QL671 .0783 .^"Z-VO toi^'\-1 *^_J FOKTHE PEOPLE FOR EDVCATION YOK SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Redaktion für den deutschen Teil : Albert Hess in Bern. XV. Jahrgang 1917.18. Sü^:,.^^. x Mit 30 Abbildungen. ' ^O T • ^ L'Ornithologiste Organe offlciel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection. Redaction pour le texte fran^ais: Prof. A, Mathey-Dupraz, Colombier. XV"'« Ann6e 1917/18. 30 illustrations. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel \ Ci ^ 'l <3 ^ %k ' <^-<-ir- 1 O Inhaltsverzeichnis für den XV. Jahrgang 1917 18. Table des matieres poiir rannec 1917 W. Abhandlungen. - Artides /Kirus. S.Mtr IMki- Bretscher K. Dr., Der „Ivatalug"' luid der Knililingszii^ der Vtiyel iii der Schweiz Ki'J Büttikofer J. Dr., Hulliiiidiselie Vogelwarte 181 Daut Karl, „Sclmeegänse", Die Wildgänse in der Scinvei/, und ihr Durcli- /•"g ;<« Diener K. H. Prof., Bilder aus Freier Natur ;■)'.). 65 Fischer-Sigwart H. Dr., Der Ruf des Grusscn Brachvogels. Nuincnius ;tr(|uatus 1 2 — Unsere Mitbewohner im „Kebberg" Zolingon im letzten Winter und Frühling 1918 löU Hess Albert, Der Säbelschnabler, mit Tafel und H Abbildungen ... 14 Storchennester im Kanton Bern IT)-! Ingold Rudolf, Vom l\iptel-Sumprhülinchen, i\)rzana maructta Briss, in (letangenschaft 177 Masarey A. Dr., Ornitliologische Studien im südlichen Tessin . 97, 128, 145 Mathey-Dupraz, Les oiseaux pendaut la grande guerre 70 Matthey-Jeantet, Epidemies chez les oiseaux en 1837 55 Mühlemann H., Beobachtungen aus dem bernischen Seeland .... ö.i Noil-Tobler H., Einige Beol)achtungen über Schutziiandlungen bei Viigeln 17, ;^"5 — Zu den Herljstzugbeoljaciitungen 81 Beoljachtungen am Zwergsum|ithühnchen, Porzaiia |)usilla Ball, mit ;} Tafeln ii;j Poncy R., Nidification du Bus.sard Saint-Martin . 6 Anomalie du plumage de la Guitette ä ailes l)lauches (Hydrocheli- don leucoptera Seh.) avec 1 Illustration 37 — Liste des |)almipr'dcs dans le port de (ienr-ve 1916/17 58 — Le nid duCincle plongeur — Wasseramsel, Cincius aqualicusBrisson 160 Rauber, E., Unsere Störche im Sommer 1917 49 Nachtrag zum Berichte der Störche in der Schweiz im Sommer 1917 68 Stadler H. Dr.. Seidenartiger Schiltsänger (Cettia cetti Mar-m.) im Tes.sin 176 Zwiesele H. Prof. Dr., < )rnithologische Mitteilungen aus Württemberg 9, 24 Vogelschutz. — Protection des oiseau.i'. Blanc H. Prof. Dr., Protection des Oiseaux rapaces 89 — Der Vogelschutz eine wirtschaftliche Notwendigkeit 102 IV Seitp Page Kleine Mitteilungen. — Conimin/rrafioNs r/irerses. Adler jagd 164 Ameisen im Aniseinest, von Ernst Sängei' 184 Amsehill)ino, von S. A. \Vel)er 74 Aiiliäu,i;liclier Kuckuck, von Rud. Ingold 184 Antwort auf oiue Aufrage (betr. Zwergsteissi'uss) von K. H. Diener . . 45 Beringte Elster von H. Noil-Toliler 74 Riässhulin in der Falirdralilleitung, von Alb Hess Hl Courlis, j)ar inilliers 138 Der Marabu aus dem Zoologischen Garten Basel, mit Bild, von Alb. Hess 166 Der Raub des Sperl)ers, von E. Fischer 164 Der Storch als Windeldiel), von E. Sänger 183 Die Vogelwelt im Winter (Zürich) 63 Die Vogelwelt und die Maikäferbekärnpfung, von A. II 110 Empfindlichkeit der jungen Nestflüchter gegen die kühle Tem|ieratur, mit 1 Bild, von Alb. Hess. 165 Ein guter Anblick, von K. H. Diener 47 Fliegende Naturschutzgehöl/.e, von J. B. Staudt 46 Goeland au manteau bleu 138 Grand aigle criard 138 Hirundo rustiques 183 Jagdfalke, von A. H 13',), 164 Katzenfrage, von R. J 184 Kein Jagdfalke, von A. H 164 Krähe als Seifendieb, von Alb. Hess 16 Naturschutz durch militärische Organe, von Alb. Hess 46 Neue Schutzgebiete, von A. H 1U7 Reisen des Heri-n E. 1). van Oort, von A. H 137 Rouges-Gorges 138 Schwarzer Milan, von Dr. A. Masarey 95 Schweiz. Zoologische (jesellschaft (Vorträge) 63 Schweiz. Patentjäger und Naturschutz, von A. H 184 Sonderbares Verhalten eines Eichelhähers von K. H. Diener 15 Steinadler im Kanton Schwyz 164 TrauerHiegenfänger-Junggesello, von Rud. Ingold 184 Vitesses de quelques esprces d'oiseaux par temps calme, par R. Poncy 46 Vogelfauna in der Linthebene, von F. Schubiger 73 Von den Stürchen im Solothurner Gäu, von E. Raul)er 7 Zunalime de.s 'I'rauerfliegenfängers, von Peter A. Frei 137 Zwei Fragen und eine Bitte, von H. Noll-Tobler 30 Chronik. — Chronüjues. Allgemeine Chronik 28, 41, 62, 73, 90. 104, 130, 161, 185 Aus dem bernischen Seeland, von W. Biu'ri 63 Aus dem (iebiete des Untersees, von A. Isler 161 Aus dem Grossherzogtum Luxeml)urg, von J. B. Staudt 95 Seite - Page Von Bern und Uiiigel)Uiig, von Dr. W. Küenzi 187 Ankunft der Vögel bei Freiburg im B.. von E. Sänger 162 Brutnotizen -41, 130, 186 Erhebungen über den Vogelzug in der Scliweiz 28 Du Lac Lenian, pur H. Pon( y 9H, 1H6, im, 189 Frühlingszug 73, DU, Ü2, 104, 131, IHI, 163 Herbstzug 1917 29, 43, 91, 161 Wintergäste 29, 43, 93, 95, 133 Observations ornitliologiciues, |>ar A. Matbey-Du)iraz . . . 43, 107, 134, 187 l'alini|H'des, par R. l'oncy 93, 136 Rosenstar, von H. Mühleniann 30 Späte Jungvögel, von K. H. Diener 142 Zwergseeschwalbo mit Bild 43 Zunahme der Wachtel 42 Vom Bodensee, von A. Steiner 62 Vom Thunersee, von Dr. W. von Boiistctten 62 Vom Büchertisch. — Littcrdtare. K Bratscher, Der Früiilings/.ug des Kuckucks in der Schweiz ... 16 Brunies S. Dr., Der Schweizerische Naturschutzpark 63 Demoll H , Der Flug der Insekten und der Vögel 168 Diener K. H. Prof., Aus Wald und Flur 191 Die moderne Reisewelt, von Rhätus 16 Floericke Kurt Dr., Forscherfahrt in Feindesland, Urnithologisch-wissen- schaftliche Ergebnisse 190 Hennike C. Prof. Dr., Schwindende Vogelarten in Deutschland ... 75 Keller Conr. Prof. Dr., Alfred Ilg, Sein Leben und Wirken in Abessinien 96 Knopfli Walter Dr., Beiträge zur Morphologie und Entwicklungsgeschichte des Brustschulterskelettes der Vögel echt, am 9. Februar bei Mühlhausen a. N., am 28. März bei Nagold. Junx torquilla L., Wendehals, am 29. April zum erstenmal bei Münster wieder gehört. Cuculus canorus L., Kuckuck, am 27. April zum erstenmal wieder im Bopservvald gehört. — 11 — A 1 c e d o i s p i d a L., Eisvogel, am 8. November am Lautei'bach bei Schramberfi', am 15. April an der Schaich bei Neuenhaus gesehen. U p u p a e p o p s L., W i e d e h o p f , am 29. April im Wiesengelände beim Neckar zwischen Neckarrems und Hoch- berg beobachtet. C y p s e 1 u s a p u s L., Mauersegler oder T u r m - s c h \^■ a 1 b e , seit 28. April in Esslingen und Stuttgart in grosser Zahl. H i r u n d o r u s t i c a L., Rauchschwalbe, am 29. April in Neckarrems und Poppenvveiler. C h e 1 i d o n u r b i c a L., M e h 1 s c h w a 1 b e , am 29. Api'il in Hochberg, Poppenweiler und Marbach getroffen. Clivicola riparia L., Uferschwalbe, am 28. April unterhalb Esslingen festgestellt. Muscicapa nigra Brisson., T r a u e r f 1 i e g e n - seh nä p per, am 28. April zwei Stück auf Obstbäumen beim Brühl (Esslingen). B u t a 1 i s g r i s o 1 a L. , G r a u e r F 1 i e g e n s c h n ä p p e r , am 27. April in Degerloch, am 28. April in Hedelfingen, am 29. April bei der Poppenweiler Mühle. L a n i u s e x c u b i t o r L., Grosser Würger, am 17. Februar bei Mühlhausen a. N., am 11. März bei Nellingen. L a n i u s c o 1 1 u r i o L., R o t r ü c k i g e r Würger, am 29. April bei Neckai-rems und Hochberg. Ampelis garrulus L., Seidenschwanz, laut „Stuttgarter Tagblatt" wurden am 17. Fcbr-uar sechs Stück bei Reinstetten (Oberamt Biberach) gesehen. T u r d u s m e r u 1 a L., Amsel, gemeiner Standvogel ; erster Gesang am 9. März. T u 1' d LI s v i s c i V o r u s L., Misteldrossel, am 11. März wurden zwei Stück von Neuenhaus gemeldet, am 3. Mai fünf Stück bei Hönieigheim gesehen. T u r d u s m u s i c u s L., Singdrossel, am 28. Fe- bruar zum erstenmal im Bopserwald gehört. Auf der Gäns- heide ist sie nicht bloss im W^ild, sondern auch in den Obst- gäi'ten häutig zu hören. E r i t h a c u s r u b e c u 1 a L., Rotkehlchen, kam den ganzen Winter über auf der Gänsheide bei einem Be- — 12 — ■ kannten an die Futterstelle und ins Zimmer, wurde auch sonst in diesei' Gegend während des ganzen Winters beobachtet. Huticilla phocnicura L., Gartenrotschwanz erst seit anfangs April wieder beobachtet; in unseren Obst- gärten häutig. Ruticilla tithys Scop., Hausrotsch wanz, seit 16. März wieder da; sehr häufig. P r a t i n c o 1 a r u b e t r a L., B i- a u n k e li 1 i g e r Wi e - s e n s c h m ä t z e r , am 28. April bei Hodelfingen, am 3, Mai bei Brackenheim in Baumgärten gesehen und gehört. Prunella modularis L., Heckenbraun eile, am 3. Mai bei Brackenheim gesehen. Sylvia atricapilla L., S ch w a r z k o j) f , am 15, April auf der Gänsheide zum erstenmal wieder gehört. Seit 25. überall wieder zu treffen. Sylvia h o r t e n s i s Bechst., Gartengrasmücke, seit 28. April \^ ieder gehört (auf der Gänsheide, bei Esslingen, bei Höfen u, s. w.). Sylvia cinerea Briss., D o r n g r a s m ü c k e , am 29. April bei Poppenweiler angetroffen. Sylvia curruca L., Zaungrasmücke oder M ü 1 1 e r c h e n , hat am 29. April bei Hochbei'g fieissig ge- sungen, ebenso am 3. Mai am Michelsberg bei Bönnigheim. A c r o c e ]) h a 1 u s a r u n d e n a c e u s Gm., T e i c h r o h r - Sänger, am 29. April unter-halb Höfen gehört und gesehen, P h y 1 1 o s c o p u s t r o c h i 1 u s L., F i t i s 1 a u b v o g e 1 . am 28. April bei der Geroksruhe festgestellt. Phylloscopus rufus Briss., We idenlaubvogel, am 7. April wieder hier angekommen, am gleichen Tag auch bei Ludwigsburg, Geisingen und Fleidolsheim gehört. Regulus cristatus Koch., Gelbköpfiges Gold- hähnchen, das ganze Jahr bei uns anzutreffen und viel in unsern Garten kommend. Regulus i g n i c a p i 1 1 u s Brehm, F e u e i' k ö p f i g e s G o 1 d h ä h neben, am 7. November 1916 bei Hirhaus, am 28. März bei Nagold gesehen. P a r u s m a j o r L., K o h 1 m e i s e , häufiger Standvogel. P a r u s a t e r L., T a n n e n m e i s e , am 6. Februar und 29. März bei Nagold, am 31. März bei Niedernau beobachtet. — 13 — Parus caeruleus L., Blaumeise, im Winter täglich am Futterhäuschen. Parus palustris c o m u n n i s L., S u m p f m e i s e , sehr häufig. Orites caudatus L., Weiss köpfige Schwanz- meise, den ganzen Winter über öfters in Trupps in den Garten gekommen (z. B. V\. Januar 1917), ausserdem oft im Wald bei der Geroksruhe, bei der Königseiche, beim Brühl, im Hasenbergwald etc. gesehen. Sitta caesia Mp:yer u. Wolf, K 1 e i 1) e r ( »der Specht- m e i s e , ebenfalls verbreiteter Standvogel und am 6. Januar bei Botnang, am 14. Januar im Bopserwald, am 7. Februar im Hasenbergwald beobachtet. Certhia familiär is L., Baumläufer, ist hier ziemlich häufiger Standvogel und kam z. B. am 14. Januar bei der Geroksruhe, am 9. Januar bei Hedolfingen, am 7. Februar im Hasenbergwald, am 6. Januar und 25. Februar bei der Solitude zur Beobachtung. Troglodytes parvulus Koch, Zaunkönig, in der Schlucht zwischen Gänsheide und Stadt (,,im Sander") fast immer anzutreffen, ferner beobachtet: 14. Januar beim Frauen- kopf, 9. Februar bei Münster, 14. Februar bei Neckarweihingen, 31. März bei Niedernau, 29. April bei Höfen u. s. w. Cinclus aquaticus, Bechst., Wasseramsel, am 8. November 1916 bei Lauterbach, am 10. Februar 1917 bei Neckartailfingen, am 28. März bei Hirsam und am 29. A[)ril bei Cannstatt beobachtet. Motacilla alba L., Weisse Bachstelze, über- wintert am Neckar zuweilen. Am 14. Februar sah ich zwei Stück bei Hoheneck an einem Wehr, am 11. März ein Exem- plar auf dem Dach des alten Schulhauses in Neilingen. Motacilla boarula Pennaut, Bergstelze, am 28. März an der Nagold bei Hirsau und Calw, am 29. April am Neckar bei Neckargröningen. Motacilla flava L., Schafstelze, von mir am 28. März an einem Wehr oberhalb der Stadt Nagold beob- achtet. Gegenüber den Bergstelzen fiel sie durch ihre intensive Färbung auch meinen Begleitern sofort als etwas Fremdartiges auf. Unterhalb der Stadt hatten wir vorher die Bergstelze in grösserer Menge angetroffen. (Schluss folgt.) 14 Der Säbelschnabler.') (Mit 1 Tafel und B Älibildungen.) Der Säbel- oder Avosettschnäblei(Recurvirostra avosetta L.) ist in der Schweiz nur eine Ausnahmeerscheinung. Am häufigsten wurde er am Leman und in der Umgebung der drei Jura- seen angetroffen. Der Herbst- zug vollzieht sich im Septem- ber und Oktober : die Rück- kehr nach den nördlichen Brutplätzen Ende April oder im Mai. hi dieser Zeit kann unser Vogel vereinzelt oder in kleinen Flügen auf den sumpfigen Wiesen in der Nähe von Gewässern oder auf Schlammbänken auf der Nahrungssuche angetroffen werden Junge Säbelschnabler. Nach Meissner und Schinz (,,Die Vögel der Schweiz," Zürich 1815) hat Sprüngli mehrmals ein Pärchen mitten im Sommer erhalten und fand bei den Weibchen ziemlich grosse Eier. Die Verfasser schliessen daraus, dass einzelne Paare des Säbelschnablers wahrscheinlich bisweilen bei uns brüten. Junge Säbelschnabler. Am 14. Juni 1900 wurden nach V. Fatio (,, Faune des Vertebres de la Suissc') am Pointe ä la Bise am lAman bei Genf zwei Säbelschnabler getötet. Es waren beides Weibchen. *) Fanzösiscli : Avucette ü nuque iioire; italienisch: Monachina. cn — 15 — Reichenow nennt den Säbelschnabel nicht häufigen Sommer- vogel an den deutschen Küsten und gibt im übrigen Mittel- und Südeuropa, gemässigtes Asien, Afrika als Heimat an (auf dem Zuge Indien). Unsere Abbildungen stammen aus der hübschen Di'uckschrift ,, Bilder aus unserem Schutzgebiet in Hiddensoe", her- ausgegeben vom Bund für Vogelschutz, Es handelt sich um im Jahre Stuttgart 1914 gemachte eigene Naturaufnahmen. Im Jahre 1915 bestand im Schutzgebiet Hiddensoe-Süd eine Brutkolonie des Säbel- schnablers, in der 14 Nester festgestellt wurden. Mai und das letzte am 28 nonniioii. Junges des Säbelschnablers. lege wurde am Das erste Ge Juni wahrge Alb. Hess. r Di ^M^ Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. ~) ~i) Sonderbares Verhalten eines Eichelhähers. Ende Juni ver- gangenen Jahres machte ich an einem Naclimittage einen Spaziergang durch die "Waldungen am Freudenberg bei St. Gallen. An einer weniger begangenen Stelle angelangt, vernahm ich aus den Wipfeln de.s hier vermischten Baum- bestandes ein aufi'allendes Gezeter und unmelodisches Gekräclize. Vorsichtig birschte ich mich durch das ziemlich dichte l'nterholz vorwärts und bemerkte nun auf einer schätzungswei.se zehn Meter hohen Fichte einen Eichelhäher, der unter lautem Geschimpf und heftigem Flügelschlagen einem Eichkater den Weg zu verlegen versuchte. Der Vierbeiner schien denn auch nicht wenig verdutzt und blieb unschlüssig auf einem wagrecht al>stehenden Aste stehen, ab und zu die luiscliige Rute senkend und hebend. Auf dem zirka ein Meter links stehenden nächsten Baum entdeckte icli dann ziemlich dicht am Stamme ein Nest, zweifellos dem Häher gehörend. Voll Spannung, was weiter sich ereignen würde, hielt ich mich völlig bewegungslos und verfolgte alles mit angestrengter Aufmersamkeit- Die Eichkatze schien sich inzwischen zu einem Entschlüsse durchgerungen zu haben ; auf einmal schwang sie sich nämlich auf den Nestbaum hinüijer, der Häher ihr gleich nach. Und nun er- folgte etwas ganz Unerwartetes. Der Vierfüs.sler, der unzweifelhaft eine Revision des Nestinhaltes beabsichtigte, bewegte sich direkt auf die betreffende Stelle zu; aber schon war ihm der Holzschreier zuvorgekommen und — schwupps ! — warf er das erste Junge ohne Umstände zum Nest hinaus. Klatschend fiel es unten am Boden auf; der Reihe nach folgten vier weitere Junge in der- selben Weise, noch bevor ich am Platze angekommen war und den einen Kadaver aufgehoben hatte. Der Eichkater verschwand sofort, während Markolf beständig oben im Geäst hin- und herflatterte und nach wie vor seine un- — 1« — sympathischen Rufe ausstiess. Die so schmählich ins Jenseits Ijeforderten Jun,ij;häher waren zur HaH'te beliedert ; eines, wohl der Benjamin der Familie, stand seinen Geschwistern an Grösse nn17) der Vierteljahrsschrift der Naturf. Ges. in Zürich, 10 Seiten. Eine sehr fleissige Arbeit unseres bekannten Schweiz. Vogelzugsforscher. \Vir hoffen, dass die behandelte Frage zu weiterem Beobachten und Forschen anregt, indem sie nur in allgemeinen Grundzügen erledigt werden konnte. Hans Stadler uud Coriicll Scliiiiitt. Fragen und Aiifyabea der Vogel- sprachkiuidc. S. A aus „Journ. f. Ornith.", Festschrift für Prof. Dr. Reichenow. 11 Seiten. Eine ungemein anregende Arljeit, die in zwei Abschnitten: „Die Lieder der Vogelweiljchen" und „Das Rätsel des Spottens" manche Frage trefflich beleuchtet. l>le moderne Reisewelt (Saison- und Handelswelt) eine gcschiciitliche, soziale und volkswirtschaftliche Grossmacht mit besonderer Berücksichti- gung der Weltkriegs- und Zukunfts Verhältnisse von Rliätus. 8", VllI und 166 S., Brosch. Fr. 4.—. Verlagsanstalt und Buchdruckerei Davos A. G. Davos-Platz. Der Titel deutet den Inlialt des Buches an. Dasselbe befasst sich mit den Fragen des Reiseverkehrs im weitesten Sinne. Die darin gebrachten Gedanken kijnnen demjenigen, der sich un\ dieses Thema interessiert, An- re^uni: l)riiiKen. A. H. Redalttion : Karl Daut (i. V. A. Hess) in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Commission de rödaction: ür. K. Bretscher in Zürich, Max Diebold in Aaniu, Dr. H. Fischer-Sig'wart in Zofiiigeii, Alb. Hess in Bern. Nachdruck von Originalarbciten nur mit genauer Qiiellcnang^abe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Auf'siltze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autoristSe que inoycnnant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La r(j(laction laisse aux auteurs rentiere responsabilite de leurs articles. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. XV.itrfr" Hottmber 1917 Noirembre piliü 2 0er Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisclien Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe ofiiciel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Einige Beobachtungen über Schutzhandlungen bei Vögeln. Von H. Noll- Toller, Kaltljrunn. In der Tierwelt und insbesondere bei Säugetieren, Vögeln und Insekten trifft der Naturbeobachter immer \\ieder auf Hand- kmgen, die die Tiere zur Rettung ihres Lebens aus Gefahr oder zur Abwendung von Bedrohungen ihrer Jungen unternehmen. Diese Schutzhandlungen, wie ich sie nennen möchte, machen in den meisten Fällen den Eindruck überlegter, wohlausge- dachter Tätigkeiten, und sie sind denn auch in volkstümlichen Schriften stets als Zeichen der Intelligenz dieser oder jener Tierart gedeutet worden. Andererseits haben viele Gelehrte rundweg alles Bewusstsein in diesen Aeusserungen des Tieres abgestritten. In den folgenden Ausführungen möchte ich eine Anzahl Beobachtungen solcher Schutzhandlungen bekannt geben, die vielleicht ihren kleinen Teil zur Klärung beitragen und vor allem zur Anregung dienen mögen. Bei meinen Jagden im Riede ist mii' namentlich ein Er- lebnis merkwürdig geblieben. Ich beschlich einen Trupp Ufer- schnepfen (Limosa melanura Leisler), die auf einer Sumpf- wiese ihrer Nahrung nachgingen. Da das Gelände keine gute Deckung bot, musste ich auf dem Bauche ankriechen und kam, da meine Kleidung mit der Riedfarbe des Frühjahrs überein- — 18 — stimmte, gut voran. Schon hoffte ich, zu Schusse zu kommen, als mich ein Kiebitz entdeckte und über mich gaukehid laut warnte. Die Schnepfen hoben sichernd die Köpfchen, bemerkten mich aber nicht, denn sie wurmten ruhig weiter. Nach einigen Minuten kroch ich weiter. Da fing der Kiebitz wieder zu lärmen an, setzte sich aber diesmal schreiend mitten unter die Schnepfen. Da strichen diese, ohne weiter zu sichern, sofort ab, nach meiner Meinung ohne mich überhaupt gesehen zu haben, da ich mich eng in die Riedgrasstrünke schmiegte, und die Vögel gar nicht „gesichert" hatten. Der ganze Vorgang machte auch auf meinen Schwager, der aus dei' Ferne mit dem Feldstecher zusah, den Eindruck, als ob der Kiebitz meine Absicht gemerkt hätte und die Schnepfen warnte. Diese ihrer- seits schienen die Warnung zu verstehen, eine Erscheinung, die ja in der Vogel weit — und gerade bei Sumpfvögeln — häufig beobachtet wird. Ein ähnliches F^rlebnis hatte ich mit Krähen im Winter 1915. Ich hatte ihren Schlafplatz entdeckt, eine dichte Föhren- und Tannengruppe in einem kleinen Wäldchen. Vor demselben ging ein recht tiefer ehemaliger Flussgraben durch und am andern Hang war schräg gegen S. wieder ein ähnliches Ge- hölz, das ebenfalls einer Anzahl Schwarzröcke zur Deckung diente. Als ich hinkam, war es noch nicht völlig dunkel; üef erschreckt stoben die Vögel heraus, obwohl gar keine Feind- seligkeit von mir begangen werden war. Als ich nun in den folgenden Tagen einmal gegen das Zudämmern hin (um 5 Uhr) zum Schlaplatz ging, bemerkte ich, wie die Krähen ruhig über mich weg in ihr Wäldchen zogen. Es waren etwa 50 Stück. Nur eine blieb 100 m. vor der alten Fiussmulde auf einem Obstbaume sitzen und betrachtete mich. Solange ich blieb, blieb sie auch. Sobald ich in anderer Richtung wegging, flog sie zu ihren Genossen. Ich glaubte nun, auf einem Umweg hingehen zu können; allein an einer Blosse sah mich eine einzelne Krähe, die noch auf einer Baumspitze allein sass, warnte ,,gga — gga — gga" und sogleich flogen aus den dichte- sten Bäumen alle heraus und fort. Das Wäldchen wui'de hin- fort nicht mehr als Schlafraum benutzt, obwohl meinerseits nocM keine Feindseligkeit vorgefallen war. Möglich wäre immer- hin, dass meine Person erkannt worden wäre, da ich kurz vorher an einem Aase zirka 20 Krähen erlegt hatte. Das würde — 19 — • nur den Eindruck, dass die Wachtkrähe in vollem Bewusst- sein handelte, verstärken. Auch der Warnruf wurde tadellos befolgt; denn es war der Mehrzahl der Vögel ganz uninüglich gewesen, mich aus den dichten Aesten heraus zu erkennen. Sehen diese Handlungen sehr überlegt und klug aus, so lässt sich in den nächsten Beispielen das Instinktmässige eher nachweisen! Allwinterlich sind am Kaltbrunnerbachkanal einige Was- seramseln (Cinclus aquaticus L.) und Eisvögel (Alceda ispida L.) vorhanden, die ich mit steter Freude belauschte und beobachtete. Dem Kanal gleicli läuft ein tiefer Riedgraben, der durch einen mehr als 2 m. hohen Damm vom Bach ge- trennt ist. Scheuche ich nun die erste Wasseramsel (oder einen Eisvogel) auf, so fliegt sie dem Kanal nach ungefähr 50 — 100 m. hinunter, sitzt auf einen Stein, taucht, sucht Nah- rung etc. Der Eisvogel bäumt gewöhnlich auf die zahlreichen Weiden- und Erlenbüsche auf und fischt ruhig weiter. Natür- lich folge ich wieder ; aber schon dieses zweite Mal lassen mich beide Vogelarten weniger nahe kommen und flüchten weitere Strecken weg. So geht die Verfolgung voran, bis die Wasseramsel an die Grenze ihres Jagdgebietes kommt. Jetzt fliegt sie stets über den Damm, folgt gedeckt dem Riedgraben bis etwa 100 m. über meinen Standpunkt hinauf und schwenkt wieder in das Bett des Kaltbrunnerbaches hinein und ich kann, wenn es mir Freude macht, das Spiel in umgekehrter Richtung weiterführen oder die zweite Wasseramsel, die weiter unten haust, beunruhigen. Genau gleich macht es der Eisvogel. Auch die R o h r a m m e r n (Cynchramus schoeniclus L.) benutzen bei ihrer Flucht stets die tief eingeschnittenen Gräben. So klug dies Verhalten aussieht, so glaube ich trotzdem, hier eine rein instinktive Handlungsweise vor mir zu haben. Von Ueberlegung kann man bei einer Handlung wohl erst dann reden, wenn sie sich veränderten Umständen anpasst; verläuft sie immer gleich, so mag sie zwar sehr zweckmässig sein, ist aber nur triebhaft, instinktiv. Solch ein neuer Umstand ist es, wenn ich etwa 100 m. hinter mir einen Knaben folgen lasse. Dann kam es oft vor, dass die Wasseramsel kurz vor demselben über den Damm daherschwenkte und nun nach menschlicher Ansicht, da ein neuer ,, Feind" aufgetaucht war, doch schleunigst die Deckung wieder aufsuchen sollte. Das — 20 — geschah aber nie: der Vogel flog meist dicht über der Wasser- oberfläche am zweiten Beobachter vorbei weiter hinauf. Höch- stens kam es vor, dass er höher flog und erst hintenher in den Bach eintiel. Wir sehen also, dass der Ablauf der Hand- lung durch den neuen Umstand nicht oder ganz gering ver- ändert wurde — es war eben ein unbewusster Drang, der den Vogel so ,,klug" handeln Hess, Viele Vögel, so z. B. alle Rallenarten ziehen es vor, sich zu verstecken anstatt zu fliehen, wenn sie bedrängt werden. Es braucht oft viel Mühe, sie zum Verlassen des Versteckes zu bringen. Dabei gelang es mir mehrmals, T e i c h h ü h n e r (Gallinula chloropus L.) und T ü p f e 1 s u m p f h ü h n c h e n (Por- zana marnetta Brisson) sogar Wasserrallen (Rallus aqua- ticus L.) mit der Hand zu greifen. Ein Teichhühnchen übte einst wahre Vogelstrausshandlungen aus. Es schwamm über einen Graben und sah mich etwa 100 m. weiter oben stehen. Da drückte es sich in eine Uferhöhlung hinein, streckte aber den Schwanz mit den weissen Unterdeckfedern heraus. Ich sprang über den Graben, legte mich auf den Boden und konnte das Tierchen greifen. Ein T ü p f e 1 s u m p f h ü h n c h e n machte es dies Frühjahr ähnlich, schoss aber, als ich es mit der Hand berührte ins Freie und flog ab. Ein anderes flog einst in ein Bächlein, nahm die Laichkrautpflanzen auf den Rücken (natür- lich, denn diese standen sehr dicht) und streckte nur das Köpfchen hervor. Ich stand dicht vor ihm und sah, wie seine Aeuglein gar ängstlich blinzelten. Erst als ich es berührte, flog es aus der Deckung. Mir schien immer die Angst ebenso beteiligt am Verharren im Versteck zu sein wie das Zutrauen in die Schutzfarbe und zur Deckung. Bekannt sind die Schutzstellungen mancher Vogelarten. Die Reiher sind hierin berühmt. Auf der Lützelau begegnete ich einer Zwergrohrdommel, die dicht vor mir aufflog. Sie setzte sich in lockerem Schilfbestande an einen einzelnen Halm und machte sich so unglaublich dünn und streckte sich hoch und lang aus, dass ich Mühe hatte, sie im Auge zu be- halten. Sie Hess mich wieder sehr nahe kommen, ehe sie ab- flog. Dies Jahr hatte ich an jungen Zvvergreihern Gelegenheit, denselben Vorgang häuflg zu beobachten. Sie wiegten ihren Leib dabei öfter wie schwankendes Rohr hin und her und sahen wirklich drohend aus. Aus dem Umstand, dass sie (im — 21 — Neste wenigstens) sich öfter des Kropf und sogar des Darniin- haltes entledigten, bin ich aber auch hier zur Ansicht ge- kommen, dass diese Schutzhandlungen zum grossen Teil in Angstgefühlen ihren Ursprung haben, mit Bewusstseinsvorgängen dagegen wenig zu tun hatten. Im Riede sehe ich zur Früh- jahrszeit öfter bis ein Dutzend Fischreiher beisammen. Schon in halb bis ein Kilometer Entfernung erstarren sie zur „Pfahlstellung", indem sie sich auf die Fersen niederlassen und Rücken, Hals und Sclmabel in einer Linie schief aufwärts halten. Wenig geübte Beobachter sehen nur Pfähle in ihnen oder dann in allen Pfählen Fischreiher. Sie liessen mich gleich- wohl nie näher als 150 m. kommen. Ich verzichte darauf, alle Beispiele von Schlauheit und Ueberlegung mitzuteilen, die mir auf der Jagd begegnet sind. In solchen Lagen neigen Jäger und Beobachter unwillkürlich zur Ueberschätzung des Wildes, um sich selbst weniger gering einschätzen zu müssen, wenn die Jagd an der Vorsicht des Tieres scheiterte. So mag es an diesen Beispielen genügen, bei denen ich gleichsam nur Zuschauer war. Viel klarer in ihrer Absicht und viel leichter* zu beobachten sind diejenigen Schutzhandlungen, die die Vögel aus Liebe zur Brut unternehmen, sobald sie dieselbe bedroht glauben. Dar- über liesse sich ein Buch schreiben, umsomehr, als beinahe jede Art ihre besonderen Eigentümlichkeiten hat. Hier gerät zudem der Beobachter mehr als je in Zweifel, ob er überlegte oder nur triebhafte Handlungen vor sich hat. Meine Riedvögel behüteten schon das Gelege aufs Beste. Die Kiebitze^) versuchten stets, mich dadurch wegzulocken, dass sie in einer Richtung, die von Nest und Beobachter weg- führte, jammerten, ja sich sogar auf den Boden setzten. Folgte ich, so flog der Vogel etwas weiter weg, um dort dasselbe Spiel zu wiederholen, bis er schliesslich mich weit genug weg- gelockt zu haben glaubte und frohgemut zurückkehi'te. Auf dieses Verhalten baute ich und fand manches Nest auf, das ich schwerlich entdeckt hätte, wenn der Vogel ruhig geblieben wäre. Aber mit Verwunderung bemerkte ich nach einiger Zeit, dass die Kiebitze ihre Taktik änderten. Ich konnte gegen das Ende der Brütezeit an die Gelege kommen, ohne dass weit und breit ein Kiebitz erschienen wäre, sei es nun darum, dass *) Vanellus cristatus cristatus, Meyer u. Wolf. — 22 — sie meine Harmlosigkeit erkannt hatten oder dass auch sie fanden, Nest und Gelege seien am besten durch Unauffälligkeit und Schutzfarbe der Eier geschützt. Insbesondere bei einem Paare hatte ich den Eindruck, dass mich mindestens das Weibchen persönlich kenne. Nachdem es anfangs wie die andern geschrieen und geklagt hatte, blieb es allmählich ruhig auf einem kleinen Dämmchen nahe beim Neste stehen und liess mich bis auf 10 m. nahe kommen ohne mehr Erregung zu zeigen, als dass es die Haube hochstellte und etliche Schritte wegtrippelte. Allerdings besuchte ich dies Nest fast täglich ; das Tierchen konnte sich also wohl an mich gewöhnt haben. Nach- dem die Jungen geschlüpft waren, verschwand esgleich den andern. Die Brachvögel (Numenius arquatus L.), die sich des Rufes besonderer Klugheit sowohl bei den Menschen als bei ihren gefiederten Familiengenossen erfreuen, verhielten sich individueller. Einige liefen, sobald sie mich wahrnahmen (oft auf 1 km. Entfernung schon) geduckt vom Neste weg und es kam oft vor, dass ich während der ganzen Brütezeit kaum je den Vogel auf dem Neste sah. Nur durch die Wärme der Eier liess sich feststellen, dass sie noch bebrütet waren. So war es wirklich schwer, die Eier in der gleichförmigen Um- gebung zu entdecken und es ist vorgekommen, dass ich wochen- lang fast täglich 2 m. an einem Neste vorbeiging und erst durch den Lockton der Jungen dasselbe auffand. Von den sechs Paaren, die ich dies Jahr unter Beobach- tung hatte, verhielten sich vier auf diese Weise. Zwei Paai'e hatten eine andere Methode eingeschlagen. Die brütenden Vögel blieben anfangs stets auf den Eiern sitzen und duckten sich flach nieder. Wer schon erfahren hat, wie gewisse Vögel durch ihre Schutzfarbe förmlich im Boden verschwinden können, wird mir glauben, dass ich öfter, obwohl mir der Standort der Nester genau bekannt war, den Vogel erst auf 1 m. Entfernung entdeckte. Blieb ich nun überrascht stehen, so flog er auf; lief ich aber ruhig weiter und schielte nur flüchtig hin, so blieben bei beiden Nestern die Brütenden sitzen. Dies Spiel wiederholte sich mehrere Male, bis schliesslich auch diese zwei Vögel zur ,, Fortlaufmethode" griffen und nie mehr da waren. Genau dasselbe „Vertrauen" auf ihre Schutzfarbe zeigten Stockenten, Bekassinen und Rotbeinlein (Tota- nus calidi-is L.). Bei den Enten dauerte es meist nur zwei bis — 23 — drei Mal, bis sie vorzogen, sich bei meinen häufigen Besuchen voi'her zu empfehlen (etliche übten dieses Verfahren nie). Mir drängte sich natürlicherweise die Fi-age auf: ,,Sind sich diese Vögel ihrer Sciiutzfarbe bewusst oder ist es der reine Instinkt der sie auszuharren heisst <^" Ich bin eher zur letzteren Ansicht gekommen und zwar aus folgenden Gründen : Einmal ist es, von uns aus betrachtet, ganz unklug, zuerst sitzen zu bleiben und dann gerade aufzufahren, wenn der „F'eind" still steht. Das Nest wird so sicher verraten. Dadurch kam mir zweitens der Gedanke, es möchte in einigen Fällen über' nicht der Brut- und Schutztrieb sein, der den Vogel zum bleiben veranlasse, sondern eine innere Hemmung, eine Ait Lähmung, hervorgerufen durch Angstgefühle. Bewegt sich der Feind vorbei, so ist der Fluchttrieb nicht lange genug wirksam um diese Hemmung zu überwinden, wohl aber wenn der Be- obachter stehen bleibt. Das Tier fliegt dann mit allen Zeichen des Entsetzens auf. Es ist mir schon zweimal vorgekommen, dass dabei Eier zerbrochen wurden. Waren laute Begleiter bei mir, die namentlich nicht verstanden leise durchs Wasser zu gehen, so gingen Brachvögel immer vorher weg, Enten meistens. Andererseits habe ich auch Fälle erlebt, wo bis aufs äusserste ausgeharrt wurde oder die Vögel leise wegschlichen. Iilinen Brachvogel konnte ich sogar photographieren, ohne dass er wegging. Aber da waren die Jungen gerade am Ausschlüpfen. Zu einem wahrhaft geschickten Mittel greifen Enten und Taucher : sie decken, wenn sie vom Neste gehen, die E^ier mit Schlamm oder Genist so gut zu, dass sie unsichtbar werden. Ich habe mir bekannte Nester öfter wieder mühsam suchen müssen und meine Schüler gingen häufig alle an Nestern, ■ dei*en Standort ich ilmen genau beschi'ieb, vorbei. An Enten beobachtete ich, dass sie nach langem Regenwetter das Gelege unbedeckt an der Sonne liegen lassen, als ob sie es trocknen lassen wollten. Da ich dies an unvollständigen Gelegen von zwei bis fünf Eiern auch fand, die von der Ente oft den ganzen Tag unbesucht gelassen werden, so muss irgend ein Grund zu so auffallendem Verhalten da sein und der angegebene ist der nächstliegende. Dass dann die Krähen die Gelege leicht finden, ist klar. Bei Rohrammern und Rallen war ich über das instinkt- mässige Handeln nie im Zweifel. Die Nestchen der Rohr- — 24 — a m m e r (Cynchramus schoeniclus L.) finde ich leicht auf, weil das Weibchen beim Vorübergehen immer mit weit gespreiztem Schwänze und flatternden Fluges vom Neste abfliegt. Ich kann bei einem solchen zehnmal während der Brütezeit ja öfters an einem Tage vorbeigehen, immer wiederholt sich dieses Fort- locken. Ein solches ist es, dann folge ich aus Spass mal dem Vogel, so wiederholt er sein Künstchen so lange, bis er sein Heim ausser Gefahr glaubt. (Schluss folgt.) Ornithologische Mitteilungen aus Württemberg. Von Prof. Dr. //. Ziriesele, Stuttgart. (Schluss.) A n t h u s a r b o r e u s Briss., Baumpieper, am 29. April unterhalb Neckarrems auf einer Pappel sitzend. Galerida cristata L., Haubenlerche, ist Standvogel und wurde z. B. am 9. Februar bei Aldingen, am 17. Februar bei Ludwigsburg, am 11. März bei Rait gesehen. Lullula arborea L., Heidelerclie, am 3. Mai bei Brackenheim gehört. Alauda arvensis L., Feldlerche, heuer zum erstenmal am 11. März, also vier bis fünf Wochen später wie sonst, gehört. E m b e r i z a c i t r i n e 1 1 a L., Goldammer, ist in der Stadt selbst selten, in den Ortschaften den ganzen \\'inter über auf den Dungiagen und Strassen sehr häufig. E m b e r i z a h o r t u 1 a n a L., Gartenammer, von mir heuer zum erstenmal am 3. Mai bei Meimsheim (Bracken- heim) festgestellt. Milaria europaea, Swainson, Grauammer» wurde von mir am 17. Februar in mehreren Exemplaren bei Aldingen (Ludwigsburg) beobachtet und am 29. April bei Pop- penweiler ebenfalls wiederholt angetroffen. Am 3. Mai sah ich ihn bei Brackenheim. Coccothraustes vulgaris Pallas, Kirsch- kernbeisser, am 1. Januar in unserem Hausgarten, am 29. April bei Höfen a. N. Passer domesticus L., H a u s s p e r 1 i n g , ge- mein ; Passer m o n t a n u s L., F e 1 d s p e r 1 i n g , ist nicht so häufig. El' kommt winters vereinzelt in meinen Garten. — 25 — Ferner sah ich ihn: am 20. Januar bei Maulbronn, am 9. April bei Alfdorf, am 14. April bei Rohracker, am 29. April bei Neckarrems. F r i n g i 1 1 a c o e 1 e b s L., Buchfink, nebst dem Hausspatz unser gemeinster Standvogel. Am 6. Februar hörte ich den ersten, aber noch merkwürdig unsicheren Finkenschlag. Fringilla m o n ti f r ig i 1 1 a L., Bergfink, drei Stück am 9. Februar bei Höfen gesehen; am 26. März wurde ein Stück bei Gaisbui'g geschossen und beim Präparator ein- geliefert. L i g u r i n u s c h 1 o r i s L., G r ü n f i n k , das ganze Jahr bei uns auf der Gänsheide zu treffen. C h r y s o m i t r i s s p i n u s L., E r 1 e n z e i s i g , kam am 14. Januar bei mir ans Futterhäuschen ; am 18. Januar sah ich zwei Exemplare an der Pfitzerstaffel auf einer Futterstelle und am 7. Februar bei Vaihingen a. F. einen Flug von etwa zehn Stück. Carduelis elegans Steph., Distelfink, wurde diesen Winter von mii' nur selten beobachtet. Am 20. De- zember sah ich einen grösseren Flug zwischen Reutlingen und Betzingen. Cannabina linota Gm., Bluthänfling, am 8. April in einem Garten in der Heinestrasse singend. Serinus hortulanus Koch, Girlitz, ist einer der häufigeren Brutvögel in Stuttgarts Umgebung. Am 15. April hörte ich den ersten auf der Gänsheide, seit 25. ist er wieder überall zu hören. Besonders gern sitzt er auf den Telegraphen- drähten und lässt unermüdlich seinen zwitschernden Gesang hören. Dabei di'eht er beständig den Körper nach rechts und links. P y r r h u 1 a e u r o p a e a Vieill., Dompfaff, ist bei uns das ganze Jahr hindurch häufig. Den Winter über treibt er sich in den Obstgärten und Anlagen umher und kommt bis ins Innere der Stadt. Alle paar Wochen wird in den Tages- zeitungen zum Abschiessen dieses ,, Knospenräubers" aufge- fordert ! S t u r n u s vulgaris L., Star, am 14. Februar fünf Stück bei Kornwestheim, am 18. Februar etwa 30 Stück unter- halb Mühlhausen. In Grossbittwar Ankunft am 15. Februar. Oriolus galbula L., Goldamsel, kam am 25. April in Freudental an. — 26 — G a r r u 1 u s g 1 a n ri a r i u s L., E i c h e 1 h ä li e r , häufi- ger Standvogel in hiesiger Gegend. Am 21. Oktober 1916 wurde ein ganz weisses Exemplar bei Magstatt geschossen. Pica caudata L., Elster, am 9. und 17. Februar bei Aldingen und Ludwigsburg, am 10. Februar bei Neckar- tailfingen, am 14. Februar bei Marbach, am 11. März bei Oeth- lingen, am 21. März bei Dettingen a.T., am 4. April bei Geisingen. C o r V u s m o n e d u 1 a L., Dohle, am 9. Februar bei Mühlhausen. 0 o r V u s c o r 0 n e L., Raben k r ä h e und C o r v u s f r u g i 1 e g u s L., Saatkrähe, beide das ganze Jahr häufig, letztere also nicht bloss Wintergast. Eine grosse Kolonie Saatkrähen hat ihre Niststätte (etwa 200 Nester) bei Asselfingen unweit Langenau bei Ulm. Bemerkt sei, dass ein hiesiger Ge- flügelhändler diesen Winter Krähen, zu 80 Pfg. bis 1 Mk. 20 das Stück, im Schaufenster ausgestellt und viele Abnehmer gefunden hat. Im naturwissenschaftlichen Verein Reutlingen haben wir in früheren Jahren wiederholt junge Krähen ver- speist und wohlschmeckend gefunden. C o r v u s c o r n i X L., N e b e 1 k r ä h e , am 6. Februar bei Nagold, am 9. Februar bei Mühlhausen, am 10. Februar bei Zell (Esslingen), am 17. Februar bei Aldingen gesehen; am 10. März bei Neuenhaus geschossen. Columba palumbus L., Ringeltaube, am 20. Febr. 6 Stück bei Altingen (Herrenburg), am 25. Febr. mehrere bei Leonberg, am 11. März zwei im Bopserwald gesehen, am 15. April eine bei Neuenhaus geschossen. Columba oenas L., Hohl- oder Holztaube, am 10. März zwei Paare bei Neuenhaus, am 15. April zwei Stück bei der Gerokruhe. Turtur auritus Ray, Turteltaube, am 8. April bei Degerloch, am 29. April bei Neckarems, am 3. Mai bei Freudental beobachtet. T e t r a o u r o g a 1 1 u s L., A u e r h a h n , im Monat April hier viele Exemplare bei Präparatoren eingeliefert, z. B. am 10. April von Herrenberg. Bonasia betulina Gray, L., Haselhuhn, wurde am 9. Februar bei Klosterr-eichenbach geschossen. P h a s i a n u s c o 1 c h i c u s L., K u p f e r f a s a n, am 29. April zwei Stück bei Heutingsheim. — 27 — Phasianus torquatus L., Ringfasan, am 27. Januar bei Neuenhaus geschossen. Perdix cinerea Brisson L., Rebhuhn, im ver- gangenen Winter weniger häufig gesehen (bei Korntal, Korn- westheim, Ludwigsburg, Thamm etc.). Scolopax rusticola L., Waldschnepfe, am 14. April bei Neuenhaus im Aichtal geschossen. Vanellus cristatus Meyer und Wolf, Kiebitz, am 10. November 1916 bei Horrheim geschossen, am 23. März 1917 bei Rottenburg beobachtet. Rallus aquaticus L., Wasser ralle, wurde am 5. Februar bei Trossingen geschossen, am 29. April unterhalb Münster gesehen. Gallin ula chloropus L., Grünfüssiges Teich- huhn, war den ganzen Winter über auf dem Neckar zu treffen: 9, Februar bei Neckartailfingen, 17. Februar 4 Stück in einem Neckarkanal bei der König Karl-Brücke in Cannstatt, ebenso zwei bei Höfen a. N. Fulica atra L., Blässhuhn, am 7. Januar zwei Stück in einem Kiesweiher unterhalb Esslingen. Ardea cinerea L., Fischreiher, den ganzen Winter da und dort beobachtet (z. B, am Neckar bei Gundelsheim, im Jagsttal bei Schöntal). Geschossen: 27. November 1916 bei Steinheim a. Murr und bei Fellbach. 8. Februar 1917: bei Murr. 17. Februar 1917: bei Sulz a. N. 19. Februar 1917: bei Ess- lingen a. N. Botaurus stellaris L., Rohrdommel, vom 23. No- vember 1916 bei Sternenfels (Oberamt Maulbronn) geschossen. Ciconia alba Willughby, Weisser Storch, am 15. Februar in Grossbottwar, am 22. Februar in Altingen bei Herrenberg angekommen. Anser cinereus Meyer, Graugans, im vergangenen Winter wiederholt bei Pleidolsheim geschossen; ein Stück von Horrheim kam am 17. Februar hieher zum Präporator. Anser sylvestris Brisson, Saatgans, ebenfalls diesen Winter bei Pleidesheim geschossen. Ein Männchen wurde am 15. Februar von Sulzbach a. Murr eingeliefert. Branta bernicla L., R ingeig ans, am 13. Februar bei Morstein erlegt. — 28 — Anas boschas L., Stockente, war während des strengen Winters in grosser Zahl auf dem Neckar zu treffen; so z. B. am 10, Februar bei Neckartailfingen. Am 11. Februar kam ein „Erpel" ganz ermattet auf dem unteren Anlagensee in Stuttgart angeflogen und wurde von Buben gejagt; am 17. Februar sah ich einen ganzen Flug unterhalb Münster, am 7. April mehrere Stück bei Geisingen. Mareca penelope L., Pfeifente, wurde am 30. März bei Morstein geschossen. Querquedula circia L., Knäckente, am 7. April 11 Stück bei Geisingen. Querquedula crecca L., Krickente, vier Stück am 10. Februar bei Neckartailfingen. Fuligula ferina L., Tafelente, am 5. Februar wurde ein Männchen von Esslingen, am 6. Februar ein Paar von Vaihingen a. Enz bei einem hiesigen Präparator eingeliefert. Mergus merganser L., Grosser Säger, ein am 17. Februar bei Waiblingen geschossenes Männchen war bei einem hiesigen Wildbretthändler als Wildente zum Verkauf aus- gestellt. Am 15. März wurde ein Stück bei Herrenberg geschossen. Mergellus albellus L., Kleiner Säger, ein Paar trieb sich am 9. Februar bei Neckarrems auf dem Neckar herum. Larus ridibundus L., Lachmöve, wurde am 22. No- vember 1916 bei bei Burgstall geschossen. Podiceps cristatus L., H aubensteissf uss, am 7. April 1917 unterhalb Gaising am Neckar beobachtet. Podiceps fluviatilis Brisson, Zwergsteissfuss, den ganzen Winter auf dem Neckar beobachtet, z. B. am 9. Februar bei Neckargröningen zwei Stück, am 10. Februar bei Neckartailfingen fünf Stück. Wenn die Tierchen sich in Gefahr glaubten, verbargen sie sich oft lange unter der Eis- decke des Flusses. CHRONIK - eHRONIQUE. Erhebungen über den Vogelzug in der Schweiz. In seiner letzten Sitzung vom 21. Oktober 1917 liat der Vorstand un- serer (lesellschaft beschlossen, es sei der Versuch zu machen, die Daten über den Vogelzug in der Schweiz zu sammeln und immer alljährlich sogleich zu bearbeiten. Auf diese Art und Weise dürfte es gelingen, innert kurzer Zeit — 29 — wertvolle Ergebnisse zu erzielen. Durch das sofortige Verarbeiten des einge- gangenen Materials werden Lüciten aufgedecl^t und den Mitarbeitern Anregungen gegeben werden. Bei der Verarl)eitung der Daten sollen die Mitarbeiter oder sonstige Quellen namentlicli angeführt wirden, da dieselben i'ür die Richtigkeit ihrer Angaben verantwortlich bleiben. Wir werden getrennt zu bearbeiten haben: 1. der Frühlingszug. 2. das Brutgeschäft (hier Ivöniien viele biologisclie Daten gebracht werden). 3. der Herbstzug und 4. Angaljen üljor die Wintergäste. Wir bitten um recht fleissige und allseitige Mitarbeit durch Einsenden der eigenen Beobachtungen und die Zustellung aller erreichbarer Angaben. Man teile alles mit, mache also auch Angaben, welche man vielleicht nicht für wichtig hält. Die Mitteilungen sollen sich über alle bekannten Vogelarten, also die gemeinsten, wie auch die weniger häutigen erstrecken. Wenn alle mittun, muss die Sache gelingen! Vorerst haben wir die AngaV)en ül)er den Herbstzug 1917 zu sammeln. Wir bitten die daherigen alle Leser ihre diesbezüglichen Beob- achtungen mittelst Karte oder Brief an die Adresse des Präsidenten der Ge- sellschaft, Spitalgasse 28, Bern, zu melden. Wir hoffen keine Fehlbitte getan zu haben und durch allgemeine und kräftige Mitarbeit in den Stand gesetzt zu werden, unsern Lesern bald eine gute Uebersicht über den diesjährigen Herbstzug in der Schweiz unterbreiten zu können. Wintergäste. Es ist auch an der Zeit, sich nach unseren Wintergästen in der Vogel- welt umzusehen. In den Monaten Oktober, November und Dezember werden sie sich nacli und nach bei uns einfinden. Auf und an unseren Gewässern sind es die Möwen, vorab die Lach- möwen. Sodann die zahlreichen Arten von Enten, Gänsen, Tauchern, Säger, Wasserhühner u. s. w. Des weitern allerlei Strand- und Stelzvögel (Tringinaa, Totaninte, Limosina^, Charadrinui etc.); vielleicht sind z. B. darunter auch der Austernfischer (Hsematopus ostralegus L.) und der Säbelschnabler (Recur- virostra avocetta L.) anzutreffen. Aber auch in Feld und Wald sind ül>erall .solche Gäste festzustellen. Wir erwälinen z. B. die Wachholder- und Rotdrossel (Turdus pilaris und Turdus iliacus L.), den Bergfink (Fringilla montifringilla L ), die Kreuzschnäbel (Loxia). Die Herren W. Rosselet und Chr. Hofstetter z. B. melden diese Vögel schon im Oktober aus dem Bern. Jura und Kmmental). Dann der Berg- hänfling (Cannabina flavirostris L.), der Nördliche Leinfink (Accanthis borealis ViEiLL.), die Schneespornammer (Plectrophanes nivalis L ), die Nebelkrähe (Corvus cornix L.) und die Saatkrähe (Corvus frigilegus L).') Vielleiclit erscheinen sogar der Seidenschwanz (Ampelis garrulus L.) und Trappen (Otididte). Aufmerksamkeit verdienen auch die Meisenzüge (Schwanzmeisen da- bei) u. s. w. ') Herr W. Ros&elet melcht Mitte November 1U17 das Erseheinen dea sehlank- schnäbeligen, sibirischen Tannentiähers im Berner Jura. — 30 Wir können unmöglicli alle Vö- gel auttüliren. Die wenigen Angaben sollen nur dem we- niger Fortgeschrit- tenen einige Hin- weise gehen. Auch dem Her- unterziehen unserer verschiedenen Ge- birgsvögel ins Tief- land ist Beachtung zu sclienken. So dem Erscheinen des Alpenmauerläufers, der Wasseramsel, der Lachmöwe. Geblrgsstslze, des Wasserpiepers, des Schneefinkes, des Zitronenzeisigs, des Südlichen Leinfinkes, der Alpenbraunelle, der Alpendohle,') des Tannenhähers, des Kolkrabens u. s. w. Die daherigen Daten sind alle zu notieren und uns zu melden. Eins soll sich ein jeder merken : die ornithologischen Exkursionen sind auch im Winter sehr dankbar ! Rosenstar (Pastor roseus Brisson). Letzthin liat mir Posthalter und Jäger LeuenberGER in Kappelen bei Aarberg (Bern. Seeland) mitgeteilt, am 13. August 1917 sei dort ein Rosenstar erschienen. Drei Tage hindurch habe er den sonderbaren Vogel, diese „kleine Elster" beobachtet. Am Tage schlug er sich zu den einheimischen Staren, ging aber abends nicht mit ihnen in die Nacht« [uartiere. H. Mühlemann. ö Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. Oi D Zwei Anfragen und eine Bitte. Die erste möchte ich an Herrn Prof. Diener richten. Er erwähnt in seiner Arbeit „Von der Limmat" den Ohrentaucher als Nistvogel oder Zugvogel (es ist nicht recht ersichtlich wie). Nun ist dieser Vogel, unter dem gewöhnlich Podiceps nigricollis Brehm ver- standen wird, als Nistvogel (und nur da trägt er „Ohren") bisher mit Sicher- heit bei uns nicht nachgewiesen worden (Une citation de nichee dans les en- virons de Neuchätel me parait devoir ^tre plutüt exceptionnelle bien qu'on ait rencontre aussi quelquefois cet oiseau sur le Leman, soit encore au commence- ment de mai, soit dejä vers la fin de juillet on en aoüt. Fatio). Göldi und der neuere Katalog der Schweiz. Vogel führen ihn als ziceifelhaften seltenen Brutvogel an. Herr Prof. Diener würde uns alle deshalb zu Dank verpflichten, 'j Herr F. HObsch, Basel, hat am 10. Oktober \w\ schlechter Witterung di(! Alpendohle bei Liestal beobachtet. 31 — wenn er über den beobachteten Tau- cher genauere Aus- kunft über Gelieder- farben, Grösse etc. geben könnte. Die gleiche Anfrage und das gleiche Ersuchen möchte ich an Herrn BÜTIKOFER in Basel richten, der in sei- ner Arbeit (Heft 8, S. 115) „Vogelleben am Rhein bei Ba- sel" eine Beobach- tung von Burtrains Wasserläufer (Bar- Lachmöwe am Nest.') tramia longicauda Bechst.) erwälmt. Nach Naumann, Band IX, S. 22 ist dieser nordamerikanische Vogel erst einmal in Deutschland vorgekommen und seither sind sichere Nachweise nur aus Italien, England und Holland be- kannt. Der Vogel wäre also nicht nur für die Schweiz eine neue Seltenheit, sondern für Europa überhaupt. In solchen Fällen sollten genaue Beobach- tungsdetails mitgeteilt werden, da ja der Vogel nicht erlegt wurde, ein Irrtum deshalb möglich ist. Endlich möclite ich an alle Mitarbeiter des „Ornithol. Beob." die Bitte richten, doch zu allen Vogelnamen den lateinischen FatiO's zu setzen. Es ist manchmal wirklich schwer (namentlich wenn ein Artikel in einer andern als der Muttersprache erscheint), herauszufinden, von welcher Vogelart eigentlich gesprochen wird. H. NoU-Tobler, Kaltbrunn. Blässhuhu in der Fahrdrahtleitung;. Am 21. Oktober 1917 beim Frühzug Nr. 505 der Lötsciibergbahn „feuerte" es auf dem Dach der elektrischen Lokomotive kurz vor dem Südportal des zwischen den Stationen Blausee-Mitholz und Felsenburg gelegenen Kehrtunnels (Kandertal-Kt. 'Bern). Die Stromabnehmer wurden gesenkt; der Führer hörte etwas auf das Dach fallen. Der Automat der Schaltstation Kandergrund schaltete wegen Kurz- schluss aus (6. 15 Uhr vorm.). Bei der Untersuchung der Lokomotive fand das Personal auf deren Dach einen Vogel, der mir zugestellt wurde. Es handelt sich um ein Blässliiihn, Fulica atra L. Dasselbe wird auf der Wan- derung in das Tal und dort in den Zug geraten sein. Fundort 1050 m. ü. M. ; in „gerader" Luftlinie — die aber nicht eingehalten werden kann — 15 km. vom Thunersee entfernt. Witterung in Kandersteg: Barometer 668, Tempe- ratur — 5" C (Spiez 4-4) klar, wind.still. Die elektrischen Anlagen der Bahn haben durch den Kurzschluss keinen Schaden erlitten, was in solchen Fällen nicht inuuer zutrifft.-) Das ') Abbildung aus „Bilder aus unserem Schutzgebiet Hiddensoe. Herausgegeben vom Bund für Vogelschutz, Stuttgart." ') Siehe: ,,A, Hess, Die elektrischen Eisenbahnen und die Vögel" in ,, Mitteilungen über die Vogelwelt", Jahrg. 1913, S. 45. — 32 — Blässliuhn ist aber aul' der linken Seite durch den elektrischen Strom — Ein- phasenwecliselstrom von 15,000 Volt Spannung — stark verbrannt worden. Alb. Hess. cp^ g^ / - Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. / Societe suisse pour l'etude des oiseaux et ieur protection. [: Herbsitversaininluiig. In Hinblick auf die gegenwärtigen Zeitver- hältnisse hat der Vorstand beschlossen, es sei dieselbe nicht einzuberufen und der jetzige Vorstand hal)e bis auf weiteres weiterzuwalten, falls nicht von Seite i3ön Mitgliedern innert sehn Tagen Einspruch erhoben wird. Dieser hat vermittelst eingeschriebenem Brief an den Präsidenten der Gesellschaft, Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, in Bern stattzufinden. Asscinbl^e d'autoiniic. Vu la Situation actuelle le Comite a döcide de ne pas convoquer l'Assemblee ordinaire annuelle jusf|u'ä nouvel avis, u moins qu'une opinion contraire ne soit exprimee par les membres de la Societe. Toute Opposition ä cette decision doit ctre adressee par „lettre chargee", dans les dix jours, au President de la Societe : M. Alb. Hess, Spitalgasse 28, Bernc. Erhöhung des Abouueinentspreises des ,,Ornithol. Beob." Da die Kosten für Druck und Papier bekanntlich sehr gestiegen sind, ist es nicht mehr möglich, unser Organ zum alten Preise herauszugeben. Der Vor- stand sah sich deshalb genötigt, das Aljonneraent auf Fr. 5. — per Jahr zu erhöhen. Damit ist jedoch nur ein Teil des uns erwachsenen Aufschlages eingebracht. Um Porti und weitere Kosten zu sparen, werden etwa während des Jaiires Doppelnummern für zwei Monate zusammen herausgegeben. Der Umfang des ganzen Jahrganges wird dadurch nicht geschmälert und liotTen wir zuversichtlich, dass uns unsere Mitglieder und Abonnenten treu bleiben und uns zum Durchhalten helfen. Ornithologiste : Augmentation du prix de l'abonnement annuel. Les frais d'impression et de papier ayant considerablement augmente, il ne sera plus possible d'editer notre organe ä l'ancien prix ; le Comite s'est donc vu dans l'obligation de poiter le prix de l'abonnement annuel ä frs. 5. — ■ Cette augmentation ne couvrira qu'une faible partie des frais supplementaires, aussi pour les reduire, notre publication paraitra, ä l'avenir, quelques fois par numero double et seulement tous les deux mois. Malgrö ce change- ment rOrnithologiste ne subira aucune diminution dans son texte. Nous sommes assures d'avance que nos Membres et nos Abonnes nous resteront fidT'les, nous aidant ainsi ä continuer notre marche en avant. Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz, Für den Vorstand, Der Aktuar: A. SchiflTerli. Der Präsident: A. Hess. Redaktion : Karl Daut (i- V. A. Hess) in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Commission de rädaotion: Dr. K. Bretscher in Zürich, Max Diebold in Aarjiii, Dr. H. Fischcr-Siffwart in Zottn^en, Alb. Hess in Bern. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. XV. An Je'"^ Dß^ßfliber 1917 Decembre g^'L„ie 3 Der Ornitholoyisclie Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Geseilschaft für Vogellcunde und Vogelschutz Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Pubtications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe ofliciel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Einige Beobachtungen über Schutzhandlungen bei Vögeln. Von H. Noll-Toblcr, Kalthrunn. (Schluss.) Die Rallen ermöglichten mir das Auffinden ihrer Nester durch die merlvwürdige Gewohnheit, aufzufliegen, wenn icli in den Nistbezirk l\am. Dies tun sie nur, so lange sie noch nicht brüten. Noch Interessanteres gibt es zu beobachten, wenn der Vogel die Jungen bedroht glaubt. Da kommt in erster Linie das all- bekannte Fortlocken des Feindes durch Lahmstellen etc. in Betracht. Ich glaube, es gibt nichts Verblüffenderes und Be- schämenderes für uns ,,gescheidte" Menschen, als durch eine Lntenmutter tadellos an der Nase herumgeführt zu werden. An mir selbst habe ich beobachtet, dass nichts so sehr zur Vei'folgung reizt und lockt, als dies Gebühren der besorgten [^.Itern. So erinnere ich mich einei- Ivnäckente (Querquedula circia L.), eines Lrpels, die so traurig vor mir auf einen Graben hinflatterte und so schlecht schwamm, dass ich (obwohl in meinem Gehirn noch dunkel der- Gedanke auftauchte, sie könne mich irreführen) ihr- feurig nachstürmte. Zweimal erwischte ich sie fast; dann schienen ihr durrh die Aengste die Kräfte immer mehr- zu wachsen, sie flog immer besser und weiter und zuletzt kehrte sie in hochelegantem Flugbogen an den Aus- .gangspunkt unserer Jagd zurück, Fm gut schweizerdeutscher Kr-aftausdruck der Bewunderinig ihr-er Schlauheit und meiner — 34 ~ Dummheit war das ganze Resultat! Seither ist mir dieselbe Sache mit Enten und andern Vogelarten noch oft vorgekommen, aber ich lernte allmählig meine Verfolgungsvvut überwinden und fand dafür öfter die Jungen, Mein Hund jedoch fiel innner wieder hinein, und ich konnte die Kühnheit, mit der Rotbeinlein insbesondere ihm vor die Nase sassen, nur bewundern. Rotbeinlein, Brachvögel, Kiebitze und Möwen begeben sich ungescheut in die grösste Gefahr, wenn sie die Jungen bedroht glauben. Solange ich den Nestern ferne stand begnügten sie sich mit schreien, kreisten etwa um mich herum oder flogen, wie beim Schutz der Eier, über Stellen herum, wo nichts war. Dabei kam es oft vor, dass sie wie zufällig auch über den Ort hinflogen, wo die Jungen wirklich waren, was ich an einer eigentümlichen, nickenden Kopfbewegung erkannte, die mir das Aufsuchen der Kleinen oft ermöglichte. Stand ich endlich beim Neste, so kannten Angst und Besorgnis der Eltern keine Grenzen ; die Möwen stürzten sich in rasendem Sturzfluge bis dicht über meinen Kopf, die Schnepfen vögel kamen bis auf zwei Meter gegen mich hergeflogen ja setzten sich nur zehn Meter weit weg und suchten mich wegzulocken. Dabei erhielten sie noch Hülfe von allen Seiten, so dass ich, als ich einst (Mai 1916) einen etwa zehntägigen Brachvogel erwischte, plötzlich von elf Alten umschwärmt war, worüber ich nicht wenig erstaunt war, da ich nur 2—3 Paare vermutet hatte. Jeder Feind wird so bedrängt, die Rohrweihe, der Fischreiher wie die Krähe. Von meinem Zelte aus beobachtete ich einen brütenden Brachvogel, wie er es anfing die Krähen wegzutreiben, ohne sein Gelege zu verraten. Ich sah wie er plötzlich unruhig emporschaute. Zum einen Guckloch heraus erkannte ich eine Krähe, die in etwa 200—300 Meter Entfernung daherflog. Da stand er auf, rannte mit grosser Schnelhgkeit auf einem zu beiden Seiten stark bewaclisenen Grabenbord dahin und flog erst jetzt dem Schwarzrock entgegen, den er mit energischen Schnabelhieben vertrieb. Befriedigt setzte er sich dann etwa 200 Meter vom Nest entfernt weg, trippelte als die Luft rein war langsam heran und überflog den 2—3 Meter breiten Graben, der ihn von seinem Neste trennte. Da zeigt sich wirklich eher Ueberlegung und Intelligenz an. Einige Worte muss ich liier noch den Warnrufen widmen. Es ist schon recht schwer, die verschiedenen Laute einer Vogel- — 35 — art zu üutersclieiden und im Kopf zu behalten, noch schwerer aber, sie zu deuten. Wir messen ihnen eben die Bedeutung bei, die wir ihnen, w ären wir' in des Tieres Lage, geben würden. So wird beim Bi'achvogel das bekannte Boi, bo-i als Warnruf angesehen, weil viele Riedvögel daraufhin flüchten. Ich sehe denselben nach vielen Erfahrungen mehr als Weckruf an, als Anfrage z. B. beim Zug, ob schon andere hidividuen da seien. Wenn er bei Bedrohungen der Jungen schreit, so klingt der Ruf ,,djü-dü" und alarmiert das ganze Ried. Aber ein Warn- ruf in dem Sinne, dass z. B. dadurch die Jungen gemahnt werden sollen, ist es sicher nicht, denn diese habe ich oft während des äi'gsten ,,Warnens" gelockt und Antwort erhalten, ja ich habe sie sogar, dem Lockton nachgehend, gefunden. Ich fasse deshalb diesen Ruf als Klagelaut auf. Dass trotzdem alle Ried- vögel eine Warnung daraus ziehen, Enten und Möwen, Rot- schenkel und Kiebitze auffahren, ist nur natürlich; es muss eben etwas los sein, sonst würde der Brachvogel nicht jammern. Warnrufe für die Jungen sind leise Laute, die man nur hören kann, wenn der Beobachter- nahe dabei verljorgen ist. Ich habe auch nie bemerkt, dass, wie ich einmal las, die ausschlüpfenden Jungen ihr Piepen einstellten, wenn die Alten warnten, trotzdem ich von allen grösseren Riedvögeln Eier in den Händen gehabt habe, aus denen schon die Schnäbel der Jungen guckten, und deren Insassen pfiffen, ob die Alten noch so sehr schrieen. Anders dagegen ist es, wenn die Alten ihre leisen Lock- und Warnrufe hören lassen. Von meinem Zelt aus sah und höi'te ich Lac h m ö w e n leise grö — grö rufen und die erst ein- bis zweitägigen Möwchen gehorchten „aufs Wort", schwammen aus ihrer Deckung und kletterten aufs Nest. Oft belauschte ich im dichten Riedgras an einem Graben liegend ein Wasserhuhn mit seinen zwei Jungen. Entdeckte mich die Alte, so warnte sie leise und die Kleinen gehorchten musterhaft, ohne mich gesehen zu haben. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt man, wenn man das Verhalten der- Nestflüchterjungen in ihrer ersten Lebenszeit studiert. So klug ihr Vei'halten scheint, es sind nur Flucht- reflexc, die in ihnen wii-ken. Wasserhühner und Möwenjunge z. B. haben die Eigentümlichkeit, beim Nahen eines Feindes oder schon beim blossen Abfliegen oder Wegschwimmen der Alten ihrerseits das Nest auch zu verlassen; dasselbe aber — 36 — noch lange Zeit hindurch (ca. 14 Tage) immer wiedo!* als Ruheplatz zu benützen, also wiedei* aufzusuchen. Sie verbergen sich dann in einem Büschchen u. dergl. und kehren zurück, sobald die Luft wieder rein ist, d. h. sobald es ruhig ist. Als ich einmal ein eintägiges Wasserhühnchen auf dem Neste photographieren wollte und dabei etwas lange auf den günstigen Moment warten musste, piepte es plötzlich und das Brüder- chen schwamm trotz meiner Anwesenheit daher und wollte aufs Nest sitzen, l^s erkannte also, wie ja vorauszusehen war, keinen Feind in mir, war also wohl lediglicli, als die Mutter vom Neste wegstürzte, ihr gefolgt und kehrte nun un- besorgt zui'ück. Dasselbe Erlebnis hatte ich noch öfter. Dieses Jahr kam ich zu einem Entennest mit neun Jungen, die ent- setzt der Alten nachstoben. Da diese aber fortgeflogen war, sammelte sich das ganze Trüpplein von neun Stück im Graben und schwamm dicht an mir in aller Seelenruhe voibei Also auch hier kein Erkennen des Feindes, einfach ein Nachahmen der Mutter. Genau gleich machen es die Möwenjungen. Von meinem Zelt aus, das mitten zwischen acht Nestern stand, die nui' sechs bis acht Meter von mir entfernt w^aren, sah ich, dass jedesmal, wenn beide Alten vom Nest wegflogen, die Jungen hinauskrabbelten, ganz gleich, ob ein Feind die Ursache des Auffliegens war oder nur die ewige Unrast der Eltern die Ver- anlassung gegeben hatte. Also nur Trieb, nicht Geist. Damit möchte ich meine kleine Arbeit schliessen. Ich habe mir Mühe gegeben, die Beispiele, die ich von Schutz- handlungen gab, nach ihrem ,,Bewusstseinswert" zu beurteilen. Bei manchen bin ich selbst unsicher, bei andei'n ist es, ich möchte sagen, Meinungssache, ob ich Bewusstsein in der Handlung erblicken will oder nicht. Beide Parteien wüi'den den endgültigen Beweis kaum leisten können, da w^ir Menschen schliesslich doch nicht ander-s können, als die Umwelt nach unserm Denken zu beurteilen. Das braucht aber nicht des Tieres Denken zu sein. Wir sind ja kaum fähig, uns in die Seele eines Mittnenschen, mit dem wir doch sprechen können, liineinzuversetzcn, wie viel weniger können wir des Tiei-es inneres Leben begreifen. Aber suchen möchten wir doch weiter und mich soll es freuen, wenn ich durch diese Skizze Anregung zu ähnlichen Beobachtungen habe geben können. — 37 Anomalie du pluma^e de la Guifette ä ailes bianches Hydrochelidon leucoptera, Seh. Par R. Poncij, Geneve. Nous avions signale \) la capture de- vaut la Pointe a la Bise ^Geneve) le 28 iriai 1916 de trois Guifettes leucopteres") 9 (vulg. Bezolets ä ailes bianches) qui volaient au milieu d'un grand vol d'Epouvantails (H. nigi-a, Boie). L'une d'elles etait, chose curieuse, encore en pluinage d'hiver tandis qu'une autre avait son plumage de noces complet. La troisieme (v. illustration) prösentait un i)lumage que nous supposions tout d'abord etre un etat intermediaire enti-e celui de ses deux compagnes. Cependant toutes les plumes etant [)arfaitement neuves et formees, sans tuyaux, aussi bien les bianches que les noires, ne s'agirait-il pas plutot d'un cominencement d'albinisme f Seule la premiere römige soi-t du tuyau et est encore trop courte de 45 mm. chose extra- ordinaire pour l'epoque. Cet interessant sujet, trop peu frais pour etre naturalise, est conserve en peau au Museum d'histoire natui'elle de Geneve. Les deux autres se trouvent dans la collection Vaucher. ') Voir „Bull. Soc. zoül. Geneve, -) Hirondelle de mer leucoptore tion ali l)ianche. T. U, |.. 186. ■ Weissitüglige Seeschwalbe — Mignat- — 38 — „Schneegänse." Die Wildgänse in der Schweiz und ihr Durchzug. Von Karl Daut, Bern.i) Die in Amerika und iVsien beheimatete eigentliche Schnee- gans, Chan hyperboreus Pall., ist als Durchzugsvogel oder Wintergast für die Schweiz mit Sicherheit noch nicht nachge- wiesen worden. Dennoch habe ich absichtlich obigen Titel gewählt, weil die im Spätjahr und Winter bei uns erscheinenden Wild- gänse unter dem volkstümlichen Namen ,, Schneegänse" all- gemein bekannt sind und in den weitaus meisten Fällen als solche gemeldet werden. Die Bezeichnung ,, Schneegans" be- zieht sich nicht auf eine bestimmte Art der Wildgänse, sie weist vielmehr auf schneeverkündende gänseartige Winter- vögel hin. Das Hauptkontingent der bei uns durchziehenden oder auf dem Zuge rastenden Wildgänse stellt wohl die Saatgans, Anser sylvestris Bmss., wenigstens gehören die meisten in der Schweiz erlegten „Schneegänse" dieser Art an. Mit ihren Scharen zieht hin und wieder auch die Graugans, Anser cinereus Mey. Belegstücke dieser Wildgans sind verhältnis- mässig wenige bekannt. Verwechslungen oder unrichtige Be- stimmungen von Saatgans und Graugans bedingen in vielen Fällen die Unzuverlässigkeit der betreffenden Meldungen. Mir persönlich ist ein einziger einwandfreier Bericht über das Vorkommen der Graugans in der Schweiz bekannt ge- worden. Am 22. Januar 1908 schrieb mir der verstoi-bene Lehrer und Präparator Samuel Käser in Diessbach bei Büren : „Soeben erhalte ich von Siselen eine Graugans (Anser cinereus), die seit 15 Monaten gefangen gehalten wurde," Dem mir zur Verfügung gestellten Begleitschreiben des Besitzers dieser Gans entnehme ich folgendes: ,,Wir schicken Ihnen hiemit eine Schneegans zum Ausstopfen . . , Dieses Tierchen war uns sehr lieb, wir hatten sie schon ein Jahr und drei Monat, aber vor dem Neujahr ging sie baden und hat sich wegen dem Schnee verirrt, in 14 Tagen bekamen wir sie zu- *) Bei der intermistischen Uebernahme der Schriftleitung im März d. J. fand ich diesen Artikel unseres verehrten Redaktors in der Redaktionsmappe vor. A. H. — 39 — rück, aber ki-ank im Hals, weil sie an die grosse Kälte nicht mehr gewöhnt war." Käser teilte mir dann noch mit, dass eine Verweclislung mit der Saatgans ausgeschlossen sei. — Siselen ist eine Ortschaft im bernischen Amtsbezirk Erlach. Die übrigen Arten der Wildgänse sind für die Schweiz als seltene Ausnahme-Erscheinungen oder Irrgäste zu be- zeichnen. Als Mitreisende dei" ,, Schneegänse" kann noch in Betraclit kommen die Blessgans, Anser albifrons Scop., von der verschiedene Belegstücke bekannt sind. Zu erwälmen wären noch die g ä n s e a r* t i g e n Enten: Die B r a n d e n t e , Tadorna cornuta Gm., und die Eiderente — Somateria mol- lissima L., über deren Vorkommen in der Schweiz ich im „0. B.", IX. Jahrg., berichtet habe. Der Durchzug der „Schneegans'' im Spätjahr 1916.^) Nach übereinstimmenden Meldungen aus verschiedenen Landesteilen wurden in der Schweiz im Spätjahr 1916 die ersten Züge von Wildgänsen am 28, und 29. Oktober gesichtet. Laut ,, Tierwelt" überflogen am 28. Oktober 972 Uhr abends 5 — 8 W^ildgänse den Hönggerberg (Zürich), am 29. Oktober gegen Mittag zogen etwa 100 dieser Vögel bei Gränichen (Aargau) vorbei. In beiden Fällen machten sich die Durchzügler durch lautes Geschnatter bemerkbar. Bei Aarberg (Kanton Bern) wurden am 28. und 29. Oktober vorüberziehende ,, Schnee- gänse gemeldet. (H. Müiilemann). Am 3. November wurden bei Herzogenbuchsee (bern. Oberaargau) mehrere Züge Wild- gänse" von Ost nach West ziehend, beobachtet (Fritz Mathys). Am 9. November, vormittags 11 Uhr überflogen mehr als 50 „Schneegänse" den Bodensee, Richtung von Ost nach West. (W. Luchner, Kreuzungen in ,, Tierwelt"). Nach Mitteilung von alt-Bahnwärter Messerli zogen am 22. November' „Schneegänse" in ausserordentlich grosser An- zahl über Bern von Nord-Ost nach Süd- West. E. Sänger in Basel meldet, dass Montag, den 11. Dezember 1916, morgens 8,25 Uhr ein Schwärm von 50 — 60 Gänsen von Norden herkommend einen Teil der Stadt in südlicher Richtung *) Für den Winter 1915/16 siehe „Alb. Hess, Wildgänsebeobachtungen in der Schweiz im Winter 1915/16" in „Ürnith. Monatsberichte" Nr. 7/8, 24. Jahrgang, 1916. — 40 — überflog'. ,, Der Flug wai- sein- schnell und (lauei-te k;iuiii zwei Minuten über dem östlichen Teile der Stadt." Uehcr dem Jura verliessen einige [Exemplare di(; winkelförmige Flugoi-dnung, vielleicht um zu landen. Mit dem grossen Schneefall vom 18. /19. Dezemhei- pas- sierten dann uieder-uni Züge von Wildgänsen nnen. Das Geschnatter war so gut zu höi-en, dass Passanten vei'wamdert in die Hölie blickten. Do- Zug ging direkt nach Westen und muss auch in Allsclnvil beobachtet worden sein." — Laut einem Berichte von Arnold Wegelix in A.-idorf (Thurgau) m der , .Tierwelt'' überflog am 19. Dezenibei-, vor- mittags 9.30 ein Sch\\'arm von 37 Stück Wildgänsen unter lautem Geschrei ,,kaum 40 Metei' hoidi" die Ortschaft. ,,Sie flogen in einem Glied in schön gebogenem Halbkreis in der Richtung gegen Eschlikon." Am gleichen Tage ll'A Uhr vormittags wurden nach einer Einsendung in den „Emmenthaler Nachrichten" über der Stadt Frauenfeld zirka 40 Wildgänse be(jbachtet. ,,Es waren nordische Schneegänse, die neuti-alitätswidrig in westlicher' Richtung unser Land durchquerten." Unter dem nämlichen Datum meldet mir J. Messerli in Bern: ,, Nachmittags gegen 2 Uhr flogen viele ,, Schneegänse" über Lori-aine-Bern von Nordost nach Südwest." Diese drei letzten Meldungen beziehen sich wahrscheinlich auf den gleichen Trupp Wildgänse, welcher unser- Land, von Nordosten herkommend, in westlicher Richtung überflog. Aus dem bernischen P^mmental meldet Chr. Hofstetter: „Am 26. und 27. Dezember 1916 haben sich auf der Ranflühmatte 25 Wildgänse aufgehalten. Sie flogen dann talabwärts (also in nördlicher Richtung)." Diesen Berichte über den Dui'chzug der ,, Schneegans" im Spätjahr 1916, die jedenfalls nur einen Bruchteil der in der Schweiz erschienenen Wildgänse in sich schliessen, möchte ich noch emige Beiträge über das Voi-koinmen dei- — 41 — Blessgans, Ansei- all)ifroiis Scop. in der >Sch\\ei/. beifügen. l"]in altes ausiiefäi-btes cf , welches ain 12. Februar iy'J3 in der Nähe von Boll bei Bern erlegt wurde, befindet sich in meiner Sammlung. Am 26. Oktober 1916 erhielt W. Rosselet in Renan eine Blessgans aus dem Seeland („0. R." XIV. 3). Dieser Vogel, ein altes cf, wurde am 24. Oktober im ,, Grossen Moos", nicht weit von Belle-Chasse, von einem Jäger geschossen. Kr befand sich allein in einem Getreideacker. (,,Nos oiseaux" 1917, No. 18.) Am 2. November 1916 traf Fritz Mathvs zwei Blessgänse auf dem Inkw ilersee (bern. Oberaargau) an. CHRONIK - CHRONIQUE. --^ ^^' Brutnotizen aus dem Jahre 1917. Trauerfliegenschnäpper, Muscicaija nigra Briss. Mitte Juni sind auf HanlUih- I>cil;'i (liei l)i"iiien Junge ausgeflogen. Gartenrotschwanz, Ruticilla phoenicurus L. Am 25. Juni eine Brut Junge aus- ,uertogches dans la roseliere de la baie d'Auvernier ; octobre 4, suir 6 h., cris dans les roseaux, puis nous en comptons 27, qui s'avancent dans le lac ; 11, au matin, 11 ca- nards sauvages sortent des roseaux; 16, soir 6 h., crici au im'me endroit (Ri''- serve). Durant la cliasse cette espece a c^te r;''gulierement rencontree dans les pres marecageux des environs de Perreux (Boudry), surtout vers le soir. — 290. sarcelle d'ete. Mi -octobre, un individu est tire dans le Seeland. — le grebe huppe. Mi-aoüt a tin-septembre, un couple avec 3 juv. (Reserve). — 317, le grebe oreillard. Octobre 27 et 29, nous observons un individu devanl Serrieres ; mrmes dates et novembre 3, aussi un individu devant Auvernier. ces individus ont des bandes transversales blauches aux ailes — 318, le grebe castagneux. Septembre 9, 10, 14 et 15, 2 castagneux baie d'Auvernier; nii- octobre, 5 grebions. — Larus. A la mi-septembre on nous Signale un grand Goeland solitaire depuis le commencement d'Aout, se tenant iiabituellement sur le mole de Chevroux. D'aprrs la descriptiun (|ui nous en est faite, il s'agit peut-('tre d'un juv. 1917 du Larus arg. cachinnans, Pall. — 346, Ja mouette rieuse. Des le commencement d'Aoüt apparaissent quelques gueux ; mi-aoiit, sunt plus nombreuses ; se[)tembre 12: devant Auvernier 50, devant Serrieres 200, de Serrieres ä l'Evole 50, Port de l'Evole 100 rieuses. Des oetubre elles stationnent dans les Pn'-s de Reuse D r" L. Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. O n Antwort, auf die eine Anfrage des Herrn NoLL-TolibKil in Nr 2 des „Ornitii. Beubacbters" laufenden Jahrganges. Unter dem von mir als „Ohrentaucher" erwähnten Vogel ist Podiceps iluviatilis Briss. zu verstehen. Wie er in hiesiger Gegend gewöhnlich heisst, ist mir nicht bekannt. Brehm l)ringt die Namen Zwergsteissfuss, Zwerg-, Fluss-, Sumpftaucher u. a. — 46 — Unter Podiceps iii,i;i'icollis verstehe ich (mit Brehm) den Schwarzhals- steissfuss. Der eigentUche Ührensteissfuss (oder Hornsteissfiiss) ist für mich (in Uebereinstimmung mit Brehm) gleich Dytes auritus.') Der Aufsatz „Von der Limmat" war ursprijuglich nicht für eine Fach- zeitschrift bestimmt. Podiceps nigricollis Brehm. habe ich noch nie beobaciilet, auch am Neuenburgersee während drei Jahren nicht (1911 fl'.); ebensowenig an der Limmat oder anderswo. Es würde micli interessieren, wie Podiceps rtuviatiiis Briss., den icii als Ohrentaucher kenne und bezeichne, bei uns gewölmlich heisst. A'. H. Diener. Vitesses de quelqiio!« especei« d'oiseaux par leiups caliue. (Chronometrees et mesurees lors de leur passage au-dessus du Port de Geneve).'^) Corvus corone L. . . 100 coups d'aile en 18 secondes 60 km ä l'heure Micropus apus L. . . . 100 „ „ 10 ,. 40 ? Milvus migrans BODD. . 100 „ „ 30 „ ? Phalacrocorax carbo L. . 100 „ ,, 25 „ 90 ,, Fuligula fuligula L. . ... 100 „ „ 12 „ 100 „ Ardea cinerea L. . . . 100 „ „ 12 ,, 100 „ Ardeola ralloides Scop. . 100 „ „ 35 „ 60 „ „ Gallinago gallinago L. . 100 „ „ 10 ,. 80 „ Numenius arquatus L. . . 100 ,, ,, 20 „ 70 „ ,, Larus fuscus L 100 „ „ 32 „ 80, ? Larus ridibundus .... 100 „ „ 30 „ 72 Fulica atra L 100 „ „ 13 „ 90 R. Poncj/. IWatnrschutz durch militärische Orgaue. Bei dem vielen Schweren, das der Krieg gebracht hat, sind uns auch bisweilen Nachrichten zugekommen, wonach man sich tatkräftig dem Schutze von gefährdeten Kultur- und Naturdenkmäler angenommen hat. Bekanntlich ist die Savegegend ein ornithologisches Paradies. Die österreichischen Militärljehörden haben nach lBl)esitznahine des Gebietes verboten, von Belgrad aufwärts Ijis zum Sabac, also auf einer Strecke von 70 bis 80 Km., alle Adler- und Reiherarten zu schiessen, fangen oder sonstwie zu verfolgen. Das strenge Verbot gilt auch für das Militär. Diese Massnahme ist ausserordentlich erfreulich und verdient erwähnt zu werden Alb. Hess. Fliegeude Vogelsciiutzgehölze. Der wackere und rührige Prä- sident der luxemburgischen Winzergenossenschaft, Herr Nik. Gales, hat auf seine Kosten drei mobile, sogenannte fliegende VogelschutzgeIu)lze in Klein- maclier inmitten der Weinberge herstellen las.sen. Dichtitezweigte Rot- tannen oder Fichten von 2 bis 3 Meter Hübe wurden ohne Wurzeln in 40 bis 50 Zentimeter Breite 20 Zentimeter tief in den Boden gestellt. In der Mitte einer Gruppe von einem halben Hundert dieser Bäumchen, die tatsächlich das Landschaftsbild für die Moseltaner selbst auffallend, aber vorteilhaft verändern, steht ein Pfahl mit Nisthöhlen, die der Winzergenossenschaft vom Tierschutz- ') Der Dytes auritus des Bhkhm ist unser Hornsteissfiiss (Grebe esclavon ou eornu — Svasso sehiavone) Podiceps eornutus (tMelin ex Brisson. Red. ^) Sauf. Gallinago niesuröe ä Sionnet. — 47 — verein aus Luxemburg gratis zur Verfügung gestellt wurden. ( )hne zu leden von Scilla istätteu lur Vögel, köiuien 7 bis 8 Vogelarten neben einander in einem und demselben Gehölz nisten. Wir wissen gut, dass die Fichte nicht gut im Kalkboden an der Mosel gedeiht. Wir wissen auch, dass die wurzel- losen Fichten ihre Nadeln verlieren müssen. Wenn sie sich nur halten können bis zum Ende der Vogelbrut. Juni und Juli, so ist der Versuch gelungen, und die fliegenden Vogelschutzgelu'dze werden nächstes Jahr nach der Sturm- nnd Drangperiode in grösserem Masstabe angelegt werden. Bereits iiat eine auf- fallend grosse Zahl von Vöglein die neuen Wohnungen bezogen. Den ver- schiedenen Winzervereinen werden Photographien der Anlagen und spezielle Angaben ülier diese Eiinnclitun^en mit ihren Resultaten zugehen. ./. />'. SfAindt, Lehrer in Eich (Luxemburg). Ein guter Anblick wurde mir Ende Juli zuteil. Zwischen Goldbach und Kü.ssnacht schwebten in kurzer Entfernung vom Lande und in geringer Höhe über dem Seespiegel nicht weniger als 9 Milane (Milvus niger Briss.). Deutlich waren die 5 Jungen von den Alten zu unterscheiden. Ein Paar war vorher regelmässig von mir gesichtet worden; die beiden schwebten oft so nahe vor den Fenstern meiner direkt am See gelegenen Wohnung vorbei, dass mehie au.sländischen Drosseln in arge Aufregung gerieten und schimpfend und schwanzwippend ihre Behälter durchmassen. Einige Tage, bevor ich die neunköpfige Gesellschaft beobachtete, hatte ich eine fünfgliedrige Familie sich in den Lüften tummeln sehen; es ist erfreulich, dass die Ijeiden Elternpaarc heuer ihre Nachkommenschaft so gut weiterbrachten. Vermutlich handelte es sich bei dem vor einigen Monaten von einem Beobachter gemeldeten „Seefalken" (!) um einen dieser Milane. K. H. Diener, Zollikon. Vom Büchertisch — Bibliographie. II. Noll-Tobler, Beobachtungen an iinsern elnheinilschen Rallen. Sonder- abdruck aus dem 54. Band des Jalirb. der St. Gall. Naturw. Ges. (1917). 36 S., 13. Abb. Eine prächtige Fofscherarbeit unseres bekannten Ornithologen und Mitgliedes. Es wird uns da viel Neues in Wort und Bild (welche prächtige Naturaufnahmen !) gebracht. Ein Jeder, der sich je mit der Beobachtung der Sumpfvögel beschäftigt hat, wird die Sunnne von Ausdauer und Arbeit be- wundern, die zur Erlangung der vorliegenden biologischen Daten über das Wasserhuhn, das Teichhuhn, den Wachtelkönig, die Wasserralle, das Tüpfclsuinpfhühnchen und das Kleine Sunipfhühncheu nötig war. Wir dürfen erwarten über das eine oder andere in unserm Organ noch ausführ- lich lesen zu können. P. Sarasin, Die Ausrottung des Fischotters in der' Schirei.:-. Heraus- gegeben vom Schweiz. Bund für Naturschutz, Basel 1917, 30 S. Eine .sehr beachtenswerte Schrift, in der die starke Abnahme des Fisch- otters nachgewiesen wird. Der Art. 22 des Bundesgesetzes über Fischerei lautet bekanntlich ; — 48 — „Die Ausrottung von Fiscliotleni, Fisclireiheni und andern der Fisclierei besonders scliädliclien Tieren ist möglichst zu begünstigen." Das Ziel ist also klar angegeben: die Aa-o-ottiiiKi ! Die verdankenswerte Sclirift hat deshalb auch für den Vogelkundigen Bedeuiung. Frietlrich Schwab«, Wo Voi/e/sanr/, da Einfc-^cf/cn ! Verlag von Max Koch, Leipzig. Klein 8", 30 S. Illustriert. Dieses besonders für den Massenbezug durch Vereine sehr billige Büchlein (das Stück 15 Pfg.. 100 ExeiTif)lare Mk. 10.—) verdient empfohlen zu werden. Der bekannte Leiter der Versuchs- und Musterstation für Vogel- schutz in Seebach bietet auf knappem Räume sehr viel. Das Schriftclien macht mit den Berlepsch'schen Vogelschutzvorschriften unter Berücksichtigung der neuesten Erfahrungen ijekannt. Es kann und wird viel Nutzen stiften. Eduard Faul Trat.« : //. Jahresbericht der ornähologischrn Station in SaUburg. Institut für Vogelkunde und Vogelschutz. Kriegsjahre liU-t bis April 1917. Mit vier farbigen Tafeln und vier Bildern im Text. Aus dem Bericht ist zu erselieii, dass trotz den schweren Kriegszeiten das Institut Furtschritte zu verzeichnen und an Bedeutung gewonnen hat. Beringt wurden 155'2 Vögel in 87 Arten. Bemerkenswerte Daten wurden beim Star, dem Seidenschwanz, dem Grünfink und der Singdrossel (für einen jeden eine schöne farbige Tafel beigegeben) erzielt .4. H. 3 E Schweizerische Geselischafr für Vogelkunde und Vogelschutz. Societe suisse pour i'etude des oiseaux et leur protection. ZI CS r I I Gegen die Verschiebung der Herbstversaiiimluug ist kein einziger Einspruch erhoben worden. Wir hoffen, dass trotz dieser Verschiel mng der Eifer unserer Mitglieder keinerlei Einlmsse erleidet und dass sie sich tieissig mit unserer Vogelwelt befassen. Wir bitten Sic auch immerfort, Freunde für unsere Sache zu w rlieii. Gegebenenfalls kann ein reichliches LicA/I/^/Vt/c/'-Material für die Werlje- und Belehrungstätigkeit zur Verfügung gestellt werden. Der Präsident: A. Hess. Redaktion : Karl Oaut (i V A. Hess) in Barn. ••• Prof. A. Mathev-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Commission de rödaction: Ur. K. liretscher in Zürich, Max Diebold in Aamu, Dr. H. Fischer-Sigwart in Zoflusen, Alb. Hess in Bern. Nachdruflv von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlieh. La roproduetion d'artieles originaux n'est autorisee que moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La rödaction laisse aux auteurs rentiöre responsabilitö de leurs articles. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. XV. 1',"^?°^ Januat 1918 Jantier ?^.^^ Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Ersclieiiit am If). des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. F^arait le lä du iiiois. Unsere Störche im Sommer 1917. Von F!. Rditbcr, Neiiendorf. Der Weltkrieg zieht in die ffühero, füi- uns Laien an- scheinend so geregelte Weltordnung tiefe, r^auhe Furchen. Das Wirtschaftslehen erhält täglich neue Schranken und Hemm- nisse. Die Landesmarken fast auf dem ganzen Erdball stehen unter hoher staatlicher Konti'olle und Sperre. Der llebertritt erfordert den unvermeidlichen, obrigkeitlichen Heiseschein oder Pass. Aehnlich wie sich aber die neuzeitlichen Menschenfiieger im Luftreiche an keine Grenz- und Drahtverhaue halten, so macht's auch unsere gefiederte Tierwelt. Trotz Morden, Brennen und Hungern der Menschheit, kehrt sich unsere Vogelwelt nicht dai-an. Ungeachtet des tollen Treibens auf Gotteserde nimmt der allgemeine Vogelzug von Süd nach Nord und umgekehrt, wie schon seit Jahrhunderten, ruhig seinen Fortgang. Unsere lieben Sommergäste kommen und gehen gleich regelmässig. So haben die so sympathischen Störche im letzten Sommer auch wieder recht zahlreich sich auf unseren Schweiz. Stationen eingefunden. Auf zweieinhalb Dutzend Horsten, diese Zahl ist uns zur Kenntnis gelangt, fülirten die weisschwarzen Klapper- vögel zur Freude von Alt und Jung ein beschauliches Dasein, über das folgende Tabelle dem Vogelfreund näheren Bericht geben soll. 50 — Stationen Ankunft des erst. Storehes :3 de Bemerkungen Letzte Beobachtung Bonningen (Soloth.") 19. Febr. 3 — — 13. Aug. Deilingen 12. März — — — — Gunzgen „ 11. März 2 1 Verschwunden 17. u. 25. Au: Kestenliolz „ 20. Febr. 5 1 EleUlr. — Neuendorf „ — 4 2 Elekir. 18. Aug. Niederbuchsiten „ 25. 4 — — IG. Aug. Wolfwil — 3 2 Nest und Insassen gestürzt i Aarwangen (Bern) 25. 2 — — 19. Juli Bätterkinden „ 21. Febr. 4 — — 17. Aug. Bettenhausen „ 7. März 6 1 Ausgeworfen 16. Aug. Niederbipp „ 25. Febr. — — — - Oberbipp „ — 4 — — 16. Aug. Roggwil 24. Febr. 5 — — 17. Aug. Utzenstorf „ — 4 — — 28. Aug. Boswil (Aarg.) 28. Febr. ? — — — — Muhen „ 26. 4 — — — Mühlau „ 24. Febr. 4 1 Elektr. — Rheinfelden „ — 3 — — — Oberwil (Baselland) 23. Febr. 5 2 ca. 12 Tage alt 15. Aug. Schweizerhall „ — — — — — Sissach „ — — — — — Buchs (Zürich) 21. März — — — — Bülach „ — — — — — Ellikon a. Thur „ 28. Febr. 1 — 1 Alt. elektr. 2.Ehe 27. Aug. Hettlingen „ — — — — — Seeb „ — — — — — Unt.-Stamniheim „ — 4 — — — Wiesendangen „ 24. 4 1 Elektr. 9. Aug. K. Tur Unterhallau (Schafih.) 10. März 2 — — 15. Aug. Wie er.sichtlich, haben uns einige Korrespondenten mit ihrem Berichte im Stiche gelassen: indessen ist schon wieder viel erreicht, dass es uns gelungen ist, seit unserem Früh- lingsbericht (s. Heft 6 d. ,,0. B." 1917) weitere Stationen zu eruieren und dem bisherigen Status anzugliedern.^) Eine der wichtigsten und originellsten Storchensiedlungen ist jedenfalls die auf dem sogenannten alten ,,Storchen-Turm" von Rheinfelden, die uns unser fleissige Korrespondent Herr *) Es gibt nucii einige andere schweizerische ,,Storchensta.tionen". li: Interesse der Sache bitten wir unsere Le.ser, dieselben bekannt zu geben. Redaktion. — 51 — Pfr. Cattani in Mülilau mittelst seinem Kartengruss anlässlich eines Besuches im alten hMieinstädtchen zuerst signalisiert und bildlich getreu veranschaulicht hat, welche hübsche Aufmei'k- samkeit ein besonderes Kränzchen verdient. Hheinfelden bildet somit das getreue Seitenstück /um Schlosstiu'm von Aar Wangen. Der ebenfalls durch Ansichtskarte inne gewordene Horst von S c h \v e i z 6 r h a 1 1 e thi'ont stolz und kühn auf einem der dortigen, mächtigen Kabriksschloten und ist es zu verwundern, dass er dem wuchtigen Anprall des Sturmwindes zu wider- stehen vermag. Wie im Haushalte des Menschen, so ging es diesen Sommer bei den Storchenfamilien nicht überall ohne Zwischen- fall, Unglück und Verlust ab. Von den abgegangenen J u n g - Störchen sind die meisten durch die elektrischen Stark- stromleitungen getötet worden, so zwei in Neuendorf, dann jene von Gunzgen, Kestenholz, Mühlau und Wiesendangen. In Wolfwil brachte ein heftiger Gewittersturm am 29. Juni das Nest, das auf einer Birke ruht, zu Fall. Zwei noch unbe- holfene Junge bohrten beim Stür'zen ihre langen Schnäbel so tief in den weichen Boden, dass sie dabei den Erstickungstod fanden, während das Dritte auf dem wieder ari-angierten Nest glücklich weiter gedieh. Dass ein F^aar wohl das Maximum von sechs Jungen aus- gebrütet, wie in Bettenhausen, ist uns neu und begreitlich ist's, dass das schwächste Geschöpflein einfach über Bord geworfen wurde, oder wahrscheinlich vorher verendet ist. Auf dem Aarwangner-Schloss ist die Storchenfamilie im h^strich des Turmes von mutwilligen Buben belästigt woi'den. Die Folge war, dass die Alten mit den zwei Jungen schon am 19, Juli auf Nimmerwiedei'selien abgingen. lieber- diese Station schrieb man uns zurzeit noch folgen- des : „Unsere Störche sind dieses Jahr sehr oft von Schwärmen fremder Genossen überfallen worden und es gab oft einen heftigen Kampf. Einmal waren sogar etwa zehn Störche hier, es war in den ersten Tagen des Monats Mai, welche die Uns- rigen vertreiben wollten und da war die Storchenmutter, wenn ihr Mann gerade um Futter ausgegangen war, grossen Ge- fahi'en ausgesetzt." — 52 — Es gellt aus obigem hervor, dass noch eine gewisse An- zahl Störche weder Paarungs- noch Nistgelegenheit und viel- leicht auch wenig Lust zur Ansiedlung gefunden haben. In Buchs (Zürich) war die Station seit drei Jahren vei- waist, die Alten wurden das Opfer der Elektrizität. Letzten Frühling ist nun die Station in ei'freulicher Weise wieder be- setzt worden. Leider ist uns über das Brutresultat nichts bekannt. Eine neue Station hat es unseres Wissens letzten Sommer nicht gegeben, dagegen machte ein Storchenpaar alle Anstrengung, auf einem Kamin der alten Brauerei in Rein ach bei Basel ein Heim zu gründen. Schon fi'eute man sich in Dorten allgemein, endlich wieder Störche zu besitzen. Allein, das Reisig-Material, das für das Nest aufgeschichtet, fand zu wenig Halt und zweimal fegte es dei' Wind wieder herunter. Dieses Missgeschick verleidete den Vögeln den weiteren Nest- bau und sie flogen von dannen. Ueber die angetretene Abreise geben die angeführten Daten ein übersichtliches Bild. Es geht daraus hervor, dass anzunehmen ist, der Hauptschwarm sei um den 17. oder 18. August herum abgegangen. — Grössere Storchenver- sammlungen fanden statt, den 12. August in Lohn bei Solothurn (über 50 Stück) und am 16. August in Oberbipp, in der Nähe der dortigen Station. Herr Pfr. Friederich in Oberbipp schreibt uns hierüber: „Donnerstag den 16. August fanden sich in der Matte beim hiesigen Storchennest das auf einer einsam stehenden Birke sitzt, 31 Störche zusammen, von denen man am Freitag nichts mehr wahr nahm, so dass der 16. August als Tag der Abreise zu gelten hat." — So ganz spontan wird diese, aus allem zu schliessen, nicht erfolgt sein. Dies sind nun die wichtigsten Begebenheiten aus un- seren Storchenkolonien, insofern uns Berichte zugingen. Es sei noch beigefügt, dass auch in Kappel (Solothurn), schon Ende Februar, wahrscheinlich zwei sogenannte ,, wilde" Exemplare am Starkstrom vei-unglückt sind. — Eine recht ver- hängnisvolle Guillotine zum Nachteil der grösseren Vögel. Zum Schlüsse sei noch folgende ergötzliche Episode erwähnt, die uns Herr L. aus Ölten letzten Herbst erzählt hat und die den Beweis erbringt, dass die Störche doch nicht — 53 — iminei- hei Angriffen so fiirclitsaiii sind, wie man sie gemein- hin haltet. Herr L. fuhi- einmal das Mittelgäu hinauf in Begleitung seines Hundes. Ob Härkingen weidete nächst der Strasse ein Storch. Im Augenblick stürzte sich der Vierbeiner auf den ahnungslosen Langbeiner. Aber lioha! Letzterer postierte sich und crliess plötzlich ein solch' jammervolles, markdurch- (h'ingendes Geklapper, dass der Angriffslustige erschrocken imd hestüi'zt ablenkte und schwanzhängend davonrannte. Die ..Geistesgegenwart^' des Storches verlieh ihm den Sieg. Offenbar hatte dieser das Gefühl, dass ein Abflug im gesetzlichen Tempo, wie es bei diesen schweren Vögeln d^r Fall ist, nicht zui' sicheren Rettung diene. Wirklich ein Brayourstreich Meisters „Stelzbein". Der Augenzeuge meinte aber, ein s o 1 c li ' Storchen- geklapper habe ei- noch nie gehöi't. Beobachtungen aus dem bernischen Seeland. \u\i H. Mti/i/enunin, Aai'berg. Die nasskalte Witterung im Oktober 1917 hat den Rest unserer Vogelscharen nach dem Süden vertrieben und die nnrdisclien Durchzüger ohne Aufenthalt vorübei* ziehen lassen. Wahrscheinlich begünstigte schon das sommei'liche September- wetter die Abreise vieler Arten ungemein. Es trat im Oktober eine ganz auffällige Leere ein, die noch am 4. November andauerte. Allein schon acht Tage später, am IL November, herrschte überall wiedei' ziemlich reges Vogelleben. Auf einem Gang am Hagneck- kanal, vier km. auf die Lbene hinaus, konstatierte ich zwischen 10 Vi und 12V'i Uhr — ich führe die Exkursionen zur Fest- stellung der Arten in den kurzen Tagen immer in diesen Tages- stunden aus — 25 Arten und nachmittags in der Nähe von Aarberg noch fünf Arten. Dabei waren zwei Staren und ein Flussuferläufer. Am 14. November weilten an der alten Aare zwei Punktierte Wasserläufer und am 19. No- vember sah ich noch ein Grünfüssiges Teich huhn. Seit dem 6. Dezember- trippeln jedoch Haubenlerchen hier auf den Strassen umher, füi* uns ganz seltene, aber typische — 54 — WintergäPte. An der Aare singt fleissii-' die Bach am sei. Hingegen durclistreifte am 7. Dezember ein Weidenlaub- vogel das Gebüsche. Grosse Scharen einheimischei- und nordischer Buchfinken und auch Feld Sperlinge um- schwärmen täglich die Zuckerfabrik. Sie picken Kerne aus den zum Trocknen herbeigeführten Obsttresten hervor. Haus- sperlinge dagegen sind weniger zahlreich und G o 1 d a in m e r n ebenfalls nicht scharenweise anzutreffen. Am 24, Dezember zog ich abermals in der- vorgenannten Tageszeit auf die Ebene hinaus und traf dabei 20 Arten an, nämlich : Haussperlinge, Buchfink, Goldammei', Amsel, W as serpieper, Kohlmeise, Sumpfmeise, Blaumeise, Grünfink, Stieglitz, Haubenlerche, Rabenkrähe, N e b e 1 k r ä h e , S a a t k r ä h e , Elster, Eichel- häher, Mäusebussard, Rauhfussbussard, Sperber und Stockente. Der Rauhfussbussard hat schon seit einem Jahre draussen in den Hageichen Aufenthalt genommen. Der S |) e r b e r war offenbar Begleiter eines dort vorhandenen Buchhnkenschwarmes. Audi den Zaunkönig, das Rot- kehlchen, die Spechtmeise und den Grünspecht habe ich in diesen Tagen beobachtet; ferner wurde mir wiederholt die Anwesenheit der Schleiereule gemeldet. Der reichliche Schneefall vom 25. Dezember muss einen starken Einfluss auf das Vogelleben ausgeübt haben. Am 26. Dezember nachmittags gegen vier Uhr sah ich einen Schu arm Krähen von ca. 80 Stück hoch südwestwärts vorüber ziehen, truppweise und einzeln folgten noch andere. Unsere ein- heimischen Artverwandten hockten frierend im Sclinee und schauten ihnen nach. Seit sieben Jahren notiere ich alljährlich die beobachteten Arten. 1911 waren es 94, dann fortlaufend 121, 119, 104, 120, 127 und im letzten Jahr 130, darunter einige wenige alpine. Im Ganzen konnte ich in diesem Zeitraum 171 Arten be- stimmen. 1911 notierte ich auf 29 Exkursionen durch das Seeland 91 Arten als Brutvögel. Ihre Zahl dürfte auch jetzt noch etwas grösser sein und 100 übersteigen. Vergleiche ich meine Resultate mit der Sammlung des Herrn Oppliger in Meikirch — das Kirchdorf liegt in der Mitte zwischen Bern und Aarberg, am Südostabhang des Frienisberges — so finde ich grosse Uebereinstimmung. Die Sammlung umfasst über — 55 — 150 Ai'teii, deren Vertreter von Herrn Oppliger fast ohne Aus- nahme in der Gegend erbeutet worden sind. Mit meinen bis- herigen Beobachtungen zur Feststellung der Arten im ber- nischen Seeland möchte ich nicht Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Bei Hagneck am Bielersee und bei Witzwil am Neuenburgei'see bietet sich noch reichlich Gelegenheit zu neuen Erforschungen. Aber dazu sind Jahre nötig. Epidemies chez les oiseaux en 1837.'» Le 11 fevrier 1837 on signalait en Suisse, ä Geneve en particulier, une epidemie catarrhale d"un caractere trop innocent pour lui meriter le nom d'influenza ou de gripj^e, mais quel- ques jours aprös Tepidemie double de fureur, il n'etait presque pas de famille qui n'en soit atteinte; plusieurs boutiques durent etre fermees faute de personnel pour les ouvrir. Meme döve- loppement de „l'infiuence" dans tout le canton, Le 16 la grippe s'est declaree ä Fribourg, avec un caractere benin, toutefois 4 ou 5 jours plus tard on annoncait dejä 300 malades parmi les- quels 5 conseillers d'Etat sur 13. Elle eclata egalement ä Zürich, les nouvelles de Paris et de Londres signalent aussi r^pidemie, puis vint une periode decroissante. II est ä croire que l'epidemie resta a Tetat latent, car le 6 avril, les journaux annoncaient que M. le professeur Hugi, de Soleure, venait de faire une decouverte interessante: c'est que tous les oiseaux que depuis quelque temps, Ton trouvait par milliers etendus morts par terre, ont [leri de la grippe. Cette maladie doit aussi s'etre montree parmi quelques especes d'animaux domestiques. Le 8 avril, r-evenant sur ,, cette decouverte remarquable en fait d'histoire naturelle" Ton ajoutait: La quantite d'oiseaux que Ten a trouve morts ou mourants, appartiennent presque tous ä la famille des chanteurs; les moineaux, les pinsons, etc. avaient, dans quelques contrees, abandonne en masse le lieu de leur sejour. Maintenant que les oiseaux chanteurs sont revenus de nouveau, c'est encore parmi eux que regne la *) Du „ConstUufiuniiel iieuvhdtelois". — 56 — mortalite, et depuis 8 jours on en a ramasse quelriues milliers dans les environs de Soleure. On ne peut attribuer cette inoi- talite, ni au froid, qiie la [)lu|)ai-t de ces oiseaux supportent tres bien, ni a la lu'ivation de nourriture. On en a pris un grand nombre qui vivaient encore, et on leur a donn6 tous les soins possibles; niais aucun n'a voulu prendre de nourriture, et tous ont peri promptement. Tout fait croire qu'ils nieurent d'une maladie gangreneuse de la i'ate, aussi faut-il bien se garder d'en manger. De sem- blables affections se sont aussi declarees, dans quelques con- trees parmi les aniinaux domestiques. A. Hugi les attribue aux exhalaisons oxygenees du sol, qui ä ce que Ton |)retend, sont aussi la cause prochaine de la grippe. La theorie du savant i)rofesseur n'aura, sans doute, pas convaincu chacun ou sera demeuree ignoi*ee, puisqu'une 15^'"^ de jours apres on ecrivait de TEmmenthal: ,, Depuis quelques jours, dejä, Ton observe avec surprise, aux environs de Rahnfluh, plusieurs especes d'oiseaux, qui, ne pouvant se soutenir dans Tair, tombent a terre et y perissent, ou, errant a sa surface, se laissent prendre sans aucune peine. On a pris ainsi deux vau- tours. Aucun de ces oiseaux n'a la moindre blessure et ne l^resente de lesion exterieure qui puisse expliquer cette pri- vation subite de la faculte de vuler. La temperature, quel- que mauvaise qu'elle soit actuellement, ne i)eut pas non plus expliquer la chose, car eile n'agit janiais de la sorte sur les organismes vivants. LnHn le ,,Constituti()nncl Luisse" (lin avril), reprenant cette (|uestion, donnait l'historique ci-apres des epidemies constatees chez la gent ailee. „On a remarque qu'il regne dans ce moment parmi les oiseaux une maladie qui en fait pei-ir un gi'and nombre. Des esprits faibles voient dans ce phenomene un mauvais })r6sage. Ce[)endant, ce n'est p(Mnt chose rare, qu'une pareille epidemie sevisse pai-mi les oiseaux: ils y sunt meme plus sujets que les hommes. Ovide, Plutarquc, Aristote, Silius Italiens et Vii-gilc parlent de maladies semblables, non seulement parmi les oiseaux, mais aussi parmi les poissons et parmi diverses especes de quadrupödes; et des les temps anciens, les historiens en ont — 57 — Signale et d^crit. On dit qiie l'on voit dans repideniie aciuelle, les oiseaux voleter confusement de cote et d'autre, et se laisser prendre a la inain, ou toinber morts du haut des airs : inais cola, s'est toujours vu quant il rögnait des epizooties ou des maladies epidemiques, coinme aussi apres des changements subits de temperature, apres des tremblements de terre, ou apres des aurores boreales. La grippe des annees 1640, 1695, 1775, 1782, 1802, 1805, 1831 et 1883, parut chaque fois aprrs de grandes aurores boreales, tout de meine que celle de 1837. Le cholöra est aussi le plus souvent accompagne d'une maladie pestilentielle parmi les oiseaux; et alors ils tombent tout a coup du haut des airs et meui*ent. Mais la maladie dont ils sont actuellement frappes, est plus lente; ils voltigent long- temps de cote et d'autre et ne meurent qu'au bout de quel- ques jours. En 1665, il se manifesta a Milan, parmi les hommes, uue maladie contagieuse et pestilentielle, que Ton attribua aux oiseaux malades dont on avait mange. En 1757, 1764 et 1774, presque toute la volaille, taut ä Paris que dans d'autres con- tr^es de la France, perit; et les poissons eurent en partie le meme sort. Lors du tremblement de terre de 1280, dont les secousses se firent sentii- en Suisse pendant 40 jours et furent accompagnees de brillantes aurores boreales, les oiseaux vol- tigeaient confusement, toinbaient, et, selon quelques chi-oniques, s'etranglaient les uns les autres. p]n effet les 21 et 28 janvier 1837 de fortes secourses de tremblement de terre furent ressenties, non seuleinent en Suisse, mais aussi dans diverses villes de Test de la France et du Sud de TAllemagne, et des aurores boreales ont ete signalees en Suisse la nuit du 25 au 26 janvier, ainsi que le 21 fevrier: de cette derniere on ecrivait de Neuchatel: „Nous avons eu encore Samedi soir, le spectacle d'une magnitique aurore boreale, qui a commence a 8 heures et a dure jus- qu'apres minuit. M((lf/ici/-,/,ru>t('/. — 58 — Liste des palmipädes (jui se sont montres d'aoDt 1916 ä avril 1917 dans le port de Geneve. Par /?. Ponci/. E s p c c e s Foulque maeroule — Blässhulin Canard sauvage — Stockente Souchet commun — Löffelente Pilet acuticaude — Spiessente Sifiieur penelope — PfeiFente . Sarcelle d'ete — Knäckente Sarcelle d'hiver — Krickente . Fuligule raorillon — Reiherente Fuligule miiouinan — Bergente Fuligule milouin — Tafelente . Fuligule nyroca — Moorente . Garrot vulgaire — Schellente . Macreuse brune — Sammetentc Macreuse noire — Trauerente Eider ordinaire — Eiderente . Harle huppe — Mittlerer Säger Piette blanche — Kleiner Säger Stercoraire pomarin — Mittlere Raubmöwe Goeland pieds jaunes — Herings möwe Goeland cendre — Sturmmöwe Mouette rieuse — Lachmöwe . Guifette noire — Schwarze See schwalbe Grebe hupp(5 — Haubentaucher Grebe oreillard — Schwarzhals steissfuss Grebe castagneux — Zwergsteiss fuss 1900 6 3 2 10 26 140 2 125 2 7 10 1 13 U 9 2500 i 1 1 40 Hivernants Passagers (liir(''e du söjour (rautnmno dp printemiis de Tespöci; dans (^dans Ic Port) le Port 15 aoiit ;\ Hn avril — — oct. — (M'l. nov. — sept. — ■ oct. nov. 15 o<'t. ;\ tin mars 15 oct. au 15 avril 15 nov. ä lin dec. 15dec. au 15 mars 15nov.au 15 mars 15aoiitau30mars 15 nov. au 15 föv. 15 aoüt ä Mn avril Sept. Oct. Nov. sept. oct. nov. oct. nov. sept. sept. sept. avril fev. Totaux: 25 especes 4824 ind. 9 esp^ces hivernantes 16 espöces de passage N. B. Ne se sont )jas montrrs cette annec 191b —17 dans le Port : Chipeau bruyant. Nette rousse. Harelde de Miquelon. Ster- coraire de Buffon. Goeland ä manteau bleu. Mouette pygmee. Risse tridactyle. Guifette moustac. — 59 — Bilder aus freier Natur. ^'on VvoW I\. H. Diener, Zollikoii. Zu früher Morgenstunde war ich an den Bach gekommen, um an der Stelle, wo er eine scharfe Biegung macht und das Wasser verhältnismässig hochsteht, die Wurmangel auszu- werfen. Es galt der alten Einsiedlcrforelle, die unter der über- hängenden Uferböschung als unbestrittene Alleinherrschei'in haust: sie zu berücken, war mein Plan. Icli stehe in den dichten Haselstauden drin und bin eben mit dem Anbringen des Köders beschäftigt, als mich eine merkwürdige innere h^mpHndung bachaufwäi'ts schauen lässt. Schon fällt ein mittelgrosser Vogel, eine Ringeltaube (Columba palumbus L.), wie ein Stein in die Erlen ein und macht sich im Geäst foi't, während ein zweiter, grösserer, wohl ein Raubvogel, unmittelbar vor dem Gebüsch mit einem plötzlichen Ruck seinen rasenden Flug hemmt und sich mit einem geschickten Sprung seitwäi'ts in die Höhe wirft; ich er- kenne nun den kühnen Angreifer, einen Hühnerhabicht (Astur palumbarius L.). Enti'onnen ist die Taube dem gefälirlichen Räuber freilich noch nicht: denn wie ich vermutet, hält er draussen Wacht und blockt scliliesslich auf einer nahen Eiche auf, von wo er einen ungehinderten Rundblick hat. Die Taube ist sich ihrer fragwürdigen Lage aber zweifellos bewusst; denn sie verharrt ruhig in der eingenommenen Stellung und maclit sich nur auf- fällig an einem Flügel zu schaffen. Ob sie die scharfen Fänge doch zu fassen vermocht hatten f Ich wollte nun bachaufwärts und mein Glück an einer andern Stelle versuchen; vorerst sollte jedoch der Habicht ver- scheucht werden. Behutsam schleiche ich mich vor und am Sitzort der Taube vorbei, die micli allem Anschein nach nicht wahrgenommen hat: dann werfe ich, in guter Nähe ange- kommen, unter gleichzeitigen gellenden Rufen einen Kiesel ins Geäst der Eiche. Hastig streicht der Hühnerdieb ab. Leider hat mein Schreien auch die Taube derart aus der Fassung ge- bracht, dass sie das schützende Dickicht verlässt; palumbarius hat sie natürlich gleich weg, und ich kann mühelos den Zeit- punkt berechnen, da sich das Drama dem tragischen Endpunkt nähern wird. — 60 — Die Taube strebt aus Leibeskräften dem nicht allzu fernen Fichtenwald zu: sie ermattet aber sichtbar bald, und der Ab- stand zwischen ihr und dem Angreifer verringert sich zusehends. Mäusebussard. Aus Dr. S. lirunics ; Der sc-hwoizt-rische Natiunalparli — 61 — Und jetzt ist ei- über ilii- und stösst auf sie niedei-: Federn stieben, und mit seiner Beute fliegt der unsympatiiische Vogei- sclilächter etwas l)ehindert, doch erstaunlich rasch, einem ge- eigneten Kröpfplalz zu. — Ahnungslos kam ich, das Gewehr gesichert über der Schulter, aus dem Mischwald heraus und warf einen kur-zen, prüfenden Blick über die vor mir liegende Sumpfwiese. Was ist denn das '^ Schwerfällig steht ein gewaltiger Vogel aus dem Riede auf und streicht mit langsamem Flügelschlag niedrig über den Boden ab. Freund Adebar ist's ! Deutlich ei'kenne ich ihn nun, auch wenn ihn nicht sein langer Schnabel und die ebenso roten Ständer verraten. Fin gutei' Anblick! Wirkhclr^ Warum ist denn sein Lanzenschnabel so merk- würdig wie ein Zirkel gespreizte Und was hängt denn links und rechts daraus herab f Und nun diese eigentümlicli quiet- schenden Lautelf Glas vors Auge und festgestellt, was der Klapperstorch da fortträgt ! — So etwas I Fin J u n g h ä sehe n hat er sich aus meinem gerade mit Vei'tretern der von Lampe nicht über- reich gesegneten Revier geholt ! Das ist denn doch stark ! Meine Freude über den unerwarteten guten Anblick ist rasch verflogen. Automatisch nehme ich die Waffe von der Schulter, entsichere, packe an und schicke dem noch nicht fern Fntvveichenden eine Dublette nach. Natürlich wollte ich den F'revler nicht für seine Tat bestrafen : w^ohl aber hoffte ich, es möchte ihm vielleicht der Schrecken in die Glieder fahren und er seine Beute fahren lassen. Fällt ihm gar nicht ein; gelassen steuert er dem nahen Dorf zu, wo auf dem Kirchturm seine Sprösslinge mit Sehnsucht auf Atzung warten. Dass Freund Langbein ab und zu auf sein ordentliches Amt eines Kindeslieferanten vergisst, war mir zur Genüge be- kannt: aus eigener Frfahrung konnte ich ihm bislang freilich keinei'lei Seitensprünge nachweisen. Umsomehr interessierte mich dieser Fall, wenn auch, begreiflicherweise, nicht in ange- nehmem Sinne ! — Ein eisigkalter Wind blies von Nordosten her, als der Wegwart Seh, morgens gegen acht Uhr mit seiner Karre an die Arbeit ging. An einer gewissen Stelle der Strasse, die be- ständig nahe dem See entlang führ-t, stellte er seinen Zweiräder ab, um sich erst einmal einen Nasenwärmer anzustecken. — 62 — Dabei fiel sein Blick zufällig auf den hartgefrorenen S^lrand, und dort sah er nun einen bräunlichen Vogel heftig mit den Flügeln schlagen, als ob er sich vom Platze fortmachen wollte, was aber nicht geschah. Neugierig näherte er sich dem Tier und erkannte einen Haubentaucher, der sein Näher- kommen jedoch nicht nach seinem Geschmack empfand und ihn anfauchte, so dass er zunächst verwirrt zurückwich. Dann aber dämmerte es dem guten Mann oben im Hirnkasten, und er sah ein, dass der Vogel zweifellos nicht fortkonnte und zu haschen war. (Schluss folgt.) CHRONIK - eHRONIQUE;. Vom Bodensee. Haubenlerche (Galerida cristata L). 14. Nov. auf Strasse in Rorscliach. Grosser Brachvogel (Numenius arquatus L.). 9 Exemplare in den feuchten Wiesen südlich Arbon Futter suchend. Eines davon mit nur einem Bein. Dieses erhob sich bei meinen Annäherungen immer zuerst. (5. Dez. 1917). Gemeiner Kiebitz (Vanellus cristatus L.). Schar von 20—30 Stück in den frisch umgebrochenen Aeckern südlich Arbon. (1. Dez 1917). Gemeiner Star (Siurnus vulgaris L.). Am 5. Dez. kam ein Exemplar ins Städtchen geflogen und pickte aus einem Kehrrichtkübel. Gleichen Tags sah ich ein Trüpplein von 5 Stück in den Wiesen südlich Arbon. Bergfink (Fringilla montifringilla L). Am 5. Dez. auf frisch angesäten Aeckern südlich Arbon. Schwärm von zirka 200 Stück, vermischt mit Buchfinken (Fringilla coelebs L ) Grünfinken (Ligurinus chloris L.) und Goldammern (Em- beriza citrinella L.). Enten. Auf dem Bodensee erscheinen die nordischen Gäste wieder. Knäck- und Krickente (Querquedula ciacia und crecca L.) vermischt mit Anas boschas L. hauptsächlich an der Steinach- und Aachmündung zu treffen. Ziemlich zahlreich ist auch die Tafelente (Fuligula ferina L.). Säger. Den Mittleren Säger (Mergus serrator L.) beobaclitete ich seit Mitte November, immer einige 100 m vom Ufer entfernt. Den Grossen Säger (Mergus merganser L.) habe ich dieses .Jahr nur in einem Paar bei Steinach gesehen. Elster (Pica caudata L). Vom 5. bis 8. Dez. liaben l-llstern auf einer Eiche ein Nest gebaut. (Schlafnest?) A.Steiner, Arbon. Vom Thunersee. Ich war diesen Herbst wenig am Strand wegen des hohen Wasser- standes. Per Schiff könnte man jedocli schöne Beobachtungen maclien, da viele Entenarten vorhanden. Den ganzen Frühling und Sommer waren Haubentaucher, alt(^ und junge sichtl)ar. Seit Aufgang der Jagd .sah irh keine mehr. — 63 — Dito eine Familie des Grossen Sägers, mit 8 Jungen. Den 4. Sept. waren noch 4 jiinii,e Säger da, davon S'Mio.ss ich 2, die Jel/t im Berner Museum sind. Am Ö./6. Oivtober Schneefall. Den 0. Okt. fand ich eine tote Wachtel im Wasser am Strand, wahrsclieinlich in den elektrischen Dräliten verunglückt. Den 26. Nov. überilog mich eine Schwarze Gans, wahrscheinlich Ringelgans. Vor einigen Jahren waren 2 hier, wovon die eine jetzt im Museum Den 1 Dez. sah ich 3 Schwarzhalssteissfüsse (Podiceps nigricollis Brehm), schoss einen, der jetzt im Museum ist. Den 13. Dez. eine Bekassine sticht an meinen Kanal, wahrscheinlich die letzte. Icli lasse ihr ihr sorgenvolles Leben. W. v. Bonstetten. Aus dem bernischen Seeland. Am 7. Dezember 1917 beobachtete ich im Moos bei St. Johannsen auf einem abgeernteten Rübenfeld IG Rebhühner^ welche im leichten Schnee nach Nahrung sucliten. Die Tiere zeigen wenig Furcht und kamen beim Pflügen verhältnismässig nahe heran, um nach Nahrung zu suchen. Neben Krähen, welche stark vertreten, zeigten sich einige Möwen, sodann war noch da ein Star und eine Bachstehe. W. Burri, Verw. =P [ j^ Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. DE O SS' An der Jahresversammlung der Schweizeriiscbeu Zoologischen Gesellschaft am 28. Dezember 1917 in Basel wurden folgende Referate ornithulogischen Inhaltes gehalten : Dr. H. Steiner (Zürich) : Zur Kenntnis der Rachenzeiclmungen der Nestjungen der Prachttinken, Spermestinae. G. Schneider (Basel) : Bemerkungen über albinistische Vögel und Säuge- tiere aus der Umgebung von Basel unter Vorweisung der Belegeexemplare. Dr. J. Roux (Basel) : Die Wirbeltierwelt von Neu-Caledonien (damit auch die Vögel berührt). Die Vogelwelt im Winter. Zürich. Flugwild sammelt sich zurzeit in bisher nie beobachteter Zahl auf dem dampfenden Wasserspiegel des Zürichsees Wildenten werden bis zu verschiedenen Tausenden gezählt. Daneben findet sich in grosser Zahl der weissgraue, kurzgeflügelte Haubensteissfuss, ein ge- fürchteter Fischräuber, im Volksmund „Tüchel" genannt. Auch vereinzelte Exemplare der in unsern Gewässern selteneren Polar- und Sägetaucher sind bis in den Hafen unserer Stadt hinein zu treffen. Daneben bevölkern muntere Scharen der kleinen beweglichen schwarzen „Bucheli" überall die Seetläche „Der Bund", No. 6 vom 6. Januar 1918. Vom Büchertisch — Bibliographie. Dr. S. Brunies, Der Schweizerische Nationalpark, 8'^, 282 S., 32 Origi- nalzeichnungen. 6 geologischen Profilen und einer l^ebersichtskarte. Ver- — 64 — lag von Benno Sc/itrahr (S^- ('<>., Ba.'^cL Steif, broscli. F"r. 6. — . Halb- pergament Fr. 7. 50. Im Jahre 1914 ist die erste Ausgabe die.ses Buches erschienen und schon ist eine neue Ausgabe nötig geworden. Dieser Umstand wäre schon an sich eine gute Empfehlung. Der Verfasser ist wolil wie ivaum ein zweiter berufen, uns die.ses Hand- buch ül)er den schweizerischen Naturschutzpark zu bieten. Als geborner Bündner hat er schon seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten diesem Landes- gebiet gewidmet und ausserdem war er von Anbeginn an Sekretär des Schweiz. Bundes für Naturschutz ; er kennt somit den ganzen Werdegang un- seres Nationaiparkes aus eigener Anschauung. Ist in dieser Hinsicht alle Gewälir geboten, so ist es auch in anderer ebenso. Wir erfahren da durch eine berufene Feder in versciüedenen Ab- schnitten alles Wissenswerte ül^er das Entstellen des Parkes, seiner geogra- phischen und geologischen Beschauen heit, den Klimaverhältnissen, dem PHanzenkleid, dem Tierleben u. s. w. Für den Besucher unseres National- parkes ist dieser „Führer" geradezu unentbehrlicli. Aber auch derjenige, der sich einen Begriff von dem Geschaffenen machen will, kann nichts einen l)esseren Dienst erweisen, als dieses „Parkbuch". Die ganze Anlage und Behandlung ist mustergültig. Sclion Ijei der ersten Auflage wurde in mir der Wunsch rege, es möchten noch für andere Gebiete unseres Landes — es brauchen dies ja nicht nur Naturschutzgebiete zu sein — solche Monographien, wo namentlich auch der Naturkundige voll auf seine Rechnung kommt, herausgegeben werden. Beim Durchsehen der neuen, verbesserten Auflage ist in mir dieser Wunsch nur bestärkt worden. Lobend sei auch die gute Ausstattung und schöne künstlerische Illustra- tion des Buches durch den Verlag erwähnt. Dank der Zuvorkommenheit des letztern können wir unsern Lesern als Probe das Bild des Mäusebus.sards bringen. Kurz : das Buch verdient seinen Platz in der Bücherei eines jeden Naturfreundes ! A. H. Walter Knopfli, Beiträge zur Morpholoyic nnd Enticicklungsfjesc/tic/Uc des Brustsciudterskelettes der Vögel. S. A. aus Jahrg. 62/1917 der Viertel- jahrsschrift der Naturf. Ges. in Zürich. 8", 10 S. Eme interessante Arbeit unseres tüchtigen Mitgliedes. Sie bildet die Wiedergabe der wesentlichsten embrvologischen Ergebnisse seiner im Druck befindlichen Dissertationsarbeit. A. H. Redatctlor» : Karl Daut (i. V. A. Hess) in Bern. •■• Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Commission de rädaction: Dr. K. Bretscher in Ziiricli, Max Diebold in Aarau, Dr. H. Fischer-Sigwart in Zofingen, Alb. Hess in Bern. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsatze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'artieles originaux n'est autorisee que moyennant le eonsentement de l'auteur et indication de proveuanee. La redaction laisse aux auteurs l'entifere responsabilitö de leurs artieles. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. XV. fX'" Februar 1918 Fefficr ^:Zc^. 5 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Scliweizerisclien Geselisctiaft für Vogelkunde und Vogelschutz Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Bilder aus freier Natur. Von Prot'. A'. H. Diener, Zoililvon. (Scliluss). Kurz iiuc überlegte er, und S(;hoa war sein Plan fertig. Ungesäumt holte ei* den Pickel von der Karre und scliickte sich an, den Steissfuss samt der hartgefrorenen Erdscholle, worauf er festsass, vorsichtig loszuhacken. Während dieser seiner Arbeit machte der Taucher, der festgefroren war, die unglaublichsten Anstrengungen, um von der Unterlage, die ihn so heimtückisch fesselte, loszukommen: gleichzeitig zielte er mit seinem scharfen Schnabel beständig nach Seh., der aber auf der Hut war und sich nicht erwischen liess. Endlich war das Werk getan; in einem günstigen Augen- blick packte Seh. mit der einen Hand den Vogel unter dem Kopf am langen schmalen Hals, mit der andern hob er die losgepickelte Scholle auf, und so trug er die seltene Beute triumphierend nach Hause. Dort wurde der Steissfuss losge- taut und erst in einen Kätig. dann in ein Wasserfass gesteckt ; zufolge gänzlich unmöglichen Benehmens erhielt er jedoch am Tage darauf die Freiheit wieder' geschenkt. Leider hatte es der gute Mann versäumt, mir von seinem P'und Mitteilung zu machen, sodass mir der ungewöhnliche Pflegling entging, für den ich mich naturgemäss nicht wenig interessiert hätte: nur noch der Ort konnte festgestellt werden. — 66 — wo der Haubentaucher vom Frost überrascht und dann auf so eigentümliche Weise befreit worden war, freiUch niclit, ohne dabei allerlei Bauchgetieder einzubüssen, das noch vorhanden war, als ich den Ort genau untersuchte. — Im Schatten des Randgebüsches hatte ich mich niederge- lassen, um meine ermüdeten Glieder auszuruhen und schickte mich eben an, ein Nickerchen zu machen, als ich schräg gegen- über auf einmal ein ängstliches Vogelgeschrei vernehme. Ich schaute hin und gewahrte zwei gräuliche Kleinvögel, vermut- lich Goldammern, die zeternd über einer gewissen Stelle liin- und herflatterten. Ich dachte zunächst an die Anwesen- heit eines Eichelhähers, den die um ihre Nachkommenschaft besorgten Elternvögel durch ihr Gebahren abzulenken oder zu verscheuchen hofften; trotz scharfen Spähens konnte ich aber nirgends einen solchen Strauchdieb entdecken. Vielleicht ein Wiesel? Vorsichtig erhebe ich mich und pirsche mich in einem grossen Bogen dem Gesträuch entlang nach der kritischen Stelle an. Die beiden Goldammern — solche waren es — nahmen mich nun wahr, änderten ihr Benehmen jedoch nicht und flogen keineswegs ängstlich ab ; nach wie vor flatterten sie beständig über einem bestimmten Punkt hin und her und dienten mir so gewissermassen als W^egweiser. Da rührt sich etwas : ein Igel!!! Und gleich daneben das Nest mit zwei Eiern und einer Anzahl Schalen. Schaut den Eierdieb! Also in flagranti erwischt! So aus der Rolle zu fallen und derlei Leckerbissen zu naschen, statt dem ehr- baren Handwerk des Mäusefangs, wie sich's gehörte, nachzu- gehen ! Etwas unsanft stiess ich den stachligen Gesellen mit dem Fuss an; der fauchte recht unfreundlich und rollte sich dann zusammen, wohl im Glauben, damit allen weitern Mög- lichkeiten entgangen zu sein. , .Gefehlt, guter Freund!" Ich zog eine Schnur aus der Tasche, machte eine Schlinge, legte sie um die Stachel bewehrte Kugel herum, zog tüchtig an, ohne viel Rücksicht auf den Geknebelten zu nehmen und trug die seltsame Beute ein weites Stück fort: dann gab ich dem Scheinheiligen, dessen Nutzen nicht anzuzweifeln ist, die Frei- heit wieder. Das Goldammernest war sehr geschickt und doch recht liederlich angelegt. Es stand am Stannne einer Birke direkt — 67 — am Boden und wai- von Bärenklau vollständig überdacht. Un- möglich, dass es ein Auge erspäht hätte! Doch derlei abge- feimte Gauner, wie es z. B. Wiesel und Ratten — und, wie man sieht, auch der Igel — sind, stöbern eben alles auf. — Weit hinein in die Lande schaut der einsame Eichbaum, in dessen Schatten ich raste. Eine herrliche Rundsicht bietet sich mir dar: einen grossen Teil der Fruchtäcker und Klee- schläge mit den da und dort eingesprengten Fichtenschonungen kann ich überblicken: bis hinaus ins benachbarte Reich wan- dert mein Blick; deutlich sind die Seh . . . berge zu erkennen, deren schneeige Kuppen zu mir herübergrüssen. Und dort, in jener tiefen Talmulde, wälzt der Fluss seine vom letzten Ge- witterregen her noch geschwollenen Fluten vor sich hin: mir ist beinahe, als könne ich das Rauschen der unaufhaltsam weitereilenden Wasser bis hierher vernehmen. Ein Kirchlein steht drüben hoch am Uferrand ; hell blinkt seine kupferne Helmspitze im warmen Sonnenlicht. Meine Aufmerksamkeit wii'd jäh anderweitig in Anspruch genommen. Eben kommt rasenden Fluges ein mittelgrosser Vogel durch die Luft daher, unmittelbai' gefolgt von einem etwas grössern, dunkler gefärbten. Zusehends verringert sich der Abstand zwischen dem Verfolger und seinem Opfer. Jetzt geht die Fahrt nahe an meinem Rastplatz vorüber; schon be- rührt der Räuber beinahe die Wildtaube, die ich nun als solche ansprechen kann. Sie hat wohl das Vergebliche ihrer Flucht durch die Lüfte erkannt und stürzt sich unvermittelt steil nach unten einem niedrigen Haselgebüsch zu, in dem sie in dem Augenblick verschwindet, als der W a n d e r fa 1 k — er ist der kühne Angreifer — sie zu fassen vermeint. Fast rennt er an dem unerwünschten Hindernis an, derart scharf ist sein Flug ; doch es gelingt ihm, mit einem kräftigen Flügel- schlag augenblicklich zu bremsen und sich seitwärts zu werfen ; im zweiten Schlag seiner ^mächtigen Schwingen lässt ihn be- reits in beträchtliche Höhe steigen. — Einige weite Kreise zieht der also Betrogene noch um den Platz ; dann entschwebt er nach der Richtung, aus der er eben gekommen. Ein herrHches Schauspiel ! Ungemein verschiedenartig und gar oft in höchstem Gradfe fesselnd sind die Bilder, welche die freie Natur dem eifrigen Beobachter vorführt. Wie ist er daher zu beneiden! — 68 — Nachtrag zum Berichte der Störche in der Schweiz im Sommer 1917. (Siehe „Ornithologisclier Beobachter", Heft 4, 1918.) von E. Rauher, Neuendorf. Seit der Drucklegung obigen Artikels sind uns noch weitere Storclienstationen zur Kenntnis geworden. So z. B. trug der einte Kirchturm von Frauenfeld seit einigen Jahren ein nicht mehr bewohntes Nest. Letzten Frühling wurde die verwaiste Stätte, ähnlich wie in Buchs (Zürich) wieder zur allgemeinen Freude des städtischen Publikums, von einem Storchenpaar bezogen und die weitere Folge war, dass vier Junge erbrütet und aufgezogen wurden. Ferner hat auch Liestal seine Störche. Die Langbeiner hausen schon seit Jahren auf dem Gasthause zur ,, Sonne", Zahl der Jungen zwei. — Hier hat man die bautechnische Anomalie, dass sich das Nest nicht nach alter Regel auf einem der Firstköpfen, direkt über der Gibelspitze ruht, sondern in der Mitte der First links und rechts von je einem Kaminhut flankiert, so dass also der sonst so beliebte freie Ab- und An- flug fehlt, die Lage also als nicht ideal bezeichnet werden muss. Die in der Berichtstabelle angeführten Störche von Schwei- zerhalle, deren Wohnung sich auf einem der hohen Kamine der Vereinigten Schweizer. Rheinsalinen befindet, hatte merk- würdigerweise keine Nachkommenschaft. Gar idyllisch hübsch und fürstlich stolz erhaben gelegen ist das Storchenheim von S i s s a c h. Der Kaminhut des Konsum- hauses, wohl eines der originellsten, stattlichsten und höchsten Gebäude der Ortschaft, trägt den wohlgeformten Riesenhorst. Schon seit 18 Jahren kehren die Bewohner regelmässig wieder hieher zurück. Letztes Jahr wurden fünf Junge erbrütet, wovon eines abgegangen d. h. über das Nest hinausgeworfen worden ist. Wenn es also, wie schon vorerwähnt, im Berichtsjahre keine neuen Storchensiedlungen gab, so muss der Wieder- bezug der alten Horste von Buchs und Frauenfeld zur Abwechslung inmitten des bisherigen allgemeinen Klageliedes über den Rückgang der Störche, als eine erfreuliche Ers(iheinung gebucht werden.') *) Wie ich anläs.slich einer Exkursion am 3. Februar 1918 ermitteln konnte, war das Storchennest in Messen (Soloth.) — der Horst befindet sich ausserhalb des Dorfes auf einem Baum — pro 1917 el>enfalis besetzt. Red. : A. H. — 69 — Interessant ist auch die Tatsache, dass in keiner Ortschaft^ wo die Störche heimisch, zwei bewohnte Forste sich vorfinden, während früher in unseren Nachbargerneinden Härkingen und Kappel es je über ein halbes Dutzend bewohnte Nester gab. Dies beweist am besten, in welchem Grade der Bestand dieser Vögel dezimiert worden ist. Dass bei der Ansiedlung oft auch ein gut Stück Eifersucht mitspielt, konnte schon häufig beob- achtet werden. Aehnlich wie in A a r w a n g e n sollen auch in Buchs nach der ausführlichen Berichterstattung der Herrn Lehrer Märki Kämpfe um den Besitz des Nestes, oder wahrscheinlich um die „Frau Gemahlin" stattgefunden haben, ja eigentliche Luft- schlachten sollen sich abgespielt haben. Hier noch einige Stimmen aus den Stationen selbst: Bettenhausen, Die fünf Jungen sind am 29. Juli zum letzten Male gesehen worden. Die alten Störche waren noch hier bis den 16. August, an diesem Tage sind sie fortgezogen, wir hoffen dass sie im Frühhng wieder kommen werden. (Ingold.) Mühlau. Bei den ersten Ausflügen verwickelte sich eines der Jungen in Leitungsdrähten und fiel tot nieder. Bald darauf zogen die Alten weg und es bleiben zur Stunde, 17. August» nur noch zwei Junge. (Cattani, Pfarrer.) Roggwil. Es gab fünf junge Störche. Diese verpaarten sich einige Tage vor der Abreise. Es besuchten die unserigen etwa 12 Störche und darauf kamen sie nicht mehr zurück- Die beiden Alten blieben noch bis 17. August auf ihrem Neste. (Elise Grütter.) Wiesendangen. Das alte Paar mit den drei Jungen ist kräftig gediehen und hat wieder viel Interesse und Sympathie bei Alt und Jung und Umgebung gefunden. (0. Ullmann, Pfr.) Es ist auch noch zu erwähnen, dass die Nestjungen unserer benachbarten Stationen, Kestenholz, Neuendorf und Gunzgen, wie in den Vorjahren wiedei- beringt worden sind, im ganzen 11 Stück. Von diesen sind vier Exemplare verunfallt. — Ueber den ersten erfolgten Unfall schrieb man den „Oltner Nachrichten" aus Neuendorf: ,, Letzten Donnerstag, den 28. Juni verunglückte hier einer der jungen Störche. Beim Anflug vom Felde gegen seine Heim- — 70 — Stätte, geriet der Unerfahrene in die Härkinger Starkstromleitung. Dank der vor einigen Tagen erfolgten Beringung konnte die Identität sofort genau und ohne Behelligung der üblichen In- stanzen festgestellt werden." Es handelte sich um die Ring- nummer 7053. Später folgten noch 7055 und 7068, letzterer Träger stammte aus dem Nest von Kestenholz. Les oiseaux pendant la grande guerre. Par A. Mathcy-Dapritz-, Colombier. Sous ce titre M. le Dr. F. Cathelin, medecin-major, pubhe dans les nos 1 1 et 12 du « B u 1 1 e t i n de 1 a L i g u e f r a n r a i s e pour la Protection des Oiseaux» (1917) des observa- tions tres interessantes, concernant l'intluence du bruit sui' la nidification et les couvöes. Nous en donnons ci-apres un re- sume. Monsieur le comte de Tristan, ornithologiste distingue, a vu, le 8 mars 1915, un nid de chouette effraye dans un pan de muraille en ruines, un nid de pie dans un orme tres elevö, pres du canal de TYser, un nid de grive draine dans un bätiment demoli du Polder, des nids d'etourneaux sous les toits des villas de Nieuport-Bains, un nid de traquet motteux (16 mai), dans une petite anfractuosite du parapet en sable d'un boyau de cheminement, sur une rive de TYser, entre les tranchees avancees, un autre nid, de cette espece, ä six metres derriere une piece d'artillerie, dans un trou de lapin ä 1,7 m de pro- fondeur. Cet observateur a encore note des nids de moineau friquet, d'hirondelles, de linotte, de bruant jaune ä terre. Dans ces contrees desolees il note encore comme especes nicheuses, le bruant proyer, la hoche-queue grise, Talouette cochevis, Talouette lulu, Talouette des champs, des fauvettes, les pipits obscur, des pres et spioncelle, le ceni, la pie-grieche rousse, le rossignol de murailles, le sizerin boreal, la perdrix, le faisan, le vanneau, le pluvier ä collier, la poule d'eau, la foulque macroule, les rales d'eau et de genets, le Chevalier guignette, des becassines. M. le comte de Tristan, (|ui pu- bliera plus tard sur ce sujet, un livre sürement tres interessant, conclut comme suit: «En somme, certaines especes ont pris des precautions des la premiere couvee pour la construction de leurs nids. Le bruit de la canonnade, quelque intense qu'il seit, n'inllue paS ou tres peu sur la reussite de Tincubation.» — 71 — Aux Dardaiielles, M. le Dr. Millet-Horsin a fait des ob- servations concernant la nidilication. Au Camp des Cyprös, malgre l'ötat lamentable des arbres moineaux et rolliers y ont niche: un jour un eclat de Schrapnell tue un roUier, et malgre les formidables arrosages d'artillerie les rolliers nichaient dans un aqueduc en ruines. Au Mort-Homme, malgrö Ic bombardement, une caille ne cesse de chanter sur le parapet des tranchöes, eile fit son nid non loin de lä, dans une petite prairie. Dans la meme region des perdreaux vivent tranquillement, les rossignols et les alouettes continuent leurs chants sous les plus viulents bom- bardements (prof. Perrier). Les canards sau vages sunt nombreux, ils volent d'un ötang ä l'autre, du centre des deux lignes ä l'arriere des lignes. Dans la «Revue d'Ornithologie francaise» M. Roger Reboussin, peintre animalier, dit: «Au milieu du bruit incessant, on entend le chant du bruant jaune, la melodie de la fauvette ä tete noire, de la babillarde, de celle des jardins, les trilles du pinson, les modulations de la grive et du merle noir. Dans un bois completement saccage, le rossignol, le troglodyte et le rouge-gorge chantaient imperturbablement. A Fleui'v, au moment de Tattaque, de tres nombreuses hirondelles, se per- chaient pres des tetes des soldats, sur les lierres pendant aux murs ecroules. Les oiseaux piaillent comme en temps ordinaire, dans les cours bordees de murs demanteles, et cela en plein dans la Zone violemment bombardee. Pres de la redoute de Thiau- mont, un couple de pies-grieches a etabli son nid sur un buisson d'epine noii-e ä demi-carbonise par l'incendie. Les pigeons restent dans leur |)igconnier meme quand le toit en a disparu, les choucas n'abandonnent point une tour ä demi-detruite, les perdrix et les faisans vivent en toute con- fiance immediatement derriere la ligne de front. Au printemps 1916, dans un petit bois pres de la Somme, arrose regulierement par les obus, petits et gros, les oiseaux ont construit leurs nids, ils chantent a plein gosier, parmi les troncs tordus et les branchages fauches, Sous le toit d\me eglise bombardee, fumant encore, des sansonnets portent de la nourriture a leurs jeunes, Une nuit les poilus sont reveilles, par les feux de mousqueterie et de mitrailleuses combines avec — 72 — ceux de l'artillerie et de l'explosion des grenades, piiis soudain ce vacarme diabolique cesse, et au milieu du silence, victo- rieux se fait entendre le chant allegre du rossignol. Kn date du 27 juin 1916, le sergent-major ecrit du front: «Tout ä l'heure, par ce qui ine sert de fenetre, je suivais les all6es et venues d'une lioche(|ueue grise: en l'espace de cinq minutes, cet oiseau avait fait liuit voyages de son nid ä Ten- droit oü je me trouvais, gianant, attrapant des moucherons au vol et repartant le bec plein d'insectes. Certes, je n'avais pas encore ete ainene ä me rendre com|)te d'aussi pres d'un travail aussi intensif: j'ai compte vingt a vingt-cincj cou[)S de bec ä chaque chasse.» Dans «riUustration» de 3 fevrier 1917, M. Henri Conrad a Signale la presence frequente, tout pres du front, de pinsons, de verdiers et de moineaux. II a vu le troglodyte venir nicher dans les abris feuillus, les guitounes et les Caches des senti- nelles. Un couple de mesanges charbonnieres fit son nid dans la boite aux lettres d'un bataillon en periode de repos et y eleva deux couvees. Un autre couple nicha dans un tuyau de poele abandonne hors d'une baraque. Le peintre Flameng dans une gouache intitulee: «Sur les V i e u X r e m p a r t s de V e r d u n » a represente un vol immense de corneillcs («Illustration», 12 fevrier 1917), mais M. Henri Conrad, qui en a observ6 d'immenses vols envahissant le champ de bataille, ne les a jamais vues se repaitre de ca- davres humains, comme on l'ecrit depuis si longtemps, mais seulement de chevaux morts ou de petits mamrnifei'es restes sur le sol. De jeunes chouettes apprivoisees par des artilleurs rentraient dans leur cage meme quand la batterie faisait feu. Dans le village detruit de Jussy un couple de moineaux s'installe dans la lanterne d'un reverböre et y eleve ses jeunes. Si ces merveilleux oiseaux ont tenu sur la ligne avancee, ils ont encore fait mieux, ä maintes reprises ils ont Signale le danger. En effet, avant que Todeur des diaboliques gaz as- phyxiants ne soit parvenue aux tranchees, ces petites betes, surprises dans leur sommeil, se sont bi-usquement reveillees, puis se sont enfuies en poussant des cris qui ont ete pour les braves soldats, le signal de la prudence avant Tattaque. («Journal de Cabanes))). 73 - /r- CHRONIK - eHRONIQUE. Graugans, Anser ciiiGreus Meyer. Anfmigs Januar 191H trieben sich einige Tage lang G Stück (iraugänse auf den Wiesen in der Nähe von Her- zogenbuchsee herum. Rud. Ingold. Sonntag, den 20. Januar, aljends 57^ Uhr beobachtete icii über einem Roggenfeld bei St. Johannsen (Bern. Seeland) daherfliegend ca. 12 Stück Wild- oder „Schnee"-Gänse, deutlich erkenntlich an ihrem Geschnatter und Flug. Nach den Aussagen eines Nachbars waren diese Vögel schon vor einigen Tagen beobachtet worden. W. ßurri. Lachmöwe, Larus ridibundus L. Dieser Vogel scheint durch den Wegfall eines Teiles der Fütterung durch das Publikum an unseren Seen (in Genf soll die Fütterung [tolizeilich verboten worden sein) an Futtermangel gelitten zu haben. Anfangs des Monats Januar war die Lachmöwe in einzelnen Stücken überall auf der Aare zwischen dem Bieler- und Thunersee anzu- treffen. Vom Leman aus ist sie der Rhone entlang bis nach Brig hinauf- gestiegen. J. Steiger hat mir hierüber gemeldet (um die Jahreswende). Derselbe berichtet, dass in sehr kalten Wintern unser Vogel in höchstens 2 — -i Stück so weit ins Wallis hinauf dringe. A. Hess. Frühlingsboten ! Am 3. Februar 1918 habe ich in der Gegend von Jegenstorf und ItTwil (Bern) einzelne Flüge Stare, je ca. 12 — 20 Stück, beoliachtet. A. Hess. a; q 1 ~i Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. Ü O Vogelfanna in der liiiitliebeiie. Nachstellung derselben durch Raubvögel. Bau m pflanz u n g e n. (Korresp. vom Walensee). Die grosse Linthebene zwischen der Glarner Linth, dem Zürich- und Walen- seegebiet beherbergt auf ihren weiten Flächen eine reiche Vogelfauna. Vor allem ist die Sumjjfvogelwelt hier sc reichlich vertreten, wie dies nur in wenigen Teilen der Schweiz der Fall ist Sodann wird das Lintligebiet als Durchzugsland von vielen Vogelarten sowohl im Herbste, wie im Frühling benutzt. Auch manche Arten unserer bekannten einheimischen Singvögel halten sich im Sommer mit Vorliebe in den Birken und den hier noch vor- handenen Gesträuchern auf. Im Monat März oder anfangs April rücken die Zugvögel oftmals recht zahlreich ein, um hier bis August und Sejttember zu bleiben und um an versteckten, möglichst unzugänglichen Orten zu brüten. — Seit Jahren macht man auch die Beobachtung, dass im Nachwinter, wenn die Zugvögel am zahlreichsten eingerückt sind, auch verschiedenartige Rauf)- vögel sich einfinden, um sich aus der zahlreich vorhandenen Vogelwelt ihre Beute zu holen. Auch diesen Nachwinter scheint dies wieder in vermehrter Weise der Fall zu sein. Wer Gelegenheit hat, von Weesen bis Schanis dem — 74 — Linthkanal entlang zu wandern, wird nicht selten die Beobachtung machen können, mit welchem Eifer diese Rauber der Vogelwelt nachstellen. Offenbar haben diese Raubvögel wegen der winterlichen Witterung in der ersten Hälfte des Monats Januar und wegen dem vielen liegenden Schnee die Höhenzüge verlassen, um in den Talgegenden ihre Nahrung in reichlicherem Masse mit wenig Mühe erhaschen zu können. Zu diesen Schädlingen zählen namentlich die Habichte und Sperber. Die sogenannten Hühnerreiher, Astur palumbus, sieht man viel- fach ; in weiten Kreisen umschwebt er namentlich in den Vormittags- und Abend- stunden die Riedebene um auf Beute zu spähen. Zahlreicher als der Habicht ist der Sperber (Accipiter nisus) ; ihn trifft man am meisten an, der es na- mentlich auf die kleinen Vogelarten abgesehen hat. Mit ausserordentlicher Geschicklichkeit hascht er seine Beute und man kann beobachten, dass der Sperber nach Vertilgung derselben sofort aufs neue wieder seine Jagd eröffnet. Die zahlreich vorhandenen Federn von verschiedenen Vogelarten herrührend, die man im Frühling auf einem Gang durch die Linthebene bei den Graben- böschungen, im Schilf und unter den Bäumen und Gesträuchern findet, zeugen von der erfolgreichen Jagd dieser Gesellen. Die weite Lintliebene, eine der grössten der Schweiz, fällt leider durch ihre Kahlheit auf; sie besteht eben meist nur in Riedboden. Doch weist sie viele Stellen auf, wo mit grossem Vorteil Bäume verschiedener Art gepflanzt werden könnten, wodurch die öde Riedfläche ein viel lebhafteres Aussehen erhalten würde, als dies gegenwärtig der Fall ist. Vielen nützlichen Vogel- arten würde dadurch Schutz') vor den Raubvögeln geschafl'en; aus.serdem wären die Baum]jflanzungen in klimatischer Beziehung von grosser Bedeutung. Ferd. Scliubüjcr, Uznach. Beringte Elster. Am 14. Januar 1918 schoss ich am Futterplatze euie Elster, Pica caudata L., welche mit Helvetia-Ring 4037 unserer Zentrale gezeichnet war. Ich hatte den Vogel samt drei Geschwistern am 26. Juni 1917 kurz vor dem Flüggewerden beringt. Das Nest stand auf einer Esche etwa 12 Meter über dem Erdboden. Als wir am 28. wieder hinzukamen, flogen die Vögel eben aus. Ich war damals schon recht gespannt, ob wohl einer der Vögel in der Jagdzeit erbeutet würde. Nun ist mir der erste zum Opfer gefallen. Der Fall ist nicht ohne Interesse. Er beweist, dass sogar Jungvögel der Elstern Standvögel sein können ; die Distanz vom Nistort bis zu uns be- trägt nur ca. 700 Meter in der Luftlinie. H. Noll-Tobler, Kaltbrunn. Amselalbiuo. An meinem Fensterbrett erscheint zuweilen ein prächtiger parzieller Amselalbino. Es ist der dritte Winter, dass er sich am Fenster zeigt und in diesen drei Jahren hat er sich ordentlich herausgeputzt. War er in den ersten Jahren an Kopf und Hals nur houdanartig gefleckt, so ist jetzt sein Kopf mit Ausnahme eines erbsengrossen Fleckes mitten auf dem Scheitel und den beiden Augenringen, die schwarz sind, ganz weiss. Vorder- hals und Oberbrust sind weiss gesprenkelt; ein scharf abgegrenztes Nacken- band schwarz; Schulter und Oberrücken, ein gleichmässiges Schild bildend; die zwei bis drei äussersten Schwingen weiss, was im Flug besonders zur Geltung kommt. Eine optische Täuschung entsteht, wenn der Vogel in einiger ') Es koniint darauf an, W(;lclie Vogelaiten man im Au^e liat. Red. — 75 — Entferniuig im Schnee unilicr lni|il't, indem man einen Voi;ol ohne Kopf zu sehen vermeint. In den ersten Jahren wurde liie nocli junge, aber schon anders gefärbte Amsel von ihren Artgenossen verfolgt; infolgedessen sie ein scheueres Wesen zeigt als diese; sich selten mit andern umhertreibt, immer abseits und allein ist. Beim Futtertisch wurde sie verjagt und jetzt duldet sie keine auf dem Platz bis sie satt ist. Den Sommer über hält sie sich auch in der Nähe auf, überschreitet indess die Grenzen ihres Reviers höchst selten. Letztes Jahr baute sie ihr Nest auf einem Kastanienbaum, allein die Nachkommenschaft wurde ihr von Krähen ausgeraubt, leider ohne, dass dagegen eingeschritten werden konnte. Wohl wurde die Krähe jedesmal verjagt, wenn sie bemerkt wurde, allein der schlaue Räuber wus.ste sich durch Umwege heranzuschleichen bis das Nest leer war. Sic stammt offenbar von einem oberseits weissge- sprenkelten Weibchen, das sich vor einigen Jahren in der (iegend aufhielt, seither aber verschwunden ist. Die Besitzer der Gärten, in welchen sie sich hauptsächlich aufhält und die — nebenbei gesagt, keine Amselfreunde sind — haben mir auf mem Er- suchen, Schonung versprochen ; ob sie es halten werden, wer kann's wissen ? .S'. A. Weber, Bern. Vom Büchertisch — Bibliographie. Frof. I>r. C Heiinicko, Srhirindende Vogclartcn in Deutsehland. Natur- denkmäler, Vorträge und Aufsätze. Herausgegeben von der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalptlege. Heft 14/15, Band 2, Heft 4/5. Verlag Gebrüder Bornträger, Berlin 1917. 96 S. Preis M. 1.2Ü. Eine bemerkenswerte Arbeit des bekannten Verfassers. Wenn auch die im Titel erwähnte Frage mit Bezug auf die Verhältnisse in Deutschland behandelt wird, so kann doch kein Leser bestreiten, dass die meisten Aus- führungen auch für die Schweiz ihre Gültigkeit haben. Man wird das Heft nur mit Gewinn lesen und aus dem Studium des- selben manche x\nregung erhalten. Erfreulich ist zu vernehmen, dass in neuerer Zeit bei den führenden deutschen Jagdzeitungen ein merklicher Um- schwung zu Gunsten des Naturschutzgedankens festzustellen ist. Dieses Heft, wie auch alle übrigen der ganzen Serie ,,Naturdenkmäler'S können wir unseren Lesern angelegentlichst empfehlen. A. H. Danksagung. Wii" verdanken hiermit unserem heben Gönner, Herrn"! Prof. Dr. R. Biedermann-Imhoof in Eutin die schöne Gabe von Fr. 100. — auf das herzlichste. B cm, den 8. Februar 1918. Für die Schweiz. Geseilschalt für Vogelkunde und Vogelschutz : Der Präsi oj _r :i: j:: o ::: :3 00 _aj — 0) . "?• ö ü , TO c^ «1« © 'oa D 2 .S* 1 — ' 0 == :p tto L. =*= "^ £ o IS '^ 0) i-H IS 9 N o> u ® ,- 0 c C Ul 1 1 J_ 1 C _5 'S ilj ^ 3 C3 Ell) ^ > :o ^ 1 ' ^ ^^ 1 (^» (8 5 b A 'S n — O o 1^ 03 3 CO 1 g iS >s_ N (0 o L. 3 1 >• 3 O "cB N O cc ♦• » __ 1^« o X ', 1 so ^ m 1, t« O) 2 5 R 2. S öß c3 S 5 -d — j -c tCi ü 2 s O) OB c Cd i ^ ^^ :0 ^ c/;' ■73 u- c/3 G öß -r- ,^ OJ ■3 03 ~ - ü- Ä £ :3 5 0) g 5 ^ S iß o < •t-l c :; '^ :^ "O ~5 !3 "* ^ C3 OJ aJ t^ S o Ol Öß t5 tf! 0) Ol i _2 E -2 OJ G T— 1 1—1 5 W r; o o r ö o ü So o cc '— ' §5 ^ *- c/3 fcn Tu" — ÖD — O! 0) 0^ '^ a^ ü ü o ü o ö o o o o o o (M cc t^ -^ O •?! o ^^^^^ ^ o o o -._; ^ O 'O lO c^ jy^) O G G ^- >^ M ^^ ^ t i^ d ^. >< ^. ;^ >< x ^ >< >:^ COCMcDCSt^^Q T-Ijo w ;j 7} s G 84 — E 00 Xd s ■s -B ^ 5 ä><^ -^ -r-l iti -s 9^ 2 c: c 5 o jz a< -s G > r; so c/3 -S -73 jL -o bb c S 0) bß s ^ >j £ ^ 2 o ^ (U S] S c a .9^ r/3 'S :3 « q ■j: s Z^ "^ ^ ■*j tl- "fj N S C3 ^ Ol c '5 3 5 3 !s > Cfi (B OJ r^ QJ) Q. S _g S CO CO ö; ? 9 bc s CO C3 ^ Ol cJo (^ •.cö ^ Cü ^ O 0) CO 'Ü 5 ^ .3 0) bß 9 « P FT. fa U. bC ES tf a bß M- O O §0 oi - 0 0 (U O) Qj oj ^•-' o) - Qi j= ^ 2 ^ ^^1 C« OJ [i, Di '.J O O O O '^ ^ so CM C^ '^ OT ■-Ö TS 0 O = °^ O o a> > — j^ Ol ^ 1 1-1 bß r-l >< t— ' 'A m 1X3 0 CS A ^ CO 1— ( 00 ^ P^, X 71 -G -^ rH ü t/5 c«^ 1 '*5 -^ 0 Ol ' ü X y\ 'd Svl — ■ X 0) 3 O) t. ■2 CO II OQ !i^ >< -X >^ ><^ P^, ^ 3 13 ?> o ü c o .äi -^ '-s o 3 3 t, o öß Ca 85 G 'S 6 -S !5jO_aj 'S "03 bC S 'S) Tc ÖC :3 ti^ 1= •3 • — J^ o S Lx4 bC t/5 CO — J4 O ^ •^ -^ ;. T-H fcO^ tH CO _: -C CÜ f. C = G fi Ott) (U 1 CD bC 60 — &ß I W) 'S 3 6ß^ § N CQ "ö -r; -5 6C f« Ö ^ Di qr; (u .s .s -2 .S t/3 'S s) W) o c/2 05 c/) d ö ^ rt ~ ^ — -= iß M N N 3 G .g N CO 'S 'S G G G G Ol o) CO &ß bß tfj a> Ol (D cj oi Di Cd Cd 0) S T3 j— .9^ 'S Qj 'S :3 G NJ CO . — 1 Ol 0) i^ kJ ^ hJ OJ Q) S M 5 P oj si S i>D o ^ öß -rj --a M 7} fc '^ Ü Ü O Ü o c o c 00 C5 »-1 '^l ^ O > TD CiH !^ O O Ü o o o C5 (M -^ O o o o o u in <=> — r-^ ■^ S ^ •- j:; ^' CS ^ ><1 ><^ p^ »C iC CO CO o ^ ?^ ^ > (/} m (/^ > O O O O c o o o 00 O iC ^ § >^ '^l co' 03 ca ü 1 X M CO CO M :0 O 0) O) rt 'S i Co o 5 ? cj i/J 72 O! ->* CO >< >^ cd ö CO CTJ ö cd ai M OD o o in jO _^^ _^J 03 eö W w O O CO CM ^ ><^ -^ ^ 00 Ö CO (35 1—1 C\J 'M 0) a "03 > 1 1 M 1 1 > «6 o6 c« C3 Oi a ^ 't, s_ i r2 's ü t/3 p 3 &0 (» CO s 'g G G ■^ O 03 03 i= CQ = S i - i> d -S 03 ^ CÖ > 03 5 ^ ^ 4^ c -f. 5 03 •^ ^ N Q-ffl a cß ES 1 Cj »^i «r :o ^ ^ 1 O _Q3 i: u a> 1 ^ o 0? o u » -4.^* •p< r^ 3 « C/3 b N ■M e e th 08 CC ilj ^ — ' ei s p1 Cd O w '/) '"' ij x! 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Wespenbussard, Pernis apivorus L. Am 10. Februar strcille 1 Stück bei Ivall- iKich umher. H. Mülilemann. Steinadler, Aquila llilva L. Aui 12. Dezember 1917 ein iiräclitiges Exemplar von 2 m. Flügelspannweite aus dem Wallis erhalten. W. Rosselet. Schreiadler, Aquila naevia Brisson. Am 23. Januar 1918 wurde im Rohrer- scliaclien bei Aarau ein Schreiadler geschossen, der dem aargauischen naturlüsturischen Museum gesclienkt wurde. Herr Max Diebold, welcher den Vogel präpariert hat, schreibt mir auf meine Anfrage, dass der Adler 14 Tage vorher im Wynenmoos fliegen gelassen wurde. Er war dort in vollständig erschöpftem Zustande aufgefunden und dann in Heinach fünf Tage in Gefangenschaft gehalten, gefüttert und zuletzt frei gelassen worden. — 91 — Es muss sicli demnach um ein nicht mehr vollständig lehonski'itl'tig'es Stück dieses kleinen Adlers gehandelt haben. Der Scin-eiadler ist l)ekanntlich von Norddentschland, den russischen Ostsecprovinzen und Idolen durch Russland und ( )esterreic!i-Ungarn l)is in die Balkanländer und Griechen- land, dem Kaukasus und vermutlich Kleinasien als Brutvogel beheimatet. Für die Schweiz ist er ein unregelmässiger Zugvogel und erscheint ver- hältnismässig am häutigsten im Winter und in der FIbene zwischen den Alpen und dem Jura. Er ist kein get'ährlicher Raubvogel, indem er sich mehr nach Art des Bussards durchbringt. Alb. Hess. Steinkauz, Athene noctua Retz. Am 8. Februar PaarungsruT bei Kafipelen, am 23. bei Walperswil. H. Mühlcmaun. Uhu, Bul)0 ignavus Forster. Am 27. Februar 11)18 ein (^^ eingegangen, das bei Semi)rancher im Wallis tot aufgefunden wurde. W. Rosselet. Buchfink, Fiingilla coelebs L. Als Kuriosum habe ich am 5. Oktoljer 1917 in Basel den ziemlich vollendeten Schlag eines Buchßnken gehört. A. Wendnagel. Storch, Ciconia alba Wili.ugh. Die Liste der Storch-Stationen in den letzten Nummern des „O. B." kann ich um eine Station bereichern Kanton Bern: Büren zum Ho f Ijei Fraubrunnen. Der Horst soll schon viele Jahre bestehen und war auch 1917 mit 4 Jungen, die alle gediehen, besetzt. Alf. Aeschbacher. Meinen Berichten habe ich noch die Station von D e i t i n g e n beizu- fügen. Dort war 1917 ein Unglücksjahr für die Störche. Sage dreimal wurde der Horst eine Beute des Windes. Im Heuet verendeten dann noch die 2 Jungen; 2 Eier fanden sich noch unversehrt im Nest. E. Rauber. Einige Daten vom Herbstzug 1917/) Kuckuck, Cuculus canorus L. Am 28. September noch 1 Stück bei Bern. S. A. W. 9, 10. IX.-) Mauersegler, r\p.selus apus L. In RanHüh (Bern) 8. August etwa 85 Stück; am b. noch mehrere Stück; die letzten (191G: am 22. Juli der Hauptzug, am 18. August 1 und am 20. VIII mehrere Stück). Chr. H. 29./30. VII. Alpensegler, Cypselus melba L. Ain 7. Oktober in Bern noch 6—8 Stück. S. A. W . 9./I0. IX. Rauchschwalbe, Hirundo rustica L. Am 21. September sehr starker Zug von N. nach S. in Rantlüh (1916: ziehende l)eoi)achtet vom 18. Aug. hhiweg bis Ende September; starker Zug am 17. IX). Chr. H. — Am 20. Oktober starker Zug bei Bern. S. A. W. 29. IX. Mehlschwalbe, Chelidon urbica L. Am 21. September .sehr starker Zug bei RanHüh. Chr. H. — Am 20. Oktober starker Zug bei Bern. S. A. W. -— Letzte: am 16. September bei Zoiingen. St. — 14. Oktober in Basel. F. H. — Am 24. X in Bern. S. A. \\'. 15. IX. ') Mnn beachte aia-h die Arbeit von II. N o 1 1 - T o b I e r : Zu den Ilorbst/.iig- bi' Obacht ungen iyi7. S. 81 n. f. '-) Die fettgedru(^kten Zahl(Mi geben das ,, Mittlere Datum" des Wegzuges bezw. der Anliunft an, nach der Arbeit des Herrn Dr. II. F i s ch e r - S i g w a r t. Die Soniniervogel geordnet nach den mittleren Daten ihrer Ankunft. Berechnet aus zirka 8000 beobachteten Daten über Ankunft und Wegzug. .,0. B.', Jahrg. VII, 1909/10. — 92 — Uferschwalbe, Clivicola ri|i;irin L. Am 20. Oktober starker Z.ug hei Bern. S A. W 13. X. Rotkehlchen, Mi-itliacus rubccula L. Am 17. Oktober starker Zug bei Bern, letzter 25. XI. S. A. W. 20. 30. IX. Blaukehlchen, Cyanecula suecica L. Am ',). September in einem Krautacker des Quartiers Mar/ili von Bern. S. A. W. Gartenrotschwanz, Ruticilla phoenicurus L. Letzter am 18. X liei Bern. S.A.W. 25. IX. Hausrotschwanz, Ruticilla titliys L. Letzter am 7. ( )ktoijer in Zolingen. St. — Am 2S. X in Aarberg. M. — Am 23. X in Bern. S. A. W." I0./I2. X. Schwarzkopf, Sylvia atricapilla L. Letzter am 7. Okt. bei Bern. S. A.W. 20. IX. Weisse Bachstelze, Molacilla alba L. In Bern 4.-6. (Jktobcr Durchzug. Ein- zelne noch am 2. XII und ü. I. 18 da. S. A. W. Wasserpieper, Anthus spinoletta L. Vom 25. Oktober bis Mitte Novemljer auf HantUihberg grössere und kleinere Flüge auf dem Zuge von N. nach S. Chr. H. Wiesenpieper, Anthus |)ratensis L. Am 28. Oktober 6 Stück bei Wabern (Bern). S. A. W. 22. X. Haidelerche, Lulkila arborea L. Am l-l. Oktober ein Trüppchen bei Köniz (Bern). S. A. W. Durchzug vereinzelter Stücke am 3. XI. von Aarberg. M. 26. IX. Feldlerche, Alauda arvensis L. Am 22.-24. September starker Zug bei Bern_ S. A. W. — Am 20. Oktober starker Zug bei Busswil (Bern). W. R. 19. X. Star, Sturnus vulgaris L. ; letzter in Zotingen am 16. X. St — Starke Flüge am 20. X. bei Busswil. W. R. 5./6. X. Ringeltaube, Columlja palumbus L. Am 25. November 3 Stück bei Bern. S. A.W. (1916: Schluss des Zuges am 10. Oktober von NO. nach SW. in Ranflüh. Chr. H.) I5./30. IX. Hohltaube, Columba oenas (1916: RanHüh vom 11. September an auf dem Zuge von NO. nach SW. Am 17. September felderten hier 23 Stück; am 24. September die letzte gesehen. Chr. H.) 19. IX. Wachtel, Coturnix commmiis Bonnat. Vom 22. — 24. September Durchzug bei Bern. S. A. W. 25. IX. Kiebitz, Vanellus cristatus L. Am 8. November Durchzug Ijei Renan (Berner Jura) bei heftigem Schnee.sturm. Richtung von O. nach W. W. R. 21. X. Einige Daten vom Frühlingszug 1918. Amsel, Turdus merula L. liebender Gesang am 27. Januar bei Bern ; schon deutlicher am 6., 7. und 8. Februar. S. A. W. Singdrossel, Turdus musicus L. Erste am 13. Februar bei Brügg (Bern); am 24. auf dem Berg bei Renan (Berner Jura). W. R. 9./I0. III. Feldlerche, Alauda arvensis L. Am 10. Februar bei Herzogenbuchsee. R. I. — Am 9. Februar 1 Stück in Spins bei Aarberg, am 10. viele am Hagneck- kanal. II. M. — Am 26. Februar bei Renan. W. R. 28. II. Weisse Bachstelze, Motacilla alba L. 1 Stück am 13. Februar bei Brügg. W. R. — Am 27. 19 Stück bei Aarberg. H. M. II. III. Star, Sturnus vulgaris L. Am 6. Januar wurde l>ei Renan (in zirka 1100 m. ü. M.) 1 Stück erschöpft im Schnee aufgefunden. W. R. — Am 9. I. zwei — m — Stück in L.üt/.elllüli ; am '.). II. RückUelii- der Stare nach Hanllüli. Cli. H. — Am 9. 7 Stück zwischen Lyss und Aarberg, am 9. und 10. bei Spins, Aarberg und Kallnach. M. — Siebe auch S. 73 dieses Jabrg. 17. 18. II. Buchfink, Fringiila coeleijs L. Bei Bern undeutlicher Schlag am 24. Januar. Weisser Storch, Ciconia alba Willitgh. Am 22. Februar in Brittnau (Aarg.) angetroiren. — Die Störche, q', trafen an ihren Nestern ein in A a r w a n g e n und Resten holz am 19. Februar. Am 22. in B o n i n g e n und das 9 i'i Kestenholz. In Neuendorf weilte der erste Gast den 22. nur 5 Minuten. Hierauf verliess der Vogel das Nest wieder bis zum 27. Wahr- sclieinlich war der erste Storch nicht der richtige Stammvater. O h e r w i 1 (Baselland) erhielt seine Störche am 20. und 22. Fel)ruar. E. H. 8. III. B e 0 b a c li t e r : F. H. = Fr. Hübsch, Chr. H. ^ Chr. Hofstetter, R. 1. = R. Ingold, M. =^ H. Mühlemann, W. R. = W. Rosselet, S. A. \V. = S. A. Weber, St. = Frau Strähl-hnhof, E. R. = Eugen Rauljer. Echassiers et Palmipedes observes sur la rive savoisienne du Leman. Par /»*. Poncij. Grand Cormoran, Kormoranscharbe. 10 nov. 1910, 2 individus Thougues. 11 oct. 1912, 1 individu Coudree. 1er oct. 191G, 1 individu Thougues. — Canard sauvage, Stockente. Toute l'annee depuis Hermance ä Evian. Niche dans la r(''gion et hivernc. Trös nombreux de passage au premier printemi^s. — Sarcelle d'ete, Knäckente. Petits vols et cou[)les en mars, avril. Quehjues- uns nichent dans la region. Se reunissent parfois en grands vols en aoüt- septembre, puis disparaissent. — Sarcelle d'hiver, Krickente. Arrivent par couples en mars, avril; rares en mai. Repassent en vols considörables suivant les annees en oct., novembre. — Canard siffleur, Pfeifente. Petits vols en arriere automne et au |)remier printemps sur les sables de Coudree. — Souchet commun, LöfTelente. De temps ä autre au printemps et en automne de passage par petits vols melanges ä d'autres especes. Rarement des vieux males. — Canard pilet, Spiessente. Petitos compagnies d'adultes au printemps sur les bancs de sable de Coudree. — Fuligule morillon, Reiherente. Arrive parfois en vols considerables en oct., nov. ; une partie hiverne et repart en mars. Un clia.sseur en tire 16 d'un seul coup le 7 nov. 1892 ä Yvoire. — Garrot vulgalre, Schellente. Hiverne le long des bords en petits vols de jeunes et d'adultes, depuis decembre au commencement de mars. — Grand harle, Grosser Säger. Se rencontre en couples d'adultes de mars u mai depuis Yvoire a Tlionon. Niche dans la n''gion. 14 mai 1905, eclosion des poussins. Delta de la Dranse. — Piette blanche, Kleiner Säger. QueUjues familles hi- vernent [iresque chaque annee de decembre a mars. — Harle huppe, Mittlerer Säger. Arrive en automne. Hiverne en petites comj'agnies. Repart au prin- temps. Rare en plumage de noces. — Heron cendre, Grauer Reiher. ('Iia(|ue ann(5e un ou deux couples d'adultes restent dans la rögion en ete. De passage en automne par bandes de 5 ä 10 individus. Se pose parfois sur les blocs erratiques du golfe de Coudree. — Blongios nain, Zwergreiher. 1 femelle. Roseaux de Coudree 10 juin 1902. Niclic dans la region. Arrive en mai, repart en septembre. — Clgogne blanche, Weisser Storch. Un couple droit au — 94 — sommet d'un noyer ä Yvoire le 7 aoüt 189^. — Oedicneme criard, Triel. 1 in- dividn Creiix de Coudi'ee. 28 dec. 1913. — Phalarope dentele, Plattschnäb- liger Wassertreter. 5 individus. Messen, 0 iiov. 1910. ~ Becasseau variable, Alpenstrandläufer. De passage en petils vols en autumne. Individu.s ist)l(''S au pi'inteiiips. (xHiel(|ues iudiviJiis restent eii ('■ti'". — Sanderling des sables, Ufer- sanderling. Fiii aoül 1870, sables Coudree. — Chevalier gambette, Gambett- wasserläufer. Observr de tevnps ä autre ('liai|U3 aiiu(''e isoh'' ou pai' couples eil niai ä Messerv, Coudn'jc et aux üranses. — Chevalier arlequin, Dunkler Wasserläufer. 1 male aduite le 16 juiilet 1899. sables de Coudree. — Chevalier gris, Heller Wasserläufer. Reacoutre isole uiie uu deux fois en mal ou juiilet ä Messery, Coudree et Dranses. — Guignette vulgalre, Flusswasserläufer. Arrive en avril par f^ouples. Niche aux Dranses eu mai et juin. — Courlis cendre, Grosser Brachvogel. De passage en petits vols en automne. — Avocette ä nuque noire, Avosettsäbler. 1 aduite. Sables de Coudree printemps 18B . ? — Grand pluvier ä collier, Sandregenpfeifer. Quelques couples ou isoles de passage au printemps et en automne. — Petit pluvier ä collier, Flussregen- pfeifer. Arrive par couples en avril. Quelques couples niolient en mai et juin au Delta des Dranses. — Vanneau huppe, Kiebitz. Observe de temps ä autre isole^ ou par couples en avril, mai, a Messery, Coudree, Dranse. — Goeland ä pieds bleus, Sturmmöwe. Hiverne en petites familles de decembre ä avril. 17 mars 1907. 28 adultes et 2 jeunes de passage au sables de Coudree. — Goeland leucophee, Gelbfüssige Silbermöwe. En vols de 50 ä 100 individus parfois, lin mars et avril, aiusi qu'en aout jeunes et adultes. Sables de Coudree. Isoles sur les blocs errati(|ues de Messery avec les Mouettes rieuses 25 juiilet 1909 1 aduite en inue Messery — Mouette melanocephale, Schwarzköpfige Möwe. 1 jeune blocs erratiques de Messery. 9 mai 1897. — Mouette rieuse, Lachmöwe. En vols pariois considerables toute l'annee d'Hermanee ä St-Gin- golph. Blocs erratiques et sables de Coudree et Messery. Seuls les jeunes de lere et 2enie annee passent l'ete quelquefois par centaines. Un ou deux couples d'adultes nichent suivant les annees en mai au Delta des Dranses. — Sterne pierre-garin, Flusseeschwalbe. Niche chaque annee en colonie d'une centaine d'individus en juin aux Dranses. Arrive en avril, mai a ('oudree et repart en septembre. — Plongeon arctique, Polarseetaucher. Individus isoles, chaque hiver de novembre a fin fevrier. — Plongeon cat-marin, Nordseetaucher. Quelques petits groupes chaque hiver, de novembre ä tin-ievrier. — Grebe huppe, Haubentaucher. Parfois en vols de jiki-sieurs dizaines d'individus, Dranses, Coudree, Me.ssery. Arrive en septembre, repart en mars. Quelques individus isoli^s de temps ä autre en ete. — Grebe jougris, Rothalsiger Steissfuss. 1 femelle aduite en noces. Le 24 mars 191G. St-Gingolpli. — Grebe castagneux, Zwergsteissfuss. De juiilet ä avril dans les roseaux des bords. Quelques-uns nichent dans la region. Aus dem Grossherzogtum Luxemburg. Gerechte Strafe. Wegen Jagdvergehens hatten sicli der Gastwirt D. und sein Knecht, beide aus dem Dorfe B. zu verantworten. Dieselben hatten einen Storch geschossen. Der Bezirksrichter von Diekirch verurteilte die l^eiden zu je 50 Franken Geldlmsse. — Und das war recht. — Zu Differdingen in der Escherstrasse hatte eine ganz weisse Schwalbe ihr Heim aufgeschlagen. — 95 — Tagtäglich liomite man neugierige Zuscliauer in genannter Strasse stehen sehen, welche das Tierchen in seinen muntern Flügen beobachteten. — In den) herr- lichen Parke der Hauptstadt Luxemburg ist der \V a I d k a u z (Syrnium aluco) vor zwei Jaln-en zum ersten Male als Brutvogel als beoachtet worden. Der Waldkauz ist im kleinen Luxemberg ziemlich .selten, hn luxemburgischen Dialekt heisst dieser Nachtraubvogel „Kiizekapp". — Die Nachtigall (Philomela luscinia), welche ich 191(5 hier in der Sektion Weimerskirch, im so- genannten Sonnenitei'g konstatiert hatte, ist nicht wieder erschienen. — In Steinsei, beobachtete mein Vater (ein 8ö-jähriger Grünrock) emen Fisch- reiher (Ardea cinera). Derselbe Hog ziemlich niedrig den Weihern von Rodenhol' zu. — Ein Sperling (Passer domesticus) mit totaler weisser Brust hielt sich lange Zeit in der Nähe meiner Wohnung auf. Nun ist er nicht mehr da. — Im Rösentale (zu Bettemburg) wurde eine R i n g e 1 g a n s (Anser torquatus) von dem pens. Eisenbahner Herrn Hepart erlegt. Die hierzulande gewiss seltene Beute (es war ein Gänserich-Prachtexemplar) wurde dem Museum der Hauptstadt Luxemburg zum Geschenke gemacht. — Zu Kockelscheuer wurde ein weisser Fasanenhahn (also ein Albinos) abgeschossen. — Im Garten meines Nachbars hielt sich letztes Jahr ein B u c h f i n k w e i b c h e n mit ganz weissem Schwanz auf. — Im Parke des Herrn Laval in Eich kann man täglich B 1 ä s s h ü h n e r sehen, welche friedlich mit den Hausenten um- herschwimmen und auf der W^iese umhertummeln. Der Alzettefiuss durcliHiesst nämlich genannte Parkanlage. — Am 31. Dezemljer 1917 beobachtete ich bei der Alzette eine Stur m m ö w e. — Ungefähr 300 Stück Schneegänse flogen am 1. Oktober 1917 üljei's Werschertal. — Letztliin machte ich einen kleinen Spaziergang in die sogenannte „Schoettermarjol". Dort konnte ich beobachten, wie zwei Raben einen Grünspecht verfolgten. Eich (Luxemi)urg). J. B. Slaudt, Lehrer. V ovau ssichtiich werden wlv in der näelisten Nuitnner einif/e Daten über diesjährige Winter gaste Itringen, wir ersuchen noch nm die gefl. Einsendung der diesheziigl. Beobachtungen. Nontenhlatur : ff'ir machen wiederholt darauf au,ftnerksant , dass bis zur erfolgten Einigung über eine allgemein aiizuwen- dende Nontenlilatur unsere Gesellschaft lichungen diejenige i^erwendet, welche dei iirnithologe 1'. FATJO in seinem grossen beltierfauna unseres Landes geJprauchte. in ihren l'eröffent- l}erühmte schweizer. Werk über die Wir- U. n vs Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. a. 0= Am 13. Juli 1917 sah ich gegenüber Vitznau am Bürgenstockufei- einen Schwarzen Iflilaii (Milvus niger Briss.) mehrmals nach einer Forelle stossen. Der Vogel fuhr dabei mit solcher Wucht in den See, dass er für Augenblicke ganz unter Wasser getaucht war. Der Fisch, der sich heftig wehrte, war dem Weih offenl)ar zu schwer, denn er liess ihn ein paarmal wieder fallen, konnte ihn überhaupt nur über das Wasser hin.schleppen. Bei dem letzten Versucii, sich mit der Beute in die Luft zu heben, gab der Vogel — 96 — die bescliwcM'liclie Suche ganz auf, Hess den Fisfli lallen und niadite sich da- von. Ich konnte vom Boot aus den Fisch erwischen, er zeigte ein paar Krallenspuren, war alter wahrscheinlich vorher schon von einem Netz vorletzt und geschwächt worden, denn er trug die in solchen PYdlen typischen Schnür- furi'hen. Die Forelle wog 'V' Ptn'icl ui^d war nur Bf) cm. lang, weshalb es verwunderlich ist, dass der grosse starke Vogel sie nicht bewältigen konnte Dr. Arnold Masarev. Vom Büchertisch — Bibliographie. Prof. Dr. A. Voigt. Exkursionsbtich ;um Studium der Vngelstiinirwn. Prak- tische Anleitung zum Bestimmen der Vögel nach ihrem Gesänge. 7. ver- mehrte und verbesserte Autlage. 319 S. 8", Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig, Preis geb. Mk. 3 80. Das Buch ist schnell beliebt geworden und zwar mit vollem Recht. Es ist schon in weiten Kreisen bekannt, aber eine noch weitere Verbreitung ist nicht nur im Interesse des Verlages, sondern ganz besonders auch in dem- jenigen der Vogelkunde zu wünschen. Im Buch sind 255 Vogelarten behandelt und zwar sind nicht nur die Vogelstimmen darin erwähnt, sondern auch die anderen charakteristischen Merkmale. Wer sich, was ja auf Exkursionen so wichtig ist, über die Vogel- .stimmen unterrichten will, der schatte sich das Buch an. Es wird ihm ebenso zuverläs.siger wie unentbehrlicher Lehrmeister werden. Möge Voigts Buch .schon dieses Frühjahr überall in unserem Lande recht Hei.ssig benützt werden. A.H. Prof. Dr. C'oiir. Keller. Alfred 11;/. Sein Leben und Wirken in Abesf!raden Charakters halber sich das Zutrauen des ganzen äthi- opischen Volkes und namentlich des Kaisers Menelik erwarb. Ilg wurde der Ratgeber und erste Staatsminisier des Kaisers. Der Verfasser des Buches, Prof. Dr. C. Keller, war in doppelter Hinsicht berufen dasselbe zu schreiben : er war ein Freund Ilgs und als Naturforscher kennt er das Land aus eigener An.scliauung. Das reichausgestattete Buch hat durch die sachkundigen Schilderungen der üppigen PHanzen- und mannigfaltigen Tierwelt durch den kenntnisreichen Verfasser und Forscher einen ganz be- sonderen Wert erhalten. Es ist ein Buch, das überall, ganz besonders aber in unserem Lande, in keiner Bücherei fehlen sollte. A. H. von Tschusi zu ^tchinidhoffen. Ueher das Vorkommen des Barlf/eiers (CjipdJ'tus harbatns L) im österreichischen Alpenyebiet. S.A. Der bekannte (Jrnithologe hat da in einer Heissigen Arbeit ülter das Vorkommen des mächtigen Beherrscher der Lull meeres in unserem östlichen Nachbarlande die Daten gesammelt. Es naisste leider wie bei uns ein Nekrolog daraus werden. A. H. Redaktion : Earl Daut (i. V. £l. Hess) in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Oommission de rödaction : Dr. K. Bretscher in Zürich, Max Diebold in Aarau, Dr. H. Fischer-Sigwart in Zoflugen, Alb. Hess in Bern. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. XV. ^.^f."" April 1918 A- aelituiigeii fleissig eiiiseiideii zu wollen. Alles wird $;eeignete Verwendung finden. Fritliliiigsziig. Die Zugvögel kehren r.aeli un;ehau und notiere alle Iteobachtungen ! Wir ersuchen um Itehanntgabe dieser Xotixi'n, «isiniit ^lie ziisuininengestellt und verarbeitet werilen Können. Die Auhuni't aueli der bekanntesten Vögel ist benierkenswerl und «leshalb ku notieren unei Stein a. Rh. .1. — Am 14. März die ersten bei RanHüh gesehen. H. — Am 14. März erster Gesang bei Bern. K. Misteldrossel, Turdus viscivonis L. Am 14. Februar erstei- (icsang auf Ran- tlühl^org. H. — Am 4. März 6—7 Stück bei Stein a. R. .1. — Am 5. März Gesang bei Aarl)crg. Am 9. März ziehende. M. Rotkehlchen, Erithacus rubecula L. Seltener als im Wmter 11)16/17 ; bei Bern an der Aare regelmässig beobachtet am 9. und 19. Januar, 16. und 23. Fe- bruar. Vom 8. März hinweg auch anderwärts. K. — Am 15. Februar l)ci Bern. W. — Am 6. März Gesang bei Aarberg. M. — Am 15. März die ersten bei Ranflüh. H. — Am 18. März Ijei Renan. R. Blaukehlchen, Cynenula suecica L. Ein prächtiges, altes J' wurde am 8. April tot aufgefunden bei Champagne (Vaud). R. Gartenrotschwanz, Ruticilla piioenicura L Am 5. April Mäimchen bei Bern. W. Hausrotschwanz, Ruticilla tithys Scoi'. Am 16. März bei Bern. K. Am 17. März 3 Stück zusammen am Hagneckkanal bei Aarberg. M. — Am 22. März bei Bern. W. — Am 25. März 2 Stück l)ei Stein a. Rh. J. — .\m 25. März das erste q bei Raullüh. li. — Am 27. März Ijei Renan. R. bei Lachmöwe am Nest. Mönchsgrasmücke, Svlvia atricapilla T> .\in 27. März (j^ bei Bern. W. Fitislaubvogel, l'liylloscopus trochihis I,. Am 1. Apnl bei Bern. W. Weidenlaubvogel, Phylloscopus mfus Brisson. Am 18. März bei Bern. W Am 18. März aijends 1 Stück bei Aarberg. M. ~ Am 26. März Ranflüh. 11. Weisse Bachstelze, Mutacilla .-ilba. Am 19. Januar S Stück bei Wittigkofen (Bern) im Herijstkleid. Am 16., 23. und 28. Febi-uar je eine im Frühjahrs- kleid bei Bern. Am 8. März Flug von ca. 20 Stück an der Aare bei Bern. K. — Am 27. Februar bei Bern. W. — Am 4. März die erste am Brutort bei Aarberg. M. — Am 6. März mehrere bei Stein a. Rh J. —Am 12. März die ersten in Renan. R. (Siehe auch Nr. 6 des „O. B."). — 106 — Rohrammer, (\vnchramus sdioeiiichis L. 5 Stück am Hai^iieckkanal hei Aar- bery am 17. März. M. Bergfink, Fringilla montifringilla L. Am 17. Miirz Scharen von Berg- und Huchlinken am Hagneckkanal bei Aarberg. M. Girlitz, Serinus hortulanus Koch. Singt am 81. März bei Aarberg. M. Star, Sturnus vulgaris L. Am 6. Februar bei Stein a. Rh. ö Stück. J. Am 26. Januar 2 bei Wittigkoten (Bern) laut singend; am 9. und 13. Februar an derselben Stelle etwa 50 Stück. K. — Am 18. Februar zahlreich bei Bern. W. (Siehe auch No. 6 des „O. B."). Elster, Pica caudala L. 30 Stück am 21. März al)ends, nahe bei Aarberg (Durchzug). M. Saatkrähe, Corvus IVugilegus L. Am 17. März Durchzug bei Aarberg. Am 3. März besonders starker K-rähenzug (Schnee). M. Ringeltaube, Columba palumbus L. Am 7. März lallen abends 6 Uhr 16 Ringeltauben ins Aaregrien bei Aarberg ein. M. — Am 7. März die ersten 2 Stück bei RanHüli gesehen. H. — Am 9. März 2 Stück bei Stein a. Rh. J. — Am 30. März die erste Wildtaube im überengadin beobachtet. Es werden hier alljährlich einige wenige Exemplare im Frühjahr feätgestellt und zwar immer im nämlichen Gehölz. Zu andern Jahreszeiten kann der Vogel hier nicht beobachtet werden, woraus ich schliesse, dass er nur auf dem Frühjahrsdurchzug im Oberengadin anzutrelfen ist. Sp. Hohltaube, Columba oenas L. Am 8. März lliegt ein Trupp Hohltauben über die Grenchehweiti nordwärts. M. — Am 8. März die erste in Ranliüh gesehen; am 9. März ö Stück. H. — Am 25. März l)ei Bern. W. Waldschnepfe, Scolopax rusticola L. Am 10. März bei Stein a. R. J. - Am 21. März bei kalter Bise, Schnee, bei Renan. R. Moorschnepfe, Gallinago gallinula L. Am 28. März bei Aarberg. M. Punktierter Wasserläufer, Totanus ochropus L. Am 28. März an der Aare bei Aarberg. M. Grosser Brachvogel, Numenius arquatus L. Es ziehen solche am 17. März schreiend, hoch, ostwärts über Aarberg; am 24. März wieder 1 Stück. M. Kiebitz, Vanellus cristatus Meyer u. Wölk. Am 10. März 1 einzelnes Stück bei Stein a. Rh. J. — Am 11. März einige hundert Stück bei Raron (Wallis) und einige bei Brig. St. Gemeines Teichhuhn, Gallinu'a chloropus L. Am 26. März auf der Aare bei Bern. K. Blässhuhn, Fuüca atra L. Am 19. und 26. Januar; 2., 9., 11. und 23. Februar und 2. März je 1 — 3 Stück auf der Aare bei Bern. Am 14. März zum erstenmal wieder im Elfenauweiher (Bern). K. Grauer Reiher, Ardea cinerea L. Am 2L März 1 Stück bei Aarberg. M. — Am 3. April kreisten 7 Stück ülier dem obern Bielersee und flogen dann in der Richtung des Neuenburgersees. B. Graugans, Anser cinereus Meyer Am 11. März 5 Stück Ijei Raullüh. H. LöfTelente, Spatula clypeata L. 1 Stück am Stausee bei Niederried (Bernisch. Seeland). M. Knäckente, Querquedula circia L. Am 8. März 2 Stück auf der Aare bei Arch; am 24. März 1 Paar auf dem Hagneckkanal bei Aarberg. M. — 107 — Reierente, Fuligula cristata Leacii. Am 8. Mär/ 4 Stück auf der Aare bei Aldi. Ain 19. März viele auf dem Stausee bei Niederried. M. Tafelente, Fuligula ferina L. Am 19. März auf dem Stausee bei Niederried. M. Beobachter: B. = W. Burri, H. =- Chr. Hofstetter, J. := A. Isler, K. = Dr. W. Küeuzi, M. =- H. Mi:ihleniaun, R. = W. Kesselet, Sp. = J. Spörri, St. = J. Steiger, W. =- S. A. Weber. Observations ornithologiques 1917. A. Mathey-Dupraz, Coloinl)ier (Neuch.) 7, la Cresserelle. Nov. 30. Dernicr jour de la chasse, uue cribiette est tiree ä la Prise-Roulet, riöre Colombier? — l'Epervier. Nuv. 4. Un individu observe ä Cortaillod; 11, 9 Gr' chasse, baie d'Auvernier (Heserve). Dec. 16. Uns vieille $ pourchassant des moineaux, Bole. — la buse ordinaire. Nov. 4. Apivs-midi 4 buses planent sur Chanölaz (Boudry), vol direction Sud; 18, pres de ('hamljrelien, dans le vallon du Merdassou, cris reitöres d'uiie buse. — La cheveche. Nov. 23, 27 et 28, soir 6 h , par beau temps, cris de 2 ou H iii- dividus, aux Allees. — Le choucas. Dec. 22. Un seul individu se promrne dans la cour du College avec quelques corneilles noires. — La Corneille freux. Dec. 29 ä 31, une vingtaine de freux fouillant les ruclons, au Creux des Gre- nouilles (Auvernier). ^- Le cincle. Dec. 14 et 18, un merle d'eau picore entre les cailloux de la givve (Bains des Dames, Colombier) ; 10, un individu vers la patinoire: 11, un cincle, ä |)eu pres mrine endroii; 19, le meme observe au bas du ruisseau des Allees. — La mesange ä longue queue. Nov. 11. Vol d'une quinzaine, iudividus ;"i tete blanclie, vers la patinoire (Colombier). — Phyllop- neuste ? Un pouillot aux Allees, nov. 1. — Le bruant jaune. Deceinbre. Malgre le froid et la neige, aucun dans nos parages; dec. 29, vu quelques uns au Mail (Neuchätel). — Le molneau friquet. Nov. et Dec Croupe de 4, avec moineaux dorn, jardin. — Le pipl aquatique. Dec. Quelques uns le long du ruisseau des Allees. — La poule d'eau marouette. Dec. 10 et 29. Soir 5 h. je leve une girardine au Ijas du ruisseau des Allees (meme endroit que les 11, 22 et 25 janv. 1914). — La poule d'eau ord. Nov. 14. Soir cris dans la roseliere, id. les 6 et lü düc. ; inrmes date.s, 2 iudividus nageant ;\ l'embouchure du ruisseau du Chäteau (Auvernier). — La foulque macroule. Nov. Environ 250 macroules du l)as des Allees ä Serrieres ; deceinbre, meme nombre, mais alles s'eloignent alors jusqu'ä la baie de l'Evole. Dec. 26, par belle soirce, une cen- taine sur les cailloux de la rive (Auvernier) faisant leur toilette, 4 h. apres- midi, le tram passant ne les derange point. — La b^oasse. Mi-Üct., le passage a commence. — Le Chevalier cul-blanc. Oct. 11. Un individu, ruisseau des Allees. — Fin-iiov. Je luve prrs du bord de l'eau, devant l'ancienne place de football, un phalarope. Vu la soudainete de son depart je ne puls en d^- terminer l'espece. — Anser. Dans les |)remiers jours de nov., un fort vol, au min. 200, passe sur la gare da Neuchätel, puis sur le cimctiere d'Auvernier, elles sollt signalees ensuite dans la Reserve du bas du Lac. — Le canard sauvage. Nov. 9. Soir 6 h., nous derangeons des canards, au bas de TAlli'^e du milieu, nous entendons leurs cris de depart et des bruits d'ailes; 11, matin 11 h. en passant nous jetons un morceau de bois dans la roseliere, nous percevons im- mediatement les cris d'un male et de quelques femelles (Reserve); 23, soir 6 h. 3 mareches ; le 27, ideui et 12 ä 15 dans un ruisseau pres de Grandchamp. — 108 — Dec, chaijue soir nmis les observons ou les entendons dans la Reserve. — La sarcelle d'hiver. \)vc. 4. (»bserve une seule sarcelle, vers le Port de Co- lombier; 5, deux au \n\ au-dessus de la patinoire, oft elles se posent. — Le canard tnilouin. Dec. 8. 2 individus pres de Serrirres, tres prös du bord. — Lc canard morillon. Nov. 10. Un pöcheur nous Signale l'espece, les premiers, en avant dans le lac ; 11, 4 ä la limite de la Reserve; 19, 8 petits voliers (5, 7 et 11). Dec. 8. Matinee aux Ruaux, observe 4 mäles, 2 femelies et 4 mäles, devant Serrieres, 1 male, 1 femelle, vers l'Evole, 5 mäles, 2 femelles, puis un groupe de 7; 28, une douzaine devant l'FAole. — Le grand harle. Quel(|ues individus devant le Bied et remboucliure de la Reuse. — Le grebe huppe. Dec. 8. Devant Serriöres, groupe de 5. — Le grebe oreillard. Fin-nov. Revu un individu, baie d'Auvernier. — Le grebe castagneux. Nov. 3. Dans le petit port de 8errieres, 5 grebions; 5, baie d'Auvernier 4, puis jusqu'ä Serrieres nous en comptons 9; 25, devant Auvernier 1, pres de Serrieres 5. En decembre observe regulierement 5 ou 6 individus. — Le goeland pieds bleus ou cendre. Nov. 29. Un juv. 1916 (?) est apporte au laboratoire de Zoologie (Univ. Neuch.), il a ete tue vers l'embouchure de la Reuse. Dejjuis plus d'un mois un autre individu se tient avec les mouettes devant la Serriere, nous le revoyons en- core le 8 dec. — La mouette rieuse. Nov. lU. Observe ;\ Auvernier, un gueux parfaitement encapuclionne. 1918. La cresserelle. Janv. 1, vu une criblettc au vol. Fev. '6, matin 8 li., 2 individus se pourchassent en criant; 6, uu individu aux pres de Reuse, — L'autour. De la mi-janv. h mi-ievr. un individu sejourne aux abords de St-Sulpice (Val.-de Travers). — La buse ordinaire. Janv. 6, un beau sujet est tu6 pres de Muntschmier (Seeland); 10, une grosse buse, perchee sur un saule fi l'embouchure du luisseau des Allees, guette les trc'S nombreux merles, frin- gillides, toulques ou mareches du voisinage; 12, une bu.se au vol, poursuivie par ii freux. passe ti 3 raetros au-dcssus de ma tele (Schützenmatt, Bäle); 20, une buse. lignes de tir de BMe. Fevr. 5, 2 buses perchees sur poteaux electriques. Pres de Reuse. — La cheveche. Janv. 5. 4 li apre.s-midi une ciieveche au vol, cliantier de l'Arscnal; 20, nuit tombante, dispute de cheveches aux Allees; 22. 23, m(5me endroit cris. — L'etourneau. Janv. 10. Premiere Observation. Line dizaine veulent jjenetrer dans le meme trou d'un vieux tilleul aux Allees; tev. 19, une trentaine, roseliere de la Reserve, meme epo(|ue, une centaine ä la Berocbe, 24, .signales ä la Beroche ; 28, une centaine en 3 voliers, sur un saule (Reserve) ils gazouillent joyeusement. — Le choucas. Janv. 20. Par beau temps, passage d'un petit vol. — La Corneille noire. Fevr. 19. Soir 6 h., par ciel tres clair, 600 a 700 corneilles tournoient longuement tout en croassant au-dessus de Colombier. — La Corneille mantelee. Janv. 5 au 12, une grise avec des noires, rive du lac, Auvernier; iry. 26, dans un vol de noires un chasseur ä ralTnt tii-e une mantelee; fin-lev. encore qvielques-unes pres de Serrieres. — La cornejile freux. Janv. Quelques-uns sejournent dans nos en- virons : Colombier, Auvernier, Serrieres, a, l'Evole (Neuch.); 11, espece ob- servee nombreuse des Cressier, Landeron, Lengnau, Soleure, Ölten, ßäle- Campagne; 12, 13 et 14 les freux avec quelques mantelees et un ou deux choucas sont nombreux ä Bäle et aux environs: Rheinfelden, Maisprach. — 109 — Muttenz, Pratteln. — La pie. Fevr. ö, vol de 1'2 individus prC's de Reuse. — La mesange petite charbonniere. Janv., (luelques sujets epars dans nos jardins. — La mesange grande charbonniere. Janv. 3. Chant (premir-re Observation); 16 au 20, plein chant. — Le merle noir. Janv. 22. La „Feuille d'Avis" de Neuchätel dit: ce niatin chant du merle au Parc Dubois. Fcvr. 8, 2 li. aprcs- midi par .soloil, entendu jiremiers essais; 10, plein chant (monie date ä Gencve, Diana). — La grive draine. Janv. 10. Quelques-unes aux AUees. — La berge- ronnette grise. Janv. 8 au 11, observo une lavandiere, rive du lac; puis jus- qu'au 28 fevr. aucune, cc jour-lä nous en levons une douzaine. — Le pipi spioncelle. Janv. 10. Vol de quarante environ embouchure du ruisseau des Allres. — L'alouette des champs. Fevr. 1 au 15. Chant a la Beroche. — Le moineau friquet. Fevr. 14. Bas des Alleles, vol d'une quaranlaine; 21, un male et une t'emelle inspectent un nichoir. — Le pinson. Fevr. 18. Midi, tail)le chant (le 12, ä Geneve, Diana); puis, le 23, un peu partout. — Le pinson des Ardennes. Janv. 10. Quelques-uiis rive du lac. — Le gros-bec. Janv. 1 au 15, quelques individus dans les jardins. — Le verdier, Janv. li). Premiere Observation. — Le bouvreuil. Janv. et ievr., des individus egrenes ebourgeonnent les arbres fruitiers. — Le faisan commun. Au commencement de janvier, on trouve une dizaine de taisans, uiorts de faim probablement, dans la Reserve, pres de la Sauge. — Le grand tetras. Mi-janv. Alors que tout le Vignoljle est sous le brouillard, des jiromeneurs Icvent, dans les regions ensoleillees de la montagne du Creux du Van {(irand'Vy, Soliat, Baronne) un ou deux coqs de bruyrre. ■ — La poule d'eau marouette. Fevr. 3. Du tram je vois une girardine plonger au bord du lac, vers la Viticulture (Auvernier). — La poule d'eau ordinaire. Janv ä mi-mars. 2 individus stationnent vers les bains des Dames (Auvernier). — La foulque maoroule. Mi-janv. ü fin-fevr., au moins 350 judelles dans la baie d'Auvernier. — Anser? Commencement fevr. une oie au vol (Reserve) fin- fevr., le chasseur R. de Marin, tire dans un vol, il tue 3 oies et en blesse 4 autres. — Le canard sauvage. Janv. ä fm-fevr. Malgre la coupe des roseaux une fjuinzaine de marrches ont continue ä stationner dans la Reserve. — Le canard pilet. Fevr. 21. Port de l'Evole, une femelle avec 1 male et 2 femelies morillons. — Le canard milouin. Janv. 11. Un male et femelle dans le port de Serrieres ; plus loin, un male seul ; janv. 18 et 19, observe un couple aux Ruaux (Auvernier). — Le canard morillon. Cette espece nous a paru ^tre moins re- presentee dans la regiou cet hiver que durant les hivers precedents ; ne- n'amoins nous notons: fevr. 20, baie d'Auvernier 94; plus loin 50; 21, groupe de 65 Ti 70, devant la table d'orientation (Neuchätel). — Le liarle piette. Fevr. 19, 3 males avec foulques (Reserve). — Le grebe castagneux. Cette espece augmente en representants, cet hiver 12 h 15 grebions ont hiverne dans la baie d'Auvernier et ju.siiuaiiche 5 luai. 7 20 mat. Deparf par automobile pour Taeuffelen ; puls a pied pour Gerolfingen en 20 min. De cette localit('' la promenade jieut sc continuer seit ä pied, seit en bateau jusqu'a Cerlier, 1174 mat. Diner ä r„Hntel des Aulnes" a Cerlier. Depart pour Bieniie, par bateau ä vapeur 1 li. 45. — Arr. Bienne ä 3 li. S'annoncer ä M. H. Muhlemann ä Aarberg. Freie Zusaniinenkünfte. Der Vorstand hat, wie schon früher, freie Zusaminenkänfte von Mit- gliedern in verschiedenen Landesteilen vorgesehen. Als erste derartige Veranstaltung dieses Jahres i.st ein besonders inle- ressantes (iebiet unter sehr kundiger Führung arrangiert: Besuch des Uznacher-Riedes am 9. Juni 1918. Leiter: Herr Noll-Tobler, „Hof OberUirch" in Kaltbrunn. Die Teilnehmer hätten schon am Vorabend in Uznach oder Kaltbrunn einzutreffen. Sie müssen sich derart ausrüsten, dass sie nötigenfalls ins Wasser gehen können. Die Exkursion ist bei jeder Witterung durchführbar. Der Zeitpunkt ist so gewählt, dass viele Juiigvögel vorhanden sein dürften. So von der Lachmöwe (zugleich noch Eier), von den Enten, Wasserhühner, Rallen. Auch die Suinpfrnhrsänger haben dann Nester und Eier. Die Teilnehmer wollen, sich mit dem Leiter Herrn Noll-Tobler direkt in das Benehmen setzen. Für den Herb.st ist vorgesehen : Herzogenbuchsee, Buiyäsc/ii- und Iiikirilersee. Leiter: Herr R. Im/old in Herzogenbuchsee. Spätherbst : Sempachersee. Leiter: Herr A. Schilfern in Sempach. Das Datum dieser l)eiden Herl>stzusamuienkünfte wird S[)äter bekannt gegeben. Der Präsident : A. Hess. Redalttlon : Karl Daut (i. V. A. Hess) in Bern. ■■■ Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Commission de rödaction: Dr. K. Bretseher in Zürich, Max Diebold in Aarau, Dr. H. Fischer-Sig^wart in Zofingen, Alb. Hess in Bern. Druck und Expedition von R. (1. Zl)inden, Basel E w Q) 05 S q; c w 0} (U N "■ « E Q) T3 C lO :3 Oi Li E ^ t> 3 -C 00 M '■•" T3 0) 5 :j N •§ -3 ^ M ^ « » w £ XV. il?r^ Mai-Jnni 1918 Mai-Juin ^^'/l;., 8-9 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisclieii Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Krscheint am lo. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Beobachtungen am Zwergsumpfhühnchen (Porzana pusilla Pall.).^ Von H. NoU-Tobler, Kaltbruun. Mit 6 Abbildungen.-) (Nachdruck verboten.) Ausser dem Wasserhulin und dem Grünfüssigen Teich- huhn sind alle übrigen Rallenarten schwer zu beobachten und daher wenig bekannt. Am schwierigsten jedoch ist die Er- forschung des Zwergsumpfhühnchens, des merkwürdigsten Vertreters der Rallenfamilie in unserer einheimischen Vogel- welt. Denn nicht nur lebt dies zierliche Vögelchen ebenso ver- steckt, wie seine Familiengenossen — nein, es ist auch viel seltener und kleiner und wird insbesondere leicht mit seinem etwas grösseren Verwandten, dem Kleinen Sumpfhuhn, ver- wechselt. Es unterscheidet sich von diesem allerdings auf den ersten Blick durch die reichlich weissgefleckte Oberseite. Aber auch dieses einzige auffällige Kennzeichen ist im hohen Ried- gras, wo der Vogel rasch dem Auge wieder entschwindet, nicht immer leicht festzustellen. So hatte ich denn nur zwei Notizen aus dem Jahre 1914 zur Verfügung, nach denen ich den seltenen Vogel im Mai und August aufscheuchte. Da •) Franz.: Marouette borillon; ital. : Schiribilia grigiala. ^) Die Klysches zu den Bildern hat uns die St. Gallische Naturwissen- schafiliche riesellscliaft aus dem 54. Band ilires Jahrbuches freundlichst zur Verfügung gestellt, wofür auch hier bestens gedankt sei. Red. — 114 — brachte mir der Sommer 1916 zum erstenmale reiche Gelegen- heit das Zvvergsumpfhühnchen beobachten zu können. Am 9. Juni 1916 suchte ich mit meinem Begleiter, Herrn Steiger aus St. Gallen, einen Grabenrand sorgfältig ab. Da rief mich plötzlich mein Gefährte zurück: in einem Riedgras- busche hatte er ein Nestchen mit acht Eiern entdeckt. Dieselben hatten alle eine olivengraue Grundfarbe und waren mit gelb- braunen Flecken dicht übersät, die aber trotzdem ziemlich regelmässig in Längsreihen angeordnet waren. Von oben waren die Eier freilich unsichtbar; denn die Halme des starken Busches wölbten sich dicht darüber. Das Nest selbst bestand aus Wollgrashalmen und einem starken, mehrere cm. hohen Unterbau von feuchten, letztjährigen Riedgrasblättern. Die Wollgrashalme der Nestmulde aber waren zum Teil noch grün. Andere Materialien fanden sich nicht vor. Der Ried- stock selbst, der dem kleinen Heim Schutz verlieh, stand mitten in etwa 5—10 cm. tiefem Wasser und etwa 1 m. vom Wasserspiegel des Grabens entfernt. Die Vegetation rings- herum war sehr dicht. Der alte Vogel war während meiner Untersuchung ganz nahe, ja er zeigte sich sogar, tauchte und sprizte, kurz, versuchte die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch gab er keinen Ton von sich. Wir sahen ihn auch nie so genau, dass wir die Art hätten sicher bestimmen können. Da kehrte ich, als wir am Ende des Grabens angelangt waren, nochmals zurück, um mich zu vergewissern, ob ich auch das Nest wiederfände. Da flog das Alte auf und fiel in den Graben ein, wobei ich es, als es nun fortschwamm, deutlich an der reichgefleckten Oberseite als Zwergsumpfhuhn er- kennen konnte. Natürlich freuten wir uns gar sehr über den seltenen Fund; ich getraute mich nicht einmal, die Eier zu messen und erhielt so nur das Mass eines Eies, das ich mit- nahm, um den Grad der Bebrütung festzustellen. Es mass 29,3 X 21,2 mm. Grosse Abweichungen schienen mir übrigens keine vorhanden zu sein. Es zeigte sich beim Ausblasen des Eies, dass die Embryonen schon stark entwickelt waren, so dass das Ausschlüpfen der Jungen in höchstens sechs Tagen erfolgen musste. Als wir am 13. Juni wieder zum Neste kamen, klopfte ein Junges schon im Ei. Das Weibchen sah ich wieder beim Neste. Meine Spannung war aufs höchste gestiegen, als wir am 14. Juni das Nest wiederum besuchten. — 115 — Ich fand, wie ich es erwartet hatte, ein Junges im Neste vor, das noch etwas nass war. Es war völhg schwarz; die Dunen hatten aber starken Metaliglanz, so dass es, je nachdem das Licht auf das Gefieder schien, in prächtigem Sametgrün schil- lerte. Das Schnäbelein war weiss mit einem schwach wachs- gelblichen Anfluge. Es war merkwürdig kurz und dick und glich eigentlich mehr einem Finkenschnabel. Der Eizahn war noch vorhanden. Am Eckflügel w^ar eine verhältnismässig wohl ausgebildete Flügelkralle von zirka 2 mm. Länge. Das Ge- wicht des Tierchens betrug 5 gr. Da statt sechs Eiern nur noch fünf vorhanden waren, musste noch ein Junges geschlüpft sein. Wir suchten die Um- gebung aufs peinlichste ab ; allein die Mühe war vergebens. Als wir jedoch eine photographische Aufnahme machten, hörten wir ein leises Piepen, und kaum V^ ^^^- vom Neste ent- fernt sass der kleine Flüchtling eng an einen Riedgrasstock geduckt, von dessen dunklen Rändern der kleine Körper sich kaum abhob. Das Alte war ungemein besorgt und hielt sich stets ganz nahe, flog auch über den Graben, um unsere Auf- merksamkeit abzulenken, verhielt sich aber völlig lautlos. So versuchte ich, auch die Mutter zu photographieren. Mit Hilfe eines Spiegels konnte ich alles wahrnehmen, was beim Neste geschah, das ich oben natürlich abgedeckt hatte. Das Weib- chen kam bald dahergeschlichen, setzte sich auf die Eier, duckte sich, breitete die Flügel aus und schob die Eier zu- recht. Trotz des Geräusches, das die Auslösung verursachte, ging es nicht w^eg; ja es blieb sogar sitzen, als ich dicht beim Apparat stand. Wäre ich je noch im Zweifel gewesen, ob ich das Kleine oder das Zwergsumpfhuhn vor mir hätte, so wäre derselbe nun behoben gewesen. Prachtvoll schiefer- blau waren Brust, Kehle, Wangen und Hals, karminrot glänzte das schöne Auge, der Schnabel war völlig grün und den Rücken zierten zahlreiche weisse Flecken, die in drei Bändern geordnet waren. Als ich am Apparat arbeitete, floh es. Doch kehrte es rasch zurück, als ich zur zweiten Aufnahme mich entfernt hatte. Es schwamm dabei über den 2 m. breiten Graben, wobei es dem Teichhuhn in der Haltung gar sehr glich, indem es das Schwänzlein hoch trug, die Flügel darüber gefaltet hatte und eifrig wippte, indem es das Schwänzlein nach aufw^ärts schlug. Auch am 15. Juli, als drei weitere - 110 — Junge im Neste waren, beobachtete ich es in dieser Stellung. Diesmal lockte es 'mit leisem ,,Djak-djak" die Jungen weg, die sehr rasch liefen. Am 16. Juni schlüpften die beiden letzten noch aus, das eine am Morgen, das andere vier Stunden, nachdem es das Ei quer gesprengt hatte. Das Ausschlüpfen hatte also volle vier Tage gedauert, ein Zeichen, dass offenbar der Vogel auch mit dem ei'sten Ei, das er legt, gleich das Brüten beginnt. Das zeigte sich auch bei einem zweiten Neste, das mein Begleiter und ich am 7. Juli auffanden. Allein im übrigen weisen verschiedene Umstände eher auf eine andere Art hin, auf das kleine Sumpfhuhn. Schon der Standort des Nestes war ein anderer. Es befand sich auf einer grossen Sumpf- wiese mit nur wenig Wasser und niedrigerer Vegetation. In einem kleinen Riedgrasbusche, der auch Läusekraut (Pedicularis palustris L.) enthielt, war es untergebracht. Ein Unterbau fehlte fast ganz; die Mulde war wiederum mit Woligras- halmen und Wurzelfasern ausgekleidet. Auch die Eier waren in Grösse und Färbung sehr verschieden von denen des ersten Geleges. Es waren nur noch zwei da; wir fanden nach und nach noch fünf Junge! Die Eier massen.- 30,9X19,8 mm. und 31,2 X 19,8 mm. Ihre Grundfarbe war dieselbe, aber die Flecken waren viel spärlicher, unregelmässiger und am breiten Pol zu grösseren vereinigt. Die Jungen endlich schienen mir weniger Metallglanz zu haben und gelblichere Schnäbe- lein. Am grössten war jedoch der Unterschied im Verhalten der Alten: sie flogen nämlich ohne weiteres ab. Natürlich war ich sehr bestrebt, sie zu Gesichte zu bekommen. Ich versuchte es mit meiner Spiegel einrichtung und setzte mich nun, den photographischen Auslöser in der Hand, 6 m. vom Neste entfernt liin. Auf einmal vernahm ich ein leises Locken, das immer näher kam, und siehe da, ein Zwergsumpfhühnchen schlich durchs Gras und setzte sich kaum 1 m. von mir ent- fernt hin. Ein Junges, das ich vordem nicht gesehen hatte, schlüpfte unter die bergenden Flügel des Alten. In der Viertel- stunde, die wir so einander gegenübersassen, konnte ich mich natürlich über die Art des Vogels vergewissern. Der völlig grüne Schnabel und die starke Fleckung der Oberseite liess keine Zweifel zu, dass Porzana pusilla vor mir sass. Wo aber blieb das Weibchen? Ich harrte vergebhch und setzte — 117 — endlich zur Lockung ein Junges ins Nest. Kaum lockte das- selbe, so erschien das Weibchen. Dieses aber hatte, ^^"ie ich im Spiegel genau sah, eine gelblich-braune Brust mit weiss gemischt gegen die Mitte und eine weisse Kehle. Auch die Flecken auf dem Rücken \\aren spärlicher'. Das wäi'e nach meiner Ansicht das Weibchen des Kleinen Sumpfhuhnes, von Por- zana parva, gewesen. Ich war verwiri't und beschloss, eine zweite Aufzucht zu unternehmen. Sie geriet ebenfalls, wie ich spätei' darlegen werde, und es sei gleich bemerkt, dass diese Jungen sich auch als Zwei'gsumpfhühnchen entpuppten, obwohl eines darunter war mit geringerer Fleckung. Allein die grosse Seltenheit des Vogels mag eben verhindert haben, grössere oder kleinere Abweichungen festzustellen. Merkwürdig bleibt mir der Fall bis heute und zwar deshalb, als ich noch vier weitere Nester entdeckte, die ich alle gleich richtig nach beiden Typen unterschied. Das erste derselben fand ich am 12. Juli ebenfalls in einem Seggen-Läusekrautbüschen, eben- falls in einer Sumpfwiese. Es war mit dürren Riedgrashalmen ausgekleidet und auch grüne waren mit hineingeflochten. Zwei Eingänge waren vorhanden gegen Norden und Süden. Die Durchmesser des Nestchens massen 14 und 11 cm., von N-S 14 cm. Die Napf tiefe betrug 4 cm. Ein Unterbau fehlte. Die Alten flogen in der Umgebung auf und schienen wenig Weiss zu haben. Ein Junges, das etwa drei Tage alt sein mochte, war nahe dem Neste. Ein ganz gleiches Nest des sogenannten Kleinsumpf huhntyps fand ich wiederum am 18. Juli. Es enthielt, wie alle benützten Nester, auch nicht eine Spur von Eiresten, dagegen ein Exkrement, das die Benützung wahr- scheinlich machte. Es hatte wiederum keinen Unterbau und stand in Läusekraut. Dagegen fand ich am 23. Juli ein Zwerg- sumpfhuhnnestchen mit einem Ei, das genau den Eiern des ersten Geleges glich, in ziemlich tiefem Seggensumpf stand und obwohl auf trockener Seggenkufe, doch einen starken Unterbau hatte. Am 24. Juli fand ich wiederum ein derartiges Nest. Ein zirka zehntägiges Junges lockte nicht weit davon; ich fand es nach langem Suchen ; es hatte einen Oberschenkel- bruch, vielleicht infolge eines Hagelwetters, das am Tage vorher abends gewütet hatte. Ich versuchte die Heilung, die auch gelang. Doch lahmte der Vogel stets und so wurde er, als er völlig befiedert war, meiner Sammlung einverleibt. — 118 — Aus diesen Beobachtungen geht wohl hervor, dass die Sumpfhühnchen in ihrer Lebensweise recht individuell ab- ändern, was Nestbau und Aufenthaltsort der beobachteten andeuten. Auch im Wesen mögen sie recht verschieden sein, wie die grosse Zutraulichkeit der einen, die ebenso starke Scheu der andei'n beweisen. Endlich werden auch in der Getiederfärbung, wie bei andern Vögeln übrigens auch, mehr oder weniger auffällige Abweichungen vorkommen, die nur wenig bekannt sein werden infolge der Seltenheit des Vogels. Biologisch merkwürdig ist die sorgsame Reinhaltung des Nestes von Eierresten. Sie mag darin ihren Grund haben, dass das Nest bei der eigentümhchen Art der Bebrütung gleich- zeitig als Aufenthalt für die zuerst geschlüpften Jungen wie die späteren Eier dienen muss. Wären noch die Reste vor- handen, so würde zweifellos bei der starken Wärme rasche Zersetzung und damit eine Anlockung von Aastliegen und Käfern stattfinden, die Alte und Junge gefährden könnten. Das Männchen scheint die Jungen zu führen und zu leiten, während das Weibchen fertig brütet. Bei dem Neste vom 7. Juli mit seinen zwei Feiern schlüpften die Jungen erst am 10. aus, also drei Tage später als ihre letzten Geschwister. Der Sommer 1917 brachte mir manche Erweiterung meiner Beobachtungen. Schon am 18, Mai scheuchte ich im Schutz- gebiete des Kaltbrunner Riedes ein Zwergsumpfhühnchen auf, das kurz aufflatterte und dann lange vor mir her schwamm. Ich verfolgte es ziemlich eifrig, weniger weil ich es zu erwischen gedachte, als vielmehr darum, weil ich mich an den zierlichen, schönen Bewegungen des Vogels nicht sattsehen konnte. Zu- letzt flog er aber doch auf und ziemlich weit weg, nachdem ich ihm weithin durch metertiefes Wasser gefolgt war. Jetzt erst dämmerte mir der Gedanke auf, der Vogel könnte mich wohl von seinem Neste weggelockt haben. Ich suchte an der Stelle, von der unsere Jagd ausgegangen war, nach, aber vergeblich. Erst am 1. Juni fand einer meiner Schüler in einem Riedgras- busche aufs beste versteckt, ein Nest mit sieben Eiern. Das- selbe war etwa 50 m. von der Stelle weg, wo die Jagd am 18. Mai ihren Ausgangspunkt genommen hatte. Es war im Schutzgebiete des Kaltbrunner Riedes und da daselbst das Rohr nicht gemäht wird, so hatte es in dem dichten Gewirr alter und neuer Halme des Busches das Nestchen so versteckt an- I im Mittel also } inin. \ I 28,4 mm X 20,7 mm. — 119 ^ legen können, dass es unmöglich gefunden worden wäre, hätte der Junge nicht jeden Busch sorgfältig abgesucht. Es war ganz aus alten Riedgrasblättern gebaut und hatte einen Ein- gang, der direkt ins Wasser führte und wie ein Laubengang aussah. Rings um den Stock war bis V2 n^- tiefes Wasser. Die Eier lagen so im Neste, dass sechs einen Kreis bildeten und das siebente in der Mitte lag. Das ganze Nestchen war nicht einmal so gross wie ein Amselnest. Die sieben Eier massen : 26,9 X 21,2 30,5 X 21,2 27 X 20,6 28,9 X 20,6 28.3 X 20,8 28.4 X 20,2 28,8 X 20,0 Sie waren wiederum von graugelber Farbe mit dunkel- gelben regelmässigen Flecken, wie beim ersten Gelege 1916. Da ich kein Ei opfern mochte, war es mir unmöglich, die un- gefähre Bebrütung zu bestimmen. Den alten Vogel sahen wir einige Male rasch vorbeihuschen. Er schwamm, sobald wir fortgingen, ins Nest zurück. Am 6. Juni flog der Vogel vom Neste auf, als ich wieder nachschaute. Am 10. Juni,' als ich mit Herrn Direktor Wendnagel das hübsche Heim betrachtete, kam das Alte kaum zwei Meter von uns weg hervor, fächerte die Flügel und versuchte mit allen Mitteln, unsere Aufmerk- samkeit auf sich abzulenken. Das ganze Verhalten liess auf baldiges Ausschlüpfen der Jungen schliessen und wirklich pochten am 14. Juni zwei im Ei und am 15. Juni waren zwei Junge ausgeschlüpft, die sich im Riedgrasbusche verbargen. Am 16. Juni waren noch zwei Eier im Neste, die Jungen un- auffindbar. Bei einem späteren Besuche erwies sich ein Ei als unbefruchtet, das ich meiner Sammlung einverleibte. So hatte sich also auch hier erwiesen, dass das Zwerg- sumpfhühnchen mit der Bebrütung der Hliei' wohl gleich zu Beginn der Eiablage beginnt, denn sonst wäre es schwer zu erklären, wieso die Jungen so ungleichmässig ausschlüpfen. Da nun am 1. Juni das Gelege vollzählig war, die letzten Jungen nach dem 16. Juni also am 17. ausschlüpften, so dürfen wir wohl, vorausgesetzt die Bebrütung habe mit dem ersten Ei eingesetzt, eine Brütezeit von zii-ka 20 bis 21 Tagen voraus- — 120 — setzen. Da das eine der Eltern ferner noch brüten muss, während die ältesten Jungen schon da sind, so sind sicherlich Männchen und Weibchen an der Fütterung und Aufzucht beteiligt. Uebrigens hatte ich hievon am 15. Juni 1917 den Beweis. Ich scheuchte zwei Alte auf, fand aber das Nest trotz allen Suchens nicht. Aber am 16. kam ich wieder zur selben Stelle und wieder flogen die beiden Eltern auf, und siehe da, durchs Riedgras huschte etwas Unbestimmtes dahin. Ich griff danach und erhaschte nach etlichen Fehlgriffen ein etwa acht Tage altes Zwergsumpfhühnchen, \\'ährend ein zweites Junges entkam. Ich liess auch das gefangene wieder laufen, froh, dass also doch mindestens zwei Brüten stattgefunden hatten und glück- lich aufgekommen waren. Dieser zweite Brutplatz lag auf einer Sumpfwiese. Tieferes Wasser war nicht in der Nähe. Das merkwürdige Verhalten der Alten, stets bei Bedrohung der Jungen aufzufliegen, verdient besonderer Erwähnung, da ja im allgemeinen Rallenvögel überhaupt ungerne fliegen, son- dern sich bei ,, persönlicher" Gefahr laufend zu retten versuchen. Interessante Einblicke in das Leben und die Entwicklung der Jungen gewährte mir die Aufzucht derselben und die Ge- fangenhaltung. Ich möchte darüber noch einige genauere Mit- teilungen machen. Aus früheren Aufzuchten von Möwen, Kiebitzen, Rallen und Brachvögeln wusste ich, dass es in erster Linie darauf an- kommen werde, die Tierchen recht warm zu halten. Nach meinen Erfahrungen sind die Nestflüchter, so eigentümlich es klingen mag, viel empfindlicher gegen Wärmeverlust, als die Nesthocker. Ich hatte deshalb vorsorglich einen eigenen Aufzuchtkasten hergestellt. Derselbe bestand aus einem alten Aquarium von zirka 80 cm. Länge und 40 cm. Bi'eite. Die Höhe ist gleichgültig; sie betrug hier 40 cm. Da hinein kam eine Holzkiste, die etwa Va der Bodenfläche beanspruchte und etwa 3 cm. von drei Glaswänden des Aquariums abstand. So blieb als „Laufraum" eine verhältnismässig kleine Fläche von zirka 50 X 40 cm. übrig. Diese wurde mit Rasenziegeln bedeckt, damit die Tierchen stets weiche und feuchte Unter- lage hätten. In einer Ecke kam das Badegeschir, das zirka 4 dm^ Fläche und B cm. Tiefe hatte. In die Holzkiste kam auf Eisenstäbe eine viereckige Wärmeflasche zu liegen, die etwa zehn Liter fassen konnte. Der Abstand vom Boden konnte - 121 — nach dem Wachstum der Vöglein geregelt werden; hier be- trug er zuerst etwa 2 cm. Umhüllt wurde die Wärmeflasche mit Flanell, darüber kamen Kaninchenfelle und darauf Zeitungs- papiei' als Isolierung. Auch der Raum zwischen der Kiste und den Aquariumwänden wurde mit Zeitungspapier isoliert und alles mit dem Deckel der Kiste geschlossen. So gelang es mir zu erreichen, dass die Wärme wie beim Brüten und Hudern nur von oben auf die Tierchen kam und dass das Wasser nach 12 Stunden noch heiss war. Erstaunlich war es nun, wie die kleinen Kerle sofort begriffen, dass dieser Zu- fluchtsraum die wärmende Mut^or ersetzen sollte. Nachdem sie daselbst untergebracht waren, hielten sie sich gleich gerne unter der Wärmeflasche auf und kamen die ersten 24 bis 36 Stunden nur selten hervor. Sie frassen auch in dieser Zeit gar nichts, obwohl stets Ameiseneier und kleine, höchstens 2 bis 3 cm. lange Regenw^ürmchen vorhanden waren und ich ihnen diese Nahrung vorhielt. Erst nach dieser Zeit, als ich jedes einzeln in die Hand nahm und mit der Pinzette das Futter vor ihnen hin und her bewegte, griffen sie zu und fingen nun eifrig an zu fressen. Ihr Gewicht betrug am ersten Tage 5 bis 6 gr., am dritten schon 7,5 gr. Da nahmen sie das Futter gierig von der Pinzette weg, wenn ich dieselbe hoch hielt ; vom Boden aber lasen sie nichts auf. Nach meinem Dafür- halten deutet dies Benehmen wie ich es auch bei den Rallen erfahren hatte, darauf hin, dass die Alten das Futter vorhalten, die Jungfen es also vom Schnabel wegpicken. p]s war ungemein drollig und er- regte stets das Entzücken aller Besucher, wenn ich die Hand in den Käfig hielt und meine kaum daumengrossen Pfleglinge wie der Blitz hervorschossen, schnell einige Bissen nahmen und wieder unter die Wärmeflasche rannten, um dasselbe Spiel mehrmals zu wiederholen. Dabei bewegten die Jungen der ersten Aufzucht ihre winzigen Flügelein beständig auf und ab, so dass es aussah, als ob sie klettern oder rudern wollten. Da aber die Zvvergsumpfhühnchen der zweiten Auf- zucht nie dergleichen Bewegungen ausführten, so war dies wohl nur ein Betteln; die späteren Pfleglinge unterliessen es wohl deshalb, weil sie merkwürdigerweise nie zahm wurden, wie die ersten, die mich schon freudig anbettelten, wenn ich dem Käfig nur nahe kam. Am vierten Tage fingen sie selb- ständig zu fressen an; aber erst, als sie eine Woche alt waren, — 122 — nahmen sie genügend Nahrung vom Boden auf. Eigentümlich war die Art ihrer Bewegung im Laufen. Sie rannten mit ungemeiner Schnelhgkeit ein Stück weit, hielten plötzlich an und schössen in anderer Richtung ebenso schnell vorwärts. Oft fürchtete ich, sie würden bei ihrem unberechenbaren Zick- zacklauf den Kopf an den Scheiben anrennen: aber nie ge- schah es, dass sie dieselben auch nur ohne es zu wollen, be- rüin^ten. Nach 10 bis zwölf Tagen keimten die ersten Federchen am Flügel und am Bauche hervor. Noch fleissiger als vorher benützten sie jetzt das Badewasser, tauchten ihr Köpflein unter, warfen damit das Wasser auf den Rücken und schlugen mit den Flügelein darauf. Das Schwimmen verstanden sie sehr gut; doch tauchten sie nie. Nach dem Bade schwangen sie die Flügel sehr rasch und hüpften dabei auf derselben Stelle lustig auf und ab, machten es also wie die Rallen. Auch die erwachsenen Jungen übten dies Spiel gar gerne. Nach drei Wochen war das Deckgefieder ausser am Kopfe fertig entwickelt; Schwanz- und Schwungfedern steckten teil- weise noch in den Kielen. Sie kletterten nun sehr gerne auf Farrenkräutern und auf dem Deckel der Wärmekiste herum, wagten auch etwa die zirka 80 cm. lange Strecke zu durch- fliegen. Von den Ameiseneiern war ich zu manigfaltigerer Nahrung übergegangen. Sie erhielten dasselbe wie die Rallen, nämlich Quark mit feingemahlener Hundekuchen vermischt, und als tägliclie Zugabe Regen vvürmer, Heuschrecken und bis 4 cm. lange Ellritzen. Alle diese lebenden Beutetiere ver- standen sie geschickt zu fangen. Fünfzig bis sechszig Heu- schrecken wurden in einem Nachmittage von den drei Jungen leicht vertilgt. Die ruderartigen Bewegungen waren fast ver- schwunden; die Jungen blieben aber im Gegensatze zur zweiten Brut ganz zahm. Doch wurden diese letztern sofort zutrau- lich, als sie mit ihren älteren Verwandten in den grossen Sumpfvogelkäfig eingesetzt wurden. Fünf Wochen alt waren sie zu dieser Zeit und waren nun völlig befiedert. Gar gerne kletterten sie auf den Aesten der Weiden umher oder im Röhricht des Teiches, ja sie schliefen in der Regel aufgebäumt. Den Weg von dem Innenraum des Käfigs bis zum Teiche legten sie gerne flatternd, fliegend zui'ück, ohne dass irgend etwas sie dazu nötigte. Sie schwammen auch gerne und wippten dabei mit dem Schwänze, Hessen ihn al)ei" auch öfter ruhig — 123 — auf dem Wasser liegen. Beim Baden liessen sie sich auf die Fei-sen nieder, gingen mit dem Kupf voran ins Wasser und warfen es auf den Rücken und sclilugen eifrig mit den Flügeln. Nachher trugen sie gerne wie der Wachtelkönig die Schwingen gefächert. Ihr Jugendkleid entspricht genau demjenigen, wie es Naumann beschrieb. Die weissen Spritzer der Deckfedern des Rückens sind in drei Bänder angeordnet, wovon zwei über beide Schultern, das eine auf der Rückenmitte verläuft. Leider vertrugen die Tierchen die Kälte gar nicht gut. Ich musste sie in ein Zimmer nehmen, das aber nur selten bis auf 10 Grad erwärmt werden konnte. Um Weihnachten mauserten die Jungen der ersten Aufzucht ins prachtvoll ge- färbte Alterskleid um ; die der zweiten kamen erst di'ei Wochen später in den Federwechsel, der alle Federn ausser den Schwungfedern umfasste, und da um diese Zeit die Kälte gross war, so überstanden diese leider die schlimme Sache nicht und gingen an Auszehrung ein, so dass mir nur zwei Exemplare verblieben, die genau gleich gefärbt sind. Leider starben auch diese im Juli 1917. Eine Stimme hörte man nur selten von ihnen: hie und da vernahm ich ein trillerartiges Schimpfen, etwa aus den Silben ter-rer-rer-rer-er bestehend, das entfernte Aehnlichkeit, wenig- stens im Rhytmus, mit dem Trillern des Zwergtauchers hat. Hoffentlich erlaubt mir die neue Brutperiode 1918, das Leben des niedlichen und seltenen Vogels noch eingehender zu studieren. Ornithologische Studien im südlichen Tessin. Von Dr. med. Arnold Masarcy. (Fortsetzung.) Ungleich häufiger fand ich die M ö n c h s g r a s m ü c k e (Sylvia atricapilla L.). Ueberall im Kastanienwald und in den buschigen Villengärten führt sie die lauteste Stimme tagüber. Nur am Salvatoregipfel, der überhaupt eine andere Zusammen- setzung der Ürnis zeigt als die übrigen Gebiete um Lugano herum, schien sie mir gegenüber den andern Grasmücken stark zurückzutreten. Sehr häufig hörte ich schon anfangs Mai Lieder, bei denen die erste rauhzwitschernde Strophe vollkommen fehlte. Ganz besonders fiel mir aber auf, dass der Hauptnachdruck — 124 — des Liedes auf einem schallenden „Dividididi" (auf und ab wie bei der* Tannenmeise, nur viel lauter und schmelzender) lag. Ich glaube sicher, dass darin ein wesentlicher Unterschied zu den Mönchsgrasmücken der Umgebung Basels und Rheinfeldens liegt! Dieser herrlich vorgetragene Passus war im Wald und Garten der Superlativ an Wohlklang, der auch Laien auffiel. Einmal hörte und sah ich eine Kohlmeise, welche unaufhörlich einer Mönchsgrasmücke durch die Bäume folgte und immer- fort in gleicher Tonhöhe und im genau gleichen Tempo das „Dividividi" nachahmte. Allerdings blieb dem Plagiat stets der etwas krähenddünne Meisenklang anhaften. Gegen Ende Juni sangen die Mönchsgrasmücken seltener, aber die Lieder schienen mir viel länger und erfindungsreicher geworden zu sein. Zaunkönig (Troglodytes parvulus L.). Ebenso häufig wie die Mönchsgrasmücke war der Zaunkönig vertreten, und sein fröhlichlautes Lied wetteiferte mit ihr überall um den Vor- rang. Um die Mitte Juni wurden sie aber ganz auffallend still. Nur am Salvatoregipfel hörte ich dann noch einen, dessen Lied gar kein Ende nehmen wollte und sich immer wieder in einem Atem weiterrollte! — Neben diesen beiden fielen im Walde alle andern Vögel stark ab. Buchfink (Fringilla coelebs L.). Nur die Buchfinken waren noch regelmässig in jedem Kastanienwäldchen vertreten, aber lange nicht so stark wie irgendwo nördlich der Alpen (bei Basel, Wien, München). Bis zum 2. Juni hörte ich aber kein einziges Mal von ihnen den richtigen Finkenschlag, sondern fast ausschliesslich den trüben monotonen Rulschton, der angeblich den Regen an- zeigen soll. Hier war er während des ganzen Mai die haupt- sächUchste Lautäusserung, selbst das helle ,,Pink" entwickelte sich erst im Juni mit der Entfaltung des wahren Finkenlieds, womit überhaupt die Sangeslust des Finken im Gegensatz zu den drei vorhergehenden Vögel im steten Zunehmen be- griffen war. Amsel (Turdus merula L.). Im Vergleich zu unseren Wäldern trat der Amselsang auf der Collina d'Oro auffällig hinter den vorigen Sängern zurück, und zwar im Wald wie auch in den Buschgärten, wo sie eigentlich erst gegen Ende — 125 — Juni auftauclite. Niemals hörte ich die schönen Abendgesänge wie in unsern Stadtgäften oder in den Auwäldern bei München. Bei den Ortschaften fehlte sie ganz. Die Sangeslust mehrte sich im Lauf der Wochen ein wenig. Kohlmeisen (Parus major L.). Noch seltener sah ich im Wald die Kohlmeisen, sodass ich sie nicht mehr bei jedem der Vogelkunde gewidmeten Morgen- oder Nachmittagsspazier- gange antraf. Am 6. Mai sah ich sie bei Suvigliana beim Nestbau, ebenso am 2. Juni — viei'einhalb Wochen später — im Piano di Scairolo. Im Wald bei Castagnola-Gandria sind sie zweifellos häutiger als auf der Collina d"Oro. Rotkehlchen (Erithacus rubecula L.) liörte ich über- haupt nur fünfmal. Einmal sang eines ganz allein kurz vor 9 Uhr in schwüler Nacht, als sogar die Nachtigallen schwiegen ! Kuckuck (Cuculiis canorus L.) hörte ich fast alle Tage morgens und nachmittags aus dem Piano di Scairolo rufen. Es mochten am Westabhang des Salvatore nah über dem Tal- boden vielleicht fünf bis sechs im Hörkreis vorhanden sein, ebensoviel am gegenüber liegenden Hang zwischen Montagnola und Agra. Einmal hörte ich nachts halb 9 Uhr noch einen mit besonders starkem Schall von Caprino her über den See bis nach Gandria hinüber rufen. Von Anfang Juni an hörte ich sie fast nur noch morgens früh vor 9 Uhr, später verstummten sie fast ganz. S c h w a n z m e i s e n (Orites caudatus L.) traf ich im lichten Kastanien wald zum erstenmal am 11. Mai. Es waren sechs Junge, wohl eben erst flügge gewordene, und fünf Alte. Da ich zuerst nur die jungen hörte und sah, wusste ich gar nicht, was für Vögel ich vor mir hatte, denn die Kleinen hatten noch ganz kurze Schwänze, fast wie Zaunkönige, und rund- liche Gestalt. Besonders auffällig war das strahlende Weiss des Bauches und das tiefe Samtbraunschwarz an Kopf und Rücken. Sie vs^aren sehr vertraut, liessen mich bis auf einen Schritt herankommen, piepsten neugierig, wie es junge Vögel tun, konnten aber schon ein lustig hervorquirlendes, leise schwatzendes Liedchen, wie icli es an den Alten nie gehört habe, hervorbringen. Die Alten fütterten gemeinsam die Jungen, ohne dass ich im Gebahren der Fünf an irgend einem Unter- schied erkennen konnte, welches jetzt eigentlich die Eltern seien. Alle liatten über den Augen breite braune Streifen, ganz weiss- — 126 — köptige sah ich keine dabei. Zwei davon hatten die Schwanz- federn vom Brüten urngeknickt. Beim Futtersuchen kamen die Alten häufig an den Boden, während die Jungen stets im dünnen Gezweig bheben. Tags darauf traf ich die gleiche Schar wieder am selben Ort. Am 3. Juni sah ich nochmals eine ähnliche Gesellschaft, die Jungen trugen den Schwanz aber beinahe schon so lang wie die Alten I Grauer Fliegenschnäpper (Butalis grisola Boie). Vereinzelt im Wald zwischen Certenago und dem Muzzaner- see, sehr hoch in den Bäumen, etwa sechs Stück, sonst nur noch auf dem Gipfel des San Salvatore, aber dort in über- raschender Anzahl! Pirole (Oriolus galbula L.) sah und hörte ich nur an einer einzigen Stelle am Westabhang des Salvatore. Sie kamen Jedesmal (am 10. und 25. Mai) um dieselbe Zeit zwischen 9 und 10 Uhr laut jodelnd von Figino her dem Waldrand entlang gestrichen, hielten sich scheu in den allerobersten Kastanien- wipfeln der dort recht hohen alten Stämme, und reisten nach einer Viertelstunde wieder südwärts zui'ück. Es mochten etwa vier bis sechs Stück gewesen sein. Dorngrasmücken (Sylvia cinerea Briss.) sah ich auf der Collina erst anfangs Juni, und zwar in wenigen Exemplaren nur am letzten Südende des Hügelzuges bei Barbengo, häufiger bei Melide, auf dem Salvatoregipfel und im Wald von Gandria. Ebenso Zaun- oder Klappergrasmücken (Syl- via curruca L.), etwas spärlicher, aber durch ihr lautes grelles Lied genug auffällig, nur an denselben Orten wie die braunen, ausserdem eine am See von Muzzano. Dem Lied fehlte fast durchwegs die Vorstrophe. Eigentümlich selten waren die Spechtmeisen (Sitta caesia M. k W.). Ich traf sie nur einmal auf der Ostseite der Collina und gegenüber am Salvatore. Gegen Muzzano etwas häufiger, etwa vier bis sieben im ganzen Wald zwischen See und Certenago. Den Kleinen Baumläufer (Certhia familiaris) hörte ich gar nur ein einziges Mal am Lago di Muzzano. Ausserordentlich seltsam berührte mich das fast gänzliche Fehlen der Grünfinken (Ligurinus chloris L.), die doch um Basel und München in Wald und Garten zu den auffälligsten — 127 — L'lrscheiiiiuigeii gehören. Ich sah nur einmal ein Paar rasch durch den Wald ziehen, und später in unserem Garten noch- mals ein Paar auf eiliger Wanderschaft. Ebenso vermisste ich den Weidenlaubvogel (Phyl- loscopus ruf US Br.), den ich nur einmal über Castagnola in zwei Exemplaren fand, und nochmals im Piano di Scairolo. Beidemal verhielten sie sich ziemlich stumm, erst am 3. Juni hörte ich einen von ihnen bei Barbengo fleissig ,,Huid" und ,,Zilpzalp" singen. Auch den F i t i s (Phylloscopus trochilus L.) hörte ich an denselben Orten nur je einmal, was für beide einen auffallen- den Unterschied zu unseren Wäldern ausmacht. Den S p e c h t r u f hörte ich nur einmal, und sah ein andermal einen Mitteisp echt (Picus medius L.) am Waldrand. Zwei Wiedehopfe (Upupa epops L.) verfolgten ein- mal einander laut rufend in der Dämmerung. Vollkommen fehlten die Drosseln, Rotschwänze, Sumpf- meisen, Stare, Girlitz und Tauben. Regelmässig zu ti'effen waren also im Wald nur Nachtigall, Mönchsgrasmücke, Zaun- könig, Buchfink, Kohlmeise, Amsel, Rotkehlchen — alle andern bildeten mehr Zufallserscheinungen. Feld- und Wiesengelände. Der eigentliche Charaktervogel des offenen Au- und Wiese ngeländes war der Rotrück ige Würger, Lanius collurio L. Bei meinem ersten Ausflug auf die Collina d'Oro war es überhaupt der einzige Vogel, der sich beim kühlen Morgen- regen sehen Hess. Von da an verging kein Tag, ohne dass ich die kecken Vögel zu Dutzenden sah. Ueberall in den Maulbeerkronen, in den Wiesenhecken, aber auch auf den Spitzen der Fried hofzedern und Zypressen und mitten in den Villengärten leuchtete ihr schönes Federkleid. In vielem er- innern sie an die Eichelhäher unserer Gegenden, nur dass sie eben noch viel häutiger sind und weniger in geschlossenen Scharen als paarweise vorkommen. Immerzu hört man über den Wiesen, selbst bei trübstem Regenwetter, ihr merkwürdig dumpfes ,,Kröh-Krüli-Krüh", und etwas seltener im Flug ihren Rebhuhnruf „Quirrü". Es sind — 128 — ungemein scheue Vögel, die Einen schon von weitem erblicken und einander anmelden. Ihr Gesang, den sie im Sitzen gern von einem hohen Wipfel hören lassen, klingt leise, aber sehr unterhaltend, voll der drolligsten Einfälle, das Meiste nach Rohr- sängerart etwas kratzig und hastig durcheinander vorgetragen, ein eigentliches [Tongsstrüpp, in das aber von Zeit zu Zeit einige verblüffend schöne, süsschmelzende Töne eingeflochten sind. Wenn ich irgend einmal nicht sicher war, was ich denn für eine merkwürdige Stimme höre, war es jedesmal ein Dorn- drehei", der alle möglichen Nachahmungen ineinandermischte. Doch lernte ich sie mit der Zeit am hastigen Tempo und an einer eigentümlichen, fast knisternden Dünne der Stimme er- kennen. Oft sah ich sie paarweise auf Maikäfer und andere In- sekten Jagd machen, wobei sie sich gegenseitig die Beute ge- schickt zutrieben, aber nie sah ich einen Angriff auf andere Vögel, was in bemerkenswertem Widerspruch zu seiner Ver- dächtigung bei vielen Autoren steht. Wohl schien es mir, als ob das Vorhandensein eines Würgers, der seinen Stammsitz auf einer Zeder in Castagnola aufgeschlagen hatte, alle andern Vögel ausser den Spatzen aus dem Garten vertrieben hätte, aber später konnte ich es unzählige Male beobachten, dass sich die Würger mitten unter den andern Vögeln in Gärten und in Maulbeerwäldchen herumtrieben, ohne die geringste Aufregung zu verursachen. Bis Ende Mai hörte man aus Wiesen- und Rebgelände beinahe so häufig wie den Würgerruf das sentimentale Lied- chen der Wendehälse (Yunx torquilla L.). Doch mit der beginnenden Heuernte verstummten von Tag zu Tag die trau- lichen dünnen Stimmchen und Ende Juni war kaum mehr einer zu vernehmen. Bachstelzen (Motacilla) waren verhältnismässig selten. Die Gebirgsbach stelze (Motacilla boarula L.) sah ich in drei Exemplaren einmal im Piano, die Weisse (Motacilla alba L.) bei Suvigliana und am Muzzanersee in etlichen Stücken. Hier flog an zwei aufeinander folgenden Morgen ein Männchen lautschreiend viertelstundenlang in engen Kreisen über einer Hecke umher, wie ich es noch von keinem andern Vogel je gesehen habe. — 129 — Bei der Station Capella nahe am Muzzanersee sah ich am 14. Mai zwei FamiHen S c h \\- a r z k e h 1 i g e r Wiesen- s c h m ä t z e r (Pratincola rubicola L.) in dichtem Erlenhag. Die Männchen vergnügten sich mit reizenden Flugspielen, setzten sich abwechselnd auf Pfähle und Telegraphendrähte, sangen sehr fleissig ihr bald weichlispelndes, bald bretthartes Kr — Kr, waren aber am folgenden Tag samt den Weibchen und den kaum flüggen, noch lerchenhaft gefleckten Jungen spurlos aus der Gegend verschwunden. Zweimal nur während der ganzen Zeit — am 9, Mai und 17. Juni — hörte ich den Wachtel ruf (Coturnix communis Bonnaterke) in den Vormittagsstunden aus dem Piano nach Cer- tenago hinaufgrüssen. Vor vierzehn Jahren in Wien waren zur Abendzeit alle die grenzenlosen Kornfelder um die Stadt herum mit Wachtelsingen erfüllt, und auch bei Basel hörte ich früher fast alle Frühjahr die lieben, traulichen Stimmen, aber in den letzten Jahren verstummten sie für mich ganz, und bei sechsjährigem Aufenthalt in und um München herum hörte ich sie nicht ein einziges Mal ! — Kurz vor der Heuernte vernahm ich einmal das Schwirren des Heuschreckensängers (Locustella naevia Briss.). Der Drosselrohrsänger (Acrocephalus turdoides Meyer) belebte in vielen Exemplaren die Ufer des Lago di Muzzano, Die Vögel waren gar nicht scheu, kletterten offen durch die dünnen Schilfstengel und setzten sich auch manchmal auf die noch kahlen Uferbäume. Einmal bei Gandria und auf dem Gipfel des Salvatoi-e sah ich je eine Nebelkrähe (Corvus cornix L.), das letzte Mal in Begleitung einer gewöhnlichen Rabenkrähe (Corvus corone L.). Von Raubvögeln kamen mir nur die schwarzen Milane, Turmfalken und Mäusebussarde zu Gesicht. Die Milane (Milvus niger Briss.) beleben das Hafenbild von Lugano mit ihren schönen schlanken Gestalten. Alle Tage sah ich sie aus der Richtung des Monte Br6 und Monte Boglia herüberstreichen um nach Beute zu suchen. Einmal plagte sich einer damit ab, einen endlosen Ochsendarm aus dem See zu fischen, doch immer wurde ihm das Gewicht zu schwer, wenn er einige Meter davon in die Luft hinaufgezerrt hatte, ihre Streifzüge dehnten sie bis über Melide aus, und am 21. Juni — 130 — sah ich vom Salvatoi'egipfel aus sechs von ihnen deu Berge- häno-en entlang schweben. Nur fünfmal sah ich Mäusebussarde (Buteo vulgaris Bechst.). Es sind wohl stets dieselben gewesen, die in den Felsen von Barbengo horsten. Ebenvondort kamen wohl auch die Turmfalken (Cerchneis tinunculus L.) die ich nur dreimal sah. Ueber den Felsen von Barbengo, wo sie ihr Nest hatten, flogen sie stets paarweise. Ein Einzehier, der über unsern Garten flog, wurde kurze Zeit von einigen Mauerseglern vei-folgt, die aber rasch \\ieder von ihm abliessen. Im Ganzen ist die Gegend ungemein arm an Raubvögeln. Alle Nacht hört man bei Cassarate grosse Käuze rufen: auf der Collina begegnete ich nur einmal einer unbekannten, auffallend langschwänzigen Eule, welche in der Nacht un- mittel bai- vor mir vom Weg aufflog, wo sie wahrscheinlich einen Maikäfer aufgenommen hatte. So fehlten im offenen Wies- und Rebgelände vor allem die Pieper, alle Lerchen, Ammern, Elstern, Dohlen und andere Raben, ganz besonders aber die Häher. Nur einmal sah ich bei Agra einen Vogel durchs Gestrüpp entfliehen, der vielleicht ein Eichelhäher war. Wasservögel sah ich keine (dafür im Maggiadelta vor Locarno am 29. Mai viele Lachmöwen). Eine besondere Stellung nahm der Gipfel des Sal- vatore ein. Dort allein sah ich Gartengrasmücken (Sylvia hortensis Gm.) und hörte zahlreiche Zippammern (Emberiza cia L.), ohne dass es mir gelang, sie nahe genug zu Gesicht zu bekommen. Sehr häufig waren dort auch die Grauen Fliegenschnäpper (Butalis grisola Boie). (Schluss folgt.) /r=i CHRONIK - ghronique; Wir bitten unsere ITIitgliedcr und lieser, uns ihre Beob- acbtuugen fleissig einsenden zu wollen. Alles wird geeignete Verwendung flnas Brut- unservation, quelques individus apparaissent dans la matinee. — L'hirondelle de cheminee. Avril 11, premiere Observation, quelques hirondelles aux AUees; 12, 3 individus sur Auvernier ; 14, elles sont nombreuses; 27, apres-midi passage de nom- breux vols, direction S-N. — Le coucou. Avril 23, cris d'un coucou ä la Luche et pres de Chainbrelien. — L'etourneau. Mars 25, sont apparies et ont regagne leur ancien nid ; avril 30, jeunes eclos ä Cortaillod. — Le Choucas. Mars 2, un cliasseur tire trois individus avec coUier clair tres marque. Avril 17, cris de quelques grolles pres de Grandchamp, ces oiseaux sont sur un vieux noyer. Cette ob.servation (voir „O. B." 1916 — 17, fasc. 11, page 204) contirme l'ötablissement d'une colonie de choucas ä Grandchamp, p. Boudry. — La Corneille mantelee. Mars 2, un chasseur nous apporte un individu tue, lequel parait ötre un bätard de Corneille noire et de Corneille grise. — La Corneille freux. Mars 14, passage d'un vol d'une soixantaine, direction N. — La Huppe. Avril 12, un individu au vol, vers la Patinoire (premio-re Observa- tion). — Le cincle. Mars 1, Gorges de la Reuse, observe plusieurs individus ; le 3, vers Cuche-manteau, 4 merles d'eau se poursuivent, puis chant — un couple vers Combe-Garot, chant — un couple dans la Reserve, vers la Ver- riere; un couple vers le pont des Huteis; 9, cri d'un individu pont de la Scierie, p. Boudry. — La mesange bleue. Mars 12, un couple visite un ni- choir, Avenue de la Gare. — Pouillot siffieur. Fin-mars, rives du lac. — Pouillot v§loce. Mars 21, observe un individu dans la haie, Prise-Roulet, sur Colombier; 24, chant au Cn't Mouchet; 28 et 29, chant au Mail et ä Saint- Blaise. — La fauvette ä täte noire. Avril 4, premiere Observation un male dans un jardin, Evole; 6 et 7, chant vers le Chäteau, Pepiniere Nerger, Cn't Mouchet et prrs de Rochefort. — Le merle noir. Avril 25, juv. hors du nid, pres de Bevaix; ä Boudry, observe un juv. sur une treille. — La grive litorne. Un individu au vol, observö ü 3 m., gare de Boudry. — La grive dralne. Avril 7, chant ä la Tourne. — La grive musicienne. Avril 7, matin 7 h. et soir 7. h. plein chant, lignes de tir p. Bule. — Le rouge-queue. Mars 25, — 135 — |iremii''re Observation deux inAles se pourcliassent autour du College; 1 in- dividu sur loit du Chäteau; 1 individu dans pepiniere Nerger; avril 9, nom- breux aux Verri&res. — Le rossignol de murailles Avril 18, premiere Ob- servation, un male rive lac (vers Patinoire) ; 21, une femelle vers Vaudijon. — La hoche-queue grise. Mars 7, rive du laf. une seule; 16 et 19, vol d'une vingtaine; en avnl, nouibreuses. — La bergeronnette jaune (boarule). Mars 14 et 19, quelques-unes, rive du lac. — Le pipi spioncelle. Mars 7, un seul, rive du lac; le 19, une dizaine. — L'alouette cochevis. Mars 8, matin 8 li. cris aux abords du College. — L'alouette lulu. Avril 25, chant prös de Be- vaix, ä Chätillon et ä Bellevue. — L'alouette des champs. Mars 9, quelques- unes sur Planeyse, gare de Boudry et Fin de Cortaillod, chant. Le 10, matin 9 h., Talouette chante pour la premiei'e fois aux Coeudres (Vallc'e de la Sagne), le sol est entierement couvert de neige. — Le bruant des roseaux. Mars 25, une dizaine dans une touffe de roseaux; avril 8, encore (|uelque.s- uns. — Le molneau friquet. Un couple s'est etabli dans uu trou d'un plafane, oceupe en 1916 et en 1917 par des Sittelies. — Le pinson des Ardennes. Avril 10, un individu est tire dans un jardin au Mail. — Le Verdier. Mar.s 21 ä 23, tros nombreux dans les vergers et les jardins. — Le serin ceni, Avril 1, 2 et 3. Cliant. — Le tarin. Avril 27, soir 7 h., tres fort vol s'abat sur les aulnes, bordant la Patinoire. — Le Chardonneret. Premiere Observa- tion apres-midi deux individus ä Auvernier ; soir. nombreux aux Allees et dans la pepiniere Nerger. — La iinotte. Avril 15, nombreuses de Boudry a la Beroche. — Le ramier. Premiere Observation, mars 9, matin 10 h., vol de 5 individus, direction N-E; puis observe une douzaine de ramiers dans les champs de la Fin de Cortaillod; 11, soir, deux vols de 50 ä 60 chacun ; 12, matin 7 h., un vol de 30, se dirige de la fort^t vers le lac. — La perdrix grise. Avril 1, je leve deux perdrix au Creux de Mallevaux (Cormondreche). — Le Vanneau. Mars 16, apres-midi, sur Planeyse, voller de 20 individus accompagnes de 5 etourneaux, direction N. — La poule d'eau. Mars ä mi-avril, 8 individus vers bains des Dames, Auvernier. — La foulque macroule. Fin-mars, encore une cinquantaine de judelles, baie d' Auvernier; avril 1, 3 et 6, paraissent ap- parit'-es, se groupent par 2, se pourcliassent et s'envolent facilement ; 11 et 12, 30 ä 35 judelies, tres excitees; le 13, 25 individus groupes par 2; le 16, encore 18 foulques; le 18, 22, 23 et 27, seulement 12; elles paraissent vouloir nicher dans la Reserve. — Anser. Le Dr. Vouga de Saint-Aubin nous dit que cet hiver, pendant la periode de brouillards dans le Vignoble, il a observe ä. plu- sieurs reprises des vols d'oies au-dessus de la couche de bi'ouillards ; cela de- puis la region eiisoleillee au-dessus de Saint-Aubin. — Le Chevalier cul-blanc. Avril 16, un individu vers le Port de Colombier, seule Observation. — Le canard sauvage. Mars, une quinzaine dans la Reserve. Le matin du 19 avril des pi'^cheurs ra|)portent avoir observe en plein lac, un vol d'un millier de „t(^tes vertes" ; avril, les mar(*'ches se sont sepan'^s |/ar coujjle ; plusieurs ont pondu dans les limites de la Reserve. — Le canard pilet. Avril 22, deux (^ baie d'Auvernier. — La sarcelie d'ete. Mars 25 et 29, nous observons ä peu de distance, 4 inales et 4 femelles; avril 1, meme volier et un autre de 7 in- dividus; 3, 5 et 6, m(''raes groupes, nagent plutut par deux, male et femelle; 11, 13, 16, chaque fois observe encore deux ou trois coupies; 22, un couple, derniere Observation (Baie d'Auvernier). — La sarcelie d'hiver. Avril 3, 4, 5, — 136 — 6, quelques couples, baie d'Auvernier, voisinant avec les foulques (Reserve). — Le canard milouin. Mars 7, un c/' et 2 9 aux Ruaux. — Le canard morillon. Mars 15, un couple vers les Ruaux (derniere Observation). — Le grand harle. Mars 16, groupe de 4 individus, vers les Ruaux. — Le grebe huppe. Avril, 3 ou 4 couples paraissent vouloir nicher dans la roseliere de la Reserve. — Le grebe oreillard. Avril 27, j'observe longuement avec la jumelle (ä 50 rn) une 9 dont les allures ra'intriguent, ce petit grebe s'envole constamment pour revenir en sifttant (Rtäserve). — Le grebe castagneux. Avril 13, encore 5; le 18 et le 22, un seul. — La mouette rieuse. Fiu-mars, les rieuses sont moins nombreuses; avril 18 et 22, une vingtaine au vol ; le 27, aucime Observation. Palmipedes observes dans le Port de Genäve ler avril 1917—15 avril 1918 par R. Poncy. Espäces Foulque macroule - Blässhuhn Canard sauvage - Stockente Sarcelle d'ete - Knäckente Sarcelle d'hiver - Krickente Fuligule morillon - Reiherente Fuligule milouin - Tafelente Garrot vulgaire - Schellente Macreuse noire - Trauerente Harle huppe - Mittlerer Säger Piette blanche - lileiner Säger Goeland ä pieds jaunes- Herhigsmö ve Goeland cendre - Sturmmöve Mouette rieuse - Lachmöve Sterne Pierre-garin - f lusseeschwalbe Grebe castagneux - Zwergsteissfuss o a 1600 5 13 1 51 107 4 4 1 8 3 7 400 1 30 Passag^res Hivernanies Duröe du sejour de l'espfece dans le Port d'aiitomnj de printBmps 1917 1918 1917 1918 ler X. au ler IV. 20 X. au 20 111. 28 XII. au 11 I. 7X11. 23 XII. au 8 111. 7 XU. au 25 III. 15 VII. au 15 III. 15 VII. au 15 IV. 27 XII. 27 III. 13 Vll. 25 111. 27 X. ler XI. 31 VII., 10 X. 81U. 9X. Totaux : 15 especes. 2235 ind. 9 esp. hivern. 6 esp. de pass. Ohronique. La „Revue fraiiQaise d' Ornithologie" (No. 107, mars 1918) relatait la capture d'un faucon bague (Vogelwarte Rossitten, Germania, C. 20146) ä la Teste, pres de Bordeaux. M. le Dr. Thienemann, nanti par nous, repond: „Le rapace capture est une buse (Buteo vulgaris) annellee le 19 mal 1917, prrs de Schalfhuuse, par M. Steininler-Vetter." A. M.-D. \/ — 137 — Hi Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. O -J a Zuuahiue der Trauerfliegcufäiiger (Muscicapa uigra Briss). Am Viei'waldstättersee Ijeobuclitete ich vor drei Jahren zum ersten Mal den Trauerfliegenfänger. In unserem Garten hatte ich durch das Anbringen von Berlepschen Meiseimisthöhlen für unsere Höhlenbrüter gesorgt. 1915 wurde eine Nisthöhle durch ein Pärchen des Trauerfliegenfängers besetzt. 1916 waren es drei Paare und 1917 konnte ich schon sechs Paare auf unserem und dem angrenzenden Grundstück feststellen. — In Wiiiterthur brütete seit zwei Jahren im Garten von Verwandten ein Pärchen Trauerfliegenfänger. Dieses Jahr gesellte sich ein zweites hinzu. Peter A. Feer. Unser eifriges Mitglied, Herr Chr. Hofstetter hat auf seinem Gut auf Ranflühberg (Bern. Emmental) seit Jahren den Trauerfliegenfänger durch das Aushängen von Nisthöhlen heimisch gemacht, so dass eine schöne Anzahl Paare in seinem Obstgarten brüten. Das hübsche Vögelchen lässt sich unge- mein leicht an einen gewünschten Ort (Obstgärten) fesseln. A. H. Nene Schutzgebiete hat trotz der Kriegszeit der „Bund für Vogel- schutz E. V." in Stuttgart im Jahre 1917 geschaffen. So wurde eine solche von 26 ha. Umfang auf der Sc/urälnschcn Alb errichtet. — Die Insel Aroe wurde in Pacht genommen (Seevögel). — Das Banngel)iet von Fcdersce wurde durch Ankauf erweitert. Also eine sehr nachahmenswerte Tätigkeit ! A. H. Folgender Auszug aus einer ausländischen Fachschrift mag für unsere Leser von Interesse sein : Reiseu «les Herrn Dr. E. D. van Oort in liCiden „Ornithologische Waarnemingen uit het Hooggebergte" im Jahrbuch der niederländischen Vogelkundigen [iro 1915. Die eingesclilagenen Reisewege waren : a. September/Oktober 1912 : Luzern, Pilatus-Brunnen-Muottatal-Gösclienen- Furka-Grim.sel-Meiringen-Interlaken- Grindelwald -Lauterbrunnen -Bern- Basel. b. Im Jahre 1913 : Bex-Rhonetal-Sitten-Eringertal-Arolla-Col de Riedmatten- Val d'Heremance. c. 18. bis 31. Juli 1914: Kandersteg- Oeschinensee-Gemmipass-Leukerbad- Leuk-Stalden-Nikolaital-Zermatl, Schwarzsee-Findelental,nochmalsEringer- tal und Val d'Heremance-Genf. Die erwälmteu Vögel sind folgende : Taiincnhühcf in den Arvenwäldern bei Zermatt und Arolla. Alpendohle bis 3000 m. ü. M. StieglU.:. bei Kandersteg (20. Juli 1914). Erlenzclsig 1913 und 1914 bei Arolla. Zitroneiizeisui Pilatus, Frohnalp, Zermatt, Arolla. Gimpel bei Brunnen am Vierwaldstättersee. Schneefink am 29. Juli 1914 am Col de Riedmatten. Wasserpieper im Juli bei Anzeindaz (Wallis) 1800 m. ü. M. ein Nest mit fünf Eiern gefunden. Gebirystehe am 28. Sept. 1912 beim Grimsel- hospiz. Alpenniaiierldufer am 6. Juli 1913 drei Stück am Lac bleu de Lucel (Arollatal) und am 22. Juli 1914 am Gemmipass. Alpennxeise im Eringertal — 138 - und an der Gemrai. (rrauer Fliegenschnäpper am 22. September 1912 bei Luzern. Weidenlauboogel im Juli 1913 bei Les Haudöres, 1700 m. ü. M. Misteldrossel verschiedenenorts. Ringamsel am Grimsel- und Gemmipass und bei Arolla. Grauer Steinschmätzer bei Zermatt 2500 m. ü. M. und Alp BricoUa 2200 m. ü. M. Brounkehlcheu Rhonetal, Kaudersteg und Zermatt. Hansrotschwanz bei Zermatt und auf dem Col de Riedmatten 2700 m. ü. M- Alpenbraunelle Pilatus, Furkapass, Arolla, Zermatt. Zaunkönig bei Pont de Nant und Kandersteg. Felsenschwalbe bei Stalden und Randa (Nikolaital). Mehlschwalben am Felsen beim Leukerbad und Andermatt. Mauer- und Alpensegler durchwegs im Wallis noch hoch oben. Eisvogel am 22. Sep- tember 1912 einige Stück am Vierwaldstätttersee. Schwarzbrauner Milan bei Genf. Haubensteissfuss auf dem Bielersee (vom Bahnzug aus beobachtet). Schwarzhalstaucher am 1. Oktober 1912 auf dem Thunersee bei Thun. Wachtelkönig im Rhonetal bei Sitten. Alpenschneehuhn bei Arolla und auf dem Col de Riedmatten. A. H. Au printemps 1917, un couple de rouges-gorges avait construit un nid, dans une caissette sous un hangar. 11s eleverent leurs jeunes qui prirent leur essor. Pour une cause quelconque on enleva la caisse et l'on suspendit h quelques metres un vieil arrosoir perce en son milieu, le couple se remit ä l'oeuvre et avec les materiaux du premier nid en construisit un second, dans lecjuel une deuxieme ponte fut effectuee Un Journal auglais rapporte : Un goeland ä manteau bleu (Larus argentatus, Brunn) vient de mourir dans une proprietö particuliere apres avoir passe dix-neuf ans en captivite, encore est-il mort accidentellement et n'avait donne aucune signe de vieillesse. 11 etait omnivore et se contentait des mets les plus varies. On avait remarque qu'il etait particulierement friand de vers de terre, dont il faisait une enorme consoramation surtout la nuit Des niilliers «le Courlis de Tespece boreale (Numenius plupopus, le Courlis corlieu) sont passes recemment au-des.sus de l'ile Knott, dans le nord de la Californie. Ces courlis se montrent souvent sur les cötes du Pa- cifique dans leurs migrations du Japon et de la Chine h l'Alaska et autres regions boreales. De memoire de l'homme on ne les avait vus en vols aussi considerables dans toute la region. Ce sont probablement les violentes temp6tes qui ont r^gne (|ui les ont entraines loin de leur route habituelle. lie Grand aigle criard (Aquila clanga, Pallas ou Aquila maculata, Gm.). Un magnifi(|ue individu de cette espece a ete tu6 en novembre 1917 sur la Chevre, ä la limite des communes de Souboz et de Pierrefitte (District de Montier, Jura bernois). Jagdfalke. In No. 10, S. 118, der „Schweizer. Jagdzeitung" vom 1. Mai d. J., berichtet Herr Ed. Fischer, dass er am 31. Dezember 1917 bei Zotingeii einen Raubvogel erlegt habe, der sich längere Zeit in der Umgebung bemerkbar gemacht iiatte. „Ich erkannte damals sofort, dass es nicht der gewöhnliche Wanderfalke war." Nach dem Rückerhalt des präparierten Stückes soll sich dasselbe bei der nähern Untersuchung als Jagd- oder Edel- falke entpuppt haben. Die Fragen der Nomenklatur, Ailenzahl und geographische Verbreitung der nordischen Edelfalken bedürfen immer noch der Aijklürnng. — 139 — Wenn wirklich ein nordischer Jagdfalke für Zofingen in Frage kommt, so dürfte es der Norwegische Jagdfalke oder Kleiner Gerfalke, Falco Gyrfalco, Schlkukl (nach Fatio) sein, lieber sein allfälliges Vorkommen in der Schweiz sind die Daten sehr nngewiss. Nach Reichexow (Die Vögel. 1. Band) ist der Norwegische Jagdfalke (nach ihm Hierofalco rusticolus L.) im nördlichen Skandinavien, Nordrussland beheimatet. Gelegentlich in Deutschland. F. von Pfannenberg (Die Hütten- jagd mit dem Uhu) kann 1910 seit dem Jahre 1871 von einer einzigen Erbeutung am 12. Januar 19Ü8 in Deutschland Ijerichten. Hartert (Die Vögel der paläarktisciien Fauna) erwähnt den Vogel — Falco rusticolus rusticolus L., nach ihm — als in England, Dänemark, Helgo- land, Ostseeprovinzen, Deutschland, Holland und Belgien vorkommend, ausser der Brutzeit. Der Norwegische Jagdfalke kann leicht mit dem \\'anderfalken, Falco peregrinus TuNST., verwechselt werden. Ihn richtig anzuspreciien, ist nicht leicht. A.. H. --'^ Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Societe suisse pour l'etude des oiseanx et leur protection. f^ .Wr) Frühjahrsversammlung vom 4. und 5. Mai 1918. Versammlung in A a r b e r g am 4. Mai 1918. Bei schönstem Wetter trafen im Laufe des Nachmittags und Abends die Teilnehmer per Bahn, Autokurs, Velo und zu Fuss im schmucken Städtchen A a r b e r g ein. Herr Mühle- mann hatte für alles richtig vorgesorgt. Die Erstangekommenen unternahmen schon am Nachmittag eine Rekognoszierung in der im prächtigsten Frühlingsschmuck prangenden Umgebung. Dabei wurde auffallendervveise einwandfrei noch ein R a u h - fussbussard beobachtet. Am Abend fand die Nachtigallen- Exkursion ins Aaregrien statt. Die Sängerinnen Hessen dabei ihr schönstes Konzert hören. Einige Nachzügler, die den richtigen Anschluss verfehlten, wurden am Abend nach der Sitzung in's Aaregrien geführt, wo sie auch noch zum Hören des nicht überall vor- kommenden Singvogels kamen. Nach einem gemeinsamen Nachtessen im Gasthof zum Falken wurde die Geschäftssitzung eröffnet. Die eingegangenen Entschuldigungen wurden bekannt gegeben. Der bereits ver- öffentlichte Jahresbericht genehmigt. Dem Quästor, Herrn Di- — 140 — rektor Wendnagel, wurde für die letztjährige Rechnung De- charge erteilt und ihm seine Arbeit verdankt. Der Vorstand wurde im wesentlichen bestätigt. Nament- lich hat der engere Vorstand keine Aenderung erfahren, indem auch der Präsident, trotz der Ablehnung einer Wiederwahl, unter der Wahlleitung des Herrn Dr. HiJbsch, Basel, einstimmig wiedergewählt wurde. Neu in den Vorstand gewählt wurden die Herren Bezirkslehrer Frei in Baden und R. Ingold in Herzogen- buchsee. Als Kassarevisoren beliebten die Herren G. ScHNErDER in Basel (md Dr. L. Pittet in Freiburg. Zwergseeschwalbe am Nest (Sterna minuta) Hiddensoe 1914.') Hierauf wurde Herrn H. Mühlemann zu seinem Vortrag über das ,, A a r e g r i e n und seine V o g e 1 w e 1 1 " das Wort erteilt. Die klaren und äusserst sachkundigen Ausführungen fanden den reichen Beifall aller Anwesenden, nicht nur der Mitglieder, sondern auch der Gäste, die sich eingefunden hatten. Der Vortragende wusste vortrefflich die Veränderungen zu schildern, welche die Juragewässerkorrektiun und alle darauf- ») Siehe S. 43, 1918 des „U. B. Berichtes) ist ihr ähnlich. Die Flusseeschwalbe (S. 141 dieses - 141 — folgenden Arbeiten für die Vegetation des Aaregrienes und damit auch seiner Vogelwelt, zur Folge hatte. Mit Staunen hörte man da von einem Vogelparadies, das jetzt leider auch am schwinden ist. Hoffentlich können wir einmal die schöne Forscherarbeit mehrerer Jahrzehnte unsern Lesern aus der Feder des vortreff- lichen Kenners zur Kenntnis bringen. Der Vortrag wurde vom Präsidenten bestens verdankt und dabei namentlich auf tleissige Beobachtungsarbeit hinge- wiesen. Herr Dr. L. Pittet, Freiburg, hob den im Vortrag gut betonten Zusammenhang aller Verhältnisse in der Natur her- vor, der zu den gleichen Schlüssen führe, wie er sie z. B. auch in Südafrika gefunden habe. Dass bei der darauf folgenden „Sitzung" noch manches Interessante zur Sprache kam, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Exkursion vom 5. Mai nach Erlach. Ueber Nacht hatte es geregnet; doch am Morgen, als unsere Ornithologen sich zur Exkursion sammelten, hatte Petrus ein Einsehen und schloss seine S('hleussen. Es zeigte sich, dass er vortrefflich vorgesorgt hatte; es war nicht zu warm, weder zu nass, noch zu trocken. Per Autos fuhr die ganze Gesellschaft über die seelän- dische Ebene, kurz den Hagneckkanal berührend, über den alten Aare-Broye-Schiffahrtskanal, die alte Römerstrasse nach Walperswil und Täuffelen. Von dort ging es zu Fuss weiter nach Hagneck. Dort wurde das Kraftwerk kurz besichtigt, wie dann auch die Kiesbänke mit einer Flusseeschwalben-Ko- lonie in Augenschein genommen. Dem Bielersee entlang ging es sodann gruppenweise dem Städtchen Erlach am Fusse des Jolimont zu. Rechtzeitig und in bester Stimmung traf dort die ganze Gesellschaft im Gasthof zur Erlen ein. Die Stimmung wurde beim einfachen aber guten Mittagesssn nicht schlechter und die Teilnehmer mussten leider nur zu früh aufbrechen, nachdem noch einige wenige Abschiedsworte an sie gerichtet worden waren. Das Scheiden hielt sichtlich schwer, musste doch so- gar das Dampfboot ,,J. J. Rousseau" mittelst Sirenensignal an — 142 — den Aufbruch mahnen und auf einige im „schönsten Tempo" herbeieilende Nachzügler warten! Ein kleines Kontingent Berner und Freiburger blieb zurück, wagte noch einen Vorstoss über den Heidenvveg gegen die Petersinsel zu und marschierte dann nach Ins, wo sich auch diese letzten Teilnehmer trennten. Alle Anwesenden waren von der schönen Zusammen- kunft sichtlich befriedigt. Die Teilnahme war befriedigend, ob- schon eine noch grössere möglich und besonders erfreulich wäre. Eine hübsche Anzahl Teilnehmer hat der Ornithologische Verein Herzogenbuchsee gestellt. Basel war, wie gewohnt, gut vertreten. Auch hier sei Herrn H. Mühlemann in Aarberg für alle seine sorgfältigen Vorbereitungen nochmals unseren besten Dank ausgesprochen! Nachstehend die von dem Vorgenannten geführten Liste der beobachteten Vogelarten: Exkursion Täuffelen-Erlach , 5. Mai 1918: Buchfink, Baumpieper, Blaumeise, Baumläufer, Berglaub- vogel, Bluthänfling, Bachstelze weisse, Dorngrasmücke, Drossel- rohrsänger, Elster, Feldlerche, Fischreiher, Fitislaubvogel, Feld- sperling, Flussuferläufer, Fliegenfänger grauer, Feuerköpfiges Goldhähnchen, Goldammer, Girlitz, Gartenrotschwanz, Garten- spötter, Hausrotschvvanz, Haussperhng, Haubentaucher, Heu- schreckenrohrsänger, Kuckuck, Kohlmeise, Kohlamsel, Mistel- drossel, Mauersegler, Schwarzbrauner Milan, Rabenkrähe, Rot- kehlchen, Ringeltaube, Rohrammer, Rauchschwalbe, Grosser Säger, Schwarze Seeschwalbe, Fluss-Seeschwalbe, Singdrossel, Sumpfmeise, Schwarzkopf, Stadtschwalbe, Stockente, Stieglitz, Star, Spechtmeise, Tannenmeise, Teichrohrsänger, Wasser- huhn, Weidenlaubvogel, Wendehals, Wiesenschmätzer braun- kehliger, Waldlaubvogel, W^ürger rotrückiger, Zaunkönig = 56 Arten. Nachtrag. Am Morgen in Aarberg: Grünspecht, Grau- specht — MtJHLEMANN; Pirol — Wendnagel; am Morgen zwi- schen Aarberg- Walperswil: Steinschmätzer gr. — F. Mathys: am Abend bei Siselen: Wiedehopf, Nachtigall: bei Bargen: Ufer- schwalbe — Mühlemann. Tagesergebnis : 56 -f- 7 = 63 Arten. Exkursion Aarberg-Hag neck kanal-Lüsc herz - Erlach-retour, 3. Mai 1918, 11—6 Uhr (sehr schön), Mühle- MANM (vorstehend nicht erwähnte Beobachtungen): Eichelhäher, — 143 — Grünfink, Hohltaube, Mäusebussard, Reiherente, Rotkopfvvürger, Sperber, Schilfrohrsänger, Trauerfliegenfänger, Zaunammer (59 Arten beobachtet). An zwei Tagen im Gelände 63 -^ 10 = 73 Arten beob- achtet. hn Gelände mit Sicherheit vertreten, aber nicht beobachtet : Gebirgsbachstelze, Gartengrasmücke, Grosser und Kleiner Bunt- specht, Grünfüssiges Teichhuhn, Heckenbraunelle, Raubwürger, Rebhuhn, Steinkauz, Turmfalke, Fasan, Wachtel, Schwanzmeise, Lerchenfalke, Kleiner Lappentaucher, Haubenmeise = 16 Arten. Zur weiteren Ergänzung möge auch die Liste der be- obachteten Vogelarten beigefügt werden, die unser Mitglied Herr Alfred Aeschbacher in Bern (in Begleitung des Herrn Hans Hess) auf einer Exkursion am 27. /28. April 1918 im be- nachbarten Gebiet beobachtet hat: 27. April. G a 1 m i z - M u r t e n s e e (in der Reihenfolge der Beobachtung). Turmfalk, balzend beim Horste; Baum- pieper, tieissig steigend : Feldlerche; Rabenkrähe; Feldsperling; Hausrotschwanz; Ringfasan; Elster, zahlreiche Nester; Jagd- fasan, balzend; Raubwürger Q; Kuckuck; Rauchschwalbe; Mehlschwalbe; Grünspecht; Zaungrasmücke; Schwarzkopf; Fischreiher, in ca. 100 m. Höhe von West nach Ost über uns wegfliegend; Schwarzes Wasserhuhn; viele Haubentaucher; Gänsesäger; Schwarzbrauner Milan; Roter Milan, in mehreren Paaren; Mäusebussard; Weidenlaubsänger; Fitislaubsänger ; Stockente; Nachtigall; Buchfink; Goldammer; Zaunkönig. Broye-Kanal von Sugiez nach La Sauge kamen neu dazu: Weisse Bachstelze, Rohrammer, Wiedehopf, Gartenrotschwanz, Kohlmeise, Dorngrasmücke, Amsel, Distel- fink, Hänfling, Dohle, Gartengrasmücke, Ringeltaube, Sperber, Grünfink, Hohltaube. Haussperling. N e u e n b u r g e r s e e bei der Broye-Mündung : Kiebitz, Punktierter Wasserläufer, Kleine Bekassine, Pirol, viele Rote Milane, L i n d e n h o f - (Witzwil) - Ins - Erlach: Braunkeh- liger Wiesenschmätzer, Girlitz, Eichelhäher, Singdrossel, Mauer- segler. 28. April. Erlach -Petersinsel (Heidenwegj : Lach- möwe; Flusseeschwalbe, ca. 6 Stück; Grauer Steinschmätzer; 144 Hühnerhabicht, den grossen Bäumen der hisel zustrebend ; Wendehals; ausserdem Kiebitze, Milane, Bussarde, viele Rauch- und Mehlschwalben, Gimpel, Drosselrohrsänger, Teichrohr- sänerer. Total 63 Arten. Wie aus diesen Zusammenstellungen hervorgeht, handelt es sich um ein verhältnismässig noch ornithologisch reiches Gebiet. Hoffen wir, dass unsere Gesellsshaft noch oft in die Lage kommt, ihre Mitglieder zu derartigen Exkursionen zusammen- A.H. zurufen und dass dann ruhige Friedenszeiten herrschen Freie Ziisammenkunft im Uznaclier-Ried am 9. Juni 1918. Wir bringen diese Exkursion in Erinnerung und verweisen auf das Programm in der letzten Nummer (No. 7) des „O B.". Die gewiss sehr lehrreiche Zusammenkunft verdient eimen guten Besuch. Der Präsident: A. Hess. Vom Büchertisch — Bibliographie. Prof, I>r. Erwiu Rössler, Die Tätigkeit der ,,Kroatischen Ornithoio- gischen Zentrale" ir/i Jahre 1916. Trotz den schweren Kriegszeiten ist dieser Bericht wieder erschienen und wenn auch die Tätigkeit der Zentrale naturgemäss eine Einbusse erlitten hat, so zeugt doch diese Schrift davon, dass dank der Rührigkeit ihres Leiters, dem Verfasser des Berichtes, der Sinn für ornithologische Forschung in Kroatien noch nicht erstorben ist. A. H. Wir beehren uns Ihnen die Mitteilung von dem Hinscheid unseres langjährigen Mitgliedes Herr E. Eichenberger, Sekundarlehrer in Herzogenbuchsee, zu machen. Ein eifriger Naturfreund, guter Tierkenner und üeissiger Förderer unserer Sache ist mit dem Verstorbenen dahingegangen. Redaktion : Karl Daut (i. V. A. Hess) in Bern. — Prot. A. Mathcy-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Commission de rödaction: Dr. K. Bretscher in Zürich, Max Diebold in Aarau, Dr. H. Fischer-Sigwart in Zoflngen, Alb. Hess in Bern. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. XV. i^g*^ Juli-Aagast 1918 Jalllet-Äoüt ?^, 10-11 Der Ornitholooische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Sciiweizerischsn Gesdiscliift für Vogelkunde und Vogelschutz Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publicatlons mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe ofiiciel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Ornithologische Studien im südlichen Tessin. Von Dr. med. Arnold Musai'eij. (Schluss.") Der Garten meiner Pension in Certenago wurde längere Zeit regelmässig am Nachmittag von einem Garten. s pötter (Hypolais icterina ViEiLL.) besucht, dessen Sangeslusf sich gegen Ende Juni deut- hch steigerte. Ein Paar Trauerfliegenschnäpper (Muscicapa nigra Briss.) trieb sich in der zweiten Maiwoche in unseren Feigen- bäumen herum, verschwand aber eines Tages spurlos. Irgend einen Ton habe ich nie von ihnen gehört. Nur zweimal kam ein flüchtiges Blau meischen (Parus cseruleus L.) vorbei, die häutigsten Gäste aber waren die Distel- finken (Carduelis elegans Steph.). Sie kamen alle Tage erst einzeln, dann gegen Ende Juni immer zahlreicher, blieben aber so scheu, dass sie die Flucht ergriffen, sobald man nur ans Fenster trat. Sie knusperten viel an den jungen Fichtenknospen herum, gingen aber am liebsten an die Löwenzahnsamen. Von Woche zu Woche sangen sie eifriger. Ueberall herrschten aber die Spatzen und zwar ausschliess- lich die Feldspatzen (Passer montanus L.) welche hier ihren Namen vollauf verdienen, indem sie in den von Maulbeerbäumen bestandenen Feldern fast so häutig vorkamen, wie in Gärten — 146 — und Dorfstrassen. Sie nisteten auf unserm Dach und waren dabei in ewigem Streit mit den Spyren Oefters sah ich wie die Feldspatzen die frischen Apfelblüten arg zerzausten, ohne dass ich erkennen konnte, was sie eigentlich darin zu fressen fanden. Wenn der Schwärm auf dem Baum sass, ging aber ein ganzer Regen abgepflückter Blütenblätter zu Boden. Die häufigste Schwalbenart war die Stadtschwalbe (Chelidon urbica L.). Sie waren auch die einzigen, die die ganze Zeit über in dichten Schwärmen flogen. Sie nisteten gerade über meinem Fenster unter dem Dachvorspi'ung. Zu jeder Nachtstunde hörte ich aus dem Nest ihre drolligen gur- renden Stimmen. Es war, als ob sie gar nicht recht schliefen. Um den Besitz des Nestes gab es lange Zeit Meinungsver- schiedenheiten. Da ich Männchen und Weibchen nicht recht unterscheiden konnte, war wir Manches unklar. Langezeit verteidigte das vermutliche Weibchen das Nest gegen jeder- mann, hatte aber doch eine deutliche Sympathie für eine Schwalbe, die ich an einer besonderen Flügelverfärbung erkennen konnte. Nach einigen Tagen durfte der Auserwählte zu ihr ins Nest schlüpfen, und es war sehr drollig zu sehen, wie die z\^'ei dicken Köpfchen aus der winzigen Türspalte in die Welt hinaus- guckten. Trotzdem aber versuchten immerzu andere Bewerber einzudringen, was auch ab und zu durch ein beharrliches Drücken und Winden gelang. Dabei klangen die Stimmen aber nie zänkisch, sondern stets nur, als ob sie sich gegenseitig halb schmollend, halb schmeichelnd zusprechen wollten. Am 12. Juni passierte aber etwas ganz Merkwürdiges ! Eine dritte Schwalbe wollte zu den zwei rechtmässigen Besitzern ins Nest dringen und flog immer wieder gegen das besetzte Quartier an. Jedesmal, wenn sie in die Nähe kam, reklamierten die zwei Insassen gegen den Eindringling laut, aber plötzlich ver- stummten sie, denn jener hatte sich mit einem heftigen Schwung an seinen Schnabel aufgehängt und liess sich mit angezogenen Flügeln und Beinen wie ein toter Gegenstand über eine halbe Minute lang in der Luft hin und herbaumeln. Dann breitete er die Schwingen wieder aus und flog fort, im selben Moment fingen die Schwalben im Nest wieder an, zu singen und zu plaudern. Obwohl ich kaum zwei Meter vom Nest entfernt war, konnte ich doch nicht mit aller Sicherheit feststellen, ob sich die dritte Schwalbe mit ihrem Schnabel an den Schnabel — 147 — einer der im Nest befindlichen angehängt habe. Doch schien es mir so, denn beide Schnäbel waren ganz enge beisammen, und das betreffende Schwälbchen hielt während des ganzen Vorgangs seinen Kopf unbeweglich abwärts, als ob etwas daran hinge! — Rauchschwalben (Hirundo rustica L.), waren etwas spärlicher in meinem Gebiet vertreten als die vorige Art. Sehr oft setzten sie sich rastend und singend auf die Telegraphendrähte und sogar mitten ins dünne Wipfelgeäst eines dürren Obstbaumes. Am 17. Juni entdeckte ich in einer offenen Steinlaube ein mit vier Eiern besetztes Nest. Es war etwas über zwei Meter hoch über dem Boden an einer senkrechten Mauer angeklebt und hatte als einzigen Halt einen etwa halbfingerlangen Nagel, von dem noch durch das Nest hindurch eine morsche Schnur niederhing. Das Nest selber war ungewöhnlich fest, aus etwa 1 — 2 cm. dicken Schichten von hellem Strassenmörtel und dunkel- braunem Kuhmist abwechselnd gebaut. In beide Materialien waren aber auffallend viel Heuhahne eingeflochten, die unter dem Nest über V« Meter lang in die freie Luft herabhingen. Das Nestinnere war mit zarten Heufäserchen und weichen Flaumfedern sorgfältig ausgelegt. Bei meiner Annäherung ans Nest kreiste das Weibchen mit lautem ,,Zizib" um mich herum. Ihr Angstgeschrei lockte das Männchen herbei, welches nun solange das Weibchen be- gleitete, bis ich mich etwas vom gefährdeten Orte entfernte. Doch schrie das Männchen dabei nicht. Sobald ich fortging, begrüsste das Weibchen das Männchen mit einem beruhigten leisen ,,Terrrr" fuhr erst mehreremals stumm und blitzschnell in die Steinlaube hinein und sofort wieder heraus, machte dann, offenbar um mich abzulenken, eine längere Exkursion und sauste dann aus weiter P'erne direkt aufs Nest zu und setzte sich zum Brüten, ohne einen Ton auszustossen. Regelmässig, aber in geringer Anzahl flogen Abend für Abend mit den beiden Schwalbenarten auch die Mauersegler (Cypselus apus L.), durch die Lüfte, wobei sie stets am höchsten schwebten. In der zweiten Hälfte Mai nisteten sie zwischen den untersten Dachziegeln und der Regenrinne unsei'es Hauses, nahe bei den Nestern der Stadtschwalben und in ewigem Streit mit den Feldspatzen. Am 16. Juni, dem ersten, von richtigem, sommerhchblauen — 148 — Duft erfüllten Tage, sah ich die Spyren auch zum erstenmal in grossen Schwärmen von etwas über 30 Stück ruhig in den höchsten Lüften kreisen, wie ich es sonst aus den Städten zu sehen gewohnt war. Vorher hatten sie sich wie die beiden Schwalben nie zu grösseren Scharen versammelt. Beide Schwalben und die Segler sah ich anfangs Mai ziemlich zahl- reich am Monte Bre über Ruvigliana und am 29. Mai bei strömendem Regen in gewaltigen Scharen vereint im Maggia- delta bei Locarno. Meine ornithologischen Studien im Tessin schlössen mit einem sensationellen Rätsel ab, dessen Lösung mir bis heute nicht gelungen ist. Am frühen Morgen des 8. Juni hörte ich nämlich aus den Feldern vor unserm Hause eine überraschend klangvolle Vogel- stimme, die mir sofort als eine ganz neue, fremde auffiel. Es w^ar ein schallendes: „Tiwütiwütiwüti", die beiden Silben ganz deut- lich erkennbar, das „Ti" etwa drei bis vier Töne höher liegend als das dumpfere ,,Wu", lückenlos drei bis viermal aneinander- gereiht, im Tempo gemächlichen Aussprechens und mit starkem Nachdruck auf dem ,,M^u". Die Klangart erinnerte mich stark an die schallenden und etwas melancholischgetrübten Lenzrufe der Ringdrosseln auf den Alpen. Die dunkeln Laute klangen wie aus halbgeschlossenem Schnabel. Dann hörte ich noch häufig ein höher angesetztes „Grü-Grü-Grü" sehr laut schallend und ebenso getrübt w^ie bei den Ringdrosseln. Dann einen recht vokalen Pfiff ,,Huit" schallend hinaufgezogen und ausge- kostet, einzeln oder in Verbindung mit Grü: ,,Huit-Huit-Huit- Grü" in ansteigender Tonfolge, das ,,Grü" zum Abschluss wieder tief. Endlich noch einen merkwürdigen Ruf, hoch quiekend, fast zirpend mit einem deutlich metallisch und etwas näselnd klingenden Timbre: „Qui-qui" auch ,,Ui-Ui" und aus- gesprochen ,,Xü-Xü" alle Einzelrufe rasch liintereinander in gleicher Tonhöhe ausgestossen. Der allesübertönende Schall, beinahe so laut wie Spechtrufen, das strenge Festhalten an den cl)en beschriebenen Rufformen, der drosselartige Wohlklang und die gedämpfte Melancholie der Stimme waren so charak- terislisch, dass nach der Beschreibung jedermann den Vogel vviederci'kennen müsste, der ihn schon einmal gehört hat. Gesehen habe ich den Vogel leider nur zweimal auf Augenblicke, da die Maulbeerkronen um diese Zeit schon zu — 149 — dicht waren, und ich gerade in den zehn Tagen, wo der fremde Gast regelmässig in den frühen Morgenstunden und im heissesten Mittag unseren Gärten Besuch abstattete, krank zu Bett lag. Beim ersten Erhaschen seines Bildes fiel mir sofort der grell- weisse Augenring auf, die Stirn schien dunkel, die Unterseite hellgrauweiss, vielleicht etwas gelblich, am Schwanz, eine deut- liche weisse Aussenf ahne! Dieses Bild entspräche nach meinen Nachforschungen in Büchern und Museen ungefähr der Brillen- grasmücke (Sylvia conspicillata Marm.) eventuell auch der weissbärtigen (S. subalpina). Das zweite Mal als ich den Vogel auf einen Augenblick sah, fiel mir der Augenring nicht mehr so auf, auch schien mir das Tier für eine Grasmücke etwas zu gross. In grösster Unruhe durchschweifte der Vogel die Maul- beerkronen, einmal auch auf Augenblicke einen Fichtenwipfel, flog in flachbogigem Schwung mit raschen Flügelschlägen dicht am Boden hin über offene Stellen, blieb aber nie länger als 10 — 15 Minuten in meiner Hörweite. Er kam täglich fast zur gleichen Zeit, aus der gleichen Richtung und verschwand immer auf derselben Fährte wieder spurlos. Am 15. Juni verharrte er nur noch wenige Minuten bei uns, am 16. noch flüchfiger und am 17. blieb er für immer verschwunden, ohne dass ich ihn deufiich zu Gesicht bekommen hätte. Die Angaben über den Vogelgesang sind in Friderich und Naumann so ausserordentlich unklar und oberflächlich, dass es unmöglich ist, selbst eine so ungewöhnlich charakte- risfische, einzigartige Rufform aus den kurzen Notizen dieser Bücher herauszulesen, wodurch mir die Erkennung des uner- müdlichen, fremden Sängers leider nicht gelang. Vielleicht hilft mir einer unserer Leser auf die richtige Spur. Ausser der leider nicht ganz genügenden Feststellung eines fremden Gastes, ^^■ar das Ergebnis meiner Studien im südlichen Tessin also vor allem eine ganz merkwürdige Abweichung in der Zusammensetzung der Vogehvelt im Vergleich zu den mir bekannten Gebieten nördlich der Alpen. Das Fehlen mancher Arten lässt sich meiner Ansicht nach nicht befriedigend aus Klima und Geländebeschaffenheit erklären. Vielleicht aber ge- lingt es späteren Nachprüfungen meiner Beobachtungen, einen Wechsel der Ornis und vielleicht auch die Gründe desselben aufzudecken, wodurch sich eine möglichst gewissenhafte Be- — 150 — Standesaufnahme der vorkomnnenden Vögel, wie ich es in der vorliegenden Arbeit versucht habe, vollauf gerechtfertigt hätte. Im Grossen und Ganzen war ich freudig überrascht, im Tessin noch eine so reiche Vogelwelt anzutreffen. Die „Roccoli" stehen unbenutzt auf den Hügeln, dank dem endlichen Verbot jeder Art Vogelfangs, aber die zahlreiclien Sammlungen aus- gestopfter Vögel, die man selbst in kleinen Orten noch sehen kann, sprechen deutlich genug dafür, dass es mit der Achtung der Jagdgesetze im südlichen Tessin noch nicht so weit ist, wie es sein könnte. Immerhin fand ich Feld und Wald bedeutend reicher von Vögeln belebt, als bei Zürich, und unvergleichlich reicher als in der Umgebung Münchens, wenn man von den dort unge- mein häufigen Drosselarten absieht, aber bei weitem nicht so bunt und zahlreich wie in der Wienerlandschaft oder bei Basel. Unmittelbar nach meinem Tessiner Aufenthalt hatte ich Gelegenheit, am 24. Juni abends kurz vor 9 Uhr bei Basel durch den Hardtwald zu streifen, und den gewaltigen Unter- schied der beiden Gebiete abzuwägen. Hier hörte man auf Schritt und Tritt die Rotkehlchen, Sing- drosseln, Amseln, dann auch noch die kleinen Girlitze, den Weidenlaubvogel, die Gartengrasmücke, endhch den Kuckuck und in zunehmender Dämmerung als Charakteristikum für die Basler Landschaft die zahlreichen Raben. Diese kurze Nebeneinanderstellung genügt wohl, um noch einmal die besondere Eigenart der südtessiner Vogelwelt zu veranschaulichen. Die vorstehende Arbeit von Dr. A. Masarey bildet zum Teil eine Er- gänzung derjenigen von A. GHroiNl: „Bemerkungen über die Avifauna der italienischen Schweiz". „OB.", II. Jahrg., 1903. Red. Unsere Mitbewohner im „Rebberi" Zofingen im letzten Winter und FrühlinJ 1918. Von Dr. H. Fischer- Siyirai-t. Nachdem ich mir mit Mühe im Sommer 1917 einen ziem- lich grossen Vorrat Sämereien und Hanfsamen für die Winter- fütterung der Vögel verschafft hatte, schaute ich dem Winter mit mehr Ruhe entgegen, denn die Vögel bilden in meinem — 151 — kleinen Besitztum einen wesentlichen Bestandteil der Einwohner, und ich lebe in einem wahren Freundschaftsver-liältnis mit den- selben. Und so meldete sich diesmal schon im Dezember 1917 die ganze Schar von Meisen, Spechtmeisen, Finken und Sper- lingen, und auch die Amseln wissen, dass sie geduldet werden. Eine grosse Anzahl Finkenweibchen sind bei uns überwintert, so dass man bei dieser Art nicht mehr von ,,cfjelebs", das heisst etwa „Strohwitwer" sprechen kann. Das Verhältnis hat sich schon seit Jahren so verändert, dass nur noch ein Teil der Weibchen im Winter fortzieht. Auch andere Arten, die sonst wegzogen, bleiben immer häutiger über den Winter hier, so namentlich auch die Rotkehlchen, die ich zuerst jevveilen beim Holzausmessen mitten im harten schneereichen Winter auf den Stellen antraf, wo die Waldarbeiter verkehrten, und ihre Zwischenmahlzeiten hielten, wo etwa Speck und Schweinefleisch eine Rolle spielten, und die Abfälle hievon haben, wie ich kon- statieren konnte, diese lieblichen Vögel veranlasst, im Winter in unserem Lande zu bleiben. Aber auch bei meiner Wohnung stellte sich vor etwa 5 Jahren zuerst ein Rotkehlchen im Spät- herbste und Wintei' ein und nun sind es schon mehrere, die jeden Winter sich bei unserm Hause aufhalten, und im Sommer nisten sie nun auch in meinem Besitztum. — Sie sind zu unsern Hausgenossen geworden. Der Baumläufer, Certhia familiaris, zieht zv/ar von Jeher nicht oder nur teilweise nach Süden, aber auf dem Futter- platz zeigt er sich im Winter nie; wohl aber sieht man ihn hie und da an den Bäumen hei'umklettern, in ganz gleicher Weise, wie es auch die Spechtmeise, Sitta caesia, tut, die aber auf dem Futterplatz ein ständiger Gast ist, und im Frühling sofort nach dem Ausfliegen die Jungen zu uns führt, namentlich zur Essenszeit. — Wenn aber der graue Baumläufer erscheint, so sehen wir das schon als erstes Frühlingszeichen an, als am 14. Februar einer vor meinem Fenster seine Kletterkünste aus- übte kam dann auch Schlag auf Schlag der Frühlingsein- zug. Staren wurden schon am 7. Februar in den Wigger- matten beobachtet, vielleicht waren es überwinterte, aber schon am 9. März rückten sie bei unsern Nistkästen ein. Ein Frühlings- zeichen war es auch, als die nordischen Gimpel, Pyrrhula major, welche den ganzen Winter über sich an den Ahorn - und Eschenfrüchten der „obern Promenade" gütlich getan — 152 — hatten, am 13. März nach Norden abzogen, schon etwas früher, am 5. März waren in unsern Wäldern die Singdrossehi einge- rückt und der Wendehals, Yunx torquilla, liess schon bald nach Mitte März dieses Jahres, ausserordentlich früh, seinen Ruf erschallen. Am 10. Februar schon ist in Brittnau und am 21. Februar in Bonigen der Storch eingerückt. Das Nest auf dem Zofinger Chordache, das seit mehreren Jahren ver- lassen und verwahrlost war, ist letzten Winter ausgebessert und wohnlich eingerichtet worden, das hatte zur Folge, dass auch dieser Horst im März mehrmals von Störchen besucht wurde, ohne dass er indessen definitiv bezogen worden wäre. Der Bezug ist auf bessere Zeiten verschoben worden. Auch die Wi'ld tauben, Columba palumbus, sind diesen Frühling ausserordentlich früh heimgekehrt, schon am 7. Februar wurde ein Flug, zirka 10 Stück, beobachtet. Die Waldschnepfe, Scolopax rusticola, war am 9. März in unsern Wäldern anwesend. Aus früheren Beobachtungen hatte ich als mittleres Ankunftsdatum den 11. März notiert. Wie alle Jahre zogen am 3. März in der Brüelmatte 30 Kibitze, Vanellus cristatus, durch, und am 17. März hielten sich im Oftringer Felde etwa 100 Möwen auf. In den Wiggermatten waren schon am 10. Januar etwa 20 vorübergehend anwesend. Als Begleiterscheinung kann notiert werden, dass am 9. Januar in diesem stets mit Vögeln bevölkerten Wässermatten zwei Turmfalken,, rüttelten", und ein Rotfussfalke sich imFebruar und März herumtrieb, Cerchneis vespertinus L., und dass sich den ganzen Winter über einige Riedschnepfen, Gallinago media Leach., aufhielten und sogar auch kleine Sumpfschnepfen, Gallinago gallinula. — Im April und Mai war aber der Zu- zug aus dem Süden erst recht im Gange. Am 7. April erhielt ich die Nachricht, dass im Basler Zoologischen Garten der Schwarz köpf eingerückt sei, Sylvia atricapilla. Dieser feine Sänger hat uns schon seit Jahren in unserm Besitztum ganz zunächst unseres Wohnhauses genistet, und der Star hatte mit uns Hausbewohnern ein eigentliches Freundschaftsverhältnis angeknüpft, und als ich obige Nachricht erhielt, war ich schon in Sorgen, dass wir dieses Jahr ohne seine Gesellschaft bleiben würden, wie uns auch früher ein liebliches Sängerpaar nach mehrjährigem Nisten verlassen hatte. Allein diesmal liess uns der Schwarzkopf nicht im Stich ; am 9. April meldete sich das — 153 — Männchen beim ,, Küchenfenster" ^) und zeigte durch sein zu- trauliches Wesen, dass es unser alter Bekannter war. Er er- freut uns heute noch täglich mit seinem Gesang und seine Ge- fährtin, die bald nachher ankam, ist gegenwärtig mit Brüten beschäftigt, wobei das Männchen es durch Gesang in der Nähe des Nestes unterhält. — Wir erlebten noch ein Ereignis, das uns grosse Freude bereitete. Das Sängerpaar, das uns vor einigen Jahren verlassen hatte, nachdem es mehrere Jahre bei uns gebrütet hatte, war der schwarzrückige Fliegen- schnäpper, Muscicapa nigra Briss. Eine Katze hatte damals die Mutter getötet, nachdem sich schon Junge im Brutkästchen befanden und das war die Ursache, dass seither sich kein solcher Fliegenschnäpper mehr gezeigt hat. Als ich am 24. April nach Hause kam, wurde ich von meiner Frau mit der freudigen Nachricht empfangen, dass wieder ein schwarzrückiger Fliegen- schnäpper angekommen sei, und zwar sehi' wahrscheinlich der- selbe, der vor Jahren bei uns seine Frau und seine Brut ver- loren habe; denn er sei ganz zutraulich und kommt wirklich jetzt jeweilen in unsere Nähe, wenn meine Frau ihn lockt. Er hat ein Weibchen mitgebracht, das nun auch brütet, und er erfreut uns, wie der Schwarzkopf, täglich mit seinem Ge- sang und seiner Gegenwart. Er liebt es, wenn wir ihm rufen, uns ab wechslungs weise seine weisse Brust und seinen ^schwar- zen Rücken zu zeigen. So leben wir diesen Frühling in unserem kleinen Stück Land in der angenehmsten und lieblichsten Ge- sellschaft von fröhhchen feinen Sängern, die uns andere Früh- lingsbilder vergessen machen, die wir sonst gemessen konnten. So sahen wir in frühern Jahren je\^■eilen im Frühlinge oft bis zehn und mehr Bussarde über der Landschaft kreisen, wenn dieser stattliche und unbegreiflicherweise sehr verfolgte Vogel angekommen war. Diesen Frühling kreisten über unserem Orte am 6. Mai nur zwei, nachdem in den letzten Jahren keine sich hatten sehen lassen. Auch der Hauptfrühlingsbringer, der Kuckuck, hat sehr an Zahl abgenommen in unserer Gegend. Noch vor verhältnismässig wenigen Jahren hörten wir von unserem Hause aus jeweilen drei zugleich, später nur noch zwei, dann noch einen. Dieses Jahr haben wir erst im Mai nur einen gehört, und zwar nui' wenige Male. ') Siehe Dr. H. FiscHER-SiGWART : „Vor dem Küchenfenster", „O. B.", Jahrg. XIV, 1917, S. 90. — 154 — Storchennester im Kanton Bern. Von Albert Hess, Bern. Ueber eine Abnahme des stattlichen Vogels, des "Weissen Storches (Ciconia alba Willuc4h), wird berechtigterweise berichtet. Die Zeit ist bei uns längst vorüber wo geschrieben werden konnte: ,,In manchen Gegenden der Schweiz findet sich der Storch gar nicht, in andern aber ist er sehr häufig. Am häufig- sten sind die Störche wohl in den wiesenreichen Gegenden des obern und untern Aargaus, wo sie auf den Wässerwiesen immer reichlich Nahrung finden, und in vielen Dörfern eine Menge Nester auf den Häusern zu sehen sind, deren hingegen z. B. im ganzen Kanton Zürich vielleicht keine zehn anzutreffen sind".') Das war im .lahre 1815. Inzwischen haben sich die Ver- hältnisse sehr gründlich geändert. Meines Wissens besitzt keine schweizerische Ortschaft noch zwei und mehr bewohnte Storchen- nester. Noch Ausgangs des vorigen Jahrhunderts (1897) waren in Utzenstorf zwei solche vorhanden. Ebenso in Langenthai. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts war der Storch im bernischen Seeland noch häufig. Er ist dort längst voll- ständig verschwunden. Es • dürfte von ganz besonderem Interesse sein, einmal die jetzt bestehenden, d. h. bewohnten Storchennester eines bestimmten Gebietes zusammenzuzählen. Dazu passt mir das Gebiet des Kantons Bern gut und zwar nicht nur weil mir dasselbe am besten bekannt ist. son- dern auch weil eine Arbeit über den früheren Bestand besteht. Im ersten Jahrgang dieser Zeitschrift, d. h. im Jahre 1902 hat R. Gerber in Herzogenbuchsee einen diesbezüglichen Artikel veröffentlicht.-) Der Verfasser konnte damals für den Kanton Bern 19 bewohnte Storchennester nachweisen. Gehen wir an Hand der fraglichen Aufstellung den jetzigen Bestand durch. 1. In Seeberg hatte sich 1908 ein Storchenpaar ange- siedelt. Dieses Nest ist noch immer bewohnt. ') F. Meissner und H. R. Schixz: Die Vögel der Schweiz. Zürich 1815. *) R. GERBER: Storchenbestand im Kanton Bern und nächster Um- gebung im Jahre 1901, „O. B.«, I. Jahrg. S. 28. — 155 — 2. In K 0 p p i g e n war auf dem Kirchturm ein bewohntes Storchennest vorhanden. Dieses Frühjahr fand ich dasselbe nicht mehr vor und Herr Pfarrer Joss berichtete mir, dass der Horst vor zirka zwölf Jahren während einer Nacht herunter- gestürzt sei. Der Sigrist habe zwei grosse „Bärren" voll Reisig u. s. w. weggeführt. Der Storch sei seither nicht mehr in Koppigen wohnhaft geworden. 3. In Utzenstorf ist das benützte Nest auf einer Pappel im Oberdorf noch vorhanden. 4. In Bätterkinden besteht das bewohnte Nest heute noch auf dem Kamin eines Wohnhauses. 5. In Limpach bestand nach Gerber ein bewohntes Nest seit mehr als 50 Jahren. Dasselbe ist nicht mehr vorhanden. 6. Im Charholz bei Limpach wurde im Jahre 1901 ein Storchennest erbaut. Von demselben ist nichts mehr zu erfahren. 7. Im Eisbad bei Messen war ein Storchennest auf einer Eiche im freien Felde seit mehr als 20 Jahren. Dasselbe ist jetzt noch bewohnt. Alter somit zirka 40 Jahre. 8. In Lyssach bestand nach Gerber ein Nest seit mehr als 15 Jahren. Dasselbe ist seit längerer Zeit nicht mehr vorhanden. 9. In O s t e r m u n d i n g e n bei Bern bestand längere Zeit auf einer Birke ein bewohntes Storchennest. Dasselbe wurde seit 1912 nicht mehr bezogen. 10. In Gampelen soll 1901 seit mehreren Jahren ein bewohntes Storchennest bestanden haben. Dasselbe ist nicht mehr vorhanden. Im Grossen Moos zeigen sich regelmässig Störche auf dem Durchzug, so z. B. trieben sich dieses Früh- jahr (1918) längere Zeit fünf Stück zwischen Witzwil und Sugiez herum. Zum Ansiedeln in der Nähe oder im bernischen See- land kommt es aber nicht mehr. 11. In Roggwil besteht das damalige Nest noch immer. 12. Dasjenige von Oberwynau ist nicht mehr bewohnt. 13. Der Horst von Betten hausen bei Herzogenbuchsee ist immer noch bewohnt. Dies ist nunmehr seit zirka 45 Jahren der Fall. Vorher befand sich dieses Nest in Oberönz. 14. In Bleienbach, wo sich der Storch im Jahre 1900 angesiedelt hatte, ist er nicht mehr heimisch. Er war schon — 156 — früher, d. h. bis 1865 dort heimisch. Nach einem Brande ver- schwand er dann, um erst 1900 wiederzukehren. 15. und 16. In Langenthai war seit Menschenge- denken wenigstens ein Paar ansässig. Zeitweise waren es zwei Paare, so auch im Jahre 1901. Seither ist die Ortschaft wohl zu industriell geworden und Freund Adebar hat sie ver- lassen. 17. Auf dem Schlossturm in Aarwangen hat sich nach Gerber der Storch seit 1896 niedergelassen. Trotz wiedrigen Schicksalen ist er dem schönen Wohnort treu geblieben. Wir hoffen, verschiedene dortige Geschichten von unserem Vogel durch Dr. E. Friedli in dem in Arbeit befindlichen Band „Ober- aargau" seines „Berndütsch" zu erfahren. 18. In Mummenthai soll 1900 und 1901 ein bewohntes Storchennest bestanden haben, von dem nichts mehr zu ver- nehmen ist. 19. In Wangen a./A. bestand ein Nest auf dem Kamin eines Fabrikgebäudes. Dasselbe besteht nicht mehr. Wie mir Alf. Aeschbacher mitteilt, wurde im April 1902, als der Storch am Brüten war, zwecks Reparatur des Kamins an demselben gerüstet. Dies gefiel unserem Vogel nicht und er verschwand auf Nimmerwiedersehen! Das sind die Storchenstationen, die K. Gerber pro 1901 aufzählt. Als neue ist diejenige von Büren zum Hof (Amt Frau- brunnen) zuzählen, die seit einigen Jahren bewohnt ist. Ferner diejenigen von O b e r b i p p und N i e d e r b i p p , ältere Wohnorte, die offenbar dem genannten Verfasser nicht bekannt waren. ^) K. Gerber erwähnt zwar eine eingegangene Storchen- station b e i (nicht i n) Niederbipp. Von 19 im Jahre 1901 als bewohnt aufgezählten Storchen- stationen für den Kanton Bern haben wir })ro 1918 nur noch sieben. Dazu kommt als sicher neu 1 (Büren zum Hof) und 2 wahrscheinlich damals übergangene (Ober- und Niederbipp). Somit haben wir im Kanton Bern nur noch 10 bewohnte Storchennester, nämlich in Aarwangen, Bettenhausen, Ober- ») Siehe auch E. Rauber : Unsere Störche im Sommer 1917. ,,0. B. XV. Jahrg, S. 49 und 68, — 157 — bipp, Niederbipp, Roggwil, Seeberg, Utzenstorf, Bätterkinden, Messen (Nest auf bern. Boden) und Büren zum Hof. Verschwunden ist inzwischen der Vogel in Langenthai (2), Muramenthal, Oberwynau, Bleienbach, Wangen, Koppigen, Lim- pach (2), Lyssach, Ostermundingen, Gampelen. Es sind dies 12 eingegangene Brutstationen. Offenbar hat der mehrerwähnte Verfasser auch die alte Storchenstation von Lotzwil vergessen. Dieselbe war seit vielen Jahren, und wahrscheinlich auch 1901, besetzt. Ueber ihren Untergang wurde 1906 berichtet, i) Jetzt ist das Nest nicht mehr bewohnt. K. Gerber erwähnt als schon damals eingegangen: Bei Langenthai bei der Badanstalt an der Langeten ein Horst, der in den Jahren 1898, 1899 und 1900 besetzt und im Jahre 1901 verlassen war. Ob diese Station mit derjenigen, welche J. Rhyn in den Langenthaler Matten erwähnt, identisch w^ar, kann ich nicht entscheiden,') Bei Madiswil, in Lengnau und Pieterlen seien vor zirka 20 Jahren, also um 1880 herum Storchennester ver- lassen worden. Der Horst von Fraubrunnen habe im Jahre 1876 seine Bewohner verloren. Er befand sich auf einer Linde. In Mattstetten bei Schönbühl war noch 1901 ein leeres Nest. — Dass das Seeland früher viele bewohnte Nester auf- zuweisen hatte, habe ich schon erwähnt. Es wäre wünschenswert, wenn man auch für andere Ge- genden unseres schweizerischen Vaterlandes solche „Mutations- berichte" von Zeit zu Zeit erstellen würde, sonst ist eines schönen Tages Freund Adebar verschwunden, ohne dass man nur sagen könnte wann und wie. Dies letztere ist leider schon für sehr viele Gebiete der Fall. Ich mache mir hier nicht zur Aufgabe die verschiedenen Ursachen dieser raschen Abnahme aufzuzählen und nachzu- prüfen, sondern ich will nur erneut auf die Tatsache des steten Rückganges des Storchenbestandes in der Schweiz aufmerksam machen. ') F. Christen: Eine Storchengeschichte. „O. B.", V. Jahrgang (1906), Seite 101. 2) J. Rhyn: Storchengeschichten. „O. B.", I. Jalirgang (1902), S. 9 und 11. — 158 Freie Zusammenkunft in Kaltbrunn am 9. Juni 1918. Die Zusammenkunft hat, wenn auch nur bei einer ge- ringen Teih:ielim6rzahl, einen gelungenen Verlauf genommen, PO dass die An\^•esenden über das Geschaute vollauf befriedigt c 3 Xi c :0 ^ I waren. Die Reservation des Kaltbrunnerriedes entwickelt sich immer mehr zu einem sehr wertvollen Gebiet, in dem unsere Sumpfvogel weit studiert werden kann. Wir bringen aus c ,^- x: :^ :3 ^s:. £0 3 3 ^^ S'S - W "TS U3 — 159 — demselben einige Naturaufnahmen unseres eifrigen Mitgliedes Herrn Noll-Tobler. Dieselben zierten seine Arbeit „Beobach- tungen an unsern einheimischen Rallen". Die Herausgeberin, die St. Gallische Naturwissenschaftliche Gesellschaft, hat uns gütigst die Druckstöcke zur Verfügung gestellt, was ihr auch hier nochmals bestens verdankt sei. Wasserrallennest, zirka '/s natürlicher Grösse. Kaltbruuuerried, 15. Juni 1916. — 160 — Le nid du Cincle plongeur - Wasseramsel Cindus aquaticus BRlSSON. Par R. Poncy. V. Fatio dit que cet Oiseau batit son nid d'herbes, de mousse et de feiiilles avec garniture de duvets vegötaux, de crins et de plumes. M. G. von Burg dans le Cat. des Oiseaux, a constate que les nids de cette espece construits aux en- virons d'Olten sont faits de mousse d'eau, de plantes aqua- tiques, de mousse, de feuilles et d'aretes de poissons. F. de TscHUDi y a trouve en outre des frondes seches de fougeres. J'ai sous les yeux un nid qui correspond en partie ä ces descriptions, sauf que ce ne sont pas des crins qui en con- stituent le canevas, mais bien des tiges denudöes de la mousse aquatique Fontin alis antipyretica que Toiseau va cueillir dans Teau. Ces tiges, qui offrent la plus grande ressemblance ä pre- miere vue avec le crin, forment une sorte de filet recevant un matelas de quatre ou cinq couches de feuilles de ebene des- söchees, sans aucune adjonction de plumes, duvet ou aretes. Les parois laterales sont faites de brins de graminees des- söchees et la toiture est constituee par les rameaux verdoyants de la meme f o n t i n a 1 i s recouverts d'une couche de mousse ordinaire epaisse de 5 cm. De forme ovale, ce nid qui a une hauteur de 12 cm., une longueur de 16, une profondeur de 12 avec une cavite ou grotte de 5 cm. de haut, 8 de long et 8 de profond perce sur le cöte, contient 4 oeufs frais pondus au 13 avril. II reposait dans Taile d'un fer T pose sur la pile d'un pont traversant une petite riviere des environs de Geneve; dessous se trouvait un gros amas de mousse humide. Tous les nids situes le long de la riviere avaient leur Ouvertüre tournee au midi et pour se rendre ä Tun d'eux, Toiseau 6tait obligö de traverser ä la nage la cascade d'un barrage. Ajoutons que huit jours apres seulement, Toiseau avait completement rebäti son nid et pondu de nouveau 4 oeufs qui tous vinrent ä bien. Cette espece se monti'e chaque hiver dans le port de Geneve, entre autres du 13 octobre au G decembre 1916 et du 16 octobre 1917 au 22 janvier 1918. 161 — CHRONIK - eHRONIQUE. Frtthlingszng 1918. Wir ersuchen noch um die Einsendung all- fälliger Daten, die gesammelt, aber noch nicht eingesandt wurden. Unser Mitglied, Herr Dr. K. Bretscher in Zürich, wird die ihm zur Verfügung ge- stellten und zugänglichen Daten nach hester Möglichkeit zu einer Zusammen- fassung verarbeiten. HerbstrKug. Wie uns Herr MÜHLEMANN mitteilt, sollen ihm schon Ende Juni Mitteilungen über bei Aarberg ziehende Vögel zugegangen sein. Es ist dies etwas früh. Aber Ende dieses Monats beginnt allenfalls schon die Rückreise einiger Arten. Wir möchten Sic bitten, der Sacke Ihre Aufmerk- samkeit 2u schenken und uns fleissiy ..^n berichten. Erste Beobachtungen im Bebberg Zofingen. 12. Januar 1918. 2 Gimpel und I KIrschkernbelsser. — 7. Februar. Haubenlerche. 21., erster Amselgesang. 25., Staren und Kleiner Baumläufer. 27., der Buchfink übt auch schon seine Triller. — 19. März. Singdrossel. 6. April. Hausrotschwanz und Weidenlaubvogel. 13., Sommer-Goldhähnchen. 18., Rotkehlchen. 24., Gartenrotschwanz. 25., Weisse Bachstelze. 27., Stieglitz und Hänfling. 28., Rauchschwalbe. 29., Wendehals. — 1. Mai. Mönchsgras- mücke. 6., Trauerfliegenschnäppers- und Kuckuckruf. 9., gewöhnlicher Fliegen- schnäpper. Frau Straehl-Imhof. Frühjahrsbeobachtung pro 1918 bei Zürich. Lerche in Oerlikon-Zürich. 10. 111. Singdrossel, Ailbltern, Zürich. 25. 111. Käferholz, Zürich. 3. IV. Thalwil, Zürich. 3. IV. — Rotkehlchen, Käferholz. 26. 111. — Weidenlaubsänger, Käferholz. 3. IV. — Hausrötel, Wipkingen. 3. IV. — Wildtaube (Ringel-), Käferholz. 5. IV. — Schwarzkopf, innere Weinberg- strasse, Zürich. 8. IV., äussere 30. IV. Stadt 24. IV. Käferholz 2. V. — Kuckuck, Katzensee. 9. IV. Käferholz. 29. IV. — Roter IVlilan, Regensdorf. 9. IV. Baumpieper, Käferholz. 11. IV. — FItls, Käferholz. 11. IV. Gartenrötel, Wip- kingen. 11. IV. — Rauchschwalbe, Obfelden. 12. IV. 1 einzehie Zürich, über der Limmat ein Flug. 21. IV. — Milan Schwarzer, Zürich. 21. IV. — Trauer- fliegenfänger, Friedhof Nordheim. 26. IV. — Zaungrasmücke, Stadt. 3. V. — Spyr, Glattbrugg. 5. V. — Gartengrasmücke, Glattbrugg. 5. V. — Gartenspötter, Zürich (bei meinem Hause). 5. V. — Waldlaubsänger, Käferholz. 6. V. — Fliegenfänger, Grauer, Friedhof Nordheim. Dr. K. Bretscher. Aus dem Gebiete des Untersees. Am 16. Mai sind bei Kaltenbach die ersten Stare ausgeflogen. Am Pfingstsonntag (19. Mai) vormittags machten über einem Hochwald, oberhalb Eschenz 4 Wespenbussarde die schönsten Flugspiele, während ein fünfter in einer Buche stand und minutenlang sein hastiges, nicht allzulautes „gi-gi-gi" hören liess, so dass man sich wundern musste, wie der Vogel eigentlich Atem schöpfen konnte. Ich glaube, dass es sich bei diesen Wespenbussarden um — 162 — ziehende handelte, denn in unserer Gegend brüten sie nur ganz vereinzelt. Am häutigsten traf ich sie im Jahre 1914 bei der üren/Jjesetzung in der Gegend von Waidenburg, Reigoldswil, Langenbruck (Baselland) und im Hauensteingebiet an. Am 9. Juni Baumfalken brütend angetroiien ; die letztjährigen wai'en zum Ausfliegen geiiommen, was auch von den diesjährigen Jungen zu er- warten ist. Am 19. Juni den Wespenbussard brütend angetrotTen. Am 19. Juni halbHügge Schwarze Milan angetrotTen; sie standen auf dem Horstrand. Die Roten Gabelweihen (Roter Milan) haben ihren diesjährigen Brutplatz auf das gegenüberliegende Rheinufer in den Stahelwald (Ijadisches Gebiet) verlegt. Dort werden auch alljährlich Fischreiher gross gezogen. Ich hoffe, dass auch dieses Jahr der Rote Milan seine Brut zum Ausfliegen bringt. A. Isler. Ankunft der Vögel bei Freiburg (Breisgau) und Umgebung ab 15. Februar 1918. Buchfink. Am 15. Februar erstmals üben geliürt. Richtiger Schlag erst am 2. März. Am 6. März Schlag überall. Am 4. April benützte ein Buchhnk die von mir ausgelegten Papierschnitzel zum Nestbau. — Amsel. Schlägt herrlich trotz Schnee am 2. März. — Haubenlerche. Trillert. — Sing- drossel. Erstmals gehört am 4. März. Am 6. März viele. — Grünspecht. Parungsruf am 4. März. — Kleiber. Reinigt seine letztjährige Höhle gründ- lich aus am 8. März. — Rotkehlchen. Singt seine lieblichen Strophen am 9. März. Am 11. März überall, und sehr häufig angetroffen. — Star. Am 12. März erstmals von mir gesehen. Am 14. März bei Regenwetter ein grosser Schwärm auf einer Wiese angehalten, arg hungrige Tiere. Hausrot- schwanz. Am 16. März sehr viele hierorts — Weidenlaubsänger. Am 16. März. — Hohltaube. Am 24. März auf alter Eiche. — Dolen. Am 24. März etwa 40 Exemplare auf dem Zug aus Süden nach Norden, um 5 Uhr abends bei sehr schönem Wetter. — Enten. (Art unbestimmt.) Ebenfalls auf dem Zug aus Süden nach Norden. Zweigten aber ab in der Richtung nach dem Rhein 24. März, 6 Uhr abends. — Wendehals. Am 27. März. — Wiesenpieper. Ein grosser Schwärm auf Wiesen angetroffen. Bis heute nicht wieder ge- sehen. — Girlitz. Am 31. März. — Distelfink. Bei Regenwetter etwa 20 bis 30 Exemplare sich reinigend und eifrig zwitschernd am 1. April. — Mönchs- grasmücke. Erstmals von mir beobachtet am 1. April. Am 5. April überall und sehr viele. — Mauersegler. Am 21. April 15 — 20 Exemplare bei Regen- wetter sehr niedrig fliegend über einem Bache. — Mehlschwalbe. Am 6. April in einem Dorfe mit etwa 50 — 60 Nester drei Exemplare angetroffen. Besitzerin des Hauses sagte mir, seit zwei Tagen seien sie da. Vom 6. bis 23. April das Dorf öfters besucht, und nur dieselben Exemplare angetroffen. Auch ein weiteres Dorf mit sehr vielen Nestern besucht, aber keine gesehen. Sie waren schon da, sagte man mir, aber wieder weg. Erst am 25. April 15 bis 20 Exemplare gesehen, und ab 28. und 29. April sehr viele. Natürlich auch Rauchschwalben darunter. — Storch. Am 15. März meine Vaterstadt Lörrach, 30 Minuten von Basel, besucht und die beiden Nester besetzt angetroffen. — 163 — Genau konnte man mir den Tag der Ankmift nicht, sagen, aber am 1.' März seien beide Nester besetzt gewesen. Am 22. März besuchte ich hier bei Frei- burg ein Dorf, wo ich den Lehrer bat, mir den Ankunfstag zu merken. Am 19. März seien seine Kinder gekommen, ein Storch ist da, und am 21. der andere. — Kuckuck. Am 21. April von mir erstmals gehört. Die Frau des Waldhüters sagte, seit zwei Tagen gehört. In einer Tageszeitung lese ich folgendes: Nach einer alten Jäger-Regel kann er am 10. April kommen, am 12. April soll er, und am 15. April muss er da sein, sei aber diesmal erst am 17. April gehört worden. Sehr viele Exemplare gehört in der Um- gebung. — Grauer Fliegenfänger. Am 3. Mai. — Gartenspötter. Am 3. Mai. — Erlenzeissig. Am 3. Mai. — Braunkehliger Wiesenschmätzer. Am 3. Mai sehr viele. — Pirol. Erster Ruf von mir gehört am 3. Mai. — Bluthänfling. Am 3. Mai. Ernst Sänger, Basel (zurzeit im Heeresdienst). Les Oiseaux de passage observes au Nouveau quai des Eaux-Vives ä Geneve par H. Poncy. Gräce ä l'aimable entremise de M. l'lngenieur cantonal Charbonnier nous avons recu du Departement des travaux publics l'autorisation de pour- suivre nos observations ornithologif|ues le long du Nouveau quai en construc- tion aux Eaux-Vives. C'est-lä, qu'avant le lever du soleil, nous avons pu dresser au cours d'une annee, la liste suivante des esprces d'oiseaux qui n'ont pas craint de veuir se reposer au milieu des engins et des materiaux de toutes sortes ! Bruant jaune, Bergeronnettes grise et jaune, Pipit spioncelle, Rouge-queue, Traquet motteux, Cincle ordinaire, Martin-pecheur, Fuligule morillon, Becasseau echasse, Chevalier combattant, Chevalier gambette, Chevalier gris, Guignette vulgalre, Vanneau pluvier, Grand pluvier ä collier, Petit pluvier ä collier, Tourne-pierres vulgalre, Goeland ä pieds bleus, Mouette rieuse, Grebe casta- gneux, Poule d'eau ordinaire, Foulque macroule. Premieres observations au printemps 1918 dans le canton de Oeneve par R. Poncy. 3 fi'vrier, Mouette rieuse. lü, Corbeau freux, Vanneau huppe. 17, Ca- nard sauvage, Harle piette. 24, Pipit spioncelle, Alouette des champs, Fuligule morillon. — 3 mars, Garrot vulgalre, Etourneau, Grive musicienne, Pilet acu- ticaude. 4, Grebe huppe, Corneille noire. ö, Combattant variable. 8, Grebe castagneux. 10, Pigeon colombin, Pigeon ramier, Pluvier dore, Sarcelle d'et6. 15. Courlis cendre. 17, Bruant des roseaux, Becassine ordinaire. Heron cendre, Räle d'eau. 18, Cormoran ordinaire. 19, Bergeronnette grise. 24, Torcol vul- galre. 31, Buse ordinaire, Faucon crecerelle, Pia vert, Fauvette ä tete noire. — 2 avril, Bruant zizi, Bärge ä queue noire, Hirondelle rustique, Chevalier guignette, Milan noir. (), Pipit des buissons, Geai ordinaire, Poule d'eau or- dinaire. ly, Hirondelle cul-blanc, Martinet noir. 21, Traquet motteux. Chevalier gambette, Combattant variable, Chevalier cul-blanc. 28, Coucou cendre. Tarier ordinaire. Phragmite des Jones, Rossignol ordinaire. — 1er niai, Loriot vul- galre. 9, Heron bihoreau. 12, Caille commune. 14, Tourterelle ordinaire. 19, — 164 — Rousserolle effarvatte. 2ß, Busard St-Martin, Gobe-mouches bec-figue, Pie grieche ä poitrine rose. Colonie d*hirondelles. On ^crit de Payerne : La Manufacture de cigares Fivaz & Cie. ä Payerne abrite sous son aiivent 114 nids d'hirondelles actuellement habites et las cons- tructions continuent. Krickente, Querquedula crecca L. Erhalten am 5. Juni 1918 eine Krick- ente, welche auf dem Piz di Lucendro (2967 m. ü. M., Gotthardmassiv), tot gefunden wurde. Max Diebold, Aarau. ^ O Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. u Kein Jagdfalke, sondern ein Wanderf'alkenweibchen ist der durch El». Fischer in Zofingen erlegte Vogel. (Siehe „O. B.", Nr. 8/9, S. 138). Wir hatten dies sogleich vermutet und deshalb Dr. Fischer-Sigwart ersucht, wenn möglich eine Prüfung vorzunehmen. Wie nun beide Herren mitteilen, hat ein Vergleich mit Wanderfalken aus dem Zofinger Museum und der Sammlung mit Herrn Ed. Fischer mit aller Sicherheit ergeben, dass es sich um einen Wanderfalken, $ handelt. Wie wir schon das letzte Mal erwähnt haben, ist eine derartige Verwechslung leicht möglich. A. H. Der Raub des Sperbers. Dieses Frühjahr wurde im Eichbühl bei Zofingen durch meinen Sohn Max ein Sperberweibchen am Horst abgeschossen und dann die fünf Jungen demselben entnommen. Der Nestinhalt wurde ge- nau untersucht und bei diesem Anlass 22 Vogelleichen (ganze oder Ueber- reste) festgestellt. Es waren folgende Arten vertreten: Rotkehlchen, Kohl- und Blaumeise, Grauer Fliegenfänger, Waldlaubsänger, Hausspatz, Rauch- schwalbe, Amsel, Singdrossel und Goldammer. Mein Bruder Dr. H. FISCHER- SlGWART hat diesen Nestinhalt für das hiesige Museum aufgeholfen. E. Fi&cher. Adlerjagd. In der sogenannten „Sandkehle", beim Eingang in die Göschener Voralp, schössen „Ijevollmächtigte Gemsjäger" an schwieriger Stelle beim Horst einen Adler, der dann in die Tiefe flatterte und nicht gefunden wurde; dann schössen sie auch zwei Junge auf dem Horste, weil der Horst sonst nicht zu erreichen war. Die Jäger bemerkten im Horste deutlich grosse Stücke Fleisch von Schmalvieh, Gemsen oder Murmeltieren. „Der Bund", Nr. 271 vom 28. Juni 1918. Nennt man das Jagd?! Red. Steinadler im Kanton Schwyx. Auf der Haggenegg treiben die Steinadler ihr gefährliches Wesen. Es werden dort Steinadler beobachtet, die ihre Flüge in das Gebiet der Mythen, Rothenfluh u. s. w. ausbreiten. Kürzlich war am Hackenberg eine Frau im Stalle beschäftigt, als sie plötzlich ein ihrer Aufsicht anvertrautes Kind schreien hörte. Als sie nach dem Kinde sah, sah sie einen Steinadler in den Lüften kreisen. Das Kind zeiarte auf die Kleider — 165 — der Brust und hatte auf dem Kopfe Kratzwunden. Der Adler hatte das Kind angegriffen, auf dessen Lärm und Abwehr es aber dann nicht wegnehmen können. Fürwahr unheimliche Räuber! „Berner Tagblatt", Nr. 287 vom 25. VI. 1918. Solclie Meldungen sollten jeweilen sofort auf ihre Richtigkeit nachge- prüft werden können. Red. Empfindlichkeit der jungen IVestflttchter gegen die kühle Temperatur. In seinem interessanten Vortrag im Schosse unserer Gesell- schaft im November 1916 in Zürich berichtete Herr Noll-Tobler u. a. über diesen Gegenstand. Er erwähnt diesen Punkt auch in seiner schönen Arbeit „Beobachtungen am Zwergsumpfhühnchen"') kurz: „Nach meinen Erfah- rungen sind die Nestflüchter, so eigentümlich es klingen mag, viel empfind- licher gegen Wärmeverlust, als die Nesthocker." Etwas ausführlicher berichtet er an anderer Stelle betreffend Wasserrallen, Rallus aquaticus L.^) : „Als ich morgens früh hinzutrat, lag eines der Jungen erstarrt im Laufraum, obwohl Nachts 11 Uhr noch alles wohl gewesen war. Ich versuchte es noch zu retten und tat es wieder, obwohl es nur geringe Lebenszeichen gab, unter die Flasche, und siehe, nach einer Stunde frass es wieder so munter, wie die andern." ^^^^^ Noii-Tobier. Von einem ähnlichen Vor- kommnis betreffend die Wach- tel, Coturnix communis, BoN- NATERE, also auch einem Nest flüchter, schreibt ein anderer Verfasser.^) Im Schwarzwald hatte, wie dies ja häufig vor- kommt, ein Bauer beim Mälien ein Nest mit Wachteleiern ge- funden. Die Töchter des Hauses nahmen die Eier in ihre Ob- hut und mit Hilfe einer Bett- flasche wurde das Brutgescliäft künstlich beendigt. Nach fünf Tagen schlüpften 13 Kücklein. Des Nachts wurden die Kleinen stets in das warme Wattennest mit der Bett- flasche versorgt. Eines Morgens lagen aber alle dreizehn mit ausgestreckten Füssen und angeblich schon kalt, um die Flasche herum auf dem Boden Aus irgend einem unbekannten Grunde müssen alle Tierchen den wärme- spendenden Ort verlassen haben. Doch weiter wörtlich: „Trauernd kehrten die Töchter um die kleinen Leichen auf eine Schaufel, um dann im Garten ein Grab zu machen. Doch gerade in diesem Augenblick wurden sie abbe- rufen und vergassen, von andern Gedanken in Anspruch genommen, ihr Vor- haben. Das rettete dreizehn Vögeln das Leben ; denn als man später wieder Wasserrallen im Aufzuchtkäfig. ötägig und itägig, zirka V» natürlicher Grösse. ') „O. B.", XV. Jahrg. i;tiK, Heft 8/9. ^) Beobachtungen an unsern einheimischen Rallen. 54. Band des .lahrbuches der 8t. Gall. Naturw. Gesellschaft. 1907. ') Hermann Radestock : Eine künstliche Wachtelbrütung. „Kosmos" Nr. 6, 8. 147, Stuttgart 1918. — 166 in die Küche kam, spazierten die Kleinen sämtlich gesund und hungrig pie- pernd auf der warmen Herdplatte herum, an deren Rand die Schaufel in der Eile hingelegt worden war." Bemerkenswert ist die Erklärung eines Naturbeobachters aus dem Schwarzwald über die Bedeutung dieses „Scheintodes". Bei einem allfälligen Entweichen aus den warmen und schützenden Fittichen der Mutter soll nach ihm der junge Nestflüchter nicht weit gelangen, indem er schnell erstarrt infolge der Abkühlung. Infolgedessen werde er von der Mutter leicht gefunden und an die Wärme genommen, und so sein Leben gerettet. Ob die Er- scheinung gerade aus diesem Grunde stattfindet, bleibe dahingestellt; eine be- merkenswerte Tatsache bleibt sie allenfalls. A. H. Der Marabu aus dem Basler Zoologischen Garteu. Der Marabu, Leptoptilos crumenifer ([Cuv.] Less), gehört zu den Kropfstörchen, von denen drei Arten im tropischen Afrika und in Indien wohnen. Unser Bild zeigt ein Exemplar des afrikanischen Marabu, der schon seit vielen Jahren im Zoologischen Garten in Basel gehalten wird. Herr Direktor A. Wendnagel schreibt uns über den Vogel: „In einer Eckvoliere der Fasanerie steht anscheinend stumi)fsinnig und unbeweglich ein gros- ser Stelzvogel mit lan- gem kräftigem Schna- bel. Kopf und Hals sind unbefiedert, nur mit grauem gekräuseltem Flaum bedeckt. Unter- lialb des Halses gegen die Brustmitte zu hängt ilnn ein hautiger, mit Luft gefüllter Sack aus den Federn hervor. Dieses Anhängsel steht weder mit dem Kropf noch mit der Speise- röhre in Verbindung, sondern es wird durcii feine Kanäle von der Nase aus gefüllt. Der Zweck dieses Kehl- sackes ist dem Natur- forscher noch nicht Ije- kannt. Das Gefieder unseres Vogels ist auf der ( Jljer- .seite schiefergrau, Flü- geldecken grünlich schillernd, die Unter- seite und Schultern schmutzig weiss. Füsse l'hotosrapui« von lluusser, Kienen. Klischee aus „Der Schweizer Kamerad", Nr. 15 vom 1.0. Mai 1918. — 167 — grau, Schnabel fleischfarben. Bei genauer Beobachtung erkennt der Be- sucher, dass der Vogel, trotz seiner teilnahmslosen Haltung, seine hell- grauen Aeuglein auf alles Bewegliche richtet und in der Tat entgeht ihm kein Schritt der Mitbewohner noch der Zuschauer. Seine Bewegungen sind ge- messen und äusserst vorsichtig. Ohne eigentliche Scheu geht er dem ein- tretenden Wärter aus dem Wege und weiss jede Handlung geschickt zu pa- rieren. Am Futter duldet er vor seiner Sättigung keinen anderen Vogel, ob- wohl er im allgemeinen verträglich ist. Seine Nahrung besteht aus Fleisch und Fischen, er liebt es, kleinere Fleischstückchen mit dem Schnabel fortzu- schleudern, dabei verschmiert er sich Kopf, Hals und Schnabel, diese Teile sind öfters mit eingetrockneten Fleischfetzchen verklebt, was den Vogel manchmal als verwundet erscheinen lässt. Unser Marabu hat die Gewohnheit, selbst in heissen Tagen mit den Beinen zu zittern, wenn er dies nun ebenfalls in kühlen Tagen tut, so erweckt er mit dem verschmierten Kopf Mitleiden und wird als alter erbarmungswürdiger Vogel bedauert." — Die Kropfstörche verrichten in ihrer Heimat das Amt der Abdecker indem sie gemeinsam den Geiern mit allen Kadavern und Abfällen (Aas) aufräumen. Die beim Marabu |)rächtig entwickelten daunenartigen Unter- schwanzdecken sind als Schmuck sehr beliebt und die „Marabufedern" bilden einen wertvollen Handelsartikel. Dieser Umstand bringt dem Vogel manche Verfolgung ein. C G. Schillings berichtet'): wie in seinem Lager in Afrika gefangen gehaltene Tiere sich an ihn anschlössen. „In der überraschendsten Weise war dies namentlich der Fall bei einem Marabu, den ich als altes Exemplar in meine Gewalt gebracht hatte. Da er beim Fang ein wenig beschädigt worden war, ich selbst mich aber längere Zeit verschiedener Umstände halber ans Lager gefesselt sah, jiHegte ich ihn selbst aufs sorgfältigste und erlebte zu meiner Genugtuung seine völlige Wiederherstellung. Von der Genesung an war der Vogel mir offenbar treu ergeben, verliess das Lager nicht mehr, ol)Wohl er sich darin in voller Freiheit bewegen durfte, und wurde nur zur Nachtzeit gefesselt ! Bald hatte er sich zum Herrscher des Lagers aufge- schwungen, traktierte ihm missliebige Menschen und Tiere mit Schnabelhieben, sass fast stets gravitätisch in der Nähe meines Zeltes und begrüsste mich bei meiner Heimkehr durch Kophiicken und Flügelschlagen. Das war ein Schnabelklappern, ein gravitätisches Hin- und Herschreiten I Erst wenn ich ihn geliebkost hatte, gab er sich zufrieden. Nach einiger Zeit begann er sich dicht bei meinem Zelte, unter einem grossen Schattenstrauche, ein Nest zu erbauen, das allmählich recht erheblichen Umfang annahm. Diesen Horst ver- teidigte er auf das energischste und duldete weder die Annäherung meiner Schwarzen, nocli irgend welcher tierisclier Lagergenossen." Dieser Marabu kam in Berliner Zoologischen Garten und bei einem jeden Besuch seines früheren Pflegers erkannte der Vogel denselben wieder und legte die grösste Freude an den Tag. Wie schon erwähnt wurde, leben die Kropfstürche nur noch in tropischen Gebieten Afrikas und Asiens. Dem war nicht immer so. Der Marabu ist sehr alten Geschlechtes. Ueberreste des Marabustorches (Leptoptilus arvenensis ') C. G. Schillings : Mit Blitzlicht und Büchse im Zauber des Elelöschü. 8. 326. — 168 — nom. nud) wurden gefunden in den oberoligozänen Fundorten des franzüsi- sclien Departementes AUier (Langy, St-Gerand-le-Puy) und Ende des Tertiärs, im jüngsten Neogen, lebte er neben andern jetzt noch bestehenden Vögeln, wie z. B. der Flamingo, im Becken von Steinheim und von London.') Unser Vogel war also damals in Europa heimisch. A. Hess. ') Nach Dr. K. Lambrecht: Die vorzeitlichen Vögel. Naturw. Wochenschrift Nr. 25, 1918. S 358 u. 360. Vom Büchertisch — Bibliographie. R. Deinoll: Dci' Ftwj der In.'iektcn und der Vi'xjel. Mit 18 Abbildungen im Text und 5 Tafeln. 70 Seiten, Gross-Oktav. Verlag von Gust. Fischer in Jena, 1918. Preis M. 4. 50. Eine Gegenüberstellung, nennt der Verfasser diese schöne wissenschaft- liche Arbeit. Er unterscheidet zwei Arten des Fluges : der „Drachenflug" (Segelflug und Gleitflug sind nur Phasen des ürachenfluges) und der „Hub- flug" (bisher oft als „Ruderflug" bezeichnet). „Der Flug der grösseren Vögel lässt sich nur aus den Prinzipien des Drachenfluges verstehen, der hisekten- flug nur aus denen des Hubfluges." Warum und wie, darüber gibt der Ver- fasser ausführlich und in klarer Weise Auskunft. Jedem, der sich für solche Fragen interessiert, und bei den Ornithologen wird dies durchwegs der Fall sein, können wir dieses Buch zum Studium bestens empfehlen. A. H. Olückwunscli. hn Mai d. J. konnte unser lebenslängliches Mitglied Herr Th. Zschokke auf eine 25jährige Lehr- und Versuchstätigkeit an der Schweizer. Versuchs- anstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil zurückblicken. Der rührige Obstbautechniker wurde in den Fachblättern bei diesem Anlass warm gefeiert und seine grossen Verdienste hervorgehoben (z. B. in „Schweizerische landwirtscliaftliche Zeitschrift" No. 22). Wenn dort von der erfolgreichen Tätigkeit zur Förderung des schwei- zerischen Obstbaues in der „Junggesellenbude" in Wädenswil die Rede war, so wollen wir hier, indem wir uns vorab allen diesen Glückwünschen an- schliessen, darauf hinweisen, dass die Wirksamkeit des Herrn Th. Zschokke im Gebiete der Ornithologie auch keine geringe war. Er war ganz besonders berufen auf die Bedeutung unserer Vogelwelt aufmerksam zu machen und hat dies auch je und je mit Eifer und Liebe getan. Möge deshalb seine segensreiche Wirksamkeit noch lange dauern ! Redaktionelles. Diese Nummer wird als Doppelnummer heraus- gegeben. Die Nr. 12 soll als einfache Nummer ungefähr den gleichen Um- fang erhalten, so dass pro Nummer ein Bogen, wie vorgesehen, entfällt. Redaktion : Karl Daut (i- V. A. Hess) in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Redaktionskommission —Commission de rödaction: Dr. K. Bratscher in Zürich, Max Diebold in Aarau, Dr. H. Fischer-Sigwart in Zofingen, Alb. Hess in Bern. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. XV. ilT°^ September 1918 Septembre ?:^,^;, 12 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschulz l'lrsclieint. am lö. des Moimts. L'Ornithologiste Publicatlons mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Der „Katalog" und der Frühjahrszug der Vögel in der Schweiz. Von Ür. A'. Bret^^chcr, Zürich. Die Beschäftigung mit dem Frühjahrszug der Vögel in der Schweiz an Hand der vorliegenden Beobachtungen führte mich zu einigen Erkenntnissen, die um so bemerkenswerter sind, als sie von den bisherigen Anschauungen über diese Er- scheinung stark abweichen. Einmal ist den Angaben — es handelte sich um über 9000 Erstbeobachtungen — zu entnehmen, dass unsere Sommer- gäste im Frühling auf Wegen in unser Land einziehen, die je nach der Art verschieden sein können. Diese sind : 1. Die wichtigste Einzugsstrasse von SW., und zwar nur von dieser Seite her, wofür- aus den acht hieher zu rechnenden Arten nur die Feldlerclie, das Rotkehlchen und der Haus- rötel angeführt seien. 2. Neun Arten kommen von SW. und über den nördlichen Jura zu uns. Vei'treter sind der Storch, die Singdrossel, der Kuckuck. 3. Die Nachtigall hat als einzigen Eingangsweg den nörd- lichen Jura. 4. Von SW. und von ü. her ziehen die Rauchschwalben und vielleicht das Blaukehlchen ein. — 170 — 5. Die Garlengrasmücke erscheint bei uns über den niM'd- liclien Jura und von 0. K\t Arten schlagen sicher den Weg über die Genferpforte ein, zwei weitere ziehen uns von 0. her zu: aber bei beiden Gruppen lassen sich weitere Zufahrtsstrassen zurzeit noch nicht feststellen. Also haben wir es bei uns für einmal mit fünf Zugskategorien zu tun. Die Vergleichung mit den Zugsverhältnissen in Elsass- Lothringen und Ungarn ergibt, dass bei allen in Frage kom- menden Arten mit Ausnahme des Blaukehlchens Eintreffen ul)er den nördliclien Jura und von 0. möglich ist, womit die berichtete Feststellung viel an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Ein zweites Ergebnis betrifft den Einzug über die Alpen, den ich als gering und von nur lokaler Bedeutung ansehen muss, indem die Zugsangaben über die Alpenpässe und in den Alpen sehr spärlich sind und meist erheblich spätere Zeit- punkte betreffen als die des Mittellandes: sogar die der Süd- schweiz sind selten früher als die letztern; und endlich sagen das auch direkte Mitteilungen vom Grossen St. Bernhard und vom Bernhardin. Mit der in solchen Fragen möglichen Sicher- heit lässt sich behaupten, dass über die Alpen hinein nur die nächsten nördlichen Alpentäler und auch diese vielleicht nur zum Teil besiedelt werden. Das alles ist Gegenstand einer ausführlichen Publikation, die hoffentlich bald an die Oeffentlichkeit gelangen kann. Bekanntlich haben TscHum im „Tierleben", Fatio, auch GöLDi, wie der „Katalog" andere Ansichten über den Einzug der Vögel bei uns vertreten, und diese Tatsache an und für sich könnte noch keinen Grund abgeben, sich einlässlicher mit letzterem zu befassen. Vielmehr führt mich dazu die besondere Art, wie die einschlägigen Fragen im ,, Katalog der schweize- rischen Vögel" behandelt werden. Ich hatte reichlich Gelegen- heit, mich mit ihr zu befassen und will sie vorwegnehmend als unverantwortlich bezeichnen. Zunächst ist allerdings eine Angelegenheit grundsätzlicher Natur zu erledigen. Ich kann nämlich als Grundlage für der- ai'tige Untersuchungen ausschliesslich anerkennen, was als Zugsangabe mit Ort und Datum genau bezeichnet ist." Die Ehrlichkeit und Zuvei'lässigkeit des Beobachters ist hiebei eine selbstverständUche Voraussetzung. Leider kommen nun aber — 171 — in unserer ornithologischen Literatur häufig Ausdrücke vor wie: zieht über den Gotthard, über den Lukmanier und andere. Solche kann ich niclit als der Berücksichtigung \^■crt aner- kennen, da sie zu allgemein gehalten sind und nicht ersichtlich ist, von wem sie herrühren. Fatio hat in (heser Beziehung in seinem grossen Werk über die Vögel der Schweiz viel ge- sündigt und seinem Beispiel folgt der ,, Katalog" ; doch bin ich auch hier weit entfernt, ihm das stark zu Lasten zu buchen. Es verbleibt an anderem noch mehr als genug, was zu zeigen der Zweck der folgenden Lrörterungen ist. Dazu ist unum- gänglich nötig, den ,, Katalog" zu zitieren. Er sagt z. B. vom Hausrötel S. 1308: „Auf dem Fi-üli- jahrszuge meiden auch die Rotschwänzchen wie die meisten andern Vögel das noch im Schnee und 1ms starrende Hoch- gebirge, h^rst die letzten Scharen wagen es, gegen E^nde April die niedrigeren Pässe der Alpen bis zu 2000 m. zu überfliegen. Einige Pässe weisen regelmässigen Frühlingszug auf, so namentlich der Gotthard, wo manchmal verunglückte Exem- plare gefunden werden. Auch einige Bernerpässe scheinen regelmässig auf dem PYühlingszug in der zweiten Hälfte April überflogen zu werden, wenigstens deuten einige Ankunftsdaten aus den Oberländer Hochtälern, die im Vergleich mit den tieferen Lagen des Oberlandes recht früh zu nennen sind, darauf hin. Es scheint zwai-, dass dieser im Tal wie im Ge- birge allgemein verbreitete Vogel in breitester Phalanx das schweizerische Mittelland durchziehe. — Jedenfalls wird der Jura sehr früh von den Hausrotschwänzen überflogen: der Hauenstein weist stets frühe Zugsdaten auf, ohne dass indessen die betreffenden Vögel sich daselbst zum Brüten niederlassen. Zunächst die „breiteste Phalanx", welcher Ausdruck die Vorstellung erwecken muss, als ob die Vögel etwa nach Art der Heuschreckenschwärme in Afrika in geschlossenen Reihen einzögen. Hiefür diene als Gegenbeweis die Zusammenstellung der Zugsangaben des „Kataloges" nach den verschiedenen Gebieten nur von 1905 an. (iel)icte: Genfersee Bern Olten-Aarau Zürich Bodensee 1905: 13.3— 2.4 12. —30.3 12. -25.3 13.3— 4.4 27.3 1905: 17. —22.3 9. —29.3 7.3— 4.4 18.3— 8.4 15.-22.3 1907: 17.3- 4.4 7.3 —23.4 25.2 — 3.5 25.3— 6.4 30.-31.3 1908: 27.3 16.3 —18.4 18.3 —11.4 2.-10.4 — 172 — Gebiete : Genfersee Bern Olten-Aarau Zürich Bodensee 1909: 1.4 20.n— 17.4 12.3—17.4 30.3—8.4 28.-29.3 1910: 12.3—15.4 9.3—26.4 8.3—10.5 8.3—23.4 3.3—27.4 1911: 26.3—23.4 13.3—14.4 13.3—25.4 12.3—21.4 10.3—2.5 Man vergleiche die vei'schiedenen Erst- und Letztangaben oder die Mittel und sehe nach, wie oft diese von SW. nach NO. fortschreitende Phalanx herauskommt. Der Jura werde früh überflogen und der Hauenstein weise stets frühe Daten auf. Letzterer figuriert mit einem solchen vom 27. 3. 02: die übrigen Juraangaben gehen vom 24.3 — 11.5. Sind damit die obigen Sätze begründete Aus den Alpen verzeichnet der , .Katalog" : Wengen 15. 3. 10, Rosenlaui 13. 4. 10, Lauenen 16. 4. 10 und 9. 4. 11, Lauterbrunnen 24, 4. 08, Grindel wald 14. 4. 08, Andermatt 16. 4. 11. 1910 verzeichnen Bern biß Zürich Angaben vom 8. und 9.3: ist es da nicht natürlicher anzunehmen, die Haus- rötel seien talaufwärts nach Wengen, Rosenlaui, Lauenen ge- kommen als über die Bergpässe "<' Noch auffälliger spricht diese Vergleichung im 1908 und 1911 für Eintreffen von unten her- auf, desgleichen bei Andermatt. Da kann ich nun nichts anderes sagen, als dass die ganze Darstellung des Frühlingszuges nicht auf Vergleichung und Prüfung der Tatsachen, der Beobach- tungen, beruht, also reines Hirngespinst ist. Nach meiner Untei'suchung kommt der Schwarzkopf von SW. und über den nördlichen Jura zu uns. Von ihm heisst es S. 980: ,,Die Mehrzahl betritt das Land von SW. her und flutet durch dasselbe ohne Rücksicht auf Höhen von 1000 bis 1300 m. Ein ansehnlicher Teil kommt uns aber auch aus dem S. zu. Die Alpenpässe, von denen wir Beobachtungen besitzen, melden alle mehr oder weniger Frühlingszug. S. 986: Im Berner Oberland wird von allen Mitarbeitern recht wenig Zug konstatiei't. Die Vr)gel dringen auf ihren Wanderungen bis h(jch in die Alpentäler." Als Beleg für diese Behauptung linde ich einzig die Notiz : Zugvogel im Pays d'Enhaut und Lauenen 3. 4. 10 als Angabe: ist das eine genügende Grundlage, solche Aussagen über den Zug im Alpengebiet zu machen i^ Von welchen Pässen haben wir Beobachtungen '^ Diese mitzuteilen, wäre Aufgabe des ,,Kataloges", nicht aber unbelegtes Zeug zu berichten. Mit Ausnahme des Engadin fehlt nämlich jede weitere Angabe aus den Alpen. Aus welchen Angaben geht ferner — 173 — hervor, dass Höhen von 1000 — 1300 m. so mir niolits dir nichts überflogen werdend — Unter III. h steht weitei-: ,,Die Mehrzahl kommt aus WSW. und strömt in bi'eitei- Phahuix über die schweizerische Hochebene gegen den Bodensee hin." Ferner im Gegensat/ zu früherem: „Die Besiedelung der hochgelegenen Täler und der Gebirge erfolgt meistens von der Fbeiip aus." Die beliebte Phalanx zeigt sich ;m folgendem Ausschnitt: Bern Olten-Aarau Zürich Bodensee 1005: 3.— 2t).4 20.3-21.4 22.3— 2.5 — lOOC): 7.— 18.4 5. —30.4 12. —21.4 — 1007: 2.— 5.4 12.4— 5.5 25. —30.4 25.4 1008: 11.-25.4 28.3— 6.5 4.4—17.5 — 1000: 21.3—24.4 1.4-11.1) 10.4 21.4 1010: 11.4—11.5 31.3—31.5 2.4—23.5 26.3—5.5 Selbstverständlich sind wie bei voriger Art die Jahrgänge fe""!^'- ganz beliebig, nicht etwa mit besonderer Rücksicht auf das zu Zeigende herausgegriffen; sie haben eben meist mehr Beob- achtungen als die vorangehenden Jahre. Nun zur Bachstelze: S. 1677 heisst es u. a. : ,,lm Frühling werden die Alpenpässe weniger überflogen als im Herbst, da die Schneeverhältnisse meist noch ungünstig sind. Allein die unter 2000 m. hohen Alpenpässe wissen fast jedes Frühjahr vom Zug der Bachstelzen zn Ijerichten: In der ersten Hälfte des März, besonders gegen den 15., rücken endlich die Haupt- scharen ein. Doch dauert der Zug bis gegen den 20. unver- mindert foi't, um dann meist ein wenig abzuflauen. Allein im April zeigt sich ein neues Anschwellen desselben, das erst mit dem Ende des Monats abnimmt." Wie richtig das ist, zeigt die liauptsächlich dem ,, Katalog" entnonnnene Uebersicht des Zuges in der Schweiz. Beob. Beob. Beob. Februar 1-10 ^ 10. 11—20 = 36. 21—28 = 02 März . 1— 10 = 167. 11—20 = 155. 21—31 = 54 April . 1—10 == 22. 11-20 = 5. Also die Hau|)tscharen kommen vom 1 — 10. 3: von einem Anschwellen im April ist keine Hede: das Al)nehmen erfolgt vom Mäi'z an ! Als Beweis für den Zug über die Alpen linden wir ausser siclier Beglaubigtem vom Grossen St. Bernhard, Fi'utigen 10.4.86, Leuk 17. 4. 86, Lauenen 28. 2. 10, 21. 4. 11, 6. 4. 12, Wengen 174 — 15. 3. 10. Anderniatt 5. 3. 11, Splü^en 1821 und aus dem {'Ingadiii 5. Ist das ein genügender Beleg für jene Beliaup- tungen'^ Können die Stelzen nicht talaufwärts gekommen sein f \w)rn F'itislaubsänger bei'ichtet der „Katalog" etwa, er gehe durch das Mittelland, über die Glarnerpässe, den Gott- hai'd, die Berneralpen-Pässe. Weiterer Zug gehe über die Pässe und Täler des Jura, wohl auch auf dessen liücken. Tat- sächlicli sagen die Angaben, dass dieser Vogel nur von SW. her zu uns kommt. Ausser der Anmerkung ,,Zug über den Gotthard (Nager)" verzeichnet der Katalog nichts von Angaben über die Alpen: auch fehlen solche aus dem Jura, lieber ,,die breite Front", mit der er das Mittelland durchziehen soll, hnt es so viel Bewandtnis wie mit der Phalanx. Man vergleiche im Katalog. Was über den Einzug der- Gartengrasmücke aus den An- gaben zu entnehmen, ist oben gesagt. Dei- Katalog lässt sie wandern wie folgt: „In breiter Front durchzieht sie auf dem Zuge aus dem S. die Schweiz ; aber sie sucht ihren Weg auch über Gebirgspässe, besonders über diejenigen der Zentralschweiz und des Wallis. Es scheint, dass der Frühlingszug sie über- haupt in der Richtung Genfersee-Freiburg-Zürich-Ostschweiz hinführe und dass eine wichtige Abzweigung gegen den Neuen- burgersee etc., eine weitere wichtige Seitenzugstrasse nach der stark frequentierten Gegend Olten-Aarau hinführe." Ich muss gestehen, dass ich die breite Front nicht mit diesen Abzwei- gungen zu einem Reim zusammenbringen kann. Bei den Alpen heisst es: „Im Berner Oberland ein nicht seltener Zug- vogel. Der Zug im Glarnerland ist nicht besonders bemerkbar (alle Mitarbeiter). Es findet unzweifelhaft über die Pässe der Walliser Alpen etwelcher Zug statt." Wer kann diese Sätze i)eweiskräftig finden, um annehmen zu können, dass die Garten- grasmücke Gebirgspässe aufsuche? Auch die Nachtigall reist nach dem Katalog im ganzen auf der grossen Route : Genferpforte-Bodensee. Man sehe da- selbst die Beobachtungen nach und prüfe, ob nicht der Jura die frühesten Angaben aufw^eist, früher als die West- und Mittelschweiz. Doch nun genug der Zitate. Die beiden letzten Fälle be- weisen schlagend, dass den Verfasser des Kataloges die von ihm selbst mitgeteilten Angaben \N'eiter nicht im mindesten be- — 175 — kümmern. Deswegen offenbar schliessen sich diese an die Kr- ledigun^- der Zugsverhältnisse an, damit sie darniif keinen Min- fluss haben können. So sind ilim die Gebilde seiner Phantasie das Massgebende, die Tatsachen eine \vertk)se Beigabe. Dieses Urteil mag hart ei'scheinen angesichts des Umstandes, dass der „Katalog" über den Zug ja auch viel Zutreffendes mitteilt. Allein, das ist nicht das iMgebnis (Mner sorgfältigen Prüfung des Beohaclitungsniatcriales, sondern die Wiedergabe (\cv bis- herigen Anschauungen, die in der Hau|)tsa('ho das Richtige treffen. Dazu gibt nun doi- ,, Katalog" Zutaten und ordnet di(> A'ögel auf ihren Wanderungen da und dorthin ab wie dev Generalstab seine Trujjpen. Nur sind jene leider nicht so ge- horsam und gefügig wie diese. Ist es nicht endlich Zeit, eine dei-ar-tigo Schi-eibcrei /u kennzeichnen? Haben wii* an dem ., Katalog" das, wns wir wünschen und wünsclien müssen? Das soll ernste Wissenschaf I sein? Dass sie nun gar eine offizielle schweizerische Kund- gebung ist, macht die Sache nur schlimmer. Haben wir nicht allen Grund, gegen diese Blosstellung schweizerischer Wissen- schaft entschiedene Verwahrung einzulegen, umsoniehr, als noch so manches andere zu beanstanden wäre";' Vermutlich ist der „Katalog" durch den Umstand in seine schiefe Bahn geraten, dass der Funktionär der dreigliedriiieii, eidgenössischen ornithologischen Kommission in dieser Stinnn- recht habe; ein in der Tat eigenartiges Vei-hältnis. W^enn dej' 'Katalog" als in weitem Umfang unzuverlässig zu bezeichnen ist, so trifft die Schuld daran eigentlich deren Mitglieder, die sich darin als Sachverständige fühlen. Das sei ihnen gegönnt, aber die Frage wäre doch wohl der Prüfung wert, ob der ,, Katalog" sicli nicht darauf beschränken sollte, ausschliesslich Beobachtungsmaterial mitzuteilen, damit ein für allemal diesen Frzeugnissen unserer offiziellen ornithologischen Wissenschaft der Lebensfaden abgeschnitten wäre. F'ür einmal will ich mich hiemit begnügen und des Erfolges gewärtig sein, den diese im Interesse der schweizerischen Vogelkunde und Wissenschaft geschriebenen Zeilen haben werden. Zürich, 15. Juli 1918. — 176 — Seidenartiger Schilfsänger, Gettia cetti Marmora im Tessln. Von Dr. //. Siadlrr. Auf Seite 148/149 des „OcnitlKjl. Beobaclitei-s" l)eschreibt Dr. iMasarey Gesang und Rufe eines ihm unbekannt gebliebenen Vogels aus dem Tessin. Dieser Sänger ist nichts andei'os ge- wesen als Cettia cetti, der Seidenrohrsänger.') Ich kenne das Tier aus Friaul, wo wir im Winter 1917/18 hinter dei' Piave standen. Ks gibt dort im Februar-Mär/, niclits Auffälligei-es an den unzähligen Wasserläufen und Rinnsalen dei' Meduna und des Noncello als das Singen der Cettien. Aus dem Buschwerk der Sümpfe, aus schweigendem Auwald, am Ufer der Stau- seen schmettert seine Stentorstimme: „Tschippu, tschip|ui, tschippu, tschippu", bricht mit elementarer Gewalt plötzlich sein Gesang los: in einem mächtigen Forte, als dessen Urhebei- man nicht ein Vögelchen von Rohrsängergrösse vermuten möchte. Manche Cettien setzen mitten in der Strophe ab — wechseln den Takt, sodass der Liedsatz, in Silben (schlecht) geschrieben, klingt: „Tschippu tschippu tschippu tschippu || tschippewe tschippewe tschippewe." Die Gesänge werden ausserdem von verschiedenen Stücken reichlich abgewandelt ; besonders wird der einfache Hochton „tschipp" erweitert zu zwei oder mehr Tönen bis zu einer richtigen Koloratur, sodass dann sehr stark der Eindruck des Nachtigallkollerns entsteht. Späterhin, im März, ist die Klangfarbe nicht mehr so scharf — die Strophen klingen nun etwa ziwe zi'we ziwe ziwewe und erinnern damit recht an das Singen des Trauerfliegenschnäppers. Zwischen hinein lockt einer mit lang gereihtem schallen- dem „tschla" oder mit derbem „tschill" oder ,,jibb". Während des Singens verweilt der Vogel oft lange Zeit in Weidengestrüpp oder im Erlenbusch; häutiger streicht er eilends von Strauch zu Strauch, von Dickicht zu Dickicht. ') Das Vorkommen des Seidenrohrsängers im Tessin darf wohl als sicher angenommen werden. Riva erwähnt den Vogel in seinem „Schizzo ornitologico" (1860) nicht und in seinem „L'Ornitologo ticinese" (1865) ohne bestimmte Angaben zu machen. Fatio („Faune des Vertebr^s de la Suisse") l'usst auf die Puljlikatioiien RiVA's und brieflichen Mitteilungen des Professors Mariani. A. Ghidini (Bemerkungen über die Avifauna der italienisclien Schweiz. „U. B.", II. Jahrg. [1903]) äusserte sicli niclit über diesen Vogel. Belegstücke sind keine vorhanden. Red. — 177 — Dieses r(uecl\silberiic Durchst reifen eines j;i-('>ssei'n Gebiets ist besonders bezeichnend für solche cinzehie Männchen, die allein und auf der Suche nach Weibchen begriffen sind. Man be- kommt sie dabei nur für Augenbhcke zu Gesicht — in der Nähe nur ganz zufällig, dann wenn ihi' Weg sie gerade in das Weidicht führt, in dem der Beobachter steht. Dann sieht man für Augenblicke den Stentor im unscheinbaren Kleid: ein Vögelchen, etwas kleiner als Nachtigall oder Drosselrohrsänger, die Oberseite einfarbig rötlichbraun, Kehle, Brust, Bauch ver- waschen weiss, die Seiten mehr grau, über dem Auge ein hellerer Bi-auenstreif. Seine eilige Wanderung dehnt der Kleine auch ins trockene Gelände der Nachbai'schaft aus, wenn dort nur Büsche, Bäume oder Hecken stehen — auch hier ruhehjs von einer sichern Deckung zui' andern fliegend, sodass er fast nie zu Gesicht kommt, sondern nur durch seinen Gesang sein hurtiges Streichen verrät. Ein solcher, einen bestimmten Be- zirk täglich abstreifender' Seidenschilfsänger war der Vogel, den Dr. Masarey gehört und zuweilen flüchtig gesichtet hat. Die Art gehört dem mediterranen Formenkreis an, steigt bis zu Höhen von 1000 m. hinauf und geht auf dem Zug oder Strich auch weit über ihr eigentliches Brutgebiet hinaus. Uebei- meine Beobachtungen an Cettia cetti in Oberitalien erscheint eine kleine Arbeit im nächsten Heft der Verhandlungen der Bayrischen Ornithologischen Gesellschaft. Im Feld, 4. September 1918. Vom Tüpfel-Sumpfhühnchen, Porzana maruetta Briss. in Gefangenschaft. Von Rud. Itigold, Herzogenbuchsee. Anfangs November 1916 überbrachte mir ein Fi-eund einen Vogel, der während der Jagd von einem Vorstehhunde in einem l\iedgrasgebüsc]i im ,,obern Moos" am Burgäschisee gefangen u urde. l'^s war ein getüpfeltes Sumpfhühnchen im schönen, mit vielen 'i'üpfel versehenen Jugendkleide, ziemlich arg zuge- i-ichtet, so dass ich an seinem Aufkommen einige Zweifel hegte. Doch gelang es mir, das Tierchen unter s«jrgfältigster Pflege gesund zu bringen. Iss herrschte schon ziemliche Kälte, so dass ich mir niclit recht erklären konnte, warum sich um diese — 178 — Jahreszeit noch solche SLimpfhühnclieii in unserer Gegend auf- halten. \''ernuitlich handelt es sich um einen Dui'chzüger. — Ich futtei-te den Vogel mit K*egen\vQrmern, Schnecken und Mehl- w üiiiiei-n. Auch tat er sich am 8[)it/.sanien (Kanariensamen) gütlich. Der Vogel war äusserst scheu, zeigte sich nie, sondern hielt sich immer versteckt unter Tannästen und düri'em Gras. Beim Aufscheuen desselben durchlief odei* rannte er die Voliere so schnell, dass man ihn kaum als Hühnchen hat wahrnehmen können. Nach einigen Wochen legte er seine Scheu ab und erkannte auch bald seinen Ptleger als solchen, indem das 'J'iei'- chen sich beim Herannahen nicht gleich in Deckung brachte, sondern seine Blicke nach dem Futter in der Hand richtete. Schliesslich wuixle es ganz zahm, ohne allerdings eine gewisse V^orsicht zu vei'lier'en. Das schöne Gehedei-, die grünen Füsse und der hocli- orangegelbe Schnabel (gegen die Spitze zu in gelblich-grün verlaufend), seine schlanken Formen, sowie sein Benehmen, sein Tun und l'reiben ei-oberten meine Zuneigung, so dass es mein Wunscli wurde, ein zweites Fxemplar dieser sehr inte- ressanten Tierchen zu Züchtungsversuchen zu erwerben. Der Zufall wollte es, dass ich in der städtischen Voliere in Zürich ein solches getüpfeltes Sumpfhuhn entdeckte und zwar nach meinem Dafür-halten just ein Weibchen, war doch dieser Vogel bedeutend blasser im Gefieder und was ich speziell her- vorheben möchte, das Orange am Schnabel kaum bomerkl:)ar. (Inzwischen glaube ich mit Bestinnntheit als einziges Merkmal zur sicheren Feststellung des Geschlechtsunterschiedes die Schnabelfärbung annehmen zu können.) Ich konnte dieses l'Lxemplar durch verdankenswerte Vermittlung des Herrn Dr. Knopfli in Zürich erwerben und war sehr froh, nach meiner Ansicht jetzt ein i-ichtiges Paar Tüpfelsum[)fhühnchen zu be- sitzen. Ich richtete die Abteihmg, wo diese Hühnchen untei- gebi'acht sind, so ein, dass s(jlche einigermassen dem Aufent- haltsorte in der Natur entsprachen, in dei' Hoffnung auf einen Zuchterfolg. Moos und Hiedgi-as wui'den herbeigeholt und die ganze Voliere damit bepllanzt, so dass das Ganze eine kleine Sumpflandschaft darstellte. Die beiden Vögel vertrugen sich ganz gut, ja sie s.isscmi (jft dicht aneinandergeschmiegt auf den Aesten. Irgend einen — 179 — Laut liabe ich von uieinen Vögeln nicht vernonnnen. Als im Winter die Kälte eintrat, hatte ich die gi'ös.sle Besorgnis um ineine Hülmchen, doch stellte es sich bald hei'aus, dass ihnen die strengste Kälte nichts antun konnte, obwohl sobald das Thermometer beim Gefrierpunkt anlangte die Tierchen ihre Füsse unter das Getieder anzogen und meistens am Boden Sassen (also nicht auf den Füssen stehend). Warmes Wasser in die Behausung gebracht wurde sofort benützt, indem sie darin s|)ritzten, (Ischten und stunden, bis auch dasselbe wieder /.u gefrieren anhng, woi-auf sie sich unter das Schutz bietende Heu und Stroh verkrochen, allwo sie auch die Nacht zii- bi'achten. Um die Mitte März 1917 wurde das Benehmen meiner Lieblinge ein anderes. Aus wars mit Friede und Lintracht und bald lierrschte nur noch Zank und Neid zwischen den l)eiden. Jetzt begannen auch die Klettereien im Geäst herum und die Nacht wurde nun stets aufgebäumt zugebracht, jedes für sich an einem besondern Standort, meistens nur auf einem Rein stehend. Es wurde Mai und Juni und noch immer zeigte sich keine Aenderung im Verhalten meiner Tüpfelhühnchen, so dass mir dann doch bald Zweifel aufstiegen, ob ich wohl überhaupt ein richtiges Paar besässe. Endlich liess dann der von mir als Männchen angesprochene Vogel seinen Ruf hören, doch nur selten und nur mit zweimaliger Wiederholung. ,,Wuitt, wuitt", ein merkwürdiger Ton, wie Brehm sagt, vei'- gleichbar mit dem Tone, den ein fallender Tropfen in ein ge- fülltes Gefäss hervorbringt. l!^s verging der Sommer 1917 ohne sonst etwas Beson- deres an meinen Sumpfhühnchen bemerkt zu liaben. Das Weibchen blieb stumm. Die Mauser verlief tadellos. Fin Unterschied in der Gehedei'färbung zeigte sich nicht. Mit Beginn des Monats Mai 1918 dagegen benahmen sich meine Tüpfelhühnchen ganz anders als im vorhergehenden Sommer. Der Schnabel des Männchens wurde feui'ig orange, die Tierchen selbst unruhig, der Huf des Männchens ei- tönte oft minutenlang. Mit der Zeit begann auch das Weib- chen zu antworten und zwar in der Weise, dass auf jedes ,, Wuitt" des Männchens ein leiseres ,,\\'uii" des Weibchens folgte, so dass man hätte glauben können, den Uuf ,,Wuittwuii" — IKO — „WuittwLiii" von ein und demselben Vogel hervorgebracht zu vernehmen. Mit aufgebauschtem (ielieder begann das Männchen das Weibchen zu verfolgen, oft im Kreise herum (Balz) und unter Hervorbringen einer eigentümlichen bauchrednerischen Lautes wie „gurr" ,,guri'" (einige Aehnlichkeit mit leisem Quacken der Fi'ösche). Es schien, dass sich das Weibchen willig zeigte, d<»ch war es mir nicht möghch eine Paarung sicher festzustellen, denn die Tierchen wai-en jetzt wieder etwas scheu und ver- schwanden bald wieder im Riedgrase. Jetzt fühi-ten beide auch ein sein- intimes Leben wie ich bei keinem einheimischen Vogel je beobachtet habe (etwa wie bei fremdländischen Vögehi: Prachttinken, h^onnenvögeln etc.). Sie krauten einander am Kopfe und im Gefieder und bäumten abends gemeinsam auf, oft so dicht aneinander geschmiegt, dass wenn dann, was oft vorkam, beide nur auf einem Bein stunden, die Sache so aussah, als hätte man einen Vogel mit zwei Köpfen vor sicli. Ja, die Tierchen waren tatsächlich so aneinander, dass ich eines Abends den zweiten Vogel suchte und schon glaubte, jetzt habe er wohl irgendwo ohne mein Bemerken mit dem ßrutgeschäft begonnen bis ich dann endlich den zweiten Ko[)f an diesem Vogel bemerkte. Doch trotz sorgsamster- Pflege sollte es mir wiedci' nicht vergönnt sein Junge von meinen Plieglingen zu erhalten, denn es kam weder zu einem Nestbau, noch zur Liablage. Da es zur Vogelzucht Geduld und Ausdauer bedarf, so tröste ich mich nochmals aufs nächste Jahr, vielleicht dass es mir doch noch gelingt diese 'rLi[)felhQhnchen zu züchten. Tagsüber führen die 'J'üpfelsumpfhühnchen ein sehr ver- stecktes Leben im Grase, wo sie sicli necken und sonnen und durch ihre ziei'lichen Bewegungen, sowie anmutiges Wesen den Beobachter stundenlang fesseln können. Kaum ein X'ogel wie dieser besitzt die Fähigkeit, sich durch das Schilf und das dichteste Gras mit solcher- Schnelligkeit laufend zu bewegen und sich derai-t zu vei-stecken, dass man schon sehr geübt sein muss, das Benehmen der- Tiere kennen inuss, um seiner habhaft zu werden, selbst im beschi-änkten llaume der- Votiere, geschweige denn im Freien, - 181 — Wasser ist das erste Bedürfnis dieser Vögel: dasselbe wii-d täglich mehrmals benützt, indem sie stundenlang im Wasser stehen, abwechselnd baden und spritzen, oft auch an- scheinend träumen. Beim Baden benehmen sie sich gleich wie der Wachtel- könig, indem sie mit dem Kopf voran untei- Vorbeugung des Körpers ein wenig untertauchen, um sich sofort schnell zu heben und auf diese Weise das Wasser über den ganzen Köi-per spritzen. Nach dem Bade pHegen sie sich zu sonnen, s|)ritzen die Flügel aus, fetten und pflegen das Geliedcr sehr sorgfältig. Der Schw anz wird meistens hochgetragen (wie beim Zaunkönig), oft wippen sie damit, besonders wenn etwas Neues ihre Aufmerksamkeit erweckt. Sobald die" Sonne zui- Neige geht, bäiunen sie auf. Da konunt dann der Vogel dem Be- obachter träge und langweilig vor, so lebhaft und unterhaltend er tagsüber auch, sein kann. Das Tüpfelhühnchen ist auch am Burgäschisee Brutvogel resp. im Ried zwischen See und Ortschaft Aeschi. Trotz meinen Bemühungen habe ich weder sein Nest, noch Junge linden können, obwohl wir mit Wasserstiefeln ausgerüstet das Gebiet durchsucht haben. An einem Grabeni'and, wo wir eines auf- scheuchten, war leider ein weiteres Absuchen der gefährlichen Lr)cher wegen nicht möglich. Schade ist es, dass diese sehr interessanten Vögel ein so verstecktes Leben führen, so dass eine bessere Beobachtung derselben nicht möglich ist. In der Gefangenschaft bieten sie manche Stunde der Untei-haltung. Holländische Vogelwarte. Von Dr. J. B/Utiko/'ef, KoUordain. Die letzte Nummer (Lieferung 1 und '2) von ,,Ardea", Tvdschi'ift der Nederlandsche Ornithologische Vereeniging bringt unter Anderm einen längeren Bericht über die Gründung, han- richtung, Zweck und bisherige Leistungen der ornithologisclien Station in Heumen, dei' im Auszug auch viele unserer Leser interessieren dürfte. Die Station wurde im .Jahre 1914 von Herrn Luden van Heumen auf seinem 142 lia. grossen Landgut „Het Heumensche — 182 — Boscli", in eiiior der Ikk-IisI gelegenen Gegenden von Holland in der Nähe von Nyniwegen, nahe der deutsc-hen Gi-enze, ge- gründet. Sie liegt in einem für ornithologische Beobachtungen höchst günstigen Gelände, auf einer diluvialen, von alluvialen Ablagerungen umringten Insel und besteht abwechselnd aus Heidegegend, Hochmoor, Sumpf und Wassei'tümpeln, Wald, Hackholz, Acker- und Wiesenland, die allen m(')gh('hen V'ogel- arten die nötigen Lebensbedingungen bietet und ausserdem ein ausgezeichnetes Gebiet zur Beobachtung des in dieser Gegend sehr lebhaften Vogelzuges bildet. Das sehr zweckmässig eingerichtete Gebäude war kaum unter Dach gebracht, als der europäische Krieg ausbrach, der dem ferneren Ausbau allerlei Hindernisse in den Weg legte. Hei'i- Luden van Heumen, der schon fiäiher in seinem biotech- nischen Laboratorium in St. Cloud bei Paris das Studium von Ki'Oi)f- und Mageninhalt der Vögel zur Hand genommen hatte, setzte mit Hilfe seines Konservators Herrn Ed. Blaauw seine Unter-suchungen in diesem Gebäude fort. Auf den W^nisch des Gi'ünders wurde vor einem Jahre die Station unter den Schutz und die Leitung der Niederländischen Ornithologischen Gesellschaft gebracht. Durch eine besondere Konnnission u urde ein Arbeitsplan aufgestellt, der die folgenden Aufgaben ins Auge fasst: l. Vogelkultur. 2. Beobachtungen über die Lebensweise der Vögel. 3. Futterproben, Anlagen zur' Pflanzung von Un- kr-autsamen, Züchtung von Insekten etc. 4. Magen- und Ki-opf- unter-suchungen. 5. Anlage von Sammlungen für* Land- und Gartenbaukurse und andere Unteri'ichtszwecke. 6.-Förder'ung dci- ( li'nitliologischen Wissenschaft durch Publikation der auf der Station ausgeführten Untersuchungen, ornithologische Voilräge und besonder-s auch durch das zur \ er-fügungstellen der* Station zu allerlei biologische Studien. lnf(jlge der schwierigen Zeiten konnte dieses Progr-amm bisher leider nur* teilweise zur Ausführung gebracht wer-den. Immer-hin sind die Arbeiten betr-effs Magen- und Kropfunter- suchungen soweit geföi'd(M-t, dass in dieser Doppellieferung eine Publikation der genau r-egistr-ier-ten Resultate über die Wild- taube, Columba [)alumbus, ver'öffentlicht wer'den koimte. Die 37 Seiten und zwei Uebersichtstabellen umfassenden Mit- teilungen, woi'iii Ki'opf- und Mageninhalt von 150 in den ver- — 183 — schiedensten Jahres/.eiten erlegten Exemplaren beliandelt werden, liefern eine so grosse Fülle von höchst interessanten Angaben über Nutzen und Schaden dieses Vogels, dass wir berechtigt sind, den fernei'en Publikationen dieser Anstalt über andere Vogelarten, wobei in erster Linie die Turteltaube in Beti-acht gezogen werden soll, mit Interesse entgegenzusehen. r ü u 1 a Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. a. u Von den $>itöi*(;heu im Solotbiiruei* diäu. Bald ist der Tag da, wo unsere Sonimergaste, die Störche, wieder lür einige Monate von uns Aljscliied nehmen. Das Brutresultat der bekannten solothurnisciien Stationen ist heuer weniger günstig. So hatten Boningen, Gunzgen, Niederbuchsiten und Deitingen je drei Störche, hi Wolt'wil nahm die Saison einen ganz tragischen Verlauf, hn Monat Mai, als die Nalirungsbeschaffung am meisten Arbeit er- forderte, wurde einer der Gatten, wie es nachträglich vom Präparator der Leiche festgestellt wurde, durch einen Srhrotschuss von bübischer Hand ge- tötet. Dem Ueberlebenden liel es offenbar zu schwer, das Gro.ssfüttern einzig zu besorgen, und die zwei oder drei Jungen fand mau verendet am Fusse der Birke, welche das Nest trägt. In Neuendorf wollte die Storcheniainilie auch nicht jiormal gedeihen. Da war häulig Zank und Streit zwischen mehreren Langbeinern. Auch in der Storchenwelt ist das Zaultermittel noch niclit ge- llindcn. um den Krieg unmöglich zu machen und den Dauerfrieden herbeizu- führen. Gestern Montag verunglückte am Starkstrom, unterhalb Neuendorf, abermals ein alter Storch. Der Vogel flatterte und humpelte aber noch lel)- hatt im Gras herum; beim Nachsehen zeigte es sich, dass ihm beide Beine gebrochen waren. Um dorn armen Tiere weitere Qualen zu ei'S|(aren, gal» ihm der Finder rasch entschlossen den Todesstich. Neuendorf, 18. Augu.st r,)lS. K. Haul)er. In coupie «l'IiiroiKlclIeK riiMtiqiie» a i jeunes nourris par los |)arents. II a et»'' nccessaire de pratiquer dans la vitre (peinte en couleur) une ouverture circulaire d'cnviron lU cm. de dia- metre, par laquelle le coupie entre et sort avec sa vitesse habituelle. Der StrOreh als Wiiitleldieb. Von einer Bleiche in Heithofen (Kreis Lübbecke, Baden) waren mein-ere Wä.scliestücke verschwunden und es hei auf, dass gerade kleine Stücke, besonders Kinderwäsche, fehlten, während man grössere und offenbar wertvolle Wäschestücke verschmäht hatte. Man — 184 — Uani auf den Gedanken, einmal Haussuchuii,^- zu halten Itei einem Siordien- paar, das auf dem Hausdaclie seine Wohnung wieder liczogcn liattc. Und sielie da : der Verdacht bestätigte sif'h voll und ganz. In dem Storcheimest fand man die vermisste Kinderwiische, auch Taschentüclier und eine Schürze ; mit diesen Sachen war das Nest für die vier Jungen vorzüglich ausgepolstert. Man musste die Wäschestücke, die auch für INlenschen jetzt hohen Wert haben, der Storchenfamilie zwar nehmen, füllte dafür aber das Nest mit gutem Heu als vollgültigen l'lrsatz aus. Mitgeteilt von E. Sänger. Amei^ieu im Ani.selnest. Am 11. April 1918 fand ich in einem (iartcn in Freiburg i. B., in einer Tanne, kaum zwei Meter hoch ein Anisel- nest, das Weibchen Ijereits brütend. Einige Tage später meldete mir die Besitzerin des Gartens, dass die Amsel seit zwei Tagen arg unruhig am Nest hin und her fliege und nicht mehr auf demselben sitze. Als ich Nachschau hielt, fand ich die fünf Eier ganz kalt und das Nest voller kleiner schwarzer Ameisen. Nachdem ich das Nest heruntergenommen hatte, konnte ich fest- stellen, dass die stark angebrüteten Eier angefressen waren und noch Ameisen aus denselben krochen. Ernst .Sänger. Schweiz. Pateutjäger und IVatiirsctautz. Die Delegiertenver- sammlung des Schweizerischen Jägerverbandes zur Hebung der Patentjagd und des Wildschutzes tagte am 15. Juli 1918 in Zürich. Dieselbe nahm mit grossem Bedauern davon Kenntnis, dass immer noch da und dort in Gebirgs- gegenden Adler während der Brutzeit abgeschossen werden und dass in den Revierkantonen allzu scharf gegen die Rauljvögel vorgegangen wird, so dass dieselben teilweise dem Aussterben nahe sind. Der Vorstand wurde be- auftragt, Mittel und Wege zu suchen, um einem vernünftigen Naturschutz mehr und mehr Eingang zu verschaffen. Dieser Beschluss ist erfreulich und man darf gespannt sein, was er- reicht wird. A. H. Katzen frage. Am Burgäschisee haben die Jungvögel sehr unter der Hauskatze des Fischers zu leiden. Kürzlich fing sie ein junges grünfüssiges Teichliuhn; als ihr der Vogel abgejagt werden sollte, legte sich der Eigentümer der Katze ins Mittel. „Es hat noch viele solche Vögel da!" äusserte er. R. 1. AnhängUcher Kuckuck. Ein Knabe von Herzogenbuchsee zog 1918 einen jungen Kuckuck gross und zwar ausschiesslich mit Regenwürmern. Er setzte den Vogel alsdann, nachdem er selbständig war, wieder im Walde aus, und noch heute (Anfang Juli), wenn der Knabe in das betreffende Gehölz geht, kommt ihm der Kuckuck auf die Schultern geflogen. Rud. Ingold. Trauerfliegent'änger-Junggeselle. Dieses Frühjahr (,1918) stellte sich ein Fliegenfänger-Männchen in meinem Obstgarten ein. Vor einem Nist- kasten sang er unermüdlich von Morgens bis Al>ends, otfenbar um ein Weib- chen anzulocken. Als keines erschien, musste der Vogel Junggeselle l)leibcn. Seit Ende Juni hat er den (iesang einirestellt. Rud. Ingold. >. — 185 fr: CHRONIK ghronique;. Rauhfussbussard, Arcliümteo lagopus L. Am 10. Auj;iisl 1918 war bei Wit7Avil (Bern. Seeland) ein liaulirussbussard (S(Miwan/. ul)en heil), ich glanbe, tiass dort ein Paar wai- nnd vielleiclit brülete. H. Mühleniann. Sperber, Accipiler nisns L. Am 2^3. August 1918 wui'den mir "2 junge, er.st einige wenige Tage alle Sperber gel^rarlit, Männchen und Weil)chen. Olfenbar zweite Brut. W. Rosselet. Kuckuck, Curulus canorus L. Am '2i. AugusI llug bei Siselen ein Stück südwestwärts. H- Mühlemann. Um den 20. August herum slarker Zug des Kuckucks, hauptsächlich junge, bei Renan (Berner Jura). W. Rosselet. Mauersegler, Cvpselus apus L. Schon vor Mitte Juli 1918 trafen die Mauersegler sichtlich Vorbereitungen zur Rückreise. Eine Inrulie i)emäch- tigte sich ihrer. Diese wurde am Abend des 1(5. Juli recht auffällig und steigerte sich am folgenden Abend zu interessanten Flugs|jielen. Wild wir- l)elten die Vögel durcheinander. Dann bildeten sie rasch eine dichtgedrängte Kolonne von wenig mehr als 1 m. Breite bezw. Durchmesser. Mit lautem Gekreische und wilden Schwankungen, die nur von der Spitze bestimmt wurden, schössen sie durcli die Luft. Auf einmal fuhren die 40- 50 Vögel auseinander, ordneten sich aber Ijald wieder zur Kolonne. Dieses Spiel wieder- holte sich mehrmals. Gleichzeitig lagen einige wenige Altvügel abseits ruhig ihrer Insektenjagerengadin in den letzten Jahren zum Standvogel geworden. Wir zählen sie zu Hunderten. Gian Fanconin. •) , .Schweiz. .Tagdzoitun»", 1018 ') Siehe „(Jniith. IJeob.", XIV. .lalir^. (l'.HTj, S. '.t3 und 116. — 187 — Bern und Umgebung. Erste Beobachtungen 1918. Nach Daten; einige Arten zweimal genannt, wenn als Vorboten von einem Haufilzug nnterselieidbar. 19. Januar, Motacilla alba (Wiltigivolen); 20., Stnrnus vulgaris (Gesang, Wiltigkofen). — 2. Februar, Coccothraustes culf/aris (Muri); 23., Btiteo rulgari'^ (Eltenan). — 7. März, Ti/rdiis niiisfriis Egehnoos) ; 8., Columha pdluiiihns (Däblbülzli); 14., Ahaida nrrcnsis ((iesang), (Belpmoos) ; 1(5., Hiitic/'/lc fit/iijs (Scliosslialdenbolz) ; 23., ('yncliri(i)iiis schn'nicliis (Aare bei Muri), Phiilloscopits riifiis ((iosang, Aareufer), Ralhis nqunticus ((Jürbeut'er), Chri/minitri.'i spiitus (Gesang), (Gürbeufer); 30., Ccrcluids (in- jiiirii'iiliifi (Belpnioos). — 6. April, Sj/hia atricapilla (I'licbmoos), Saiimla (rinianthc (Beipmoos), Hirando riistr'ca (Bern), Yunx tni'{/iiill<( (Aare i)ei Bern); 8. und 10., Cijpsc'li(s inclba (5—6 Stück, Bern); 13., P/ii/llosrnpus troeJdlns (Gesang, Aarufer), RuUcilla phcenicuru-^ (Beipmoos); 20., Syhia airruca (Aarufer), Pratincola rtihetra (Gürbeufer); Hirundo nistrca, Chelidon urbica, Clhncola riparia Hauptzug über der Aare (1917: 23. April); Ci/pselus apiis, Cgpselus inelba je einige unter dem Scbwalbenzug, Cnluinba (vnas (Elfenau). — 1. Mai AnÜius ?;/v'r?V///s (Gesang.Wittigbofen), Si/lvia cinerea (Wittig- liofen); 2., Ci/psclus «/) ms (Haupt zug, Bern); 3., Sylina hnrtcnsis [Gesang), (Wort)), Cuculus canorus (Ruf, Egghülzli); 9., Muscicapa nigra (Bern); 13., Biitalis griMÜa (Worb); 17., Laniiis colliirio {Worb); 19., Hgpolais ictcrina (Gesang, Bern); 27., Acroccphalif^ arundinaceu.^ (13. nocb nicbt; Elfenau). Verglicben mit den letzjährigen Daten ergibt sich aus Vorstehendem für mehrere Arten (besonders die Hirundinidfn) ein früheres, für. viele Arten aller (Cuculus-, Sylvia- und Phylli)scupus-Arten u. a.) ein späteres Eintreffen. Dr. W. Kiicmi. Einzelne Beobachtungen vom Sommer 1918. Mu>!cicajia niger. Ein l^aar hält sich vom 9. Mai bis 10. Juni im Garten (Schosshalde) auf, bisher (in 20 Jahren) das er.ste; das (^ singt Heissig; seit 10. Juni sind beide spurlos verschwunden. — Capriinnlgiis europaous. Eins am 18. Juni 9V2 Uhr abends auf den Wiesen bei Wittigkofen jagend und schnürend. — Clivicola riparia. 5. und 26. Juni, 3. Juli über Aare und Gürbe bei Belp in kleinen Trupps. — Cerchncis ü'iinfinculns. Seit 30. März im Gebiet des Belpmooses ein Paar im Jagd- und Brutrevier. — Bntco vulg(tris. 31. Juli vier kreisend über dem Osthang des Belpberges — Cuciäiis vanorus. Dieses Jahr erst .sehr spät gehört (3. Mai ; 1917 : 19. April) überhaupt nur verhältnis- mässig selten gehört, schon im Juni nicht mehr. — Cgpselas apus. Am 31. Juli zum letzten Mal über Bern; eine am 6. August 7 Uhr abends beobachtete Schar wohl Durchzügler; vereinzelte noch am 9. (unter Didichon ?/r/>äv^-Scharen) und am U. August (unter Cgpselns imdba). Dr. W. Küenzi. Observations ornithologiques 1918. A. Mathey-Dupraz, Colombier (Neuch.) Le milan noir. 3 avril au 30 juin: nos observations concernant l'espece nous ont perniis de constater la pre.sence de 2 couples baie de TEvole et devant Neuchatel — un couple baie d'Auvernier — un couple baie du l'etit Cortaillod — 188 — — un couple devant, Treylel et un couple ;\ Chez le Bart. Jiiillet 10, 3 milans, baie de l'Evole et un seul, baie du l*elit Cortaillod. •22. im iiidividii chez le Bart, derniere Observation. — La buse ordinaire, mai 27 et 28, aoüt 5, uiie biise sur Colointüer. 3 juillet, une buse. Ponis de Martel; 7, une buse sur Vaumarcus, une ä Mutrux (Vaud), une aux Rochats; 19 et 23, cris de juv. ä la Combe de Peu, entre Trois Rods et Chainl)relien, nn'me qu'en 1916 et 1917. — La chouette cheveche, 1er mai, soir 10 h., cris aux Allees; 5 juin, par grand soleil 5 li. soir, cris dans un noyer au Grand Verger; 23, midi, une chev(^che sur poteau du tramway, aux Allees, soleil niagnitique; 10 juillet, nirnie endroit ä 10 h. matin, soleil. — La chouette efTraye, 26 mai, dans rapr(''S-midi une juv. penetre dans une cliambre poursuivie par 3 corneilles. rehlchee une heure apres, eile est immediatement maltraitee par les mrmes oiseaux; 7 et 18 juillet, cris dans la nuit. — L'Engoulevent, 28 juin, soir 6 li. 30, deux tette-chevres en chasse, sur la grrve, devant le Bied. — Le martinet noir, au matin du 21 juillet, cette espr-ce est disparue de Colombier; ra]jrr's- luidi nous en observons 4, volant sur le vallon de Vert; 27. aux Verriöres, il pieut ä verse, cris de martinets ; 29, matinee 6 individus, 80, matin^e 4 in- dividus et le soir encore 8, dernirre Observation. — L'Etourneau, 2 juillet, juv. de la seconde couvöe ä Reuse, au Petit Cortaillod et ä Colombier; 10, derniere Observation. — Le Choucas, mai et juin, observe Tesprce ä Grandchamp et au Grand Verger. — La Corneille noire, 5 juillet, Cour du College, un couple avec 5 jeunes. — Le pic epeichette, 25 juin, on m'apporte un individu femelle, trouve mort. — Le gobe-mouches ä colller, 4 mai, observe un individu au bas des All(5es, chassant les diptr-res. — Le cincle, 13 juillet, un individu sur l'Krgolz, prrs de Lau.sen. — L'Etfarvatte, 10 mai, chant; 25 juin, nid avec 3 oeufs. - La Rousserolle, 9 mai, chant dans la Reserve. — La locustelle or- dinaire, 2ö juillet, un individu grrves du lac (Creux des Grenouilles). — La fauvette ä tete noire, 22, 23 et 24 juillet, chant dans les jardins ä Colombier, ä Chez le Bart, aux Gorges de la Reuse, pres de Chambrelien et de Cotten- cher. — Le merle noir, 22 juillet, dernier chant. — La grive musicienne, 7 juillet, encore cliant a Mutrux (Vaud). — Le Rossignol, 2 au 30 mai, un cou)ile de rossignols stationne au Creux des Grenouilles, pres Auvernier, on entend cliaque jour le chant du male. Le 30, nous levons les 2 oiseaux dans un buisson de ronces. — Le traquet pätre, 3 mai, plusieurs aux Pres de Reuse (Boudry) et aux Allees. 3 juillet, nombreux, vallee des Ponts. — La berge- ronnette jaune (boarule), 3 mai, ol)serve un beau male, avec un gros diptr-re au bec, bord de la Reuse (Bas de Sachet). — La bergeronnette printaniere, 3 et 4 mai, une douzaine de ces beaux oiseaux, mäles et femelles, S('journent dans les champs labour(5s, suivent la charrue aux Pres de Reuse. — L'alouette cochevis, 6 juin, cris pres de Reuse. — Le bruant zizi, 30 mai, observe un male, femelle ä 2 pas, vers la Patinoire. — Le pinson ordinaire, 9 juillet, chant (derniere ol)servation). — Le Chardonneret, 31 juillet, juv. hors du nid, aux Verriöres. — Le ramier, juillet, trrs nombreux au Vignoble. — Le Grand Tetras, 26 mai, un male au vol, vers la Pläture (Plamboz), troisieme oljserva- tion en cet endroit et durant ce printemps (Matthey-Jeantet). — La callle, 3 juillet, chant ä Brot-dessus (vallee des Ponts). — La cigogne blanche, 13 et 14 juillet, 2 cigognes :\ Sissach (Büle-Campagne) volant autour de leur nid. — La poule d'eau ordinaire, 3 juin, Baie de Cortaillod. dans les roseaux un couple- — 189 — — La foulque macroule, i mai, dans la Reserve 4 ou 6 couples; 4, nid avec 6 oeufs; le 11, il y a 8 oeufs. Les foulques ont encore niclic dans la baie du Petit Cortaillod, ä la Pointe du Grain, oii uous avons trouvc leurs nids; fin mai, il y a des oeufs pri^ts ä eclore, 8 juin, nid avec 7 oeufs et un second avec 3 oeufs (Reserve). — Le canard sauvage, l'espece a nicliö dans la Re- serve et ä la Pointe du Grain oü nous observons une cane accompagnant 9 canetons en duvet (3 juin), le male arrive au vol. Plus lein, vu au large 1 male, 2 femelies et 1 male (baie de Cortaillod), puis une dizaine ensemble. 20 et 27 juin, 11 li. soir, cris devant le debarcadere ä Auvernier, 13 juillet, je leve 5 canards sur l'Ergolz (prös Lausen, Bäle-Campagne), 5 aoüt, matiii 6 h., vers Rosiöre, observe sur la Reuse une cane avec ses canetons. Le Grand harle, 25 mai, le garde-pc'^che J. tire une femelle conduisant 7 juv., dont il capture 5 vivants (embouchure de la Reuse). — Le grebe huppe, a niche dans la Reserve (12 ä 15 couples), dans la baie de Cortaillod (10 i\ 12 couples) et :\ la Pointe du Grain (20 couples). — Le grebe castagneux, 2 couples ont niclie dans la Reserve, 11 mai, un nid contient un seul oeuf, le 8 juin, il y a 3 oeufs (un oeuf clair, un avec commencement d'incubation et le troisierae avec juv. pr^t ä eclore, 3 juin, cri de l'espece, baie du Petit Cor- taillod). — La mouette rieuse, du 1er mai au 20 juin, aucune Observation 20 juin, 6 rieuses ä rembouchure de la Reuse. 1er juillet, une vingtaine devant Auvernier et le 22, une trentaine vis-ä-vis de chez le Bart. La plu|)art oiit le capuchon fonce. Observations faites sur le lac Leman le 17 juillet 1918. Geneve Villeneuve et retour. Par R. Punqj. Milan noir (Sciiwarzbrauner Milan). 63 individus planeut au-di-ssus de l'arete du Mont Arvel entre les altitudes 1087 m. et 1771 m. ä 5 li. du soir. 1.,'un d'eux descend comme une flf-ciie, les ailes ;i, moitie fenn(''es, pour aller se disputer avec deux de ses semblables fjui prchent les Perches ( P e r c a fluviatilis) mortes sur l'eau devant Cliillon. Tour ;"i tour ils s'attaquent et s'arrachent le poi.sson (|ue Tun deux a dans ses serros. L'assaillant cxöcute une remarquable manoeuvre ((ui consiste ä se placer avec rapidito les pattes en l'air sous son adversaire, puis apres avoir saisi la proie ä se retoiu-ner instantanement dans la position normale. Ce jou dui-e plusieurs minutes. Hirondelle de rivage (Uferseeschwalbe). A 8 h. du matin, une centaine d'individus voltigent ä l'entree des nids situes fi la partie su|)erieure de la moraine de Crans, tournee ä l'Est. Fuligule morillon (Reiherente). Un m:'ile eii pluiiiage {Fete et .sa i'enielle devant Rivaz ;"i 11 li. du matin. Probablement des blosses du dornier liiver. Canard sau vage (Stockente). Une famillc de 6 individus le soir dans la pliragmitaie du Hoiron. Chevalier jambette (Gaml)ett\va.sserläufcr). A 10 li. du matin, un in- dividu passe en criant ;"i une dizaine de metres au-dessus du bateau arnHe au debarcadere d'Oucliy. — 190 — Mouette rieuse (I.aclmiöwe). Le 90 "/o, individus semi-adultes de 13 niois eu iiiue dans Ics |iluina^e.s les plus divers. Au Boiron ijuelques individus adukes en iioces avec uu ou deux jeuues de ranuee nes peut-rtre dans le fiavs ou qui proviennent des bandes niigratrices qui out passe au-dessus de Genrve les 18 et 24 juin et les 2, 8 et 11 juillet. 11 faisait un temps calme et magnitique toute la journee avec 30 C. ä l'ombre, et tous les individus ol)- serves ötaient poses le long du bord soit sur l'eau, soit sur les blocs erratiques. Uue quarantaine en tout, •;a et lä au vol, ce ({ui lacilita önormement l'observa- tion. II y a t ccntres principaux. Gentres nocturnes de rassemblement Dispersion dans la journ^e Nombre d'individus observäs la Proinentliouse Bursinel de Coppet ä Rolle ... 20 le Boiron . . Frai d'aigue de Rolle ä Ouchy ... 24 le Forestav . . Epesses d'Ouchy ä St-Saphorin . 14 Baie de . . . Ciarens de St-Saphorin äVilleneuve 14 iimtin siiir moyenng au km 418 467 443 22 906 919 913 38 293 284 288 21 167 185 176 13 Totaux . . 72 1784 1855 1820 — Nous pouvons dire que le nombre des Mouettes rieuses fiui se trouvaient le 17 juillet 1918 sur la r i v e s u i s s e du L e m a n de Coppet j\ Villeneuve, soit sur 72 km, ötait d'environ J82() soit environ 25 au km en moyenue. II n'y en avait aucune sur territoire genevois, c'est-ä-dire avant Coppet. Les blocs erratiques servent de perchoirs pour la journee. Suivaiit les vents regnants et la plus ou moins grande sürete des lieux les Mouettes passent aussi la nuit sur l'eau. Nous avons remarque ä Ouchy une Rieuse et une Hirondelle rustiquc qui jouaient cnsemble en se |)Oursuivant ä tour de rAle. Sterne pierre garin (Flusseeschwalbe). 1 individu St-Prex 9 h. du matin; lü individus. Delta du Boiron 7 li. du soir. Grebe huppe (Haubentaucher). 4 individus en noces St-Prex 9 h. du malin. L Vom Büchertisch — Bibliographie. l>r. Kurt Floericke : ForscIiL'rfalirtt'ii in Feindesland. II. Teil: Ornitho- logisch-wisscnschußlidw Ei'gcbnisse. 128 Seiten mit drei Vogelzugkarten. Franckh'scher Verlag, Stuttgart, 1918. Preis geh. M. 2.50. Diese Arbeit des bekannten Ornithologen Dr. Kurt Floericke bietet einen sehr guten Uel^erlilick über die Vogehvelt der Dobrudscha. Es werden in dem Büchlein 345 Vogelarten behandelt; davon sind sechs Arten erstmalig lur Rumänien nac-hgewiesen. 212 sind sichere Brutvögel, 76 regelmässige Durclizügler und 56 gelegentliche Besucher. Für die vielen interessanten Details müssen wir auf das sehr preiswerte Buch verweisen. A. H. A. Voigt. Dcut.sche.s Vof/clleben. Zugleich als Exkursionsbuch lur Vogel. freunde. 2. Auflage (6. — 10. Tau-send), 126 Seiten. (221. Bändchen aus der Sammlung „Aus Natur und (ieisteswelt".) Geh. M. 1. 20, geh M. 1. 50 Teuerungszuschlag 30 "/o. Verlag B. G. Tcubncr, Leipzig und Berlin, 1918 — 191 — Der Verfasser, Prof. Dr. Ahrin Voigt in Leipzig, ist wohl allen unseren Lesern bekannt, weshalb wir kaum zu erwähnen brauchen, dass er besonders berufen war, ein solches Exkursionsbuch zu schreiben. In. der Tat zeigt die Durchsiciit des uns vorliegenden Bündchens, dass einem Jeden eine Fülle be- merkenswerter Angaben über unsere Vogclweilt gehegten wird. Der Vei'fasser ist selb.st lleis.sig auf Exkursionen, weshall) mit Auskunft üi)er die Lebensweise (Biologie) der Vögel in seinem Büchlein nicht gekargt wird. Der Titel weist darauf hin, dass die Arbeit besonders für deutsche Verhällnisse berechnet ist. Aber auch für die unserigen ist sie sehr wohl brauchbar. Die Abschnitte „Vogelleben der Städte und Dörfer", „Vogelleben im Park, Wald- und Misch- wald", „hl Nadelwäldern", ,Jn Moor und Haide", „Vögel der Felder", „Vogel- welt der Wiesengeländo", „Wasser- und Sumpfvögel" passen auch für schwei- zerische Verhältni.sse. Wir können das gut ausgestattete, billige und pralvtlsche Bücldein wirklich empfehlen. A. H. Karl II. Diener: Au.'^ Wald und Flur. Jagdliche und andere Skizzen. 142. Seiten. Im Selljstverlag des Verfassers (Herr Prof. K. H. Diener in Wil-St. Gallen) 1918. Preis geb. Fr. 2.50 plus Porto. Der Titel des Büchlein gibt an, was dasselbe bietet. Die 25 Skizzen sind zum Teil schon in Zeilschriften erschienen und auf die Aufmunterung der Leser hin gesammelt und in einem schmucken Bändchen herausgegeben worden. Wir hoffen und wünsclien, dass sie m dieser Form die verdiente weitere Ver- breitung finden und recht Vielen genussreiche Stunden verschaffen werden. A. H. H. Stadler: Uebendc Bachfinken. S.-A. aus „Journal für Ornithologie", ( )ktoberheft 1917, Der Verfasser kommt auf Grund seiner Forschungen zum Scliluss, dass alle Vögel ihren Gesang alljäln-lich neu einüben müssen. Die Zugvögel be- sorgen dies schon in den Winterquartieren. „So kämen wir, durch Analogie- schluss, zur Lösung des Rätsels, warum Buchfinken, Goldammern, Kohlmeisen im ersten Frühling üben und studieren, während die Sommervögel, wenn sie bei uns eintreffen, ihren Gesang bereits auf der Höhe zeigen." Coruell Schmitt uud Hans Stadler: Fragen und Aufgaben der Voge/- sp räche, IV. Nachtigall, Kuckuck, Tannenmeise. S.-A. aus „Journal für Ornithologie", Aprilheft 1918. Die bekannten fleissigen Vogelsprachforscher bringen hier eine Analyse der Gesänge bezw. Rufe der vorgenannten drei Vogelarten. Es zeigt sich wiederum, dass die Gesänge gar nicht so einfach sind, wie man vielfach an- nimmt. A. H. 192 — Am 18. August starb nach kurzer Krankheit in Chur in seinem 97. Alters jähre: alt Oberforstinspektor Dr. J. Coaz. Der Verstorbene war ein Mann von ji^rosser Energie und Arbeits- kraft, der bis ins hohe Alter sich einer seltenen Rüstigkeit erfreute. In seinem Amt als eidg. Oberforstin.spektor hatte er sich mit dem Vogelschutz und auch der Ornithologie (Vorsitzender der dreigliederigen Ornithol. Kommission) zu befassen, weshalb auch an dieser Stelle in dankbarer Weise seiner o-edacht sei. ß^ 3ZZSq - Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. ■ Lzn Societe suisse pour l'etude des oiseaax et leur protection. Freie Zusammenkunft in Herzogenbnchsee. Am Sonntag, den 29. September J91H, findet eine freie Zusammenkunft in Herzogenbuchsee statt. Be- samniluug um 7 Uhr vormittags auf dem Bahnhofplatz. Exkursion an den Burgäschi- und Inkirylersee. Führung: Herr Rud. Ingnld in Herzogenbuchsee. Anlässlich der Jahresversammlung der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft in Lugano (7.— 10. September 1918) wollte unser Mitglied Herr Ür. A. Masarey einen Pvo]taig3inda.-Ltc/itbrlder'öortrag halten: „Bellezza ed utilatä dei no.stri ucceli" (Schönheit und Nützlichkeit unserer Vogelwelt). Leider musste die Versammlung wegen der Grippegefahr abbestellt werden. Redaktion : Karl Daut (i- V. A. Hess) in Bern. — Prof. A. Mathey-Oupraz ä Colombier. Redaktionskommission — Commisslon de rödaction: Dr. K. Brctscher in Znrich, Max Diebold in Aarau, Dr. H. Fischer-Sigwart in Zofingen, Alb. Hess in Bern. Naebdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und P:inwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlieh. La reproduction d'arficles originaui n'est autori8*5e que moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenanee. La redaction laiBse aux auteurs rentiere responsabilitä de leurs articles. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellsctiafl für Vogelkunde und Yogelscliulz L'Ornithoiogiste Organe officiel de la Soci^t^ suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection ^ir vif Jahrgang Annee 1917 ■ 1918 Heft • Fascicule Inhalt : ~ Sommaire : An unsere Mitglieder und Leser! — Der Ruf des Grossen Brach- vogels (Numenius anjuatus). Von Dr. H. Fischer-Siegwart, Zofingen. — Niditication du Busard Saint-Martin. Par R. Poncy. — Ornithologi- sclie Mitteilungen aus Württemberg. Von Prof. Dr. H. Zwiesele, Stutt- gart. — Der Säbelschnabler. (Mit 1 Tafel und 3 Abbildungen.) Von A. Hess. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Bücher- tisch - Bibliographie. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. Eine Tafel. Aussergewöhnlich günstige Gelegenheit zur Anscliaffung sonst teurer Werke bietet sich gegenwärtig allen Freunden der Naturkunde wie auch den tit. Vereins- und Museumsbibliotheken, infolge des zur Zeit gewährten hohen Kurs- rabatts auf den schw. Ladenpreis sämti. Bücher deutschen Verlags, (25 7o bei Beträgen bis 10 Fr., 30% bis 25 Fr., 35 7« bis 100 Fr., 40 7o über 100 Fr.) Beispielsweise seien hier erwähnt: C. G. Friedrich's altbewährte Naturgeschichte der deutschen Vögel (einschl. alle Arten Europas). 5. völlig umgearb. Aufl. von A 1 e x. B a u , mit 410 naturgetr. färb. Abb. auf 52 Tafeln, statt Fr. 36.— jetzt Fr. 23.50. l>ie Vögel Europas, ihre Naturgesch. u. Lebensweise in Freih. u. Gef.; von Friedr. Arnold, mit 515 Abb. von Vögeln u. 116 Eiern auf 48 Tafeln statt Fr. 32.— jetzt Fr. 20.80. Brehm-s Tierleben, 4. Aufl., 13 Bde. ä 16.— statt Fr. 208.— jetzt Fr. 125.— Das Tierleben der £rde von W. Haacke u. W. Kuhnert, mit 120 Farbendrucktaf., 3 Bde. in Halbfrz. statt Fr. 76.— jetzt Fr. 49. 40 Biologie der Tiere von Prof. Dr. R. von Ha n stein (Fr. 12.-) Fr. 8. 40 Berges Nchnietterlingsbuch (gr. Ausg.), 9. Aufl. v. Prof. Dr. H. R e b e 1 (Fr. 45. 35) Fr. 29. 50 Calwers Käferbnch (2 Bde.), 6. Aufl. v. Cam. Schaufuss (Fr. 50. 70) Fr. 33.— (Preisänderungen von Seiten des Verlags vorbehalten.) Nähreo Sie die Liebe zur Natur in liiren Söhnen durch passende Weihnachtsgaben! Jedes irgendwo angezeigte und rezensierte Buch besorgt prompt und hält sich bestens empfohlen die 2 Buehliauclluu^ €. Girtauuer, Ebuat (St. Gallen). 1 ]n Dierter Auflage liegt demnächft abgefchloffen Dor* Brchms Tierlcbcn Unter ITlitarbeit heroorragcnder Zoologen iierausgegeben oon Profeffor Dr. Otto zur Straffen mit e\ma 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in farbendnick, ^^ung und Holzfdinitt focoie 13 Karten 13 Bände in Halbleder gebunden zu je fr. 16. Verlag des Bibliographifdien Mfitufs in Ceipzig und Wien Der Ornithologische Beobachter Olfizielles Organ der Schweizer. Gesellsciiaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci^t^ suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Prix des abonnements : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 5. — bei der Post bestellt . . » 5. 20 Ausland » 6. — Suisse : par !e bureau de l'ex- pädition frs. 5. — par la poste .... » 5. 20 Etranger »6. — Vif Jahrgrangr Annee 1917 - 1918 Heft •■• Fascicule 2 Inhalt : — Sommaire : Einige Beobaclitungen über Schutzhandlungen Ijei Vögeln. Von H. Noll-Tobler, Kaltbrunn. — Ornithologische Mitteilungen aus Württem- berg. Von Prof. Dr. H. Zwiesele, Stuttgart. (Schluss.) — Chronik - Clironique. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz - Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Druck und Expedition Von R. G. Zbinden, Basel. Aussergewöhnlicli günstige Gelegenheit Anschaffung zui allen Freunden junst teurer der Naturkunde Werke bietet sicli gegenwärtig wie auch den tit. Vereins- und Museumsbibliotheken, infolge des zur Zeit gewährten hohen Kurs- rabatts auf den schw. Ladenpreis sämtl. Bücher deutschen Vei-lags, (25 Vo bei Beträgen bis 10 Fr., 30 7o bis 25 Fr., 35 7o bis 100 Fr., 40 "/o über 100 Fr.) Beispielsweise seien hier erwähnt: C. 6. Friedrich's altbewährte :9iraturgesc]iichte der deutschen Tögel (einschl. alle Arten Europas). 5. völlig umgearb. Aufl. von A 1 e x. B a u , mit 410 naturgetr. färb. Abb. auf 52 Tafeln, statt F'r. 36. — jetzt Fr. 23.50. Die Vögel Europas, ihre Naturgesch. u. Lebensweise in Freih. u. Gef.; von Friedr. Arnold, mit 515 Abb. von Vögeln u. 116 Eiern auf 48 Tafeln statt Fr. 32.— jetzt Fr. 20.80. Bretam-s Tierleben, 4. Auf!., 13 Bde. ä 16.— statt Fr. 208.— jetzt Fr. 125.— Das Tierleben der £rde von W, Haacke u. W. Kuhnert, mit 120 Farbendrucktaf., 3 Bde. in Halbfrz. statt Fr. 76.— jetzt Fr. 49. 40 Biologie der Tiere von Prof. Dr. R. von Ha n stein (Fr. 12.-) Fr. 8. 40 Berges .Schmetterlingsbueta (gr. Ausg.), 9. Auf!, v. Prof. Dr. H. R e b e 1 (Fr. 45. 35) Fr. 29. 50 Calwers Käferbueh (2 Bde.), 6. Auf!, v. Cam. Schaufuss (Fr. 50. 70) Fr. 33.— (Preisänderungen von Seiten des Verlags vorbehalten.) Nähren Sie die Liebe zur Natur in Ihren Söhnen durch passende Weihnachlsgaben! Jedes irgendwo angezeigte und rezensierte Buch besorgt prompt und hält sich bestens empfohlen die 2 Bucliliauflluu^ C\ drtauuei> Ebuat (St. Gallen). In DJerter Ruflage liegt demnächlt abgefchlölfen uor* Brehms Tierkbcn Unter ITlitarbeit heroorragender Zoologen herausgegeben oon Profeffor Dr. Otto zur Straffen mit etcDo 2000 Hbbildungcn im Text und auf mehr als 500 Tafeln in farbendnick, ^^ung und Holzfchnitt iowie 13 Karten 13 Bände in Halbledcr gebunden zu je fr. 16.- w^ Verlag des ßibliographifdien Tnffifuts in Ceipzig und Wien Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci^t^ suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Prix des abonnements : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 5. — bei der Post bestellt . . » 5.20 Ausland » 6. — Suisse : par le bureau de I'ex- pödition frs. 5. — par la poste .... » 5. 20 Etranger »6. — Ylf Jahrgang Annee 1917 - 1918 H e f t ••• Fascicule 3 Inhalt : — Sommaire : Einige Beoljaclitungen über Schutzhandlungen bei Vögeln. Von H. Noll-Tobler, Kaltljrunn (Schluss). — Anomalie du plumage de la (juifefte ä ailes blanches (Hydrochelidon lencoptera Seh). Par R. Poncy, Genrve. — „Sclmeegänse." Die Wildgänse in der Schweiz und ihr Durchzug. Von K. Daut, Bern. — Chronik - Chronique. — Kleinere Mitteilungen- Communications diverses. — Büchertisch - Bibliographie. — Schweizerisciie Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz - Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. JJ Druck und I']xpedition von R. G. Zbiiidon, Basel. William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) ausstopfen von DHi\n, saugüicren, K^Ptiücn und Jiscbcn Jlnfcrfigcn von Decken aus ^ieifeilen. « Skelletiercn • « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««««««« ===== Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. - Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Postkarten in Photogravure. Herausoeoeta iiircli öle Schweizer. Gesdlsclia!! liir Voeelkuiifle iiiifl Voöelscliutz. I. Serie: Nützliche Vögel. 12 sehr schöne phütogi-aphisclie Aufnahmen nach der Natur, von Herrn A. Bürdet. Die Serie enthält: Blaumeise, Turmfalke, Rotkehlchen, Mistel- drossel, Buchfink, Zaunkönig, Grosser Buntspecht, Fitislaubvogel, Haubenmeise, Nachtigall, Braunkehligei' Wiesenschmätzer und Würger. Preis der ganzen Serie in einem. Umschlag Fr. 1. — . Zu beziehen bei A. Hess, Spilalgasse 28, Bern. 1 In Dicrter Auflage liegt demnächft abgefchlorfen oor* Brehms Tierlebcn Unter rriitarbeit heroorragender Zoologen herausgegeben oon Profeffor Dr. Otto zur Straffen mit etcDQ 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in Farbendruck, /i^ung und Holzldinitt foiDie 13 Karten 13 Bände in Halbleder gebunden zu je fr. 16. — Verlag des ßibliographifdien Infflfufs in Ceipzlg und Wien Bitte um die Angabe von A dressen für Probesendungen ZOOLOGISCHE PK^ARäTO] lAARAU Preisliste gratis und fraak* J. M* Schobinger-Huber Emmeabr&cke b. Luxem Der Ornithölopche Beokditer. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum lü Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. fl^^ Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coutent 10 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles pour les annonces röpt^t^es et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'^tranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. p^P' Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au pr^sident de la Sociötö suisse pour r<5tude des oiseaux et leur protection, M. A, Hess, Spitalgasse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Vogelleben In freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie:*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpur- reiher / Rolirdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe • 4. Serie: Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Na'chtschwalbe 6. Serie: Tagraubvögel: Sperber / Turm- falke / Sumpf- und Wiesen weihe 7. Serie: StelzbeinlgeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Soci^te suisse pour l'etade des oiseanx et ieur protection. Unser Vereiusabzeiclien. Das Vereiusabzeiche« kann bei unserm Quästor Adolf "VVendiiagel, Bachlettenstr. S4,Basel bezogenwerden. Durch den Bezug von 2 Abzeielien können sich die Mitglieder mit geringen Kosten ein paar originelle Manchettenknöpfe verschaffen. Preis per Stück 60 Cts., 2 Stück Fr. 1. 20, nebst Portozuschlag. Nos Insignes. On peut se procurer nos insigues au prix de 60 Centimes la pi(^ce (port en sus) aupres de notre caissier Adolf Weiiduagel, Bachlettenstr. 84, ä Bäle. Deux de ces d(5corations constituent une jolie paire de boutons de manchettes. Postkarten in Photogravure. Herausöeoelieii iurch Me Schweizer. Gesellschalt Ilir Vofletoiäe unä Voöelschutz. I. Serie: Nützliche Vögel. 12 sehr schöne photographische Aufnahmen nach der Natur, von Herrn A. Bürdet. Die Serie enthäh : Blaumeise, Turmfalke, Rotkehlchen, Mistel- drossel, Buchfink, Zaunkönig, Grosser Buntspecht, Fitislaubvogel, Haubenmeise, Nachtigall, Braunkehliger Wiesenschmätzer und Würger, Preis der ganzen Serie in einem Umschlag Fr. 1. — . Zu beziehen bei A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Der Ornilholopelie Beokehter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum lü Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Ueljereinkunt't. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. fl^" Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizeri.schen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünsclite Auskunft. L*Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles pour les annonces röp^töes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'^tranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. öliographie. Druck und Expedition von R (i. /.binden, Basel. Zoologisches Präparatorlum William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopf^n von Uodcin, saudctimn, Hcptilicn und Jiscbcn Jlnfcrtidcn i^on Decken aus Eicrfeikn. « Skclleticrcn « « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «••••••• =z^==^^= Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. - Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Die Biiclibaiidliin;; C Oirtanuei* Ebiiat (St. Gallen) empfiehlt sich den Herren Ornilhologen und Naturfreunden, den Vereins- und Museumsbibliotlieken angelegentlichst zur Besorgung- sämtlicher naturwissenschaftl. u. anderer Werke. Jedes irgendwo angezeigte Buch wird prompt- möglichst geliefert und bitte ich tunlichst mii Angalje von Titel, Verfasser und Verlag' ( Postcheck-Conto IX 1569) Preisliste gratis uad fraoke X M. Schobinger-Huber Emmenbrucke b. Luzero In Dierter Ruf läge liegt demnächft abgefdiloffen uor* i Brehms Ticricben Unter ITlitarbeit heroorragender Zoologen herausgegeben oon Profeffor Dr. Otto zur Straffen mit ettoa 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in farbendniclt, /i^ung und Holzfdinitt lomie 13 Karten [ 13 Bände in Halblcder gebunden zu je fr. lö. — Verlag des Bibliographifdien Inffituts in Ceipzig und Wien Bitte utn die Angabe von Adressen für Probesendungen ZOOLOGISCHES PI^fARÄTO] HAARAIJ Die Seele des Tieres Berichte über die neuen Beobachtungen an Pferden und Huudeu von den HH. Dr. Sarasiii, H. E. Ziegler, Plate, Haenel, Gruber, Frau Dr. Moekel, Karl Krall etc. (Herausgegeben von der Ge- sellschaft für Tierpsychologie). Verlag W. Junk, Berlin 1916. Brocli. (Fr. 2.20) Fr. 3.— (Pto. 10). Biichtaaiidlung C Ciiii*tauiiei> Ebuat (St. Gallen) Postcheck-Conto IX 1569. Der Orüilholöiisdie Beoliaditer. Anzeigen. Anzeigen kosten die einsjjaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Raljatt. Beilagen nach Ueliereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenonnnen. 0^^ Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. Rcdnctions proportionnejles pour les annonces repet^es et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. ^^P* Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Soci^tö suisse pour l'^tude des üiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berne. Celui-ci dünne aussi tous les renseigne- ments voulus. Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie :*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpui'- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe « 4. Serie: Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käut/.e / Nachtschwalbe 6. Serie: Tagraubvögel: Sjierber / Turm- falke / Sumpf- und Wiesenweilie 7. Serie: SteizbeinigeVögel:Triel/Uegen- pfeifcr / Kiebitz / Austei'ntischer 8. Serie: Felnschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kr'eise der ^Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte l']rkläi'ung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weitei-es zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Bitte utn die Angabe von Adressen für Probesendungen ZOOLOGISCHES ^E^ARÄTOr nAARATJ Preisliste gratis und fraok» J. M. Schobinger-Huber Emmenbrucke b. Luzero Der Oruitliölö|isclie Mulik, Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. S9^ Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. Bednctions proportionnelles pour les annonces röpetöes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'^tranger sont h pa^er h l'avance. Annexes selon arrangement special. ö^* Les annonces sont ä adresser juscju'au 12 de chaque mois au president de la Sociötö suisse pour l'ötude des üiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie :*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpur- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe « 4. Serie : Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Serie : Tagraubvögel : Sperber / Turm- falke / Sumpf- und Wiesenweihe 7. Serie: StelzbeinigeVögehTriel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austerntischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen ZOOLOGIS PK^ARÄR iAARAU Preisliste gratis uad fraok» X M. Schobinger-Huber Emmenbrucke b. Luxem Der Oriiitliolö|isclie Beoktliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und j^rössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkuni't. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. Ö^T* Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizeri.schen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Las annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. ßeductions proportionnelles pour les annonces repötöes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. pl^ Les aimonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Socif^te suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Herne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie:*) Sumpfvögel: Löffel- u, Purpur- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe « 4. Serie: Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Serie: Tagraubvögel: Sperber / Turm- falke / Sumpf- und Wiesenweihe 7. Serie: Stel2beinlgeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Der Ornithologische Beobachter Organ der Schweizer. Gesellschaft Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci^t^ suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- steilt, jährlich Fr. 5.— bei der Post bestellt . . » 5. 20 Ausland » 6. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 5. — par la poste .... » 5. 20 Etranger »6. — yif Jahrgang- Annee 1917 ■ 1918 Heft - Fagcienle 7 Inhalt : Sommaire : Ornithologische Studien im südliclien Tessin. Von Dr. med. Arnold Masarev. — Vogelschutz - Protection des oiseaux : Der Vogelschutz eine wirtschaftliche Notwendigkeit. — Chronik - Clironique. — Kleinere Mit- teilungen - Communications diverses. — Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz - Sociöte suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection: Frühjahrsversammlung. Druck und Expedition von R. G. Zbiiiden, Basel. Enthält das Programm für die Frühjahrsversammlung in Aarberg. Zoologisches Präparatorfuiti William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfcn von Dm\n, saudetiercn, Reptilien und Jiscbcn anfertigen von Decken aus Clerfellen. • Skellelleren • • • Bestimmen und Ordnen von Sammlungen ««•««••• ===== Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. ===== Diplome I. Blasse Präparator verschiedener grosser Museen. Hie Biiehhaiidluug C CJirtanner Ebnat (St. Gallen) empfiehlt sich den Herren Ornithologen und Naturfreunden, den Vereins- und Museumsbibliotheken angelegentlichst zur Besorgung sämtlicher naturwissenschat'tl. u. anderer Werke. Jedes irgendwo angezeigte Buch wird prompt- möglichst geliefert und bitte ich tunliclist um Angalje von Titel, Verfasser und Verlag (Postcheck-Conto IX 1569) Preisliste gratis uad fraoli« X M. Schobinger-Huber Emmenbrucke b. Luzera ^"1 In Dierter Ruflage liegt demnächft abgefchlolfen oor* j Brehms Ticrlebcn Unter mitarbeit heroorragender Zoologen herausgegeben oon Profeffor Dr. Otto zur Straffen mit etcDQ 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in Farbendruck, /l^ung und HolzTdinitt fonie 13 Karten 13 Bände in Halbleder gebunden zu je fr. 16. — Verlag des Bibliographifdien Inffitufs in Ceipzig und Wien Der OrnitholOQische Beobachter Olfizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz: bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 5.— bei der Post bestellt . . » 5. 20 Ausland » 6. — Prix des abonnements : Suisse : par le bureau de l'ex- p^dftion frs. 5. — par la poste .... » 5. 20 Etranger »6. — yif Jahrffangr Annee 1917 - 1918 Heft ••• Fascicule 8-9 Inhalt : — Sommaire : . Ornitliologische Studien im südlichen Tessin. Von Dr. med. Arnold Masarey ■ (Fortsetzung). — Beobachtungen am Zwergsumpiliühnchen (Porzana pusilla Pall.). Von H. Noll-Tobler, Kaltbruun. — Chronik - Chronicjue. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Büchertisch - Bibliographie. — Schweizerische Gesellschaft für Vogel- kunde und Vogelschutz - Sociöte suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection: Bericht über die Frühjalirsversammlung. — Totentafel - Necrologie. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. Nächste Nummer im Juli. Zoologisches Präparatorium William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopnn von Uodcln, SäudetUrcn, Reptilien und JiscDen Jlnfertigcn pon Decken aus Clerfellen. « Skelletleren « • • Bestimmen und Ordnen pon Sammlungen •««••••• ===== Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. ==::^= Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Hie Biicbliaiidliiiig C. Crirtanner Ebnat (St. Gallen) empfiehlt sicli den Herren Ornithologen und Naturfreunden, den Vereins- un angelegentlichst zur Besorgung sämtlicher naturwissenschaftl. u. anderer Werke. Jedes irgendwo angezeigte Buch wird prompt- möglichst geliefert und bitte ich tunlichst um Angalje von Titel, Verfasser und Verlag (Postcheck-Conto IX 1569) Preisliste gratis und tranlt« J. M. Schobinger-Hubef Etnmenbrucke b. Luzero In Dierter Ruf läge liegt demnächft abgefdilolfen oor* Unter ITlitarbcit heröorragender Zoologen herausgegeben oon Profeiror Dr. Otto zur Straffen mit eiwa 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in Farbendruck, f{^ung und Holzfchnitt foroie 13 Karten 13 Bände in Halbicdcr gebunden zu je fr. 16. — Verlag des Bibliographifdien Tnffltufs in Ceipzig und Wien Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen ZOOLOGISCHES PR^ARÄID] "lAARAXJ Der Oruitliolo|isclie Beokeliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederhol H 11 gen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilag-en nach Uebereinlvunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorljezahlung aufgenommen. S^* Anzeigen sind bis .spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Ge.sellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou .son espace. Reductions proportionnelles pour les annonces röpetöes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. ^^T" Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Sociötö suisse pour l'ctude des üiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalg:as8e 28, Herne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie:*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpur- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe • 4. Serie: Meeresvögel : Seeschvvalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Serie : Tagraubvögel : Sperber / Turm- falke / Sumpf- und Wiesenweihe 7. Serie: StelzbeinigeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austerntischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( •) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitaigasse 28, Bern. Bitte utn die Angabe von Adressen für Probesendungen ZOOLOGISCHES PRZ^ARÄIÖ] 1AARATJ Berichte über die neuen Beobachtungen an Pfer«len und Hiiudeu von den HH. Dr. Sarasiii, H. E. Ziegler, Plate, Haenel, Gruber, Frau Dr. Moekel, Karl Krall etc. (Herausgegeben von der Ge- sellschaft für Tierpsychologie). Verlag W. Junk, Berlin 1916. Broch. (Fr. 2.20) Fr. 3.— (Pto. 10). Riichtaaiidluiig C Girtauiier^ Obnat (St. Gallen) Po.stclieck-Conto IX 1569. Der Ornithölöfiscte Beokehter. Anzeigen. Anzeigen kosten die eins|)altige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Ueljereinkunlt. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenonnnen. S^" Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt aucli alle ge- wünsclite Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. Reductions proportionnelles pour les annonces repötöes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. ö^* Les amionces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Soci^tö suisse pour l'ötude des oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Herne. Celui-ci donne aussi tous le>s renseigne- ments voulus. Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie :*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpur- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe « 4. Serie : Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Serie: Tagraubvögel: Sperber / Turm- falke / Sumpf- und Wiesenweihe 7. Serie: StelzbeinigeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäblei' / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und voriäutig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Der Ornithologische Beobachter Oifizielles Organ der Schweizer. Gesellscbaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 5. — bei der Post bestellt . . » 5. 20 Ausland » 6. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition fr«. 5. — par la poste .... »5.20 Etranger »6. — Vif Jahrgangr Annee 1917 ■ 1918 Heft •■■ Fascicale 10-11 Inhalt: — Sommaire: Ornithologische Studien im südlichen Tessin. Von Dr. med. Arnold Masarey (Scliluss). — Unsere Mitbewohner im „Rebberg" Zofingen im letzten Winter und Frühling 1918. Von Dr. H. Fischer-Sigwart. — Storchennester im Kanton Bern. Von Albert Hess, Bern. — Freie Zu- sammenkunft in Kaltbrunn, am 9. Juni 1918. — Le nid du Cincle plon- geur — "Wasseramsel, Cinclus aquaticus Brisson. Par R. Poncy. — Chronik -Chronique. — Kleinere Mitteilungen -Communications diverses. — Büchertisch. — Glückwunsch. — Redaktionelles. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Basel. Nächste Nummer im September. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen ZOOLOGISCHES PK^ARÄTOr HAARAl Der ftrüitliölopclie Beotaehter. Anzeigren. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinlvunt't. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. g^^ Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles poür les annonces repötöes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont h payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. IBi^ Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Soci^te suisse pour l'ötude des oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Herne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Der Ornithologische Beobachter Oüizielles Organ der Schweizer. Gesellscbaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : - Schweiz : bei der Expedition be- steilt, jähriich Fr. 5. — bei der Post bestellt . . « 5. 20 Ausland » 6. — Prix des abonnements : Suisse : par le bureau de l'ex- p^dition . . par la poste, Etranger .... fr». 5. - » 5.20 » 6.— yif Jahrgang Annee 1917 - 1918 Heft ••• in Fagcicule «^ Inhalt : — Sommaire : Der „Katalog" und der Frühjahrszug der Vögel in der Scliweiz. Von Dr. K. Bretsclier. — Seidenartiger Schilfsänger, Cettia cetti Mar- MORA, im Tessin. Von Dr. H. Stadler. — Vom Tüpfelsumptliülmchen, Porzana maruetta Briss., in Gefangenschaft. Von Rud. Ingold. — Holländische Vogelwarte. Von Dr. J. Büttikofer. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chronique. — Büchertisch. - Bib- liographie. — D. J. Coaz f — Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Freie Zusammenkunft in Herzogenbuchsee. Druck und Expedition von R. G. Zbinden, Ba.sel. Inhaltsverzeichnis des XV. Jahrganges. Zoologisches Präparatorlutn William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfcn von üöflcln, Säugetieren, Keptiilen und Jlscben JlnfcTtlgcn von Decken, aus Clerfellen. • Skelletleren • • • Bestimmen und Ordnen von Sammlungen •••«•••• =^^==^= Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. ====== Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Die Buchhandlung C. Girtanner Ebnat (St. Gallen) empfiehlt sich den Herren Ornilhologen und Naturfreunden, den Vereins- und Museumsbibliotheken angelegentlichst zur Besorgung sämtlicher naturwissenschaftl. u. anderer Werke. Jedes irgendwo angezeigte Buch wird prompt- möglichst geliefert und bitte ich tunlichst um Angabe von Titel, Verfasser und Verlag (Postcheck-Conto IX 1569) ]n Dierter Ruf läge liegt demnädift abgefdilolfen cor* i Brchms Ticrlcbcn Unter mitarbeit heroorragendcr Zoologen herausgegeben oon Profetfor Dr. Otto zur Straffen mit ctcDQ 2000 Abbildungen Im Text und auf mehr als 500 Tafeln in f arbendnicl?, /i^ung und Holzfdinitt foivie 13 Karten 13 Bände in Halbleder gebunden zu je fr. 16. — Verlag des ßibliographifdien Tnffltuts In Celpzig und Wien " Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen ZOOLOGISCHES AARAU Der Orüitliölojiselie Beoktliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einsi)altige Petitzeile oder deren Raum lU Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprecliender Rabatt. Beilagen nach Ueljereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorl)ezaiilung aufgenommen. fl^* Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizeri.schen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. la L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes lisne ou son espace. Rednctions pro[)ortionnelles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. g^T" Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au pre.sident de la Soci(^te suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 2S, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Vogelleben In freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Sei-ie :*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpui- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe « 4. Serie : Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Serie : Tagraubvögel : Sperber / Turm- falke / Sumpf- und Wiesen weihe 7. Serie: StelrbeinigeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austerntischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Zoologisches Präparatorlutn William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) JlusstopUn von Uodeln, Säugetieren, ReDtilien und Jiscben Jlnfertiden von Decken aus Eierfellen. « Skelletleren « « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen ««««•««« Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. Diplome X. Elaase Präparator verschiedener grosser Museen. Die Buchhandlung; C Oirtanner £bnat (St. Gallen) empfiehlt sich den Herren Ornithologen und Naturfreunden, den Vereins- und Museumsbibliotheken angelegentlichst zur Besorgung sämtlicher naturwissenschaftl. u. anderer Werke. Jedes irgendwo angezeigte Buch wird prompt- möglichst geliefert und bitte icli tunlichst um Angabe von Titel, Verfasser und Verlag (Postcheck-Conto IX 1569) 1 In Dierter Auflage liegt demnädift abgefchloffen oor- Unter ITlitarbeit heroorragender Zoologen herausgegeben oon Profcffor Dr. Otto zur Straffen mit eiwa 2000 Abbildungen im Text und auf mehr als 500 Tafeln in forbendruck, A^ung und Holzfdinitt focoie 13 Karten [ 13 Bände in Halbleder gebunden zu je fr. 16. — ^ Verlag des Bibliographifdicn Tnffitufs in Ceipzig und \X7ien" Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie :"") Sumpfvögel: Löffel- u. Purpur- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe • 4. Serie: Meeresvögei : Seeschvvalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Serie: Tagraubvögel: Sperber /.Turm- falke / Sumpf- und Wiesenweihe 7. Serie: StelzbeinlgeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sind ver- griffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt) Die schönen Bilder aus dem Vogel^e^en eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Einer jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern.