FORTHE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Der Ornithologische Beobachter IVIonatsbericIlte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Redaktion für den deutschen Teil: Albert Hess in Bern. XVin. Jahrgang 1920/21, aa L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci^t^ suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection. Redaction pour le texte fiangais: Prof A. Mathey-Dupraz, Colombier. XVIII™^ Annee 1920 21. / unn Dructc und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. ^V- Q^^Ji?> 7k^.5, Inhaltsverzeichnis für den XVlil. Jahrgang 1920 21. Table des matiöres pour I'annee 1920 21. Abhandlungen. — Articles. Seite - Pasc Bau Alexander, Lieber die Einwanderung des Girlitz in den Vorarlberg . . . 168 Bratscher K., Ein Geleitwort 145 Daut Karl, Passer rutipectus Bp. oder Passer domesticus rut'escens Mott ? . . ö3 — Frülilingsstimmen ()7 — Wintersänger 105 Fischer-Sigwart H., Der grosse Buntspecht (Picus major) 58, 72 — Eine Reminiszenz an den letzten schweizerischen Lämmergeier ... 97 — Die Wachtel (Corturnix communis Bonnat.) 113 Gengier J., Die Avifauna des Vierwaldstättersees und des Gotthardts. 1. Die Rabenvögel 161 Ghidini A. f, Le Vautour barbu dans les Alpes 182 Hess Albert, Der Purpurreiher, Ardea purpurea, als Sommergast in der Schweiz 42 — IV. Bericiit über die Tätigkeit der Schweizerischen Zentralstelle für Ring- vercuche in Bern im Jahre 1920 116, 129 Ingold Rudolf, Zerstörte Rebhuhn- und Wachtelgelege während der Heuernte 49, 68 Mathey-Dupraz A., Notes ornithologiques de la region du Bosphore 25, 38, 55, 101, 137, 157, 183 MUhlemann Hans, Der Herbstzug 1920 im bernischen Seelande 71 — Am 31. Dezember 1920 am Hagneckkanal 81 Rittet Louis, A propos des nids detruits de perdrix et de cailles 85 Schifferli Albert, Der Strandpieper (Anthus aliscurus Lath) in der Schweiz erbeutet 1 — Frühjahrszug am Sempachersee 1920 28 — Der Strandpieper in der Schweiz !S2 Schinz Julie, Ürnithologische Beobachtungen im Val d'Herens und Val d'Arolla im Wallis 2 Simon Theodor, Beitrag zur Avifauna des Kantons Tessin, nebst einigen Reise- Ijeobachtungen 17 — Die letzten Herbstsänger ö3 — Einige überwinternde Brutvögel (1920 21) 106 Stadler Hans, Herbsttage in Krain 87, 98, 120, 133, 153 Stemmler Karl, Der Rauhfussbussard (Ai-chibuteo lago|ius L.) im Tessin? . . 167 Stierlin A., Der Sturzflug ein Rettungsmittel der Vögel 136 V. Tschusi zu Schmidhoffen, Ein Gedenkblatt an den letzten Tiroler Bartgeier (Gybaetus barbatus L.) 177 IV Seite — Pas-e Weber S. A., Einii!,es vom Alpeiisegier (Cypselus melba) 36 — Dem Kleilier abgelauscht! 86 Zwiesels Heinrich, (Jmithologisclier Bericht aus Württemberg- 9, 28 — Ornithologischer Bericht aus Württemberg und dem badischeu Boden- seegebiet 147 Vogelschutz. — Protection des Oiseau./'. Daut Karl, Verordnung des Regierungsrates des Kantons Bern betreffend die Jagd für das Jahr 1921/22 188 Hess Albert, Revision des Biindesgesetzes über Jagd und Vogelschutz ... 88 — VogelscliutzFragen. I. Der Steinadler 170 Strähl-Imhoof, Frau, Hausgenossen , 43 — Der ^^'endehals als Angeklagter 168 Winteler J., Vogellialtung und Vogelschutz 74 Kleinere Mitteilungen. — Coinmunications diverses. A propos d'une Mouette rieuse, par R. Poncy 78 Abschuss von Wasservögeln, von A. H 12 Abschuss von Wanderfalken, von K. D 139 Aigle royal.(Aquila fulva, L.), par A. M.-D 191 Alpensegler, von den Berner, von A. H 190 Aus meinem Tagebuch, von Karl Daut 61 Buchfinken, Nisten an Gebäuden, von A. Schifferli 44 Buntspecht, kleiner, von Rud. Ingold 190 Braunkehlige Sperlinge, von A. Schifferli 30 Brüten des Tannenhähers, von Otmar Reiser 140 Dänische Storchberingung, von A. H 140 Der neue Stausee bei Bern, von A. H ■ 13 Der Dildalp im Volksmunde, von Kai'l Daut 45, 78 Die Schweden und die Vögel, von A. H 159 Ein „Selbstmörder", von A. Stierlin 107 Eichelhäher als Hölilenbrüher, von A. H 159 Fischfeinde?, von Karl Daut 13 Gratulation an Frau Hähnle 78 Grünspechte, von Rud. Ingold 190 Höhlenbrüter, Eichelhäher als, von A. H • . . . . 159 Jagdbeute im Kanton Zürich 61 Jahresbericht der Ornith. Gesellschaft Luzerii, von KD 107 Kantonale Gesetze für Jagd und Vogelschutz, von AH 78 Kein Zaunkönig mehr!, von Karl Daut 45 Kleiner Buntspecht, von Rud. Ingold 190 Korrigenda 92, 191 Mouette rieuse, par R. Poncy 78 Nachzügler, sonderbare, von Eugen Rauber 190 Naturschutz, von A. H 107 Nisten von Buchfinken an Gebäuden, von A. Schifferli 44 Nistort, sonderbarer, von Karl Stemmler 30 Seite — Pa^e Oelteres Erscheinen des Rosenstars in l'ngarn, von A. H 1B9 Oiseaux anneles, par A. M.-D 44, 92, 191 Ornilholoj^isclie (lesellscliaft Basel, von A. H 173 Pirol und Krähe, von A. Seiler 190 Rosenstar in Ungarn, von A. H 139 Schwalbennest auf Dampfboot 174 Singdrossel als Wintersänger, von Prof. Dr. .1. Winteler 45, 92 Sonderbare Nachzügler, von Eugen Rauber 190 Sonderbarer Nistort, von Karl Stemmler 30 Stoinadlerfang, verbotener, von A. H 140 Steinadler in Württemberg, von Prof Dr. H. Zwiesele . . Iö8 Stockente an der Angel, von A. H 173 Tannenliäher, vom Brüten des, von Otmar Reiser 140 \]ehev das Ni-sten des Buclilinken an Gebäuden, von A. Schifferli 44 Verbotener Steinadlerfang, von A. H 140 Vogelmarkierung, von Karl Daut 140 Vogelschutz im Tessin, von A. H 173 Von den Berner Alpen.seglern, von Max Marti und A. H 190 Vögel der Valdivia-Ex|)edition, von A. H 159 W^anderlnlken-Abschuss, von K. D 139 W'asservögel-Abschuss, von A. H 12 Weidensfierling in der Schweiz?, von A. H 92 Weidmannheil, von A. H 190 Wiederher.stellung des W'ildbestandes in den zerstörten Gebieten der Entente 191 Wintersänger, Singdros.sel. von Prof. Dr. J. Winteler 45, 92 Chronik. — C/wonif/ue. Allgemeine Chronik 13, 45, 62, 79, 93, 108, 122 Aargauisches Seetal, von Gustav Gloor Hl Arosa, Winterbeobachtungen, von Julie Schinz . ^4 Am Rhein und bei Markt (Baden), von Ernst Sänger 1-4 .\us Basel und Umgebung, von Tb. Simon 46, 64 Aus dem Oberengadin, von J. Spörri 95 Aus der Mittelschweiz, von Julie Schinz 125 Aus dem bernischen Emmental, von Chr. Hoistetter . 63. 160, 174 Aus dem bernischen Oberaargau, von Fr. Aebi 1^^*' Ankunftsdaten im Vorarlijerg 1920, von Alex. Bau 16*^ .\us dem Grossherzogtum Luxemburg 1920, von J B. Staudt ' 31 Basel und Umgebung, von Ernst Sänger H^ Exkursion ins Kandertal (Bern), von Gu.stav Gloor 125 Geneve, [)ar R. Poncv 80, 95, 127 Nationalpark 47 Observatious ornilhologiques, par A. Matliey-Dupraz 14. 79. 125, 17a Oiseaux observes ä Kandersteg, par le Prof. Dr. M. Bourbier 176 Vom Uutersee, von Alf Isler 31, 93, 124 Von der Frauenfelder Allmend und dem Thurgebiet, von A. Schönholzer . 46 Vom Zürichbiet, von I'. Feer 46 Vom Zürichsee, von Julie Schinz • • • ^^ VI Seite — Pago Vom Vierwaldstättersee, von P. Feer 13 Von Bern, von S. A. Weber 47 Winterbeobachtungen ob Arosa, von Julie Schinz 94 Vom Büchertisch. — LitteirUure. Paul Robien, Die Vogelwelt des Bezirkes Stettin 15 Heinrich Kutter, Gehe hin zur Ameise 15 Prof. Dr. A. Reichenow, Die Kennzeichen der Vögel Deutschlands 47 Prof. Dr. R. HotTmann, Führer durch unsere Vogelwelt 48 W. Hartwig, Kanarienvogel oder Grünfink 48 Waldläufer (Tli. Fischer), Da hab ich meine Freude! 64 Prof. Dr. A. Voigt, Exkursionsbuch zum Studium der Vogelstimmen .... 64 Dr. K. Bretscher, Der Vogelzug in Mitteleuropa 96 S. D. van Gort, Ornithologia Neerlandia, De Vogels van Nederland .... 96 Prof, Dr. A. Voigt, Wasservogelleben. Ein Führer am Strande 111 Dr. A. Szalasko, Die Gestalten der normalen und abnormalen Vogeleier . . 111 Dr. P. Brohmer, Fauna von Deutschland. Ein Bestimmungsbuch unserer heimi- schen Tierwelt 111 Friedrich Lissmann, Ein Lebensbild 141 Hans Kobath, Walderinnerungen eines alten Forstmeisters 160 Karl Söffe I, Lebensbilder aus der Tierwelt Europas 176 Dr. Otto Schnurre, Die Vögel der deutschen Kulturlandschaft 191 Fritz Bley, Von nordischem Urwilde . . . . , 192 Konr. Guenther, Kultur und Tierwelt 192 Karl Daut, Gellügeldiphtherie und Kalkbeinkrankheit und andere Krankheiten des Hausgeflügels nebst Wegweiser für die Krankheiten der Kaninchen imd der Stubenvögel 192 Todesanzeigen. — Neurologie. 7 Gustav Hummel in Stein am Rhein 48 f Louis Prelaz in Bern 112 7 Max Diebold in Aarau 128 Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Societe Suisse pour VEtude des Oiseawr et leur Protection. Herbstversammlung am 7. November 1920 in Solothurn 16, 31 Frühlingsver-sammlung am 28./29. Mai 1921 in Sempach/ZoHngen . .112, 128, 141 Jahresljericht pro 1919/1920 33 Beringung 116, 129 '^"^ XVIII. it^r-^ Oclober 1920 Octobre ^^.li^; 1 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Muiiats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de ia Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. . Parait le 15 du mois. Der Strandpieper (Anthus obscurus Lath.) in der Schweiz erbeutet. Von A. ScJiiff'erli, Sempach. Am 29. Oktober 1901 sass ein Strandpieper allein auf einem Leitungsdrahte, etwa 150 Meter vom Städtchen Sempach entfernt, kaum 50 Meter vom See w^eg. Er war so zutraulich, dass er einen Schützen senkrecht unter sich gelangen Hess, der ihn dann erlegte. Er wurde damals von mir als Wasserpieper bestimmt und kam in meine Sammlung, wo ich ihm keine Beachtung mehr schenkte. Im Laufe der Zeit kamen noch w-eitere Wasserpieper, sowohl im Sommer- als im Winterkleide in die gleiche Sammlung. Da es in derselben an Platz fehlt, so kamen die letzterworbenen Vögel stets vor die frühern zu stehen, so dass der nicht erkannte Pieper immer mehr in die Dunkelheit gedrängt wurde. Vor einiger Zeit nahm ich alle die Pieper hervor, wobei mir der Unterschied zv^'ischen jenem Vogel von 1901 und den andern auffiel, so dass ich ihn zum nochmaligen Bestimmen mit nach Hause nahm. Vergleiche mit Naumann und Friederich ergaben, dass es der Strandpieper sein muss. Um sicher zu sein, sandte ich ihn an Herrn Alb. Hess in Bern, der mein Urteil prompt bestätigte. Es ist ein Vogel im Winterkleide. Sein starker Schnabel lässt auf ein mehrjähriges Alter schliessen. Die Kralle an der Hinterzehe ist etwas gestreckter, als beim Wasserpieper. Die Farben und Zeichnungen im Vergleich zum Wasserpieper im Winterkleide sind folgende : Strandpieper : Wasserpieper : Oberseite olivenbraun graubraun. Ränder der Deck- and Sc/ucinr/ federn hellbraun mit schwachem grünlichem Anflug .... hellbraun, ohne jedes Grün. Strandp ieper : Wassci j) icp er : Das lieüp (in den kl. Flügeldeckfedern ist über die ganze Federspilze verbreitet und bildet also einen Kreisabschnitt umsäumt die Federspitze in Hui- eisenform. Der Keilfleek auf der äussern Steuerfeder ist trübweiss reinweiss. Derjcniije auf der 2. Steuerfeder ist sehr lilein, 5 mm lang und aussen stark 1 mm breit . . mehrfach grösser, 17 mm lang und 5 mm breit Unterseite gelblich weiss grauweiss Flecken grösser und zahlreicher, aber verschwom- mener als Ijeim Wasserpieper. Der Unterschied ist sehr auffallend. Als Unterschied kann auch gelten, dass der Strandpieper beim Erlegen so zutraulich war, während die Wasserpieper hier am See, als ihrem Winterquartier, ziemlich scheu sind. Der Strandpieper ist für das Innere unseres Kontinentes ein seltener Irrgast. Vielleicht ist das vorgenannte Stück das einzige Belegexemplar schweizerischer Herkunft, auf alle Fälle eines von sehr wenigen. Ornithologische Beobachtungen im Val d'Herens und Val d'Arolla im Wallis. Von Julie ScJiin;\, Zürich. Einen Teil meiner diesjährigen Sommerferien verlebte ich in Arolla. Am 11. Juli verliess ich Sitten, um noch am gleichen Abend nach Euseigne hinauf zu wandern. Das Wetter war sehr schön, die Hitze im Rhonetal dementsprechend gross. Um die Stadt Sitten (521 m.) liegen fruchtbare Wiesen und üppige ßaumgärten, wo prächtiges Tafelobst (Aprikosen, Zwetschgen, Pfirsiche, • Mandeln, Feigen, Granaten und besondere Aepfel- und Birnensorten) gezogen wird. Am tiefern Gehänge der das Rhonetal nordwärts begleitenden Kette, ziehen sich ausgedehnte Rebberge bis in eine Höhe von 800 bis 900 m. hinauf. Nach oben folgen reiche Aecker und fette Wiesen, bis sie von zirka 1300 m. an, in die Waldzone übergehen. Der Bezirk Sitten ist besonders auch durch seine schöne und an Seltenheiten reiche Flora ausgezeichnet. Südlich von Sitten öffnet sich das liebliche Val d'Herens (Fhnngertal), in das sich die wilde Borgne tief eingeschnitten hat. Bei Euseigne zweigt das Val d'Her6mence ab, das im obersten Teile Val des Dix genannt würd. Val d'Herens heisst eigentlich nur das Stück von Sitten bis Les Hauderes, hier gabelt es sich in die beiden Hochtäler von Arolla und Ferpecle. Das ganze Tal von Sitten bis zum Mont CoUon in Arolla hat eine Länge von 34 km. Zwischen Val d'Höremence und Val d'Arolla schiebt sich, von Pigne d'Arolla nordwärts abzweigend, die Kette der Aiguilles Rouges ein, mit den bekannten Uebergängen des Pas de Chevres und Col de Riedmatten. In Sitten fiel mir die grosse Zahl Mauersegler, C y p - s e 1 u s a ]3 u s, auf. Auch Rauchschwalben, H i r u n d o r u s t i c a und Stadtschwalben, C h e 1 i d o n u r b i c a sah ich viele. Leider konnte ich mich in Sitten, das mich sehr lockte, nicht lange aufhalten, da sich Gelegenheit bot, in der Abendkühle nach Vex (957 m.) hinauf zu fahren. Vex liegt inmitten blühender Wiesen und Obstbäume. Diese gedeihen herrlich auf dem Plateau von Moränenschutt. Der Gegensatz zwischen dem künstlich bewässerten Kulturland und den von der Borgne angefi-essenen Gehängen fällt stark in die Augen. Graugelbe Schuttrinnen werden vom gelben Hauhechel, Ononis Natrix L., mit Vorliebe bewachsen. Im Dörfchen selbst beobachtete ich wiederum Mauersegler, Rauch- und Stadtschwalben. Auf einem Dachfirst sang ein H a u s - i-otschwanz, Ruticilla tithys, Haussperlinge, Passer d o m e s t i c u s , tummelten sich in den engen Gassen und taten sich am Pferdemist gütlich. Im Kataloge der Schweiz. Vögel (Studer und Fatio) Lieferung Xlll. heisst es Seite 2421 : „Brütet in Vex, 1000 m. Ebenso in Eu- seigne, 1000 m. (Hkss)", Goldammer, Emberiza citri nella, rief aus den Kornfeldern und angrenzenden Büschen. In den Obstbaumwäldern schlug noch der Buchfink , F r i n- g i 1 1 a c o e I e b s. Da Vex noch ganz südliche Vegetation aufweist, (Nussbäume, Reben, Kirschen und Korn) konnten die Amseln, T u r d u s m e r u 1 a , die eben reifenden Kirschen holen. Ganze Schwärme wurden jeweilen aufgescheucht. Einen Star, Sturnus vulgaris, sah ich noch nie im Wallis. Bis 9 Uhr abends sangen Singdrosseln, Turdus mu- s i c u s , und Rotkehlchen, Erithacus rubecula, auf den Erdpyramiden von Euseigne. Der Gesang beider Vögel war noch prächtig voll. Diese, aus Moränenmaterial bestehenden Erd- pyramiden, das \\'ahrzeichen von Euseigne, stehen im Winkel zwischen der Vereinigung der Dixence, dem Zufluss der Borgne aus dem Val d'Heremence mit der Borgne. Wie aus der Märchen- welt hervorgezaubert erschienen mir diese weisslichen phantastischen Gebilde! In der Frühe eines herrlichen Sonnnermorgens wanderten wir über Evolena, Les Hauderes nach AroUa hinauf. B r a u n k e h 1 i g e W i e s e n s c h m ä t z e r, F* r a t i n c o 1 a r u b e t r a waren überaus zahlreich, auch ein S c h w a r z k e h 1 i g e r W i e s e n s c h m ä t z e r, P r a t i n c o 1 a r u b i c o 1 a flog vor mir auf. Er sass auf einem Wacholder, J u n i p e r u s S a b i n a L., dann ver- schwand er auf einen Augenblick, um sofort wieder auf einem obersten Wacholderspitzlem zu erscheinen. Einmal rechts von mir, dann links; erst vor, dann hinter mir, immer in Bewegung, Vielleicht wollte er mich von seinem Nestlein weglocken, jedenfall war ihm meine Gegenwart unangenehm. Auf einem Neubau tummelten sich auch hier wieder H a u s - s p e r 1 i n g e. Hart an der Poststrasse, auf einem wilden Rosen- buscli, hatte ein R o t r ü c k i g e i' W ü r g e r, L a n i u s c o 1 1 u r i o — 4 — sein Standquartier aufgeschlagen. Als ich auf der Heimreise nach ihm Ausschau hielt, sass er wieder am gleichen Ort. Auf der ganzen Strecke Euseigne-Les Hauderes sangen die Do rn- und Gartengrasmücken, Sylvia cinerea und Sylvia h o r t e n s i s sehr ausdauernd, während dem sie am 28. Juli voll- ständig verstummt waren. Der Strasse entlang ziehen sich Erlen-, Hasel- und Rosenbüsche. Ich glaube auch den Ruf des F i t i s - laubvogels, Phylloscopus trochilus, vernommen zu haben, möchte dies aber nicht behaupten. Auch den Weide nlaubvogel, Phylloscopus rufus, stellte ich fest, wie schon im Lötschentel 1915 und im Saastal 1918. In den Lärchen wäldern vor Evolene (1378 m.) trieb sich der Berglau bvogel, Phylloscopus Bonelli umher. Evolena liegt inmitten blumiger Matten, die mit prächtigen Getreidefeldern abwechseln. Die sonst so wilde Borgne fliesst milchweiss und sanft durch die lieblichen ebenen Matten von Evolena, Sanddorn und Tamarisken begleiten sie zu beiden Seiten. An den sonnigen Hängen bauen die Bewohner Roggen, Gerste, Kartoffeln, Hanf und ein wenig Flachs bis nach Les Hauderes hinauf. Die Buche sah ich im ganzen Tal nirgends. In den Nuss- und Kirschbäumen zwischen Euseigne und Evo- lena hielten Rabenkrähen, Corvus corone, Eichel- häher, G a r r u 1 u s g 1 a n d a r i u s , sowie der gemeine Gim- pel,. Pyrrhula pyrrhula sbsp. europaea (V.) Ernte. Mistel- und Singdrossel, Turdus viscivorus und Turdus musicus waren auch keine Kostverächter. Ein Kleiber, Sitta caesia, führte seine Jungen am Stamm eines Kirschbaumes spazieren. Den Baumläufer, C e r t h i a b r a c h y d a c t y 1 a Brehm, sah ich nicht, er wird aber sicherlich zu finden sein. Baumpieper, Anthus trivialis, hatte ich schon in Euseigne gehört. Durch das ganze Tal bis nach Aroila hinauf hörte ich den Zaunkönig, Troglodytes parvulus singen. Das Dorf Les Hauderes (1447 m.) liegt nur V* Stunden von Evolena entfernt. Zur Linken steigt man durch das kleine Val de Ferpecle ins gleichnamige Gletschergebiet hinauf, gegen die stolze, wundervoll gleissende Dent Blanche. Zur Rechten gelangt man durch das Val d'AroIla zum Mont Collon. Die Kette der Grandes Dents trennt die beiden Alpentäler. Auch hier in Les Hauderes waren wjeder Segler, Rauch- und Stadtschwalben da- heim. Weisse Bachstelzen, Motacilla alba ,, stelzten" über die Steine, auch die Gebirgsstelze, Motacilla boa- r u 1 a , traf ich von hier an häufig. Am 28. Juli kam mir ein Grauer Steinschmätzer, S a X i c o 1 a o e n a n t h e , zu Gesicht, der auf einer Leitung aus- rulite. Eine Schar Er lenzeisige, Chrysomiti-is spinn s, traf ich in den Lärchen ob dem Dürfe, es waren zirka 30 Stück. Von Les Hauderes steigt ein guter, steiler Saumweg in vielen Windungen über La Gouille (1852 m)., Satarma (1800 m.), Praz mousse (1846 m.) und Monta (1900 m.) nach dem kleinen, weltab- geschiedenen Kurort Aroila (2100 m.) hinauf. Das Val d'Arolla ist in seinem Hintergrunde stark vei'eist. Der Saumweg führt durch blühende Bergmatten und durch lichte Lärchen wälder in die kleine . Hochgebirgsoase von Arolla. Auf dem kiesigen alten Gletscherboden von Satarma beobach- tete ich am 12. und 16. Juli Gebirgsstelzen, sowie Weisse Bachstelzen. Braunkehlige Wiesen seh mätzer wiegten sich auf schwankenden Blütenstengeln. Um die gebräunten Maiensässhütten flogen junge und alte Hausrotschwänzchen. Arolla selbst ist ein wahres hochalpines Kleinod. Seine riesigen Arven, Pinus CembraL. bildenhier noch schöne Waldungen, die von einzelnen Lärchen, Larix decidua Miller, durchsetzt sind. Sie reichen von 1950 m. bis 2150 m. Auf allen Seiten blitzen die Gletscher, im Süden haben wir den mächtigen Mt. Collen, im Westen die Kette der Aiguilles Rouges, im Osten die Grandes Dents-Kette. In der Talsohle von Arolla, der wilden weissen Borgne entlang bis zu ihrem Ursprung im Glacier d' Arolla, der sich am Fusse des Mt. Collon mit dem Glacier de Vuibe vereinigt, wippten Weisse Bachstelzen, MotaciUa alba und Gebirgsstelzen, M o t a c i 1 1 a b o a r u 1 a. In den Lärchen lockten und zeterten Alpensumpf m eisen, P a r u s a t r i c a p i 1 1 u s L. sbsp. monta nus (Baldenst.). Das war die einzige Meisenart (ausgenommen Haubenmeisen), die ich in und um Arolla traf. Sie stieg dafür bis zur einsamen, höchsten Arve hinauf, die als windzerzauster, vereinzelter Vorposten über der obern Baumgrenze wachte. Die Alpensumpfmeise war überhaupt der am häutigsten anzutreffende Vogel in Arolla, sowohl in den Lärchen am Borgne-Ufer unten, als auch in den Arven und Lärchen höher oben. Tannenmeisen traf ich nie, weder auf der südlichen noch auf der nördlichen Talseite. Einmal, an einem föhnigen Morgen girrten H au benmeisen, Parus cristatus sbsp. mitra- t u s Brehm in den Arven vor meinem Fenster. Ebenfalls im Tal, auf dem Vorplatz des kleinen Postgebäudes von Arolla, beobachtete ich z w^ e i s ü d 1. L e i n f i n k e n , A c a n t h i s 1 i n a r i a L. sbsp. rufescens. Braun kehlige Wiesensch mätzer, Pratincola r u b e t r a waren ziemlich häufig. Ich traf selbständige Junge schon am 19. Juli in La Gouille, Satarma, Monta, Arolla und Lucel. Der kleine Vogel war immer dort zu finden, wo noch sogenannte „Lägerwiesen" waren, d. h. Stellen, wo das Vieh regelmässig lagert. Es sind dies Wiesen in der Nähe von Hütten oder Senn- hütten, wo das Unkraut recht üppig w'uchert. Alpenampfer, Rumex alpin US L, ; Waldstorchschnabel, G er aniu m silvaticum L.; Tages- I.ichtnelke, M cland ry um sil vestrc (Schrank) Röhliiijj' etc. gedeihen an diesen Plätzen. Bis 28. Juli sangen die Braunkelilclien no(di häutig. Der Buchfink, Fringilla coelebs schlug um Mitte Juli noch gut, gegen Knde des Monats Hess der Sangeseifer bedeu- tend nach. Er war in der Talebene als auch im Wald um das Hotel zu Hause, allerdings nur vereinzelt. Der Berglaubvogel, Phylloscopus Bonelli nistete in der Nähe des Hotels, wahrscheinlich ruhte es auf dem Boden, vielleicht in der Veiiiefung in den Wurzeln eines alten Lärchen- strunkes. Am 22. Juli trugen die Alten noch Futter im Schnabel. Den Gesang hörte ich nie, aber sehr oft den gedehnten Lockruf „hoi-ed". Den W^eidenlaubvogel, Phylloscopus rufus lir»rte ich nur am 22. Juli mehrmals rufen in unmittelbarer Nähe des Hotels an einem Föhntag. Sehr selten war der Ruf des gemeinen Gimpels, P y r i' h u 1 a )) y r i' h u 1 a s b s p. e u i- o p a e a (V.) zu hören. Am 15. Juli verirrte sich ein einzelner Mauersegler, M i c r o p u s a p u s nach Arolla hinauf. Alpensegler sah ich nicht. Ein fröhlicher, zufriedener Geselle war auch da oben der Zaunkönig, T r o g 1 o d y t e s p a r v ul u s , der das tosende Gletscherwasser deckte mit seinem lauten Liedlein. Misteldrosseln, Turdus viscivorus sah ich oft zirka 30 Stück erschreckt abfliegen bei meinem Kommen. Mitten im dichtesten Arven- und Lärchen wald steht die englische Kirche, ti'otzdem ich beinahe täglich dort, war, traf ich nie einen Menschen, nur Misteldrosseln, Baumpieper, Gimpel und Alpensumpfmeisen hielten mir treue Kameradschaft. So oft ich diesen stillen Wald- winkel betrat, haupsächlich abends sechs Uhr, scheuchte ich grosse Scharen Misteldrosseln auf, mehrmals glaubte ich auch eine oder zwei Singdrosseln zu sehen. Auch anf dem obern Felspfad nach La Gouille flogen jeweilen 20- bis 30 Stück vor uns auf. Die Ringamsel, Turdustorquat US L., sbsp. a 1 p e t r i s Brehm war nicht häufig; lange nicht so häufig wie in Saas-Fee im Juli 1918. Einmal sah ich auf der nördlichen Talseite eine ganze Familie. Die Jungen waren ganz gefleckt, noch ohne Schild. Das alte Männchen hatte einen prachtvollen weissen Fleck. Diese Drossel- art traf ich durchwegs höher oben an, als die Misteldrossel, immer über der Baumgrenze. Singdrosseln, Turdus m u s i c u s stellte ich nie mit Sicherheit fest. Den Gesang vernahm ich nach dem 11. Juli nie mehr, trotzdem Arolla 1000 Meter höher liegt als Euseigne. Der Baumpieper, A n t h u s a r b o r e u s sang nur noch bis am 13. Juli, dann schwieg er ebenfalls. Sehr wenig scheu waren die vielen N u s s h ä h e r, N u c i f r a g a caryocatactes, die zu allen Tageszeiten ihre kreischende, laute Stimme hören Hessen. Mehrmals glaubte ich einen Spechtruf zu hören und war sehi- ersta,unt emen Nusshäher zu sehen, der geschickt von Zweig zu Zweig hüpfte, denn soweit die Ai've reicht, soweit geht auch sein Königreich. — 7 — Leidei- bekam ich den scheuen Vugel, den Specht, nie zu sehen, obwohl er um Mitte JuH noch oft rief und erst in den letzton Juli- tagen meistens schwieg. Es schienen, mir Touren von zehn bis 20 gleichhohen Tönen zu sein, die ich in ,, Glück, Glück . . . etc. um- setzte. Er rief gewöhnlich in der Morgenfrühe bis zirka 11 Uhr. Im Verzeichnis der Schweiz. Vögel (Studer und von Bürg, 1916) heisst es vom Schwarzspecht, Dryopycus martius: ,,P1., mt., alp. bis gegen 2500 Meter Bis zur Baumgrenze, Jura und diesseits der Alpen, seltener in der Ebene und südlich der Alpen. Im Herbst oft in den Tälern Ich kann aber nicht behaupten, dass ich den Schwai'zspecht hörte. Der genügsame H a u s r o t s c h w a n z , R u t i c i 1 1 a t i t h y s , war im Tal unten bei allön Hütten, wie auch in der Steinwüste der Moränen zu linden. Am 25. Juli fand ich ein Junges, das erst flattern konnte in der Steinwüste der La Rousette-Kette, zirka 2500 m. hoch. Die H e c k e n b r a u n e 1 1 e , A c c e n t o r m o d u l a r i s war sehr selten, ich wusste, wo sie zu finden war, sah sie aber sonst nirgends. Auf dem obern Weg nach La Gouille traf ich sie regel- mässig in einem Lärchenschlag. Am 22. Juli hörte ich auf der nördlichen Talseite in den Erlen, Alnus veridis und Alpenrosenbüschen zweiGartengrasmücken, Sylvia h o r t e n s i s , herrlich singen. Ueber eine Stunde jubelten sie ohne nennenswerten Unterbruch. Auf der südlichen Talseite, wo keine einzige l'^rle wuchs, hörte ich nie eine Grasmücke. Ganze Schwärme, 25— oO Stück E r 1 e n z e i s i g e , C h r y - s o m i t r i s s p i n u s , suchten die Arven und Lärchen ab nach Futter. Täglich sah und hörte ich sie am selben Ort und zur selben Zeit. Am Abend des 18. Juli hörte ich ein Käuzlein rufen ganz in der Nähe des Hotels. Ich folgte dem Rufe, der aus einem alten Steingebäude, das zum Hotel gehört und in welchem Mobiliar auf- bewahrt wird, zu kommen schien. Auf der ersten Arve vor diesem Gebäude sass ein Käuzlein, das fauchte und schneutzte nach Katzen- art. Bald antwortete ein zweites Käuzlein und kurz darauf ein drittes. Ich hörte auch wimmernde Töne, die von den lockenden Alten kamen, und mich sehr an ein hohes Kinderweinen mahnten. Allabendlich zirka 8V2 Uhr hörte ich den ersten Ruf und dann unausgesetzt l)is in die tiefe Sommernacht hinein, bei gutem wie bei schlechtem Wetter. Sie entfernten sich nie weit von ihrem Standort, wo ich sie täglich traf, sondei'n kehrten immer wieder dahin zurück. Leider hörte ich den Ruf immer erst in der Däm- merung und dazu im Arvenwald, so dass ich sie oft kaum vom Arvenstamm unterscheiden konnte. Die Gefieder-Zeichnung sah ich gar nie deutlich. Der Flug war völlig geräuschlos. Auf einem Arvenzweig sitzend machten sie äusserst komische Verbeugungen, indem sie sich mehrmals niederbeugten, um sich sofort wieder auf- zurichten. Diese Verbeugungen machte der Vogel gewöhnlich in der Aufregung und kurz vor dem Abfliegen. Oft kam ich bei grosser Dunkelheit ganz in seine Nähe. Das Junge war gar nicht scheu und flog erst weg, wenn die Alten nicht nachHessen mit Warnen und Locken. Zu meinem Bedauern gelang es mir nicht, ausfindig zu machen, ob es sich um den Steinkauz, Athene noctua oder um den Rauh- f usskauz, NyctaleTengmaline handle. Herr Albert Hess hat den Rauhfusskauz, Nyctale Tengmaline Gm. für das Binntal festge- stellt. (Ein Beitrag zur Avifauna des Binntales (Wallis) von Albert Hess, Bern). Er schreibt Heft 2, XVII. Jahrgang (1919-1920) des ,,Ornithologischen Beobachters" : „Für das Unterwallis ist der Rauh- fusskauz längst festgestellt. Ebenso für das Berner Oberland. Es fehlt einfach an Beobachtern, um ihn auch für das Oberwallis nach- zuweisen." Im Katalog der Schweizerischen Vögel (Studer und Fatio), Lieferung II, pag. 113 heisst es allerdings: ,, ziemlich häufig bei Martigny (\^airoli), selten bei Sitten (Wolf)." An einer andern Stelle pag. 112 steht: ,, Gewöhnlich in Verwechslung mit den vorigen Käuzchen (Steinkauz, Athene noctua Retz), Wiggle, Totenvogel, Cheveche genannt." Ebenfalls im gleichen Katalog heisst es pag. 110 vom Steinkauz, Athene noctua Retz; ,, . . . ziemhch häufig bei Sitten." Im Verzeichnis der Schweiz. Vögel (Studer und von Burg 1916) liest man vom Rauhflusskauz: ,, Ersetzt den Steinkauz von etwa 1000 m. an bis über bie Baumgrenze hinauf. Südlich der Alpen selten . . . ." Zum Schluss will ich noch eine Stelle von Dr. Eugene Rey: ,,Die Eier der Vögel Mitteleuropas", Band I: Text anführen, pag. 58 schreibt er: „Da der Rauhfusskauz oft mit dem Steinkauz verwech- selt worden ist, so sind manche der obigen Angaben nicht ganz sicher und aus demselben Grunde wohl unvollständig. — Der Rauh- fusskauz ist hauptsächlich ein Bewohner gebirgiger Nadelholzwal- dungen und nicht gern in Baumhöhlen." Ich glaube doch annehmen zu dürfen, dass es sich in diesem Falle um den Rauhfusskauz, Nyctale Tengmaline handelt, ist doch auch in der Verbreitungskarte des Rauhfusskauzes das Val d'Herens als Standort eingezeichnet. Ob der Baumgrenze bei 2150 m., wo die Arven verschwinden und Wachholder, Juni- perus communis L. var. m o n t a n u s Alton, rostblättrige Alpenrose, Rhododendron ferrugineum L. an ihre Stelle treten und später eigentlich Alpweide, wird auch das Vogelleben ein- töniger. Hier war das Reich der Wasser pieper, Anthus spi- n o 1 e 1 1 a. Auf Schritt und Tritt bemerkte man sie, sowohl auf der herrlichen Alp Praz gras (2489 m.), als auch gegen den Pas de Chevres. Diese Alp Praz gras ist von unaussprechlichem Liebreiz, unzählige Blüten deckten den weichen grünen Rasen fast zu; man meinte in einem Wundergarten der Natur zu sein. Alpendohlen, Pyrrhocarax alpin us sah ich oft. Am 26. Juli zählte ich 45 Stück am Mt. Dollin und am 27. Juli 98 Stück ob der höchsten Arve. Alle hatten orangegelbe Schnäbel und — ü — zinnoberrote Füsse. Am Abend des 22. Juli flatterten sechs Alpen- dohlen um die Cabane de Bertol (3433 m.), die ziemlich zutraulich waren. In der Frühe des 23. Juli sah ich im Schneesturm drei Alpendohlen, die sich an die Felsen der Aiguille de la Za (3673 m.) ankrallten. In dieser Höhe war alles tot und still, nur ein pracht- voller schweizerischer Mannsschild, Androsace helvetica Gaudix bildete ein grosses halbkugeliges Polster, indem sie sich hart ob der Schneegrenze in einem Felsspalt verankert hatte. Einmal sah ich über hundert Alpendohlen über dem Glacier de Tsidjiorenouve, prächtige Flugspiele ausführen. Die Alpenbraunelle, Accentor collaris war sehr zalili'eich aut dem Weg zum Col de Bertol, auf den apern Stellen sah ich sie immer wieder. Sie war auch auf den Moränen der Gletscher zu treffen. S c h n e e f i n k e n , M o n t i f r i n g i 1 1 a nivalis begegnete ich am Mt. Dollin, dort zählte ich 30 Stück am 18. Juli. Auf einem Felsen der La Roussette Hessen sich einmal 45 Schneefinken nieder, dann flogen alle weg und kehrten auf einem Umweg zurück. Sie waren nicht scheu, kamen ganz in meine Nähe, indem sie sich auf Steine oder auf den Boden setzten. Am gleichen Ort sah ich einen Grauen Steinschmätzer Saxicola oenanthe. Oefters traf ich einen Turmfalken, Cerchneis tin- n u n c u 1 u s bei den ersten Alphütten. Er schoss gewöhnlich aus dem Wacholder auf. Ich bin am Ende meiner Vogelliste, die für Aroila rund 30 Arten beträgt, angelangt und hoffe meine Beobachtungen im nächsten Sommer erweitern und vertiefen zu können. Ornithologischer Bericht aus Württemberg. (Januar bis Juni 1920). Aus dem Tagebuch von Prof. Dr. Zwiesele, Stuttgart. Januar 1. Rotkehlchen und Feuer köpfiges Gold- hähnchen in unserem Hausgarten. Spec htmeisen, Baum- läufer,Dompfaffen, Kohl-, Sumpf-, Blau-, Tannen-, Hauben- und S c h w a n z m e i s e n in der Nachbarschaft. Sperber kreist über der ,jSünderschIucht". 3. Dompfaffen an Erlenfrüchten und Birkenzäpfchen nagend. Erlenzeisige am Futterplatz. Spechtmeise lebhaft „tuit" rufend im Garten. 12. Dohlen umkreisen den Rathausturm in Crailsheim. 15. H ü h n e r- habicht über dem Neckartal bei Esslingen. Am Neckar Grün- füssiges Teichhuhn. 16. Rotkelchen singt im „Herdweg" (Stuttgart). 18. Sehr viele Dohlen an den Ravensburger Türmen. 19. Weisse und Gebirgsb achstelze an der Schussenbrücke, Nebelkrähe unter vielen Raben- und Saatkrähen unterhalb Ravensburg. 20. Grosser Würger bei Hochdorf an der Riss. Wasseramsel bei Ummendorf. Ein Flug Wasserpieper bei Schemmerberg. Wanderfalke bei Risstissen. 21. Dohlen an — 10 — den Türmen von Besiglieiui. Blässhului im Neckar bei Gennn- righeim. 22. Bei Präparator B. in Oehringen eine Anfang Januar in Neuenstein geschossene Amsel mit ganz weissem Kopf und Hals, im übrigen aber von schwarzer Färbung. KI)endort ein Mit- telspecht, der am 2. Januar bei Baunierlenbach geschossen wurde. 24. Bei Aulendorf fünf Stare. 26. Viele Krickenten, fünf Schellenten, mehrere Stockenten und 21 Blässhühner auf dem Bodensee bei Friedrichshafen, ebenso viele Lachmöwen, Dohlen am dortigen Kirchturm. 27. Viele L a c h m ö w e n auf A eckern bei Ravensburg. Mehrere Zwergsteissfüsse auf der Riss bei Biberach. Elster bei Aulendorf. Im Januar wurden bei Präparator W. in Ravensburg zwei Gänsesäger (cf von Weingarten, p von Wochenwangen) eingeliefert, ebenso ein Fischreiher von Ober- sulgen. 29. Bei hellem, warmen Wetter singt morgens V^H Uhr eine Amsel ihr vollständiges Lied ganz leise im ,, Herdweg" (Stutt- gart). „Studierende" Amseln hört man da und dort. Februar 3. Ein ganz weisser Haussperling beim Carolinum in Mergentheim. 4. Viele Dohlen an den Kirchtürmen in Weikers- heim. 5. Rotkehlchen singt jetzt auf der ,, Gänsheide" und im ,, Sünder" fast jeden Tag. 6. G r ü n f i n k ,,schwünscht" in der- selben Gegend. 7. Morgens bei Sonnenschein schlagen am Schloss- platz in Stuttgart viele Buchfinken. Einzelne sind noch rechte Stümper, andere gute Schläger. 8. Haubenlerche beim ,, eng- lichen Garten", nahe dem Güterbahnhof, rufend. 10. Drei El s t e r n bei Bietigheim. 11. Viele Dohlen bei Möckmühl und Schöntal im Jagsttal. 12. Grünspecht ruft anhaltend bei Künzelsau. 13. Lerchen trillern bei Ehningen im Gäu, Goldammer ruft bei Herrenberg. 15. Eisvogel fliegt laut pfeifend über die Enz bei Mühlacker. Zaunkönig schmettert, viele Lerchen lassen sich hören. 16. Starenflug bei Kornwestheim. 17. Amsel auf dem Nachbarhaus laut singend. 22. Weibchen vom kleinen Buntspecht in unserm Garten. Bei Degerloch Baumläufer und Kleiber (Spechtmeisen) sehr lebhaft pfeifend. 23, Grünfink im Stadtgarten seine sämtlichen (4) Touren hören lassend. Mittags bei Rottenacker riesiger Starenflug an der Donau. 24. Feld- oder S a n d s p e r 1 i n g tschilpt bei Saulgau. Dohlen an der Kirche von Schussenried, Turmfalke über dem Zellersee dort. 27. Haubenlerche im Hofe des Marstallgcbäudes in Stuttgart rufend und lockend. 28. Viele Erlenzeisige bei der Gerocksruhe. 29. Erster Drossel- ruf in den Anlagen beim Kanonen weg. Präparator W. in Ravens- burg erhielt Mitte Februar eine bei Friedrichshafen geschossene Tafelente, sowie eine Nebelkrähe aus der Umgegend von Ravensburg. März 1. Mehrere Drosseln bei Buoch, Oberamt Weiblingen, von meiner Tochter gehört. 2. Rotkehlchen und Zaunkönig auf der „Gänsheide", morgens lebhaft singend. Etwa 30 Ringel- tauben bei Station Beimerstetten an einem Waldrand fliegend. Laut Tagblatt Storch in Schorndorf angekommen. 3. Bei Rotten- acker im Donauried zwei Brachvögel, einige Rohrammern, ein Flug Wiesenpieper und mehrere Kiebitze. Bei Munder- — 11 — kiiiiicn der erste Hausro tschw aiiz lukI 5 — f) Zippammern. 4. Viele Weisse Bachstelzen überall an der üonau, viele kleine Steissfüsse in derselben. Gebirgsbacli stelzen bei Schelk- lingen, 5. Drei Weidenlaubsänger bei der Geroksruhe (Stutt- gait), einer bei unserer Wohnung zu hören. Mittags 2 Uhr singt im „Sünder" die erste Heckenbraunelle. G. In Zutfenhausen singt eine Haubenlerche auf dem First eines Hauses. 7. Ein- zelne Rotschwänzchen auch in Stuttgart. 8. Kirschkern- beisser im ,, Sünder" psitt, psitt rufend. 11. Morgens 7 Uhr singt bei grimmiger Kälte eine Grauammer auf einem Birnbaum bei Bartenstein sein Stumi)f\virkerlied. 19. Heckenbraunelle auf der „Gänsheide" nunmehr ziemlich häutig zu liören. 20. Bei der Solitüde Hohl- oder Holztaube. 22. Prä})arator M. in Stuttgart eihielt eine am 21. bei Kaltental geschossene Schnepfe und eine zweite von Leonberg. Bei demselben werden am 23. März die ersten zwei Auer bahnen von Klostereichenbach eingeliefert. 24. In der „Bürgerallee" bei Stuttgart singen beide Goldhähnchen (sissiwi, sissiwi das gelbköphge, sissississi das feuerköpHge). 26. Beim Westbahnhof der erste Gartenrot schwänz. Die Sumpf- meise lässt ihren Frühltngsruf anhaltend erschallen. 27. Erster Girlitz in der Heinestrasse. Rotkehlchen jetzt in der ganzen Umgegend an seinen alljälirlich besuchten Plätzen in Menge, auch der Hausrotsch w^ an z, dessen Hauptzug heurer lange auf sich warten liess, Jetzt häufig. 28. Zwei Gelbe Bachstelzen (M. flava) beim Neubau des homöopatischen Krankenhauses, morgens und mittags lange beobachtet. 29. Erster Schwarz köpf (Mönchsgras- mücke) in der Alexanderstrasse zu hören. Girlitz jetzt zahlreich. Zwischen Degerloch und Möhringen erster Schwarzkehliger W i e s e n s c h m ä t z e r. April 4. Schwarzkopf singt in unserm Garten. Blut- hänflinge in der Heinestrasse. Mehrere Fitislaub sänge r auf der „Gänsl leide" zu hören. 5. Garten rot schwänz jetzt häuhger. Fitis zahlreich im „Buchrain" und ,, romantischen Tale". Die ersten Müllerchen (Zaungrasmücken) klappern bei der Geroksruhe. 7. Abends 7.35 Uhr, lange nach Einbruch der Dunkelheit, singt noch das Rotkehlchen auf der „Gänsheide" und im „Sünder." 8. Mül- le r eben im „Hoppenlauf riedhof" und ,,Hei'dweg" gehört. 10. Morgens 5 Uhr erstes Am selkonzert. Bluthänflinge nun in der ganzen Umgebung wieder häutig. Im ,, Eulenrain" nisten Hauben- und Tannenmeisen. 11. Wendehals schreit in Nachbars Garten ,,giä, giä, giä." Die Gartenrotschwänze singen jetzt überall auf der ,, Gänsheide." Eine Dorngrasmücke lässt im Reitzen- steinschen Park ihr ,,didudidudidoidida" hören, eine andere treffen wir mittags an der Gerokstrasse. Zaunkönig sehr lustig. 13. Bau m- l)ieper zwischen Waiblingen und Winnenden gehört und gesehen. Bei Winncnden drei Rauchschwalben, in der Stadt selbst noch mehrere. Braunkehliger Wiesenschmätzer bei Waiblingen und Winnenden vereinzelt. 15. Viele Baumpieper bei Lauffen am Neckar. Bei Kirchheim am Neckar mehiere Schwarzkehl ige Wiesenschmätzer, bei Walheim ein Steinschmätzer (Sax. - 12 — oenantlie). Bei Besigheim sehr viele Bl utliänfliiiine in den Wein- bergen, ebenso bei Bietigheiin. Erster Kuckucl\srLif im ,, Forst" bei Bietigheim. Ueberall Rauchschwalben in den Dörfern, aber nocii keine M e h 1 s c h w a 1 b e angetroffen ! 17, Erste W a 1 d 1 a u b - Sänger im Booserwald und bei Kleinhohenheim gehört. 18. Braun - kehliger Wiesensch mätzer bei Mühlhausen, Aldingen und Nekarems sehr zahlreich in den Wiesen, Grauammer bei Oeffingen und Schmieden häutig. 20. Am Rande des Hoppenlaufriedhofes (auf dem freien Gelände bei der Friedhofausstellung) mehrere Z a u n a m m e r n gesehen und gehört, (klirrende Strophe). Am andern Tag waren sie verschwunden. In früheren Jahren habe ich diese Ammern nur im Neckartal bei Neckarrems, Poppenweiler und Marbach festgestellt. 22. Erste M e h 1 s c h w a 1 b e am Schlossplatz. 23. Erster Gartens pötter im Hoppenlauf riedhof eifrig musiziernd. Mauersegler (nach dem „Merkur" am 18. April eingetroffen) kreischend über der Stadt. 25. In Oeffingen erster Grauer Fliegen- schnäpper. Rotrückiger Würger zwischen Oeffingen und Neckarems. Dort auch sehr viele F e I d s p e r 1 i n g e (Ringel- spatzen). Bei Neckarems ein Paar S c h w a r z k e h 1 i g e W i e s e n - schmätzer. Grauammer bei Hochberg, Poppenweiler und Marbach. Bei Rohracker Wiedehopf und Heidelerche von meinem Sohn beobachtet. 27. T r a u e r f 1 i e g e n s c h n ä p p e r bei Neustadt (Waiblingen). Grauammer häufig bei (3bersontheim, Heidelerche bei Sulzdorf. Segler nun überall. 30. M e h 1 - schwalben jetzt allenthalben zu beobachten. Im ,, Königsbau" früher angekommenen Seglern unseres Hauses haben sich, wie Heuer wurden in Ravenburg auf- sind viele ihrer Nester von den bezogen. Unter der Dachrinne alljährlich, Segler eins'enistet. fallend viel Wiedehopfe schon im April Ravensburg eingeliefert. beim Präparator in (Scliluss folgt.) =D= r= n ^ o Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. My^r Abschuiss von Was$>iervögelu. In den „Singener Nachrichten" Nr. 94 vom 23. April 192Ü lesen wir : „Internationaler Bodensee-Fischerei verband, üer Internationale Bodensee-Fischereiverband, dem alle deutschen, schweizerischen und österreichischen Berufsorganisationen angehören, hielt eine Versammlung in Konstanz ab, in der ein Antrag auf Aufhebung der Motorboot-Taxe durch die Regierungen angenommen wurde. Die Schiffspatente für die Motorboottischer werden neu geregelt, ebenso die Vorschriften für die Lichterführung der Fischermotorboote. Der Abschussvon der Fischerei schädlichen Vögeln soll stärker als bisher durch- geführt werden durch zuverlässige Berufsfischer der einzelnen Uferstaaten. Ein Antrag auf Abänderung der Maschenweite des Klusgarn-Sackes wurde abgelehnt, weil die Regierungsvertreter Württembergs und der Schweiz be- stimmt erklärten, dass ihre Regierungen an der 35 Millimeter-Bestimmung festhalten." Immer die alte Geschichte. Das Fatale ist nur, dass in den Augen der meisten ßerufstiseher alle "Wasservögel schädlich sind. Ob man gern oder ungern tut, man muss doch immer wieder betonen, dass eine einzelne Berufsart nicht das Recht hat, eine Tier- oder Vogelart derart zu ver- — 13 — folgen, dass sein Fortl)estelien gefährdet wird. Letzteres ist aber hei vielen Sumpf- uiid Wasservögeln der Fall. A. H. Fisch feinde ? Einen sehr bemerkenswerten Beitrag zu diesem vielum- slrittenen Kapitel -iht uns Prof. C. G. SCHILLINGS in seinem berühmten Werke: „Mit Blitzlicht und Büchse im Zauber des Elelescho." Er schreibt dort auf Seite 324: „Meine zum Fischtang ausgesandten Leute kehrten mit mehreren Zentnern grosser Welse zurück. (Trotz aller Fischfeinde aus dem Tierreich wimmeln die afrikani- schen Gewässer von Fischen!) Das sollten sich die Vernichter unserer heimischen Reiher, Eisvögel, Wasserstare, Haubentaucher usw. gesagt sein lassen." K. Daut. Dei- neue Stausee bei Born. Durch das grosse Elektrizitätswerk bei 'Mühleberg wird die Stauung der Aare bedingt, die bis gegen Felsenau bei Bern hinaufreicht. Dadurch ist ein umfangreicher Stausee entstanden. Sein Spiegel ver- schönert entschieden die Landschaft, so dass man das Verschwinden von grünen \\'iesen und fruchtbaren Aeckern unter den Fluten verschmerzen kann. Bekannt- lich iiat der kleinere Stausee bei Niederried sofort allerlei Wassergeflügel angezogen. Die Verhältnisse an dem grossen Berner Stausee wären in ornithologischer Beziehung geradezu ideale. Wälder, Wiesen und Aecker begleiten seine Lfer in mannigfaltiger Abwechslung. Sogar Felswände fehlen nicht und Schilfsäume werden an verschie- denen Stellen, trotz der schwankenden Wasserhöhe, mit Sicherheit entstehen. Am 15, August flogen schon einzelne Lachmöwen') über dem Wasser. Grosse Flüge von Mehl-, Rauch- und Uferschwalben schwebten über dem Seespiegel. An den Ufern waren in sehr grosser Zahl Weisse Bach- stelzen und H a u s r o t s c h w ä n z e anzutreffen. Kurz, in ornithologischer Be- ziehung war die Gegend belebter als frülier. Die Berner Ürnithologen könnten sich also freuen . . . wenn nicht jetzt schon Motorboote herumratterlen und eine grössere Anzahl Ruderboote mit joiilenden und handharfenspielenden Insassen eine arge Unruhe brächten. Es sind eben auch „Naturfreunde", die sich da ergehen! Immerhin wird es sich lohnen den neuen See gut im Auge zu behalten. Alb. Hess. ') Am 8. Oktober 1920 waren es schon ca. 150 Stiiek. '"x ^ l^= CHRONIK - eHRONIQUE. ^=^ Jf ir ersuchen utn regelmässige Einsendung aller Beobachtungen. C y p s 8 1 u s a p u s L., M a u e r s e g 1 e r. Bereits am 23. Juli 1920 waren in Werdohl in Westfalen nur noch ein Drittel der hiesigen Mauersegler wahrzunehmen; am 24. zeigten sich morgens hie und da noch einzelne über dem Dorfe, abends noch drei Stück. Am 25. sah ich keine mehr. Am 26. hielt sich ein junger Segler auf dem Dachboden meines Hauses auf, der aber gegen 6 Uhr nachmittags, als ich ihm einen Fussring anlegen wollte, verschwunden war, W. Hennemann. — In Präsanz ob Centers (im Oberhalbstein, Graubünden) flogen am 1. August noch neun Stück um den Kirciiturm. Vom 2, August an waren sie verschwun- den; somit in der Nacht vom 1./2. August abgezogen. J. Schinz. Aegialites hiaticula L., Sandregenpfeifer. Am 6. September 1920 am Strand ausserhalij der Boothäuser Enge in Zürich neun Stück beoljachtet. Am 7. noch drei Stück, am 9. September keine mehr. J. Schinz. Vom Vierwaldstättersee. Beobachtungen vom 15. bis 31. Juli 1920 in Meggen. T e i c h r 0 ii r s ä n g e r zahlreich. Ende Juli meistens schon ausgeflogen, doch auch noch Nester mit Jungen und solche mit noch unfertigen Gelegen. — Kreuz- schnäbel. Mehrere Flüge des Fichtenkreuzschnabels. Aufi'allend zahlreich dieses Jahr. — Würger. Der Rotrückige Würger i.st wie der Kreuzschnabel viel zahl- reicher vertreten als andere Jahre. Ueberall trifft man ihn an, sei es auf Tele- — 14 — graplicndrähten oder auf Bäumen und Stangen. — Distelfink. Wie immer zulil- reicli. — Gelb Spötter. Zwei Stück, walirsclieinlicli haben sie im (iarten ge- brütet — L a u b s ä n g e r. Weidenlaubsänger hie und da, Filis nicht beobachtet. Ende Juli trieb sich ein fast sc hnee weisse r Laubsänger im Garten herum Auf den ersten Blick kam mir der Gedanke an einen entHogenen Käligvogel, doch bei näherer Beobachtung konnte ich ihn unzweifelhaft als Laubsänger fest- stellen. — R e g e 11 |i f e i f e r. Ein Pärchen am l'fer beobachtet. Oefters über Luzern gehört. — R e i h e r e n t e. Zwei Exemplare, wahrscheinlich Junge. — Krickente. Zwei Stück beobaclitet. Junge? — B 1 ä s s h u h n. Blässhühncr zahlreich mit noch kleinen Jungen. — H a u b e n s t e i s s f u s s. Ende Juli noch ein Nest gefunden mit zwei Eiern. Bald darauf wurde es durch einen Sturm zerstört. V. Feer, Zürich. Observations ornithologiques, du |er juiiiet au 30 septembre 1920. Par A. Matlu'.ij-Dii])ra:-, Colombier. N. A u t 0 u r , 10 juillet, un ^f ad. au vol, soir 8 h. Vaudijon. — Epervier, Aoüt 17, 18, soir 5 h., un individu en chasse, meme quartier, les Verrieres. — Buse hondree, 27 avril, le Dr Mayor observe ä Perreux (Boudrv) une bondree grat- tant lesol; en s'approchant, il a pu constater qu'elle avait deterre un nid de gu^pes, Buse ordinaire, aoüt 7, un „Bon oiseau" sur le Mont Barre, Verriöres; lo 8. une autre aux C(')tes, Verrieres ; le 10, une buse au Pussin, pres les Verricres. Puis, puis loin, 4 buses au vol. 2 ad. et 2 juv. planent sur la Fresse -(France). Plus tard iious en observons 2 autres ä la Cöte du Cerf, pres les Verriöres; le 22, 7 h. mat., une buse traverse la vallee, du Mont des Verrieres aux Cötes; 11 h. inat., une au vol sur le Bois noir et ä 12 h. 2 buses sur le Mont des Verrieres; le 25, une buse sur un poteau telegraphique aux Perrosettes, Verrieres. II s'agit dans ces observa- tions repetees, d'un ou deux couples ayant niche dans la region — Chouette c h e V e c h e , juillet 10, soir 7 30, cris de deux individus aux Gouguillettes (Boudrv). 31 aoüt, trouve une cheveche morte, groisiere de Cottendart. Septembre 30, cris de cliev(*^ches dans les vignes. pres Auvernier. — Chouette effraye. La colonie du Chäteau a emigre, vu les reparations en cours, sous l'auvent de la Cure. Aoüt 29, 30, 31, sept. 1 et 3, minuit 30 m., cris aux abords du Chäteau de l'Eglise ; sept. 9, 5 effrayes partent du toit de la Cure, on ne les revoit plus. — Martinet noir, aux Verrieres des le 21 juillet leur nombre a bien diminue; le 22, aucun en vue. Aoüt 8, observe deux individus de passage. Juillet 27, apres-midi 3 h. une quinzaine survole Colombier, ä la Neuveville (Berne) observö un seul martinet; le 29, sont noinbreux au-dessus de la prairie du Grütli et sur le lac des Quatres Cantons ; le 30, encore un ä Colombier. Le 20, on en signale quelques-uns ä Villa, pres Evolenc ( Valais) [Fr. Jordan]. — Hirondelle de cheminee, sept. 30, encore quelque.s- unes. — Hirondelle de fenetre, disparues le 20 septembre. — Hirondelle de rivage. Les juv. de la colonie de la Gagliere (Boudry) sont hors du nid, juillet 14, nous comptons 25 ä 30 individus. Aoüt 18, depart; le 28, uu individu isole ä Auvernier, bord du lac. — Martin-pecheur, sept. 17. Baie d'Au- vernier (R.), deux individus au vol, seule Observation de l'annee. Les trappes des piscicultures du Pervou et de Treytel detruisent tous les individus erratiques. — Etourneau, des le 10 juillet, vol d'ad. et de juv. ; le 23, encore un vol de GO, puis ils disparaissent, sept. 7, ils sont de nouveau lä ; le 12, observö vol de 4 ä 500 pres ßevaix ; le 17, au moins mille sansonnets arrivent ä 6 h. soir pour passer la nuit dans les roseaux de la Reserve. Fin Sept. excessivement nombreux dans le Vignoljle. — T o r c o 1 , un individu mangeant des fourmis, propriet^ Piquet (Boudry) le 7 juillet. — Mesange petite charbonniere, Aoüt 9, 10, ad. et juv. aux Verrieres. — Mesange charbonniere, mi-juillet, juv. de seconde couvee. — Mesange bleue. Beau ^J' avec anneau d'aluminium, jardin. — P o u i 11 o t V e 1 0 c e , septembre, chaque jour chant, rives du lac. — P o u i 11 o t s i f f 1 e u r , 20 juillet, chant ä 950 m. Verrieres. — Effarvatte, 17 sept., encore 2 ou 3 in- dividus ernbouchure du Ruisseau des Allees. — Fauvette babillarde, sept. 22, deux individus gazouillent, pres Auvernier. — Fauvette ä t^te noire, sept. 9 et 12, chant; le 24 un (^ mange des baies du sureau noir. — Merle noir, chant ä Colombier, ä divers endroits, le 14 sept.; de meme le 22 ä Auvernier, ä Neuchälel. — G r i V e c li a n t e u s e , 8 aoüt, un juv. ayant de la peine ä voler, route de Cliin- — 15 — cul aux Verrieres. — Rossignol de niurailles, 7 aoüt, un individu (deniiore observ.). — Traquet motteux, 8 aoüt, un individu mange des baies de ner- prun (Rhainnus frangula) route de Chincul, Verrirres. — 9 sept, (juelques culs-blancs de passage sur Planeyse. — Bergeron nette grise, sept. 17, nombreuses rives du lac, surtout des juv. 1920 en plumage de transition. — Bergeronnette jaune, sept. 17 et 18, nombreuses en passage. — Bruantzizi, 10 juillet, un couple avec juv. sur la Foret, Boudry. — P i n s o n , 9 juillet, chant. — P i g e o n colombin, 4 individus au vol. — Pigeonramier, sept. 11, vol d'une cin- quaiitaine, vers Perreux (Boudry). — Vanneau, 17 aoüt, soir 6 h. passage d'un vol de 70, dir. S., Vorrieres. — Hören blongios, 7 aoüt, observe un juv. 1920, sur la rive du lac, au Creux des Grenouilles (R.). — Poule d'eau ordinaire, nii-Sept., les grandes pennes des alles ayant repousse, on apercoit ces oiseaux liors de la roselirre (R.). — Foulque, 9 juillet, Reserve 1 ad. et 2 juv., gros comme le poing. Sept. 17, un vol de 35, s'abat dans la baie d'Auvernier, les södentaires ne se nirlent point aux arrivantes. — Chevalier arlequin, mi-Sept., deux in- dividus ;i St-Blaise mangeant un chat creve (H. Zintgraff). — Chevalier cul- blanc, 17 sept., un individu i.sole (R.j. — Chevalier guig nette, 31 aoüt, un in- dividu pose sur mole du traniway aux Ruaux. — Canard sau vage, juillet ä fin Sept., colonie dans la roseliere de la Reserve. — Grand harle bievre, du 20 au 25 sept., 4 $ ou 4 juv. dans la Reserve. — Grebe huppe, sont excessivement nombreux. — Grebe castagneux, 7 sept., depuis la mi-avril, I observ., le 18, 2 juv. en duvet, gros comme un oeuf de cane, R. ainsi que quelques adultes. — Goeland argente (Larus argentatus cachinnans), sept. 10 ä 13, un ad. et 2 juv. 1919, pendaut le trajet de Chex le Bart, la Pologne, Treytel. Cette espöce nous est signalee, en Se[)tembre, comme plus abondante que d'autres annees, cela sur toute l'etendue du lac. — Goeland c e n d r e. Aoüt 25, 27, une vingtaine de juv. 1920 sur le mole d'Auvernier; 7 sept., encore 3 juv. 1919, meme endroit; 10 et 12, 1 juv. 1920 et 2 juv. 1919 devant Bellerive (St-Aubin). — Mouette rieuse, 8 juillet, elles reparaissent, ad. avec capuchon; 27, une vingtaine d'ad., juv. 1919 et 1 juv. 1920, baie d'Auvernier; 12 aoüt, nombreuses tote blanche, queue blanche; 25, 27, environ 250 de Serrieres ä Baie de l'Evole, quelques juv. 1920. Sept. 10, 11, environ 300 devant Chez le Bart ; le 17, 5 juv. 192u (R.). — HirondeUe de mer Hansel, 27 sept., observe ä plusieurs reprises deux individus au vol, plumage juv. 1920 ä Chez le Bart. — HirondeUe de mor epouvantail, sept. 25, Quel- ques bezoles poses sur les vions de tilets, devant Estavayer. Vom Büchertisch — Bibliographie. Paul Robieii, Die Vogelwelt des Bezirkes (Stettin. 112 S., 8°. Verlag von Lkon Saunier in Stettin. Der Verfasser hat mit diesem Büclilein mit viel Fleiss eine wertvolle Lokal- ornis seines Beobachtungsgebietes geschrieben. Besondei-en Nachdruck hat er auf die Feststellung der Brutvügel (ca. 170 Arten) gelegt. Das geschali mit vollem Recht, denn nur die Brutvögel haben ihre eigentliche Heimat in dem behandelten Gebiet. Sehr angenehm berührt die strenge Selbstkritik des Verfassers, der offenbar ein Feldornithologe ist, wie er sein soll. Wir möchten das Büchlein als Muster emp- fehlen für die Lokalornis, die uns aus den verschiedensten und zum Teil sehr inte- ressanten Teile un.seres schweizerischen Vaterlandes noch fehlen. A. H. Heinrich Kutter : <«ehe hin zur Ameise. Anleitung zur selbständigen .'\meisenforschung. Vi und 165 Seiten. Mit 68 Abbildungen im Text. Verlag Ernst Bircher, Bern. Preis Fr. 5.— Dieses scluPAicke Büchlein, das den Bd. 1/2 einer Reihe Naturwissenschaft- licher Beobachtungsbücher bilden soll, ist gut geschrieben und dürfte den Zweck er- füllen, welcher der Verfasser im Auge hat, nämhch den Leser anzuregen selbst mit der Natur direkte Freund.schaft zu schliessen. Ein jedes solches Buch krmnen wir empfehlen, gilt es doch bei uns Ornitho- logen je länger je mehr mit der wagenden Natur stets in Fühlung zu bleiben. Des- halb wird auch der eine oder andere das Bedürfnis empfinden, von den Ameisen etwas mehr zu wissen. Er greile dann zu diesem brauchbaren schweizerischen Ameisen buch. AH. — 16 — Schweizerische Gesellschaft .für Vogelkunde und Vogelschutz. Societe suisse pour l'elude des oiseaux et ieur protection. I J Ordentliche Herbstuersammlung in Soiothurn Sonntag, den 7. November 1920 im Zunfthaus ,,Wirthen". 1. Gcschäftliclier Teil, vormittags 10 Utir. 1. Protokoll, 2. Jahresbericht des Präsidenten, 3. Rechnungsablage, 4. ^Verschiedenes. II. Wissensciiaftliciier Teil, 10.30 Uhr. 1. Vortrag von Herrn Direktor Dr. L. Greppin, Soiothurn: Vogelzug über die Alpen. 2. Vortrag üon Herrn E. Aellen, Basel: Flugbilder und Fiugbewe- gungen unserer gewöhnlichen Tagraubvögel. 3. Vortrag von Herrn 6. Hafner, Soiothurn : Lieber Vogelschutz. 4. Kleinere Hitteilungen von verschiedenen Herren. III. Gemeinsames Mittagessen um 12. 30 Uhr. IV. Mitteilungen und Demonstrationen von 14 Uhr an. Zirka 15 Uhr Besuch des Museums. Eine zahlreiche Beteiligung wird erwartet, heisst es doch kräftig und mit neuem Mut an die Arbeit zu gehen ! Anmeldung für das Mittagessen beliebe man bis zum 4. November an Herrn G. Hafner, Lindenweg in Soiothurn zu richten. Für die Mitteilungen und Demonstrationen erbittet sich der Unter- zeichnete, wenn möglich vorherige Anmeldung, damit die Zeiteinteilung erleichtert wird. Der Präsident: A. Hess. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est a"utorisee quc moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La redaction laisse aux auteurs rentiere responsabilitö de leurs articles. Redaktion: A. Hcss in Bcm. — Prof. A. I^athey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVIll. i^g" Hoyember 1920 Nofembre g^l;,; 2 Der OrnithologisGhe Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Scliweizerisclien Gesellsctiaft für Vogelicunde und Vogelsciiutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et ia protection des oiseaux. Organe officie! de ia Societe suisse poar l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Beitrag zur Avifauna des Kantons Tessin, nebst einiger Reisebeobachtungen. Von 'r//r,)i/nr Si/niin, Basel. Einleitung. Das obere Tessintal — bekanntlich Valle Leventina oder kurz die Leventina genannt — bietet das gleiclie Bild wie die meisten unsrer Alpentäler. Das Tal wird vom Tessin durchflössen, dem links und rechts zahlreiciie, meist reissende Gebirgsbäche zuströmen. An den Talflanken zieht sich der Nadelwald auf der Südseite meist nur bis zu 1800 m hinauf. Da wo der Wald um grössere oder kleinere vereinzelte Siedelungen gerodet ist, liegen Heumatten, an die nach oben die Alpweiden anschhessen. Dann folgt die Stein- einöde mit ihren riesigen Geröllhalden und steilen Felswänden bis dorthin, wo ewiger Schnee die höchstgelegenen Mulden und Gipfel bedeckt. In der knappen Zeit von 14 Tagen (21. Juli bis 3. Aug. 1920) durchsuchte ich das Gebiet um Airolo möglichst genau. Mein Stand- ort war eine Barake, die bis jetzt militärischen Zwecken gedient hat und die idyllisch in einem Nadelwald am steilen Hang oberhalb des Forts Airolo gelegen ist. Das Beobachtungsgebiet war absicht- lich nicht gross gewählt, um einen bessern Ueberblick zu bekommen. Es umfasste das Gebiet zwischen Airolo, Lucendro, Pizzo Centrale, Lago Ritom. Hier möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die Gegend vogelarm ist! Diese Armut ist nicht etwa die Folge eines ungün- stigen Geländes, sondern sie rührt von dem rücksichtslosen Vor- gehen der Einwohner gegenübei' der Vogel weit lierl Diese Be- hauptung ist aber nicht meine unbegründete Meinung, sondern sie — 18 — ist Tatsache. Am 29. Juli sah einer meiner Kameraden zAvei Männer mit Flinten bewaffnet alle Feldbüsche auf den Matten oberhalb Airolo durchsuchen. Diese Gebüsche werden zur Strichzeit gerne als Ruhe- platz und zum Schutz von vielen Vögeln, l)esonders von Jungvögeln aufgesucht, so dass es natürlich solchen ,, Jägern" ein leichtes ist, sich den gewollten Bedarf zu Küchenzwecken zu verschaffen. Damit entvölkern sie aber systematisch das Gebiet. Wenn diese Methode dann auch im Winter 'um Haus und Dorf angewendet wird, so wird die Individuenzahl einer weiteren Gruppe von Brutvögeln (Alpen- braunelle, Schneefink, Ringdrossel) ebenfalls ständig dezi- miert. Tatsächlich traten denn auch genannte Arten in ihrer Häufig- keit hinter der in andern Gebieten merklich zurück. Trotz ahedem sind einige Vogelarten recht häufig. Hier möchte ich besonders den Wasserpieper (Anthus spinoletta) auf den Alpweiden und Matten und den Zitronenzeisig (Citrinella alpina L.) des Hochwaldes hervorheben. Häufig im Hochwald waren auch die Meisen und nicht minder der Berglaubvogel (Phylloscopus bonelli Vieu.!..). Bedingt durch eine gute Zapfenernte traf' ich öfters den Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra). Da die Gegend reich an fliessendem Wasser ist, war die Bach- stelze (Motacilla alba) verhältnismässig zahlreich. Nicht zu treffen waren Vögel, die sonst in den Alpen jenseits des Gotthard meist überall anzutreffen smd, wie Alpenmauer- 1 ä u f e r , Alpendohle, T a n n e n h ä h e r , S c h w a r z s p e c h t Schneehuhn, Auerhuhn, Birkhuhn, Kolkrabe. Beobachtete Vogelarten. 1. C h r y s 0 m i t r i s s p i n u s : Einmal, am 25. Juli traf ich ober- halb Madran'o in 1200 m Höhe einen Flug dieser Zeisige. Sie klaubten sich Birkensamen aus. 2. C i t r i n e 1 1 a alpina: In kleineren Tannen\\aldungen, am Waldrand und auf den angrenzenden Matten weitaus der häufigste Vogel. Die Zitronenzeisige traf ich immer in kleineren Gesellschaften von acht bis zehn Stücken. Wenn ein solcher Trupp auffliegt, hört man jedesmal den sanften, weichen Triller. 3. S e r i n u s h o r t u 1 a n u s . Ist spärlicher Brutvogel in den Nadelhochwäldern um Airolo. 4. P a s s e r d o m e s t i c u s : In Airolo traf ich auf den Strassen stets Sperlinge an. Sie waren aber bei weitem nicht so zahlreich und viel scheuer als in Basel. Passer italiae habe ich nirgends festgestellt. 5. M on t i f r i ngi 1 1 a nivalis: Sehr selten. Nur einmal, am 28. Juli bei kaltem Wetter und Neuschnee bis 1800 m sieht Herr Aellen bei unsrer Hütte im lockern Hochwald unterhalb Motto Bartola vier Stück. 6. Fringilla coelebs: Hält sich überall im Hochwald auf, aber spärlich. Oefters hörte ich neben seinem gewöhnlichen Lockton ein ,,trüp"; dieser Ruf wird in Basel nur sehr selten gehört. 7. C a n n a b i n a 1 i n o t a : Einige Hänflinge sah Herr Aellen am 24. Juli beim Fort Airolo. Sie sinken am Waldrand und auf — 19 — den angrenzenden Matten ihrer Nahrung nach. Am 30. Juli sah derselbe Beobachter bei Cima del Bosco (IGOO m) an der Gotthard- strasse einen Hänfling auf der Weide. 8. A c a n t h i s 1 i n a r i a r u f e s c e n s : Am Gotthard nicht selten. Der- kleine Vogel verrät seine Anwesenheit bald durcli seinen hänflingsartigen Gesang. Ich sah am 24. und 26. Juli und am 2. August mehrere beisammen im Hochwald oberhalb des Forts Airolo, Am 23. Juli hörte ich auf den Berghalden dei- Loita dura oberhalb Motto Bartola di-ei miteinander singen. Am 25. Juli sangen am Nordufer des Lag«) Ritom zwei r u f e s c e n s. 9. P y r 1' li u 1 a e u r o p ve a : Den Gimpel fand ich am 25. Juli im Hochwald am Madranerberg bis unter die Bucca di Fongio. Er scheint dort nicht selten zu sein. F^s war al)er der einzige Ort, wo ich ihn feststellen konnte. 10. L 0 X i a c u r V i r o s t r a : Der K r e u z s c h n a b e 1 kann am Gotthard als zahlreich bezeichnet wei-den. Im- streift in kleineren und grösseren Gesellschaften im Hochwald umher. Dabei singen die cf oft von den höchsten Fichtenspitzen herab. So traf ich am 22. und 23. Juli je einen kleinen Trupj) im Wald unterhalb Motto Bartola. Ferner höi-te ich am Waldrand beim Fort Airolo am 2. und 3. August einige. 11. Emberiza citri nella: Auf den Matten im Tessintal von Airolo bis Madrano ziemlich spärlich. 12. M o t a c i 1 1 a alba: Die Bachstelze hält sich ziemlicli zahlreich am Tessin auf und ist auch an seinen Zuüüssen nicht selten. Am 25. Juli sah ich mehrere an der Garegna. Oefters traf ich einige an der Tremola. Sie steigt sehr weit den kleinen Gebirgs- bächen nach hinauf. So sah ich am 26. Juli bei sehr kalter Witterung und Nebel eine weisse Stelze in 2000 m Höhe oberhalb des Sasso Rosso. 13. Motacilla boarula: Wurde von mir nur einmal am 31. Juli an der Tremola oberhalb Cima del Bosco gesehen. 14. A n t h u s t r i V a l i s : Als Brutvogel von mir nirgends fest- gestellt. Auf einer Matte oberhalb Aii'ola traf ich am 25. und 26. Juli und am 3. August einige Pieper auf dem Strich. 15. Anthus spinoletta: Der Wasser piep er oder besser der B e r g p i e p e r ist der häufigste Vogel der Alpenweiden. Er steigt bis in die Steinhalden hinauf. Am Giubing traf ich ihn am 23. Juli bis zu 2700 m und am Centrale bis zu 2600 m an. Auch weiter unten auf den Matten oberhalb Airolo brütet er. Daselbst setzt er sich gerne auf die Dächer der Viehställe oder auf kleinere Steinmauern. Am 29. Juli fing Herr Aellex einen jungen W a s s e r p i e p e r , der ungefähr ein Alter von drei Wochen hatte, und bei'ingte ihn mit Helvetiaring No. 1516. 16. Certhia familiaris m a c r o d a c t y 1 a: Im ganzen Gebiet, soweit genügend Hochwald steht, nicht selten. 17. Regulus cristatus: Das Wintergoldhähnchen ist im Hochwald in der ganzen Umgebung häufig. Es ist sehr zu- traulich und lässt sich leicht beobachten. — 20 — 18. R e g u 1 u s i g n i c a p i 1 1 u s : Das A u g e n s t r e i f g o 1 d- h ä h n c h e n wurde nur einmal am Morgen des 22. Juli von Herrn Aellen im Hochwald oberhalb Fort Airolo gehört. 19. Parus major: Nur vereinzelt im Hochwald getroffen. 20. P a r u s ater: Diese kleine, immer lebhafte und lustig lockende und singende Meise ist überall, wo Hochwald steht, zahl- reich. Sie streift paarweise oder in kleineren Gesellschaften mit Haubenmeisen zusammen umher. Doch geht sie nicht über den Hochwald hinaus. 21. Parus palustris communis Bald.: Um unsere Barake herum vereinzelt gehört. 22. P a r u s s a 1 i c a r i u s m o n t a n u s Bald. : Ich traf sie öfters am Gotthard, ferner am 25. Juli im Wald am Madranerberg und am 26. Juli im Val Canaria. 23. Parus cristatus mitratus: Nicht so häufig wie Parus ater. Sie streift ebenso wie diese paarweise oder in kleineren Gesellschaften mit T a n n e n m e i s,e n umher. 24. Parus c a e r u 1 e u s : Spärlich um unsere Hütte herum. 25. Lanius coUurio: Am 25. Juli füttert im Alno-Salicetum an der Garegna ein Paar seine Jungen und am 3. August treffe ich in einer Hecke beim Fort Airolo ein Paar mit flüggen Jungen an. 26. Sylvia cinerea: Ich sah und hörte die D o r n g r a s- m ü c k e mehrmals am Waldrand oberhalb des Fort Airolo, doch steigt sie hier nicht leicht über 1300 m hinaus. Am 26. Juli traf ich sie am selben Waldrand beim Füttern der Jungen. 27. P h y 1 1 o s c 0 p u s b o n e 1 1 i : In der ganzen Gegend, wo Hochwald steht, sehr zahlreich. Links und rechts der Gotthard- strasse hört man fast von jeder zweiten Fichte herab seinen wech- selreichen Triller. 28. Turdus viscivorus: Sie ist im Hochwald am Gott- hard ziemlich zahlreich, doch nicht so häufig wie anderwärts. Als ich am 26. Juli in der Morgenfrühe beobachtete, hörte ich oft von den Fichten herab das Schnarren. 29. Turdus musicus: Am Gotthard im Walde zwischen Motto Bartola und Fort Airolo nicht oft gesehen. Sie ist daselbst nicht selten, aber auch nicht so zahlreich wie in tiefer gelegenen Regionen. 30. Turdus torquatus alpestris: Diese Drossel ist ziemlich selten. Sie kommt auf der Südseite des Gotthard im Hoch- wald und noch höher im Alnetum vor. So hörte ich am 29. Juli im Alnetum am Hang oberhalb Cima del Bosco eine Ringdros- s e 1 singen. In ihrem Benehmen ist sie sehr scheu. Sie flüchtet sich, sobald sie beobachtet wird, im Hochwald auf hohe Fichten und im Alnetum ins dichteste Gebüsch. 31. R u t i c i 1 1 a t i t h y s : Der H a u s r o t s c h w a n z ist in den Dörfern im Tessintal zahlreich. Im Gotthardgebiet ist er auch überall, wo nur ein paar Häuser stehen, zu treffen. Am 30. Juli hörte ich einen beim Gotthardhospiz (2100 m). An einer Barake im Hochwald an der Gotthardstrasse oberhalb des Dorfs Airolo fand ich am 24. Juli unter dem Vordach ein Nest mit vier Jungen, die — 21 — etwa 20 Tage alt waren. Zwei davon beringte ich mit Helvetiaring No. 8289 und 8290. 32. E r i t h a c u s r u b e c u 1 a : Nicht zahlreich, sowohl am Gotthard als auch im Val Canaria. Nur hie und da am Morgen oder des Abends vernimmt man das Schnickern. Es steigt am Gotthard nicht über die Grenze des Hochwaldes hinauf. 33. P r a t i n c o 1 a r u b e t r a : Am 25. und 26. Juli treffe ich jedesmal am gleichen Platz auf einer Matte ob Airolo einen W i e- s en s c h m ä t z er. Er schimpft anhaltend, wahrscheinlich weil ich in die Nähe seines Nestes gekommen bin. Am 3. August sehe ich auf den Matten oberhalb Airolo viele, meist junge Schmätzer. Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dasssich die Braun- kehligen W i e s e n s c h m ä t z e r in dieser Gegend schon zum Herbstzug gesammelt haben. 34. S a X i c 0 1 a o e n a n t li e : Auf Stein- und Geröll halden in einer Höhe von 2000 m und darüber überall, aber nirgends zahlreich. 23. Juli: bei den kleinen Sellaseen und am Mittellauf der Sella einige Steinschmätzer. 29. Juli : auf der Alpe di Fiendo und am Fuss des Lucendro ziemlich zahlreich. Ferner sah und hörte ich den Steinschmätzer am 30. Juli in den Granit- brüchen zwischen Gotthardhospiz und Sellasee öfters. 35. A c c e n t o r m o d u l a r i s : Ein einziges Mal, am 24. Juli, wurde sie von Herrn Aellen früh am Morgen im Hochwald ober- halb des Forts Airolo gehört. 36. A c c e n t o r c o l a r i s : Die A l p e n b r a u n e 1 1 e ist im tessinischen Teil des Gotthardgebiets eine durchaus seltene Erschei- nung. (Der Grund dieser Tatsache ist in der Emleitung angegeben ! ) Am 30. Juli: ein Stück unter dem Gipfel des Pizzo Centrale in 2900 m Höhe. Am Fuss des Tritthorn in einer Höhe von 2500 m sah Herr Aellen am selben Tag in einer Felsspalte fünf Meter über sich ein Nest mit Jungen, die gefüttert wurden. Sonst hörte ich nur noch zwei Mal am Giubing diesen Vogel. Das entspricht ganz der Vogelarmut des Gebiets I 37. C i n c l u s a q u a l i c u s m e r i d i o n a 1 i s : Am 23. Juli traf ich am Sellasee einen W a s s e r s c h m ä t z e i-. Der See war noch zum Teil verschneit und vergrundeist. Der abgehärtete Vogel fischte an eis- und schneefreien Plätzen. 38. T r o g l o d y t e s p a r v u 1 u s : Den Z a u n k ö n i g traf ich einzig am 29. Juli im Aluetum am rechten Talhang des Val Tremola oberhab Cima del Bosco in ungefähr 1700 m Höhe. In einem Ge- büsch trug er seinen Gesang voi', der mir einförmiger schien als der, den man in der Ebene und im Hügelland hört. 39. C h e 1 i d o n u r b i c a: Häutigei' Brutvogel in Airolo, \'alle und Madrano. Während des Tages gehen die Schvvalben am Gott- hard bis zu 1500 m hinauf auf die Nahrungssuche. 40. C y p s e 1 u s a p u s : Besonders in Airolo, dann auch in Madrano und Valle zahlreich. Während des Tages fliegen die Segler sehr hoch üi)er dem Gotthardmassiv. Am 29. Juli 5 Stück über Plan Secco (am Fuss der La Tibbia). Am 30. Juli ein grosser Schwärm über La Tibbia (2742 m.). Diese Segler gehören wohl — 22 — nach Airolo, denn am 31.- Juli kam beim Ausbruch eines Gewitters ein Trupp Segler von La Tibbia herunter nach Airolo. — Wann die Segler abziehen, konnte ich nicht feststellen. Am 3. August, meinem letzten Tag in Airolo, hatten dort mehrere Paare noch Junge im Nest. 41. Cypselus melba: In Luzern hatte ich zwei Mal Ge- legenheit die Bewohner des Wasserturms zu beobachten, hi lockerm Schwärm kommen sie und gehen wieder. Der Lockton ist ein ein scharfer Triller. Im Gotthardgel)iet sah ich nur einmal am 29. Juli über dem Val Bedretto zwei Stück. 42. B u t e o vulgaris: Am 3. August ki'eist über dem Val Bedretto ein M ä u s e b u s s a r d. 43. A r c h i b u t i o 1 a g o p u s : Zweimal hatte ich Gelegenheit den R a u h f u s s b u s s a r d zu beobachten und jedesmal habe ich ihn deutlich an der weissen Schwanzwurzel erkannt. 26. Juli: ein Rauh fu SS fliegt das Val Canaria hinauf: kurz darauf einen zw-eitcn oberhalb Volle (bei Airolo) im Walde jagend angetroffen. 29. Juli : über dem Xal Bedretto schraubt sich ein R a u h f u s s gegen La Tibbia hinauf. Herr Aellen bestätigte mir durch eigene Beob- achtung die Richtigkeit meiner Feststellungen. 44. Aquila fulva: Am 30. Juli beobachtete ich vom Grat zwischen Tritthorn und Centrale aus ein Paai- Adler, die um und über dem Gipfel des Centr-ale kreisten und dann nach Südwesten abzogen. 45. A s t u r p a 1 u m b a r i u s : Nur einmal am 3. August sah ich obeihalb Airolo einen Habicht nach dem Val Canaria fliegen 46. A c c i p i t e r n i s u s : Am 29. Juli sah ich einen S p er b e r über der Alpe di Plendo am Fuss des Lucendro jagen. Er wird sich hinter die dort sehr zahlreichen Wasserpieper gemacht haben. 47. C e r c h n e i s t i n n u n c u 1 u s : Oefters beobachtet. Am 23. Juli jagt ein PaurT u r m f a 1 k e n an einem noch zum Teil verschneiten, Grundeis enthaltenden Seelein am Fuss des Giubing. — Ueber der Alpe di Fiendo jagt am 29. Juli ein T u r m f a 1 k. — Einen dritten Turmfalk sah ich am 30. Juli oberhalb des Sellasees rütteln. M i 1 V u s n i g e r : Auf dem Vierwaldstättersee sah ich bei Vitznau vom Schiff aus zwei Schwarzbraune Milan e. Beide flogen sehr nieder. Einer trieb sich lange vor dem Schiff herum. Zuletzt fing er einen Fisch, den er in den Klauen nach seinem Felsennest an der Hametsch^^■and trug. Hirundo rustica: Im Bahnhof iM'stfeld und Flüelen bi-ütet je ein Paar ganz unbehelligt unter dem Dach der Perronhalle. Ardea c i n e i* e a : iMner meiner Kamei'aden sah am 21. Juli zwischen ZoHngen und dem Sempachersee vom Zug aus einen Fischreiher an einem Wassergraben. L a r US r i d i b u n d u s : Am Vierwaldstättersee am 3. August zehn Minuten vor Luzern vom Schiff aus eine schwimmende Lach- möwe gesehen. C o 1 y m b u s c r i s t a t u s : Am Sempachersee vorbeifalir-end, zählte ich auf dem See ungefähr fünf Haubentaucher, die sich unweit des Ufers aufhielten. — 23 — Ornithologischer Bericht aus Württemberg. (Januar bis Juni 1920). Aus dem Tagebuch von Prof. Dr. Ztrw.-iolc, Stuttgart. (Scliluss.l Mai 1. Ruh ramm er am Neckar oberhalb Marbach. ' Dort auch G arte n .ü- r a .s m ü c k e neben dem Seh \v a r z k o p f häufig in den Gärten und Büschen ain Neckar. Zippammer auf dem hnken Ufer. Storch bei Henningen und Murr. 2. Uferschwalben in den Lehmgruben bei Steinheim an der Murr in starken Kolonien angesiedelt. 3. In der Rotebühlkasei^ne, Stuttgart, sind heuer nur \\enige Mehlsch waibennester bezogen. In der Vorhalle des Kunstgebäudes repariert ein Paar das Nest über dem mittleren elektrischen Beleuchtungskörper. 6, Beim Hoftheater fliegt ein Star über einen Rasenplatz. In den , .unteren Anlagen", Cannstatt zu, sind Stare häufiger, in den Ortschaften der Umgegend überall, in Stuttgart selbst nicht anzutreffen. 7. Flügge, junge Amseln werden am Schlossplatz von der Alten im Herausziehen, Zerhacken und Fressen von Würmern unterrichtet, uas eine Menge Zuschauer anlockt. 9. Gelbe Bachstelze (Schafstelze) unterhalb Löwenstein bei der Seemühle; dort auch Grünfüssiges Teichhuhn, Zwerg- steissfuss, Rotrückiger Würger, Gartengrasmücke. 11. Im oberen Teil der Fraasstrasse (Stuttgart) lässt ein Heuschrek- kenschwirl in einem grossen Garten seinen einförmigen, durch- dringenden Schwiri-er ertönen. Später habe ich ihn dort nicht mehr beobachtet. 14. Goldamsel singt in mehreren Waldpartien bei Schussenried. Sie sei am 5. Mai dort schon eingetroffen. Am Zeller- und Olzreutersee lassen sich Teichrohrsänger hören. 15. Dros- selrohrsänger auf dem Schweigfurter- und Olzreutersee, Schilf- r(jhi'sänger ebenda und auf dem Niklasseo festgestellt. 16. In einem Getreidefeld beim Zellersee singt der Sumpf röhr sänger fast unermüdlich. Auf dem Schweigfurter- Weiher stellten sich in der Frühe vier Schwäne ein, blieben den ganzen Tag über da, waren aber am 17. wieder verschwunden. Auf dem Olzreutersee brütet noch ein Haubentaucher. Die Eier sind merkwürdig langgestreckt und von grünweisser Farbe. Die häufigen Blässhühner haben zum Teil schon Junge, doch trifft man auch noch Nester mit 4 — 5 Eiern an. 17. Eine Rohrweihe streicht über den Sägmühlen- weiher beim Balinhof Schussenried weg. Rohrammern singen dort eifrig, wenn auch in bedächtigem Tempo: ,,sipp, sipp, si-i-e". Die Männchen sind jetzt prächtig gezeiclmet; der schwarze Koi)f hebt sich von dem weissen Halsring scharf ab. Wachtel schlägt bei Sattenbeuren und Klein winnaden. 18. xAuf dem Schweigfurter Weiher stellen wir Z wergrohrdomm el, FI uss regen pfeif er, Schilf röhr Sänger, Roh rammer, Stockenten und mehrere Flussufer lauf er fest. Die Gartengrasmücke ist in der Gegend von Schussenried mindestens so häufig wie der Schwarz köpf. 19. Krickenten brüten im Olzreutersee. .\uch hier konnten wir die Zwergrohrdommel wiederholt beobachten. Es ist merk- — 24 — würdig-, wie gewandt sie in dem Röhricht umherstelzt. 20. Morgens 3.10 Uhr Hahnenschrei. 3.15 Uhr G a r t e n r o t s c h w a n z und Lerche gleichzeitig mit ihrem Gesang beginnend. 3.30 Uhr Haus- rot s c h w a n z , Rotkehlchen und T e i c h r o h r s ä n g e r sich hören lassend. 3.40 Uhr ruft das Blässhuhn. 3.45 Uhr kräciizen Rabenkrähen und wird der F 1 u s s r e g e n p f e i f e r bemerkt. 3.50 Uhr hört man den Kuckuck, 3.55 Uhr Goldammer und den B r a u n k e h 1 i g e n W i e s e n s c h m ä t z e r , um 4 Uhi- die A m s e 1, die Drossel und den Haubensteissfuss. 4.10 Uhr beginnen Goldamsel Imd Rohrammer, 4.15 Uhr Kohlmeisen, 4.20 Uhr Goldhähnchen und S c h w a r z k o p f. Um 4.30 Uhr jagen Rauch- schwalben ül)er dem Zellersee, Stare fliegen ins Feld. 4.45 Uhr führt ein Haubentaucher zwei ganz kleine Junge auf den See hinaus. Dorngrasmücken, Buch-, Distel- und Grünfinken, sowie der Gartenspötter, Dohlen und Mauersegler werden munter. 20. Uferschwalbenkolonie bei Waldsee festgestellt. Auf dem unseren ^^ogelfreunden, aber auch den Eieisammlern, •bekannten Rohrsee bei Rossberg-Wolfegg Tausende von Lach- möwe n beim Brut geschäft getroffen. Dort auch Haubentaucher, Tafelenten, Wasserratlen, punktiertes Sumpfhuhn und viele Blässhühner gesehen. Am 19., also den Tag zuvor, ist auf diesem See ein Albino des Haubentauchers von einem fürstlich Wolfegg'schen Jäger erlegt worden., 21. Wespenbus- sard bei Schussenried. Berglaubsänger im Wald gegen Saul- gau. 22. Bei einem Vogelliebhaber in Schussenried ausser Brau- nelle und Hänfling einen ganz eigenartig gefärbten Distelfinken gesehen. Derselbe hat ganz schwarzen Kopf, weissen Schnabel, braunschw^arzen Körper. Die Vögel sind in der Mitte gelb (Quer- binde), hinten viel dunkler als sonst; der Schwanz ist sch^^•arz. 24. Zehn Kiebitze im Torfried bei Schussenried, ebendort Wie- senpieper, Gebirgsbachstelze, Baumpieper, Garten- spötter bei der Schussenquelle und in der Umgebune des Ortes. Bei Friedi'ichshafen und Ravensburg wird der grosse Brachvogel geschossen. 31. Garten Spötter und Müllerchen bei Stuttgart zahlreich, besonders letzteres auch in den Gärten im Innern der Stadt. .Bei Geislingen an der Steige Bcrglaubsänger an meh- reren Orten festgestellt. Anfangs Mai wurde ein altes Männchen des Nachtreihers bei Wiggenhausen unweit Friedrichshafen, Mitte des Monats ein junges Männchen bei Wielandsweiler bei Tett- mang geschossen. ' Juni 4. An dem reifenden Reps in der Heinestrasse auf der „Gänsheide" tun sich Hänflinge, Grünfinken und Girlitze gütlich. Sie stellen sich täglich in Masse ein und lichten erheblichen Schaden an. Um die aufgestellten Vogelscheuchen kümmern sie sich nicht im geringsten. Ueberall begegnet man jetzt jungen Garten- und Hausrotschwänzen. 8. Alte und junge Kleiber machen in den Anlagen mächtigen Spektakel. Meisen und Buch- finken sind flügge. 10. Gartenrot seh wanz , der einige Zeit fast verstummt war, ist wieder häutiger zu hören, dagegen ver- nimmt man den Gartenspötter hier gar nicht mehr. Junge Dom- — 25 — |)f äffen zeigen sich im Hausgarten. 13. Be rg lau b Sänger im „Buchrain" gehört und gesehen. 15. hn Bahnhofgebäude Crailsheim eine Menge besetzter Rauch Schwalbennester, eines sogar in der Wirtschaft. 17. Flügge Müllerchen in unserem Garten. 24. Bei Blaufelden und Maulach Grauammern gehört. 30. Fitis- laubsänger singt schon seit einigen Tagen seltener. Junge Wend e- hälse, dem Neste entflogen, sitzen auf einem Gartenzaun und rufen so, dass man glauben könnte, eine Heuschrecke oder ein Schwirr- vogel lasse sich hören. Hätten wir die Vögel nicht aus nächster Nähe lange genau beobachtet, wir wären nicht darauf gekommen, wer die Schreier waren. Die Hauptsangeszeit ist jetzt vorbei. Die meisten Vogelarten sind seltener, manche schon gar nicht mehr zu hören. Nur morgens und abends wird man noch an die grossen Vogelkonzerte vom Monat Mai erinnert. Tagsüber ist der Schwarzkopf hier noch recht eifrig, auch der Weidenlaubsänger fällt dem Beobachter auf. Abends lassen sich vor allem noch Drossel, Amsel, Rot- kehlchen bis nach 9 Uhr hören, da und dort auch Lerche, T e i c h r o h I' s ä n g e r , B r a u n k e h 1 ig e r W i e s e n s c h m ä t z e r und die Rot schwänze. Immer näher rückt aber die Zeit, wo der Vogelsang selten wird und bald ist alle Liederlust wieder vorbei. Notes ornithologiques de la region du Bosphore.') Par A. Marhcf/-Dapra;. 12. Aquila fulva, L. (var. chrysaetos) — Aigle fauve ou A. r o y a 1 (Steinadler). (Jette espece que Von rencontre encore dans nos Alpes suisses est commune en Bulgarie -et en Grece, sur les rives du Bosphore eile passe reguliei-ement lors de la migration du printemps, tin f^vrier et commencement de mars; nous avons toujours observe des individus isoles chassant aux abords des faubourgs de Pera, sur les hauteurs de Chichli, pres du cimetiere grec, en dessous de Tatavla, pres de Djendere et Zind- jirli-Koulouk. En septembre 1889, pendant deux ou ti'ois seiiiaines, nous admirions un jeune male de Fannee, captif dans Techoppe d'un cordonnier grec ä Pancaldi, ce dernier pretendait que ce i'apacc avait ete capture dans une ile de la Marmara. Ce detail se rapproche de ce que dit Alleox (M emoire sur les oiseaux observes ä Pancaldi dans 1 a D o b r o u d j a et 1 a Bulgarie): ,,Cet aigle, si rare aux cnvirons de Constantinople, niche en compagnie sur les rochers de Tile Pacha-Liman (Pasä Liman, nord du golfe d'Artaki et au nord de la presqu'ile d'Erdek. Red.) dans la mer de Marmara." Cet oiseau fut vendu ä Vienne; et en 1891 visitant le Mvai'ium nous avons vu un jeune aigle fauve, au plumage un peu different, il et vrai, de celui de notre ancienne connaissance, indique comme provenant de Constantinople. 0 Voir „O. B" 1919 l'asc. 2, page 35; l'asc. 7, pagc iU8. — 26 — 13. A q LI i 1 a i in p e r i a 1 i s , Bijchst. — A. m e 1 a n a ö t u s , L. — Aiglc imperial (Kaiseradler). Cet aigle est coinmun en Bulgarie et dans la Dobroudja oii il niche. Le 24 juillet 1894, nous avoiis pu en observei-, de noti-e vagon, de nombi-eux exeniplaires au vol ou perches: aux abords de Philippople, de la Station de Tatar-Bazardjik, aux environs immediats de Sophia, ä Slivnitza, ä la passe de Dragoman. Longeant le Bosphore, le 24 juillet 188Ü, nous avions dejjasse Tiierapia, lorsf[ue entre Aghatch-alty et le hameau de Kefeli-Keui, nous derangeons un aigle pose sur le cadavi'e d'un dauphin eclioue sur le bord de l'eau. En hiver, ce rapace chasse les nonibreuses macroules (Fulica atra) et les canards migrateurs qui hivernent sur les lagunes de Tchekmedje. Allkon rapporte que dans le village de Dj6bedje-Keui (plus loin que Pirgos, Red.) un couple niche regu- lierement chaque annee sur un platane eleve, En 1890, le nid avait ete habite. Cette espece affectionne le voisinage des lieux habites, car les paysans grecs ou bulgares la protegent, ces villageois ont ha certitude que l'aigle preserve de la grele la region oü il a etabli son aire. L'espece est aussi signalee comme nicheuse dans la foret de Beigrade, nous n'avons pu le verifier, car nos observations ont surtout porte sur des individus erratiques, probablement non encore adultes.') 14. A q u i 1 a n cC v i a , Wolf, Briss. — A. p o m a r i n a , Brehm, Aiglecriardou aigle tachete. Cet aigle passe regu- li^rement au commencement de Tautomne, quelques individus errent pendant tout l'hiver en Roum61ie. Le 15 fevrier 1894 nous observons ce rapace en Hvree plutot claire, pres de Djendere, son vol le dirigeait vers la foret de Beigrade. Le 26 avril 1894 nous faisons lever, droit devant nous, un exemplaire, que nous observions depuis assez longtemps ä la lunette, couche au-dessus des entrees des ler- riers d'une colonie de sousliks (Spermophilus citillus) guettant la sortie de Tun de ces rongeurs ; c'etait dans la vallee de Kiathane, pres de Djendere. Depuis cette dato nous avons revu souvent ce bei oiseau et toujours dans les memes parages. 15. Aquila clanga, Fall. — A. maculata. Gm. Cette espece, röpandue dans tout Torient de l'Europe, arrive jusque dans le Turkestan, c'est le g r a n d a i g 1 e c r i a r d , par Opposition ä Tespece precedente denommee souvent p e t i t aigle c r i a r d. Quelques auteurs ont voulu classer les individus au plumage tachete, livrec du jeune, connne espece speciale et en faire TA. o r i e n t a l i s. Ce ') Gn'ice ;i roljligeaiice de l'uii de nos aucien.s eleves M. le prüf. LkuI'Old Berneh, nous completons nos observations personnelles et notes (You- U. B. XVII. ann. No. 2 et 7) par la nomenclaturo des specimens constituant le Musee du Ro- berts College (College americain) de BebeU, sur le Bosphore. Tous ces sujets pro- viennent de la region et i'orment une collection de la taune ornitliologifjue locale. Comme rapaces citons : 2 V u 1 1 u r m o n a c h u s , 1 (;f et un second sans dt5signation de sexe. — 1 N e o p h r o n p e r c n o p t e r u s 9 — 1 M i 1 v u s r e g a 1 i s (^' — 8 P e r n i s a p i V 0 r u s 1 (^f 10 und 1 juv. O, — 3 B u t e o v u 1 g a r i s 'S Q — 1 B. d e s e r t 0 r u m (j^ ^ 1 B. 1 a g o p u s O- II est toutefois regrettable cjue les etiquettes ne portent aucune autre indi- cation ; Heu et date de la capture, par exem ple. - 27 — rapace tres r(Dbuste arrive, au coinmencement de mars, avec les buses et les inilans, alois il se nourrit de charognes; [)lus tard, dans la belle saison il poursuit surtout les rongeurs, tout ä fait coinme l'espece precedente. Ces deiix especes d"aigles, si voisines, pretent d'ailleurs ä de noinbreuses confusions, lorsqu'il s'agit de leui- determination sp6ci- fique. 16. A q u i 1 a p e n n a t a , Gm. — Nisaetus pennatus, Gm. A i g 1 e b o 1 1 e (Zwergadler). De passage regulier au printemps, quelques individus rest6nt dans la region pour y nidifier (environs de la Foret de Beigrade, du cöte d'Alemdagh, de Tchamlidja. Nous Tavons vu chasser les j)etits oiseaux, les noml)reux lezards et merne se nourrir de grosses sauterelles. Un individu cf ad. se trouve dans le musee du Coli, americain ') de Bebek. 17. Aquilafasciata, Brehm — Nisaetus fasc latus, ViEiLL. — Aigle Bonelli ou A. ä queue barree. Cette espece ineridionale a une aire de dispersion assez etendue, eile a ete ren- contree en Espagne, en Sardaigne, en Algerie, en Grece, en Asie rnineure, en Palestine, meme ä Ceylan et dans rHiinalaya. Nous Tavons observe dans le Haut Bosphore, il etablit son aire dans les rochers esearpös qui bordent certaines parties de ce deti'oit. Au vol il est reconnaissable ä la couleur tres claire de sa poitrine et de son abdomen, la queue a l'extremite des pennes de couleur tres foncee. Lorsque ses alles sont etendues Ton remarque imm6- diatenient, de chaque cöte et ä la partie inferieure, une tachc noii-e; cc caractere permet de le reconnaitre facilement. Le Musee du Coli. Americ. possede un beau cf ad. 18. H a l i a e t u s a 1 b i c i U a , L. — le P y g a r g u e v u 1 - gaire ou 0 r f r a i e. Ce grand aigle pccheur qui habite tout le nord de l'Ancien inonde, de l'Irlande au Kamtschatka (nous avions vu un magnifique specimen au vol, aux Lofoten en juillet 1910) est sedentaire sur les bords du Danube, en hiver il emigre le long des cötes de la Mer noire, il est Signale reguliercnient ä Varna, ä Bour- gas, a Midia et a l'entree du Bosphore: de lä, il arrive jusque dans la Marmara et meme plus au sud. L'oiseau adulte au vol est reconnaissable aux pennos de la queue qui sont blanches, les juv. sont uniformement de couleur loncee. Allöon relate Tavoir vu frequemment [)echer dans les ,,bends" (etangs-reservoirs) de la föret de Belgi-ade, nous meme avons tres souvent jiarcouru cette region, mais, Tespece ne nous est jjoint apparue; neanmoins eile se reproduit aux environs du Bosphore, car de la Pointe du Serail nous avons, ä plusieurs reprises, observe des individus de Tespece (ad. ou en i)lumage de juv.) planant au- dessus des vols de goelands. (A suivrc.) ') ("oll. americain = Roberts College NB. Dans nos courses botaniques, uos j.romenades .juurnalieres, les apparitioiis de grands rapaces (vautours, aigles, etc.), en (|uelle saison (|ue ce seit, fiirent nom- breuses; souvent vu la distance qui amenait de l'incertitude dans la determination de l'e.sprce nous n'avons pu noter teile ou teile Observation, aussi, dans ces notes succinctes, nous ne relatons que les cas dans lesquels nous etions assure de l'identitö speciti(|ue du ou des individus observes. A. M.-D. — 28 — Der Frühjahrszug am Sempachersee 1920 (chronoloiisch). Von Alb. Sc/nffc't/t, Sempacli. Februar 15. Am Abend waren etwa 300 Stare auf einer Pappel am See. Am 28. Januar waren schon vier Stück in der Gegend, die aber wolil zu den Wintergästen gehören, ebenso eine am 19. Februar aufgetauchte Bachstelze (?) — 25. Am Abend flog eine Rohrdommel, öfters rufend, vom See weg gegen Osten. — 29. Einige Lerchen im Seeland. Ringeltauben liessen sich seit einigen Tagen hören. Voller Gesang der Singdrossel. Auf dem See zwei Knacke n t e n. März 2. 10 P f e i f e n e n t e n auf dem See, darunter mehrere schöne Männchen. Auch ein Krickente n- cf war bei der Gesell- schaft. Lachmöwen, darunter mehrere im Sommerkleide lasen mit den Enten eifrig auf dem Wasser treibende Mücken zusammen. Bachstelzen trafen ein, auch das cf unseres Hauspärchens. Erste Rohrammer im Schilfe. Grünfinken sangen. — 5. Züge von Dohlen und Saatkrähen eilten hoch über die Ge- gend nach Osten, also quer über unsere Höhenzüge. — 11. Mehrere Weidenlaubsänger am Ufer eines Teiches. Ebenso eine S c h w a r z s c h w ä n z i g e U f e r s c h n e p f e. Dieser Vogel uar teilweise im Sorn merkleide. Am gleichen Teiche waren viele Bach- stelzen, sowie einzelne Wa s s e r p i e p e r. — 12. Zeigte sich am Seeufer ein zutrauliches G e t ü p f e 1 1 e s S u m p f h ü h n c h e n , ich beringte dasselbe. — 15. Die Haubentaucher kamen zurück. Das 9 eines Pärchens war noch im vollen W^interkleide. — 19. Im Wauwilermoos waren drei Brachvögel und ein Kiebitz an- wesend. — 21. Viele Lachmöwen auf dem See, alle mit weissen Köpfen. Ein Zug von etwa 100 B Vä s s h ü h n e r n traf auf dem See ein. — 22. Meldete mir ein Bannwart die erste Rauchschwalbe. — 24. Ein Brachvogel flog rufend und ti-illernd über den See nach Osten. — 25. Ein grösserer Zug R o h r a m m e r n hier. Auch wurden die Schell- und Reiherenten durch den Zuzug zahl- reicher, ebenso der Haubentaucher. Stieglitz bemerkt. — 30. Am Seeufer traf ich zwei 99 des H a u s r o t s c h w a n z e s und ein Männchen des G a r t e n r o t sc h w a n z e s. — 31. Seit einigen Tagen zeigte sich täglich ein 9 der Reiheren t e. Im Schilf zeigte sich mehrmals ein B 1 a u k e h 1 c h e n- cT- Die R o h r - a m m e r n nahmen infolge Wegzuges ab. April 2. Im Seeland war ein grösserer gemischter Zug von Bachstelzen, Wiesen- und W asser piep er n. Darunter waren einige wenige Scha f stelzen. — 4. Ziehende Bluthänf- 1 i n g e im Seeland. — 5. Sah ich den ersten S c h w a r z k o p f cT, in den Stauden am See, auch hielten sich grössere Gesellschaften von G o 1 d a m m e r n auf den Aeckern dem Wasser nach auf. — 6. Gesang des S c h w a r z k o p f e s , sowie des F i t i s 1 a u b - V o g e 1 s. Auf dem See bemerkte ich ein paar S p i t z e n t e n. Das rf war ein prachtvoller Vogel. Sie lasen Mücken auf. Auch ein paar Pfeifenten war da. 3 R a u c h s c h w a 1 b e n flogen in nördlicher Richtung vorbei. — 15. Nistete bereits eine Garten- — 29 — g r a s m ü c k e in einer Hecke. Unsere Rauchs c h w a 1 b e n kamen an. — 19. Sangen im Seeland Baumpieper und Braun- k e h 1 i g- e W i e s e n s c h m ä t z e r. — 20. Hörte ich den Teich- rohrsänger im Schilf des Sees. — 21. Ruf des Kuckucks. Wiedehopfe wurden mehrmals gesehen. — 22. F-in Wende- hals beim Hause. — 23. Auf den Feldern waren Scharen von Haus- und F e 1 d s p e r 1 i n g e n und Grünfinken. Ob dies noch Zugvögel waren '^ — Im Seelande sah ich zwei 0 r t o 1 a n e , ■cf(f. — 25." Sah ich mehrere Dohlen. Der \'ogel ist seit mehr als 30 Jahren hier und in den umliegenden Gemeinden nicht mehr Brutvogel. — 26. Ersten Mauersegler gesehen. — Es sang eine D o r n g r a s m ü c k e. — 27. Nahe beim Hause las ein B r a u n e r Milan Insekten vom Boden auf. — 29. Viele Schafstelzen im Seelande. Einzelne Steinschmätzer, sowie zwei Brach- p i e ]) e r. — 30. Ersten G a r t e n s p ö 1 1 e r gehört. Imu T i- a u e r - f 1 i e g e n s c h n ä p p e r sang beim Hause. Mai 2. glaubte ich, einen Grauen Fliegenschnäpper zu hören. — 5. Waren im Schilf acht Schafstelzen mit dunkeln Köpfen (Budytes flavus borealis). Einzelne Steinschmätzer waren immer noch auf dem Zuge. Im Garten sah ich ein Pärchen Z aun g r asm üc k en. — 12. Rotrückiger Würger an mehreren Stellen. Einzelne S c h a f s t e 1 z e n im Seelande. Ein Paar Kampfläufer am Ufer. Ein S c h w a r z s t i r n i g e r W ü r g e r war einen Vormittag lang um das Haus. 18 S c h u' a r z e S e e s c h w a 1 b e n auf der Insektenjagt über dem See. — 14. Innert den letzten zwei Tagen zogen verschiedene Gesellschaften K a m p f - l ä u f e r durch. Die Vögel hielten sich immer an derselben Stelle auf. Einmal waren es vier Stück, dann ihrer neun, einen halben Tag später nur mehr ihrer zwei usw. Gesang der Rohrdrossel. Ein Baumfalke jagte mit den S c h w a r z e n S e e s c h w a 1 b e n nach Mücken und Eintagsfliegen. Im Seelande sang ein Heu- schreckenrohrsänger. Am Seeufer jagte ich einen schönen alten Nachtreiher cT auf, Der Vogel war anfänglich nicht scheu und setzte sich mehrmals vor mir her auf Bäume. Mehrere Gesell- schaften von Lachmöwen zogen lärmend hoch in der Luft nach Osten. — 15. Ueber dem See waren mehrere schwarze S e e - schwalben, darunter drei der Familie Sterna angehörende Vögel, die ich nicht näher bestimmen konnte. Viele Uferschwalben über dem See. (Nirgends Brutvogel in der Gegend.) Gesang des Sumpf rohrsängers. Zwet Fischreiher zogen rufend über den See nach Osten. Auf dem See war eine Weissflü gelige S e e s c h w a 1 b e , sowie als Seltenheit eine Weiss b.ä r t i g e Seeschwalbe. Während ich erstere früher schon sah, be- gegnete mir die Weissbärtige zum ersten Male. — 17. Alle See- schwalben hielten sich immer über der gleichen Landzunge auf, so auch heute wieder fünf schwarze. Mitten unter ihnen waren drei Baumfalken. Alles jagte auf Eintagsfliegen. Keine 100 m. weit waren viele Mauersegler über dem Wasser, die sich um die Baumfalken nicht" kümmerten. Diese sah man alle Augenblicke, bald mit dem rechten, bald mit dem linken Fange nach — 30 — einem Insekt hauen und die Beute dann mit dem Fange im Fluge nacii dem Schnabel führen. Ich schaute dem interessanten Hergange längere Zeit von einem Boote aus während eines Gewitters zu. Oft umHogen mich die Vögel auf eine Entfernung von nicht einmal 30 m. — 24. Mai sah ich im Seelande ein Pärchen Turteltauben. Juni 16. Am Abend brummte im Schilf ein Z w e r g r e i h e r. Wann dieser Sonderling angekommen sein mag, war nicht festzu- stellen, da er ein zu verstecktes Leben führt. Die als Wintergäste auf dem See sich aufhaltenden Tauch- enten zogen eher früher ab, als andere Jahre. So bemerkte ich die letzten Schellenten am 8. April, Tafelenten ebenso und die letzten R e i h e r e n t e n am 15. April, während man andere Jahre diese Vögel bis gegen den Mai hin bemerkte. Um Mitte März herum verschwand ein Pärchen des Schwarz- halsigen Lappentauchers, das sich den ganzen Winter hindurch auf dem See in der Nähe von Sempach aufgehalten und mich oft durch seine Tauchkünste und sein possierliches Gebahren erfreut hatte. d; 1^ =JJ r ^-. Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. =a= =a= Sonderbarer Kistort. Am Rhein oben ist ein Altwasser, das z. T. mit Schilt' l)e\vachsen ist. Am Ufer betindet sich Gebüsch. Im Winter ist ein Teil der mit Schilf Ijewachsenen Bucht trocken, im Sommer jedoch tief unter Was.ser. Ich watete durch das Wasser und das dichte Schilf dem Standort eines Wildentennestes zu und nuisste durch gut 80 cm. tiefes Wa.sser gehen. In der Nähe des Wildenten- nestes sehe ich auf einem mit altem Schilf bestandenen Riedgrasbüschei ein Kugel- nest aus (iras und darin fünf kleine weissliclie Eier. Es war das Nest eines Weidenlaubsängers. Beim Nest war das Wasser etwa 40 cm. tief und reichte beinahe liis zu demselben. Am folgenden- Sonntag jedoch war das Nest ganz, unter Wasser, sodass ich dasselbe ohne Gewissensbisse mitnehmen konnte. Am gleichen Ort war auch ein G o 1 d a m m e r n e s t auf flachem Boden unter einem freistehenden Grasbüschel, das Nest selbst in den Boden eingelassen, ähnlich wie ein Baumpiepernest. Carl Stemmler. Brauukehlige Sperlinge. Bei den vielen hundert Hausspatzen, die ich schon erlegt habe, befanden sich von Zeit zu Zeit Männchen, die braune Federn an der Kehle hatten. Am ausgesprochensten ist die genannte Farbe an einem teil- weise albinotischen Vogel. Die Federn des Brustlatzes sind an der Basis schwarz und an der Spitzenhälfte schön und leuclitend rotbraun. Die äussersten Rändchen sind, da der Vogel im Winter erlegt wurde, noch grau. im verflossenen Frühling wollte ich feststellen, in welchem Zahlenverhältnis die „ braunkehligen " Spatzen zu den gewölmlichen stehen. Dazu schoss ich im Hühnerhofp alle Männchen weg, die ich erreichen konnte und schonte die Weibchen und später die Jungen. Im Mai erlegte ich 21 Männchen, von denen fünf Stück braune Kehlfedern hatten. Davon war allerdings kein einziges so schön braun, wie der oben erwähnte teilweise Albino. Einer von ihnen hatte nur wenige, halb ver- steckte braune Federchen, Ijei den andern vier Vögeln ist die abnormale Farbe etwas deutliciier. Immerhin ist das Schwarze vorherrschend und das Braune nur so nebenbei. Bei dem einen stehen die braunen Federchen mehr am Kinn, beim andern unten auf dem Lätzen, auf der Brust und ein Dritter ist in der Mitte des Halses am meisten braun. Dass alles Brutvögel und nicht hergewanderte Gesellen sind, beweist die Zeit, in welcher sie erbeutet wurden. Von vieren sammelte ich die Bälge. A. Schifferli. — 31 fl ir ersuchen Hin i-effehnässhfe t2iiiseii(hint/ aller lieohHchtmif/en. Vom Untersee Am 25. September ein K i b i t z. Am 5. Oktober traten die ersten Gelben Bacbstelzen in Kaltenl)ach ein, am l-i. Oktober oegann der Hauptzug der Saatkrähen; am 19. 40—45 Stück Wildgänse in bedeutender Höhe; am 22. ca. 40 W a c h h o 1 d e r d r o s s e 1 n und zwei einzelne R a u c h s c h w a 1 b e n , beide Arten zogen in östlicher Richtung. Am 3. November macliten sich melirere K i r s c h k e r n b e i .s s e r im Ol^stgarten bemerkbar, am 6. November ein Trüpp- chen Kreuzschnäbel, teilweise in den Gipfeln hoher Tannen ihr Liedclien vortragend. Alfred Isler. Aus dem Grossherzogtum Luxemburg 1920. Den Gesang der Amsel ('I'urdus merula) lauschte ich am 25. Januar 1920. Das Gurren der Ringeltaube (Columba palumbus) hrirte ich am 22. Februar. Den B u c h fi n k e n schlag (Fringilla coelebs) vernahm ich am 25. Februar. Am 1 . März beobachtete ich einen Eisvogel (Alcedo ispida) an der Alzette, welcher nach Beute lauerte. Etwa 20 Minuten lang sass er unbeweglich da. Plötzlich stiess er tauchend unter und kam mit einem Fische von ungefähr Fingerlange lierauf. Im nahen Walde hörte ich die Turteltaube (Columba turtur) am 27. März gurren. Die Grau weisse Bachstelze (Motacilla alba) sali ich am 15. März. Den Haus- rotschwanz (Ruticilla tythis) traf ich am 20. März. Den Ruf des Kuckucks (Cuculus canorus) vernahm ich am 6. April im nahen Eicherbusch. Es langten an: Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) am 10. April, die Segle r (Cypselus apus) am 15. April, die Hausschwalben (Chelidon urbicai erst am 20. April. Die Nachtigall (Philoniela luscinia) blieb leider in hiesiger Gegend aus. Sie wurde jedoch im Stadtparke vernommen. Bei einem Gang übers Feld hörte ich den Schlag der Wachtel (Coturnix communis) in der ersten Woche des Monats Mai. Dem Ruf des grünfüssigen Teich hu hns (Gallinula chloropus) lauschte ich in der Nacht vom"ll.-12. März". Ein B u c h f i n k e n männchen mit weissem rechten Flügel konnte ich auf der Dorfstrasse betrachten. Im nahen Dommeldingen machte mich ein Kollege auf ein S per lings männchen aufmerksam, das einen weissen Schwanz trägt. In den Waldungen "von Fels schoss Herr Michel Sinner eine Gross- trappe (Otis tarda) herunter. Es waren sechs Stück beisammen. Die Tiere flogen nach Aussage des Jägers in einer Höhe von 40-50 m. Für unsere Gegend ein ganz seltener Irrgast. Am 8. August d. J. machte ich einen Spaziergang mit meiner werten Ehehälfte in den nahen ,, Grünenwald". Mitten im W^alde sah ich nun einen Eisvogel passieren in einer Höhe von etwa 20 m. Derselbe Hog noch tiefer in den W^ald hinein. Bemerken will ich aber, dass sich ein Weiher etwa eme halbe Stunde vom Beobachtungspunkt befindet. Eich bei Luxemburg. J. B. Staudt. Lehrer. Scheizerisehe (iesellscliaft ilir fojrelknnde niKllogelscIinlz. Bericht über die Herlistyersamffllüüo, Soiiütaö, Jeu 7Joy. 1920 in Solotliurii. Dieselbe wurde mit* einem Be.urüssungsworte durch Herrn Präsident Hess eröffnet. Schaffen und Zusammen- halten zu Niil/en und Gedeihen unserer Gesellschaft war der Grundton der Be- grüssung. Der geschäftliche Teil war bald erledigt. Protokoll, Jahresbericht und Rech- nung fanden Genehmigung. Dann setzten die Vorträge ein. — 32 — Als Erster sprach Herr Dr. Greppin, Rosegg, Solothurn, über den „Vogel- zug über die Alpen." Dieser Vortrag gründete sich auf eigene Beobachtungen in den Gebieten von Zermatt und ßernina, und war aus diesem Grunde so interessant. Der Herr Referent weilte in den letzten Jahren jeweils einige Wochen während der Zugszeit in den genannten Gegenden und machte an Ort und Stelle seine Notizen. Wir vernahmen, wie sich Scharen von unsern besten Fliegern : Segler und Scliwal- den. in den Hochtälern tummeln, um dann auf einmal die Richtung nach den Passhöhen einzuschlagen und dem Süden zuzueilen. Zu unserm Staunen aljer luM'ten wir auch, wie Vogelgestalten, die wir nie dort oben vermuteten, die höchstens Pässe benützen, um sich vor des Winters Stürmen in den sonnigen Mittag zu retten : Blässhühner. Enten, Möwen, Flussulerläufer, Wasserläufer usw. Herr Dr. G reppin ging dann über zum Vogelzug im allgemeinen, führte aus, wie der Wandertrieb die Vögel überfalle, wie eine Kranklieit und sie zum Wandern zwinge. Er spornte zu weiterm Erforschen dieser gewaltigen Erscheinung an, sei es der Gelehrte im Labo- ratorium, der durcli Untersuchungen des Blutes der am Wandertrieb erkrankten Vögel ebenso dem Ziele nälier kommen könne, wie der Feldorniti)ologe mit dem Kontrollring. Mit reichem Beifall dankte die zahlreiche Zuhörerschaft für den Vor- trag. Eine kurze Di.skussion schloss an, worauf Herr G. Hafner, Solothurn über „Vogelschutz" referierte. Der Vor- tragende gewann seinem Thema eine Fülle interessanter Seiten ab und seine weit- sichtigen und originellen Vorschläge, wie Vogelschutz getrieben werden könne und wie am besten für die Idee desselben geworben werde, verdienten, weitern Kreisen bekannt gegeben zu werden. Als tüchtiger Beobachter erwies sich Herr E. Aellen, Basel, bei seinen Ausführungen über sein Thema „Flug und F 1 u g b i 1 d e r unserer T a g - raubvögel." Die von ihm gezeichneten tiotten Flugbilder zeugten eljenfalls für sein gutes Auge und wir sahen, wie sich ein Vogel vom blauen Himmel abhebt, wenn er schwebt, wenn er segelt, oder wenn er in raschem Fluge dahineilt oder crar einen rasenden Stoss auf sein Opfer ausführt. Solche Darstellungen, vom Kon- ventionellen abweichend, tragen viel zur Kenntnis unserer Ornis bei. Die ganze Arbeit trug den Stempel von Eigenart und Selbständigkeit. Die Lehrerschaft von Solothurn nahm an diesen Vorträgen teil, was ihr von unserm Präsidenten warm verdankt wurde. Nach dem Essen folgte die Diskussion über den letzten Vortrag, und es wurden noch vom Berichterstatter einige seltene und abnormal geformte Vögel herumgezeigt. Dann hörten wir ein flottes Begrüssungswort aus dem Munde des Herrn Prof. Dr. Bloch, namens der Naturforschenden Gesellschaft Solothurn. Herr Kantonalschulinspektor Dr. Kaufmann anerkannte in warmen Worten unsere Bestrebungen. Den beiden dankten die Herren Präsident Hess und F. H ü b s c h, Basel. Auch die herzliche Aufnahme, die wir in Solothurn gefunden, lösten unsern besten Dank aus. Ein besonderes Kränzlein wurde Herrn Hafner gewunden, für seine Arbeit und Mühe, die er für das Arrangement der ganzen so gelungenen Ver- sammlung sich gegeben hatte. Der kurze Rest der noch verbleibenden Zeit wurde durch den Besuch des Museums von Solothurn ausgefüllt. Die reichhaltigen Sammlungen enthalten natur- und kunsthistorische Originale seltenster Art und ist dieses Museum eine prächtige Zierde der Stadt. Der starke Besuch, das Gediegene, das wir hörten und sahen, sovv'ie die freundliche Aufnahme, die uns zuteil wurde, machten diese Tagung zu einer der schönsten, welche der Schreibende miterlebte. Der Aktuar : A. Schifferli. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproductiou d'articles originaux n'est autorisde que moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenanee. La rödaction laisse aux auteurs Tentiöre responsabilitö de leurs articles. Redaiiction : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVill. ilr°^ Dezember 1920 Decembre g^,^3 Der Ornitholoaische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornitholog'iste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Jahresbericht der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz pro 1919 1920. Seit Jahren dürfen wii- zum ersten Mal wieder mit Freudig- keit vorwärts Ijücken. Der Rückblick zeigt noch gar nicht lauter Rosen : die Doi-nen blieben noch recht fühlbar. Alles hat seine zwei Seiten. Sache der Lebensauffassung ist es die Betonung mehr auf das Wort „Rosen", oder- „Dornen" zu legen. Wehmütig und altklug pflegt man zu sagen: „Iveine Rosen ohne Dornen", wobei man wohl mehr an letztere denkt und sich die Freude an den ersteren trübt. Halten wir es diesmal mit den Orientalen, die ausrufen: ,,Seht, den Rosenstrauch! Ist es nicht wunderbar, dass ein solch' dorniger Busch derart herrliche Blumen hervorbringt !" Von Schönem dürfen wir in dieser ja nicht dornenfreien Zeit auch erzählen, lieber die Dornen, die uns nicht erfreuten, wird Ihnen unser verehrter Quästor berichten müssen. Wenn wir die allgemeinen Zeitläufte betrachten, so fällt eine gewisse Hast, man möchte sagen Gier, auf. Es scheint als wolle man alles in den Kriegsjahren im Geniessen des Lebens \^ersäumte in übergrosser Eile nachholen. Alle möglichen Veranstaltungen finden statt. Besonders auch die allerlei Sporte werden gepflegt. Doch auch die Wissenschaften und wissenschaftlichen Liebhabereien erfahren viel Aufmer-ksamkeit. Es ist eine Sehnsucht nach der Natui' und ihrer Ruhe vorhanden, die freilich bei Melen noch nicht recht klar zum Ausdruck gekommen, bezw. ihnen mit Klarheit be- wusst geworden ist. Ist es da nicht unsere Aufgabe suchenden Menschen zu helfen einen Berührungspunkt mit der Natur, eine Beschäftigung in ihr zu - u - linden f Es ist unsere ernste Pflicht eine rege Werbetätigkeit und z w a r von Person z ii P e r s u n zu entfalten. Unsere Gesell- schaft hat eine erhebliche Vermehrung ihrer "Mitgliederzahl nötig. Nicht nur um bestehen zu können, sondern ganz besondei's auch um die mannigfaltigen Aufgaben, die in dieser regsamen Zeit auf uns warten, in Angriff zu nehmen und ihrer Lösung zuzuführen. Natürlich brauchen wir ja vor allem aus auch der finanziellen Mittel, abei' mit Freude und Stolz darf betont werden, dass es uns nicht nur allein darum zu tun ist, sondern dass wir Mitarbeiter benöti- gen. ,,Die Ernte ist gross und der Arbeiter sind wenige", könnten wir ausrufen. Ich habe mir erlaubt diesen Punkt besonders zu betonen. Es ist uns nämlich mit Eindi'inglichkeit klar- geworden, dass wir eine sehr grosse Aufgabe zu erfüllen haben. Wenn aber etwas erreiclit werden soll, so müssen wir vorab die nötigen Kr-äfte sammeln, um dann mit aller Energie eine Arbeit um die andere in Angriff zu nehmen, zu fördern und zu erledigen. Unser wichtigstes Programmpunkt ist deshalb fürs erste auf die Vermehrung der Mitglieder, lebenslängliche, ordenthche und fr-eie, hinzuarbeiten. Hier kann ein jedes Mitglied mithelfen, ja es ist eine selbverständliche Pflicht desselben dies zu tun. ,,Die Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und" Vogel- schutz hat den Zweck die Vogelkunde und den Vogelschutz nach allen Richtungen zu fördern." So lautet der erste Satz unserer Statuten. Wenn sie das tun soll durch den gegenseitigen Austausch der gesammelten Erfahrungen, durch Vorträge, durch Versammlungen, durch Herausgabe ihres Organs und anderer Schriften, so bedai'f sie vor allem aus einer grossen Zahl Beteiligter. Je grösser die Mitglieder- und Abonnen- tenzahl, je mehr gewinnt der Einzelne! Ein jeder, der wirbt, leistet sich selbst einen grossen Dienst. Lasst uns deshalb diese sehr wichtige Aufgabe der Stäi'kung unserer* Gesellschaft ernst nehmen, dann wird es uns möglich den vielen an uns gerichteten Wünschen gerecht zu werden. Dies alles sei vorweggenommen, weil wir uns sagen mussten, dass an den schönen Veranstaltungen, von denen ich noch zu berichten habe, noch mehr Per'sonen hätten mitgeniessen können. Am 16. November 1919 fand im heimeligen Städtchen S e m - p a c h unsere ordentliche Herbstversammlung statt. Wenn draussen auch ein kalter Wind stürmte, so war es doch warm und traulich in unserem Kreise. Herr Aktuar Schifferli führte uns durch seilte sehr reichhaltige Lokalsammlung, die er während 20 Jahren fleissiger Arbeit zusammengebracht hat. Herr Dr. K. Bretscher, Zürich erfreute uns mit einem gründlich vorbe- reiteten Vortrag : ,,Neues über den Vogelzug in dei' S c h w e i z." Kleinere Mitteilungen und Demonstrationen füllten die allzuknappe Zeit der Tagung aus. Der Vorstand wurde bei der Wahl im wesentlichen bestätigt. Am 8. und 9. Mai fand, bei schönster Witterung, in dem stets gastfi'eund liehen Basel unsei'e F r ü h j a h r s v e r s a m m 1 u n g statt. Der Besuch des Zoologischen Gartens, unter — 35 — der Fülirung des Herrn Direktors Wendnagel, die Vorträge der Herren E. Aellen, Basel über ,,Basel als Knotenpunkt von W a n d e r z ug s s t r a s s e n" und Noll-Tobler in Schaff- 1 lausen über ,,D a s Schutzgebiet im K a 1 1 b r u n n e r r i e d" ci'freuten alle 'reilnehmer. Die Exkursion, weiche am 9. Mai stattfand, führte uns durch die Reservation von St, Jakob, den Hardwald, die Langen Erlen und in die Vogelschutzgehölz-Anpflanzung (nach v. Berlepsch) der Ornithologischcn Gesellschaft in Basel. Sie war ebenso schön wie lehrreich. Allen, die sich um diese Veranstaltungen in Sempach und Basel verdient gemacht haben, sei nochmals herzlich gedankt! In den Tagen vom 20. — 26. Juli 1920 fand dann eine \\ohl- gelungene Exkursion in den Schweizerischen N a t i o- n a 1 p a r k statt. Allen Teilnehmern w'ird sie gewiss in bester Er- innerung bleiben. Unsere Ringzentrale hat einen weiteren Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Ich darf noch beifügen, dass ihre Tätigkeit dieses Jahr eine ei-freuliche war, wohl die regste seit ihrem Bestehen. Ueber alles das wurde jeweilen in unserem ,,0 r n i t h o 1 o - gischen Beobachter" berichtet. Eigentlich möchten wir auch von diesem nur Erfreuliches zur Sprache bringen. Genügend gute Artikel und anderes Material ständen uns zur Verfügung um unser Fachblatt noch weiter vorw^ärts, höher zu bringen. Doch da dürfen wir das Betrübliche nicht mit Stillschweigen übergehen. Die Er- stellungskosten sind dei'art in die Höhe gegangen, dass wir trotz der Erhöhung der Mitglieder- und Abonnementsbeiträge, die Kosten nicht vollständig bestreiten können. Das vergangene Geschäftsjahr haben wir von der Veranstaltung einer Kollekte, die im vorigen ein sehr schönes Ergebnis gezeitigt hat, vorläufig Umgang genommen.') Betrübt hat uns auch der Hinscheid dreier Mitglieder. Nämlich unseres Gründungs- und Vorstandsmitglieds Herr August Senn in Solothurn, sodann des Herrn von Merhart in Emmishofen und der Frl. Lardy in Neuchätel. Im übrigen können wir von einem normalen Geschäftsgang berichten. Der Vorstand hat sich neben den schon erwähnten Ver- sammlungen in Zofingen und Bern zur Behandlung der Geschäfte zusammengefunden. Das Bundesgesetz für Jagd und Vogelschutz soll nunmehr revidiert werden. Unsere Gesellschaft wird zu den Bei-atungen zugezogen und ist durch den Berichterstatter vertreten. Wir hoffen darüber das nächste Jahr ein Mehreres bericliten zu können. \^iele unserer Mitglieder haben sich in Wort, Schrift und Tat eifrig für unsere Sache, die Vogelkunde und den Vogelschutz, bestätigt. Ihnen allen sei für diese Tätigkeit bestens gedankt. Ebenso allen meinen Mitarbeitern im Schosse des Vorstandes, sowie für unsere Zeitschrift, die Beringung usw. ') Wir haben einen Rückschlag von über Fr. 600. — zu verzeichnen. — 36 — Mit Genugtuung- darf Ihr Präsident auf einen Trupp stets und nie versagenden INIitarbeiter bliciven. Diesen Getreuen gilt mein besonderer' Dank ! Möge die Zahl der Mitglieder und Mitarbeiter sich stets und stark mehren. Dann wird mein grosser Wunsch in Erfüllung gehen, nämlich : „Unsere Gesellschaft möge derart kräftig blühen, dass man dank den vielen Rosen die Dornen nicht mehr wahrnimmt!" Bern, November 1920. Der Präsident: A. Hess. Einiges vom Alpensegler. (Cypselus melba.) Von S. A. Weher, Bern. Ende März oder Anfang April kummt als Erster seiner Sippe der Alpensegler zu uns; dieses Jahr am 27. März. (1920.) Meist findet er die Gegend noch in winterlichem Nachwehen, was ihn aber durchaus nicht abzuschrecken scheint. Zwar stellt er, bei allzu un- freundlichem Wetter seine Flugkünste ein, so dass man vermuten könnte, er sei wieder abgezogen ; wenns draussen stür-mt und schneit, so sitzt er ruhig im Nest, nur ab und zu einen Laut von sich gebend. Kaum ist das Gestöber vorbei und scheint die Sonne nur ein Bischen, ist die Temperatur um einige Grad gestiegen, so ist er wieder munter, reckt in kühnem Flugspiel seine erstarrten Glieder und erfüllt die Luft mit seinem Geschrei. Er muss von der Natur ganz desonders zum längern Fasten ausgerüstet sein, was ihm in den ersten Tagen nach seiner Ankunft sehr oft, wohl zu statten kommt. Sobald es aber die Witterung erlaubt, so wird fast ohne Unterbruch von morgens früh bis tief in die Nacht hinein eifrig Jagd nach Nahrung gemacht. Brütet das Weibchen, so muss es — kaum dass es tagsüber vom Männchen abgelöst oder gefüt- tert wird — bis zum Einbruch der Dämmerung, auf Atzung oder Ablösung w^arten. Das gleiche Loos trifft aucli die schon erstarkten Jungen ; wohl werden sie in den ersten Tagen fleissig gefüttert und gemästet; später aber müssen sie bis zum Abend fasten, nach- dem sie am Morgen vielleicht ein kurzes Frühstück erhalten haben, dann aber werden sie förmlich voll gestopft ; man sieht dann meh- rere Paare den gleichen Nistplatz fleissig anfliegen. Auch die Fütterungsart ist eine eigenartige ; es scheint, als ob sie ihnen das Futter nur* so zuwerfen, denn kaum, dass einer der alten Vögel ins Nest schlüpft, sondern nur so im Vorbeifliegen das Nest berührt; tut er es doch so nur für einen kurzen Moment. So geht es fort, bis die Nacht vollends herein bricht, dann wird die Jagd eingestellt, nicht aber das Geschrei, das oft noch die ganze Nacht mehr oder weniger fortdauert. Bei anhaltend schönem Wetter hört man tagsüber die Jungen selten schreien, ein Zeichen, dass sie eben nicht Futter erhalten bis zum Abend, denn dann sind die Alten hoch in den Lüften und verbringen die Zeit in Flugkünsten. Ist aber der Himmel über und über bedeckt und regnet es sogar, — 37 — dann sind sie da und tun ihi-e Pflicht. Sind sie aber trotzdem nicht in der Gegend sichtbar, so kann man mit Sicherheit annehmen, dass in den Bergen oder in höhern Luftschichten das Wetter gut ist, denn auf den Abend stellen sie sich ein und holen das Versäumte reichlich nach. Am 9. August 1920 früh morgens zog eine Schar, beiläufig 20—30 Stück der Bernerkolonie, direkt nach Süden den Berner- alpen zu. Sie flogen in bedeutender Höhe nur wie tanzende Mücken wahrnehmber, sie verrieten sich durch Geschrei. Die Mondsichel stand am Morgenhimmel und es hatte den Anschein, als tanzten sie um diese. Fünf Tage war das Wetter beständig und schon glaubte man die Segler seien endgültig abgezogen; als sie sich aber am 6. abends wieder einstellten, änderte auch das Wetter und von da an hörte man wieder alle Abende bis zum 8. oder 9. September ihr kräftiges Geschrei. Das nachgerade häufige Auftauchen eines Flugzeuges, hat das Interesse für sein Erscheinen ein wenig beeinträchtigt; kaum, dass man für einen kurzen Moment den Kopf nach ihm empordreht. Und doch kann manchmal, nebstdem recht interessante Beobach- tungen machen. So war es am 23. Oktober 1920 als so ein Flieger in geringer Höhe über der Stadt lavierte : in reichlich doppelter Höhe zog ein viel zahlreicheres Geschwader in ruhigem Gleitflug, abwech- selnd blitzschnelle Wendungen einzelner Exemplare, um ihre eigene Achse ausführend, in südsüdwestlicher Richtung davon. Zugvögel; dem Flugbild und -Tempo nach zu schliessen, handelte es sich um Alpensegler. Kaum war die Truppe in einer tiefhängenden Wolke verschwunden, tauchte in einer Entfernung von einigen 100 Metern östlich und rückwärts, eine zweite etwas stärkere auf, in gleicher Richtung und analogem Gebahren davon ziehend. Ungefähr in gleichem Abstand rückte das Gros heran; in einem langen und breiten Rand, dessen westlicher Flügel die Hirschengrabenprome- nade und der östliche die Schwanengasse überflog und in der Breite die Wallgasse bis zur Bundesgasse überspannte. Dasselbe Flugbild wie bei den Vorti'uppen, auch hier die Wendungen, gaben dem Ganzen ein flimmerndes Gepräge, ungefähr, wie man as in klarer Nacht am Sternenhimmel wahrnimmt. Nachträglich zogen noch einige zerstreute Nachzügler durch, die aber trotzdem ihren Flug durchaus nicht beschleunigten. Aufgefallen ist mir allerdings, dass sie keinen Laut hören liessen, Avas sonst bei Alpensegler selten ausbleibt; der Lärm da unten und die beträchtliche Höhe mögen ihn verschlungen haben. Offenbar kamen sie vom hohen Norden, wo sie jedenfalls in starken Kolonien angesiedelt ') sind, oder waren die mitteleuropäischen dort- hin in die Sommerfrische gezogen? Wohl habe ich spät im Oktober schon manchen Alpensegler- zug beobachtet, keinen aber in solcher Stärke. ') Die Schweiz ist das nördliclist gelegene Brulland in Europa für den Alpen- segler. Bewohnt die Gebirge Südeuropas, Nordafrika v den Hinmlaya, Sudwestasien und Indien. Red. — 38 — Notes ornithologiques de la region du Bosphore.') l^ar A. Mathvii-Diijint::, Colornliiei-. Notre enumei-ation nous coiiduit aux Falconides, ces rapaces sont relativeiiient coininuns aux deux migiations annuelles. Voici quelques observations concerilant ces migrateurs : 1890, 10 avril, un faucon s'abat dans les grandes bruyeres buissonnantes plus loin que Maslak. 1891, 3 avril, quelques individus isoles accompagnenl Uli vol de buses ordinaires, directioii S-N. 1894, 19 inars, au-dessus de Chichli (fauboui'g de Coiistantinople, observ6 deux faucons (sp. T) planant de concert; 25 mars, un grand falconide accompagiie quel- ques buses migratrices. . Pi-es de Djendöi'ö, observe uu autre fal- conide; 26 avi'il, un faucon au vol, aux abords de Djenderc, pres de la maison du «Bakal»,-) 19. F a 1 c o s a c e r, Gm. — le faucon sacre. Passage regulier au piintemps et en automne. Durant la belle saison nous Tavons observe dans la vallee d'Alibey Sou (ses eaux se deversent au fond de la Corne d'Or), aux abords de l'aqueduc de Justinien, pres de Pyrgos (Boui'gas), de Pirindji-Keui, de Djebedje-Keui en Thrace, pe'ut-etre avions-nous lä des individus nicheurs. Au prin- temps nous avons rencontre ce grand faucon dans la region de Tapal-Dere, de Sultan Kutchuk Dere pres d'Ak-Baba, de Dereski et d'Arpadji Tchiflik (c(Me asiatique). 20. F. Feldeggi, Schleg, — 1 e f a u c o n 1 a n,i e r. II res- senible au faucon pelerin, niais avec le dessus de la tete de couleur rousse. Cette espece s'observe aux passages bisannuels, mais plus rarement que l'espece precedente. Dans la Collection du Coli, americ. se trouve bien un couple de laniers (comnie Tindique Tetiquette), seulement ces deux individus doivent-ils etre attribues a Tespece «sacre» ou bien ä l'espece «lanier»? 21. F. p e r c g r i n u s , Tunst. — 1 e faucon pelerin. Des individus isoles emigrent regulierement ä travers le Bosphore, plutöt en automne. Le 26 avril 1894, suivant la route qui conduit ä Djen- dere nous observons une belle femelle de pelerin chassant des pas- sereaux. I^n septeinbre et octobre nous avons constat-e la presence de Sujets de cette espece, non loin de Chichli, dans le cimetiere de Feri-Keui (p. Pancaldi), a Flamour au-dessous de la caserne du Taxim. Puis, sur la cöte asiatique, dans les cypres de Bulbul-Der6 (Scutari), pres de Couscoundjonk, sur les haiiteurs de Tchamlidja.^) 22. F. s u b b u t e o , L. — 1 e f a u c o n h o b e r e a u. Quel- ques couples nichent chaque annee dans les vallees laterales du Bosphore. Nous avons note les observations suivantes: 1888, tin septembre, deux individus (peut-etre le merue"^) ä Beilik-Mahalle et Kiat-hane (Raux douces d'Furope), sur les hauteurs de Chichli, de Tatavla, ä Nichan Tache (Pancaldi) du P' au 20 octobre, chassant les petits oiseaux de passage. — 1889, -Mi-Aoüt, dans Keslhane- ') Voir „O. B", fasn. 2 et^ 7, 1919/20 — fasc, 2, 1920/21, ■ -) epicier-restaurateiir. •^j Musee du Coli. am(^ric. un ^f. — 31) — r)ei'6 pres BiivLik-Dere, au individu [)ü.se sui- uiio bi-anclie seclie fait euteiidi'e son ci'i; cu Octobre, meines endroits que rannee prece- dente. Passage ä Scutari, observe quatce iiidividus. Meine epoquc en 1890. Automne 1891, les hobereaux arrivent avcc les cailles en septembre. 1891, ini-mai, deux individus au-dessus de 'i'schenguel Keui, Hn mai, un hobereau, au vol, traverse la place de jeu du College Berberian, poursuivant des inoineaux (cote asiatique). 1892 et 1893, passage de ce petit rapace au inoinent de larrivee des cailles, nü-septembre.^) 23. F. l'] 1 e o n o r a e , Genk — le F a u c o n F 1 e o n o r e ou S o p h i r. Le 16 septembre 1888, en traversant les Dardanelles, nous übservons plusieurs rapaces criant et se tenant pres de la cöte, nous reconnaissons un faucon ressemblant etonnamment au faucon hobereau, mais il nous parait un peu plus gros. Nous ne le determinons point. En Aout 1890, nous trouvant ä Khalki (Ile des Princes) dans la mer de Marmara, au bord de sa baie meridionale nous retrouvons un meine rapace poussant de memes cris stridents. Au commenceinent de septembre entre Kartal et Pendik (golfe d'Ismidt) nous faisons une troisieme Observation ideiitique aux pre- cedentes. Plus tard, ayant eu entre les mains Naumann, pl. 18, nous pouvons attribuer les individus observes ä Tespece «FleonortB». 24. H y p o t r i o r c h i s a e s a 1 o n , Tunst. (Falco aesalon) Falco lithofalco. Gm. — 1 e faucon e m e i' i 1 1 o n o u F in e - rillon. Nous ne pouvons pas supposer que cette espece soit ni- cheuse pour la region, nous ne Tavons observee qu'au passage d'automne. En hiver quelques individus isoles frequentent les bou- quets d'arbres isoles d'oü ils guettent les passereaux, ainsi le long de Kiathan6 Dere.^) 25. C e r c h n e i s t i n n u n c u 1 u s , L. (F. t i n n u n c u 1 u s ) — le f a u c o n c r e s s e r e 1 1 e o u C r e c e r e 1 1 e. Ce i-apace nicheur est commun dans la belle saison, beaucoup plus commun au passage d'automne, il reste toujours quelques individus qui hi- vernent. Nous Tavons trouve nichant sous les auvents des toits ä Stamboul, ä Pancaldi, dans les cypres du cimetiere des Petits Champs et au Taxim (Pera), dans les trous des vieilles murailles de Stamboul, dans un mur vis-ä-vis du Palais de Dohna-Baghtchö, dans les ruines ä Anadoli-Hissar, dans les cimetieres de Bulbul- Dei'6 et de Scutari (cöte asiatique). Une aire etait etablie dans le grand platane dit de Godefroi de Bouillon pres Buyuk Dere (1889). Nous avons rencontre ce rapace le long du golfe d'Isinidt, aux lies des Princes etc. Cet oiseau chasse dans la belle saisoa les grosses sauterelles, les truxales ä grand nez (Truxalis nasuta), les ephip- pigeres des vignes (Ephippigera vitium. And-Sery), les scarabees (Cetonia atrorubeus, Friv. — Phyllopertha hirtella. Brülle. — Ph. lineolata, Fisch. — Anisoplia balcanica balcanica, Rttr. — Poly- phylla olivieri, Lap. — Melolontha albida, F'riv. — Geotru|)es pur- pureus, KüsT. — Lethrus brachiicollis, Fairm. — L. elephas, Kttr. ') Musee Coli. auuM'ic. 2 (j^, 1 9- ^) Musee Coli, ainerir. : 1 (j'', 1 Q- — 40 - ■ — Ateuchus sacer, L. — A. laticollis, L. — Sisypbus Schaefferi, L. Var. — albivcntris, Fßiv. — Onthophagus furcatus, Fabr. — Copris lunai'is, L. — Rhizotrogus ochraceus, Knoch. — K. pilicollis, Schön. etc.) doi>t nous retrouvions les restes (coi'selet, membres, elytres). Auprös du nid, lorsqu'il etait place dans un trou accessible ou en pleine campagne en examinant l'endroit d'oü s'elevait ce faucon. Sur les hauteurs de Cbicbli, du cöte de Djendere, de Zindjirli Kou- iouk, de Maslak, nous avons a maintes reprises observe des cres- serelles, apres avoii- fait le «Saint-l^sprit» se laisser toniber sur le sol et se relever imniediatement en tenant dans leurs serres soit un lezard, soit un orvet (anguis sp.f). Dans ia mauvaise saison nous avons souvent vu la cresserelle chasser les moineaux et les cochevis huppes sur le Cbamp de Mars du Taxim (Consple). En 1894, de la fenetre du vagon nous observons continuelle- ment des cresserelles pendant tout le trajet de Philippople a An- drinople, surtout avant et apres la ville de Sophia, jusqu'ä la fron- tiere serbe (24 et 25 juillet).') 26. C e r c lin e i s ( T i n n u n c u 1 u s ) c e n c h i' i s , Naumann, C. Naumanni, Fleischer — la C r e s s e r e 1 1 e t te ou la C r e s s e - r i n e. C'est a Corfou le 11 septembre 1888, que nous voyons ce joli faucon pour la premiere fois. Au premier aboi'd nous pensions ä notre cresserelle, mais son cri diff^i'ent, si repete, nous indique que nous avions devant nous une autre espece, laquelle ne fut iden- tifi6e que plus tard. Du Piröe ä Athenes, nous retrouvons cette nouvelle connaissance (13 et 14 sept., 1888), dans la rue Hernies son cri nous fait lever la tete, une cresserellette est sur son nid, juche sous Tauvent d'un toit. Mais c'est ä l'Acropole que nous ne nous lassons point d'observer les nombreux individus qui y söjournent, juv. et adultes crient ä qui mieux mieux, tout en chassant les sau- terelles. Nous observons surtout les vieux males avec leur capu- chon bleu-cendre, le dos rouge-tuile, la longue queue etagee, de couleur gris-bleute avec Textremite des pennes caudales. Son plu- mage le differencie nettement du male de la Cresserelle ordinaire, lequel a des macules noires sur l'ocre-roux de son dos. Les fe- melles et les jeunes des deux especes se ressemblent beaucoup, surtout pour un observateur superficiel, la femelle cresserine est plus petite et plus svelte. En longeant les Cyclades, les Sporades, au travers de Lemnos, ä l'entree des Dardanelles (16 sept. 1888 et 29 septembre 1891) dans les murailles de Sebduhl Bahr (cote euro- peenne), au village de Kaie i Sultanie (Canak Kalesi) nous retrou- vons de nombreux representants de Tespece, ainsi qu'a Gallipoli. A Constantinople quelques couples sont nicheurs, mais au passage d'automne l'espece est plus commune. Nous l'avons ti-ouvee nichant dans les trous des murailles du Chäteau des Sept- Tours (Yedi-Koule, ä la gare de Coum Capou, i)ar ci par la ä Stamboul, ä la Pointe du Serail, ä Pancaldi, etc. Presque toujours dans le voisinage de la cresserelle ordinaire. De 1890 ä 1894, soit pendant cinq annees, im nid place-sous le toit d'une maison, situöe ') Musee Coli, aineric. : 1 q\ 2 9 et juv. ^'' - 41 — . dans une rue principale a Scutaii d'A.sie tut regulierement uccup6 chaque prinlemps. En 1890, ces oiseaux arrivereiit le 11 avril, et en 1892, Ic 22 septembre, ils etaient encore la. Nous avons aussi note cette espece i)Oui' Haidar Pacha, Cadi-Keui, Moda et Phanaraki (cote asiatique). Aux aboi'ds de Constantinople, eile nichait sous le posche du cinietiere latin de Feri-Keui, au village de Kiathane, pres de Djendei-e dans les cavites de quelques vieux ai-bres, ä Baghtche Keui dans les trous des piliers du grand aqueduc en compagnie de choucas et d'etourneaux. En chasse, nous Tavons vue s'emparer de lezards, d'acridiens. de coleopteres; pour la region c'est un rapace excessivement utile. ['AI 1894, du 24 au 26 juillet, nous observons, de la fenetre du vagon, des ci-esserines sur tout le parcours de TOrient Express (Mustapha Pacha, Philippople, Tatar Pazardjik, Ichtiman, nombreuses aux envii'ons de Sofia). En juillet 1892, nous avions recu une fe- nielle de Tannee, capturee sur rAcroi)oIe d'Athenes, ce rapace fut tenu en cage pendant bien des inois et nourrie surtout avec du poumon de inouton (mou), parfois du foie, de la pomme de terre bouillie, ä Toccasion des sauterelles et des coleopteres; eile affec- tionnait particulierement ces insectes, lorsqu'on lui en presentait, aussitot eile faisait entendre son cri. Elle vecut en bonne harmonie avec une cheveche, laquelle partageait sa captivite. Relächöe au printenips 1893, eile sejourna longtenips aux abords de la maison, puis s'eloigna peu ä peu.-) 27. E r y t h r o p u s T i n n u n c u 1 u s v e s p e r t i n u s , L. Le fauconKobez ou ä pieds rouges, faucon du soir ou f. vesperal. Pour la region du Bosphore ce rapace est de passage regulier en automne principaleinent, niais en moins grand nombre au printemps. Quoique cet oiseau soit insectivore, nous Tavons observe au-dessus de Kiathane, le 20 septembre 1888 (quel- ques individus de passage) et il nous parut alors qu"il pourchassait les fringillid6s parmi les cistes et les panicauts. Fin Septembre 1890, une bände passa sur les hauteurs de Couscoundjouk, de Scutari (cote asiatique) sans s'y arreter ensuite ces oiseaux furent signales ä Erenkeui et aux lies des Princes, Le 30 septembre 1891, un fort vol suivit la cote d'Europe, des individus se tenaient sur les tils telegraphiques ä Zindjirli Koulouk, ä Maslak: l'espece fut aussi observee dans la vallee de Kiathane, dans les jardins potagers avant Djendere.') (A suivre.) ') Musee Coli, americ. : 1 (j^, 2 9. -) Musce Coli, americ. : 1 ^j', 1 9 et 2 exempl. en pliimage juv. . — 42 — Der Purpurreiher, Ardea purpurea, als Sommergast in der Schweiz. Von Alhcrl Hess, Bern. Im Laufe dieses Jahi-es ist mir etwas aufgefallen, das ich mir schwer erklären kann. Es ist dies das merkwürdige Vorkommen des Purpuri-eihers, A r d e a p u r p u r e a , als sommerlicher „Irrgast" in unserem Lande. Ich bezeichne den Vogel absichtlicli als solchen : Durchzügci' ist er ja ein mehr oder weniger regelmässiger. Warum diese Bezeichnung erfolgt, werden wir sogleich sehen. Brutvogel ist dieser Reiher kaum mehr in unserem Lande. Zwar schrieb GüLDi'), dass der Purpurreiher als ausnahmsweiser Brutvogel für die Schweiz in Betracht kommen könne, da er früher im Unterwallis und in den Mooren von Ins heimisch gewesen sei. Er fusste dabei wohl u. a. auf Meisner und Schinz-) die schrieben, dass SrRüNGLi im April ein altes Weibchen erhielt, das bei Yverdon geschossen worden war. Da es grosse, fast entwickelte Eier bei sich hatte, sei es wahrscheinlich, dass diese Vogelart in unseren Gegenden brüte. Einfach und zutreffend gibt Reichenow^) das Wohngebiet dieses Reihers an: „Seltener Gast m Deutschland; anscheinend jedoch hin und wieder auch brütend. Bewohnt Südeuropa, vereinzelt auch Holland und Frankreich, Südwestasien, Afrika und Madagaskar." Aehnlich spricht sich auch Hartert aus.*) Er erwähnt, dass der Purpurreiher früher bei Darmstadt gebrütet habe und dies jetzt noch in Schlesien tue. In Lothringen 1896 drei Paare. Rey^) nennt als Brutbezirk Süd-Europa, nördlich bis Südfrankreich und Holland und besonders häutig in Ungarn. Diese Angaben werden genügen um sich ein Bild von der Verbreitung des Purpurreihers zu machen. Jedenfalls ist er kein Gebirgsvogel. Im ,, Museum der Landschaft Hasle" in Meiringen steht ein prächtiger Purpurreiher, sicher ein altes Männchen. Wie mir Herr Liesegang mitteilt, ist der Vogel im Sommer 1919 auf der Meiringer- Allmend geschossen worden. Was tat er um diese Jahreszeit dort oben im Berner Oberland f Im September 1896 wurde durch Herrn Simon Zurflüh von Meiringen auf der Jagd beim Grimselhospiz im sogenannten Aare- boden (gegen den Unteraaregletscher zu) ein Pui'purreiher geschossen. Es ist dies in über 1800 m. Meereshöhe. Dieser Vogel konnte sich auf dem Zug ,,über die Alpen" befinden. Dieses Belegstück befindet sich auch in Meiringen. M GÖLül: Die Tierwelt der Schweiz in der Gegenwart und der Vergangenheit Bern 1914, S, 377. "') Meisner und Schinz: Die Vögel der Schweiz, Züricli 1815, S. 186. =') Reichenow: Die Kennzeichen der Vogel Deutschlands, Neudaniin 11)20, S, GG. ■*) Hartert: Die Vögel der paiäarktischen Fauna. Hell X, (Bd. H, -1), Berlin 1920. S. 123:^—4. •'') Rey: Die Eier der Vögel Mitteleuropas, Lobenstein 1912, S. 44G. — 43 — Doch iiiclit iiiiiidei' iiilei-essant sind /wei Ansahen, (li(3 uiii' mein Freund Hei-i' W. Hosselet gemacht hat. Am 20. Juni 1920 wurden in der Nähe von Court (Münstertai- Berner Jura), ein schon in Zersetzung übergangener Purpurreiher aufgefunden und ihm zugesteht. (Fundort 700 m. ü. M., zwischen hohen Bergen.) Am 23. Juh 1920 wurde ilim gemeldet, dass in Les Convcrs (Oberes St. Immertal; ca. 900 m. ü. M.) ein grösserer Vogel tot an einem Waldsaum liege. Fr begab sich zur Stelle und fand einen dui'ch Krälien u. s. w. schon zerrissenen Purpurreiher. Beide Orte befinden sich in Gegenden mit gutem Vogelzug.') Abel" normalerweise befand sich der Reiher im Sonuner doch nicht mehr auf dem richtigen Zug. Wir haben hier drei Orte (Meiringen, Court, Les Convers), alle im Gebirge gelegen, allerdings auch mit Hiessendem Wasser in der Nähe, wo der Purpurreiher sicher nicht Brutvogel ist. Man kann aus diesen Fällen manches lernen; u. a. jedenfalls auch, dass das vereinzelte Vorkommen einer Vogelart zTlr Brutzeit noch nicht den Beweis bildet, dass sie in der Gegend brütet. (Das Gelege des Purpurreihers ist anfangs Mai vollständig). Ich wollte diese Beobachtungen zur allgemeinen Kenntnis bringen, da sie mir geeignet scheinen, zu weiteren Nachforschungen anzuspornen. Voielschutz. Protection des oiseaux. Hausgenossen. Von Sti'ähl-linhof, Zofingen. Im Laufe einiger Wochen, habe ich mir vermittelst Nusskernen drei Kohlmeisen gezähmt, ein altes Männchen und zwei junge Weibchen, die sich oft um meine Gunst stritten. Heute Wareines der jungen Weibchen, eine liebliche Schönheit (da ihre Farben so satt und ihr Gefieder so voll ist), auch gar so zutraulich geworden. Die Kohlmeise flog ins Zimmer herein, liess sich auf der Bett- lehne, dann auf der Stuhllehne, auf Schrank und Kommode oder auf den Bettstücken nieder, und sogar mein Kopf 'wurde zum Startplatze benutzt. Ja, das prosaische Instrument des Besenstiels diente ihr als Aufenthaltsort. Ging ich ins Nebenzimmer flog mir die Unver- meidliche nach und turnte auf der elektrischen Lampe herum, welche mitten im Zimmer herunterhängt. Sobald sie merkte, dass ich nach der kleinen Futterschale griff (welche ich ständig auf mir trage), um sie zu öffnen, sass sie. schon auf der Hand, welche die Dose hält und kaiuTi wurde diese aufgetan, bediente sie sich schon lebhaft daraus. Hielt ich aber die Hand geschlossen und streckte nur den ') Siehe meinen Artikel: „Vo^elzun' über die Ge'tirge" in „Ornitli. Monatsschrit'l", Heft 8/192U, S IGl— IGi. — 44 — Finger heraus, um ihr eine Sitzgelegenheit zu bieten, so benutzte die Meise sie, bald aber trafen mich vorwurfsvolle Blicke, und sie pickte energisch auf den geschlossenen Daumen, damit sich die sonst Futter spendende Hand öffne. Trotzdem ich sie nach beendeter Mahlzeit zum Fenster führte, flog sie sofort wieder ins Zinnner und leistete mir Gesellschaft bis die Arbeit fertig war. Das andere Weibchen, minderschön in ihrer Toilette etwas zei'zaust, ist ebenfalls recht anhängJicli. Wo es auch mich erblickt, in welchem Zimmer es sei, entdeckt es mich durch Gardinen und Fenster hindurch, selbst in den weiten Anlagen sieht es mich und fliegt mir auf den Arm. Die beiden Weibchen vertragen sich ganz gut auf meiner Hand, sobald aber das Männchen dazukommt, gibt's Streit, denn dieses will allein Herrscher sein. Wir sind umringt von den lieblichen Gesellen der Luft und sehen manche köstliche Familienepisode. Gerade auch heute, wo die KohlflÄeisen mir so hartnäckig ihre Freundschaft, die durch den Magen geht, bezeugten, versammelte ein Amselweibchen, das noch spät Junge erhielt, seine hoffnungsvollen Sprösslinge in einem Halbkreise, unter einem Apfelbaum und pickte aus einem Apfel Stücklein um Stücklein und steckte sie gerecht und mütterlich, abwechslungsweise seinen lieben .Jungen in die weitgeöffneten Sclmäbel. ED =0= r= =^ Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. O. DE ^ Hebor «las Nisten von BiicliKuken an Cwcbäuden. Das genannte Thema wird in Nr. 9/10 der „Ornith Monatsberichte", 28. Jahrgang von Dr. A. LAfBMANX, München, behandelt. Ich kann liiezu folgendes aus meinen Beobachtungen darüber Ijerichten : hi den Spalierbäumen am Sclilöss",hen zu Warlensee nisten stets Buchtinken. Im Jahre 1912 (Juni) waren dort zwei Nester zur gleichen Zeit Sie waren hart an die Haus- mauer gebaut, dass sie dieselbe berührten. Das folgende Jahr liaute ein Pärchen auf den eisernen Kloben über dem Tor in den Garten, genau, wie es ein grauer Fliegensclmäpjper getan liaben würde. Die Mauer ist dort ^anz nackt, so dass man den Bau auf den ersten Blick fand. Ich pliotograpliierte das Nest mit Umgebung. Im verflossenen Sommer nistete ein Pärchen an meinem Hause, ebenfalls im Spalier. Das Nest war auf einer Holzlatte angebracht und lehnte an die hölzerne Hauswand. A. Schifferli. Anlässlich der Frühjahrsversammlung 1920 unserer (lesellschaft konnten die Teilnehmer im Restaurationsgebäude des Zoologisclien Gartens in Basel von einem Fenster aus direkt in ein in den Spalier gebautes, bi.setztes Buchtinkennest hinein- sehen. Red. Oiseaux auuell^««. Un poussin d'liirondelle de mer Canjek (Sterna can- tiaca) etait annelle le 29 juin 1913 ä Kerkwerve, Zeeland (Hollande). Cette sterne a ete blessee le 12 Aoüt 1920, dans la baie de Somme. Un individu de la mAme esppce, annelle le 8 juillet 1913 ä rembouchure du Weser, dans la rookerie de Mellum. est tue le 12 Aoüt 1920 ä Oudalle la Vallee p. du Hävre, Seine inferieure (France). Dans le fasc. 4 (O. B., XVII. ann.) nous relations dejä la capture d'une hiron- delle de mer Canjek provenant de la mt^me colonie de Mellum. A. M.-D. -- 4a — Singdrossel als Wiutersäuger. Am 10. Dezember 1919 erhielt ich aus dem Fricktal eine verletzte Sin.-i'drossel zur PHege. Diese Dezemi ler-Siiigdrossel singt eben, während ich schreibe. Sie hat das vom 20. Dezemljer 1919 weg ohne Unterbruch getan, jedocii nie laut, immerhin vernimmt man viele iiübsche Motive deutlich. Hotfentlich wird sie nun in ein paar Monaten doch endlich laut. Am 18. Juli 1920 brachte man mir von der nämliciien Gegend, aber einige 100 m. hölier erbeutet, eine zweite Singdrossel, die sich ebenfalls den rechten Flügd verletzt hatte. Es ist ein Männchen, das jetzt schon ziemlich laut singt, trotz kühler Unterl)ringung. Zwischendurch hatte ich aus Frick eine dritte erhalten, die den rechten Flügel schwer gebrocl.ien hat. Sie schien lange auch etwas engbrüstig zu sein. Beides hat sich jetzt gegeben d. h. fliegen wird sie nie mehr können, doch entstellt die Verletzung sie nicht mehr sehr. Gesungen hat sie m. W. noch nicht, höchstens geschäkert. Aber sie hat das Schnabelhäkclien, das Rausch für ein Kennzeichen des Männchen hält. Andere ihrer Merkmale könnte man vielleicht doch auf ein Weibchen deuten, sie scheint manchmal etwas grösser und auf der Brust blasser gelb, als die andern. Ich habe nie Singdrosseln ernstlich im IväHg ge- halten, sie sind arge P'resser und schmutzen viel. Nun habe ich Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen. — Die Fricktalerin scheint ein recht alter Vogel zu sein. Lichtensteig, den 15. Novemijer 1920. Prof. Dr. j. Winteler. Der Dilpdalp int Volksuiiiude. Meine Jugendzeit verlebte ich in einer Stadt des bernisclien Emmentals Wenn wir Buben und Mädchen im oder um's Elternhaus herum auf Entdeckungen herum.strichen, pflegte unsre Mutter zutragen: „Weit'r de Uindaupe lusse ? (\\'ollt Ihr den Dilpdalpen lauschen oder aufpassen?) Damals hatten wir noch keine Ahnung, dass dieses ein Beiname des niedlichen Weidenlaubsäng-ers sei. Unsere ornithologischen Kenntnisse reichten noch lange nicht so weit und die Phantasie malte uns diese ,,Dindaupen'' als kleine Kobolde oder böse Hausgeister vor. Dieser Glaube dürfte auch heute noch in der dortigen Ge- gend verbreitet sein. Karl Daut. Hein Zaunkönig; mehr! Die Sachsen sind seit der Abdankung ihres Königs sehr republikanisch gesinnt. Sie haben mit peinlichem Eifer alle König- lichen Titel abgeschaft. Die Schützenkönige gehören in das Reich der Ver- gangenheit. Es gibt jetzt in Sachsen nur noch „ Seh ü tzen p r äsi de nten". Auch der Zaunkönig darf seinen fürstlichen Namen nicht mehr führen; er muss sich jetzt mit dem ijescheidenen Titel eines „ Z a u n p r ä s i d e n t e n " begnügen. So meldet die Tagespresse. Karl Daut. 11 ir ersuchen um regelmässige Einsendung aller Beobachtungen, C e r c h n e i s v e s p e r t i n u s L., R o t f u s s f a 1 k e. Am 3. Oktober 1920 beob- achtete ich bei Zwieselberg (Berner OI)erland), einen Rotfussfalken. Er sass auf einem Leitungsdraht ; unter ihm weideten Ziegen und Knaljen s|)ielten daneben. Ich konnte iiin aus der Nähe von allen Seiten betrachten, ehe er endlich in östlicher Richtung abstrich. Gustav Gloor. S c o 1 o p a X r u s t i c 0 1 a L., Waldschnepfe. Am 2i. August 1920 wurde ein junges 2 — 3 Tage altes Waldschnepfchen oberhalb Les Bayards (Neuchätel) ge- funden. Wohl zweite Brut. " W. Rosselet. (' h a r a d r i u s p I u v i a 1 i s L., G o 1 d r e g e n p f e i f e r. Mitte November 1920 wurden zwei solche bei Herzogenbuchsee erlegt. Rud. Ingold. O e d i c n e m u s c r e p i t a n s Te:mm., T r i e 1. Anfangs November bei \\'iedlisbacli gefunden. Rud. Ingold. N y c t i c 0 r a X g r i s e u s L., N a c h t r e i h e r. Am 23. x\pril 1920 ein verletztes Mäimchen bei Thielle (Neuenburg) aufgefunden. W. Rosselet. A r d e 1 1 a ra i n u t a L., Z w e r g r e i h e r. Am 20. Juni 1920 in einer Fabrik (wo er Nachts hineingeflogen war) in Münster (Berner Jura), lebend gefunden. W. Rosselet. Durch Beobachtungen ist nachzuprüfen, oij der reiche Buchekern- und Eichel- ertrag, sowie der enorme Fichtenzapfenbehang im Grossteil unseres Landes Winter- - 46 - gaste aii/uziehei), Ijezw. zu lesselu vermögen. Die K r e u z s c h a ü b e 1 sind zahl- reich (wohl starke Brüten), dagegen waren bis anfangs Dezember die andern Vogel- arten nicht sonderlich zahlreich vei'treten. Von der Frauenfelder Allmend und Thurgebiet. Auf der Allmend mit dem angrenzenden Auenwald, dem ^^'eiss- und Schwarz- dorndickicht des Tiiurverbandes, den mit Schilfrohr umsäumten Tiiessen und im 'i'hur- bett selbst beobachtete ich im Laufe dieses Jahres als Stand und Nistvögel : K o h 1 - , Blau-, S u m p f - und S c h w a n z m e i s e , im Nest der letzlern in dem h'-feugewirr einer Esche, Gold- und R o h r a m m e r , Kleiber, Baumläufer, Grün-, Grau-, und Buntspecht (grosser und kleiner), Haus- und F e 1 d s p e r 1 i n g e , Buch-, Grün- und D i s t e 1 f i n k , G i m p e 1 , W a 1 d o h r e u 1 e , S t e i n k a u z und Schleiereule, Rebhuhn, Edelfasan ( Männchen mit vollem weissem Halsring, leiKveis^m oder auch ohne diesen), Sperber, Turmfalke, Mäuse- bussard, B 1 ä s s h u h n ,W asser r alle, Stockente, Grau aBachstelze, Eisvogel, \V a s s e r a m s el , Zaunkönig, W i n t e r g o 1 d h ä h n c h e n , Amsel und Singdrossel, einige Rotkehlchen, ein Paar H a u b o n - lerchen, Krähe, Elster, Eiclielhäher, Grauer Würger, Fisch- reiher und überwinternde Dohlen. Von den Zugvögeln notierte ich pro 1920 folgende Daten: 4. März zirka 20(» Stare; 7. März : W e i d e n 1 a u Ij s ä n g e r , F e 1 d 1 e r c ii e , R o t k e li 1 c h e n und Weisse Bachstelze; 13. März : 100 R i n g e 1 t a u ij e n , 2 Wald- schnepfen; 27. März : brütende Amsel; 28. H a u s r o t s c h w a n z ; 2. April : W e s p e n b u s s a r d und F i t i s 1 a u b s ä n g e r ; 12. April : Kuckuck, Baumpieper, Garten rotschwanz und D o r n g r a s m ü c k e ; 1 . Mai : Pirol; 9. Mai : Mönchsgrasmücke, Gelbspötter, Garten- g r a s in ü c k e , S t a d t s c li w a 1 b e n , Turmsegler, Heuschrecken- r 0 h r s ä n g e r : 16 Mai : Grauer Fliegenschnäpper, nisiende T r a u e r f 1 i e g e n s c h n ä p p e 1" , Rauchschwalben, R o t r ü c k i g e r W ü r - g e r , H e c k e n b r a u n e 1 1 e ; 23. Mai : R o t k ö p f i g e r W ü r g e r , U f e r s c h w a 1 b c , Wiese n seh m ätze r; 13. Juni: Zaungrasmücke und Wendehals — In der dritten Woche Juli verreisten die Mauersegler und am 5. August der letzte Nachzügler. Am 28 Oktober erklang zum letztenmal „Zilzalp" aus dem Obsigarten. Als Wintergästa beherbergte das Thurgebiet eine beträchtliche Anzahl M i - stel- und W achh olderd rossein, welche diesen Herbst am 31. Oktober be- reits wieder eingerückt sind. Als Besucher notierte ich : 52 Lachmöwe n am 7. Dezember 1919, 3 Bergfinken am i. Januar 1920 und etwa 20 am 14. No- vember in Gesellschaft mit Zeisigen, Grünfinken und F" e 1 d s p e r 1 i n g e n ; i. März: 5 Kiebitze und am 26. September 9 Stück; 12. Mai: Rohrdommel; 12. September: 4 Steinschmätzer; 26. September: 11 Bekassinen und 1 Hohltaube. A. i^chönholzer, Frauenfeld Vom ZürJchbiet. Exkursion an den Greifensee 23. Oktober 1920: Bei Wyiikon noch Rot- schwänze. Weisse Bachstelzen noch vereinzelt. Stare in grossen Scharen Viele Wasser piepe r, ein Fischreiher wurde aufgescheucht. Ein prächtiger Grau Würger (Lanius excubitor) längere Zeit beobachtet, aber sehr scheu. Bei Annäherung an das Schilf grosse Massen von Stockenten aufgescheucht, ca. 250-300 Stück, ein prächtiger Anblick. Viele Bekassinen und einige Moor- enten. Die Kiebitze, von denen letzte Woche mit Herr Dr. Knoi'FLI ca. 9.0 Stück beobachtet wurden, waren weitergezogen. Ebenso war der seltene Ste |ipe n- weih, Circus macrourus, der das letzte Mal lange Zeit beobachtet werden konnte, unsichtbar. P Feer. Septemberbeobachtungen aus Basel und Umgebung. Certhia familiaris m a c r o dact yla , Wald ba u m lau fe r. Auf einem Ausflug am 10. September beim Hofstetterkripfli (Jura) ein Stück beobachtet. — Parus salicarius, W ei den m eise. Im Herbst und Winter konnte ich die Weidenmeise schon öfters beobachten; doch gelang es mir l)is jetzt noch niclit einen Brutplatz auslindig zu machen. Am Allschwiler Bachgraben und am Rande der angrenzenden „Baumschule Ranft" sah und hörte ich zweimal, am 12. und 30. September, je zwei bis drei Stück. — Lanius collurio, Rotrück ige r Würger. Den letzten Neuntöter sah ich am 12. September bei einer Strassen- böschung hinter Allschwil. — B u t a 1 i s g r i s ü I a , Grauer Fliegenschnäp- per. Der Hauptzng luisrer Fliegenschnäpper liel diese.s Jahr auf den Anfang des September. Am 4., einem regnerisclien Tag, Hog aul einer Parzelle des Kannen- feld eine unge\v('ihnlicli grosse Anzahl Schnäpper (ad. et juv.), so dass ich sie für eine Reisegesellschaft hielt. In der Folgezeit nahmen sie merklich ab. Am 15. September sah ich daselbst nur noch zwei Stück. Es waren meine Letzten. — M u s c i c a p a nigra, T r a u e r f 1 i e g e n s c h n ä p p e r. Im vergangenen Herbst (1920) konnte ich ein paarmal durchzieliende TrauerHiegenschnäpper beobachten. Die beiden Ersten sah ich am 4. September kurz nacheinander auf dem Kannenfeld. Ferner waren am 8. und 11. September einige im Misi-ionsgarteu ; und am 12. Sept. bemeikte ich am AlLschwiler Bachgraben noch einen, der unter dem Bläiterdach von Pappeln und Erlen die zahlreich über dem Wasser schwebenden In.sekten weg- ting. Die Letzten sah ich dann am 22. September im Birstal auf Bäumen in der Nähe des Flusses, nämlich einen bei Münchenstein und zwei weitere bei Dornach- brugg. — Hirundo rustica, Rauchschwalbe. Beim AlLschwiler Bachgraben am 80. Se[)teuiber eine, die .letzte, gesehen. — Clielidon urbica, Mehl- schwalbe. Während des ganzen Monats traf ich hin und iier in der Stadt brü- tende Hausschwalben. Am 2. September waren an der Hauptpost drei Nester mit Brut besetzt, die dann in den folgenden Tagen flügg wurde. Noch am 15. September wurden an der Hochstrasse halbHügge Junge im Nest gefüttert. Sehr überrascht war ich von der Beobachtung am 1. Oktober. Sassen da an der Contiserie Spill- mann (bei der Mittlern Rheinbrücke) zwei Junge, die sehr spärlich von den Alten gefüttert wurden, auf dem kleinen Brett vor ihrem Nest. — Yynx torquilla, Wendehals. Am 15 September sah ich auf dem Kannenfeld einen scheuen Wendehals. Für wenige Augenblicke sass er frei, dann verschwand er in dem noch stark lielaubten Ahorn. — Astur palumbarius, Hühnerhabicht. Am 22. September niedrig über den mit Obstbäumen' bewachsenen Feldern bei Neu-Mün- chenstein einen Habicht gesehen. Theodor Simon. Von Bern. Letzter Gartenrötel am 2. Oktober. Hausrötel am 18. Oktober, am 24. Oktober noch vier Rauchschwalben, am 31. Oktober die Letzte, am 25. Oktoljer eine A Ipensch walbe, Südseite am Parlament, am 20. Oktober erster Bergfink im PHanzgarten; Zeisige und Distelfink sehr zahlreich in den Erlen längs der Aare und in der Allee Mar/ilistras.se. 2. November letzter Weiden- laubvogel. \n der Allee zwischen äussere und innere Enge nordi-sche und ge- meine Gimpel. Auf den Tannen an der Vanazlialde und längs der Stützmauer vor den Bundeshansost häutig Fi ch t e n k r eu zschnä bei ebenso im Bremgarten- friedhof und -Wald, wobei sehr schöne rote Exemplare liemerkt worden. S. A. Weber. Nationalpark und Umgebung. Wie mir nachträglich mitgeteilt wird, haben die Herren MÜHLEMANN und Dr. Webrh (Gruppe B) am 22. Juli gegen Zernez den Goldammer und die G arten grasmü c k c Ijcobachtet (siehe „O. B.", XVII. Jahrg., S. 165-176). A. H. r b Vom Büchertisch — Bibliographie. Fror. Dr. A. Reiclienow : Die Keuiizcicheu der Vögel Deutschlands. 2. Autlage, 8", 158 S, 8 Tafeln. Verlag von J. Nkumann in Neudamm 1920. Preis geh. Mk. 10. — , geb. Mk. 13. — plus Teuerungszuschlag. Dieser wirklich praktische Schlüssel zum Bestimmen der deut.schen Vögel mit ihren deutschen und wissenschaftlichen Benennungen, ihrer geographischen Verbrei- tung, sowie der Brut- und Zugzeiten liegt uns in zweiter, zeitgemäss umgearbeiteter Auf- lage vor Wer das brauchbare Buch schon Ijenützt hat, wird da.sselbe sicher nicht mehr missen wollen. Der Eigentümer der ersten AuHage wird gewiss auch die zweite anschafTen. Ich möchte wünschen, dass ein jeder arbeitender Ornithologe sich dieses für unsere schweizeri.schen Avifauna sehr brauchbare Handliuch zulegt. A. H. - 48 - , I»rof. Dr. B. Hofllmanu. Führer durch unsere Vogelwelt. Zum Beob- achten und Bestimmen der häutigsten Arten durch Auge und Ohr. Mit über 3()Ü Notenbildern von Vogelruten und Gesängen im Text sowie einer systemati- schen Ordnung der behandelten Arten und einer Auswahl von 42 Vogelliedern und Bildschmuck nach Zeichnungen von . Karl Soffel. Zweite verbesserte und vermehrte AuHage (IV. 216 S:) 8 Kart. Mk. 8.60. Hierzu lüO^/o Teuerungs- zuschlag des Verlages. Verlag von B. G. Teubnp:r in Leipzig und Berlin 1921. Mit Freude liaben wir im Januar 1919 die erste AuHage dieses guten Buches angekündet (Siehe O. B. XVI. Jahrg. S. 63). Noch grösser ist diese Freude, dass innert kurzer Zeit und trotz den misslichen Verhältnissen eine zweite Autlage nötig geworden ist. Gibt es eigentlich eine Ijessere EmpCehlung für das Buch als der letzterwähnte Umstand ? Die Durchsicht des mir vorliegenden Buches hat ergeben, dass die neue Auflage wirklich durchgearbeitet und noch verbessert wurde; es handelt sich also nicht nur um einen Neudruck. Möge das Buch manchen Weihnachtstisch als Gabe für junge und alte ( )rnithologen und -innen zieren. A. H. W.Hartwig, Kauarieiivogel o«ler Orilufiuk? Selbstverlag der Verfasserin' Bremen 1920, Kohlhöckerstrasse 9, 16 S., Preis 4 Mark. Die Verfasserin vertritt in geschickter Weise die Ansicht, dass unser Grün- ling und nicht der Kanarienv^fildling Teneriffas der Stammvater unserer zahmen Kanarienvögel sei. Wenn man auch nicht in allen Teilen mit der Verfasserin einig gehen kann, so muss man ihr die Anerkennung aussprechen, dass sie über hübsche Eigen^eouach- tungeu über den Grünlink und seine Zucht verfügt. Es schadet gar nichts, wenn einmal eine Ansicht vertreten wird, die von der ivonvenlionellen (um nicht zu sagen : feststehenden) Ansicht abweicht und ich möchte die Broschüre, die bei der Fräulein Verfasserin direkt bezogen werden kann, recht vielen zur Lektüre empfehlen. A H. Toteiitafel. Am AUer-Seelen-Tage starb in Stein a. Rh. unser treues Gründungs- mitglied Cxustav Hiinimel. Der Verstorbene war ein feiner Beobachter unserer Vogelwelt. Die Raubvögel, von denen er eine grössere Anzahl von Arten zu Studienzwecken pflegte, waren seine bevorzugten Freunde. Im Zeichnen und Malen, sowie im Präparieren von Vögeln leistete er trotz .seiner Kurzsichtigkeit ganz Hervor- ragendes. Unsere Mttgliedkarle und das Titelbild des „Ornithologischen Beob- achters" stammen aus seiner Künstlerhand. Auch als Mitarbeiter unseres „Ornithologischen Beobachters" ist er unsern Lesern vorteilhaft bekannt. Seine gros.se Bescheidenheit erlaubte es ihm jedoch nicht, wie er es wohl ver- dient hätte, öfters an die Oetfentlichkeit zu treten. Gustav Hummel erreichte ein Alter von Ijeinahe 70 Jahren. Mit ihm ist wieder ein Ornithologe der alten Garde zur grossen Armee abberufen worden. Alle, die den liebenswürdigen, stets dienstbereiten Mann kannten, werden ihm ein dauerndes Andenken bewahren. K. D. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La rcproduction d'articles originaux n'est autorisee que moyennant le consentenient de l'auteur et indication de provenanee. La r6daction laisse aux auteurs l'entiöre responsabilitö de leurs articles. Recaaiction : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathcy-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVIIL ll'fr* Januar 192t Janvier ?i'li; 4 » - ■ = Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Scilweizerisctien Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des olseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Zerstörte Rebhuhn- und Wachtelgelege während der Heuernte. Von Rad. Itigold, Herzogenlnichsee. Unsere Feldhühner leiden sehr unter der modernen Bodenkultur und speziell der Mähmaschine. Ganz bedeutend ist im besondern die Gefahr für das Rebhuhn- gelege, denn nicht ein einziges Gelege des Rebhuhns, das sich im G r a s e befindet, kann glücklich zum Ausschlüpfen kommen. — Sämtliche Rebhuhnbruten, die im Heugras liegen, verfallen der Vernichtung. Da die Wachtel früher mit der Eiablage beginnt als das Rebhuhn und zudem auf das Wachtelgelege bloss 8 bis 16 Eier fallen, die Brutzeit bloss 18 Tage währt, so ist genügend Zeit zum Ausbrüten der Eier bis zum Beginn der Heuernte. Anders aber verhält es sich mit den Rebhühnern. Diese be- ginnen erst dann mit der Eiablage, wenn das Gras eine gewisse Höhe erreicht hat, also je nachdem ob wir einen frühen oder späten Frühling haben. Das Rebhuhngelege zählt dann bis 18 oder manch- mal über 20 Eier. Nimmt man nun an, dass das Rebhuhn täglich ein Ei legt, so benötigt die Henne also mindestens 18-20 oder mehr Tage, bis sie mit dem Brutgeschäft beginnen kann. Nun ist es aber keineswegs sicher, dass das ganze Gelege ohne Unterbruch zur Ablage kommt. An in Gefangenschaft gehaltenen Rebhühnern beobachtete ich, dass die P]iablage je den zweiten Tag erfolgte, während eine andere Rebhuhn-Henne zwei Tage nacheinander ein Ei legte, dann aber ein und manchmal mehrere Tage unterbrach, bis schliesslich das Gelege in der nämlichen Zeit vollständig war wie bei derjenigen Henne, die alle zwei Tage ein Ei legte. Aller- dings hat die Fütterungsweise der gefangenen Hühner einen sehr — 50 — grossen Einfluss auf die Ei-Entwicklung, wie ich ^ies bei Wachteln habe beobachten können, bei denen die Eiablage je nach Fütterung entweder ganz regelmässig oder dann nnit grossen Zwischenräumen (Unterbruch drei bis vier Tage!) erfolgte. Man wird also wohl vermuten dürfen, dass das Rebhuhn in der Freiheit nicht volle 30 Tage oder mehr braucht, bis sein Gelege vollständig ist, Jedenfalls aber sicher wenigstens 25 Tage. Deshalb ist meistens die Heuernte schon im vollen Gange ehe nur das Rebhuhngelege vollständig ist. Bedenkt man nun, dass die Brutzeit beim Rebhuhn 26 Tage beträgt, so ist es klar, dass selbst dann, wenn die Ernte verhältnissmässig spät beginnt oder- der schlechten Witterung wegen verzögert würde, der Henne dennoch nicht Zeit genug zur Verfügung stände, um ihre Eier rechtzeitig zum Ausschlüpfen zu bringen. Es ist daher keine Seltenheit, wenn bei der Heuernte Rebhuhn- gelege zerstört werden. Zudem zeigt die Rebhuhnhenne eine solche Anhänglichkeit und Liebe zur Brut, dass die brütenden Vögel meistens erst dann die Flucht ergreifen, wenn die Sense oder die Messer der Maschine schon in unmittelbarer Nähe des Nestes anlangen, so dass auf diese Weise manch brütendes Huhn den scharfen Messern zum Opfer fällt. Ich habe in den letzten Jahren jeden Sommer solche Vorkommnisse notiert. Es kommt aber auch vor, dass der Mäder vom Vorhandensein eines Geleges überhaupt gar nichts merkt, bis dann das abgeschnittene Gras mit der Gabel zerstreut und ausge- breitet wird, wobei dann ein Teil des Geleges zerbricht, oft aber zugedeckt wird und dann erst Abends dem Raubwild etc. ein leckeres Mahl bietet. In den letzten Jahren habe ich mich solchen beim Mähen des Grases zerstörten Rebhuhnbruten angenommen und die so erhaltenen Eier durch Z w e r g h ü h n c h e n (Rebhuhnfarbige Bantams) die ich speziell zu diesem Zwecke halte, ausbrüten lassen. Diese kleinen Hühnchen eignen sich vorzüglich zum Ausbrüten und Aufziehen solcher Gelege, Dabei habe ich nun folgende Erfahrungen und Aufzeichnungen gemacht: 1916. Am 1 8. Juni erhielt ich das erste Rebhuhngelege bestehend aus 18 Eiern, wovon ein Stück beschädigt war und das andere behufs Feststellung der Brütezeit geöffnet wurde. Ich konstatierte, dass die Eier noch nicht angebrütet waren und somit war das Gelege noch nicht vollständig. Genau am 26. Tag, also am 14. Juli Morgens, entschlüpften den Eiern Junge, Ein Ei war unbefruchtet und das andere abgestorben. Am 2 8. Juni kam ich in den Besitz von weitern neun Reb- huhneiern. Auch diese waren trotz des späten Datums noch nicht angebrütet. Vermutlich handelte es sich da bereits um ein zweites Gelege, nachdem das erste dieser Henne wohl zerstört worden war. Die Jungen schlüpften am 23. Juli Nachmittags, also auch genau nach 26 Tagen. Meine gefangenen Rebhühner legten das erste Ei am 7. Juni. — 51 - 1917. 5. J u n i gelangten die ersten Rebhuhneier in meinen Besitz, nicht bebrütet. Geschlüpft am 30. Juni 26. Juni wiederum 14 Eier erhalten. Von diesem Gelege wurden einige Eier zerstört. Die Gesamtzahl der Eier konnte nicht festgestellt werden. Die Entwicklung dieser Eier war so weit vor- geschritten, dass am 1. J u 1 i die Jungen schlüpften. 1918. Am 4. Juni erhielt ich 14 Rebhuhneier, wel(*he nur einige Tage alte Junge enthielten und am 23. Juni schlüpften davon wiev Stück. Die übrigen waren abgestorben. Die Ursache konnte ich nicht ermitteln. 7. J u n i telephonierte man mir aus Wangen a/A., dass ein an- gebrütetes Rebhuhngelege von 16 Eiern blossgelegt wurde, die ich gleichen Abends einer Zwerghuhnhenne unterlegte. Diese Eier waren schon am 6. Juni M o r g e n s früh vom betreffenden Landwirt nach Hause genommen und somit während etwa 36 Stunden nicht mehr der Brutwärme ausgesetzt. Am 29. Juni schlüpften dennoch sämt- liche Eier ! 28. J u 1 i. Trotz fortgeschrittener Jahreszeit wurde nochmals ein Gelege von acht nicht angebrüteten Rebhuhneiern beim Mähen des Hafers gefunden. Es war zwecklos diese Eier noch ausbrüten zu lassen, man hätte die Jungen ohnehin nicht mehr gross bringen können. 1919. An:i 15. Juni wurden mir von Madiswil 16 Eier per Post zugesandt. E^ines war zerbrochen, eines wurde von mir geöffnet. Das Gelege war noch nicht bebrütet. Ich unterlegte solche gleichen Tags um die Mittagsstunde. Am achten Juli hörte man das Pochen des Eizahnes in den Eiern, am neunten Juli waren alle Eier bis auf ein Stück angepickt und am zehnten Juli im Laufe des Vormittags schlüpften 13 Junge. Ein Ei war unbefruchtet. 1920. 10. Juni 19 Rebhuhneier erhalten. Es waren über 20 Eiei', einige zerbrachen beim Mähen und es stellte sich heraus, dass sich bereits der F^mbryo entwickelt hatte. Diese Eier wurden am neunten Juni Morgens früh blossgelegt und verblieben bis am zehnten Juni spät des Abends also ca. 40 Stunden nicht mehr der Brutwärme ausgesetzt. Der Landwirt, der das Gelege fand, bewahrte die Eier in der Küche in einem Teller auf! Die Bebrütung mag ca. sieben Tage betragen haben und ich rechnete nicht damit, dass aus diesen Eiern noch Junge schlüpfen würden, doch am 30. Juni schlüpften davon fünf Stück. Die übrigen waren abgestorben. Diese wenigen Notizen mögen zeigen, dass sich das Brutgeschäft des Rebhuhnes weit in den Sommer hinein ausdehnt, dass die jungen Rebhühner nicht vor Ende Juni zu erwarten sind, wenigstens nicht solche, die im Gras geboren wurden! Schon dreimal meldete man mir, dass beim Heuen im M a i und Anfangs Juni junge Rebhühner gefunden worden seien. Dass man, weil keine alte sich zeigte, solche mit nach Hause ge- nommen habe. In allen drei Fällen aber stellte es sich, als ich den Fund besichtigte, heraus, dass es sich um junge Wachteln handelte. — — 52 — Bei diesen gemachten Erfahrungen interessiert wohl die grosse Widerstandskraft der Rebhuhn-Eier und dessen Embryo. Bei andern Vögeln wüsde der Embryo nach 24 stündiger Erkaltung sicherlich abgestorben sein. Bei den Hühnervögeln und speziell beim Rebhuhn dagegen scheint ein 30 stündiger Wärme-Entzug dem Embryo nichts zu schaden, ja nach 40 Stunden waren noch nicht einmal alle Jungen im Ei abgestorben. Auch ist die langsame Entwicklung der Jungen im Rebhuhn- Ei auffallend ; erst am 24, Tag der Bebrütung kann man kon- statieren, ob Leben im Ei ist, ohne dass man die Eier aufbricht, hält man solche ans Ohr, so vernimmt man ganz deutlich die Tätig- keit des Eizahnes. Dann am 25. Tag zeigt sich ein kleines Loch entsprechend der Lage des Schnabels, also des Eizahnes und noch kommt das Junge nicht aus dem Ei, sondern während den kom- menden 24 Stunden bleibt die Eischale unverändert. Erst am 26. Tag schlüpfen die Jungen aus und z^^•ar in sehr unregelmässigen Zwischenräumen. Sind dann die jungen Rebhühnchen glücklich von der Eischale befreit und trocken, so sind es sehr interessante und lebhafte Ge- schöpfe. Sie kennen bald die ,, Sprache" ihrer Stiefmutter und fol- gen deren Ruf. Trotzdem diese Zwerghühnchen sehr leicht sind, so kommt es oft vor, dass die Jungen arg getreten oder beim Scharren wegge- schleudert werden, so dass solche dann nicht gleich wieder auf die Beine kommen. Bei kalter Witterung nun erstarren die so am Boden liegenden kleinen Jungen und gehen zu Grunde. Doch da zeigt sich nun wieder die Zählebigkeit dieser Geschöpfe. Wenn schon solche Rebhühnchen mehrere Stunden (bis zu 15 Stunden) „tot" liegen bleiben, so braucht man sie nur an die Wärme zu bringen (an die Sonne oder auf den Ofen) und innert 1 — 2 Stunden sind dieselben wieder lebendig und gesund! Die Aufzucht bietet bis zum Alter von 5—6 Wochen keine Schwierigkeiten. Ich fütterte sie mit frischen Ameisenpuppen, ,,Spratts" Kückenfutter und allerlei Insekten. Doch die Tiere wach- sen und gedeihen sehr langsam. Sie lieben die Wärme ausser- ordentlich und setzen sich schon in den ersten Tagen den Rücken der Sonne zugewendet stundenlang den Sonnenstrahlen aus, wobei sie die Dunen und später die Federn aufbauschen, um die wärmen- den Strahlen voll aufzusaugen. Anfangs gingen mir dann im Alter von 5—6 Wochen diese jungen Rebhühnchen immer regelmässig ein, bis ich von der vier- ten Woche an jegliches Weichfutter, ausser frischen Ameisenpuppen entzog und die Hühnchen an kleine Sämereien gewöhnte und dann ausschliesslich Ameisenpuppen und Sämereien fütterte. Hält man dann die Tiere ganz trocken und absolut reinlich, so ent- wickeln sie sich zu tadellosen Prachtsexemplaren. Sie wurden bei mir ziemlich zahm, der Hahn liess oft seinen Ruf erschallen, sie paarten sich auch in der Gefangenschaft, schritten aber nicht zur Brut, obwohl die Hennen ein Nest ber'eiteten und Eier legten, welche mit Erde oder Gras bedeckt wurden. Währenddem die Henne auf 'Ö' — 53 — dem Neste sitzt, bewacht der Hahn in angemessener Entfernung mit hoch gehaltenem Kopfe seine T^hehälfte. Die l^iablage erfolgte in der Voliere gewöhnlich um die Mittagszeit. Ich konnte keinen Unterschied bemerken zwischen den im Freien gefundenen Reb- huhngelcgen, weder- in Farbe noch Grösse der Eier. Das Rebhulin ist aber in Gefangenschaft sehr hinfällig, wenn man ihm nicht eine sehr grosse Vohere bieten kann. (Schkiss folgt.) Passer rufipectus Bp. oder Passer domesticus rufescens Mott? Von Karl Baut, Bern. hl Heft 2 des „ 0 r n i t h . B e o b . " dieses Jahrganges berich- tet A. ScHiFFERLi über „B r a u n k e h 1 i g e Sperling e". Diese Mitteilungen möchte ich im Nachstehenden ergänzen. Ich habe mich bereits seit mehreren Jahren mit dieser Farbenaberration beim Haus- sperling beschäftigt. Der erste Bericht über einen „braunbrüstigen" Sperling wurde mir im Jahre 1902 bekannt. Damals war der kürz- hch verstorbene Ornithologe Gustav Hummel in Stein a. Rh. im Besitze eines Hausspatzen mit bräunlicher Brustzeichnung. Dieser Sperling gelangte in das Museum Zofingen und ist im , .Katalog der Wirbeltiere" von Dr. H. Fischer-Sigwart unter Nr. 1131 V2 c als ,,b r a u n b r ü s t i g e r S p e r 1 i n g", Passer rufipectus Bp. aufgeführt. Fundort: Schaffhausen, Ende März 1902. Ich erhielt dann am 30. Oktober 1911 einen männlichen Haus- sperling mit bräunlicher Brustzeichnung, der in Ölten erlegt worden war. Weitere Exemplare mit mehr oder minder ausgeprägter brau- ner Kehl- und Brustfärbung kamen im Frühjahr 1912 in meinen Besitz, eines von Bern und eines von Renan (Berner Jura) vom 28. April 1912. Diese di-ei , .braunbrüstigen" Haussperlinge, waren alle alte Männchen. Der Oltener -Spatz zeigt neben der schwarzen Kehl- und Brustzeichnung eine Anzahl braunroter Federn auf der rechten Brustseile; auf der linken Seite ist diese Färbung nur durch ein- zelne Federchen angedeutet. Beim Berner -Spatz sind die bräunlichen Federn der schwarzen Zeichnung der Oberbrust, unmittelbar unter dem schwar- zen KehlHeck untermischt, so dass sie der betreffenden Stelle einen metallischen Glanz verleihen. Der Jura-Spatz zeigt eine abnormale Braunfärbung von selten gi'osser Ausdehnung. Kehle und Oberbrust sind einfarbig zimmtbraun mit schwärzlichem Anflug am untern Kehlrand. Brust- Heck gegen das untere Ende grau gewellt mit einigen schwärzlichen Federn. Das Braun an der Schläfengegend und am Oberhals ist viel lebhafter als beim normal gefärbten Haussperling. Die weissen Wangen, mit stark zurückgetretener Graufärbung scheinen auf par- tiellen Albinismus hinzuweisen. — 54 — In der Literatui- sind Angaben über den „braunbrüstigen" Sperling nui- spärlich zu finden. Im „Neuen Naumann" wird derselbe als Uebergangsform betrachtet . . . ,,In ähnlicher Weise (wie Passer domesticus und Passer italiae K.D.) ver- hält sich ein ebenfalls von Bonaparte (Consp. avium I. p. 509) beschriebener Passer r u f i p e c t u s, der einen Uebergang zwi- schen h i s p a n i o l e n s i s und italiae vermitteln soll, von Heug- LiN aber- entschieden zu diesem letzteren gezogen wurde" . . . Im ,, Handkatalog" (Verzeichnis) der schweizerischen Vögel, on Prof. Dr. Th. Studer und G. von Burg und dementsprechend auch im „Hauptkatalog" (Die Vögel der Schweiz) XIII. Lieferung 1918 sind folgende Angaben aufgenommen: „Passer domesticus (L) nach von Burg würde die Ten- denz der alten Hausspatzenmännchen zur Braunfärbung der Kehle, in der Schweiz, besonders im Gebiet des Jura, des Mittellandes und der Voralpen stark verbreitet sein :Passer domesticus i'u- fescens Mott. Ghidini meint, dass 90", o aller Männchen in einem bestimmten Alter diese Tendenz aufweisen. Altersphase?" Im „Hauptkatalog" (pag. 2414) ist eine Ergänzung zu diesen Ausführungen beigefügt: „Wir bemerken, dazu, dass der Spatz be- sonders in den mediterranen Gegenden, sehr zur Braunfärbung neigt." Diese Bemerkung bezieht sich hauptsächlich auf die braune Farbe des Oberkopfes, wie z. B, bei Passer italiae (V). Ueber diesen im ,, Katalog" als eigene Art aufgeführten Sperling finden wir auf Seite 24'.>4 z. T. wiederholte Angaben: „Varietates: Der Hausspatz neigt sehr zur Braunfärbung in den mediterranen Gegenden, und zwar dehnt sich diese Tendenz nicht bloss auf den Scheitel, sondern hie und da auch auf die Brust aus, speziell bei den Männchen. Auch im Tessin besteht, wie Ghidini meldet, die Neigung zur Braunfärbung der Kehle bei den alten Spatzenmännchen (siehe Verzeichnis der schweizerischen Vögel von Studer und von Burg 1916, pag. 87 ,, Aberrationen")." Als Belegstücke für das Vorkommen von ,,braunbrüstigen" Haussperlingen in der Schweiz sind im ,, Katalog" angemerkt: ,,Braunbrüstiges Exemplar von Schaffhausen von Ende März 1902 (Katalog Museum Zofingen.): Rosself:t weisst an der Jahresver- sammlung der Schw. Ges. f. V. u. V. einen Sperling mit brauner Kehle vor, erlegt um Mitte April 1912." (Identisch mit dem von mir beschriebenen Exemplar von Renan in meiner Sammlung K.D.) ,,Schoss am 21. April 1914 wieder einen Spatz mit brauner Kehle in ölten (von Burg)." Zur Frage, ob der ,, Braunkehlige Spatz" als Aberration, Va- rietät, Lokalrasse oder als Subspecies des typischen Haussperlings anzusprechen ist, möchte ich vorerst bemei-ken, dass letzterer g e o- graphischen oder auch nur ganz lokalen Abänderungen unterworfen ist, die in Grösse, Schönheit der Farbe und ganz be- sonders in der Schnabelbildung zum Ausdruck kommen. Sodann ist in Erwägung zu ziehen, dass unser Hausspatz ein typischer Bewohner der menschUchen Ansiedelungen geworden ist. — OD — Es wäre infolge dessen einer näheren Untersuchung wert, ob der dadurch bedingte Uebergang von der natürlichen Nahrung zu künstlichen Nährstoffen einen Einfluss auf die Färbung des Gefie- ders ausübt. Für einen Spatz, der eine Vorliebe für gekochte Nudeln oder Maccaroni zeigt, dürften gegenüber seinen an Insekten- und Körner- kost gewöhnten Vorfahren wohl ge\\isse Verändei-ungen in Betracht kommen. (Nebenbei bemerkt könnten ähnliche Abnormitäten auch bei andern Vogelarten, wie Amsel, Buchfink und Meisen, die sich während eines Teiles des Jahres mit künstlicliem Futter durch- schlagen müssen, [Winterfütterung!] in Frage kommen.) Eine viel wichtigere Rolle als die Aufnahme künstlicher Nähr- stoffe scheint mir bei der relativ häufig auftretenden abnormalen Federzeichnung beim Haussperling die Inzucht zu spielen. Die vielseitigen Verfolgungen, denen der Spatz durch Menschen und Tiere (Katzen, Sperber) ausgesetzt ist, bedmgen trotz der zahl- reichen Nachkommenschaft einen nicht zu unterschätzenden Mangel an zur Erhaltung der Art notwendigen alten Individuen. Die Folge davon ist eine weitgehende Inzucht unter den Jungvögeln. Beim Hausgeflügel, vorab bei den Hühnern und Tauben, sind bekanntlich ,,neue Rassen" durch zielbewusste Inzucht geschaffen worden. Das Gleiche gilt auch für die verschiedenen Kunstpro- dukte des Kanarienvogels. Welchen Einfluss nun die Inzucht auf die Gefiederfarbe beim Haussperling, speziell auf die Braunzeichnung an Kehle und Brust, ausübt, ist eine Frage, die ich zur w^eiteren Aufklärung offen lassen möchte. Bei der ausgesprochenen Neigung zum Albinismus, wie dies bei dem von A. Schifferli beschriebenen Sempacher-Spatz und auch bei meinem Jura-Spatz der Fall ist, scheint diese Frage in bejahendem Sinne beantwortet werden zu dürfen. Immerhin will ich keine Behauptungen aufstellen, meine Aus- führungen sollen vielmehr eine Anregung sein zu weiterem Studium der Frage über Passer rufipectus oder Passer rufescens. Notes ornithologiques de la region du Bosphore.') l-'ai- A. Matlu'ji-Duprdz, Colomlner. 28. Astur pal um bar i US, L. — TAutour. Ce rapace s'ob- serve aux passages annuels, mais i^lus fr^quemment en automne. Pendant nos courses d'ete, nous avons pu de temps ä autre con- stater l'apparition de l'autour. 1890, 10 avril, un individu vers l'aqueduc de Baghtclie Keiii, chassant probablement les nombreux sansonnets qui nichent dans les trous de la maconnerie: puis le 27 aoüt, ä peu pres dans la meme region, un individu adulte survole le vieux bend du Sultan Mahmoud (foret de Beigrade). 1891, 20 mai, un gros autour aux abords du village d'Ah bey Keui. 1892, 31 mai, nous notons ') Voir „U. B", fasc. 2 et 7, 1919/20 — fasc. 2, 3 1920/21. — 56 — la pr6sence de ce rapace au jardin public du Taxim, d'oü il guettait les noinbreux pigeons marrons picorant devant les ecuries du Champ de Mars. Sur la cöte asiatique, au passage d'automne au-dessus de Tschenguel Keui, a Yeni Mahale de Scutari, ä Tschamlidja, ä Boulgourlou. Musee Coli. Am6ric. deux males, un juv. 29. Astur brevipes, Sev. Astur badius, Gmel. — L'Au- tour ä courtes pattes ou Autour na in. Le 24 septeuibre 1888 nous rencontrons ä Pancaldi un oiseleur grec revenant de sa ten- derie avec une cage contenant des passereaux qu'il avait captures dans un filet au moyen d'appelants, de plus il tenait encore un ra- pace, que nous primes au premier abord pour un epervier commun, mais en Texaminant, la couleur gris-ardoise des plumes du dos nous frappa, ainsi que la bordure d'un brun-jaune clair des plumes de la poitrine, paraissant former des traits Continus, plus ou moins paralleles, ce qui le differenciait de l'epervier male adulte. Aü com- mencement de septembre 1891, Ton nous apporta un rapace identique, pris lui aussi au filet; place dans une cage en compagnie d'une cheveche, il fut nourri pendant plusieurs semaines avec de petits morceaux de coeur et de poumon de mouton. Peu sauvage, il pa- raissait ignorer la prösence de la cheveche. II fut remis en liberte. Ce ne fut que plusieurs annees plus tard, qu"un jour en feuilletant le tome V de Naumann nous identifiions notre rapace. Nous supposons que les nombreux eperviers,. que nous avons pu observer suivant les vols de passereaux migrateurs en automne, aux environs de Constantinople, pourraient bien etre des „autours nains", surtout dans les cas oü plusieurs de ces rapaces suivaient, pour ainsi dire de concert, les memes oiseaux migrateurs. 30. Accipiter nisus, L. — T Epervier. Notre emouchet se rencontre aussi bien en Europe qu'en Asie, dans la region du Bosphore il est surtout comnmn en automne, le gros de ces rapaces continue son voyage vers le Sud, quelques individus hivernent aux abords immediats de la ville, se cachant dans les nombreux cypres des multiples cimetieres musulmans, Dans la belle saison on a- percoit de temps ä autre un epervier, aussi bien sur la rive euro- peenne du Bosphore que sur la rive asiatique. Deja a fin sep- tembre 1888 nous observions les vols de Fringillides dans leurs deplacements et toujours apparaissaient un ou deux eperviers les- quels leur donnaient la chasse. En octobre nous avons eu Toc- casion d'observer un individu qui se tenait cache dans le grand terebinthe (Pistacia terebintlms, L.) du jardin du College des R. R. P. P. Mecchitaristes ä Pancaldi, d'oü il' fonr-ait sur les groupes de moineaux du voisinage; le meme rapace probablement s'empara devant nous d'un pinson, que nous observions sautillant,. en sortant brusquement d'un thuya du cimetiere de Ferikeui, ä 300 m. environ de son poste d'observation dans le terebinthe. Le 10 avril 1890, un epervier prend devant ma fenetre ä Scutari (Asie) un beau pigeon paon. En 1891 (septembre et octobre) un oiseleur nous apporta souvent des eperviers ordinaires captures dans son grand tilet ä deux panneaux, alors qu'ils cherchaient ä s'emparer de ses appelants. i)< — Nous n'avons Jamals pu les habituer ä manger, ils cr-evaient. Nous avons ete frapp6 de la gi'ande Variation de coloration chez les in- dividus que nous obtenions, teinte bleuatre plus ou moins foncee ou d'un brun- cendrc bleuatre du dessus du corps; tache blanche ou non sur l'occiput; rayures de la poitrine et de l'abdomen, Cer- tains Sujets n'avaient que quatre bandes ä la queue sur les rectrices laterales, d'autres en possedaient cinq ou six et meme huit. Outre ces differences dans le plumage, il y avait des individus ayant une taille notablement superieure et mesurant de la pointe du bec ä l'extremite des pennes de la queue 38 cm. ou 40 cm., il est vrai que ces sujets etaient des femelies adultes; d'autres ne mesuraient que 32 cm. ä 35 cm. pour la meme dimension et etaient des males. Nous ne croyons pas que ces variations dans la coloration et dans la taille soient süffisantes pour distinguer deux especes de l'epervier. Le Mus6e du Coli. Americ. possede trois males et une femelle. 31. Circus aeruginosus, L. — C. rufus. Lind. — le Busard harpaye ou Busard de maraisou Busard roux. Ce rapace est aussi dangereux que ses congeneres, de passage regulier en automne et au printemps, nous Tavons ren- contre dans la vallee de Kiahatkhane survolant aussi bien les roseaux de la i'ivier-e, que les champs ou les cultures maraicheres sur les- quels il parait voler en glissant. En automne 1889, nous en obser- vions plusieurs volant au-dessus du golfe du Petit-Pont (Kutcliuk Tchekmedje) et du golfe du Grand-Pont (Buyuk Tchekmedje), ces golfes en communication avec la mer ont une eau peu salee, plutöt saumätre, et sont dans la mauvaise saison le refuge d'un grand nombre de macroules et autres oiseaux aquatiques. Mus6e Coli. Americ: deux males, une femelle. 32. C. cyaneus, L. — le Busard bleuatre ou B. de S a i n t - M a r^ i n , ou B. d e s p o u 1 e s (C. g a 1 1 i n a r i u s , Sa- vigny) ou S o u b u s e. Nous ne l'avons obsei-ve qu'au passage d'automne le long du cours de la riviere de Kiahatkhane, du ruisseau de Kourba Dere, pres Hai'dar Pacha (cote asiatique), pourchassant les vols de pinsons. 33. C. c i n e r a c e u s , Mont. le b u s a i- d c e n d r e — ou C. M o n t a g u i , Vieillot, le b u s a i' d d e M o n t a g u — ou C. pygargus L. Comme l'espece precedente celle-ci se montre aussi aux migrations, mais eile est moins commune. Nous avons cu enti'e les mains un beau male adulte tire entre le lac de Derkos et la Mer noire en automne 1889. Le Mus6e du Coli. Americ. a deux males et une femelle. 34. C. p a 1 1 i d u s , Sykes — le b u s a r d b l a f a r d ou b u - s a r d pale — ou C. m a c r u r u s , Gm., le b u s a r]d ä longue queue — ou C. S \v a i n s o n i i , Smith, le busard d e S \v a i n s o n. Le 7 avril 1890, apres avoir depasse Maslak, nous observons un rapace volant au-dessus des grandes bruyeres (Lrica arborea) en executant de curieuses evolutions, c"etait un beau male. En 1891, nos avons revu un male, au-dessus de Scutari d'Asie rasant au vol un champ d'orge. Le 26 avril 1894, nous notons ä nouveau un male au vol pres de Djendere. — 58 — Le 25 juillet 1894, de la fenetre du vagon, nous voyons de tres nombreux busards, de Philippople ä Sophia, chassant dans la campagne, nous les considerons comme especes indöterininees. 35. P a n d i o n h a 1 i a e t u s , L — P. f 1 u v i a 1 i s , Sav. — le Balbuzard ou Bai busard de Buffon ou encore faussement denomme Aigle de mer par Brisson. Nous avons observ6 ce rapace aux habitudes erratiques le 11 septembre 1888, survolant le port de Corfou. Durant le mois d'aoüt 1890, nous etions alors en sejour ä Halki (Ile des Princes), un balbuzard passait presque chaque jour sui- les cotes de cette ile, venant de la direction de Tile d'Äntigoni, dirigeait son vol siii- Tile de Prinkipo pour disparaitre parfois vers le golfe d'Ismidt. Le 30 janvier 1891, un balbuzard volait au milieu des mouettes et des goelands ä la Pointe du Sörail. Pres de Djen- döre, le 15 fevrier, nous voyons ce rapace sui vre le cours de la riviere, puis se poser dans un bouquet de hauts arbres. Nous le perdons de vue. Musee Coli. Americ. : un male adulte. 36. Athene n o c t u a, Scop ; G 1 a u c i d i u ni n o c t u a, Retz ; C a r i n e n o c t u a. Reiser — 1 a C h o u e 1 1 e c h e v e c h e. En nous promenant dans Corfou (11 septembre 1888) nous voyons, chez un marchand de legumes, trois «oiseaux de Minerve» dans une cage; ä Athenes, quelques jours apres meme Observation chez un cordonnier de la rue Hermes. Sur TAcropole, parmi les ruines du Temple de Jupiter olympien, nous retrouvons la petite chouette; ä l'escale des Dardanelles, un potier possede aussi deux cheveches communes en cage. A Constantinople nous avons observe ce rapace, souventes fois, meme dans la journ6ö, plutöt dans les quartiers musulmans que dans ceux habites par les Grecs ou les Armeniens. Nous avons entendu son cri ä Hasskeui (Juifs), ä Tatavla (Grecs), au Taxim, ä Pancaldi, ä Stamboul, prös d'Eyoub: sur le Bosphore ä Bebek et a Buyuk der6, ainsi qu'ä Scutari d'Asie. Les nombreux individus de cette espece, que nous avons vus a distance ou examines de pres, ainsi que celui que nous tenions en captivite en 1892, nous ont paru identiques ä notre cheveche du Jura, tant comme grosseur que comme couleur du plumage, nous ne supposons point pouvoir attribuer ces sujets ä la variete «me- i'idionalis». Les Pörotes nomment cette petit chouette «Koukou- bayia». Musee Coli, americ: un male et deux fomelles. Erratum. „O. B. fasc, 3, p. 38, ligne 23, lire: annuels au licu de „bisan- nuels." (A sui vre.) Der grosse Buntspecht. (Picus major L) N'on Dr. H. Fi.-ic/o'r-Sii/irdii, Zolingen. Der grosso Buntspecht kommt im Beobachtungsgebiet wohl in der ganzen Mittelscliweiz von den Buntspechten nocli am häufigsten vor. Wie alle oder auch die meisten dui'ch Gestalt, Grösse, Farbe oder Stimme sich bemerkbar machenden Vögel ist auch er in der dicht bevölkerten und intensiv kultivierten Gegenden im Rückgang begriffen und ver-schwindet an solchen Orten immer mehr. Nur da, wo in der Nähe grösserer Ortschaften noch bedeutende Landflächen mit Obstbäumen besetzt sind, die sozusagen einen Hain bilden, zeigt er sich noch oft und macht sich durch seinen Ruf und durch das Trommeln bemerkbar und liebt es in der kalten Jahreszeit etwa auch ausserhalb von Ortschaften in die Nähe von menschlichen Wohnungen zu kommen. So erschien am 21. Dezember 1916 in der Nälie^ meines Futterplatzes ein Buntspecht und trieb sich lange im Baumgai-ten herum. Am 4. Januar 1917 kam wieder einer nicht nur auf den Futter|)latz oder in die Nähe desselben, sondern er setzte sich direkt auf eine Futterstange, auf welcher für ein F^ich- hörnchen, das uns oft besuchte, in einem Kästchen Nüsse und Aepfel bereitstanden. Dieser Buntspecht frass begierig Stücke von den Aepfeln. Es existierte damals in den sogenannten Rebbergen ein Paar dieser Vögel, von dem man oft in den Obstbäumen und auch von der nahen Schützenhalde her den Ruf hörte. Weil dieser Ruf oft und an verschiedenen Stellen gehört wurde, behauptete ein dort an- sässiger Gärtner, dass hier viele Buntspechte sich aufhielten. Es war aber nicht mehr als ein Paar da, von .welchem das Männchen bald da bald doi-t seine Stimme erschallen liess oder trommelte. Auch am 1. August 1917, morgens um 7 Uhr hielten- sich eine Zeitlang zwei Buntspechte in der Nähe unseres Hauses auf den Bäumen auf. Während des Sommers muss man es in der Nähe von Ortschaften schon für etwas nicht Gewöhnliches halten, wenn sich ein Buntspecht in der Nähe eines Hauses zeigt. Dass dieser Vogel, wenn er sich zur strengen Winterszeit auf den Futteranlagen, sogar hie und da auf kleinen Futterbrettern zeigt, oft Dinge fiisst, die nicht seiner gewöhnlichen Nahrung gehören, ist dann nicht zu verwundern. Denn Not kennt kein Gebot und Hunger ist der beste Koch. Nicht nur Obst frisst er dann, wie ich bei npemer Futteranlage beobachten konnte, sondern bei einem früheren Anlasse konnte ich auch sehen, dass er sogar in der Not und bei Futter- mangel Brot frisst. Solche Nahrung verschmäht er aber, solange er Insekten und deren Larven erbeuten kann und zeigt das auf recht drastische W^eise. So wui-den im Baanwalde Zotingen im Frühling 1920, besonders im Api'il nnd anfangs Aiai mehrere Meisen- und Starenkasten, die im Holze noch ganz gesund waren, im unteren Teile, wo sich ein Vogelnest darin befand, von Buntspechten be- arbeitet, indem runde Löcher von drei bis 4 cm. Durchmesser darein gezimmert wurden. Der Bannwart, der dies sah und meldete, wollte daraus schliessen, dass diese Spechte Eierräuber seien, was aber ein Trugschluss ist. Da es beim Hämmern mit dem Schnabel hohl tönte, so ver- mutete der Vogel, dass sich Insekten im Innern des Holzes befänden, und um zu diesen zu gelangen, zimmerte er die Löcher. Ueber die Art und Weise, wie sich der grosse Buntsjjecht und auch andere Spechte ernähren, gibt auch folgende Mitteilung Auf- schluss. Von F. Bachmann in Strengelbach erhielt ich am 14. Fe- — 60 — bruar 1919 einen Brief, in welchem er mir Folgendes mitteilte: ,,lch habe beim Reinigen eines umgepfropften Birnbaumes auf einem dicken Aste Exkremente eines grösseren Vogels, wie ich vermute eines Buntspechtes gefunden, die aus lauter Ameisen bestanden, je aus 100 bis 1000 solcher hisekten. Wie ich glaube, hat dieser Vogel dieselben im Winterschlaf überrascht, da ich solche unter grossen Rindenschuppen in ganzen Klumpen vorgefunden habe, und ver- speist. Seitdem der Maulwurf mit den Mäusen so weggefangen worden ist, sind die Ameisen in den Obstgäi'ten und im Felde zur ziemlichen Landesplage geworden. Somit \\äre dieser Vogel im Kampfe gegen Ameisen und anderes Ungeziefer von grossem Nutzen, wenn er auch in schädlicher Weise oft Rinde wegreisst." Er löst nur Rinde ab, wenn sie infolge von Insektenfrass zwischen der Rinde und dem Holz lose geworden ist, was ihm dann als schädlich wirkend, als ,, Verbrechen" angerechnet wird, obschon die lose gewordene Rinde ihren Zweck, den Baum zu schützen, nicht mehr erfüllt, sondern verdorrt und abstirbt. Dieser Mann hat aus seinen Beobachtungen richtige Schlüsse gezogen, und der Buntspecht hat dadurch einen Freund und Be- schützer mehr erhalten. Es ist sonst schwer, denjenigen, welche die Spechte für schädliche Vögel halten, begreiflich zu machen, dass sie im Gegenteil zu den nützlichen gerechnet werden müssen. Wenn man aber die ganze Tierwelt nur vom Nützlichkeitsprinzip aus be- urteilen wollte, so würde die ganze Fauna (und auch die Flora) Gefahr laufen, vernichtet zu werden. In der Alpenregion scheint der grosse Buntspecht nicht oder nur sehr spärlich vorzukommen. Im Jahre 1920 konnte die Orni- thologin Fräulein Julie Schinz von Zürich während ihres Ferien- aufenthaltes im Val d'Herens und Val d'Arolla im Wallis -den Bunt- specht nie beobachten.^) Die Spechtrufe, die sie dort zu hören bekam, waren solche vom Schwarzspecht, den sie aber ebenfalls nicht zu sehen bekam. Bei einem Ferienaufenthalte im Sommer 1918 in Saas-Fee hörte diese Beobachterin den Buntspecht am 16. Juli an der Visp unter- halb Saas-Fee bei Saas-Balen. Sie hörte ihn dreimal mit kräftigemTrrrr.. und sah ihn hernach abtliegen mit dem deutlichen Ruf ,,kiä". In der Nähe meines Wohnhauses bei Zotingen, in den soge- nannten Rebbergen, zeigte sich der grosse Buntspecht hie und da im Winter, jedoch in den letzten Jahren nicht mehr so oft wie früher, Diese Lokalität ist in den letzten zwei Dezennien immer mehr von Menschen bevölkert worden. Neue Wohnhäuser' sind enstanden. und in den Baumgärten erschien der grosse Buntspecht nur noch selten im Winter und auch dann viel seltener als früher. Im De- zember 1919 erschienen bei mehreren Futterstellen in der Umge- bung von Zotingen nach Meldungen wieder einmal ,, grosse Bunt- spechte". Es war aber nur einer, der auf mehreren Stellen zum Futterbrett kam. Bei mir im Rebberge, wo doch reichlich Futter ausgelegt wurde, erschien er nie. Dagegen hackte und trommelte im März 1920 einer an einem alten \Veidenstock oberhalb meines ') Siehe „Orn. Beob/', XVIII. Jahrg. (1920/21), S. 2—9. — 61 — Hauses. Das war wohl der gleiche, der sich im Winter bei den genannten Futterstellen gezeigt hatte. Im Walde und in den Baumgärten sind wie für alle Vögel, so auch für die Spechte die natürlichen Nistgelegenheiten immer seltener geworden und genügen diesen Vögeln nicht mehr. Jetzt kommen in grossen Waldungen, z. B. in denjenigen Zotingens, immer noch etwa solche vor, wenn auch nicht in genügender Anzahl. Oft werden solche auch bei den Reinigungs- und Durchforstungsarbeiten im Walde von den Waldarbeitern unabsichtlich zerstört, indem eine Nisthöhle oft erst zum Vorschein kommt, wenn der betreffende Baum schon gefällt ist. Auch sind es nicht immer Hohlräume, die in Bäumen durch Fäulnis enstanden sind, sondern oft sind es Nisthöhlen, die von Spechten in den Stamm gesunder Bäume hineingezimmert worden sind, und zwar nicht nur in M^eichhÖlzer, wie es meistens der Fall ist, sondern auch in harte Holzarten, sogar in Eichen. Eine solche Nisthöhle, die vom Buntspecht in einen Eichenstamm gezimmert worden ist, befindet sich im Zofinger Museum. Im Herbst 1916 war im oberen Brunngraben bei Zofingen eine kleinere Eiche gefällt w^orden. in deren oberem Teile sich eine solche Nisthöhle befand, die von einem grossen Buntspecht ausgearbeitet worden war. Die Höhle war vor dem Fällen des Baumes nicht bemerkt worden, sonst wäre die Eiche nicht gefällt worden, wie mir am 30. Juni ein dort arbeitender Forstangestellter mitteilte. Diese Nisthöhle wurde dann anf Befehl des Kreisförsters, Herrn Brugisser, herausgesägt und Ende Juli dem Zofinger Museum übermittelt, wo das Stammstück in zwei Längsschnitte versägt wurde, damit man die Konstruküon der Nisthöhle sehen konnte. (Schluss folgt.) O Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. O Jagdbeute im Kanton Zürich. Die amtliche Zusammenstellung ergab im Kanton Zürich für das Jahr 1919 folgende Zahlen für erlegtes Federwild und andere Vögel: 1920 Enten, 763 Rebhühner, 248 Schnepfen, 88 Fasanen, 23 Fisch- reiher, nebst „anderem Geflügel", darunter einige tausend Häher und Krähen. Aus meinem Tagebuche. Rotfuss- oder Abendfalke, Cerchneis vespertinus. Am 25. Mai 1908 wurde auf dem Getlügelmarkte in Bern ein R o t f u s s f a 1 k e feilgeboten, der bei Kirchberg (Kt. Bern) als I"vuckuck geschossen wurde. Der „glückliche Schütze" behauptete, der Kuckuck habe noch gerufen, als er ihn herunterschoss. Dieser Vogel wurde dann um einen Franken an einen Privat-Pi'äparator verkauft. Baum- oder Lercheufalke Falco subbuteo. Am 2i. September 1908 erhielt ich von Laubach-Meierskappel (Kt. Luzern) zwei Vogel mit folgendem Be- gleitschreiben: „. . . . Die Vögel habe ich gestern geschossen, der eine ist ein Sperber, der andere ein P a p ag e i (!)." In der Schachtel lagen, frisch erlegt, ein junges B a u m f a 1 k weibchen, von seltener Grösse, im Uebergangskleid und ein M ö n c h s i 1 1 i c h (!!) Grünspecht Gecinus viridis. 17. Janar 1914. Ein Mann trägt mir ein totes Grünspechtmännchen zum Verkaufe an, das er auf dem Geflügelmarkt in Bern für Fr. 1.50 gekauft habe. Der Vogel war geschossen. (Wo blieb die Marktpolizei?) Knrl Daut — Und wo blieb die Anzeisre? Red. — 62 — ff ir erstichen tun reget mä.ssif/e Entsend inif/ allei- lieohacht iinfßen . SftT' Strand- orter Felseupieper, Antbiis obscurtis. Es sclieinl, dass dieser Pieper diesen Winter wieder in der Scliweiz gesehen wurde. (Siehe den Artikel von A. SCHIFFKRLI in Nr. 1 dieses Jalu'ganges des ,.Orn. Beol)."i. Wir mochten alle Beobachter dringend ersuchen, diesem Vogel alle Aufmerksamkeit zu schenken. Der Htrandpieper kann leicht für einen, der hei uns im Winter häufigen, Wasserpieper, Anthus spinoletta, gehalten werden. Das nähere Beob- achten wird aber Unterschiede aulfallen lassen. Alle sachbezügliciien Meldungen sind uns sehr erwünscht. Red. Accentor collaris SCOP., Alpen brauneile. Seit 19. Dezember 1920 kommt ein Alpenflüehvogel an mein Futterplätzchen. Temperatur bis — 10" C, Höhe ü. M. ca. 680 m. Prof. Dr. J. Winteler. Alan da arvensis L., Feldlerche. Am 12. Dezember 1920 bei etwas Kälte und wenig Schnee traf ich vor Mosnang (von Bütschwil her) ein sehr schönes und grosses Feldlerchenmännchen einsam am Strassenrand (sah es mit Glas auf ca. 4 m. .Distanz längere Zeit). In der nämlichen Gegend war ich seit dem Sommer oft, hörte aber nie eine Lerche. Dagegen habe ich wiederholt durchziehende auf dem Herbst- und einmal ausgiebig auf dem Frühjahrszuge teils in Krummenau, teils hier beobachtet. Prof. Dr. J. Winteler, Lichtensteig. A m p e 1 i s g a r r u 1 u s L., Seidenschwanz. Am 21 . November 1920 kam über Lichtens'eig ein Schwärm Seidenschwänze, die fröhlich zwitscherten und kollerten. Bis vor kurzem sah man sie noch nie in Wattwil. Prof. Dr. J. Winteler. Oedicnemus crepitans Temm., T r i e 1. Anfangs November 1920 wurde im Parke bei der Badanstalt Zürich-Enge ein flügellahmer Triel gefunden. P. Feer. C 1 a n g u 1 a g 1 a u c i o n L., Schellente. Ende Dezember 1920 ein Männchen und zwei Weibchen unter Reiher- und Tafelenten auf dem Zugersee bei Cham. P. Feer. H a r e 1 d a g 1 a c i a 1 i s L., E i s e n t e. Am 13. Dezember 1920 wurde auf dein Sempachersee, ausserhalb des Dorfes Eich, eine weil)liche Eisente erlegt. Sie traf einige Tage vorher auf dem See ein und hielt sich immer in derselben Gegend auf Sie fiel den Fischern durch ihre Zahmheit auf, deren Booten sie erst auf ganz kurze Entfernung auswich, um fliegend einen andern Platz in der Nähe aufzusuchen. A. Schiff'erli. S 0 m a t e r i a m o 1 1 i s s i m a L,, Eiderente. Am 10. November 1920 wurde auf dem Neuenburgersee, bei Grandson, von einem dortigen Jäger eine Eider- ente, Weibchen, geschossen. Dr. Hs. Hess, Bern. M e r g u s m e r g a n s e r L., Grosser Säger. Am 24. November 1920 sah ich zum ersten Mal einen Gro.ssen Säger in der Nähe der ütoquai-Badanstalt (Zürich). " Julie Scliinz. — Mitte Dezember ca. 30 Stück, einen jeden Tag im untern Seebecken (Züricli- see), zu beobachten. P. Feer. M e r g e 1 1 u s a 1 b e 1 1 u s L., Z w e r g s ä g e r. Ein Zwergsäger seit 24. No- vember 1920 zwischen Utoquai-Badanstalt" und Bürkliplatzbadanstalt (Zürich) beobachtet. Julie Schinz. — Vom Kleinen Säger Mitte Dezember auf dem untern Zürichsee 3 Stück gesehen. Alles Weibchen. P. Feer. L a r u s ra a r i n u s L., M a n t e 1 m ö w e. Am 21. Dezember 1920 auf dem Zürichsee ein Stück. P. Feer. Larus argen tatus BrCnn,, S i 1 b e r m ö w e. Am 21. Dezember unter vielen Lachmöwen ca. 7 Stück bei Zürich auf dem See. P. Feer. Larus canus L., Sturmmöwe. Mitte Dezember 1920 in grö.sserer Zahl auf dem Zürichsee. P. Fe6r. — 63 — Vom Zürichsee. Am 17. Oktober zählte ich ca. 50 Stockenten, Anas boschas in der Schutzzone, am 2Ü. Oktober 275 Stück und seither noch mehr. El)enfalls am 20. Oktober bemerkte ich zum ersten Mal diesen Herbst 85 B 1 ä s s h ü h n e r , F u 1 i c a a t r a ; 4 Haubentaucher, P o d i c e p s c r i s t a t u s und 2 Zwergsteissfüsse, Podiceps fluviatilis auf dem See. Am 25. Oktol)er sah ich vom Zürichhorn aus 10 Haubentaucher, Podiceps cristatus in der Nähe de.s Ufers. Sie hiehen eng zusammen. Am 2. November traf ich die ersten 5 Reiherenten, Fuligula cristata zwischen der Frauenbad- aiistalt Eii^e und den Bootshäusern; 2 Zwergstei.ssfüsse, Podiceps fluviatilis tauchten auch in diesem stillen Winkel. Am 3. November hatte ich wieder dieselbe Zahl Heiherenten und Zwergsteissft^isse, dafür sciiwammen 3 Haubentaucher ganz in der Nähe des Dampfschiffsteges Bahnhofstrasse umher und ein einzelnes Blässliuhn war beim Männerbad am Alpenquai zu .sehen. Die übrigen Blässhühner (ca. 80) hielten sich weit draussen im See auf Am 6. November zählte ich 15 Reilierenten, -t Zwergsteissfüsse, 28 Hauben- taucher, ca. 350 Stockenten, 50 Blässhühner und 45 Tafelenten, Fuligula fe- rina, die letzteren waren neu hinzugekommen. Am 7. November nur noch 10 Haubentauclier, dafür 9 Zwergsteissfüsse ; die andern Wasservogel konnte ich nicht zählen, da sie weit draussen im See sich aufhielten und mehr oder weniger im Nebel verschwanden, Julie Schinz, Zürich. Aus dem bernischen Emmental. September. Star. Am 22. September sind aus den Sommerferien zurück- gekelirt. Von Anfang bis 24. Oktober auf dem Zuge von N. nach S. beobachtet in kleinen Trüppchen. — Distelfink. Von Mitte September an haben sie sich in kleinen Gesellschaften hier herum getrieben. Nach dem 20. Oktober nicht mehr gesehen. — Bergfink. Am 9. Oktober auf Rantlühberg die ersten gesehen. Auf dem Zuge mit Buchfinken bis Mitte November. — Gimpel. Ende Oktober und anfangs November auf dem Zuge von NO. nach SW. beobachtet, meist Morgens bei trübem Wetter. — Gebirgsbachstelze. Die letzte am 25. November ge- sehen. — Brachpieper. Am 11. November auf einem umgeijflügten Acker bei Trachselwald ein Trüppchen gesehen. — Gartengrasmücke. Von Anfang bis Mitte September auf dem Zuge beobachtet. — Schwarz köpf ige Gras- mücke. Vom 1. bis 20. September auf dem Zuge von N. nach S. beobachtet, meist nur morgens. — H a u s r o t s c h w a n z. Von Mitte September an auf dem Zuge ; vom 4. bis 10. Oktober hier sehr zahlreich gesehen, am 26. Oktober die letzten. — Rauchschwalbe. Schon vom 20. August an täglich zahlreich auf dem Zuge von N. nach S. gesehen. Nach Mitte September keine mehr gesellen. — Stadt- schwalbe. Diese haben hiesige Gegend dieses Jahr auch frühzeitig verlassen, ich habe nach Mitte September keine mehr gesehen. Oktober. Hohltaube. Dieselben sind in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober fortgezogen, am 14. sah ich einen Flug von etwa 50 Stück. — Ringeltaube. Vom 8. bis 18. Oktober sind täglich kleinere Trüppchen von NO. nach SW. durchgezogen. Am 80. Oktober liess sich hier ein Flug zur Atzung nieder, am 18. November die letzten gesehen. — B 1 ä s s h u h n. Ende Oktober wurde bei Ranflüh, morgens bei Dämmerung, ein Stück erlegt. November. Bergfink. Ende November hier noch zahlreich gesehen. — Gebirgsbachstelze. Am 25. in Ranflüh noch ein Stück gesehen. — Alpen- mauerläufer. Vom 10. bis Ende November an der Wannenfluh ein Stück ge- sehen. — Fischreiher. Von Mitte Ijis Ende November hat sich auf den Matten und Bächen bei Ranflüh ein Stück herumgetrieben. — Auerhuhn. Anfangs No- vember wurde bei Ranflüh von einem Jäger ein Auerhahn geschossen. Meine Schwester sah eines Abends um diese Zeit auf ein paar Schritte Entfernung ein Auerhuhn. Dezember. Bergfink. Im Dezember hier zahlreich ge.sehen während des kalten Schneewetters vom 12. bis 26. Dezember, kamen sie zum Futter. — Ge- birgsbachstelze. Am 25. im fast ganz ausgetrockneten Emmenbett 3 Stück gesehen. — Wiesenpieper. .Am 30. sah ich auf einer Wiese bei Ranflüh ein Trüppchen von 12 Stück. — Misteldrossel. Im Dezember öfters gesehen. — W a c h li 0 1 d e r d r 0 s s e 1. An» 20. Dezember ein Stück gesehen. — — 04 — Grosser Buntspecht. Im November und Dezember häufig gesehen. — Fichtenkreuzschnabel. Am 14. Dezemlier 2 Stück gesehen. — Mäuse- bussard. Am 24. ein sehr gros.ses Exemplar gesehen. — Ringeltaube. Am 13. Dezember ein Stück ge.selien. Chr. Hofstetter. Einige Daten zum Abzug 1920 von Basel. C h e 1 i d o n u r b i c a. Mitte OUtober hielt sich während einiger Tage eine (wahrscheinlich junge) Schwalbe beim Münster auf. Bei guter Witterung tummelte sie sich über dem Rhein, aber bei schlechtem Wetter flüchtete sie sich in eine der Turmnischen, dabei fing sie die wenigen noch am Sandstein sitzenden hisekten weg. Die letzte traf ich am 23. Oktober über dem Rhein, oberhalb der JohanniterbrücUe. R u t i c i 1 1 a p h o e n i c u r u s. Letztes Gartenrötel am 6. Oktober beim A lisch wiler Bachgraben. S t u r n u s vulgaris. Am 10. November die letzten Stare gesehen. 3 Stück hielten sich auf einem Feld beim Paradieshof auf. Nachher beobachtete ich in der Nähe der Ziegelei Oljerwil 11 Stare, die lustig schwatzend auf einem mit Mist belegten Acker ihrer Nahrung nachgingen. Theodor Simon, Basel. Da hab ich iiieiue Freude ! Weitere Jagdskizzen com Waldläufer. 255 S Verlag von Huber & Co. in Frauenfeld, 1920. Preis geb. Fr. 7. — . Jagdbücher gehören in der Regel nicht in die Bücherei unserer Ornithologen. Dieses Buch maclit aber gewiss für alle eine Ausnahme. Es ist nicht das Werk eines „Jägers" im landläufigen Sinne, sondern eines echten Weidmannes und warmen Naturfreundes Die Schilderungen dürften zum grössten Teil ebensogut als Natur- skizzen bezeichnet werden. Unsere liebe Vogelwelt kommt dabei nicht zu kurz und der „Waldläufer" hat ja u. a. auch sein hiteresse an ihr bezeugt, als er letztes Früh- jahr die Exkursion unserer Gesellschaft mitmachte. Als Lernender, oder Lehrender? Das kann der Leser des Buches selbst leicht entscheiden und er wird oft und immer wieder nach ihm greifen und sagen: „Da hab ich meine Freude!" A. H. Prof. I>r. A.Voigt: Exkursionsbuch zum Studium der Vogehtimmen. Prak- tische Anleitung zum Bestimmen der Vögel nach Lauten, Wohnorten, Haltung und Bewegungsformen. Achte vermehrte und verbesserte Auflage. 290 S. Ver- lag von Quelle & Meyer, Leipzig 1920. Dieses Buch ist eigentlich schon stark verbreitet aber leider noch nicht in dem Masse, wie es dies verdient. Wie selten sind die wirklich guten ornitholo- gischen Bücher ! Oft ist man in Verlegenheit, wenn man um Rat angegangen wird betreffend die Anschaffung eines Buches das ermöglichen soll, „unsere gefiederten Freunde am Federkleid und am Gesang kennen zu lernen." Nun, dann empfehle ich stets das vorliegende Buch. Es enthält eine unglaubliche Fülle von Angaben und was sehr wesentlich ist: dieselben sind sehr kritisch verarbeitet. Von einer Auflage zur andern kann man verfolgen, wie gründlich an der Verbesserung des doch seit langem schon vorzüglichen Handbuches gearbeitet wird. A. H. Nachdruck von Originalarbeite.n nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Ftir den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autorisöe que moyennant le consentement de l'auteur et indlcation de provenance. La rödactlon laisse aux auteurs l'entifere responsabilitö de leurs arteles. Kedaktion : A. Hess >n Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Driifk und Expeiiition von II. (4. Zbinilen & Co., Basol. XyilL Se"' Februar 1921 Fewicr p^l'e.;:' 5 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisclieo Gesellscliaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Frühlingsstimmen. Von Karl Daut, Bern. In einem frühern Jahrgang des ,,0. B." habe ich darauf hin- gewiesen, dass man beim Ansprechen einer Vogelstimme, sei es der Gesang oder irgend ein Ruf eines Vogels, nicht genug vor- sichtig sein kann. Ich habe das auch durch einige Beispiele zu belegen gesucht. Meine damaligen Ausführungen möchte ich nun im Nachstehenden durch weitere Belege ergänzen. Wenn die Erde aus ihrem Winterschlafe erwacht, wenn unsere Singvögel, einer nach dem andern aus ihren Winterquartieren im sonnigen Süden zurückkehren, wenn alle die Musikanten des In- sektenvolkes ihre verschlafenen Augen öffnen, dann jubeln tausend Stimmen der Natur dem jungen Frühling entgegen, tausendfach er- klingen die Lieder zum Lobe des allmächtigen Schöpfers! Diese Frühlingstimmen, vorab die Lieder der getiederten Sänger, sind so mannigfaltiger Art, dass das durch die lange Winterpause entwöhnte Ohr vielfach Mühe hat, dieselben richtig auszulegen. Bekanntlich gibt es, wie beim Menschen, auch bei einer und derselben Vogelart begabte und weniger intelligente Individuen. So finden wir bei der im Allgemeinen recht stimmbegabten Sippe der Finkenvögel — ich nenne hier als Beispiel den all- bekannten Buchfinken — hervorragende Sangeskünstler, während andere Vertreter der gleichen Art ihrer Lebtag lang Stümper bleiben. Das ist Naturgesetz. ^) Ausser den Sängern mit eigenem, durch \'ererbung erworbenem Gesang, gibt es auch eine Anzahl Vogelarten, die keine ihr allein ') Eine treffliche Erklärung des Naturgesetzes gibt uns die Belehrung einer Berliner Höckerin an eine wegen schlechter Bedienung reklamierende Hausfrau : „Sehn'se Madamken, jerade so wie es faule Menschen jibt, jibt es auch faule Eier, das is Naturjesetz." — Üö — zukömmlichen Sangesweisen besitzen, die vielmehr als eigentliche Pamphletisten die Motive zu ihren Liedern den Strophen verschie- dener Vögel entlehnen oder andern Tieren der Umgebung, oft auch menschlichen Lauten, ja selbst den Geräuschen von Maschinen ab- lauschen und dieselben in sehr willkürlich durcheinandergewürfelten Kompositionen vortragen. Diese mit dem ausgesprochenen Nach- ahmungstalent ausgebildeten Vögel nennt man in der Ornithologen- sprache ,,S p ö 1 1 e r." Als solche Komponisten par exellence sind hervorzuheben der Rotrückige Würger, die Garten- a m s e 1 , die Rohrsänger und vor allem unser Frühlings- künstler, der stets lustige Star. Letztes Frühjahr bot sich mir nun reichlich Gelegenheit, das Leben und Lieben des Stares aus nächster Nähe täglich beob- achten zu können. Am 13. Februar vormittags erschlienen die ersten vier Stare in unser Anlagen und konzertierten auf dem grossen Birn- baum, den sie auch in der Folge als Beobachtungsposten und als Besammlungsstelle für ihre Morgen- und Abendkonzerte bevorzugten. Am Abend des 25. Februars zählte ich auf einem Apfelbaum in der Nähe 20 S t a r e , die in buntem Stimmengewirr gehörig spek- takelten. Von da an konzertierten die Stare täglich am frühen Morgen und bei beginnendem Abend in Gesellschaften bis zu 24 Mitgliedern zu oberst auf dem grossen Birnbaum, oft auf einzelnen Zweigen dicht zusammengekettet, bis zum 20. März, wo die ge- paarten Vögel mit dem Ausräumen der Nistkasten begannen. Die letzte grössere Versammlung mit 14 Teilnehmern fand dann noch am 16. April auf dem grossen Birnbaum statt. Von da an war das durch die Schneefälle vom 7. März und 2. April etwas ver- zögerte Brutgeschäft in vollstem Gange und die Männchen konzer- tierten nur noch einzeln meist vor dem Kasten. Bald nach Ankunft der Stare konnte ich mich fast jeden Tag an den abwechslungsreichen Weisen der verschiedenartig ver- anlagten Sangesbrüder ergötzen. Ausser den ständigen Bewohnern unseres Areals schienen sich die ausgesuchtesten Vögel der Heimat, wohl auch Gäste aus fremden Ländern, in den Gartenanlagen ihr Stelldichein zu geben. Deutlich vernahm ich die Stimmen vom Pirol, Turmfalk, Mäusebussard, Steinkauz, Grünspecht, Wende- hals, Fitislaubvogel, von der Singdrossel, Grosser Brachvogel, Regenpfeifer, Wachtel, sogar . das Quarren und Quacken des Wasserfrosches, daneben auch fremd- klingende Laute. Da wäre mir nun für meine Tagebuchnotizen reichlicher Stoff geboten gewesen über aussergewöhnlich frühe Ankunftsdaten, sel- tene Ausnahmeerscheinungen, Durchzügler und neue Ansiedler, Be- richte, die bei allen Kennern unserer Vogelwelt Staunen oder Kopf- schütteln verursacht haben würden, wenn mich der Star, der Vogelhanswurst, in seinem glänzenden Seiden- kleide hinter das Licht geführt hätte, indem er — 67 — von seinem natürlichen Spöttertalent in der aus- giebigsten Weise Gebrauch machte. Ein Starenmännchen, das im grossen Birnbaum mit seiner Ehehälfte sich eingemietet hatte, war ein ganz besonders begabter Nachahmungskünstler und Komponist. Im Nachfolgenden habe ich eine Reihe von Vorträgen von verschiedenen Kompositionen des Vogelstimmenimitators zusammen- gestellt, wie ich solche demselben aus geringer Entfernung ab- lauschen konnte. 1. Pirol — Turmfalk — Mäusebussard — Grünspecht. 1. III. 20. 2. Turmfalk — Fiüs — Mäusebussard — Wendehals — Pirol — Singdrossel (Fitis mehrmals täuschend ähnlich!) 3. 111. 20. 3. Grosser Brachvogel — Pirol — Dohle — Turmfalk — Mäuse- bussard — Amsel. 26. 111. 20. 4. Grünspecht — Grosser Brachvogel — Amsel — Wachtel — Frosch — Turmfalk. 1. IV. 20. 5. Frosch — Wachtel — Turmfalk — Fitis. 13. V. 20. Das sind einige Arien aus der Musikmappe des Staren auf dem grossen Birnbaum, der jedenfalls früher einmal in der Nähe eines Torfmoores gewohnt hatte. Von Mitte Mai an, als die Stare mit der Aufzucht der heran- wachsenden Jungen vollauf in Anspruch genommen waren oder sich zur zweiten Brut vorbereiteten, gab der Hauptkünstler meist nur noch einzelne Strophen, öfters wiederholt, zum besten. Dann und wann Hess er den Ruf der Goldamsel hören, öfters auch den Schrei des Turmfalken. Am meisten schien ihm der ,, Froschgesang" zu gefallen, denn er gurgelte, quarrte und quackte so ausdauernd und tadellos, wie der beste Froschvater in seiner Sumpfwohnung. Als dann um Pfingsten herum (23. Mai), die Starenbruten aus- geflogen waren, da gab's wieder neues Leben und neue Vogel- stimmen. Das Rätschein, Gezirpe, Surren und Gekreische der jungen Stare wirkte geradezu ohrenbetäubend. Auch beim alten Star auf dem grossen Birnbaum, regte sich neue Sangeslust. Das Gejodel der Goldamsel, das Miauen des Mäusebussards, das Ki- chern des Turmfalken, das Klagen des Brachvogels und das Quacken des Frosches w^aren wieder häufiger hörbar. Daneben pfiff der Star mit bewunderungswürdiger Ausdauer bis zum späten Abend wie die Regenpfeifer und Uferläufer, so dass man sich in die Nähe eines Torfmoores versetzt glaubte. Bei Einbruch der Nacht Hess er oft den Ruf des Käuzchens hören. Wir sehen also, dass ein einziger Star imstande ist durch seine Gesangvariationen den unbefangenen Beobachter und Zuhörer zu irreführenden Schlüssen zu verleiten und erst, wenn ein halbes Dutzend dieser sangeslustigen Vögel zu gleicher Zeit in einem eng- begrenzten Bezirke ihre Weisen erschallen lassen ! Der Ruf des Wendehalses und des Pirols während der ersten Märztage, Wachtelschlag und das Klagen des Grossen Brach- vogels in durchaus fremdem, möglichst unzusagenden Gelände in unmittelbarer Nähe dicht bevölkerter menschlicher Wohnungen, Mäusebussard und Frosch in friedlichem Wettgesesange — — 68 — hinter solche Berichte würde wohl jeder einiger-massen geschulte Vogelkenner ein grosses Fragezeichen setzen ! Nicht nur der Anfänger, auch das geübte Ohr des Kenners, hat oft Mühe, die vernommenen Vogellaute richtig auszulegen. Darum nochmals: ,, Vorsicht beim Abhören und Ansprechen der Frühlingsstimmen !" Zerstörte Rebhuhn- und Wachtelgelege während der Heuernte. Von Rad. Ingold, Herzogenbuchsee. (Schluss.) Wachteleier werden während der Heuernte in allen Ent- wicklungsstadien gefunden und zwar zur nämlichen Zeit Eier, die noch nicht bebrütet sind und andere, deren Embryo bereits weit entwickelt ist, oder frisch geschlüpfte Junge. Es kommt selten vor, dass beim Mähen Eier der so gestörten Wachtel brüten zerbrechen, das ganze Gelege bleibt gewohnlich intakt. Es kommt dies daher, dass die Wachtel eine tiefere Mulde macht als das Rebhuhn und dann natürlich auch, dass die Wachteleier eben bedeutend kleiner sind. Immerhin sind die Wachteleier im Verhältnis zu den Rebhuhn- eiern sehr gross (im Vergleich zu den beiden Vögeln). Ob die grösseren, ja oft ganz abnorm grossen Wachteleier von ebenfalls grössern Individuen stammen, wird schwer zu ei-mitteln sein. In- teressant finde ich aber ein Vorkommnis vom Jahre 1919. Am B. Sep- tember spät Abends wurden mir sieben Stück Eier auf weissem Grunde wenig braun gefleckt überbracht, die beim Mähen des Hafers gefunden wurden. Diese Eier hatten beinahe die Grösse von Reb- huhneiern. Die braunen Flecken waren viel heller, als sonst bei Wachteleiern und ganz bedeutend spärlicher, der Grund des Eies war rein weiss, während sonst die Grundfarbe schmutzigweiss scheint. Ich konnte mich nicht zurechtfinden um was für ein Gelege es sich da nun handeln dürfte, und hätte alles gewettet, dass es keine Wachteleier wären. Sie waren eben viel zu gross und zu hell. Da ich bei dieser fortgeschrittenen Jahreszeit kein ,, sitzendes" Zwerghühnchen mehr halle, so wurden diese Eier durch den Brut- apparat gezeitigt, um herauszubekommen, um was für Eier es sich da handelt. Nach fünf Tagen entschlüpften den Schalen zu meiner nicht geringen Ueberraschung grosse junge Wachteln. Soll man nun etwa annehmen dürfen, dass da die Natur in der Weise vorsorglich war, indem bei dieser Spätbrut bei vielleicht kleinerer Eierzahl die Grösse der Eier und somit die Grösse der Kücken denselben ein scimelleres und besseres Fortkommen sicherte f So wie die Grösse der Wachteleier sehr differiert, so verhält es sich auch mit der Zeichnung und Farbe derselben. Diese sind sehr verschieden und scheint der Aufenthaltort des Vogels und seine Nahrung einen wesentlichen Einfluss zu haben, obwohl vielleicht auch der Feuchtigkeitsgehalt der Erde, in welchem das Gelege sich befindet, die Farbenvariation zu beeinflussen scheint. — 69 — Ich habe auch schon wiederholt Wachteleier durch Zwerg- hühnchen ausbrüten lassen. Die Brutzeit beträgt genau 18 Tage. Ich beobachtete bei unzähligen Wachtelbruten die Eier. Am 16. Tag war ganz leises Pochen des Eizahnes vernehmbar, das am 17. Tag stärker hörbar war. Am 18. Tage waren die Eier unverändert, bis eine Stunde vor dem x\usschlüpfen zeigte sich dann das bekannte Loch da wo der Schnabel liegt und innerhalb der darauffolgenden Stunde sind immer sämtliche Jungen geschlüpft. Es ist hier also just das Gegenteil von den Rebhühnern. Hat ein Zwerghühnchen die Wachteleier ausgebrütet, so geht ,es nicht lange bis die kleinen Geschöpfe aus allen Seiten aus dem Gefieder ihrer Stiefmutter hervorgucken und bald beginnt eines nach dem andern einen Ausflug in die Umgebung zu machen, leise nach Futter piepend. Das Hühnchen möchte aber ihre junge Schar noch einige Zeit in ihrer warmen Obhut wissen und ruft deshalb nach bekannter Art die sich von ihr entfernenden Wachtelchen wieder zusammen. Doch ohne Erfolg, denn diese kennen nicht den Ruf des Hühnchens und zerstreuen sich mehr und mehr in der Voliere, •die nun gestreuten Ameisenpuppen auflesend. Scheint die Sonne an diesem Tag, wo die Wachteln das Licht der Welt erblicken, dann ist keine Gefahr für sie vorhanden. Anders ist es aber bei bedecktem Himmel oder gar bei nasser Witterung, denn dann heisst es ,, eingreifen", sonst würden die winzigen Geschöpfe erstarren, denn — alles Rufen und Locken der Henne ist nutzlos — die jungen Wachteln verstehen nicht die Sprache ihrer Stiefmutter, obwohl sich vielleicht, einige „besser begabte" unter das Gefieder des Hühnchens begeben mögen. Ich sperre daher in diesem Falle die Glucke mit den Jungen in eine kleine Kiste und lasse sie nur alle Stunden zur Fütterung heraus. Nach Verlauf von vier bis sechs Tagen kennen die Wachtelchen ihre Pflegerin und folgen ihr, als wäre es ihre eigene Mutter. Gibt man aber einen Mehlwurm und die Henne fängt laut zu locken und zu rufen an, dann fliehen die Kleinen in alle Ecken sich verkriechend und glauben wohl dieser Lockruf sei der Warnungsruf Sonst sind dann die Bemühungen keine grossen und die Aufzucht der jungen Wachteln geht spielend. Während bei den Rebhühnern die Entwicklung eine sehr langsame ist, wachsen junge Wachteln kolossal rasch, die Flügel hauptsäch- lich entwickeln sich bald und schon nach 12 bis 14 Tagen können die Wachtelchen flattern und sich halb fliegend fortbewegen. Stundenlang liegen sie nun an einem Häufchen an der Sonne oder Abends und Nachts in einem förmlichen Klumpen dicht bei- sammen, kaum mit den Augen zwinkerd, um ja nicht die Auf- merksamkeit auf sich zu lenken. Wie junge Rebhühnchen, so sind auch junge Wachteln sehr widerstandsfähig. Entzieht man ein Tag alten Wachtelchen die Wärme, so können sie nach Verlauf von etwa vier Stunden nicht mehr laut rufen, man hört nur mehr ein leises Piepen. Nach Verlauf von weiteren sechs Stunden, also achtstündigem Wärrneentzug, ist noch ab und zu ein leises Piepen hörbar und die Kleinen fangen nun an am Boden herumzuliegen, um dann in der 12. Stunde zu — 70 — erstarren. Wie bei den Rebhühnchen, kann man auch diese aber wieder ,,ins Leben zurückrufen". Ich hatte schon eben geschlüpfte Wachtehi, die bei einem Landwirt über Nacht „gestorben" waren in meiner Tasche nach Hause gebracht um solche dem Präparator zu übergeben. Aber nach etwa einem stündigem Marsch zu Hause angelangt, wurde es in meiner Tasche ziemlich lebendig und es gelang mir schliesslich bis auf eines alle grosszuziehen! Wie die Rebhühnchen, so lieben auch junge Wachtelchen schon vom ersten Lebenstag an die Sonnenstrahlen und sie liegen ebenfalls stunden- lang unter deren Einwirkung, oft auf der Seite liegend und die Beine von sich gestreckt, so dass man sie alle tot glauben könnte. Sie paddeln im Sande und scharen schon in den ersten Tagen ihres Lebens, da ihre Beinchen gut entwickelt sind und sie auch zu schnellem Laufen befähigen. In der Gefangenschaft gehaltene Wachteln legen regelmässig Eier, brüten aber selten (die kalifornische Schopfwachtel dagegen hat bei mir immer selbst ihre Eier* gezeitigt). Die Leistungsfähigkeit einer Wachtelhenne im Eierlegen ist ausser- ordentlich gross. Ich besitze ein zahmes Wachtelhühnchen, das jährlich über 50 Eier legt, die fast alle befruchtet sind. Der Ruf der Henne ist sehr selten hörbar, nur das Locken derselben vernimmt man. Hält man aber Wachteln in der Gefangenschaft, so kann man sich während der Paarungszeit das Vergnügen verschaffen, den ebenfalls lauten Ruf der Wachtel h e n n e zu vernehmen. Man braucht nur wenn die Paarung beginnt oder wenn bereits einige Eier vorhanden sind, die beiden, Männchen undWeibchen, zu trennen, so dass sie aber einander hören können. Dann wird am Morgen bei Tagesanbruch wenn der Ruf des Hahnes ertönt, das Hühnchen jedesmal mit einem ebenfalls hell und lustig klingenden kurzen Antworti*uf folgen. Beide Vögel versuchen dann stürmisch zueinander zu kommen und lässt man sie wieder zusammen, so kann man sofort die Paarung beobachten. Die Wachtel scheint in strenger Einehe zu leben. Ich versuchte es mehrmals einem Hahn mehrere Weibchen zu geben, doch selbst wenn ich nur 2 99 und ein (J* in der Ab- teilung unterbrachte, so paarte sich der Hahn nur mit einem, das zweite 9 wurde jeweilen von beiden derart verfolgt, dass es nicht zur Ruhe kam und schliesslich getötet wurde. Betonen möchte ich, dass nicht etwa nur das verpaarte Hühnchen das andere 9 verfolgte, sondern auch der Hahn. Ich versuchte ferner den Hahn nach erfolgter Eiablage einer zweiten Henne zu geben, doch ebenfalls ohne Erfolg, er verfolgte sie ebenfalls und verlangte stürmisch zur andern, seiner Ehehälfte, zu gelangen. Hätte ich diesen Hahn aber ausser Hörweite der ersten Henne mit einer andern untergebracht, so vv^ürde er sich wohl doch dieser zweiten Henne angenommen haben. Ich vermute, dass auch im Freien das Paar treu zusammen- hält, das Benehmen der Vögel in der Gefangenschaft lässt darauf schhessen. Erst wenn das Hühnchen sein Leben lassen muss, geht der Hahn wieder auf Freiersfüssen. — 71 — Die Wachteln sind sehr streitsüchtige Vögel ; sie dulden in der Nähe ihres Brutgebietes keine anderen Hühnervögel, sondern ver- folgen und verjagen alles mit solchem Eifer, wie man es diesen kleinen Hühnchen nicht zutrauen möchte. Selbst das viel grössere Rebhuhn muss flüchten. Die Wachtel greift es mit grossem Mut an, und es kommt dem Rebhuhn nicht in den Sinn sich zur Wehr zu setzen, sondern es nimmt Reissaus. Hält man in der gleichen Voliere, wo Wachteln zur Fortpflanzung zu schreiten gedenken, Rebhühner, so verfolgen- erstere diese derart, bis sie zu Grunde gehen oder töten sie selbst. Auch gegen ihresgleichen sind die Wachteln sehr mörderisch. Während der Brutzeit kann man keine jungen Wachtehi, auch nicht ausgewachsene, oder andere Alte zu gefangenen Wachteln setzen, sie würden ohne weiteres sofort getötet, indem sie ihnen die Hirnschale einhacken. Schreitet aber die Wachtel nicht zur Fortpflanzung, so kann man Dutzende von Wachteln in Gefangenschaft halten, sie zanken höchstens mit einander, ohne sich ernstlich zu schaden. Es ist zu bedauern, dass jährlich so viele Gelege dieser beiden Feldhühner, Rebhuhn und Wachtel, während der Heuernte zu Grunde gehen müssen. Der Herbstzug 1920 im bernischen Seelande. Von H. Mühlemann, Aarberg. Bei prächtigem Herbstwetter unternahm ich am 30. September rnit einem Kollegen eine Exkursion durch das Seeland. Die Ver- hältnisse schienen mir günstig zu sein und deshalb beabsichtigte ich, mir eine möglichst vollständige Uebersicht über die derzeitig an- wesenden Vogelarten zu verschaffen. Es galt deshalb, typische Oert- lichkeiten während der geeignetsten Tagesstunden zu begehen. Wir verliessen Aarberg um zehn Uhr und nahmen den Weg längs am Hagneckkanal durch die flachen F'elder, überschritten den waldigen Hügelzug am rechten Ufer des Bielersees und marschierten nun längs am See in der Richtung nach Erlach. Hier bogen wir ab und zogen durch Dorf, Feld und Wald am Südabhang des Jolimont dahin bis Gampelen und nachmittags gegen drei Uhr erreichten wir das Gestade des Neuenburgersees hinterhalb Witzwil. Vor fünf Uhr mussten wir am Bahnhof von Ins eintreffen. Da die Strecke bis hieher über 25 km. misst, gab es nirgends lange Aufenthalte. Dennoch notierte ich um vier Uhr im Hof der Strafanstalt Witzwil die 61. Art. Wenn im Mai alle Vögel in Bewegung und ihre Lockrufe und Gesänge leicht wahrnehmbar sind, so komme ich wenig über 60 Arten hinaus. Ich hatte die Ueberzeugung, dass namentlich am Neuen- burgersee noch weitere Arten vertreten waren. Abends hörte ich in der Dunkelheit bei Walperswil auch noch eine mir unbekannte Vogelstimme, wahrscheinlich diejenige eines Sumpfvogels. Weitaus die meisten der bestimmten Arten zählen zu den Brutvögeln der hiesigen Gegend. Zugereist konnten mit Sicherheit nur sein : Ein — 72 — Trupp K u h s t e 1 z e , eine Wiesen weihe, Graue Stein- schmätzer, und W a s s e r p i e p c r. Wie konnten nun so viele Vögel mitten im Herbst noch anwesend seinf Es ist nichts anderes denkbar, als dass eine ganz umfangreiche Verschiebung im Gange war. Möglicherweise hatten meteorologische Einflüsse eine momen- tane Stauung bewirkt. Zwischen sieben und acht Uhr habe ich auf dem Heimwege wiederholt fernes Wetterleuchten wahrgenommen. Tatsächlich brachte nun der Oktober eine ganz bedeutende Ab- nahme der Vögel. Manche Arten, die im Herbst 1919 ungewöhnlich lang ausharrten, verschwanden gänzlich, so die Schwalben. Endlich am 29. Oktober, sah ich noch ein einzelnes Exemplar eilig westwärts fliegen. Es musste wieder eine Verschiebung eingesetzt haben; wenigstens beobachtete ich an dem nachfolgenden schönen Tage etliche Weisse Bachstelzen, einen D i 1 p d a 1 p , einen Schwärm Kibitze, zwei Hausrötel, fünf Feldlerchen, am 31. Ok- tober noch drei Stare. Damit hatte aber die Sommersaison 1920 ihr Ende erreicht und ich sah mich wegen der eingetretenen Leere veranlasst, die Aufzeichnungen und schliesslich sogar die kleinen Exkursionen zu unterlassen. Doch auch in andern Gegenden muss der Wandertrieb die Vögel frühzeitig und energisch gepackt haben. Am 10. Oktober er- schien, eine Kornweihe, am 16. Oktober die erste Nebel- krähe, am 24. Oktober ein Trupp Erlenzeisige beim Städtchen Aarberg, ein Trupp Fichtenkreuzschnäbel auf einer Tanne in- mitten der Häuser und die ersten Bergfinken Hessen sich sehen, obschon z. B. der Jura immer noch schneefrei war. Und wie sieht es heute, am 19. Dezember auf der Ebene aus. Die Standvögel sind schwach vertreten und zugereiste Wintergäste beleben spärlich die schneefreie Landschaft. Es sind dies einige wenige Wachholderd rossein, Wasser pieper und ein Rauhfussbussard, ferner einige mir noch nicht erkannte Pieper, wahrscheinlich S t r a n d p i e p e r. Die Saat- und Nebelkrähen fehlen gänzlich. Bei den Häusern huscht mitunter ein Sperber vorüber. Von unsern Zugvögeln ist einzig eine Ringeltaube zurückgeblieben, Sie läuft hie und da ohne Scheu mit Haustauben auf dem Städtchenplatz umher und fliegt mit ihnen in den Schlag zum Futter. Die Haubenlerche, welche noch am 26. Sep- tember hoch in die blaue Luft emporstieg und anhaltend ihr herr- hches Liedchen sang, trippelt stumm auf der Strasse umher. Sollte am Ende der frühzeitig .eingetretene Schneefall im Süden die Vögel zu eiliger Abreise veranlasst haben? Der grosse Buntspecht. (PIcus major L) Von Dr. H. Fischer- Sigicart^ Zofmgen. (Schluss.) Um den Spechten in den Waldungen bessere Existenzmöglichkeit zu schaffen, und nachdem es sich gezeigt hat, dass sie auch künst- liche Nistkasten beziehen und darin brüten, sind in den Zofinger Waldungen nebst vielen Staren- und Meisenkasten auch solche an- gebracht worden, die speziell für Spechte hergestellt worden sind. Auch noch grössere für Hohltauben und Käuze wurden in den Waldungen aufgehängt. Mit diesen Nistkasten hat man auch Erfolge erzielt, wie aus den Rapporten der Bannwarte hervorging, die all- jährlich an die Forstverwaltung erstattet werden inussten. Im Jahre 1920 brüteten im Zofinger Bannwald drei Paar grosse Buntspechte in Nistkasten, nämlich ein Paar im „Bottensteiner Köpfli" und zwei Paar im „Pfaffenrank". An letzterem Orte hat sogar ein Buntspecht- paar im gleichen Nistkasten zweimal gebrütet, schon im April zum ersten Male und dann im Juni zum zweiten Male. Daneben brüteten aber Buntspechte und auch andere waldbewohnende Vögel noch so viel als möglich in natürlichen Nistgelegenheiten, Spechte auch in selbst- gezimmerten Nisthöhlen ; denn solche natürliche Gelegenheiten werden immerhin den künstlichen noch vorgezogen. Solche Brüten fanden sich in den alten Fliehen, im Eicbeneinschlag am Bühnenberg, nicht nur von Buntspechten, sondern auch von Hohltauben und anderen Vögeln. Ausser den obengenannten Brutkasten waren im Frühling 1920 im „unteren Reckholderhubel im Bühnenberg" noch zwei Kasten von grossen Buntspechten bewohnt. Viele Brüten in hohlen Bäumen mögen auch übersehen worden sein. Man hörte von Buntspechtbruten im ,, Galgenberg" bei Zofingen, und im ,, Brunngraben" fand ein Knabe einen toten grossen Buntspecht Ende August. Es war ein junger dieses Jahres, woraus man schliessen konnte, dass auch in dieser Gegend ein Buntspechtpaar in einem hohlen Baume oder in einer selbstgezimmerten Nisthöhle gebrütet hat. Der mittle reBuntspecht — Dendrocopus medius. Der Katalog schweizerischer Vögel gibt den mittleren Buntspecht als Stand- und Nistvogel im grössten Teil der Schweiz an. Er ist aber im allgemeinen viel seltener als der grosse Buntspecht und fehlt in einzelnen Gegenden ganz oder ist sehr selten. In solchen scheint sein Bestand zeitweise zu und abzunehmen. G. von Burg schreibt z. B. : ,, Nachdem der mittlere Buntspecht bei Ölten bis 1896 verschwunden schien, wurde er von da an wieder häufiger beobachtet.'' Bei Zofingen liegen die Verhältnisse ähnlich wie bei Ölten. In diesem Beobachtungsgebiete ist der mittlere Buntspecht eine seltene Erscheinung ; er scheint aber früher häufiger gewesen zu sein. Ich konnte konstatieren, dass oft Exemplare des grossen Bunt- spechtes, die sich noch im Jugendkleid befanden, für mittlere Bunt- spechte gehalten worden, mit denen der Vogel überhaupt öfter ver- wechselt wird. Im Herbst 1916 soll sich ein mittlerer Buntspecht auf einem Futterplatze in der Umgebung von Zofingen gezeigt haben nach einer Beschreibung einer die Vögel im Winter fütternden Frau. Es war aber höchst wahrscheinlich ein grosser Buntspecht, der damals auch auf anderen Futterstellen in derselben Gegend beobachtet wordenist. Diese Spechtart scheint überhaupt in verschiedenen Gegenden temporär häufiger aufzutreten als zu anderen Jahreszeiten. In Zürich z. B. erscheint sie nach dem Katalog schweizerischer \'ögel im Winter häufiger als im Sommer. 74 — Voielschutz. Protection des oiseaux. Vogelhaitung und Vogelschutz. Von Prof. Dr. ,/. ^yintl'l('r, Lichteasteig. Interesselosigkeit der Leute für unsere Vögel hat ihren Grund ohne Zweifel in erster Linie in unsei'in Vogelschutzgesetz, das früher vorhandene lebhafte Interesse (ich konnte bezeugen, denn ich habe dieses Interesse in bescheidenem Grade in jungen Jahren vorge- funden, dann wachsen sehen) durch seine Chikanen ertötet hat. Mit was für treffenden Sätzen hat A. E. Brehm (Gefangene Vögel, Bd. I, I. Abschnitt: Liebhaber und Vögel, Vogelhandel und Vogelhändler) den Humanitätsdusel auf diesem Gebiete bekämpft! Aber leider um- sonst, — Ich habe als Ehrenmitglied für die diesjährige d. h. jetzt vorjährige Versammlung der S. 0. G. in St. Gallen einen langen Brief an das Präsidium gerichtet, um eine Revision des Gesetzes bezw, der Ausführungsverordnung anzuregen. Aber der Präsident hat den Brief verlegt, er ist an der Versammlung nicht erwähnt worden und er hat sich auf meine Reklamation hin auch nicht einmal entschuldigt. — Nun lese ich aber im ,,Orn. B." S. 35, dass das Gesetz revidiert werden soll. Darf ich zu der Angelegenheit einige Bemerkungen wiederholen ? Zur Zeit ist auch dem Forscher kein Fang erlaubt, nur Tötung. Das Wort „Erlegung" ist nämhch so ausgelegt und im französischen Text mit ,,tuer" wiedergegeben worden. Ich hatte in Aarau im Auftrage der Naturforschenden Gesellschaft für das Museum die Singvogelabteilung neu anzulegen unternommen (gemäss den Grund- sätzen meines sei. Kollegen Dr. Fr. Mühlberg) und mir zu diesem Zweck lange vor 1908 die Erlaubnis zu Schuss und Fang erteilen lassen. Denn kleinste Arten kann man ja per Schuss nicht in er- forderlicher Unversehrtheit erlangen. Für mich persönlich habe ich von der Erlaubnis nie Gebrauch gemacht. Trotzdem wurde von Bern herunter die mir erteilte Bewilligung beanstandet. — Ich sprach dann bei Oberforstinspektor Coaz (f) vor. Er fuhr mich beinahe an, als ich ihm vortrug, der Fang sei mir von seiner Amtssteile aus (NB. mit seiner Unterschrift) verboten worden: ,,Das ist nicht mög- lich, selbstverständlich ist für wissenschaftliche Zwecke der Fang erlaubt!" Es blieb dabei, auch als ich mich auf das betreffende Schreiben berief und ihm amtlich beglaubigte Kopie zu schicken versprach, und verschwand schliesslich im anstossenden Raum für seine Unterbeamten. Die Kopie aber wurde dann mit einem Schreiben erwidert, in dem es (dem Sinne nach, das Schreiben habe ich noch) hiess, was mir der Herr Oberforstinspektor gesagt habe, sei seine persönliche Meinung. Die Amtsstelle hingegen müsse sich an den Wortlaut des Gesetzes halten und den Fang untersagen. Ich will damit dem hochbetagten, verdienten Coaz keine Steine nachwerfen, er war einige 90 Jahre alt, jedoch geistig völlig klar, — 75 — Hingegen beweist das Vorkomnnnis, dass statt „Erlegung" im Gesetz ein unzweideutiger Ausdruck zu setzen ist. Ich meine, er soll so lauten, dass auch der Fang für wissenschaftliche Zwecke gestattet ist uncl der französische Text mit seinem „tuer" zu ändern sei. Unter amtlicher Kontrolle (oder vielleicht auch solchen von orn. Vereinen) soll auch für Liebhaber der Fang möglich sein, wie es anderswo auch der Fall ist. Gerade dies ist absolut nötig, wenn das fast er- storbene Interesse weitere Kreise für diese Sache wieder aufleben soll. Hier in Lichtensteig lebte anfänglich F. Wirth, er war Lichten- steiger, und damals wurde auch hier ein Ornith. Verein gegründet. Aus dem ist längst ein Kaninchen- und Geflügelzuchtverein geworden, die Liebhaberei ist so gut wie ausgestorben, niemand beachtet die Singvögel mehr. Und so ist es anderswo auch. Denn in allen Schulen wird ja das Schutzgesetz gepredigt,, „hands off!" heisst es für die Knaben, die an einem Vogelnest vorbeigehen, und was den Händen verboten ist — dies natürlich mit Recht! — das wagen auch die Augen nicht mehr zu suchen, und von dem, was zu hören wäre, wenden auch die Ohren sich ab". — Genau die jüdisch-phari- säische Gesetzespedanterie, die der Stifter unserer Religion so oft und mit so wuchtigen Worten gegeisselt hat! — Konsistorialräte und Rabbiner sind eben Geistesverwandte, bei beiden heisst es: Es steht geschrieben! — Ich habe vor langen Jahren und bevor es noch eine Beringung gab, darauf hingewiesen, dass sogar der Massen fang für wissenschaftliche Zwecke, nötig und wieder einzuführen sei, nament- lich auch hinsichtlich der Erforschung der Wanderzugsprobleme. — Jetzt, infolge der Beringung, befürworten auch andere dieses Vor- gehen. — Haben doch einst die grossen Schöpfer der Ornithologie, die Bechstein, die Naumann, die Brehm u. a., hauptsächlich aus den Wahrnehmungen beim Massenfange ihrer Erkenntnisse geschöpft. Es wird nur jetzt, nachdem die Konsistorialräte mit ihrem Evan- gelium des Menschenmassenmordes ungezählte Milliarden des Menschheitskapitals in Rauch und Gift und Wüste und Elend ver- wandelt haben, für jene Zwecke die nötigen Mittel aufzubringen, schwer halten. Selbstverständlich wären die für kurze Zeit zur Kontrolle fest- genommenen befiederten Wanderer nachher freizugeben. Das hätte nebenhin sogar die nützliche Folge, dass mindenstens die intelli- genten unter ihnen nicht mehr so leicht den raffinierten Mordwerk- zeugen der Südländer zum Opfer fallen würden. Uebrigens habe ich ebenfalls vor Jahren schon auch darauf hingewiesen, dass dem Vogelmorde mit den üblichen, gleichfalls sehr pharisäischen, Geschimpfe auf die blutdürstigen Italiener — ,,die doch nur jetzt noch tun, was unsere Vorfahren einst gleich ihnen getan haben" — nicht beizu- kommen ist. Ich schlug damals die Einrichtung von Freistätten längs den Küsten vor, die auch durch ihr Beispiel zur Verbreitung des Vogelschutzes beitragen würden, und die anderseits von den durch wissenschaftlicken Fang gewitzigten Vögeln gewiss recht bald herausgefunden und benutzt würden. — 76 — Das alles wird freilich jetzt, bei der allgemeinen Verarmung schwer ins Werk zu setzen sein. Bei Anlass des wissenschaftlichen Massenfanges wäre es als- dann auch leicht die anerkannt berechtigten Ansprüche der Forscher und Liebhaber auf die von ihnen benötigte geringe Zahl von Exem- plaren zur Gefangenhaltung zu befriedigen. Natürlich unter Kon- trolle von Fachleuten. Es ist Unsinn, diese Leute aufs Ausland zu verweisen, wobei dann die Transportanstalten und Zollämter Ge- legenheit haben, ihren Aei'ger über die unwillkommenen Sendungen, oder ihren gouvernantenhaften Begriffen von Vogelschutz, freien Lauf zu lassen. Schon darum Unsinn, weil der Forscher Exemi)lare haben muss, deren Herkunft er genau kennt, daher das Studium der Gesetze der Variation das erfordert. Wie viel humaner wäre auch der wissenschaftliche Fang, als die jetzt übliche Balzjägerschiesserei, die zehnmal fehlschiesst oder anschiesst, ehe sie das Gewünschte erbeutet, während der Fänger alles, was ihm nicht passt, unversehrt der Natur wieder zurückgeben kann. Insonderheit grausam ist die den besten Schützen auf diesem Gebiete leicht passierende Anschiesserei, deren Opfer lediglich einem" langsamen Tode verfallen. Dass alle biologischen Erscheinungen nur an lebenden Exem- plaren erforscht werden können, sollte nicht erst gesagt werden müssen. Denn tot ist tot, das weiss auch der Dümmste. Also, Ceterum censeo: Der wissenschaftliche Fang und auch, innerhalb gewisser Grenzen, der Fang für die Liebhaberei, ist in einem revidierten Gesetze bei uns wie anderwärts — ich sage nicht: freizugeben, aber, unter allen Vorbehalten zur Verhinderung von Missbrauch, zu gestatten. Und Bezug dessen aus dem Auslande, was wir besser und billiger daheim haben können, ist möglichst zu unterbinden. Gewisse Gross-Kanarienzüchter haben, gemäss Nachrichten in deutschen Fachzeitschriften, unter Vorspiegelung von tierschützeri- schen Gründen, der Haltung einheimischer Singvögel in Käfigen so viel als möglich Schwierigkeiten gemacht, damit ihre „Ware" desto sicherer gekauft werden müsste. Dergleichen Praktiken im Ge- schäftsleben sind ja in allen Branchen vorgekommen, und speziell wir Schweizer wüssten manch' ein garstiges Lied davon zu singen. Weil wir so klein sind, konnten wir uns nicht wehren. Ist es so ganz undenkbar, dass die Idee, uns zum Auslandkauf gefangener Vögel zu zwingen, ursprünglich auch aus dem interessierten Aus- lande gekommen sein könnte ^^ Ja sagen, dass der Schutz unserer Kram mets Vögel und Schnepfen, die ja in Norddeutschland so lange als möglich jagdbar geblieben sind, auch auf dergleichen Hinter- gedanken beruhte? — F.s soll mir angenehm sein, wenn das mit Fug verneint werden darf. Aber weil wir jetzt endlich wirklichen Frieden haben möchten, so wird es heilsam sein, wenn auch im Vogelschutzgesetz alles beseitigt wird, was nachbarlichem Unfrieden Nahrung geben könnte. Wenn ich aber die Wiederbelebung des wirklich ornithologi- schen Vereinslebens und zu diesem Zwecke die Erleichterung der - 77 - Stubenvogelhaltung befürworte, so geschieht das in erster Linie unserer Jugenderziehung wegen. Unsere Jugend krankt durch Stubenhockerei — in Schulen, Fabriken, AteHers usw. Hinaus mit den Buben, und auch den Mädels schadet's nicht! — Auch fort mit den Lehrplänen, in denen bietender Grundsatz ist, alles aufzunehmen, was die Schüler doch vielleicht einmal im Leben brauchen könnten. Es ist genug, wenn sie wissen, was sie unbedingt und unter allen Umständen weissen müssen. Das Notwendigste aber ist von allem, dass sie hören und sehen lernen und nicht gedankenlos in der Welt herumlaufen, sondern mit dem Gehörten und Ges(!hauten etwas anzufangen wissen, so dass sie sich schliess- lich selber helfen können, wenn irgend ein Wissen mangelt. Nun aber gibt es keine Naturobjekte, an denen die Beobachtung so gründlich gelernt we>^den kann, wie an der Vogel weit, weil keine andern so flüchtig und gewandt und daneben so reich an mannig- faltigen Rufen und Liedern sind, wie sie. Nicht umsonst sind unter den Vögeln selbst die intelligentesten jene, die sich von lebendigem und tlinkein Getier nähren: sie lernen aufpassen! Sie alle lernen auch hören auf leiseste Laute, sei' es der Beute oder der Feinde. — Ich hasse den Massenmord durch Maschinen und Gift, er ist brutal und feig, die Menschen werden selber zu Maschinen dabei. Aber der frisch-fröhliche Kampf Wesen gegen Wesen, Mann gegen Mann, bei dem der persönliche Mut zur Geltung kommt, der ist unentbehrlich, ohne ihn verdummen wir. Darum gehört zur Men- schenerziehung: der Sport. Auch der Jagdsport, aber vernünftig be- trieben. So ein waidgerechter deutscher Förster ist eine prächtige Erscheinung; hatte als Hauslehrer das Glück, so einen näher kennen zu lernen, denk' mein Lebtag mit Wonne daran. Nun gut, so eine human geleitete Vogelstellerei ist auch Jagdsport, gerade daran fehlt es unsern Knaben — aber wohlverstanden: human ge- leitet. Die Vögel lässt man wieder fliegen. Behält man sie aber, dann lehre man die Jungen, was ein Liebhaber sein heisst — der beim grössten Hunger und Durst erst nach seinen Kätigen sieht. Man sollte auch Prämien aussetzen für Knaben, die sich aus- weisen können, so und so viele Vogelarten nach Gesang und Rufen zu kennen. Die Unwissenheit in dieser Hinsicht ist ja zur Zeit bei Alt und Jung skandalös. W^enn wir uns noch lange in unsere Stubenhockerei vertiefen, unnütz so viel Tinte verschmieren, weil jeder ein Schriftsteller, ein Dichter oder Philosoph heissen und möglichst zahlreiche Bände er- scheinen lassen möchte, so dass der eine Teil der menschlichen Gesellschaft um die Wette schreibt und der andere ebenso emsig liest, dann wird es bald keine gesunde Person mehr geben — und eines schönen Tages wird so ein Dschingiskhan von Halb- oder Ganz- Asien her kommen, wie der zur Zeit der Mongolenstürme und wird — nicht blos die unnützen Romane, sondern auch andere Bi- bliotheken seinen Pferden als Streu hinwerfen. Sic haben ja schon an- gefangen im Osten ! — Der fröhliche Juchzer eines Aelplers und ein stimmungsvolles Drossellied sind erquickender als Soubretten- und Heldentenorkünstc im Theaterdunst oder Kinoskandale. — Harus! — sagt Meinrad Lienert. 78 r o Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. Gratulatiou. Frau L i n a H ä h n 1 e , die Gründerin und Vorsitzende des Bundes für Vogelschutz feierte am 3. Februar 1921 ihren 70. Geburtstag. Die Ju- bilarin kann auf ein schönes und gesegnetes Lebenswerk zurückblicken. Unsere Gesellschaft hat sich mit Freuden den zahlreichen Gratulanten angeschlos.sen. A. H. Kantouale Gesetze für Jagd un«I Vogelschutz. Das Bernervolk hat am 30. Januar 1921 ein neues Gesetz mit 58,816 Ja, gegen 21,796 Nein ange- nommen. — Zürich. Der Kantonsrat hat am 31. Januar das Gesetz über Jagd- und Vogelschutz in erster Lesung durchberaten. Bei dem in der letzten Sitzung lebhaft umstrittenen Paragraphen 9 betreffend Verwendung des Reinertrages aus den Pa- tentgebühren be.schloss der Rat gemäss neuem Antrag der Kommission, dass der Reinertrag der Gebüliren für die allgemeine Jagd, nach Abzug von 30 Prozent (ursprünglicher Antrag 20 Prozent) für Wildaufsicht und Vogelscliutz, den Gemein- den im Verhältnis ihres Flächeninhaltes zufallen solle. Aus diesen 70 Prozent haben die Gemeinden den Wildschaden und die Abschussprämien für Erlegung schädlicher Tiere zu bestreiten. — Immer noch Prämien für die Erlegung schädlicher Tiere! A. H. Der Dilpdalp im Volksmunde. Bei meiner diesbezüglichen Notiz im vorletzten Hefte des „O. B." (Seite 45), möchte ich zwei Druckfehler berichtigen. Statt „Dindaupe" soll es heissen „Diudaupe". Ergänzend kann ich noch beifügen, dass nach Mitteilung aus unserem Leserkreise der Ausdruck „Wänd'r de Diudaupe lusse" auch in der Gegend von Aarburg im Kanton Aargau im gleichen Sinne volkstüm- lich ist wie im bernischen Emmental. Karl Daut. A propos d'une Mouette rieuse. Le 25 decembre 1920 je trouvais au bord du lac (Geneve) une Mouetle rieuse tres vieille, ayant les deux humerus brises ä peu pres au meme endroit Je ne pus m'expliquer par suite de quelles circonstances cet oiseau se trouvait dans cet ötat, car son plumage qui n'etait pas abime n'avait recu aucun coup de fusil. Sa langue presentait une |fc^e_j2lE,UCL ^^^^—.^ curieuse anomalie comme le montre la figure. Elle avait creve la membrane de la man- dibule införieuse ä laquelle eile s't5tait soudee et formait ä l'ex- törieur une sorte de crochet corne. Gomment cette Mouette pouvait-elle avaler? II semble qu'elle aurait du deperir, mais au contraire eile ötait fort grasse. Comme eile avait sejourne dans la vase du bord du lac et dans le p^trole, je la mis trem- per dans un baquet, puls je la lavai ä grande eau. Entin, apres l'avoir consciencieusement frot- tee au savon de Marseille, je la sechai dans un linge devant un feu doux et le lenderaain, l'ayant mise en peau, j'en fis une charmante toque ! Voilä une Mouette dont l'histoire n'est certes pas banale. R. Poncy. - 79 — /r=^ CHRONIK - eHRONIQUE. v^= Wir ersuchen um regelmässige Einsendung alfer Beobachtungen. Buteo vulgaris, Mäusebussard. Am 29. Januar 10 Stück am Hag- neckkanal. H. Mühlemann. A q u i 1 a f u 1 V a , Steinadler. Am 23. Januar 1921 flog bei Gstaad, wäh- rend dem Rennen, ein Steinadler über die Gegend. M. Marti. D r y 0 p i c u s m a r t i u s , S c h w a r z s p e c h t. Am 6. Januar Ruf bei bchangnau (Eramental). Rud. Ingold. Ampeliis garrulus, Seidenschwanz. (Siehe auch Heft Nr. 4). Man sah die Vögel aacli noch später, z. B. 27. Dezember, während dies früher nie in und um Wattwil der Fall war. Sie waren also seit dem 21. November 1920 in der Gegend. Prof. Dr J. Winteler. Turdus merula, Amsel. Vom 1. Januar 1921 bei Herzogenbuchsee am Abend Gesang in fehlerlosen Stroplien. Rud. Ingold. — Horte am Abend des 7. Januar eine Amsel erstmals leise üben. Frau Straehl-Imhoof, Zofingen. Turdus iliacus, Rotdrossel. Am 22. Dezember 1920 am Rheinufer in Basel 1 Stück. Th. Simon. Tichodroma muraria, Alpenmauerläufer. Am 17. Januar nach- mittags beobachtete ich den Alpenmauerläufer lange Zeit am Parlamentsgebäude in Bern. Alfr. Aeschbacher. Sturnus vulgaris, Star. Einzelne Stücke seit 22. Januar bei Aarb^rg. H. Mühlemann. C 0 r V u s m 0 n e d u 1 a , Dohle. Am Thunersee anfangs Januar. Rud. Ingold. Columba palumbus, Ringeltaube. Am 29. Januar 3 Stück am Hag- neckkanal. H. Mülilemann. Clangula alaucion, Schellente. Auf dem Rhein mitten in Basel tauchten am 20. Dezember 1920 unter zahlreichen Lachmöwen bei der Mittlern Rhein- brücke ca. 5 Schellenten. Tags darauf sah ich 8 (Weibchen und juv. Männchen) unter der Wettsteinbrücke, und am 5. Januar 1921 hielten sich noch wenig weiter oben 3 Männciien auf Larus canus, Sturmmöwe. Diesen Winter (1920/21), waren am Rhein bei Basel etwa 10 Sturmmöwen. Theodor Simon. Observations ornithologiques, |er au 3t decembre 1920. Par ^4. Mathcij-Dupraz, Colombier. N. A u t 0 u r. 20 nov., un male juv. 1920, est capture dans une basse-cour. — Faueon hobereau 12 nov., des moineaux et 2 merles se cachent pr(5cipitam- ment dans un buisson, un hobereau passe au-dessus de notre tc'-te. — E p e r v i e r. 15 dec, malgre des gens occupes autour d'un bassin de fontaine, un epervier s'empare d'un moineau cache sous un tonneau. — Buseordinaire. 21 octobi'e, 5 buses au vol, sur Colombier, direction sud ; 25 nov., une buse pres de Chez le Bart. — Aquila (sp?) un aigle de 2 m. envergure, venant du Piz Terri, est tue entre Igels et Lugnetz, Grisons (Feuille d'avis 19. X. 1920). — C h e v (^ c h e commune. Oc- tobre ä fin decembre, chaque soir, cris dans nos environs. — Hirondelle de chemin^e. 1* octobre au 23, chaque jour observö quelques-unes; 4 nov., un in- dividu ä Geneve, Quai du Mont Blanc (Cornaz). — M a r t i n p 6 c h e u r. 9 oet., un individu dans la Reserve. — Etourneau. Derniere Observation 31 octobre. -- Choucas. 13 oct., matin 11 h., passage direction Sud; 4 nov., 5 ou 6 au vol, direction Nord. — Corneille freux. 13 nov, vol de 100, direction Sud. — C a s s e n o i X. 24 oct., cris, Cötes du Cliamp du Moulin. — Cincle plon geur octobre-decembre, quelques-uns le long de la Basse-Reuse. — Mösange char- bonniöre. 13 oct., chant d'un male; 28 au 31 decembre, chant. — Fauvette ätetenoire. 6 oct., chant ä Böle. — M e r 1 e n o i r. 30 oct.; 3 et 4 nov , chant. — 80 — D^cembre 1, 2, 3 et 4, gazouillement faible d'un raäle. — Grive d r a i n e. Du 14 nov. au 31 döc, elJes se tiennent aux AUöes, mangeant les baies du gui. — Rouge-queue. 21 oct., un male, 22, uiie femelle, deniiere Observation. — ß e r g e r o n n e 1 1 e g r i s e. En decembre, quelques-unes rives du lac. — Ber- geron nette jaune boarule. Df^c. 15, 22 et 28, le long de la Reuse et rives du lac, quelques individus. — Pipit spion Celle. Decembre, quelques-uns bord du lac. — Alouettedeschamps. 18 nov., assez nombreuses daris les champs. — Pinson desArdennes. 30 oct., petit vol, vallee du Merdasson. — G r o s - b e c. En Dec , un couple dans les Vergers, Colombier. — Chardonneret. 20 nov., petit vol. — Bouvreuilord. 24 dec, le givre les a fait descendre de la for^t. — Bec-croise ordinaire. 21 et 30 oct., quelques-uns dans les jardins. — Pigeon r a m i e r. 13 oct., un individu, 17 oct., 2 au vol, Bole. — Grand T e t r a s. Ein novembre, un male est tire au-dessus de Rochet'ort, 30 nov. un male pres de la ferme de la Dame (1280 m.). Durant la saison de cbasse, il a ete tir6 6 males de la Tourne ä Tete de Ran. — Perdrixgrise. 21 oct., un individu isole, pepiniere Antoine. — Huitrierpie. 26 dec, cris d'un individu, en com- pagnie de 5 goelands argentes. — Rdled'eau. 7 nov., un dans la Reserve, idem le 31 dec — Poule d'eau marouette. Ein oct. au 31 dec, une ou deux dans la R<§serve. — Poule d'eau ordinaire. Les S(5dentaires sont dans la Rt§serve. — E o u 1 q u e m a c r o u 1 e. 26 d^c, matin 10 h., environ 400 in- dividus hors de l'eau, sur la rive, Reserve. — Becasse ord. 21 oct,, 2 individus aux lignes de tir, Bole. — Becassine. 5 oct., on trouve une chevrelle sur la ligne du Tram, Auvernier; 29 oct., un individu dans la Reserve. — Canard s o u c h e t. 2 femelles, dans la devanture Seinet, Neuch. (11 dt^c). — Canard 0 r d.. Octobre et Novembre, une trentaine dans la Reserve; en dec, une douzaine. — Canardpilet. 26 dec, 2 femelles au vol, ba'e de l'Evole. — S a r c e 11 e d ' e t e. 16 et 18 oct., quelques-unes dans la Res. — Sa reelle d'hiver. 18 nov., vol de 80, port de la Maladiöre (Cornaz) ; 23 nov., 2 individus dans la R(§s. — Canard m i 1 o u i n. 23 nov., 4 dans la Res.; 26 dec, 2 vers les Ruaux. — C a n. m 0 r i 11 0 n. 28 oct., [re observ. — Can. gar rot. 26 idöc, une femelle, Re- serve. — Can. macreuse. 13 nov., 2 chasseurs levent un individu au-dessus des Geneveys sur Coffrane. — Grand harle bievre. 13 nov., 8 entre Revaix et Chez le Bart; 14 nov., un male dans la Res., 25 nov., un male pres Chez le Bart. — Grebehupp(5. 1 oct. au 15 nov., excessivement nombreux, nous en comptons une centaine dans les limites de la Reserve, puis disparaissent vers le 20 nov. Dans la baie de l'Evole, du 9 au 15 döc, au moins 50. — Grebe oreillard. 13 dec. 3 dans baie de l'Evole; 13 dec, 2 vers Chanip-Bougin. — Grebe castagneux. 18 et 19 dec, 5 grebions se tiennent dans un espace d'eau libre, sur la Reuse (env. 20 m*) au coutour de Rosieres (Val de Travers). — Colymbus (sp. ?). 28 nov., un individu vis-ä-vis de Serrieres. — Goeland ä manteau argente. 26 et 31 dec, au matin, sur la greve exondee, vis-ä-vis Ruisseau des AUees, 4 individus de 1919 et juv. 1920, ils pietinent ä chaque instant sur place, en poussant leurs cris rauques. — Goeland ( cac li innans). 25 nov., 3 individus au vol, Chez le Bart; 9 döc, 2 dans le port d'Auvernier. — G. cendre ou ä pieds bleus. En d6c., chaque jour quelques-uns au vol, baie d'Auvernier. — Mouette pygmee. 1 et 22 nov.," 3 petites bezules vers Serrieres. — Mouette rieuse. 26 döc, quelques- unes commencent ä s'encapuchonner. Geneve. La forte bise et le froid de —10° C. qui rdgnaient durant la nuit du 16 au 17 dec 1920, nous ont amene les males des espöces suivantes: 1 Tadorne ordinaire Brandente 1 Garrot vulgaire Schellente 1 Harle biövre Gro.sser Säger 1 Pielte blanche Kleiner Säger 2 Goelands cendres Sturmmöwe R. Poncy. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsiltzc sind die Verfasser selbst verantwortlieh. La reproduction d'articles originaux n'est autorisee que moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La rödaction laisse aux auteurs Tentiöre responsabilite de leurs arlicle'. F^edalction : A. Hcss in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVIll. i'.';g°'^ März 1921 Mars rl^U" 6 Der Ornitholoyische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publicatlons mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Am 31. Dezember 1920 am Hagneckkanal. Von H. Müh/einaiui, Aai'berg. Das Wetter ist mild, eine schwache Lufströmung direkt über den Jura herüber mahnt einigermassen an den Winter. Die Gegend ist schneefrei; die Bauern pflügen die Aecker; der Chasseral (1600 m) zeigt nur da und dort in Runsen des Winters Spuren. Reizende Situation für den Ornithologen ! Die anwesenden Vögel sind munter, wie das in dieser Jahreszeit iiiimer zutrifft, wenn man sie zwischen 10 und 12 Uhr beobachtet. Nach 12 Uhr trat hingegen Ruhe ein. Krähen ganz besonders, doch auch Kleinvögel hatten bereits ein Bad genommen und pluderten sich auf Stiäuchern und Bäumen. Ich durchquerte die E^bene bis an den gegenüberliegenden Hügel- rand, eine Entfernung von zirka fünf K.ilometern. In der Zeit von 10 bis 1 Uhr konnte ich nun nachfolgend erw^ähnte Arten beob- achten, vermisste jedoch dabei Rebhuhn, Weisse und Graue Bach- stelze und den Sperber. Letzteren sah ich im Laufe des Nachmit- tags beim Städtchen. Die Schleiereulen lassen überhaupt erst abends ihre Schnarchlaute hören. Hingegen rief nur der Steinkauz sein „Wigg wigg" aus Hageichen herüber. 364 Tage hatte er mich darauf warten lassen. Jetzt repräsentiert er die 131. Art, die ich im Jahre 1920 im Seeland beobachten konnte. Und nun das Ver- zeichnis : 2 Turmfalken, 5 Mäusebussarde, 1 Steinkauz, öfters Rabenkrähen, 2 kleinere Sch\\'ärme S a a t r a b e n , 1 Nebel rabe, wenige Elstern und Eichelhäher, 1 Grün- specht, 1 Spechtmeise, 2 Baumläufer, 2 Raub- würger, 1 Zaunkönig, 1 B a c h a m s e 1 singt, 2 Sumpf- m eisen, 2 Kohlmeisen, 2 Blaumeisen, Gelbköpfiges Goldhähnchen, 1 Weidenlaubvogel, einige K o h 1 - a in sein, 5 W a c h h o 1 d e r d r o s s e 1 n , 2 Rotkehlchen, — 82 — einige W a s s e r p i e p e i- , einige G o 1 d a in m e r n , 1 Paar R o h r - a m m e r n , 1 Trupp F e 1 d s p e r 1 i n g e , 1 Trupp Haussper- linge, 1 Trupp Buch-, Berg- und Grünfinken, wenige Erlen Zeisige, 2 Zwergsteissfüsse, zwei hoch vorüber- ziehende, nicht erkannte Schwimmvögel und nachmittags 1 Sperber. Der Strandpieper in der Schweiz. S'on A. Sehifferli, Seinpach In Nr. 1 des ,,Ornithol. Beobachters" dieses Jahrganges ver- öffentliciite ich eine Notiz über diesen Vogel, der in der Schweiz bis dahin als grosse Seltenheit galt. Auch ich nahm dies an; doch war ich unsicher und fasste den Vorsatz, die „Wasserpieper", welche alle Winter in meiner Gegend anzutreffen sind, näher anzusehen. Im Verlaufe des schönen Herbstes stiess ich selten auf einen dieser Pieper, und immer waren sie so scheu, dass ich keinen näher ins Auge fassen konnte. Wie sich aber Schnee und Kälte ein- stellten, waren in nächster Nähe von Sempach mehrere. Es ziehen sich vom Städtchen weg Abzugsgräben in den kaum 100 m. ent- fernten See. Davon führen einige Abwasser und sind den ganzen Winter über offen. Sie bieten Buchfinken, Zaunkönigen, Gebirgs- stelzen und Amseln stets Nahrung und eben auch den Piepern. Letztere sind nicht scheu und mit einem guten Glase konnte ich sie bald mit Sicherheit als Strandpieper feststellen. Sie sind stets allein. Nie sind zwei oder mehrere beieinander. Wenn sich zwei in einem Graben begegnen, so laufen sie, ohne sich Aufmerk- samkeit zu schenken, aneinander vorbei. Geschäftig, aber ohne Hast durchsuchen sie den Schlamm und waten dabei oft durch seichtes Wasser, und scheinen immer etwas zu finden, da sie beständig etwas aufpicken. Kommt man einem zu nahe, so fliegt er auf, stösst ein par Male einen Ruf ,,isst" aus, und folgt dem Graben, um sich bald \vieder in denselben zu werfen. Bei Eich, wo der Schilfgürtel auf eine grössere Strecke unter- brochen ist, und nacktes Gestein das Wasser säumt, trifft man den Vogel ebenfalls an. Da beträgt er sich wie in den Gräben, Er läuft schrittweise zwischen den Steinen umher, und sucht sich Nahrung aus dem seichten Wasser. Zum Auftliegen entschliesst er sich erst, wenn ihm ein Mensch auf zehn m. oder noch näher kommt. Dann macht er einen Bogen auf das Wasser hinaus, um bald wieder an den Strand zu kommen, und seine Beschäftigung von neuem auf- zunehmen. Ich wurde Ende Dezember 1920 meiner Sache ganz sicher, als ich zwei dieser Gäste lobend erhielt. Beide haben die typischen Merkmale des Strandpiepers: die zahlreichen, aber verschwommenen Flecken auf der gelblich-vveissen Unterseite, wodurch sie bedeutend dunkler erscheinen, als der Wasserpieper im Winterkleide, die olivenbraune Oberseite, den trübweissen Keillleck auf der äussersten und den winzig kleinen Spitzfleck auf der zweitäussersten Steuer- — 83 — feder. Sie scheinen ein Pärchen zu sein, denn der eine von ihnen, den ich für das Männchen halte, ist etwas dentUcher geHeckt. Im Käfiig betragen sie sich, ihi-eni rahigen Natureil gemäss, nett und ohne grosse Scheu, nur am Fressgeschirr sind sie neidisch auf einander und verscheucht einer den anderen unter Schnabel- klappen, Der eine von ihnen ging bald an die vorgeworfenen Mehlwürmer, während sich der andere nicht so leicht eingewöhnte. Er schien vor Schreck ganz verwirrt und fastete die ersten 24 Stunden. Mehlwürmer, Ameiseneier und anderes Futter beachtete er nicht. Die erste Nahrung, die er aufnalun, waren lialblebende Schnacken. Glücklicherweise enthielt ein dunkles Keller-loch viele hundert dieser hisekten, so dass der Vogel damit einige Zeit er- halten werden konnte. Schliesslich nahm er doch zerstückelte und dann ganze Mehlwürmer und gegenwärtig fressen beide ordentlich von dem gewöhnlichen Universalfutler für Insektenfresser. In der Erregung stossen sie hie und da ihren Ruf aus und wippen langsam mit dem Schwänze. Sie sind meistens auf dem Boden, wo sie schrittweise umher wandeln. Auf die Sprunghölzer setzten sie sich nicht oft. Ihre Nachtruhe halten sie am Boden. Dazu' kauern sie sich wohlig in eine Käfigecke. Diese Strandpieper sind sicher auch überall an geeigneten Orten in der Schweiz herum anzutreffen. Sie sind so wenig scheu, dass man sie mit jedem guten Glase schon im Freien erkennen kann. Ihre dunkle Unterseite untei-scheidet sie sicher von dem Wasser- pieper. Mögen sich recht viele Ornithologen dem Studium dieses V^ogels widmen und ihre Beobachtungen bekannt geben, damit ein Gesamtbild von seinem Winteraufenthalt in der Schweiz entsteht. Die letzten Herbstsänger. Von Theodor Simon, Basel, Die Mauser macht in die Sangeszeit unserer Vögel einen deut- lichen Einschnitt, so dass man wohl in dieser Hinsicht von einer Frühlings- und einer Herbstepoche sprechen kann. Das Singen in diesem zweiten Zeitabschnitt wird aber immer nachlässiger, und man könnte manchmal von dem Sänger etwas enitäuscht sein. Gute und genügende Nahrung, mildes Wetter und täglich ein paar Stunden Sonnenschein, tragen besonders zum Wohlbefinden der Vögel bei, und das sind deshalb die Hauptfaktoren, von denen die Gesangsdauer im Herbst abhängig ist. Diese drei Bedingungen wurden im vergangenen Jahr (1920) in genügendem Masse erfüllt. Wir hatten m Basel bis in den Ok- tober hinein einen milden Herbst. Erst von diesem Termin an traten Nachtfröste ein und vertrieben auch den widerstandsfähigsten Indi- viduen die Lust zu singen. DerSchwarzkopf,Sylviaatricapilla hält am läng- sten von allen Sylvien bei uns aus (1920 am 8. Oktober beim All- schwilerweiher noch einige). Er ist aber auch ein guter Herbstsänger, - 84 -^ den man haupt.säclilich während der Dämmerunf^ an seinen Lieblings- plätzen immer hören konnte. Zum letzten Mal vernahm ich am 18. September aus einem Garten an der Missionsstrasse ein altes cT. Fleissige Sänger sind auch unsere Finkenvögel. Die Buch- finken, Fringillacoelebs sangen, wie ich beobachten konnte, noch einen ganzen Monat nach vollendeter Mauser. Anfangs Sep- tember (am 5. September einen am Nonnenweg gehört) begannen die Ersten wieder, und im Morgengrauen des 4. Oktobers trug bei der Pfalz ein noch munteres cT seinen kernigen Gesang vor. So oft ich an einem schönen Herbstmorgen — und wir hatten ein paar solche — hinausging, sangen in der nächsten Umgebung der Stadt zwischen Wiesen, Feldern und kleinen Baumgruppen einige Hänflinge, Cannabina linota. Seit dem 10. Oktober hörte ich den melodischen Gesang nicht mehr. Die damals einsetzenden Fröste werden viele zum Streichen gezwungen haben ; nui- einzelne überwintern in unsrer Gegend. Länger als die bisher Genannten sang der Grünfink, Ligurin US chloris, der gegen Kälte weniger empfindlich zu sein scheint. Ein beissender Wind jagte schon durchs Land, knis- ternder Rauhreif bedeckte die Fluren, und über den Wiesen lagerte sich dichter Dunst. In solchem Kleid traf ich in der Frühe des 26. Novembers die Landschaft beim Allschwiler Bachgraben. Plötzlich — täuschten mich meine Ohren oder war es Wirklichkeit f! — hörte ich vor mir aus einer Baumschule Grünlinkengesang, Ich machte noch einige Schritte vorwärts, dann flogen zwei Grünlinge unmittelbar vor mir auf. Es war eine der Ueberraschungen, die man da und dort in der Ornithologie treffen kann. Versetzen wir uns wäeder um ein paar Wochen zurück. Immer noch schien — man schrieb damals 6. Oktober — eine warme Herbstsonne und öffnete zwei ganz verschiedenen Vogelarten die Kehle zum fröhlichen Singen. Etwa drei oder vier Girlitze, Serinus hortulanus, unsre kleinsten Körnerfresser schwirrten lustig in einem Feldgehölz bei Neu-AUschwil ; und nicht weit davon stieg eine Lerche, Alauda arvensis zum blauen Himmel, um den Feldern da unten ihr Abschiedslied zu singen. Späte und für diese dritte Jahreszeit gute Sänger sind die Haubenlerche, Galerida cristata und das Rotkehl- chen, Erithacus rubecula. Jene sang zwar aus der Luft herab nicht mehr solange wie die Feldlei'che (dies zuletzt am 30. Sep- tember beim Allschwiler Bachgraben beobachtet), aber sie liess sich auch später, als sie auf den Strassen der Stadt ihre Nahrung suchen musste, hie und da hören. Obwohl am 13. November Reif lag, sangen eine vom Nachbarhaus und mehrere am Rhein und an der Birs, wo sie zwischen uiid unter dem Geröll des Flusses, (der im Herbst und Winter stark zurücktritt) allerlei Insekten finden konnten. Beim Rotkehlchen notierte ich als letztes diesjähi-iges Gesangsdatum den 22. November. Seinen einzigartigen Gesang, den man während der düstern und nebeligen Novembertage in Anlagen und Feldgehölzen hin und wieder hörte, lernte ich erst da recht schätzen; denn er wird — 85 — z. B. in der Morgendämmerung eines Frühlingstages von den vielen andern Stimmen beinahe übertönt. Endlich bleiben noch zwei Zugvögel : der H a u s r o t s c h w a n z , Ruticillatithys und der Weide nlaubvogel, Phyllos- copus ruf US, die ich beide bis zum 15. Oktober hörte. Nach der Mauser sang das Hausrötel schon seit 19. August, und am 28. August probierte wieder der erste Zilp/.alp an seiner leiernder Weise. Es sind diese für uns im Späfjahr die letzten und im Früh- jahr — vielleicht mit Ausnahme der Stare — die ersten Gesangs- boten aus der Zugvogelwelt. A propos doS nids detruits de perdrix et de cailles. Par le Dr. L. Pittet, Fribourg. Dans les numöros 4 et 5 de TwOrnithologiste», M. R. Ingold communique ses experiences tres intei'essantes au sujet de la resis- tances des oeufs de perdrix dont le nid a ete detruit. Nous nous rappelons avoir, en 1909, avec l'aide d'agriculteurs et d'un chasseur de Tendroit, etabli un recensement des nids de perdrix de la commune broyarde de C. Sur dix nids, huit avaient et6 detruits, seules deux couvees avaient reussi. Une Serie d'observations au cours des annees suivantes fournirent des resultats identiques : sur dix nids il y en a habi- tuellement 8 ou 9 de detruits, Donc, ce sont bei et bien MM. les agriculteurs et non les disciples de St-Hubert qui exterminent la perdi-ix, surtout depuis que les methodes de Tagriculture moderne ont considerablement avance l'epoque de la fenaison. L'etat de la perdrix ä l'ouverture de la chasse depend donc, en supposant la prösence du meme nombre de reproducteurs, du temps qu'il fait ä fin mai ou au commencement de juin. S'il pleut beaucoup alors et que T^poque de la fenaison est retardee, le nombre des couvees qui echappent est plus considerable. Tel fut le cas en 1909, Cette annee le repeuplement annuel, qui dans notre canton s'eleve quelquefois ä cent couples de perdrix importees, n'avait pu avoir lieu. Or, ce fut malgre tout la meilleure annee de perdrix dont nous conservons le Souvenir. Aussi notre r6sultat individuel s'eleva-t-il ä 94 victimes. Nos perdrix indigenes aussi bien que celles que nous intro- duisons chez nous ont une deplorable habitude: celle d'6tablir de pr^ference leur nid dans les champs oü Therbe est la plus haute et le trefle le plus epais. Naturellement que les recoltes precoces sont r^coltees avant les autres, 11 faudrait dans l'interet de la conservation de l'espece (car les perdrix avaient avant le repeuplement presque disparu de notre canton) et aussi dans l'interet de la chasse, chercher ä obtenir une race de perdrix qui, comme les faisans, nichent dans les haies ou dans les taillis. — 86 — Nous nous sommes laiss6 dire qu'il se trouvait sur les bords des grands fleuves russes une race de ces volatiles qui choisissait les roseaux pour y 6tablir leur nid. Si ce fait, que je n'ai pas eu Foccasion de controler moi-meme, se verifiait, il vaudrait la peine, quand ce sera possible, d'essayer racclimatation de ces perdrix russes. Quelqu'un peut-il fournir des informations ä ce sujef? Quant aux cailles, la proportion des nids d^truits par le fau- cheur est peut-etre encore plus grande. Le premier nid est detruit ä la fenaison, le second ä la moisson. L'annee passee, de nouveau, nous avons eu l'occasion d'observer un double accident de ce genre ä quelques centaines de metres de notre demeure. Par contre, le resultat de la chasse ä la caille ne r6pond pas du tout au resultat de la nidaison dans notre pays. Presque toutes nos cailles indigenes, c'est-ä-dire les adultes et las jeunes du premier nid, nous quittent ä la derniere semaine du mois d'aoüt, c. ä. d. avant l'ouverture de la chasse. Les individus qui fönt la joie du cbasseur au mois de septembre proviennent de l'AUemagne, de la Pologne et de la Russie. Leur frequence locale, au cours de leurs migrations depend presque uniquement des con- ditions meteorologiques prövalant ä cette 6poque. Dem Kleiber abgelauscht! Von S. Ä. Weber, Bern. Bekanntlich wird der „Chlän" den besonders nützlichen Vögeln beigezählt und zwar mit vollem Recht; ist er doch jahrein jahraus auf der Jagd nach Insekten und deren Brut. Er steht in dieser Hinsicht den Meisen in keiner Weise nach, leistet sogar ein Mehreres, indem er mit seinem stärkeren Schnabel die Schlupfwinkel der Schädlinge besser blos legen kann, als es die Meisen tun können. Gegen den Herbst zu, wenn die Haselnüsse zur Reife neigen, leistet er sich auch ab und zu so ein Nüsschen. Sind die Schalen üocli nicht so hart, so klemmt er sie in eine Rindenritze, hämmert drauf los bis sie springen und verzehrt den Kern. Vermag sein Klopfen indess die Schale nicht zu sprengen — was er freilich schon beim Pflücken erkannt hat, — so trägt er die Nuss in ein feuchtes Astloch oder eine Mauerspalte und erwartet die Zeit der Keimung ab, die dann die Schale öffnet. In gleicher Weise verfährt er mit Bucheckern und mit den Eibennüsschen, die sich in der Scheinbeere dieses Baumes befindet. Er holt ^ sich diese, von der fleischigen Umhüllung blosgelegten Nüsschen, unter jenen Bäumen, die dort von den Amseln und Drosseln ausgeworfen, zahlreich umherfliegen. Niclit selten findet er dann diese Verstecke nicht alle wieder und die Natur besorgt dann das Weitere und lässt sie keimen und weiter wachsen, wie uns Herr Dr. R. Stäger vom Botanischen Garten in Bern in anschaulicher Weise geschildei't hat. — 87 — Die feine Nase des Eichhörnchens entdeckt oft diese Verstecke — besonders die der Hasel- und Buchnüsschen — das sie dann ausplündert. Eicheln haben wir auch vom Kleiber bearbeiten sehen, aber wohl nur, um der darin hausenden fetten Käferlarve wegen, denn Schalen und zerhackte Kernen hess er fallen. Erweist er sich durch seine Ernährungsweise in hohem Masse nützlich, so tut er ein Gleiches beim Bau seiner- Nisthöhle, wodur-ch er der Forstwirtschaft und Obstbaumzucht einen nicht zu unter- schätzenden Dienst erweist. Bekanntlich verklebt er — daher der Name Kleiber — die Baumhölile, die er sich als Wohnung aus- ei'sehen hat, das Schlupfloch soweit mit Lehmerde und Strassenkot, dass nur Vögel bis zu seiner Grösse einschlüpfen können. Aber auch das Innere wird, nachdem es gründlich von allem Unrat, faulem Holz und Mull gereinigt ist, soweit nötig verkleistert und geglättet, besondere Sorgfalt verwendet er auf den obern Rand und das Schlupfloch. Verläuft der Einschlupf schräg nach oben, so baut er auf die obere Kante einen Damm, versieht ihn gar mit einer beidseitig ableitenden Rinne, damit das vom Stamm niederrinnende Wasser abgeleitet werde. Durch das peinliche Ausräumen jeglichen Fäulnisstoffes, wird der sonst ungestört um sich greifende Prozess nicht nur aufgehalten, sondei'n der Baum erholt sich wieder. Neues Wachstum erwacht, es bildet sich neue Borke, nach und nach wird die Höhle und der Einschlupf enger, so dass er eine fr-ische Höhle suchen und die alte etwa noch den kleinen Meisen oder auch den Hummeln überlassen muss; mit der Zeit schliesst sich die Höhlung ganz. Uns sind mehrere Fälle bekannt, so an drei Ulmen, je einer Esche und Rosskastanie, deren ehemaligen Kleiberhöhlen jetzt ganz geschlossen sind; bei der Esche konnten wir durch Ausbohi-en des Flugloches, es einem Blaumcisenpärchen möglich machen für e i n Jahr, sein Brutgeschäft dort abzuwickeln. Eine Höhlung in einer Akazie wurde letztes Jahr in Angriff genommen, konnte aber infolge eingetretener Trockenkeit nicht fertig ausgeführt werden, ob sie dies Jahr mehr Glück haben, muss abgewartet werden. Das ist wohl der Grund, dass man selten mehrere Jahre nach- einander im gleichen Astloch Kleiber antrifft, es sei denn, es sei ein ganz alter Baum oder aber einen Starenkasten oder Hohltaubenkisic wie dies wiederholt beobachtet wird, so z. B. im sogenannten Stau- denrain bei den englischen Anlagen in Bern, wo nebst Staren- auch ein Taubenkasten mit faustgrossem Schlupfloch bis zum erfo;dei'- lichen Mass vermauert wurde. Das Eichhörnchen, das sonst d')it zu Haus war, musste oh-ne Kündigung ausziehen. Herbsttage in Krain. Von Dr. Hans Stadler. Vom 19. Oktober bis 30. November 1917 stand unser Lazarett in Bischoflack, west-nordwestlich von Laibadi, Wenn Krain seine deutschfeindliche Bevölkei'ung nicht hätte, wäre es ein wundervolles Land. Das Sanntal bei Römerbad, der See von Veldes, das Sautal — .^iS — von Steinbrück bis Laibach im Herbstschmuck seiner Laubwälder entlocken dem Naturfreund Worte des Entzückens, Auch Bischof- lack mit seiner prachtvollen Landschaft ist herrlich. Ueber einem Städtchen, das seinen deutschen Ursprung nirgends verleugnet, 4'agt ein weisses Schloss mit Türmen und Basteien, in etwa 380 m Meereshöhe. Nordösthch dehnt sich Ebene soweit das Auge reicht; weit draussen erhebt sich aus ihr der Riesenhut des Vivednik. Im Norden schhesst ein mächtiges Gebirge die Landschaft ab: die Karawanken mit dem 2134 Meter hohen Storshic, dem westUchen Abschluss der Sanntaler Alpen. Im Osten der Stadt und südlich hinter dem Schloss erheben sich Vorberge eine Kette von Hügeln in merk- würdig weichen Formen prangend im leuchtenden Gold und Rot des herbstlichen Laubwaldes. Von zahllosen Bergkuppen herab grüssen weisse Kapellen ins Land. Hügelreihe erhebt sich hinter Hügelreihe — im Hintergrund ragt dunkles Felsengebirge: der Stock des Paschire wan. Von Süden her eilt die- Pöllander Zajer, von Westen die Salzacher Zajer durch das Städtchen. Jene strömt am Südrand des Orts über ein zerrissenes Felsenbett, unter der Teufels- brücke durch. Auf ihrem rechten Ufer steht der Vorort Burgstall, über dem sich eine kleine Kapelle erhebt mit schönen Barockaltären im Innern. Die Salzacher Zajer vereinigt sich mit der Pöllander im Ostteil von Bischoflack ; mit verdoppelter Kraft schiessen ihre grünen Ge\^■ässer ostwärts, hier zwischen steilen Uferwänden, dort an breiten Kiesbänken vorbei. Ihre Talfahrt geht anfangs durch gleich- giltiges Wiesen- und Ackerland; dann drängen sich erst schmale, dann breiter und breiter werdende Schütten an den Fluss heran — Gebüschstreifen, Altwässer, Sumpfdickichte, schliesslich nimmt stun- denweit sich dehnender Auwald die stürmenden auf. Zwischen dem Fluss und dem ihn nördlich begleitenden, mit ihm östlich streichenden Höhenzug läuft eine Landstrasse; sie berührt die Weiler und Dörfer Burgstall, Pungert, Zaucher, Hosta, Gestitsche, Dol, Zajer. Nördhch vor der Stadt liegt der Friedhof — neben dem bis- herigen alten der neue mit zahlreichen frischen Heldengräbern. Noch weiter nördlich und nordwestlich, 800 m vom Friedhof, steigt ein niedriger Höhenzug auf, östlich endend mit Steinbruch von Bischof- lack; weithin liegen die Trümmer dieses Konglomeratbergs über seine Abhänge verstreut. Den nordw'estlichen Teil des Höhenrückens bedecken Viehweiden mit einigen jüngeren Eichen ; ein Zickzackband von Schützengräben und Schanzen durchfurcht ihn; Unterstände sind in den anstehenden Kalkfels hineingesprengt. (Fortsetzung folgt.) Vogelschutz. Protection des oiseaux. Revision des Bundesgesetzes über Jagd und Vogelschutz. Von Albert Hess, Bern. Wie schon in unserem letzten Jahresbericht erwähnt wurde, ist die Revision des Bundesgesetzes über Jagd und Vogelschutz in Angriff genonunen worden. — 89 — Bekanntlich hat schon vor einigen Jahren sich unsere Geseh- schaft mit diesbezüghchen Eingaben befasst und auch eine Liste der zu schützenden Vögel ausgearbeitet und dem Eidg. Departement des hmern eingereiclit. Am 19. und 20, November 1920 hat unter dem Vorsitz des Herrn Bundesrat Chuaed und Herrn Oberfoi-stinspektor M. Decoppet im Bundeshaus eine Expertenkommission getagt. An derselben waren vertreten die eidg. Jagdinspektoren durch 2, die Landwirtschaft durch 3, die Forstwirtschaft durch 1, die Jägerschaft durch 3, die Ornithologie^) und der Vogelschutz durch 2, der Naturschutzbund durch 1, die eidg. Nationalpaikkommission durch 1 Vertreter. Anwesend ^^■ar auch der Motionssteiler Herr Nationalrat Zurburg. Es muss gesagt werden, dass allgemein der ernste Wille vor- handen war, die bestehenden Verhältnisse zu verbessern. Ueber die Mittel und Wege ^^■ird man sich noch zu einigen haben. Es führt ja aber mancher Weg nach Rom. Vor allem aus darf nie ausser Acht gelassen werden, dass das in Frage stehende Gesetz zwei verschiedene Materien behandelt : 1. die Jagd. 2. der Vogelschutz. Wohl bestehen Wechselwirkungen zwischen beiden, aber das ist noch bei vielem andern der Fall. Früher wurden ja Jagd und Fischerei in einem Atemzug genannt; alle getroffenen Bestimmungen galten beiden. Schon bald hiess es, dass die Fischerei, mit Rück- sicht auf ihre Bedeutung, mittels eines besonderen Gesetzes behandelt werden müsse, was nunmehr auch beinahe überall der Fall ist. Das muss auch mit dem Vogelschutz so werden. Ihm kann der Naturschutz beigefügt werden. Diese zwei vertragen sich ja ganz vortrefflich in der Regel. Schaffe man ein eigenes Bundesgesetz für Natur- und Vogelschutz! Dann kann man mit Leichtigkeit je ein Bundesgesetz für Jagd und Fischerei anpassen. Gerade letzteres enthält noch Artikel, die weder für Natur- noch Vogelschutz Sinn zeigen, da z. B. von ,, Ausrottung" die Rede ist. Um das zu erreichen, ist es aber nötig, dass man die Wich- tigkeit des Vogelschutzes, seine hohe ^^• i r t s c h a f t - liehe Bedeutung besser ins Licht rückt. Ich kenne die Ten- denzen vieler Vogelschützer in den letzten Jahren zur Genüge : man treibe nicht Vogelschutz aus Nützlichkeitsgründen, die Nützlichkeits- frage müsse ganz daraus verschwinden usw. Ganz schön, ganz ideal. Es macht sich sehi' gut an Vorträgen — aber in Konferenzen mit Interessenten geht es verdammt real zu. Da^ muss man etwas mehr in den Händen haben. „Es muss Realpolitik getrieben werden" sagte der Motions- steller. Damit" hat er keinen andern Ton angeschlagen als er eben in allen kleinen und grossen Parlamenten herrscht. Damit muss gerechnet werden. Nun ist zu sagen, dass z. B. mit den Vertretern der Jagd durchaus gut auszukommen war, aber wie in allen Konferenzen, ') Hiezu rechne ich auch die „Vogelpflege". — 90 — die diese Materie behandeln (also auch kantonalen), wird vorab die Jagd ausführlich bes|)rochen. Zuletzt kommt der Vogelschutz daran. An der November-Konferenz kamen u. a. folgende Fragen zur Besprechung: Es erfolgte ein Angriff gegen die Vorschrift, dass die Schulen für Propagierung der Vogelschutzidee zu sorgen haben. Der Bund habe in Schulsachen nichts zu befehlen, die gehörten den Kantonen (also der eidg. Schul vogt!) Dieser Ausfall wurde in Minne erledigt. Gegen die Jagd mit Motorbooten wurde Stellung genommen; der Abschuss der Raubvögel am Horst sei zu verbieten; ebenso das Giftlegen auf Krähen. Schaffung von Schutzgebieten. Massnahmen gegen wildernde Katzen. Eine Erleichterung der Vogelhaltung wurde verlangt. Die jetzigen Verhältnisse sind ungesunde. Wollte man strenge vor- gehen, so müssten gewisse Zeitungen wegen Inseraten immer ver- zeigt und bestraft werden. Es wäre ein Gesetz zu schaffen, das nicht zu streng ist, aber dann gehandhabt werden darf. (Siehe auch: Prof. Dr. J. WiNTELER, Vogelhaltung und Vogelschutz, ,,0. B." Nr. 5, S. 74—77). Von einer Seite wurde verlangt, dass nur die Liste der schäd- lichen Vögel aufgestellt werden sollte. Alle andern seien dann ge- schützt. Dieses Verzeichnis würde ja nicht genügen, da noch ein solches der- jagdbaren Vögel erstellt werden müsste. Ich vertrat die Ansicht, dass wieder vollständige Listen vor- handen sein müssen und zwar hätten sie sorgfältig redigiert zu werden. Keine Unklarheiten ! So ist mir seither ein Fall zu Ohren gekommen, wonach ein Vogelliebhaber in B. bestraft wurde, weil ein Experte unrichtigerweise angegeben habe, die betreffende (gefangen gehaltene) Vogelart sei geschützt. Sie dürfte es sein, fehlt aber im Verzeichnis der geschützten Vögel und der verklagte Lieb- haber ist unrechtmässig; besti-aft worden (vom Empfinden wollen wir hier schweigen ; der Denunziant hätte wohl Besseres zu tun gehabt). Das Verzeichnis der Vögel hat meines Erachtens nach den modernen Grundsätzen zu erfolgen und sollte ungefähr folgende Einteilung erhalten : 1. Mit der Schusswaffe jederzeit erlegbare Vögel. 2. Während der Brutzeit geschützte, sonst aber mit der Schuss- waffe, jederzeit er-legbare Vögel. 3. Indifferente Vögel, die jagdbar sind. 4. Indifferente Vögel, die geschützt sind. 5. Nützliche Vögel, die unbedingt geschützt sind. Man beacH^, dass Ziffern 1 und 2 die sog. schädlichen Vögel aufführen würden und ihre Erlegung nur mittels Schusswaffe er- folgen darf (also keine Fallen, kern Gift). Unter Ziffer 1 kämen nur wenige z. B. : Hühnerhabicht, Sperber, Rabenkrähe, Elster, Haussperiing, Feldsperling. Ad 2. Die andern sog. schädlichen Vögel. Ad 3. Kämen die jagdbaren Vögel. Sie sind ja vom Stand- punkt der Land- und Forstwirtschaft indifferent. Wenn sie nämlich nützlich wären, könnte ihre Erlegung nicht zugelassen werden. 91 Ad 4. Wir müssen den klareren Begriff von indifferent einführen. Viele Vögel sind auch vom Stand|)unkt des Menschen aus weder nützlich noch schädlich. Der Sti'eit ist erledigt, wenn wir ihn dieser Gruppe zuteilen. Ich weiss ja ganz genau, dass es heisst, es genüge, wenn man sage, der Vogel sei ,, gesetzlich ge- schützt". Aber wie viel Verwirrung hat nicht schon die Annahme verursacht, der Gesetzgeber meine damit, der Vogel sei nützlich f Man braucht nur mit Aufmerksamkeit jahrelang die diesbezügliche Literatur zu verfolgen. Man untei'ziehe sich also der Mühe, die Liste so sorgfältig auszuarbeiten, dass sie auch einer gründlichen Kritik standhält. Man schaffe etwas den modernen Begriffen gemäss Mustergültiges. Es wäre dies leichter möglich, wenn der Vogelschutz rein für sich be- handelt würde, geht aber auch noch im Verein mit der Jagd. Die Sache ist im Fluss, wenn es auch hier heissen wird: ,,Gut Ding will Weile haben." Erfreulich war der gute Wille allei' Teil- nehmer, etwas Rechtes zu schaffen. Sogar die Jäger waren in vielen Fragen einmütig. Nur wo die beiden Jagdsysteme, Patent und Re- vier, in Frage kamen, waren verschiedene Meinungen da. Die Vertreter der Vogelkunde und des Vogelschutzes dürfen wohl, ohne unbescheiden zu sein, für sich in Anspruch nehmen, dass sie eben die Interessen der beiden genannten Gebiete vertraten und nicht etwa solche von bestimmten Gesellschaften. In was würden eigentlich solche bestehen? Ich glaube, sie könnten diese Frage kaum beantworten. Die Sache wurde behandelt und nichts anderes. Es sind schon Stirnmen laut geworden, die Ornithologen hätten zu viel erreicht. Davon weiss ich freilich nichts, aber es ist immerhin kein schlechtes Zeugnis für ihre Tätigkeit. Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. ~1 Zum Bild. Der Avosettsäbler (Rccurvirostra avocetta li.) ist ein seltener Win- tergast bei uns und dann an den Ufern von Gewässern an- zutreffen. Unser Bild zeigt den Vogel an der deutschen Küste hrütend. — 92 — Wiutersftuger. Die „Weilinaclitsdrossel" (Siehe O. B. No. 3) vom 10. De- zember 1919 hat nocli keinen Tay mit dem Gesang ausgesetzt, au'^h während der Mauser kaum. Aber noch nie hat sie Unit gesungen und doch muss es ein Spät- brutvogel vom gleichen Jahre gewesen sein, denn sein Schnabel ist noch gewachsen, die Färbung markierter geworden; es kann also kein alter Trotzkopf sein. (Das Stück stammt ebenfalls aus dem Fricktal und nicht aus hiesiger Gegend.) Seit Eintritt der Kälte halte ich nun auch die zwei andern Singdrosseln (alle hatten Flügelverletzungen) im gleichen Räume (nicht Käfig) mit ihr. Eine schlägt schon seit Wochen laut und sehr schön, aber „Tröstli" bleibt bei seinem piano. Die dritte schweigt, wenigstens hin ich nicht sicher, dass sie singt. Sie scheint alt zu sein. Lichtensteig, Ende Dezember 1920. Prof. Dr. J. Winteler. Oer Weidenstperliug in der Schweiz? Im „Weidmann", 1920, S. 393 schreibt G. VON Burg : „Im schweizerischen Münstertal, Kanton Graubünden, ist der oberitalienische Spatz heimisch: Passer hispaniolensis subalpinus Ghigi" und weiter: „Die Hunderte von von Exemplaren, die ich im Laufe einiger Jahre aus dem Münstertal erhielt, sind alle durchaus typisch." Er gibt ebenfalls Masse an und bemerkt hierzu: „Viele Hunderte untersucht." Auch im Engadin finde man im Herbst ziehende hispaniolensis. „Die Hispaniolensis hält sich in den Dörfern (des Münstertales) in kleinen geschlossenen Truppen auf, so dass ein obertlächlicher Besucher glauben könnte, dass in gewi.ssen Dörfern Spatzen überhaupt nicht vorkämen." Das Münstertal mit seinen sechs Ortschaften (Cierfs, Fuldera, Lü, Münster, Sta. Maria, Valcava) und keinen 1600 menschlichen Einwohnern, ist nicht gross, so dass die Gefahr besteht, dass dieser Spatz bald ausgerottet ist, wenn er „zu Hunderten" erlegt wird und doch nur in derart kleinen Flügen vorkommt, dass er übersehen werden kann. Tatsächlich hat der Verfasser kürzlich auch Bälge dieses Vogels in einem Zirkular an Prä|)aratoien, neben anderen schweizerischen Vögeln, angeboten. E. Arrtgoni DKGLI Oddi berichtet von Passer hispaniensis, dass nach Dalla Torre diese Spatzenart als sehr selten in Südtirijl vorkomme, was sicher ein Irrtum sei (Manuale di Ornitologia Italiana, Milano 1904, pag. 44). Dalla Torre hat diesen Punkt übrigens selbst richtig gestellt Er schreibt in „Die Vögel von Tirol und Vorarlberg" („Die Schwalbe" 1897, S. 34) über den Weidensperling „Diese von mir (von Dalla Torre 1 p. 37) auf Grund eines Exem- plars in der Ferdinandeums-SammUmg aufgeführte Art wurde, wie sich später heraus- stellte, in Tirol nie beobachtet; das betreffende Stück .stammt aus Italien." Hartert unterscheidet folgendeWeidensperlinge: („DieVögel der paiäarldschen Fauna" Berlin 1910, 1. Bd. S. 15Ö-158): Passer hispaniolensis hispaniolensis Temm. : Spanien, Auf den östlichen Canaren und Gran Canaria, Capverden, ganz Nordafrika, von Marokko durch Algier, Tunis, Tripolis bis Egypten und Sinai, nördlich des Mittelmeeres von Kleinasien durch Griechenland und die Türkei bis Bulgarien. Passer hispaniolensis arrigoni TsCHUSl, Sardinien und Korsika. Passer hispaniolensis transcarpicus TsCHUSl, Transkauk- asien und weiter östlich. Passer hispaniolensis brutus Fiore, Süd-Italien (Calabrien und Tareiit) P a sser hispaniolensis flückigeri Kleinschm., Südalgier. A. H6ss. Korrigenda. Herr Prof. Dr. J. Winteler wünscht in seinem Artikel , .Vogelhaltung und Vogelschutz" in Nr. 5 des O. B. folgende Korrekturen: S. 74, 3. Zeile von oben ,,ich kann es bezeugen"; 10. Z. von unten ,,er blieb dabei", statt „es blieb dabei"; S. 75, Z. 5 von oben auch „solcher", statt „solchen"; Z. 8 von oben „weiterer", statt „weitere"; Z. 8 von unten ,,mit dem üblichen" statt „mit den" ; Z. 7 und G von unten Anführungszeichen streichen; S. 76, Z. 4 nach leicht, Z. 12 von oben „da ja", statt „dabei"; Z. 15 von oben „Balgjäger", statt „Balzjäger"; Z. 10 von unten „ja sogar", statt „ja sagen"; S. 77, Z. 5 von oben ,, leitender", statt ,, bietender". Oiseaux auuell^s. Mons. le prof. Dr EiNAR LöNNBERG, Directeur du „Naturhistoriska Riksmuseum" ä Stockholm nous communique les renseignements suivants: „En reponse ä votre carte postale du 5. II 21, nous vous comrauniquons — 93 — que ie rapace fiiö, le 16. X. 20 ä St-Hippolyte-de-Biard, prös Rocliefort, dans la Cliarente iuferieure (France) et porteur de l'anneau 5210 est un Circus aerugiiiosus, annellö cümme jeune le 10. VII. 20, au l)ord d'iin lac, prOs de la ville Orebro (prov. de Nerike, Suede). Ell nüvembre 1920 un Circus cyaneus, porteur de l'anneau 63, a aussi et(5 tire dans le rac'me departement, ä Bourj^nieuf, arrondissenient de la Rochelle (France). II avait ete annelle au nid le 3. VII. 20, dans la meine contree que le precedent. En Suede les espt'ces ,, Circus" sout devenues si rares, qu'elles sont pro- .tegees par la loi, mallieureuseraent cela ne sert pas h grand'chose, puisqu'elles sont tirees ailleurs pendant leurs migrations. A. M.-D. ?f //• erfmchen um ref/elmässige Eiiisendunf/ aller Beobachtungen. CHRONIK - eHRONIQUE;. sich trucf. Scopolax rusticola — Wald- schnepfe. Okuli, da kommen sie, Lätare, das ist das wahre, u. s. w. Man beobachte das Erscheinen der überaus interessanten Wald- schnepfe und melde alle Daten ! Nyctale Tengmalin Gm. — ' R a u h f u s s k a u z. Am 2. März ein Stück am Hagneckkanal. H. Mühlemann. Syrnium aluco L., Waldkauz. Am 14. Feb. 1921 wurde am Ufer des Bielersees ein an einer Starkstromleitung verunglücktes Waldkauzweibchen gefunden, das ein vollständiges, legreifes Ei bei Der W'alükauz schreitet sehr frühzeitig im Jahr zur Fortpflanzung. W. Rosselet. Asio brach yotus Gm., Sum pioh r eule. Am 23. Okt. 1920 von Nidau, am 2. Nov. von Lengnau, am 15. Dez. von Büren. Max Käser. A m p e 1 i s g a r r u 1 u s L., Seidenschwanz. Ende Februar 1921 je einer von Heimiswil und Dürrenroth (Bern). F. Matlns. — Sonntag, den 6. März, beobaclitete ich im Auenwald (Schachen) an der Emme bei Burgdorf ca. zehn Stück Seidenschwänze. Vormittags hielten sie sich eng Ijeieinander, völlig ruhig in den Gipfeln einiger Eschen. Nachmittags 3 Uhr beobachtete ich wie einer nach dem andern zu kurzem Fluge aufstieg, nach Art der Fliegenschäpper, um gleich wieder auf seinen Baum zurückzukeiiren. Ob sie dabei wirklich Insekten thigen, konnte ich nicht konstatieren. Jedenfalls flogen sie nach einem bestimmten Punkt und kehrten auf kürzestem Wege wieder zurück. G. Winkelmann, Fürstpraktikant. Turdus pilaris L., W a c h h o 1 d e r d r o s s e 1. Am 26. Februar 25 Wach- lioldv^rdrosseln am Hagneckkanal. H. Mühlemann. — Am 2i. Feljruar ein Trupp auf dem Gurten bei Bern. L. Hess. — Am 27. Februar etwa 20 Stück bei Heimiswil. Alb. Hess. Turdus m u s i c u s L., Singdrossel. Die erste am 26. Februar 1920 bei Aar- berg. H. Mühlemann. — Am 27. Februar überall im Unteremmental (Burgdorf-Huttwil) Gesang der Sing- drossel. Alb. Hess. — 94 - Motacilla alba, Weisse Bachstelze. Am 20. Februar die erste, am 26. Feb. schon zahlreich bei Aarberg. H. Mühlemaftn. — Am G. Feb. in Biel, am 27. Feb. in Renan. W. Rosselet. Alan da arvensis L., F e 1 d 1 e r c h e. Am 13. Febrnar die erste bei Frauen- t'eld. F. Schönholzer. ■ — Am 20. sah ich die erste bei Aarberg. H Müblemann. C y n c h r a m u s s c h o e n i c 1 u s L., R o h r a m m e r. Am 5. März 1921 2 Stück am Ufer der Schenss bei Renan. Das erste Mal, dass ich diesen Vogel in hiesiger Gegend beobachte. W. Rosselet. Fringilla m o n t i f r i n g i 1 1 a L., Bergfink. Den ganzen Winter sehr wald- reich; irir bitten aber noch von allen Seiten um Mitteilung der diesbe^iigliclwn Beobaclitungen. Red. C o 1 u m b a o e n a s L., H o h 1 t a u b e. Am 2 März die erste am Hagneck- kanal. H. Mi^ililemann. C 0 1 u m b a p a 1 u m b u s , Ringeltaube. Von jagdlicher Seite wird Ije- richtet, dass die Zahl der brütenden Ringeltaubenpaare in den letzten Jahren abgenommen habe und angefragt, ob auch die Ornitiiologen derartige Beobachtungen gemacht haben und wo. Wir ersuchen um Mitteilung der sacli- bezüglichen Beobachtungen. Red. S c 0 1 o p a X r u s t i c 0 1 a L., Waldschnepfe. Noch am 25. Oktuljer 1920 in Röihenbach im E. Max Käser. G a 1 1 i n a g 0 media Leach., Bekassine. Am 19. Februar am Moosseedorf- see. F. Mathys und Alb. Hess. Vanellus cristatus Mey. und Wolf, K i b i t z. Am 4. März ein Trupp (12 Stück) am Hagneckkanal. H. Mühlemann. C i c 0 n i a alba WilhUtH,, Weisser Storch. Am 2. Mäi z 1921 in Neuendorf (solotli. Gäu) eingetroften. E. Rauber. Winterbeobachtungen ob Arosa. Vom 25. Dezember 1920 bi.s" 3. Januar 1921 war ich im Prätschli (1920 m.) ob Arosa. Der Föhn räumte gehörig auf mit der für diese Jahreszeit sehr geringen Schneem;nige, Nachts sank das Thermometer nur um wenige Grad unter Null. Im Dorf Arosa, vor der Post, durchstöberte eine Spatzengesellschaft, Passer dome- sticus den Pferdemist. — Auf dem Dache des Sanatoriums luner-Arosa hielten sich mehrmals 2 Alpendohlen, Pyrrhocorax alpin us auf. — Vereinzelte Raben- krähen, Corvus corone und einen Nusshäher, Nucifraga car y o ca tac tes, sah ich in den Privatwaldungen desselben Sanatoriums — An einem sonnigen Nach- mittag überraschte ich einen prächtigen Grünspecht, Picus viridis bei einem Ameisenhaufen an einer apern Stelle im Tannenwald. Er hatte ein ca. 35 cm. tiefes Loch in den festen Ameisenhaufen gemacht. — Ein BuchHnk, Fringilla coelebs und ein Pärchen Kohlmeisen, Parus major hielten sich oft in den Tannen, Picea, excelsa Link vor dem Chalet (1920 m.) auf. Zahllose feuerköpHge Goldhähnchen, Regulus ignicapillus strichen im Verein mit Haubenmeisen, Parus crista- tus. Sbsp. m it ra tu s Bbehm und Tannenmeisen, Parus ater bis zur obern Waldgrenze. Einmal zählte ich an einer Rottane 9 feuerkoptige Goldhähnchen, 4 Haubenmeisen und 2 Tannenmeisen. Oft sah ich Haubenmeisen am Hoden. Gelb- köptige Goldhähnchen, Regulus cristatus bemerkte ich diesen Winter nie in und ob Arosa. — Ob der Prätschalp, auf einer einsamen Skifahrt schreckte ich am 31. Ja- nuar 5 wunderschöne weisse Schneehühner, Lagopus alpin us auf, die sich in blendendem Weiss vom tiefblauen ^^Jnterhimmel abhoben. — Ebenfalls ob der Baumgrenze beobachtete ich, leider nur ganz kurze Zeit, 7 Schneetinken, Monti- fringilla nivalis. — Am 3. Januar flog im ,.Arelenwald" ob Maran, wo die Bergkiefer, Pinus montana Miller, ausgedehnte Bestände bildet, 1 Paar Birkhühner, Tetrao tetrix auf. Noch zweimal gelang es mir die grossen Vögel zu über- raschen, so dass ich den tief gegabelten, leierlörmigen Schwanz des Männchens und das rostrote, braungelbe Getieder des Weibciiens gut sehen konnte. Die Birk- hühner flogen zuerst vom Boden auf, der dicht mit Erica carnea L., Cal- la n a vulgaris Hüll., V a c c i n i u m m y r t i 1 1 u s L. bedeckt war, nachher liessen sie .sich auf Bergkiefern nieder. Julie Schinz, Zürich. Vom Untersee. Am 17. November kleine S u m p f s c h n e p f e gefunden unter einer Stark- stromleitung. Am 18. Novemi>er die erste N e b e 1 k r ä h e , abends kurz nach 6 Uhr ^ 95 — vernehme ich aus geringer Höhe das Geschnatter von Wildgänsen, konnte sie der Dunkelheit wegen nicht sehen. Am 19. November flog ein Wanderfalke über den Schaarenwald auf kaum lÜO m. Distanz an mir vorüber, in .seinen Fängen einen Gegenstand haltend, der sehr viel Aehnlichkeit liatte mit einer von einem Bussard erbeuteten Blindschleiche, zu der er meistens noch einige Graslialme mit- fasste. Das Ganze maclite den B^indruck, als ob es den schönen Falken, der sich mit aller Beaimmtlieit als einen solchen ansprechen liess, grosse Anstrengung kostete, sicli vorwärts zu bewegen. In dieser Gegend kämpften vor Jahren zwei Wanderfalken miteinander in den Lüften, purzelten dann in den Rhein und konnten von einem Fischer lebend aufgehoben werden, der sie dann an den Zoolog. Garten in Basel abiieierte. Am 15. Dezember 5 Wildgänse ganz nieder über unser Dörfchen ziehend. Am 18. Dezember erbeutete ein W a n d e r f a 1 k e eine Saatkrähe, rausste S(e aber wieder fahren lassen. Dieser Falke hält sich heute noch (den 9. Jan. 1921), in unserer Gegend auf, jedenfalls angelockt durch die Unmenge von Saatkrähen und Dolilen, die sich täglich auf unsere Felder niederlassen. An jagdbaren Vögeln fehlt es ihm überhaupt niclit, da immer noch grössere und kleinere Flüge Stare hier sind. Am 30. Dezember eine Wasseramsel laut und anhaltend singend auf einem Pfahl mitten im Rhein unterhalb Hemishofen. Bis gegen Mitte Dezember 192ü war der Rhein zwisclien Stein und Rlieinklingen von Wildenten verschieden- ster Arten belebt, wie ich es noch selten gesel)en. Alfred Isler. Aus dem Oberengadin. 14-. Juni 1920. Wachtelschlag emes einzelnen Exemplares in den Wiesen südlicli vom Dorfe Bevers. Eine Seltenheit hier. — 26. Juli. Abzug der Mauer- segler. Einige Tage später wurden noch vereinzelte durchziehende Segler be- merkt. — 21. August, Abzug der Mehlschwalben. — 8. November. 11 Kibitze und i Waldschnepfen gesehen. — 16. November. 1 Eisvogel und 1 Be- kassine. — 29. Dezember. In Samaden, oberhalb dem Spital, hörte man Spiel- liäline balzen, ein Zeichen des überaus milden Winters. Beim Güterschuppen treibt sich ein Spatz herum, dessen mittlere Flügelfedern weiss sind. — Am 2. Januar 1921 liess sich ein Schwärm Wach holderdrosseln im Dorfe Bevers nieder. ,J a g d. Arthur Melcher jun., schoss letzten Montag am Moritzer See einen Gold-Regenpfeifer (Ciiaradrius pluviatilis, auch auratus). Dieser Stelzvogel mit seinem gräulichen, goldüberregneten Gefieder wird im Engadin ganz selten ge- sellen. Er ist ein Durchzüger, hat etwa die Grösse eines zwei bis drei Monate alten Hülmleins, nährt sich von Insekten und Würmern. Dieser Vogel ist also niclit nur sehr schön, sondern auch gar nützlich. — Lorsa berichtet im „Neuen Sammler" 1807, dass früher im Engadin auch Wachteln gesehen wurden. Sogar ein Schwan zeigte sich um jenes Jahr auf dem Silvaplanersee. " („Engadirier Post", v. 5. XI. 1920.) „Herr Messmer in Celerina erlegte am 20. November 1920 im Inn eine Möwe. Die Untersuchung ergab eine ungewisse Bestimmung des Vogels. Es ist sehr wahr- scheinlich die Eismöwe (Larus glaucus), eine sehr seltene Erscheinung in der Schweiz. Es kann aber auch die Mantelmöwe (Larus marinus) sein, da die Aehnlichkeit sehr gross ist. Auf alle Fälle ist auch letztere ein seltenes Exemplar. Die genaue An- gabe folgt von Seiten des Präparators. Flügelspannung ca. 140 cm. Länge der Möwe von der Schnabelspitze bis Schwanzende ca. 68 cm. Allfäilige Beobachtungen von Jägern über seltene Vögel, besonders jetzt und im Dezember, beliebe man an P. Rungger, Stazersee, zu richten." (Aus der „Engadiner Post", 5. XI. 1920.) J. Spörri. Observations ä Geneve. Echasse blanche, fem., 13 mai 1919 Grue cendree ad., 21 mars 1920 Heron pourpre, 3 ad., 2i avril 1920 Busard harpaye, fem., 3 oct. 1920 Cormoran ordinaire, 1 ind., 7 oct. 1920 Oie sauvage, 3 ind., 9 oct. 1920 Busard St-Martin, fenti., 31 oct. 1920 Fuligule nyroca, 1 couple, 13 nov. 1920. Pipit spioncelle, 1 sujet albinos parmi de nombreux autres individus, Col du Crozet, Jura (Ain). 18 juillet 1920. Guifette noire, 7 ind. Lac du Mont-Cenis, 30 aoüt 1920. 96 Oiseaux rencontres sur (e sommet du Mont Saleve le ler aoDt 1920. (1200-1300 m). 1 Milan royal, plusieurs Milans noirs, 1 Buse ordinaire, 5 Faucons crecerelies, 2 Autours ordinaires, 1 Hirondelle cul-blanc, plusieurs Rubiettes tithys, 2 Fauvettes grisetles, 2 Alouettes lulu, plusieurs Alouettes des chainps, Bruants fous ad., Bruants jauues, Linottes ordinaires. R. Poncv. Dr. K. Bretscher, Der Vogelzug in Mitteleuropa. 162 S. 8", mit 16 Karten und vielen Tabellen. Im Selbstverlag des Verfassers ( Weinberg, str. 146, Zürich 6). Preis Fr. 7.—. Unser schweizerischer Vogelzugsforscher legt uns da wieder eine schöne Ar- beit auf den Tisch. Mit gewohnter Sorgfalt und bewundernswertem Fleiss sind da zahlreiche Daten zusammengetragen und was hervorzuheben ist, verarbeitet worden. Nach der Einleitung haben wir ein Kapitel i^iber den Frühlingszug in der Schweiz (51 Vogelarten darin behandelt). Das Zweite behandelt den Herbstzug in der Schweiz (3ö Vogelarten). Dann folgen „der Frühlingszug im Elsas.s-Lothringen", „der Frühlingszug in Braunschweig", „vom Frühlingszug in Ungarn", ,,die Dar- stellung der Zugskurven" und „Vogelzug und Temperatur". Der Vogelkundige, der es ernst nimmt mit dem Studium des immer interes- santen Zugproblemes, m u s s dieses Buch und die dazu gehörenden schonen Karten studieren. Er wird viel Belehrung und namentlich auch viel Anregung aus dem- selben holen. Die darin gebrachten Angaben werden ihn aneifern, sich noch ein- lässlicher und mit möglichster Gründlichkeit der Beobachtung des Vogelzuges zu widmen. Wir verfügen in der Schweiz über ein schönes Datenmaterial, doch ist es noch lange nicht so reich, wie z. B. dasjenige von Ungarn. Der Verfasser darf- wirklicli hoffen, dass das Gebotene ,,zur reger Forschung und Beobaciitungstäligkeit anrege", wie er zum Schluss schreibt. Aus diesem Grunde wünschen wir das schön und auf gutem Papier gedruckte Buch in den Händen aller Ornilholugen und Naturwissenschafter zu sehen. A. H S. D. van Oort. Ornithologia Neerlandla. De Vogels van Nederlond. ~ s'Graven- hage (Mart. Nijhoff). Fol. Es dürfte für die Leser des ,,Urnitholog. Beobachters" von hiteresse sein zu erfahren, dass derzeit in Holland ein grosses Werk erscheint, welches die Vogel- welt dieses Landes in Wort und Bild behandelt und als Praclitwerk ersten Ranges bezeichnet werden muss. Das Werk, welches den bekannten Ornithologen und Direktor des Leidner Museums E. D. van Oort zum Verfasser hat, soll nach seiner Vollendung fünf Bände in Folio umfassen nnd erscheint seit 1918 in jährlich vier bis fünf Lieferungen — 40 sind geplant — deren jede ausser dem Text zehn Tafeln enthält, im ganzen also 400. Neben dem lateinischen und holländischen Namen, den Zitaten aus der holländischen Literatur, den Volksnamen sind auch deutsche, englische und französische Namen beigefügt. — Eine genaue Beschreibung beider Geschlechter im Sommer- und Winter- und Jugendkleid, auch des Dunenkleides, folgen Angaben über die Verbreitung, Lebensweise, Nest und Eier. Die Tafeln-, von M. A. Kockhock herrührend, gehören in Zeichnung und Kolorit zu den besten, die wir besitzen. Ein Vorzug derselben ist es, dass sie ausser den beiden Geschlechtern, auch die verschiedenen Alter.s- und Jugendkleider zur Darstellung bringen. — Druck und Papier sind in vorzüglicher Güte. Der Preis der Lieferung — bis jetzt sind deren acht erschienen — ist 12. 50 holländisch, für Länder mit guter Valuta in An- betracht des Gebotenen, ein massiger. v. Tschusi zu Schmidhoffen. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autorisöe que moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La rödaction laisse aux auteurs Pentiöre respousabilitö de leurs articles. Redalction: A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVHI. it'fr- April 1921 Avril ^ Fascicole Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisclien Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats L'Ornithologiste Publications mensuelles pour Tetude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Eine l^eminiszenz an den letzten schweizerischen Lämmergeier. Von Dr. H. Fisc/tcr-Siga-art, Zofingen. Im Jahr 1917 erhielt ich von a. eidgenössischen Oberforstinspektor Herrn Dr. J. Coaz einen schriftlichen Bericht über den letzten Lämmer- geier im Wallis, den er von Herrn Kreisförster Buunner in Rheinfelden im September 1912 erhalten hatte. Herr Brunner, der früher im Oberwallis amtete, hatte Herrn Dr. Coaz die betreffenden Notizen zuerst mündlich mitgeteilt. Letzterer wünschte jedoch einen schriftlichen Bericht, den er auch erhielt, und den mir Herr Dr. Coaz zur Verfügung stellte: Er lautete: ,, Während meiner Amtstätigkeit im Ober- Wallis von 1881 bis 1885 sah ich zu verschiedenen Malen aus dem wilden Baltschieder- tale, das von Norden her gegenüber Visp in das Rhonetal aus- mündet, einen alten Lämmergeier am hellen Morgen hoch in den Lüften langsam und ruhig seine Kreise ziehen, und dann wieder im Hintergrunde des Baltschiedertales verschwinden, wo er seinen Horst hatte. Er war als einsamer Witwer bei den Leuten von Visp und Umgebung wohl bekannt als der „Gyr". Später vernahm ich-, wann und wo ist mir leider nicht erinnerlich, er hätte durch gelegtes vergiftetes Fleisch auf das er gestossen, seinen Tod gefunden: sei ausgestopft worden und befinde sich in einer öffentlichen Sammlung, ob in Lausanne oder Sitten, weiss ich auch nicht go:iau. Es scheint dieser Geier der letzte seiner Art in der Schweiz gewesen zu sein." Rheinfelden, den 10. Sept. 1912, sig. E. ß runner, Kreisförster. Es war dies der Lämmergeier, der, nachdem er im Winter vergiftet worden war, und nocii einige Zeit unter Schnee begraben blieb bis er gefunden wurde') und dann an den Präparator Juliu.s ^) Es handelt sieh um das „Alte Wyb", einem alten Lsimniorseier- Weibchen, das Ende Fe- bruar 1386 bei Visp vergiftet wurde. Die Bewohner der G,egend neun -ii jetzt noch viel aeli den Stein- adler ,,Gjr", anstatt ,,Aari". Red. — Ü8 — Stauffer in Luzern geschickt wurde. Dieser bot ihn dem Schreiber dieser Zeilen zum Kaufe an. Leider unterhess ich es aber, ihn zu kaufen, wegen Geldmangels. Der Geiei' kam dann nach Lausanne. Als ich später einmal nach Luzern kam und Stauffer besuchte, sah ich in seiner Wohnung einige sehr grosse Schwungfedern, die in Form eines Heiligenschmucks, um eine Wanduhr oder um eine „Madonna" angeordnet waren ; es ist mir nicht erinnerlich, ^^•elches der beiden Objekte damit geschmückt war. Auf meine Frage teilte mir Herr Stauffer mit, es seien Schwung- federn des betreffenden Lämmergeiers, der ihm in angefaultem Zu- stande zugeschickt worden sei, so dass beim Abbalgen viele Sch\^'ungfedern ausgefallen seien. F> habe dann beim Präparieren nicht mehr alle einsetzen und ,, plazieren" können, und habe diese dann behalten. Er besitze auch noch den Brustkorb des Lämmer- geiers. — Ich konnte den Brustkorb und auch die Schwungfedern erwerben. Die Objekte befinden sich nun als Reliquien im Museum zu Zotingen. Herbsttage in Krain. Von Dr. Hans Stadler. (Fortsetzung.) Das Wetter war vom 19. Oktober bis 3L Oktober mild — warme Sonne, tagelang strömender Regen, Nebel und kühlere Tage, massiger S. und SW. Wind, völlige Windstille lösten sich ab, in buntem Wechsel. Am 30. Oktober früh 7 — 9 Uhr nahes starkes Gewitter. Nach dem 1. November wurde es allmählich kälter. Am Morgen des 12. November lag der erste Schnee auf den nördlichen Bergen, die Hügelkuppen waren tief verschleiert von Nebel Schwaden, darunter die Landschaft, bis dahin noch immer leuchtend in den Farben des Herbstes, war über Nacht braun geworden. In der Nacht zum 15. November schneite es wieder im Gebirg — auf den Karawanken lag bis tief herab Neuschnee. Am 21. November Frost; 25. November Windstille und Regen. In der Nacht zum 26. No- vember starker Schneefall; die ganze Landschaft ist weiss. Die Dächer der Bergkapellen sind schneebedeckt und blinken in der Sonne — ein köstliches Bild. Das Frostwetter hält an. Der Schnee bleibt liegen in einer Schicht von etwa 10 cm und liegt noch am 30. November, dem Tage unsres Abmarsches von Bischoflack. Die Pflanzenwelt der Talebene bietet, wenigstens im Herbst, keine Besonderheiten. Die Hänge des Hügellands bedecken prächtige Buchenhochwälder. In ihrem tiefen Schatten tritt als Karakterpflanze auf das kleeblättrige Schaumkraut (Card am ine tri- f olia) und Gentiana asclepiadea, Schwalbenwurzenzian. Auf den Höhen der Vorberge beherrscht die Edelkastanie das Feld — Busch- wald bildend ähnlich denen der Berge am Langen- oder Luganersee, mit Horsten von Stangenholz und oft riesigen alten Bäumen. Der Kastanienwald überzieht alle Kuppen und höheren Hänge. Ehr- würdige Einzelbäume zieren als Urahnen heutiger Geschlechtsfolgen die Höfe der Bergbauern. In die Kastanienbuschsteppe ist da und — 99 — dort Buchenwald — Juag- und Hochwald — ehigesprengt ; dünner gesät treten auch Lärclic, Fichte, laichen und Ahorn auf. Den Boden des Kastanienbuschs bedeckt Heidekraut, an den steinigen Stellen steht der Ripi)enfarn, Blechnuin spicant mit seinen auffallenden Wedeln — dicht laubigen kurzen unfruchtbaren und fast doppelt so langen laubarmen fruchttragenden Sprossen. Höher oben stehn niedrige Büschchen eines Moosfarns, der Solaginella solagi- noides L., Moos bedeckt weite Flächen. Ueberall auf den Saum- pfaden und Fusswegen macht sich eine weissgraue Flechte breit. Die Kuppen vieler Hügel sind kahl — • hier stehn die Berg- kapellen um sie geschart, einsame Höfe, kleinste Dörfchen, zuweilen etwas grössere armselige Nester. Die Kirchlein stehn auf freier Rampe, vor ihnen senken sich steile Heidehänge mit kurzen, oft unglaublich glatten Rasen zu Tal. Von ihrer behei-rschenden Höhe aus schweift der entzückte Blick weit hinaus über eine lieblich ernste Landschaft: Almen und Schluchten, Berge und Täler mit Wäldern und Bächen, über Städte und Türme und freie Ebene bis zu den wuchtigen Gebirgsriesen des Hintergrunds. Meine täglichen Streifzüge erstreckten sich auf das Gebiet um den Friedhof bis Altlack und über den Steinbruch von Bischoflack hinaus, in einem Umkreis von etwa 3 km^, und auf die Höhe hinter dem Schloss. Mehrmals war ich 10 km Zajer abwärts bis zum Dorf Zajer. Einmal wanderte ich die Pöllander Zajer aufwärts bis zur Andreaskapelle (am 5. November), am 22. November nordwest- wärts nach der Kreuzkapelle. Ins Hochgebirge bin ich nicht ge- kommen. Im Tal und auf den begrenzenden Vorbergen beherrschte die N e b e l k r ä h e die Lage. Im Looben, am 16. Oktober sah ich vom Zug aus die letzte Rabenkrähe. Von Cilli ab gab es nur mehr Nebelkrähen. Auf den Feldern nördlich der Stadt Zajer aufwärts bis Altlack, abwärts bis Dol und Dorf Zajer, trieben sich täghch kleine und grössere Gesellschaften umher. Auf den frisch gepflügten und gedüngten Aeckern drängten sich Dutzende; als Schnee das Land bedeckte, sassen sie in Schar-en auf den Dächern der sonder- baren Heubarren, die in Krain, anscheinend landesübhch, überall mitten in den Feldern stehn. Vier m hoch, sechs m lang, kaum ein m breit. Sie belebten die Bergwiesen hinter dem Schloss, den Schlossgai'ten, die Hügel beim Steinbruch. Abends strichen sie von W. und von N. her einem Bcrgwald zu etwa in der Gegend des Dorfs Gestetsche; dort flogen am Abend des 2L Oktobers 50 bis 70 Stück über ihren Schlafbäumen auf und ab, und am 30. November bei beginnender Abenddämmerung, eilten mehrere Flüge von vier bis sechs Stück vom Weiher über den Steinbruch ebendorthin. Am 31.. Oktober sah ich im Garten des Schlosses ein sehr dunkles Stück, wohl einen Rabenkrähenmischling. Wenn sie sehr langsam fiogen, glich ihr Flug zuweilen dem von Kiebitzen. Mehi-mals hasste beim Friedhof eine Nebelkrähe heftig ehien Turmfalken. Mit dem Zuzug von Saatkrähen sah man kaum je mehr Nebelkrähen allein; immer und überall waren auch kleinen Nebelkrähentrupps Saat- krähen beigemengt. Am 16. November waren in einer Schaar Nebel- — lOÖ - Saatkrähen vier Elstern: so oft die Krähen vor dem BeobachteJ* aufstanden, flogen die Elstern im Schwärm mit und fielen mit ihm wieder ein. Eine Zugbewegung in den sechs Wochen meines Auf- enthaltes konnte ich nicht wahrnehmen ; die Zahl der Nebelkrähen schien mir während dieses Zeitraums ganz gleich zu bleiben.. Fern- zug der Art wurde nicht beobachtet. Sie ist hier Standvogel. Rabenkrähen habe ich nur zweimal gesehen : eine am 22. Oktober auf einem Sturzacker bei Altlack, in der Nähe von 14 Nebelkrähen, aber von diesen sich absondernd und plötzlich ver- schwunden; und am 12. November weideten zwei oder drei Stück unter einer Gesellschaft von sechs Nebelkrähen und etwa zehn Saat- krähen. Sonst niemals und nirgends. Die Rabenkrähe scheint demnach in Krain auf dem Herbstzug selten zu sein und wandert offenbar ziemlich rasch durch. Anders die Saatkrähe. Ihr Zug begann am 26. Oktober; an diesem Tag beobachtete ich die erste: eine einzelne flog krächzend über den Steinbruch. Erst am 2. November sah ich wieder eine und hörte zwei rufen. Die nächsten am 13. November: mehr zu- sammen mit Nebel- und zwei bis drei Rabenkrähen beim Friedhof. Am 13. November eine beim Steinbruch. Vom 15. November ab waren ständig welche da; am 15. sieben Saatkrähen unter 30 Nebel- krähen beim Dorf Gestetsche. Am 16. November Schwärm von etwa 100 Nebel- und Saatkrähen Zajer abwärts; es waren mehr Saatkrähen als Nebelkrähen. Am 17. November Fernzug von Norden um ein Uhr Mittags fliegen eilig fünf Stück in lockerem Verband, hoch in der Luft, von Norden her kommend genau südwärts über den Friedhof einige ,,kra" rufend. Am gleichen Tag 14. Saatkrähen mit vier bis fünf Nebelkrähen unter den verstreuten Eichbäumen des flachen Höhenzugs westhch des Friedhofs. Sie lesen dort Eicheln auf; andere äsen auf gepiiügten Feldern daneben. Am 18. November vier Saatkrähen mit mindenstens 20 Nebelkrähen beim Friedhof. Rufen von allen Seiten, über dem Steinbruch anscheinend höher in der Luft unsichtbar durchziehend. Um ein Uhr kreist ein Schwärm von 30 und einigen Dohlen über dem Friedhof und bewegt sich, weiter kreisend, jedoch ohne sich höher zu schrauben, vor den süd- lichen Vorbergen, langsam süd-westwärts. Auf einmal sind sie verschwunden, aber von Süden her ertönt noch lange Zeit ihr rauhes tiefes „kräh". Im Regen oder Nebel der folgenden Tage wurden wohl Nebelkrähen, aber keine S. beobachtet. Am Nachmittag des 22. Novembers etwa 15 Saatkrähen mit einigen Nebelkrähen westlich Altlack. Am 26. November auf den Dächern der Futter- barren beim Friedhof unter einer Schar von 40 bis 50 Krähen zwölf Saatkrähen gezählt. 27. Nov. etwa drei S. unter 20—30 N. am Fuss derselben Barren Futter suchend ; sie mischen sich dabei unter eben dort äsende Haustauben, ohne sich um diese zu kümmern. 28. Nov. mittags: auf den schneebedeckten Feldern ebendort etwa 100 Krähen, in der Hauptsache Saatkrähen. Nebel krähen sind dort an diesem Tag nur einzelne. Die S. streiten und zanken sich beständig. Nachmittags war das Zeitenverhältnis umgekehrt: einige S., viele Nebelkrähen beim Friedhof. 29. November ; eine einzelne Saatkrähe und eine Nebel- — 101 — krähe beisammen. Hinter dem Steinbruch erscheinen plötzlich 55 Krähen, beide Arten gemischt. Später stehn dort nochmals etwa 15 Krähen auf, in der Hauptsache Nebelkrähen. 30. November : drei S. beim Steinbruch. — Der Saatkrähenzug begann also Ende Oktober, aber erst von Mitte November ab hielten sich grössere Gesellschaften länger im Gelände auf. Mitte November überflogen noch kleine und grössere Gruppen diese Rastenden, eilig südwärts steuernd. Der Schneefall vom 26. November änderte am Bestand der Saat- krähen augenscheinlich nichts. (Fortsetzung folgt.) Notes ornithologiques de la region du Bosphore.') Par A. Matliey-Dupra:, Colombier. 37. S y r n i u m a 1 u c o, L. — la C h o u e 1 1 e h u 1 o 1 1 e ou Chat-huant. Le soir, dans la belle saison, nous avons entendu tres souvent son cri, sur les hauteurs de Chichli et de Feri-Keui, ä Pancaldi au-dessous de la Caserne du Taxim, ou encore dans la vall^e de Kiahathane en revenant de la peche depuis Djendöre. Sur la cöte asiatique, memes observations, soit au-dessus de Scutari, riere Kadi-Keui, ä Kourba Der6. Dans la devanture d'un phai*'- macien aux Petits-Champs (Pera) se trouvait naturalise un Chat- huant, ä plumage grisätre, provenant de la contr^e. Le mus6e du Coli. am6ric, possede deux couples, dont Tun porte sur Tetiquette la mention «rarissima». Nous ne savons pour quelle raison t 38. Bubo maximus, Sibb. ; B u b o b u b o, L. — le G r a n d - D u c. Ce grand hibou est s^dentaire dans la region, de la mi-juillet ä fin aoüt 1889, alors que nous passions nos vacances dans le haut du Bosphore, tres souvent le soir en nous promenant plus loin que Messar Bournou nous entendions sa voix dans les rochers de la cöte asiatique. Une seule fois, en automne 1890, chez un oiseleur grec, nous avons vu un individu en captivit6 (nous n'avons pu connaitre exactement sa provenance). Dans les 6tes 1893 et 1894, nous revenions le soir de Djendere, la nuit nous surprenait en c^emin, aussi regulierement entendions-nous les cris des Grands- Ducs. Dans le crepuscule, avant les hauteurs de Chichli, souvent Tun de ces grands rapaces se levait devant nous. Musee Coli, americ. : un exemplaire. 39. Scops Aldrovandi, Willugh. — Pisorhina Scops,L. — le Hibou Scops ou Petit-Duc. Lorsque nous remontions le vallon de Bulbul D6r6 pour rentrer ä Jeni- Mahale de Scutari d'Asie, nous percevions nettement, et cela ä chaque montee, ä la tombee de la nuit, son sifflement particulier, parfois un ou deux Scops d'Aldrovande sortaient des Cypres pour voler quelques instants dans notre horizon. Nous l'avons aussi entendu en traversant le grand cimetiere de Scutari ä Haidar-Pacha, 1] Voir „O. B.", fasc. 2 et 7, 1919/20 — fasc. 2, 8 4, 1920/21. — 102 — Ce hibou se rencontre aussi le long du Bosphore, il est niclieur pour toute la region. Musee Coli. Americ: un male, 40. 0 t u s V LI 1 g a i' i s , Flrmm. — Asio otus, L. — le H.i b 0 u V u 1 g a i r e ou M o y e n - D u c. Nous n'avons Jamals vu qu'un seul individu, tue eii automne 1889, par un chasseur de nos amis. Mus6e Coli. Americ: un male. 41. Brachyotus palustris, Forst. — Asio a c c i - p i t r i n u s , Pall. -le Hibou brachyote ou Duc a courtes o r e i 1 1 e s , ou H. des m a r a i s. De passage regulier en automne, nous tr-ouvions ä cette epoque, le long du Kiahathane Sou, des indi- vidus migrateurs voyageant de concert. Le 10 novembre 1889, le chasseur-, cite plus haut, nous presenta un beau brachyote qu'il avait tire dans les inarais de Tchekmedje, il ajouta qu'il y avait un fort passage de ces rapaces. 42. C a p r i m u 1 g u s e u r o p a3 u s , L. — L ' e n g o u 1 e v e n t En Turquie cette espece est aussi denomnee «tette-chövre», eile passe reguliercment au pi-intemps de tin avril au 15 mai et en au- tomne au moment de la migration, nous avons, cliaque annee, vu quelques sujets tues suspendus en compagnie de coucous, de guepiers, de rolliers, de huppes, etc. ä la devanture d'un epicier de la rue de Pera. En ete 1889, nous entendions, chaque soir, Sun cri special dans la vallee de Buvuk-D6re; de meme aux environs de Scutari, dans la belle saison (1889, 1890 et 1891), nous avons frequemment, au crepuscule, vu quelques «crapauds-volant» au vol, sortant du bois de cypres de Bulbul-Dere. Meme Observa- tion aux abords de Djender6, dans la vallee de Kiahathane. Nous en concluons que quelques couples nidiflent sur les deux rives du Bosphore. Coli. Americ. Musee: un male, une femelle et un troisieme sujet. 43. C y p s e 1 u s m e 1 b a. L. — L e M a r t i n e t ä v e n 1 1' e b 1 a n c. En arrivant a l'entree de la Corne d'or Tapres-midi du 17 septembre 1888, nous observons immediatement notre «martinet alpin», un peu plus tard nous le retrouvons ä Pancaldi, nichant sous les toits. Cette espece est aussi commune ä Stamboul qu'ä Pancaldi, eile se rencontre aussi ä Scutari et ä Kadikeui^(cöte asiatique). A r r i V e e. 1889 8 avril a Pancaldi 1890 2 .. a Stamboul, Place du Pont 1891 2 » ä Pera, observe 1 individu 'S » ä Scutari, observe 5 individus 1892 5 » ä Pera » 5 » 1893 19 .) ä Pancaldi 1894 10 .. ä )) Le depart cornmencc a la fin d'aoüt, il reste cependant des retardataires jusqu'ä la mi-septembre, parfois plus tard; ainsi le 23 septembre 1892, nous les observions encore en nombre. Musee Coli. Americ: 2 sujets mäles. 1892 10 1893 22 1894 •18 fem . L. — L 'H — 103 — 44. C. a p u s, L. — L e M a r t i n e t n o i v. Notre «räcle noir» est toLit aussi abondaiit que le grand Martinet, son arrivee est plus tardive au printemps et son depart precede celui de Tespece ci- dessus, a la mi-aoüt les nicheurs sont partis (1892, le 20 aoüt seulenient). D a t e s d ' a r i" i V e e : 1889 14 avi-il 1892 10 avril 1890 11 .. 1891 12 r> Musee Coli. Americ. : 2 sujet^ 45. H i 1- u n d o r u s t i c a , L. — L ' H i r o n d e 1 1 e de c h e m i n e e. Commune dans la belle saison, niche souvent dans les cafes turcs (Stamboul, Coum-Capou), au Grand Bazar de Stam- boul, malgre la cohue des passants. D a t e s d ' a r r i V e e. -.r,Q., 25 mai's, une seule ä Pancaldi 10 avril arrivee 1890 10 avril 1891 12 » 1892 14 » 1893 19 .) 1894 18 » une seule Observation. Musee Coli. Americ : ad. et juv. 46. H. r. V a r. c a h i r i c a , Licht. — L ' H i r. du C a i r e. Durant les etes 1889 et 1890, nous avons vu rögulierement 3 in- dividus poses sur les fils tel6graphiques devant le Pensionnat de N. D. de Sion, ä Pancaldi. 47. H. u r b i c a , L. — L ' h i r o n d e 11 e de f e n e t r e. Lh cul-blanc est beaucoup moins abondant que l'hirondelle rustique, il arrive ä fin avril ou au commencement de mai. A plusieurs i-eprises nous Tavons observe dans le Haut Bosphore, peut-etre l'espece niche-t-elle dans les falaisesf Musee Coli. Americ. : 2 males et 2 fem. 48. H. riparia, L. — L'Hirondelle de rivage. Ob- serv6e au printemps en compagnie de Chelidons survolant la Corne d'Oi', ou le long du Kiahathane Sou. 49. H. r u p e s t r i s , Scop. — L'Hirondelle de ro- ch e r s. Au commencement de Septembre 1889, nous avons vu trois individus au vol, plus loin que Messar Bournou (Ht. Bosphore). Lmi öt6 1890, nous observons un sujet de cette espece volant avec des Chelidons, pres de Tchamlidja (Scutari). Musee Coli. Amöric. : yn exemplaire. 50. C u c u 1 u s c a n o r u s , L. — Le C o u c o u. Des le 20 avril Ton peut entendre son chant partout, dans les couronnes des pins pignons ou parasols (Pinus oinea, L.) parmi la fioraison des gainiers ou arbres de Judee (Cercis siliquastrum, L.). En 6t6, il est repandu dans la campagne (abords de la foret de Beigrade, Baghtche Keui, vallöe de Buyuk Dere, Kiahathane, Eaux Douces d'Asie, Tchamlidja et Boulgourlou, Kourban Dere, Phanaraki. Au — 104 — passage, Tespece est fortement representee, si nous en jugeons par les tres nombi-eux sujets tues et exposes en vente chaque fin d'ete (des le 20 aoüt) dans un magasin de la rue de Pera; c'est lä qua nous avons pu nous rendre compte de la diversite du plumage de cette espece. Musöe Coli. Americ, : Un couple. 51. 0 X y I o p h u s ( C o c c y s t e s ) g 1 a n d a r i u s ,, L. — Le Coucou-geai. Un ami, ringenieur Rubbers, chasseur ä ses heures, nous parlait toujours d'un grand coucou, qu'il avait vu plu- sieurs fois en Thessalie et qu'il avait revu pres de Kiahathanö, dans un jardin potager, mais n'avait pu le tirer. Un soir, il nous envoya ä l"examen un beau sujet en chair (5 sept. 1890) qu'il avait tire pres de Djender§. Musee Coli. Americ: possede un sujet. 52. M e r o p s a p i a s t e r , L. — Le G u e p i e r v u 1 g a i i' e. (En turc: Arykusch). Commun ä l'epoque des deux migrations annuelles. 1890. Du 1 au 22 septembre, nous en observons de nom- breux groupes aux environs de Scutari d'Asie, ä Halki (Ile des Princes) et sur le Bosphore ä Bebek et ä Couscoundjouk. 1891, le 6 mai, vol d'une vingtaine au cimetiere Juif de Scutari. — 1892, le 20 aoüt vol au-dessus de Scutari, puis le 25 septembre 1893 au meme endroit. 53. A 1 c e d o i s p i d a , L. — Le M a r t i n - p e c h e u r. Nous avons ä maintes reprises observ6 des individus isoles le long du Kiahathane Sou, entre Beiiik-Mahale et Djendere; dans Kestanö Dere, au-dessus de Messarbournou; sur la cöte asiatique dans Topul Der6, Sultan Kutchuk Dere et Kourba Der6. Musee du Coli. Amöric. : 2 exemplaires. 54. C e r y 1 e r u d i s , L. — Le C e r y 1 e p i e, Dans les 6tes 1893 et 1894, nous avons maintes fois pu observer deux de ces martins-pecheurs sur les bords du Kiahathane Sou, pres de Djen- dere, leur plumage variö de noir et de blanc, leur taille superieure ä Celle du martin-pecheur ordinaire avaient imm^diatement retenu notre attention, d'autant plus que cette espece est tres peu commune dans l'Europe m6ridionale. Mus6e Coli. Americ. : un male. 55. Coracias garrula, L. — Le Rollier vulgaire (en turc : Yechil cargha ou Corneille bleue.) Espöce commune aux passages. En 1888 et 1891, ä la mi-septembre nous en observons des individus aux Dardanelles, ä Kal6-Sultanie. Le 20 aoüt 1892, dans les jardins potagers avant Djendere. 1893, fin-Septembre, derriere Scutari d'Asie. Musee Coli. Americ: 2 mäles, du 16 mai 1912. 56. 0 r i o 1 u s g a 1 b u 1 a , L. — Le L o r i o t. Commun aux deux passages. Au printemps nous avons entendu son cri aux en- virons de Scutari, d'Haidar Pacha, de Phanaraki (cote d'Asie); puis a Chichli, Kiahathane, Zindjirli Koulouk. A la ün d'aoüt 1920, chez le bakal de la rue de Pera on voyait des loriots mäles, femelies, jeunes, en compagnie do guepiers, de rolliers, de coucous, de huppes, etc., offerts comme gibier. Musee Coli. Americ. : 2 couples. (A suivre.) - 105 - Wintersänger. Von Karl Daiil, Bern. Im Heft 6 (Seite 83) dieses Jahrganges des ,,0. B." hat Theodor Simon, Basel, eine recht interessante Betrachtung über „Die letzten Herbstsänger" veröffentlicht. Daran anschliessend möchte ich einige Worte über unsere ,, W i n t e r s ä n g e r " mitteilen. Vorausschicken muss ich allerdings, dass infolge der abnor- malen Witterungsvei'hältnisse mid den dadurch bedingten milden Winter der letzten Jahre sich auch in der Vogelwelt auffällige Ver- änderungen bemerkbar gemacht haben. Vögel, die früher zu den Herbstsängern gehörten, müssen jetzt als Winter- bezw. F r ü h 1 i n g s s ä n g e r angesprochen werden. Als solche sind zu nennen das Rotkehlchen und der Weidenlaubvogel. Das erstere belebt den ganzen Winter hindurch die schlummernde Natur mit seinem heimeligen Liedchen und der Letztgenannte gibt bis tief in den Dezember hinein sein drolliges ,,Dilpdalp" zum besten. Kohl- und Sumpfmeise lassen sich bis zum Jahress(*hluss und von den ersten Neujahrstagen an öftei's hören. Amsel und Star sind schon im Januar sanges- lustig. Wohltuend wird die Stille des Wintertages durch das feine Stimmchen des Baumläufers und dem weithintönenden Ruf des Kleibers unterbrochen. Der farbenprächtige Dompfaff, dessen hochrote Weste sich weithin leuchtend vom schneebedeckten Aste oder frischbereiften Zweige abhebt und der Grünfink in seinem jägergrünen Kleide üben sich fleissig im Gesang, schon lange bevor die Knospen der Bäume und Sträucher ihre schützende Hülle durchbrochen haben. Dem überall heimisch gewordenen Buchfinken ist trotz Eis und Schneegestöber die Stimme nicht eingefroren. Als Hauptsolisten produzieren sich den ganzen Winter hindurch der Z a u n k ö n i g und die W a s s e r a m s e 1. Laut schmetternd erschallt der Gesang des kleinen Königleins aus dem dürren Busche, während sein grösserer Vetter von seiner eis- oder schneegeschmückten Kanzel am Flussufer unser Ohr mit seiner melodischen Strophe erfreut. Auch die Spatzen und Krähen und der Eichelhäher, denen ein gewisses Gesangestalent nicht abzusprechen ist, geben ihrer Freude in manigfaltigen Tönen Aus- druck, so gut sie es verstehen. Und, wenn dann der Liebe.sgesang des Waldkauzes durch die stille Nacht ertönt, dann ist der Frühling nicht mehr weit! ,, Liegt auch der Schnee noch auf der Saat, und stehen die Gräben noch in Eis, zieht der März in das Land, dann singt der Kauz den Frühling ein ... . ." „Eine eigene Art hat die Eule den Frühling einzusingen: wie mit einem schrillen Schreckensschrei beginnt es, wendet sich in ein Hohngelächter um, steigt zu einem wilden Jauchzen und sinkt zu einem wehen Gewimmer herab. Stadtleute finden es teutlich und höllisch, die Leute im Dorfe aber lieben es, des Kauzes Frühlings- — 106 — lied, der Eule Liebesgesang." Mit diesernaturwahren Schilderung des Eulenliedes, die uns Hermann Löns in seinem Buche „Aus Forst und Flur" hinterlassen hat, schliesse ich meine kurzen Betrach- tungen über „die Wintersänger". Einige überwinternde Brutvögel (1920 21). Von 77/. Siimiii, Basel. Reich beladen mit Früchten neigten sich vergangenen Herbst unsere Wald- und Feldbäume ihre Zweige zur Erde. Reife, in den verschiedensten Farben leuchtende Beeren luden am Rande aller Gehölze die Vögel zum ti-efflichen Mahl. Nicht minder gross war auf Wiesen und Aeckern der Ertrag an Sämereien jeglicher Art. Diese günstigen Nahrungsbedingungen vereint mit einem verhältnis- mässig njilden Winter vermochten verschiedene Brutvögel, die zum Teil sonst südliche Gegenden aufsuchen, zurückzuhalten. Die Singdrosseln (T u r d u s m u s i c u s), die im Winter hauptsächlicli auf die Beeren der Sträucher angewiesen sind, waren spärlich vorhanden. Innerhalb der Stadt Basel sah ich am 18. Dez. bei der St. Johannschanze ein Stück und am 20. Dez. in einem Privat- garten weiter oben am Rhein nochmals eine. Am 5. F'eljr. traf ich wieder Singdrosseln und zwar diesmal im Allschwiler W^ald. Mit dem bekannten ,.zip" flogen zwei nacheinander aus einem dichten Gebüsch auf, und wenig später stiess ich in den benachbarten Feldern auf abermals drei Stück. Als mich in der Abenddämmerung des 16. Febr. mein Weg durch den Reinacherwald führte, fielen dasselbst etwa fünf Zippen ein; doch glaube ich diese nicht mehr zu den überwinternden Individuen zählen zu dürfen, sondern schon zu den ersten Ankömmlingen rechnen zu müssen. Auffallend war die Häutigkeit der herumstreichenden Distel- finken (C a r d u e 1 i s e 1 e g a n s). Meist in Schwärmen, doch auch vereinzelt besuchten sie besonders Unkrautplätze oder machten sich an Waldrändern und Wasserläufen mit Vorliebe hinter die Samen von Birken und Erlen. An solchen Stellen traf ich sie während der Wintermonate wiederholt im Allschwilerwald und am Bachgraben und im Birsigtal von Binningen bis nach Ettingen und Biel-Benken, manclnnal 30 bis 50 Stück beisammen. Auch Hänflinge ( A c a n t h i s c a n n a b i n a ) hielten sich da und dort in unsrer Gegend in kleineren Flügen auf. Ihnen dienten die Sämereien auf Feldern, Brachland und in Wein- bergen zur Nahrung. Für die Gegend bei Allschwil notierte ich am 8. Jan. zwei Stück, am 19. Jan. sechs Stück, und am 27. Febr. sieben Stück: fei-ner beim Paradieshof (Birsigtal) drei Stück am 10. Nov., bei Birsfelden am 15. Dez. zwei Stück, oberhalb Ariesheim ein Stück am 16. Febr. und am 6. März 14 Stück bei den Rheinhafenanlagen unweit Kleinhüningen. Im vorigen Jahr (1920) hatte ich schon am 2. Febr. bei Sonnen- schein und \^•armen Wetter auf der Schützenmatte zwei ganz nmnter — 107 singende Girlitze ( S e r i n u s h o r t u 1 a n u s Koch) gehört Doch heuer bemei-kte ich erst am 18. Februar einen leise zwitschern- den Girlitz auf dem Kannenfeld. Am folgenden Tag gelang es mir einen zweiten auf der Schützenmatte festzustellen, und am 27. Fe- bruar sah ich bei Neu-Allschwil wieder einen. Im Dezember waren am Rhein bei Basel vorübergehend. Weisse Bachstelzen (Motacilla alba). Unter Lachmöwen, Gebirgsstelzen und Haubenlerchen trippelten am 18. Mai beim Schlachthaus fünf Stück auf dem mit wenig Schnee 'bedeckten Geröll des Ufers umher. Als ich am 22. nachsah, traf ich dort immer noch vier Stück: dann strichen sie weiter. r L- =D= =^ Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. DE Ein „Selbstinörcler''. Eine eigenartige Be.ijebenlieit erfuhr ich letzthin. Der Bauerndichter A. H u g- g e n b e r "• e r in (ierlilefasst, und ihre Anschaffung kann empfohlen werden. A. H. Dr. P. Brohnier : Fauna von Deutschland. Ein Bestimmungsbuch unserer heimi- schen Tierwelt. Mit 953 Abbildungen im Text und auf Tafeln. VII und 472 S. Zweite verbesserte Autlage. Verlag von Quelle iSc Mever, Leipzig 1920. Preis geb. 22 Mk. Dieses schön ausgestattete Buch, das bequem auf Exkursionen mitgeführt werden kann, wird gewiss einem jeden unserer Feldornithologen sehr willkommen - iV2 - sein, ermöglicht es ihm doch, alles was da kreucht und fleucht zu bestimmen : In- sekten, Würmer, Schnecken, Fische, Säuger usw. ! Zweckdienliche Bilder erleichtern ihm diese Arbeit. Eine jede Gruppe ist durch einen Fachmann bearbeitet worden ; die Vogel z. B. durch Prof. Dr. A. Voigt (35 S. Petitdruck). Das Werk ist speziell für Deutschland bestimmt, aber wie man sich leicht überzeugen kann, hat es für die Schweiz nichts an Brauchbarkeit ein- gebüsst. A. H. ^ xi: :(Z s 13: Scliweizerisciie Gesellsci)af( für Vogelkunde und Vogelschutz. Societe saisse pour i'etade des oiseaux et leur protection. :e Frühjahrsversammlung. Der Vorstand hat beschlossen, die diesjährige Frühjahrs- versammlung mit Exliursion in das Gebiet des Wauwilermooses zu verlegen. Es waren auch andere ganz verlockende Ziele auf den Traktanden z. ß. das Kaltl^runnerried u. s. w. Diesmal zog das zentral gelegene Gebiet vor. Zudem hat das Wauwilermoos in den letzten Jahren durch die Torfausbeutung sowie Meliorationen gelitten, so dass zu befürchten ist,'^dass die Tage seiner eigenartigen Flora und Fauna gezählt sind. Dieses schöne Forschungsgebiet unseres verehrten Vize-Präsidenten, Herrn Dr. H. FiscHER-SiGWART in Zofingen, dessen Museum so manches Belegstück aus ihm enthält, wollen wir also noch einmal gemeinsam besuchen. Am 21. Mai 1916 waren wir sclion einmal dort. (Siehe „O. B.", XIII. Jahrg.). Man lese, wenn möglich, auch die schöne Arbeit „Die Vogelwelt des Wauwilermooses und des Sempacher- sees" in „Die Schweiz". 111. Jahrg. (1899), Heft 15, des vorerwähnten Forschers. Voraussichtlich findet die Versammlung am 2 2. Mai 1921 statt. Das Pro- gramm mit allem Weiteren folgt in der Mai-Nummer des „O. B." Für den Vorstand: A. Hess. Am 2. April d. J. verstarb in Bern unser Mitglied Herr lioiiis Prelaz im Alter von nur 55 Jahren. Der Verstorbene, von Beruf Redaktor, führte auch einige Jahre lang bis zu seinem unerwarteten Hinschied die Redaktion der „Schweiz. Fischereizeitung" in vorbildlicher Weise. Louis Prc^laz war ein kenntnisreicher Mann, ein überaus warmer Natur- freund und ein Mensch von seltener Herzensgüte. Er hat sich bei seinen vielen Freunden und Bekannten das beste Andenken gesichert! A. H. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlieh. La reproduction d'articles originaux n'est autorisee que moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La redaction laisse aux auteurs l'entifere responsabilitö de leurs articles. Redalction : A, Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Espedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. VIKp:ir Mai 1921 Mai f^.;^: 8 Der Ornittiologisohe Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Oüizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des olseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des^oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Die Wachtel (Coturnix communis) jJONNAT. (Nach Beobachtungen der letzten zehn Jahre.) Von Dr. H. Fisc/ier-Sigirart, Zotingen. Nachdem in früheren Zeiten die Herbstjagd auf Wachteln sehr ergiebig gewesen, was namentlich im Wauwilermoos konstatiert werden konnte, wo jeden Herbst eine Menge Wachteln erlegt wurden, welche damals in Bezug auf die Zahl wohl das Hauptwild bildeten, und nachdem überhaupt überall der Wachtelruf im Früh- ling und Sommer alle Arbeiten auf dem Felde begleitet hatte, kamen jeweilen im Frühling immer weniger dieser bei der Landbevölkerung so beliebten Vögel aus den südlichen Ländern zurück. Abgesehen davon, dass bei Sturmperioden während der Zugzeiten oft grosse Züge von Wachteln beim Ueberfliegen des Meeres vollständig ver- nichtet wurden, war ihr Rückgang dem Umstände zuzuschreiben, dass sie in den südlichen Ländern massenhaft gefangen und schiffs- ladungsweise nach Europa verschickt wurden, um dort als Lecker- bissen ihr Ende zu finden. Auf den Feldern hörte man den heime- ligen Wachtelruf nicht mehr, und im Wauwilermoos und anderwärts wurden während der offenen Flugjagd nur noch wenige erlegt, oft auch gar keine. Aber in Delikatessenhandlungen und sogar auf offenem Markte wurden in grossen Käfigen Wachteln zu Küchenzwecken feilgeboten. In Bern konnte man das bei den Verkaufstellen in den „Lauben" beobachten. Es sieht zwar sehr merkwürdig und phari- säerhaft aus, wenn man den Massenfang in den südlichen Ländern beklagt, weil dadurch unsere Jagd um eine beliebte Jagdbeute ärmer wird. Aber abgesehen von diesem egoistischen Standpunkte w^ar es zu beklagen, dass mit dem Verschwinden des Wachtelrufes auf den Feldern die Poesie der Landwirtschaft eine grosse Einbusse erlitten hat. Im Engadin war die Waclitel bis im Jahre 1896 noch reclil häufig und ist dann in den folgenden Jahren ebenfalls gänzlich ver- - 114 — schvvunden, wie in unserem ganzen Lande, so auch in dem be- liebten Gebiete für die Wacliteljagd, dem Wauwilermoos. Jahrelang hörte man den beliebten Wachtelschlag nirgends melir oder nur noch selten. In den letzten Jahren wurde er wieder etwas häufiger gehört, aber immer nur vereinzelt und verhältnismässig selten, so- dass er jedem Beobachter auffiel. Bei einer Exkursion längs des Hagneckkanales am 20. Juni 1919 notierte ein bekannter Ornithologe, dass er mehrmals Wachtelschlag gehört habe. Schon im Jahre 1911 fand ich es als eine Ausnahmeerscheinung, als ich an der Nordseite des Belchens eine Wachtel hörte. Etwa vom Jahre 1915 an traten Wachteln wieder etwas häu- figer auf während der Herbstjagd im Wauwilermoos, das für diesen Vogel im Herbst ein Sammelgebiet für den Herbstzug bildet. Aus dem Jagdtagebuche meines Bruders und bekannten Jägers entnahm ich über die Herbstjagd dieses Jahres folgende Notizen: Am 24. August bei einer Rekognoszierungsexkursion traf er im Wauwilermoos auf der Ettiswilerseite 15 Wachteln an, am 7. September in einer andern Gegend des Mooses 20 Stück. — F^s folgten vor der Eröffnung der Flugjagd, welche am 13. September stattfand, einige kalte Tage, während welcher ein grosser Teil der Wachteln schon fortzog. Es wurden an diesem Eröffnungstage der Flugjagd von drei Zotinger Jägern nur sieben Wachteln erlegt, immer- hin mehr, als in den letzten Jahren. Von da an erlegte er im Wau- wilermoos an jedem Tage, wo er dorthin ging, Wachteln, aber immer nur wenige, nämlich am 18. Sept. 10, am 20. Sept. sah er nur zwei, von denen er eine erlegte, ein anderer Jäger erlegte an diesem Tage ebenfalls nur eine \Vachtel, am 22. Sept. erlegte er zwei Wachteln. Am 1. Oktober wurden im Wauwilermoos keine Wachteln mehr beobachtet, am 4. Oktober nur zwei, keine erlegt. Am 7. Okt. traf mein Bruder im Egolzwilerteil des Mooses sieben Wachteln an, von denen er vier erlegte, am 18. Okt. erlegte er von acht beobachteten vier, und am 21. Okt. beobachtete er noch zwei, die er erlegte. Von da an wurden im Wauwilermoos diesen Herbst keine Wachteln mehr beobachtet, der Wegzug war beendet. Von da an konnte man alle Jahre eine geringe Zunahme der Wachteln bemerken. Im Jahre 1916 sind nach Mitteilungen von Jägerseite im Wau- wilermoos wieder etwas mehr Wachteln erlegt worden als in den letzten Jahren. Es war zwar zu bedauern, dass, sobald sich etwas mehr Wachteln zeigten, sofort auch intensivere Jagd einsetzte und soviele dieser Vögel zusammengeschossen wurden, als immer möglich ^^ ar. Dennoch erschienen auch in den folgenden Jahren wieder etwas mehr Wachteln, ein Zeichen, dass dieser Vogel an anderen Orten nicht, oder weniger intensiv „bejagd" wird, als im Wauwilermoos. Der westfälische Ornithologe Hennemann schrieb mir am 2. Okt. 1916 von Werdohl aus ,,Wie steht es dort mit den Wachteln in diesem Jahrf Im vorigen Jahre konnten Sie mir ein etw^as häutigeres Auftreten mitteilen !" Ich antwortete ihm in oben ansregebenem Sinne. — 115 — Auch im Jahre 1917 konnten wieder etwas mehr Wachteln beobachtet werden. Auch an anderen Stellen als im Wauwilermoos hörte man hie und da wieder Wachtelschlag. Im Wiggertale wurde sie schon Mitte Mai, bei Brittnau gehört, und später da und dort. Hei-i- Rudolf Peuy teilte mii' mit, dass er das Schloss „Chateau de Middy" im Kanton Freiburg, 750 Meter über Meer gelegen, gekauft habe, und dass er dort den ganzen Sommer 1917 über oft Wachteln gehört hal)e. Im Kanton Luzern wurde die Gettügeljagd im Jahi-e 1917 vom 12. bis 26. September er-öffnet, und dann die allgemeine Jagd vom 1. Okt. bis zum 3. Nov. Im Wauwilermoos wurden in den ersten Tagen der offenen Jagd wieder mehr Wachteln erlegt als in den letzten Jahren. Den Rekord erlangte mein Bruder. Kr erlegte am ersten Jagdtag 22 Wachteln, und bei seinem zweiten Besuche des Wauwilermooses 18 Stück. Später wurden nur noch wenige erlegt, und die Erwartungen der Jäger wurden nicht erfüllt, wie mir ein Jagdaufseher mitteilte. Der Wegzug hatte schon frühe stattgefunden. Wenn in südlichen Ländern die Wachteln erlegt und gefangen werden, so schimpfen unsere Jäger darüber. Wenn aber wieder einmal etwas mehr zu uns kommen, so geht es ihnen nicht besser, als bei den ,, bösen Südländern". Im Jahre 1918 waren die Verhältnisse in Bezug auf die Wach- teln in unserem Lande ähnlich, wie 1917. • Im Jahre 1919 wurden im Wauwilermoos im September wieder ziemlich viele W^ achteln erlegt, im Oktober nur noch wenige. Der Hauptherbstzug hatte schon im September stattgefunden. Nach einer Mitteilung von Dr. Damian Bück in Einsiedeln waren in den Mooren daselbst im Jahre 1919 die Wachteln nur spärlich vertreten. Im Jahre 1920 war mein Bruder nicht mehr unter den Leben- den. Sein Sohn erlegte im Wauwilermoos in der ersten Hälfte September an vier Jagdtagen 25 Wachteln. Nach dieser Zeit wurden noch vereinzelte erlegt. Der Wegzug hatte schon frühzeitig statt- gefunden. Bis jetzt hatte also die allmähliche Zunahme von Wachteln in der Schweiz angehalten. Im Frühling ist die Wachtel eine der spätesten Vögel, die aus dem Süden zu uns zurückkehren. Erst spät im Mai kann ihi-e An- kunft gewöhnlich konstatiert werden. Während einer Reihe von Jahren konnte man überhaupt nicht von der ,, Ankunft" von Wach- teln sprechen, weil keine angekommen, oder doch keine zur Beob- achtung kamen. Erst in den letzten Jahren wurden wiedei' Beob- achtungen über ihre Ankunft bekannt, und zwar fand diese nun etwas früher statt als nach den Beobachtungen in früheren Jahren erwartet werden konnte. Am 21. Mai 1916 bei der Exkursion der Schweiz. Gesellschaft für \^ogel künde ins Wauwilermoos hörten die Teihiehmei' bei herr- lichstem Frühlingswetter an verschiedenen Stellen Wachtelschlag von Wachteln, die noch nicht lange angekommen waren. — 116 — Im Jahre 1917 meldete mir Hei-r Kreisförster BruotGisser, dass er bei Brittnau am 16. Mai Wachtelschlag gehörl habe. Seit Jahren hatte man im Wiggertale nur selten etwas von Wachtelschlag gehört, nie in der Zeit, wo man ihre Ankunft hätte notieren können. Nach Jahrzehnte langen Beobachtungen ist das mittlere Datum für die Ankunft der Wachteln der 20. Mai. Im Jahre 1918 wurde der Wachtelschlag wieder in der Nähe von Brittnau vernommen, diesmal schon am 10. Mai. Ueber den Herbstzug der Wachteln in den letzten Jahren geben die Jagdergebnisse im Wauwilermoos Aufschluss. Gewöhnlich werden dort nach dem Monat September keine Wachteln mehr erlegt oder nur noch vereinzelte Nachzügler in den ersten Tagen des Okt. An anderen Orten hört oder sieht man Ende Sept. schon selten mehr Wachteln. Sie vereinigen sich gegen den Herbst in grossen Ebenen und Sumpfgegenden zu grossen Zügen, und es muss als eine Aus- nahme bezeichnet werden, wenn im Okt. noch einzelne Wachteln in andern Gegenden angetroffen werden, als in den Sammelgebieten. Als eine solche Ausnahme kann das oben erwähnte Datum, der 11. Sept. 1911, betrachtet werden. Nach Mitteilungen aus Jägerkreisen fand in jenem Jahre der Hauptzug schon Ende Juli statt, im Aug. wurden nur noch vereinzelte beobachtet, im Sept. traf man im Wauwilermoos keine mehr an. Es kommt niclit selten vor, dass Wachteln auf dem Zuge an Drahtleitungen verunglücken. Solche verunglückte Vögel geben oft Aufschluss über den Herbstzug. Ein solcher Fall ereignete sich im Jahre 1919 am 20. Okt. Ein Bahnwärter brachte mir an diesem Tage eine noch lebende aber stark verletzte Wachtel mit einem ab- gebrochenen Fusse, die er auf der Bahnlinie gefunden hatte. Das bedeutete Herbstzug. An Drahtleitungen gehen während der Zugzeiten eine Menge Vögel aller Art zugrunde, welche sichere Daten für den Zug ergeben. Für unsere Ornis bedeutet das aber grossen Schaden. IV. Bericht über die Tätigkeit der Schweizerischen Zentralstation für Ringversuche In Bern im Jahre 1920. Von Albert Hess, Bern. Als ich den letzten Bericht dem Druck übergab'), nahm ich mir vor, trotz der geringen jeweiligen Zahl der vorgenommenen Be- ringungen und der noch kleineren Anzahl Rückmeldungen, die Be- richterstattungen prompt und alljährlich vorzunehmen. Da andere Arbeiten den viel zu engen Raum unserer Monatsschrift bean- spruchten, musste der nachfolgende Bericht länger zurückgelegt werden als mir lieb war. Das Jahr 1920 war für unsere Tätigkeit ein verhältnismässig befriedigendes. Wir werden kaum je die grossen Zahlen unserer ') Siehe .Der Ornitliolooisfhe Beohanhter". .hiliroj. 1919/20, Hel't 8 und 9. 117 — Nachbai'länder aufweisen, aber hinwiederum wollen wir unsere Arbeit nif.-ht zu gering achten. Man ahnt vielfach kaum, mit was für Schwierigkeiten die Vogelkunde in unserem kleinen Lande zu kämpfen hat. Doch es nützt nichts, darüber Betrachtungen anzu- stellen. Tüchtig und unentwegt arbeiten, ist der sicherste Weg um vorwärts zu kommen. Dass letzteres der Fall ist, kann kaum ernst- lich in Abrede gestellt werden. Im Jahre 1920 haben uns nachgenannte Herren durch Vor- nahme von Beringungen wertvolle Dienste geleistet: Herr Aellen Ernst in Basel. Herr Prot'. Mathey-Dupraz, Colombier. „ Buclier Hans in Trüllikon (Zürich). „ Noll-Tobler H. in Schat'fhausen. „ Frey Rud. in ßülacli. ' „ Pittet L. Dr. in Freiburg. „ Hai'iier G. in Solothurn. „ Rauber Eugen im Neuendorf. „ Hölzer E. Dr. in Bern. „ Schifferli A. in Sempach (Luzern). „ Ingold Rud. in Herzogeiibuchsee. „ Simon Th. in Basel. „ Kaiser L. in Hocliwald. „ SpalingerJ., Redaktor in Winterthur. „ Knoptli W. Dr. in Zürich. ,, Wendnagel A. Dir. in Basel. „ Käser Max in Diesbach bei Büren. Es kamen an Ringen zur Abgabe: I. Rotkehlchen-Ringe 330 Stück la. Goldhähnchen-Ringe .... 190 II. Drossel-Ringe 275 „ III. Rallen ( Möwen )-Ringe ... 115 „ IV. Krähen-Ringe. ...... 20 „ V. Storch-Ringe 0 Total :~~930 Ringe Natürlich kamen auch noch in früheren Jahren abgegebene Ringe zur Verwendung. liiste der im Jahre 1920 beringten und gemeldeten Vögel. Art Anzahl Ort der Beringung (Kant.) Mäusebussard — Buteo vulgaris 1 Luzern Turmfalk — Cerchneis tinnunculus 2 Schaffhausen Schleiereule — Strix tiammea 2 Bern, Luzern Waldkauz — Syrnium aluco 1 Luzern Wendelials — Yunx torquilla 1 Luzern Mauersegler — Cypselus apus 2 Basel Alpeiisegler — Cypselus melba 20 Solothurn Rauciiscliwallje — Hirundo rustica 16 Basel, Solothurn Grauer Fliegenfänger — Butalis grisola 32 Basel, Luzern, Solothurn Rotrückiger Würger — Lanius collurio 16 Basel Rotköpiiger Würger — Lanius rufus 3 Basel Amsel — Turdus merula 17 Basel, Luzern, Solothurn Singdrossel — Turdus musicus 2 Luzern, Solothurn Rotkehlchen — Erithacus rubecula 15 Basel, Luzern, Neuenburg, Solothurn Gartenrotschwanz — Ruticilla phoenicurus 13 Luzern, Solothurn Hausrotschwanz — Ruticilla tithys 19 Basel, Luzern, Solothurn, Tessin Schwarzk. Grasmücke — Sylvia atrica[)illa 7 Basel, Luzern Dorngrasmücke — Sylvia cinerea 8 Basel Zaungrasmücke — Sylvia curruca 3 Basel Gartenspötter — Hypolais icterina 3 Basel Waldlaubvügel — Pliylloscopus sibilatrix 6 Basel Weidenlaubvogel — Phylloscopus rufus 20 Basel Fitislaubsänger — Phylloscopus trochilus 1 Luzern Feuerköptiges Goldhähnchen — Regulusignicapillus 18 Basel Anzahl Ort der Beringung (Kant.) 20 Luzern, Neuenliurg, So- lothurn 2 Neuenburg 8 Luzern, Neuenburg, So- lolhurn 6 Luzern, Neuenburg, So- lothurn 1 Luzern 4 Luzern, Solothurn 1 Tessin 3 Neuenburg 3 Luzern 80 Basel, Luzern, Scilotburn 20 Basel 13 Basel 1 Solothurn 81 Basel 18 Basel 52 Luzern 5 Scliafi'hausen 1 Schafthausen 2 Luzern 1 Luzern 3 Solotiiuni 80 St. Gallen rten. Ein E>gebnis, wie wir — 118 Art Kohlmeise — Parus major Blaumeise — Parus caeruleus Sumpfmeise — Parus palustris Kleiber — Sitta caesia Zaunkönig — Troglodvtes parvulus Weisse Bachstelze - Motacilla alba Wasserpieper — Anthus spinoletta Feldlerche -^ Alauda arvensis Feldsperling — Passer montanus Buchfink — Fringilla coelebs Grünfink — Ligurinus chloris Distelfink — Carduelis elegans Birkenzeisig — Acanthis linaria Bluthänrting — Cannabina linota Girlitz — Serinus hortulanus Star — Sturnus vulgaris Dohle — Cor\ais monedula Rabenkrähe — Corvus corone Grüntussiges Teichhuhn — Gallinula chloropus Zwergreiher — Ardetta miuuta Weisser Storch — Ciconia alba Lachmöwe — Larus ridibundus Es sind dies 528 Vögel in 46 A es innert einem Jahr noch niemals erreicht haben. Wenn man noch in Betracht zieht, was für Vogelarten beringt wurden — beinahe keine Koloniebrüter — so muss man der sehr fleissigen Arbeit un- serer schweizer. Ornithologen Anerkennung zollen. Rückmeldungen sind naturgemäss nur wenige eingegangen. Ein anderes Ergebnis dieser Versuche steht uns noch bevor: die Feststellung, was von diesen beringten Kleinvögeln wieder in die Brutheimat /.urückkehrt usw. Eine tleissige Kontrolle, wie sie ge- wiss z. B. in Basel durchgeführt werden wird, kann da interessante Aufschlüsse zeitigen. Ueber die Beringungstätigkeit sind einige bemerkenswerte Be- richte eingegangen. Herr A. Schifferli in Sempach konnte am 10. Juni 1920 nicht weniger als 36 Stare auf einmal beringen, indem sich dieselben in Fischreusen gefangen hatten. Am 2. Februar flog ein W a 1 d - k a u z durch eine Fensterscheibe hindurch, wurde gefangen, beringt und wieder freigelassen. Herr G. Hafner in Solothurn beringte am 18. Juni 1920 junge H au s ro t s c h w ä n z e , die aus einem Nest stammten, das in einem Bahnpostwagen der Emmentalbahn sich befand. Der Wagen verkehr'te täglich zwischen Solothurn und Burgdorf (ab um 13, zu- rück um 16 Uhr). Da befürchtet wurde, die Jungen könnten beim Flüggewerden in ihrer fahrenden Wohnung doch verunglücken, wurden sie dem Nest entnommen und zu andern jungen Kot- schwänzchen, einem andern Elternpaar ,, unterschoben". Sie wurden richtig fertig aufgezogen und flügge. Sehr eifrig waren die Herren Ernst Aellen und Theodor Simon in Basel. Sie beringten innert zehn Wochen beinahe 300 Kleinvögel. — 119 — iM'sterer hat über diese Tätigkeit einen interessanten Bericht ge- schrieben, dem wir u. a, folgendes entnehmen : ,,Eigenthche Mühe für den Beringer fordert das Nestersuchen, hl dem dicht besiedelten Gebiet des Kannenfeld-Gottesacl^ers jedoch fiel es uns meist leicht, Brutstätten ausfindig zu machen. Von den 132 aufgefundenen Brüten konnten aber nur 60 beringt werden. Die 72 übi'igen fielen als Gelege oder Gehege den mannigfaltigen Feinden der Vogehvelt, vorab dem grössten und gefährlichsten Räuber, dem Menschen, zum Opfer. Solange der Vogelschutz- gedanke nicht Gemeingut geworden ist, werden wir alljälirlich die- selben schlimmen Verheerungen in der Vogelwelt feststellen können. Tagespresse, Sclmle und ^^)gelschutzpl'opagandastellen haben ihre ernste und wichtige Aufgabe in dieser Richtung noch lange nicht erfasst. Ebenso wenig die Tierschutzvereine, die stets noch der ge- fangen gehaltenen Vögel wegen jammern und die Vogelliebhaber, die doch stets die wärmsten Vogelschützler sind, verleumden, an- statt sich der wirklich notleidenden Brutvogelwelt durch Wort und Tat anzunehmen. Zur Beringung der Nestjungen wurde gewöhnlich ein Alter von 12 — 14 Tagen abgewartet, da sie in diesem Alter ihrer selbst unbe- wusst im Nest liegen, alles geduldig über sich ergehen lassen und nach dem Wiedereinsetzen ruhig im Nest bleiben. In einem spätem Alter nehmen die ihres Daseins und der sie umgebenden Gefahren bewusst gewordenen Jungen meist Reissaus, wenn man sie im Nest ergreifen will oder sie sind nach der Beringung nur mit grösster Mühe im Nest zurückzuhalten. Standen die Jungen unmittelbar vor dem Austiiegen, so wurden sie trotzdem beringt, da in den betreffen- den Fällen die Jungen das Nest ohnehin bald verlassen hätten. Waren die Jungen jedoch ausreisslustig, ohne den flüggen Zustand erreicht zu haben, so wurde im Interesse des Vogelschutzes von der Bei-ingung der betreffenden Brut Abstand genommen. Es konnte die Walirnehmung gemacht werden, dass die Arten nicht alle dieselbe Empfindlichkeit gegenüber der Störung durch die Bei'ingung zeigen. Girlitz- und Grünfinkenjunge ergriffen sehr gerne die Flucht, auch wenn sie erst 14 Tage alt wai-en. Die Nestlinge des Hänflings, Distelfinken und der Amsel benahmen sich ruhiger auch bei vorgeschrittenem Alter. Das Höchstmass an Ruhe, Geduld und Willfährigkeit bewiesen aber die scheckigen Jungen des Grauen Fliegenschnäppei'S, die sich sogar greifen und wieder hinsetzen liessen, auch wenn sie schon auf dem Nestrande sassen. Ebenso wenig scheu benahmen sich ihre brütenden oder fütternden Alten, die oft schon wieder auf dem Gelege sassen, bevor wir der Brut- stätte recht den Rücken gekehrt hatten. Die Beringungstätigkeit hat auch Ergebnisse gezeitigt, die der Avifaunistik zu Gute kommen. So wurde beim Nestersuchen das Nest der Zaungrasmücke (Sylvia curruca) gefunden, die in der Gegend sehr seltener Brutvogel ist. Desgleichen \^"urden zwei Nester des in der Niederung übei'all zahlreichen Feuerköpfigen Goldhähnchens (Regulus ignicapillus) aufgefunden, dessen Vor- kommen in der Umgebung von Basel vom ,, Katalog" (G. von Bueg : — 120 — „Die Vögel der Schweiz", Seite 631 und 632) z. T. bestritten, z. T. als ein sehr seltenes bezeichnet wird. lieber die beiläufig gemachten Brutbeobachtungen und die Re- sultate von Nesteruntersuchungen soll später berichtet werden." lieber eine grosse Zahl von Ergebnissen können wir nicht berichten. Aber das Erreichte bildet immerhin einen Ansporn zu weiterer Tätigkeit. (Schiuss folgt.) Herbsttage in Krain. Von Dr. Hans Stadler. (Fortsetzung.) Nächst Nebel- und Saatkrähen waren D u h 1 e n bis Anfang No- vember häutig. So verweilte anscheinend derselbe Schwärm, etwa 120 Stück, vom 19. bis 25. Nov. in der Gegend. Am 22. Okt. flogen sie vormittags stundenlang über der Stadt auf und ab ; am 25. Okt. strich die ganze Schar niedrig dicht am Schloss vorbei. Die Türme der Kirchen und Kapellen wie des Schlosses schienen sie jedoch zu meiden; ein einziges Mal sass eine einzelne im Rahmen des Blitzableiters auf der Bischof lacker-Stadtkirche, inmierzu rufend und den Kopf drehend. Zur selben Zeit ging aber starker Dohlenzug über diese verweilenden hinweg: so am 25. Oktober mittags ein Uhr: immerfort Rufe in der Luft von unsichtbar hoch überziehenden Dohlen. Am 26. Oktober mittags 11 V2 Uhr konnte ich Fernzug unmittelbar beobachten. Von der Höhe des Steinbruchs aus wurde ich aufmerksam auf eine sonderbare Erscheinung über dem Storshic- Bergstock nördlich vor mir. F^ine riesige Schar rufender Dohlen, groben schwarzen Punkten gleich, erhebt sich (scheinbar) vom Kamm des östlichen Storshickopfs — ein dichtei- Schwärm, ihm voran eine einzelne schwarze Krähe. Scheinbar ganz langsam, wie die grosse Entfernung vortäuscht, steuert die Schar sehr hoch über die Ebene heran, genau Richtung Süd einhaltend allmählich fächerförmig in mehrere kleinere Gesellsc^haften auseinanderweichend. Die Höhe ihres Zugs verringert sich etwas, Diesseits der Karwanken, im Angesicht der niedrigeren südlichen Berge, gehn die Vögel in tiefere Luftschichten herab. Die Tiere von zwei Trupps, die grade über mir hinwegf!ogen, sind in allen Einzelheiten zu erkennen. Ihre Geschwindigkeit vermindert sich jedoch nicht, obwohl sie nun dicht vor dem neuen Gebirge angelangt sind. Die Entfernung Storshic-Bischoflack ist 20 km. Die Dohlen legten diese Strecke in etwa 20 Minuten zurück. Ihre Fluggeschwindigkeit betrug also un- gefähr einen km in der Minute. Die führende Krähe verlor ich aus dem Auge. Aus dem näherkommenden Dohlenschwarm ertönten viele rauhe Garrrrufe wohl Wanderrufe gleich den rauhen Rufen ziehender Feldlerchen. — Am 27. Oktober riefen einige, unsichtbar, hoch in der Luft, ebenso am 2. November, Am 29. Oktober ruft eine Schar rastender nördlich des Steinbruchs. Nach dem 29. Ok- tober wurden grössere Gesellschaften nicht mehr beobachtet. Kleine Flüge, niedergegangen zur Futtersuche, kamen bis zum 17, No- vember noch mehrfach zu Gesicht: so am 27. Oktober; sieben Dohlen — 121 — und cli-ei Nebelkrähen erheben sich zusainnicn aus dem Steingeröll westhch des Steinbruchs um 2V2 Uhr Nachmittags. 1. November: etwa sieben Dohlen zusammen mit fünf Nebelkrähen fliegen niedrig über dem Schloss: 3. Noveniber: einige gehört vom Steinbruch her; 4. November mehrere hinter dem Schloss. Vom 5. bis 15. November konnten Dohlen niclit festgestellt werden. Aber am 16. November war wieder eine unter Nebelkrähen. 17. November, gegen 11 Uhr moi-gens: eine einzelne bei sieben Saatkrähen, auf einem Eichbaum westlich des Steinbruchs. Sie streicht dann eilig ab und fliegt weit hinaus, südostwärts. Nach dem 17. November wurde keine mehr gesehen. An andern Rabenvögeln waren da Eichelhäher, Elstern, Alpen- dohlen. Eichel h ä h e r krächzten hin und wieder im Bergwald und beim Steinbruch. 10 1 s t c r n waren ständig da, aber nicht viele. 22. und 20. Okt. : mehrere in Gebüsch und Bäumen der Zajer, beim Altlacker Sägewerk: 12. Nov.: zwei bis drei in den Auen Zajer abwärts; 13. Nov.: zwei bei sieben Krähen; 16. Nov.: vier unter einer grössern Schar von Krähen. Sonst wurden stets nur einzelne beobachtet, so regelmässig beim Friedhof und beim Steinbruch, auf dem Schlossberg, beim Dorf Gestetsche und noch weiter östlich. Mit dem Schneefall erschien im Tal eine Alpe n d o h 1 e (Phyn-horcorax phyrrhorcorax L.); am 28. Nov. erscholl westlich vom Steinbruch ihr bezeichnendes lautes bürr. Von Kleinvögeln waren häufig Hausspatzen, Wiesenpieper und Goldannner. G o 1 d a m m e r n waren täglich zu sehen. In der Um- gebung des Friedhofs trieben sich immer einzelne oder kleine Trüpp- chen umher. Nordöstlich vom Steinbruch bis zur Landstrasse, die zum weit nördlich entfernten Bahnhof Bischoflack führt, war am 9. und am 18. Nov. je eine Gesellschaft von 30 bis 40 Stück. Am 22. Nov. eine Schar von etwa 20 Stück bei Altlack: 14. Nov. etwa 20 Stück im Vorort Burgstall. Sie waren auf den Voi-bergen, hinter dem Schloss, an der Barockkapelle oberhalb Burgstall, sie belebten Landstrasse und Felder Zajer abwärts, waren im Ufergebüsch des freien Flusses und in den Schilfkämpen eines Altwassers im Auwald von Dol. Gern setzten sie sich auf die Heubarren der Felder. xA.lle waren im Winterkleid, ein einziges Männchen mit schön citrongelber Brust sah ich am 26. Nov. Auch nach dem Schneefall am 25. — 26. Nov. waren sie da. Sie vei-halten sich also und überwintern wohl auch in den Talebenen Krains wie bei uns. W i e s e n p i e p e r waren täglich zu sehen bis zum 27. Nov. : noch im tiefen Schnee und in der Kälte dieses Tags war einer beim Friedhof. Vermutlich hielten einzelne wenige aus noch bis tiefer in den frühen bischflacker Winter hinein. Am 2. Okt. und 4. Nov. einige auf den Bergwiesen hinter dem Schloss; 12. Nov. Wanderrufe eines im Schlossgarten. An den freien Ufern der untern Zajer wurden keine beobachtet — während sie z. B. am Main um diese Zeit überrall häufig sind. Regelmässig anzutreffen waren sie auf den Aeckern und auf den Weiden der Hügel beim Friedhof und Steinbruch. So am 2. Nov. eine grössere Gesellschaft auf Saatfeldern und Kleeäckern dort, am 3. Nov. auf einem Krautacker. Diese — 122 — rufen eifrig durcheinander, so dass ihr Gei-ufe wie Schwalbenzwitschern sich anhört. Am 7. Nov. eine Schar von 38 Stück ebcndort, ihnen folgen noch zwei oder dr-ei Nachzügler. Nach den heftigen Regen vom 10. Bis 12. Nov. wurden so grosse Gesellschaften nicht mehr gesehen; es waren nur mehr einzelne da, und auch diese schienen mit Einsetzen der Wintorf röste am 21. Nov. an Zahl abzunehmen. Tagweise schienen sie vollkommen zu fehlen: auch wenn man das Gelände beim Fiiedhof gründlich durchsuchte, war keine Spur von ihnen zu entdecken, so am 9., am 18., am 26. Nov. Aber ein ander Mal erhoben sich nach einstündigem vergeblichem Suchen doch an einer Stelle einzelne, so am 9. Nov. ein Trupp von zehn Stück aus einem frisch gedüngten Sturzacker. Merkwürdig war eine Beobach- tung am 2. Nov. : etwa zwölf Wiesenpieper Hogen vom Steinbruch herüber auf die Felder, einer hinter dem andern in gleichem Ab- stand, in grad ausgerichteter (Gänse-)Reihe. Sichere W a s s e r p i e p e r waren ganz selten. Am 22. Okt. einige. Am 2. Nov. zwei auf den Bergwiesen hinter dem Schloss. lieber den Steinbruch flogen mehrere weg am 25., 26., 27., 29. Okt. ; et- liche auf den Feldern beim Friedhof. Am freien Ufei- oder auf den Kiesbänken der Zajer, östlich Bischoflack, waren an drei Beobach- tungstagen niemals Wasserpieper aufzuspüren; ich erwartete be- stimmt, sie dort vorzufinden denn an der Regnitz bei Banberg und am Main von Staffelstein bis Aschaffenburg sind diese Vögel die regelmässigsten Wintergäste. Nach dem 2. Nov. waren nur Wiesen- pieper auf den Feldern beim Steinbruch, niemals Wasserpieper. In Nordbayern verweilen die Wasserpiei)er an den Flussufei-n den ganzen Winter hindurch. F e l d l e r c h e n waren selten. 25. 26. Okt. je eine einzelne, 27. Okt. zwei oder drei auf Feldern beim Steinbruch. Dann wurden keine mehr beobachtet, bis zum 28. Nov. : da flogen zwei oder drei, ziemlich tief, beim Friedhof. Haubenlerchen waren täglich zu sehn oder zu liören beim Steinbruch und auf den Böschungen der Bahnhof Strasse, zuweilen auch über dem Schloss fliegend. 19. Okt. eine beim Bahnhof Zwischenwässern. Am 6. Nov. eine kleine Gesell- schaft, weit verstreut über die Felder, nördlich Altlack. Auch der Schneefall und Frost Fnde November vertrieben sie nicht. — Ge- b i 1- g s s t e 1 z e n waren täglich an der Zajer, mitten in der Stadt. — W e i s s e B a c h s t e l z e n 19. bis 27. Okt. täglich einige auf den Feldern beim Friedhof. Am 28. und 29. Okt. eine kleine Gesell- schaft ebendort. 2, Nov. 1 oder zwei beim Friedhof, ebenso am 7., 9., 13., Nov. Vom 14. Nov. ab verschwunden. (Fortsetzung folgt.) CHRONIK - eHRONIQUE. ^=^ ei'ftuchen um retjehuüssige Einsendimtf aller Beobachtitnf/eu. F a 1 c 0 p e r e g r i n u s , Wanderfalke. Ein Paar bei Loveresse (Moutier) und einer in der Umgebung von Pommerats (Franclies-Montagnes). W. Rosselet. Astur palumbarius, Habicht. Je ein Paar zvvisctien Sonvilier und Renan und aux Couvers. W. Rosselet. — 123 — A s i o b r a c h y o t u s — S u m p f o li r e u 1 o. Am 'JO. April ein Stück von Lovresse ( Montier i. W. Rosselet. C u c u 1 u s c a n o r u s — K u <• k u c k. Am 21. April liei Kantlüh. Chr. Hofstetter. — Am 24. April Ruf bei Renan (Berner Jura). \V. Rosselet. Cypselus apus — Mauer.segler. Am 27. April in Bern. S. A. Weber. — Am 28. April Bern. K. Daut. — Am 28. April in Scliaifliausen. Am 29. zahl- reich. Gleich am ersten Ta.^- der Ankunft der Mauersegler in Schaffhausen bringt mir ein Nachbar 2 Segler die er in seinem Hofe gefunden. Ich Hess sie Ihegcn. Am 3. Mai bringt mir ein Portier ebenfalls 2 Segler, welche die Bauch- seite gegeneinander," sich gegenseitig, teils an den Ständern, teils am Unterleil> mit Krallen gepackt liatten. Sie waren so fest verkrallt, dass eine Angestellte die Vögel halten und ich mit der Pinzette eine Kralle um die andere loslösen musste, was inir nur nach vieler" Mühe gelang. Es ging ein paar Minuten, ehe sie sich erholt hatten, und von der Hand wegflogen. Ob es ein Paar oder 2 ^f ö waren, kann ich nicht (mtscheiden, — Am 7. Mai abends berichtet Herr Ruh, Reallehrer, in seinem Hofe seien 2 Segler. Mein Sohn geht hin und lindet 2 Segler fest ineinander verkrallt, der eine davon mit einer tiefen Wunde. Den einen Hess er sofort, den andern erst andern Tages iliegen. Carl Stemmler. H i r u n d 0 r u s t i c a — Rauchschwalbe. Am 3. April bei Schaff hausen am Rhein. ('. Stemmler. — Am 15. April die ersten Rauchschwalben bei Renan. Am 20. zahlreich bei Sonceboz. W. Rosselet. M u s c i c a p ä nigra — T r a u e r f li e g e n f ä n g e r. Am 28. April aut Ranflühberg erstmals gesehen. Chr. Hofstetter. — Am 1. Mai bei Bern. S. A. Weber. F^utalis grisola — Grauer Fliegenschnäpper. Am 7. Mai bei Aarberg. H. Mühlemann. — Am 5. Mai bei Bern. S. A. Weber. A m p e 1 i s g a r r u 1 u s — Seidenschwanz. Am 15. März 1921 1 Stück bei lltiswil (Bern). E. Platel. R u t i c i 1 1 a p h o e n i c u r u s — G a r t e n r o t s c h w a n z. Am 15. April auf Ranrtühberg. Chr. Hofstetter. — Am 24. April in Renan (Berner Jura). W. Rosselet. Ruticilla tithys — H a u s r o t s c h w a n z. Am 81. März und 1. April in Renan eingetroften. W. Rosselet. P r a n t i c 0 1 a r u b i c o 1 a — B r a u n k e h 1 i g e r W i e s e n s c li m ä t z e r. Am 5. April bei Zollbrück. Chr. Hofstetter. — Am 24. April bei Dachsfelden (Berner Jura) ; noch nicht in Renan. W. Ro.sselet. Sylvia a t r i c a p i 1 1 a — S c h w a r z k o p f. Am 11. April auf Ranfiühberg die ersten. Chr. Hofstetter. S V I V i a cinerea — D o r n ü r a s m ü c k e. Am 28. April bei Bern. S. X. Weber. Sylvia hortensis — Gartengrasmücke. Am 5. Mai in Bern. S.A.Weber. A c r 0 c e p h a 1 u s t u r d o i d e s — IJ r o s s e I r o h r s ä n g e r. Am 5. Mai bei Bern. S. A. Weber. — Am 8. Mai beim Hagneckwerk. H. Mühlemann. A c r o c e p h a I u s a r u n d i n a c e u s — T e i c h r o h r s ä n g e r. Am ö. Mai bei Bern. S. A. Weber. H y p o 1 a i s i c t e r i n a — Gartens p ö 1 1 e r. Am 8. Mai bei Hagneck. H. Mülilemann. P li y 1 I o s c o p u s s i b i 1 a t r i X — W a 1 d I a u Ij v o g e 1. Am 1. und 5. Mai bei Bern festgestellt. S. A. Weber. Phylloscopus Bonelli - Berglau b v ogel. Am 5. Mai bei Bern. S.A.Weber. — Am 8. Mai bei Aarberg. Exk. der Volkshochschule Bern. P h y 1 1 o s (• o p u s t r o c h i 1 u s - F i t i s 1 a u b v o g e 1 Am 18. A|iril auf Ranflüli- berg die ersten gesehen. Chr. Hofstetter. Phylloscopus r u f u s — ^^' e i d e n 1 a u b v o g e 1. Singt am 3. April überall bei Schaffhausen. C. Stemmler. Motacilla alba — Weisse Bachstelze. Am 8. April auf Rantlühberg in einer Baumhöhle nistend. Chr. Hofstetter. .\ n t h u s a r b o r e a — Baum p i e p e r. Am 23. April bei Renan. W. Rosselet. C o c c o t h 1' a u s t e s v u 1 g a r is — K i r s c h k e r n b e i s s e r. Am 5. März zirka 30 Stür-k bei lUingen, am 7.-9. März 20—30 bei Dachsfelden. Ende Februar ein Stück von Münster (Berner Jura). W. Rosselet. S e r i n u s h o r t u I a n u s — Girlitz. Am 27. April durchwegs von Zollbrück bis Langnau. Chr. Hofstetter. — 124 — C o r V u s f r u g i 1 e g u s — S a u t k r ä li e. Am 5. April auf Rantlühberg noch ein Trupp von 50 Stücl\ leldernd. Chr. Hofstetter. T e t r a 0 t e t ri x — B i r 1\ h a h n. Balzt am 31. März aul' dem Moutoz {Berner Jura). W. Rosseiet. T o t a n u s c a 1 i d r i s — ( i a m b e 1 1 w a s s e r 1 ä u f e r. Vom 18. April an während drei stürmischen Tagen an der Suze bei Renan. W. Rosseiet. Q u e r (j u e d u 1 a c r e c c a — Krickente. Am 3. April 8 Stück auf dem Rhein bei Schaffhausen. C. Stemmler. Fuligula ferina — Tafelente. Am 3. April 6 Stück (4 ö ö") bei Schaff- hausen auf dem Rhein. ■ C. Stemmler. V a n e 1 1 u s c r i s t a tu s — Kiebitz. Am 10. März 11)21 Durchzug in La Sagne (Neuchätel). W. Rosseiet. Porzana maruetta — Kleines Sumpfhuhn. Am 15. März durch Anflug an eine Drahtleitung bei St. Imier verunglückt. W. Rosseiet. (jallinula chloropus — Grünfüssiges Teichhuhn. Am 4. Mai 1921 im Weiher im Eschheimertal ein prächtiges Stück nüt brennend roter Stirnschwiele. Podiceps fluviatilis — Zwergtaucher. Am 5. Mai 1921 im Weiher im Esch- heimertal 3 alte und 6 eljengeschlüpfte Junge, die leise piejisten. Auf mein Locken kamen alle ans Land und eines hielt ich in der Hand. Sie krochen auf allen Vieren. Carl Stcmmler, junior. Vom Untersee. Am 22. Jan. Star singend am Brutorl. Am 31. Jan. R in g e 1 1 a u b e ein Stück ruksend. Am 20. Feb. F e 1 d 1 e r c h e , mehrere singend. Am 23. Feb. Heide- lerche vier Stück ziehende. Am 27. Feb. Kiebitz ein Paar bei Wilchlingen, Kt. Schaffh. Am 2. März Roter G a b e hv e i h kreisend über Truttikon, Kt. Zürich. Am 14. März H a u s r o t s c h w a n z ein Stück. Am 15. März Brauner Gabel- weih ein Paar bei Mammern am Untersee. Am 20. März Weidenlaubsänger ca. zehn Stück im Röhricht eines Mühleweihers eifrig nach Insekten suchend (nass- kalte Witterung). Am 30. März Rauchschwalbe ein Stück. .Am 1. April Ringdrossel ein Stück unter einer Anzahl Misteldrosseln, hüpfte mit diesen auf einer, zum grössten Teil von Wald umgebenen Wiese herum (Staatswaldung Kalchrain), dies ist das erste Exemplar, welches ich meines Leliens beobachtet habe. Am gleichen Tag Sand schwalbe ein Stück ziehend. Am S.April Wende- hals, zwei Stück rufend, Wa'nderfalk mit Beute beobachtet. Am 6. April Girlitz an verschiedenen Orten singen gehört. Am 7. April Schwarz köpf ein Stück laut und anhaltend singen gehört. Am 12. April Fi t is- la ubsänger ein Stück, erster K u k u c k r u f. Am 16. April grauer Stein- schmätzer ein Paar. Am 17. April G a r t e n r o t s c h w a n z ein prächtig ge- färbtes Männchen. Am 24. April Baumlerche ül.)erall singend angetroffen. Braun- kehliger Wiesenschuiätzer vier Stück gepaart. .Am 2(3. April Rotköpfiger Würger ein Stück. Roter Gabelweih brütend angetroffen. Am 29. April Mauersegler vormittags früh drei Stück rasclien Fluges nördlich ziehend, bis mittags folgten noch mindenstens 30 Stück nach, von welchen mehrere am Brutort zurückblieben. Nachtigall einige kurze Strophen schlagen gehört und mehrmals beobachtet. Am 4. Mai Mehlschwalbe, einige vereinzelt am Brutort. Busch - heuschreckensänger zwei Stück abwechslungsweise schwirrend zwischen 10 und 11 Uhr nachts. Am 6. Mai Gartenspötter ein Stück tapfer singend. Am 7. Mai Grauer Fliegenschnäpper vier Stück. Gartengrasmücke zwei Stück, beide Arten in den frühen Morgenstunden beobachtet, wo am Tag zuvor, trotz der schönen Witterung noch kein Stück zu sehen war. Vom 2. bis zum 6. Mai plünderte ein Habicht paar zwei Krähennester mit halbgewachsenen Jungen. Krähen aus der ganzen Umgegend Ijeteiligten sich jedes- mal an der Verfolgung der frechen iNe.sträuiier unter ohrenbetäubendem Spektakel. Dies ist nun so ziemlich alles was ich an Beobachtungen mitzuteilen habe. A. Isler. Am Rhein und bei Nlärkt (Baden) am 29. April. Bei einem Ausflug in obige Gegend noch folgende Arten zu den in letzter Nummer des O. B. bereits gemeldeten, Ijeobachtet. Nachtigallen an 16 Exemplaren allerdings in dem sehr ausgedehnten Gebiet. Gartengrasmücke und Müller- chen sehr häutig. Dorngrasmücke selten. Wendehals, Baumpieper, Rauch- — 125 — schwalben. Mehlschwalben, Uferschwalben, Mauersegler (über Basel am 22. April erstmals gesehen). Bluthänflinge, Kuckuck, Goldamseln, Garten- rotschwanz, Waidenlaub vogel und Turteltauben. An dem Ausbau der Uferschwalben-Kolonie wurde eifrig gearbeitet. Ich zählte etwa hundert Höhlungen und etwa 15 neuangefangene. Laut Aussage eines Arbeiters sollen dieselben schon gut 14 Tage da sein. Leider ist die Kolonie durch Abgrabungen von menschlicher Hand sein' gefährdet. Bei diesem Ausflug verriet mir ein Schwanz meisenpaar sein niedliches Nest, das 1 m. 20 über dem Erdboden an einer Pappel angebracht war und mit Jungen ganz besetzt war, die nach meiner Schätzung schon etwa ach Tage alt gewesen sein mögen. Ernst Sänger. Exkursion ins Kandertal, Bern, am I. IVIai. Beobachtete Vogelarten: Rabenkrälie, Eichelhäher, Elster, Star, Distelfink, Haussperling, Buchfink nistend, Gimpel, Goldammer, Feld- lerche, Bachstelze, Bergstelze, Baumpieper, Spechtmeise, Gelb- köpfiges Goldhähnchen, Kohlmeise, Sumpfmeise, Mönchsgrasmücke, Weidenlaubvogel, Misteldrossel, Zugdrossel, Amsel, Haus- und Garten- rotschwanz, Rotkehlchen, Braunkehlchen, Wasseramsel, Zaunkönig, Rauchschwalbe, Kuckuck (Ruf gehört), Mäusebussard, Sperber, Baum- falke, Stockente, Ringeltaube. Als besonders häutig sind zu nennen: Haus- und Gartenrotschwanz und Baumpieper. Letzterer machte sich überall durch seinen eifrigen Gesang besonders bemerkbar. Die Feldlerche wurde beobachtet in der Gegend von Wimmis und Aeschi wo sich die Hänge gegen den Thunersee senken. Dort, auf dem von Aeschi nord-' westlich auslaufenden Hügelzug (Höhe ca. 820 m.) wurden die zwei einzigen Braun - kehligen Wiesen seh mätzer beobachtet. Ein Paar Stockenten wurde zuerst aufgescheucht in einer neben Kander und Bahndamm gelegenen Wasserlache, später auf der Kander und zum dritten Mal glauhe ich sie angetroffen zu haben an der gestauten Simme oberhalb Wimmis. Herr E. Meunier will bei der Kontrolle der elektrischen Freileitung im Hasli l)ei Wimmis am 22. April zwei Wiedehopfe beobachtet haben. Gust. Gloor. Aus der Mittelschweiz. Hirundo rustica, Rauchschwalbe. Je einen einzelnen Vogel beobachtei am 6., 9. und 10. April bei Hertenstein. Am 8. April ca. 40 Stück bei Stansstad. — Ruticilla phoenicurus, Gartenrotsehwanz. Am 9. April das erste Männchen in Hertenstein gesehen. — Anas boschas, Stockente. Am 8, April zwei Paar zwischen Kehrsiten und Stansstad. Ein drittes Paar flog von Alpnaehsstad gegen Luzern zu. — Fuligula cristatus, Reiherente Am 8. April zwei Männchen und zwei Weibchen bei Stansstad. — Fuliga atra, Blässhuhn. Am 6. April 18 Stück bei Küssnacht am Vierwaldstätter.see. Am 7. Apri sechs Stück bei Beckenried. Am 8. April bei Stansstad 13 Stück, am 9. bei Weggis ein Stück. — Gallinula chlo- ropus, Grünfüssiges Teichhuhn. Im Schilf bei Stansstad am 8. April ein Paar. - Podiceps cristatus, Haubentaucher. Am 6.. April mehrere Stück auf dem Zugersee. Am 8. April drei Stück zwischen Kehrsiten-Dorf und Stansstad. Am 10. April drei Stück in der Nähe von Meggen. — Podiceps fluviatilis, Zwerg- taucher. Am S.April ein Paar im Schilf bei Stansstad. — Larus ridibundus, Lachmöve. Am 6. April 16 Stück bei Immensee. Julie Schinz. Observations ornithologiques, jer janvier — 3! mars 1921. Par A. Madicjj-Diijira;, Colombier, N. L e Milan n o i r. Premirre observ. 30 mars, un milan plane sur la baie de l'Evole. — L ' A u t o u r. 10 mars, capture d'un autour femelle, vivant, ä la Be- roche; 15, id. d'une grosse femelle ä Epagnier. — L ' E p e r v i e r. 12 janv., ob- serve femelle vers l'Arsenal. — A q u i 1 a (sp. ?). Un chasseur de Biasca (Tessin) a capture vivant un aigle mesurant 2m. 16 d'envergure (Feuille d'Avis de Neuch. du 8. IV. 21). — La B u s e o r d i n a i r e. 20 fev.. cris d'une buse ä l'entree de la Combe Leonard (Rochefort); 26, 3 buses planent sur Colomlner, vol dir. noi'd; 28, une buse au vol. puis posöe, Prises de Gorgier. — La C h o u e 1 1 e c h e v r c h e , observi' reg. cris aux Alices, u Reu«;e, fi Grnndrhamp, ;i UhaiK'laz. — La chouel te — 126 — h u 1 0 1 1 e. 20 fev. Cris du chat-lmant, a la Mairesse, 1 h. mat., par clair de lune; 12 mars, cris aiix Allres, 20 li. ; IS, imnne lieure. aux Allees. — L ' li i r o nd e I 1 e de c li e m i n (^ e. Mars 18, signalees ä Montliey (Valais). — Le M ar t in-pr clieu r. Uli 1 au tö mars on aurait detruit. a la pisciculture de Treytel (Bovaix), (i8 uiartins- pecheurs. Mi'ine tuerie ä la pis("ic,ulture de TArnon, prrs Concise (Vaud) [Dv Vouga|. — L ' E t ü u r n e a u. Fev. 1, vol de 50 sansonnets sur la Fon'-t (Boudrv); 20, uii male, sur le toit de l'Usiiie ä gaz; 28, vol d'une viugtaine. Mars 1, vol de 200, bord du lac; 14, construisent ieur nid a l'Usine k gaz, mi'me endroit i[ue les annees precödentes. — La Corneille f r e u x. Janv. 10, passage d'un vol de 500 freux, ils erreut des Allöes aux Pres de Reuse et a Chanelaz, durant tout le mois; 10 lev., encore un gr(jupe ) Siehe auch den Bericht der Vogelwarte von Rossitten, „Journal für Orni- thologie", 69. Jahrg. (1921). — loü — tember aus. Im Dezember 1920 wurde sie dann ermattet neben dem Weg von einem Landwirt gefunden und ergriffen. Der Fundort war nur wenige hundert Meter vom Beringsort entfernt. Der Be- i'inger hatte nichts vom Fang erfahren. Die ,,Zenti'ale" hat nur so ganz nebenbei und zufälhg Bericht ei'halten. Es dürften noch viele Meldungen ausbleiben zum Schaden der Versuche. W a 1 d k a u z — S y r n i u m a 1 u c o. Am 26. Mai 1919 wurde durch Herrn A. Schifferli kurz nach seinem Ausfliegen ein junger Waldkauz auf dem Kirchbühl bei Sempach mit King No. 6270 versehen. Anfangs Juli 1920 wurde der (gesetzlich geschützte!) Vogel in der Nähe von Rothonburg er- legt. Richtung SO. Entfernung ca. 8 km. Zeit 13 Monate. Schon früher hatte ein Waldkauz von Semi)ach die nämliche Richtung eingeschlagen. Alpen Segler — Cypselus melba. Es wurden 20 Stück dieser interessanten Vögel durch Herrn G. Hafner in Solothurn beringt. Ein ganz unerwartetes Ergebnis wurde gezeitigt. Im August 1920 ging uns folgender Brief zu: „An die Station für Tierschutz in Bern! Wir fanden am 21. August im W^alde bei Schloss Wellen- berg (Augsburg, Kr. Schwaben) beim Pilzsammeln einen lebendigen Vogel. Es war ein Falke oder Alpensegler. Der Vogel hatte einen Flügelbruch. Da es ein, bei uns sehr seltenes Tier war, nahmen wir es mit und gaben es in Augsburg ab. Es befindet sich jetzt bei einem Präparator (Konrad Glock, Augsburg, Karolinenstrasse C 19 II.), welcher ihn ausstopfen will und vielleicht später an das Naturwissenschaftliche Museum abgibt. Wir senden Ihnen hiermit den Ring, der sich am rechten Fusse des Tieres befand. Der Ring trug die Aufschrift: ,,2684 Bern Hel- vetia. Hans Döring. Karl Rötschke." Der Alpensegler war am 8. Juli 1920 im Nest beringt worden. Er wurde anfangs August flügge. Der etwa drei Monate alte Vogel wurde dann rund 280 km. vom Geburtsort in nordöstlicher Richtung entfernt aufgefunden. ') Solothurn ist eines der nördlichst gelegenen Brutorte des Alpenseglers. G a r t e n r o t s c h w a n z — R u t i c i 1 1 a p h o e n i c u r u s. Beim Beringen von fünf jungen Gartenrotschwänzen am 1. Juni 1920 in Sempach, stellte Herr A. Schifferli fest, dass beide Poltern beringt waren. Er vermutet, dass es sich um das am 29. April 1915 beringte 9 ^^^ das am 3. Mai 1916 gezeichnete cf handelt. Das Weibchen war am 11. August 1919 schon an der gleichen Stelle festgestellt worden. ^) Schwarz köpf — Sylvia ati'icapilla. Im Juni 1920 wurde ein kaum flügger, beringter Schwarzkopf in Basel lebend gefunden und dem Zoolog. Garten eingeliefert. Der Ring war kurz vorher verwendet worden. *) A. Hess, ein schweizerisclier Micropus melba mellja (L.) in Bayern ge- funden in „Verh. der Ornitli. Gesellschaft in Bayern" XIV., Heft 4 (1920). '^) Siehe diesbezüglich den IH. Bericht. - 131 ^ Kohlmeise — P a r u s major. Herr Prof. A. Mathey-Dufkaz in Colombier hat folgende Fest- stellungen gemacht: an gleicher St(!lle angetroften am No. 1314 am 4. Dez. 1919 beringt, 17. 11, 13. IV, 12. V, 12. XII 1920 „ 1341 am 7. Nov. 1920 „ 8. XI 1920 „ 1340 am "). Nov. 1920 „ 6. XII 1920 „ 1339 am 21. Okt. 1920 „ 16. I 1921. Herr A. Schifferli in Sempach hat eine am 4. August 1920 beringte Kohlmeise am 2. November noch am Ort angetroffen. Blaumeise — P a r u s c a e r u 1 e u s. Herr Prof. A. Mathey-Dupraz in Colombier hat folgende Mel- dungen erstattet: am gleichen Ort festgestellt No. 1328 am 25. Dez. 1919 beringt, 20. I, 10. u. 11. 111, 14. Xll 1920. „ 8062 am 8. Nov. 1919 „ 9., 16. XI, 6. Xll 1919, 2., 6., 9., 17., 19., 25. 1, 1. II, 18. XII 1920; „ 1625 am 13. Dez. 1920 „ 8. I 1921. „ 1326 am 1. Jan. 1919 „ 14., 19. I 1919; 6. XI 1920. Sumpfmeise — Parus palustris communis. Die Meldungen über diese Meise von Herrn Prof. A. Mathey- Dupraz in Colombier berichten folgendes: No. 1324 beringt am 18. Dezember 1919 wurde am gleichen Ort festgestellt am 12. Dezember 1920. No. 1346 beringt am 17. November 1920 wurde am gleichen Ort festgestellt am 21. November und 12. Dezember 1920. Herr A. Schifferli in Sempach hat eine am 9. August 1920 beringte Sumpfmeise am 25. Dezember wieder an gleicher Stelle angetroffen. Eine am 11. August beringte am 26. August und 30. September 1920. Die Meisen ziehen nicht weit. (Siehe auch die früheren Be- richte.) Kleiber — Sitta caesia, Herr A. Schifferli in Sempach hat einen mit Ring No. 1136 am 28. November 1915 beringten Kleiber am 1. März 1919 unweit von der Beringungsstelle tot aufgefunden. Eine am 15. Juli 1920 beringte Spechtmeise hat er am 16. Ja- nuar 1921 im gleichen Gebiet festgestellt. Feldsperling — Passer montanus. Durch Herrn Schifferli in Sempach beringte junge Fel.dsper- linge blieben auch den folgenden Winter um den Geburtsort herum. Rabenkrähe — Corvus corone. Herr Rudolf Spiess meldete, dass am 18. Oktober 1920 mittags 12. 35 eine Krähe in Uh wiesen am Rheinfall erlegt worden sei. Er schickte den Ständer mit dem Ring ein. Unsere No. 6336. Herr H. Noll-Tobler in Schaffhausen berichtete mir dann: „Die Krähe wurde von mir aufgezogen und völlig freifliegend gehalten. I - 132 — Infolge verschiedener Uebeltaten wurde sie zur Aussetzung verur- teilt und Samstag, den 16. Oktober 1920 auf dem Kohltirst, gegen- über Schaffhausen ausgesetzt. Sie hat also nur wenige Tage in Un- abhängigkeit zugebracht." Und weit ist sie auch nicht gekommen. Es gelang nicht, trotz Nachfrage, Näheres über die Erlegung dieser Krähe zu erfahren. Ein zahmer, nicht menschenscheuer Vogel bringt es nicht weit! Lachmöwe — L a r u s r i d i b u n d u s. No. 4077. Am 24. Mai 1920 wurde durch Herrn Dr. W. Knopfli in Zürich im Kaltbrunnerried eine junge Lachmöwe mit diesem Ring versehen. Am 13. September 1920 meldete Herr Siepi, Fils, Naturaliste in Marseille, dass am 29. August 1920 auf den Teichen von Berre bei Marseille, durch einen Verwandten der Mme. Vve. Fournier eine Lachmöwe mit diesem Ring geschossen worden sei. Der junge Vogel ist also 530 km. nach SW. geflogen. Die Möwen des Kaltbrunnci'riedes scheinen sofort nach dem Flügge- werden in dieser Riclitung abzuziehen. (Siehe auch den letzten, III. Bericht). Es wurde uns in freundlicher Weise nahe gelegt, die Bering- ungen weit besser bekannt zu machen als dies der Fall sei. Dabei war wohl nicht bekannt, dass in dieser Angelegenheit viel mehr geschieht als angenommen wird. Ein Mehreres darf immer noch geschehen ; der angeführte Fall der Schleiereule beweist das. Aber anderseits werden wir in echt schweizerischer Art unser Tun nicht besondei's wichtig machen. Ein Aufruf in unseren wichtigeren Schweiz. Jagdzeitungen hatte als Ergebnis, dass sich einige Jäger um die Sache interessierten. Es kamen uns folgende an sich be- merkenswerte Meldungen zu: Im Kanton Solothurn wurde durch einen Flobertschützen die Brieftaube -|- 22978 heruntergeknallt. Am 25. September 1920 fiel auf einer Jagd im Kanton Graubünden eine Taube mit Ring -|- S 1882 einem Schützen zum Opfer. Ein weiterer Jäger fand an , .verendeten" Tauben die Ringe -\- ^ 1153 und ^ I B ^ 57815. Da sollen wohl wieder z. T. Raubvögel am Verlust dieser Tauben schuld sein ! Herr W. F. Ruckhäberle in Zürich hat uns im Monat Sep- tember 1920 den Knochen eines Vogels mit einem Ring, den er am Eingang eines Fuchsbaues in einem Wäldchen zwischen Affoltern und Seebach (Zürich) gefunden hat, zugesandt. Es handelt sich um ein älteres Hühnerbein mit einem dunkel- blauen Geflügeiring. Allen Mitarbeitern, zu welchen die Melder auch zu zählen sind, sei noch an dieser Stelle bestens gedankt. Kaum eine andere Sache ist mehr auf die Mitarbeit weiter Kreise angewiesen wie die Vogel- beringung. 1 •> '.> Von ausländischen Vogelwarten haben wir keine Meldungen zu bringen, welche die Schweiz betreffen. Für die Ringversuche ist ein reibungsloser internationaler Ver- kehr eine unbedingte Notwendigkeit. So lange es damit happert, wird es kaum viel besser, hn XIX. Jahresbericht der Vogelwarte Rossiten lesen wir folgende Aus- führungen von Prof. Dr. J. Thienemann. ^) ,, Jetzt laufen schon wieder öfter wie früher Meldungen aus dem Auslande ein. Kngland, Italien, Spanien, Portugal schicken oder melden die erbeuteten Ringe — nur Franki-eich schweigt.. Und wie waren gerade diese Leute vor dem Kriege begeistert für die internationale Arbeit am Beringungsversuche!" Viel besser ist es darin leider immer noch nicht geworden. Immerhin sind Mitteilungen in französischen Zeitschriften und Zei- tungen zu lesen und letztere sind wieder allgemein zugänglich. So können Auszüge aus solchen Meldungen gebracht werden. ^) Ueberall regt es sich aber in unserer Sache. In Holland ist die Zugsbeobachtung auch geregelt worden. Die Ringe des Museums in Leiden sind schon verschiedenen- orts aufgetaucht.^) In Dänemark sind nunmehi', neben den Ringen von C. MoRTENSEN, solche von P. Skovgaard in Viborg verwendet worden. Hoffentlich kann man sich zu einem einheitlichen Vorgehen dort einigen. Die Stelle ,,Lotos Prag" beringt weiter und auch das Königl. Ungar. Ornithologische Institut in Budapest arbeitet in alt- bewährter Weise vorwärts.^) Ich will den bescheidenen Bericht schliessen. Unsere Beringungs- tätigkeit erstreckt sich schon über ein Zeitraum von 10 Jahren. Sehr bescheidene Erfolge wurden erzielt. Einer unserer eifrigen Mit- arbeiter, Herr A. Schifb^erli in Sempach schrieb uns: ,, Trotzdem ich nun gegen 400 Vögel gezeichnet habe, hat sich noch kein Zugs- resultat ei-geben. Da machen wir halt ruhig weiter." So ist es recht. Nur ruhig weiter gearbeitet. Vielleicht kann nach weiteren zehn Jahren ein erfreulicherer Rückblick gegeben werden. Herbsttage in Krain. Von Dr. Hans Stadler. (Fortsetzung.) Zilpzalpe waren am 21., 22., 23. Okt. ziemlich häutig, lockend, seltener den Wanderruf (wiss) ausstossend. 26., 29., 31. Okt., 1. 2., vielleicht auch 9. Nov. je einer lockend. Sie waren überall, wo Gebüsch stand: beim Friedhof, am Steinbruch, auf dem Schlossberg, an der Barockkapelle oberhalb Burgstall, Zajer abwärts. — Rotkehlchen: vom 22. Okt. bis 12. Nov. täglich eins am Südhang des Schlossberges, in Gebüsch; am 12. Nov. sang es schöne vollständige piano-Strophen. Nachher beobachtete ich es dort nicht mehr, obwohl ich täglich viermal 1) Journal für Ornithologie, 69. Jalirg. (1921). 2) Siehe z. B. „Gef. Welt" Nr. 7 vom 7. April 1921. ') Siehe „Acjuila" Bd. XXVI. 1919. — 134 — vorbei kam; am 29. Nov. schneppert eins im Garten der Apotheke (beim Friedhof). — H a u s r o t s c h w a n z: am 26. Okt., mittags IIV* ein einzehier auf den Steinmauern und am Geröll des Stein- bruchs, ebenso am 2. und am 6. Nov. Jedes Mal war es ein graues Stück (Jungtier oder erwachsenes 9^)- Am 28. Okt. lockt ein Haus- rötel auf dem Südhang des Schlossberges. Nie ein Stück auf Hausdächern gehört oder gesehen. — Erstaunt war ich, trotz- dem ich eigens darauf achtete, nur ein einziges Mal eine Amsel zu finden — am 14. Nov. am Ufergesträuch Zajer abwärts; im Frühling muss es in Bischoflack selbst wie im ganzen Gebiet sehr viele geben. — Die ersten K r a m e t s v Ö g e 1 sah ich erst nach dem starken Schneefall : am 28. Nov. schachert einer und streicht ab aus Bäumen hinter der Apotheke, ein zweiter am Hochwald des Hügels, westlich des Steinbruchs. — Wasserstare sind offenbar «an den Bergwässern häufig. Am 25. Okt. singt einer gleichmütig und ziemlich eintönig, aber viel an der Zajerbrücke. Am 5. Nov. lockt einer beim Sägwerk oberhalb der Teufelsbrücke, einer am Steinbach, einer Querschlucht des Pöllander Zajertals; am 14. Nov. rufen zwei Zajer abwärts. — Am 29. Nov. wurde eine Rauch- schwalbe in einem Zimmer des Frauenklosters unterhalb des Schlosses gefangen und wieder freigelassen. Es war ein trüber Tag, die vorangegangenen zwei Tage und Nächte hatte es durch- geregnet. Das Tierchen war aber ganz frisch. Zaunkönige waren nicht grade häutig: je einer am Friedhof, am Südhang des Schlossbergs, in einem Altwasser bei Dol, an der Pöllander Zajer. Ein junges Tier übte täglich frühmorgens seinen Gesang vom 25. Okt. bis 1. Nov. Ich vermute, dass Suchen in den Bachufern und in den verschiednen Dörfern einen viel grösseren Bestand ergeben hätte. Von Meisen war die Kohlmeise die ungleich häufigste Art und fand sich wie bei uns überall; viele waren es allerdings nicht. Sumpfmeise: eine oder zwei in den Kronen von Obst- bäumen in Burgstall; 8. Nov. eine am Schlosstor; 27. Nov. ; eine klappert ebendort, zwei weitere riefen ; 29. Nov. : eine in einem Obst- garten bei der Apotheke. Niemals waren bä-Rufe von ihnen zu vernehmen; der klappernde Gesang bewies einwandfrei, dass man Parus palustria communis vor sich hatte. — Blaumeise: 26. Okt. unsichere Beobachtung bei der Schneidmühle von Altlack. 4. Nov. eine am Schlosstor. — S c h w a n z m e i s e : 17. Nov. eine kleine Gesellschaft in den Obstgärten südlich vom Friedhof. Leider konnte ich kein Stück genau sehen. W i n t e r g o 1 d h ä h n c h e n : am 2. Nov. ruft eins im Hochwald hinter dem Schlossberg. Garten- baumläufer waren stets im Gebiet: in den Obstgärten des süd- lichen Stadtteils Carlowitz, auf dem Schlossberg, beim Friedhof, öst- lich der Altlacker Schneidmühle (beim damaligen Heim der öster- reichischen Kriegshunde), Zajer abwärts beim Dorf Gestetsche und im Hochwald gegenüber dem Dorf Zajer. Kleiber: anscheinend ein Paar hielt sich ständig auf im Gebiet des Schlossberges, bis hinunter in die Gärten von Carlowitz. Von Finkenvögeln war der Buchfink überall zu finden, jedoch nur in wenigen Stücken. Ein — lo5 — einzelner Bergfink trieb sich vom 12. bis 29. Nov. auf den Feldern beim Steinbrucli und Friedhof umher: er setzte sich gern auf die Futterbarren. Am 2. Nov. sah ich einen Flug von vier Stück auf den Anhöhen hinter dem Schlossberg; quäkend und klirrend strichen sie auf grosse Entfernung ab. H a u s s p e r 1 i n g e waren häutig. Ein grosser Schwärm sang allabendlich hinter dem Fried- hof, ein anderer bei Hausnummer 100 an der Zajerbrücke, ein dritter im Garten von Dolenz in Altlack. F e 1 d s p a t z e n waren offenbar viel seltener. Icli beobachtete nur zweimal welche : am 27. Okt. ein kleiner Trupp nördlich vom Steinbruch durchziehend? Am 15. Nov. eine chorsingende Gesellschaft gegenüber dem Dorf Dol. Ein- zelne Grünlinge waren stets da auf dem Schlossberg, bei Altlack, am Friedhof, beim Steinbruch; vielleicht war es immer der gleiche A''ogel. Auch Stieglitze wurden regelmässig nur in ein oder zwei Stücken gesehn in der Gegend des Friedhofs. Am 1. Nov. an- scheinend mehrere unter einer Schar Rothänflinge, nördlich des Steinbruchs. Am 16. Nov. ein Flug von vier Stück am Ostabhang des Steinbruchs dem Distelsamen zusprechend. Hänflinge: 26. Okt. ein einzelner auf Feldern bei Altlack. Am 1. Nov. erhebt sich ein Schwärm nördlich des Steinbruchs, durcheinander rufend und singend; später nicht wieder gesehen. 18. Nov.: mehrere quiken über dem Steinbruch. Erlenzeisige waren vom 19. Okt. bis 20. Nov. ununterbrochen da. Am 25. Nov. eine Anzahl im Schloss- garten. Täglich ein Trupp von zehn Stück in der Gegend des Friedhofs. 21. Nov. ruft einer von der Zajer her beim Dorf Hosta. Girlitz. E]in einzelner vom 19. Okt. bis l.Nov. auf den Feldern und den Anhöhen beim Friedhof und Steinbruch. Am 3. Nov. mehrere auf den Feldern beim Steinbruch. Dann konnten keine mehr entdeckt w^erden bis Ende Nov.: am 28. Nov. ein einzelner, am 29. Nov. zwei, vielleicht ein Paar: an der südlichen Fried hofmauer sass ein schön gefärbtes cf erst an einem Futterbarren, dann auf einer Trauerweide. Ich konnte das Tier mit dem Prismenglas auf drei Meter genau betrachten. Es war Serinus canarius germanicus Laubm. Ein Rohrammer sass am 2. Nov. in einem Weidenbusch auf der südlichen Schutthalde des Steinbruchs. Der Busch stand zwischen zwei Fahrwegen, in deren Gleisen Regen- lachen standen. Ein oder zwei Ei s v ö g e 1 waren immer an der Zajerbrücke. Ein oder zwei Grünspechte riefen in der Gegend Friedhof- Steinbruch und hinter dem Schloss. Einer schrie sehr aufgeregt im dunklen Auwald der Zajer, gegenüber Dorf Dol. Eine Schleiereule am 9. Nov. nachts an der Zajerbrücke. Niemals wurden Steinkauz oder Waldkauz beobachtet. Ein einzelner T u r m f a 1 k hatte sein Standquartier zwischen Steinbruch und Ges- tetsche; mehrmals wurde er von Nebelkrähen hitzig gehasst. Bus- sarde am 15. Nov. (zwei einzelne) und am 29. Nov. Ein Sperber am 29. Okt. auf dem Weg nach der Andreaskapelle. Rebhühner: Eine Kette von elt Stück fast täglich beim Steinbruch. 13. Nov. mehrere auf Wiesen Zajer abwärts. Eine Wachtel, jung eingefangen bei Bischoflack 1913, wiirde von meinem Quartiergeber Pokern in Carlowitz gehalten. Km Kupfer- — 18(i — f a s a n am 3. Nov. erlegt. H a s e 1 h ü li n e i- schienen in den Zajer- sciiütten nicht selten zu sein. 18. Nov. eins beobachtet bei Veldes. G r ü n f u s s t e i c h h u h n : 14. Nov. eins Zajei- abwärts ; 15. Nov. zwei in einem sumpfigen Altwasser gegenüber Dol sich jagend. Bekassine: 7. und 20. Nov. je eine auf Wiesen Zajer abwärts. Waldschnepfe: 14., 15., 19., Nov. eine im Ufergestrüpp ebendort. Ein ausgestopfter Kiebitz, bei Bischoflack geschossen, stand in der Wirtschaft des damaligen Bürgermeisters Fischer. Stockenten waren sehr vereinzelt in der Zajer östlich von Bischoflack. Zwerg- taucher: 14. Nov. trillert einer in dem Altwasser gegenüber von Dol. (Schluss folgt.) Der Sturzflug ein Rettungsmittel der Vögel. Von A. Stiel lin, Frauenfeld. Dass in der Kriegsaviatik der Sturzflug eine grosse Rolle spielte, ersehen wir aus der einschlägigen Literatur, z. B. aus Richt- hofens Aufzeichnungen. Meist dient derselbe aber dem Zwecke des Angriffes. Ist doch das Stossen der Raubvögel zweifellos ein reissender Sturzflug agressiver Art, der dem Flieger voi'bildlich sein musste. Aber das bewusste Abstürzen in tiefere Luftschichten ist sowohl bei den Aeronauten w^ie in der Vogelwelt auch ein vor- treffliches Schutz- und Rettungsmittel. E'.s bezweckt nicht nur die schnelle Flucht vor dem Todfeinde, sondern durch den rasenden Absturz des, oder der Flieger entsteht im Sturztrichter ein luftver- dünnter Raum, in der Fliegersprache ein Luftloch genannt, in wel- chem sich die Tragflächen des Verfolgers schlecht fangen. Zu diesen Erwägungen führten mich zwei Beobachtungen, die ich nach- stehend ^^■iedergebe, in der Meinung, dass dadurch ähnliche Elr- fahrungen aus dem Leserkreise gemeldet werden. Letzten Juli befand ich mich in Tenna im Safiertal, einem botanisch und ornithologisch dankbaren Flecklein Erde in zirka 1600 m Höhe. Mit einem Begleiter war ich auf dem Rückwege von einer Vormittagstour und wir eilten, das Waldhaus noch vor 12 Uhr zu erreichen. Heiss schien die Sonne, lautlose Mittagsstille; nur hoch oben im Täli gegen den Piz Riein ertönte das melancholische: Brii, brii einer dichten Schar Alpendohlen (Pyrrhocorax alpinus). Plötzlich ein gewaltiges Brausen und Wuchtein über uns! Wie Steine sausten die Schwarzröcke aus grosser Höhe hernieder auf die Matten neben den Häusern von Innerdorf. Ich glaubte zuerst es mit Flugspielen dieses gelbschnäbligen Volkes zu tun zu haben, wurde aber gleich eines Bessern belehrt, als ich hinter den Dohlen her ein Hühnerhabichtweibchen (Astur palumbarius) nach- stossen sah. Bis auf einen halben Meter über die Bergmatten liessen sich die Dohlen fallen, um sofort wieder in grosse Höhe emporzuschnellen. Meine ganze Aufmerksamkeit richtete sich nun auf den Verfolger. Dieser hatte sich sofort auch ^^•ieder zur Höhe geschwungen, um erneut in rasender Gier seine Opfer zu verfolgen. Dabei fiel mir aber auf, wie der Habicht beim Sturze hinter dem i — 137 — i'iusserst flagsichern Dohlenschwarm her plötzlich aus seiner Rich- tung geworfen wurde und fehlstiess. Nach viermaligem Misslingen verzog sich Frau Asturia gegen die Felsenhänge des Nullen hinauf. Innige Jungdohlen aber setzten sich mit geöffnetem Schnabel unter bestängigem Angstgezirpe und Flügellüften auf die Hausgiebel in der Nähe. Sie waren deutlich erkennbar an den schwarzen Beinen im Gegensatz zu ihren korallenrotfüssigen Eltern. Ich habe dann bei- läutlg bemerkt, auf dem Heimwege zwischen Akla und Arezen noch die Familie Astur im Eigenheim angetroffen. Dieses befand sich auf einer hohen Weisstanne über der Rabiusa. Die drei Jungen besuchten die Fliegerschule. Ich hätte dieser Beobachtung keine so hohe Bedeutung zuge- messen, wenn sie mir nicht durch eine zweite, ganz ähnliche noch eindrücklicher geworden wäre. Bei einer Velotour, die mich durch die Auenwälder unserer Thurebene führte, zog ein riesiger Schwärm Staren (Sturnus vul- garis) meine Aufmerksamkeit auf sich. Eben kam ich dazu, wie ein Baumfalke (Falco subbuteo) turmhoch über dem wohl öOOköptigen Staren Volke stand und plötzlich mit rasendem Ungestüm auf die ziemlich hochfliegenden Stare pfeilte. Diese fuhren unter donnerndem Getöse erdwärts, um dann eine geraume Strecke dicht über dem Boden hinzustreichen. Unser Schnapphahn wurde nun beim Stosse durch den Sturztrichter der Stare mehrmals seitlich abgelenkt. Dies war ganz deutlich erkennbar an dem jeweiligen Aufblicken der hellen Flügelunterflächen. Eine Beute ward dem Räuber nicht be- schieden, denn wie ein Brausewind riss die geängstete Starenwolke durch die Luft und es entzog sich meinen Blicken, bevor Onkel Braunbacke die Verfolgung nach dem Fehlstoss wieder aufnahm. Eines aber ist mir durch diese Beobachtungen klar geworden, nämlich, dass Vogelschwärme nicht allein dem Geselligkeitstrieb zufolge entstehen, sondern dass sich viele Individuen einer Art zum Zwecke des Schutzes der Einzelnen zusammenschliessen. Dadurch wird dem Verfolger unter der Menge einmal die Wahl zur Qual. Sodann wird bestimmt seine Stossicherheit im „Luftloch" oder Luft- wirbel hinter der Schar der Verfolgten ganz bedeutend vermindert. Lerchenfalke wie Hühnerhabicht gehören zu den zielsichersten Luft- jägern, denen sonst das einzelne Opfer fast unfehlbar in die Fänge kommt. Notes ornithologiques de la region du Bosphore.') Par A. Matlicij-Diqna:, Cülombier. 57. Pastor r o s e u s , L. — le Martin r o s e 1 i n. Ce bei oiseau est d'apparition irreguliere (il arrive de la Hongrie, de la Roumanie, du Sud de la Russie et de la Bulgarie. 11 niche en Thrace, Alleon indique qu'il a niche parfois dans les vieilles murailles de Stamboul. Ce grand destructeur de sauterelles est plus commun ') Vüir „O. B.", fasc. 2 et 7, 1919 20 fasc 2, 3, 4, 7, 8, 1920,21. — 138 — dans les aniiees seches. A la mi-juin 1889 et 1890 nous observions une dizaine de niartins, ad. et Juv., perches sur uii vieux terebinthe (Pistacia terebinthus, L.), dans le jardiii du College des R. R. P. P. Mecchitaristes ä Pancaldi (Constantinople), les jeunes, piaillant, deman- daient la becquee aux adultes. Nous en avons revu encore de petits vols dans la vallee de Kiahat-hane Sou et au-dessus de Scutari d'Asie. Le „Lovant Herald", Constantinople, du 19 juin 1890disait: ,,A Sophia de nombreuses bandes d'etourneaux (roselins) sont venues, comme en 1889, s'etablir en Bulgarie, surtout dans les terrains rocailleux des environs de Sophia. Ces oiseaux fönt une guerre acharnee aux sauterelles (Caloptenus italicus, L.) et aux autres in- sectes nuisibles ä Fagriculture." Aux environs de Constantinople ces martins mangeaient les fruits des müriers, ainsi au Petit- Flamour, en-dessous de la casernc du Taxim; ä la fin de l'ete, ils pillaient les vignes de la cote asia- tique, du cötö d'Erenkeui. Avant et apres Sophia, le 25 Juillet 1894, nous observons de petits groupes de roselins. Musee Coli, americ: un male. 58. S t u r n u s vulgaris, L. — T E t o u r n e a u, Des la fin d'octobre, chaque annee des vols considerables de Sansonnets arrivent sur les deux rives du Bosphore pour la periode d'hivernage. Le 31 octobre 1890, ils gazouillaient, comme au printemps, dans les cypres du cimetiere musulman de Bulbul-Dere (Scutari d'Asie). Au commencement de novembre de tres-nombreux petits voliers passent ä tire-d'aile, se dirigeant tous, sans exception, vers le sud. Les hi- vernants arrivent pour passer la nuit dans les cypres du Taxim, des Petits-Champs, de Cassim Pacha, d'Eyoub, de derriere les mu- railles de Stamboul, de la Pointe du Serail, du grand cimetiere de Scutari d'Asie, ä Selamsiz: puis, chaque matin, les groupements partent les uns apres les autres, pour les r6gions cultivees de la Thrace, oü ils vont chercher leur nourriture. S'il survient une periode de gelees un peu fortes, nos sansonnets fönt maigre pitance, et nombreux sont au matin les corps morts qui jonchent le sol. Nous avons releve un tres grand nombre de ces etourneaux morts de faim, la plupart des trepasses ressemblait exactement ä notre sansonnet vendangeur; mais, quelques-uns avaient, sur les cötes du Corps principalement, des reflets rouge-pourpr6, ainsi qu'ä la tete et ä la gorge, ce qui nous laisse supposer que nous avions peut-etre en mains la variete «Sturnus vulgaris menz- b i e r i, Sh» ou Etourneau de Siberie? Au printemps, nous faisions une remarque identique pour les sansonnets nichant en compagnie de groUes, de pigoons fuyards dans les trous du mur longeant la rue qui conduit de Galata a Bechiktach, ou pour ceux habitant le grand platane, dit de Godefroi de Bouillon, pres de Buyuk Dere, ou dans les anfractuosites des vieilles murailles de Stamboul, ainsi qu'ä Scutari pres de la mosquee. Le fond de la Corne d'or, depuis Ainali Cavak et Baharidje Keui aux embouchures d'Ali Bey Keui Sou et de Kiahathane Sou, est encombre d'une quinzaine dilots, les plus grands servent de — 139 — prairie oü broutent des buftles, des boeufs, des chevaux et des anes : en passant en caique au travers de ce minuscule archipel, en mai 1893, nous avons observe des etourneaux perches sur le dos de ces aaimaux paissant, ou accroches aux flaues des bovides et des änes, voir meme se teiiant sous leur abdomen, tout en cherchant active- ment leurs parasites. Pareillement sur les hauteurs de Chichli nous avons vu des sansonnets fouillant la toison des moutons pour y trouver quelque vermine, sans se soucier de la presence des chiens et du berger. Musee Coli. Americ.: un couple et une femelle; plus un in- dividu etiquete : St. purpurascens, Gould., c'est la variele meridionale. 59. St. unicolor, L. — TEtourneau unicolore. Nous avons observe des sansonnets nicheurs, au plumage noir, sans reflets et sans macules claires; ainsi pres de Baghtche Keui, au point oü Taqueduc conduisant les eaux du Bend de la Valide Sultane croise la route de K6feli Keui (vallee de Bouyouk Dere). Les couples se tenaient dans les trous de la maconnerie de l'aque- duc. Meine Observation pres de Pyrgos, oü des unicolores habitent les anfractuosites de l'aqueduc de Justinien et de Taqueduc coude, venant des grands Bends. (A suivre.) D PS r ==t Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. a Oefteres Erscheinen defs Rosenstars (Pastor roseus) in IJugarn. Wie J. Schenk in der „Aquila", dem Organ des Königl, Ungar. 'Ornitti. Institutes, berichtet, wird der Rosenstar in Ungarn in den letzten Jahren öfter beobachtet als früher. So ersciiien der Vogel in den Jahren 1905 bis 1910 jedes Jahr in diesem Lande und brütete innerhalb dieses Zeitraumes in drei Jahren. Dann erschien er im Jahre 1914: und dann wieder 1917 und 1918. In letzterwähntem Jahr war die Invasion eine erhebliche und der Rosenstar liat wieder in Ungarn gebrütet. Ob der Beobachtungsdienst Ijesser ist als früher? Bekanntlich wird eine Tierart immer nur dort beobachtet und festgestellt, wo ein Kenner derselben sich befindet. Jedenfalls ist die Feststellung der ungar. Vogelkundigen interessant. — Wenn nur nicht irgenwo einer kommt und deswegen von einer wiederkehrenden Tertiärzeit fabelt ! A. H. Abschuss von Wanainmenz'istellen, nicht gerade ermutigend, wenn der Grossteil der Mitglieder unentschuldigt durch Abwesenheit glänzt. „Doch was nützt's? ich kann den Haufen Nicht auf meinen Standpunkt zieh'n, Und so lass' ich ihn denn laufen, 's ist wahrhaft nicht schad' um ihn." So philosophierte einstmals der ehrwürdige Kater Hidigeigei in mitternächtlicher Stmide auf dem Dach des Schlossturmes. Aber dieses Mal kann ich dem Gedankengang des weltverachtenden Kater- greises nicht beistimmen. Wir müssen im Gegenteil Mittel und W^ege linden, um den Haufen auf un- seren Standpunkt zu ziehn. Wir müssen die Anregungen, die uns an der Zotingertagung als Wegleitung mitgegeben worden sind, mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu erreichen suchen. Wir müssen uns bestreljen, die weitesten Schichten der Bevölkerung für die Mitar- beit an denw'ichtigsten Aufgaben un.serer Gesellschaft: Erforschung der heimi- schen V o g e 1 w e 1 1 und ausgedehnter, weitherzigster Schutz derselben, zu gewinnen. Dazu brauchen wir aber die tatkräftige Mithilfe aller unserer Mitglieder. Also liebe Freunde, reicht uns die Hand zu erspriesslicher Arbeit mit vereinten Kräften ! Viribu!«i tiuiti» ! Karl Daut, Bern. Naclidruek von Originalarbeitcii nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproductioii d'articles originaux n'est antorisoe que nioyeunant lo consentcinent de l'auteur et iiulication de provenance. La rödaction laissc aux auteurs l'entierc responsabilite de leurs artieles. Redalctlon: A, Hess in Bern. — Prof. A. IVIathcy-Dapraz ä Colombicr. Druck und E.'^pedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVIII. i^r" Juli 1921 Juiiiet g^l;^; 10 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Sctiweizerischen Gesellsctiaft für Vogeiicunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornitliologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Ein Geleitwort. Von Dr. K. Bretschet , Zürich. Das Folgende wäre ungeschrieben geblieben, wenn sich nicht daraus einiger Gewinn für die Erforschung des Vogelzuges in unserm Lande erhoffen Hesse. Ich möchte nämlich meinem Büch- lein „Der Vogelzug in Mitteleuropa" ein paar Geleitworte mitgeben.*) Unseren Beobachtern dürfte sich doch etwa die Frage auf- drängen, wie es sich mit dem Eintreffen oder der Abreise der ge- fiederten Sänger in den verschiedenen Gebieten der Schweiz ver- halte, wie ihre eigenen neuen Beobachtungen in den Rahmen der bisherigen sich einfügen; ob ihr Befund schon Bekanntes aufs Neue bestätigt, mit einer weitern Tatsache belegt: ob er ein unregel- mässiges und ausserordentliches Vorkommnis bedeutet und ob er geeignet ist, eine noch wenig bekannte Art aus der Versenkung herauszuheben. Darüber gibt das Büchlein Auskunft in kleinen tabellarischen Uebersichten, die 51 Arten für den Frühlings- und 38 für den Herbstzug betreffen. Sie zeigen auf den ersten Blick, welche Gebiete der Schweiz in dieser Beziehung befriedigend, welche mangel- haft oder gar nicht erforscht sind. Um die Lücken in unserem Wissen recht anschaulich zu machen, habe ich häutig nur ganz vereinzelte Beobachtungen aufgeführt, die eigentlich meistens ebenso gut hätten wegbleiben können. Sie sollen eine dringende Mahnung sein, das Fehlende zu ergänzen. So könnte dieses Inventar über unser Beobachtungsmaterial doch einigen Wert haben. Wen sein Interesse über die Marken unserer Heimat hinaus- führt, kann es in dieser Hinsicht auch einigermassen befriedigen, da der Kreis des Werkleins weiter gezogen ist. So viel als mir möglich war, habe ich an Tatsachen zusammengetragen, die die Steine darstellen, aus denen ein Gebäude hätte errichtet werden sollen, das bei weitem noch nicht der Vollendung entgegengeht, *) Siehe Besprechung S. 96 dieses Jahrganges. Red. — 14Ö — aber doch in manchen Teilen eine bestimmte Gestalt anzunehmen beginnt. INlöchten nur dieser Bausteine mehr werden! Auch mit dem Versuch, die Zugskurven, d. h. die Art, wie die Sänger bei uns eintreffen, in ein paar Zahlen auszudrücken und so von Art zu Art, von Land zu Land vergleichbar zu machen, glaube ich nicht fehl zu gehen, so begreiflich es mir erscheint, dass mein Vorschlag da und dort Kopfschütteln erregen mag. Diese Zahlen sind nicht etwa eine grosse mathematische Formel, sondern eigentlich nur eine kurze, knappe Beschreibung der Zugs- formen in ihrem Hauptverläuf, ihrem Schema. Sie vermitteln uns neue Einblicke in die Erscheinung des Vogelzuges, wie im Büchlein angedeutet ist und noch einlässlicher an anderer Stelle gezeigt werden soll. Da ich die Beobachtung gemacht habe, dass das Lesen dieser, die Zugsform oder -kurve darstellenden Zahlen einigen Schwierigkeiten begegnet, sei mir gestattet, ihr Wesen noch an einem Beispiel zu erläutern. Hiefür wähle ich die Wald- schnepfe, für die Herr Dr. Pittet mit seiner schönen Untersuchung über «L'influence des conditions m^teorologiques sur la passage de la becasse» (0. B. Bd. 17) ein neues wertvolles Angabematerial bei- gebracht hat. So liegen mir jetzt für den westlichen Teil des Mit- tellandes 561, für dessen mittleren Teil 81 Beobachtungen vor. Von den letzteren entfallen fünf auf den 22. — 28. September, während die folgenden erst am 15, Oktober einsetzen, also nach einem grossen Unterbruch. Die Berechnung der Zugskurven ergibt nun folgende Werte : An- Zugszeit Streuung ^sym- n.,nH.nf Zeit- gaben Anfang Mittel Ende + metrie ^"""»^n* mittel 8 2,9 5.11 — 9 3,8 27.10 11 3,1 7.11 In der hintersten Kolonne habe ich die bei uns bis jetzt üblichen Zeitmittel eingesetzt, also den Abstand zwischen erstem und letztem Beobaehtungstag durch zwei geteilt. Man sieht sogleich, wie sehr sie voneinder abweichen, während die arithmethischen Mittel 1. und 3.11, die die ganze Zugsreihe und mit ihr die Häufigkeit der An- gaben zur Grundlage haben, nur zwei Tage voneinander abstehen. Wir erkennen hier sogleich, dass die grösste Zugsstärke in beiden Teilen unseres Mittellandes in die ersten Novembertage trifft. Nehmen wir die frühesten Angaben in dessen mittlerem Abschnitt mit, so haben wir es etwas vor dem westlichen Teil und damit wäre die Zugi'ichtung gegen den Genfersee hin angedeutet. Lassen wir jene Angaben unberücksichtigt, so treffen die Mittel auf den gleichen Tag. Es spricht doch offenbar für die Richtigkeit dieser Art, das Zugsmittel zu bestimmen, dass 80 und 7 mal 80 Angaben dasselbe Ergebnis liefern ; dieses liegt eben hier immer im Gebiet der grössten Häufigkeit. Die Streuung beträgt vom Mittel aus nach jeder Seite hin 12, 15 und 12; ihr ganzes Gebiet umfasst somit 24, 30 und 24 Tage. In der obersten Kurve umfasst sie 368 Beobachtungen, 95 sind Westschweiz 561 2.10 3.11 11.12 12 Mitte d, Mittellandes 81 22.9 1.11 2.12 15 ebenso, ohne die frühesten Angaben 76 15.10 3.11 2.12 12 — 147 — früher, 98 später; in der zweiten haben wir im Streuungsgebiet 64, vorher 7, nachher 10 Angaben: die dritte ergibt 55, 10 und 10, Trotz der gleichen Zugsdauer der beiden obern Kurven ist der Betrag der Streuung stark verschieden, weil bei der zweiten die Angaben keine so grosse Ansammlung in der Hauptzugszeit aufweisen wie in der ersten ; weil eine viel geringere Angabenzahl sich auf dieselbe Zahl von Zugstagen verteilt. Die dritte Kurve hat eine viel geringere Zugszeit bei fast gleicher Zahl und gleicher Anordnung der Beob- achtungen, darum ist ihre Streuung geringer. Wären die Angaben gleichmässiger auf die ganze Zugszeit verteilt, so wäre auch die Streu- ung grösser ; kleiner aber bei engerem Zusammendrängen um das Mittel. Die Zahl 8 bei der Asymmetrie oder Einseitigkeit verrät, dass bei der er-sten Kurve das Ende der Zugszeit noch verspätete An- gaben aufweist; noch mehr ist das bei der dritten der Fall. Im Gegensatz .dazu deutet der Wert — 9 für die mittlere Reihe darauf hin, dass hier die Unregelmässigkeit mit verfrühtem Eintreffen im Anfang der Zugszeit liegt. Eine kleinere ZMhl würde auch eine weniger einseitige, eine fast symmetrische Kurve anzeigen. Der Quotient ist mit 2,9 bei der obersten Reihe (= Kurve) am kleinsten, weil da die Verteilung der Angaben innerhalb der ganzen Zugszeit die gleichmässigste ist. Den grössten Quotienten hat die zweite Kurve wegen der grossen Lücke vom 29. September bis 14. Oktober in der ganzen Reihe; daher haben wir es hier um die Mitte herum mit einer verhältnismässig grösseren Anhäufung der Angaben zu tun, während der Anfang und das Ende der Zugszeit mit wenig An- gaben in grossen Lücken vertreten sind. Je grösser der Quotient, um so mehr scharen sich die Angaben in der Mitte im Vergleich zu den beiden Randgebieten. So zeigt uns das Mittel das Gebiet der grössten Häufigkeit der Angaben in der ganzen Zugszeit an; die Streuung ist ein Aus- druck für die Art, wie sie sich auf der ganzen Linie verteilen, der Wert der Einseitigkeit sagt, ob und auf welcher Seite der Reihe Unregelmässigkeiten vorkommen; der Quotient vermittelt uns einen Einblick wieder in die Art der Verteilung der Angaben, aber er vergleicht das innere Gebiet der Reihe mit den äussern. Je mehr jenes gegenüber diesen überwiegt, um so grösser ist er. Diese 4 Werte geben somit den Kurvenverlauf in seinen Hauptzügen an. Ihr Wert besteht darin, dass sie ermöglichen, die Zugsformen unter sich vergleichbar zu machen. Sie zu lesen und richtig zu deuten, erfordert allerdings einige Uebung, ist aber im weitern mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden. Diese letzten paar Sätze enthalten das ganze Geheimnis der Kurvendarstellung nach der Kollektivmasslehre. Ornithologischer Bericht aus Württemberg und dem badischen Bodenseegebiet.') 2. Teil (Juli bis Dezember 1920.) Aus dem Tagebuch von Prof. Dr. Zwiesele. Juli 1. Zwischen Leonberg und der Solitude mehrere Heu Schreckenrohrsänger gehört. Vor dem Wald Heide ') I. Teil, siehe No. 1 und 2 dieses Jahrganges. — 148 — 1 e r c h e. Auf der Solitude an den Nebengebäuden viele M e h 1 - schwalben nester besetzt. Am Waldrand gegen ßotnang füttert eine Kohlmeise Junge, die in einem Erdloch an der Wegböschung hausen. — 2. Bei Korntal junge Wendehälse schwirrend auf niedrigem Birnbaum sitzend. Waldlaubsänger, mittlerer und kleiner Buntspecht bei den Schlotwiesen. Sumpfrohrsänger in Maisfeld bei Zuffenhausen festgestellt. — 3. Im Dürrbachtal Fitis-, Wald- und Weidenlaubsänger noch lustig Bei Villa Sonneck, unweit Hedelfingen, Gartengrasmücke und Schwarzkopf nebeneinander konzertierend. Feldsperlinge lärmen in einem Gerstenacker. Ueber dem Neckartal bei Mettingen kreist ein Hühner- h a b i c h t ; am Waldrand bei Weil führen einige Mäusebus- sarde Flugspiele aus. — 4. Baumpieper bei Rohracker Balz- flüge veranstaltend. Auf einer Föhre beim Frauenkopf ruft ein Kernbeisser „psitt, psitt, psitt, zick, zick". Drossel singt in den Weinbergen bei der Geroksruhe. — 7. Bei Urach flügge R o t - rückige Würger und flügge Weisse Bachstelzen. — 8. In Jesingen bei Kirchheim lässt sich ein eifriger Garten- Spötter hören. Ein Baumpieper führt von einer Wegtafel aus seinen Balzflug aus. Bei Holzmaden hält ein Turmfalke von einer Telegraphenstange aus Umschau. — 9. Im Hoppenlaufried- hof (Stuttgart) füttern Heckenbraunelle und Gimpel flügge Junge. — 10. Bei Laupheim spazieren etwa 20 Störche in den Wiesen. Die Stare ziehen schon wieder in ungeheuren Schwärmen umher. In den Kirschpflanzungen am See sind sie zu Hundert- tausenden versammelt und richten gewaltigen Schaden an. Alles Lärmen und Schiessen nützt nichts ; sie sind eine wahre Landplage und als „Stromer" sehr lustig und vergnügt. Einen Albino von Deuchelried 0/A. Wangen sah ich beim Präparator in Ravensburg. Dort wurde auch anfangs Juli ein Wanderfalke (altes Männ- chen) von Bernhofen bei Ravensburg eingeliefert. Ein schöner Wespenbussard vom Knollengraben bei Ravensburg sei auch erwähnt. Ein altes Männchen vom „Grossen" Brachvogel von Tettnang und ein Jungvogel von Baienfurt bei Ravensburg, beide Ende Juni geschossen, zeigen, dass der Brachvogel in der Gegend noch Brutvogel ist. — 10. An der Landstrasse nach Schmalegg füttert eine Rauchschwalbe Junge, die auf Telegraphendrähten sitzen. Ein Schwarzkehliger Wiesensch mätzer singt auf einem benachbarten Kleeacker. Junge Ringelspatzen tschilpen; der weisse Halsring und der schwarze Kehlfleck ist bei ihnen erst angedeutet, der Oberkopf schon rotbraun gefärbt. Abends lässt sich bei der Veitsburg (Ravensburg) noch ein Gartenspötter hören. — 12. Bei Bermattingen-Markdorf ein Trauerfliegen- schnäpper, bei Mimmenhausen ein Grauammer auf Birn- baum oben singend. In Ueberlingen, im Badgarten, junge Distel- finken im Nest auf einer Robinie. Im Gallergraben lüpft ein Kleiber die Flechtenbüschel an den Molassewänden auf und sucht nach Nahrung. Ein Zaunkönig umflattert mich und schimpft tüchtig, um mich von seinen flüggen Jungen wegzulocken. In St. Johann junge Schwarz köpfe mit braunroten Kappen. Im — 149 — Rosenobelgraben eine ganze Familie G e 1 b k ö p f i g e r Gold- hähnchen. Bei Andelshofen schreit abends gegen halb neun noch ein Wachtelkönig: „krex, krex". — 13. Im Ueberlinger Badgarten die A 1 p e n s u m p f m e i s e eine Lindenschwärmer- raupe aufspeisend. Im Wagsautergraben füttert ein Rotkehl- chen flügge Junge. FAn Rotrückiger Würger sucht durch gewaltiges Schreien von seinen Jungen abzulenken. Mittags ein Sumpfrohrsänger in Roggenfeld bei Litzelstetten. Dort in der Nähe auch ein Z i p p a m m e r , im Wald bei der Mainau Waldlaubsänger zu hören. Im Ried bei der Insel : Brach- vogel, Wiesenpieper und R o h r a m m e r. Im Röhricht : Teichro hl' Sänger, Schilfrohrsänger, Zwergrohr- dommel; im See, selbst (Obere Gill) : Stockenten, Tafel- enten, Haubentaucher, mit Jungen. Die Hauben- taucher werden in Litzelstetten Gahner genannt (von ihrem Ruf gähn [sprich wie das französche Wort gant]). — 14. Auf Ruine Bodmann eine Hohltaube ,,kukuh" rufend; nachher streichen zwei Stück ab. In Dingeisdorf hat ein Grauer Fliegenschnäpper sein Nest auf einen mit Glycinien umrankten Fensterladen gebaut und sitzt auf der Brut. — Alte und junge Gebirgsbach stelzen im Rosenobelgraben (Ueberhngen). Bei Spetzgart Raub Würger über einem Acker rüttelnd. Gartenspötter und Waldlaub- sänger zu vernehmen; eine Goldamsel ruft ihr ,,Oriol". — 16. An den Molassewänden bei den Heidenlöchern bei Goldbach alte und junge Turmfalken und Sperber; an der Landstrasse unter ihnen schwatzt eine Dorngrasmücke unbekümmert um die Räuber über ihr. — 17. Morgens 4^" singen die Girlitze am lebhaftesten. Ein Mülle rchen klappert in St. Johann (Ueber- lingen). Am Gehrenberg bei Markdorf mehrere Schwarzspechte, Wald-, Fitis- und Weidenlaubsänger, Hauben-, Sumpf-, Tannen- und S c h w a n z m e i s e n, Augenstreif- goldhä buchen, beide Rotschwänze, Mittelspecht, Ringeltaube, Waldbaumläufer, junge Wendehälse, Wachtel festgestellt. Etwa V2 m über dem Boden in kunstlosem Nest in Weissdornhecke junge Goldammern. In unserem Haus- garten in Ueberlingen fressen Girlitze den Samen der Garten- kresse. Abends lässt sich noch eine Heckenb rauneile hören. 18. Morgens 7*4 bis 4 Uhr grosses Amsel konzert, 4 bis 4** Goldammer duett ; darauf beginnen Distelfinken, etwas später Buchfinken, dann Grünfinken und Schwarz- kopf zu singen. Um 4^^ verführen die Dohlen am St. Johann- und Münsterturm in Ueberlingen schon gewaltigen Spektakel. Bald darauf fliegen sie ins Feld. Vormittags 9 Uhr lässt sich bei HöU- w^agen die Wachtel hören. Auf dem Kogenbacher- Weiher schwimmt ein Stockenten weibchen, im Röhricht singt ein T e i c h - rohrsänger, über ein Feldstück fliegt ein W i e d e h'o p f weg. — 19. An den Johannisbeeren im Hausgarten tun sich Schwarz- köpfe gütlich ; auch die Amseln scheinen diese Frucht zu lieben. Bei St. Leonhard sind Girlitze, Bluthänflinge und K o h 1- m e i s e n an die Mohnkapseln geraten. Beim Bahnhof Nussdorf — 150 — in den dortigen Riesgruben sehr viele leere und eine ziemliche Zahl besetzter Uferschwalbennester. Bei Maurach ein D o r n - d r e h e r paar mit vier erwachsenen gesperberten Jungen. — 20. Bei der Siessenmühle ein Alpenstrandläufer. Bei Ludwigs- hafen und Espasingen je eine R o h r w e i h e , bei Stahringen ein W e s p e n b u s s a r d. Von Station Reichenau auf dem Damm zur Insel gehend, hört man rechts und links im Schilf Drossel- und T e i c h r o h r - Sänger, sieht auch den einen oder andern im Röhricht herum- klettern. Gegen das Schweizerufer 38 Haubentaucher gezählt; ein alter trägt seine Jungen auf dem Rücken mit. Ganz in der Nähe schwimmt ein Z w e r g t a u c h e r mit zwei Jungen, ausserdem sieht man viele B 1 ä s s h ü h n e r. Zwischen Allensbach und Dett- ingen auf dem Bodanrück stellen wir den Zippammer mit flüggen Jungen fest. — 22. Die meisten Sänger sind jetzt verstummt. Der Gartenrotschw^anz lässt sich selten mehr hören, der Hausrötel ist morgens und abends noch lebhaft. Buchfinken schlagen unter Tags nur noch hie und da. — 23. Kleinen Grauen Würger bei Ludwigshafen beobachtet. An der Aachmündung daselbst ein K n ä c k e n t e n paar festgestellt. — 24. Eine junge Dorngrasmücke schreit bei Ueberlingen „dütt, ditt", eiiie alte lässt noch ihr Liedchen „didudidoidida" hören. Im Königshofer Weiher sieben Tafelenten (vier alte und drei junge), am Ufer ein Eisvogel. Im Garten von Prof. M. in der Mühlenstr-asse zu Ueberlingen E r 1 e n z e i s i g e. In der ganzen Stadt sind die Segler schon abgezogen. — 25. F i t i s bei Deisendorf lustig singend. Eben- dort junge Misteldrosseln und Erlenzeisige. Bei Schloss Burgberg mehrere Flüge B r a c h p i e p e r auf den abgeernteten Feldern. G a r t e n r o t s c h w ä n z e lassen sich die reifenden Brom- beeren schmecken. — 26. B a u m 1 ä u f e r singt bei Dingeisdorf ,,tit, tit tiroitit" und versorgt seine Jungen mit Futter. Auf dem See L a c h m ö w e n in allen Verfärbungsstadien, zum Teil schon im Winterkleid. In der untern Gill bei der Mainau vier Tafelenten. Eine legt sich beim Reinigen und Oelen des Gefieders buchstäblich auf den Rücken! Später fliegen drei Stück direkt auf mich zu, um kuriz vor mir abzuschwenken. Junge Haubentaucher in der Nähe schreien wie junge Entchen „bibi, bibi" und streiten und handeln schon miteinander. — 27. Von dem Ornithologen Pfr. Marxer erhalte ich für meine Sammlung einen am 31. März 1912 in Ueberlingen geschossenen N a c h t r e i h e r. Ein weiteres Exem- plar von jenem Tag steht im Gasthaus zum Ochsen dort. Die beiden Reiher waren aus einer Schar von etwa 30 Stück von einem Baum in den städtischen Anlagen heruntergeschossen worden. Derselbe Ornithologe teilt mir noch mit, dass nach einer Meldung in der Konstanzer Zeitung im Mai 1920 ein Mauerläufer bei Goldbach an den dortigen Felswänden erlegt worden sei. — 29. Zwischen Itznang und Gaienhofen Heidelerche hoch in der Luft herrlich singend. Auf einem Ackerfeld dort mehrere Z a u n a m m e r n. Mauersegler bei Itznang, Moos und Radolfszell. Im abgemäh- ten Riedgras spaziert ein K i e b i t z und lässt mich ganz nahe heran- — 151 — kommen, ehe er die Flucht ergreift. Auf dem See tummehi sich zwei Flusseeschwalben. Am Ufer ti-ippeln Bachstel- zen umher. August, 2. Von der Aach bei Altenbeuren (Deggenhausertal) erhalte ich eine Junge, noch nicht ganz ausgewachsene Wasser- amsel.— 3. Beim Krankenhausweg in Ueberlingen werden junge flügge Gartengrasmücken von den Alten gefüttert. 4. Beim Präparator in Saulgau wird mir ein am 7. April bei Gutenstein an der Donau geschossener Mauerläufer gezeigt (für hundert Mk. wollte ihn mir der Schütze abgeben!). Auf dem Siessener Weiher Drossel- und Teichrohrsänger verhört. — 6. Von Möh- ringen auf den Fildern erhalte ich einen Grauammer. Am 8. singt ein solcher bei der Artilleriekaserne in Cannstatt. — 10. Im „Sünder" lässt sich eine Heckenbraunelle hören. Bei den Abendspaziergängen auf der Gänsheide ist schon seit einiger Zeit kein Vogellied mehr zu hören. — 13. Den Grauen Fliegenschnäpper zum letztenmal (bei Nagold) gehört. — 19. Junge Schwarzköpfe ,, dichten" in unserem Garten in Stuttgart. Die reifenden Holunderbeeren werden von ihnen mit Vorliebe ver- speist. — 21. Junges M ü 1 1 e r c h e n in der Heinestrasse zärtlich lockend, altes kurz klappernd. — 22. Am Buchrain locken B e r g - 1 a u b s ä n g e r. F i t i s zum letztenmal gehört. — 23. Von Prä- parator Banzer in Oehringen einen am 17. August 1920 bei Wohl- muthausen tot auf der Strasse gefundenen jungen Ohrensteiss- fuss erhalten. — 30. Hausrötel singt wieder häufiger. September, 1. Man hört jetzt wieder Rotkehlchen, Schwarz- kopf, Haus rötel, Weidenlaubsänger. Zaunkönig, Baumläufer, Kleiber und Meisen locken häufiger. — 5. Ein Wespenbussard wird bei Amtzeil (0/A. Wangen), ein Baumfalke bei Wolfertsweiler (0/A. Tettnang) erlegt. — 11. Bei Fischmeister Koch auf der Insel Reichenau K o 1 b e n e n t e mit Eiern vom 6. Juni 1919 gesehen. Diese Ente brütet also auf dem Boden- see! In der Sammlung Koch sind unter andern folgende Selten- heiten von Reichenau : Regenbrachvogel, Ibis oder Euro- päischer Sichler, Austern fisch er, Schwar-z- schwänzige Uferschnepfe, Kiebitz regenpfeifer, T r i e 1 , alle drei Säger, ein Paar Rallenreiher, Eis-, Eider-, Samtente usw. — 9. Bei Aalen wird eine Korn- weihe erlegt, ebenso eine am 11. bei Ludwigsburg. — 13. Bei Station Reichenau fliegen zwei Grosse Brachvögel rufend umher. Zwischen der Insel und dem Sch\\eizer Ufer Tausende von Blässhühnern, sehr viele Haubentaucher, Zwerg- steissfüsse, Wildenten verschiedener Art (besonders Stock- und auch Krickenten, Tafelenten, Knack enten und Reiherenten seltener). Rohrammer auf der Insel noch an- wesend. — 15. In Tettnang einen Tags zuvor tot aufgefundenen Waldlaub Sänger erhalten. — 16. Die letzten Uferschwalben bei Schussenried (im Torf werk) gesehen. — 23. Die letzten Mehl- schwalben im Nest am Kunstgebäude in Stuttgart. — 28. Eine — lb'2 -^ Kornweihe wird bei Radolf szeil geschossen und nach Ravens- burg geschickt. Bei Fornsbach (bei Murrhärdt) steile ich einige grössere Flüge des Brachpiepers fest. Bei Klosterreichenbach wird ein Weibchen der Eiderente erlegt und an den Präparator nach Stuttgart gesandt. Oktober, 4. Den letzten S c h w a r z k o p f in Stuttgart gehört. — 5. Bei Ravensburg wird eine Wachtel geschossen. — 6. Die Rauchschwalben ziehen vollends weg. hi Walheim fliegen morgens um 11 Uhr grosse Mengen um den Kirchturm herum. Um V2I Uhr sind alle verschwunden. Bei Wangen im Allgäu wird noch ein junger Kuckuck geschossen. — 7. Singdrossel und 8. Girlitz noch singend. Bei Bodmann wird ein Grosser Brachvogel erlegt und an den Präparator in Ravensburg ein- geliefert. — 9. Hänfling singt in der Gänsheidestrasse in Stutt- gart. — 14. Bei Friedrichshafen wird eine R o h r w e i h e erlegt. — 16. In der oberen Gänsheidestrasse den Weidenlaubsänger nochmals gehört, hi Tettnang werden am 5. und 16. Wachtel- könige eingeliefert; den 18. wird bei Wetzisreute (Tettnang) eine Waldschnepfe, den 23. Okt. eine Saatgans bei Kisslegg geschossen. — 24. Die letzten Hausrotschwänze, Männchen und Weibchen, bei Stuttgart beobachtet. — Bei Moosheim (Saulgau) kommt ein W a n d e r f a 1 k e zum Abschuss. — 25. Zur Zeit fallen die Baumläufer durch besondere Lebhaftigkeit auf. Ueberall hört man ihren Pfiff. — 26. hi der ersten Buhne unterhalb Lauffen a/N. werden seit einigen Tagen zwei Nachtreiher beobachtet ; auch ich hatte Gelegenheit, dieselben aus nächster Nähe zu sehen. — 30. Bei Benningen (Niederbiegen) bei Ravensburg wird ein T r i e 1 erbeutet. — 31. Kernbeisser streichen zur Zeit häufig auf der Gänsheide. November, 1. Bei Laichingen in einem Tannenwald viele Mistel- drosseln, auf dem Feld noch Feldlerchen in einzelnen Flügen angetroffen. — 4. Bei Harthausen (bei Stuttgart) werden drei G o 1 d - regen ])feifer erlegt. — 5. Im Buchrain (Stuttgart) Bergfinken in grösserer Menge getroffen. — 13. Im Hoppenlaufriedhof , .studiert" eine noch nicht ausgefärbte junge Amsel. Sie kann schon das ganze Amsellied, singt aber nur leise. (Auch an anderen Orten habe ich während des Novembers und Dezembers oft solche an- gehende Konzertsänger belauscht. Merkwürdigerweise sassen die- selben alle am Boden, meist in einem Busch versteckt, solange sie ihr Lied probierten.) — 19. Bei Süssen (Geislingen) grosser Flug Stare. — 26. Bei Ilshofen hält ein riesiger B e r g f i n k e nf 1 ug einen Waldteil besetzt und verführt gewaltigen Lärm. Wach hol- derdrosseln und 8 Birkenzeisige in den Obstgärten beim Städtchen . Dezember, 2. Bei Esslingen am Neckar wird ein Rauhfuss- b u s s a r d , junges Männchen, bei Sontheim am Neckar ein Gros- ser Säger (Männchen), den 5. bei Rottenacker an der Donau eine Sturmmöve, den 7. bei Ravensburg eine Schellente ge- schossen. — 13. Beim Präparator in Stuttgart wird ein weisser — 153 — Waldkauz (Albino) von Höfingen bei Leonberg eingeliefert. — 18. Bei Riedlingen wird eine Rohrdommel, bei Klosterreichen- bach ein Kleiner Säger erbeutet. — Am 21. wird ein zweiter Kleiner Säger von Klosterreichenbach in Stuttgart eingeliefert. Der Präparator in Ravensburg erhält eine R e i h e r e n t e von Bodmann. — 25. Sechs Mäusebussarde schweben über der Gänsheide. — 30. In den Anlagen klingelt ein Grünfink. Fünf Kernbeisser lesen unter den Ahornbäumen die Früchte auf, zerbeissen sie und fressen den wie Bucheckern schmeckenden Samen. — 31. In unserem Hausgarten blühen Veilchen, Schnee- glöckchen, Leberblümchen und Christrosen. Mittags fliegt eine Biene in unsere Stube, und in der Albertstrasse flattern verschiedene Fledermäuse umher. Das herrliche frühlingsmässige Wetter stimmt auch die Standvögel und Wintergäste recht munter und überall hört man sie locken und pfeifen. Baumläufer, Kleiber, Goldhähnchen, Meisen, Dompfaffen, Rotkehlchen, Zaunkönig und Amseln machen sich besonders bemerkbar. Distelfinken, Goldammern, E r 1 e n z e i s ig e , Buch- finken, Bergfinken und Wachholderdrosseln strei- chen in Flügen umher. Und so hofft man am Jahresschluss auf ein baldiges Frühjahr, das uns Vogelfreunden jeden Tag Neues und Schöneres bringen wird. Herbsttage in Krain. Von Dr. Hcm.-^ Stadler. (Schluss.) Zusammenfassung. Was sich an Vögeln zeigte in dieser vorgeschrittnen Jahres- zeit, waren fast ausschliesslich Herbst- oder schon Wintergäste und eihg durchziehende Tiere. Noch Ende November deuteten manche Beobachtungen auf Zu- oder Durchwanderung hin (Girlitz, Saatkrähen). Gewisse Arten wintern sich ein, nur anscheinend in geringerer Stück- zahl wie bei uns in Deutschland : Zaunkönig, Rotkehlchen, Hauben- lerche, Wiesenpieper, Meisen, Gartenbaumläufer, Kleiber, Winter- goldhähnchen, Saatkrähen, Elstern, Eichelhäher, Buchfinken, Feld- sperlinge, Grünlinge, Stieglitze, Goldammern, Grünspechte, Bekas- sinen, Eisvögel, Teichhühner, Zwergtaucher. Die Nebelkrähe über- wintert offenbar in Menge, als Standvogel in Uebereinstimmung mit der mehr östlichen Lage von Bischoflack. Andre Arten, die bei uns als Wintergäste regelmässig auftreten, oder sogar gemein sind, fehlen anscheinend (oder nur scheinbar f ) im bischoflacker Vorwinter : Wasserpieper, Kirschkernbeisser, Hänfhng, Gimpel, Raubwürger, Rabenkrähen. Amseln kommen auch bei uns im Spätherbst vor. Aber in sechs Wochen nur eine einzelne zu sehen, kommt in Süd- deutschland niemals vor. In N.-W. Frankreich dagegen scheint im Okt. bis Nov. ihre Seltenheit ähnlich zu sein; Ende Sept. südösthch von Maubeuge, bei Solve-le-Chateau, konnte ich trotz eifrigen Su- chens in den dortigen massenhaften Hecken nicht eine entdecken ; — 154 — in Fournies während vier Wochen nur zweimal eine einzelne, die offenbar rasch durchzogen. Es wäre vielleicht ganz lohnend, dem Herbstzug dieses gemeinen Tiers einmal nachzugehen. Auffälhg war das fast völhge Fehlen der Hochgebirgsvögel — deren Tal Wanderung stand noch bevor. Vielleicht begann sie mit dem Schneefall am 26. Nov. : an diesem Tag tauchte erstmals eine Alpendohle auf, deren bezeichnendes Rufen mir vorher nicht ent- gangen wäre. Meine Beobachtungen über Wiesenpieper sind zu gering, die Heimat der beobachteten Tiere zu ungewiss — man kann daraus keine Schlüsse ziehen. Man begegnet in den Veröffentlichungen über Herbstzug immer wieder der Vorstellung der Vogelleere. Der Kenner steht diesen Vorstellungen immer zweifelnd gegenüber. Auch der Herbst von Bischoflack brachte diese Erscheinung — und in den Bergwäldern des Gebiets war eine wirkliche Vogelleere unbestreitbar Tatsache. Auf dem Weg zur Andreaskapelle und zurück am 5. Nov., der stundenlang durch Laubwald führt, beobachtete ich tatsächlich nur einige Kohlmeisen und einen Grünspecht im Kastanienenbuschwald, einen kleinen Flug Buchfinken und Nebelkrähen auf den freien Flächen bei dem Kirchlein und dem benachbarten Weiler. Sonst war aber auch rein nichts zu sehen oder zu hören, obwohl die Sonne schien und Windsülle war. Auf dem Weg zum Kreuzberg am 22. Nov. wurde im Bergwald und auf der Höhe überhaupt- kein Vogel beob- achtet. Nur zum Teil beruht diese Vogelleere auf dem Fehlen von Nadelwald. Wie mag es im Frühling in diesen Laubwäldern von Meisen, Finken Zaunkönigen, Kleibern wimmeln! In den Wäldern des Spessarts ist übrigens im Herbst das Bild das gleiche. — In der Talebene aber ist die tagweise Vogelleere nur scheinbar; hier beruht ihre angebliche Feststellung nur auf Ungunst der Oertlichkeit oder zu kurzer Zeit der Beobachtung. Ich war im Maintal oft erstaunt, welch reiches Vogelleben der suchende Beobachter auch im Winter, wenn durhziehende Vögel kaum mehr in Frage kommen, dort an- trifft. Wenn ich in Bischoflack zwei bis drei Stunden langsam das gewohnte Gebiet Friedhof bis Steinbruch durchwanderte, war ich mehrmals überrascht, wie ergebnisreich schliesslich die Streife wurde, an denselben Stellen, wo Anfang rein nichts auffindbar war. Am 28. Nov. z. B. lag die ganze Landschaft im Schnee, es war aber windstill, sonnig, der Himmel fast wolkenlos. Von 7*12 bis 1 und von ^lA Uhr ging ich langsam das Gebiet Friedhof bis Steinbruch mit den angrenzenden Hügeln und Baumgruppen ab. Es fand sich dort folgendes- an Vögeln vor: zwei oder drei Feldlerchen, zwei Wachholderdrosseln, ein Girlitz, ein Bergfink, eine Gesellschaft von 20 Buchfinken zusammen mit einigen Goldammern, ein Flug von 30 bis 40 Goldammern, eine Kohlmeise, eine oder zwei Elstern, eine Alpendohle, eine Schar von vielleicht 100 Saat- und Nebelkrähen, z\^'ei Grünspechte, eine Kette von zehn Rebhühnern. Für den frühen Winter einer Gebirggegend ist das nicht wenig. Die Haubenlerchen und Wiesenpieper, der Grünling, der Baumläufer und der Turmfalk, die stets ebendort sich herumtrieben, sind dabei sogar noch über- sehen worden. Wäre ich freilich nur eine Stunde dort gewesen. — 155 — so wäre die „Konstatierung der grössten Vogelleere" auch in Krain wieder einmal fertig gewesen. Es konnte unmittelbar beobachtet werden, dass manche Vögel das Hochgebirg glatt überfliegen. Die Dohlenschar am 26. Okt. mit der voraustiiegenden Krähe blieb dabei dicht über den Berg- gipfeln; die Saatkrähen, die am 17. Nov. in der Richtung N-S. eihg dahinzogen, der Saatkrähen-Dohlenschwarm am 18. Nov., der nach kurzem Halt kreisend, vor dem südlich erscheinenden Gebirge, weiter eilten südwärts: sie alle nahmen Berge von 2000 m ohne Besinnen an. — In diesen drei Fällen war die Zugrichtung genau Nord-Süd — begreiflich, möchte man sagen, weil die aus Nordland kommenden Tiere den kürzesten Weg nach dem Süden, quer über die Alpenkette, einschlagen — wenn nicht von andern Beobachtern ziehende Vögel gesehen worden wären, wie sie die Alpen in der Richtung Ost-West überschritten. Nachdem sie 20 km Ebene durchmessen hatten und nunmehr vor neuen Bergen im Süden ankamen, schraubten sich weder Dohlen noch Saatkrähen höher im Angesicht des Gebirges — obwohl keine 10 km hinter dem anfänglichen Hügelland (den Vorbergen) ein 1000 m hoher Gebirgsstock (der Paschirovan) ihrer wartete. Dieser Befund ist mir einigermassen erstaunlich: ich sah am 17. März 1916 bei Bamberg eine lange Wolke von Saatkrähen, die aus NW. kommend ungeheuer hoch zogen — nur als Pünktchen erschienen, so riesig war ihre Entfernung vom Boden — kreisend Halt machen vor dem niedrigen Jura süd-westlich vor ihnen, und sich noch höher hinaufschrauben. Ich sah in Lohr, am Vormittag des 31. Okt. 1916, ein Dutzend grosser Saatkrähen schwärmt hinterein- ander, alle aus NNO. über dem Rand des östlichen Spessarts er- scheinend, sämtlich über dem Maintal stehn bleiben, sich auflösen, höher gehen und nun erst weiter fliegen — steigen vor dem Haupt- stock des Spessarts, der nicht höher ist als das Mittelgebirg — die östlichen Spessartausläufer und die Vorderrhön — , das die Tiere soeben überflogen hatten. Man kann sich vielleicht vorstellen, dass der stundenlange Anblick von Hochgebirg, den diese Vögel die Alpen überquerend, unter sich haben, sie gegen solche Eindrücke stumpf macht. Auch dieser Einzelfrage der Zugerforschung nach- zugehen, wäre sicher lolmend und würde den Beobachter köstliche Stunden verleben lassen. Vom Schrifttum über die Vogelwelt Krains ist mir nur eine kleine Arbeit zur Hand aus dem angrenzenden Untersteiermark: E. Seidexaiachkr, Beobachtungen in der Vogelwelt, gemacht in der Umgegend von Gilli in Steiermark im Jahre 1863 (Abhandlungen der Zoologisch-botanischen Gesellschaft Wien Bd. 14, 1864). Der Stoff ist in dieser Skizze nach Monaten geordnet und bringt einige — spärliche — Beobachtungen über den Zug im Oktober-November. In der zweiten Hälfte des Oktober werden Krametsvögel, Bergfinken, Wiesenpieper, wenige Wasserpieper, Rohrammern, angetroffen, ausserdem Kraniche und Schwäne. Vom November 1863 werden gemeldet Eistaucher, Gimpel, die letzten Weissen Bachstelzen (17. Nov.) Singdrosseln, eine Wachtel, am 22. Nov. ein Girlitz. Die letzte — 156 — Veröffentlichung über krainische Vögel (von Sajovic) ist neuslovenisch geschrieben. Niemand kann sie lesen, selbst nicht die vielsprachigen Verbündeten des neuen ,, Südslavischen Reichs". Sie scheidet also für eine vergleichende Betrachtung aus. Darum kann ich die Verhältnisse in Krain vergleichen mit Beob- achtungen über den Vogelzug, die im westlichen Mitteleuropa im Okt.- Nov. 1917 von meinen ständigen Mitarbeitern gemacht worden sind: bei Lohr in Unterfranken, in Sonthofen, im Allgäu, im Oberelsass bei Kembs, im Maastal. Die übliche Herbstornis war abgesehen von Sonthofen, in diesen Gegenden dieselbe wie in Krain: Hänflinge, Stieglitze, Feldlerchen in geringer Menge, bis in den November hinein; Amseln, Goldammern, Grünlinge, Feldspatzen, Baumläufer, Meisen, Rotkehlchen, Grünspechte, Bussarde überwintern. Dohlen und Saatkrähenzug wurde in Sonthofen überhaupt nicht beobachtet. In Lohr wanderten grosse Dohlenschwärm^e durch vom 10.— 25. Okt. Der Saatkrähenzug begann dort am 5. Okt., aber erst vom 25. Okt. ab verzeichnen die Beobachter grosse bis ungeheure Schwärme. Mitte November endet der Herbstzug der Saatraben im Maintal. Aus dem Oberelsass meldet der Beobachter erst vom 4. No- vember ab Krähen-Dohlenzug, noch am 27. Nov. trieb sich dort eine Schar Dohlen und Saatkrähen umher. Im Maastal wurden vom 19. Okt. bis 6. Nov. grosse Scharen von Krähen tägUch gesehn, ausserdem starke Flüge von Feldlerchen. Anfang Nov. Nebelkrähen aus dieser Zeit sind von keiner Gegend gemeldet, sie treten im west- lichen Mitteleuropa erst später auf. Stare waren im Okt. bis Nov. und zwar zahlreich in Lohr wie in Kemps, nicht in Sonthofen, am Fuss des Hochgebirgs! Dagegen wurden dort Alpendohlen beob- achtet, einzelne Wiesenpieper und Wasserpieper. Die Pieper sind wiederum aus Kemps nicht gemeldet, aber vielleicht nur übersehen worden. Am Main sind sie im Nov. da. Weisse Bachstelzen ziehen am Main durch bis 12. Nov., Hausrötel bis Ende Okt., Rohrammern am Main noch am 29. Nov. Girlitze am 11., 12., 15. Okt. bei Lohr beobachtet. Dann Pause. Am 27. Nov. nochmal ein einzelner. Berg- finken: die ersten am 5. Okt. am Main; im Oberelsass kleine und grössere Scharen den ganzen Nov. hindurch. Amseln waren auch in diesen milden Lagen ziemlich selten von Ende Okt. ab. Rauch- schwalben: am 8., 12., 15., 24. Okt. kleine Gesellschaften am Main, 1., 2. Nov. dort die letzten drei, bez. zwei Stück. Im winterlichen Sonthofen, bei Regen und Schnee, am 8. Nov. eine einzelne — das stimmt auffällig zu unserer Beobachtung einer Rauchschwalbe in Bischoflack am 9. Nov. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, dass an diesem Tag über die ganze Alpenkette noch verspätete Schwalben gezogen sind. Die Novembervögel in Sonthofen — offen- bar Wintergäste waren: einzelne Buchfinken, auch 99» Grünlinge, Goldammern, Feldspatzen, Haubenlerchen, Eichelhäher, Meisen, Raben- krähen. Die Vogelwelt war also im Allgäu, am Nordrand der Alpen, ähnlich arm wie in Krain, wo die Vögel das Hochgebirg hinter sich hatten. Auch Alpenvögel waren dort ähnlich spärlich vertreten wie hier. Die Nebelkrähen waren im Allgäu, seiner westlichen Lage entsprechend, vertreten durch Rabenkrähen. Im milden Hügelland — 157 — Unterfrankens und im Rheintal waren die Wintergäste naturgemäss viel zahlreicher. Aber auch da endet der Durchzug der kaum je überwinternden Hausrötel und Weissen Bachstelzen an den gleichen Tagen wie im viel weiter östlich gelegenen Bischoflack. Girlitze halten sich noch Ende Nov. auf bei Lohr wie in Bischoflack. Die ersten Saatkrähen zogen freilich über Unterfranken schon Anfang Okt. Aber der Hauptzug setzte erst ein am 25, Okt. einen Tag später tauchten die ersten in Krain auf. Es geht daraus hervor, dass erst in der letzten Oktoberwoche die Masse der östlichen und nördlichen Saatkrähen aufbrach und in breiter Riesenfront Europa überquerten. Notes ornithologiques de la region du Bosphore.') Par A. Mathey-Dupraz, Colorabier. 60. Pyrrhocorax graculus, L. — le Crave ou C 0 r a c i a s. A la fin de juillet 1889, longeant le Haut-Bosphore, au-delä de Roumelie-Kawak, pres de Bouyouk-Liman (d'oü Ton a la vue de la Mer noire), notre attention est attiree par des cris d'oiseaux noirs voltigeant contre les rochers, ces cris nous rappelaient ceux du Choucas, mais le vol leger de ces corvides semblait celui du chocard des Alpes. Malgre ces remarques nous supposions avoir vu des grolles. En septembre 1890, visitant la.boutique d'un mar- chand de pigeons, nous etions fort surpris d'y voir, en liberte, un crave de Tann^e, qui avait ete pris jeune ä Nögrepont. L'oiseau semblait parfaitement apprivoise, son cri nous rappela de suite nos corvides du Haut-Bosphore. Le 27 septembre 1890, nous trouvant sur le sommet du Boulgourlou, 240 m. (pres Scutari) passa un vol de craves, une vingtaine, leurs cris nous permirent de les identifier. Musee Coli, amöric. : 2 exemplaires. 61. Lycos (Colaeus) monedula, L. — le Choucas. Nicheur sur les deux rives du Bosphore, il emigre vers Tau- tomne pour revenir ä la fin de la pöriode hivernale. Dans la mauvaise saison, chaque vol de freux hivernant est accompagne de choucas piailleurs. Ce corvidö est commun durant la periode de nidaison, il se rencontre ä la Caserne du Taxim, dans les trous de la muraille vis-a-vis du palais de Dolma-Baghtche, ä Bechiktach, dans le grand platane (de Godefroi de Bouillon f) ä Tentree de la vallee de Bouyouk-Dere, dans les ruines de Roumeli-Hissar et d'Ana- toli-Hissar, aux abords de chaque mosquee ä Stamboul, sur tout le parcours des anciennes murailles de Constantinople (pres de la Porte d'Andrinople) et de la Pointe du S6rail ä Yedikoul6, aux Eaux douces d'Europe; sur la cöte asiatique ä Scutari, ä Selimie, ä Cadi- Keui et ä Phanaraki, etc. Certains males ont le gris-cendre de la nuque et de Tocciput tres clair, formant presque un collier ; ce carac- tere nous avait fait supposer que nous nous trouvions avoir ob- serve la forme Orientale du choucas gris (Lycos monedula c 0 1 1 a r i s , Drumm.). Visitant ä Vienne, le «Vivarium», le 27 Juillet ») Voir „U. B/', fasc. 2 et 7, 1919/20 - fasc. 2, 3, 4, 7, 8, 9, 1920/21. - 158 — 1894, nous admirons, dans unc grande cage, cinq choucas albinos, juv. de Tannee, une etiquette portait: «Choucas blancs» Turquie (environs de Constantinople). Musee Coli, americ. : 2 exemplaires. 62. Corvus corax, L. — le Grand corbeau. Cette espece est tres disseminee, nous Favons observ^e dans les parties desertes du Haut-Bosphore, aux abords de la foret de Beigrade, sur les collines dominant le ravin de Tatavla. A la Pointe du Serail, nous avons vu des corbeaux, en compagnie des chiens marrons, des grands goelands criards et des mouettes piailleuses, fouiller les dötritus amoncelös par les vagues. Le 26 avril 1894, sur les hau- teurs de Chichli (faubourg de Pera), trois grands coi'beaux arra- chaient la chair d'un cadavre de cheval, sans se soucier de la pre- sence de quatre vautours griffons (Gyps fulvus. Gm.) et de trois cathartes alimoches (Neophron percnopterus, L.); tandis que quel- ques chiens errants attendaient patiemment que ce nionde alle soit repu. [Nous avions vu ce gros corvide ä Brindisi (12. 9. 1888), ä Corfou (13. 9. 1888), ä la Pointe du Cap Matapan (14. 9. 88), aux Dardanelles (15. 9. 1888 et 29. 7. 1891); nous le retrouvons en juillet-aout 1905, 1910 et 1911 sur les Cötes de Norvege et aux lies Lofoten]. 63. C. corone, L. — la Corneille noire. Une seule Observation, le 24 mars 1894, par un temps de degel, nous exa- minons longuement deux corneilles noires fouillant dans le crottin de cheval au Champ de Mars du Taxim (place d'exercice de Tartillerie). Musee Coli, americ. : 1 exemplaire. 64. C. c o r n i X , L. — 1 a Corneille m a n t e 1 6 e. Espece nicheuse pour la rögion, beaucoup d'individus sont s6dentaires. La Corneille grise construit son nid sur les hauts platanes (Platanus Orientalis, L.) et sur les grands cypres des cimetieres musulmans. A Föpoque des couv6es, la faim insatiable des juv. au nid rend ces oiseaux insupportables pour leur voisinage: ainsi, ä Scutari (Asie); nous avons vu un couple de corneilles mantelees enlever pendant plusieurs jours de suite et cela sous les yeux de la domesticite in- differente, poussins, poulets et dindonneaux. Meme remarque aux lies des Pi-inces (mer de Marmara). Ces corneilles errent constam- ment sur les rives du Bosphore ä la recherclie de poissons morts. (A suivre.) D Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. Steinadler, in Württemberg geschossen. Am 3. Mai 1921 wurde an dem durch seine grosse Möwenbrutkolonie bekannten Rohrsee im Uberamt Wald- see, Württemberg, ein Steinadler geschossen. Wie ich Ijeim Präparator in Ravens- burg feststellen konnte, ist das erbeutete Tier ein junges Männchen mit 70 cm Flügelspannweite. Der Adler war kräftig im Fleisch, hatte im Kropf ein Blässliuhn mit zwei Jungen, im Magen eine Lachmöwe. An seinem mit kurzen, derben, licht- — 159 — hraunen Federn bis an die Zehen dicht besetzten Lauf, den sehr spitzen Krallen und dem grau))raunen spitzfedrigen Hinterhals war er sofort als Steinadler zu er- kennen. Er kommt nach der Präparation in die fürstlich Wolfegg'sche Sammlung nach Schloss Wolfegg. Prof. Dr. Zwiesele. Der Eichelhäher als Höhlenbrüter. In der „Aquila" (1919j wird be- richtet, dass in der Anlage des Algyogyer Sanatoriums (Ungarn) 1918 ein Eichel- hä herpaar (Garrulus glandarius) in einer grossen künstlichen Nisthöhle, v. Ber- lepsch Modell D, ö Junge erbrütet und grossgezogen hat. Die Jungen hätten viel unter der Hitze zu leiden gehabt und oft ihre Schnäbel lechzend aus dem Flugloche gesteckt. A. H. Vögel der „Valdivia'<-Expedit,ioii. Unter den Veröffentlichungen über die wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Damjifer „Valdivia" 1898 — 1899, unter der Leitung von Prof. Carl Chun j befindet sich eine, die die gesammelten Vögel behandelt.') Dieselbe hat den Prof. Dr.. Ant. Reichenow zum Verfasser. Die Expedition mit ihren sehr reichen Ergebnissen, hat sich immer- hin weit weniger mit den "Wirbeltieren befasst als mit andern Tierklassen. Deshalb kommen auch nur 71 Vogelarten zur Besprechung. Darunter belinden sicli 5 neu entdeckte Spezies, nämlich Charadrius rufocinctus (auf der Tigerhalbinsei an der Grossen Fischbucht am 11. Oktober 1898 gesammelt); Butorides java- nicus albolimbatus (von Diego Garcia 24. Februar 1899); Homopelia picturata Chuni (auch von Diego Garcia 24. Februar 1899); es ist dies eine sehr schöne Taube; Corvus splendens maledivicus (auf den südlichen Malediven [Suadivainseln] am 20. Februar 1899) ; Buchanga stigmatops phaedra (von Padang, Sumatra, 27. Januar 1899). Auffallende Erscheinungen unter den andern angeführten, uns bekannten Vogelarten, sind folgende : Am 2. Dezember 1898, 13° O. L., 57« S. ßr. wurde eine Küstensee- schwalbe, Stoma macrura völlig erschöpft, aber noch leljend, mit leerem Magen an Bord des Expeditions-Schiffes „Valdivia" gefunden. Am 22. Dezember 1898 flog 66° O. L., 56" S. Br. ein zweiter solcher Vogel im schnellen Fluge hoch über das Schiff hinweg. Diese in der antarktischen Region angetroffenen Küsten- seeschwalben dürften durch Stürme dorthin verschlagen worden sein. L a n i u s Senator (r u f u s). Im Atlantischen Ozean, nördlich der Kap Verdischen Liseln flog am 28. September 1898 ein Rotköpfiger Würger auf das Schift'. Motacilla saxatilis, Stein drossel am 18. März 1899 bei Dar-es- Salaam, also im Winterquartier angetroffen. Ein. Grauer Steinschmätzer, Saxicola oenanthe flog am 10. September 1898 westlich von Schottland, im Atlantischen Ozean, auf Deck. Alb. He.ss. Die Schweden und die Vögel. Ein schönes Zeugnis hat anlässlich eines Vortrages vor der Deutschen Ornith. Gesellschaft Hr. Graf Zedlitz den Schweden ausgestellt. Als er über die auffallend geringe Zahl von brütenden Paaren, im Gegensatz zu den nicht angepaarten Exemplaren, von zwei Vogelarten sprach, sagte er: „Ein Ausnehmen der Eier durch Kinder oder Erwachsene ist bei dem schwedi- schen Volkscharakter von voi-nherein ausgeschlossen." Wir wollen darnach trachten, dass man das nämliche von recht vielen Völkern sagen kannl A. H. /^ CHRONIK - eHRONIQUE. =^ H if ei'suchen um regelmässige Einsendung aller Beobachtungen. Aus dem bernischen Oberaargau. Schwarzkopf in Herzogenbuchsee am 31. März singend. — 1. April im Weisshölzli vereinzelte F i t i s und eine Rauchschwalbe, schöner Frühlingstag. 10. am Burgsee der erste Kuckuck ruf Vom 10.— 14. Vermehrung der Rauch- ') 5. Lieferuns- zum 7. Bd., Verlag- von Gustav Fischer, Jena. — 160 — scliwalben. 13. der erste Garte nrotschw an z. Kiebitzzug. Am 13. Hes- sen sich in der iVIatte bei Herzogenbuclisee ein Flug Kiebitzen nieder. (Ein zuver- lässiger Ornitliologe scliätzte sie auf über 50O .Stüci\.) Am 14. mittags zogen die Wanderer wieder ab. Sclmeewetter wurde angelvündet, was am 15. auch zutraf. 28. junge Staren. 28. morgens zwischen 7 — 8 Uhr rückten hier die ersten Mauersegler an. 29. die ersten M e h 1 s c h w a 1 b e n. — Am 1. Mai an der Oenz zwei T r a u e r f 1 i e g e n f ä n g e r und viele D o r n g r a s m ü c k e n (singend). 8. schlägt die Goldamsel am ßurgseegebiet an mehreren Orten. Drei Männchen die einander verfolgten, konnten einige Sekunden auf einer Eiche beobachtet werden . 12. im Weisshölzli erster Wachtelschlag. Fr. Aebi. Aus dem bernischen Emmenthal. Rabenkrähe. Am 6. Mai auf Rantiühberg zwei Brüten Junge festgestellt, in einem Nest waren drei und im andern zwei halbgrosse Junge und ein unbe- fruchtetes Ei. Elster. Am 8. ist eine Brut Junge ausgeflogen. Star. Vom 23. bis 27. sind in meinem Obstgarten die Jungen ausgetiogen, 15 Brüten. Mauer- segler. Am 3. die ersten gesehen. Girlitz. Anfangs Mai wiederholt im Obst- garten beobachtet. G a r t e n g r a s m ü c k e. Am 7. die ersten gesehen. D o rn - grasmücke. Am 6. die ersten gesehen. — Eichelhäher. Am 20. Juni auf Ranflühberg eine Brut Junge beobachtet, eine andere ist am 80. ausgeflogen. Rauchschwalbe. Ein Paar hat anfangs Juni mit dem Bau eines neuen Nestes begonnen, am 24. sind die Jungen geschlüpft. Buchfink. Am 13. hat ein Pärchen mit Brüten begonnen, fünf Eier. Das Nest befindet sich auf einem Rosenbäumchen mitten im Garten. Trauer fliegenschnä pp er. Am 16. und 22. ist je eine Brut Junge ausgetiogen. Hausr o tsc h wanz. Am 28. ist eine Brut Junge aus- getiogen. Chr. Hofstetter, Ranflüh. Ankunftsdaten der Sommerbrutvögel im Vorarlberger Rheintal und am östlichen Bodensee. Februar: 2., Star, 15., Feldlerche, 27., Rotkehlchen. — M ärz: 1., Sing- drossel, 10., Weisse Bachstelze. 15., Ringeltaube, 16., Mäusebussard, 19., Turmfalke, Bergstelze, 22., Wiesenpieper, Rohrammer, 26., Weiden- laubvogel, — April: 3., Hausrotschwanz, 8., Schwarzplättchen , Rauch- schwalben, 9., Baumfalk, 10., Kuckuck, Dorngrasmücke, 13., Wende- hals, 14., Wiesenschmätze r, 15., Gartenrotschwanz, Girlitz, 17., Wes- penbussard, 19., Baumpieper, 21., Rotköpfiger Würger, 24., Hausschwalbe, 27., Teichrohrsänger, 28., Segler, Grosser Brachvogel, Pirol, 30., Garten - grasmücke, Berglaubvogel. — Mai 1., Rotrückiger Würger, 3., Sumpf- rolirsänger, 10., Gartenspötter, Grauer Fliegenschnäpper. Alexander Bau. Vom Büchertisch — Bibliographie. Hans Habotb. Walderinnerungen des alten Forstmeisters. Erzählungen. 8". 204 S. R. Voigtländers Verlag' in Leipzig. Ungeb. M. 12.—. Geb. M. 18. — . Ein schönes Buch, in dem der graubärtige Forstmeister dem Leser seinen über alles geliebten W^ald in wunderschöner Sprache schildert: voll Waldeszauber, Wild- leben, Naturfreude. Ein Buch, welches zu Herzen geht, Sehnsucht weckt nach dem stillen Leben im Walde, fern vom Getriebe der Stadt. In ihm leben alle Tiere des Waldes mit, beleuchtet vom sorgenden Blick des Hegers und Schoners. ' Diesem Buch wünschen wir auch in unserem Lande recht weite Verbreitung; besonders auch unseren Jägern würde es viel bieten. A. H. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die V^erfasser selbst verantwortlich. La reproduetion d'articles originaux n'est autorisöe que moyennant le eonsentement de l'auteur et indieation de provenance. La redaction laisse aux auteurs l'entiöre responsabilitö de leurs articles. Redalction : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVIII. it'g" August 1921 Aoüt g^li^; 11 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisciien Gesellsctiaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornitliologiste Publicatlons mensuelies pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Die Avifauna des Vierwaldstättersees und des Gotthards. Nach eigenen Beobachtungen und Untersuchungen sowie aus der Literatur zusammengestellt von Dr. /. Gengier. I. Abteilung. Die Rabenvögel. 1. Corvus corax corax L. 1758.^) Corvus Corax LiNXAEUS, Syst. Nat. 10. I. S. 105. Der Koll^rabe. Der Kolkrabe ist im Gebiet des Urner Sees und des Gotthard kein seltener Vogel, in der Liedernenkette sogar noch recht häufig. Kolkraben werden beobachtet während des Sommers in den Felswänden oberhalb der Axenstrasse, um Axenstein, am See unterhalb der Teilsplatte, im Riemenstaldener Tal, um FlQelen, um Rophaien und Urirotstock, am Buggisgrat, um Wassen, im oberen Reusstal, im Urserental und am Gotthard. Meiner Ansicht nach ist der Kolkrabe noch Brutvogel am Urner See. Denn den ganzen Juli über waren stets zwei Stück dort zu sehen, die leicht kenntlich waren. Der eine Rabe war von auffallender Grösse, der andere kleinere hatte einen sehr defekten Flügel. So konnten die beiden ^"ögel, die zweifellos ein altes Brut- paar darstellten, stets gut kontrolliert wei-r^^n. Sie fielen immer wieder in den Felswänden oberhalb dei ..vonstrasse ein, hatten also hier ihren Standort. Von Jungvögeln aber ^var niemals etwas zu sehen. Diese hatten sich also, sofern übeii. .upt welche flügge ge- worden waren, schon in ein anderes Gebiet verzogen. Oben im Riemenstaldener Tal hausten aber wieder andere Kolkraben. ■•) Wir belassen ausnahmsweise die Nomenklatur; bekanntlich soll sie im O. B- nach F a t i o sein. Red. — 162 — Ausser durch seine Grösse ist der Kolkrabe auch schon durch sein Schreien gut von den anderen Rabenvögehi zu unterscheiden, denn er ruft rauh und tief mit hartem Ansatz und starker Stimme ,,kraak, kraak, kraak'* I Ich konnte auch einmal einen tischenden Kolkraben am Urner See beobachten. Er tischte allerdings nicht richtig, sondern suchte sich eines an der Wasseroberfläche schwimmenden tuten Fisches zu bemächtigen, indem er immer wieder auf ihn herabstiess und ihn so zum Ufer zu treiben suchte. Ein herankommender Dampfer vertrieb den eifrig beschäftigten Vogel. Was nun die systematische Stellung des schweizer Kolkraben anlangt, so haben meine Untersuchungen ergeben, dass sie sich doch etwas von dem nordischen Raben unterscheiden lassen. Ich kann sie folgendermassen beschreiben : Schwarz: Kopf stumpf schwarz mit ganz geringem bläulichem Schimmer, Rücken mehr violettblau, Flügel stark violettblau, die grossen Handschwingen bronzebraun, die Ober- seite des Schwanzes grün schimmernd, die Unterseite bläulichbraun mit lichtbläulichem Schimmer. Die Federbasis ist grau. Das Männ- chen misst: Schnabel 76 mm, grösste Höhe desselben 30 mm, Schnabelborsten 41 mm, Flügel 443 mm, Schwanz 231 mm, Lauf 71 mm.; das Weibchen: Schnabel 74 mm, grösste Höhe 27 mm, Schnabelborsten 36 mm, Flügel 430 mm, Schwanz 210 mm, Lauf 67 mm. 2. Corvus cornix subcornix Br. 1831. Corvus subcornix Brehm, Handb. Vög. Deutschi. S. 168. Die Nebelkrähe. Belegstück steht in Andermatt. Kommt als Wintervogel am See und selbst im Urserental vor. Manchmal werden noch in den ersten Apriltagen Nebelkrähen unter Rabenkrähen in der Nähe von Küssnacht beobachtet. Nach den im Gebiet erlegten und ausgestopften Stücken ge- hören die in die Schweiz als Wintervögel einstreichenden Nebel- krähen der mitteleuropäischen Form an. 3. Corvus corone corone L. 1758. Corvus Corone Linnaeus, Syst. Nat. 10. I. S. 105. Die Rabenkrähe. Die Rabenkrähe ist ein zahlreicher Brut- und Standvogel im Gebiet, der jedoch in Höhen über 1000 m nicht mehr zur Beob- achtung kam. Die Krähe ist Brutvogel um Luzei'n, am Pilatus, um Stans, Hergiswil, um Brunnen, Sisikon, im Riemenstaldener Tal, in den bewachsenen Hängen der Axenstrasse, um Morschach, Flüelen, Altdorf, Silenen, Amsteg, am Frohnalpstock, dann im oberen Reusstal. Noch am 9. Juli führte ein Paar Krähen mehrere Jungvögel, die die Alten noch Flügel schlagend um Futter anbettelten. Die Rabenkrähen halten sich mit Vorliebe an den Ufern des Sees auf und fliegen oft weite Strecken in diesen hinaus, ja manch- mal überfliegen sie den See an ziemlich breiter Stelle. Häufig kehren — 163 — sie mitten im Flug, meist wenn ihnen ein Dampfer begegnet, plötz- lich um und kehren zum Ufer zurück. Oft verfolgen sie die über dem See kreisenden Milane und belästigen sie in der frechsten und zudringlichsten Weise. Gern führen sie merkwürdige Flugspiele aus. So hatten drei, anscheinend junge Krähen den Sport, mit dem aus dem einen Tunnel der Gotlhardbahn kommenden Zug bis zum nächsten Tunnel zu tliegen, dann zum ersten Tunnel zurückzukehren und dasselbe Spiel beim nächsten Zug zu machen. Einen Zweck dieser Uebung konnte ich nicht erkennen; es war also nur reine Spielerei, Schon von den ersten Augusttagen an nächtigten viele Raben- krähen des Urner Sees gemeinschaftlich in den hoch an den Fels- wänden stehenden Wäldern oder Baumgruppen. Sie kamen des Abends meist [)aar weise angeflogen und verliessen schon bei Tages- grauen laut schreiend ihren Schlafplatz. Die schweizer Rabenkrähen sind grosswüchsig und stark- schnäbelig, am Unterleib sind sie stark mit braunen Uebertönen versehen, auch am Flügelbug sind braune Federn zu bemerken; der Allgemeinglanz auf der Oberseite ist blau, am Hals mehr grünlichblau; Lanzettfederentwicklung kaum zu sehen. Die Schna- belmasse sind: Oberschnabel von der Stirn bis zur Spitze 58 mm, Unterschnabel 55 mm, stärkste Schnabelstelle 22 mm, Winkel 16 bis 17 mm, Sclinabelborsten 30 mm, Flügellänge 340—350 mm. Die schweizer Krähe ist also bedeutend stärker als die fran- zösische, die kleinwüchsig und schwachschnäbelig ist und bei 46 mm Schnabelmass 333 mm Flügellänge besitzt. Die Durchschnittsmasse der Mitteleuropäer sind nach Hartert für Schnabel 46 — 56, Flügel 305—330 mm. Im Gegensatz zu diesen meinen Feststellungen fand L. Chr. Brehm die schweizer Rabenkrähen aus dem Kanton Freiburg kleiner als die Thüringer und nannte sie deshalb Corvus corrone helveticus (J. f. 0. Vlll. 1860 S. 233), Es mag ja sein, dass Brehm gerade kleinwüchsige Vögel, vielleicht aus dem Westen zugestrichene er- halten hatte und deshalb dieser Ansicht war. Die von mir unter- suchten schweizer Rabenkrähen waren aber ausnahmslos gross- wüchsige Vögel. 4. Corvus frugilegus frugilegus L. 1758. Corvus frugilegus LiNNAEUS Syst. Nat. 10. I. S. 105. Die Saatkrähe. Belegstück steht in Andermatt. Eine Saatkrähenkolonie konnte ich am Vierwaldstätter See nicht auffinden. Es ist dort kein ge- eignetes Feld für eine Ansiedelung dieses Vogels der Ebene. Aber im Herbst und Winter kommen wohl Flüge des Vogels in das Seegebiet und manche scheinen auch bei ihren Streifzügen hoch in das Gebirge hinauf zu kommen, denn ich konnte in Ander- matt eine im Urserental erlegte Saalk"ä!ie nn Jugendkleid unter- suchen. Der Vogel war dort im Herbst geschossen worden. — 164 — Leider konnten mir nähere Angaben nicht gemacht werden. Der noch mit gefiedertem Gesicht erlegte Vogel war höchstwahr- scheinlich gar nicht als Saatkrähe erkannt worden. 5. Coloeus monedula spermologus (Vieill.) 1817. Corvus speniologus Vieillot, Nouv. Dict. Hist. Nat. 8. S. 40. Die Dohle. Die Dohle ist Brutvogel an den Türmen der Hofkirche zu Luzern. Als solcher wird sie schon im Jahre 1633 erwähnt und heute nistet sie noch an denselben Plätzen. Kleine Trupps oder Gesellschaften von Dohlen werden auch um Morschach und im Riemenstaldener Tal, in der Umgegend von Sisikon beobachtet, die sicherlich in der Nähe, wahrscheinlich in Felslöchern ihre Brutplätze haben, denn auf den Kirchtürmen der umliegenden Ortschaften konnte ich keine Dohlen bemerken, auch wurde mir von den Ein- wohnern gesagt, dass Dohlen dort nicht nisteten. Die schweizer Dohlen, verglichen mit deutschen Brutvögeln derselben Jahreszeit und des gleichen Geschlechts, zeigen die graue Farbe des Hinterkopfes und Nackens sowie der Ohrdecken viel lichter grau und weiter gegen den Rücken zu huiabreichend. Da- durch erscheint dann auch die blauschwarze Kopffärbung viel dunk- ler und hervorstehender. Die Nasenborsten sind braun. Die schweizer Dohlen stehen den Lothringer Dohlen viel näher als den deutschen, sind also wohl zweifellos den Westeuropäern zuzurechnen. In den Grössenverhältnissen ist ein Unterschied nicht festzustellen. 6. Pica pica pica (L.) 1758. Corvus Pica Linnaeus, Syst. Nat, 10. I. S. 106. Die Elster. Die Elster ist ein nur äusserst spärlich im Seegebiet z. B. in der Umgegend von Luzern auftretender Brutvogel. Die Vogelschülzer aller Länder bezeichnen die Elster als einen sehr schädlichen Vogel, der besonders als Nesträuber die kleinen Singvögel in unverantwortlicher Weise schädigt. Ich habe nun in Slavonien, Rumänien, Serbien, Mazedonien, Bulgarien und in der Türkei die Elster als einen sehr zahlreichen, den Menschen sich eng anschliessenden Brutvogel kennengelernt und habe zugleich dort gesehen, dass auch in der Nachbarschaft der Elstern eine Menge kleiner Singvögel wohnen und nisten. Es muss also der Schaden der Elster doch nicht so gross sein als übereifrige Vogel- schützer stets meinen. Also möge man die Elster, diesen geschmack- voll gefärbten, schönen, sich elegant bewegenden Yogel sein Plätz- lein in der Natur, der sie nur zur Zierde gereichen, gönnen. Bei den schweizer Elstern kann man zwei Wuchsformen unter- scheiden, einen sehr grossen mit 190—192 mm und einen kleinen mit 182 mm Flügellänge. Der Schnabel beider Wuchsformen ist kurz und derb. In der Färbung ist ein Unterschied sowohl bei den beiden schweizerischen Wuchsformen als den mitteleuropäischen Elstern gegenüber nicht zu finden. Die Schwanzfedern der grossen — 165 — Wuchsform sind verhältnismässig sehr breit und die schwarze Bauchfärbung geht bei ihr weiter gegen die Brust herauf als bei den kleinwüchsigen Elstern. 7. Nucifraga caryocatactes major Br. 1860. NucitVaga caryocatactes major Brehm, J. f. O. Vlll. S. 236. Der Alpentann'enhäher. Der Alpentannenhäher ist zweifellos Brutvogel, höchstwahr- scheinlich auch Standvogel im Seegebiet. In den Monaten März, Mai und August wurden die Vögel stets an denselben Plätzen be- obachtet. Sie wurd«n festgestellt am Pilatus, in der Umgebung der Mythen, am Rigi, bei Grubisbalm, im Tannenwald unterhalb Rigi- staffel und im Riemenstaldener Tal. Am letztgenannten Platz waren sie stets in den Haselnusstauden zu linden und nur schwer daraus zu vertreiben. Die schweizer Tannenhäher sind grosse, ziemlich dunkel ge- färbte Vögel. Kopf und Nacken sind ohne Fleckung, der Rücken ist nur spärlich gefleckt, die Unterseite dagegen ziemlich reichlich, besonders die Brust, während auf der Kehle nur nadelfeine helle Strichelchen zu sehen sind. Die weisse SclT,wanzbinde wechselt bei den Männchen zwischen 18 und 20 mm, bei den Weibchen zwi- schen 16 und 18 mm. Der starke Schnabel zeigt häufig eine kleine stumpfe Ueber- ragung des Oberschnabels. Spitze Schnäbel sind nicht zu sehen. Die Masse der Schweizer sind beim Männchen: Von der Stirn bis zur Spitze 46 — 47 mm, Mundwinkel 47 — 50 mm, an der stärksten Stelle 15—16 mm. Die Flügellänge beträgt bei dem Männchen 194 bis 202 mm, bei den Weibchen 186^190 mm. Die spärliche Rückenfärbung zeigt sich bei den schweizer Vö- geln auch schon im Jugendkleid und zwar genau so wie bei alten Vögeln in verschiedener Weise von ganz kleintropfigen Fleckchen bis zur birnförmigen Fleckung des Rückens. 8. Nucifraga caryocactes macrorhynchos Br. 1823. Nucifraga macrorhynchos Brehm, Lehrb, Nat. eur. Vög. I. S. 103. Der sibirische Tannenhäher. Bei der letzten grossen Einwanderung sibirischer Tannenhäher in Europa im Jahre 1911 wurden solche Vögel festgestellt in den Monaten Oktober und November am Pilatus, um Meggen, Horw und Hergiswil. 9. Garrulus glandarius glandarius (L.) 1758. CorvLis glandarius LiNNAEUS, Syst. Nat. 10. I. S. 106. Der Eichelhäher. Der Eichelhäher ist ein recht zahlreicher Vogel in den Wäldern um den See. So ist er festgestellt in der Umgegend von Luzern, am Pilatus, um Vitznau, bei Grubisbalm, Küssnacht, um Treib, in den Wäldern hinter dem Schillerstein, am Rütli, um Brunnen, an der ganzen Axenstrasse, am Axenstein, um Morschach, — 166 — Sisikon, im Riemenstaldener Tal, in den Wäldern bei der Tellsplatte, um Flüelen, Seedorf, Altdorf, Amsteg, im Maderanertal, um Was- sen, Gurtnellen, im Urserental um Andermatt sowie überhaupt im ganzen Gotthardgebiet. Schon von Anfang August an findet man viele Häher in den bewaldeten Hängen ol^^r- und unterhalb der Axenstrasse, die dort in Obstgärten allerlei Unfug treiben und sich nur schwer ver- scheuchen lassen. Bei Gf^f-ihr ziehen sie sich in die unbesteigbaren Hänge hinauf, von wo sie ihr garstiges Geschrei noch lange hören lassen. An der Axenstrasse hatten sie zwei Lieblingsplätze, an denen sie stets zu finden waren. Der eine vor dem Ausgang des Riemenstaldener Tales bei Sisikon, der andere an der Axenstrasse bei Flüelen, wo der Gruonbach herabkommt. Die schweizer Eichelhäher sind zweifellos zur mitteleuropäischen Form gehörig. Sie sind kleinwüchsig, auch die aus dem Gebirg stammenden,^ und schwachschnäbelig. Die französischen Häher sind noch kleinwüchsiger, aber starkschnäbeliger. Bei den Schweizern ist der Vorderkopf mit breiten dunklen Längsstrichen stark versehen und der Hinterkopf und Nacken sind sehr intensiv rotbraun über- laufen. Die Flügel messen 182—190 mm. Die Häher verschleppen auch sehr viele Edelkastanienfrüchte und tun dadurch ernsten Schaden. Wahrscheinlich aber verpflanzen sie eben durch dieses Verschleppen den Baum weit über die bis- herigen Verbreitungsgrenzen hinaus. 10. Pyrrhocorax graculus (L.) 1766. Corvus Graculus Linnaeus, Syst. Nat. 12. I. S. 158. Die Alpendohle. Die gelbschnäbelige Alpendohle ist im Seegebiet beheimatet. Sie ist festgestellt als seltener, hie und da einmal auftretender Vogel um Stans, ebenso in den Riginordhängen, häufiger in den Mythen und im Gotthardgebiet. Hier treten Alpendohlen schon im oberen Reusstal um Leggistein und um Wassen auf. Sicherlich nisten die Vögel auch dort. Schon am Fluge sind die Alpendohlen gut von anderen Rabenvögeln zu unterscheiden, denn er ist leicht und rasch und im Flugbild erscheinen die Flügel schmaler und der Schwanz länger. Ihr Geschrei klingt ziemlich hell ,,krü, krü, krüi, krüi". Die schweizer Alpendohlen zeigen in der .Färbung keinen Unterschied gegenüber Alpendohlen in anderen Gebieten wie z. B. solchen von Tianschan, Issik Kul, Griechenland und Dalmatien. Aber in der Grösse unterscheiden sie sich. Die kleinsten Alpen- dohlen sind die aus Dalmafien und der Schweiz, die sich in allem vollkommen gleichen, während die grössten die von Tiantschan, dann die von Issik Kul sind, während die griechischen Vögel nicht grösser sind, aber viel schlanker und langschwänziger erscheinen. Die Flügelmasse sind für chinesische 283, Issik Kul 285, griechische 250 und schweizerische 265 — 283 mm. Die Flügellängen wechseln aber nicht nur nach dem Heimatland, sondern auch nach Alter und Geschlecht ganz gewaltig. — 167 — 11. Pyrrhocorax pyrrhocorax (L.) 1758. Upupa Pyrrhocorax LiXNAEUS, Syst. Nat. 10. I. S. 118. Die Alpen krähe. Ein Paar der rotschnäbeligen Alpenkrähe wurde einmal um Rigi-Kulm beobachtet. Die schweizer Alpenkrähen unterscheiden sich von den Alpen- krähen des Kaukasus kaum in der Gefiederfärbung, nur zeigen die Kaukasier an den Brustseiten einen mehr rotbraunen Ueber- ton, der den Schweizern meist fehlt oder doch nur viel weniger deutlich ausgeprägt ist. Auch im Nacken und am Rücken haben alle Kaukasusvögel rotbraune Töne, die den Alpenvögeln vollkommen fehlen. Die schweizer Vögel sind aber kleinwüchsig und kurz- flügelig: sie messen am Flügel 280 bis 283 gegenüber den Kau- kasiern mit 300 bis 312 mm. Der Schnabel der Schweizer ist viel schlanker und auch mehr gebogen als der der Kaukasusvögel, die auffallend plumpe Schnäbel haben, und ausserdem ist er enger im Kinnwinkel. Der Rauhfussbussard (Archibuteo lagopusL.) jm Tessin? Von Carl Steinmlei , Schaffhausen. Im Heft 2 vom November 1920 berichtete Theodor Simon von Basel über seine Beobachtungen im Tessin. Er führt aus, dass er Ende Juli dort dreimal den Rauhfussbussard getroffen habe. Er habe ihn deutlich an der weissen Schwanzwurzel erkannt. Herr Aellen habe ihm dies durch eigene Beobachtungen bestätigt. Da schon so oft Irrtümer vorgekommen sind und der Rauhfuss- bussard im Sommer für die Schweiz doch eine Abnormität bedeutet, möchte ich mii- die Frage erlauben, ob die zwei Beobachter den Rauhfuss wirklich kennend Ich meine in freier Wildbahn. Das an- geführte Kennzeichen, weisse Schwanzbinde ist doch nicht mass- gebend! Beim Mäusebussard (Buteo vulgaris L.) kommen nicht gerade selten Weisslinge vor, die eine schöne weisse Schwanzbinde und silberweissen Kopf haben. Ich selbst sah zweimal, einmal im Herbst, einmal im Winter zwei prächtige Weisslinge aus nächster Nähe. Einer war so weiss, fast wie eine Schneeule. Ich bekam einst einen noch lebenden angeschossenen Weissling, den ich im ersten Moment als Rauhfuss ansprach und ich habe schon viele Hunderte gehabt, also nicht nur fliegen gesehen. Der Rauh- fuss ist in unserer Gegend ein so seltener Vogel, dass etwas dazu gehört, um ihn im Fluge erkennen zu können. Während zehn Jahren ist der Rauhfuss im benachbarten Höhgau nicht ein- mal erlegt worden. Dabei ist dort ein Jäger, der jedes Jahr zirka 50 Buteo erlegte. Nach dem , .Katalog der \öge\ Badens", ist der Rauhfuss im Frühling ein sehr seltener Irrgast. Dies dürfte auch für die Umgebung Basels zutreffen. — 168 — 0. von R1E8ENTAL schreibt im Naumann V, S. 200: „Ebenso- wenig sind nach Saunders (Ibis 1891 p. 181) irgendwelche Beweis- stücke für das angebUche Brüten in der Schweiz bei Genf und im UnterwaUis (s. Studer und Fatio, Katalog der Schweiz. Vögel, p. 10 — 11) vorhanden." Lieber die Einwanderuni des Girlitz in Vorarlberi. Von Alexander Bau. Im meiner kleinen Arbeit über die Vögel Vorarlbergs') ist vom Girlitz Folgendes gesaqjt: ,,71. Serinus s inus (L.), Girlitz. Nach Dr. Stölker hat er früher bei Rheineck genistet. In R. v. Tschusi's Tagebuch finde ich folgende Angaben : "\.a IL, 13., 19., 20., 23. Oktober 1893 je ein Stück am Exerzierplaiz bei Bregenz. Am 28. März 1894 der erste, seither einzelne, doch nicht häufig, 24. April 1895 mehrere bei Schachen (bayr. Seeufer). 14. September 10—15 Stück, 23. September einige beim Schlachthause (Bregenz). Am 31. März 1897 ein Stück auf dem Kasernenhof, 20. April 1897 mehrere." Bei diesen Notizen des sorgfältigen Beobachters Rudolf v.Tschusi fehlen Beobachtungen zur Brutzeit, und erstere dürften sich nur auf Durchzugsvögel beziehen. 1896 nahm ich meinen Wohnsitz in Vor- arlberg in der Nähe von Bregenz und habe in allen Folgejahren den Girlitz niemals zur Brutzeit angetroffen. Erst am 14. Mai 1915 sah ich zwei singende Männchen am Oelrein bei Bregenz. Im Garten meiner gegenwärtigen Wohnung (Lochau bei Bregenz) erschien am 1. August 1916 ein Pärchen mit fünf ausgeflogenen Jungen. 1917 konnte ich bereits an mehreren Orten zur Brutzeit den reizenden kleinen Finken und auch ausgeflogene Junge beobachten. In den folgenden Jahren wurde er immer häuflger. 1920 hörte man seinen Gesang überall. In mein Notizbuch schrieb ich am 16. Juli 1920: „Ausgeflogene Serinus. Alte Serinus fressen im Garten Kresse- samen, unbekümmert darum, dass ich nur 2V2 Meter davon entfernt sitze." Die Vögelchen waren sehr zutraulich und Hessen sich auch durch Bewegungen meinerseits nicht im Geringsten in ihrer Mahl- zeit stören. Heuer, 1921, höre ich den Gesang überall, wohin ich komme, sodass sich der Girlitz hier vollständig eingebürgert hat und an vielen Orten fast so häufig wie der Buchfink ist. Voielschutz. Protection des oiseaux. Der Wendehals als Anjeklaiter. Von Frau Stracht-Iinhoof, Zofingen. Wir beklagen bei menschlichen Schicksalen so mancherlei, aber auch in der Vogelwelt gibt es Tragödien, von denen niemand was weiss. M Im 44. Jahresbericht des Vorarlberger Museumvereins; Bregenz 1907, pag. 239—286. — 169 — In einem Meisenkästchen am Apfelbaum vor dem Hause, nistete ein niedliches Blaumeisenpaar. Wir waren gute Freunde, denn es kam den ganzen Winter auf den Futterplatz vor dem Fenster, um sich den Hanf und die Nusskernen zu holen. Das Weibchen trug jetzt allerlei Nestmaterial herbei, zuletzt schöne, weisse Flaumfederchen, die es sich wahrscheinlich vom nahen Schwanenweiher hinüber holte. Während dem Brutgeschäfte ver- liess es nur hie und da, für kurze Zeit das Nestchen, denn sein Ehegemahl brachte ihm Nahrung, die es jedesmal am Schlupfloche in Empfang nahm. Gewiss ein schönes, idyllisches Familienleben. „Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten und das Unglück schreitet schnell." Zwölf Tage, nach Beginn des Brutgeschäftes, fand ich das Blaumeisenweibchen tot hinter dem Hause auf den Steinfliessen de» Hofes. Ich untersuchte das arme Tierchen. Es waren äusserlich gar keine Vei'letzungen zu finden. Das nun einsam gewordene Männchen rief mit feinem Lock- rufe, der sich vom gewöhnlichen Gesänge wohl unterscheidet, den ganzen Tag auf einer Birke in der Nähe des Kästchens nach seinem lieben Weibchen, doch alles war umsonst, die Vermisste kehrte nicht wieder. Der scheinbar untröstliche Gatte verschwand für zwei Tage und erschien am dritten triumphierend mit einer neuen Ge- fährtin. Da sieht man wieder, wie schnell die Frauen vergessen sind und wie lange die sogenannte ewige Treue dauert. Dieses Weibchen trug ebenfalls Flaum ins Nestchen, um seinerseits auch etwas an die gemeinsame Wohnung zu leisten. Am zweiten Tage nach dem Einzüge der neuen Gattin hörte ich am Nachmittage plötzlich den Wendehals in der Nähe rufen. Sofort dachte ich an mein Blaumeisenkästchen, ob er sich etwa dieses zu erobern suche ; leider waren meine Befürchtungen nur zu begründet. Der Wendehals hatte sich schon vor dem Kästchen postiert, das in diesem Momente von den Bewohnern nicht besetzt war, dagegen merkwürdigerweise von einem Amselmännchen be- wacht wurde, welches wahrscheinlich die räuberischen Absichten des Wendehals durchschaute, demselben immer näher rückte und dem Wendehals, als er ins Schlupfloch hinein kroch, einen gehörigen Hieb mit seinem gelben Schnabel versetzte und dann davon flog. Schon nach drei Sekunden kam der Wendehals herausgeflogen mit einem Eilein der Blaumeise im Schnabel, das er bei der nächsten Tanne, wo er sich niederliess, fallen liess. Der Ueberfall galt dem Gelege der verstorbenen Gattin. Nun eilte ich hinzu um einen zweiten Raub zu verhüten. Der Räuber war aber schneller und bevor ich mein Ziel erreichte, war er schon zum zweiten Mal hinein geschlüpft und hatte ein zweites Eilein herausgeholt. Als er mich unter dem Baume erblickte, flog er davon und liess den Raub fallen. Ich bewachte nun das Nestchen bis die Blaumeisen zurückkehrten und das Weibchen sogleich ins Nestchen flog um den Rest der Eier weiter zu brüten. Ich überliess nun das Kästchen wieder der Ob- hut seiner Bewohner und hatte keine Bedenken, das Haus für eine Stunde zu verlassen. Aber welch Zerstörungswerk bot sich bei — 170 — meiner Rückkehr dar! Die Abwesenheit der Blaumeise abermals benützend, war der freche Wendeiials am Abend zum zweitenmal erschienen, ins Kästchen geflogen, um auch noch den Rest der Eier und an dem noch nicht genug, noch das Nestchen selbst herauszu- reissen, dass die weichen Flaumfedern und Fäden nur so herum- flogen und herumhingen. Ein Finkenpärchen machte sich diese Katastrophe zu Nutze und holte sich den Flaum zum eigenen Nest- bau. Als mit Beginn der Dämmerung das Blaumeisenpaar zurück- kehrte, flog das ahnungslose Weibchen ins Kästchen, um wie ge- wohnt, dort zu übernachten. Das Männchen aber flog in den vor- springenden Drachenkopf unseres Dachablaufrohres, wo es schon den ganzen Winter über sein Nachtquartier hatte. Das Pärchen suchte nun vorerst eine andere Wohnung, fand aber bei dieser herrschenden Wohnungsnot keine passende und konnte sich in der alten wieder einrichten, weil ich den Wendehals fortwährend abhielt, von ihr dauernden Besitz zu ergreifen. Das beraubte Paar sorgte für neuen Nachwuchs und nach 15 Tagen war ein anderes Gelege vorhanden. Schon glaubte ich das Nestchen der Blaumeise für immer ge- sichert, als in der Morgenfrühe des folgenden Tages der freche Räuber, unser Wendehals, nochmals anrückte und wie das erstemal die ganze Wohnung samt dem Gelege der armen Blaumeisen zer- trümmerte. Die Beraubten flogen ängstlich ab und zu, aber ins Kästchen, hinein getrauten sie sich nicht mehr, denn der Wendehals kam alle Augenblicke wieder ans Kästchen geflogen und schlüpfte ein und aus, um den Meisen zu zeigen : ,,da bin ich jetzt allein Meister." Zu früh aber hatte er sich über seine freche Tat gefreut. Ich passte ihm ab und als er wieder ins Kästchen hinein flog, ver- schloss ich den Ausgang mit einem Holzzapfen, so dass er in seiner eroberten Wohnung als Gefangener sass, um ihn für immer vom Neste abzuschrecken und ihn eines Bessern zu belehren. Nach ungefähr zwei Stunden Gefängnis mit schmaler Kost liess ich ihn wieder frei. Das nächste Mal erwischt, wird er kri- minell bestraft. Das Blaumeisenpaar liess sich nicht mehr sehen. Vogelschutzfragen Von Albert Hess, Bern. I. Der Steinadler. Eine Vogel art, deren Bestand immer noch als gefährdet gelten muss, ist der Steinadler. Zwar wollen wir gerne zugeben, dass es in den letzten Jahren gelungen ist eine weitere A^orminderung zu verhindern. Es hat eher eine kleine Zunahme stattgefunden. Aber der vorhandene Rest ist doch derart gering, dass es kleiner Zu- fälligkeiten bedarf um das Weiterbestehen des Steinadlers in unseren Alpen zu gefährden. Ich denke dabei nur an strengere Winter. Bekanntlich war es in dieser Beziehung in den letzten Jahren nicht schlimm, aber ganz gewiss wird es wieder schneereichere und — 171 — kältere Winter geben. Die verhältnismässig milden Winter haben auch das ihrige zum Heben des Bestandes getan. Näher will ich dies hier nicht ausführen. Aber auf die Tatsache hinweisen, w^ill ich, dass immer wieder Angriffe auf unseren stolzen Raubvogel stattfinden. Im Monat Juni 1921 zirkulierte wieder folgende Notiz wohl durch beinahe alle schweizerischen Tagesblätter : ,,A d 1 e r und Schafherde. Der Schafhirt von Samaden war Zeuge, wie ein Adler in seine Schaf- herde eindrang und den schönsten Zuchtbock der Herde tötete." Die , .schönsten Zuchtböcke"! Wer glaubt das wohr^ Sicher wieder viele Leser, wenn auch der Steinadler nicht mehr als 10 kg. forttragen kann. In der „Engadiner Post" No. 77, St. Moritz, den 2. Juli 1921 war dann folgende Erklärung zu lesen: ,,Vom Adler schaden an der Schafherde im Rosegtal. Unterzeichneter erachtet es als seine Pflicht, die vor einigen Tagen in mehreren Tagesblättern herumgebotene Meldung, wonach die Adler an der Samadener Schaf- herde auf der Alp ,,Sass nair" im Rosegtal bedeutenden Schaden angerichtet hätten, richtig zu stellen. Richtig ist, dass vom betreffenden Hirten zwei zum Teil auch vom Adler verfressene ausgewachsene Schafe aufgefunden wurden. Jedoch besteht für diese zwei Stücke keinerlei sicherer Beweis, dass sie vom Adler umgebracht worden sind. Die angestellte Unter- suchung lässt eher vernmten die betreffenden Stücke seien erst nachdem sie, sei es durch Krankheit oder infolge irgend eines Unfalles, umgestanden sind, vom Adler angefressen worden. Es ist auch fast nicht anzunehmen, dass die Adler ausgewachsene Tiere angreifen, während daselbst auch Lämmer in der Nähe stehen. Bis heute (29. Juni) ist dem betreffenden Hirten auch nur ein ein- ziger Fall bekannt, wobei er beobachtete, wie der Adler ein von der Herde eher abseits liegendes Lämmlein ergriff und durch die Lüfte mit demselben sich davon machte. Nur dieses einzigen Falles wegen wäre es wirklich zu bedauern, wenn man ein Adler- paar beseitigen müsste. Die Meinungen und Urteile über Schonung dieser Raubvögel sind im Allgemeinen sehr verschieden. Es ist natürlich sehr zu bedauern, dass ab und zu ihnen ein Stück zum Opfer fällt, anderer- seits aber schärfen sie ständig durch ihr Auftauchen und Erscheinen die übrigen Wildnaturen für die mannigfachen Gefahren des Hoch- gebirges und schützen und retten dadurch manchmal ganze Rudel. Nur derjenige, der das ganze Jahr hindurch Gelegenheit hat, das Naturleben zu beobachten, wird dies am besten beurteilen und schätzen können. j^^^. WTldhüter des Bannbezirkes Bernina." Diese Erklärung hat dann die Runde in den Zeitungen nicht gemacht. Es könnte beinahe auffallend sein, dass Tagesblätter vielfacli ungern eine übertriebene Meldung auf das richtige Mass zurückführen. Die ganz sachliche Berichtigung stammte vom Wildhüter Rauch in Pontresina. Wir sind ihm dankbar für dieselbe. Sie zeigt — 172 — zugleich, dass wir in ihm einen guten Beobachter unseres Tierlebens haben. Ein Bekannter im Engadin, der in dieser Angelegenheit Nach- forschungen angestellt hat, schrieb mir, dass die betreffenden Schafe wahrscheinlich durch Steinschlag verunglückt seien. Jedenfalls wurden sie nicht frisch gefunden. Er schreibt ferner noch : „Richtig ist aber auch, dass es gewissenlose Schafhirten gibt, die hie und da einmal sich einen saftigen Lammbraten leisten oder dass ihnen ein Stück ,,ertrohlet" (abstürzt) und dann heisst's einfach : der Adler hat's geholt." Zutreffend wird es schon sein, dass Abgänge gerne auf das Konto des Steinadlers gebucht werden. In der Wintersession 1920 des Grossen Rates des Kantons Bern hat ein Vertreter des Obersimmentales verlangt, dass die Adler abgeschossen werden, da sie schädlich seien. Ich schrieb dem Volksvertreter und bat ihn mir nähere Angaben über die in der letzten Zeit im Simmental durch die Adler verursachten Schäden zu machen. Er schrieb lakonisch : Die Bevölkerung könne nicht zugeben, dass man diese schädlichen Vögel leben lasse; sie seien auszurotten. Das war die Begründung seines Begehrens. Wenn ich dazu bemerke, dass im Simmental der Steinadler nicht mehr heimisch ist und dass die paar Horste im Berner Ober- land überhaupt zum Denken Anlass geben, so darf man sich fragen, was diese Anläufe überhaupt bezwecken. Im Berner Oberland nistet der Steinadler noch an einigen Stellen, aber das bedenkliche ist, dass die Horste nicht mehr regelmässig und alljährlich besetzt werden. So ist z. B. der Horst am Schwarzen Mönch im Lauter- brunnental wieder nicht mehr besetzt. Diese Erscheinung mahnt schon zu sehr an eine stark im Niedergang befindliche Vogelart. Im Gi^aubünden haben wir auch die regelmässigen Anläufe gegen die Adler. Im Juli 1921 haben zwei „kühne" Tarasper Jäger am Plavna einen Adlerhorst ausgeraubt. Verhältnismässig Ruhe hat er noch im Wallis. Geschossen wird er aber auch dort fleissig. Es war auch zu lesen, dass am 11. Juli 1921 ein Horst bei Zinal ausgeplündert wurde. Noch ein Wort über die bezahlten Prämien bezw. Entschädigungen für den Raub. Mit denselben hat man schlimme Erfahrungen gemaclit. Mit der Zeit kann man kaum mehr allen Forderungen entsprechen. Mancher Jäger, der schon für Wildschaden verantwortlich gemacht wurde, wird das verstehen können. Beim Raub des Adlers ist man ganz auf die Aussagen an- gewiesen. Das Schadenobjekt fehlt eben, es kann zumeist nicht mehr besichtigt werden. ETs bleibt also nichts anderes als die ganze Angelegenheit der Steinadler gut im Auge zu behalten. Der Steinadler ist in unseren schweizerischen Alpen ein Vogel, der momentan noch immer als auf dem Aussterbeetat stehend, zu be- trachten ist. An dieser Auffassung können alle zu optimistischen Meldungen nicht viel ändern. Das Ausplündern der Horste, der Abschuss der Alten am Horst muss vor allem aus aufhören! Gelingt es, eine Zunahme zur Tatsache werden zu lassen und — 173 — zwar noch eine Reihe von Jahren lang, dann wollen wir auch gerne etwas optimistischer urteilen. Bis jetzt haben wir immer nur erst erreicht den Zeitpunkt des Aussterbens hinauszuschieben, hnmerhin etwas, aber zu wenig. O Q ff- iL= Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. o o Oruithologische («eisellschaft Basel. Der interessante Jahresbericht für das Jahr 1920 der uns Ijefreundeten Gesellschaft bietet zugleich einen Rückblick auf das fünfzigjährige Bestehen der Gesellschaft. 50 Jahre! Welch' eine Unmenge von Arbeit und Mühe sind in einem halben Jahrhundert Vereinstätiykeit enthalten! Und wenn letztere erfolgreich war, wie es bei der Jubilarin der Fall war und ist, so will das noch weit mehr heissen. In diesen 50 Jahren haben 12 Präsidenten die Ueitung inne gehabt. Sciion 20 Jahre leitet mit grossem Geschick der jetzige, Herr Fritz Hübsch, die umfangreichen Geschäfte. Mit vollem Reclit durfte er schreiben „Die Arbeit, die zu verrichten uns obliegt, gehört schon lange nicht mehr ins sport- liche Gebiet; eminent wichtige volkswirtschaftliche Bedeutung hat die Veruiclirung der Produktion von Geflügel und Eiern erlangt, und die Kenntnis und der Schutz der freilebenden Vögel bieten neben dem idealen Gewirm für das Menschenherz der Uandwirtschaft so grossen Nutzen, dass ein Erlahmen oder gar Fehlen der Vogelschutzbestrebungen heute schlechtwegs nicht mehr denkbar wären." Gewiss hat die Ornithologische Gesellschaft Basel ihre Existenzberechtigung erwiesen und wir hoffen, dass sie auch künftighin unentwegt und mustergültig an der Spitze der ornithologischen Tätigkeit unseres Uandes mitarbeiten wird. Dies sei unser etwas verspäteter Glückwunsch an die Jubilarin! * ^^ AH. Stockente an der Angel. Ein merkwürdiger, aber im Grunde ge- nommen, wenig erbaulicher Vorfall wird in der gut redigierten „Schweizer. Fischerei- zeitung" No. 1/1921 von A. K. unter „Abenteuer am Fischwasser" berichtet. Er schreibt u. a.: „Etwa vierzehn Tage später war ich wieder auf der Fischweid (Uinlh-Kanal), um das „Mügglen" zu praktizieren. — Da schwimmt unversehens etwa 10 Meter unter- halb meines Standortes eine Wildente in die Uinth hinaus. Höchst verwundert, das Tierchen nicht unverzüglich davonfliegen zu sehen, bleibt es ruhig segelnd auf dem Wasser. Als ich hierauf meine Würfe nach Aeschen fortsetze, kam die Ente seitwärts in die nächste Nähe meiner weitausgeworfenen Fliege und wurde an einem Flügel vom Angel erfasst. Da gab es ein Rencontre, das ich mein Lebtag in Er- innerung behalten werde. Fast eine halbe Stunde lang wehrte sich der arme Vogel ; er schien infolge einer Verletzung immer mehr zu erschöpfen, ohne nur einen Ver- such zu machen, aufzufliegen. Immer wieder tauchte die Ente unter, meine Schnur mit sich reissend; schliesslich wurde sie an den Federn nach 8 — 10 maligem Versuch ans Ufer gezogen, wo sie mit dem Hand-Feumer zugedeckt werden konnte. Als ich die kleine Angel, die so zähe festgehakt war, sorgfältig löste, bemerkte ich, dass der Flügel durchschossen war. Das war die Ursache, dass das Tierchen nicht durch die Luft Rettung suchen konnte. Es war eine aufregende und peinliche Szene und für mich eine Genugtuung, das krankgeschossene Entlein von einem qualvollen Tode bewahrt zu haben. Ich übergab es einem daherkommenden Waid- mann." Das sind die Leiden einer Wildente während der Jagdzeit! A. H. Vogelschutz im Tessin. Wir sind inmier schnell bereit über den mangel- haften Vogelschutz im Tessin zu lierichten. Wie ich schon früher festgestellt habe, ist es aber gar nicht so schlimm mit der „Vogelleere". Wie unser Mitglied J. W'yss bericlitet, hat er dieses Frühjahr bei Locarno zahlreiche Nachtigallen festgestellt, der Schwarzkopf war auch häufig, der Dompfaff und der Pirol waren zu sehen (letzterer Ende Mai in den Kirschen). Sodann legt er die Nummer 114 des „II Dovere" vom 20. Mai 1921 bei, in welcher von einem Korrespondenten von Brissago eine zündende Auf- forderung zum Schutze der Vogelnester enthalten ist und den Knaben für den — 174 — „Vandalismus" des Nestplünderns eine scharfe Bestrafung androht. Also wird es auch ultramonte besser. A. Hess. Schwalbennest auf Dampf boot. Seit mehreren Monaten war das Dainpf- schitf „Berna" im Hafen von Neuenstadt (Bielersee) verankert. Ein Schwalbenpaar baute nun sein Nest unter der Brücke des Schiffes. Ais dann aber eines Tages das Scliiff die Anker liclitete und den Verkehr zwisclien Neuenstadt und Biel aufnaluii, ent- stand bei den Schwalben yrosse Aufregung. Sie fanden sich aber bald mit der Sache ab und begleiteten nun das SchitY auf allen .seinen F'ahrten. Und sobald die „Berna" wieder in ihren heimatlichen Hafen zurückkehrt, setzt das Weibchen ruhig sein Brutgeschäft fort. --^ GHRONIK — eHRONIQUE. :=^ 11 ii' ersuchen am regelmässige Einsendung aller Beobachtungen. Aus dem bern. Emmenthal. Mauersegler. Sie sind vom 15. bis 18. abgezogen, abends bis 9 Uhr sah ich in raschem Fluge von N. nach S. durchziehen. K u c k u c k. Dieses Jahr wieder viel häufiger gehört, anfangs Juli befand sich in einem Hausrotschwanznesl beim Ferienheim des Berner Diakonissenhauses ein bereits Hügger junger Kuckuck. S t a r. Vom 7. bis 10. Juli sind die Jungen der zweiten Brut ausgeflogen, wieder 15 Brüten. Rauchschwalbe. Am 15. ist eine Brut Junge ausgeflogen. Weisse Bachstelze. Am 9. ist eine Brut Junge ausgeflogen. Garten- rotschwanz. Am 11. ist eine Brut Junge ausgeflogen. Grauer Fliegen- schnäpper. Am 8. ist eine Brut Junge ausgeflogen. G o 1 d a m m e r. Am 26. und 28. im Getreide beim Ernten zwei Nester mit je vier Eiern Inhalt gefunden. Baumläufer. Am 12. ist eine Brut Junge ausgeflogen, das Nest befand sich hinter einem Windladen am Hausdache. Grünspecht. Am 11. ist eine Brut Junge ausgeflogen, die ganze Sippschaft treibt sich häufig im Baumgarten herum. Grosser Buntspecht. Im Juli öfters im Baumgarten gesehen. Chr. Hofstetter, Ranflüh. Observations ornithologiques, |er mai — 31 juin 1921. Par A. Mathey-Lhipraz, Colombier, N. Le Milan n o i r. Mai— Juin. Observation reg., Baie de l'Evole Serrieres, Auvernier, Chez le Bart. — LaCressereUe. 8 mai, une criblette vers Perreux (Boudry); 15, un individu sur fll aerien, Rosieres (Noiraigue); 21, un individu pres d'Epagnier; 23, un male sur la Fon't (Boudry). Seules observations. — Le Faucon hobereau. 17 mai, un faucon des alouettes, au vol, Bas de Sachet (Cortaillod). — L'epervier. 8 mai, une femelle en chasse, pres Boudry. — A q u i I a (sp ?). Nous lisons dans la „Feuille d'Avis" de Neuchätel du 8 avril : Ün chasseur de Biasca a capture vivant un aigle, mesurant 2 m, 16 d'envergure. — La buse ordinaire. 5 jum, deux „Bons oiseaux" planent sur la foret de ßöle; 6, une buse sur Chanelaz, poursuivie par 3 corneilles. — LeM artinet noir. I observ. matin 9 h., 27 avril, un groupe sur Colombier; 29 juin, vers 1' Arsenal un juv. fait sa premiere sortis, aussitöt il est assailli par 2 corneilles, qui le mettent en pieces ; sur le sol il reste, une t(^te et 2 ailes. — L'hirondellede cheminee. I Observation, 1 avril ; 9 mai, comme l'an dernier, 3 hirondelles reviennent ä l'Usine ä Gaz jjrendre pos- session des 2 anciens nids; premiere eclosion le 11 juin; le 20, annellation de 3 juv. (1650, 1651, 1652). Dös le 28, ils se tiennent sur le bord du nid et sont nourris par les trois adultes ; 3 juillet au matin, ils s'envolent. — L'hirondelle de fenrtre. 2 mai, I observ., la construction des nids commencent des le 13, et les 4 et 6 juin des couples transportaient encore de la boue. — L'hirondelle de rivage, 1er avril, 4 cotyles visitent la groisiere de la Gagliere (vallee du Merdasson); en juin 6 ou 7 couples sont en activite. — Le C o u c o u. 17 avril, chant dans le Hardt, — 175 — pres de Multenz (Biile-Campagne) ; 22, chant ä Tecknau, Wenzlingen, Rothenfluh (Bale-Campagne). Mai G et 8, chant ä rembouchure de la Reuse, ä Bevaix, ä Trevtel, ä PeiTeux, au Cliänet de Boudry; 15 mai, cris aux CtUes (Verrieres) de 1000 ä 1500 ra ; les 17, 18, 19, chant aux Allees. — L ' E t o ii r n e a u. 12 et 13 mai, observe les preniiers juv. au vol. Le 24 mai, les males chantent de nouveau ä la place de nicliee et du 28 au 30 juin les juv. de la seconde couv^e se sont envoles. — La Corneille n o i r e. 13 juin, juv. hors du nid aux Allees. — Le Pic V e r t. De Mai ä juin, observ. reg. dans nos environs. — Le Pic epeiche. Du 1er avi'il au 12 mai, tambourinage regulier aux Allees. Mai 8, un bei individu, bois de la Gagiiere. — Le T o r c o 1. 22 avril, cris au Zoo., Bäle. 8 mai, cris dans nos environs, I observ. — La Sittelle, 19 avril, un ad. nourrit un juv. sur le chemin h 1 metre de nous; 8 juin, 4 juv. sur un pommier, vers Reuse. — La pie-grieche e c 0 r c h e u r. 16 mai, couple sur la Füret (Boudry); le 23, le nid contient 2 oeufs; le 31, nid vide. — Le go b e - m o u c h es bec-figue. 8 mai, un couple sur fil aerien, a Perreux (Boudry). — Le g.-m. g r i s. 11 mai, I observ. ; 28 juin, juv. hors du nid. — La m e s a n g e c h a r b o nn i e r e. Des 1er avril, un nichoir est oecupe ; 8 et 9 mai, juv. sont eclos; le 23, les juv. regardent par le trou de vol. Le 25, de 11 h. ä 12 h., le male nourrit les juv. 17 fois et la femelle 10 fois. Le 26, mi^me temps, le male vient au nid 15 fois et la femelle 11 fois. Le 27, de bonne heure, les juv. ont quitte le nid. Juin 15, observe pres de Bevaix, 2 couples cons- truisant dans un vieux mur de soutenement. — Le P o u i 1 1 o t s i f f 1 e u r. I observ. 3 avril, greves du lac. — Le P. v e 1 o c e. Fin juin, il fait encore entendre son chant. — L ' e f f a r V a 1 1 e. 10 et 11 mai, I observ. Rt§serve. — La Rousserolle. 12 mai, I observ. id. —La fauvette babillarde. 8 mai, I observ. ä Planeyse, a Pontpireuse. La fauvette grisette. A Planeyse, 23 mai, nid presque acheve; le 29, 4 oeufs, eclosion le 10 juin, mais le 14 le nid est vide. — La F a u v e 1 1 e ä 1 1' t e noire. 22 juin, juv. avec adultes. — Le merle n o i.r. 23 avril, juv. hors du nid. 31 mai, une femelle a pondu son cinquieme oeuf, seconde couvee, les juv. sont eclos le 15 juni. Autre nid, eclosion les 12 et 13 juin ; 22, 4 juv. sont vi- sibles dans le nid, les parents avalent les dejections pour les empörter, le 23, les juv. quittent le nid. 30 juin, chant des mäles. — La G r i v e c h a n t e u s e. 12 juin, juv. en foret. — Le Rouge-queue. 22 mai, juv. hors du nid. — Le Ros- sig n o 1 de m u r a i 1 1 e s. 25 et 26 avril, un ^, premiere Observation. — Le R 0 s s i g n 0 1. Du 10 mai au 6 juin, chant au Creux des Grenouilles (Auvernier). — Le Tarier ordinaire. 8 mai, observe ä Pontareuse, ä Perreux, ä Be- vaix. — LePipitspion Celle. 3 avril, une dizaine sur les greves exondees. — L'Alouette des champs. 14 juin, sur Planeyse nid avec 4 oeufs. — Le m o i n e a u f r i q u e t. 27 et 28 mai, premiers juv. aux Allees. — Le M 0 i n e a u d o m e s t i q u e. 3 avril, accouplement ; 23 mai, juv. hors du nid et le 29 la femelle recommence ä porter de la paille, les 20, 21 juin, les juv, de la seconde couvee crient dans le nichoir. — Le P i n s o n v e r d i e r. 30 juin, couple avec 5 juv. sur til ä Bole. — Le Char donneret. 10 mai, nid avec juv. ä l'extremite d'une brauche de marronnier. 30 juin, ad. et juv. depouillant les capitules de la centauree scabieuse. — Le B o u v r e u i 1. 11 mai, un couple, Verger du Pontet ä Colombier. Dans un jardin du Faubourg ä Neuchätel, un couple a fait son nid dans un if taille, adosse ä une fa^ade; le 10 mai, juv. eclos et s'envolent le 26. — Le P 1 u V i e r ä c o 1 1 i e r i n t e r r o m p u. Le 10 mai, j'observe longue- ment, ä quelques m^tres, un bei individu courant dans les flaques, au Bas des Alleles. — Le R ci 1 e d e g e n 6 t s. En juin, il est Signale au Col des Roches (917 m. alt.). — Le Chevalier c u 1 - b 1 a n c. 10 mai, un individu greves du lac. — Le Chevalier guignette. 23 mai, 2 individus parmi les herbes ä demi- submergees, bord du lac. — Le Canard sau vage. Mai ä juin, quelques-uns dans la Reserve; nous en levons quinze de (^ortaillod a Chez le Bart, le 6 mai. — Le C a n a r d m 0 r i 1 1 0 n. 3 avril, 3 males et une femelle dans la baie d' Au- vernier ; le 11, encore une dizaine. — Le Grand h a r 1 e b i e v r e. Fin avril, le couple de Tan dernier et 1919, a repris son ancien nid ä Vaudijon, le 30 avril, il y a quelques oeufs; le 6 mai, les harletons ont quitte leur nid (comment ?), ä 11 h. du matin ils sont ä Reuse arrötes par un petit mur, apres diverses peripöties une main secourable les met sur un petit sentier, ils partent direction du lac ou de la Reuse, en plein apres-midi ä travers les pres. La femelle les survole et les dirige. — Le grebe huppe. Du ler avril au 11 mai, aucun. Puis le lac, etant monte de 428 m, 680 ä 429 m, 330, ils reapparaissent dans la Reserve; le 28 mai, il y en — 176 — a au moins six couples. — Le G r e b e c a s t a g n e u x. Derniöre Observation le 22 avril, 2 grebions (R). — Larus argentatus cachinnaiis. 12 avril, ob- servf^ 2 juv. 1920, devant Serriöres et la Baie de TEvole. — Le Goeland cendr^. 8 avril, 5 juv. 1920; 11, 3 juv. 1920 et le 18, groupe de 10 ;i 12 juv. 1919 et 1920 d'Auvernier ä la Baie de l'Evole. — La Mouette rieuse. Aucuiie Observation en mai, reapparaissent des le 15 juin. — Hirondelle de mer (sp?). 31 mai, quelques-unes baie de l'Evole. Lac de Sempach. Juin 25 et 26. Un milan devant Eggerswil, enleve uae vandoise flottante (Squalius leuciscus). Entendu entre Oberkirch et Nottwil, ia ver- derolle (Acrocephalus palustris) et l'effarvatte (A. arundinacea) ; ä Eggerswil, un nid avec 4 oeufs; observe dans les saules et les fn'nes vers Nottwil, la locustelle or- dinaire-^(Locustella naevia). En faisant le tour du lac, nous levons 31 mar^clies. Un peu plus loin qu'Eicli un couple de grebes huppes avec un tout jeune „Holle". A plus d'une reprise passent deux liirondelles de mer, nous ne pouvons les deterniiner vu la distance. Observe aussi dans. les roseaux phragmites quelques foulques raa- croules et une poule d'eau. A. M.-D. Oiseaux observös k Kandersteg (Juillet-Aoüt 1920). Hirondelle de fenetre, Corneille noire, Pic vert, Grirapereau, Troglodyte, Mesanges : Nonnette, petite charboniiii'n^e, huppee, charbonniere; Pouillots : siffleur et veloce; Grive musi- eienne, Rossignol de murailles, Rouge-gorge, Traquet tarier, Bergeronnette grise, Moineau domestique, Pinson, Chardonneret, Bouvreuil, Aucune Observation de rapaces, ä l'Hotel, uu autour et un öpervier naturalises. Prof. Dr. M. Boubier. Vom Büchertisch — Bibliographie. Liebensbilder aus der Tierwelt Europas. 2. Auflage. 2. Band: Von Hörnchen, Biber und Bächen, Mäusen und anderen Nagern. 27 Tierge- schichten von Fritz Bley, Martin Bräss, Herrn. Friedrich, Frhr. v. Kapherr, Herrn. Löns, Herrn. Meerwarth. Else und Karl Soffel und J. Vosseier. Heraus- gegeben von Karl Soffel. Kl. 4". V, 229 S. mit 129 Abbildungen freilebender Tiere auf 64 Tafeln. R. Voigtländers Verlag in Leipzig 1921. Preis geb. M. 28.—, in Ganzleinen geb. M. 33.—. Als der jüngst verstorbene C. G. Schillings sein schönes Buch „Mit Blitzlicht und Büchse" herausgab, fasste R. Voigtländers Verlag den Entschluss, auch die europäische Tierwelt in ihrem Freileben photographisch abbilden zu lassen. Er ver- anstaltete Preisausschreiben, kaufte gute Photographien an und sandte gewandte tierkundige Männer zur Jagd mit der Kamera aus, an die See, in Gebirge usw. So brachte der Verlag auf eigene Kosten, an "lOOO Photographien freilebender Tiere Europas zusammen, von denen etwa die Hälfte in dem grossen Werke: ,, Lebens- bilder aus der Tierwelt, herausgegeben von Herrn. Meerwarth und Karl Soffel" (3 Bde. Säuger, 3 Bde. Vögel) erschienen sind. Diese erste, mit allen buchtechni- schen Mitteln der Vorkriegszeit hergestellte Auflage ist vergriffen. Die zweite Auf- lage hat sich unter der deutschen Not mit bescheidenerer Ausstattung begnügen müssen, bietet aber mit dieser Einschränkung das Mögliche. Es ist für Kenner und Nichtkenner des Tierlebens eine Lust, diese meisterhaften Schilderungen zu lesen, diese herrlichen lebenswirklichen Tierbilder zu sehen. Geplant sind zunächst 4 Bände Säuger, 4 Bände Vögel. Das Werk kann jedermann aufs beste empfohlen werden, ist doch zu hoffen, dass der Tierwelt durch dasselbe neue Freunde gewonnen werden, die sie mit Liebe hegen und schützen werden. A. H. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autorisee que moyennant le co/isentement de l'auteur et indication de provenance. La rödaction laisse aux auteurs rentiere responsabilitö de leurs articles. Redaktion: A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden <& Co., Basel. XVIII. innfe""^ September 1921 Septembre f:!^,;;^ 12 Der Ornitholoaische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Ein Gedenkblatt an den letzten Tiroler Bartgeier (Qypaetus bar bat US L.) Von \'tkt. ü.TscIiusi zii Schinidliojfen. Nachfolgende Blätter verfolgten den Zweck, die Erinnerung an den letzten auf österreichischem — speziell auf Tiroler Boden er- beuteten Bartgeier festzuhalten. Die er'ste Anregung dazu gab mir der ehemalige Präsident des „Ornithologischcn \'ereins" in Wien, Adolf Freiherr Bachofen von Echt. Derselbe hatte beabsichtigt, mein Manuskript in Druck legen zu lassen und jedem Exemplar ein vor- züglich gelungenes Lichtbild des nun im Naturhistoi-ischen Museum in Wien behndlichen Vogels beizufügen. Leider zwangen die exor- bitanten Kosten der Drucklegung und der Reproduktion, diesen Plan fallen zu lassen. Wie wohl nur wenigen bekannt, galt dieses seltene Objekt seit Auflösung des Tiergartens im Wiener Prater, wo es sich zuletzt befand, für verschollen. Wieder die letzten Leiter genannten Tier- gartens, noch eine Umfrage bei den wissenschaftlichen Instituten und den Pi'äparatoren Wiens wie bei den zoologischen Gärten Deutschlands ergab ein positives Resultat. Da wollte es ein glück- licher Zufall, dass der schon verloren geglaubte Bartgeier bei einer Umordnung der ehemaligen, separat in einem Zimmer des ,, Natur- historischen Museums" aufgestellten Kronprinz Rudolf-Sammlung aufgefunden wurde. In meiner Arbeit ,,Ueber das einstige Vor-kommen des Bart- geiers im österreichischen Alpengebiete') schrieb ich: ,,zu jenen ur-- wüchsigen Gestalten, die wie eine Erinnerung an längst vergangene, weit zurückliegende Zeiten, w^o das Wort Kultur noch ein unbe- kannter Begriff war, bis in die Gegenwart hereinreichen, gehört neben Wisent. Elch und Steinbock auch der Bart- oder Lämmer- ') J. f. Orn. G5, 1917, II. Bd., p. 268 - 178 — geier ! Er, wenn auch nie so zahlreich, wie es uns die Publizisten früherer Jahrhunderte glauben machen wollen, da schon damals Verwechslungen zwischen dem Fahlgeier und wahrscheinhch teil- weise auch dem Steinadler stattfanden, war bis in das achtzehnte Jahrhundert hinein, eine ständige, wenn auch niemals häutige Er- scheinung unserer Hochalpen und bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts haben uir dui'ch Belege verbürgte Nachweise seines Auftretens und sogar Horstens in unseren Alpen. Als souveräner Beherrscher des Luftmeeres war sein Jagdgebiet ein gewaltiges und seine Unduldsamkeit gegen Seinesgleichen machen es erklärlich, dass sein Vorkommen ein immer spärliches war, wozu auch die geringe Vermehrung — das Gelege besteht aus einem, seltener zwei Eiern, wovon in letzterem Falle nur eines zur Entwicklung gelangt — das Ihrige beitrug. Mit der Hebung der Jagd in den Hochalpen schlug auch für den Bartgeier die Schicksalsstunde. Büchse, Eisen und später auch Gift sorgten für seine weitei-e Verminderung, die sich immer rascher vollzog und nur wenige vermochten sich noch in den ödesten, von Menschen kaum betretenen Felswildnissen eine Zeitlang zu erhalten. Ab und zu drangen noch unzweifelhaft verlässliche Nachrichten^) über da und dort gesichtete Bartgeier in die Oeffentlichkeit, aber kein Belegexemplar erhärtete diese Angaben und auch die Sammlung des Ferdinandaeums in Innsbruck zeigt in dieser Beziehung eine Lücke. Es w-ar daher geradezu ein ornitho- logisches Ereignis, als 18S1 die erste Kunde von der lebenden Flr- beutung eines Bartgeiers auf Tiroler Geb^iet in die Oeffentlichkeit drang, den käuflich zu erwerben, dem als Vogelfreund bekannten Kaufmann Reiter in Innsbruck gelang. Dem als Gypaetus-Forscher rühmlichst bekannten Schweizer Ornithologen Dr. A. Girtanner^) in St. Gallen danken wir über Ort, Zeit und Umstände der Erbeutung die ersten genauen Angaben. Derselbe schreibt: ,,Der Berg, auf welchem der Vogel im Februar 1881 gefangen wurde, heisst der „Rauhe Kopf" auf der Kölblalpe, Gemeinde Pfunds. An der Holzgrenze richtete ein Bauer eine sogenannte Mardertrappel für einen Marder auf und gab das Gedärme eines Kalbes als Köder dazu. Als er nach einigen Tagen nachsah, fand er anstatt des Marders den Geier gefangen." Der Vogel wurde wie erwähnt, von Kaufmann Reiter in Inns- bruck erworben und lebend gehalten. Bei dem Interesse, welches dieses Exemplar beansprucht, halte ich es für angebracht, aus über selben gewechselten Briefen Bruchstücke hier zu reproduzieren . So schreibt mir L. Baron v. Lazarini unter dem 14. Juli 1882 : „Der Gypaetus, wohl ein in Tirol sehr seltener Vogel, hat die nun schon 17 Monate währende Gefangenschaft bisher gut er- tragen und erfreut sich anscheinend der besten Gesundheit. Gegen- ') Wer sich über das eiustij^e Vorkommen des Bartgeiers im österreichischen Alpengebiete näher informieren will, verweise icli auf meine diesbezügliche Arbeit im J. f. Orn. 1917 und bezüglich Tirol und Vorarlbergs speziell auf die äusserst scjrg- fältige Zusammenstellung aller erlangbaren Daten in: K, W. v. Dalla-Torre und Fr. Anzinger „Die Vögel von Tirol und Vorarlbergs" in der „Schwalbe", XXL, Nr. 4. 2) Mitteil. d. Ornith., Nov., Wien, V. 1881, p. 45—46. — 179 — wärtig ist er noch im Federwechsel und wird sein Halsgefieder jetzt ganz weiss, während dessen Befiederung zurzeit der Gefangennahme braunschwarz war." Unter dem 12. August- d. J. bemerkt derselbe : „Beim G y p a e t u s erstreckte sich die Mauser dieses Jahr nicht auf das ganze Gefieder. Nachdem er voriges Jahr die meisten grossen Fedei-n — Stoss- und Flugfedern — gewechselt, ist dies heuer auf das Halsgefieder beschränkt geblieben und seit lange keine grosse Feder in seiner Behausung gesehen worden. Der Augenring blieb unverändert, war nur weniger feurig, solange das Tier an dem beschädigten Fange litt. Dr. Girtanner's Mitteilungen über diesen Vogel kann ich nur in allem bestätigen und dieselben hal)en uns auch gewiss sehr geholfen, den Vogel so lange zu er- halten. Die grösste Verschiedenheit in seinem Verhalten ist die, dass er Vögel verzehrt, was die Gefangenen Dr. Girtanner's nir-ht getan zu haben scheinen." Da von Seite des OrniÜiologischen Vereins in Wien der Wunsch geäussert wurde, den Tiroler Bartgeier auf der im Api-il 1883 ab- zuhaltenden „zweiten Ausstellung" vertreten zu sehen, schrieb ich in diesem Sinne an Baron Lazarini, der darauf folgendes unter dem 29. März 1883 erwiderte: ,,Kaum hatte ich meinen ersten heutigen Brief an Dich zur Post getragen, kam ich mit Herrn Reiter zusammen, welcher- mich er- suchte. Dich zu verständigen, dass er sich schlechterdings nicht ent- schliessen könne, seine Vögel (Bartgeier und Steinadler) zur Aus- stellung (in Wien) einzusenden. Ich kann ['eiter nicht unrecht geben und habe diese Antwort erwartet. Die \'ögel sind mit grosser Sorgfalt und vielen Unkosten bestens verpfiegt und beabsichtigt Reiter, den Bartgeier seinerzeit auszustopfen und einem vaterländi- schen Institut zu \^•idmen. Voriges Jahr wurde der Vogel durcli Herrn Kommissär Karl Fischnaler Si". Kais. Hoheit dem Kronprinzen Rudolf durch sein Obersthofmeisteramt in uneigennütziger Weise angetragen, die Antwort aber fiel wider Erwarten so ungünstig aus, dass Reiter beschloss, den Vogel zu behalten. Man gab vor, schon mehrere G y p a e t u s zu besitzen: aus den Alpenländern wird wohl keiner dabei sein !" Dass der Tiroler Bartgeier dem Kronprinzen Rudolf offenbar als Geschenk angeboten, vom Obersthofmeisteramt aber mit der Be- gründung abgelehnt wurde, dass schon mehrere Exemplare vor- handen seien, befremdet mich, da ja der Kronprinz ein ganz be- sonderes Interesse an Raubvögeln, speziell an so äusserst seltenen Exemplaren jederzeit bekundete. Wie aus folgenden Zeilen ersichtlich, kam schliesslich der Bartgeier doch noch in Wien zur Ausstellung. „Gegen mein Vei-muten wäre Reiter nicht so ganz abgeneigt, seinen G y p ae t u s auszustellen, doch nur unter der Bedingung, die wahrscheinlich niemand eingehen wird. Ev veiiangt Gar-antie, da SS der Vogel nicht ruiniert wird, beste Verpflegung findet und Ueber-- nahme der- Tr-ansportkosten. Dei- Vogel ist sehr rein gehalten und im Gefieder nur unbedeutend abgestossen, kann jedei'zeit, wenn ihm ein Unglück zustösst, ausgestopft werden. Hauptsächlich dieser — 180 — Punkt ist es, den Reiter im Auge hat. Wir wissen in keiner Sammlung in Tirol einen ausgestopften im Lande gefangenen oder erlegten Bartgeier und Reiter will seinen seinerzeit einer Sammlung tirolischer Vögel einverleiben, was mir eben schon bekannt war und weshalb ich schon gleich an dem Gelingen Deines Vorhabens zweifelte." (Bar. L. v. Lazarini in litt., 29. III. 1883.) „Wider Erwarten liat der Ornithologische Verein in Wien es übernommen, alle Kosten für die Ausstellung des Reiter'schen Gy- p a e t u s und Steinadlers zu tragen. Die Vögel sind daher heute in Begleitung ihres Wärters von hier abgegangen. Ich wünsche von Herzen, dass sie wohlbehalten in Wien ankommen und den ge- hegten Erwartungen entsprechen. Für in Gefangenschaft gehaltene Raubvögel sind sie gewiss selten rein erhalten. Dem Verein dürften ziemlich hohe Kosten erwachsen, wohl hauptsächlich deswegen, weil die Vereinbarung und Vorbereitung erst so spät getroffen wurde, dass die Vögel fast knapp vor der Ausstellung erst anlangen werden. Wenn Du nach Wien kommst, sehe Dir den Bartgeier bei der Fütterung an, hauptsächlich beim Verschlingen von Kitzfüssen. Wenn Du dem Begleiter meinen Namen nennst, wird er Dir bereit- willig mit Auskünften dienen. Der Mann hat die Vögel längere Zeit versorgt und ist mit dem G y p a e t u s ziemlich vertraut. Hoffentlich wird es an Rauhfutter, bezw. solchem mit Haar und Haut oder Federn nicht fehlen." (Bar. L. v. Lazarini in litt. 5. IV. 1883.) ,,Der G y p actus ist unversehrt wieder hier eingelangt und hat sein mittlerweile renoviertes Haus bezogen. Es hat uns gefreut, dass der Vogel in seinem Aussehen beinahe gar nicht gelitten hat." (Bar. L. v. Lazarini in litt. 21. IV. 1883.) Der Bartgeier wurde schliesslich vom Wiener V i v a r i u m erworben, wo ich ihn noch zum letztenmal sah. Mit dem Eingehen des Vivariums und schliesslich auch des Tiergartens im Prater, wohin er zuletzt gelangte, hören alle Nachrichten über das weitere Schicksal des Bartgeiers auf. Da Kaufmann Reiter die Absicht hatte, den Vogel nach seinem Eingehen einer Tiroler Sammlung einzuverleiben, so frug ich bei Beginn meiner eingangs zitierten Arbeit bei Herrn Universitätsprofessor Dr. K. v. Dalla-Torre in Innsbruck an, ob sich das Reiter'sche E'xemplar in der Sammlung des Ferdinandeums befinde, wie ich es vermutet und war daher er- staunt, eine verneinende Antwort zu erhalten. Wohin war nun dieses seltene Objekt gekommen, war jetzt die Frage, die ich durch eine sehr ausgedehnte Umfrage zu lösen hoffte, was sich aber nicht erfüllte. Die wichtigsten Personen, die Aufschlüsse zu geben am ehesten in der Lage gewesen wären, waren die letzten Leiter des Vivariums Herr Dr. Friedr. Knauer und des Tiergartens Herr E. Perzina und Dr. Rich. Goldbaum. Die beiden Ersten kamen meinem Ersuchen in zuvorkommendster Weise entgegen, wie deren ange- schlossene Korrespondenz bezeugt; doch über das schliessliche Schicksal des Vogels vermochten auch sie nichts zu sagen. Dr. Goldbaum blieb auf wiederholte Anfrage stumm. Da weiters eine Umfrage bei den Wiener Präparatoren, wissenschaftlichen In- - 181 - stituten und den zoologischen Gärten im Auslande ergebnislos ver- lief, galt der letzte Tiroler Bartgeier als endgültig verschollen. Die beiden vorerwähnten Schreiben lauten: . „Auf Ihre gestern (8. XII. 1920) eingelangte Karte erlaube ich mir, in aller Eile zu erwidern, dass wir den Bartgeier von Reiter angekauft haben, wenn ich mich recht erinnere, um 100 Gulden. Er lebte im Vivarium von 1(888' bis 1894, von wo ich ihn dann in den Tiergarten am Schüttel hinübernahm, wo er, als ich im Jahre 1896 von der Direktion zui-ücktrat, noch lebte. Das Vivarium und der Tiergarten wurden noch bis 1902 fortgeführt. Bei meinem Rück- tritte machte ich auf den Wert des Fingertiers und des einen Bart- geiers auch im toten Zustande ausdrücklich aufmerksam; trotzdem ist es bezüglich des ersteren nur einem glücklichen Zufall zu danken, dass der Kadaver noch rechtzeitig in die richtigen Hände kam undZucKER- KANDEL die grosse Monographie über Chirmys schreiben konnte; ich wohnte nämlich noch einige Zeit im Vivarium, so konnte mich dei' Nachtwächter, der mir, so oft ich nachts heimkam, über das Befinden des Tieres berichten musste, davon in Kenntnis setzen, dass das Fingertier schon seit voriger Nacht tot im Käfig liege, worauf ich sofort meinen Nachfolger mit ein paar Zeilen nochmals aufmerksam machte, von welchem wissenschaftlichen Werte der Kadaver sei; leider war das Gehirn für die anatomische Unter- suchung nicht mehr brauchbar. Wenn es wirklich das alte Bart- geierexemplar und nicht das jüngere ist, das nun aufgefunden worden (an dem Zehendefekt zu erkennen), so wäre dieser Kadaver also doch nicht unverwertet geblieben. Der Ablieferungstag (das iMuseum müsste ja wissen und vorgemerkt haben, wann das Objekt über- nommen wurde) gäbe ja beiläufig den Todestag des Vogels. Ich kann nur Ihre Fragen dahin beantworten, dass wir den \^ogel im Herbste 1888 erhalten, gekauft, nicht geschenkt, dass er 1896 noch am Leben war. Eine Zeichnung des Vogels von Stefan habe icli im ,, Naturhistoriker", IX. Jahrg., Nr. 5 gebracht: diese Nr. bringt auch zwei auf diesen Bartgeier sich beziehende Artikel. Ich habe in verschiedenen Zeitschriften über dieses G y p a e t u s -Exemplar kürzei'e und längere Mitteilungen gemacht (so in meiner Abhand- lung: ,,Wie alt werden Tiere f" in ., Himmel und Erde" (Berliner Urania XXII, 4), einige Noüzen in „Schwalbe" während meiner Redaktion. Ein Zufall will es, dass ich erst vor drei Tagen aufge- fordert wurde, in einem Wiener Tagblatte über Tierseltenheiten, die irgendwie mit Wien in Beziehung standen, Mitteilungen zu machen : ich werde da unseres Bartgeiers nicht vergessen." (Dr. Friedr. KxAUER m litt., 8. XII. 1920.) „Ich kann Ihnen leider über den Verbleib des Tiroler Bart- geiers des Wiener Tiergartens keine Auskunft geben. Als ich 1898 von Wien abging, war derselbe sowie zwei noch nicht ausgefärbte Exemplare spanischer und griechischer Herkunft — beide von GiRTANNER bczogcu — iui bcsteu Wohlsein vorhanden. Am ehesten wird Ihnen Herr Di-. Rich. GoLDMANN-Wien, der damals Kurator und eigentliclier Leiter des Gartens war, Auskunft geben können, möglicherweise auch Herr Ad. Schumann. Ich denke, derselbe dürfte - 182 — noch in Sofia am dortigen Zoologischen Garten sein und kam nach mir als Inspektor an das Vivarium. Sollten diese Beiden nichts wissen, so \\ ürde sich wohl eine Rundfrage an die Direktionen der zoologischen Gärten Deutschlands empfehlen; denn in einen solchen dürfte der Vogel wohl gewandert sein nach Autlösung des Gartens, denn dass er eingegangen, wenigstens schon damals, ist doch wohl bei der Lebenszähigkeit dieser Tiere nicht anzunehmen. Der Vogel ist leicht kenntlich, da ihm von einem Fusse einige Krallen oder Zehen, so genau erinnere ich mich nicht mehr, fehlten, welche ihm l^eim Fange im Schlageisen verloren gingen." (E. Perzena, in litt., 24. IV. 1917.) Nachdem nun der letzte Tiroler Bai'tgeier endgültig abgetan und jede Hofinung auf seine Wiederauffindung geschwunden schien, war es keine geringe Ueberraschung, als unter dem 29. Sept. 1920 eine Karte des Direktors des Naturhistorischen Museums in Wien, Herrn Prof. Dr. L. Lorenz Ritter v. Liburnau einlangte, welche mir die Wiederauffindung des Vermissten meldete. Es ist h(jcherfreu- lich, dass dieses für die „Ornis austriaca" so wertvolle Stück der Wissenschaft erhalten bleibt. Wann der Vogel verendete, lässt sich, wie mir Herr Regie- rungsrat 0. Reiser mitteilt, nicht ermitteln, weil er von unbekannter Hand konserviert, zuerst in die Räume des Geflügelzucht- Vereins im Prater, dann von dort in die ,, Zoolog. -botan. Gesellschaft" und endlich in das Laboratorium des Hof-Museums im Erdgeschoss ge- langte, wo er unbeachtet jahrelang stand. Bezüglich der Auffin- dung des Bartgeiers im Kronprinzenzimmer schreibt mii- Frhr. A. Bachofen von Echt, dass nach Auflösung des „Ornithologischen Vereins" dieses kostbare Stück seiner Obhut anvertraut wurde und er es selbst in das Kronprinzenzimmer gebracht habe, der ihm als der passendste Aufbewahrungsort erschien. Auch die Vögel haben ihre Schicksale! Tännenhijf b. Hidlein, 1. Juni 1921. Le Vautour barbu dans les Alpes. Par f A. (iliidlni, Geneve. Le G y p a e t u s b a r b a t u s. L. ne niche plus sur les Alpes, f|ue dans les hautes vall6es du bassin occidental au Po: le long de la faite hydrographique Po-Rhone: les montagnes des bassins au Royal et du Var. Dans les vallees de la Stura di Demente (Alpes maritimes) il niche regulierment sur les domaines des chasses ä chamois de la Couronne. On en a tire et capture plusieurs, ces dernieres annees et une paire y nicha encore ce pnntemps. Dans les vallees de la Doire Ripaire un couple a 6te tirö' en 1907. Dans Celles de la Doire Baitee, le dernier sujet a 6te tire le 28 octobre 1913 ä 2500 mtr. de hauteur, par un chasseur d'Aoste, Ms. Paganoni, qui fit en suite, cadeau de Toiseau ä la section locale du C. A. Italien. — I8;i -- Je dois ä la courtoisie du chasseur la [)hotographie de ce beau male. 11 vivait sulitaire, depuiy 5 ou (5 ans et il etait bien connu des gardechasses de la region. II mesurait, en chaire, 280 ctm. d'envergure, plus d'un inetre de long, et pesait 6900 grm. — Le dernier Vautour barbu Signale, dans le bassin superieur du Rhone, est celui que Persy F. Feenke observa sur Finhaut, en octubre 1898. (Ibis. 1899. p. 658). Geneve, mai 1914. Notes ornithologiques de la region du Bosphore.') Par A. Matheij-Dnpia:-^ Colombier. 65. C. frugilegus, L. — la Corneille freux. Avec Tautonine arrivent d 'immenses vols de freux, qui passent la nuit Caches dans les cypres touffus des nombreux cimetieres musulmans des Petits-Champs, de Cassim Pacha, d'Eyoub, de Bulbul-Derö, de Scutari, etc.. ce sont des vols de plusieurs centaines d'oiseaux volant et croassant trös longuement avant de se giter: le niatin, ä Taube, ils repartent dans la c'ampagne. Durant l'hiver 1889 — 1890, assez rigoureux pour la region, la neige recouvra le sol gele pen- dant plusieurs semaines, la colonie de freux qui logeait dans le ci- metiere de Bulbul-Dere (Scutari) fut eprouvee, chaque matin de tres nombreux cadavres de freux gisaient sur le sol: ä la fin de la journ6e les chiens marrons, qui pullulaient ä cette epoque, avaient tout fait disparaitre. Pendant la periode d'hiver quelques freux stationnaient toute la journ^e aux abords de la Caserne d'artillerie du Taxim, ou sur le Champ de Mars, picorant, en compagnie de leurs choucas ac- compagnateurs, dans le crottin de cheval. Ci-apres quelques dates concernant Tespece freux: d e p a r t a r r 1 V e e 1888 — mi-novembre 1889 25 mars 17 )) 1890 15 » 25 » 1891 23 » 20 » 1892 20 )) 19 » 1893 24 )) 23 » 1894 22 » — Musee Coli, americ. : 2 exemplaires. 66. Pica caudata, Boie. — P. p i c a , L. — 1 a p i e. Dans toute la region on rencontre l'agasse surtout aux abords des villages et des cimetieres. Dös la fin de fövrier les couples com- mencent ä construire leur nid. En decembre et en janvier nous avons souvent observe des vols de 30 ä 40 pies, ce qui laisserait supposer la prösence de nombreux individus migrateurs sur les deux rives du Bosphore. ') Voir „O. B.", fasc. 2 et 7, 1919/20 - fasc. 2 ä 4, 7 ti 10, 1920/21. — 184 — Dans la belle saison, cet oiseau est commun. Mus6e Coli, am^ric. : 2 exemplaires. 67. GaiTulus glandarius, L. — le Geai. C'etait tüujoLirs au moinent de la migration d'autonme (fin-septembre ä mi- octobre) que nous avons vu, suspendus a la devanture d'un inar- chand de gibiei' ä Pera, quelques geais ainsi que des rainiers, des pigeons colombins, des tourterelles des bois, pai'fois un ou deux casse-noix, Nous n'avons entendu le cri de cet oiseau que dans la foret de Beigrade, aux abords des Bends. Le Musee du College americain possede deux geais naturalis6s, ils sont etiquetes : « C o r v u s m e 1 a n o c e p h a 1 a = Black- Headed Jay». Alleon, A. ((3iseaux des environs de Constantinople, p. 2) cite sa capture d'un geai melanocephale, dans la foret de Beigrade, Toiseau avait dans Toesophage un lezard vert en deux inorceaux et quelques debris d'insectes dans Testomac. Serait-ce la forme d'Asie mineure G a r r u 1 u s g a r r u 1 u s K r v n i c k i , Ka- ienicz. 68. Nucifraga caryocatactes, L. — le Casse- noix. Rspece de passage, les quelques individus que nous avons pu examiner regulierement en autoirme et que Ton vendait comme gibier appartenaient ä la Sbsp. : p a c h y r h y n c h u s , R. Bl, ou Casse-noix ä bec epais. 69. G e c i n u s viridis, L. — 1 e P i c - v e r t. Espece ni- cheuse, sporadique, i-encontree dans les cultures maraicheres, painni les figuiei'S et les abricotiers au Petit Flamour (riere le Taxim) ä Kiahathane, ä Djendere dans la foret de Beigrade, aux abords de Buyuk-Dere. Sur la cöte asiatique ä Beicos, au-dessus de Candili, de Tchenguelkeui, ä Tchamlidja, dans les jardins de Phanaraki. Kn automne ä Tetalage d'un marchand de gibier. Musee Coli. am6ric. : un couple. 70. G. c a n u s , L. — P i c u s v i r i d i a n u s , Wolf — le P i c c e n d r 6. Rare. Observe le long d'Ali bey Sou, vers Top Capou ä Kutchukbaloukli: sur la cöte asiatique, pres de Merdivenkeui (Kourba Dere). Musee Coli, americain.: un couple. 71. D r y o c o p u s m a r t i u s , L. — 1 e P i c n o i r. Un exemplaire cf tue provenant du massif d'Alem-Dagh, de Karakoulak Dere. Parfois en automne un sujet suspendu chez le marchand de gibier. Coli, americ. : un couple. 72. P i c u s major, L. — 1 e P i c e p e i c h e. Ce gi-impeur niche dans les cypres des cimetieres nmsulmans, mais fröquente surtout les jardins potagers, plantes d'arbres fruitiers. Musee Coli, americ. : un male, 2 femelies. 73. P i c u s 1 e u c o n o t u s , Bechst. — lePic ä joues b 1 a n c h e s. Se rencontre dissömine sur les deux rives du Bosphore. Coli, americ. : un couple. 74. P i c u s m e d i u s , L. — 1 e P i c mar. Nous avons constate souvent la presence de Tespece durant la belle saison, des deux cötes du Bosphore. Nicheuse. — 185 — Coli, americ. : trois males. 75. P i c u s m i n o r , L. — 1 e P i c e p e i c h e 1 1 e. Une seule fois nous avons observe un coiiple et rjuatre juv. pres de Tcham- lidja (cote d'Asie). Musee Coli, americ: un coiiple. 76. J u 11 X t o r q LI i 1 1 a , L. — 1 e T o r c o 1. De passage re- gulier, plus commun au [)rintemps qu'en automne. Musee Coli, ainöric. : deux exemplaires. 77. S i 1 1 a e u r o p a e a c a e s i a , Mey & W. — la S i 1 1 e 1 1 e t o r c h e - p o t. Oiseau s^dentaire mais tres erratirjue. Las in- dividus que nous avons observes avaient les pluines de la poitrine et de l'abdomen, d'un beau roux. Coli, americ: trois exemplaires. 78. S 1 1 1 a K r u e \) e r i , Pelz — la S i 1 1 e 1 1 e de K r u e p e r. Musee Coli, americ: deux exemplaires. 79. S. n e u m a y e r i s y r i a c a , Reiser — la S i 1 1 e 1 1 e s y - r i a q u e. Le torche-pot des rochers se rencontre dans le Haut- Bosphore. Nous avons observe pour la premiere fois, le 10 avril 1890, un individu de Tespece contre l'Aqueduc de Baghtche-Keui, notre attention avait ete attiree par le cri special pousse par cet oiseau. Nous avons une seconde Observation, a peu pres au meme endroit, le 6 mai 1891, nous observions ce torche-pot inspectant assidüment un tas de grosses pierres entass6es au bord du chemin. Mus6e Coli, americ: deux exemplaires. 80. T i c h o d r o m a m u r a r i a , L. — le T i c h o d r o m e e c h e 1 e 1 1 e. Espece de passage assez regulier au debut de la mauvaise saison, eile a ete observee dans le Haut-Bosphore, dans les ruines des Chateaux d'Europe et d'Asie, contre les anciennes murailles de Stamboul. 81. C e r t h i a f a m i 1 i a r i s , L. — le G r i m p e r e a u. Cette espece sedentaire est surtout commune dans les cimetieres inusulmans. . 82. U p u p a e p o p s , L. — la H u p j) e. Dans la belle saison nous n'avons observe cet oiseau qu'aux endroits oü Ton menait paitre les bufües et les boeufs, ainsi au fond de la Corne d'Or, entre Kiahathane et Djendere. — Des la mi-aoüt le passage com- mence, les huppes sont alors numbreuses, ainsi le 20 aoüt 1892. nous avions note: ,, Marchand de gibier, rue de Pera, beaucoup de Rolliers, de guepiers, de huppes et de pies-grieches. Musee Coli, americ. : deux exemplaires. 83. L a n i u s e x c u b i t o r , L. — la p i e - g r i e c h e g r i s e. Espece de passage regulier, plus abondante en automne qu"au prin- temps. Mus6e Coli. amer. : trois exemplaires. 84. L. m e r i d i o n a 1 i s , Temm. — la p i e - g r i e c h e m e - r i d i o n a 1 e. Rare, representee dans la Collection ornithologique du Coli, americ. 85. L. in i n o r , L. — la P i e - g r i e c h e ä poitrine rose. Commune aux deux passages annuels (voir note 82j, surtout en automne. Musee Coli, americ. : quatres exemplaires. — 180 — 86. L. r u f u s , Br. = L. Senator, L. — la p i e - g r i e c h e r o u s s e. Nous n'avons point observe cette espece, iriais la Col- lection du Coli, aineric. en possede un sujet, provenant de la region. 87. L. c o 1 1 Q r i 0 , L. — la p i e - g r i e c h e e c o r c h e u r. Espece nicheuse sur les deux rives du Bosphore. Fait une chasse constante ä certains Orthopteres (Caloptenus italicus, Oedipoda fas- ciata, Decticus, Locusta, Truxalis nasuta, Ephippigera, etc.) ainsi qu'aux Coleopteres: Carabus, Poecilus, Harpalus, Staphylinus, Phyl- lopertha, Cetonia, Chrvsomela, etc. 88. L. n u b i c u s , Lcht. = L. p e r s o n a t u s , Temm. — la p i e - g r i e c h e ä m a s q u e. Espece rare, inais nichant dans la contree, Alleox dit avoir capture des jeunes, encore en preinier plu- mage, aux environs de Constantinople. Cette espece est aussi re- presentee au Musee du Coli, americain. 89. Muscicapa(Butalis)grisola, L. — leGobe- m 0 u c h e s g r i s. Oiseau nicheur, se rencontrant egalement nom- breux sur les deux rives du Bosphore, fre((uente le voisinage des habitations et les jardins maraichers plantes de müriers ou de figuiers. En juillet 1890, ce butalis nichait ä Halki (Ile des Princes). Musee Coli, americ. : deux males, une femelle. 90. M. parva, L. = E r y t h r o s t e r n a p a r v a , Bechst. — le Gobe-mouches rougeatre. De passage regulier au printemps, abondant en automne dans les vignes (Ei-enkeui, cote asiatique) et les jardins. Musee Coli, americ: un male juv., quatres femelles. 91. M. a t r i c a p i 1 1 a = 1 u c t u 0 s a , L. = M. nigra, Briss. Observe aux passages annuels. Musee Coli, americ. : Un male, trois femelles. 92. M. a 1 b i c o 1 1 i s , Temm. (= c o 1 1 a r i s , Bechst.) le g o b e- m o u c h e s ä c o 1 1 i e r. De passage regulier. Musee Coli, americ. . trois males et une femelle. Des la fin de Septembre et en Octobre encore on observe sur- tout les juv. de Tannee des trois dernieres especes. 93. B o m b y c i 1 1 a g a r r u 1 a , Temm = A m p e 1 i s g a r - r u 1 u s, L. — le j a s e u r d' E u r o p e. De passage tres irregulier, se montre dans les hivers froids: ainsi en 1890 — 1891 Tespece fut signalee sur la rive europeenne (Bouyouk Dere, Bebek, Arnaout Keui, Pancaldi) et aux environs de Scutari d'Asie (ä Jeni Mahalle, Baghlarbaclii), jusqu'a Moda, Phanaraki, Cartal et Pendik. Musee Coli, americ. : trois exemplaires. 94. A c c e n t o r m o d u 1 a r i s , L. — 1" a c c e n t e u r m o u - c h e t. Espece hivernante se rencontrant le long du Kiahathane Sou, sur les hauteurs de Chichli, imrmi les cistes et les panicauts (Er-yn- gium) dess6ches, ä Maslak dans les bruyeres arborescentes. Au Boulgourlou (Scutari d'Asie) nous Tavons trouve se cachant dans les petits ebenes Kei-mes (Quercus coccifei-a, L.) et les Poterium spinosum. Musee Coli, americ. : trois exemplaires. 95. T r o g l o d y t e s p a r V u 1 u s , L. — le T r o g 1 o d y t e. Espäce s6dentaire, mais peu repandue, nous Tavons observee re- — 187 — guliörement dans le cimetiere de Bulbul Dere (Scutari), ä Tcham- lidja, dans le grand cimetiere de Scutari d'Asie, ä Pancaldi de Constantinopie, aux cimetieres latin et anglais de Feii Keui. Musee Coli, americ. : espece representee. 96. C i n c 1 u s a q u a t i c u s , L. — le C i n c 1 e p 1 o n g e u r. Observe en hiver le long du Kiahathane Sou; en mar« 1892, un iu- dividu chantait sur le bord du Nouveau Bend du Sultan Mahnaoud, pres de Baghtch6 Keui. l^spece representee dans la coUection ornithol. du Coli, americ. 97. Poecile palustris, L. — la mesange nonnette. Espece sedentaire, mais peu commune. Musee Coli, americ: deux exemplaires. 98. Parus lugubris, Natt. — la mesange lugubre. x\u premier coup d'oeil eile ressemble beaucoup ä notre nonnette, eile en differe cependant par sa plus grande taille et son plastron fonce beaucoup plus etendu. Observee, en petits groupes de 7 ou 8 individus, assez regulierement ä la mi-mai le long du Kiahathane Sou. Musee Coli, americ: deux exemplaires. 99. P. a t e I- , L. — la m 6 s. p e t i t e c h a r b o n n i e r e. Peu commune, tres erratique, observee dans la belle Saison dans les forets de Beigrade (Europe) et d'Alemdagh (Asie). Musee Coli, americ: trois exemplaires. 100. P. m a j o r , L. — la m 6 s. c h a r b o n n i e r e. Espece nicheuse, commune. Musee Coli, americ : deux exemplaires. 101. P. c o e r u l e u s , L. — la m e s. b l e u e. Espece ni- cheuse, assez commune, surtout en hiver. Musee Coli, americ.: trois exemplaires. 102. Acredula caudata, L. — la mes. ä longue q u e u e. Les individus que nous avons observes avaient la tete entierement blanche, ce qui nous a laiss6 soupronner que nous etions en presence de la forme Acredula caudata macedonica, Dress. : parfois quelques-uns se rapprochaient du type A. c r o s e a ( v a - g a n s ) , Lath. Cette lardei-e varie beaucoup dans son plumage, suivant l'äge et la Saison. Au Musee du Coli. am6ric. se trouve un ' sujet etiquet6 : Parus l o n g a r i u s (?) que nous rattachons au type ä tete blanche. 103. P. t e p h r o n o t u s , Güxth. — la mes. ä longue q u e u e de Günther. Cette variet6 des environs de Constan- tmople est representee par trois exemplaires au Coli, americ. 104. P a n u r u s b i a r m i c u s , L. — la m 6 s. ä m o u s - t a c h e s. Observee ä son passage du printemps dans les phrag- mites du Kiahathane Sou. 105. A e g i t h a l u s p e n d u 1 i n u s , E. — la mes. r e m i z. Espece de passage, vue au printemps dans les saules du Kiahat- hane Sou. (Nous possedions un nid avec un juv. emplume, venant d'Adana en Cilicie.) (A suivre.) — 188 — Vogelschutz. Protection des oiseaux. Verordnung des Regierungsrates des Kantons Bern betreffend die Jagd für das Jahr 1921/1922. Von Kall Daiit, Bern. Die in Ausführung des Art. 4 der Eidgen. Vollziehungsver-ord- nung vom 18. August 1905 zum Bundesgesetz vom 14. .Juni 1004 über .Jagd und Vogelschutz, sowie der einschlägigen Eidgen. und Kantonalen Gesetzesbestimmungen über die Jagd für das Jahr 1921/1922 erlassene Verordnung enthält verschiedene, zum Teil neue Bestimmungen, die von jedem weidgei-echten Jäger, sowie namentlich vom Standpunkte des Vogelschutzes aus, warm begrüsst werden dürfen. Für den Vogel- und Naturschützer sind nachfolgende Ver- ordnungen von Interesse. B. Beschreibung der Bannbezdrke. Nachstehende Bannbezirke sind als Vogelschutzreviere bezeichnet: Amsoldingersee, Seihofenmoos, (bei Bern), Eggivvil, Burgdorf, Mumenthal (Mumenthalerweiher und Umgebung), St. Pctersinsel, Bielorsee (mit Heidenweg und der anstossenden Schilfzone), Fanel- strand (Zihlkanal-Neuenburgersee, Zihlbrück-Gampelen-Ins, Murten- his. Kantonsgrenze-Neuenburgers.ee). Auf den Stauseen von Niederried und Wohlen (bei Bern) dürfen nur Wildenten, Bekassinen und B 1 e s s h ü h n e r erlegt werden. Zu Bedenken Anlass geben hierbei folgende Einschi-änkungcn: 1. Im B a n n b e z i 1- k Petersinsel ist die Jagd auf Haarwild \v ä h r e n d d er Dane r d e i' a 1 1 g e m einen Jagd wie im offenen Gebiet gestattet. 2. Im Bannbezirk Flanelstrand ist westlich der Kehrichtbahnlinie Gampelen-Seestrand die Jagd auf Haarwild, F a s a n e n h ä n e , Wildenten, Schnepfen und Bekassinen während der Dauer der allgeiiieinen Jagd gestattet. C. Jagdzeiten. Bemerkenswert ist, dass auf Rebhühner, Z u g - u n d Seh w i m m v r» g e 1 während der sechs letzten Septembertage nicht gejagt werden darf. Als Schon tage werden für 1921 bezeichnet : Je Dienstag und Freitag jeder Woche für das ganze Kantonsgebiet (ausgenommen für die Haarwildjagd in der Hochgebirgszone). D. Allgemeine Vorsvliriften aber die Ausübung der Jagd. Die Verwendung von Luftgewehren jeder Art und von Schuss- waffen mit Kaliber unter 9 mm. ist untersagt. E. Schut.:- besiin^niter Wildarten. Die Jagd auf Seh w i m m v ö g e 1 darf nicht von Motorbooten oder Dampffahrzeugen aus betrieben werden. — 189 — Im ganzen Kanton ist verboten das I'j'legen von A u e r - B i r k- und F a s a n e n h e n n e n (Besondere Erwähnung verdient, dass auch der soviel geschmähte Igel den Schutz des Gesetzes geniesst.). Dass die H a s e 1 h e n n e n jagdbar sind, wird seinen beson- deren Grund haben. F. Vogelscliut--. Geschützt sind nacherwähnte Vogelarten, welche im ,, Verzeichnis der nach Art. 17 des Bundesgesetzes über Jagd und ^'ogelschutz vom 24. Juni 1904 unter den Schutz des Bundes gestellten Vögel" nicht aufgenommen wurden. Dei' Bienenfresser, der Grünfink, der Schnee- f i n k , der L e i n f i n k , der S t e i n s p e r 1 i n g, der Gimpel, alle Kreuzschnabel- Ammern- und Hänflingarten, der Eisvogel, der Nusshäher, der Mäusebussard, der W e s p e n b u s s a r d , der Rauhfussbussard, der Schlangenadler, und der Grosse Uhu, der Kranich, der Grosse Brachvogel, der Kiebitz, der Austern- fischer, der S t e i n \v ä 1 z e r , die S t r a n d 1 ä u f e r , die Sumpfhühner, die Steissfüsse (mit Ausnahme des Haubentauchers), die S e e s c h w a 1 b e n und M ö w e n - arten, das Grünfüssige Teichhuhn und die Seh w ä n e. Mit besonderer Genugtuung begrüssen wir, dass der von den Bienenzüchtern auf das schwarze Brett gekreidete Graue Flie- genschnäpper und der als Fischräuber schwer beschuldigte Eisvogel von Schuld und Strafe freigesprochen worden sind. Der lange Zeit ungerecht verfolgte Mäusebussard kann nun wieder unbehelligt die Aecker und Wiesen von Feldmäusen säubern, wofür die besonders in diesem Jahre durch die Mäuseplage schwer lieim- gesuchten Landwirte dem Gesetzgeber zu Dank verpflichtet sind. Dass der infolge der früheren Gesetzesbestimmungen auf die Aussterbeliste gesetzte Uhu sich wieder seines Daseins erfreuen und ungestört die Krähen in Schach halten kann, ist nicht minder erfreulich. Hoffentlich kommen dem Eisvogel nicht die grausamen Bestimmungen des Bundesgesetzes betreffend die Fischerei vom 21. Dezember 1888 (Art. 22) und der Vollziehungsverordnung vom 3. Juni 1889 (Art. 23, e) ins Gehege. Für den Mäusebussard und den U h u kann die Rück\^ ii-kung des ,, Bundesgesetzes über Jagd und Vogelschutz" vom 24. Juni 1904 gefährliche Folgen haben. Der Ausrottung des Steinadlers muss jeder Natur- und Tierfreund auch fernerhin nach Kräften entgegenarbeiten, damit dieser prächtige Vogel unserm Lande erhalten bleibt. Wir dürfen mit der Jagdverordnung des Regierungsrates des Kantons Bern für das Jahr 1921/1922 zufrieden sein, und den Be- hörden, vorab der kantonalen Jagdkommission, nicht zum mindesten aber dem Präsidenten unserer Gesellschaft, Hr. Hess, der es als Mitglied obgenannter Kommission verstanden hat, die bestehenden Meinungs- verschiedenheiten und Vorurteile zu beseitigen. Der unentwegten 190 — Arbeit unseres Präsidenten verdanken wir es zum grossen Teil, dass unsere Wünsche in weitherziger Weise berücksichtigt worden sind. Diesen Dank glaube ich auch im Namen aller Freunde unsei'es schönen Heimatlandes aussprechen zu dürfen. r n ^s= Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. a. ^■=^^ =J> Kleiner Buntspecht. In unserem Obstgarten steht im Gebüsch ein alter Baum mit einigen morsclien Aesten, die icii extra iiabe stehen lassen. In diesem Baume hat diesen Frühling und Sommer ein Buntspechtenpaar gehaust und melirere Kühlen gezimmert. Diese Höhlen sind sehr interessant angelegt. In der einten wurden die Jungen grossgezogen die am 17. Juni ausflogen. — Die Spechte benahmen sich äusserst vorsichtig und es hat grosser Mühe bedurft, um herauszubekommen, in welcher Höhle eigentlich die Jungen sich befanden. — Erst als sich die Jungen durch das Geschrei bemerkbar machten, also erst als solche schon ziemlich gross waren, konnte ich Ijestimmt wissen in welchem Loche diese sich befanden. Grünspechte. Ich kannte eine Höhle im Walde beim Burgsee. Die Jungen flogen um den 15. Juni aus. Hätten wir noch mein' kranke Bäume in unsern Wäldern stehen, so könnte man noch öfters Spechte und Specht-Höhlen sehen, so aber sind diese fast zur Seltenheit geworden. Rud. Ingoki, Herzogenb. Pirol und Krähe. Ich war heute 18. Juni 1921 Zeuge eines interessanten Vor- falles. Etwas vor 2 Uln- Nachmittags machte icli noch einen kurzen Spaziergang in das sog. Aaregrien, wo ich ein wenig ausi-uhte und die Gegend näher betrachtete. Auf einmal hörte ich ein eigentümliches Geschrei in der Luft und bei näherem Nachsehen be- merkte ich, dass eine Goldamsel (Pirol) eine Krähe verfolgte. Beide Vögel setzten sich ca. 100 Meter von mir entfernt auf einer Esche nieder und Ijlieben ziemlich ruhig. Als ich mich dieser Esche näherte flogen die Streitenden auseinander. Der Kampf wurde also nicht entschieden, aber so wie die Situation war, liätte die Krähe unterliegen müssen, diese hüpfte angstvoll von einem Ast zum andern. A. Seiler, Aarberg. Weidmannsheil. Unter diesem Titel berichtet die „Schweizer Jagdzeitung" No. 17 vom 1. September 1920, dass ein bekannter Zürcher Jäger am 2. August im Vorarlberg einen Steinadler und seinen Sohn von Horstnähe zur Strecke bringen konnte. „Das Alttier wird nach Präparation im Bahnhofbüffet 2. Kl. (Zürich) vor dem Berninabild das Auge der Jäger und Naturfreunde erfreuen", heisst es. Letztere sind wohl nicht alle der gleichen Ansicht wie der Einsender. Zahlreich ist der Steinadler auch im Vorarlberg nicht mehr. Nach Alexander BAT' werden jährlich noch etwa zwei Stück erlegt. A. H. Von den Berner Alpenseglern. Am Morgen des 27. August 1921 beobachtete ich beim Bundeshaus in Bern ein aufregendes Scliauspiel. Ein Wander- falke machte Jagd auf einen Alpensegler, den er von der Niststelle wegtrieb und bis ins Marzili herunter verfolgte. Der Segler entging seinem Verfolger indem er Zickzack machte, die der Räuljer nicht gleich scharf ausführen konnte. Max Marti. Schon ca. 14 Tage früher wurde mir mitgeteilt, dass ein Raubvogel die Alpensegler beim Historischen Museum auf dem Kirchenfeld verfolge und schon solclie erljeutet habe. Meine daraufhin unternommenen Gänge nach dem Bezirk, zeitigten keine sachbezüglichen Beobachtungen. Der fragliche Raubvogel war jedenfalls auch ein Wanderfalke. Alb. Hess. Sonderbare STachzügler. Letzten Samstag, den li. Mai nachmitags S Uhr hörte man in der Ortschaft Kestenholz plötzlich das Klappern der S t ö r c h e. Beim Nachsehen stellte es sich iieraus, dass auf dem alten Nest drei Störche sich niedergelassen hatten. — 191 — Alsobald begannen zwei Reisig zu holen und das Nest zu reparieren, während der Dritte wieder abgezogen ist. Auch heute macht sich das Paar ganz heimisch. Die Kesteuiiolzer sind ganz ülierrascht und hocherfreut und behaupten, ihre Dorl- schait sei mit dem Einzug der Störche wieder viel freundlicher und heimischer, es liabe bis jetzt einfach etwas gefelilt. das man .schwer misste. (IG. V. 1921.) Eug. Rauber. Wiederherstellung des Wildbestaiides iii deu zerstörteu Ciie- bieteii der Entente. Zur Neubevölkerung der zerstörten Gebiete mit Jagdwild verlangt die Entente von Deutscliland 120 Hirsche, 63,000 Rehe, 600,000 Hasen, . 19r,, 001) F a s a n e n , 7.>, 000 F a s a n e n e i e r und 6, 000, 000 R e b h ü ii n e r. Deutschland wird jedenfalls Mühe haben diesen Forderungen zu entsprechen. Korrigenda. Auf Seite 158 ist unter „Steinadler in Württem- berg geschossen" zu lesen „mit 170 cm Flügelspannweite" (anstatt nur 70 cm). Unsere Ornithologen werden übrigens diesen Drucldehler schon selbst berichtigt haben. Aigle royal (Aquila f'ulva, L<.) Des guides et des chasseurs de Zinal ont fait, recemment, une liardie expedition. Un couple d'aigles, depuis quelque temps, avait enleve plusieurs agneaux. Les rapaces avaient leur nid dans les hautes parois de rochers presque inaccessibles qui surplombent les hötels de Zinal. Le 11 juillet, cinq hommes munis de cordes et de fusils, se mirent en route. L'un d'eux, descendu par des cordes, atteignit le nid au moment oü les parents etaient en chasse. Des deux aiglons, Tun reussit ä s'envoler, mais fut tue d'un coup de fusil. L'autre tut capture et conduit ä Zinal oü on le mit en cage. II se porte fort bien et en- gloutit des quantites incroyables de nourriture. Les parents ne sont pas encore retournes au nid. A. M.-D. Oiseatix anuell^s. A Meritein (Basses Pyrenees) on capture un pigeon ramier (Columba palumbus, L.), porteur d'une bague, il en avait et^ muni dans Vet6 1920, comme juv., dans la fort^t de Viborg (Danemark). Le 28 octobre 1920, ä Bizerte (Tunisie), une hirondelle de mer Hansel (Sterna anglica, MONT) est tuee, eile avait ete annellee, dans une ile du Limfjord (cöte N-E du Jutland), en ete 1920. A la meme date et au m(^me endroit une hirondelle de mer Caujek (St. cantiaca, Gm.) est tuee, l'oiseau avait ete anneile le 16 juillet 1913, dans l'ile de Noorderovy, pres de l'ile de Sylt (Schleswig-Holstein). C'est la premiere Sterne, nous ecrit M. le Dr. Hugo WeigÖld de la Station biologique d'Helgoland, qui abandonne le chemin de migration habituel de l'ouest (cötes d'Europe et d'Afrique), pour faire une excursion dans la Mediterranee. Un etourneau est tire ä Oran, le 18 decembre 1920, il avait annelle comme adulte le 5 mars 1920, ä Luh, pres de Wartenberg en Boheme. Dans la Charente-inferieure, sur la Plage du Chay, le 19 decembre 1920, un vanneau annelle est tue, il avait ete muni d'un anneau ä Egmont aan den Hoef (Hollande-Nord), le 13 juin 1920. Un etourneau annelle, tire le 18 janvier 1921, ä El Arba, pres d' Alger, por- tait l'anneau depuis le 18 mai 1920. 11 en avait et(^ muni ä Libock (Boheme). Le 7 fevrier 1921, une mouette rieuse est tiree ä Ares, dans le bassin d'Ar- cachon, eile avait ete annellee comme poussin, le 24 mai 1914, sur l'etang de Hirns- ner, pres de Leipa (Boheme-Nord). Un ramier, pris au filet le 7 mars 1921 ä Sarbazan, pres Rochefort (Dep. des Landes), portait un anneau de Rossitten, il en avait ete muni comme juv. a Auer- hof, pres de Thierenberg (Prusse Orientale) le 4 aoüt 1920. A. M.-D. II IL ,/ Vom Büchertisch — Bibliographie. Dr. Otto Scbnnrre, Die Vögel der deutschen Kulturlandschaft. 136 S. Verlag von N. G. Ehcert in Marburg. Preis Mk. 15.—. Das Buch bildet einen Versuch, die Beziehungen der Vogelwelt zur mensch- lichen Kultur darzustellen. Ich liabe in der letzten Zeit kein Buch mit grösserem — 192 — Interesse gelesen als dieses. Der Verfasser hat eine schöne Arbeit ijeleistet. Sein Literaturverzeichnis weist 17G berücksichtige Arbeiten auf. Aber gerade in diesem Punkt ist zu bemerken, da.ss einige schweizerische Arbeiten, die z. T. im „O. B." erschienen sind, dem Verfasser wertvolle Ergänzungen gebracht hätten. Der Be- übacliter der Vogelwelt unserer noch ursprünglicheren Alpengebiete wird da oder dort zu einer etwas abweichenden Ansicht kommen. Doch der Verfasser stellt ja keine bestimmten Behauptungen auf und es gebührt ihm das Verdienst, das sehr interessante Thema in einer durchaus gründlichen und sachlichen Weise behandelt zu haben. Ich wünsche, dass viele schweizerischen Vogelkundigen dieses Buch studieren und sich die darin gebrachten Anregungen zu Nutze machen. A. H. Fritz Bley, Von nordischem Urwilde. Geschichten von Wild, Steinen und Menschen- lierzen. Mit 16 Bildtafeln nach photographischen Aufnahmen. 281 Seiten. R. Voigtländers Verlag in Leipzig. Preis geb. Mk. 20. — . Als Waidmann kennt Bley die geheimsten „Seelenregungen" des Wildes, als trefflicher Beobachter aber blickt er auch in die Herzen der Menschen, von deren Hochsinne oder Torheit, Leidenschaft oder Selbstbeherrschung auch das Schicksal ganzer Arten der Tierwelt bestimmt wird. Wohin immer er seine Büchse getragen hat, da ist er als Fürsprech der Starken und Edelen gegenüber der Vertilgungswut des Menschen aufgetreten. Und diese Erinnerungen leben wieder auf, wenn er in seinem Arbeitszimmer zur Feder greift, von dessen Wänden die Beutestücke von vielen erfolgreichen Birschgängen grüssen. In seinem neuesten Buche erzählt er vom Elch, dessen Schutz er sich zur besonderen Aufgabe gestellt hat, daneben vom Spielhahn, vom Lemraing und vom Ren. Warnend erhebt er die Stimme gegen die Auswüchse unserer Kultur. Das schöne, wertvolle Buch, seinem inneren Gehalt nach, bildet nicht nur ein prächtiger „Unterhaltungsstoff", es ist viel mehr für einen jeden Naturfreund. A. H. Kour. Guenther, Kultur und Tierwelt. Eine Tragödie unserer Zeit. 153 Seiten. .33 Abbildg. Verlag Quelle tV Mej/er in Leipzig. Preis geb. Mk. 6. — . Dieses Bändchen der Natiirw. Bibliothek des vorerwähnten Verlages möchten wir in vielen Händen wissen. Hr. Prof. Dr. Guenther hat hier ein grosses Material zusammengebracht, das von den Veränderungen zeugt, welche die Tierwelt durch die Kultur des Menschen erlitten hat. Es sind günstige, aber leider weit mehr nachteilige aufzuzählen. Unheimliche Zahlen befinden sich darunter, die einem bei- nahe die Schamröte in das Gesicht treiben, wenn man Ijedenkt, wie der gesittete Mensch gegen seine Mitgeschöpfe gewütet hat. Betreffend die Vogelerbeutung hätten neuere Zahlen zur Verfügung gestanden. Solche die 40 Jahre zurückliegen, sind etwas veraltet (S. 79). Die Angaben über die schweizer. Reservate sind nicht durchwegs genau. Es ist ein Jagd-Reservate aufgeführt, die nicht existiert, andere grosse (Bannbezirke) fehlen (S. 143). Doch das tut dem Wert des Büchleins keinen erwähnenswerten Abbruch; bei einer hoffentlich bald notwendig werdenden Neu- auflage, können diese Kleinigkeiten verbessert werden. A. H. Karl Daut, Apotheker, Geflügeldiphtherie und Kalkbeinkrankheit und andere Krank- heiten des Hausgeflügels nebst Wegweiser für die Krankheiten der Kaninchen und der Stubenvögel. Zweite, nach den neuesten Forschungen der Wissenschaft umgearbeitete und erweiterte Auflage. Bern 1921. Im Selbstverlag des Ver- fassers (Lorrainestrasse 16, Bern). Preis Fr. 1.50, nebst Portozuschlag. (Siehe Inserat.) Wir brauchen wohl nicht viele Worte zu machen, über dieses nützliche und gut ausgestattete Büchlein, kennen doch die meisten Leser in vorteilhafter Wei.se den Verfasser, den Gründer unserer Zeitschrift. Jedenfalls ist es die beste, kurze Anleitung die wir gegenwärtig über dieses Gebiet der Kleintierhaltung besitzen. A. H. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reprodijction d'artieles originaux n'est autorisee que moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La rödaction laisse aux auteurs rentiere responsabilitö de leurs articles. Kedaktion : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Der Ornithologisclie Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogeli(unde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Sociale suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8.20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sulsse : par te bureau de l'ex- pedition frs. 8. — par la poste » 8. 20 Etranger »9. — XVIII '^*'''^^°^ Annce 1920 - 1921 Heft Fascicule Ik Inhalt : — Sommaire : Der Strandpieper (Antlius obscurus Latli.) in der Schweiz erbeutet. Von A. Scbitferli, Sempach. — Ornithologische Beobachtungen im Val d'Herens und Val d'Arolla im Wallis. Von Julie Schinz, Zürich. — Ornithologischer Bericht aus Württemberg. (Januar bis Juni 1920). Aus dem Tagebuch von Prof. Dr. Zwiesele, Stuttgart. — Kleinere Mit- teilungen - Communications diverses. — Chronik - Chronique. — Bücher- tisch - Bibliographie. — Herbstversamralung. - Assemblee d'automne. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Herbstversammlung in Solothurn! (S. Seite 16), i/>l'-^?.LiM 1^/ Bitte um die Angabe von Adressen für Probesenduncren SMT Werbet ^^K für unsere Empffehlet den ,,Ornitliologischen Beobachter**! Wenigstens 1 Mitglied sollte ein jedes bisherige neu gevirinnen ! Sorget dafür, dass alle Vogel- kundigen, Vogelffreunde, Vogel- u. Naturschützer sich unserer : Gesellschaft anschliessen ! : Der Oruitliolopsclie Beokeliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholungen und gritssere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Ueljereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur sre2;en Vorbezaliluns: aufgenommen. _ Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Redactions proportionneiles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'^tranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special Ö^P" Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Societe suisse pour l'etude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Der Si- Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer.Gesellschaft für Vogelkunde nud Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Society suisse pour T^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlicli Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8. 20 Ausland » 10. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- pädition frs. 8. — par la poste »8.20 Btrangsr » 10. — XVIII '**"'^^°^ Annee 1920 - 1921 Heft Fascicnle 2 Inhalt : — Sommaire : Beitrag zur Avifauna des Kantons Tessin, nebst einigen Reisebeobach- tungen. Von Theodor Simon, Basel. — Ornithologischer Bericht aus Württemberg. (Mai und Juni 1920). V,on Prof. Dr. Zwiesele, Stuttgart. (Schluss). — Notes ornithologir[ues de la region du Bosphore. Par A. Mathey-Dupraz. — Der Frühjahrszug am Sempachersee 1920 (chrono- logisch). Von A. Schifferli, Sempach. — Kleinere Mitteilungen - Com- munications diverses. — Chronik - Chronique. — Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz : Bericht über die Herbstversammlung. - Assemljlee d'automne. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen IMferbet für unsere iEmpfehlet den „Ornitliologisclien Beobachter"! ^ ein neues Mit- glied gevifortien Vergessen Sie nicht Adressen für Probesendungen aufzugeben ! Sorget dafür, dass alle Vogel- kundigen, Vogelfreunde, Vogel- u. Naturschützer sich unserer : Gesellschaft anschliessen ! Der Orüithölopche Beokcliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur areffen Vorbezahlung aufgenommen. Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an die Buchdruckerei R. 0. Zbinden & Co., Basel oder an den Präsidenten der Schweizerischen Ge- sellschaft für Vogelkunde und Vogel- schutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Die Genannten geben auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Kednetions proportionnelles pour les annonces rep(?tees et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois ä Tlmprimerie R.-G. Zbinden & Co. a Bäle ou au Pre- sident de la Society suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection, M. A.Uess, Spitalgasse 28, Berue. Ceux-ci donnent aussi tous les ren- seignements voulus. Ijeratung55teile lür V ogel^cnutzangeiegenlieiten. Wir ti IL Cresellscnalt )rinöen J.liiien diese von unserer \^eseJ gesclialiene uua unter der kundigen J-/eitung des rierrn A. VV e n d n a g e 1, Uirektor des Aoologiscnen Crartens m Basel stellende Jjeratuiigssteile m gell. lL,niin.erun^. D e r Vo r s t a nd. Naturgeschichte □iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMi^ I Heilmittel 1 für Oeflügel und 1 Kaninchen = ' empfiehlt die i Apotheke Dr. Ed. Baur = Bern der Menschen und Säugetiere von H. R. Schinz, zweite Auflage, Zürch 1840 Ist billig zu verkaufen. Ferner: Pöppig, Naturgeschichte, 4 Bde. mit 4100 Abbildungen, Leipzig 1851 Adresse bei der Expedition des Orn. Beob. ^ Für Propagandazvifecke | bringen wir unsere Lictitbildersammlung speziell f auch zu Gunsten unserer Gesellschaft in gefl. Erinnerung. ^ Man wende sich an den Präsidenten. H Herr Noil-Tobler in Schaffhausen hält auf Grund von Ver- ^ einbarungen mit ihm schöne Lichtbildervorträge p über die Sumpfvogelwelt des Kaltbrunnerriedes, usw. Wir ^ empfehlen dieselben. Der Vorstand. = I Freie Mitglieder ^ bezahlen im Jahr wenigstens 1 Fr. ^ Sie erhalten den gedruckten Jahres- ^ bericht und haben das Recht, an s allen Veranstaltungen der Gesell- ^ Schaft teilzunehmen. 1 Einige Tausend solcher Mitglieder ^ :: sollten sicli uns anscliliessen! :; Dllii'l'niiiiiii|iiiiiiiiii|Miiiiiiii|nii|iiiii|niiiiiiii|nii|||iii|iiiiiiiiii|iiiiiiiiii|Hiii|iiii|iiii||iiii|iiiH^ Ornithologisches Jahrbuch | Organ für das paläarktisohe Faunen- ^ gebiet, redig. von Ritter von Tschusi p zu Schmidhoffen, Hallein. ^ 24 Jahrg. (1892-1918) zus. Fr. 120.— f (urspr. 300. — ) zu verkaufen. ? Ed. Utzinger, Glashütte, Bülach. [ Zoologisches Präparatorium William Rosselet, Präparatop, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfcn von Uodeln, Saugetieren, Keptiiien und Jiscben anfertigen von Decken aus Cierfellen. • Skelletieren « • • Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««•««•• ^===^^= Künstlerische Arbeit. — Massiere Preise. - Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Vereinsabzeichen und Mitgliedkarten Wir machen unsere Mitglieder wie- derholt auf unsere Vereinsabzeichen auf- merksam, welches zum Preise von Fr. — . 60 (nebst Portozuschlag) beim Quästor unserer Gesellschaft, Herrn Direktor A. Wendnagel, Bachlettenstr. 84 in Basel zu beziehen ist. Durch seine hübsche Ausführung eignet sich ein Paar Abzeichen sehr gut zu Manchettenknüpfen. Die Mitgliedkarte wird allen Mit- gliedern zugestellt. Ordentliche, lebenslängliche und freie Mit- glieder, welche noch keine Karten er- halten liaben, wollen sich möglichst bald beim Aktuar unserer Gesellschaft Hrn. A. Schiffern in Sempach melden. ZOOLOGISCHES F^K^iPARATOr nAARATJf B IL ieratting5ste. lür V ogeiscnutzangelegenlieiten. W^ir bringen Ilinen diese von unserer (jeseilscnalt gescliafiene iiud unter der kundigen Leitung des Merrn A. W^e n d n a g e 1, Direktor des Aoologisclien G^artens in Basel stellende Beratungsstelle in gell. Krinnerung. Der Vorstand. Dllliilillllllliiliilllllliiliilllllliiiillllllliilillllllliiliilllllliiliilllllliilill I Heilmittel I für Oeflügel und 1 Kaninehen = eniptiehlt die i Apotheke Dr. Ed. Baur 1 Bern iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiig Naturgeschichte | der Menschen und Säugetiere i von H. R. Schinz, 1 zweite Auflage, Zürch 1840 mt, Ist billig zu verkaufen. ^ Ferner: ^ Pöppig, Naturgeschichte, 4 Bde. p mit 4100 Abbildungen, Leipzig 1851 ^ Adresse bei der Expedition des Orn. Beob. = VOGELKÄFIGE auch GE5ELL5CHArT5- KÄFIGE /)Ulig ahzuijebeii Frankierte Anfragen bejörck'ri^ (Tie Exp. de.i 0. B. Künstliche Uogelbilder | aus üogeifedern hergestellt = Seltenheit, zirka 60 Oahre alt, = sind preisuürdig abzugeben. ^ Nätieres durch die Exp. des 0. B. ? I Nistkasten u. Futterfinden I für freilebende Vögel. % Adressen erprobter Systeme % vermittelt die Beratungsstelle der ^ Schweizerischen Gesellschaft für ^ Vogelkunde : 1 Dir. Ad. Wendnagel = Zoolog. Garten ^ Basel. Dllli>l|iiiiiiiiii|iiiiiiiiii|iiiiiiiiii|iiiiiiiiii|iiiiiiiii>riiiiiiiii|iiiiiiiii>|iiiiiiiiii|iiiiiiiii>|iiiiiiiiii|>iiio Zoologiscbgs Praparatorlum William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlu$$topf■ '^ Ornithologische Beobachter Olfizielles Organ der Schweizer.Gesellscliaft für Vogelkunde nud Vogelschutz r ■ i L'Ornithologiste Organe officiel de la Societe suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . » 8. 20 Ausland »10.— Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste »8.20 Etranger »10. — XVIII '**'''^'*°^ Annee 1920 - 1921 Heft Fascicule 4 Inhalt : — Sommaire : Zerstcirte Rebliulin- und Waclitelgelege während der Heuernte. Von Rud. lugold, Herzogenbuclisee. — Passer rufipectus Bp. oder Passer do- mesticus rufescens Mögt? Von Karl Daut, Bern. — Notes orniihologiques de la n'^gion du Bospliore. Par A. Mathey-Dupraz, r'olomljier. — Der grosse Buntspecht. (Picus major L.) Von Dr. H. Fischer-Sigwart, Zolingen. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chro- nique. — Bücherti.sch - Bibliographie. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllH^^ Werbet für unsere Gesellschaft! Haben Sie von der Anmeldeliste , die wir der letzten Nummer beigegeben haben, Gebrauch gemacht? Haben Sie Anstrengungen gemacht, unseren idealen Zielen weitere Freun- de und Mitarbeiter zu gewinnen ? W^enn Sie, wie wir bestimmt an- nehmen, beide Fragen bejahen kön- nen, wird für Sie und uns ein Erfolg nicht ausbleiben ! Jjeratung55 teile lür V ogelscnutzangelegenneiten, VV ir bringen innen diese von unserer (cresellsclialt gesclialiene nna unter der kundigen Lieitung des xlerrn A.\V e 11 d n a g e 1;, Direktor des ^oologisclieii Cj-artens in Basel stellende Beratungsstelle in gell, ryrinnerung. Der Vor stau OllliilillllllllilillllllliilillllllllilillllllllilillllllllilillllllllilillillllliiillllllllililllllllliliMlIllliilillllllliiliilllllliiliilllllllilillH Zu verkaufen i ein auterhaltenes echtes Ei des ^ I üogelberingung. Noch ausstehende Hcldungen uom Jahre 1920 bitten wir ein- zusenden, damit der Jahresbe- richt redigiert werden kann. Die Zentralstelle, BERN. Aepyornis maximus aus Madagaskar. Zu erfragen bei der Expedition dieses Blattes. ^ Für Propagandazvirecke bringen wir unsere Liditbildersammlung s|)e/iell auch zu Gunsten unserer Gesellscbai't in getl. Erinnerung. Man wende sicli an den Präsidenten. Herr Noil-Tobler in Schaffhausen hält auf Grund von Ver- einbarungen mit ihm schöne Lictitbildervorträge über die Sumpfvügelweit des Kaitbrunnerriedes, usw. Wir empfelilen diesejljen. Der Vorstand. ] Freie Mitglieder ^ bezahlen im Jahr wenigstens 1 Fr. ^ Sie erhalten den gedruci^ten Jalires- ^ bericht und haben das Recht, an = allen Veranstaltungen der Geseil- = Schaft teilzunehmen. 1 Einige Tausend solclier Mitglieder ^ :: sollten sich uns anschliessen! :: □ lllll|l|||||ll|l|MII|||llin|||||||l|M|||||||l|ll|||||||l|H|||||||l|U|||||||l|M||i|||ll|M|||||||l|U|||||||l|ll||||||ll|n|||||||l|IIIH DRUCKSACHEN ALLER ART BESORGT PROMPT U. GEWISSENHAFT BUCHDRUCKEREI R. G. ZBINDEN & Co. BASEL Zoologisches Präparatorlum William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfcn von Dm^n, Säuacticrcn. Reptilien und Jlscbcn Jlnfcrllgen von Decken aus Clerfellen. • Skelletleren « • • Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «•««•««« Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Schweizerische Gesellschaft f. Vogelkunde u. Vogelschutz. X Vereinsabzeichen und Mitgliedkarten Wir machen unsere Mitglieder wie- derliolt auf unsere Vereinsabzeichen auf- merksam, welches zum Preise von Fr. 1. — . (nebst Portozuschlag) beim Qiiästor unserer Ge.sellschaft, Herrn Direktor A. Wendnagei, Bachlettenstr. SA in Basel zu beziehen ist. Durch seine hi^ibsche Ausführung eignet sich ein Paar Abzeichen sehr gut zu Mnnchettenkiiöpfen. Die Mitgliedkarte wird allen Mit- gliedern zugestellt. Ordentliche, lebenslängliche und freie Mit- glieder, welche noch keine Karten er- halten haljen, wollen sich mögliehst bald lieim Aktuar unserer Gesellschaft Hrn. A. Schifferli in Sempach melden. Der öriiitliolopflie Beokcliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. "Wiederholungen und j^-i össere Anf- träg'«^ entsprechender Rabatt. IJeiliig-en nach Uebereinkunft. Anzeigen ans dem Anstand werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. ytF' Anzeigen sind bis sfiatestens den 12 desMonates an die Buchdruckerei ß. (i). Zbinden k Co., Basel oder an den Präsidenten der Schweizeri.schen Ge- sellschaft für Vogelkunde und Vogel- schutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Die Genannten geben auch alle ge- wünschte Auskuntt. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Rediictions propoi'tionnelles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Lesinsertions provenant del'iHranger sont ä payer a l'avance. Annexes selon arrangement special ißtUT" Les annonces sont h adre.sser jusqu'an 12 de chaf|Lie mois a rimj)rimerie R.-G. Zbinden &Co. ä Bäle ou au Pre- sident de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection, M. A.Hess, Siiitalir:isse 28, Berne. Ceux-ci donnent au.ssi tous les ren- seiijnements voulus. X)eratting55telle lür V ogel^cniitzangelegenlieiten. Vv II- bringen Innen diese von unserer (jeseilsclialt gescliallene iiiia unter der kundigen L/eitung des XTerrn A. VV e 11 d n a g e 1;, iJirektor des ^oologisclien Crartens in Basel stellende Beratungssteile in gell, rviinnerung. iJ e r Vorstand. DllliilillllllllilillllllliilillllllliilillIHlliiiiilllllliiliilllllllilillllllliilMlIlllllilillllllliilillllllllilillllllllililllllH 1 ^ Allen A^Litgliedern und _Lesern w^ünsclien Hf 1 I 9 ein glücklicnes J akr 1021 ! 9 1 1 ^ Der Vorstand der Cresellsclialt, ^ = J f^ die Redaktion und die JC/xpedition %^ 1 1 =^ aes ,,Oriiitli. JjeoDacliters''. ^ ^ = Für Propagandazvifeoke | brinu,'en wir unsere Lichtbildersammlung speziell aucli zu Gunsten unserer Gesellschaft in j;et1. Erinneruni;-. Man wende sich an den P r ä s i d e n .t e n . Herr Noil-Tobler in Schaffhausen halt auf Grund von Ver- einbarungen mit ilnn schöne LictitbildervortPäge über die Sumpfvogelwelt des Kaltbruiinerriedes, usw. Wir empfehlen dieselben. Der Vorstand ] Freie Mitglieder J bezahlen im Jahr wenigstens 1 ¥i\ ^ Sie erhalten den gedruckten Jahres- ^ bericht und haben das Recht, an ^ allen Veranstaltungen der Gesell- ^ schalt teilzunehmen. 1 Einige Tausend solcher Mitglieder ^ :: sollten sich uns anschliessen! :: Feinbs Weihnachtsgeschenk ! | Zu verkaufen: | Bretim's Tierleben, 4. Autlage p (10 Bände), wie neu; sowie fremd- ? läudisctae Stiibenvögel von Dr = Karl Russ. ^ GeH. Offerten an die Expedition ^ dieses Blattes. ä □ llll<|MII||l|ll|illl|||lll|MI|||||ll|n|||||||l|H|||||||l|lll|||||ll|l||||||||l|l|||||||l>|lll|||||ll|M|||||||l|ll|||||||l|l|||||||ll|MH Zoologisches Präparatorlum William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfen von Uö^cln, Säugetieren, Keptilien und Jiscbcn Jlnfertidcn von Decken aus Eierfellen. « Skelletieren « « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««•«««« Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener g^rosser Museen. Schweizerische Geseilschaft f. Vogell8i^ DiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin ^ Versäumen Sie nicht, sich vuii dem beiieutendslen oi-nitliolouischen ? 1 Werke, mit 1622 naturiictreuen Abbildungen f p.iiiiMiii[Ni.fif()liii die einzig- noch vorhan<}enen Bände zu den jetzigen billigen Preisen anzu- sclialfen/ Ich biete an, solange Vorrat reicht: Band II 111 • IV V Vll X XII Gegen broschierl Fr. 11.- 13.—' 15.- 18.- 8.Ü0 11.- 10.— Voreinsend. gebunden „ .16.— 18.— 20.— 23.— 13.50 16.- 15.— «• Betrages ab Gera, ausschliesslich Verpackung. Inhaltsübersicht der Bände: Band II: Grasmücken, Tunalien, Meisen und Baumläufer. Band III: Lerchen, Stelzen und Finkenvöeel. Band IV: Starvögel, Pirole, Rabenvögel, Würger, Fliegenschnäpper, Schwalben, Segler, Nachtschwalben, Spechte, Bier enfresser, Eisvögel, Racken, Kuckucke, Hopfe. Band V : Rauhvögel. Band VII : Ibisse, Flughühner, Trappen, Kraniche und Rallen. Band X : Entenvögel II. Band XII: Sturmvögel, Lappen- ((3) laucher, Seetaucher, Alken, = A. E. Fischer, Verlag, Gera-R. === ^ [Hl Vogelfutter elektr. gereinigt. Emil Mauser Rathausbrücke Zürich Spezialgescliät't tXir alle ornithol. Betlarfsartikel. Zu verkaufen ein guterhaltenes echtes Ei des Aepyornis itiaximus aus Madagaskar. Zu ertragen bei der Expedition dieses Blattes. 171 Vogel-Studien. 12 farbige Künstler-Postkarten von Prof.W. Schneebeli (Buchfink, Distelfink, Bergfink, Dompfaff, Grünfink, Haussperling, Spechtmeise, Blaumeise, Spiegelmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Rotkehlchen) Preis Fr. 2. 50 plus Porto. Zugleich bringen wir auch die 12 Postkarten Naturaufnahmen von Herrn Bürdet in gell lünniierung. Preis Fr. 1.50 plus Porto. Zu beziehen durch die Verkaufsstelle der Schweiz. Gesellschaft für Vogel- kunde und Vogelschutz, Spitalgasse 28, Bern. Freie Mitglieder bezahlen im Jahr wenig.stens 1 Fr. Sie erhalten den gedruckten Jahres- Ijericht und haben das Reclit, an allen Veranstaltungen der Gesell- schaft teilzunehmen. [g] Einige Tausend solcher Mitglieder :: sollten sich uns anschliessen! :: Zu verkaufen: Brehni's Tierlebeu, i. Autlage (10 Bände), wie neu; sowie freuid- läudische Stubenvögel von Dr. Karl Russ. Geil Offerten an die Expedition dieses Blattes. [51 Olli>'l'>>iiiii>l'>Hllli>'l'iiillii>'l'Hillii>>|Hiii!iiii|miiiiiii|Miiiiiiii|iiiiiiiiii|Miiiiiiii|iiiiiiiiii|Miiiiiiii|Miiiiin^^^ Zoologfscbcs Präparatorimti William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlu$$ropfcn von Uodeln, Säudetieren, H^Ptilien und Jiscben Jlnfcrtlgen von Decken aus Cierfellen. • Skelletieren Bestimmen und Ordnen von Sammlungen • • • • • =====^:= Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. :^= Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Dfluseen. « « 4k wtmmmmmmmmimimaBmmBamsm ^^mg^jT^^^^^^^^^^^^^^MilliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMlimmiiiiiiii Werbet für unsere Gesellschaft! Dass ein Werben mit Erfolg möglich ist, haben verschie- dene Mitglieder durch die Tat bewiesen. Keiner entziehe sich der Mühe unserer Sache neue Freunde zuzuführen! Zoologisches Präparatorium William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfcn von Uögcln, Säuddicren, l^cptilien und Jlscben Jlnfcrti^cn von Decken aus ^ierfellen. « Skcllctieren « « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««••••« Künstlerische Arbeit. Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Schweizerische Gesellschaft f. Vogelkunde u. Vogelschutz. Vereinsabzeichen und Mitgliedkarten Wir machen unsere Mitglieder wie- derholt auf unsere Vereinsabzeichen auf- merksam, welclies zum Preise von Fr. 1. — (nebst Portozuschlag) beim Quästor unserer Gesellschaft, Herrn Direktor A. Wendnagel, Baclilettenstr. 84 in Basel zu beziehen ist. Durch seine hübsche Ausführung eignet sich ein Paar Abzeichen sehr gut zu Manchettenknöpfen. Die Mitgliedkarte wird allen Mit- gliedern zugestellt. Ordentliche, lebenslängliche und freie Mit- glieder, welche noch keine Karten er- halten haben, wollen sich möglichst bald beim Aktuar unserer Gesellschaft Hrn. A. Schitferii in Sempach melden. Der Oriiitliölopsclie Beokcliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholung^en und grössere Auf- träg'C entsprechender Rabatt. Beilag'en nach Uebereinkunit. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. ^H^" Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an die Buchdruckerei R. 0. Zbinden & Co., Basel oder an den Präsidenten der Schweizerisclien Ge- sellschaft für Vogelkunde und Vogel- schutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Die Genannten geben auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Redactions proportionnelles pour les annonces röpötöes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'etranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special y^^ Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois ä rimprimerie R.-G. Zbinden &Co. a Bäle ou au Pre- sident de la Soci^tö suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berne. Ceux-ci donnent aussi tous les ren- seignements voulus. jDeratung55telle lür V ogelscliutzangelegenneiten. Wir Li II. Au (jesellscnalt ringen ±linen diese von unserer gesclialiene iino unter der kundigen L/eitung des xTerrn A. \v e n d n a g e 1, iJirektor des -/voologisclien (j-artens m Jj a s e 1 stellende Jjeratungsstelle in geli. x!/rinnerung. D Vorstand. OllllilillllllllilillllllllilillllllllilillllllllilillllllllilillllllllilillllllllilillllJlllilillllllllilillllllllilillllllllilMlIlllllililN Zu vcrkaiiren i ein "uterhaltenes ochtes Ei des ^ üogelbßringung. Noch ausstehende Heldungen v7om Dahre 1920 bitten wir ein- zusenden, damit der 3ahresbe- richt redigiert werden kann. Die Zentralstelle, BERN. Aepyornis maximus aus Madagaskar. Zu erfragen bei der Expedition dieses Blattes. I Für propagarfidaas'iiifecke | 1 bringen wir unsere Lichtbildersammlung speziell. = J auch zu Gunsten unserer Gesellschaft in geH. Erinnerung. ^ ^ Man wende sich an den Präsidenten. ^ % Herr Noil-Tobler in Schaffhausen halt auf Grund von Ver- ^ % einbarungeu mit ilini schöne LiClltl>ilc8ei*vor*ftr*äge p^ ^ über die Sumpfvogelwelt des Kaltbrunnerriedes, usw. Wir ^ ^ empfehlen diesell)en. Der Vorstand. = I Freie Mitglieder J bezahlen im Jahr wenigstens 1 Fr. s Sie erhalten den gedruckten Jahres- ^ liericht und haben df.s Recht, an = allen Veranstaltungen der Gesell- ^ Schaft teilzunehmen. ' ' ■ § Einige Tausend solclier Mitglieder ^ :: sollten sich uns anschliessen! :: DRUCKSACHEN ALLER ART BESORGT PROMPT U. GEWISSENHAFT BUCHDRUCKEREI R. G. ZBINDEN & Co. BASEL ailli>|Miiiiiiii|nii||iiii|iiii||iiii|Mii||iiii|iiii|||iii|iiii||iiii|iiii|||iii|iiiiiiiiii|iiii||iiii|nii||iiii|iiii|||iii|Mii||iiii|iin '"-^ Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellscliaft für Vogelkunde und Vogelschutz .p L^Ornithologiste Organe officiel de la Soci^t^ suisse pour P^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise: Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt , » 8. 20 Ausland » 10. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- pädition frs. 8. — par la poste » 8. 20 Etranger »10.— VUIII Jahrgang Annee 1920 - 1921 Heft Fascicule 7 Inhalt : — Sommaire : Eine Reminiszenz au den letzten schweizerischen Lämmergeier. Von Dr. H. Fischer-Sigwart, Zofingen. — Herbstage in Krain. Von Dr. Hans Stadler (Fortsetzung). — Notes ornithologiques de la region du Bosphore. Par A. Mathe Y-Dupraz. — Wintersänger. Von Karl Daut, Bern. — Einige überwinternde Brutvögel 1920/21. Von Th. Simon, Basel. — — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chronique. — Bücliertisch - Bil)liographie. — Schweiz. Gesellscliati für Vogelkunde und Vogelschutz: Frülijahrsversammlung - Nekrolog. Druck und Expedition von R. G. Zbinden »& Co.. Basel. _Deratting5S teile lür V ogel^clititzangele^enlieiten. NV ir bringen llmen diese von unserer (jesellsclialt gesclialiene und unter der kundigen J_/eitung des xierrn A. >V e n d n a g e Ij JJirektor des Aoologisclien C:rarteiis in Jj a s e i stellende JJeratungsstelle m geii. xCrinnerung. D Vor stau Vereinsabzeichen und Mitgliedl|MII||llll|MI||||||l|MI||||||l|l||||||||l|l||||||||l|l||||||||l|l||||||||l|ll||||||ll|ll|||||||l|U|||||||l|l||||||||l|l||||||||l|l||||||||r|in Inserieren Sie i Ornithologisclien Beobachter ! iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^ ffl Werbet für unsere Gesellschaft! Dass ein Werben mit Erfolg möglich ist, haben verschie- dene Mitglieder durch die Tat bewiesen. Keiner entziehe sich der Mühe unserer Sache neue Freunde zuzuführen! IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH □Illllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^ ^ Versäumen Sie nicht, sich von dem bedeutendsten ornithologischen ^ = Werke, mit 1622 naturgetreuen Abbildungen = r die einzig noch vorhandenen Bände zu den jetzigen billigen Preisen anzu- schaffen. Ich biete an, solange Vorrat reicht: Band II IK IV V VII X XII Gegen broschiert Fr. 11.— 13.— 15.— 18.— 8.50 11.— 10.— Voreinsend. gebunden „ 16.— 18.— 20.— 23.— 13.50 16.— 15.— d. Betrages ab Gera, aus.schliesslicli Verpackung. Inhaltsübersicht der Bände : Band II : Grasmücken, Timalien, Meisen und Baumläuter. Band III: Lerchen, Stelzen und F'inkenvö^el. Band IV: Starvögel, Pirole, Rabenvögel, Würger, Fliegenschnäpper, Schvealben, Segler, Nachtschwalben, Spechte, Bienenfresser, Eisvögel, Racken, Kuckucke, Hopfe. Band V : Raubvögel. Band VII : Ibisse, Flughühner, Trappen, Kraniche und Rallen. Band X : Entenvögel II. Band XII: Sturmvögel, Lappen- CG) Taucher, Seetaucher, Alken, =^^^^ A. E. Fischer, Verlag, Qera-R. ^= [81 Vogelfutter elektr. gereinigt. Emil Mauser Rathausbrücliiiiiiiii|iiiiiiiiii|iii Zu verkaufen: Brehni's Tierleben, 4. Autlage (10 Bände), wie neu; sowie fremd- läudische StiibeoTögel von Dr. Karl Russ. Gert. Offerten an die Expedition dieses Blattes. [5] l'|MI|||||ll|ll|||||||l|M|||||||l|l||||||||l|l||||||||l|l||||||||l|l||||||||l|l||||||||l|l|||j||||l|l|||i||||l|ll|||Q Zoologisches Präparatorium William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) J1u$$topfen von Ü5deln, Säugetieren, K^Ptilien und Jiscben Jlnfertigen K^n Decken aus ^ierfellen. « SKelletieren • « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««««««« Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Werbet für unsere Gesellschaft! Dass ein Werben mit Erfolg möglich ist, haben verschie- dene Mitglieder durch die Tat bewiesen. Keiner entziehe sich der Mühe unserer Sache neue Freunde zuzuführen! iiiiiiiiiiiiiiiiiii Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Cesellscliaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . » 8. 20 Ausland » 10. — Prix des abonnements : Suisse : par le bureau de l'ex- pödition frs. 8. — par la poste »8.20 Etranger »10.— VUIII Jahrgang Annee 1920 - 1921 Heft Fascicule 9 Inhalt : — Sommaire : IV. Bericht über die Tätigkeit der Schweizerischen Zentralstation für Ringversuche in Bern im Jahre 1920. Von Albert Hess, Bern (Schluss). — Herbstage in Krain. Von Dr. Hans Stadler (Fortsetzung). — Der Sturz- flug ein Rettungsmittel der Vogel. Von A. Stierlin, Frauenfeld. — Notes ornithologiques de la region du Bosphore. Par A. Mathey-Dupraz, Colombier. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Büchertisch - Bibliographie. — Vogelschutz: Frühjahrsversammlung. JJ Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. lllllllllllllli]Il!llllllllll!3:jlllllllllliZ^ iiij]r!iiiiiiiiiij:riiiiiiiiiii!:riiiiiiiiiii!]^iiiiiiiiiiizriiiiiiiiiiii2iiiiiiiiiii!Z>iiiiiiiiiiiii Unsere Diapositiu-Sammlung hat dieses Jahr schon eine namhafte Bereicherung erfahren. Es wurden uns Lichtbilder geschenkt uon Herrn Noii-Tobler in Schaffhausen, 38 Stück, Herrn R u d. 1 n g o 1 d in Herzogenbuchsee 6 Stück und Herrn K. Daut in Bern 1 Stück. Es sind dies alles prächtige Natur- aufnahmen, die einen sehr willkommenen Bestandteil unserer Bilder- sammlung betr. die einheimische ^ogelwelt ausmachen. Herzlichen Dank den Gebern I Zugleich möchten wir alle unsere Mitglieder, die in die Lage kommen, Bilder aufzunehmen, bitten, dem gegebenen schönen Beispiel zu folgen. So dürfen wir hoffen mit der Zeit das Demonstrations- material, wie wir es zu haben wünschen, zusammenzubringen. Der Präsident: A. Hess. iiniMiiiiiin^iiiiiiiili^iiiii^^ Vereinsabzeichen und Mitgliedkarten Wir machen unsere Mitglieder wie- derholt auf unsere Vereinsabzeichen auf- merksam, welches zum I^reise von Fr. 1. — (nebst Portozuschlag) beim Quästor unserer Gesellschaft, Herrn Direktor A. Wendnagel, Baclilettenstr. Si in Basel zu beziehen ist. Durch seine hübsche Ausführung eignet sich ein Paar Abzeiclien sehr gut zu Manchettenknöpfen. Die Mitgliedkarte wird allen Mit- gliedern zugestellt. Ordentliche, lebenslängliche und freie Mit- glieder, welche noch keine Karten er- halten haben, wollen sich möglichst bald beim Aktuar unserer Gesellschaft Hrn. A. Schifferli in Sempach melden. Der Bund für Vogelschutz (Ueber 40,000 Mitglieder) will Naturfreunde sammeln zur För- derung von Naturerkenntnis und zur PHege von Naturschutz, besonders von Vogelschutz. Die Mitteilungen des Bundes er- folgen unter Mitarbeit aller bekannten und führenden Persönlichkeiten der Naturschutz- Bewegung durch die monatlich einmal erscheinende, vor- nehm ausgestattete Zeitschrift für Vogelschutz und andere Gebiete des Naturschutzes (Herausgeber: Dr. Herrn. Helfer) Jeder Vogel- und Naturfreund sollte daher dem Bunde beitreten oder mindestens Leser der Zeitschrift werden. Preis des Jahrganges für Mitglieder des Bundes für Vogel- schutz ( Mindest) ahresljeitrag 50 Pfg. nebst 50 Pfg. 'Ortsgruppenzuschlag in grösseren Städten) Mk. 8. — , für Nichtmitglieder Mk. 12.— . Prohe- nummern gegen Portoersatz (Doppel- karte genügt) liefert: Der Heraus- geber Dr. Hermann Helfer, Berlin- Licherfelde, Wilhelmstr. 42. Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- pddition frs. 8. — bei der Post bestellt . . » 8. 20 Ausland »10. — par la poste . Etranger . . . » 8.20 . . . » 10.— xviii. i-^ur 1920 -1921 Heft in Fascicnle lU Inhalt : — Sommaire : Ein Geleitwort. Von Dr. K. Bratscher, Zürich. — Ornithologischer Bericht aus Württemberg und dem badischen Bodenseegebiet. Von Prof. Dr. Zwiesele. — Herbstage in Krain. Von Dr. Hans Stadler (Schluss). — Notes ornithologiques de la region du Bosphore. Par A. Mathey-Dupraz, Colombier. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chronique. — Büchertisch - Bibliographie. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Der Oriiitliölöjisflie Beöbaditer. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederlioluiig'en und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. ^ftT" An/eigen sind bis spätestens den 12. des Monates an die Buchdruckerei R. (x. Zbinden & Co., Basel oder an den Präsidenten der Scliweizerischen Ge- sellschaft für Vogelkunde und Vogel- schutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Die Genannten geben auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces content 25 Centimes la ligne ou son espace. Reductions proportionnelles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special H^^ Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois ä l'Imprimerie R.-(x. Zbinden & Co. ä Bäle ou au Pre- sident de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berue. Ceux-ci donnent aussi tous les ren- seignements voulus. Vereinsabzeichen und JVlitgliedkarten Wir machen unsere Mitglieder wie- derholt auf unsere Vereinsabzeichen auf- merksam, welches zum Preise von Fr. 1. — (neb.st Portozuschlag) beim Quästor unserer Gesellschaft, Herrn Direktor A. Wendnagel, Bachlettenstr. 84 in Basel zu beziehen ist. Durch seine hübsche Ausführung eignet sich ein Paar Abzeichen sehr gut zu Manchettenknopfen. Die Mitgliedkarte wird allen Mit- gliedern zugestellt. Ordentliche, lebenslängliche und freie Mit- glieder, welche noch keine Karten er- halten haben, wollen sich möglichst bald beim Aktuar unserer Gesellschaft Hrn. A. Schifferli in Sempach melden. Der Bund für Vogelschutz (Ueber 40,000 Mitglieder) will Naturfreunde sammeln zur För- derung von Naturerkenntnis vmd zur Pflege von Naturschutz, besonders von Vogelschutz. Die Mitteilungen des Bundes er- folgen unter Mitarbeit aller bekannten mid führenden Persönlichkeiten der Naturschutz- Bewegung durch die monatlich einmal erscheinende, vor- nehm au.sges(attete Zeitschrift für Vogelschutz und andere Gebiete des Naturschutzes (Herausgeber : Dr. Herrn. Helfer) Jeder Vogel- und Naturfreund sollte daher dem Bunde beitreten oder mindestens Leser der Zeitschrift werden. Preis des Jahrganges für Mitglieder des Bundes für Vogel- schutz (Mindestjahresbeitrag 50 Pfg. nebst 50 Pfg. Ortsgruppenzuschlag in grösseren Städten) Mk. 8. — , für Nichtmitglieder Mk. 12.— . Probe- nummern gegen Portoersatz (Doppel- karte genügt) liefert: Der Heraus- geber Dr. Hermann Helfer, Berlin- Licherfelde, Wilhelmstr. 42. Dllliiliillllliiiliillllliiiliilllllliiliilllllliiliillllliiiliiilllliiiliiillliiiiliiiilliiiiliiillliiiiiiiiiliiiiiinilllli^ 1 Beratungsstelle für Vogeiscliutzangelegenlieiten. | Wir bringen Ihnen diese von unserer Gesellschaft geschaffene und unter der kundigen Leitung des Herrn A. Wendnagel, Direktor des Zoologischen Gartens in Basel stehende Beratungs- stelle in gefl. Erinnerung. Der Vorstand. ■ i Chr. Pfleiderer Samenhandlung in Basel \ Spezial-Abteilung für Bedarfsartikel \ zur Uogelpflegej stets groß. Lager in üogelfutter aller Art. i m Vogelfutter elektr. gereinigt. Emil Mauser Rathausbrücke Zürich Spezialgeschäft für alle [9] ornithor. Bedarfsartikel. Vogel-Studien. 12farbigeKünstler-Postkarten von Prof. W.Schneebell (Buchfink, Distelfink, Bergfink, Dompfaff, Grünfink, Haussperling, Spechtmeise, Blaumeise, Spiegelmpise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Rotkehlchen). Preis Pr. 2. 50 plus Porto. Zugleich bringen wir auch die 12 Postkarten Naturaufnahmen von Herrn Bürdet in gefl. Erinnerung. Preis Fr. 1. 50 plus Porto. Zu beziehen durcli die Verkaufsstelle der Schweiz. Gesellschaft für Vogel- kunde und Vogelschutz, Spitalgasse 28, Bern. Freie Mitglieder bezahlen im Jahr wenigstens 1 Fr. Sie erhalten den gedruckten Jalires- bericht und haben das Recht, an allen Veranstaltungen der Gesell- schaft teilzunehmen. [gl = Einige Tausend solcher Mitglieder ^ :: sollten sich uns anschliessen! :: Öllii'l'iiliiiin DRUCKSACHEN ALLER ART BESORGT PROMPT U. GEWISSENHAFT BUCHDRUCKEREI i R. G. ZBINDEN & Co. | BASEL I l|MII||||ll|llll||||ll|ll||||||ll|M|||||||l|M|||||||l|l||||{|||l|M|||||||l|l||||{|||l|l||||||||l|l|||{||||l|l||||||||l|l||||||||l^ Inserieren Sie im Ornitliologischen Beol>achter ! Werbet für unsere Gesellschaft! Dass ein Werben mit Erfolg möglich ist, haben verschie- dene Mitglieder durch die Tat bewiesen. Keiner entziehe sich der Mühe unserer Sache neue Freunde zuzuführen! iiiiiii Dlliiiliilllllliiliilllllliiliillllliiiliilllllliiliiilllliiiliillllliiiliiilllliiiliillllliiilnlllllliiliilllllliilii^^^ ] Beratungsstelle für Vogelschutzangelegentieiteo. . { Wir bringen Ihnen diese von unserer Gesellschaft geschaffene und unter der kundigen Leitung des Herrn A. Wendnagel, Direktor des Zoologischen Gartens in Basel stehende Beratungs- stelle in gefl. Erinnerung. Der Vorstand. Chr. Pfleiderer Samenhandlung in Basel Spezial-Abtellung für Bedarfsartikel zur Uogelpflegej stets groß. Lager in Vogelfutter aller Art. [9] Vogelfutter elektr. gereinigt. Emil Mauser Rathausbrücke Zürich Spezialgeschäft für alle ornithol. Bedarfsartikel. Wegen Nichtgebrauch billig ZU verkaufen: Lehrbuch der Stubenvogelpflege von Dr. Russ sowie mehrere Vogelkäfige. Adr. unt. Chiffre OF. 8575 Lz durch Orell Füssli-An- noncen, Luzern. [10] Vogel-Studien. 12farbigeKünstler-PostkartenvonProf.W. Schneebeli (Buchfink, Distelfink, Bergfink, Dompfaff, Grünfink, Haussperling, Spechtmeise, Blaumeise, Spiegelmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Rotkehlchen). Preis Pr. 2. 50 plus Porto. Zugleich iDringen wir auch die 12 Postkarten Naturaufnahmen von Herrn Bürdet in gefl. Erinnerung. Preis Fr. 1. 50 plus Porto. Zu beziehen durch die Verkaufsstelle der Schweiz. Gesellschaft für Vogel- kunde und Vogelschutz, Spitalgasse 28, Bern. i Freie Mitglieder DRUCKSACHEN [ ^ bezahlen im Jahr wenigstens 1 Fr. ALLER ART i = Sie erhalten den gedruckten Jahres- BESORGT PROMPT = ^ bericht und haben das Recht, an U. GEWISSENHAFT = i allen Veranstaltungen der Gesell- schaft teilzunehmen. [g] BUCHDRUCKEREI 1 i Einige Tausend solcher Mitglieder R. G. ZBINDEN & Co. i ^ :: sollten sich uns anschliessen! :: BASEL i O lii|nii|||iii|iiii||iiii|iiii|||iii|iiii||||ii|iiiii|iiii|iiiii|iiii|iiii|||iii|iiii lll|l|^^^»-^^^^;^-«^^^ Schweizerische Gesellschaft f. Vogelkunde u. Vogelschutz. Vereinsabzeichen und Mitgliedkarten Wir machen unsere Mitglieder wie- derholt auf unsere Vereinsabzeichen auf- merksam, welches zum Preise von Fr. 1.- — (nebst Portozuschlag) beim Quästor unserer Gesellschaft, Herrn Direktor A. Wendnagel, Bachlettenstr. 84 in Basel zu beziehen ist. Durch seine hübsche Ausführung eignet sich ein Paar Abzeichen sehr gut zu Manchettenknöpfen. Die Mitgliedkarte wird allen Mit- gliedern zugestellt. Ordentliche, lebenslängliche und freie Mit- glieder, welche noch keine Karten er- halten haben, wollen sich möglichst bald beim Aktuar unserer Gesellschaft Hrn. A. Schitferli in Sempach melden. Der örnitliölopclie Beobaciiter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. P^* Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an die Buchdruckerei R. Gr. Zbinden & Co., Basel oder an den Präsidenten der Schweizerischen Ge- sellschaft für Vogelkunde und Vogel- schutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Die Genannten geben auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles pour les annonces repät^es et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special, 0l§r' Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois ä rimprimerie R.-G. Zbinden & Co. ä Bäle ou au Pre- sident de la Societe suisse pour l'etude des oiseauxet leur protection, M. A.Hess, Spitalgasse 28, Berne. Ceux-ci donnent aussi tous les ren- seignements voulus. Der Ornitliologische Beobachter ^ Offizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschulz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8. 20 Ausland »10.— Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste » 8. 20 Etranger »10. — XVIII ^^*'''^'*°^ Anne 1920 - 1921 Heft in Fascicole «^ Inhalt : — Sommaire : Ein Gedeiikblatt an den letzten Tiroler Bartgeier (Gypaütus barbatus L.) Von Vikt. V. Tschusi zu Schmidhoffen. — Le Vautour barbu dans les Alpes. Par 7 A. Gliidini. — Notes ornithologiques de la region du Bos- phore. Par A. Mathey-Dupraz, Colombier. — Vogelschutz: Verordnung des Regierungsrates des Kantons Bern betreffend die Jagd für das Jahr 1921 1922. Von Karl Daut, Bern. — Kleinere Mitteilungen - Commu- nications diverses. — Büchertisch - Bibliographie. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Beilage: Titelblatt und Inhaltsverzeichnis für den XVIII. Jahrgang. Uie Jj-erbstversanmilung linoet im Laute des Alonats iSlovember m Ba J e n 5tatt. Schweizerische Gesellschaft f. Vogelkunde u. Vogelschutz- Vereinsabzeichen und Mitgliedkarten Wir machen unsere Mitglieder wie- derholt auf unsere Vereinsabzeichen auf- merksam, welclies zum Preise von Fr. 1. — (nebst Portozuschlag) beim Quästor unserer Gesellschaft, Herrn Direktor A. Wendnagel, Bachlettenstr. 84 in Basel zu beziehen ist. Durch seine hübsche Ausführung eignet sich ein Paar Abzeichen sehr gut zu Manchettenknöpfen. Die Mitgliedkarte wird allen Mit- gliedern zugestellt. Ordentliche, 1 e b e n s 1 ä n g 1 i c li e und freie Mit- glieder, welche noch Iceine Karten er- halten haben, wollen sich möglichst bald beim Aktuar unserer Gesellschaft Hrn. A. Schifferli in Sempach melden. Der Oriiidiölopdie Beokeliter. Anzeigen, Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholiiiigren und grössere Auf- .träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. pa^ Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an die Buchdruckerei R. 0. Zbinden & Co., Basel oder an den Präsidenten der Schweizerischen Ge- sellschaft für Vogelkunde und Vogel- schutz A. Hess, Spital gasse 28, Bern einzusenden. Die Genannten geben auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces content 25 Centimes la ligne ou son espace. Reductions proportionnelles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special. ^Hf Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois ä l'lmprimerie R.-(x. ZUinden &€o. ä Bäle ou au Pre- sident de la Societe suis.se pour l'etude des oiseaux et leur protection, M. A.Hess Spitalgasse 28, Berne. Ceux-ci donnent aussi tous les reu-, seisnements voulus. Diiiii!:r!iiiiiiiiiii:::^iiiiiiiiiii2^iiiiiiiiiii:^iiiiiiiii>!::^iiiiiiiiii<:^iiiiiiiiiiG^iiiiiiiiii!2::!iiH Beratungsstelle für Vogelschutzangelegenheiten. Wir bringen Ihnen diese von unserer Gesellschaft geschaffene und unter der kundigen Leitung des Herrn A. Wendnagel, Direktor des Zoologischen Gartens in Basel stehende Beratungs- stelle in gefl. Erinnerung. Der Vorstand. Chr. Pflcidcrer Samenhandlung in Basel 5pezial -Abteilung für Bedarfsartikel zur Vogelpflege j stets groß. Lager in Vogelfutter aller Art. m [9] Vogelfutter elektr. gereinigt. Emil Mauser Rathausbrücke Zürich Spezialgeschäft für alle ornithol. Bedarfsartikel. I I I I I Gdliipliipliterie B.KalllieinkraotlieiteD = Zwei häufig auftretende Erkrankungen des Hausgeflügels, nebst einem Wegweiser für J7T andere Krankheiten des Geflügels und einem Anhang über Krankheiten der Kaninchen |1 1 und Stubenvögel, sowie über Schmarotzer und andere Feinde aus dem Tier- und = Pflanzenreich. Nach langjährigen Erfahrungen und zuverlässigen Angaben zusammen- ^ gestellt von Karl Daut, Apotheker. — Zweite, nach den neuesten Forschungen der fj{ Wissenschaft umgearbeitete und erweiterte Auflage. ^ Preis Fr. 1. 50 nebst Portozuschlag Für Vereine 10 Expl. ä Fr. 1.35 20 Expl. ä Fr. 1.25 fj^ Bestellungen nimmt entgegen Karl Daut, „zum Waldrapp", Bern. Im Selbstverlag des Verfassers ist erschienen: I Vogel-Studien. | I 12farbigeKünstler-Postkarten von Prof. W.Schneebell | 1^^ (Buciifink, Distelfink, Bergfink, DompfafT, Grünfink, Haussperling, Spechtmeise, |^^^ § Blaumeise, Spiegelmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Rotkehlchen). ^ ^ Preis Pr. 2. 50 plus Porto. = y Zugleich briniien wir auch die 12 Pcstkarten Naturaufnahmen von |^ E Herru Bürdet in geH. Erinnerung. Preis Fr. 1. 50 plus Porto. ^ ^ Zu beziehen durch die Verkaufsstelle der Schweiz. Gesellschaft für Vogel- ~ künde und Vogelschutz, Spitalgasse 28, Bern. ö I Freie Mitglieder I I 1 bezahlen im Jahr wenigstens 1 Fr. Sie erhalten den gedruckten Jahres- bericht und haben das Reciit, an allen Veranstaltungen der Gesell- schaft teilzunehmen, [g] Einige Tausend solcher Mitglieder :: sollten sich uns anschtiessen! :: □ lllliilIDillllllliiiiniillllllliil^iillllliiiri^ill Zu kaufen gesucht; Der Ornilliölöffiselie Beobachter 1 Jg. lU. 1912/13 Titelblatt u. hihalts- „ 11. 1913/14 No. 8 verz. „ 13. 1915/16 „ 1 „ 16. 1918/19 „ 3. Angebote unmittelbar erbeten an Deutsche Bücherei [g] Leipzig. iiiiii:!iiiiiiiiiii]:^iiiiiiiiiii:r^iiiiiiiiiii]i^(iiiiiiiii!]r