131 — 1-87 9-9 14-41 1953 131 — 1-87 9-9 29-414404 158 — 2 14 12- 2 29-424659 158 — 2-14 12-2 I -391423 1Ü9 — 2-19 I 2-Ü i -410110 109 — + 2-19 + 12-0 Oct. Denkschriften der mathem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. — 0" 2?79 — 7 — 0 0-52 — 7 -f2 4-54 4- 5 — I 1-57 — 4 — 0 6-02 - 14 + 0 1-7S + 8 — 0 22-87 4- I — 0 22- 19 + 1 + 0 u-59 -1- 8 + 2 19-35 — 4 — 0 10-98 — 9 2 39-35 — 12 — 0 13-00 — 10 — 2 35-97 — 1 2 — 0 41-04 + 2 — 0 3 73 2-514016 51074g '520091 528947 527047 5 19 180 !•• 533605 12-532532 '3-534839 14-564403 25 -ÜI6992 28-595203 29-040719 30-02770 I -651 129 6-631699 9-541558 10-446505 11-642878 12-658149 3- 59^355 5-033292 84 12 + i?ü3 + 7 ''9 86 9 1-66 8 c 94 10 I - 66 8-1 99 IG 1-68 8-3 104 8 1-76 8-9 IIÖ 9 1-78 9-1 120 10 1-79 9-3 123 12 iSi 95 132 9 1-82 9'5 137 10 1-84 9-7 133 8 1-88 9-9 142 10 2-09 11-8 155 12 2-13 12-1 160 8 2-15 12-3 166 10 2-17 12-4 169 1 2 2-19 12-6 188 10 2 28 13-3 199 8 2-32 13-7 204 10 2-34 13-8 210 10 2-34 13-7 213 10 2-38 I4-I 248 10 2-77 15-2 255 12 + 2-8o + 15-1 + 0' + I + 2 — O — I — 2 — 2 + 0 + 2 + 2 — 2 + 0 + I + 2 + I + 1 -4 + 1 +3 + 1 ' 25?S9 16-91 37-41 13-24 14-63 7-79 57 -1)3 13-88 57-64 50-70 ■9-53 55-70 6 • 09 49-91 38-45 55-09 10-58 13-91 12-93 5-89 54-18 29-57 10-76 + 0' 9'3 — 3 51-4 -1- I 8-1 ■f 0 34-2 — 3 53-7 + 0 59-1 + 2 8-1 + 8 47-4 — 0 59-5 + I 4-5 I 33 1 I ; • '' — 10 54-0 + 3 28-8 — 10 8-4 + 2 20'8 + 1 33-0 + ■ 58-4 — 4 12-7 — 0 11-2 — I 46- I + 0 3-0 - 8 57-7 o? o- o- — Q- — o- o- O' O' o- o- — O' — o- — o- o- o- + 0 o- o- o- + 0- + 0- — o- + 0- ■?39 -f 4"9 -38 4 7 -38 4-8 •36 4-7 •3Ö 4-8 •36 4-9 ■38 5-0 ■35 4-9 -35 5-0 -35 5-0 •29 4-8 -13 5-3 -17 5-" -04 5-6 ■07 5-7 Ol 5-8 02 6-3 •20 6-8 ■45 7-4 -04 6-8 • 10 6-9 -Ol 8-6 • 21 + 80 3 3ü 3 38 3 40 3 47 3 51 3 53 3 55 3 57 3 59 I 19 23 24 20 32 35 35 3'' 37 40 39 48? 06 + 6-17 20-47 35-09 3-38 12-55 13-02 14-89 12-00 8-25 5-22 26 75 31-50 51-79 5-07 18-07 30 40 0-45 42 - 1 1 33-"i 14-05 + 21-10 — 39-48 — + 24-50 24 35 24 20 24 4 23 13 22 37 22 iS 21 59 21 38 21 iS 20 50 10 31 15 10 14 40 14 12 42 13 42 13 35 2 39 38 '48' 40- 34- 33 - 44 41 48 4 52 31 48' 18 4 40 ■ 20- 43' lo- 19- 30- 12- 43" i8- 49- + 0; O' o- o- o- Q- o- + 0 — o + 0- + 0- — O' + 0- o- o- o- o- o o- O' o- o 20 — 03- ■33 - -54,- •29 - ■45,+ ■ 10 — -47 + -05 -27 I ; 30 74 23 33 52 73 33 49 43 45 41 5 I o 0 i-g 2-9 I • I 4-3 I o 0-4 1 5 7 4 6 7 o 4 2 o 2 0-8 3-6 2-7 I -o 4-6 9-3 0-7 3-9 8I + 0-57 - 3-3 Bahn des period. Kometen von Wolf (1SS4 III und 1S91 11). Mittl. Zeit Berlin 1891 Nov. Dec. 1S92 Jänn. 7-007814 7-028787 8-574815 28-5082S9 23'432457 2-401003 19-350711 21 -327000 Stern 2O1 2Ü2 2O4 Versl. 270 10 289 9 290 0 300 0 304 10 Red. ad loc. app + 2?83 2-83 2-85 3'ii 0-45 0-30 + 0-31 + 14-9 14-9 14-9 12 + 7-9 - 2-4 - 4'i - S'i Aa Ar? — o™ ii?o7 — I 28-04 + ' o ii -I 5''74 — I 52-27 lO 47 24-73 27'90 - 8'57"5 + 11 20-0 - 2 57-7 + o 17-9 + o 27-5 + 2 — o — I )4-9 2-0 1-7 Parall. + o?iO o- 22 o 00 0-05 0-05 0'04 + 0-03 — 002 + 8- 7 8-7 8-8 8-5 0-9 0-3 5-2 + 5 a geoc. 1,38m 5' 43 3« 5' '5 38 25 70 2U '3 23 14 51 77 14 35 00 20 20 ?tJ 21 28 28 - 5°34' 0''3 - 5 34 41 '5 — 0 0272 -12 45 45-2 — 14 40 24-0 -14 5 37-4 -II 53 14-4 -" 34 5i"9 B-R + 0 30 0 57 0 43 0 04 0 00 0 50 0 Ol +0 35 — o- 1 -0-7 — I o + 2-9 — O- 2 + 1-2 -f 1-3 + 2-7 Anfang September Gr. 10— IT", Kernchen von einer kleinen, rundlichen Hülle umgeben, Mitte Sep- tember Gr. 10"', Hülle 1' Durchmesser. Anfang Oct. heller als 10'", Hülle nach der Richtung der Bewe- gung auf fast 2' verlängert. Am 2. Jänner wurde das mitunter aufleuchtende Kernchen auf 11. Gr. geschätzt. 19. Lyon. CR. 113-380, 401. B. A. IX, 249. Äquatoreal coude (0T30). Beobachter: G. Le Cadet. •891 Aug. Sept. Oct. Nov. 8-570177 49 ÖS -1- I5i6 + 3-8 13-005995 5« 15-15 1-2Ö 4-7 I -501401 81 15-15 1-O3 7-9 7-594907 104 1515 1-70 8-9 8-0232I7 109 0-4 1-77 9-0 9-590840 IIÖ IO-8 1-78 9-2 10-589022 120 15-15 1-79 9-3 11-580528 123 15-15 1-81 9-5 I2-550007 124 IO-8 1-84 9-7 29-505371 lOl IQ- 10 2-13 12- I 29-598414 lOo 5-5 2-15 12-3 10-547980 205 0-4 2-34 ■3-7 27-573415 274 4-4 -1-3-10 + 12-5 — l -1- I + 2 — O + 0 — I — I -1-0 — o 3 09 9 48 17 99 22 93 14 93 0 29 49 07 7 91 43 Ol 23 12 52 97 2 Ö4 18 5Ö - 7 4- I + I - 4 + 5 - o -I- o + 7 + 3 1-5 58-8 41-2 44-9 39-0 20-4 4'' -3 43' 3 12-2 2 21 - 1 4 23-1 4 17-5 o 45-0 -o?33 -0-29 -0-37 -0-30 -0-24 -0-30 -0-31 -0-32 -0-37 -0-32 -0-43 -0-32 -o-io -t-3-4 3-0 3-0 4-0 4-0 4-1 42 4-3 4-7 5-7 0-2 6-0 -^8 2 4Ö 33 47 49 51 53 55 57 24 24 35 20 375 58- 5Ö II 20 20 21 ■ 20' •5 40 48 46 49 + 28°i5' 27 54 24 49 23 12 22 54 22 36 22 17 21 57 21 38 14 42 14 41 -I- 9 10 -12 Zi 14-7 -1-0?2I 52-5 0-22 53'« 0-20 52-4 0-31 19-7 0-09 15-4 0-03 25-8 0-30 59-5 0- 19 34-9 0-45 42-7 0-28 35-1 0-07 18 0 -t-O- 12 15-8 — 0-02 73 0-7 0-8 09 1-7 3-5 3-0 1-8 2 ' 1 ■ 3-0 14-4 B. A. VIII. 503, IX. 121. 20. Marseille. Äquatoreal mit o'?2Ö Öffnung. Beobachter: Coggia und L. Fabry. Juli Aug. Sept. Oct. — ü"i 0-62; — -HO 48-29'-!- I 55-05- 4 38-51 -^ I 54-87!- + S 13-50 + I -I 38-04,-1- 3 — 2 28-09'-f 4 — o 22-47 — 9 — o 41 -oS — 7 -3 43-09 4- o + 2 3-03-1-5 Juli 7. Der Komet ist ein schwacher Nebel von einem Durchmesser von 40". — Aug. 17. Der Komet messer, an den Rändern sehr vei-\vaschen. 7-576852 21 5-5 -l-o?5i — 1-7 11-604583 22 5-5 0-63 — I 0 16-580480 32 5-5 0-73 — o- 2 17-591000 32 5'5 0-76 0-0 4-597152 42 2 -2 i 09 -f 3-2 10-600007 50 i'i 1-23 4-3 17 Ö39722 Ö5 5-5 1-35 5-4 2-50I020 88 5-5 I -64 8-0 3-497390 88 5-5 I 67 81 II-4S9905 121 5-5 1-82 9-5 3-4936II 179 5-5 2-20 12-7 6-494722 iS8 5-5 + 2-28 + U--, 27-0 — 0529 i2'8 16-3 -0-27 25 3O-S — 0-30 2-8 44-4 — 0-29 2-7 39-1 -0-31 2-7 I -0 -0-30 2-7 14-3 -0-23 2-6 59-4 -0-38 3"9 7-8 — 0-46 4-9 19-9 -0-47 5-3 5'-i -0-47 6-3 46 -o — 0-4O 4-6-4 i' ' 7 I 18 I 31 I 34 2 22 2 39 2 57 3 36 3 38 3 55 4 29 4 32 28- 04 8 92 28 09 1 1 59 57 70 3 24 28 23 12 64 18 21 9 62 21 48 22 41 + 26°39 1-4 -|-o?04 -29 27 9 3- 7 -f o-oi -5-3 27 40 7-2 — 0-03 — I -0 27 45 28-5 + 0- 16 -3-9 28 23 42-1 -0-09 -i-S . 28 8 22-9 4-0-14 -3-0 27 3° 5-6 H-o- 10 -3-9 24 34 59-5 4-0 07 -7-7 24 20 53-4 -0-14 4-4-8 22 0 I • I 4-0-38 4-5-4 12 48 26-6 -fo-32 -0-4 4-1117 23-6 4- 0-00 -2-9 12'"5, ohne Kern, an den Rändern verwaschen, mit ist ein ziemlich heller Nebel von 1 1"' und 40" Dui-ch- 21. Mount Hamilton. A. N. 127- 149, 367. i2-inch. .äquatoreal. Mai 4-003312 2 8-4 -o?64 — 1 1 ■ 2 4-010502 2 4-0 — 0-64 — II -2 4-018058 2 0- 1 — 0-64 — II • 2 4-994334 3 10-6 -0-55 — 1 1 ■ I 7-984490 4 12-4 — o-Oo -lo-O 4-994190 5 22-5 -0-37 - 9-9 -1-0" 4-0 I — o 43 56 45 20 49 75 55 84 10 89 o 45- 2 8- 4 34' 4 43' Beobachter: E. E. Barnard. -1- i3°ii'29-4 -o?i9 + 2'0 -0-19 — o- 20 — 0-20 — o- 20 ,ll 22"33'' 22 2,i 22 35 22 41 1-9 2 -O 2- I -)-2-0 22 57 i6?69 18-33 25-90 50-32 22*92 13 II 13 25 14 7 -t-15 47 50-1 33-0 51-8 30 • 2 -|-o?oi 0-72 0-54 0-72 4-0-55 + 4-5 — O- 2 — 2-0 4-3-2 97« 772 .4. Tliraeu. Mittl. Zeit Berlin Stern Vergl. Red. ad loc.app in o in 0 A'/ Parall. 0 geoc. B-R 1S91 Juni Juli Aug. .Sept. Oct. Nov. Dec 3'977i99 4-947940 •'•93333'1 I 1 -978912 12-9575S2 13-932524 29-923207 1-S52893 9 -880803 1 1 -8(10289 14-914190 28-848472 31 -89445»' 3-844018 4-042085 27-91O730 30-850250 8-927037 2 -812O97 24-820704 27-7888 17-082847 17 -80930O 21 -046305 24-7>535S 29 37 41 51 54 00 74 81 92 92 153 103 194 243 273 274 288 289 288 288 ■0 '4 '9 '4 4 '4 ■4 '4 3'4 12-4 12-4 4'4 10-4 18-4 8-4 10-4 12-4 12-4 124 3'4 2-4 12-4 2-4 3'4 3'4 — 0?0l) +0 51 0 54 0 Ü2 0 ü5 0 04 00 04 18 2 2 28 57 02 00 00 2 1 1 2 18 2 ii 2 •74 3 •08 3 10 3 •23 3 •23 3 •15 + 3 -oS 7 4 2 1-8 o 9 o-(i 04 8 II -9 12 • 13- "5- 13' 12-5 8-9 8-9 8-3 - 7-8 +0" +0 +0 — o — o — I +0 +0 — o +0 +0 — o — o — o +0 +0 -H2 — o — o 4-0 — o + 1 — o +0 — o 0?2I 15-20 15-84 4-37 10-05 5-40 37-28 11-31 31-09 27-03 58-08 4-40 7-19 20-82 3-51^ 9 72 20-97 13-00 23 99 3-17 20-91 19-62 31-43 10-27 I b - 1 7 ^j ' 4 0-0 39-4 43-0 21 24 53 21 -0?23 -o- 1 I -0-31 -0-20 -0-27 •0 33 -0-30 0 50- 1 20 49 34-8 21 43 0-7 15-0 4S-0 44 -2 8 42 ■ 8 9 2 3Ö-5 7 43- 37 42 44 40 45 -0-44 -0-49 -o-oS -0-37 -0-48 -o- 29 -o 47 -o' 20 -O-20 -0-32 0-00 -0-30 -o- ig -2- i - 2 i i 2 2 2 3 3 2 3 3'4 4 4j o 5 19 21 24 7 15 37 42 50 25 32 39 39 22 20 34 40 28 20 13S69 33-88 40-50 9-05 45-ti5 22 - 14 30-78 33-21 8-33 22-8o 23-57 iS'oo 31-58 5-"3 29-92 37-32 21-80 30-70 34-05 40 -öl 41-21 15-40 12-50 II 0 39-35 20-24 54- 20 17 II- 33 48- II 45' iS 10- 24 34- 24 31- 25 40- I I o- 3 17 27 47 41- 25 40 18- 24 53 47" 24 15 22- 24 12 20 27 27 27 28 28 28 28 15- 28 53- 5 39- I 39- 10 20' -II 52 — 12 36 20- 13- 14 50 s'- 14 50 53- 14 49 25- 14 43 18- 25 70 33 28 17 -2O •44 -31 -Ol o o o +0-50 -0-28 — o-oü — 0-0 -1-0 -48 — I -oü — o- +0-89 +0-40 4-0 lO +0-38 +0-II +0-39 — o- 1 1 + 0-14 — 0-2S + 4-4 1-8 0-0 2-3 2-0 - 5-5 + 0-4 + 1-2 + o-i -I- i-s -342-0 - 0-5 - o-b - 1-4 - I i-o - 2-4 - 1-3 -+- 0-8 - 3-Ö - 1-7 -+- 1-2 -+- 2-1 + 1-3 August 9. Das Vorzeichen von AS habe ich uiiigekehrt. December 24. habe ich Aa= — 1(5- 17 .statt — 11-16 gesetzt, wie aus dem von Herrn Barnard mitgetheilten loc. app. hervorging. Mai 3. Bei der Wiederauffindung war der Komet ausseroi-dentlich zart und schwach, 6" bis 8" im Durchmesser und zwischen 13"'5 und 14"'0. A. N. 129-287. lo'/gzöll. Refractor. 22. München. Beobachter: H. .Seeliger, J. Bauschinger und K. Oertcl. Sept. Nov. Dec. 3''38" 4 26 4 20 4 24 - 4 24 4 21 4 21 4 15 December 5. Nach brieflicher Angabe von Herrn Örtel wurde A3 um +1' verbessert. 23. Paris. C. R. 112-1352. B. A. IX. 48 — 50, X. 225. .^quatoreal von o'!'30 Öffnung; Äquatoreal coude von o'!'27 Öfl'nung. Beobachter H. Fayet Puiseux und LeMorvan. 3-440728 88 i8b -t-i?67 -1- 8-I 28 445507 270 44 3-II 12-3 28-488S04 276 1 1 - 1 1 3-II 12-3 1-430794 277 lO-o 3-14 11-9 1-429972 277 o-i8 3-14 II-9 1-407031 278 O-o 3-14 11-9 I -40b325 278 0-7 3-14 11-9 5-414800 283 12-12 3-IÖ 1 1 • I 5-430430 282 4-0 3-IÖ II -2 20-401594 288 12- 12 +3-22 + 8-4 0" 29S54 I 49-39 I 51-33 0 12-79 I 29-23 2 6-33 2 29- 18 0 32-91 - 8 '22'' 7 — o?42 +5''9 ■+- I 4-7 -014 8-5 4- 0 28-2 — 0-02 8-5 — -015 — - 4 1-5 8-3 .- — o-oO — + 2 55-0 — 8-4 - 5 i8-o -0-15 8-0 — — 0- 12 — + 0 19 4 — o-oO 4-7-2 Ii?i8| 15 39 13 57 18 93 17 90 53 21 52 18 28 70 + 24°2I 39 ''5 +o?40 -12 44 58-4 +0-32 -12 45 34-9 +0-37 — + 0-02 -13 21 2-0 — +0-43 -13 21 24-8 — -13 59 2-0 +0-18 — — 0-30 -14 50 40-5 — o-oS -1-9 -o- 2 -2-1 -1-5 -0-7 Juni Juli 12-570917 13 6 4 12-578844 12 6-4 I -568035 15 8 1-590948 IS I 2 4-5t'3i63 Ib Ü 4-580023 ib '^ 4-590532 16 7-54735*' 19 7-553918 19 7-571208 19 9-553016 20 6 9-576802 20 12 +0? o- o o 0-44 0-44 0-49 0-49 0-49 0-55 0-55 0-55 0-59 0-59 5 •9 5 •9 2 -8 2 •8 2 -3 2 3 2 3 2 2 2 4 4 o'" 36S48 + o 2 28-20-1- 2 o 24-19'-+- 4 20-69-4- 4 23-14 - 6 21-21 — 6 19-72 — 6 -o 28-54-1- 5 — o 26-30-1- 5 -o 23-85 -f- 5 -4-0 48-99 4- I 4-0 52 -58 4- I o — o — o — o 35 ''9 -o?23 4-3 ''2 IO-8 -0-23 3 - I 44-8 — 0-26 3-3 55-1 — 0-25 3-1 50-1 —0-27 3-4 45-" — o-2b 3 - 3 39-2 — 0-25 j-i 21-6 -0-28 3-7 302 — 0-28 3-5 38-3 -0-27 3-4 21-3 —0-28 30 30-5 -0-27 -i-3-3 ,h 3, o 3 51 o 51 o 59 o 59 0 59 1 7 I 7 I 7 I 1 2 I 12 52?82 -|-22°Ib 53-90 22 Ib 44-05 47-50 33-41 35-35 30-85 22-67 24-91 27-37 41-94 25 40 25 40 2b 2b 2Ö 14 2b 38 26 38 20 38 20 54 45-54 4-20 54 18 2 — 0 '03' 24 9 — 0 1 1 45 9 — 0 05 50 0 — 0 02 1 SO 8 4-0 71 I 2 0 00 7 4 — 0 15 42 I — 0 73 SO 5 4-0 48 58 5 4-0 18 20 7 4-0 19 29 b 4-0 Ol -b-7 -7-5 -1-5 -3-9 4-2-5 1-9 I -2 8-0 2-8 3 - 1 I -o 2-8 Bahn des pcn'od. Kuuietcu von ]]'oIf (JS'S4 III und hSVl II). 773 Mittl. Zeit Berlin Stern Vertrl Red. ad loc.app. in a in 0 Aa X^, Parall. B—R in a in 0 1891 Juli AuH I Sept. Oet. Xov. Dec. i2"555459 12-57234« 22 '1101200 28-528725 28-5401 10 3-009848 3-t>25532 5-017454 5-028079 1 1-548750 II-509294 28-507014 28-588045 4-020900 4-644701 0-601088 O'0i770( 7-515984 8 -03023 I 9-622974 9"<'32oi4 9 643599 10-539884 10-550803 11-015127 11-637512 25'547258 27-598159 27 -009942 28-006898 28-618101 29-498495 29-510104 2 -004212 2-615150 3-548981 3-5''023i 9-552049 29-489391 30"49>553 30"53599'J 31-495812 3-502000 3-557573 5-503900 5-552400 0-52S975 7-501285 7-5502-0 28-505 1 13 5-49S509 22-489349 23"477252 25 25 34 42 42 40 46 54 54 73 73 93 93 °5 °5 07 09 16 16 16 19 19 21 21 47 53 53 57 57 58 58 74 74 77 77 200 234 237 237 238 24S 248 250 250 258 203 263 270 2S3 28S 28S 0 (I (< o 0 0 (> 0.5 0-5 5'4 i''5 tJ-5 0-5 6-5 "■5 "■5 "■5 0-5 4-4 0-5 — o?64 — 0-64 +0-83 0-96 0-90 -09 •09 - 1 1 - I I • 22 •22 ■55 •55 -09 -09 - 73 2-07 2-69 2-09 2-70 2-77 2-77 2-79 2-79 2 -80 2-82 2-82 3-II 3-17 3-22 - og - 0-9 -+- 0-9 2-0 3-4 3-4 4-4 4-4 7 7 8 8 8 8 8-9 9 I 9 9 9 9 9 9-5 9-5 I • 1-9 ■-9 2-7 2-7 2-8 2-8 3't> 5- 5- 5- 5' 5- 5' 5- 5- 4-9 4-9 4-9 2- 1 - 8-0 8-0 — o" — o — o — o — o — o — o +0 -l-o — o — o — o — o -ho 4-0 — o — o -HO — o -t-0 +0 +0 +0 +0 -o -o -o -o -o -o -o -o -o -o -o -o -o — I -4 — 2 — 2 — I — 2 -t-o — o 2 1 :■ 40 18-49 30-0 19-95 17-29 44-58 42-00 22- 23- 22' 19-50 9-02 5-80 17 37 19-77 24 - 2 22-0 II-5 13-98 3-60 4-79 0-12 22- 14 24- 10 20-58 24 o IO-S6 IS 85 15-07 41-65 40-80 16-75 i5'88 21-50 20-84 10-70 10-02 17-64 21-47 50 5 5i' 47' 3' ' 30 ■ 35'24 .36-31 35-'2 10 02 11-28 51-91 9-33 5-37 5-32 - 7 37- - 7 29- - 4 48 -H 3 12 -+- 3 15 + o 25 -4- o 24 - 3 24 - 3 24 ■4-8 8- -+- 8 3- ~ 3 35 ' - 3 51- - 8 II- -8 -8 8 28 4 37 4 57 3 28 5 28 0 55 1 5 I 17 I 28 8 54 20 ■7 20 40 10 57 51 10 18 37 3ü 57 57 40 39 3 4 28 51 55 32 9 55 29 19 53 49 41 ?29 -28 jj — o — o — o — o -0-32 -0-27 — 0-25 — O- 20 — o- 25 -0-35 -0-32 -0-35 — o- — o- -19 •39 ■3" -25 ■20 •25 — o- 20 — 0-29 — o 25 — 0-41 — o- 22 — o 24 — 0-22 — O — O — O — O — O — o — o — O- 22 -0-23 — o- 20 —0-43 —0-42 — 0-22 -0-18 -0-34 — o — o — o — o -o — o — o — o 40 3> 35 33 23 31 28 13 -0-28 -0-13 • 20 -25 09 — o o o — 0-04 0-00 +0-09 +0-07 3-4 3-2 4- 1 3-9 3-2 .> I 4- I 3-8 4-4 4- I 4-0 39 4-4 4-2 5 5 4- 4' 4' 4' 5' 5' 4- 4- 5 4 0-0 5-8 5'7 58 58 0-8 o t ()-2 O 1 0-0 0-5 7-0 8 5 8-7 8-8 8-8 8-5 8-7 5 7 5 I I ll'20" I 20 I 47 2 20 2 20 2 25 2 25 2 4' 2 41 3 24 3 24 3 40 3 40 3 45 3 45 3 47 3 49 3 51 3 5> 3 51 3 53 3 53 3 55 3 55 4 19 4 22 4 22 4 23 4 23 4 4 24 24 4 28 4 28 4 29 4 29 4 35 4 41 41 41 41 40 40 39 39 39 38 38 20 21 15 14 41 ?i7 44 -09 43 ■38 49 ■37 52 -04 18 •29 20 83 42 -72 44 ■45 ö3> •03 3" 45 38 1 1 41 31 48 •37 50 83 4 91 7 1 1 2 '7 21 45 24 ob 25 27 20 03 15 40 17 45 24 34 20 94 20 92 I I 87 12 68 31 85 oi 07 40 89 41 77 22 90 23 00 24 75 25 43 0 40- 27 21 18 80 18 40 8 00 22 49 21 04 42 Ol 41 09 i8 30 53-751 52 83 12 90 50 37 1 31 - 50 00 -4-27' 27 28 28 28 22 28 24 28 24 28 22 22 4 4 43 28 28 25 25 43 24 2 24 2 23 30 23 29 23 14 22 54 22 35 22 35 35 18 iS 57 21 56 if 33 22 22 21 37 37 9 9 44 44 13 14 13 14 12 40 12 40 + 9 42 ■ 5 32 -12 45 ■13 59 -14 48 •14 4Ö 34 43 32 41 44 40 40 1 1 ' 10 35' 44- 29- 55' 38- 4' 45- o 9' 40- 3»- 24- 23- 3 - 20- 59- 8- 41- 21 ■ 44' 25' 37- 18- 40- 28- 50- io- 53- 13- 37 ' 14- 54- 30 7 29 8 9 43 43 36 10 18 -t-o -t-o — o 4-0 o O' o o o o -t-o hO -HO -HO -HO 4-0 -HO o -HO o -HO -O -0 -o -o -o -o -HO 4-0 -HO — o — o 4-0 -HO o o -HO -HO o -HO -HO o" -HO -HO -HO -HO I I io 42 -22 -00 3- 3- )-o; roS ) 10 ) 2 0 )• 10 )-28 13 24 03 ■03 -72 -50 ■20 -26 ■24 -04 -02 •24 >9 -27 •'5 29 ' 33 •39 00 ■17 •29 20 ■02 ■02 -oü ' io ■38 -41 ■32 •04 -20 21 •37 -28 '"5 •37 -24 -20 - 10 06 — o- — 2- -r — 2- — o- 4 5 6 6 4 7 -0-6 — 2-0 -1-7 — 2 - 1 o 8 I — 2' -3' — o- — o- •4-0- 2 4 2 — 2- I -8-8 — I -o -3-0 -2-3 -1-9 — 21 -2-9 — 1-2 — 1-2 -4-3 -0-4 - I -o 0-0 -HO-4 + 3-5 -0-7 — 2 - -H2- 7 o 5 -H3-0 -HO -7 — I - 1 — 2-2 -HO 2 -o 8 -Hl-2 -2-3 -1-5 — OO -HO 4 -1-9 -H2 "O -I-5-3 -HO 9 -0-5 Die beiden letzten Be99 ' 12-440991 10-444028 18-452640 28-404491 29"433947 31-431202 3-445533 7 '384491 14-392223 15-403790 2-457074 4-4OÖ29O 5-4295O1 6-44930O 7-443505 S-395057 9-405030 10-4O7303 10-407303 I I -47S090 12-5 12320 13-406020 14-459791 51 56 57 61 Ö5 73 77 79 90 106 133 ■38 174 182 186 187 190 192 199 20Ü 207 209 213 217 218 8-10 4 A. N. 1-25 I -24 I ' 33 1-35 1-55 1-56 i-öi I -66 1-74 1-88 133-245- 25. Pulkowa. 15-Zöiier. Beobachter: F. Renz. 89 19 ■22 24 28 29 31 32 '33 34 36 ■38 ■40 + 2-42 - 4-5 4-5 4-5 5-3 5-4 7-2 7-3 7-0 8-2 8-9 9-9 IG- I 12-7 12 -Q >3 13 ■3 13 13 ^3 13 ■3 14-0 14 -14 +0 +0 -t-o — o -3 — o — o + 1 +0 — o — o — I +3 + ° +0 + 1 — I — 2 +0 + 1 I +4 ' i?95 58-83 18-52 49-15 27-13 23-45 40-37 50-07 5992 4-82 0-03 24-43 31-29 42-83 33-10 36-85 2-29 57-43 10-37 29-75 0-79 11-48 48-81 51-04 8-76 51-0 — 0?26 +4-9 3Ö-4 —0-28 5-3 41-8 — 0-28 5-3 II -2 — 0-28 5-4 41-2 -0-28 5-4 19-8 — 0- 29 5-7 34-4 — 0-30 0- I — -0-31 — II-3 — 0-30 6-2 - -0-32 — 6-2 -0-33 7-4 ö-o -0-33 7-3 59-2 — 0-28 7-9 23-5 -0-27 8-0 53-7 -0-31 8-3 8-5 — 0-29 8-3 37-6 — 0-29 8-4 33-5 -0-34 8-7 13-8 -0-25 8-4 41-7 — 0-25 8-5 43-9 -0-25 8-5 39-7 -0-23 8-5 49-0 — o- lO 8-5 7-8 -0-33 8-9 32-7 -0-25 +8-8 2 43 2 43 2 54 2 59 24 26 31 38 46 o 2 28 30 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 31 4 32 4 33 4 34 4 34 4 35 4 35 4 36 4 37 4 3, 4 38 42?i3 55-60 55-62 23-06 33-95 23-74 41-74 2 1-08 11-77 45-12 45-68 38-75 13-05 22-90 21-45 20-24 14-47 4-i8 56-92 42-92 42-93 26-51 8-42 42-10 18-67 -28° 8 28 o 28 o 27 38 27 24 25 45 25 32 24 21 21 o 20 38 13 19 12 19 II 50 II iS 10 48 10 18 55'S + o?33 34-9 035 34-0 0-36 13-6 0-36 12-9 0-44 2 - I 0-43 40-2 0-58 0-14 34-8 0-35 0-32 30 8 0- 20 46-7 0-32 6 6 0-31 13-3 0-35 I -0 0-47 46-6 0-43 28 o- 16 22-5 0-42 30-2 0-50 50-4 0-32 530 0 33 37-8 0- 20 19-7 0-41 27-4 0-48 iS-5 +0 38 -1-4 -'•5 -2-4 -2-9 -2-0 -2-9 -2-7 -2-1 -2-3 -3-7 -2-6 -3--7 — 1-6 — 2-4 — II-4 — 4-1 + 0-6 + 0-2 -4 Juli 14. Helligkeit der Mitte des Kometen 10"5. Nahe SW ist die Nebelmasse verl rem, schweifartigen Ansätze. — Sept. 11. Schlecht begrenzte Nebelmasse mit scharf Kern, lO™. Richtung der grössten Ausdehnung nach roher Einstellung 196-5; gt-össte B dem Kern 70". — März 19. Der Komet erscheint als ein bla'^ser, unregelmässiger Neb messcr mit einem Kern 14'". ängert zu breite- hervortretendem reite dicht hinter el von r Durch- BaJin des period. Kometen von Wolf (1SS4 III und 1S91 II). 775 Mini. Zeit Berlin Stern, Vergl. Red. ad loc. app. in a in 0 \a lo Parai: in a in 0 a geoc. 0 geoc. B-R Boletin del Obs. de Tacuhaya, T. 1, p. 109. 28. Tacubaya. Äquatorial von 38 cm Öffnung. Beobachter: Feiice Valle. 1891 Aug. 27-825816 29'853450 71 jii II -t-i?54|-t- 7'i 76 ;io-io+i-59 -1- 7-4 -HO'" 59?9ii— o'59'30 — I 37-06—0 20-82 -o?53+i -0-49 +0-6 3l'22>n 5I?66+2S°52'43'4 3 27 40'43 +25 27 21-8 — o? 14 +0-03 -lo-S + 0-8 Eine bemerkenswerthe Note des Beobachters theile ich in der Übersetzung aus dem Spanischen unverkürzt mit: »Am 29. August, ungefähr 12*" 27"' 15, beim Beginne der Beobachtung des Kometen Wolf, erregte der auffallende Glanz, welchen das Gestirn zeigte, verglichen mit dem Glänze, welchen es am 27. zeigte, in hohem Grade unsere Aufmerksamkeit. Wir beobachteten aufmerksam den Kometen, aber es war nicht möglich, die Ursache dieser Erscheinung sofort zu entdecken. Als wir etliche Minuten dar- auf zu messen anfingen, bemerkten wir eine Ausdehnung des Kernes in der Richtung von West nach Ost, die mehr und mehr zunahm, bis der Kern sich in zwei Theile theilte, welche anscheinend von fast gleicher Grösse waren. Da dieses Auseinanderweichen sich ziemlich schnell vollzog, vermochten wir alsbald die Natur des beobachteten Phänomens zu erkennen, das nichts w-eiter war, als der centrale Vor- übergang des Kometen vor einem Stern von 11. Grösse. In den ersten Momenten unserer Beobachtung konnten wir, ungeachtet wir eine 300 fache Vergrösserung anwandten, keine Ausdehnung in dem Kerne wahrnehmen, woraus wir schliessen, dass dieser Kern nichts anderes als dieser Stern war, und dass seine Natur eine solche ist, dass er sich durch die äusseren Lichtstrahlen durchdringen lässt, denn sonst hätte der Glanz des Kometenkernes bei der Conjunction des Kernes mit dem Sterne nicht grösser werden können.« Nach der Ephemeride stand der Komet um die angegebene Zeit an dem geocentrischen Orte: a = 3"27"36?45; J= 25° 27' 43'0. 29. Toulouse. CR. 113-427, 114-727, 115-1000. Grosses Teleskop. Beobachter: E. Cosserat und F. Rossard. Aug. Sept. Nov. Dec 13-52362S i4'5oSo2g 25'Si7«34 26-4979^4 26-513227 31-52051 1-513526 1-520791 2-479063 8-5134211 8-527327 8-536S64 9"47483i io-46756( 10-483549 10-49745° 25'4552g4 25-4695()(: 25'4794i': 2S-4S8217 28-432732 28-462975 I -4408(18 1-457292 4-43S253 4-453299 4-477685 21 -4S667S 22-413599 58 60 68 70 69 S5 84 85 86 109 1 10 114 114 1 1 1 1 12 113 "45 14Ü 142 150 276 276 277 277 281 2S2 2S2 288 288 6-8 10- 10 [0-20 IQ- 20 6-8 6-10 6-10 6- 10 6-10 6- o- 10 6- 1 9-8 o 6 12 12 12 20 20 I 2 12 4 4-9 6-7 6-9 6-8 7 9' 9' 9^ <)■ 9-4 9-5 9 4 1 1 -1 11-7 iiS 1 1 - 1 1 • 1 1 - 1 1 - 8- - 8- I n 22*89 — 0 6-09 4-0 9-95 — 2 8-68 — 0 45-01 — 2 42-78 +0 27-62 — 0 24-70 -HI 11-64 — 0 28-69 — 0 53-25 — I 27-62 +0 28-05 +3 4'36 +2 41-67 H-2 41-57 +0 58-43 + 2 2-71 -H2 44-28 — 0 34-69 - I 49-05 — I 50-38 -HO 12 23 -HO 11-77 — 0 28 -06 — 0 54-52 — 0 55-09 -HO 17-84 -HO 0 ■ : 4 16 57-9 37-9 35-0 53 47-9 6-7 — 8 20 2 14- 34-7 47-9 5-0 IG 15-5 21 5 45 37 38 7-8 I 22-0 o 5Ö 4 5-5 4 9-5 8 30-7 o 34-6 o 20-2 22-; -l- 2 47-7 -o?40 -0-41 -0-43 -0-44 -0-43 -0-43 -0-44 -0-43 -0-46 -0-45 -0-44 43 47 47 47 47 50 50 -0-49 -0-49 -0- -o- -o -0- -o- -0-15 -0-08 -0-08 -0-09 -H4 4-3 4-5 4' 4- 4- 4- 4- 5- 5 4-8 4-6 5-' 5-7 5-5 5-3 6-4 6- 6- 6-2 7-8 S-o 7-8 7-9 7' T T 6' -H6- 11201 49 17 19 19 3' ZI 3Ö 49 49 49 5' 53 53 53 19 19 19 23 26 26 o 24 45?oi '9-39 17-20 39-28 41 -61 33-99 49-74 52-11 0-S2 6-51 8-43 9-75 5-41 6-50 8-53 10-17 12-49 14-01 14-91 22- 50 15-60 I4-3Ö 18-31 17-89 28-05 26-81 26-31 I3ÖI 2 - 20 -27"55 27 50 26 19 26 8 26 8 25 4 24 50 24 50 24 36 22 56 22 56 22 55 22 38 22 19 22 19 22 19 16 35 16 35 '6 35 -15 13 -12 14 -12 45 -13 21 -13 21 -13 50 -13 50 -13 5' -14 49 -14 48 1 1 ■ 1-6 24- 26-6 13-0 35-2 32-1 27-3 17-8 10-4 1-3 49-5 35-5 47-2 25-2 15-1 34-8 lO- 1-4 7-5 41-S 7-2 6-5 20-4 39-8 53 ' 3 7-6 37-7 13-0 -0?32 -0-77 -HO -48 -0-57 — 0-45 — 0-I4 — 0-25 -HO -30 -0-59 — o- 20 — o -HO- 12 — o — o — o — o — o -HO Ol -HO. 12 — 0-40 -HO -02 — 0-02 — 0-22 — 0-02 -HO -45 o 25 -HO- 12 -HO -07 -HO- 1 1 -28 - 12 -08 12 -22 -7^7 — j j -6-4 -4 9 -4-2 -H2-5 -3-9 -1-5 — 1-4 -2-8 — 0-3 — I -5 -HO — 4 — o -H0-4 -H4-7 -HÖ-7 -H5-2 -Ho-I -3-2 -H4-8 -H0-4 — 2-2 -Hi-7 -H6-1 '76 .4. Thracn, Mittl. Zeit Berlin Stern Vergl Red. ad loc.app in a in 0 \rj. A5 Parall. geoc. B-R in 8 iSgi Dec. 1S92 Jänn. Kebr. März 22-453114 20 -479351 31-420903 31-455243 ■4104S11 ■43S542 ■44033" ■420S57 ■424341 ■452431 ■399722 •42189S ■389942 ■400910 ■420625 40iS()4 ■416134 394363 2SS 292 290 29Ü 2gü 290 305 308 312 312 321 324 325 326 328 330 328 o* 20 2-0 2-8 2-6 2-8 2 • lü O'O 2 • 10 2-S 8-S 2- 10 2- 10 2-8 2-8 o- 10 2 • 10 2-8 2-8 + 3?22 ; ■ 22 8''i 7-4 •21 () - ü •21 H- <>-») 0-45 0-45 o- 28 o- 24 0-19 4-0-19 —0-05 O o o o o — o ■04 ■06 00 08 ■30 ■301 2-7 3 2 I — 2-0 2-4 2-4 4-2 4-4 4-4 4-4 3-9 3^9 3-8 3-8 3-8 2-Ü + 0 +0 5-87- 17 -48 20-SO 2Ö-6l Ki-gi - itJ-57- 4'74- 10-92 - 14-76 16-66 28-30- 15-85- 31-42 51-62 15-55 5-49 52-85' 28-87' 2'5o''8 9 9-8 8 19-2 8 6-5 -o?03 +6-7 +0-09 6-8 — o - o I 0-2 -0-07 ü- I 4i'i5"> ifog 4 14 2S-57 4 14 24-55 4 14 24-74 . I4°48' 9-9 ■14 37 49-1 -14 16 31-3 -14 it) 1S-7 4-o-?oO -(-5 '2 +0-27-1-8-3 +0- -t-o- >o 4-4-9 4- 5 35 46 19 35 4 41 1 1 -u 53-9 45-4 55-4 46' I 14-1 i6-8 14-8 —0-02 — 0-04 -o- 13 0-17 0-13 0-15 I 2 09 15 15 16I 6-0 0-0 4'7 4-5 4-2 4-2 4 14 4 '4 4 22 4 4 4 4 4 25 29 29 52 52 4 55 4 55 4-0- 144-2- 5<' 34-50 34-82 ■ 40-25 31-29J- 25-051- 26-99 " 48-641- 50-50,- 11-151- 12-43,- 25-78- 38-56;- 39-67;- 1-91- 14 ■14 1 1 10 • 9 9 • 5 ■ 5 ■ 5 ■ 5 ■ 5 5 3" -9 5 26-2 14 38-6 35 23-2 44 51 •! 44 28-1 52 49 2 52 41-7 33 41 -i 33 38-6 23 54-3 31 28-4 31 28-6 23 59-6 — 0-06 4-o-o7|— 0-4 — 0-361 o"o 4-0-584-3-5 4-o-io^4-i-l 4-0-64J4-6-8 — 0-07,4-3-3 4-0-23 4-o-22'4-6- 4-0-22 — 0-02 4-5- -0-03 4-4 o- 4-0 i4!-2 F-5ei Aug. 14. habe ich die BeobachtLint'Szeit um 1 Stunde vertirös.sert. A. J. 11-40, 61, 80, 88, 94. 30. Washington. 9-6' Äquatoreal. Beobachter: Frisbv. 1891 Juli .Sept. Oct. Nov. Dec. 10-795698 2 2 IÜ-4 4-o-?59 — 1 '■■ 0 24-725745 144 24-2 2-08 4-13-4 3 703991 179 15-3 2-20 12-7 23-703870 223 20 4 2-57 10-0 28-650055 229 20-4 2-09 15-2 7-640135 261 20 4 2-83 14-9 30-702576 277 25 5 3-12 11 9 1-709429 277 20-4 3-14 11-7 5-669523 285 20-4 3 18 1 1 2 3 I 6Ö0040 294 4-13 3 22 6-5 3 I -ÜO0040 295 4-13 +3-23 -H 0-5 -o 2 4-0 -O -o 4-0 -^4 4 4 1 I 29 28 2 1 1 40 53 21 27 •?o3:- -29I4- -09 4- 744- 38 53 02 371 + 24,-1- ■22'4- i'25''3 -0?32 4-2"6 4 50-9 — 0 50 5-1 5 25-1 -0-52 5-8 0 30-0 -0-23 6-8 7 17-3 -0-53 7-0 9 53-1 —0-50 7-2 4 25-8 — 0- 10 7-5 ö 58-3 —0-07 7-5 7 23 -0-14 7-3 0 20-4 — 0-04 5-8 0 24-6 — 0-04 4-5-8 i"i5' 4 18 4 29 4 41 4 41 4 38 4 24 3 24 4 21 59?5i 8-96 34-83 27-07 32-42 50-46 40-70 8- 24 44-62 25-87 25-45 -27" 3 -16 54 -14 42 I 37 35 12 13 23 14 I 14 15 14 15 22 50-0 9-9 33-9 iS-8 3-4 35-5 59-8 4-1 30-8 26-7 I 5-1 0-3 — 0?20 —5 4-o-ob 4-0-15 4-0-70J-3-8 4-0-37 4-9-3 4-0-17,-3-8 -o-i5>i3-5 —0-09:4-2-0 4-0-45 4-0-3 4-0-5S -11-6 4-o-i6]-7-5 31. Wien. (VVähring.) A. N. 12 7 ■303, 131-38 3- a) : 7 zoll. Grubb-.-iche Refractor. Bcob achter: R. Spit a 1 e r. Mai 1-583027 1 — -0'?58 — 11-4 4-1' ' 37?o7 4- 5' 8-4 ^o-?i7 4-2-7 22l'28" 2?87l4-i2°37 '35 ''4 -o?84 +8 ^'3 Juni 1-523146 7 — — 0-09 — 7-7 4-0 20-18 4- 2 8-1 —0-22 3-1 23 37 25-61 4-J9 51 47-8 -0-33 -6-8 Dec. 24-332697 290 8 4-3 -22 -+- 7-8 4-0 54-71 4- 0 5-2 — o- ib 6-8 4 14 43 30 -14 44 22-7 4-0-48 -4-0 1892 Jänn. 31 411851 293 5 -4-3-20 4- 6-8 4-3 1-65 - 4 57-1 4-0-06 6-4 4 "4 24-4S -~ 1 4 16 52-0 4-0-09 -14-9 1-307304 296 5 4-0-45 4- 2-4 — 2 22-S4 — 3 48-0 -0-15 6-3 4 14 2S-44 -14 12 55-5 4-0-33 -5-3 20-293993 302 6 4-0-29 — 4-3 4-4 52-39 4- 0 45-7 — 007 5-2 4 20 51-47 -II 44 37-0 -0-13 4-1-2 2 1 - 266922 304 8 4-0-30 — 4-1 — 0 30-17 - I 41-4 — 0- 1 1 5-1 4 21 25-91 — 11 35 30-0 4-0-13 -1-8 Febr. 1 -408O1 1 312 3 4-0-19 — 4-4 4-1 14-5Ö - 3 27-1 4-0- 15 4-4 4 29 24- 87 - 9 45 13-3 0-70 -11-5 23-327397 322 5 -0-03 — 4-0 — 0 53-01 4- 0 35 -o 0-09 3-6 4 51 33-68 — 03 18-1 0-43 -1-8 23-335254 321 5 — 004 — 3-9 — 0 46-17 - 8 II -3 o-og 3-Ö 4 51 34-14 -63 11-8 0-34 — 0- 1 24-299919 321 s — 0 05 — 3-9 4-0 21-S2 4- 1 10-0 005 3-6 4 52 42-08 - 5 53 50-5 0-43 — 0- 1 25 -295810 324 5 -005 — 3-8 — 2 49-7' - 4 51-7 0-05 3-5 4 53 52-80 — 5 44 17-9 0-38 — 2-9 .Mar/. 16-295718 327 7 -0-27 — 2-8 4-0 7-51 4- 0 59-7 o-oS 2-g 5 '9 43-80 - 2 47 50-9 0-31 4-8-2 18-297269 328 4 —0-30 — 2-0 4-0 57-25 - 5 12-2 0-09 2-g 5 22 30-20 - 2 32 26-3 0-41 -5-0 '8-300532 329 8 -0-29 — 2-i) — 0 11-98 4- I 23-1 o-og 2-g 5 22 30-68 - 2 32 21-6 0-55 -1-8 20-343<'92 331 () -031 - 25 — 0 32-17 -- 5 52-9 o- 12 2-8 5 25 22-63 — 2 lO 44-9 0-93 4-2-6 21-319433 331 0 -0-33 — 2-4 -+-0 S°-i3 4- 1 19-2 0- 1 1 2-8 5 20 44-90 - 2 9 32-7 0-69 -1-4 22-320424 332 0 -0-33 — 2-3 — 0 32-2Ö - 3 31-8 o- 1 1 2-8 5 2S 10-42 — 2 2 7-1 0-68 0-0 24-325509 333 0 — o-3() — 2-3 4-0 55-89 4- 7 22-0 0- 1 1 2-7 5 3' 1-30 - 1 47 38-2 0-64 4-6.0 31-349328 334 " -0-41 — 1-7 -0 13-31 - 4 391 4-0 13 4-2-6 5 41 12-55 — I 0 38-6 4-0-43 -3-3 Mai I. Der Komet bei sehr guter Luft sehr schwach; die runde, zerfranste Coma kleiner als '/^' Durchmesser; der Kern ein kleines Lichtpünktchen. — Juni 1. Luft sehr gut, k'omet sehr leicht zu sehen. Coma '/.,' Durchmesser, schwacher Kern. — Dec. 24. Coma 2' Durchmesser, Kern fast sternartig. — Bahn iIcs period. Kouictcii von Wolf (1^S4 III nnd 1S9I II). 777 Mittl. Zeit Berlin Stern Vergl Red.ad loc. app m a in 0 \rj. Ao Parall. a gcoc. B-R Dec. 31. Coma 1 '/j' Durchmesser, zeitweilig sogar bis auf 3' gegen Norden hin ausgedehnt. Kern 10. Gr.; derselbe ist auf der nördlichen Seite heller als auf der südlichen. — 1892 Jänn. 1. Die Coma erscheint in klaren Momenten auf ca. 5' gegen NNE ausgedehnt. — Jänn. 21. Sehr kalt ( — 15° C). Komet sehr leicht zu sehen; Coma 1' Durchmesser, gegen NE länglich (l'/j')- Kern fast fixsternartig, nur wenig verwaschen. — Febr. 23. Luft sehr i'ein. Komet sehr leicht zu sehen und gut zu beobachten. Coma 7-/ Durchmesser, rund oder \'ielleicht gegen NNE etwas ausgebaucht. Kern gesprenkelt = Stern I2'/2. Gr. Gesammthelligkeit des Kometen ^ Stern 1 1. Gr. Der Komet jetzt, wo seine theoretische Helligkeit gleich der von Anfang Mai 1891 ist, entschieden heller als damals. — März 18. Luft ausgezeichnet, Coma fast r Durchmesser. Mitte allmälig heller = Stern 14. Gr. Gesammthelligkeit des Kometen = Stern 12'/2- Gr. — März 22. Luft sehr gut. Komet ziemlich schwach, rund, '/z'» vielleicht Y^' Durchmesser, gegen die Mitte allmälig heller; im Innern pulsirt ein sternartiges Pünktchen. — März 31. Komet trotz Mond noch zu sehen. Coma '/»' Durchmesser, rund, blass. — April 22. Komet nicht mehr zu sehen, er steht bereits zu sehr in der Abenddämmerung. A. N. 30-69. b) 6 zoll. Frauenhofer'scher Refractor. Beobachter: J. Holetsch ck. 1S91 Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. (. -495882 5^ 4 io-57524(. 50 0 12-570Ü70 57 8 15-520222 59 8 3 "593067 82 '> 4'55i''73 91 10 7-502905 100 t) «■ 59^341 114 4 9"5407i>5 118 8 12-040778 132 0 14023503 *33 8 I -624014 107 6 2-034O75 ■75 6 11-047421 208 0 25-410572 225 8 28-43001 I 231 8 5 ■39309** 255 8 0-62311)4 2S8 8 7-088072 259 4 8-559214 204 10 2- 509102 279 8 24-300104 287 5 31 -352668 294 0 -I ?o7 1 ■ •j 1-24 ' '32 1-70 1 -09 ' ' 77 1-70 1-78 1-82 1-88 2- 19 2-17 2-37 2-01 2 ■ 05 2 -So 2-80 2-84 2-85 3" '5 4 4 5 8 8 9 9 9 9 9 12-7 12-5 141 15-0 15-1 15-1 14-9 >5'i 14-9 11-7 7 ' 7 - 0-5 -lO' - 5 o " 3 + 5 -)- I + 5 '38?9i 8-15 59'i9 0-41 5' "40 16-46 50-73 20 38 29-82 45-48 25'59 50-00 29-64 11-18 45 '79 10-87 16 42 38-08 40 13 3'40 37-o8| 26-27 22-36; 3 19 I 9 0 11 1 42 I 41 4'' 5' 34' 5' 46- 2 45 o 28 () -o?J5 +4-1 2 7 -0-27 3 2 2 3 -0-28 i'i 2 3 -0-34 3-9 2 7 -0-23 3-« 3 I -0-31 4-3 3 2 — 0 29 4'3 3 .1 — 0-22 4' I 3 5 — 0-34 4 S 3 2 — 0-09 4'i 3 0 -0-13 4-3 4 6 — o'OO 5-S 4 0 — 0-02 5-9 4 I +o-oS 0-9 4 6 -0 44 8-2 4 9 -0-40 S-3 4 5 -0-42 8-4 4 7 + 0-21 S-7 4 I -t-0-37 «■5 4 1 +0-04 8-8 4 9 +0- 10 «•3 4 4 -0-08 6-9 4 7 — 0-07 +6-4 4 28' 4?I7 + 28 =20 32 "o -o?i7 -1-5 28 57-80 28 8 32 I -0-25 -1-7 44 15-00 28 0 '•5 +0- 12 O'O 51 59-52 27 44 0-8 — o-og -2-3 3S 30-71 24 19 21 -o —0-42 + ••7 40 38-24 24 4 10-8 — 0 08 -1-2-3 47 6-87 23 13 14-4 -0-52 -F5-0 49 17-20 2 2 54 49-3 +0-I6 -1-1-9 51 13-74 22 37 20-3 —0-04 — 1-6 57 24-42 21 3*^ 45-9 -0-25 -8-0 1 11-44 20 55 35-5 — 0-06 -2-5 27 15-78 '3 43 38-7 -t-0-29 -1-4-9 28 24-78 '3 ■3 53-8 -1-0-13 —2-3 30 33-08 8 35 21 • I +0-33 -1-80 41 35-59 -t- I 5 57-6 +0- 15 -3-5 41 33-44 — 0 30 24 7 +0-33 +5-6 39 44-51 - 4 31 5S-8 H-0-2Ö -4-2 39 15-81 - 5 0 46-7 — o-oi -0-7 3« 49-14 — 5 36 20-7 -HO 12 -7-2 3« 25-75 ~ 0 0 0-6 + 0 05 -4-0-4 23 38-40 13 32 22-5 +0- 16 -1-2-2 14 43-17 — 14 44 42-9 -)-o-68 -29-2 14 24-72 -14 16 40-3 +0-5J +93 August 6. Kern 10'/2 ///, Durchmesser der Coma 1 '/g'- .August 10. Durchmesser der Coma 2'. September 3. Komet so gut wie ein Stern Q'/^ zu erkennen. September 12 bis November 8. Komet meist so deutlich wie ein Stern 8V2 vi bis 9»/. Dec. 24. Komet 11 ni. 32. Windsor. N.-S.-Wales. A. N. 131-43. 8-inch. .Aquatoreal. Beobachter: JuhnTebbutt. Oct. Nov. g- 186922 11-277905 11-277905 30-093924 31-073505 31-073565 2-092071 2 -092071 3-059861 3-059801 4 04091 I 4-04691 I 197 10 211 , 5 212 ' 5 235 10 239 7 240 ; 7 245 ' 7 240 7 24g 10 250 ' 10 252 ( 8 254; 8 + 2?34 2-34 2-32 2-71 2-69 2-69 2-77 2-75 2-77 2-76 2-78 + 2-70 + I3"8 13-7 13-6 15-4 14-9 14-9 15-4 15-2 15-2 15-2 151 + 14-9 5"' 4 8 7 7 7 8 o o o 5 i?So: — 32-25 — 24-17 + 5-04|- 30-78 + 54' 50+ 29-78- 52-52 - 49•09— 25-37!+ 38 96 + 54-Ö5I- 46 "6 — 0?25 — 7"2 4 II-6 +0- II — 7-2 4 13-3 +0- 1 1 -7-2 4 59-0 -0-39 -5-9 4 55-9 -0-44 -5-9 4 1-8 -0-44 -5-9 4 2-9 -0-36 -5-7 4 28-7 -0-36 -5-7 4 27-5 -0-45 -5-7 4 3O-6 —0-45 -5-7 4 51)- 8 —0-47 -5-6 4 21-5 -0 47 -5-6 4 '34" 30 36 41 41 41 40 40 40 40 40 40 43^38 iS- 18 '3 47 22 77 1282 12S7 46-30 40 - 48 30-50 30-76 12-50 12-35 8 47 1 53 5 53 2 54 2 54 3 23 3 23 3 52 3 52 3' 0 4' 50- lO' 48 31' 31' 50 ■ 54- +of4o o- 24 o- 58 o o o •67 "33 +o- 18 + 1-9 + 2-7 +0-7 — 00 +4-0 +5"4 +2-9 + 1O-1 + IÖ-3 +4"4 +0-5 Denkschriften der mathem.-nalurw. Gl. LXIV. Bd. 98 ni A. Tliracn, Mittl. Zeit Berlin Stern, Vers»!, Red. ad loc. app \rj. \r. I'arall. in a m 6 0 geoc. B-R in o. m O' o +0' — o-4o;+7 •7' ■44 ■35+5 I +0-29+3-5 V. Bildung der Normalorte. Die folgende Übersicht enthält eine Zusammenstellung aller Abweichungen: da. cos 5 und dh im Sinne Beobachtung — Rechnung in chronologischer Ordnung mit Hinzufügung der ihnen zuertheilten Gewichte. Über die bei der Zutheilung der Gewichte massgebend gewesenen Grundsätze wird später das Nöthige mitgetheilt werden. Mittl. Zeit Berlin Ort rfa.cos ö Gew. dl Gew. Mittl. Zeit Berlin Ort da. . cos 3 Gew. di Gew. 1891 1891 Mai 1-583 Wien — o?82 I + 8-3 I Juli 12-958 .Mount Hamilton -HO? 15 3 o'o 3 4-003 Müunt Hamilton +0-01 2 - 3-0 2 13-523 Bordeaux -HO -03 3 - 2-5 3 4-01 1 +0-70 2 — — 13-541 Jena -HO -69 2 + 1-4 2 4-018 — — + 4-5 2 13-933 Mount Hamilton -Ho-23 3 + 2-3 3 4-994 +0-53 3 — 0-2 3 14-558 Strassburg +0-43 2 - i-S 2 7-984 -4-0-70 3 - 2-6 3 15-502 Berlin — 0- 1 1 4 - 5-4 4 14-994 +0-53 I -H 3-2 I 16-580 Marseille — 0-03 4 — I 0 4 15-610 Algier -1-0 03 3 - 0-6 3 17-592 !• -HO- 14 4 - 3-9 4 15-638 > -HO- 18 3 - 1-3 3 iS 540 22 -ÖOI Berlin Paris -H0-13 -0-37 3 3 — I • I — 2-6 3 3 Juni 1-523 Wien -0-31 I — 6-8 I 3-591 .Algier — 0-02 2 - 3-0 2 Juli 28-469 Hamburg -HO- 10 2 -H l-l 2 3-977 Mdunt Hamilton -t-0-23 2 — 0- 1 2 28-529 l'aris -HO 19 3 - 3 (> 3 5-657 Algier -HO -29 2 -H 5-2 2 28-546 » -HO 05 3 - 2-4 3 6-635 » +0-34 3 - 5-5 3 29-552 Berlin +0 37 3 -03 3 6-629 . -HO-25 3 - 2-3 3 29-923 Mount Hamilton -HO-39 2 -H 2 0 2 S-567 > -1-0-02 3 - 2-9 3 30-562 Berlin -Ho-37 3 -H 1-2 3 8-582 - +0-37 3 -H o-i 3 31-493 Hamburg -1-0 -34 3 + 1-5 3 12-57« l'aris — 0-03 2 -H 6-7 2 Aug. 1-853 Mount Hamilton -HO 27 3 - 5-5 3 12-579 » —0- 10 2 + 7-5 2 3-610 3-626 Paris -HO-28 -Ho-28 3 - 0-7 3 » 3 — o-o 3 Juni 27-524 Bordeaux -0-32 3 + 5-3 3 4-527 Hamburg -H0-19 2 — 2-0 2 Juli 1-569 Paris — 0-05 3 - 1-5 3 4-534 .Algier -HO ■ 12 3 - 2-7 3 1-591 » — 0-02 3 - 3-9 3 4-597 Marseille -0-08 3 - 1-8 3 4-563 > -1-0-64 I -H 2-5 I 5-482 Genf -0-37 2 -44 2 4-580 » 0-00 2 - 1-9 2 5-516 .Algier — 0- 20 3 - 0-8 3 4 591 > -0-13 2 — I -2 2 5-529 > -0-72 2 - 2-4 2 4-948 Mount Hamillon -HO -63 2 - 2-8 2 5-555 Berlin -HO-28 .5 — I 2 3 Ö-933 » » -1-0-30 2 - 4-4 2 5-617 Paris -Ho-o6 2 — 2-0 2 7-547 Paris — 0 65 2 - 8-0 2 5 628 » -HO 07 2 - 1-7 2 7-553 > -1-0 -43 2 - 2-8 2 6-487 Genf -1-0-45 2 - 3-9 2 7-571 » -Ho- 16 2 - 3-1 2 6-495 Wien -0-15 3 - 1-5 3 7-577 Marseille -Ho -04 3 - 2-9 3 6-500 Hamburg H-o-33 2 — — 8 - 49S Berlin -0 15 4 - 8-9 2 6-508 > — — - 2-3 2 8-513 > — 0-96 0 -H 2-8 I 7-418 Kiew -HO 76 1 -H 0 8 3 9 536 » — 1-20 0 - 8-8 I 7-428 » -Hi-3t> 0 - 6-4 .> 9-553 Paris -HO-I7 3 — 10 3 7-475 Rom -HO- 1 1 3 + 3-0 3 9-577 » -Ho-Ol 3 - 2-8 3 8-469 Genf -HO' 22 3 + 3 9 3 10 530 Bordeaux -HO- 24 3 — Ol 3 8-570 Lyon -HO- 18 2 - 7-3 2 10-796 Washington -0-18 2 - 5-1 2 8-584 Algier — 0-04 4 — 1-6 4 11-541 Bordeaux -HO 13 3 -H 2-0 3 8-595 » -HO 22 4 — 02 4 1 1 -(105 Marseille -HO Ol 3 - 5-3 3 9-433 Kiew -1-58 0 - 1-5 3 11 979 Mount Hamilton -HO-25 3 -H 1 8 3 9-486 Bordeaux — 002 3 - 4-2 3 12 517 Berlin -HO -06 3 — — 9887 Mount Hamilton — 001 3 -H 0-4 3 12 541 » _ — + 3-9 3 10-426 Kiew -HO 68 I - 4-3 2 12-541 Bordeaux — 0 05 3 -H 2-1 3 10-426 > -I-2-44 0 - 4-7 2 '2-555 Paris -HO 10 3 - 2-4 3 10-473 Pulkuwa -HO 29 3 - 1-4 3 12-572 > -HO 29 3 - 0-5 3 10-526 Göttingen -(-0-38 2 — 1-2 2 Bahn des pcriod. Koiiwfen von Wolf (1SS4 III und 1S91 II). 779 Mittl. Zeit Berlin Ort da.. cos 0 Gew. di Gew. Mittl. Zeit Berlin Ort da. cos 3l Gew. rf5 , Gew. i«9i Aug. Aug. 1 IO-534 IO-537 IO-575 io-6o7 11-435 11-443 11-403 t 1-549 II -509 II 860 12-447 12-447 12 473 12-571 I3'473 13521 13-524 13 -bot) 14-39Ö 14403 14-410 14-424 14-490 14-508 14914 15 '430 15 '493 i5-52() 10-419 16-419 16-440 16-442 16-442 17-535 17 597 ■7t'35 1 7 040 18453 18-487 18-520 18-607 25-5IS 20-498 26-510 26-513 27-370 27 382 27-389 27-398 27'454 27 467 27 523 27-564 27-S26 28-370 28-395 28 41b 28 447 28-400 28-464 28-477 28-491 28-491 28532 2S-567 28-589 28 848 29-430 29-4O3 29-494 Berlin Güttingen Wien .Marseille Hamburg > Genf Paris > Mount Hamilton Pulkowa Bordeaux Wien Bordeau.K Hamburg Toulouse Lyon Kiew Bordeaux Toulouse Mount Hamilton Kiew Cambridge E Wien Kiew Pulkowa Kiew Kiew Hamburg Berlin Götlingen Marseille Pulkowa Hamburg Cambridge E Berlin Toulouse Berlin Toulouse Kiew Göttingen > Berlin > Tacubaya Kiew Hamburg > Güttingen Pulkowa Güttingen Cambridge E » Berlin Paris Mount Hamilton Pulkowa Cambridge E Hamburg +0? 34 +0 oü — 0 22 -HO 12 +0 Ol — 0 24 -4-0 09 +0 23 ~o 44 +0 31 +0 32 +0 25 +0 1 1 +0 17 +0 32 — 0 28 -HO 19 — I 50 — 0 90 — I 24 — I 12 -HO 22 — 0 08 — 0 25 -1-0 33 -HO 59 — 0 08 -HI ü7 -H2 09 -HO 32 -HI 54 -HI 95 -HO 31 -HO 10 — 0 51 -HO 09 -HO ■39 + 0 20 -HI -03 -HO -42 -HO 43 — 0 ■51 -0 — o — o -HO — o — o 40 53 18 ■32 07 -HO 04 —0-32 -HO -40 -o 13 -0-68 -0-39 -HO 64 -HO -40 — 001 -Ho-39 -Ho-32 -HO 75 -HI -HO -HO' -HO — o -Ho-52 -HO - oü •03 52 -14 •25 •Oü O- 2 2-8 17 3-Ö 5-8 I 5 ■ 2-4 5 • o-o ■ 5 2 ■ 7-7 0-7 - 8-0 - 20 - 4-5 - 0-0 • 3'4 - I - 1 - o I - o 8 " 3 • 2 -10-2 - 5'5 - 2-9 4-8 - o- I - 3-5 - 4-7 - 3'9 - 20 - 1-5 - 3 3 - 1-7 - 3-4 -10-8 - i'5 - 1-7 - 2 - 4-H - 2-9 - 1-8 - 12 - 1 1 -o - 2-0 I 5 2-7 0-5 I -o 1891 Aug. 29 ' 29 29 30 30 30 Sept. I 500 538 853 374 380 404 414 441 431 498 527 553 558 894 43' 49S 5'4 5>8 527 561 401 414 452 479 487 50S 514 562 375 388 441 44' 490 497 5 5 526 572 593 845 042 382 397 457 457 52U 552 508 t)04 Ö27 645 ■908 ■308 ■380 ■393 ■454 -489 -460 -467 -504 •520 Ooi 618 -901 -384 -463 •509 ■516 ■ r 22 529 •5Ö3 Hamburg Berlin Tacubaya Kiew Rom Pulkowa Algier Toulouse Berlin > Mount Hamilton Cambridge E Kremsmünster Toulouse Berlin Toulouse Lyon Kiew Cambridge E Toulouse Hamburg Berlin Kremsmünster Marseille Kiew München Pulkowa Jena Marseille Kremsmünster Jena Hamburg Berlin Wien Mount Hamilton Kiew Hamburg > Kremsmünster Wien Christiania Paris > Columbia Kiew- Hamburg Bordeaux Berlin Hamburg Bordeaux Göttingen Paris » Columbia Pulkowa Hamburg Bordeaux Paris -Algier Kremsmünster Wien + o?36 -Ho'oS -HO -03 89 71 — o — o -0-7 -o 5 -Ho-2 -Ho-i -Ho-i — o- 1 -HO -08 -HO -00 — o-oi -HO 18 -j 23 27 18 ■42 3,2, ■82 •54 — o — o -HO -HO — O — o -HO — O H-0 07 -HO-24 -HO -03 -HO -06 -o 95 — 1-03 -HO -30 -Ho-32 -HO — o -HO — O -HO 5" 13 30 04 19 -o-()7 -o 38 ■44 37 -HO' — O' -HO -04 -HO-32 -HO -07 -HO 08 -HO -49 — 0-07 -HO -74 -HO- 12 -HO -22 -HO -34 -HO 09 -HO — o -HO -HO -42 — 007 -HO- 16 -HO -22 — 0-04 — 003 -HO -03 -HO -08 -HO 29 -HO 41 -HO-36 -HO -66 -HO- 19 -HO-27 -0-48 30 •08 10 - 7-0 - 6-5 - 4-9 H 0-3 -342-0 - i-S - i-t - 4-2 H 3-5 ■ o - o • 0 - 10 ■ 3'9 - I - I -o -lo- - 7'7 ■ 0-4 - 2-7 - i'9 -2-1 - 3'2 - 4-8 - i'9 - 0-8 -H 1-7 05 0-0 2-0 HI0-7 -0-2 - 0-5 - 2-9 H 2 3 H-4-3 - 5- - o- -H o - 7-5 5-0 98» 780 A. Thraen, Mittl. Zeit Ort da. cos S Gew. dl Gew. Mittl. Zeit Ort da. cos 3 Gew. do Ge .V. Berlin Berlin 1S91 1891 Sept. 7-595 Lyon +0?28 2 -H 6-9 2 Sept. 14-412 Kiew -Ho=25 3 - 0-9 3 7-005 Cliristiania +0-40 I -MO 0 I 14-402 Cambridge E -l-I Ol 0 — 1 1 - 1 I 7-607 » -I-0-53 I -HIO-2 I 14-462 » -Hi-oS 0 — 1 1 -0 I 8-432 Cambridge E + 1-27 0 — 104 I 14564 Kremsmünster +0-34 .> - 4 7 3 8 480 Hamhurg — 0 02 2 -H 3-0 2 i4-t)24 Wien - 0 00 4 - 25 4 8-494 Bordeaux +0 26 3 -+- o-i 3 14-693 Cambridge M — 0-23 4 — I- I 4 8 513 Toulouse -0-18 4 - '5 4 I 5 ■ 404 Pulkowa -HO -30 3 - 3-7 3 8-527 > — 0-02 4 — • 4 4 15-495 Bordeaux -HO- 15 3 - I-O 3 8-537 8 590 Wien +0- 1 1 +0-15 4 4 - 2-8 -H 1-9 4 4 ib-998 Cambridge M -0 23 2 -H 1-7 2 8 023 Lyon +0-08 4 -H 1-7 4 Sept. 23 509 Hamburg -HO iS 2 — — 8-630 Paris -1-0-52 2 — I 0 3 23-512 Berlin -HO 31 3 — O' I 3 8-908 Columbia —0-07 I - 9-2 I 23-515 Hamburg — — -H 10 2 9-360 Kiew 0-00 3 — 0-2 3 24-440 Genf — 0' 29 3 — I -() 3 9-455 Hamburg -Ho-34 3 — 4-u 3 24-5^R Hamburg -1-0-29 3 - 0-8 3 9 475 Toulouse — 0-2Ü 4 - 0-3 4 24-720 Washington -HO -06 3 - 5-' 3 9-491 Cambridge E H-I-I4 0 — 7-1 I 25-44S Genf -HO -30 3 - 0- 1 3 9 -523 Bordeaux 4-0 27 3 - '-5 3 25-455 Toulouse — 0-2I 3 - 4-7 3 9527 Kremsmünster -(-0-42 2 -H 4-3 2 25-470 » H-o-oi 4 — 0-6 4 9-541 Wien - 0-04 4 — 1-6 4 25-471 Bordeaux -H0-I3 3 - 1-3 3 9-545 Berlin -HO -43 3 — 2 6 3 25-479 Toulouse -(-0- 12 2 -H 0-4 3 9 561 Jena -HO- 15 4 00 4 25-499 Jena -HO -43 2 + 6-5 2 9-597 Lyon +0 03 4 - 3-5 4 25-520 » -Ho-iS 4 -t- 2-6 4 9-623 Paris -HO 18 4 - 3-0 4 25-541 Christiania — — 4- 2-8 I 9-632 » -1-0-24 4 - 2-3 4 25-547 Paris -1-0-20 3 - 4-3 3 9 644 » -t-O-22 4 - 1-9 4 25-562 Christiania -Ho-58 I - — 9 -702 Cambridge M -o-oS 3 — 02 3 25-017 Kremsmünster -0-71 I -24 2 IO-447 Cambridge E -t-o 80 I - 5-7 I 25-749 Haverford -Ho 04 3 - 0-9 3 10-468 Toulouse — o- 1 I 3 — 1-6 3 25-920 >• -H0'3i 3 ~ 0-9 3 10-483 > - 0 07 3 - 5-2 3 25-920 » -Ho-54 .1 - 3-2 3 10-489 Hamburg -4-0 08 4 - 0-5 4 20-4 59 Genf — 0-09 2 -H 24 2 IO-497 Toulouse — o-ii 3 -H 0-7 3 2Ö 717 Cambridge .M — o-oi 3 -1-8 3 10-510 Bordeaux -t-o-i8 3 - 09 3 27-490 Hamburg -HO -24 4 - — 10-519 Kremsmünster -+-0 09 3 — I -Q 3 27-534 » — — - 0-4 4 10-540 Paris -1-0-04 3 — 2-1 3 27-542 » -Ho 19 4 — — 10-557 » — 0-02 3 - 2-9 3 27-59S Paris -0-14 3 - 0-4 3 lo 570 Jena -1-0 22 4 - 3-8 4 27-010 > -0-28 3 — 10 3 10-577 Berlin -I-0-I9 4 - 1-3 4 27-917 Mount Hamilton — 0-30 2 — 1-4 3 10-589 Lyon -HO-28 3 - 3-0 3 28-440 Cambridge E -Ho 60 I — 1 1 -0 I 10-718 Cambridge M -1-0 14 4 — I 6 4 28-446 » -Ho -46 I -•3 0 I 'o 937 Columbia — 0-12 3 — 1-6 3 2S-453 Bordeaux — 0-26 2 - 3-. 2 II -461 Cambridge E -<-I 00 0 — 6-t> I 28-4S8 Toulouse — 0-39 2 + 4-7 2 '1-573 Hamburg -(-0-25 3 — — 28-595 Kremsmünster -Ho-22 2 -H 0-0 2 11-488 Jena 0 00 3 -H 9-6 3 28-007 Paris —0-32 3 0-0 3 I I • 490 Marseille -I-0-35 3 -H 5 4 3 28-O18 » — 0-38 3 -H 0-4 3 1 1 - 502 Jena -HO-54 3 -1- 2-0 3 29-414 Kiew -033 3 — 2 -O 3 I I -500 Hamburg -t-o 12 3 — 0-7 3 29 425 » -059 2 -H 5-2 2 "•534 Kremsmünster -1-0 44 3 -H 0 4 3 29-450 Jena -Ho-68 2 - °-8 3 11-557 Strassburg -l-o'3i 2 - 1-7 2 29-451 c;enf -H0-15 3 -H 1-8 3 11-587 Lyon -I-0I8 3 - 1-8 3 29-402 Jena -ho -20 4 - 2-7 4 11-615 Paris -HO 22 4 — 1-2 4 29-489 Gottingen — 0- 19 3 — 0-8 3 11-637 > +0-18 4 — 1-2 4 29-498 Paris — 0-06 4 + 3-5 4 11-914 Columbia — 002 3 - 5-2 S 29-505 Hamburg -Ho -09 3 -H 3-0 3 12 447 Hamburg — 007 2 H- 07 2 29-510 Paris -Ho- 16 4 - 0-7 4 12-454 Cambridge E -HO -89 1 — 100 1 29-505 Lyon -HO-27 3 - 3-0 3 12 454 > -1-0-70 I - 9-5 I 29-598 » -Ho-07 3 -•4-4 0 12-463 Berlin -HO 38 3 - 7-2 3 29-041 Kremsmünster -HO -32 3 -H 2 7 3 12-515 > -Ho-57 3 -H 4-6 3 29-935 Columbia -Ho -20 4 - 3 4 4 •2-533 Kremsmünster — 005 3 -13-1 1 30-457 Genf — 0-14 3 -H i-i 3 12-556 Lyon -HO -42 2 — 22 2 30-467 Jena -Ho-87 1 - 3-6 2 12-641 Wien -0-23 3 - S-o 3 30-471 Bordeaux -0-17 2 - 4-8 2 12-699 Cambrid.^c M —0- 14 4 -+- 1-6 4 30-501 Hamburg +0-33 4 00 4 12 909 Columbia -HO 31 3 — 0-9 3 30-518 Jena -HO -45 3 - 3-1 3 13-408 Kiew -0-33 3 -H o-i j 30-028 Kremsmünster -HO -50 2 -H 0-8 2 •3-423 > —014 3 — 2-1 5 30 850 Mount Hamilton -HO -86 I — 1 1 -0 I •3 494 Hamburg -+-0-32 3 - 1-5 3 30 941 Haverford -HO 06 3 -+- 2-8 3 •3-535 Kremsmünster -HO -25 3 — 0-5 3 Oct. 1 -391 K'iew -1-0-32 3 — 1-6 3 •3-581 Göttingen -028 2 — 1-6 2 I -410 > -HO -54 2 + 1-3 3 •3-929 Columbia -Ho-33 3 - 5-4 3 1-454 Genf -H0-14 3 -+- 1-2 3 •4-392 Pulkowa -HO-I9 4 - 2-3 4 I -4S0 Jena -Ho-69 I — 6-0 I •4-397 Kiew — 0-03 3 - 3-6 3 1 -508 » -)-o-62 1 2 -t- 2-3 2 Bahn des pcriod. Kowdcu von Wolf (1SS4 III und 1S91 II). Mittl. Zeit Berlin Ort i/a.cos 3 Gew. dl Gew. Oct. 1-527 ■ •625 1-65. 1-655 1-956 2 458 2-475 2-497 2-503 507 599 O04 6>5 Ö35 3'3iio 3-454 3 454 3-458 3-401 3-494 -512 -514 -5'4 - S?ti ■549 -5O0 3-560 3-567 3 '704 4-427 4-466 4-478 4-479 4-482 4-486 4-531 4-964 5-488 5-492 5-507 5-530 ö 413 6-429 6-449 U-4S1 6 493 6-495 6-505 6-508 6-Ö32 7-423 7-444 8-376 8-388 8-395 8-480 8-524 8-927 187 391 417 458 466 50S 510 510 542 552 900 9 9 9 9 o 9 9 9 9 9 9 10-447 10-467 Hamburg Wien Kremsmünster Göttingen Columbia Pulkowa Bordeaux Greenwich Christiania Paris Chrif tiania Wien Kiew- Cambridge E > Berlin Hamburg Marseille Greenwich > Bordeaux Christiania Paris » Christiania Kopenhagen Washington Kasan Pulkowa Greenwich Hamburg Bordeaux Greenwich Göttingen Columbia Jena Bordeaux Jena Pulkowa Kiew Pulkowa Jena Hamburg Marseille Jena Göttingen Kremsmünster Kasan Pulkowa Kiew » Pulkowa Göttingen Hamburg Mount Hamilton Windsor N. S.W. Kasan Uerlin Cambridge E Pulkowa Göttingen Greenwich Kremsmünsler Paris Columbia Kremsmünsler Pulkowa H-o-?27 -ho-28 +0-71 +0-29 — o- 10 -HO -30 — 0-02 +0 55 +083 -HO 94 +0-2S -HO -25 -HO- 19 + 0-13 -0-37 — 0-45 -HO 78 -HO -38 -HO-31 -HO-31 -0-48 — I -62 -HO-30 -H0-02 — 002 + 0-56 -Ho- 20 -HO- 15 -HO 05 +0-34 -HO -28 -HO- 26 -Ho- 28 -HO- 10 -Ho-oi -Ho 02 -HO- 73 -H0-19 -Ho-42 -HO -46 -HO- 20 -Ho- 61 -Ho-42 — H 1-22 -HO- 16 -HO- 00 -HO 27 -o-o8 -HO 32 -4-95 -HO- 16 -Ho-32 -HO-42 -HO-41 — 0-29 -0-08 -HO -44 -1-0-38 -Ho-27 -H0-21 ■35 ■55 ■30 -HO -1-0 -HO — I •19 -2-i8 + 0-48 —0-06 +0-45 -HO -42 -HO ■ 3 1 4 1 3 + 4-9 I - 3-6 4 — 1-2 3 - 1-9 3 — 2-6 j ^ »» I + 14-3 I — 0-6 0 -34-2 - -H 2-9 3 - 3-1 3 -27 j 3 - 2-3 I -H 48 2 - 7-7 I -IO-7 4 — 0-2 3 - 0-7 3 - 0 4 I -H 8-2 0 -H16-0 3 o-o - H 0 • I 3 + 3-0 3 -H 2-5 2 — 4 — 1-2 4 - 0-3 3 - 3-8 3 - 3-6 I -H14-2 4 — 0-2 3 - 1-5 I -H22-9 4 + 1-3 3 -H 0-8 I - 5-2 4 - 0-7 3 - 1-7 3 - 30 3 00 2 — 2-0 3 - 3-8 0 0 0 4 -H 0-6 4 - 2-9 3 - 3-4 4 — 6-1 3 - 2-7 0 -70-7 3 — 2-2 3 - 0-4 3 -H 0- I j 3 -1- 0-4 2 -H 2-9 3 — 2-4 3 -1- 1-9 0 -H 95 4 - 1-3 I -14-3 3 — 6-0 3 + 2-8 0 -H 5-0 0 -H 7-6 2 -H l-o 2 + 3-0 2 - 1-5 3 - 4-6 3 - 5-6 Mittl. Zeit Berlin Ort (ta.cos 0 Gew. i/o ' Gew. i I I 1S91 Oct. Oct. Nov. 0-467 0-481 0-548 1-278 1-278 1-478 I -5 12 I-Ö43 1-647 I -902 2-479 2-479 2-479 2-485 2-495 2-512 2-Ü58 3-407 3-466 4-498 4-498 4 560 5-516 5-518 7-504 7-508 24 25 25 26 26 27 28 28 28 28 28 28 28 29 29 29 29 30 30 30 30 30 lO Pulkowa Hamburg Lyon Windsor N. S. V Windsor N. S. V Pulkowa Hamburg Kremsmünster Wien Columbia Cambridge E » Greenwich Pulkowa Kremsmünster l'ulkowa Bordeaux Greenwich Pulkowa Hamburg ■704 -471 -402 ■417 ■514 ■532 •460 •430 ■439 -400 ■477 -500 - 500 050 ■449 •451 -489 ■499 -094 -439 •452 -484 -484 •492 •519 ■53t' -074 -074 -414 •496 ■523 •526 434 ■459 -092 -092 ■41S -493 '523 -550 ■559 ■571 -76S -8 obo Washington (iöttingen Kiew Wien Christiania Hamburg Wien Göttingen Bordeaux Hamburg Cambridge E Washington Hamburg Bordeaux Paris Strassburg Windsor N. S.W. Bordeaux Göttingen Cambridge E Paris Strassburg Paris Windsor N.S.W, » Bordeaux Pari s Hamburg Bordeaux Hamburg Windsor N. S.W. Bordeaux Cambridge E Hamburg Göttingen Haverf^ord Mount Hamilton Windsor N. S.W. -Ho?32 -HO- 21 -HO 12 -Ho-23 -4-0-57 -HO 20 -HO-23 -HO 44 -HO-32 -Ho-28 -Ho-68 -HO -49 -HO -64 +0-57 -HI-07 -HO 41 -H0-41 -HO 48 -HO-32 -1-0-87 -Ho-29 -HO 38 -H0-30 -HO-24 -HO - 70 -HO-OI -Ho-oS -H0-15 -HI -oi) -1-0-53 -1-0-33 -HO -03 -HO -49 -1-0-34 -HO -29 -Ho-37 -Ho-37 -HO- 19 -1-0-25 -I-0-33 -H0-30 -H0-Ö7 -HO-29 -HO -20 "■4-0-23 -HO -07 -HO 38 -HO- 16 -HO-41 -4-0-33 -+-0-38 -HO-4I -HO-32 -1-0-45 -1-0- 14 -HO-24 -HO -36 -HO -48 -I-0-31 -HO- 19 -HO-18 -HO- 22 -HO- 12 —0-03 -HO- 16 -HO-2Ü — 3'o -H 2 - 2 — 3-1 -H 27 -H 0-7 — I -0 — 0-5 — 93 -t- 8-0 - i'i — 4-6 — 3 8 — 3-7 — 8-4 -(- 6 6 — 4-8 -1- 0-7 — 35 — 0-4 — 04 — 0-2 ~ 1-9 ^ 3-4 — 2-7 — 3-S — 4-3 + 9-5 — 3-5 -H 0- 2 — 2-2 -H 5-0 — 7-1 -H 7-J -H 0-9 — 7-7 — 9-2 ■4- 9-3 — o- 1 -H 0-2 -f- 0-7 — I -u — o-ii — 0-0 — v« — so — 8-6 — I I — 2-4 — 2-2 H 4-0 -H y- -+- 6-4 -H O- 2 -h 0-9 -1- I -0 + 0-6 -f- Z'i -1- 2-9 — -» • ^ 0 - — 3-4 - 2-8 — 05 -H 0-6 — I- 1 -H 10- I 782 A TIn 'i7t?7;, Mittl. Zeit Berlin Ort rfa.cos 0 Gew. di Gew. Mittl. Zeit Berlin Ort da. cos 8 Gew. di Gew. 1891 1S91 Nm'. 3 0^° Windsor N. S \V. -)-o?46 2 -t-i6'3 0 Dec. 1-709 Washington — o?09 3 4- o''2 3 3-502 Paris +0-04 3 - 0-8 3 2 45" Greenwich -3 35 0 — 16-0 0 3-55S > -f-0-20 3 -H 1-2 3 2-509 Wien -HO 10 3 -H 2-2 3 3'58''- Kremsmünster -t-o-35 3 -t- 3-9 3 2 509 Cambridge -HO-27 3 - 5-0 3 4-047 Windsor N. S.W. +0-33 3 4-4 4 3 2-509 Cambridge K -Ho-38 3 - 4-7 3 4 047 » +0-18 3 -H 0-5 3 4-438 Toulouse -HO -44 3 4- 4-8 3 4-427 Hamburg + 0-05 3 — — 4-453 » —0 24 3 4- 04 3 4 -43" > — — 4- 3-0 3 4 463 Cambridge E -Ho-48 3 - 1-6 3 4-449 Bordeaux +0-70 I 4- 5-7 I 4-463 » -HO Ol 2 - 4-8 2 4-45'' Hamburg — — -H 2-2 3 4-478 Toulouse -HO- 12 3 — 2-2 3 4 •471 » +0-17 3 — — 5-415 .München -H0-18 4 - 0-7 4 5-393 Wien +0 20 3 — 4-2 3 5-430 » — 0-29 3 — — 5-435 Hamburg -(-0-3I 3 - 1-7 3 5-499 Paris +0 25 3 -1- 5-3 3 5-443 Jena —0-09 3 - 7-5 I 5-670 Washington -HO 44 3 -H 0-3 3 5-444 Kasan — 0-04 4 — I - I 4 5-671 Haverford 40-23 4 - 30 4 5-473 Jena — Q-OÜ 3 -3-2 3 0-454 Hamburg -HO-45 2 — — 5-470 Strassburg +0-22 3 -II-4 I 6-508 » — — 4- 3-2 2 5-479 Göttingen -+-0-20 4 - 3-2 4 Ö-521 » -1-0 '45 2 — — 5-49S 5-504 Bordeaux Paris -t-O-49 +0-21 3 4 - 1-7 — 2-3 3 4 8672 Cambridge M -HO -07 3 4-0-02 3 5-552 » + 0-37 4 - '-5 4 Dec. 16997 Windsor N. S.W. H-o 73 2 — 1-5 3 5 ■"33 Kremsmünster +0-57 I — 3-3 2 16-997 » -HO -69 2 - 2-7 3 0-529 Paris -1-0-28 3 — o-ü 3 17-451 Bordeaux -Ho-oi 4 — I - I 4 6-Ü23 Wien — Q-OI 4 - 0-7 4 1 7 083 Mount Hamilton -1-0-38 j — 1-7 3 Ü-Ü39 Bordeaux -4-0-48 3 — I -ü 3 17 809 > — o- 1 I j 4-1-2 3 0 - 840 Haverford H-o-47 2 -18-7 0 iS-440 Bordeaux — 001 4 — 0-0 4 7-098 Windsor N. S.W. -1-0-44 3 — o- I 3 19-455 > -HO- 12 4 4- 0-8 4 7 474 Bordeaux -1-0 34 3 - 05 3 20 001 Windsor -t-o 43 2 4- 3-2 3 7-491 Jena — O- II 2 -h 6-2 2 20-332 Strassburg -Ho-06 4 4- 0-0 4 7-501 Paris -1-O-05 3 + 0-4 3 20 ■ 402 München — o-o8 3 4- 2-0 3 7-508 Göttingen H-o 04 4 -t- 3-1 4 20 -41/9 Bordeaux -Hooi 4 4- 0-2 4 7-5" Jena -1-0 39 3 — 1-2 3 20- 502 Hamburg -HO- 14 4 4- 0-7 4 7-55t Paris -1-0-37 3 - 1-9 3 20 986 Windsor N. S.W. -t-o-34 3 -t- 5-Ö 3 7 • 008 Kremsmünster +0-30 3 — 0- I 3 21-457 Bordeaux -HO-48 3 - 1-9 3 7-629 » +0-57 I - 0-7 3 21-487 Toulouse -H0-07 4 + 1-7 4 7 040 Washington H-o 17 3 - 3-8 3 2 1 - 646 Mount Hamilton -HO- 14 4 -H 2 I 4 7-089 Wien -hO-I2 1 - 7-2 I 22-414 Toulouse -HO II 4 4- 6-1 4 8-465 Bordeaux H-o 31 3 0-0 3 22-416 Bordeaux -HO- 1() 3 — 1-2 3 8-478 Hamburg -HO -34 2 — — 22-453 Toulouse -HO- 06 4 + 52 4 8-559 Wien +0 05 4 -H 0-4 4 22 489 Paris -HO- 10 4 4- 0-9 4 8-575 Kremsmünster +0-43 3 — I 0 3 23-432 Kremsmünster -HO-64 I — 0-2 2 9-472 Hamburg -t-0-49 2 — — 23-477 Paris — 0-06 4 - 0-5 4 9-528 » -(-0-38 2 — — 24-333 Wien -HO -66 I -29-2 0 9-534 T> — — -H 4-6 2 24 3O6 » -Ho-47 3 - 4-0 3 10-455 » -t-o-35 3 -Hol) 3 24-715 Mount Hamilton -0 27 4 4- 13 4 10-465 Kasan — 0 ou 3 - 5-7 3 25 002 Windsor N. S.W. -0-39 3 4- 7-1 3 11-409 » -t-o-34 3 -1- 2-5 3 25-448 Bordeaux -0-15 2 ■H 0-2 2 1 1 - 909 Haverford -t-o-34 3 - 6-3 3 25-994 Windsor N. S.W. -Ho-28 3 -t- 3-5 3 12-475 Hamburg -t-0-44 3 — 2-2 3 26-479 27-518 Toulouse Bordeaux -Ho-26 4-0-30 3 2 4- S-3 — I - I 2 2 Nov. 23-546 Hamburg -t-o-iS 3 - 5 2 3 28-631 Cambridge M -0-17 4 — I - I 4 24 683 Cambridge M -HO 08 3 - 3-4 3 31-352 Wien 4-0-51 1 -1- 9-3 I 24-821 Mount Hamilton +0-37 3 -H 0 8 3 31-412 » 4-0-09 3 -14-9 0 27-436 Strassburg -HO 40 2 — 4-1 2 31-421 Toulouse + 0-13 3 -+- 30 3 27-573 Lyon —0 02 3 — 3-2 3 31-455 > -HO-I9 3 -t- 4-9 3 27 789 Mount Hamilton -HO- II 3 - 3 u 3 31 -600 Washington 4-0-56 I — II-O 1 28-39S Göttingen -HO 32 3 -H 2-4 3 31 -6(jo "• -HO- 16 3 - 7-5 3 28-431 Bordeaux -HO- 24 3 -H 0-5 3 1892 28 433 Toulouse -HO-02 4 H- 6-7 3 Jänn. 1-307 Wien 4-0-32 3 - 5-3 3 28-44( .München -HO-3I 4 — 0-2 4 2 402 Kremsmünster 4-0 48 4-12 3 28-463 Toulouse — 0-02 4 -H 5-2 3 2-410 Toulouse — 006 ,3 — 1-2 3 28-48? München -HO 36 4 — 2-1 4 2 439 4-007 3 — 04 3 28 505 Paris -HO -23 3 -H 2C 3 4-491 Hamburg 4-0-44 3 — 2-7 3 28-508 30-70; Kremsmünster Washington -Ho-62 -0 15 I 3 -H 2-9 -)-i3-5 2 I Jänn. 17-356 Hamburg -t-o-3i 2 -t- 3-5 2 Dcc. 1-43C ) München — — - 2-t 4 18-41 1 » 4-0 09 2 -t- 4-7 2 ' 43 » -HO 02 4 — — 19-357 Kremsmünster 4-0-01 3 -1- 1-3 3 1-44 Toulouse — 0-22 3 -H o- 3 19-381 Hamburg — 0-43 2 4- o-l 2 I-45- » — 0-02 3 - 32 3 20 ■ 29^ Wien -013 2 4- 1-2 2 l-46( ) München — — — I "5 3 20-385 Strassburg + 0-31 3 4- 0-2 3 1-46 -t-o-42 3 — — 20-677 Cambridge .M — 0- 10 3 4-2-; 3 Bahn des pcrioJ. Koiiuieii von Wolf f/W-^ /// inni 1S91 II). 783 Mittl. Zeit Berlin Ort rfa.cos 0 I Gew. do Gew. Mittl. Zeit Berlin Ort (/(z.cos 3 Gew. do Gew. Jänn. Febr, 2 I ■ 2b^ 21 -327 21389 23*440 25-421 20-456 27-42I 3o'32S 30 345 30-388 31-352 31-399 31-017 1-409 1-424 1-452 2-341 2-350 Febr. 15-302 16-301 17-299 17-627 17-627 17-629 ■8383 21-304 Wien Kremsmünster Hamburg Toulouse Genf » Toulouse Hamburg » Genf Hamburg Genf Princeton Wien Toulouse Hamburg +o?i3 +0 - 34 +o- 26 -0-35 -1-0 25 -1-0- 20 -t-o-57 +0-41 1 1 ■21 — o +0 -ho 40 — 0-07 +0 -1-0 -HO +0 •09 - 10 ■Ö3 31 1892 Febr. Hamburg Haverford Princeton Genf Hamburg -003 -1-0-07 -(-0-26 — 0-Ö7 — 0-23 — 04Ö -l-o-oi -l-o- lö 0-4 - 7 - I - 4 - 5 ■II - I - 0 22-336 23-327 23 '335 24-300 24-312 24-379 24-400 24-422 25 ■ 296 20-380 26-390 26-407 27-421 März - 3-1 - 7 - 4' - 2 - I - 9' - c -13' - 6- 6- 29Ö 8-297 18-301 18 402 1S-416 19-368 19-394 20-344 21-319 22-326 326 349 24 31 Hamburg Wien Hamburg- Genf Toulouse Wien Genf Toulouse Wien Toulouse > Strassburg Toulouse Wien -|-0?20 +0 43 +0-34 +0 43 -1-0-37 -1-0 -24 — 0-07 -1-0-23 +0-3S -1-0-26 -4-0- 22 -1-0- 22 — 0-02 +0-31 -I-0-41 +0-55 -0-03 — o- 12 -1-0-09 -1-0 14 -1-0-93 -(-0-69 -1-0-68 -1-0-64 +0-43 1-8 o- I o- I 7-8 5-8 3-3 2-0 2-9 3-9 6-1 1-5 5-2 S-2 5-0 1-8 4-6 2-2 1-4 ■ I •6 ■4 o o 3 Bei der Feststellung der Gewichte ist auf die Instrumente, auf die Bemerkungen der Beobachter über Luft- und Bildverhältnisse während der Beobachtungen, auf die Sicherheit der Vergleichssternorte und namentlich auf die innere Übereinstimmung der von den einzelnen Sternwarten gelieferten Beobachtungs- reihen Rücksicht genommen. Gegenüber den vortrefflichen Beobachtungsreihen von Bordeaux, Göttingen, Hamburg, Paris, Toulouse, Wien und einigen kleineren konnten die Beobachtungen von Cambridge E. und Greenwich, welche oft beträchtliche Abweichungen aufwiesen, durchschnittlich nur geringeres Gewicht beanspruchen. Einer zweifellos guten Beobachtung gab ich das Gewicht 3, lag ein Bedenken vor, 2 trafen mehrere günstige Umstände zusammen, 4; bei mehrfach ungünstigen Umständen 1. Bei auffällig grossen Abweichungen von den durchschnittlichen Fehlern der benachbarten Beobachtungen setzte ich das Gewicht = 0, mit anderen Worten, ich schloss diese Beobachtungen von der weiteren Rechnung aus, bei manchen auf eigenen Wunsch der Herren Beobachter. Einer gewissen Willkür kann man hiebei aller- dings nicht entrathen. Das Gewicht 0 erhielten 31 Beobachtungen in AR; 18 in 3 von insgesammt 681 Ortsbestimmungen des Kometen. hidem ich, mit Rücksicht auf die Gewichte, die Mittel aus den durch Striche abgetheilten Gruppen nehme, erhalte ich folgende Correctionen der Ephemeride, woneben ich noch die Zahl der dazu vereinigten Beobachtungen setze. D a t u m 1891 Mai . Juni . Juli . August September October November December » 1892 Jänner . Februar .März . da. cos 8 da rf3 Gewichte in a in 0 183 370] 817 535' 499, 581 284 347 253 ■718 024 483 -ho -ho -HO -HO -Ho -HO -HO -HO -HO -HO -HO -HO -147 006 ■■34 - 110 ■ 202 - 250 •178 •143 ■142 -130 359 -H4-69 + 2-36 -Hill -H2-28 -HI -80 -H3-II -H3-76 -H2-74 -H2- 21 -H2-I7 -HI -96 -H5-39 — 004 -0-25 -I 59 — I -uo — 1-27 — 0-84 — 0-76 -0-28 -HO 67 -H2-3I -H2-54 -Ho-52 18 23 94 172 472 388 251 109 126 58 53 29 18 23 94 193 477 388 239 lOI I2Ü 59 49 30 Anzahl der Beobachtungen 10 36 76 176 152 88 37 42 3tJ 75 172 150 85 35 42 23 20 784 .4. Tliracit, Um die zweite Erscheinung (1891) an die erste (1£S4) anzuschliessen, nahm ich zu den obigen zwölf Örtern noch die vier Örter aus 1884 (A.N. 2790) hinzu. Die Gewichte der Normalörter habe ich aus obigen Gewichtszahien so bestimmt, dass ich dem ersten Ort das Gewicht 1 und dann den übrigen Örtern Gewichte proportional den obigen Gewichtszahien (in ganzen Zahlen) beilegte. Als Epochen habe ich durchweg die den obigen Epochen benachbarten Mitternächte gewählt. Jedem Orte habe ich den Betrag seiner Coordinaten-Störungen in Einheiten der 7. Decimale hinzugefügt, welche also den rechtwinkeligen Äquatoreal-Coordinaten .v, y, z bei der Darstellung algebraisch hinzuzulegen sind. Somit erhielt ich als Grundlage der weiteren Rechnungen folgende 16 Normalörter: Nummer des j Normal-j ortes Mitil. Zeit Berlin Normalürte Normal ah weichungl Gewichte I I a(i88o-o) 8 (i88o-o) 'rfa cos 3 dl Po. ri Störungen %' V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI I I 1884 September II \ October . III j November IV I Decembcr. i91 berechnet. Logarithmisch angesetzt lauten diese Bedingungsgleichungen: a) Bedingungsgleichungen aus den R ectascensionen. I o-8io07rfA/+2-3i829„ (/|i.-f8 99465, 5in;Jifc -1-9 -4051 4,,'!'' -)-o 20572 d- +062222,, ''? = 9-04139 2 0-79872 2-01592,, 9-14807,, 9-33332,, 0-21298 0-52155,, = 9-51851 3 0-76450 I -62469 9-19076,, 9- 10003,, 0-13836 0-30255,, = 9 61278 4 0 69197 2-29772 9-06151,, 8-23371,, 0-04250 9-Ü2287,, = 9-77815 5 0-42079 3-81140 8-47099« S-61852,, 9-89847 0- 20863,, = 0 ()57o6 6 0-50838 3-90410 8 85243., 8-H572,, 9-92438 0- 10828,, = 0-34242 7 0-59786 3-99961 9 02721 , 8-74056 9-90504 9-73165,, = 9-99564 8 0-66405 4-07200 9 Ol i8o„ 9- 1665 I 0 01899 9-74885 = 0-30320 9 0-72083 4" "3344 8-73075,, 9-36547 0-09795 0-27660 = 0 21748 10 0 78304 4-19947 8-32579 9-44157 0-20350 0-51252 = 0-48144 II 0-83620 4-25455 8 - 9b3 1 7 9-38077 0-30003 0-63513 = 0-57403 12 0-79827 4 21711 9-05251 9- 1689S 0-28O35 0-O1S68 = 0-42051 '3 0-70868 4-12818 9-05948 8 89671 0 21429 0-55413 = 0-33041 ■4 0'55344 3'97S°4 9-05299 8 21642 0 09580 0-45741 = 0 3283S 'S o- 42370 3-84831 9 03111 8-25346,, 0- 01440 0-39172 = 0-29003 lO 0-31138 3 73976 898871 8-61207,, 9-96059 0-34277 = 0-73078 Bahn des period. Kometen von Wolf (1884 III und 1891 II). 785 17 i8 19 20 21 22 23 24 25 20 27 28 29 50 b) Bedingungsgleichungen aus den Declinationen. 0-24507 AV + i -85159^1-1 +9-794i4„sin /rf^T +0-282O0 di +9-60921 dv: +9-39330,, rff ^ g- 1461 j 9 83324 9'52739„ 9'85392„ 9-21703 8-91200,, 9-82455,, o- 1549Ü,, o- 29414,, O-23005,, 9 8i807„ 9 •03708,, 9-7'J497„ 9-75094,, 9 - 06430,, 9-57180,, I 10S57,, 2-01308,, 2-16079,, 2-62544 3 •20268,, 3-54014,, 3-09338,, 3-64437,, 3-25831,, 3-1 1404,, 3- 22420,, 3 •20394,, 3-10548,, ;- 00812,, 9-18663,, 9-49135 981708 9-81649,, 9 •73483,, 9-49687,, 8-00527 9-65790 0-01379 0-2I 148 0-22531 o- 19209 o- 12560 o 06007 999739 0-28177 o- 20504 o - 044 1 I 9-77329 9-89302 0-00547 0-08998 0-15907 o- 19770 o- 12740 9-91103 9 64462 8-96492 8 •98970,, 9-33414,, 9-25121 8-85533,, 9-31007,, 8-40417 S- 80885,, 9-34990,, 9-5Ü943,, 9 •66496,, 9-61880,, 9 42353,, 9 512Ö3,, 9 •59635,, 9 •59945,, 9^4333S„ 9^3io95., 9-58523,, 9-78257,, 9-88440,, 7^24383 9^5'745 9-84759 9-88679 9-5872Ö 9-47163,, 0-00307,, °^i325i„ 0-12463,, 9'99772„ 9-84076,, 9-69500,, = 9^04i39„ = 9-49136 = 9-04139 ^ 8-60206,, = 9 •39794,, = 0-20140,, = O' 20412,, = o- 10380,. = 9-92428,, = 9-88081,, = 9-44716,, = 9-82607 = 0-30361 = 0-40483 = g- 71600 Werden nun weiter diese Gleichungen mit den Quadratwurzeln der zugehörigen Gewichte multiplicirt und die neuen Unbekannten, X ^ 1 -45425 dM _V = 4-87008 (f|j. ; = o • 70845 sin id^ substituirt, sowie der log Fehlereinheit = 1-15265 gesetzt, so erhält man die homogenen Bedingungs- gleichungen : a) aus den Rectascensionen. / = 0-86891 di 1/ ^ O S7477 i/t w= 1 -20819 '^'f I 9 85642 X + 7-947(yi„y + 8-72620,, r + 9 03623,, t +9-89095 11 + 9-9i403„'" = 8-38874 2 9-88406 7^ö8483„ 8-9i92i„ 9 - 00400,, 9-87780 9-85295,, = 8-90545,. 3 9-83094 7-27470 8-94300,, 8^75>8i„ 9-78428 9-61503,, = 8-98082,, 4 9^53875 7-72807 8 ■59409,, 7^66583,, 9-4Ö87Ö 8-71571,, = 8-92653 5 8-96654 8-94072 7 ■ 70854,, 7 ■75961,, 9-02370 9 •00044,, = 9-50441 0 9-05413 9^03348 8 •08398,, 7 ■24681,, 9-049Ö1 8 ■ 90009,, = 9-18977 7 9^49309 9-47841 8-60824,, 8-22113 9-43975 8-87294,, = 9-19247 8 9-71040 9-70138 8 74341,, 8-79700 9-04422 9 04066 = 9^65055 9 9-97406 9-97004 8-00978,, 9-20404 9-93066 9-77589 = 9-77231 10 0 - 00000 o- 00000 8-22855 9-24387 0 - 00000 9-97554 = 0 - 00000 1 1 9-95501 9 95693 8-7677S 9-08492 9-99892 0-00000 = 9-99444 12 9^73309 9^73550 8-67313 8-08914 9 - 80065 9-79956 = 9-66293 >3 9-87698 9-08005 8-71358 8 45035 9- 76207 9-76849 = 9 - 6003 1 '4 9-33775 9-34292 8-52310 7-58607 9-45959 9-48778 = 9-41429 •5 9-20801 9-21Ö19 8-50122 7-62311,, 9-37819 9-42209 = 9^37594 10 8-85713 8-86908 8-22O20 7-74310,, 9 08582 9-13458 = 9-57813 b) aus den D e c 1 i n a t i 0 n e n. 17 9-26794 7 •45803 9-50281,, 9-89087 9-21 150 8-60229,, = 8-47060 18 8-89968 0-81858,, 8-93887,, 9 93355 8 89713 8 89773,, = 8 •40943,, 19 8-59383,, 7 • 66309,, 9-24359 9-S5742 8-50125,, 9 09507,, = 8-85940 20 8-70070,, 7 •591 14,, 9 ■34900 9-47623 8-73633« 8-97730,, = 818977 21 7-76338 7-75486 9-04804,, 8-90438 7-52940 0-03564 = 7 •44941,, 22 7-45781,, 7-3282I,, 8-96038,, 9-02476 7 • 99408,, 8-30926 = 8-24529,, 23 8-71978,, 8-68148,, 9 o7790„ 9-48604 8-82467,, 8-98888 = 9-39823,, 24 9-22140,, 9-19615,, 7-81751 9-74176 9-21535,, 9-19929 = 9-57216,, 25 9-54737,, 9^530i8„ 9^59693 9-99764 9-49767„ 9-08655 = 9-65863,, 26 9-45361,, 9 • 44490,, 9-91Ö55 0 ■ 00000 9-41524,, 8-93465,, = 9-44284,, 27 8-92139,, 8 • 94460,, 0-00000 9 81546 9 •10573,, 9-35185,, = 9-28513,, 28 8-57190,, 8 ■63243,, 9-84593 9-43179 9-02693,, 9-31339,, = 8-68358,, 29 8- 73327,, 8 ■77607,, 9- 84619 9- 19820 9-14413,, 9 •33899,, = 9-09597 30 8^54i25„ 8-57182,, 9-59571 8-33457 8-91324,, 9-02809,, = 9-44952 31 8-44861,, 8-47336„ 9-53078 8-35935,, 8-79717,, 8^S7ii3„ = 9-49074 32 8^ii755„ 8 •13744,. 9-22894 8-46523,, 8-43618,, 8-48747,, = 8-56335 Denkschriften der malhem.-naturw. Cl. LXIV. Bd. 99 786 A. Thraen. Unter Anwendung der Methode der kleinsten Quadrate ergeben sich hieraus die sechs Normalglei- chungen (Coefficienten nicht logarithmisch) : + 5'99Sö3-f +4'038i5 r -o 74015 z -o 32212/ +5-85834(/ + i-883i3/r= +3-07123 + 4-03815 + 3'895°9 -0-49998 — 0-28620 + 3-98741 + 3- 18015 = +3 -6220S -0-74015 -0-49998 + 3-38281 + 2 -00907 -0-85823 -0-3S456 = -0-19905 — 0-32212 — o-28(j2ü + 2-00907 + 4-98579 -0-34874 + 0-31083 = — 0-01819 + 5-85834 + 3-98741 -0-85823 -0-34874 + 5-82890 + 1-90556 = +3-66649 + 1-88313 + 3-1S015 -0-38450 + 0-31683 + 1-9655Ö +4-81044 = +2-91593 [««] * 4-061 75 = S2o"37. Zur Verhütung von Rechenfehlern waren bei Bildung der hiezu erforderlichen 1120 Producte und ihrer algebraischen Summirung die nöthigen Probeformeln angewendet worden; die Differentialquotienten wurden doppelt berechnet. Aus den Normalgleichungen gehen folgende Eliminationsgleichungen hervor (logarithmisch) : 0-777S3.V +0-606193' +9"8ü932„; +9-50802,,/ 0-07012 7-16732,, 8-84073,, 0-51739 o 29430 0-57S21 -0-76777// +0- 274SS/c^ 0-5O481 8 61993 0-28144 =0-00046 9' 13027« 9- 17522,, =9-40654 8-69223 9-79259 =9-70393,, 8-98758 8 63899 =8-74507 9-99108 =8-58073,, Im Vergleich mit der Unsicherheit, welche nach meiner früheren Abhandlung (A. N. 2790, S. 91) der letzten Unbekannten J'f noch anhaftete, sieht man es dem Coefficienten der 6. Eliminationsgleichung sofort an, dass die Sicherheit dieses Elementes jetzt ganz bedeutend gewonnen hat, wie sich auch weiter zeigen wird. Durch Auflösung der Eliminationsgleichungen wurden nun zunächst die Werthe der gewählten Relationen und daraus die ursprünglichen Unbekannten abgeleitet: ;v = 9- 79065,, y = 0-00488 .: = 9-25680 ' = 9-13030,, " = 9-77025 (!' = 8-58o73„ [,(//,,] = +114-96 dM= 9-48905,, d\). = 6-28085 sin i d[l = 9 -O410O rf/ = 9-41404,, iiTZ = o- 048 1 3 '^'f = 8-525 ■9„ Da für die Differentialquotienten die Ausgangs-Epoche und -Osculation 1884 Sept. 24-0 war, so muss für die Epoche und Osculation 1891 Juli 10-0 die Correction für Af werden dM := (dM+t. d[L), also da hier ^ = 2480 Tage beträgt, dM=[9- 48905,, + 2480 . 6 - 28685] = +0-17171. Ferner ist zu beachten, dass für 1884 sin/ = 9 -27727, für 1891 sin /= 9-27776 wird. Demnach werden die Correctionen, welche an die Ausgangs-Elementensysteme anzubringen sind : Für .Aquinox i88o-o. 8A/= —0-30836 8|i = +0-0001936 3il' = +2-311 8«' = — 0-2594 8n' :^ +1 - 1 172 8? = -0-0335 Für Äquinox 1890-0. 8A/+/.8|j. = +0- 17171 8|JL=: +0-0001936 Sil' = +2-308 8!' = —0-2594 87t' = +1 • 1 172 89= —0-0335 Wahrscheinlicher Fehler von 8A/= +0' 1670 8|j. = +0-0000359 sin ;.8ft' = ±0- 1600 8/' = +0- 1035 811' = +0-6130 Sf = ±0-0394 Die geringen Beträge der Correctionen und ihrer wahrscheinlichen Fehler bestätigen die Genauigkeit und Sicherheit der erlangten Elemente. Durch Addition der gefundenen Werthe zu dem Systeme der Ausgangs-Elemente ergeben sich fol- gende Bahn des period. Kouicicn von Wolf (lid<4 IIl und 1S91 II). 787 Ä q LI a t o r e a 1 - E 1 e m e n t e n s y s t e m e der Bahn des Kometen von Wolf: Epoche und Osculation 1884 Sept. 24 o mittl. Z. Berlin.' Epoche und Osciilation 1891 Juli 100 mittl. Z. .V=35i°5g' 9-5Ü L'= 8 52 52-45 it'= lö 53 42 '89 I Berlin. .V=352° i'2j 10 L'^= 8 46 22-52 "j n= lö 44 59'42 / Mittl. (u'= 104 I 0-15 > Äquator Sl =272 43 59-27 ( i88o-o /'= 10 54 53 91 ) «'= 34 7 9-'4 |J- = 523 "79224 logj = 0-5538983 ( 2474-2031 Tilge 0- 774309 tropische Jahre .V = [9-9920890] . /-.sin [y-t- ioü°48' o''42] r ^ [9-9999823] . r .sin [t'H 1642 1O8] c ^ [9-2772901] . r .sin [;■+ 104 i o 15] f/=( Mittl. .■\quator 1890-0 cu'= 104 2 17-34 ft'=272 51 25-55 '"= 10 55 38-93 ?= 33 5' 4i'02 |).^ 520'-' 1 1803 log,i = 0-5559365 ) 2491-7420 Tage ) 0-8221(15 tropische Jahre - = [9'992073i] ■ '■.sin[!;4-io(]°5ü'52''5i] y = [9-9999800] . r .sin [i' + lO 50 36-09] .v = [9-2777613] . r .sin [i'+ 104 2 I7'34] Die Darstellung der Normalörter durch diese Elemente, im Sinne B—R, gestaltet sich wie folgt: Nummer Durch Einsetzung der Durch des Normal- ortes Mitll. Zeit Beilii Unbekannten in die Bedingungsgleichung directe Rechnung rfa.cos 0 di (ia.cos 8 dl I 1884 September . 27-5 — o''o8 -l-o''97 — 0-05 4-0-91 II October . . 19-5 — 0-30 -t-0-45 -0-37 4-0-44 III November 12-5 — o- 19 +0-S7 — 0-04 4-0-60 IV December . . 13-5' +0-88 -HO- 12 -1-0- 89 4-0- 14 V I89I Mai .... 9-5 -f-3-iö +0-34 +3-23 -t-0-33 VI Juni .... 7-5 -1-0-69 4-0-29 4-0-71 4-0-29 VII Juli ... '05 -0-71 ^oSi — 0-Ü4 -0-82 VIII August . . . 9' 5 -1-0 -09 — 0-60 4-0-15 —0-58 IX September . 0-5 — oöi — O- 12 -0-59 — 0-22 X October . . 3-5 -Ho-29 — o- 1 I 4-0-32 -0-15 XI November . 3-5 +0-32 — 0-04 4-0-36 — 0-70 XII Deeember . . i'5 — 0-62 -037 — 0-64 — 0-22 XIII > 24-5 — O-02 -(-0-64 -0-47 4-0-58 XIV 1892 Jänner . . . 25-5 H-o-oO + 2-25 4-0 08 4-2-24 XV Februar. . . 22-5 -I-0-28 4-2-40 4-0 23 4-2-32 XVI März. . . . 20-5 -H3-95 -1-0-32 -+-3-9S 4-0-32 Die Übereinstimmung der directen Rechnung mit der Bestimmung der übrig bleibenden Fehler nach den Differential-Quotienten ist durchweg eine befriedigende. Auch die scharfe Probe der Gesammtrechnung (//;?,.) = (p. vv) stimmt hier gut. Es wird nämlich: {pvv)= 113 '88, oben war (»»(.)=: 114-9(1. Dass der kleine Unterschied lediglich der Unsicherheit der logarithmischen Rechnung zur Last fällt, davon überzeugt man sich leicht. Man braucht nur z.B. in dem Orte XIV do = +2'32 statt obigen do = -f-2'24 zu setzen und alle übrigen Fehler unverändert zu lassen, so wird sofort in Rücksicht auf das Gewicht die Summe der Fehlerquadrate (pvv) = 1 14 '98 statt obigem 1 13 '88. Der erste und letzte Ort der zweiten Erscheinung (V und XVI) sind in a merklich weniger gut als die übrigen Orte dargestellt, da tfa cos 8 = 3'23, bezüglich :=:3'95 bleibt. Dies wird begreiflich durch die Thatsache, dass der Komet zu Anfang und gegen Ende der zweiten Erscheinung äusserst lichtschwach war, für die meisten Beobachter und Instrumente ausserhalb der Grenze der Sichtbarkeit lag und nur noch durch das ungewöhnlich scharfe Auge des Dr. R. Spitaler mittelst des grossen 27-zölligen Refractors zu Wien wahrgenommen werden konnte. Übrigens wich die erste Beobachtung zu Wien, durch welche der Komet wieder aufgefunden wurde, bedeutend negativ (um da cos S = — 0^82) von der Ephemeride ab, während alle übrigen, welche zum ersten Normalorte vereinigt wurden, positiv abwichen. Ich hatte 99* 788 -■^- Thraen, ihr darum nur das Gewicht 1 gegeben. Hätte ich derselben, wie anderen Beobachtungen mehr trauend, das Gewicht 3 zuerkannt, so hätte ich allein schon hiedurch den Fehler dieses Ortes auf die Hälfte herab- gedrückt. Ich füge nun noch die gefundenen Elemente in gewöhnlicher Form auf die Ekliptik übertragen hinzu. Epoche lind Osculation ; i8gi Juli lO'o mittl. Z. Berlin. L= II 9 j-84\ ir= 19 9 54-28 1 Mittl. Heliocentrische Äquatoreal-Coordinaten. 10=1724828-32, Aquinox .t = (9-9920731) .<- .sin (t/+ ioO°56' 52-51) ii =206 21 25-9Ö l 1890-0 ,. = (9-9999806) .»-. sin (y+ 165036-69) ('= 25 1433-62 .: ^ (9-2777613) .»- .sin (f+ 104 2 17-34) Äquinox 2=206 29 54-00 1 1900-0 i = 25 14 29-62 ] f = 33 5' 41-02 JJ. =: 520'-' I 1803 log(j = 0-5559365 Dieser Bahnbestimmung zufolge durchschritt der Komet sein Perihel September 'A^ 11''; den nieder- steigenden Knoten September 15'* 6'' und kam der Erde am nächsten October 27, als seine Distanz 0"798 Erdweiten betrug (log A =9 '902022). VII. Störungsreehnungen und Vorausbereehnung der nächsten — dritten — Erscheinung im Jahre 1898. Da die Umlaufszeit des Kometen obigen Elementen zufolge nur 67u Jahre beträgt, wird er im Jahre 1898 wiederkehren, und zwar würde er am 30. Juni 1898 sein Perihel wieder erreichen, wenn seine Bahn ungestört bliebe. Da die Umstände für die Beobachtung im Jahre 1898 weit ungünstiger sein werden als 1891, hielt ich eine möglichst genaue Bestimmung seiner Bahn für zweckdienlich, um die Wiederauffindung zu erleichtern. Ich habe deshalb die Berechnung der Störungen wieder für die 4 Planeten durchgeführt, welche auf seine Bewegung merkbaren Einfluss gewinnen, für Saturn, Jupiter, Mars, Erde. Ich gebrauchte die Methode der Variation der Constanten und wählte das Intervall von 40 Tagen, welches bis zum Jahre 1898 genügend schien, da der Komet bis dahin keinem der grösseren Planeten nahe kam. Anfangs 1898 beginnen aber die Werthe der Differential-Quotienten rasch veränderlich und daher die Differenzenreihen unregelmässig zu werden. Die Ursache hiefür ist die rasche Annäherung des Kometen an den Planeten Mars, welcher — wegen seiner geringen Masse bis dahin mit seiner störenden Kraft kaum bemerkbar — in kurzer Zeit beträchtlichen Einfluss ausübt. Ich ging darum für 1898 März 15-0 auf osculirende Elemente über und verengte von da ab das Intervall auf 20 Tage. Die folgende Tafel enthält die Summen der berechneten Werthe der Differential-Quotienten der Störungen, welche durch die 4 Planeten bewirkt werden. Bahn des pcriod. Kometen von Wolf (1SS4 III und 1S91 II). a) Intervall 40 Tage. 789 Datum (dSl ^ dt d^\ ~dtl (dL\ (d"-^\ 1891 Mai . . Juni . . Juli . . September October November 1892 Jänner . . Februar . März. . . Mai . . . Juni . . , Juli . . . September October . November December. 1893 Februar, März . April. Juni . Juli . August October November December. 1894 Februar März April Juni . Juli . August October Novembe December 1895 Jänner März. April. Mai . Juli . August September November December. 189O Jänner März. April. .Mai . Juli . August September October . December. 1897 Jänner . . Februar April. . Mai . . . Juni . . . .'\ugust . . September October December. i8g8 Jänner . . Februar . April. . . Mai . . . Juni . . . 30 8 18 27 0 15 2Ü 5 14 24 2 12 21 3' 9 21 30 9 19 28 7 16 26 4 ib 25 4 14 23 2 1 1 2 I 30 1 1 20 30 9 18 27 0 lü 25 5 '4 24 3 12 21 31 I IG '9 28 9 '9 7 ib 20 5 14 23 4 14 23 + '■995 + 2-878 + 2-823 + I-9Ü4 +0-889 +o- 14Ö — 0-071 -0-131 -0-095 +0-035 +0-218 +0-380 +0-406 +0-416 +0 245 +0-034 — o- I lÖ -0-171 -0178 — 0-232 -0-417 —0-806 301 030 Ö34 — I — 2 -3"oi7 -3-158 -3-175 -3-225 -3-434 -3-859 -4-498 -5-219 -5-818 — 6- 109 — 6 070 -5-833 -5-593 -5'474 -5-507 -5-703 -0-042 -0-i88 — ü-032 -5-553 -4-893 —4-241 -3-719 -3-37Ö -3-196 -3-091 -2-930 — 2 -602 -2- I 10 -1-569 — I • 102 -0-767 -o 550 — 0-422 -o 307 -o 150 +0-042 +0-208 +0- 292 +0-325 +0-505 II- 792 8- 120 ■ 3-598 o 356 ■ 0-733 0-293 0-261 0-914 1-724 2-502 3 019 3-109 2-716 1-914 o 934 o- 1 10 0-333 0-434 o • 403 0-409 0-708 1-349 2 ■ 066 2 799 3-299 3-424 3-237 2-924 2 -1152 2 -500 2-459 2-471 2-419 2 -208 1-815 1-305 0-770 0-286 o- 172 0-634 I-I56 1-741 2-340 2-845 3 i75 — 1-2639 — I- 1665 — I -0904 — I 04 1 1 — I 0432 -1-0705 -1-1281 — I - 1652 — I - 1009 -1-1118 -1-0327 — 0-9480 -0-8820 — 0-8t-22 — o 9070 — I -0209 — I - 1 700 -■-3013 -1-3724 -I-370I — 1-3227 — 1-2324 -I-I397 — I -0980 — i-i3bi -I 2436 -1-3385 — 1 -2901 -0-9835 -0-3250 790 A. Tliracu, b) Intervall 20 Tage. Datum (di\ (dSl\ fJ-i\ fdiz-] (dL\ .,(d^\'.\ \dtJ \dtJ ' Kdtl ^ \dtJ \dt / Kdt^ ■' 1898 Jänner Februar März. April . Mai Juni 23 'S 4 24 14 Juli 13 August .... 2 22 September . . 11 October ... i 21 +0 021 H-o-oög +0" 104 +0 131 +o' 146 H-0.IS3 H-O- IÜ2 -I-0-I87 +0-252 +0-255 -0-059 — o- 102 — 0-048 -0-013 +0-007 — I-II9 — 1-005 — 0-861 — 0-099 — 0-541 — o ■ 400 — 0-291 — 0-214 — 0149 — 0-022 — 0-025 — 0-093 — o 071 — 0028 + 0019 + I • 200 + 1-351 + 1-506 + 1-615 + 1-688 + 1-630 + 1-444 + I lOI + 0-528 — 0-Ö44 — 1-527 — 1-426 — I-S74 — 1-822 — 2 '066 - 4''835 - 4-930 - 4910 - 4-717 - 4-380 - 3-916 - 3-371 - 2-782 - 2-093 - 1-239 1-572 - I-I27 - t-395 - 1-590 - 1-758 - 1-869 - 1-928 - 1-925 - 1-833 - 1-532 - 0-903 - 0-854 2-273 i — 1-158 - 2-642 - 2972 - m^ I 1-085 0-848 0-537 -03109 -0-3251 -0-3346 -0-3345 —0-3225 —0-2934 -0-2459 -0-1788 — o-o8i2 + 0-0936 +0-2262 +o' 2269 +0- 2Ö07 +0-3072 +0-3524 Aus diesen Störungstafeln ergab die Bildung der einfachen und der Doppel-Integrale mittelst mechanischer Quadratur als Beträge der Störungen von 1891 .luli 10-0 bis 1898 Mär.-;^ 15-0: A/= Aj ■134''962; —4 A:i= (AL)i = 40.Au. = (Ai),,= + 225''oo4; -87''57o; -()S''3054 ; -1783-0203; ■091 ; -463''i77 von 1898 März 15-0 bis 1898 August 22-0: + i-iio; - 2 022 ; + 4-310; -22-779; -12-275; -0-8553; - 7-0811. Durch Hinzufügung dieser erlangten Störungswerthe zu den oben letztangeführten Ekliptikalelementen, welche auf das mittlere Äquinox 1900-0 bezogen waren und für die Epoche 1891 Juli 10.0 galten, erhält man nacheinander die neuen Elementen-Systeme: Epoche und Osculation. 1898 März 15 o mittl. Z. Berlin 3/=343°55'4i''97 L= 317 43-16 j K ^ 1922 I - 19 ( Mittl. 01=172 52 55-28 - .äquinox ß = 206 29 5-911 1900-0 i= 25 12 14-66 37i'2 -I-I5°44'4 0-3669 0-2265 1 -40 Juni . . . 3 I 34-8 + 18 29-8 0-3407 0-2132 1-68 > ... 23 2 34-3 +20 0-7 0-3155 0-2061 1-95 Juli . . . • >3 3 33-7 + 19 56-5 0-2908 0-2055 2-19 August . . 2 4 30-4 + 18 6-9 0-2664 0-2II7 2-38 » . 22 5 217 -I-14 36-1 0-2423 0-2239 2-52 September . 1 1 6 5-2 + 9 39-6 0-2184 0-241 I 2-59 October . 1 ü 38-S + 3 42-5 0-1934 0 2616 2-65 > . 21 7 0-7 - 2 46-3 0- 1701 02841 2-66 November . 10 7 9-0 - 9 5-8 0- 1520 0-3075 262 > . 30 7 2-8 -'4 13-3 0-1449 0 33" 2-40 Decembcr . . 20 6 46-0 -16 51-7 0- 15Ü6 0-3543 2-05 1899 Jänner . . • 9 627-2 — 16 30-9 0- 1899 0-3767 1-58 > ■ 29 0 15-3 -13 5tJ-3 02518 0-3982 1-08 Bahn des period. Kometen von Wolf (1SS4 III und 1S91 II). 791 Man erkennt aus dieser Übersicht nun auch, wie ungünstig die Umstände der Beobachtung im Jahre 1898 sein werden. Denn die HeUigkeit des Kometen erreicht auch im October, wo er am günstigsten steht, noch nicht die Helligkeit, welche er 1891 Anfangs Juli hatte, wo ihn doch nur sehr lichtstarke Teleskope wahrnehmen liessen. Wegen der Nähe der Sonne und der fortwährenden Dämmerung der Sommernächte wird das lichtschwache Object schwerlich vor dem Perihel wieder aufgefunden werden können, zumal wenn die Eingangs erwähnte Meinung Dr. Spitaler's sich bestätigt, dass am 21. März i891 eine Veränderung und demzufolge eine Lichtschwächung im Kometen vor sich gegangen ist. Das Perihel wird erreicht Juli 4^6, also mit einer Verzögerung von 4 Tagen infolge der Störungen; der nieder- steigende Knoten Juli 16*^ 9''. Geocentrisch kommt dei' Komet dem Mars sehr nahe. Juli 19"0 haben sie nämlich die Stellung: a. 'j Komet 3I' 51'Pi -Hi9°j4'S Mars 3 53-0 +19 34-8 Unterschied ... fg o'o SO dass zu einer förmlichen Deckung wenig fehlt. Heliocentrisch bleiben sie dagegen noch um 4° von einander entfernt. Der Knotenpunkt der Kometen- und der Marsbahn hat nämlich, auf die Ekliptik reducirt, die Länge 27° 53 '4. Diesen Punkt erreicht der Komet Juli I8'^2.3h, der Mars dagegen erst Juli 25'^ 23''- Wäre also der Komet durch die Störungen noch um 7 Tage verzögert worden, so hätten sie den Knoten- punkt gleichzeitig passirt und wären nur noch um 0' 18 Erdweiten von einander entfernt gewesen. That- sächlich beträgt aber am 19. Juli ihre Distanz noch 0-22 Erdweiten (log A = 9-3387). Auch Herr Berberich hat für diese Erscheinung — jedoch ohne Rücksicht auf die Störungen — eine Ephemeride berechnet imd im Astron. Journal (Volum XI) puhiicirt. F'ür die beiden Ephemeriden gemeinschaftlichen Epochen wird im .Sinne (Thraen-Berberich): A« ^^ 1898 Juni .... 3 — 7"5 -1-ii'S 1898 November. . 10 —89 +I5'2 Herr Berberich hat schon darauf aufmerksam gemacht, dass ? Umläufe des Kometen an Zeit nahe 4 Umläufen des Planeten Jupiter gleichkommen, und dass demnach in den Jahren 1922^23 wieder eine bedeutende Annäherung des Kometen an den Jupiter stattfinden wird, welche die Bahn desselben so total umgestalten dürfte, dass der Komet möglicherweise für immer der Sichtbarkeit für uns entzogen werden wird. Zum Schluss bemerke ich noch, dass ich eine genauere Ephemeride für die Wiederaufsuchung des Kometen im Sommer 1898 seinerzeit in den »Astronomischen Nachrichten« veröffentlichen werde. Date Due DtC 1 3 ^98S- nrrB _v. E WIEN. AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 1897. € d- "V^ >