Ss 5 en Zul ee 72 EEE * n 5 — * | er 12 Nr * se Pa Re N * * N * Bi N mt | — NNW AN W * N il Des Herrn Geoffroy, D. und Prof. der Arzuey Wiſſenſchaft in Paris Abhandlung Conchhlien um Paris | Pe auf dem Lande, als in ſuͤßen Waſſern gefunden werden. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſezt und mit einigen erlaͤuternden Zuſaͤtzen vermehrt durch Fried. Heinr. Wilh. Martini der Arzneygelahrtheit Doktor und Praktikus in Berlin. In minimis maxima Sapientia. * Nuͤrnberg, bey Gabriel Nicolaus Raſpe. 1767. ( 5 55 2 Dem Wohlgebohrnen Hocherfahrnen und Hochgelahrten Herrn Herrn B. Feldmann Der Arzneygelahrtheit Doktor und Phyſikus in Ruppin Seinem Verehrungswuͤrdigen Freuͤnde widmet dieſes als ein Denkmal ſeiner wahreſten Hochachtung A N der Ueberſetzer, Zueignung ) Z ie werde ich Gelegenheit genug finden, Denenſelben meine er aufrichtige Dankbegierde ganz INS zu zeigen. Mit deſto lebhaftern Vergnuͤgen mache ich mir je: den einzelnen Vorfall zu Nutze, wobey ich Denenſelben einen Theil meiner Hochachtung und Ergebenheit beweiſen kann. Der unermuͤ⸗ dete Fleiß, womit Dieſelben die Maͤrkiſchen Erdſchnecken und Conchylien der füßen Waſſer zu ſammlen bemuͤht waren, iſt ein ſicheres Merkmal der vorzuͤglichen Aufmerkſamkeit, des ren INT > und Vorbericht. ren Sie dieſe ſeltſamen Geſchoͤpfe wuͤrdig ge: funden, und die ruͤhmliche Bereitwilligkeit, mit welcher Sie mich an dieſen muͤhſam ge— ſammleten Reichthuͤmern ſo wohl, als an denen damit angeſtellten Beobachtungen Theil nehmen ließen, erfordert mehr weſentliche Erkenntlich— keit, als ich abzutragen vermoͤgend bin. Da ich Denenſelben nichts wichtiges vor Dero großmuͤthige Güte anzubiethen habe; fo theile ich wenigſtens mit Ew. Wohlgebohrnen zu- erſt die Freuͤde, welche nachſtehende Abhand— lung des juͤngern Herrn Geoffroy in mir erregt hat. Ich war ſo gluͤklich, fie gleich nach vol- lendeten Abdrucke von Paris zu erhalten, und Dieſelben werden am wenigſten daran zwei— feln, daß ich beym Durchleſen außerordentlich viel Genugthuung empfunden habe, weil ich hier auf wenig Bogen ſo viel Licht in einer Sa— che erhielt, auf deren Unterſuchung ich ſchon viel Zeit und anhaltende Bemuͤhungen verwen— det. Mein erſter Nebengedanke war, wie ſehr Ew. Wohlgebohrnen ſich freuen würden, end- lich ein Syſtem von Erd- und Flußconchylien zu ſehen, welches fuͤr eifrige Naturforſcher alle ge— wuͤnſchte Vorzüge beſizt. A 3 Der Zueignung Der durch unterſchiedene phyſikaliſche Wer⸗ fe ſehr ruͤhmlich bekannte Herr Verfaſſer hat in ſeinem ganz neuͤen Syſtem die weſentlichen Kennzeichen der Geſchlechter von den Bewoh⸗ nern ſelbſt hergenommen. Die Anzal und Form der Fuͤhlhoͤrner, der Sitz der Augen, die Deckel, die Beſchaffenheit der Saugeruͤßel und der Char: niere oder Schloͤßer an den Muſcheln, ſind die weſentlichen Theile, nach deren Verſchiedenheit er alle Geſchlechter, ohne ihre Anzal zu haͤufen, beſtimmt hat. Die Form der Schaalen hat ihm nur ſelten eine Gelegenheit zu einigen lin: terabtheilungen geben konnen. Es iſt nicht moͤglich, ein richtigeres Conchylien Syſtem zu finden, als das, was der vortrefliche Adanſon von den Sennegalliſchen und nun Herr Geof: froy von den Pariſer Conchylien geliefert ha⸗ ben. Die Bewohner der Schneckengehaͤuße und Muſchelſchaalen geben uns unſtreitig die richtig⸗ ſten Merkmale ihrer unterſchiedenen Geſchlech— ter an die Hand. Wenn es fuͤr die meiften Be; lehrten ſchwer oder fuͤr einige gar unmoͤglich iſt, bey den Conchylien des Meeres eigne Beohach—⸗ tungen anzuſtellen; ſo iſt es doch unendlich viel ſeichter und eben ſo angenehm als nützlich, die Be⸗ und Vorbericht. Bewohner der Conchylien die fich auf der Erde und in ſuͤßen Waſſern jedes Landes aufhalten, in allen ihren Veraͤnderungen und in ihrer wun⸗ dervollen Lebensart ſo zu beobachten, wie es der Herr D. Liſter in Engelland, der Herr D. Schlotterbeck in der Schweitz und ein Unge— nannter in Sachſen gethan. Die Zeit, die man der naͤhern Betrachtung dieſer Thiere aufopfert, iſt auf keine Weiſe verſchwendet. Nur muß man, um das Merkwuͤrdige in ihrer Lebensart zu entdecken, ſich die Muͤhe nicht dauren laſſen, ſie auf dem Lande und im Waſſer ſelbſt aufzu— ſuchen, die Beſchaffenheit ihres Aufenthaltes und ihre Nahrung zu erforſchen und, wenn man ſie mit Bequemlichkeit näher unterſuchen will, ih—⸗ nen in eignen Behaͤltnißen einen ähnlichen Auf enthalt und die gewoͤhnliche Nahrung zu ver— ſchaffen. Durch dieſe an ſich reizende Bemuͤ— hungen und durch einige Aufmerkſamkeit ſezt man ſich in den Stand, die Aehnlichkeiten die— fer Gewuͤrme zu finden und von der Gruͤndlich⸗ keit eines Syſtems, wie das gegenwaͤrtige, ſich ſelbſt zu uͤberzeuͤgen. A4 Die N . Zueignung Die Neuͤigkeit der Methode iſt nicht der einzige Vorzug, der dieſe gelehrte Abhandlung empfehlen kann. Die Anfuͤhrung der beſten Schriftſteller bey jeder Gattung von Conchylien, die Deuͤtlichkeit in den Beſchreibungen und vor allen Dingen die betraͤchtliche Anzal ſeltner und noch nirgends beſchriebner Erdſchnecken, muͤßen derſelben in den Augen aller Kenner und Liebhaber nothwendig einen vorzuͤglichen Werth ertheilen. Die durchſichtige Schnecke, la Tranſparente S. 43. die Sammtſchnecke, Ve- loutee S. 48. der kleine gewölbte Bund, Ru- ban convexe S. 50. das Saferkorn, Grain d’Avoine S. 53. das große Bienenkoͤrbchen, le grand Barillet S. 56. die Madel, I' aiguil- lette S. 58. das linksgedrehte Bienenkoͤrb⸗ chen, PAnti-Barillet S. 63. die rauhe und die ziegelfoͤrmig geſchuppte Tellerſchnecke, Plan- orbe veloulé & tuile S. 86. 87. der Feder⸗ buſchtraͤger, le Porte Plumet S. 102. lauter merkwuͤrdige Stuͤcke, deren Beſchreibung wir dem aufmerkſamen Verfaßer dieſer Abhandlung allein zu danken haben, und deren naͤhere Kennt— nis den Naturforſchern unſtreitig zum wahre: ſten Vergnuͤgen gereichen muß! Die und Vorbericht. Die eigenthuͤmlichen Vorzüge dieſer nuͤtzli⸗ chen Abhandlung, der Mangel eines aͤhnlichen Werkes in unſrer Landesſprache, die Schwie⸗ rigkeit, das Original von Paris zu erhalten und der anſehnliche Preiß, wovor es bezahlt werden muß, haben mich gereizt, die Urſchrift unter unſern Landsleuten bekannter und fuͤr diejenigen, welche bloße Liebhaber ſind, durch erlaͤuternde Zuſaͤtze noch brauchbarer zu machen. Ich habe mir Muͤhe gegeben, die Schriften, welche in Frankreich vielleicht ſelten geleſen werden und vom Herrn Verfaßer uͤbergangen worden, zum Vortheil der deuͤtſchen Leſer an gehoͤrigen Orte mit anzuzeigen, einige gebraͤuchliche Kunſtwoͤr⸗ ter kurz zu erklaͤren und in einem beſondern Zu⸗ ſatz die Methoden zu erzaͤhlen, nach welchen je⸗ der Schriftſteller, der von Erd- und Flußcon⸗ chylien gehandelt, dieſelben geordnet und be— ſchrieben hat. Die im Berliniſchen Magazin befindlichen Abhandlungen von dieſem Theil der Naturgeſchichte habe ich aus der Abſicht mit be⸗ rührt, weil die Liebhaber in denſelben von eini- gen Gattungen der Schnecken und Muſcheln ausfuͤhrlichere Nachrichten leſen koͤnnen. | A 5 Es Zueignung Es iſt ausgemacht, daß fich unter den Lieb⸗ habern natuͤrlicher Seltenheiten allemal einige finden, welche ihre Sammlungen hauptſaͤchlich als eine angenehme Ergoͤtzung der Augen be— trachten, und denen an den Conchylien nichts reizend vorkoͤmmt, als eine ſchoͤn geflekte Schaa⸗ le. Von dieſer Seite allein betrachtet, ſcheint die Conchyliologie ein ſehr magerer Theil der Naturgeſchichte und das Wohlgefallen an ders ſelben eine ſehr vergaͤngliche Freude zu ſeyn. Die Vergnuͤgungen der Sinne ſind ſchon ihrer Natur nach ungemein veraͤnderlich und fluͤchtig, woferne fie die Kräfte des Verſtandes nicht zus gleich in Bewegung ſetzen. Der Anblick der praͤchtigſten Conchylienſammlung wird in kur⸗ zen ermuͤdend, wenn der Eigenthuͤmer weiter nichts dabey denken kann, als daß ſie ſchoͤn und koſtbar iſt. Die genauere Kenntnis der Bes wohner, die Merkwuͤrdigkeiten ihrer einfachen Lebensart, das Sonderbare im Bau ihres wei— chen Koͤrpers oder in der Art ſich zu naͤhren und zu vermehren; kurz: die Naturgeſchichte der Thiere ſelbſt iſt es, die den Verſtand angenehm beſchaͤftigt, wenn ſich indeßen die Augen an ih⸗ ren und Vorbericht, ren kuͤnſtlich gedrehten und zum Theil ſehr praͤch— tig gemalten Wohnungen beluſtigen. Die uͤber die Merkwuͤrdigkeiten der Bewohner und uͤber die kuͤnſtliche Bauart ihrer Gehaͤuße angeſtellte Betrachtungen ſteigen nach und nach bis zu ei— ner freuͤdenvollen Verwunderung und geben den Ergoͤtzungen der Augen mehr Dauer, mehr An— muth und mehr Wirklichkeit. So ſehr indeßen der unterſuchende Natur: forſcher auf die Beſchaffenheit der Bewohner ſelbſt zu ſehen hat, ſo unmoͤglich iſt es dennoch in einem Conchyliencabinet etwas mehr als die Schaalen und hoͤchſtens einige einzelne Deckel aufzubehalten. Es iſt daher ſehr natuͤrlich, auf die Frage zu verfallen: ob ein nach der Unter⸗ ſchiedlichkeit der Thiere verfertigtes Syſtem zur Anordnung ihrer Gehaͤuße in einem Con⸗ chyliencabinet ſeyn koͤnne? Ohnſtreitig treten Sie, mein verehrter Freund, und vielleicht treten auch einige andere große Naturforſcher nebſt allen Conchylienſammlern mit mir auf die verneinende Seite. Die Syſteme des Herrn Adanſon Jueignung Adanſon und Herrn Geoffroy ſind ein wahrer Schatz der Gelehrſamkeit und ſehr ruͤhmliche Fruͤchte der muͤhſamſten Unterſuchungen. So lange die Rede bloß von einer gründlichen Er⸗ kenntnis der Conchylien iſt, als von einer beſon⸗ dern Klaße des Thierreichs, oder von denen Verhaͤltnißen und Aehnlichkeiten, die ſie unter einander haben und von der Ordnung, die aus der mehrern oder wenigern Aehnlichkeit unter den Geſchlechtern derſelben entſteht, ſo lange ſind dieſe beyde angezeigte die brauchbarſte und lehrreicheſte Syſteme. Wenn aber unſer Ver— ſtand, nach Anleitung ſolcher Syſteme, die Be— wohner in der Ordnung ihrer Geſchlechter uͤber⸗ ſehen hat, und wir nun in den anſehnlichern und dauerhaftern Gehaͤußen derſelben, eine angenehme Beluſtigung fuͤr unſre Augen auf— behalten wollen; ſo ſcheint es mir der Natur ge⸗ maͤßer zu ſeyn, daß man ſich ein beſonderes Sy⸗ ſtem wähle, welches die aͤhnlichſten Figuren der Gehaͤuße am naͤchſten zuſammen bringet und die Ordnungen und Geſchlechter nach den ſichtbar⸗ ſten Kennzeichen der Schaalen ſelbſt beſtimmet. Dies iſt die Urſache, die mich bewogen hat, die⸗ ſer und Vorbericht. fer Ueberſetzung eine Tabelle beyzufuͤgen, nach welcher man die Gehaͤuße und Schaalen aller ſo wohl hier, als im Berliniſchen Magazin be⸗ ſchriebnen Conchylien in einem Cabinet am bes quemſten ordnen und aufbehalten kann. Da wir, außer dem hoͤchſt raren lateiniſchen Traktat des Herrn D. Liſter von den engellaͤn⸗ diſchen Conchylien, kein einziges beſonderes Werk von den Erd: und Flußconchylien aufzu— weiſen haben, ſchien es mir deſto weniger ge— wagt zu ſeyn, wenn ich unſern deuͤtſchen Conchy⸗ lien Liebhabern die Ueberſetzung eines Syſtems lieferte, welches bis hieher das einzige in ſeiner Art iſt, und wegen der beygefuͤgten Tabelle zu gleicher Zeit als ein Syſtem fuͤr die Bewohner und fuͤr die Gehaͤuße betrachtet werden kann. Die muͤhſame Arbeit, deren wir uns einſt ſelbſt zu unterziehen gedachten, iſt nun durch den Herrn Geoffroy auf die vortheilhafteſte Art vollbracht worden. Ich lege die Fruͤchte ſeiner muͤhſamen Beobachtungen unſern Landesleuͤten mit theilnehmender Freuͤde vor Augen, und ſchaͤtze * Jueignung und Vorbericht. ſchaͤtze mich gluͤklich, Ew. Wohlgebohrnen bey dieſer Gelegenheit oͤffentlich geſtehen zu Eon: nen, wie unſchaͤtzbar mir Dero großmuͤthige Freuͤndſchaft iſt, und mit wie viel zaͤrtlicher Hochachtung ich zeit Lebens ſeyn werde 8 Ew. Wohlgebohrnen gehorſamſt ergebner Freuͤnd und Diener D. M. Vorbericht | des Verfaſſers. a ich vor einigen Jahren die Ge ſchichte der Inſekten, wels che um Paris gefunden werden, a) herausgab, war ich geſonnen, INN dieſe Arbeit fortzufegen und dem Publito auch die Geſchichte der Würmer mitzutheilen. Die Klaße der Würmer grenzt ſehr nahe an die Klaße der Inſekten, und ver dient darum eine deſto genauere Aufmerkſamkett, je gewißer es iſt, daß ſie vielleicht noch am wenig— ſten unterſucht worden. Ich hatte bereits viel ſeltſame hieher gehörige Beobachtungen geſammlet. Ich hofte, dieſelben vermehren, die fehl erhaften berichtigen, die Verſuche mit einigen, die mir noch nicht deuͤtlich genug vorkamen, wiederhoh— len, und wo nicht ein vollſtaͤndiges Werk, doch B wenig⸗ a) Hiſftoire abreg&e des Inſectes, qui fe trouvent aux environs de Paris; dans laquelle ces animaux font ranges ſuivant un ordre methodique. à Paris. II Vol. 4to. 1762. 2a Planches. v. Bibl. des Scienc. 1763. T. XIX. 2 Part p. 437. Comment. Lipf. Vol. XI. p. 612. 1 Vorbericht des Verfaßers. wenigſtens den Verſuch einer Geſchichte von den Wuͤrmern herausgeben zu koͤnnen. Allein je mehr ich Unterſuchungen anſtellte, deſto mehr haͤuften ſich die Schwierigkeiten. Jedes Geſchlecht von Muͤrmern, faſt möchte ich ſagen, jede Gattung derſelben biethet uns einen ganz neuͤen Gegenſtand an, welcher fuͤr ſich allein ſchon viel mehr Muͤhe erfordert, als ganze Klaßen großer Thiere. Die gröfte Anzal der Wuͤrmer iſt faſt noch gänzlich uns bekannt. Selbſt diejenigen, die wir in uns beher— bergen, und die im menſchlichen Koͤrper leben, ſind den Naturforſchern noch nicht vollkommen bekannt geworden. Der Kopf und die ganze Bildung des Band- oder Plattwur ms b) gehören in der Natur noch unter die unentſchiednen Aufgaben; und, ohnerachtet der ſchönen und wichtigen Ent⸗ deckungen des beruͤhmten Herrn Tremblay, wißen wir noch immer nicht genug zuverlaͤßiges von den Polypen, dieſen ſonderbaren Arten von Wuͤrmern, welche ſo wenig von den Eigen— ſchaften des Thierreichs an ſich haben. Man iſt noch ungewiß, ob jeder Polype ein einziges Thier, oder ein bloßes Behaͤltniß ſey, welches eine ganze Familie von Polypen in ſich enthaͤlt? Obgleich dieſe Schwierigkeiten leicht faͤhig ge— weſen waͤren, mich abzuſchrecken; ſo wuͤrde ich mich doch bemüht haben, meinen Vorſatz wenig— ſtens b) Solitaire Ruban. Taenia Linn. S. Nat. Ed. X. p. 819. n. 31. N | Vorrede des Verfaßers. II ſtens zum Theil auszufuͤhren, wenn mich nicht ernſthaftere uud wichtigere Geſchaͤfte davon abge— halten haͤtten. Bey der Unmoͤglichkeit, dieſe Ar— beit fortzuſetzen, glaubte ich die Sorge fuͤr die Ausfuͤhrung eines Entwurfs, woran ich gehindert worden, und welcher einen der ſchwereſten Theile in der Geſchichte der Thiere ausmacht, denjenigen Naturforſchern uͤberlaßen zu muͤßen, welche mehr Zeit darauf verwenden konnen. Ich habe mich. damit begnuͤget, die wenigen Beobachtungen in Ordnung zu bringen, die ich von den Schnecken— und Muſchelthieren geſammlet hatte. Dieſe Familie iſt in der Klaße der Wuͤrmer am zahlreicheſten, aber darum nicht weniger merk— wurdig. Sie hat uns viel ſonderbares anzubie— then, was man bey den uͤbrigen Klaßen der Thie— re nicht entdecket: ſie war aber bishero noch nicht in eine ſo methodiſche Ordnung gebracht worden, welche uns die Erkenntniß derſelben haͤtte erleich— tern koͤnnen. Daher glaubte ich nichts üͤberfluͤßi— ges zu wagen, wenn ich dieſe kleine Abhand— lung von denen um Paris befindlichen Conchylien bekannt machte. Wenn kuͤnftig ein Naturforſcher dieſe angefangene Beobachtun— gen von den Conchylien vermehren, und ihnen noch die Geſchichte anderer Thiere, die zur Klaße der Würmer gehören, beyfuͤgen wollte; fo wuͤrde dadurch den Freuͤnden der Naturgeſchichte ein wichtiger Dienſt geleiſtet werden. * B 2 5 Er⸗ Erklaͤrung der in dieſer Abhandlung angefuͤhrten abgekuͤrzten Nahmen der Schriftſteller und Schriften.“) 5 Aas Helv. Acta Helvetica phyſico- mathematieo - bo- tanico- medica. fig. aeneis illuftrata. Baſil. 1762. &c. 4to. praeſertim. Vol. V. D. Schlotterbeccii obſ. phyf. de Cochleis qui- busdam & turbinibus. p. 275. c. fig. Ada Upf. 1736. Linnaei animalia Sueciae in Altibus Upfalienfibus Anni 1736. 4to. Adanſ. Hiſtoire naturelle du Senegal. Coquillages. par Mr. Adanfon. a Paris 1757. in gto. avec fig. Aldrov. Ulyſſis Aldrovandi Libri IV. de Exſanguibus. Bonon. 1642. fol. c. fig. Argenv. Conchyl. I' Hiſtoire naturelle eclaircie dans une de fes parties; la Conchyliologie Prem. Partie. —— Zoomorph. LaZoomorphofe. Seconde Partie. par Mr. d’Argenville. a Paris 1757. petit in fol. avec fig. * Berl. Mag. Berliniſches Magazin, oder gefammlete Schriften und Nachrichten für die Liebhober der Arzney— wißenſchaft, Naturgeſchichte ꝛc. II IV Band. 1766. 67. be⸗ „) Die mit einem bezeichnete Schriften find als erlaͤuterndr Juſaͤtzt vom Ueberſetzer mit angeführt worden. * Erklärung der angeführten Abkuͤrzungen. v beſonders die beyden Abhandlungen von den Erdſchne⸗ cken im II und III Band, und von den Conchylien der ſuͤſ⸗ ſen Waßer im IVten Band. Bonan. Recreat. Bonani Recreatio mentis & oculi. Ro- mae 1684. fol. c. fig. — Huf. Kirch. Bonani Muſeum Rircherianum. ibid. 1709. fol. c. fig. Column. Purp. Fabii Columnae, Lyncaei Opuſculum de Purpura. Kiliae 1675. 4to. c. fig. Dale Pharm. Sam. Dalei Pharmacologia. Lugd. Bat, 1739. Denſo Beytr. J. Dan. Denſo monatliche Beytraͤge zur Naturkunde. Berlin. 1752. ꝛc. Zvo. Friſch Inſ. Jo. Leonh. Friſch Beſchreibung von Inſekten in Deuͤtſchland. Berlin. 1720. 4to. mit Kupf. Geſner Aquat. Conradi Gefzeri Hiftoria animalium, de Piſeibus & Aquatilibus. Francof. 1620. fol. c. fig. Geve. Nicol. G. Geve monatliche Beluſtigungen im Reiz che der Natur, an Conchylien und Seegewaͤchſen. Mit tluminirten Kupfern. Hamb. 1755. gr. 4to. deuͤtſch und franzoͤſ. Baſſelquiſts Reiſe nach Palaͤſtina. Roſtock. 1767. 8. Zanow Selt. Hanows Seltenheiten der Natur und Oeko— nomie. Leipz. 1753. 3 Bande 8 vo. mit Kupf. Klein lac. Theod. Kleinii Tentamen methodi Oftracolo- gicae &c. Lugd. Bat. 1753. 4to. c. fig. L.eßer. Fr. Chr. Leßers Teſtaceotheologie. mit Kupfern. ate Auflage. Leipz. 1756. 8vo. Linn. Faun. Car. Linnaei Fauna Suecica. Stockholmiae. 1746. 8vo. & Lugd. Bat. 1746. c. fig. Linn. Mu. R. V. Car. à Linné Muſeum Reginae Sue- corum Ludovicae Ulricae, continens Animalia rariora exotica, imprimis Infefta & Conchylia. Holmiae. 3764. gyo ma). 1 J B 3 ö Linn vr Erklärung der angeführten Abkürzungen. Linn. S. N. C. Linnaei Sylt. Naturae. Editio Xa. refor- mata. Holmiae. 1758. & Halae 1760. 8. maj. * — Oel. X. E. von V inne Reiſen durch Oeland und Er land mit Kupfern. Halle 1764. gr. gvo. * — Weſtg. R. Deſſelben Reifen dur merge l. mit Kupf. Halle. 1765. gr. 8vo. Liſter. Angl. Mart. Lifleri Hiftoriae Animalium Angliae tres Tractatus. Londini. 1678. 4to. cum fig. d — Angl. App. Mart. Liferi Appendicis ad Hiftoriae animalium Angliae tres Tractatus. Ed. aud. & emen- data. Londini 1685 8vo. c. fig. — Exerc. anat ada. Mart. Lifieri Exereitatio anatomi- ca de Cochleis. Londini 1694. 8vo. — Hit. Conch. Mart. Lifteri Hiſtoriae Conchyliorum Libri IV. Londini. 1685. &e. fol. Aerret Pin. Chrift. Merret Pinax rerum naturalium Britannicarum. Londini 1667. gvo. * N. gef. Erz. Neuͤe geſellſchaftliche Erzählungen, I—IV. Band. Leipz. 1758. mit K. 8vo. * OGek. pbyf. Abh. Defonemifch phyſikaliſche Abhandlungen VIII Theil. Leipz. 1755. 8vo. Petiv. Muf. Jacobi Petiverii Centuriae Mufei Petiveriani. Londini 1695. 8vo. * Rappolt. des Hrn. Prof. Rappolts in Preuͤßen, Beſchrei— bung Preuͤßiſcher Schnecken, die ihre Jungen auf dem Ruͤcken ausbruͤten. Koͤnigsberg 1738. gr. 4to. Swamm. Bib. d. Wat. Joh. Swammerdamm Bibel der Natur, mit Herm. Boerhavens Vorrede. Leipz. 1752. fol. mit Kupfern. Zulp. OH. Nicolai Tulpii Obſervationes medicae. Amſtel. 1641. 8vo. e 5 Kurze Kurze Abhandlung von denen um Paris befindlichen Erdſchnecken ad Conchylien der füßen Waßer. BC EESTT Te Einleitung, Mi = Die ganze Welt kennet unter dem . Nahmen der Conchylien diejeni— gen harten und gleichſam ſteinar⸗ tigen Gehaͤuße, welche eine Art weicher Thiere, ohne Knochen, ohne Abtheilungen oder ſichtbare Gelenke in ſich faßen; und von den Naturforſchern in die Klaße der Wuͤrmer verſetzt werden. Dieſe Schaalengehaͤuße ſind nicht alle von einerley Geſtallt. Einige beſtehen B 4 aus 2 | Einleitung. aus einem einzigen Stück, welches gemeiniglich Schneckenfoͤrmig gewunden iſt. Man nennet dieſe einichaalichte Schneckengehaͤuße. Teſtacea univalvia.) Andere find aus zwey Stuͤcken oder Fluͤgeln (valvaebettans) zuſammengeſetzt, deren ei⸗ ner genau auf den andern paßet, und die in ihrer Aushöhlung das Thier enthalten. Dieſes ſind die zweyſchaalichten Gehauße. (Teſlacea bivalvia.) Endlich giebt es noch andere, die aus mehrern Stuͤ— cken beſtehen, und den Nahmen der vielſch aalſchten Gehaͤuße (Teſtacea multivalvia ‘ erhalten haben. Alle Arten von Conchylien ſind unter dieſen drey Abtheilungen begriffen; doch haben einige Natur— kundige aus denen Deckelſchnecken eine vierte Ab⸗ theilung machen wollen. Die letzte Art iſt deswegen ſo genennt worden, weil ihre Mündung c) durch einen kleinen Deckel d) ver · c) Die Mündung iſt diejenige Oefnung des unterſten Ge⸗ windes, durch welche die Schnecken aus ihrem Gehaͤuße hervorkriechen. Berl. Mag. II. p. 342. $. 46. os. aper- tura. la bouche. ouverture. d) Operculum, opercule, f. Ibid. $. 48. p. 343. Anm. Diejenigen Schnecken, deren Deckel zu allen Zeiten, nach Gutbefinden des Bewohners zur Verſchließung des Gehaͤußes gebraucht werden konnen, find die eigentli⸗ chen Deckelſchnecken. Ihr Deckel iſt gemeiniglich an der DS} Einleitung. 3 verſchloßen wird, auf welchem ſich viele concentri⸗ ſche Ringe zeigen, und der bald Hornartig iſt, bald aus eben der Subſtanz beſteht, woraus die Schaale ſelbſt gebildet iſt. Da nun eine ſolche Platte den Nahmen eines Deckels erhalten, ſo hat man gut gefunden, die damit bedeckten Schaalen Deckel⸗ ſchnecken zu nennen. Dieſe Schneckengehaͤuße ſind zwar einſchaalicht, fie ſcheinen aber durch dieſes kleine Plaͤttchen, web ches gleichſam eine zwote Schaale vorſtellet, ſich der Klaße der zweyſchaalichten zu naͤhern. Ueber⸗ haupt giebt es einige Geſchlechter, bey welchen dies ſer Deckel genau mit der Hauptſchaale verbunden iſt; und hierinn kommen ſie mit den zweyſchaalichten uͤber⸗ ein, deren beyde Fluͤgel durch Gelenke und Baͤnder aneinander beveſtigt ſind. 35 Unter der Fußſohle fo angewachſen, daß ihn das Thier, wenn es in ſeine Wohnung zuruͤcke kriecht, veſt an die Muͤn⸗ dung anziehen und ſich voͤllig einſchließen kann. Man nennt nnr im uneigentlichen Verſtand auch diejenigen Thiere Deckelſchnecken, welche gegen den Winter aus ihrem Speichel einen kalkartigen Deckel bilden, um vor der ſtrengen Kaͤlte geſchuͤtzet zu ſeyn; Die ihn aber im Fruͤhjahr, als einen unnuͤtzen Theil, ſelbſt wieder abs ſtoßen und den ganzen Sommer hindurch ohne Deckel leben; wie die Weinbergsſchnecke No. 1. 4 Einleitung. Unter dieſen Conchylien ſind einige die bloß auf dem Lande, und andere die bloß im Waßer leben. Das Meer bereichert uns mit Conchylien aus allen angezeigten unterſchiedenen Klaßen. Un⸗ ter den Erdſchnecken ſind keine andere, als ein⸗ ſchaalichte, niemals aber zwey⸗ oder vielſchaalichte gefunden worden. Es giebt unter ihnen nur einige Deckelſchnecken. Die Conchylien der ſuͤßen Waßer, wovon wir hier allein zu reden haben, liefern uns zweyſchaalichte und einſchaalichte, fo wohl einfache, als bedeckte Gehaͤuße; doch hat man bis hieher in den ſuͤßen Waßern noch keine Entdeckung von vielſchaalichten machen koͤnnen. Wir theilen daher die Conchylien, die um Paris gefunden wer⸗ den, in zween Hauptabſchnitte. Der erſte wird die einſchaalichten, der zweete die zweyſchaalich⸗ ten in ſich begreifen. 0 Erſter Erſter Abſchnitt von einſchgalichten Schnecken Gehaͤußen. „ r es Die einſchaalichten Conchylien beftes ben, wie wir kurz vorher geſagt has ben, nur aus einem Stuͤck: allein im Bau find fie von einander merk lich unterſchieden. Bey einigen iſt dieſes Stuͤck eine bloße Platte, welche innwendig vertieft und oben erhaben iſt. Unter der Aushoͤhlung derſelben iſt das Thier verborgen. Man ſieht dieſes z. B. an der Convexen Schnecke oder Schluͤßelmuſchel (Ancylus) welche gar keine Windungen hat. Bey andern, und dieſe machen die groͤſte Anzal aus, bildet die Schaale einen Kegelfoͤrmigen Canal, wel cher ſich in einer Schneckenlinie um eine Spindel e) | herum⸗ e) Die Spindel, Axis, Axe, iſt gleichſam die Mittelſte Saͤule einer Wendeltreppe. Sie lauft von der untern Seitt 6 1 Abſchn. von einſchaalichten herumwindet. k) Der engeſte Theil macht die klein⸗ ſten Windungen des Mittelpunktes aus, 8) welche, je mehr ſie ſich vom Mittelpunkt entfernen, immer weiter oder groͤßer werden, und am breiten Ende die Oefnung oder Muͤndung des Gehaͤußes bilden. Unter dieſen gewundnen Schaalen ſind einige, deren Windungen ſich concentriſch umeinander herum drehen und eine Art eines platten Tellers vor⸗ Seite oder von der Muͤndung der Schnecken bis nach dem obern ſpitzigen Theil immer enger zu und iſt gemeiniglich an ihrem Anfange hohl. f) Die aͤußere regelmaͤſige Kruͤmmungen der Schaalen, dle durch die verborgnen Windungen des Thieres um ſich ſelbſt entſteben und ſich in ihren Verhaͤltnißen genau nach den Kruͤmmungen des Bewohners richten, werden die Geo winde, Spirae, Convolutiones, Claviculae, Helices, Gyri, Orbes, les Spires genennt. Sie drehen ſich ge⸗ meiniglich von der Linken nach der Rechten; und die we⸗ nigen, welche eine gegenſeitige Richtung annehmen, ſind ſo feltfam, daß man fie darum die Einzigen oder Links ſchne⸗ cken (les Uniques, ſine pari) zu nennen pflegt. ſ. Berl. Mag. II. p. 339. $- 42 — 44. g) Der Oberſte engere Theil der gewundenen Schnecken und die oberſte Erhöhung der Convexen Schnecken oder Schuͤſ⸗ ſelmuſcheln, heißt ihr Wirbel (verlex, le Sammet) oder ihre Spitze; l’oeil de la volule. Sie verbirgt gemeini⸗ gleich den aͤußerſten Theil des Thieres. Die entgegenge⸗ ſetzte breite Seite iſt die Vaſis oder die Grundflaͤche der Schnecken; und ihre engern Gewinde zuſammen genommen, werden von einigen der Topf genennt. Schneckengehaͤußen. 7 vorſtellen, ohne, daß man an der Schaale eine Spi⸗ tze oder Gipfel entdeckte, wie man an den Teller foͤrmigen Schnecken (Planorbes) ſehen kann. Bey andern drehen ſich die Gewinde in eine Kruͤmmung, die von unten ſchreg in die Hoͤhe laͤuft, wodurch die Schaale eine kugelfoͤrmige Geſtallt bekommt, die ſich in einen bald ſpitzigern bald ſtumpfern Wirbel endigt. Dieſe Figur iſt unter den einſchaalichten Schneckengehaͤußen ſehr gemein. Endlich iſt ein ſolcher gewundener Kegel bald mehr, bald weniger verlaͤngert, welches denen Schnecken unterſchiedene Geſtallten giebt. Nach dieſen mannigfaltigen Bil⸗ dungen der Schnecken, beſonders der Muͤndungen des Gehaͤußes, haben die meiſten Naturforſcher die Conchylien geordnet. h) Wir halten auch dieſes Mittel fuͤr deſto bequemer, je leichter es iſt, die Ge⸗ haͤuße aufzubehalten und die Verhaͤltniße der Aehn⸗ lichkeit in ihrer Bildung zu unterſuchen. Indeßen koͤnnten die Bewohner dieſer Gehaͤuße doch viel ſich⸗ rere Kennzeichen oder Merkmale abgeben, weil die letztern eigentlich nur als die Kleidung und Woh— nung des Thieres zu betrachten iſt, und weil Schaa— len, die dem Scheine nach ſehr unterſchieden ſind, Thiere von vollkommen einerley Geſchlecht in ſich verſchlieſſen koͤnnen; wie man hernach aus Beyſpie⸗ len bh) Die Methode des Herrn von Argenville in feiner Con— chyliologie iſt faſt ganz allein auf die Figur der Conchy— lien und auf die Beſchaffenheit ihrer Muͤndungen gegruͤndet. 8 1 Abſchn. von einſchaalichten len ſehen wird. i) Allein die Schwierigkeit, Thiere, welche im Waßer, und groͤſtentheils in der See le— ben, genau zu unterſuchen, hat es bisher verhindert, daß man die Kennzeichen der Conchylien nicht von den Thieren, die fie enthalten, hernehmen konnte. Herr Adanſon iſt der erſte, der dieſe Schwies rigkeit, die den Naturforſchern unuͤberſteiglich ſchien, a gluͤck⸗ 1) Beſonders bey dem Geſchlecht der Tellerſchnecken (Pla- norbes) und der Neriten. Bey dem erſten finden wir, unter andern plattgewundnen, auch ein Schraubenfoͤrmi— ges Gebaͤuße mit langen Zopf (Planorbe en vis, Turbo) und eine Kugelfoͤrmige Schnecke. (Globoſa, Tonne.) Das Geſchlecht der Neriten begreift, außer der gewoͤhn⸗ lichen Flußnerite mit halbmondfoͤrmiger Mündung, zus gleich Mondſchnecken (Cochleas lunares) und Spitzhoͤr⸗ ner (Buccina) mit unter ſich. Ein bloßer Sammler wuͤr⸗ de viel Bedenklichkeiten finden, dieſe ſo unterſchieden gebil⸗ dete Stuͤcke unter einerley Geſchlechtsnahmen zuſammen zu legen. Allein man bat eine Methode für den Vers ſtand, und eine andere fuͤr die Sinnen, beſonders fuͤr die Augen. Mit der erſten beſchaͤftigt ſich der gelehrte Naturforſcher, mit der andern halten es die Liebhaber na— ‚türlicher Seltenheiten. Es iſt nuͤtzlich, ja es iſt hoͤchſt an- genehm, die von den Bewohnern hergenommenen weſent⸗ lichen Merkmale der Geſchlechter zu wißen: allein“ was wuͤrde man, ohne die Bewohner der Conchylien zu kennen, von einem muͤhſam geordneten Cabinet ſagen, in welchem man die unaͤhnlichſten Gebauße nebeneinander, ein Poſt— horn neben der Bauchſchnecke oder ein Spitzhorn neben eis ner Schwimmſchnecke liegen ſaͤhe? Herr Adanſon und Herr Geoffroy haben ſich um die gruͤn dlichere Kenntnis der Schnecken und Muſchelthiere hoͤchſt verdient gemacht; allein ihre Methode iſt mehr zum nuͤtzlichen Unterricht, als zur guten Anordnung eines Conchylien Cabinet bes quem, in welchen man von den Bewohnern der Schaalen gar nichts, und von den Deckeln der Schnecken nur ſehr ſelten etwas zu ſehen bekommt. Half. Schneckengehaußen. 9 "glücklich überwunden hat. Dieſes berühmte Mit⸗ glied der koͤniglichen Akademie hat uns in ſeiner Naturgeſchichte von Senegal fo wohl die Abbil⸗ dungen, als Kennzeichen aller derjenigen Conchylien geliefert, die in dieſem Lande auf der Erde, im Meer und in den ſuͤßen Waßern gefunden werden. Dieſe unermeßliche Arbeit verbreitet ein neues Licht uͤber dieſen wichtigen Theil des Thierreichs. Nach dem Vorbild dieſes gelehrten Verfaßers habe ich gegenwaͤrtige viel eingeſchraͤnktere Arbeit uͤbernommen; die einzige, welche die Geſchaͤfte, die mich an Paris binden, verſtatten wollten. Ich has be mich bemuͤht die wenigen Erd und Flußſchnecken und Muſcheln die um Paris gefunden werden, durch Charaktere, die von den Thieren ſelbſt genommen worden, in eine methodiſche Ordnung zu bringen. Dieſe Thiere beſtehen aus nicht mehr, als 46 Bat: tungen, k) die mir zu Geſichte gekommen find. Ich k) Alſo dennoch aus ungleich mehrern Gattungen, als Lis ſter in Engelland, ein ungenannter in Sachſen; (Oek. Phyſ. Abh. VIII Th ) D. Richter um Frankf. an der Oder und D. Schlotterbeck um Baſel zubeobachten Ger legenheit gefunden. ? Im Berl. Mag. I—IV B. haben wir überhaupt 115 Erd⸗ und Flußconchylien beſchrieben, worunter 24 Gattungen Maͤrkiſcher Erdſchnecken und 27 Flußſchnecken und Mu⸗ ſcheln aus den bieſigen Gewaͤßern befindlich, die als eine e alle mis einem (*) bezeichnet worden. 10 I Abſchn. von einfchaalichten Ich habe fie unter VII Geſchlechter gebracht, und die V erften machen den erſten Abſchnitt von den ein⸗ ſchaalichten Erd⸗ und Flußſchnecken aus. Moͤchte doch dieſer Verſuch die jungen Gelehr⸗ ten, die um Paris Pflanzen zu ſuchen pflegen, auf⸗ muntern, ihn durch neue Beobachtungen vollkomm⸗ ner zu machen! Die Schnecken dieſes erſten Abſchnittes gehören zu folgenden W Geſchlechtern: I. Schnecken. Die Garten- und Weinbergsſchnecken ꝛc. Cochlea. Limax. Limas. Charakter. Sie haben 4 Fuͤhlhoͤrner. Die 2groͤſten tra⸗ gen oben in kleinen Knoͤpfchen die Augen. Die einzelne Schaale iſt in einen Schnecken⸗ gang gewunden. = Das Spitzhorn. Die Trompetenſchnecke. Buccinum. Buccin. Charakter. Zwey platte ohrenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner; Die Augen an der innern Seite des Urſprungs der Fuͤhlhoͤrner. Eine einfache, kegelfoͤrmig gewundene Schaale. III. Die Tellerſchnecke. Poſthoͤrnchen. Planorbis. le Planorbe. Cha⸗ Schneckengehaͤußen. 11 Charakter. 2 Fadenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner. Die Augen ſitzen unten, an der innwendigen Seite derſelben. Die einfache Schaale iſt gewunden und gemei⸗ niglich platt. . Neriten. Schwimmſchnecken. Neritae. Nerites. Charakter. Sie haben 2 Fuͤhlhoͤrner. Die Augen haben fie unten an der aͤußern Sei— te derſelben. Sie ſind mit einem Deckel verſehen. Die Schaale iſt gewunden und faſt kegelfoͤrmig. . Patelle. Die Convexe Schnecke. Schuͤßel⸗ oder Napfmuſchel. Ancylus. Ancile. Charakter. 2 Fuͤhlhoͤrner Die Augen innwendig am Urſprung der Fuͤhl⸗ hoͤrner. Die Schaale iſt hohl und glatt. ER KR € Anzeige 2 RAD X VE u u un un un un u ga 3%, Anzeige | der . bekannteſten Methoden, die Erdſchnecken und Conchylien der ſüßen Waßer einzutheilen. Die wenigſten Conchyliologiſten haben ſich mit Be⸗ ſchreibung und Eintheilung dieſer Conchylien beſonders abgegeben. Die meiſten haben dieſelben im Vorbeygehen nur einzeln angefuͤhrt und ſie keiner vorzuͤglichen Aufmerkſamkeit gewuͤrdigt. Denen Liebhabern dieſer allerdings merkwuͤrdigen Geſchoͤpfe wird es nicht unangenehm ſeyn, hier einen Zuſatz von den bekannteſten Methoden zu leſen, nach welchen ei⸗ nige alte und neue Schriftſteller dieſe zur Klaße der Wuͤrmer gehoͤrigen Thiere, nach dem Unterſchied ihrer Gehaͤuße einzutheilen vor gut gefunden. I. Rob. Sibbald a) theilt die Conchylien übers haupt in 3 Klagen und nimmt den Grund dieſer Ein⸗ theilung von dem Ort ihres Aufenthaltes, weil alle Conchylien entweder auf dem Lande, oder in ſuͤßen Waßern oder im Meere gefunden werden; Seine erſte Klaße machen die Erdſchnecken aus, deren Bewoh— ner er zu den Inſekten rechnet, die keine Fuͤße haben. Er nennt ſie alle 8 N (Cochleae terreſtres 9100 Ki Sibbaldi Scotia illuſtrata ſ. Prodromus Hift. natura. | lis Scotiae. Edimb. 1684. fol. Opus XX. annorum. - Anzeige der bekannteſten Methoden. 13 terreſtres turbinatae.) Die Conchylien der ſuͤßen Woßer bringt er unter drey Geſchlechter. Das erſte enthält die einſchaalichten gewundnen, die er Buccina; Daß andere die zweyſchaalichten, die er Muſculos, Muſcheln; Das dritte die einſchaalich— ten ungewundnen, die er Schuͤßelmuſcheln oder Pa- tellas nennt. Die Unzulänglichkeit dieſer Methode leuchtet beſonders dadurch in die Augen, weil er die Erdſchnecken als ein einziges Geſchlecht unter dem allgemeinen Titel der gewundenen Schnecken be— ſchreibt, und unter den Flußconchylien, nicht mehr als 3 Geſchlechter unterſcheidet. II. Martin Liſter, ein beruͤhmter Arzt in Lon⸗ don, der ſich mit Unterſuchung und Beſchreibung der Engliſchen Erdſchnecken und Conchylien der füßen Waßer viel Muͤhe gemacht, und außer ſeinem gro— ßen und praͤchtigen Conchylien Werke b) noch einen beſondern Traktat von den Engliſchen Erd— und Flußconchylien, c) mit einem Anhange d) E 3 heraus⸗ b) Martin Liſteri Hi Horiae Conchyliorum Libri IV. Londini 1685. fol. c. figg. aeneis Optimis (ab Anna et Sufanna filiis ſculptis, deſeriptionibus fere nullis.) e) Ejusd. Hiſtoriae Animalium Angliae tres Trallatusde Araneis, de Cochleis tum terreftribus tum fluviatilibus et mari- nis. Ibid. 1678. 4to. c. fig. d) Ejusd. Appendicis ad Hift. Animalium Angliae tres Tra- ' „&atus. Ed. alt. Lond. 1685. gvo. e. figg. 14 Anzeige der bekannteſten Methoden. herausgegeben, iſt meines Wißens der erfte, der die Geſchichte derſelben mit einiger Aus fuͤhrlichkeit abge⸗ handelt hat. Er theilt die Erdſchnecken Claſſ. I. In Bedeckte in teſtaceas Ordo I. von kurzer Figur deren Muͤn dung mit einem Deckel verſchloßen wird en. I. entweder gegen den Winter nur aus dem Speichel des Thieres gebildet wird. Coch- lea operculo e Sali - va confetto, Gen. II. oder mit der Schaale von gleicher Subſtanz iſt. Cochlea opereu- lo teſtaceo donata. von langer Figur Spitzhoͤrner. Buc- cina. Deren Ge⸗ winde m wen | N | Ord. II. — Gen. III. ſentw. von der rechten Inach der linken, Gen. IV. oder von der Linken [gegen die Rechte ger dreht ſind. Ord. III. von plattgewundener oder Gen. V. Iniedergedruͤckter Figur. ) Cochleae compreſſae. Claſſ. II. { — In nackende in nudas, Limaces di- Tas. Die — Anzeige der bekannteſten Methoden. 15 Die Conchylien der ſuͤßen Waſſer ſind, Claſſ. I. eee Gewun— d urbinata. 15 Ord. I. von ſtarker Schaale und einem Deckel von |gteicher Subftanz. Ord. II. ſoder von duͤnner Schaale, die durch⸗ ſichtig und immer of⸗ fen iſt. Ihre Wins dungen ſind 6 ſentw. von der Rechten nach der Linken. | oder von der Linken nach [der Rechten gedreht. von plattgewundner Schaale und mit Pur⸗ purſaft verſehen. Coc- (eum tundentes. Ord. III. 12 | | Claſſ. II. 11 zweyſchaalicht. uſch eln. Muſculi. | Claſſ. III. 1 einſchaalicht oh⸗ ne Windungen, wie die Napfmuſchel. Patel lla. In der Hiſtorie der Conchylien, wo der Herr Verfaßer nebſt den Engliſchen auch ſehr viel auslaͤndiſche Erd⸗ und Flußſchnecken in ſaubern Kup⸗ fern vorſtellet, ſetzt er dem Abſchnitt von den Erd⸗ ſchnecken wachſeßende Tabelle vor: N E33 Die 16 Anzeige der befannteften Methoden. Die Erdſchnecken find etweder | Spitz hoͤrner, mit verlangerter Schaa⸗ Buccina. le, und ihre Windungen laufen | fe e von der Linken zur Rechten und ſind . fentw. glatt, und die Muͤndung ſentto, mit Zaͤhnen 3 oder ohne Zaͤhne. loder von der Rech⸗ ten nach der Linken. Ihre Muͤndung iſt ſentw. gezaͤhnelt oder ohne Zaͤhne. | | oder geſtreift. oder Schneckenfoͤrmig und dichter zuſammen gewunden. oder platt gedruͤckt | \ Ihre Mündung iſt ſentw. glatt ohne Zaͤhne und der Rand des Mundes entw. ſcharf [oder nicht. 105 gezahnt. Va rechts oder links ge⸗ wunden. Der ıte Theil der Flußſchnecken enthält die eine ſchaalichte. Der 1 Abſchnitt die Buccina fuviatilia, worunter die Schrauben = oder Pfriemen⸗ und Bauchſchnecken mit begriffen find. Der 2te Ab⸗ a . | ſchnitt, Anzeige der bekannteſten Methoden. 17 ſchnitt, die Flußſchnecken, worunter ſich wieder ei⸗ nige Tonnen (globoſue) befanden; Der zte Abſchnitt die Flachen, niedergedruͤckten Flußſchne⸗ cken, falſche Ammonshoͤrner und Flußneriten. Im aten Theil findet man die zweyſchaalichten Con⸗ chylien r.) Die Muſcheln ſentw. mit plat⸗ Muſculos. ten * gezahnten [Charnier. 2.) Die Kammmuſcheln. ( Pettines. Ob gleich dieſe Eintheilungen noch viele Unvollkom⸗ menheiten an ſich haben, und oͤfters von ſehr zufaͤlligen Sachen, z. E. von den Streifen einer Schaale, her⸗ genommen ſind; ſo muß man doch geſtehen, daß ſie zu Liſters Zeiten allerdings die beſte geweſen. III. Herr Dezalier von Argenville, der uns ter den neuern noch am weitlaͤuftigſten von den Erd⸗ und Flußconchylien handelt, e) hat ſie nach dem Verhaͤltniß der Aehnlichkeit ihrer Gehaͤuße noch in die beſte Ordnung gebracht. Er theilt die Erd— ſchnecken uͤberhaupt in lebendige und todte oder verſteinerte. Aus den lebendigen macht er, wie Liſter, zwo Klaßen: Die Klaße der Bedeckten C 4 und e) I Hiſtoire Naturelle éelaircie dans une de fes principa- les parties, la Conchyliologie, augmentèe de la Zoomor- phoſe. Nouv. Edit. a Paris, 1757. gr. to. avec figg. tres belles. 18 Anzeige der bekannteſten Methoden. und der nackenden Schnecken (Animalia viventia vel tecta vel nuda.) Die Bedeckten bringt er un⸗ ter 5 Geſchlechter: 1) Mapfmuſcheln Patellae, Lepades. 2.) ganz und halbrunde oder platt⸗ muͤndige Schnecken. Cochleae lunares, ſemilu- nares, et ore depreflo. 3.) Spitzhoͤrner. Buc- cina. 4.) Schrauben: vder Nadelſchnecken. Tur- bines. F.) Tonnen oder Bauchſchnecken; glo- bofae alatae. In der zwoten Klage beſchreibt er 6 Gattungen nackender Schnecken. | | Die Conchylien der ſußen Waßer beſtehen wieder aus 2 Klaßen. Nemlich aus ein- und zwey— ſchaalichten Gehaͤußen. Die s Familien der er⸗ ſten Klaße ſind: ! 1.) Die Napfmuſchel. Patella. 5.) Die Schrauben. Turbines. 2.) Die laͤnglicht und platige- 6.) Die Spishoͤrner. Buceina. wundnen Flußſchnecken. Li- 7.) Die Tonnen. Baͤuchſchne⸗ max. cken. Globofae. | 3.) Die bhalbmondfoͤrmige 8.) Tellerſchnecken. St. Hu⸗ Schnecken, Fiſchmaͤuler. Ne- berts-oder Ammonsbörner. ritae. Planorbes, Cornua Ham- een kleine Rräußel. Tra- monis. chilus. In der zwoten Klaße fuͤhrt er 3 Geſchlechter an. I.) Die Breitmuſchel. 2.) Die Xeilmuſchel. Chama. Mytulus. 3.) Die Rammmuſchel. Pecten. IV. Nic. Gualtieri, f) der eine anfehnliche Men: ge von Erd und Flußconchylien abgebildet und be. ſchrieben hat, fuhrt im erſten Theil lauter Teſtas exo tha Anzeige der bekannteſten Methoden. 19 exothalaſſias an. Die erſte Klaße enthält in zween Abſchnitten: 4) Die gemeine platte, genabelte Erdſchnecken, Cochleas terreſtres vulg. umbilicatas depreſſas. 2) Die Erdſchnecken mit verlaͤngerter Spitze, Cochleas mucrone elongato ſ. Turbines ter- reſtres. Die zwote Klaße begreift die Sufföneden und Muſcheln in ſich. Sie find ſentw. einſchaalicht ſungewunden. — Patellae. 10 Schuͤßelmuſcheln. 3 | | gewunden. Tellerſchnecken, Ne. | riten, Spitz ⸗ und oder zweyſchaalicht. Schraubhoͤrner. he Mufeuli. | Eine abermals fehr unvollkommne Eintheilung! f) Index teſtarum conchyliorum, quae adfervantur in Mu- ſaeo Nic. Gualtieri et methodice diſtributae exhibentur, Tabulis CX. Florent. 1742. fol. maj. V. Ein ungenannter g) macht von den Saͤch · | ſiſchen Conchylien, die er auf dem Lande und in fügen Waßern beobachtet, nachſtehende Eintheilung: Die Erdſchnecken ſind entw. [nackend. als a) die Feld⸗ | Ä | b) die Wieſen⸗ Lfchnecke 4 c) die Wald⸗ ) oder Bedeckt mit als 2) die Erd⸗ (Schaglen. b) — Weinbergs c) — 8 checke d) — Telle e) — Laub⸗ C 5 Die 50 Gekon phyſik. Abh. VIII Theil, Leipz. 1755. J vo. p. 769, bis 860 ! 20 Anzeigeder bekannteſten Methoden. Von den Flußſchnecken erwaͤhnt er bloß der 4) Teiche 3 Be | ſchnecke, ohne der Muſcheln zu H Seller gedenken. ) Schwimm⸗ | Die Beſchreibung einer jeden dieſer Schnecken und ihres Bewohners iſt ſehr ausfuͤhrlich; dennoch wird man bey einigen noch in großer Ungewißheit bleiben, wenn man ſie nicht ſchon vorhero gekennt hat; weil von keiner eine Abbildung, oder eine Anzeige ge⸗ geben worden, wo man eine Zeichnung davon nach⸗ ſchlagen koͤnnte. | | | VI. Der verſtorbene Herr Prof. von Bergen h) macht des Herrn D. Richters Sammlung von Schnecken und Muſcheln, die um und in der Oder gefunden worden, in folgender Ordnung bekannt: A) Schnecke. i.) Die ganz kleine Garbenſchnecke. Sie iſt nicht größer, als ein Mohnkorn, meiſt unter dem Saamen der Gar⸗ tengarbe. 0 2.) Die bunten „Hain oder Baſelſchnecken, deren ſich bier unterſchiedene Arten finden, als | ſa) Die rothe. iſt ſelten. b) Die gelbe. iſt ſehr zart. 400 — 1 id) Die Marmorirte. le) Die mit einem ſchwarzen Band umwundne. f) Die gelbe mit 3 oder 4 Banden. | Man trift dieſe Schnecken nur im Aprill unter Haſel- und Erlenſtraͤuchern an, beym erſten Gras *) Car. à Bergen Claffes Conchyliorum. Norimb. 1760. ꝗto, P · 131. — Anzeige der befannteften Methoden. 21 1 Gras und Blumen, Daher fie auch Blumen⸗ ſchnecken heißen. Hernach verliehren ſie ſich | in der Erde, | | ( 3) Die kleine plattgedruͤckte pfuhlſchnecke. 4) Die Ammonsbörner. 15) Die Pofibörner. 6) Die gedrehte Dietenſchnecken. (7) Die große Gartenſchnecke. B) Muſcheln. [ 1) Die ganz kleine Rammmuſcheln (ſind vielleicht die klei. nen Breitmuſcheln, die ich um Frankfurth haͤufig gefunden.) | 2) Das Hürcben. Iſt nur am Moͤden⸗See. (Patella. ) 3) Die Molde, in eden dieſem See. Die kleine Teich⸗ | _ _mufehel. ) 34 Die ſehr dünnfchaalichte Ohrmuſchel. (Auricula ftagnorum. Klein.) | 5) Die ſchwarze dickſchaalichte Ghrmuſchel. (Corvus. Auric. ſtagnorum nitide atra. Klein.) . 60 DE NER Sandmuſchel. (Mufculus fluvia- tılıs. \ In dieſen Muſcheln iſt zuweilen eine Perle. g 7) Die große Pfublmuſchel von hochglaͤnzenden Far- | ben, allhier im Laubansgraben, öfters einen halben \ Fuß lang. * Aus der Nachricht No. VI. kann man ſehen, wie ſorgloß man gemeiniglich mit Benennung und Anordnung der Erd- und Flußconchylien verfaͤhrt; unter welchen unbeſtimmten und oft ganz falſchen Nahmen man ſie aufbehaͤlt, und wie verwirrt die Kaͤnntniße ſeyn muͤßen, die ſich mancher fleißige Sammler von ſeinen angehaͤuften Schaͤtzen zu erwer⸗ ben geſucht? Unter den Titel A Schnecken ſollen i 2 bier 22 Anzeige der bekannteſten Methoden. hier eigentlich alle Arten von Erdſchnecken; unter dem Titel B Muſcheln aber fo wohl die einſchaalich⸗ ten Flußſchnecken, als die zweyſchaalichten Muſcheln verſtanden werden. | | VII. Der Herr D. Schlotterbeck i) hat ſich bemuͤht die Schweizeriſchen Erd- und Flußſchnecken, ohne Ruͤckſicht auf die Flußmuſcheln in folgender Ord⸗ nung bekannt zu machen: Schnecken, große. weiße [Pomatia“ * ohne Si kleine et . Aube itefsolge. mit Banden. mit 1 Band. Monofaſcia- ta. (gelb. T. III. 5 8. lit. O. jfoveatae. [mit runden Gewinden. Ventricoſae. . 44 Braun mit mit einge⸗ 14 druͤckten Gr ag 12. X. zwinden. y. 3.4. Compreſſae. mit 2 Banden. f. 15. 3 Bifafciata. mit plattem pig. 5. 6. 1 | Gewinden. mik 3 Banden, 1 9 70 Trifaſeiata. tac. f. 16. 1.0. 2.0.78. 23. Schrauben (Erdfehrauben. Turbines mit Banden. | ſchnecken. Terreſtres. fig. 17. 18. Quadri fa- Stußſchrauben, worunter ſ&iata. f. 9. die Spitzhoͤrner undſmit s Banden. Bauchſchnecken mit ges) Quinque fa- | ſeechnet worden. Fig. 19. ]ſeiata. f. 10. 20. 22. 25. 27. 28. 14. 24. | | Diefe 1) Acta Heluetica &c. Vol. 5. Baſil. 1762. 4to. c. figg. | Naenabette. Anzeige der bekannteſten Methoden. 23 Dieſe Tabelle von den Geſchlechtern, Gattungen und Abaͤnderungen der Erd» und Flußconchylien, miſcht wieder zu viel Geſchlechter untereinander und laͤßt da⸗ gegen einige ſehr bekannte Geſchlechter ganz unberuͤhret. VIII. Die Ordnung die wir in Beſchreibung der Erd⸗ und Flußconchylien gewaͤhlt, kommt mit der Argenvilliſchen Methode am meiſten uͤberein. S. Berl. Magaz. II — IV. Band. Berl. 176567. m. K. Lebendi · mit Gehaͤußen. ſentw. sereätbetehne Nabel, integrae. e Erds Deren Gewin- jumeiner&Spin: VIII. chnecken de ſich del herum dre⸗ Wr 100 | ben. Cochleae) Mabel⸗ umbilicatae lunares. — lloch. No IX Ax. ker platt übers (ohne Na⸗ Ne Nie einander gewun⸗ bel den ſind. Tele a . depreſcq ne. 8 ibe t | 10 5 (mit einem Nabelloch. No. XI — XIII oder um ſich mit ſcharfen Cornua — 5 ſelbſt ge⸗--Rand der monis. dreht wor⸗Muͤndung. No. XIV. Iden. | 1 XVI. Planorbes. | Tellerſchne⸗ cken (mit runder Serpentuli. geſaͤumter Probofeides. | Mündung. Elephantis. Nd. XV. 12 lang u. unten weit XVII. Ist ge mi eyfor⸗ XVIII. miger Mündung. — Buc- ee. XXV. XXVII loder an der Muͤn⸗ dung enge. — Turbines, und Schrau⸗ XXVII. oder ohne Ge. loder Kugel⸗ benfoͤrmig XXIX. baͤuße Rimaces. förmig — Globeſae. KLI-XLLV. Die 24 Anzeige der bekannteſten Methoden. Die Eintheilung der Conchylien der füßen Waßer, wornach ich fie in der zum IVten Band des Magazins fertig liegenden Handſchrift beſchrieben, iſt aus der am Ende hier beygefuͤgten Tabelle zu erſehen, welche ich fuͤr diejenigen Liebhaber aufgeſetzt habe, die zwar die Geſchlechtscharakteren der Bewohner mit Vergnuͤ— gen leſen, ihre Conchylien aber vielleicht lieber nach denen allemal ſichtbaren Aehnlichkeiten der e ordnen und aufbehalten werden. | | IX. Der berühmte Herr Verfaßer der gegen, wärtigen Abhandlung hat, in Anſehung der Dies thode für den Verſtand, mehr als alle ſeine Vor⸗ gaͤnger geleiſtet. Er hat den gelehrten Herrn Adans fon zu feinem Muſter gewaͤhlt, die Unterſcheidungs⸗ zeichen der Geſchlechter groͤſtentheils von den ſicht— barſten Haupttheilen der Bewohner und nur einzelne Merkmale von der Figur ihrer Gehaͤuße genommen. Die Anzal und Geſtallt der Fuͤhlhoͤrner, mas chen, nebſt der Lage der Augen und den Deckeln der Gehaͤuße, die vornehmſten Merkmale aus, wornach er die Geſchlechter der Erd- und Fluß— ſchnecken beſtimmt. Bey den Muſcheln wird bez ſonders auf die Beſchaffenheit des Saugeruͤßels der Thiere und des Schloßes der Schaalen geſe— hen. Man weis, daß die Erdſchnecken alle 4 Fuͤhl⸗ hoͤrner haben und daß die beyden laͤngſten oben in ei⸗ nem Knoͤpfchen die Augen des Thieres tragen und gleich⸗ Anzeige der bekannteſten Methoden. 25 gleichſam wie bewegliche Seheroͤhre zu betrachten ſind. An den Flußſchnecken bemerkt man gewoͤhnlich nicht mehr als zwey Fuͤhlſtangen, die in Anſehung ihrer Figur bald platt und Ohrfoͤrmig, bald rund, duͤnne und Fadenfoͤrmig geſtalltet find. Die Augen ſitzen bey den Flußſchnecken gemeiniglich unten am Urs ſprung ihrer Fuͤhlhoͤrner; bey einigen an der innern, bey andern, an der aͤußern Seite derſelben. Der Saugruͤßel der Muſchelthiere iſt bey einigen glatt und lang, bey andern kurz und mit Franzen beſetzt. Das Schloß, wodurch beyde Schaalen zuſammen gehalten und bald geoͤfnet, bald verſchloßen werden, iſt entweder glatt und mit haͤutigen Baͤndern beve⸗ ſtigt, oder mit ſtarken Zaͤhnen verſehen, die in eine gegenſeitige Vertiefung eingreifen. Dies ſind alle Unterſcheidungskennzeichen der Geſchlechter. Die Gattungen werden zum Theil nach der unterſchiede⸗ nen Form der Gehaͤuße und Schaalen beſtimmt. Man kann zur genauern Kenntnis der Conchylien kei⸗ ne zuverlaͤßigere, einfachere und beſſere Me⸗ thode, als dieſe waͤhlen. 26 J. Klaße. I. Geſchl. von den Schnecken. EFEFFFFFFCCCC I. Klaße. Erſtes Geſchlecht. Von den Schnecken uͤberhaupt. Erdſchnecken. Cochlea. Le Limas. Charakter. 4 Fuͤhlhoͤrner. Die zwey laͤngſten tragen die Au⸗ gen oben in ihrem Knoͤpfchen. | Die Schale ift einfach und gewunden. Familien. 1.) Schnecken mit rundlichen Schaalen. 2.) — mit verlaͤngerter Schaale. *) Die Schnecken machen das zahlreicheſte Geſchlecht aus, welches wir unter den Conchylien dieſes Landes har ben ) Unter denen Schnecken mit 4 Fuͤhlhoͤrnern werden lauter Erdſchnecken verſtanden. Die erſte Familie mit runds gewundenen Schaalen begreift ſo wohl die genabelten als ungenabelten, auch einige plattrund gewundne Erd— ſchnecken; Die zwote Familie aber, mit langgedrehten Schaalen hauptſaͤchlich die ſogenannten Erdſchrauben, Turbines terreſtres, unter ſich, die entweder von der Linken nach der Rechten, oder von der Rechten nach der Linken gewunden find. Die Turbines find alſo hier mit unter dem Geſchlechtsnahmen Cochlea enthalten. 1. Klaße. I. Geſchl. von den Schnecken. 27 ben kennen lernen. Zu dieſem Geſchlecht gehoͤren alle die unterſchiedenen Gattungen, die man in den Gaͤrten ; Weinbergen und Feldern antrift und die unter dem Nah, men der Schnecken (Limagons) bekannt find. Alle dieſe Thiere ſind Erdſchnecken. Sie kriechen auf der Erde oder an den Pflanzen; eine einzige Gattung cus— genommen, welche wir das Amphibium oder die beyd⸗ lebige Schnecke genennt haben, (No. XXII.) weil fe ſich fo wohl auf dem Lande, als im Waßer aufzuhals ten pflegt. Die Thiere, welche in dieſen Schaalen leben, find von eben dem Geſchlecht, als die nackenden Erdſchne⸗ cken (Limaces) die ſich in Gaͤrten und Kellern (auch auf Bergen, im Wald, auf dem Felde und auf Wieſen) aufhalten. Jene fo wohl als dieſe haben 4 Füͤhlhörner, zwey kurze und zwey längere. 1) Am äußern oder obern Ende der letztern befinden ſich zwey runde K noͤpfchen, die in ihrer Mitte ein braunes oder ſchwarzes Fleckchen haben, welches die Augen m) dieſer Thiere vorſtellet. Der einzige Unterſchied der bedeckten und kahlen oder nacken den Schnecken (Limas et Limaces ) iſt, daß die cr ſtern eine Schneckenfoͤrmig gewundne Schaale haben, worein ſie ſich vollig einziehen und aus welcher fie den vor» D dern Y) Berl. Mag. II. B. p. 284. f. 2 und 4. Antennae, Cornicu- la. les Cornes, Tentacules. Fͤͤhlſtangen. m) Ibid. p. 285. 5. 3. 4. Les yeux des Limagons. Oculi. 28 1. Klaße. I. Geſchl. von den Schnecken. dern und untern Theil ihres Koͤrpers ganz hervorſtrecken, die fie auch mit ſich wegtragen koͤnnen, wenn fie fortkrie⸗ chen wollen. Die unbedeckten Schnecken hingegen ſind ganz nackend und haben aͤußerlich keine Schaale. 1) Man entdeckt zwar, wenn man ſie aufſchneidet, innwen⸗ dig gegen ihren Kopf zu, ein laͤngliches kleines zartes oder dünnes und plattes Beinchen von eben der Sub. ſtanz, als die Schaalen anderer Schnecken; o) allein es iſt nicht zu eben dem Gebrauch beſtimmt, und von 9900 nicht ſi ſichtbar. N Alle Schnecken find Zwitterthiere, alle 1 5 beyde Geſchlechtstheile, welche an der rechten Seite des Halſes zu ſehen ſind, beſonders an dem Theile, der aus der Schaale hervorragt, wenn die Schnecke auskriecht, um ſich fort zu bewegen. Ob aber gleich dieſe Thiere beyder⸗ n) An ſtatt des Gehaͤußes tragen fie auf ihren Ruͤcken ein ans ſehnliches Schild, (Palliolum, Scutum, Caſaquin, Manteau, Coqueluchon, Corſelet) oder, nach den Swammerdam, ein laͤnglichtes Dach, worunter fie ih ren Kopf und ganzen Leib verbergen kann. In der Mitte dieſes Schildes entdeckt man 0) Das Schnedenfteinchen, Bruſt- oder Kuͤckenbein, 455 pillus, Oſſelet) welches Liſter nur bey einigen Arten nackender Schnecken, bey der ſchwarzen Waldſchnecke aber (B. M. III. p. 341.) nicht finden koͤnnen. Einige haben an deßen Stelle einen kreidenartigen Sand, der ſich zwiſchen den Fingern zerreiben läßt. Einige glauben, daß dieſes Beinchen denen Mufkeln dieſes weichen Thieres zu einem veſten Wirkungspunkt dienen könne. { Claſſ. I. Univalvia. Einſchaalichte. Ord. . A. Patella Ancylus. Tapf oder Scpüßelmuſchel. Geoffr. p. 108. Berl. Mag. IVB. No. LI. * Ordo II. B. Planorbes. Cornua Ammonis ſpuria. Tellerſchnecken, Poſthoͤrnchen. Geofr. p. 49. XIII. 50. XIV. B. M. II. XIV. p. 613. T. IV. 46. — p. 78. I. 80. II. —— IV. LXIX it. No. LXIV. * — p. 81. III. 82. IV. — LXV. X it. No. LXXII. * — p. S4. V. 85. VI. — LXIII. bit. No. LXVII. * — p.86. VII. 87. VIII. —— -LXXI. it. No. LXXII. — — — — ll. XV. p. 614. u. XVI. 615. — — — IV. No. LX. * C. Cochleae depreffae umbilicatae. plattgewundne Nabel- | ſchnecken. Geoffr. p. 40. V. 42. VI. B. M. —— — — p. 44. IX. —— II. No. XI. p.609. T. III. 36. — — —— IV. LVIII it. LXIX*LXX * D. Cochleae depreſſae integrae, ore non dentato. Plattge- wundne Schnecken mit glatter Muͤndung. Geoff. — — EB. m. II. p. 611. XIII. — p. 617. XVII. XVII. E. Cochleae depreſſae integrae, ore irregulari, dentato. Plattgewundne Schnecken mit irregulaͤrer, gezahnter Muͤndung. PN Gezaͤhnelte Mundftüce. Gefr. — — Berl. M. II. p. 620. &e. No. XIX - XXIV. Tab. III. f. 41. IV. f. 42. a. b. F. Cochleae lunares integrae. Ungenabelte Mondſchnecken. Geoff. p. 33. I. 36. II. B. M. II. p. 530. T. I. f. I. it. p. 532. II. . — P. 536-545. —— p.39. IV. 43. VIII. — Tab. IV. f. 39.44. T. III. f.22 -- 33 — p- 05. I. 97. II. — II. p. 538. A. a. „ II. p. 604. VII. T. I. 4. 6. IV, B. No. LI.“ ! Gef, Claſſf. I. Einſchaalichte Conchylien. Gecffr. p. 100. IH. B. M. IV. No. LVI. * — p. toꝛ. IV. — IX. „„ — II. p. 533. III. Tab. 1. 17. Feen — p. 534. IV. T. II. 16. III. 23. eee —— -- p. sos. VIII. T. I. f. 5. . —— IV. N. LIII—- LV. G. Cochleae lunares umbilicatae. Genabelte Mond⸗ ſchnecken. Geoffr. p. 42. VII. 47. XI. B. M. II. p. 604. VI. it. p. 606. X. TI 32 —— — II. p. 607. IX. T. III. 35. H. Cochleae Semilunares. Valvatae. Neritae. Salbe Wondſchnecken, Neriten, Fiſchmaͤuler, Schwimmſchnecken. Geoffr. p. 104. V. B. W. IV. No. LXXIII. * | — — Nc. LXXIV-LXXVII. 1. Buccina. Spitzhoͤrner, Trompetenſchnecken. Geoff. p. 68. I. 21. II. B. m. IV. LX XIX. LXXXII. * — IR — LXXVIII. LXXXIII. K. Globofae, Bullae. Dolia. à finifträ dextrorſum tortilia, dentata. Rechtsgewundne Tonnen oder Bauchſchnecken mit Zaͤhnen. Geoffr. — — B. W. III. p. 149. XLIII. T. VI. 67. mu — L. Dolia non dentata, a ſiniſtrà dextrorſum tortilla. 5 Rechtsgewundne Tonnen ohne Zäbne, Geoff. p. S8. b. XXII. B. M. IV. No. CVII. * — p.72. III. — IV. No. CVI. * — — — — III. p. 152. XLIX. T. VI. 68. M. Dolia ſiniſtrorſum tortilia, edentula. Cinksgedrehte Bauchſchnecken. | Geoffr: p. 90. X. B. W. IV. No. CVIII. * Ch MI. Einſchaalichte Conchylien. N. Strombi ſ. Turbines dextrorſum tortiles, dentati. Rechtsgedrehte Schraubenſchnecken mit Zähnen. Geofr. p. 53. XVI. 55. XVIII. B. M. — — ei —— — —— III. p. 130. XXXVI. T. V. 61. O. Strombi . Turbines, non dentati. Rechtsgewundne Schraubenſchnecken, ohne Zäbne. Geoff. p. Sa. XV. S4. XVII. B. M. III. p. 133. it. p. 137. XXXIVX T. V. 59. a. b. — p. 56, XIX. S7. XX. — III. p. 138. it. P. 141. | KXXXVIL# T. V. 63. — p. 58. XXI. 88. IX. FN — — — — p. 125. XXVII. T. V. 52. — — p. 128. XXIX. T. V. | 2 . — — p. 130. XXX. T. V. 54. — — — — — p.136 KXXXIII. T. V. 53. — — p. 140. XXXVII. T. V. 62. _— — — —— — p. 143. XXXIX. I. Vis. — — — — p. 145. XL. T. V. \ | f. 65. P. Turbines perverfi ſ. finiftrorfum tortiles, edentuli. Linksgedrebte Schraubenſchnecken obne Zähne. Geoffr. p. 61. XXIII. B. M. III. p. 133. XXXII. T. V. 56. „ —— — p. 138. XXXV. —. 60. Q. Turbines perverfi, dentati. Linksgedrebte Schraubenſchnecken, mit Faͤhnen. Geoffr. p. 63. XXIV. B. M. — — II II. Zweyſchaal. Conchylien. III. Nackende Schnecken. bara babec dbb zesbcesd rü Abr II Rlaße. Zweyſchaalichte Conchylien. Bivalvia. R. Breitmuſchel, Gienmuſchel. Chama. Mufculus ſubrotundus, cardine dentato. Geoffr. p. 118. J. B. M. IV. No. CRI. * S. Mufeulus latus oblongus cardine laevi. Dünne Mu⸗ ſcheln mit glatten Schloß. Teichmuſcheln. Geoffr. P · 124. I. B. M. IV. No. CX. * — p. 126. — — No. CXI. * t T. Muſculus anguftus, oblongus, cardine dentato, Schmale Muſcheln mit ſcharf gezahnten Schloße. Fluß muſcheln. Perlenmuſcheln. Geoßfr. p. 126. II. B. m. IV. No. CXIII. — p. 129. * — — No. CXIV. x —— — No. CXII. * — p.130. Fr III KAlaße. U. Nackende Erd: oder Schildſchnecken. Animalia nuda. Limaces. B. W. III. p. 336. XLV.* Tab. VI. 69. Cofr.. — — 8 —— — p.330 XLVI. ——— 71. . —— -p. 341. XLVII. Xx —— 72. eee —— — p.344. XLVIII. — 73. b. — 2 — — P. ead. XLIX. — L p.345. L. .. — 74. — — — — — 1. Klaße. I. Klaße. I. Geſchl. von den Schnecken. 29 beyderley Geſchlechtstheile haben; ſo koͤnnen fie ſich doch nicht allein fortpflanzen. Es paaren ſich allemal zwo Schne— cken miteinander; nur daß alle beyde wechſelsweiſe die Pflicht eines Maͤnnchens und eines Weibchens verrichten und deßwegen jede einzelne Paarung eine doppelte Be⸗ fruchtung iſt. p) Wenn dieſe Thiere ſich paaren wollen, machen ſie den Anfang mit einem ſonderbaren Vorſpiel. Die Nas tur hat fie mit einem eignen vierzackichen Pfeil gewaf. net, der von zerbrechlicher, dichter und der Schaale des Thieres aͤhnlicher Subſtanz iſt. g) Dieſer Pfeil oder Stachel kommt aus eben der Oefnung des Halſes her— vor, welche die männlichen und weiblichen Geſchlechts. theile in ſich verſchließt. So bald dieſe Thiere ſich eins ander naͤhern, ſticht der Pfeil des einen das andere Thier, ſchießt aus dem Theil, wo er verborgen war, hervor, und faͤllt entweder auf die Erde oder bleibt in der Schnecke ſtecken, welche damit getroffen worden. Die gereitzte Schnecke zieht ſich zuruͤck; allein bald darı auf naht ſie ſich wieder, und ſchießt auf die andere gleich» falls p) ſ. B. M. II. f. 24. p. 297. g) Der Venus pfeil. Spicula veneris. Dard, Aiguillon. ibid. $. 25. p. 298. Dieſer Pfeil und der Gebrauch def ſelben iſt allerdings eine der ſonderbarſten Merkwuͤrdigkei⸗ ten, die dieſen verachteten Geſchoͤpfen ganz allein zuzukom—⸗ men ſcheint. i 30 J. Klaße. I. Geſchl. von den Schnecken. falls einen Pfeil loß, worauf alsdann die Begattung vor ſich geht. Dieſe Thiere paaren ſich alle 14 Tage zu dreyenmalen und jedesmal geſchieht dieſes auf Koſten eines neuen Pfeils. Jede Paarung dauret viele Stun⸗ den, und waͤhrend dieſer Zeit ſcheinen die Schnecken gleichſam erſtarrt zu ſeyn. Ohngefaͤhr 18 Tage hernach geben die Schnecken durch eben dieſe Oefnung des Hal— ſes eine große Menge weiße Eher von ſich. Dieſe ſind mit einer haͤutigen Schaale uͤberzogen, welche nach der Austrocknung zerbrechlich wird und halb ſo groß, als eine Erbſe iſt. r) Sie verbergen dieſe Eyer in die Er⸗ de, wo ich ſie oft gefunden habe. Auf ſolche weiſe verhaͤlt es ſich mit der Begattung der Schnecken. Indeßen wird man doch bey Beſchrei⸗ bung der Gattung einigen Unterſchied darinne bemerken. Es giebt z. B. Schnecken mit zween Pfeilen oder Ver nusſtacheln, „) da hingegen die meiſten nur einen haben. Die Schnecken leben von Kraͤutern und Blaͤttern. Oft richten ſie in den Gaͤrten und unter den Kuͤchenge— waͤchſen große Verwuͤſtungen an, s) weil fie die Natur 5 mit 1) B. M. II. p. 300. $. 27. s) Ibid. p. 300. $. 32. u. p. 304. 8. 35. von der Nahrung und Fuͤtterung der Erdſchnecken. * S. p. 41. u. 50. I. Klaße. I. Geſchl. von den Schnecken. 3ı mit zween harten knochenartigen und ſchneidenden Kien⸗ backen t) verſehen hat, womit fie die Blätter abfreßen und zernagen koͤnnen. Bey herannahung des Winters kriechen die Schne— cken in einige dͤcher, wo fie ſich in Sicherheit begeben, und ihr Gehaͤuße mit einer Art weißer blaͤttriger Deckel verſchließen, die aus ihrem verhaͤrteten Schleim oder Speichel verfertigt werden. u) tan findet fie gegen das Ende des Winters oft bis zum Monat May, auf ſol— che Art verwahret, und das iſt eben die Jahreszeit, da die Landleute fie zur Speiße einſammlen. v) Der ſchilfrige Deckel, der die Muͤndung des Ge— haͤußes verſchließt, iſt weiter nichts als eine bloße Dat te. Er unterſcheidet ſich von den eigentlichen Schne— ckendeckeln dadurch, daß man auf dieſen ſehr deutliche eoncentriſche Zirkel entdecket, die auf jenen Platten nicht bemerkt werden. Sonſt iſt der Deckel ein weſentlicher Theil des Thieres, den es zu allen Zeiten behaͤlt und wos mit es ſein Gehaͤuße ſo oft verſchließt, als es will. Die fe ſchilfrige Platte hingegen ift eine bloße Verhaͤrtung des Schleims, ohne Organiſation, und gehört nicht wer ſentlich zu dem Thiere. Daher ah auch das Thier 1 E mit t) Maximillae , les machoires elu Limason. S Berl. M. II. p. 286. 6. 7 — 9. u) ibid. p. 301. $. 31. v) Cf. ibid. p. 528. $. 69. 32 (. Klaße. I. Geſchl. von den Schnecken. mit dem Anfang des Fruͤhlings dieſen loßgeſtoßnen Deckel gaͤnzlich ab, kriecht alsdann wieder aus ſeiner Schaale hervor, ſucht von neuen feine Nahrung und. beßert feine erlittne Beſchaͤdigungen wieder aus. w) Wir haben dieſes zahlreiche Geſchlecht, nach der Geſtallt der Gehaͤuße dieſer Thiere, in zwo Familien getheilt. Die erſte begreift diejenigen in ſich, deren Gehaͤuße rund find, wie die Gehaͤuße der Gartenſchne⸗ cken; Die zwote enthält die Schnecken mit verlaͤnger⸗ ten, thurmfoͤrmigen Gehaͤußen. Von dieſer zwoten Familie laßen ſich wieder zwo Unterabtheilungen mas chen. Die Schnecken der erſten Ordnung drehen die Gewinde ihrer Schaalen von der Linken nach der Rechten, wie der groͤſte Theil der einſchaalichten Schnecken. Die Thiere der zwoten Ordnung aber haben die Gewinde ihrer Gehaͤuße von der Rechten nach der Linken gedreht, welches vielen Naturforſchern Gelegenheit gegeben, dieſe Gattungen von Schnecken mit dem unſchicklichen Nahmen der Einzigen (Uni- ques, fine parı) zu belegen, x) da man doch unter mancher⸗ w) ſ. B. M. II. Band p. 300. $. 27. und p. 531. beſonders aber pluͤche Schauplatz der Nat. 1 Th. p. 279. x) ſ. B. N. II. p. 340. $. 43. Außer denen vom Herrn Verf. in dieſer Abhandlung angeführten Linksſchnecken, beſitze ich auch eine dergleichen große Weinbergsſchnecke, wie ſie der Herr D. Feldmann in Ruppin aus Regensburg, als eine wahre Seltenheit erhalten hat. ſ. J. eit. p. 528. 9. 69. | I. Klaße. I. Geſchl. I. Familie. 33 mancherley Geſchlechtern der Seechonchylien, dergleichen tinfsgedrehte Schnecken entdeckt hat. EN LKK E EL L Familie, Schnecken mit runden Gehaͤußen. IJ. Gattung. Die Weinbergsſchnecke. Pomatia. Le Vigneron. Adanf. Limagon de Fardin ou de Vigne. Arg. Cochlea teſtà utrinque convexa rufeſcente, quin- que ſpirarum. Is Linien Breit. Leßer S. 44. 0. p. 161. Berl. Mag. II. p. 530. T. 1. f. 1. Die aſchfahle mit braunen Binden umgebene Gartenſchnecke. Det. Phyſ. Abh. VIII. p. 778. Die Garten- ſchnecke. 3 Swamm. Bib. d. N. Die Deckelſchnecke, Wein⸗ bergsſchnecke. Cochlea opercularis ſ. Viuearum. Wyngaarts lak. p. 45. | Saſſelquiſts R. nach Pal. Cochlea Pomatia. p. 483. Gefn. aquat. 255. Pomatia. Aldrov. Exſ. 389. Cochlea terreſtris gypſo obſer- rata. Liſter. Angl. T. 2. f. 1. Cochlea cinerea edulis, cu- jus apertura-operculo craſſo velut gypſeo per hyemen claugitur. p. 111. E 2 Liſter 34 1. Klaße. I. Geſchl. I. Familie. Liſter. Hiſt. Conch. T. 50. f. 46. Cochlea cinerea ru- fefcens ſaciata, leuiter umbilicata. — Exercit. Anat. I. Tab. 1. Cochlea Pomatia edulis Geſneri. p. 162. a Dale Pharm. 394. Cochlea ſ. Limax terreſtris. Merr. Pin. 207. Cochlea alba major cum fuo oper- . culo. I Petiv. Muf. IV. n. 12. Cochlea alba major. Gualt. Tab. I. Fig. A. Cochlea terreſtris, vulgo cinerea, aliquando pulla, faſciis quatuor fulvis diſtincta. Kleinii Cricoſtoma ex fuſco variegatum, operturä fe- re circinnata. S. 34. 3. d. P. 12. schlotterbec. Cochlea terreſtris major, vulgaris 1 pallide fuſca vel albicans, hybernis menſibus in terris latittans, ſuoque tun temporis operculo munita, quae Apiciorum menſis arte coquina- ria redditur apta. Act. Helv. Vol. V. p. 276. Argenv. Pl. 28. f. 1. Zimagon de Jardin ou de Yigne de forme ronde à cing ſpirales tres ramaſſèes; fon ouverture eft presque ronde, fans rebords. Sa robe eft un peu faſcièe de couleur d'un gris ſa- le et fauve. p. 338. Zoomorph. Pl. 9. f. 4. Limagon nomme Pomatia. p. 81. Linn. S. Nat. S. 593. Helix teſtà umbilicatà, ſub- ovatä, obtufä, decolori, aperturà ſubrotundo- lunatä, vulgo Pomatia. p. 77T. Linn. I. Klaße. I. Geſchl. I. Familie. 38 Linn. Faun. S. 1293. Cochlea teftä ovatä, quinque ſpirarum. Pomatia dicta. p. 369. Dieſe Schnecke iſt die Groͤſte in unſerm Lande. Ihre Schaale ift gewunden und beſteht aus 42, öfters auch aus s Windungen. Die Farbe faͤllt ins gelbliche mit einigen dunklern Banden. Der Rand, oder Saum ih- rer Muͤndung y) iſt ein wenig uͤbergebogen und die Farbe deſſelben iſt ſo, wie an der uͤbrigen Schale. Im Winter iſt dieſe Muͤndung mit einem ſchilfrichen weißen Deckel verſchloßen „der einer Wasen völlig gleich ſiehet. Man findet dieſe Schnecke oft in den Weinbergen; daher ſie auch die Benennung der Weinbergsſchnecke er. halten hat. Viele Leute ſammlen fie auf dem Lande, beſon— ders im Fruͤhjahr, wann ihr Gehaͤuße noch verſchloßen iſt, um ſie kochen zu laßen und dann zu eßen. Ihr Geſchmack iſt nicht unangenehm. 2) E3 II. Gat⸗ Die Raͤnder der Mündung haben den Nahmen der Lippen oder Lefzen (Labia, labra, bords, fevres,) erhalten, und werden bey einigen der Saum, bey andern auch das Wundſtuͤck genennt. 2) Einige Leute haben am Genuß dieſer Schnecken fo viel Ge— ſchmack gefunden, daß man darum ſchon zu der alten Roͤ— mer Zeiten ordentliche Schneckengebege oder Schnecken berge angelegt hat, um dieſe Thiere gut zu fuͤttern und zu maͤſten. Die Catholiken genießen fie zur Faſtenzeit ſehr häufig, an ſtatt des Fleiſches, und man fuͤhrt ihnen oft ganze Schifsladungen von ſolchen Schnecken zu. 36 1. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. FF II. Gattung. Die Gartenſchnecke. Cochlea hortenſis. Le Jardinier. 10 Linien Breit. Leßer. Die große Caſtanienfarbene Sartenſchnecke mit dunkeln Binden und gelben Punkten. 5. 44. P. 161. Berl. Mag. II. B. p. 532. No. II. Cochlea teftä utrinque convexa, pullo maculata et faſciata, quinque fpırarum; labro aibo re- flexo. Liſter. Anol. T. 2. f. 2. Cochlea major puilo macu- lata et Fafciata hortenſis. p. 113. — H. Conch. T. 56. f. 52. Cochlea terreſtris, u uni- ca faſcia latä per medium orbem. Die Größe der Gartenſchnecke ift unterſchieden. Ueber, haupt aber iſt ſie um den dritten Theil kleiner, als die Weinbergsſchnecke. (No. 1.) Ihre Schaale iſt mit zir— kelfoͤrmigen Banden von braunen Flecken geziert, die mit hellern Flecken untermiſcht find. Das, was fie am Teich» teſten von andern Schnecken unterſcheidet, iſt der hervor» ſtehende, innwendig milchfarbige Saum der Muͤndung, welche im Winter mit einem eben ſo ſchilfrigen Deckel, wie die Oefnung der Weinbergſchnecke, verſchloßen wird. Man trift dieſe Schnecke haͤufig in den Gaͤrten an, wo ſie durch Zernagung der Gewaͤchſe vielen Schaden ſtiftet. N Das 1: Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 37 Das iſt auch der Grund, warum fie die Gartenſchnecke genennt worden. Einige Leuͤte een fie, wie die vorher⸗ gehende; allein ihr Fleiſch iſt nicht ſo ſchmackhaft. In Ermangelung der erſten iſt dieſe auch in der Medicin zu Verfertigung der Schneckenbruͤhen und Syrupe gebraͤuchlich. e Ar Pr An A A A III. Gattung. Die Liberey. Die Waldſchnecke. Cochlea Livree. La nemoralis. 9 biß ro Linien Breit. Berl. Mag. II. p. 536-346. T. IV. fig. 39. u. 44. Die Citrongelbe fleiſchfarbige oder weiße Erdſchnecke mit und ohne braunen Binden. Leßer. S. 44. b. c. d. 9. m. p. 159. &c. Swamm. Bib. d. Nat. T. VIII. f. 6. Cochlea hor- tens Geve. Tab. XXXI. Lifter. Angl. T. 2. f. 3. Cochlea citrina aut leuco- phaca, non raro unicolor, interdum tamen uni- ca, interdum etiam duabus aut tribus, aut qua- tuor, plerumque vero quinque faciis pullis di- ſtincta. p. 116. — Hiſt. Conch. T. 588. f. 54. Cochlea interdum uni- color, interdum variegata, item variis fafciis depicta. Merr. Pin. 207. Cochlea vulgaris, teftä variegata. Petiv. Muf. 5. n. 14. Idem nomen. E 4 Cual 38 J. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. Cualt. T. 1. f P. Argenv. Pl. 28. f. 8. Limagon de Couleur ee Il a des bandes brunes et cing ſpirales qui s' ele- vent une au deſſus, de l'autre, auec une poin- te peu elevee en forme de Sabot. Ce Limagon fe trouve dans les bruyeres fur les montagnes. On la nomme la Livree. p. 338. — Zoomorph. Pl. 9. f. S. p. 82. Linn. F. N. S. 604. Helix tefta imperforatà, ſubro- tunda, laevi, diaphana, faſciata, apertura ſub- rotundä, lunatä. Vulgo Nemoralis. p. 773. — Faun. S. 1294. Cochlea teſta utrinque convexä flavà, fafciä ſubſolitaria, fuſca, labro reflexo. P. 370. | — Muſ. R. V. p. 670. — Oel. R. p. 140. u. 170. Cochlea vulgaris, tefta variegata. — Weſtg. R. p. 98. Helix, quae Cochlea teftä pellucida. — — — — — Dieſes Schneckengehaͤuße iſt kleiner, als die vorherge⸗ benden. Es giebt wenig Arten, die in ihren Farben fo ſehr abwechſeln. Gemeiniglich iſt fie Citrongelb, zuwei⸗ len faͤllt ſie ins roͤthliche; zuweilen iſt ſie ganz einfarbig, ohne Banden, zuweilen iſt fie mit einem einzigen, ein an⸗ | dermal I. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 39 dermal mit zwey oder drey, oft mit fünf Banden belegt a). Dieſe braune Bande leiden in Anſehung ihrer Groͤße und Lage viele Abaͤnderungen; allein die Muͤndung der Schne⸗ cken hat bey allen einen ftarf uͤberragenden braunen (zu. weilen auch weißen) Saum, auch bey denen, die niche mit Banden geziert ſind. Man findet dieſe Schnecken allenthalben in den Gaͤr⸗ ten und auf dem Felde. Die Bande, womit fie umwun— den find, und die ihnen das Anſehen einer Liberey 1 ſind die Urſach ihrer Benennung. ECC IV. Gattung. Die Cartheuſernonne. Die weiße Waldſe nee, Cochlea nemoralis albefcens. La Chartreufe. | 6 Linien im Durchmeßer. Leßer. Die weiße Erdſchnecke. S. 44. a. p. 159. Berl. Mag. J. cit. p. 538. A. a. Die weiße durch⸗ ſichtige Waldſchnecke. 7 Coch- a) Die mannigfaltigen Abaͤnderungen dieſer Waldſchnecke find im Berl. Mag. II. B. p. 538 — 545. am deutlichſten und weitlaͤuftigſten beſchrieben worden. Sie iſt entweder A. Einfarbig. 1 a) weiß und durchſi chtig, oder bo Citrongelb. 4) mit einem gelbbraunen, oder feliner ) mit einem weißen ſcharfen Saum um die ndung uͤnd led eifchfarbig, braun geſaͤumt. | (mit x. B. mit Banden. — 4 105 oft mit 5 Banden von ſehr unterfchies belegt. dener Breite und veranderlicher Lage, 40 J. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. Cochlea, tefta utrinque convexä alba, fex ſpira- rum, labro vix reflexo. Liſt. Aigl. p. 117. n. 2. Cochlea ex toto leucophaea, ipſis aperturae oris pullis. — ibid. T. 2. f. 12. Cochlea dilute refeſcens aut ſubalbida, ſinu ad umbilicum exiguo, circinato. „Schlotter b. Cochleaterreftrisminor ventricofa, non faſciata, albicans. Act. Helv. V ol. V. p. 278. Linne Weſtg. R. Cochlea teftä pellucidä. p. 98. Dieſe Schnecke iſt nicht ſehr erhaben. Sie betraͤgt ohn, gefaͤhr einen halben Zoll im Durchmeßer und iſt beynahe ſechsmal gewunden. Durch dieſen Charakter und an ih» rer ganz weißen Farbe iſt ſie leicht zu erkennen. Der Be— wohner derſelben iſt ebenfalls weiß. Daher hat man ſie die Cartheuͤſernonne genennt. Man findet fie im Wale | de, aber viel ſeltner, als die vorhergehende. u u = = = 3% V. Gattung. Die große geſtreifte Schnecke. Cochlea ſtriata major. La grande ftriee. 5 Linien im Durchmeßer. Cochlea teſtà utrinque convexä, ſubtus perforata, ſtriatà, albido cinereoque fafciatä, quinque ſpi- rarum. | Argenv. I. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 41 Argenv. Zoomorph. Pl. 9. f. 6. La grande firiee dont le corps eſt de couleur fauve à trois tours et un- demi et umbilique par deſſous: rien Weſt fi plat que cet animal. p. 82. 5 —— Jore Farbe iſt grau und aſchfarbig, mit einigen dunkel— geflekten Banden. Unten hat die Schaale eine Vertie— fung oder Nabel, b) welcher in der Mitte hohl iſt. Die ganze Schaale iſt die Laͤnge herab fein geſtreift. Man trift fie haufig in feuchten Waͤldern an. Der Bewohner dieſes zierlichen Gehaͤußes iſt beſonders merkwuͤrdig, weil er mit zween dergleichen Pfeilen verſehen iſt, deren ſich die Schnecken vor der Begattung bedienen, und die ſie, um ſich zur Paarung zu reizen, wechſelsweiſe auf einan— der loßſchießen. (S. 29.) Dieſe zween Pfeile werden in zwey eignen Behaͤltnißen verwahrt. Alle andere Schne— cken, den großen Bund (No. XIII.) ausgenommen, haben nur einen Venuspfeil, der in einer einzigen KFapſel aufbehalten wird. | ZI KR | WI. b) Die Höhlung in der Axe oder Spindel, um welche ſich die Gewinde der Schnecke drehen, wird der Nabel, das Na⸗ belloch, umbilicus, le trou d’umbilic genennt. Die meiſten Conchyliologiſten geben dieſen Nahmen auch den— jenigen Oefnungen oder Vertiefungen, welche ſich in der Mitte der plattgedruͤckten Schnecken, der Ammonshoͤr— ner ic. befinden. 42 J. Famil. Rundgetwundne Erdſchnecken. | VI. Gattung. Die kleine geſtreifte Erdſchnecke. Cochlea ſtriata minor. La petite ftriee. 1 Linie im Durchmeßer. Cochlea teſtàa utrinque convexä, ſubtus perfora- ta, ftriata, alba, quatuor ſpirarum, ore reflexo. Argenv. Zoomorph. Pl. 9. Fig. 7. la petite ftriee eſt la meme que la grande, A la petiteſſe pres. p. 82. Von Farbe iſt dieſes kleine Schneckengehaͤuße ganz weiß. Es iſt in die tänge fo fein geſtreift, daß man die kleinen Striche kaum bemerken kann. Unten hat ſie einen ſehr deuͤtlichen Nabel und ihre Mündung iſt mit einem übers ragenden Saum verſehen, der wegen ſeiner Groͤße ſehr bemerkenswerth iſt. In den Waͤldern iſt dieſe Gattung ſehr gemein. Man muß ſie unter feuͤchten Steinen und in den Mooſen ſuchen. CCC VII. Gattung. Die glaͤnzende Wieſenſchnecke. Cochlea pratenſis cornea. La Luiſante. 5 Linien im Durchmeßer. | Berl. Mag. II. p. 604. no. VI. Idem. nomen. Swammerd. B. d. N. T. 8. f. 3. Die kleine platte Schnecke. Minuta cochlea, leuiter de- preſſa. Cochlea I. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 43 Cochlea, teſtà utrinque convexä, ſubtus perfora- ta, cornea, pellucida, nitida; quinque ſpira- rum. Argenv. Pl. 28. f. 4. Ce petit Limagon eft d'un gris ſale, et d'une forme plus ramaſſèe que les pre- ceédens. On le trouve dans les Prez et dans les. Joncs. On l'appelle la Luiſante. Man hat dieſer Schnecke den Beynahmen der Glaͤnzen⸗ den gegeben, weil ſie ungemein glatt iſt. Sie hat fuͤnf Gewinde, iſt durchſichtig und, wenn ſie leer iſt, ſieht ſie hell hornfarbig aus. So lange das Thier darinne lebt, erſcheint die Schaale dunkelſchwarz, weil das Thier ſehr ſchwarz ausſieht und durch die Schaale durchſcheinet. Unten hat die Schaale eine hohle Vertiefung oder einen Nabel. Sie wird mit der vorigen unter feuͤchten Steinen und im Schatten des Waldes gefunden. VIII. Gattung. Die durchſichtige Schnecke. Cochlea fragilis, pellucida. Ta Transparente. 2 Linien im Durchmeßer. Cochlea, teftä totä pellucidä, fragili, fübvire- ſcente, utrinque convexä, ſpiris tribus. Dieſe Schaale iſt ſehr glatt, glaͤnzend, auf beyden Seiten erhaben, unten nicht im mindeſten genabelt, ſehr duͤnne, zerbrechlich und durchſichtig. Ihre Farbe fälle ein 44 1. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. ein wenig ins gruͤnliche und unter ihren drey Gewinden iſt das erſte ſehr groß, folglich auch die Muͤndung ſehr weit. Man findet ſie in feuͤchten Mooſen, an den Ufern der Teiche, aber niemals im Waßer, worinn ſie nicht few ben kann. Das Waßer iſt vielmehr ein Mittel, den Des wohner umzubringen und die Schaale davon zu entledi— gen, welches ſonſt, wegen ihrer außerordentlichen Fein⸗ heit, nicht leicht ohne der Gefahr geſchehen koͤnnte, ſie zu zerbrechen. | | Wenn das Thier lebt, hat es einen haͤuͤtigen Ans hang, womit es feine Schaale beftändig reibet und ausputzet. 20. A0 E A0) 200, 20 200 E KI) 200% E00 H El EI . K 20. IX. Gattung. Der Knopf. Cochlea rotundata. Te Bouton. 2 Linien im Durchmeßer. Cochlea, tefta utrinque convexä, fubtus conca- va, ftriata, cornea, lineis transverfis ferrugi- neis, quinque ſpiris rotundatis. Argenv. Zoom. Pl. 9. f. 10. Le Bouton; auec un um- bilique. p. 82. 5 Das Anſehen dieſer kleinen Schnecke iſt ſehr artig. Oben iſt ſie ſehr platt geſtaltet, unten gegen ihren Rand iſt ſie mehr erhaben, mit einer betraͤchtlichen Vertiefung am l Nabel. I. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 45. Nabel. Ihre Farbe iſt blaß, wie Horn; allein ſie iſt durchgängig mit roͤthlichen in die Quere laufenden Files cken geziert, welche beynahe alle einen gleichen Abſtand von einander haben. Ueber dieſes iſt die ganze Schaale mit feinen Querſtreifen beſezt. Dieſe Streifen und Fles cken geben der Schnecke eine Aehnlichkeit mit einem artig ausgearbeiteten Knopf. Man findet fie mit denen vor— hergehenden im Mooſe und unter feuͤchten Steinen. * N= TE TE , TE TE FETTE N FE TE TE | X. Gattung. Die Lampe. Serpentulus. La Lampe. Le Planorbe terreſtre. 5 bis 6 Linien im Durchmeßer. Berl. Mag. 1. c. p. 609. n. XI. Tab. III. f. 36. Die fiharfgewundne braunbunte Nabelſchnecke mit 5 niedergedruͤckten Gewinden. Cochlea teftä utrinque convexä, ſubtus P1070 tä, limbo acuto, aperturà ovatä transverſa, ſpiris quinque. Liter. Angl. T. 2. f. 14. Cochlea pulla 9 1 ſpiris in aciem depreſſis. p. 126. — Hiſt. Conchyl. T. 69. f. 62. Cochlea noſtra um- bilicata, pulla. Petiv. Muf. 69. n. 734. Planorbis e d ang- licus, umbilico minore, margine actuo. 2 Klein, 46 J. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. Klein. Serpentulus laevis. 8. 20. n. 4. p. 8. | % Schlotterb. Cochlea terreftris minor foveata, com- preſſa, vel albicans, maculis levioribus pallide fuſcis paucis variegata; vel fufca, maculis fu- {cis rarioribus diftin&ta, peripheriä acutä, lima- ce quadricorni ex fufco magis minusve nigri- cante. Add. Helv. Vol. V. Tab. III. A. f. 15. p. 280. Zinn. S. N. S. 72. Helix Lapicida, teita carinatä , umblicatä, utrinque convexà, apertura W natà transverſali, ovata. p. 768. | . — Fauna. $. 1298. Cochlea teſta utrinque conve- xä, ſubtus perforatà, ſpirà acutä, aperturä ovatä transverfali. p. 371. N 3 Upf. 1736. p. 40. n. 9. Cochlea teftä con- vexä, ſubtus perforatä, ſpirà acuta. — Muf. Reg. Ulr. p. W — Onl. R. p. II. — Weſtg. R. p. 34. mn — Rt unſerm Lande iſt dieſe Schnecke eine der ſonderbarſten und ſeltenſten. Sie iſt eben nicht merklich, unten aber etwas ſtaͤrker erhaben und tief genabelt. Unter ihren fuͤnf Gewinden iſt das aͤußere ſehr ſcharf am Rande platt gedruckt und an der Muͤndung ſchreg abgeſchnitten, ſo, daß dieſe Oefnung unten faſt ganz in die Quere geſchoben zu ſeyn ſcheint. Ein weißer Saum umgiebt den Mund, a \ und I. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 47 und der uͤbrige Theil der Schaale iſt mit Querſtreifen be zeichnet, von blaßer hornartiger Farbe, überall mit grof ſen und deuͤtlichen rothen Flecken beſtreuͤt, die aber weder ein ſo reizendes Anſehen haben, noch ſo gleichfoͤrmig ge— ordnet ſind, als an dem Knopfe. (No. IX.) Zuweilen, aber nur ſelten ſieht man dieſe Schnecke um Paris in den Waͤldern. aan Ses 6 8 ce XI. Gattung. Die Sammtſchnecke. Die rauhe Schnecke. Cochlea hiſpida. La Veloutee. 3 Linien im Durchmeßer. Berl. Mag. II. p. 607. n. X. T. III. f. 34. Die Ae hornfarbige Nabelſchnecke. Leßer. S. 47. 0? p. 177. Cochlea, teftä utrinque convexä, hiſpida, ſubtus perforatä, ſpiris quinque eee aperturä ovata. Liter. ml. I. 2. f. 12. ie dilute rufefcens aut ſubalbida, ſinu ad umbilicum exiguo, cir- cinnato. p. 125. | Klein. Serpentulus laevis. ſ. Cochlea noftra umbi- licata Liſteri. $. 20. p. 8. Linn. S. Nat. $. 591. Helix teftä umbilicata convexa, hifpida, diaphana, anfractibus quinis, apertu- ra fubretundo -lunatä. Vulgo Hifpida. p. 771. Linn, 48 J. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. Einn. Fauna. S. 1296. Cochlea teftä utrinque con- vexä, hifpida, ſpiris quinque een ſub- tus perforata. p. 371. Man zahlt an dieſer Schnecke fünf und mehrere Gewin⸗ de. Ihre Farbe iſt hornartig und faͤllt etwas ins braune. Die untere Seite bildet einen deuͤtlichen hohlen Nabel. Die Muͤndung iſt eyfoͤrmig, ohne Saum an den Lippen. Was ſie am merkwuͤrdigſten und kennbarſten macht, iſt dieſes, daß ſie, wie ein Sammt, mit kleinen kurzen Faͤſerchen beſezt iſt, c) wodurch fie ganz rauh und fas ſericht wird. Sie wird gemeiniglich in feuchten Waͤl. dern und auf den Wieſen gefunden. S e- Ee Gn GSD d C . GS G 5 XII. Gattung. Die Sammtſchnecke mit dreyeckichten Munde. Cochlea hiſpida, apertura La Veloutèe à bouche triangulari. triangulaire. 4: Linie im Durchmeßer. Cochlea teſtà fuſca, hifpida, ſupra plana, ſubtus perforata, ſpiris fex, aperturä triangulari, la- bro reflexo luteo. — . Das c) Die Schnecke, welche Kiffer, Klein, Leßer ꝛc. an den ans gezeigten Stellen beſchrieben, hat alle Eigenſchaften der gegenwartigen und wird an eben ſolchen Orten gefunden. Rur fehlet ihr die Rauhigkeit der Sammtſchnecke; Sie kann alſo als eine Abaͤnderung derſelben betrachtet werden. I. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 40 Das Gehaͤuße dieſer Schnecke iſt ſechsmal gewunden. Es iſt braun und rauh oder jammtartig, wie das vorige; allein oben platt und fo gar in der Mitte eingedruͤkt. Um ten iſt es von einem weiten Nabelloch durchbohrt. Die Muͤndung hat einen gelblichen Rand oder uͤbergebogne Kippen, welche in ihrem Umfang dieſe dreyeckichte Muͤn⸗ dung bilden. Dieſes Thier iſt ſehr rar. Man findet es zuweilen zu Meuͤdon in feuͤchten und niedrigen Gegenden. Seine Geſtallt, die dem Anſehen der Tellerſchnecken (Planorbis) nahe koͤmmt, hat einigen Perſonen Gelegenheit gegeben, ſie die Erdtellerſchnecke zu nennen. KL EL SET HEISE ER SEN, XIII. Gattung. Der große oder platte Bund. Cochlea faſciata Le grand Ruban. Ericetorum. Le Ruban plat. | s Linien im Durchmeßer. Berl. Mag. J. c. p. 613. no. XIV. Tab. IV. f. 46. Das ungleich gewundne Poſthorn mit Banden. Cochlea, teſtà alba, ſupra plana, fubtus ſinu am- plo perforata, ſpiris quinque, fafciä ferru- Sinead. F 2 Liter. 50 J. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. Lifter. Angl. T. 2. f. 13. Cochlea cinerea albidave, faſciata ericetorum. Klein. Serpentulus ore labiato, acutangulo, eden- tulo, faſciatus. p. 8. S. 20. n. 2. Die obere Seite dieſer Schnecke iſt ganz flach, die un⸗ tere hat aber ein weites Nabelloch, wodurch man die Windungen in Form einer Wendeltreppe ſehen kann. Die Schaale iſt ſechsmal gewunden; ihre Farbe iſt ganz weiß, bis auf ein gelbes oder braunes Band, welches mitten um die Gewinde herum geht und beſonders am er» ſten Gewinde oft von einem andern mattfarbigern Bande begleitet wird. Der Bewohner dieſes Gehaͤußes hat zwey Venus— pfeile, wie die große geſtreifte Schnecke. (No. V.) Man kann hierbey nachleſen, was ſchon oben p. 29. davon geſagt worden. ee e ee e e e eee e XIV. Gattung. Der kleine gewoͤlbte Bund. Cochlea faſciata Le petit Ruban. convexa. Ruban convexe. 22 Linie im Durchmeßer. Cochlea, tefta alba, ſuprà plana, latere acuto, ſubtus convexa, ſinu anguſto perforatä, ſpiris quatuor, faſcià ſuprà unica, ſubtus plurimis fa- {cis. 3 —— ͤ — | Oben I. Famil. Rundgewundne Erdſchnecken. 51 Oben iſt dieſe Gattung platt, beynahe wie die vorige; unten aber iſt fie gewölbt und mit einem engen Nabelloch verſehen, wodurch ſie ſich von der vorigen unterſcheidet. Der andere Unterſchied beſteht darinn, daß ſie nur vier Gewinde hat. | Die platte Geſtallt der obern Flaͤche macht oben an der Seite der Windungen einen Winkel. Die Farbe der Schaale iſt weiß. Oben lauft ein einzelnes Band uͤber die Windungen; unten aber ſind, außer dieſem Band, noch vier feinere und ſchmalere Baͤnder zu ſehen. In der Normandie findet man auf den Wieſen, an den Ufern des Meeres, eine andere Schnecke, welche die⸗ fer ſehr aͤhnlich ſcheint, und die man den Meerbund (Ruban de la Mer) nennen koͤnnte. Sie unterſcheidet ſich aber von der unſrigen dadurch, daß fie fünf Windun— gen hat, unten ganz weiß, oben aber mit einem einzigen braunen Band geziert iſt. J 3 II. Famil. 52 II. Fam. Rechtsgedrehtelange Erdſchnecken. KALRLRZALRER REFERENT II. Familie.“ Schnecken mit verlaͤngerter Schaale. I. Ordnung. Mit rechtsgedrehten Gewinden. XV. Gattung. Das Gerſtenkorn. Turbo Granum Hortei referens. Le Grain d’Orge. 3 Linien lang. Cochlea, teſtà fulva obſcurà, acutä, ſpiris fex. Liſter. Angl. T. 2. f. 8. Buccinum rupium majuscu- lum, circiter fenis orbibus circum volutum. p. 122. Argenv. Conch. Pl. 28. f. 15. Buccin de couleur jaune à ſix tours. Le Grain d' Orge, dont l’ou- verture eſt pointue et un peu reſerrèe. p. 339. S Die *) Wenn wir nicht ſo ſehr auf die Bewohner als auf die Fi⸗ gur der Schaale ſehen; ſo macht dieſe Familie eigentlich das Geſchlecht der Schraubenſchnecke aus. Doch iſt die Beydlebige oder Agtſteinfarbige Schnecke (No. XXII.) in Anſehung ihrer Form den Bauchſchnecken (globofae) beyzuzaͤhlen. II. Fam. Rechtsgedrehte lange Erdſchnecken. 53 Die Farbe dieſer Schnecke gleicht den Caſtanien. Sie iſt nur ein wenig heller. Ihre Schaale iſt unanſehnlich und keinesweges glaͤnzend. Sie beſteht aus ſechs Win— dungen und hat einen eyfoͤrmigen Mund, der mit einem weißen Saum umgeben iſt. Da dieſe Schaale beynahe die Größe und länge eines Gerſtenkorns hat; ſo iſt ihr von dieſer Aehnlichkeit der angefuͤhrte Nahme beygelegt worden. Sie wird im Mooß und unter feuͤchten Steinen gefunden. Ne c cc HE HE HEHE c e ccc XVI. Gattung. Das Haferkorn. Cochlea ſ. Turbo, granum Le Grain d' Avoine. avenaceum referens. | 2 Linien lang. Cochlea, teftä fufca „ obſcurà, acutà, ſpiris octo. Dieſe Schnecke ſieht braun und unanſehnlich aus. Sie beſteht aus acht Gewinden. Ihre Muͤndung iſt eyfoͤrmig, mit einem weißen Saum eingefaßt und mit ſieben Zaͤhnen oder Falten von gleicher Farbe beſezt, wovon oben vier und unten drey gezaͤhlt werden. Mit der vorigen hat dieſe Schnecke viel Aehnlichkeit; allein ſie iſt nicht ſo groß und mehr zugeſpizt. Man findet ſie an eben den Orten, wo man jene ſuchen muß. FJ 4 XVII. * 54 II. Fam. Rechtsgedrehte lange Erdſchnecken. bree eee XVII. Gattung. Die glaͤnzende Spitzſchnecke. Cochlea ſ. Turbo nitidus. Ta Brillante. 2 Linien lang. Berl. Mag. III. p. 137. No. XXXTV* Tab. V. f. 59. a. b. Die kleine durchſichtige Erdſchraube mit 5 — 6 Gewinden. Cochlea teftä fulva, nitida, acutä, ſpiris quin- que. Liſter. Angl. T. 2. f. 7. Buccinum exiguum quinque anfractuum, mucrone acuto. p. 122. FCC ²˙ Aw Ja Anſehung der Farbe gleicht dieſe Schnecke der vor, gen, außer daß ſie ein wenig blaßer ausſieht. Sie iſt glatt, glänzend, und beſteht aus fünf Windungen, wo» durch fie fich leicht vom Gerſtenkorn (XV.) unterfcheis det. Ihre Muͤndung iſt eyfoͤrmig, von einem weißen aber nicht ſehr merklichen Saum umgeben. Man trift ſie in den Waßermooßen an den Ufern des Waßers, aber allemal noch auf dem Lande an; denn im Waßer, wenn ſie hinein fiele, wuͤrde ſie ſicher umkommen muͤßen. EK K XVIII. II. Fam. Rechtsgedrehte lange Erdſchnecken. 55 CCC XVIII. Gattung. Die rechtsgewundne Unvergleichliche. Turbo dentatus labro reflexo. L Auti- Nompareille. s Linien lang. 13 Linie breit. Cochlea, teſta cinerä, acutà, ftriatä, aperturä quinque dentatä, labro reflexo, ſpiris novem. Argenv. Zoom. Pl. 9. f. 13. Buccin dont la bouche eft tournee de gauche a droite. Des ſpirales au nombre de dix, ſeparent la coquille jusqu'a la pointe. p. 83. nn öü—QÄ———— Dieſe Schnecke iſt aſchenfarbig, lang gewunden und ſcharf zugeſpizt. Sie hat die Laͤnge herab feine Streifen. Der untere Theil der Schaale iſt ein wenig zuſammenge— ſchnuͤrt. Sie beſteht aus neuͤn Gewinden. Ihre eyrunde Mündung hat vier Falten oder Zähne; drey oben und zwey unten. “ Man findet dieſe Schnecke am Grunde der Mauern und in Waͤldern unter den Mooſen. Wir haben ihr den Nahmen Anti-Nompareille oder das Widerſpiel der Unvergleichlichen gegeben, weil mit der Unvergleich— lichen, die wir bald (No. XXIII.) beſchreiben werden, F 5 die 56 II. Fam. Rechtsgedrehte lange Erdſchnecken. die große Aehnlichkeit hat, und ſich von ihr bloß dadurch unterſcheidet, daß ihre Windungen die gewöhnliche Nich» tung haben und ſich von der Linken nach der Rechten dre— hen; da hingegen die Windungen der Unvergleichlichen auf eine verkehrte Art, nemlich von der Rechten nach der Linken laufen. EHRT NETTE TE V XIX. Gattung. Das große Faͤßchen oder Bienenkoͤrbchen. Turbo obtuſus major. Le Grand Barillet. 23 Linie lang. | Cochlea, tefta ſubcylindraceà, obtufä, labro al- bo reflexo, fpiris oct. In Anſehung der Farbe naͤhert ſich dieſe Schnecke dem rothfahlen und iſt ein wenig durchſichtig. Ihre Figur iſt beynahe Walzenfoͤrmig, wie die Figur einer kleinen Tonne oder eines Faͤßchens; daher ſie auch das Faͤßchen (Barillet) genennt worden, weil ihre Windungen denen Reifen eines Faßes gleichen. Ihr Zopf endigt ſich nicht in eine Spitze, ſondern er iſt oben ſtumpf und abgeruns det. Man zaͤhlt an dieſer Schnecke acht oder beynahe neun Windungen. Ihre Muͤndung iſt eyfoͤrmig, mit ei» nem II. Fam. Rechtsgedrehte lange Erdſchnecken. 57 nem weißen Rande verſehen. Mitten in der Muͤndung findet ſich ein blattfoͤrmiger weißer Anhang. Die Schnecke Hält ſich unter den feuchten Mooſen und unter den Steinen, in den Gaͤrten und auf dem | Felde auf. | Ku Gun Luz Zu En mn VX. Gattung. Das kleine Faͤßchen oder Bienenkoͤrbchen. Turbo obtuſus minor. Le Petit Barillet. ı Linie lang. Berl. Mag. III. B. p. 141. No. XXXVIII-. IT. v. f. 63. Das kleine Europaͤiſche Bienenkoͤrbchen. Leßer. S. 60. qqqq. p. 350. Die ganz kleine kurze ſtumpfe Straubſchnecke. Cochlea, tefta ſubcylindraceà obtufä, labro albo reflexo, ſpiris ſex. Liſter. Angl. T. 2. f. 6. Buccinum exiguum, fla- vum, mucrone obtufo. ſ. cylindraceum. p. 121. Argenv. Zoomorph. Pl. 9. f. 11 La couleur du Baril- let eſt aurore, ainſi que fi fpirale traverſèe par cinq dete relevees du fond. Sa bouche eft contournee, d’oü fa tete garnie de cornes fort courtes, fort mediocrement. p. 83. Linn. 58 II. Fam. Lang u. a) rechtsgew. Schnecken. Linn. S. Nat. S. 368. Turbo Muſcorum, teftä turrità, obtuſa, pellucidà, anfractibus fecundis, aper- turaà edentulä. p. 767. — Faun. S. 1301. Cochlea teftä fubpellucidä, ſpi- ris ſex dextrorſis, ſubcylindracea, obtuſa. P. 372. — Oel. R. p. 111. Cochlea parva ſpiris ſeptem. Dieſe Scknecke gleichet durchgängig der vorhergehenden. Sie unterſcheidet ſich von derſelben bloß dadurch, daß ſie nur ſechs Windungen hat, und mehr als um die Hälfte kleiner iſt. Man findet ſie an eben den Orten, wo das große Bienenkoͤrbchen ſich aufzuhalten pflegt. TTC | XXI. Gattung. : Der Senkel. Die Nadel. Turbo acutiſſimus, fragilis. I'Aiguillette. 1: Linien lang. Linie breit. Cochlea, teftä alba, fragili, acutà, ſpiris ſex. L rn — — —— — ꝛ— —u—¼ —— Dieſes II. Fam. Lang u. a) rechtsgew. Schnecken. 58 b Dieſes kleine Gehaͤuße iſt lang, duͤnne oder zart und ſo fein, als eine Nadel; daher fie auch dieſen Nahmen ers halten hat. Sie iſt weiß, zerbrechlich und beſteht aus ſechs Windungen. Man ſucht fie an alten Mauern unter. den Mooſen. Es iſt ſchwer, ſie mit dem Bewohner ſelbſt. anzutreffen. Faſt allemal entdekt man nur die leere Schaale. XXII. Gattung. Die Beydlebige, Agtſteinfarbige Schnecke. Globofa, Amphibium. L' Ampbibie. lAmbree. 9 Linien lang. 42 Linie breit. Berl. Mag. IV. B. No. CVII“. Die gelbe durch⸗ ſichtige Bauchſchnecke mit 3 Gewinden. d) Swammerd. Bib. d. N. T. VIII. f. 4. Die Bye foͤrmige Schnecke. Cochlea figurae ovalis. p.67. Liſter. d) Ob gleich der IVte Band des Magaz. noch nicht aus der Preße iſt, fo haben wir doch aus der Handſchrift der Abs handlung von den Conchylien der ſuͤßen Waßer wenig⸗ ſtens die Nummern jeder hieher gehoͤrigen Gattung vorlaͤu— fig anzeigen wollen, unter welcher ſie unſre Leſer am ange— zeigten Orte naͤchſtens ausführlich beſchrieben finden wer⸗ 50 II. Fam. Lang u. a) rechtsgew. Schnecken. Liſter. Angl. T. 2. f. 24. Buccinum ſubflavum pel- lucidum trium ſpirarum. p. 140. — Hift. Conch. T. 123. f. 23. Idem nomen. Bon. Recreat. 3. p. 119. f. 54. — Muf. Kirch. p. 452. f. 54. Turbo, teftä fupra modum tenui ac tenerà, admodum pellucidä. Apertura ingens ovalis; color eft ex flauo al- beſcens, interdum vinoſus. Intra tres ſpiras finitur, quarum duae inferiores admodum exi- guae. Gualt. Buccinum fluviatile ſubflavum, pellucidum, ore ad plauſum aperto, trium ſpirarum. Tab. 5. Pefiv. Muf. 83. n. 808. Buccinum fluviatile noſtras, teſtà praetenui, fragili. Tulp. Obſ. 200. t. 201. Klein. Neritoftoma. Vetula. S. 159. p. 55. T. III. f. 70. Argenv. Conch. Pl. 27. n. 6. fig. ult. Buccin très-pe- tit, ayant ſeulement trois ſpirales, qui four- nent de droit à gauche, ainſi que ſa bouche, dont l’ouverture eſt ovale. Rien n'eſt ſi tendre & fi mince que cette coquille. Elle peut, fe nommer /’Amphibie, fe trouvant egalement fur - terre & dans l’eau; mais toujours proche de Peau. p. 330. KH a Schlot- U. Fam, Langu. a) rechtsgew. Schnecken. 60 Schlotterb. T urbo fluviatilis minor, oblongus, mu- crone nonnihil recurvo. Ada. Helv. Vol. V. p. 282. T. III. A. f. 22. Linn. S. N. $. 614. Helix putris, teſtà imperforatà, ovatä, obtufä, flavä, aperturä ovatä. p. 776. — Fauna. 8. 1317. Cochlea teftä membranaceä „ ſubflava, oblonga, mucrone obtufo, anfracti- bus tribus. p. 377. ö — RR x — ee == 7 Die Ausmeßungen, die wir von dieſem Thier angegeben, ſind von einem der groͤſten hergenommen. Es giebt noch viel kleinere von eben dieſer Art. Ihre Schaale iſt duͤnne, zart, durchſichtig und Bernſteinfarbig, wenn man das ſchwaͤrzliche Thier herausgenommen hat. Man entdekt daran kleine ſchraͤge Streifen, die mit einander in glei» cher Richtung fortlaufen. Sie hat nur drey Windungen, deren erſte ſehr weit, die zwote mittelmaͤßig, die lezte aber ganz klein iſt. Daher kommt es, daß dieſes Ge— haͤuße eine ſtumpfe Spitze, aber eine weite Muͤndung hat. Der Bewohner gehört unter die beydlebigen Thies re. (Amphibies) Man findet die Schnecke in den Tei. chen und Baͤchen, ſehr oft aber koͤmmt ſie aus dem Waſ⸗ ſer hervor und kriecht an die nahe ſtehende Waßerpflanzen. Sie iſt ſehr gemein. E 5 II. Oròd⸗ 61 II. Fam. Lang u. b) linksgew. Schnecken. S | II. Ordnung. Schnecken mit verlaͤngerten Gehaͤußen und 2. Linksgedrehten Windungen. XXIII. Gattung. | Die Unvergleichliche. Turbo longus ſiniſtorſum tortilis. La Nompareille: 4 Linien lang. 1 Linie breit. Berl. Mag. III. p. 133. No. XXXII“. T. V. f. 56. Die linksgewundne Erdſchraube mit 1e Windun⸗ gen. Leßer. S. 60. 1111. p. 34. Die dunkle Schrauben⸗ ſchnecke mit niedergedruͤckten Munde. Cochlea, teftä fufcä, opacä, aperturà compreſſa, labro albo reflexo, ſpiris decem ſiniſtrorſis. Lifter. Angl. Tab. 2. F. 18. Buccinum pullum ‚ opa- cum, ore compreſſo, circiter denis ſpiris faſti- giatum. p. 123. — Angl. App. T. I. 2,97, — Hift. Conch. T. 41. f. 40. b Argenv. Conch. Pl. 28. f. 19. Buccin très- menu et tres-allonge en forme d'un grain d Avoine, auec dix ſpirales. Sa bafe eft presque aufli pointué que ſon ſommet. p. 340. Argenv, II. Fam. Lang u. b) linksgew. Schnecken. 62 Argen v. Zoomorph. Pl. 9. f. 14. Buccin dont la bou- che eſt tournèe de droite à gauche. Des ſpira- les au nombre de dix ſeparent la coquille jus- qu'a la pointe. p. 83. 1 Linn. S. M. S. 567. Turbo perverfus, teftä turritä pel- lucidä, anfractibus contrariis, aperturä edentu- la. p. 767. — Fauna. S. 1300. Cochlea teftä pellucidà oblon- ga, ſpiris decem ſiniſtrorſis, apertura ſubrotun- dä. p. 372. Ihre Schaale iſt lang, braun und gaͤnzlich undurchſich— tig. e) Wenn man fie in der Nähe betrachtet, ſcheint fie die Lnge herab fein geſtreift zu ſeyÿn. Der obere Theil der Schaale endigt ſich in eine ſtumpfe Spitze, die Mitte derſelben iſt mehr aufgeblaſen und der untere Theil wie. der zuſammen gedruͤkt. Sie hat zehn Gewinde. Ihr Mund iſt laͤnglicht, nach oben zu etwas eingedruͤckt und mit einem weißen Saum eingefaßt. Oben an der Min: dung bemerkt man eine Falte, die ebenfalls weiß iſt. Am ö G 1 Fuße e) Die Undurchſichtigkeit allein ſcheint unſre Schnecke von derjenigen zu unterſcheiden, die der Ritter von Linne an den angeführten Stellen beſchreibt. 63 II. Fam. Lang u. b) linksgew. Schnecken. Fuße der Mauern und alter Baͤume, im Moos und auf den Steinen wird dieſe Schnecke gewoͤhnlich angetroffen. Sie iſt hier ſehr gemein. Von ihrer Bildung hat ſie den Nahmen der Unvergleichlichen erhalten, weil ihre Ge winde in einer Richtung gedreht find, die der gewoͤhnli⸗ chen ganz entgegen geſezt iſt. Hiedurch allein unterfcher det ſie ſich von dem Widerſpiel der Unvergleichlichen, (Antinompareille) welche wir in der XVIIIten Num- mer beſchrieben haben. Außerdem beſteht die gegenwärs tige aus 1o Windungen; da man hingegen an der vorigen nur neuͤne zaͤhlen konnte. * XXIV. Gattung. Das linksgedrehte Faͤßchen oder Bienenkoͤrbchen. | Turbo obtufus perverfus. 1’Anti- Barillet. 31 Linie lang. 13 Linie breit. Cochlea, teſtà ſubcylindraceà, obtufä, labro al- bo reflexo, ore quadridentato, ſpiris octo ſini- ſtrorſis. | 9 —ͤ———́— — ——— Dieſe Schnecke iſt gelblich, ziemlich glatt und hart. Ih⸗ re Figur iſt Walzenfoͤrmig und endigt ſich oben in eine ganz II. Fam. Lang u. b) linksgew. Schnecken. 64 ganz ſtumpfe Spitze, fait wie das große Bienenkoͤrb⸗ chen, (No. XIX.) dem fie ſehr aͤhnlich ſieht. Sie ber ſteht aus acht Gewinden. Ihre eyfoͤrmige Muͤndung iſt ein wenig zuſammengeſchnuͤrt, hat einen weißen dicken Rand, und in der Oefnung ſelbſt vier weiße Zähne, wor von einer oben, zween zur Rechten neben einander und ein groͤßerer zur Linken zu ſehen iſt, wenn man die Muͤndung vor ſich und die Spitze in die Hoͤhe haͤlt. Eben die Orte, wo ſich die vorige Schnecke aufhoͤlt, liefern uns auch dieſe. Da ſie dem Bienenkoͤrbchen gleicht, ihre Windungen aber in gegenſeitiger Richtung, oder von der Rechten nach der Linken dreht; ſo haben wir ſie das linksgewundne Faͤßchen oder Bienenkoͤrbchen genennet. - * 1 7 — | a. ” — 1 2 HT 2 7 <= A E. 1 { I > * Anl, „ An . \ 7 h f 1 ira | wahr Wera es 3 53 4 1 7 \ h, N X 2 S 2 ENT 2 Ns N 2 E. \ - I / 771 kn N 62 Zwey⸗ ! 65 I. Klaße. II. Geſchl. Spishörner, Zweytes Geſchlecht. Spitzhoͤrner, Trompetenſchnecken. Buccina. HhHuccins. Charakter. Das Thier hat 2 platte ohrenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner. Die Augen ſitzen unten an der innern Seite derſel⸗ ben.“) | Das Gehaͤuße befteht aus einer einzigen Kegelfoͤrmi⸗ gen Schaale. Wir haben in den Gegenden um Paris nicht mehr als drey Gattungen von Trompetenſchnecken kennen ges lernt, welche alle drey Waßerſchnecken ſind, nur bloß im Waßer leben koͤnnen, und bald darauf umfommen müf ſen, wenn man ſie aus ihrem Element heraus genommen. Die 4) So wie alle Schnecken mit 4 ungleichen Fuͤhlhoͤrnern, wo⸗ von die groͤſten die beyden Augen oben auf ihren Knoͤp⸗ fen tragen, zu den Erdſchnecken gehoͤren: eben ſo kann man ſicher ſchließen, daß faſt jede Schnecke, die nur zwey Fuͤhlhoͤrner und die Augen unten am Urſprung derſelben ſitzen hat, es ſey an der innern oder aͤußern Seite, zuver⸗ laͤßig eine Flußſchnecke ſey. Die Sigur dieſer beyden Fuͤhlhoͤrner und die Lage der Augen, beſtimmen die Charaktere der unterſchiedenen Geſchlechter. I. Klaße. H. Geſchl. Spitzhoͤrner. 66 Die Bewohner dieſer Gehaͤuße ſehen den Schnecken ziemlich aͤhnlich; doch unterſcheiden fie ſich von ihnen durch einige weſentliche Merkmale. An ſtatt daß die ei— gentlichen Schnecken vier Fuͤhlhoͤrner an ihrem Kopfe zei⸗ gen, haben die Trompetenſchnecken oder Spizhoͤrner nur zwey Fuͤhlſtangen, die auch in Anſehung der Geſtallt merklich von den Fuͤhlhoͤrnern der Erdſchnecken abweichen. Sie ſind nicht rund, wie bey dieſen, ſondern breit und platt, faſt wie die Ohren der vierfuͤßigen Thiere. Man koͤnnte ſagen, daß dieſe Thiere (die Bewohner der Spiz— Hörner) zwey kleine Ohren am Kopfe haͤtten. Der andere Unterſchied beſteht darinn, daß die Au⸗ gen der Spizhoͤrner nicht oben an der Spitze der Fuͤhl— hoͤrner ſitzen, wie bey den Erdſchnecken; ſondern unten an der innern Seite ihres Urſprunges. Bey dem einen Ges ſchlecht ſo wohl, als bey dem andern, ſind es wirkliche Augen, und man wird leicht glauben, daß die Schnecken, deren Augen von einer Art hoher Stangen getragen wer⸗ den, viel beßer muͤßen ſehen koͤnnen, als die Spizhoͤrner, deren Augen am Urſprung ihrer Fuͤhlhoͤrner, und zwar . an der innern Seite derſelben angebracht find, durch wel» che Stellung ſie im Sehen ſtark gehindert werden. Oft muͤßen ihre breiten Fuͤhlhoͤrner ihnen den Anblick der Gr genftände ganz unmöglich machen. Die Spizhoͤrner ſind Zwitterthiere, wie die Schnecken; doch geſchieht ihre Begattung nicht auf gleis che Art. Wenn ihrer nur zwey ſind, iſt die Befruchtung G 3 nur 67 I. Klaße. Il. Geſchl. Spitzhörner. nur einfach. Ein Thier vertritt alsdann die Stelle des Maͤnnchens, das andere, die Stelle des Weibchens. Die Lage ihrer Geſchlechtstheile erfordert es alſo und macht bey ihnen die wechſelsweiſe Befruchtung unmoͤglich. Koͤmmt aber ein drittes Thier dieſer Art darzu; ſo bemaͤchtigt es ſich desjenigen, von den zwey erſtern, welches die Pflicht des Maͤnnchens uͤbernommen hatte, paart ſich mit ihm und unterzieht ſich eben derſelben Pflicht, jo daß das mit— lere Thier alsdann die Pflichten des Weibchens und des Maͤnnchens zugleich, aber mit zwey unterſchiedenen Thies ren ſeines Geſchlechts verrichtet. Zuweilen findet man in denen Baͤchen eine betraͤchtli⸗ che Geſellſchaft von Spizhoͤrnern auf ſolche Weiſe gepaart, die alle die Stelle des Maͤnnchens und Weibchens mit zween Nachbarn zugleich ausfüllen, da indeßen die beyden leztern, die ſich an beyden Enden dieſes Roſenkranzes be— finden, nur als Männchen oder Weibchen allein ſich betra— gen konnen. Die Gehaͤuße der Spizhoͤrner find alle durch Schne: ckenfoͤrmige Windungen laͤnglich gedreht. 1. Gat⸗ 1. Klaße. II. Geſchl. Spitzhoͤrner. 68 ND N SNN N. D. e IJ. Gattung. Das große Spitzhorn. Buccinum fuviatile vulgare, majus. Te grand Buccin. 14 Linien lang. 5 Linien breit. Berl. Mag. IV. B. No. LXXIX'. Das gelbliche zarte Buccinum der ſuͤßen Waßer, mit 6 Ge⸗ winden. Leßer. S. 58. nnnn. p. 314. Die gelbe Flußſchne⸗ cke von ſehr zarter zerbrechlicher Schaale, deren Gewinde in eine lange Spitze ausgehen. Swamm. Bib. d. N. T. IX. f. 4. Die gemeine Waßerſchnecke. p. 71. Hanovs S. d. Nat. I. B. p. 574. Tab. 1. f. 5. Die Waßerſchnecke. | Buccinum teftä oblongä, fuſcà, anfraftibus ſenis. Liſter Angl. T. 2. f. 21. Buccinum longum fex ſpi- rarum, omnium fluviatilium & maximum & produttius, fubflavum , pellucidum, in tenue acumen ex ampliſſimà baſi mucronatum. p. 137. — Hift. Conch. T. 123. f. 21. Buccinum fubflavum, pellucidum, ſex orbium, claviculä admodum te- nui, productiore. Aldrov. Teft. Lib. III. p. 359. n. 3. Turbo laevis in ſtagnis degens. 8 4 Bon. 69 I. Klaße. II. Geſchl. Spitzhoͤrner. Bon. Muf. Kirch. Claſſ. III. f. 392. Buccinula leuiſſi- ma, teſtae exilis & pellucidae, ſeptem ſpirarum & mucronis acutiſſimi. p. 475 Gualt. Buccinum fluviatile teftä tenuiſſimà & fra- giliſima, prima, ſpirà notabiliter ventricofa & elongata, in mucronem acutum ſtatim deſinens, ſubflavum pellucidum. T. S. lit. J. Petiv. Muf. 82. n. 805. Buccinum fluviatile noftras oblongum, majus. Frifch. Inſ. Pars VIII. T. 7. Die Flußſchnecke mit ſpitzig zugedrehten Gehaͤuße. p. 14. | Kleinii Auricula ſtagnorum ſubflava, pellucida, in te- nue acumen ex ampliſſima bafi mucronata, $. 157. I. p. S4. Tab. III. f. 69. | Schlott. Turbo fluviatilis major, corpore oblongo ampullaceo, definente in mucronem acutiſſi— mum, & limacem continens fufcum. Ad. Helv. Vol. V. p. 283. Tab. III. B. f. 25. 26. Linn. S. Nat. S. 612. Helix ſtagnalis teftäimperforatä,' ovatä, ſubulatà; ſubangulatà, aperturà ovatä. p. 774. f — Fauna. S. 1310. Cochlea tefta productà cumina- ta, opacä, anfractibus fenis n aper tura ovata. p. 374. Turbo papyraceus longus Brückm. Ep. Itin. Diefe . Klaße. II. Geſchl. Spitzhörner. 70 Dieſe Schnecke, eine der groͤſten unter denen um Paris befindlichen Waßerſchnecken, iſt braun und oͤfters ſchwaͤrz— lichf) von Farbe; zuweilen hell, durchſichtig und Agt— ſteinſarbig. Ihre verlaͤngerte Geſtallt hat zur Benennung einer Trompetenſchnecke 8) Gelegenheit gegeben, weil ſie denen Meerſchnecken aͤhnlich ſieht, die, nach der alten Sage, den Tritonen zu Trompeten ſollen gedienet haben. Sie beſteht aus ſechs Windungen, deren erſte viel weiter, als die uͤbrigen iſt, und einen ſtarken Bauch bildet. Die uͤbrigen laufen immer enger zuſammen und machen einen langen ſehr ſpitzigen Zopf aus. Die ganze Schaale iſt mit kaum merklichen Streifen beſezt, und jede Windung hat uͤberdieſes noch einen weißli— chen, die Laͤnge herablaufenden Stral, welcher von oben G 5 bis f) Zuweilen ganz ſchwarz und glaͤnzend. Dieſe Abaͤnderung beißt darum bey einigen der Rabe; Auricula ſtagnorum nitide aetra Kleinii, Corvus Lefferi &e. Wir haben fie im Berl. Mag. IV. Band No. LXXXIX ausfuͤhrli⸗ cher befchrieben und in den hieſigen Seen ſelbſt gefunden. g) Die Buccina des Meeres haben von einigen den Nahmen der Trompeten + oder Poſaunenſchnecke, von andern den Rahmen der Vinkhoͤrner, Sauße- oder Blaſehoͤrner ers balten. Die Urſachen aller dieſer Benennungen und den Grund, warum wir die, ſo auf der Erde und in ſuͤßen Waßern gefunden werden, lieber Spisbörner genennt has ben, kann man im III. B. des Berl. Mag. p. 117 — 1158. nachleſen. | 71 I. Klaße. II. Geſchl. Spitzhoͤrner. bis unten dieſelbe durchkreuͤzet, und eine Windung von der andern abzutheilen ſcheint. Dieſes Spizhorn ift - in Baͤchen und Teichen ſehr gemein. * ο 2722727 727 772525 h 2 II. Gattung. Das kleine Spitzhorn. Buccinum vulgare minus. Le Petit Buccin. | 34 Linie lang. 13 Linien breit. Berl. Mag. IV. B. No. LXXXII'. Das kleine Spizborn mit 6 Gewinden. Buccinum, teftä oblongä fufcä, anfractibus quin- que. Lifter. Angl. T. 2. f. 22. Buccinum minus, fufcum, ſex fpirarum, ore anguftiore. p. 139. Petiv. Muf. p. 82. n. 306. Buccinum fluviatile no- ſtras, oblongum, minus. Gualt. Buccinum flavum oblongum, ore anguſto, fuſcum, ſex ſpirarum. T. 5. E. Linn. H. Nat. S. 612. Heliæ ſtagnalis minor. p. 774. — Fauna. S. 1310. 4) Cochlea teſta productà, cu- | minata &c. Variatio minor. p. 375. — Alta Upf. 1736. p. 41. n. 21. Cochlea teftä pro- ducta, e ſtriata, cinereo - alba. ET — — — TI — n un I. Klaße. II. Geſchl. Spitzhörner. 72 Man kann dieſer Gattung von Spizhoͤrnern die Aehnlich, keit mit der vorhergehenden nicht ſtreitig machen. Allein, außer daß ſie wohl vier bis fuͤnfmal kleiner iſt, hat ſie noch folgende ſehr unterſcheidende Merkmale an ſich: 1.) Hat ſie niemals mehr, als fuͤnf Windungen, ob | gleich Liſter deren fechfe angegeben; welches viel. leicht den Ritter von Linne zu dem Irrthum ver— leitet hat, ſie mit der vorhergehenden Gattung zu verwechſeln. 2.) ift ihre Schaale nicht fo zerbrechlich und zart, als beym großen Spizhorn No. 1. 3.) iſt fie im Verhaͤltnis ihrer Größe nicht fo lang ges dreht, und ihr Zopf iſt weniger ſpitzig. Hingegen iſt der untere Theil derſelben nicht ſo breit und die Muͤndung nicht ſo groß, als an der vorhergehenden. Dieſer Unterſchied beweißt hinlaͤnglich, daß dieſes Spiz— horn mit dem großen nicht einerley fey. Man findet. | es gemeiniglich in den Baͤchen und Teichen. C III. Gattung. | Die Wurzel. Das bauchige Spitzhorn. Buccinum ampullaceum, Te Radix. Le Buecin Radix dictum. ventru. 8 — 9 Linien lang. 7 Linien breit. Berl Mag. IV. B. No. CVI“. Die weitmuͤndige durchſichtige Bauchſchnecke mit 4 Gewinden. Bucci- 73 I. Klaße. II. Geſchl. Spitzhoͤrner. Buccinum, teftä diaphana, mucrone acuto, bre- uiſſimo, apertura amplifima, anfractibus qua- tuor. TZiſter. Angl. T. 2. f. 23. Buccinum pellucidum, flavum, quatuor ſpirarum, mucrone acutifli- mo, teftae aperturä omnium maximä. p. 139. — Hift. Conch. T. 123. f. 32. Idem nomen. — Exerc. anat. 2. p. 54. Buccinum fluviatile pellu- cidum, fubflavum, quatuor fpirarum, mucro- ne acuto, teftae aperturà patentiflimä. Petiv. Muf. p. 83. n. 807. Buccinum fluv. noftras, breue, ore patulo. Gualt. T. S. lit. G. 10 Klein. Auricula ſtagnorum pellucida, quatuor ſpira- rum, mucrone acutiſſimo, teſtae aperturà om- nium maxima. S. 157. f. II. p. 55. Schlotterb. Turbo fluviatilis ventricofus, 995 globoſus, mucrone breuiſſimo & acutiſſimo. Ad. Helv. Vol. V. p. 283. Tab. III. B. f. 27. 28. Argenv. Conch. Pl. 27. n. 7. f. 4. Conque ſpberique ou Tonne d'un blanc de lait avec une pointe tréès- de- licate, de la Riviere des Gobelins. Quelques uns l'appellent Buccin ventru. p. 330. Aigenv. I. Klage, II. Geſchl. Spitzhoͤrner. 74 Argẽnv. Zoomorph. Pl. 8. f. 6. Ce Buccin ventru eft fort mince, a une ouverture tres-large & ter- minèe par un capuchon crenele, avec un oeil qui lui ſert de volute. II y en a de griſes, de noires & de verdies, par le limon de l'eau. On le trouve egalement dans la riviere des 0 lins & dans la Marne. p. 75. ii Zinn. F. Nat. S. 617. Helix auriculavia, teftä imper- foratä, ovata, obtufä, fpira acutà, breuiſſimà, aperturà ampliatä. p. 774. — Faun. S. 1315. Cochlea tefta diaphanä, anfra- &ibus quatuor, mucrone, acuto breviſſimo, aperturä ampliflimä. p. 376. nn 0 Syn nee Dieſe Schaale iſt durchſichtig und fehr zerbrechlich. Sie beſteht aus vier Gewinden. Das lezte oder unterſte uns gemein große und weite Gewinde bildet gleichſam einen Bauch, wodurch die Muͤndung ungewoͤhnlich groß wird. Die drey uͤbrigen ſind ſehr klein, und machen eine kleine ſcharfe Spitze aus, welche auf dieſen dicken Bauch gleich. ſam eingepfropft zu ſeyn ſcheinet. Die Lippen des Mun— des ſind ein wenig uͤbergebogen. Man findet dieſes etwas ſeltnere Spizhorn in den Waßern bey den vorhergehenden. e * Drit⸗ „Klaße. III. Geſchl. Dellerſchnecken. AR An m kn An RS CE A te of Rn As A A A FREIE FE PFEFFER Drittes Geſchlecht Die Tellerfchnede. *) St. Huberts⸗ hoͤrnchen. Poſthoͤrnchen. Planorbis. Cornu Am- Planorbe Cornet de St. monis ſpurium. Hubert. Charakter. Dieſes Geſchlecht hat 2 Fadenfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner. Die Augen ſitzen unten an der innern Seite der— ſelben. Das Gehaͤuße beſteht aus einer einzigen gewunde— nen, und gemeiniglich platten Schaale. 1. Familie. Tellerſchnecken mit niedergedruͤckter, platter Schaale. II. Familie. — mit verlaͤngerter Schaale. III. Samilie. — mit ehförmiger oder baͤuchichter Schaale. | —— Die ) Der Nahme Tellerſchnecke iſt von der Aehnlichkeit berge⸗ nommen, welche einige auf beyden Seiten faſt ganz platt gewundne und gedruͤckte Gehaͤuße mit einem Teller haben. Er iſt hier eigentlich nur für die erſte Familie dieſes Ges‘ ſchlechts paßlich. Bloß die Aehnlichkeit der Bewohner iſt der Grund, warum mie ihn auch bey einer pyramiden— förmigen Schraube und einer Baͤuchſchnecke, mit dem a gelehrten I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 76 Die Tellerſchnecken, welche einige Sanct Huberts⸗ hoͤrner zu nennen pflegen, ſind Schaalengehaͤuße, die aus vielen, gemeiniglich platten, Windungen beſtehen, wie die Ammonshoͤrner. Der Charakter dieſes Geſchlechts iſt leicht zu finden. Dieſe Thiere haben, wie die Trom— petenſchnecken, nur zwey Fuͤhlhoͤrner, an deren innern Seite unten die Augen ebenfalls, wie bey jenen Thieren, zu ſehen ſind. Allein die Tellerſchnecken unterſcheiden ſich von den Spizhoͤrnern durch einen andern Charakter, naͤm⸗ lich durch die Geſtallt der Fuͤhlhoͤrner. Bey den Spiz— hoͤrnern ſind dieſe, wie wir oben (p. 66.) erinnert has ben, ſehr breit und platt, wie Ohren; bey dieſem Ge— ſchlecht hingegen find fie dünne, rund und fadenfoͤrmig. Durch diefes lezte Merkmal unterfcheiden ſich beyde Ge— ſchlechter von einander. Auch die Geſtallt des Gehaͤußes kann hier fuͤglich mit in den Anſchlag gebracht werden. Ueberhaupt find die Tellerſchnecken gemeiniglich platt, und dieſe Art macht die erſte Familie aus. Indeſſen iſt dieſe Figur der Schaale nicht ſo weſentlich bey den Thie— ren dieſes Geſchlechts, daß es darunter nicht ſehr abwei— chende Geſtallten geben koͤnnte. Wir kennen zwey derglei⸗ chen gelehrten Herrn Verfaßer, beyzubehalten, genoͤthigt gewe⸗ ſen. Die Thiere gehoͤren, vermoͤge ihres weſentlichen Charakters nothwendig zu einem; Die Gehaͤuße aber, wegen ihrer ganz unterſchiedenen Figur, allerdings zu drey ganz unterſchiedenen Geſchlechtern. Der Gelehrte verei— nigt die Bewohner und der Conchylienſammlee trennet die Gehaͤuße; jeder mit gleichem Rechte. 77 I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. chen Thiere, wovon das eine eine Schraubenförmige Schaale hat; es macht bey uns die zwote Familie aus. Das andere traͤgt ein gewoͤlbtes eyfoͤrmiges Gehaͤuße, und wir haben dieſes zur dritten Familie gemacht. Dieſe beyden Thiere gehören ohnerachtet des groſ⸗ fen Unterſchieds ihrer Gehaͤuße, dennoch zu dieſem Ges ſchlecht, weil fie die weſentlichen Merkmale deſſelben an ſich tragen. | Alle Tellerſchnecken find Waßerſchnecken und koͤnnen nirgends, als im Waßer leben. Sie ſind Zwitter, und ihre Begattung iſt eben dieſelbe, wie bey den Spizhoͤr— nern. (p. 66. Kc.) Wir wollen daher nichts von dem wiederhohlen, was wir oben ſchon hiervon erinnert haben und was man dort wieder nachleſen kann. Teller⸗ I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 78 * . N * N , e x Tellerſchnecken. IJ. Familie. Mit platten Gewinden. I. Gattung. Die große Tellerſchnecke mit runden Gewinden. Cornu Ammonis Sparium; Le grand Planorbe a | maximum. Spirales rondes. 8 Linien im Durchmeßer. Berl. Mag. IV. B. No. LXI“. Das vertiefte Poft: horn, welches die Coccionelfarbe von ſich giebt. Swammerd. B. d. Nat. T. X. f. 3. 4. Die plate te Schnecke. p. 80. Leßer. S. 41. b. 9. p. 148. Planorbisteftä plana, pullä, ſupra umbilicatà, an- fractibus quatuor teretibus. | Liſter. Angl. T. 2. f. 26. Cochlea pulla, ex uträque parte circa umbilicum cava. p. 143. — Hiſt. Conch. T. 137. f. 41. Cochlea ſ. Purpura > lacuftris Coccum fundens. Angl. — Exerc. Anat. 2. p. S9. Purpura ſ. Cochlea fluvia- tilis, cumpreſſà, major. Gualt. T. 4. DD. Kleinii Serpentulus, ore fimbriato, quatuor ordi- num. S. 21. I. p. 9. H Geue 79 1. Klaße. III. Geſchl. men Geue T. XXX. f. 19. Argenv. Conch. Pl. 27. f. 8. Planorbe srifätte tache- te de brun, auec une volute bien marquèe & ouverte qui excede en forme de levres. Il eft tire du Rhin. p. 330. — Zoom. Pl. 8. f. 7. Le grand Planorbe à quatre ſpi- rales rondes. p. 75. Linn. S. Nat. S. 587. Helix cornea, tefta ſuprà umbi- licata, plana, nigri cante , anfractibus quatuor teretibus. p. 770. — Muf. R. V. p. 665. — Fauna. S. 1304. Cochlea teftä planà pulla, ſu- pra umbilicata, anfractibus 4 teretibus. p. 373. Dieſe Schaale hat vier Windungen, welche ſich nicht in einer Schneckenform, wie die andern Geſchlechter der Schnecken erheben, ſondern ſich um ſich ſelbſt herum wis ckeln, wie die meiſten Gehaͤuße dieſes Geſchlechts. Dieſe Windungen ſind eylindriſch und die Raͤnder der Schaale rund. Die Schaale ſelbſt iſt von dunkler Farbe, ein we» nig durchſichtig, leicht geſtreift, oft mit einer Art von Schlamm uͤberzogen und ein wenig glaͤnzend, wenn man ſie gereinigt hat. Unten iſt ſie beynahe ganz platt, wie die Ammonshoͤrner; oben iſt fie vertieft, und bildet da einen * I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 80 einen ſehr hohlen Nabel. Man findet ſie gemeiniglich in kleinen Baͤchen und Teichen. Der Bewohner iſt ganz ſchwarz, und wenn man ihn aufſchneidet, fo dringt eine hochrothe Feuͤch⸗ tigkeit heraus. S e eee eee II. Gattung. Die kleine Tellerſchnecke mit 5 runden Windungen. Cornu Ammonis Jpurium, Le Petit Planorbe acing minus. Spirales rondes. 1; Linie im Durchmeßer. Berl. Mag. IV. B. No.LXIV*. Das kleine plat⸗ te Poſthoͤrnchen mit 5 Gewinden. Planorbis teftä plana, alba, utrinque concava, anfractibus 3 teretibus. | Linn. §. Mut. S. 588. Helix fpirorbis, teſtà utrinque concavä, plana, albida, anfractibus quinque teretibus (magnitudine feminis Anethi.) p. 770. — Faun. S. 1305. p. 373. Idem nomen. — Acta Upf. 17736. p. 40. n. 2. Cochlea teftä de- preſſa, utrinque fubaequali, ſpirà tereti. FFC TEE EATEERTTEE H 2 Die 91 I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. Die Farbe dieſer Gattung von Schnecken iſt weißlicht. Sie iſt platt, ſo wohl oben als unten ein wenig vertieft, und beſteht aus fuͤnf Windungen, welche man auf einer Seite fo deutlich, als auf der andern ſehen kann. Die Gewinde ſind rund, wie die Muͤndung. Man findet ſie in den Teichen. *. GEN. EDEDETEDErEDEEEEDE III. Gattung. Die kleine Tellerſchnecke mit 6 runden Windungen. cornu Ammonis ſpurium, Le Petit Planorbe A fix exigium , piris 6 ad Spirales rondes. proximam compreſſis. 14 Linie im Durchmeßer. Berl. Mag. IV. B. No. LXV'. Das kleine ſechs⸗ mal gewundne Poſthoͤrnchen. | Planorbis teſtà fufca, fupra plana, ſubtus conca va; perforatä, anfractibus fex teretibus. Dieſe kleine Art iſt oben platt, unten vertieft, mit einem eingedruͤkten und in der Mitte durchbohrten Nabel, fo, daß man unten nur zwo Windungen ſehen kann, welche ziemlich breit erſcheinen. Oben aber zaͤhlt man ſechs Ge. winde, die alle ſehr dichte an einander gedruͤkt find. Die— ſe Gewinde ſind rund, wie bey den vorigen Gattungen, | ohne I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 82 ohne Abſchnitt oder Rand. Die ziemlich ſenkrechte Müns dung bildet eine Figur, wie der zunehmende Mond. Die Schaale iſt braun und man findet ſie im Waßer bey andern Tellerſchnecken. Sie iſt aber etwas ſeltſam. 7 ˙ AA TETETETETE FETETETETE IV. Gattung. Die Tellerſchnecke mit 4 Windungen und einem Rande. | Cornu Ammonis fpurium, margi- Le Planorbe a quatre natum ſpiris quatuor. ſpirales à arete. s Linien im Durchmeßer. Berl. Mag. IV. B. No. LXIP.: Das gelbliche platte Poſthoͤrnchen mit 4 „ und einem ſcharfen Rand. Swamm. B. d. Nat. Tab. X. f. 5. Die kleine platte Schnecke. p. 81. Leßer. S. 41. b. m. p. 146. U. 148. Liſter. Angl. T. 2. f. 27. Cochlea fufca, altera par- te planior & limbo inſignita, 4. ſpirarum. p. 145. — Hifi. Conch. Tab. 138. f. 42. Cochlea fuſca, lim- bo circumfcripta. Petiv. Gazoph. 16. T. X. f. ıı. Planorbis minor flu- viatilis, acie acuta. 92 Cualt. 83 I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. Cualt. T. 4. EE. Cochlea fluviatilis depreſſa, alte- ra parte complanata & limbo inſignita, 4. ſpi- rarum. Klein. Cornu Ammonis ſpurium. S. 12. 2. p. 5 Tab. I. f, 8. Linn. F. Nat. §. 578. Helix Planorbis tefta fubcarinata, umbilicata, plana, fupraconcavä,, aperturà ob- lique ovatä, utrinque acutä. p. 779. — Faun. $. 1306. Cochlea teftä plana, fufcä, fu- pra concavä, anfractibus quatuor, margine - prominulo. p. 373. Cel. Autt. idem nomen allegavit. CC — — — —äfö Dieſes Gehaͤuße iſt platt, und in der Mitte fo wohl un ten, als oben ein wenig eingedruͤckt. Es iſt ſchwarz, ſo lange das Thier lebt; ſo bald aber dieſes aus der Schaale herausgenommen worden, iſt ſie durchſichtig, hornfarbig und mit kleinen Streifen verſehen, welche ſchreg uͤber die Gewinde heruͤber laufen. Man zählt an der Schaale vier Windungen, zuweilen auch fuͤnfe, wovon die mittelſte ſehr klein und oft noch unvollſtaͤndig if. Die äußere Windung hat in ihrer Mitte einen ſcharfen Rand, wel cher ſich um die ganze Schaale herum zieht. Die Muͤn⸗ dung iſt eyfoͤrmig, und auf beyden Seiten ein wenig 1. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 84 ſcharf. Sie lauft ſchreg nach unten zu, und ihr oberer Rand iſt laͤnger, als der untere. Man findet dieſe Schnecke in Moraͤſten, Teichen und Fluͤßen. V. Gattung. Die ſechsfach gewundne Tellerſchnecke mit einem Rande. Cornu Ammonis fpurium, margi- Planorbe a fix ſpira- natum 6 orbibus abſolutum. les, a arrete. 3 Linien im Durchmeßer. Berl. Mag. IV. B. No. LXIII“. Das hellgraue Poſthoͤrnchen mit 5 — 6 Gewinden und einem ſcharfen Rand. Planorbis teſtà plana, fuſcà, ſupra concava, an- fractibus fex, margine acuto. Liſter. Angl. T. 2. f. 28. Cochlea exigua fubfufca , altera parte planior, fine limbo, quinque ſpi- rarum. p. 145. — Hift. Conch. T. 138. f. 43. Cochlea exigua quin- que orbium. Cualt. Cochlea fluviatilis exigua, depreſſa, alterä parte planior, fubflava, ſine limbo, 5 ſpirarum. Tab. 4. GG. 24 Klein. 85 I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. Klein. Cornu Ammonis ſpurium. S. 12. n. 3. N 5. Im 2:09 | Linn. F. Nat. S. 583. Helix vortex, teftä carinata plana, fupraconcavä, apertura ovali. p. 770. — Faun. S. 1307. Cochlea teſta plana fuſca, fupra concavä, anfractibus quinque, margine acuto. P. 374. Man findet zwiſchen dieſer Art und der vorhergehenden in Anſehung der Farbe und Geſtallt viel Aehnlichkeit: als lein außer dem, daß ſie viel kleiner iſt, hat ſie auch weni— ger Streifen und mehr Windungen, gemeiniglich ſechſe. Ueberdies ſizt der Saum des aͤußern Gewindes nicht ſo genau in der Mitte deſſelben, als bey der vorigen Gat tung. Er bildet hier den untern Rand, worauf die Schaale ſich ſtuͤtzet. Wo man die vorigen Tellerſchnecken ſuchen muß, da trift man zugleich auch dieſe an. EEE ENR EE ELLEN VI. Gattung. Die dreyfach gewundne Tellerſchnecke mit einem Rande. Cornu Ammonis ſpurium margi- Planorbe à 3 fpirales a natum 3 orbium. 8 arrete. 2 Linien im Durchmeßer. Berl. Mag. IV. B. No. LXVII“. Das kleine Poſt⸗ hörnchen mit 3 Gewinden. | Planox- f Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 86 Planorbis teftä plana, ſubtus concavä, anfracti- bus tribus deorſum marginalis. Linn. S. Nat. S. 579. Heliæ complanata, teſtà deorſum umbilicatà, convexä, ſubtus plana, aperturä femicordatä. p. 769. — Faun. $. 1308. Cochlea plana, ſupra convexa, ſubtus concava, anfractibus 4 deorfum margi- natis. p. 374. Dieſe Gattung hat noch eben die Geſtallt und Farbe, wie die vorhergehenden, fie iſt aber kleiner und ihre 3 bis 32 Windungen ſind viel dicker. Die Schaale iſt unten und oben ein wenig vertieft. Die äußere Windung hat einen hervorſtehenden ſcharfen Rand, der ganz unten am Ge— winde anzutreffen iſt, wodurch dieſe Seite des Gewindes ganz platt gemacht wird. Man hat dieſe Schnecke bey den vorigen zu ſuchen. *. u u u = D VII. Gattung. Die rauhe, ſammtartige Tellerſchnecke. Cornu Ammonis exiguum , Le Planorbe Velouté. Hiſpidum. 2 Linien im Durchmeßer. Cochlea teftä plana, ſubvillosà, fubtus concavi, anfractibus tribus in medio marginatis. — — — N. Man 97 J. Klaße. II. Geſchl. Tellerſchnecken. Man zaͤhlt an dieſer kleinen Tellerſchnecke drey Gewinde. Sie iſt oben platt und unten vertieft, mit leichten Stri— chen in die Laͤnge und in die Quere geſtreift. Das äußere Gewinde hat einen Rand, aber gerade in der Mitte, und nicht, wie bey der vorhergehenden, am untern Ende der⸗ ſelben. Dieſes aͤußere Gewinde iſt viel ſtaͤrker, als die benden andern, die ſehr klein in die Augen fallen. Die Muͤndung iſt eyfoͤrmig und ſchreg. Sie dehnt ſich mehr nach der untern Seite. Als etwas ſonderbares bemerkt man an dieſer Schnecke, daß ſie etwas rauh, und mit kurzen Haaren beſezt iſt; daher ſie auch niemals glatt und glaͤnzend ausſieht. Sie iſt mit den vorhergehenden eee eee eee VIII. Gattung. Die Ziegelfoͤrmig geſchuppte Tellerſchnecke. cornu Ammonis fpurium, imbricatum. Te Planorbe tuile. 21 Linie im Durchmeßer. Röfel, Inſekt. III. Th. Tab. 97. f. 6. 7. Planorbis teftä plana, ſubtus concavä, anfracti- bus tribus, plicis transverſis fimbriatis. Das I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 88 Das Gehaͤuße it durchſichtig und an Farbe ſo blaß, als Horn. Es iſt oben platt und unten eingedruͤkt. Man zaͤhlt daran drey Gewinde, deren aͤußerſtes viel groͤßer, als die andern, und mit erhabnen Querfalten beſetzt iſt, die eine Art von verlaͤngerten Blaͤttern vorſtellen, welche ſich nach dem Rande der Schnecke zu viel groͤßer und ſo übereinander geſchoben darſtellen, daß fie denen uͤber eine ander liegenden Dachziegeln gleich ſehen. Dieſe Schnecke iſt rar. Man findet ſie in dem kleinen Fluß Bievre. En k Sels lg. 5d cde Se Gs Cig8t T II. Familie. | Tellerſchnecken 2) mit verlaͤngerter Schaale. IX. Gattung. Die ſchwarze ſchraubenfoͤrmige Tellerſchnecke. Turbo ater, circulis albis Le Planorbe en vis. notalus. 2 Linien lang. 3 Linien breit. Berl. Wag. IV. B. No. XC. Die ſchwaͤrzliche Schraubenſchnecke mit weißen Reifen. Planerbis, teftä nigricante, productà, oblongä, anfractibus feptem, quadratis, marginatis. Argenv. 89 I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. Argenv. Zoom. Pl. 8. f. 4. Cette Vis eft de toutes les Coquilles fluviatiles la plus difficile à trou- ver; cependant il s’en rencontre dans la Seine, dans la Marne & dans la Riviere des Gobelins. La Coquille eſt faite en eſcalier formant un py- ramide, dont les contours font ſimples, mar- quẽès feulement d'une ligne blanche. Sa bouche applatie la diſtingue de celle du Buccin, qui ſe trouve fur le cöte. p. 74. Di.eeſe rare und ſonderbare Gattung iſt ſchwarz von Fars be. Ihre Gewinde, die gerade uͤbereinander ſtehen, ge— ben ihr das Anſehen einer Schraubenſchnecke. Dieſe Windungen, deren man in allen ſieben zaͤhlen kann, ſind viereckicht. Sie haben ihren obern und untern Rand und ſehr bemerkliche Winkel. Das Ganze der Schaale ſieht etwas unregelmaͤßig aus, obgleich die Windungen in rich. tigem Verhaͤltnis abnehmen; weil einige, beſonders die beyden oberſten und kleinſten, nicht recht gerade über ein, ander ſtehen. Unten hat die Schaale einen kleinen Nabel und die ſchrege Muͤndung hat etwas von einer weißen Einfaßung. Dieſe Tellerſchnecke iſt bisher nur ein einzigmal im Heinen Fluß Bievre von Herrn Juſſieu gefunden worden, der mir erlaubt hat, ſie abzeichnen zu laßen und eine Be⸗ ſchrei⸗ I. Klaße. III. Geſchl. Tellerſchnecken. 90 ſchreibung davon zu machen. Nach eben dieſer Zeichnung, die ich davon verfertigen laßen, iſt fie in dem Werke des verſtorbenen Herrn von Argenville geſtochen worden. Die Abzeichnung des Bewohners, die er beygefuͤgt, iſt nach der Vorſtellung gemacht worden. Wr e eee eee e eee eee e X. Gattung. III. Familie. Teller ſchnecken 3) mit gewoͤlbter und bauchichter Schaale. Die Waßerblaſe. Bulla fontinalis. La Bulle aquatique. 2 Linien lang. 12 Linie breit. Berl. Mag. IV. B. No. CVIII“. Die kleine links⸗ gewundne Bauch- oder Kahnſchnecke, mit 3 Windungen. Planorbis, teftä fragili, pellucida, globofä, an- fractibus quatuor ſiniſtrorſis. Lifter. Angl. T. 2. f. 25. Buccinum exiguum trium ſpirarum, & finifträ in dextram convolutarum. p. 142. | — Hift. Conch. Tab. 134. f. 34. Bucèinum fluviati- le, à dexträ finiftrorfum tortile, trium orbium ſ. neritoides. Adanfon. gr 1. Klage, III. Geſchl. Tellerſchnecken. Adanſon. Bulinus. le Bulin ) Pl. 1. p. 5. Linn. S. Nat. $. 340. Bulla fontinalis, teftä ovatä, pellucidaà, finiftrorfä, ſpirà obfoletä, apertur& ovato-oblongä. p. 727. — Fauna. S. 1302. Cochlea teftä pellucidä, flavä, » oyata, ventricofä, ſiniſtrorſa, aperturà ovatà, oblongä, ons ſpirà introdu£tä. p. 372. — Ala Upf. 1736. p. 41. n. 23. Cochlea teſta flava, pellucidä, acumınatä rictu obliquo. — Weſtg. R. p. 59. Bulla fontinalis. — — — — Die Form dieſer Gattung entfernt ſich noch weiter von der Figur der übrigen Tellerſchnecken, als die vorherge⸗ pende. Sie ſieht einem Ey aͤhnlich. Man bemerkt an ihr vier Windungen; allein die unterſte iſt viel groͤßer, als die andern, und macht faſt allein die ganze Schaale aus. Die drey oberſten, die an dieſer erſten ſitzen, ſind ſehr klein. Die Schaale ſelbſt iſt ungemein dünne und durchſichtig. So lange das Thier darinne lebt, ſieht fie ſchwaͤrzlich aus, weil der durchſcheinende Leib des Thieres ſchwarz ) Ce petit Coquillage vit eommunement fur la lentille de. marais & fur le Lemma, dans les Marais & les Etangs de Podor. Pendant fa vie l’animal nage presque con- tinuellement a fleur d’eau & apres fa mort fa coquille flotte comme une petite Bulle d air transparente. 1. Klaße. I. Geſchl. Tellerſchnecken. 92 ſchwarz iſt. Eine andere Seltenheit dieſes Gehaͤußes iſt, daß es unter die Zahl der einzigen (uniques) gehört, deren Gewinde eine gegenſeitige Richtung haben und von der Rechten nach der linken gedreht find. Wenn das Thier noch lebt, ſo ſtreckt es im Kriechen eine an den Raͤndern eingekerbte Haut aus der Schaale hervor, womit es 3 Theile derſelben bedekt. Wir haben ſie die Waßerblaſe genennt, wegen ihrer rundlichen Ge⸗ ſtallt und Durchſichtigkeit, wodurch ſie einer Waßerblaſe ähnlich wird. An Größe iſt fie ſich nicht immer gleich. Es giebt dergleichen Blaſen, die faſt zweymal ſo groß, als andere ſind. Sie lebt um Paris in den Baͤchen und Moraͤſten. V.ier⸗ 93 I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. N. d AD GF. N N SCHI SD. . Sg N N SET e e e neee Viertes Geſchlecht. Neriten. Schwimmſchnecken. Fiſchmaͤuler. Nerita. | le Nerite *) Charakter. Sie haben 2 Fuͤhlhoͤrner. Die Augen ſitzen unten, an der aͤußern Seite der⸗ ſelben. Das einfache Gehaͤuße hat einen Deckel und iſt bey⸗ nahe Kegelfoͤrmig gewunden. — — Die Neriten find lauter Waßerſchnecken, bis auf die er» ſte Gattung, die zierlich geſtreifte, welche ſich auf dem Lande naͤhrt. Dieſe Thiere find keine Zwitter, wie die Schnecken, *) Man muß ſich bey der allgemeinen Benennung dieſes Ger ſchlechts nicht einfallen laßen, lauter ſolche Gehaͤuße da— runter zu ſuchen, die, wie die Neriten anderer Schriftſtel— ler, eine ſtarke, dicke, gewoͤlbte Schaale mit halbmondfoͤr— miger bedeckter Muͤndung und ſtatt der uͤbrigen Gewinde, ein kleines Auge (oeil de la volute) haben; ſondern man muß, ſo bald man die Geſchlechtscharaktere von den Be— wohnern ſelbſt hernimmt, auch einigen langgewundnen Schnecken, mit Mondfoͤrmiger und bedekter Muͤndung, hier eine Stelle einraͤnmen, weil hier die Form der Ges haͤuße allemal nur ein zufaͤlliger Charakter bleibt. I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. 94 Schnecken, Spizhoͤrner und Tellerſchnecken, von welchen wir bisher geredet haben. Sie ſind dem Ge— ſchlecht nach unterſchieden. Einige find Maͤnn en, an dere Weibchen. Ihr Charakter iſt, zwey Fuͤhlhörner zu haben, wodurch ſie ſich von den Schnecken (Cochieae) unterſcheiden, die mit vieren verſehen ſind; und zwey Augen am Urſprung dieſer Fuͤhlhoͤrner, aber an der aͤuſ— fern Seite; worinn fie von den Spizhoͤrnern und Teller, ſchnecken abweichen, deren Augen an der innern Seite ſitzen. Noch ein ziemlich weſentlicher Charakter dieſes Ge— ſchlechts iſt ihr Deckel, oder eine kleine Patte, von eben der Natur, wie die Schaale, worauf man Spuren ge— wißer Schneckenlinien ſieht, und der zur genauen Ver, ſchließung des Gehaͤußes dient. Durch dieſen Chorakter ſcheint gegenwaͤrtiges Geſchlecht, wie Herr Adanſon ſehr wohl angemerkt hat, ſich den zweyſchaalichten Conchylien zu naͤhern. Obgleich dieſer Deckel angezogen iſt, und das Gehaͤuße verſchließt; fo iſt doch der Männliche Ge. ſchlechtstheil auswaͤrts, nahe am Halſe, immer ein wenig ſichtbar, ausgenommen bey der lebendig gebaͤhrende Schnecke, an welcher dieſer Theil verborgen bleibt und ſich in eines von den Fuͤhlhoͤrnern verſtecket; daher bey den Maͤnnchen dieſer Gattung ein Fuͤhlhorn immer dicker iſt, als das andere, wodurch man ſie beym erſten Anblick von ihrem Weibchen unterſcheiden kann. 2 Alle 95 I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. Alle dieſe Neriten legen Eyer, (oviparae) die ein zige Gattung ausgenommen, die wir darum die leben⸗ dig gebaͤhrende (vivipara) genennt haben, weil fie les bendige Junge hervorbringt, die aus dem deibe der Mut⸗ ter ſchon mit kleinen Schaalen heraus kommen. In der Beſchreibung der Gattungen wird man ſehen, was eine vor der andern bemerkenswuͤrdiges an ſich hat; als den ſchoͤnen Federbuſch der mit Federn gezierten Nerite und die ſchoͤnen Farben der Flußnerite. 2 IIZELLIILEILTLIEEEILILIEHTE J. Gattung. Die zierlich geſtreifte Nerite. Cochlea, operculo teſtaceo Elegante ftriee. donata. 5 Linien lang. 4 Linien breit. Berl. Mag. II. B. p. 604. No. VII. rab. . f. 6. Die feingeſtreifte Deckelſchnecke. Nerita, teſtà oblongà, cinereä, denſiſſime ftriatä, maculis rufeſcentibus, anfractibus quinque. Liſter. Augl. T. 2. f. 5. Cochlea cinerea, interdum leviter rufeſcens, ſtriata, operculo teſtaceo cochleato donata. p. 119. Colum. 1. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. 96 Colum. Purp. C. 9. p. 18. Cochlea terreſtris turbi- nata & ſtriata. Argenv. Conch. T. 28. f. 12. Elegante firiee à cing tours rayes qui forment une clavicule @levce d'une conſiſtance epaifle & d'une couleur d'un jaune pale. p. 339. — Zoom. Pl. 9. f. 9. On compte ſur la robe de Elegante ſtriee quatre tours de couleur d'un gris clair avec des bandes pointèes en brun. Sa fpi- rale eſt elevee & fa bouche eſt tres - ronde. P. 82. Dieſes Gehaͤuße iſt laͤnglicht gedreht, in Geſtallt einer Pyramide, die eine breite Grundflaͤche hat. Sie beſteht aus fuͤnf Windungen, wovon die zwo oberſten ſehr klein find. Man bemerkt an ihr aͤußerlich ſehr dichte Quer— ſtreifen, die von einigen in die Laͤnge gezognen durchkreuͤzt werden. Sie iſt aſchenfarbig, mit braunen, roͤthlichen laͤnglichen Flecken beſprengt, welche wie querlaufende Stralen ausſehen. Wenn aber das Thier tod iſt und die Schaale eine Zeitlang leer auf der Erde gelegen hat; ſo verſchwinden dieſe Flecken, und die ganze Schaale ſieht alsdann aſchenfarbig aus. Zuweilen find auch die Strei— fen ab: oder weniger merklich. Die Oefnung der Schaa— J 2 le 97 1. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. le iſt faſt rund, ohne Lefzen und Saum. Der Deckel der ſie ſchließt, ſieht wie gewunden aus. Man findet dieſe Schnecke in feuchten Waldungen und es ift die einzige dieſes Geſchlechts, die nicht zu den Waßerſchnecken gehoͤret. EEFEFEFEFEFEEFECETCCCCC II. Gattung. Die lebendig gebaͤhrende Schnecke mit Banden. Cochlea vivipara faſciata. La Vivipare a bandes. | 8 Linien lang. 7 Linien breit. Berl. Mag. IV. B. No. LII“. Die große lebendig gebaͤhrende Waßerſchnecke mit Banden. Swammerd. B. d. N. Cochlea vivipara. p. 78. Leßer. §. 45. 2. Die Exdſchneckenfoͤrmige Waßer⸗ ſchnecke mit braunen Banden. p. 164. *) Nerita, teſtà oblongä, fubviri deſcente; faſciis tribus lividis, anfractibus quinque. Liſter. Angl. T. 2. f. 18. Cochlea fluviatilis maxi- ma, fuſca, ſ. nigricans, faſciata, cujus calix operculo teſtaceo cochleato clauditus. p. 133. — Hift. Conch. T. 126. f. 26. Cochlea fluviatilis vivipara, faſciata. Liſter. ) Gek. phyſ. Abb. VIII. Die Deckelſchnecke. Die Muns derbart, p. 787. I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. 98 . Lifter. Exerc. anat. 2. Tab. 2. p. 17. Cochlea maxi- ma virideſcens, faſciata, vivipara. Petiv. Muſ. S4. n. 814. Cochlea fluviatilis vivipara Londinenſis. Cualt. Buccinum fluviatile fuſcum ſ. nigricans, fa- fciatum, S orbibus praeditum. T. 5. lit. A. Rlein. Saccus ore integro ſ. Cochlea vivipara, fa- ſciata, rugoſa. S. 12 1. II. 3. p. 43. 1 Argenv. Zoom. Pl. 8. f. 2. Limagon à bouche ron- de. Sa couleur tire fur le gris cendrè avec quelques bandes noirätres qui l' environnent. On comte quatre tours en tout ſur ſa coquille fans l’oeil de fa volute. p. 73. | Zim.-S. N. t. 603. Helix vivipara, tefta imperfora- ta, fubovatä, obtuſa, cornea, cingulis fufca- tis, aperturä fuborbiculari. p. 772. | — Faun. S. 1312. Cochlea teftä oblongiusculä, obtufä, anfractibus teretibus , lineis tribus livi- dis. p. 375. | — AL. Upf. 1736. p. 40. n. 14. Cochlea teftä pro- duftiore convexä, fluviatilis. an Un 9 . Klaße. IV. Geſchl. Neriten. An Geſtallt gleicht dieſe Schnecke der vorhergehenden, bis auf ihre Groͤße. Sie iſt aber viel groͤßer, als jene. Ueberdies hat ſie nur wenige, kaum ſichtbare Streifen in die Laͤnge, und uͤbrigens iſt ſie ziemlich glatt. Ihre Far. be iſt blaß und fallt etwas ins gruͤnliche. Zuweilen iſt ſie braun und mit drey dunklern Banden geziert, die mit einander gleich und nach der Richtung der Gewinde laufen. So lange das Thier lebt, iſt die Schaale brauner und die Bande ſind nicht ſo hervorſcheinend, als wenn die Schaa⸗ le leer iſt. Sie hat eine runde Muͤndung, ohne Lefzen und Saum, welche durch einen gewundnen Deckel, wie die Muͤndung der vorhergehenden Schnecken, verſchloßen wird. Dieſe Schnecke bringt ihre Jungen lebendig zur Welt, an ſtatt daß die uͤbrigen dieſes Geſchlechts Eyer legen, und daher iſt der Grund ihrer Benennung genoms men worden. Man findet ſie in den Teichen und Fluͤßen. In der Seine iſt ſie ſehr haͤufig anzutreffen. ER Ill. Gat⸗ I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. 100 DT SN. N. SNN. III. Gattung. Die kleine bedeckte Waßerſchnecke, der N Thuͤrhuͤter..) ’ Cochlea operculata minor. La Petite Opercuke. Janitor. 3 Linie lang. 22 Linie breit. Berl. Mag. IV. B. No. LVIr. Die kleine gelb⸗ braune Deckelſchnecke mit 5 Gewinden. Nerita, teſtäà oblongä, pellucida, cornea, anfra- Etibus quinque. | Liſter. Angl. T. 2. f. 19. Cochlea parva fubflava, intra quinque fpiras finita. p. 135. -— Hift. Conch. T. 132. f. 32. Gualt. Buccinum fluviatile parvum ſubflavum, li- neis transverſis undique ſignatum, ſpiris qua- tuor finitum. T. 5. B. Schlott. Turbo fluviatilis minor, operculatus „ Ja- nitor dicendus, coloris fuſci, ventre ſatis protu- berante & in mucronem non ita acutum, bre- ER viorem *) Weil dieſe Schnecke ſehr ſchuͤchtern zu ſeyn ſcheint, nicht weit aus ihrem Gehaͤuße hervorkriecht und bey der minde— ſten Beſorgnis, ſich gleich wieder zuruͤck zieht und die Thuͤr veſt hinter ſich zuſchließet, fo iſt fie deswegen von Herrn D. Schlotterbeck der Thuͤrhuͤter genennt worden. 101 I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. | viorem definente, limace fufco, operculo, bi- nisque tentaculis fili formibus inſtructo. Ad. Helv. Vol. V. p. 281. Tab. 111. A. f. 19 — 21. Linn. S. N. S. 616. Helix tentaculata, teftä imperfo- rata, obtufä, impurä, aperturäfubovatä..p. 774. — Faun. S. 1313. Cochlea teftä oblongä, obtufä, anfractibus quatuor laxis, cinereis, opacis, apertura fubovatä. p. 376. — Alta. Upf. 1736. p. 41. n. 16. Cochlea palu- ftris, teftae hiatu rotundo, contracto, ſpiris laxis. Auch an dieſer Schnecke findet man wieder eben die Bil— dung, als an der vorigen. Ihre Schaale iſt zerbrechlich, gelblich, durchſichtig, dem Horn aͤhnlich, aſchenfarbig, ſehr glatt und ohne Streifen. Oft iſt ſie mit Schlamm überzogen, der fie hoͤckricht macht. Sie hat, wie die vorigen, fuͤnf Windungen und ihre faſt runde Muͤndung iſt ebenfalls mit einem Deckel geſchloßen. Man findet fie in Fluͤßen und ſtehenden Waßern. ee 4 IV. Beats IV. Gattung. Der Federbuſchtraͤger, die mit Federn gezierte Nerite. Cochlea depreſſa criſtata. Te Porte - Plumet. 1 Linie lang. 11 Linie breit. Berl. Mag. IV. No. LIX. Nerita, teftäovatä, lividä, pellucidä, ſubtus per- foratä, anfractibus tribus. Ich finde dieſe Gattung, die eine der ſonderbarſten und artigſten unter dieſem Geſchlecht, und fo gar unter allen Schnecken unſrer Gegend iſt, noch nirgends beſchrieben, Ihre Schaale iſt etwas erhaben, ſehr breit, von dunkler durchſichtiger Farbe. Sie hat nur drey Windungen, und unten iſt fie, gegen die Mitte, von einem kleinen Nas belloch durchbohrt. Im Verhaͤltnis gegen ihrer Große hat ſie eine weite Muͤndung, die durch einen gewundnen Deckel verſchloßen wird. An der Schaale iſt alſo, wie man ſiehet, nichts ſonderbares zu bemerken: allein wenn man das lebendige Thier beobachtet, und ihm zuſieht, wenn es in einem Glas voll Waßer herum ſchwimmt; ſo entdekt man, außer den zwey Fuͤhlhoͤrnern am Kopfe, die es mit den Thieren dieſes Geſchlechts und vielen andern 3 gemein 103 I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. gemein hat, ein drittes Fuͤhlhorn an der einen Seite, welches nicht, wie die uͤbrigen, aus dem Kopf hervor ragt, ſondern aus der Seite, und welches viel laͤnger und darter, als die beyden andern iſt. Das Thier hebt dieſes dritte Fuͤhlhorn in die freye duft und bewegt es hin und ber. Ueberdies hat es an der rechten Seite des Kopfs ei— nen großen Federbuſch, der noch laͤnger iſt, als ſeine Fuͤhlboͤrner, und welcher von beyden Seiten Wellenfoͤr— mige Zaſern zeigt. (Criſta pennata, pennis undula- tis.) Dies find die Fiſchohren dieſes Thieres, h) wel— che ihnen zu eben der Abſicht dienen, als den Fiſchen; nemlich zum Athemholen. Nichts kann artiger aus ſehen, als dieſer Federbuſch, welcher ſich ausſtrecken und zuruͤck ziehen läßt, und den dieſe Schnecke, wie einen Blumen» ſtrauß, an der Seite des Kopfes trägt. Um dieſes an ſehnlichen Zierrathes willen haben wir fie auch den Feder⸗ | busch⸗ b) Fiſchohren. Bronchiae. Brongies, les Ovies find dieje⸗ | nigen Theile des Thieres, in welche durch die Luftröhre das Waßer gebracht wird. Sie ſind ſo wohl einigen Wagßerſchnecken, als beſonders den Muſcheln eigen, und bey den letztern find fie viel größer, als bey den erſtern. Man findet ſie bey den Schnecken unter dem Mantel, dichte am Urſprung der Luftröhre. Sie ſind zaͤrtlich, weich, wie die düͤnſte Membrane. Ihre Beſtimmung iſt unſtreitig, die im Waßer befindliche Luft zur Erhaltung des Thieres abzuſondern. \ I. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. 104 buſchtraͤger genennt. Man findet ſie in den Teichen und kleinen Fluͤßen, am meiſten in dem kleinen | Fluß Bievre. K Ne e ee V. Gattung. Die Flußnerite. Valvata ffuviatilis elegans. La Nerite des Rivieres. 2 Linien hoch. 5 Linien breit. Berl Mag: IV. B. No. LXXIII. Die kleine ſchuppicht gefleckte Schwimmſchnecke. Swamm. Bib. d. N. T. X. f. 2. Warmorirte Schnecke. Valvata fluviatilis marmorea. p. 80. Leßer. S. 46. e. f. p. 169. Nerita teftä lata, compactà, fcabrä, € coeruleo virefcente, aperturà femiovatä, anfrattibus duobus. . Liſter Angl. T. 2. fig. 20. Nerita fluviatilis, e coe- ruleo virefcens, maculatus, operculo fubrufo , lunato & aculeato datus. p. 136. — Hif. conch. Tab. 141. f. 38. Nomen idem. * Petiv. Muſ. p. 67. n. 718. Nerita Thamelis exiguus, reticulate variegatus. * Cualt. — 105 l. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. Gualt. Tab. 4. LL. O. Nerita fluviatilis parva, fra- gilis, ſubnigra, candidis punctis adſperſa, cu- jus varietates ex coeruleo, viridi, candido, roſeo, fuſco & pullo colore diverſimode macu- latae, punctatae, undatim & reticulatim pictae, operculo ſubrufo lunato & aculeato donatae. Klein. Vitta € coeruleo vireſcens, operculo ſubero- ceo. S. 55. II. p. 20. Schellhamm. in Ephem. Nat. cur. Dec. II. An. VI. Obſ. CXI. Rappolti Cochlea dorſifera.) Argenv. Conch. Pl. 27. f. 3. Nerites, l' une bario- lee de gris, autre bariolèe en zigzag, la troi- fieme bariolee de rouge. La premiere vient de la Marne, les autres de la Seine. p. 329. Argenv. *) Herr Pr. Kappolt merkt in der oben angezeigten Schrift als etwa ganz beſonderes von dieſen Neriten an, daß fie, wie die Surinamiſche Kröte Pipe, ihre jungen auf dem Rücken truͤgen und ausbruͤteten, welches auch Rumph an einem Kothauge (valvata Rubella) Tab. XXII. H. will entdeckt haben. ſ. B. M. IV. B. No. LXXVIL I. Klaße. IV. Geſchl. Meriten. 106 Argenv. Zoom. Pl. 9. f. 3. Limagon d bouche demi-ronde. Quoique ſa robe ſoit d'un gris ſale, on en voit dans la Seine de bariolèes de gris de lin, de couleur de roſes & de tigrèes. p. 73. Zinn. S. N. S. 632. Nerita fluviatilis, teſta rugofä , labiis edentulis. p. 77% — Faun. S. 1318. Cochlea, Nerita fluviatilis dicta. p. 377. . . ———— Jedermann kennet dieſe Schnecke, die man ſehr öfters in Gaͤrten in dem Sande findet, mit welchem ſie aus den Fluͤßen fortgeſchwemmet werden. Ihre Figur iſt ſehr breit und wenig erhaben. Sie hat nur zwo Windungen. Die eine iſt ſehr weit, die andere iſt ſehr klein und mas chet das Auge des Schneckengehaͤuſes aus. Ihre Muͤn— dung bildet einen halben Zirkel und iſt durch einen Deckel von gleicher Figur verſchloßen. Die Schaale dieſer Ne— rite iſt dicke, und wenn man ſie im Waßer mit dem le. benden Thier aufnimmt, iſt fie von dunkel ſchwarzblauer Farbe, zuweilen auch gruͤnkich. Oben iſt die Schaale uns eben. Wann ſie aber eine Weile im Sande herum gefries ben worden, wie man ſie in den Gaͤrten antrifft; ſo hat ſie 107 l. Klaße. IV. Geſchl. Neriten. ſie einen Theil ihrer Farbe verlohren, und es bleibt nur noch ein artig Netz uͤbrig, welches bald braun, bald roth, zuweilen grau ausſieht, oder fie iſt mit andern Schat« tirungen auf einem weißen Grunde geziert. 4 Fuͤnftes I. Klaße. V. Geſchl. Die Convexe Schnecke. 108 SEELE PP FE PESPESS Sunftes Geſchlecht. Die Convexe Schnecke. nel Patelle. Ancylus. Ancile. Lepus. Patelle. Charakter. Das Thier hat 2 uͤhlhoͤrner. Die Augen ſitzen unten an der innern ite derſel ben. Die einfache Schaale iſt hohl und glatt. 1 Die Convexe Schnecke hat mit der Tellerſchnecke einen ſehr ähnlichen Charakter. Sie iſt ebenfalls nur mit zwey Fuͤhlhoͤrnern verſehen, und ihre Augen ſitzen unten an der innern Seite derſelben. Das einzige Merkmal, welches dieſes Geſchlecht vom Geſchlecht der Tellerſchnecken und ale ler uͤbrigen unterſcheidet, iſt die Form ihrer Schaale. Dieſe Schaale, die wie ein kleiner platter und verlaͤnger⸗ ter Trichter, oder ein kleiner Kahn ausſiehet, hat gar keine Gewinde. Sie iſt auf einer Seite hohl und oben zugewoͤlbt. Unter dieſer Aushoͤhlung iſt das Thier vers borgen. Es wird durch ſeine Schaale beſchuͤtzt, die es * gemei⸗ 109 I. Klaße. V. Geſchl. Die Eonvere Schnecke. gemeiniglich an die Stiele des Schilfes anſezt. Die Spitze, welche oben den Wirbel der Napfmuſchel aus» macht, iſt ein wenig nach der Seite gebogen, und nimmt eben nicht genau die Mitte der Schaale ein. Im Meer giebt es eine Menge Conchylien von dieſer Geſtallt. Sie find unter den Nahmen Patellen, Lepas, Napf- oder Schuͤßelmuſcheln und Klippkleber bekannt. Weil aber ihre Bewohner durch einige Charaktere von dem Bewoh⸗ ner der unſrigen merklichen unterſchieden ſind; ſo haben wir geglaubt, daß wir der unſrigen auch einen andern Nahmen geben müßten, und haben fie Ancylus genennt, von dem griechiſchen Wort Ayaurce, welches Convex bes deuͤtet; weil dieſe Schaale eine ſolche Form hat. Hier iſt nicht mehr, als eine einzige Gattung von dieſem Geſchlechte bekannt. 1. Gat⸗ I. Klaße. V. Geſchl. Die Convexe Schnecke. 110 NSS 7308124 1512323242321 232121252: SA e e ee e Nel el de e l KA J. Gattung. Die Convexe Schnecke. Schuͤßelmuſchel. Napfmuſchel. Ancylus. Ancile. Lepas. Patelle. | 12 Linie lang. Berl. Mag. IV. B. No. LI“. Die kleine Drago⸗ nermuͤze. Die Napfmuſchel mit uͤbergebogenen Wirbel. | Ancylus. | Liſter. Angl. T. 2. f. 32. Patella Auviatilis fufca , vertice mucronato, inflexoque. p. 151. — Hifi. Conch. T. 141. f. 39. Idem nomen. Gualt. T. 4. AA. Rleinii. yo five Patella Auviatilis &c. Liſteri. S. 292. 3. P. 118. Argen®. Conch. Pl. 27. f. 1. Patella a bee & attachèe à un jonc. Patelle qui a un cabochon. Lepas treès- petit & tresmince, attachè für un jonc. c eſt le feul Lepas fluviatile vivant, que l’on connoiſſe. p. 329. \ — Zoom. Pl. 8. f. 1. Lepas fluviatile &c. p. 73. K e III I. Klaße. V. Geſchl. Die Convexe Schnecke. | Linn. S. Nat. §. 672. Patella lacuftris, teftä integer- rima, ovali, membranaceä, vertice mucrona- to, reflexo, adhaerens plantis aquae dulcis. P. 783. | 0 — Fauna. S. 1292. Patella, teſta membranaceä, ovali, mucrone reflexo. p. 369. — —— : .·.ꝑꝝUTTTU— : Die convexe Schnecke ift ſehr klein, wie man aus der angegebenen Ausmeßung ſehen kann. Ihre Schaale iſt duͤnne, durchſichtig und ſehr zerbrechlich. Ihr Wirbel iſt oben ſpitzig und ein wenig uͤbergebogen. K) Man findet dieſes kleine Thier in den Fluͤßen, an den Stielen der Binſen veſtſitzend. Und ſo hat fie auch Herr von Argen— ville auf der 27ten Platte in der erſten Figur abbilden laßen. Die ate Figur der vorgeſtellten Patellen iſt eigentlich die unſrige. ne rs r Zwote k) Liſter und Gualtieri bilden zwar ihre kleine Patellen alle mit uͤbergebogenen Wirbel ab: allein Herr vou Argenville, der ſeine erſte Figuren von ihnen entlehnt hat, vermuthet, daß die fogenannten Dragonermuͤzen (Patellae vertice anfato) wohl aus dem Meer in nahe liegende Fluͤße übers getreten ſeyn konnten. In unſern Waßern findet man fie nie anders, als mit niedergedruͤckten Wirbel. Patellae. membranacea integrae, ovatae, vertice modice de- preſſo. | | EX Y 2X 4 FFC F 4 K „ K K K K 4 K 4 4 5 K Zweyſchaalichte Conchylien. Die zweyſchaalichten Conchylien ſind aus zween aͤhnlichen Fluͤgeln (battans) zuſammen geſezt, zwiſchen welchen das Thier eingeſchloßen iſt, und die ſich vermittelſt eines ne oder Schloßes 1) oͤfnen und verſchließen koͤn. 48 nen. 1) Das Charnier oder Schloß (Cardo, clauftrum, char- niere) findet ſich an den Muſcheln nahe bey dem Wirbel, dem vorderſten Rand gegen uͤber, bald in der Mitte, bald nahe an der einen Seite. Die unterichiedenen hervor— ragungen am Schloße, welche in gegenſeitige Vertiefungen eingreifen, werden Faͤhne, und die Bewegung deſſelben wird, wie bey der Articulation der Gelenke an thieriſchen Körpern, Ginglymus genennt. Ueberbaupt hat man an den Muſchelſchaalen, um fie deutlich beſchreiben zu koͤnnen 1) ihren vordern ſcharfen Rand anzumerken, welcher 2) dem Wirbel oder dem erhoͤhten Theil gegen uͤber ſteht, wo die Schaalen ſich ſchließen. 3) Die beyden Seiten (latera) oder den kleinen Raum zwi ⸗ ſchen dem Schloß und dem gegen uͤberſtehenden Rande, und 4) den Bauch, oder den breiten gewoͤlbten Raum zwiſchen dem obern Wirbel, dem vordern Rand und den beyden Seiten. Die 113 II. Klaße. Zweyſchaalichte Conchpfien. nen. Da ſich dieſe Schaalen nicht weit aufmachen und der darinn veſtſitzende Bewohner nicht hervor kriechen kann; ſo iſt es nicht ſo leicht, den Charakter dieſer Thiere zu beſtimmen, als bey den einſchaalichten Schnecken. Dennoch bemerkt man einige ihrer Theile, die ſie aus ih⸗ | rer Schaale hervorſtrecken, wenn man fie im Waßer un, terſucht. | N Die meiſten haben eine gewiße Art von hohlen Roͤh⸗ ren oder Saugeruͤßeln, m) die bald kurz, bald länger, bald mit Franzen beſezt, bald glatt find. Dieſe koͤnnen ſie hervorſtrecken, und durch Huͤlfe derſelben das Waßer und mit dieſem zugleich unterſchiedene zur Nahrung dien. liche Theile einſaugen. Das Waßer ſtoßen fie denn ent⸗ weder durch eben dieſen Canal, oder durch einen andern wieder heraus. Außer dieſen Saugeruͤßeln ſieht man zus weilen an der entgegen geſezten Seite einen andern veſten, mehr oder weniger verlängerten und breiten Theil hervor⸗ ragen, Die lange Oefnung oder Ritze, welche durch die Entfer⸗ nung beyder ſcharfen Raͤnder von einander entſteht, wenn das Thier ſeinen Arm ausſtrecken will, wird von einigen Conchyliologiſten der Mund der Muſchelſchaalen (aper- tura, rima) genennt. m) Vom Saugeruͤßel, Schlurf, Proboſeis, lingua, Trom- pe, Siphon, ſ. Berl. Wag. IV. B. $. 87. II. Klaße. Zweyſchaalichte Conchylien. 114 ragen, der dem Thiere ſtatt des Fußes n) zu dienen ſcheint und welcher auch von den meiſten Naturaliſten dies ſe Benennung erhalten. 5 | K 3 Dieſer n) Dieſen Fuß oder Arm, Plaque, bras, (Berl. Mag. IV. B. §. 90.) habe ich bey den Muſchelthieren unſerer Fluͤße ſehr groß, ſtark, breit und Schneeweiß gefunden. Sie ſtrecken, wenn ſie ihre Schaalen oͤfnen, den ſchmalen und langen Theil deſſelben erſt an der breiten Seite der Schaa⸗ le heraus, oͤfnen dann die vordern Ränder der Schaale immer weiter und hengen den breiten Theil des Armes weit uͤber den ganzen Rand heraus. In einer Schuͤßel voll Sand und Moder habe ich ihre Bewegungen oft und lange mit Vergnuͤgen beobachtet und deutlich bemerket, daß fie mit dieſem breiten Arm, den fie wie eine Schau- fel brauchen und unter ſich umrollen koͤnnen, allemal ſo viel Sand unter ſich wegraͤumen, als noͤtbig iſt, um auf dem Rand zu ſtehen und den Wirbel gerade in die Hoͤhe zu richten. Wenn ſie ſich in dieſer vortheilhaften Lage be— finden, ſtrecken ſie den vordern ſchmalen Theil des Armes weit vor ſich aus, hacken ſich damit veſt in den Sand ein, verkuͤrzen alsdann dieſen Arm und ziehen ihre Schaale in der vorhergemachten Furche nach ſich. An der entgegen geſetzten Seite, wo die Saugeruͤßel weit offen, aber nicht merklich über den Rand der Schaale hervorſtehen, ſteht man im Waßer faſt beſtaͤndige kleine Wirbel und Bläschen von dem durch dieſelben ausſprudelnden Waßer. So oft ich eine ſolche eingegrabne Muſchel ploͤtzlich aus dem Sand herausnahm, ſpruͤtzte ſie das eingeſogue Waßer in einem großen Bogen, von der Dicke eines Rabenfederkiels, ſo lange von ſich, bis ſie ſich ganz ausgeleert hatte, und ihre Schaalen vollig zuſammen zog. 115 II. Klaße. Zweyſchaalichte Conchylien. Dieſer Fuß iſt dem Bewohner noͤthig, um ſich zu bewegen und ſeinen Ort zuweilen ein wenig zu veraͤndern. Ich fage ein wenig. Denn überhaupt nehmen dieſe Thie, re niemals große Wanderſchaften vor. 0) Es giebt fo gar einige, welche ihr ganzes Leben hindurch an einem und demſelben Felsſteine veſtſitzen. Von der Geſtallt dieſer Saugeruͤßel, wovon wir eben izt geredet, haben wir den Charakter derſenigen Thiere hergenommen, welche die zweyſchaalichten Conchy⸗ lien bewohnen. Die Schaalen ſelbſt haben noch einen zweeten Charakter an die Hand gegeben. | 1 Dieſe Schaalen ſind, wie wir ſchon erwaͤhnt haben, durch eine Art eines Charniers oder Schloßes verbun⸗ den, welches unterſchiedene Formen hat. Bald iſt es glatt, und bloß durch eine dichte Haut beveſtigt, bald iſt es mit mehr oder weniger Zaͤhnen verſehen, welche von beyden Seiten genau in die entgegengeſezte Vertiefungen einpaßen. Ein 4 ) Außer wenn es ihnen an Nahrung fehlt. In einer weiten Schuͤßel die ich mit ausgeſchlaͤmmten reinen Sand und Waßer angefuͤllet, habe ich meine Muſcheln in einem Nach⸗ mittag den ganzen innern Umfang des Gefaͤßes mit Fur⸗ chen durchziehen und das Thier auf die anzeigte Art ohne Unterlaß immer weiter fortruͤcken ſehen, weil es im reis nen Sand nicht genugſame Nahrung fand. II. Klaße. Zweyſchaalichte Conchylien. 116 Ein dritter und der lezte Charakter wird von der Schaale ſelbſt hergenommen. Die Bewohner dieſer Schaalen ſind Zwitter. Sie haben beyde Geſchlechter in ſich vereinigt: es iſt aber eine ganz andere Art von Zwittern, als die Schnecken und Spizhoͤrner. p) Man bemerkt bey ihrer Unterſuchung weder weibliche noch maͤnnliche Geſchlechtstheile. Sie bringen ihres gleichen ohne Begattung hervor, und dieſe Art der Vermehrung des Geſchlechts iſt bey Thieren noth— wendig, die groͤſten Theils unbeweglich und faſt beſtaͤndig an einen Ort gebunden find. Wenn ſie durch die Ge ſchlechtstheile unterſchieden worden, oder einer zweyfa⸗ chen Begattung, wie die Schnecken, benoͤthigt waͤren; ſo wuͤrde ihre Vermehrung, ob ſie gleich Zwitter ſind, dennoch unmöglich geweſen ſeyn. Unter dieſen Thieren legen einige Eher, die andern bringen ihre Jungen lebendig hervor, die denn mit ihren kleinen Schaalen zur gehoͤrigen Groͤße erwachſen. Jene werden Eyerlegende (ovipara) dieſe, lebendig gebaͤh⸗ rende Thiere (vivipara) genennt. Wir haben unter der geringen Anzahl zweyſchaalichter Conchylien, die um Paris gefunden werden, von beyden Arten der Erzeuͤgung deutliche Beyſpiele. Alle dieſe Conchylien Taßen ſich in zwey Geſchlechter zuſammen faßen: die Breitmuſcheln K 4 Cames, p) f. Berl, Mag. IV. B. §. 96. 117 II. Klaße. Zweyſchaalichte Conchylien. (Cames, Chamae) und Keil- oder Malermuſcheln, (Muſculi) welche wir nun unterſuchen wollen, und die, wie alle zweyſchaalichte Conchylien, ſich bloß im Waßer aufhalten. f II Klaße. I. Geſchl. Breitmuſcheln. 118 | nannte RENNEN Erſtes Geſchlecht. Breitmuſcheln. Gienmuſcheln. Chamae. Cames. Charakter. Die Bewohner haben 2 platte verlängerte Sauge⸗ ruͤßel. | Ein mit Zähnen verſehenes Charnier. Ihre Schaale iſt rund. | I. Gattung. | Die kleine Breitmuſchel der Bäche, - Chama fuviatilis. Came des ruifeaux. S. 7. bis 8. Linien breit. Berl. Mag. IV. B. No. (IX. Die kleine Gien⸗ muſchel. | Neue Gef. Erz. I. B. p. 265. Die Gienmuſchel. Denſo Beytr. I. B. p. 239. Die Breitmuſchel. Liſteri Angl. T. 2. f. 31. Muſculus exiguus Piſi mag- nitudine, rotundus, fubflavus, ipfis valvarum oris ſubalbidis. p. 150. — Angl. App. T. I. f. 5. Muſculus, pifi wagnitu⸗ dine ſubrotundus. p. 22. K 5 Cualt. 119 ll. glaße. I. Geſchl. Breitmuſcheln. Cualt. Muſculus fluviatilis aquilaterus, laevis ro- tundus, piſiformis; ex rubro flavefcens, ipſis valvarum oris albidis. Tab. . Klein. Iſocardia laevis. Bucardia, quae Muſculus eviguus & c. Liſteri. Teſta laevis, tenuis, pel- lucida, quaſi cornea, figurae ſubrotundae. Jun. cura Gomphofis. $. 364. III. c. p. 140. Argenv. Conch. Pl. 27. n. 9. f. 4. Came extreme-. ment petite & toute grife. Elle a ete pechee dans la riviere des Gobelins. p. 331. — Zoom. Pl. 8. f. 10. Petite Came pechee dans la Marne. p. 76. Linn. S. Nat. S. 575. Tellina cornea, globofa, glabra; cornei coloris, ſulco transverſali. p. 678. — Fauna. §. 1336. Concha, tefta fubglobofä, gla- bra, cornei coloris, fulco transverfali. p. 381. —— —— — Die kleine Breitmuſchel iſt in Anſehung ihrer Groͤße ſehr unterſchieden, wie man aus denen angegebnen Ausmeßun⸗ gen ſehen kann. J) Sie iſt von außen glatt, an Farbe blaß 9 Herr von Argenville in ſeiner Conchyl. 27 Tafel No. 9. hat noch zwo weiße Breitmuſcheln von mitlerer Groͤße, eine aus der Seine, und die andere, welche mit kleinen roth und grünen Flecken beſetzt iſt, aus der Marne, abs zeichnen laßen. Die dritte, die er unter dieſer Nummer anfuͤhrt, iſt aus der Loire. Sie iſt dicker von Schaale, als die andern und ſo groß, als ein Silbergulden. Ihre Farbe iſt aͤußerlich gelblich ſchwarz (ex fulvo -nigreſcens, / Gall. minime) innwendig Perlenmutterartig. * 11. Klaße. I. Geſchl. Breitmuſcheln. 120 blaß und etwas hornartig. Wenn man die Schaalen mit dem lebendigen Thier in ein Glas voll Waßer bringt, ſtrekt dieſes von der einen Seite alsbald einen verlaͤnger— ten Arm oder Fuß aus der Schaale hervor, und von der andern zween Saugeruͤßel mit glatten Raͤndern, deren Hoͤhlaͤngen ſich in einander vereinigen. Durch dieſe Saugeruͤßel ſieht man ſie das Waßer an ſich ziehen und wieder ausſpruͤtzen. Mit eben demſelben zieht es zugleich einige Spitzchen von Mooß oder kleinen Waßerpflanzen nach ſich, die ihm zur Nahrung dienen. Eine andere Merkwuͤrdigkeit iſt, daß man dieſe Thiere in eben die— ſem Glas oft ihre Jungen lebendig gebaͤhren ſieht. Das Breitmuſchelthier gehoͤrt demnach zu den lebendig gebaͤhrenden. Wenn man die beyden Fluͤgel der Schaale aus ein · ander macht, entdekt man an ihrem Schloß zween kleine Zähne. Beyde Schaalen ſind gleichſoͤrmig erhaben, ges woͤlbt und rund. Es iſt eine der gemeinſten Muſcheln in den Fluͤßen und Baͤchen in den Gegenden um Paris. Zwey⸗ 121 II. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. g , e , N. 0 AR ., N . N. Ki. Zweytes Geſchlecht der . Zweyſchaalichten Conchylien. 1 Keilmuſcheln. Malermuſcheln. Teich- und Flußmuſcheln. g Muſculus. Mytulus. Moule. | Charakter. Der Bewohner hat 2 kurze mit Franzen beſetzte Saugerüßel. | Das Schloß der Schaalen beſteht aus ſtarken Haͤu⸗ ten ohne Zaͤhne. Die Schaalen ſelbſt ſind laͤnglich. Man ſieht aus den angegebnen Charakteren der Fluß— oder Keilmuſcheln, daß fie von der Breitmuſchel in drey weſentlichen Theilen unterſchieden iſt. Naͤmlich erſtlich in der Geſtallt der Saugeruͤßel, welche hier kurz, und an ihrem aͤußern Ende mit Franzen beſezt ſind, da ſie hin⸗ gegen bey der Breitmuſchel lang und ohne Franzen waren. Zweytens in der Bauart des Schloßes, welches keine Zaͤhne, ſondern bloß einen langen Fals oder Fuge hat, in II. Klaße. Il. Geſchl. Keilmuſcheln. 122 in welche eine Art eines dünnen Blaͤttchens einpaßet. r) An ſtatt dieſer Zähne aber iſt das Gelenke durch eine ſtar⸗ ke Haut beveſtigt, welche ſich an der aͤußern Seite der Schaale befindet. Endlich iſt die Geſtallt oder Form der Schaale ſelbſt laͤnglicht und macht den lezten Charakter aus, wodurch ſie ſich von der Breitmuſchel unterſcheidet, deren Schaale kurz und rund iſt. Das Keilmuſchelthier bedient ſich ſeiner Saugeruͤßel zu gleichen Abſichten, als das t) Wenn wir alle hervorragungen am Charnier der Muſcheln ; die ihre entgegen geſetzte Vertiefungen haben, Zähne nens nen, ohne auf die Figur derſelben beſonders zu ſehen; wenn wir uͤberdies die ſtarken Hervorragungen der eigent— lichen Perlenmuſchel oder der ſchweren Flußmuſchel (Mya margaritifera Linn.) betrachten; fo koͤmmt es uns nicht natuͤrlich vor, allen Keilmuſcheln die Zaͤhne abzuſprechen, ob man es gleich bey der eigentlichen großen Teichmuſchel mit Rechte thun muß. Wir haben daher von den zwey— ſchaalichten Conchylien folgende Eintheilung gemacht: die bey den Schaalen derſelben ſind ſentw. breit, faſt vollig rund und ſtark gewoͤlbt und durch lange N ſchmale Zaͤhne an ihrem Schloße beveſtigt. — Breitmu⸗ ſcheln. Chamae. oder fie find ſchmaͤler, laͤnglich und ungleich gewoͤlt. Zeik muſcheln. Alufeuli. eutw. an ihrem glatten Charnier auswaͤrts mit haͤutigen Baͤn⸗ | bern verſehen. — Teichmuſcheln. Mufculi ftagnales. oder an ihrem Schloße fo wohl durch lange als durch ſtarke eins ö gekerbte oder ſpitzige Zaͤhne und haͤutige Bänder zugleich vers wahret. Flußmuſcheln. Perlenmufcheln, Muſculi Auvia- tes. 123 Il. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. das Breitmufihelchier. Es zieht dadurch das Waßer in ſich und ſprudelt es wieder aus, f bald es feine Nahrung daraus geſogen Bak. 0 Der Bewohner legt eher, an ſtatt daß das Breit muſchelthier ſeine Jungen lebendig hervorbringt. Wir haben um Paris nicht mehr, als folgende zwo. | Gattungen von Mufcheln, a . Gat⸗ | II. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. 124 X, Me N., N Me N N | I. Gattung. Die große Teichmuſchel. Muſculus latiſſimus car rdine La grande Moule des laevi, Etangs. 6: Zoll lang. 32 Zoll breit. 80 * Berl. Mag. IV. B. No. CX* Die große gruͤn⸗ lich braune Teimmuſchel. Leßer. S. 89. c. P. 456. Sanows Selt. d. N. I. Th. p. 546. Die große Teichmuſchel. Liſter. Angl. T. 2. f. 29. Muſculus latus, teftä ad- modum tenui, e fufco viridefcens, interdum rufeſcens. — Angl. App. T. 1. f. 3. Muſculus latus maximus, teſta admodum tenui, ex fufco F ir luftris. p. 9. Tit. XXIX. — Hift. Conchyl. T. 156. f. 11. Idem nomen. Geofr. Mytulus teſta tenui, é fuſco viridefcente, umbone non prominulo. | Gualt, s) Unſer Freund, Herr D. Feldmann, beſitzt eine Dublette von der Teichmuſchel, aus einem Karpfenteich bey Neuͤrup. pin, die mit dem lebenden Thier 1 Pf. und 16 Loth gewo⸗ gen. Die Schaalen ſind drey einen halben Werkzoll hoch, ſieben ein viertel Werkzoll breit. Beyde drey Zoll tief, deutlich gefalten und doch ſehr dünne. 128 II. Klaße. Il. Geſchl. Keilmuſcheln. 'Gualt. Muſculus fluviatilis maximus, profunde ſtriatus, latus, teſtà admodum tenui, ex fuſco viridefcens, interdum rufefcens, intus argen- ‚teus. Tab. VII. F. Klein. Mufculus latus, teftä admodum tenui &c. $. 336. 1. 2. p. 128. T. IX, f. 26. | Aldrov. Chamae glycimeridi fimilis, fed a mytuli fpecies. p. 472. An Chama glycimeris margaritifera V elſchii. Ephem. Nat. Cur. Ann. III. obſ. 36. | Argenv. Conch. Pl. 27. f. 10. Moule extremement grande & legere, nacree en dedans, brune & luiflante par deſſus. Elle eſt priſe dans les etangs & dex canaux de Jardins. On s’en ſert pour ecr&mer les Terrines de lait. p. 331. — Zoomorph. Pl. 8. f. 12. la Moule d’etangs tou- jours plus grande que celle de la riviere. Linn. F. Nat. S. 218. Mytulus cygneus; teftä ovatä, antice comprefliufculä, fragiliſſimà, cardinela- terali. p. 706. Dieſe große Muſchel iſt innwendig ſchoͤn Perlenmutter— farbig / und man bemerkt in derſelben zuweilen einige Er Höhungen, wie Perlen. Aeuͤßerlich iſt fie braun, mit grün vermiſcht, und wenn man fie gegen das Licht be⸗ trachtet, iſt ſie zart und durchſichtig. Die Stelle, wo 50 das Il. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſchenn. 126 das Schloß ſizt, iſt keineswegs erhaben. Sie befindet ſich nahe an der einen Seite, faſt am dritten Theil des Randes der Schaale. Die Oberfläche dfefer Schaale hat viele große Querfurchen, die in der 5 des Schloßes goncentriſch zuſammen laufen. ö Man findet dieſe Muſchel in Teichen, und fie iſt un. ſtreitig die groͤſte unter allen Muſcheln unſers Landes. 7 . II. Gattung. Die braune Flußmuſchel. Muſculus fuviatilis anguſtior. Ta Moule des Rivieres. 13 Zoll lang. 10 Linien breit. Berl. Mag. IV. B. No.CXII. Die dunkel oder zuweilen hellgruͤne Flußmuſchel. Swamm. B. d. N. T. X. f. 6.7. Mytulus latius- culus. p. 82. et 8 Leßer. *) Wir haben in unſern Teichen, Gräben und Seen noch eis ne Art von leichten Muſcheln ohne Zaͤhne am Schloße, welche ſich von der großen Teichmuſchel bloß durch die mindere Große und durch die tiefern Eindruͤcke der Schaa— len auf beyden Seiten neben dem Schloße unterſcheidet. Liſter. Angl. App. T. ı. f. 2. Muſeulus tenuis minor, la- tiuſculus. p. 13. Tit XXX. — Hifi. Coschyl. T. 153. f. 8. Muſculus tenuis, minor, ſubfuſeus, latiusculus, cardine laevi. | Aldrov, 127 II. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. Leßer S. 89. b. p. 456. Die breite Waßermuſchel von gelbgruͤnlicher Farbe. Mytulus tefta fuſcà, umbone prominente. Lifter. Angl. T. 2. f. 30. Muſculus anguſtus ex fla vo virideſcens, validus, umbonibus acutis, valva- rum cardinibus velut pinnis donatis, ſinuoſis. \ p- 149. Liſter. Aldrev. de Teſt. L. III. p. 472. Chamae glycimeridi fimi- lis. . PEN Kleimi. Muſeulus latus 2dus. $. 332. 2. p. 128. T. IX. f. 26. ö Argenv. Conchyl. Pl. 27. n. 10. f. 1. Moule de la riviere des Gobelins, prefentant un angleaſſez aigu pres de la charniere. Rien n’eft fi mince ni ſi leger que cette co- quille, dont la couleur eſt d'un verd clair. Elle ap- proche de l’efpece des Tellines. p. 331. Linn. S. Nat. $. 219. Aytulus anaticus, teſtà ovali, com- preſſiusculà, fragilifima, margine membranaceo, na- tibus decorticatis. Similis Myae Pi&torum, fed fragi- lor & cardine diſtinctiſſimus, Anatum cibus. p. 706. — Fauna $. 1332. Concha tefta oblongä ovatä, longitudi- naliter ſubougoſa, poſtice compreſſo - prominulä. p. 380. a ſ. Beil. Mag. IV. B. No. CXI", II. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. 128 Eifter. Angl. App. T. 1. f. 6. Muſculus anguſtior, ex flavo ſeu viridi nigricans, cardinis pinnä ſeu denticulo bifido ſerrato. p. 17. 5 A. Conch. T. 347.8. 2. Bon. Muf. Kirch. Claſſ. II. f. 39. Concha longa, in- tus margaritarum nitore pellucida, foris autem ſub cortice fur vo oleacinoque latet. p. 443. Rondel. Concha Pictorum. p. 24. Cualt. Muſculus fluviatilis ſtriatus anguſtior, um- bonibus acutis, valvarum cardinibus veluti pin- nis donatis finuofis, ex flavo virideicens, intus argenteus. T. 7. E. Kleinii. Diconcha ſulcata margaritica. Valuae craſ- ſae, ſub cortice ſcabro margariticae, qualis & interior tefta, niſi fit ex argenteo coerulea. §. 371. n. I. P. 145. Argenv. Conch. Pl. 27. n. 10. f. 4. Moule qui eſt due a la Seine, de couleur minime & d' une forme bien longue. p. 331. on — Zoom. Pl. 8. f. 11. Moule de Reviere. p. 76. 92 ö 129 II. Klage, II. Geſchl. Keilmuſcheln. Linn. S. Nat. $. 19. Mya Pictorum, teftä ovatä, car- dinis dente primario crenulato, laterali longi- tudinali, alterius duplicato. p. 671.) a — — Dieſe Muſchel iſt der vorigen ſehr aͤhnlich, bis auf die Groͤße. Dennoch findet man daran noch viel unterſchei— dende Merkmale. Erſtlich iſt die Farbe aͤußerlich braun und zieht ſich ins gruͤnlich braune, zuweilen ins ſchwarze. Zweytens ift die Stelle des Gelenkes viel erhabner und viel ſpitziger, als an der großen Teichmuſchel. Endlich bildet der untere Theil des Schloßes „innwendig unter dieſer *) Die ganz ſchmale gelbliche, oft gruͤnliche, zuweilen ſchoͤn geſtralte Malermuſchel hat man als eine Abaͤnde⸗ rung von No. 11. anzuſehen, welche in den Fluͤßen unſrer Gegend, beſonders in der Banco ſehr fauber gefunden wird. Liſter Angl. App. Tab. x. f. 4. Mufculus ex viridi pallidus, omnium anguſtiſſimus, cardinis altero denticulo quai continuo, ferrato. p. 20. — — ie Conchyl. T. 147. f. 3. e anguſtus ſubflavus five citrinus. .. Klein. Diconcha folcata anguſta &c. S. 371. n. 6. p. 5 Linn. Mya Pictorum &e. * cit. ſ. Berl. Mag. IV. B. No. CXIVX. Bi II. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. 130 dieſer Erhabenheit, eine beträchtliche Vertiefung, neben welcher auf der Seite ſich noch eine kleinere befindet. In den Fluͤßen trift man dieſe Muſchel ſehr häufig an. Wirr beſchließen die Ueberſetzung dieſes nutzbaren Werkchens mit der Beſchreibung der we Perlenmuſchel oder der ſchweren ſchwarzen Flußmuſchel. Mytulus gravis marga- Moule pefante, Mere ritifer. i des Perles. Berl. Mag. IV. B. No. CXII“. 4 Liſter. Angl. App. Tab. 1. f. 1. Muſculus niger; om- nium craſſiſſima & ponderoſiſſima teſta. Con- chae longae ſpecies Gefner & Adrov. p. 15. Tit. XXXI. | —. Hijt. Conchyl. T. 149. f. 4. Id. nomen. Klein. Diconcha fulcata craſſiſſima &c. S. 371. 5. 140. 4. 2.1.47. Linn. S. Nat. S. 20. Mya margaritifera, teftä ovatä, antice coarctatà, cardinis dente primario coni- co, natibus decorticatis. — Faun. S. 1331. Concha teftä oblonga, medio an- tee eontractà. Suecis Pärla musla. p. 380. ——— t3 Die 131 II. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. Die Schaalen dieſer ſchweren Flußmuſchel ſind ſehr dicke, laͤnglich oval, am ſcharfen Rand in der Mitte ein wenig eingezogen, auswendig rauh und ſchwaͤrzlich, nach dem Schloße zu auf dem Wirbel gemeiniglich von der Bein⸗ haut t) entbloͤßt, und, wenn ſie trocken wird, leicht zer brechlich oder blaͤttrich. Innwendig iſt fie glaͤnzend, weiß und Perlenmutterartig. Die ganze Muſchel iſt oft 54 Zoll breit und 3 Zoll hoch. Ohne das Thier wiegt fie an 6 Unzen. Man bemerkt an ihrer innern Fläche ſtarke Vertiefungen, worinnen der Lelb und die Muffeln des Thieres gelegen. Die Verbindung beyder Schaalen geſchieht vermit— telſt eines Charniers. (per ginglymum articularem) Der in eine gegenuͤberſtehende Vertiefung eingreifende Vorderzahn iſt ſtumpf, kegelfoͤrmig, hoch hervorftes hend und fein ausgezakt. Der ſchmalere Seitenzahn iſt lang, ſtark, in der Mitte ein wenig erhaben und ganz fein ein» t) Das zarte Haͤutchen, womit die Schaalen der Schnecken | und Muſcheln von außen, wie die Knochen mit ihrer Beine haut überzogen ſind, wird von dieſer Aehnlichkeit die Beinbaut (Periofte) genennt. l. Berl. Mag. II. B. p. 339. F. 41. II. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. 132 eingekerbt. Bey Verſchließung der Schaalen greift er in eine gegenuͤberſtehende tiefe und lange Furche. Oft ſindet man kleine, zuweilen ganz betraͤchtliche Perlen in die ſer Muſchel. Geſner und Aldrovandus haben dieſes ſchon angemerkt. Wenn man die aͤußere ſchmutzige Haut ab⸗ nimmt; fo beſteht die ganze uͤbrige Schaale aus einer fei⸗ nen Perlenmutter. Bez Auf dem Grunde großer Fluͤße, beſonders in Lapp⸗ land, in den Schluͤnden des Engliſchen Flußes Tees, auch in Schweden wird dieſe Muſchel haͤufig und ſo oft mit reifen Perlen gefunden, daß man darum an vielen Orten beſondere Perlenfiſchereyen angeſtellt hat. u) Sie iſt auch in unſern Gegenden bey Reinsberg und im See bey Lindow ſehr groß und ſchwer, zuweilen mit einigen Perlen, gefunden worden. Man unterſcheidet fie das durch leicht von andern Muſcheln, weil ſie ſchwaͤrzer, die Schaale viel ſchwerer und das Schloß viel ftärfer iſt, als an allen übrigen Arten der Flußmuſcheln. Aus dem grofs 24 ſen . u) Man kann hieruͤber im IV. B. des Berl. Mag. den 109. Abſchnitt von den Perlen, Perlenmuſcheln und Perlenfi⸗ . ſchereyen nachleſen. 133 Il. Klaße. II. Geſchl. Keilmuſcheln. ſen Vorderzahn biefer Muſcheln follen einige teure falſche Perlen drehen laßen, die ſie wohlfeil ‚nämlich eine Schnur vor 20 Groſchen bis zwey Thaler verkaufen. Einige, | doch nur fehr wenige, haben matt ⸗oder olivengruͤne 8 Sonnenſtralen, die ſich vom Schloß nach dem aͤußern Rand herunter verbreiten. Ende. ee ER — nn a N Ah er = —— * Ver⸗ I Verzeichnis der in dieſem Werkchen erklaͤrten Woͤrter | 5 und beſchriebnen Conchylien. Agiſteinfarbige Schnecke. Ambree. ſ. Schnecke. —— Aiguillette. der Senkel. Turbo acutiſſimus. 58 Aiguillon. S. Venusſtachel der Schnecken. - P’Ambree. Die agtffeinfarbige Schnecke. sgb Ampbibie. Die beydlebige ke 8 naͤhrt f ch im Waßer und auf dem Lande. ö | 27 — ſ. Globofa ne, beſchrieben. 58 b Ancile. Die Convexe Schnecke. ſ. Patelle. bi | Ancylus. Urſache dieſer Benennung. 109” Anonymi Eintheilung der Conchylien. 19. 23 Antennae. ſ. Fuͤhlhoͤrner. | | 5 Anti- Nompareille. Turbo dentatus &c. 55 Apertura. ſ. Mündung. v. Argenville. e die Erd» und Flußeonchylien einzu⸗ theilen. | 17 Arm der Muſchelthiere. Seine Ae und Verrichtung. 114. n , Augen. FT Augen. Sitz derſelben bey den Erdſchnecken. 24. 27. Bey den Flußſchnecken. 25. Bey den Spitzboͤrnern. 66. Bey den Tellerſchnecken 75. Bey den Neriten. 3. Bey den Pa⸗ tellen. 108 Axe. Axis. ſ. Spindel. 8 * + nr Barillet. le grand — 56. le petit — Sr. f. Bienenförhehen, Baſis. ſ. Grundfläche. anch der Muſchelſchaalen; was darunter verſtanden werde? 112 1.) Bauchſchnecke. Die Agtſteinfarbige. Ambree. 58 b — f. Spitzborn, das bauchige. 72 — f. Woßerblaſe. 90 Begattung der Schnecken 29. Der Spitzhoͤrner wie ſie ge⸗ ſchieht? N 66 Beydlebige Schnecke, naͤhrt ſich auf dem Land und im Waſ⸗ ſer. 27. ihre Beſchreibung. 58 b Beinchen ſ. Schneckenſteinchen. Beinhaut (Periofte) der Conchylien. 131 t.) v. Bergens Anzeige der Richteriſchen, um Frankf. an der Oder gefundener Conchylien. | 20 Bienenkoͤrbchen. (Barillet) das große. 56 — das kleine. le petit Barillet. 57 — das linksgedrehte. l’Anti Barillet. 63 HBords des coquilles. ſ. Lippen. Bouche. ſ. Mündung. N Bouton. Cochlea rotundata. Der Knopf beſchrieben. 44 Bras. ſ. Arm der Muſchelthiere. se der Bäche. Came des ANZ, beſchrieben a 118» ien hein, Chamae, ihr Charakter. 118 HBreit⸗ B. C. Breitmuſcheln, bringen ihre jungen lebendig hervor. 120 — ihre Saugeruͤßel ſind lang und glatt. f ibid. La Brillante. Turbo nitidus. | 54 Fes . Fiſchohren. Brongies 1 EIER / 1 Bruſtbein der nackenden Schnecken, beſchrieben. we Buccin le grand. Das große Spitzhorn. x 68 — le petit. Das kleine — 71 — ventru. Das bauchige — | 72 Buccinum. ſ. Spitzborn. 8 f — fluviatile vulgare majus. 68 — — vulg. minus. 71 — — ampullaceum, Radix dictum. 72 . Adanſdn 90. 91 Bulinus 8 i BAR RE } Planorbis. Waßerblafe. 90 Bulle aquatique f Ä Bund Der große oder platte. Kuban plat. 49 — der kleine gewoͤlbte. Ruban convexe. 50 Came. f. Breitmuſchel. — des Ruiſſeaux, beſchrieben. 118 Cardo. ſ. Schloß. Cartheuſernonne. weiße Waldſchnecke. | 39 Caſaquin. ſ. Schild der nackenden Erdſchnecke. i Chama fluviatilis. N 118 Chamae ſ. Breitmuſcheln. Charaktere, wornach der Herr Verfaßer feine Geſchlechter bes ſtimmt hat. 8 24 e ö Der Muſcheln. ſ. Schloß. 2 Charniere ) \ la Chartreufe. Die Cactheuſernonne. 5 39 | CJauſt um. C. 1 C. Glaußrum. ſ. Schloß. er, N! * Claviculae. ſ. Windungen. | N Cochlea. ſ. Schnecken. — depreſſa criftata. 102 — dorſifera Rappolti ſ. Nerita fluviatilis. 105 | — fafciata ericetorum, der große platte Bund 49 — — convexa, der kleine gewoͤlbte Bund 50 — fragilis pellucida. | | 43 — hiſpida, die Sammtſchnecke. 5 47 — — apertura triangulari. 48 „= hortenfis, die Gartenſchnecke. 36 — nemoralis, die Waldſchnecke. 37 — L albefcens, Cartheuſernonne. 39 — apereulo teſtaceo donata. * 95 — operculata minor. 100 — pratenfis cornea. | | 5 42 — rotundata, der Knopf. u > — ſtriata major. 40. & minor. 42 — vivipara faſciata. | 97 — vide Nerita & Turbo. Conchylien, was man darunter verſtehe? 1 — ihre Eintheilung. 1. 3 — der ſuͤßen Waßer, enthalten bloß ein ⸗ und 6 Gehaͤuze. 4 — die ſicherſten Charaktere werden von den Bewohnern derſel ben genommen. 4 — verſchiedenheit der einſchaalichten. W — Beſchreibung der zweyſchaalichten. 112 Convexe Schnecke, Ancylus. ſ. Patelle. Convolutiones. ſ. Windungen. Coqueluchon. ſ. Schild. de Cornes J 1 3 Cornicla | f. uͤhlhoͤrner. 2 4 Gl 0 Eornets C. D. | E. Cornets de St. Hubert. ſ. Tellerſchnecken. Cornua Ammonis Jpuria. ſ. Tellerſchnecken. Cornu Ammonis ſpurium maximum. 72 — — minus. 80 — V exiguum, ſpiris eh ad proximam oompreſſis. 81 — marginatum, ſpiris quatuor. ö 82 — — fex orbibus abfolutum. | 84 — — trium orbium. ; 85 — hiſpidum. | 86 — imbricatum. Cf. Turbo. 87 Corfeler. ſ. Schild. . . Corvus, ſ. Auricula ſtagnorum nitideatra. zof) D. Dard. ſ. Venuspfeil der Schnecken. Deckel der Schnecken beſchrieben. 2 d) u. 31 — kalkartiger der Erdſchnecken. 31. Sein Nutzen. ibid. Uns terſchied von andern Deckeln. f 31 Deckelſchnecken, welche fo genennt werden? p. 2. und ibid. lit. d. naͤhern ſich der Klaße der zweyſchaalichten. p. 3. mas chen beym Herrn Verfaßer das Geſchlecht der Neriten aus. 94 Dragonermuͤze, Patella vertice anſato. 110 . Einzigen, welche Schnecken ſo genennt werden, und warum? 6 f) die Benennung iſt unſchicklich. 33 Erdſchnecken haben alle nur eine Schaale. 8 — ihr Charakter. 26. ſ. Schnecken. — ibre 2 Ordnungen. 26. 32 — nadende (Limaces) wodurch ſie ſich von den bedeckten unterſcheiden? 27 — Begattung. 29. Nahrung. 30. Aufenthalt derſelben im Winter. 31. Wenn man ſie zur Speiße einfanniler ? ibid. ve Eyer E. F. G. Kyer der Erdſchnecken, wie fie. beſchaffen? 30 — werden 18 Tage nach der Begattung gelegt, und in die Er⸗ de verborgen. 1 | 180 f 7 . . ; a * —— j * * 7 Pe 4 2 9988 7 — — F. } ii . Das Säßchen, Bienenkoͤrbchen. Das große le grand Barillet. 58 — das kleine, le petit Barillet. f — das linksgedrehte, l'Anti-Barillet. e N ten ee Porte-Plumet. _ 103 Fiſchmaͤuler f Neriten. Siſchobren (ovies, brongies) beſchrieben. 123 Fluß muſchel, die braune. vb 12 — die kleine ſchmale. ſ. Malermuſchel. — die ſchwere ſchwarze, oder Perlenmuſchel. | 130 Flu ßmuſcheln. ſ. Keilmuſcheln. Ye 8 Flußnerite, Nerita flu viatilis. 104 — ſoll ihre J Jungen auf den Ruͤcken aus bruͤten. 105 Fablboͤrner. (Cornes antennae) die Erdſchnecken haben viere. Suͤhlſtangen 8 24. 27 — der Flußſchnecken, ſind nur zwey. 25 — der Spitzhoͤrner, ſind Ohrenfoͤrmig. 6 — der Tellerſchnecken, ſind Fadenfoͤrmig. 75 — der Neriten. 93. Der Patellen. 108 Suß der Muſchelthiere. f. Arm. G. Gartenſchnecke, Le Jardinier, beſchrieben. a 36 — wodurch fie ſich von der Weinbergsſchnecke unterſcheidet? ib. — wird gegeßen, iſt aber nicht fo ſchmackbaft, als dieſe. 37 Gelenke. ſ. Schloß. | Gerſtenkorn. Grain d’orge. Turbe. 52 Gs⸗ * G. H. J. K. Geſchlechtstheile der Schnecken, Ihr Sitz. 28 Gewinde der Schnecken, beſchrieben. N 5 9 Gienmuſchel. ſ. Breitmuſchel. Gynglymus, Die Articulation der mit Zähnen verſehenen Chats niere der Muſchelſchaalen. 112 1) Globofa Ampbibium. ſ. Amphibie. | Globofae cochleae f. Bauchſchnecken. Grain d Avoine. Turbo. Das Haferkorn. 53 = d’Orge. Turbo. Das Gerſtenkorn. | 52 Grundfläche (Baſis) der Schnecken. 6, lit. 9. Gualtieri Methode, die Conchylien einzutheilen. 18 Gyri. ſ. Windungen. | H. Haferkorn. Grain d’Avoine. Turbo, | 53 Helices. ſ. Windungen. St. Subertshoͤrnchen. f. Tellerſchnecken. J. Janitor, ſ. der Thuͤrbuͤter. Jardinier, ſ. die Gartenſchnecke. K. Keilmuſcheln. Muſeuli. Ihr Charakter. 121 — ihre Saugeruͤßel ſind kurz und mit Franzen beſetzt. 121. — Beſchaffenheit ihres Arms. 144 n. — Eintheilung derſelben. 85 122 19 EL ihre Bewohner legen Eyer. 103 Kinnbacken der Erdſchnecken. 31 Klippkleber. ſ. Patelle. a Knopf. le Bouton. Cochlea rotundata. 939 0 L. L. 2 re & er Labia. Labra. f. Lippen. . Lampe. La Lampe. Serpentulus. 24445 Lapillus. Limacum. ſ. Schneckeuſteinchen. 5 Eebendig gebaͤhrende Waßerſchnecke. Vivipara. 97 Lefzen. ſ. Lippen. | Lepas. ſ. Patelle. | * 'Zevres. ſ. Lippen. | u U. Liberey. Livree. Die Waldſchnecke. 37 Limagon: de Jardin ou de Vigne. Die Weinbergsſchnecke. 37 Limacons. f. Erdſchnecken. 99 00 Limas. Limax. ſ. Schnecken. - 1 Lingua. ſ. Saugeruͤßel. Linksſchnecken. Urſprung dieſes Rahmens. a 6 f) Lippen der Schneckengehaͤuße. 35 V0 Liſteri Martin. Methode, die Conchylien helles, 13 La Livre“. ſ. Waldſchnecke. a | Luiſante. Die glänzende Wieſenſchnecke. 42 M. AMacboires des Limagons. f. Kinnbacken. 2 Malermuſchel, die ganz ſchmale gruͤnliche. Mufculus angu- ſtiſſimus. ſ. KReilmuſcheln. 129 * Maxteau. ſ. Schild. n | Maxillae cochlearum: f. Kinnbacken. 31 Methoden für den Verſtand und für die Sinne, bey Anords nung der Conchylien. a 8. lit. i — Anzeige der befannteften, zur Bu der Erd: und Fluß⸗ cConchylien. 12. u. f. Moule des Etangs. Große Teichmuſchel. 124 — des Rivieres. Flußmuſchel. 126 — pefante, Mere des Perle. 5 130 Moules. We N. Moules , ſ. Keilmuſcheln. Möͤndung der Schneckengehaͤuße, beſchrieben. 2 c) — der Muſchelſchaalen. 1131) Mundſtuͤck, was man an den Schneckengehaͤußen fo zu nem en pflegt? 35 AHuſculi, ſ. Keilmuſcheln. Auſculus fluviatilis anguſtior. Flußmuſchel. 126 — — angultifimus, ex viridi ballidus, 129 * — — gravis, margaritifer. 130 — — Jatifimus, cardine laevi. Teichmuſchel. 124 — — tenuis, minor, latiuſculus. 126 * muſcheln und Stecken gehoͤren zur Klaße der Wuͤrmer. Vorb. III. Muſchelſchaslen, worauf man bey Beſchreibung derſelben zu merken? 1120 Muſchelthiere, Beſchreibung ihrer ſichtbarſten Theile und der Art, wie ſie ſich bewegen. 114. lit. n. o. Sie ſind eine be— ſondere Art von Zwittern. 116. Warum ſie ihres Gleichen ohne Begattung hervor bringen? ibid. Einige legen Eyer, andere bringen ihre Jungen lebendig hervor. 117 3 55 der Schneckengehaͤuße, beſchrieben. 41 b) Tadel. Aiguillette. Turbo . e lh & G.. 58 Nahrung, der Erdſchnecken. 30 Napfmuſchel, ſ. Patelle. | Nerita fluv. elegans. Flußnerite. 104 Neriten. Neritae, Valvatae, Nerites. Charakter dieſes Ges ſchlechts. f 11. 93 — ſind keine Zwitter. 93. und haben alle Deckel. 94 M Neri⸗ N. O. P. Neriten, die zierlich geſtreifte, Lelegante ſtriée. 95 — die lebendig gebaͤhrende. Vivipare. 97 — die kleine. Der Thuͤrhuͤter. Janitor. 100 — die mit Federn gezierte, le Porte - Plumet. 102 — der Fluͤße. Nerite des Rivieres. 104 La Nompareille. Die Unvergleichliche. 61 O. Oculi, ſ. Augen. Oefnung, Apertura, ſ. Muͤndung. Oeil de la volutè, ſ. Spitze. Operculbe, la petite. Janitor, der Thuͤchuͤter. 100 Opercuie ſ. Deckel. Orbes, ſ. Windungen. Os, f. die Muͤndung. Osfelet. ſ. Schneckenſteinchen. Ovies, ſ. Fiſchohren. Ouverture de la coquille, ſ. Muͤndung. P. paarung, ſonderbare der Schnecken. 29 — wie oft ſie geſchieht? ſ. Begattung. Palliolum, ſ. Schild. Parties genitales des Limagons, ſ. Geſchlechtstheile. Patella vertice anſato. Dragonermöge, 110 2 u depreſſd. 111K) patelle. Ancylus. Charakter dieſes Geſchlechte 11. 108 — Beſchreibung derſelben. 110 Perioſte, ſ. Beinhaut. 5 perlenmuſchel. Muſeulus gravis, margaritifer. 130 Pfeil, - We & S. pfeil, der Schnecken, ſ. Venuspfeil. Planorbe, le grand à ſpirales rondes. — le petit à cing fpirales rondes. — — al — — — à trois ſpirales & arrete. — äquatre fpirales — à Six ſpirales — en vis. f tuilé. | veloute. 85. — Bulle aquatique. Planorbis, ſ. Tellerſchnecken und Cornu Ammonis. — terreftris. La Lampe. Serpentulus. Plaque, bras, ſ. Arm. Pomatia, ſ. Weinbergsſchnecke. Poste - Plumet. Nerite. Poſthoͤrnchen, ſ. Tellerſchnecke. Probofeis, ſ. Saugeruͤßel. 1 der Rabe, das ſchwarze Spitzhorn. Radix. Buccin ventru. Rand (margo) an den Muſchelſchaalen. 78 80 81 83 82 84 88 87 96 45 102 70 f) 72 112 10 D. Kichters, um Frankf. an der Oder gefundne Conchylien. 20 Rima, Mündung der Muſchelſchaalen. Ruban plat, ſ. Bund. — conve xe. — Küͤͤckenbein, der nackenden Schnecken. S. Sammtſchuecke. Velutee. Cochlea hifpida. — mit dreyeckichter Muͤndung. M 2 \ 1131) 49 so 20 47 48 Sauge⸗ S. | S. Sangerüuͤßel, der Muſchelthiere. 113. u. lit. m. — der Breitmuſcheln ſind lang und glatt. 118. 120 — der Teilmuſcheln find kurz, mit Franzen. 121 Saum, der Schneckenſchaalen. umbo. - 35 Y. Schild, der nackenden Erd. oder Schildſchnecken, beſchrieben. 28 Schloß der Muſchelſchaalen. 112. J. Unterſchied deßelben. 116 D. Schlotterbecks Eintheilung der ſchweizeriſchen Conchylten. 22 Schlurf, ſ. Saugeruͤßel. Schnecke, die große geſtreifte, la grande Striee. 40 — die kleine geſtreifte, la petite Strice. 42 — die durchſichtige, La transparente, 43 — die rauhe oder Sammtſchnecke. Veloutee. 47 — die agtſteinfarbige, oder beydlebige. 58 b) — die wunderbare oder e gebaͤhrende. Vivipare à bandes. 97 — die Convexe oder Patella. | 110 Schnecken gehoͤren zu der Klaße der Wuͤrmer. Vorb. p. III. — verſchiedenheit ihrer Gchauße. 6. 26 — fünf Geſchlechter und Charaktere derſelben. 10. Cf. Erdſchecken. — find Zwitterthiere. 28 Schneckenſteinchen, der nackenden Schnecken, beſchrieben. 28 Schriften und Schriftſteller, die in dieſer Abh. angefuͤhrt wor⸗ den. Vorb. IV. bis VII. Schuͤßelmuſchel, ſ. Patelle. Schwimmſchnecke, ſ. Nerite. Scutum, ſ. Schild. Seiten (latera) der Muſchelſchaalen. 1121) Senkel, ſ. Nadel. 5 l y Serpentulus , ſ. Lampe. 4 Sibbald, Rob. ſeine Eintheilung der Conchylien. 132 S + "2 1 2 Siphon, ſ. Saugeruͤßel. Sammet, ſ. Wirbel. Spicula veneris Limacum, ſ. Venuspfeil. Spindel, der S chneckengehaͤuße. Spirae, ſ. Windungen. Spitze oder Wirbel der Schnecken. Spitzhorn. Buccin. Charakter dieſes Geschlechts. — das große. — das kleine. — das bauchige. Buccin ventru. Radix. Spitzhoͤrner, find Zwitterthiere. Cf. Buccinum. Spitz ſchnecke, die glaͤnzende. Turbo nitidus. Stachel, ſ. Venuspfeil. Striee, la grande. p. 40. la petite. — Telegante. T. Teichmuſcheln, ſ. Keilmuſcheln. — die große. Mufe. latiſſimus, cardine laevi. — die kleine. Mufe. tenuis, minor, latiuſculus. 124 126 W Tellerſchnecken (Planorbis) Char. dieſes Geſchlechts. 10. 75 — drey unterſchiedene Familien derſelben. 75. 88. 90 — Sie find Zwitter und paaren ſich, wie die Spitzhoͤrner. 77 — die große mit runden Gewinden. — die kleine mit 5 runden Gewinden. — — mit s runden Gewinden. — mit 3 Gewinden und einem Rand. — mit 4 — — — — mit 6 — — — — die rauhe ſammtartige. — die ziegelförmig geſchupte. — die ſchwarze Schraubenfoͤrmige. — die bauchige. Die Blafe, Bulle aquatique, M 3 78 80 81 85 82 84 86 87 88 90 Tenta- D. 0 U. V. Tentaeules, ſ. Fuͤhlhöͤrner. Thuͤrbuͤter. Janiter. Petite Opereulee. 100 — Urſach ihrer Benennung. 100 * Jonnes, ſ. Bauchſchnecken. | la Transparente. Die durchſichtige Schnecke. 43 Trompe, ſ. Saugeruͤßel. Trompetenſcknecken, ſ. Spitzhoͤrner u. Buccina. — Urſach dieſer Benennung. 70 Trou d’umbilic, ſ. Nabelloch. Turbo , acutiſſimus fragilis. Aiguillette. S8 — ater, circulis albis notatus. Planorbe en vis. 98 — dentatus, labro reflexo. l’Anti-Nompareille. 55 — granum avenaceum referens. 53 — — Fordei referens. 52 — longus, ſiniſtrorſum tortilis. La Nompareille. 61 — nitidus. La Brillante. 54 — obtsfus major. le grand Barillet. 56 — — minor. le petit Barillet. 57 — — perverſus. l’Anti- Barillet. 63 U. Umbilic Umbilicus ſ. Nabel. Umbo, ſ. Saum. Uniques, ſ. Linksſchnechen. die Unvergleichliche rechtsgewundne. LAnti-Nompareille. 58 Linksgewundne. La Nompareille. 61 Falvata fluviatilis elegans. Flußnerite. . 104 la Peloutee. Die Sammtſchnecke. 47 — à bouehe triangulaire. 48 Venus⸗ V. | | W. il e der Schnecken. Beſchaffenheit und Gebrauch deßelben bey ihrer Begattung. 29 — Einige haben zween dergleichen Pfeile. 30. 41. 50 Vertex, ſ. Wirbel. Vigneron, ſ. Weinbergsſchnecke. Hiipara faſciata. Vivipare à bandes. 97 W. Waldſchnecke. La Livree. Cochlea nemoralis. 37 — Unterſchiedene Abaͤnderung derſelben. 38. 39 a — die weiße. La Chartreuſe. 39 Waßerblaſe. Bulle aquatique. 90 Wagßerſchnecke, die lebendig gebaͤhrende. 97 Weinbergsſchnecke. Pomatia. Vigneron. 33 — mit linksgedrehter Muͤndung. 33x) E verſchließt im Winter ihr Gehaͤuße mit einem ſchilfrigen De⸗ ckel. 35. wird haͤufig gegeßen. id. lit. 20 Wieſenſchnecke, die glaͤnzende. La Luiſante. 42 Windungen der Schnecken, beſchrieben. 5 f) Wirbel der Schnecke, erklaͤrt. | 6 80 — an den Muſchelſchaalen. 112 Wuͤrmer. Ihre Geſchichte iſt noch ſehr unvollkommen. Vorb. I. — Sie iſt vielen Schwierigkeiten unterworfen. ib. I — zu ihrer Klaße gehören die Schnecken und Muſcheln. ib. III. Wunderbare, Schnecke, f. Vivipara. die Wurzel. Buccin ventru. 72 N. Teux des Limagons, ſ. Augen. Sahne, am Schloße der Muſcheln. 1121) Zopf, an den Schneckeugehaͤußen. og Iwitterthiere find, außer dem Geſchlecht der Neriten 93. alle Schnecken. 28. Spitzhoͤrner. 66. Tellerſchnecken. 77. und Muſcheln. 116 NN Nachricht. ie lockenden Annehmlichkeiten der Naturgeſchichte ſind fuͤr c ) aufmerkſame Gemuͤther von je her fo eindringend gewe⸗ ſen, und ihre Reitze ſind ſeit einigen Jahren ſo mächtig geworden, daß man mit vielem Grund behaupten kann, die ſchö⸗ ne Natur bekomme mit jedem Tage neue aufrichtige Verehrer. Unter ibren unſchaͤtzbaren Reichthuͤmern werden diejenigen am begierigſten aufgeſucht, am meiſten geachtet und am forgfaltige ſten aufbehalten, welche nebſt dem Vergnuͤgen, das ſie dem forſchenden Geiſte gewaͤhren, denen Augen die angenchmſte Der luſtigung verſprechen und der Verderbnis am wenigſten unters worfen ſind. Einerley Sache reitzt oft nicht allein darum, weil ſie ſchoͤn, ſondern am meiſten deßwegen, weil ſie ſeltſam, und, wie die meiſten Produkte des Weltmeeres, ſchwer zu er⸗ halten iſt. Ob man gleich dem Stein und Wineralreich feinen Glantz, ſeine Schoͤnheit und weſentlichen Nutzen durchgaͤngig einraumen muß; fo iſt doch nicht zu läugnen, daß die Betrachtung des Thierreiches in allen Abſichten viel befriedigender fuͤr den Ver— ſtand und ergetzender fuͤr die Sinnen ſey. Es fehlt in keinem Theil der Naturgeſchichte an noͤthigen Hilfsmitteln, die herrli— chen Meiſterſtuͤcke der Schoͤpfung kennen zu lernen und in ih⸗ nen eine unumſchraͤnkte Macht und ewige Weisheit zu verehren, Allein, nur einzelne Klaßen dieſer goͤttlichen Wunderwerke, nur einzelne Gelenke der unermeßlichen Kette an einander angraͤn⸗ zender Geſchlechter 8 von der Art, daß man zu ihrer Samm⸗ lung den noͤthigen Raum und Aufwand beſtimmen kann. So wohl die unterrichtenden Sammlungen der vierfüßigen Land Thiere und Amphibien, womit uns Buffon, Daubenton, Mei⸗ er, das praͤchtige Muſaͤum des Seba u. f. w. durch die naturlichften Abbildungen und Nachrichten bekannt gemacht, als die glanzvollen Sammlungen der Vögel, für deren Bes ſchreibungen und natuͤrliche Vorſtellungen wir einem Friſch, Briſſon u. ſ. w. verbindlich worden, erfordern, wie die Samm— langen rarer Fiſche, durchgaͤngig einen Königlichen Aufwand und mehr Raum, als Privatleute denſelben widmen duͤrfen. Die Inſekten, in deren Beſchreibung und Abbildung wir den Fleiß eines Reaumuͤr, einer Merianin, Roöfels und Schäffers am meiſten bewundern, finden ſchon eine größere Menge fleißi⸗ ger Sammler; ob gleich die reichften Beſitzer oͤfters den durch kleinere Inſekten verurſachten Ruin der ſchönſten Sammlungen unwillig beklagen muͤßen. Die 7 Die angenehmſte Mannigfalt der Formen und Figuren, die wunderſamſte Miſchung der ſchoͤnſten Farben und die dauer⸗ hafteſten Ergetzungen der Augen haben uns die ſchaalichten Ges haͤuße derjenigen Würmer anzubiethen, die den Liebhabern un: ter dem Rahmen der Schnecken und Muſcheln bekannt ſind. Keine Klaße von Geſchoͤpfen hat ſich eines fo allgemeinen Wohls gefallens zu ruͤhmen, noch keine iſt mit lebhafterer Begierde ge— ſammlet worden, als die in Anſehung ihrer äußern Schoͤnheit und innern Bauart durchgaͤngig ſo ſehr beliebte und bewunderte Conchylien. Man hat ihnen von den alteften Zeiten her viel Aufmerkſamkeit gewidmet, und die Liebhaber dieſer natuͤrlichen Seltenheiten koͤnnen nicht uͤber den Mangel an ſolchen Schriften klagen, welche ihnen die Kenntnis der Conchylien erleichtern belfen. Wir übergeben hier mit Fleiß die alten Conchyliologi— ſten, deren wir von Ariſtotolis Zeiten her, aus dem XV. u. XVIten Jahrhundert, ſchon eine betrachtliche Anzahl zu nennen wuͤßten, und gedenken nur des Killers, Bonani, Rumphs, Kleins, Jana Planci, Gualtieri, von Argenville, Leßers, Geve, Adanſon, Knorr, Regenfuß, Seba u. f. w. als der vorzuͤglichſten Werke dieſer Art. So bald wir aber erwaͤgen, wie ſchwer es manchen Liebhabern fallen möchte, das ſeltne und königliche Werk des Liſter, welches außer deu ſchoͤnen Abbildungen doch nur ſo wenig Nachrichten von Conchylien giebt, oder die prachtigen Werke des Gualtieri und Seba ans zuſchaffen, weil fie alle ſehr ſchwer und für unmaßige Preiſe zu erhalten find, fo bald wir ferner überlegen, daß der bes ruͤhmte Rumpb nur die Amboiniſchen, Adanſon nur die Se— negalliſchen Conchylien beſchriehen, daß Bonani oft ſehr uns deutliche Beſchreibungen in ſchlechter Ordnung gegeben, und Alein u ſeinem ſonſt vortreflichen Werke den Beſitz aller der prachtig⸗ ſten Conchylien Schriftſteller vorausſetzet; daß Janus Plankus nur einzelne Conchylien der Riminiſchen Ufer beſchreibt, und daß von den drey illuminirten Werken das Geviſche, nach Ab⸗ bildung der Schifkutteln, Poſthoͤrner, Mondſchnceken, Kraußel, und Neriten, gäntzlich ins Stecken gerathen, das unvergleichli— che Regenfußiſche ſeit 1758. nicht weiter fortgeſezt, und den Liebhabern durchgaͤngig zu koſtbar gemacht worden; das KAnor—⸗ riſche aber wie das vorhergehende, nach einer willkuͤhrlichen Wahl der abzubildenden Stuͤcke eingerichtet und nicht mit zureis chenden Beſchreibungen verſehen iſt; — ſo ſcheint den Kennern und Liebhabern der Conchylien noch immer der Wunſch übrig zu bleiben, in einem gut geordneten illuminirten Werke das vor» zuͤglichſte von dem zuſammen zufinden, was in den angezeigten koſtbaren Werken zerſtreut enthalten iſt, und die neuern Nach⸗ forſchung en noch vorzuͤgliches entdekt haben. | (*) Durch | Durch dieſe Betrachtungen gereltzt, hat es der Buchhaͤnd⸗ ler Raſpe in Nurnberg über ſich genommen, denen Freuͤnden und Kennern der Conchylien in einzelnen Ablieferungen ein 1 Neues mit lebendigen Farben ausgemahltes Syſte⸗ matifches Conchylien-Cabinet auf gut Schreibpappier in gr. 4to. nach folgendem Plane zu übergeben. 1. Man wird alle vorkommende Conchylien in einer gewiſ⸗ ſen Ordnung vorſtellen, und, weil noch kein unverbeßerliches Syſtem moͤglich iſt, wenigſtens allen Fleiß anwenden, die in Auſehung ihrer aͤußern Geſtallt mit einander verwandten Ges ſchlechter und Gattungen am nechſten zuſammen zu bringen, und immer von den einfacheſten zu den ſchwerern Geſchlechtern uͤberzugehen. Obgleich das Argenvilliſche Syſtem noch immer vor vielen andern leicht und bequem gefunden worden, ſo iſt man doch nicht geſonnen, ihm weiter zu folgen, als es die na⸗ tuͤrlichſte Aehnlichkeit der Geſchlechter erfordert. 2. Von allen Geſchlechtern der Conchylien ſoll keine Schne⸗ cke oder Muſchel abgebildet werden, die wir nicht entweder nach der Natur ſelbſt oder nach wohlgerathenen Kopien anderer illu— minirter Werke richtig ausmalen koͤnnen. Bey jeder Abbildung werden die Liebhaber das Cabinet, worinnen das Urbild anzu— treffen, oder die Stelle angezeigt finden, woraus in Ermange— lung eines guten Originals, die Copie genommen worden. 3. Zu deſto mehrerer Befriedigung der Conchylien Freuͤnde wird nie eine Platte ohne hinlanglicher Beſchreibung der vorge— ſtellten Stücke und noͤthiger Nachricht von den Geſchlecht, wor— zu ſie gehoͤren, ausgegeben werden. Bey jedem Stuͤck ſollen außer dem Deutſchen, auch die Lateiniſchen und Franzoͤſiſchen Beſchreibungen der vorzuͤglichſten Schriftſteller, nebſt denen Deutſchen, Lateiniſchen, Hollaͤndiſchen und Franzoͤſiſchen an⸗ genommenen Rahmen (Noms de guerre) allenthalben ange⸗ zeigt, werden. 4. Damit bey der Beluſtigung der Augen der Verſtand nicht muͤßig bleiben moͤge, wird man aus der Zoomorphofe des Herrn von Argenville und aus dem ſchaͤtzbaren Werke des Herrn Adanſon das merkwuͤrdigſte der Bewohner durchgaͤngig anzu: fuͤhren bemuͤht ſeyn. Die Ausmalung der Bewohner mit natuͤr— lichen Farben kann man nicht durchgaͤngig erwarten, weil wir nicht geſonnen ſind, die Befoͤrderer unſers Conchylienwerkes mit maleriſchen Einbildungen zu taͤuſchen. 5. Da FB. Da die Platten und Beſchreibungen alle nach ner veſt⸗ geſetzten Ordnung der Geſchlechter ausgefertigt werden ſollen; ſo wird man Sorge tragen, wahrend der Ausarbeitung unſers ſyſtematiſchen Conchylien Cabinets alle neue Entdeckungen zu nutzen. Was wir bey Beſichtigung mehrerer Cabinette neues von einem bereits ausgefertigten Geſchlecht erblicken, ſoll nach Vollendung des ganzen Werkes, nach eben der Ordnung, in ein⸗ zelnen Supplementen nachgehohlt werden. Bey dieſer Einriche tung allein find wir im Stande, lauter getreue Kopien von gu⸗ ten Originalen zu liefern, ohne der Vollftandigkeit des Wer⸗ kes etwas zu entziehen. 4 6. Von Erd- und Flußconchylien werden wir in dem ers ſten Werke wißentlich kein einzig Stuͤck abzeichnen laßen, weil wir kuͤnftig fo wohl von inn ⸗als auslaͤndiſchen Conchylien dier fer Art einen beſondern Band mit illuminirten Kupfern zu lie Ua und mit demſelben unſre Conchyliologie zu ſchließen ger enken. ' 7. Mit dem Jenner des 1768ten Jahres verſpricht der Verleger die zwo erſten Platten nebſt ihren Beſchreibungen zu liefern, und da die Materialien fo wohl zu den Platten als Bes ſchreibungen ſchon unterſchiedene Jahre hindurch eifrigſt geſamm⸗ let worden, kann man den Eonchylien Freunden deſto zuverläͤſ— ſiger die Verſicherung geben, daß man ſodann alle Monate mit Ablieferung zwoer deutlich beſchriebner Platten ordentlich wird fortfahren, und nach Endigung der erſten Klaße einſcha— lichter Conchilien, denen Liebhabern einen beſondern Band liefern können, der die noͤthigſten und wichtigſten Abhandlungen aus der Conchyliologie enthalt, z. B. die Entwickelung des gewaͤhlten Syſtems, die Kenntnis der Conchyliologiſten, Nachrichten von beruͤhmten Cabinetten, die Kunſt, Conchylien zu reinigen 1c. In ſo fern wir nichts unterlaßen werden, was zur Nutz⸗ barkeit, Vollſtaͤndigkeit und Empfeblung unſers neuen Conchy⸗ lien Werkes dienen kann, faßen wir in voraus die ſchmeichelnde Hofnung, daß die Kenner und Freunde der Conchylien durch guͤnſtige Aufnahme deſſelben uns in unſern Bemuͤhungen immer mehr aufmuntern und dem Verleger den betraͤchtlichen Aufwand, den er zu Ihrem Vergnuͤgen uͤbernimmt, zu erleichtern belieben werden. Nurnberg den 28. Sept. 1767. 1 eie 3 | | 2 ? 1 1 1 14 K 1 it n . ! i 1 11 1 1 1 = 1 ri Fr 1) I er = — 2 ee ee ex — e u. > es: Er + 3 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES ate 9088 01348 6337