QL671 .0783 5\3> 6> 7 > 8. 2 > 9>10>M>H> 1>D Länge des Flügels = 60 mm. Die erste Schwinge ist 35 mm kürzer als die zweite Schwinge, die zweite 7 mm kürzer als die vierte, längste. Die 3., 4., 5., 6. bilden die Spitze; die 3., 4., 5. ungefähr gleich lang; die 4. überreicht ihre Nachbarn um cirka V2 mm, die 6. um 2 mm. Die 3., 4., 5. sind auf der Aussenfahne deutlich, die 6. etwas schwächer eingeengt. Die mittlem Schwungfedern sind in der Mitte etwas erweitert und laufen plötzlicli in eine Spitze aus. Die erste Hinterschwinge ist zirka 1 mm kürzer als die letzte Mittelschwinge. Abstand von der Flügelspitze bis zur Schwanzspitze 28 mm. Der Schwanz ist 54 mm lang, etwas eingeschnitten, sodass die mittlem Schwanzfedern zirka 1 mm küi'zer sind als die zweiten *) Siehe „Ornithol. Beobachter" 1906, pag. 54: „Zur ßerglaubsänger- frage" von G. von Burg, und pag. 97: „Einige Worte über den Aarauer Laubvoü,el" von Viivtor Ritter von Tschusi zu ScliniidiiolTen. — 22 - äussern längsten. Die Innenfahne der Schwanzfedern erweitert sich schwach vom Schaft aus in einem gleichmässigen Bogen der Spitze zu bis zum Endwinkel, wo sie am breitesten ist, und bildet mit dem äussern Schenkel des Endwänkels der Aussenfahne eine fast rechtwinklige Spitze. Der Schnabel ist zierlich, an der Wurzel verdickt, der Stirne zu schwach an- steigend und vor den Nasengruben leicht eingedrückt, an der Spitze fein eingekerbt; seine Länge beträgt 11 mm. Von der Nasengrube bis zur Spitze ist er 4}l% mm lang, dicht vor der Nasengrube 2 mm breit und hoch, an der Stirn 3 mm breit und hoch. Von der kantig vorspringenden First an sind die Nasengruben zur Hälfte nur mit etwas gewölbter nackter Haut überkleidet, unter der die ziemlich langen und breiten vorn zugespitzten Nasenlöcher sich öffnen. Der ganze Schnabel ist dunkelschwarzbraun, am Rande des Oberkiefers etwas hellbräunlich, ebenso am Rande und der Wurzel des Unter- kiefers. Die Füsse sind wie bei den andern Laubvögeln schlank zierlich, der Lauf ist 20 mm lang, die Hinterzehe 6 mm, deren Nagel w^enig mehr wie 5, die Mittelzehe 8,5, deren Nagel zirka 4 mm. Der Lauf ist vorn mit einer langen Schiene bedeckt, die 15 mm lang ungeteilt ist, dann eine Schuppe von 4 mm und eine Schuppe von 1 mm, hinten jeder- seits mit einer ungeteilten Hornschiene. Die Farbe der Füsse ist schwärzlich-braun, die der Fussohlen heller. (Schluss folgt.) Das grosse Sterben der Spyren im Jahre 1909. Von Karl Baut. Der Mauersegler (Cypselus apus L.), bei uns besser unter dem Namen „Spyri" bekannt, ist einer unserer Sommergäste, dei-en Lebensweise es bedingt, dass sie nur kurze Zeit bei uns verweilen können. In Bern langt er gewöhnlich in der letzten April woche oder in den ersten Tagen des Mai an, um dann gegen Ende Juli wieder seine Südlandreise anzutreten. 23 Abreise. 27. Juli 27. Juli 29. Juli 29.— 30. Juli 26.-29. Juli 27. Juli 26. Juli— 2. Aug. 28. Juli. Aus nachstehenden Daten ist die Zeit der Ankunft und der Abreise des Mauerseglers in den letzten 7 Jahi'en in Bei-n ersichtlich. Ankunft. 13. Ajuil .... 1901 . . 28. April .... 1902 . . 5. Mai 1903 . . 4. Mai 1904 . . 29. April .... 1905 . . 2. Mai 1906 . . 3. Mai 1907 . . 25.— 30. April . . 1908 . . Das Jahr 1909 war füi- die ^pyren ein Unglücksjahr. Schon bei ihrer Ankunft hatten sie infolge des schlechten Wetters schwer zu leiden. Der 30. April und der 1. Mai brachten uns in Bern heftigen Sturm und Schneefall. Erst am 6. Mai waren höhere Temperaturen zu verzeichnen. An diesem Tage wurden in Bern die ersten Mauersegler beobachtet, in grösserer Anzahl erschienen sie jedoch erst am 16. Mai. Die letzten Maitage wiesen ganz ungewöhnliche, hohe Temperaturen auf; am 25. Mai gegen Abend zog über Bern ein schweres Hagelwetter. Nach diesem Frühsommer mussten wir uns im Juli noch selten dagewesene Temperaturschwankungen und Wetterstürze gefallen lassen. Am 31. Mai konnten wir an der Wettersäule in Bern um 1 Uhr mittags (Bernerortszeit) 26" C. ablesen; nachdem dann das Quecksilber am 1. Juni morgens 7 Uhr auf 12" C. gesunken war, stand es am 1 Uhr schon wieder bei 26" C. Den Monat hindurch notierten wir Temperaturen, die zwischen 10" (11. Juni) und 24" C. (21. Juni) schwankten. Am längsten Tai begann dann eine fast 4 Wochen ununterbrochen andauernde Regenperiode mit neuen Schnee- fällen auf den Hochgebirgen bis 1600 Meter hinunter. Der 30. Juni war der kälteste Junitag seit 50 Jatiren; die Mittel- temperatur am schweizerischen Nordfuss der Al])en cri-eichte nicht einmal 9" C. In mittleren und höhei'en Lagen wurden wiederum riesige Schneemengen gemeldet. — 24 — Im Juli wurde das Wetter immei' trostloser. Die Sclinee- fälle in den höheren Lagen bis 1600 Meter hinunter dauer'ten ungeschwächt fort. hl Bern hatten wir vom 2. bis 12. JuU Temperatur- schwanl^ungen zwischen 7,5 und 21*^ C. Das Wetter war meist kühl, es regnete ununterbrochen weiter. Mitten im Hoch- sommer war man froh, wieder zu Winterüberzieher und geheiztem Ofen Zuflucht zu nehmen ! Von den Bergen musste das Vieh vielerorts wieder zu Tale getrieben werden, da es bis zu 1071 Meter hinunter schneite. Vom Morgen des 11. bis zum 12. JuU vormittags fiel in Zürich eine Regenmenge von 39 Millimeter. Die Regenmengen, die in den letzten Wochen und Tagen fielen, waren ungeheuer. Die hydrographischen Messungen haben ergeben, dass in den letzten 10 Tagen genau ein Fünftel der für Zürich durchschnittliclien Jahres-Regen- mengen niedergegangen ist. — Noch am 12. Juli hat es im ganzen Berneroberland bis über die Baumgrenze hinab geschneit und zwar anhaltend. Die höchst ungünstigen Witterungsverhältnisse wirkten natürlich auch auf unsere freilebenden Vögel, die um diese Zeit ihrem Brutgeschäfte oblagen, unheilvoll ein, für die Schwalben und namentlich für die Mauersegler wurden sie geradezu zur Katastrophe. Am Abend des 30. Juni suchten am Eidgen. Archiv- gebäude in Bern hunderte von Mauersegler Schutz: es wurden dort mehrere tot aufgefunden. Das grosse Sterben der Spyren begann am 11. JuU, nachdem es an diesem Sonntage wiederum in Strömen geregnet hatte. Vom 12. bis zum 14. Juli wurden mir 14 ermattete oder tote Mauersegler überbracht. Unauf- hörlich erhielt ich Berichte über verhungerte Segler. Im Berner Münster wurden 16 tote Mauersegler gefunden. Alle Magen, die ich untersuchte, enthielten nur eine geringe Menge einer schwärzlichen Flüssigkeit, Nahrungsreste konnte ich in keinem nachweisen. Am 14. Juli jagten über dem Aaretal bei der Kornhaus- brücke in Bern kleine Trüppchen von zusammen höchstens 30 Mauerseglern ; am 19. Juli zählte ich abends 8 Uhr am gleichen Ort etwa 50 Stück. — 25 — Die wenigen noch übrig gebliebenen Berner-Mauersegler sind dann zu gewohnter Zeit in den letzten Tagen des Juli abgezogen. Am 25. Juli sah Weber etwa 80 Mauersegler über Bern ziehen, bei denen sich ein einzelner Alpensegler befand. Dem Zuge folgte in geringerer Höhe ein Baumfalke. Derselbe Beob- achter sah dann am 26. Juli noch 30 und am 27. Juli noch sechs Mauersegler bei Bern. Am 12. August fiel aus einem Nistkasten ein noch lebender junger Mauersegler. Nach meiner Berechnung sind in Bern mindestens 60 ^/o der Mauersegler dem sintflutartigen Regen und den niederen Temperaturen im Juli dieses Jahres zum Opfer gefallen. Auch von anderen Orten, aus Aarberg, Thun und Zürich wurden Hiobsbotschaften gemeldet, hn „Tages-Anzeigci- für Stadt und Kanton Zürich" wird behaujjtet, dass 90 ''/o der jungen Mauersegler aus Nahrungsmangel zu Grunde gegangen seien und dazu weit über die Hälfte der alten Vögel ! Die ,,Konst. Zeitung" berichtet, dass anlässlich einer Uebung der Feuerwehr am Steigerturm in Konstanz auf Treppen, Balken und Fenstergesimsen 700 tote Schwalben auf- gelesen wau'den. Jedenfalls handelt es sich auch hier meist um Mauersegler. Nochmals der Fichtenkreuzschnabel als Insektenvertilger. Von S.A. Weber. hl der von E. Bütikofer, Messerli und A. Schifferli gemacliten Beobachtung über das Vertilgen von Blattläusen durch den Fichtenkreuzschnabel, kann ich eine weitere nützliche Tätigkeit dieses Vogels hinzufügen. Ich hatte Gelegenheit Fichtenkreuz- schnäbel in denkbar günstigster Lage aus nächster Nähe zu beobachten, wie sie auf mit Zapfen reich behangenen Tannen die äussersten Triebe abbissen, an denen in den Winkeln hasel- nussgrosse Warzen zu sehen waren. Mit dieser Beute flogen — 26 — sie auf einen bequemen Sitz un u a> c — 57 — so war es für die Natter kein Leichtes sie zu erhaschen. Lange Zeit hatte sie versucht, ein Ei mit weitaufgerissenem Rachen zu erfassen, aber immer und immer entghtt es ihr wieder. Jetzt griff sie zu einer andern Methode. Sie legte sich spiralförmig in das Nest, und zwar so, dass ihr Schwanz in die Mitte zu liegen kam. In dieser Stellung fing sie an mit dem Kopfe ein Li sorgfältig der gut bepflasterten Wand des Nestes nach so weit empor zu schieben, bis das Ei in ihren aufgerollten Körper fiel. Hierauf umfasste sie dasselbe mit ihrem Schwanz und stiess nun mit dem Kopfe solange gegen das Ei, bis sie schön in der Mitte der Seite ein Loch einge- drückt hatte. Nach diesen Vorbereitungen begann sie nun den so sauer verdienten Leckerbissen begierig aufzusaugen, und nach einigen Sekunden war das ganze schon stark angebrütete P^i vollständig verschlungen. Hierauf wiederholte sich das näm- liche Schauspiel mit einem zweiten Ei. Doch ein drittes sollte der Nesträuber denn doch, nicht mehr bekommen. Ich schlug mit meinem Stocke zu, leider etwas zu schwach, sodass die Schlange docii noch in einigen raschen Zügen das nahe Wasser erreichte. Am meisten wunderte mich das Gebahren der Drosseln. Denn diese mussten gewiss die Schlange schon längst als Feind und Nesträuber kennen und wollten sie nun viel- leicht durch ihr Geschrei verscheuchen. Soviel ich sah, hatte sich keine der Drosseln nahe an die zischende Natter gewagt, obschon diese ja nicht giftig ist. Vielleicht, dass sie früher einmal mit einer Otter, die in jener Gegend nicht sehr selten ist, Erfahrungen gemacht haben. V Autour d'Epagnier. Par Alfred Richard. (Fiii.) Nous possedions aussi une gentille paire des cousins du tithys, les rossignols de muraille (r. pha3nicurus). Dans un mur crevasse, face ä notre jardin, ils avaient etabli leur nid. Comme ce mur est long et uniforme, le male, en apportant la becquee ä ses petits, etait toujours embarrasse ä retrouver la cavite qui abritait sa couvee. Chez un oiseau. -^ 58 - animal dont rinstinct est si sCir en general, cette hesitation avait quelque chose de comique. On le voyait sautiller le long de la crete, tres perplexe, un vermisseau dans le bec, puis tout ä coup, ayant decouvert roritice cherche, y disparaitre, accueilli unisono par im concert de petites voix greles qui ne laissait plus aucun doute sur Theureuse Solution du probleme. Le 2 juillet nous eümes la visite d'une grande bände de becs-croises (loxia curvirostra). Le 4 j'en observai deux sur les sapins qui nous protegent ä Touest contre le joran. Ils etaient entierement gris. Le 5 novembre*), il y en avait de nouveau quelques-uns ; enfin le 14 de ce meme mois je vis se balancer sur un thuya (th. orientalis) dont ils faisaient plier les freies rameaux sous leur poids, deux de ces jolis « perro- quets des sapins », d'un beau rouge ecarlate, accompagnes d'un troisieme individu de cette espece, vetu plus modestement de gris-verdatre. Ils s'attaquaient avec ardeur aux fruits de Tarbre qu'ils depecaient sur place, tout en poussant ä mi-voix de petits cris tres doux. Ce fruit lui-meme est un strobile de 20 ä 22 mm. compose d'ecailles imbriquees, d'un vert bleuatre, et munies d'un petit crochet au bout. A Faisselle des ecailles et recou- vertes par elles se trouvent les 6 ä 9 graines d'un goüt re- sineux et de la grosseur de grains de chanvre dont l'oiseau est avide. Pour extraire celles-ci, il introduit, si j'ai bien vu, son bec dans les joints des ecailles et disloque le fruit, mancsuvre dont il s'acquitte avec la plus grande aisance. Et puisque j'en suis aux visiteurs, que je cite le passage, tres court, que fit un locustelle (1. nöevia), dans notre jardinet, le 6 mai. Le matin de ce jour, dans un cognassier, j'entendis retentir ce chant qui n'appartient qu'ä eile, sans reussir ä en apercevpir l'auteur. Je note en passant que, quoique nous pussions jouir quotidiennement des bellesroula des soutenues, si egales et si fortes, de la fauvette des jardins (sylvia hor- tensis), nous ne possedions dans notre hameau et ses courtils ni icterine (hyp. salicaria) ni fauvette a tete noire (s. atricapilla). Elles n'y trouvaient pas probablement les bosquets assez vastes et assez epais. *) Necker, dans son calendrier, indi(iue, outre mars, juillet et novembre pour le passage accidentel de becs-croisrs. — 59 — D'autres sons, cUautres chants venant du marais, du bord du lac et des taillis dont ils sont parsemes comblaient cette lacune, et parmi des melodies, qui composent le concert des beaux jours d'ete, Tune en particulier m'etait chere : c'etait Celle d'un pipit des buissons (anthus arboreus), etabli ä quelque Cent metres de notre demeure, et qui, seul de son espece dans les environs, perche sur un grand arbre, ne se lassait pas de proclamer au monde entier son bonheur. Le soir, lorsque ces voix si variees s'etaient tues et qu'une legere brurne, s'elevant du sol, enveloppait dans ses plis blan- chatres les saules et les petits bouquets d'aulnes, maitre ros- signol accordait sa lyre: quelques notes etaient d'abord jet6es, en maniere de prelude, sur la plaine silencieuse ; puis, le roi des chanteurs s'animait . . . . un rival lui repondait au coeur du bois d'Epagnier .... puis d'autres le long de la Thielle .... et puis d'autres encoi-e .... et, par ma fenetre ouverte, ces petites voix lointaines, sortant du fond de la nuit, me parlaient un langage d'unc douceur niHnie. Neueres vom Steinadler in der Schweiz. Von Karl Daut. Im Jahre 1909 habe ich wieder einige Berichte über den Steinadler in der Schweiz zusammengestellt. ,,Am 2. Februar morgens hat der Jäger Andreas Müder in Schwanden bei Brienz auf der sogenannten Schwandenfluh einen prachtvollen Adler von zwei Meter Spannweite geschossen. Zum Schutze der Gemsen und Rehe, die sich zu vermehren scheinen, ist der Abschuss der Adler gerechtfertigt." (,,Bund".) Präparator Zingg in Bern erhielt am 23. Februar ein altes 9> welches in Enney (im freiburgischen Greyerzbezirk) in dem Augenblicke geschossen wurde, als es in der Nähe eines Hauses auf eine Katze stiess. Länge 92 cm, Flügel- spannweite 230 cm, Schnabellänge vom Mundwinkel aus ge- messen 6,5 cm, Flügelmitte 43 cm, längste Schwanzfeder 62 cm, Spannweite der Zehen mit Krallen 20 cm. Magen leer. — Am 18. Febi'uar wurde mir ein lebender Steinadler aus Murren — 60 - zum Verkaufe angeboten mit der Bemerkung :,,.•• der Adler ist cirka zwei Jahre alt und in hiesigem Gebirg gefangen worden ; er ist zum Preise von Fr. 300, — (!) zu haben." Lehrer Käser aus Diessbach bei Büren beobachtete am 20. SejDtember durch ein gutes Glas auf 500 Meter Entfernung auf der Engstligenal}) bei Adelhoden (Berner Oberland) einen Adler, sitzend das Getieder ordnend. VAne halbe Stunde später sah er den Adler nochmals vom Tschingelochtighorn nach dem Gsüür hinüber schweben. Schreinermeister Luzi Engl in Tschiertschen (Kanton Graubünden) schrieb mir : „Am 15. Juni habe ich einen Adler dem Horste entnommen. Das Adlernest befand sich an einem mehr als 100 Meter tiefen Abgrunde. Dasselbe zu erreichen war ein äusserst gefährliches und ver- wegenes Stück Arbeit. Es gelang mir aber den Kerl trotz seines Sträubens unversehrt seiner Wiege zu entnehmen; fliegen konnte er selbstverständlich noch nicht, aber von seinen Krallen wusste er schon Gebrauch zu machen. Es ist ein richtiger Steinadler, wie er im Bündlerlande noch vorkommt." Diesen Berichten kann ich noch beifügen, dass die Regie- rung des Kantons Bern durch die Wildhüter Erkundigungen über den Steinadler im Kanton Bern eingezogen hat. Es hat sich erwiesen, dass der Steinadler im Gebiete des Kantons Bern noch ziemlich zahlreich vorkommt, so dass ein Aussterben dieses Vogels in absehbarer Zeit nicht zu befürchten ist. Die Regierung sah sich daher nicht veranlasst, den Abschuss und den Fang der Adler zu verbieten ; es sollen jedoch keine Schuss- und Fangprämien mehr verabfolgt werden. Mit letzterem sehr verdankenswerten Erlass für den Schutz des Steinadlers müssen wir uns im Kanton Bern vorläullg begnügen. Zur Winterfütterung der freilebenden Vögel. Von den zalilreichen Futtertindern für unsere freilebenden Vögel stehen die sogenannten drehbaren Futtertische inbezug - 61 - Drehbarer Futtertisch von F. Christen in Huttwil. auf Zweckmässigkeit immer nocli obenan. Als Grundlage dieser dreh- baren Futtertische dient das von Prof. Schwarz in Rintelen in West- falen konstruierte Futterhaus. Bei anhaltendem starken Schneefall oder Schneetreiben muss den Vögeln Ge- legenheit geboten werden, sich an einer geschützten Stelle Futter zu holen. An einen guten, zweckent- sprechenden Futterfinder müssen da- her unbedingt folgende Grundbeding- ungen gestellt werden : Der Tisch soll schneefrei und das Futter muss vorhanden sein, d. h. es darf durch den Wind nicht weg- gefegt \\- erden. Der auf dem Gebiete des Vogel- schutzes stets rührige Ornithologe F. Christen in Huttwil beschäftigt sich nun schon seit Jahren mit der Er- stellung eines Futterhauses, das die- sen Bedingungen voll und ganz ent- spricht. Der Futterkasten mit dem Kugellager ruht auf einem eisernen Stabe, welcher auf einen mit solidem Fussgestell ver- sehenen Pfahl befestigt ist; die Windflügel sorgen dafür, dass die offene Seite stets vom Wind abgekehrt bleibt. Die am Kasten angebrachte Futtervorrichtung ist wieder bedeutend verbessert worden. Der ganze Tisch ist äusserst dauerhaft gearbeitet und kann mit gutem Gewissen empfohlen werden. Prof. Schwarz schreibt über diesen drehbaren Futtertisch : „Hiemit bescheinige ich Herrn F. Christen in Huttwil (Schweiz), dass er an meinem drehbaren Futterkasten einige recht prak- tische Verbesserungen angebracht hat und dass ich nichts da- gegen einzuwenden habe, dass er drehbare Futterkasten nach meinem System anfertigt und verkauft." D. 62 Kleinere Mitteilungen. Schussgelder. Die Gemeinde Rüegsau (Kt. Bern) hat am 11. Dezember 1909 folgende Verordnung erlassen : „Um dem Ueberhandnehmen von schädlichen Tieren und Vögeln in der Gemeinde entgegenzutreten, hat die Einwohnergemeinde auf Verlangen von Grundbesitzern durch heutigen Beschluss für das Erlegen solclier Tiere und Vögel die Ausrichtung von folgenden Schussgeldern bewilligt : 1. Für Eichliörnchen 25 Rappen, 2. „ Krälien und Elstern .... 20 ,, 3. „ Habichte 50 per Stück." Chr. Hofstetter, Ranflühberg. Wie iu Frankreich die Vogelschutzkonventiou tou 1902 gehalteu wird, hat der südfranzösische Jagdkongress kürzlich gezeigt: In der ganzen südlichen Hälfte Frankreichs besteht der Vogelfang, im nörd- lichen Teil die Vogeljäger nach wie vor, trotz Konvention und Gesetz. Wieso das ? Das französische Jagdgesetz gestattet sogenannte Tolerances ; der De- partementsrat sucht diese in Paris nach und da in Frankreich das persönliche Moment eine grosse Rolle spielt, so gelten sich die Herren Deputierten alle Mühe, sich die Gunst ihrer Wähler zu erhalten, indem sie diese Tolerances unterstützen. So hat denn der ganze Midi de la France nach wie vor seinen Vogelfang, von Staatswegen gutgeheissen, trotz Konvention. Frankreich hat also seine Verpflichtungen gegenüber den Konventionsstaaten nicht gehalten, ebensowenig wie Belgien. G. v. Burg. Hutnadeln mit Vogelköpten. In London sollen die Damen als „Knöpfe" ihrer Hutnadehi Vogelköpfe verwenden. Wenn es doch nicht anders sein kann, so möchten wir hierzu Gänseköpfe empfehlen, die zu den monströsen Hutformen der heutigen Mode recht gut passen dürften. Daut. Divers. On peut observer en ce moment ä Berne un phönomene interessant. Un centaine de canards sauvages (anas boschas), surtout des mäles, sont venus se joindre aux quelques canards exotiques (mandarins etc.) qui fönt l'ornement d'une piece d'eaux en pleine ville. Ce bassin n'est autre que celui qui se trouve derriere le monument de l'Union postale, recemment inaugure. On peut presque dire maintenant qu'il y a plus de canards que d'eau, tellement l'animation y est grande. Et ces oiseaux qui sur des lacs et de vastes etendues sont si difficiles ä approcher et fuient d'homme du plus loin qu'ils l'aperQoivent, övoluent, plongent, se baignent sous les yeux etonnes des prbmeneurs du dimanche sans manifester la moindre crainte. M. C. Daut ä Berne, ä qui j'en ai röfere, me fait savoir que cette colonie de maraiches existe depuis 1902 et que dös lors eile n'a fait qu'augmenter. Dans un article du ä .sa plume et paru dans „Der Ornitiiologische Beobachter", annee 1906, No. 7, il estime dejä le nombre de ces hötes de passage, qui se fönt nourrir gratis par la ville de Berne, a 200. Alfred Richard. — 63 - Vom Büchertisch. Krause, Oologia uuiversalis palaearctica. Verlag von F'ritz Lehmann, Stuttgart. Dieses grossartigste und schönste aller Eierwerke der Vögel Europas und Asiens ist bei der 50. Lieferung angelangt. Eine Tafel so schön und naturwahr wie die andere. Von den vielen uns bekannten ornithologischen Werken, welche Eier reproduzieren, vermag keines, auch nur annähernd, sich mit Krauses Oologia zu messen. Der Text wie bisher knapp, klar, in ein paar Zeilen alles Notwendige sagend. —g. Katalog der Schweiz. Vögel von Th. Studer und V. Fatio, bearbeitet im Auftrag des Eidg. Departement des Innern (Abteilung Forstwesen) von O. von Burg unter Mitwirkung zahlreicher Beobachter. Lieferung VI : Rohrsänger. Preis Fr. 3. 50. Der Redaktor des Katalogs, G. von Burg in Ölten, hat sich bemüht, auch für diese Lieferung eine Anzahl neue Mitarbeiter zu gewinnen. Das ist ihm in der Tat gelungen. Uel-)erhaupt ninmit das Interesse an der wissen- schaftlichen Ornithologie, speziell der Biologie, in der Schweiz zu, ein gutes Omen für die neugegründete Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz ! Auch diese Lieferung ist sorgfältig bearbeitet. Zahlreiche Lokalnamen, präzise Orientierung über das Vorkommen in der Schweiz überliaupt, dann die Reproduktion der alten Autoren, welche üljer die Vögel der Gesamtschweiz schrieben: Meisner 1804, Meisner und Schinz 1815, Schinz 1837, Fatio 1899 und hierauf die Untertitel Strichvogel, Standvogel, Zugvogel, Irrgast etc., wo- bei jeweilen in paar Zeilen über das Gesamtbild, das sich aus den Angaben der einzelnen Mitarbeiter ergibt, orientieren. Naturgemäss nimmt dieser Teil des Katalogs den meisten Raum in Anspruch, da hier alle Mitarbeiter zum Worte kommen. Besonders begrüssenswert ist der Umstand, dass der Biologie, den Nestern, Eiern und der Lebensweise ein so grosser Raum gewährt ist. Seltenere Arten, von denen der Redakteur keine Nester und Eier aus der Schweiz erhalten konnte, sind allerdings nur summarisch behandelt, dagegen sind die gewöhnlichen sehr einlässlich und stets auf Grund von schweizerischen Funden beschrieben, so dass es möglich ist, auf Grund dieser Angaben sich eine Gesamtvorstellung des Vogels zu machen. Im ,, Zoologischen Beobachter" von Frankfurt lesen wir, es wäre wünsclienswert, dass der Katalog aucli die kurze Beschreibung der Vögel, basierend auf schweizerischem Material, enthielte. Wir glauben kaum, da.ss das möglich ist, da es viel Raum kosten würde. Ueberdies ist unser „Fatio" vollständig in dieser Hinsicht. Wir würden es zwar lebhaft begrüssen, wenn auch in Bezug auf das Aeussere der Vögel mehr geboten würde. Wünschenswert erscheint auch die Beigabe von mefir Ks-ften. Langt etwa das Geld nicht dazu? D. — 64 — ll Schweizerisclie Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Jl Arbeitsprogramm. 1. Kantüiiale Jagdij,e.setz; dem 17. Jahi'hundert stammende Abbildung beweist, dass die Nistkasten viel länger im Gebrauch sind, als gewöhnlich angenunnnen wird. Allerdings dienten sie früher eigennützigen "itomo Zwecken ; man entnahm denselben drei- bis viermal die Jungen. Nach Olina*) soll es sich um eine flämische Erfindung handeln. Diese Bemerkung beweist, dass auch damals der Nistkasten nichts neues war. Aa/V Daut. *) G. P. Olina „Uccelliera", Roma 1684. — 76 — Les oiseaux hivernant au bord du lac de Lugano. Pur A. Ohidini. Les bords du Ceresio presentent ä differents endroits des rochers ensoleilles et si bien abrites des vents du Nord que rarenient la neige s\v arrete plus de quelques heures et la Vegetation presente toujours une certaine vie. La promenade de Lugano a Gandria et aux villages de la Valsolda est bien connue des touristes. Les rochers couverts de ronces, de lierre, d'agaves, de bosquets de laurier et de houx, se dessinent sur le fond rougeatre de la montagne a travers le feuillage clair des vieux oliviers frequentes par le pic vert Plusieurs especes d'oiseaux clianteurs y passent Thiver et tout particulierement la fauvette ä tete noi're qui se reunit par groupes dans les vieux lierres. L'accenteur mouchet s'y associe toujours et l'accenteur des a/pes y fait son apparition quand les chutes de neige le chassent des regions elevees. Sur les rochers quelques mer/es bleus passent la saison froide et vers le milieu de decembre un joli male s'est laisse prendre tout pres de Gandria, par un promeneur contre lef(uel il se lanea au tournant d'un sentier. Ces oiseaux trouvent sur les rochers une nouri'iture abondante. Toute une serie d'insectes hivernent dans ces parages, se cachant entre le roc et le gazon ; de lourdes temarques se promenent ä chaque rayon de soleil, les chenilles de minimes et de noctuelles rampent aux pieds des buissons. Les quelques mer/es bleus qui passent Thiver pres de Gandria ne fönt entendre aucun chant. On ne les voit que par hasard passer rapides comme l'eclair dans les petits vallons qui s'ouvrent sur le lac. C'est lä que les roitelets chantent, infatigables, dans les buissons de houx et parmi les fragons verdoyants, sous les branchages entremeles des ostries*) et des petits ebenes. Toute cette Vege- tation est caracteristique des rochers calcaires de la region des lacs. Ces petits vallons sont Tabri prefere des mer/es et des rouges-gorges. Dans la futaie on cntend mesanges et longues- queues, pinsons et tarins, venturons et c/iardonnerets. Sur les mamelons calcaires mouilles par la vague, ou en temps de neige grimpe leger le tic/iodrome, quelques bruants *) Espece de clianne (ju'üu trouvo au Tessin (Red.) 77 fous prennent leurs ebats avec la bergeronnette grise. De longues bandes de mouettes rieuses parcourent Ics rives du lac. Futterringe. Der Futterring, welcher von der Firma Soltwedel in Deutsch-Evern (Hannover) hergestellt wird, ist zusammen- gesetzt aus einer Mischung von verschiedenen Sämereien und Talg, die in Ringform über eine dauerliafte Einlage ge- gossen ist. Dieser Hing ist eine Vervollkommnung der bekannten „Futtersteine". Die Anwendung ist, wie aus der Abbildung ersichtlich, sehr leicht. Zum Schutze gegen Schnee sind Schutz- deckel mitgegeben, die zugleich die Spatzen fernhalten; doch sind Buchhnken, Grünlinken und Bergfinken gi-össere Liebhaber als die Spatzen. Ich finde diesen Futterring sehr zweckentsprechend und möchte nur darauf aufmei-ksam machen, dass derselbe an katzensichern Stellen, z. B. auf Bäumen, anzubringen ist. Bei dieser Gelegenheit möchte ich der irrigen Ansicht entgegentreten, dass die freilebenden Vögel nn März keiner künstlichen Fütterung mehr bedürfen. Gerade das Gegenteil ist richtig! Wer jetzt noch intensiv, selbstverständlich nur bei geeigneter Witterung, füttert, leistet so viel oder noch mehr als die grosse Zahl derjenigen, welche vom 1. November bis 1. Januar 10 kg Hanf verfüttert haben und dann, der Kosten und Mühe wegen, aufhörten. Jetzt sind die gewohnten Nah- rungsquehen der Vögel erschöpft; die Meisen haben das letzte Spinnen- oder hisekten-Ei hinter der Rinde hervoi'geholt ; Kernbeisser und Grünfinken finden, ob sie noch so tiefe Löcher in den Schnee graben, nirgends mehr Buchnüsschen, da die Mäuse nun auch schon tüchtig an der Arbeit sind: die Buch- finken sind durch starke Schwärme Neuangekommener ver- stärkt und ihnen machen aussei'dem zahllose Bergfinken das wenige Futter streitig. Aus dem Süden sind viele Vögel, Stare, Di-osseln, Zaunkönige, Meisen aller Ai-t, Braunehen, E^rd- sänger etc. angekommen und das Futtei* ist bei Schneefall für sie unzulänglich. Da ist Nachhilfe durch Menschenhand drin- gender notwendig als je. G. von Burg. Kleinere Mitteilungen. Aus «lein Jura. Icli war letzten Oktober 14 Tage im Jura und daher fällt es mir auf, dass auf Seite 16 des ,,Ornithologisclien Beobachters" die Rede davon ist, es seien dort viele Eichelhäher vorhanden (eine gewaltige Invasion). Auf meinen Wanderungen konnte ich dieses nicht konstatieren und fand das Auftreten des Eichelhäiiers als durchaus massig an Zahl. Da- gegen war sehr auffallend die Unmasse der vorhandenen Tannenhäher. Am Nordabhang des Chasseral wimmelte es ganz von solchen. Aufgefallen sind mir ferner die vielen Schwärme von Fichtenkreuzschnäbeln. Auch in Bern sah ich am 22. Oktoljer Mittag zirka 30 Stück auf Zierfichten in einem Garten in der Länggasse. Zu l)emerken ist nocii, dass im Jura letztes Jalir ein ausser- ordentlich guter Haselnussertrag vorhanden war. Auch die Buchen hatten einen ziemlichen Ertrag an Nüsschen. Ebenso waren die Tannen im Jura stark mit Zapfen behangen. A. Hess, Bern. Der Schwarzspecht. Schon seit drei Jahren i.st der Schwarzspecht in der Gegend von Ranflühberg Wintergast; icli sah ihn in den Obstgärten und Wäldern häutig. Sein eigentliches Winterquartier hat er im Ramisberg- walde. Im Blasenwald bei LützelHüh im Emmental, ist denselbe nicht seltener Brutvogel. Vt)r vier oder ^nw^ Jalu'en wurden in jenem Walde drei Jucharten — 79 — Wald durch den Borkeiikiilci' verwüstet. Seit jener Zeit ist nun der Scliwarz- specht dort heimisch. Es wurden in besagtem Walde schon öfters Junge gesehen. Im Blasenwalde sind viele alte, hohle Stöcke, in denen sich Kolonien der gros.sen schwarzen Waldameise belinden, und aucli die braune Ameise ist dort nicht selten. Ameisenpupen sind für die Spcciite willkommene Lecker- bissen. Auch die andern Spechtarten sind in diesem Walde zahlreich vertreten. Chr. Hofstetter. Bubenstreiche. Die ,, Zürcher Blätter für Tierschutz" machen daraui aufmerksam, dass die Lachmöven, welche den Tierfreund durch ihre Zutrau- lichkeit erfreuen, von herzlosen Menschen arg verfolgt werden. Am Zürichsee wurden diesen Vögeln in Salmiakgeist getauchtes Brot vorgeworfen. Am Neuenburgersee sind viele Möven tot aufgefunden worden. Die Oeffnung der Kadaver ergab, dass die armen Tierchen Brot ver.schluckt hatten, in dem Reisnägel (!) steckten. Karl Baut. Wal l>ie «leutsche Bfatur iu 91ouatsbiIderu. Herau.sgegeben von Protassor Hanns Fechner, Verlag von Fr. Wilh. Grunow, Leipzig. Unsere Vögel II. Ein zweiter Singvogelkalender. Von Otto Kleinschmidt. Mit Bildern von Berthold Clauss. Preis Fr. 3. 35. Den ersten Teil des Vogelkalenders haben wir bereits früher in unserer Fachschrift besprochen (s. O. B. Jahrg. VI, Heft 12). Der zweite Teil reiht sich dem er.sten würdig an. Jeden Monat werden wir durch richtige Stimmung.s- bilder auf das Leben unserer einheimisciien Vögel aufmerksam gemacht und zu Ausflügen in der schönen Natur aufgefordert. Jeden Monat führt uns der Verfasser die charakterischen Vogelarten für Stadt und Land vor Augen : Im Januar den Haus- und den Feldsperliug, im Feliruar Haul)enlerche und Goldammer, im März das Blaukehlchen u. s. w. Von den Hiiusern der Gross- stadt werden wir allmählich hinaus geführt in Feld und Wald. Beobachtungs- tabellen und Winke für die Winterfütterung bilden eine wertvolle Beigabe zu dem eigenartigen Kalender, den jeder Vogelfreund liel)gewinnen muss. Für unsere Jugend ist der Vogelkalender ein Anschauungsbuch par excellence. D- — 80 (r L Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Generaluersammlung Sonntag, den 20. Februar I9IO, nachmittags Vit Uhr, im Hutel „Simplon" (Ecke Aarberger-Genfergasse, hinter der Hauptpost) in Bern. Traktanden : 1. Vortrag des Herrn Prof. Dr. Th. Studer-Bcvn : „Die Entwii-ivlung der Vogelivunde in der Scliweiz.*' 2. Kleinere ornilhologisclie Mitteilungen der HH. Dr. Fischer-Sigwart- Zotingeu, Müh/emann-A.avhevy;, von Burg-0\icn und anderer. 3. Das Arbeitsprogramm der Schweizeriscben Gesellschaft für Vogel- kunde und Vogelschutz. 4. Vereinsgeschäfte. 5. Verschiedenes. Werte Mitglieder! Wir zählen darauf, dass Sie mitlielfen werden, diese erste ordentliche (d. h. nicht mit Statutenberatungen und anderen langweiligen Geschäften aus- gefüllte) Sitzung unserer Gesellschaft zu einer wahren Propagandaversamm- kujg zu gestalten, indem Sie möglichst zahlreich daran teilnehmen. Das sind Sie ja auch unserem verelirten Herrn Referenten schuldig. Diejenigen, welche schon am Samstag in Bern eintreffen, werden da- selbst Führung und Unterhaltung finden (Zusammenkuni't nachmittags im Cafe Simplon). Es ist beabsichtigt, am Sonntag Vormittag das Naturhistorische Museum der Stadt Bern, eines der bedeutendsten der Schweiz, zu besuchen. Wir zählen auf Ihr Kommen ! Der Vorstand. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung des Verfassers gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlieh. La reproduction d'articles originaux n'est autorisec ((ue moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La rt5daction laisse aux auteurs rentiere responsabilittj de leurs articles. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. Yll i^lir März 1910 Mars g.1L;u 6 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monates. Publications mensuelles pour l'etutle des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Offizielles Organ der Schweiz. Gesell- ' Organe officiel de la Soci6t6 suisse poi schüft für Vogelkunde und Vogelschutz I l'ötude des oiseaux et leur protection REDACTION : Karl Daut in Bern. - Alfred Richard, Champ-Bougin 28, Neuchätel. Redaktionskommission — Commission de redaction : Dr. K. Bretschoi- in Zürich, Max Dicholil in A;ir;ut, Dr. H. l<'isclK'r-Si^\v;irt in Ziitiiiscii, (iiistav HuninK'l in Stein ;i. Uliein. Die Waldhühner im Zürcher Oberland. Von E. Hausamann. In Heft 2 des «Ornithologischen Beobachters» 1908 behandelte Dr. Fischer-Sigwart das Aufti-eten des Auerhuiines im Gebiet des Aargau. Es sei mir gestattet in den folgenden Zeilen einiges iiber das Vorkonnnen dieses prächtigen Vogels im zürcherischen Oberland mitzuteilen. Das Auerhuhn ist auf unseren Höhen keineswegs eine seltene F^rscheinung, trotzdem es wohl nur wenige Wanderer zu sehen bekommen. Nach meinen Erfahrungen fehlt es keinem der hö- heren. Gipfel unseres Gebietes. Allerdings führt es ein sehr verborgenes Dasein, sodass es namentlich im Hochsommer auch von guten Beobachtern nur ausnahmsweise gesehen v/ird. Im Frühling und Winter, besonders aber zur Herbstzeit, trifft es der mit seinen Gewohnheiten einigermassen Vertraute ziemlich sicher an seinen Lieblingsplätzen. Ich habe in den letzten vier Jahren sehr oft Gelegenheit gehabt so wohl den Hahn als das Huhn zu beobachten. Im Allgemeinen fand ich stets das Huhn viel vorsichtiger und scheuer als den Hahn, es ist mir mehi-ere Male vorgekommen, dass ich mich letzterem bis auf 10, ja sogar- bis auf 5 Schritte nähern konnte bis er weg- flog. Den Hahn habe ich im Frülijahr und Herbst meistens am Boden, im Winter mehi- aufgebäumt angetroffen, während die Henne fast i'egel massig von Bäumen wegflog. Eigentum- — 82 — lieh ist die Vorliebe des Hahnes für die Föhre. Im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze, findet man unter den vereinzel- ten Föhren ganze Haufen der tingerdicken Exkremente, die fast ausschliesslich aus den grobzerhackten Föhrennadeln bestehen, und oft sind die oberen Partieen dieser Bäume ganz entnadelt. Die Henne scheint die zarteren Nadeln der Weisstanne vorzu- ziehen. In den meisten Fällen traf ich einzelne Exemplare, hie und da auch Hahn und Huhn beisammen, oder zwei Hähne beieinander, einmal auch ein Volk von sieben Hühnei'n und einmal eine Henne mit einer Anzahl Jungen. Ihre bevorzugten Standplätze sind im Frühjahr und Herbst die mit lichten Wal- dungen abwechselnden und mit vereinzelten Baumgruppen be- stjüidenen Weiden zwischen 1000 und 1300 Meter, im Winter ziehen sie sich mehr in die dichteren Waldungen zurück. In tieferen Lagen habe ich sie seltener und nur in ganz abgelegenen Waldschluchten angetroffen. Zum ersten Mal sah ich den edlen Vogel in den ersten Junitagen 1904, als ich anlässlich einer bota- nischen I^xkursion von Libingen im Toggenbui'g zur Schindel- berger-höhe em|)orkletterte. Da stand aus dem Alpenrosen- gesträuch am Nordabhang dieses Berges, ca. 300 Meter von der Zürchergrenze entfernt, eine Henne auf mit 6—8 Jungen, die schon soweit flugfähig waren, dass sie die unteren Aeste der zerstreuten Tannen erreichen konnten. In den letzten Tagen des August 1905 kam mir' der erste Hahn zu Gesicht, als ich mit einem Kollegen zur Grossegghöhe, einem Vorberg des Schnebelhorns, anstieg. Er erhob sich kaum zehn Schritte vor uns aus dem Brombeergestrüpp, wo er sich wahrscheinlich an den reifen Beeren gütlich getan hatte. In gei'inger Entfernung liess er sich wieder- nieder, sodass wir ihn nach cir^ca einer- Stunde kaum 100 Meter- weiter- entfernt zum zweitenmal sehen konnten. Im Fr'üjahr 1906, anlässlich eirres Examenbesuches, teilte mir ein Kollege mit, dass er auf dem Wege, der ihn über- den Gr'osswald, einen Gi[)fel zwischen Höiuih und Schnebelhor-n, führ-te, zwei Hähne getroffen habe. Am folgenden Mor'gen sah ich genau an der angegebenen Stelle einen Hahn mit einer Henne. Die letztere flog von einer Tannengruppe ab, während der er-stere gleich dar-auf hinter- einem grossen Ameisenhaufen sich er-lrob, an dem er- sich zu schaffen gemacht hatte. Seither* — • 83 — habe ich an diesem Gipfel noch oft Gelegenheit gehabt, die Tiere zu beobachten, einmal an einem schönen Herbsttage 1907 zwei Hähne beieinander, die mich bis auf 15 Meter nahe kom- men Hessen und dann in einer Entfernung von circa 200 Metern bäumten. Auch auf dem Schnebelhorngipfel selbst habe ich wiederholt einen Hahn angetroffen, und hier sah ich auch im Winter 1907/08 sieben Hennen beisammen, die auf dem schnee- freien, mit alten Stöcken besetzten Südabhang sich tummelten. Auch in den waldigen Schluchten, die sich vom Schnebelhorn zur Töss hinunterziehen, sah ich verschiedene Male einzelne Hähne. Am zahlreichsten Hndct sich das Auerwild aber in der Scheideggruppe, wo ich im Herbst 1906 auf einer Tanne zwei Hähne sitzen sah, und Mitte Juni 1908 ebenfalls zwei, von denen der eine, kaum 10 Meter von mii- entfernt, von einem alten Weidhag, der andere im gleichen Augenblick in etwa 30 Meter Entfernung aus einer Tannengi-uppe wegflog. Auch Hennen habe ich hier oft beobachtet. Der ganz mit Wald bedeckte Tösstock beherbergt den Vogel ebenfalls, wie mir Jäger versicherten, die ilm dann und wann antrafen. Ob ei' am Hr)rnli heute noch vorkommt vermag ich nicht zu entscheiden, da ich selbst ihn dort noch nie gesehen habe; dagegen soll sich während des ganzen Sommers 1908 ein Hahn in den Wald- ungen am Nordabhang des Allmann hei-umgetrieben haben, wie mir dort ansässige Bauern mitteilten. Nach meinem Dafürhalten scheint sich das Auerwild in unserm Gebiet eher zu vermehren als zu vermindern. Die Jäger kümmern sich wenig um dasselbe; da es gewöhnlich erst beim Wegfiiegen sichtbar wird, wenn es für einen sichern Schuss zu spät ist. Es sind mir bloss zwei Hähne bekannt, die zur Jagdzeit geschossen wurden, der erste 1901 an der Scheidegg, der zweite 1907 am Grosswald. Allerdings mag dann und wann ein Hahn einem Wilderer zum Opfer fallen, es befinden sich z. B. zwei oder drei Hähne in Wald, die im Frühjahr zur Balzzeit an der Scheidegg erlegt wurden. Ge- fährlicher als der Mensch werden ihm jedenfalls Fuchs und Marder, die sehr zahlreich sind. Namentlich der Edelmarder zeigt sich beständig an seinen Lieblingsplätzen, man kann sicher sein, im Winter die Fährte dieses Räubers an diesen — 84- — stellen zu finden, während man an andern Orten vergeblich eine Spui- von ihm sucht. Neben dem Auerhuhn findet sich im Gebiet auch das Birkhuhn. Da es noch weit scheuer und vorsichtiger ist als das ei'siere, kommt es dem Menschen noch seltener' vor die Augen. Nur im Frühjahr zur Balzzeit macht es sich bemerk- lich. So sah ich an einem Maisonntag 1908, als ich in der Morgenfrühe mit einem Begleiter zum Schnebelhorn empor- stieg, eben als wir zum Gijjfel kamen, zwei sich verfolgende Hähne, die circa 100 Meter an uns vorbeiflogen, und von denen der eine in einen Balzplatz unterhalb des höchsten Punktes einliel, wo er sofort zu balzen anfing. Wii* konnten uns bis auf 30 Meter nähern und uns an den tollen S])rüngen erfi-euen, die der prächtige Vogel auf der noch zum Teil mit Schnee bedeckten Waldlichtung ausführte. Gleichzeitig hörten wir von den benachbarten Höhen her noch mehrere balzende Hähne. Einige Tage nachher beobachtete ich nahe am Kamm des Dägelsberges wieder einen Hahn, der vom Gipfel einer das Unterholz überragenden Tanne seinen weithintönenden Balzruf erschallen liess. Nach der Balze habe ich ein einziges Mal Gelegenheit gehabt, einen Hahn zu sehen, als ich Ende Oktober 1908 unsere Jäger nach dem vorhin genannten Berg begleitete. Am Morgen, noch bevor das Jagen begann, flog ein Birkhahn in ungefähr 100 Meter Höhe über mich weg, und mit dem Feldstecher* konnte ich beobachten, \\ie er auf dem gegenüber-liegenden Tösstock bäumte. Das Vor-kommen des Birkhuhns scheint auf die Schnebelhor-ngr-uppe beschränkt zu sein, wo es mit Vor-liebe die schwach bewaldeten Gr'äte be- wohnt. Mehr' noch als dem Auer-hahrr stellen die wildernden Ber-g- bewohner diesem zier'lichen Vogel nach, so wurden im Mai 1907 zwei und 1909 ein Hahn er'legt. Den einen er'warb Herr Lehrter Hiltebr'and z. Z. in Dür-nten, der- zweite wurde nach Wald ver'kauft, und der- letzter-e steht noch bei dem glück- lichen Schützen. Zu den beiden grossen Hühner'ar-ten gesellt sich das Haselhuhn, das weitaus das häufigste ist. Es findet sich auf allen Bei'gen dei' Allmann- wie der Hör-nlikette, bald verein- — 85 — zeiter, bald zahlreicher. Es steigt tiefer ins Tal hinab als die erstem, von 750 Meter an auf'wäi'ts zeigt es sich da und dort, einzeln oder in Familien von 6 — 10 Stücken. Hauptsächlich liebt es den geschlossenen Wald, und namentlich in der Nähe von Quellen trifft man es häutig an. a D a Gesners Waldrapp.*) Von Gustav von Burg. Unbegreiflich finde ich die Anfechtungen, welche die von Rothschild und Hartert aufgestellte Behauptung, der Gesner'sche Waldrapp sei keine Phantasiegestalt, sondern eben Geronticus eremita gewesen, gefunden hat. Wer auch nur oberflächlich Gesner durchsieht, findet sogleich heraus, was derselbe selbst beobachtet hat und was er andern nachdichtete. Wei' aber Gesner gründlich durch- arbeitet, stösst überall auf Beschreibungen, Bemerkungen etc., welche klar beweisen, dass Gesner- sowohl Scharbe, als Alpen- krähe, Alpendohle, Rabenkrähe, Nebelkrähe, Rappe, Dohle, Saatkrähe sehr gut unterschied. Gerade inbezug auf die Steinki'ähe steht auf pag. CG der Häuslin'schen Übersetzung 1558 eine kleine Notiz unter dem Titel: Von den Wasserrappen , „ Plinius redt aber von Alp- rappen/welcher dann in Engelland und in den Alpen (dannenhär er also genennt) gefunden wird / v/elchei' doch nit einen roten /sunder bleichgälen Schnabel hat. Unlangest aber hab ich ein andre gattung dieses Vogels gesehen / welchen man in Bayeren einen Steinrahen nennet / mit einem langlechten roten Schna- bel / etc." Besonders beweiskräftig zu gunsten der Annahme vom Geronticus als ehemaligem Bewohner Europas scheint mir der Vergleich dieses Vogels mit andern Arten zu sein. So heisst es pag. CCXl unter dem Titel : Von einem Wältschen vogel / Sichler oder Sägyser genannt. Falcinellus. *) Vergl. Dr. H. Fisclier-Sigwart: „Der Waldrapp, ein ausgestürl)ener schweizerischer Vogel" im „Ornith. Beobachter" I. 1902, Heft 49. — 86 — „ Der halss ist lang / rau / und vornen als ein sichlen- gekrümbt / wie dess Brachvogels und Waldrappens " Und pag. CLX unter dem Titel „Ibis" : ,, In Alpen findt man einen Vogel / so ein schwartzer Storck genennt / welcher doch von wägen seines graden Schnabels nit ein Ibis kann genennt werden : wie auch der Waldrapp nit der schwarz Ibis seyn mag / ob er gleichwol einen krumben schnabel hat / darumb dass er im in übrigen stucken nit änlich ist." Pag. CCXXXIIII, Titel von dem schwartzen Storeken: ,, Der rucken scheint von weytems gantz schwartz: wenn du aber jm nach wärest / was er als der Gifytz oder Wald- rapp gefärbt / an welchen die schwartz färb / eigentlich besich- tigt / mit etwas leycht blauer / grün / und ein wenig rot ver- mischt ist " Und pag. XXXXVIII : ,,Von dene Scharben .... ob aber gleych dise vögel gantz schwartz scheynend / so wirdt doch einer / so er die eygentlich besichtiget / mancherley färben an jenen finden : als in flüglen etwas rotglitzend gemischt / und in den anderen fädern merteils etwas grünlächts als im Wald- rappen " Wie könnte nun jemand, der irgend eine Phantasiegestalt beschreibt, darauf kommen, dieselbe stets wieder zum Vergleich heranziehen ? ? Unmöglich ! Wie überall hat Gesner auch hier zu seinen Vergleichen Vögel — und hier speziell den Waldrapp — herangezogen, die er genau kannte. a a n Zu „Geisterglaube bei den Raben?" Von A. Hess. Der interessante Aufsatz des Herrn Dr. Arnold Heim, Zürich, in Heft 5 des ,,Ornithol. Be(jbachters", veranlasst mich doch zu einer Bemerkung. Das geschilderte Gebahren der Rabenkrähen (Corvus corone L.) habe ich auch schon beobachtet. Dagegen dauerte dasselbe, nach meinen Wahrnehmungen, nur so lange an, bis der Gegenstand, welcher die Ursache des Schreckens bildete, richtig erkannt woirlen wai'. — 87 — Als Beispiel, dass die Rabenkrähen sich nicht einmal vor toten Kamei'aden fürchten, möge folgende oft beobachtete Tat- sache gelten: Im Berner und Neuenburger Jura ist bekanntlich die Krähe häufig. Nun kommt es im Frühjahi' vor, dass das Futter für diese Vögel etwas knapp ist, namentlich wenn dieselben schon Junge haben. Die Rabenkrähen besuchen dann die Kartoffeläcker und sobald ein Keim sichtbar wird, graben die intelligenten Vögel mit dem Schnabel nach und bemächtigen sich der Saatkartoffel, als eines willkommenen Futters. Dadui'ch richten sie ganz erheblichen Schaden an und es kann vorkommen, dass auf in der Nähe eines Waldes gelegenen Aeckern nur die Hälfte der gesetzten Kartoffelstauden empor- kommen. Infolgedessen stehen die Landwirte nicht auf gutem Fuss mit den Krähen. Das Aufstellen einer gewöhnliclien Vogelscheuche nützt i'ein nichts. Nach einer Stunde haben nämlich die Raben wahr- genommen, was für eine Bewandtnis es damit hat und be- kümmern sich nicht im geringsten mehr um die Scheuche. Etwas wirksamer ist eine geschossene Krähe, die mit aus- gebreiteten Flügeln, an einem etv^as schräg gesteckten Stock aufgehängt, in der Luft baumelt. Diese Scheuche wirkt jedoch höchstens zwei Tage. Dann aber spazieren die Kameraden, von welchen die tote Rabenkrähe hinweggeschossen wui'de, gemütlich auf dem Acker und sogar unter dem Galgen herum, ohne der Sache weitere Beachtung zu schenken.*) Daraus glaube ich schliessen zu dürfen, dass die Schluss- folgerung des Herrn Dr. Heim in dem ei'wähnten Artikel etwas zu weitgehend sei. Die Rabenkr-älien sind sein- neugiei-ige Vögel. Alles Neue, Auffallende muss besichtigt werden. Zu diesem Behufc werden *) Die Wirkung dieser Sclieuche ist immerhin von einigem Wert. Inner- halb zwei Tagen ist ein Teil der Kartoffeln emporgewachsen und ausser Gefahr, da die Raben für gewöhnlich nur frisch aus dem Boden wachsenden Keimen nacharraben. — 88 — die Kameraden lierbeigerufen. Ohne Lärm geht es dabei nicht ab. Dass die ^^ersuchstiere des Herrn Dr. Heim die schwarzen Gegenstände z. B. den alten Schuh, im Anfang für einen toten Kameraden betrachteten, halte ich für möglich. Der Ansicht aber, dass die Vögel in diesen Gegenständen gewissermassen einen bösen Geist erblickten, kann ich mich, nach den gemachten Erfahrungen noch ni(;ht anschliessen. Ohne Zweifel wird sich vielfach eine geistige Verwandt- schaft zwischen hoch stehenden Tier'en und den Angehörigen von Naturvölkern feststellen lassen und sind diesbezügliche Versuche sehr zu begrüssen. Bei der Verarbeitung der ge- wonnenen Resultate ward aber, in Anbetracht der Schwierig- keiten, die der Gegenstand bietet, eine gewisse Zurückhaltung in der Bewertung der gewonnenen Auffassung geboten sein. Jedoch sollen gerade die vorhandenen Schwierigkeiten ein Ansporn sein um sich näher und gründlich mit diesem Gegen- stand zu befassen. Besonders die Ornithologen werden vielfach in der Lage sein, hierin wertvolle Beobachtungen zu sammeln, da sie sich mit in der Regel geistig regen Geschöpfen beschäftigen. Daher ist die durch Herrn Dr. Arnold Heim gegebene Anregung sehr verdankenswert. Autour d'Epagnier. En promenade. Par Alfred Richard. Quittons, si vous le voulez bien, le jardinet dont je vous tis les honneurs dans un precedent article et prenons Tun des chemins dont la pente nous conduira tout doucement jusqu'au lac. Ils ont quelque chose de si paisible, de si reposant, de si parfaitement rustique encore, ces chemins, que vous ne re- gretterez pas, j'en suis sür, le lemps |)asse ä les parcourir. Tout en marchant nous nous entretiendrons de nos amis, les oiseaux, et je vous dirai quelques-unes des observations que je pu faire au courant de cet ete. Mais avant de descendre la colline, quo je vous presente le beau champ d'observation — 89 — dont je dis|)ose, et que, d'ici, nous pouvons si bien embrasser du regai'd. A nos pieds des chainps, des petits bois, puis la Thiele et le lac dont le bout se perd dans une mer de roseaux; au delä une plaine, la plus vaste de la Suisse, d'oü emerge ici et la, au premier plan, quelque grand arbre au profil melancolique, et plus loin des collines niollassiques baignees dans les brumes du lointain : au delä enfin, ä 80, ä 100 kilometres, la Jungfrau et ses satellites, aux belles lignes presque verticales, aux teintes adoucies par la distance, et ä laquelle cette distance meme })rete je ne sais quoi d'irreel, de fantastique, comme d'un reve que Ton ferait tout eveille ! Mais je vois que nous allons nous }ierdre dans la con- teniplation du paysage et que nous risquons d'en oublier nos petits amis. II est temps de nous mettre en route. C'est sous ce vieux poirier que vous voyez lä, solitaire, au pied du coteau, que je ramassai le l***" juillet une jeune pie- grieche rose (lanius minor) ä peine capable de voler. Cette trouvaille confirine la constatation que j'ai faite, il y a quelques annees dejä, de la })resence de ce bei oiseau dans ces parages. Cependant il ne me parait pas former ici une colonie teile que Celle que j'ai decouverte dans le voisinage des Pierrettes, sous Lausanne. II n'y a eu probablement qu'un couple isole qui a niche lä cette annee. Le 21 juillet j'ai apergu les parents poses sur les tils telegraphiques bordant la voie de la ,,Directe". Dans le courant de l'automne ces oiseaux ont ete remplaces par leur congenere, la grande pie-grieche grise (lanius excubitor) (V^ Observation le 25 septembre). Les memes fils telegra- phiques lui servent de poste d'observation, mais on la voit aussi se tenir suspendue en Fair, au-dessus des champs, ä coups de battements d'ailes precipites, et epiant de lä les campagnols (21 novembre). L'an passe, ä peu pres ä la meme epoque, un individu de cette espece avait pris ses quartiers d'hiver entre Marin et Montmirail (30 septembre jusqu'au 10 novembre). (A suivre.) — 90 — Nistkasten. Die Abbildungen (Fig. 1—5) stellen verschiedene Arten von Nistkasten dar, die sich gut bewährt haben. Fi-. 4, — 91 — Fig. I und 2. Nistkasten des Ornithologischen Vereins Bern (System Weber), für Stare und Meisen, aus Tannenholz, sog. Ladenscliwarten, Vorder- seite zum Oeffnen. Fig. 3. Nistkasten aus Steinfilz (erdfarliene, rauhe, wetterbeständige Masse). Fabrikant R. Volkart in Erlenbach (Zürich). Flg. 4 und 5. Nisthöhlen der rühmlichst l:)ekannten Fabrik J. Keller- Herensperger in Frauenfeld (Fig. 4 mit Tondeckel, Fig. 5 für Halljhüiilenbrüter). Karl Daut. Der Bartgeier (Gypaetus barbatus L). hn Dezember 1909 ist in den Voralpen der piemontesischen Provinz Cuneo ein etwa zweijähriges Lämmergeier- weibchen gefangen worden. Nachdem es einige Zeit gefangen war, ging es ein und wurde von A. Ghidini in Genf präpariert. Dr. H. Fischer-Sigwart. Der Wanderfallte (Falco peregrinus Tunst.). An der Rappenfluh bei Oberburg, an welcher sich seit Menschengedenken ein Wanderfalkenhorst befindet, wurde letztes Jahr das Weibchen, als es vom Horste abflog, von einem Knaben mit einem Stocke totgeschlagen. Aeschbacher. — Am 17. Februar 1910 fielen im Lindental (Bern) zwei Wanderfalken aus hoher Luft verkrallt zu Boden und konnten lebend gefangen werden. Nach dem Grössenverhältuisse liandelt es sich um ein Paar. G. Stämpfli. Der Uliu (Bubo maximus Sibb.). Für meine Sammlung erwarb ich ein altes, sehr starkes Weibchen, welches am 1. Januar 1909 am Sigriswilergrat (Bei'n) erlegt worden war. — Präparator Zingg zeigte mir ein am 7. No- vember 1909 bei Schmitten (Kanton Freiburg) erlegtes Q, welches dort nachts um 2 Uhr in nächster Nähe eines Bauernhauses von einem Apfel- baum heruntergeschossen wurde. Karl Daut. Der Star (Sturnus vulgaris L). Am 17. Januar 1910 wurden in Neuhaus- Eschenbach (Kant. St. Gallen) zwei Stare beobachtet. Am 18. Februar sali ich auf der Wetterfahne einer Kapelle daselbst einen einzelnen Star; der.selbe schehit üb der noch dicken Schneedecke nicht sonderlich erfreut gewesen zu sein. A. Hobi, Lehrer. — Nachdem schon vor einiger Zeit im Wiggertale Staren signalisiert waren, erschienen sie am 19. Februar morgens in Zotingen bei den Nistkasten und sangen den prächtigen Frühlingstag ein. Dr. H. Fischer-Sigwart. — Am 15. Februar morgens erschien auf Ranflühberg das erste Exemplar bei — 8"C., am 18. wieder ein Stück und eines vorüberziehend, am 20. zwei Brutpaare bei den Nistkasten. Chr. Hofstetter. Die Elster (Pica caudata Boie). Am 20. September 1909 begegnete ich im „Nassiwalde" bei Burjj-dorf einem nach Hunderten zählenden Zug von — 92 — Elstern. Ich habe schon öfters solche wandernden Elstern beobachtet. Diese Wanderungen haben Aehnlichkeit mit den „ Meisenzügen ", da die Elstern ebenfalls von Baum zu Baum weiterfliegen. Ueijer die Ursachen dieser Wanderzüge bin ich nicht recht im Klaren. Handelt es sich um Wandertrieb oder Erhaltungstrieb ? Die Züge scheinen sich in der Weise aufzulösen, dass sich die Elstern paar- oder truppweise an ihnen zusag- lichen Orten ansiedeln. Für weitere Belehrung bin ich dankbar. J. U. Aebi. Der Grauspecht (Gecinus canus Gm.). Ein am 20. September 19Ü9 bei Burg- dorf erlegtes, schon vollständig vermausertes Exemplar gab eine Menge tintenartiger Flüssigkeit (jedenfalls von Ameisen herrührend. Red.) von sich. J. U. Aebi. Der Schwarzspecht (Dryocopus martius L). Letztes Jahr hörte ich bei Burg- dorf mehrmals — so auch am 24. September — den Ruf des Schwarz- spechtes, der in hiesiger Gegend seit zwei bis drei Jahren fast ganz ver- schwunden schien. J. U. Aebi. — Schwarzspechte findet man recht viele in der Gegend von Lostorf (Kant. Solothurn). Es ist zwar mit Sicherheit anzunehmen, dass ihre Zahl in den nächsten Jahren zurückgehen wird. Eine Privatwaldung, welche sehr viele aljgestandene Tannen aufwies, ist nun stark „gesäubert" worden. Es wurde mir auch mitgeteilt, dass Prachtsexemplare aus unserer Gegend für Sammlungen mit 5— lü Fr. bezahlt werden. (Grün.spechte finden sich auch häufig, selten aber die Buntspechte.) A. Studer, Lehrer. — Der Schwarzspecht ist ständiger Brutvogel im Lindenthal (Bern); ich habe ihn schon öfter auf kurze Entfernimg beoljachtet. J. Luginbühl. Der Seidenschwanz (Bombycilla garrula L). Am 5. Januar 1910 habe ich auf Ranflühberg 12 Stück gesehen, die nach Süden weiterzogen, am 15. Fe- bruar noch ein einzelnes Exemplar. Chr. Hofstetter. Die Alpenringamsel (Turdus torquatus alpestris) und die Nordische Ringamsel (Turdus torf|uatus). Im April 1905 erhielt ich aus der (iegend des Vier- waldstättersees, anlässlich eines schlimmen Wettertages, der viele Hundert Zugvögel tötete, mit seclis Exemplaren der Alpenringamsel auch mehrere nordische Ringamseln. Ich sandte die Kollektion zur Untersuchung an Dr. Hartert in Tring, der mich bat, „doch meine Bälge in besserer Ord- nung zu halten; die nordischen Exemplare geliörten nicht zu den Schweizern" und sich dann sehr verwunderte, als ich ihn aufklärte. Ich habe schon typische torquatus vom Sommer aus dem Wallis erhalten. Man sehe nach, was Fatio über die beiden Abarten sagt ! Er hat schon beide als Schweizer Brutvögel beobachtet. G. v. Burg. Die Misteldrossel (Turdus viscivorus L) beobachtete ich häufig auf Obstbäumen und Weisstannen, auf denen die Mistel schmarozte. Einen ganzen Winter hindurch waren sechs Stück bei der Steingrube Oberbuchsiten (Solothurner Jura) anwesend. A. Studer, Lehrer. — Am 17. und 23. Dezember, sowie am 15. und 24. Januar 1910 (70 Ctm. Neuschnee) trieb sieb ein Exemplar auf Ranfiühberg herum. Chr. Hofstetter. - 93 — Der Gimpel (Pyrrhula europaea Vieill.i. Dompfaffen der grossem Form sind diesen Winter an verschiedenen Orten in der Nähe der Häuser erschie- nen, so auf der „Burg" in Ölten, wo sie gefüttert wurden, und auf der oberen Promenade bei Zotingen, zunäclist der Stadt zwischen Häusern, deren Futterplätze sie besuchten. Sie finden dort namentlich die Samen von Ahorn, Esche und Hagenbuche. Ein recht hübsclier Anblick bot sich mir, als sie sich in den kleinen, aber sehr alten Tannen herumtrieben, die um alten Pulverturm wachsen. Dr. H. Fischei-Sigwart. — In Bern waren die grossen nordischen Gimpel ziemlich zalilreich an- wesend. Am 26. und 27. Januar sah ich am „Schänzli" und am Viktoria- rain mehrere, die sich an den Samen des Ahorn gütlich taten. Karl Daut. Die Ringeltaube (Columba palumbus L). In den grossen Buchenwaldungen östlich des Wiggertales, die im Jahre 1909 einen grossen Ertrag an Buchnüssen hatten, sind letzten Winter viele Wildtauben überwintert. An schönen Tagen im Dezember und Januar hörte man sie sogar fröhlich „ruggen", so am 22. Dezember im Martisgraben. Sie hielten sich in kleinen Flügen von 6—10 Stück auf den Buchen auf. Dr. H. Fischer-Sigwart. — Am 22. Dezember 1909 sah ich fünf Stück auf einer Buche bei Ranfiüh- berg, am 6. Januar 1910 wieder sechs und am 16. Januar einen Flug von 40 Stück. Chr. Hofstetter. — Am 18. Januar 1910 wurde an der Aare bei Bern ein altes Männchen tot aufgefunden. Karl Daut. Die Roiirdommel (Botaurus stellaris L). Ich erhielt ein Exemplar, das am 25. November 1909 in der Elfenau bei Bern geschossen wurde. Karl Daut. — Am 7. Februar wurde morgens um 8 Uhr eine grosse Rohrdommel auf einer Haustreppe an belebter Strasse sitzend, aufgefunden. Nachdem sie einige scharfe Schnabelhiebe ausgeteilt hatte, konnte sie von Hand er- griffen werden. Die Nahrung.saufnahme wurde verweigert. Der .schöne, männliche Vogel starl;» am 14. Fel^ruar. Am Halse fand sich eine starke Verletzung, doch vermochte der Präparator auf meine Anfrage nicht genügend Auskunft zu geben über die Ursac-he der Verwundung, teilte aber mit, dass es das zweite Exemplar sei, das er dieses Frühjahr erhielt. Zschokke-Wädenswil. Kleinere Mitteilungen. L.es oiNoaux et la iHode. Malgre la lutte entreprise dans l'ancien et le nouveau monde contre la mode avicide, le commerce des plumes d'oiseaux, soit europeens, soit exotiques, se fait toujours sur une vaste (^chelle. La der- niere veiite ä Londres accusait 4000 onces d'aigrettes (ce qui represente la depouille de 24000 herons) 4800 pigeons Goura, 5000 martins-pecheurs, 3400 Sternes, 410 emus, etc. Aussi le commerce mene-t-il en ce moment en Angle- terre une canipagne acharnee contre la nouvelle loi ([ui va rtre proposee ä — 94 — la Cliambre des Communes (la premiere avant echoue) et qui interdit rim- portation des plumes des especes menacees d'extermination, telles que le heron, l'oiseau lyre, le trogon, l'oiseau du Paradis, les faisans Argus, dore et Impeyon, le pigeon Goura, etc. Les amis des oiseaux out cependant hon espoir, d'autant plus que dans les pays d'origine de ces etres merveilleux que Ton desire con- server, on commence ä s'occuper de lois protectrices. Les Indes, la Nouvelle Guinee Anglaise, et les possessions anglaises en general ont et^ les premieres ä prendre des niesures contre l'exportation des plumes. L'Australie va suivre cet exemple. L'Amerique du Nord a etabli des ordonnances tres strictes pour la protection de ses oiseaux. Pour arr(Her dans sa marche fatale ce terrible engin de destruction qu'est la mode, il faudrait uaturellement que tous les pays europeens suivent Texemple de PAngleterre et aient recours ä la legislation. J'attire l'attention des lecteurs de „rOrnitliologische Beobachter" sur cette question, qui, bien que depassant les limites de la Suisse, doit interesser tous ceux qui aiment les oiseaux. /?. de la Rive. Les personnes qui desireraient avoir des renseignements plus detailles sur la destruction des oiseaux pour la mode peuvent s'adresser ä la ligue contre la destruction des oiseaux pour la parure, 4, Rue du Vieux College. Geneve. Katalog der schweizerisclieu Vögel. Die nächste 7. Lieferung, welche im Herbst dieses Jahres erscheinen soll, wird nicht allein die Gras- mücken, sondern auch die Drosseln umfassen ; der Unterzeichnete bittet drin- gend, ihm baldmöglichst das noch in Händen der Herren Mitarbeiter befind- liche Beobachtungsmaterial einzusenden. l'nter Mithilfe der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz wird gegenwärtig die Erforschung des Frühjahrszuges mehrerer Vogelarten eingeleitet. Ich bin mit dein V^ ersenden der Beo!)achtungskarten l)eschäftigt und ersuciie, mir weitere Personen, die geeignet wären, über die Ankunft der bekanntesten Zugvögel Mitteilungen zu machen, nennen zu wollen. G. von Burg-Olten. II ScIlWeizerische Gesellscliaft für Vogelkunde und Vogelscliutz. J Protokoll der Generalversammlung vom 20. Februar 1910 in Bern. Nachdem Präsident von Burg die zai)lreich erschienenen Mitglieder und Gäste begrüsst hatte, wurde die Sitzung mit einem vortrefflichen Referate von Prof. Dr. Th. Studer-Bern über die Entwicklung der Vogelkunde in der Schweiz erölfnet. Den (irundstein zum Aufbau der schweizerischen Orni- thologie hat im 16. Jahrhundert Gesner mit seinen Werken „Historia ani- malium" (vier Bände 1.551—58) und „Icones avium" (1560) gelegt. Ihm haben wir die Wiederherstelluni;- des Studiums der Naturgeschichte zu verdanken. — 95 - Konrad von Gesner (oft unrichtig Gessner geschrieben) geboren 26. März 1516 in Züricli, studierte in Strassburg, Rourges, Paris und Venedig und erhielt dann von seiner Vaterstadt ein itrinliches Schulamt. Um seine Lage zu ver- bessern zog er nach Basel, wo ei- sich vorzugsweise dem Studium der Medizin widmete, wurde 1537 Professor der griechischen Sprache in Lausanne und kehrte nach kurzem Aufenthalt in Montpellier nach Zürich zurück. Dort wirkte er als Professor der Physik und zugleich als praktischer Arzt. Er starb am 13. Dezember 1565 an der Pest, nachdem er ein Jahr vorher in den Adels- stand erhoben worden war. tiesner war der erste, welcher das Pflanzenreich nach dem Cliarakter des Samens und der Blüte in (leschlechter, Arten und Klassen ordnete. Er errichtete in Zürich einen botanischen Garten und legte das erste Naturalien kabinet an. Ausserdem verfasste Gesner griechische Gedichte, schrieb über Heil- quellen und alpine Milchwirtschaft und bearbeitete lateinische und griechische Wörterbücher. Der Vortragende legte das Vogelbuch Gesner's vor, sowie ein höchst interes-santes Buch, dessen Verfasser leider unbekannt ist. Es ist dies ein Band von Hand gemalter Vögel aus dem 17. Jahrhundert, welcher der Stadt- bibliothek Bern angehört. Derselbe enthält meist sehr naturgetreue Abbil- dungen von Vögeln, welche in der Schweiz erlegt wurden. Bei seltenen Arten sind neben der Abbildung handschriftliche Notizen über die Zeit der Beobachtung und des Fanges angebracht. — Im 18. Jahrhundert war es namentlich David Sprüngli, der Pfarrer von Stettlen (Kanton Bern), welcher die schweizerische Ornithologie in grosses Ansehen brachte. Er schrieb in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert seine „Ornithologia Helvetica". Die drei Manuskriptbände, welche im Naturhi.storischen Museum von Bern aufbewahrt werden, lagen ebenfalls vor. Die Sprüngli'sche Sammlung schweizerischer Säugetiere und Vögel ijildete die Grundlage des Berner Naturhistorischen Mu- seums. — Zu Anfang des 19. Jahrhunderts erschienen dann die Arbeiten und Werke des Berner Professors F. Meissner, des Zürcher Arztes H. R. Schinz, von J. R. Steimnüller, Konrad von Baldenstein, Necker, u. a. Später arbeiteten für die Förderung unserer schweizerischen Vogelkunde mit grossem Eifer K. Stölker (Stölker'sche Sammlung im Museum St. Gallen), .\. Girtanner und Viktor Fatio, sowie viele noch jetzt lebende (3rjiithologen. Die Sctiweizerisctie Oesellscliaft für Vogellei Middelburg in der nord- östlichen Kapkolonie. Aebi-Burgdorf legte der Versammlung einen Grossen Buntspecht von ausgesprochener albinotischen Färbung vor und F. Mathys-Leimiswil eine fast weisse, isabellschattierte Singdrossel (Chlorochroismus). Weber-Neuenstadt macht darauf aufmerksam, dass wir als einer der grössten Feinde unserer Vögel die Katze zu betrachten haben und dass wir daher auch die „Katzenfrage" in unser Arbeitsprogramm aufnehmen müssen. Ferner empfiehlt er die Gründung von „Ortsgruppen" zur Förderuni; unserer Gesellschaft. Diese Anregungen werden allgemein begrüsst. Die nächste Versammlung soll im Mai, in der Nachtigallenzeit in Ba.sel stattfinden. Der Celebesforscher Dr. Fritz »Sarasin wird dort das Hauptreferat halten. Bereits sind auch einige interessante Isleiuere Mitteilungen angemeldet. Karl Daut. V. Internationaler Ornithologen-Kongress in Berlin »O. 9fsii bis 4. Juni 1910. Dem erweiterten Ausschuss gehören an die Herren Prof. Dr. Goeldi in Bern und G. von Burg in Ölten (beide von der Scliweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschulz). Nachdruck von Oiifi^inalarbeiten nur mit sonaucr Quellenangabe unil Kinwilligung des Verfassers gestattet. — Für den Inhalt der Aulsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articies originaux n'cst autori.sec ([ue nioyennant le consentenient de l'auteur et indication de provenance. La redactiiin laisse aux auteurs rentiere responsabilite de Icurs articles. Druck und Expedition von R. (i. Zbinden, Basel. VHJtT'^ April 1910 AYril gl^^Lje? Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. ErsclK'iiit am 15. des Monates. Publications mensuelles pour l'etude des oiseaux et leur protection. ParaiL le 15 du iiiois. Offizielles Organ der Schweiz. Gesell- | Organe officiel de la Society suisse pour schaff für Vogelkunde und Vogelschutz l'ötude des oiseaux et leur protection REI3A.CTION : Karl Daut in Bern. ••• Alfred Richard, Champ-Bougin 28, Neuchätel. Redaktionskommission — Commission de redaction : Ur. K lirrt.>fel dei' steilansteigenden Berge erheben sich bis r^oOO Metci- ü. M. Die obersten Spitzen reichen also in die kahle Region und an den Abhängen sind ausgedehnte Ficliten- und Buchen- waldungen. Dei' Winter dauert fünf bis sechs Monate und dei* Schnee liegt im Tale oft über 1 Meter hoch. Deswegen hat hier das Vogelleben einen ganz verschie- denen Charakter, als im Mittelland. Spatzen gibt's natürlich auch: aber der Buchfink bleibt nur in wenigen Exemplaren hiei'. Im- hält sich in der Nähe der Wohnungen auf. Seine Nahrung besteht meist aus Vogelbeeren. Die ganze Gegend, vom Tale bis zur Grenze des Waldwuchses ist belebt dui-cli das melodische ,,Diü" des Gimpels. Dei- Vogel liat sich ühcv die ganze Gegend ausgebreitet und hält aucli jetzt ziemlich genau sein Revier ein. Kr frisst die Früchte von Ahorn und [■Csche, die Samen aus den Vogel- und Schneeball beeren. Ueberall — 98 — entfernt er geschickt die äussern Hulleu und verzelii-t nur den K(Mniling. Icli beobachtete auch, dass er besonders gern die Knospen vom Schwarzen Geissblatt verzehrt; er beraubt die Sträucher, auf welche er einfällt, vollständig jeder Knospe. Bei der Nahrungssuche geben die Gimpel selten einen Laut von sich, und wenn man sich einem Vogelbeerbaume nähert, auf welchem einige schmausen, so bleiben sie ganz i'uhig sitzen, erst wenn sie sich entdeckt glauben, fliegen sie laut lockend davon. Diese Eigentümlichkeit ei'innert an den Kirschkern- beisser. Es scheint, dass von den Gimpeln meistens nur Weibchen in mildere Gegenden wandern. Meine diesbezüg- lichen Aufzeichnungen ergeben: Einmal drei Männchen, dann vier Männchen und ein Weibchen, zwei Männchen und ein Weibchen, oft aber auch -ein einzelnes Männchen, In der Nähe von Freiburg aber traf ich in kleinern Gruppen selten mehr ;Us ein Männchen. Im h^rlengebüsch trifft man häulig den Erlenzeisig, oft gegen 50 Stück in Gesellschaft von einigen Distelfinl = er l_ T5 - E n 3 - ^ tr c c V 03 < -a u --- (U o £1 :3 '<' fO C ~ c — rt -r 03 Q c c SJ -a (U i £i ~ :0 o ^ > o - t_ © Lii 03 °° ^ O ^ = CA) g ^ oa < M :-) >_! <; 0 Q Q U Cd P P 0 ü ,1 1 ^ ^ 1 x X ^ 1 c — "3 S 0 = ö ■r.

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Qa3 GüQ «U Q CO i~-' cd C5 ö lO o o lO o «ij kJ ja'C 05 ■ — « CS £ -i 5 - 5 S Sl '^ ÖT. J= 2- 05 - S- TS ^ i- - CS - ■•-• • o s gg c: 1— 1 c« « 5 J C^I -< c/) ^ Cß "^ — l>^ -"^^ (Z) ^^^-^ S 5 ivi ei QO i— ' ^ lO ^i 06 l-i ^ OJ GC ci CD 1—1 T^l -M ■r^ 1— ( 1—1 CD rM 1— J Cv] 1—1 _ u t- _^ S-. M c 0) • y O. O- CU 0 "&H Q. >— « -♦^ C- Ol '^ s = ^' ,— k 0) ü 'S »^ 0) a> a> ^ CC „^ CO ,— k' N 02 £ 5 '73 ^/3 5p 5 CA3 x i/3 er. E VI £ bin ^^ 5" 7} ci. er. ^ CO ob ib «5 -< 57 03 < E £ 3 bn 1 ,- X' r^ CO -M CD 00 1— "7" 0 CO 0 „ c^. 5 i>j o "M xO t>1 m 0 T CO CO •>-> c s d (S :? S c Q 2 ea o "C CS CS v> o 5« < \ 'iZ 1_ ■j; '5 '5 1 1_ i i^ '5 '5 'S 'S ^\ <; -< ^ -<" -äf < < -< 2< t.1 Ä S S S cT T— 1 CO ■^' iC t-^ cd ci ö «s <; T-l c^i '^ lO iH 'M Cv) c-i (M (M ■M CM CO 8 d "^ Ol _ S c — 3S _. 'cz Ä ■♦^ -T- TS 'i^ 'S S c« 'S 3 CC ^ ^ 'tu ^ 'S 's2 ,—1 < 'S ii 'S — -CS 0. 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CD o OS ■ — .£ - iZ a, Cd — Vi — 3 - Ä ~ 3 > 03 .— o. a. <» n *C :o f. 03 - ■C ^ O) •- 03 ea r 00 Ö" 2 ^ ^.^ ^ - S- >: 1h C «i U ll , ;/l P'— O'?;'— 03 "^ « s o ®.^^ § S S , *^ "3 -r 1 c s •- '^ „ oo 5 «^•:5rtfcS Sc rt = n ■ ir e 03 e B t- .S S ■ »Ä C O C jS , CO :0 t^ P _ 6c a S S ^ *'c^ S55 ""V P ==5 — ^•g^^-öl-^-2-3^« = «±,«^■0, -.2 S a ."1^ = 1-— Sc* ^'^ 2 .'S .5 'i' c N * — ■-- Ä'~c'^5^'2»*NÄ Ö- a § c-^ « bBaj t« ^S^-SffiE:.S=.2a f a a fa 1:^:! 1:^1,2 i§^ r^ :0 h- i) r S '— "-^ 'r — 108 — Autour d'Epagnier. Ell promenade. l*ar Alfred Richard. (Fin.) Et puis qae nous parlons pies-gricches, n'etes-vous pas frappe combien les ecorcheurs (lanius ^collurio) si communs autrefois, sont devenus rares. Cela tient sans doute ä la dis- parition des haies. Aussi ai-je eu uii reel plaisir ä voir un couple de cette espece s'etablir au coin de la'charmille de Mont- mirail et y elevei* ses petits. C'est le seul que j'aie note des kilometres ä la ronde. Nous voici arrives dans le petit bois d'Epagnier, oü le me- lange heureux de futaies et de taillis et surtout la proximite de Teau attirent et retiennent les rossignols et beaucoup d'autres petits chanteurs, tels que Ticterine, la fauvette des jardins, le pouillots litis et veloce. Pour ces deux deriiiers, je ne suis pas sür qu'ils y nichent bien que j'y aie entendu leurs voix ä des dates fort avancees (veloce 17 juin, fitis 21 juillet). On y remarque aussi un böte nouveau, d'assez belle prestance, plus propre peut-etre ä interesser le chasseur que Tornithologue. Je veux parier du faisan commun (phasianus colchicus). Apres avoir fait la connaissance delce gallinace dans des pays oü il est acclimate depuis longtemps, tels que TAngleterre et TEcosse, j'ai eu du plaisir a le retrouver chez nous, avec les memes allures, filant entre les hautes herbes ou gagnant d'un vol lourd quelque brauche elevee. Tantöt c'etait au bord de la Thiele, que nous les voyions se promener, par paires ; d'autres fois c'est en traversant le bois de Witzwyl que j'entendais retentir son cri, qui evoquait pour moi le souvenir des parcs des lords et les cotes desolees de la mer. Le 21 juin j'en observai un sur la crete du Vully, au baut d'une gorge sauvage. Et la, dans ce cadre tout ä fait approprie a son caractere, loin de toute habitation, il me pai'ut desormais faire partie de notre faune. Au reste il niche au bois d'Epagnier, ä ce que m'assurent mes voisins, et certainemeut aussi dans la foret de Witzwyl. Si vous etes d'accoi-d nous allons pousser maintenant jus<]u'a la Tene et donnei* en passant un coup d'oeil aux habitants des roseaux. 109 — Voyez et admirez le joli doinaine [)uui' la ^lient ailee! C'est ici que par les beaux soii's cFete iious sommes venus ecoLiter le chant si cui'ieux de la i-ousserolle turdoide (acro- cephalus turdoides). Le 23 iiiai je le noiai pour la premiere fois. Le 31 iiiai iious longeämes le hout du lac JLiS([Lfä la Sauge et tout le long du bord, de plusieurs |)oints de la foret de ro- seaux decrite plus haut nous pai'vini'ent les strophes carac- teristiques de ce chant eclatant. Le 9 juiii je Tentendis encore ä la Tene. Puis je ne ti'ouve plus de notes ä ce sujct dans mon carnet jusqu'au 21 juillet, oü je constate sa cessation com- plete. Je serais etonne, que la roussei'olle ne nichat pas dans une region si pi'ojjice a sa reproduction: d'autre part le nid est d'un acces difticile et j'espere que les faucheurs de roseaux puuiTont nie fournir la preuve que je cherche, cet hiver. Pour vous donner une idee de notre faune locale j'aurais bien d'autres faits encore a relever. Mais la place nie manque et je remets la chose a une autre fois. Et tenez, puisc(ue nous voici arrives ä Tendroit oü le canal de la Thiele s'elargit en une sorte d'etang, je vous propose ce lieu comnie point de depart de n(jtre i)rochaine excui'sion. Dans une anse du i'ivage, niasquee par un bouquet d'aulnes et retenue captive par une solide chainette, se balance la «Nadia» notre loquette. Gräce a sa sveltesse nous pourrons essayei- de penetrer dans le fouillis des roseaux et d'en sonder les mysteres. Et son fond plat nous perinettra d'explorer ces lagunes|interieures, (|ui dici ä la Sauge, s'ouvrent comnie des clairicres, au sein de leur niasse conii)acte. Nistkasten. (Vergleiche Heil G, Seite DO.) üljschüii die Zeit zum Auijriugen von Nistkasten etwas vurgerüciit ist, so möchte icli doch den Berielit im Heft G nocii ergiinzen. umsomehr als anzunehmen ist, dass durch die kalten März- und A|)rilfage das Brutgeschäft der Vögel verzögert wurde. Fig. 1 ist eine /<^e/Ier'sc/ie Nisthöhle mit seitlich angebrachter Holz- leiste. Fig. 2 veranschaulicht eineu solclien Nistkasten im Längsschnitt, wel- 110 — — 111 — chem in Fig. 3 (1.2.3) /.um Vei'KleicIi Längsdiniae vuii Naturspechthöhlen gegenüber gestellt sind. Fig. 4— 7 zeigen niis Karton-Nisthöhlen von Alfred Gerwer in Bremgarton (Kanton Aargau). Dieselben sollen die aus Holz iier- gestellten Nistka.sten in Bezug auf Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse übertreffen. Fig. 3. _=___ F'Si'^- Die Ansichten üljer die Zwcckniässigkeit'dcrjKarton-Nisthöhlen sind ver- .schieden (vergl. .,Tliier\vclt" 1910, No. 14, vS. 195). Da ich noch keine Gelegen- heit hatte dieselben zu [irüfen, so erlaube ich mir hierüber kein Urteil. Ich will hier nur bemerken, dass die Höhlenbrüter in der Auswahl der Nist- gelegenheiteu sehr anspruchslos sind und dass Konscrveubüch.sen und Papp- schachteln ebcn.so benutzt werden wie Holzkasten. Ewig wird auch der be.stc Ni.stkastcn nicht dauern und es gilt auch hier der Satz: ,, Prüfet Alles und wählet das Besic!" Karl Daut. .liibiläiiiiiJit-Aiifii^ütelluii^; der OriiitlioloKischen iKüA.CTION : Alfred Richard, Champ-Bougin 28, Neuchätel. Redaktionskommission — Commission de redaction : Dr. K. ISri-lsehcr in Ziirii-Ii, Max Dicbolil in Aanui, Dr. II. l''ls(li(T-Sisw;irt In Zdlin^fn, (iiistav lltnnnu'l in Sh^iii a. lUieiti. Beobachtungen von Drosseln aus der Gegend von Sempach. Von A. Schiffern. II. Die Singdrossel (Tiöstler), Turdus musicus (1..). Auch diese Drossel hi-Qtei in allen unseni Wäldeni in stattlicher Zahl. Daneben ist sie füi- Sempach auch Zugvogel und ihr Zug dauoi't mehrere Wochen. Da ich im Herbst jeweils längere Zeit abwesend bin, so habe ich über den Zug im Spätjahr nur wenige f)aten; dafür war das Beobachten des Frühlingszuges erfolgreich, wie die nachstehenden Aufzeichnunn'en dartun : 1001. 1902. 1903. 1904. 1905. 17. L^4, 26, 17 10. 13. 25. 26. Mäi-z. Febr. Melirere iniMussiwald t). Schlachtfeld singend. Mäi'z. Im Mühlelal eingeh'offen, daselbst Gesang. Fin kleiner Zug hielt sich in den Obstbäumen untoi-hall) des Ilofes ,,Zihl" auf. Melirere von ihnen sangen laut. Von da an trafen in (\qv gieiche]i Ge- gend noch öfters Singdrosseln ein. März. Dort die letzten gesehen. Februar. Anwesend im Mussi luid sinucnd. — i:;o - 11. Mäiv,. Zug Ix'iin Zilil. 10. ,, Zug beim Kcscrvuir. 1906. 4. ,, Volles Konzert im Küseurainwald. 21. ,, Kleine Züge beim Zihl. 24. ,, Einige am Seeufer, wo sie mit Stelzen und Piepern auf dem Schnee erstarrte Mücken autlasen. 25. März. Letzte beim Zihl. 1907. 4. „ Anwesend im Mühletal, noch kein Gesang. 2o. ,, Zug vorbei. 1908. 8. „ Voller Gesang im Mussi. 13. ,, Züge beim Seefeld und Zihl ; die Vögel sangen prächtig, während es schneite. 1909. 13. März. Zug von 15—20 Stück beim Zihl auf den Obstbäumen. 31. März. Die letzten zwei beim Zihl. 1910. 25. Februar. Anwesend im Mussi olnie Gesang. 1. — 3. März. Kleine Züge beim Zihl, einige Individuen davon sangen. Aus diesen Daten dürfen wii- den Schluss ziehen, dass diejenigen, die hier brüten, zuerst eintreffen und sich sofort in die Wälder (Mussi, Küsenrain, Müiiletal etc.) begeben, während der Dui'chzug von solchen, die weiter nach Norden w;mdern, oft volle vier Wochen anhält. Die wenigen Daten, die ich ül)er den Herbstzug habe, deuten darauf hin, dass dieser von Mitte Oktobei- bis Mitte November dauert. 1902. 25. Oktober. Kleiner Zug von 8 — 10 Singdrosseln beim Zihl. 1908. 17. Oktobei'. Ebenso. Dieser Zug hielt sich bis 27. Ok- tober in dei' gleichen Gegend auf. 12. November. Nocli zwei Stück auf dem Grosswanger- berg. 14. November. FAne einzelne beim Zihl. Das zur Genüge bekannte Nest fand sich hier immer nur auf kleinen Rottannen, zwei bis sechs Meter ül)er dem Boden; die gefundenen Gelege bestunden aus zwei l)is fünf Eiern. Brüten linden zwei statt. Die Jungen der ersten fliegen um — 181 — Mitte Mai licruui aus und von diesci' Zeil nl) tiudet man wieder neue Gelege. Da viele derselben zei'stöi-t und erneuert werden, so findet man frische iMer bis gegen iüidc Juni. Gleich wie die jungen Amseln, so vereinigen sich die Tröstler nach dem Selbständigwerden und durchstreifen, oft gemeinsam mit jenen, Hecken und Gebüsch. Dies Treiben dauert bis zu ihrer Abreise. Als Wintergast stellte ich die Singdrossel nur für 190r)/0G fest, indem ich sie am IT), und 2(). Dezembei' einzeln in einem Obstgarten antraf. Sowohl auf dem Zuge als an ibren BrLite[)lätzcn ist sie s(;heu und vei-eitelt dui-ch ihre Wachsamkeit jeden Annäho- rungsversu<'h. Am leichtesten ist sie während des Singens zu beschleichen. Hie und da wii'd eine Alte vom Habicht oder Spei'bcr gefangen, mehr aber noch die täpi)ischen, unvorsich- tigen Jungen. Als ich 1905 einem ausgenonnnenen S[)erber den Kropf aufschnitt, hatte er neben den Reinen eines Laub- vogels und eines Finken auch einen Schenkel einer jungen Singdrossel bei sich. Zur Seltenheit sah ich auch den Mäuse- bussard sich an einem Neste vergreifen. Der gi'össte Feind der Singdrossel ist jedenfalls dei- Häher, der Fier und Junge ausninnnt. In der Gefangenschaft w-eist sie viele Vorzüge vor der Amsel auf. indem sie sich infolge ihrer ger-ingen Fresslust viel sauberer hält. Durch ihren prächtigen Gesang erfreut sie, wenn dcv Kälig vor dem Fenster steht, die ganze Umgebung. Die Misteldrossel (Mistler), Turdus viscivorus (L.) ist für Sempach Wintergast, Zug- und Brutvogel. Zum Nisten geht sie in den Hochwald oder in grosses Stangenholz. Da baut sie ihr Nest, nicht unter 12—15 Melei- an den Stannn einer schlanken Tanne. Wähi-end sie in den tiefern Lagen weniger voi'konnnt, niunnt sie an HiViüigkeit zu, je l)<")h(>r der Wald liegt und auf dem lUicken des l'^icherljergcs, im Mohrentaler Wald, ist sie so gemein wie die Singdrossel. In den Alicen liört man sie noch an der obern Grenze des Walds häufig singen. (Niederbauen, Pilatus, Wallcnstöcke-Gebiet, Davos etc.) Nach dem Selbständigwerden vereinigen sich auch die Jungen ; am 8. August 1902 sah ich im Mohrental eiiie solclie Gesell- schaft von etwa (>0 Stück. — 1H!> — Der Hci'l)st/u,u liiKlet im Oktoboi' und November statt. 1902. 6. N()voml)er. Zuii' auf dem iMcliei-hci-i;- und 1905, S.Ok- tober im Mussi. Alj^ Wintergast suobt sie einzehi odei' /u zweien die Obst- bäume nacb Mistelbceren ab. 1902. 8. Dezember. Reim Seemättli. 1903. hn Dezember. Beim Meiei'bof. 1904. 20. Januar, bi Baumgärlen. 1907. 9. Jaiuiar. lunzeln auf Obstbäumen. 7. Februar wurde eine ermattete von einer Krähe ge- fangen und getötet. 1909. 10. Dezember, sang eine laut im Mübletal, so dass ich sie bei unserm Hause, 400 Meter ^^•eit weg hörte. 1910. 26. Januar. Eine einzehie beim Meierliof. Der FrüliHngszug fällt mit dem der Singdi'ossel zu- sanmien, oft ziehen beide gemeinsam, auch die Wachholder- drossel gesellt sich ihnen gelegentlich bei. 1906. 20. — 25. März. Züge von je 10—15 Stück um unser Haus und beim Zihl. 1909. 9. März, l-linigc unter dem Zilil. 1910. Kleiner Zug beim Zihl. 12. März. Gesang- im Mussi. L'Ornithopheaologie et les resultats obtenu5 en marquant les oi$eaux migrateurs. Rösuim'' ii;ii' le Dr. Leon Pittet. (Fin.) C'est dans ce but (jue Ton crea, d'abord en Hongrie, une Serie de stations d'observations qui adressaient leurs rapports annuels ä la ,,Centi-ale ornithologique de Budapest." De semblables reseaux d'observations se formerent ensuite en Allemagne, en Antriebe, et en Angleterrc, en Russie, en Fin- lande et derniereinonl dans les Indes anulaisos. — 133 — Los observations de ccs millioi's de pcrsonncs devouees ont deja pcr-iiiis (rohleiiii' des resullats Ires appreciables et fort intei-essanis, doiit je ne che ((ue les priiicipaux : 1" Les cigogiies de la Ilongrie eniigi'eiit dans deiix direc- tions differentcs. La ))lu|)ai'l volent du N. (). au S. Iv ; les auti'es vont de riv a VO. 2" Pai-mi Li oisenux luigrateurs specialement observes d.ius ce ineme jiays, 10 arrivent i-eguliereinent lorsque le tlier- niouieü-o iiionle: Bergeronnette (motacilla alba), Becasse (scolo- pax), ("igogiK^ (cicoiiia), Huppe (upupa), Hirondelle de cbeini- nee (iiii'uudo rustiea) et de fcnetre (hirundo ui'bica), Luriot (oriolus galbuln), Cailic (coturnix) et Haie de geiiets (i-. ci'ex). 3" Oll j)eut distinguer trois ty[)es de niigratiüii (vuycz Otto Hei-oian, Ariuila 1909) a) /e type de Phirondelle, dont les isoclirones (dates d'arrivee) eorrespondent [)lus ou rnoins exactement avec les isotberines de la region (Tourtei-elle [turtur auritusj, Ralc de genets, (Taille), !)) le type de la Cigogne (cicoiiia alba) (|ui peuple preiriiere- incnt les [)ai'tics orientales de la Hoiigi-ie (Griie |gi-us cinereus], Loriüt, Coucüu, Huppe), c) le type de la bergeronnette (iiiotacilla alba\ (|ui arrive [)remiercment dans la partie occidentale du pays (Biset [Co- lumba livia], Vanneau [vanellus cristatus]). 4" Le cüucou a ete observe d'une inaniere toute speciale en Russie, Les isochrones de cet oiseau couvrent ou a [)eu pres les isothermes (N. 0-S. E), II arrive vers le 20 avril dans le sud de la Kussie, et seulement le 20 rnai au nord de Peters- bourg. Son iiiouvement jouriialier cn inoyenne ne serait donc que d'environ 85 kilornetres. Le nombre de ces stations ()i-nithul()gi(|ues augmentant d'annee en annee dans differcnts pays, cette nicthode d'in- vestigation ne rnanquera pas de fournir des i-esultats plus com- plets ; cependant eile ne jx^urra jainais elucider niaintes que- stions obscures de la })lus haute importance, parce (ju'elle ne pennet (pie bien rarement d'identitier les individus observes. Ce fut Mortensen qui le prcmier parvint ä eliininer ce vice d'observation en fixant a la patte de jeunes cigognes au nid — i:v4 ~ un nnn(\'ui fraluininiuin iminerote et portant son adi-cssc, dans rosiM»ir ([iie ccliii-ci lui scrait retourne quand Toiseau sei-ait (•aptiii'ö. La mothodo de Mortensen donna (rcinblec des resiiltats Ires satisfaisaiits ; aussi ti-ouva-t-elle tont de suite noiiibi-e de zulös iiuitatcui-s. Station (>i-nitli()lo^i(|ue de llossiten (Dr. 'riiieue- mann), Otto Hei-man et Jos. Sclienk en Hongrie, «tlu^ Britisli Bit'ds n et rUiiivei'site de Cambridge en Angieterre. Les i)rinci[)aux i-esidtats acquis en inarquant les oiseaux voyageurs sont les suivants : 1*^ Corneille mantelee (corvus cor-nix). De 190o a 1908 la stati(_)n (»rnithologi(|Lie de Kossiten niar(|ua 909 de ces oiseaux, 3 anneanx (12''/'o) Ini fui'ent i-etoui'nes. Ils [jrovenaient d'oiseaux captures en Pomeranie en liivei-, a R.ossiten ou dans les environs lors de leur passage ou en Livonie ou en Finlande en ete. Des oiseaux tues dans le sud de rAllemagne avaient tous ete mar- ques au nid soit en Danemark, soit dans le Nord de TAllemagne. II semble donc que les corneilles mantelees russes et fin- landaises passcnt pnr Rossiten |)our hiverner dans le Bi'ande- l)urg et en Pomeivanie. Celles qui sont nees dans ces dernieres rcgions fönt place ä leurs so'urs du nord et s'en vont elles- memes |)asser Thiver dans le sud de rAllemagne et aussi en Suisse. 2" Mouettes rieuses (larus ridibundus). Marquees ä Rossiten de 1905—1908, 616. Anneaux retournes 40, soit 6,4 7o. Les mouettes de la Kurische Nährung paraissent suivre Irois routes dans leur migration d'automne : a) Breslau — Vienne — Danube — Budapest. Daiiube — La Save — Venise — Palei'me — Tunis. b) Hambourg — Rhin — Bale — Geneve — Bouches- du-Rhöne. c) le bord de la mer — Le Havre — Bordeaux — TLspagne. 3" Un grand nombi'e de cigognes ont ete mai^iuees surtout en Danemark, dans le Nord de rAllemagne et cn Hongrie. Ces cxperiences ont demontre ((ue les cigognes du Nord de rAllemagne se dirigent en automne du cote du sud-est, et travei'sent la Hongrie. Le plus grand nombre des cigognes de ce pays suit alnrs 1(> meme chemin, passe la Bulgai'ie, ou la — 135 - Serbie, piiis la Tiu-quie [)Olu' aller a Jerusalem, et en Mgvpte. Ensuite elles suivent le Nil, lougent les Grands-Lacs de TEst afrieain, ti-avei'sent la Uliodesia et passent repoque de Thiver eufopeeu daiis le Sud de TAfi-ique (aiuieaux fixes en Dänemark, retdiinies de Hongrie et de Sei'bie, aiineaiix d'oiseaux alleinniids et hoiigrois, retoiinies de Jerusalem, Lae Patri (IS*^ Lalit. Noi-d), llosaires (Nil bleu), Fort Jamesoii (hMiodesia), Desert de Kala- liari, Seafortli (Natal) ei Maseru (Basuto Land) (oiseau age de 9 niois eapture a 9500 kilometi-es du nid (»ii il avait ete manpie, Allemagne du Noi'd). Aucontraire, les eigognes marquces au nid dans rAllemagne du Sud et une pelite partie des eigognes de la Hongrie emigrent du coie du S. (). ou de TO. (Genove, Es[)agne, Maroc et pro- bablement le Soudan). Cette tribu de eigognes revient au prin- temps 15 ä 20 jours plus tot que Celles (pii vont a Test afrieain juscjue dans TAfriquc du Sud. C'est eile qui repeuple les [)arties orientales de la Hongrie. 4" Une paire d'liirondelles de elieminee, maivpiöe ä Tavarna (Hongrie) revint au pi'intem[)s oeeui)er le meme batiment. Seulc- ment le male amenaii une autre femelle et Tepouse etait ae- compagnee dim autre mari. C'est ainsi (jue Tetude metbodique des migi-ations a dejä au bout de quelques annees, })ermis de eonstater une quantite de faits nouveaux du [)lus haut interet, ([ui ont culbute maintes opinions, qui, ([uoi(|ue hy[)othetiques, n'en etaient pas moins re- pandues et admises par presque tout le monde. Ce sucees re- jonissant et inattendu servira ä stimuler le z(Me de tous ceux (|ui n'ont pas eraint de sacrifier beaueoui) de temps utile ä Tetude si captivante des migrations des oiseaux. Seltenere Vertreter der schweizerischen Avifauna. Vdii K^arl Daiit. (Mit Al)l)il(luii-.) Der Rotfuss- oder Abendfalke (9). — Erythropus vespertinus (L.) Der Ivotfussfalke ist mit Recht der schönste aller Falken /AI nennen ; seine Heimat ist der Si^idosten und Osten Europas, • — 136 — sowie Mittelasien. In dei- Scliwci/. erscliciiit er hin und wieder in kleinern Gesellschaften, ausnahmsweise auch in grösseren Flügen. Im Jahre I808 wurde ein grosser Flug l)ei Muttenz (Kanton Basclland) beobachtet. Im gleichen Jahre zeigte sich der Ivotfussfaike in grosser Anzahl bei Naville (Kanton Waadt), Der Rottuss- oder Abendfalke. Nach der Natur gezeichnet von GUSTAV HUMMEL, Stein a. Rh. um das l^orf waren fast alle Obstbäume mit diesen Vögeln besetzt („Katalog"). Im Jahr 1909 berührte wieder ein grosser Flug die Schweiz. Im „Centi'alblatt für Jagd- und Hundc-Liebliaber" vom 21. Mai 1909 berichtet K. Mader in St. Gallen, dass im Klieintal am neuoii IvMieindur-chstich bei Hard-Fussach cirka 40 — 137 — Rotfussfalken auf dein Zuge bcobaclitct worden seien, wovon 11 Stück mittelst Leimruten lebend gef;uigen \\urden; 3 Q und 3 5 waren zur Zeit der Bei'icbterstattung nocli am Leben. Vier Stück befinden sich in St. Gallen im Besitze der Ornitho- lügischcn Gesellschaft und von Präparator Zollikofer. Ferner heisst CS im Berichte: ,,. . . oÄn Paar wurde einem Apotheker Daut in Bern gesandt, die übrigen wurden gett)tet und zum Ausstopfen verwendet: di'oi Stück betinden sich ebenfalls bei Herrn Zollikofer." Die ersten drei Rotfussfalken ei-hielt Hen- Madci' vor un- gefähr V2 Jahren aus der gleichen Gegend, zwei weitere, ein junges Paar ebenfalls aus dem Rheintal (Lustenau). Vor zw ei .Jahren erlegte er ein halbjähriges Weibchen im Septembei' auf der Hühnerjagd bei Sax-Werdcnbei'g, als dasselbe eine Annner verfolgte. Nach Mader erscheint der Abendfalke periodisch im Rheintal meistens auf dem rechten Ufer in der Nähe des Bodensces. Das obenerwähnte Paar Rotfussfalken erhielt ich lebend am 11. Mai mit der Angabe, dass dasselbe am 1. Mai gefangen w orden sei. h^s war ein a,ltes Paar, das Männclien vollständig ausgefärbt. Ich wies diesen Falken einen moinei- Gartenvolieren als W(jlinung an. Im Juni erhielten sie dann noch vier junge Turmfalken als Käliggenossen. Die Rotfussfalken vertrugen sich mit iln'en neuen Kameraden ganz gut, bereiteten mii- aber, da sie nie zalnn wui'den, wenig Freude. Leider wui'den sie dann beide von den Tui-mfalken am '20. Dczembei- aufgefressen! In Nr. 42 der Jagdzeitung ,,Zw'inger und Feld" (Stuttgart, Verlag von Arthur Schneider, Reinsburgsti-asse 150) wird be- richtet, dass nach den Schneestürmen der ersten Maitage 1909 in der Umgebung von Luzerii verschiedene Flüge von G — 20 Stück Rotfussfalken beobachtet w orden seien. Von den ganz ermatteten Vr»geln sollen einige Exeinphire geschossen worden sein. Näheres hierüber konnte ich nicht in l^rfalirung bringen. Von Präparator Bichsel in Bern criiielt ich ein AbcMid- falkenweibchen, welches am 24. Mai 1909 l)ei llichigen in der Nähe von Bern erlegt worden war. — 138 — In meiner Sammlung befinden sich noch folgende Beleg- stücke von Rott'ussfalken : 1 J; — Willisau (Kanton Luzern), Anfang Juni 1907, 1 9 aus einem Fluge bei Zell (Kanton Lu/.ern), 18. Mai 11307 und 1 9 von Kirchberg (Kanton Hern), 25. Mai 1908. Alle Magen, welche untersucht wurden, \^'aren mit Mai- käferüberresten angefüllt. Der Uolfussfalke erscheint also bei uns in grösseren Flügen in den Maikäfertlugjahren und ver- dient daher als äusserst nützlicher Vogel die weitgehenste Schonung. Die Abbildung stellt ein altes l^aar Hotfussfalken dar, links das ^, i-echts das 9- A propo5 des causes qui peuveat jouer un röle daas la diminutioa ou la disparition des oiseaux. l'ar !e l'ruf. B. Galli-Valerio (Lausanne).*) ('ette question a ete derniei-ement soulevee ä proi)os des hiiMjndelles, dont une diminutitjn trcs forte semble s'observer en France. Tandis que dans le ,,Temps" Cunisset-Carnot attribue cette diminution ä la destruction que Thomme fait de ces oiseaux, un veterinaire loirain se demande si eile ne serait pas duc au cholei-a des poules, (jui pourrait faii'e chez les hirondelles des i'avages comme il en fait dans les ixjulaillei's. Comme appui a sa supposition, il ecrit ((ue dans un village il a note une coTn- cidence entre la mort des hii-ondelles et une epizootie de cliolera des poules. Que faut-il penser de ces differentes opinions? Fn promier Heu il me semble qu'il faut poser une question: Les hirondelles (et il sei'ait utile d'indiquer quand on en pai'le, si Ton entend sous ce nom exclusivement H. rustica ou bien si Ton y englobc aussi Ch. urbica) ont-elles diminue partout "/ Si je dois nren tenir aux observations (jue depuis de longues annees *) Autcur de „Materiali per la Fauna tlei Veilelji-ati Valtellinesi." (l^ed.) — 139 — je fais en Valtoline, je dois dire ([ue clans cette vallee, il n'y a pas eu de diiiiiiiution. Touics les especes d'hirondelles (H. rustica, Ch. urbica, C. riparia, C. rupestris, Cy. apus, Cy. melba) y sont encor-e exti'eineineiit abondantcs. II suflit d'assislci' a leur groupement poiir le depnrt, au uiois de scpleiribre, pour s'en rendre couipte : les lils du telöi»i'a})lie, les coriiiclies des niaisüiis sont (X'cupüs })ar de longues lignees d'hirondelles. A la })laiiie couinio ä la ni()utai;ii(5, on en voit volei' uue i;i-ande quaiitile. Mais ce (pie j'ai constate ineme en Valteline, c'est que H. rustica lend de nioiiis eu moins a niclier dans les villcs, et cela [tour les iais(jns suivantes : A mesure qu'ou fait de.s uiaisous mo- dernes ou ([u'on ari'ange les anciennes, on change le type des toits. Les toits tres saillants sur les facades, pourvus de nom- bi'euses poutres et qui etaient si cliers aux hirondelles, dis- paraissent pour otrc rom[)iaces par des tuits trös [)eu saillants et n'oftr.vuit {)as de |)rises pour les nids. Les farades i'ustiqu(3S disjKxraissent aussi pour etre reuiplacees par des niui's tout a fait lisses. Dans ces conditions H. rustica. est ti-os genee pour lixer soü nid et olle trouve qu'il n'est |)as asscz pi-utögö contr'e la pluio. Ajoutuns a cela que dans les niaisons modernes on fait tout son |)OSsible poui' ne pas avoir d'hirondelles: Les locataires se plaigncni (pfaii moment des nicliees, balcons et fenetres sont dans un etat de grande salete, et les [)ropi'ictaires, des que les hirondelles sont parties, fönt detruirc los nids fixes conti'e les maisons et ces cbarmants oiseaux ne revioniient plus, Les maisons ont ainsi perdu beaucoup de leur cliarme, mais il n'y a pas de doute qu'elles sont plus pi-oprcs. Quand on discute la question de la diminution ou de la disparition des oiseaux, on ne tient pas assez c()m[)to de Tin- üucnce tres grande exercee dans cette diminution [)ar les progi'cs dans la tecbnique des constructions, dans Tagricul- turc et la sylviculture. Connnent pout-on pretendre [)ar excmple, (|ue des oiseaux conmie les fauvettes et d'autres esjjeces ana- logues puissent s'arroter et niclier la oii toutes les liaies ont ete supprimees, oü il n\v a |)as de broussailles, oü il n'y a l)as de sous-bois"^ Par rapport aux hii'undelles, un autre facteur joue peut- eti'e, pour les pays du nord, un role assez important: les froids — 140 — inlensi^s (|iii se m.-inifoslont souvciit au milicu du pi-iutemp?^, fi'oids (jiii tuent saus aucmi doutc uiie pai'tic des hii-oudellcs dejä arrivoes, et forcent les autres ä se diriger de nuLivcaa vers le sud. Je Tai constate inoi-ineme rannee passee. Quant au rnlo (jui peut-etre joue par des maladies ]m- rasitaires, je ine garderai bieii de le laisser de cntö. Des afl'ec- tions fort aiialogues au cliolera des })Oules, out üte obscrvees non seulement chez plusieurs oiseaux doinestiques, tels que faisans, pigcons, caiiards, etc., niais aussi che/, dos oiseaux sau vages, tels que le tetras ecossais (Lagopus scot/cus)"^) les paloüibes, le bec-croise (Loxia curvirostra). Une foi'ine analogue existe-t-elle chez les hirondelles j' Jus(|u'ä present on ne Ta pas eucore sigualce. Assez fre({uctnnient oii observe aussi chez les oiseaux sauvages les bi'oncho-[»neumoaies aspergillaires. Une auti'O nialadie tres grave : la peste aviaire, a etc ob- scrvcc nou seulomeut rhez les oiseaux de basse-cour, mais aussi chez les merles, et eile existc, pi'obablenicnt, chez d'autres oiseaux sauvages. Daus les globules rouges (Tun graud uonil)i-e (Foiseaux, oü trouve des [»rotozoaires (hemosporidies) tres analogues a ceux de la malaria de rhomuic, mais inoculables seulement aux oiseaux. Je les ai trouves meine chez des oiseaux ([ui vivent loujours a la inontagne, et ils |)euvent, dans ccrtains cas, en provoqucr la mort. L'hirondelle ineme, comnie je Tai deinonlrö le premier, les pivsente dans son sang. Un gi"Hi(l nombre de })arasites animaux superiein's, tels (pfacariens, teniades, distonios, n(''inat(»dcs, peuvcnt (hMorniiner, meine chez les oiseaux sauvages, des troubles morbides et la. mort. Enlin il n'v a pas de doute, ([ue plusieurs de ces maladies [)arasitaires, peuvent etre disseminees })ar les oiseaux sauvages, comme le veterinaire que je viens de citer Ta bicn fait remar- quer, et determiner Tinfection des oiseaux de basse-cour. Qu'il ine sutÜse de citer le ver rouge ou ver fourchu (Syngamus tra- chealis) (pii dctermine parfois dos ravages forinidables dans les basses-cours, et qui est souvent dissemine par les ctourneaux, les pies, les corneillcs. *) Le „red grouse" des Angiais. (Red ) 141 Pour coiR'lure: (vKiaiid nn s'oc'cupe de la question de la diniiuLition uu de la dis^jarition d'uiie espece d'oiseaux, il ne taut i»as pi'cndre en consideratioii uiic cause unique, inais se raiipelcr ([ue bien des facteurs ijeuveiit entrer en jeu, a cote de la desti-ucliou (|ui [)eut-eti'e faite [)ar riioHiiiie. Das ßlaukehlchen - Cyanecu/a leucoyanea (Br.) Von 5. A.Weber. Ms erfreut das llei-/ eines jeden ()riiitli(»l(ii;en, wenn es iliMi vci'^riiini ist, nach jaln-elangcMU ei'f()l,^li»seni IJesti-elxMi den Gesani;- eines ,,l)ui'cli/.iii'i(M's" zu belauschen. Dies ist niir jun 10. A[)ril dieses Jahi-es endlich gelungen. Seit mehr als oO Jahren beobachte ich in der Gegend von ßei-n den Durchzug res|>. den kin-zen Aufenthalt des Blaukehlchens — als Drutvogel habe ich dasselbe noch nicht feststellen können — ohne je mit Sicherheit seinen Gesang zu vernehmen. Was ich aber an jenem Morgen hörte, \\;\v unzweifelhaft der Gesang — i"esp. das Re[)ei'toire anderer Vogelgesänge — des Blaukehlchens. Obwohl ich den Vogel noch niclit sah, sagte mir das (iclKH'te, dass nicht die üi'iginalsänger sich da zu einem Konzert versannnelt hatten, {\Q\n\ einige konnten noch nicht ins L;ind gezog(Mi sein. Vorheri'schend war dav Gesang des Teichrohr- sängers und zwar so täuschcMid, dass ich fast zweifelte, ob nicht doch ein solcher sich hören lasse. Ich hatte diesen Gesang jedoch des öftern von gefangenen Blaukehlchen vernoimnen. Ferner hörte icli das angenehme ,,duild, duildi" des Garten- s^jötters, das liebliche Gezwitscher der Rauchschwalbe, den hellen Ruf der Kohlmeise und noch andere Stro|)hen; doch drängte mich die Neugier, den Vogel auch zu sehen. Es dauerte nicht lange, so sah ich ein Vögelchen, einei* Maus gleich, durch das Strauchwerk schlü[)fcn, ohne indess etwas wie eine blaue Kehle zu erblicken. h]s ist eine charakteristische Migenschaft des Blaukehlchens, seinen Prachtsschild so lange — 142 — zu verbergen, als es irgend mögiicli ist: deshalb wird es so oft übersehen. Nach längerem Suchen mit dem Feldstc<"her entdeckte ich im Gebüsch am Boden den Vogel, der auch jetzt die Brust soweit abgewendet hatte, dass nui' ein kleiner blauer Streifen sichtbar war; dagegen leuchtete ein Stück des breiten rostroten Bauchbandes an den Seiten hinauf. Als das Blau- kehlchen sich schliesslich entdeckt wusste, gab es das Ver- stecktspielen auf und zeigte mir die prächtig blaue Kehle mit kleinem weissen Ster-n. — Weiter aufwärts dei' Aare entlang hatte ich das Vergnügen, ein zweites Blaukehlchen zu erblicken, an dessen Brustschild ich jedoch keinen weissen Stern ent- decken konnte; er war wohl noch verdeckt oder es handelte sich um die Wolf'sche Form. Ueberhaupt halte ich die Wölfi- sche Foi-m für noch junge Vögel, bei denen der weisse Stern erst spätei' erscheint, was ich an gefangenen Vögeln öfters beobachten konnte. Alpensegler (Cypselus melba, L.). Am 13. A|iril liei Bern die ersten. Mauersegler (('ypselus apus, L.). Die ersten in Bern am 4. Mai. Rauchschwalbe (lliiiiiido i-ustica, L.). Am 10. und 15. März l)ei Bern. Stadtschwalbe (Hiiundo urijica, L.) Am 17. März bei Bern die ersten. Mittlerer Buntspecht (IMcus medius, L). Am 17. April bei Bern lieol)achtel. Wendehals (Junx t()r(|nill;i, L). Erster am 1^4. April Ijci Bern. Wiedehopf (l^impa epn|is, L). Am 24. April ein Stück, am 1. Mai zwei l)ei Bern. Rotköpfiger Würger (l.anius mlus, Briess.). Bei Bern am 8. Mai. Schwarzrückiger Fliegenfänger (Muscicapa luctuosa L.). 27. Ai)ril Ijei Bern ein S, am 1. Mai ein 9- ^- ^- ^^t'ber. — Am 1., 6., 8., 14. Mai in Diessljacli bei Büi'en, am 7. Mai in Scliiiotlwil, am 8. in Busswil. Sl. Käser. Waldlaubvogel (l'liyllopneuste sibilatrix, Berlist.). Am 24. A|iril bei Bern. Fitisiaubvogel (l'b. (r()(;iiilus, L.). B.April, Bern. Berglaubvogel (Pli. Bonelli, Vieill.). 24. April. Dorngrasmücke (Sylvia cinerea, Lath.). 27. April ersle i>ei Bern. Mönchgrasmücke (Sylvia atricapilla, L.). Krsle am 13. A|)ril bei Bern, 17. A|iril C?) und 9- — 143 — Gartenrotschwanz (Ruticilla plioeiiicunis, L.). Bern, am 14. April den ersten. Blaukehlchen (Cvanecula lrii(^(»cvanea, Br.). Bei Bern am 5. und 10. April. Braunkehliger Wiesenschmätzer (Pratineola ruhotra, L.). 1. Mai lioi Bern. Schwarzkehliger Wiesenschmätzer (l*. mhicola, L.). 18. April liei Bern. Wiesenpieper (Antlms pratensis, I..). Hl. M.ärz, Bern. S. A. Wel)er. Girlitz (Scrinus liortnlanus, Kücli). Am 27. März madile er sich .si'iioii durcli seinen (iesani;' im Bcivuir-l'ai'k Zürir.li liCMiierkhar. WaKci- Knoplli. — 28. März Ölten. siiii;en(l. (i. v. Buri;-. Erlenzeisig (Clirvsomilris spinns, L.). Im Winter zoiieii oll .grosse Gesell- .si-liallen von Krle zu I'',rle län.us der Aare Ixm Bern, mitunter au<"li ein- zelne Distelfinken (Carduelis elei;ans, Stepli.) und Birkenzeisige (Linaria alnoiHim, l^r.). S. A. Weher. Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra, L.). Am 28. Dezember 1909 waren auf dem l'lntlislierg (Züridi) zehn Stück eil'rig an Tannenzapfen he- schäftigt. Walter KnopHi. — Es werden noch aus allen Gegenden dei' Schweiz Kreuzschnäbel gemeldet, z. T. als Wintorbri^iter. G. v. Burg. Ringeltaube (Columba |ialnmbus, L.). Vielfach überwinternd, jedoch in ge- ringer Zahl durchgezogen und in ikjcIi geiMngerer Zahl Brutvogel. Erste am 27. März. G. v. Burg. Hohltaube (Coliunba oenas, L.). Am 5. März auf Ranllühberg das erste §, am 7. März das erste Q, am 12. März ein zweites Paar. Chr. Hofstetter. — 13. März bei Beni. S. A. Weber. Kibitz (Vanellus cristatus, L.). 20. Februar die ersten. (i. v. Burg. Weisser Storch (Ciconia allja, Bechst.). Am 23. Februar der erste bei Ölten. — 1. März ein Exemplar bei Bern. S. A. Weber. Schwarzes Wasserhuhn (Fulica atra, L.). Am 27. März noch ein Trüp|)chen bei Wollisholen (Ziii'iclisee). Walter Knoplli. Grauer Reiher (.Vrdea cinerea, L.). 25 April neun (?i im Wauwilennoos. G. V. Burg. Grosser Brachvogel (Numenius anjuatus, Guv.). D^twa am 6. April im Wau- wilermoos eingerückt; am 12. April daselb.st zwölf Stück. Dr. Fischer-Sigwart, G. v. Burg, Hürzeler. Waidschnepfe (Scolo])ax rusticola, L.). Erste am 7. März. G. v. Burg. — Am 5. Mai fand ich im westlichen Teil des Bremgartenwaldes bei Bern 2 Nester der Waldschnepfe mit der üblichen Zahl von 4 Eiern und den darauf brütenden Weibchen. A. Hess. Bekassine ((iallinagü scolo[)acina, Bp.). Etwa vom G. .\pril an eine Menge im \\'auwilernioos durchgezogen. Dr. F.-S., v. B., H. Stockente (.\nas boschas, L.). 25. April 10 beljrütete Eier in einem Gelege im Wauwilermoos. Dr. F.-S., v. B., H. Krickente (Anas crecca, L.). Am 25. April mehrere im Wauwilermoos. Dr. F.-S., V. B., II. Sturmm.öve (Larus canus, L.). Am 13. März trieb sich noch eine unter den I., lehn luven an der Limmat bei Altstetten (Zürich) umher. W. Knopfli. - 144 — Lachmöve (Lurus ridiKuiulmn. L.l. Der i;rösste Teil unserer Mövon l>ci Züricli ist dieses Jahr ausnaliinsweise früh al)ge/,ogen. Sclioii Mitte Fehruar Iiatten sich ihre Scharen geliniitet (wohl eine Folge der milden Witterung). Am 13. März liielten sich noch einige Hunderte hei Altstetten an der Limmat auf. Walter Knopfli. — 2. März viele l)ci Deitingoii. 5. März viele l)ei Ölten. G. v. Burg. Frühjahrsverschiebung. Aarl>erg, Kt. Hern, IDIO. Die Verschiehung Ijegann früh. \n der ersten Hälflc Mäi'z Iierrschte schon reges Vogellelten; nachher trat Stillstand ein. Am 11. Felirnar waren 18, am 6. und 12. März je 28 und am 2. April 36 Arten vertreten. Der Be- ginn der Verschiebung ist aus den folgenden Angaljen ersichtlich: Februar: 11. Feldlerche. — 14. Schwarzbrauige Schwanzmei.se. — 18. Stnr. — 21. Weisse Bachstelze (teilweise schon am 17.). März: 4. Singdrossel. — 5. Ringeltaul)e, Wcidenlaubvogel, Graugans, Rotkelchen. — 6. Mäusebussard. — 17. Dolile und Saatkrähe. -— 25. Feld- sperling. — 26. Hausrotschwanz. April: 2. Haubentaucher, Schellente, Fitislaubvogel, Grauer Stein- schmä.zer, Tafelente, Reiherente, Krickente und Rohrammer. — 4. Girlitz. — 11. MönchgTasmücke. — 12. Rauchschwalbe. — 15. Kuckuck. — 16. Trauer- fliegenschnäpper, Gartenrotschwanz. — 17. Naclitigall, Wendehals. — 22. Zaungrasmücke. — 23. Dorngrasmücke, Uferschwalbe. — 24. Heuschrecken- rohrsäniier. — 29. Mehlschwalbe. H. Müiilemann. II J Kleinere Mitteilungen. Schonrcvier für di© Vogelwelt. Auf Anregung der schweizeri- schen Naturscliutzkommission, Ijezw. ihrer Sektion Solothurn und gestützt auf Art. 7 Aljs. 2 des Bundesgesetzes über Jagd und Vogelschutz vom 24. Juni 1904 hat der Regierungsrat des Kantons Solothurn beschlossen : „Das Massiv der Balmflühe (Balmtluh und Balmköpih) wird für die Vogelwelt als Schongebiet erklärt. Der Abschuss, sowie die Beraubung der Brutstätten sä mtliclier Vogel- arten im bezeichneten Gebiet ist von nun an jedermann untersagt." Auf dem Balmköplli hat bis zum Jahre 1819 noch der Steinadler gehorstet; an der Balmikih haben wir Kolonien von Dohlen und Turm- falken; ausserdem nistet dort jedes Jahr ein Wan der fal k en paa r. Dr. L. Oreppin. Auerwild im Stadtpark. Am 28. April 1909, naclimittags 472 Uhr, sah ich in Bern vom Ausgang der Kornhausbrücke aus einen grossen Vogel, welcher vom Rabbenthal hinauf gegen das ,,Schänzli" flog und sich dort auf einen der grossen Parkbäume setzte. Ich konnte den Vogel dort längere Zeit auf kurze Entfernung; beobachten Es war eine Auerhenne. Nach etwa — 145 — zehn Minuten Hop: dieselbe wieder hinunter gegen das Ral)bentiial. (Dns Auer- wild sciieint in eininon Gei;en(len des Kantons Bern zugenonnnen zu haljen ; Luginhühi s;ih z. 1?. am 7. Oktnhor 1009 im (ilasholz hei OI)erdiessl)ach mehrere Hennen.) Karl Daut. Die llaiibciilcrclie ((iaieiida cristata) isl um Hoiii iierum nicht seilen. Auliallend fand ich es aher doch, dass zwei Stüci< dieser Vögel am G. l"'el)i'uar auf der Westseite des sehr helehten Uiil)cnherg|)latzes im l'ferdedung Futter suchten. Der damals hei-rsciicndc Schnecfiill wird sie in das Imiere der Stadt getriel)en halten. A. Hess. Tiorfroiiu«Ie ! Der l'larrer von Ililzingen lässt durch den Mesmer die im Kirclitman sich aufhaltenden Schleiereulen ahscliiessen mittelst Floheit. Eine in die Kirche verirrte Schwalbe sollte der .Jagdaufseher ahscliiessen! Kr weigerte sich und üChiete die Fensier! Die Schwalbe Tand dadui'ch auch bald wieder das Freie. Im Dorl'e Ramsen sollen nach zuverlässiger (».Hielle ilio Hauern ilie Schwalbennester im Frühjahr mit samt den Jungen oder Eiern lieinmter- wei'len mit Anwendung der Feuerwehrleiter. Das lässt tief blicken ! Karl Stemm ler- Vetter, Schaff hau.sen. Oiiiicau.x C'oiiragciix. On lit dans la ,, Tägliche Rundschau" (avril) : „Plusieuis iiersDuncs ont pu as.sister ces jours ä Douvres ä une kitte entre une grive et im chat. IJn couple de grives avait etabli son nid sur un arhrc. Taiidis que la femelle couvait, un chat y grimpa et lit miiie d'approclier du nid. Aussitnt le male sc jeta courageusement ä la trte du chat que son bec atteignit ä plusieurs reprises. Le chat jugea hon de battre en retraite et sauta sur un mur. Mais la grive docidee ä poursuivre son avantage, harcela rennend si longlemps (|ue celui-ci se replia sur une maison voisine oii il disparut." A. R. Curieuse experience «lu Dr. Hess. Dans un article de la „\Voclje" (9 avril) se trouvent consigii(''S los resultats d'experiences interessantes faites par l'oculiste Hess ä Würzburg sur la perception des couleurs chez certains oiseaux, entre autres. Ayant projete le spectre solaire sur un drap noir etendu ä terre et ayant repandu des aliraents sur les champs colores le Dr. Hess constata : que des poules et des pigeons affamc% introduits dans la piece se pr(''cipitaient d'abord sur les grains de la bände rouge et cessaient d'y voir en arrivant au bleu et au violet. Ces oiseaux voient donc „noir" le bleu et le violet. A f|uoi servent alors aux males, se demande ce savant, les helles couleurs bleues et violettes dont differentes parties de leur plumage sont souvent ornöes, si celles-ci sont autant ([ue iKjir pour les femelles et que devient la thöorie de Darwin sur le role des couleurs dans la selection? Les oiseaux de proie (Buse, crecerelle) percevaient le mieux ce qui se trouvait dans le vert. Et, chose eti-ange, les liiboux, qui sont cependant nycta- lopes, ont la nirine vision des couleurs que nous. Par contre pour nous donner des yeux de [loule nijus n'avons f(u'ä armer les untres de verres oranges. A. R. 14() n II Scliweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Voqelscliutz. Frühliagsversammluag ia ßasel 4l<>ii til. und ää. Mai lUHi in der Anla «Ics Museums. Präsidium: G. v. Burg. Diese Versaininlung bedeutet wieder einen vollen Erfolg, eine neue Etappe in der kurzen al>er erfreulichen Gescliiclile unserer Gesellschaft. Mit einem Dutzend begannen wir unser Lebensläufchen vor kaum Jahresfrist in Basel ; in Bern, als Professor Studer uns iiljer die ,,Entwic]\lung der Vogelkunde in der Schweiz" — jedermann wird zugeben, dass das Thema für diese erste ordentliche Versammlung vorzijglich gewählt war — einen treulichen Vortrag hielt, waren wir unser vierzig; in Basel wareii's schon zirka sechzig. Möge es so weiter gehen, immer vorwärts ! Zuerst erhielt Dr. Fritz Sarasin das Wort zu seinem Vortrag ,,Orni- thologische Beobachtungen in Ce/ebes." Der Titel war allzu Ijescheiden gewählt. Das waren keine ornithologischen Beobachtungen, das war ein wissen- schafllich fein ausgearbeiteter Uel)erblick i^il>er die celebensische Vogelwelt, ein Vortrag, der mit der Landschaft, von der Küste ins Hochgel)irge führend, die sie kennzeichnende Avifauna in ihren Eigentümlichkeiten hinmalte. Ueber die Sprache des Referenten ein Wort zu verlieren, ist unnütz; es ist für seine Zuhörer stets ein Genuss, Dr. Fritz Sarasin anzuhören, und wenn er gar üljer das Wunderland Celebes spricht und Landschaften und Tierformeu vor das geistige Auge des Hörers hinzaubert, so wird seine Sprache glänzend und hinreissend, sein Vortrag wird zum rhetorischen Meisterstück. Auch der zweite Vortrag erntete, wie der erste, wärmsten Beifall. Dr. med. Max von Arx, Chefarzt in Ölten, sprach über „Statik und Mecfianii: der Tierwelt." Es ist schwer, eine so gehaltreiche inhaltsschwere Arbeit kurz zu skizzieren. Jedem sind die Thesen des Referenten, der seit Jahrzehnten, trotz enormer Arbeit, seine Mussestunden der Wissenschaft widmet, und erst kürzlich ein wertvolles Werk über die Vorgeschichte Oltens herausgab, letztes Jahr in Budapest am Aerztekongress die Resultate seiner Beckenforschungen mit grossem Erfolg vortrug, derart neu, seine Beweise im Moment schwer zu kontrollieren, dass eine Diskussion, eine Kritik, ein Referat fast unmöglich ist. Dieser Empfindung gab denn auch Privatdozent Dr. Bretscher aus Zürich Ausdruck, indem er dringend wünschte, dass der Vortrag in Druck gegeben werden möchte, damit die Wissenschaft sich eingehend mit den Thesen be- schäftigen kann. Diesem Wunsche, dem sich die zahlreich anwesenden Ver- treter der Wissenschaft anschlössen, beabsichtigt der Referent demnächst nachzukommen. Bei dem Anlass werden wir unsere Leser damit bekannt machen. Nach kurzer Pause gelangte das Thema Vogelschutz resp. Naturschutz — 147 — in Diskussion. l);is Piiisidiuni er-rilT die (icle-enlieit, um den Slandpunkt der Scliwciz. Gesellsclialt für Vo-clkundo und Vogelschutz inbezug auf diesen Punkt zu erörtern. Früher trieb man Voi-cLschutz, indem man die „Schäd- linge", die in gar vielen Fällen Nützlinge wareu, absclioss und indem man Nistkästen anbrachte. Die Kinsiclit ist gekonnnen. Das Letztere unterlässt man iieute auch nicht, man tut aber noch mehr, man errichtet Schutzzonen, Vogelschutzgehölze, Banngeljiete von zum Teil gewaltiger Ausdehnung, und vor allem lässt man die .sogenannten Schädlinge leben, begnügt sich, höchstens gewisse Individuen, welche in Baumgärten etc. regelmässig erscheinen (Sperber, Krähen und Häher) in iin-e Schranken zurüi-kzuweisen und die marodierenden Katzen zu vermindern. Im libri-cn aber gilt es, beim Volke wieder Liebe zu der Natur und ihren ( iesch(')|ifen und .\chtung vor der Schöpfung zu erwecken. „Die Welt ist volikonnnen üljerall, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner (^Hial!" hl der Diskussion wüns('hte 5^6/77 /w/eA-Ve^^e/- Schutz der Reiherkolonien in dei' Schweiz. Diesem Begehren wird die Schweiz, (iesellschaft für Vogel- kunde; und Vogelschutz entsprechen, indem sie eine Umfrage nach den in der Schweiz noch vorhandenen Heiherhorsten und -Kolonien veranstalten und das l^ezügliche Material der Schweiz. Na(urs(;hutzkomiui.ssion uuterlireiten wird. Diese letztere wird alsdann die geeigneten Sciiritte zum Schutz der Kt)lonien tun. Die Vei'sannnlung klang in weihevollem Akkord aus durch die gehalt- vollen schönen Worte Dr. Paul Sarasins, der alle, die guten Willens sind, aufrief zum Kampfe für die gefährdete und doch so herrliche Natur und in der Schweiz. Gesellscliaft für Vogelkunde und Vogelschutz eine wertvolle Mitarbeiterin der Schweiz. Naturscbutzkommi.ssion tjegrüsste. Am Sonntag morgen um sechs Uhr fanden sicii noch 25 (Jrnithologen zu.saunnen, um Ijei schönstem Wetter und fröhlicher Stinnnung den Kheinauen enllang nach Llringen zu pilgern. Auf diesem Ausllug kamen GG Vogelarten zur Beobachtung, von dentMi uns natürlich die ./Vac/7^/^a// durch ihi'en Gesang und die Goldamsel durch ihre Farbenpracht hohen Genuss boten. Hübsche Bilder boten uns an verschiedenen Orten die Jagdfasanen. Die übrigen Arten alle aufzuzählen würde hier zu weit führen. Am Bankett liegrü.sste das l^räsidiuin speziell un.sere westsciiweizerischen < trnithologen, vertreten durch Prof. Mathey-Dupraz, und hofft, dass auch dwi die Zahl der Mitglieder sich mehren werde, sowie die Koryphäen der Wissen- schaft, welclie es sich nicht nehmen Hessen, auch den Bunmiel mitzumachen. Den Baslern, die uns in liebenswürdiger Weise aufnahmen, gilt ein besonderer Dank. Prof. Mathey-Dupraz verspricht, nun, nachdem er gesehen hat, wie unsere (iesellschaft arlieitet, sein M(')gliclistes bei den westsciiweizerischen Ornithologen Kw die Knlwicklung unserer Gesellsclialt zu tun und ist über- zeugt, dass wir auch dort neue; Mitglieder gewinnen werden. Hübsch, Pi-äsident dv.v Ornithologischen Gesellschaft Basel toastieit in schönen Worten auf die kräftig sich entwickelnde Schweiz. Gesellschaft für — 148 — Vo^clla L.) 6. März 1910. Am Rlieinufer zwei Stück; l.'i. März. Zwei i^i .sti'eiten sicli. Gebirgsbachsteize (M. sulfurea Beclist.) 6. März 1910. Paarweise am Rlieinuler. Rebhuhn ^Starna cinerea L.) 1. März 1909. FüntStück im Peterisumpf ; 6. März 1910 daselbst zwei Stück. Grauer Reiher (Ärdea cinerea L.) Am 1. März 1909 kreiste ein Reiher über dem Rheinfall. Schwarzes Wasserhuhn (Fulica atra L.) 7. Februar 1909. Unterhalb der Bad- au.stalt etwa oO Stück, einzelne bekämpfen Möven und Tafelenten, die sich oline Gegenwehr flüchten; rheinaufwärts auf einer Kiesbank etwa 60 Blässhühner. 14. Februar 1909. Morgens Ijei Flurlingen etwa 10 Stück ; 21. Februar 1909 beim „Sc^haaren" unterhalb der Badanstalt 30 und 20. Feljruar 1910 daselbst ca. 50 Stück. Stockente (Anas boschas L.) 14. Feljruar 1909. Beim Rheinfall in den Felsen fünf S und ein 9; 21. Februar 1909. Beim „Schaaren" am Ufer 6—12 Stück beisammen, Muscheln suchend, sehr scheu. 4. April 1909. Nur noch einzelne anwesend, © die Q verfolgend. 20. Februar 1910. Rhein- aufwärts acht Stück am Ufer. 27. Februar 1910. Gegen Mittag im „Schaarenweiher" 65 Stück (60 o und fünf Q); es waren jedenfalls noch mehr im Schilf. 13. März 1910. Am gleichen ( Ji-te nur ein Paar und am 28. März noch drei Stück am Rheinufer. Knäcl^ente (A. querquedula L.) 21. Februar 1909. Beim „Schaaren" sass eine aljgesondert im Sumpf. Während Säger und Stockenten längst weg waren, liess sie mich auf 10 Schritte herankommen. Kricl^ente (A. crecca L.) 21. Februar 1909. Paarweise am Ufer; ist sehr zu- traulich, fliegt z. B. nicht weg, wenn ein Boot in der Mitte des Rheines vorbei fährt. Pfeifente (A. penelope L.) 7. Februar 1909. 2 ^< unterhalb der Badanstalt. Tafelente (Fuligula ferina L.) 7. Fefiruar 1909. Zwei § und ein Q sitzen ruliig mit eingezogenem Ko|ife. 14. Februar 1909. Oberhalb des Rheinfalls 4 § und zwei 9- 21. Februar 1909. Beim „Schaaren" zwölf §; 28. März rheinaufwärts in Schwärmen, sehr scheu. 28. März 1910. Zwei q und ein 9 bei der „Laage". (Schluss folgt.) Kleinere Mitteilungen. Buud für Naturschutz. Haben wir auch noch Leser, welche dem Bund für Naturschutz nicht anuehören '? Sollten noch solche vorhanden sein. — 159 — so bitten wir dringend, sich l)eim Präsidenten des Bundes, Dr. Paul Sarasin in Basel, an/Aunelden (Mitgliederbeitrag' Fr. 1. — per Jahr oder Fr. 20. — für lebenslängliciie Mi(glicdscliaft). Wer mit den Zielen unserer (lesellschaf't in Wahi'heit einig geht, wer für die höhere Auffassung des Vogelschutzes, wie wir ihn verstehen und je und je verteidigten, eintritt, der muss einsehen, dass das Ziel nur dadui^ch seiner Ver- wirklichung näher rückt, dass die Naturschulzbewegung mit allen Mitteln ge- fördert wird. Wir müssen vorerst unser Volk dafür gewimien, wir müssen auch in den Behörden mächtige Förderer gewinnen und schliesslich geht der grosszügige wahre Naturschutz in den Ideenkreis des Volkes über und wird zum Gemein- gut Aller. Das ist der Weg, der einzige sichere, der unsern zweiten Pro- grammpunkt: Vogelschutz, erledigen hiltt. Alle unsere Bemühungen bleiben Stückwerk, wenn wir nicht das Volk für die Naturschutzbewegung gewinnen helfen. Jeder wirke daher in seinem Kreise, sammle in allen Schichten un- seres für die Natur so em]jfänglichen Volkes Mitglieder des Bundes für Natur- schutz und wenn er dabei Freunde und Gönner unserer Gesellschaft für Vogel- kunde und Vogelschutz antrifft, so lade er sie gleichfalls zum Beitritt ein. Das eine schliesst das andere nicht aus ! V. lutci'uationaler Oruithologeukongress iu Berliu, 30. Mai bis 4. Juni 1910. Der Kongress war von üöO Männern der Wissenschaft be- sucht. Fast alle zivilisierten Länder der Welt waren vertreten, nur die Schweiz glänzte durch Abwesenheit. Prof. Dr. Reichenow führte den Vorsitz. In der gemeinsamen Schlussitzung wurde der Antrag auf beschleuiügtes internationales Vorgehen zur Verhinderung der Ausrottung herrlicher, zum Teil durchaus harmloser, zum Teil anerkannt nützlicher Vögel einstimmig angenommen. Im übrigen wurden in fünf Sektionen eine grosse Zahl kna])p gehaltener Vorträge gehalten, auf welche wir anlässlich der Veröffentlichung der Kongressverhand- lungen zu sprechen kommen werden. R,ed. Erster deutscher Vogelschutztag in Charlotteiiburg, 27. und 28. Mai 1910. Diese sehr gut Ijesuchte Versammlung, an welcher Vogel- schützer ersten Ranges: von Berlepsch, Günther, Hennicke, Frau Hähnle, Thienemann, Heinroth, Lindner, Prof. Schillings, Dietrich u. a. teihiahmen und sich äusserten, hat bewiesen, dass Deutschland inbezug auf den Vogelschulz entschieden führende Stellung eimiimmt unter den europäischen Staaten. Der Beweis dafür soll in einer der nächsten Nummern des „Urnith. Beobachters" erbracht werden. Für heute sei nur auf die Tatsache verwiesen, dass mehrere deutsche Staaten staatlich autorisierte Vogelschutzkommissionen besitzen. Auch die Ringversuche kamen zur Sprache. Die Beringung der Vögel ist jetzt von der Wissenschaft rückhaltlos anerkannt. Die Resultate — der Weg, den die Störche durch Afrika nehmen, ist glänzend erwiesen — sind höchst erfreulich. Auch eine Katzendebatte fand statt. Red. Au ]fIout - Kaciue. (1440 m.) C'est le plus haut sommet de notre canton. Je rn'y trouvais le 8 juin par un temps inagnifique. Comme j'approchais de l'ariHe, je vis que l'air etait sillonne en tous sens par une centaine de rnar- tinets (Cypselus apusj, mais je ne m'attendais pas au service qu'ils allaient me — 160 — rendre. Eii effe( dr-s ma sortie de la forrt, j'etuis accompagne d'un essaim bourdoiuiaiit de taons et de mouclies, dont riinportunite etait teile, que je renonyai, quoi (|u'il m'en coütat, ä sejourner sur la cime. Eh bien, grace ä ces amis de riiomme, j'y passai au coutraire des lieures delicieuses; car, ä peine etendu sur Tlierltette, je les vis nie i'rcMei' ä 2, ä 3 metres de distance avec an fort bruissement d'ailes et gober le plus elegamment du monde, mes indigiies persöcutcurs. Un ä un ceux-ci disparurent, tandis que j'observais avec satisfaction les gracieuses evolutions de nies amis et (|ue je contenqjlais avec une joie sans melange le splendide panorania etendu ä nies pieds. A. /^. Amsel UM«! Eichhörnchen. Am 24. März dieses Jahres sah mein Sohn in der Nähe des Hirschenparkes in Bern ein Eichhörnchen, welches von einem Amselinännchen mit Geschrei verfolgt wurde. Bald darauf flog das Amselweibchen aus dem in einem Parkbaume betindlichen Neste und trug ein Ei, dessen hihalt heraustropfte, mit dem Schnabel in die Abteilung des Parkes, in welcher die nordafrikanischen Mähnenschafe untergebracht sind. Dann holte es ein zweites und ein drittes Ei aus dem Neste ; das Eichhörnchen wurde durch Steinwürfe verjagt. Die Amselmutter wollte also ilir Gelege vor dem Nesträuber in Siciierheit bringen. Messer li, Bahnwärter. Nachschrift der Interimsredaktion : Wir haben schon einigemal von Sperlingen vei'tragone Eier, mehrmals auch bei solchen Gelegenheiten fallen gelassene, gefunden. Je einmal ein Ei eines Stares, eines Mauerseglers, eines Hausrötels. W^eisse Aiusel. Letzten Winter hat sich im Talgral^en eine weisse Amsel aufgeiialten. Chr. Hofstetter, RanHühberg. Protection effective. Une boite aux lettres utilisöe seulement pen- dant la belle saison, ayant ete occupee par un couple de mösanges bleues, M. Tuscher, directeur des Postes ä Neuchätel, au(|uel le buraliste en refera, en fit placer une seconde tont ä cöt(5 pour le service, donnant ainsi aux oiselets licence d'elever leur 14 rejetons sous l'egide de la Croix federale. Wildeuten auf «1er Kleinen Schanze in Bern. Ein Bekannter, der täglich doil vorbeigeht, machte mich darauf aufmerksam, dass die Wild- enten im Wasserbassin der Kleinen Schanze seit ungefähr anfangs Feljruar ihr Benelimen etwas geändert hätten. Früher kamen sie am Morgen vom Belpmoos her in der Promenade an und flogen abends beim Einnachten wieder an die Schlafstelle zurück. Tagsüber hielten sie sich beständig auf dem ge- nannten Bassin auf. Nun aljer flogen während des Tages 20—30 Stück bis- weilen im Umkreis herum und begaben sich auf die Wiesen im Aarziele (ca. 1 — 2 km. von der Promenade weg). Ich habe mich hinljegeben und konnte mich von der Richtigkeit dieser Angaben selbst überzeugen. Futtermangel kann nicht der Grund dieser Aenderung in der Lebensweise eines Teiles der Wildentenkolonie gewesen sein. Futter ist nämlich beim Bassin genügend vorhanden. (Siehe auch Seite 62 dieses Jahrganges.) A. Hess. Vogelja|j;«l in Frankreich. Das schweizerische Eisenbahn-Amts- Ijlatt No. 23 vom 8. Juni 1910 bringt folgende interessante Verfügung: „Laut Mitteikum- des Belriubschels der französischen Ostbahnen in Paris ist gemäss — Ißl — Verfügung des Ackerbaumiiiisteriums der Transport von Fetfamniern während der Monate Juni und Juli 1910 in ganz Frankreich gcstatlet." Das wäre also wieder „Vogelschutz" in Frankreich. A. Hess. IVlittoiliing botroffoii«! gogciiwsirtig besetzte o«ler friklier bewohute R«iboi*koi'stc. Zu meiner Knuhenzeit (70er und 80er Julire), die ich in Wallenstadt zubrachte, sind wir gleichaltrige Schulkameraden öfters auf unscrn abenteuerlichen Seefahrten auf dem Wallensee auf dem kleineu Felsenriff der „Insel" gelandet. Dabei scheuchten wir die Fischreiher weg, die dort in stoist^her Ruhe, auf Steinen sitzend, ihrer Beute auflauerten. Sie nahmen dann ihren Fluii,- nordwärts, und wir brachten heraus, dass sie der „glatten Wand" zuHogen, wo sie hoch oben, an fast unzugänglichen Orten, ihre Horste hatten. Es war damals eine sehr starke Kolonie dort, .so dass die Regierung des Kantons St. Gallen von Zeit zu Zeit die Nester der Jungen berauben lie.ss. Der damalige Wildhijter Lendi, der ,,Tsclioppeli", mus.ste auf einem solchen Rau()zug sein Leiten lassen. Er hatte gute Beute gemacht und war im Begriff, das Seil, an das er sich befestigt, nachzuziehen. Dabei gab's einen Ruck und Lendi fiel über die Felsköpfe hinunter und über die „glatte Wand" hinab in den See, fast in das Schilfchen, in welchem seine Frau ihn erwartete. Noch leidend fisclite sie ihn heraus, al^er der Tod erlöste ihn bald von seinem Siechtum. Ob es nun heute noch an betreffender Stelle, unterhalb der Zement- fabrik Lochezen, etwa 3 — 4 Kilometer von Wallenstadt weg, bewohnte Horste gibt, weiss ich nicht. Sehr gute Auskunft würde Ihnen Herr Lehrer Julius David in Wallenstadt geben können, der als Quintner noch oft jene Stellen passiert und überhauitt ornithologisch tätig ist. A. Hobi, Lehrer. Frankreich. Wie in der Geograpliie, so sind offenbar auch in der Naturgeschichte die Franzosen etwas schwach : In mehreren Nummern des Chasseur fram'ais standen kürzhch Al)schusslisten mit dem überscliwengliclisten Glückwunsch an die Adresse des ,, ausserordentlich tüchtigen Jägers." Hier möge eine solche Liste folgen : 142 kleine Wiesel, 15 Bussarde, 45 Katzen, 163 Eulen, IS Ringelnattern! 34 Igel, 53 Siebenschläfer, 3 Grünspechte I .' 232 Ratten, 44 Würger. Bei uns weiss jedes Kind, dass Igel, Eulen, Ringel- nattern, kleine Wiesel hauptsächlich Mäuse vertilgen und dass der Grünspecht — zumeist von Hirschen, Rehen und Gemsen lebt ! ? Red. SchonreTier für Vögel. Der Regierungsrat des Kantons Solothurn hat die drei grossen Aareinseln unterhalb Ölten als Schonreviere für Vögel erldärt und zwar auf Antrag des Ornithologischen Vereins Olten-Gösgen. Red. Prof. G. flartorelli in Mailand, Le Variazioni della „Merula torquata Naum.", mit einer Tafel. Die vorliegende Arbeit betrifft das Va- riieren der Ringamsel. In No. 5 des ,, Ornithologischen Beobachters" sprach Dr. Greppin von Alpen- und von nordischen Ringamseln. In No. 6 habe ich dann meine Ansicht darüber angedeutet und auf Fatio verwiesen, der die so- genannte nordische Ringamsel mit der Alpenringamsel in unsern Gebirgen gepaart fand. 162 Wie gerufen lives". J'ai observe au mois de mars dernier, de ma fenrtre, et cela pendant la plus grande pariic du jour, un ecureuil brun-rouge qui transportait, des cönes de sapin (pives) (|u'il allait cliercher ä un groupe de sapins et transportait ä un distance de 60 ä 70 metres au pied d'un groupe d'acacias. Une fois qu'il en eut accumule un gros tas, il se mit en devoir de les d'plucher une ä une, pendant plusieurs jours et voici comment il procedait : II prenait une pive au tas, montait le long du tronc jusqu'ä la premiere bifurcation des branches, placait sa pive dans la fourchette et se mettait ä l'eplucher avec soin, puis la faisait tomber de l'autre cötö, oi^i les dites pives s'amoncelaient en un tas nouveau, toutes bien vides. Mon jardinier, une fois que le petit rongeur eut quitte les lieux, ramassa les pives, parfaitement vides et Seches qui m'ont fait un excellent combustible pour tous fourneaux et chemin(?es. R. du Martheray. Hirondelle et ^p6ire. Dernierement on a pu lire dans plusieurs journaux allemands qu'un observateur avait vu tomber ä ses pieds une hiron- delle comme frappee ä mort. L'ayant ramassee pour l'examiner il vit sortir du milieu des plumes une araignee porte-croix qui s'etait gorgee du sang de sa victime, et cela tout recemment. Quant ä l'oiseau il etait encore vivant, mais malgre les efforts du temoin de l'aventure, il mourut au bout d'une demi-lieure. Le fait relate ici doit otre rare, exceptionnel mrme. A. I^. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenant^abe und Einwilligung des Verfassers gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autorisee (jue moyennant le consentcment de l'auteur et indieation de provenance. La r^daction laisse aux auteurs l'entiere responsabilitt^ de leurs articles. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. Vll Annfr^ September 1910 Septembre ^ ^^^L^ Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde | Publications mensuelles pour l'etude und Vogelschutz. des oiseaux et leur protection. Krsclu'inl am 1;"). des Monates. I l'arait le IT) du iiiois. Offizielles Organ der Schweiz. Gesell- schaft für Vogelkunde und Vogelschutz Organe officiel de la Soci^tö suisse poi r^tude des oiseaux et leur protection K.EUAC1"IÜN : Earl Daut in Bern. — Alfred Richard, Champ-Bougin 28, Neuchätel. Redaktionskommission — Commission de redaction : Dr. K. Brct.scher in Zürich, Max üli'bold in A;ir;ui, Dr. II. Kischcr-Sij^wait in Zutin};cri, (iiistav Ihininiol in Stein a. Klifin. Zur Psychologie der Vögel, besonders der Rabenfamilie. Von iJr. Arnold Heim, Zürirli. (S(;liluss.) II. Demütig. Schon oben \n urde das Rabenkompliment orwälint. Ivs kann zweierlei Bedeutungen haben. Die ui'siii-ünghehei'e i.st gewiss zäi'tliciie Freudesbezeugung oder Demut oder etwas von beiden zugleich. Vom Schaggi war es die liöchste Kundgebung mir gegenüber'. Seinem geliebten Mädchen hätte ei- gewiss auch ein Konii)liment gemacht, hätte es ilin nui- so weit ge- duldet. Eine zahme, sehr jung aufgezoge-ne, mit den wilden freiHiegende Habenkrälie (Corvus coi-one L.) begann im dritten l"'rrihjahr die schlimme Gewohnheit, je\\cilen mit ilircni weniger zahmen Kamei'aden von moi-gens vier Uhr an wulil zum Ver- gnügen dei'inassen zu krächzen, dass auch die Nachbarn aus dem Schlafe geweckt wui'den. So musste ich mich fügen, die beiden abzuschaffen. Um ihnen die scIkuicu l'lugfedern nicht zu vei'derben, wickelte ich beide in 'rücher und l^ickijapier mit Schnüren ein, so dass nur nocli der Kojjf lierausguckte, was sich auch schon behn Wohnungswechsel als das beste Trans[)oi-tmittel bewährt hatte. Auf der Eisenbahnstation Ziegelbrücke, 50 Kilometer- von unser-ei- Wohnung in Zürich — 182 — entfernt, Hess ich die beiden fliegen. Sie erhoben sich bald auf die Höhe des Biberlikopfes, während ich im Eisenbahnzug w eiter fuhr. Genau eine Woche später, am Morgen fi-üh, er- schien der zahmere der beiden Vögel mit lautem Gekrächz wieder vor unserer Schlafstubentüi'. In tiefster Demut, die sonst nicht seine Spezialität war, flog er mir entgegen und legte sich stumm mit ausgebreiteten Flügeln auf meine Arme nieder. Zweifellos war er müde von seiner Irrfahrt. Er schien auch seiner Zerknirschung durch zärtliche Bescheidenheit Aus- druck geben zu wollen, um zu fragen, ob wir ihn nicht wieder aufnehmen wollten. Und es war auch bald entschieden, dass der Treue nicht wieder Verstössen werden solle. Am ersten Tag blieb er ruhig um's Haus, am zweiten Morgen blieb er still, und noch eine Woche lang störte er niemand mehr am Schlafe, als ahnte er, warum er fortgefühi-t worden war. Dann verschwand er auf Nimmerwiedersehen — wahrscheinlich wurde er auf seinen Ausflügen weggeschossen. ill. Scheinheilig und wütend. Kolkraben (Corvus corax L.) können jähzornig werden. Von wilden wird berichtet, dass sie ein von ihnen angegriffenes Tier niemals wieder loslassen, auch wenn sie selbst im Kampfe unterliegen. Mein zahmer Kolkrabe war schnell bereit mit Kompli- menten, doch waren diese im Gegensatz zu denen der Saat- krähe und der Rabenkrähen meist von schlauen Hintergedanken begleitet und nie der Ausdruck von Demut. Meinen Eltern gegenüber stellte er zwar oft die Kopffedern und verbeugte sich mit von oben dreieckförmig ausgebreiteten Oberarmen und über dem Rücken gekreuzten Handschwingen, die Augen ver- drehend, und zwischen diesen Gebärden wiederholt seinen Namen „Jakob" oder „Scliwarzkopf" rufend. Meist war keine Bosheit dabei, und gern hielt er wie ein Papagei den Kopf zum Kratzen hin. Zeigte jemand aber nur die geringste Ge- bärde von Aengstlichkeit, so bedeutete das Kompliment nur Bosheit und Scheinheiligkeit. Schaute man beiseite, so liatte man gleich einen Schnabelzwick in den Waden. Flüchtete sich meine Schwester' vor ihm auf die Bank, die Beine auf- — 183 — ziehend, so ging er unbemerkt hinten herum unter die Bank und zwickte von unten durch die Spalte hinauf. hii zweiten Jahre entflog der Kolkrabe aus dem Gärtchen in der Winterwohnung, erschreckt durch das elektrische Ti'am. Nach drei Tagen kam auf unser Inserat die Kunde, dass er im Restaurant Zürichhoi-n abzuholen sei. Der Musik folgend, erschien er dort an einem Sonntag, mischte sich zum allge- meinen Gaudium unter die Gäste, nahm ihnen Kuchen und Butter vom Teller und gab komplementierend seinen Wort- schatz zum besten. Die Wirtsleute erkannten in ihm ein wert- volles Tier und gaben ihm Unterkunft im Treppenhaus. Um ihn wieder mitnehmen zu können, musste ich ein Tuch über ihn wegschlagen und ihn in einer Kiste nach Hause führen. \^)n jetzt an war er wütend auf mich. Wurde ihm die Türe des grossen Käfigs geöffnet, so machte er mir zuerst, den Unschul- digen spielend, einige Verbeugungen,*) dann flog er direkt auf mich her, krallte sich in meine Hosen ein und hieb mit dem Schnabel auf mich los. Mein Vater konnte ihm mit einem Haselstock auf seinen Rücken schlagen, ohne dass der Vogel los Hess. 1m' hätte sich totschlagen lassen, ohne im geringsten nachzugeben. Doch mein Vater konnte die Krallen und den eingehackten Schnabel lösen. Der Rabe versuchte von neuem auf mich loszuhauen, doch es fiel ihm nicht ein, sich gegen meinen Vater zu verteidigen. So konnte der Wütende wieder in den Käfig gebracht werden. Die Wut war und blieb allein auf mich gerichtet, während meine Eltern bei ilnn nach wie vor in gleicher Gunst blieben. Diese Art der Anwendung der Verbeugungen waren nur der Ausdruck scheinheiliger Bosheit, die sich bis in todes- verachtende Wut steigerte. Einmal entwischte der Rabe in eine Dachkammer. Er wollte hinaus dur'chs Fcnstei-, doch es war geschlossen. Als er mich herannahen hörte, durchbracli er aus Wut mit einem Anlauf die Scheibe, dass er vom Schlag erschüttert am Haus gegenüber aufsticss und flatternd zu Boden fiel. Meine Mutter *) Diese bosharteii Verljeuguiigen hat)« ich l)ei keinem anderen Vogel als beim Kolkraben beobachtet,. — 184 — konnte ihn abei' wieder ins Haus locken, und friediicli, wie wenn nichts geschehen wäre, nalun er ihr sofort wieder Rahm- flöckchen, seinen Liebhngsschmaus, von den Fingern. IV. Bosheit. Unter drei Eiclielhähern (Garrulus glandarius L.), die ich aufgezogen und gelegentlich frei aus dem grossen Käfig fliegen liess, befanden sich ein scheues Weibchen, das bald entflog, und zwei Männchen, wovon das eine sehr zahm, aber gegen etwas ängsthche Personen im zweiten Sommer boshaft wurde. Seine Spezialität war, unverliofft von einem Baum herab auf eine Person loszuschiessen, ihr einen Hieb zu geben und sicli im Augenblicke wieder davon zu machen, was er aber niemals gegen mich tat. Meiner Schwester zielte er stets auf das Auge, dem Dienstmädchen auf die Haare, meinem Schulkameraden stets auf das Ohr. Ein besonderer Grund zu diesem Verhalten war nicht zu erkennen. Eine intelligente Elster (Pica caudata Boie), ebenso von jung aufgezogen, unterschied stets von weitem zwischen solchen Personen, die ihr fi-eundlich gesinnt waren und solchen, die sich fürchteten. Nichts reizte den Vogel so sehr, wie eine par- fümierte Dame, die ihre Haare mit künstlichen Veilchen ge- spickt hatte, llir Sciircien erhöhte nur das Vergnügen der Elster, die Veilchen von hinten wegzuzupfen, und rascher, als die geplagte Dame der Elster mit dem Sonnenschirm jeweilen einen Schlag versetzen wollte, war diese schon wieder hinten herum an ilire Haarfrisur geflogen. Die Dame musste im Hause Schutz suchen und die Elster eingesperrt werden. Wie ein Zug von Bosheit eines übermütigen Knaben von 10—12 Jahren, mutet dieses Benehmen der Elster sympa- thisch an. V. Freundschaft und Feindschaft gegen Kinder. Die genannte l^lster ,,Hansi" hatte geradezu ein auffallen- des Talent, schon von weitem Tierfreunde von solchen zu unterscheiden, die sich nicht als von Tieren abstammend an- erkennen möclitcn. — 185 — In unserer Nachbarschaft befanden sich zwei Häuser- gruppen mit zahh'eichen Kindern jeden Alters. Die der einen Gruppe zogen ihr Brotstück zurück, wenn die Elster kam und schrieen schon von weitem, was die Elster dermassen ärgerte, dass sie nicht nur den kleinen Kindern ihre Sauger aus dem Munde zog und sie vergrub, sondern einmal auch einem Kinde aus Wut ein Loch in die Stirne hieb. Die gefährliche, intelligente Elster nmsstc darum bald fortgegeben werden. Die Kinder der anderen Häusergruppe freuten sich mit ihren Eltern, wenn die schöne Elster mit ihren weissen, blauen, grünen und schwarzen Federn einhei-geflogen kam. Stundenlang spielten Kinder und Elster mit einander im Sande, und nie wäre es der Elster eingefallen, einem dieser Kinder das Ge- ringste zu Leide zu tun. VI. Schadenfreude und Auslachen. Die Elster Hansi kam auf ein einsam in Wiesen stehen- des kleines Gut, wo sie trotz ihrer heikein Eigenschaften wieder frei gelassen werden konnte, nachdem sie ein Jahr lang im Käfig eingesperrt gewesen war. Uebcr Nacht kam sie meist ins Haus zurück, während sie über Tag weitei-e Ausflüge unternahm. Wurde sie am Morgen wieder frei gelassen, so war ihr erstes Ziel, nachzusehen, ob nicht der Schlüssel noch an der Gartentüre stecke. Wurde er von den Leuten nicht des Abends abgenommen, so tat es nun unverzüglich die Elster: sie machte im Garten an verborgener Stelle ein Loch und vergrub den Schlüssel. Dann setzte sich Hansi auf den Pfeiler am Gartentor und wartete, bis seine Leute nun die Gartentüre zu öffnen kamen. Viele Male wiederholte er den Streich, und während die Leute oft stundenlang nach dem Schlüssel im Garten suchten, kicherte er stets dazu in fröh- lichster, schadenfroher Stimme, mit Spannung zusehend, ob der Schlüssel wieder gefunden werde. Mit der Zeit kam die Elster nicht mehr ins Haus zum Uebernachten zurück und wurde endlicli zur Strafe, wie die Leute sagten, nachts auf einem grossen Birnbaum von einem Uhu ge[)ackt und aufgefressen. — 186 — VII. Ortsgedächtnis. Das ausserordentliche ürtsged;iclitiiis gewisser Vögel, wie Tauben und Zugvögel ist allgemein bekannt. Eine hervor- ragende Leistung ist auch diejenige meiner Rabenkrähe, die sich doch wälirend der Fahrt unmöglich irgendwie über die Richtung ihres Transportes klar werden konnte. (Vergl. Nr. 11, pag. 172.) Ich will hier nur noch das vielleicht weniger* bekannte Ortsgedächtnis im Kleinen hervorheben. Als besonderen Leckerbissen gab ich dem Kolkraben öfters frisch geschossene Sperlinge. Der erste wurde meist nur flüclitig ausgeweidet und gerupft, dann aufgefressen. Der zweite und die folgenden wur'den stets in je etwa fünf oder mehr Stücke zerlegt, und jedes wieder an einem anderen Orte im Garten oder auf der Wiese vergraben, wobei das Loch sorgsam nicht etwa mit frisch aufgeworfener Erde, sondern mit zufällig herumliegenden Pfianzenteilen, Steinen und der- gleichen zugedeckt wurde. Waren z\^'ei oder selbst drei Tage verflossen, bis er wieder aus dem Käfig frei gelassen wurde, so eilte er sofort olme suchen zu müssen von einer Stelle zur anderen, um seine Vorräte nun aufzuzehren. Dieses un- mittelbare Finden der Verstecke war ganz besonders über- raschend in der Wiese, wo doch gar keine besondern Merk- male zum genauen Wiedei'erkennen des Ortes vorhanden zu sein schienen. Auch die Rabenkrähen versteckten oft ihre Vorräte und fanden sie wieder gut. Vlli. Verschiedenheit der geistigen Fähigkeiten. Je höher- im allgemeinen ein Organismus entwickelt ist, umso grösser wird die körperliche Variationsbreite unter den einzelnen Individuen derselben Kvi. Der Normaltypus der Art ergibt sich dann als Mittelwert der Variationen. Geistige und körperliche Fähigkeiten sind teilweise von einander unabhängig. Phylogenetisch niedrigere Tiere können geistig höher entwickelt sein als phylogenetisch höhere. Dies betrifft in mancher Hinsicht die geistige Entwicklung intelli- genter Vögel im Vergleich zu derjenigen phylogenetisch höherer — 187 — Säugetiere. Audi die Variationsbreite der geistigen Entwichclung wächst enorm bei an und für sich geistig höher entwickeUen Vögehi. Beim Menschen zeigt sich wohl die grösste geistige Var-iationsbreite.*) Aber wie es beim Menschen dumme und inteihgente Köpfe nebeneinander gibt, wobei wie z. B. beim Verfasser der eine in der einen Richtung relativ dunnn und in einer anderen relativ intelligent sein kann, so bei den Vögeln und insbesondere bei den Rabenarten. Es wäre wohl unrich- tig, ohne weiteres z. B. zu sagen, die Elster sei intelligenter als die Saatkrähe. Sicher ist eine relativ intelligente Saatki-ähe einer dummen Elster überlegen. Die geistigen Verschieden- heiten sind aber so überraschend gross, dass jeder Vogelfreund beim Aufziehen junger Vögel von vorneherein im Unsicheren ist, ob aus dem einen oder anderen der Zöglinge etwas rechtes werden wird. Diese Verschiedenheiten beti-effen nicht nur an- geborene Fähigkeiten, wie z. B. eine schöne Singstimme, son- dern vor allem auch die Gelehriglen früher nicht näher kannte, so hatte ich besonders Freude sie kennen zu lernen und ihre Nahrungsweise festzustellen. Meistens traf icli die Gimpel beim Knospenschmaus des seliwarzen Geiss- blattes. Am 20. Februar aber — es war ein trüljer Regentag — bemerkte ich gegen Abend bei einer Villa in Neuenstadt, auf einem Zwetschgenbaum, fünf Exemplare, die emsig daraufios schnaliulierten. Viele Zweige des Baumes waren schon aller Knospen lieraubt und ich musste mich nur wundern, wie geschickt diese Vögel den innersten Keim der Knospen lierauskneiften, um nachher die Hülle fallen zu las.sen. Die gleiche Arbeit verricliteten die Gimpel an Kirschbäumen, wo icli sie zu wiederholten Malen Ijeobachtete, immer zu vier bis sechs Stück. Auch diese Bäume waren arg verstümmelt. Es regnete jeweilen förmlich unter den Bäumen von Knospen, der Boden war damit bedeckt. Es ist hieraus zu schliessen, dass diese prächtigen Vögel, wenn sie häufig auftreten, erlieljüchen Schaden anrichten könnten.*) Fr. Weber-Brög. Hirondelle et 6p6ire. Le Journal dont nous avons publie une Observation sous ce titre reQoit ä ce propos d'une de ses correspondantes les lignes suivantes: „Je traversais un pro en juillet, lorsque je vis une hiron- delle tomber ;\ mes pieds du haut des airs; je la ramassai ; eile vivait encore, mais saignait un [leu ä Taile et je vis sortir de son plumage environ dix araignees brunes, de moyenne grandeur; du moins je pris pour telles ces *) Der „Praktische Ratgeber für Obst- und Gartenbau" (Frankfurt a. O.) gibt eine Reihe von Mitteln an, diese Vögel vom Knospenverbiss abzulialten, ohne dass man sie töten muss. Man lasse die No. 31 der genannten Zeitschrift gratis kommen. Die Red, — 197 — bestioles (|ui se niDuraieiit avec uiie extraordinaire velocite. Aprös l'avoir de- harrassee de ces |)arasites, je |iürtai riiirondelle dans iiiie cage, üii eile parut se reinettre et se jeta avidement siir les mouclies ([vie je lui presentai. Cepen- dant probablement trop epuisee par la perte de son sang, eile mourut le lende- main. Quoiqu'il en soit ces soi-disantes araignees ne sont autre cliose que les „poux-vülants" de riiirondelle (stenopheryx lilriuidinis) A. /^. Divers. Le 13 fevrier 1910, contre veiit du N. E. un Heron cendre (Ardea cinerea) passait au vol ä environ 600 rartres d'altitude, dans lo defile du Fort de l'Ecluse (France) au-dessus du Rhone. Durant les mois de janvier et fevrier, une famille de 8 Maries piettes (Mergellus albellus) dont 1 vieux male, a sejourne dans la Rade de Genrve. 800 Mouettes r/euses (Larus ridibundus) se trouvaient rtiunies dans le Port ä la fm de IV'vrier. Le 10 mars on n'en comptait plus (jue 80 et le 11, 25. Le 12 mars toutes etaient parties. I^. Poncy, Geneve. Interessante Mitteilung, niciit „Hunibng/' In Walchwyl, liei uns auch das zugerisclie Nizza genannt, waren die südwestlichen Hänge vor 60 Jahren noch mit Weinreben und Kastanienbäumen stark besetzt, die nun seit Jahren schon einer ergiebigem Nutzung weichen mussten. Ein älterer Bauer erzählte mir vor Jahren, er habe auf seinem „Gütli" ob dem See in Walchwyl eines Winters einen uralten hohlen Kastanienbaum geholzt und in seiner Höhlung eine grössere Zahl lebender Schwälbchen gefunden, die beim Anfassen fest aneinandergekettet hingen und zwar in der Weise, dass je ein Schwälbchen sein Schnäbelchen im Steiss des andern hatte. Mein Gev/ährs- inann nahm die Vögelchen in den Kuhstall ; ob sie bis Eintritt wärmerer Witte- rung am Leben Ijlieben, konnte nicht festgestellt werden. — Den Namen des Erzählers habe leider nicht notiert, es di^irfte der Mann auch gestorben sein, aber er erzählte ernst naiv, und wolKe nicht „etwas autljinden". S. Zürcher. Destruction des insectes par les oiseaux. Dans un article de la „Revue", Magaud d'Abuisson donne ä ce sujet les chilfres suivants. On a calcule qu'un couple de moineaux consomme dans une semaine 3000 larves, clienilles, hannetons et sauterellcs. Une paire de troglodytes apporte 30 fois par heure la päture ä ses petits et y emploie au moins 500 (ouls de papillons, araignees, larves ou moustiques en un jour, ce qui ])orte ä 12,000 au moins le nombre de ces (''tres et de leurs germes qu'exige l'övelage de la nichoe, sans compter les quelques millions que les parents avalent pour leur propre b(5nefice. Les hirondelles, les gobe-mouches, les engoulevents et les martinets attrapent leurs victimes au vol. Des estomacs de martinets examines par Florent Prevost montrcrent qu'au moment du repas du soir, ces oiseaux avaient englouti 680 insectes. Une seule mcsange detruit d'apres des calculs dignes de foi, au moins 200,000 insectes par an, une familles d'ötourneaux en fait perir 364 par jour. A. AJ. I.er „Kea" (Nestor notabilis). Diesem merkwürdigen, nur auf der Süd-Insel von Neu-Sceland lebenden Vogel hat Herr G. R. Marriner ein höchst interessantes Buch von etliclien 150 Seiten gewidmet. 43 Aljbildungen, die den Text angenehm unterbrechen, tragen nicht wenig dazu bei, den Reiz des Werkchens zu helfen. Der „Kea" oder neuseeländische Nestor ist eine Art Papagei, von etwas mehr als Taubengrösse und mit sichelförmigem, weit üljer den Unterkiefer hervorragendem Oberschnabel. Mit letzterem Organ weiss dieser die Pilanzenwurzeln und hisektenlarvcn, die seine hauptsächlichste Nahrun"' bilden, geschickt auszugraben. Er bewohnt die neuseeländischen — 199 — Alpen. Brutstätten des Vogels sind Hölilen oder Röhren, an schwer zugäng- lichen Felsen und Ahliängen gelegen, deren Eingang gewülmlich unter grossen Steinen und Quadern versteckt ist. Das Suchen darnach ist mit Lel)easgefahr verbunden. "Was aber bei diesem seltsamen Geschöpfe noch sonderbarer erscheint, ist die Tatsache, dass der ursprüngliche Vegetarier sich plötzlich als Raubvogel entpuppte, zur Zeit, da die Schafzucht in das Land eingeführt wurde. Er greilt jetzt das arme Wollvieli an, tötet es und nälirt sich von seinem Fleische! Wer Englisch versteht, wird das Buch mit grossem Interesse lesen. Der Preis desselben ist 1 Schilling 6 pence. Alf. Richard. [ Schweizerische Geseilschafl für Vogelkunde und Vogelschutz. 1 Unsere Mitgliedkarte. Die nach den Entwürfen von Gustav Hummel und Karl Daut ausgeführte Ausweiskarte wird den Mitgliedern unserer Gesellschaft in den nächsten Tagen zuuestellt werden. Notre carte de societaire executöe d'apres les dessins de (i. Hummel et de C. Daut sera remise pro- chainement aux membres de notre sociötö. — 200 — Unser Vereinsabzeichen. Das in möyliclist naturgetreuen Karlten ausgelülirte Vereinsali/,('ii'li(!n ist in Form eines Mancliettenknopfes liergestellt worden. Da.ssolhe kostet 60 Rappen (nebst Portozuselilag) und kann Ijei Herrn Albert Hess, Mues- mattstrasse 34, Bern, be/.ogen werden. Durch den Bezug von zwei Vereinsabzeiclien (Fr. 1. 20) kiinnen sich die Mitglieder mit geringen Ko.sten ein Paar originelle Manchettenknöple verschaffen. Nos insignes consistent en une paire de boutons de manchettes ornes du dessin ci-joint en couleur. On peut se les |)rocurer au prix de fr. 1. 20 la paire (|iort en sus) chez M. Alb. Hess, Muesmatt- strasse 34, Berne. An unsere IVlitglieder und Abonnenten. Mit der heutigen Nummer Ijeendet iler „Ornithologische Beobachter" seinen VII. Jaln-gang und die Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz kann auf das erste Jahr ihres Besteiiens zurückblicken. Ueber die Tätigkeit und die Erfolge unseres jungen Vereins werden wir in den ersten Nummern des nächsten Jahi-ganges Bericht erstatten. Wir hoffen zuversichtlich, dass alle unsere Mitglieder unentwegt am Aufbau und Gedeihen unserer Gesellschaft und unseres Vereinsorgans weiter arbeiten werden. Für die bisherige Mithilfe unsern herzlichsten Dank! Der Vorstand. Aux membres de notre societe et ä nos abonnes. Avec le jn-esent numero „L'Ornithologiste" acheve ia Vllme annee de son existence, tandis ([ue la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection ne compte encore (ju'uue annee d'activitö. Nous donnci'ous Uli compte-rendu de cette activite et des progres accomplis, dans les premiers' numeros de la prochaiue serie. Nous comptons fermement sur le concours dövouö de tous les memljres de notre societe ainsi cpie de nos abonnes. (»>u'ils veuillent bien continuer ä nous assister dans la belle cnuvre que nous avons entreprise et agreer |iour tout ce (ju'ils ont fait jusipi'ä present un cordial merci. Le Comitä. Niiclulruck von Orig'inahirhcitcii nur mit fjenauiT QnellcnanKal'i' und Einwilligiiiif;^ (IcsVorlasscis gestattet. — Für den Inhalt der Aulsätze sind die Vcrfas.ser selbst verantvvortlieli. La rcproduction d'artieles orifjinaiix n'est autorisee (juc moyennant Je conscntcment de Tautenr et indication de provenance. La rödaction laisse aux auteurs rentiere responsabilitö de leurs articles. Druck und l'^xpedition von R. G. Zbinden, Basel. AMNH LIBRARY 100103864 o o -«^ >■; 1 lO to o 1-i 1 * SV] ■:??^^ >*"V( M ' - ' v^ ^w^--^^a. r^y^^ ,/7'^-^ >^. :v'^-~^.