MASTER NEGATIVE NO. 95-82394

COPYRIGHT STATEMENT

The Copyright law of the United States (Title 17, United States Code) governs the making of photocopies or other reproductions of copyrighted materials including foreign works under certain conditions. In addition, the United States extends protection to foreign works by means of varlous International Conventions, bilateral agreements, and prociamations.

Under certain conditions specified In the law, libraries and archlves are authorized to furnish a photocopy or other reproduction. One of these specified conditions is that the photocopy or reproduction is not to be "used for any purpose other than private study, scholarship, or research." If a user makes a request for, or later uses, a photocopy or reproduction for purposes in excess of "fair use," that user may be liable for Copyright infringement.

The Columbia University Libraries reserve the right to refuse to accept a copylng order If, in its judgement, fulfillment of the order would involve violatlon of the Copyright law.

Author:

Feinhals, Joseph

Title:

Der tabak in kunst und kultur

Place:

Cöln

Date:

1911

MASTER NEGATIVE *

COLUMBIA UNIVERSITY LIBRARIES PRESERVATION DIVISION

BIBLIOGRAPHIC MICROFORM TARGET

ORIGINAL MATERIAL AS FILMED - EXISTING BIBLIOGRAPHIC RECORD

TO^

F327

Feinhals, Joseph ed.

Der tabak in kunst und kultür; freunden und gönnern der Firma Jqs. Feinhals aus anlass ihres 50 jährigen bestehens gewidmet, Cöln, Feinhals, 1911.

99, da p. front., illus. (partly mounted and col,), plates, 1 diagr. 25 cm.

O

iiumwildmttmiHj»«uawi... - i

RESTRICTIONS ON USE;

TECHNICAL MICROFORM DATA

FILM SIZE:

J-'^M'H

REDUCTION RATIO:

: /2

>c

IMAGE PLACEMENT: lA IIA) IB IIB

DATE FILMED: c3 '> "f^'

TRACKING #

INITIALS:

. -.mG

nsH ^yg/7

FILMED BY PRESERVATION RESOURCES. BETHLEHEM. PA.

>

A^

^•v.

^x^^

^^^y^

CX)

cn

3 3

CT O >

o ^ :::ö

00 Ol

cr)X ^-<

CX)M KD

o

<^

Ol

3 3

> OD

Q) O

o m

CD O

ZZ tO'=:

< I

N

M

""c^

A^'

^

^,

^.

.'b^

^^.7#

^^

'^^ > V

c>

c3

>

r^

>^

A

.>^

o o

3 3

Ol

o

3 3

J^

> Ol

J^.'

'?

%5*

o o

3 3

Ol

O

|ri.|i|=|.|?|S|-|-

I- 1^ i^

ro

00

Os

00

o

ro

hO

lO Ol

1.0 mm

1.5 mm

2.0 mm

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdetghiiKlmnopqrstuvwxyzl234567890

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyzl234567890

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

abcdefghijkimnopqrstuvwxyz

1234567890

2.5 mm

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ

abcdefghijkimnopqrstuvwxyz

1234567890

^Är

/>^

'^^ '^^.

^

'i^

'"^

'^

1.

ip

f^

^

m

H O

o

"D m > c Cd

X TJ ^ ^ O 00

m

33

m

4'^

^

^

Ol

3 3

Ö

3

'SC.. fVt

fs

3x

3S

Sdiooiaf

u

11

l -

THE LIBRARIES

J,

■nm .Try " '^ y - n ■, ip^,!!

,.

i

V,

m mmr uuD miTUR

fteunden undöönnem devfivmajos. feinhals ausÄnlaß ihres ^ojäktigenBestehens gewidmet

Cöln, i^f. September iqii

»luiiaa in |j«rniailjf

. . « . ' '

» ' ,*

vJW-'V,>OaA..^»--0^^'Ö^^

Der Tabak und das Raudien in der Runst

DR. 0. c Lumoen

Rultmhistotisdies übet den Tabak (LitetavisSev 'Anhang)

A.BOtRMK

IDodevne Padungen

DR. 0. <f. Lumom öl

tnWiAlungsgangdetfivmaJos.feinhaU Cöln

von 1861 bis iqii

Ä. BoeRTieR

So

Vor den Augustinern &ne topogvapkisd2eStudie aus dem alten Cöln

Pf2. nOTTBROa

SS

»• >

* « ••

k ••»cvta«

» t »

» - l « J (

« « % ^

. ^ 4 «

•< t

Dev Tabak und das Kaudien in der Kunst

Dt, 0. (f. Lüthgen Die €nwi(klung Jet Jivi/isätion ist gleickbeJeutend mit einet unablässigen Vet- feinetung det Lebensbedingungen, Die gegen €nde des TDittelaltets junehmende Steigetung det Aufnähmefähigkeit und det Untetsdieidungsktaft det Sinne sotgane bemtkte, daß die einmal gewonnenen IDittel des Wohllebens eine fottgese^te Vet- vollkommnung etfuhten. Das Stteben, dutdi neue Reije ungekannte Ondtücke het- votjutufen, etklätt die stete Beteitsdiaft bestimmtet 5eitsttömungen, fremde, nidit gevoohnte Gegenstände des Luxus mit statket Begietde außugteifen, sidi dauetnd anzueignen und )u assimilieten. Aus dieset seelisdien Otundstimmung, die das Un- bekannte mit besondeten Reijen umwebt, wädist die ungebtodiene Rtaft hetx^ot, die dasüeue, wie absutd es juetst etscheinen mag, ;ut unbesiegbaten Gewohnheit, jum Bedütfnis det THensdien wetden läßt,

Untet diesem Oesiditswinkel witddassdieinbat5ufälligein det Oesdiidite detIDode, det Ttaditen, det Oenußmittel vetständlidi, Uidit in dem Althetgebtaditen findet die ktaftvolle Petsönlidikeit den Anspotn )ut Entfaltung. Das Heue, das von einem einzelnen entdedct odet gefunden wutde, tei)t)utTat Undjwatum so stätket,jemeht im Untetbewußtsein det Gesamtheit die Votbedingungen )u seinet Auf nähme tuhen. Die langgeübte miUelaltetlidie Enthaltsamkeit wat gleidisam die Votbedingung fut die spätete sinnlidie Diffetenfiettheit, füt die statke Oenußfteudigkeit, die det modetnen „Sehnsudit nadi fteude'' so ähnlidi ist. Dieses gleidie Ubetmaßdes Sidi- AuslebenWollens, um jeden Pteis, auf allen Gebieten, läßt es selbst dem modetnen

IDenscken gerechtfertigt erscheinen^ in eine Würdigung des Tabaks und seiner Oenuß- möglichkeiten einzutreten,

Übergangszeiten, die keinen ausgeprägten Stil besi^en, kein klar erkanntes, allen sichtbares 3iel verfolgen, sind es vor allem, die infolge stärkster Dissociation des Geistes für jeglichen neuen Reij eine sensitive feinfühligkeit besi^en. Daher konnte der3eitraum des traurigsten Verfalles innerhalb der europäischen Oesdiichte von der

IDitte des i6, bis ]ur Witte des 17, Jahrhunderts für die Aufnahme moderner Ideen, die von den mittelalterlichen in allem vourjelhaft verschieden sind, einen so gün- stigen Uährboden geben,

Cines der erßaunlichsten IDerkmale jener trüben 3eit bildet ihre alles überragende Genußsucht Durch nichts, voeder durch Krankheit, Kriege, Gemssensnöte ließ sich die damaligeVQelt in ihren Vergnügungen und Ausschweifungen ablenken. So berichtet die3immers(he Chronik (^bb), daß „übergroß drinken ain ehr^und,/ür kain schand

oder unlop)u aditen' sei. Und daß vor und nach Geriditssitjungen, Raufakten und mditigen andern /Handlungen kräftig ge^edit \x>urde und nadi soldier „gewonlidi jedi mann und xoeiber zusammen beruefen yx^erden, die ver^edien die gefallnen straffen und seind fröhlidi, gueter ding mit danken und springen ' , Speisezettel der 3eit lassen erkennen, mit weldier Liebe und Ulaßlosigkeit alles, was dem GesSmackssinn be- gehrlich erschien, kultiviert wurde. Daraus erklärt sich die begeisterte Aufnahme des

N

Tabaks und seine unaußaltsame Ausbreitung, die kein THittel der Gegner zu beein- tcäditigen vermodite. Selbst die Androhung der Todesstrafe, des Durchbohrens und Ab Schneidens der Jlase verlief wirkungslos gegenüber der Intensität des neuartigen Reizes^) (AIlID.i.S.ji). Dazu gesellte sidi ein anderer sdiwerwiegender Umstand. Der Tabak war bei seinem ersten ^scheinen in Europa nicht etwa Genußmittel; vielmehr hatten ihn die zünftigen IDediziner der 3eit aufgegriffen (ATHD. iSjjJ. Ihnen erschien er, vielleicht in ähnlicherWeise wie das berühmt und berüchtigte Aderlassen

äh eine ßauptsacke ihrer Wissenschaft, als ein Allheilmittel aller möglichen Krank- heiten^). Die IHedijiner aber - im Ißittelalter hatten nur Geistliche und Juden die ßeilkunde ausgeübt, ]u denen sidi später mit Vorliebe die Astrologen gesellten - kamen, gleidisam durdi ihren beruflidi bedingten Aberglauben, den aldiimistisdien Deigungen derJeit so stark entgegen, daß es ihnen ju danken ist, wenn detTabak als ßeilkraut selbst in den hödisten Rreisen der Oesellsdiaft bevounderungsvourdige Ver- ehrung genoß, Jumal, nadidem durdi JeanTlicot, den Gesandten f ran) II. amßofeju Lissabon, Katharina vonlDedici von der Heilkraft desTabaks überzeugt \x>orden war. Obvoohl sidi der Tabak sdion bedeutender Wertsdjat^ung erfreute (ATim. j S.jfJ, dauerte es immerhin bis gegen €nde des ib. Jahrhunderts, bis er, anfänglidi alsAqnei, dann als Sdinupf oder Rauditabak in den romanischen Ländern allgemeiner eVer- breitungfand. €twas später griff die „Tabakseudie"' nadi England über, mo von An- fang an das Tab a kraudien leidensdiaftlidi geübt wurde^); dann nadi Holland und im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges mit besonderer Intensität nadi Deutsdiland. Die Kreise, in denen die durdi die Cntdediung Amerikas neugewonnenen Genußmittel juerst Aufnahme fanden, waren soldie, die der engen Besdiränktheit des TDittel- alters^u entwadisen begannen. Die fülle des täglidi neu Erfahrenen bereitete dem dumpfen Stillstand ein €nde und erwedite das Interesse für Aufklärung und Be- lehrung. Die gesteigerten Anforderungen an die geistige Tätigkeit der höhern Klassen ließen anregende und beruhigende Genußmittel erwünsdit ersdieinen. Sie trugen neben ihrem ünfluß auf die Gestaltung des Wohllebens eine kulturelle Wirkung in sidi, die auf die Cntvoiddung der Gesittung und des geistigen Lebens nidit ohne Cinßuß blieb.

I E ^ B^

«^

k 5 ::

«5 "^ ■*•

.-'"*

l"^ 5S^ 5^

=i; «i ^

1^

u

Xi

.V- o

i5 ^/.^ J S^'

;;s^

-r-Ii t. F ü 5

8

II

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

als eine ßauptsacke ihrer Wissenschaft, als ein Allheilmittel aller möglichen Krank- heiten^). Die Bledijiner aber - im IDittelalter hatten nur Geistliche und Juden die Heilkunde ausgeübt, )u denen sidi später mit Vorliebe die Astrologen gesellten - kamen, gleidisam durdi ihren beruflidi bedingten Aberglauben, den aldiimistisdien Ueigungen derzeit so stark entgegen, daß es ihnen )u danken ist, wenn der Tabak als ßeilkraut selbst in den hödisten Kreisen der Oesellsdiaft bevounderungs\x^urdige Ver- ehrunggenoß Jumal, nadidem durdi Jeanüicot, den 0 e sandten franj IL amßofe^u Lissabon, Katharina vonlDedici von der Heilkraft des Tabaks überzeugt voorden war. Obwohl sich der Tabak schon bedeutender Wertsd?ä^ung erfreute ß/27/2. j S.jfJ, dauerte es immerhin bis gegen Cnde des ib. Jahrhunderts, bis er, anfinglid) als Arznei, dann als Sdinupf oderRauditabak in den romanischen Ländern allgemeinereVer- breitungfand. Ctwas später griff die „Tabakseudie"' nadi Cngland über, wo von An- fang an das Tabakraudien leidensdiaftlidi geübt wurde'); dann nadi Holland und im Verlaufe desDr^figjährigen Krieges mit besonderer Intensität nadi Deutsdiland. DieKreise,in denen diedurdi die £ntded:ung Amerikas neugewonnenen Oenußmittel juerst Aufnahme fanden, waren soldie, die der engen Besdiränktheit des IDittel- alters yw entwadisen begannen. Die fülle des täglidi neu Erfahrenen bereitete dem dumpfen Stillstand ein €nde und erwedite das Interesse für Aufklärung und Be- lehrung. Die gesteigerten Anforderungen an die geistige Tätigkeit der h er n Klassen liefen anregende und beruhigende Oenu f mittel erwünsdit ersdieinen. Sie trugen neben ihrem Einfluß auf die Gestaltung des Wohllebens eine kulturelle Wirkung in sidi, die auf die Cntwid^lung der Gesittung und des geistigen Lebens nidit ohne Einfluß blieb.

i

? *<« ^ 's '■' -•-

'«••^I^ 3 C f; - ? >-^ S - 5 J

8

II

TDit den vervoanJten Oenußmitteln des Kaffees, Tees und der Sdiokolade, die ebenso me der Tabak im Laufe des ib.Jahzhundevts ihren Weg nadi Europa fanden, mußte sidi der Tabak alle die Oebraudisgegenstände sdiaffen, die ju seinem Oenuß uner- läßlidi waren. Wie die Cinfährung der coffeink altigen Getränke der künstlerisdien Gestaltung des Porzellans den stärksten Änrei) gab, so ließ der Tabak eine fälle kunstgevoerblidier Gegenstände von höchster Vollendung entstehen. TDan denke nur an die Tabakdosen des Rokoko, an die Tabaktöpfe des i8. Jahrhunderts, an alte und moderne Pad^ungen, sowie an mandie Darstellungen der hohen Kunst, in der das Gegenständlidie, das IDotiv des Raudiens, die Komposition bestimmt. - Die Sudit nach Genuß, die Art und Weise seiner Befriedigung ist bestimmend für die formale Gestaltung der täglichen Gebrauchsgegenstände, wie auch für die Betonung bestimm- ter charakteristischer Einzelheiten in denWerken der bildenden Kunstund der Literatur. Die Vielgestaltigkeit der künstlerisdien Darstellungen des Rauchens erklärt sich aus der ausgeprägten psychischen Bereitschaft, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Dun mußte begeisterte Aufnahme des Tabaks auf der einen Seite auf der andern

erbitterte feinde schaffen (ÄniDA.S.-^fJ. So scheiden sidi die darstellenden Runstier me die ^^Wissenschaftler'''' in jvc^ei Lager, Die Lobpreiser und die Spottvögel und Satiriker. 3u den erstem gehören vor allem die Holländer. Die liebevolle Beobadi- tung, die Adrian van Ostade^ Teniers, J. Steen, Slingeland, Gabriel IDetsu den ein- zelnen Phasen des Rauchens und seiner Wirkungen auf den IDenscken gewidmet

f. DB URAAFF9 jPabriceert en Verkootft 9'^ Soorti^n vao TABAK, SNUlFcü S I C A U B N. op d9 jPrinfegrtchc hy d)

fßk AMSTLRCAM.

haben, läßt erkennen, mit weldier Oenußfreudigkeit diese 3eii demlabak gegenüber- stand. Audi daß sie die das Raudien einleitenden IDomente jur Darstellung brach- ten, ist dafür bejeidinend. Denn gerade die Vorbereitungen jum Kaudien sind es, die mit der interessanten und leiditen Besdiäftigung, die sie erheisdien, eine Reihe un- gevoohnterReije hervorrufen. „Denn die Aussidit auf Genuß und dasWohlgefallen,

sidi denselben mit eigenen Händen und ohne IDühe p bereiten, sindüemente, die eine angenehme Empfindung erzeugen müssend ^^

Soldie IHotive vorbereitender Handlungen gaben den Künstlern bestimmte An- regungen )u einer verinnerliditenWiedergabe starker Stimmungen, diesidi in dieser prägnanten Weise bei der Hantierung mit niditigen täglidien Gebraudisgegen-

X^Vt en Ändere foortenj^m Rook ea Snuif Xabakt «üies onverbewrjyk Voor zyq Frys. in > Groot ^a Kleti Woideh Vcrkogt, By jAN BETMAN^ lÜOQc Heiligt Weg Her Derde Hays vafl d^

^ *it>ÄtiiEaDAJMU

ständen anderweitig nidit in dem IDaße findet. So wurde die bewußte Verwertung äußerlidi gleidigültigerVorgänge ju klar erkannten psydiisdien Gefühlserlebnissen

jum künstlerischen Problem.

Diese gewissermaßen gefühlsmäßige Betonung des IDotivs findet sidi vorwiegend

in Holland, wenngleidi die Holländer keineswegs jurüAstehen, wenn es gilt, mit

10

II

derben ßänden die peinlichen folgen unmäßigen Tabakgenusses in allen möglidien Varianten darzustellen. In England und Deutsdiland herrsdite mehr die Verstandes- gemäße, ins Lobrednerisdie oder Satirisdie gehende Auffassung vor. Daher hier die mehr oder voeniger gelungenen Anspielungen auf die deliziösen Genießer des Tabaks. €in diarakteristisdies, für das Rokoko bejeidinendes Blatt )eigt eine Tisdigesell- sdiaft raudiender ßerren und Damen von Paul Dedier (Tafll), Da die vornehme Dame sidi dem Genuß des Tabaks rüdihaltlos überließ, besaß sie audi diefähigkeit des wirklidien Genie ßens. Das Tabaktrinken, wie es im 17. und iS .Jahrhundert heißt, barg für diese Seiten ungleidi größere freuden, als dies heutzutage der fall ist. Die volle ßingabe an den Genuß, das satte Behagen, mit dem jeder einzelne den Kaudi „trinkt'', die liebevolle Sorge für die dasRaudien vorbereitenden Tätigkeiten, alles dies gibt der Darstellung die bezeidinende Hote der Jeit. Diese gleidie Grund- stimmung ist es, die mandien Bildnissen des Rokoko einen eigenartigen Reiz ^^^' leiht (Capitaine fean Barth, Abb. S. ijj.

Auf die IDannigfaltigkeit der ernsthaft gestellten Probleme weist das Blatt „La TDinerve montant la tete de ses abonneV, auf dem in diarakteristisdier Weise die Cntfadiung der Raudileidenschaft symbolisiert ist (TafXIV). Die frage, ob beiden Gesdileditern dasRaudien in gleidierWeise erlaubt sei, wurde mit einer für uns unverständlidien Weitsdiweifigkeit immer wieder erörtert und Je nadi Laune und Charakteranlage entsdiieden.

Andere Darstellungen halten sidi eng an die in der zeitgenössisdien Literatur auf taudienden Streitfragen betreffs der Heilkraft des Tabaks. Sie persiflieren gewisser- maßen die medizinisd2en&örterungen.InderArt,wiediegegnerisd2enParteiengleid2-

ieitig zum Worte kommen, besonders in der frage nadi d erWirkung des Tabaks auf clenLeibesumfang,zeigtsid2ein ausgesprodiener Sinn für SituationskomikfTaf XIII). Das bewußte übertreiben des Ausdrucks, sowohl in der Wiedergabe angenehm

Doux charme de lua foHtude . Brulante pipe . ardent foiirneau . Olli purges d humeuis mon cerveau . Et mon espril d inquieiudc ,

Tabac dout mon Oll and m te dis: Auiß prompte : le vois limage Tu remets en G? qu'v^ jour

ame eiVravie ,

sipes enl'air.

mentqu'vn eclair.

de ma vie .

mon Souvenir, Je dojs devenir:

N etant qu vtie cendre animee . En te voyantje mapercoy , Ouc tu ten vas tour en fiimec , Et qneje passe comme toy .

prid^elnder Gefühlsmomente wie auch in derD erbheit der detailreidien Illustrationen der unangenehmen folgen, war schon für die graphischen Darstellungen des ly. Jahr- hunderts bestimmend. Die flugblätter vom „Teutsdien Tabacktrincker' verraten in form und Sprache allenthalben den gleichen geistigen f2abitus(TafIX, ATIIÜ. 4, S. jf/.

II

ij

Wie in der bildenden Runst das Sjpmbolisdie (ÄniD.f,S.48), y.Ä in Darstellungen, in denen die jerbrodienePfeife auf unerlaubte Liebesfreuden^auf Chebrudi hinyx>eist, me vor allem das Gegenständ lidie in verstandesmäßiger kritisdier Beleuditung vor- herrsdit^ so audi in der Literatur, Das Lehrhafte tritt stets unverhohlen in denVorder- grund. So enthält die Tabacdieide des Baruffaldi trotj ihres dithyrambisdien Sdiwunges in Anmerkungen so viele Uotijen, daß sie vielleidit die beste gesdiidit- liehe Darstellung ihrer 3eit bedeutet. Audi dasTabacum Carmen Oodefroys, v^eiter- hin die gelegentlidien Bemerkungen über den Tabak bei Pope, Smft, Thomson u. a. jeigen alle das überwiegen des Stoff lidien Interesses über die künstlerisdie form. In- teressant ist dabei die feststellung, daß, \Qie in den mssensdiaftlichen Schriften, so auch hier sich allenthalben das Dackbeten undWiederholen dergleichen Gedanken findet. Immerhin haben manche Diditer durch reijvoll-pridielnde Leichtigkeit den rediten Ton getroffen (ÄTlIU.b, S. fo).

Literarhistorisch ist eines der interessantesten Stücke Barthdemys „L'art de fumer^, das eine fülle anregender Bemerkungen über die beste Art des Rauchens enthält. In der /Komposition, der äußern Anordnung, den pathetischen dementen der Sprache fügt sie sich gemssermaßen als ein ins Kleinlidigroteske verzerrtes Schlußglied in die €nt}x>icklungskette der „ars poetica^^ des floraj, der „art poetique^^ Boileaus und der „artof criticisme^^ Popes ein.

In der Tat erhalten Äußerungen von Schriftstellern erst seit dem iq. Jahrhundert ein allgemeineres Interesse, vor allem in If2emoiren,Biographien und ähnlidien Arbeiten, voenn es sidi um psydiologisdi einsdineidende Vorgänge handelt, um historisdi in- teressanteWirkungen, die auf dem beruhigenden Genuß der Cigarre oder Cigarette

w

III

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

Wie in der bildenden Kunst das Symbolisdie (ÄDID. f^ S,48), y. B. in Darstellungen, in denen die ^etbvodienePfeife auf unerlaubte Liebesfteuden, auf Chebmdi hinweist, voie vor allem das Oegenständlidie in verstandesmäßiger kritisdier Beleuditung vor- kerr sdit, so audt in der Literatur. Das Lehrhafte tritt stets unverhohlen in denVorder- grund. So enthält die Tabacdieide des Baruffaldi trot) ihres dithyrambisdien Sdivounges in Anmerkungen so viele üotijen, daß sie vielleidit die beste ge sdiidit- liehe Darstellung ihrer 3eit bedeutet. Audi dasTabacum Carmen Oodefroys, weiter- hin die gelegentlidien Bemerkungen über den Tabak bei Pope, Swift, Thomson u. a. geigen alle das überwiegen des Stoff lidien Interesses über die künstlerisdie form. In- teressant ist dabei die feststellung, daß, wie in den wissensdiaftlichen Sdiriften, so auch hier sich allenthalben das Dachbeten und Wiederholen dergleichen Gedanken findet. Immerhin haben mandie Diditer durch reipoll-prid^elnde Leichtigkeit den rediten Ton getroffen (AüIU.b, S. so).

Literarhistorisch ist eines der interessantesten Studie Barthelemys „Cartdefumer^, das eine fülle anregender Bemerkungen über die beste Art des Rauchens enthält. In der Romposition, der äußern Anordnung, den pathetisdien dementen der Spradie fügt sie sidi gewissermaßen als ein ins Kleinlichgroteske verzerrtes Schlußglied in die Cntwidilungskette der „ars poetica' des floraj, der „artpoetique'^Boileaus und der „artofcriticisme^Popesein.

In der Tat erhalten Äußerungen von Sdirift stellern erst seit dem iq.fahrkundert ein allgemeineres Interesse, vor allem ininemoiren,Biographien und ähnlidien Arbeiten, wenn es sidi um psydiologisdi einsdineidende Vorgänge handelt, um historisch in- teressante Wirkungen, die auf dem beruhigenden Genuß der Cigarre oder Cigarette

•Ijl'i;;

■iIhI;

i

iiii

•yii

l'lli!

m M

I

I

il

w

III

basieren (AUID. 7, S.fj). Dock auch bei modernen Schriftstellern^ wie P. ßeyse^^, R.Presber^ P.vonSckönthan,R.Schlatter,ß.von5obelti(}^ die die Jrage mehr psycho- logisch yw behandeln suchen^ finden sich im vc^esentlichen keine neuen Gesichtspunkte

(Anw. 8, S. öo).

DieformgestaltendeVQirkung des Tabaks als eines täglichen Oenußmittels liegt auf dem Gebiete der angewandten Kunst, Alle die Gegenstände, die in frühern Seiten \)um Vertriebe des Tabaks, )u seinem Gebrauche und Genüsse notwendig waren.

A B

AB

nahmen selbstverständlidi die stilistisdien formen ihrer 5eit an. Dabei führte die Vorliebe der höchsten Stände für denTabakjur Ausbildung vollendeter kunstgewerb- licher Erzeugnisse,

Die Pfeife erfährt in den seltensten fällen eine künstlerische Ausgestaltung, Die ^frühesten Pfeifen, die sich in prähistorischen Gräbern finden, haben vorwiegend kulturhistorische Bedeutung, Jur Jeit der Einführung des Tabaks im 17 Jahrhundert waren sie mit wenigen Ausnahmen einfach und schmucklos, ähnlich denen, die heute in England oder ßolland fabrijiert werden, Keichgesdini^te, mit Renaissanceorna-

/f

menten versierte Pfeifen finden sich selten, tine aus Budisbaumhol) aus dem Beginn des ijjakvhundetts im South-Kensington-IDuseum in London, eine andere aus ßotn gesdinitjt in Ulm in Privatbesitz, - Im allgemeinen bevorzugen die germanisdien Völker glatte formen, während die franjosen, vor allem im iq, Jahrhundert, eine

r^-^-^-- 1^.1

m!^:

i

a

^ ^

l|^^^^^^B^^^J1

i

;^^

- - *ff

Di4t mA Mi^er«S#rt«njeCBliii»t«B«m ottl

itCtol und gelWjML ffrntrCAJUDT«

UflitttM FmIm« vtrUvIl Jbn F K J^l f «0V£ A d Z ai» «r««ii C4ROUItt M

L'

b«Af«i h iSlmi

Vorliebe für gesdinit^te Röpfe haben, für Darstellungen berühmter IDänner, die in unkünstlerisdier, realistisdier Weise porträtiert werden.

Ändere Kaudigegenstände, Tabakkasten, Dosen, Stopfer, lassen sidi in England bis aufSirWalterKaleigk jurüdiv erfolgen. Außer einem großen, mit Oolddekor versierten Lederkasten, der etwa ein Pfund Tabak faßt, in der Sammlung des frühern Anti- quitätenhändler sRalpk ThorsebyinLeeds,sei ein holjgesdini^ter tasten mitRaleighs

Initialen W. R. aus der Jeit um löoo erwähnt. Wie die ^eitgenössisdie Literatur er- weist, stand in England der Cebraudi von Tabakkasten und Dosen, die gleidi- mtig Tabak, Pfeife und Anjündematerial aufzunehmen bestimmt waren, in voller Blüte.3ur3eit€lisabethsdientensiedenenglisdien Großen ebenso ju auserlesenen Oe-

VERITABLE TABAC. Te KOOP

tot AMSTERDAM, in de FABRIEQ

Op De Gelderfe, KAAY, int Virgnu

SCHIPVan LONDON.

sdienken, wie dieSdinupftabakdosen den eleganten derren des franko sisdien Rokoko. Tro^dem waren esnidit diese Dosen und Kasten, vielmehr die Tabakstopfer, die in England mit Vorliebe künstlerisdi ausgestaltet wurden. Die Tabakstopfer wurden aus versdiiedenen lüaterialien, aus ßolj, Elfenbein, Perlmutter oder Edelmetall hergestellt. Tier- und IDensdiengestalten, so im 17. Jahrhundert die Köpfe von Karll und Cromwell, ferner Krieger in Rüstungen, dann Bären, Jagdtiere und Vögel

16

17

waten für solche Stopfet die beliebtesten Ißotive, One pikante fotm fand das ftanpsisdie Rokoko infeingliedtigenftauenbeinen aus Potjellan, die mit jietlidien Stöckelsdiuken und jattfatbenen Sttumpßändetn gesdimuckt sind. Bedeutendete kunstgexoetblidie Gegenstände wutden in England nidit gesdiaffen. Vielmeht se^t die känstletisdie Cntwidlung det Oetätejum Tabakgenuß in ftankteidi )ut 5eit des Ubetgangs vom Batock fum Rokoko ein, als man begann, die Rauch- utensilien )u unentbehtlidien Luxusgegenständen auszubilden. Damals gekötten Pfeife undSdinupftabakdoseju den, ^Dippes'' det galanten ßetten, dieohneTabatiete nidit^an det Toilette det Damen haben etsdieinen dütfen' ^) (Stutj), SoldieTabak- dosen, die gevoissetmaßen einen Bestandteil des Rokoko-Kostums bildeten, waten kostbateSchmudistädie, CtjeugnissedetOoldsdimiedekunst, die getade damals untet Ludwig XV. eine bedeutende känstletisdie Belebung etfuht. 5wat fuhtte die Un- gunst det volkswittsdiaftlidien Vethältnisse gegen Cnde des 17. Jahthundetts )ut Cinsditänkung des Vetbtaudis an Edelmetall fut Luxusgegenstände und sogat ^ut

^insdimeljungdesgesamtenOold^undSilbetgetätesdesRöniglidienllofes.Alleindie Ooldsdimiedekunst hatte eine soldie känstletisdie Höhe etteidit, daß je^t selbst den

^^beitenausunedlemTnetalltteßßidieAusfuhtunginkunstletisdietfotmjuteilwutde. Jwat behielt die Tabakdose audi untet diesen Umständen fät die Ooldsdimiedekunst

ihte Bedeutung, da dieJietlidikeitdiesetOegenstände die ßetstellung in Edelmetall möglidi madite. Audi watdie Tabatiete das bevot)ugte Oesdienk untet futsten und Königen wie in det votnehmen Oesellsdiaft. Öetade diese jietlidien Dinget, von denen jedet det eleganten, feministisdienRokokohetten viet,funfin seinen Tasdien hatte, um sie gelegentlidi in gtajiösem Spiel dutdi die finget gleiten ju lassen, ent-

18

IV

\ sprachen dem Oeschmack Jieset luxmiösen, auf das hödiste vetfeinetten Kultur. Wohl niemals sdienkte man an sidi niditigen Dingen mehr Aufmerksamkeit als )ux 3eit des Rokoko. So kommt es, daß die bedeutendsten Künstlet der 5eit, Delafosse, Lalonde, Lucotte undRanson, Dosen in edelstem kostspieligem IHatetial herstellten. Der Luxus, der mit den Tabatieren wie mit Dosen und Dösdien aller Art getrieben wurde, grenzt ans Ungeheuerliche. Das „Inventaire du maredialde la lUeilleraye'' (16Ö4) beriditet von einer „boiste deportraict contenantib diamans, sgavoir: un grand

diamand taille en fassette de forme de coeur, un grand diamand ä table ä demy \fond, huit autres diamans tailUs ä fassette et ib petits, aussi tailles ä fassette, le tout \prise la somme de trent mil livres^^. Die Dose, die ibjq der König von Spanien an die Schwester Ludwigs XIV. sandte, wurde aufi 'I2 IDillion geschäht. Das fcanjösisdieRokoko legte die form für die Tabatiere ein- für allemal fest. Selbst Arbeiten in andern TDaterialien, wie inßol), Clfenbein und vor allem in dem beliebten Porzellan, wurden durch die Ooldschmiedekunst Frankreichs beeinflußt. Deutschland ^ndCnglandtxafen^ur geringfügige Abwandlungen'). Spätere5eiten'ließenan Stelle

19

^^

t ^

desRokoko-Omaments den dekovativen Schmuck ikvetjeit treten^ bisimiq.Jäkxhun' devt dieTäbäkdose alsOesdienk- und Luxusgegenstand allmählidi gan) vevsdixoand. Als Cvsa^ brachte die moderne 3eit die Jigarettendose^ ohne allerdings die vollen- dete künstlerische Durchbildung )u erreichen^ die die Tabatiere des Rokoko auszeichnet. Heben den Tabatieren haben vor allem noch die Tabaktöpfe eine kunstgewerblidie

'^Üffe GÜUIO ^M

TE KOOP BY

JOH. CHR. GOERZ iJ

op f!e buytekant Tot Amfterdam,

Bedeutung, Wie die ersten Tonpfeifen in Oouda in /Holland entstanden^ so sdieint Delft sidi juerst mit der Fabrikation der Tabaktöpfe befaßt )u haben, xoohl sdion in der 3eit der berühmtesten IDeister, des Cornelis de Reijer und der beiden Pynacker. Da^ hier in der Dekoration mitVorliebe außereuropäisdielDotive verwertet vourden^ in ähnlidierTDisdiung der formen, wie sie andere Delfterfayencen auf ostasiatisdier Grundlage in Verbindung mit europäisdien Landsdiaftselementen )eigen, erklärt

10

tr^

^^

sidi aus den ausgedehnten kolonialen Handelsbeziehungen Hollands und der flet- kunft des Tabaks, Die formale Gestaltung der Tabaktöpfe sdieint - wie es sidi bei dem Verkauf des Tabaks durdi die Apotheken leidit ergeben konnte^) - juerst in An- lehnung an die Apothekerkrüge erfolgt ju sein. Allerdings wurde niemals die über- legene künstlerische Gestaltung dieser Gefäße erreidit.

•?■,

4

IV

TABACO I

PRIMERASVERTE

i— ü— Eia— wm^aw TwtM

I

€iner der älteren Tabaktöpfe mit einem gesdiidit stilisierten Blumen- und Blätter- kranj als Einfassung der Auf sdirift ,J. de Paris' gehört der Seit um 1700 an (Taf V). In form und IDotiv klingt deutlidi die Auffassung der Bauernkunst durdi, die mit belebender frische altabgegriffenen formen eine reizvolle Wendung ]u geben ver- steht. Das IDotiv des rauchenden Hegers, das, wie dies auch die Tabakpackungen erweisen, sich in der Jeit der Regence besonderer Beliebtheit erfreute, wurde auch

/

in devRevamik mit feiner spielexisAetClegan) gelöst. 3umalin detVetbindung mit graziösen phantasievoUenVignetten und Rahmen (Taf. V). Dodi bald beginnt im Ornament das Rokoko Leben gewinnen (Taf. V): das be- V0T)ugte, dekorativ mrkungsvolle IDotivdes Hermelin, die fein abgewandelte, mit sidierstem Gefühl für den Rhythmus der Linienführung an prägnanten Stellen unter- brochene ovale Rundung ffafWJ. Dasselbe Wotiv wurde später )ut3eit des Empire vergröbert; gleidijeitig mußte die üegan) des sich nadi unten verjüngenden Regence- gefäßes einer selbstsidieren, plumpen Schwere weidien (TafVI). Von der überfließen- den Julie der ornamental sdiaffenden Phantasie des Rokoko gibt das Öefäßmitder Be)eidinung „Straßburg" ein klares Bild Jwar sdiwer durdi die Annäherung an barodte formen, aber in derWirkungum so präditiger.ßier wurde der augenfällige

^ Jimuck gefunden,der das OefäßsiA in dem sUo^endenReiditum der inleuditendem Oolde und hellsterWeiße erstrahlenden Rocaille behaupten ließ (Taf VI).

Die weitern Wege führen ju dem geradlinigen, gespreizten 3opf der jumalinlßo- tiven der Bauernkeramik von unangenehmer Trodienheit sein kann (Taf VI, VII). In den dreißiger Jahren des v). Jahrhunderts erfahren diese einfadi glatten formen durdi farbige Bemalung in den typisAen Wirklidikeitsformen derzeit eine kraft- volle Belebung Die färben in dem feinen 5usammenklang von Gold und Türkisblau, die aus den Wandungen herauswadtsenden Löwenköpfe sidiern diesen Gefäßen stärkste dekorative Wirkung (Taf VIII).

Die reidie Gestaltung der Tabaktöpfe, die sidi aus der Äbsidit ergab, durdi die sdimäckendeWirkung auf die Güte des Inhaltes hinzuweisen, steht in engstem 5u- sammenhang mit den formen des mittelalterlidien Ladens. Dieser entwidielte sidi

f\

*\

ZI

V

in der europäischen Kultur des Ißittelalters aus der Werkstatt. So kommt es, daß Wohnhaus und Oesdiäftshaus in den alten kleinen Verhältnissen eine Einheit bil- deten. Unten befand sidi der Laden, in demOe\oölbe oder der Laube, die durdi das obere vorkragende Stockwerk gebildet vourde. 3voei floljflügel trennten Laden und Straße, Dereine diente alsTischjum Auslegen derWaren, der andere bot Schu^ gegen die Ungunst der Witterung.

Ht Amfler damfe 8t>Jüiyx

kCoyjP:

ChriKoWPtiytPrtiiiüp

^^ tot Aoiitadiak l

in ^ r * iiM

So lagen die Waren in den Öewölben aufOestellen, leicht übersehbar von der Straße aus. Die Ausstattung wai gan; einfach. Dickts war da, was auf die Absicht eines besondern Schmuckes hinweisen konnte. Die Ware mußte für sich allein sprechen, für denTabakladen deshalb bedeutungsvoll, weil dieseV erkauf sweise auf die Aus- stattung der Tabakpackung in künstlerischem Sinne einwirken mußte. Denn die Packungen, vor allem aber die Tabakgefäße waren es, die allein auf den Käufer anregend wirken konnten (Taf 1, III, IV).

2J

Auf die Inneneinrichtung als solche legte man jedoch noch keinenWett, 3umal nicht im i7,Jakthundevt, Äußerlichen Schmuck gab es kaum. Der Tabak wurde auf große Gestelle, die bis ins ig, Jahrhundert nur einen kleinen Teil der Wand einnahmen, nebeneinander geschichtet (Taf III). Und dies geschah, tro^dem der Laden jener 3eit ein gesellschaftlidier Rendepous-Pla^ sondergleichen war. für die schmiegsamen ßerren des /Rokoko bot dieser Raum, der durchaus dem heutigen Kaffeehaus ent-

©«zc KARDOfiS cn KNASTER TABAK, > p,

€Q Meer indere ZOÖRTEN tyh tc fcobp^ ^

op de KOLK cui&hcn de NIEUWENDYKJä ö

cn VOORBORGWAL, In het wapco v«og ^

AMSTfiRDAli <

spracb und der so mannigfache IDöglichkeiten reizvoller Posen gewährte, einen be- liebtenTreffpunkt. ßier war der geeignete Ort für das oberflädilicke, über die Dinge hinhusdiende Oespräd2,für die £qählung galanter Abenteuer, für die Cinfädelung anmutiger Intrigenspiele (TaflVJ.

Allerdings wuchs sidi daneben derTabakladen ;w einer Art Spielhölle aus, in dem TDaße, daß eine Anzahl von Verordnungen gegen die Tabakläden, die als Sdilupf winkelverbrecherischer demente erschienen, erlassen werden mußten. Von dieser Viel-

^4

fältigkeit geheimer Interessen, die in der Verborgenheit des Tabakladens emsig blühten, gibt es manche sprechende Darstellung (Taf.I).

Von alten Läden in den /läusern des 17. Jahrhunderts haben sich in Cöln)wei erhalten: der dekorativ wirkungsvolle Raum ,,3um großen Cardinal^ von Jfranjfoveaux und der intim-reizvolle Laden von ßeinr.Jos. DuTDont in der ßöhle, beide durch die vom oberen Geschoß in den Laden führende Treppe voll starken, malerischen Lebens.

In der Biedermeierzeit drängt sich das Bürgerlich-Behäbige mehr und mehr in den Vordergrund; gespreiztes^ esen nahm überhand, das uns heute infolge seiner un- freiwilligen Komik amüsiert (Taf IV). -Wie im Innern, so war der Laden auch außen einfach und ohne Schmuck, höchstens daß an den Traghölzern, der dngangstür oder den fenstern der Versuch gemacht wurde, die Jahreszahl, den Hamen des Besi^ers oder ein Symbol der 3unft anzubringen, wie dies in charakteristischerWeise durch Tabakrollen bei einem Laden vom Anfang des iq Jahrhunderts geschehen istfTafll^.

Die volle Verbindung des Ladens mit der Straße vpar im Beginn der Cnt^idilung das entscheidende. Später^ als sich das Sdiaufenster jmsdien Ladenraum und Straße einsdiob, begann diestärkereWertschätfungder äußern Symbole, derJunftabjeidien, desfirmensdiildes, der Reklame, für den Tabakladen blieben audije^t als dekorative Sdimuckstädie die alten Äusstattungsgegenstände bestehen. So die Tabaktöpfe, die Pfeifen, Dosen und tasten aller Art, die ßandelssymbole: große Tabakballen und •Rollen, die gern jur Oesdiäftsbejeicknung als Äushängesdiilder benutzt wurden, des weitern die tabaktragenden Gestalten der Deger und Indianer. Die figur des Hegers war eines der wenigen IDotive, die eine plastisdie Bearbeitung ermögliditen. In vielen fällen hat die Plastik den richtigen Weg gefunden, indem sie durch die Steigerung typisdier Ausdrudisformen dieWirkung des Grotesken, des Cindringlidi- Auffälligen )u erzielen wußte (Taf X, XI).

Als der Tabakgebraudi im Laufe des 17. Jahrhunderts etwas Alltäglidies und Längst- gewohntes geworden war, stellte es sidi heraus, daß der Verpadding, der äußern Etikette für den Vertrieb des Tabaks, eine nicht )u untersdiä^ende Bedeutung )ukam. Jedefirma suchte daher ihre Produkte durch besondere IDarken kenntlidi ju machen. Allein der Glaube, durdi eine diarakteristisdie Packung die betreffende Tabaksorte vor Verwedislung mit andern Fabrikaten )u sdiü^en, erwies sidi als illusorisdi, da jedefirma sidi die IDarke aneignete, die im ßandel Erfolg hatte. Wie skrupellos hierbei verfahren wurde, )eigt ein altesIDusterbudi, in dem die versdiiedenstenlDarken Aufnahme gefunden haben, so jwar, daß bei den Hamen der Konkurrenzfirmen der Dame ausradiert und an dessen Stelle der der firma gesetzt ist, die einst das IDuster- buch in Gebrauch hatte.

VI

Die Gewohnheit, Tabakpadcungen mit geeigneten floljschnitten ;w sJimücken, ist holländischen Utsptungs, Wie heute noch deutsche firmen alte holländisdie Dmck- stödce in Oebcaudi haben, wie), B. Böninget, Caxstanjen, DuIDont,€tmeler, foveaux, LudmgS'Bxeuev, Oldenkott, Thovbecke, so war es auch im 17. und iS Jahr hundert, Be)eidinend für den guten Ruf des holländisdien Tabaks ist die Tatsadie, daß in

HALB

CAN ASTER. #

\Qort und Schrift möglichst der ursprüngliche Charakter beibehalten wurde. Diese bevorzugte Stellung ßollands bewirkte es, daß für die formale Entwicklung der Oe- Schäftsmarken Holland ausschlaggebend wurde. Hierdurch allein wurde eine künst- lerische Herstellung der Packungen ermöglicht. Denn in Holland stand die Hol)- sdineidekunst auch im 17, Jahrhundert noch in herrlidier Blüte, während in Deutsch-

n

land schon der rapide Räckschntt eingese^t hatte, der mit dem völligen Untergang desHolpdinitts im Dreißig jährigen Krieg endete In der formalen Lösung, der Seid}- nung, der Linienführung, der Kaummrkung sind die Tabakmarken oft wenig bedeu- tungsvoll Trotzdem besitzen sie einen klar ausgeprägten Stil Stets nämlidi ist in ihnen die völlig harmonisdie füllung der flädie, die gesdimüdtt werden soll, angestrebt, und^voar mit einer Sidierheit des Gefühls für die flädienwirkung , die nur in dem traditionellenDachklang der alten ßoljschneidekunst eine Erklärung findet (S. 16,17), Im einzelnen werden die formen durdi die stilistisdie Eigenart der3eitperioden be- stimmt Viele TDotive halten sidi Jahrhunderte hindurdi, in form und Anordnung demWedisel der Oesd2macksrid2tungen folgend. So werden ausdengalantenRokoko- herren im ig Jahrhundert gespreizte, behäbige Bürgersleute, aus stimmungsvollen, duftigen Landsdiaftsaussdinitten realistisdie, trockene Wirklidikeitsdarstellungen. In der ersten ßälfte des 18 Jahrhunderts sind die figürlidien IDotive durdiweg durdi

einefeinesensitiveLinienführungbelebt(Abb.S.io,u).Späterjedodiwerdendieformen )u stark stilisiert, die Linien gerade und ediig. Audi jet^t nodi sind Anknüpfungen an typische Darstellungen des 16 Jahrhunderts beliebt, gan^ analog denVorgängen bei den Illustrationen der Volksbüdier. Gerade die Gesdiäftsmarken, die an ganj frühe ßolpdinitte anknüpfen, sind es, die eine gewisse allgemeine Volkstümlidikeit erlangten und die sich infolgedessen bis auf den heutigen Tag erhalten konnten (CarolusKom. Reyser, Dreikönige, die drei IDorianen u, ä., Abb.S,b,7,q). Audi die bekannte IDarke des Reiters gehört dahin, die vielleidit die vielfältigsten Umwand- lungen erfuhr, ferner das von Löwen oder von Löwe und Cinhorn flankierte Wappen, dann geometrisdieJeidinungen sowie die inVignetten und Einfassungen bei den Budi-

18

VII

illusttätionen des ijjahtkundetts beliebten kleinen stilisierten Blumen (Abb. Sjq, 20, 14, if). Die Handlung in der Wahl der IDotive ist nidit uninteressant. Gegen 6nde des i8, Jahrhunderts sdieint die Vorliebe für landsdiaftlidie Darstellungen ßußu- nehmen, die im Laufe der 3 eitjuganjen Städte ansiditen führten, indlidi beginnt im iq.JahrhundertdieBejugnahme auf denBürger-und Arbeiterstand. In immerwieder- kehrendenVariationenfindetsid2derJäger,freisd2Ü^,\Qildsdiu^,derfisdier,Sdiiffer,

der Raufmann u. a. vonjahrjujahr modernisiert und dem jeweiligen Öesdimadc in Kleidung und Bevpegung angepaßt. Dabei bleiben immer nodi künstlerisdieOesidits- punkte maßgebend, da derSwedi der Darstellung, die flädie in harmonisdierWeise )u gliedern undju sdimüdcen, stets im Auge behalten mrd(Abb. S. v, 4h 41, 49, fJ, ffj- In den )wan)iger, dreißiger Jahren beginnt die kunstlerisdie Rraftganj nadijulassen. Das ornamentale Können hatte sidi ersdiöpft. Ulöglidiste Annäherung an die \Qirk- lidikeit ersdieint den 6.nVx>erfenden widitig, daher audi die 5unahme der Stahl- und Rupferstidie. Die möglidist große fälle der Dinge, die wohlgeordnet aufge- stellt sind, bestimmt die Romposition. Später kommt dann der sußlidi-romantisdie Cinsdilag hinju, der den legten Rest kunstlerisdien Csprits aus dem\Qege räumte. An diesem Punkte, der einen völligen Brudi mit der Tradition früherer Jeiten darstellt, knüpfte die Cigarren- und Cigarettenpackung an. Daher ist es keinWunder, daß sie, vielleidit abgesehen von einigen alten flavanapadcungen, durdiweg künstlerisdier formgebung entbehren. Bistum tnde des iq. Jahrhunderts sdileppte sidi die fabti- kation mit diesen niditssagenden, süßlidi-romantisdien Etiketten dahin. &st der neuesten Jeit blieb es vorbehalten, hier in erfreulidister \Qeise Wandel )u sdiaffen.

29

ßteratuvnachweis

^) Ä. Otenet: Influences du Tabac sur t komme, Paris 1841. S. 40 ff. £e Tabac vengi, Paris i849^S,jg-4j, - ^JIDonardes, Tabakologia.Äntvperp.ifSzJoMeander, Tabako- logia, Ü)evirib2b. Theoph. Letsdiius, De Tabaco. 164 f. lo. Chrysostomus, De Tabaco exercitationes, lösg./J.W.Beintema vanPeima, Tabacologials Oravenhag ibqo, Tho.

Venner, Via recta advitam longam, London löfo. /ACohausen, Dissertatio de

Pica Tlasi. Ämsterd 171Ö, - ') Ißaston in ,,Wkatyou voiir, 1Ö07: Jle go to the half-crovon ordinary every meale, Fle have my ivory box oftobaccof Injhe man in themoone'% 160g, findet sidi sdion eine Satire auf den Raudier, Interessante Be- merkungen audi in ß, fi^-Oeffery .ßotesfrom Blad^friar/' , 1617. Thomas Dekker beriditet in der Satiromastix, daß selbst die Damen derhödisten Oesellsdiaftskreise im Theater in den Smsdienakten m raudien pflegten. Und in ,,£e dievalier ä la mode'' von Daucourd, 1678, heißt es: ,,a bien, monsieur, boire etprendre du tabac cest ce quifait aujourd'hui le mente de la plupart des jeunes gensf' ^ ^) IDante- gana: Physiologie des Genusses. Leipzig 1888 5. go. Casanova: Erinnerungen de.

OiacomoCasanova.B.lS.jf2ff.,s.aud2Äniß.6,S.fi.^^)Pf2eyse:DerSalamander. Berl igo8. S.72ff.^^) Tasdienbudi jum Dutten und Vergnügen ßr Tabakraucher

usf. Regensburg 1800. - ^) In der Gestaltung von Pfeifenköpfen sdieint Deutsdiland selbständiger^ sofern man nadi Ornamentstidien von J.\Qiedel (1718), nadi Cngel- bredits ,, Allerhand fa^onierte Galanterie-Arbeiten' (17 'io) urteilt. - ^) f. W. fairholt: Tobacco j London 18 fg^ sagt „\Qe skall meet mth other instances of Tobacco sold as a sanatory by Apothecaries!' S. 48. Sdion in IDiddletons ^,Roaring Girf fragt jemand einen Apotheker: ,fiave you any good pudding Tobacco, sirT -

Das gesamte Abbildungsmaterial entstammt der Sammlung feinhals, Cöln, die neben der umfangreichen, ). T hier zitierten Literatur über den Tabak eine umfassende Kollektion von graphischen Arbeiten, Tabakpackungen, Tabak topfen u.a.m. enthält. IDr, Pierre Uicot de Villemain in üijja ermöglidite dem Herausgeber in liebens- würdiger \Qeise die Wiedergabe des Porträts seines Vorfahren, des in diesem Buche verschiedentlidi erwähnten Jean Uicot (siehe Titelblatt),

JO

Jl

Rultmhistovisdies über den Tabak (fitetarischev Anhang)

A. Boemet

Anw. i. Die sthwersten Strafen drohte der Staat denen an, die beim Raudien ergriffen wurden. Selbst dieRirdie sAloß sidi nidit aus, wenn es galt, gegen den Tabakteufel vorjugehen. Papst Urban VIII. (1642) und Inno)en) XII (ibqo) spradien den Bann- fludi aus wider die, so sidi unterstanden, in der Rirdie eine Prise )u nehmen, weil

"sd2onsoweitgekommenwar,dagdiePriesterwährenddesmesselesenssd>nupften und „wie sie denn gar nidit sauber sind, Rorpotal-, Altar- und Kelditädier usw. besdimu^ten" . Audi der Rauditabak wurde dabei getroffen; in dem Dekrete vom 1o./anuarib4Z hei^t es: „Wir verbieten hiermit aus apostolisdier Gewalt, bey Strafe der Exkommunikation mit dem Befehle, wenn es nöthigseyn sollte, sogar den weit- hdien Arm fu ßilfe ,u rufen. Allen und Jeden beiderlei Oesdiledits, sowohl Welt- hAen als Oeistlidien, dass sie sidi fernerhin nidit mehr unterstehen, in den Rirdien

d^^^tadtundDi8ceseSevillaTabak)usdinupfen,)uraudien,oderaufeineandereArt )u sidi)u nehmenf (Tasdienbudi ,um Tlu^en u.Vergnügenf.Iabakraudier u. ihre freunde, Regensburg 1800, S 42.) Als aber später Papst Benedikt XIII den Tabak selbst gebraudite, hob er 17x4 den Bann auf In Rußland sAnitt man nodi iby denen, die beim Raudien betroffen wurden, die Hasen ab. In der Türkei kam es vor, daß man einem IDuselmann, der Tabak geraupt hatte, die Pfeife durdi die Tlafe stieß und ihn fur AbsAreckung in den Straßen herumführte. Allein die junehmende fülle .

der stets siA erneuernden Verbote beweist, wie wenig diese Tßittel imstande waren, die Verbreitung des Tabaks )u unterbinden.

AUID.i.dnenansAauliAenBegriffvondermittelalterliAenArtderVerwendungdes Tabaks als Heilmittel gibt das Baseler RräuterbuA des Tabernämontanus vom fahre löif. Auf dieses stü^t siA ein RräuterbuA aus dem Jahre löfo, das die Wir-

DE TABAKS PLANT.

kungen des Tabaks, wie folgt, jusammenfaßt: ,J)ieses Rxaut reinigt den Gaumen und ßaupt, verteilet die Sdimerjen und IDüdigkeit, stillet das 3ahnweh; behütet den TDensdien vor Pest, verjaget die Läuse, heilet den Orind, Brand, alte Oesdixvüre^ Sdiaden und Wunden f'' Ähnlidien Glauben besaß Johann Samuel ßalle, Rönig- lidier Professor des Corps de Cadets in Berlin, der in einem umfangreidien Werke „Die Gifthistorie des Pflanzen- und TDineralreidies^^ dem Tabak mandie gute fleil-

rj

^

Wirkung nachsagt Auf dem gleichen Diveau steht U W. Beintema van PeimasTaba- kologia fs Ovavenhagibqo), intevessantvov allem dutckJasPtooemium desSihius:

^^De kunst en feile nood heeft alles uitgevonden,

Das quam Tabak int ligt tot dienstig tijdvevdxijf

van ovev je gehaalt doov mannen van bedtijf.

3ij vaagt de lugt, de long, entjuut, yo vast gebenden,

€n maakt het klietsap vlot. De Rokei op die gvonden

Besdioum in aandagt ]ig, en kittelt jiel en lijf.

Rook, 's levens jinnebeeld, stiekt avt^enijgevijf.

P^^PW^ ^l^ '^ fnoedevs mam toont deetste levenstonden.

Wat steckt niet in dit kvuidl 0 jeldjaam \oondex I d' asdi

Betuigt elk \>oat hij is, en wat hij eextijds was.

Odil d'avme aaloudheid heeft vant voken nietgeweten:

Opt keilig bitteqoet jijn wij met regt dan stout

Klaagt iemand dat de tijd onnutlijk voord versleten

Doort roken van Tabak /in damp in lugt is goudf'

Unfeine Angaben aus dem Inkaltsver^eidinis genügen, um die Auffassung der5eit )u charakterisieren!

,ßet rooken is een van de voornaamste middelen, om gesondheijd, endeleeven lang te behouden.

De Tabak verdroogt niet, nogte brengt iemand tot magerkeyd.

De Tabak belet de voortteelenge niet, nog doet op eenige manier iets tot onvrugt^

baarheyd van mans, ende vrouwen.

14

VIII

Sliiijtteden, met aanmoedigeng van Tabak te vooken aan alle mans, ende vtouwen, met een bewijs^ dat se vetpligt )yn te token, so se blpde^ vtolyk, ende wel leevende mlle jynf^

Daß selbst nodi Linni dem Tabak geheimnisvolle Rvajte jusdixeibt (Abk. d. Rgi Äkad. d. \Qiss.^ B. if^ S. 4'>ff'))eigt, me tiefeingevouqelt das mittelaltedidie Denken übet die ßeilmvkungen des Tabaks war.

Liezeenmeer andere foorten^o TABAK,

ÄDIß. j. In Virginia vertrat löiS der Tabak die Stelle des Geldes. Als löig ifo junge, unbesdioltene IDäddien für die Kolonisten gebradit wurden, bezahlte man das Stade mit 100 Pfund Tabak, etwa if Pfund Sterling, nachher mit ifo Pfund (Taschenbuch a.a.O., S.iof).

AUT12. 4. In den begeisterten Lobreden auf den Tabak haben sich mandieProben derbtt Komik erhalten. €ine der amüsantesten ist vielleicht eine beißoffmann in Dürnberg im 17. Jahrhundert erschienene flugsdiriß: „Der Teutsdie Tabadi-Trincker. Orund-

ff

viditige Beschreibung von Ursprung und Erfindung des Cdlen Wunder-Krauts Dico- tiana, von den Physicis Sana Sancta, von den ßispaniern Tabaco, und von denleuU sdien Tabadi benahmet: Sambt desselben Lob und fluten / und me es erstlich auss florida in Portugall/ von dannen ferner infrandireidi / Spanien / ßolland / end-

lidien audi inTeutsdilandtransferirtundgebradit worden/ und daselb st hauffenweiss gepflant^et und angebauet wird.

,A sind alle Kräuter groß und klein / wie sie mögen Dahmen haben / von Oott dem Sdiöpfer und Urheber derselben / den vernünfßgen und unvernünfßgen lebhaffien Creaturen / daß ist denlDensdien und Thieren y ^um Du^en und &haltung der Ge- sundheit ersdiaffenworden.Worunter dann dasKrautPetum.Dicotiana oderTabad nidit das geringste y sondern vielmehr als ein tdles Wunder-Kraut / und die vor- nehmsten Wund- und Oesund-Rräuter / mag ge)ehlet werden.

Dieses Kraut nun hat seinen Ursprung und Anfang genommen / in einer der Ueu-erfun- denen Indianischen Insulen/ florida genannt /von dannen es vor ung ef ehr loo Jahren durch die/akrliche Schiffartkenin Portugall / franckreidiundßispanien gebraditwot- den/dodidaßselbigerJeitdieKrafftundlugenddiesesKrautesunbekannt geblieben. 3um allerersten hat dieses edle und herrlidie Kraut ein Königlidier fran^ösisdier Ambassadeur, Uahmens Herr Jean Uicot/ welcher sich e^lich Jahr in Portugall wie

wir hernach hören werden / auffgekalten / in franckreich gebracht und bekand ge- macht/ in dem er solches der Alten Königin übersendet / daher es auf frant)ösische Sprach ßerbe de la Royne IDere / das ist des Königs TDutter-Kraut / oder der Alten Königin Kraut geheis sen worden : Ingemein aber hat man esTlicotiana von ermeldten Ambassadeur oder fln. Legaten genennet/ wie dann auch etliche andere Kräuter / entweder von den Lateinern oder Griechen ihre Dahmen herbekommen / als welche

V

sie^um alletetsten aass fxembden Landen in ikt Vattetland gebracht und bekandt gemadit haben. Die ßispaniet als dahin es auß ftandtveidi ubetsdiidit x^otden / heissen dieses Rvaat Tabaco, etlidie heissen es audi Sana Sancta, das heilige Kvaut / me es dann billidi seiner wunderbaren herrlidien Krafft und lugend voegen ju aditen ist: Ihrer viel heissen es audijum unter sdieid des TD ännleins umWeibleins Petum, unddißist eben sein rediter Stamm-Uahme / in weldiem es den Oethern Indiae, von dannen es ^u uns in Curopa kommen / benennet wird. Am besten ist es / daß man es üicotianam, nemblidi nadi dem äerrn Ambassadeur als Über- bringern dessen in frandireich / nenne / damit ihme gleidivool die gebührende €hr und Lob / so er vool verdienet / verbleiben möge.

Der Dutten / Rrafft und Tugend soldies Krauts ist folgender gestallt außgebrodien und den Ländern Curopae bekant worden: Demlidi als Anno iföo, und 6i. mehr Chrngedaditer ßerr Jean Dicot, Ihr KönigllDay, in franckreidi Rath und hoher Bedienter / Legations-weiß in Portugall am Rönigl ßoff residirte / und einsmal die Röniglidie Lustgärten )u besehen /eine Spa^ier-reiße angestellet / hat er von einem Edelmann / weldier die Oberverwaltung über soldie Königl- Lustgärten haue / etlidie junge Sät)ling und Pflän^lein dieses Krauts / als weldies er damals eben auß der Insul florida bekommen hatte/ verehret / weldie dann ß err Uicot in seinen Lustgarten p flammen lassen / woselbst sie sidi jimlidi vermehret. Cinsmal wird offtermeldten ßn. Uicot ein Cammer-Jung krand/von einem Oesdiwür oder offenen Sdiaden / so er an der Hasen bekommen / und von den IDedicis, Doli me tangere, genennet wird /weldies audi sdion in das Rnorbel-bein eingefressen hatte / dieser nahm ungefähr etlidie Blätter von diesem Kraut jerstieß selbiges / und

V

^"foX

'V

itwmmimam^immxmiimmm. *«'" rrry tt'T:"« jl 'rM:,,.'.:.je:--?y. "^..x ^ '"'

er ^eutfie ^abatt^iinnff er.

u

«b| Florida iilÄtttwD/Wn&aiwtnffnKr m5ranrfrri*/6|wntfnzjP>©flffl*/ffltlicbfn au* mXwIfl^Jwanstaifi im»flrifait(

-^

-^

dgM e<fi»B*r M(T •Killt n 6<ta»ni/r> n M MT TM» MMMMi/H» »»n tut Mrdicil , Nob mrllr.pit ,*(«»■(■*»/ BtM« mAMmü ttt Anerbtl'tiinrag(f(<|f.« kcüc/MtfffMtaünyiflttoiott WMB Mn »«(«aJltMlinllifi tc*t<«(«/aa* l((iii*«lj» ii4*ff>a ftatcic* 6*ffi /«uf Mn «ftiKii ä*atfa / »Mma Mu wtnMt >«• XN«/ mit licil>f)ir *ntNn»ailii«J}<nii N ican u* XtMgl •«• 9*llwt0 iiii- M< l>c> . «nirm. jh'« tciM« / fikmi4l< 04 ttUfcmillia ^m

j|aii(fn C'oiinHaaiiliM« / M Irjte <tan*n l^oltatillR cvlnHM« b<|«ii<nJtiii:?(rnkn/B<4MTfli>liu(i.Mttk. Zaf /taüa« U*M frlMXresi uKitil»! »»'Mn /* W*we<ilr» OTttmOcw» «c Mtl. 93ta ^tr Sttt«« / i(J (M*<« Jtrd* I* «o; LiliboM( t$ »tf Xinig« In ^hitt^d) Ut[|i*ai(-ei4M ; (■ cM» iil4< t<Ti»(n 9craff tnaoM ^ ottdi i* »hlta friUtnB*» «Irai 7Siia*«i n> C^4i^>llf<• tiiu^/nn» cüci<i( «Ulan* t<B(t(> «(a*kn BWctB, 3Dcll «kaut Hunt iiitZiiifii» m<«« »«»»<«> <Wicit<« cto mi«m 2f«U<l<ii( rrfnevn/vfliM) in(aMiii»flB(cMRlnliMt<%«M/l«tUi ■■<> inftr^rVibtiifKiKtin i4(/McfaMt»4|i tflMcM^friMca M*- n(|l<auitbfir»f)n9l<iicr /*««<■ n <•■<€<>■« «*crJBtalf*»ngc-

»<('f<liniiBirt/iMoii iwtl «CffMH» »>w>i|Üia«ti (■•Mlit !•#■•■<■ ifli5»i(7<k<i(r-DlellniP»(t«RXr<atf>bttrfl«c4tnM<H: «atiN (MI« xr« (f («( HtT «flM«c / kcca«4 «tn^ta t»o «^<ffa / ■>■*

Urfrnwg («riieanm / tlfs »a( c< tmi««* l*«<<' M •■«**'('•■<■ *>■

iriafdi «lfid)f<ili> r<iani llrfpcaa« Ma mKl(n TiKtanMn 3*liil «na M^IW kb« «e crW*'« 1* M<3MM«n(i idi chx 3fll<M| H«C r«nM(fninMdi/*<1<t<(i |kliirife(tBfMt<t«|in|iijnM(Mt*]0«>/ (nir'Mc«^|iiiiit7<k«f -rNfnianuK*- } m ica KBa*|wa> pfinacn.' Bat WDn tm M tt> Maftn fH^n/lakb« SattanlU« flMta a6n fiB» l'rabiii Ijs« . »ni tb<il< ui| fXatc (lM*«t Vai«<a- 2Ml« neu s: >r XccrBiii^n |raiw>4 / Met» Mr fitttTRc ytfmtmtdmtttm C^loltnNicoirini jrdctfiertr ri<>4>«Ut r aa»i-mli<«(/Md kcq d«R ]tstUn/0Mr»d(kl<in»f4MiBWI<fla«<<am |in<t(tniV«VKrM> «<ili<lit/«Btfal««iM»n SU«bt«4M>mknniln >]{»■» tm^a- Ht»/inc;B««Kn»BtBM»ln«B«luiWr wItetiMrfwirt- Di» (üztut^ttmam |iia«»niJ^Hi«it/ ItMaentiituit^Mmi-

e<ae*lnmu«tl«p>il<<;<urif*f 8««<tfM<«i|; l^^filtittBtU fCTfMt /M«*« *ai<a|>Mlii(fEBM«Mc|(f Rm« W g<a«M|lii<

Xnrkn «* »■».»l»»/f*rM.liy **^'g.j^»*Sy"*

T»itt«»itttfttM»ai»^i«»'0««r'»*«»»»^«a»»B<«/^

<MkcRMR<»c<i.MiMr»«« JbfTw»^ C^Md* «■«»■■ «-Mir iCrtttaaMtmMwtMt ClMXnfffnS<«riiMM Mbt««

DMTn Nl Xatatf WWi# lifb* Mr •» 3*1«»/ Hr^t«*« r '

tU—*»lK*am*.tm. 9(r%<kM(ati3hM<«M9'--'

Oclaciiwtfni/ (wlot« fMtarMyiJHawAiil aa*'

IB Vm^» (i¥ «itrrfaMtM « ) M*« Bi*< «ob *

BMMkM4taB' (oiMcta iratfwt aa» •<<|i|fatf<.t*9'-C«0*rT

«aa«Ma«tttacnwi|f 1 Uct «WAbmIM'b («f"

(<if!itl: OmacDiraiiuBtcHHeriBncäBa. 3i*ifi4>

aiBt4a4t<ana|4(bat»a«irt(R/t 1. ).Vfd|

ru / M* MM« m MiMMk! »tr Mfm XMMa I

Oj^ca OBBtl / Blflt«!**« *M(*B f*a6«i« Blit <M«MMt Z«>

^eflB»tI> jrräBltr^nf ntRtiiiliWIbiiiin 9!<|Mim- /»ttiffloi« ^!m edüffn B»6 Ui»c*fr tCTitlfcta/ •«» »«• f R&iF'ig<il BM«n,><T<iün|flig<ii Uhbafttn Sfcaluttn / Mf l|l 'A<a Siiafdmi uB^t^l^nlIlum Ttu;«» au» Sr^UuB«^(^ _^^ echtn»!)«! afctäffcn b«m«; SJwBRicr »a»« jtraat Ttna . N, ~»^ «li/i» »»cTjakorf B«)<>Ma((rni«|1(/ft««n««»bMbraUMie(lc* -■4^, ^linSfT-Xraut/iut tuMtKitailfra SBnA.UBtiecfaM-^tiBtn/ lact nag nttrtin mnttt.

Tj' I>k(«*tm«b«b *aff«hieaU>fpnwj«B»a!ifBBS(i«BetB«ii;

~^^ »no««t»«?lM-trf»n»«»ni3ii»iaai(*t!i3Bfa(tii/HofUj«t«aoi/»«n

—4»^ ^4«IK• M Barsaatfcti lor; Sotten tar* «» Jabil'iUe^ifftr:»«« la

—^4^ 'PonB«aB'5i«i'<frd*unO^|ip«rtl(n»fl>ri:*ri«at»»ii/H* tJS WH'

„_■' j<r3f«Ht.<Si»)ttBB>l«ii»nee«(t«Ä'i>»'»a«MaaBi(|ctU<»iii. Ssm

y.i Ba««r(irB bJl NtiM cHl iül» dttlltlt« Jftant et» JtOB%U*fr5''(l1H»(i. —4»^ <*" *ni!>afti<it»r.3l«tni««^ijMn Nicoc.lwl*« (ictirtii't !!«*: _«jj la ■partucMdattvfr l)<[aa<t birra ictrtcn/auffvM'ni / In S<'<i«'i"<'> ^^^ oeKaAfMtMBBb pxuMtimttm ctfoIrtK« ^(r 7tli<a Xlai^iii ilbir.

••.» fnt<t/Mb<rM aii'8ta«««|i|4<epra*H?rbc<lcbRopcNUic.6««

ifB^ Hi tM Ktnig« tTtuftrC'JTraai / cMr tn lltf a ]ri*i4hi Xraai »ek'ifM I ■,-■■ OMrfctn; 3n<(fmrinabt:bar iBaBf«Nifotuoa»#iicim«lll«AmbajT*-

;>:i Mar .tn ^ ittattB jjtraaflrt /metmiaau* fl|(i*»aBNTfÄräaUT/

^3 tnrtMtRrgnttniaMaitn ij6»t®ool-«a ibt« Tlabm«« htriittmmn/

fi^ <i«DrUl<« fit iura idfrnftraaat frtnibbin ijnxa laibt 7}'l<'>laB0Dr.

|,'^ bri(t( ni:^ brtantt tm^äsiii^ti. INc J^ifraBin i>l> babln t< sOt

Zfjl Stsrif rrft iitricMi nciixa, bnftVn '»f'« JSf aal TjSjto, flii*« brtf- ' f.i frn c< oadtSani San.ni. Ni« ijnliifi Xrivt i Biet* Man Kllitli fcMtr •^i^ MisWrtarm ^rU4eo Xraffl aBbSaatat BKani|B adKinHI . 3bRt

gf^ Md b<i(rni c* aadiiaBi astnftiMb *" Wäoalriw an« ^Ptiblein« Fc-

Dj tum.aae hif i|t «bca (na tiibIRirtaBim ?)abiiw/ m iMlctrm c< »ca "4^ Cr.btraladw.tVB taaacBMjaantnKfartMromnKB/tciknaiiaHrb II §i j 3m btlliR iRtB/tal maaM Nicoiuaiin. nraibliit saib Nm fftn:i

m^ AmbaCi JnaraU Ui<rViai;rR bffha ir ^ranilTaiiiruntt/ laniil iknw

^ |l(>tM( M gfMbrtnN Sbt uBt ittt^tx wdI MrtinxI'trrbUit«« iW||i.

l>itSnca/«»jfft anHajfo» (»(*<» Arial» iH |»lj<ai<r|ffiall{

«ifwiriühCB aa» HaMaAcni firartr« (tl«at B»rrfn: Tlmilidi all

_7*7i JKjo in $ran<ft«(k statt BBbb«b'r^(bitom/i-cGiiiaainMiiia()rr>

•*4*^ 'iiMCamXlattLiM' "<■<'>»'/ ■■■>b">'<°'' •«i[M|bA< !!ifi«äria

»ifl»' l<>b<rc!Kn/(li»^pa|«rr-nif<aa4<Mln /b«i nw« tia« Cbilaiaaa/

fc'^ mtriwT bi( OtawraoltBa« Mfr fclitit JtitU^-Mikin »o« i MMc

^?j niBfi6itUuBatMiatlinitirti(XTaHi</«i«aii4c«R»aaMl«hB

:Jp sts?SÄT.*4'i'rfrÄ"Är.S^^^^^ %'Sl^zs:r^:::^;:fSZi^l:^^.'SJ::::•i:^ 3„s««K,3*.,u.^«ff«u«.;jtur»i-t»9fe*^

!?•-

_yiHtttr I

(bntat«tf'Mr«frta4MM(a4**aaSaM n ei«f ■■* ■>*( f»*«! tBTB «to da Sola . t<r «aa-liNt« aaBB 9Ui lUa* > Pi cgiMM«ft»ci&t«tftnB(i>««8ia. Xiilii>WWi«»M»»Ml» &iaf»uf(h«t Compl«;oa iaMM lakatf Bm4* ■« ■B««(»ta»-

macu<3nia)iihaWbcavt(HaSiwBiacBaUBifrfaB8» , Uatn<ilt«9taa«»a*.0a«(«<laifr/MaM4li<ar«s

MclaadMlicia

iwt«rti»H»>Bay»aBgrtiBHa<«aa

l»Bla*a«aainH«nip MraHkf«-) Ci» ■»«■' ■•■ atar MfMfn »<■ Mnntkal att Caanl bM |4i^*. «afM<t/fa liilMil c<4w Mt JttatTt Mt R aMifrBMaa* M ■tau ■•«( /|MB<n #it<f mua HtHKtneoa* 1«^

Wtn fUKkr %«ft«<r t<9 (ta f(H iw<ri4 J(i {ScoOOn ant »«Ttt«n/(» V^nfAc« 3 Uli» »«f<< kft (■' M* »CBdit «4 m4 »•** X>af (tHiUMbif M 2(ufftfe9Uii*Mi#M-

zr

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

^1 '

siejum ällevevsten aussftembden Landen in ihr Vatterland gebtackt und hekanJt gemadit haben. Die ßispaniet als dahin es auß ftand^veidi äbetsdiidit yx^orden heissen dieses Rvaut Tabaco, etliche heissen es audi Sana Sancta, das heilige Rtaut wie es dann billidi seiner wunderbaren herrlidien Krafft und Tugend wegen aditen ist: Ihrer viel heissen es audi jum unter sdieid des TUännleins undWeibleins Petum, unddißist eben sein rediter Stamm-Uahme / in weldieni es den Oethern Indiae^ von dannen es yw uns in Curopa kommen / benennet wird. Am besten ist es / daß man es Hicotianam, nemblidi nadi dem ßerrn Ambassadeur als Über- bringern dessen in frandireich / nenne / damit ihme gleidiwol die gebührende €hr und Lob / so er wol verdienet / verbleiben möge.

Der Dutten / Rrafft und Tugend soldies Krauts ist folgender gestallt außgebrodien und den Ländern Curopae bekant worden: Demlidi als Anno iföo, und öi, mehr Chrngedaditer flerr Jean Dicot, Ihr Rönigl IDay, in franckreidi Rath und hoher Bedienter / Legations-weiß in Portugall am Rönigl ßoff residirte / und einsmal die Röniglidie Lustgärten )u besehen / eine Spa^ier-reiße angestellet / hat er von einem Cdelmann / weldier die Oberverwaltung über soldie Rönigl- Lustgärten hatte / etlidie junge Sät)ling und Pflänt^lein dieses Rrauts / als weldies er damals eben auß der Insul florida bekommen hatte/ verehret / weldie dann ßerr Uicot in seinen Lustgarten pflantjen lassen / woselbst sie sidi jimlidi vermehret.

Onsmal wird offtermeldtenßn.Uicot ein Cammer-Jung kranck/ von einem 0esd2wür oder offenen Sdiaden / so er an der Hasen bekommen / und von den IDedicis, Doli me tangere, genennet wird /weldies audi sdion in das Knorbel-bein eingefressen hatte / dieser nahm ungefähr etlidie Blätter von diesem Rraut jerstieß selbiges /und

%*

-•^v»

;\

'/

er #eutfie ^abacT^^rituter.

©runbricßft^e ^c|c^iti5im^ ^m Urfpnin^unbifrfintung tcei ^Mm ^m^.v%xcim Nicotiana. wn bm rh>^aß -^

\ Saiu Sana» . twn twi J^fponicm Tabaco , iinb wm tcn "Jmtfct'oi '^öfeacf Un^m<X : '^mhi t<ficIB«i l'o6 unt Tlufyxi l unö tok c* crftlKt- g- «a0 Florida in 'Petluflan/ wn bjmif " ftrntr in ^rantfrc i*/ Spanttrt/jgitflc!* /f nM;*tn qiic(> m ^tctttfc^lonö iranstcfir t un^flf ^ajji |^

-^

bnI/»«nWol^trlne*•^'n■ull^Ur^f^«■^cr(»lbf^l/»»i^»«•

fi«« JTijnfdj«! unrltififii 'jum ?iJ(<n vlM (irt«ltuMttr «BcfuT-tUri Tfi.ilTfn it.tnn; ffifranin Mira >M](rail r?oiiii.N-

]t £>n'««Är«i(o«(i ttfiihinlfcftiniiig «rtanfi»(|(i««eni<»f;;;

i iiOBir 6er 71»ger(«ii6»fn;Jn»i«aMd!tn ^isf«!«"'* lot>d j «tnoät /»en

cfiMm etfABir o^(r gf^tif n e<t»^^l/^a n «o Nr 3tif«< Mman. vtn ^(n M«JHit , Nob mc tirgrr* » CKRrnnrt väk / ivck^ JU^M*B*a t«! Änerbtlttinrmjcfr((I.ii taüc/inKr MbfnmiJtfJtt ftlKbe WiBlt »•n »lfrosStail()n(I'<l Iclktürt/unt irjttrtilfe pidcffr« \aM%t» 6a|fc «utf «aoftii?ni3*cein/»«»«iitr unnlnr.rr^jlt k:. 2«««i/ mil 6Jdlit!»crtwiiiMTunjJ>(rin NirsriBo^mÄirlsn^BT«'«»*" i(ib-M;i>ci,jnicfiiT. jlu'tbtrM^/'ttnillc flit MrigcoKiMa i^tM

ffn flarUfii Zvaimincntsiv«} ' w Icflft rbmc Nr )>;fhnemrt njIttiHMii

^»^ ^JI1I1C^« «r»iu<fltir lorn°t""^"* M< 3atrliiUe*t(t-rl»iBln Uf|Aj:<nJ?iii;r<tiitfT/iia* Mrfluflunm.ftNit. 1«« ( U >bo« l4»lt<*

_^^ »Pmuiiii« 5ran(frcf*ynDjpi'i!inliB((tl>r>!*rn»fJfii;eo* t-.5 Mh. («(AÄmociikasiltw: »t^Hn /lÄ fc)*»ie*ali<ii a»S»»o<Rninf ««•

_J^£| <Hrit«■fMc^ri(t^ll^6I«^•n^W«^^«'an(^■«^(1a^IH|(rtUf»ln. ?im Me(. Den ^rätilon iff fditc» Ära« hl gcii; LfiboniC ;(t

""»^ ÖBcrerfiin (al M<|M »^^c^^^ otrilKtcJftoiir rin*6niali4«rSriiiiii4|i' ÄinlJ« iPt.m^oll UttfibfDe.etdbt J la tlBc» WÄ'I jcrinitn 'Strufl

—4»^ fcJKrAin!>ifrjdrur.C)J»l!mtn«^riI<jnN,£or,liMl*rr fidjcWi-triabr 'onmi-nr ou* {■ »nun fritöiinii« »lltn 5Piia»<n nns elt<l^(llJt•

_j^ (II rortuflaU»« wir b^rlla(l•t*rcllre«T^t^l/«llff^«M'™/l''S""''""* *'*"*'. IUI» a3eJfc<ciuiJt>M(!»(rf!) ^tf•«^en oortfit. 2P«;; abitMt

?J; «f^ra*(llI1^b(^^^b «iiii«*Mntcij! trfofrt.,« b»r JÜK» S6«Mini)b«f- StofionbXujcr.b Uff« »r3a(»Jiibt<<Jiit*<n einfallt« IradÜUin

""*^ KüKK bab« au'5raB«oli|it<epra*Hctbc<(cliRo)ii(rMcit.M« rrfotb<rr.'i»«Bbni iw.' ulI»^l^tlIl|^b4I:Ir1Itl^(}=?^^otf /babin «■*

—1*5 (ft »«Wii^« :3rui«r.Jf.aiii/cb«TW Jltrn KJiiNin Sraiii aibiifTm | ini't9?o'b<>txn ji(ii4(i: iff , titf««iibalte gnwi*!'«« WjIcStn (**•

m^' ntntn . "\ii«cmriii ober ba! aan «« Nicotum Mn ti imleim AmbafT»- 1 n<(i«.i unb atcRm fSt;i iiriwit'in ai «in» 64iiiir <>»«r »BbfaCnir-

'";; <1ciK «♦« Jjo.Jtjatcn (wroitnrt /itttbaimoud' uliiianur« JtraJtft/ j tJnä""'" tiiicSimtr.rt jbna»?»n oi.-ffjrt«iitftiii«gib*mJ/HrtU

~^r5 «ii(iK»r f cn 'fii lafnmtn .-«« (Sn«l>»ii (bff TJjbmtB knkrtcoirani/ ( b([i«!t»iiB>irb/iBonn (^l<tI^a>^^rni^e^llrTfTo^l'«rB iinillitJ«i)|e^Bncii

—AkS *1< »c-lic fi( iniB tfiinOtn ea€ fKmbeio .'Job«« imbt 5ßüii»i 1«bO «»• UBbMtlabarf KfU«« cb'r btririnit , Iaba*Mri*gem«*< ; (o»«ti

?*f .. ... ..._ rt« ja^ .<- k-L._ ... ..l£ ak..!.. >...-l> .., .*-Kk.\.. ^._..4.* / Km— >.«. .>.«aI>I>.| lth#r ««A^HM y UMk

bra*! nrt brtanbr (icniu*rbab«B. 't"i JjifrJBut alJ bdblc 5il6

^^ ^rc^cPrn'^ i>b«Tidiitf t worMn^ biltf o frf'f'* Kraut TaS«o, «rli(t< b<*f'

' S*.» (rn M au* Sani San;1i. ba# tfili(|f Jhaur / B(r«« b*«n biUith ((Btr

I ^\ mntirbort« b<Trliit<^> Jinfft unclaj;»» marniii ad>i<ni|): J'rrr

gj^ «il bnfftt) au* |Dra iiatnfdKit Kf ^SannlriB« unb "J^iblnii« >■'

^;^ rur, ,uD5 ^lSl(i «ben ftio nibitr if (jimn "Jlabmi/ ni iMlrfim c< »eil

' Pti Cr.btraIad;<.?on banDtB<«i;ouii*io(*«rcpufonTmcB/briuiinccn»irb-

I ji|| ^m brOrn lÜM/tsf man« NKotianiLn. ntmbliit naib »nn jO"'

-^

AoibaAi .-uxoU Ub«rfcTtn.trii bflTcB ip ^r.'ncTrctd^/iirnBr/bamttt^r

(ItHtiMl CK grblbrtnbi^br unb ioo/fett iral MiMnuctHTtUibtii miat.

I>«0?B»<ii/Jtrj*'. un» Juaen» fcl*<» Ärjutfift |»l^en«r jrlUU;

«■(«iifgd'en uDb biiilltt>rrn ifBrrr< brlant ner^tn: Tlrmlidi al<

Ar.Qu H6o. iinb«! nirbr li:bi"«fbjd'(fri>frrlcanNicji,|^b' *\enii|t.

TRo! M ^rantf r«* Halb nnb bob'r ^(bttnifT/ Lccararn irnf <)cr.

runtiU am ^6ntitl, ^aff :c£diF{f/unb <infm.il bir it5m()lid}c futt)Ji(fli

_ ^_ . jlBbcIcbfr/ilTK Cr^CiFr>r(t^iaiiq(t1<Ucl /laf rrron rivm(30<lnianil/

^' R»l*tr bitebnr«riwltun«ub»r |«lii<J;4iiläl lafflii"" b«(»/illi*t

^;* IBnatff j^luuntf fianpliinttrft« KTaul«/aI<e<l<ti«(r bjinaKcbin

*'»^i aap btr3afui Florida bfl9«iiifnbc(((/l'cr(btrfm<ld)« bann ^crrNicoi,

0^^ In (ticin iuflgtiuacd'iiitin ItfliB'Sorrit^ fif ri<tiinili4 »tmcbrii

-^

rbnl« irirb rr fang bi);r aniacbi / ^Mit gcntaM» B^ CftiTa / >•■<' tKM ifi b<r «TitBupf )»b«tf .

eifl« Sic gbtc Mi((« ttceitX «|»'l«3t« SbM Fkmda fclMs TUriruB^i nfnommfn, all." tct fuiiü« laii«/ bÄ^ im» biBfu in bm Härten änb ^rlbrm arrfla n»c( unb aastbourt oHrb/aUo b«t tat %abocf tnaAn itliidif jl* fanin llrlptua« «o «melier 3nMaifict«n Jnfil i-jim bafilbfl leben iinc crbili'n il* bii3iii"»bii'r »ft 'm< Sfiilai«! btcf i-»n birftoi Sau* / »diMii fit nir* iia fonber» t^riju^emacHiä IJcrn; ;ici:'Wir nbiciuhBb^nbaif rfiiffen B»mi«n. )in tea TRant (um- rfanioi,' unb wbrr rcn fi4 Jii blafen r1l«^<«/fo!i«n ClBbianl'Ae |Wn#en aber ÜBb jiralKfc lan« uKMici'.l aufi Bl»»r / Ibft!« auf "Ealmtn- BUt. ierni>ier3K(irpicttn)riKsiMy bareia bii gibirrcii )i!l«nin9cBiiiib<B( Planer Nicoirjna .«lletfi ortr etii4c<4lli ' a«b.nHi«(Wy«B* bni ct«r Xcblen / cber iBilite« am bequtnibllen mir einem ietrcb<rniVaP><tani gcjüiitef / iinC faljcnte bei KaiAbiiili tte SUbri in bes^Ruib na^an- den, iiieioatbarinimbtWUrnuibinMt vgafidifKMAftawr». %Yf frfSobatf.rrmtfen- fiiOeib<nl5aB,jn/ (»4r«nrn XiidieiiBbteturt- eeiilereTouirfef bi:«^jiirt?urbiM!ttc<jle«4fcB!rTB«<ai/fftbrn«i4 t<ne<litcil!luntb«er'':'i.niiMf*e5eBl»Og!tHauSi Ifl UU f i( iK^Saf^ fcrM< / »rlli» iBiau^ (b f<Wi<l|a xtt Ncfn Raoit M gtaAtlglni

tiiiritrM /unllfli MUri tiBt m^f. ittigttcaiiiimaM« »«b*<f#fn(N «pfaBiicBnll ti« »«PNffi ■■»tt«1M>*M«'"'"7* JtetM»« ■•» lar|<(i 3fb<« / fätmhmiB»f»«lt»«»^«/«»» ■maiUt |tt</ti<fr|»U|«B»i<»t.gli»»»»S<i<l»«c Sa« TfrIfrB ?«»*f rtM4 »rsrf« «Bl» = IM ««t»««*«* »tB««*B/ « riBk<rTlicBRcircaiuniMrbenScpfKt.XtiUinaiitiiaM4-BBe ! SBkcktB MrtiB MaObci griiit t r»»ff«« 3h|*«i ' IM aaCR «K 7Mtc« *•< 3«k>ul «ribaByifl «(bit Ittt ba jBia«»/ krtin*«»«' tfu audi»4« Xinmtl.OM. Sff «ik«tf atlltaellen of^ 9.r«<(a . 0<li!«niiiiJrB/ (imIJk4 ÜMkrMiaJHMIft«'« «.■*«»; .-rt C«S«» in flieiifen fe^ «:rbr4iii»lui i(( ) aBAat aM< ataa W4ra UMa* bBb tealtiriteob r fcnbriti iTBefBcl bM »ffiflBa a^ ^BCV( - C«l)Brt «aBDOHiibtctueriMiK , 2b<r «<d4aKbk|ltii jf >a>€r»t»Brt t<i(r«: Omneoi.n'.iU» «leuiainriOBni. [laMlItfl «— » - -^- iimS4ii*b«I)Iat«ebJ'.ieB iKTtm/i » >.i;rci(iai ' re» / !»j« MrJbrr (d-itli4 : 1*«t »iiftte ImMi i a;t!(n«»i4l.'BiiH'a''-j''<n tt'hn fblrn 6Aj« aifr'liltMMtJ»! b«f .*ä<fciK»*'rä<*unb<nsnr»fi: tieic. p i j es* 4' Tii#ia kl!iM riMstn afM«f<* i M M4 N< «KnuÄr: / la c#r obt r». matt Met iw«/M|><M»reMrM4ic!'l<v C«iiiakralit««M(|iakui' d^ / »an kMM IT ka 9nfl<ii>/ erNeNi M< »Bfa ■« a««>T

biibnuf / uii<tM( ama Mr «4 •a»4r<t Mt «M : tteqjKutur •cr9dlia)iMKM«I>ir'n«l(|<*«t/*<S (tdlakaif Mtl><rbff .Ou*iMk*«2«M oNbK'art' tn (Brif m<»i «• »tltan bW tta Sa* lA bcr {HTB-fiti.M vcOn gial lUa* ' . e-Bu««ift«icie<i!>rttein«<k«i^<m. 3MsaMt^WnM*K|<^|t ! fcS.uijumif<NrConiriclrnf.r.e»««labj(f9tl«#« »•*«•««#*'•»• I (t(ii/>«ni: «cihciniiftbtiiBC brinyf «nSan^^acaTTiMibJ 8f (iitc. llnb ireii b<r St«Mk XB .p«ii«< MAauft: t (caaaAk if« Ma > McUocIioIkii, fciit«rt»^tta|aa«OT*M»a>«a<««ia^iB*BfiC«Bi ' ibnbo<tam«!krnie<(l««p fcBll««»#<r"-J Citi aiibal thaa inaB akr bK Vetfft» tt* ttirKaikalBtceBMd a»c irfhtHr^M« , aiifugii/1gbc«liKti»4»(lkXMft'Bat<rai4(ftMaaa*M«0«^ t^uui mut« /fnbcr8|ti*claMahdtii«c«ein*a*9tMa*'-

«Ran (M(t »<r %«W<f t<i< <«n fcM lu^ü^ £'«■> CBrn efHt onC b<T tRjiur {w 9 i4fco> W««i*«p Unk »Kf<« $(t ta ki: ' t»t tiuiM «MlMAMrtiy

^^^^^^^^•^^Sw^*i

3ufin»<n »<5 3ct^nn J^cff mann/ Äui:fti««t ai Shenku.

18

IX

legte es also justossen sambt den Saffi/ auff den offenen Sdiaden, wovon er dann innerhalb lo. Tagen / mit hödister Verwunderung Herrn Tlicots und des Königs von Portugall Leib-TDedici, genesen. Kur^ hernadi / sdinitte sidi vielgemelten ßerrn Ambassadeurs IDund-Kodi mit seinem eigenen sdiarffenKodimesser fast den gant^en Daumen entjxoey / da legte ihme der ßoffmeister eylends von besagten Kräuter über/nadi verfliessung f. oderblag/da ihme täglich frisch Kraut übergelegt worden/

Es Blühe Hessen.

Word gefabriceert dooc

C£BRO£DEM BSRTIMA.

ist solcher Schaden auß dem Orund geheilet. Von der 3eit an / ist solches Kraut in gan^ Lisabona (ist des Königs in Portugall Resident^-Stadt) in einen nicht geringen Beruff kommen / auch ju vielen frischen und alten Wunden und Schäden gebraucht/ und allezeit gut und bewerth erfunden worden. Weil aber die Krafß und Tugend dieses Krauts Jubeschreiben ein ganzes Tractätlein erfordert/ wenden wir uns ju dem ge- dörrten Trinck-Taback / dahin auch unser Vorhaben gerichtet ist/ dieser wird also gemacht /die feistesten sdiönesten und gr Osten Blätter / werden an eine Schnur oder

IQ

Biadßden gehangen y in einet dämmet oder Boden äuffgehenckt und gedötrety

theils demselben wird y wann nidit allerdings dün y sondern fimlidi jSh gesponnen

und die TabaA-Kollen oder der Ttind^-Tabadt datauß gemadit; anders theils mtd

etgan^ dängemaditykevnadi gemahlen odetgestosseny und dieses ist der Schnupf- Tobadt.

Oleidi wie aber dieses Rtaut außbesagterlnsulflorida seinen Ursprung genommeny

also daß es heutigesTagesybey uns käuffig in den Gärten und^f eidern gepflan^et und angebauet wird y also hat das Tabadt-TrinAen gleidifals seinen Ursprung von

""^eherlndianisdienlnsul dann daselbst leben und erhalten sidi die Innwohnerofft eine Seitlang bloß von diesem Kaudi y weldien sie dmdi ein sonders hierjugemadites

ßorny (wie wir es hie )u Land Tobad-pfeiffen nennen) in den IDund fuempfangen y und wider von sidi)u blasen pflegen ysoldie Indianisdie Pfeiffen aber sind jimlidi

4

lang /und theils äußRohv /theils auß Palmen-Blättern oder IDeetpin^en gemacht/ darein die gedörrete jusammge\oundene Blätter Dicotiana gesteckt oder eingefüllt/ an dem Lieckt/ auch bey einer Kohlen / oder vt^elckes am bequembsten mit einem getreheten Papier angejündet/und folgends der Rauch durch dieKöhre in den IDund empfangen / in etwas darinnen behalten und wider von sich geblasen wird. Dieses Tobadi'ttindien /stillet den fiunger/stärcket die Rräffte und LebenS'Oeister erquicket

MARYLAND

das ßaupt / und macht es gleichsam truncken / führet auch den Schleim und die phlegmatisdie feuditigkeit auß; ist gut für die Wassersucht / welches darauf )U schliessen weil dieserRauck die Jeuchtigkeit aufjführet/und den Leib dürr und mager macht; Dieser Rauch durch die Tabackpfeiffen empfangen / ist eine gewisse und \ treffliche Ar^ney/ wider das Keuchen und kurzen Ätkem /für die Lungensucht und alten ßusten/audi wieder alle jähe / dike phlegmatische flüsse und feuditigkeiten.

40

41

In einePfeiffen Foback etlick Tropfen Aniß-Oel gethan und also gettuntken / ist

ein

herrlich Kerne Jium für Jen Kopfweh; Deßgleick auch so man 4. oder j. CuMen darein sdineidet Ctlidi Tropjfen Degelein-Oel unter eine Pfeiffen vollTobadi gethan/ istköstlid2farden5ahn\oeh/dergleidienyx>irdietaudidasRümmel-OhlDerTabadi mitÄid-stein oderBernstein-Oelgetrundien/(voeld}essonderlidi)u Königsberg audi andrer Orthen in Preußen sehr gebraudilidi ist) madiet nidit allein soldien lieblidi und wolriediend/ sondern trudinet und vermehret alle ßäupt-Catharr gan^ vounder^

4^

barer xoeise; Aber gleidivoie sonst in gemein das Sprichwort heisset: Omnenimium vertiturin Vitium, 3u viel ist ungesund / also mußaudi hier TD gehalten werden/ 1. 1, j,Pfeiffen mögen woll passiren/was darüber ist schädlich; Aber unsere Teutsche nasse Bierbrüder / aditen es nidit / mißbrauchen diesen ^dlenSdiat^ also /daß viel der Tabadi'Sdimeucher gefunden werden / die 20, jo. ja wol 40. Pfeiffen hinter ein-

Aufrichciger Virnigi Tobac ■■bcy la

ander außblasen/da dodi die wenigsten /ja offt unter 10. nicht einer weiß/ wofu es gut oder nicht gut se}^; Die ihn aber also über/lissig gebrauchen / denen benimmt er den Verstand / erblödet die Augen und das Oedächtnuß / trudinet allju sehr auß und vermehret das flirn; massen dann die TDutter der VQissensdiafft die €xperienf bezeuget / dass man dergleichen Taback-verderber Haupt nach dem Todt eröffnet/ und bey manchen der Gross nach nicht so viel Hirn als ein Tauben-Cy gefunden /

41

im übrigen ist der ßim-sckädel voller Ruß und Haudi-flammen nidit änderst als ein ungefegter Sdiornstein gehangen. Insonderheit sollen sidi diejenige so Sangui- nisdier Complexion sind des Tabadi-Raudis nidit viel gebraudien / dann erexsicirt /w sehr und bringet den Sanguinis IDangel am Oesidit, Und yx?ed der Raudi das ßaupt vollmadit/demnadi so ist er den Ißelandiolicis, sonder lidi den jungen an- gehenden ßerrn Studiosis (die ihn dodi am \allermeisten ju sauffen pflegen) Sehr ungesund. Wann man aber die Pfeijfen den dritten theil mit Caneel oder gestoßner 3immet anfüllet /so benimmt es ihme die Krajft/dasserniditso toll und das ßaupt thum madit/ sondern giebet einen lieblidien Oerud} und Oesdimadt. ,7Dan saget der Toback sey ein sehr nü^lidi Rraut Von 00 tt und der Tlatur / jur Wensdien Tlutj erbaut/ Xlnd dieses geb idi ju / dodi deudit midi audi darbey ßaßer im Ueberfluß des Teufels Raudiwerk seyf 3u finden bey Johann ßoflfmann / Runsthändl in Uürnberg (Taf IX.) Heben den f lugblättern waren namentlidi Knittelverse, unzweideutige Wortspiele, lyrisdie Crgüsse beliebt. Dahin gehören Oedidite wie das von Stoppe (Örimm, Wörterbudi der deutsdien Spradie):

,Der Knaster sdimeckt mir mehr als nodi einmal so gut, ,Wenn dein gefällger Wund mit mir ein Oleidies tut, ,Denn raudist du neben mir, so äfft mein IDißvergnügen ,Dem Tabakraudie nadi und lernet aufwärts fliegen!^ Oelegentlidie Bemerkungen führen bisweilen in die drastisdi^derbe Vor Stellungswelt des Dreißigjährigen Krieges. Sdiuppius j. B. sagt: „Die Soldaten halten den tobak

//'

//

//

//'

//^

//

//^

//*

:

L—

..J

L

__j

H

X

fm ein solch gesundes \oexk, dass sie vermeinen^ wann Ißetkusala hätte tobak ge- trunken^ et lebete nodi bis auf die heutige Stundet (cf. Oximm a, a, OJ One der eigenartigsten Lobpreisungen des Tabaks ist: La Tabacdieide, Diürambo di Oirolamo Baruffaldi (ferrara im)- /^ i^idit vpeniger als 214^ Versen besingt Ba- ruffaldi den Tabak. IDan könnte kaum mehr jum Lobe des Tabaks anfuhren^ ab darin gesdiieht. Dach dem Oedidite folgen auf etwa ifo Seiten die Anmerkungen^

die unter Bezugnahme auf die einzelnen Verse alle erdenklidien Tladiriditen über den Tabak und das Kaudien bringen, und jwar mit solcher Sorgfalt, da^ hier ein Kompendium der einschlägigen Literatur der 3eit vorzuliegen scheint Crgöt^lidier sind die Predigten wider den Tabak. Besonders drastisch äußert sich Philander von Sittewald: „Als ich etliche TDensdien sähe Tabak trinken, sprach der fierrju mirllnwürdigem : TDensdienkind, siehest du den Greuel der Verwüstung,

45

welcher sick in desTDensdienhet) verborgen gesetzt und sich als einen Oott anbeten läßt, durch das vielfältig verdammte Tabaktrinken und Schnupfen, daran sich alle TDensdien durdi Betrug und List des Teufels gewöhnt haben, und diesen stinkenden Tabaksgott ohne Unterlaß anbeten und verehrend Ißerkt es doch, liebwerthe

m/ r/r .>^v^///><^<f/^/< f^/^<re/r

i^an.

TDensdien, wie ihr als Tabakbruder und Tabakschwestern alle, ja alle vom Teufel betrogen seid; denn schauet, wie diejenigen, welche allerlei Speisen fressen, davon so dick und fett werden, einJeugnis ablegen, dass derBaudi ihr Oott ist, so jiehet auch ihr, durch dies Unkraut die feueressen; in euch hinein, und blaset den Raudi ^um Seidien eurer Verdammnis wieder jum Wund heraus '"^

4b

Unter den gekrönten ßäuptern ist Jakob L von England der eifrigste und eigen- artigste Gegner des Tabakgenusses. In seiner Abhandlung „Der Rauchfeind oder die Spielerei eines Königs über den TDissbraudi des Tabaks ' vergleidit er den Raudi, der aus der ßölle stamme, mit dem Dahinschwinden alles Irdischen. Dieser nahe-

VARINAS N?

j

liegende Vergleich ist häufig genug anzutreffen. Skaiver sagt in einer Strafpredigt wider den Tabak: „Ulan sehe und höre es doch an, wie es an Sonn- und f eiertagen in den Sdienken und Krügen dahergeht; da füllet und überfüllet man sidi mit diesem Getränke, und damit man immer mehr saufen könne, macht man den ßals )ur feuermauer und jündet dem Teufel ein Rauch werk an!^

47

ÄDID. f. ßietsei an die symbolische Rolle erinnert^ die der Tabak in ßolland bei der BvauWevbung spielt. ,,Dem verliebten sdiuditevnen Jüngling bleiben die Sdimevig- keiten einet Liebesexkläxung in\Q orten, diesdion mandiem Brautbewerber Stunden

u^****"*^

ui Cölo "^

bitterer Qual verursaditen, völlig erspart. Ohne audi nur denlßund auf^utun, erfährt er unzweideutig, wie seine Äussiditen stehen und ob sein stiller ßerjenswunsdi erfällt wird. Steht dasßerj des jungenTJlannes in flammen, so klopft er einfadi an dießaus- tür des geliebten Ißädchens, und vielleicht ohne sie persönlidi ju kennen, laßt er sidi

48

f euer geben, umseineCigarreanjujunden. Dieser erste,, Grad"' verläuft ohneSdiwietig- keit, die Bitte wird höflidi erfüllt, worauf der Jüngling sdimaudiend davongeht und sidi seinen Träumen überläßt. Dodi dieser ersten Annäherung muß eine jweite folgen.

^^s^4^ ^

r

die genau der ersten gleidit: wieder klopft der Bewerber an die ßaustür, läßt sidi f euer geben und geht raudiend weiter. Die Cntsdieidung fällt erst beim drittenIDale. Wird die stummeVQerbung nidit angenommen, so verweigert man dem jungenWanne das f euer, und ohne viel5eremoniell wird ihm die Tür vor derUase jugesdilagen. Ist

4Q

diejungfcäu abevjutChe bereit und sind die ütetn einvetstanden, so fordert man beim dritten Anklopfen den Jüngling auf insßausju treten, tt?o der künftige Bräuti- gam dann schweigend seine Jigarre ju €nde raudit Dann reidit die Braut ihm eine andere Jigarre, die sie selbst anßndet; das endlidi ist die definitive 5usage: )wei ßeqen haben sidi gefunden' (KölnisdieStg., Juli iqii). In einigen Variationen besteht diese Sitte vereinzelt in Deutsdiland am Uiederrhein,

Afim.b. Der geliebten Pfeife und demRaudie widmete Pierre Lombard ein reifendes Sonnett, „Doux diarme de ma solitude,

fumante pipe, ardent fourneau

Qui purge dhumeurs mon cerveau

6t mon esprit d'inqui^tude.

Tabac, dont mon äme est ravie,

Lorsque je vois perdre en fair,

Äussi promptement quun eclaiv,

Je vois Timage de ma vie.

Je remets dans mon souvenir

Ce quunjourje dois devenir

uetant quune cendre animee.

Tout d'un coup je m*apergois

Que courant apres la fumee.

Je meperds aussi bien que toif"^ (IDanuel historique et anecdotique du fumeur et dupriseur, Paris, S.40, und in an- derer fassung Abb. S.ijJ

#

XI

Audi Th. Corneille besingt in der hochtönenden Weise der Jeit den Tabak:

^^Quoi guen dise Äristote et sa docte cabale^ £e tabac est divin, ilnest tien qui t egale, & pax les faineants poutfuir toisivete, Jamais amusement nefut mieux invente. Jle samait-on que dite, on ptend sa tabatieve Soudain ä gaudie, ä dvoite, en devant, pax dettiete, Oens de toutes fagons, connus et tves connus Poüvy demandev patt sont les ttes-bien venus; IDais cest peu qua donnex instxuisant la jeunesse £e tabac l'accoutume ä faixe ainsi laxgesse. Cest dans la medecine un xemede nouveau; Ilpuxge, xijouit, confoxte le cexveau. De toute noixe humeux pxomptement le delivxe £t qui Vit Sans tabac nestpas digne de vivxef^ (Tflanuel histoxique a. a. 0., S. iSjJ

Poetisch xei)voll ist die Schildexung, die Casanova in seinen Reisebesckxeibungen über die Axt und Beuxteilung des Rauchens in Ronstantinopel entwixft. (fr gibt in Band I, Seite jfz-fj (Ausgabe 0. Ißullex, Tüündien) seinex „Cxinnexungen des Oia- como Casanova^ seine Untexhaltung mit dem Täxken Jussuf wiedex : „Dach dem dssen bxadite man die Pfeifen, die wix uns selbst stopften. Ich xauchte mit Vexgnügen, ab ex ich spuckte dabei aus.Jussuf, dex aufTüxkenaxt xauchte, d, h. ohne^u spucken, sagte )u mix: „Dex Tabak, den Sie xauchen, ist ein ausgezeichnetes Gewächs, und Sie

fi

tun unrecht^ den balsamischen Teil, der sidi mit dem Speidiel misdit, nickt )u ver- schlucken f^ - ,Jch glaube es, denn man kann nur dann einen Oenuß an der Pfeife haben, voenn derTabak vortrefflidi istf^ - „DieseVortrefflidikeit ist ohne5yx>eifeljum Vergnügen des Rauchens notwendig; dock dasVergnügen hieran ist nicht das größte, da es nur sinnlidi ist. Die wahren freuden sind die, die nur die Seele berühren und von den Sinnen ganj unabhängig sindf^ - „Ich kann mir, lieber Jus suff, keine freuden denken, die die Seele ohne Vermittlung der Sinne erfreuen f^ - „ßöre mich an! Wenn du deine Pfeife stopfst, madit dir das Vergnügend' - „Jaf' - „Weldiem deiner Sinne schreibst du das ju, wenn nicht deiner Seele/ Weiter, /st es nicht wahr, daß du dich befriedigt fühlst, wenn du sie erst fortlegst, nachdem du sie gan) ausgeraudit hast/ freut es didinidit, wenn du siehst, daß nur Asche übrig bleibt/"'

- „Das ist wahrr - „Das sind also ;wei Genüsse, an denen die Sinne gewiß keinen Anteil haben; aber ich bitte dich, den dritten, den wesentlichsten, ju erraten f'

- „Den wesentlidisten/ Das ist der Wohlgeruchf - „Durchaus nidit Das ist ein Vergnügen des Oerudisorgans, also sinnlidif' - ''Idi wüßte niditf' - „ßöref Das größte Vergnügen beim Kaudien besteht im Anblidt des Raudies. Du darfst ihn nie aus der Pfeife kommen sehen, sondern nur aus dem Ulundwinkel in be- stimmten 3wischenräumen und nie )u oft. Daß dieses Vergnügen das größte ist, geht daraus hervor, daß du nie einen Blinden wirst rauchen sehen. Versuche selbst in deinem 3immer nachts, ohne Licht )u rauchen: einen Augenblick, nachdem du die Pfeife angezündet hast, wirst du sie weglegen.'' - ^^(/as du sagst, ist sehr wahr; dodi du mußt mir verleihen, wenn idi finde, daß mehrere freuden, die die Sinne reiben, den Vorzug vor denen verdienen, die nur die Seele berühren." - Vor vierzig

XII

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

tun unrecht^ den balsamischen Teil, der sich mit dem Speidiel misdit, niditju per- sdiludien!^ - ^Jdi glaube es, denn man kann nur dann einen Genuß an der Pfeife haben, voenn der Tabak vortrefflidi ist!^ - „DieseVortrefflidikeitist ohne 3voeifel jum Vergnügen des Raudiens notwendig; dodi dasVergnügen hieran istnidit das größte, da es nur sinnlidi ist. Die wahren freuden sind die, die nur die Seele berühren und von den Sinnen ganj unabhängig sindf^ - „Idi kann mir, lieber Jus suff, keine freuden denken, die die Seele ohne Vermittlung der Sinne erfreuen!^ - „Höre midi an! Wenn du deine Pfeife stopfst, macht dir das Vergnügen 1^^ - ,,/af^ - „Welchem deiner Sinne schreibst du das ;u, wenn nicht deiner Seele/ Weitet. Ist es nicht wahr, daß du dich befriedigt fühlst, wenn du sie erst fortlegst, nachdem du sie gan) ausgeraucht hast. f^ freut es dich nicht, wenn du siehst, daß nur Äsche übrig bleibt /^^

- „Das ist wahr!^^ - „Das sind also ;wei Genüsse, an denen die Sinne gewiß keinen Anteil haben; aber ich bitte dich, den dritten, den wesentlichsten, )u erraten.^'

- „Den wesentlichsten./* Das ist der Wohlgeruch!' - „Durchaus nicht. Das ist ein Vergnügen des Geruchsorgans, also sinnlidi!' - ''Ich wüßte nicht." - „ßöref Das größte Vergnügen beim Rauchen besteht im Anblick des Rauches. Du darfst ihn nie aus der Pfeife kommen sehen, sondern nur aus demIDundwinkel in be- stimmten Swisdienräumen und nie ju oft. Daß dieses Vergnügen das größte ist, geht daraus hervor, daß du nie einen Blinden wirst rauchen sehen. Versuche selbst in deinem Simmer nachts, ohne Liditju rauchen: einen Äugenblick, nachdem du die Pfeife angezündet hast, wirst du sie weglegen." - „Was du sagst, ist sehr wahr; doch du mußt mir verleihen, wenn ich finde, daß mehrere freuden, die die Sinne reiben, den Vorzug vor denen verdienen, die nur die Seele berühren." -^ ^^Vor vierzig

5^

XII

Iahten dachte ich so wie du; wenn du in vietjig Jahten weise gewotden bist, witst du wie idi denken. Die fteuden, mein teutet Sohn, die die Sinne ettegen, stöten die Kühe det Seele; und das muß dit beweisen, daß sie als wahte Genüsse nidit genannt ju wetden verdienen f'' - „Ißir scheint aber, als genügte es, sie )u wivklidien Ge- nüssen ju machen, wenn sie mit als solche et scheinen!' ~ „5ugestanden; dodi wenn du dit dielHühe nehmen wolltest, sie nadi dem Genuß ju ptüfen, wütdest du sie nidit

C

r

meht dafüt halten!' - „Das ist möglich, abet wo)u sollte ich mit die TDühe machen, die lediglich nut det IDindetung meinet fteuden dienen wütde 1^' - „Das Ältet wird kommen, in dem du ein Vergnügen datin finden witst, dit diese TDühe ju machen!'' AUIDj. Von üapoleon heißt es in: „IDanuel histotique" a. a. 0.,S 176ff,„€ines Tages schenkte ihm det Gesandte des Schahs von Petsien eine seht schöne Pfeife. Uapoleon hatte schon, als et in Ägypten wat, vetsucht, ju tauchen, um den Cin-

gebotenen )u gefallen^ indem er ihre Gebräuche adoptierte. Aber er voar nie daju gekommen, seine Pfeife selbst anßnden )u können. Das besorgte Koustan, sein IDameluck. Als er nun die oben evx>äknte Pfeife gesdienkt bekommen hatte, er- innerte er sidi des Tabaks aus Ägypten, den er nie selbst hatte anbänden können, und beauftragte Constant, seinen Rammerdiener, die Pfeife )U stopfen und ihm f euer )u bringen. Das, was nungesdiah, erzählt Qonstant in seinen IDemoiren in folgender

weise: „Le feu ayant ete applique au ricipient, il ne s agissait plus que de le faire communiquer au tabac. IDais ä la maniere dont sa IDajeste sy prenait, eile nen serait jemais venue ä bout. €lle se contentait d'ouvrir et de fermer alternativ ement la bouche sans aspirer le moins du monde. - „Comment, diable/^ s^cria-t-ilenßn, „cela nen finit pasf^ Je lui fit observer quelle sy prenait mal, et lui monttait comment il fallait faire. IDais l'empereur en revenait toujours ä son esphe de baillement; ennuyede ses vains efforts, ilme dit:„ Constant, allumej donccettepipe!^

54

- fob^is et la rendis en train; mais ä peine eüt-il aspireune bouffee, que la fumSe, qud nesut point diasser de sa boudie tournoyant autour du palais, luipendtra dans le gosier et ressortit par les narines et lesyeux; des qud put reprendre haieine: „Otej-moi celaj' secria-t-il, „quelle infectionf Oh les codions! le cceur me tourne."" Ilse sentit, eneffet, incommod^ pendant au moins uneheure, et renongapour toujours ä unplaisir, dontfhabitude, disait-il, netaitbonne qua desennuyer des faijiiants!'

Jn dem „Journal dun officier d ordonnance Juilletf 870 - fevrier 1 871 , parle Comte dflerisson^ vcird von Bismarck, der bekanntlich ein leidensdiaßlicker Raucher vc^ar, in bejug auf die Verhandlungen in Versailles, die in der flauptsache jvoiscken Bis- marck und Jules favre geführt wurden, folgendes erzählt:

„Au moment ou commengait Fentretien, le diancelier prit la soucoupe aux trois ci- gares, et, la tendant ä Jules favre : ~ fume)-vousf demanda-t-il.

Jules favve sinclina pom vefuser, et declava qvtil ne fumait jamais. - Vous ave) tovt, lui dit bonnement le cuitassiet diplomate. Lovsqiion aboxde un enttetien qui peut quelquefois amenev des discussions, engendxet des violences de langage^ il vaut mieuxfumev en causam. Quand onfume, vopej-vous, continua-t-il en allumant le havane, ce cigave que ton tient, que ton manie, que ton ne veutpas laissev tombev.patalyse un peu les mouvements physiques.IDotalenjent, sans nous pvivev en aucune fagon de nos facultes cerebvales, il nous assoupit Ugevement. Le cigave est une divevsion, cette fumee bleue quimonte en spivale et quon suit malgte soi desyeux, vous diatme, vous vend plus conciliant On estkeureux, la vue est occu- p^e, la main est vetenue, todovat est satisfait On est disposeä se faire des concessions mutuelles. €t notre besogne, ä nous autres diplomate s, est faite de concessions teci- ptoques et incessantes. Vous ave), vous qui nefumejpas, smmoi quifume, un avan- tage : vous etespluseveille; et un desavantage : vous etes plus enclin ä vous empörtet, ä c^der au premier mouvement, poursuivit-il avec un soupgon ctintention railleuse. Du reste, je suis sür que le capitaine doit fumer.

€t üpoussa la soucoupe devant moi.J'avoue, me pla^ant ä un point de vuemoins deviquecelui du diancelier, quun bon cigare m'a toujours tente. Je crus neanmoins devoir refuser. Je voulais etre tout oreilles, nitre distrait par rien, et, en outreje me sentais kierardiiquement trop infeneur ä res deux hommes pom que je me per misse de le prendre avec eux sur le pied d'egalite de personnes qui fument ensemble. La n^gociation commen^a posement, doucement Avec unefrandiise itonnante et une logique admirable, le diancelier disait simplement, sinckement, ce quUdesirait. II allait toujours droit au but et interloquait ä tout propos Jules favre, habitui ä ses

f6

C/$

??ie??7e cr///Je^ aa^z> afy?^e?v c.//e/!J^J^

V9e/^'' /^- Yl^/Je- a/i^^fy?*^ mu^ , ^u^. ae?n/ty?i /ri?ffe?^y7

APitfts che*. Mtirlitirt , hibrmrc.rtio-dit C'tq fl*

XllI

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

Jülesfävve sinclina pom refuser, et declava quit ne fumait jamais. - Vous ave) tott, lui dit bonnement le cukassier diplomate. Lotsquon abozde un entvetien qui peut quetquefois amenev des discussions, engendvcv des violences de langage, // vaut mieuxfumer en causam. Quand onfume^ voyej-vous^ continua-t-d en allumant le havane, ce cigaxe que l'on tient, qtie ton nianie^ que ton ne veutpas laisser tombev.paralyse un peu les mouvementsphpsiques.TTloralement^ sans nous pvivet en aucune fagon de nos facultes cerebrales^ il nous assoupit Ugerement Le cigare est une diversion, cette fumee bleue quimonte enspirale et quonsuit malgre soi des yeux, vous charme, vous rend plus concüiant On estheuveux, la vue est occu- p^e, la main est retenue, l'odorat est satisfait On est disposeä se faire des concessions mutuelles. Ct notrebesogne, ä nous autres diplomates, est falte de concessions reci- proques et incessantes. Vous avej^ vous qui nefumejpas, surmoi quifume, un avan- tage : vous etespluseveille; et un desavantage : vous etes plus enclin a vous empörter, ä eider au premier mouvement, poursuivit-d avec un soupgon d' Intention räilleuse. Du reste, je suis sür que le capitaine doitfumer,

& dpoussa la soucoupe devant moi. favoue, me plagant ä un point de vuemoins eievique celui du diancelier, quun bon cigare ma toujours tentc. Je ctus neanmoins devoir refuserje voulais ette tout oreilles, nitre distrait par rien, et, en outreje me sentais hierardiiquement trop inferieur ä res deux hommes pour que je me permisse de le prendre avec eux sur le pied d'egalite de personnes qui fument ensemble, La nigociation commenga posement, doucement. Avec unefrandilse etonnante et une logique admirable, le diancelier disait simplement, sinckement, ce quÜ desirait. II allait toujours droit au but et interloquait ä tout propos Jules favre, habitue ä ses

r //J

C:

z:/7 T?^/^^/^ rr///jr r/^A/' 6//^r/,

'j '/9'^''

/iL/^E- a//y^*/yjv/A/f/ ^ ///// i/^/^f/?///

/^

/

/u //fr/'"

APi!''i.r ly»*'». yk«/7//--V l.i/'';uri.\ nie Ju ('■'.) Jt /

f6

xm

finässedes ctavocat^ au maquignonnage diplomatique, eine comptenantvien ä cette loyautipavfaite, ä cette fa^on süperbe etpeu con forme aux anciens err ements, de traiter

ks questions. ^j^MWÄÄ^^M.«^

/ AECHTER "^

(PORTORICO j

\ TABACK, /

Le diancelier sexprimait enfrangais avec une facilite que je nai guere tvouvee que die) les Kusses, qui sassimilent notre langue avec de promptitude et de bonheur, et

pour qui les difficultes de leur langage rendent jeu d'enfant l'etude des idiomes itrangers. II se servait d'expressions ä lafois degantes et forte s, trouvant, sans e ff ort

57

et Sans rechetcke^ le mot propre qui classe une pens^e, qui difinit une Situation, Tout en tirant du portefeuille ministeriel les pihes au für et ä mesure quon en avait besoin^ et en icrivant les notesque l'on me dictait, je me rigalais de cette lefon in- attendue de rhetorique et de conversation. Lorsquilfut question de Garibaldi et de tarrnee de Dijon, les yeux du diancelier

brillerent et prirent tout ä coup texpression d'une colere sauvage. On sentait quil

comprimait avec peine des rancunes ä lafois.

-J'entends^ dit-il ä Jules favre, que nous le laissions, lui et son arm^e, en dehors

de nos conditions d'armistice. Ce nestpas un desPÖtresVous pouve) bien metaban-

donner. II a enface de lui un petit corps d'armie dont feffectif est ^gal, ou ä peu

prh, ä celui de ses troupes. Quils se dSrouillent ensemble. De nous occupons pas

cteux.

Jules favre repondit que cela etait tout äfait impossible. Certes, on navaitpas de-

mand^raide de Garibaldi. Une premiere fois, Ü avait offert son concoms et celui de ses deuxfils au gouvernement de la Defense nationale, par une depeche adressie h Kodiefort, le f septembre, au matin, On avait refus^ ce concours, Ißais les circon^ stances ayantfait du condottiere italien le giniral d' un corps d arm^e fran^ais, ce serait une ladieteä lui, reprisentant de la france, d' abandonner Garibaldi, de tex^

clure d'unarmisticequidevait probtet ä tous, et,patcontte-coup, son corps cT arm fe, composi ä peu prh uniquement de fcangais.

La province, da reste, en acceptant les offres de Services de Garibaldi, que Paris avait cru devoir dicliner, avait enveloppi cet e'tranger dans les plis du drapeau na- tional, et ü ^tait impossible de t abandonner.

Pendant cette allocution, bien plus longue et certainement plus eloquente que le päle r/sum/que/en trace, et tandis que Jules favre prouvait que l'konneur du pays (taitengag^dansunepareillequestion,lacolheducomtedeBismardtavaitaugmente'.

fS

99

II sagitäit suv sa ckaise; ilavaitmeme poseson cigaxe ä moitii consumi et fumant encote suv le bovd de la soucoupe, et, frappant tves seckement avec t index suv la table, d secvia: - II faut pouttant que je le pvenne, cav fentends le pvomenev dans Berlin, avec un ^criteau dans ledos et res mots:,, Voilä la reconnaissance de l' Italief' CommentI Apres tout ce que nous avons fait pour res gens-la /..... Cest ignoblel Je mepermis alors une diose assej hardie, mais qui, vis-ä-vis d'un komme de la dis- tinction et surtout de feducation du comte de Bismardc, pouvait avoir une diance de riussir, et qui riussit en effet,

Jepris la soucoupe aux cigares; moitii souriant, moitiiinclin^, dans lattitude du respect et de la supplication, je la lui tendis.

Ilresta quelques secondes sans comprendre, puis la flamme de sespeux seteignit tout ä coup. - Vous avej raison, capitaine, dit-il, ü est inutile de se fädier, Cela

ne mene ä rien au contrairel

6t la conversation reprit son diapason habituel, modere. Üarmee de Garibaldi, et Garibaldi lui-meme, furent compris dans larmisticef' (C. d'ß^risson, Seite 545 ff.) ÄDID.S.färdie Cigarette, die dem rasdi pulsierenden, pridielnden modernen Leben mit seiner nervösen Unruhe und ßast am ehesten jusagt, findet Paul von Sdiön- than bejeidinende Worte: „Das Betäubende ist der süßeste Jauber der Cigarette, darum ist sie von den aussdi weifenden Genässenfast unzertrennlich. Sie gehört /um Seht, )um ßa/ardspiel und Liebe, )um Leiditsinn, /ur Sünde, )ur Poesie des Genie ßens. Ihr aromatischer, duftender, sidi in jarten Ringen und Wölkdien v er flüditig ender Debelist das Parfüm des Boudoirs, des diambre siparie usw. Der C ig areUenr audier greift nidit nadi den stärkeren Sorten wie der Cigarrenpaffer, der methodisdi seine

^yi^6''/Ut77lyCk ^f^fUf aiiC ^/■'///^7f^.

L

'rcr/iyiej

6o

XIV

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

II sagitait suv sa ckaise; ilavaitmeme poseson cigave ä moitie consume et fumant encore suv le bor J de la soucoupe^ et, frappant tres seckement avec l index sur la table, il secria: - II faut pourtant que je le prenne, car fentends le promener dans Berlin, avec un ^criteau dans ledos et res mots:,, Voilä la reconnaissance de I Italief' CommentI Apres tout ce que nous avons fait pour ces gens-la /..... Cest ignoble! Je mepermis alors une diose asse) hardie, mais qui, vis-a-vis d'un komme de la dis- tinction et surtout de feducation du comte de Bismard, pouvait avoir une diance de r^ussir, et qui reussit en effet.

Je pris la soucoupe aux cigares; moitie souriant, moitiiinclin^, dans tattitude du respect et de la supplication, je la lui tendis,

II resta quelques secondes sans comprendre, puis la flamme de ses peux seteignit tout ä coup. - Vous avej raison, capitaine, dit-il, d est inutile de se fäd^er, Cela

ne mene ä rien au contrairel

€t la conversation reprit son diapason habituel, modere. Üarmee de Garibaldi, et Garibaldi lui-meme, furent compris dans larmistice/' (C. dßfyisson, Seite 545 ff.) ÄDID. 8. für die Cigarette, die dem rasdi pulsierenden, pridielnden modernen leben mit seiner nervösen Unruhe und ßast am ehesten )usagt, findet Paul von Sdiön- than be)eidinende \Qorte: „Das Betäubende ist der feste Ja über der Cigarette, darum ist sie von den aussdiweifenden Genüssen fast unjertrennlidi. Sie gekört )um Sekt, jum ßajardspiel und Liebe, jum Leiditsinn, )ur Sünde, jur Poesie des Genie fens. Ihr aromatisdier, dußender, sidi in jarten Ringen und Wölkdien verflüditigender Debelist das Parfüm des Boudoirs, des diambre separee usvo. Der Cigarettenr audier greift nidit nadi den stärkeren Sorten wie der Cigarrenpaffer, der metkodisdi seine

ÖO

.z/( ef£?i/jP7i^c^ ^n^ a/^c ^/^^//^^f^.

^k \ JS^ ^

4

CZ-

/un6^//'eK^^^^^^/^^r^/^ ^l^ ^J^ ^^ ^y/Z^/^/iej

XIV

5ungegetbt, et vermehrt seinen/Konsum ^evraucktjületjt^voiscken den einzelnen Gängen einer Uläkljeit^ ^msJien Jen Nässen bei einem Rendejvous, im Wonnetaumel, vorher und hinterher . . . er flüditet sidi vpährend der hödisten /Kunstgenüsse in das foyet des Theaters, des Konzertsaales und langt gierig nadi dem Vorrat seines silbernen Zigarettenetuis, in dessen Innenseite der Dame der Geliebten graviert ist; er vpadit des Tladits auf und stedit sidi eine Zigarette an und saugt in langen, \^onnigen 3ägen die süße, erlösendeBetäubung ein; das ist was anderes, wie der braune bren^ lidie Stummel, der von einer €cke des IDundes in die andere geschoben wird, bis er glüddidi )u Asdie geworden ist. €in Sdilafjimmer, in dem geraudit wurde, - oh, es gehört eine Hase da)u! Die Zigarette paßt in unsere nervöse Seit. On nervöses Vergnügen für Tlervöse. Tflan raudit Jigaretten, weil man „nervös^^ ist; man ist nervös, weil man raucht. Per ewige Jir/tei Aber gut!'"^ (Jugend, Dr. 42, igoij

61

IDodevne Packungen

Dr. 0. <f . Lüthgen

Rünstleviscke Packungen gehören der neuesten Jeit an. Cinjig die Tabakpadiungen dutdiliefen eine mehvkundevtjäkdge £ntwidilung. Ihrem flädiensdinmdie vervoandt undähnlidi ihren Jielen vparen die mittelalterlidien Gilden-, Budj^eiden undCxlibris. Ihnen eignen im hohen Ulaße die lUerkmale, die als diarakteristisdifär Oesdiäfts- marken undWaren^eidien )u gelten haben: knappe Prägung, spredienderÄusdrudi, ein Bejiehungsreidtum, der die Jwed^e der ßandelsjeidien, wie in nieversagender Suggestion, ^ur Wirkung kommen läßt.

Ränstlerisdie Warenzeichen und Padiungen hatte sidi der Tabak sdion im 17. Jahr- hundert gesdiaffen. Die ausgeprägte IDannigfaltigkeii der versdiiedenenTabakarten zeitigte ein ßandelsbedürfnis, das erst im iq. Jahrhundert auf breiter er Basis in Crsdiei- nung treten konnte.Durdi die Verfeinerung derWaren, die Spaltung der ßerstellungs- weisen bedingt, entstanden eigenartige Seidien und Darstellungen, die, aufPadiun- gen undUmhüllungen geprägt, äußer lidi Ursprung und Wesen einer Ware kenntlidi maditen. Ihr Streben ging auf prägnante Untersdieidungsmcrkmale, die jeglidie Verwedislung aussdilossen, die dem Käufer, der einmal den Vornig einer bestimmten Ware kannte, ermöglidite, diese überall und mühelos wiederzufinden. Das gleidi- artigefabrikat wurde an ein bestimmtes form- und farbenbild geknüpft, dessen reiz- voller ündrudi sidi mit Leiditigkeit dem Oedäditnis einprägte, für die alten labakpadiungen bildete ebenso wie für Oildenzeidien und Budi-

61

4

6ntvnirfW»

6j

i

IDodevne Packungen

Dv. 0, <f. Luthgen

Rünstlevisdie Packungen gehören der neuesten 5eit an. Onjig die Täbakpackungen durchliefen eine mehrhundertjährige €ntwidilung. Ihrem flädiensdimudie vervoandt undähnlidi ihren Jielen waren diemittelalterlidien Gilden-, Budi^eidien und Exlibris. Ihnen eignen im hohen lüaße die IDerkmale, die als diarakteristisdi für Oesdiäfts- marken undWarenjeidien ^u gelten haben: knappe Prägung, sprediender Ausdruck, ein Bejiehungsreiditum, der die Jwecke der ßandelsjeidien, wie in nieversagender Suggestion, ^ur Wirkung kommen läßt.

Kunstlerisdie Warenzeichen und Padiungen hatte sidi der Tabak sdton im 17. Jahr- hundert gesdiaffen. Die ausgeprägte Wannigfaltigkeit der versdjiedenen Tabakarten zeitigte ein flandelsbedürfnis, das erst im ig. Jahr hundert auf breiterer Basis in Crsdiei- nung treten konnte. Durdi die Verfeinerung derWaren, die Spaltung der ßer Stellung s- voeisen bedingt, entstanden eigenartige Seidien und Darstellungen, die, aufPadiun- gen undUmhüllungen geprägt, äußerlidiUrsprung und Wesen einer Ware kenntlidi maditen. Ihr Streben ging auf prägnante Untersdieidungsmerkmale, die jeglidie Vervoedislung aussdilossen, die dem Käufer, der einmal den Vorzug einer bestimmten Ware kannte, ermöglidite, diese überall und mühelos wiederzufinden. Das gleidi- artigefabrikat wurde an ein bestimmtes form- und farbenbild geknüpft, dessen reiz- voller Cindrudi sidi mit Leiditigkeit dem Oedäditnis einprägte, für die alten Tabakpadiungen bildete ebenso wie für Oildenzeidien und Budi-

61

^1

<fjl#vai/\t^

i>l

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

Tüodevne Packungen

Dt. 0. (f. Läthgen

nünstlerische Packungen gehören der neuesten Jeit an. On;ig (he Tabakp.ickungen durchliefen eine mekthundertjäkrige Cntwidilung. Ihrem flädiensdinnidie verwandt undähntidiihren3ielenVi\-irendieimttclalterhdienOilden-,Bmh;eichcnund€xlibris. Ihnen eignen im hohen TUaße die Tllerhmale, die als diaraktcristisd für Oesdiäfts- marken undWarenjeidien ju gelten haben: knappe Prägung, spredienderAusdrudi, ein Bejiehungsreiditum, der die Jwede der flar^dch^cidien, wie in nieversagender Suggestion, jur Wirkung kommen läßt.

Rünstlerisdie Warenzeichen und Padtungen hatte sich der Tabak schon im n. Jahr- hundert gesdiaffen. Die ausgeprägte Ulannigfaltigkeit der versdiedenen Tabakarten jeitigte ein fjandclsbediirfnis . das erst im iq. Jahrhundert auf breiterer Basis in Crsdei- nung trctenkonntc.Durd^ dicS^erfeinerung derWaren, die Spaltung der Herstellungs- weisen bedingt, entstanden eigenartige Jeidien und Darstellungen, die, auf Packun- gen und Umhüllungen geprägt, außerlidi Ursprung und Wesen einer Ware kennt lid maditen. Ihr Streben ging auf prägnante Urtrrsdieidungsmcrkmale, die jeqlidic Verwedislung ausschlössen, die dem Käufer, der einmal den Votmq einer bestimmten Ware kannte, ermcglidte, diese überall und mühelos \viedcr;ufinden. Das gleid- artigefabrikat wurde an ein bestimmtes form- und farbenbild geknüpft, dessen reif- voller Cindrudi sidi mit Leiditigkcit dem Oedäditnis einprägte, für die alten Tabakpadiungen bildete ebenso wie für Oilden/eidien und Budi-

ÖZ

o

OK

o

0

l

5

«I

H

<^W^^

p0 2l.'S^tX\\^ixt9(

(S^oTn

öj

I

illüstvationen die Mpchneidekunst des ijjaktkundetts die Omndlage. Als der kmstlexisdie äoljsdiniU einer näditewen Jeit /um Opfer fiel, sdiwanden mit ihm die Vovßge der alten Padiungen. Um die IDitte des iq.Jahxhundetts unter dem An- drang völlig andersartiger Oese^e einer eklekti/istisdien Riditung yx>urde die Cnt- mdilungskette zerrissen. Der Brudi mit der Tradition bedeutete Verniditung des

Cntwutf Ctwin daß

I

Oevc^esenen. €ine langatmige, weitsdiweifige \Qirklid2keitsdar Stellung vvar an die Stelle kunstvollen flädiensdimudis getreten,

Cinem ungeläuterten Oesdimadi gesellte sidi die Sudit nadi einer sidi vorlaut vor- drängenden Tedinik; als sdiöngalt, was druditechnisdi sdiwierig und /ugleidi prunk- voll ersdiien. &n €nde dieser ^ntvoid^lung war nidit abzusehen. IDit der Jahrhundertwende kam der Wedisel Dem Individualismus der IDoderne mußte die unbedingteWertung der Persönlidikeit gelingen. Der Künstler übernahm

b4

auf den Gebieten, die bisher dem Handwerker undTediniker allein überlassen waren,

die führung.

Der modernen künstlerisdien Ausgestaltung boten Tabak-, Cigarren-undCigaretten- paAungen reidiste Anregung. Die fülle der Vor Stellungsbilder, die unauflöslidi mit dem Genuß des Tabaks verknüpft sind, drängte jur künstlerisdien formuliexung.

CntwurfCbt Orricke

Die nuancenreichen Stufen eines differen}ierten\Qohllebens gaben durch dasRaucken

bedingte Erinnerungsbilder aller erdenklichen Situationen des gesellschaftlichen

Verkehrs.

So ist das Rauchen in seinen charakteristischen Erscheinungen gerade mit den Phasen

modernen Lebens verknüpft, die von feinsten Schwingungen der Dervosität durch-

jittert sind: mit den fluktuierenden Ungewißheiten erwartungsvoller Erlebnisse, mit

Stimmungen, die mit gesättigter Gegensäl^lidikeit komplizierter Gefühlselemente

durchtränkt sind, mit Vorfreuden und Befürditungen aller Art, mit nervösen Er- regungen, die der ^raft des Willens ju spotten sdieinen; mit Gefühlen der Lange- vpeile, der vounsdilosen Ruhe, des satten Behagens,

€iner sdiöpferisdien Phantasie sind keine Grenzen gesetzt Alle Heije modernen Lebens können Ißotive der Darstellung werden. Daher die IDannigfaltigkeit der künstlerisdien Lösungen, Temperament und Laune des Runstiers mögen den Einfällen die rasdie Beweglidikeit, das leidite Dahinsdivpeben niditiger Dinge geben, die )war unentbehrlidi sind, die aber im Ernst des werktäglidien Lebens keine Rolle spielen dürfen.

Wie im Inhalt, so läßt audi in form und Tedinik die Tabakpadcung denkbar gröfte

freiheit. Alle mod er nenDrudiv erfahren stehen ihrjur Verfügung in einerVollendung,

wie sie die bis ins Raffinierte gesteigerte Budikunß gezeitigt hat. Ebenso die aus dem

Budisdimudi gewonnene künstlerisdie Reife ornamentaler Gestaltung: das sidiere

Gefühl für diefläd2endekoration,für die Anordnung desSa^es, die form derBudi-

ßaben. Dann das jeidinerisdie Rönnen, das aus der herb-energisdien Linienführung

ebenso klarspridit wie aus sensitiv-beweglidien, verhaudiendenllmgrenjungen eines

weidien, empfindsamen Stridies, Der gesdiulte Blid für farbige, tonige Werte, für

die Wediselwirkung sdiwarjer und weißer flädien, für feine spielende Liditeffekte,

für die Leiditigkeit der in rhythmisdier Bewegung aufgesetzten Tupfen,

Daß die Gesetze derflädienornamentik erkannt wurden, beruht )war )um großen Teil

auf fremden Anregungen, unter denen der Runst Japans aussdilaggebendeBedeutung

zukommt, Japanisdie Vorbilder führten in die duftigenfarbenrei^e der Uatur ein, si

gaben den formen die sdiwebende Leiditigkeit, sdiieden dasSdiwere, jähßaßend

sie

66

&otwuTffr^

67

B f. f}. ^IbmJt»

***"-'" ^~"'"''' ":.""nrT^P^?^*' "S"'^*^- '»^'t^f^s'^x :i€ar~si^'>tz-^

r<iw'".rr;,,r: >-. 'i^'cr^

69

[

INTENTIONAL SECOND flXPOSUR

•1

'■■9'

IIKI». TiM. I«« »3^

50 OR. MK. 1.00

JOS. FEINHALS, GÖLN

HOFiLiiViSBAliY

ög

aus, schufen den melodiösen 3ug der Linien und ließen endlidi wieder das Wesen der Crsdieinungen erklingen.

€in neuer Oeist beseelte die alten formen. Wie stark der eigene sdiöpferisdieWilleist, feigen am besten die in bewußter Anlehnung an alte formen gesdiaßfenen Arbeiten.

Cniwv.rf Crwin Haß

Schon die Art, wie die Anknüpfungspunkte an die Tradition gesudit werden, ist be- ^eidinend. In dem gewählten TDotiv liegt jumeist eine innere Dotwendigkeit, die aus der unmittelbaren Beziehung jwisdien dem Wollen des Künstlers und der Äusdruds- kraft der historisdien form resultiert. So sdieint die herbe Linienführung alter ßoly

sdinitte für moaerne TabakpaAungen einen starken künstlerisdien Reij^u enthalten. Verbindet sidi dodi mit dem Pfeifenraudien die Vorstellung einer gewissen lässigen Sdiwerfälligkeit, einer satten Behaglidikeit, die sdion in der flerriditung der Pfeife, in den Vorbereitungen )um Kaudien sich be^eidinend offenbart. (Oeht dodi O. de

CjBtWWtf C Km.

Watteville so weit, daß er die form der Pfeife, die Art des Raudiens )u Rassen- merkmalen erhebt: „La pipe est caract^ristique de la race/' S. Blondel, Le Tabac, Paris iSgi, S XIV.J Daher in den fabakpackungen die Bevorzugung der kräftigen Strichführung des ßol^sdinittes mit seiner verinnerliditen Wirkung. (Cscorial von

70

n

'^^"^°^9fMsindie€injelheitendurchgefäknMftigimSuich^vonreiA^^ in demOegensalj -on Hell und Dunkelist die Charakteristik der formen völlig aus der Ted^nik des ßoljsAnitts gev^onnen. IhnliAes gilt für die Werkator-Padung von ß. Rrapn (Abb. S. 76) mit der jarten Linienführung des StahlstiAs. ßier ^ie dort eine Gliederung der fläAe durA Bild und SArift, ein ßineinkomponieren in den freien Raum, ein gesAidtes Ablägen der tonigen Werte, derart, daß diese Packungen sid: ebenbürtig den alten an die Seite stellen lassen. Für Cigarrenpackungen bildet die Innenseite des Ristendedtels die bevorzugte Stelle für den künstlerisAen Sd^muci. Die Größe des formates, die Isoliertheit dieser flädie, die betonte Umrahmung ermögMen eine mehr bildliAe Darstellung, eine Bevorzugung starker farbiger Wirkungen. Daß dabei der Charakter der fläd^e ge- v^ahrt bleiben kann und es mögliA ist, rSumUe Vertiefungen durA )eicknerisd2e Andeutungen wiederzugeben, jeigt die Packung „Palaver^ von fr. Steinert (Abb. S jyj. Hier werden mit GesAick gewisse Tendenzen des Plakatstils verwertet: die Silhouettenhafte Ronturierung der Gestalten, sAwar) vor hellem Hintergründe, die starke 3usammenfassung durA die gleiAe goldgelbe Tönung der Seiten, der be- ruhigende Ton des Blau von ßimmel und TDeer, von dem siA in voller Klarheit die SArift abhebt. Dann die Steigerung der AusdruAskraft durA die Prägnanf der Linienführung, durA die Eigenart der UbersAneidungen. Im ganzen die siAere Art der Stilisierung, der Abstraktion von den WirkliAkeitsformen, durA die allein die volle GesAlossenheit des ÖndruAs erjielt wird. Die CigarrenpaAung „Colloftno" dieses Künstlers (Abb. S 67 J beruht auf

7i

Cntwurffti^ ^*ia*rt

71

denselben formalen övandsä^en. Die dem spe^ifisAen künstletisdien Ckarakec nadi gleidie figuv ist unvermittelt auf die weiße fläAe des Blattes gese^t. an Jer- /lattern in der Raumlosigkeit mrd durdi die obern and untern Sdiriftreihen

vevhindevt

In den PaAangen für Zigaretten prägt sidi die Idee des fläAenornaments am

deuthdisten aus. feingegliederte formen und Linien von origineller Erfindung, die

^atwmrf &iA

sid2 weid2 und harmonisA den formen der Sdiaditel einfügen, IDotive von einer agenart,diedurd2dasÄusmer)enallergleidigültigennebensäd2lid2keitendäsWesen

ihres 5voedies offenbaren : das klare ßervorkekren derAufsArift, die tindringlidikeit der färbe, die Prägnan) der flädiengliederung. In gev^isser Beziehung aussdilag- gebendfür die formale Lösung sind die Be^eidinangen der Zigaretten. W*> der Dame, wenn er gut gewählt ist, eine Art Vurdisdilagskraft besitzt, so wird diese in

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

denselben formalen Orundsänen. Die de,n spenßs.i^en kunsdeas^hen Ch.t.kter ,.uh gleiche figuv ist un.eamueh auf d. ..eife fUuhe des Bbues gese.r du: J. flattern in der Raumlosigkeit uVn/ durd, die ohcrn und untern Sd^r.ftre.her

verhindert.

In den Padungen für Cigaretten prägt siA die Idee des fbd^encrnatnents am

deutUAsten aus. femgeghederte formen und Lmien .on origineller tr findung du-

sid. .eid. und harmonisd, den formen der SAachtel einfügen. Wot.ve ron e.:e. digenart,diedurchdasAusmer,enallergleichgidtigennehensäd^luUeuendas\\\s..

,hres3^ed>es offenbaren: das klare /hervorkehrender Auf sM'.du-tmdrmgluUat der färbe, die Prägnan, der fUuhenglicderung. In gewisser Beziehung aussd^iag- gebendfür die formale Lösung sind die Be^eid^nungen der Ligaretten. Wu- de. Dame, ^enn er gut ge^^ählt ist,, eine Art DurAsd^lagskraft bes.t,t. so ^ud d.ese .

7f

' if}

M^^li'kkeiten liegende v^evbende Kraft noAgesteigertduxdidieganje Aufmachung, dmdi die derDamemit einem besümmtenVovstellungsbild verknüpft sidi dem Auge einprägt. Der Klang des Wortes muß mit dem form- und farbenklang des Votstel-

Entwurf ßugo Rrayn

jUtteT<i <T^

^^wmiKS^KTmf^

CDLN

J

^'^'^Ssbildes eine anheitbilden.Der3usammenklang muß als notwendig ersAeinen. SolAes überjeugende ßerauswad>sen des künstlerisdien IDotivs aus dem Damen

diarakterisiert die Parkung der Dragoman-Cigaretten von CRWeiß (Abb.S.71).

76

Mnlidies liegt in der reif vollen Vaudeville-Padiung von äse Oeridte (Abb.S.bf), die Oefühlssdimngungen erklingen läßt, die man mit galanten Cpisoden des Roko- kos )U verbinden pflegt. Daju das praditvolle Blau des ßintergrundes, das den

Cntwurf/htgo

Blidt mit Sidierheit aufsidi jieht. Audi die Libretto-Padtung (Crwin /laß, Abb. S. 70)

mit ihrer empfindsamen Linienführung, dem sanftenRot, dem fast brutalen Gegen-

sa^ von Sdvcar) und Weiß bewegt sidi in gleidier Oefühlsskala.

Wie hier dieSdimiegsamkeit der ornamentalen Linie )U einem Teile die künstleüsdie

Wirkungmitbestimmt,soistfürdiePi))ikato-PadiungdesselbenKünstlers(AbbS.Ö4)

die abstrakt ornamentale Gestaltung allein aussdilaggebend Das Wortbild, die

77

iü; ■II

Skifßt ^Pich Wetidt

y eine kr.ft.olle Un.r.kmun, sübsierter BUn- und BlütenrersMn,angen Insae,.nte überseht, findet siA dasselbe künstletisAePunnp in decL.fite.P.d^ung ^''"^■^^'^de(ÄbbS,r).Metdin,sbtin,tdiest.rkeWn^^^^^^^

^^'^"^^^""'^'^denfeinenOoldnnUnundde..uff.nendenSd..^^^^^^

ein neues Won^ent hinein, d.s .ad. in den^helUnRot der Duode,Ci,.rillos in Cr-

s^einun^uitt. Die Verteilung der Srkrifi in. R..^, ist hierbei .it großem Oesd^idt

durA,efakrt fCnt^arf^on W. ß.d.nk. Abb. S. 6y). One der .n.uti.sten P.k-

kun,en. in der derD.me die bildlid^e Vorstellung .n,ere,t Ut, ist WendesM.k.-

7S

Padiung, von welker furjeit nur eineSii;)e vorliegt (Abb. S. 78). Die Darstellung, in Stil und Tflotiv altgriediisdien Vasenbildern verwandt, ist durdi die Belebung der atdiaisdien formen mit modernem Inhalt von seltsam komisdierWirkung und besi^t dadurdi die Än^iehungskraß, die die Aufmerksamkeit fesseln muß. Der Reiditum derlDotive in diesen Packungen für Tabak, Cigarren und Cigaretten ist unersdiöpflidi. Lange )war währte es, ehe es gelang, künstlerisdien Kräften in diesem Gebiet sdireiendstet Öesdimadclosigkeiten Cingang )u versdiaffen. Dun aber einmal soldie Vorbilder bestehen, wiesiefuerst auf Veranlassung von fos. feinhals gesdiaffen wurden, droht keine Gefahr mehr, daß die neue tntwiddung ihr 3iel

verfehle. •- BrMlJsltmpelf.6.£hmtit

%

Die Pälävet'Päckung wurde in einem von Heim, Sc Aug. Bväning in Hanau veran- stalteten Wettbevoetb mit dem ersten Preise bedadit. Sowohl diese wie audi die CollofinO'Padung werden von Heinr. Sc Aug. Brüning für Jos, feinhals gedruckt. Die Originalentwärfe sämtlidier übrigen Padiungen sind von den genannten Künstlern auf Veranlassung der firma Jos, feinhals hergestellt worden. Den Drudt dieser Padiungen besorgt 112. DuIHont Sdiauberg in Cöln,

i

7Q

INTENTIONAL SECOND EXPOSURE

Skißje Ceich Wende

SAüft^Ujumhägerderkünstlerischenldee. Uur d.ß der Cindruck r>erstädt .ird darA eine kraftvolle Un^rakmang stüisierter BUtt- und Blüten.ersAlingungen. hsClegante überseht, findet sid. dasselbe känstlerisd^e Prinzip in der Uftte-Padung -0'^^-^^"HÄbb.S.7,).ÄllerdingsbringtdiestarkeWirkungderfarbe,dessatten

^'-"^'^'^"'-itdenfeinenOoldlinienunddemauffattendenSA^ar^derBud.staben ein neues IDoment hinein, das aud. in dem hellen Rot der Duode^-Cigarillos in cfr- sAeinung tritt. Die Verteilung der Sd^rift im Räume ist hierbei mit großem OesAid. durAgeführt (Cnt.urf.on \Q. ßadank, Abb. S. öyj. One der anmutigsten Pak-

^^"^^"^^'^derdernamediebildMeVorstellungangeregthat^istmendeslthaka.

78

Padiung, von weldier furjeit nur eine Ski))e vorliegt (Abb. S. jSj. Die Darstellung, in Stil und Wotiv altgriedisAen Vasenbildern verwandt, ist durA die Belebung der arAaisAen formen mit modernem Malt von seltsam komisAerWirkung und besi^t dadurA die Ansehung sktafi, die die Aufmerksamkeit fesseln muß. Der ReiAtum derißotive in diesen PaAungen für Tabak, Cigarren und Ligaretten ist unersAöpfliA. Lange }voar währte es, ehe es gelang, künstletisAen Kräften in diesem Öebiet sAreiendster OesAmaAlosigkeiten Cingang )u versAaffen. Dun aber einmal solAe Vorbilder bestehen, wie sie juerst auf Veranlassung von fos. feinhals gesAaffen wurden, droht keine Gefahr mehr, daß die neue CntwiAlung ihr Jiel verfehle. ^MJl» B..ndsu,nFeif.n.£hm*,

!• 10 •!

Die Palaver-Packung vc^urJe in einem von ßeinr. & Aug. Brüning in ßanau veran- stalteten Wettbewerb mit dem ersten Preise be Jacht Sowohl diese wie auch die Collofino-Padung werden von fleinr.&Aug Brüning für Jos, feinhals gedruckt. Die Originalentwürfe sämtlidier übrigen Padiungen sind von den genannten Rünstlern auf Veranlassung der firma Jos, feinhals hergestellt worden. Den Druck dieser Padtungen besorgt ID. DuTUont Sdiauberg in Cöln.

7Q

n

Entwicklungsgang devfivma Jos. feinhals, Cöln

von iSöi bis iqn

Ä. Boemer

Cöln hätte schon fxüh, untetstä^t dmcb seine günstige Lage und den Besit^ mtt- schaftlich bedeutendetRechte^ eine einflußreiche Stellung im deutschen ßandelsleben erworben. Wenn es der Stadt auch spater nicht gelang, diese glanzvolle Stellung )u behaupten, so blieben dodi derart beträditliche fiandelsbejiehungen übrig, daß Cöln auch für die folge ein vorzüglich geeigneter Stü^punkt )ur Einführung neuer ßandelsjxc^eige war. Ein solcher ßandelsjweig entstand im Beginn des 17. Jahr- hunderts durch den sich verbreitenden Oenuß des Tabaks.

Tabakhandel und -Gewerbe erlangten in Cöln in verhältnismäßig kurzer Jeit eine bemerkenswerte Ausdehnung und Bedeutung, die von andern Städten des Rhein- landes nicht erreicht wurden; doch war diesem Wirtschaftszweige keine ruhige, fort- schreitende Entwicklung beschieden. Als Cöln franpsisch wurde, legte das französische Tabakmonopol, nach vielen Erschwerungen durch 3ölle und sonstige Abgaben, die Tätigkeit der Cölner Tabakhändler und -fabrikanten vollständig lahm. IDit dem Abzüge der franjosen, 1814, änderten sich die politischen Verhältni/fe, und damit blühten auch Tabakhandel und -Gewerbe wieder auf Wenn es auch schwer war, die frühere Bedeutung wieder )u erkämpfen, so blieben doch einige der ältesten Tabakfabriken (ßeinr.f OS. Duinont,fran)foveaux, Ludwigs-Breuer) bestehen, deren

80

fahxikate bis mf den heutigen Tag einen weit verbreiteten, guten Ruf genießen. In der jweiten ßälfte des iq.Jahrhundexts wurde die firma Jos. feinhals in Cöln gegründet. Joseph feinhals, der Gründer des Oesdiäftes, kam aus mülheim am

Rhein nach Cöln.

a hatte sidi, nadidem er in seinerVaterstadt bei Joseph Gerber dasCigarrenmadien erlernt hatte, in versdiiedenen Cigauenfabriken Deuts Alands, bei Th.£ilebreAt und /.Deumann, beide in Berlin, weiter fortgebildet. Dabei erwarb er sidi, unterstätftdurdi eine gewisse natürliAe Veranlagung, eine ausge^eidinete VQarenkenntnis. Sudem hatte ihm dieTätigkeit in diesen großen GesdiSften eineneinblidündieOrganisation und Leitung derartiger bedeutender, wirtsdiaftlidier Unternehmungen gestattet. Günstige Umstände ermögliditen es ihm in dieser Weise, sidi eine vor^ägliAe Aus- bildung anzueignen, die neben treuer Arbeit die Grundlage für die CntwiAlung

seines Gesdiäftes bildete.

Am /f. September i8bi eröffnete Joseph feinhals sein GesAäft in Cöln, flöhe Straße b, unter Vfannensdiläger. In dem Hause Hohe Straße befand sidi der Laden für den Detaiherkauf die fabrikation wurde in der Stephanstraße n ausgeübt. Waren die ersten Jahre der £ntwiddung des Gesdiäftes nidit besonders günstig, so gelang es feinhals dodi sdion in kur,er Jeit, trot} geringer IDittel, festen fuß ^u fassen. Am i8. Dovember iSbj wurde sdion das Haus Hohe Straße 7 erworben und 1864 das Gesdiäft hierher verlegt. Dodi genügten die neuen Räume nidit lange. iS-n kam das üadibarhaus f hinju, von weldiem pnädist das Obergesdioß in Be- nu^ung genommen wurde. 1877 erforderte die sidi dauernd steigernde Ausdehnung desDetailgesdiäftes eine Vergrößerung derVerkaufsräume. Diese wurde in derWeise

81

RA'

ii

emiAt, daß man beide ßsuser dmdi einen Duvdibmdi vereinigte. In den detaxt

erweiterten Räumen verblieb das Oesdiäft bls)um Jahre i8qo.

Indiesem fahre wurde das OesAäft abermals verlegt, undjwarnaA ßoheStraße 65.

^^mit gelangte es in einen bedeutend verkehrreidierenTeil der ßohenSuaße und lag iugleidi an der €Ae der niAt minder belebten Sdiildergasse (siehe Äufsatf: „Vor den Augustinern, eine topographische Studie aus dem alten Cöln", Seite 88). Auf

<^'"^rnedtgrundstück,dassdiom88gerworbenwordenwar,errid2tetendieÄrAitekten

^^J^"r&vonOroSkeimeinenneubau,dasbekannteheutigeOesAäftshaus.DerBau vourde im Laufe desfahres i8go fertig und konnte am z8.funi bepgen werden. Die Verkaufsräume waren getrennt in )wei Abteilungen, für Import-Cigarren und in- ländisdie fabrikate; doA wurde die erstere erst später in Benu^ung genommen. \Qie sAon mitgeteilt wurde, hatte Joseph feinhals eine Cigarrenfabrik eingeriAtet und mit dieser den Cngros- und Detailverkauf verbunden. VersAiedene Umstände veranlagten ihn aber, seine fabrikation 1874 aufzugeben und sein OesAäft auf den Cngros- und Detailverkauf )u besAränken. Die Gründe dafür lagen vor allem in den in Cöln mit der Seit immer sAwieriger werdenden Arbeiterverhältnissen. €s fehlte besonders an einem geeigneten Arbeiterna Awu As. Dafu )eigte Cöln allgemein stei- gende Löhne. Des weitern aber war eine kleine fabrik niAt in der Lage, den diffe- renzierten Anforderungen des Publikums gereAt ju werden, was selbst eine große fabrik heute auA nur bis ju einer gewissen Orenje kann. Der Bejug von den ver- sAiedensten fabriken ermögliAte es nun, allen OesAmaAsbedürfnissen des Publi- kums naAjukommen. Wie riAtig dieser SAritt gewesen war, jeigte die günstige CntwiAlung des OesAäftes.

'^'^ ---rjl

-r s

^— •*'^'*

~ "* * "■ "^ ■*■ ■■

"^S^

^

^^-^^^

*^ V

: X

"^'^^.^

^"~ ""'

3

^Sr S

%

X

S. 1

V 1

>;.

S,

1^

"^^

T

\ 1

S-

\ .5^

s :

\ "ii

>.

V

1

1

V_

V

a. &

j

g -s

V

« ^ SD

'- \ %.

'S s c^

1 "*

^^ ^^ ^^

1

~\

^\ O' ^'"

J

J

V

^> •£ ä

P

HPc ^^ -N

X

•s "°^ ai

T_

R S ''"^ ^»I

\ ^

«S -E

\- ^

i

f .M r*

i

^J Kg

1

1

F

1

1

r

S

\ ^

'S

Zj-S

8j

fast )u gleichet 3eit mit der Aufgabe det fabxikation wurde audi det Betrieb der filiale in frankfurt am TQain, die hier auf der Bleidenstraße 47 bestanden hatte, eingestellt. Die Gründe hierfür lagen in dem OesdiSftsprinpp, jedem Raufet eine möglidist individuelle Behandlung )uted werden )u laffen, weldies 3iel bei einem ausgedehnten filialbettieb nidit in genügender Weise erreidibar sdiien. Dadidem vorangehend einige Daten für den äußern Cntwidtlungsgang des Öe- sdiäftes mitgeteilt wurden, möge hier nodi eine Tabelle folgen, die den innen, Gang des Oesdi&ftes während der fünf ig fahre des Bestehens veransAauliAt

(siehe Cntwiddungskurve S. SjJ.

Die Bewegungen, die die Oesdiäßsumsä^e in dieser Kurve feigen, illustrieren gleidisam die Entwicklung, die sdion gesdüldert wurde, und bilden fugleid, den besten Waßstab für den stetigen Äufsdiwung des Oesdiäßes. Abgesehen von den besonderen3wedien, denen diese graphisdie Darstellung im vorliegenden falle dient, ist die Bewegung der Kurve audi volkswirtsdiafilidi interessant. Der Abstieg det Kurve im fahre iqio diarakterisiert sidi als Jladiwirkung der in iqoq ergangenen Steuer- und 3ollgeset}e. Öewiß stedtt in dem mäditigen imporsdmellen vorlnkrafi- treten der Steuer- und 3ollerhöhung ein bedeutender Vorratskauf den die Kon- sumenten vornahmen, um von den vor diesen finan^politisdien TD abnahmen nodi geltenden billigerenPreisen^u profitieren. Aber daraus, daß derllmsat^vonmo nidit mehr die sonst beider vorherigen, gleidimäßigvoransdireitendenintwid^lungüblidie Steigetungaufweist,ergibtsidieinewirtsd2aftlid2beaditenswerteersdieinung,diesiA

wohl )um größten Ted so erklärt, daß ein bettäditlidier Teil des Publikums vorerst das Kaudien merklidi einsdirSnkte, abgesehen davon, daßnatürlidi audi dieVorräte

Sf

erst verbrauckt wurden. €s ist auch anzunehmen, daß viele Raudier sidi wieder der Pfeife zuwandten, weil sidi dadurdi das Raudien etwas billiger stellte. Ctst das Jahr iqn zeigt wieder, me aus der Rurvesdion pro rata ersiditlidi wird, die gewohnte Junahme der Öesdiäfisumsä^e.

Cs war dem Gründer derfirma,/asepk feinkals, vergönnt, die Cntwidtlung seines Oe- sdiäßesfast während der ganzen fünfzig Jahre mitzuerleben. Cr starb am if. Dezember iq07. Jladif olger wurde sein Sohn Joseph, dersdion iSqj OesAäftsteilhaberwurde und bereits lange vorher gemeinsam mit seinem Vater im Oesdiäfte tätig gewesen war.

^l^Josephfeinhalsicjojvon seinem Lebenswerke Äbsdzied nehmen mußte,widmeten ikmdie„VereinigtenTabäkzeitungen",Berlin,eintnehrendennadirufausdemhier

einige Stellen folgen mögen .„Wiederum hat der unerbittlidieTodeinenVorkämpfer für das Ansehen des deutsdien Tabakgewerbes POn uns genommen, ^err Joseph feinhals, derBegränder und bisherige Inhaber der großen, über die Grenzen Deutsdi- lands hinaus bekannten, mustergültigen OgarrenßrmaJos.Jeinhals in Cöln a.Rhein, ist am if. Dezember unerwartet infolge einer ßerzlähmung im Älter von 7Z Jahren sanft entsdilafenr An einer andern Stelle heißt es in dem üadirufin bezug auf den

^ntwidtlungsgangderfirma:„ÄuskleinenÄnfängenheraus,stetsSd]ritthaltendmit dem Geiste der sdineller undsdineller dahinsdireitenden3eit, hat Joseph feinhals es verstanden, sein Gesdiäft an die Spi^e der deutsdien Cigarrenkandlungenzu stellen,

'«'°i>ei ihn seine allgemein mensdilidienCigensdiaften,sowieseinfeinesempfinden für eine nadihaltige, nidit aufdringlidie Reklame in erfolgreidier Weise Unterstädten.''

^udinadistehender Passus derUadirede möge hier nodiPla^ finden: „SeineTüditig. ^<'it^l^f^<fimann,seinweiterBlickfärdieÄnforderungenandenGesdiäftsmann,sein

86

fleiß und seine Besonnenheit haben ihn im geschäftlichen Lehen Crfolge eqielen lassen^ die fast ohne Beispiel dastehen dürften f^

Wenn man heute noch von einem besonderen CölnerTabakgex^erbe sprechen vpill, so kann wohl ohne Scheu gesagt werden^ daß sich das Geschäft von Jos. feinhals neben den alten firmen einen der ersten Plä^e erworben hat Damit dürften die wenigen, vorhergegebenen Daten über den Entwicklungsgang des feinhals sehen Oe- Schaftes für das gesamte Bild des Cölner Tabakgewerbes willkommen sein.

i(FEINHÄlS)^

CÖLN

S7

Vor den Augustinern One topographische Studie aus dem alten Cöln

PL Jloubvock

Vor den Äüffustinetn'voat der mittelaltetliche Dame dev heutigen ßohenSttaßevon demAugustinevpla^ bisjuv,,Sd2ildevexgaß'\ An dem^xeujungspunhte dieser Straßen- jüge vpurde iSSg das ßaus feinhals eaiditet, mitten imSentrum der alten Stadt, auf römisdiem Kulturboden, der, voie die je^igen Aussdiaditungsarbeiten auf den an- grenzenden Grundstücken feigen, nodi heute römisdie IDünjen und Spangen, Reste römisdier Gläser, fränkisdier Krüge, Siegburger Keramik birgt Die Cntvoidtlung dieses Baugrundes läßt sidi jurüdiv erfolgen bis in die ersten Jahrzehnte des 14. Jahrhunderts, bis in die Seit, als die Bettelorden, die JFranjiskaner, Dominikaner und Augustiner, sidi mit reißender Sdinelligkeit in Cöln verbreiteten, als Kloster und Kirdie der Augustiner diesem Straßenjuge ihren Damen aufprägten, bis in die Jeit der allmäditigen CölnerPatrijierfamilien, denen die Stadt des 14, Jahrhunderts frei- heit und Größe und die vortrefflidie Organisation der städtisdien Selbstverwaltung verdankte. Später sdieint das Sdiidisal dieses Baugrundes eng mit dem im i'j. Jahr- hundert blühenden Cölner Großhandel verknüpft, als dieSünße begannen,IDittel- punkt des politisdien und mrtsdiaßlidien Lebens der Stadt ju xoerden,

DerandasCdhausßoheStraße-Sdiildergasseansdiließendeßäuserblocklaginmitten der verkehrreidisten Stelle Cölns, an ein Stadtgebiet angrenzend, das neben einem voirtsdiaftlidien ein starkes kulturelles Interesse beansprudien kann. Die „Sdiilderer-

88

gaß^^ nämlidi xoar das Stadtviertel der IDaler, Dort voohnten die iDitglieder der Iflalerjunß, Dort V(far audi in dem alten Steinsdien Wohnhause, Sdiildergasse if, bis jum Jahre ijqS das Amtshaus der IDaler, und in den beiden an der ßohen Straße unter einem Dadie gelegenen ßäusern ist die IDalerfamilie Groene, deren Stamm- vater ßeynkin dasßausiT^4 von ßilla, der\Qitx>e des Sdimiedes^Qe^elo, kaufte, mit

seinen drei Söhnen Johann, Peter und \Qynand bis gegen €nde des Jahrhunderts nadi^uweisen (J,J. IDerlo, Kölnische Künstler, Düsseldorf iSgs S,jio ff.) , Sidierlidi Gründe genug, den gesdiiditlidien €ntx^iddungsstufen nadijuforsdien, die dem ßause feinhals vorangingen. Umfangreich ist das IDaterial, das die Vorgeschichte bildet Erstreckt sich doch der

moderne neubau, der an Stelle der alten früheren feinkals sehen ßäusev treten vc^ird, auf die Orundstäcke ßohe Straße fq-öi und Sdiildergasse^-ij, während das jetzige feinhals sdie Oesdiäfishausßohe Straße 6j und früher Sdiildergasse i erhaltenbleibt. Das in vielen Bänden )er streute, sehr spröde TDaterial hat Stadtardiivar Prof Dr, Reußen in seiner kürjlidi ersdiienenen , .Topographie der Stadt Cöln imIDittelalter' in vorjüglidier ^ eise geordnet und nutjbar gemadit

DieVervpaltungsbejirke der Altstadt riditeten sidi in der reidisstädtisdienJeit genau nadi den Pfarrgrenjen. Die hier in frage kommenden Däuser gehörten dem Sdireins- bejirkeSt. Peter an, dessen Eintragungen aber erst nadi dem Jahre ijoo einsehen. Leider ist uns nur eine ungenaue ältere bildlidie Darstellung dieser ßäusergruppe in dem großen Wercatorsdien Stadtplane vom Jahre ifyi erhalten (Abb. S Sq), In den in der IDitte des iq Jahrhunderts angefertigten Rreutersdien Straßenkarten mit Häuserfronten finden sidi von der Sdiildergasse und von der flohen Straße einige diarakteristisdie Darstellungen (Abb. S. qz, qjj.

Dasheutige f einhals sdie Haus, ßohe Straße 6j und Sdiildergasse i, begreißin sidi die vier ehemals getrennten Häuser „5um Palast'' (ad Palatium), die )voei südlidi da- von gelegenen^ ohnungen und das westlidi davon gelegene Haus „5um neuenPa- last'' (adnovumPalatium), Beiden dürßgen und öfters kaum lesbaren altern Ein- tragungen, in denen die Bejeidinungen „neumarktvoärts" und „hodipfortenvf^ärts" durdieinandergeworfen werden, in denen das Haus Sdiildergasse ij audi dieBejeidi- nung „3um Saat' führt, fällt es sdiwer, aus diesem Labyrinthe eine sidiere und einheitlidie Darstellung )u gevoinnen. Das Edce der Sdiildergasse befind lidie Haus „ad Palatium" wird querst im fahre

2J14 erwähnt. Die Beggine Drude versdireibt ihrer IDutter Drude, der Witwe eines Öoldsdimieds Peter und späteren Chefrau des Hermann vom Deumarkte, aus der Hälfte dieses Hauses eine Leib)uchtrente von jo Sdiilling. Drude, die Toditer des genannten Peter, versdireibt nach ijiy ihrem Chemanne Oottsdialk Sdionweder aus diesem Hause eine Jahrrente von jo Schilling und 1 1Dark. ij^f erscheint der Waler (clipeatorj Henricus de Thurre, genannt mit der drucken, nebst seiner Ehefrau IDetilde als Eigentümer, die es 1^47 an die Eheleute Harolph von Esdiwilre undide übertragen. Die 3eitspanne des 14. und i^. Jahrhunderts war es, in der die5ünfieju IDadit und Ansehen gelangten. So sehen wir in der folge außer verschiedenen IDalern audi einenlüeister der Ooldsdimiedekunst als Eigentümer des Hauses, den um die IDitte des 14. fahrhunderts mit Sophie Sturm jum Oryfen verheirateten IDaler Peter Oroene, weiterhin einen Ooldsdiläger Peter und endlich im fahre 142Q den IDaler Peter von Uorvenich und dessen Ehefrau Bele.

In den ersten Jahrzehnten des lö. Jahrhunderts mit der beginnenden Renaissance wächst das sich seiner IDadit bewußte Bürgertum über die engen mittelalterlichen Schranken hinaus. Eine gesteigerte Aktivität, ein kraftvoller lätigkeitssinn sucht und findet neue VQege. Das einzelne Haus, das bisher als Laden, Werkstatt und Woh- nunggenügt hatte, wird )u eng. Der ^reis der täglichen Wünsche erweitert sich. So kam es denn, daß Johann von Wir dt, genannt Ißaiss, und seine Ehefrau Elisabeth auch die hochpfortenwärts von dem neuen Palast gelegenen )wei Häuser erwarben (um ifiij. fernerhin blieb dieser Oesamtbesit) verbunden. Im Wechsel der Gescheh- nisse scheint er bisweilen bedeutenden Oeschleditern der Stadt zugefallen ju sein, 3war sind es nur wenige Damen, die durch besondere Jusä^e unter der fortlauf en-

qo

91

den Reihe Jet Cigentumex, die in den Sdiveinsbüdiexn vermerkt sind^ hervorragen. Da ist querst im Jahre iffS der Katsriditer TDeldiior von IDätheim genannt, der ifSj als Bärgermeister starb, und weiterhin Johann \Qilhelm ßahn, Katsherr und Bannerherr der Rittequnft Isermart, der als Ratsherr von ijfi - ijgi erwähnt wird. Dieser übertrug den Besi^ an Elisabeth \Qeidenfeldts, Witwe des Cmanuel Ro))oli, weldie lygj ihre mit fiermann Joseph Cngels verheiratete Toditer

bäu/nöhan

Ulli:

«^M

- \/

%

iliii^H^^^^u

S9.

-i-1.

J

6J

1

iH^p' OQ/t yQu^^^iiiiu*^n ,

J

Elisabeth ansdireinen ließ. Von dieser 5eit an beginnt eine neue Art kaufmän- nisdien Verkehrs sidi Geltung )u versdiaffen. Langsam wadisen moderne Tendenzen empor, dieselben, die in der neuesten 5eit in der /Konsolidierung des Besitzes neue Grundlagen des VQirtsdiaftslebens gesdiaffen haben.

Sdionjetft, gegen €nde des i8, Jahrhunderts, erlangt das Ladengesdiäft seine aus- sdilaggebende Bedeutung, Rlar spiegeln sidi diese Verhältnisse in den neuen Be- si^ern der Grundstixdie, Bereits lyqy betrieben die Eheleute £ngels in den Häusern

9^

Tlr, booi undbooi^lg ein Gesdiäft mit englisdien TDanufakturwaren, (In der im Jahre I7g8 aufgestellten Liste der Grundwerte sind diese beiden ßäuser auf 10200 francs taxiert,) 1S22 hatte Phil Engels hier einelflanufaktur- und Bijouteriehandlung, die 182S äeinridi Christian IDoll unter der firma Cngels Phil weiterführte. Seit iSfi betrieb Jxiedridi Ditges unter der firma Therese Sdimitf-Ditges in diesem ßause eine Seiden- undWollenmanufakturWarenhandlung, der seit 1844 äudi die ßaupt-

1^^

fi)

Kfo

iiif

Q

iiii^ilJilJ

I

^ MWi

^c/iil4>6tyet^^ -

agentur des Rowlands-IDacassar-öls in ßänden hatte. Tladidem das Gesdiäft 1848

nadi dem THarsplat) i verlegt worden war, hatte friedridi Ditges diese Wohnung

nodi i84q als Rentner inne, um sie dann an Susanne Deu^ jur Anlage einer IDode-

handlungju überlassen, i8f2 - i88g befand sich die Bandhandlung der Gebrüder

Bing in diesen ßäusern, die i88q beide ßäuser dem Raufmanne Joseph feinhals

verkauften.

Heben der €dce Sdiildergasse lag neumarktwärts ßaus und ßofstatt „jom

9J

Sayle' (ad novum Palatium), Die älteste Onttagung evfolgte am zS. TQäxj ijoj- Det Besitzer ßetmann von Cdeten belastet dieses ßaus mit einet Jahttente von j TDaxk Denave, wovon )u seinem Seelenheile alle 14 Tage abwediselnd Tüessen vom hi 0 eiste und Unserer lieben frau an sedis Altären in derRirdieSt. IDaria in capi- tolio, undjwar am Altar der hl Jungfrauen, am Altar beim Grabe der hl Plek- txude, am Stefansaltar, am neuen Altar hinter dem fiodialtar, am Petersaltar und am Oeorgsaltar, gelesen werden sollen. Im Jahre ijij übertragen es die Rinder der verstorbenen Eheleute RidiolfOverstol) undBlije : Johann, Kanoniker an St Sevexin, undßenridi ihrer Sdiwesterfiadewig,Tlonne im Kloster Seyn,^ur Leib judit undnadi deren Tod dem Kloster )um Eigentum. €s scheint später in ein anderes ßaus aufge- gangen ]u sein, denn als soldies wird es nidit mehr genannt Das zweitletzte der ßäuser ist das jum Saal, nadi der IDarktp forte hin (domus in platea Clipeorum, videlicet finalis de quatuor domibus, vocatis pme Sayle, preter unam domum versus portam IDartis), Infolge Todes der Eheleute Werner de Thurre, IDaler, und ßille wird ijf4 deren Toditer II2et}a mit ihrem ^bemanne Gobelin von Gerisheim angesdireint Audi hier werden im if, und 16. Jahrhundert in dem langen Juge der wediselnden Eigentümer mandie Handwerker erwähnt, so der Goldsdilägex ßans Bremer (1464), der Armbrustmadier Gerhard von Styer(i774), dann der Kernen- madierVederidi von Gerresheim. Interessanter sind vielleidit die versdiiedenenWert- angaben, die sidi ermitteln ließenJnfolge einerV er Steigerung wurde das Haus öfftnt- lidi gesdiä^t, und )war auf 1400 Cölner Taler. Das war im Jahre löij, als es durdi Jusdilag dem Regenten des Laurentianer-Gymnasiums Dr, theoL ßeinr. Jrandcen von Sierstorp )ufiel Die )weite Taxe rührt aus dem Jahre 1798, in dem der Wert des

94

Hauses nur mit 2000 Jrancs angegeben wird. Die Eigentümer des ig. Jahrhunderts vermögen kein Interesse ßu erwecken. Joseph feinhals erwarb es igo7 von Wilh. Abels. Gan) ähnlidi verläuft das Sdiidisal des Hauses Sdiildergasse n. Im IDittelalter hieß auch dieses zeitweise „)um Saaf. Von der IDitte des 17. Jahrhunderts an wurde es „jumfüßgen^ genannt für dieses Haus beginnen die Eintragungen in die Schreins- bücber erst mit der Tflitte des if. Jahrhunderts.

Seinen Grund hat dies darin, daß im IDittelalter niemand gezwungen war, die &- Werbungen und Belastungen von Liegensdiaften in die Schreinsbücher eintragen fu lassen. So treten viele Häuser erst später als Ersteintragungen (primus pes, erster Sdireinsfuß) in diesen Büdiern als „Sdireinsgut'^ auf. Die nidit im Schrein einge- tragenen Liegenschaften, deren Übertragungen mit versiegelten Urkunden erfolgte, nannte man im Gegensa^ ju jenen „Brief gut^\ 3udem gab es auch solche Liegen- sdiaften, die einfadi auf Handschlag verkauft wurden. Auf diese Weise finden wir denn auch am 16. lüai 14^4 die Ersteintragung des Hauses „3um SaaT\ Dach Bei- bringung desBeweises des ungestörten dreißigjährigenBesi^es vor dem Hochgerichte wurden die Eheleute Peter von Wassenberg und Drutgen an dieses Haus, in dem die Eltern des genannten Ehemannes )U wohnen pflegten, als rechtmäßige Besitzer angesdireint, um dasselbe dann dem städtischen Akjisenmeister Johann von Seen- dorp )u übertragen, iffz erwirbt es der IDaler Hermann von Hattingen, der aus dem Städtchen Hattingen in der Grafschaft IDark stammte (IDerlo, Kölner RünstlerS.w) - Etwafünf Jahrzehnte darauf, im Jahre iboi, kam das Haus, da es überschuldet war, unter den Hammer. Vorher war es, nach der Heer d- Steuerliste vom Jahre ijSi von dem ApothekerllikolausChilion bewohnt. Auch hier findet sich infolge einerVersteigerung

Qf

eine genaue Zeitangabe, Von den vereidigten Sdiä^etn des flodigevidits Vi^ird es um löii auf f 00 Reidistalet taxiext, Erstanden vouxde es damals von den Eheleuten Johann €dcenhagen und Ursula Barbierers für das Ißeistgebot von foi Keidistalern, Von den Crben dieser Eheleute kam es ibzo an die Eheleute Engelbert flermeling und Tringen IDouri^, deren Tladikommen über loo fahre lang im Besi^ des flauses blieben. Um diese 5eit sdion finden die ßermelings als Ooldsdtmiede Erwähnung, Denn es wurde ßeinridi flermeling am 6. August löfö und sein Sohn Peter im fahre iböq in dasBrudersdiaftsbudi der Ooldsdimiedejunft eingetragen. Am zf,IDaiibbg erriditeten die trben flermeling einen Teilungsvertrag - hier fährte das Haus den Damen ^^Jum fixßgen', - in weldiem diese Besi^ung dem Peter flermeling, dem Sohn des verstorbenen Ratsherrn Cngel flermeling, jufiel Die Ansdireinung erfolgte am 2g, TDai 1682, Tladi dem Tode der Eheleute Peter flermeling und Elisabeth Rox vourden 171J deren /Binder /Katharina, Tflargaretha, Engelbert, Christine und fleinridi angesdireint, die das flaus ihrem SdixoagerfohannRönigsfeld (dem Chemanne der in^msdien verstorbenen Christine flermeling) und dessen ^weiten Ehefrau Katharina Corbions übertrugen, 1746 sind diese Eheleute tot, und deren Binder Agnes, Anna, Gertrud, Johann undJxanjRönigsfeld verkauften es an die Eheleute JohanrNQilhelm Sdiumadier und TDaria Ratharina fleeps.

Seit dem ig. Jahrhundert wurde audi dieses flaus vorwiegend ^u Oesdiäftsjwecken be- nutzt. Dach demAdreßbudi von lygy fährte Baptist Po hl darin ein Oesdiäftmit ober- und niederländisdien Waren; weiterhin war dort eine ^llenwaren-, eine Leinenhand- lung, eine Konditorei, eine Oalanteriewarenhandlung und eine Jud^erfabrik. Im Jahre igoj fiel es an Joseph feinhals.Uadi der amtlichenSdiätfung derOrundwertevonijgS

wurde dieses Haus zusammen mit dem Jladibathause Dt. n aufiboo ftancs taxiert. Wie mr gesehen haben, waren die beiden kodipfortenw&rts an den „neuenPalast" angrenzenden ßSuser der ßohen Straße sdion von /okannvonWirdt,genanntmaiss,

im Jahre mi ;u einem Oesamtbesit) vereinigt worden. £ine fernere Vergrößerung des Baugrundes im 3uge der Hohen Straße erfolgte erst viel später durdijos.feia- hals, der das flaus ßohe Straße fg im fahre 7907 erwarb. Im IDittelalter hieß das flaus fiohe Straße fg „3ur Cidie", domus super lapidea via prope IDunstere (Rot- stodt). An dieses flaus knüpfen siA vielleidit die interessantesten historisdien Be- ziehungen. Denn einige 5eit nadi seiner CrsterwShnung im fahre m ^itd einer der bedeutendsten Bankiers des IDittelalters, TilmannvonÜmberg, in Verbindung mit diesem Besi^ genannt Die Eheleute Arnold von fludielhoven und Drude mußten mg eine ^apitalanleihe madien. Sie wandten sidi damit an den Besi^er des JlaA- barhauses Kotstode, an besagten Tilmann. Dieser Tilmann besaß weitumspannende fiandelsbe)iekungen. & spielte in der Witte des 14. Jahrhunderts in England eine große Rolle, besonders als er bei dem Ausbruche des hundertjährigen Krieges )wisdien England und frankreidi Rönig tduardlll aus seinen großen Geldnöten befceite. m4 nämlidi bemüht er sidi, die m<? dem &zbisd>ofBalduin von Trier für foooo Öulden undeinigenCölnerPatri)iernfürfoooÖuldenverpfändetenRronenwiederein)ulösen,

umsiedemRönige)urüdi,ustellen.Rönig£duardIII.wardamalsineinervet)weifelten Lage, da ihm des öftern gedroht wurde, mangels Jahlung die Rronjuwelen unter den ßammerfu bringen. fOenaueres bei ßansen in ßansisdie Oesdiiditsblätter igio,

IL, S. 402 bis 407.)

Im übrigen spielte sidi weiterhin der für diesen ßäuserblode AarakteristisAe Gang

97

m

des Besit^wechsels ah^ in dem unter andern ein Plattenmadier Johann von Vorsbadi (1406), ein Tudisdierer JohannvonCovelent] (vor ifgj) und der Ratsherr JosepkWil- heim Horst (ly 47) €vx> ähnung finden^ bis es endlidi während des iq, Jahrhunderts den versdiiedensten Handlungen )u Oesdiäftsjwedien dienen mußte. Aus der trockenen Tatsachenangabe der Sdireinsbüdier, aus der voediselnden Reihe der Damen der Ogentämer, mehr nodi aus der Aufzeichnung der versdiiedenenBe- rufe, die in ununterbrochener folge in den einzelnen Häusern dieses umfangreichen Komplexes ausgeübt wurden, blidien wie aus einem Spiegel der wandelnden 3eit' Strömungen klargeprägte Bilder hervor. Der stärkste Cinsdinitt, durch den das Ver- gangene von dem ein zukünftiges 3iel suchenden Heuen, fremdartigen unterbrochen wurde, jeigte sich um die Wende des 18. Jahrhunderts. Damals tauchten, querst in dem Adreßbuche von lygy, die verschiedenartigen Oesdiäfte, Handlungen, fabri- kations)weige auf, die in der folge sich immer mehr differenzierten, die zugleich aber auch durch die im Reim enthaltenen unbegrenzten Entwicklung smöglidikeiten die Grundbedingungen für die einigenden, zusammenfassenden Elemente der modern- sten 3eit in sich bargen, und zwar in einer Weise, die die Einheit des Warenhauses wie die Geschlossenheit der modernen Bureaubauten vorbereiten half Vor diesem neuen Umschwung, der die neue, den modernen Jwecken angepaßte Bebauung zeitigte, steht dieses umfangreiche, in historischer 3eit vielfadi zerstückelte Gelände jetzt, fast das ganze Gebiet wird dazu dienen, einen einzigen monumentalen Geschäftsbau zu tragen. Das jetzige feinhals sehe Haus, Hohe Straße 6y, Ecke Schilder- gasse, wird erhalten bleiben.Die hochpfortenwärts und neumarktwärts angrenzenden Grundstufe, Hohe Straße fg-6i und Sdiildergasse j-ij, deren Geschicke wir zum Teil

1

vom 14. Jahrhundert an verfolgen konnten, wurden entspveAend den Tendenzen der 5eit)u einem Gesamtkomplex vereinigt. /osjeinhäls hat sie, usämmengesAlosseo. Von ihm erwarb sie diefirma Cohn&Kreh in frank fürt a.IDain mit derÄbsidit, auf diesem, vom stärksten Getriebe gesdi&ftUAen Lebens umflossenen Baugrunde ein modernes Oesdiäftshaus ;u errichten.

tin größererTed diesesüeubaues, dessen fertigstellung gegen €nde igu ,u erwarten ist, wird mit dem Oesdiäftskause der firma Jos. feinhals in Verbindung gebradit und,u einer ausgedehnten Erweiterung ihrer OesdiSftsräume benutft werden. Die Vergrößerung der Kontore, der L&gerfür deutsdie Cigarrenfabrikate, Cigaretten und Tabake, der Padikammern sowie die Anlage eines Transitlagers ßr importierte fia-

vana-Cigarren sind vorgesehen.

Diese räumhdie Ausdehnung entspriditdemBedürfnis des sidi stetig vergrößernden

Oesdiäftsbetriebes und bildet gleidijeitig eine geeignete Grundlage für weitere Int- wicklungsmöglidikeiten.

CwUni

^ ^

q8

QQ

VtMAk

ntKAUsotoiBm vonjosim famALsm com als ftsTsmifi

3um mßioßmoen oisanfis-juBiLmm smtn finrnk.

umsmAO-noLSsmnm von f./i. amcRi, DUSsaDOKf.

nACn ÄWKDnuno mv miT DiK cuKsmmnin

Des RunsTLtns otvmcRX m m. mmom

scuAUBao. com, im auoust mcmxi

niMiMmiiiiiiariMiinri'-iririri t-""-"' •""-'""•- '

iti

COLUMBIA UNiVERSITY LIBRARIES

IThls book is due on the date indicated below, or at the expiration of a definite period after the date of borrowing, as ' provided by the library rules or by special arrangement with the Librarian in Charge.

«il

m:\

£^^

1^ «»l1"

NEH

Ute Olim

^»pil^'^i!if.:y'jM«i|ilf^ii-an^

■[f :ra.i''''Ml^f«1R'V(f i1li"TOl^f ■! ^i^'WftiiffP^T "'^ iriii.'aaMcm«ifa;.:,iaMi;^'ii:,äMiiMm,jjM^ m, i u^ >UJduMjH^

^3S7

F3Z7

D357

Feinhals, Jos.

F327

Der Tabar In Bimst Und Fultur

OCT 31 1917

p

ENDOF TITLE