\ fio; & ss N LIBRARY V UNIVERSNY a UVEU 2308 v, 27-2 EIARV ARD TUNIVIERSIUNG LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. Je Lbr C fly, ! 76 SEP 18 1896 I! 1) N aa LEN " ar Kl, WEnt Deutsche Entomologische Zeitschrift (früher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft (früher „Berliner Entomologischer Verein“) in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und verschiedenen gelehrten Gesellschaften. Siebenundzwanzigster Jahrgang. (1883.) Erstes und zweites Heft ausgegeben Januar und Juli 1883 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. v Mit 1 Kupfertafel. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 14 Mark. a —— Redacteur: Dr. G. Kraatz. = = London. Berlin 1883. Paris. Edw. Janson, Niecolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 28 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide, Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. D. Red. Inhalt des ersten und zweiten Heftes!) siebenund- zwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomologischen Zeitschrift. Seite Tisel and Imaalın Bean Ara oe oral on 00 0 1—6 Mllemeimep Angelegenheiten. vr... a ne 285.192 Abhandlungen. Ueber die Verwandten der japanischen Cetonia submarmorea Burm. NOREDIMGS REIZE ee en ar ls Catalogs- Verbesserungen von Dems. . . . 2... 2.2. 13 Allocotocerus nov. gen. Hydrophilidarum von Dems. . . .. 14-15 Für Deutschland neue oder seltene Käfer von Major Schultze in Mainz, H. Hahn in Magdeburg, J. Weise in Berlin . 16 Ueber die Arten der Gattung Anisoplia von Dr. G.Kraatz. . 17—24 Die 55ste Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte von E. Brenske in Freienwalde a0. . . 2. ...,. 25-29 Ueber blinde Bembidien von W. Ehlers in Cartagena . . . 30—32 Beitrag zur Kenntnis der Clavigeriden, Pselaphiden und Sceyd- maeniden von Westindien von Edm. Reitter in Mödling beiavvien?= (Dazus Rafael ea Beitrag zur Kenntnils der mit Carabus Staehlinn Adams ver- wandten Arten von Dems. (Mit 4 lithogr. Abbild). . . 55-59 Ueber die Verbreitung des Necrophorus nigricornis von Dems. . 60 Ueber das Vorkommen von Cartodera elegans Aube von Dems. 60 Uebersicht der bekannten Zitophilus-Arten von Dems. . . . 61-64 1) Heft I. (S..25— 192) ist im Januar, Heft II. (S. 1—24, 193 — 400) im Juli 1883. ausgegeben; von S. 29 — 32 ist ein Carton gegeben. 1® 4 Inhalt. Neue Zonabris (Mylabris Ol.) aus Turkestan, mitgetheilt von Dr. L. v. Heyden ; : Zur näheren Kenntnils einiger Carabicinen-Gattungen von Dems. Coleopterologische Notizen von Edm. Reitter Ueber Zeronia regularis und die ihr verwandten Arten von Dems. Stellung und neue Arten der asiatischen Rüsselkäfergattung Cata- pionus von J. Faust in Sackenhausen (Kurland) . Rüsselkäfer um Margelan und Samarkand, gesammelt von Haber- hauer, aufgezählt von J. Faust Neue asiatische Rüsselkäfer von Dems. Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie der Elateriden von Th. Beling in Seesen am Harz x Neue Halipliden, beschrieben von E. Wehncke . Anthicus blechroides Baudi n. sp. . ; iR Adoretops, eine neue Rhizotrogiden-Gattung, welche die Gattung Adoretus copirt, von Dr. G. Kraatz Ueber die Melolonthiden - Gattung Zasiopsis von Dems. Ueber Carabus Parreyssi var. Gattereri Gehin von Dems. Die Sammlungen des Forstraths Kellner auf dem Museum in Gotha von Oberlehrer Strübing Ueber neue Grabwespen desMediterrangebietes vonFranz Friedr. Kohl in Wien Neuere Literatur von Dr. G. Kraatz. Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, fortgesetzt von Reitter Die Käfer ee von BR Westhoff . Ueber den Bau des Hypopygiums der Gattung Tipda etc. Inaugural- Dissertation von Fr. Westhoff Karsch, Carabiden von den Sandwich-Inseln etc. Horn, On aquatic carnivorous Coleoptera or Dytiscidae Todesanzeigen: Javet, Prof. Schmidt-Goebel, Prof. Troschel Neue asiatische Rüsselkäfer von J. Faust NO Ueber Plateumaris serices L. und discolor Panz. von Dr. L. v. Heyden. Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge lebenden Orina-Arten und ihre Larven von J. Weise : Psylliodes Napi var. flavicornis. Von Dems.. Coehiodes Hoffmanni n. sp. Von Dems. Seite 65—68 69—73 14—75 16—80 81—983 99— 101 102—128 129— 144 145— 149 150 151 —152 153—154 155—158 159—160 161—186 187 187 185 139 190 190—192 193 — 208 209 . 210—218 219 220 Inhalt. Beiträge zur Kenntnils exotischer Lucaniden von Senator G. Albers zu Hannover bi Lak Ueber die Gattung Sphenophorus Schönh. von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien 6 Revision der Alexia-Arten von Dems. Die Orina- Arten der Schweiz von J. Weise Bestimmungs - Tabelle der Orina- Arten von Dems. Bemerkungen über Chrysomeliden von Dems. Notizen über Rüsselkäfer von Dems. : Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie der Elateriden. Von Th. Beling, Forstmeister zu Seesen am Harz Fünf neue Zabrus, beschrieben von Dr. L. v. Heyden Neue südost-europäische und klein-asiatische Käfer, beschrieben von L. v. Heyden und J. Weise > Ueber die mit Galeruca Geoffr. verwandten Gattungen von J. Weise Synonymische Bemerkungen über Cetoniden von Dr. G. Kraatz Bestimmungs-Tabelle der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- Arten von J. Weise Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi von Dems.. Fünf neue Syagrus, beschrieben von Dems. . HEN Käfer aus Osch (in Turkestan) von Dr. L. v. Heyden und Dr. G. Kraatz Käfer aus Tekke-Turcemenien von Denselben . Goniognathus nov. gen. Oarabinorum von Dr. G. Kraatz . Relazione di un viaggio nelle Calabrie fatto 1876 pel A. Costa. Besprochen von Dr. L. v. Heyden Ueber Dorcadion atrum Illig von Dems. , Zwei neue Käfer von Creta von Dems. ® ß Ueber die Trichiiden-Gattung /ncala Thoms. von Dr. G. Kraatz Ueber die Gattung Valgus und eine Anzahl neuer Arten derselben von Dems.. Neue exotische Cetoniden, beschrieben von Dems. Ptychodesthes nov. gen. Cetonidarum von Dems. . . . 2... Weitere Mittheilungen über Alexia von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien Seite 221—230 231—235 236—242 243 —247 248—250 251—254 254—256 257—304 305—309 310—314 315—316 317—320 321—332 333— 334 335 —336 337 —353 354—360 361—362 363—366 367 368 369— 372 373—379 3380—390 391—392 393 —394 6 Inhalt. Seite Zwei neue Nalassus- (Helops-) Arten von Dr. G.Kraatz. . . 335 Necrologe von Dr. J. Friedländer, Prof. Mäklin und Prof. Zeller 20.0 Mu UNO Se 36 53 Bücher-Anzeigen von Dr. G. Kraatz. Revue Mensuelle d’Entomologie pure et appliquee redigee PacaWlardımnaD/o)oikoRumorRE Tel er er 398 Der Naturaliensammler von Dr. L. Eger . . 2. ... 339 Coleopterorum novitates von Rene Oberthür . . . . 99 Anzeigen, Druckfehlerberichtigungen, Bemerkung für den Buch- binder 0. 2.0 ans Ye Beh lacn. Ener a 0) Allgemeine Angelegenheiten 1883. In der Sitzung am 9. October wurde zum Stellvertreter des Präsidenten Herr Geheimer Ober-Regierungsrath Herwig in Berlin gewählt, welcher seit einigen Jahren hier ansässig und schon seit längerer Zeit Mitglied des Vereins ist. Im Uebrigen wurde der bisherige Vorstand wieder gewählt. Bereits zugleich mit dem ersten Hefte dieser Zeitschrift wurde v. Heyden’s Catalog der Coleopteren von Sibirien abgeschlossen; die deutsche entomologische Gesellschaft hat diese Arbeit unter- nommen, an der die russische entomologische die Betheiligung ver- weigert, die Societe des Naturalistes de Moscau zuerst ihre Be- theiligung zugesagt, später aber zurückgenommen hatte. Hiernach blieb der deutschen Gesellschaft nichts übrig, als das überaus fleilsige Werk v. Heyden’s auf eigene Kosten drucken zu lassen, obwohl dies eigentlich Pflicht der russischen gewesen wäre, welche mit reichen Mitteln ausgestattet ist, die deutsche leider nicht. Dr. Bertkau, der Berichterstatter über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie (für 1881. p. 239), sagt von diesem Cataloge: „in dem ausführlichen Titel ist neben der Bürgschaft, die der Name des Autors leistet, eigentlich alles das enthalten, was diesen Catalog so vortheilhaft vor ähnlichen aus- zeichnet“. Diesen wenigen anerkennenden Worten soll hier nur kurz hinzugefügt werden, auf welche einfache Weise Hr. v. Heyden dazu gelangte, die genaue Kenntnifs von der geographischen Ver- breitung der Arten zu geben; es wurde durch stehende Schrift der Artnamen angedeutet, dafs die Art in Sibirien, nicht aber in Europa vorkommt, während die Arten, die in Sibirien und Europa vorkommen, mit Cursiv-Schrift gesetzt sind. Vor den Namen der deutschen Art steht ein 7, vor den russisch-asiatischen, nicht- sibirischen oder den Arten des chinesischen Grenzgebietes steht ein ||; steht ein 7 und || vor einer Art, so bedeutet dies, dafs sie noch nicht in Sibirien, wohl aber in Turkestan oder der Mongolei aufgefunden ist. Wer die zahllosen Citate dieser Arbeit vergleicht, kann sich eine Idee von der Arbeit des Verfassers machen; dafs dieselbe eine 8 Allgemeine Angelegenheiten. vortrefflicbe Grundlage für das weitere Studium der Arten der palaearctischen Zone bietet, braucht kaum bemerkt zu werden. Fast gleichzeitig mit dem zweiten Hefte erscheint als viertes Heft der Deutschen Entomologischen Zeitschrift der Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi auctoribus Dr. L. v. Heyden, Ed. Reitter et J. Weise. Berlin 1833. Nicolai’sche Verlagsbuchhandlung (R. Stricker). 4 et 228 S. Preis 6 Mark. Aufser den im Titel genannten Herren haben sich auch die Herren Dr. Eppelsheim (Staphyliniden) und Ganglbauer (Böcke) an der Bearbeitung des Catalogs in mehr oder minder ausgedehntem Malfse betheiligt,. Dafs gerade die Redaction und der Druck eines solchen, aus mehreren Händen geflossenen Catalogs mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft ist, wird Mancher ahnen; dafs aber die Wirklichkeit die kühnsten Ahnungen übersteigt, soll hier gern bestätigt werden. Auch dieser Catalog wird manche Mängel zeigen, Niemand aber wird Herrn Weise bestreiten, dals er redlich bemüht gewesen ist, das ihm zugängliche Material nach Kräften zur Kenntnils zu bringen. Die Käfer des Caucasus im weiteren Sinne sind auch diesmal mit inbegriffen; hoffentlich aber wird der nächste Catalog die Fauna des palaearctischen Gebietes bringen, welche der Staudinger’sche Catalog mit Recht schon seit lange enthält. Da Heft 1 vom Jahrgang 1834 bereits im Monat Februar aus- gegeben werden soll, so werden die Herren Mitglieder des Vereins ersucht, den Jahresbeitrag von 10 Mark rechtzeitig vorher ein- zusenden. Mit der Petersburger Revue Mensuelle d’Entomologie pure et appliquee, redigee par Wladimir Dokhtouroff ist Schriftentausch eingeleitet. Seit dem Februar dieses Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr G. Beckers, Seminarlehrer in Rheydt. - Adolphe Lopez Oepero in Xerez de la Frontera, 4 Rue Pedro Alorezo (Col.). - A. Grouville, Directeur des Tabacs in Nizza. - Otto Harrassowitz in Leipzig. - Kühl, Uhrmacher in Berlin, Niederwallstr. 24. - Plustchersky in Petersburg. - Sanitätsrath Ruge in Wennigsen bei Hannover. Dr. G. Kraataz. Te [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 18383. Heft I.] Ueber die Verwandten der japanischen Cetonia submarmorea Burmeister von Dr. G Kraatz. Die oben genannte Art ist diejenige, welche von Japan am häufigsten zu uns kommt und bis vor Kurzem war es nur Wenigen bekannt, dafs noch eine zweite ihr ähnliche existirt, welche in dem von G. Lewis 1879 herausgegebenen Catal. of Col. from the Japanesi Archipelago als brevitarsis Lewis aufgeführt, aber erst nach dem Erscheinen desselben beschrieben ist !). Da die Beschreibungen beider eine sichere specifische Unter- scheidung kaum ermöglichen, so soll hier auf einige wichtige, bisher unbeachtet gelassene Merkmale aufmerksam gemacht und demnächst ‚die geographische Verbreitung beider genauer verfolgt werden. Die submarmorea ist von Burmeister nach Weibchen be- schrieben (wie er selbst angiebt) und durch grofse habituelle Aehnlichkeit mit der bekannten europäisch-asiatischen marmorata ausgezeichnet; sie ist indessen meist merklich gröfser, weniger glänzend, viel stärker punktirt, sowohl auf Thorax als Fild.; während die Umgebung des Schildchens bis zu den weilsen Flecken- zeichnungen bei der marmorata glatt ist, zeigt sie bei der sub- marmorea eine sehr deutliche Punktirung; die weilsen Zeichnungen sind weniger zart, die Flecke mehr gelblich, aufser den Binden- zeichnungen nur wenige helle Pünktchen vorhanden. Ober- und Unterseite der submarmorea sind meist kupfrig, bisweilen grünlich 2). Das Pygidium der marmorata ist fast flach, nur beim Männchen ist in der Mitte des Vordertheils eine schwache, von Erichson nicht erwähnte Beule bemerklich. !) On certain new Species of Coleoptera from Japan in Ann. and Mag. of Nat. Hist. for Dec. 1879. 2) Ein von Erichson nicht angegebenes Merkmal der marmorata ist die grünliche Färbung des trapezförmigen glatten Raumes zwischen Mittel- und Hinterhüften, dieselbe fehlt fast nie und hilft die marmorata von ungemein ähnlichen caucasischen Formen der floricola, die mit ihr nicht selten verwechselt werden, unterscheiden. 10 G. Kraatz: über die Verwandten Dagegen ist die Bildung des Pygidiums bei den beiden Geschlechtern der submarmorea sehr eigen- thümlich und liefert fast das beste Unterscheidungs- Mittel von der brevitarsis. Burmeister sagt, nur die Afterklappe ist stark runzelig, doch möchte ich dies nur im Gegensatz zur marmorea betonen. Bei der submarmorea Z' ist das Pygidium vorn leicht gewölbt, an der Spitze zu einer rundlichen, fast glatten, glänzenden Beule aufgetrieben. Bei submarmorea 2 dagegen ist das Pygidium in der Mitte mit einer deutlichen, erbabenen Längsbeule versehen, jederseits derselben in der Mitte mit einem flachen Quereindruck. Die brevitarsis Lewis ist der submarmorea ganz ähnlich gefärbt, meist etwas deutlicher kupferroth, weniger punktirt, kräftig, etwas kürzer und breiter, Beine und Tarsen kürzer und kräftiger, der Clypeus vorn fast gerade abgeschnitten (bei der submarmorea meist deutlich ausgerandet). Das Pygidium ist aber bei beiden Geschlechtern flach, beim g in der Mitte mit kaum bemerkbarer Längserhöhung; dabei ist es dichter längsgestrichelt, matter, ähnlich wie die Fld., welche bei der brevitarsis, namentlich an den Seiten, weniger deutlich punktirt, dichter längsgestrichelt erscheinen. Die brevitarsis kommt nach Lewis im südlichen Japan nicht selten vor; meine Ex. stammen von Shangai und aus dem östlichen China. Der Clypeus ist bei der drevitarsis vorn fast gerade abgeschnitten, indessen ist doch eine schwache Ausbuchtung vorhanden; bei der submarmorea ist er in der Mitte sehr deutlich ausgeschnitten, vorn deutlich aufgebogen. Bei alten, kleinen und auch weiblichen Ex. der submarmorea kann indessen der Ausschnitt des Clypeus ebenso schwach wie bei der brevitarsis werden. Weifs man beide japanische Arten scharf zu unterscheiden, so ist es interessant, ihre geographische Verbreitung und Veränderungs- Fähigkeit zu verfolgen. In Japan variiren beide nur wenig; die submarmorea zeigt oben bisweilen einen leichten Stich in’s Grünliche, die brevitarsis wird bisweilen heller kupfrig. In China und Vorderindien findet sich eine lebhaft grüne Cetonia, welche im Uebrigen alle charakteristischen Merkmale der submarmorea zeigt; dieselbe ist nicht selten kleiner, bisweilen aber auch merklich grölser und zugleich feiner punktirt; ein solches Ex. der japanischen Cetonia submarmorea Burmeister. ‚ui aus dem nördlichen China in meiner Sammlung ist 25 mill, lang und 14 mill. breit. Diese grüne Form ist die wenig bekannte werata Erichs., deren typisches Ex. ich auf dem hiesigen Entomologischen Museum vergleichen konnte. Im Gemm. Har. Catalog ist diese Art, ich weils nicht genau auf wessen Autorität, irrthümlich als Synonym der speculifera Swartz angeführt, von welcher später noch die Rede ist. Nach besonders breiten und grolsen Ex. der aerata (von 263 mill. Länge) ist die confuciusana von Thomson (Typi Ceton. 1878. p. 28) beschrieben. Nach Schaum (Ann. France 1879. p. 277) wäre die aerata Er., que j’ai comparee au Museum de Berlin, identique avee la var. de la Protaetia speculifera, que MM. Gory et Percheron ont. figure sous le nom de C. orientalis. Dagegen erklärt Blanchard (Catal. Coll. Ent. 1850. p. 5. nota): C. orientalis nous parait differer notablement de speculifera et aerata, avec lesquelles la confond M. Schaum. Blanchard’s parait ist wenig belehrend; nehmen wir an, dafs die orientalis auf eine von den beiden genannten Arten zu beziehen ist, so kann es kaum auf die stark glänzende speculifera sein, vielmehr spricht das vert sombre & reflets dores, das fortement ponctu& sur les elytres et le corselet nur für aerata und auch im Uebrigen sprechen Beschreibung und Abbildung nicht gegen diese Deutung. Bis daher nicht andere Mittheilungen über die orientalis Gory gemacht werden, wäre diese Form die zuerst (1833) be- schriebene der besprochenen submarmorea. Verfolgen wir die Ödrevitarsis über die Grenzen von Japan hinaus, so finden wir sie hier zunächst am Amur in der auffallenden var. nigrocyanea Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1879. p. 238). Nach längeren sorgfältigen Studium der hierher gehörigen Formen kann ich dieselbe mit Sicherheit als Var. der drevitarsis bezeichnen, welche letztere weder beschrieben noch mir bekannt war, als ich die nigrocyanea aufstellte.e Die nigrocyanea ist, um nicht unnütz weitläufig zu werden, eine schwarzblaue brevitarsis; später fand sich noch ein zweites Ex. unter den bei Hrn. Ribbe befindlichen Amurkäfern, welches weder die schwarzblaue Oberseite der nigro- cyanea, noch die kupfrige der bdrevitarsis, sondern oben fast die Farbe der marmorata, unten dagegen ein etwas lichteres Blau als nigrocyanea zeigte und als var. cyaniventris in Special- Catalogen wohl Erwähnung verdiente. 12 G. Kraatz: über die Verwandten Ganz verschieden von der brevitarsis sieht die specuhifera Swartz aus, deren Diagnose lautet: „virödi-aurea nitidissima glabra, undique alboguttata, elytris apice acuminatis, disco antico laevissima. Habitat in Insula Solo !) maris pacifici. Mus. Schönherr.“ Zu dieser speculifera wird im Cat. Gemm. Har. die philippensis Gory (non Fabr.) jedenfalls mit Recht gezogen, als Vaterland beider China angegeben, von wo allerdings der Käfer häufiger zu uns gekommen ist, als von der genannten Insel. Obwohl ich keine Zwischenformen zwischen speculifera und brevitarsis besitze, so würde ich beide wegen ihrer Uebereinstim- mung in den wesentlichen Merkmalen für Formen einer Art halten, wenn nicht die Spitzen der Fld. bei der speculifera in der Regel merklich stärker ausgezogen wären als bei der brevstarsis; dieser Eigenschaft verdankt sie wohl Dejean’s Namen produeta. Bei der Schwierigkeit der Artenscheidung in dieser Gattung scheint mir demnach die Zusammengehörigkeit beider Formen noch nicht vollständig bewiesen. Hr. v. Harold hat (Comptes Rendus de la Soe. Ent. de Belgique 1880. p. VI) eine Diagnose einer nahe verwandten Art gegeben: Cetonia crassa: robusta, dorso vix depressa, nitida, obscure aenea, thorace elytrisque albovariegatis, his dense non seriatim punctatis clypeo obtuse bilobato, mesosterni prosessu lato, laevi, antice subrotundato-truncato. — Long. 20—25 mill. Patria: China borealis, Peking. Hr. v. Harold hat bis jetzt sein Versprechen, eine genauere Beschreibung der Art zu geben, noch nicht erfüllt; nach der Diagnose unterscheidet sie hauptsächlich die dichte, nicht in Reihen geordnete Punktirung der Fld. und die weniger kupfrige Färbung von der brevitarsis. Dals dieselbe indessen am Amur erzfarben und sogar bläulich erzfarben werden kann, haben wir bereits gesehen. Aber auch die Punktirung kann eine sehr verschiedene sein; in der Regel sind allerdings die Punkte auf dem Theile der Fld., welcher vor dem verflachten, dicht punktirten Theile liegt, in unregelmäfsige Reihen geordnet; bei einem Stücke aus Japan aber, von lebhaft kupferrother Färbung, sind sie fast ganz geschwunden. Nach meiner Ansicht nun ist die crassa eine brevitarsis mit zunehmender Punktirung und in Folge dessen auch mit vermehrter, weilslicher Zeichnung, wenn keine anderen Unterschiede angegeben werden. !) Damit ist jedenfalls die Insel Solor gemeint, nach der die Cetonia solorensis Wall. benannt ist. der japanischen Cetonia submarmorea Burmeister. 13 Andere wesentliche Unterschiede als die dichtere Punktirung und dunklere Färbung kann ich zwischen den genannten beiden Arten nicht auffinden. Nachschrift. Diese Arbeit hat einige Jahre gelegen, ehe sie publieirt wurde; ich habe bereits auf die, von der gewöhnlichen merkwürdig ab- weichenden Bildung des Penis der submarmorea aufmerksam gemacht 1), welche von der aller mir bekannten Cetoniden merklich abweicht. Cetonia brevitarsis hat einen sehr einfach gebildeten Penis, bei dem kein Seitenzahn an den abgerundeten Vorderecken der beiden Valven hervortritt, ähnlich wie bei Cetonia cardui Gyll.?). Ganz ebenso ist der Penis bei Cetonia crassa Harold und speculifera Swartz gebildet. Bei der Cetonia puncticollis Burm. (= Dalmanni Gory) vom Himalaja, die sich den genannten anreiht, ist der Penis ähnlich wie bei Cetonia metallica Herbst gebaut, d.h. er ist oben vor der Spitze eingebogen und der Seitenlappen ist von dem Mittellappen durch einen deutlich bemerkbaren Zahn abgesetzt. 1) Deutsche Ent. Zeitschr. 1880. p. 133. taf. I. fig. 10. 2) Venalb au (OLE Br Uatalogs-Verbesserungen. In dem neuen Catal. Col. Europae et Caucasi ist auf mehrere meiner Ausführungen keine Rücksicht genommen: Aethiessa tincta ist sicher keine Aethtessa,; sondern eine Cetonia sensu lat. (vergl. D. E. Z. 1881. p. 135). Cet. opaca Fabr. und funeraria Gory sind zu streichen und Cardui Gyll. an deren Stelle zu setzen (vergl. Kraatz, Monatsbl. N. p. 62). Cet. metallica Herbst ist für floricola Herbst zu setzen, wie Hr. v. Harold richtig nachgewiesen hat (Comptes Rend. de la Soc. Ent. de Belgique 188. p. Vl.). Cet. sibrica Geb]. ist meines Wissens weder in Italien noch in Griechenland aufgefunden worden, sondern nur die /rojana Gory an letzterem Orte. Cet. corvina Motsch. ist Var. von Cardui Gyll. Cet. Carthami Gene ist gute Art. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Allocotocerus nov. gen. Hydrophilidarum. aAlororos — inusitatus, TO xeoas — antenna. Tribus II Hydrophilidarum Lacord. Gen. de Col. I. p. 454. Von Dr. G. Kraatza. Antennae graciliores, 9-articulatae, articulis 2 primis elongatis, primo crassiore, tertio et quarto valde minutis, conjunctim praecedenti dimidio brevioribus, quinto multo majori, transversim posito, basi latiore, clavu triarticulata oblonga, articuli quinti basi eztus affira. Palpi debiles. Caput leviter transversum, oculis majusculis, magis solito prominuls. | Thorax declivis, elytris angustior, lateribus subacuminato- productis. Scutellum valde angustum. Elytra basi leviter emarginata, globosa, lateribus subcompressa, confertim subtiliter punctata, punctorum paullo majorum strüs non- nullis ad latera instructis, his basin versus et pone medium evanescen- tibus; elytrorum apice leviter acuminato-producto, stria suturali apicali vir ad medium usque producta. Pedes natatoris, validiusculi, anticis multo minoribus quam in generibus affinibus. Corpus valde convezum, nigrum, nilidum. Patria: Nova Guinea. Generi Amphiopsi affine, oculis autem haud divisis, fortius prominulis, thoracis forma valde diversa, scutellum sublineare, antennae valde singulares. Eine, durch Gestalt und Fühlerbildung höchst ausgezeichnete Gattung, durch den stark gewölbten Körper u.s. w. an Amphiops erinnernd, der Thorax aber nach den Seiten zu so stark verengt, dafs kein Seitenrand vorhanden, sondern Vorder- und Hinterrand eine leicht abgerundete, vorgezogene Spitze bilden. Der Thorax G. Kraatz: über Allocotocerus nov. gen. Hydrophilidarum. 15 ist schmaler als die Fld., welche zu seiner Aufnahme in der Mitte leicht ausgerandet ist. Sehr merkwürdig ist die Fühlerbildung, indem das fünfte Glied mit dem Schafte fast einen rechten Winkel bildet und die lose, schlanke Keule an seiner Basis angeheftet ist. Allocotocerus Bedeli: Cyclonoto orbiculare vir longior, sed multo magis convezus, nigerrimus, nilidus, capite thoraceque con- fertim subtiliter, elytris his paullo distinctius punctatis, ad latera punctorum seriebus 3—4 utrinque valde abbreviatis instructis, pedibus nigris, anticis valde teretibus antennisque rufis, clava fuscescenti. — Long. 4 mill. Dem bereits Gesagten wäre etwa nur noch hinzuzufügen, dals eine Reihe sehr weitläufig gestellter Punkte in ziemlicher Ent- fernung von der Nath derselben parallel läuft. Ein Ex. befand sich unter einer Anzahl von Hrn. Fels im Innern des südöstlichen Guineas gesammelter Insekten. Der Käfer ist von mir zu Ehren meines scharfsichtigen Pariser Collegen, eines der tüchtigsten französischen Coleopterologen, be- nannt worden, dessen werthvolle synonymische Bemerkungen über die zu Amphiops Er. gehörigen Gattungen !) mich zur näheren Untersuchung des neuen Genus anregten. 1) Caelostoma Cast. und Cyprimorphus Fairm., Annal. Soc. Ent. France Bull. 1880. No. 11. p. 106; den /ueidus Er. halte ich nach typischen Ex. ebenfalls mit meinem compressus aus Marocco für identisch; der in neuerer Zeit beschriebene mater Sharp aus Japan, welcher noch nicht im Münchener Catalog steht, ist habituell sehr ähnlich, aber kleiner. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Für Deutschland neue oder seltene Käfer. 1. Ich theile Ihnen ergebenst mit, dafs ich hier bei Mombach Ende Juni 1882 ein Stück (31) des Molorchus discicollis Heyd. gefangen habe. Das merkwürdige Thier (s. D. Ent. Z. Jahrg. 76. S. 383), welches meines Wissens bis jetzt nur in 2 Exemplaren bekannt ist, fiel beim Abklopfen eines dürren Reisigbündels von Populus nigra in meinen Schirm. Leider blieben alle meine späteren Nachforschungen an der Fundstelle ohne weiteren Erfolg. Der Käfer besitzt ein von den übrigen Molorchus-Arten so abweichend geformtes Halsschild mit so eigenthümlicher, von v. Heyden sehr treffend als fingerhutartig bezeichneter Punktirung und dabei so auf- fallend kurze Flügeldecken, dafs ihm meines Erachtens weit mehr als Brachypteroma die Berechtigung eines eigenen Genus zugesprochen werden mülste. Bemerke noch, dafs die Fühler dieses g' nicht ganz die Hinterleibsspitze erreichen. Major Schultze in Mainz. 2. Dorytomus tenuirostris Gyll., bisber nur aus Frankreich bekannt, ist von Hrn. Rector Scheibe in Kemberg gefangen, von Hrn. Kirsch bestimmt. 3. Von Cetonia Fieberi Kraatz habe ich Mitte Mai ein kleines Stück hier gefangen. H. Hahn in Magdeburg. 4. Salpingus aeneus Steph. auf geschälten Eichen bei Celle (Brauns). d. Baris resedae Bach, die grolse Form von B. morio Boh., wurde von Hrn. Brauns in Celle aus Wurzeln von Reseda luteola, die von Göttingen stammten, gezogen. 6. Microglossa nidicola Fairm. zahlreich in den Eingängen der Nester der Uferschwalbe bei Celle (Brauns). 7. Orina decora Richter wurde von Hrn. Regierungsrath Leydhecker aus Strafsburg i. Els. bei Grendelbruch in den Vogesen angetroffen. 8. Halyzia ocellata var. hebraea L. Auf Kiefern bei Celle von Hrn. Brauns gefunden. Das Stück, welches ich zur Ansicht hier habe, hat fast strohgelbe Fld. mit drei breiten schwarzen, fast gleichbreiten Längsbinden. Die beiden äufseren entspringen aus der vergröfserten Normalmakel I und entstehen dadurch, dafs sich mit ihr die Makeln 4 und 7, weiter nach innen 5 und 3 verbinden. Die dritte Längsbinde beginnt breit und scharf dicht hinter der strichförmigen Makel 2 am Schildchen, wo sie fast die Naht be- rührt, und ist durch das Zusammenfliefsen von Makel 6 und 9 her- vorgerufen, in der Mitte leicht verschmälert. Die Längsbinden sind also hinten, wo die Normalmakel 10 gänzlich fehlt, nicht verbunden. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft I.] Ueber die Arten der Gattung Anisoplia Dr. @ Kraate. Die Arten dieser Gattung wurden im Jahre 1844 von Burmeister !) ziemlich oberflächlich, im Jahre 1848 von Erichson nach sorgfältigen Studien beschrieben ?), indessen beschrieb dieser ausgezeichnete Beobachter Jie aulserdeutschen Arten nur aphoristisch in Noten, so dafs viele Entomologen sie nicht richtig erkannten. Er allein aber hat auf die sehr schwierigen Unterscheidungs- merkmale aufmerksam gemacht, welche die Bestimmung der Arten ermöglichen. Im Jahre 1855 gab Burmeister ?) eine Anzahl Be- richtigungen, denen er „die ausführliche und fast vollständige Behandlung der Arten von Erichson zu Grunde legte“. Aber er erwähnt in seiner Arbeit nirgends die wichtigen specifischen Unter- schiede, welche Erichson der verschiedenen Klauenbildung ent- nommen und führt z. B. die vellosa Besser Fald. als Varietät der bromicola auf *), obwohl Erichson ausdrücklich auf die schlanken Klauen und die Behaarung derselben (elytra dense cano villosa bei Faldermann) aufmerksam gemacht und sie deshalb von der bromicola Germ. ausdrücklich getrennt hat. Ebensowenig konnte er Anisoplia dispar Er. mit crucifera Hbst. zusammenziehen, da Erichson beiden eine verschiedene Klauenbildung giebt. Beide Irrthümer und andere sind in den Münchener Catalog übergegangen, gerade so, wie daselbst, auf Burmeister’s Autorität, Anomala daurica Mnh., vitis Fabr., solida Er., als Varietäten der Frischü Fabr. aufgeführt sind, obwohl wir es in denselben unzweifelhaft mit guten Arten zu thun haben. Die richtige specifische Unterscheidung der Anisoplien unter- liegt grofsen Schwierigkeiten, weil g' und ® nicht selten ziemlich verschieden aussehen, noch mehr als Erichson’s Beschreibungen vermuthen lassen; weil ferner bei den einzelnen locale Varietäten 1) Handbuch der Entomologie IV. 1. 2) Naturgeschichte der Ins. Deutschl. III. p. 632 u. fig. 3) IV. 2. p.488 u. fig. Dallas 0lp6306. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 2 18 G. Kraatz: über unterschieden werden müssen, indem bald die Grölse, bald die Färbung, bald die Behaarung beträchtlichen Schwankungen unter- liegt. Bevor ich auf diese Unterschiede genauer eingehe, welche ich bereits seit mehreren Jahren verfolge, werde ich die Beschreibung einer Anzahl neuer Arten geben und dann Bemerkungen über ein- zelne der beschriebenen folgen lassen. A. Neue Arten. 1. Anisoplia valida: Viridi-aenea, oblonga, capite thorace- que densius, elytris minus dense, ad scutellum longius pilosis, rufescentibus, distincte striatis fimbria membranea integra, subtus dense villosa. — Long. 14—15 mill. | Mas: Tarsorum anticorum unguiculo ezteriore incrassatulo. Fem.: Thoracis angulis posticis albo-villosis, macula quadrata scutellari interdum fusca. Var.: Elytris nigris. Anisoplia pallidipennis Er. (non Gyll.), Ins. Deutschl. III. 136. Eine der gröfsten Arten, doppelt so grofs als bromicola (über 6 lin. lang), viel breiter, der Thorax lebhaft grün, dieht und lang abstehend behaart, die Flügeldecken ebenfalls lang behaart, in der Gegend des Schildchens länger, die Behaarung an den Hinter- ecken des Halsschildes in ein weifsliches Büschelchen ausgezogen (aber nur beim 9, beim d' tritt dasselbe nicht deutlich hervor). Die Fid. sind einfarbig rothbraun, beim 2 bisweilen ein gemein- schaftlicher Fleck am Schildehen schwärzlichbraun (nach Eriehson bisweilen ganz schwarzbraun), deutlich gestreift, beim Q glänzender, auf der vorderen Hälfte mit deutlicher Schwiele, rings herum mit deutlichem Hautsaum. Die Afterdecke dicht und lang, anliegend behaart, auf der Unterseite ebenso, an den Seiten des Hinterleibes abstehend und wollig. Die Vorderklauen des g' sind deutlich ver- dickt, aber verhältnilsmälsig kurz. Von Dr. Krüper in Griechenland gesammelt und von ihm früher an Hrn. Tieffenbach eingesendet; in späteren Sendungen ist mir der Käfer nicht vorgekommen. Obwohl Anisoplia pallidipennis von Gyllenhal (Syn. Ins. III. App. p. 40. 61) treffend beschrieben ist, so hat sie doch bis jetzt Niemand erkannt, da Erichson sie auf seine pallidipennis bezog und Burmeister angiebt: in Sieilien, Dalmatien und Nord- Afrika, aber zugleich: „von mir früher verkannt und auch jetzt nicht näher untersucht“. (Handb. IV. 2. p. 401.) Allerdings habe ich auch sicilianische Stücke pallidipennis bestimmt gefunden, es die Arten der Gattung Anisoplia. 19 waren dies aber stets helle fempestiva Er., auf welche Gyllenhal’s Beschreibung durchaus nicht palst. Dagegen erhielt ich aus Oran ein Ex. der depressa Er., auf welches Gyllenhal’s Beschreibung durchaus zutrifft; es gehört zur Form mit einfarbig gelben Fld. derselben, der Thorax ist pilis erectis fulvo-testaceis dense hirtus, die elytra testacea sind pube fulvo-testacea decumbente vestita, die unguieuli ferruginei. Sonach ist Anisoplia depressa Er. zweifellos mit pallidipennis Gyll. identisch, da auch das Vaterland (Barbaria) mit Bestimmtheit nachgewiesen ist. Dazu kommt noch, dafs Blanchard (Cat. du Musee p. 174) von der pallidipennis sagt: du voyage de Mr. Lucas. Auch die von Burmeister zuerst auf pallidipennis Gyll. bezogene Gyll. ist nach der Beschreibung zu urtheilen, nichts anderes als depressa Er. Auf unsere valida kann pallidipennis Gyll. nicht bezogen werden, wie es von Erichson geschieht, weil Gyll. den rothbraunen Käfer nicht festaceus genannt hätte und beim Hinterleibe gewils nicht von einer villositas alba decumbens gesprochen hätte, noch weniger bei den Fld. Alles das palst vortrefflich auf depressa Er., aber nicht auf valida, welche nur aus Dalmatien und Griechenland bekannt ist. 2. Anisoplia armeniaca: Oblonga, viridi- aenea, nitidula, capite, thorace, latere inferiore, femoribus tibüsque longe pülosis, elytris distincte striatis, bası longius pülosis, luteis, limbo macula quadrata circa scutellum fasciaque media nigris, fimbria membranea integra. — Long. 11 mill. Mas: Tarsorum anticorum unguiculo exteriore fortiter elongato. Fem.: Elytrorum margine laterali basali parum incrassato. Var.: Elytris totis luteis. Var.: Etris totis aeno-piceis. Wenig kleiner, aber schmäler als farraria, der Seitenrand der Fld. des Weibchens meist nur schwach erweitert, die häutige Membran denselben erreichend; durch das lang behaarte Halsschild besonders ausgezeichnet. Die Zeichnung ist fast dieselbe wie bei crucifera Herbst Er., das Schwarz indessen meist weniger vor- herrschend, Ex. mit ganz gelbbraunen oder ganz braunschwarzen Fld. nicht selten. Aufser durch seine lange Behaarung ist der Thorax durch eine wenig dichte Punktirung ausgezeichnet; er zeigt in der Regel einen deutlich grünlichen Anflug, welcher auf den Fld. der einfarbigen Ex. weniger deutlich hervortrit. Die Klauen des Männchens sind ziemlich schlank und reichen fast bis zur Basis des vorletzten Gliedes. Die Streifen der Fld. sind sehr deutlich IF 20 G. Kraatz: über gestreift. Brust und Hinterleib sind mit dichtem Haarfilz bekleidet, der an den Seiten des letzteren etwas büschelig, bei Spiritusex. deutlicher an den Seiten des Hinterleibes hervortritt. In Armenien bei Erzerum mehrfach von Hrn. v. Malinowsky gesammelt. 3. Anisoplia morio: Nigra, nitida, pygidio et infra albo- tomentosa, supra subglabra, thorace dense punctato, elytris haud distincte striatis sed costis 2 dorsalibus plerumque distinctis, clypeo paullo magis solito producto, lateribus acutis. — Long. 11—12 mill. Mas: Tarsorum anticorum unguiculo exteriore elongato. Fem.: Elytrorum margine laterali ante medium incrassalo; macula oblonga utrinque pone scutellum albo -pubescente. Bei Smyrna von Dr. Krüper in Mehrzahl gesammelt. Obwohl mir von dieser Art mehr als ein Dutzend Ex. vorliegen, sind sämmtlich schwarz, das Halsschild ohne Behaarung, die Fld. beim Weibchen jedoch neben dem Schildechen mit einem sehr deutlichen Fleck aus weifser Behaarung; das Kopfschild ist etwas weiter als gewöhnlich vorgezogen, die Seiten des vorgezogenen Theils scharfeckig; ein Hautsaum ist nur an der Spitze der Fld. vorhanden; die Männchen sind etwas schmäler als erucifera Herbst, die Weibchen dagegen deutlich breiter, ziemlich von der Gestalt der Zwickü 2, der Seitenrand der Fld. vor der Mitte wulstförmig verdickt. Kopf und Kopfschild sehr dicht und fein punktirt, ebenso das Halsschild; die Gestalt desselben weicht bei g' und 2 ähnlich ab wie bei crucifera, jedoch sind die Hinterecken deutlich spitzer, der Seitenrand ist hinter der Mitte etwas ausgeschweift. Das Schildehen ist äufserst dicht punktirt, beim 9 sehr deutlich behaart, beim Z kaum bemerkbar. Die Fld. sind schwarz, beim 9 mit schwachem grünlichen Anfluge, der zweite Zwischenraum bei letzterem an der Basis dicht weilslich behaart, der dritte und fünfte bei ihm meist deutlicher rippig erhaben, undeutlich punktirt. Das vorletzte und letzte obere Hinterleibssegment sind dicht weils behaart, wie bei crucifera; die Vorderklauen des Männchens sind sehr schlank, die innere Kralle etwa halb so lang als diese. Der Käfer scheint auf Smyrna beschränkt und ist durch die schwarze Färbung sehr ausgezeichnet; von dunklen adjecta unter- scheidet ihn die weils behaarte Unterseite, von farraria der ab- gekürzte Hautsaum. 4. Anisoplia marginata: Viridi-aenea, oblonga, paullo deplanata, capite thoraceque laete viridibus (fere omnino ut in Phyl- lopertha horticola) longius pilosis, elytris testaceis, late vıridı- die Arten der Gattung Anisoplia. 21 marginatis, ad scutellum piceis, minus dense fulvo-pilosis, fimbria membranea integra, subtus dense villosa. — Long. 10 mill. In Sieilien. Ganz ähnlich gefärbt wie Phyllopertha horticola, Kopf und Halsschild ebenso lebhaft grün, die Fld. ebenso gelb, aber mit ziemlich breitem, schwarzem Saume, die Unterseite dicht behaart, die Behaarung ziemlich wollig, abstehend. Der Kopf hat die bei den Anisoplien gewöhnliche Bildung und ist dicht punktirt, lang abstehend behaart, etwas flach gedrückt (g\). Das Halsschild ist ebenfalls dicht punktirt, lang abstehend behaart, doch so, dals der grüne Untergrund deutlich sichtbar bleibt; das Schildchen grün, die Fld. ziemlich fach, mit Ausnahme des Randes und zweier Fleckchen am Schildehen gelb, kaum gestreift, ziemlich dicht behaart, die Behaarung am Schildchen etwas länger, die Gegend am Schildchen etwas dunkler. Die Afterdecke ist nach der Spitze zu ziemlich stark, länger behaart. Die äulsere Vorderklaue des Männchens ist mälsig verdickt, die Kralle wenig gestreckt, rothbraun. Ein Pärchen dieses Käfers steckte in der v. Heyden’schen Sammlung und war von Dahl als variegata Dahl eingesendet. Ich habe den sicilianischen Käfer nicht unbeschrieben lassen wollen, welcher wahrscheinlich nicht unerheblich variirt, worauf der Name hindeutet; er scheint aber in den Sammlungen nur wenig verbreitet zu sein und würde an seiner relativen Aehnlichkeit mit Phylloper!ha horticola leicht zu erkennen sein. d. Anisoplia parva: Nigro-aenea, nitidula, fem. breviuscula, capite thoraceque subtiliter longius pilosis, infra albo-tomentosa, elytris testaceis, saepe macula scutellari fasciague transversa communi nigris, nudis, fimbria membranea integra. — Long. 9— 9! mill. Mas: Tarsorum anticorum unguiculo ezxteriore incrassatulo, articulo ultimo breviore. Antennarum clava longior solito. Fem.: Brevior, elytrorum margine ante medium incrassato, antennarum clava brevior. Von Sarepta, Baku und Derbent. Eine der kleinsten Arten, ganz ähnlich gezeichnet wie cyathigera _ Seop. (erucifera Herbst), aber die Fld. nicht selten ganz gelb, stets unbehaart, mit vollständigem Hautsaume. Die Fühler des Männ- chens sind zum Theil rothgelb, namentlich das zweite Glied, die Keule verhältnifsmäfsig merklich gestreckter, als bei den übrigen kleineren Arten. Kopf und Halsschild sind dicht punktirt, beim g' mit längeren, beim 2 mit kürzeren abstehenden Haaren besetzt. Das Schildchen des Mäunchens ist dichter punktirt, deutlich 22 G. Kraatz: über behaart, das des Weibchens unbehaart; die Mitte des Halsschildes und des Schildchens ist in der Regel leicht vertieft, Die Fld. sind deutlich gefurcht, nackt, wie bei cyathigera und Varietäten gezeichnet, der Hautsaum vollständig. Die Unterseite ist dicht grau behaart, auf dem Unterleibe jedoch nicht wollig und abstehend, sondern ziemlich anliegend. Die Beine des 4 sind viel schlanker als die des 2, die äufsere Klaue am vorderen Tarsengliede kürzer als der übrige Theil des Gliedes, die innere beim 3 verhältnifsmäfsig gestreckt. Bei Sarepta und Derbent von Hrn. Becker gesammelt, aus Baku von Hrn. Faust eingesendet. Der Käfer ist durch seine geringe Gröfse, die unbehaarten Fld., die gestreckte Fühlerkeule leicht kenntlich und nicht leieht mit dortigen Arten zu verwechseln. B. Bemerkungen über bereits beschriebene Arten. Anisoplia segetum Herbst (fruticola Er.). Schon im Erichson’schen Werke ist Anisoplia segetum unter fruticola Er. citirt, aber erst der Münchener Catalog hat den älteren Namen mit vollem Rechte eingeführt. Der Käfer ist als deutscher Käfer aufgeführt und kommt nach Erichson auch in Oesterreich vor. Nach meiner Ansicht ist er indessen viel weiter verbreitet, und wahrscheinlich gehören aufser den sämmtlichen von Erichson in derselben Unterabtheilung angeführten Arten, inculta Er., velutina (Parr.) Er., straminea Brulle, noch syriaca Burm. und Zoubkoffi Krpr. zu denselben. Letztere Art ist sogar schon von Menetries (Mem. Ac. Petr. VI. 1849. p. 63) als fruticola var. aufgeführt. Untersuchen wir, wodurch die genannten Arten von der segetum unterschieden sind. a) Anisoplia inculta Er. aus Syrien ist nach Erichson der segetum sehr ähnlich, das Kopfschild nach vorn viel weniger verengt, den Fld. fehlt der schwarze Fleck am Schildchen, dagegen ist diese Stelle mit längeren gelblichen Haaren dicht besetzt. Nun besitze ich aus Syrien weibliche Ex. der segetum mit sehr deutlichem und mit ganz oder fast verloschenem Seutellarfleck, so dafs dieser Hauptunterschied nichts besagen will; Erichson’s Worte: „dagegen ist diese Stelle mit längeren gelblichen Haaren dicht besetzt“, bilden nur einen scheinbaren Gegensatz, denn unter segetum heifst es ebenfalls: Behaarung um das Schildchen dichter und länger, aufserdem kurz; einen Unterschied in der Behaarung vermag ich niebt aufzufinden. Kleine Unterschiede in der Form des Kopf- die Arten der Gattung Anisoplia. 23 schildes sind bei einzelnen Individuen vorhanden, je mehr aber der Käfer den Kopf senkt, um so mehr erscheint das Kopfsehild weniger nach vorn verengt; ich möchte daher glauben, dafs auf diesen angeblichen Unterschied nicht viel zu geben ist. b) Anisoplia velutina aus der Krimm, Südrufsland und Kleinasien ist „durchschnittlich grölser als fruticola, die Fld. mehr braunroth, bei beiden Geschlechtern ungefleckt; schlesische Ex. in meiner Sammlung zeigen den braunrothen Ton der Fld. der klein- asiatischen Ex., während südrussische (Becker) genau den hellen Ton der Fld. zeigen, den die meisten deutschen Ex. haben. e) Anisoplia straminea Brull& besitze ich in mehr als 60 Ex. von verschiedenen Punkten Atticas und aus Salonichi, ohne den mindesten Unterschied zwischen ihnen und märkischen Stücken auf- finden zu können, nur dafs sie im Allgemeinen mehr ausgeblichen sind oder erscheinen. v. Kiesenwetter führt die Art in der Berliner Zeitschrift (II.) auf, ohne irgend einen Unterschied von segetum anzugeben, der allerdings auch nicht vorhanden ist. Die roth- braune Färbung der syrischen Stücke kommt allerdings bei den griechischen nicht vor, auch erreichen sie nur selten die Gröfse derselben. d) Anisoplia syriaca Burm. (IV. 1. p. 220). Burmeister sagt richtig: „gleiebt völlig der fruticola, ist aber beständig grölser und das Haarkleid relativ kürzer, wie dichter“. Die syrischen Ex. sind in der Regel grölser und etwas langhaarig; aulser diesem Merkmale sind aber keine scheidenden zwischen ihnen und deutschen Ex. zu entdecken und um so mehr müssen sie für secundäre erachtet werden. ; Wenn Burmeister angiebt: „Afterdecke beim g' sehr lang, roth- gelb, beim 2 dagegen auffallend kurz, erzgrün“, so ist zu bemerken, dafs der Bau des Hinterleibes bei den syrischen und deutschen genau derselbe ist; was die Färbung anbetrifft, so hat Burmeister in den Stücken mit rothgelber Afterdecke Ex. vor sich gehabt, welche nur zufällig diese Farbe zeigten; ich kenne aus keinem ‚Punkte Kleinasiens und Syriens eine Localität, wo sämmtliche Ex. die angegebene Färbung zeigen; aber überall zeigen die Ex. eine mehr oder weniger deutliche Neigung zur röthlichen Färbung. Die deutschen und griechischen Stücke sind mehr grün unter der greisen Behaarung; aber Ex. aus der Kalmücken-Steppe (von Becker ge- sammelt), welche unzweifelhaft mit segeium identisch sind, zeigen sehr deutlich eine röthliche Afterdecke; ebenso die meisten Stücke von Astrachan. 24 G. Kraatz: über die Arten der Gattung Anisopla. Im Münchener Catalog ist mit syriaca Burm. die velutina Er. vereinigt, deren Weibchen angeblich ungefleckte Fld. haben, ein Unterschied, der Burmeister gewils aufgefallen wäre, wenn seine Ex. ihn gezeigt hätten. Ich erkläre daher alle die genannten Formen für locale Abänderungen der segetum, so lange nicht wirklich plastische Unterschiede mitgetheilt werden, durch welche Arten zu unter- scheiden sind; alle haben das sehr leicht zu erkennende Merkmal, dafs die Fld. am Rande eine Reihe von Borsten tragen. e) Anisotoma Zoubkovü (Esch.) Krynicki, Bull. Mose. V. 1832. p. 127. „Antennarum basi, tarsis elytrisgue testaceis, mas abdomine testaceo, [oemina macula scutellari quadrata obscura“ aus Sibirien ist eine Form der segetum, bei der das Roth noch mehr vorherrscht als bei den Ex. von Astrachan. Die Unterschiede, welche Burmeister im Uebrigen angiebt, haben nichts zu bedeuten; nach ihm fehlt der vom Autor ausdrücklich angeführte schwarze Fleck am Schildcehen gewöhnlich; häufig ist daselbst ein bräunlicher Wisch bemerkbar. Dieser bräunliche Wisch bleibt auch bei den syrischen Weibchen in der Regel bemerkbar, bei denen er nach Erichson fehlen soll. f) Anisoplia rufipes Motsch. in litt. Es giebt Männchen mit rothem Bauch, rothen Beinen und rother Fühlerbasis, ganz wie bei syriaca (rufipes Motsch.). Da Burmeister somit die röthliche Rasse rufipes Motsch. deutlich charakterisirt hat, so hat dieselbe rufipes (Motsch.) Burm., und nicht rufipes Motsch., wie im Münchener Catalog angegeben ist, zu heilsen. g) Anisoplia rasa Zoubk. (Bull. Moscou VI. 1883. p. 324) wird im Münchener Catalog als Synonym des An. Zoubkovis eitirt; die Beschreibung pafst aber vollständig auf Stücke der segelum mit rothgelben Fld., wie sie mir z.B. aus Schlesien vorliegen; über die Färbung der Afterdecke und der Beine ist nichts angegeben. h) Unter einer Anzahl Ex. der rufipes aus Kurdistan liegen mir auch einige vor, bei denen sogar das Halsschild einen röthlichen Rand hat, ja zuletzt ganz roth wird; da es wichtig ist, hiervon Notiz zu nehmen, mag die Varietät rußcollis heilsen. (Schlufs folgt.) Die 55ste Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte fand diesmal vom 18. bis 21. September in Eisenach statt. Das kleine, winklige thüringische Städtehen hatte Festschmuck ange- legt, jedes Haus, auch das unbedeutendste und ärmste, war mit einer Fülle von grünen Guirlanden und Blumenkränzen mit Fah- nen und Fähnchen geschmückt, so dals es jedem Ankommenden den traulichsten Eindruck machte und ihm das freundlichste „Will- kommen“ zuzurufen schien. Freilich blieb die Zahl der Gäste hin- ter der gehegten Erwartung zurück — es hatten sich etwa 840 Mit- glieder und Theilnehmer eingefuanden — nicht aber die allgemeine frohe Feststimmung, die diesmal wesentlich durch die Gunst des Wetters gehoben wurde. Am 18. September Vormittags 9 Uhr wurde die Versammlung durch den ersten Schriftführer, Herrn Medieinalrath Dr. Matthes, in erster allgemeiner, im Theater stattfindender Sitzung eröffnet. Nachdem die Versammlung durch den Grofsherzoglichen Staats- minister v. Stichling im Namen der Behörden begrüfst und durch den Oberbürgermeister Röser im Namen der Stadt aufs Herzlichste willkommen geheilsen war, fand die Wahl des nächstjährigen Ver- sammlungsortes statt, die auf Freiburg i./Br. fiel. Diesem geschäft- lichen Theil des Programms folgten die Vorträge: 1) vom Prof. Häckel (Jena) über die Naturanschauung von Darwin, Goethe und Lamark; 2) vom Sanitätsrath Dr. Barnim-Wilhelmi (Swinemünde) über den Arzt Christian Franz Paullini. Zu diesen Vorträgen hatten sich auch die Grolsherzogl. Herrschaften in ihrer Loge eingefunden und wurden von der Versammlung durch ein dreimaliges Hoch begrülst. Nach dem Schluls der allgemeinen Versammlung constituirten sich die einzelnen Sectionen. Die Theilnehmer der entomologischen Section waren diesmal nicht so zahlreich wie bei deren Gründung in Hamburg (auf der 49sten Vers.) erschienen, dafür aber hatten sie die Freude, den Altmeister der Entomologen, Dr. Kraatz, in ihrer Mitte zu sehen. Es waren erschienen: Prof. Burbach (Gotha), Brenske (Freienwalde a. O.), Eys- selt (Weberstedt), v. Hopffgarten (Müllverstedt), Dr. Kraatz 26 E. Brenske: 55. Versammlung (Berlin), Dr. Kessler (Kassel), Mirus (Eisenach), Dr. Ort- lepp (Meiningen), Sondermann (Artern), v. Strauch (Eise- nach), Sonntag (Wüstenwaltersdorf). Eingeführt wurde die Section durch die beiden Eisenacher Herren, von denen Herr Mirus für sämmtliche Sitzungen zum Schriftfübrer, Herr v. Strauch für die erste Sitzung zum Vor- sitzenden gewählt wurde. Für die zweite Sitzung wurde Herr Dr. Kraatz, für die dritte Sitzung Herr v. Hopffgarten zum Vor- sitzenden gewählt. Da für die Dauer der Versammlung diesmal nur ein viertägiger Zeitraum bestimmt war, von dem die Vor- mittage des ersten und letzten Tages durch die allgemeine Sitzung ausgefüllt wurden, so fanden die Sitzungen der entomologischen Section in den Vormittagsstunden der beiden Zwischentage und in der Frühstunde des letzten Versammlungstages statt. Den ersten Vortrag hielt Dr. Kessler über die Entwickelung und Lebensweise einiger Aphiden. Nachdem der Vortragende die bisher verbreitetsten Ansichten über Entwickelung und Fortpflan- zung der Aphiden erwähnt hatte, besprach derselbe die hiervon abweichenden, von ihm gemachten Beobachtungs-Resultate an Te- traneura ulmi und T. alba, Schizoneura ulmi und Sch. lanuginosa, sowie an den auf Pappeln lebenden Pemphigus bursarius, P. affi- nis, P. spirothecae und P. ovato-oblongus, hinzufügend dafs er wäh- rend der zwei letzten Jahre dieselbe Entwickelungsweise, welche diese Arten haben, auch an Schizoneura cormı und Pemphigus loni- cerae beobachtet habe. Zu derselben Zeit beobachtete Dr. Kess- ler auch Aphis padi, A. evonymi, A. viburni, A. sambuci, A. pyri, A. mali, A. aceris und fand, dafs der Entwicklungsgang dieser Aphis-Arten in den Hauptphasen mit dem der vorgenannten Arten übereinstimmt. Während aber bei den erstgenannten in der Jah- resevolution zweimal geflügelte Thiere vorkommen, ist dies bei den Aphis-Arten dreimal der Fall; auch schliefst die Jahresent- wickelung bei den erstgenannten Gattungen mit einem ungeflügel- ten Weibchen ab, welches nur ein Ei zum Ueberwintern in sich trägt, bei den Aphis-Arten aber mehrere Eier. Nachdem die un- mittelbaren Nachkommen des im Frühjahr dem überwinterten Ei entschlüpften Urthieres aller genannten Arten, Ende Mai und im Juni die Nährpflanze in geflügelter Form verlassen und sich auf einer andern bis jetzt noch unbekannten zur weiteren Entwickelung niedergelassen haben, erscheint Ende August und im September die letzte geflügelte Form wieder auf der ersten Nährpflanze, um da die ungeflügelten Jungen abzusetzen, welche die überwinternden « Deutscher Naturforscher und Aerzte. 27 Eier enthalten. — Zur Veranschaulichung legte der Vortragende Blätter und Rindenstücke der betreffenden Nährpflanzen mehrerer der in Rede stehenden Aphis-Arten vor, an welchen geflügelte Thiere mit ihren Jungen und deren Eier sich befanden. — Hierauf sprach Dr. Kraatz über Zwitter unter gleichzeitiger Vorlegung eines Exemplars von Lucanus cervus, an welchem die rechte Hälfte weiblich, die linke männlich entwickelt war. Die generisch verschiedene Eutwickelung war besonders an den Füh- lern, Kiefern und Vorderschienen stark ausgeprägt, und bot das Interessanteste dar, was in dieser Beziehung verlangt werden kann. Ein zweites, etwas lädirtes, Exemplar eines Lucanus-Zwitters, bei welchem die rechte Kopfschildseite noch etwas weiblicher gebildet ist, befindet sich auf dem Museum in Gotha in der dortigen, durch den Forstrath Kellner !) errichteten Sammlung deutscher Insek- ten. Beide Exemplare aber dürften wohl die einzigen bis jetzt be- kannten sein. — Diesem Vortrage folgten Mittheilungen über Mifs- bildungen im Allgemeinen, welche Dr. Kraatz durch vorgelegte Abbildungen eingehend erläuterte. — Drittens machte Brenske Mittheilungen über seine 1831/35 nach Griechenland unternommene Reise, speciell über den Aufent- halt auf Morea, und legte aus der coleopterologischen Ausbeute mehrere neue Arten vor und den seltenen Pleganophorus bispi- nosus Hampe, dem inzwischen durch Reitter eine andere Stellung im System, und zwar unter den Mycetaeiden neben Levestes Rdtb., angewiesen ist. Ein ausführlicher Reisebericht und Aufzählung der gefundenen Arten wird später in dieser Zeitschrift erscheinen. In der zweiten Sitzung der Section hielt Dr. Kraatz deu ersten Vortrag über die Verwendbarkeit des Forceps für die Systematik. Derselbe zeigte an einer Reihe von Präpara- ten, wie gerade mit Hülfe der verschiedenen Penisbildung die Art- verschiedenheit bei höchst schwierigen Formen, z. B. den Cetoni- den, festgestellt wird. In gewissen Fällen ist auch der Forceps für die Systematik von Bedeutung; so hat man z. B. von der Oe- toniden- Gattung Lomaptera die Ischiopsopha abgegrenzt, dagegen die Arten mit länglichem Schildchen, wie Mohnikei Thoms., pulla Billb., noch nicht getrennt. Bei allen drei Gattungen ist aber der Forceps sehr verschieden; bei den /schiopsopha-Arten einfach röh- !) Dieselbe wurde uns durch ihren nunmehr 89jährigen, noch immer rüstigen Gründer, und Herrn Prof. Burbach bei einem Be- suche Gotha’s auf der Rückreise gezeigt. 28 E. Brenske: 55. Versammlung renförmig, bei den Lomaptera oben mit einer, an der Spitze ver- schieden gespaltenen Lamelle, bei Mohnickei mit einem ganz ab- weichend gebauten, seitlich ausgeschnittenen Forceps. Die Gattung verdiene daher mit Recht einen eigenen Namen Thamnastopeos. Zweitens sprach v. Hopffgarten über den Verbreitungs-Be- zirk des Carabus Ullrichi und dessen Varietäten, und legte hierbei die betreffenden Objekte in erstaunlich reichhaltigen Reihen vor. In der dritten Sitzung der Section gab v. Hopffgarten ei- nen Reisebericht über seine nach Siebenbürgen und den angren- zenden Ländern unternommene vorjährige Reise. Während die Vormittagsstunden durch die Seetions- Sitzungen reichlich ausgefüllt waren, wurden die Nachmittage zu Ausflügen in die nahe und ferne Umgebung benutzt. Hierbei leistete die allen Mitgliedern eingebändigte 315 Seiten starke Festschrift „Eise- nach“ die vortrefllichsten Dienste. Am ersten Nachmittage wurde gemeinsam von allen versammelten Gästen die Wartburg erstiegen, von deren ehrwürdigen Zinnen Fahnen flatterten und ein Militair- Musikcorps den Tannhäusermarsch zum Einzuge spielte. In dich- ten Reihen, Kopf an Kopf, bewegte sich der Zug durch das Hauptportal über den Vorhof in den hinteren Burghof, woselbst Prof. Nothnagel eine Ansprache an das auf dem Altan des Pa- las erschienene Fürstenpaar hielt, die der Grofsherzog erwiederte und die Versammlung mit einem dreimaligen Hoch bekräftigte. Das Ganze hatte etwas überaus gefällig einfaches und wenig gesuchtes, das Wetter begünstigte den Aufenthalt im Freien und gestattete die schönen Blicke auf das thüringer Land so recht zu genielsen, dals ein Jeder von dieser festlichen Weihe sich ange- nehm berührt fühlte. Die entomologische Section — mit ihren Damen — betheiligte sich gemeinsam an diesem Empfange und fand sich ebenso einmüthig Mittags im Hötel zum Deutschen Hause und Abends in der „Erholung“ beim Concert, oder in der „Clemda“ zum Ball zusammen. Wer den zweiten Nachmittag frei hatte, d.h. nicht durch eine Einladung zum grofsherzoglichen Diner befohlen war, nahm an der Extrafahrt nach dem Badeort Salzungen Theil, welcher die Gäste freundlichst zu sich gebeten hatte um seine na- tionalen Rostbratwürste, sein Echo und seine sonstigen salzigen Eigenschaften kennen zu lernen. — Am dritten Nachmittage wurde von einigen Seetions-Mitgliedern eine Excursion (zu Fuls!) durch das romantische Annathal zur hohen Sonne und von dort über den Hirschstein nach Wilhelmsthal unter freundlicher Leitung des Hrn. Deutscher Naturforscher und Aerzte. 29 Landjägermeisters v. Strauch unternommen, während andere einer Einladung der Badeverwaltung von Liebenstein gefolgt waren. Nach der zweiten Seetionssitzung wurde die hübsche Schmet- terlings-Sammlung des H. Mirus, welche in dessen malerisch ge- legener Villa aufgestellt ist, von einem Theile der Section besichtigt. Mit einer allgemeinen Versammlung im Theater wurde wie gewöhnlich der offieielle Theil des Programms erledigt, Noch ein- mal fanden sich am Abend des letzten Tages die Gäste zur Fest- vorstellung im Theater zusammen. Durch Mitglieder der Weimari- schen Hofbühne wurde die Grillparzer’sche Tragödie „des Meeres und der Liebe Wellen“ aufgeführt und kam zur vollendet schönen Darstellung. Die entomologische Section trennte sich jedoch auch jetzt noch nicht, sondern nahm, verstärkt durch einige Mitglieder aus der zoo- logischen Section, mit den anderen etwa 350 Naturforschern, Aerz- ten und Damen, Theil an der Extrafahrt nach Kissingen. Die Hin- fahrt mit dem Extrazuge am Freitag den 22sten früh, und ebenso ein Theil des Aufenthaltes daselbst an diesem Tage wurden durch den herabströmenden Regen etwas beeinträchtigt. Doch stellte die Liebenswürdigkeit der Kissinger, die Alles aufgeboten ihre Gäste würdig zu empfangen und in jeder Weise splendid zu bewirthen, die etwas schwankend gewordene Festlaune vollkommen wieder her. Das Festdiner fand in den fünf ersten Hoötels statt, zum Souper und Ball versammelten sich alle wieder in dem elektrisch erleuchteten Actienbade, wo die Trennung erst gegen Morgen statt- fand. Und dann sogleich Kissingen verlassen zu wollen als die Sonne hervorbrach und jene anmuthige Gegend nach dem verreg- neten Tage in ein um so lieblicheres Bild verwandelte? das wäre doch unmöglich gewesen. So wurde dann erst noch ein Ausflug geplant, ausgeführt und dann die schwere Trennung vollzogen mit dem Wunsche des Wiedersehens in Freiburg! — E. Brenske. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 1] Ueber blinde Bembidien von W. Ehlers in Oartagena. Seit einiger Zeit mit der Revision der blinden Bembidien be- schäftigt, veröffentliche ich vorläufig einige Notizen und Diagnosen europäischer Gattungen, da die Vollendung einer von mir in Ar- beit genommenen monographischen Bearbeitung der ganzen Gruppe (mit Tafeln) wohl noch geraume Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Ich benutze zugleich diese Gelegenheit, um die Aufmersamkeit der die tropischen Länder bereisenden Entomologen auf die Erfor- schung deren unterirdischer Faunen zu lenken. — Nachdem bisher der durch Mac Leay jr. beschriebene Illophanus Stephensi aus New South Wales und die Anillus fortis Horn und debilis Lee. aus Californien die einzigen mir bekannten nichteuropäischen Ver- treter dieser Gruppe waren, empfing ich kürzlich von St. Thomas eine dort durch Baron Eggers gesammelte neue Art, so dals diese einzigen unterirdisch lebenden Thierchen nicht nur, wie man bisher annehmen mufste, der gemälsigten Zone angehören, sondern auch über die Tropen verbreitet sind. Microtyphlus Linder. Differt a genere Scotodipnus mandibula sinistra in superficie superiore inermi. Corpus depressiusculum, elytra pedunculo lon- giore cum thorace conjunceta ab eo magis discreta, postice parum dilatata. Species: Pandellei Saulcey = Pyrenaeus Pandelle i. litt., faurt- nensis Baudi, Guadarramus mihi n. sp., Schaumi Sauley, Revelieri Perris, Baudi Sauley, Aubei Sauley, perpusillus Rottb. Microtyphlus Guadarramus n. sp. Pallide testaceus elongatus, planissimus, antennis brevibus, tho- racem vice superantibus, thorace postice valde angustato, parum cor- dato, non cingulato, angulis posticis obluse rotundatis, elytris bre- viusculis in basi coarclatis, humeris obtuse rotundatis prominenti- W. Ehlers: über blinde Bembodien. 3l bus, apice in angulo suturali divergentibus, singulo in angulum fere acutum producto. — Long. 14 —2 mill. In montibus Guadarramis prope transitum Navacerrada sub lapidibus subterraneus. Typhlocharis Dieck char. emend. noy. gen. Bembidiarum. Corpus elongatum depressum. Oculi nulli. Sulci frontales bre- ves curvati. Antennae submoniliformes longiusculae, apicem versus vie incrassatae. Labrum porrectum breviusculum vix emarginatum, in margine anteriore setis sex quarum exteriores maximae forcipi- tis instar intus curvatae. Mandibularum prominentium sinistra sub dente valıdo sinuata, dextra edentata integra. Maxillae mala inte- riore barbata uncinata, exteriore biarticulata. Palpi mazillares 4- articulati, articulo tertio tumido coriaceo, quarto parvo subulato. — Palpi labiales A-articulati, articulo penultimo tumido, ultimo. gracil extus curvalo. — Mentum emarginatum in margine anteriore uni- dentatum. Ligula angusta, margine anteriore producta, bisetosa, paraglossis elongalis, ligulae hberam partem duplo fere superantibus. Thoraz latitudine longior fere parallelus, basin versus paullo angu- status. Elytra parallela eztus profunde unisulcata. Coxae ante- riores proxzimatae, posticae valde distantes. Femora posteriora in- tus medio dilitata. Tibiae anticae apice spinosae, intus fortiter emarginatae irientemque juxta primum triangulariter productae, an- gulo summo spina longissima lanceolata incurva, trientem tibiae se- cundum attingente armato. Tarsi 5-articulati. Abdomen subtus seg- mentis 4 ut in aliis Carabidis, quorum prius sequentia longitudine superans. Genmitalia feminae ezterna duobus articulis, basali lon- giore crassiore, terminali setiformi composita. Penis maris unicus biarticulatus; articulo penultimo magno in parte basali inflato, ul- timo multo breviore setiformi. Typhlocharis baetica n. sp. Testacea, parallela, coriacea, opaca pilosa; thorace lateribus fere parallelis, in margine anteriore leviter emarginato, lateribus omnino denticulato, angulis posticis dente minimo prominenti; elytris paral- lelis, limbo sulcum lateralem attingente valde rugoso, lateribus for- liter serrulatis, in apice utringque 6— 8 denticulis majoribus obtusis armatıs. — Long. 1—2 mill. In montibus cordubensibus, mensi Januario subterranea de- tecta. 32 W. Ehlers: über blinde Bembidien. Typhlocharis Diecki n. sp. Testacea, parallela, coriacea, vix pilosa; capite magno; thorace in margine anteriore integro, lateribus edenticulatis, in angulo po- steriore utrinque spina minima extus vergente; elytris parallelis in humeris obtusis perparum denticulatis ad sulci finem in margine po- stico leviter sinuatis. — Long. 1 mill. Prope Cascante, provincia Soriae post inundationem ab Dom. ill. Laureano Perez Arcas detecta, et in honorem generis autoris nominata. Geocharis n. gen. Bembidiarum (ycoyagıs). Differt a genere Anillo Duval forma ligulae. Ligula cum paraglossis connexa, margine anteriore bilobato, lobis rotundatis. Tarsi antici maris vix dilatatı, articulis eorum primus et secundus in latere inferiore partis anterioris solea ex setis pulvillos ferentibus composita instructus. Species: 1. cordubensis Dieck, 2. Masinissae Dieck, 3. (?) qua- dricollis m. n. sp. Geocharis (?) gquadricollis n. sp. Scotodipnus quadricollis Baudi i. ]. Rufa, parum convexa subparallela, capite minore, thorace sub- quadrato postice rectangulatim cingulato prae angulis aculis obiuse dentato; elytris subparallelis abdomine brevioribus, ultıma abdominis segmenta non tegentibus, in humeris serrato-dentatis, angulis hume- ralibus acutis, singulo postice coarciato, in angulo sulurali divergen- tibus. — Long. 23 mill. Prope Subiacum ab ill. dom. Baudi detecta, mihique nomine Scotodipni quadricolls 1. litt. communicata. Dicropterus nov. gen. Bembidiar um. Oculi nulli. Apterus. Labrum emarginatum. Mandibula dextru intus tridentata, sinistra edentata, supra lamina (processu?) denti- formi surrecta (armala) instructa. Mentum denie medio integro. Ligula angusta cum paraglossis convexa, paraglossis rectis obtusis (?) multo superantibus. Elytris abdomine brevioribus, apice interne de- hiscentibus, externe sinuatis. Tarsi antici maris articulis primo et secundo paulo dilatatis, solea cum setis pulvellos ferentibus instruchis. Sc. brevipennis Friv. Scotodipnus Schaum char. emend. Differt a genere Anillo higula cum paraglossis conveza subqua- drata margine anteriore integro; mento emarginato edentato. Man- dibula sinistra processu dentiformi surrecto armato. Elytris abbre- viatis postice divergentibus. Tarsi anlici maris arliculo primo fortiter secundo vie dilatati, in latere inferiore partis anterioris solea ex selis pulvillos ferentibus composita instruchus. Species: Sauleyi Dieck, glaber Baudi, subalpinus Baudi, hirtus Dieck, affinis Baudi et var. ovalipennis Baudi i. l., alpinus Baudi. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft I.] Beitrag zur Kenntnils der Ulavigeriden, Pselaphiden und Scydmaeniden von Westindien von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Die im nachfolgenden Aufsatze beschriebenen Arten aus den drei Familien wurden in Westindien, zumeist auf St. Thomas, von Herrn v. Eggers gesammelt, von Herrn Hans Simon in Stuttgart erworben und mir zur Bearbeitung anvertraut. Die nähe- ren Fundorte sind bei jeder Art speciell angegeben. Clavigeridae. 1. Articeros stricticornis n. sp. ARufo- castaneus, nitidu- lus, capite elongato, subcylindrico, subrugose dense punctato, antice rotundato, oculis prominulis; antennis capitis vir longioribus, arti- culo primo minimo, secundo valde elongato, basi primo angustiore, apicem versus latiore, in medio constricto, pone medium apicem versus dilatato, conico, apice truncato; prothorace transverso, cam- panaeformis, antrorsum angustato, dense subtiliter rugose punctato, medio longitudinaliter late canaliculato, elytris thorace latioribus et plus quam duplo longioribus, ante apicem latissimis, convezis, prope suturam longitudinaliter depressis, stria subtilissima integra, dorsali nulla, dorso subtilissime punctulato, apice haud plicatis, abdomine nitidissimo, late marginato, basi trifoveolato, foveolis lateralibus parvis, extus strumosis, media maxima, valde profunda, basin versus angustata. — Long. 1,2 mill. Mas: Metasterno in medio late gibboso, gibbosite acute tuber- culato; ante coxas impresso, trochanteribus intermedüs subtus lon- gissime appendiculato, appendiculo sensim incrassato, apice extror- sum in spinam producto, cozis posticis breviter acuminatis, tibüs in- termedüs apice breviter calcaratıs. St. Thomas. Ein einzelnes männliches Ex., das sich durch das in der Mitte eingeschnürte zweite Fühlerglied sehr auszeichnet. Ich habe lange Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 9) 34 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs geschwankt, ob ich nicht dadurch ein Thier mit 3 Fühlergliedern vor mir habe. Pselaphidae. Ephymia nov. gen. Corpus suboblongum, convexum, pube brevi depressa, fulva, subsetulosa vestitum, capite antice tenuiter rostrato-productum, haud tuberculato, antennis undeeimarticulatis, valde approximatis, valde crassis, subeylindricis, apicem versus sensim crassioribus, elavatis, palpis minutis, tenuibus, quadriarticulatis, articulo primo minimo, secundo elongato, basi sinuato tenuissimoque, apice sensim subela- vatulo, tertio parvo, obconico, ultimo latiore, fusiformi; prothorace antrorsum paullo magis attenuato, ante basin foveolis tribus dense pubescentibus levius impressis, elytris stria suturali integra, discoi- dali valde abbreviata, stria suturali a basin remote, discoidali prope basin foveolata, abdomine convexo, late marginato-reflexo, segmen- tis dorsalibus aequalibus, segmentis ventralibus 2—4 fere aequali- bus, coxis antieis contiguis, intermediis parum, postieis magis inter se distantibus, tarsi 3-articulati, articulo secundo tertio breviore, tarsorum unguiculis binis aequalibus. Körperform mit Desimia Ghiliani sehr übereinstimmend. Der Kopf ist vorn schmal und lang verlängert, an der Spitze ohne Höcker und ohne Längsfurche. Die Fühler sind sich sehr genä- hert, von aulserordentlicher Dicke, allmählig gegen die Spitze aber nur wenig dicker werdend, ohne Keule; bei dem Männchen sind die letzten 3, bei dem Weibchen nur 2 Glieder länger. Die Pal- pen sind dünn und klein, ihr letztes Glied ist kurz, spindelförmig, In den Streifen der Flügeldecken steht an der Basis ein kleines Grübchen, und zwar ist dieses in dem verkürzten Dorsalstreifen nahe an der Basis, in dem Nahtstreifen dagegen von der Basis etwas abgerückt gelegen. Diese neue, sehr interessante Gattung ist unter die Ctenistint zu stellen, etwa neben Lasinus; von der letzteren ist sie durch die kaum keulenförmigen Fühler, das deutliche kleine Wurzelglied der Taster, den Mangel der getheilten Stirnhöcker ete. verschieden. 1. Ephymia Simoni n. sp. Dilute castanea, antrorsum atte- nuata, pube brevi, depressa fulva subsetulosa vestita, palpis tarsis- que testaceis, capite nutante, oblongo, fronte subconveza, punctulata, antrorsum longe angusteque producta, inter oculos sat magnos vir rotundatos leviter bifoveolata, gemis temporibusque dense villosis; der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 39 antennis valde crassis, subeylindrieis, dense pubescentibus, articulis: 1 quadrato, 2 parum transverso; in feminae 3—I valde transversis, 3 secundo minus, 9 decimo haud ungnstiore; 10 subquadrato, ultimo magno, elongato-ovale, praecedente paullulum latiore; in mare 3—8 mazime transversis, secundo paullulum angustioribus, ultimis tribus magnis praecedentibus minus latioribus, 9 et 10 quadratis, ultimo oblongo-ovale; prothorace longitudine viz latiore, basin versus pa- rum, antrorsum paullo magis attenuato, punctulato, foveolis magis pubescentibus, lateralis a basi remote posititis minoribus; elytris tho- race parum longioribus et latioribus, apice sensim dilatatıs, vix per- spicue punctulatis, apice dense pubescentibus; abdomine elytris haud angustiore, segmentis late marginato-reflezis, viz punctatis, singula- tim convezis, subaequalibus. — Long. 1.7 mill. Mas: Trochanteribus simplicibus, metasterno leviter impresso, segmentulo sezto ventrali perspicuo. St. Thomas et Water-Island. Von dieser Hrn. Hans Simon dedicirten Art liegen mir 17 Ex. in beiden Geschlechtern vor. Berdura nov. gen. Corpus breviusculum, convexum, gen. Bryaxo valde simile. Capite magno, antennis undecim-artieulatis, basi distantibus, clava- tis, palpis quadriartieulatis, articulo primo minimo, secundo elon- gato, sinuato, basi tenui, apice celavato, tertio brevi triangulare, ultimo fusiformi, apice extrorsum profunde exciso; prothorace sub- cordato, vix foveolato, elytris cum abdomine ovato-globosis, stria suturali tenuissima integra, discoidali vix perspicua, abdomine valde convexo, deflexo, segmentis dorsalibus sensim angustioribus bre- viusque, segmento ventrali primo perspicuo valde elongato, ceteris brevissimis, coxis postieis inter se distantibus, tarsorum unguiculo singulo. Mit Bryazis (Untergattung Reichenbachia) sehr nahe verwandt, aber durch das kurze, steil abfallende Abdomen mit sehr schmaler Seitenrandung desselben und durch die Form der Taster verschie- den. Das erste Glied der letzteren ist sehr klein, schwer sichtbar, das zweite lang, gebogen, an der Basis sehr dünn, an der Spitze keulenförmig verdickt, das dritte kurz, von der Stärke des vorher- gehenden an dessen Spitze, dreieckig, eine Ecke nach aufsen vor- tretend, das letzte, spindelförmig, etwas stärker als die vorherge- henden, an der Spitze, und zwar etwas gegen die Aulsenseite zu, 36 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnüfs mit einem tiefen, schmalen, dreieckigen Ausschnitte. Halsschild ohne Basalgrübchen. Unterseite des Kopfes mit einem Längskiele in der Mitte und zwei Seitenrandkielen. Vorderbrust sehr verkürzt. Zweites Fulsglied viel länger als das dritte. 2. Berdura ezcisula n. sp. Convera, nitida, rufa; palpis testaceis, pube brevissima, vix perspicua vestita, capite subgloboso, thorace haud angustiore, fronte haud depressa, inter oculos magnos subtilissime bifoveolato, antennis thoracıs basin attingentibus, art- culis 1 et 2 parum incrassatis, oblongis, ceteris angustis, parvis, 4—8 subtransversis, 9 et 10 sensim latioribus, transversis, ultimo magno ovato; prothorace cordato, longitudine parum latiore, sub- laevi, elytris cum abdomine ovato-globosis, illis vir punctulatis, stria suturali integra tenuissima, dorsali vie perspicua, callo humerali parum prominulo, abdomine tenuissime marginato, segmentis sensim brevioribus, primo conspicuo secundo sesqui longiore, basi vir strio- lato. — Long. 1 mill. Mas: Abdominis segmento anali depresso, dense fulvo-villoso, pygidio subtus parum prominulo. St. Thomas. Mir liegen beide Geschlechter, die sich von einander nur un- erheblich unterscheiden, zusammen in 6 Stücken vor. 3. Eupsenius politus nov. spec. Nitidissimus, glaber, testa- ceus; capite subquadrato, inter oculos magnos fortiter bifoveolato, antennis thoracis basin vix attingentibus, articulis duobus basalibus leviter incrassatis, articulo 2 globosim quadrato, ceteris angustis parvis, transversis, articulis 3 ultimis clavam magnam stricte ovalem formantibus, duobus penultimis brevissimis, valde transversis, ultimo mazimo; prothorace cordato, antice lato, vix oblongo, foveolis ba- salibus nullis, elytris thorace fere duplo latioribus et vix duplo lon- gioribus, stria suturali integra, discoidali foveolatim rudimentalis, supra parce subtilissime obsoletissimeque punctatis, abdomine convexo, elytris vix angustiore, tenuiter marginato - reflezo, segmento primo elongato, summo ceteris haud longitudine. — Long. 1,2 mill. St. Thomas. Das & scheint sich vom 2 nicht in besonderer Weise auszu- zeichnen. An 16 mir vorliegenden Stücken finde ich keine beson- deren Geschlechtsverschiedenheiten. Diese Art entfernt sich von den nordamerikanischen durch den Mangel der Basalgrübchen auf deın Halsschilde. der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 37 Bythinoplectus nov. gen. Corpus elongatum, subdepressum, gen. Euplecto similis, niti- dum, subpubescens. Capite magno, thorace latiore, transverso, an- tice valde constricto, oculis sat magnis, temporibus nullis. Anten- nae valde approximatae, 9 articulatae, articulis: 1 ovale, inflato, 2 inerassato, globoso, primo angustiore, 3—8 minutissimis, trans- versis, ultimo magno, ovato. Palpi quadriartieulati, articulo ul- timo fusiforme. Prothorax subcordatus, quinque-foveolatus (foveolis 2 basalibus, 2 lateralibus, 1 discoidali). Elytra subparallela, tho- race minus latiora, stria suturali tenui insculpta, dorsali valde abbre- viata. Abdomen parallelum, late marginato reflexum, segmentis dorsalibus ventralique subaequalibus. Coxae postice approximatae, tarsorum unguiculo singulo. Ganz vom Aussehen eines Euplectus, aber durch neungliede- rige Fühler, deren 2 Basalglieder wie bei den männlichen Bythinen verdiekt sind und durch einen ähnlichen Kopf wie bei Panaphantus verschieden. 4. Bythinoplectus foveatus n. sp. Elongatus, subparalle- lus, leviter depressus, subpubescens, testaceus, capite transverso, fronte bifoveolata, prothorace subcordato, guinque-foveolato, elytris thorace longioribus, abdomine parallelo, elytris minus angustiore. — Long. 1,2 mill. St. Thomas. Langgestreckt, ziemlich parallel, wenig gewölbt, röthlichgelb, etwas glänzend, sehr fein, spärlich behaart. Kopf breiter als das Halsschild, quer, die Augen in den Hinterecken gelegen, ohne deut- liche Schläfen, nach vorn stark verengt und tief eingeschnürt, die Mitte vorn schmal schnauzenförmig gestaltet, oben überall sehr fein punktirt, die Stirn mit 2 tiefen Grübchen. Fühler nahe an- einander, unter dem schnauzenförmigen Theile des Kopfes einge- fügt, Ygliederig, kurz, von Trimiumform, das erste Glied aber oval, sehr verdickt, grols, das zweite kugelig, schmäler als das erste, die nächsten stark quer und sehr klein, das letzte keulenförmig, grols, eiförmig, zugespitzt. Halsschild fast länger als breit, zur Basis verschmälert, kaum punktirt, in dem Seitenrande mit einer, in der Mitte der Scheibe ebenfalls mit einer, an der Basis mit zwei tiefen Grübchen. Flügeldecken wenig breiter aber etwas länger als das Halsschild, ziemlich gleichbreit, mit sehr feinem Naht- und stark abgekürzten Discoidalstreiffen. Abdomen parallel, wenig 38 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs schmaler als die Flgd., die Seiten breit gerandet und aufgebogen, die Segmente von gleicher Länge, einfach. Beine und Tarsen wie bei Trimium. Ein einzelnes Ex. von St. Thomas. 5. Trimiopsis Eggersi n. sp. Elongata, conveza, subgla- bra, nitida, rufa, palpis tarsisque testaceis, capite magno, thorace haud angustiore, parum convexo, utrinque bifoveolato, foveola ante- riore minuta, oculi distincht; antennis brevibus, tenuibus, clava magna; prothorace cordato, parte postico constricto, laevi, foveolis tribus basalibus cum sulcam distinclam connezis, elytris thorace latioribus et in feminae parum, in mare paullo magis longioribus, stria sutural integra, dorsali brevissima, strüs prope basın foveolatis, callo hume- rali prominulo, striolis abdominalibus brevissimis, divergentibus, in foemina vix tertiam, in mare quartam segmentam disci partem in- cludentibus, inter striohs vie transversim impresso. — Long. 1 mill. Mas: Metasterno longitudinaliter impresso, segmento tertio ven- trali utrinque prope laterıbus foveola oblongo-curvata impresso, seg- mento anali apice levissime tuberculato. St. Thomas, Portorico. Fühler von gewöhnlicher Form, Endglied der Taster klein, fast beilförmig. In diese Gattung scheint die Mehrzahl — wenn nicht alle — der amerikanischen Trimien zu gehören. Von Herrn v. Eggers gesammelt und nach ihm benannt. 6. Trimiopsis specularis n. spec. Parvula, conveza, pube pruinosa parce vestita, rufa, nitida, palpis pedibusque testaceis, ca- pite brevi, thorace viz anqustiore, antice angustato, temporibus pone oculos sat magnos parvis, fronte antice inter antennas transversim sulcatulo, inter oculos bifoveolato; antennis brevibus tenuibus, clava magna; prothorace subcordato, latitudine fere longiore, sublaevi, foveolis tribus basalibus cum culcam distinctam connezis; elytris thorace latioribus et longioribus, stria suturali integra, dorsali brevis- sima, striis prope basin foveolatis; striolis abdominalibus subparallehs, longitudine dimidiam segmenti partem aequantibus, plus tertiam disci partem includentibus, basi inter striolis haud transversim impresso. — Long. 0,75 mill. Mas: Abdominis segmento ventrali tertio utrinque prope lateri- bus tuberculato, quarlo margine apicali subelevato. St. Thomas, Water Island, Dominica. Durch den kurzen Kopf mit kleinen Schläfen, dann durch die langen Abdominalstrichelchen recht bemerkenswerth. der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 39 7. Trimiopsis gibbula n.sp. Breviuscula, convezxa, nitidis- sima, fere glabra, antennarum clava palpis tibüs tarsisque testaceis; capite magno, thorace haud latiore, longitudine parum latiore, tem- poribus mediocribus parallelis, ante oculos angustato, margine an- tice in medio subangulato, antrorsum obsolete semicirculariter im- presso, impressione postice (inter oculos) profunde foveolata, vertice sulculo brevi parum perspicuo insculpto, antennis brevibus, thoracıs medio attingentibus, clava magna, ovata; prothorace cordato, basın versus constricto, longitudine latiore, convexo, laevi, foveolis basa- hbus minutissimis cum sulcam transversam profundam conneris, ely- irıs latis, ampliatis, thorace valde latioribus et vir longioribus, la- teribus rotundatis, stria suturali distincta integra dorsalique valde abbreviata, strüis prope basin foveolatis; striolis abdominalibus brevis- simis, convergentibus, segmentam plus tertiam disci partem includen- tibus; segmento primo secundo paullulum majore. — Long. 1 mill. Mas: Metasterno haud impresso, abdomen segmento primo ven- trali perspicuo utrinque prope lateribus foveola oblonga basali im- pressa, segmento secundo tertioque ipso lateque impressis, impres- sionibus subtuberculatis. St. Thomas. Von T. Eggersi durch die viel gedrungenere Gestalt und die Seulptur des Kopfes, sowie durch breiteres Halsschild abweichend. Mir liegen nur 2 Ex. dieser schönen Art vor. 8. Trimiopsis ventricosa n. sp. Parva, conveza, subgla- bra, nitida, rufa, antennis palpis pedibusque testaceis, capite magno, thorace fere latiore, levissime transverso, lateribus ante oculos mi- nutos subrefleco, inter antennas fossula brevi longitudinali utrinque sat profunde insculpto, antennis thorace basin vixz attingentibus, tenuis, clava magna, ovali; prothorace cordato, basin versus con- strieto, viz transverso, foveolis basalibus magnis cum sulcam trans- versam tenuissimam conjunctis, elytris latis, ampliatis, thorace valde latioribus sed minus longioribus, stria suturali integra subtilissima obsoletaque, dorsali valde abbreviata, strüs prope basıin foveolatis, lateribus rotundatis, abdomine subparallelo, striolis basalibus haud perspicuis. -— Long. 0,5—0,9 mill. Mas: Metasterno longitudinaliter impresso, abdominis segmento penullimo apice levissime lateque emarginato. St. Thomas, Portorico. Der Kopf ist grofs, etwas breiter als lang, über den sehr klei- nen Augen leicht aufgebogen, nach vorn schwach verengt, neben 40 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs dem aufgebogenen Theile des Seitenrandes mit einem länglichen tiefen Grübchen, das sich nur sehr selten in zwei mehr oder min- der verflossene aufzulösen geneigt ist. Die Flgd. sind sehr breit, seitlich stark gerundet und kaum länger als das Halsschild; ihr Nabhtstreif ist sehr an die Naht gerückt, und so fein, dafs er leicht übersehen werden kann. 9. Trimiopsis clypeata n. sp. Parva, convexa, subglabra, rufa, nitida, antennis palpis pedibusque testaceis, capite magno, tho- race fere latiore, latitudine longiore, temporibus magnis, ante oculos distinctos attenuato, fronte ante antennas semirotundatim producta, plana, margine antico tenuissime elevata, inter antennas levissime transversim biimpresso, inter oculos foveolato, foveolis sat parvis, distantibus, suboblongis; antennis tenuibus, thoracis basin haud attin- gentibus, clava magna, thorace cordato, basin versus late constricto, non transverso, foveohs basalıbus obsoletis cum sulcam transversam tenuum conjunctis, elytris thorace valde latioribus et parum longio- ribus, vir dictincte punctulatis, stria suturali integra, discoidali bre- vissima, striis prope basın foveolatıs; abdomine subparallelo, elytris paullulum angustiore, striolis abdomimalibus haud perspicuis. — Long. 0,75 mill. Mas: Metasterno longitudinaliter impresso, abdominis segmento ventrali tertio utrinque prope lateribus foveola angusta oblonga impresso. St. Thomas. Kleiner als T. Eggersi, von der Grölse der specularis; der Kopf ist bei dieser Art sehr grofs, länger als breit, die Schläfen lang, von den Augen nach vorn verengt, Vorderrand der Stirn vor der Füblereinlenkungsstelle gerundet erweitert und der äulserste Vor- derrand schwach, fein aufgebogen, zwischen den Fühlern befindet sich eine zarte Querfurche, welche in der Mitte breit unterbrochen ist, in der Nähe der Augen mit einem länglichen Grübchen. Die Abdominalstrichelchen des ersten sichtbaren Rückensegments sind bei dieser Art nicht sichtbar. Die Grübchen des Halsschildes sind undeutlich, die sie verbindende Querfurche sehr zart. 10. Trimiopsis parmata n. sp. Parva, convera, subglabra, testacea aut rufa, nitida, antennis pedibus palpisque testaceis, ca- pite ınflato, subtilissime punclulato, lateribus ante oculos sat parvos leviter ampliato, subdentato, parum reflexo, margine antice rotundato et subreflexo, temporibus mediocribus parallelis, fronte utrinque levi- ter foveolata, antice in medio tuberculo minimo instructo; antenmis der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 41 thoracis basin viz uttingentibus, tenuibus, clava magna ovata; protho- race cordato, viz transverso, laevi, foveolis basalıbus sat magnis cum sulcam transversam indistincte connezis, elytris latis, ampliatis, thorace vir evidenter longioribns, lateribus rotundatıs, stria suturali integra tenuissima obsoleta, dorsali valde abbreviata, strüs prope basin foveolatis, abdomine subparallelo, striolis basalibus viz per- spieuwis. — Long. 0,5—0,9 mill. Mas: Capite excavato, lateribus supra oculos extus in dente obtuso subreflexo productis, abdominis segmento analı obsolete late- que foveolato, metasterno longitudinaliter impresso. St. Thomas, Portorico. Der T. ventricosa sehr nahe verwandt und hauptsächlich durch die Form des Kopfes abweichend. Dieser erweitert sich vor den Augen und bildet hier mit dem zugerundeten Vorderrande eine stumpfe Ecke; der Seitenrand ist gleichzeitig sammt dem Vorder- rande aufgebogen, in der Nähe des letzteren befindet sich in der Mitte ein sehr kleines Höckerchen, jederseits neben dem Seiten- rande ein Grübcehen. Bei dem Männchen ist der Seitenrand des Kopfes über den Augen flügelförmig erweitert. ll. Trimiopsis inconspicua nov. sp. Minutissima, leviter conveza, parum nitidula, testacea; capite thorace haud latiore, le- vissime transverso, postice (temporibus sat magnis) parallelo, antice (ante oculos parvos) attenuato, fronte antice (inter antennas) trans- versim sulcato, sulculo utrinque profundiore, prope oculos foveolato, in medio longitudinaliter subsulcato, sulco antice abbreviato, anten- nis brevibus, capite parum superantibus, tenuis, clava magna ovata, artieulis duobus basahbus (secundo fere globoso, mujore) incrassatis; prothorace subcordato, basin versus minus constricto, haud oblongo, foveolis tribus basahbus sat parvis cum sulcam transversam tenuis- simam conjunctis; elytris latioribus et fere sesqui longioribus, sub- depressis, stria suturali integra subtilissima, discoidalique valde abbre- viata, strüis prope basin subfoveolatis; abdomine subparallelo, seg- . mentis aequalibus, striolis vir perspicuis. — Long. 0,6—0,7 mill. Mas: Capite magno, transverso, subparallelo, sulca antica trans- versa profundiore, in fundo multo foveolato, foveolibus occipitalibus parvıs sed distincte impressis, temporibus prope oculos subangulatis; abdominis segmento ventrali quinto transversim bifoveolato, foveohs approxımatis, segmento tertio quartoque in medio transversim sub- impressis. . St. Thomas. 42 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs Körper mäfsig gewölbt; Kopf beim 2 fast so lang als breit, hinten parallel, von der Mitte nach vorn verengt, am Vorderrande mit einer seitlich stärker vertieften Querfurche, in der Mitte mit einer nach vorn abgekürzten Längsrinne, Stirn jederseits mit einem grolsen Grübchen; bei dem g' ist der Kopf breiter, flach, fast quer rechteckig, grols, die Querfurche am Vorderrande tiefer, in der Mitte ihres Grundes mit 2 genäherten Grübchen, die Stirngrübehen sind kleiner, die Schläfen parallel. Fühler sehr kurz, das zweite Glied stark verdickt, das Endglied grols, sehr kurz eiförmig, fast rund. Bei dem &' ist die Hinterbrust kaum stärker längsvertieft, das fünfte Segment mit 2 quer gestellten, genäherten, ineinander ver- flossenen Grübchen geziert und die beiden vorhergehenden in der Mitte schwach quer niedergedrückt. Diese Art scheint selten zu sein. 12. Trimiopsis anguina nov. spec. Dilute rufa, antennis palpis pedibusque testaceis, subpubescens, leviter conveza, nitidula ; capite thorace vix latiore, oblongo, obovato, antrorsum parum atte- nuato, temporibus magnis, parallelis, fronte plana, aequali, ocul distineti; antennis brevibus, capite minus superantibus, tenuibus, arti- culis duobus basalibus incrassatis, magnis, articulo secundo primo majore, introrsum leviter dilatato, clava magna; prothorace cordato, latitudine fere longiore, foveolis tribus basalıbus cum sulcam trans- versam tenuissimam conjunctis; elytris thorace latioribus et sesgui lon- gioribus, stria suturali integra, discoidali valde abbreviata; abdomine subparallelo, elytris vix angustiore, segmentis aequalibus, striohs abdominalibus brevissimis, segmentam tertiam disci partem includen- tibus. — Long. 0,7—0,3 mill. Mas: Metasterno longitudinaliter , impresso, tibüs intermeduüs apice intus spinula parva armatis. l St. Thomas. Durch die kurzen Fühler mit stark verdickten zwei Basal- gliedern, wovon das zweite innen gegen die Spitze etwas erweitert ist, und durch den langen, eiförmigen, ebenen Kopf sehr ausge- zeichnet. Der letztere erinnert im hohen Grade an die Arten der Gattung Zibus; bei der letzteren Gattung ist er jedoch schmäler als das Halsschild und die Fühler sind einander stark genähert. Wenige Ex. in beiden Geschlechtern. der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 43 13. Euplectus Argus Ritr., beschrieben nach einem Exem- plare aus Chili, kommt auch um St. Thomas vor. Ich finde zwi- schen den Stücken aus beiden Lokalitäten keinen Unterschied, der zur Begründung einer guten Art hinreichen könnte. Balega nov. gen. Corpus elongatum, sudepressum, subtiliter pubescens, antennis undeeimartieulatis, gracilibus, indistinete clavatis, basi approxima- tis, palpis quadriarticulatis, articulo ultimo fusiformi, capite subtus trisulcato, mentum magnum, antrorsum productum, os subobtegens, temporibus magnis, postice rotundatis, oculi vix perspieui, obsoleti, vix granulati, fronte bisuleata, suleis sat approximatis, postice fo- veolatis, thorace lateribus mucronato, foveolis basalibus tribus cum suleum transversam conjunctis, foveolis lateralibus oblongis, dorso longitudinaliter suleato, elytris stria suturali integra, discoidali ab- breviata, sublaterali profunda, abdemine late marginato, elongato, segmentis dorsalibus subaequalibus, (in foem. 6) segmento ventrali secundo tertioque parum majoribus, tarsi 3-articulati, tarsorum un- guiculis duobus piliformibus aequalibus. Von der Körperform von Sagola und Faronus, zunächst jedoch mit Gasola Rttr. verwandt, und von dieser Gattung durch nach- folgende Merkmale zu unterscheiden: Der Kopf hat auf der Unter- seite 3 Längsfurchen, die Augen sind aufserordentlich klein, die Fühler haben 4 gröfsere, schwach abgesetzte Endglieder, das Hals- schild hat 3 Basalgrübchen und eine Mittelfurche, die Flügeldecken haben über dem umgeschlagenen Theile eine scharfe Seitenrand- kante, welche durch eine Sublateralfurche gebildet wird, ähnlich wie bei Trichonyz, das 2te und 3te Bauchsegment sind schwach verlängert und die Tarsen sind aufserordentlich dünn, haarförmig. 14. Balega elegans n. sp. Aufo-testacea, palpis pedibusque pallidis, capite thorace angustiore, antrorsum attenuato, laevi, fronte antice sulcis duobus approzimatis oblongis, antice confluentibus, apice foveolatis profunde insculptis, antennis thoracis basin vir at- tingentibus, gracilibus, articulis duobus basalibus parum incrassatıs, sat brevibus, articulo secundo quadrato, 3—4 parvis, angustioribus, 4—7 transversis, ultimis quatuor parallelis, praecedente parum la- tioribus, tribus penultimis transversis, ultimo elongato-ovato; pro- thorace haud transverso, cordato, prope basın constricto, lateribus post medium dentato, foveolis tribus basalibus cum culcam transversam conjunctis, dorso in medio longitudinaliter sulcato, sulca antice mi- 44 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs nus abbreviata, elytris thorace vix longioribus, sed parum latiori- bus, alutaceis, stria suturali integra, dorsali valde abbreviata, ab- domine elytris viz angustiore, lateribus leviter rotundato. — Long. 1,2 mill. St. Thomas. Mir liegt ein einzelnes Weibchen vor. Scydmaenidae. l. Euconnus felinus n. sp. Sat angustus, rufo - castaneus, nitidus, helvolo-pubescens, palpis tarsisque testaceis, capite magno, thorace viz angustiore, convezo, latitudine fere longiore, temporibus magnis cum margine postico magis dense pubescentibus, [ronte an- tice inter antennas breviter impresso; antennis thoracıs basın vie attingentibus, mediocribus, articulis: 1, 2 latitudine parum longvori- bus, 3—7 transversis, quatuor ultimis clavam abruptam formantibus, 8—10 leviter transversis, ultimo ovalo, acuminato; prothorace suö- globoso, basın versus levissime constricto, latitudine paullulum lon- giore, dense villoso, bası viz foveolato; elytris breviter ovalıbus, in medio thorace latioribus, subtilissime punctulatis, basi leviter con- fluente bifoveolatis, foveola interna valde obsoleta, externa oblonga, eztrorsum divergente, plica humerali brevi, elevata. — Long. 1,2 mill. St. Thomas. Fühler mit 4gliederiger Keule, Basis des Halsschildes ohne deutliche Grübchen. Durch den grofsen Kopf, schmale Gestalt ausgezeichnet. Ein einzelnes Exemplar. 2. Euconnus coralinus n. sp. ARufo-castaneus, elytris ru- bris, palpis tarsisque testaceis, pilosus, capite nutante, Ihorace parum angustiore, temporibus margineque apicali magis villosis, oculi medıo- cres, subrotundati, granulati; antennis crassis, apicem versus minus incrassatis, dimidio corporis parum longioribus, articulis: 2 primo vir angustiore, oblongo-quadrato, 3—7 fere quadratis, ultimis quin- que paullulum majoribus, 8S—10 leviter transversis, ultimo haud la- tiore, oblongo; prothorace convezo, subgloboso, dense villoso, latı- tudine haud longiore, bası profunde bifoveolato, foveolis sat approzi- matis, cum sulcam connezis, foveola in margine laterali parva, ely- tris breviter globoso-ovatis, latis, vir punctatis, basi impressis sub- bifoveolatisque, foveola interna angusta abbreviata, ezterna majore, eztrorsum divergente, plica humerali brevi, elevata; cozis posticis subapprozimatis. — Long. 1,4—1,6 mill. der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 45 Mas: Tibüs posticis apice calcare recto valıdo subtomentoso armatis. Fem.: Tibiüs posticis apice spinula brevi recta armatıs. Var. Antennis paullulum longioribus, articulis quatuor penulti- mis fere quadratıs. Var. Prothorace foveolis basalibus cum sulcam vir connexis. Var. Elytris sat distincte subtilissime punctalis. St. Thomas, Water Island, Portorico. Dem Euconnus globulicollis Schauf. ähnlich, aber kleiner, das Halsschild ist vorn nicht eingeschnürt, die 5 letzten Fühlerglieder sind nur schwach vergröfsert und die Flgd. sind gewöhnlich kaum punktirt. Diese Art zeichnet sich durch den Endsporn der Hinter- schienen in beiden Geschlechtern auffällig aus. 3. Euconnus dominus n. sp. Rufo-castaneus, elytris rubris, tarsis palpisque testaceis, pilosus, capite nutante, thorace paullulum angustiore, oculi magni granulati subrotundates, fronte tuberculis antennaris distinctis, antennis robustis, dimidium corporis superanti- bus, urticulis 1 —7 latitudine subaequalibus, ] et 2 elongatis, 3, 4, 6 quadratis, 5 oblongis, quatuor ultimis clavam abruptam formanti- bus, 8S—-10 subquadratis, ultimo oblongo, acuminato, prothorace la- titudine parum longiore, antrorsum globoso -rotundato, ante basin constricto, laevi, dense pubescente, foveolis duobus basalıbus sat di- stantibus cum sulcam transversam conjunctis, foveola in margine la- terali profunda, elytris globoso-ovatis, ampliatis, vir perspicue pun- ctulatis, basi impressis, impressione eztrorsum divergente, plica hu- merali valida oblonga elevata. — Long. 1,3 mill. St. Thomas. Dem E. coralinus täuschend ähnlich, die Fühler haben aber eine 4gliedr. Keule, das Halsschild ist länger, die Basalgrübchen stehen weiter auseinander, die Fld. haben eine höhere beulenartige Schulterfalte und die Hinterschienen sind unbewehrt. Ein einzelnes Exemplar. 4. Euconnus (Napochus) amoenus n. sp. Nitidus, ruber, - palpis tarsisque testaceis, villosus, capite thoracis parlim anterioris latitudine, laevi, viz oblongo, oculi sat magni, subrotundati; antennis sat robustis, dimidio corpore vix attingentibus, articulis: 1, 2 ob- longis, 3—7 subquadratis, S—11 clavam parum abruptam formanti- bus, S—10 subquadratis, ultimo oblongo-ovato; prothorace latitudine vir longiore, basi lato, antrorsum leviter angustato, foveolis basalı- bus sat distantibus, foveola laterali nulla, elytris oblongo-ovatis, viz 46 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden etc. perspicue punctulatis, basi transversim impressis, impressione eX- trorsum divergente, plica humerali elongata, distincte elevata. — Long. 1,4—1,6 mill. St. Thomas, Portorico. Aus der Gruppe des Napochus claviger, einfarbig hell braun- roth, sehr glänzend, ausgezeichnet durch den Mangel des Seiten- grübchens am Hinterrande des Halsschildes in der Seitenrandkante. Den beiden vorigen in Färbung, Gröfse und Form verwandt, je- doch in eine andere Untergattung gehörend. Zunächst mit E. testa- ceus Schaum verwandt, jedoch gröfser mit längerem Halsschilde, breiterem Kopfe ete. — Mir liegen 8 Stücke vor. 5. Euconnus (Napochus) testaceus Schaum Germ. Ztschr. V. 469. Zahlreich. 6. Euconnus (Napochus) tantillus n. sp. Parvulus, rufo- testaceus, palpis pedibusque pallidis, fulvo-pubescens, nitidus, capite subtransversim ovale, thoracıs parte anteriore latitudine, oculi di- stincti, antennis dimidio corpore attingentibus, sat robustis, apicem versus sensim magıs incrassatis, articulis: 1 oblongo, 2 quadrato, 3—7 transversis, S—11 sensim paulo majoribus, clavam vixz abrup- tam formantibus, S— 10 subtransverse quadratıs, ultimo oblongo ovato,; prothorace latitudine fere longiore, antrorsum amgustato, laevi, basi vix foveolato; elytris oblongo-ovalis, thorace parum la- tioribus, tenuissime punctulatis, basi biimpressis, impressione interna obsoleta, externa sensim divergenta, oblonga, plica humerali tenui, elevata, brevi. — Long. 0,9—1 mill. — St. Thomas, Portorico. Unterscheidet sich von festaceus durch kleineren Körper, all- mälig gegen die Spitze verdickte Fühler, mit undeutlich abgesetzter Agliedriger Keule und den Mangel der Basalgrübchen auf dem Hals- schilde. — Zahlreich eingesendet. 7. Euconnus atomus n. sp. Minutissimus, pubescens, testa- ceus; antennis thoracis basin fere attingentibus, brevibus, articulis in- termediis parvulis transversis, clava abrupte triarticulata, articulis duobus penultimis transversis, ultimo breviter ovato, articulo nono decimo paullulum angustiore; capite subrotundato, Ihorace anyus- tiore, oculis magnis, prothorace subgloboso, latitudine parum lon- giore, prope basın subconstricto, foveolis duobus basalibus approzi- matis sat profundis cum sulcam obsoletam connezis, elytris breviter ovalibus, thorace parum latioribus, basi impressis, impressione bifo- veolatis, foveola interna minima punctiformi, externa angusta ob- longa, plicula humerali oblonga, distincte elevata. Long. 0,45 mill. St. Thomas, Der kleinste mir bekannte Scydmaenide, noch nicht ganz # mill. messend, mit unserem E. nanus sehr nahe verwandt und ihm sehr ähnlich; er ist aber noch um Bedeutendes kleiner, Kopf und Halsschild schmäler, das erste Glied der Fühlerkeule weniger breit, u. s.w. Mir liegen 8 übereinstimmende Exemplare vor; der Kopf ist gewöhnlich schwach angedunkelt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden-Fauna von Valvidia von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. (Hierzu Tafel 1.) Herr Hans Simon in Stuttgart übergab mir neuerdings eine Partie Pselaphiden zur wissenschaftlichen Verwerthung, welche von seinen Cousinen Kindermann um Valvidia gesiebt wurden. Der erstere hat sich dabei besonders dadurch verdienstlich ge- macht, dals er keine Mühe scheute, den beiden Fräulein die Sie- bemethode zum Fange dieser interessanten Thierchen erfolgreich beizubringen. Das erste Resultat der Siebeversuche bestand aus fast durchwegs neuen Arten, darunter 2 neue Gattungen, welche im Nachfolgenden beschrieben werden. Hoffentlich werden weitere Siebversuche noch andere Entdeckungen zur Folge haben. Aplodea nov. gen. Corpus oblongum, convexum, subtiliter pubescens, antennis l1l-artieulatis, basi approximatis, elavatis, eclava maris 5-, foeminae 3-articulata, palpis longissimis, fere ut in gen. Pselapho formanti- bus, articulo primo minuto, tribus ultimis valde elongatis, basi te- nuissimis, apice sensim elavatis, capite antice bitubereulato, protho- race subcordato, basi trifoveolato, elytris stria suturali integra, dis- coidali abbreviata, abdomen sat tenuiter marginato-reflexum, seg- mentis dorsalibus subaequalibus, primo parum majore, ventralibus _ segmentis quinque distinetis (primo subobtecto), segmento primo perspicuo secundo parum longiore, coxis posticis inter se distanti- bus, trochanteribus postieis sat, anticis magnis, intermediis longis- simis, tarsi triartieulati, unguiculis binis aequalibus. Körperform wie bei Centrophthalmus, sehr kurz fein, einfach behaart, durch die Form der Taster und die bei den einzelnen Ge- schlechtern sehr verschieden gebildete Fühlerkeule, besonders aber 48 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs durch die viel längeren Trochanteren der Mittelbeine ausgezeich- net, welche ähnlich wie bei Eumierus gebildet sind. In diese Gattung gehört auch: Pselaphus castaneus Blanch. aus Chili. 1. Aplodea palpalis n. sp. Rufo-brunnea, nitida, palpis pe- dibusque testaceis, pube subtili subdepressa vestita, capite thoracis latitudine, minus oblongo, subtiliter punctato, tuberculis frontalibus parvis, lateribus haud marginato, oculis maris magnis, foeminae pa- rum minoribus, prothorace subcordato, subtiliter punctulato, basi tri- foveolato, foveola antescutellari minuta, elyıris apice sensim latio- ribus, thorace sesqui longioribus, subtilissime parce punctatis, stria suturali dorsalique profundis, abdomen sensim subacuminatum, seg- mento primo dorsali conspicuo secundo paullulum ma- Jore, basi simplice, pedibus longis, femoribus ante medium subcla- vatis, tibüs tenuibus subrectis, tarsorum articulo secundo tertioque subaequali, elongato. — Long. 2 mill. Mas: Metasterno profunde impresso; antennis dimidio corporis superantibus, articulo primo cylindrico, crasso, latitudine duplo lon- giore, secundo quadrato, paullo angustiore, articulis 3—6 parvıs, subtransversis, T—11 clavam magnam irregularem formantibus, ar- ticulo 7 subquadrato, intus subfasciculato, angulo interno apicali subtruncato, 8 parvulo, quadrato, 9 oblongo, apice introrsum angu- latim incrassato, subfasciculatoque, 10 lato, transverso, ultimo magno, ovato, subtus profunde excavato, marginibus ezcavationis unidentatis. Fem.: Antennis dimidio corporis longitudine, articulo primo crasso, cylindrico, latitudine fere duplo longiore, 2 parum, ceteris magis anguslioribus, articulis 2—6 subguadratis, articulo 7 subob- longo, 8 subtransverso, tribus ultimis clavam sensim latioram for- mantibus, articulis 9 et 10 obcomicis, subquadratis, ullimo magno ovato. — 2. Aplodea Elsbethae nov. gen. Dilute brunnea, nitida, pe- dibus dilutioribus, palpis testaceis, pube subtili subdepressa vestitas, capite paullulum obscuriore, parce subtiliter punctato, latitudine vix longiore, lateribus haud marginato, oculis magnis, thorace subcor- dato, capite vixr latiore, parce subtilissime punctato, foveolu basalı intermedia viz perspicua, elytris apice sensim latioribus, thorace sesqui longioribus, parce punctulatis, stria dorsali abbreviata sutu- ralique integra profunde impressis, abdominis segmentis distincte marginato - reflexis, segmento primo dorsali perspicuo se- der Pselaphiden-Fauna von Valdivia. 49 cundo fere duplo longiore, basi simplice, tibis posticis leviter arcuatis. — Long. 1.5 mill. Fem.: Antennis dimidio corporis superantibus, articulo primo cylindrico, subincrassato, latitudine fere duplo longiore, 2 parum, ceteris magis angustioribus, articulis 2—4 leviter oblongis, articulo 5 subquadrato, 6—8 globosis, fere subtransversis, ultimis tribus cla- vam abruptam formantibus, articulis duobus penultimis subtransver- sis, ullimo magno, ovato. Mas: incognitus. Der A. palpalis sehr ähnlich, aber kleiner, durch die Bildung der Fühler und das viel längere erste sichtbare Rückensegment ver- schieden. Mir liegt blofs ein einzelnes, von Fräulein Elsbeth Kindermann gesammeltes 2 vor. Bryazis Leach. Die mir vorliegenden Arten dieser Gattung gehören alle in die Abtheilung Reichenbachia Leach und sind recht auffällig durch das leicht verdickte zweite Tarsalglied an den Vorderbeinen aus- gezeichnet. Ich habe diese Bildung bei beiden Geschlechtern an- getroffen. Das Mittelgrübehen des Halsschildes wird bei ihnen recht kräftig und steht bei den meisten Arten nur wenig in Grölse den seitlichen nach. 3. Bryazis Chilensis n. spec. Oblonga, conveza, nigro-pi- cea, prothorace castaneo, elytris rufo-brunneis, antennis palpis pe- dibusgue testaceis, capite subquadrato, thorace haud angustiore, an- tice profunde transversim sulcato, sulca utrinque foveolatim impressa, margine antice elevato, oculis magnis, antennis dimidio corporis vix attingentibus, articulo secundo subquadrato, ceteris angustis, art. 4-8 globoso-quadratis, 9 et 10 sensim paulo latioribus, transversis, ul- timo magno, mazimo, ovato; prothorace subcordato, longitudine vizr latiore, foveola intermedia sat magna, profunde impressa; elytris parce punctulatis, stria discoidali dimidiata, sat profunde insculpta, striolis abdominalibus divergentibus, quartam segmenti longitudinem aequantibus, quartam partem disci includentibus, tibüs rechs. — Long. 1.3 mill. Mas: Trochanteribus simplicibus, metasterno profunde late sul- cato, utringue suberistato, tibüis intermediis pone medium intus le- viter dilatatis; abdominis segmentis ventralibus in medio subimpres- sis, segmento analı leviter foveolato. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 4 50 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs Diese Art ist durch die Sculptur des Kopfes sehr ausgezeich- net. Dieser ist fast quadratisch, der Vorderrand der Stirn ist auf- gebogen, vor demselben befindet sich eine tiefe, in der Mitte schwach eingeschnürte Querfurche, welche jederseits grubenartig vertieft ist. Am Scheitel ist manchmal ein obsoletes Längsgrüb- chen angedeutet, fehlt aber an sehr vielen Stücken. 4. Bryazis bifossifrons n. sp. Oblonga, convera, casta- nea, capite nigricans, elytris pallidioribus, abdomine basi parum ob- scuriore, antennis palpis pedibusque testaceis, capite thorace vix angustiore, subtransverso, postice parum, anlice magis attenuato, fronte inter antennas tenuiter transversim sulcato, sulca transversa secunda ante oculos fortiter impressa, vertice elevato, antennis tho- racis basin superantibus, articulis intermedits globosis, duobus pen- ultimis sensim latioribus Iransversis, ullimo magno, oblongo - ovalo; prothorace haud Iransverso, subcordalto, basi marginato, margine punctato, foveola intermedia sat magna, profunda; elytris thorace sesgui longioribus, stria suturali integra, dorsali dimidiata, strüs prope basin foveolatis, abdomine sensim angustato, striohs abdomi- nalibus divergentibus, terliam segmenti longitudinem aequantibus, fere quartam partam disci includentibus. — Long. 1.3 mill. Von dieser, mit der vorigen sehr nahestehenden Art liegt mir nur ein @ vor. Der Kopf hat am äulsersten Vorderrande eine feine und weiter gegen die Augen eine zweite tiefe Querfurche, wodurch sich diese Art leicht erkennen läfst. 5. Bryazis Valvidiensis n. sp. Oblonga, convexa, nigro- picea, elytris rubris, antennis rufis, palpis pedibusque testaceis, ca- pite subquadrato, thorace haud angustiore, antice transversim aequa- liter sulcato, foveola utringue prope oculos magnos impressa, anten- nis dimidio corporis haud attingentibus, articulis 3—7 globoso sub- quadratis, 9, 10 sensim paullulum latioribus, transversis, articulo ul- fimo majore, ovato; prothorace subcordato, longitudine minus aut vir latiore, foveola intermedia sat magna, elytris parce punctulatıs, stria discoidali dimidiata, striolis abdominalibus subparallelis, quar- tam segmenti longitudinem aequantibus, quartam partem discı inelu- dentibus. — Long. 1.3 mill. Mas: Trochanteribus simplieibus, metasterno profunde lateque longitudinaliter impresso, utringue tuberculo acuto instructo, abdoe minis segmentis ventralibus apice in medio Iransversim impressis, segmento conspicuo primo ultimoque magis foveolato; tibis interme- diis intus pone medium subangulatıs. . der Pselaphiden-Fauna von Valdivia. öl Der Br. Chilensis recht ähnlich; die Querfurche am Vorder- rande der Stirn ist jedoch fein, gleichmälsig, neben dem Auge je- derseits mit einer separirten Grube; die Geschlechtsdifferenzen sind hier stärker und etwas abweichend ausgeprägt. 6. Bryazis Kindermanni n. spec. Oblonga, rufo - brunnea, elytris pallidioribus, antennis palpis pedibusque testaceis, capite ni- gro-piceo, subquadrato, thorace haud angustiore, antice transversim aequaliter sulcato, foveola utrinque prope oculos impressa, margine antice subelevato, antennis dimidio corporis longitudine, articulis duo- bus basalibus leviter incrassatis, ceteris tenuibus, articulo secundo tertio quintoque suboblongo, quarto sexto septimoque quadrato, octavo globoso, parvo, nono decimoque Iransversis, sensim minus latioribus, ultimo mazimo, elongatim ovato; prothorace subcordato, vie transverso, bası marginato, foveola intermedia sat magna, pro- funda, elytris parce subtilissime punetulatis, stria discoidali dimidio elytrorum superantia, basi inter strias dorsali et suturali leviter fo- veolatis, callo humerali distincte elevato, striolis abdominahbus sub- parallelis, tertiam segmenti longitudinem aequantibus, plus guam. quar- tam partem disci includentibus. — Long. 1.3 mill. Mas: Metasterno late impresso, impressionis margine antice in medio tuberculo instructo, segmento ventrali primo conspicuo late foveolato, segmentis ultimis duobus transversim elevatis; tibüis inter- mediis intus ante apicem emarginatis, apice intus subdentatis. Der Br. Valvidiensis sehr ähnlich, aber heller gefärbt, nur der Kopf dunkel und namentlich durch die Geschlechtsdifferenzen we- sentlich verschieden. Ein einzelnes 4. 7. Bryazis puncticeps n. sp. Castanea, elytrıs dilutioribus, antennis pedibusque rufis, subpubescens, capite magno, subgloboso, thorace vix latiore, fronte in medio late deplanato, subimpresso, opaco, dense subtilissime punctatoque, margine antice elevato, tho- race cordatim transverso, laevi, basi marginato, foveola intermedia sat magna, profunde impressa, elytris vie punctatis, siria discoidali sat profunda dimidiata, striolis abdominalibus subparallelis, quartam segmentı longitudinem aequantibus, plus quartam partem disci inclu- dentibus; antennis thorace viz superantibus, articulis duobus basali- bus incrassatis, sat brevibus, articulo secundo quadrato, ceteris par_ vis tenuibus, 4-8 globoso-subtransversis, 9, 10 parum latioribus, trans- versis, ultimo mazximo, ovalo; palpis articulo aultimo infuscato. Mas: incognitus. 4* 92 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs Der Kopf ist rundlich, die ganze obere Partie der Stirn ist flach niedergedrückt und hier dicht und fein punktirt; der Eindruck ist gegen den Scheitel zugespitzt, der Vorderrand der Stirn ist schwach aufgebogen. Ein einzelnes 9. Acotreba nov. gen. Corpus oblongum, leviter convexum, subpubescens, antice le- viter attenuatum, antennis 11-articulatis, basi approximatis, clava- tis, clava elongata, quadriarticulata, palpis quadriartieulatis, arti- culo ultimo fusiformi, capite sat brevi, antice bituberculato, fronte bifoveolata, prothorace subcordato, ante basin trifoveolato, foveolis cum sulcam transversam conjunctis, foveolis lateralibus oblongis, dorso longitudinaliter suleatulo, elytris capite thoracisque latioribus, sat elongatis, stria suturali integra, discoidali abbreviata, lateribus inflexis marginatis, abdomen segmentis dorsalibus marginatis, aequa- libus, ventrali segmento primo parvo, secundo tertioque majore, cete- ris sensim brevioribus, coxis postieis approximatis, productis, tarsi triarticulati, articulo secundo tertio longiore, tarsorum unguiculo singulo. Diese Gattung tritt in nahe Verwandtschaft mit Panaphantus und Rhinosceptis Lec., sie entfernt sich von beiden durch die lange, parallele, viergliedrige Fühlerkeule, von der ersten ferner durch das höhere Halsschild mit einer Längsfurche auf der Mitte der Scheibe, von der letzteren durch die grolsen Augen und den abge- kürzten Dorsalstreifen der Flgd. 8. Acotreba Simoni n. sp. Obscure castanea, pube brevis- sima depressa vestita, elytris ferrugineis, antennis palpis pedibusque testaceis; capite nigro-piceo, cum oculos magnos thorace viz angus- tiore, transverso, fronte prope oculos utrinque profunde foveolato, antennis dimidio corporis longitudine, gracihibus, articulis duobus basalibus quadratis, leviter (primo paullo magis) incrassatis, articulis 3—7 angustis, parvis, globoso - quadratis, ultimis quatuor clavam elongatam parallelam formantibus, his articulis oblongis, subaequali- bus, articulo ultimo oblongo-ovato, praecedente sesqui longiore; prothorace subcordato, ante medium latissimo, antrorsum parum ma- gis angustato, latitudine fere longiore, foveolis basalibus tribus (la- teralibus majoribus oblongis) cum culcam transversam conjunchs, sulca media longitudinali tenui, antice parum abbreviata, bası altin- gente; elytris thorace latioribus et plus quam sesqui longioribus, der Pselaphiden-Fauna von Valdıivia. 53 stria suturali integra, discoidali ante medium abbreviata, strüs basi subfoveolatis, abdomine elytris brevioribus, apicem versus angustalo, lateribus marginato-reflero. — Long. 1.2 mill. Mir liegen von dieser sehr interessanten, Hrn. Hans Simon in Stuttgart dedieirten Art, drei gleiche Stücke vor, die wahrscheinlich Weibchen sind, da ich eine besondere Geschlechtsauszeichnung an keinem bemerkt habe. 9. Euplectus Argus n. sp. Elongatus, subdepressus, tenuiter puberulus, rufo - testaceus, capite thorace aequilato, longitudine pa- rum latiore, antrorsum leviter angustato, in medio fortiter bifoveo- lato, antice transversim leviter sulcatulo, prothorace subrotundato, laevi, foveolis tribus basalibus cum culca transversa conjunctis, dorso longitudinaliter sulcato, sulcula antice minus, apice prope foveolam intermediam leviter abbreviata, elytris thorace parum latioribus et fere duplo longioribus, subparallelis, stria suturali integra, discoidali valde abbreviata, inter strias prope basin sulcula punchiformi per- spicua, abdomine subparallelo, segmentis subaequalibus, primo se- cundoque perspicuis in medio basi transversim obsolete subimpressis; antennis capitis thoracısque longitudine, articulis duobus basalibus leviter incrassatis, secundo globoso, ceteris angustis minutis, globoso subtransversis, articulis tribus ultimo clavam sat abruptam forman- tibus, apicem versus sensim latioribus, duobus penultimis mazime transversis, ultimo magno, breviter ovato. — Long. vix 1 mill. Mas: Metasterno leviter longitudinaliterque impresso, abdomine segmento anali transversim subelliptico leviter elevato. Ein echter Euplectus aus der Verwandtschaft des E. signatus, dem er auch in der Form des Kopfes und seiner Sculptur sehr ähnlich sieht, sich aber durch unpunktirten kleineren Körper leicht unterscheidet. 10. Sagola microcephala nov. sp. Elongata, subdepressa, pubescens, rufo -testacea, nitida, capite thorace sesqui angustiore, longitudine vix latiore, tuberculis frontalibus approximatis, fronte antice longitudinaliter sulcata, sulca cum foveolibus frontalibus con- fluente, temporibus sat magnis, apice rotundatis, antennis tenuibus, dimidio corporis viz attingentibus, articulis 2—3 quadratis, subob- longis, tertio angustiore, ultimis tribus vix evidenter latioribus, duo- bus penultimis quadratis, ultimo praecedente haud latiore, breviter ovato; prothorace subcordato, antrorsum parum magis attenuato, longitudine minus latiore, ante basin transversim subirregulariter 94 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden-Fauna_ete. profunde impresso, in fundo trifoveolato, foveola media majore ob- longa, ante angulos rectos foveola magna oblonga instructo, elytris thorace latioribus, apicem versus sensim subdilatatis, thorace plus quam sesqui longioribus, dorso ante medium leviter transversim de- pressis, stria suturali. integra, dorsali abbreviata subbifoveolatagae, inter strias duabus prope basin foveolis duobus punctiformibus im- pressis, abdomine elytris parum angustiore, apicem versus sensim latiore, segmento primo dorsali brevi, secundo sat magno, tertio se- cundo parum longiore, ceteris subaequalibus parum brevioribus, seg- mentis ventralibus (primo leviter abbreviato excepto) subaequalibus; pedibus mediocribus. — Long. 2—2.] mill. In den Gattungs - Charakteren stimmt diese Art mit der Au- stralischen Sagola völlig überein, nur sind die Stirnhöcker ganz ge- nähert, weshalb auch die Fühler nahe aneinander stehen. Der Kopf ist bei der Chilenischen Art schmäler als bei den aus dem Osten beschriebenen Arten; beide Unterschiede genügen jedoch nicht auf sie eine besondere Gattung zu errichten. Mir liegen 2 2 vor. 11. Euconnus nodicornis Schauf. (Scydm.) Monogr. Scydm., Dresden 1866. p. 70. Ein Exemplar. Uebersicht der Figuren auf Tafel 1. Fig. 1—3. Aplodea palpalıs. - 4—6. Acotreba Simoni. - 7. Sagola microcephala. - 8. Bryaswis Valdiviensis.. ut) - bifossifrons. - 10. - puncticeps. - 11—13. Bryasıs Chulensıis. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIM. 1883. Heft 1.) Beitrag zur Kenntnifs der mit Carabus Stählinn Adams verwandten Arten von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Aus der kleinen Gruppe des Carabus Stählinn Ad. kannten wir bis jetzt zwei sich recht ähnliche, jedoch gut verschiedene und leicht auseinander zu haltende Arten. Durch neue Entdeckungen des Herrn Leder im Caucasus wird ihre Zahl auf 4 vermehrt. Sie sind alle nach demselben Typus gebaut und die Sculptur der Ober- seite ist bei allen vollkommen gleich, was ihre Aehnlichkeit in so hohem Grade vermehrt. Im Nachfolgenden habe ich versucht dieselben zu diagnostici- ren. In vielen Punkten kommen alle überein, diese sind: Der Kopf ist viel schmäler als das Halsschild, wenig länger als breit, oben fein lederartig gerunzelt, zwischen den Fühlern mit den gewöhnlichen Längseindrücken. Mandibeln kurz und breit mit kurzer Spitze. Oberlippe tief ausgerandet, in der Mitte mit zahl- reichen, rostrothe Borstenhaare tragenden Punkten. Hals kurz. Halsschild grob lederartig sculptirt, der Vorderrand sehr deutlich gerandet, die Scheibe mit einer undeutlichen Mittellinie. Flügel- decken ziemlich flach, sehr dicht und fein gestreift, die Zwischen- räume äulserst schmal, gleichmäfsig linienförmig, gegen den Seiten- rand und an der Spitze zu höchst feinen Körnchen aufgelöst und gleichzeitig, namentlich an letzterer, verworren. Der Ste, 16te und 24ste Zwischenraum ist durch zahlreiche, sehr feine Punkte unter- brochen. Der Seitenrand ist bald mehr, bald minder schmal ab- gesetzt und aufgebogen, an der Spitze mit einer angedeuteten Aus- randung. Beine einfach, kurz, die Vorderschenkel etwas dicker als die anderen. Die Färbung der Unterseite, der Fühler, Palpen und Beine ist tief schwarz, die Oberseite schwärzlich olivengrün, wenig glän- zend, manchmal nur mit olivengrünem Scheine, die grüne Färbung ist in der Regel an den Seiten etwas gesättigter, 96 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs l. Carabus Stählini Adams, Mem. Mosc. V. 286. Niger, subtus nitidus, supra olivaceo-micans, minus convexus, antennis me- diocribus, articulo quinto tertio vix breviore; prothorace trans- verso, basin versus sensim aequaliter angustato, lateri- bus ante angulos poslicos parvos eztrorsum non prominulos haud concavo sinuatis, elytris thorace parum latioribus, elongatis, longe pone medium latissimis, lateribus angustissime marginato- reflexis, humeris rotundatis. — Long. 17—20 mll. Mas: Forcipe distincte punctato, apice subtus re- trorsum longe spinosim produclo, tarsis anlicis dilatatis api- cem versus sensim parum angustioribus, antennarum articulis inter- mediis subtus minime viz perspicue emarginatis, fere simplicibus. Diese allgemein bekannte Art ist durch die scharfe, dornförmig umgebogene Forcepsspitze des g' sehr ausgezeichnet. Obgleich ich mehrere hundert Individuen derselben untersuchen konnte, so habe ich in Bezug der ersteren nicht den mirdesten Uebergang zu der nächsten Art angetroffen. Das Halsschild ist an den Seiten vor der Basis nicht concay geschwungen, sondern in einer Flucht gegen dieselbe verschmälert, die Hinterwinkel sind kurz und treten nur nach hinten, nicht aber gleichzeitig nach aulsen vor. In der Centralkette des hohen Caucasus: im Kasbekgebiete, Cheffsurien, Ossetien und in Tuschetien. 2. Carabus Imitator nov. sp.: Niger, subtus nitidus, supra olivaceo-micans, antennis mediocribus, articulo quinto tertio vix bre- viore, prothorace leviter tiransverso, basin versus amgustato, lateribus ante angulos posticos ezirorsum parum pro- minulos concavo sinuato, elytris thorace parum latioribus, elongatis, longe pone medium latissimis, lateribus anguste mar- ginato reflezis, humeris rotundatis. — Long. 18—21 mill. Mas: Forcipe viz perspicue punctulato, apice sub- tus breviter obtuseque angulato, tarsis anticis dilatatis apicem versus minus angustioribus, antennarum articulis intermedüs subtus leviter emarginatis. Dem C. Stählini so sehr ähnlich, dafs er leicht für eine Va- rietät desselben gehalten werden könnte; die sehr abweichende Form der Penisspitze läfst jedoch diese Annahme nicht zu. Von der Form des Vorigen, jedoch etwas flacher, der Hals- schild ist viel höher, ähnlich wie bei C. Roseri; sehr wenig, breiter als lang, an den Seiten vor den Hinterwinkeln mit einer concaven der mit Carabus Stählini verwandten Arten. 57 Schwingung, welche dem C. Stählini fehlt, wodurch auch die Hin- terwinkel stärker und mehr nach aufsen vortreten. Die Fld. sind flacher, seitlich merklich breiter gerandet und aufgebogen, die Ba- sis ebenfalls mit dem Seitenrande verrundet, wodurch die Schul- tern nicht vortreten. Die grölste Breite der Flgd. liegt weit hin- ter der Mitte. Bei dem g' hat der Penis auf der Unterseite dicht vor der Spitze einen stumpfen, winkeligen Zahn, die erweiterten Tarsen sind (wie bei der vorigen Art) allmählig nur wenig schmaler und die mittleren Fühlerglieder sind auf ihrer Unterseite schwach aus- gerandet. Vorkommen: Am Südabhang des westlichen Theiles der Haupt-Kaukasuskette, in Swanetien; selten. 3. Carabus Swaneticus n. sp.: Niger, subtus nitidus, supra olivaceo micans, subdepressus, antennis brevibus, articulo quinto tertio breviore, prothorace transverso, basin versus angustato, lateribus ante angulos posticos extrorsum parum promi- nulos concavo sinuato, elytris thorace valde latioribus, brevi- ter ovalis, in medio lutissimis, lateribus anguste marginato re- flezis, humeris obtuse productis. — Long. 16—19 mill. Mas: Forcipe apice simplici, tarsıs anticis dilata- tis sensim valde angustioribus, antennarum articulis inter- mediis subtus emarginatis et apice subgibbosis. Kurz und wenig gewölbt, schwarz, oben mit olivengrünem Anfluge. Kopf fein lederartig gerunzelt. Fühler kürzer als bei allen verwandten Arten, das fünfte Glied ist deutlich kürzer als das dritte. Halsschild quer, viel schmäler als die Flügeld., oben dicht runzlig und überall ineinander verflossen punktirt, die Seiten oberhalb der Mitte gerundet, zur Basis verengt und vor den Hin- terwinkeln concav geschwungen mit etwas nach hinten und aulsen vortretenden Basalecken, die Seitenrandkette erhaben. Flgd. breit oval, in der Mitte am breitesten, sehr wenig gewölbt, die Basis gerade, die Schultern daher stumpfwinkelig vortretend, die Seiten- randkante schmal abgesetzt und aufgebogen, die Scheibe wie bei C. Stohlini und allen verwandten Arten seulptirt. Bei dem J ist die Penisspitze durchaus einfach, die erweiter- ten Vordertarsen vom zweiten zum vierten Gliede stark verschmä- lert, die mittleren Fühlerglieder sind in der Mitte ihrer Unterseite sehr deutlich ausgerandet und die Apicalspitzen leicht knotenartig verdickt; endlich ist das Analsegment am Spitzenrande, wie bei DB, E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs allen verwandten Arten, schwach doppelbuchtig, dagegen aber die Segmentsfläche vor der Mitte quer- und hinter derselben deutlicher längsrunzelig sculptirt. Vom Südabhang des westlichen hohen Caucasusgebirges, aus Swanetien, von Leder im Juli 1381 entdeckt. 4. Carabus Roseri Fald. Fauna Transcaucas. I. p. 22. t. 1. fig. 9. — Niger subtus nitidus, supra subaeneo micans, depressus, antennis sat elongaltis, articulo quinto tertio vix breviore, protho- race fere gquadrato, lateribus ante angulos posticos ex- trorsum parum prominulos concavo sinuato, elytris thorace latioribus, elongatis, in medio latissimis, lateribus sat late mar- ginato reflezis, humeris obtuse productis. — Long. 20 — 21 mill. Mas: Forcipe apice simplici, tarsis anticis dilatatis, api- cem versus minus angustioribus, antennarum articulis intermedüs le- vissime emarginatis. Flacher als die vorigen, mit breiter aufgebogenen Seiten des Halsschildes und namentlich der Flügeldecken, oben schwarz, mit sehr schwachem Erzglanze, der oft einen Stich ins Blaue zeigt oder ganz fehlt. Halsschild fast quadratisch, die Seiten vor den Hinterwinkeln mit concaver Schwingung. Beim Männchen ist die Spitze des männlichen Begattungsglie- des einfach und die mittleren Fühlerglieder auf der Unterseite nur äufserst schwach ausgerandet. In Adjarien, asiatische Türkei. Die besprochenen Arten lassen sich nach ihren wesentlichsten Merkmalen in nachfolgender Weise übersehen: A. Schultern mit der Basis der Flgd. abgerundet, letztere lang, weit hinter der Mitte am breitesten. g' Penis unten an der Spitze mit einem Haken. Halsschild an den Seiten vor den Hinterwinkeln ohne con- cave Schwingung, viel breiter als lang. g' Penis an der Unterseite seiner Spitze mit einem langen, nach rückwärts gerichteten Dorn bewaffnet . . . 2 2 2.2... 8tählımi. Halsschild an den Seiten vor den Hinterwinkeln mit einer concaven Schwingung, wenig breiter als lang. g' Penis an der Unterseite seiner Spitze einen kurzen, stumpfen Winkel.bildend«t{4.l0074 wu ‚bea wbamngrue ldimitumor: der mit Carabus Stählini verwandten Arten. 59 B. Basis der Flügeldecken gerade, die Schultern stumpf vor- ragend, Flügeldecken in der Mitte am breitesten. d Penis an der Spitze einfach. Flügeldecken kurz oval, breit, die Seiten schmal gerandet und aufgebogen, Halsschild quer, viel schmaler als die Elgd.; Fühler kurz . . . nn Soanelcus. Figd. lang oval, die Seiten en Br abgesetzt und auf- gebogen, Halsschild fast quadratisch, etwas schmäler als dieanled Bühler schlanks 2. 02. 0. unle en Bosen. Penisspitzen in der Seitenansicht von Carabus: N C. Stählini Ad. C. Imitator R. C. Swaneticus R C. Roseri Fald. Von Carabus intricatus Lin. bildet var. Montenegrinus Kraatz, mit drei regelmälsig erhabenen Rippen das eine, var. Li- burincus Haury, mit flacheren Flügeldeecken und vollkommen ebe- ner, regelmäfsiger Sculptur das andere Extreme dieser Art; unsere deutschen Stücke stehen in der Mitte. Von der Form: Montene- grinus sind mir aulser montenegrinischen und süddalmatinischen keine anderen Stücke untergekommen; von Liburnicus Haury, der im Croatischen Velebitgebirge zu Hause sein soll, habe ich auch Tyroler, von Herrn Fr. Ludy im Pusterthale gesammelte Stücke gesehen. Der sehr auffällige Käfer ist aber auch in den nahen Wiener Bergen, wenn auch recht selten, anzutreffen; Herr Baron v. Schlereth fand ein sehr schönes grolses und flaches Stück die- ser Form bei Dornbach. Ueber die Verbreitung des Necrophorus nigricornis Fald. Von seiner ersten Reise in den Caucasus brachte Leder diese Art, welche sich von N. vespillo hauptsächlich durch die schwarze Fühlerkeule, die Behaarung der Bauchsegmente und die Form der hinteren Trochanterspitzen unterscheidet, nur in einigen Stücken mit. Dr. Stierlin hat in derselben eine bewährte Art gefunden. Erst im letzten Sommer gelang es dem fleilsigen Herrn Leder, dem wir so vieles Neue und Schöne zu verdanken haben, von die- ser Art aus dem armenischen Theile des Caucasus, und zwar vom Taparowan-See, eine grölsere Anzahl einzusammeln. Herr Kauf- mann in Wien dadurch aufmerksam gemacht, untersuchte seine Necrophorus, und fand unter einem vom Nanos in Krain mitge- brachten Materiale ein Stück, welches unzweifelhaft derselben Art angehörte. Dieses Exemplar (ein g() wurde weiter noch durch Herrn Ganglbauer nachgeprüft und mit den kaukasischen Stücken vollkommen übereinstimmend gefunden. Neuestens wurde noch ein Stück von Herren Kaufmann und Ganglbauer gesehen, welches Herr Prof. Aegid - Schreiber bei Görz gefangen hat. Die armeni- sche Necrophorus-Art ist hiermit auch als deutscher Bürger aufzu- zählen. Edm. Reitter. Ueber das Vorkommen von Cartodera elegans Aube. Diese Art wurde von Aube nach 2 Stücken, welche der Autor an den Wänden seines Apartements gefunden hatte, im Jahre 1850 beschrieben. Erst im Jahre 1379 habe ich versucht, sie auf eine Art zu deuten, die ich aus Holland erhielt und die in den wesentlichsten Angaben Aube’s zu stimmen schien. Dafs diese Deutung (in den „Bestimmungs-Tabellen der europ. Coleopteren Heft I. p. 56) nicht richtig war, ist mir erst in diesem Jahre klar geworden. An der Mauer eines Stalles in Bozen (Tyrol) fand ich im April eine Cartodera in grölserer Anzahl, welche mit der Aube- schen C. elegans sicher identisch und dadurch sehr ausgezeichnet ist, dals sie die einzige europäische Art vertritt, welche in Gemein- schaft mit den abwechselnd erhöhten Zwischenräumen der Punkt- streifen auf den Flgd. keine Spur einer Behaarung besitzt. Sie kroch an der Mauer stets von unten nach aufwärts träge und un- ausgesetzt. Wenige Stunden nach erfolgter Ablese war sie wieder in der gleichen Anzahl an der Aufsenseite der Mauer. Es ist mir nicht gelungen mit Sicherheit zu constatiren, wohin sie eigentlich komme. Wahrscheinlich hat sie sich unter den Dielen des Stalles entwickelt. An den inneren Stallmauern war sie jedoch stets nur sehr spärlich vorhanden, und durch die Stallfenster hat die Wan- derung sicher nicht stattgefunden. Edm. Reitter. 1% 2" 4" m [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Uebersicht der bekannten Litophilus-Arten von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Flügeldecken mit eckigem Humeralwinkel. Fld. länglich, an den Seiten schwach gerundet, oder in der Mitte nahezu gleichbreit, etwas breiter als der Halsschild. (Typus: L. connatus Fbr.) Rostroth oder gelbroth, ein gemeinschaftlicher länglicher Flecken in der Mitte der Naht und eine kleine Makel am Seitenrande schwärzlich. Körper gestreckt, Halsschild schmal, Flügeldecken in der Mitte fast parallel. (Syria) 1. L. trimaculatus. Rostroth, die Flgd. (wenigstens bis auf die Spitze und den schmalen Seitenrand) schwarz; die Brust gewöhnlich dun- kel gefärbt. Flgd. zwischen der feinen Punktirung mit groben, nahezu in Streifen geordneten Punkten. Oberseite sehr wenig glänzend, lang und dicht, gleichmälsig gelbgreis behaart. Kopf roth. Rostroth, die gemeinschaftliche Scheibe der Flgd. schwarz; die Zwischenräume der angedeuteten Punktreihen sehr schwach erhaben . . . . . (Ins. Canar.) 2. L. deserticola. Rostroth, die Flgd. bis auf die helle Spitze schwarz; die Zwischenr. der angedeuteten Punktreihen nicht erhaben (Sibir.) 3. L. subseriatus. Flgd. fein und dicht punktirt, mit gröfseren, eingespreng- ten, nirgends zu Reihen geordneten Punkten. Oberseite sehr wenig glänzend, mäfsig lang und dicht, gleichmälsig gelbgreis behaart. Spitze der Flgd. gewöhn- lich hell gefärbt. Kopf einfarbig roth (Spitze der Flügeld. dunkel?) (Granada) 4. L. cordatus. Kopf ganz oder der Scheitel dunkler als der Halssch. ge- färbt; Spitze der Flgd. rostroth 5. L. Graecus. 62 1 0" 10' 1% 1% E. Reitter: über Oberseite glänzend, sehr kurz behaart, die Behaarung des Halsschildes kürzer und spärlicher, weniger deutlich. Kopf dunkel gefärbt. Halsschild zur Basis verengt. Spitze der Flgd. rostroth; die Härchen des Halssch. sind auf der Scheibe schwarz. . . . (Morea) 6. L. Kalawrytus. Flgd. einfarbig, ihre Spitze nicht heller; die feine und spär- liche Behaarung des Halsschildes ist gleichmälsig greis (Germ. mer.) 7. L. connatus. Halsschild zur Basis nicht verengt; die Fld. an der Wurzel heller, ihre gröberen Punkte undeutlich (Kurdistan) 8. L. major. Filed. höchst fein einförmig und einfach punktirt. Kopf hin- ten dunkel, Spitze der Flgd. braun (Borshom) 9. Caucasicus. Flgd. kurz und breit, an den Seiten stark bauchig erwei- tert, viel breiter als der Halsschild. (Palästina) Typus: L. ovipennis Orotch. Halsschild nicht herzförmig, an den Seiten gleichmälsig, sehr schwach gerundet. Rostroth, die Brust, der Kopf und die Flügeld. schwarz, letztere an der Spitze breit hell gefärbt; Mitte des Hals- schildes höchst fein gelbgreis behaart (ÜCaue.) 10. L. Weisei. Halssch. herzförmig, an den Seiten gerundet, von der Mitte zur Basis stark verengt, viel schmäler als die Figd. Rostroth, der Kopf wenigstens am Scheitel dunkel, die Flgd. mit Ausnahme des schmalen, hell gefärbten Seiten- randes, schwarz. Flgd. wenigstens mit einem angedeuteten Nahtstreifen . . 2»... . .. (Aegypt.) 11. ZL. cordicolhs. Rostroth, Flgd. mit Ausnahme des Seitenrandes und der Schultern, seltener der ganzen hellen Basis, schwarz; Fld. ohne Spur eines Nahtstreifens, die gröberen Punkte auf ih- nen;.deutlich... ... u. „sn (Baläst)) 122 Eovipennis: Hellroth, Flgd. auf der Scheibe dunkler; ihre Punktirung nahezu uniform; Halsschild an den Seiten weniger gerun- det als bei der vorigen Art . . . (Persia) 13. L. pallidus. Flgd. ohne eckigem Humeralwinkel. Einfarbig rostgelb, oben dicht und ziemlich lang gelbgreis behaart, Halsschild sehr stark quer, herzförmig; Flügeld. eiförmig, höchst fein punktirt, mit groben, ziemlich in Reihen gestellten Punkten üntermischt. nl. u: 2. MN SIE) A Dumenton: Litophilus- Arten. 63 1. L. trimaculatus n. sp. Elongatus, rufo-testaceus, distincte denseque pallido pubescens, prothorace subaequaliter punctato, ely- tris: thorace latioribus, oblongis, dense subtiliter punctatis punctis- que majoribus intermiztis, angulo humerali producto, lateribus in medio subparallelis, macula oblonga parva communi suturali, altera minuta laterali utrinque nigris. — Long. 3 mill. Syria. Durch schmale Körperform und Färbung sehr ausgezeichnet. 2. L. deserticola Wollast., Cat. Col. Canar. 1864. 431. — Mir unbekannt. Ins. Canar. 3. L. subseriatus n. sp. Ovalis, pube minus brevi, depressa, pallida, dense vestitus, rufo - ferrugineus, elytris nigris, margine la- terali angustissime, apice lato ferrugineis, prothorace lateribus for- fiter rotundato, a medio ad apicem cordatim angustato, dense sub- tiliter, elytris dense subtilissime punctulatis, his punctisque magnis subseriatim dispositis intermiztis, ovalibus, humeris angulatim pro- duetis. — Long. 4.5 mill. Sibiria. Die Punktirung der Flügeldecken ist sehr fein, wenig sicht- bar, die gröberen Punkte grofs und nahezu in Streifen geordnet. Gröfser als L. connatus, viel länger und dichter greis behaart, das Halsschild ist schmäler und hinten stärker herzförmig eingezogen. 4. L. cordatus Rosenh. Thiere Andalus. 1856. 213. Granada. — Mir unbekannt. 5. L. Graecus Rittr. Verh. zool. botan. Ges. Wien 1879. 94; Bestimmungs-Tab. d. europ. Col. I. 24. Griechenland. Unterscheidet sich von Z. connatus durch viel längere und dich- tere greise Behaarung, den gegen die Basis stärker eingezogenen Halsschild und durch die hell gefärbte Spitze der Flgd. 6. L. Kalawrytus n. sp. Oblongus, brevissime pubescens, ni- tidus, niger, ore, antennis, palpis, pedibus, prothorace, elytrorum ma- culaque indeterminata apicali rufo-ferrugineis, prothorace dense sub- tiliter, lateribus fortiter punctato, elytris thorace minus latioribus, subtilissime denseque punctulatis, punctis irroraltis majorıbus inter- miztis, humeris angulatim productis. — Long. 4 mill. Morea. | 64 E. Reitter: über Litophilus-Arten. Dem ZL. connatus sehr ähnlich, ebenso geformt und gefärbt, die Scheibe des Halsschildes ist jedoch schwarz, bei connatus greis behaart, das Halsschild ist zur Basis stärker herzförmig verengt und die Spitze der Flgd. ist stets rostroth. Von L. Graecus ent- fernt er sich durch die äulserst feine und kurze Behaarung. Von E. Brenske im nördlichen Theile von Morea gesammelt. 7. L. connatus Panz. Faun. Germ. 1797. 36. — Reitt. Be- stimmung-Tab. d. europ. Col. I. 24. Süddeutschland, Oesterreich. 8. L. major Crotch, Revis. Coccinell. p. 302. Kurdistan. — Mir unbekannt. 9. L. Caucasicus Weise, Verh. d. Naturf. Ver. Brünn XII. 1878. 353. Borshom. — Mir nicht bekannt. 10. L. Weise: Rittr. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien 1879. 94. — Bestimmungs-Tab. d. europ. Col. I. 24. — Caucasus. Etwas kleiner als L. connatus, ähnlich gefärbt, nur ist die Spitze der Fld. hell rostroth, der Halsschild breiter, zur Basis kaum herzförmig verengt, mit durchaus gleichmäfsiger, nicht allzu dichter Punktirung, die Fld. viel kürzer und bauchiger und ihre grölseren Punkte viel deutlicher. 11. L. cordicollis Guerin, Le regn. anim. Ins. 1845. 318. Rufo-ferrugineus, nitidus, breviter griseo-pubescens, capite fusco, ely- tris (lateribus angustissime rufis exceplis) nigris; prothorace coleop- teris distincte angustiore, cordato, subtiliter, lateribus fortiter punc- tato, elytris breviter obovatis, ampliatis, convezxis, subtihter puncta- tis, punctis majoribus irroratis dense inlermiztis, stria suturali ob- soletissime impressa, humeris angulatim productis. — Long. 3.7 mill. Aegyptus. Dem L. ovipennis ähnlich, aber gröfser, mit dunklem Kopfe, äulserst schmal rothgesäumten Flgd. und letztere mit einem ange- deuteten Suturalstreifen. 12. L. ovipennis Crotch Rev. Coceinel. p. 302. — Palästina. 13. L. pallidus Crotch |. c. p. 302. — Persia. 14. L. unicolor n. sp. Oblongus, dense sat longe pallido pu- bescens, rufo - testaceus, unicolor, prothorace valde transverso, sub- cordato, elytris oblongo-ovatis, lateribus rotundatis, dense subtilis- sime punctulatis, punctisque magnis subseriatim dispositis intermiz- tis, angulo humerali obtuso, rotundato. Long. 3.5 mill. — Sibiria. Unterscheidet sich von allen bekannten Arten durch den ab- gerundeten Humeralwinkel der Flgd. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 18833. Heft I.] Neue Zonabris (Mylabris Ol.) aus Turkestan mitgetheilt von Dr. L.v. Heyden. 1. Zonabris pullata Heyd. Elongata, niyra, griseo-hirsuta. Elytra puncto basalı rotundato mediano, margines non atlingente; fascia unica anteapicalı in singulo elytro margines non atlingente, antice non procul a sutura angulo producto, postice bisinuata, extus angustata signaturis flavis; capite rotundato, lucido, fortiter dense punetato, medio mayis laevigalo, linea parva mediana lucida elevata. Thorace (sicut capite) longe erecte griseo-nigro villoso, ovali, an- tice non angustato, punctato, medio magis laevigato, foveola minuta profunda postmediana instructo. Elytris pilis parvis griseis depres- sis, punctatis, transversim rugulosis, apice rotundatis. Antennis me- dium thoracis attingentibus, articulis quingue ultimis opacis, clavam formantibus, ultimo acuto. Femoribus tibiisque anticis intus flavo- pilosis, spinis tibiarum unguiculisgue rufis. — Long. 14 mill. Samarkand. Z. variabilis varietati a., Marseul (fasciis duabus angustis) affi- nis sed diversa fascia mediana deficiente, macula basali rotundata, sed non transversa, corpore angustiore, antennis brevibus clavifor- mibus, capite thoraceque magis punctatis. 2. Z. sodalis Heyd. Hinus elongata, nigro caerulea, macula basali elylri magna integra, prope scutellum interrupta, intra hume- rum dilatata et postice leviter sinuata; fascia mediana, antice si- nuata, postice bisinuata, interdum medio interrupta, suturam non attingente, fasciaque anteapicali, interdum interrupte, medianae si- mili-rufo-flavis. Capite, thorace longe nigro - griseo - villosis, dense sed non profunde punctatis, elytris pilis brevibus griseis depressis antice nigris longe erectis intermixtis. Antennis longis, thoracem superantibus, nigris. Capite medio, thorace medio postice impressis. Elytris rugulosis, punctis impressis intermiztis. Pedibus nigro-cae- ruleis, anticis intus flavo-pilosis; spinis tibiarum rufis, unguiculis in- ternis rufis, exiernis nigris. Corpore subtus longe nigro-villoso. — Long. 12—13 mill. — Samarkand. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. d 66 L. v. Heyden: über Z. Frovoli Germ. (1324) et intermediae Fisch. affınis, sed fas- cia basali integra, semper callum humeralem tecta, corpore anten- nisque brevioribus, diversa. 3. Z. undecimnotata Heyd. Oblonga, nigra, nigro-villosa; elytris brunneo - flavis, maculis (simul sumptis) 4. 3. 4. nigris, par- vis, plus minusve rotundatis, 1 oblonga posthumerali, callum non atlingente, 2 inter primam et suturam minore, 3 in medio elytri sed magis ad marginem remola, 4 in sutura communi anlice angu- stissima, 5 et 6 anteapicahbus, inter se et marginem et suturam aeque distantibus, erterna rotundata, interna intus leviter bisinuata; elytris parce griseo-depresso hirsutis. Capite transverso, lateribus sinuatis, genis rotundatis, medio depresso, parce leviter punclato, antennis nigris articulis quinque ultimis clavam formantibus, thoracis basin attingentibus. Thorace antrorsum e medio angustato, disperse non profunde punctato. Scutello nigro. Pedibus nigris, unguiculis rufis. Corpore subtus nigro-villoso. — Long. 10 mill. Samarkand. Affinis Z. erocatae Pall., sed macula communi, antennis for- tioribus, capite thoraceque latioribus, fortiaus punctatis et villosis, maculis minus regularibus diversa. 4. Z. impedita Heyd. Magna, lata, nigra, capite thorace corpore subtus flavo-griseo villosis. Elytris rufis, macula basali inter callum et scutellum, maculis duabus rotundatis, externa majori, inter se ei marginem et suturam aeque distantibus; fascia mediana sutu- ram et marginem fere attingente, antice extus producta postice bi- sinvuata; fascia altera unteapicali suturam et marginem attingente, antice medio bilacerata, poslice a margine ad medium recta, dein fortiter antrorsum sinuata; apice ipso quadranguları nigro; maculis faciisque nigris omnibus linea pallida cinctis (elytris simul sumptis punctis 2, 4, duae fasciae sequuntur). Capite transverso fortiter disperse punctato, medio rufo - foveolato. Antennis thoracıs basın NB. In meinem Sibir. Catal. sind zu streichen Gebleri Heyd. (Frolovi Gebl.). — Gebler hat hier wohl einige Arten und wohl auch die später begründete intermedia Fisch. (nicht media wie es bei Kraatz Dtsche Ent. Ztschr. 1881. 327) vermengt. Das Gebler- sche Citat 1829. 164. gehört zu Frolovi Germ., ebenso wie Heydeni Kraatz i. 1. (= Frohlovi Mars.). — Bei intermedia ist die Mittel- binde stets rund. v. Heyden. Zonabris aus Turkestun. 67 attingentibus, non clavatis, articulis T—10 aequalibus, ultimo e me- dio abrupte acuminato. Thorace lateribus a medio calloso postice et antice angustato, ut in capiti punctato, medio linea laevigata et foveola profunde impressa. Elytris perparce pilis nigris depressis instructis, opacis, rugulosis. Pedibus nigris longe griseo - villosis, tarsis S intus rufis et spongiosis. — Long. 9—19 mill. Samarkand, multa exemplaria. Variat elytris rufis a. fasciis linea longitudinali mediana inter se conjunctis (in ex- empl. typ.) 17 mill. b. fascia mediana in maculis duabus magnis medio divisa (in elytro dextro divisa, in elytro sinistro linea minutissima con- juneta) 19 mill. c. fasciis linea mediana longitudinali inter se conjunctis, 2 (13 mill.) in copula cum: d. ut c. sed sutura postice nigra, ita ut pars dimidia postica elytri nigra, maculis tribus rufis 2, 1 g'. (9 mill.) e. pars dim. post. elytr. nigra, macula luniformi mediana, ma- cula medio strangulata, extus cum puncto rufo marginali triangulari linea angusta conjuneta. 13 mill. elytris flavis: f. ut e. 114 mill. 9. pars dim. post. elytr. nigra, macula magna lunari communi in sutura, macula anteapicali ad suturam, puncto minuto ex- terno in margine flavis. (11 mill.) h. ut g. sed macula anteapicali a sutura usque ad marginem ex- ternam producta. i. ut typus sed elytris flavis. (10 mill.) 5. Species quam nomine alienigenae Heyd. i. |. designavi cum descriptione Z. Marseuli Ballion (non Kirsch) Bull. Mose. 1878. 336. e Kuldsha convenit. 6. Z. ezcisofasciata Heyd. Oblonga, nigra, nitida, nigro- hirta. Capite lato, fronte deplanata, laevigata, parce punctata, ver- _ tice convezo; antennis thoracis medium attingentibus, nigris, arti- culo tertio quarto duplo majore, quinque ultimis clavatis, uwltimo apice acuminato. Thorace oblongo, untice angustato, lare punctato, disco late laevigatissimo. Scutello nigro. Elytris sanguinolentis, fasciüis tribus marginem non attingentibus, sutura fusca; fascia prima obliqua (e maculis duabus composita), antice leviter, postice pro- funde ezeisa suturam non attingente, fascia secunda mediana, medio 5) * 68 L. v. Heyden: über Zonabris aus Turkestan. latissima et antice producta, ad suturam, quam attingit recta et in suturam prorecta, postice medio excisa, dein ad suluram recta, ex- terne magis rotundata et fere ad marginem ezxtremum ezxtensa; faseia tertia, e punctis duobus composita, externo minore magis rO- tundato cum interiori majori triangulari conjuncta; apice ipso an- guste nigro. Elytris punctatis et rugulosis, anlice erecte villosis, a medio ad apicem pilis parvis nigris depressis. Pedibus nigris, tibis anticis flavo-pilosis. Corpore subtus lucido, evidenter punctato, — Long. 11 mill. Var.: a. fascia prima in medio fere divisa, suturam attingente et usque ad seutellum producta; in elytro sinistro faseja tertia ma- eulis divisis. 1 Expl. in coll. Heyd. b. fascia prima lata ad suturam et ad scutellum producta; fascia mediana cum tertia medio laciniis 2—8 conjuncta. Samarkand. Nonnulla exemplaria. Z. sanguinolentae Oliv. Egypti affinis, sed fasciis latis minus dilaceratis, marginem externum non attingentibus, faseia tertia non completa, corpore multo minus punctato, inde lueidiore, diversa. Aus Samarkand besitze ich ferner: 7. Z. magnogutiata Heyden. Von den Margelan - Stücken nicht verschieden, nur bei einem Ex. (10 mill. lang) sind die zwei sonst grolsen Flecke klein, aber sie bleiben immer noch viel gröfser als die andern. — Vier weitere Stücke sind entschieden grölser (14 mill.), und bei einem ist der hinterste Punkt merkwürdigerweise der gröfste und quer, während der mittelste (von 2. 1. 1.), der sonst der gröfste und rund ist, hier ein quergestelltes Parallelo- gramm bildet. 8. Z. Audouini Mars. 4 Stück. Verglichen mit der Abbildung bei Marseul sind 3 St. entschieden roth und nur 1 gelb. Var.: a. Die 2te „chevron*-Binde ist aulsen getheilt, wie bei meinem Margelan-Stücke. b. Bei dem gelben Expl. sind die beiden chevron-Binden sehr scharf ausgeprägt und die 2te reicht bis zur Naht. 9. Z. ocellata Pallas. Scheint kaum in der Grölse der Flecken zu varliren. 10. Z. calida Pall. var. maculata Oliv. (Die 2 Binden er- reichen die Naht und Aufsenrand), 12—21 mill. lang. 11. Z. Schrenkii Gebl. 19—25 mill. | Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Zur näheren Kenntnils einiger Uarabicinen-Gattungen von Dr. L. v. Heyden. In Heft No. 8. Vol. VI. 1882. Mittheil. Schweiz. Entom. Ges. befindet sich eine sehr beachtenswerthe Arbeit von des Gozis „Me- moire sur les pores setigeres prothoraciques dans la tribu des Car- nivores. Col&opteres“. An der Hand dieser charakteristischen Merk- male werden die Carabicinen in 5 Gruppen vertheilt. Ich unter- lasse es hier näher darauf einzugehen; es sei nur erwähnt, dafs zum Theil auf diese borstentragende Punkte einige neue Gattungen aufgestellt werden. Der Verfasser sagt ausdrücklich, dafs er vor- erst nur die französischen Arten berücksichtigt habe. 1. Auf Harpalus punctatostriatus Dej. wird die Gattung Ar- tabas gegründet, ausgezeichnet durch 7—9 borstentragende Punkte an den Seiten des Halsschildes (alle Harpalus haben nur einen solchen vor der Mitte) und eine Punktirung, die wenn auch weit- läufig, so doch über das ganze Halsschild verbreitet ist. — Hier- her stelle ich als zweite Art den südeuropäischen dispar De). 2. Pardileus begründet auf Harpalus calceatus Duft. Augen und Schläfe sind glatt (bei Ophonus und Pseudophonus deutlich pu- bescent; die zwei äulsersten Deckenzwischenräume sind nicht punk- tirt; durch oben behaarte T’arsen von den Harpalus verschieden. 3. Aristus Latr. muls dem älteren Namen Ditomus Bon. (non Latr.) weichen; für Ditomus auctorum wird Sabienus eingeführt und dabei erklärt, warum die Namen Carterus, Odontocarus und Odogenius nicht Verwendung finden können. 4. Anchomenus dorsalis Pontopp. bildet die Gattung Clibana- rius. Das dritte Fühlerglied an der Spitze pubescent und dadurch mit Europhilus Chaud. verwandt, aber durch herzförmiges Hals- schild, reehtwinklige Hinterecken und zweifarbige Decken als ein- zige Ausnahme in der Platynus-Gruppe verschieden. Agonum zer- fällt in Batenus Motsch. (livens Gyll.) und Agonum. — Platynus Bon. zerfällt in 4 Untergattungen: Platynus (Typ complanatus Dej.); Anchodemus Motsch. (cyaneus Dej., als zweite Art stelle ich dahin 70 L. v. Heyden: zur näheren Kenntnüfs Dohrni Fairm. vom Bosz-Dagh); Limodromus Motsch. (Typ junceus Scop.) und Anchomenus Bon. (Typ albipes F.) — Europhilus Chd. (Typ micans Nie.). — Folgt Clibanarius. 5. Adialampus Gozis enthält die kleinen Scarites - Arten: laevigatus, arenarius und planus. Für den letzten stellte zwar Chaudoir die Gattung Taeniolobus auf, aber das Hauptmerkmal (3 erste Bauchsegmente an der Basis gerandet) ist nicht constant und findet sich auch theilweise bei den anderen. Auf p. 296 wer- den Scarites und Adialampus scharf gekennzeichnet. Die Bauch- segmente sind ganz verschieden mit borstentragenden Punkten be- setzt: Scarites mit 2, 3 oder 4, Adial. höchstens mit 1. 6. Aello mit der Art Prevosti Dej., von allen Pierostichus, wohin er früher gestellt wurde, durch ungerandete Basis der Decken verschieden und hierdurch mit Percus verwandt. Der Seutellar- streif ist vorhanden. Ich stelle hierher noch: Selmanni Duft. und fossulatus Schh. Le} i. Lianoe mit der einzigen Art (Pterostichus olim) Boisgi- raudi Dufour 2 (Dufouri Dej. g) mit 2 oder 3 Poren vor der Hauptpore (in der Mitte des Halsschildrandes); Deckenende zwei- spitzig bei J und 2, doch beim 2 deutlicher. 8. Gozis machte meines Wissens zuerst darauf aufmerksam, dafs bei Molops die Fühler vom dritten Gliede an pubescent sind, dafs die Oberseite der Tarsen einzeln punktirt ist und dals in je- dem Punkt ein deutliches Haar steht. Von nicht französischen Gattungen haben aber Tanythrix Schaum und Stenochoromus Miller dieselben Merkmale. Molops hat an den Seiten des Hals- schildes die Normalporen (d. h. einen in der Mitte und einen an der Hinterecke) der Gozis’schen Gruppe V. — Tanythrix hat aus- serdem vor der Mittelpore jederseits 2, Stenochoromus vor der Mit- telpore je 3 borstentragende Punkte. Das Analsegment ist an der Spitze jederseits der Mitte bei Molops d mit je 1, 2 mit je 2, Ta- nythriv Z mit je 2, Q mit je 4 (von denen 1, 2, 3 nahe zusam- men), Stenochor. g\ mit je 1, 2 mit je 2 borstentragenden Punkten versehen. Beim g' Stenoch. ist nach Reitter, der sein Material auf meinen Wunsch hin untersuchte, das Analsegment ganz glänzend; die zwei Punkte sind weit voneinander abgerückt und entsprechen den äus- seren des 9. Beim d' ist die hintere Hälfte des Analsegments matt mit jederseits 2 Punkten, die gleichweit von einander abstehen. Die Vordertarsen des S sind nur sehr schwach erweitert. Der Penis ist dick, konisch, gerade, an der Spitze abgerundet. einiger Carabicinen-Gattungen. 71 9. Ich besitze von Tanythrie marginepunctata Dejean durch Sturm ein typisches 2, das ich zu edura Dej. ziehe. Dejean kannte nur ein Q, alle Angaben beziehen sich auf dieses Geschlecht. Die kupferröthliche Abbildung leitet irre, da es in der Diagnose heilst „nigra“ und Dejean selbst sagt „sa couleur est entierement d’un brun roussätre; mais il me pareit recemment transforme et je presume que cette espece doit &tre d’un noir brillant comme l’edura“. Meine Stücke variiren innerhalb des Geschlechts in den Längen- und Breitendimensionen der Körpertheile. 10. Zur Gattung Pedius Motsch. (Vorderrand und Seiten jedes Bauchsegments mit einer Furche, wie bei Orthomus, von denen sie sich durch stark punktirte Unterseite, lange Fühler und in der Mitte eingeschnürten Körper unterscheiden) gehören inguinatus Sturm, siculus Levrat, inaequalis Marsh. und ineptus Cocq., die frü- her zu Lagarus, sowie cupripennis Fairm., decipiens Waltl et var. baeticus Ramb. und crenatus Dej., die früher zu Poeeilus gestellt wurden, und ferner eine neue Art, die ich benenne: Pedius Tauricus Heyden. Magnus, latus, niger; supra vio- laceo, lateribus magis viridi-caeruleo tinctis; tibüs apice tarsisque rufis. Capite laevigato, perparum punctato. Thorace longitudine latiore, fere discıiformi, converiusculo, lateribus fere usque ad an- gulos posticos rotundatis, ante angulos ipsos rectos perparum con- stricto; medio leviter canaliculato, ad angulos posticos evidenter plicato, intra plicam striga forti sed non longa; basi evidenter laze punctata, disco levissime punctato, transversim conspicue rugoso: Elytris magis converis quam in congeneribus, thorace parum latio- ribus, ellipticis, lateribus parum arcuatis, supra fortiter striatis, sed in strüs punchs non crenulatis sed minus profundis simplicibus ad latera evanescentibus; interstitüs subconvexis, interstitio tertio pun- ctis post medium binis. Antennis fuscis, articulis tribus primis lu- cidis obscurioribus. Subtus subopacus ad latera fortissime puncta- tus. — Long. 12 mill., lat. elytr. 44, lat. thor. 34 mill. Pedio crenato Dej. affinis magnitudine, sed latior, convexior, aliter punctatus. Dom. O. Retowski duo exemplaria prope Theodosiam Tauriae reperit, quorum unum benevole mihi dono dedicavit. 11. Zu Pedius oder in dessen nächster Nähe stelle ich nun auch die Adelosia !yrodera Chaud. aus der Krim, denn auch sie hat die eigenthümlichen furchenartigen Begrenzungen der Bauch- segmente. Sie steht in näherer Beziehung zu den kleinen gelb- 72 L. v. Heyden: zur näheren Kenntnifs rothen Arten (früher Zagarus), während Tauricus m. mehr der Ver- treter der spanischen Arten (früher Poecilus) im Osten ist. 12. Adelosia. Hierher picimana Duft. (1812) —= macra Ste- phens (1836); anachoreta Menetr. (Caucas.) grölser, flacher, dunkler und ?nivicola Men., die ich aber wegen des nicht umkanteten Pro- sternums und der ganzen Gestalt eher zu den caucas. Pterostichus stellen möchte. Sie stammt aus den Alpen von Daghestan. 13. Actephilus Steph. (Lagarus Chaud.) mit vernalis Panz. und der grolsen, oben etwas bläulichen südeuropäischen Varietät cursor Dej. (beschrieben Spec. III. 1828. p. 243) = maritimus Gau- bil (Revue Zool. 1844. p. 340). Die Gaubil’sche Art scheint zwar nicht hierher zu gehören nach stria prima prope scutellum bifur- cata. Bei dem deutschen vernalis findet sich dieser Scutellarstreif allerdings nicht, aber bei einem cursor aus Dalmatien in meiner Sammlung ist auf der linken Decke der Beginn eines solchen zu sehen. Die Punktirung des Halsschildes ist bald mehr, bald we- niger ausgebreitet, bei einem sehr grolsen Stücke aus Rumelien ist sie ganz geschwunden. — 2te Art: submetallicus Chdr. aus Sarepta. 14. Zu Tapinopterus Schaum (umkantetes Prosternum, kurze Episternen, rudimentären Scutellarstreif und Analsegment 5 mit je 1, 2 mit je 2 borstentragenden Punkten seitlich der Mitte): 1) Duponcheli Dej. (protensus Schaum) vom Parnass. 2) ambiguus Fairm., Corsica. 5) laticornis Fairm. — Johannis Peyr. — Rho- dius Mill. von Caramanien und Rhodus (12 mill. lang), der mit Duponcheli, wohin ihn der neue Marseul Catalog als Var. stellt, gar nichts zu thun hat (er ist rothbraun, Halsschild allmälig nach hinten verengt, die Ecken als kleine Zähnchen vorstehend, während Dupont [19 mill. lang] deutlich rechtwinklige Hinterecken hat). 4) Der echte extensus Dej., der auf den Jonischen Inseln vorkom- men soll (1 Ex.!). Meine Stücke aus Rumelien und Kodscha-Bal- kan Merkl (nach meiner fälschlichen Bestimmung hin als Fairmairei versandt). 5) insidiosus Fairm. vom Bosz-Dagh (= Carradei Gaut.). Marseul Catalog stellt noch hierher den 19 mill. langen Haptoderus (wohin ihn Chaud. stellt) Fairmairei Chaud. — cephalotes Gautier von Trapezunt. Der g' hat jederseits der Mitte 2 nahe zusammen- stehende, das @ 3 (von denen 2, 3 näher zusammen) borstentra- gende Punkte; er gehört also zu keiner der beiden Gattungen. Das Seutellum ist sehr breit und kurz, statt dreieckig. Ich schlage den Namen Pferotapinus m. vor. Ebenso wenig kann ich die py- renäisch-asturischen flachen Pterostichus, wie Marseul will, zu Ta- pinopterus stellen. Von der pyrenäischen Seltenheit microphthalmus D) einiger Carabicinen-Gattungen. 13 Delar. aus der grotte du Betharram besitze ich nur 2 Flügdeld., die ich selbst fand. Microphthalmus und den mit ihr nächstver- wandte divaricatus Putz. bei Gorbea in Asturien von Ehlers ent- deckt, halte ich für Pterostichus. Das Prosternum ist nicht umkan- tet; das Analsegment @ hat je 2 Punkte, ZI je 1 und davor in der Mitte einen starken Höcker, der von hinten nach vorn steil abgeplattet ist, als wenn man ihn in dieser Richtung mit dem Fin- ger gedrückt hätte, eine Bildung die z. B. bei fasciatopunctatus Creutz. nur angedeutet ist. — In dieselbe Nähe stelle ich auch Merklii Friv. vom Kodscha Balkan, von dem ich aber nur ® be- sitze. Sie haben je 2 Analpunkte. Nach den Beschreibungen ge- hören sicher zu Tapinopterus: filigranus Mill. von Corfu, spelunei- cola Chdr. von Griechenland, rebellis Reiche Peloponnes. — Der südfranzösische Nodicornis Fairm. scheint eher mit Tanythriz ver- wandt; die Fühler sind stark und kurz. 15. Styracoderus Perez werden die spanischen atramentaria Rosh., Azarae Perez und Martinezi Vuillefr. in Marseul Catalog benannt; ich finde die Gattungsbeschreibung nicht. Ich besitze von jeder Art nur je 1 5, dieselben haben je eine Pore seitlich der Mitte und das Prosternum ist nicht umkantet. Marseul stellt hierher noch den kleinen türkischen Tapinopterus erassiusculus Chdr., der aber umkantetes Prosternum (JS je 1 Pore) hat und daher als aberrante Form vorerst bei Tapinopterus zu belassen ist. 16. Aus der Gattung Pterostichus haben noch auszuscheiden: a) Schaschli Chdr. (planipennis Schaschl), den ich wegen der 2 Poren vor der Mittelpore zu Zianoö stelle. Es ist deshalb auch nieht nöthig den wegen planipennis Sahlb. eingeführten Namen Schaschli beizubehalten. b) graja Dej. aus den Graj’schen Alpen mit 6 Poren in der Vorderhälfte des Thorax und 1 in den Hinterecken, die Augen sind flach facettirt. Abdominalsegment des Z'! mit einem breiten, scharfen Höcker nahe der Basis, zwischen dem Höcker und der Spitze breit verflacht, vor der Spitze selbst mit je einer Pore seit- lieh der Mitte; 2 einfach mit je 2 weit voneinder stehenden Poren; der Scutellarstreif fehlt, Basis der Decken scharf gerandet. Füh- lerglied 3 an der Basis eingekniffen. Ich nenne die Gattung Alecto (eine der Harpyien). c) Rhilensis Rottb. vom Rhilo Dash (Balkan) mit 3 Poren in der Vorderhälfte nahe der Vorderecke, 1 in den Hinterecken, aber keinen in der Mitte. Abdominalsegment 9 an der Spitze mit einem Mittellängsfältchen und je 1, 2 einfach mit je 2 Poren. Seutellarstreif rudimentär; Basis der Decken scharf gerandet. Die Gattung nenne ich Phaon (der Geliebte der Sappho). [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft I.] Ooleopterologische Notizen von E. Reitter in Mödling, bei Wien. 1. Bythinus Sternbergi Schmidt (1336) ist sicher mit B. nodi- cornis Aube (1833) identisch. 2. Bythinus montripes Reitter ist, wie ich schon an anderer Stelle berichtigt habe, mit aedipus Sharp gleich; der letztere ist jedoch wieder mit Zusitanicus Sauley identisch. 3. Scydmaenus Capellae Rttr. aus Croatien ist auch von Hrn. Haberfelner bei Lunz in Nieder-Oesterreich mehrfach gesammelt worden; ebenso Bythinus Stussineri Rttr. und Brusinae Rittr. 4. Der von King als Megaladerus (Cephennium) inconspicuus beschriebene Käfer gehört sicher nicht in diese Gattung, sondern zu Euthia. 5. Nitidula ruficollis Solier, auf die ich mich bei der Aufstel- lung der Gattung Catonura (Verhandl. d. Natur. Ver. Brünn 1875 p- 10) bezog, ist nicht diese, sondern eine völlig verschiedene Art, für die ich den Namen Cafonura rufithorax vorschlage. Die So- lier’sche Art ist nach der gegebenen Abbildung ein Olophrum und hat Streifen oder Rippen auf den Figd. 6. Conotelus distinctus Schauf. = luteicornis Erichs. 7. Clambus pilosellus Rttr., aus dem Caucasus, wurde auch von Hrn. Hauptmann Viertl bei Fünfkirchen in Süd-Ungarn erbeutet. 8. Durch ein Versehen habe ich seinerzeit berichtigt, dafs die im Jahre 1879 von Gestro beschriebenen Scaphisoma- Arten zur Gattung Scaphidium gehören; dieselben sind aber in der That als Scaphidium-Arten beschrieben worden. 9. Ostomodes Dohrniü Rttr. = (Grynocharis) pilosula Crotch. Weiters will dieses Thier Hr. Horn noch mit der ähnlichen Eronyxa lagrioides Rittr. identifieiren. Letztere hat aber gezähnte und ver- wachsene Klauen, und wenn auch das letztere Merkmal auf eine seltene Täuschung beruhen könnte, so stehen noch die stark ge- zähnten Klauen, die ich selbst besonders gezeichnet habe, dieser Deutung entgegen. Für mich bleiben Eronyxa und Ostomodes zwei durch die Bildung der Klauen geschiedene Formen. E. Reitter: Coleopterologische Notizen. 75 10. Paramecosoma Balearica Schauf. = Leucohimatium elongatum. 11. Xenoscelis prolizus Sharp —= Hapalips Ritr. spec. 12. Cryptophagus angustatus Lucas aus Alsier hält Bedel für eine Art, die in ein besonderes Genus gebracht werden sollte. Er konnte das typische Exempl. vergleichen (Ann. France 1871, Bull. XVIl.). Ich hatte ihn nach der Beschreibung für Leucohimatium elongatum gehalten; nach der Abbildung ist es jedoch sicher Ca- thartus advena. 13. Oryptophagus laticollis Lucas ist nach Bedel in die Gruppe des C. hirtulus zu bringen (der jedoch keine Art repräsentirt); nach der Zeichnung halte ich das Thier für Triphyllus curticollis Fairm. = Typhaea umbrata Baudi = Typh. maculata Perris. 14. Cryptophagus flavipennis Faldm. läfst sich auf C. dentatus zwanglos beziehen. 15. Oryptophagus Mascariensis Rttr. kommt auch in Südspa- nien, bei Algeciras, vor, wo ihn Freund Hans Simon sammelte; ebenso Cr. durus Ritr., der nach Exemplaren aus Algier beschrie- ben wurde. 16. Nach gesehenen Typen von Motschulsky im k. k. Museum bestätigt sich meine Annahme, dafs die Corticaria Pharaonis un- sere gewöhnliche fulva ist. 17. Holoparamecus tuberculatus Motsch. = H. caularum. 18. Corticaria psammeticha Motsch. — eine Migneauzia. 19. Als Eudodactylus trimaculatus Motsch. befindet sich ein Typ ebenfalls im k. k. Hofmuseum in Wien, der meines Wissens nicht beschrieben ist und zur Gattung Tomarus Lec. gehört. 20. Bedel berichtigt in den Annal. France 5. Ser. VIII. Bul. p. XXIV., dafs Latreille die Gattung Elmis auf E. Maugei (also nicht wie wir stets schrieben: Maugeti) gegründet hat. Als solche hat er aber sicher die heutige E. aenea vor sich gehabt, weshalb die Maugeti in Latreillei Bedel umgetauft wurde. Jedenfalls mufs auch Elm. Maugei als älteste und Latreille’s Art der Typus der Gattung Elmis verbleiben, und darf nicht einer erst später bekannt gewordenen Abtheilung aufoctroirt werden. Gattung Lareynia Du- ‘ val ist demnach ein einfaches Synonym von Elmis Latreille; für die von Mulsant angewendete Gattung Elmis schlage ich den Namen Latelmis vor, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft I.] Ueber Feronia regularis Fisch. und dıe ıhr verwandten Arten von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Die mit Feronia regularis zunächst verwandten Arten sind: Fer. ordinata Fisch. und variabilis Menetr. Aufser diesen Arten, welche im hohen Caucasus vorkommen und die noch zur Unter- gattung Pterostichus gehören, sind zu erwähnen: F. capitata Char., welche mir bisher unbekannt geblieben ist; F. nivicola Men., wozu F. montivayga als g‘ gehört und die sich durch das breite und hohe Halsschild mit scharf rechtwinkeligen Hinterecken und die langen parallelen Figd., die nicht viel breiter sind als der Halsschild, aus- zeichnet; — F. Schönherri Faldm., welche durch die abwechselnd stark markirten Kettenstreifen auf den Flgd. auf den ersten Blick sich kenntlich macht; — endlich F. /acunosa Chaud., ursprünglich aus Trapezunt beschrieben, aber weit im Caucasischen Gebiete ver- breitet; ausgezeichnet durch Gröfse, Form und die in dichten Strei- fen grob grubenartig punktirten Fld. Die letzten 4 Arten werden hier als entferntere Arten über- gangen; ebenso F. caspica. Menetr., die ein echter Pferostichus ist, obgleich sie als Omaseus beschrieben wurde. Ich habe sie bisher als F. Talychensis i. 1. versendet. Meine zahlreich von Leder gesammelten F. ordinata und regu- laris stimmen mit der Beschreibung überein; sie wurden mir als solche auch von Putzeys agnoseirt. Die rothschenkelige ordinata kommt immer in Gesellschaft der schwarzbeinigen regularıs vor; Leder sammelte sie stets auf der Hauptkette des Causasus, beson- ders häufig am Kasbek und in Cheffsurien, immer in einer Höhe von 7—-9000 Fu[s über dem Meere. An der ersten Loecalität be- reits von Motschulsky, Kolenati und Chaudoir gefunden. Dals man die F. ordinata als eine Varietät mit rothen Schenkeln bisher nicht zur regularis gestellt hat, muls befremden, da wir analoge Fär- bungsverschiedenheiten der Beine innerhalb dieser Gattung in Menge kennen. Für Leder, der diese Thiere in beiden Formen unter E. Reitter: über Feronia regularis. 77 einem Steine zahlreich gesammelt hat, und für mich, der grolse Reihen derselben durchmustern konnte, giebt es in dieser Beziehung keinen Zweifel. Die ordinata ist in der Folge als rothschenklige Varietät mit der regularis zu vereinigen. Aus dem in entomologischer Beziehung noch kaum bekannten Swanetien brachte Freund Leder im Jahre 1331 mehrere neue Feronien mit, welehe mit der vorigen Art in sehr naher Verwandt- schaft stehen und hier auseinander gehalten werden sollen, und zwar: Halsschild mit schräg rechtwinkligen Hinterecken; Fld. mit kurzem Seutellarstreif am zweiten Zwischenraume. Körper schwarz, glänzend. Der 3te, Ste kind 7te Zwischenraum der Streifen auf den Figd. mit 5 bis 8 gröfseren Punkten besetzt; Streifen am Grunde fein a Schenkel roth (ordinata) oder schwarz . . a lerenulanıs: Nur der äte nam) de Streifen auf den Flügeld. mit 3—4 Punkten besetzt; Streifen am Grunde glatt. Schenkel immer roth . . . 2.12, Swanelica. Halsschild mit sehr stumpfen oder fertdi verrundeten Hin- terecken. Flügeld. mit kurzem Scutellarstreifen, gestreift, Streifen am Grunde glatt, nur der 3te Zwischenraum mit 3 Punkten besetzt; Schenkel schwarz, seltener roth. . 3. obtusangula. Flügeld. mit kurzem Scutellarstreif (?), gestreift, der 3te, öte und 7te Zwischenraum mit 3—6 grölseren Punkten besetzt; Beine schwarz . . 20.0. 4. variabils. Flügeld. oval, ohne kurzen Senalarsı en gestreift, in den Streifen grob kerbartig punktirt, Zwischenräume schmal, ohne Punkte; Schenkel immer roth 5. rudestriata. 1. Feronia regularis Fisch. Ent. Russ. Il. p. 123. Taf. 37. Rio). Aptera, nigra, nitida, prothorace cordato, minus transverso, -basi utrinque longitudinaliter impresso, angulis posticis rectis, acu- tis, elytris thorace vix latioribus, subparallelis, striatis, siriis sub- tilissime punctulatis, interstitüs 3, 5, 7 punctis 6—8 majoribus im- pressis, striola abbreviata scutellari perspicua. — Long. ca. 17 mill. Var. femoribus rufis. (F. ordinata Fisch. |. ec. p. 121. Taf. 37. Fig. 8.) Kasbek, Chefsurien. 78 E. Reitter: über 2. Feronia Swanetica n. sp. Aptera, nigra, femoribus rufis, nitida, prothorace subcordato, minus transverso, basi utrinque longitudinaliter fortissime impresso, angulıs posticis rectis, haud acutis, elytris thorace paullulum latio- ribus, subparallelis, striatis, striis impunctatis, interstitio tertio punc- tis tribus aut quatuor impressis, striola abbreviata scutellari per- spicua. — Long. 14—17 mill. Der ersten Art sehr ähnlich und nahe verwandt und von der- selben durch etwas schmäleres Halsschild mit weniger scharfen Hinterwinkeln und durch die Sculptur der Flügeldecken specifisch verschieden. Die letzteren sind einfach gestreift, glatt, und nur der dritte Zwischenraum hat 3 bis 4 eingestochene Punkte. Die Zwischenräume sind besonders beim g' etwas deutlicher gewölbt. Die Schenkel sind bei allen etwa 60 mir onlagsnlen Stücken leb- haft roth gefärbt. Swanetien, zwischen 8—10,000 Fufs üb. d. Meere. 3. Feronia obtusangula n. sp. Aptera, nigra, nitidula, elytris subopacis, prothorace cordato, minus transverso, basi utrinque longitudinaliter impresso, angulıs posticis subfoveolatis valde obtusis, elytris thorace latioribus, latis, parallelis, depressis, striatis, striis impunctatis, interstitio tertio tri- punctato, striola scutellari subtilissima. — Long. 16—18 mill. Var. femoribus rufis. Ebenfalls den vorigen Arten ähnlich, aber breiter und flacher, schwarz, mäflsig glänzend, die Flügeldecken beim g' etwas, beim 2 mehr matt. Kopf viel schmaler als der Halsschild, glatt, Stirn- furchen tief. Halsschild herzförmig, etwas breiter als lang, vor der Mitte am breitesten, Mittellinie tief, die Längsbasalstriche stark eingedrückt, Hinterwinkel sehr stumpf, mit einem undeutlichen Grübchen. Flügeldecken etwas aber deutlich breiter als der Hals- schild, 2 Mal so lang als zusammen breit, fast parallel, gestreift, in den Streifen nicht punktirt, Zwischenräume flach, der öte mit 3 feinen Punkten besetzt, wovon die unteren einander mehr genä- hert sind. Fühler und Beine schwarz, sehr selten sind aber die Schenkel düster roth. Swanetien, mit der vorigen. Feronia regularis. 79 4. Feronia variabilis Men. Cat. rais. 1832. p. 122. Diese Art ist mir unbekannt. Ihre Diagnose lautet: Aptera, nigra, thorace subcordato, angulis posticis rotundatıs, basi utrinque impresso; elytris planiusculis, subparallelis, striatis, interstitüis tribus inaequaliter punctulatis. — Long. 6—7 lin. An den Bergen beim Elbrus, 8$—9000 Fufs üb. d. M. 5. Feronia rudestriata n. Sp. Aptera, nigra, femoribus rufis, nitida, prothorace subcordato, minus transverso, basi utrinque impresso, angulis posticis valde ob- tusis, elytris thorace parum latioribus, ovalibus, fortiter punctato- striatis, strüs angustis, impunctatis, striola scutelları nulla. — Long. 15—17 mill. Eine sehr ausgezeichnete Art, welche durch die groben Punkt- streifen an cribrata und lacunosa erinnert. Schwarz, glänzend, Schenkel lebhaft roth. Kopf schmäler als der Halsschild, schwer sichtbar punktirt, Stirnfurchen tief. Halsschild etwas breiter als lang, gegen die Basis verengt, schwach herzförmig, oberhalb der Mitte am breitesten, Hinterwinkel sehr stumpf, die Basaleindrücke ziemlich kurz, Mittellinie tief, Scheibe fein querrunzelig. Flügel- decken lang oval, etwas breiter als der Halsschild, ziemlich flach, in gedrängten Streifen grob punktirt, die Punkte häufig zu kurzen Stricheln verflossen, Zwischenräume schmal, ohne Punkte in den- selben und ohne kurzen Secutellarstref. Taster schwarzbraun, Beine schwarz, Schenkel roth. Swanetien, in Gesellschaft von Swanetica und obtusangula, aber sehr selten. An dieser Stelle mag noch die Beschreibung von Pristodac- tyla Caucasica Chaud., ein Laufkäfer, welcher zwischen einem Pterostichus und einem Calathus in der Mitte steht, und in Swa- netien, sub- und hochalpin nicht selten, jedoch in den Sammlungen noch wenig vertreten ist, Platz finden: Pristodactyla (Chaud.) Caucasica Chaud. Enum. Carab. p- 126. Aptera nigra, nitidula, capite parvo, prothorace longitudine pa- rum latiore, antrorsum parum, basin versus magis attenuato et ma- gis late reflezro, angulis posticis rotundatis, elytris thorace latiori- bus, ovalibus, striatis, striis impunctatis, interstitio tertio maris bi- 80 E. Reitter: über Feromia regularıs. feminae tripunctato, octavo subhumerali latiore, striola scutellari ab- breviata. — Long. 10—14 mill. Schwarz, einfarbig, Fülse, Palpen und häufig auch die ersten Fühlerglieder braunschwarz, mälsig glänzend. Kopf halb so breit als der Halsschild, fast glatt, zwischen den Fühlern mit einer seichten Querfurche, die Seitenfurchen kurz und sehr seicht. Ober- lippe schwarz, hornig, am Spitzenrande mit einer Reihe feiner Punkte. Fühler dünn, die Mitte des Körpers knapp erreichend. Halsschild etwas breiter als lang, dicht oberhalb der Mitte am breitesten, nach vorn etwas, zur Basis mehr verengt, Hinterwinkel abgerundet, die vorderen schwach niedergebogen, stumpfspitzig, wenig vortretend; Scheibe höchst fein querrunzelig, Mittellinie stark, neben dem Seitenrande vorn sehr schmal, gegen die Hinter- winkel allmählig breiter und tiefer niedergedrückt; ein besonderer abgegrenzter Eindruck fehlt an der Basis. Schildehen klein, glatt. Flügeldecken breiter als der Halsschild, oval, leicht gewölbt, gleich- mälsig gestreift, am Grunde der Streifen nicht punktirt, mit sehr kurzem Scutellarstreifen, der dritte Zwischenraum beim Männchen gewöhnlich nur mit 2, beim Weibchen mit 3 eingestochenen Punk- ten, die Punkte fast im dritten Streifen gelegen, der Ste Zwischen- raum in der Nähe der Seiten breiter. Unterseite nicht punktirt, alle Bauchringe in der Mitte, jederseits in Nähe des Hinterrandes mit einem borstentragenden Punkte, Analsegment in beiden Ge- schlechtern einfach, beim Männchen einen unmerklichen stumpfen Winkel bildend; Penis des Männchens an der Spitze leicht verdickt und abgestumpft. Auf den Bergen von Swanetien in bedeutender Höhe nicht selten. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIlI. 1385. Heft I.] Stellung und neue Arten der asiatischen küsselkäfer- sattung Calapionus von J. Faust. Zahlreiche neue Catapionus- Arten liefsen es wünschenswerth erscheinen, die bisher nur wenig bekannte Gattung, welche von Tournier (Annal. d. Belg. 1877) mit Recht in die Nähe der Gat- tung Cneorhinus Sch. gebracht wurde, mehr zu präcisiren, da eine generische Trennung beider Gattungen jenem Autor nicht ganz gelungen ist. Das kritiklose Einziehen der Gattungen Lacordaireus und Leptolepurus Desbr. sowie die wenig überzeugende Begründung der Gattungen Dactylorhinus und Attactagenus Tourn. haben die Berechtigung dieser 4 Gattungen zweifelhaft erscheinen lassen und machten eine Durchsicht derselben nothwendig. Seidlitz hat in seiner Fauna baltica die Brachyderides mit den Otiorhynchides Lacordaire’s vereinigt und aus ihnen seine Cneorhi- nini mit geschlossenen Körbehen an den Hinterschienen ausge- schieden. Das mag für die baltische Fauna vielleicht ausreichen, für die exotischen Faunen jedenfalls nicht, da sonst Gattungen zu den Cneorhinini gezogen werden müfsten, welche Seidlitz sicher zu seinen Otiorhynchini zählen würde. Von europäischen Gattungen werden loc. eit. z. B. Holcorhinus und Nastus zu den Otiorhynchini gestellt, obgleich dieselben entschieden geschlossene Körbchen ha- ben, also zu den Cneorhinini Seidlitz gezählt werden mülsten. Es geht hieraus hervor, dafs die Form der Hinterschienenspitze in ihrer Bedeutung für die Spaltung der Adelognathes Cyclophthalmes - von Seidlitz überschätzt worden ist. Zu wie unnatürlichen Ver- schiebungen dieser Weg :ühren würde, mag ein Beispiel zeigen. Da Peritelus familiaris und griseus deutliche, wenn auch kleine ge- schlossene Körbehen haben (Suffrian Stett. entom. Zeitschr. 1840. p.55 macht bereits darauf aufmerksam), so mülsten dieselben nicht nur aus der Gattung Peritelus, sondern auch von den Otiorhynchini ausgeschlossen und zu den Cneorhinini Seidl. gebracht werden. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 6 832 J. Faust: über Wenn nun Nastus und Holcorhinus als mit nicht geschlosse- nen, Liophloeus aber als mit geschlossenen Körbchen angesehen werden, so resultirt hieraus, dals wir über den Begriff von offenen und geschlossenen Körbchen nicht einig sind. Suffrian erwähnt (Stett. entomol. Ztschr. 1848. p. 54 und 55) zuerst 2 Arten von Körbchen, die eine ist Cneorhinus eigen, die andere soll sowohl Geonomus, Barynotus als auch Hylobius, beide gewissermalsen vereint aber Psalidium haben. Untersucht man aulser diesen 5 Gattungen noch Liophloeus auf seine Körbchen- bildung, so findet sich bei Cneorhinus, Geonomus, Barynotus und Psalidium eine, bei Liophloeus eine zweite und bei Aylobius eine dritte Art von Körbchenbildung; eine vierte Art die bekannten offenen Körbchen hat z. B. Brachyderes. Lacordaire unterscheidet geschlossene, offene Körbehen und Körbchen mit einer lame mucronale, wie bei Hylobius. Zwischen letzteren und offenen Körbchen stehen die Liophloeus- Körbchen; alle drei Arten von Körbchen haben die äufsere Kante mit kürzeren oder längeren Borsten gekränzt, die den Tarsen zuge- wendete Kante ebenfalls mit (Cneorhinus) oder ohne Borsten (Hy- lobius und Liophloeus). Für eine einheitliche Auffassung schlage ich folgende Benen- nungen vor: 1. Aufsenrand der Körbchen scharf kielförmig ohne Spur einer Erweiterung dieses Randes gegen die Tarsen und mit Borsten gekränzt . . offene Körbchen, corbulae apertae (Brachyderes). 1. Aufsenrand der Körbchen mit Borsten gekränzt, aber aufser- dem in eine schmale oder breite Fläche gegen die Tarsen er- weitert. 2. Der gegen die Tarsen gerichtete Rand dieser Fläche kahl ohne Borsten . . falsche Körbchen, corbulae pseudocavernosae (Lio- phloeus, Hylobius). i 2. Der gegen die Tarsen gerichtete Rand dieser Fläche stets und gewöhnlich länger geborstet als der Aufsenrand . . geschlos- sene Körbchen, corbulae cavernosae (Cneorhinus). Die falschen Körbehen wie bei Liophloeus und Hylobius sind als Modifikationen der offenen anzusehen. Zur Theilung der Adelognathes Cyclophthalmes Lac. mit ge- knieten Fühlern läfst sich in erster Linie die Lage, weniger die Richtung der Fühlerfurche verwerthen; es kann sein: die Rüsselkäfergattung Catapionus. 83 1. Die Furche oberständig (scrobs superna), wenn mindestens die Unterkante derselben von oben in ihrer ganzen Länge sichtbar, d.h. wenn die Breite des Rüssels über die Furchen- unterkante gemessen grölser als die über die Oberkante ge- messen ist. Pterygien vorhanden oder fehlend. Otiorhynchint. 1. Die Furche seitlich (scrobs lateralis und sublateralis), wenn keine der Furcherkanten in ihrer ganzen Länge von oben sichtbar ist. Brachyderint. Die Richtung der Furche kann erst später zur Trennung ein- zelner Gattungen oder Gruppen verwendet werden; eine viel grös- sere Rolle für Gruppirung spielen die entweder in ihrer ganzen Länge oder nur theilweise sichtbaren oder ganz unsichtbaren Epi- sternalnähte der Hinterbrust. Die Otiorhynchini zerfallen etwa in folgende Gruppen: 1. Thorax hinter den Augen gewimpert (exotische Gattungen, welche besser zu den Oxyophthalmen zu bringen sind). 1. Thorax hinter den Augen ungewimpert. 2. Episternalnähte der Hinterbrust ihrer ganzen Länge nach sichtbar. 3. Körbehen geschlossen . . . . . . . Holcorhinus, Nastus. 3. Körbchen offen . . Elytrodon, Cyclomaurus, Mylacus, Ptochus, Laparocerus, Phyllobius, Alsus, Myllocerus, Metacinops? . Episternalnähte rudimentär oder ganz fehlend. . Körbchen geschlossen . Peritelus Gruppe 3. (Seidlitz Monogr.) 4. Körbchen offen ... Peritelus, Caenopsis, Stomodes, Parameira, Otiorhynchus. SE) Die Brachyderini zerfallen auf dieselbe Weise in natürliche Gruppen. Durch hinter den Augen gewimperten Thorax scheiden sich zuerst die Tanymecini mit ganzen oder abgekürzten Epister- nalnähten, mit offenen oder falschen (Tanymecus), mit geschlossenen Körbchen (Chlorophanus) aus. Von den übrigen Gattungen der Bra- chyderini können für die europäische Fauna diejenigen mit ge- schlossenen Körbchen als Cneorhinini ausgeschieden werden und geben etwa folgendes Bild: 1. Klauen frei. 2. Episternalnähte der Hinterbrust ihrer ganzen Länge nach sichtbar... martin SER 0. ae ine na TeoNenTus: 2. Episternalnähte abgekürzt. 3. Stirn-mit, Querfurche,... „i..,e.# seien... Psalidium. 3. Stirn ohne Querfurche . . .. 2. 2.0.20... . Barynotus. 6* 84 — J. Faust: über . Klauen am Grunde verwachsen. . Episternalnähte abgekürzt, Abdominalsegment 1 an der Spitze gerade abgestutzt, Fühlerfurche überall gleich breit und tief, oben und unten scharf begrenzt. . Vorderhüften dicht am Vorderrande des Prosternums, Vorder- schienen aulsen an der Spitze erweitert, Rüsselbasis oben und an den Seiten ohne Quer- oder Längsfurchen, breiter als die Spitze, diese kaum gebuchtet, Intercoxalfortsatz höchstens so breit als Abdominalsegment 2 lang und schmäler als die Hin- terhüften breit, Körbchen breit geschlossen, dicht beschuppt und behaart . . Leptolepurus Desbr. (Typ meridionalis Duv.). . Vorderhüften in der Mitte des Prosternums, Vorderschienen nicht erweitert, Rüssel mit parallelen Seiten, Basis oben und an den Seiten mit Quer- und Längsfurche, Spitze ausgerandet oder tief ausgeschnitten, Intercoxalfortsatz so breit als Seg- ment 2-+5 lang und so breit als die Hinterhüften. . Körbehen breit geschlossen, dicht beschuppt und behaart, Rüsselspitze schräg nach unten abfallend, vorn ausgerandet, Episternalnaht auf die halbe Länge sichtbar Cneorhinus Sch. (Typ barcelonicus Hrbst.) . Körbehen schmal geschlossen, kahl oder nicht dicht beschuppt, Rüssel an der Spitze nicht abfallend, vorn tief dreieckig aus- geschnitten, Episternalnaht nur auf 1/; der Länge sichtbar Lacordaireus Desbr. (Typ prodigus Fabr.) . Episternalnähte der ganzen Länge nach sichtbar, Abdominal- segment ]1 an der Spitze ausgebuchtet, Fühlerfurche wie oben und unten gleich scharf begrenzt, zu den Augen hin verflacht. . Körbchen breit geschlossen, dicht beschuppt und behaart, In- tercoxalfortsatz fast so breit als Segment 2-+-3, fast so breit als die Hinterhüften, Fühlerschaft die Mitte der Augen errei- chend, Rüsselspitze in der Mitte ausgerandet oder ausge- schnitten. . Vier Vorderschienen an der Aulsenspitze lappenartig erwei- tert, Rüssel deutlich kürzer als Kopfdurchmesser, an der Basis breiter als an der Spitze, hier flach ausgerandet mit aufge- stülpter scharfer Kante Dactylorkinus Tourn. (Typ geminatus Fabr.) . Schienen ohne Erweiterung, Rüssel so lang oder länger als der Kopfdurchmesser, mit parallelen Seiten, an der Spitze drei- eckig ausgeschnitten, Ausschnitt ohne erhabenen Rand Attactagenus Tourn. (Typ exaratus Marsh. die Rüsselkäfergattung Catapionus. 85 7. Körbchen schmal geschlossen, kahl oder nur spärlich be- schuppt, Intercoxalfortsatz wenig breiter als Segment 2 lang, immer bedeutend schmäler als die Hinterhüften breit, Fühler- schaft den Augenvorderrand kaum erreichend, Rüsselspitze 3buchtig. . . . . . Catapionus Sch. (Typ basilicus Sch.) Die Gattung Cneomorphus Seidl. ist mir unbekannt geblieben; mit geschlossenen Körbehen gehört sie jedenfalls zu den Cneorhi- nuini. Statt Liophloeus mit, wie schon oben bemerkt, falschen Körbehen und am nächsten den Otiorhynchini stehend (daher an die Spitze der Bruchyderini zu stellen), mulste Psalidium mit ge- schlossenen Körbchen hierher gezogen werden. "chönherr’s Gattungs-Diagnose von Catapionus ist in einigen wichtigen Punkten zu ergänzen. Genus Catapionus Schönh. Oculi subrotundati, paulo prominul. Rostrum capite angustius, apice in medio evidenter utrinque le- viter emarginatum, basi infra oculos per incisuram transversam a capite distinclum. Scrobs basin rostri versus plus minusve ampliata et evanescens. Scapus antennarum brevis oculos viz altingens. Prothoraz bası subrotundatus apice truncatus. Scutellum parvum distinctum. Elytra ovata, angulis humeralibus haud vel viz prominulis, su- pra praesertim posterius conveza et declivia, lateribus infleza. Femora mutica. Tibiae subteretes apice truncatae uncoque parvo intus armatae, posticae apice eztus et intus dilatatae corbulisque cavernosis glabris vel parce squamulatıs. Tarsi subtus spongiosi, unguiculis connatıs. Cozae anticae in medio fere prosterni insertae, posticae trans- versae elyirorum marginem attingentes. Metathoraz inter coxas medias et posticas latitudine cozarum intermediarum brevior. Episterna metathoracis angusta, distincta. Pars intercozalis transversa apice obtuse angulata segmenti 2‘ latitudine latior. Sutura inter segmentum primum et secundum paulo curvata. Segmentum secundum tertio longius. Je nach der Tiefe der drei Ausbuchtungen an der Rüsselspitze treten zwei mehr (dann gewöhnlich etwas aufgebogen) oder weni- 86 J. Faust: über ger deutliche Spitzen zu Seiten der mittleren breiten Ausbuchtung auf, welche bei manchen Arten kaum bemerkbar und daher ihren Werth für Charakterisirung der Gattung einbülsen. Caltapionus viridimetallicus Motsch. ist von Motschulsky und Roelofs kenntlich beschrieben. Ich besitze schön grün und perlenfarbig beschuppte Stücke, diese mit rosigem Anflug. Recht konstant in der Form ist der quadratische, an den Seiten vor der Mitte wenig gerundet erweiterte Thorax, dessen runzlige Punkti- rung namentlich an den Seiten zu Längsrunzeln oder Anfängen zu Längsfurchen zusammenfliefst, namentlich an den Stellen, welche die beiden schwarzen Längsbinden einnehmen. Die mittlere Rüs- selfurche tiefer oder flacher mit der langen Stirnfurche zusammen- hängend oder von ihr getrennt und von der schrägen Basalfurche zuweilen erreicht. Deckensculptur besteht wie bei fossulatus aus ziemlich grofsen Punkten in feinen Streifen. Das 2 hat ein stark geschwollenes erstes Abdominalsegment. Am nächsten steht dieser Art fossulatus Mots. Grofse Stücke dieses sind von perlenfarbigen viridimetallicus durch das Fehlen der Rüsselmittelfurche, feiner sculptirten Thorax, aber gröber sculp- tirte Decken, das $ durch nur wenig geschwollenes und der Länge nach eingedrücktes erstes Abdominalsegment und weniger gekeulte Schenkel zu trennen. Gewöhnlich ist fossulatus viel kleiner als viridimetallicus, doch kommen auch eben so grofse Stücke vor (Chabarofka am Amur), bei welchen die Deckensculptur scheinbar etwas feiner als bei kleinen Stücken ist; das erste solcher grofsen Stücke war ich geneigt für eine eigene Art zu halten, zumal das- selbe auch in der allgemeinen Form etwas von meinen übrigen fossulatus abwich. Mehrere grofse Stücke, welche mir später aus derselben Lokalität vorkamen, erwiesen augenscheinlich, dafs eine specifische Trennung derselben von kleinen fossulatus unmög- lich war. Catapionus viridanus Tourn. (Oneorh. malachilicus Gebl. in litt.). Die Untersuchung von circa 30 Stück vom Aral-See, Ala- Tau und Turkestan zeigt bis auf die Schuppenfärbung, dafs die Art recht constant in Form und Seculptur ist. Charakteristisch für gie ist der an den Seitenkanten verrundete Rüssel ohne den den mei- sten Arten eigenthümlichen dreieckigen Eindruck vor den Augen über der Fühlerfurche. Stirn und Rüsselbasis leicht gewölbt, er- stere mit einem länglichen Grübchen, in welches nicht immer die vorn tiefere und etwas breitere Furche des vorn flachgedrückten die Rüsselkäfergattung Catapionus. 87 Rüssels endigt. Geilselglied 5 das kürzeste, höchstens so lang als breit, Fühlerkeule schmal gestreckt, wie auch die Schienen; Schen- kel auch beim 2 deutlich gekeult. Runde Schuppen bedecken die Ober- und Unterseite, jedoch nicht so dicht, dafs auf den etwas dichter beschuppten abwechseln- den Spatien nicht die Grundfarbe der Decken zu erkennen wäre. Unterseite ebenso mit Schuppen bedeckt, welche auf der Mitte der drei letzten Abdominalsegmente durch eine anliegende Behaarung, namentlich beim 2, verdrängt werden. Ich habe hell- und dunkelgrüne, graugelbe und röthlichgraue Stücke mit Metallschimmer vor mir; beim g' sind die abwechseln- den Spatien häufiger heller gefärbt. Kein Stück ist mir vorgekom- men, bei welchem nicht Schuppen von 3—4 verschiedenen Farben eingestreut gewesen wären. Weder an Lokalitäten noch an beson- dere Formen oder Scupturunterschiede gebunden geben diese Far- benänderungen keine Veranlassung, sie mit besonderen Namen zu belegen. Länge 7—11, Breite 3.5— 5.2 mill. d Vorderschienen gekrümmt, Abdominalsegment 1 flach, etwas vertieft, Aftersegment deutlicher fein gekörnt, an der Spitze mit einem Eindruck. ® Vorderschienen nicht gekrümmt, Abdominalsegment 1 erha- bener als 2, Analsegment undeutlich gekörnt, vor der Spitze etwas beulig. C. chrysochloris Ball. von Kuldscha muls viel gröber punktirte Deckenstreifen und kürzeren Rüssel haben. Catapionus lineatus n. sp. Breviter ovatus, convezus, un- dique squamis ovalibus margaritiferis dense tectus, supra subalbido- Iineatus; fronte breviter sulcata;, rostro sua latitudine apice duplo longiore apicem versus dilatato, fere plano, ante oculos utrinque striga obliqua, angulis emarginaturae apicalis haud productis; pro- thorace transverso, basi truncato, antrorsum angustato, lateribus rotundato, supra disperse punctato, dorso pallido - bivittato; scutello parvo nudo; elytris breviter ovalis, humeris vir distinctis, apice ob- tuse (2) vel acuminato- (S\) rotundatis, convezis, striato-punctatis, sutura interstitiisque alternis pallidioribus impunctatis aut planis aut leviter convezis, reliquis obsolete subseriatim punctatis, punctorum magnitudine illis prothoracis aequalibus; pedibus brevibus; tibiis an- ticis rectis posticis paulo curvatis; corpore subtus subvirido-micante, squamoso et piloso. — Long. 6-8, lat. 3-4 mill. (lineatus Gebl. i. 1.) 88 J. Faust: über Eine kleine, hübsche Art, welche sich durch das sehr dichte Schuppenkleid und die gleichgrofsen Punkte auf Thorax, Decken- streifen und Spatien auszeichnet. Form des Attactagenus albi- nus Schönh. Rüssel ganz eben oder nur an der Spitze mit zwei flachen schrägen Eindrücken, welche die übrigens dicht beschuppte drei- eckige Platte etwas herausheben, zur Spitze erweitert. Kopf, Rüs- sel, Beine und Hinterleib etwas abstehend behaart; Schuppen (oval) perlenfarbig, grünlich oder röthlich. Das kleinere gestrecktere hat gewöhnlich mehr Metallglanz. Nicht selten sind die 3 helleren Deckenstreifen unregelmäfsig unterbrochen. Hinterschienen schwach gekrümmt. Die kahle Schwielenstelle fehlt. Körbchen der Hinter- schienen mit wenigen Schüppchen. d' Analsegment aufser den kürzeren anliegenden, mit länge- ren, bürstenartig gestellten Haaren, Vorderschienen vor der Spitze etwas gebuchtet, Hinterschienen an der Innenspitze mit langen, dichten, abstehenden Wimperhaaren. @ ohne diese Merkmale. Von Haberhauer in Mehrzahl am Ala-Tau gesammelt. Catapionus Kraatzi n. spec. Oblongo-ovatus, subdepressus (2) vel parum convezus (|) niger, squamis rotundatis subcupreo- micantibus et cervinis tectus; oculis prominulis; fronte puncto magno impressa vel foveolata; rostro acute angulato, sua latitudine plus duplo longiore, apicem versus parum dilatato, apice biimpresso, sulco basale in frontem assurgente, angulis emarginalurae apicalıs pro- ductis, lateribus utrinque ante oculos striga obliqua canaliculaque ad medium rostri ducta ezarato; articulo 2° funiculi 1° sensim, clava sua latitudine triplo (JS) vel duplo (2) longiore; prothorace subqua- drato, basi vixr rotundato, lateribus ante medium paulo rotundato, supra convezo minus disperse subaequaliter vel lateribus densius punctato, hinc interdum subrugoso; scutello vix conspicuo; elytris prothoracis basi vix latioribus, antice posticeque angustatis, apice ipso conjunetim subacuminatis, dorso subconvezis (7) vel comveris (g), evidenter striato - punctatis, punctis elongatis, interstitüis sub- planis apicem versus brevissime selosis, postice plaga denudata tri- anguları signatis; pedibus elongatis, tibiis anticis sinuatis. — Long. 8—9, lat. 3—4.5 mill. d angustior, tibiis posticis apice intus longiıssime denseque ciliatıs. Q latior, segmento abdominale primo inflato, haud impresso. die Rüsselkäfergattung Catapionus. 89 Eine kleine, gewöhnlich etwas kupfrig schimmernde Art, de- ren 2 die Form von Otiorh. mastix 2 oder eines Elytrogonus, das & aber die schlanke Form von Buryn. umbilicatus Z hat. Bei gewisser Beleuchtung sind, wie bei der Mehrzahl der Ca- tapionns-Arten, 2 heller gefärbte, etwas gebogene Thoraxlängsbin- den bemerkbar. Form und Länge des Rüssels wie bei Zineatus, aber die Stirn mit den halbkugeligen Augen entschieden breiter, die vertiefte Mit- tellinie auf der Basalhälfte erstreckt sich zuweilen bis auf den Scheitel und bis zur Höhe der Fühlereinlenkung, Thoraxvorderrand in der Mitte ausgebuchtet. Punkte in den Deckenstreifen länglich, eingedrückt, Spatien flach oder die abwechselnden leicht gewölbt, unregelmälsig fein gereiht punktirt und äulserst kurz, gewöhnlich nur hinten sichtbar geborstet, Spatium 1 neben der Sutur auf der abschüssigen Stelle erhabener als die Sutur; kleine runde Schuppen bedecken dicht die Oberseite bis auf eine kahle dreieckige Makel unterhalb der Schwielenstelle. Die Anschwellung des weiblichen ersten Abdominalsegments ist bei dieser Art weniger auffallend, das 3 hat ein ähnliches, allerdings längseingedrücktes Segment. Von Haberhauer in Mehrzahl am Ala-Tau gesammelt. Catapionus agrestis n. sp. Breviter ovatus, latissimus, ni- ger, dense griseo-crelaceoque squamosus; fronte canaliculata; rostro angulato prothorace breviore, basi siriga minus oblique impressa, antrorsum minus ampliato, carınato utrinque subsulcato apice pro- fundius impresso; articuli 3° funicuk 1° fere aequale, clava haud elongata; prothorace breve, lateribus medio angulato-dilatato, ante apicem constricto, vir punctato, interdum lateribus inaequale rugoso, vittis 4 cretaceis; coleopteris basi conjunctim emarginalis prothorace vir latioribus, in utroque sezu late rotundato - ampliatis apice ipso conjuncltim subacuminatis, dorso parum convexo postice fortiter de- celivibus, geminato-punctato-sulcatis, interstitüis subcostatis, alternis latioribus, elevatioribus, cretaceo-squamosis, internis seriatim seto- sis; corpore subtus cretaceo- vel margaritaceo-squamoso. — Long. 10—11, lat. 6—7 mill. Eine durch seine beim g'Q2 gleich breiten, fast kreisförmigen Decken ausgezeichnete Art. Die graue Oberseite erhält durch die vier weilsen Thoraxbinden und weilsen Deckenrippen ein gestreif- tes Aussehen. Während auf dem Thorax nur ab und zu ein ver- tiefter Punkt (die dunklen Seiten gerunzelt) zu bemerken, sind die 90 J. Faust: über Decken von flachen Furchen durchzogen, in denen eingedrückte grübchenartige Punkte stehen; von den abwechselnd erhabeneren und breiteren Spatien ist besonders das Schulterspatium scharf kielförmig, der Rücken flach gewölbt, die Seiten bis zum Marginal- saume sehr schräg nach unten und innen abfallend. Der fast parallele Rüssel mit sehr schwachen Pterygien ist oben flach, bis zur vorderen dreieckigen Fläche gekielt und beider- seits mit einer breiten, vorn tieferen Längsfurche; beide Furchen vereinigen sich in der länglichen Stirngrube; Quereindrücke an der Rüsselbasis tief, fast quer, Längseindrücke vor den Augen an den Seiten nur angedeutet. Fühler sehr kräftig mit auffallend lose ge- gliederter Geilsel, deren Glied 1=3 und etwas kürzer als 2. Die kable Schwielenstelle fehlt. Ein g' besafs ich seit längerer Zeit aus Taschkent; ein 2 von Balassoglo, 12. Juni am Flüfschen Dschilka (unweit der Stadt Usgen) todt gefunden, wurde mir freundlichst überlassen. Letzte- res ohne Antennen und Analsegment ist sehr gut in der Zeichnung erhalten. g\ Erstes Analsegment wenig geschwollen, Vorderschienen län- ger, vor der Spitze tiefer ausgerandet. Q Erstes Analsegment stark geschwollen, Vorderschienen kür- zer, vor der Spitze wenig ausgerandet. Catapionus semiglabratus nov. sp. Oblongus, comvezus, niger, subnitidus, supra minutissime granulifer, suturam marginem- que apice praeter glabratus, corpore subtus lateribus dense subal- bido squamosus; fronte foveolata; articulis 4 primis funiculi elon- gatis, 1° et 4° brevioribus; rostro prothorace nonnihil breviore, antrorsum ampliato, angulis lateralibus obtusis, basi impressione transversa viz indicato; prothorace subquadrato, basi parum rotun- dato, apice emarginato, lateribus plus minusve rotundato - ampliato ante basin sinuato, angulis posticis acutis; coleopteris basi protho- race latioribus, conjunctim emarginatis, elongato-ovaltis, apice con- Junctim acuto-rotundatis, tenuissime striato-punctatis, sulura postice setosis; pedibus elongatis; femoribus supra squamulatis subtus pwlo- sis; abdomine nitido, confertim punctato, lateribus solummodo squa- moso. — Long. 8—10, lat. 3.7—5 mill. S segmentis abdominalibus duobis primis in ilo plano sitis, segmento anale obtuse rotundalo, apice parum impresso. 2 segmento abdominale 1° paulo inflato, longitudinaliter im- presso, segmento anale acuminalo. die Rüsselkäfergattung Catapionus. 91 Die Art erinnert in der Form an Liophloeus aquigramensis. Der Rüssel hält in der Form die Mitte zwischen dem rundlichen des veridanus und dem eckigen des lineatus, Basaleindruck oben kaum angedeutet, an den Seiten tief, Oberfläche fast eben oder mit einer feinen eingedrückten Linie neben dem Seitenrande, an der Spitze beiderseits deutlich eingedrückt und leicht abfallend, Spitzen- ausrandung wie gewöhnlich, Seiten mit spärlichen Punkten bestreut, welche aber feiner sind als die an den Thoraxseiten. Thoraxvor- derrand in der Mitte leicht ausgebuchtet; Schildchen deutlich, drei- eckig; Decken mit scharf gerundeten Schultern, eiförmig mit der grölsten Breite etwas hinter der Mitte, die feinen Punktstreifen sind an der Basis markirter, zuweilen eingedrückt, die mittleren hinten sehr undeutlich. Durch eine kräftige Loupe betrachtet erscheint die ganze Ober- seite mit kleinen, flachen, von einander getrennten Körnchen oder Schüppchen bedeckt, welche aber schwarz wie die Grundfarbe sind und nur hinten in der Nähe der Naht schwach perlgrau schimmern, Man könnte geneigt sein, solche Stücke für abgerieben zu halten, wenn nicht die Unterseite des Körpers, namentlich an den Seiten sowie die Hüften, oben die hintere Hälfte der Sutur und des letz- ten Spatiums ziemlich dicht und scharf begrenzt beschuppt wären, die Schuppen sind rund, unten gröfser und dicker; der Marginal- saum ist mit dicken Schuppenhaaren dicht, die abschüssige Stelle mit einzelnen pfriemenförmigen Borsten besetzt. Ein Pärchen, ganz gleich gezeichnet, von Balassoglo am Ge- birgspals Tschaar-Tasch (11,000 Fufs) gesammelt. Catapionus irresectus n. sp. (9). Ovalus, convezus, niger, nitidus, supra squamis rotundatis margarilaceis, pectore squamis pi- hformibus griseis haud dense tectus; rostri prothoracisque forma ut in semiglabrato, sed rostro magis angulato, longitudinaliter parum biimpresso; articulo 2° funiculi 1° longiore, reliquis subaequalibus, brevioribus; prothorace transverso, dorso tenue lateribus fortiter sed remote punctato, ante scutellum impresso; scutello haud conspicuo; . coleopteris ut in praecedente sed brevioribus, evidenter striato-pun- ctatis; pedibus brevioribus; abdomine, alutaceo et punctato, parce piloso. — Long. 7.5, lat. 3,5 mill. Q segmento anale primo alte inflato. Nur etwas gröfser, sonst ganz von der Form des lineatus &\, auch ebenso hoch gewölbt, aber Beine viel schlanker, Decken an der Basis.viel breiter als der Thorax, Schuppen viel kleiner und 92 J. Faust: über nicht dicht gestellt, Abdomen unbeschuppt, Segment 1 beim 2 ge- schwollen. Zwei ziemlich abgeriebene Stücke, die einzigen, welche mir zur Beschreibung vorliegen, könnte man auch für kurze semi- glabratus halten, sind aber, wenn auch total abgerieben, durch kan- tigeren Rüssel, kürzere Geifselglieder 3 und 4, etwas stärkere Tho- rax- und Deckensculptur sowie durch das geschwollene weibliche Segment 1, bei besser erhaltenen Stücken durch die weitläufig be- schuppte Oberseite, die mit haarförmigen Schuppen nicht dicht be- setzte Hinterbrust und das garnicht beschuppte Abdomen sicher verschieden. Decken hinten mit einer kahlen Schwielenmakel. Von Balassoglo mit dem Vorigen gefangen. Catapionus inexspectatus n. sp. Cat. angulicolli similli- mus sed breviter ovatus; rostro antrorsum distincte ampliato eviden- terque punctato; prothorace basi rotundato; elytris basi conjunctim acute emarginatis, humeris minus prominulis. — Long. 8, lat. 4,3 mill. Am besten durch den am Grunde verengten Rüssel von an- gulicollis (Seiten des Rüssels parallel) zu unterscheiden. Im All- gemeinen ist inexspectatus kürzer auf Thorax, Kopf und Rüssel, dieser namentlich an der Spitze kräftiger punktirt; die Thorax- punkte sind auf dem Rücken eben so grols und zahlreich als an den Seiten und lassen auf dem Rücken nur einen schmalen Strei- fen frei. Während bei angulicollis die Thoraxbasis fast gerade, die Deckenbasis gemeinschaftlich rand ausgebuchtet, ist erstere bei un- serer Art nach hinten deutlich gerundet, und dem entsprechend diese tiefer aber auch spitzer ausgeschnitten. Die Schultern der an der Wurzel nicht so breiten Decken sind weniger gerundet, treten überhaupt wenig vor, weil den Seiten die bei angulicollis sehr deutliche Schweifung hinter den Schultern fehlt. Fühler und Beine sind genau wie bei dem letzteren. 2 ziemlich abgeriebene S' vom Ala-Tau. Catapionus iratus n. sp. Catap. Kraatzi forma affinıs sed latior et fronte paulo angustiore, ocuhs minus prominulis, scutello parvo nitido (semper?), elytrorum dorso magis depresso, interstitüs fere planis, lateribus post humeros sinuatis ut in angulicolle, femo- ribus anticis crassioribus, tibiis anticis 2 longioribus praecipue di- versus. — Long. 9, lat. 5 mill. Ich würde das einzige mir zur Beschreibung vorliegende weib- die Rüsselkäfergattung Catapionus. 93 liche Stück vom Ala-Tau zu Kraatzi gezogen haben, wenn nicht die in der Diagnose angegebenen Merkmale, namentlich die keuli- geren Schenkel, die längeren, vor der Spitze mehr ausgeschweiften Vorderschienen und die schmälere Stirn mit weniger vorragenden Augen davon abhielten; aufserdem ist der Rüssel breiter, zur Basis weniger verengt, Thorax so lang als breit, an den Seiten vor der Mitte sehr wenig gerundet, Basis fast gerade abgeschnitten, Decken namentlich zur Wurzel hin mehr verflacht. Auf dem Thorax stehen 2 helle, sehr deutliche, schwach ge- bogene Längsbinden. Ich habe früher noch 2 Stücke dieser Art aus derselben Lo- kalität (Dr. Kraatz gehörig) gesehen, erinnere mich aber nicht, ob bei diesen das kleine, punktförmige, glänzende Schildchen zu se- hen war. Vom Ala-Tau. Catapionus brevicornis n. spec. Oblongo-ovatus (Z) vel ovatus (2), convezus, niger, undique squamis argenteis, subroseo- micantibus tectus, prothorace vittis tribus obscuris, elytrıs plaga po- stica denudata; antennis brevibus, articulis funiculi ultimis transversis; fronte subdepressa, lata, sulcata; rostro capite longiore, angulato, antrorsum paulo ampliato, apice deflero utrinque impresso, basi striga obligqua profunda, supra plano, disperse punctato longitudina- liter utringue vie impresso; prothorace quadrato, undique disperse fortiterque punctato, basi truncato, lateribus ante apicem vix rotun- dato, dorso carina obtusa; scutello triangulare, parvo, nudo; elytris basi conjunctim emarginatis, prothoracis basi vix latioribus, lateri- bus aequaliter apice obtuse rotundatis, convexis, punctis minoribus elongatis impressis substriatis, interstitiis parum convezis, postice subsetosis. — Long. 8, lat. 3.8—4.3 mill. g angustior, segmento abdominale primo cum secundo in «llo plano situ, tibiis anticis intus evidenter sinuatis. Q latior, segmente primo alte inflato, tibüs anticis vix sinuatis. Ganz anders skulptirt als fossulatus Motsch., dem er in Form und Gröfse sonst am nächsten steht, nur hinten selbst beim Männ- chen mehr verrundet, Rüsselspitze nicht gabelförmig gewulstet, die vordere Ausrandung ohne Spitzen, die Fühler viel kürzer und kräf- tiger. An diesen Geilselglied 1 etwas kürzer als 2, die letzten quer perlenförmig; Längseindruck vor den Augen schwach, ab- wechselnde Deckenspatien erhabener. In der Seulptur auch man- chen Stücken von Kraatzi ähnlich, von diesem sogleich durch die 94 J. Faust: über hinten stumpf gerundeten Decken, den dachförmig gewölbten Tho- rax und das weibliche, stark geschwollene erste Abdominalsegment zu unterscheiden. Ein Pärchen vom Ala-Tau. Catapionus dispar n. sp. Elongato-ovatus (Z\) vel ovatus (P) parum convezus, ut in Cat. brevicorne vestitus; rostro plano, apice deflexo, antice parum amplato; articulis funiculi 2 primis elongatis, longitudine aequalibus, reliquis globosis; prothorace sub- quadrato, basi truncato, lateribus ad medium usque parallelo, deinde anguslato, supra disperse fortiterque in dorso haud punctato; scu- tello distincto, nudo; elytris antice prothoracis basi haud (Q') vel vir (9) latioribus, lateraliter aequale rotundatis, apice rotundato- acuminatis, striato-punctatis, punctis elongatis remotis impressis, in- terstitüis subplanis, postice subseriatim setosis; tibüs anticis Z2 evidenter sinuatis. g' segmentis abdominalibus 2 primis in illo plano sitis. Long. 6.5, lat. 2.5 mill. 2 segmento primo alte inflato. Long. 9.5, lat. 5. Von brevicornis durch längere Fühler und ganz andere Decken- form, von iratus, mit der er sonst sehr Vieles gemein hat, durch gewölbte Decken, nur sehr schwach keulige Schenkel und etwas längeren Rüssel, gröfseres Schildchen und die hinter den Schultern nicht geschweiften Decken verschieden. Rüssel und Stirne sonst wie bei iratus geformt und sculptirt, Thorax etwas kürzer, die Sei- ten weniger gerundet, geradliniger. Deckengrund etwas runzelig. Schenkel wie bei Kraatzi geformt. Vorderschienen aber innen, selbst beim Weibchen deutlicher gebuchtet. Decken mit kahler Schwielenmakel. Ein Pärchen vom Ala-Tau. Catapionus Heydeni nov. spec. Cat. angulicolli similis sed forma sculpturaque rostri et prothoracis diversus; fronte rostroque latioribus, illa foveata, hoc parallelo supra plano longitudinaliter ruguloso, apice viz emarginato, lateribus ante oculos evidenter tri- angulare impresso; articulis funiculi ultimis globosis; prothorace quadrato, lateribus ante medium nonnihil ampliato undique disperse fortiter punctato; elytris bası haud profunde emarginatis, prothora- cıs bası paulo latioribus, humeris valde rotundatis, lateribus fere die Rüsselkäfergattung Catapionus. 95 aequale rotundato-ampliatis, apice acuminato-rotundatis, ut in Cat. angusticolle sculpturatis. — Long. 10, lat. 5.5 mill. 2 segmento abdominale primo alte inflato. Hat sehr grofse Aehnlichkeit mit angulicollis und dispar; der sonst gleichbreite Rüssel ist aber breiter und flach längsgerunzelt, die letzten Geifselglieder kugelig, der Thorax überall dichter und gröber punktirt, die Decken ohne vortretende Schultern und an der Basis weniger ausgerandet als bei jenem, auch ist das weibliche erste Abdominalsegment bei angulicolks nicht geschwollen. Mit dispar hat Heydeni die allgemeine Form gemein, jener aber ganz anderen Rüssel, Geifselglied 1 viel kürzer als 2, Thorax länger und dichter punktirt, an den Seiten mehr gerundet. Der Heydeni ist gleichsam aus Kopf und Rüssel eines anguli- collis, aus Thorax und Decken eines dispar zusammengesetzt. Die Punkte in den Deckenstreifen sind von einander viel ent- fernter als bei angulicollis, etwa so weit als bei iratus und dispar, Vorderschenkel etwas stärker als bei ersterem und dispar aber etwas schwächer gekeult als bei iratus. 1 2 Songoria (Coll. v. Heyden). Catapionus maculatus Tournier. Ein typisches Pärchen (Coll. v. Heyden) steht dem viridanus Tourn. sehr nahe, von ihm sicher durch breiten Kopf und Rüssel, breitgefurchten Thorax und dickere kürzere Beine mit sogar beim d° wenig oder garnicht ge- krümmten Vorder- und deutlich gekrümmten Hinterschienen ver- schieden. Abdominalsegment ] des 2 nicht geschwollen. Catapionus confinis nov. spec. Oblongo-ovatus (2) parum convezus, undique squamis margaritaceis tectus et subsetosus; fronte depressa foveolata; rostro prothorace breviore, subangulato, basi sulco obliguo impresso, antrorsum ampliato, supra plano antice utrin- que impresso, apice acute emarginato; articulo 1° funiculi 2° parum longiore; prothorace subquadrato antice angustato, lateribus ante medium rotundato-ampliato basin versus sinuato, parce subtilissime Punctato, tenue canaliculato; scutello parvo; elytris antice prothora- cis basti haud latioribus, lateribus aequaliter rotundatis, apice rotun- dato-acuminatis, parum convezis, tenuissime striato-punctatis, macula postica triangulari nuda notatis; tibüs anticis elongatis apice paulo, posticis extus curvatis. — Long. 11, lat. 5 mill. Q segmento abdominale primo inflato. 96 J. Faust: über Noch viel feiner als viridanus und maculatus punktirt, so dafs auf den Decken die Seulptur durch die Beschuppung nicht mehr gut erkennbar ist; von Letzterem aufserdem durch geringere Kör- perwölbung, kürzeren flachen Rüssel ohne Längsfurche, die vorn und hinten mehr vertiefte Mittellinie des Thorax, kürzere kräftigere Fühler (Geifselglied 1 und 2 kaum an Länge verschieden, die letz- ten quer), die sogar beim Weibchen an der Spitze leicht gekrümm- ten Vorder- und Hinterschienen sowie durch das geschwollene weib- liche erste Abdominalsegment verschieden. 1 2 von Balassoglo am See Sson-Kul gefangen. Catapionus sulcicollis n. sp. Praecedenti simillimus sed foveola frontali in vertice assurgente, rostro latiore, longiore, bi- sulcato et obtuse carinato, articulo 1° funicuk 2° breviore, protho- race late profunde sulcato, evidenter punctato; scutello punctiforme; elytris antice prothoracis bası paulo latioribus, humeris conspicuis rotundatis, evidenter remote striato -punctatis interstitüis subseriatim punctalis el subsetosis; tibiis anticis (9) brevibus, rectis. — Long. 11, lat. 5 mill. Q segmento abdominale primo nonnihil inflato. Wenn Cat. intermedius Tourn. nicht einen nur einmal gefurch- ten Rüssel und an der Wurzel nicht breitere Decken als der Tho- raxhinterrand haben sollte, so würde man sulcicollis auf jene Art deuten können. Die Punkte in den Deckenstreifen sind scharfrandig, meist länglich, und fliefsen nicht selten zusammen; einzelne runde haben ast die Gröfse der Thoraxpunkte. Decken mit nackter Schwielen- makel. 1 £ von Balassoglo am Flusse Taar-Ssu gefunden. Catapionus simplez n. sp. Cat. sulcicolli affinis sed bre- viter ovatus, latior, foveo frontali in vertice haud assurgente, rostro angustiore minus angulato minusque profunde bisulcato, sulco trans- verso basale supra haud conspicuo; antennis tenuioribus; scutello parvo triangulare; elytris anlice evidenter punctato-striatis; tibüis anticis elongatis intus sinuatis (P), posticis curvalis; segmento ab- dominale 1° mediocriter elevato. — Long. 8, lat. 4.5 mill. Während bei swlcicolis Thorax und Deckenpunkte gleiche Grölse haben, sind die Deckenpunkte bei simplex bedeutend grölser als die des Thorax. Die schlanken Vorderschienen des Weibchens nähern die Art auch zu confinis, von welchen ihn aufser der Gröfse die Rüsselkäfergattung Catapionus. 97 der schmälere Rüssel, die kaum angedeutete schräge Basalfurche auf der Oberseite, die breite und gleichmälsig tiefe Thoraxfurche, die beim gleichen Geschlecht nicht gekrümmten aber innen ge- schweiften Vorder- und gekrümmten Hinterschienen sowie die ganz andere Punktirung trennen. Decken mit nacktem Schwielenfleck. 12 aus Central-Asien ohne nähere Fundortsangabe von Stau- dinger erhalten. Catapionus moderatus nov. sp. Cat. brevicorni forma et magnitudine aequalis sed dorso parum depresso, rostro breviore api- cem versus magis dilatato, minus angulato, longitudinaliter impresso; articulo 2° funiculi valde elongato; prothorace subtiransverso, basi truncato, apice nonnihil angustiore, lateribus medio rotundato - am- pliato, sparsim punctato, linea media abbreviata tenue elevata; scu- tello punctiforme; elytris tenue striato-punctatis; tibüs anticis gra- cilibus elongatis, intus parum sinuatis (2), posticis curvalis. — Long. 7.5, lat. 4 mill. Thoraxpunktirung gröber, die der Decken kaum gröber als bei confinis. Mit der Beschreibung der mir unbekannten chryso- chloris Ball. und argentatus !) Ball. hat moderatus wohl den fein gekielten Thorax, sonst aber nur wenig gemein. Schildehen kleiner, Deckenbasis schmäler als bei brevicornis, immerhin aber etwas breiter als die Thoraxbasis. Die sonst sehr oberflächlichen Punktreihen der Decken sind an der Basis stellen- weise durch einen eingedrückten Strich markirt. Abdominalsegment des Weibchens schwach erhaben und Quer- furche an der Rüsselbasis wie bei simpler, Hinterschienen nach aulsen stark gekrümmt. Decken mit nacktem Schwielenfleck. 1 2 Songaria (Coll. v. Heyden). Catapionus Gebleri n. sp. 2. Cat. argentato Gebl. 9 valde affinis sed sulco frontale elongato, rostro lato, capite viz longiore, prothorace transverso, basi exacte truncato, antice in medio emar- ginato, lateribus ante medium rotundato, antrorsum angustato, con- vezo, undique evidenter densiusque punctato, scutello vier conspicuo, elytris antice prothoracis basi haud latioribus, levissime striato- punctatis, femoribus clavatis praecipue differt. — Long. 8.5 — 9, lat. 4.6—5 mill. 2 segm. abdom. duobus primis in illo plano sitis. ı) ist in Ballionis umzuändern, da bereits ein argentatus Gebl. existirt. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 7 J. Faust: über d. Rüsselkäfergatt. Catapionus. Von den kurzen Catapionus-Arten ist Gebleri die am meisten gewölbte; 4-Kneatus Gebl. hat viel flachere, an der Basis viel brei- tere (d. h. viel breiter als die Thoraxbasis) und grob punktirt ge- streifte Decken, schmäleren Rüssel, kleine Stirnfurche; argentatus Geb]. (besitze nur 1 männliches Stück, welches gut zur Beschrei- bung pafst) hat noch schmäleren und längeren Rüssel, Thoraxbasis beiderseits deutlich geschweift, Thorax oben mit nur spärlichen fei- nen Punkten. Gebleri unterscheidet sich von beiden durch geschwollene Schenkel, breiten, nach vorn nicht erweiterten Rüssel und durch die Thoraxpunktirung, diese dichter als bei beiden Arten und viel gröber als die gereihten Punkte (nicht gröber als bei virida- nus) auf den Decken. Rüssel mit unregelmälsiger, nicht tiefer Mittelfurche, welche vorn in eine erhabene, in der Mitte vertiefte dreieckige Platte endigt, Spitze des Rüssels deutlich ausgerandet. Auf dem Thoraxrücken bemerkt man bei gewisser Beleuchtung Spuren einer vorn und hinten tieferen, schmalen vertieften Mittel- linie. Geilselglied 1=2 und verlängert, 3 etwas länger als 4, so lang als breit, 5—7 quer. Ein @ Dauria (Coll. Eversmann), 12 Sibiria (Coll. Sahlberg;). Bei allen 3 hier erwähnten Arten ist der nackte Schwielen- fleck undeutlich. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Rüsselkäfer um Margelan und Samarkand, gesammelt von Haberhauer, aufgezählt von J. Faust. Die neuen Arten finden sich in dem folgenden Artikel „Asia- tische Rüsselkäfer“ unter der Nummer beschrieben, welche in die- sem Verzeichnisse hinter der Art steht. 1. Nastus fraternus Faust n. sp. von Samarkand. No. 6. 2. Nastus tigrinus Faust n. sp. von Samarkand. No. 5. 3. Otiorhynchus russicus Stierl. n. sp. Ist auch von Hrn. Ba- lassaglo gefunden und wird demnächst von Dr. Stierlin beschrie- ben; von Samarkand. 4. Polydrosus Dohrni Faust Stett. Entomol. Ztg. 1882. p. 431 von Samarkand. 5. Mesagroicus manifestus Faust n. sp. von Samarkand. No. 9. . Mesagroicus viduatus Faust n. sp. von Samarkand. No. 14. . Sitones asellus Faust n. sp. von Samarkand. No. 17. Sitones fronto Faust n. sp. von Samarkand. No. 15. 9. Taenophthalmus subcarinatus Faust n. sp. von Samarkand. No. 19. 10. Taenophthalmus Kraatzi Faust n. sp. von Samark. No. 21. 11. Perieges bardus Boh. Schönh. var. minor von Samarkand. 6 gleichgrofse Stücke sind fast nur halb so grofs als meine Stücke von Baku, aber nicht specifisch von diesen verschieden. 12. Hypera murina Fabr. von Samarkand. 13. Bothynoderes melancholicus Men. von Samarkand. Mene- tries in Lehmann’s Reise betont bereits eine grolse Veränderlich- keit in der Seulptur; nach der ziemlich ungenügenden Beschreibung (es ist nicht einmal gesagt, ob das Abdomen schwarz gesprenkelt ist oder nicht) und der Abbildung (entspricht nur theilweise der beschriebenen Zeichnung besser konservirter Stücke) glaube ich eine in der Sculptur abändernde Art mit schwarz gesprenkeltem Abdomen für melancholicus halten zu müssen, welche etwa folgende 3 Abänderungen aufweist. a) var. subfuscus Sch. in coll. (sec. museum Mannerheim) Tho- rax ohne ausgesprochene Zeichnung, auf dem Rücken dicht A = &@ SI 100 J. Faust: Rüsselkäfer punktirt mit gröfseren zerstreuten Punkten und einer feinen Kiellinie; Decken mit flach gewölbten Spatien, gelbbraun mit wenigen dunklen Nebelflecken. Chodschent, Samgor, Sa- markand. b) Var. innocuus Faust. Thorax gerunzelt, mit grolsen zerstreuten Punkten, einer Kiellinie in einer Mittelfurche; zwei Stirnmakeln, Thoraxrücken, einen auf seiner Spitze stehenden hellen Rhom- bus und jederseits eine geschweifte helle Linie einschliefsend, Basis der Spatien 2, 4, 6, einige zerstreute Strichmakeln und eine schräge unbestimmte Binde hinter der Mitte dunkel ge- färbt. Die Spatien dehnen sich zuweilen zur Sutur hin flach, zum Aufsenrande hin steiler ab, wenigstens auf dem Rücken erscheint jedes Spatium näher zum Aufsenrande stumpf ge- kielt. Alabuga, Boss-Ssu, Samarkand. c) Var. Ballionis Faust. Thorax ungleich gerunzelt und einge- drückt mit sehr wenigen grölseren Punkten aber mit feinem "Mittelkiel, welcher in der Antiscutellargrube endigt; Decken- spatien ganz flach, mit weilslichen Makeln bestreut. Ohne die flachen Spatien würde diese Abänderung der Var. b. Men. entsprechen. Chodschent. Bei allen drei Abänderungen ist der Thorax an den Seiten breit heller und zerstreut schwarz tuberkulirt; die Tuberkeln haben gröfstentheils einen eingestochenen Punkt; Rüssel lang, gerade, bis zur Fühlereinlenkung tief zweifurchig. 14. Bothynoderes anzius Gyll. Schönh. von Margelan. Kommt in Turkmenien, auch in Armenien und bei Baku vor. Letztere sind kürzer und plumper gebaut als die Stücke von Krasnowodsk und aus Turkestan, specifisch sonst aber nicht verschieden. Stirn gewölbt mit einem Grübchen oder kurzer Furche, Scheitel gewöhn- lich fein gefurcht; Rüssel gewöhnlich mit der Stirn in einer Flucht gewölbt, selten mit einer schwachen Einbuchtung an der Wurzel, kaum sichtbar oder deutlich gekielt. Thorax länger oder kürzer mit geraden Seiten, vorn plötzlich verengt, der entstehende Winkel scharf gerundet, nicht selten beulig, aus der Grube vor dem Schild- chen bis zur Mitte oder auch bis zum Vorderrande gefurcht, in dieser Furche zuweilen auch eine feine Kiellinie, Rücken fein und dicht punktirt mit zerstreuten gröfseren Punkten, welche zuweilen erhabene Ränder zeigen, Seiten zerstreut tuberkulirt, die Tuberkeln gewöhnlich mit eingestochenem Punkt, Decken an der Wurzel meist kräftig, hinten sehr fein gereiht punktirt, die Punkte näher zur Wurzel mit wulstigen Rändern oder flachen Körnern, welche zu- um Margelan und Samarkand. 101 weilen, namentlich auf den nackten Stellen deutlich ins Auge fallen und jederseits vor der Mitte eine schräge Querbinde aus Runzeln und Punkten bilden; anderseits kommen Stücke vor, bei welchem auch nicht eine Spur von Tuberkeln oder Runzeln auf den Decken zu bemerken ist. Unterseite bis auf das Abdomen und die Beine schwarz gesprenkelt, eine gemeinschaftliche Makel auf Segment 1 und 2, sowie eine mitunter nur feine Querbinde an der Basis von 2—5 dunkel. Tarsen und Krallen wie bei carinata Zoubk. Wie Chevrolat in seinem Me&moire sur les Cleonides behauptet, gehört anrius zu seinen Erochus. Es ist mir nicht gelungen, in der Beschreibung Unterschiede zwischen Bothynoderes und Exochus aufzufinden, aufser bei den Fühlern (6gliedrig bei Bothynoderes und 7gliedrig bei Erochus) und Augen (vorn gerundet, hinten schräg abgestutzt, bei Bothynoderes vorn abgeschnitten, hinten gerundet bei Erochus). Mir sind solche Erochus- Augen noch nicht vorge- kommen, was übrigens ihre Möglichkeit nicht ausschliefsen kann, aber 6gliedrige Fühler bei Cleoniden giebt es entschieden nicht; wenn auch Glied 7 zuweilen der Keule angepalst ist, so läfst sich dasselbe doch stets mit Sicherheit von dem ersten Keulengliede unterscheiden. Die Behaarung von Glied 7 ist in zweifelhaften Fällen durch eine gute Loupe betrachtet gewöhnlich nicht so dicht, immer aber gröber, dicht anliegend, und trägt wie die vorhergehenden, dicht vor der Spitze einen Kranz von Borstenhärchen, welche nicht dicht anliegen aber stets die Spitze des Gliedes überragen, wäh- rend jedes Keulenglied einen abstehenden Quirl von sehr feinen Härchen trägt, welche leicht durch Reibung verschwinden, nie aber reicht die anliegende Behaarung eines Keulengliedes über seine Spitze hinaus. Jedenfalls ist es nicht correct, bei den Cleoniden von 6- und 7gliedriger Geilsel zu sprechen. 15. Bothynoderes Dohrni Faust n. sp. von Margelan. No. 26. 16. Chromonotus confluens Fisch. und seine Varietät confluxwus Faust von Samarkand, über welche ich mich in der Stett. Zeitung 1883 „die Chromonotus-Gruppe* eingehend ausgesprochen. 17. Chromonotus albolineatus Men. von Margelan. Diese Art scheint ziemlich selten zu sein. Die feine weilse Thoraxmittellinie dehnt sich zuweilen aus und verdrängt die beiderseitige dunkele Längsbinde, der ganze Thoraxrücken wird weils Var. Menetriesi Faust. 13. Chromonotus vehemens Faust St. E. Z. 1883 von Samark. 19. Pachycerus obliquatus Faust n. sp. von Samark. No. 39. 20. - mixtus Fabr. von Samarkand. 21. Mecaspis Darwini Faust n. sp. von Samark. No. 40. 22. - obvius Faust n. sp. von Samarkand. No. 42. 23. Cyphocleonus cenchrus Pall. von Samarkand. 94. Lizus turkestanicus Faust n. sp. von Samarkand. No. 45. 25. - Capiomonti Faust n. sp. von Samarkand. No. 47. 26. - diutinus Faust n. sp. von Samarkand. No. 46. 27. _ - Astrachanicus Faust n. sp. von Margelan. No. 50. 28. Larinus vitellinus Gyll. Sch. von Samarkand. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft.) Neue asiatische Rüsselkäfer von Jnihlanursit, 1. Nastus beatus-n. sp. Oblongo-ovatus, niger, squamis ob- longis griseis dense tectus, cervino - nebulosus et subsetosus; fronte convexa; oculis parvis; rostro capite vix longiore, curvato, basi la- teraliter constricto, supra subplano, obtuse angulato; funiculi arti- culis duobis basalibus elongatis, reliquis transversis; prothorace qua- drato, pone medium nonnihil rotundato-ampliato, dorso vix vel pa- rum carinato; elytris oblongis, convewis, basi evidenter remote po- stice evanescente striato-punctatis, interstitiis planis; pectore femo- ribusque squamis pihformibus metallescentibus tectis; femoribus duo- bis posticis dente obtuso armalis. — Long. 8.5—11, lat. 3.6— 5.9 mill. Die vorn am Kopf in einer seitlichen Einschnürung der Rüssel- basis sitzenden Augen, längere Fühler (Geiflselglied 1—=2), die we- nigstens auf der vorderen Hälfte deutlicheren Punktstreifen unter- scheiden diese Art hinlänglich von Sareptanus.!) und Goryi, mit 1) Nastus Sareptanus n.sp. Ovatus, niger, supra squamulis elongatis et oblongis, griseis tectus; unguiculis ferrugineis; fronte linea angusta impressa; rostro dorso late sulcato; antennis subte- nuis, articulo 2° funiculi 1° nonnihil breviore; prothorace quadrato, pone medium nonnihil rotundato ampliato, dorso tenuissime punciato carinatoque; elytris obsoletissime striato-punctatis; femoribus posticis dente parvo armatis; corpore sublus pilis crassis sguamiformibus obsito. g tibiüis anticis apice paulo curvatis, posticis longe fimbriatis. — Long. 7.5—8.5, lat. 3.2—4 mill. Dem Goryi in Form und Färbung gleich, nur kleiner, Stirn zwischen den Augen schmäler und hier nicht breiter als der Rüssel, dieser mit parallelen Seiten, oben breit gefurcht, so dals die Seiten- ränder als stumpfe Kanten stehen bleiben, im Grunde mit schwach erhabener, sehr feiner Mittellinie; Geilselglied 7 stark transversal J. Faust: über neue asiatische Rüsselkäfer. 103 welchen sie sonst grofse Aehnlichkeit hat; sie macht auch den Ein- druck eines Macrotarsus Motschulskyi. Geschlechtsunterschiede wie bei Goryi. wie bei Goryi, aber bedeutend breiter als die übrigen, Thorax an den Seiten weniger und nicht in, sondern etwas vor der Mitte gerundet erweitert; Decken etwas gewölbter, sonst ebenso auch die Unterseite des Körpers wie bei Goryi; Beine länger, nament- lich die Vorderschienen, Vorderschenkel ohne, die mittleren mit einem schwachen, die hinteren mit wenig stärkerem winkligen Zahn. Thoraxseiten und die der Decken auf der Basishälfte weilslich; Schuppen auf dem Thorax etwas länger als die der Decken. Bei Goryi ist der Rüssel schwach gewölbt mit feiner stumpfer Mittellinie, Schenkel stark keulig, die mittleren mit einem stumpfen kleinen, die hinteren mit gröfserem spitzeren Zahn, Vorderschienen dick, kurz, gerade, Geilselglied 7 kaum breiter als 6. Die innen lang gewimperten Hinterschienen sind, wie es scheint, allen Nastus eigen; bei dem 2 sind die Hinterschienen mit einzel- nen schrägen Borsten und kurzen Härchen besetzt, welche auch dem d nicht fehlen aber durch die Wimpern wenig ins Auge fallen. 2 d von Sarepta. Nastus trapezicollis n. sp. N. humato affinis, sed rostro latiore, forma prothoracis femoribusque minus clavatis praecipue differt; fronte rostrogue supra convezis, hoc apice minus incrassato, haud carinato; prothorace bası parum rotundato antrorsum rotun- dato-angustato haud vel tenuissime carinato, punctis minoribus et majoribus confertim obsito; elytrorum humeris minus acultis; femori- bus ommibus acute dentatis; tibüs anticis (2) haud curvatis; arti- culo 1° funiculi 2° nonnihil longiore. — Long. 9—10, lat. 4.5 — 5.9 mill. Wenn nicht die Fühlergeifsel viel länger und sämmtliche Schen- kel gezähnt wären, könnte man den trapezicollis für Goryi halten, dessen Kopf, Rüssel und Fld. ganz gleich geformt sind. Bei kumatus Boh. Sch. ist der Rüssel deutlich schmäler, oben flacher, deutlich gekielt, Geilselglied 1 nicht länger als 2, Thorax- basis fast garnicht gerundet, die Seiten bis zur Mitte gerade, dann zur Spitze verengt, etwas runzlig und gröber punktirt, mit deut- lichem Mittelkiel; Deckenschultern scharf gerundet; selbst das 2 hat etwas mehr gekeulte Schenkel als dasjenige obiger Art und die schlanken Schienen sind an der Spitze deutlich gebogen. 104 J. Faust: über Sehr kurze weilse Schuppenbörstchen in den Spatien (in zwei unregelmälsige Reihen gestellt) sind nur schwer sichtbar. Bei ei- nem ziemlich abgeriebenen 2 scheint die ganze Oberseite imit mes- singfarbenen Schuppen bedeckt gewesen zu sein. Tarbagatai (S coll. Kraatz, 2 coll. v. Heyden). 2. Nastus concinnus n. sp. Ovatus, parum convexus, niger, supra squamulis lanceolatis umbrinis et albo - griseis dense tectus, brevissime subsetosus, rostro fronte nonnihil angustiore, antrorsum ampliato, angulato, parum curvato, supra plano, longitudinaliter late impresso et temue carinalo; antennis brevibus, articulo 2° funiculi sua latitudine nonnihil longiore,. 1° parum breviore, religuis fortiter transversis, clava elongato-ovata; prothorace quadrato, bası viz la- teribus evidenter aequaliterque rotundato, hinc subgranulato, dorso Bei beiden Arten ist die ganze Oberseite dicht mit länglichen Schuppen besetzt. Kenne nur das 2; von Derbent, Leukoran (meine Sammlung), Ala-Verdi (Balassoglo). Nastus Stierlini n. sp. N. trapezicolli simillimus, sed minor, angustior, eliam rostro breviore, latiore, prothorace valde transverso sua longitudine duplo latiore, basi truncato, apice angustato, lateri- bus in medio rotundato - ampliato, supra piloso haud squamulato; scutello parvo triangulare; elytris basi tenuissime postice haud con- spicue striato-punctatis; femoribus acute dentatis; articulo 1° funi- culi 2° parum breviore, clava elongata apice obtusa. — Long. 8.5, lat. 4.3 mill. Rüssel noch gewölbter und breiter als bei Zrapezicollis, na- mentlich aber kürzer und dicker, noch kürzer als der stark trans- versale Thorax, dieser an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, sehr dicht und gleichmälsig grob punktirt mit stumpfer, schwach erhabener Mittellinie, die Pupkte nicht Schuppen, sondern ein Haar tragend. Diese Beklei- dung des Thorax nebst der länglichen, schmäleren, an der Spitze stumpfen Fühlerkeule sind die auffallendsten Unterschiede des Stier- ini und trapezicollis. Die Decken sind kaum sichtbar gestreift- punktirt, die Spatien leicht gewölbt. 2 2 am Kasbek von Balassoglo gefunden. Die hier erwähnten 3 Nastus- Arten mit durchweg gezähnten Schenkeln sind mir nur aus dem Caucasus bekannt. neue asiatische Rüsselkäfer. 105 confertim punctato carinatoque, lateribus remote granulato, utrinque vitta pallida vix arcuata ornato; scutello triangulare, plano; elytris prothoracis basi parum latioribus, humeris subproductis, breviter ro- tundatis, supra parum converis, basi evidenter postice evanescente striato - punctatis, tesselatis, interstitiis planis, sutura basi ezcepta, lateribus postice humerisque albido-griseis; femoribus clavatis inter- mediis dente obtuso, posticis dente rectangulato (2) armatis; pectore squamis piliformibus, abdomine pedibusque pilis griseis, femoribus apice fuscis tectis. — Long. 9, lat. 4.7 mill. Ganz von der Form des Macrotarsus concinnus und fast eben so gezeichnet. Mit Gory: hat unsere Art die kurzen Fühler und die Zahnform der Schenkel, auch annähernd die Form der Decken gemein, aber der Thorax ist nicht winklig erweitert, die Kanten des zur Basis verengten, oben flachen, mit einer bis auf die Stirn reichenden konischen flachen Längsvertiefung und fein gekielten Rüssels sind scharf, Augen gewölbter, Fühlerkeule gestreckter, Schenkel viel weniger keulig und wie die Schienen länger. Nur 1 2 aus Nord-Persien (Coll. Kraatz). 3. Nastus Kuschakewitschi n. sp. N. concinno simillimus, capite fronteque latioribus, rostro breviore apicem versus haud am- pliato supra plano, antennis longioribus, elytris modice convezis parce nebuloso-maculatis, femoribus posticis dente acuto (7) armatis fere unice distinctus. — Long. 9, lat. 4.5 mill. Thorax ebenso gezeichnet wie bei concinnus, überhaupt von derselben Körperform, aber die Decken sind mit rehfarbenen lan- zettlichen Schuppen bedeckt und nur wenige hellere Nebelflecke eingestreut; Aulsenkanten des kürzeren Rüssels nicht so scharf wie bei concinnus, Geilselglied 1 wenig länger als 2, die übrigen na- hezu so lang als breit, Schenkel weniger gekeult, der Zahn der hinteren bei demselben Geschlecht spitzer, Schienen länger u. dünner. Von Wjernoe. 4. Nastus Seidlitzi n. sp. Oblongo-ovatus, convezus, niger, squamis oblongis brunneis griseisque - varius et ulbido - subsetosus ; fronte conveza, latiore, puncto parvo impressa; rostro arcuato, api- cem versus vir ampliato, supra subplano, obsoletissime sulcaio et carinato; antennis praecedente nonnihil longioribus, articulo 3° fu- niculi quadrato; prothorace quadrato, basi truncato, lateribus parum rotundato; elytris oblongis convexis, basi posticeque magis declivi- bus, punctato -subsulcatis, suleis 3 exterioribus punctis remotis et 106 J. Faust: über majoribus impressis, interstitüs parum convezis; femoribus minus clavatis posticis dente rectangulo armatis; pectore squamis oblongis tecto, abdomine piloso. — Long. 14.5, lat. 6 mill. Durch seine Gröfse, Wölbung und den ungekielten, hinten ge- rade abgestutzten Thorax von concinnus verschieden; aufserdem sind die Decken von der Thoraxbasis an mehr gerundet und ohne deutliche Schultern; der Rüssel ist ähnlich dem von concinnus ge- bildet, aber an der Wurzel weniger verengt, der Mittelkiel und die beiderseitige flache Furche kaum sichtbar, daher auch die Rüssel- kanten nicht scharf. Während das Abdomen mit anliegenden Här- chen, der übrige Theil der Unterseite mit Schuppen bedeckt ist, welche von denen der Oberseite in der Form (länglich oval) nicht verschieden sind, stehen bei concinnus lanzettliche Schuppen nur an den Seiten des Prosternums und auf den Episternen der Mittel- und Hinterbrust. An den Mittelschenkeln ist ein stumpfer Zahn kaum bemerkbar. Thorax beiderseits mit einer ziemlich geraden Längsbinde, Decken auf dem Rücken graubraun, nach den Seiten hin heller, Streifen 1 und die 3 letzten hell und dunkel gefleckt. 1 2 Tabargatai (coll. Kraatz). 9. Nastus tigrinus n. sp. N. concinno affinis, sed major, latior, antennis longioribus, prothorace basi utrinque oblique trun- cato, subsinuato, haud carinato, elytris a prothoracis basi oblique rotundato - ampliatis, longitudinaliter praesertim postice minus con- veris, striis pallido-ocellatis, interstitiis lineis angustis brunneis for- mantibus, femoribus minus clavatis diversus. — Long. 15, lat. 7 mill. Beim persischen concinnus ist die Grundfarbe der Decken grau, die Streifen sind braun gewürfelt; bei tögrinus sind die Spa- tien schmal, dunkelbraun, das 7te breiter und dunkler, die Streifen mit runden, oblongen aber eckigen hellen Makeln besetzt, welche an Gröfse verschieden, meistentheils durch dunkle Querstriche ge- trennt sind; Thoraxgrundfarbe hell graubraun mit feiner dunkler Mittellinie und breit dunklen Seiten, jederseits eine nach innen ein- zackige weilsliche Binde noch auf dunklem Grunde. Der Rüssel wie bei concinnus, aber die Kanten weniger scharf (etwa wie bei Seidlitzi), Geilselglied 1 =2, 4 wenig kürzer als 3 und quadratisch, die übrigen kürzer als lang; Thoraxbasis zum Schildehen erweitert, beiderseits schräg abgestutzt,-wenig geschweift; Decken von den Thoraxhinterecken ab schräg und sehr flach ge- rundet, der Länge nach fast ebenso gewölbt wie concınnus, nur hinten vor der Spitze flacher, etwas länger ausgezogen; Schenkel neue asiatische Rüsselkäfer. 107 wenn auch kräftig, aber vor der Spitze weniger keulig, Zahn der Mittelschenkel gerundet. Die Punktirung der Deckenstreifen ist unter der dichten Bekleidung nicht gut erkennbar. 1 2 Samarkand (coll. Kraatz). 6. Nastus fraternus n. sp. N. tigrino simillimus, sed an- gustior etiam rostro parum convexo nec sulcato nec carinato, ely- trorum strüs dorsalibus haud ocellatis differti. — Long. 12 — 12.5, lat. 5.2—5.6 mill. Es liegt mir von allen Nastus - Arten zu wenig Material vor, um wesentliche Veränderungen in Zeichnung und Sculptur des Rüs- sels constatiren und diese Art als Varietät der vorigen auffassen zu können; die Möglichkeit für eine Vereinigung beider bleibt also nicht ausgeschlossen. Die Thoraxzeichnung von fraternus weicht nur insofern von der des figrinus ab, als die dunklen Stellen mehr verschwommen sind; auf den Decken ist nur der Suturalstreif und die letzten 3 oder 4 Seitenstreifen hell und dunkel gefleckt, die Dorsalstreifen aber einfarbig graubraun, höchstens mit wenigen helleren Nebel- flecken, die dunklen Spatien fallen also weg; da ich ein Pärchen vor mir habe, welches in beiden Geschlechtern gleiche Zeichnung, gleichen Rüssel hat, und das 2 fast ebenso schmal und schlank wie das g' ist, so muls ich einstweilen das Artrecht für fraternus aufrecht erhalten. Beim g' sind die-Schenkel kaum dicker als beim 9, die mitt- leren stumpfzahnig, die hinteren haben einen spitzen, nach hinten gerichteten und hinten ausgerandeten Zahn. Vorderschienen län- ger, vor der Spitze lang und tief gebuchtet, an der Spitze selbst leicht gekrümmt. 1 g' Samarkand (coll. v. Heyden), 1 2 aus derselben Lokali- tät in meiner Sammlung. 7. Nastus speculator n. sp. Magnitudo et statura N. Seid- hizi, ab illo rostro parum convexo supra aequale, prothorace basi rotundato, lateribus in medio evidenter rotundato, antennis longio- ribus, squamis lanceolatis fere unice distinectus. — Long. 14.5, lat. 6 mill. Kopf, Rüssel, Antennen und Form der Schuppen wie bei fra- ternus, Thorax an der Basismitte weniger stark gegen das Schild- chen vorgezogen und mit der grölsten Breite in der Mitte; Decken- form und Sculptur von Seidltzi, höchstens die breit eingedrückten Punkte in den Seitenstreifen weniger auffallend. 108 J. Faust: über Die von den Thoraxhinterecken an kurz gerundeten, hinten steiler abfallenden, gefurcht punktirten Decken mit gewölbten Spa- tien lassen eine Vereinigung mit fraternus nicht zu, um so mehr das einzige mir vorliegende Stück ein g' und sich schon von fra- ternus S durch deutlich keuligere Schenkel unterscheidet. Leider ist das Exemplar etwas abgerieben, so dafs sich die Deckenzeich- nung nicht mit Sicherheit erkennen läfst; die des Thorax ist gleich der von fraternus. Samarkand. 8. Phyllobius Hochhuthi n. sp. Ph. fumigato simillimus; rostro apicem versus magis attenuato, prothorace postice viz antice evidenter attenuato, basi apiceque leviler transversim impresso, dorso carınato, femoribus brevioribus minus clavatis dente minutissime ar- mato. — Long. 4.5--6, lat. 1.7—2.2 mill. Bei der grofsen Aehnlichkeit mit fumigatus hatte ich es bisher unterlassen, nach einem $ vom Amur eine neue Art zu beschrei- ben; jetzt liegen mir 3 übereinstimmende Stücke aus derselben Lokalität vor, welche sich von fumigatus durch die oben angege- benen Merkmale unterscheiden. Beide Arten sind oben und unten mit kleinen ovalen Schüpp- chen dicht besetzt, haben auch gleiche Fühlerbildung; bei Hochhuthi sind aber die Fühlereinlenkungen mehr genähert, wodurch der Rüssel zur Spitze mehr verengt erscheint; bei fumigatus 3 sind die Vorderschenkel stark, beim 2 weniger keulig (aber immer noch stärker als bei Hochhuthi), in beiden Geschlechtern aber mit deut- lichem spitzen Zahn versehen (bei Hochhuthi ist der Zahn äulserst fein und schwer sichtbar). Eins meiner Stücke hat dunkle Beine und bis auf Schaftspitze nebst Keule helle Fühler, bei zwei anderen sind Schienen, Tarsen und Fühler röthlich gelb. Vom Amur. 9. Mesagroicus manifestus n. sp. Oblongo - ovatus, con- vezus, niger, squamulis cinereis parce adspersus et pilosus; antenmis tibiis tarsisque obscure ferrugineis; oculis magnis parum prominu- lis; fronte rostroque aequeangustis, subconvezis, hoc bası tenue apice evidenter canaliculato, pterygüs prominulis; prothorace glo- boso, supra tubereulis deplanatis poriferis, subcanaliceulato; scutello haud conspicuo; elytris oblongo-ovatis, basi conjunctim emarginatis, humeris distinctis apiceque rotundatis, converis, punctato - striatis, neue asiatische Rüsselkäfer. 109 interstitiis subplanis, uniseriatim setosis,; femoribus modice clavatıs, tibiis anticis incurvis (S). — Long. 4, lat. 1.5 mill. Hat die schmale Stirn des angustirostris vom Amur, auch deutlich vorspringende Pterygien, aber der Rüssel ist bis zur Spitze gleichbreit, die Stirn etwas gewölbter, Thorax länger, mehr ge- wölbt, nach hinten eben so viel verengt als nach vorn, Decken gestreckter und gewölbter, Schenkel etwas keuliger, Vorderschie- nen stark gebogen (4), die Börstehen weilser und weniger zahl- reich auf den Decken. Geifselglied 1 um die Hälfte länger als 2, die übrigen von gleicher Länge. Von piliferus durch längere Fühler und Beine, gewölbte Stirn, wenig vorragende Augen und gewölbtere Decken verschieden. Samarkand (coll. Kraatz). 10. Mesagroicus rusticanus n. sp. Oblongo - ovatus (J') vel ovatus (2), converus, niger, undique squamulis cinereis dense vestitus et pilosus; antennis ferrugineis; fronte lata fere plana, for- titer punctata; oculis prominulis, semiglobosis; rostro brevissimo, apice fronte parum angustiore, basi tenue canaliculato apice late impresso, pterygiüis parum productis; articulis primis funiculi longt- tudine fere aequalibus, clava angusta acuminata; prothorace qua- drato (Z\) vel leviter transverso (2), marginisus truncatis, lateribus rotundato, antice parum angustiore, tuberculis deplanatis indistincte poriferis obsito, medio obsolete canaliculato, utrinque albido-vittato; scutello garvo; elytris oblongis basi conjunctim parum emarginatis, humeris obtuse rotundatis deinde rectis, tum angustatis, apice ipso conjunctim obtuse rotundatis, convezis, obsolete punctato-striatis, in- terstitüis fere planis, seriatim pilosis, alternis parum elevatioribus, sguamulis cinereis dense vestitis, albido-marginatis; tibüs anticis rectis bisinuatis; abdomine tenuissime punctato. — Long. 5, lat. 1.7—2.2 mill. Hat in Form und Gröfse Aehnlichkeit mit piliferus, aber viel breitere, grob punktirte Stirn und breiteren Rüssel, stärker vorra- gende Augen, dünnere Fühler, Thorax mit flachen abgeschliffenen, schwer zu erkennenden Tuberkeln besetzt, Punkte in den Decken- streifen feiner, Spatien weniger flach, die abwechselnden nament- lich beim 2 schwach dachförmig. g schlanker, Schienen und Schenkel kräftiger, letztere mehr gekeult, Fühler länger, Geilselglied 3 etwas länger als breit und etwas länger als die folgenden. Abdominalsegment 1 u. 2 gemein- sam schwach concav. 110 J. Faust: über ® breiter, Geifselglied 3 von den folgenden nur wenig ver- schieden, Abdominalsegment 1 geschwollen, an der Spitze mit ei- nem breiten Eindruck, Analsegment quervertieft. 11. Mesagroicus terrestris n. sp. M. manifesto d simil- limus sed longior et convezior ; fronle latiore; rostro breviore; ar- ticulo 1° funiculi 2° duplo longiore; prothorace elongato-quadrato antice posticeque aequaliter angustato; elytris bası conjunchm emar- ginatis, humeris vix distinctis, apicem versus magis altenuatis, acu- minatis; tibiis anticis longissimis fortiter curvatis. — Long. 4.7, lat. 1.2 mill. Die Artberechtigung des terrestris S, welcher dem manifestus g' äulserst ähnlich sieht, resultirt hauptsächlich aus dem kürzeren Rüssel und der breiteren Stirn des ersteren. Geifselglied i doppelt so lang als 2, dieses nur wenig länger als breit und wenig länger als die kugligen 3—6. Rüssel gleich an der Basis schnell, zur Spitze wenig verengt, aber hier immer noch breiter als der von manifestus. Decken an der Basis nur wenig ausgerandet, länger und hinten mehr zugespitzt. Seiten des Thorax und der Decken weilslich gesäumt; Abdomen dicht und fein punktirt. 1 d aus Turkestan. 12. Mesagroicus erinaceus n. sp. M. pilifero affimis sed rostro parallelo setisque crassis ereclis apice truncatis praecipue di- versus; fronte subplana rostro haud latiore, hoc sua latitudine vi longiore apicem versus haud angustato, longitudinaliter obsolete impressis; oculis subconvezis; antennarum scapo crasso, articulis primis duobus funiculi aequilongis; prothorace subquadrato, lateri- bus minus rotundato, antice posticeque subito angustato, dorso de- presso, tuberculis poriferis obsito; elytris basi emarginatis, lateribus parallelis, punctato - striatis; femoribus clavatis, tibiis anlicis intus bisinuatis apice subcurvatis (Z); corpore subtus punctis majoribus apicem versus minoribus sparsim adsperso. — Long. 5.5, lat. 2.2 mill. Die nicht zugesitzten dicken, schräg abstehenden Borsten der Oberseite hat erinaceus mit obscurus gemein, steht aber im Habi- tus dem piliferus am nächsten. Rüssel länger, schmäler und bis zur Fühlereinlenkung gleich- breit, dann nur äufserst wenig verengt, mit den schwachen Ptery- gien zusammen nicht breiter als an der Basis; Augen weniger vor- ragend und Unterseite feiner punktirt als bei pihferus. neue asiatische Rüsselkäfer. 111 Von allen mir bekannten Arten durch den dieken Fühlerschaft ausgezeichnet. © Analsegment mit flacher runder Grube, Segment 1 nicht ge- schwollen. Ein Pärchen aus Turkestan. 13. Mesagroicus sus n. sp. Oblongo-ovatus, convexus, ni- ger, luteo-squamosus et pilosus; antennis, tibiüis tarsisque brumneis; fronte nonnihil conveza, dense punctata haud tuberculata; rostro breve parum «onico, apicem versus profundius impresso; oculis se- miglobosis; prothorace quadrato lateribus subaequaliter rotundato, coriaceo; scutello minutissimo; elytris obsolete striato-punctatis; ab- domine evidenter denseque punctato; femoribus modice clavatis, ti- büs anticis haud curvatis. — Long. 4.2—4.8, lat. 1.7—2 mill. Abgesehen von der Verschiedenheit der Borsten hat sus Aehn- lichkeit mit obscurus. Dieser hat Stirn und Thorax mit genabel- ten, von einander getrennten und ziemlich hohen Tuberkeln, Fühler namentlich die Keule kurz und dick, Geifselglieder an Länge ab, an Breite etwas zunehmend, Decken deutlich punktirt gestreift, Borsten dick, an der Spitze abgestutzt, Schenkel auch beim 2 stark gekeult, Vorderschienen innen mit einigen deutlichen Zahnspitzen, Hinterbrust mit grolsen, Abdomen mit etwas kleineren zerstreuten Punkten, weibliches Abdominalsegment 1 nicht geschwollen. Dagegen hat sus weniger gewölbte, dicht und fein punktirte Stirn, Thorax lederartig gerunzelt, Decken fein gestreift punktirt, Borstenhaare pfriemenförmig, Schenkel wenig gekeult, Vorderschie- nen innen ohne Zahnspitzen, Hinterbrust und Abdomen dicht und deutlich punktirt, weibliches Abdominalsegment 1 geschwollen, Füh- ler gestreckt, namentlich die Keule, Geifselglied 1 um höchstens ein Drittel länger als 2, dieses doppelt so lang als jedes der übri- gen, letztere von gleicher Breite, an Länge kaum abnehmend. Von rusticanus mit grob punktirter breiter Stirn und schwar- zen Schienen, durch ‚viel feiner punktirte Unterseite, das quer ein- gedrückte weibliche Analsegment, feinere Sculptur der Oberseite und ganz anderen Kopf verschieden. g' Analsegment mit einem flachen Längseindruck. Q Analsegment mit grolser und tiefer Grube, welche fast das ganze Segment einnimmt, Abdominalsegment 1 geschwollen, an der Spitze breit eingedrückt. g2 bei Taschkent von Balassoglo gesammelt. 112 J. Faust: über 14. Mesagroicus viduatus n. sp. M. sw Q simillimus sed major, fronte angustiore, oculis viz prominulis, scutello distincto, elytris convezioribus, humeris magis rotundatis, tibüs anticis (2) elongatis apice parum curvaltis, segmento anale transversim impresso diversus. — Long. 6, lat. 2.3 mill. Die langen Vorderschienen des 9 lassen auf ein Z mit noch mehr gekrümmten Vorderschienen, etwa wie bei ferrestris & schliefsen; die Vereinigung dieses mit viduatus ist des anderen Kopf- und Rüsselbaues, sowie des deutlichen Schildchens wegen ausgeschlossen. Rüssel an der Basis so breit als die Stirn, dann conisch, Geifselglied 1 höchstens um die Hälfte länger als 2, dieses doppelt so lang als die kurzen 3—7, Thorax ohne sichtbar erhabene Tu- berkeln, Decken gewölbt mit deutlich gerundeten Schultern. Von rusticanus Q durch conischen Rüssel, gewölbtere Stirn und flache Augen, von manifestus durch ganz anderen Kopf und feine Punktstreifen verschieden. Durch Kopf, Rüssel und Deckenform dem sus am nächsten, aber sogleich durch längere, etwas gekrümmte Vorderschienen, den queren Eindruck auf dem Analsegment, schmälere Stirn, weniger conischen Rüssel und flachere Augen zu trennen. Die runden Schuppen sind schmutzig lehmfarbig und wie über- haupt bei allen mir bekannten Arten dieser Gattung sehr flach und dünn. Eine hellere, nicht scharf begrenzte Färbung der Thorax- seiten setzt sich auf die Schultern und eine kurze Strecke darüber hinaus fort. 1 2 von Samarkand. (Coll. Kraatz.) 15. Sitones fronto n. sp. Oblongus, niger, supra tomento luteo-brunneo, albido nigroque tesselatim adspersus, subtus, protho- racis lineis tribus tenuis, scutello suturaque bası albido-squamosıs; capite latissimo, fronte profunde excavata, rostro multo angustiore, late profundeque sulcato; oculis valde prominulis, margine superno ciliato; prothorace elongato -quadrato, angusto, laterıbus paulo ro- tundato, ante apicem perparum constricto, fortiter pumctato; elytris prothorace duplo latioribus, humeris productis brevissime rotumdatis, lateribus fere parallelis, apice conjunclim subacuto - rotundalis, sub- convexis, mediocriter punctato-striatis, interstitiis subplanis, alternis tesselatis; pedibus subalbido-pubescentibus, femoribus posticis nigro- annulatis. — Long. 5.5, lat. 1.9 mill. Die tief ausgehöhlte breite Stirn, die seitlich stark vorgedräng- ten mit dem gewimperten Oberrande die Stirn überragenden Augen neue asiatische Rüsselkäfer. 113 und der verhältnifsmälsig schmale, tief und breit gefurchte Rüssel kennzeichnen diese Art hinlänglich. Die Deckenzeichnung mit bis zur Hälfte weilser Naht aber ohne weilse Schulter erinnert an die grisescens Fab. und vestitus Waltl. Aufser den deutlich gewimperten Augen und einigen wenigen geneigten, nur mit scharfer Loupe bemerkbaren Härchen ist der Käfer nicht abstehend behaart. Die Bekleidung der Oberseite besteht aus ziemlich dichten, anliegenden Härchen, welche je heller je gröber sind, die hellsten sogar flach schuppenartig. Von Taschkent (Balassoglo), Samarkand (coll. Kraatz). 16. Sitones ignavus n. sp. Sit. suleifronti similis, tamen differt forma, sculptura vestitugue prothoracis; converzus niger, an- tennis tibüis tarsisque ferrugineis; subtus albido-griseo, supra flavo- fusco-tomentosus et albido-squamosus, brevissime subselosus; capite plano cum rosiro grosse punctato canaliculatoque; prothorace qua- drato, cylindrico, ante apicem late impresso, grosse inaequaliter punctato, elytris prothorace multo latioribus, humeris productis fere rectanyulis, apice conjunctim obtuse rolundatis, punctato-striatis, in- terstitiis postice lateribusque parum convezis, subbiseriatim setosis; prothoracis lineis tribus obsoletis, sculello, elytrorum humeris sutu- raque basi albidioribus. — Long. 3.5, lat. 1.5 mill. Rüssel, Kopf und Augen ganz wie bei sulcifrons geformt, höchstens die beiden ersten noch flacher, aber mit zerstreuten grolsen Punkten; der cylindrische, am Vorderrande breit und flach eingedrückte Thorax (hinten fast schmäler als vorn) mit seiner groben ungleichmälsigen Punktirung giebt dem Käfer neben suleci- frons ein auffallendes Ansehen. Die drei hellen Längsstreifen des Thorax sind fein, die äulse- ren nur angedeutet, dagegen Schildehen, Naht an der Basis und die Schultern dicht weils beschuppt; die ganze Oberseite mit sehr kurzen, etwas gewimperten hellen Börstchen besetzt, diese auf den Deckenspatien, namentlich an den Seiten und hinten unregelmälsig zweireihig. 1 Stück von Taschkent, von Balassoglo gefunden. 17. Sitones asellus n. sp. Sit. Waterhousei valde affinis sed major, haud setosus etiam forma elytrorum sculpturaque dijfert; elongatus, niger, totus cinereo-squamosus et parce pilosus; antennis piceis; antennarum clava angusta, elongata, acuminata rostro la- tiore; prothorace quadrato, confertim sed cum capite minus grosse Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 8 114 J. Faust: über punctato; scutello rotundato albidiore; eiytris prothorace fere duplo latioribus, quadruplo longioribus, humeris obtuse angulatis, lateribus subparallelis, obsolete punctato-striatis, interstitiis parum convezis, callo postico obsoleto instrucks. — Long. 5, lat. 1.3—2 mill. Flache Stirn und hervorragende Augen, ganz wie bei Water- housei, aber der kurze Rüssel breiter, nach vorn nicht verengt, Punktirung auf Kopf und Thorax dichter und feiner, Decken län- ger und viel breiter, auch feiner punktirt gestreift, ohne abstehende Borstenhaare; fast einfarbige graue Schuppen (nur wenige bräun- liche sind eingestreut) bedecken den ganzen Körper, und aufser- dem sieht man mit sehr starker Loupe weilse pfriemenförmige, ziemlich dicht anliegende Härchen, welche mit gewöhnlicher Loupe und gegen das Licht gesehen höchstens hinten und an der Naht zu bemerken sind. Form der Decken und ihr Breitenverhältnils zum Thorax so- wie die Schultern ganz wie bei fronto, nur die Punktstreifen we- niger deutlich, die Spatien gewölbt; Fühlerkeule viel dünner und etwas länger als bei Waterhousei und fronto. 1 d Taschkent (meine Sammlung), 1 2 Samarkand? (eoll. Kraatz). 18. Sitones costipennis noy. sp. Elongatus, niger, dense griseo - squamosus et setosus; antennarum scapo ferrugineo; fronte plana rostro vix latiore, intra oculos crista Iransversa; rostro sua latitudine parum breviore cum fronte profunde impresso canalicula- toque; prothorace elongato - quadrato, basi utrinque paulo sinuato, lateribus fere parallelo, intra apicem late transversim impresso, mar- gine antico reflexo, fortiter haud dense punctato; scutello elongato triangulare; elytris prothorace duplo latioribus plusguam quadruplo longioribus, a bası ad humeros oblique ampliatis, humeris angulatıs, deinde lateribus vix sinuatis, parallelis, apice conjunctim rotundatıs, supra parum convezis, ante apicem callo elevato instructis, punctato- sulcatis, sutura interstitiisque ulternis costatis; articulo 3° tarsarum 2° haud latiore; prothoracis lateribus, sutura postice interstitüisque alternis pallidioribus, his postice subfusco - tesselatis. — Long. 6, lat. 2 mill. | In jeder Beziehung eine von den mir bekannten Sitones ab- weichende Art; am auffallendsten ist jedenfalls das sehr kleine, zweilappige dritte Tarsenglied, welches so lang als breit, und nicht breiter als 2 ist, dennoch keine Berechtigung zur Aufstellung einer neuen Gattung geben kann, da die Art sonst alle Gattungsmerk- neue asiatische Rüsselkäfer. 115 male von Sitones trägt. — Unsere Art hat Kopf, Augen und Rüssel etwa von lateralis, statt zweier Haarzipfel auf. der Stirn über den Augen, wie bei bituberculatus, einen dreieckigen queren Kiel zwi- schen den Augenvorderrändern; dieser Kiel hat eine etwas con- cave Oberkante (mit ziemlich derselben Kurve als die Rüsselober- fläche), welche von der bis auf die Stirn reichenden Rüsselfurche durchsetzt ist. Geilselglied 1 und 2 gestreckt, 1 das längste, die übrigen quer, Keule lang zugespitzt; Decken an der Basis gegen den Thorax noch mehr als bei gressorius gerundet erweitert; Schul- tern wie bei diesem, mit stumpfkielförmiger Sutur und abwechseln- den Spatien, 4 hinten als starke Schwiele endigend, Spatien 2 und 4 auf der hinteren Hälfte mit einigen bräunlichen, wenig auffallen- den Makeln gewürfelt, alle hinten und an den Seiten mit schrägen dicken, abgestutzten Borsten. Unterseite kaum heller als die Ober- seite und ebenso dicht beschuppt, die Schuppen sehr flach, etwas aufstehend, daher die Oberfläche ein etwas rauhes Ansehen erhält. 1 2 aus Samarkand. 19. Taenophthalmus Desbrochersi nov. spec. T. Crotchi Desbr. simillimus, tamen fronte retusa, rostro Irisulcato apice de- flexo, prothorace quadrato, irregulariter impresso, rugoso, elytris punctis grossis seriatim impressis, interstitiis alternis comvezis, ti- bis anmtieis crassioribus differt. — Long. 11, lat. 4 mill. Ohne die auffallende Rüsselsculptur könnte man Desbrochersi für eine Varietät des Crotchi (Heterotylus Hyrcaniae Kirsch i. 1.) halten. Die flach ausgehöhlte Stirn ist mit zerstreuten grolsen Punkten besetzt, ihre ziemlich scharfen Seitenränder überdecken theilweise die Augen (von oben gesehen), Rüssel viel schmäler als die Stirn, von ihr durch 2 schräge Furchen abgegrenzt, welche bis zur tiefen Mittelfurche reichen; letztere endigt zwischen den Fühler- einlenkungen, neben ihr beiderseits eine schwache unregelmäfsige Nebenfurche, welche vor den Querfurchen abgekürzt ist; Thorax fast länger als vor der Mitte breit, hier am breitesten, die Seiten zur Basis hin leicht geschweift mit tiefen unregelmälsigen Ein- drücken, deren Ränder verschlungene Runzeln bilden und mit we- nigen eingestochenen Punkten besetzt sind; auf den Decken sind je 2 Punktreihen einander genähert, die Punkte grob, eingedrückt und gegeneinander versetzt, so dafs zwischen ihnen ein gewunde- nes Spatium nachbleibt, dagegen markiren sich die abwechselnden Spatien (immerhin schmäler als die Punkte) durch gröfsere Regel- mälsigkeit und stärkere Wölbung. 8* 116 J. Faust: über Vorderschienen des S innen flach ausgebuchtet aber an der Spitze nicht wie bei Crotcht gebogen und kräftiger, Glied 3 der Vordertarsen wenig erweitert und nur an den Seiten (bei Crotchi 3 Glieder schwammig) mit einem Schwammpolster; die 4 Vorder- hüften, Mittel- und Hinterbrust, sowie das erste Abdominalsegment mit längeren wolligen Haaren. 1 g' von Shahku (Persien). Obgleich das Stück nicht gut erhalten, so sind in den Vertie- fungen der Ober- und Unterseite, auf den Hüften und der Mittel- brust grauweilse Schuppenblättchen bemerkbar. Diese und die sehr fein und regelmälsig chagrinirte Oberfläche lassen mit Sicherheit schlielsen, dafs unsere Art dicht beschuppt ist. Meine Stücke von Crotchi, welche mit denen von Desbrochers (Ann. de Fr. 1872. p. 426) und Kirsch (Ent. Monatsblätter 1880, No. 11. p. 14) aus derselben Quelle (Christoph) stammen, sind bis auf die Hüften unbeschuppt und sicher total abgerieben, während der Käfer in gut erhaltenem Zustande wie bei Desdrocherst und bei den beiden folgenden Arten dicht beschuppt ist. 20. Taenophthalmus subcarinatus n. sp. Elongatus, de- pressus, niger, dense albo-griseo-squamosus, ulbido-setosus; fronte parum conveza; rostro fronte vice angustiore, pterygüs products, supra trisulcato, sulco medio in vertice assurgente apice late fur- cato, basti utrinque breviter transverso -impresso; oculis fere semi- globosis; antennis elongatis, articulo 1° funiculi triangulare 2° di- midio longiore, hoc subquadrato, 3—6 transversis, clava elongata; prothorace parum transverso, lateribus aequaliter rotundato-ampliato, margine basale elevato, dorso depresso canaliculato, inaequaliter im- presso, ante basin transverso - impresso; scutello triangulare conco- lore; elytris humeris rotundatis, lateribus parallehs viz sinuatıs, profunde remoteque punctato - striatis, interstitiis convexis altermis elevatioribus, sparse albo-setosis; tibiüis anticis tuberculis acutis ob- sitis. — Long. 10.5, lat. 4 mill. Durch die flach gedrückte Oberseite, die parallelen hinten stumpf zugerundeten Decken mit stumpfkielförmigen Spatien und die weilse Borstenbehaarung (bei Crotchi u. Desbrochersi schwarz) ausgezeichnet. Die äulseren beiden Rüsselfurchen sind flacher und undeutlicher als die tiefe mittlere und vereinigen sich an der Basis mit der Querfurche, welche an den Rüsselseiten tief und deutlich ist, oben aber nur flach die äulsere Rüsselkante durchschneidet. Thorax an den Seiten grob gerunzelt, auf dem Rücken mit neue asiatische Rüsselkäfer. ET unregelmäfsigen, ziemlich tiefen Eindrücken, die Mittelfurche bis vor die Mitte breit eingedrückt mit unregelmäfsigen Kanten, Quer- eindruck vor der herausgeprelsten Basis in der Mitte breiter und tiefer. Die sechseckigen dünnen, dicht aneinander liegenden Schuppen bedecken den ganzen Körper so dicht, dafs derselbe mit einem glänzenden Ueberzuge versehen erscheint; die borstige Pas der Ober- und Unterseite weilslich. Innenseite der männlichen Vorderschienen tief ausgebuchtet und mit deutlichen Höckern besetzt, denen eine schwarze Stachel- borste entspringt. Vordertarsen erweitert und mit schwammiger Sohle; Mittel- und Hinterbrust ohne wollige Behaarung. 1 g! von Margelan (coll. Kraatz). 21. Taenophthalmus Kraatzi n. sp. T. Desbrochersi simi- lis, sed convezior, etiam rostro angustiore haud sulcato, antennis longioribus praecipue diversus; cinerascente squamosus et brunneo- setosus; fronte parum convera haud impressa, rosiro latitudine fron- tis aequale basi utrinque transversim sulcato, antice triangulariter parum impresso; articulo 1° funiculi elongato-quadrato 2° aequale; prothorace subgloboso ante basin vix transverso - impresso, rugoso punctato, lateribus obsolete verrucoso, dorso tenuiter canaliculato; scutello transverso-rofundato concolore; elytris ovalibus, postice acu- minato-rotundatis, humeris acute rotundatis, profunde striato-punc- tatis, interstitiis vie converis, alternis latioribus. — Long. 11, lat. 4 mill. Aulser den in der Diagnose angegebenen Unterschieden fallen die regelmälsigen tiefen, ziemlich scharf begrenzten Punkte in den Deckenreihen sogleich ins Auge. Kopf hinter den Augen leicht eingedrückt, die transversalen Querfurchen an der Rüsselbasis ver- einigen sich nicht. Von Crotchi durch das Fehlen des wulstig vortretenden obe- ren Augenrandes, gleichschmale Stirn und Rüssel, mehr kugeligen Thorax, ganz andere Skulptur und dünnere Beine zu unterscheiden. 1 Q2 von Margelan (coll. Kraatz). Ueber die unrichtige Stellung der Gattung Taenophthalmus Desbr. neben Brachycerus hat H. Kirsch sich bereits 1. e. ausge- sprochen. Mit Hintertarsenglied 3 nicht viel breiter als 1 und 2, mit sehr kurzer Hinterbrust und offenen Schienenkörbchen, gehört die Gattung in die unmittelbare Nähe von Tähylaeites und Phace- phorus. 118 J. Faust: über 22. Borborocoetus signatipes n. sp. Elongatus, squamis cinereo - ochraceis dense tectus, nigro-signatus; vertice convexo mi- gro-bimaculato, fronte profunde impressa utringue supra oculos tu- berculo acuto haud conspicue punctato instructa; rostro angustiore, sulcato; prothorace elongato - quadrato, lateribus mox pone apicem rotundato-ampliato, sparse grosse punctato, nigro-setoso, 3-sulcato, suleis externis medio interruptis; scutello rotundato concolore; ely- tris elongatis, a basi oblique ampliatis, lateribus parallelis, postice rotundato-angustatis, apice singulatim rotundatıs, profunde punctato- striatis, interstitiis angustis, 2°, 4°, 6° elevatioribus, tuberculis con- coloribus vel nigris mitidis seriatim obsitis et subalbido-fasciculatis, sutura apicem versus tantum tuberculatis, tuberculo postico in inter- stitio quarto magno et producto; tibiis nigro - annulatis, femoribus 4 posticis nigro-bimaculatis; corpore subtus cinerascente;, metasterno grosse punctato, episternis mesothoracis macula rotundata, epister- nis metathoracis lituris duabis nigris notatis. — Long. 6, lat. 2.2 mill. Diese schöne Art ist von B. squalidus Schh. leicht durch die schmale gestreckte Form und die abwechselnd tuberkulirten Decken- spatien zu unterscheiden; die äufseren Punktstreifen auf den steil abfallenden Seiten sind feiner, die Spatien gleichmälsig erhaben und nicht tuberkulirt. Sowohl squalidus als signatipes sind sehr dicht beschuppt, die Schuppen nicht regelmäfsig geformt auch nicht glatt, sondern jede Schuppe ist fadenförmig erhaben umrandet. Von Balassoglo am Flusse Kaklik beim See Issyk-Kul in we- nigen Stücken entdeckt. 23. Alophus setosus n. spec. Elongatus, niger, haud dense cinereo- et parce brunneo-pilosus, breviter setosus; rostro subelon- gato, profunde canaliculato; articulo 2° funiculi 1° dimidio lon- giore; prolhorace elongato-quadrato, ante apicem rotundato-ampliato, confertim grosseque punctato, lateribus subgranulato, dorso tenue carinato, lobis ocularibus evidenter productis; scutello rotundato, pallidiore;, elytris elongatis, humeris rotundatis, lateribus vie g' vel parum 2 ampliatis, postice attenuatis, apice ipso | acuminato - ro- tundatis vel 2 acuminato-productis, convezis, postice haud declivis, punclato-striatis, interstitüis planis subtilissime granulatis rugosisque, aut unicoloribus aut in singulo maculis duabis nebulosis pallidiori- bus; corpore subtus nilido, confertim punctato, parce piloso; pedi- bus tenuis, modice elongatis; ungwiculis brunneis. — Long. 12—14, lat. 3.3—4.5 mill. neue asiatische Rüsselkäfer. 119 Wenn man von der etwas geneigten kurzen bräunlichen Be- haarung absieht, so ist diese Art dem leucon Mannh. und wahr- scheinlich auch dem cinereus Ball. sehr ähnlich. Von leucon trennen den setosus seine wolligere spärlichere Be- haarung, viel stärker entwickelte Augenlappen, kürzerer Rüssel, andere relative Länge der 2 ersten Geifselglieder, deutlich punktirt gestreifte, hinten nicht steil abfallende Decken. Die Beschreibung des cinereus Ball. lälst sehr den Vergleich mit anderen Arten vermissen, dennoch lassen die Worte ptlis cine- reis dense tectus, corpore subtus opaco und die Nichterwähnung der kurzen abstehenden Behaarung auf eine von sefosus sicher verschiedene Art schlielsen. Thorax fast länger als breit, Hinterrand etwas schmäler als der Vorderrand, Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, Decken- spatien flach oder flach gewölbt. In die aschgraue anliegende Behaarung ist eine spärliche braune, zuweilen etwas metallische gemengt, bei ungemakelten Stücken nur das Schildehen etwas heller; bei gemakelten sind die Schulter und 2 nebelhafte Makeln auf jeder Decke weifslich; zu- weilen sind letztere durch einen Wisch, erstere mit der Schulter- makel zu einem Bogen zusammengeflossen. Am Dolon, Gebirgspals zwischen den beiden Seen Sson-Kul und Issik-Kul, auch am Flusse Tamgi 26. Aug. bis 7. Sept.; von Balassoglo gefunden. 24. Alophus lentus n. sp. A. 4-fasciato simillimus, sed mi- nor, angustior, eliam rostro fronte nonnihil angustiore haud cana- kculata, pedibus brevioribus gracihoribus fere unice distinctus. — Long. 8—9.5, lat. 3—4 mill. Aulser obigen Merkmalen ist nur noch hervorzuheben, dafs die hintere Deckenwölbung stärker, die männlichen Decken hinten mehr gerundet sind. Die Behaarung der Oberseite variirt vom Aschgrau bis zum Kastanienbraun mit oder ohne Seiden- oder Metallschimmer; die Zeichnung ist bis auf die nicht oder nur angedeutet helleren Schul- tern ganz wie bei 4-fasciatus und ebenso veränderlich wie bei allen Arten dieser Gattung; ganz einfarbige Stücke scheinen selten zu sein; bei gemakelten ist gewöhnlich die hintere schräge Makel et- was grölser als die vordere und nicht häufig in eine Spitze nach vorn ausgezogen, welche eine mögliche Verbindung beider Makeln voraussetzen läfst. Bei Stücken mit Seiden- oder Metallschimmer 120 J. Faust: über nehmen die hellen Seiten des Thorax, Spitze der Decken, nament- lich aber die beiden Makeln auf diesen einen bläulichen, grün- lichen oder Messingglanz an. Bei abgeriebenen Stücken ist der Rüssel oben sehr schwach gewölbt, ohne vertiefte oder erhabene aber mit glatter unpunktirter Mittellinie. Es muls hier bemerkt werden, dafs bei allen den Alophus- Arten, welche ich in grölserer Anzahl habe untersuchen können, eine grolse Veränderlichkeit in der Thoraxform und eine geringere in der Länge und Dicke der Vorderschienen zu constatiren ist. Eine specifische Trennung solcher Stücke führte zu keinem Resul- tat, da sich andere begleitende konstante Kennzeichen nicht auf- finden liefsen, um die obigen einer besonderen Art oder Varietät zusprechen zu können; da aufserdem die genannten Abänderungen aus gleichen Lokalitäten vorkamen, so konnten diese abweichenden Stücke auch nicht als lokale Rassen angesehen werden. In 11,000 Fuls Höhe am Gebirgspafs Tsschaar-Tasch und am Flusse Btschan (17 — 20 Juli) von Balassoglo gesammelt. 25. Alophus arrogans nov. sp. Ovatus, piceus, supra to- mento albo-griseo vestitus, prothoracis lateribus scutelloque lacteis; antennis pedibusque rufis; fronte rostroque parum comwezis; rostro breve capite vix. longiore; prothorace ante medium leviter rotun- dato, vix carinato; elytris brevioribus lateribus aequalhter rotunda- tis, apice rotundato-acuminatis, parum convezis, tenue strialo-punc- tatıs, punchs in striis remotis vir conspicuis, immaculatis vel lac- teo- maculatis, maculis tum vero plerumque brunneo - eircumcinchis; .corpore subtus subtilissime punctato pilosoque. — Long. 6—8, lat. 2.3—3.2 mill. var. supra tomento brunneo vestitus; prothoracis lateribus, scu- tello, sutura margineque postice sub albo - tomentosis; elytris imma- culatis vel lacteo-maculatis, maculis nigro-piceo-ceircumeinctis . . urbanus. Eine kleine reizende Art, welche rudis in der Form am näch- sten steht, aber flacher; Stirn ohne vertieften Punkt und mehr ge- wölbt, Rüssel breiter und kürzer, Thorax und Deckenseulptur sehr viel feiner, Geifselglied 1 und 2 kaum an Länge verschieden. Bei den meisten Stücken ist die ganze Oberseite weilsgrau, nur Thoraxseiten, Schildehen und jederseits auf der vorderen Deckenhälfte eine schräge, selten bis zur Schulter reichende, nach hinten lang aber schmal gestielte Quermakel milchweils; letztere neue asiatische Rüsselkäfer. 121 ist zuweilen in zwei getrennte Makeln aufgelöst, jene sowohl als diese stehen auf dunklem Grunde. Bei einem Stück sind die Decken fast ganz milchweils, die Makel nur durch einige dunklere Wische angedeutet, so dals eine ganz weilse Oberfläche nicht aus- _ geschlossen ist. Stücke mit weilsgrauer Grundfarbe haben dicke Vorderschienen. Die weilsgraue Grundfarbe verliert zuweilen an Intensität, be- kommt einen rehfarbenen Anflug und geht alle Stufen bis zum hellen Kastanienbraun durch. Letztere Stücke machen ganz den Eindruck eines rudis, es soll durch den Namen urbanus auf dieselben aufmerksam gemacht werden. Alle Stücke, welche ich von urbanus gesehen, haben etwas dünnere und längere Vorder- schienen. Die milchweilsen Stellen bekommen zuweilen einen bläulichen oder grünlichen Metallglanz. Am See Sson- Kul, am Flusse Tamgi und am Gebirgspalfs Tschaar-Tasch von Balassoglo gesammelt. 26. Bothynoderes Dohrni n. sp. Elongato-ovatus, undique squamis 3-fidis supra albidis subtus cretaceis dense tectus; fronte convezo fusco-bimaculato; rostro capite viz longiore, Cconico, cari- nato utrinque abbreviatim profundeque sulcato; prothorace quadrato vel elongato-quadrato conico, basi leviter apice profunde bisinuato, lobo mediano valde producto, profunde foveolato, albo, supra con- vezo, alutaceo, punctis majoribus vage adsperso, utrinque vittis dua- bis fuscis inlerruptis vel basin versus toto evanescentibus; scutello triangulare albido-squamoso; elytris prolthoracis basi haud latiori- bus, deinde oblique ampliatis, humeris lateribusque rotundatis, po- stıce acuminato-rotundatis, apice ipse singulatim subacuminatis, su- pra convezis tenue et remote punctato-siriatis, strüs primis duabis infra basin conjunctis, interstitiis planis vel alternis basi modo_ele- valioribus, albidis, maculis parvis basalibus, fascia obligua pone me- dium, macula post callo obsoleio, liturisque nonnullis fuscis; corpore subtus evidenter pedibus obsoletius nigro-irroratis; abdomine inae- quale nigro - punctato, punctis basi segmentorum intermediorum in maculis tribus inaequalibus congestis, seymento secundo basi macula rotundata denudata. — Long. 13—18, lat. 5—7.5 mill. Kleine Stücke gleichen in der Form carinata Zubk. gröfsere grolsen Stücken von sirabus, nur ist bei unserer auch auf dem Thorax überhaupt mehr gewölbten Art die Stirn gewölbt. Rüssel viel kürzer als bei jenen und bis zur Fühlereinlenkung mehr conisch, 122 J. Faust: über von hier ab fast parallel; Thorax bei kleinen gestreekten Stücken länger, bei gröfseren so lang als breit, Seiten schwach gerundet. Es ist mir bei zahlreichem Material kein Stück vorgekommen, . bei welchem die 4 üblichen dunklen Längsbinden der ganzen Länge nach deutlich wären; gewöhnlich sind sie in 2 Makeln am Vorder- und in 2 am Hinterrande aufgelöst, nicht selten fehlen die 2 letz- ten; die grofsen zerstreuten Punkte auf dem Thorax sind viel we- niger zahlreich als bei melancholicus Men., welcher sich von Dohrni noch durch mehr eylindrische Form, längeren, fast gleichbreiten Rüssel, Decken mit starker Schwiele und kräftigere Schenkel, auch durch andere Sculptur, ganz andere Färbung und Zeichnung unter- scheidet. Die Deckenzeichnung bei Dohrni variirt bedeutend; mitunter ist die Schrägbinde hinter der Mitte nur nebelhaft und schmal, zu- weilen scharf abgegrenzt dunkel und breit, Punkte im Nahtstreif häufig ocellirt, Unterseite kreideweifs, bis auf das Abdomen mit grölseren, dieses und die Beine mit kleineren nackten haartragen- den Punkten nicht dicht gesprenkelt; auf jedem der 3 mittleren Abdominalsegmente sind die Punkte zu 3 ungleichen, nicht scharf begrenzten Basalgruppen zusammengedrängt. Tarsenglied 3 nicht zweilappig, beim 2 nur an der Spitze, beim g die Aufsenkante schwammig, Krallen auf dem Basalviertel erweitert und genähert. Anfänglich bestimmte ich diese Art als odsoletefasciatus Men. Dieser mul[s aber einen längeren, etwas gebogenen Rüssel, fast cy- lindrischen, an den Seiten lang behaarten Thorax haben. Bei Divana und Samgar von Balassoglo im Juni, bei Margelan auch von Haberhauer gesammelt. 27. Bothynoderes Balassogloi n. sp. Habitu Cl. verru- coso Gebl. affinis, sed aliter sculpturatus et coloratus. Oblongus, convezus, niger, supra squamis cinerascentibus dense tectus, rostro capite nonnihil longius , subrecto, apicem versus viz attemuato, me- dio acute et alte carinato; prothorace elongato-quadrato, basi utrin- que oblique truncato, lateribus fere rectis, mox ante apicem subito angustato, dorso parum convezo, disperse nigro - aciculato, amtice vier carinato, fovea vadosa ante scutellum notato; elytris prothorace triplo longioribus, basi conjunctim emarginatis, prothoracis basi haud latioribus, lateribus subrotundatis, postice conjunctim rolunda- tis, basi evidentius apicem versus obsolete et remote punctato-stria- ps, postice vix callosis, interstitüis planis, squamulis lanceolatis uni- neue asiatische Rüsselkäfer. 125 coloribus vel in strüs punctis vage fusco - tinctis; corpore subtus squamulis trifdis dense tecto et piloso, pedibus obsolete, abdomine evidenter nigro-irroratis, seymentis abdominis 4 ultimis basi macula nigra nebulosa notatis; tarsis haud spongiosis, ungweculis bası in- crassatis conjunctisque. — Long. 15, lat. 5.3 mill. Abgesehen von dem Rüssel macht die Art den Eindruck eines Conorhynchus argillaceus Motsch. oder eines hinten stumpf gerun- deten pulverulentus Zoubk., gehört aber in die Nähe von strabus und verrucosus Gebl. und weicht von allen mir bekannten Bothy- noderes-Arten durch seine einfarbige Oberseite ab. Der scharfe gebogene Rüsselkiel reicht vom eingestochenen Stirnpunkt bis zur Höhe der Fühlereinlenkung und wird durch einen beiderseitigen Längseindruck herausgehoben, die zuweilen etwas beulenförmige Basis der Spatien 2 und 4 ist meist dunkel gefärbt, die Punkte in den Streifen bräunlich umnebelt wie bei Faldermanni oder pulverulentus. Tarsen und Krallenbau genau wie bei verru- cosus, d. h. Tarsen selbst beim f kaum erweitert und nur ihre Spitzen schwammsohlig, Krallen auf der Basalhälfte breit, nur durch einen feinen Schlitz getrennt, von der Mitte ab plötzlich verdünnt und gabelförmig; Prosternum vor den Hüften mit einer deutlichen Beule wie bei Fischert, strabus, verrucosus. Ak-Kum, Tjumen-Aryk, Ara-Ssat, im August. Eine der vie- len schönen Entdeckungen des Herrn Balassoglo. 28. Bothynoderes (Themnorhinus) verecundus n. Sp. Cl. brevirostri et orbitali affinis; cylindricus, pube brevi cinereo-al- bida subrufa-tincta tectus; fronte multo latiore, foveola parva im- pressa; rostro turbinato, planiusculo, obsolete carınato utrinque va- doso impresso; antennarum clava angusta, valde acumınata; pro- thorace elongato, moz infra apicem subito angustato, impresso, ad basin leviter tantum dilatato, basi bisinuato, dorso subdepresso, ım lobo antescutellare profunde impresso, antice obtuse tenue carinato, undique confertim vadoso-punctato punctisque grossis adspersis; ely- tris converis cylindrieis postice rotundato-attenuatis , apice singula- tim subacuminatis, vix striatis, strüs antice evidenter postice obso- letius punctatis; corpore subtus pube densiore tecto, abdomine fe- moribusque sparsim nigro-irroratis, segmentis abdominalibus 2°, 3°, 4° basi puncto migro-notalis; prosterno et mesosterno grosse abdo- mine obsoletius punclatis, illo ante coras utrinque tuberculo obtuso. — Long: 15—14, lat. 4—5 mill. Hat mit orbitalis und brevirostris die allgemeine Körperform 124 J. Faust: über und Gröfse gemein, ist aber durchaus eylindrisch und von beiden hauptsächlich noch durch viel breitere Stirn, die schlanke, lang zu- gespitzte Fühlerkeule, den grob und dichter punktirten Thorax und durch die einfarbige Bekleidung ohne Streifen oder Makeln ver- schieden. Von orbitalis aulserdem durch viel kürzere und steifere Behaarung namentlich auf der Unterseite, und durch die verrun- deten Deckenspitzen, von brevirostris durch das schwarz gespren- kelte Abdomen verschieden. Tarsenglied 3 des g' mit 2 grolsen, das des Q@ mit 2 kleinen Schwammpolstern, Krallen fast bis zur Hälfte verwachsen, dann schwach gegabelt. Bei keinem der schön erhaltenen Stücke, welche ich gesehen habe, war eine ausgesprochene Zeichnung zu erkennen, höchstens fanden sich auf den Decken spärliche dunklere Nebelpunkte oder Striche, welche zuweilen 2 schräge Querbinden andeuten. Von Balassoglo am Flusse Naryn und am Berge Ssu - Kait- schugai gefunden. 29. Chromonotus Perofskyi n. sp. Elongatus, niger, un- dique albido-tomentosus et parce hirsutus; fronte valde retusa, sub- ercavata; rostro latitudine duplo longiore, recto, angulato, bası transversim impresso, supra parum convexo, tenue carinato; protho- race valde elongato, lateribus parallelo, margine antico profunde bi- sinuato, postico ulrinqgue oblique truncato, dorso depresso, infra api- cem impressionibus duabis oblongis, fovea antescutellari elongata, margine laterale subangulato, undique eroso punctato, toto albido, 4 subvittato; elytris basti oblique angulatis, lateribus parallelis, apice obtuse rotundatis, singulatim obtuse acuminatis, dorso deplanatis, subsulcatis, iu suleis punctis magnis liturisque viz infuscatis; cor- pore subtus obsoletissime nigro -irroratoe. — Long. 7.5 — 10, lat. 2-—-3.2 mill. Reiht sich mit albolineatus Men. unmittelbar an confluens; dem Trichocleonus leucophyllus Fisch. sehr ähnlich, von ihm aber so- gleich durch das verlängerte Geifselglied 2 (doppelt so lang als 1) zu trennen. Die in ibrer ganzen Ausdehnung flach vertiefte Stirn, kürzerer Rüssel, noch viel längeren bis zum Vorderrande fast gleich breiter auf dem Rücken flach gedrückter Thorax unterschei- den Perofskyi von albolineatus. Ist der Thorax nicht ganz weils, so schliefsen 2 angedeutete, nicht breite dunklere Längsbinden eine feine weilse Mittellinie ein; unter den schwach verrundeten Seiten- neue asiatische Rüsselkäfer. 125 kanten zieht jederseits eine eben solche Längsbinde, welche sich als schräge Schulterbinde auf das 6te und 7te Deckenspatium (un- terbrochen oder nicht) bis zur schwachen Schwiele fortsetzt. Naht- furche breiter und tiefer, gebräunt mit mehreren helleren Flecken, abwechselnde Spatien breiter. Die abstehende Behaarung der Ober- seite kürzer, spärlicher und geneigter als bei leucophyllus. Fühler- furchen unten an der Rüsselbasis etwas genähert; Tarsen wie bei confluens und albolineatus, Krallen nur am Grunde schwach erwei- tert und zusammenstehend, sonst dünn und stark gespreizt. Bei Kam-Basch zwischen Fort Kasalinsk und Perofsky von Balassoglo entdeckt. 30. Stephanocleonus corrugans n. sp. Oblongo - ovatus, flavo-griseo-pubescens; fronte paulalim depressa, remote punclala, carinata; rostro fronte paulo angustiore, recto, basi transversim oblique impresso, tricarinato, carina media antice puncto impresso interrupta apice furcata; prothorace quadrato, lateribus subparallelo antice constricto, basi oblique truncato, margine antico bisinuato, supra parum convezo, remote et profunde punctato, ante scutellum profunde fossulato, antice carinato utrinque plus minusve profunde impresso; scutello parvo concolore; elytris prothoracis basi latiori- bus, humeris rotundato-rectangulis prominulisque, lateribus post hu- meros sinuatis, rotundato-ampliatis, postice angustatis, apice singu- latim acute rotundatis, convezxis, postice haud dechvis, intra basin transverso - impressis, sirialo - punctatis, interstitüs parum convezis, alternis viz elevatioribus flavo - griseo - pubescentibus, plagis duabis obliquis infuscatis, tuberculo basi interstitiorum 2° et 4° lituraque ante apicem nigris, corpore subtus minus dense pubescente, segmen- tis abdominalibus trifariam nigro - submaculatis; femoribus obsolete nigro - punctatis, 4 anticis sublus dense pilosis. — Long. I9— 12, lat. 3.5—5.5 mill. Den: fascicularis Gebl. in Form und Gröfse am ähnlichsten, von ihm durch anders gebildeten Rüssel und viel feinere Sculptur der Stirn, des Thorax sowie der Decken verschieden, auch man- chen Stücken des impressicolis Sch. nicht unähnlich, dieser ist aber kürzer, hat viel weniger vorragende Schultern, auch ganz an- deren Kopf und Rüssel. Von dem ebenfalls in der Form ähnlichen fenestratus Pall. !) durch hinten mehr zugespitzte Decken, mehr 1) mit ihm ist offenbar foveolatus Fisch. synonym. 126 J. Faust: über vorspringende Schultern, feiner seulptirten Thorax, ganz anderen Rüssel und durch die Zeichnung verschieden. Der Cli..nasutus Ballion von Kuldsha muls eine ähnliche Rüs- selbildung haben wie corrugans, soll aber oben flach sein, eine Zeichnung auf einem anders geformten Thorax haben; aus der Be- schreibung ist auch nicht ersichtlich, ob die Deckenbasis breiter als der Thorax ist und ob auf der Basis von Spatium 2 und 4 ein Tuberkel steht. Bei corrugans ist die flache Stirn bei gewölbtem Scheitel ne- ben den Augen etwas eingedrückt, Stirnkiel und Rüsselkiel (erste- rer zuweilen schwach) sind von der Seite gesehen fast rechtwink- lig scharf ausgeschnitten, und zwar an der Rüsselbasis, welche durch 2 tiefe schräge, die Aulsenkante des Rüssels durchsetzende Eindrücke wie eingekniffen erscheint. Thorax mit nur zerstreuten Punkten, die Eindrücke neben dem Mittelkiel sind zuweilen nur angedeutet, wenn aber tief, dann erscheinen 3 stampfe Kiele auf der Thoraxvorderhälfte. Die Punkte in den Deckenstreifen neh- men nach hinten an Gröfse ab, 2 schräge dunkle Querbinden nur angedeutet, die kahle Stelle hinter der fehlenden Schwiele deut- licher, Seiten hell und dunkel gewürfelt. Ala-Tau (coll. v. Heyden und Kraatz), Persia (coll. Faust). 31. Stephanocleonus ignobilis nov. spec. Magniudo et statura praecedentis, sed rostro unicarinato, humeris nullis diver- sus; fronte infundiliforme impressa, confertim punctata; rostro breve subrecto capite viz angustiore, rugoso-punctato, tenue carinato, Ca- rina in fronte interdum assurgente; prothorace subquadrato, basi parum rotundato, remote grosse punctato, utrinque arcuatim pallido- bivittato, dorso antice obtuse carinato, postice foveolato; scutello parvo triangulare; elytris prothoracis basi haud latioribus, oblongo- ovalis, postice magis atlenuatis, remote striato-punctatis , interstitüs latis planis, intra basin transverso - impressis, postice haud callosıs, densius griseo-tomentosis ochraceo-tinclis, postice plaga transversa fusca, vitta post callum liturisque sparsis versus marginem denuda- tis; tibiis posticis parum arcualis; corpore subtus obsolete nigro- punctato. — Long. 11—14, lat. 4.5—5.5 mill. Während bei corrugans die Stirn tiefer als der Augeninnen- rand liegt, also letzterer die Stirn etwas überragt, ist bei ignobalis die Stirn gewölbt und nur die Mitte trichterförmig eingedrückt, die Stirn überragt den Augeninnenrand; auf dieselbe Weise und neue asiatische Rüsselkäfer. 127 durch den nach vorn mehr verengten Körper ist corrugans auch von dem verwandten scriptus Sch. zu unterscheiden. Die Aufsenränder der trichterförmigen Einsenkung sind übri- gens nicht scharf, sondern verrundet, Rüssel so breit als die Stirn, kurz, vierkantig, oben schwach gewölbt, wie Kopf und Thorax grob aber nicht dieht punktirt, mit feinem Mittelkiel ohne Seiten- furchen, zuweilen mit 2 zur Basis convergirenden Längsrunzeln, Mittelkiel bei der Fühlereinlenkung durch einen eingedrückten Punkt unterbrochen, an der Spitze gabelförmig, auf der Stirn in einen vertieften Punkt endigend oder sich bis auf den Scheitel fortsetzend; neben dem Thoraxkiel wird zuweilen jederseits ein flacher Eindruck bemerkbar; auf dem gestreckten lang einförmi- gen, hinten etwas spitzen Decken vereinigt sich gewöhnlich vor der Basis Streifen 1 bogenförmig mit 2, ersterer wie die 3 letzten vertieft, die Naht an der Basis breit und Spatium 2 und 4 an der Basis leicht erhaben. Beine ganz wie bei corrugans. Bei ignobilis liegt die gröfsere Körperbreite hinter, bei corru- gans in der Mitte der Decken. Aus der Baschkiren- und Kirghisen-Steppe (coll. Faust), auch von Balassoglo und Akinin um Orenburg gefangen, mithin der europäischen Fauna angehörend. 32. Stephanocleonus perscitus n. sp. Etiam Cl. corru- ganti affinis, sed aliter sculpturatus et coloratus, supra tomento pal- lido - ochraceo teclus, carina rostri, prothoracıs dorso maculisque duabis utringue, elytrorum basi lituris parvis, dorso fasciüs duabis subtransversis sutura interruptis, vitta triangulari postica umbrinis, subtus griseo albido tomentosus, segmentis abdominalibus macula ex- terna nigra et bası nigro - fasciatis; fronte parum conveza, rostro recto carina valıda arcuato-elevata utrinque sulco impressa; protho- racis basi oblique truncata, dorso lateribus transversim impresso; scutello parvo triangulare; elytris prothoracis basi latioribus, intra basin transverso - impressis, lateribus ibidem evidenter sinuatıs, punctato - striatis, interstitüs purum convexis, strüs in fascüs lacunosi. — Long. 12 — 13, lat. 47 —5 mill. Rüssel deutlich schmäler als der Kopf, der hohe am Grunde breite Mittelkiel von 2 eingedrückten, in der Mitte der leicht ge- wölbten Stirn konvergirenden nicht tiefen Furchen eingefalst ; Augen vom Stirnrande entfernt, wenn auch nicht so weit als bei ignobilis; Thorax ebenso geformt (nur Basis deutlich schräg abge- 123 J. Faust: über neue asiatische Rüsselkäfer. stutzt) und punktirt wie bei letzterem; die Punktirung des Thorax wenig gröber als die von Kopf und Rüssel, die beiderseitigen hellen Seitenbinden fliefsen in der Mitte X förmig zusammen und umgren- zen 2 dreieckige dunkle Makeln; Decken fast ganz wie bei igno- bilis geformt, vielleicht wenig flacher, an der Basis aber breiter als der Thoraxhinterrand (wie bei corrugans) mit deutlicher Ausbuch- tung hinter der nicht beuligen, sondern flacher gerundeten Schulter, die hintere Schwiele undeutlich, die geraden Querbinden (die hin- tere sehr wenig schräg) stehen auf den 4 ersten Spatien, am Mar- ginalsaum 1 oder 2 helle Punkte auf dunklem Grunde, an der Basis auf der Naht und unter der Schulter eine gröfsere, auf den abwechselnden Spatien eine kleinere braune Makel. Beine etwas schlanker als bei ügnobilis und corrugans, sonst gleich geformt. Die nackte Querbinde auf Abdominalsegment 3 und 4 etwas undeutlich, auf 1 und 2 sehr deutlich und sich bogenförmig mit der dunklen Makel am Seitenrande vereinigend. Eine längere dich- tere Behaarung auf den 4 Vorderhüften, der Hinterbrust und auf der Unterseite der vier Vorderschenkel sowie die Einfassung des Analsegments orangefarbig. Am Flusse Dshuka im September von Balassoglo gefunden. ” (Schlufs folgt.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie der Elateriden. Von Th. Beling, Forstmeister zu Seesen am Harz. Nachdem ich mich seit mehreren Jahren mit der Biologie der Elateriden beschäftigt und dabei verschiedenerlei Erfolge gehabt babe, welche ich des Bekanntwerdens in weiteren Kreisen werth erachten darf, veröffentiiche ich hiermit das Resultat der von mir mit thunlichster Sorgfalt angestellten Forschungen. 1. Lacon murinus L. Larve: bis 26 Millm. lang, 4.5 Millm. breit, fast linear, am öten und 6ten Hinterleibsringe etwas erweitert und am breitesten, biconvex, d. h. an der Oberseite und an der Unterseite etwas ge- wölbt, jedoch im Ganzen platt, gedrungen, kräftig, glatt, glänzend, bräunlichgelb mit etwas dunklerem Prothorax und noch dunklerem, gelbbraunen Kopfe und Aftergliede, an der Unterseite heller ge- färbt als an der Oberseite. Kopf fast quadratisch, platt, an der Oberseite unregelmälsig punktirt mit einem seichten ovalen, fast kreisrunden Eindrucke in der Mitte, ringsum mit einzelnen langen bräunlichen Haaren besetzt, die sich namentlich an beiden Längs- seiten markiren. Unterseite des Kopfes mit vier tiefen Längsfur- chen, deren beiden mittleren nach dem Hinterende hin unter spitzem Winkel zusammentreffen, während die beiden äufseren da- hinter in einem Bogen sich vereinigen. Stirn mit drei kleinen, nahe beisammen stehenden, an ihrer Spitze geschwärzten Zähnen. Fühler kurz, dreigliederig, Glied 1 sehr kurz und dick, keulig ey- lindrisch, glashell, 2 lang und dick, stielrund, an der Spitze ein wenig verdickt, braun, an der Aulsenseite mit einigen abstehenden langen bräunlichen Haaren besetzt, 3 halb so lang und weit dün- ner als das vorhergehende, an seinem Ende mit einem dünnen, walzenförmigen, ein Haar tragenden Spitzchen. Mandibeln mäfsig lang und stark, sichelförmig eingebogen, an der Oberseite gekielt, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. g 130 Th. Beling: Beitrag zur an der Unterseite ziemlich eben, an der Innenseite ohne Zahn mit scharfer Schneide, an der Wurzel braun, in der oberen Hälfte ge- schwärzt. Maxillen ein dicker, weilser, wasserheller Stamm, jeder- seits mit einem viergliederigen äulseren und einem zweigliederigen inneren Taster. Die einzelnen Glieder dieser Taster sind gelb- braun, an der Spitze heller. Glied 1 des viergliedrigen Tasters ist sehr kurz, 2 von gleicher Dicke, aber doppelt so lang, 3 wie- der sehr kurz, fast kugelig, 4 etwas länger als 3, aber weit dün- ner, an der Spitze abgestutzt; das 2te und 3te Glied sind an der Aulsenseite mit einigen langen Haaren besetzt. Am zweigliederi- gen Maxillartaster ist Glied 2 cylindrisch, fast ebenso lang aber erheblich dünner als das an der Spitze verdickte erste Glied. Lippe kurz und breit, an der Spitze gerundet mit zwei zweigliede- rigen Tastern, deren erstes Glied sehr dick und plump, das zweite ebenso lang, aber schlank und weit dünner ist. Die Unterseite der Unterlippe mit zwei langen steifen, von einander entfernt ste- henden, mit den Spitzen divergirenden Borstenhaaren. Zwischen Mandibeln und Maxillen eine Doppelreihe sehr dicht bürstenförmig stehender feiner, bräunlichgelber Haare, deren Spitzen nach innen gerichtet sind und sich fast berühren. Prothorax vierseitig, so lang als Meso- und Metathorax zusammengenommen, gebräunt, am Vorder- und Hinterrande mit einem ziemlich breiten, fein aber nicht dicht der Länge nach nadelrissigen hellerem Saume. Beine auf starken Hüften mit drei ziemlich gleichlangen, aber allmälig dünneren Gliedern, in eine einfache dünne, gebogene, schwarz- braune Kralle endend, an der Vorder- und resp. Innenseite mit kurzen aber breiten, steifen, braunen Borstenzähnen meist in Rei- hen kammförmig und dazwischen mit einzelnen langen Haaren be- setzt. Die ersten acht Abtheilungen des neungliederigen Hinter- leibs sind von ziemlich gleicher Länge und nur wenig kürzer als die untereinander gleichlangen Meso- und Metathoraxglieder. Die an jeder Seite der ersten acht Hinterleibsglieder befindlichen Stig- men sind klein, braun, längsoval, mit drei dunkleren Längslinien. Afterglied so lang wie die zwei bis drei vorletzten Glieder zusam- mengenommen, gelbbraun ins Kastanienbraune gleich dem Kopfe gefärbt, stark glänzend, an den Seiten gerundet, oben abgeflacht und bald mehr, bald weniger eingedrückt, mit zwei weit vonein- ander entfernt stehenden Längsriefen und aufserdem gröblich quer gerunzelt; die kielförmig aufwärts gebogenen Seitenränder mit 5 bis 6, ein langes braunes Haar tragenden stumpfen Zähnen besetzt, von denen die hinteren die grölsesten, die vorderen klein und Metamorphose der Elateriden. 131 höckerartig sind. Die beiden Spitzen, in welche das Afterglied ausläuft, sind schwanzartig, zweizähnig, und haben einen am Grunde spitzwinkeligen Ausschnitt mit parallelen oder etwas nach aulsen gebogenen Seiten zwischen sich. Die beiden Zähne jeder After- gliedspitze haben nahezu gleiche Grölse und Form mit den letzten Zähnen der beiden Seitenränder und sind aufwärts gerichtet. Der röhrenförmig weit vorstehende After an der Unterseite des letzten Leibesgliedes an der Basis jederseits mit einem kleinen, unten ge- bräunten, oben schwärzlichen Zahne, an der Spitze mit langen Wimperhaaren besetzt. Die Seiten des Aftergliedes unterhalb der kielförmigen und gezähnten Ränder mit theils langen, theils kür- zeren braunen, steil abstehenden, zum Theil auf kleinen braunen Höckern oder Warzen befindlichen Haaren in reichlicher Anzahl besetzt, und in ähnlicher Weise, aber minder dicht, auch die Sei- ten der Rückenschienen sämmtlicher Leibesglieder behaart. Die Behaarung der Unterseite der Larve ist weit sparsamer und in der Regel auch blasser. — Die Larve ist an dem an seiner Basis ge- spitzten Ausschnitte des durch intensiv dunklere Färbung vor den übrigen Hinterleibsgliedern sich auszeichnenden Aftergliedes leicht zu erkennen. Puppe: bis 17 Mill. lang, 5 Mill. am Thorax breit, nach hin- ten hin kegelig verdünnt, blals bräunlichgelb, kahl, wenig glänzend. Thorax vierseitig, an den Seiten gerundet, länger als breit, am Hinterende jederseits in einen an der Spitze gerundeten, mälsig langen breiten Zahn ausgezogen, gegen dessen Ende hin eine lange steife, schwärzlichbraune, steil abstehende, verhältnilsmäfsig dicke dornenförmige Borste befindlich ist. Am Vorderrande des Thorax, etwa ein Viertheil der Breite desselben vom Seitenrande entfernt, je eine gleiche Borste. Afterglied in einen kurzen, brei- ten, an der Spitze mit zwei kleinen nahe beisammen stehenden, etwas nach hinten gerichteten Dornenzähnen besetzten Griffel en- dend, welcher die Larvenhülle festhält. Flügelscheiden bis Mitte oder Ende des dritten, Fufsscheiden bis Ende des vierten Hinter- leibsgliedes, Fühlerscheiden nicht ganz bis zum Ende der Hinter- zapfen des Halsschildes reichend. Die Larven fand ich in Aeckern und in Gartenbeeten, in alten Compost- und Erdhaufen, in Feldern und auf Wiesen, auch in frischen Maulwurfshügeln auf Wiesen, einmal unter einem alten Kuhfladen auf einer Wiese und einmal unter der Rinde eines in Zersetzung begriffenen Kiefernstockes. Aus einer längere Zeit in einem Glase mit Erde unterhalte- nen Larve ging am 30. Juli 1874 eine Puppe und am 25. August, 9 CS 132 Th. Beling: Beitrag zur also nach 26 Tagen, ein Käfer hervor. Eine am 2. August des- selben Jahres in einem alten Erdhaufen im Felde aufgefundene Puppe hatte sich am 25. August in einen Käfer verwandelt, des- sen vollständige Ausfärbung eine ganze Woche währte.e Am 4. Mai 1574 wurden zwei Larven aus einem Composterdehaufen in ein Glas mit Erde eingesammelt und am 12. Mai wurde dazu noch eine dritte Larve gethan. Am 20. Mai waren nur noch zwei Lar- ven in dem Glase vorhanden. welche sich bis zum 31. Mai auf eine einzige Larve verminderten. Letztere wurde in der lehmigen, entsprechend feucht erhaltenen Erde des Glases, ohne ihr weitere Nahrung zu bieten, unterhalten, beziehungsweise überwintert, ver- puppte sich um die Mitte des Monats Juli 1875 am Boden des Glases und lieferte nach etwa dreiwöchiger Ruhe den Käfer. 2. Melanotus rufipes Herbst. Larve: bis 40 Mill. lang, 2.5 Mill. breit, linear, fast walzen- förmig etwas platt gedrückt, glänzend, an der Oberseite rothbraun, Kopf und Thoraxglieder, sowie in der Regel auch die letzten drei Hinterleibsglieder dunkeler; Unterseite bräunlich oder braungelb. Kopf dunkel rothbraun, von gleicher Breite mit dem sich daran schliefsenden Prothorax, im vorderen Theile schwarzbraun, mit ein- zelnen langen bräunlichen, steil abstehenden Haaren besetzt, in der Mitte des Vorderrandes mit einem kurzen schmalen, stumpflichen Zahne. Der vordere Theil des Kopfschildes mit zwei ziemlich tie- fen, unegalen Längsfurchen und neben jeder Furche nach aulsen hin mit einem unregelmäfsigen Längseindrucke, oder auch der vor- dere Theil des Kopfschildes mit vier parallel laufenden Längsfur- chen. Unterseite des Kopfes mit vier tiefen Längsfurchen, von de- nen die beiden mittleren wenig genähert sind und ziemlich parallal laufen, die äufseren beiden nach hinten hin convergiren. Fühler kurz, dreigliederig, Glied 1 kurz, dick und glashell; Glied 2 dop- pelt so lang, braun, an der Spitze verdickt und daselbst an der Aufsenseite mit ein bis zwei abstehenden Haaren besetzt; 3 er- heblich dünner als das vorhergehende und wenig länger als das erste, braun, glänzend, mit einem kurzen, seitwärts angesetzten walzenförmigen, in zwei parallele Härchen auslaufenden Spitzchen oder Nebengliede. Mandibeln mälsig stark, sichelförmig eingebo- gen, schwarzbraun, an der Innenseite in der unteren Hälfte oder unterhalb der Mitte mit einem kleinen stumpflichen Zahne. Maxil- len ein grofser Stamm mit einem viergliederigen inneren und einem zweigliederigen äulseren Taster an jeder Seite. Sämmtliche Glie- Metamorphose der Elateriden. 153 der dieser Taster ganz kurz, die ersten drei Glieder des inneren Tasters an der Spitze verdickt und unterhalb derselben das fol- gende Glied immer nur etwa halb so diek als das vorhergehende Glied; das letzte Glied des inneren Tasters ganz dünn, eylindrisch; Glied 1 des viergliederigen Tasters an der Spitze der Innenseite mit einem Haar, 2 dagegen an seiner Spitze gewöhnlich mit zwei Haaren versehen. Die beiden Glieder des zweigliedrigen Maxillar- tasters von ziemlich gleicher Länge, 2 aber nur halb so dick als 1, und an seinem breiten Ende mit einigen abstehenden Härchen be- setzt. Die beiden zweigliedrigen Lippentaster stehen auf einem vierseitigen, nach oben hin erweiterten Stamm, und deren erstes Glied ist über doppelt so diek und etwas länger als das zweite. Von den drei Thoraxgliedern, an denen die Beine sich befinden, ist Glied 1 so lang wie die beiden folgenden zusammengenommen, 2 von gleicher Länge mit dem dritten. Beine kurz, auf dicken, langen, kegeligen, nahe beisammen stehenden Hüften mit 3 unter- einander ziemlich gleichlangen Gliedern, von denen das letzte in eine einfache, mälsig gebogene schwarze Kralle endet. Die dicken Hüften an der Aulsenseite und die übrigen Beinglieder an der In- nenseite mit einer nach oben hin etwas convergirenden Doppel- reihe kurzer, steifer, brauner Borstenhaare, wozwischen sich einige vereinzelte, sehr lange gelbbraune Haare befinden, kammförmig besetzt. Die gleich den drei Thoraxgliedern an der Oberseite fein und sehr weitläuftig unregelmäfsig punktirten Hinterleibsglieder nehmen von den vorderen zu den hinteren an Länge allmälig etwas zu, und sind in der Nähe des etwas zusammengedrückten Seiten- randes mehr auf der oberen als auf der unteren Hälfte mit ein- zelnen, senkrecht abstehenden, theils langen, theils ganz kurzen feinen bräunlichen Wimperhaaren in zwei unvollständigen, d, h. abgebrochenen Querreihen besetzt. Jedes Hinterleibsglied, sowie auch Meso- und Metathorax an der Oberseite zunächst des Vorder- saumes jederseits mit einer halbovalen, tief und regelmälsig der Länge des Körpers nach gerieften, dunkeler braungefärbten seich- ten, in der Mitte breiten, nach beiden Enden hin sich ausspitzen- _ den Quergrube. An jeder Seite der ersten acht Hinterleibsglieder in den Vorderecken der Rückenschiene ein kleines ovales braunes Stigma, und oberhalb dieses Stigma nach dem Rücken hin ein vom unteren Ende der vorhin gedachten Quergrube ausgehender tiefer dunkeler, geradliniger Längseindruck, welcher sich nur über die vordere Längshälfte des Gliedes erstreckt. An der Innenseite die- ser Linie zwei punktförmige Eindrücke, der eine in der Nähe des 134 Th. Beling: Beitrag zur Vorderrandes, der andere unweit des Hinterrandes und unterhalb des letztgedachten Eindruckes in gleicher Höhe mit dem Stigma ein ähnlicher punktförmiger Eindruck. Alle diese grübcehenförmi- gen Eindrücke sind mit je einem oder mit je zwei Haaren besetzt, und da nun auch unmittelbar hinter dem Stigma in der Regel ein langes und ein kurzes Haar beisammen stehen, so ist an beiden Seiten des Rückens eines jeden der ersten acht Hinterleibsglieder ein langgedehntes Viereck sichtbar, dessen vier Eckpunkte von in oder an kleinen Grübchen stehenden Haaren gebildet werden. Im Uebrigen sind die ersten acht Hinterleibsglieder am hinteren Ende mit einem breiten, dunkler als der übrige Theil des Gliedes ge- färbten, fein nadelrissig der Länge des Körpers nach gerieftem Saume versehen. Bei noch nicht vollständig ausgewachsenen Lar- ven ist dieser Saum nicht dunkler, vielmehr mitunter gleich den Leibeseinschnitten heller, blafsgelblich, gefärbt. Das Afterglied ist an der Oberseite nach hinten hin abgeschrägt und oval einge- drückt, es endet mit einem platten, schmalen, am Ende abgestumpf- ten Griffel, und hat an jeder Seite an dem etwas aufwärts geboge- nen kielförmigen Längenrande einen stumpfen Zahn, weiter nach vorn hin aber einige sanfte Ausrandungen und dazwischen eine bogige Erhöhung, welche mitunter zu einem Zahne wird, so dafs an jeder Seite des Aftergliedes auf dem Rande des grubenförmigen Eindrucks zwei Zähne vorhanden sind, von denen der vorderste der stumpfste ist. An der Basis der Oberseite des Aftergliedes befinden sich vier Längsfurchen, von denen die mittleren beiden genähert stehenden anfänglich convergiren und dann divergiren; -im Uebrigen ist die Oberseite des Aftergliedes gerunzelt und im hinteren Theile von mehreren ziemlich tiefen Querriefen durchzo- gen. An den Seiten und unterwärts ist das Afterglied mit einzel- nen langen bräunlichen Wimperhaaren besetzt; die ganz kurze röhrenförmige Afteröffnung steht in der Höhenmitte eines spitzen, von der Basis des Gliedes ausgehenden, durch eine erhabene braune Doppellinie gebildeten Bogens. Grölse, Färbung und insbesondere das Afterglied mit seinem eigenthümlichen Endgriffel machen die Larve leicht kenntlich. Puppe: bis 24 Mill. lang und bis 6 Mill. am Thorax breit, schmutzig bräunlich gelblich. Thorax vierseitig, an den Seiten ge- rundet, in der Mitte am breitesten, am Hinterende jederseits in einen ziemlich langen, an seiner Spitze gerundeten Zapfen ausge- zogen. In jeder Vorderecke des Thorax oder Brustschildes eine lange, steil abstehende, an der Spitze gebräunte, dornenförmige Metamorphose der Elateriden. 155 Borste, am Hinterrande des Halsschildes, nahe vor dem Schild- chen, zwei ziemlich nahe beisammen stehende ähnliche, in der Re- gel aber kürzere dornenähnliche Borsten, und am Ende jedes der vorhin gedachten beiden Hinterendzapfen eine ebenfalls gewöhnlich etwas kürzere, an der Spitze gebräunte, steil abstehende, breitba- sige Borste. Schildchen etwas länger als breit, mit gerundeter, zuweilen seicht ausgerandeter Spitze. Mittelleib fast so lang als das erste und zweite Hinterleibsglied zusammengenommen. Hinter- leib abgeplattet, neungliederig, nach hinten hin kegelförmig ver- schmälert, erstes und 2tes Hinterleibsglied unter sich von ziemlich gleicher Länge, die folgenden Glieder bis zum Sten einschlielslich an Länge allmälig etwas zunehmend, das letzte Glied sehr kurz, an der geraden Endkante jederseits mit einem unter hellen, nach oben hin erst braun und weiterhin schwarzbraun gefärbten, glän- zenden, bald Sförmig gebogenen, bald geraden, bald längeren, bald kürzeren Dornenhaar. Unterseite des letzten Hinterleibsgliedes in zwei nahe bei einander stehende, langgedehnte, balkenförmige, ge- runzelte Plättchen, deren jedes an seinem hinteren Aufsenwinkel mit einem stampflichen, seitwärts gerichteten Zahne endet, auslau- fend. Flügelscheiden bis zum ersten Drittheil des vierten, Fuls- scheiden bis über die Mitte des fünften Hinterleibsgliedes hinaus reichend. Das Insekt gehört zu den hier häufig vorkommenden Elateri- den. Die Larven leben in faulem Holze, ich fand sie vorzugsweise in vermodernden Stöcken, auch in Faulstellen stehender Stämme und unter der Rinde abgestorbener Bäume, und zwar in Eichen, Buchen, Eschen, Fichten, Lärchen, Kiefern, auch in Birnen- und und Apfelbäumen, ausnahmsweise auch einmal in einem alten Kuh- fladen im Laubholzwalze und ein andermal in humoser Erde unter der Nadeldecke des Bodens auf früherer Viehruhe in einem Fich- tenbestande. Zu ihrer vollständigen Ausbildung bedürfen die Lar- ven mindestens zwei Sommer. Sie verwandeln sich hier zu Ende Juli und Anfang August in Puppen, aus denen nach etwa vier- wöchiger Rube der Käfer hervorgeht, welcher bis zum näch- sten Frühjahr an seiner Geburtsstätte verbleibt. Nach dem 10. Sep- tember habe ich bis jetzt niemals Puppen mehr gefunden. 3. Agriotes aterrimus L. Larve: bis 25 Mill. lang und bis 2.5 Mill. dick, gelbbraun, Kopf, Thorax und das Afterglied röthlichbraun bis rothbraun, merklich dunkler als die übrigen Leibesglieder. Bauchseite heller 156 Th. Beling: beitrag zur gefärbt. Kopf vierseitig, doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn hin abgeschrägt oder verdünnt, röthlichbraun, glänzend, äufserst fein und unregelmäfsig rissig, fein und weitläufig - punktirt, mit mehreren grubenförmigen Eindrücken, in der Mitte mit einer von feinen Linien umgrenzten elliptischen Längsfigur, im Uebrigen mit einigen bräunlichen, langen, steifen, steilabstehenden Haaren besetzt. Fühler dreigliedrig, erstes Glied stielrund, sehr plump, an der Spitze etwas keulig verdickt; zweites Glied kaum halb so lang und nur etwa halb so dick als das erste; 3tes Glied ganz dünn, ein griffelförmiges, mit einem kurzen, steifen, nach vorwärts gerichteten Haar gekröntes Spitzchen. Mandibeln schwarz- braun, plump, an der Spitze etwas sichelförmig gebogen, an der Innenseite unterhalb der Mitte mit einem kleinen gebogenen Zahne. Die goldgelb bebürstete Stirnkante mit drei schwarzbraunen kur- zen stumpflichen Zähnen. Unterseite des Kopfes mit vier bis über die Mitte hinausreichenden Längsfurchen, von denen die mittleren beiden ziemlich parallel laufen und die beiden äufseren tieferen hinterwärts in einem Bogen sich vereinigen. Maxillen ein kurzer, dicker Stamm mit einem langen kegelförmigen viergliederigen äus- seren und einem zweigliederigen inneren Taster. An dem vier- gliederigen äulseren Taster ist das erste Glied kurz und dick, das zweite etwas länger aber merklich dünner, das dritte weit dünner als das zweite, von ziemlich gleicher Länge mit dem ersten Gliede, das vierte Glied von gleicher Länge mit dem dritten, stielrund, ganz dünn, kegelig oder auch stumpflich zugespitzt; die 3 ersten Glieder dieses Tasters sind mit einzelnen steifen abstehenden Wim- perhaaren besetzt. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters sind von ziemlich gleicher Länge, aber das zweite ist dünner als das erste. Kinn häutig, hell, nach oben hin verschmälert. Unter- lippe vierseitig, an der Spitze stark erweitert und doppelt so breit als lang, unterwärts mit einzelnen steifen Haaren besetzt, mit zwei zweigliedrigen Tastern, deren erstes Glied stielrund, plump, an der Spitze etwas verdickt, Glied 2 eben so lang aber kaum halb so dick, stielrund und nach oben hin kegelig verdünnt ist. Zunge ein ganz kurzer oder seichter gerundeter Höcker mit zwei kurzen, steifen, nach vorn hin gerichteten und mit ihren Enden gespreizt stehenden Haaren. Prothorax lang, vierseitig, vorn so breit als hinten, braunroth, mit breitem dicht und ziemlich tief längsnadel- rissigen Vorder- und Hintersaume, glatt, etwas glänzend, äufserst seicht und fein unregelmäfsig nach verschiedenen Richtungen hin nadelrissig, Meso- und Metathorax zusammengenommen kürzer Metamorphose der Elateriden. 137 und mitunter kaum halb so lang als der Prothorax, ebenso wie dieser gefärbt, mit breiten, längsnadelrissigen Hintersäumen und äufserst feiner und weitläufiger Punktirung. Beine kurz, Hüften dick und plump, mit den Spitzen gegeneinander geneigt, die fol- senden drei Glieder allmälig dünner, an der Spitze der Innenseite mit je zwei kurzen Längsreihen kammförmig gestellter brauner, platter Dornenzähne; die Endkralle ziemlich lang, spitz, mälsig gebogen. Die Hinterleibsglieder von den vorderen zu den hinte- ren, mit Einschluls des Sten an Länge allmälig etwas zunehmend. Die ersten acht Hinterleibsglieder an der Oberseite braungelb oder gelbbraun, glatt, glänzend, etwas gröber und dichter als die Tho- raxglieder punktirt, nach verschiedenen Richtungen hin fein rissig, mit breiten, scharf abgesetzten, dunkleren, längsnadelrissigen Hin- tersäumen, am Vorderrande zu beiden Seiten der Rückenmitte mit einem schmalen, längsnadelrissigen, dunkelrothbraunen und durch diese seine Färbung sich scharf abhebenden Quereindrucke, der sich vom Seitenrande bis etwa zur Hälfte der Rückenmitte er- streckt, und von dessen unterem Ende eine gerade braune einge- drückte Linie nach hinten hin bis über die Längsmitte der Rücken- schiene hinaus zieht. An den vorderen Gliedern erscheint der ge- dachte Quereindruck am intensivsten gefärbt, und derselbe erstreckt sich an den Thorax- und den ersten Hinterleibsgliedern öfter ohne Unterbrechung über die ganze Breite des Gliedes. Innerhalb des Quereindrucks und zwischen demselben und dem unterhalb noch in der Rückensehiene befindlichen, etwas schräg stehenden brau- nen Stigma stehen einzelne ziemlich lange Wimperhaare. In der Nähe des Hinterrandes eines jeden der ersten acht Hinterleibsglie- der drei weit von einander entfernte grubige Punkte in Querreihe, mit je einem von dem grubigen Punkte ausgehenden langen Wim- perhaar. Bauchseite der Hinterleibsglieder fein und weitläufig punktirt. Afterglied um ein Drittel bis die Hälfte länger als das vorhergehende Glied, dunkel gelbbraun ins Rothbraune, kegelför- mig, stark ausgebaucht, plump, meist etwas dicker als die vorher- gehenden Leibesglieder, der Länge und Quere nach unregelmäfsig seichtfurchig oder gerunzelt, in der hinteren Hälfte mit langen bräunlichen, steil abstehenden dünnen Haaren weitläufig besetzt, in eine abgesetzte, dicke, stumpfe, knotige, schwärzlichbraune, griffelartige, kurze Spitze oder Warze endend. Die sehr kurze Afterröhre an der Unterseite des letzten Leibesgliedes in der Spitze eines nieht bis zum vierten Theile der Länge reichenden; von ei- ner erhabenen kielartigen Linie gebildeten Bogens befindlich. Den 135 Th. Beling: Beitrag zur Hinterleib entlang, auf der Grenze zwischen Bauch- und Rücken- schienen, eine schmale helle Linie. An der plumpen Gestalt und dunkelen Färbung des After- gliedes sowie an dessen diekem warzenförmigen Endgriffel wird die Larve sogleich erkannt. Puppe: bis 16 Mill. lang, 3.5 Mill. breit, schlank, schmutzig gelblich, zarthäutig. Der stark glänzende Thorax lang vierseitig, an den Seiten etwas gerundet, um ein Drittel bis die Hälfte län- ger als breit, nach vorn hin ein wenig verschmälert, mit lang aus- gezogenen, am Ende fast spatelförmig erweiterten, gerundeten Hin- terecken, und auf jeder derselben sowie auch in der Nähe jeder Vorderecke mit einer langen dünnen, gebräunten und gebogenen dornenförmigen Borste. Hinterende des Halsschildes in der Mitte mit zwei ähnlichen, etwas schwächeren, gleichfalls gebogenen, ziem- lich nahe beisammen stehenden Borsten. Der neungliedrige Hin- terleib am vierten Gliede am breitesten, nach beiden Enden hin etwas verschmälert, und zwar nach hinten hin mehr als nach vorn. Letztes Leibesglied am Ende keilförmig zusammengedrückt, an je- der Ecke der keilförmigen Kante mit einem kurzen, dickbasigen, sehr spitzen Dorn. Flügelscheiden bis Mitte des 4ten, Fufsschei- den bis Mitte des öten Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden wenig über die ausgezogenen Hinterecken des Halsschildes hinausreichend. Die Larven, welche nach Schioedte Naturh. Tidsskrift 1870. III. 6. p. 515 in faulen Stämmen leben sollen, fand ich bisher sehr vereinzelt vorzugsweise in Erde innerhalb des Waldes, sowohl in Laubholz- wie in Fichtenbeständen, und nur einmal in einem mor- schen Schwarzerlen-Stocke. Aus einer am 20. Juni in einer Erd- erhöhung in einem Fichtenbestande aufgefundenen Larve ging am 1. Sept., und aus einer anderen am 12. Juni aus einem Buchen- walde mitgenommenen Larve am 19. Aug. der fertige Käfer hervor. 4. 'Agriotes lineatus L. Larve: bis 20 Millm. lang und bis 2 Millm. dick, stielrund, schlank, blalsbräunlich gelb. Kopf vierseitig, breiter als lang, ver- hältnilsmälsig grols, braungelb, dunkler als der übrige Körper, in der Mitte mit einem ovalen Längseindrucke, unregelmälsig und un- deutlich punktirt; Vorderrand des Kopfschildes inmitten der Man- dibeln mit drei kleinen spitzen Zähnen, von denen öfter der mit- telste der grölsere ist. Fühler kurz, kegelig, dreigliederig; erstes Fühlerglied dick, glashell, kahl; zweites Glied braun, in der Mitte verdickt, eben so lang aber dünner als das erste Glied, an der Metamorphose der Elateriden. 139 Aulsenseite gegen die Spitze hin mit zwei steifen abstehenden Haaren; 3tes Fühlerglied braun, merklich dünner und kürzer als das zweite, mit einem dünnen, walzigen Spitzchen und mit einem langen, einem kaum halb so langen dieken und zwei ganz kurzen dünnen Haaren, welche sämmtlich nach vorwärts hin abstehen. Mandibeln klein, schwarzbraun, an der Spitze sichelförmig einwärts gebogen, an der Innenseite im unteren Drittheil mit einem kleinen gebogenen spitzen und im oberen Drittheil nahe der Spitze mit einem kurzen, breitbasigen, stumpflichen Zahne. Unterseite des Kopfes mit 4 Längsfurchen, von denen die beiden mittleren nach hinten hin ein wenig convergiren und nicht ganz bis zu dem Bo- gen reichen, in welchem die beiden äufseren Längsfurchen sich etwas hinter der Längenhälfte des Kopfes vereinigen. Maxillen ein kurzer, dieker, mitunter sehwärzlicher, wasserheller Stamm mit einem äufseren 4gliederigen und einem inneren 2gliederigen Taster an jeder Seite Am 4gliederigen Taster ist das zweite Glied so dick, aber etwas länger als das erste, beide sind braun, an der Spitze glashell und daselbst mit ein bis zwei aufwärts gerichteten steifen Haaren besetzt, 3tes Glied kürzer u. dünner als das 2te, braun; viertes Glied ein dünnes, stumpfliches, braunes Spitzchen. Die beiden Glieder des 2gliederigen Maxillartasters sind von ziemlich gleicher Länge, das 2te tonnenförmig, an der gerade abgestutzten Spitze mit drei langen, klauenförmig aufgesetzten Haaren. Unter- lippe oval, nach oben hin erweitert, an der Unterseite mit zwei langen, steifen, abstehenden und mit ihren Spitzen divergirenden Haaren, an der Spitze oder am Ende mit zwei 2gliederigen Ta- stern, deren erstes Glied dick, an der Spitze mit 2 steifen Haaren besetzt, das 2te Glied ziemlich ebenso lang aber ganz dünn, oval und an der Spitze etwas stumpflich, gleich dem Endgliede des viergliederigen Maxillartasters ist. Prothorax so lang als Meso- und Metathorax zusammengenommen, am Vorderrande mit einem breiteren, am Hinterrande mit einem schmaleren, an der Innenseite durch eine feine bräunliche Linie begrenzten, längsnadelrissigen Quersaume. Meso- und Metathorax gleich den ersten acht Hinter- leibsgliedern, nur am Hinterende der Rückenschilde mit einem sol- chen Quersaume. Beine mit dicken, verhältnilsmälsig langen, blas- sen, parallel stehenden, nur durch einen schmalen Zwischenraum getrennten, an der Spitze aulsen mit einigen breiten braunen Bor- stenzähnen besetzten Hüften. Die drei dann folgenden Beinglieder unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber an Dicke immer ge- ringer, an ihrer Innenseite mit breiten braunen Borstenzähnen in 140 Th. Beling: Beitrag zur mehrentheils kammförmiger Anordnung besetzt, in eine dünne, gebogene, schwarzbraune Kralle endend. Die ersten acht Hinter- leibsglieder an jeder Seite mit einem kleinen, etwas ovalen, brau- nen, noch in der Rückenschiene stehenden Stigma, an Länge all- mälig etwas zunehmend, an der Oberseite fein und weitläuftig un- regelmäflsig punktirt, an den Seiten mit langen abstehenden gelb- lichen Haaren besetzt, am Vorderende zu jeder Seite der Breiten- mitte des Rückens mit einem ganz seichten, schwach und unregel- mälsig längsgerieften, rinnenförmigen Quereindrucke. Unterseite der Hinterleibsglieder mit ähnlichen, aber etwas kürzeren Haaren dünner besetzt. Afterglied fast so lang als die beiden vorherge- henden Hinterleibsglieder zusammengenommen, conisch paraboloi- disch oder ausgebaucht, in der Rückenschiene an der Basis jeder- seits mit einem verhältnifsmälsig sehr grofsen, etwas ovalen, mit- unter fast kreisrunden, schwarzbraun gerandeten, resp. umwasche- nen, sehr auffälligen und charakteristischen Luftloche, von welchem eine eingedrückte, etwas bogige Linie bis fast zur Mitte des After- gliedes zieht. Inmitten der hiernach vorhandenen beiden After- glied-Linien in der Regel noch zwei genähert stehende, ziemlich parallele, nach hinten hin mit jenen erstgedachten gleichlange, nicht ganz bis zum Vorderrande des Gliedes reichende eingedrückte Linien. Das gebräunte Ende des Aftergliedes trägt einen ganz kurzen schwarzbraunen Stachel. Die lange Afterröhre steht in der Spitze eines von einer ungefärbten, kielförmig erhabenen Doppel- linie gebildeten Spitzbogens, der etwa bis zur Längsmitte des Glie- des reicht. Die in der Land- und Forstwirthschaft durch Beschädigung und Zerstörung von Pflanzen, insbesondere deren Wurzeln schon vielfach nachtheilig gewordene Larve ist an den grofsen, dunkel umsäumten Luftlöchern des Aftergliedes sogleich erkennbar. Die von Bouch& in seiner Naturgeschichte der Insecten, Berlin 1834 S. 136, dem Elater lineatus zugeeignete Larve gehört nicht hier- her, erinnert vielmehr nach der Beschreibung von Körperbeschaf- fenheit und Lebensweise am meisten an eine Limonius-Larve. Puppe: bis 12 Mill. lang, 3 Mill. breit, milchweils, nach hin- ten hin kegelig verschmälert. Thorax vierseitig, an den Seiten etwas gerundet, so lang als breit, mit zapfenförmig ausgezogenen langen breiten, fast spatelförmigen Hinterecken, und auf dem stum- pfen Ende einer jeden dieser Hinterecken mit einer steil aufwärts gerichteten steifen, dornenförmigen, an der Spitze gebräunten Borste. Am Vorderende des Halsschildes, jederseits unweit der Vorderecke, Metamorphose der Elateriden. 141 eine gleiche, steil abstehende Borste. Ende des neungliederigen Hinterleibs mit zwei ziemlich langen, seitwärts gespreizten, an der Spitze gebräunten, weit von einander entfernten borstenförmigen Dornen. Flügelscheide bis zur Mitte, Fufsscheiden bis Ende des 4ten Hinterleibsgliedes reichend. Die Larven finden sich überall in Feldern, Wiesen und auch in Wäldern, leben in der Erde nahe unter der Oberfläche und näh- ren sich von pfianzlicher und thierischer (insbesondere Puppen und Larven anderer Insekten) Kost, im Nothfall aber auch von blofser Erde; sie verwandeln sich nach mehrjähriger Lebensdauer in der Regel im Juli oder in den ersten Tagen des Monat August in Puppen, aus denen nach 3- bis 4wöchiger Ruhe der bis zum nächsten Frühjahr an seiner Geburtsstätte verbleibende Käfer her- vorgeht. 5. Agriotes obscurus L. Die Larven gleichen in Beschaffenheit und Lebensweise ganz und gar denjenigen von Agriotes lineatus L., sie scheinen etwas stärker und dichter punktirt und gerunzelt zu sein, etwaige son- stige charakteristische Unterschiede zwischen beiden bleiben noch zu constatiren. Puppe: 12 Mill. lang und 3 Mill. breit, milchweils, mit kege- lig verschmälertem Hinterleibe. Thorax um die Hälfte breiter als lang, stark polsterförmig gewölbt, am Hinterende zu beiden Seiten der Mittelrinne mit einer kleinen knotigen Erhöhung, auf den Vor- derecken und auf den lang spatelförmig ausgezogenen Hinterecken mit ähnlichen dornenförmigen Borsten:- wie die Puppe von Agriotes lineatus. Schildchen grols, halb oval. Drittes bis sechstes Glied des 9gliederigen Hinterleibs an jeder Seite nach hinten hin etwas zahnförmig erweitert. Flügelscheiden bis Mitte des vierten, Fuls- scheiden bis Mitte des fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden bis etwas über die Kniee der Mittelbeine hinausragend. Fühler- glieder so lang als breit. Aus einer kurzen gedrungenen, an jeder Leibesseite mit einem hellen Längsstreifen zwischen Rücken- und Bauchschienen versehe- nen, sonst aber der Larve des A. lineatus völlig ähnlichen und da- für auch von mir gehaltenen Larve, welche ich am 4. Juli aus ei- nem alten Composthaufen im Felde mit zu Hause nahm, war in dem Züchtungsglase am 14. Aug. ein A. obscurus L. hervorgegangen. Auflserdem züchtete ich den Käfer noch einige Male aus aufgefun- denen Puppen. 142 Th. Beling: Beitrag zur 6. Agriotes pallidulus ll. Larve: bis 9 Mill. lang, 1 Mill, dick, stielrund, schlank, in- tensiv gelb, im Vergleich mit anderen Elateriden -Larven sehr be- weglich. Kopf etwas dunkeler gefärbt als der übrige Körper, vier- seitig, glatt, wenig breiter als lang, fast quadratisch, kaum schma- ler als der nach hinten hin etwas erweiterte Prothorax an seinem hinteren Ende, im vorderen Theile mit einigen kurzen furchenarti- gen Längseindrücken. Fübler sehr kurz, kegelig, dreigliederig. Mandibeln schwarzbraun, klein, mit wenig sichelförmig einwärts gebogener stumpfiicher Spitze, verhältnilsmälsig plump, an der In- nenseite gegen die Spitze hin etwa bei ein Drittheil von oben herab mit einem ganz seichten stumpflichen Zähnchen. Unterseite des Kopfes mit vier tiefen Längsfurchen, von denen die beiden mittleren genähert stehen und nach hinten hin etwas convergiren, die beiden äufseren sich jenseits der Längsmitte in einem Bogen vereinigen. Maxillen und Unterlippe sehr klein, erstere auf dem glashellen Stamm jederseits mit einem vier- und einem zweigliede- rigen Taster, letztere mit zwei 2gliederigen Tastern. Prothorax erheblich länger als der Kopf und so lang wie Meso- und Meta- thorax zusammengenommen, ersterer am Vorder- und Hinterende, die übrigen beiden Thoraxglieder aber nur am Hinterrande mit ei- nem kaum abgesetzten schmalen, äulserst fein längsnadelrissigen Quersaume. Alle Thoraxglieder sowie auch der Kopf mit einzel- nen hellen, theils längeren, theils kürzeren, steil abstehenden Haa- ren beseizt. Beine kurz, kegelig, Hüften kurz und dick, nahe bei- sammen stehend, die übrigen drei Beinglieder schlank, das folgende immer dünner als das vorhergehende, an der Innenseite mit brau- nen Borstenzähnen und einzelnen langen Haaren mehrentheils rei- hig, besetzt, in eine lange dünne, gegen die Spitze hin mälsig ge- bogene Kralle endend. Die neun Hinterleibsglieder von den vor- deren zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, die ersten acht am Hinterende mit einem wenig, abgesetzten, dunkle- ren, äulserst fein längsnadelrissigen Quersaume, in ähnlicher Weise wie die Thoraxglieder und der Kopf behaart. Die Rückenschie- nen aller Leibesglieder sehr seicht aber dicht punktirt und schwach gerunzelt. Afterglied kegelförmig, fast so lang als die beiden vor- hergehenden Hinterleibsglieder zusammengenommen, wit einzelnen langen blassen, steil abstehenden Haaren besetzt, welche nach dem Ende hin mehr zusammengedrängt und daselbst auf ganz kleinen bräunlichen, in Querreihen geordneten Warzen stehen. Ende des Aftergliedes mit einer ganz kurzen, braunen, kegelförmigen Spitze. Metamorphose der Elateriden. 143 Afterröhre abgestutzt kegelig, der Basis nahe gerückt und etwa ein Drittheil der ganzen Gliedlänge von dieser entfernt, von einer bogigen, kielförmig erhabenen Doppellinie umgrenzt. Die Larve wird an ihrer intensiv gelben Färbung, der fadenförmigen Beschaf- fenheit, der aufsergewöhnlichen Beweglichkeit und dem Aufenthalte im Ackerlande erkannt. Puppe: bis 6 Mill. lang und 1 Mill. dick, gelblichweils, fein und ziemlich dicht behaart, nach hinten hin kegelig verschmälert. Der behaarte Halsschild vierseitig, länger als breit, an den Seiten etwas gerundet, in der Mitte polsterartig gewölbt, an jeder Vorder- ecke mit einer langen, steil abstehenden steifen gelblichen Borste; die beiden Hinterecken des Halsschildes in zwei lange spitze Zähne ausgezogen, und am Ende eines jeden dieser beiden Zähne eine ähnliche steil abstehende Borste, wie an den Vorderecken des Hals- schildes. Hinterleib neungliederig, das Afterglied in zwei gabelig divergirende, nadelförmige, lange dünne, an der Spitze gebräunte Dornenzähne endend. Augen an der schon etwas weiter in der Ausbildung zum Käfer vorgeschrittenen Puppe als braune Flecke durchscheinend. Flügelscheiden bis Anfang des 4ten, Fufsscheiden bis Anfang des 5ten Hinterleibsgliedes reichend. Die Larve fand ich nicht selten in bindiger Ackererde auf Feldern, nur einmal in mehreren Exemplaren unter Gebüsch eines Bachufers gleichfalls in bindiger Erde. Sie ernähren sich wie an- dere Agriotes-Larven von vegetabilischen und thierischen Substan- zen, auch von humoser Erde, und verpuppen sich zu Ende Mai und Anfang Juni. Die Puppenruhe dauert durchschnittlich etwa drei Wochen und der fertige Käfer erscheint gegen Ende des Mo- nats Juni. 7. Dolopius marginatus L. Larve: bis 15 Mill. lang und bis 1.6 Mill. dick, stielrund, ziemlich schlank, bräunlichgelb, glänzend, gleichmälsig fein und dicht punktirt. Kopf nach vorn hin wenig verschmälert, breiter als lang, etwas dunkeler als die Thorax- und Hinterleibsglieder, im vorde- ren Theile abgeschrägt und daselbst mit zwei breiten flachen Längs- furchen. Fühler dreigliederig, erstes Glied kurz und dick, plump, an der Spitze verdickt und daselbst an der Aufsenseite mit einem schräg abstehenden steifen Haar, zweites Glied walzenförmig, kurz, weit dünner als das erste Glied, an der Spitze gerundet, drittes Glied doppelt so lang als das zweite, walzenförmig. Mandibeln klein resp. kurz, schwarzbraun, mälsig sichelförmig gebogen, mit 144 Th. Beling: Beitrag zur plumper Basis und stumpflicher Spitze, an der Innenseite etwa in der Mitte mit einem ganz kleinen höckerförmigen Zahne; inmitten der Mandibeln am Stirnrande ein kleiner spitzer schwarzbrauner Zahn. Unterseite des Kopfes mit den gewöhnlichen vier Längs- furchen, von denen die mittleren beiden, genähert stehenden nach hinten hin etwas convergiren, die äufseren beiden sich hinter den mittleren in einem Bogen vereinigen. Maxillen ein dicker Stamm mit einem viergliedrigen äulseren und einem kürzeren zweigliedri- gen inneren Taster an jeder Obenecke. Die vier Glieder des äus- seren Maxillartasters walzenförmig, das erste Glied das längste, das zweite kürzer und dünner, das dritte Glied nicht ganz halb so lang wie das erste und weit dünner als das zweite, viertes Glied ‚so lang als das dritte aber erheblich dünner, an der Spitze gerundet; das 2te und 3te mit einigen steifen Haaren besetzt, die indessen mitunter auch fehlen. Von den beiden Gliedern des zweigliederi- gen Maxillartasters ist das 2te wenig kürzer als das erste, auch etwas dünner und an der gerundeten Spitze mit einigen ganz kur- zen steifen Haaren besetzt. Unterlippe kurz, vierseitig, nach oben hin erweitert, an jeder Obenecke mit einem 2gliederigen Taster, dessen erstes Glied dick und walzenförmig, das 2te weit dünner, nur halb so dick aber etwas länger ist. Innerhalb der beiden Lippentaster zwei braune steife, nach vorwärts gerichtete Haare auf schwacher Wölbung. Prothorax so lang wie Meso- und Meta- thorax zusammengenommen, ersterer am Vorder- und Hinterrande, die letzteren beiden aber sowie auch die ersten acht der neun Hin- terleibsglieder am Hinterrande mit einem verhältnilsmälsig ziemlich breiten, längsnadelrissigen, in der Regel etwas dunkeler gefärbten Quersaume. Die Thorax- und. die ersten acht Hinterleibsglieder mit sehr seicht und unscheinbar fein und gleichmäfsig dieht punk- tirten Rückenschienen, welche mit einzelnen langen, dünnen, steil abstehenden blassen Haaren besetzt sind. Die in den Vorderecken der Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder befindlichen Stigmen braun, ganz klein und unscheinbar. Vorderrand der Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder ohne die sonst gewöhnlichen Quereindrücke. Afterglied fast rein kegelförmig, we- nig ausgebaucht, fast doppelt so lang als das vorhergehende Hin- terleibsglied, am hinteren Ende mit mehreren Reihen kleiner ge- bräunter Warzen umgeben, von denen sich zwei an der Spitze stark genäherte Reihen und eine etwas weiter nach vorn hin ent- fernte Reihe besonders bemerkbar machen. (Fortsetzung folgt.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] Neue .Halipliden beschrieben von E. Wehncke in Harburg. l. Cnemidotes mezicanus: Subovatus, testaceo-cinereus, prothorace profunde punctato, in basi utringue macula nigra no- tata; elytris anlice profunde postice subtiliter striato-punctatis, in- terstitiis laevibus, sutura et apice maculisque sex disci nigris. — Long. 3% mill. Den nordamerikanischen Arten sehr ähnlich, ebenso gezeich- net, aber durch einen länglicheren Körper abweichend. In der Form dem C. edentulus Lec. am ähnlichsten, aber durch den ganz gelben Kopf, welcher nebst dem Halsschilde dichter und stärker punktirt ist, leicht zu unterscheiden. -Mexico. Von Flohr gesammelt. 2. Haliplus nigrolineatus: Ovalis, griseo-testaceus, protho- race basi apiceque punctalo, punctis nigris; elytris striato-punctatis, nigro-lineatis, interstituis sparsim punctulatis. — Long. 4 mill. Eine durch die schwarz gestreiften Flgd. sehr ausgezeichnete Art, fast von der Grölse des A. fulvus Fbr. Länglich oval, von blafs rothgelber Farbe, der Kopf ist überall dicht punktirt, das Halsschild am Vorder- und Hinterrande ziem- lich dicht, in der Mitte weitläufiger schwarz punktirt. Flgd. hin- ter den Schultern schwach erweitert, schwarz gestreift, die Streifen mit Reihen ziemlich starker Punkte versehen. Prosternum breit weitläufig punktirt, die Seiten gerandet. Montevideo. Von Branden mitgetheilt. 3. Haliplus siculus: Elongato-ovalis, pallide flavus, capite thoraceque testaceis, hoc antice posticeque crebre in medio sparsim punctato, elytris striato - punctatis, interstitüs parce punctatis. — Long. 4 mill. Hellen Exemplaren des H. guttatus Aube sehr ähnlich, doch ist diese Art etwas grölser, sparsamer und feiner punktirt und die Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 10 146 E. Wehncke: über Flgd. sind ohne dunkle Flecken. Von länglich ovaler Form, hell- gelb, Kopf und Halsschild röthlichgelb. Kopf dicht und fein punk- tirt, das Halsschild vorn und hinten dicht, die Mitte nur sehr spar- sam punktirt, am Hinterrande mit einer Reihe gröflserer Punkte versehen. Flgd. punktirt - gestreift, die Punkte sind an der Basis ziemlich grols und werden nach hinten feiner. Die Zwischenräume sind einzeln punktirt. Die Unterseite mit den Beinen und Fühlern hellgelb. ; Sieilien. Von Kläger mitgetheilt. 4. Haliplus Brandeni: Rotundato-ovalis, rufo-testaceus, pro- thorace punctato antice macula fusco, elytris profunde striato-pun- ctatis fusco-lineatis, interstitiis sparsim punctulatis. Long. 34 mill. Von der rundlichen Form des H. yravidus Aube, etwas grölser und durch die hellere Farbe unterschieden. Von rötblich gelber Farbe, Kopf und Halsschild ziemlich dicht und stark punktirt, doch ist die Punktirung auf der Mitte des Hals- schildes etwas weitläufiger als an den Rändern, und in der Mitte am Vorderrande befindet sich ein bräunlicher Fleck. Flged. in den Schultern erweitert, nach hinten stark verschmä- lert. Die Punktreihen stehen theilweise auf schwarzen Linien, die zuweilen zusammenflielsen. Die Punkte sind an der Basis stark und werden nach hinten allmählig feiner. Die Unterseite ist stark punktirt, das Prosternum breit, an den Seiten gerundet. Domingo. Herrn Branden zu Ehren benannt, dem ich diese Art verdanke. Neue Dytisciden beschrieben von E. Wehncke. 1. Hydrocoptus Koppi: Oblongo-ovalıs, convezus, testaceus, nitidus; elytris fuseis, margine lateral vittague media dorsali brevi pallidis, sparsim punctatis, corpore subtus impunctato.. — Long. 2+ mill. Von H. seriatus Sharp, dem die Art am nächsten steht, durch geringere Grölse und sparsamere Punktirung unterschieden. Länglich oval, gelblich roth, der Scheitel sowie der Vorder- rand des Halsschildes bräunlich. Flgd. braun, vorn fein und sehr neue Dytisciden. 147 spärlich, hinten tiefer und dichter punktirt, ein kurzer Längsstrei- fen auf der Scheibe sowie der Rand gelblich roth. Die Unterseite nicht punktirt und nebst den Beinen und Hüften gelblich. Addah (Westafrika). Von dem Missionair Kopp, nach dem ich diese Art benannt habe, gesammelt. Ich verdanke diese sowie verschiedene andere Arten aus derselben Gegend Hrn. Simon in Stuttgart. 2. Hydrocoptus Sharpi. Oblongo-ovalis, convexus, nitidus, rufo-testaceus; elytris nigris, margıne laterali, fascia transversa parva ante apicem vittaque subsuturali utringue abbreviata flavis, disco subtiliter punctato-striatis, strüs basi et ante apicem evanes- centibus. — Long. 5 miill. H. bivittis Motsch. aus Indien verwandt, durch die dunklere Farbe der Flügeldecken, feinere Punktirung und einfarbig gelben Kopf und Halsschild unterschieden. Länglich-oval, Kopf u. Hals- schild gelblichroth, der Vorderrand des letzteren mit einer Punkt- reihe, der Hinterrand mit einzelnstehenden Punkten versehen. Flgd. schwarz, der Seitenrand, eine kleine Querbinde vor der Spitze mit dem Seitenrande zusammenhängend, die Naht jedoch nicht er- reichend, sowie ein Längsstreifen auf der Mitte neben der Naht gelb. Die Punktreihen sind fein und verschwinden vorn und an der Spitze. Borneo. Von Grabowsky gesammelt. Aus Java, Borneo und Indien besitze ich einen Hydrocoptus in grölserer Anzahl, den ich für Aydroporus rubescens Clark aus Java halte, da die Beschreibung von Clark, Kopf und Halsschild rufis, Flügeldecken rufo-ferrugineis etc. gut auf dieses Thier palst. Meistens sind die Filed. einfarbig, zuweilen jedoch mit einem gel- ben Streifen auf der Mitte gezeichnet. Sharp beschreibt nun in seiner Monographie als H. rubescens Clark ein einfarbig bräunliches Thier, wovon mir Stücke aus Java und Sumatra vorliegen, die von Sharp determinirt wurden. Diese Exemplare sind nicht nur anders gefärbt, sondern un- terscheiden sich auch in der Form, die etwas gewölbter und brei- ter ist, sowie durch die im Grunde nicht so dicht chagrinirte, da- her stärker glänzende Oberseite von dem wirklichen rubescens. Ich nenne diese Art distinetus. H. rufulus Motsch., von dem ich einige von Motschulsky an Thorey gesandte Expl. aus Indien besitze, gleicht in der Form di- stinctus, doch sind die Flgd. dunkler gefärbt, und namentlich viel stärker punktirt. 10R 148 E. Wehncke: über Von H. subvittatus Motsch. D. E. Ztschr. 1853 p. 43 entnahm ich gleichfalls aus derselben Sendung einige Exemplare aus Cey- lon. Diese wurden mir von Sharp als vittatus Sharp benannt. Sie gleichen H. rubescens Clark, sind aber flacher in Form, glänzender, und die Flgd. dunkler gefärbt. Aus Indien besitze ich gleichfalls diese Art. 3. Canthydrus bisignatus. Ovalis, postice altenuatus, lae- vis, nitidus testaceus, elytris brunneis, macula parva pone medium testacea, antennis pedibusque flavescentibus. — Long. 24 mill. C. arabicus Sharp ähnlich, etwas schmaler und von hellerer Farbe. Länglich oval, nach hinten verschmälert, ganz glatt und glänzend, Kopf und Halsschild röthlichgelb, die Flgd. bräunlich, mit einer gelben Makel hinter der Mitte neben dem Seitenrande gezeichnet. Die Unterseite mit den Beinen und Fühlern gelblich. Addah (Westafrika). 4. Canthydrus maculatus. Ovalis, postice attenuatus, nilt- dus, luevis, testaceus, elytris brunneis, margine basali, laterali et apicali pallidioribus, maculis tribus pallidis signatis; pedibus flaves- centibus. — Long. 2—24 mill, Etwas kleiner als die vorige Art, Kopf und Halsschild gelb- lichroth, Flgd. bräunlich, die Basis, der Seitenrand sowie die Spitze heller. Aufserdem zeigen sich auf jeder Flgd. drei helle Makeln, zwei hinter der Mitte (die äulseren mit dem Seitenrande verbun- den) und eine kleinere vor der Spitze. Unterseite bräunlich, Beine und Fühler gelb. Addah (Westafrika). 5. Canthydrus Koppi. Oblongo - ovalis, postice attenuatus, nitidus, capite thoraceque rufis, hoc basi verticeque piceis, elytris nigricantibus, macula subquadrata humerali punctoque pone medium testaceis, antennis pedibusque rufis. — Long. 3 mill. Von länglich ovaler Form, nach hinten ziemlich stark verengt; Kopf und Halsschild röthlichgelb, der Scheitel und der Hinterrand des Halsschildes in der Mitte schwarzbraun. Flgd. schwarz, ein länglich viereckiger Fleck hinter den Schultern sowie eine runde Makel hinter der Mitte röthlichgelb. Auf der Unterseite ist der Bauch schwarz, die Fühler und Vorderbeine sind röthlichgelb, die Hinterbeine bräunlich. Addah (Westafrika). neue Dytisciden. 149 6. Canthydrus javanus. Oblongo-ovalis, postice attenua- tus, nitidus, testaceus, elytris brunneis, laevissimis. — Long. 2! mill. C. flavus Motsch. sehr ähnlich, aber etwas kürzer und schmä- ler, die Flgd. dunkler gefärbt. Länglich oval, nach hinten stark verschmälert, nicht punktirt, stark glänzend; Kopf und Halsschild gelblich, die Fld. bräunlich. Unterseite mit den Fühlern und Beinen gelblich. Java. Canthydrus auritus Reg. = Semperi Wehncke. 7. Hydrocanthus micans. Oblongo - ovalis, postice acumi- natus, nitidissimus supra nigro-castaneus, leviter aeneo-micans, sub- tus castaneus, antennis pedibusque testaceis. — Long. 54 mill. H. indicus Wehncke ähnlich, schmaler, dunkler gefärbt, mit etwas stärkeren Punktreihen auf den Flgd. Von länglich ovaler Form, nach hinten stark verschmälert, schwarzbraun mit Metall- schimmer, stark glänzend. Der Kopf, die Seiten des Halsschildes und der Flügeld. sowie die Unterseite etwas heller. Fühler und Beine gelblichroth. Addah (Westafrika). 8. Derovatellus orientalis. Oblongo-ovalis, subtiliter pu- bescens, subtus brunneus, antennis pedibusque rufescentibus, capite thoraceque parce punctatis, rufo-testaceis, hoc in basi nigro bima- culato, elytris piceis, confertim punctatis. — Long. 32 mill. Mas: tarsis anticis articulis 2 primis dilatatis. Eine ausgezeichnete Art, die dem südamerikanischen D. len- tus Wehncke sehr ähnlich, aber durch die dunkeln Makeln an der Basis des Halsschildes sofort zu unterscheiden ist. Länglich oval, Kopf und Halsschild weitläufig punktirt und behaart, röthlichgelb, die Basis des Halsschildes mit zwei runden schwarzen Makeln ge- zeichnet. Flgd. schwarzbraun, dicht punktirt und behaart. Unterseite bräunlich, die Beine und Fühler gelblichroth. Beim Männchen sind die beiden ersten Glieder der Tarsen an den Vorderbeinen erweitert. Borneo. Von Grabowsky gesammelt. Anthicus blechroides Baudi nov. spec. Niger, nitidulus, parce albido-villosus, capite subquadrato tho- raceque postice fortiter constrieto et transverse sulcato fere laevi- bus, hujus lobo postico elevato, retrorsum producto; elytris in mare subovatis, convexis, apice spina armatis, in foemina oblongo sub- quadratis, planis, postice late truncatis; antennis basi, tibiis tarsis- que testaceis. Foemina coareticolli statura prope aequalis, mas minor, niger, nitidus, capite thoraceque parum, elytra modice dense villositate longiore albida obtecta. Caput maris, etiam pro statura, parvum, foeminae validias, lateribus cum oculis parum prominulis nee non basi subrectum, angulis postieis attamen sat rotundatis, in illo haud perspieue, in hae subtillime perparce punetulatum; antennae fere ut in coareticolli, at aliguantulum longiores, piceae, artieulis 2—7 plus minusve testaceis; oris partes nigrae. Thorax capitis Jatitu- dine eaque haud longior, ante basin fortiter constrietus et trans- versim sulcatus, ad suleuli latera paulo densius subtillimeque al- bido-villosus, lobo antico fere globoso, latitudine perparum breviore, postico transverso, elevatulo, retrorsum media magis quam latera producto, margine basali utrinque subsinnato; nitidissimus, haud perspieue punctatus, plerumque basin versus nigro-piceus. Scutel- lum minutissimum. Elytra basi emarginatim truncata, humeris in mare paulo latius quam in foemina rotundatis, in illo obovata, convexiuscula, lateribus modice, plus minusve, apice fortius rotun- data, dorso antice subaequalia, ad angulum suturalem impressa, inde dehiscentia, spinula apicali minuta; in foemina longiora, pla- niuseula, lateribus usque prope apicem rectis, vix apice tantisper latiora, subtruncata, utpote fere ac in Carabicorum genere Blechro efformata: in utroque sexu subtiliter, parce obsoleteque punetulata. Corpus infra nitiduh, cum femoribus nigrum vel nigro - piceum, tibiis tarsisque plus minusve pallide testaceis; abdomen, in foemina praesertim densius pubescens. Thorax fere ut in praecedente constrietus, at a basi minus re- mote, sulculo transverso minus lato, lobo antico pro latitudine mi- nus brevi, postico angustiore; eodem retrorsum producto, margine ejus basali bisinuato inter congeneres insignis. Anth. blechroide, A. suleithorax Desbr. discedit statura majore, thorace latiore, basi attenuato, non autem constricto, margine postico late, aequaliter marginato, subarcuatim truncato, anteunis validioribus, elytris in utroque sexu similibus et spinula apicali armatıs. Ad Tiberiam in Palaestina D. Abeille. Flaminio Baudia Selve. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1855. Heft 1.] Adoretops, eine neue Rhizotrogiden-Gattung, welche die Ruteliden-Gattung Adoretus copirt, 2 von Dr. @G. Kraatz. Von kürzerer, gedrungener Gestalt als Adoretus, der Kopf zwar kleiner, aber in sofern sehr ähnlich gebildet, als die ziemlich grolsen Augen zum Theil ähnlich frei liegen und die feine Stirn- kante die Vorderränder der Augen miteinander verbin- det, während bei Rhizotrogus u. s. w. die Stirnkante vom Hinter- rande des Auges (soweit er von oben sichtbar ist) aus verläuft, auch kräftiger ist. Der Kopf ist überhaupt bei Adoretus viel we- niger geneigt. Der Thorax ist verhältnilsmälsig länger (dagegen sind die Flügeldecken relativ merklich kürzer) als bei Adoretus, nach vorn und hinten weniger schwach verengt. Das Schildchen ist viel länger als bei Adoretus. Die Beine sind bei weitem nicht so kräftig wie bei Adoretus, die Vorderschienen mit drei starken, ziemlich gleichweit von einander entfernten Zähnchen bewaffnet, die Schienen, namentlich die Mittelschienen sehr kurz, die Tarsen um die Hälfte länger, die Krallen ganz anders gebaut wie bei La- stopsis und Adoretus. Bei Lusiopsis befindet sich an der Innen- seite der Kralle hinter der Mitte ein scharf vorspringendes Zähn- chen, bei Adoretops erscheint die Kralle bei flüchtigem Anblick einfach, bei genauerem an der Spitze gespalten, und zwar ist die eigentliche Kralle sehr kräftig, die Nebenkralle haarfein, nach aulsen liegend. Die Fühler sind achtgliedrig. Hiernach ist die Gattung sehr ausgezeichnet und leicht kennt- lich, da man nur die genannten beiden, ziemlich bekannten Gattun- gen in Vergleich zu bringen braucht. Meines Erachtens ist Ado- 1) Die Gattung Rhizocolaz Motsch., welche in Lacordaire’s Gen. d. Col. ebensowenig erwähnt ist, wie Gnaphalosthetus, soll zehngliedrige Fühler und gespaltene Klauen haben; Motschulsky sagt: si le Rhiz. Sedakovii Mnh. est un Ahizocolax il pourrait Etre identique avec le conspersus; dieser soll aber nur 54 lin. lang sein, Sedakovii hat 64—7 lin. Nach Motschulsky ist auch sein Rhiz. pulchellus Elt. Ent. 1853 p. 46 von Pekiug ein Rhizocolar. 152 G. Kraatz: über Adoretops. retops eine Nachahmung von Adoretus unter den Rhizotrogiden, da die typische kräftige Klauenbildung von Adoretus (und den Ru- teliden überhaupt) fehlt. Ich erhielt den Käfer früher einmal als Lasiopsis, mit dem er die Bildung der achtgliedrigen Fühler, sonst aber nichts gemein hat; es palst die kurze Beschreibung der Melolontha pera Zoubk. Bull. Mose. 1833. p. 523 vortrefflich auf ihn, die ich hier wieder- geben will: Toute testacee, couverte de poils jaunes. La tete et le cor- selet sont fortement ponctues. Les elytres sont aussi ponctues, chacun a 3 lignes elevees sur lesquelles les poils sont moins ser- res, ce qui les rend tres distincetes et fait paraitre les elytres comme rayes. Elle se trouve en Turemenie et aussi dans les steppes des Kirguises. Zwischen den drei Rippen befinden sich noch drei schwächere, sämmtlich sind glatt, unbehaart, und obwohl nur schwach, erschei- nen die Flügeldecken dadurch reihenweise bereift, indem die reif- artige, kräftige Behaarung durch die glatten Streifen unterbro- chen wird. Die angegebenen wesentlichen Gattungs-Charaktere lassen sich kurz etwa so zusammenstellen: Antennae octoarticulatae. Caput majuseulum, parum inelinatum, carina subtili frontali ad oculorum marginem anteriorem sita, margini elypei vix sinuati propiore quam apiei thoracis (carina eadem in gen. Lasiopsi tho- racis apici multo propior est quam margini elypei).. Thorax minus declinatus, fortiter punctatus, distinete pilosus, haud longe villosus. Seutellum majusculum, oblongum. Elytra subseriatim pilosa, costulis 3—4 magis et 3 minus pro- minulis perspicuis, laeviuseulis. Pedes tibiis brevibus, tarsis bis dimidio longioribus, unguieulis apice fissis, exteriore subtilissime. Spec. Adoretops pezus Zoubk. a. a. O. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1853. Heft 1.] Ueber die Melolonthiden-Gattung Lasiopsis: Er. Die südrussische kleine, gelbe, stark behaarte Art ist fast allein in den Sammlungen vertreten und als Gattung durch acht- gliedrige Fühler und das hinter der Mitte liegende gekrümmte Zähnchen der Krallen leicht von den Ahizofrogus zu unterschei- den, bei denen die Krallen nicht weit von der Basis oder vor der Mitte ein Zähnchen zeigen. Im Harold’schen Oataloge sind aber noch zwei andere Arten als Lasiopsis aufgeführt, nämlich: Amphimallus dahuricus Blanch. Catal. Coll. Ent. 1850. p. 144 von Daurien und Rhizotr. agnellus Fald. Mem. Ac. Petr. II. 1835. p. 375. Blanchard’s Beschreibung lautet: „praecedenti (atro) affınis, sed brevior elytris rugosis, lineis elevatis obsoletissimis, omnino castanea, antennis palpisque testaceo-rufis. A. praecedentis var.?* Die Vergleichung mit Amph. ater und das Vaterland Daurien lassen keinen Zweifel, dafs die Blanchard’sche Art zu beziehen ist auf: Rhizotr. Sahlbergi Mannerh. Bull. Mose. 1849. I. p. 259 von Daurien, welcher dem Sedakovii Mannerh. zunächst verwandt ist, den Mannerheim seinerseits mit afer vergleicht; von diesem Sahl- bergi besitze ich einige Exemplare durch die Güte des Hrn. Sahl- berg, welche typischen gleich zu achten sind; ebenso beziehe ich wohl unzweifelhaft richtig 2 Exemplare einer daurischen Art auf den Sedakovii, welche merklich gröfser als Sahlbergi ist (65 — 7 lin. statt 5) und auffallende habituelle Aehnlichkeit mit ihm besitzt. Mit diesem Sedakovit zusammen sammelte Popoff bei Kiachta ein Exemplar des sehr ähnlichen intermedius Mannh. |. c. p. 239, dessen Thorax viel tiefer und weitläufiger punktirt und behaart ist und dessen Flügeld. einzeln verrundet sind; als Sedakovü 2 ist er nach Mannerh. kaum anzusprechen. Es ist nun allgemein übersehen, dafs Mannerheim ausdrücklich angiebt: pedes tarsis elongatis gracilibus, unguiculis apice bifidis. . Jedenfalls hat der intermedius dieselbe Krallenbildung, und ich fand sie zuerst beim Saklbergi, dessen Habitus mir etwas Eigen- thümliches zu haben schien; Mannerheim erwähnt von dieser eigen- thümlichen Krallenbildung beim Sahlbergi nichts. 154 G. Kraatz: über Lasiopsıs. Diese Krallenbildung ist nun jedenfalls beim Ah. dauricus Bl. (= Sahlbergi Mannh.) beobachtet worden (von wem, ist mir unbekannt), und hat Veranlassung gegeben den Käfer zu Lasiopsis mit ähnlicher Klauenbildung zu stellen. Dabei ist aber unbeachtet gelassen, dals Lasiopsis nur acht- gliedrige Fühler hat, während die von Amphimallus dahuricus neun- gliedrig sind. Von einer habituellen Uebereinstimmung zwischen Lasiopsis und Amphim. dahuricus ist keine Rede. — Entweder ist also Lasiopsis unter Rhizotrogus zu stellen oder Amph. dahurieus generisch davon zu unterscheiden. Mir scheint in diesem Falle ein neuer Gattungsname durchaus am Orte, doch wären beide Gattungen in enge Verbindung mit Rhizotrogus zu bringen; die Einschaltung der indischen Gattung Brahmina, der südrussischen Monotropus (mit einfachen Krallen) und der mexicanischen Adoretus zwischen Lasiopsis und Rhizotro- gus zeigt nur, dals die natürliche Verwandtschaft bei dieser An- ordnung gänzlich unberücksichtigt geblieben ist. Die neue Gattung (sie möge Askeptonycha heilsen) würde nach dem Gesagten auf folgende drei daurische Species basirt sein: Sedakovit Mannerh., intermedia Mannerh., Sahlbergi Mannerh. 1849 (dahurica Blauch. 1850). = Als leicht falsbare Charaktere wären vorläufig anzugeben: Habitus generis Rhizotrogi. Antennae novemarticulatae. Tarsi unguieulis apice bifidis. Gnaphalostheta Reiche Ann. Fr. 1856. p. 584 t. 12. fig. 6. aus Palästina hat ebenfalls neungliedrige Fühler und unguieulae fissae, doch sind bei diesem schlanken Käferchen die Tarsen um die Hälfte länger als die Schienen, bei den Askepfonycha kürzer; auch ist ein total verschiedener Habitus vorhanden, der Reiche in der Bonvoisini zuerst eine Dasysterna vermuthen liefs. In den Mittheilungen der Schweizer entom. Gesellsch. Bd. IV. p- 520 ist von H. Gautier des Cottes eine Gattung Schismatocera aufgestellt, welche ebenfalls Igliedrige Fühler und ähnliche Krallen besitzt („erochets fendus A leur extremite et formant deux dents assez distantes, legerement recourbes en dedans et divariquees“); dieselbe scheint jedoch einen durchaus eigenthümlichen Habitus zu besitzen, so dafs sie H. Gautier zuerst als Adoretus (Pet. Nouv. Ent. 1870. No. 26. p. 104), dann als Ancylonycha (l. e. p. 108) auf- geführt hat. Der Kopf ist large, mit drei Querkielen, von denen der mittlere viertheilig ist, die beiden anderen tranchantes sind. Die Augen sind grofs, wie bei Adoretus ete. Der Käfer ist 15-16 mill. lang, fast parallel und bei Kiachta aufgefunden. Die dritte im Harold’schen Cataloge aufgeführte Lasiopsis-Art aus dem nördlichen China, agnellus Fald., ist mir ebenso unbekannt wie Burmeister, ebenfalls gelb, lang behaart und nur 32 mill. lang. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 1.] Ueber Carabus Parreyssü var. Gattereri Gehin. Ich habe p. 199 Jahrg. 1832 dieser Zeitschrift in einer Note über das „wunderbare“ Vorkommen des Carabus Parreyssiü in sraz bemerkt, dals H. Gatterer selbst den Parreyssii für can- cellatus var. halte und H. G. Gehin wunderbar falsch bestimmt zu haben scheine. Darauf bringt H. Gehin in No. 10 der Revue d’Entomologie publiee par la Soc. frangeaise d’Entomologie, deren Mitglied ich bin, unter Rectifications folgende Note: Depuis quelque temps, on vend en Allemagne, sous le nom de Gattereri, un Carabus qui n'est qu’une variete de couleur du Par- reyssi Dej. La var. Gattereri Gehin en differe notablement; elle a ete vu par des entomologistes competents et pas un seul n’a songe & la comparer au cancellatus. La note publiee au sujet de cet insecte (Dtsche Ent. Ztschr. 1832. 199) est done absolument erronee. J. B. Gehin. Darauf sandte ich sofort an die Redaction der Revue folgende Rectification. Herr Gehin bringt unter dem Titel Rectifications die Mitthei- lung, dals „Carabus Gattereri Gehin differe notablement du Car. Gattereri Dobiasch; il a &t& vu par des entomologistes comp6tents et pas un seul n’a songe ä le comparer au cancellatus. La note publiee au sujet de cet insecte (Dtsche Ent. Ztschr. 1882. 199) est done absolument erronee“. Herr Gehin vergilst, dals er selbst über Carabus Gattereri sibi nichts sagt; dieser Carabus ist unbeschrieben und existirt für die Wissenschaft nicht; es wird auch nicht einmal angegeben, dals ihn die entomologistes competents für Parreyssi var. halten. Ich habe meine Zweifel über das wunderbare Vorkommen des Par- reyssit in Graz ausgesprochen und motivirt. Hat Herr Gehin diese Zweifel irgendwie berührt oder gelöst? Verlangt er, dals die deut- schen Entomologen es ohne Weiteres gläubig hinnehmen, dafs ein ‚seit 1526 aus Örcatien beschriebener, bis vor wenigen Jahren fast unbekannter, dann aber in Menge von dort gekommener Carabus in einem merkwürdig abweichenden Exemplare (d’un beau vert euivreux) bei Graz wirklich gefangen ist, weil Herr Gehin dies in einem Briefe behauptet? Unkritische Schriftsteller glauben 156 G. Kraatz: über Alles, kritische prüfen und äulsern ihre Zweifel! ich glaube daher noch immer, dafs meine Note keineswegs irrig ist, und dals der Carabus Gattereri Gehin -entweder nicht in Graz gesammelt oder falsch bestimmt ist. So lange übrigens Herr Gehin seinen Gatte- rert nicht beschreibt, existirt er für die Wissenschaft nicht; dafs Herr Gatterer selbst ihn für cancellatus var. erklärt, ist doch sehr wunderbar! Wie aber kommt Dobiasch dazu, eine var. des Par- reyssiü Gattereri zu nennen? Hat ihm vielleicht Herr Haury die falsche Bestimmung gegeben, weil ihm Herr Gehin vom Gattereri geschrieben hat? Darauf erhielt ich am 4. Decbr. 1882 die No. 11 der Revue d’Entomologie mit folgendem Aufsatze auf p. 263: Sur une Variete de Carabus Parreyssi, Par J.-B. Gehin. r Carabus Parreyssi var. Gattereri. g' Minor, supra viridi- cupreus, coerulescenti marginatus, pro- thorace rugoso, postice paullo angustiore, lateribus reflezis, angulis posticis acutioribus; elytris medio convezioribus, humeris rotunda- tis. — Long. 19 mill., larg. 8 mill. La couleur du dessous du corps est noire, ainsi que celle des palpes et des antennes comme le Parreyssi '); il en est de m&me pour la sculpture des elytres et pour l’emargination assez forte des. articles 5, 6 et 7 des antennes. Cette var. a ete trouvee dans les hautes montagnes de la Styrie par M. Gatterer, ainsi qu’il me la affırme en me donnant genereusement le seul exemplaire, quil possedät, lors de la visite que je lui fis en 1879 ?). La patrie du Parreyssi est la Oroatie, contree qui confine & la Styrie par plus de la moitie de sa frontiere nord-ouest. J’agoute que M. Tschapeck a dans sa collection un magnifique exemplaire du ©. subvirescens Mots., trouve dans ces m&mes mon- tagnes de Styrie, bien que ce soit surtout de la Oarniole et de l’Istrie que l’on recoive cette jolie variete du catenatus Panz. und gleichzeitig das folgende Schreiben: ") Dejean (Spec. II. 72) lui donne pour dimensions 214 — 234 mill.; mes huit exemplaires n’ont que 21 & 22 mill. ?) Mr. Haury a commis une erreur en disant (Le Naturaliste 1881, 447) que cette variete provenait des environs de Graz. Carabus Parreyssiü var. Gattereri. 157 Mon cher et honore collegue, L’envoi de votre note relative au Carabus var. Gattereri a embarrasse un moment notre Societe, parce que presque au meme moment M. Gehin nous avait envoy& pour la Revue une note sur l’habitat de sa var. Gattereri et la description (ou plutöt diagnose) de son Carabe. Vous recevrez au m&me temps que cette lettre le No. 11 de la Revue qui contient la note de M. Gehin, et sans doute vous la jugerez suffisante pour &claireir la difficulte qui existait au sujet du dit Gattereri. Je vous annonce done que, par suite de cette note de Gehin, il a sembl& inutile de publier votre petit artiele intitul&: Rectifi- cation, qui nous a paru dans votre pensede destine A provoquer une explication scientifique tres necessaire sur la valeur du Gatte- reri et son habitat exact. Du moment que cette explication etait donnee par la note nouvelle de Gehin, vos points d’interrogation n’avaient plus d’objet. So freundlich diese Zuschrift der Redaction klingt, so läfst sie doch vermuthen, dafs Herrn Gehin das Einlaufen meiner Note oder diese selbst bekannt gemacht wurde, und dafs meine rectifi- cation provoquait l’explication scientifique tres necessaire; nur er- fährt Niemand, dafs Kraatz zu seiner Rectification vollständig be- rechtigt war, denn H. Gehin bemerkt ganz nebenbei in einer Note, dals H. Haury einen Irrthum begangen hatte, indem er Graz als Varietät des Gattereri angiebt !'); gerade gegen diesen Punkt war aber meine Note gerichtet. In der musterhaft unkritischen Beschreibung des Gattereri, aus der man lernt, dafs er unten schwarz ist und auch schwarze Pal- pen und Fühler hat, wie Parreyssi, und dafs auch die Seulptur der Flügeldecken und die ziemlich starke Ausrandung der Fühler schwarz ist (!), fiel mir die besondere Sorgfalt auf, mit der H. Ge- hin auf das Vaterland seiner 8 Parreyssi eingeht — während er vom Gattereri aulser der Färbung fast nichts Charakteristisches erwähnt, und doch soll er notablement vom Parreyssi abweichen. ı) Da aber H. Gehin an H. Haury selbst geschrieben hat, er besitze „zwei Pareysi, von denen der schön kupferfarbene von Graz sei“, so fragt man: hat denn nun H. Haury einen Irrthum begangen, der Gehin’s Brief mit Sperrhäkchen bezeichnet, oder H. G. Gehin, der ihm dies schrieb? 155 G. Kraatz: über Car. Parreyssii var. Gattereri. Da nun aber der Gattereri wirklich beschrieben ist, war es doppelt nothwendig über ihn ins Klare zu kommen, weshalb ich sofort an H. Hauptmann Gatterer schrieb und von ihm am 11. De- cember 1832 folgende Antwort erhielt: Sehr geehrter Herr Doctor! Auf Ihre geschätzten Zeilen beehre ich mich zu erwiedern, dals ich den fraglichen Carabus, welcher mir von einem hiesigen Bahn- beamten übergeben wurde, nur für eine seltene Varietät von Ca- rabus cancellatus gehalten habe, weil mit Ausnahme der lebhaften grünen Färbung und des rothen Halsschilds, in der Seulptur der Flügeldecken u. s. w. keine auffallenden Unterschiede wahrzunehmen waren. Ich habe dieses einzelne Ex. Herrn Gebin, welcher mich gelegentlich seines Hierseins mit einem Besuche beehrte, überlas- sen. Ob und was H. Gehin über diesen Carabus veröffentlicht hat. ist mir bisher nicht bekannt geworden. Vor einiger Zeit erhielt ich von H. Dr. Pipitz einen Carabus mit der Bezeichnung „var. Galtereri“, schwarz, mit blauem Schim- mer, dem Carabus catenatus am nächsten Ähnlich; er stammt aus Croatien, von woher Hrn. Dr. Pipitz einige Exemplare zugesendet wurden. Indem ich Ihren herzlichen Gruls vielmals erwiedere, zeichnet sich achtungsvoll Ihr ergebenster Franz Gatterer, Graz, 11. Dec. 1882. Josefigasse 10. Aus diesem Schreiben ersieht man, dafs H. Gatterer selbst von dem Gattereri Gehin keine Ahnung hat, sondern in der That den von mir erwähnten Carab. cancellatus var. für Gattereri hält. Er hat einen Gattereri von Dr. Pipitz erhalten, der aus Oroatien stammt und gleich Parreyssi ist! Wie die Sache zusammenhängt, erörtere ich um deshalb nicht, weil ich Herrn Gebin jeder Confusion für fähig halte und ihm die Aufklärung überlasse. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVN. 1883. Heft I.] Die Sammlungen des Forstrat Kellner auf dem Museum in Gotha. Im vergangenen Sommer hatte ich die grofse Freude, meinen langjährigen Freund Kellner wiederzusehen und seine Sammlungen in Augenschein zu nehmen. K. feierte in dieser Zeit (8. August) seinen 88. Geburtstag in Rüstigkeit und Frische im Kreise seiner Familie und lebte der Hoffnung, sein 90. Jahr zu erleben. Einige Vormittagsstunden lang ist er auf dem Museum zu finden, sucht die Sammlungen immer noch zu vermehren und findet stets zu ordnen oder zu ergänzen. Nur das Eine bedauert er lebhaft, dafs sehr selten jemand das Museum besucht, der sich für Insekten interessirt. Die Entomologen auf diese Sammlungen aufmerksam zu machen und sie zu einem Besuche anzuregen, ist der nächste Zweck dieser Mittheilung. Bekanntlich hat die gothaische Regierung K.’s Sammlungen angekauft und dem Herzoglichen Museum ein- verleibt. Dasselbe ist ein stattliches Gebäude am Park in der Park-Allee und höchst zweckmälsig eingerichtet. In einem sehr grolsen Saale der ersten Etage haben K.’s Sammlungen eine sehr günstige, zweckentsprechende Aufstellung gefunden, welche, wenn auch einen grölseren Raum beanspruchend, mustergültig gelten kann. Die Sammlungen erstrecken sich über alle Insektenordnungen, enthalten nur deutsche, vorzugsweise thüringische Arten, von denen die Lepidopteren, Coleopteren und einige Gattungen der Hymenopte- ren am reichsten, die übrigen Ordnungen reich vertreten sind. K.’s „Verzeichnifs der Käfer Thüringens“ (2. Aufl. revidirt von Prof. Taschenberg 1876) weiset diese Ordnung nach, an Reich- haltigkeit stehen die Schmetterlinge ihnen zur Seite; alle Ordnungen enthalten auch nichtthüringische Stücke, aber nur deutsche, und diese sind durch kleine grüne Blättchen kenntlich gemacht. Die kleinen Species sind auf Glimmer geklebt. Die Aufstellung ist eigenthümlich und folgende: Die Samm- lungen füllen 72 Kasten, jeden im Lichten 62 cm. lang, 40 cm. breit und 5cem. hoch. Die Deckel heben sich in der Mitte der Höhe ab, sind gefalzt und mit Doppelglas versehen. Je drei Kasten sind in einen Tisch mit erhöhtem Rande wagerecht eingesetzt und durch vorn eingedrückte Leisten an die Hinterwand des Tisches fest- 160 Kellner's Sammlungen auf dem Museum in Gotha. gedrückt. An einer der schmalen Seiten befindet sich ein starker Keil, durch welchen die drei Kasten im Innern zusammengedrückt werden. Die feinen Fugen zwischen dem Deckel und dem Untersatz des Kastens werden durch Filzstreifen fest zugedrückt, welche an der Hinterwand des Tisches, an den Leisten und Keilen angenagelt sind; ebenso sind auch feine Filzstreifen zwischen die Kasten ein- gelegt. — Alle diese Vorsichtsmalsregeln haben sich sehr gut bewährt. Zur Abwehr von Raubinsekten ist nur etwas laufendes Quecksilber gegen die weilsen Milben (Troctes pulsatorius L.) in die Kasten gethan. Jede der 24 Tafeln endlich ist im Lichten 2,02 m. lang, 46 cm. breit und der erhöhte Rand 8 cm. tief. Ein fester Holzdeckel mit Schlofs und Bändern verschlielst die ganze Tafel und sperrt das Innere gegen alles Licht ab. Die Bezettelung der Species trägt grolse kalligraphische Schritt, und sehr oft sind in umfangreichen Gattungen die Merkmale der Gruppen, so wie biologische Bemerkungen beigefügt. Möchten Freunde der Entomologie sich zum Besuche des Herzog]. Museums in Gotha angeregt fühlen! Dies ist ein lebhafter Wunsch unseres Nestors. In dieser Sammlung sah ich einen recht auffallenden Zucanus cervus L.. von mittlerer Grölse, der ein ganz vollkommener Zwitter ist. Er ist der Länge nach vom Kopf bis zum After in eine männliche und eine weibliche Hälfte geschieden, so dafs man, die eine Hälfte verdeckend, ein vollständiges g' oder 2 vor sich zu haben meint. Die männliche Hälfte hat eine Mandibel mit der gewöhnlichen Gabel, dem grofsen Zahn in der Mitte und unterhalb desselben fünf Zähnchen; der Kopf ist vorn hoch erhaben und geleistet, hinten mit erhabenen Linien. Der Kopf der weiblichen Hälfte ist niedergedrückt, vorn nicht erhaben, hinten eben. Die Mandibel ist klein und zugespitzt, wie bei allen Weibchen. Berlin, October 1882. Strübing. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft I.] Ueber neue Grabwespen des Mediterrangebietes. Von Franz Friedr. Kohl. Folgende als Novitäten beschriebene Arten konnten trotz ge- nauen Literatur-Studiums nicht bestimmt werden, woran möglicher- weise die zahlreichen schlechten Beschreibungen, welche kein Recht zu einer entschiedenen Deutung ertheilen, Schuld sind. Je mehr man in das Studium der Grabwespen eingeht, sich zu sicherer Un- terscheidung nach plastischen Merkmalen umsieht und dabei gewahr wird, dals so manche Art in zwei oder mehrere Arten zerfällt werden muls, desto werthloser erscheinen alle jene Beschreibungen, in denen die plastischen Kriterien unbeachtet geblieben sind, desto geringer ist die Aussicht, dafs die Beschreibung von nov. spec. aus der Fauna des durchforschtesten Welttheils ein Ende nimmt. Gelten auch die Grabwespen als die bestgekannten Hymenopteren, so er- weitert sich in mir- doch mehr und mehr die Wahrnehmung, wie dringend die meisten Gattungen dieser complieirten Familie einer gründlichen monographischen Bearbeitung bedürfen, beispielsweise seien die Gattungen Crabro, Bember, Sphex, Hoplisus, Pompilus, Priocnemis erwähnt. Sämmtliche nachstehend behandelte Arten entstammen dem mediterran-palaearctischen Gebiete, und wurden mir von entomolo- gischen Freunden mitgetheilt. Lindenius ibez n. sp. Aeneo-niger; palpis fuscis, mandibulis in medio supra fulvis aut fulvo-piceis, apice nigris; antennarum scapo toto, callis humeralibus, alarum tegulis, genibus, tibüis et tarsis — apicem versus brunescen- tibus — flavis, tibüs anticis, medisque pallidioribus, latere interno plus minusve nigro vel brunescenti-lineato;, alis subfuscatis. Clypeo subarcuato-truncato. Capite, mesonoto, mesopleuris dense et eviden- fissime, non tamen grosse punctatis. Metanoti area dorsali in dimi- dio basalı robustis rugis longitudinalibus instructa, in dimidio api- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. au 162 F. Kohl: über neue Grabwespen cali irregulariter rugulosa; metanoti truncatura subnitida, transverse, oblique, irregulariter rugulosa. Abdomine subtilissime punctulato. Q Antennarum flagelli articulis: tertio, quarto, quinto, sexto, septimoque subtus tuberculatis, articulo apicali mutilo, crassitudine praecedentium. — Long. 6—8 mill. 2 Valvula supraanali plana, elongato-triangulari, punctata, pu- bescentia adpressa aurichalcea, nitida. — Long. 7—9 mill. Corfu. Q Schwarz; Taster braun; Oberkiefer gelb oder gelb und pech- roth, an der Spitze schwarz. Fühlerschaft allenthalben, Schulter- beulen, Flügelschuppen — durch bräunelnde Stellen unrein — alle Knien, Schienen und Tarsen gelb. Vorder- und Mittelschienen mit einem schwärzlichen Längswische an ihrer Innenseite; auch die Hinterschienen zeigen eine schwache Spur davon an der Spitze der Innenseite, so dafs die Veränderlichkeit in der Ausdehnung der gelben Farbe an den Schienen wahrscheinlich sein dürfte. Das Gelb der Tarsen bräunelt vom zweiten Gliede an. Flügel überall bräunlieh getrübt. Geäder und Randmal braun. Kopf um geringes breiter als das Bruststück. Kopfschild in der Mitte vorn breit abgestutzt, ganz wenig bogig. Ein kleines, der Gattung Lindenius eigenes Dörnchen zwischen den Fühlern, an deren Einlenkungsstelle. Fühlerschaft lang, von der Länge der 5 ersten Geiselglieder. Stirn und Scheitel dicht und deutlich punk- tirt, aber viel weniger subtil als die Wangengegend, subtiler als das mit rein gestochenen Punkten dicht ausgerüstete, ganze Mittel- bruststück. Hinterschildchen sehr fein und gedrängt punktirt. Oberes Hinterrückenfeld noch bemerkbar abgegrenzt, an seiner Basishälfte mit ungefähr 12—14 groben Kerbrunzeln, von denen die mittleren am weitesten nach hinten reichen. Hintere Hälfte des oberen Hinterrückenfeldes unregelmäfsig feinrunzelig. Abfallender Theil des Hinterrückens von einer tiefen und breiten, gerandeten Längs- rinne durchzogen und sculpturirt wie bei L. albilabris Fabr. Hin- terbrustseiten glänzend, weil fast glatt, nur gegen das obere Hinter- rückenfeld zu etwas runzelig. Hinterleibsrücken fein und dicht, unter der Loupe noch ersichtlich punktirt, etwas dichter und ent- schieden gröber als die Rückenringe von L. albilabris. Obere After- klappe glatt, wie bei L. albilabris dreieckig, seitlich gerandet, punk- tirt und mit dicht anliegenden, gelbglänzenden Börstchen besetzt. Bauchringe, besonders der 2te und te, gröber und viel weniger dieht als die Rückenringe punktirt. Körperbehaarung wie bei L. albilabris. des Mediterrangebietes. 163 A kleiner als das 2, die gelbe Farbe von grölserer Ausdeh- nung an den Knieen, vorzüglich an denen der Vorderbeine, bei welchen die Schenkel so ziemlich zur Hälfte gelb sind. Hinterer Backenrand zwar scharf, doch ohne förmliche Dorn- spitze. Charakteristisch für diese Art ist die Bildung der Fühler- geisel, deren ä3tes, 4tes, Ötes, 6tes und 7tes Glied an der Unter- seite knotig verdickt erscheint, was in ganz ähnlicher Weise auch beim d' von Solenius spinipes Moraw. vorkommt. Endglied der Geisel breit abgeplattet, daher nur, von der Schmalseite besehen, zugespitzt erscheinend; Plattseite am Ende abgerundet. Bei andern Lindenius-Arten ist das Endglied walzig und sich konisch verjün- gend. Bildung des ersten Tarsengliedes ähnlich wie bei Solenius dives H.-Sch. es ; L. ibee kann von andern Arten leicht unterschieden werden; vom häufigen 2. albilabris z. B. 1) durch die bedeutendere Grölse beider Geschlechter, 2) die absolut gröbere Punktatur aller Theile, 3) die Färbung der Mandibeln und der Beine, 4) die gleichmälsige Trübung der Flügel, 5) die eigenthümliche Fühlergeiselbildung des gu. Ss. w. Von L. Panzeri v. d. L. weicht er ab: 1) durch die viel be- deutendere Gröfse, 2) die Zeichnung des Bruststückes, 3) die grö- bere Punktatur, 4) die Färbung der Beine des Männchens, 5) den Mangel eines Backendornes (Männchens), 6) die Fühlergeiselbildung des Männchens etc. Meine 2 Stücke stammen aus ÜOorfu. Thyreocerus massiliensis n. sp. &\ Niger, mandibulis, apice nigro excepto, antennarum scapo eztus, pronoti fascia, in medio parum interrupta, callis humeralibus, punctis duobus vel quatuor scutelli, fasciola postscutelli, fascüs seg- menti secundi, tertiü, quarti, quinti, sextique, quarum secundi, tertiüi plerumque — quarti rarius interruptis, pedibusque ex mazima parte flavis. Palpis fuscis. Alis subhyalinis, venis bruneo-testaceis. An- tennarum flagelli articulo secundo, tertio, quarto, quintoque com- pressis et dilatatis, subtus subezcavatis. Capite, mesothoraceque crebre et grosse punctatis, pronoti angulis humeralibus in spinas robustas et acutas oblique productis; metanoto irregulariter reticu- lato-rugoso, area dorsali haud distincta; metapleuris subnitidis, ob- lique striato-rugosis. Abdomine densius punctato. Capite, thorace, 115 164 F. Kohl: über neue Grabwespen femoribus anticis subtus, abdominisque segmento primo sordide gri- seo-pilosis. — Long. 8$—10 mill. 2 ignota. Gallia merid. (Massilia). g\ Schwarz; dottergelb, nicht citronengelb wie bei Thyreocerus hybridus Eversm. („Fauna hymenopterologica, Volgo - Uralensis“, Tom. III. Sphgd. p. 425. No. 22.; Bull. d. 1. Soc. d. Nat. d. Mose, 1849) sind: die Oberkiefer bis auf ihr dunkeles Enddrittheil, Füh- lerschäfte an der Aufsenseite, eine in der Mitte schmal unterbro- chene Binde auf dem Vorderbrustrücken, die Schulterbeulen, 2 resp. 4 Punkte auf dem Schildehen — nämlich je einer (seltener 2) auf dem Vorderrande — ein Streifen auf dem Hinterschildchen, eine Binde auf dem Hinterleibsringe 2, 3, 4, 5 und 6; Binde auf Ring 2 und 3, seltener auch auf 4 mehr weniger unterbrochen. Bauch- ringe ungefleckt. Tarsen dunkelbraun. Beine gelb, schwarz daran sind nur: die Hüften, Schenkelringe, eine Linie oder ein Längs- wisch hinten an den Schenkeln der 4 Vorderbeine, die Hinter- schenkel bis auf den gröfsten Theil ihrer oberen Kante, ferner eine schmale unscheinbare Linie an der Innenseite der zwei vorderen Schienen. Endglieder der Tarsen bräunelnd. Kopf grols, breiter als das Bruststück. Augen gegen den Kopf- schild convergent. Kopfschild silberglänzend behaart, seine mitt- lere Partie deutlich abgesetzt, eine Art dreieckiger Platte mit schwach bogig verlaufenden Seiten bildend. Oberkiefer kräftig, an der Basalhälfte nach unten stark verbreitert, so dafs ihre Unter- randkante winkelig verläuft, am Ende, so weit es die Besichtigung, da sie geschlossen sind, erlaubt, zwei- und gleichspitzig. Fühler kurz, von der der Gattung Thyreocerus Oosta eigenartigen Bildung; Schaft so lang als die fünf ersten Geiselglieder; Geiselglied 1 klein, normal, 2, 3, 4 und 5 auffallend verbreitert, plattgedrückt, ober- halb nur schwach convex, unterhalb fast eingedrückt, stellenweise — an der oberen Kante — dicht und kurz behaart. Von den ver- breiterten Geiselgliedern ist jedoch nicht wie bei Th. hybridus das Ste das am meisten verbreiterte, sondern das 3te; Geiselglieder 6, 7 u.s. w. normal walzig, sich gegen die Fühlerspitze zu allmählig verjüngend; Endglied zugespitzt. Kopf mit dicht stehenden, deut- lich gestochenen Punkten, nur die Wangen leicht gestrichelt und hinter den Augen gegen die Fühlerbasis hinab nicht eingedrückt, wie bei Th. hybridus. Vorderbrustrücken seitlich in starke, schief nach aufsen gestellte Dornspitzen verjüngt, ebenfalls ein unterschei- dendes Merkmal. Mittelbruststück dicht, ziemlich grob, etwa so des Mediterrangebietes. 165 grob wie Thyreus clypeatus Schreb. punktirt, blofs die erhabenste Stelle in der Mitte des Rückens polirt glänzend. Hinterbrustrücken grob- und unregelmälsig runzlig, in der Mitte von einer Art Längs- rinne durchzogen; ein sogenannter herzförmiger Raum nicht abge- grenzt; Hinterbrustseiten etwas glänzender, schräg runzelig gestreift, Streifrunzelchen verschieden stark, gegen die Hinterhüften zu schwä- cher werdend. Hinterleib punktirt; die Dichte der Punkte nimmt nach hinten fort und fort zu, ihre Gröfse aber in demselben Malfse ab. Bauchringe glänzend; unter der Loupe erscheint nur Ring 2 und sehr unklar der Hinterrand des 3ten punktirt. Obere After- klappe seicht eingedrückt, punktirt, am Endrande abgerundet. Kopf, Thorax. Vorderhüften, Vorderschenkel und erster Hin- terleibsring schmutzig greis behaart; hinteres Drittheil der Bauch- ringe 2, 3, 4 nnd 5 mit feiner Pubescenz besetzt. Südliches Frankreich (Marseille). Von Th. hybridus Eversm. läfst sich diese Art leicht unter- scheiden: 1) durch die viel bedeutendere Gröflse, 2) den Mangel eines Eindruckes an den Wangen, 3) die Fühlergeiselbildung, 4) die seitliche, dornartige Zuspitzung der Vorderbrustecken, 5) das dunk- lere Gelb der Zeichnung, 6) das erste Fühlergeiselglied, welches nicht gelb, sondern schwarz ist, 7) die bedeutende Ausdehnung der schwarzen Färbung am Fühlerschafte, 8) die Zeichnung am Schild- chen, Hinterschildchen und 3ten Hinterleibsringe, welche bei ver- glichener Art fehlt. Eine andere Art dieser Gattung ist der Crabro crassicornis Spinolas (Ins. Lig. IV. p. 262), auf welchen Costa die Genusbe- zeichnung Thyreocerus gründet („Prosp. sist. d. Imenott. ital. ete.* Annuar. d. Mus. zool. d. Univ. d. Napoli, T. VI. p. 65). Aus den Beschreibungen Spinola’s und Costa’s — die plastischen Merkmale sind darin leider zu wenig erörtert — geht zur Genüge hervor, dals Th. crassicornis eine dem Th. hybridus näher, als massiliensis verwandte Art, wenn nicht sogar mit ihm identisch ist, wenngleich die Angaben über die Färbung des 3ten Segments nicht auf ihn, wohl aber auf massiliensis stimmen wollen. Man vergleiche aber die Angaben über Gröfse, Färbung des Fühlerschaftes, ersten Gei- selgliedes und Brustrückens; auch die auffallenden Dornen der Vor- derbrustecken hätte Costa kaum übersehen. In Zeichnung sehr ähnlich und mit Th. massiliensis nicht zu vertauschen ist der Ceratocolus punctatus Le Pel. (Hist. nat. d. Ins. Hym. p. 154 und Ann. Soc. Ent. tom. III. p. 749, n. 9. V.), welcher das 4te, te und 6te Fühlerglied ausgerandet zeigt; letz- 166 F. Kohl: über neue Grabwespen terem steht der Ceratocolus meridionalis aufserordentlich nahe und ist vielleicht synonym damit. Tachysphex nov. gen. Die Arten, welche allgemein unter der Gattüngsbezeichnung Tachytes zusammengefafst werden, lassen sich in zwei streng be- grenzte, natürliche Gruppen trennen, welche ich, ohne den Vorwurf einer unnützen Vermehrung der Gattungsnamen zu verdienen, da- her ohne Gewissensscrupel als selbstständige Genera aufstelle. Die eine dieser Gattungen umfalst die Tachytes - Arten ohne Ausrandung an der Vorderschenkelbasis, mit behaarter, oberer Afterklappe (beim g' silberfilzig, beim 2 mit angedrückten rostfar- benen oder schwärzlichen Härchen), gedrungener Gestalt, reichlicher Körperbehaarung und der hierdurch bedingten, bienenartigen Tracht; die andere Gattung fafst die Arten mit schlankem Habitus, schwa- cher Körperbehaarung, einer kräftigen Ausrandung nahe der Basis der Vorderschenkel beim Männchen, und nackter, oberer Afterklappe in sich. Es handelt sich nun zunächst um die Frage, welcher von die- sen beiden Gattungen der Name Tachytes zu belassen ist. Erwägt man, dals Panzer diese Bezeichnung ausschliefslich für den Pompi- lus tricolor „Tab.“ Panz. (= Tachytes obsoleta unserer Autoren) schuf (Kritische Revision der Insekten-Fauna Deutschlands u. s. w. II. Bdch. p. 131, 1806), obwohl er schon früher mehrere Arten ge- kannt und beschrieben hatte, welche gegenwärtig in allen Schriften als Tachytes- Arten fungiren, so ist es klar, dafs die Bezeichnung Tachytes für die durch den Pomp. tricolor Panz. repräsentirte, also für erstere, in Europa durch sieben mir bekannte Arten vertretene Gruppe zn verwenden ist, wenn sich nicht etwa die Fabricius’sche Gattung Liris als eine unselbstständige, das ist von Tachytes nicht verschiedene Gattung erweisen sollte, was zur Folge hätte, dafs Tachytes Pz. als Synonym der älteren Bezeichnung Liris F. unter- geordnet werden mülste. Für die zweite Gruppe wird die Schöpfung eines neuen Na- mens nöthig, da für dieselbe kein älterer aufzubringen ist; denn die verschwundene, generelle Bezeichnung ZLyrops wurde von Illli- ger (Ed. Faun. Etruse. p. 161) für die Rossi’sche „Andrena Etrusca“, ebenfalls eine Tachytes-Art im Panzer’schen Sinne, aufgestellt, wo- nach sie sich als Gattungs-Synonym zu Tachytes Pz. zu stellen hat. Ganz analog verhält es sich mit dem Dahlbom’schen Subgenus- namen „Tachyptera“ (Hym. europ. pr. bor. p. 78). des Mediterrangebietes. 167 Für diese zweite, in Europa durch eirca 25 Arten vertretene Gattung schlage ich somit die Bezeichnung Tachysphex vor. Tachysphex gallica n. sp. Nigra; alarım aeque hyalinarum squamulis fuscescenti - piceis. Clypei margine rotundato; facie microscopice rugulosa, subtilissiwe et haud dense punctulata, mesonoto inaequaliter et haud dense punc- tato; metanoto longitrorsum et arcuatim rugoso - striato, in medio impressione lata sed parum profunda instructa, mesopleuris nitidıis, sparse punctatis. Valvula supra-anali elongato-triangulari, margi- nata, conveziuscula, politu sparseque punctata. Clypeo, facieque cano - sericeis; abdominis segmentis primis quinque sericeo-micanti- bus. Oculis fere plus longitudine flagelli articulorum 2 et 5 simul sumptorum in vertice inter se distantibus. — 2 Long. 9—10 mill. g ignotus. Gallia merid. (Massilia. Benignitate Dom. C. Julliani com- municata.) 2 Körper und Beine schwarz; Oberkiefer vor der Spitze dun- kel pechroth; Flügelschuppen schmutzig pechfarben; Flügel wasser- hell; Geäder dunkelbraun, Randmal schwarz. Annäherung der Augen in der Scheitelgegend zwar nicht recht auffallend, jedoch absolut gröfser als bei T. unicolor Pz.; sie be- trägt ein wenig mehr als die Länge des zweiten und dritten Füh- lergeiselgliedes, aber bei letzterer Art nur. etwas mehr als die des ersten und zweiten, jedoch weniger als die des zweiten und dritten Geiselgliedes; die Folge davon ist, dafs die Stirn breiter ist und die hinteren Ocellen weiter von den Hauptaugen abstehen, während bei T. unicolor dieser Abstand ungefähr die Länge des ersten Gei- selgliedes milst, macht er bei gallica etwa die Länge des zweiten aus. Rand der mittleren Kopfschildpartie nicht ganz so breit und auch nicht abgestutzt wie bei T. unicolor, sondern bogig. Kopf- schild stellenweise punktirt. Stirn, Scheitel und Wangen in Folge einer mikroskopisch fei- nen Runzelung matt, mit nicht dicht gesäeten, feingestochenen, unter der Loupe gerade noch wahrnehmbaren Pünktchen besetzt. Mittelbrustrücken, das Schildchen mitinbegriffen, etwas glänzend, mit ungleich grofsen, unregelmälsig und nicht dicht, viel weniger dicht als bei T. unicolor besetzt. Punktatur an den Mittelbrust- seiten dichter und deutlicher gestochen als auf dem Rücken. Obe- res Hinterrückenfeld mit einem seichten, nach hinten sich verbrei- terndem, querrunzeligen Längseindrucke in der Mitte, aufserdem 168 F. Kohl: über neue Grabwespen aber mit deutlichen, ziemlich feinen Streifrunzelchen versehen, welche vom Hinterschildchen ausgehen, anfangs in etwas schräger Richtung nach hinten laufen, sich aber dann gegen die Seiten hin krümmen. Abfallender Theil des Metathorax querrunzelig, mit ei- ner an der oberen Kante liegenden, nach unten sich zuspitzenden Grube. Seiten des Hinterbruststückes ziemlich glänzend und punk- tirt. Flügelzellbildung mit der von T. unicolor übereinstimmend; nur endigt die Oubital- und Discoidalader spurlos mit der dritten Cubital- und zweiten Discoidalzelle. Die ein wenig convexe obere Afterklappe bildet wie bei T. unicolor ein gestrecktes Dreieck, des- sen Seiten nur an der hinteren Hälfte deutliche Ränder aufweisen; sie ist mit mehr vereinzelten Punkten besetzt und wie bei vergli- chener Art glänzend. Zum Unterschiede von T. unicolor nicht nur Segment 1, 2 und 3, sondern auch 4 und 5 allenthalben seidenfilzig bereift, welche Bereifung an den hinteren Depressionen der Segmente, in gewissem Lichte besehen, eine Art seitlicher Filzbinden hervortreten läfst. Diese Art erhielt ich aus Südfrankreich von meinem verehrten Correspondenten Hrn. Camill Jullian in Marseille. Hauptsächliche Unterscheidungsmerkmale von T. unicolor Pz. und gallica Kohl: Tachysphez unicolor Paz. Tachysphex gallica Kohl. 1) Kopfschildrand vorn gerade | 1) Kopfschild deutlich bogig. oder nur sehr unvollkommen bogig verlaufend. 2) Gesicht und Scheitel nicht mi- | 2) Gesicht u. Scheitel mikrosko- kroskopisch feinrunzelig; dicht pisch fein gerunzelt, aufseror- punktirt, besonders das Ge- | dentlich fein und nicht sehr sicht; Punkte unter einer Cy- dicht punktirt; Punkte unter linderloupe leicht sichtlich. unter einer Loupe gerade noch wahrnehmbar. 3) Augenentfernung am Scheitel | 3) Augenentfernung am Scheitel um etwas grölser als dieLänge um etwas grölser als dieLänge des Isten u. 2ten Fühlergeisel- des 2ten u. ten Geiselgliedes gliedes zusammengenommen. zusammengenommen. 4) Mittelbrustrücken dicht punk- | 4) Mittelbrustrücken seicht punk- tirt. tirt. 5) Seiten des Hinterbruststückes | 5) Seiten des Hinterbruststückes von vorn nach hinten runzel- punktirt. streifig. des Mediterrangebietes. Tachysphez unicolor Paz. 6) Oberes Hinterrückenfeld fein und fast netzartig runzelig. 7) Flügel schwach graulich oder bräunelnd getrübt. 8) Nur Segment 1, 2 und 3 sei- denartig schimmernd. 169 Tachysphez gallica Kohl. 6) Oberes Hinterrückenfeld mit nach der Seite hin geschwun- genen Längsstreifen. 7) Flügel wasserhell. 8) Segment 1, 2, 3, 4 u. 5 sei- denartig schimmernd. A. Costa beschreibt eine ganz schwarze, der T. unicolor nahe verwandte italienische Art unter dem Namen T. plicosa („Prospetto sistematico degli Imenotteri italiani da servire etc.“ Annuario del Museo zoolog. della Universita di Napoli. Anno IV. p. 84). Was die mangelhafte Beschreibung über das obere Rückenfeld des Hin- terbruststückes sagt, würde theilweise passen, doch stimmen mit meiner Art die Costa’schen Angaben: „Segmentis primis tribus in margine postico sericeo-micantibus* und „alis cinerascenti-hyalinis“ nicht zusammen. Deswegen wird eine Identifizirung unstatthaft, da zudem andere unterscheidende Momente: die Form des Kopf- schildes, Entfernung der Augen am Scheitel, Sculptur des Kopfes, Mittelrücken und der Seiten des Hinterbruststückes mit keinem Worte erwähnt sind. Tachysphex filicornis n. sp. Nigra, palpis fuscis, alarum cinerascenti - subhyalinarum squa- mulis fusco-piceis. Clypei margine late truncato; antennis tenuibus, fihiformibus. Ocuhs vix longitudine flagelli articulorum 1 et 2 simul sumptorum in vertice distantibus. Facie ruguloso - coriacea; meso- noto distincte denseque punctato; mesopleuris paullo sparsius atque multo subtilius punctulatis; metanoto subreticulato-rugoso; metapleu- ris strigosis. Valvula supraanali elongato - trianguları, marginata, parum convezriuscula subpolita, microscopice rugulosa, haud punctata. Abdominis segmentis tribus sericeo-micantibus. — Long. 10 mill. 2. J ignotus. Gallia merid. (Massilia). 2 Länge 10 mill. Schwarz; Taster braun; Flügelschuppen un- gleichmälsig dunke! pechbraun, Flügel in dem Grade wie bei T. unicolor Pz. getrübt. Kopfschild vorn breit, ähnlich wie bei verglichener Art abge- stutzt, in der Mitte manchmal unbedeutend vortretend. Fühler lang und dünn; ihre Glieder, auch der Schaft, sehr viel länger und dün- ner als bei einem gleich grofsen Stücke von T. unicolor, eine Er- 170 F. Kohl: über neue Grabwespen scheinung, welche mit der überhaupt zarteren und graziöseren Ge- stalt des Thierchens recht gut palst. Ausgestreckt mülsten die Fühler den Hinterleib erreichen. Gesicht lederartig runzelig. Rücken des Mittelbruststückes dieht und deutlich, fast so wie bei T. uni- color punktirt. Seiten des Mittelbruststückes glänzend, mit viel feineren Pünktchen besetzt, welche auch nicht so dicht stehen, wie jene auf dem Rücken. Hinterbruststück gestreckter als bei T. uni- color, allenthalben von ähnlicher Seulptur. Flügelgeäder ebenfalls mit dem dieser verbreiteten Art übereinstimmend; Cubital- und Discoidalader schwachspurig über die 3te Cubital- und 2te Diseoi- dalzelle fortgesetzt, ohne den Flügelrand zu erreichen. Obere Afterklappe gestreckt dreieckig, seitlich gerandet, schwach gewölbt, nicht punktirt, unter dem Mikrokop betrachtet weitläufig und höchst subtil gerunzelt; von diesen Runzelchen, welche der Grund sind, dafs die obere Afterklappe wohl ziemlich glänzt, aber nicht polirt aussieht, merkt man unter der Loupe nicht die geringste Spur. Körperfilz und Behaarung an denselben Theilen wie bei T. unicolor, am Hinterleibe also auch nur an den ersten Ringen. Fühler bei frischen Stücken bereift. Metanotum reicher als bei unicolor behaart. Südfrankreich (Marseille). T. unicolor Panz. 2 verglichen mit T. filicornis Kohl © 1) Fühler mälsig dick, ausge- streckt nicht einmal das Hin- terbruststück erreichend. 2) Gesicht dicht punktirt. 3) Seiten des Mittelbruststückes dicht und deutlich gestochen punktirt. 4) Obere Afterklappe nicht punk- tirt. 1) Fühler dünn und lang, aus- gestreckt bis zum Hinterleibe zurückreichend. 2) Gesicht lederartig runzelig. 3) Seiten des Mittelbruststückes mit undeutlichen feinen Pünkt- chen nicht dicht besetzt. 4) Obere Afterklappe sehr zer- streut punktirt. Tachysphexz Schmiedeknechti n. sp. Nigra; palpis nigro-fuscis; alarum squamulis piceo-fuscis; alıs anterioribus subhyalinis in medio fere in forma fasciae late infusca- tis. Clypeo subarcuato - truncato. Antennarum flagelli articulis — articulo primo, secundo, tertioque exceptis — compressis; flagelli articulus tertius secundo fere brevior. Facie subtihter coriaceo-ru- gosa, microscopice reticulata. Capite post oculos haud continuato. Mesonoto dense reticulato - rugoso, multo evidentius tamen quam in des Mediterrangebietes. 171 facie. Area dorsali metanoti subtiliter subreticulato-rugosa; meta- pleuris atque metanoti truncatura, foveola basali instructa, rugoso- striatis. Pedum armatura multo fortiter quam in T. unicolore. Ab- dominis segmentis tribus primis cinereo-puberulis. — Long. 9— 10 mill. 2. g\ ignotus. Graecia. (Aegina. Benignitate Dom. O. Schmiedeknechti com- municata.) 2 Schwarz; Taster braun; Flügelschuppen an der Randhälfte pechbraun, an der Basishälfte dunkelbraun, Tarsenglied 4 an allen Beinen röthelnd; Klauen roth. Flügel fast wasserhell, nur ganz schwach getrübt bis auf eine auffallende bräunliche Trübung, welche die Vorderflügel von der Mitte der ersten Cubitalzelle fort bis über die Radialzelle hinaus und der ganzen Breite nach überzieht, so dals sie fast in Form einer Binde mehr als die Radial-, 2te und Ste QCubital- und 2te Discoidalzelle beherrscht. Vorderflügel dem- nach an der Basis und dem Endrande am hellsten. Kopfschild sehr gedrückt, sein mittlerer Theil lange nicht so erhaben wie bei T. unicolor; Vorderrand trotzdem deutlich abge- setzt, ziemlich breit abgestutzt, einen flachen Boden bildend. Füh- ler von interessanter Bildung, länger als bei 7. unicolor, jedoch sichtlich kürzer als bei T. filicornis Kohl; ihre Geiselglieder, mit Ausnahme der drei ersten nicht walzig, sondern plattgedrückt. Geiselglied 2 leicht 2! mal so lang als Geiselglied 1, so lang als bei einem gleichgrofsen Stücke von T. unicolor Geiselglied 1 und 2 zusammen. Geiselglied 3 kaum so lang als 2. Gesicht matt, un- ter der Loupe feinrunzelig, unter dem Mikroskope maschig runze- lig; die Maschenvertiefungen am Grunde mit noch feineren Runzel- chen. Gegen die inneren Augenränder hin sowie an den Höckern von den hintern Nebenaugen wird die Sculptur erheblich feiner. Scheitel verhältnifsmäfsig schmäler als bei T. unicolor, an der grölsten Augenannäherung nur so breit als das zweite Fühlergei- selglied lang. Kopf hinter den Augen am Scheitel, zum Unter- schiede von T. unicolor, nicht fortgesetzt, ziemlich senkrecht abfal- lend, so dafs, wenn man den Kopf von der Seite betrachtet, die Wangen von ihrer Mitte gegen den Scheitel hinauf rasch an Dicke abnehmen und an der hinteren Scheitelkante verschwinden. Mittel- bruststück ähnlich wie die Stirn netzrunzelig, jedoch gröber. Obe- res Rückenfeld des Hinterbruststückes lederartig, feinrunzelig; Sei- ten des Hinterbruststückes schief nach oben längsrunzelig gestreift; abfallender Metanotumtheil querrunzelig gestreift, nahe der oberen 172 F. Kohl: über neue Grabwespen Basalkante in der Mitte mit einer Grube. Bedornung der Beine viel kräftiger, reicher und länger als bei T. unicolor; z. B. die End- und Randdörnchen der einzelnen Tarsenglieder leicht doppelt so lang und in demselben Maalse dicker als bei dieser Art. Klauen- glieder aller Beine bei unicolor mächtiger. Zweite Oubitalzelle an der Radialader der Vorderflügel schmäler als bei unicolor, so dafs die dte Cubitaiquerader die Radialader nur wenig vor deren Mitte trifft; Cubital- und Discoidalader über die Zellen hinaus gegen den Flügelrand zu, welcher jedoch nicht erreicht wird, fortgesetzt. Ob diese Merkmale an den Flügeln constant unterscheidenden Werth haben, mufs die Durchsicht zahlreicher Stücke darthun. Obere Afterklappe leider stark unter das vorletzte Segment zurückgezogen, daher seine Form nicht zu beschreiben; das hervor- ragende Enddrittheil derselben zeigt eine seitliche Berandung und ist ziemlich glänzend. Körperbehaarung und Befilzung wie bei T. unicolor, am Hinter- leibe ebenfalls nur an den 3 ersten Ringen, jedoch viel matter. Griechenland (Aegina). T. unicolor Panz. 9 verglichen 1) Fühlergeiselglieder ausnahms- los walzig. 2) Geiselglied 2 höchstens 2mal so lang als 1. 3) Gesicht punktirt. 4) Kopf hinter den Augen noch ein wenig, fortgesetzt. 5) Entfernung der Augen am Scheitel grölser als die Länge des lsten u. 2ten Fühlergeisel- gliedes zusammen. 6) Mittelbruststück punktirt. 7) Vorderflügel leicht getrübt, stärkste Trübung am End- rande. 8) Bewehrung d. Beine schwach. 9) Klauenglieder u. ihre Ballen verhältnilsmäfsig kräftig. mit T. Schmiedeknechti Kohl 9 1) Fühlergeiselglieder mit Aus- nahme der drei ersten glatt. 2) Geiselglied 2 leicht 23 mal so lang als 1. 3) Gesicht feinruuzelig. 4) Kopf hinter den Augen nicht gesetzt. 5) Entfernung der Augen am Scheitel beträgt ungefähr die Länge des 2ten Füblergeisel- gliedes. 6) Mittelbruststück dicht netz- runzelig. 7) Vorderflügel in der Mitte am stärksten getrübt, Basis und Endrand schmutzig wasserhell. 8) Bewehrung der Beine reich, lang und kräftig. 9) Klauenglieder und schwach. Ballen des Mediterrangebietes. 173 Tachysphex mediterranea n. sp. Nigra; palpis fuscis; mandibulis in medio obscure rufis; ala- rum fere hyalinarum squamulis piceis. Clypei late truncati margo anticus irregulariter crenulatus. Facie microscopice rugulosa, sub- opaca punctis evidentibus, parvis subdense punctulata; Mosothorace evidenter quam in T. unicolore Panz. paullo grossius punctato. Me- tanoli area dorsali subreticulato-rugoso; metapleuris longitudinaliter fruncaturaque transverse striato-rugosis. Valvula supraanali trian- gulari, lata, nitida, punctis distinctis sparse instructa. Abdominis segmentis primis tribus sericeo-micantibus. — Long. 9—10 mill. Sieilia (Valsavoja 21. 6. Benignitate Dom. Frey-Gelsneri com- municata). Schwarz. Oberkiefer in der Mitte ein wenig pechroth. Flü- gelschuppen pechbraun. Flügel fast wasserhell von ähnlichem Geäder wie bei 7. unicolor Pauz. Kopfschild quer abgestutzt, sein Vorderrand in Folge mehrerer nicht regelmälsig angebrachter, kleiner Einbuchtungen ausgezackt. Fühler ungefähr in dem nämlichen Längen- und Dickenverhältnisse wie bei T. unicolor. Geiselglied 2 zweimal so lang als 1 und fast ebenso grols wie 3. Gesicht fast matt und unter der Loupe fein und mäfsig punktirt; unter dem Mikroskope erscheint es lederartig feinrunzelig, fast körnig mit rundgestochenen Punkten gleichmälsig und dünn besetzt. Die Sculptur des Gesichts steht somit jener bei T. gallica Kohl am nächsten. Vom vorderen Nebenauge fort geht eine deutlich ausgesprochene vertiefte Linie über das Gesicht bis zum Fühlergrunde hin. Abstand der Augen an der Stelle ihrer gröfsten Annäherung beträgt die Länge des 2ten und ten Geisel- gliedes zusammengenommen. Schläfen kaum bemerkbar, wonach T. mediterranea näher der T. Schmiedeknechti steht als T. unicolor. Punkte am Mittelbruststück gröfser, nicht ganz so tief gestochen wie bei unicolor, an den Seiten des Mittelbruststückrückens sich nähernd. Oberes Rückenfeld des Hinterbruststückes unter der Loupe deutlich netzartig-, fast körnig runzelig. Hinterbruststückseiten et- was schräg längsrunzelig gestreift. Absteigendes Feld des Meta- notums quergestreift mit einer Grube nahe der oberen Kante. Be- dornung der Beine ein wenig kräftiger als bei verglichener Art, Jedoch lange nicht so sehr als bei T. Schmiedeknechti. Oberes Af- terklappenfeld dreieckig, aber breiter, nicht in dem Grade verlän- gert, auch glänzender als bei T. unicolor und mit zerstreuten, deut- lichen Punkten behaftet. Körperbehaarung und Toment ähnlich wie bei T. unicolor, 174 E. Kohl: über neue Grabwespen Tach. mediterranea unterscheidet sich von T. uwunicolor also: 1) durch die Beschaffenheit des Kopfschildrandes, 2) die minder dichte und ein wenig feinere Punktatur des Gesichts, 3) die schwä- cheren Wangen, 4) die gröbere Punktatur des Mittelbruststückes, 5) die unregelmälsig netzrunzelige, fast körnige, gröbere Sculptur des oberen Feldes am Hinterbruststücke, 6) die grölsere Breite und den intensiveren Glanz der oberen Afterklappe und 7) die sehr ausgesprochene, zerstreute Punktirung derselben. Sieilien (Valsavoja 21. 6. Frei-Gefsner). Tachysphezxz graeca.n. sp. Nigra, palpis fuscis, mandibulis in medio piceo-rufis, alarum subhyalinarum squamulis venisque brunneo-testaceis, pedibus ez parte rufo-testaceis. Oculis valde approzimatis longitudine flagelli arti- culı secundi in vertice distantibus, temporibus post oculos, conspi- cuis. Mesonoto subtilissime punctulato, mesopleuris metapleurisque opacis, microscopice rugulosis; metanoti area dorsal subtilissime coriaceo-rugosis, opacıs; truncatura Iransverse striata atque foveola grandi, nitida instructa. Abdomine segmento primo, secundo et ter- tio cano-sericeo tomentosis. — J®. g\ Facie clypeoque aureo - pubescentibus. Tibiarum basi apice- que, tarsıs rufo-testaceis. Valvula supraanalı punctulata. — Long. 9—10 mill. ® Facie clypeoque cano-sericeo-pubescentibus. Gemibus, tibüs, tarsıs et femorum 2 posticorum magna parte rufo-testaceis. Valvula supraanali, fere plana, nitida, triangulari, sparsis punctis irregula- riter impressis. — Long. 10—12 mill. Epirus. Corfu (Erber). Schwarz. Oberkiefer in der Mitte mehr weniger dunkelpech- roth. Taster braun. Flügelschuppen und Geäder lehmgelb bis lehmbraun. Flügel leicht getrübt. An den Beinen des Q die Kniee, Schienen und Tarsen — an letzteren nur die braunen Ballen aus- genommen — aulserdem in beträchtlicher Ausdehnung auch die Schenkel des hintersten Paares röthlich lehmfarben. Färbung der Beine beim 5 ähnlich wie beim 9, nur alle Schienen, die äufserste Basis und Spitze nicht mit eingerechnet, braunschwarz. Kopfschild des 2 weilsfilzig, breit abgestutzt, der abgesetzte Vorderrand breit, nur wenig bogig, der erhabene Theil des Kopf- schildes gegen diesen Rand schief zugeschnitten. Schnittfläche glänzend, mit mehreren unregelmäflsig vertheilten Punkten versehen. des Mediterrangebietes. 175 Vorderrand des Kopfschildes beim g' schmäler, in der Mitte ein wenig bogig vortretend. Gesicht beim 2 weils, beim g' goldfilzig, mit einer eingedrückten Mittellinie, unter dem Mikroskope sehr feinrunzelig mit Pünktchen mäfsig dicht, nicht gedrängt besetzt; unter der Loupe erscheint es sehr fein und dicht punktirt, ohne Spur von Runzelchen. Wülste vor den hinteren Nebenaugen stark erhaben. Fühlergeiselglied 2 doppelt so lang als 1, kaum kürzer als 3, 4 oder 5. Augen ziemlich genähert; geringste Augenent- fernung am Scheitel beträgt beim g' und 2 die Länge des zweiten Fühlergeiselgliedes, ist aber beim 9 doch grölser, weil die Geisel- glieder verhältnifsmäfsig ein wenig länger sind. Das schmale Scheitelfeld zwischen den Augen in der Mitte der Länge nach ein- gedrückt, und zwar viel mehr als bei der ähnlichen T. erythropus Spin., auch die Wangen im Vergleiche mit dieser Art dicker. Schläfen bemerkbar, deswegen der Kopf nicht unmittelbar hinter den Augen senkrecht abfallend, wie bei 7. erythropus Sp. Sculp- tur des Bruststückes im Allgemeinen sehr fein, die Theile daher matt. Rücken des Mittelbruststückes wie das Gesicht skulpturirt. Seiten des Mittelbruststückes unter der Loupe matt ohne sichtbare Sceulptur, unter dem Mikroskope aber feingerunzelt; dasselbe gilt von den Metapleuren. Oberes Rückenfeld des Metanotum fein le- derartig, matt, die Runzelung unter der Loupe gerade noch be- merkbar; abstürzendes Feld querrunzelig gestreift, seine Basalgrube grols. Flügel nur wenig getrübt, dritte Oubitalzelle geformt wie bei T. unicolor Pz., nicht zungenförmig ausgezogen wie bei T. ery- thropus Sp. Obere Afterklappe des 2 dreieckig, gerandet, fast flach, glänzend mit spärlichen, unregelmälsig vertheilten Punkten, jene des 3 fein und dicht punktirt. Bruststück mit kurzen, schmutzig gelblichgreisen Härchen mälsig dicht besetzt. Die drei ersten Hinterleibsringe seidenschimmernd tomentirt; auflserdem ist eine höchst feine, von dunkelbraunen Här- chen herrührende Bereifung der Grund, warum der Hinterleib nicht so ganz tief schwarz, wie etwa bei 7. unicolor, sondern eher braun- schwarz erscheint: Epirus, Corfu (Erber). T. erythropus Spin. verglichen mit 7. graeca Kohl. 1) Schläfen fehlend. 1) Schläfen vorhanden. 2) SchmalesScheitelfeldzwischen 2) SchmalesScheitelfeldzwischen den Augen mit schwachem den Augen mit starkem Längs- Längseindrucke. eindrucke, 176 F. Kohl: über neue Grabwespen T. erythropus Spin. verglichen mit T. graeca Kohl. 3) Oberes Rückenfeld des Hin- | 3) Oberes Hinterrückenfeld in terbruststückes unregelmälsig Folge einer unter der Loupe runzelig, Runzeln unter der gerade noch ersichtlichen Run- Loupe leicht ersichtlich. zelung fein lederartig, matt. 4) Seiten des Hinterbruststückes | 4) Seiten des Hinterbruststückes längsrunzelig gestreift. sehr fein lederartig, nicht ge- streift. 5) Dritte Cubitalzelle stark zun- | 5) Dritte Cubitalzelle nicht zun- genförmig ausgezogen. genförmig ausgezogen. 6) Schienen beim dJ röthlich | 6) Schienen meist schwarz, nur lehmfarben. an der Spitze und der Basis röthlich-lehmfarben. Mit T. graeca scheint auch die T. coriacea Costa („Prospetto sistematico degli Imenotteri italiani da servire etc.“ Annuario del Museo zoolog. della Universita di Napoli Anno IV. p. 95) verwandt zu sein, welche aber viel kleiner (7 mill.) ist und nach der Angabe „Nigra, unicolor“ ganz schwarze Beine führt. Unterschiede in der Sculptur sind der mangelhaften Beschreibung nicht zu entnehmen. Tachysphex pygidialis n. sp. Nigra; mandibulis in medio rufo-piceis, alis leviter adumbratis subhyalinis, squamulis fulvis; tibiis tarsisgue subrufis plus minusve nigro - variegalis, in exzemplarıbus paucis et mazima parte nigris; abdominis segmentis tribus primis rufis. Clypeo gibboso. Metatho- racis pleuris tantummodo supra, aream dorsalem versus, rugıs obli- quis instruclis; truncatura supra in medio foveolata transverse striato - rugosa. Cellula cubitali tertia alarum anteriorum oblique extensa.. — d2 g\ Facie clypeoque aureo-pubescentibus; valvula supraanali dense punctulata. — Long. 7—10 mill. Q Facie clypeogue subargenteo - micantibus; valvula supraanali lata, triangulari nitida, pnnctulis parvis sparse puuctatis. — Long. 9—12 mill. Hungaria, Epirus, Corfu, Sicilia, Italia, Gall. merid, Diese mediterrane Art erhielt ich von verschiedenen Seiten zu- geschickt; bald als Tachytes pectinipes auct., bald als T. Panzeri v.d. L. und auch T. pomiliformis Panz. bestimmt. Gewils ist, dals sie, und zwar in Folge der Kopfschildbildung und der Sculptur des Bruststückes zur natürliehen Gruppe der T. Panzeri v. d. L. gehört. des Mediterrangebietes. 177 Eine Identifieirung mit T. pectinipes ist gänzlich unrichtig; auch als T. pompihformis Pz. (H. 89. 13.) kann sie nicht mit Fug ge- deutet werden, weil Panzer von dieser angiebt:, Segmento primo secundoque ferrugineis“, und doch meine 16 Stücke alle ohne Aus- nahme, auch auf dem dritten Ringe roth sind. Wäre die Panzer- sche Abbildung die eines Q, was leider derselben eben so wenig wie der dazugehörigen Beschreibung entnommen werden kann, so würde auch die Länge mit der meiner Thiere nicht stimmen, denn die der Figur beigefügte, die natürliche Grölse versinnlichende Linie ist nur 8 Mill. lang, während doch kein Stück von pygidialis weniger als 9 Mill. milst. Worin die Abbildung Panzer’s nicht schlecht palst, ist die zungenförmige Form der dritten Cubitalzelle; diese Wahrnehmung wird aber werthlos, wenn man bei Besichti- gung der Panzer’schen Figuren bemerkt, wie wenig Genauigkeit auf das Detail der Flügelzellbildung verwendet wurde. Von T. Panzeri v. d. L. unterscheidet sich pygödialis: 1) durch die dunklere Tracht der Beine — Schienen schwarz, nur die Vor- derseite des ersten Paares und in veränderlicher Ausdehnung die Basis sämmtlicher Paare braunroth; Tarsen meistens rotbbraun bis kastanienbraun, nur bei einem Stücke heller röthlich —, 2) die braunrothe Färbung des Segments 3 (ZQ) — bei Panzeri Segm. 3 meist schwarz, oft auch schon 2 und 1 zum Theile —, 3) die Sculp- tur an den Kanten der Metathoraxseiten, welche diese mit dem oberen Felde des Rückens des Hinterbruststückes bilden — daselbst zeigen sich Runzelstreifchen, die bei Panzeri fehlen —, 4) die Ge- stalt und Sculptur der oberen Afterklappe — bei pygidialis ist diese breit dreieckig wie bei T. lativalvis Thoms., glatt und glänzend mit feinen Pünktchen sehr weitläufig besetzt, bei Panzeri hingegen ver- längert dreieckig, in Folge mikroskopisch feiner Runzelung nur mälsig glänzend, jedoch ebenfalls mit feinen Pünktchen sparsam besetzt. Geographische Verbreitung: Epirus (Erber), Corfu, Ungarn (Moesäry), Italien (Stentz), Sicilien (Messina Trapani 31./5., Mes- sina Castellaceio auf Mentha 29./6. Frey-Gelsner). Tachysphex Julliani n. sp. Nigra; mandibulis in medio piceo-rufis; alarum subhyalinarum squamulis brunnescenti - [ulvis, venis piceis; pedibus nigris, tarsis apicem versus et tibiüs plus minusve obscure piceo - rufis. Clypeo haud gibboso, tantummodo leviter elevato. Oculis longitudine fla- gelli articuli primi et secundi in vertice distantibus. Facie argenteo- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIL. Heft I. 12 178 F. Kohl: über neue Grabwespen pubescente, dense punctulata; mesonoto modice, ut in T. unicolore Pz., punctato, metanoti area dorsali opaca, punctatura subtili coria- cea; truncatura verticali transverse striato-rugosa; metapleuris sub- tiliter longitrorsum striatis. — Long. ”—11 mill. 2. JS Clypei margine valde minuto. — Long. 7—9 mill. Q Clypei margine ezteriore conspicuo truncato. Valvula supra- anali grandi lata, subtriangulari, apice truncata, plana, nitida, mar- ginata. — Long. 8—11 mill. Gall. mer. (Marseille. Benignitate Dom. Julliani communicata). Hat Aehnlichkeit mit T. pectinipes auct., auch mit pygidialis Kohl. Die Bildung des Kopfschildes verweist sie in die Gruppe der ersteren. Q Oberkiefer in der Mitte mehr weniger pechroth; Fühlerschaft vorn an der Spitze pechbraun; Flügelschuppen gelblichbraun. Hin- terleibsring 1 und 2 braunroth, der letztere am Hinterrande ange- dunkelt. An den Beinen die Schienen und Tarsen dunkel pech- roth, stellenweise, vorzüglich an der Innenseite in unbestimmter Ausdehnung und Abgrenzung schwarz oder schwärzlich angelau- fen. Flügel wie bei T. pygidialis schwach graulich getrübt, fast wasserhell. Kopfschild etwa in dem Maalse als bei T. pectinipes auct. er- hoben, sein vorn gerade abgestutzter, undeutlich wellig verlaufen- der Rand mäfsig breit, glänzend. Fühler ein wenig dünner als bei einem gleich grolsen Stücke von pectinipes. Der geringste Ab- stand der Augen am Scheitel geringer als bei dieser Art, milst die Länge der beiden ersten Fühlergeiselglieder. Wangen und Schlä- fen um einen Grad schmächtiger. Stirne, unter der Loupe ersicht- lich, dieht punktirt, nicht ganz so dicht als bei T. pectinipes. Punk- tirung des Mittelbruststückrückens ungefähr so weitläufig als bei T. unicolor Pz. Sculptur der Mittelbruststückseiten unter der weils- lichen Behaarung nicht so recht deutlich, scheint matt lederartig. Oberes Rückenfeld des Hinterbruststückes breiter als lang, in Folge einer höchst feinen, gedrängten, unter einer Loupe nicht mehr recht unterscheidbaren Punktatur matt, bildet mit dem querrunzelig ge- streiften, fast senkrecht, nicht wie bei T. pectinipes sichtlich schräg abfallenden hinteren Rückentheile eine scharfe Kante. Metapleu- ren fein nadelrissig längsgestreift. Dritte Cubitalzelle der Vorder- flügel in dem Grade wie bei T. lativalvis Thoms. gegen den Flü- gelrand hin ausgezogen. Ein untrügliches Bestimmungs-Kriterium bietet die obere Afterklappe. Sie ist flach, grofs, am Ende breit, abgestutzt, wegen der mangelnden Spitze nur unvollkommen drei- des Mediterrangebietes. 179 eckig, durch eine mittlere, quergestellte Depression in ein vorderes und hinteres Feld geschieden, glatt und glänzend, ganz hinten matt. & Kopfschild mit einem winzigen, dreieckig vorgezogenen Rande. In den plastischen Merkmalen stimmt das g’ mit dem 9 überein. Obere Afterklappe bei beiden mir vorliegenden 5 leider durch die aus dem Körper gequetschten Geschlechtswerkzeuge überdeckt. Priocnemis sordidipennis n. sp. Niger, mandibulis in medio piceo-rufis; antennarum flagello sub- tus fulvo-brunneo; alis in dimidio basali lutescentibus, in dimidio apicali fuscescentibus, margine apicali lato areaque radiali fuscis, femori- bus plus minusve — basi nigra dempta — tibüsque totis rufis, lar- sis rufopiceo-fuscis. Clypeo convezo apice truncato subemarginato, Metanoto metapleurisque evidenter transverse striato rugosis. Abdo- mine subtiliter sparseque punctulato. Valvula anali brunneo-setosa. — Long. 12—16 mill. ©. Sieilia: Valsavoja 29./5., Passomartino Simeto 20./6. Kopf; Thorax, Brustseiten und Hinterleib schwarz, ohne Zeich- nung, nur die Oberkiefer in der Mitte pechroth, Fühlergeisel an der Unterseite pechbraun, Taster braun; Beine roth bis auf die schwarzen Hüften, Schenkelringe und braunen Tarsen; auch die Basis der Schenkel ist in unbestimmter Ausdehnung schwarz. Das Schwarz an den Beinen dürfte in seiner Ausdehnung wohl verän- derlich sein. Flügel in ihrer basalen Hälfte schmutzig lehmgelb, vom Beginne der Radial-, 2ten Cubital- und 2ten Discoidalzelle an, jedoch nicht scharf abgesetzt, bräunlich getrübt. Spitzenrand der Flügel endlich bis zum Ende der Radial-, 3ten Cubital- und 2ten Discoidalzelle zurück braun. Geäder ebenfalls zur Hälfte gelb und braun. Kopfschild, Stirn und Scheitel von ähnlicher Bildung wie bei Pr. versicolor Scop. (= Pr. bipunctatus Fabr., = variegatus Fabr.)!). ') Im Aufsatze: „Die Hymenopteren in I. A. Scopoli’s Ento- mologia carniolica und auf den dazu gehörigen Tafeln kritisch be- handelt von A. Rogenhofer und Dr. K. W. v. Dallatorre* Ver- handl. der zool. bot. Gesellschaft 1881. wird p. 8 (600 d. Ztschr.) die Sph. versicolor Scop. als Synonym mit Priocn. rufipes (var.) v. d. Lind. behandelt, was gewils unrichtig ist, da der Pompilus ru- fipes van der Linden’s nicht zur Gattung Priocnemis gezählt werden 12% 180 F. Kohl: über neue Grabwespen Fühler und Beine, besonders das erste Paar, schlanker, Hinter- brustrücken gewölbter und um einen Grad stärker, unregelmälsig querrunzelig gestreift als bei Pr. versicolor. Hinterleib zerstreut- und feinpunktirt, am Bauche jedoch kräftiger als am Rücken. Kopfschild und Stirn mit einigen Haaren besetzt; Haare des Kopf- schildes wimpernartig. WVorderbruststück und Vorderhüften behaart. Am Mittelbrustrücken erhebt sich jederseits in einiger Entfernung vom hintern Pronotumrande aus einer undeutlichen, punktartigen Vertiefung eine Borste, was übrigens auch bei andern Arten, z. B. Pr. Graelsiit Germ., weniger merklich auch bei Pr. versicolor, vul- neratus Costa, affinis v. d. L. etc. der Fall ist. Mitunter sind diese Borsten abgestolsen. Hinterschildchen, wenigstens bei vorliegenden Stücken, unbewimpert. Bauchring 3, 4, 5 sowie Rückenring 4 und 5 mit einzelnen Wimpern, Aftersegment allenthalben bewimpert. Radialzelle am Ende fast abgerundet, jedoch nicht in dem Grade wie etwa bei Pr. versicolor. Von dem im europäischen und aufsereuropäischen Mediterran- gebiete nicht seltenen Pr. Graälsii Guer. (= nigriventris Costa), mit dem er, wenn man nur über Beschreibungen verfügt, mögli- cherweise, wenn auch nicht leicht, zusammengeworfen werden könnte, unterscheidet er sich: 1) durch die viel geringere Grölse, .2) die schwarze Farbe des Kopfes und Bruststückes, 3) die weit feinere, wenngleich noch immer ziemlich grobe Querrunzelung des Hinterbrustrückens, 4) den Mangel einer Behaarung des Hinter- schildehens (ob beständig!?) und 5) die Verschiedenheit in der Flü- Flügeltrübung; bei Pr. Graelsii sind die Flügel bis auf den schma- len, scharf abgegrenzten, schwarzen Spitzenrand ganz gelb. Diese Art sammelte Hr. Emil Frey Gelsner in mehreren über- einstimmenden weiblichen Stücken in Sieilien bei Valsavoja 29./3. und Passomartino Simeto 20./6. kann, wie aus den Worten des Autors: „les jambes posterieures ne sont point denteldes en seie, mais ont quelques &pines laterales“ unzweideutig hervorgeht, die Sph. versicolor Scopoli’s aber als eine entschiedene Priocnemis-Art gelten mufs („femora postica fulva, ti- biis ibidem duplicato-dentieulatis“), und gewifs nur mit dem Prioc- nemis bipunctatus und variegatus Fabr., Dhlb. et auct. zu identifiei- ren ist. des Mediterrangebietes. 181 Priocnemis Mocsäryi.n. sp. Niger, pedibus nigris, vel brunnescentibus, vel piceo-rufescentv- bus, abdominis segmentis: primo, secundo tertüique bası rufis; alıs subinfuscatis, apice paullo obscurvoribus. Fronte convexa; capite, pronoto, mesonoto coxisque pedum 2 anticorum pihs sparsis instruc- tis; pronoti emarginatura postica angulata; metathorace transverse rugoso-striato; in alis superioribus nervo basali angulatim biarcuato, area radiali lanceolata, vena cubitali alae apicem haud attingente. Segmentis ventralibus sparse et segmento anali undique fusco - pilo- sis. — Long. 6—8 mill. 9. g ignotus. Corfu. Diese Art ist mit Pr. sepicola Smith (= fuscus F. non Linn.), perturbator Haır. '), simulans Thoms. und abdominalis Dhlb. ver- wandt. Schwarz, erster und zweiter Hinterleibsring sowie Basishälfte des dritten roth; Beine allenthalben dunkel pechroth oder häufiger schwarz, mit bräunelnden Tarsen. Fühler mäfsig dick, um Geringes dicker als bei Pr. abdomi- nalıs; Fühlerglied 3 länger als der Schaft, ungefähr so lang als Schaft und erstes Geiselglied zusammengenommen. Stirn und Scheitel gewölbt wie bei ubdominalis, gewölbter als bei sepicola, durch eine ungemein dichte und feine Punktatur fein lederartig und wenig glänzend; vom Fühlergrunde fort zieht sich eine feine, linienartige Vertiefung bis zum vorderen Nebenauge hinauf. Vor- derecken hinten winkelig ausgerandet. Wölbung des Hinterbrust- rückens ähnlich wie bei sepicola, schwächer und hinten nicht so sehr steil abfallend wie bei perturbatur, zugleich mit einem Theile der Hinterbrustseiten querrunzelig gestreift, jedoch viel grober als Pr. sepicola oder abdominalis. Das Metanotum ist aulserdem in !) Dieser Name muls für den Pr. gibbus Fabr. (= coriaceus Dhlb.) eintreten, da die Bezeichnung gibbus schon im Jahre 1763 von Scopoli für den Pr. exaltatus Fabr. (1775) verwendet wurde und prioritätsberechtigt ist. Vergleiche den Aufsatz: „Die Hyme- nopteren in J. A. Scopoli’s Entomologia carnicolica und auf den dazu gehörigen Tafeln ete., kritisch behandelt von A. Rogenhofer und Dr. K. v. Dallatorre*. Verh. der k. k. zool. bot. Gesellschaft in Wien 1881. 182 F. Kohl: über neue Grabwespen der Mitte der Länge nach seicht rinnenartig eingedrückt. Flügel getrübt. An den Vorderflügeln Wische in der Radial-, 2te und 3te Cubital- und 2te Discoidalzelle dunkler. Die Cubitalader endigt unweit der ten Cubitalzelle, welche höher als an irgend einer Stelle breit und nahezu kleiner ist als Oubitalzelle 2. Basalader wie bei Pr. sepicola. Hinterschienen sägezähnig, ihr längerer Endsporn nicht ganz so lang als der halbe Metatarsus. Klauen innen bezahnt. Kopfschild, Aufsenseite der Oberkiefer, Stirne, Scheitel, Vor- der- und Mittelrücken, sowie die Hüften sehr spärlich behaart. Bauchringe 2, 3, 4 und 5 an ihrer hinteren Hälfte und seitlich und weniger spärlich als die vorher aufgezählten Theile behaart. Aftersegment dunkelbraun bewimpert. Pr. Mocsäryi unterscheidet sich von Pr. sepicola vor Allem: 1) durch die viel geringere Gröfse, 2) die starke Wölbung des Kopfes, 3) die absolut gröbere Sculptur der unbehaarten Hinter- brust; von Pr. perturbatur 1) durch die viel kleinere Statur, 2) die schwächere Behaarung, 3) die verhältnifsmälsig etwas dünneren und längeren Fühler, 4) die geringere Wölbung des Hinterbrustrückens; von Pr. abdominalis, mit dem er Körpergröfse, Form und Gröfse der 3ten Cubitalzelle gemein hat, 1) durch die schwarze Färbung der hinteren Hinterleibsringe, 2) die viel gröbere und daher un- gleich deutlichere Querstreifung des Hinterrückens u. s. w. Corfu (4 Ex.). Priocnemis propinquus Le Pel. Niger, abdominis segmentis: primo, secundo, tertiique basi rufis. Alis anterioribus subfumatis, macula hyalina intra apicem; area ra- diali, cubitali secunda et tertia [usco-tinctis; fascia lata [usca venam basalem et transverso-humeralem adumbrante. Antennis subcrassius- culis. Pronoti margine postieo evidenter angulalo-emarginato. Me- tathorace gibbo, dimidio posteriore distincte transverse rugoso-striato. Segmenti secundi ventralis impressione transversa, in medio sita. Tarsorum unguiculis dente mediocri instructis. Alis anterioribus vena basahi in media angulatim bicurvata; vena cubitali ad alae api- cem haud pertinenle. Segmento analı fimbriato, valvula ventrali linea longitudinali, laevi instructa. — Long. 10—14 mill. g ignotus. Calabria. Pr. propinguus zeigt grolse Aehnlichkeit mit Pr. gibbus Scop. (= ezaltatus Fabr.), notatus Le Pel. und auch obdtusiventris Schioedte. des Mediterrangebietes. 183 Von Pr. gibbus, welchem er an Grölse zum mindesten gleich- kommt, ist er verschieden: 1) durch die dickeren Fühler; 2) die auffälligere Wölbung des Hinterbrustrückens; 3) die sehr deutliche, aus Runzelchen gebildete Querstrichelung des grölseren Theiles des Hinterbrustrückens; 4) die Lage des Quereindruckes auf dem zwei- ten Bauchringe; 5) die braune Binde, welche die Basal- und die Sebulterquerader breit umsäumt; 6) die glatte Längslinie in der Mitte der unteren Afterklappe, wie man sie z. B. bei Pr. obtusi- ventris trifft. Pr. notatus Le Pel., welcher die Diekenverhältnisse der Fühler mit Pr. propinguus theilt, unterscheidet sich: 1) durch die viel kleinere Gestalt (ö — 10 mill.); 2) die geringere Wölbung und Seulptur des Hinterrückens; 3) die nur schwach angedeutete Bräu- nung der Basal- und Schulterquerader; 4) die Form der Basalader, welche in der Mitte nicht winkelig gebrochen ist und daher auch nicht aus 2 Bogen zusammengesetzt erscheint; 5) den Mangel einer glatten Längslinie in der Mitte der unteren Afterklappe. Mit Pr. obtusiventris Sch. stimmt vorliegende Art zwar in der Beschaffenheit der unteren Afterklappe überein, theilt aber nicht: 1) die Gröfse (nur 5—8 mill.); 2) die Färbung der Beine; 3) den Grad der Wölbung des Hinterbrustrückens und dessen Sculptur; 4) die dunkle Binde in der Gegend der Basalader etc. Die Beschreibung erfolgte auf Grund mehrerer übereinstimmen- der weiblicher Exemplare aus Calabrien. Priocnemis Frey-Gessneri.n. sp. Niger, abdominis segm. primo, secundo et tertii basi rufis, ala- rum limbo apicali late fumato. Fronte conveza, clypeo convezo arcuato-subemarginato; pronoto postice angulatim emarginato; scu- tello postscutellogue planatis; metanoto epipleurisque transversim rugoso-striatis. Area radialı alarum superiorum in apice subrotun- data. Segmento anali undique piloso.. — Long. 8—10 mill. 2. g ignotus. Asia minor (Brussa). 2 Diese Art könnte leicht mit dem Pr. affinis v.d. L. (Dhlb., Schenck, Thoms.) verwechselt werden, weil sie mit ihm viele Ei- genschaften als: die Bildung des Kopfschildes und der Fühler, die Sculptur des Hinterbrustrückens, die Behaarung der verschiedenen Körpertheile und auch die Flügelzellbildung so ziemlich gemein hat, unterscheidet sich aber davon: 1) durch die viel kleinere Ge- stalt; 2) die etwas stärkere Wölbung der Stirn, aber geringere des 184 F. Kohl: über neue Grabwespen des Hinterbruststückrückens, 3) das abgeflachte Schildehen und Hinterschildehen — bei affinis gewölbt und nach den Seiten hin allenthalben stark abfallend, was auch bewirkt, dafs der Hinter- rücken bei dieser Art tiefer zu liegen scheint, 4) die Flügelfärbung, welche zwar der Hauptsache nach die nämliche ist wie beim 2 von affinis, sich aber durch leichte Wische in der 2ten und äten Cubital- und 2ten Discoidalzelle in der Art wie bei Pr. sepicola Smith hervorthut. Ich erhielt diese Art von Hrn. Josef Erber in Wien. Ein zweites Stück (9) besitzt die Sammlung des fürstbischöflichen Knabenseminars in Brixen, woselbst mir auch ein g', angeblich aus Albanien, mitgetheilt wurde, welches möglicherweise das andere Geschlecht zu Pr. Frey-Gessneri sein könnte. Dieses g' stimmt in den meisten Punkten mit dem g' von a/ffinis überein, unterscheidet sich aber ebenfalls durch eine verhältnilsmälsig geringere Grölse (7 mill.), stärkere Stirnwölbung; auch die Schildehenwölbung will mir unbedeutender, wenn auch bei Weitem nicht in dem Grade wie bei Pr. Frey-Gessneri 2 erscheinen. Besondere Unterschiede zeigt die Bildung der unteren Afterklappe; verläuft auch ihr Rand halbkreisförmig, so ist er doch nicht wie bei affinis förmlich be- wimpert, sondern nur mit kurzen Härchen dicht besetzt; in der Mitte ist die Klappe der ganzen Länge nach sehr schwach erhaben. Ein endgültiger Entscheid über die Zusammengehörigkeit die- ser Thiere ist noch nicht reif. Pompilus Gredleri n. sp. Niger; segmentum primum etiamque, margine poslico ezcepto, secundum rufa. Alis subhyalinis in margine apicali late fusco-ad- umbratis. Clypeo magno, lato, arcuuto-truncato, margine conspicuo instructo. Antennis tenworibus, haud crassiusculis, articulo tertio scapum longitudine superante; fronte convexa, vertice genisque sub- angustis. Tarsis anticis longissime aculeatis, absque pectine ungui- culari, unguiculis dente longo, subcurvato bifidis; femoribus in apice aculeo prominente armatis. Pronoto postice arcualim emarginato, Alarum anteriorum area cubitali tertia fere triangulari. Facie, pro- noto et melanoto pilis subtilibus instructis; capite thoraceque prui- noso-albo-sericeis; segmento analı — area pyyidiali sublilissime co- riacea, opaca excepta — pilis longioribus pilosa. — Long. 9 mill. 2. Asia minor (Brussa). des Mediterrangebietes. 185 Schwarz; Oberkiefer in der Mitte ausgedehnt pechroth; Flügel hell, nur leicht getrübt, ihr Endrand fast bis zur 3ten Oubital- und 2ten Discoidalzelle heran, sowie die Radialzelle stark braun ge- trübt, Geäder dunkelbraun; Hinterleibsring 1 und bis auf den dunklen Endrand auch 2 roth. Entfernung der Augen am Scheitel ein wenig geringer als unten am Kopfschilde. Letzterer grofs, breit, schwach bogig abgestutzt mit einem sehr deutlich abgesetz- ten Endrande versehen, der etwa doppelt so breit ist als bei an- dern Arten aus der Gruppe des Pompelus pectinipes, zu welcher P. Gredleri wegen der Form des Hinterrandes des Vorderrückens, der langen Bedornung der Vordertarsen und des mangelnden Klauerkammes gezählt werden kann, wenngleich die Fühler nicht verdickt sind. Geiselglied 2 ein wenig länger als der Schaft. Stirn und Scheitel gewölbt, Wangen mälsig schmal. WVorderbrust- rücken hinten bogig ausgerandet. Radialzelle von der annäherungs- weise dreieckigen Form, wie man sie bei den meisten Pompilus- Arten trifft. In beiden Flügeln des einzigen Stückes sehe ich nur 2 Cubitalzellen, die zweite ungewohnt grofs, fast noch gröfser als die erste, so dals ich zur Annahme gezwungen, dafs in diesem Falle durch das monströse Verschwinden der zweiten Cubitalquer- ader, was bei vielen Pompilus-Arten, ganz besonders bei Arten aus der Gruppe pectinipes oft und oft stattfindet, Cubitalzelle 2 und 3 zu einer einzigen verschmolzen ist. Denke ich mir das Geäder er- gänzt, so mülste nach der sehr schief gestellten Cubitalquerader zu schliefsen die dritte Cubitalzelle eine ganz oder fast dreieckige Form zeigen. Bewehrung der Beine reich und sehr kräftig, viel kräftiger als bei P. pectinipes, prozimus ete. Sämmtliche Schenkel an der Vor- derseite des Kniees mit einem abstehenden Dorn bewehrt, der leicht doppelt so lang ist als bei P. pectinipes v. d. L. oder einer andern zu dieser Gruppe gehörigen Art gleicher Grölse. Schienen lang bedornt, Schienensporne der 4 hintern Fulspaare lang, der längere derselben nicht ganz so lang als der Metatarsus. Metatar- sus des ersten Paares mit 3 unter sich gleich langen Wimpern be- setzt, von denen der erste in der Mitte desselben, der zweite zwi- schen der Mitte und dem Ende, der dritte am Ende angebracht erscheint. Ihre Länge erreicht nicht ganz die des Metatarsus, wel- cher aufserdem einen kürzeren, schwächeren Dorn an. seiner Innen- seite und ein Paar ganz unansehnliche an der Spitze trägt. Tar- senglied 3. des ersten Paares aufser den kleinen Randspornchen 186 F. Kohl: über neue Grabwespen des Mediterrangebietes. mit 1, Tarsenglied 2 mit 2 Wimpern, die an Länge und Stärke denen des Metatarsus gleichkommen. Tarsen der 4 hinteren Beine lang und stark, aber nicht wimpernartig bedornt. Klauen sämmt- licher Tarsen ohne förmlichen Klauenkamm, als welche ein Paar unansehnliche Börstchen nicht angesehen werden können. Klauen an der Innenseite mit einem langen, gebogenen, die Klauenspitze zweitheilig erscheinen lassenden Zahn. Oberes Analfeld dreieckig, unter dem Mikroskope fein chagrinirt, unter einer schwächeren Loupe oder für das unbewaffnete Auge einen opacen, auffälligen Fleck darstellend. Scheitel, Vorder- und Hinterbrustrücken mit kurzen, schwachen Härchen spärlich, öter und 6ter Hinterleibsring mit stärkeren, läu- geren Haaren dünn besetzt. Kopf, Bruststück, zum Theil auch die Beine, jedoch matter, in Folge eines feinen Filzes weilslich sei- denartig bereift. P. Gredleri ist wohl nicht leicht mit einer andern Art zu ver- wechseln, charakteristisch dafür ist die Bewehrung der Beine, die Seulptur des oberen Afterringfeldes, die Form des Kopfschildes etc. Stammt aus Brussa (Kleinasien). Neuere Literatur. Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, be- gonnen von Erichson, fortgesetzt von Schaum, Kraatz, Kiesenwetter, Weise und Reitter. Bd.III. Abth. II. Lief. I. bearbeitet von Reitter. Clavigeridae, Pselaphidae und Scydmaenidae. Obwohl auf Reitter’s Bearbeitung der Clavigeridae u. S. w. bereits (Wiener Entomologische Zeitung I. (October) pag. 261) auf- merksam gemacht ist, möchte ich auch hier auf das vortreffliche Werk besonders aufmerksam machen. Die Zahl der deutschen Pselaphiden ist seit 1869 von 58 auf 94, die der Scydmaeniden von 33 auf 50 gestiegen. Obwohl die meisten neuen Arten be- reits in den Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren V. (Verhandl. der Zool. Botan. Ges. XXXI. 1881. p. 443) aufgestellt wurden, ist doch eine neue Centrotoma, ein Bythinus, ein Euplec- tus und ein Neuraphes neu beschrieben. Die Beschreibungen der kleinen Arten sind nicht zu lang, die Geschlechts- Auszeichnungen überall hervorgehoben, so weit sie bekannt sind; es hätte kaum ein besserer Bearbeiter gefunden werden können, da Herr Reitter dem Studium dieser Familie seine besondere Aufmerksamkeit zu- gewendet hat. G. Kraatz. Die Käfer Westphalens zusammengestellt von Fr. West- hoff. II. Abtheilung. Bonn 1882. S. 141—331. Das zweite Heft reiht sich dem ersten würdig an und ist mit vieler Sorgfalt gearbeitet. In der Benennung der Varietäten, na- mentlich bei Donacia, geht der Verfasser vielleicht zu weit, allein die Grenze ist schwer zu ziehen; wenn einzelne Arten, wie im- pressa Payk. (2 brevicornis Ahr.) in der Färbung nicht oder fast ' nicht variiren, so verdient diesellhe bei anderen Arten berücksich- tigt zu werden; auch empfiehlt sich die Citirung der Varietäten in den Catalogen, weil doch Viele sich bestreben werden, die Varie- täten zu sammeln. Donacia discolor Panz. wird auch von Westhoff auf Proteus Kunze gedeutet, aber noch nicht für Comari eingeführt. Möge die fleilsige Arbeit Anregung zu zahlreichen Nachträgen geben. G. Kraatz. 183 Neuere Literatur, Ueber den Bau des Hypopygiums der Gattung Tipula Mei- gen mit Berücksichtigung seiner generischen und specifi- schen Bedeutung nebst einem systematischen Verzeichnisse aller bisher in der Provinz Westfalen aufgefundenen Arten aus der Familie der Tipulidae. Erster Theil. Mit 6 Ta- feln. Inaugural-Dissertation von Friedrich Westhoff aus Münster in Westfahlen. Münster, Coppenrath, 1882. 62 Seiten. Das Hypopygium umfafst nach W. alle diejenigen Theile des Abdomens, welche zu dem Copulations-Systeme gehören oder mit demselben in irgend welchem physiologischen Zusammenhange ste- hen. Es besteht demnach einestheils aus Umgrenzungsstücken, welche von den bald stärker, bald schwächer in Ansehung ihrer Gestalt modifieirten Segmenten gebildet werden, andererseits aus Gebilden, welche sich an dem Copulationsakte mehr oder minder rege betheiligen; es trägt nicht selten eine besondere, sich abhe- bende Färbung. Es werden die beiden Abschnitte des achten Segmentes lamellae basales, die des neunten Segmentes termina- les genannt, und zwar superae und inferae, je nachdem sie oben oder unten gelegen sind. Der Apicalrand der lamella terminalis trägt ebenso, wie die entsprechende Basallamelle verschiedenartige Anhänge, die appendices terminales; externae, wenn sie äufserlich sichtbar sind, internae, wenn sie erst nach der Zerlegung des Hy- popygiums vollkommen wahrgenommen werden. Die app. term. externae sind von Loew in supernae, intermediae und internae ge- schieden worden; die supernae sind für hypertlische Gebilde zu erachten, die intermediae sind nach Reaumur und Dufonr durch einen Muskelapparat befähigt, ähnlich einer Zange zu fungiren und den Copulationsakt dadurch zu unterstützen, dafs sie die terebra des 2 festhalten. Die app. ext. inferae sind von untergeordneter Bedeutung. Darauf geht der Autor zur Schilderung der inneren Beschaf- fenheit des Hypopygiums über. Es würde hier zu weit führen ihm zu folgen. Seine Ausführungen sind von 83 auf 6 Tafeln hübsch vertheilte Figuren begleitet, welche zur ausführlichen Erläuterung der oft schwierigen Bildungen dienen und diesen Zweck in augen- scheinlich vortrefflicher Weise erfüllen. In einem Anhange (p. 43—56) werden die bisher in der Pro- vinz Westfalen gesammelten Arten aus der Familie der Tipuliden Neuere Literatur. 189 aufgezählt; es sind nicht weniger als 144, von denen drei neu und auf p. 56—58 als Limnobia Vormannt, Dieranomyia Osten - Sackeni und Trichosticha Kolbei beschrieben sind. G. Kraatz. Nach Blackburn (Characters of new genera and descriptions of new species of Geodophaga from the hawaian islands, The Ent. Monthly Mag. Vol. XIX. 1882. p. 62) fallen sämmtliche von F. Karsch (Berl. Ent. Zeitschr. XXV. 1831. p. 2—4) als neu beschriebene Carabiden von den Sandwich-Inseln mit bereits be- schriebenen Arten zusammen, und zwar: Acupalpus biseriatus K. = Cyclothoraz cordaticollis Blackb., Platynus planus K. = Anchomenus erro Blackb., Colpodes octo- ocellatus K. = Anchomenus Sharpi Blackb., Anisodactylus cunea- tus K. = Atrachycnemis Sharpi Blackb., Promecoderus fossulatus K. —= Disenochus terebratus Blackb. Die beiden von Fiensch bei Olinda gesammelten Carabiden sind von Karsch falsch bestimmt, es sind: Oopterus plicaticollis Boisd. (Karsch) = Cyclothoraz scaritoides. Olisthopus insularis Motsch. (Karsch) = Cycloth. montivagus. Wir erwähnen dies keineswegs, um H. Karsch einen Vorwurf zu machen, welchen wir als einen tüchtigen und versirten Arachno- logen kennen gelernt haben, sondern um Hrn. Prof. Peters, Di- rector des zoologischen Museums in Berlin ad oculos zu demon- striren, wohin es führt, wenn er verlangt, dafs plötzlich ein junger Mann ohne Vorkenntnisse (Hr. Karsch hat sich vorher hauptsäch- lich mit Arachniden beschäftigt) Insekten aus einer anderen Ord- nung von einem beliebigen Punkte der Erde beschreibe. Nicht einmal die Gattungen sind richtig bestimmt, wie aus Blackburn’s Angaben hervorgeht. Es zeigt in der That, dafs Prof. Peters nicht eine deutliche Idee von dem Umfang und der Würde der entomo- logischen Wissenschaft hat, wenn er junge Leute zu dergleichen Arbeiten kommandirt, welche unmöglich gut ausfallen können. Unter den Käfern der Rohlf’schen Expedition (l. e. p. 41 u. fig.) dürfte Xuntholinus coloratus Karsch gleich hesperius Er. und La- throbium artum Karsch irgend ein Dolicaon sein, weil es ein „ab- domine retrorsus longius piloso“ besitzt. Von der Länge der Fld., die kürzer als der Thorax sind, ist in der 6zeiligen Beschreibung nichts gesagt, welche überhaupt diesen Namen kaum verdient. G. Kraatz. 190 Neuere Literatur. On aquatic carnivorous Coleoptera or Dytiscidae. Diese vortreffliche Monographie von Sharp ist die Frucht mehrjähriger Studien, zu der die Sammlungen mehrerer Colle- gen, sowie der Museen in Brüssel und Genua das Material gelie- fert haben; sie ist 824 Seiten stark, die von 12 Tafeln begleitet sind. Es sind in derselben 1171 Arten beschrieben, wovon gegen 500 neu, die sich auf 79 Gattungen vertheilen; die Beschreibungen von etwas über 300 Arten, die dem Verf. unbekannt geblieben, sind aufserdem in einem Anhange abgedruckt. Da gegenwärtig die Original-Arbeiten den Inhalt der Zeitschrift fast ausschliefslich in Anspruch nehmen, will ich mich darauf beschränken die Namen der neu beschriebenen europäischeu Arten hier anzuführen; in dem neuen Cataloge der europäischen Käfer giebt H. v. Heyden deren systematische Reihenfolge. Hydrovatus simplez Eur. m., Bidessus cozalis Hisp., Deronectes Doriae Cauc., suavis Graec., Hydroporus fractus Eur. m., cantabri- cus Hisp., insularis u. Revelierei Cors., maurus, venator, astur Hisp. atticola Alp., nevadensis Nevad., regularis Cors., Agabus styriacus Styr., marginalis Graece., Austr., coralis Lappon., Copelutus atri- ceps Cors., Rhantus latitans Germ., Belg., hispanicus Hisp., Colym- betes Thomsoni Lappon. G. Kraataz. Todes-Anzeigen. Am 25. Mai 1882 ist zu Passy-Paris unser langjähriges Mit- glied Herr Christian Javet im Alter von 80 Jahren gestorben. Schon als er 1347 Mitglied der französischen entomol. Gesellschaft wurde, hatte er eine nicht unbedeutende Sammlung europäischer Käfer. Seine jährlichen Rei- sen nach England und Deutschland boten ihm Gelegenheit mit den Entomologen daselbst Verbindungen anzuknüpfen, welche für ihn selbst reiche Früchte für seine Sammlung trugen, die er auch auf Exoten ausdehnte. Eine Menge von Pariser Sammlern standen fast ausschliefslich durch ihn mit dem Auslande in Verbindung und benutzten seine aufopfernde Gefälligkeit. Dabei wuchs auch seine Sammlung immer ansehnlicher heran und wurde reich an Exoten. Dieselbe war gut geordnet und sauber in Pariser Kästen aufge- stellt; er war in den letzten Jahren noch damit beschäftigt die Exoten von den Europäern zu trennen. Todes- Anzeigen. 191 Seine Sammlungen sind muthmafslich noch grofsentheils bei- sammen; im Herbst 1879 gingen die exotischen Goliathiden und Cetoniden in den Besitz des Unterzeichneten über. G. Kraataz. Am 17. August starb in Klosterneuburg bei Wien der Prof. der Zoologie a. D. Med. Dr. Herm. Max Schmidt-Goebel im Alter von 73 Jahren, welcher lange Zeit in Prag lebte und danu nach Wien zog. Die Schätze des Prager Museums und na- mentlich die von Helfer gesammelten Käfer gaben ihm 1846 Stoff zu seiner Fauna Coleopterorum Birmaniae, welche er auf 10— 12 Lieferungen mit 25— 30 Tafeln schätzte, von denen aber nur die erste mit 3 Tafeln erschien. Etwa 10 Jahre früher erschien seine Dissertatio inauguralis de Pselaphis Faunae Pragensis (1836); 1833 publieirte er einen kleinen „Beitrag zur Monographie der Pselaphen“, enthaltend neue Species aus Asien. Er lieferte dann lange keine grölseren Arbeiten, und erst neun Jahr, nachdem er in den Berliner Verein eingetreten war, brachte er dankenswerthe Zusätze und Berichte zu Hagen’s Bibliotheca Entomologica (1876 p. 145—160). Im Jahre 1881 erschien ein gröfseres, mit hübschen Tafeln ausgestattetes Werk von ihm in Wien „die schädlichen und nützlichen Insekten in Forst, Feld und Garten“. Im letzten Jahre (1382) veröffentlichte er eine sehr gute Arbeit über die Lebens- weise der Rebenstechers von 74 S., in der er sich als einen sehr sorgfältigen Beobachter documentirte. G. Kraatz. In Bonn starb am 6. Nov. 1882 der Geheime Regierungsrath und Prof. der Zoologie Dr. Franz Hermann Troschel, Redacteur des Archivs für Naturgeschichte seit dem Jahre 1848 und Director des zoologischen Museums in seiner Eigenschaft als ordentlicher Professor an der Universität Bonn. Am 10. October ' 1810 in Spandau geboren, widmete er sich dem Studium der Na- turgeschichte, trat 1835 als Lehrer an der Königstädtischen Real- schule ein, wurde 1840 Custos am zoologischen Museum, 1848 Privatdocent bis er 1849 als ordentlicher Professor nach Bonn be- rufen wurde. Sein „Handbuch der Zoologie“ ist bereits in 7ter Auflage er- schienen; seine Arbeiten über Schneckenzungen etc. sind meist im Archiv für Naturgeschichte publieirt. Auf Naturforscher-Versamm- 192 Allgemeine Angelegenheiten. lungen schlofs sich Troschel gern an die Entomologen an und war denselben wohlbekannt. Vor einigen Jahren kaufte das Mu- seum einen Theil der Mohnike’schen Käfersammlung, welche reich an Arten von den Philippinen und Sunda-Inseln war. Im Laufe des letzten Sommers schenkte unser Mitglied, Herr Com- merzienrath Emil vom Bruck demselben seine werthvolle Insek- ten-Sammlung und Bibliothek, da er durch Kränklichkeit verhin- dert war, sich ferner mit derselben zu beschäftigen. Hoffentlich wird dieselbe unter der Aufsicht des H. Dr. Bert- kau gut aufgehoben sein. Dr. G. Kraataz. Allgemeine Angelegenheiten. Herr Commerzienrath vom Bruck hat sich, nachdem er Samm- lung und Bibliothek an das Bonner Museum geschenkt hat, auch veranlalst gefühlt aus unseren Verein, dem er so lange angehört hat, seinen Austritt zu erklären. Herr Forstrath Kellner sah sich durch sein hohes Alter ver- anlalst seinen Austritt aus dem Vereine zu erklären; da er indes- sen noch völlig frisch und fähig ist, Untersuchungen anzustellen etc., so hat der Verein ihn zu seinem correspondirenden Mitgliede ernannt. An Stelle des Herrn Forstrath Kellner ist eingetreten: Herr Prof. Burbach in Gotha, Custos des Grofsherz. Natu- ralien-Cabinets in Gotha. Seit dem September des verflossenen Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr Senator Albers in Hannover. - Forstmeister Beling in Seesen am Harz. - Vladimir v. Dokhtouroff in St. Petersburg. - Emil Holder, Kaufmann in Berlin, Königgrätzerstr. 2. Se. Exc. Herr v. Lansberge, Ancien Gouverneur-General des Indes Neerlandaises, in Brummen (Gelderland). Herr Alexander v. Manderstjerna, K. Russ. General-Lieu- tenant in Warschau, Wejska 1. - Pirazzoli, Major a. D. in Imola. - Rofs, Lehrer am Militair-Waisenhause in Potsdam. Herr L. Ganglbauer, Assistent am K.K. Zool. Hof-Cabinet hat die Bearbeitung der Oedemeridae und Cerambycidae für die Fortsetzung von Erichson’s Naturgesch. der Insekten Deutchlands übernommen. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft II.] Neue asiatische Rüsselkäfer von J. Faust. (Fortsetzung.) 32a. Stephanocleonus simulans n. sp. Praecedenti similli- mus sed longior, capite rostroque disperse tenuissime, prothorace grosse denseque punctatis, hoc dorso antico evidenter carinato, postico profunde fossulato, medio lateribus haud transversim impresso; elytris punctato-subsulcatis, in fasciis aprozimatis, longe obliquis fossulatis; pedibus brevioribus, femoribus valde clavatis. — Long. 15, lat. 6 mill. Während bei perscitus Kopf und Rüssel nur wenig feiner, aber deutlicher und dichter (fast runzlig) punktirt ist als der mit flachen Punkten (zuweilen verwischt) ziemlich dicht besetzte Thorax, sind bei simulans die Punkte auf dem genau ebenso geformten Kopf und Rüssel (höchstens Rüsselkiel schärfer) sehr fein und sparsam, auf dem Thorax dichter und namentlich viel tiefer. Der auch bei gut beschuppten Stücken von perscitus deutliche Quereindruck auf dem Thorax erstreckt sich von nahe der Mittellinie bis zum Seitenrande, diesen gewöhnlich noch durchsetzend, so dafs die Seiten in der Mitte eingeschnürt erscheinen. Bei simulans ist von diesem Quer- eindruck keine Spur vorhanden, dagegen reicht die tiefe Basalfurche bis zur Mitte, wo der scharfe Mittelkiel mit beiderseits breiter Vertiefung entspringt und bis zum Vorderrande zieht; aulserdem durchziehen 2 helle, schmale, gebogene, in der Mitte genäherte, aber breit getrennte Längslinien jederseits den Thorax. Von den sehr schrägen und mehr genäherten Deckenbinden ist die vordere mit ihrer Spitze gegen die Schulterschwiele gerichtet und erstreckt sich über die 5, die hintere parallele über die 4 ersten Spatien. Trotz der gröfseren Körperlänge sind die Beine kürzer und dicker als bei perscitus, namentlich die Schenkel stark gekeult. Vom Flusse Btschan (Balassoglo). Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 13. 194 J. Faust: über 33. Stephanocleonus coelebs n. sp. Oblongus, niger, ci- nereo pubescens; fronte lata, antice impressa; rostro capite vix lon- giore sed fere dimidio angustiore, recto, supra fere plano, antice parum impresso, carinato, carina basi alte elevata antice in puncto impresso evanescente; prothorace elongato-quadrato, basi vix oblique truncato, lateribus rechis, apice angustato, subimpresso, lobis ocula- ribus productis, punctis magnis et nonnullis minoribus inaequaliter obsıto, argute carınato, basi foveola impressa, utrinque linea fleruosa lateribusque cinereo-albidis; elytris basi conjunctim emarginatis, pro- thorace vix latvoribus, lateribus rotundatis postice longe attenuatis, apice conjunctim subacuminatis, basi transversim depressis et evi- denter punctato-striatis, interstitiis subconvezxis, alternis antice paulo elevatioribus, callo postico nullo, macula postica hastata antice fur- cata fascüsque duabus obligwis nigris decoratis; corpore subtus pube longiore dense tecto; abdominis segmento primo apice macula nigra subtriangulari; pedibus elongatis. — Long. 10, lat. 3.7 mill. Die kreisrunde, sehr breite, flache Stirn und der im Verhält- nils schmale Rüssel machen diese Art unter den Verwandten Ko- rini und indutus leicht kenntlich, von denen sie Korint am näch- sten steht; coelebs hat aber ähnliche Sculptur wie flaviceps und tricarinatus. Die schrägen Deckenbinden sind wie bei hezastichus und cineritius gerichtet, die pfeilförmige Makel hinter der Schwie- lenstelle wird durch das dicht grauweils behaarte Spatium 6 ge- spalten. Der Rüsselkiel entspringt in einem eingedrückten Punkte zwischen den Fühlereinlenkungen, wird zur Basis hin höher und verläuft sich von der Seite gesehen, einen stumpfen Bogen be- schreibend, in der halben Augenhöhe auf der Stirn, woselbst diese am tiefsten eingesenkt ist. Schenkel schlank, nach oben und un- ten gleichmälsig aber schwach verdickt. Abdomen gleichmälsig grau behaart. Schon der lange Thorax genügt, um coelebs von Korini, indu- tus, flaviceps und tricarinatus zu trennen. 1 Sg vom Ala-Tau (coll. Kraatz). 34. Stephanocleonus Chevrolati n. sp. Cl. induto Chevr. affinis sed latior et aliter coloratus; rostro recto, longiore, carınato utrinqgue subimpresso; prothorace minus transverso, bası bisinuato, lobis ocularibus subangulatis, minus productis, ante apicem trans- versim depresso, postice sulcato, antice carinato, punclis minutis re- motis, lineis 4 arcuatis nebulosis; scutello parvo triangulare; elytris ovatis, prothoracis basi vir latioribus apice obtuse, singulatim acute neue asiatische Rüsselkäfer. 195 rotundatis, intra basin utrinque transverso-impressis, postice viz cal- losis, tenue punctato - striatis, interstitüs planis, alternis latioribus, dense flavido-albo-tomentosis, macula transversa basali puncto albo includente, vitta infra callum, fascüs duabus obliquis, antica sutura haud interrupta, fuscis; corpore subtus minus dense tomentoso, seg- mentis abdominalibus 2 primis sparsim nigro-punctatis, reliquis basi nigro-fasciatis; pedibus gracikoribus aequaliter griseo-pubescentibus. — Long. 10.5—12.5, lat. 4.5—5 mill. Im abgeriebenen Zustande von indutus nur durch längeren Rüssel und Thorax, schlankere Beine und breiterer Form, etwa wie bei kleinen Stücken von 4-punctatus Schrank zu unterschei- den. Thorax mit feinen zerstreuten Punkten und flachen stumpf- winkligen Augenlappen. Sutur der Deckenbasis dunkel, vereinigt sich mit der vorigen weniger schrägen Querbinde und bildet mit dieser zusammen eine nach vorn dreilappige Makel auf der vorde- ren Deckenhälfte, hinter der Mitte steht eine schräge, durch die Naht unterbrochene zweite Binde, dessen äufsere vordere Spitze durch Vereinigung mit den hell und dunkel gesprenkelten Seiten sich nahe bis zur Schulter zu erstrecken scheint; 2 dunkle Punkt- makeln auf der Basis 2 und 4 flie[sen gewöhnlich dann zusammen, wenn Streifen 3 und 4, welche wie 5 u. 6 zur Basis convergiren, sich vor dieser in einem weilsen Punkt vereinigen. Mir ist Henningi Sahlberg nicht bekannt, muls sich aber von Chevrolati durch runzlig punktirten Rüssel und tief punktirten Tho- rax unterscheiden. Von Haberhauer in Central- Asien (ohne nähere Fundortsan- gabe) gesammelt. 35. Stephanocleonus feroz n. sp. Cl. impressicolli Sch. simillimus, sed supra undique grosse punclatus etiam fronte parum convera medio impressa, rostro longiore, minus curvalto, evidenter carinato, prothorace fere aequaliter griseo - pubescente, scutello vix conspicuo, elytris apice singulatim obluso-angulatis intra basin trans- verso -impressis profunde punctato-striatis, tomento longiore griseo haud dense tectis, fascüs duabus abbreviatis magis transversis ma- culaque sub callo albo denudatis, pedibus brevioribus, femoribus sub- tus longe pilosis praecipue differt. — Long. 3—11, lat. 3.3 — 5.5 mill. Form und Grölse von impressicollis Sch. Dieser ist auf dem Thorax grob, auf Kopf, Rüssel und Deckenstreifen fein, kaum sichtbar punktirt, Stirn flacher, Rüssel dicker und gekrümmt, an 13 * 196 J. Faust: über der Basis deutlicher quer eingedrückt und nur hier deutlich gekielt (Kiel bei ferox der ganzen Länge nach, vor der Fühlereinlenkung durch einen eingestochenen Punkt unterbrochen, dann gabelförmig;), Augenlappen stark entwickelt, Schildehen klein aber deutlich. Bei ferox ist die ganze Oberseite mit gleich groben Punkten besetzt, Augenlappen schwächer, Prosternalvorderrand weniger tief ausgebuchtet, Decken an den Seiten mehr gerundet, hinter der Basis quer eingedrückt, Spatiien gleich breit und leicht gewölbt, Schenkel und Schienen kürzer, erstere unten länger und dichter gefranzt. Ueberhaupt ist die anliegende Behaarung der Oberseite viel länger, weniger dicht, vor den dunklen Querbinden dichter und heller; auf dem Thorax sind keine helleren Seitenlinien mit Sicher- heit zu unterscheiden, vielmehr sind die ganzen Seiten heller und schliefsen einen rautenförmigen Dorsalfleck ein, die Behaarung des nicht sehr deutlich schwarz gesprenkelten Abdomens ist auffallend länger als bei impressicollis. Glied 3 der Vordertarsen mit schma- ler Bürstensohle in beiden Geschlechtern. Alle meine Stücke, obgleich gut erhalten, tragen nur Spuren jener röthlich grauen Bestäubung, welche meine Stücke von im- pressicollis fast ganz bedecken. Daurien (coll. Eversmann). 36. Stephanocleonus Semenovi n. spec. Oblongus, niger, robustus, squamis piliformibus cretaceis dense tectus, dorso protho- racis, elytrorum basi fasciisque duabus obliquis liturisque parvis nonnullis vage tomentosis, pedibus nigro-geniculatis; vertice con- vezo, fronte deplanata; rostro fronte vie angustiore, arcuato acute, 3-carinato et profunde bisulcato, rugoso - punctato, apice deplanato hinc confertim punctato, prothorace quadrato, basi fere truncato, lobis ocularibus valde productis, supra subdepresso scrobiculato-ru- g0so - punctato, antice acute carinato, postice late profunde foveo- lato; scutello late ovato; elytris oblongo-ovatis, prothoracis basi vir latioribus, basi parum emarginatis, humeris acute rotundatis, apice conjunctim rotundatis, profunde punctato - striatis, sirüs in fascus lacunosis, interstitiis convezxis, alternis parum elevatioribus; pedibus gracilibus longiusculis, femoribus segmentisque abdominalibus 2 pri- mis punclis nonnullis nigris. — Long. 17, lat. 7.5 mill. Von der Gröfse und Form des carinirostris Sch. (Schönherri Gebl.), aber hinten breiter und ohne erweiterte Tarsen, auch gros- sen Stücken des leucopterus in der Form ähnlich, aber Beine viel länger und dünner, grölste Deckenbreite etwas hinter die Mitte ge- neue asiatische Rüsselkäfer. 197 rückt, Sculptur und Zeichnung ganz anders. Der scharfe Rüssel- mittelkiel auf der Stirn und zwischen den Fühlereinlenkungen durch eine Grube, Augenrand innen von einem schwachen Wulst begrenzt, Seitenkiele des Rüssels an der Basis durch 2 Quereindrücke unter- brochen, gleichsam einen stumpfen Höcker heraushebend; Fühler dünn, Geilselglied 1 wenigstens 24 mal so lang als 2, Thorax mit geraden, etwas ausgebuchteten, vorn plötzlich abgesetzten Seiten, Vorderrand hinter den Augen tief ausgeschnitten, die Mitte fast so weit vorgezogen als die Augenlappen; seitliche Deckenstreifen we- niger tief als die Rückenstreifen, Naht weniger dicht und weils als die Unterseite, aber dichter als die Querbinden behaart. Decken an der Basis mit einer gemeinsamen breit dreieckigen dunklen Ma- kel, welche von der vorderen Schrägbinde nur durch einen schma- len weilsen Raum getrennt ist; diese vordere Binde zieht schräg von der Schulter bis zur Naht, nimmt Spatium 2 bis 5 ein und reicht mit der hinteren Spitze bis zur halben Deckenlänge; von dieser durch einen breiten Raum getrennt erstreckt sich eine hin- tere nach aufsen breiter werdende schräge dunkle Binde über Spa- tium 2 bis . Die Punkte in den beiden ersten und dem vor- letzten Deckenstreifen in gröfserer oder geringerer Ausdehnung dunkel. Die langen Beine haben nur schwach verdickte Schenkel mit schwarzer Spitze, 4 Vorderschenkel unten und ihre Hüften länger behaart. Farbe und Form der weilsen Schuppenhaare ganz wie bei Cl. imperialis. Bei dem einzigen mir vorliegenden "Stück ist das Abdomen in der Mitte der Länge nach augenscheinlich abge- rieben. Nach Geheimerath Semenov, dem Vice-Präsidenten der Kais. Geographischen Gesellschaft in Petersburg benannt. Ein Männchen aus der Mongolei. 37. Stephanocleonus audaz n. spec. Forma et elytrorum signatura Cl. 3-carıinati Fisch., sed fronte deplanata, rostro breviore minus arcuato, bası abrupto - elevato, fere plano, tenue carinato, utrinque parum impresso, prolhorace quadrato, minus grosse punc- tato, scutello haud manifesto, elyiris prothoracis basi evidenter la- tioribus, humeris angulatıs, apice singulatim subacuminalis, intra basin transverso-impressis, evidenter punctato-striatis; pedibus gra- eilioribus; corpore undique ochraceo tincto. — Long. 9, lat. 3.6 mill. Die eigenthümliche Rüsselbildung und die an der Basis brei- teren Decken lassen diese Art sofort von 3-carinatus und den Ver- 198 J. Faust: über wandten trennen. Der Mittelkiel des Rüssels steigt steil auf, ver- breitert sich sogleich dreieckig bis zu den Aufsenkanten des Rüs- sels und erstreckt sich in derselben Höhe und die ganze Rüssel- breite einnehmend bis zur Spitze; es erscheint gleichsam eine auf den Rüssel und die flache etwas breitere Stirn aufgelegte Platte, welche auf der Stirn dreieckig zugespitzt ist, die Oberfläche dieser Platte ist fein gekielt und beiderseits der Länge nach schwach ein- gedrückt. Die Unterseite ist mit einem ziemlich dichten weilsgrauen Haarüberzug versehen, ohne schwarze Punkte; auf den vier er- sten Abdominalsegmenten schimmert in der Mitte eine dunkele Makel durch. Am Gebirgssee Issyk-Kul von Balassoglo gefunden. 38. Stephanocleonus planirostris n. sp. Magnitudo et statura Cl. impressicollis Sch. sed rostro basi alte carinato, carina in superficie lata plana usque ad apicem rostri dilatata. Ochraceo- cinerascens, prothorace lineis duabus angulatim flezuosis, elytris hu- meris tuberculiformibus calloque postico albidis, corpore subtus fer- rugineo-tincto pedibusque dense nigro-punctatis; fronte plana foveo- lata, parce aciculato-punctata, medio puncto magno impressa; rostro recto, angulato, fronte haud angustiore; prothorace transverso, basi parum apice evidenter bisinuato, lobis ocularıbus modice productis, lateribus recto ante apicem constricto et utrinqgue late impresso, profunde eroso-punctato, basi foveolato; scutello parvo concolore; elytris prothoracis basi parum latioribus, humeris in tuberculo pro- ductis, post humeros emarginatis tum rolundato - ampliatis, postice valde attenuatis, apice singulatim subacuminatis; intra basin parum depressis, punctato - striatis, interstitüs alternis latioribus costatis, ante medium vix postice evidenter transversim fasciatis, callo postico elevato. — Long. 10, lat. 4.3 mill. Der mongolische azillaris Fald. mufs Aehnlichkeit mit unserer Art haben, der Kopf desselben soll aber grob punktirt, der Rüssel der ganzen Länge nach gekielt und schwach zweifurchig, der Tho- rax hinten gerade abgestutzt sein. Bei planirostris ist der Rüssel ähnlich wie bei audaz gebildet, nur ist die Erweiterung des Mittelkiels in eine ganz ebene Fläche zur Stirn hin länger und spitzer; die beiden hellen Thoraxlinien fliefsen mit den nur sehr wenig dunkleren Seiten wenigstens auf der hinteren Hälfte zusammen, ein beiderseits am Vorderrande ste- hender und angrenzender Eindruck dunkel gefärbt, die breite und neue asiatische Rüsselkäfer. 199 tiefe Thoraxfurche erstreckt sich bis bis zur Mitte und ist hier fein gekielt; bei einem meiner beiden Stücke setzt sich dieser feine Kiel noch feiner bis nahe zum Vorderrande fort. Die vordere Deckenbinde auf Spatium 2 u. 3 nur angedeutet, die hintere deut- liche nimmt die ganze Deckenbreite (durch die Naht nicht getrennt) ein. Beine an Länge und Stärke gleich denen von impressicolls. Aus der Mongolei (coll. Eversmann). 39. Pachycerus obliquatus n. sp. P. segni Germ. affinis sed minus convezus; oculis infra magis acuminatis, rostro paulo an- gustiore, apice vix deflexo; antennarum scapo breviore, clava magis acuminata, prothorace antice subito angustato; elytris postice minus attenualis apice conjunctim rotundatis, singulatim acuminatis; pedi- bus gracihioribus, fascüs duabus obliquis infuscatis. — Long. 9.5 — 11, lat. 4—5 mill. Am besten durch die hinten sehr wenig verengten, einzeln in etwas stumpfe Winkel zugespitzten flachen Decken, schlanken Beine und mehr keilföürmige Augen von segnis zu unterscheiden. Die beiden mir vorliegenden Stücke zeigen leichte Sculptur und Far- benänderungen, wie sie auch bei segnis zu finden sind. Bei einem fehlen die kleinen Körnchen an der Deckenwurzel ganz, das eine Stück ist weilsgrau, das andere gelbgrau. Die schwarzen in Querreihen gestellten 6 Punkte auf den vier ersten Abdominalsegmenten varliiren in Grölse und Lage besonders der mittleren Punkte, wahrscheinlich wie bei segnis. Bei diesem sind die 2 mittleren Punkte auf Segment 1 und 2 zuweilen verschoben, auf 3 und 4 verschwinden zuweilen die äulseren, und unabhängig hiervon wird zuweilen eine mittlere siebente Makel sichtbar. Von Samarkand (coll. Kraatz und Faust). 40. Mecaspis Darwini n. sp. Elongatus, niger, cinereo- albido-tomentosus, tarsis brunneis; fronte valde conveza foveolata; rostro capite nonnihil longiore, subeylindrico apicem versus dilatato, rugoso-punctato, basi temue carinata utrinque breviter subsulcato; articulo 1° funiculi 2° vix longiore, scrobibus subito deflezis subtus fere confluentibus; prothorace elongato-quadrato, antrorsum parum attenuato, basi leviter bisinuato, apice medio truncato, lobis ocularibus productis, rugoso-scrobiculato, medio sulcato, vittis lineisque duabus glabris, nitidis; scutello punctiforme; elytris elongatis prothorace fere dimidio latioribus, a basi ad humeros rotundato - amplatıs, deinde parallelis, postice rotundatis, apice singulatim subaucuminatıs, 200 J. Faust: über converis, basi profunde grosseque postice tenuiore striato-punctatis, sub callo postico parum impressis, interstitüs subplanis, obsoletissime punctatis, 4 primis totus, 5° et 7° medio interrupto-albidis, sutura interstitüsque alternis bası glabris; corpore sublus tomento sublanu- ginoso cinereo-albido vestito et piloso, obscure irrorato; unguiculis divaricatis bası fere conjunctis; tarsis posticis nec dilatatis nec spongiosis. — Long. 8— 10, lat. 2.7 — 3.2 mill. Hat ähnliche Tarsen wie Chromonotus confluens, ist aber gestreckter, schmäler und gehört der unten zusammenstolsenden Fühlerfurchen wegen mit emarginatus Fabr. in eine Gruppe, ob- gleich beide verschiedene Tarsenbildung haben. Bei beiden ist die Fühlerfurche schnell nach unten gebogen, schneidet die untere Rüsselkante deutlich vor der Rüsselbasis und ist unten von der andern nur durch einen schmalen Kiel getrennt. Muls auch dem mir unbekannten persischen 8 signatus Gyll. Sch. nahe stehen, von ihm aber durch die in der Mitte beulige Stirne, fast runden dicken Rüssel ohne Spur einer Seitenkante, durch die hinten einzeln stumpf zugespitzten Decken und durch die nur mit kleinen schwarzen nebelhaften Punkten besetzte Unterseite sicher verschieden. Geilselglied 1 wenig länger als 2, der feine Rüsselkiel endigt in einen vertieften Punkt zwischen den Fühlereinlenkungen, Sutur an der Basis dreieckig ausgeschnitten. Die Bekleidung besteht oben aus kurzen pfriemenförmigen und aus längeren wolligen anliegenden Härchen. Von Samarkand (coll. v. Heyden), Taschkent (Balassoglo). 41. Mecaspis glabratus n. sp. Cl. grammico et obsoleto affinis sed supra glaber, nitidus, subtus parce pubescens et pilosus; rostro crasso capite viz longiore, convezo, confertim apice ruguloso- punctato, obsolete carinato; prothorace elongato-quadrato, basi medio angulato, apice subsinuato, margine antico prosterni profunde emar- ginato, lateribus recto, ante medium subcalloso-amplato, ante apicem contracto, supra parum convezo, dorso punctis obsoletis minoribus et majoribus parce, lateribus densius obsito; sentello nullo; elytris prothoracis basi vir latioribus, postice sensim ampliatis, apice con- Junchm subtruncatis, obsolete et remote striato - punctatis , interstitis planis tenue apice subrugoso-punctatis; corpore antice fortius ab- domine tenue inaequaliter punctato; tarsis posticis parum dilatatis et spongiosis, unguiculis basi dilatatis conjunctisque, apice modice divaricatis. — Long. 9, lat. 35.7. neue asiatische Rüsselkäfer. 201 Durch den glänzend schwarzen Körper fast ohne jegliche Be- haarung, eine ganz ausnahmsweise Erscheinung unter den Cleonen. Das einzige mir vorliegende Stück ist durchaus gut erhalten. Vorder- rand der Augen und die Augenlappen gelblich gerandet, Thorax- seiten hinter den Augen und die Schultern mit einem kleinen dünnen Haarfleck, sonst nur bei sehr starker Vergrölserung sehr wenige kurze Härchen auf der Oberseite sichtbar. Vorder- und Hinterbrust dicht mit ungleichen, aber groben Punkten stellenweise runzlig be- setzt, Abdomen mit verschiedenen feinen ziemlich dicht stehenden Punkten, aus welchen anliegende helle Härchen entspringen. Innen- seite der Schenkel und Schienen mit langen abstehenden weilsen Haaren gewimpert. Vorderschienen innen sehr fein gezähnt mit einem grölseren Zahn vor der Spitze. Tarsen nur sehr wenig er- weitert, sehr viel weniger als bei grammicus und obdsoletus. Geifsel- glied 1 wenigstens 24 mal so lang als 2, Glied 7 so lang als5 + 6 und viel breiter, an die Keule geschlossen. Die von Cheovolat aufgestellten Unterschiede zwischen Mecaspis und Pseudocleonus sind mir nicht klar geworden. Von Schahrud. 42. Mecaspis obvius n. sp. Oblongus, robustus supra tomento griseo sublineatim tectus et nigro-maculatus, subtus haud dense lanuginosus et pilosus; fronte convera media impressa, rostro capite longiore recto, upice deflexco et amplato, supra carinato, carina antice furcata, lateribus rotundato; prothoracis margine antico bisinuato, lobis ocularibus minus productis, rugoso-punctato, vittis iribus denudatis; scutello elongato-triangulare; elytris latitudine summum triplo longioribus, humeris obtuse angulatis, ut in Darwini sculpturatis sed alıter signatis; abdomine punctis majoribus irrorato, pedibus crassioribus. — Long. 12, lat. 5 mill. Hat einige Aehnlichkeit mit alternans Oliv., aber kürzer, die Seiten paralleler, hinten mehr gerundet, Rüssel zur Spitze erweitert, Skulptur viel gröber und die Behaarung der Unterseite länger. Von 8-signatus Fald., welcher mit obvius die grolsen schwarzen Punkte auf dem Abdomen und das lange spitze Schildehen gemein hat, sicher durch den hinten beiderseits schräg abgestutzten Thorax und ganz verrundete Rüsselkanten verschieden. Geifselglied 1 mindestens um die Hälfte länger als 2, Fühler- furchen unten an der Basis nur durch einen schmalen Steg getrennt. Rüssel- und Thoraxskulptur etwas kräftiger und runzliger als bei Darwini, die feine weise Mittellinie auf dem Thorax fehlt, die zwei 202 J. Faust: über breiten hellen Rückenbinden sind ebenso gelegen als bei Letzterem; auf den Decken sind nur die Spatien 1, 2,6, 8 und 9 nicht unter- brochen weilsgrau, 7, 5 und 3 vor der Mitte auf eine gröfsere Länge nackt, 5 und 3 schlielsen einen kurzen hellen Strich auf 4 ein und umschliefsen hinten gabelförmig die helle Spitze von 4 (Schmielen- stelle), die Basis der Sutur und 2 Basalflecken auf Spatium 2 und 4 wie bei Darwini nackt. Vorderschenkel und Schienen lang und dicht behaart, Tarsen nicht erweitert ohne Schwammsohle, Krallen auf 4 ihrer Länge verdickt und aneinanderliegend, dann dünner und schwach gespreitzt. Hinterbrust zwischen den Mittel- und Hinter- fülsen etwas länger als der Mittelhüftendurchmesser. 1 2 von Samarkand (coll. Kraatz). 43. Mecaspis praeditus n.sp. Cl. costati Fabr. affinis sed aliter sculpturatus et signatus. Fronte convera, puncto impresso; rostro crassiore, punctato carinatoque, basi Iransversim late depresso, lateribus subrotundato, apice plano, biimpresso; antennis elongatis; prothorace quadrato, antrorsum parum angustato, margine antico evidenter bisinuato, convexa, medio late sulcato et carinato, inaequale rugoso-punctato, pilis lanceolatis flavo-griseis tecto, vittis 6 nudis, interioribus approzimatis postice fissis, exterioribus utringue duabus antice conjunctis; scutello haud conspicuo; elytris basi parum trans- verso-depressis, profunde punctato-striatis, interstitiis comvezis, alternis paulo latioribus elevatioribus, pilis squamiformibus dense techis, plaga trianguları postica, litura elongata in interstibüs 3, 9, 7 post medium oblique positis, una in medio primi, altera ante medium in teriio glabris; corpore subtus obsolete nigro-punctato, segmente abdominale 1 puncto uno, 2° punctis tribus, 3° et 4° basi plagis quinque, ultimo plagis tribus glabris ornatis; tarsis nec dilatatis nec spongiosis, unguiculis divaricatis. — Long. 10—13, lat. 3.3— 5.8 mill. Tarsen, Fühlerfurche und Hinterbrustlänge wie bei obvius, letztere ist bei costatus Fabr. kürzer als der Mittelhüftendurch- messer. Unsere Art ist besonders durch die Thorax- und Abdomen- zeichnung auffallend. Die weilse Thoraxmittelfurche ist von einem feinen schwarzen Kiel durchzogen, an dieselbe schlielst sich beider- seits eine nackte sehr grob punktirte, hinten bis zur Mitte gespaltene und eine weilse Furche einschliefsende Binde an; an den Seiten liegen je 2 schmälere nackte Binden, welche am Vorderrande hinter den Augen durch eine Makel verbunden sind; alle nackten Binden neue asiatische Rüsselkaäfer. 203 sind erhabener als der weilsbehaarte Grund. Unterseite mit ähn- liehen Härchen bedeckt wie der Thorax, die schwarzen Punkte tragen ein kurzes Börstehen; Schenkel gegen die Spitze mit einer wenig helleren Makel. Rüsselkanten nur in der Mitte, wo die Grundfläche des Rüssels sattelförmig eingesenkt ist und an der Spitze durch den beiderseitigen Eindruck deutlich. Geifselglied 1 mindestens doppelt so lang als 2, dieses länger als breit, 3 quadra- tisch, 4 und 5 quer, 7 nur schwer von der schlanken, lang zu- gespitzten Keule zu unterscheiden. Die grölste Breite des Käfers liegt hinter der Mitte der Decken, welche hinten stampfer als bei costatus gerundet sind; ihre Naht ist an der Basis dreieckig ausgeschnitten und nimmt den spitz vorgezogenen Basalrand des Thorax auf. Krallen ähnlich wie bei Darwini breit gablig, am Grunde genähert. Vom Ala-Tau (coll. v. Heyden). 44. Xanthochelus postumus n. sp. Elongato-oblongus, cylindricus, niger, squamulis pihformibus cinerascentibus supra minus dense tectus et ochreato-pollinosus, corpore subtus, prothoracis lateribus punctisque 4 elytrorum basi pallidioribus; fronte conveza; rostro prothoracis longitudine, capite haud angustiore, trisulcato acute bicurinato, curinis apice deflexo furcatis bası in fronte assurgentibus; scrobibus subtus basi confluentibus; prothorace subquadrato, basi apiceqgue utrinque_ sinuatis, lateribus fere parallelo ante apicem rotunduto-angustato et impresso, convezo rugoso-punctato, sparse granulato, canaliculato; scutello ullo; elytris basi prothorace via latioribus, a basi oblique nonnihil ampliatis, deinde cylindricis postice rotundato-attenuatis apice conjunctim rotundalis, bası evidenter dorso interrupto-striato-punclatis, postice callo obsoleto instructis; femoribus parum clavatis, tibiis anticis rechs ante apicem intus vix sinuatis; tarsis articulo 5° nec ampliatis nec spongiosis; abdominis segmento primo punctis 4 vel 6, secundo et tertio 6 vel 3, quarto 4 nigris nitidis. — Long. 14—17 lat. 6—7 mill. Von der Gröfse und Form eines grofsen scutellatus 2 nur noch cylindrischer, Thorax kürzer und nicht konisch, Geifselglied 1 doppelt so lang als 2, dieses kürzer als breit, Keule schlanker und länger, Schenkel nicht gekeult und Vorderschienen innen nicht sichtbar gezähnelt; auf den 4 ersten Segmenten 4, 6, 6, 4 glänzende Punktmakeln in einer Querreihe oder auf den 2 ersten noch je 2 Punkte an der Basis, auf dem dritten je 1 Punkt dicht am Aufsenrande. Aulser der Lixus artigen Form und Bestäubung fallen 204 J. Faust: über am meisten die beiden scharfen parallelen Rüsselkiele auf, welche 3 breite und tiefe Furchen von einander trennen; jeder der beiden Kiele bei der Fühlereinlenkung gabelförmig bis zur Spitze gespalten; der Rüssel selbst ist bis zur Fühlereinlenkung gerade, dann ge- krümmt. Diese Rüsselbildung, die relative Länge des zweiten Geifsel- gliedes, die Fühlerfurchen und die schmalen Tarsenglieder trennen den postumus von dem im habitus sehr ähnlichen hieroglyphicus Oliv. Während 5 mir bekannte Arten der Gruppe Xanthochelus Chevr. entschieden den Larinustypus haben, hat der Lizus artige postumus mit ihnen doch so viele gemeinsame Merkmale, welche seine einstweilige Placirung in dieser Gruppe rechtfertigen. 2 © von Kleinasien und Cairo (coll. Kraatz). 1 Stück mir freundlichst überlassen. 45. Lizus Turkestanicus n.sp. L. circumcincto simillimus sed rostro longiore, prothorace elongato conico, linea media impressa albido-pubescente, elytris postice minus converis praecipue differt. — Long. 18, lat. 6.5 mill. Rüssel länger und mehr cylindrisch, Fühlerfurchen unten zur Rüsselwurzel konvergirend, aber hier noch durch einen Zwischen- raum gleich dem kleineren Augendurchmesser getrennt, Thorax länger als an der Basis breit, sein Vorderrand in der Mitte mehr vorgezogen, daher auch hinter den Augen tiefer gebuchtet, die Seiten in sehr flachen Bogen gerundet, nach vorn schwach kon- vergirend, Rücken mit einer hinten tieferen bis nahe zum Vorder- rande reichenden eingedrückten und weilslich behaarten Mittellinie, Decken hinten länger ausgezogen und verflacht. Samarkand? (coll. Kraatz). 46. Lizus diutinus n. sp. L. desertorum Gebl. affimis tamen longior, latior, minus convezus, rostro pedibusque longiorıbus; rostro parum arcuato, maris crasso cylindrico prothorace duplo, feminae plusquam duplo longiore, basi conferlim grosse punctato; scrobibus subtus basi rostri fere confluentibus; prothorace subquadrato; conico, basi bisinuato, moxr ante apicem leviter contracto, ante scutellum evidenter dorso punctis majoribus haud dense impresso, lateribus flavo-cinerco-pubescente et piloso; elytris minus converis postice sensim dilatatis, ad basin utrinque profunde biimpressis, postice callo obsoleto instructo, apice ipso parum dehiscentibus, breviter mucro- natis. — Long. 14— 15, lat. 5—6 mill. neue asiatische Rüsselkäfer. 205 Die flach gewölbten, nach hinten deutlich erweiterten Decken, der längere Rüssel und die längeren Beine trennen unsere Art hauptsächlich vom sibirischen desertorum, mit welchem diutinus sonst die hinten stumpf gerundeten Decken (an der Basis viel breiter als Thoraxhinterrand), die deutliche Schwiele, eine von dieser bis zur stumpfen und kurzen Spitze ziehende, schräge, hell behaarte Linie und die lang abstehend behaarten Seiten des Thorax gemein hat. Die groben Thoraxpunkte stehen bei desertorum viel dichter und der Eindruck vor dem Schildehen ist bei diesem nur angedeutet, während bei beiden Arten die 4 Basaleindrücke der Decken gleich tief sind; der äufsere dieser Eindrücke hebt die Schulter, beide Eindrücke zwischen sich die Wurzel des zweiten Spatiums beulen- artig hervor. g‘ Fühlereinlenkung fast in der Mitte des überall gleich dicken und runden Rüssels, Vorderschenkel nach oben schwach, nach unten stark geschwollen. 2 Fühlereinlenkung im Basaldrittel des bis hierher gleich dicken, dann deutlich schmäleren und zur Spitze wieder auf seine frühere Stärke erweiterten Rüssels, Vorderschenkel oben garnicht geschwollen. Samarkand (coll. Kraatz und v. Heyden), Krasnowodsk (1 3! in meiner Sammlung). Von desertorum besitze ich ein von Gebler stammendes 2 Stück aus Sibirien; bei diesem ist der Rüssel kaum doppelt‘ so lang als der Thorax, etwas so lang als beim diutinus g' und die Fühler- einlenkung näher zur Mitte als zum Basaldrittel, Vorderschenkel und Schienen viel kürzer, erstere oben mehr geschwollen als beim diutinus Jg. 47. Lizus Capiomonti n. sp. Elongatus niger undique griseo-pubescens et pallido-ochraceo-pollinosus; rostro longitudine prothoracis cum capite vel nonnihil longius, arcuato, confertim sed tenue punctato; scrobibus subtus base rostri confluentibus; antennis elongatis brunneis; prothorace fere quadrato, anterius angustiore, basi bisinuato, apice truncato, lobis ocularibus productis, dorso subdepresso, undique confertim punctato et remote varioloso, basi tenue impresso antice subcarinato, lateribus densius pubescente et piloso, dorso vittis duabus linenque angusta obscurioribus; elytris bası singulatim rotundatis, antice prothoracis bası latioribus, humeris rotundato-productis, parallelis, apice rotundato-attenuatis, parum dehiscentibus, singulatim mucrone subcurvato conico et piloso in- 206 J. Faust: über structis, punctato-striatis. suturae basi et pone humeros depressis, postice callosis; abdomine apice adscendente; corpore subtus pedibus- que pilosis; prosterno apice haud profunde emarginato; pedibus elongatis. — Long. 13.5, lat. 4 mill. Nur mit furcatus Oliv. zu vergleichen, aber schmäler als dieser, Rüssel viel mehr gebogen, zur Spitze nicht erweitert, beim 9 kürzer, Fühler und Beine länger, Decken feiner punktirt gestreift, ohne Zeichnung, ihre stumpfdornigen Spitzen abstehend behaart; Geifselglied 1 deutlich länger als 2, dieses doppelt so lang als breit. Dadurch, dafs die Deckenbasis neben der Schulter und auf der Sutur eingedrückt sind, werden Spatien 2 und 6 etwas hervor- gehoben. Vorderschenkel nur nach unten verdickt, oben gerade. g' Rüssel so lang als Kopf und Thorax, dicker, Fühler- einlenkung vor der Rüsselmitte, Thorax konisch mit fast geraden Seiten. 2 Rüssel deutlich länger als Kopf und Thorax, dünner, glän- zender, Fühlereinlenkung hinter der Rüsselmitte, Thorax breiter, bis zur Mitte mit parallelen Seiten, dann verengt. Von Samarkand (coll. Kraatz), Artscha (von Balassoglo ge- sammelt). 48. Lizus Tschemkenticus n. sp. L. cylindrico L. similis sed longior, rostro, antenmis pedibusque multo longioribus; capite magno, vertice valde convero; rostro cylindrico, valde arcualo, supra a basi ad antennarum insertionem depresso, obsoletissime punctato; articulis duobus primis funiculi elongatis, tertio quadrato; scrobibus basi rostri confluentibus; prothorace latitudine mazima breviore, basi minus profunde bisinuato, apice truncato, post oculos ciliato, haud lobato, lateribus recto mox ante apicem subite contracto, supra varioloso-punctato, basi profunde foveolato, lateribus late albido- pubescentibus; elytris prothorace plus quam triplo longioribus, parallelis, apice dehiscentibus singulatim obtuse mucronatis, fascia angulata subapicali transversa ornatis, reliquis ut in L. eylindrico. — Long. 14, lat. 4 mill. Auf den ersten Blick einem abgeriebenen Paepalosomus mucoreus sehr ähnlich. Es kommen auch gleichlange Stücke von eylindricus vor, diese sind aber immer breiter, haben einen viel kürzeren und namentlich geraderen Rüssel, Geifselglied 1 quadratisch, kürzer als 2, das dritte quer, Thorax vorne wenn auch plötzlich verengt, doch nie so tief abgeschnürt, Dorn an der Deckenspitze länger und horizontaler. neue asiatische Rüsselkäfer. 207 Ein einzelnes g' aus Tschemkent, von Ballion erhalten, ist zu sehr abgerieben, um erkennen zu lassen, ob die Sutur wie bei eylindricus breit weils ist. Olivier’s Beschreibung und Abbildung seines L. recurvus ist mir nicht zugänglich; aus der im Schönherr eitirten, 5 Worte Kg Diagnose allein läfst sich nicht viel schliefsen. 49. Lizus strangulatus n. sp. L. lutescenti et scolopaci simillimus, sed fronte angustiore, oculis majis prominulis postice truncatis, rostro longiore tenuiore, articulis funiculi ommibus elongatıs, prothorace ante apicem profunde constricto, femoribus longioribus haud clavatis praecipue differt. — Long. 135, lat. 3.2 mill. Am auffallendsten unterscheidet sich diese Art von /utescens und scolopaz durch den stark eingeschnürten Thorax, ferner wie auch von Cardui Oliv. durch die langen Geifselglieder, von denen das kürzeste immer noch länger als breit, 2 das längste ist, und durch die langen Schenkel, welche nach oben kaum, nach unten stärker verdickt sind (bei scolopar oben und unten gleichmälsig verdickt). Fühlereinlenkung beim 2 in der Mitte des langen Rüssels (doppelt so lang als der Thorax, bis zur Fühlereinlenkung dicht mit länglichen, von da bis zur Spitze mit äufserst feinen Punkten besetzt). Füblerfurchen gerade, schräg zum Augenunterrand ge- richtet, stehen an der Basis weit auseinander wie bei scolopaz (bei /utescens sind dieselben an der Basis abgekürzt, haben aber die Richtung, als müfsten sie sich unten vereinigen). 1 2 aus Tschemkent, von Ballion erhalten. 50. Lizus Astrachanicus n. sp. Elongatus, cylindricus, niger, subnitidus, cinereo-pubescens, ochraceo- et flavescente polli- nosus; anlennis, tibüs apice tarsisque ferrugineis; rostro turbinato, basi carinato utrinque vie impresso; scrobibus bası distantibus; prothorace elongato-conico, lateribus recto pone medium impressione, basi utrinque oblique truncato, ante scutellum obsolete impresso, punctis minoribus et majoribus sat dense obsito, vittis duabus lineaque media dense pubescentibus et flavescente pollinosis; elytris apice singulatim obtuse subacuminatis, obsolete punctato-striatis, basi utrinque bimpressis, vitta marginal, sutura, pustulaque in basi interstitii secundi dense albido-pubescentibus et flavescente pollinosis. — Long. 3—10, lat. 2.3—3.3 mill. astrachanicus Becker i. litt. 208 J. Faust: über neue asiatische Rüsselkäfer. In der Färbung ganz wie rubicundus Zubk. (Zubkoffi Sch.), mit ihm aber schon des dicken konischen Rüssels wegen nicht zu verwechseln; astrachanicus gehört mit nubilosus Cap. und pulvisceu- losus Sch. in eine Gruppe, unterscheidet sich aber von beiden durch die Skulptur und das nicht gefurchte Abdomen; bei einem 2 ist der Rüssel beiderseits des Mittelkiels deutlich, bei den übrigen vor- gelegenen Stücken beiderlei Geschlechts aus diversen Lokalitäten undeutlich oder garnicht vertieft. Augen grols, unten zugespitzt; Geilselglied 1 um die Hälfte länger als 2; Thoraxmittellinie zuweilen schwach vertieft und in der Mitte mit kurzer glatter erhabener Linie. Rüssel in beiden Geschlechtern gleich lang, so lang als der Kopf und bis zur Spitze fein behaart und bestäubt. Beim g' ist die Stirne schmäler, der Rüssel bis zur Spitze weniger konisch. Astrachan, Margelan, Samgor. 5l. Lizus Lecontei n. sp. Larino Chevrolati forma ei magnitudine affinis tamen angustior etiam elytris postice transversim brumneo-fasciatis; prothorace vittis dorsalibus duabus, elytris basi maculis tribus parvis, fascia postica transversa dentata, sutura postice minus dense pubescentibus et fusco-brunneo-pollinosis; rostro capite breviore (Z\) vel aequilongo (2), subconico, supra parum depresso; scrobibus subtus approzimatis sed haud confluentibus; prothorace quadrato, lateribus obliquis ante apicem tenue transversim impresso, basi parum bisinuato; elytris prothoracis basi latioribus, humeris rotundatis, lateribus medio nonnihil ampliatis, postice rotundato- attenuatis, apice singulatim tuberculo acuto instructis, punctato- striatis; pedibus crassis brevibus, larsis nec ampliatis nec spongVosis, articulo 4° elongato, unguiculis basi incrassalis approzimalisque. — Long. 5.3 7, lat. 22.8 mill. Etwas schmäler als Lar. Chevrolati, die Decken an den Seiten viel weniger gerundet, daher gestreckter und mit der Zeichnung des hypocrita und sitta, welche aber bei Lecontei weniger dicht behaart ist als der übrige Theil der Decken; Geilselglied 1 = 2, beide quadratisch. Augen wie bei Chevrolati. Es könnte unsere Art der Rüsselform und Zeichnung wegen ebensogut zu Larinus als zu Lizus, der Tarsenbildung wegen zu Cleonus gebracht werden. Aehnliche Tarsenbildung kommt aber auch bei Lizus brevipes und ganz analoge bei einer Art von Astrachan und aus Turkestan, welche ich für Lirus Kraatzi halte, vor. Bei Kasalinsk und Fort Perofsky von Balassoglo gesammelt. (Fortsetzung, folgt.) [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II] Ueber Plateumaris sericea L. und discolor Panz. In den Insekten Deutschl. von Erichson, Bd. VI, 18832, be- schreibt J. Weise ausführlich und sehr treffend diese beiden oft verwechselten Arten und sagt bei sericea: der Verbreitungsbezirk der Art ist noch fast unbekannt. Im Besitze reichen, richtig bestimmten Materials gebe ich eine Aufzählung der mir bekannten Fundorte. 1. P. sericea L. ist schmächtiger wie die folgende Art: an den längeren Fühlern ist Glied 3 viel länger wie 2; rothe Basal- färbung der Fühlerglieder und Schienen ist die Ausnahme. Das - Thier gehört mehr den mittleren und südlichen ebeneren Theilen Europas an. Ich habe var. a) festucae F. (blau, violett): Germania als festucae F. (Mus. Ziegler), Bonn (Först.), Frankfurt, Friedberg und Banat. 5) var. micans Panz. (grün): Styria (collaris Zgl. typ.), Schwarzwald Ebene, Bonn, Sachsen. c) var. armata Payk., Frank- furt, Taunus (Hohe Marck), Brüssel. d) var. nymphaeae F. (gold- oder rothkupfrig), Styria (collaris Zgl. typ.), Frankf., Banat, Sachsen, Märkel (als Proteus Kunze), Harz! (1 Stück). Ferner von var. g) Weise (ant. art. ult. basi ferrugineis), leicht mit der folgenden Art zu verwechseln, Lombardei (grün), . Norddeutschland (Kunze, micans Kunze typ.), erzfarben, matt d', Schwarzwald (erzf.), Lappland (Heller), erzf., Frankfurt (erzf.), Alpes maritimes (Gautier), Harz, 1 St. kupferroth, Borussia (Mus, Ziegl. sericea 1llig) kupferroth. 2. Pl. discolor Panz. (Proteus Kunze, comari Suffr., geniculata Thoms.) ist viel plumper, Glied 3 der kurzen Fühler kaum länger wie 2, die rothe Basalfarbe der Schienen und fast aller Fühlerglieder Regel. Mehr in Norddeutschland und Nord- europa heimisch; wenn im Süden, dann nur in Gebirgen. Ich besitze die Art in allen Farbentönen in Menge aus dem Brocken- gebiet im Harz (Oderteich, Plagge); Kuusamo, Lappland (Höge); Bossekop, Finmarken (Staudinger), Lappland (Heller) und Statzer See bei St. Moritz in Ober-Engadin (Heyden, 2 St., darunter eins mit broncefarbenen Decken und blauem Thorax, Doppelfarbe der Oberseite selten). Im Schwarzwald wohl nur auf den moorigen Gebirgsplateaus. Von den seltneren Varietäten e) Weise (pedibus aeneis) und var. antennis unicoloribus habe ich wenige Harzerstücke. — Die stark glänzende var. Lacordairei Perris (grün, erzfarben, violett) von La Granja in der Sierra Guadarrama (Seidlitz, v. Bruck). — Pl. discolor Panz. kommt im Frankfurter Gebiet nicht vor. Dr. von Heyden. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXVII. Heft II. 14 [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge lebenden Orina- Arten und ihre Larven Das Glatzer Gebirge, welches in dem fast beständig in Nebel gehüllten Schneeberge seine höchste Erhebung erreicht, wird nur durch ein schmales Querthal, den Ramsauer Pafs, vom Hockschar und den übrigen Bergen der Altvater-Gruppe getrennt; es bildet gewissermalsen den nördlichsten Vorposten des mährischen Gesenkes und zeigt, nach den darauf vorhandenen Orina-Arten zu urtheilen, in der Fauna eine gröfsere Verwandtschaft mit den Karpathen, als mit dem Riesengebirge. Im nordwestlichen, durch das breite Neifsethal vom Hauptstocke abgetrennten Theile zeigten sich nur auf der hohen Mense !) O. speciosissima und senecionis, im süd- westlichen Theile dagegen lebten aufser den genannten Arten noch O. intricata, alpestris Schumm., decora Richter und alcyonea Suffr. Der eigentliche Aufenthaltsort der besseren Orinen befindet sich in den kleinen, blumenreichen Lichtungen unmittelbar am Rande der Gebirgsbäche, die von möglichst dichten, feuchten Wäldern eingesäumt werden, und der Sammler, der die Thiere in Menge fangen oder beobachten will, thut am besten, in oder am Bache in die Höhe zu klettern und jedes einzelne Stück von den Pflanzen abzulesen. Hierdurch lernt er nicht nur in kurzer Zeit die ver- schiedenen Arten mit blolsem Auge sicher zu unterscheiden, sondern bemerkt bald, dafs die allgemeine Annahme, die Orinen hielten sich vorzugsweise auf Senecio- und Adenostyles- (Cacalia-) Arten auf (Redtenb, Faun. A. II. 474 Anm., Gredl. Käf. Tir. 424 ete.), nicht 1) Hier fand sich in Anzahl Eudectus Giraudi Redtb., sparsam auch Scleropterus offensus, Ptomaphagus varicornis, Triarthron Märkeli, Calyptomerus alpestris und Orchesia blandula, J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge etc. 211 auf alle Species zutreffend ist !), Hierbei sei noch ausdrücklich darauf hingewiesen, dals zum starken Sammeln nur Cyankali- Flaschen, in denen die Thiere allein sauber zu halten sind, an- gewandt werden dürfen. Wer dieselben benutzt, wird auf die so beliebten unbequemen und unsauberen Benzin-, Aether- und Chloröform-Flaschen mit Verachtung zurückblicken. 1. O. intricata Germ. Diese, in den Alpen sehr seltene Art ist im ganzen schlesischen Gebirge und in den Karpathen gemein. Sie lebt auf Senecio nemorensis, entwickelt sich Anfang Juli vorzüglich an schattigen, mit Buchen bestandenen Abhängen und fliegt von hier aus, nachdem sie ausgehärtet ist, gern auf Dolden und andere Blüthen in den Lichtungen an Bächen. Nur selten trifft man überwinterte Stücke im Juli unter Baumrinden. Ihre Färbung ist von den übrigen Arten sehr abweichend, unterseits heller oder dunkler blau oder metallisch blaugrün, oberseits hellblau. Diese Farbe bleibt jedoch auf den Flügeldecken gewöhnlich nur in den Runzeln rein und klar, während die darmartigen erhabenen Zwischenräume (wenigstens von den Seiten betrachtet) schwarz sind, so dafs die Fld. dem blofsen Auge schwarzblau erscheinen. An Abänderungen treten auf: a) die (tiefen) Runzeln sind metallisch grün; 5) Runzeln (und Zwischenräume) auf dem Rücken tief schwarz, an den Seiten und am Hinterrande tritt die normale’ blaue oder grüne Farbe der Runzeln meist wieder deutlich hervor: Var. seminigra; c) Runzeln und Zwischenräume gesättigt violett: Var. amethystina. Das Halsschild ist gewöhnlich in dem breiten, grob punktirten Seiteneindrucke lebhafter als auf der Scheibe gefärbt, mit den Runzeln der Fld. gleichfarbig oder nicht. Wenn H. Koltze (Berl. Zeit. 1873, p. 207) angiebt, auf dem Schneeberge aurulenta = Anderschi Redtb. Duft. gefangen zu haben, ‚so liegt hier entschieden eine Verwechselung mit hellgrünen alpestris vor, denn Anderschi ist eine ausschliefsliche Alpenbewohnerin. (Siebenbürgen? Merkl.) Es ist zu bedauern, dafs in den Alpen so wenige Sammler sind, die sich für ihre Orinen wenigstens so weit interessirten, dafs sie dieselben in Menge fingen, damit wir über die Arten endlich einmal ins Klare kämen. Nach dem spärlichen !) In dem Verzeichnisse der Käfer Schlesiens von Letzner, welches von den mir bekannten ähnlichen Arbeiten die sorgfältigsten und verlälslichsten Fundortsangaben enthält, ist schon darauf hin- gewiesen, dals O. speciosa nicht auf Senecio lebt. 14* 212 J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge Materiale zu urtheilen, welches ich in den letzten Jahren mit grofser Mühe auftreiben konnte, scheint Anderschi doch wohl nicht mit intricata vereinigt bleiben zu dürfen, da sie aufser der lebhaft grünen Farbe und feinen Punktirung besonders durch den tieferen Eindruck an den höher gewulsteten Seiten des Halssch. sich unter- scheiden läfst. Von Männchen erhielt ich bisher nur frische Stücke zur Untersuchung, deren Penis nicht ganz mit dem der schlesischen Art übereinstimmt. 2. O.alpestris Schummel. An dem schmaleren, gewölbten Halssch., welches an den Seiten nur durch einen leichten, sehr grob-runzelig punktirten Eindruck schmal abgesetzt wird und der kaum halb so starken Punktirung und Runzelung der Fld. von intricata sofort zu unterscheiden; nur bei flüchtigster Betrachtung wäre eine Verwechselung der 2 möglich. Sie lebt auf Anthriscus silvestris, Chaerophyllum aromaticum und hirsutum, entwickelt sich Anfang Juli nur in unmittelbarer Nähe des Wassers und ist aufser auf dem Glatzer Gebirge noch im Altvater und in den Karpathen gemein, selten in den Alpen. Die Farbe des Körpers ist vor- wiegend ein glänzendes, dunkles, violett angehauchtes Blau. Das- selbe geht allmählich @) unter Zunahme von roth in ein gesättigtes Veilchenblau: Var. rivularis, b) durch Zutritt von grün in ein helles Goldgrün über: Var. fontinalis. Oft wird nur die Oberseite heller oder dunkler olivengrün oder tief broncegrün: Var. olivacea, zuweilen tief schwarz: Var. moesta. Sehr häufig ist Kopf und Halssch. goldgrün, während die Fld. blau, violett, olivengrün oder schwarz sind: Var. bicolora. Zu dieser Farbenvarietät sind auch die seltenen Stücke mit blauem oder violettem Halssch. und gold- grünen Fld. zu stellen. Eine Längsbinde über die Scheibe jeder Fld. tritt nur höchst selten bei blaugrünen oder grünen Exemplaren. deutlich hervor. Sie ist dann breit, nicht scharf begrenzt und geht von aulsen nach innen von blau in violett und schwarz über; ihr Vorhandensein ist schon an dem violett oder schwarz gefärbten Nahtsaume zu erkennen. Erwähnt sei noch, dafs die Farbe des Halsschildes gewöhnlich mit der der Unterseite übereinstimmt. Man könnte versucht werden, in der südschlesischen Form eine Art zu erblicken, die von der im Riesen- und Isergebirge, dem Böhmerwalde, in Thüringen und dem Schwarzwalde einheimischen speciosa Panz. — polymorpha Kraatz verschieden wäre, da letztere viel weitläufiger punktirt und nach den Seiten der Fld. hin kaum gerunzelt ist. Dem widerspricht jedoch die durchaus gleiche Gestalt des Penis und die Thatsache, dafs am Glatzer Schneeberge lebenden Orina- Arten und ihre Larven. 213 Männchen von alpestris vorkommen, deren Fld. ebenfalls nicht gerunzelt sind. Der Name speciosa Fabr. Panz. ist wegen der gleichen Bezeichnung Linne’s hinfällig und durch die nachweisbar älteste Benennung alpestris zu ersetzen. Mit dieser Art wurde bisher vermengt: 3. 0. decora Richter (Suppl. Faun. Ins. Eur. I, t. 7), welche auf denselben Futterpflanzen lebt und im Glatzer Gebirge und Altvater ziemlich selten auf den Dolden dicht an den Bächen zu finden ist. Sie entwickelt sich ungefähr 14 Tage später als alpestris, ist dichter, aber viel feiner als diese punktirt und hat keinen regelmäfsig-gerundeten, steilen, sondern einen sehr flach gedrückten Abfall zur Spitze der Fld., auf welchen stets drei. paarige Punktreihen, die je einen leicht gewölbten Zwischenraum einschliefsen, deutlich hervortreten. Ich hielt sie früher für die am dichtesten punktirte und am dunkelsten gefärbte nördliche Form von bifrons Fabr., welche in den Alpen sehr verbreitet ist, da sie in der Penisform im Allgemeinen über- einstimmt; jetzt sehe ich darin eine verschiedene Art, weil die schiefe Spitze des Penis allmählich verschmälert und nicht, wie bei bifrons, jederseits deutlich ausgebuchtet ist. Stücke von Chamouni beschrieb Suffrian als aenescens. Die Farbe ist ein etwas trübes, blasses Schwarzblau, dessen Glanz nur auf dem grünlich schimmernden Halssch. stark ist, auf den Fld. aber durch die dichte Punktirung erheblich abgeschwächt wird. Von Farbenabänderungen finden sich in Schlesien: a) cyanescens: Körper schwarz - violett; 5) virescens: verschossen - blau- oder schwarzgrün; c) aurata: grün mit starkem Messing- oder Gold. glanze. Eine Längsbinde der Fld. ist gewöhnlich vorhanden, aber fast immer sehr schmal und kurz, meist nur hinter der Schulter- beule sichtbar, innen von dem zweiten regelmälsigen, erhabenen Zwischenraume scharf begrenzt, aulsen verwaschen. Sie ist bei blauen und violetten Stücken schwarz, bei grünen violett, bei goldglänzenden grün oder violett. O. difrons Fabr. aus den Alpen ist durchweg lebhafter gefärbt, weitläufiger punktirt und viel glänzender. 4. 0. alcyonea Suffr. Die Stücke, die ich seither erbeutete, fanden sich unter der täuschend ähnlichen speciosissima und wurden erst beim Präpariren erkannt, so dafs ich nicht anzugeben vermag, worauf die Art lebt. Sie ist vorherrschend blaugrün, wie die in Schlesien häufigste Form von specisissima, oder dunkelgrün; einige Exemplare sind hellgrün, mit je zwei schmalen, blalsgoldigen 214 J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge Binden, die eine nahe der Naht, die andere dicht über dem Aulfsen- rande, die sich vor der Spitze vereinigen. Eine gleiche Zeichnung ist nur noch bei der weit grölseren superba Ol. und liturata Scop. vorhanden, die in Schlesien fehlen, deshalb lassen sich mit Binden versehene Stücke auf den ersten Blick erkennen. Bei der Besprechung der Orina-Arten !) legte ich auf das Vorhandensein einer oder mehrerer Längsbinden auf den Fld. nicht das nöthige Gewicht, da ich von dem üblichen, durch Suffrian und Kraatz eingebürgerten Begriffe einer Binde nicht abgehen wollte. Erst wenn wir beachten, dafs superba, liturata und alcyonea nicht eine Binde besitzen, die vom Schulterhöcker gegen die Spitze der Fld. zieht, sondern dafür zwei, die sich (am deutlichsten bei liturata) vor der Spitze vereinigen, so werden wir von ihnen gloriosa und vittigera, die bisher falsch begrenzt worden sind, unterscheiden können. Der Penis von superba ist insofern von dem der gloriosa Fabr. Suffr. abweichend, als der obere Zipfel der Oeffnung bedeutend länger, schmaler und jederseits tiefer aus- gebuchtet ist. 5. 0. speciosissima Scop. Wie Thüringen von polymorpha Kraatz und die Schweizer Alpen von bifrons Fabr. die am leb- haftesten gefärbten Stücke hervorbringen, so tritt die vorliegende Art im Glatzer Gebirge vorherrschend in einer Form auf, die an Glanz und Farbenpracht alle anderen übertrifft. Sie ist oberseits glänzend goldroth, selten einfarbig, meist ein Saum am Hinter- rande des Halssch., ein schmaler Nahtsaum und eine Längsbinde der Fld. grün. Tritt in die Längsbinde noch ein violetter Kernstreif ein, so ist auch der eigentliche Nahtrand selbst ebenso gefärbt. Diese Varietät nennt Letzner ignita?), sie muls aber wegen ignita Comolli (1837) einen anderen Namen erhalten, als welchen ich Letzneri vorschlage.. Die übrigen, auffallendsten Farbenab- änderungen, welche das Glatzer Gebirge besitzt, sind folgende: viridescens Suffr. Letzn. einfarbig dunkelgrün bis goldgrün, ohne Binde; coerulescens Letzn. blau, mit grünlichem Schimmer, Binde meist tief violett; Schummeli = tristis Oliv. Suffr. Letzn. einfarbig blau; violacea Letzn. gesättigt veilchenblau, Binde der Fld., oft auch die Mitte des Halssch. schwarz; nigrescens Letzn. Halssch. und Fld. schwarz, an den Seiten (wie der Kopf, die Beine und 1) Kraatz, Entomol. Monatsblätter No. 17. 97—102. 2?) Bericht, Verh. entom. Section. Breslau 1852. 389. lebenden Orina- Arten und ihre Larven. 215 Unterseite) mehr oder weniger kupferig oder grünlich, oder der ganze Körper schwarz. Das Thier lebt auf Senecio nemorensis, im Hochgebirge auf Adenostyles albifrons, fliegt nur selten an Bäche, ist aber mit der folgenden oft sehr häufig im Juli unter Baumrinden anzutreffen; die Var. fuscoaenea Schummel aus dem Riesengebirge feblt. 6. O. senecionis Schummel. Es ist dies die dem schlesischen Gebirge und den niederen Karpathen eigenthümliche Localform von O. cacaliae, von der sie sich aulser der geringeren Gröfse haupt- sächlich durch den gleichmäfsigen Glanz der weitläufiger, aber stärker punktirten Fld., die niemals eine Längsbinde besitzen, und durch die Farbe unterscheidet. Letztere ist auf der Oberseite ein blasses Blau, welches oft einen metallischen grünen Schimmer hat, unterseits (besonders auf den Beinen) blaugrün bis goldgrün. Kopf und Halssch. werden nicht selten wenig lebhaft goldgrün, ohne blaue Beimischung. Von beachtenswerthen Abänderungen kommen häufig vor: a) Oberseite einfarbig goldgrün: fraudulenta, oder b) sehr dunkel olivengrün: tristicula. c) Fld. lebhaft bläulich- violett, Kopf und Harsch. meist hellblau, mit grünlichem Anfluge: cyanipennis. Die hier genannten Färbungen fehlen bei den Formen cacaliae, tristis und tussilaginis gänzlich. Die wirkliche O. cacaliae aus dem Schwarzwalde und den Alpen ist mir bisher aus Schlesien weder in der Natur noch in Sammlungen zu Gesichte gekommen. Dafs diese Art, welche von allen die häufigste ist !), auf Senecio nemorensis und Adenostyles albifrons lebt, ist allgemein bekannt, und auch der Anblick ihrer schwarzen Larve, mit gelbem Thorax, dürfte Keinem, der im Gebirge sammelte, entgangen sein. Eine Beschreibung derselben verdanken wir Herrn Letzner ?), dem es nach vieler Mühe gelang, ein vollkommenes Insekt zu ziehen. Auf Senecio nmemorensis lebt nun noch eine oberseits einfarbig schwarze Larve, welche etwas gröfser, als die von senecionis ist, und die sich vielleicht, als zu intricata gehörig herausstellen dürfte. Auffällig war es mir, dafs die Larven von senecionis bald mit gelbem, bald mit ganz schwarzem Kopfe vorkommen, und ich !) Ihr angebliches Vorkommen bei Potsdam (Kraatz, Ent. Monatsbl. 1880. 36), bei Brüssel und im westl. Frankreich, läfst sich am besten mit dem einer Gemse in der Mark vergleichen. ?) Bericht, Schles. Gesellsch. 1856. 106, 216 J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge glaubte anfänglich, in den schwarzköpfigen, die von speciosissima gefunden zu haben; aber da auch Exemplare auftreten, bei denen nur die Stirn in der Mitte schwarz ist, werden wohl beide zu derselben Art zu stellen sein. f In den Thälern am Schneeberge fand sich auf Chaerophyllum- und Anthriscus-Stauden eine Larve, aus der sich unzweifelhaft O. alpestris entwickelt, da sie stets mit dieser Art zusammen lebte. Sie stimmt im Baue ungefähr mit der Larve von senecionis überein, hat eine Länge von 10 bis 12 mill. und mifst in der gröfsten Breite des Prothorax 3 mill., des Hinterleibes 6 mill.e. Ihre Farbe ist schmutzig weils, Kopf und Prothorax etwas heller und mehr gelblich weils, Fühler, Ocellen, Stigmata, sowie die Aufsenseite an den Gelenken der Beine schwarz. Kopf mit zahlreichen langen, gelblichen Haaren besetzt, mit einer sehr feinen, ganzen Mittelrinne und einem weiten, tiefen Eindrucke jederseits derselben über dem Kopfschilde, welches von der Stirn durch einen wulstigen, in der Mitte schwach ausgebuchteten Rand getrennt wird. Oberlippe quer, mälsig tief ausgerandet, wie das Kopfschild mit einem braunen Vordersaume. Fühler dreigliedrig, konisch, Glied 1 breit und mindestens so lang als die beiden fast gleich- langen Endglieder. Die 6 Ocellen (4, 2) sind grofs, hoch, und durch ihre schwarze Farbe leicht zu erkennen. Maxillartaster viergliederig, das Endglied konisch, am Grunde etwa halb so breit als Glied 3. Prothorax hornartig, nicht besonders glänzend, seit- lich stark zusammengedrückt, nach vorn etwas verschmälert, doppelt so breit als lang, der Vorderrand ziemlich gerade, die schmalen Seiten stark, der Hinterrand schwächer gebogen, die Vorder- und Hinterecken abgerundet. Die Scheibe ist kaum punktirt, aber nach den Seiten hin zeigen sich einige weite und flache, undeutlich grob punktirte Eindrücke, die den Seitenrand als schmale gleichbreite Leiste emporheben. Diese Leiste setzt sich auch noch am Hinter- rande fort, wo sie nach der Mitte desselben hin deutlich verbreitert ist und einen hohen, scharfen Vorderrand besitz. Mesothorax so breit als der Prothorax in seiner grölsten Breite, länger als bei der Larve von senecionis und weniger weit vom Prothorax bedeckt, Metathorax bedeutend breiter; beide werden wie die einzelnen Segmente des Hinterleibes durch eine, an den Seiten abgekürzte, tiefe Querrinne halbirt und sind dicht und äufserst fein quer gerunzelt, matt. Das fünfte und die folgenden Segmente sind stark nach unten, die letzten nach vorn gekrümmt, die Stigmen sehr klein. lebenden Orina- Arten und ihre Larven. DAT. Zuletzt möchte ich noch weiterer Beobachtung anheimstellen, ob eine zweite, gleichfalls auf den oben genannten Dolden häufig anzutreffende Larve zu O. decora gehört, mit der sie dieselben Fundstellen theilte. Sie ist so lang als die Larve von alpestris, aber weniger nach hinten erweitert und nach unten gekrümmt, schmutzig weils, mit schwarzem Kopfe und braunem Prothorax, dessen Hinter- rand nicht leistenförmig aufgebogen ist, die grolsen Stigmen, die Scheibe der beiden letzten Hinterleibssegmente und die Beine schwarz. Ich habe diese sehr unvollständigen Mittheilungen über die Larven einerseits in der Hoffnung gegeben, dafs sie vielleicht zu eingehenderen Untersuchungen, besonders die in der Nähe des Gebirges wohnenden Entomologen, anregen möchten, andererseits aber, weil es mir scheint, als wenn durch die Kenntnifs der sehr verschiedenen Larven auch die sichere Unterscheidung der schwie- rigen Orina-Arten wesentlich gefördert werden könnte. In Bezug auf die Synonymie sei noch bemerkt, dafs O. decora Richter, welche von Schummel (Uebersicht, Arb. Schles. 1843. p. 196) mit speciosissima vereinigt wird, ohne Widerrede für die von mir oben bezeichnete Art (aenescens Suflr.) gebraucht werden muls. Herr K. Letzner hat die Güte gehabt, mir sein Exemplar der sehr seltenen „Supplementa Faunae insectorum europae, Fasciculus I, Breslau 1820“ zur Ansicht zu übersenden und es geht aus der Beschreibung (Blatt 7) und Zeichnung (Taf. 7) hervor, dals die Art, von welcher die beiden ersten Fühlerglieder unterseits aus- drücklich roth genannt werden, weder mit alpestris Schummel noch polymorpha Kraatz, die nur in Betracht kommen, identisch sein kann. Erstere hat runzelig punktirte Flügeldecken und höchst selten eine Binde auf denselben, letztere ist bedeutend kürzer als die abgebildete decora und besitzt einen Thorax, der in der vor- deren Hälfte gleichmälsig bis zum Seitenrande gewölbte ist, also nicht: „margine laterali elevato, punctis duobus mediis impressis“ genannt werden darf. Die Schummel’schen Arten (l. e.) werden von H. von Harold mit falschen Seitenzahlen eitirt, die wahrscheinlich dem anders paginirten Separatum entlehnt sind. Richtig sind sie so: O. speciosa Schummel (= speciosissima Scop.) p. 195; fuscoaenea p. 196; intri- cata und alpestris p. 197; senecionis p. 198. Aus diesen Bemerkungen ergiebt sich folgende Zusammenstellung: 16Gruppe; lintrieata- Germe) „is 0... ür Sil. Cp. var. seminigra Weise. . 2... n var. amethystina Weise . . .. n 218 J. Weise: Bemerkungen über die Orinen im Glatzer Gebirge. 2 Gruppe. ? var. Anderschi Duft. Rdtb. . aurulenta Suffr. alpestris Schummel var. var. var. var. var. decora var. var. var, rivularıs Weise fontinalis Weise olivaces Weise moesta Weise . polymorpha Kraatz speciosa Panz. Richter aenescens Suffr. cyanescens Weise virescens Weise aurata Weise . bifrons Fabr.. . gloriosa Fabr. Suffr. superba Oliv. Suffr. hturata Scop. alcyonea Suffr. speciosissima Scop. , var. var, var. var. var. var. var. var. speciosa Schummel. Letzneri Weise ignita Letzn. viridescens Suffr. Letzn. coerulescens Letzn. Schummeli Weise . tristis Oliv. Suffr. Letzn. . violacea Letzn. nigrescens Letzn. cacaliae Schrank. trıstis Fabr. senecionis Schummel var. fraudulenta Weise var. tristicula Weise var. cyanipennis Weise Alp. Sil. Cp. SIEESIERSI TERN, Sil. Thur. Alp. Balk. Sil. Cp. Alp. Sil. Cp. 9 » Alp. Alp. Cp. Alp. Alp. or. Mont. E. md. Alp. In den Thälern am Schneeberge lebte an den zerfressenen Blättern von Lunaria rediviva neben dem gemeinen Ceutorrhynchus cyanipennis auch in Menge eine Psylliodes- Art, bei deren Bestim- mung es durchaus zweifelhaft bleibt, ob man Ps. napi vor sich hat oder nicht. Das Thier ist beständig grölser und breiter als napi, Psylliodes flavicornis, Coeliodes Hoffmanniı Weise. 219 glänzender (mit Ausnahme des Bauches), oberseits dunkel metall- grün gefärbt, ohne Spur von Blau, mit einfarbig hell gelbbraunen Fühlern, auf dem Halsschilde und den Fld. feiner punktirt, die Punkte in den Reihen der Fld. dichter aneinander gestellt, aber flacher, und das Prosternum ist zwischen den Vorderhüften in zwei unregelmäfsigen Reihen punktirt, zwischen denen nicht, wie bei napi gewöhnlich, eine scharfe Kiellinie der Länge nach hervortritt. Sämmtliche Autoren, vielleicht mit Ausnahme von Seidlitz, welcher die Oberfläche „einfarbig schwarzblau oder erzfarbig“ nennt, beschreiben napi mit dunkelblauen Fld., Kutschera und sein fast wörtlicher Abschreiber Allard, erwähnen nur, dafs das Halssch. häufig „mit etwas grünlichem Schimmer“ vorkomme; sie kennen also das hier besprochene Thier, welches in den Sudeten sehr ver- breitet ist, nicht. Ich möchte in demselben eine kräftige Gebirgs- form von napi erblicken und stelle, um weitere Beobachtungen _ hervorzurufen, die Unterschiede beider Formen zusammen: Ps. napi: Oblongo-ovata, sat nitida, obscure coerulea, subtus nigra, pedibus testaceis, femoribus posticis coeruleo- vel aeneo-nigris, antennis rufo-piceis, articulis 4 primis testaceis; prothorace dense subtiliterque punctato, elytris punctato-striatis, interstitiis alutaceis haud vel obsolete uniseriatim punctulatis; pectore abdomineque minus crebre punctatis. — Long. 2.3—3 mill. Ps. napi var. flavicornis: Oblongo-ovata, nitida, nigro-aenea, subtus nigra, antennis pedibusque testaceis, femoribus posticis aeneo- nigris; prothorace subtilissime punctulato, elytris subtilius punctato- striatis, interstitiis parum alutaceis evidenter seriatim punctulatis, pectore abdomineque crebre punctatis. — Long. 2.3— 3.5 mill. Coeliodes Hoffmanni n. sp.: Subdepressus, nigro-fuscus, opacus, squamulis albidis infra densissime obsitus, capite aterrimo, crebre punctato, rostro longo, piceo, apice rufo, prothorace con- fertim punctato, antice fortiter coarctato, margine antico elevato- reflezo ferrugineo, lateribus dense albido-squamosis, squamis plagam oblongam nudam antice in tuberculo parvo elevatam includentibus, elytris subparallelis, margine laterali testaceis, profunde punctato- striatis, interstitiis apicem versus tuberculato-rugosis, fascis duabus cinereo-sguamosis pone medium notatis, ano pedibusque testaceis, femoribus inferne picescentibus, squamoso - dentatis. — Long. 3— 3.85 mill. Von allen röthlichen Coelioden, mit denen das Thier in der Färbung und Zeichnung Aehnlichkeit hat, durch die Körperform 220 Coeliodes Hoffmanni Weise. verschieden, welche am meisten an guttula erinnert, aulserdem von den ähnlichen Arten sofort durch die nackte Längsmakel jederseits am Seitenrande des Halssch., die vorn in einen Höcker erhöht und ganz von der weilsen Schuppenbekleidung der Seiten umschlossen wird, zu trennen. Länglich, unten schwarz, sehr dicht mit breiten, weilsen Schuppen bedeckt, die ganze Vorderbrust, der After und die Beine röthlich-gelbbraun. Rüssel lang, in eine bis auf die Mitte der Hinterbrust reichende Furche eingelegt, pechbraun, an der Spitze röthlich, dicht, nach vorn hin etwas weitläufiger doppelt punktirt. Kopf tief schwarz, äufserst dicht punktirt, mit einzelnen weilsen Schüppchen bestreut, zwischen den Augen mit einer weilsen, queren Schuppenbinde. Halsschild schwarzbraun, fast länger als breit, so dicht punktirt, dafs die Zwischenräume der Punkte schmale Kanten bilden, vor der Mitte tief eingeschnürt, der röthliche Vorderrand hoch aufgebogen und in der Mitte leicht ausgeschnitten, Mittellinie ziemlich deutlich. An den Seiten läuft eine, innen gerade und scharf begrenzte, aulsen auf die röthliche Vorderbrust reichende Längsbinde von weilsen Schuppen hin, welche eine nackte, schwarzbraune Längsmakel einschliefsen, die vor den Hinterecken beginnt und, nach vorn etwas verbreitert, vor der Mitte in einem kleinen, aber deutlichen Querhöcker endet. Flügeldecken länglich-viereckig, flach, in den schräg hberaustretenden Schultern bedeutend breiter als der Hinterrand des Halsschildes, mit kräftig entwickelter Schulterbeule, dahinter etwas verengt und fast gleich breit bis zum schnell verrundeten Spitzenrande, scharf gestreift, in den Streifen stark und dicht punktirt, die Zwischenräume flach, mit einer doppelten bis dreifachen Schuppenreihe besetzt, vor der Spitze scharf gekörnt. Die Farbe der Fld. ist schwarzbraun, matt, ein breiter Saum am Seiten- und Hinterrande, sowie eine Quer- binde hinter der Mitte röthlichgelb. Die Schuppen sind dunkel, nur hie und da einzelne weilslich, aber die auf der röthlichen Querbinde stehenden, sowie einige andere vor der Spitze, sind grauweils, so dals zwei helle Schuppenbinden hinter der Mitte wenig deutlich hervortreten. Bei unausgefärbten Stücken sind Halsschild und Fld. rothbraun, die Schuppenbinden ziemlich undeutlich. Die Schenkel sind unterseits dunkel und besitzen weit vor der Spitze ein kleines stumpfes, mit langen weilslichen Schuppen besetztes Zähnchen. Die Klauen sind schwärzlich. In Croatien von Herrn Major von Hoffmann aus Fiume ge- sammelt und ihm zu Ehren benannt. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Beiträge zur Kenntnifs exotischer Lucaniden von Senator @. Albers zu Hannover. l. Zu den zweifelhaften Lucaniden gehört noch immer der Dorcus brevis Say. Nach der Notiz von Dr. Gerstäcker in dem Jahresberichte für 1862 ist zwar von Blaud in den Proceedings of the entomological society of Philadelphia I, p. 263 erwähnt, dafs der Käfer in New- Yersey wieder aufgefunden sei. Auch soll dort eine Abbildung des Mannes gegeben sein. Der Major Parry berichtet jedoch in seinem revised Catalogue of the Lucanoid coleoptera in den Transactions of the entomological society of London for the year 1870, nachdem er auf pag. 72 erzählt, dals der Dr. Leconte bei seiner neulichen Anwesenheit in London ihm zwei sehr interessante Insekten, den Dorcus Mazama Leconte und den Dorcus brevis Say, zur Ansicht vorgelegt habe, auf pag. 75, dafs er in Betreff des Dorcus brevis nach sorgfältiger Prüfung und Vergleichung sich davon überzeugt habe, dafs das ihm vorgelegte als ein abgenutztes Exemplar des D. parallelus angesehen werden müsse, bei welchem die Streifen auf den Flügeldecken verloschen, die Spitzen der Mandibeln stumpf geworden und die Zähne an den Schienen abgenutzt seien. In dem nachfolgenden Lucaniden-Ver- zeichnisse wird der Dorcus brevis Say daher unterdrückt. In dem neuesten Parry’schen Lucaniden- Verzeichnisse von 1875 ist er zwar wieder mit aufgeführt, jedoch als eine dem Autor nur aus der Beschreibung bekannte fragwürdige Art bezeichnet. Da ich im Besitz eines Pärchens dieses Käfers bin, dürften die nachfolgenden Angaben daher nicht wohl ohne Interesse sein. Der Käfer unterscheidet sich in beiden Geschlechtern durch so viele und augenfällige Merkmale vom D. parallelus, dals nur ein höchst blödes entomologisches Auge ihn nicht auf den ersten Blick von dem letzteren zu unterscheiden im Stande sein könnte. Abgesehen von der Färbung, welche bei dem Männchen pech- braun, beim Weibchen gar rothbraun ist, ist hervorzuheben, dafs 222 G. Albers: Beiträge zur Kenntnis der Käfer viel flacher gebaut ist. Die Flügeldecken sind nicht parallelseitig, sondern eiförmig, an der Basis nicht rechtwinklig zur Axe des Kiefers abgestutzt, sondern gemeinschaftlich tief aus- gebuchtet, wodurch es veranlalst wird, dafs die Schulterzähne aulser- ordentlich stark und hakenförmig vorspringen. Beim Männchen sind die Mandibeln weniger gleichmäfsig gekrümmt; der Zahn auf der Oberkante ist schwächer, kürzer und mehr nach vorn gerichtet. Unter demselben stehen auf der unteren Iinnenkante der Mandibeln zwei kleine zahnförmige Vorsprünge. Der Clypeus ist schmäler und stärker vorspringend. Die Punktirung auf Kopf und Brust- schild ausgedehnter, auf den Flügeldecken schwächer und weniger runzelig. Die Punkte sind hier zwar hin und wieder reihig ge- ordnet, eine Furchung ist jedoch nirgends vorhanden und tritt nur der Nahtstrich bis über die Mitte deutlich hervor. Beim Weibchen sind die Seitenränder des Brustschildes deutlich gekerbt und die Furchung der Flügeldecken ebenso kräftig und noch gleichmälsiger als bei dem D. parallelus. Zu diagnosiren würde der Käfer etwa so sein: Dorcus brevis Say: Piceus vel rufo-piceus, subdepressus, punclatissimus, mas subopacus, femina nitidior; mandibulis maris supra dente elevato, porrecto, sublus in margine interiore denticulis duobus instructis; elytris utriusque serus basi conjunclim emargi- natis, dente humerali hamatim producto instructis, maris vie striato-punctatis, feminae in dorso sulcatis. — Long. Z 23 mill., 2 18 mill. Patria: America borealis. Genauer vermag ich das Vaterland nicht anzugeben. Ich erhielt den Käfer vor längeren Jahren aus einer Auswahlsendung einer kleinen, sehr frischen und ausgezeichnet gehaltenen Sammlung nordamerikanischer Käfer, unter welchen sich auch der seltene Polymaechus brevipes Leconte befand. Da dieser sich in New- Yersey findet, so mag dieses auch wohl der Fundort meiner beiden Stücke von D. brevis Say sein. 2. Der Major Parry stellt den Dorcus Alcides v. Vollenhoven unter Eurytrachelus mit Eur. bucephalus Perty, Titan Boisduv., Westermanni Hope und platymelus Saunders in eine Gruppe. Das scheint mir nicht richtig zu sein, da ihm die für die übrigen Gruppengenossen charakteristischen Haarpinsel auf dem 5. und 7. Fühlergliede fehlen, aufserdem aber, was von v. Vollenhoven übersehen ist, die Mandibeln auf der Unterseite mit einer tomen- exzotischer Lucaniden. 223 tösen Behaarung versehen sind. Dieser Umstand verweist den Käfer in die Gruppe des E. saiga Oliv., cribriceps Chevrolat und purpurascens v. Vollenhoven, mit welchen er auch in der Clypeus- Bildung wesentlich übereinstimmt. Ein mir vorliegendes kleines, mit Mandibeln nur 45 mill. langes Exemplar weicht von der grofsen Form, wie sie von v. Vollenhoven beschrieben und abgebildet ist, bis zur Unkenntlichwerdung ab, so dafs seine Beschreibung wohl nicht überflüssig sein möchte. Es fehlt ihm die feine Granulirung, welche die grofse Form völlig matt erscheinen läfst. Dagegen tritt eine auf dem Rücken zer- streute und feine, nach den Rändern zu dichte und gröbere Punkti- rung auf. Der ganze Käfer erscheint daher sehr glänzend. Der Kopf ist schmäler als der Brustschild, die seitliche Ausrandung desselben bis auf eine sehr schwache Ausschweifung und der Seiten- zahn völlig verschwunden. Die Mandibeln sind spitz, der Zahn vor der Spitze weit zurückgezogen und nur durch einen schwachen Vorsprung angedeutet, so dafs die Gabelung der Mandibeln fehlt. Der obere Innenrand der Mandibeln ist gleich vor der Basis lappig vorgezogen und zweimal schwach ausgebuchtet, wodurch zwei seit- liche schwache und ein mittlerer, etwas weiter vortretender Vor- sprung gebildet werden. Die Flügeldecken sind nicht gleich von der Basis an und viel weniger rasch nach hinten verengt, so dals sie nicht mehr die so sehr auffallende dreieckige Gestalt der grolsen Form, sondern erst gegen die Mitte zu ihre gröfste Breite haben. Der Käfer entspricht daher in seiner Gestalt dem von Parry als Eur. Candezi beschriebenen und abgebildeten, nunmehr zu Eur. eurycephalus Burm. gezogenen, allerdings noch etwas kleineren Käfer. Zu letzterem dürfte übrigens auch wohl der neuerdings von Gestro in der Enumerazione dei Lucanidi raccolti nell’ Arichepelago malese et nella Papuasia etc. Genoa 1881, pag. 19, nach einem auf dem Berge Salak in Java gefangenen Exemplare beschriebene und abgebildete Eur. Landsberger gehören. Die Abbildung des Kopfes und Halsschildes von Eur. eury- cephalus bei v. Vollenhoven in der Tijdschrift voor Entomologie VIH, Pl. 10, Fig. 4, stimmt in der Form und Stellung des zweiten Zahnes der Mandibeln damit allerdings nicht völlig überein, desto besser aber die Burmeister’sche Beschreibung seines Dorcus eury- cephalus, wonach dieser Zahn unmittelbar vor dem ersten stehen und stark sein soll, also im Vergleiche zu dem ersten stärker als dieser sein muls. 224 G. Albers: Beiträge zur Kenntnifs Ist diese Annahme richtig, so dürfte vielleicht anzunehmen sein, dafs die von Gestro am a. O. unter Nr. 21 aufgeführten, auf dem Berge Singalan in Sumatra gesammelten Stücke von Eur. eurycephalus Burm. nicht diese Art, sondern Eur. aleides v. Vollenhoven seien. 3. So lange ich den javanischen Käfer, der allgemein für Lucanus Saiga Oliv. gehalten wird, und die Voet’sche Abbildung, copirt von Herbst, Käfer. Taf. 33. Fig. 6. zum Lucanus elaphus Fbr., sowie die Olivier’sche Abbildung des Lucanus Saiga kenne, ist es mir immer sehr zweifelhaft erschienen, ob letztere wohl mit Recht auf den javanischen Käfer bezogen würden. Nachdem ich jedoch den Zurytrachelus concolor Blanch. in einer grölseren Reihe von Exemplaren kennen gelernt habe, ist es mir unzweifelhaft geworden, dafs jene Abbildungen nur diesen Käfer darstellen. Abgesehen davon, dals schon die schöne Voet’sche Abbildung die Körperform dieses Käfers genau wiedergiebt, die bei dem javanischen Käfer vorhandene rothgelbe Behaarung der Unterseite des unteren Innenrandes der Mandibeln, welche, da sie den Innen- rand überragt, von oben deutlich sichtbar ist, aber in der Abbildung bei der gewählten seitlichen Stellung des Käfers umsomehr hätte sichtbar sein müssen, nicht darstellt, ist zu beachten, dafs in beiden Abbildungen die Mandibeln gleichmälsiger gekrümmt dargestellt sind, als es bei gleich grofsen Stücken des javanischen Käfers vorkommt, ferner dafs bei ihnen der Hauptzahn vor der gabeligen Spitze von dieser weit mehr entfernt steht, als bei dem javanischen Käfer, bei welchem der Zahn dieht an den Gabelzahn herantritt, der erste Gabelzahn nur schwach erscheint und die für den Baur. concolor charakteristische Furchung der Innenseite der Mandibeln namentlich zwischen dem mittleren Hauptzahne und dem ersten Gabelzahne in der Voetschen Abbildung einen deutlichen Ausdruck gefunden hat. Auch die Beschreibung der Mandibeln bei Olivier, wonach dieselben mit zwei kleinen Zähncehen an der Wurzel, einem Zahne und zwei Zähnchen in der Mitte und einem kleinen Zahne, der nahe am Ende steht, ‚bewaffnet sein sollen, passen nur auf diese Art, bei welcher, soweit meine Erfahrung reicht, bei ähnlicher Gröfsen-Entwickelung die beiden Zähnchen am Grunde, der Zahn in der Mitte (genauer etwas jenseits der Mitte) und der kleine Zahn vor der Spitze stets vorhanden sind, während die den Mittel- zahn begleitenden Zähnchen in Zahl und Stellung variiren oder auch ganz fehlen. erotischer Lucaniden. 225 Der Eur. concolor Blanchard, mit welchem übrigens der Eur. ceramensis Thomson nach meiner Ansicht zusammenfällt, wird daher künftig Eur. Saiga heilsen müssen, während für .ihn der Castelnau’sche Name gypaetos einzutreten haben würde. 4. Kürzlich erhielt ich von einem Händler als Eurycephalus bucephalus Perty einen angeblich von Celebes stammenden Käfer, leider nur in einem Exemplare, den ich mir eben der ungewöhn- lichen Vaterlands- Angabe wegen hatte schicken lassen, da der Eur. bucephalus nach dem Zeugnisse von Perty in seinem revised catalogue of the Lucanoid coleoptera von 1870 p. 90 nur auf Java vorkommt. Derselbe gleicht zwar dem Eur. bucephalus sehr, zeigt aber doch Unterschiede, welche mir seine Abtrennung zu rechtfertigen scheinen. Zunächst fällt er durch seinen gröfseren Glanz auf, der nament- lich die Flügeldecken wie polirt erscheinen lälst. Dazu kommt, dafs die Clypeuszähne zwischen den Mandibeln bei diesem nur 65 mill. grofsen Stücke verglichen mit einem 77 mill. grolsen bucephalus genau soweit von einander stehen als bei dem letzteren, relativ daher weiter von einander entfernt sind. Der Hauptunter- schied liegt jedoch im Brustschilde, welcher vor der seitlichen Ausbuchtung breiter ist als hinter derselben. Dabei ist die Aus- buchtung viel plötzlicher und kürzer, so dafs die Brustschildseiten grade von oben gesehen wie mit einem ausgefressenen Loche ver- sehen erscheinen. Jedenfalls sind diese Unterschiede viel erheblicher, als die Unterschiede zwischen Eur. Titan Boisduv., Westermanni Hope und platycephalus Saunders. Der Käfer dürfte daher wohl als neue Art zu unterscheiden sein und kann so diagnosirt werden: Eurytrachelus urocephalus: Nigerrimus, nitidior, in elytris nitidissimus; clypeo haud lobato sed tantum bidentato, mandibulis deflezis, ultra medium abrupte introrsum curvatis; antennarum arti- culis quinto et septimo pemicillatis; pronoto lateribus ante medium subito et fere circulatim emarginatis. — Long. Q 65 mill. 5. Unter den von Gestro in seiner obengenannten Aufzählung aufgeführten und theilweise als neu beschriebenen Figulus- Arten aus Neu-Guinea findet sich der folgende Figulus nicht und ist vermuthlich bei seiner grolsen Aehnlichkeit und gleichen Gröfse mit Figulus regularis Westw. aus Neu-Holland mit diesem ver- wechselt. Er unterscheidet sich jedoch von demselben, abgesehen Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 15 226 G. Albers: Beiträge zur Kenntnifs davon, dafs die beiden Höcker zwischen den Augen seitlich stärker abgesetzt, die Furche auf der Mitte des Halsschildes deutlicher und gröber punktirt ist, nicht nur durch die grölsere Länge des Schildehens, sondern hauptsächlich dadurch, dafs das Kinn nicht wie bei F. regularis „utringue impressum“, sondern vorn einfach tief ausgehöhlt ist, während die Umgrenzung dieser Aushöhlung beiderseits in der Mitte einen zahnförmigen Vorsprung trägt. Sie selbst ist im Grunde grob quer gerunzelt. Figulus mento: Niger, nitidus; capite postice inter oculos tuberculis duobus punctatis alterisque duobus minoribus supra man- dibula instructo ; mandibulis tridentatis,; mento antice excavato, utrimque unituberculato; pronoto in medio impresso ibique sicut ad latera grossius punctato, antice sub-unituberculato; scutello angusto longissimo; elytris decies striato-punctatis, interstitüs converis. — Long. 15 — 16 mill. 6. Aegus philippinensis Deyrolle ist (Ann. Soc. ent. de Belgique Bd. IX, pag. 32) nach nicht völlig entwickelten Stücken aufgestellt. Bei gröfseren Ex. (mir liegen solche von 28 mill. Länge vor) verschwinden die angegebenen Unterschiede von Aegus acumi- natus Fbr. gröfstentheils. Die Mandibeln verlieren ihre Schlankheit, der mittlere Zahn wird verhältnifsmäfsig ebenso stark und die Punktirung auf den Zwischenräumen der Dorsalstreifen der Flügel- decken ist geschwunden. Nichtsdestoweniger ist der Käfer für eine gute Art zu halten, da, abgesehen von dem sehr erheblichen Gröfsenunterschiede bei den vollständig entwickelten Ex., doch noch erhebliche Unterschiede bleiben. Diese treten namentlich bei den kleineren, dem Aeg. acuminatus var. lunatus Weber entsprechenden Stücken hervor und bestehen, wie schon von Deyrolle hervorgehoben ist, in der stär- keren Rundung der Halsschildseiten und dem Vorhandensein einer deutlichen verworrenen Punktirung auf den Zwischenräumen der Dorsalstreifen der Flügeldecken, von denen bei Aeg. acuminatus mindestens der zweite, dritte, vierte und fünfte Zwischenraum, abgesehen von einigen Punkten an der Basis, glatt bleiben, sowie die breitere Abrundung der Flügeldecken am Ende. Grolse, völlig entwickelte Ex. möchten dagegen wohl nur durch die Grölse und die bei Aeg. philippinensis vorhandene stärkere Krümmung der Mandibeln unterschieden werden können, Uebrigens ist es auffallend, dafs in den Beschreibungen dieses Käfers und des Aeg. acuminatus überall nicht des Basalzabnes der erolischer Lucaniden. 227 Mandibeln gedacht wird. Nur in der Beschreibung des Lucanus lunatus Weber bei Fabrieius (die Weber’sche Beschreibung kann ich augenblicklich nicht nachsehen) ist seiner gedacht, indem die Mandibeln hier als basi interiore dente acuto instructae beschrieben werden. Dieser kräftige Zahn tritt allerdings bei geschlossenen Mandibeln nicht als solcher hervor, vielmehr seiner ganzen Länge nach mit dem unteren Rande in und dicht vor den Mund zurück und wird daher nicht leicht erkannt, läflst vielmehr die Basis der Mandibeln aufserordentlich breit erscheinen, so dals sie, wie Burmeister in der Gattungsbeschreibung sagt, beinahe zusammen- stolsen. Sind sie gespreitzt, so gewinnen dieselben dagegen ein ganz anderes Ansehn. Bei kleinen Stücken des Aeg. acuminatus (var. lunatus Weber) treten zwei, bei den grolsen Stücken nur schwach angedeutete, zahnartige Vorsprünge des dazwischen ausgebuchteten Clypeus in die unteren Zahnwinkel der Mandibeln hinein. Der von ihnen eingeschlossene Raum entspricht dabei nur etwa einem Fünftel der vorderen Kopfbreite. Dasselbe findet auch bei den entsprechenden kleinen Stücken des Aeg. philippinensis statt. Diese Beobachtung namentlich hat mich in dem folgenden kleinen Aegus von den Philippinen, den ich unter den mir seiner Zeit von Thorey in Hamburg zur Auswahl übersandten, vom Dr. Semper dort gesammelten Aegus-Stücken nur als ein un- gewöhnlich kleines Ex. des damals von Aeg. acuminatus noch nicht unterschiedenen Aeg. philippinensis zurückbebielt. Dasselbe gehört aber unzweifelhaft einer anderen Art an, die folgendermalsen diagnosirt werden kann: Aegus nitidicollis: Fusco-piceus, subtus atque in pedibus rufescens, punctulatus, nitidus; mandibulis falcatis, capiti longitudine aequalibus, basi intus dente reflezo, in medio supra carınula parum angulata instructis; clypeo emarginato, dentibus duobus remotis armato; capite prothoraceque nitidissimo, hoc praesertim in dorso disparse, punctatis; elytris quinquies punctato-striatis, in insterstitüs atque eztus seriatim, lateribus apicibusque rugoso-punctatis, in punctis striarum, ad latera et ad apicem densissime setis parvis squami- formibus fulvescentibus instructis. — Long. 14 mill. Der Kopf ist schmäler als der Vorderrücken, dieser nicht breiter als die Flügeldecken, der erstere vorn niedergedrückt und hier matt, der Clypeus tief ausgebuchtet und beiderseits mit einem ziemlich stark vorspringenden Zahne versehen. Der von diesen Zähnen eingeschlossene Raum nimmt fast ein Drittel der vorderen 15 * 228 G. Albers: Beiträge zur Kenntnifs Kopfbreite ein. Die Wangen hinter den Augen sind mit einem spitzen Höcker bewehrt. Der Brustschild ist an den Seiten ge- rundet. Die Hinterwinkel sind kaum erkennbar schräg abgestutzt. Die Flügeldecken sind nach hinten nicht verschmälert, hier viel- mehr gemeinsam abgerundet. Die Punktirung ist überall deutlich, aber fein und läfst den ganzen Käfer auf der Oberfläche bis auf den matten Vorderkopf glänzend erscheinen. Die Mittelschienen sind mit zwei deutlichen Dornen, die hinteren nur mit einem kleinen, kaum sichtbaren Spitzchen bewehrt. Von dem Aeg. malaccus Thoms., der ähnliche Mandibeln besitzt, unterscheidet der Käfer sich besonders durch stärkere Wölbung, mehr parallele Form, sowie durch die Stellung der Kopfrandzähne, welche bei jenem etwa die Hälfte der vorderen Kopfbreite zwischen sich haben, und durch die Backenhöcker. Aufserdem sind die Mittel- und Hinterschienen nach der Spitze zu weniger verbreitert und mit Dornen bewehrt, während sie bei jenem völlig unbewehrt sind. In der Abbildung des Dorcus rectangulus bei von Vollenhoven in der Tijdschrift voor Entom. Bd. IV, Tab.7, Fig. 7, welcher von Parry als grölsere Form zu Aeg. malaccus Thoms. gezogen wird, sind die Mittelschienen zwar mit einem Dorn dargestellt, jedoch kann ich denselben bei meinen kleineren Stücken nicht sehen. 7. Während sämmtliche Europäische Gattungen der Lucaniden durch mehrere Arten vertreten und Repräsentanten derselben, namentlich auch aus Nordamerika bekannt geworden sind, mit alleiniger Ausnahme der Gattung Aesalus, hat letztere bislang nur eine einzige Art, den bekannten Aesalus scurabaeoides Panzer, aufzuweisen gehabt. Die Mittheilung der Thatsache, dafs noch eine zweite Art in Mexico vorkommt, dürfte daher von grolsem Interesse und die Beschreibung derselben, wenngleich davon nur ein einziges Stück, ein Weibchen, welches noch dazu an den Fühlern beschädigt ist, vorliegt, wohl gerechtfertigt sein. Aesalus trogoides: Nigro-fuscus, supra parum coeruleo- metallice relucens , antennis tarsisque rufescentibus, subcylindricus, punctatissimus, supra parce fusco-setulosus, tibis anticis Iriden- tatis. — Long. 6 mil. Der Käfer ist etwas länglicher und daher cylindrischer als Aes. scarabaeoides. Die Punkte der Oberseite sind kleiner und zahlreicher. Der Kopf ist zwischen den Fühlern nicht beiderseits ezotischer Lucanıden. 229 ausgebuchtet, sondern nur gegen die Mitte zu schwach ausgeschweift, so dafs diese selbst als kleine, spitze Schneppe hervorragt. Die Fühlhörner, an welchen leider die Keulen verloren gegangen sind, sind wie bei Aesal. scarabaeoides gestaltet, jedoch deutlicher ge- knickt. Das Borstenkleid der Oberseite ist sparsamer und schwächer und nur an den Rändern mit blolsem Auge zu erkennen. Auf den sehr schwach angedeuteten Flügeldecken-Rippen sind die Borsten reihig geordnet, bilden jedoch nirgends Büschel. Der Prosternal- und der Mesosternal-Kiel sind wie bei Aesal. scarabaeoides gestaltet. Die Randkerbung des zweiten, dritten, vierten und fünften Hinter- leibsegments sind kräftiger, die Punkte auf den Segmenten, nament- lich dem dritten und vierten, einreihig geordnet, grols, ringförmig und nicht mit den Randkerbpunkten verbunden. Die Vorder- schienen sind ohne Sporen, mit drei spitzen Zähnen bewehrt, von denen der untere wie bei Aesal. scarabaeoides gestaltet ist, zwischen und über den Punkten glattrandig und mit einzeiligen, den Zähnen an Länge gleichkommenden zarten Borsten besetzt, die Mittel- schienen zweizähnig, die hinteren unbewehrt. Das einzige vorhandene Ex. wurde von dem weil. hiesigen Maschinen-Inspector Mühlenpfordt bei seiner früheren Anwesenheit als Bergwerks-Ingenieur in Mexico bei Oaxaca gesammelt. 8. Der von Gestro in der mehrerwähnten Enumerazione unter Nr. 26 beschriebene Eurycephalus intermedius Deyrolle in litt. kann nach der ausführlichen und sorgfältigen Beschreibung mit Abbildung in seinen gröfseren Stücken nicht wohl verkannt werden. Nur habe ich nach den mir vorliegenden 5 Stücken, 3 g' und 22, von der Insel Duke of York zu bemerken, dafs die Farbe namentlich auf der Oberseite fast ein reines Schwarz ist, indem dasselbe nur an der Spitze der Flügeldecken etwas abgebräunt ist. Als ein Mangel dürfte es jedoch erscheinen, dafs der Verfasser bei der Beschreibung die ihm unzweifelhaft bekannt gewordenen kleineren, sehr abweichenden und für sich allein nach der an- gegebenen Beschreibung mit einiger Sicherheit nicht zu erken- nenden Stücke nicht berücksichtigt hat. Meine drei Männchen mafsen inel. Mandibeln resp. 47 mill., 30 mill. und 20 mill. und möchten daher wohl die gröfsten, mitt- leren und kleineren Formen umfassen, welche nach Gestro zwischen 444 und ‚184 mill. schwanken. Während nun das grölste Stück völlig der Gestro’schen Be- schreibung und Abbildung entspricht, sind bei dem mittleren die 230 G.-Albers: Beiträge zur Kenntnis ezotischer Lucaniden. Mandibeln kaum so lang als der Kopf, gleichmäfsig gekrümmt, sehr spitz, ohne Zahn vor der Spitze und in der Mitte, aulser dem Basalzahne, mit zwei, zwischen diesem und der Spitze und von ihm und unter sich gleich weit entfernt stehenden Zähnchen be- wehrt. Der Clypeus springt nur noch wenig vor, ist gerade abgestutzt und ohne zahnartig vorspringende Ecken. Die Grube auf der Mitte seiner Oberfläche ist zu einem kleinen länglichen Grübchen geschwunden.. Bei dem kleinsten Stücke sind die nur 2 mill. langen Mandibeln ähnlich geformt, jedoch bis auf den über die Mitte hinaus vor- gerücktem Hauptzahn unbewehrt. Der Clypeus bis auf ein schmales Band zurückgezogen und ohne Spur des mittleren Eindrucks. Die Ausbuchtungen an den Seiten des Vorderrückens sind bei dem mittleren Stücke noch deutlich vorhanden; bei dem kleinsten ist aber nur noch der vordere zu erkennen. Der durch sie gebildete Zahn springt jedoch bei letzterem nicht mehr vor und ebensowenig der Hinterwinkel. . Die feine Granulirung auf Kopf, Vorderrücken und den Flügel- deckenseiten ist bei dem kleinsten Stücke völlig geschwunden, so dafs die ganze Oberfläche bis auf die dieht punktirten, doch eben- falls glänzenden Ränder den Weibchen an Spiegelglanz nichts nachgiebt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Ueber die Gattung Sphenophorus Schönh. Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. In den „Mittheilungen der Schweiz. entomol. Gesells. Vol. VI. Heft VII.“ (1882) publieirt Herr Dr. Stierlin eine Bestimmungs- tabelle der in Europa und dem Mittelmeerbecken vorkommenden Sphenophorus-Arten, welche Veranlassung gab, mein Sphenophorus- Material nach ihr zu revidiren. Da ich dabei gefunden habe, dafs die Deutung einiger von Herrn Dr. Stierlin aufgeführten Arten einer Richtigstellung bedarf, so sei mir gestattet, hierüber kurz zu referiren. Der Hauptsache nach ist die vorliegende Tabelle nach jener entworfen, welche Herr E. Allard, im Beiheft der Berliner Ent. Zeitschrift „Entomol. Reise nach dem südlichen Spanien (1870) p- 207°, geliefert hat. Es scheint mir, dafs dieselbe an Klarheit gewonnen hätte, würde mein geschätzter Herr College vermieden haben, die variable Sculptur des Halsschildes und die wenig ab- weichende Form und Länge desselben, sowie jene der Flügeldecken zu benutzen. Schon Allard hebt hervor, dafs die Individuen einer Art in der Form des Körpers, in der Färbung und Punktirung va- riiren. Die Verschiedenheit in der Punktirung soll nach demsel- ben eine sexuelle sein. Durch die vertiefte Hinterbrust der Männ- chen ist das Geschlecht einer Art übrigens leicht zu controlliren. Ich habe unter meinem Materiale verschiedene Stücke solcher Arten herausgefunden, welche eine entschieden glatte, gut begrenzte, häufig leicht gehobene Mittellinie besitzen, bei denen eine solche nicht vorkommen soll. Namentlich tritt diese reichlich bei SpA. abbreviatus Fbr. (non Stierl.) und mautilatus Laich. auf. Solche Stücke sind nach der Stierlin’schen Tabelle nicht sicher zu bestim- men. Bezüglich der Form des Halsschildes habe ich bemerkt, dafs dieser häufig bei demselben Geschlecht einer Art, namentlich in der Stärke seiner seitlichen Richtung abweicht; meist ist es schwach conisch, oft aber liegt die gröfste Breite im vorderen Drittel. Dafs die Länge desselben bei Sph. opacus, Ragusae und mutilatus die Breite nicht überragt, konnte ich nicht bestätigen. 232 E. Reitter: über Nach der Stierlin’schen Tabelle war ich geneigt, in Sph. ab- breviatus Stierl. (non Schönh.) grolse Ex. des mutilatus zu erken- nen. Dazu trug besonders der Umstand bei, als Herr Dr. Stierlin dem abbreviatus Borstenschüppchen zuschreibt, die der mutilatus immer mehr oder minder deutlich besitzt, während er dieselben dem letzteren mit Unrecht abspricht. Es giebt überhaupt keine Art, bei welcher diese Borstenschüpp- chen fehlen würden, selbst bei Sph. piceus, der nach allen Autoren sie nicht haben soll, sind sie vorhanden, aber so unendlich klein, dafs sie meist immer übersehen werden. Herr Dr. Stierlin, dem ich von meinen Beobachtungen kurze Mittheilung machte, war so freundlich mir die Typen seiner Sphe- nophoren einzusenden, wodurch ich in die Lage kam, meinen be- reits fertig gestellten kleinen Artikel vervollständigen und brauch- barer machen zu können. Eine Bestimmungstabelle der europäischen Arten im weiteren Sinne würde vielleicht in nachfolgender Weise entworfen werden können: I. Corpus punctatum, glabrum, punctis vix perspicue squamiferis. (Prothorax parce punctatus, linea media laevi vix elevata.) A. Elytra striata, striis dorsalibus indistinete punctatis, punctulis striarum striis vix latioribus, angustis. a. Rostro elongato, elytra interstitiis striarum distincte pa- rum denseque punctatis. Long. 14—15mill.. 1. Sph. piceus. b. Rostro sat elongato, elytris interstitiis striarum obsolete parceque punctatis. Long. 11—13 mill. 2. Sph. parumpunctatus. B. Elytra striata, striis fortiter, aequaliterque punctatis, punetis striarum striis duplo latioribus. a. Major; rostro elongato, prothorax subconicus, angulis ba- salibus subobtusis, elytra interstitiis striarum aequaliter obsolete parceque punctatis, punctis uni-, aut subbiseriatis. Long. 14 mill. (rostro exeluso) . . 3. Sph. striatopunctatus. b. Minor; rostro breviore, prothorax ovatus, angulis basalibus rotundatis, elytris interstitiis striarum parum inaequaliter subtiliter punetulatis. Long. ”—10 mill. . . 4. Sph. opacus. II. Corpus punetatum, opacum, punetis distinete squamiferis. A. Prothorax parce punctatus, linea dorsali laevi haud distincta, elytra striata, punctis striarum striis evidenter latioribus, in- terstitiis subtiliter punctatis . . 2... Sph. opacus var. die Gattung Sphenophorus. 233 B. Prothorax medioeriter punctatus, linea longitudinali in me- dio saepissime laevi; elytra striata, striis dorsalibus obso- lete punctatis, punctis striarum striis haud latioribus. An- tennarum clava parte basali cornea longitudine fere latiore. a. Major; supra squamulis punetorum magnis, valde distine- tis; rostro elongato. Long. 15—17 mill. 5. Sph. abbreviatus. b. Minor; supra squamulis punctorum parvulis, parum di- stinetis; rostro breviore. Fronte subtiliter foveolata. Long. 8$—10 mill. 6. Sph. mutilatus. Fronte haud foveolata. Species parvula . 7. Sph. pumilus. C. Prothorax inaequaliter punctatus, plaga longitudinali me- dia et areola utrinque laevi, ante scutellum obsolete im- pressum, impressione divergente confertim punctata. An- tennarum celava obconica, elongata. Rostro elongato. Ely- tra fortiter striata, striis distincte punctatis, punctis striarum striis parum latioribus. Intertitiis striarum dense aut subbiseriatim punctatis. Long. Bene. . > 20.2..8. Sph. meridionalıs. Interstitiis striarum A. PER ieh, subuniseriatim punetatis. Long. 7—8 mill. . . . . . . var. uniseriatus. 1. Sph. piceus Pall. Die bekannte grofse, im Süden Euro- pas vorkommende Art. Die Börstchenschuppen in den Punkten der Oberseite sind schwer zu sehen, sind aber stets vorhanden. Bei dem 5 ist, sowie bei allen mir bekannten Arten die Hinter- brust und der erste Bauchring in der Mitte vertieft und stark punk- tirt; bei dem 2 ist die Hinterbrust eben, der erste Bauchring schwach gewölbt und fein und spärlich punktirt. Auf ein stark glänzendes Individuum hat Allard die var. ni- tens aufgestellt. Sph. opacus Sierl. (non Schönh.) ist ein kleines Stück dieser Art, mit etwas spärlicher punktirten Zwischenräumen der Streifen auf den Filed. 2. Sph. parumpunctatus Schönh. Dem vorigen täuschend ähnlich, etwas kleiner, der Halsschild ist etwas feiner und spärli- licher punktirt, die Flügeldecken feiner gestreift und die Zwischen- räume viel spärlicher und erloschener punktirt. Der Rüssel ist deutlich kürzer als bei Sph. piceus. Meine Stücke stammen aus Südfrankreich und Griechenland. Kommt noch in Italien, Sicilien, in Algier etc. vor. 234 E. Reitter: über Q 3. Sph. striatopunctatus n. sp. Dem Sph. piceus in der dunklen Färbung, in Form und Grölse sehr ähnlich, der Halsschild ist ebenso spärlich und stark punktirt, der Rüssel kaum merklich kürzer. Er unterscheidet sich von dem letzteren durch seine starken Punkte in den Streifen der Flügeldecken und die sehr spärliche erloschene Punktirung der gleichen Zwischenräume. Die Punkte der Streifen sind durchaus gleich stark und doppelt breiter als die Streifen selbst, weshalb sie sofort auffallen. Ein 2 in der Haag- schen Sammlung aus Algier. 4. Sph. opacus Schönh. Zwischen Sph. parumpunctatus und mutilatus in der Mitte stehend; von dem ersteren durch kleineren Körper, kürzeren Rüssel mit eiförmigen Halsschild, von dem letz- teren, dem er in Form und Grölse ziemlich gleicht, durch spärlicher punktirten Halsschild, auf dem niemals eine gut abgegrenzte punkt- freie Mittellinie sich befindet, feinere Streifen der Flügeldecken, welche an der Basis stärker vertieft und mit grofsen Punkten besetzt sind, und durch viel längeren Rüssel abweichend. Ich besitze ein Ex. von Rom aus der Haag’schen Sammlung, das Herrn Allard bei Revision dieser Gattung vorgelegen hat. Sph. siculus Stierlin gehört zu dieser Art. Bei dem g' sind gewöhnlich die Borsten- schüppchen in den Punkten der Oberseite gut, bei dem 2 fast gar nicht wahrzunehmen. 5. Sph. abbreviatus Fabr. Fast noch gröfser als piceus, mit diesem sehr ähnlich aber viel matter; ausgezeichnet durch die sehr deutlichen Borstenschüppchen in den Punkten seiner Oberseite. Sph. Ragusae Stierl., von Sieilien ist auf grofse, stark ent- wickelte Ex. aufgestellt, bei welchen der Thorax vorn etwas breiter gebaut ist. Var. inuequalis Allard hat die Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken schwach gewölbt. Südeuropa, aber auch am Neusiedler See. 6. Sph. mutilatus Laich. Diese allgemein gekannte, häufige Art kommt in Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Norditalien, Frankreich, England etc. vor. Sph. helveticus Stierl. sind normale, Sph. mutilatus Stierl. die grölsten Stücke dieser Art. 7. Sph. pumilus Allard. Mir unbekannt. Der Autor ver- gleicht ihn mit mutilatus, von dem er sich durch gerundeteres Hals- schild, kürzere Flügeldecken, Mangel des Stirngrübchens und durch die Gattung Sphenophorus. 235 rostrothe Fühler (die Keule ausgenommen), Schienen und Fülse, endlich durch kleinere Körperform unterscheiden soll. Algier. 8. Sph. meridionalis Gyll. Dem Sph. mutilatus sehr ähnlich und nahe verwandt; ausgezeichnet durch die Sculptur des Hals- schildes, tiefere Streifen auf den Flügeldecken und bedeutend län- geren Rüssel. Das Halsschild ist unregelmäfsig punktirt, die Punkte vor dem Schildchen dichter zusammengedrängt, woselbst gleichzeitig die Wölbung des Halsschildes mehr niedergedrückt erscheint. Die Punktirung läfst eine länglich ovale Fläche in der Mitte der Scheibe und jederseits einen rundlichen, unbestimmten glatten Flecken frei. Die Zwischenräume sind dicht punktirt, annähernd zu 2 Reihen geordnet. Die Flügeldecken sind oft rostroth; überhaupt zeigt der Käfer die Neigung, eine rostrothe Färbung im Ganzen oder ein- zelner Theile anzunehmen. Meine Stücke stammen aus Frankreich. Sph. uniseriatus Stierl., der nach einem Stücke aus Sieilien beschrieben wurde, halte ich nur für eine Varietät von Sph. meri- dionalis. Ich besitze ein Stück aus Südfrankreich, welches auf die Beschreibung ganz gut zutrifft, nur hat es rostrothe Fühler, mit Ausnahme der Keule, und ebensolche Schienen und Tarsen. Die Färbungsverschiedenheit hat aber gerade bei dieser Art wenig zu sagen, und da das Stirngrübchen äufserst klein ist, so ist die Annahme nicht unwahrscheinlich, dafs auch der Sph. pumilus Allard hierher gehört. Dafür spricht weiter der Umstand, dafs ich unter 4 Stück des Sph. meridionalis eines besitze, bei dem das Stirn- grübcehen nicht mehr zu sehen ist. Mein Sph. uniseriatus ist etwas kleiner und schmaler gebaut als normale meridionalis; aus letzterem Grunde sind auch die Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken schmaler, und obgleich dicht punktirt erscheinend, haben sie nur eine Punktreihe, mit Ausnahme des zweiten von der Naht, auf welchen annähernd zwei stehen. Uebrigens zeigen auch die seitlichen Zwischenräume bei normalen Sph. meridionalis meist nur eine Punktreihe. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Revision der Alexia- Arten von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Die Bestimmungstabelle der Gattung Aleria Steph. (Verh. d. zool. bot. Gesellsch. 1879, p. 95) bedarf wegen den zahlreich zugetretenen Arten einer neuen Ergänzung und einer neuen theil- weisen Richtigstellung. Die Alezia- Arten haben einen geringeren Verbreitungs-Bezirk als man bisher angenommen hat und bei ihrer uniformen Seulptur und habituellen Aehnlichkeit darf es nicht auffallen, dafs man bisher die meisten Arten zusammenwarf und ihre speeifischen Ver- schiedenheiten nicht erkannte. Mit A. pilosella war ich geneigt, eine Art aus Südspanien zu identifieiren und habe dies in der Wiener Entomologischen Zeitung, 1882, p. 199, ausgesprochen. Eine neuere Untersuchung erwies aber, dafs beide Arten, wie dies aus den sehr verschiedenen Localitäten zu vermuthen stand, \specifisch zu trennen sind. Mein sehr reiches Material, auf welches die vorliegende kleine Arbeit basirt, stammt meist aus Mittel- und Osteuropa, und es ist als sicher anzunehmen, dafs der Westen Europas, namentlich West- Frankreich und Portugal noch einige besondere Arten aufzuweisen haben dürfte. Alle Arten haben rothgelbe Fühler und Beine; die Färbung derselben wird mithin sowohl in der Tabelle, als auch in den Diagnosen, nicht weiter erwähnt. | Bestimmungstabelle der Arten: I. Oberseite (unter einer Loupe betrachtet) unbehaart, kaum punktirt, glänzend. Schildehen nicht sichtbar. Schwarz bis rostgelb. Long. 1I—1.2mill. Ganz Europa . . 1. globosa. II. Oberseite deutlich behaart; Schildehen sehr klein, aber deutlich. A. Obers. mit kurzer und ziemlich anliegender Behaarung; die einzelnen Härchen überragen wenig einen Zwischenraum der Punkte auf den Flügeldecken. E. Reitter: Revision der. Alezia- Arten. 237 1” Punktirung der Flgd. sehr fein oder erloschen, am Grunde des Körpers hautartig retieulirt. a. Punkt. der Flgd. sehr fein und weitläufig, Behaarung sehr kurz, spärlich, anliegend. Kurz eiförmig, kastanienbraun, die Naht und Basis der Figd. heller rostroth. Long. 1.2 mill. As. min., Murciamım‘s.- JE „BiSie2ı pubescens. b. Punkt. sehr fän, aba lehren, fast erloschen; die Behaarung äulserst kurz, fast staubartig, anliegend. (Kaukasische, rothgelbe Arten.) Grölser, oval, rothgelb, stark gewölbt. Long. 1.5 mill. Central- u. Ostkaukasus, dann das Oaspische Gebiet 3. alutacea. Klein, fast halbkugelig, rostroth. Long. 1.2 mill. West- kaukasus, Elbrus, Swanetien . . . 2... 4. sublaevis. c. Punkt. sehr fein und ziemlich dicht, die Behaarung kurz, weniger fein, deutlicher als bei den vorigen Arten. (Eine Art aus Spanien.) Fast halbkugelig, braunschwarz. Long. 1.2 mill. Anda- lusien, Algeciras . . 220.20..9. meridionals. 1' Punkt. der Flgd. mehr hd ahindex stark, Oberseite am Grunde kaum hautartig reticulirt, Behaarung kurz, aber sehr deutlich. Käfer glänzend. 2” Filed. äufserst gedrängt punktirt, die Zwischenräume der Punkte sind kleiner als die Punkte selbst. Fast halbkugelig, kastanienbraun oder rostroth, Halssch. höchst fein, aber deutlich punktirt. Long. 1.3— 1.4 mill. Mährisch-Schlesische Bresciden, Carpathen, Transsylva- nische Alpen . . . “u 6. Carpathica. 2' Flgd. mäfsig dicht air, de Tumischerteäunte der Punkte grölser als die Punkte selbst. a. Flgd. ziemlich fein punktirt, Halssch. schwer sichtbar, weitläufig punktulirt. Fast halbkugelig, kastanienbraun mit hellerer Naht und Basis der Figd. Long. 1.5 mill. Kärnthner, Krainer undepBirolen Alpen 02 2 1. 0.0 0 2 ar n2105Q. b. Flgd. sehr stark punktirt. Grofs, Halssch. sehr fein, aber deutlich punktirt. Kurz oval, hoch gewölbt, schwarz. m 1.6— 1.7 mill. Sefnogarn; Serbienisssuz.gn: 2 an d., punctata. Kleiner, Halssch. kaum anktint, glatt und glänzend. Sehr kurz oval, stark gewölbt, braunschwarz, die Naht 238 E. Reitter: Revision und Basis der Flgd. gewöhnlich etwas heller. Long. 1.2 mill. Nieder-Oesterreich . . . 2... ...9. laevicolls. B. Oberseite lang, aufstehend behaart. Körper fast halbkugelig. 3" Flgd. stark und sehr deutlich punktirt. (Mitteleuropäische Arten.) a. Halssch. undeutlich, sehr fein und erloschen, Flgd. stark und mälsig dicht punktirt, Behaarung ziemlich lang. Kastanienbraun. nn 1.3— 1.4 mill. Kärnthen, Krain, Byzollis. ‚oiltade 22020..010. ,pihfera. Kastanienbraun, ein Bempins Haftlirchen, querer, halb- mondförmiger Flecken hinter der Mitte der Flgd. rost- gelb: il )% .... var. lunigera. b. Halssch. dicht rd seh Brei "Figd. äufserst dicht und stärker punktirt; Behaarung sehr lang. Kastanien- braun, manchmal mit hellem Thorax und hellerer Naht der Flgd. Long. 1.3—1.4 mill. Westungarn, Sieben- bürgen, Rumänien, Kleinasien . . . . . 11. pülosissima. 3 Filed. nur sehr fein punktirt. a. Halssch. nicht sichtbar oder höchst erloschen punktulirt. Schwärzlich braun, manchmal Kopf und Halssch. heller rostroth, lang, abstehend behaart. Long. 1.1— 1.2 mill. Kaukasus: Abastuman . . ...0.0...12. pülosella. Schwärzlich braun, manchmal Kopß Halssch., die Basis und Naht der Figd. rostroth, lang abstehend behaart. Kleinste Art. a kaum 1 mill. Sierra Nevada: Huejar . . i .. 13. nevadensis. Gelbroth, Behahiee nur niäfsie, en abstehöndl Long. 1.2—1.3 mill. Maskisches Gebirge (Surampals) 14. obsoleta. b. Halssch. fein, aber mindestens ebenso dicht und deutlich als die Flgd. punktirt. Braunschwarz, gleichmäfsig fein und dicht punktirt und nur mäfsig lang behaart. Long. 1.1.mill. | Sarijal '. „0. . . „Ninlduug dBmpunekcollis: Diagnosen der Arten: I. Oberseite nicht behaart. 1. A. globosa Sturm, Ins. II, p. 82, T.32 F.A. — Brevissime ovata, valde convexa, nitida, glabra, viz punctala, nigro-picea aut rufa, scutello inconspicuo. — Long. 1—1.2 mill. Durch die kahle, unpunktirte Oberseite von allen Arten ab- weichend und leicht kenntlich. Ueber ganz Europa verbreitet. der Alexia- Arten. 239 II. Oberseite sehr kurz behaart. 2. A. pubescens Frivaldszky, Termeszetrajzi Füzetek, 1881, p. 265. — Breviter ovata, nitida, castanea, alutacea, elytrorum sutura basique dilutioribus, prothorace viz-, elytris parce subtilissime punctulatis, pubescentia valde subtili, brevi, subdepressa, sparsim vestita. — Long. 1.2 mill. Der A. globosa ähnlich, aber sehr fein punktirt und spärlich, kurz anliegend behaart. Kleinasien (Olymp), Constantinopel. 3. A. alutacea n. sp. Breviter ovalis, conveza, mitidula, rufo-testacea, alutacea, pronoto vir-, elytris parum dense subtilissime obsoleteqgue punctulatis, fere laevibus, pube valde subtili, brevissima, depressa, minus dense vestita. — Long. 1.5 mill. Rothgelb, deutlich hautartig reticulirt, die Flgd. nur äulserst fein, fast erloschen punktirt und die Oberseite sehr kurz, fast staubartig, anliegend, mälsig dicht behaart. Im centralen und im östlichen Theile des Kaukasus, dann am kaspischen Meere einheimisch. 4. A. sublaevis n. sp. Brevissime ovalis, valde conveza, nitidula, subalutacea, ferruginea, pronoto viz-, elytris parum dense subtilissime obsoleteque punctulatis, fere laevibus, pube valde subtili, brevissima, subdepressa, minus dense vestita. — Long. 1.2 will. Der vorigen Art nahe verwandt, dunkler rostroth gefärbt, stets bedeutend kleiner und von kürzerer, fast kugeliger Körperform. Westkaukasus, Elbrus, Swanetien. 9. A. meridionalis n. sp. "Fere globosa, nigro-picea aut fusca, nitidula, subalutacea, pronoto obsoletissime, elytris subtilissime sat dense punctulatis, pube brevi, subdepressa, parum dense vestita. — Long. 1.2 mill. Der A. sublaevis in Gröfse und in der Körperform sehr ähn- lich, aber dunkler schwarzbraun gefärbt, etwäs deutlicher punktirt und namentlich durch etwas längere, deutlichere Behaarung ver- schieden. Andalusien, bei Algeciras von Herren Hans Simon und Korb gesiebt. 6. A. carpathica n. sp. Subglobosa, rufo-picea aut ferru- ginea, nitidula, viz alutacea, pronoto subtilissime denseque, elytris 240 E. Reitter: Revision confertissime, distincte subtiliterque punctatis, pube brevi, subdepressa, dense vestita. — Long. 1.3— 1.4 mill. Ausgezeichnet durch das fein punktirte Halssch. und die äulserst gedrängt und deutlich punktirten Flgd.; die letztere Eigenschaft unterscheidet diese Art auch leicht von der etwas grölseren nahe- stehenden A. pilosa. Ich habe diese Art bisher irrthümlich als A. pilosa versendet. Im ganzen Carpathenzuge sammt seinen Ausläufern in Mähren und Schlesien, dann in den Transsylvanischen Alpen, häufig. 7. A. pilosa Panzer, Faun. Germ. Tom. VII, p.3. — Subglobosa, piceo-castanea, elytrorum basi suturaque dilutioribus, nilida, vir alutacea, pronoto obsoletissime, elytris parce distincte subtilitergue punctatis, pube brevi, subdepressa, minus dense vestita. — Long. 1.5 mill. Von der A. punctata durch etwas kleineren Körper, hellere Färbung, von lZaevicollis durch grölsere Körperform, sichtbar punk- tulirtes Halssch. und von beiden durch viel feinere Punktirung der Flgd. abweichend. Von A. carpathica durch ihre Gröfse und die spärliche Punktirung und Behaarung sich entfernend. In den Oesterreichischen, Kärnthner, Krainer und Tyroler Alpen. 8. A. punctata Ritr., Deutsch. Ent. Zeitschr. 1878, p. 63. — Globoso-ovalis, piceo-nigra, nitida, vir alutacea, pronoto sub- tilissime, elytris fortiter, sat dense punctatis, pube brevi, subdepressa, minus dense vestita. — Long. 1.6— 1.7 mill. Durch ihre Gröfse und starke Punktirung der Flgd. recht aus- gezeichnet. Sie ist zunächst der A. pilosa verwandt, von der sie sich durch etwas längere, ovale Körperform, die stärkere Punktirung der Flgd. etc. unterscheidet. Im Banater Gebirge und in Serbien. 9. A. laevicollis n. sp. Globoso-subovalis, obscuro piceus, elytrorum basi suturaque dilutioribus, pronoto laevi, vix, elytris dense fortiter punctatis, pube brevi, subdepressa, minus dense vestila. — Long. 1.2 mill. Von A. punctata durch kleinere Körperform und glattes Halssch., von pilosa durch kleinere Gestalt und stärker, dichter punktirte Flgd. verschieden. In der Umgebung Wiens nicht selten. Wahrscheinlich hat Redtenbacher diese Art als A. pilosa beschrieben. der Aleria- Arten. 241 III. Oberseite lang, aufstehend behaart. 10. A. ptlifera Müller, Germ. Mag. Ent. IV, 1821, p. 207. — Subglobosa, obscure picea aut ferruginea, vir alutacea, nitidula, prothorace obsolete, elytris sat fortiter parum dense punctatis, pube longa, suberecta, dense vestita. — Long. 1.3 — 1.4 mill. Die Behaarung der Oberseite ist lang, aufgerichtet, aber geneigt, die Punktirung des Halssch. äufserst fein, schwer sichtbar, jene der Flgd. nur mäfsig dicht, aber stark. -Kärnthen, Krain, Tyrol, Croatien. Viele Ex. aus Tyrol zeigen auf der hinteren Hälfte der Flgd. einen gemeinschaftlichen, halbmondförmigen, ziemlich gut abge- grenzten Flecken. Ich siebte solche Stücke bei Bozen und Trient. Ich zeichne diese Varietät durch den Namen: lunigera aus. ll. A. pilosissima Frivaldszky, Termeszetrajzi Füzetek, 1831, p. 266. — Subglobosa, subnitida, vir alutacea, obscure picea, nonunquam prothorace elytrorum basi suturaque ferrugineis, pronoto subtilissime distincteque, elytris confertissime sat fortiter punctatis, pube lon- gissima, erecta, dense vestita.. — Long. 1.3—1.4 mill. Von den verwandten Arten durch die äufserst dichte Punktur der Flgd. und die lange, dichte, senkrecht emporstehende Behaarung leicht zu unterscheiden. Auch zeigt das Halssch. eine stets deut- liche, feine Punktirung, welche bei pilifera kaum angedeutet ist. Diese Art wurde nach Ex. aus Kleinasien beschrieben, sie kommt aber im Banat, in Siebenbürgen, Rumänien etc. häufig vor und ich habe sie bisber zum Theile als pilifera versendet. 12. A. pilosella Ritr. (hirtula Rttr. olim.), Deutsch. Ent. Zeitschr. 1876, p. 294. — Subglobosa, nitidula, vixr alutacea, obscure picea, nonunguam prothorace elytrorum basi suturaque ferrugineis, pronoto laevi, viz, elytris parce subtilissime punctulatis, pube longa, erecta, parce vestita. — Long. 1.1—1.2 mill. Der A. pilosissima verwandt, aber kleiner, die Behaarung weniger lang, die Punktirung sehr fein, auf dem Halssch. nicht sichtbar. Kaukasus: Abastuman, Sarijal, selten. Ich habe bisher unter diesen Namen auch Stücke der nachfolgenden 2 Arten versendet. 15. A. nevadensis n. sp. Parvula, subalutacea, nitidula, obscure castanea, capite, prothorace elytrorum basi suturaque Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 16 242 E. Reitter: Revision der Alexia- Arten. nonunguam ferrugineis, pronoto viz, elytris parce subtihssime punctu- latis, pube sat longa, suberecta, sat dense vesiita. — Long. vix 1 mill. Der A. pelosella ähnlich, aber kleiner, wie sie überhaupt die kleinste bekannte Art dieser Gattung ist; oben deutlicher hautartig genetzt und die mälsig lange, aufstehende, jedoch etwas geneigte Behaarung deutlich dichter. Sierra Nevada: Huejar. Col. v. Heyden. 14. A. obsoleta n. sp. Subglobosa, rufo-testacea, nitida, vir alutacea, pronoto laevi, viz, elytris parce subtilissime, fere obsolete punctulatis, pube minus longa, suberecta, sat dense vestita. — Long. 1.2— 1.3 mill. Von der vorigen Art durch helle Färbung, viel mehr erloschene, häufig schwer sichtbare Punktirung und durch viel kürzere, geneigte Behaarung verschieden. Die Behaarung ist länger als bei der ersten Gruppe und kürzer als bei der zweiten. Diese Art ist der A. alutacea täuschend ähnlich, hat aber eine doppelt längere Behaarung. Meskisches Gebirge: Surampals, selten. 15. A. puncticollis n. sp. Subglobosa, piceo-nigra, mitida, vir alutacea, pronoto elytrisgue aequaliter, dense, subtilissime punctatis, pube minus longa, suberecta, dense vestita.. — Long. 1almll Eine durch die zwar sehr feine, aber durchaus gleichmälsige Punktirung auf Halssch. und Flgd. ausgezeichnete Art. Bei allen anderen Arten ist das Halssch. entweder nicht, oder doch viel feiner als die Flgd. punktirt. Die Behaarung ist, wie bei obsoleta, etwas länger als bei den Arten der ersten Gruppe, jedoch viel kürzer als bei pelosella oder pilifera. Kaukasus: Sarijal, selten. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 11.] Die Orina-Arten der Schweiz von J. Weise. Herr Pfarrer Rätzer in Büren schickte mir kürzlich sein ansehnliches Sammlungs-Material zur Durchsicht, und ich bin da- durch in den Stand gesetzt, endlich ein ziemlich sicheres Urtheil über die Mehrzabl der in der Schweiz vorhandenen Orinen zu gewinnen. Die Arten, die zu Bemerkungen Anlals geben, sind folgende: 1. O. luctuosa Ol. Von der in den Ostalpen, im Banat und Siebenbürgen vorkommenden blau oder violett gefärbten Normal- form sah ich bisher kein Schweizer-Exemplar; es scheinen vielmehr nur (oder vorzugsweise?) die von Kraatz (Berl. Zeitschr. 1859, p. 290) ‘erwähnten Varietäten vorzukommen: a) smaragdina: Supra laete viridis, aurichalcea vel aurea (Simplon, Rätzer); 5) cuprina: Supra cupreo-brunnea, cuprea vel ignita (Monte Rosa, Thieme; St. Gotthard, Rätzer); c) tenebrosa: Supra saturate nigra. Die Benennung dieser Varietäten ist um so nöthiger, als die beiden ersteren in vielen Sammlungen bei viridis Duft., die letztere bei nigrina Suffr. untergebracht zu sein pflegen. Keine andere Orina hat einen so hohen, innen tief abgesetzten Seitenwulst des Halsschildes und der Fld., sowie ähnlich breite, nach hinten wenig und nur allmählig verschmälerte Epipleuren, wie die vorliegende. Zwischenräume der Punkte auf den Fld. geschuppt!). 1) Bei der Betrachtung der Fld. unter einer scharfen Loupe bemerkt man, dafs bei einigen Arten, z. B. bifrons, speciosissima ete., die dünne Farbenschicht, welche die schwarze Chitinmasse der Fld. überzieht, durchaus glatt, wie polirt ist; bei anderen, z. B. luctuosa, gloriosa und am deutlichsten bei viridis, wird die Farben- schicht durch fast kreisrunde Risse in regelmäfsige, dieht aneinander liegende Farbenschüppchen getheilt. Ich nenne die Zwischenräume der Punkte auf den Fld. im ersten Falle polirt (poltus), im andern geschuppt (alutaceus). Die von mir polirt genannten Zwischen- räume sind durchaus nicht immer glänzend, sondern sie sind oft durch einen duftartigen Ueberzug matt. 16,7 244 J. Weise: über 2. O.bifrons F. Weit verbreitet, besonders um den St. Gott- hardt und im Ober-Wallis (Val Ferrez, Gadmen, Obermatt, Simplon: Rätzer, Leuk: Thieme) zahlreich. Aufser den von Suffrian an- geführten oberseits messinggelben Stücken kommen eben so häufig kupferbraune, blaue, grünblaue und lebhaft grüne vor, die durch ihre feine und weitläufige (auf den Fld. doppelte) Punktirung und den starken Glanz sich leicht als bifrons erkennen lassen. Zu dieser Art gehört O0. monticola Duft. Zwischenräume der Punkte auf den Fld. polirt. 3. O0. decora Richter. Die in der Schweiz vorhandene Form aenescens Suffr. ist von viridis Duft. nur bei grolser Aufmerksamkeit durch den deutlicher abgesetzten Seitenwulst des Halssch., und die längere, bedeutend flachere Körpergestalt, sowie die nur selten ganz fehlende Längsbinde auf den Fld. zu unterscheiden. Mit der vorigen Art ist sie, wegen der deutlich geschuppten Zwischenräume der wenig glänzenden Fld., auf denen die mälsig starken Punkte durch Runzeln verbunden sind (oft der Länge nach), kaum zu verwechseln. Gadmenthal (Rätzer) in Tirol auf dem Kreuzjoch im Sarnthale, Jagdhausalpe im Thale Defereggen (Gredler). Hiervon findet sich in den österreichischen Alpen eine prächtige Varietät mit. breiter Längsbinde auf jeder Fld., deren extremste Stücke den Namen mirifica wohl verdienen. Bei denselben sind Kopf und Halssch. stark glänzend, lebhaft metallgrün oder die Scheibe des letzteren ist bläulich, der gröfste Theil jeder Fld. dagegen wird von einer matten, tief schwarzen Längsbinde eingenommen, welche nur einen mälsig breiten, glänzenden, messinggelben Saum an allen Rändern frei lälst. Die schwarze Scheibenbinde geht nach aufsen allmählig in schwarzblau und grün über. 4. 0. gloriosa F. Die Art kommt in 2 habituell sehr ab- weichenden Formen vor: a) gloriosa F. Suffr., mit schmalem, ziemlich parallelem Körper (cacaliae ähnlich) und speciosa Suffr. (aus den Alpen), wozu venusta und nigrina Suflr. als Farben- varietäten zu zählen sind, mit breitem, auch beim g' nach hinten merklich erweitertem Körper. Beide Formen sind nicht zu trennen, da die Bildung des Penis absolut dieselbe ist. Die wirkliche speciosa Panz. — polymorpha Kr. und alpestris Schummel habe ich aus der Schweiz noch nicht gesehen, ja ich halte es jetzt für wahrscheinlich, dafs sie den Alpen ganz fehlt. Sie wird vertreten durch eine, von mir seither noch zu gloriosa gestellte, aber ohne Widerrede verschiedene Art. Ich beziehe dieselbe auf: Orina- Arten der Schweiz. 245 0. pretiosa Suffr.: Ovalis, convexa, nitida, nigro-violacea, elytris viridi-coeruleis vel viridi- aureis, vitta media abbreviata ob- soleta instructis; articulo ultimo palporum mazillarıum lato, antennis articulis 2 primis apicem versus testaceis. Prothorace transverso, antice posticeque angustato, lateribus subrotundatis, callo laterali incrassato, sublaevi, postice impressione profunda grosse punctata terminato, disco convexo, minus dense punctato; elytris sat crebre fortiter punctatis interstitii politis. — Long. 9—11 mill. Mas: angustior, articulo primo tarsorum evidenter dilatato, segmento ultimo ventrali medio canaliculato. Var. a) variabilis: Supra nigro-violacea, subtus nigra vel corpore ommino nigro-violaceo. Var. 5) Tota viridi-aenea. Var. ce) balcanica: Elytris cupreo-aureis vel igmitis. Sowohl von der kürzeren und breiteren polymorpha Kr., als auch besonders von der gleich grolsen gloriosa F. Suffr. sehr schwer durch folgende Punkte zu unterscheiden: Das Halssch. ist stärker als bei den verwandten Arten gewölbt, deshalb vor dem Hinterrande deutlich quer niedergedrückt, der Seitenwulst ist höher, schärfer begrenzt, glatter, innen durch einen sehr tiefen, nach vorn flacheren, in der Mitte vollständig er- löschenden, fast furchenartigen Eindruck begrenzt, der mit sehr grofsen und tiefen Punkten besetzt ist. Vorn ist der Wulst nur durch eine weite, wenig deutliche, stark punktirte Vertiefung von der Scheibe geschieden. Die Punktirung der in den Zwischenräumen polirten Fld. hält etwa die Mitte zwischen der sehr weitläufig und grob, aber flach punktirten Thüringer polymorpha und der dicht und ziemlich fein punktirten gloriosa. Letztere ist gewöhnlich mit einer Längsbinde über jede Fld. versehen, die bei der vorliegenden Art nur ausnahmsweise auftritt. Der Penis ist nur dem der polymorpha ähnlich, aber bei gleicher Länge fast doppelt so breit, die Oeffnung doppelt so lang, ihr Oberrand nicht aufgebogen, die dreieckige Spitze gerade, nicht deutlich nach unten gekrümmt. Die Bildung des Halssch. und die Punktirung dieser Art stimmt so vollkommen mit den Angaben Suffrian’s über pretiosa, dass ich nicht zweifelhaft bin, die gleiche Art vor mir zu haben. Da jedoch Suffrian 1) nur Stücke mit Binden auf den Fld. beschreibt, 2) auch die Pyrenäen als Vaterland nennt, wo pretiosa entschieden fehlt, so glaube ich, dass er die Art zu weit begrenzt, indem er auch die oft stärker und weitläufiger punktirten Formen der gloriosa aus 246 J. Weise: über den Pyrenäen dazu gezogen hat. Hier kann nur ein Vergleich der Typen, den ich so bald es mir möglich ist, vornehmen will, volle Aufklärung bringen. Ich besals die Art in einzelnen Exemplaren aus den Bairischen Alpen (Allgau) und Krain, lernte sie aber erst kennen durch eine Reihe von Exemplaren die Hr. Merkl im Kodscha-Balkan ge- sammelt hat. 5. 0. superba Oliv. Im Val Ferrez, Gadmen, am Simplon (Rätzer), Mt. Rosa (Thieme), Mt. Baldo und im Vintschgau (Gredler) zahlreich. Die Unterscheidung von der durchaus ähnlich gebauten kräftigen Form der gloriosa ist schwierig, aber ich kann nach meinem jetzigen Materiale noch nicht die Zusammengehörigkeit beider zugeben. ©. gloriosa behält stets eine wenigstens angedeutete blaue Naht- und Scheibenbinde auf jeder Fld. 6. 0. vittigera Sufir. Eine der häufigeren Arten in der Südschweiz, besonders am Simplon (Rätzer, Stierlin), sehr flach, namentlich das Halsschild. Die eigenthümliche weitläufige und tiefe, innen feine, aulsen grobe, oft unregelmäfsig gereihte Punktirung macht das Thier in Verbindung mit den meist scharfen, schwarzen, fein blau eingesäumten Binden leicht kenntlich. Zwischenräume der Punkte auf den Fld. fein geschuppt. Unzweifelhaft sind kleine bindenlose Stücke von Duftschmid als bifrons beschrieben worden; denn wenn eine Orina mit 2 rothen Fühlergliedern in die Ver- wandtschaft des Melasoma aeneum gestellt werden darf (wie es Duftschmid faktisch thut), so ist es nur diese. Suffrian hat mit der Deutung von früher beschriebenen Arten oft Unglück gehabt, er stellt döfrons Duft., die „viel minder gewölbt“ als Melas. aeneum genannt wird, zur dicken viridis. 7. O0. viridis Duft. Die von Suffrian beschriebene goldgrüne und die feuerrothe Form ignita Comoll. sind vorherrschend, sie wurden von Hrn. Rätzer im Gadmenthale, in der sogenannten Kehle auf Alnus viridis gesammelt. An auffälligen Varietäten kommen noch vor: 1) Heeri Suffr. (Mon. 164) blau, mit grünen Fild. 2) splendens Suffr. (l. e.) bräunlich-kupferroth. 3) Zugubris: Tota violacea vel nigro-coerulea, elytris interdum saturate nigris, epipleuris saepissime viridi - aureis. Eine Längsbinde über die Fld. ist nie vorhanden. Zwischen- räume der Punkte auf den Fld. deutlich geschuppt. 8. 0. melancholica Heer. Diese ausgezeichnete Art liegt mir in 2 Weibchen vor, die Hr. Rätzer am Sustenpasse sammelte. Ich habe in dem Artikel über die Verschiedenheit des Forceps Orina- Arten der Schweiz. 247 der Orina-Arten (Kraatz, Monatsblätter 1880, p. 101) mein Be- fremden ausgesprochen, dafs Suffrian (Mon. 158) die hellrothen Stücke der vorliegenden Art, die er als Peirolerii beschreibt, mit alcyonea vergleicht. Nachdem ich nun die Art gesehen, muls ich ihm beistimmen. Die 2 sind fast noch schmaler als die g' von melanocephala Duft., und haben ein bis zum Seitenrande gleichmäfsig gewölbtes schmales Halssch., das bei der erwähnten ähnlichen Art viel breiter, vorn tiefer winkelig ausgeschnitten und über dem Seitenrande der Länge nach eingedrückt, mindestens deutlich nieder- gedrückt. ist. Die Heer’sche typische Form ist durchgängig kohl- schwarz, nur der Rücken des Hinterleibes (nicht der Fld., wie Kraatz, Berl. Zeitschr. 1859, p. 290 angiebt) ist roth; ähnlich sind auch die letzten Bauchsegmente und die Innenseite der Fld. gefärbt. Die Skulptur des Halssch. und der Fld. ist sehr grob, auf letzteren sind die Zwischenräume polirt. Die Synonymie beider Arten stellt sich so, dafs a) Peiroleriüi Suffr. (1851), ohne abgesetzten Seiten- rand, mit der melancholica Heer (1845), und 5) melanocephala Suffr., Peirolerii Bassi und wahrscheinlich auch die mir unbekannte commutata Suffr. (von Tröpolach in Kärnthen), wegen des ab- gesetzten Seitenrandes des Halssch. mit melanocephala Duft. zu- sammenfallen. | 9. O. monticola Duft. Ein Blick in Duftschmid’s Fauna genügt, um mit Bestimmtheit zu erkennen, dafs die darin be- schriebene monticola unmöglich mit der kleinen, gleichnamigen Suffrian’schen Art identisch sein kann. Gestalt, Gröfse, Punkti- rung etc. stimmen nicht mit den Angaben Suffrian’s überein, der Duftschmid gar nicht verglichen haben kann, weil er die Gröfsen- angabe Redtenbacher’s, die dem Duftschmid entlehnt ist, in einer Anmerkung (Mon. 150) bezweifelt. Ich nenne die monticola Suflr. frigida. Dieselbe ist nahe den Schneefeldern in den Central- Alpen nicht selten. Aufser der Normalfärbung: metallischgrün, bronce- grün oder blaugrün, sind kornblumenblaue und schwarze Varietäten nur sparsam vertreten. Eine Längsbinde über die Fld. fehlt. 6. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Bestimmungs-Tabelle der Orina- Arten!) von J. Weise. Die 2 ersten Fühlerglieder wenigstens an der Spitze roth . 2. Bühler durchaus, einfarbig, ı. . . .7. 0.000 Wem? Umschlag der Fld. breit. Seitenwulst des Halssch. breit, hochgewölbt, innen durch einen regelmälsigen, geraden und sehr tiefen Eindruck abgesetzt. Fld. olıne Längs- binden, mit einem gewölbten, besonders in der vorderen Hälfte durch einen tiefen Eindruck begrenzten Wulste über dem Seitenrande; Zwischenräume geschuppt. Long. 9—11.5mill. Alpen. . . 2... luctuosa Oliv. Umschlag der Fld. schmal. tet des Halseen flach. Eid. ohne merklichen 'Seitenwulst, 2 2 nr: Fld. überall grob darmartig gerunzelt. Seitenwulst des Halssch. der ganzen Länge nach breit abgesetzt, und sehr flach gedrückt. Fld. ohne Längsbinde, ihre Zwischen- räume polirt. er 7— 11 mill. Sudeten, Karpathen, Alpen "sa 5 . . . intricata Germ. Fld. wenigstens im inneren Drittel punktirt, nach aufsen zu oft gerunzelt. Der Längseindruck, welcher den Seiten- wulst des Halssch. absetzt, besteht aus 2 Theilen, der hintere ist tiefer als der vordere, beide sind durch eine mehr oder weniger deutliche Ge dicht vor der Mitte getrennt 5 4. Zwischenräume der a er ach Ela. all d. » » » ». » beschuppt 8. Fld. ai je 2 Längsbinden, die sich meist vor der Spitze vereinigen. Long. 8.5—11mill. Krain . . liturata Scop. Fld. höchstens mit einer verwaschenen ee 08 Die den Seitenwulst des Halssch. absetzenden 4 Eindrücke sehr flach. Long. 7— 10 mill. Schwarzwald, Thüringen, Sudeten, Karpathen . . . . . . alpestris Schummel. 1) Eine sichere Bestimmung ist nur mit Hilfe der Form des Penis möglich, 10. la, 12. 13. J. Weise: Bestimmungs- Tabelle der Orina- Arten. 249 Von denselben sind die hinteren tief und heben den Seiten- wulst#scharf!und\deutlichVrempor a 2 ne aa 7. Punktirung der Fld. doppelt, fein. Körper flach. Long. 8— 11 mill. Centralalpen . . enons. EB. Punktirung der Fld. einfach, ae Stärkl Körper gewölbt. Long. S— 11 mill. Bairische an Krain, Kodscha- Balkan'!.ı 2»; .» .. pretiosa Suffr. Halssch. fast lieh nase Wi: zum Seßentanab gewölbt, die 4 Eindrücke sehr flach. Long. 7— 10 mill. Central- alpene "2. 5 . . viridis Duft. Seitenwulst dee Elalsschl Kinten denilich emporgehoben . 9. Fld. dicht doppelt punktirt, nach aufsen gerunzelt mit drei meist deutlichen Doppelreihen von Punkten. Long. 8— 11 mill. Sudeten, Alpen . . . 2... decora Richter. Fld. einfach punktirt !) . . 2... ER ER AERE TILÜL Körper flach, einem Melasoma ahnlich Eindrücke des flachen, fast viereckigen Halssch. zahlreich und grob punktirt. Die weitläufigen starken Punkte der Fld. ge- wöhnlich unregelmäflsig gereiht. Fld. meist mit scharfer Naht- und Scheibenbinde. u 8S— 10 mill. Central- alpen . . . . vitligera Suffr. Körper Beeölbt ont ‚der ld. (ehe Spur von Reihen 11. Fld. mit je 2 rothen oder goldgelben Längsbinden, die sich meist vor der Spitze vereinigen. Long. 9—12 mill. Südlicher Abhang der Centralalpen . . . . superba Oliv. Fld. aufser der dunklen Naht, höchstens noch mit einer blauen .Längsbinde. Long. 9—13 mill. Alpen, Pyrenäen . . u ee ollonvos ah. Körper nicht elbich gefärbt, schwarz, Halssch. und Fld. roth, rothbraun oder pechbraun . . ls: Körper metallisch blau oder grün gefärbt, od rein 4schirar ohne rothe Beimischung . . . . Bello: Halssch. gleichmälsig bis zum Sertehranidel Sewälbe, oh Wulst. Körper sehr schlank. Long. $— 10 mill. Central- alpenua u .. .„. melancholica Heer. Halssch. mit dentlich EB eeeiztem Seitenwulste . . . . 14. 1) O. vittigera ete. haben zwar auch zwischen den Punkten hie und da einzelne Pünktchen, dieselben sind aber so fein, dafs sie nur bei stärkerer Vergröfserung sichtbar werden und auf den Total-Eindruck der Art gar keine Wirkung ausüben. 250 14. 15. 20. 21. J. Weise: Bestimmungs - Tabelle der Orina- Arten. Oberseite glänzend. Halssch. schmal, mit schwach ge- rundeten Seiten., Körperform der O. alpestris. Fld. mit mehr oder weniger breiter, gemeinschaftlicher schwarzer Nahtbinde. Long. 8$—10 mill. . Karpathen . plagiata Suffr. Oberseite ziemlich matt. Halssch. breit, mit stark ge- rundeten Seiten; Form des Seitenwulstes wie bei intricata 15. Körper breit, plump. Fld. fein und sehr dicht runzelig- punktirt, pechbraun, der Seitenrand und Umschlag roth. Long. 10—12 mill. Pyrenäen. . . . . Ludovicae Muls. Körper, besonders beim g' schlank. Fld. rotb, grob-gerun- zelt. Long. 9—11mill. Centralalpen . melanocephala Duft. . Halssch. gleichmälsig bis zum Seitenrande gewölbt . . 17. B mit abgesetztem Seitenwulste . . . . 2... 18. Fld. mit polirten Zwischenräumen. Long. 3 mill. Sudeten, Alpen „u .ı. . . virgulata Germ. Fld. mit ten Zwischen Long. 8S—9 mill. Pyrenäen .i2. 20... 'splendidula Fairm. Fld. mit Besehinpgcen Zesischenräunern Long. 6— 8.5 mill. Alpen ni: 1: len anne ellonglahansulir. Fld. mit polirten Zwiecheuriumeh; NEL spe AD Fld. mit einer kupfrig rothen Died ae sich um die Innenseite des Schulterhöckers herumbiegt und den Grund jeder Fld. erreicht. Diese Binde ist gewöhnlich beiderseits von einer doppelten Punktreihe begrenzt. Long. 6.5— 8 mill. Westalpen.. . . . 2... elegans Arrag. Fld. verworren punktirt, ohne oder mit einer beiderseits abgekürzten, meist blauen Längsbinde . . » » 2... 20. Fühler kurz, von den Gliedern 5 bis 8 jedes nur wenig länger als breit. Halssch. und Fld. punktirt. Long. 5—6.5 mill. Oentralalpen . . . .. frögeda Weise. Fühler schlank, Glied 5 bis 8 Side lae fast doppelt so lang alsabreitger a: 21. Körper verhaltnifemälsig schlanks Seitenignlet des Halesch, ganz oder theilweise grob punktirt. Punkte der Fld. durch scharfe Risse verbunden. Long. 8—11 mill. Gebirge Mitteleuropas . . . . .„ eacaliae Schrank. Körper meist kurz, nach, Hinten ea, Seitenwulst des Halssch. fast glatt. Fld. einfach punktirt, selten die Punkte durch schwache Risse verbunden. Long. 7—10 mill. Gebirge Mitteleuropas. . . . . . speciosissima Scop. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I1.] Bemerkungen über Chrysomeliden. 1. Orsodacna lineola var. croatica. Bei der Aufzählung der Varietäten von O. lineola (Ins. Deutschl. VI. 6) war mir die auf- fälligste Färbung, die der var. glabrata Panz. von cerasi auf den ersten Blick sehr ähnlich ist, nicht bekannt. Inzwischen sandte mir Hr. Dr. Eppelsheim von Kahr in Croatien gesammelte Exemplare, die sich kurz so charakterisiren lassen: Var. h) Nigro-cyanea, capite antice vel ommino, thorace pedibusque rufis aut rufo-testaceis. Die ganze Unterseite oder nur die Brust und die Flügeldecken sind bläulich-schwarz, Kopf nebst Fühlern, Halsschild, Beine und oft der Bauch roth oder rothgelb. 2. Crioceris macilenta var. d) Simoni: Elytris albidıs, vilta suturali punctisque 4 (1, 1, 1, 1) nigro-aeneis, pedibus albidıs, femoribus superne macula nigro-aenea. Diese prächtige Varietät entsteht dadurch, dafs sich die helle Längsbinde der Fld. bis zum Seitenrande ausdehnt. Von der Grund- farbe der Fld. (schwarz, mit lebhaftem goldigen Metallschimmer) bleibt nur eine Längsstrieme an der Naht übrig, welche genau die drei ersten Zwischenräume einnimmt, aber auf dem Abfalle der Fld. zur Spitze plötzlich bis auf den ersten Zwischenraum verengt ist; aufserdem ist sie noch in 4 Punkten bemerkbar, der erste, länglich, auf dem Schulterhöcker, der zweite, sehr klein, etwas nach hinten und aufsen von 1, 3 wiederum sehr klein, in der Mitte der Fld. auf dem 6. Punktstreifen, 4 klein, schräg, in der Mitte, am Anfange des Abfalles zur Spitze. Beine weils, Tarsen etwas gelblich, alle Schenkel mit einer kleinen schwarz- metallischen Makel auf dem Rücken. Zuweilen fliefst Punkt 1 u. 2 leicht zu- sammen, oder 3 fehlt gänzlich. Im Winter 18380 bei Carthagena von Hrn. Simon gesammelt, und mir von Hrn. Reitter mitgetheilt. 3. Hydrothassa hannoverana F. Das Kennzeichen dieser Art, welches sie auf den ersten Blick von marginella L. unterscheidet, ist bisher übersehen worden. Es besteht darin, dafs das siebente Fühlerglied oberseits in einen kurzen, dreieckigen Lappen verlängert ist, welcher sich auf das achte Fühlerglied legt. Noch bedeutender ist diese Erweiterung des siebenten Gliedes bei Prasocuris phel- 252 J. Weise: Bemerkungen landrit L., wo sie die Hälfte des achten Gliedes bedeckt, und mit blofsem Auge wahrgenommen werden kann, schwächer bei Pr. distineta Luc. Die Grundform der H. hannoverana F., mit der ranunculi Herbst identisch ist, hat eine ganze Längsbinde über jede Fld., Thomson, der diese Gruppe nur flüchtig bearbeitet hat, nimmt dafür die seltene, bindenlose Form an, die in der Färbung marginella täuschend ähnlich ist. Die Varietäten, von Hrn. Letzner in dem Bericht über die Thätigkeit der Ent. Section, Breslau 1875. p. 177 auf's Genaueste zusammengestellt, lassen sich so übersehen: Var. a) potentillae Herbst: Längsbinde unterbrochen; aa) einmal in der Mitte. Letzn. Var. h. bb) mehrmals. Letzn. Var.d. und e. Var. b) calthae Weise: Längsbinde abgekürzt. aa) vorn. Letzn. Var.‘ —= hannoveriana Hbst. Arch. 4.54. bb) hinten. Letzn. Var. c. cc) vorn und hinten. Letzn. Var. g. Var. c) germanica Weise (hannoverana Thoms.). Die Längs- binde fehlt ganz. Letzn. Var. k. Die Varietäten b und e wurden in letzter Zeit in besonders scharf gezeichneten Exemplaren häufiger bei Cöslin von Hrn. Lüllwitz gefangen. Derselbe fand die Thiere Anfang Mai auf Wiesen unmittelbar an den Ostseedünen in den Blüthen von Caltha palustris, und zwar im Verhältnisse von 2 zu 1 zur Stammform. Dicht bei Cöslin, etwa 2 Meilen landeinwärts, waren die Varietäten bedeutend seltener; bei Berlin, wo die Art besonders zahlreich vom Eise abgelesen werden kann, gelingt es nur zufällig, Stücke mit unter- brochener oder abgekürzter Binde aufzufinden. 4. Prasocuris phellandrii L. var. a) sit Weise: Vitta media elytrorum interrupta aut abbreviata. Var. b) cicutae Weise: Vitta media elytr. deficiente. Die sich verschmälernde Längsbinde der Fld. ist gewöhnlich weniger scharf begrenzt, als bei hannoverana, daher fällt auch ihr theilweises Fehlen weniger in die Augen. Sie ist bei Var. a. meist in der Mitte unterbrochen oder auf der hinteren Hälfte abgekürzt, bei der sehr auffälligen Var. b. gänzlich verschwunden. 5. Stylosomus depilis Abeille (Ann. Fr. 1877. Bull. 49) ist von minutissimus Germ. und rugithoraz Abeille (l. e.) von ilieicola Germ. nicht specifisch verschieden. 6. Mniophila Wroblewskii Wankow. (Ann. Fr. 1880. Bull. 115) ist eine unbedeutende Skulptur- Varietät von muscorum, EN über Chrysomeliden. 253 _ bei welcher die äulserst feinen Punkte des Halssch. ganz erloschen, die Punktreihen der Fld. verworren sind. Sie findet sich natürlich überall unter muscorum; Kutschera beschreibt (Mon. 459) nur solche Stücke. Jeder, der sich ernstlich mit Chrysomeliden beschäftigt hat, würde auf so geringfügige Unterschiede kein Gewicht legen, da er weils, dafs die Skulptur sehr wandelbar ist. 7. Das noch nicht bekannte Männchen von Apteropeda globosa Ill. zeichnet sich vor dem Weibchen durch eine sehr abweichende Bildung der Hinterschienen aus. Die untere Kante derselben ist beim Weibchen einfach, fast geradlinig, mit feinen Börstehen besetzt, die Schiene also verkehrt kommaförmig, beim Männchen bildet die obere Hälfte der Schiene ein langgestrecktes Dreieck, die untere ein schmales Rechteck, indem der Unterrand von der Basis bis zur Mitte, wo er zahnförmig vorgezogen ist, sich geradlinig stark erweitert und hierauf gerade bis vor die Spitze hinläuft. Auf der hinteren Hälfte-ist er mit sehr feinen Doppel- zähnchen besetzt. 8. Chrysomela goettingensis var. polonica: Supra viridis, plus minusve coeruleo-micans, vel viridi- aurea. Die Anfänge dieser prächtigen Farbenvarietät finden sich auch bei uns nicht selten in Stücken, bei denen sich zu der schwärzlich violetten Farbe der Oberseite grün hinzugesellt, aber die gesättigt grünen, ja goldgrünen Exemplare sind bisher nur aus den Gegenden zwischen den Karpathen und dem Dnjepr gekommen. Jedenfalls hat das sehr in die Augen fallende Erkennungszeichen der Art, die gelbbraunen Tarsen, verhindert, dafs die lebhaft grüne Form noch nicht als Art beschrieben worden ist. Suffrian erwähnt sie unter y aus Podolien und von Kiew. Für die schwärzlich-erzfarbigen Stücke, die überall vorkommen, nimmt Westhof (Käf. Westph. 268) den Namen Sturmi auf. 9. Der Verbreitungsbezirk von Pachybrachys haliciensis er- streckt sich vom Banat aus östlich noch bis Konstantinopel, wo das Thier von Hrn. Merkl in einer sehr hellen Form gefangen wurde, die meiner Var. rufimanus zugerechnet werden muls. Bei den hell- sten Stücken sind die vollständig getrennten Makeln 3 und 5 ver- schwindend klein, die bintere Hälfte des Schildchens, sowie alle Beine gelb, nur eine Makel auf dem Rücken der Schenkel, die Spitze der Hinterschienen und die Hintertarsen schwärzlich. 10. Hr. Reitter sandte einen Colaphus aus Marocco, der mit pulchellus Luc. nahe verwandt ist, weshalb ich seiner Beschreibung zunächst die veränderte Diagnose des pulchellus voranstelle. 254 J. Weise: Notizen €. pulchellus Lue. (Expl. Alg. Ent. 517. t. 46. f. 4.): Breviter ovatus, subtus nigricans, supra viridi-cyanescens vel cyaneus, nitidus, capite fortiter punctato, clypeo linea transversa terminato, palpis antennisque sat crassis, his piceis, articulis 6 primis flavo-testaceis; prothorace sat fortiter punctato, lateribus modice rotundatis, angulis posticis subemarginatis; elytris fortiter punctatis, transversim sub- rugulosis, pedibus sat crassis, testaceis, femoribus viridibus vel aeneis. — Long. 5 mill. — Algier. s C. tenuipes: Elongato-ovatus, sublus niger, supra viridi-aeneus, interdum leviter cyaneo-micans, nitidus, capite fortiter punctato, clypeo linea transversa utrique fovea profunda instructa terminato, palpis antennisque gracilibus, his nigris, articulis 4 primis testaceis; prothorace fortiter punctato, lateribus fortius rotundatis, angulis posticis haud emarginatis; elytis transversim rugoso - punctatatis, pedibus gracilibus, testaceis, femoribus viridibus. — Long. 4 mill. — Marocco: Casablanca. Kleiner und bedeutend schlanker als pulchellus, stärker grün gefärbt, durch die dünnen Taster, Fühler und Beine von allen ver- wandten Arten sehr verschieden. Die Taster sind pechschwarz, an den Fühlern ist Glied 1—4 ganz oder wenigstens am Grunde rothgelb, das erste Glied, wie bei pulchellus oberseits oft schwärzlich. Die das Kopfschild absetzende Querlinie endet jederseits in einer tiefen Grube. Die Seiten des Halssch. sind stark gerundet, in den Hinterecken fehlt der kleine Ausschnitt hinter der Borstengrube des pulchellus ganz. Die Fld. viel stärker als bei pulchellus quer gerunzelt, dicht und stark punktirt, die Spitze schmal roth gesäumt. An den Beinen sind die Schenkel dunkelgrün, mit Ausnahme des Hüftgelenkes, die schmalen Schienen gelbbraun, die sehr schmalen Tarsen etwas angedunkelt. Vorderbrust zwischen den Hüften schmaler als bei pulchellus, der Länge nach vertieft. J. Weise. Notizen über Rüsselkäfer. Bei der Aufzählung der Rüsselkäfer für den Katalog mulsten mehrere Veränderungen vorgenommen werden, auf die ich hier kurz hinweisen möchte. 1. Schon Hochhuth macht darauf aufmerksam, dafs einige Ptochus- Arten freie, andere an der Basis verwachsene Klauen be- über Rüsselkäfer. 255 sitzen. Wenn nun auch nicht mit Redtenbacher (Faun. A. ed. 3. Il. 223 Anm.) aus dieser verschiedenen Klauenbildung auf ver- schiedene Gattungen geschlossen werden darf, so scheint es mir doch nöthig, beide Abtheilungen zu trennen. Für Peritelus i. sp. können die Arten mit unguiculis liberis verbleiben, zu denen Schönherr’s Typ. porcellus Stev. gehört, für die übrigen, mit unguiculis basi connatis und dem Typ. un Germ. schlage ich den Namen Argoptochus vor. 2. Aehnlich sondert sich, durch unguiculi dentati, Anthonomus varians Payk. wesentlich von den übrigen Arten der genannten Gattung ab, die ungwiculi mutici besitzen. Dieser Untergattung lege ich den Namen Anthomorphus bei. Zu Anthomorphus varians ist perforator Herbst (Col. VI. 143), den Gyllenhal, Zetterstedt etc. schon richtig anführen, mit dem Synonym ater Marsh. (Ent. Brit. 285) u. Redtb. (Faun. A. II. 310) als Varietät zu ziehen. Er ist einfarbig schwarz und von dem sehr ähnlichen rudi Herbst, durch den glänzenden Rüssel sofort zu unterscheiden. i 3. Mit Recht hat Suffrian den, durch Habitus und Lebensweise von den Cionus-Arten verschiedenen C. fraxini Deg., welcher nur eine Klaue an jedem Fufse besitzt, als Gattung Stereonychus ab- getrennt. Ebensowenig gehören zu Cionus die mit pulchellus Herbst verwandten Arten, deren Geilselglieder breit und kurz sind und deren Kehle flach ist, so dafs dieselbe weder einen Ausschnitt am Vorderrande der Vorderbrust, noch eine Aushöhlung derselben zur Einlagerung nöthig hat, wie bei den wirklichen Cionen. Ich trenne diese Gattungen so: 1) Prosternum ezcavatum, apice ezcisum. Antennae graciles 2. - N haud ezcavatum, apice integrum. Antennae sat vohdae . .0:%: ; 2.20. Platylaemus m. 2) Cozae anticae fere anfang. Tar si unguiculhis binis . Cionus. = - „ subdistantes. Tarsı unguiculi unico Stereonychus. 4. Die Phytobius- Arten mit gezähnten Klauen: 4-nodosus, granatus und 4-cornis Gyll. bilden die Untergattung Pachyrrhinus Kirby; dagegen ist Pelenomus Thoms., auf Ph. comari begründet, mit Phytobius identisch. 5. Dafs die Gattung Coeliodes ein Gemisch von heterogenen Formen ist, leuchtet schon bei flüchtiger Betrachtung ein. Wir finden jetzt darin rothe oder rothbraune Arten, bei denen der Hinterrand des Halssch. durchaus einfach und glatt ist (Gattung Coelides) und schwarze Arten, welche einen dicht gezähnelten Hinterrand des Halssch. besitzen. Von diesen scheidet zunächst 256 J. Weise: Notizen über Rüsselkäfer. die Gattung Coeliastes m. (Typ. lamit F.) aus, mit 6-gliederiger Geilsel (die übrigen besitzen eine 7-gliederige),. Bei C. epilobiv Payk. verflacht sich die Rüsselrinne allmählich nach hinten und endigt kurz vor dem Hinterrande der Hinterbrust (Gattung Cnemogonus Lecoute, Proceed. Amer. Phil. Soc. XV. 2691)), oder die Rinne vertieft sich nach hinten und wird von einem gebogenen, scharfen und hohen Rande vor der Mitte der Hinterbrust begrenzt. Von den hierher gehörigen Thieren haben einige Schienen, die einen deutlichen, mit Stachelborsten besetzten Ausschnitt vor der Spitze zeigen: Allodactylus m. (Typ. geranii Payk.), andere haben einfache Schienen. Im letzteren Falle wird die Rüsselrinne auf der Mittelbrust seitlich entweder nicht deutlich begrenzt, sondern breitet sich ganz flach vor den Mittelhüften aus (Gattung Cidnor- rhinus Thoms., Typ. 4-maeculatus L.), oder sie ist auf der Mittel- brust schmal und jederseits von einer hohen Leiste eingeschlossen: Stenocarus Thoms., Typ. cardız Herbst. 6. Seidlitz hat nach meiner Ueberzeugung Scleropterus und Rhytidosomus (Faun. balt. 445) ohne Grund vereinigt. Die erstere Gattung besitzt eine breite, auch auf der Mittelbrust tiefe Rüssel- rinne, einen kurzen Sporn am Ende der Schienen, Augen, die von den Lappen der Vorderbrust gänzlich bedeckt werden etc., Merk- male, die der letztgenannten fehlen. 7. Rhinoncus topiarius Germ. stelle ich nunmehr mit Seidlitz zu Marmoropus und bringe die Gattung in die nächste Verwandt- schaft mit Mononychus. 8. Orchestes Nliger (1804), schon früher von Schrank als Salius, von Clairville als Ahynchaenus gleichzeitig 1793 beschrieben (weshalb der bisherige Name in Geltung bleibt), theilt Thomson hauptsächlich nach der Zahnung der Schenkel und erst in zweiter Linie nach der verschiedenen Einfügungsstelle der Fühler in mehrere Untergattungen, welche, wenigstens nach der jetzigen Begründung nicht haltbar sind. Dagegen wurden die Arten mit. 7-gliederiger Geilsel (Tachyerges Schönh.) abgezweigt. 1) Ich kann die Proceedings augenblicklich nicht einsehen. Nach Bertkau (Bericht 1878. 228) soll Leconte angeben, dafs die (Brustgrube) Rüsselrinne bei Curculio epilobii Payk. nicht bis zum Metasternum reiche. Verhält sich dies wirklich so, so kennt Leconte gar nicht epilobüi. Ebenso ungenau ist seine Angabe, dafs die Schienen abgeplattet seien; sie besitzen vielmehr eine Rinne zum theilweisen Einlegen der Tarsen, die an den Vorderbeinen bis zur plötzlichen Verengung der Schienen nach oben reicht, an den 4 Hinterbeinen etwas kürzer ist. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie der Elateriden. Von Th. Beling, Forstmeister zu Seesen am Harz. (Fortsetzung.) Auf oder dicht neben diesen Warzen steht je ein langes feines blasses, steil abstehendes Wimperhaar. Das reichlicher als die übrigen Leibesglieder behaarte Afterglied ist öfter an seinem Ende etwas gebräunt und endet mit einem ganz kleinen braunen Stachel- spitzchen. Afterröhre kurz, abgestutzt kegelig, am Ende des ersten Drittheils des Gliedes von einem aus einer kielförmig erbabenen Doppellinie gebildeten Spitzbogen umgeben. Die kurzen Beine mit der Unterseite der Thoraxglieder gleich gefärbt; Hüften verhältnifs- mälsig lang, plump, nahe beisammen stehend, an der Aulsenseite mit zwei durch weiten Zwischenraum getrennten Reihen brauner Dornenzähnchen; zweites Beinglied kurz und dünn; drittes Glied länger als das zweite und erheblich breiter; viertes Glied von gleicher Länge mit dem dritten, aber schmaler, mit einer einfachen, ziemlich kräftigen, mälsig gebogenen Kralle endend. Das 2te, 3te und 4te Glied an der Innenseite mit braunen Borstenzähnchen und da- zwischen mit einzelnen langen hellen Haaren reihig besetzt. Die Larve ähnelt am meisten derjenigen von Agriotes pallidu- lus Ill., unterscheidet sich davon aber durch erheblichere Gröfse, gedrungenere Körperform, weniger intensiv gelbe Färbung und ein nicht so spitz kegeliges, etwas ausgebauchtes Afterglied. Puppe: bis 9 Mill. lang und 2.5 Mill. am Thorax breit, nach hinten hin kegelig verschmälert, gelblichweils oder auch blafsgelb. Thorax vierseitig, polsterförmig gewölbt, so lang als breit, mit sehr lang zapfenförmig ausgezogenen und abgestumpften Hinter- ecken. Am Ende einer jeden dieser zapfenförmigen Verlängerun- gen eine steil abstehende gebräunte Borste. In jeder Vorderecke des Halsschildes eine gleiche Borste und in der Mitte der Hinter- seite des Halsschildes zwei nahe beisammen stehende kürzere und Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIL. Heft II. 17 258 Th. Beling: Beitrag zur schwächere, mit ihren Spitzen nach vorn gerichtete Borsten. Hin- terleib neungliedrig, an der Basis etwas verschmälert, am vierten Gliede am breitesten und von da an nach hinten hin etwas ver- schmälert. Afterglied mit keilförmiger Endkante, an welcher je- derseits ein mälsig langer, nach hinten gerichteter, gebräunter Dor- nenzahn steht. Flügelscheiden bis Ende des 4ten, Fulsscheiden bis Ende des öten oder Anfang des 6ten Hinterleibsgliedes, Füh- lerscheiden über die Kniee des mittleren Beinpaares hinaus bis zur Mitte des ersten Hinterleibsgliedes reichend. Die Larven finden sich vorzugsweise im Walde in humoser Erde unter der Laub- und Nadeldecke des Bodens ete., zuweilen auch in faulen Stämmen und Stöcken oder unter der Rinde abge- storbener Bäume. Sie leben vorwiegend von vegetabilischen Sub- stanzen und haben sich schon mehrfach durch Ausnagen von Wald- sämereien und Beschädigen von Wurzeln und Wurzelknoten junger Holzpflänzchen in der Forstwirthschaft nachtheilig erwiesen. Die Verpuppung geschieht im Juli oder auch in manchen Jahren noch zu Anfang August. Der Käfer ist nach durchschnittlich dreiwöchiger Puppenruhe fertig, überwintert aber an seiner Geburtsstätte und kommt erst im folgenden Frühjahr zum Vorschein. Larve und Käfer sind hier sehr häufig. 8. Sericosomus brunneus L. Larve: bis 20 Mill. lang und bis 2 Mill. dick, stielrund, in Gestalt und Bewegung aalförmig, nach hinten hin etwas verdickt, an der Oberseite schwarzbraun, stark metallisch glänzend; Kopf und Thoraxglieder dunkeler, fast schwarz, Hinterleib heller, Bauch- seite schmutzig blafsbräunlich oder schmutzig braungelb. Kopf an der Oberseite gewölbt und nicht abgeplattet wie bei den meisten andern Elateriden-Larven, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn hin verschmälert mit mehreren grolsen flachen Gruben, von denen zwei in der Nähe des Vorderrandes und zwei unweit des Hinterrandes in einem mitunter fast gleich- seitigen Viereck oder Quadrat zu stehen pflegen, mit einzelnen langen dünnen, steil abstehenden Haaren besetzt. Fühler 3gliede- rig, sehr kurz, kegelig, gespitzt; erstes Glied dick und plump, 2tes kürzer und weit dünner, beide an ihrer Spitze hell, dtes ein ganz dünnes stielrandes Spitzchen. Mandibeln sehr klein, schwarzbraun, sichelförmig gebogen, spitz, innerhalb derselben der Vorderrand des Kopfschildes halbmondförmig ausgebuchtet und inmitten der Aus- buchtung ein kleines spitzes Zähnchen. Unterseite des Kopfes platt Metamorphose der Elateriden. 259 mit 4 tiefen Längsfurchen, von denen die beiden äulseren sich am Hinterende bogenförmig vereinigen, die beiden inneren genähert stehen und nicht ganz bis zu dem Bogen reichen, welchen die bei- den andern Längsfurchen am Hinterende bilden. Maxillen ein kurzer, dicker, glasheller Stamm mit je einem viergliederigen äus- seren und einem zweigliederigen inneren Taster an seinen Oben- ecken. Der 4gliederige äulsere Maxillartaster kegelförmig, die er- sten drei Glieder desselben an Dicke merklich, an Länge nur we- nig vom ersten bis zum dritten abnehmend, an der Spitze hell, weshalb diese Taster gleich den Fühlern weifs oder hell geringelt erscheinen. Viertes Glied des äulseren Maxillartasters kurz und dünn, kegelig. Der zweigliederige innere Maxillartaster nur etwa halb so lang als der viergliederige äufsere, das erste Glied dessel- ben kurz und dick, das zweite Glied erheblich dünner, kegelig gespitzt. Unterlippe vierseitig, nach oben hin erweitert und da- selbst breiter als lang, an jeder Obenecke mit einem zweigliederigen Taster, dessen erstes Glied dick, steilrund und an der Spitze hell, das zweite Glied fast ebenso lang, aber dünn und kegelig ist. Inmitten dieser beiden Taster ein kurzes kegeliges mit zwei kurzen steifen, nach vorn hin gespreizten oder divergirenden Haaren be- setztes Höckerchen. Prothorax nach vorn hin etwas verschmälert, äulserst fein quer gerieft und weitläuftig und seicht fein punktirt, so lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen, am Vorder- rande mit breitem und am Hinterrande mit schmalerem, nur etwa halb so breitem dicht längsnadelrissigem Saume. Meso- und Meta- thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, gleich dem Prothorax gerieft und punktirt, mit dicht längsnadelrissigen Hintersäumen. Beine kurz, Hüften plump und dick, die übrigen drei Glieder zu- sammengenommen kegelig, das folgende Glied immer merklich dünner als das vorhergehende, jedes Glied an der Innenseite mit ganz kleinen, in zwei Längenreihen geordneten braunen Borsten- zähnen und dazwischen mit einzelnen längeren Haaren besetzt; das letzte Glied mit einer schwarzbraunen, dünnen, wenig gebogenen _ Kralle endend. Die ersten acht Hinterleibsglieder von den vor- deren zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, gleich den Thoraxgliedern fein gerieft und punktirt mit längsnadelrissigen schmalen Hintersäumen, die sämmtlichen Rückenschienen an beiden Seiten mit einer tiefen Längenrinne. Afterglied fast so lang als die beiden vorhergehenden Hinterleibsglieder zusammengenommen, stielrund, nach hinten hin wenig kegelig verdünnt, plötzlich ab- gewölbt und an der ganz glatten Abwölbung ohne Enddorn oder 17* 260 Th. Beling: Beitrag zur Endgriffel, im hinteren Theile mit hellen feinen, langen, steil ab- stehenden Haaren dünn besetzt, dichter und gröber als die übrigen Hinterleibsglieder punktirt und in der Regel auch merklich heller gefärbt als jene. Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder zu beiden Seiten mit je zwei langen dünnen, steil abstebenden Haaren, welche zusammengenommen auf dem Rücken der ersten acht Hinterleibsglieder vier unvollständige Längenreihen von Haaren bilden, indem stets ein Theil der Haare, weil abgerieben oder aus sonstigem Grunde, zu fehlen pflegt. Die Seitenstigmen der ersten acht Hinterleibsglieder erscheinen als zwei kleine braune, neben einander stehende Punkte in rundlichen Gruben in den Vorder- ecken der Rückenschienen. Bauchseite der Hinterleibsglieder glatt glänzend, blasser und meist kürzer als die Obenseite sparsam behaart. Afterröhre kurz und nicht dick, der Basis des letzten Leibesgliedes nahe gerückt. Die Larve wird an ihrer aalartigen Form, der dunkelen Färbung, dem starken Glanze und dem para- boloidisch stumpf kegeligen, mit keinem Endstachel u.s. w. ver- sehenen, am Ende vielmehr ganz glatten Aftergliede, in welcher letztgedachten Beziehung sie der Larve von Ludius ferrugineus am nächsten steht, leicht und sicher erkannt. Die Larven leben im Walde an trockenen Stellen, auch wohl auf Wiesen in der Nähe des Waldes in Erde und wurden am öftersten unter den dichten Moospolstern des Dicranum scoparium von mir gefunden. Sie scheinen vorzugsweise von Mooswurzeln oder in Zersetzung begriffenen sonstigen Moostheilen zu leben, verpuppen sich im Juli oder Anfang August und liefern nach etwa dreiwöchiger Puppenruhe den bis zum nächsten Frühjahr an seiner Geburtsstätte verbleibenden Käfer. Das Insekt ist hier nicht häufig, einmal jedoch fand ich am 22. August frisch aus- gekommene Käfer in grölserer Anzahl nebst einer Puppe und einigen noch nicht vollständig erwachsenen Larven unter Dieranum- Polstern in einem jungen Bestande gemischten Laubholzes. 9. Ludius ferrugineus L. Larve: bis 45 Mill. lang, 4 Mill. dick, fast stielrund, etwas abgeplattet, glatt, sehr seicht querrunzelig, nicht punktirt, stark glasglänzend, mit sehr feiner, wenig ins Auge fallender heller Behaarung; braungelb, Kopf, Prothorax und die letzten Hinter- leibsringe dunkeler als der übrige Körper, röthlichbraun, die Oben- seite der Larve wenig blasser als die Unterseite. Der dunkel- rothbraune Kopf fast quadratisch. Die kleinen schwarzbraunen, Metamorphose der Elateriden. 261 etwas sichelförmig einwärts gebogenen Mandibeln an der Basis plump, an der Spitze stumpflich, an der Innenseite, etwas jenseit der Mitte, mit einem breiten kräftigen Hakenzahne. Fühler kurz, erstes Glied dick, stielrund, braun mit heller Spitze; zweites Glied halb so dick und etwas kürzer, an der Spitze gleichfalls hell; drittes Glied ein ganz dünnes, kurzes, cylindrisches Spitzchen. Maxillen ein dieker plumper Stamm mit einem castanienbraunen viergliederigen äulseren und einem gleich gefärbten zweigliederigen inneren Taster. Die beiden unteren Glieder des viergliederigen äulseren Maxillartasters ziemlich gleich lang, aber das unterste merklich dicker als das folgende; drittes Glied etwas länger und merklich dünner als das zweite Glied; viertes Glied stielrund, etwas kürzer und kaum halb so dick als das dritte Glied. Lippe nach oben hin erweitert, so breit als lang, an der Spitze gerundet und mit zwei zweigliederigen Tastern, deren stielrundes unteres Glied fast doppelt so lang und doppelt so dick als das gleichfalls stiel- runde zweite Glied ist. Letzteres ist ein wenig länger und so dick wie das vierte Glied des äufseren Maxillartasters. Die innere Lade, beziehungsweise die Innenseite des Maxillarstammes goldgelb bebürstet. Stirnkante inmitten der Mandibeln mit einem kurzen stumpfen Zahne. Prothorax so lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen, nach vorn hin etwas verschmälert. Die Hinterleibsglieder von den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, an Breite dagegen abnehmend, so dafs die Larve nach hinten hin schmaler wird. Zu jeder Seite der die Rückenmitte entlang ziehenden hellen feinen eingedrückten Rille am Vorderrande der ersten acht Hinterleibsglieder je zwei kurze neben einander stehende braune, mit den correspondirenden beiden Linien der anderen Seite nach hinten hin convergirende Schräglinien. Am Meso- und Metathorax zeigen sich solche Schräg- linien nur sehr undeutlich. Die sämmtlichen Thorax- und die ersten acht Hinterleibsglieder am Rücken mit einem durch eine dünne braune Querlinie abgegrenzten, sehr fein längsnadelrissigen schmalen Hintersaume und vor diesem Saume zu jeder Seite der Rückenmitte zwei kleine braune, weit von einander entfernte, zu- sammen in gerader Querlinie am Hintersaume stehende Punkte, von denen zuweilen auch einer fehlt, so dafs dann nur drei solcher Punkte in der Rückenschiene vorhanden sind. Die äufseren zwei dieser vier Rückenpunkte eines jeden Gliedes liegen mit den etwas grölseren, gleich gefärbten Seitenstigmen fast in gerader Linie die Leibesseiten entlang. Oberhalb eines jeden jener äufseren 262 Th. Beling: Beitrag zur Punkte beginnt eine schmale braune, nahezu bis zum Vorderrande des Gliedes ziehende gerade Linie. Afterglied von gleicher Länge mit dem vorhergehenden Gliede, nach hinten hin etwas verdünnt und plötzlich abgerundet, ohne Stachelspitze u. s. w., glatt, stark glänzend, mit sehr weitläuftig, am Ende des Gliedes aber dichter und zum Theil in regelmäfsigen Querreihen stehenden kleinen punkt- förmigen, haartragenden Grübehen. Diese durch Gröfse, glatte spiegelblanke Beschaffenheit und die kegelstumpfartige endstachel- lose Form des Aftergliedes, wodurch sie an die Larve von Seröcoso- mus brunneus erinnert, von anderen Gattungsverwandten sich unter- scheidende Larve fand ich einmal am 14. Juni innerhalb eines alten Buchenbestandes in faulem, einige Zeit vorher zur Erde ge- fallenen Buchen-Astholze. Leider kam dieselbe bei der versuchten Züchtung nicht zu weiterer Entwickelung; beim späteren Nachsehen fanden sich nur der von der Puppe abgestreifte Larvenbalg und statt der Puppe einige Regenwürmer in dem Züchtungsglase, welche letzteren die Puppe muthmalslich zerstört hatten. Eine zweite Larve fand ich im September 1881 im Walde an der Erde in von einer im Winter zuvor gefällten anbrüchigen Eiche herrührenden Moder- erde zugleich mit einer Larve von Melandrya caraboides. Dieselbe wurde mit zu Haus genommen und in einem Glase mit Nahrung von der Fundstelle unterhalten. Bei Untersuchung des Glasinhalts am 12. Mai 1882 zeigte sich die Larve in Verpuppung begriffen, es ging jedoch die, muthmalslich in Folge der Störung durch die fragliche Untersuchung, nur mangelhaft zur Ausbildung gekommene Puppe bald in Verderbnils über. Nach Perris’ Darlegung in seinen Larves de col&optöres in Annales de la societe linndenne de Lyon, Annde 1876, S. 168, leidet es kaum einen Zweifel, dafs die eben beschriebene Larve dem Ludius ferrugineus angehöre. Es ist daselbst von Perris dargelegt, dafs die von Schioedte in dessen später Erwähnung findenden Schrift de metamorphosi eleutherato- rum observationes gegebene Beschreibung der Larve von Ludius ferrugineus auf eine andere Larve zu beziehen sei. 10. Corymbites haematodes Fabr. Larve: bis 19 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, biconvex, aber stark abgeplattet, bandförmig, in der Mitte etwas erweitert, schmutzig gelbbraun, ins Röthliche, an der Obenseite mit schwärz- lich braunen breiten Querbändern. Kopf vierseitig, rothbraun, glänzend, fast doppelt so breit als lang. Fühler dreigliederig, kurz, erstes Glied lang und dick, cylindrisch, an der Spitze etwas Metamorphose der Elateriden. 263 keulenartig verdickt; zweites Glied kaum halb so lang und merklich dünner als das erste, an der Spitze gerundet; drittes Glied länger als das zweite, aber kürzer als das erste, sehr dünn, stielrund, dem zweiten Gliede nicht in der Spitzenmitte, sondern seitwärts aufgesetzt. Mandibeln kurz schwarzbraun, plump, breitbasig, etwas sichelförmig einwärts gebogen, an der Innenseite etwa in der Mitte mit einem kleinen Zahn. Stirnrand inmitten der Mandibeln mit einem verhältnilsmälsig grofsen stumpflichen Zahne, im Uebrigen goldgelb bürstenförmig dichthaarig. Die Obenseite des Kopfes im vorderen Theile mit zwei kurzen Längenfurchen und daueben jeder- seits mit einem grubenförmigen Längeneindrucke. Untenseite des Kopfes mit den gewöhnlichen vier Längenfurchen. Maxillen ein kurzer dieker Stamm mit einem viergliederigen äufseren und einem zweigliederigen sehr kurzen inneren Taster. Der viergliederige äufsere Taster stielrund, plump, kegelig; erstes Glied diek und kurz; zweites Glied etwas länger, aber merklich dünner; drittes Glied sehr kurz, wenig über halb so diek als das zweite; viertes Glied stumpflich kegelig, etwa halb so lang als das zweite Glied, aber in Vergleich mit den übrigen Tastergliedern sehr dünn. Der zweigliederige innere Maxillartaster kurz und dünn. Unterlippe kurz, vierseitig, an der Spitze erweitert mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied so lang als das zweite, aber weit dünner ist. Der nach vorn hin etwas verschmälerte Prothorax fast so lang als Meso- und Metathorax zusammengenommen, gleich dem Kopfe sehr fein, aber nicht dicht punktirt, am Vorderrande wie am Hinter- rande mit breitem längs nadelrissigen Saume. Meso- und Meta- thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, stärker und dichter als der Prothorax, namentlich in der vorderen Hälfte punktirt, am Hinterende breit längsnadelrissig gesäumt. Beine kurz, hell und mit der Untenseite des Thorax gleich gefärbt; Hüften dick, mit den Spitzen gegen einander geneigt, an der Aufsenseite mit kürzeren und längeren braunen Borstenzähnen meist reihig besetzt; die übrigen drei Beinglieder immer dünner, ‘an der Innenseite mit je zwei Reihen ähnlicher Borstenzähne und dazwischen mit einzelnen längeren Borstenhaaren besetzt; Endkralle einfach, mälsig gebogen, an der Basis hell, an der Spitze gebräunt. Die neun Hinterleibs- glieder allmählig an Länge und bis zum sechsten Gliede auch etwas an.Breite zunehmend, die folgenden aber wieder merklich schmaler werdend. Die ersten acht Hinterleibsglieder an der Obenseite in der Nähe des Vorderrandes mit feiner erhabener, an den Seiten umgebogener Querleiste, grob und dicht punktirt, am Hinterrande 264 Th. Beling: Beitrag zur sehr fein aber breit längsnadelrissig, Ein jedes der ersten acht Hinterleibsglieder ist gleich den Thoraxgliedern an der Obenseite im vorderen Theile dunkel, schwärzlichbraun, nach hinten hin aber verwaschen allmählig heller gefärbt, wodurch die Oberseite der Larve ein charakteristisches quergebändertes Ansehen bekommt. Afterglied fast so lang als die beiden vorhergehenden Leibesglieder zusammengenommen, etwa um ein Drittheil schmaler als das sechste Leibesglied, platt, am Grunde etwas eingeschnürt, an den Seiten gerundet und daselbst mit einem erhabenen dreizähnigen Rande. Von den drei Zähnen eines jeden der beiden Seitenränder ist in der Regel der vordere der kleinste, der letzte der gröfsere; beide Seitenränder enden in eine zweizähnige Spitze, deren beiden Zähne kräftig, stumpflich, ziemlich gleich grofs sind und etwas aufwärts gerichtet stehen. Die sämmtlichen eben gedachten Zähne auf den Seitenrändern des Aftergliedes sind an ihrer Spitze bald in grölserer, bald in geringerer Ausdehnung schwarzbraun gefärbt. Die um- randete Obenfläche des Aftergliedes zeigt zwei seichte, weit von einander entfernte, jenseit der Mitte des Gliedes durch einen Quer- eindruck mit einander verbundene Längsfurchen und dazwischen eine geringe polsterförmige unregelmälsig geriefte Wölbung. Der breite und tiefe Ausschnitt am Ende des Aftergliedes stiefelknecht- förmig, am Ende nur ganz wenig verengt und daselbst fast ebenso breit wie an der Basis. Afterröhre kurz, abgestumpft kegelig, von einer erhabenen, breiten, fein quer gerieften bogigen Hautleiste umgeben. Die Untenseite der Larve weit heller als die Obenseite, gleichmäfsig schmutzig bräunlichgelb mit callosen, nur ganz wenig dunkeler gefärbten Erhabenheiten. Meso- und Metathorax gleich den ersten acht Hinterleibsgliedern in der Nähe des Hinterrandes am Rücken jederseits mit einer abgebrochenen, nur etwa zur Hälfte . des Rückens hinanreichenden Querreihe ungleich langer, feiner, bräunlicher, steil abstehender Haare. Kopf an der Oben- und Untenseite und das Afterglied an der Untenseite mit gleichen Haaren in unregelmäfsiger Vertheilung ziemlich stark besetzt. Auch am Vorderrande des Prothorax befindet sich eine kurze Querreihe solcher Haare an beiden Seiten. An der röthlichgelbbraunen, schwärzlichbraun bandirten Fär- bung, der platten Körperform, dem stiefelknechtförmigen, fast gleich- weiten, an seiner Spitze nur wenig verengten Ausschnitte des After- gliedes und der starken Behaarung wird diese Larve erkannt. Puppe: bis 12 Mill. lang, 3.5 Mill. breit, platt, schmutzig gelblich, ins Bräunliche. Halsschild an den Seiten gerundet, in Metamorphose der Elateriden. 265 den Vorderecken und auf den zapfenförmig erweiterten Hinterecken mit den gewöhnlichen, in den oberen Theilen dunkel gefärbten dornenähnlichen Borsten. Der neungliederige Hinterleib nach hinten hin kegelig verschmälert, am Ende des keilförmig zusammenge- drückten Aftergliedes mit zwei langen, weilsen, braunspitzigen Dornenzähnen. Flügelscheiden bis Ende des fünften, Fufsscheiden bis Anfang des siebenten Hinterleibsgliedes reichend. Die Larven leben unter der Moosdecke des Bodens im Walde und auf nahe am Walde belegenen Wiesen und verpuppen sich im Juli bis Anfang August. Die noch nicht näher von mir beobachtete Dauer der Puppenruhe wird sich muthmalfslich über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen erstrecken. 11. Corymbites aeneicollis Olv. Larve: bis 30 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, linear, biconvex, mäfsig gewölbt, an der Obenseite schwarzbraun, stellenweise, namentlich an den Seiten und am Aftergliede, aber auch sonst eine rothbraune Färbung durchscheinend, stark firnifsartig glänzend, an der Untenseite intensiv röthlich- oder bräunlichgelb. Kopf im vorderen Theile, mitunter auch ganz, rothbraun, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn hin merklich verschmälert, oben und an den Seiten mit einzelnen steifen, braunen, steil abstehenden Haaren, namentlich in seiner vorderen Hälfte besetzt, sehr fein and undeutlich punktirt. Mandibeln klein, schwarz- braun oder auch rothbraun, an der sichelförmig gebogenen Spitze in der Regel schwarz, an der Innenseite unterhalb der Mitte mit einem starken gebogenen und mit seinem Stamme gleichfarbigen Zahne. Oberhalb der Basis der Mandibeln jederseits eine grofse, breite, kastanienbraune, lappenförmige, hornige Erweiterung, welche am Ende mit kurzen gelben, gleich langen Fransenhaaren dicht besetzt ist. Inmitten dieser beiden lappenförmigen Erweiterungen befinden sich ähnliche, aber längere und nicht so dicht stehende gelbe Bürstenhaare. Inmitten der Stirnkante ein schwarzbrauner, spitzer, ziemlich grofser Zabn. Fühler kurz, kegelig, dreigliederig, das erste Glied lang und dick, cylindrisch, an der Spitze etwas keulig erweitert; zweites Glied gleichfalls cylindrisch, aber dünner und halb so lang als das erste Glied; drittes Glied stielrund, ganz dünn, an der Basis der Innenseite mit einem kurzen dünnen, spitzen Nebengliede. Maxillen ein langer vierseitiger balkenförmiger Stamm mit je einem langen viergliederigen äulseren und einem kurzen zwei- gliederigen inneren Taster an der Spitze. Von den vier Gliedern 266 Th. Beling: Beitrag zur des äufseren Tasters ist das erste Glied lang und dick, stielrund; das zweite Glied etwas dünner und kürzer; das dritte Glied wenig über halb so lang als das zweite und alle drei Glieder sind an ihrer Spitze etwas keulig verdickt; das vierte Glied des äufseren Maxillartasters ist länger als das vorhergehende, aber nur etwa halb so dick, eiförmig, an der Spitze gerundet. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters sind unter sich von ziemlich gleicher Länge, walzenförmig, das zweite Glied ist aber erheblich dünner als das erste. Lippe kurz, vierseitig, nach oben hin bedeutend erweitert, an jeder Obenecke mit einem kurzen zweigliederigen Taster. Innerhalb dieser beiden Taster zwei steife braune, nach vorwärts gerichtete divergirende Haare auf oder neben einem kleinen gerundeten Höcker. Unterseite der Lippe mit langen steifen, braunen Borstenhaaren besetzt. Beine gelbbraun, Hüften plump und dick, mit den Spitzen gegeneinander geneigt, an der Aufsenseite mit braunen, theils längeren, theils kürzeren Stachel- oder Borstenzähnen reichlich und mehrentheils in regelmäflsigen Reihen besetzt; die übrigen drei Glieder an der Innenseite mit je zwei Reihen gleicher, mit einzelnen längeren Haaren untermischter Stachelzähne, namentlich gegen die Spitze hin besetzt. Die ein- fache Endkralle an der Spitze schwarzbraun, an der Basis heller, mälsig gebogen. Prothorax so lang als Meso- und Metathorax zu- sammengenommen, nach vorn hin etwas verschmälert, am Vorder- rande breit, am Hinterrande dagegen schmal und sehr seicht längs- nadelrissig gesäumt, an der Obenseite fein und sehr weitläuftig unregelmäfsig punktirt und ganz seicht und zart gerieft. Meso- und Metathorax am Hinterrande schmal längsnadelrissig gesäumt, etwas gröber und weniger dicht als der Prothorax punktirt. Von den neun Hinterleibsgliedern die ersten acht von den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, mit schmalen sehr fein längsnadelrissigen Hintersäumen, im vorderen Theile grob und unregelmälsig grubig punktirt und gerunzelt, dahinter glatt mit ganz vereinzelten kleineren Punkten, bei etwa ein Drittheil der Länge mit einem seichten grubigen Quereindrucke, in welchem an jeder Rückenseite vier bis fünf lange braune, steil abstehende Haare befindlich sind. Dieser Quereindruck im Uebrigen nebst dem dahinter belegenen, meist dunkeler gefärbten Theile der Rücken- schiene bis an den längsnadelrissigen Hintersaum sehr fein weit- läuftig punktirt. Untenseite der ersten acht Hinterleibsglieder ziemlich gleichförmig fein und mäfsig dicht punktirt. Die in grolsen grubenförmigen Eindrücken stehenden Seitenstigmen der Metamorphose der Elateriden. 267 ersten acht Hinterleibsglieder klein, oval, gelbbraun. Afterglied um die Hälfte länger als das vorhergehende Glied, nach hinten hin abgeschrägt und verschmälert, an den Seiten gerundet, mit scharfen erhabenen Seitenrändern und auf resp. an dem Seiten- rande jederseits mit drei kurzen spitzen Zähnen, von denen die vorderen beiden genähert stehen, der dritte aber in der Regel durch einen weiteren Zwischenraum von dem vorhergehenden ge- trennt ist. Der mittlere dieser drei Seitenzähne am Aftergliede ist in der Regel der gröfsere. An der Obenseite zeigt das After- glied innerhalb der Randeinrahmung ein elliptisches, mit seiner Längenachse in der Längenausdehnung des Körpers liegendes, etwas polsterförmig gewölbtes, grob und unregelmäfsig gerunzeltes und gerieftes, in der Mitte rundlich grubig eingedrücktes und in dem Eindrucke mit zwei parallelen Längenrillen versehenes Feld. Der Ausschnitt am Hinterende des Aftergliedes elliptisch gerundet, mit seiner Längenachse in der Längenachse des Gliedes liegend. Eine jede der diesen Aftergliedausschnitt einfassenden beiden schwanz- förmigen Verlängerungen zweizähnig, mit langem spitzen, aufwärts und dann nach vorn übergebogenen äufseren und weit kürzerem stumpflichen inneren Zahne; die beiden inneren Zähne mit ihren Spitzen gegen einander gerichtet und dergestalt nahe tretend, dafs der Aftergliedausschnitt am Hinterende nur um etwa ein Drittheil der grölsesten Ausschnittweite geöffnet ist. Afterröhre kurz und dick, abgestutzt kegelig, unterhalb der Mitte des an seiner Unten- seite mit langen steifen, braunen Haaren besetzten Aftergliedes, von einer bogigen breiten und ihrer Breite nach gerieften Horn- leiste umgeben. An ihrer schwarzbraunen Färbung, dem elliptischen Afterglied- ausschnitte, dessen gröfseste Ausdehnung in der Längenachse des Körpers liegt und an den diesen Ausschnitt einschliefsenden, mit zwei ungleich grofsen Zähnen versehenen schwanzförmigen Spitzen des Aftergliedes wird die Larve erkannt. Puppe: bis 18 Mill. lang und bis 5 Mill. am Thorax breit, gelblich, später bräunlichgelb, glatt, glänzend; der neungliederige Hinterleib nach hinten hin kegelig verschmälert, an seinem Ende mit zwei langen, an ihrer Spitze gebräunten Dornenzähnen. Thorax lang vierseitig, an den Seiten etwas gerundet, auf den beiden Vorderecken und auf den zapfenförmig erweiterten Hinterecken mit je einer mäfsig langen, an der Spitze gebräunten, dornen- förmigen Borste. Inmitten des Hinterrandes des Prothorax vor dem Schildchen statt der sonst gewöhnlich bei den Elateriden- 268 Th. Beling: Beitrag zur Puppen vorhandenen beiden Borsten nur zwei ganz kleine Höcker, welche mitunter auch fehlen. In den hiesigen Forsten giebt es zahlreiche, theils kleine, wenige Ar umfassende, theils grölsere, mit Jahrhunderte alten Erz- schlacken bedeckte oder durchsetzte Bodenstellen, welche aus früher Vorzeit herrühren, in der die Erze des Harzes noch nicht in ge- regelter Weise verhüttet, vielmehr in den noch sehr holzreichen Waldungen da ausgeschmolzen zu werden pflegten, wo es am reichlichsten passendes Brennmaterial gab. Diese, in der Regel eine ärmliche Vegetation von wenigen ganz bestimmten und sich immer wiederholenden Phanerogamen-Species, worüber ich anderen- orts Mittheilung gemacht habe, zeigenden, zuweilen in grolfser Ausdehnung von Moospolstern überzogenen Schlackenstellen, auf denen, indem sie in der Regel an einer Wasserrinne oder ganz in der Nähe einer solchen liegen, der Boden sich immer frisch zu erhalten pflegt, dienen verschiedenerlei Larven von Käfern und anderen Insekten zum Aufenthalt. Auf einer solchen Schlackenstelle von fünf bis sechs Ar Ausdehnung, innerhalb eines Buchenbestandes, fand ich seit dem Jahre 1375 die Larven des Corymbites aeneicollis alljährlich in bald mehr, bald minder reichlicher Anzahl, innerhalb der oberen Erdschicht. Aufserdem traf ich sie nur noch sehr ver- einzelt auf einigen anderen solchen Schlackenstellen im Laubholz- wie im Nadelholzwalde, an sonstigen Orten aber bislang überall nicht an. Die Verpuppung geschieht im Juli und zu Anfang August, die Puppenruhe dauert nahe an vier Wochen, selten darüber. 12. Corymbites pectinicornis L. Larve: 28 Mill. lang, 3 Mill. breit, linear, biconvex, ziemlich platt, schmutzig kastanienbraun mit schwärzlicher Deckung, an der Unterseite gleichmäfsig bräunlichgelb, stark glänzend. Kopf kurz, über doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, an der Obenfläche mit mehreren unregelmäfsigen grubenartigen Ein- drücken. Fühler braun, kurz, kegelig, erstes Glied verhältnils- mälsig sehr lang ceylindrisch; zweites Glied kaum halb so lang als das erste und nur etwa halb so dick, beide an den Spitzen heller; drittes Glied ein kurzes kegeliges Spitzchen mit einem ganz winzigen Nebengliedehen an der Innenseite. Mandibeln klein, schwarzbraun, an der Spitze mälsig sichelförmig einwärts gebogen. Stirnkante gelappt und goldgelb bebürstet wie bei der Larve von Corymb. aeneicollis, in der Mitte mit einem ganz kleinen, stumpf- lichen, unscheinbaren schwarzen Zahne. Maxillen ein langer Metamorphose der Elateriden. 269 balkenförmiger Stamm mit braunem viergliederigen äufseren und gleich -gefärbtem zweigliederigen inneren Taster; das erste Glied des viergliederigen äulseren Tasters lang, stielrund; das zweite Glied etwas kürzer und etwas dünner; das dritte Glied noch kürzer und dünner als das zweite, alle drei Glieder an der Spitze etwas ver- diekt; das vierte Glied ein kurzes kegeliges Spitzchen. Der innere zweigliederige Maxillartaster etwa halb so lang als der äulsere, die beiden Glieder desselben unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber das zweite Glied merklich dünner als das erste, kegelig. Lippe kurz und breit, an der Spitze stark erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied dick, stielrund und nach oben hin erweitert, das zweite Glied gleich lang, weit dünner und kegelig ist. Untenseite der Lippe mit zwei steifen, steil ab- stehenden divergirenden Haaren; inmitten der beiden Lippentaster zwei ganz kurze feine, mit den Tastern gleich lange, nach vorn hin divergirende Haare. Beine, Thorax und die ersten acht Hinter- leibsglieder wie bei den Larven von Corymb. aeneicollis und Corymb. aeruginosus, jedoch mit dem Unterschiede, dafs die Obenseite der ersten acht Hinterleibsglieder bei dieser Larve mehr punktirt und weniger stark und dichter gerunzelt ist, mithin glatter erscheint. Afterglied gelbbraun, wenig länger und etwas schmaler als das. vorhergehende Glied, oben abgeflacht und nach hinten hin ab- geschrägt, an den Seiten erhaben gerandet, am Seitenrande jeder- seits mit drei mehr oder minder starken zahnartigen Höckern und mit langen feinen braunen, steil abstehenden Haaren. Ausschnitt des Aftergliedes klein, lang elliptisch,: wie bei der Larve von Corymb. aeneicollis, von zwei zweizähnigen Schwanzspitzen ein- gerahmt, am Hinterende fast ganz geschlossen, oder bis höchstens ein Drittheil der Mittenbreite des Ausschnittes geöffnet. Von den beiden Zähnen der den Aftergliedausschnitt einrahmenden Schwanz- spitzen ist der äulsere nur ganz wenig oder kaum länger und stärker als der innere und mit seiner Spitze etwas aufwärts gebogen. Im Uebrigen das Afterglied an der ÖObenseite innerhalb der Rand- einrahmung etwas polsterförmig gewölbt, grob und unregelmäfsig gerunzelt und gerieft, in der Mitte rundlich grubig eingedrückt und in dem Eindrucke mit zwei undeutlichen parallelen Längen- rillen. Die Larve ähnelt sehr derjenigen des Corymb. aeneicollis, unter- scheidet sich aber von derselben dadurch, dafs bei ihr die beiden Zähne der den Aftergliedausschnitt einrahmenden Schwanzspitzen gleich grofs sind, während bei der Larve von Corymb. aeneicollis 270 Th. Beling: Beitrag zur der äulsere Schwanzspitzen-Zahn den inneren an Länge erheblich übertrifft. Drei kleine Larven fand ich am 16. Mai 1875 unter einer Wiesenhecke in Erde. Dieselben wurden in einem Glase mit Erde von der Fundstelle unterhalten, gingen aber bis zum Monat Mai des folgenden Jahres bis auf eine verloren. Der dann noch vor- handenen einen, erheblich gröfser gewordenen Larve wurden zwei entschaalte, in die Erde des Züchtungsglases gesteckte Haselnüsse zur Nahrung geboten, die Larve frafs jedoch nur ganz wenig von der einen Nufs, die im Glase verblieb und im Frühjahr 1877 ein kleines Bäumchen trieb. Die Untersuchung des Glasinhaltes ergab am 8. August 1877 eine Puppe und am 30. desselben Monats ein schön ausgebildetes, grofses Weibchen. Die Larve hatte demnach über zwei Jahre lang fast lediglich von humoser Erde gelebt. Eine andere ähnliche Larve fand ich am 24. August 1878 in dem Saume eines Buchenbestandes unter Moos, die Weiterzüchtung derselben gelang indessen nicht. Bei dem mir bislang nur zu Gebote gestandenen geringfügigen Untersuchungsmateriale mufs ich es noch zweifelhaft lassen, ob der vorhin angegebene Unter- schied in der Runzelung resp. Punktirung der Oberseite der ersten acht Hinterleibsglieder der Larven von Corymb. pectinicornis und aeruginosus constant und dergestalt charakteristisch sei, dals er zu sicherer Unterscheidung der in Rede stehenden beiden Larven dienen könne. 13. Corymbites aeruginosus Germ, Larve: bis 25 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, linear, nach hinten hin etwas verschmälert, biconvex, unten ziemlich platt, mit hochgewölbtem Rücken, bald heller, bald dunkeler schmutzig gelb- braun, bis schwärzbraun, an der Untenseite gleichmälsig gelbbraun, metallglänzend. Kopf rothbraun, im vordersten Theile schwarz- braun, vierseitig, platt, an den Seiten gerundet, nach vorn hin verschmälert, auf der Obenseite mit unregelmäfsigen grubigen Ein- drücken und mit einzelnen langen braunen, steil abstehenden Haaren besetzt. Fühler dreigliederig, sehr kurz und plump. Zu beiden Seiten des Kopfes vor und resp. unter den Fühlern ein kleiner schwarzbrauner Augenpunkt. Mandibeln verhältnilsmälsig kurz, schwarzbraun, breitbasig, an der scharfen Spitze etwas sichel- förmig einwärts gebogen, an der Innenseite etwas unterhalb der Mitte mit einem verhältnilsmälsig grolsen, breiten, schwarzspitzigen Zahne. Stirnkante mit goldgelben kurzen, nach vorn gerichteten Metamorphose der Elateriden. 271 Bürstenhaaren dicht besetzt, in der Mitte mit einem breitbasigen kurzen spitzen Zahne. Maxillen ein breiter plumper Stamm mit kegeligem viergliederigen äufseren und zweigliederigem inneren Taster. Lippe kurz, vierseitig, nach oben hin etwas erweitert, breiter als lang mit zwei zweigliederigen kurzen Tastern, deren erstes Glied eylindrisch dick, das zweite Glied weit dünner und auch kürzer, gleichfalls eylindrisch ist. Untenseite der Lippe mit einigen langen, steifen, schräg abstehenden Haaren besetzt. In- mitten der beiden Lippentaster ein gerundeter, mit zwei steifen, nach vorwärts gerichteten Haaren besetzter Höcker. Prothorax so lang als Meso- und Metathorax zusammengenommen, nach vorn hin etwas verschmälert, mit zerstreuten kleinen flachen Punkten, an jeder Seite sowohl in der Nähe des Vorderrandes wie des Hinterrandes mit einer kurzen Querreihe in seichten Gruben stehender langer, brauner, steil abstehender Haare besetzt. Vorder- und Hinterende des Prothorax mit einem schmalen längsnadel- rissigen, stark glänzenden Saume. Meso- und Metathorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, am Hinterende wie der Prothorax gesäumt und daselbst gleichfalls an jeder Seite mit einer kurzen Querreihe langer, steil abstehender Haare, zunächst des Vorder- randes ziemlich dieht mit ungleich grofsen Punkten besetzt. Beine goldgelb, kurz und plump, wie gewöhnlich mit kurzen schwarz- braunen Dornenzähnen in Reihen, vermischt mit einzelnen langen, dünnen, gelbbraunen Haaren an den letzten drei Gliedern, besetzt und in eine einfache, mälsig gebogene, stumpfliche, rothbraune Kralle endend. Die ersten acht Glieder des neunringeligen Hinter- leibes an Länge allmählig etwas zunehmend und in ähnlicher Weise behaart und am Hinterende gesäumt wie Meso- und Metathorax, in der Nähe des Vorderrandes und an den Seiten grob und dicht ungleichmälsig punktirt und gerunzelt, in der Nähe des Hinter- randes mit einem Querbande ziemlich dicht und bald mehr bald weniger regelmälsig reihig gestellter, unter sich ziemlich gleicher, kleiner Punkte. Afterglied fast noch halbmal so lang als das vor- hergehende Glied; an der Obenseite in der Regel merklich heller als die übrigen Hinterleibsglieder, bräunlichgelb oder schmutzig gelbbraun, an der Spitze rothbraun, platt gedrückt, nach hinten hin abgeschrägt, runzelig verunebnet, mit leistenartig erhabenen Seitenrändern und an jedem Seitenrande mit drei flachen gerun- deten höckerförmigen Zähnen, am Ende mit einem längsovalen, zuweilen fast kreisrunden, von zwei kurzen zweizähnigen schwanz- förmigen Spitzen eingefalsten, an seinem Hinterende nahezu ge- 272 Th. Beling: Beitrag zur schlossenen Ausschnitte. Die beiden Zähne der ebengedachten schwanzförmigen Spitzen, von denen die inneren gegeneinander gerichtet, die beiden äulseren aufwärts gekehrt sind, enden bald spitz, bald stumpflich. Untenseite des Aftergliedes mit langen, steil abstehenden, steifen, braunen Haaren und aulserdem an den Seiten mit höckerigen oder knotenförmigen Erhabenheiten besetzt. Afterröhre lang und dick, an der Spitze gekerbt riefig, von einem gerundeten leistenartigen Bogen umgeben. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht punktirt und gerunzelt, bei nicht starker Vergrölserung glatt erscheinend, gleich der Oberseite stark glänzend. Die Larve gleicht sehr derjenigen des Corymb. pectini- cornis, scheint sich von dieser aber durch gröbere Punktirung und stärkere Runzelung der Öbenseite des Hinterleibes zu unter- scheiden. Puppe: bis 19 Mill. lang und bis 5 Mill. breit, gelblich, glänzend. Halsschild vierseitig, länger als breit, an den Seiten gerundet, auf den Vorderecken und den in lange stumpfliche Zapfen ausgezogenen Hinterecken mit an der Spitze gebräunten dornen- förmigen Borsten, von denen die auf den Hinterecken stehenden kürzer als die auf den Vorderecken befindlichen zu sein pflegen. Hinterende des Halsschildes in der Mitte vor dem Schildchen mit zwei kurzen dünnen, nahe beisammen stehenden Dornenspitzen, welche mitunter sehr unscheinbar sind, zuweilen auch wohl fehlen. Hinterleib nach hinten hin kegelig verschmälert, an seinem keil- förmig zusammengedrückten Ende mit zwei weit von einander entfernt stehenden, an der Spitze gebräunten Dornenzähnen. Unter- seite des Aftergliedes mit zwei verwachsenen schmalen Längen- balken in der Mitte, deren jeder mit einer schrägen, etwas über das Ende des Aftergliedes hinausragenden Aufsenspitze endet. Flügelscheiden bis Ende des vierten, Fufsscheiden bis Mitte oder Ende des fünften Hinleibsgliedes reichend. Die Larven fand ich im Walde, vorzugsweise an sonnigen, trockenen Stellen unter Moosen, öfter gleichzeitig mit Larven von Corymbites aeneus und Limonius Bructeri. Die Verpuppung geschieht im Juli und zu Anfang August und die Puppenruhe erstreckt sich über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen. 14. Corymbites tesselatus L. Larve: bis 26 Mill. lang, 3 Mill. breit, biconvex, stark ge- wölbt, ziemlich gleich breit oder linear, lebhaft bräunlichgelb, stark glänzend; Kopf und Thoraxglieder, ingleichen die letzten Hinter- Metamorphose der Elaterıden. 275 leibsglieder an der Obenseite dunkeler gefärbt als die mittleren Leibesglieder, so dafs also die Färbung von beiden Leibesenden nach der Mitte hin an Intensität allmählig etwas abnimmt. Kopf rothbraun, platt, etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet, nahe hinter der Mitte am breitesten, nach vorn hin abgeschrägt und an der Oberseite mit ziemlich breiten und tiefen Längeneindrücken. Fühler dreigliederig, erstes Glied kurz und dick, nach oben hin etwas verschmälert und daselbst wasserhell; zweites Glied etwas länger, an der Aufsenseite unterhalb der Spitze etwas erweitert, braun; drittes Glied walzenförmig, etwas länger und dünner als das zweite Glied, mit einem dünnen, griffelförmigen, in einige kleine Hautzähne endenden Spitzchen besetzt. Hinter jedem Fühler ein kleiner, brauner Augenfleck. Mandibeln stark sichelförmig ge- bogen, schwarzbraun, an der Innenseite etwa in der Mitte mit einem starken, hakenförmigen Zahne. Vor der Stirn inmitten der Mandibeln ein langer, schmaler und spitzer Zahn. Maxillen ein kurzer, dicker, vierseitiger weilser Stamm mit einem viergliederigen äulseren und einem zweigliederigen inneren Taster. Der vier- gliederige Maxillartaster braun, glänzend; erstes Glied kurz und dick; zweites Glied etwas länger, aber merklich dünner als das erste Glied; drittes Glied kaum halb so lang als das zweite und dünner als dasselbe; viertes Glied abermals dünner als das gleich- lange dritte, nach oben hin etwas verdünnt. Die beiden Glieder des etwas niedriger angesetzten zweigliederigen Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber das erste Glied dicker, schwärzlich; das zweite Glied walzig, braun, an der Spitze mit langen, schmalen, gerade aufwärts gerichteten häutigen Zähnchen besetzt. Lippe vierseitig, nach oben hin stark erweitert, auf der Untenseite etwa in der Mitte mit zwei langen, abstehenden braunen Haaren, am Ende mit zwei zweigliederigen Tastern. -Das erste Glied der zweigliederigen Lippentaster walzig, dick; das zweite Glied etwas kürzer, kaum halb so dick, nach oben hin etwas ver- dünnt, am Ende gerundet und daselbst mit einem ganz kleinen Spitzchen besetzt. Innerhalb der beiden Lippentaster ein kurzer, breiter und dicker, oben gerundeter und daselbst mit zwei kurzen, steifen, nach vorwärts gerichteten, meist parallel stehenden Haaren besetzter Höcker. Untenseite des Kopfes mit den gewöhnlichen vier fast parallelen Längenfurchen, deren beiden äulseren sich am Hinterende bogenförmig vereinigen. Prothorax im vorderen Theile gelbbraun, gleich wie der Kopf nach hinten hin etwas blasser ge- färbt, der Vorderrand mit breitem, der Hinterrand mit schmalerem, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 15 274 Th. Beling: Beitrag zur längsnadelrissigen, hellen Saume, etwa so lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen. Letztere beiden unter sich von ziemlich gleicher Länge, mit ähnlichen, meist helleren, äulserst fein längsnadelrissigen Hintersäumen wie der Prothorax. Beine gedrungen, kräftig; Hüften kurz und dick, an der Vorderseite mit kurzen und einzelnen längeren, breitbasigen, braunen Borstenzähnen reihenweise dicht besetzt; die übrigen drei Glieder an der Innen- seite mit kurzen, steifen, braunen Borstenzähnen und einzelnen langen, gleichgefärbten Borstenhaaren in theils mehr, theils weniger vollständigen Reihen besetzt. Das sehr kurze Tarsenglied in eine lange, gebogene, spitze, braune Kralle endend. An der Basis der Vorderhüften eine braune, gebogene, nach vorwärts verlängerte Seitenlinie. Hinterleib neungliederig, die ersten acht Glieder mit sehr fein längsnadelrissigen Hintersäumen, bis zum fünften an Länge allmählig etwas zunehmend; die folgenden drei Glieder mit dem fünften von ziemlich gleicher Länge, vom siebenten an aber etwas schmaler werdend. Die ersten acht Hinterleibsglieder sammt den Thoraxgliedern an der stark glänzenden Obenseite nach ver- schiedenen Richtungen hin flach und äufserst fein gerieft resp. gerunzelt und undeutlich punktirt, fast glatt. Afterglied wenig länger als das vorletzte Hinterleibsglied, nach hinten hin ab- geschrägt und abgeplattet, inmitten der abgeplatteten Fläche mit einem Längeneindrucke und innerhalb dieses Eindruckes mit zwei kurzen parallelen, meist undeutlichen Längsstrichen. Jeder Seiten- rand des Aftergliedes mit drei sehr seichten, breitbasigen, stumpfen, höckerförmigen Zähnen besetzt, in eine zweizähnige Spitze aus- laufend. Die beiden Zähne der zwei schwanzförmigen Afterglied- spitzen sind von ziemlich gleicher Grölse, an ihrem Ende schwarz- braun, die inneren gegeneinander gebogen, die äulseren aber gerade aufwärts gerichtet. Der Aftergliedausschnitt ziemlich kreisrund, am Hinterende fast geschlossen, höchstens um ein Viertheil bis ein Drittheil des Mittendurchmessers geöffnet. Die Untenseite des Aftergliedes mit langen bräunlichen Wimperhaaren dünn besetzt und gleiche Wimperhaare stehen auch an der Obenseite der übrigen Leibesglieder in der gewöhnlichen Vertheilung, aber ziem- lich spärlich. Afterröhre kurz und dick, eylindrisch, in der Mitte der Untenseite des Aftergliedes, von einem gerundeten, leisten- förmigen Bogen umgeben. Die Stigmen an den Seiten der Hinter- leibsglieder klein, lebhaft braun, längs oval, in einer flachgrubigen, nach hinten hin das ganze Glied entlang sich fortsetzenden Ver- tiefung. Untenseite des Thorax und des Hinterleibes gelblichweils, Metamorphose der Elateriden. 275 des letzteren mit breiter, dunklerer Längenstrieme. An der Bauch- Seite der ersten acht Hinterleibsglieder jederseits vor dem Hinter- saume zwei Wimperhaare in Querreihe, während an der Obenseite jener Glieder unmittelbar vor dem Hintersaume jederseits eine Querreihe von drei sehr dünnen, langen, hellen Wimperhaaren befindlich ist. Die durch verhältnifsmälsig hohe Wölbung, starken Glanz und Grölse sich auszeichnende Larve wird an den drei sehr flachen, höckerförmigen Zähnen jeder Seite der Aftergliedrandung, zu- sammengenommen mit dem ziemlich kreisrunden, fast ganz ge- schlossenen Aftergliedausschnitte und den beiden gleich grolsen stumpflichen Zähnen der Aftergliedspitzen erkannt, resp. unter- scheidet sich dadurch von ähnlichen Larven anderer Elateriden. Puppe: bis 20 Mill. lang, 4.5 Mill. breit, schmutzig gelblich, stark glänzend. Halsschild vierseitig, breiter als lang, an den Seiten gerundet, bei etwa ein Drittheil der Länge von vorn ab gerechnet am breitesten, von da ab nach hinten hin etwas schmaler werdend, mit lang zapfenförmig ausgezogenen, etwas nach auswärts gerichteten Hinterecken. Von den wie bei anderen Elateriden- Puppen vorhandenen vier dornenförmigen Borsten des Halsschildes befindet sich eine an jeder Vorderecke und eine etwas schwächere, mit der Spitze bogig nach vorwärts gerichtete, auf dem Ende eines jeden der beiden Hinterrandzapfen. In der Mitte des Hinterrandes des Halsschildes zwei nahe beisammenstehende kurze, helle, bald mehr, bald weniger lang gespitzte Dornenzähne. Flügelscheiden bis Ende des dritten oder Anfang des vierten, Fulsscheiden bis Ende des vierten oder Anfang des fünften Hinterleibsgliedes reichend. Die Fühlerscheiden bei der weiblichen Puppe bis zum Ende der Hinterrandzapfen des Halsschildes, bei der männlichen Puppe um zwei bis drei Glieder darüber hinausragend. Afterglied mit zwei nahe beisammenstehenden dünnen, langen, an der Spitze gebräunten und divergirenden Dornenzähnen und unterhalb der- selben mit zwei vierseitigen, ganz nahe beisammenstehenden, an ihrer Spitze mit einem seitwärts gerichteten Zähnchen besetzten Plättchen. Die Puppe ähnelt in Färbung und Gestalt sehr derjenigen von Lacon murinus, ist aber mehrentheils etwas schmaler. Die Larven leben vorzugsweise in berasetem, frischen oder feuchten Boden, in Wiesen und auf Torfmooren, auch wohl an feuchten unbeschatteten Waldesstellen unter Moosen und verpuppen sich zu Ende Juli und Anfang August. Ich habe Larven in Erde von ihren Fundstellen, welche immer angemessen feucht erhalten to 276 Th. Beling: Beitrag zur wurde, ohne ihnen weitere Nahrung zu verabreichen, über zwei Jahre lang am Leben erhalten, ohne dafs sie jedoch merklich an Grölse zugenommen oder sich verpuppt hätten. 15. Corymbites affinis Germ. Larve: bis 20 Mill. lang, 2.5 Mill. breit, linear, an beiden Enden etwas verschmälert, biconvex, ziemlich stark abgeplattet, gelbbraun, stark glänzend. Kopf vierseitig, fast doppelt so breit als lang, mit mehreren grubenartigen Längeneindrücken. Fühler dreigliederig, kurz, kegelig; erstes Glied kurz und dick, an der Spitze keulig erweitert; zweites Glied länger als das erste, cylindrisch und nach oben hin wenig erweitert, an der Spitze der Innenseite mit einem kurzen, steifen, aufwärts gerichteten Haar; drittes Glied stielrund, dünn, von gleicher Länge mit dem zweiten, aber nicht ganz halb so dick, an der Spitze mit einigen ungleich langen, steifen Haaren besetzt, an der Spitze des zweiten Fühlergliedes neben dem dritten Gliede ein halb so langes paraboloidisch coni- sches Nebenglied. Mandibeln verhältnifsmäfsig klein, mäfsig sichel- förmig einwärts gebogen, an der Spitze schwarzbraun, inmitten derselben an der Stirnkante mit einem kurzen unbedeutenden Zahn und mit seidenglänzender goldgelber, bürstenartiger Behaarung. Maxillen an der Spitze mit einem viergliederigen dieken, langen und einem zweigliederigen kurzen Taster. Die ersten beiden Glieder des viergliederigen Maxillartasters cylindrisch und unter sich von ziemlich gleicher Länge und Dicke; drittes Glied kurz oval, erheblich dünner als das zweite Glied, an der Spitze der Aufsenseite wie der Innenseite mit je einem schräg abstehenden steifen Haar be- setzt; viertes Glied von gleicher Länge mit dem dritten, dünn, eylindrisch, an der abgestumpften Spitze mit einem Kranze sehr kleiner Zähnchen. Im Uebrigen ist der viergliederige Maxillar- taster braun und erscheint wegen der hellen Spitzen der drei ersten Glieder geringelt. Der zweigliederige innere Maxillartaster ist dünner und etwas über halb so lang als der viergliederige äulsere, die beiden Glieder desselben sind unter sich von ziemlich gleicher Länge. Lippe vierseitig, nach oben hin stark erweitert, kurz, mit zwei kurzen zweigliederigen Tastern,; das erste Glied dieser Taster dick, eylindrisch; das zweite Glied ebenso lang, aber weit dünner, kurz, kegelig, mit stumpfer Spitze. Prothorax vierseitig, fast quadratisch, etwas breiter als lang; Meso- und Metathorax zu- sammengenommen etwas länger als der Prothorax, letzterer am Vorderrande und alle drei Thoraxglieder am Hinterende mit sehr Metamorphose der Elateriden. 277 seicht längsnadelrissigem Saume. Die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht und fein, wenig in die Augen fallend gerunzelt und punktirt, mit schwach längs gerieften, schmalen, etwas heller gefärbten Hintersäumen. Afterglied ab- geplattet, resp. nach hinten hin abgeschrägt, an der Obenseite runzelig verunebnet, mit zwei seichten Längenrinnen, an den Seiten erhaben gerandet und auf dem Seitenrande jederseits mit drei ganz seichten höckerförmigen Zähnen, von denen der vor- derste der schwächere zu sein pflegt. Der Ausschnitt am Hinter- ende des Aftergliedes kurz, doppelt so breit als lang, nach hinten hin ganz wenig verengt, schräg von hinten betrachtet, an der Basis fast geradlinig erscheinend. Die beiden, den Afterglied- ausschnitt einrahmenden schwanzförmigen Spitzen kurz, breit, mit zwei verhältniflsmäfsig grolsen, in ein schwärzliches Spitzchen endenden Zähnen, ven denen der äulsere nur sehr wenig grölser als der innere ist. Die inneren Zähne der beiden Schwanzspitzen etwas gegen einander geneigt, die äulseren oder oberen beiden Zähne dagegen schräg aufwärts gerichtet. Jeder der beiden unteren Schwanzspitzen-Zähne an der Obenseite etwa in der Mitte und jeder der beiden oberen jener Zähne an der Untenseite gegen das Ende hin mit einem knotenartigen Höcker, neben welchem ein kurzes steifes Haar steht. Behaarung der Larve mälsig stark, gebräunt. Afterröhre kurz und dick, abgestumpft kegelig, der Basis des Gliedes ziemlich nahe gerückt, von einem leistenförmig erhabenen Bogen umgeben. Die Larve wird an dem hinten weit geöffneten, stiefelknecht- artigen Aftergliedausschnitte und den diesen Ausschnitt einrah- menden kurzen, dicken, mit zwei ziemlich gleich grofsen plumpen, knotigen Endzähnen versehenen Schwanzspitzen, in Verein mit ihrer Färbung und der schwachen Punktirung resp. Runzelung der Rückenschienen der Hinterleibsglieder erkannt und von der ähn- lichen Larve des Athous niger unterschieden. Puppe: 14 Mill. lang, 4 Mill. breit, gelblich weils. Halsschild vierseitig, mit lang ausgezogenen zapfenförmigen Hinterecken und auf jeder solchen Hinterecke mit einer kurzen gebräunten, steil abstehenden, dornenförmigen Borste besetzt. In jeder der beiden Vorderecken des Halsschildes eine lange starke, an der Spitze gebräunte dornenförmige Borste. Hinterende des Halsschildes mit einer Längenrille und zu jeder Seite dieser Rille in der Nähe des Hinterrandes mit einer langen, dünnen Borste. Hinterleib neun- gliederig, Flügelscheiden bis Ende des dritten, Fufsscheiden bis 278 Th. Beling: Beitrag zur Ende des fünften Hinterleibsgliedes reichend. Afterglied mit zwei seitwärts gespreizten, den Larvenbalg festhaltenden Dornenzähnen. Die Larve lebt in humoser Erde an trockenen Waldesstellen, auch wohl in faulen Stöcken, ist hier aber ziemlich selten und wurde erst in wenigen Exemplaren von mir gefunden. Die Zeit ihrer Verpuppung fällt in die zweite Hälfte des Monats Juli und in die erste Hälfte des Monats August. 16. Corymbites holosericeus Fabr. Larve: bis 17 mill. lang, 2.7 Mill. breit, biconvex, ziemlich stark abgeplattet, in der Mitte etwas erweitert, nach hinten hin mehr als am Kopfende verschmälert, an der Obenseite schwarzbraun, stark spiegelglänzend, mit helleren Leibeseinschnitten. Untenseite der Thorax- und der Hinterleibsglieder bräunlichgelb. Kopf vier- seitig, platt, viel breiter als lang, im vordersten castanienbraunen Theile mit unregelmäfsigen lachen Längenfurchen und Gruben, in der breiteren hinteren Hälfte dunkel schwarzbraun, fein und weit- läuftig punktirt, auf der Untenseite heller und daselbst an den Seiten schwärzlichbraun, in der Mitte gelbbraun, mit den gewöhnlichen vier tiefen Längenfurchen, deren äufseren beiden sich in der Nähe des Hinterrandes bogig vereinigen. Vorderrand des Kopfschildes mit langen gelben Wimperhaaren bürstenförmig besetzt und mit drei Zähnen, deren mittlerer spitzer und dunkler gefärbt als die seitwärts stehenden beiden ist. Die Behaarung des Kopfes fein, bräunlich- gelb, steil abstehend. Mandibeln schwarz mit mälsig sichelförmig gebogener Spitze und einem kleinen Hakenzahne etwa in der Mitte der Innenseite. Fühler dreigliederig, erstes Glied dick, an der Spitze glashell; zweites Glied gelbbraun, cylindrisch, an der etwas er- weiterten Spitze mit einem kleinen knospenförmigen seitlichen Aus- wuchse; drittes Glied weit kürzer und dünner als das zweite, an der Spitze mit mehreren — in der Regel fünf — ungleich langen haarförmigen Dornen endend. Maxillen ein balkenförmiger grolser Stamm mit einem viergliederigen äulseren und einem zweigliederigen inneren Taster an der Spitze. Die drei ersten Glieder des äulseren Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber das folgende immer merklich dünner als das vorhergehende; das dritte Glied an der Obenseite mit zwei steifen, schräg abstehenden Haaren besetzt; das letzte Glied weit dünner als das vorletzte, abgestumpft conisch, an der gerundeten Spitze dicht zähnig gekörnelt. Der zweigliederige innere Maxillartaster etwa halb so lang als der äufsere, die beiden Glieder desselben unter sich von ziemlich Metamorphose der Elateriden. 279 gleicher Länge, das zweite aber etwas dünner als das erste, an der Spitze mit zwei bräunlichen, nach vorwärts gerichteten Haaren besetzt. Lippe vierseitig, kurz, breit, nach oben erweitert mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied eben so lang, aber weit dünner als das eylindrische zweite ist. Innerhalb der beiden Lippen- taster zwei steife, nach vorn gerichtete, nahe beisammenstehende Haare. Untenseite der Lippe mit einzelnen, theils längeren, theils kürzeren bräunlichgelben Haaren besetzt. Prothorax vierseitig, vorn von der Breite des Kopfes, nach hinten hin etwas erweitert, am Vorderende sowohl, wie am Hinterende mit einem schmalen, sehr fein längsnadelrissigen Saume. Meso- und Metathorax kürzer als der Prothorax, beide unter sieh von ziemlich gleicher Länge, mit sehr fein längsnadelrissigen Hinterrandsäumen wie der Prothorax. Die Obenseite der Thoraxglieder im vorderen Theile fein und dicht punktirt, ein jedes dieser Glieder hinter der Mitte nahe vor dem nadelrissigen Hinterrandsaume mit einer am Rücken durch breiten Zwischenraum unterbrochenen und deshalb nur an den Seiten auf- tretenden Querreihe langer bräunlichgelber, steifer, steil abstehender Borstenhaare. Beine kurz und kräftig, hell; die langen und dicken Hüften an der Auflsenseite mit einer Längenreihe schwarzbrauner ‚dichtstehender Borstenzähne, die übrigen drei Glieder unter sich von ziemlich gleicher Länge, an der Innenseite mit je zwei nach oben hin etwas divergirenden Reihen ähnlicher Borstenzähne, zwischen denen nach der Spitze der Glieder hin einzelne längere Haare . befindlich. Die einfachen, wenig gebogenen Krallen schwarzbraun. Die ersten acht Abschnitte des neungliederigen Hinterleibes von den vorderen zu den hinteren allmählig an Länge etwas zunehmend, gleich den Thoraxabschnitten am Hinterende mit einem blasseren, sehr fein längsnadelrissigen Saume, an der Obenseite im vorderen Theile ziemlich fein und dieht punktirt, hinter dem Vorderrande eines jeden Gliedes eine scharf leistenartig erhabene, abwärts ziehende, am Seitenrande des Gliedes bogenförmig nach hinten sich wendende und bis etwa zur Längenmitte des Gliedes reichende Linie. Afterglied etwas breiter als lang, an beiden Seiten gerundet, an der Obenseite von vorn nach hinten abgeschrägt, runzelig flach- grubig, mit leistenförmig erhabenen Seitenrändern und jederseits mit drei ganz kleinen seichten, höckerförmigen Zähnen, von denen der letzte der kräftigste ist. Der Ausschnitt am Hinterende des Aftergliedes stiefelknechtförmig, nach hinten hin nur sehr wenig — etwa den sechsten Theil des Breitendurchmessers — verengt, wenig länger als breit, an der Basis gerundet, von zwei kräftigen schwanz- 280 Th. Beling: Beitrag zur förmigen Spitzen eingeschlossen, deren jede in zwei braunrothe oder castanienbraune Zähne ausläuft, von denen der untere wenig schlanker und länger als der aufwärts gerichtete obere ist. Seiten- rand und die Unterseite des Aftergliedes mit vereinzelten langen bräunlichen, steil abstehenden Wimperhaaren besetzt. Die Rücken- seite der ersten acht Hinterleibsglieder in ähnlicher Weise behaart wie die Obenseite der Thoraxglieder. Untenseite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr fein und weitläuftig punktirt, am Hinterende sehr fein längsnadelrissig gesäumt und daselbst mit je einer in der Mitte breit unterbrochenen Querreihe weitläuftig gestellter feiner, steifer, brauner, meist ungleich langer Haare; aufserdem auch in der Nähe des Vorderrandes auf der Untenseite eines jeden jener Hinterleibsglieder einige wenige kurze Haare in Querreihe. Seiten- stigmen blals, wenig in die Augen fallend. Afterröhre in der gewöhn- lichen Weise von bogenförmiger, doppelleistiger Erhöhung umgeben. Die Larve steht in Färbung und Gestalt der Larve von Corymbites aeruginosus nahe, ist aber im Verhältnifs zur Länge etwas breiter, auch mehr abgeplattet und unterscheidet sich von derselben im Uebrigen sogleich durch den am Hinterende weit ge- öffneten Aftergliedausschnitt und die sehr seichte Runzelung, resp. weit minder grobe und dichte Punktirung der Rückenschilder der ersten acht Hinterleibsglieder. Puppe: 10 Mill. lang, 3 mill. breit, milchweifs. Halsschild länger als breit, vierseitig, an den Seiten in der Mitte schwach gerundet erweitert. Die Vorderecken, sowie die zapfenförmig aus- gezogenen Hinterecken des Halsschildes mit je einer langen, an der dünnen Spitze gebräunten dornenförmigen Borste. In der Mitte des Hinterrandes des Halsschildes zwei ziemlich nahe beisammen- stehende dünne, lange Borsten. Der kegelige Hinterleib an der Spitze in zwei diekbasige, mit ihren gebräunten Spitzen stark divergirende, mäfsig lange Dornen auslaufend, an deren unterer Basis je ein kleines zahnartiges helles Spitzchen befindlich. Unterer Hinterrand des letzten Hinterleibsgliedes mit zwei länglichen, vier- seitigen verwachsenen Plättchen, deren jedes ein kurzes dickes, seitwärts resp. auswärts gerichtetes Spitzchen trägt. Flügelscheiden bis Anfang, Fufsscheiden bis Ende des vierten Hinterleibsgliedes reichend, Fühlerscheiden länger als der Halsschild. Die wenigen Larven, welche bislang in meine Hände gelangten, fand ich sämmtlich unter der Rinde von in Zersetzung begriffenen Stöcken der gemeinen Kiefer (Pinus silvestris L.)'im Walde. Nach Schiödte sollen die Larven in Wiesen leben. i Metamorphose der Elateriden. 231 Die Verwandlung der Larven geschieht zu Ende Juli und Anfang August. Aus einer am 17. August unter der Rinde eines Kiefernstockes aufgefundenen Puppe ging schon am un Tage der Käfer hervor. 17. Corymbites aeneus L. Larve: bis 23 Mill. lang, 3.5 mill. breit, biconvex, ziemlich stark gewölbt, fast linear oder nur ganz wenig in der Mitte er- weitert, blafs bräunlichgelb oder rostgelblich, an den Leibesenden in der Regel etwas dunkeler als in der Mitte gefärbt, an der Bauch- seite wenig heller und etwas trüber als an der Obenseite, stark glänzend. Kopf vierseitig, doppelt so breit als lang, merklich schmaler als die Körpermitte, nach vorn hin etwas verschmälert, im Umrisse halb elliptisch erscheinend, auf der Obenseite im vor- deren Theile unregelmäfsig grubig eingedrückt, in der Mitte des Vorderrandes mit einem grolsen schwarzbraunen Zahn und zu jeder Seite dieses Zahnes mit einem grolsen, an der Spitze gerundeten zahnförmigen Vorsprunge, welcher in ein mit goldgelben, sehr dicht gestellten, feinen Haaren bürstenartig besetztes, die Oben- seite der Mandibeln an ihrer Basis deckendes Plättehen endet. Unterhalb des Mittenzahnes am Vorderrande des Kopfschildes ein ähnliches, an der Spitze gerundetes, mit goldgelben Bürstenhaaren besetztes Plättehen. Mandibeln kurz und dick, plump, schwarz- braun, mäfsig sichelförmig gebogen, mit stumpflicher Spitze. Die dreigliederigen Fühler kurz und dick, das erste Glied verhältnils- mäfsig lang, ceylindrisch, an der Spitze plötzlich erweitert; zweites Fühlerglied kaum halb so lang als das erste, weit dünner, cylin- drisch, überall gleich dick; drittes Glied ein ganz dünnes, kurzes aufgesetztes Spitzehen. In einiger Entfernung hinter den Fühlern ein kleiner schwarzer Augenfleck. Maxillen mit einem längeren viergliederigen und einem kürzeren zweigliederigen Taster; von den Gliedern des äufseren viergliederigen Tasters ist das erste oder unterste Glied verhältnifsmäfsig lang, dick, eylindrisch, das zweite Glied kürzer und etwas dünner, das dritte Glied noch "dünner und wieder etwas kürzer, das vierte Glied kurz, kegelig, stumpf.. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters kurz, diek und plump, unter einander von ziemlich gleicher Länge, das zweite Glied oben stumpf gerundet. Lippe kurz, vierseitig, nach oben hin etwas erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied eylindrisch, sebr plump und dick, das zweite weit dünner, kurz und zapfenförmig ist. Innerhalb der beiden Lippen- 282 Th. Beling: Beitrag zur taster ein kleiner gerundeter, mit zwei goldgelben steifen, nach oben hin divergirenden Haaren besetzter Höcker. Prothorax lang, nach hinterwärts erweitert, fein und weitläuftig punktirt, am Vorder- und am Hinterrande mit schmalem, längsnadelrissigen Saume. Meso- und Metathorax zusammengenommen nicht länger als der Prothorax, hinten mit breiterem, scharf abgesetzten, sehr fein und stellenweise undeutlich längsnadelrissigen Saume, ähnlich aber etwas stärker wie der Prothorax punktirt. Beine kurz und dick, Hüften an der Vorderseite reichlich, die übrigen drei Glieder an der Hinter- oder Innenseite kammförmig mit schwärzlichbraunen langen, gleichbreiten, zum Theil etwas stumpflichen Borstenzähnen und dazwischen mit einzelnen langen gelblichen Haaren reihig besetzt, in eine lange, einfache, spitze, mälsig gebogene, schwarz- braune Kralle endend. Die ersten acht Hinterleibsglieder von den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, mit gleichen Hinterrandsäumen wie die beiden letzten Thoraxglieder und an der Obenseite ähnlich wie diese, aber etwas kräftiger punktirt. Die Bauchseite dieser Hinterleibsglieder seicht und sehr sparsam unregelmäfsig punktirt. Afterglied fast ebenso lang als breit, etwa um die Hälfte länger als das achte Hinterleibsglied, an der Obenseite nach hinten hin abgeschrägt, an den fast geraden Seiten mit leistenförmig erhabenem Rande und an der Aulsenseite dieses Randes jederseits mit drei kleinen breitbasigen flachen, sehr stumpfen zahnartigen Höckern. Die Obenseite des polsterförmig gewölbten Aftergliedes mit vier tiefen schmalen, nach hinten hin convergirenden Längsfurchen, von denen die mittleren etwa in der Längenmitte des Gliedes zusammenflielsen, sehr seicht unregel- mälsig netzförmig gerunzelt. Die beiden schwanzförmigen Spitzen des Aftergliedes um das Fünffache kürzer als das Glied, mit zwei kurzen dicken schwarzbraunen, ziemlich gleich grofsen Zähnen, von denen der innere einwärts gebogen, der äulsere schief auf- wärts gerichtet ist. Aftergliedausschnitt fast doppelt so breit als lang, an der Basis gerundet, an den Seiten fast gerade und nach hinten hin wenig oder gar nicht verengt. Untenseite des Aftergliedes mit langen gelbbraunen, steil abstehenden Haaren. Afterröhre kurz cylindrisch, von einem längsgerieften, leistenförmigen Bogen umgeben. Die Mitte des Rückens der Thorax- und der ersten acht Hinterleibsglieder unbehaart. Prothorax zunächst hinter dem Vorderrande jederseits mit einer abgebrochenen Querreihe langer, steil abstehender, gelbbrauner Haare; zunächst des Hinterrandes an jeder Seite mit einem langen, dicken, steifen Haar und in Querreihe Metamorphose der Blateriden. 283 damit, weiter nach dem Rücken des Gliedes hin, mit zwei nahe bei einander stehenden feinen, sonst gleichen Haaren. Meso- und Metathorax und die ersten acht Hinterleibsglieder zunächst des Vorderrandes der Rückenschiene an jeder Seite mit zwei bis drei kürzeren, dünneren Haaren, zunächst des Hinterrandes der Rücken- schiene mit einer abgebrochenen Querreihe längerer und etwas kräftigerer Haare, welche zu je zwei bis drei in kleinen Grübchen beisammen stehen. Die Larve unterscheidet sich von den ähnlichen Larven des Athous niger und Corymbites affinis im ausgewachsenen Zustande sogleich durch erheblichere Gröfse, merklich blassere Färbung und den im Verhältnifs zu seiner Länge sehr weiten Aftergliedausschnitt. Puppe: bis 18 Mill. lang, 4.5 Mill. breit, milchweils ins Gelbliche. Thorax und Obenseite des Mittelleibes stärker, der übrige Theil weniger glänzend, glatt. Thorax vierseitig, fast ebenso lang als breit, an den Seiten gerundet, in der Mitte ziemlich stark erweitert, am Vorderrande in der Nähe jeder Ecke eine mälsig lange, vorn über gekrümmte, an der Spitze gebräunte dornenartige Borste. Die Hinterecken des Halsschildes in einen stumpfen zapfenförmigen Zahn ausgezogen und an der Öbenseite dieses Zahnes eine steil abstehende braunspitzige Dornborste. In der Mitte des Halsschild- Hinterrandes zwei kurze gebräunte, steil aufwärts gerichtete Dornborsten, von denen je eine zu jeder Seite der Mittennaht des Halsschildes steht; vor diesen beiden Borsten ein kurzer breiter Längeneindruck. Aufserdem auf beiden Thorax- seiten mehrere unregelmäfsige grubige Eindrücke. Der neun- gliederige Hinterleib an der Basis etwas und vom vierten Gliede ab, wo er am breitesten ist, stark nach hinten hin verschmälert, am Einde gerade abgestutzt, mit je einem nach hinten gerichteten, an der Spitze gebräunten dickbasigen Dornenzahne zu jeder Seite. Flügelscheiden bis Ende des dritten, Fufsscheiden bis Ende des fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden bis nahe zum Ende der Halsschildhintereckenzapfen reichend. 18. Campylus rubens Pill. et M. Larve: bis 21 Mill. lang, 3 Mill. breit, gleich breit oder linear, biconvex, an der Untenseite platt, an der stark gewölbten Obenseite _ theils schwärzlichbraun, theils schwarzbraun oder bräunlichschwarz mit grünlichem Schimmer, stark glänzend; Kopf, Thorax und die letzten Leibesglieder in der Regel dunkeler, die mittleren Glieder heller. Kopf vierseitig, doppelt so breit als lang, von der Breite 234 Th. Beling: Beitrag zur des Vorderrandes des Prothorax, sehr grob punktirt, mit zwei breiten, ziemlich tiefen, von scharfen erhabenen Rändern ein- gefalsten, vorn und hinten genäherten, in der Mitte weiter aus- einander tretenden Längenfurchen, mit einzelnen, steil abstehenden braunen Haaren besetzt. Stirn inmitten der schwarzen, glänzenden, an der Innenseite unterhalb der Mitte mit einem starken Zahn versehenen, etwas sichelförmig gebogenen Mandibeln mit einem kräftigen, spitzen Zahne. Fühler kurz, schwarzbraun, glänzend, dreigliederig; erstes Glied etwas länger als dick, stielrund, an der Spitze verdickt und hell gefärbt; zweites Glied halb so dick und etwas kürzer, an der gerundeten Spitze gleichfalls hell gefärbt; drittes Glied etwas kürzer als das zweite, sehr dünn, kegelig pfriemlich. Augenbeulen klein, hell, rundlich, wenig erhaben, zur Seite des Kopfes unterhalb der Fühler. Unterseite des Kopfes glatt, glänzend, an den Seiten schwarzbraun, in der castanien- braunen Mitte mit vier tiefen Längenfurchen, von denen die beiden äulseren sich in der Nähe des Hinterrandes in einem Bogen ver- einigen, während die beiden mittleren nicht bis ganz zu jener bogenförmigen Vereinigung reichen. Maxillen-Stämme kurz und dick mit kurzem viergliederigen äulseren und kaum halb so langem zweigliederigen inneren Taster. Das erste Glied des viergliederigen äufseren Maxillartasters eylindrisch, dick; das zweite Glied von ziemlich gleicher Länge und Dicke mit dem ersten; drittes Glied dünner und kaum halb so lang als das zweite; viertes Glied ungefähr von gleicher Länge mit dem dritten, aber dünner als dasselbe, kegelförmig. Von den beiden Gliedern des inneren Maxillartasters ist das erste Glied eiförmig, plump, das zweite Glied kürzer und nicht halb so dick, mit einem aufgesetzten ver- hältnifsmäfsig langen, steifen, braunen Haar. Die sämmtlichen Tasterglieder sind gleich den Fühlergliedern schwarzbraun, glänzend, die ersten drei Glieder des äufseren Maxillartasters an der Spitze aber hell. Lippe grofs, vierseitig, doppelt so breit als lang, nach oben hin erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren beiden Glieder unter sich von ziemlich gleicher Länge sind, während das erste merklich dicker als das zweite und an der Spitze hell gefärbt ist. Innerhalb der beiden Lippentaster zwei ganz kurze feine, nahe beisammenstehende, nach vorwärts gerichtete Haare. Unten- seite der Lippe mit zwei schräg abstehenden steifen braunen Haaren. Prothorax vierseitig, nach hinten hin stark erweitert, am Hinterende doppelt so breit als lang, fein und sehr weitläuftig punktirt, am Vorderrande wie am Hinterrande mit hellerem, längsnadelrissigen Metamorphose der Elateriden. 285 Saume. Meso- und Metathorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, erheblich kürzer als der Prothorax, auch gröber und dichter als dieser punktirt, mit sehr fein längsnadelrissigem, bald mit dem übrigen Theile der Rückenschiene gleichgefärbtem, bald hellerem Hinterrandsaume. Am Mesothorax ist die Larve in der Regel am breitesten und von da ab nach hinten hin nur wenig, nach vorn hin stärker verschmälert. Beine gelbbraun, die von einander entfernt stehenden Hüften sehr plump und dick, an der Vorder- und an der Hinterseite mit breiten, steifen, ungleich langen Borsten- zähnen in mehreren unregelmälsigen Längenreihen und an den Rändern kammförmig besetzt; die übrigen Beinglieder mit ähn- lichem Borstenzahnbesatze, in eine lange, mälsig gebogene braune Kralle endend. Die ersten acht Hinterleibsglieder von den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, mit breitem, sehr fein längsnadelrissigen, helleren Hintersaume, in der Nähe des Vordersaumes mit einer unregelmälsigen, etwas geschlängelten Querrinne und in jeder Ecke, welche diese Querrinne mit der in der Mitte der Rückenschiene vorhandenen Längenrinne macht, mit einer seichten Vertiefung in grobrunzeligem resp. punktirtem Felde. Jede Rückenschiene der ersten acht Hinterleibsglieder in dem vorderen, merklich breiteren Theile ziemlich dicht mit ungleich grolsen Punkten und groben Querrunzeln besetzt, in etwa dem letzten Drittheile auf einer in der Schienenmitte längeren, nach beiden Seiten hin sich ausspitzenden und deshalb ein sehr flaches, mit der Spitze nach vorn gerichtetes Dreieck bildenden Fläche ‚glatt. Afterglied etwas länger aber merklich schmaler als das vorhergehende Glied, um etwa ein Viertheil breiter als lang, an den gerundeten Seiten leistenartig gerandet und an der Randung jederseits mit drei ziemlich grofsen stumpflichen Zähnen, von denen die hinteren grölser sind als der vorderste. Obenseite des After- gliedes längs gefurcht und zwar mit zwei tiefen Seitenfurchen, welche nach hinten hin etwas convergiren und mit einer nicht bis zum Vorderende des Gliedes reichenden Mittenfurche; zwischen - diesen Längenfurchen seicht aber breit quer gerieft. Afterglied- ausschnitt querelliptisch, merklich breiter als lang, hinten nahezu geschlossen. Die den Aftergliedausschnitt einrahmenden beiden Schwanzspitzen ganz kurz, breit, zweizähnig; von den ganz glatten, höckerlosen Zähnen der beiden Schwanzspitzen sind die äulseren zwei lang und spitz, hakenförmig nach vorn gekrümmt, dunkel rothbraun,' stets heller gefärbt als die stark runzelig verunebnete Obenseite des Aftergliedes. Die inneren beiden Schwanzspitzen- 286 Th. Beling: Beitrag zur Zähne sind merklich dünner als die äulseren, nur etwa ein Viertheil so lang und mit den wenig nach oben gerichteten Spitzen bogig gegeneinander gekehrt. Die Bauchseite der ersten acht Hinter- leibsglieder schmutzig weils, mit je einer Bauchschiene und zwei Paar Seitenschienen, von welchen letzteren je ein Paar zwischen Bauch- und Rückenschienen steht. Die Seitenschienen bilden an jeder Leibesseite je einen langgedehnten breiten elliptischen schwärzlichen oder schmutzig gelbbraunen, im vorderen Theile helleren, glänzenden, callosen Hornfleck und neben diesem nach der Bauchschiene hin einen kurzen, ähnlich, aber in der Regel weit blasser gefärbten, kaum halb so langen, eiförmigen, zunächst des Hinterrandes des Gliedes stehenden, mit der Hintenspitze nach innen gerichteten Hornfleck. Bauchschiene ein vorn sehr breiter, hinten weit schmalerer, jenseits der Mitte an beiden Seiten aus- geschweifter, schmutzig bräunlichgelber Hornfleck. Seitenstigmen mälsig grols, lang oval, schwärzlich. Die gewöhnliche Behaarung des Kopfes, der Thorax- und der Hinterleibsglieder lang und braun. Die Larve wird, abgesehen von ihrem Aufenhalte in faulem Holze und in, resp. unter Baumpilzen, an ibrer schwarzen resp. schwarzbraunen Färbung und dem querovalen oder höchstens kreis- runden, niemals aber langovalen Aftergliedausschnitte erkannt. Puppe: bis 15 Mill. lang, 4 Mill. breit, milchweils. Halsschild vierseitig, stark gewölbt und stark glänzend, nach hinten hin etwas erweitert, fast doppelt so breit als lang mit zapfenförmig ver- längerten Hinterecken, auf jeder Halsschildecke eine an der Spitze. gebräunte, steil abstehende dornenförmige Borste oder ein so ge- färbter, an seinem Ende zuweilen zweispitziger und im oberen Theile aufserdem mit dem einen oder anderen kleinen Seiten- spitzchen besetzter Dornenzahn; am Hinterrande des Halsschildes neben der Längenmitte zwei nahe beisammienstehende kurze, spitze, nadelförmige Zähne. Der neungliederige, nach hinten hin kegelig verschmälerte Hinterleib an jeder Seite des ersten bis eiuschliefslich sechsten Gliedes mit einem starken, spitzen, nach hinten gerich- teten Hautzahne. Die demnach an jeder Seite des abgeplatteten, kegeligen Hinterleibes vorhandenen sechs spitzen Hautzähne dienen der Puppe zur Aufwärtsbewegung in dem faulen Holze, worin sie sich in den Käfer verwandelt. Letztes Hinterleibsglied an der Obenseite mit zwei nach hinterwärts gerichteten, weit von einander entfernten zahnförmigen Spitzen endend. Flügelscheiden bis nahe zum Ende des dritten, Fulsscheiden bis nahe zum Ende des vierten Metamorphose der Elateriden. 287 Hinterleibsgliedes oder auch weiter reichend, Fühlerscheiden bis über die Kniee der Mittelbeine hinausragend. Die Larve lebt in faulen Stämmen und Stöcken von Laub- holzbäumen, insbesondere von Buchen, Schwarzerlen und Eschen, einigemale fand ich sie auch in und unter Pilzen (Daedalea gibbosa Fr.) an schattig stehenden Buchen-Stöcken. Die Ver- wandelung zur Puppe geschieht zu Ende April und Anfang Mai und aus dieser geht nach drei- bis vierwöchiger Ruhe der Käfer hervor. 19. Campylus linearis L. Larve: bis 20 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, linear, biconvex, oben und unten abgeplattet, an der Obenseite braungelb, stark glänzend; Kopf, Prothorax und Afterglied dunkeler gefärbt, gelb- braun bis castanienbraun, ersterer mit vereinzelten grolsen Punkten besetzt, vierseitig, fast doppelt so breit als lang, nach vorn hin etwas verschmälert, in der Mitte der Obenseite mit zwei ziemlich nahe beisammenstehenden seichten Längenfurchen und an jeder Seite mit einigen grolsen flachgrubigen Eindrücken. Fühler drei- gliederig und gleich den Maxillartastern castanienbraun, die ein- zelnen Glieder mit Ausschlufs des letzten an der Spitze hell, so dafs Fühler und Taster weils geringelt erscheinen. Erstes Fühler- glied walzig, ziemlich lang, an der Spitze etwas verdickt; zweites Glied etwas über halb so lang und etwa halb so dick wie das erste; drittes Glied ein langes kegeliges Spitzchen. Mandibeln kurz und ziemlich plump, schwach sichelförmig gebogen,. schwarz- „braun, unterhalb der Mitte der Innenseite mit einem schwarzbraunen Hakenzahne. Stirn goldgelb bebürstet, in der Mitte mit einem ziemlich breitbasigen Zahne. Untenseite des Kopfes mit den ge- wöhnlichen vier Längenfurchen der Elateriden-Larven. Maxillen ein langer balkenförmiger Stamm mit einem langen viergliederigen äulseren und einem in Vergleich damit schmächtigen, kaum halb so langen zweigliederigen inneren Taster. An dem viergliederigen - plumpen äufseren Maxillartaster das erste Glied lang und dick, stielrund; das zweite Glied wenig kürzer als das erste und fast ebenso dick; das dritte Glied wenig über halb so lang als das zweite und etwas dünner; das vierte Glied von gleicher Länge mit dem dritten, kegelig. Der zweigliederige innere Maxillartaster nur halb so lang und etwa ein Drittheil so dick wie der äulsere; das zweite Glied desselben merklich kürzer und etwas dünner als das erste, am Ende kegelig gespitzt. Lippe vierseitig, etwas breiter 288 Th. Beling: Beitrag zur als lang, nach oben hin erweitert, gerade abgestutzt, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied kurz und dick, das zweite Glied eben so lang aber weit dünner, stielrund und an der Spitze kegelig ist. Prothorax so lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen, sehr weitläuftig und seicht fein punktirt, mit fein längsnadelrissigem Hintersaume. Die anderen beiden Thorax- glieder unter sich von ziemlich gleicher Länge, etwas dichter und gröber punktirt, mit fein längsnadelrissigem Vorder- und Hinter- saume. Beine bräunlichgelb, kurz; Hüften plump und diek, mit den Spitzen gegen einander geneigt, an der Aufsenseite und die übrigen drei Beinglieder an der Innenseite mit breiten, ungleich langen braunen Borstenzähnen, wozwischen einzelne längere Haare befindlich, mehrreihig besetzt, in eine mälsig gebogene einfache braune Kralle endend. Hinterleib neungliederig, die Glieder von den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas wachsend, die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder im vorderen Theile ziemlich stark querrunzelig und stellenweise reihig punktirt, namentlich in der Mitte zwischen Seitenrand und Rückenhöhe; die Punktirung in der Rückenmitte merklich schwächer, so dals im hinteren Theile der Rückenschiene eines jeden der ersten acht Hinterleibsglieder ein ganz flach dreieckiges, mit der sehr stumpfen Spitze nach vorn gerichtetes Feld glatt und ziemlich punktfrei erscheint. Hintersäume der ersten acht Hinterleibsglieder breit, hell, glatt, stark glänzend, sehr fein längsnadelrissig. In der Nähe des Vorderrandes eines jeden jener Hinterleibsglieder eine öfter schwärzlich gefärbte, ganz schmale, kielförmig erhabene Linie, welche sich in der Nähe der Seitenränder in rechtem Winkel mit gerundeter Spitze umbiegt und fast bis zum Hinterrande der Rückenschiene läuft. Afterglied um etwa den vierten Theil breiter als lang, ungefähr von gleicher Länge mit dem vorhergehenden Hinterleibsgliede, an den Seiten gerundet und. jederseits mit erhabenem leistenförmigen, vierzähnigen Rande. Die Zähne dieser beiden Seitenränder braunroth, schmalbasig, ziemlich spitz, die beiden vorderen in der Regel etwas genähert stehend und kleiner als die beiden hinteren. Die von den beiden Seitenrändern ein- gerahmte Obenfläche des Aftergliedes mit kurzer, breiter, seichter, nicht bis zum Vorderrande reichender Mittenfurche und von der- selben aus strahlenförmig flachrunzelig. Ausschnitt am Ende des Aftergliedes klein, in der Regel etwas breiter als lang und deshalb quer elliptisch, von etwas geringerem Breitendurchmesser als die Basis einer jeden der denselben einrahmenden zweizähnigen Spitzen Metamorphose der Elaterıden. 289 und etwa den achten bis neunten T'heil so breit als die Mittenbreite des Aftergliedes, hinten ganz oder fast ganz geschlossen. Eine jede der beiden, diesen Aftergliedausschnitt einrahmenden schwanzför- migen Spitzen mit zwei Zähnen, deren äulserer halb so lang als der übrige Theil des Aftergliedes, schlank, gemshornförmig nach vorn ge- krümmt und an der Spitze geschwärzt ist. Die inneren Zähne der beiden Schwanzspitzen kurz, glatt, kegelig gespitzt und an den zusam- menreichenden Spitzen gleichfalls bald mehr, bald weniger geschwärzt. Untenseite der Larve weils mit blals bräunlichgelben, stärker glänzenden hornigen Schilden resp. Hornflecken der ersten acht Hinterleibsglieder dergestalt, dafs an jedem Hinterleibsgliede ein grolser vierseitiger, nach hinten hin verschmälerter Hornfleck mit bogigen Seiten und je zwei nebeneinanderstehende Hornflecke, von denen der innere elliptisch, kurz und sehr schräg mit der Spitze nach innen gestellt, in der Nähe des Hinterrandes des Gliedes befindlich, der äufsere lang elliptisch, nach hinten hin gespitzt ist und die ganze Gliedlänge einnimmt. Seitenstigmen der Hinter- leibsglieder klein elliptisch, bräunlich, blals.. Die gewöhnliche Behaarung lang, fein, bräunlich, mälsig stark. An der grobrunzeligen Punktirung des vorderen Theiles der Rückenschienen, dem verhältnilsmälsig kleinen, ganz oder fast ganz geschlossenen, meist quer elliptischen Aftergliedausschnitte und den schlanken, ganz glatten, nicht bedornten oder mit Warzen besetzten, resp. nicht knorrig erweiterten beiden Zähnen der den Afterglied- ausschnitt einrahmenden Schwanzspitzen wird die Larve erkannt und von ähnlichen Larven anderer Elateriden, namentlich denjenigen des Athous subfuscus, haemorrhoidalis etc. unterschieden. Puppe: bis 13 Mill. lang, 3 Mill. breit, milchweils, Flügel- scheiden bis Ende des dritten, Fulsscheiden bis nahe zum Ende des fünften Hinterleibsgliedes reichend, im Uebrigen ganz wie die Puppe von Campylus denticollis beschaffen. Die Larve lebt gleich der des ebengenannten Käfers in faulen Stämmen und Stöcken von Laubholzbäumen, ist hier aber weit seltener und wurde von mir bislang nur in wenigen Exemplaren in Eschenstöcken und einigemale auch in Buchenstöcken gefunden. Verwandelungszeit zu Ende April und im Mai, sowie drei- bis vierwöchige Dauer der Puppenruhe wie bei C. denticollis. 20. Athous subfuscus Muell. Larve: bis 18 Mill. lang, 2 Mill. breit, linear, biconvex, stark glänzend, gleichmäfsig bräunlichgelb, die Bauchseite mit der Oben- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 19 290 Th. Beling: Beitrag zur seite fast gleich gefärbt, wenig heller. Kopf und Prothorax dunkeler, rothbraun oder rothgelb, ersterer platt gedrückt, an den Seiten ge- rundet, nach vorn hin etwas verschmälert, an der Basis oder dem Hinterende von gleicher Breite mit dem Prothorax. Stirn platt, grubig verunebnet, mit zwei seichten Längseindrücken. Stirnschild schmal und kurz, in der Mitte mit drei kleinen breitbasigen spitzen Zähnen, von denen die beiden äulseren meist mit der Spitze nach auswärts gerichtet stehen. Fühler kurz, kegelig, dreigliederig, das erste Glied kurz und dick, nach oben hin etwas verdünnt und daselbst weils, wasserhell; zweites Glied etwas länger, aber dünner als das erste Glied, gelbbraun, an der Spitze wenig verdickt und daselbst mit einem cylindrischen Nebengliede, das an seiner Spitze ein langes und zwei kurze steife gespreizte Haare trägt; drittes Fühlerglied kurz kegelförmig, paraboloidisch. Mandibeln mälsig gebogen, sichelförmig, aufsen schwarzbraun, innen braunroth, an der Basis heller, unterhalb der Mitte, etwa am Ende des ersten Drittbeils der Innenseite mit einem kleinen spitzen Zahne. Maxillen ein grolser Stamm mit einem viergliederigen äufseren und einem zweigliederigen kürzeren inneren Taster. Von den vier Gliedern des äufseren Maxillartasters ist das erste Glied das längste und dickste, das zweite Glied wenig kürzer und dünner, das dritte sehr kurz und nur etwa halb so dick als das vorhergehende, das vierte Glied etwas länger, walzenförmig und an seiner Spitze mit einigen sehr kleinen Zähnchen besetzt. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters sind unter sich von ziemlich gleicher Länge, es ist aber das zweite erheblich dünner als das erste und endet mit einem oder mit zwei langen goldgelben Haaren. Lippe vier- seitig, nach oben erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren zweites Glied nur wenig kürzer aber bedeutend dünner als das erste Glied ist und ein stumpf pfriemenförmiges Spitzchen bildet. Alle Tasterglieder, mit Ausnahme der Endglieder, sind an der Spitze merklich heller gefärbt, weshalb die Taster geringelt erscheinen. Untenseite des Kopfes mit vier tiefen, ziemlich parallelen Längen- furchen, deren äulseren beiden sich hinterwärts in einem Bogen vereinigen. Stirnkante innerhalb der Mandibeln mit langen gold- gelben Haaren fransenförmig besetzt. An den Seitenrändern des plattgedrückten Kopfes oberhalb und unterhalb stehen einzelne lange, steife, braune Haare, auch ist die ganze Untenseite des Kopfes mit dergleichen Haaren besetzt. An jeder Kopfseite neben den Fühlern ein kleiner schwarzbrauner Augenfleck. Von den drei die Beine tragenden Thoraxgliedern ist das erste so lang wie die Metamorphose der Elateriden. 291 beiden folgenden zusammengenommen, am Vorderrande um ein Drittheil bis ein Viertheil schmaler als am Hinterrande; die beiden folgenden Thoraxglieder sind von gleicher Länge und Breite. Unten- seite des Prothorax vor den Beinen mit je zwei eingedrückten, nach hinten hin convergirenden Linien, welche mit dem Vorder- rande des Prothorax ein fast gleichseitiges Dreieck bilden, dessen Spitze zwischen den Vorderbeinen liegt. Die Beine kurz, auf den dicken Hüften mit drei unter sich ziemlich gleich langen Gliedern, von denen das folgende immer erheblich dünner als das vorher- gehende ist und das letzte an seiner Spitze eine einfache, mälsig gebogene schwarzbraune Kralle trägt. Die Hüften an der Aufsen- seite und die übrigen drei Fulsglieder an der Innenseite mit einer nach oben hin etwas convergirenden und an der Hüfte unten sich bogenförmig vereinigenden Doppelreihe kurzer, ungleich langer, brauner, steifer Borstenhaare kammförmig besetzt. Die gleich den drei Thoraxgliedern an der Obenseite unregelmäfsig, weitläuftig und flach, stellenweise zusammenlaufend punktirten ersten acht der vorhandenen neun Hinterleibsglieder nehmen von den vorderen zu den hinteren allmählig an Länge dergestalt etwas zu, dals das vorletzte doppelt so lang als das erste ist und sind zu jeder Seite der zusammengedrückten Längenränder mit einzelnen (in der Regel 4 bis 6) senkrecht abstehenden, theils längeren, theils kürzeren, in einer Querreihe unmittelbar vor dem Hiutersaume stehenden Haaren wimperig besetzt. Jedes der ersten acht Hinterleibsglieder gleich den Thoraxgliedern am Hinterende mit einem breiten, meist etwas dunkleren, sehr fein längsnadelrissigen, fast glatten, band- förmigen Saume. Seitenstigmen sehr klein, hellbraun, wenig ins Auge fallend. Oberhalb der Stigmen an jedem der ersten acht Hinterleibsglieder eine seichte, nach unten hin durch eine kiel- förmige, vor dem Vorderrande in sanftem Bogen aufwärtssteigende Linie begrenzte flache grubenförmige, unregelmälsig punktirte Ver- tiefang. Untenseite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht und unscheinbar weitläuftig punktirt. Afterglied oder neuntes Hinterleibsglied etwa um ein Viertheil länger als breit, an der Obenseite von vorn nach hinten abgeschrägt, an den gerundeten Seiten wulstig gerandet und an dem Seitenrande jederseits mit vier kurzen, stumpfen, schwarzbraunen, zahnartigen Höckern, von denen die vorderen die kleinsten sind und der erste mitunter ganz fehlt, in ziemlich gleichmälsiger Vertheilung besetzt. Die von den beiden Seitenrändern eingerahmte Obenseite des Aftergliedes polster- förmig gewölbt, in der Mitte mit kurzer flacher Längenfurche. 10% 292 Th. Beling: Beitrag zur Ausschnitt am Ende des Aftergliedes klein, an der Basis kreis- förmig gerundet, am Hinterende eckig, ganz oder fast ganz ge- schlossen, so breit als lang und etwa so breit wie der siebente bis achte Theil der Mittenbreite des Aftergliedes; die diesen Aus- schnitt umgebenden beiden schwanzförmigen Spitzen zweizähnig, der äulsere Zahn ziemlich lang und gespitzt, aufwärts gerichtet und einwärts gekrümmt, an der Innenseite etwa in der Mitte mit einem kleinen, öfter fehlenden oder sehr unscheinbaren Stachel- spitzchen; der innere Zahn meist kurz, dick und knorrig und beide inneren Zähne so nahe gegeneinander tretend, dals entweder gar kein oder nur ein ganz geringer Zwischenraum bleibt. Die Larve ist derjenigen des Athous haemorrhoidalis Fabr. sehr ähnlich, unterscheidet sich von derselben aber durch geringere Grölse im ausgewachsenen Zustande, dichtere und etwas stärkere Punktirung der Rückenschienen, so wie den kleineren, nicht ganz kreisrunden, am Hinterende ganz oder fast ganz geschlossenen, von knorrigen Zähnen eingerahmten Aftergliedausschnitt. Puppe: 10 Mill. lang, 2.5 Mill. am Thorax breit, milchweifs ins Gelbliche, glänzend, schlank, mit nach der Spitze hin kegelig verschmälertem neungliederigen Hinterleibe. Thorax wenig länger als breit, vierseitig, an den Seiten nur wenig bogig erweitert, fast gerade, hinten jederseits in eine ziemlich lange, am Ende mit einer steil abstehenden langen, bräunlichen, dornenförmigen Borste be- setzte stumpfliche Spitze ausgezogen, in der Mitte des Hinterrandes mit zwei ziemlich nahe nebeneinander stehenden, nach vorn hin gerichteten ähnlichen aber etwas schwächeren Borsten. Vorder- seite des Halsschildes in jedem Winkel mit einer ähnlichen steil abstehenden Borste.e Ende des Hinterleibes mit zwei seitwärts gespreizten, am Ende gebräunten, dornenförmigen Spitzen. Flügel- scheiden bis Anfang des vierten, Fufsscheiden bis fast zum Ende des fünften Hinterleibsgliedes reichend. Die Larven leben vorzugsweise im Walde unter der Laub- und Nadeldecke des Bodens, auch unter Moosen und kurzer Berasung an trockenen Stellen, in morschen Baumstöcken und unter der Rinde abgestorbener, resp. in Zersetzung begriffener Hölzer. Ihre Nahrung besteht theils aus Larven und Puppen anderer Insekten, welche von ihnen ausgesogen werden, theils und zwar, wenn es an solcher Kost, die immer bevorzugt zu werden scheint, mangelt, aus verschiedenerlei vegetabilischen Substanzen. Indem die Larven gern Waldsämereien als: Eicheln, Bucheln, Hainbuchen-, Ahorn-, Eschen-, Nadelholz- etc. Samen ausnagen, werden sie mitunter in Metamorphose der Elateriden. 293 merkbarer Weise den Forsten schädlich, zumal diese Species bei uns eine der verbreitetesten und häufigsten ihrer Familie ist. Die Verpuppung geschieht zu Ende Juli und in der ersten Hälfte des Monats August. Die Puppenruhe dauert 3 bis 4 Wochen. Der Käfer überwintert an seiner Geburtsstätte, auf dem Rücken liegend, und erscheint mehrentheils in Menge im nächsten Frühjahr, wo man ihn besonders gern an Grashalmen sitzend findet. 91. Athous haemorrhoidalıs Fabr. Larve: bis 24 Mill. lang, 2.6 Mill. breit, biconvex, linear, stark glänzend, bräunlichgelb. Kopf und Prothorax dunkeler, rothbraun oder rothgelb, platt gedrückt, ersterer vierseitig, fast doppelt so breit als lang, mit schwarzbraunem Augenfleck hinter jedem Fühler. Mandibeln schwarzbraun, verhältnilsmäflsig klein, breit und plump, mälsig gespitzt, an der Innenseite etwa in der Mitte mit bald kürzerem, bald längerem, meist breitem stumpflichen Haken- zahne. Fühler kurz, kegelförmig, dreigliederig, braun, weils ge- ringelt, indem die Enden des ersten und zweites Gliedes hell gefärbt sind. Erstes Fühlerglied ceylindrisch, zweites Glied um ein Viertheil kürzer und merklich dünner, drittes Glied kurz, ganz dünn, stielrund, an seiner Basis mit einem nicht ganz halb so langen parallel stehenden hellen, paraboloidisch conischen Spitzchen als Nebenglied. Maxillen mit langem viergliederigen äufseren und kurzem zweigliederigen inneren Taster. Sämmtliche Tasterglieder mit Ausnahme der Endglieder an der Spitze weils und deshalb die Taster gleich den Fühlern hell geringelt. Die beiden ersten Glieder des viergliederigen Maxillartasters stielrund, von ziemlich gleicher Länge und Dicke; drittes Glied nur etwa halb so lang als das zweite und merklich dünner; das vierte Glied dünn und gespitzt, von gleicher Länge mit dem dritten Gliede. Der innere Maxillartaster nur etwa ein Drittheil so lang als der äufsere, das erste Glied dick und plump, eiförmig gerundet, das zweite Glied kurz, dünn, pfriemförmig gespitzt. Lippe kurz und breit, vierseitig, nach oben hin erweitert und daselbst hell gerandet, mit zwei zwei- gliederigen kurzen braunen Tastern, deren erstes Glied stielrund, an der hellen Spitze etwas verdickt, das zweite Glied kürzer, weit dünner und am Ende stumpflich ist. Untenseite der Lippe mit zwei weit von einander entfernten, steil abstehenden langen braunen Haaren. Prothorax so lang als Meso- und Metathorax zusammen- genommen, nach vorn hin etwas verschmälert, gelbbraun, glatt, glänzend, unregelmälsig und sehr seicht weitläuftig punktirt, mit 294 Th. Beling: Beitrag zur ganz schmalem, kaum abgesetztem, sehr. seicht und weitläuftig längsnadelrissigem Vorder- und Hintersaume. Meso- und Meta- thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge und wie die ersten acht Hinterleibsglieder heller als der Kopf und der Prothorax ge- färbt, ähnlich aber etwas stärker als der Prothorax punktirt, und mit gleichen längsnadelrissigen Hintersäumen. Beine kurz, kegelig, mit der bräunlichgelben Untenseite der Thoraxglieder, an denen sie sitzen, gleich gefärbt, mit theils längeren, theils kürzeren braunen, steifen, spitzen Borstenzähnen mehrreihig besetzt, in eine ziemlich stark gebogene, spitze, einfache, braune Kralle endend. Die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht und ungleichmälsig weitläuftig punktirt und quer gerunzelt, mit breiten, nicht scharf abgesetzten, seicht und weitläuftig längsnadel- rissigen blanken Hintersäumen. In der Nähe des Vorderrandes jener Rückenschienen eine sehr feine erhabene bräunliche, zu beiden Seiten der Mitte etwas eingebuchtete, weiterhin an den Seiten- rändern der Rückenschienen unter gerundetem Winkel steil abwärts gebogene und nahe bis zu dem Hintersaume des Gliedes, resp. der Rückenschiene reichende Linie. Die gewöhnliche Behaarung der Thorax- und Hinterleibsglieder dünn, lang, gelblich, steil abstehend. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder gelblichweils mit je einem grofsen bräunlichgelben, an den Seiten ausgebaucht erweiterten, von der Mitte ab nach hinten hin stark verschmälerten Hornfleck. Zu jeder Seite dieses Fleckes an der Basis des Gliedes ein gleich- gefärbter ovaler, nach vorn hin verschmälerter, nicht ganz bis zur Mitte des Gliedes reichender Hornfleck und dann noch weiter nach aulsen hin ein gleichgefärbter, langer vierseitiger, die ganze Glied- länge einnehmender Hornfleck, so dafs also neben den beregten grofsen Bauchflecken jederseits zwei bräunlichgelbe Fleckenreihen auf hellem gelblichweifsen Grunde den Bauch entlang ziehen. Seitenstigmen der ersten acht Hinterleibsglieder klein oval, läng- lich, braun, wenig kleiner als die Seitenstigmen des Mesothorax. Afterglied etwas dunkeler als die übrigen Hinterleibsglieder, mit dem Prothorax gleich gefärbt, platt, grubig quer gerieft, mit flacher breiter Längenrinne in der Mitte, an den Seiten bogig gerandet und an der Randung jederseits mit vier stumpflichen, kurzen, braunen, resp. schwarzbraunen Zähnen besetzt, von denen die drei letzten von ziemlich gleicher Gröfse und merklich kräftiger als der vierte vordere Zahn sind. Der Ausschnitt am Ende des After- gliedes kreisrund, etwa so breit wie der fünfte Theil der Mitten- breite des Aftergliedes, an seinem Ende um etwa ein Viertheil Metamorphose der Elateriden. 295 seines Mittendurchmessers geöffnet, von zwei schwarzbraunen, zwei- zähnigen Schwanzspitzen eingerahmt, deren innerer Zahn kurz, diek und spitz, der äulsere lang, aufwärts resp. vornüber gekrümmt und an der Innenseite oberhalb der Mitte mit einem kleinen höcker- förmigen Zähnchen besetzt ist. Die Larve unterscheidet sich von derjenigen des Athous sub- fuscus, abgesehen von den bei dieser angegebenen Unterscheidungs- merkmalen, noch durch die helle Bauchseite, auf welcher sich die dunkeler gefärbten Hornschilde deutlich abheben, während bei der Larve von A. subfuscus die ganze Bauchseite mehr gleichmälsig bräunlichgelb gefärbt ist, so dafs die Hornflecke wenig oder gar nicht ins Auge fallen. Die Larve lebt an gleichen Orten wie die- jenige von A. subfuscus, es gelang mir indessen bislang erst, eine einzige zur Verwandelung zu bringen, welche ich am 9. Juli in einem Fahrwege eines alten Buchenbestandes unter Streulaub fand und aus welcher bis zum 20. August ein Käfer hervorging. 92. Athous vittatus Fabr., Die bis 13 Mill. lange und bis 2.5 Mill. breite Larve steht der Gröfse nach in der Mitte zwischen den Larven von A. haemorrhoi- dalis und A. subfuscus. In der Färbung, insbesondere auch der- jenigen der Bauchseite, auf welcher sich die dunkleren Hornflecke vom gelblichweilsen Grunde klar abheben, gleicht sie der erst- gedachten Larve und ebenso in der Beschaffenheit des Aftergliedes resp. des Ausschnittes dieses Gliedes, dagegen steht sie wegen ihrer weniger schlanken, mehr gedrungenen Gestalt, welche eine Folge der in Vergleich mit der Länge erheblicheren Leibesbreite ist, der Larve des A. subfuscus näher. Sie ist in der Regel etwas heller gefärbt, glänzender und stärker abgeplattet als die Larve von A. haemorrhoidalis, auf den Rückenschienen mehr punktirt, dagegen unscheinbarer gerunzelt, was sich besonders an den dem Endgliede vorhergehenden Leibesgliedern bemerkbar macht. Die Mandibeln sind mehrentheils kürzer und plumper, die Seitenrand- zähne an der Öbenfläche des Aftergliedes etwas schmaler und spitzer. Sonstige sichere Unterscheidungsmerkmale habe ich an den wenigen bislang in meine Hände gelangten Larven noch nicht aufzufinden vermocht. Die Larven führen gleiche Lebensweise mit denjenigen von A. haemorrhoidalis; ich fand sie vorzugsweise im Laubholzwalde unter der Streulaubdecke des Bodens in Erde, zumal neben Fahr- wegen im älteren Auswurfe von Wagengeleisen, einmal auch unter 296 Th. Beling: Beitrag zur der Rinde eines in Zersetzung begriffenen Kiefernstockes. Aus einer am 6. August aufgefundenen Puppe war am 24. desselben Monats, aus einer am 29. August aus dem Walde mitgenommenen Puppe am 8. September der fertige Käfer hervorgegangen. Zwei am 25. Juli eines anderen Jahres von derselben Fundstätte zu Haus getragene Larven hatten sich am 2. August verpuppt und aus den Puppen gingen bereits am 17. August, also nach 15 bis 16 Tagen die fertigen Käfer hervor. Am 23. Mai des folgenden Jahres wurden an der gedachten Fundstelle zwei Käfer in der Erde noch in Winterruhe gefunden. 23. Athous longicollis Oliv. Larve: bis 15 Mill. lang, 2.2 Mill. breit, linear, in der Mitte ganz wenig erweitert oder verbreitert, an der Obenseite mälsig gewölbt, an der Untenseite ziemlich platt, intensiv braungelb ins Röthliche, stark glänzend, Kopf und Prothorax merklich, die beiden übrigen Thoraxglieder weniger dunkeler als die Hinterleibsglieder. Darminhalt mitunter dunkel durchscheinend. Kopf vierseitig, über doppelt so breit als lang, an den Seiten etwas gerundet, nach vorn hin wenig verschmälert, an der Obenseite gewölbt, glatt, jederseits mit einigen flachen grubenförmigen Vertiefungen. Stirnrand mit drei grofsen Zähnen, von denen der mittlere etwas kleiner und spitzer als die anderen beiden. Mandibeln lang, schlank und spitz, sichelförmig gebogen, an der Obenseite scharf gerandet, an der Innenseite, etwa am Ende des unteren Drittheils, mit einem kleinen höckerförmigen Zahne, schwarzbraun, an der Basis heller. Fühler kurz, dreigliederig, erstes Glied walzig, braun, an der abgewölbten Spitze heller, zweites Glied etwas kürzer und etwas dünner als das erste Glied, walzig, an der Spitze gleichfalls heller, drittes Glied stielrund, kegelig, mit einem dünnen Nebengliede. Maxillen ein langer breiter Stamm mit viergliederigem äufseren und zwei- gliederigem kürzeren inneren Taster. Die beiden ersten Glieder des viergliederigen äulseren Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge und Stärke, das dritte Glied etwas dünner und nur etwa ein Drittheil so lang als das zweite; viertes Glied von gleicher Länge mit dem dritten, kegelig spitz. Von den beiden Gliedern des zweigliederigen Maxillartasters ist das unterste dick, rundlich, fast kugelig kegelförmig, das zweite Glied etwas kürzer, merklich dünner, stumpflig kegelig. Lippe vierseitig, mäfsig lang, nach oben hin erweitert und daselbst heller gefärbt, mit zwei zweigliederigen Tastern. Das erste Glied dieser zweigliederigen Taster walzig, Metamorphose der Elateriden. 297 oben abgestutzt, das zweite Glied fast ebenso lang, aber weit dünner, nach oben hin gespitzt. Zunge mälsig gerundet, mit zwei steifen, nach vorn hin gespreizten Haaren. Untenseite des Kopfes mit den gewöhnlichen vier Längenfurchen, am Vorderende dunkeler gefärbt. Prothorax nach vorn hin stark verschmälert, glatt, kaum punktirt, mit fast glattem, sehr unscheinbar längsnadelrissigem Vordersaume und schmalerem, sonst gleichem Hintersaume. Meso- und Meta- thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, beide zusammen- genommen etwa so lang wie der Prothorax, mit ähnlichen Hinter- säumen wie dieser, fast glatt, nur im vorderen Theile mit ganz unscheinbaren Querrunzeln, die am Metathorax etwas mehr in die Augen fallen als am Mesothorax. Die kurzen Beine mit der Unten- seite der Thoraxglieder gleich gefärbt, die dieken kräftigen, mit den Spitzen gegen einander geneigten Hüften an der Vorderseite und die übrigen drei Beinglieder an der Innenseite mit breiten braunen Dornenzähnchen dicht reihig resp. kammförmig und da- zwischen mit einzelnen längeren Haaren besetzt, in eine einfache dünne, verhältnifsmälsig lange, an der Spitze mälsig gebogene Kralle endend. Die ersten drei der neun Hinterleibsglieder kürzer als die folgenden unter sich ziemlich gleich langen fünf, sämmtlich bis auf den heller gefärbten, glatten, breiten Hintersaum auf der ganzen Obenseite dicht und fein gleichmälsig querrunzelig innerhalb des Feldes, welches auf jeder Rückenschiene von einer erhabenen, etwas geschlängelten Vorderlinie, die sich an den Seiten stumpfeckig resp. in gerundetem Winkel umbiegt und fast bis an den Hintersaum des Rückenschildes reicht, begrenzt wird. Afterglied so lang, aber etwas schmaler als das vorhergehende Leibesglied, an den Seiten gerundet, nach hinten hin etwas verschmälert, mit ganz unbedeu- tendem leistenartigen Seitenrande und zu jeder Seite dieses Randes mit vier kurzen, stumpfen, höckerförmigen Zähnen, die von den vorderen zu den späteren an Stärke zunehmen, so dafs der letzte der stärkste ist. ÖObenseite des Aftergliedes flach polster- förmig gewölbt, mit einer flachen, nach vorn und hinten hin abgekürzten Mittenrinne und von dieser aus nach beiden Seiten hin schräg runzelig. Aftergliedausschnitt verhältnilsmäfsig grols, kreisförmig gerundet, am Hinterende fast um die Hälfte sei- nes Mittendurchmessers geöffnet, die denselben einrahmenden beiden schwanzförmigen Spitzen zweizähnig, an ihrer Basis ver- schmälert und höchstens so breit als der Durchmesser des After- gliedausschnittes. Von den beiden Zähnen der Aftergliedschwanz- spitzen der äufsere kegelförmig mit stumpflicher Spitze, nach vorn 298 Th. Beling: Beitrag zur über gekrümmt, höchstens ein Sechstheil so lang als das Afterglied, der innere Zahn ganz kurz, an seinem Ende knorrig oder höckerig. Behaarung des Aftergliedes gelbbraun, ziemlich reichlich, steil ab- stehend. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder milchweils mit gelbbräunlichen glänzenden Bauchschildern resp. Hornflecken, dergestalt, dals auf der Mitte jedes Gliedes ein grolser vierseitiger, nach hinten hin etwas verschmälerter Hornfleck mit gerundeten Seiten und an jeder Längenseite desselben zunächst ein unregel- mäfsig dreiseitiger, mit seiner Spitze schräg nach aulsen gerichteter, etwa den dritten Theil der Gliedlänge von dessen vorderem Rande ab einnehmender und dann weiter nach aufsen hin ein gleich gefärbter ovaler Hornfleck von der Länge des ganzen Gliedes befindlich ist. Untenseite des Aftergliedes mit einem halbkreis- förmigen, durch einen erhabenen leistenartigen Rand gebildeten Bogen, inmitten welches die ganz kurze dicke, von einer kreis- runden, leistenförmigen Erhabenheit umgebene Afterröhre sich befindet. Die Larve wird an ihrer intensiv dunkel gelbbraunen ins Röth- liche spielenden Obenseite, der hellen Untenseite, auf welcher die gelbbräunlichen Hornflecke sich sehr deutlich abheben, an dem am Hinterende etwa um die Hälfte des Mittendurchmessers geöffneten kreisrunden oder etwas elliptischen Ausschnitt des Aftergliedes, insbesondere aber an der dichten gleichmäfsigen Querrunzelung der Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder erkannt, beziehungsweise von den verwandten Larven mit Sicherheit unter- schieden. Nicht mehr als drei Larven dieser Species fand ich bislang und zwar ein Stück in Ackererde und zwei Stück in beraseten Ackerrainen. Aus einer der letzteren beiden, welche am 10. Mai mit nach Haus genommen und in einem Glase mit Erde von der Fundstelle unterhalten wurde, war am 18. Juni ein weiblicher Käfer hervorgegangen. Die Larve ist hiernach denjenigen Blateriden- Larven zuzurechnen, welche sich im Frühjahr resp. im Vorsommer verpuppen. 24. Athous niger L. Larve: bis 18 Mill. lang, 3 Mill. breit, biconvex, platt, linear, gleich breit, intensiv rostgelb bis bräunlichgelb, stark glänzend, die Leibeseinschnitte der Obenseite erheblich heller als die Rücken- schilder. Kopf kurz, doppelt so breit als lang, gelbroth, am Vorderrande gleich den Mandibeln schwarzbraun, letztere an der Metamorphose der Elateriden. 299 Basis kräftig, mit sichelförmig einwärts gebogener Spitze, an der Innenseise unterhalb der Mitte mit einem mälsig starken schwarz- braunen Zahne. Stirnkante inmitten der Mandibeln mit einer kurzen, breiten, an der Spitze oder am Ende dreizähnigen Er- weiterung. Obenseite des platten Kopfschildes mit verschiedenen, theils grölseren, theils kleineren grubenförmigen, flachen unregel- mälsigen Eindrücken; am Hinterende näher nach der Längenseite als nach der Mitte hin je eine lange, schmale, flache Grube; im Uebrigen die Obenseite des Kopfes mit einzelnen langen, bräun- lichen, steil abstehenden Haaren besetzt. Untenseite des Kopfes mit vier tiefen Längenfurchen, deren äulseren beiden sich in der Nähe des Hinterrandes bogig vereinigen, während die inneren beiden weniger tiefen und breiten, nach hinten hin convergirend sich all- mählig verflachen. Fühler dreigliederig, erstes Glied diek und plump, am oberen Ende nach aulsen hin keulig erweitert; zweites Glied etwas kürzer und kaum halb so dick als das erste Glied, oben gerundet; drittes Glied noch kürzer als das zweite und kaum ein Viertheil so dick, ein kegelförmiges oder walziges, an seinem Ende mit mehreren gespreizt stehenden kurzen, steifen Haaren besetztes Spitzchen. Maxillen ein kurzer breiter Stamm mit einem viergliederigen äufseren und einem fast gleich langen zweigliederigen inneren Taster. Erstes Glied des viergliederigen Maxillartasters sehr kurz; zweites Glied dick und länger als das dritte und vierte Glied zusammengenommen; drittes Glied kurz und nur etwa halb so dick wie das zweite; viertes Glied doppelt so lang als das dritte, aber erheblich dünner. Die beiden Glieder des zweiglie- derigen Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber das zweite dünner als das erste. Gaumen lang, nach oben hin gerundet. Lippe vierseitig, nach vorn hin erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied lang und dick, das zweite Glied kürzer, nicht ganz halb so dick wie das erste und mucronat ist. Untenseite der Lippe mit zwei langen, steifen, ab- stehenden, bräunlichen Haaren. Zunge ein kurzer gerundeter Höcker mit zwei kurzen, steifen, nach vorwärts gerichteten Haaren. Prothorax lang, nach vorn hin etwas verschmälert, länger als Meso- und Metathorax, am Vorderrande mit breitem, am Hinterende mit schmalem sehr fein längsnadelrissigem Saume, an jeder Seite in der Nähe des Vorder- und resp. des Hintersaumes mit drei bis vier braunen, steifen, steil abstehenden Haaren in Querreihe. Beine kurz und dick; Hüften kegelig plump, unten weit von einander entfernt, nachoben hin genähert, an der Vorderseite mit zahlreichen, 300 Th. Beling: Beitrag zur dicht reihig geordneten Stachelzähnen besetzt. Trochanteren von ziemlich gleicher Länge mit den Schenkeln; Schienen kürzer und dünner; Tarsenglied sehr kurz, alle drei Glieder an der Innenseite mit je zwei Reihen brauner Borstenzähne besetzt und das Tarsen- glied in eine lange, braune, spitze, wenig gebogene Kralle endend. Hinterleibsglieder so breit wie die unter sich gleich langen Meso- und Metathoraxglieder, von den vorderen zu den hinteren allmählig an Länge etwas zunehmend, gleich den ebengedachten beiden Thoraxgliedern am Hinterende mit einem breiten, sehr fein und weitläuftig längsnadelrissigen Saume. Prothorax an der Obenseite sehr fein und weitläuftig, die anderen beiden Thoraxglieder stärker und dichter, namentlich an den Seiten punktirt. Die ersten acht Hinterleibsglieder an der Obenseite grob und dicht querrunzelig punktirt, an den Seiten vor dem Hinterrandsaume mit einer ab- gebrochenen Querreihe theils längerer, theils kürzerer bräunlicher, steifer, steil abstehender Haare und in der Nähe des Vorderrandes an jeder Seite mit einem ähnlichen aber kürzeren Haar. Unten- seite des Prothorax glatt, mit zwei an den Vorderrandseiten resp. in den Vorderrandecken auslaufenden, vor den Hüften der Vorder- beine zu einem spitzen Winkel zusammentretenden tiefen, geraden Linien, welche mit dem Vorderrande ein fast gleichseitiges Dreieck bilden. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder weils, mit einer breiten gelben, vorn breiteren, nach hinten hin allmählig schmaler werdenden Längenstrieme in der Mitte und zu jeder Seite dieser Längenstrieme an jedem Gliede in der Nähe des Hinter- randes ein länglich runder, etwas schräg stehender, die Längenmitte des Gliedes nicht ganz erreichender gelber Hornfleck, weiter nach aufsen aber, nahe unterhalb der Stigmenreihe, ein die ganze Glied- länge einnehmender gelber Hornfleck, der vorn breit ist, nach hinten hin in der Regel schmaler wird. Im Uebrigen die Unten- seite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr flach querrunzelig und weitläuftig fein punktirt, an jeder Gliedseite in der Nähe des Hinterrandes eine Querreihe ähnlicher aber weniger zahlreicher und minder dicht stehender Haare wie auf der Rückenschiene. Afterglied ein- und einhalb- bis zweimal so lang als das vorher- gehende Leibesglied, oben gelblichrostfarben, merklich dunkeler als die übrigen Hinterleibsglieder, so lang als breit, an den Seiten fast gerade, von vorn nach hinten abgeschrägt mit drei bald mehr, bald minder tiefen parallelen Längseindrücken, deren innerer in der Breitenmitte des Gliedes liegt, im Uebrigen sehr runzelig, zerstreut punktirt. Seiten des Aftergliedes leistenförmig gerandet, Metamorphose der Elateriden. 301 jeder Seitenrand mit drei kurzen, breiten, oben gerundeten Zähnen. Aftergliedausschnitt um ein Viertheil bis die Hälfte breiter als lang, nach hinten hin ganz wenig und nur bis zum sechsten Theile des Mittendurchmessers verengert, schräg von hinten gesehen an der Basis stark gerundet erscheinend. Die beiden, den Afterglied- ausschnitt einrahmenden Schwanzspitzen um das Vierfache kürzer als das Afterglied, mit zwei gebräunten kurzen und ziemlich spitzen Zähnen, von denen der innere etwas einwärts gebogen, der äulsere, meist etwas stärkere, aufwärts gerichtet ist. Untenseite des After- gliedes mit zahlreichen langen, bräunlichen, auf oder an kleinen warzenförmigen Höckern stehenden, steil abwärts gerichteten Haaren. After in der Mitte der Untenseite des Gliedes, an der Basis oval umrandet, von einer leistenförmigen halbkreisförmigen Erhabenheit umgeben. Seitenstigmen der ersten acht Hinterleibs- glieder klein, oval, braun. Die Larve ähnelt sehr derjenigen des Corymbites affinis, unter- scheidet sich von dieser aber sicher, abgesehen von etwas anderer Beschaffenheit des Aftergliedes, durch die grobe Querrunzelung und Punktirung der Rückenschienen, so wie die dreizähnige Stirn- erweiterung. Die von Chapuis und Candeze im Catalogue des larves des coleopteres, Liege 1853, pag. 144— 146, dem Athous niger zu- geeignete Larve — nach dasiger Beschreibung oben glänzend schwarz, mit einigen rothbraun durchscheinenden Stellen, unten gelblich, sowohl in von Ichneumoniden ausgehöhlten Gängen, als unter der Rinde alter Bäume, in Pilzen etc. lebend — gehört nach Beschreibung und Fundstelle jedenfalls einem anderen Käfer aus der Familie der Elateriden an. Der Irrthum wird dadurch leicht erklärbar, dals es den genannten Autoren ihrer Angabe zufolge niemals gelang, die vielfach mitgenommenen Larven zur Verwan- delung zu bringen und dafs sie nur einmal beim Zerbrechen des von breiten Larvengängen durchsetzten Stückes eines Eichenastes die Larvenhülle und daneben einen erst halb, also unvollständig ausgebildeten todten Käfer fanden. Die von Chapuis und Cand£ze gegebene Beschreibung palst, so weit die mir aus eigener Anschauung bekannt gewordenen Larven in Betracht kommen, am besten und ziemlich genau auf die Larve des Campylus denticollis. Puppe: bis 13 Mill. lang und bis 3.5 Mill. breit, milchweils, nach: hinten hin kegelförmig verschmälert. Halsschild vierseitig, etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet, in der Nähe des Hinderrandes an jeder Seite mit einem flachen, breiten Längen- 302 Th. Beling: Beitrag zur eindrucke und vor jeder der beiden zapfenförmig nach hinten hin ausgezogenen Hinterecken mit einem nach hinten gerichteten, in eine lange, gemshornähnlich vorn übergebogene, im oberen Theile gebräunte Spitze endenden Dornenzahn. Am Hinterende des Halsschildes, zu jeder Seite der Längennaht, ein mit der Spitze nach vorn gerichteter und daselbst gebräunter, pfriemenförmiger Dornenzahn. In der Nähe der Vorderecken des Halsschildes je ein gröfserer, mit der langen, pfriemenförmigen, gebräunten Spitze nach hinten gerichteter Dornenzahn. Der neungliederige Hinterleib glatt, die ersten Glieder kurz, die folgenden allmählig etwas länger werdend. Afterglied mit zwei an den Spitzen gebräunten, auswärts gespreizten, dornenartigen Hautzähnen endend. Flügelscheiden bis Mitte des vierten, Fufsscheiden bis Ende des fünften Hinterleibs- gliedes reichend. Die Larve lebt in Aeckern und in beraseten Feldrainen resp. Feldwegen, seltener im Walde, in Erde, zuweilen auch in faulen Laubholzstöcken oder Aesten. Ich babe sie oft gefunden, auch daraus vielfältig den Käfer gezüchtet. Die Verpuppung geschieht im Mai oder zu Anfang des Juni und nach in der Regel drei- wöchiger oder einige Tage längerer Puppenruhe entsteht der fertige Käfer, welcher nach erfolgter Ausfärbung sogleich ans Tageslicht kommt. 25. Limonius nigripes Gyll. Larve: bis 14.5 Mill. lang und bis 2.7 Mill. breit, linear, gleich breit flach biconvex, rostbräunlich gelb, an den Leibesenden etwas dunkeler, stark glänzend. Kopf gelblich rostbraun, vierseitig, nach vorn hin etwas verschmälert, mit den eingeschlagenen Mandibeln im Umrisse halb elliptisch, fast halbkreisförmig. Mandibeln klein, schwarzbraun, kurz, breit und dick, plump, an der Innenseite etwa in der Mitte oder auch etwas unterhalb derselben, mit einem kurzen stumpflichen Zahn; inmitten der Mandibeln am Stirnrande ein kleiner schwarzbrauner spitzer Zahn und zu beiden Seiten desselben je ein grolses, breites, an der Spitze goldgelb gebürstetes Horn- plättehen, welches .die Basis der Mandibel an der Obenseite deckt. Hierin, sowie in den kleinen runden schwarzen, hinter den Fühlern stehenden Augenpunkten, ähnelt der Kopf dieser Larve sehr dem- jenigen der Larve des Corymbites aeneus, welche letztere aulserdem ebenso gefärbt ist. Fühler kurz, dreigliederig; das erste Glied walzig, dick, an der Spitze etwas keulig erweitert; zweites Glied walzenförmig, etwas kürzer und weit dünner als das erste Glied; Metamorphose der Elateriden. 303 drittes Glied dünn, eylindrisch, an seiner Basis mit einem kurzen und spitzen dünnen Nebengliede. Maxillen mit einem kurzen zwei- gliederigen inneren und einem etwas längeren viergliederigen äufseren Taster. Das erste Glied des viergliederigen Maxillar- tasters kurz, walzenförmig; das zweite Glied ebenso dick, aber fast doppelt so lang; drittes Glied kürzer und dünner als das zweite, von der Länge des ersten Gliedes; viertes Glied von gleicher Länge mit dem dritten Gliede, dünn, kegelförmig. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber das erste Glied erheblich dicker als das zweite und letzteres an seiner Spitze mit kurzen, feinen, goldgelben Haaren pinselförmig besetzt. Lippe vierseitig, breiter als lang, an ihrem Ende mit zwei zweigliederigen Tastern , deren unteres Glied dick, eylindrisch, nach oben hin etwas verdickt; das zweite Glied kegel- förmig und von gleicher Form und Länge wie das vierte Glied des äulseren Maxillartasters ist. Inmitten der beiden Lippentaster eine kleine, mit zwei langen, steifen, nach vorn hin gerichteten Haaren besetzte kegelige Erhöhung. Fühler und sämmtliche Taster gelb- braun, hell geringelt, indem die Spitzen der einzelnen Glieder, mit Ausschluls derjenigen der Endglieder weils und meist wasserhell sind. Prothorax gelblich rostbraun wie der Kopf gefärbt, über doppelt so breit als lang, weitläuftig und unregelmäfsig fein punktirt, mit scharf abgesetztem, sehr fein längsnadelrissigem Vorder- und Hintersaume. Meso- und Metathorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, beide zusammengenommen etwas kürzer als der Prothorax, jeder mit schmalem, sehr fein längsnadelrissigem Hinter- saume, auf der Obenseite unregelmälsig aber etwas dichter als der Prothorax punktirt. Die ersten acht Hinterleibsglieder von den vorderen zu den späteren allmäblig an Länge etwas zunehmend, am Hinterende mit gleichen Säumen wie Meso- und Metathorax, im hinteren Theile der Rückenschienen stärker und dichter, stellen- weise zusammengeflossen runzelig punktirt, zunächst des Vorder- randes jederseits mit einer erhabenen, geschwungenen Linie, die sich nicht ganz bis zur Rückenmitte erstreckt und nach aulsen hin, in einen bogenförmigen Winkel gekrümmt, noch eine weite Strecke am Seitenrande schräg aufwärts gerichtet hinläuft. Afterglied fast so lang wie die beiden vorhergehenden Hinterleibsglieder zusammen- genommen, an der Obenseite nach hinten hin abgeschrägt, an den Seiten gerundet und dick gerandet, an dem nach hinten hin höher sich erhebenden leistenartigen Rande jederseits mit zwei ganz seichten höcker- oder knotenförmigen Erhabenheiten und am Ende 304 Th. Beling: Beitrag zur Metamorphose der Elateriden. mit einem breiten, kurzen, ziemlich spitzen Zahne, der unmittelbar an der Basis der Schwanzspitze steht, so dals man letztere auch als zweizähnig ansehen könnte. Innerhalb der fast kreisförmigen Umrandung ist das Afterglied an der Obenseite platt, mit vier Längenfurchen, von denen die beiden äulseren breit und tief, die beiden inneren genähert, nach hinten und öfter auch nach vorn hin abgekürzt sind; im Uebrigen die Obenseite des Aftergliedes unregelmäfsig stark gerunzelt. Die beiden, den kleinen gerundeten, kreisförmigen, mitunter auch quer elliptischen Aftergliedausschnitt einrahmenden Schwanzspitzen schmal und sehr kurz, am Ende gespitzt oder auch wohl knorrig, und dergestalt zangenförmig gegen- einander gerichtet, dals der Aftergliedausschnitt am hinteren Ende fast geschlossen, höchstens bis zum sechsten Theile seines Mitten- durchmessers geöffnet ist. Der Durchmesser des Aftergliedaus- schnittes nur ein Sechstheil bis ein Fünftheil so grofs als der Breitendurchmesser des Aftergliedes. Untenseite des Aftergliedes sehr fein und dicht runzelig punktirt, mit nur wenigen ganz un- scheinbaren Wärzchen, aber ziemlich reichlich mit langen, steil abstehenden bräunlichen Haaren besetzt, mit einem leistenartig erhabenen, die kurze dicke Afterröhre halbkreisförmig umgebenden Bogen. Die Behaarung der übrigen Leibesglieder wie die der Untenseite des Aftergliedes und in der gewöhnlichen Weise vertheilt. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht runzelig punktirt, etwas heller als die Obenseite dergestalt gleichmälsig gefärbt, dafs sich die Bauchschilder nicht durch dunklere Färbung abheben. Beine von gleicher Färbung mit der Untenseite der Thoraxglieder, kegelig, viergliederig, mit kürzeren und längeren braunen Borstenzähnen theils ein- theils mehrreihig und dazwischen mit einzelnen langen Borstenhaaren besetzt, in eine wenig gebogene, einfache, braune Kralle endend. Die Larve ähnelt in Gestalt und Farbe derjenigen des Athous subfuscus, hat indessen, da sie im Verhältnils zur Länge breiter ist als jene, eine gedrungenere Form und ist in der Regel auch etwas heller gefärbt. — An den sehr seichtzähnigen oder fast zahn- losen Seitenrändern der Obenseite des Aftergliedes und an den, den kleinen Aftergliedausschnitt einrahmenden kurzen, einfachen, zangenförmig gegeneinander gerichteten Schwanzspitzen wird sie erkannt und von verwandten Larven anderer Arten leicht unter- schieden. (Fortsetzung folgt.) [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Fünf neue Zabrus beschrieben von Dr. L.von Heyden. 1. Zabrus arragonensis Heyden. Niger, subaenescens, antennis palpis tarsis rufis. Thorace subquadrato, transverso, postice utringue impresso, basi lateribus punctatis, lateribus fere aequaliter perparum rotundatis, postice magis quam antice ampliatis, basi medio recta, deinde abrupte ad angulos aculissimos postice prorectos emarginata, angulis anticis obtusioribus quam in Zabro neglecto, cut proximus. Elytris brevibus (8 mill. long., in humeris 53 mill. lat.) ovalıbus, humeris acutissimis, profundius striatis, in strüs evidenter punctatis, interstitüis subconvezis. — Long. 12 mill. Zabro neglecto Schaum affınis sed valde diversus corpore minore, angulis posticis abrupte acutis, elytris brevibus, interstitiis elytrorum subconvexis. A Dom. Korb prope Albarracin Arragoniae Hispaniae 1882 repertus. 2 Q@ meae collectionis. Diese Art gehört in Gruppe I nach Schaum und ist am nächsten mit neglectus Schaum verwandt, aber die Decken sind viel kürzer, tiefer gestreift, die Zwischenräume etwas gewölbt, die spitzen Hinterecken des kürzeren Haisschildes sind von der Basis aus, in der Höhe des 3. Streifens plötzlich nach hinten vorgezogen, während dies bei neglectus und Verwandten in einer allmähligen Curve stattfindet. Der Kopf ist glatt, die zwei Eindrücke hinter der Querlinie nur punktförmig, das kürzere Halsschild ist an den Seiten vorn etwas gerundeter, die Hinterecken vor dem Ende etwas in die Höhe gebogen und dann etwas abwärts gebeugt. Die Oberseite ist stärker gewölbt, in der Mitte spiegelglatt mit vertiefter Mittel- linie, die Basis ist deutlich stark punktirt, an den Seiten deutlicher flach abgesetzt, die erhabene Randlinie hinten stark, die Vorder- ecken stumpfer. Die Schultern treten wegen des breiter ab- gesetzten Randes noch schärfer hervor. Die Decken sind oben gewölbter, etwas tiefer gestreift und erscheinen dies noch mehr Deutsche Eutomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 20 306 L. von Heyden: durch die deutlich gewölbten Zwischenräume; die Streifen sind stärker punktirt. Die 2 2 haben matte Decken, jedoch etwas Erzglanz, der dem curtus und neglectus fehlt. Auch Zabrus marginicollis Dej. steht dem arragon. nahe, doch ist bei jenem der Seitenrand des Halsschildes viel flacher aus- gebreitet, besonders vorn, Ecken und Schultern stumpfer, die Streifen sind feiner, die Zwischenräume flach. Zabrus Castroi Martinez aus Cuenca in Neu-ÖCastilien, nach der Beschreibung und Abbildung An. Madrid 1873 18—19 mill. lang, gehört ebenfalls in die Nähe des neglectus hat aber nicht so scharfe Halsschildecken, längere Flügeldecken, nach der Abbildung zu urtheilen. Zabrus notabilis Martinez aus Castroceniga bei Burgos aus derselben Gruppe ist noch gröfser, 21 mill., hat aber „angulos posticos porrectos, apiceque rotundatos“. Zabrus Theveneti Chevr. An. France 1874 von Castril in Andalusien ist 153 mill. lang, hat aber „angulis anticis declivibus, postieis fere rectangulis; elytris ovalibus, convexis, marginibus tenue reflexis, sulcatis serieque punctatis, singulo striis laevibus octo intus minute et regulariter punctatis“. 2. Zabrus taygetanus Heyden. Nigro-piceus, convezus; antennis, palpis, labro, pedibus, thoracis lateribus, margine elytrorum deflero rufis. Capite toto laevigato. Thorace Iransverso, laeviga- tissimo antice posticeque emarginato, medio canaliculato, angulıs antıcıs parum productis, posticis rectis sed non acutis ad elytra productis, basi lateribus et in angulis posticis parumpunctato. Elytris latis, brevibus (7 mill. long., thorace 4.) fortiter convezis, mazima convezxilate post medium, postice abruptis, humeris acutis sed non dentiformibus, punctatostriatis, strüs sat profundis, interstitüis con- veris, siria extima serie punclorum magnorum medio longe interrupta. Prosterno fortiter marginato. — Long. 14 mill. Zabro valido Schaum valde affınis, sed magis convexus, inter- stitiis elytrorum convexis, striis profuudioribus, prosterno marginato diversus. In monte Taygeto Graeciae a Dom. Raymond repertus. Diese Art gleicht sehr dem Zabrus validus Schaum, ist aber durch die angegebenen Merkmale sicher verschieden. Die Oberseite ist bei dem vorliegenden g' glänzend, doch ohne Bronzeglanz. Die Grübchen zwischen den Augen sind tiefer. Die Hinterecken des fünf neue Zabrus. 307 Halsschildes sind weniger verrundet, die Punktirung ist ebenso, nur stärker, die vertiefte Mittellinie schärfer, der Hinterrand mehr ausgeschnitten, daher die Ecken mehr vorstehend. Die Schultern sind ebenso gebildet. Die Flügeldecken sind kürzer, convexer, die Streifen tief, die Zwischenräume deutlich erhaben. Das Prosternum ist vollständig scharf umkantet, der Rand erhaben. Die Beine sind entschieden roth. Die Reihe der Augenpunkte am Deckenrand ist in der Mitte weit unterbrochen. Durch die aufsen nicht gerandeten Hinterecken unterscheidet sich die neue Art auf den ersten Blick von graecus und dessen Varietäten, abgesehen von dem spitzeren Schulterzahn und den bis hinter die Mitte breiten hochgewölbten Flügeldecken. 3. Zabrus foveipennis Heyden. Totus niger, thorace transverso antice subangustato, angulis posticis obtusis, non acutis, elytris convezis, seriatim grosse foveolatis. — Long. 16 mill. Zabro seriatoporo Schaum ex Armenia affınis sed diversus corpore toto nigro, majore, thorace postice magis angustato, elytris postice declivibus. In monte Achu-Dagh Asiae minoris a Dom. Merkl repertus; SQ meae collectionis. Wegen der grubig punktirten ae an nur mit dem armenischen Zabdrus seriatoporus Schaum zu vergleichen. Bei diesem sind aber die Decken ganz mit grünlichem Bronzeglanz oder wenigstens an den Rändern überzogen; auch ist er kleiner (6 lin. nach Schaum, mein Ex. aus Trapezunt 13 mill.) und die Oberseite in einer Flucht gewölbt (bei foveipennis hinten steil ab- fallend), das Halsschild ist hinten weniger verengt, die Hinterecken schärfer, fast rechtwinkelig. Die neue Art ist tiefschwarz, wenig glänzend, ohne irgend welchen Metallschimmer. Der Kopf ist glatt, die Eindrücke zwischen den Augen sind tiefer und durch eine deutliche vertiefte Querlinie verbunden. Die Augen sind gröfser und runder. Das Halsschild ist vorn und hinten fast gleichmälsig verengt, doch vorn etwas mehr, an den Seiten in gleichmälsigen Bogen gerundet, daher die Hinterecken stumpf etwas abgerundet, die Vorderecken ragen etwas spitz vor, Vorder- und Hinterrand leicht ausgebuchtet; die Mittel- linie nur auf der Scheibe vertieft, die Oberseite schwach gewölbt, die Scheibe glatt, die Ränder nicht aufgebogen, am Vorderrande sehr fein einzeln punktirt, an dem Seiten- und Hinterrand stärker, hie und da etwas runzelig zusammenfliefsend, das Halsschild 20* 308 L. von Heyden: 44 mill. lang, in der Mitte 7 mill. breit. Die Flügeldecken sind oben flach gewölbt, hinten steil abfallend; in den Schultern etwas breiter wie die Basis des Halsschildes, die Schultereeken nicht vorstehend, nicht so eckig wie bei seriatop., wie bei diesem mit 7 Reihen grubenförmiger Punkte von ungleicher Grölse, eine achte schwächere verläuft nahe dem Seitenrande, die Randaugenpunkte wie bei seriatop. in der Mitte unterbrochen. Die Zwischenräume zeigen Spuren schwacher Querrunzelung. Die Unterseite ist glänzend glatt, die Seiten der Mittelbrust runzelig punktirt. Der Mann ist in den Schultern etwas eckiger, das Analsegment hat jederseits einen, das Q je zwei borstentragende Augenpunkte. Von Eduard Merkl auf dem Achu-Dagh in Klein - Asien gesammelt. 4. Zabrus hellenicus Heyden. Nigro-piceus; antennis labro palpis pedibus piceo-rufis. Supra subdeplanatus; thorace transverso, antice posticeque aequaliter angustalo, antice parum emarginato, angulis parum acutis et prominulis, postice fere recto, angulıs obtusis sed non rotundatis, lateribus aequaliter rotundato, margine reflezo, postice fortiori, basi parcius punctato. Elytris angulis acute rectis, non prominulis, usque ad medium parallelis, subtiliter striatis, strüs usque ad medium leviter punctatis, deinde impunctatis, inter- stitiis planis. Segmentis abdominalibus medio lineis nonnullis trans- versim elevatis, sternis vermiculatim leviter rugulosis. — Long. 114 mill. Zabro rotundicolli Menetr. affınis, sed ob angulos posticos tho- racis obtusos, non rotundatos, latera rotundata, humeros acutos inter sectiones IV. 2a. et b. Schaum collocandus. 28 22 meae collectionis a Dom. Raymond in monte Taygeto Graeciae reperti et a Dom. vom Bruck dono dedicati. Diese neue Art steht dem Zabrus rotundicollis Menetr. aus dem Caucasus noch am nächsten, bildet aber wegen der Gestalt des Halsschildes und der Schultern ein Mittelglied zwischen den Sectionen a und b Schaum innerhalb der Section IV.2. Zabrus hellenicus ist kleiner als rotundicollis, oben flacher, glänzender, die Hinterecken des Halsschildes sind abgerundet, aber schärfer; dieses selbst ist hinten sehr schwach einzeln punktirt, die Schultern scharf, die Streifen viel weniger tief, die Zwischenräume ganz flach. Zabrus rufipalpis Schaum, den ich nur aus der Beschreibung kenne, steht dem hellenicus auch nahe, ist aber noch grölser wie rotundie., der Seitenrand soll aber sehr fein und kaum aufgebogen fünf neue Zabrus. 309 sein. Die Decken fangen bei rufip. gleich hinter den Schultern an sich zu erweitern, während sie bei hellenicus parallel sind; rufip. hat ferner sehr tiefe glatte Streifen und gewölbte Zwischen- räume. 5. Zabrus balcanicus Heyden. Sat converus, bası thoracis elytrorumque depresso, niger; pedibus, articulis 1—4 antennarum nigro-piceis, articulis 5— 11, palpis flavorufis; labro, tarsis piceo- rufis. Thorace transverso, antice fortiter emarginato, angulıs anticis parum productis, acute rotundatis, lateribus usque ad medium per- parum rotundato, deinde usque ad angulos rectissimos non prominulos linea recta procedente, margine laterali postice magis ampliato, basi rectissima ante medium; ante angulos posticos, lateribus et ante medium baseos leviler punctato punctis majoribus intermiztis. Elytris humeris rectis, apice ipso rotundato, lateribus a basi ad medium rectis, deinde ovatıs, sat fortiter striatis, strüs usque ad medium punctatis, interstitüs subplanis. Segmento ultimo pluries lineis transversis callosis. — Long. 123 mill. Zabro Trinii Fischer affınis, sed angulis postieis thoracis rectissimis ab omnibus Zabris diversus. gd' meae collectionis a Dom. Haberhauer in montibus Bal- canicis repertus. Gehört in die Gruppe V. Reihe 2.b.ß. und unterscheidet sich von allen durch die Gestalt des Halsschildes. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft II.] Neue südost-europäische und klein -asiatische Käfer beschrieben von L. v. Heyden und J. Weise. 1. Pseudophonus hospes Sturm var. Retowskii Heyden. Corpore toto, pedibus, elytrorum marginibus testaceo-rufis, elytris smaragdinis, vel disco brunneis. — Non immaturus. Theodosia Crimaeae a Dom. Retowski detecta. Diese durch die Färbung sehr ausgezeichnete Varietät der in Farbe und Sculptur sehr veränderlichen Art fand Gymnasiallehrer O. Retowski einige Male unter typischen Stücken im Spätherbst 1882 bei Theodosia in der Krim. Die Stammart hospes (mit schwarzen Beinen) ist meist ganz schwarz oder hat leichten grünen oder violetten Schimmer. Die var. Sturmi Dej. (rothe Beine) ist auf der Oberseite schwarz oder. dunkelbraun, das Halsschild höchstens dunkelroth, die Decken selten grünlich. Bei der var. Retowskii ist der ganze Körper, die Beine und der Rand der Flügeldecken gesättigt gelb-roth, die Flügeldecken schön smaragdgrün. Die Punktirung der Decken ist bei den hospes Z\ weitläufiger als bei den matten 2; die Punktirung verschwindet in der Mitte oft ganz. Bei Theodosia kommen alle Formen vor. 2. Cantharis (Telephorus ol.) hellenica Heyden. Capite postice, maculis duabus ante antennas, scutello, elytris totis, abdomine, antennis articulis basalibus exceptis, cozis, trochanteribus posticis nigris; capite antice, antennarum articulis tribus primis basique articuli quarti, pedibus, ano, abdominis lateribus rufis; tarsıis brumneis. — Long. 7 mill. Cantharis orali Germ. affinis, sed diversa elytris totis nigris. Apud Veluchi Graeciae a Dom. Krüper detecta. Diese Art steht in naher Verwandtschaft mit oralis Germ., der umgeschlagene Rand der Decken ist aber nicht rothgelb, sondern wie die Decken schwarz; die schwarze Farbe des Scheitels reicht weniger nach vorn und ist vorn halbkreisförmig ausgerundet, die L.v. Heyden u. J. Weise: über neue südost- europäische Käfer. 311 Stirn trägt zwei schwarze Flecken, die Decken sind weniger dicht behaart, die Grundfarbe scheint mehr durch und erscheinen sie deshalb dunkler. Die Fühler sind tiefer schwarz, das Halsschild ist vorn stark gerundet. Der Kopf ist gelbroth mit zwei schwarzen kleinen Längsmakeln in der Mitte auf der ideellen Verbindungs- linie der Augenvorderränder; der Hintertheil des Kopfes ist schwarz, diese schwarze Färbung ist in ihrer ganzen Vorderseite halbkreis- förmig ausgebuchtet, zieht sich innen bis zur Mitte der grofsen schwarzen Augen hin und umfalst diese hinten breit bis zu deren Aufsenrande. Der Kopf ist matt, die Behaarung auf den gelb- rotben Theilen gelblich, auf den schwarzen von dieser Farbe, doch überall vereinzelt. Die Fühler sind tiefschwarz, Glied 1 ganz gelb- roth, Glied 2 u. 3 an der Spitze braun, Glied 4 an der Basalhälfte und Glied 5 an der Basis gelbroth; Glied 3 doppelt so lang wie Glied 2 und kürzer wie bei oralis. Die Palpen sind rothgelb mit brauner Spitze. Das Halsschild ist so lang als breit, an den Seiten und dem Vorderrande gemeinsam in grolsem Bogen verrundet, die Vorderecken gar nicht angedeutet, Hinterrand in der Mitte schwach ausgebuchtet, alle Ränder aufgebogen, in der Mitte vor dem Hinter- rand mit kurzer, eingegrabener Linie, daneben beiderseits buckelig erhaben, bis zu den breit erhabenen Rändern seitlich verlaufend, an den Seiten nach vorn vertieft; die Oberseite ist spiegelglatt, nur an den Rändern mit feinen gelben Härchen versehen. Das Schildchen ist mattschwarz, fein gelblich behaart und sehr fein vereinzelt punktirt. Die schwarzen Decken sind so breit wie das Halsschild, stark punktirt und stark quergerunzelt, mit ziemlich starken gelben Haaren besetzt, die nur gering die Grundfarbe abschwächen. Die Beine sind rothgelb, die Schenkel an der Basis, die Coxen, Trochanter und Tarsen angedunkelt, die Bauchränder und das Analsegment rothgelb. Von Krüper bei Veluchi in Griechenland gesammelt. 3. Rhagonycha consociata Heyden. Capite, palpis, antennis, femoribus, tarsorum articulis ultimis, corpore subtus ano ezcepto, scutello migris; thorace, ano obscure rufo-pallidis, elytris rufo-pallidis. — Long. 7 mill. Rhagonycha nigriceps Waltl affinis, sed thorace quadrato, articulo secundo antennarum minuto distincta. In monte Olympo asiatico a Dom. Merkl reperta. Diese Art steht nahe der nigriceps Waltl, ist aber von ihr und der asturischen cantabrica Heyd. verschieden durch fast quadratisches 312 L. v. Heyden und J. Weise: über Halsschild; die Fühler sind dicker, die Glieder kürzer, besonders das 2te Glied auffallend klein. Der Kopf ist schwarz, matt, fein punktirt, fein gelb behaart, Oberlippe braun, Mandibeln heller, Palpen schwarz, Augen vorstehend. Die Fühler sind schwarz, kräftig und überragen die Hälfte des Körpers, Glied 2 etwas mehr wie ein Drittel der Länge des 3öten Gliedes, ein wenig birnförmig, 1=4=5,6=3, 7 bis 10 etwas länger, das letzte schräg zugespitzt. Das Halsschild ist ein wenig breiter wie lang, nach vorn kaum verengt, alle Ecken abgestutzt, alle Ränder aufgebogen, Vorderrand gerundet, Hinterrand gerade, Seitenrand vor der Mitte etwas ausgeschweift, dahinter etwas erweitert und dann ganz wenig schräg verengt. Die Oberseite ist schmutzig rothgelb, äufserst fein und zerstreut punktirt, fein gelb behaart, die Mitte niedergedrückt, im letzten Drittel mit einer deutlicheren Mittellinie und daneben jederseits buckelig gewölbt, ein schwach erhöhter Kiel begrenzt nach aufsen die Depression der Mitte. Das Schildchen ist schwarz, matt, fein gelblich behaart. Die Flügeldecken sind breiter wie das Halsschild, 23 mal so lang wie breit, schmutzig dunkelgelb, gelblich behaart, runzelig punktirt, mit Spuren schwacher Längsrippen. Die Unterseite ist schwarz, das Analsegment und die zweite Hälfte des vorletzten rothgelb. Die Schenkel sind schwarz, die Schienen von der Farbe der Decken, die Tarsen schwarz, die zwei ersten Glieder rothbraun und nur an der Spitze schwarz. Von Hrn. Eduard Merkl auf dem Asiatischen Olymp gefunden. 4. Cteniopus graecus Heyden. Corpore lento, rufo-flavo, elytris pallidioribus, oculis, palporum articulo ultimo, antennis, tarsis tibiis posticis apice nigris, ano obscuro. Thorace transverso non foveolato. Scutello triangulari, apice rotundato. Coxis anticis contiguis. — Long. 5—6 mill. E montibus Parnassus et Olympus Graeciae 2 2. (Krüper et vom Bruck.) Der Körper, Kopf, Halsschild und Beine, mit Ausnahme der Tarsen und Hinterschienen sind rothgelb, die Flügeldecken heller. Der Kopf ist stark und eng punktirt, vorn etwas glänzender, auf der Stirn durch die noch enger stehende Punktirung matter. Die Augen, Mandibeln und das letzte Palpenglied sind schwarz. Ebenso die Fühler mit Ausnahme der 3 Basalglieder, die dunkel- neue südost- europäische und klein-asiatische Käfer. 313 rothbraun sind. Das Halsschild ist viel breiter als lang, vorn gerade abgeschnitten, die Vorderecken in starkem Bogen bis zur Mitte abgerundet, dann gerade bis zu den rechtwinkeligen, aber nieht scharfen Hinterecken. Hinterrand zweimal leicht gebuchtet. Die Oberseite ist sehr deutlich und sehr eng punktirt, schwach gelblich behaart, alle Seiten fein gerandet, oben gewölbt und nur mit je einem punktförmigen Eindruck beiderseits der Scheibe. Das Schildchen ist dreieckig, an der Spitze gerundet. Die Decken, wenig breiter als das Halsschild, sind matt, heller gefärbt wie Kopf und Halsschild, etwas weniger stark, aber ebenso dicht punktirt, doch durch anliegende feine gelbe Behaarung mehr verdeckt, mit äulserst schwachen Spuren von Längsstreifen. Unterseite von der Farbe des Halsschildes, Bauch noch mehr rothgelb, mit dunklerem Analsegment, das bei den beiden vor- liegenden 2 einfach zugerundet und in der Mitte beiderseits mit einer seichten Grube versehen ist. Die Beine sind von der Farbe der Flügeldecken, die Tarsen braunschwarz, die Hinterschienen angedunkelt. Diese Art gehört in die Nähe des pallidus Küst. aus Klein- asien und Persien, ist aber kleiner, ohne Spur der drei tiefen Basalgruben des Halsschildes, das Schildehen ist breiter und gerundeter. Die Decken sind noch weniger undeutlich gestreift. Ich besitze 2 Q vom Parnass (Krüper) und Olymp in Griechenland (vom Bruck, von Raymond gesammelt). 8. Laena Merkli Weise: Elongata, subdepressa, ferruginea, subnitida, parum dense pilosa, capite sat dense punctato, oculis parvis vie prominulis, thorace subquadrato, basin versus fortiter angustato, crebre punctato, elytris elongatis, punctato-striatis, inter- stitüis sat fortiter striato-punctulatis, antennis gracilibus, femoribus crassis, crenulatis, apicem versus subemarginaltis, tibüs sat latis, anticis interne flezuosis; prosterno minus crebre transversim rugoso- punctato. — Long. 5— 5.3 mill. Die Art steht Laena Baudii sehr nahe, ist aber bei wenig grölserer Breite reichlich ein Drittel länger, mit noch kleineren Augen, bei welchen die wenigen Facetten undeutlich und nur seicht begrenzt sind. Sie bildet in dieser Hinsicht recht eigentlich den Uebergang zur deplanata, mit einfachen Augen. Laena ferruginea ist kleiner, ihre Augen sind doppelt so grols, gewölbt, stark facettirt,- Beine einfach, Schienen an der Spitze deutlich verengt. Laena Weisei kann wohl ihres gewölbten Halsschildes und der 314 L.v. Heyden u. J. Weise: über neue südost- europäische etc. deutlich gezähnten Schenkel wegen nicht mit der vorliegenden vereinigt werden. Schlank, wenig gewölbt, gesättigt braun, glänzend, ziemlich weitläufig aufstehend behaart. Kopf grofs, gestreckt, ziemlich dicht, kräftig punktirt. Diese Punktirung ist stärker als bei ferruginea und Baudii, viel dichter als bei der ersteren, aber weitläufiger als bei der letzteren, die Punkte nicht wie bei dieser länglich, sondern rund. Augen sehr klein und wenig gewölbt, schwarz, tief an die Seiten des Kopfes hinabgerückt, kleiner als bei Baudii und nicht halb so grols als die von ferruginea. Fühler schlank, nach der Spitze kaum bemerkbar verdickt, Glied 3 bis 10 so lang als breit, das Endglied lang eiförmig. Halsschild länger als breit, die Vorderecken ganz verrundet, dicht hinter denselben am breitesten, von hier nach hinten allmählich und fast geradlinig, im letzten Drittel stärker verengt, ohne deutliche Hinterecken, der Rücken flach gedrückt, etwas dichter und wenig feiner als der Kopf punktirt. Flügeldecken sehr gestreckt, so breit als das Halsschild in seiner gröfsten Breite, die Seiten in der Mitte fast parallel, die Punkt- streifen mälsig tief und stark punktirt, ihre Zwischenräume etwa so breit als die Streifen und mit einer eben so dichten, jedoch feineren Punktreihe besetzt als diese. Beine auffällig stark, die vier vorderen Schenkel in der Mitte, die beiden hinteren mehr nach der Spitze zu keulenförmig verdickt, vor der Spitze plötzlich und stark verengt, so dals hier eine stumpfe Ecke entsteht, bis zu welchen der Vorderrand der seichten Rinne, in welche sich die Schienen einlegen, mit einigen kleinen, gerundeten Kerbzähnchen besetzt ist. Die Schienen sind deutlich gekrümmt, in den letzten zwei Dritteln merklich erweitert und fast gleichbreit, der Innenrand der Vorderschienen geschweift. Die Mitte der Vorderbrust, bei Baudii fast glatt, ist hier deutlich querrunzelig punktirt. Von Hrn. Merkl bei Konstantinopel auf einem Friedhofe unter tiefliegenden Steinen gesammelt. “ [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 11.] Ueber die mit Galeruca Geoffr. verwandten Gattungen. Geoffroy gründete 1762 seine Gattung Galeruca, welche un- gefähr die heutigen Genera Galeruca und Galerucella umfalste !) auf littoralis Fabr. ?), aber im Laufe der Zeit bildete sich die Gewohnheit heraus, diesen Namen speciell auf die behaarten Arten nymphaeae, calmariensis L. ete. anzuwenden, während für die ober- seits kahlen, typischen Formen die Bezeichnung Adimonia Laich. eintrat. Crotch wies wohl zuerst auf diesen falschen Gebrauch des Geoffroy’schen Namens Galeruca hin, stellte Adimonia Laich. in Synonymie damit und führte für die mit Unrecht als Galeruca angesehene Gattung den Namen Galerucella ein (Proceed. Ac. Phil. 1873). Von letzterer trennte Leconte (l.c. 1865. 219) die Arten mit einem langen Kopfe, flachen Augen, dicken gewölbten und breiten Schläfen und Wangen, bei denen der Vorderrand des Halsschildes die Augen nicht erreicht, als Trirkabda ab. Zu denselben gehört nur eine europäische Art, viburn: Payk. Joannis unterschied 1866 in der Monographie des Gallerucides (Abeille III. 1—168) nur die beiden obengenannten Gattungen Galeruca Geoffr. und Galerucella Crotch 3), und stellte zur ersten die breiten, glatten oder kaum behaarten, zur zweiten die schmalen, dicht behaarten Arten, von denen viburni Payk. in einer unbedeutend charakterisirten Untergattung Pyrrhalta auftritt. Sind bis hierher nur geringe Fortschritte in der Kenntnifs und sicheren Unter- scheidung der Gattungen dieser interessanten Gruppe zu verzeichnen, so beginnt mit der Ausgabe von Thomson’s Skand. Coleopt. VIII. 1866 ein neuer Abschnitt; denn dadurch, dafs Thomson ein seither unbeachtetes Moment der Trennung, die Bildung der Vorderbrust, einführte, mufste sich der Umfang der Gattungen wesentlich ver- ändern. Bei Galeruca verblieben nur die Arten mit geschlossenen vorderen Gelenkgruben: tanaceti L., pomonae Schall., interrupta 1) Auch Galeruca Fabr. hat diesen Umfang. 2) Diese Art darf wohl kaum den Namen fusca Geoffr. führen, wie z.B. Gozis will, denn fusca ist nur das erste Wort der Diagnose, aber nicht Artname. 3) Ich wähle hier stets die neuere, von Joannis, Thomson etc, nicht gebrauchte Nomenclatur. 316 J. Weise: über die mit Galeruca verwandten Gattungen. Oliv. ete., während die Verwandten von sanguinea F. und capreae L. zu Galerucella traten und die mit kurzen Flügeldecken versehenen Arten marginata F. und brachyptera Küst. von Chapuis 1875 (Gen. Col. XI. 217) zu einer neuen Gattung Arima Chap. erhoben wurden, weil bei ihnen die bezeichneten Gruben offen sind. Es leuchtet ein, dafs nach der von Thomson benutzten Eintheilung, unter Galerucella sehr unähnliche Formen zusammentreten, und dals wir erst zu einer natürlichen Anordnung gelangen, wenn mindestens noch 2 neue Gattungen gebildet werden. Die erste, die ich Diorhabda nenne, gründet sich auf Galerucella elongata Brull. (carinata Fald.). Diese Art besitzt geschlossene vordere Hüft- pfannen und unterscheidet sich von den ähnlich gebildeten Galeruca- und Agelasa- Species, welche im Besitze von kräftigen, in oder über der Mitte gespaltenen Klauen und eines in zwei breite Lappen getheilten vorletzten Tarsengliedes sind, durch die sehr schlanken, in der Mitte nur unmerklich eingeschnittenen Klauen und das vorletzte Tarsenglied, das nur zwei schmale Lappen besitzt. Der Typ. der zweiten Gattung, Lochmaea m., ist Galerucella capraeae L. Ihre Hüftpfannen sind hinten nicht geschlossen, die Oberseite ist kahl oder nur unmerklich behaart und die Hinterleibs- bildung der Männchen von der bei Galerucella vorkommenden sehr abweichend. Bei dem Galerucella A nämlich ist der Hinterrand des vierten Bauchringes gerade und einfach, beim Lochmaea g‘ dagegen jeder- seits in einen Winkel nach hinten vorgezogen und daselbst auf- getrieben. Ich habe diese kurze und unvollständige Auseinandersetzung, nach der meine Sammlung längst geordnet ist, nur in Rücksicht auf die Zusammenstellung für den neuen Katalog gegeben, hoffe aber, in den Insekten Deutschlands die bedeutende Verschiedenheit der besprochenen Gattungen ausführlicher nachweisen zu können. J. Weise. . [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI1I. 1883. Heft 1I.] Synonymische Bemerkungen über Cetoniden von Dr. G. Kraatza. 1. Ich habe (Entom. Monatsbl. II. p. 31) die Ansicht aus- gesprochen, dals die Annahme gewils berechtigt sei: „dals Eudicella Morgani White nur eine Varietät von Gralli Westw. sei“, und bin bei dieser Ansicht von der Färbung der Fld. ausgegangen, welche bei Morgani bald beinahe einfarbig grün, bald deutlich gelbgestreift ist. Hr. van Lansberge schreibt mir nun: ich habe Serien von beiden Arten in allen Grölsen und bemerke, dafs bei Gralki das Horn auf der Stirn stets stärker gegabelt ist als bei der Morgani, indem die Zacken weiter auseinander stehen als bei Morgani. Ich finde in der That, dafs dies bei den 5 Paaren der Morgani meiner Sammlung der Fall ist und dafs auch körperlich stärker entwickelte Ex. als meine 2 Pärchen von Grallü ein schwächer ent- wiekeltes Horn, mit schwächer auseinander stehenden Zacken be- sitzen, als Grallii. Hiernach wäre also Eud. Morgani keine Varietät. Westwood hebt aber ausdrücklich die intensiv grüne Färbung hervor, welche namentlich das von ihm abgebildete Weibchen zeigt, doch werden die Punktstreifen nur selten so deutlich, wie sie Westwood abbildet. Die Form mit gestreiften Fld., welche Westwood nicht erwähnt, möchte ich var. siriata nennen; so deutlich wie bei frontalis werden die Streifen bei striata nie; auch wohl kaum bei Grallü. 2. Nach Brn. van Lausberge wäre meine Gattung Platy- nocnemis — Astenorrhina 2; er sagt: „Vous remarquerez qu’on n’a jamais cite sinon des males d’Astenorrhina et que vous dites ne connaitre que des femelles de Platynocnemis. Du reste Lacordaire dans son genera tout en voulant designer le male d’Astenorrhina deerit tr&s celairement la femelle, qui est votre Platynocnemis.* Aus Lacordaire’s Ausdruck (Gen. des Col. III. p. 482): d’un vert metallique, avec des bandes jaunes, geht allerdings unzweifel- haft hervor, dafs er Weibchen vor sich gehabt, aber Männchen beschrieben hat, denn er sagt unter Astenorrhina: les quatre jambes posferienres inermes, was auf die d' allein zutrifft, 318 G. Kraatz: Synonymische Westwood beschreibt aber (Transact. Ent. Soc. London 1854. p. 63. t. 6. f.4) das Weibchen von Astenorrhina und bildet es auch ab und auf diese Beschreibung und Abbildung trifft mein Weibchen nicht zu. Er hat das seinige von Capitain Parry erhalten und erwähnt weder, dafs der Seitenrand des Halsschildes noch die Beine röthlich sind; die Schultern und einen Subapical-Fleck der Fld. nennt er schwarz, während sie bei meinem Käfer grün sind; vor Allem aber bildet Westwood die hinteren Schienenpaare zwei- zähnig und einander ganz ähnlich ab, während sie bei Platynocnemis dreizähnig sind und die Lamelle an den hintersten von auffallender Bildung ist. Auch die beiden Gruben auf dem Halsschilde fehlen bei meinem Ex. Hätte Westwood dennoch Platynocnemis vor sich gehabt, so hätte er sich eine Reihe von Ungenauigkeiten zu Schulden kommen lassen, die man bei ihm nicht ohne Weiteres annehmen kann; möglich wäre es allerdings; in 2 Sendungen von Aschanti ist Astenorrhina mitgekommen, aber Platynocnemis nicht. Es wäre auch möglich, dals Westwood das Weibchen einer anderen Art als Turneri 2 beschrieben hätte. 3. „Ihre Ececoptomia 6-sulcata ist positiv von granulata Burm., deren Typ. ich besitze, verschieden; beide waren in der Mniszech- schen Sammlung mit einander verwechselt, was nicht wunderbar ist, da sie enorm verwandt sind; nur mit Hülfe des Männchens, welches ich von ihnen erhielt, kann man beide unterscheiden.“ 4. „Ihre Gattung Eccoptocnemis ist excellent; ich besitze eine zweite Art, relucens Bates, von Momboia“ (ist mir inzwischen auch zugegangen). 5. Da gewils manche Entomologen glauben, die von mir aufgestellten Cetoniden - Gattungen seien künstliche, so erlaube ich mir die Ansicht des Hrn. van Lansberge über einige derselben hier mitzutheilen, welcher die grölste Oetoniden-Sammlung gegenwärtig besitzen dürfte, etwa die des Hrn. Thomson ausgenommen: „En voyant le nombre des genres de Heterorhinides crees par vous, je me suis dit: voila encore de l’exageration a la Mulsant et Thomson, mais en les etudiant je dois avouer que j’ai change d’avis. Comme vous le dites l’habitat est en premiere ligne une presomption en faveur de modifications generiques du type. J’admets done le genre Smaragdesthes quoique au fond il ne differe que bien peu des Heterorhinides typiques, mais je dois m&me aller plus loin que vous et separer les especes & elytres munies de cötes (alternata Klug, bicostata Schaum et gratiosa Ancey) qui ont un Bemerkungen über Cetoniden. 319 tout autre facies, les tibias posterieurs unidentes et le chaperon carre.“ Ich bin ganz der von Hrn. van Lansberge geäulserten Ansicht, und habe nur deshalb die von ihm aufgeführten Arten noch nicht als eigene Gattung (Piychodesthes) aufgeführt, weil ich sie nicht aus eigener Anschauung kannte; ich habe seitdem gratiosa und bicostata erhalten und kann den von Hrn. van Lansberge an- gegebenen Merkmalen noch die Gestalt des Schildchens hinzufügen. Dasselbe ist gröfser, scharf zugespitzt, an den Seiten nicht ganz geradlinig, sondern ein wenig eingebuchtet, namentlich vor der Spitze. Geschlechtsunterschiede treten am Kopfe nicht deutlich hervor. 6. „Melinesthes ist eine sehr gute Gattung, aber die nach Vorgang des Harold’schen Catalogs dazu gezogene flavipennis Westw. ist keine var. der algoensis, denn das Männchen hat ein ganz anders gestaltetes. Kopfhorn.“ 7. Nach briefl. Mittheilung des Hrn. van Lansberge steckt von meiner Pachnoda nana in der Mniszech’schen Sammlung ein Ex. als Cetonia viridana (Parry) Blanch., Cat. du Musee p. 2. Da Blanchard den auffallend schmalen Käfer nur mit der tridentata vergleicht und seine Fülse roth nennt, genibus tarsisque nigris, so konnte ich meine schwarzbeinige Art auf denselben nicht beziehen. Da nach meiner Ansicht das Prioritätsrecht keinen Einflufs auf das Artrecht ausübt und eine Stammart nicht zur Varietät werden kann, weil sie früher beschrieben ist, so mülste meines Erachtens die viridana Parry mit ihren rothen Beinen als var. der nana aufgeführt werden. Es wäre widersinnig, den Lucanus cervus als var. des capreolus zu bezeichnen, wenn letzterer zufällig zuerst beschrieben wäre. Hr. van Lansberge schreibt mir indessen später: „ich glaube jetzt nicht, dafs Ihre pygmaea mit meiner viridana identisch ist; dieselbe wird in London falsch bestimmt sein.“ 8. Nachdem ich bereits in dieser Zeitschrift 1830, p. 321, auseinandergesetzt, dals Lomaptera diaphonia mihi nicht wohl mit cinnamomea Thomson identisch sein könne, obwohl letzterer sich brieflich dafür ausgesprochen, hat nunmehr Hr. van Lansberge Original-Exemplare beider Arten mit einander verglichen und ist so liebenswürdig, mir unaufgefordert etwa Folgendes mitzutheilen: Beide Arten sind sehr ähnlich, der Thorax bei beiden ähnlich veränderlich gezeichnet, aber der Discoidalfleck steht bei der cinnamomea der Basis näher; die Beine der cinn. sind immer 320. G.Kraatz: Synonymische Bemerkungen über Cetoniden. jaunes, die der diaphonia stets obscures; die Unterseite ist ähnlich punktirt und gestrichelt. Im Uebrigen ist cinn. grölser, schlanker, gewölbter, die Spitze der Fld. etwas anders gebildet, so dafs le facies fait reconnaitre facilement les deux esp. 9. Micropoecila Bremeri Jans. aus Australien ist von mir (D. E.Z. 1880, p. 193) als das muthmafsliche Weibehen der cincta Gory angesprochen. Hr. van Lansberge schreibt mir, dafs er seit langer Zeit derselben Ansicht sei; die Weibchen der Schizorrhi- niden seien ja meist breiter und stärker punktirt als die Männchen, was noch immer nicht hinlänglich beachtet wird; so sei Dilochrosis Duboulayi Thoms. von den Salomons-Inseln nichts als das @ der Schiz. ebenina Buttler. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Bestimmungs-Tabelle der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus - Arten von J. Weise. Wenn ich mir erlaube, hier die blauen Arten aus der Gattung Ceutorrhynchus herauszugreifen und eine Uebersicht derselben zu geben, so weit sie mir bekannt wurden, so handle ich nur eben so willkürlich wie meine Vorgänger, die bei der Eintheilung das grölste Gewicht auf die Schenkelbildung legten. Die Gattung, deren Kenntnifs noch eine sehr mangelhafte ist, lälst sich eben nicht, ohne der Verwandtschaft der Arten Gewalt anzuthun, in eine Gruppe mit gezähnten und in eine zweite mit ungezähnten Schenkeln zerlegen; eben so wenig bilden die Arten mit einfachen, gezähnten oder gespaltenen Klauen natürliche Abtheilungen. Ein künftiger Monograph der Gattung wird jedenfalls die Farbe und Zeichnung der Arten eben so stark zu berücksichtigen haben als die Schenkel- bildung. Der ganze Körper, oder wenigstens die Fid., blau, blaugrün oder erzfarbig. 1. Stirn und Scheibe des Halssch. halb aufstehend behaart. Fld. mit aufgerichteten langen Borstenhärchen. Klauen gezähnt. a. Fühlerschaft schlank, nach der Spitze hin allmählich BERWIACHWVETALCKE me RR a iD. Fühlerschaft dicht vor der Spitze schnell und stark VERÜIERG, br. ee pe ee b. Rüssel auf der unteren Hälfte glatt . . . . suleicollis. „ bis kurz vor die Spitze punktirt und behaart picitarsis, quadridens. c. Rüssel an der Basis mit 3 Kiellinien . . . . hirtulus. h BaR. Ro nee Ri el (nTe We rc! deslarsen"kräftie, schwarz . o ... m .m. nm Timidus. n schlank, die Sohle und das ganze Glied 3 DOLL EI ERERN UNTEREN N, A EN e NOHESULUS: Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 21 322 J. Weise: Bestimmungs - Tabelle 2. Stirn und Halssch. fein anliegend behaart. Fld. mit kurzen, schwach aufgerichteten Borstenhärchen sparsam besetzt. Klauen gezähnt. a. Mittel- und Hinterbrust dicht weils beschuppt chalybaeus. = = = einzeln weils 5 gramipennis. 3. Stirn und das kissenartig gewölbte Halssch., dessen Seiten- höcker undeutlich sind oder fehlen, halb aufstehend be- haart. Zwischenräume der Fld. zweireihig mit anliegenden Schuppenhärchen besetzt. Klauen gezähnt. Schulterblätter dottergelb beschuppt. a. Fld. deutlich blau. Beine schwarz oder nur Tarsen- glied 3 gelbbraun . . ee ae „ Gnenieri. Fld. leicht bläulich Angelaufens Sohienen und Tarsen roihgelbisienr la Se Zube) Sa 3 ntna, „.&biglis, 4. Stiro, Halssch. und Fld. fein beschuppt, uch, behaart, Klauen einfach. a. Halssch. kissenartig gewölbt, ohne Seitenhöcker intersetosus. 2 auf dem Rücken mehr oder weniger flach, mit deutlichen Seitenhöckern. . 2.2. nn Eger: b. Körper sehr dicht beschuppt. Tarsen, oder wenigstens deren Sohlen, rothgelb . .. . .. .... aeneicollis. . Körper sehr sparsam beschuppt. Tarsen schwarz, Filzsohlen grau. . 2... obscurecyaneus. 5. Stirn, Halssch. und Fld. fein aoltegend behaart. a. Klauen einfach. Zwischenräume der Fld.einreihig behaart b. » gezähnt. cs „ » mehrzeibieiee- €. b. Halssch. mälsig dicht ARLERN Fld. lebhaft blau oder Srüun ı.K 200,000 Halssch. ke Ra Bunker Fld. chwarz mit blauem Schimmer . . . ..... contractus. ec. Der ganze Körper lan Rah na male stark punktirt d. oder grün. Halssch. [grob punrktirtt . . . 2... e d. Körper schlank. Rüssel ungekielt . . . . . Pandellei. „u ekaurz: „ stark gekielt . . . .. . ignitus. e. Aeufsere Zwischenräume der Fld. vor der Spitze kaum bemerkbar, tubereulint . 2. 2 Re Dieselben sind deutlich und kräftig hab eroalint EN f. Furchen der Fld. mälsis.tief .. . . . . ... pervicaz. n » » sehr tief und scharf . . . _ barbareae. g.. Schenkel schwach gezähnt; „0. .., = je. ine . .laelus. 5 ungezähnt: ©. „a nn. 1 sechlonpalkanıus: der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- Arten. 323 Besprechung der einzelnen Arten: l. Ceutorrh. suleicollis Payk. (Faun. Sueec. III. 217. 34), cyanipennis Germ., Thoms., Redtb., Seidl. ete. Eine der gröfseren blauen Arten, 2.3—3.3 mill. lang, schwarz, die Fld. schwarzblau, schwärzlich blaugrün oder dunkel metallgrün, der Rüssel mit drei scharfen und hohen Kiellinien, die bis über die Hälfte oder bis drei Viertel seiner Länge nach vorn reichen, dazwischen kräftig punktirt, die Spitze glatt, der Fühlerschaft nach der Spitze hin nur wenig und ganz allmählich verdickt, sehr schlank, wie die Geilsel, deren zweites Glied reichlich doppelt, oft fast dreifach so lang als das dritte ist. Die Stirn dicht punktirt, mit einzelnen abstehenden, nach oben gerichteten Haaren. Halssch. ziemlich dicht und stark punktirt, die Punkte durch deutliche schmale Zwischenräume ge- trennt, die Scheibe mit halb aufstehenden, nach vorn gerichteten _ feinen Borstenhärchen besetzt, die Mittelrinne und die Seiten sparsam weilsgrau beschuppt. Fld. tief und scharf gefurcht, in den Furchen undeutlich punktirt, ihre Zwischenräume reichlich doppelt so breit als die Furchen, eben, mit einer meist regel- mälsigen Reihe halb aufgerichteter brauner Borstenhärchen, von denen jedes in einem von hinten eingestochenem Punkte steht. Der übrige Theil der Zwischenräume ist entweder fast glatt, oder sehr fein quer gerunzelt, vor der Spitze befinden sich ungefähr zehn Höckerchen. Unterseite grob punktirt, jeder Punkt mit einem schmalen, dreieckigen weilsen Schüppchen. An den Beinen ist das dritte Tarsenglied hell, braun bis rothgelb, die Schenkel haben einen schmalen und kurzen, scharfen Zahn, der oft, aber nicht immer, an den 4 Hinterbeinen gröfser als an den Vorder- beinen ist. Die Geschlechtsauszeichnung ist im Allgemeinen wie bei den übrigen Arten dieser Gattung. Während nämlich der Bauch des 2 ziemlich gleichmälsig gewölbt, etwas aufgetrieben ist, zeigt sich beim kleineren g' auf der Mitte der Bauchsegmente ein deutlicher Niederdruck, welcher vor dem Hinterrande des 5. Segmentes um - so tiefer, grubenförmig, erscheint, da er jederseits von einem, oft mit Schuppen oder Börstchen besetzten Längshöcker begrenzt wird. (Diese Auszeichnung schreiben Suffrian, Stett. Zeit. 1847. p. 88, und Bach, Fauna Il. p. 349 u. 350, mit Unrecht dem Weibchen zu.) Aufserdem hat das g' der meisten Arten einen kurzen Rüssel und am Innenrande der Spitze der 4 Hinterschienen einen grolsen, gekrümmten Hornhaken. — Der Penis besteht aus zwei flach aufeinander liegenden durchscheinenden Häutchen, welche jederseits 2 324 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle von einer braunen, schmalen Hornleiste begrenzt werden. Vorn verbreitern sich diese Hornleisten etwas und vereinigen sich zu einer Spitze. Letztere ist bei swlcicollis stark gekrümmt, schmal, gleichbreit und ein Drittheil so lang als der ganze Penis. In ganz Europa auf Cruciferen, z. B. Sisymbrium Sophia, be- sonders aber in Gebirgswaldungen auf Lunaria rediviva häufig. Aeufserst nahe verwandt, in der Körperbildung und Behaarung ganz übereinstimmend, aber durch den Rüssel, welcher bis zur Spitze gekielt, punktirt und behaart ist, sowie durch dicht be- schuppte Schulterblätter und ganz röthlich gelbe Tarsen zu unter- scheiden sind: a) ptcitarsis Gyll. (Curc. IV. 1. 546), tarsalis Boh. (Cure. VII. II. 167) aus Mittel- und Süd-Europa und b) guadridens Panz. (Faun. 56. 13), borraginis Gyll. (Ins. Suec. Ill. 227), der in ganz Europa häufig ist. Bei beiden haben die Fld. einen grünen Schimmer, bei der letztgenannten Art ist die Oberseite zwischen der Behaarung noch mäfsig dicht grau beschuppt. Der Rüssel des @ ist sehr schlank. 2. Ceutorrh. hirtulus Germ., Ins. spec. nov. 236. Etwa 1.8 mill. lang, daher kaum halb so grols als der vorige, schwarz, die Fld. blauschwarz. Rüssel punktirt mit 3 Kiellinien, die vordere Hälfte glatt; Fühler wenig schlank, der Schaft an der Spitze merklich verdickt, Glied 2 der Geilsel wenig länger als Glied 3. Halssch. dicht punktirt, die Punkte durch sehr schmale Kanten, aber nirgends durch merkliche Flächen getrennt. Fld. tief, aber nicht scharf gefurcht, in den Furchen ziemlich deutlich punktirt, jeder Punkt mit einem anliegenden, weifsen Härchen besetzt, die Zwischenräume breiter als die Furchen, sehr schwach gewölbt, mit je einer regelmälsigen Reihe aufstehender brauner Borstenhaare, deren jedes in einem von hinten eingestochenen Punkte steht, welcher durch eine deutliche Bogenlinie mit den Rändern des Zwischenraumes verbunden ist. Da der Vorderrand der Bogen- linien. deutlich erhaben ist, erscheinen die Zwischenräume in ein- zelne Abschnitte getheilt, ähnlich den Gliedern einer Schuppenkette. Unterseite grob punktirt, in jedem Punkte ein weilsliches, ziemlich breit dreieckiges Schüppchen. Beine kräftig, schwarz, Schenkel ungezähnt, aber am Unterrande mit einem kleinen Haarbüschel, hierauf bis zur Spitze mehr oder weniger deutlich ausgeschnitten. Das g' hat nur einen unmerklichen Eindruck auf dem letzten Segmente und ist schwer vom 2 zu unterscheiden. — Penis breit, mit abgerundeter Spitze. In ganz Europa. der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- Arten. 325 Sehr ähnlich ist der in Mittel-Europa häufige Ceutorrh. setosus _Bob., Cure. VII. 2. 139, mit rein schwarzen Fld., deren stärker gewölbte Zwischenräume mit je einer regelmälsigen Reihe auf- stehender, weilser Borstenhärchen besetzt sind. 3. Ceutorrh. timidus n.sp. Ovatus, converus, niger, supra setulosus subtus parce albido-squamosus, rostro tenui, parum arcuato, basi punctulato, antennarum scapo apice abrupte dilatato, prothorace sat crebre punctato, canaliculato, constricto, bituberculato, elytris obscure cyaneis vel virıdı- aeneis, fortiter suberenato -striatis, inter- stitiis convezis, uniseriatim setulosis, apice asperis, pedibus crassis, nigris, femoribus subdentatis. — Long. 2.5 mill. Diese und die folgende Art sehen chalybaeus sehr ähnlich, sind aber durch die auferichtete borstige Behaarung des Kopfes und Halssch. und die sparsam beschuppte Mittel- und Hinterbrust sofort zu unterscheiden; von swlcicollis und Airtulus trennt sie der nicht gekielte Rüssel. Etwas länglicher, in den Fld. paralleler als chalybaeus, schwarz, die Fld. dunkelblau, seltener erzfarbig-grün. Rüssel schlank, wenig gebogen, an der Basis sparsam punktirt, sonst fast glatt. Fühler- schaft kurz vor der Spitze schnell erweitert, Glied 2 der Geifsel so lang, aber viel dünner als Glied I, und mehr als doppelt so lang, als Glied 3. Kopf dicht punktirt und wie der Rüssel, so weit er punktirt ist, mit etwas abstehenden, nach oben gerichteten Borsten- härchen besetzt. Halssch. hinter dem aufgebogenen Vorderrande mäfsig tief eingeschnürt, die Seitenhöcker deutlich, aber nicht grofs, Mittelrinne wenig tief, Scheibe ziemlich dicht und stark punktirt, die halb aufstehenden Härchen nach vorn gerichtet. Fld. tief gestreift, in den Streifen kräftig punktirt, die Punkte greifen die gewölbten Zwischenräume an. Letztere sind etwas breiter als die Streifen, mit einer regelmälsigen Reihe aufstehender, nach hinten gerichteter Borstenhärchen besetzt, von denen jedes in einem von hinten eingestochenen Punkte steht. Die Skulptur der Zwischenräume ist sonst wie bei hörtulus, nur viel kräftiger. Unterseite stark punktirt und überall sparsam mit weilsgrauen, schmalen Schüppchen versehen. Beine kräftig, schwarz, Schenkel mit einem stumpfen, schwachen Zähnchen vor dem Ausschnitte an der Spitze. Tarsenglieder breit. Das Z mit grofser, tiefer Grube auf dem letzten Segmente, die Spitze aller Schienen innen in einen kurzen dreieckigen Zahn ausgezogen. In Dalmatien bei Castel nuovo und Priworje, auf Veglia, in Croatien (Reitter), Caucasus (Leder). 326 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle 4. Centorrh. obesulus n.sp. Ovatus, convezus, niger, supra setulosus et parce squamulosus, subtus parce albido sguamosus, rostro tenui, arcuato, basi dense punctato, antennis tenuibus, scapo apice abrupte dilatato, prothorace sat crebre punctato, canalıculato, constricto, bituberculato, canalicula media albido-squamosa; elytris nigro-.coeruleis, fortiter punctato-striatis, interstitüs converis, uni- seriatim setulosis, apice asperis, pedibus nigris, femoribus muticıs, tarsis gracilibus subtus (articulo tertio omnino) rufescentibus. — Long. 2 mill. Merklich kleiner als der vorige und von ihm hauptsächlich in folgenden Stücken abweichend: der Rüssel ist stärker gebogen und an der Basis dichter punktirt; das Halssch. ist an den Seiten und in der tiefen Mittelfurche weils beschuppt, die Fld. sind heller blau, glänzender, nicht schwach gekerbt-, sondern einfach punktirt- gestreift; die Beine sind im ganzen schlanker, die Schenkel ohne merklichen Ausschnitt oder Zahn vor der Spitze, die Tarsenglieder 1 und 2 schmal, gestreckt, das dritte Glied ganz und die Unterseite der übrigen gewöhnlich röthlich. In Andalusien zahlreich von Dr. Kraatz gesammelt. 5. Ceutorrh. chalybaeus Germ., Ins. spec. nov. 237. Long. 1.8— 2.8 mill. Kurz und gewölbt, schwarz, Fld. grün- oder schwarz- blau, Kopf und Halssch. sparsam und fein anliegend behaart, die gewölbten Zwischenräume der Fld. mit einer Reihe sehr kurzer, wenig aufstehender Borstenhärchen, von denen jedes hinter einem stampfen Höcker eingefügt ist, der kaum oder undeutlicher als bei den vorigen Arten mit den Seiten durch eine am Vorderrande erhabene Bogenlinie verbunden ist. Auf der Unterseite ist die Vorderbrust und der Bauch sparsam, die Mittel- und Hinterbrust sehr dicht weifslich beschuppt. Die Beine sind kräftig, schwarz, mit einfachen Schenkeln. Das Z' ist an einer leichten Vertiefung auf dem letzten Bauch- ringe und an den Schienen zu erkennen, deren Innenrand an der Spitze in einen scharfen, dreieckigen Zahn verlängert ist. Mittel- Europa. Dieser Art soll Centorrh. viridipennis Bris., Abeille V. 447, aus Aix in der Provence ähnlich sein. 6. Ceutorrh. granipennis n. sp. Ovatus, subconvezus, niger, elytris saturate viridi-coeruleis, rostro tenui, arcuato, basi punctato, antennarum scapo apice abrupte dilatato, prothorace sat crebre punctato, pilis decumbentibus cinereis parce adsperso, elytris parum convezis, fortiter punctato-striatis, interstilis sat angustis, der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- Arten. 327 crebre uniseriatim setulosis, antice subtihter granulatis, postice muricatis; femoribus muticis. — Long. 2.8 mill. Von den vorigen Arten durch die geringere Wölbung des Körpers und die engen Körnerreihen auf den Zwischenräumen der Fld. nicht schwer zu trennen. Schwarz, die Fld. fast so lebhaft wie bei chalybaeus grünlich- blau, selten rein blau gefärbt. Rüssel schlank, an der Basis punktirt und wie die Stirn fein anliegend behaart. Fühler wie bei fimidus. Halssch. hinter dem mäfsig aufgebogenen Vorder- rande nur schwach eingeschnürt, mit sehr kleinen Seitenhöckern, mäfsig dieht punktirt, fein anliegend behaart. Fld. wenig gewölbt, mit tiefen und breiten Furchen, in denselben dicht, deutlich punktirt, die Zwischenräume sind kielförmig gewölbt, schmal, höchstens so breit als die Streifen, dicht (doppelt so dicht, als bei den vorigen Arten) mit kleinen schwarzen, kreisförmigen Höckern einreihig besetzt, von denen jeder in der Mitte ein kurzes, wenig aufgerichtetes Borstenhärchen trägt. Griechenland (Krüper). 7. Ceutorrh. Grenieri Bris., Ann. Fr. 1860. p. 336. Diese und die beiden folgenden Arten bilden eine, durch das kissenartig -gewölbte Halssch., an welchem die beiden schief gestellten Runzel- leisten (Seitenhöcker) fehlen, sehr ausgezeichnete kleine Gruppe. Der Körper der vorliegenden Art ist sehr kurz, breit-gerundet, schwarz, die Fld. schwarzblau, welche Färbung jedoch durch die zahlreichen weilsen Schuppenhärchen in blaugrau abgetönt wird. Der Rüssel ist in der oberen Hälfte punktirt mit schwachen Spuren von einigen Kiellinien und wie der Kopf und das Halssch. halb abstehend behaart. Der Fühlerschaft ist nach der Spitze allmählich nur schwach verdickt. Halssch. kurz, breiter als lang, hinter dem aufstehenden Vorderrande merklich eingeschnürt, hierauf nach hinten gerundet-erweitert, die Scheibe quer gewölbt, ziemlich dicht und tief punktirt. Fid. wenig tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume breit, schwach gewölbt, jeder einzelne mit 2 Reihen anliegender weilser Schuppenhärchen, von denen jedes hinter einem kleinen Querhöckerchen eingefügt ist. Unterseite kräftig punktirt, in jedem Punkte ein graues Schüppchen, die Schulterblätter dieht dottergelb beschuppt. Schenkel mit einem deutlichen, aus Schuppen gebildeten Zahne und leichtem Ausschnitte vor der Spitze. Drittes Tarsenglied röthlieh. Das Z' mit seichter Grube auf dem letzten Bauchringe und einem dreieckigen Zäbnchen an der Spitze der Schienen. Süd-Frankreich. Pyrenäen. Andalusien (Kraatz). 325 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle Gewöhnlich ist der dritte und sechste Zwischenraum der Fld. auf der hinteren Hälfte einreihig behaart. 8. Ceutorrh. tibialis Boh., Curc. VIII. 11.162. Long. 2.8 mill. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber Schienen und Tarsen rothgelb, die Fld. schwarz, mit kaum merklichem blauen Schimmer, ihre 2 Reihen Schuppenhärchen auf den Zwischenräumen zuweilen noch durch eine hier und da hervortretende dritte Reihe gestört. Die Seitenhöcker des Halssch. öfter durch einige Körnchen angedeutet. Süd-Deutschland, Frankreich, Spanien. 9. Ceutorrh. intersetosus Bris. Long. 2—2.5 mill. Länglich, schwarzblau, die Fld. etwas lebhafter blau, Rüssel, Fühler, Schienen und Tarsen pechbraun. Rüssel in der oberen Hälfte dick, punktirt, und mit 3 deutlichen Längskielen, in der unteren Hälfte ver- schmälert, fast glatt. Fühlerschaft nach der Spitze allmählich schwach erweitert. Halssch. vollständig kissenartig gewölbt, fast doppelt so breit als lang, nur hinter dem schwach aufstehenden Vorderrande leicht eingeschnürt, ohne Mittelrinne und Seitenhöcker, pockennarbig punktirt. Fld. mit schmalen, seichten, undeutlich punktirten Streifen und breiten, fast ebenen Zwischenräumen, die mit je einer Reihe weifslicher haarförmiger, paralleler Schüppchen weitläufig besetzt sind. Aehnliche Schüppcehen hat auch der Kopf und das Halssch. Die Unterseite ist mit etwas breiteren weilsen Schuppen versehen, die auf den Seitenstücken der Mittel- und Hinterbrust dichter beisammenstehen. Beine schwach, Schenkel ungezähnt, Schienen vor der Spitze zusammengedrückt und fast zahnförmig erweitert, die zusammengedrückte Stelle mit längeren Borsten besetzt; Tarsen schlank, nur das dritte Glied sehr breit, Klauen einfach. Das Z mit einer seichten Grube auf dem letzten Bauchringe. Kommt nicht selten in Süd-Frankreich vor; auch häufig in Andalusien (Kraatz). 10. Ceutorrh. obscurecyaneus Gyll., Cure. IV. I. 556. Long. 2.5 mill. Eine sehr ausgezeichnete Art, kurz, stark gerundet, gewölbt, schwarz, Fld. dunkelblau. Rüssel kräftig, nach vorn leicht verengt, die obere Hälfte punktirt und undeutlich gerinnt. Halssch. hinter dem kaum aufgebogenen Vorderrande stark ein- geschnürt, die Seitenhöcker grofs, stumpf, Mittelrinne breit, Scheibe mälsig dicht und stark punktirt mit 3 feinen Längsbinden grauer Schüppcehen. Fld. tief gestreift, in den Streifen mit grolsen, vier- eckigen Punkten, Zwischenräume breiter als die Streifen, sehr schwach gewölbt, mit einer Reihe sehr kleiner, schmaler, paralleler, “ der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus-Arten. 329 grauweilser Schüppchen, von denen jedes in einem von hinten ein- gestochenen Punkte steht. Unterseite grob punktirt, sparsam fein beschuppt, nur die Spitze der Schulterblätter dicht gelblich, seltener grau beschuppt. Beine kräftig, Schenkel mit deutlichem Borsten- zahne, Klauen grofs, einfach. Das g' hat eine grofse, an den Rändern beschuppte Grube auf dem letzten Bauchringe und an der Spitze der 4 Hinterschienen einen kurzen, starken Sporn. Auf Nasturtium-Arten in Mittel-Europa. Bei Berlin im Winter im Anspülichte von Torfstichen nicht selten. Zu dieser Art gehört Ceutorrh. suturellus Bach., Fauna II. 350, da aber die Farbe der Fld. bei meinen zahlreichen Stücken nicht varlirt, kann ich Ceutorrh. scapularis Gyll. l. c. 555, deren elytra „saturate coerulea, nitida“ genannt werden, nur fraglich hierher ziehen. 11. Ceutorrh. aeneicollis Germ., Ins. spec. nov. 234. Long. 3 mill. Rüssel stark gekielt. An dem erzgrünen, messingglänzenden Körper, der überall dicht mit grauen Schüppchen bedeckt ist, und den einfachen Klauen leicht zu erkennen und mit keiner der übrigen Arten zu verwechseln. Eine kleine Grube auf dem letzten Bauch- ringe und gespornte Schienen kennzeichnen das Männchen. Im südlichen Mittel-Europa und in Süd-Europa bis zum Caucasus (Leder). k 12. Ceutorrh. erysimi F., Syst. El. II. 452. Long. 1.3— 2.3 mill. Die häufigste, über ganz Europa verbreitete Art. Länglich, schwarz, Brust und Halssch. oft metallisch glänzend, Fld. blau oder blaugrün. Rüssel in der oberen Hälfte punktirt, oft leicht gerinnt, Fühlerschaft nach der Spitze allmählich verdickt. Halssch. stark eingeschnürt, mit schwacher Mittelrinne und deut- licben Seitenhöckern, mäfsig dicht punktirt und einzeln, anliegend behaart. Fld. tief punktirt-gestreift, Zwischenräume eben, leicht quer gerunzelt, mit einer Reihe feiner, anliegender weilsgrauer Härchen. Unterseite und Brust sparsam beschuppt. Beine mäfsig stark, Schenkel ungezähnt, Klauen einfach. Auch hier muls darauf hingewiesen werden, dafs die Angaben Suffrian’s, Stett. Zeit. 1847. 88, über die Geschlechts - Differenzen fast ohne Ausnahme falsch sind. Gerade das Männchen besitzt ein Grübchen auf dem letzten Bauchringe, aufserdem sind die Hinterschienen an der Spitze in ein Zähnchen ausgezogen. Die Farbe der Fld. ist variabel. Häufig sind dieselben metallisch - grün, ohne blaue Beimischung (chloropterus Steph., Brit. Ent. IV. 29), seltener rein und tief violett (eyaneus Sturm.). 330 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle 13. Ceutorrh. contractus Marsh., Ent. Brit. 250. Long. 1.5—2 mill. Vom vorigen oft nur schwierig durch folgende Punkte zu trennen: bedeutend kleiner, Halssch. dichter punktirt und meist ohne deutliche Mittelrinne, Fld. schwarz, mit blauem oder grün- lichem Schimmer, etwas gewölbter, tiefer und breiter gefurcht, in den Furchen stärker punktirt als erysimi. Sehr ähnlich ist Ceutorrh. atratulus Gyll., Ins. Suee. IV. 580, jedoch an den gezähnten Klauen zu erkennen. 14. Ceutorrh. Pandellei Bris., Abeille V. 462. Long. 2.3— 3.5 mill. Auffallend schmal, gestreckt, schwarzblau, Fld. heller und lebhafter blau, oft etwas grünlich, Rüssel, Fühler und Fülse pechschwarz. Rüssel lang, nur dicht an der Basis fein punktirt, Fühlerschaft an der Spitze allmählich und wenig stark erweitert. Halssch. fast so lang als breit, nach vorn gerundet verengt, die Seitenhöcker nur durch ein Körnchen angedeutet, hinter dem kaum aufgebogenen Vorderrand sehr schwach ein- geschnürt, die Mittelrinne breit und deutlich, die Scheibe mäfsig grob, dicht punktirt. Fld. ziemlich stark gestreift, in den Streifen undeutlich punktirt, die Zwischenräume wenig gewölbt, fein runzelig, mit je zwei unregelmälsigen Reihen kaum bemerkbarer gelblicher Härchen besetzt, vor der Spitze nicht tuberceulirt. Die Unterseite ist sparsam, die Seiten der Mittel- und Hinterbrust sind dieht grau beschuppt. Schenkel ungezähnt, Klauen gezähnt. Pyrenäen. 15. Ceutorrh. ignitus Germ., Ins. spec. nov. 234. Long. 2.5—3 mill. Die Art erinnert sehr an Apion pomonae F., obgleich sie bedeutend breiter ist. Sie bildet mit der vorigen und den beiden folgenden eine von den nächsten Verwandten abweichende Gruppe, bei der die Zwischenräume der Fld. vor der Spitze nur unmerklich tubereulirt sind. Kurz, breit-eiförmig, schwarzblau, Rüssel, Fühler, Schienen und Tarsen pechschwarz, Fld. heller blau, oft leicht grünlich, die Oberseite durch die ziemlich dichte und feine Behaarung grau schimmernd. Rüssel dünn, so lang als Kopf und Halssch. zusammen, in der oberen Hälfte punktirt, mit 3 scharfen Kielen, in der unteren Hälfte ziemlich glatt. Fühler sehr schlank, Schaft gegen die Spitze allmählich, wenig verdickt. Halssch. etwas breiter als lang, hinter dem schwach aufstehenden Vorderrande mäfsig eingeschnürt, die vorn und hinten tiefere Mittel- furche breit, Seitenhöcker schwach, Punktirung der Scheibe dicht und mälsig stark. Fld. ziemlich tief punktirt-gestreift, Zwischen- räume fast eben, mit sehr kleinen, zu Querrunzeln verbundenen Höckerchen besetzt, hinter denen die feinen, grauen anliegenden der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus - Arten. 331 Härchen zweireihig eingefügt sind. Unterseite mäfsig dieht be- schuppt, die Schuppen der Mittel- und Hinterbrust etwas breiter als die übrigen, aber nicht dichter beisammenstehend. Schenkel mit deutlichem Schuppenzahne und tiefem Ausschnitte vor der Spitze, Klauen gezähnt. Ich habe diese Art bisher nur aus Buchenmulm gesiebt, be- sonders bei Eberswalde. In Germar’s Diagnose hat sich der Fehler „aeneo-niger“ ein- geschlichen und ist von Redtenbacher, Bach etc. ohne Prüfung über- nommen worden; in der späteren Beschreibung Germar’s dagegen werden die einzelnen Körpertheile ausdrücklich blau genannt. Auf Flüchtigkeit beruhen gleichfalls die Angaben: rostrum nudum und interstitiis (elytrorum) apice muricatis. 16. Ceutorrh. pervicaz n.sp. Ovatus, convezus, nigro-coeru- leus, elytris laete coeruleis, rostro sat tenui, basi punctato, antennis gracilibus; prothorace anlıce angustalo, parum constricto, leviter canaliculato, bituberculato, fortius punctato; elytris striato-punctatis, interstitiis subconvezis, subtilissime biseriatim pilosis, fere laevibus, apice parum muricatis, femoribus subdentatis, pectore dense albido- squamoso. — Long. 2.5— 2.8 mill. Meist etwas kleiner als der vorhergehende, glänzender, die Behaarung der Oberseite sehr fein, kaum bemerkbar; an der Bildung und starken Punktirung des Halssch. und der dicht beschuppten Brust leicht zu unterscheiden. Der Rüssel ist an der Basis sparsam punktirt, Fühler sehr schlank; Halssch. etwas länger als breit, beinahe geradlinig nach vorn verengt, die Einschnürung hinter dem aufgebogenen Vorderrande sowie die Mittelrinne nur angedeutet, die Seitenhöcker deutlich, scharf. Die Punktirung sehr grob und tief. Fld. etwa so stark wie bei chalybaeus gestreift, mit leicht gewölbten Zwischen- räumen, auf denen sich ziemlich zahlreiche, äufserst feine Höckerchen befinden, welche von von hinten eingestochenen Punkten herrühren, in denen die sehr kleinen, gelblichgrauen Härchen eingefügt sind. Letztere bilden auf jedem Zwischenraum 2 nicht ganz regelmälsige Reihen. Aufserdem ist die Naht hinter dem Schildchen vertieft und weils beschuppt, vor der Spitze der Fld. treten gröfsere, leicht wahrnehmbare Höckerchen nicht hervor. Die Unterseite ist sehr sparsam, die Mittel- und Hinterbrust dagegen dicht weißslich be- schuppt. Die Schenkel besitzen ein feines, dornförmiges Zähnchen und einen tiefen Ausschnitt vor der Spitze. Bei dem | zeigt sich eine breite Grube auf dem letzten Segmente und ein starker Zahn an der Spitze der Schienen, 332 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle der Ceutorrhynchus. In Gesellschaft des Hypulus bifasciatus au Erlenstöcken bei Sommerfeld. 17. Ceutorrh. barbareae Suffr., Stett. Zeit. 1847. Long. 3—3.5 mill. doppelt so grofs und besonders breiter als die vorige Art, von ihr besonders durch folgende Punkte unterschieden: das Halssch. ist kaum so lang als breit, hinten mit ziemlich parallelen Seiten, vor den kleinen, aber scharfen Seitenhöckern stark verengt, die Furchen der Fld. sind tiefer, scharf begrenzt, mit kettenartigen Punkten; die Schuppen der Mittel- und Hinterbrust, bei pervicar schmal dreieckig, sind hier fast kreisrund; endlich ist der Zahn an den Schenkeln bedeutend stärker. Eine tiefe Quergrube auf dem letzten Bauchringe und ein Zahn an der Spitze der 4 Hinterschienen kennzeichnen das Männchen. Im Juli auf der hohen Mense unter Ahorn-Rinde. Der mir unbe- kannte Ceutorrh.canaliculatus Bris., Abeille V.445, nach einem Exem- plare aus Transsylvanien beschrieben, scheint sehr ähnlich zu sein. 18. Ceutorrh. laetus Rosh., Thiere Andal. 295, smarag- dinus Bris., Abeille V. 446. Long. 2.5 mill. Metallisch-grün, besonders das Halssch. glänzend, die Fld. oft bläulichgrün, etwas matt. Rüssel schwarz oder metallgrün, an der Basis sparsam punktirt, Fühler schlank. Halssch. quer, nach vorn stark verengt, ziemlich weitläufig punktirt, die Einschnürung hinter dem auf- gebogenen Vorderrande mälsig tief, die Mittelrinne unterbrochen, die Seitenhöcker ziemlich stark. Fld. mit breiten, aber nicht be- sonders tiefen und scharfen Kettenstreifen, in denen jeder Punkt ein graues Schuppenhärchen trägt, die Zwischenräume ziemlich eben, fein gerunzelt und mit 2 nicht ganz regelmälsigen Reihen feiner, anliegender Härchen; vor der Spitze mit ungefähr 13 hohen und scharfen Höckern. Unterseite sparsam beschuppt, Beine bronze- grün, Schenkel mit schwachem Schuppenzahne und einem mälsig tiefen Ausschnitte vor der Spitze. Süd-Frankreich, Spanien, Italien, Dalmatien (Dr. Pipitz). Es unterliegt keinem Zweifel, dafs Ceutorrh. smaragdinus Bris. mit der Rosenhauer’schen Art identisch ist. Dagegen ist wohl Ceutorrh. chlorophanus Rouget, Ann. Fr. 1857. 752, eine zwar sehr ähnliche, aber selbständige Art mit ganz ungezähnten, vor der Spitze kaum ausgeschnittenen Schenkeln und bedeutend matteren Fld. Sie ist mir aus Süd-Frankreich und Morea (Brenske, Reitter) bekannt. Ceutorrh. Gougeleti Bris., Ann. Fr. 1860. 335, aus dem nordwestlichen Spanien (Galiecien) unterscheidet sich durch feine, schmale Streifen der Fld. und kräftig gezähnte Schenkel. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi von J. Weise. 1. Obgleich Kraatz in der Deutsch. Zeitschr. 1879. p. 195— 201 die Ansicht Eppelheims (l. ce. p. 187—192), dals „Lathrobium quadratum und terminatum nur die Endglieder einer Reihe von Formen sind, welche einer einzigen Art angehören“ (ich habe nie dagegen „geeifert“) !), durch eine Reihe von Beweisen entkräftet hatte, die meines Wissens seither ohne Entgegnung blieben, wollte Dr. Eppelsheim seine Meinung unverändert im neuen Kataloge aufrecht erhalten wissen. Deshalb machte ich mir die geringe Mühe und nahm den Penis beider Arten heraus. Derselbe wird schon deutlich sichtbar, wenn man die dünne Oberhaut des letzten Bauch- ringes entfernt, wobei, die nöthige Vorsicht vorausgesetzt, das Thier kaum verletzt zu werden braucht, besonders wenn der Hinterleib ganz aufgeklebt ist. Es zeigt sich sofort, dafs beide Arten absolut verschieden sind. Der Penis von terminatum ist nämlich in eine scharfe Spitze ausgezogen, der von quadratum aber, welcher etwa doppelt so breit ist, endet in zwei vollkommen abgerundete Lappen, zwischen denen der nadelförmige, aber gekrümmte ductus ejacula- torius weit hinausragt. 2. Schon Letzner hat in seinem Verzeichnisse der Käfer Schlesiens vergeblich auf die Priorität einiger von Richter in den „Supplementa Faunae Insectorum Europae, Breslau 1820* be- schriebenen und abgebildeten Käfer hingewiesen. Da das Heftchen, welches aus 12 losen, je eine lateinische Diagnose und Beschreibung enthaltenden Blättern und 12 übereinstimmend numerirten Kupfer- tafeln besteht, sehr selten ist, gebe ich hier den Inhalt, auf den im Cataloge Bezug genommen ist. pag. 1. und taf. 1. Bombycis villicae F. fem. varietas. » 2. Curculio equestris Richt. tritt ein für aerifer Germ. (1824). 3. » perlatus Richt. wahrscheinlich = niger F. 4. ä alpinus Richt. tritt ein für monticola Germ. » 9. Chrysomela caerulea R. = coerulea Oliv. : = lichenis R. tritt ein für islandica Germ. IT, decora R. = Orina decora R. t) Vergl. Deutsche Z. 1878. p. 194. No. 42 u. 1879. p. 189 (Mitte). 334 J. Weise: Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum etc. pag. 8. Haltica horticola R. = Phyllotreta horticola R. Lyetus aeneus R. tritt ein für ARhizophagus coeruleipennis Sahlb. (1835). „ 10. Prionus sudeticus R. = Saphanus piceus Laich. „ 11. Saperda Dahli R., vielleicht Agapanthia cynarae Germ.? „ 12. Cryptocephalus 4-guttatus R. tritt ein für 4-gultatus Germ. 3. Da sich Reitter während des Druckes zur Wiederherstellung seiner Gesundheit auf Korfu befand, von wo eine Antwort in frühestens 7 Tagen hierher gelangt, so war es mir nicht möglich, Informationen für die Correetur von ihm einzuholen. Mit der Nomenclatur der von Reitter bearbeiteten Familien nieht vertraut und getäuscht durch eine Notiz, die den Linne’schen Byrrhus in die Editio X stellte, beging ich den unerhörten Fehler, den Namen Byrrhus Linne auf p. 90 wieder in Anwendung zu bringen. Der- selbe darf nicht gebraucht werden, weil Linne darunter 3 der ge- wöhnlichsten Anthrenus und als 4. Art erst in der Edition XII. 1767 pilula beschreibt (in der Ausgabe von 1772 sogar nur serophulariae und museorum), aulserdem durch den älteren Byrrkus Geoffroy (Anobium F.) hinfällig wird; es hätte dafür entweder Seminolus Muls. oder Cistela Geofir. angewandt werden müssen. Der erste Name umfalst nur einen Theil der seitherigen Gattung Byrrhus und der zweite ist im strengsten Sinne nur für Cytilus Er. zu verwenden; da jedoch Cistela Geoffr. die Arten Cytilus varius, Byrrhus fasciatus und Pedilophorus aeneus oder nitens enthält, nach heutigen Begriffen also ein Familienname ist, halte ich es jetzt, wie Hr. v. Harold und Reitter schon längst, für das Beste, der Hauptgattung auch den ältesten Namen (istela zu erhalten. Leider konnte ich im Unglücksbogen 6, welcher, Dank dem Setzer, dreimal vollständig umgestellt werden mulste, die Aenderung nieht mehr anbringen (ein Ueberkleben des Gattungsnamens hätte des veränderten Geschlechtes wegen eher geschadet als genützt) und es bleibt mir somit nichts anderes übrig, als, auf die Nachsicht aller einsichtsvollen Entomologen vertrauend, zu bitten 1) pag. 90 Byrrhus Linne (Gmelin ed. XIII) in Oistela Geoffr. und Cytilus Erichs. wieder herzustellen; 2) „ 122 Anobium Fabr. in Byrrhus Geoffroy zu verbessern. 4. Coccinella hastata Oliv.-ist seither als Varietät von Adalia bipunctata L. angesehen worden, in Wirklichkeit muls sie als Synonym zu Coccinella hieroglyphica L. gehören und bezeichnet die am stärksten ausgefärbte Normalform. Bei derselben ist die Grund- farbe lebhaft hell rothbraun, besonders auf der hinteren Hälfte der Fld. ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I1.] Fünf neue Syagrus beschrieben von J. Weise. 1. Syagrus bipunctatus: Oblongus, testaceus, nitidus, capite prothoraceque brunneo-testaceis fere laevibus, hoc in medio punctis duobus nigris; elytris sat forliter striato-punctatis, punctis apicem versus subtilioribus, femoribus dente magno acuto armatis. — Long. 5.5 mill. Ashanti (Reitter). Mit S. dilutus Lefevr. am nächsten verwandt, aber durch die hellere Färbung, die zwei schwarzen Punkte auf dem Halsschilde und die stark gezähnten Schenkel leicht zu unterscheiden. Der Kopf hat aulser den gewöhnlichen Eindrücken zwischen der Fühler- wurzel noch eine kurze Mittelrinne auf der Stirn. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, vor der Mitte stark verengt, mit gerun- deten Seiten, der Hinterrand ist in Form einer vor dem Schildchen merklich erweiterten Randleiste aufgeworfen, welche jederseits als kleines Zähnchen über die abgerundeten Hinterecken hinaustritt. Die tiefe Linie vor der Randleiste ist weitläufig mit eingestochenen Punkten besetzt. Der Zahn an den Schenkeln ist grols und sehr spitz, der an den Vorderschenkeln mindestens so stark als der Zahn an den Hinterschenkeln von calcaratus F. $. Buqueti Chapuis, an der Westküste Afrikas weit verbreitet, ist mit letztgenannter Art zusammen zu ziehen. 2. Syagrus rufipes: Breviter-ovatus, nigro-coeruleus, nitidus, antennis pedibusgque rufo-testaceis, pro- et mesosterno, episternis metathoracis ventreque nigro-piceis, opacis, capite parce subtilissime punctato, prothorace transverso, anlice angustato, disco sat fortiter punctato, elytris fortius striato - punctatis, femoribus dente parvo acuto armatis. — Long. 4—5 mill. Ashanti (Simon). Var. a. Viridi-coeruleus; b. Nigro-aeneus; c. Antennarum articulis 5 ultimis infuscatıs. Kurz eiförmig, dunkelblau, glänzend, Fühler una Beine gelblich- roth, Mitte der Vorderbrust, die ganze Mittelbrust und die Seiten- a: der Hinterbrust, ana die Bauchringe pechschwarz, matt, äulserst fein und dicht lederartig gerunzelt. Kopf zerstreut und ‚sehr fein, auf dem Scheitel etwas stärker punktirt; Halsschild quer von den Hinterecken nach vorn fast geradlinig, ziemlich stark verengt, am Vorder- und Seitenrande sehr fein, sonst kräftig punktirt, die feine Leiste am Hinterrande überall gleichbreit. Fld. in starken Reihen punktirt, diese sind in den vorderen zwei Dritteln vertieft und ihre sparsam punktirten Zwischenräume deutlich ge- wölbt, dahinter nicht. Der Schenkelzahn ist klein und sehr spitz. Die Farbe ändert erheblich ab, indem die Oberseite des Körpers, die Seite der Vorderbrust und die Hinterbrust grünblau oder schwarz erzfarbig wird. Zuweilen sind auch die 5 letzten Fühlerglieder, wenigstens in ihrer oberen Hälfte, angedunkelt. 3. Syagrus auratus: Breviter-ovatus, viridis, aurichalceo- micans, antennis palpisque flavo-testaceis, tibiis tarsisque rufo-piceis, 336 J. Weise: über fünf neue Syagrus. ventre nigro, nitidulo; capite parce prothoraceque minus crebre punctato, elytris sat fortiter striato-punctatis, interstitüs punctulatis, femoribus 4 posterioribus dente parvo acuto armatis. — Long. 3 mill. Ashanti (Reitter). Der vorigen Art ähnlich, aber noch kürzer und breiter, be- deutend kleiner, lebhaft grün gefärbt mit Messingschimmer, die Punktirung der Oberseite etwas feiner, die der Unterseite stärker, Fühler und Taster hell bräunlich-gelb, Brust und Schenkel von der Farbe des Körpers. Letztere besitzen nur einen kleinen, scharfen Zahn an den vier Hinterbeinen. Die Zwischenräume der vertieften Punktreihen der Fld. sind dichter punktulirt. 4. Syagrus Simoni: Ovatus, brunneus, supra viridi-micans, nitidus, antennis pedibusque dilutioribus, capite parce subtiliter, pro- thoracis disco sat forliter minus crebre punctato, elytris fortius striato- punctatis, femoribus dente parvo acuto armatis. — Long. 4 mill. Von S. natalensis Lefevr. durch die hellere Unterseite, das an den Seiten fein punktirte Halsschild und die Fld. verschieden, welche viel tiefer und stärker in Reihen punktirt sind, deren mälsig dicht und äulserst fein punktirte Zwischenräume deutlich gewölbt sind. Aus Addah von Hrn. Simon in Stuttgart erhalten, nach dem ich mir die Art zu benennen erlaube. 5. Syagrus Mechowi: Ovatus, rufo-brumneus, sat nitidus, an- tennis articulis 5 ultimis infuscatis, pedibus nigris, capite dense prothorace minus crebre punctato, hoc fortiter transverso, antice angustalo, lateribus rotundatis, elytris lineato-punctatis, punctis sat remotis, profundis, femoribus fortiter punctalis, 4 posterioribus dente parvissimo armatis, tibüs intermedüs sat latis. — Long. 5 mill. Die vorliegende Art ist dem kleineren $. 4-notatus Lefevr. habituell ähnlich, jedoch vor allen Verwandten durch die auffällig breiten Mittelschienen sehr ausgezeichnet. Rothbraun, etwa wie die Oberseite von Crioceris lilii gefärbt, mälsig glänzend, die fünf Endglieder der Fühler angedunkelt oder schwarz, die Beine tief schwarz, nur die Tarsen nach der Spitze hin pech- bis rothbraun. Kopf dicht punktirt, die normalen Ein- drücke desselben tief. Halsschild fast doppelt so breit als lang, vorn mälsig verengt und zusammengedrückt, die Seiten gerundet, die Oberfläche wenig dicht aber stark punktirt, mit breiter, glatter Mittellinie und einem leichten, queren Eindrucke jederseits hinter der Mitte über den Seiten. Fld. mit den gewöhnlichen, nirgends vertieften Punktreihen, in denen die breiten, nicht besonders tiefen Punkte ziemlich entfernt stehen. Die verkürzten Reihen 7 bis 10 sind weniger regelmälsig, als bei den übrigen Arten, und laufen etwas ineinander. Unterseite einzeln punktulirt, die Schenkel grob punktirt, die Riefen an der Spitze derselben kräftig. Von den Schienen sind die mittleren breiter als die übrigen, mit einem langen und tiefen Ausschnitte am Ende des Aufsenrandes. Auf der Tour von Malange nach dem Quango von Hrn. Major v. Mechow gesammelt. u [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft II.] Käfer aus Osch (in Turkestan) von Dr. L.v. Heyden und Dr. G. Kraatz. (Die Aufzählung der Carabicinen und Zonabriden ist von v. Heyden, die der übrigen Arten von Kraatz; die neuen Arten sind im Anhang beschrieben.) Cicindela Sturmi Menetr. !). Stimmt vollkommen mit Be- schreibung und 1 Ex. aus Lenkoran am Caspi. Pantophyrtus turcomanorum Thieme. Der Name ist absonderlich gewählt, da das interessante Thbier noch nicht in Turkmenien gefunden wurde, wohl aber in Margelan, in Turkestan und neuerdings hier. Dem Autor lag nur ein @ vor. Der g' hat erweiterte Vordertarsen und zwar ist Glied 1 becherförmig, Glied 2 breit und doppelt so lang wie Glied 3, dieses etwas schmäler quer, Glied 4 stark herzförmig. Die zweite Hälfte des Gliedes 1, die ganzen Glieder 2 u. 3 unten stark spongiös. Die Palpen sind breiter wie beim 2. Das Thier ist entschieden nahe verwandt mit Cathaicus Brandti Faldm. Die Kehle trägt ebensolche, aber deutlichere parallele Mittelrinnen. Die Spitze des nicht umkanteten, stark wagerecht herausstehenden Prosternums trägt ebenso wie die vor- dere Mesosternalspitze einen Kranz von starken Borstenhaaren. 1) Fünf Ex. von Osch weichen von den vier Ex. meiner und der Schaum’schen Sammlung dadurch ab, dafs ihre Färbung eine dunklere, weniger grüne ist, dafs sämmtliche Zeichnungen der Fld., namentlich die an der Spitze der Fld. feiner sind, dafs die schmale gelbliche Zeichnung der Fld. bei allen Ex. von Osch die obere Binde nicht erreicht, während sie dies bei meinen älteren Ex. thut; endlich convergiren die nach unten gerichteten Aeste der mittleren Binden meist deutlich bei den Ex. von Osch, während sie bei den anderen parallel zu nennen sind. Die Beschreibung der Sturmi Men. stimmt in den meisten Punkten mit meinen älteren Stücken überein. Da die Stücke von Osch einen recht verschiedenen Eindruck für ein geübtes Auge machen, so schlage ich für sie den Namen var. Staudingeri vor. G. Kraatz. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 22 338 L. v. Heyden und G. Kraatz: über Die Metasternalanhänge sind bei Cathaicus scharf und spitz und mehr seitlich vortretend, bei Puntophyrius nach hinten langgezogen und abgerundet. Die Bauchsegmente haben bei beiden Gattungen am Vorderrand eine tief eingegrabene Linie. Das Klauenglied ist beiderseits stark beborstet. Das erste Fühlerglied mit borsten- tragendem Punkt. Die Stellung der borstentragenden Punkte des Analsegmentes ist bei beiden Exemplaren jederseits nicht gleich. Callisthenes usgentensis Solsky. Tief schwarz, stark glänzend. Solsky kannte nur einen g. Das & ist etwas gewölbter, Analsegment der Länge nach gerunzelt, beim g' mit bogig über- einander stehenden Querrunzeln. Calosoma turcomannicum Motsch. 2 Pärchen. Cymindis rufescens Gebl.!). 2 Ex., schmäler wie rufipes Gebl.; Halsschild convexer, glatter; Decken in der Mitte weniger punktirt. C. rufipes habe ich von Mannerheim und aus dem Tar- bagatai-Gebirg (Haberhauer 1877). Chlaentius flavicornis Fisch. 1 Ex. Chlaenius tenuelimbatus Ball. 2 Ex. Broscus asiaticus Ballion. 1 Ex. Solsky gab sehon eine ergänzende Beschreibung dieser mit cephalotes nahe verwandten Art. Der Kopf ist schmäler, der Thorax an den Seiten gerundeter, die Vorderecken weniger vorstehend. Pseudotaphoxenus Kraatzi Heyd. Ein zweites Ex. (d') dieser seither nur in einem Stück bekannten Art, das dunkler wie das beschriebene ist. Poecilus coerulescens L. (puncticeps Thoms.). Zwei dunkelgrüne Stücke mit schwarzen Beinen. Poecilus Staudingeri Heyden (Kraatz). Aristus semicylindricus Piochard. 3 Ex. Chilotomus chalybaeus Fald., var. minor. 2 Ex. 1) Die von v. Heyden (Deutsche Ent. Z. 1832. p. 295) erwähnte Oymindis simplex Zoubk. ist nicht diese, durch ihre ziemlich lange, goldgelbe Behaarung ausgezeichnete Art, sondern die rufescens Gebl., von der sich (teste Chaudoir, Berl. Ent. Zeitsch. 1873. p. 111) ein von Samarkand stammendes Ex. in meiner Sammlung befindet; die Art ist durch die in der Mitte der Länge nach leicht erhabenen Fld. sehr ausgezeichnet und verhältnilsmälsig schmal. Auch die von Hrn. v. Heyden hier erwähnte rufescens ist nicht diese, sondern eine muthmalslich neue Art, welche meist kleiner als rufipes ist, nicht ganz so flach, schmaler ete. für die ich den Namen Heydeni vorschlage. G. Kraatz. Käfer aus Osch (in Turkestan). 339 Acinopus striolatus Zoubk. 2 Ex. Pseudophonus pubescens Müll. !). 1 Ex. Synapsis Tmolus Fisch. Ebenso. Geotrupes impressus Gebl. (Murray: Ball.). 1 Ex. Lethrus sulceipennis Kraatz n.sp. (Anh.). Nicht selten. Lethrus substriatus Kraatz n.sp. (Anh.). Ein Pärchen in meiner Sammlung. Lethrus sulcatus Kraatz n.sp. (Anh.). Ein 2 in meiner Sammlung. Rhizotrogus glabripennis Solsky. Rhizotrogus solstitialis var. subsulcatus Fald. 3 Ex. Polyphylla conspersa Ball. J2. Cetonia Bogdanoffi Solsky. 1 Ex. Cetonia marginicollis Ball. 1 Ex. in v. Heyden’s und meiner Sammlung. Cetonia nigroaenea Kraatz (Anh.). 1 Ex. Cetonia cyanescens Kraatz (Anh.). 1 Ex. Stalagmosoma albella Pall. 1 Ex. Ozythyrea cinctella Schaum. Mehrere Ex. Capnodis metallica Ball. 1 Ex. in v. Heyden’s und meiner Sammlung. Sphenoptera spectabilis Kraatz (Anh.). 1 Ex. Telephorus tenuelimbatus Ball. 1 Ex. Tentyria gigas Fald. 2 Ex. in meiner und 2 in v. Heyden’s Sammlung. ; Microdera Margelanica Kraatz. 1 Ex. in meiner, 2 in v. Heyden’s Saınmlung. Gnathosia nasuta Men. 2 Ex. in meiner Sammlung. Cyphogenia Kraatzi Mor., var. brevicostata Kraatz. 1 Ex. in v. Heyden’s und 1 in meiner Sammlung. Prosodes catenulatus Kraatz (Anhang). Ein Pärchen bei v. Heyden und mir. Prosodes angulicollis Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter - in unseren Sammlungen. 1) Aufser diesen Arten erhielt Kraatz noch von Osch: Cymindis miliaris F. 2 Ex. Ophonus chloricans Solsky. 2 Ex. Dolichus halensis Schall. 1 Ex. Clibanarius dorsalis Pont. 1 Ex. Argutor stricticollis Solsky. 1 Ex. Pseudophonus ruficornis. 1 Ex. 22* 340 L. v. Heyden und G. Kraatz: über Prosodes grandicollis Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter in unseren Sammlungen. Prosodes longicornis Kraatz (Anh.),,. Ein Pärchen in meiner Sammlung. Dila laevicollis Gebl. Beide Geschlechter. Blaps oblonga Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter. Blaps longicornis Kraatz. Beide Geschlechter. Stalagmoptera confusa Solsky. Nicht selten. Lasiostola grisescens Kraatz (Anh.),. 1 Ex. in meiner Sammlung. Platyscelis rotundangulus Kraatz (Anh.) und Platyscelis difficilis Kraatz (Anh.), ein Weibehen in meiner Sammlung. Platyscelis simplex Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter in unseren Sammlungen. Penthicus granulosus Fisch. Mehrere Ex. in unseren Sammlungen. Penthicus spec.? Ebenso. Zonabris Frolovi Germ. 5 Ex. Zonabris oschensis Heyd. n. sp. (Anh.). Zonabris calida Pall. var. maculata Oliv. Ein Ex. der seltenen Form, bei welcher die zwei vorderen Flecken zusammen- flielsen. Lizus turkestanicus Faust. 4 Ex. in unseren Sammlungen. Lizus inops Bohem. von furcatus durch ungekielten Rüssel verschieden. 2 Ex. in unseren Sammlungen. Chromonotus confluens Fahrs. 4 Ex. Bothynoderes melancholicus Menetr.!). 1 Ex. Prionus brachypterus Gebl. 1 Ex. Clytus (Anthoboscus) Faldermanni Fald. 1 Ex. Tozotus persicus Fald. 2 Ex. Die Art ist durch kräftige Fühler ausgezeichnet. Lethrus sulcipennis Kraatz: Major, niger, interdum subaeneo- micans, nitidulus, capite parum dense subtiliter punctalo, mandibulis lunaribus, singula ramo incurvo, laeva simplici, deztra dente medio parum perspicuo armato, thorace transverso, Convexo, medio sulcato, latera versus dense medium versus minus dense punctato, lateribus nonnihil rotundatis, angulis unticis subrechs, posticis rotundatıs, !) Die wenigen übrigen Rüssler wird Hr. Faust bestimmen. Käfer aus Osch (in Turkestan). 341 elytris rotundato-triangularibus, humeris productis, 9-sulcatis, suleıs vir punctatis, interstitüs elevatis, lateralibus parum, octavo septimo multo angustiore. — Long. 16 — 19 mill. Dem superbus Kraatz verwandt, indessen nur bisweilen mit schwachem Erzglanz, die Mandibeln des 9 mit ungezähnter Ver- längerung, spitz zulaufend, der Kopf fein puuktirt, das Halsschild ziemlich gleichmäfsig dieht punktirt, in der Mitte neben der tiefen Längsfurche weniger dicht, an den Seiten deutlich längsgerunzelt, die Vorderecken an der Spitze abgerundet, die Hinterecken verrundet, die gröfste Breite des Halsschildes hinter der Mitte liegend. Die Fld. von der gewöhnlichen Form, mit 9 nicht punktirten Furchen, die 4—5 inneren Zwischenräume deutlich gewölbt, die folgenden schwach, der achte etwa nur halb so breit als die einschliefsenden, von denen der zehnte neben dem Seitenrande liegt. Die Geschlechtsunterschiede sind die gewöhnlichen. Durch die deutlich gefurchten Fld. dem swperbus verwandt, indessen durch schwachen Glanz (meist ganz schwarz), dicht punktirtes Halsschild, einfach gestreifte Fld. und einfache Ver- längerung der Mandibeln (mit kaum bemerkbarem Zahne der rechten) unterschieden, während vor der Mitte bei superbus an beiden Mandibelzähnen ein starker Zahn vortritt. Geminatus ist grölser, Fld. kaum gefurcht, Halsschild weitläufiger punktirt. Ich glaubte in dem Käfer zuerst den Turkestanicus Ball. er- kennen zu müssen, indessen ist das Halsschild bei diesem in der Mitte dicht, im Uebrigen weitläufig punktirt, die elytra subaenea violett gerandet, was Alles nicht auf die hier beschriebene Art zutrifft. Weniger selten, 4 Ex. in meiner und 4 in v. Heyden’s Sammlung. Leihrus substriatus Kraatz: Major, niger, nitidulus, capite minus crebre et minus obsolete punctato, medio leviter impresso, mandibulis lumaribus singulo ramo incurvo, brevi, haud dentato, thorace transverso-convezxo, lateribus leviter rolundatis, apicem versus leviter angustato, angulis ommibus rotundatis, supra parce fortiter sed non profunde punctato, elytris fere laevigatis, viz striatis, haud punctatis striolis nonnullis transversis. — Long. 18 mill. Durch die glatten, kaum bemerkbar gestreiften Fld. aus- gezeichnet, viel kleiner als geminatus Kraatz. Der Zahn an den Mandibeln des g' ist mittellang, zugespitzt, in der Mitte ohne Zahn. Der Kopf des Männchen hat einen ziemlich dieht und fein, fast 342 L. v. Heyden und G. Kraatz: über runzlig punktirten Clypeus, während die Punktirung des Kopfes hinten weitläufig und kräftig ist; auf seiner Oberfläche ist die Mitte sanft eingedrückt, auf jeder Seite eine schwache, etwa leierförmige Erhabenheit bemerkbar, deren Kopfstücke zwischen den Augen stehen und bei swlcatus Q durch erhabene Höckerchen ersetzt sind; während auch hier beim Q zwei ganz schwache Höckerchen vor- treten; der Kopf des 2 ist dichter punktirt, hinten kräftiger, aber nur wenig dichter. Der Thorax ist nach vorn deutlicher verengt, als bei den gröfseren Arten; alle Ecken sind deutlich abgerundet; die quergewölbte Oberseite ist ziemlich weitläufig, kräftig, aber nicht tief punktirt; die Seitenränder sind deutlich erhaben. Die Fld. sind fast glatt. Selten; ein Pärchen in meiner Sammlung. Lethrus sulcatus Kraatz (2): Intermedius, niger, subaeneus, capite antice bituberculato, medio puncto profunde impresso, thorace transverse-convero, lateribus leviter rotundatis apicem versus paullo magis angustato, angulhs posticis fortius, anticis obtuse rotundatis, supra parce fortiter punctato, elytris irregulariter lineato-punctatis, interstitiis elevatis, septimo includentibus multo angustiore, ommibus punctis nonnullis striolisgue nonnulhs trans- versalibus. — Long. 15 mill. Obwohl mir von dieser Art nur ein Weibchen vorliegt, stehe ich nicht an, sie zu beschreiben, da gerade das 2 durch die beiden Kopfhöckerchen sehr charakteristisch ist; bei dem viel kleineren tuberculifrons Ball. liegen die zwei Höckerchen ganz nahe dem Hinterrande des Halsschildes; bier ist ihre Lage ziemlich dieselbe, wie bei dem ebenfalls kleineren bituberculatus Ball. mit ungefurchten Fld., welche ich beide besitze. Die beiden Höcker des Clypeus liegen mit den Augen in einer Linie und sind von einander etwas weniger entfernt, als von den Augen; hinter ihnen ist eine ziemlich tiefe punktförmige Grube, die mit ihnen ein gleichschenkliges Dreieck bildet; hinter den Höckern ist der Kopf deutlich, ziemlich punktirt, vor denselben fein quergestrichelt; diese Seulptur dürfte, nach Analogie der anderen Arten, auch das Männchen zeigen. Die Mandibeln des @ sind natürlich unbewehrt. Das Hals- schild ist nach vorn deutlicher verengt als bei dem sehrähnlichen, aber bestimmt verschiedenen punchicollis Q, die Vorderecken sind stärker verrundet, der Seitenrand ist deutlicher aufgebogen; die Oberseite ist weitläufig und ziemlich stark punktirt, die Fld. sind ausnahmsweise deutlich gefurcht; während man aber beim puncticollis Käfer aus Osch (in Turkestan). 343 acht erhabene Streifen zählt, von denen die äufseren nur schwach erhaben sind, zählt man beim suwlcatus deren nur sieben, deren siebenter weiter vom Seitenrande abliegt und nur halb so breit wie die anliegenden Streifen ist, der Raum zwischen dem siebenten Streif und dem Seitenrande ist der achte Streif, bei puncticollis der neunte. Die Zwischenräume sind deutlich gewölbte Furchen; mit nur wenigen Punkten und Querrunzeln, also ziemlich glatt. Die Vorderschienen sind verhältnilsmälsig kürzer und nach vorn stärker verbreitet als bei puncticollis. Ueber diese Art will ich hier noch Folgendes bemerken: Die Beschreibung (D. E. Z. 1832. p. 312) des puncticollis ist insofern nicht richtig, als die mandibulae inermes von mir genannt sind; das sind sie aber nur beim 2, der ziemlich kurze Zahn der- selben ist unbewaffnet, d.h. ohne Zahn in der Mitte, wie bei den grölseren Arten. Vom microbuceis Ball. (Bull. de Mose. 1870. p. 336) ist punecti- collis schon deshalb verschieden, weil er nach v. Solsky eine Var. des turkestanicus sein soll. Bei seinem $ ist der Kopf, wie beim g'1, fein und ziemlich weitläufig punktirt, hinten etwas stärker als vorn. Lethrus sulcipennis Kraatz (in dieser Zeitschrift 1833. p. 340) ist leicht von ihm durch das viel dichter punktirte Halsschild zu unterscheiden. Cetonia nigro-aenea Kraatz: Nigro-aenea, nitida, subtus fere nigra, clypeo distinchius emarginato, thorace transverso, antrorsum modice angustato, angulis posticis fere rotundatis, basi leviter rotun- data, ad scutellum leviter emarginato et utrinque subsinuato, supra -minus crebre subtiliter punctulato, lateribus albo-marginatis, basin versus nudis, scutello laevi, elytris breviusculis, sutura pone medium elevata, laevi, spatio circum-scutellari et linea dorsali elevata pone medium glabris, ceterum dense arcuatim lineolatis, lateribus, medio et pone medium subtiliter albosquamosis, pygidio subtilissime trans- versim striolato, utringue densius albosguamoso, mesosterni processu dilatato, crebre rugoso-punctato, parce piloso, abdomine parce punctato, segmentis ad latera puncto albo notatis, penultimo punctis albis duobus (marginali medio, aliogue basali) notatis, pectore pedibusque anterioribus longius fulvo-ciliatis, ciliis minus densis. — Long. 16 mill., lat. 9 mill. Von untersetzter Gestalt, unten schwarz, oben lebhaft erz- glänzend, mit feinen weilslichen Zeichnungen auf den Fld., die nicht 344 L. v. Heyden und G. Kraatz: über stark hervortreten, durch das sehr fein (an den Seiten ziemlich dicht, nach der Mitte zu weniger dicht) punktulirte Halsschild aus- gezeichnet, dessen Seitenrand, mit Ausnahme der Basis, schmal weils gerandet ist. Der Kopf ist gleichbreit, erscheint aber ver- schmälert, weil die Vorderecken abgerundet sind; er. ist vorn deutlich ausgerandet, und die beiden Endzipfel sind deutlich auf- gebogen, der Seitenrand nur schwach; die Oberseite ist ziemlich dicht und deutlich punktirt. Das Halsschild wie in der Diagnose an- gegeben, das Schildchen glatt, dreieckig, mittelgrols. Die Fld. sind nur mäfsig gestreckt, die Nath, eine erhabene Linie hinter der Mitte, die in den Rückenbuckel endigt und eine zweite, noch kürzere zwischen ihr und der Nath glatt, im Uebrigen dicht bogig ge- strichelt; der Aufsenrand ist weils gesprenkelt, eine kürzere Linie vor der Mitte, eine gekrümmte hinter derselben, eine längere zwischen beiden nach aufsen weilslich. Aulserdem eine Reihe von Punkten zwischen der Schulter und der Binde vor der Mitte. Die Beine sind scharf gezähnt wie bei den verwandten europäischen Arten (metallica, aenea etc.) gebaut. Der Hinterleib ist fast glatt, an den Seiten weitläufig punktirt. Das Pygidium ist fein gestrichelt, jederseits weils tomentirt, der Toment jederseits in der Mitte dünner. Der Mesasternalfortsatz ist nicht grols, nach vorn dreieckig er- weitert, runzlig punktirt, nur schwach behaart. Ein einzelnes, sehr wohl erhaltenes, weibliches Ex. Cetonia cyanescens Kraatz: Oblongo-ovalis, cyanescens, nitidula sublus eliam cyanescens, clypeo leviter emarginato, cupite utringue oblique impresso, confertim punctato, thorace minus trans- verso, confertim minus subtiliter punctato, linea longitudinali basin versus dilatata, laevi, scutello laevi, elytris confertim arcuatim striolatis, hneis 2 dorsalibus vix elevatis, parum perspicuis, laevius- culis, lateribus, fascia antemediana, postmediana et laterah albo- squamosis, pygidio dense striolato, nudo, abdominis segmentis basi fortius punctatis, ceterum fere laevibus, segmento ultimo crebre punctato, processu mesosternali dilatato, crebre punctalo, dense longius fulvo-cilioso, pectore, pedibus anterioribus margine longius fulvo- ciliatis. — Long. 16 mill., lat. 8 mill. Eine verhältnifsmäfsig schmale, nicht grofse Art, welche durch bläuliche Färbung der Ober- und Unterseite, dicht punktirtes, bis zur Mitte gleichbreites Halsschild und dicht punktirte Fld. aus- gezeichnet ist. Der Kopf ist vorn leicht ausgerandet, die Vorder- ecken abgerundet, wenig aufgebogen, oben dicht und kräftig punktirt, Käfer aus Osch (in Turkestan). 345 jederseits mit einem, nach den Vorderecken verlaufenden Schräg- eindruck. Die Vorderecken des Halsschildes sind sehr stumpf, es ist bis zur Mitte gleichbreit, oben dicht und deutlich punktirt, mit glatter, nach hinter verbreiteter Mittellinie, jederseits vor dem Schildehen mit schwachem Eindruck. Das Schildchen ist nur an der Basis dicht punktirt. Die Fld. zeigen nur Spuren von zwei glatten Rückenstreifen und sind im Uebrigen dicht bogig punktirt; die Naht ist einzeln punktirt; die weilsen Zeichnungen vor und hinter der Mitte, eine Binde an den Seiten zwischen den beiden anderen und verschiedene Flecke am Aulsenrande und der Spitze der Fld. treten deutlich hervor; auch weilse Flecke an den Seiten des dicht quergestrichelten Pygidiums. Die Unterseite ist lichtblau, die Vorderränder der Hinterleibsegmente sind einzeln tief punktirt; im Uebrigen sind sie glatt, das letzte dicht punktirt. Vorder- und Mittelbrust und die Kanten der Schenkel sind lang greis behaart; der dicht punktirte, dreieckig erweiterte Prosternalfortsatz ebenfalls. Ein Exemplar. Trotz des Unterschiedes in der Grölse und Sculptur könnte die Art vielleicht als eine Varietät der sehr seltenen interrupto- costata Ball. betrachet werden, die kaum hervortretenden Rippen sind aber nicht unterbrochen. Die Punktirung des Halsschildes ist dichter, nicht schräg eingestochen. Sphenoptera spectabilis Kraatz: Cupreo-aenea, nitida, apicem versus fortius attenuata, fronte planiuscula, thorace basi late subtriangulariter impresso, lateribus fortiter punctato, spatio impresso basali fere laevi, elytris punctato-striatis, interstitüis parce punctatis, subtus cuprea, prosterno parce, thorace lateribus fortius punctato, sterno haud impresso, segmentis abdominis primis minus crebre, intermedis parce, ultimo crebre subtiliter punctatis. — Long. 19 mill. Var.: Magis cuprea, minus nitida (Osch). Es liegen mir zwei, in der Hauptsache übereinstimmende Ex. dieser ansehnlichen Art, eine hellglänzende von Scharud und eine mehr kupfrige, matte von Osch vor; dieselben zeichnen sich durch ein ziemlich gewölbtes, in der Mitte kaum vertieftes Halsschild aus, welches kurz vor der Basis einen ziemlich breiten (über 4 des Halsschildes) fast halbkreisförmigen Eindruck hat, dessen, nach der Basis des Halsschildes zu liegender Theil glatt ist, vor demselben ist das Halsschild ziemlich dicht, etwas unregelmäfsig punktirt, an den Seiten merklich stärker, dicht. Der Kopf ist sanft gewölbt, dicht punktirt, neben der Mitte mit einigen glatten Fleckchen. Das 346 L. v. Heyden und G. Kraatz: über Halsschild ist hinter dem eingedrückten Basaltheil ziemlich stark nach hinten vorgezogen. Die Fld. sind verbältnifsmäfsig stark nach hinten verengert, regelmäfsig punktirt gestreift, in den Streifen einzeln punktirt und äulserst fein lederartig gerunzelt, hier und da mit schwachen Querrunzeln. An den Seiten des Prosternums zieht sich eine Reihe von Punkten hin; die Seiten des Prosternums sind mälsig dieht und fein punktirt. Der Hinterleib ist an den Seiten nicht behaart, wie oben angegeben, punktirt. Die Vorderschienen des g' sind sehr deutlich gekrümmt. Trichodes spectabilis Kraatz: Coeruleus, elytris rubris, puncto humerali, fasciis duabus transversis haud dilatatis apiceque coeruleis, fascia anteriore ungusta, latera haud attingente, thorace nitido, minus crebre punctato. — Long. 15 mill. (64 lin.), lat. 22 lin. Den kleinsten cabroniformis an Gröfse gleich, ähnlich gezeichnet, jedoch mit einer blauen Schultermakel, das Halsschild in der Mitte fast glatt, mit einem tiefen Eindruck. Fühler rothgelb, die Keule schwarz. Kopf und Halsschild ähnlich gebaut wie bei cabroniformis, dunkler, etwas kürzer behaart. Fld. ganz ähnlich wie bei cabroniformis, die Punktirung etwas kräftiger, ein deutlicher Schulterfleck vorhanden, die Nath vor der ersten Binde an der Basis röthlich, im Uebrigen fein bläulich, die vordere Binde schmal, den Seitenrand nicht erreichend, an der Nath vorn und hinten etwas erweitert; die hintere Binde nur nach hinten vorgezogen, breiter, mit dem Aufsenrande zusammenfliefsend; die Spitze wie bei cabroniformis. Das letzte Hinterleibssegment beim 2 an den Seiten und der Spitze röthlich. Beine ähnlich wie beim cabroni- formis. 1 Exemplar. Ballion führt (Bull. 78. II. p. 296) wohl ohne Zweifel diese Art als leucospideus Ol. var. syriacus Spin. auf, da seine beiden Q 63 lin. haben; das g' ist mir unbekannt, bei Ballion 5 lin. lang. Trichodes leucospideus aus Spanien und Algier ist zwar ähnlich gezeichnet, aber viel kleiner, mit dicht punktirtem Halsschilde. Prosodes catenulata Kraatz: Elongata, nigra, nitidula, elytris feminae fere opacis, striatis, strüs alternim latioribus, elevatıs, transversim vage inaequalhiter rugulosis, elytris marıs inaequaliter punctatis striolatisque, mitidulis, dorso depressiusculis, thorace trans- verso, subquadrato, dorso longitudinahter elevato (praecipue in fem.). — Long. 26— 23 mill., lat. 10—11 mill. Käfer aus Osch (in Turkestan). 347 Eine grofse und verhältnifsmälsig breite Art, etwas breiter und gröfser als Pros. cribrella Baudi (pustulata Faust), durch die abwechselnd breiter längsgestreiften, grobquerrunzligen matten Fld. des Q sehr ausgezeichnete Art. Der Kopf ist mäfsig dicht, fein, deutlich punktirt. Beim 2 zwischen den Augen in der Mitte mit einem Paar Quereindrücken. Der Thorax ist etwas breiter als der Vorderrand der Fld., nach vorn und hinten leicht verengt, quer- quadratisch, in der Mitte der Länge nach ziemlich gewölbt, namentlich beim 2, der Hinterrand leicht ausgerandet, die Hinterecken recht- winklig, jedoch leicht verrundet, die Oberseite fein, mäfsig dicht punktirt, an den Seiten eine längliche, glatte Stelle, hinter welcher das Halsschild leicht eingedrückt und dichter punktirt ist, die Oberseite ziemlich glänzend, der Seitenrand leicht aufgeworfen, namentlich beim g. Die Fld. sind hinter der Mitte verengt, stumpf zugerundet, beim g' mehr gleichbreit, auf dem Rücken leicht ein- gedrückt; beim 2 deutlicher gerundet, mit vertieften Längslinien, welche abwechselnd breiter sind, und erbabenen Zwischenräumen, mit unregelmälsigen Querrunzeln, matt, beim J' fast glatt, ziemlich weitläufig punktirt, bisweilen mit undeutlichen Längsstreifen und schwachen Querrunzeln, welche indessen kaum die Sculptur des 9 wieder erkennen lassen. Die Unterseite ist unregelmäflsig gestrichelt. Die Beine des g sind merklich kräftiger und länger als die des 9, namentlich die Tarsen. In mehreren Ex. aufgefunden. Die Seiten der Fld. sind ganz verrundet, ohne bemerkbare Kante, welche bei cribrella deutlich hervortritt. Prosodes angulicollis Kraatz: Subelongata, nigra, nitida, thorace transversim quadrato, angulis posticis subacutis, anticis rotundatis, fere rectis, lateribus parallelis, margine anteriore leviter emarginato, posteriore fere truncato, supra parce punctato, utringue longitudinaliter impresso, elytris marıs parce subtilissime punctatis sensim retrorsum attenuatis, lateribus carinatis, feminae medio sub- dilatatis, pone medium interdum subcostatis, haud carinatis; pedibus gracilibus. — Long. 22— 24 mill., lat. 9— 103 mill. Von eigenthümlichem Habitus, durch das querviereckige, oben wenig gewölbte Halsschild mit parallelen Seiten, deutlich recht- eckigen (jedoch abgerundeten) Vorderwinkeln und glatte, weit- läufig punktirte Fld. ausgezeichnet, welche einen besonders breit abgesetzten Seitenrand haben, der namentlich beim &' deutlich hervortritt; bei angustata geht die Epipleurallinie in der Mitte 348 L. v. Heyden und G. Kraatz: über zwischen dem Rande und dem Seitenrande schräg entlang, so dafs sie an der Basis mit dem letzteren zusammenfällt; bei den meisten Prosoden ist sie nicht weit vom Seitenrande entfernt, welcher weit oberhalb derselben liegt; bei angulicollis fallen beide zusammen. Die Fühler sind schlank, Glied 4—7 allmählig kürzer, Glied S—-11 kugelig. Der Kopf ist äufserst fein, wenig dicht punktirt. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Fld., von der beschriebenen Gestalt, der Seitenrand beim g' leicht aufgebogen, der Eindruck an den Hinterecken kräftig, nach aufsen gekrümmt; die Ober- seite ist wenig gewölbt, fast gleichmälsig fein und mäfsig dicht punktirt. Die Fld. des g' sind hinter der Mitte deutlich verengt, ziemlich zugespitzt, die des @ hinter der Mitte verbreitert, dann verschmälert, also viel breiter als beim g'; die Seitenrandlinie verläuft bei beiden Geschlechtern deutlich bis zur Spitze, ist aber beim 2 etwas mehr nach dem Seitenrande zu gelegen. Die Unter- seite ist fein punktirt. Die Beine sind sehr lang und zart, namentlich beim g. In mehreren Ex. aufgefunden. Prosodes grandicollis Kraatz: Atra, opaca, Z\ paullo angustior, antennis articulis 4—7 latitudine duplo (Z\) aut fere duplo longioribus (2), septimo paullo latiore, ceteris globuhiformibus, ultimo acuminato, capite vix punctulato, thorace latitudine vix (3) aut nullo modo longiore (7), basin versus magis guam apicem versus angustato, angulis posticis fere acutis, ad angulos posticos plerumque fovea impresso, creberrime fortius punctulato, disco medio fere laevigato, elytris conveziusculis, fere parallelis, lateribus et praecipue apice decliwibus, crebre punctatis, lineis suturali angusta duabusque discoidalibus sublaevibus, abdomine parce punctato, pedibus longiusculis. — Long. 13— 15 mill. Ganz ähnlich gebaut wie Pros. pygmaea Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1882. p. 325) von Samarkand, so dafs die Beschreibung des Körperbaus hier kaum wiederholt zu werden braucht, indessen durch das jederseits breit dicht punktirte Halsschild und die weitläufig punktirte Unterseite leicht zu unterscheiden; auf den Fld. wechselt ein glatter mit einem dicht punktirten Streifen ab, welche indessen nicht scharf begrenzt sind; der glatte Streifen neben der Nath ist meist schmaler; aufser den beiden glatten Streifen auf der Scheibe der Fid. ist meist noch einer auf dem abschüssigen Theile derselben vorhanden. Drei Exemplare. Käfer aus Osch (in Turkestan). 349 Prosodes longicornis Kraatz !): Elongata, nigra, capite thorace vir angustiore, thorace elytris angustiore, lateribus fere parallehs, postice fere truncato, angulis rectis, lateribus deflezis, supra lateribus crebre subtiliter, disco .praecipue antice parce sub- tilissime punctato, elytris pone medium paullo latioribus, lateribus leviter carinatis, carina fere ad apicem usque producta, dorso parce subtiliter, ad carinam crebrius fortiusque punctato, lateribus parce punctatis, abdomine parum dense medium versus parce subtihter punctato, antennis (capite cum thorace longioribus) pedibusque gracikbus. — Long. 16 mill. Sehr schlank, verhältnifsmälsig hoch gewölbt, mittelgrofs. Kopf und Halsschild gleich breit, die Fld. hinter der Mitte am breitesten. Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, Glied 4—7 fast mehr als doppelt so lang als breit, Glied 8—10 länglich oval, das letzte zugespitzt. Kopf vor den Augen mit einer schwarzen, nach innen gebogenen Furche, mäfsig dicht, fein punktirt. Das längliche Halsschild (s. 0.) oben der Länge nach gewölbt, die Seiten abgeflacht, die Oberseite ziemlich dicht, auf dem Discus kaum bemerkbar punktirt. Die Fld. sind an der Basis von der Breite des Halsschildes sehr allmählig verbreitet, hinter der Mitte am breitesten, oben aber, an den Seiten mit einer nicht besonders scharfen Längskante, welche die Spitze fast erreicht, etwas unregel- mälsig, nach der Kante zu dichter und kräftiger punktirt, Spuren von weniger dicht punktirten Streifen bemerkbar. Die Unterseite stärker glänzend als die Oberseite, die Beine schlank, die Hinter- tarsen von der Länge der Schienen, die Vorderschienen gerade. 2 Exemplare. Blaps oblonga Kraatz: Elongata, nigra, thorace subquadrato, elytris caudatis (Z\) aut parum caudatis (2), pedibus longiusculis, femoribus anticis leviter dilatatis. — Long. 23— 24 mill. Mas: Longius caudatus, sine mucrone. \ Das Weibchen stimmt im Habitus fast ganz mit Blaps confusa Men. All., nur ist das Halsschild nach vorn weniger geneigt, der Mann ist merklich schlanker, mit ziemlich langer cauda, ebenfalls ohne Borstenbüschel; die Vorderschienen sind aber vor der Spitze bei beiden Geschlechtern leicht erweitert, bei confusa nicht. Die Fühler sind schlank, Glied 4—8 beim g' fast doppelt so lang !) Von Dr. Staudinger als gracilis versendet, welchen Namen ich mit dem charakteristischen longicornis vertauscht habe. 350 L. v. Heyden und G. Kraatz: über als breit, beim 2 ein wenig kürzer. Der Kopf ist mälsig dicht, fein punktirt. Das Halsschild ist fast quadratisch, wie bei confusa, die Oberseite feiner und weniger dicht punktirt. Die Fld. haben beim Q eine wenig länger ausgezogene Spitze als bei confusa, beim g' dagegen eine viel längere. Das Männchen ist sehr schmal, länglich, die Fld. hinten weniger steil abfallend als bei der genannten Art; sie haben abwechselnd breitere Punktstreifen; jeder Punkt- streif ist mit einer Reihe weitläufiger, etwas stärkerer Punkte besetzt. Die Beine sind schlank, die Vorderschenkel deutlich erweitert. Beim Männchen ist die Basis des ersten Hinterleibsegmentes nur schwach erhaben, hinter demselben nur Spuren von Querstreifen vorhanden. Zwei Pärchen in meiner Sammlung, eins bei v. Heyden. Var. major. 29 mill. Ich erhielt aus derselben Localität fast doppelt so grolse Ex., von 29 mill. Länge, welche durch etwas weniger verlängerte Fld. des Z abweichen, aber im Uebrigen vollkommen übereinstimmen. Blaps montana Motsch. von Kurusch, hat ein kleineres Hals- schild, welches nach vorn noch weniger geneigt ist, und einen Borstenbüschel an der Spitze des ersten Segments; auch ist die Spitze der Fld. bei beiden Geschlechtern etwas schwächer aus- gezogen. Lasiostola grisescens Kraatz: Griseo-nigra, ommino sub- tilissime griseo-pubescens, capite dense punctulato et piloso, thorace Iransverso, lateribus leviter rotundalto, supra parce ezasperato-punctu- lato, et longius piloso, elytris minus crebre punctatis, punctorum seriebus quatuor bene perspicuis, punctis piligeris, punctis serierum nonnullis pilis longioribus munitis, abdomine griseo, parce punctato. — Long. 743— 10 mill. Der Las. minuta Kraatz zunächst verwandt, etwas breiter, das Halsschild ebenso kurz, die Oberfläche deutlicher greis behaart, die erhabenen Punkte mit abstehenden schwarzen Härchen besetzt, die Punkte der 4 Punktreihen auf den Fld. mit einzelnen sehr langen, abstehenden Haaren. Die Fühler sind ein wenig kürzer als bei minuta, ganz ähnlich gebaut, d. h. Glied 4—9 deutlich länger als breit, das zehnte rundlich, das elfte viel kleiner. Der Kof ist dicht und fein punktulirt, mit abstehenden Härchen besetzt, welche deutlich kürzer sind als bei minuta. Der Thorax ist ganz ähnlich gebaut wie bei minuta, aber etwas breiter, mäfsig dieht. sehr fein punktulirt, die abstehenden Käfer aus Osch (in Turkestan). 35l Haare kürzer. Die Fld. sind ganz ähnlich punktirt wie bei minuta, die 4 Reihen Punkte aber deutlich, die dazwischen stehenden stärker, weitläufiger aber nicht regelmäfsig gereiht, sondern unregel- mälsig, die kurze Behaarung des Grundes viel deutlicher (so dafs der Käfer grau erscheint), die Punkte mit ähnlichen schwarzen Haaren besetzt, wie bei minuta, die der Punktreihen mit viel längeren Haaren, die sich jedoch leicht abreiben. Die Unterseite ebenfalls deutlicher greis behaart als bei minuta. Platyscelis rotundangula Kraatz: Ovata, conveziuscula, subnitida, capite crebre punctato, inter antennas arcuato transversim sat profunde impresso, clypeo late subrotundato, thorace transverso, antrorsum angustato, angulis anticis obtusiusculis, posticis fere rotundatis, lateribus leviter rotundatis, supra convezo, confertim punctato, elytris ovalibus, ad apicem attenuatis, acuminato-rotundatıs supra convezis, dense punctatis, vir striatis, subtus nitido, minus dense punctato et striolato. — Long. 12— 14 mill. 2 Tibiüs anticis apicem versus leviter dilatatis. — Z latet. Zwei Weibchen unterscheiden sich von Pl. ovata Ball. und Regel Ball. dadurch, dais die Hinterecken des Halsschildes fast ganz abgerundet sind, jedoch ist das Halsschild nicht so viel schmäler als die Fld. wie bei Faustia. Die Fühler sind nur mälsig lang, die vorletzten Glieder noch deutlich länger als breit. Der Kopf ist hinter der vorderen, deutlichen Furche aufgewölbt, dicht punktirt. Das Halsschild ist an der Basis schmäler als die Fld., nach vorn ein wenig mehr als nach hinten verengt, quer, die Vorderecken stumpf, die Hinterecken sehr stumpf verrundet, fast gerundet, die Oberseite dicht punktirt, neben dem Seitenrande hinter der Mitte deutlich eingedrückt. Die Fld. sind oval, mehr gewölbt als bei den Arten mit spitzen Hinterecken, dicht und deutlich punktirt, mit schwachen Spuren von Längsstreifen. Die Unterseite ist ziemlich weitläufig punktirt und längsgerunzelt, wenig glänzend. Die Beine sind einfach, die Vorderschienen sanft erweitert. Das Männchen ist mir unbekannt, die Art durch die verrundeten Hinterecken des Halsschildes sehr ausgezeichnet. Platyscelis difficilis Kraatz: Ovata, conveziuscula, nitidula, subaenea, capite crebre punctato, inter antennas arcuato transversim sat profunde impresso, clypeo late subrotundato, thorace transverso, angulis anticis subrotundatis posticisqgue subrectis, supra con- vero, crebre punctulato, elytris ovalibus, pone medium amplioribus, 392 L. v. Heyden und G. Kraatz: über crebre subtiliter punctatis, substriatis, subtus confertim punctato. — Long. 11 mill. Q Tibüs anticis apicem versus leviter dilatatis. — & latet. Auch bei dieser Art ist der Thorax hinten schmäler als das Halsschild, die Ecken sind aber nicht verrundet, sondern fast rechtwinklig. Kopf und Fühler ähnlich wie bei der vorigen Art, der Kopf hinter der eingedrückten Linie aber nicht auf- gewölbt. Das Halsschild ist nur mälsig breit, nach vorn wenig mehr verengt, seitlich schwach gerundet, die Vorderecken stumpf- winklich verrundet, die Hinterecken nicht verrundet, fast recht- winklig, die Oberseite dicht und fein punktirt. Die Fld. sind breiter als die Basis des Halsschildes, gleich hinter der Mitie am breitesten, ziemlich gewölbt, mit schwachem Erzschimmer, ziemlich dicht, fein punktirt, Beine gewöhnlich. Auch diese Art gehört zu den unechten Platyscelis, bei denen die Hinterecken sich nicht innig dem Vorderrande anschlielsen. Ein Weibchen. Platyscelis simplexz Kraatz: Oblongo-ovalis, leviter conveza, nitidula, nigra, capite crebre punctato, inter antennas trans- versim arcuato impresso, clypeo late rotundato, ihorace transverso, antrorsum angustato postice truncato, anmgulis anticıs posticisque obtusis, lateribus parum rotundatis, supra modice convezo, dense punctulato, elytris thorace paullo latioribus, dense subtiliter punctatis, substriatis, subtus segmentis 3 primis confertim distinctius, 2 ultimis dense subtilissime punctatis. — Long. 114 — 12 mill. Mas: Tarsis anticis et intermediis dilatatis, abdominis segmentis primis medio leviter impressis, haud tomentosis. Fem.: Tarsis simplicibus. Von der schlanken Gestalt der Pl. oblonga, das Männchen aber ohne Tomentflecke. Die Fühler ziemlich lang, die vorletzten Glieder fast doppelt so lang als breit, beim 2 etwas kürzer. Der Kopf wie beim vorigen, das Halsschild aber etwas breiter, fast von der Breite der Fld., nach vorn verschmälert, hinten gerade abgeschnitten, Hinterwinkel stumpf, Oberseite sanft gewölbt, dicht und fein punktirt. Die Fld. ebenso, fein, wenig bemerkbar gestreift, die Unterseite der drei ersten Segmente kräftiger punktirt, die zwei ersten in der Mitte beim g' sanft eingedrückt. Die Vorder- und Mittel-Tarsen des g' sind stark erweitert, die Schenkel etwas mehr verdiekt als beim 2. Zwei Männchen und zwei Weibchen. Käfer aus Osch (in Turkestan). 353 Diese Art hat fast ganz den Typus der echten Platyscelis, der beim ovalis am deutlichsten zum Ausdruck kommt, welcher den Thorax so breit als das Halsschild hat; der simplez ist bei gleicher Breite länglicher. A. Zonabris excisofasciata Heyd.var.c.oschensis Heyd. n. var. Varietati a. affinis, sed fascia prima medio late ad scutellum, eztrorsum ad marginem producta, postice cum secunda medio et ad suturam, secunda cum tertia ad suturam conjuncta; tertia antice valde bilacerata, postice ita dilatata ut maculam anteapicalem auranliacam includet; aliis verbis elytra nigra sanguineo-maculata sunt: macula claviformi extus marginem attingente in humero angustala, intus dilatata a sutura remota; macula ante medium prope suturam maculaque marginali cum prima linea angustissima conjuncta; fascia postmediana, untice semel postice bis fortiter excisa, fere e maculis duabus composita, maculaque anteapical. Prope Osch Turkestania semel capta; coll. v. Heyden. Ezremplar majus (15 mill.) sed fascia secunda etsi medio cum tertia conjuncta, aliis verbis elytra maculas sanguineas 1, 2, 2, 1 habent. Samarkand in coll. Kraatz. Art aus Nord-Persien. B. Zonabris parumpicta Heyden n.sp. Brevis, lata, nigra, nigro-villosa. Capite rotundato, lucido, medio puncto rufo, disperse punctato. Thorace longo, convezo, lateribus fortius punctato, antice medio transversim impresso. _Antennis nigris, 5 ultimis clavatis. Scutello minuto, nigro, laevigato. Elytris rufo-pallidis, nigro erecte püosis, sutura in basi perparum infuscata, macula communi cordi- formi in sutura postscutellari, extus inter maculam et marginem macula oblonga, dilacerata, fascia non lata mediana sinuata, apice ultimo, nigris. Subtus nigra, lucida, punctata. Pedibus nigris. — Long. 12 mill. Variat: a) apice unicolori; b) macula extus deficiente, vel puncto minuto indicata. Persia borealis a Dom. Haberhauer 1579 collecta 4 exempl. meae collectionis ab amico Dr. Kraatz data. Durch die wenig schwarze Deckenfärbung ausgezeichnet, in die Nähe von Javeti Mars. zu stellen. N —— — Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 23 [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Käfer aus Tekke-Turemenien von Dr. L.v. Heyden und Dr. @. Kraatz. Hr, Dr. Staudinger erhielt eine kleine Sendung von Käfern aus Tekke-Turcmenien, welche einige grölsere, interessante Arten enthielt, die wir aufzählen wollen; sämmtliche Arten sind in beiden Sammlungen vorhanden, falls nichts Besonderes angegeben. Cicindela aegyptiaca Klug. 1 Ex. Cicindela 10. pustulata Menetr. 1Q mit sehr grofsen Flecken. Metabletus ezclamationis Menetr. 1 Ex. habe ich auch von Chodsent. Ist — fuscomaculatus Motsch. = virgatus Reiche — ? patruelis Chd. Zabrus gibbosus Menetr. Ein unausgefärbtes Stück dieser am Caspi nicht seltenen Art habe ich auch von Mogol-tau durch Ballion. a Anthia Mannerheimi Ohdr. Diese interessante Art, welche zuerst 1842 von Chaudoir in Catal. Coleopt. rec. par Karelin & Mazenderan beschrieben, dann von Motsch. in Guerin, Magaz. Zool. 1844, abgebildet wurde, scheint seit dieser Zeit nicht wieder bekannt geworden zu sein. Das Thier (36— 39 mill. lang) ist schwarz mit je einem weilsen Fleck in den Vorderwinkeln des Halsschildes und je zwei runden am Seitenrand der Decken; gleicht der A. 6-guttata F. aus Ost-Indien, ist aber breiter und gewölbter, die vorderen Flecken sind weniger rundlich und etwas schiefer gestellt, Kopf und Halsschild sind glatt und glänzend. Saprinus interruptus Payk. verus. Sonst nur aus Indien bekannt (Payk. sagt Orient). Stimmt mit des Autors Beschreibung und Abbildung; die gelbe Querbinde der Decken geht vom Rand bis nahe zur Naht, hat vorn ein, hinten zwei Zipfel. Ornatus Er., der vielfach dazu gezogen, aber von Marseul getrennt wird, hat eine macula triloba und ihm fehlen die vier Gruben jederseits des Thorax. Fischer giebt seinem interruptus Oliv. eine fascia trans- versa, inaequalis, dentata, medio interrupta, was aber in der Abbildung nicht angegeben ist, dies palst auf ornatus. — Fascio- L.v. Heyden u. G. Kraatz: über Käfer aus Tekke-Turcmenien. 359 latus Gebl. gehört ebenfalls zu ornatus; Gebl. sagt selbst: „passen besser zu diesem (interruptus Fisch.) als zu interr. Payk.“. Sisyphus Schäfferi L. und Gymnopleurus Mopsus Pall. Je 1 Ex. Gymnopleurus cantharus Er. 2 Ex., der blauschwarz gefärbten var. cyanescens Motsch. angehörend. Onitis humerosus Pall. Stücke mit schwarzblauer Oberseite und wenig gelbbrauner Färbung zwischen den Deckenrippen, bei einem Ex. ist diese helle Färbung ganz geschwunden. Amphicoma vulpes F.var. psilotrichius Faldm. Ein Stück dieser bekannten caucasischen Varietät mit schwarzer Behaarung. Var. hirsuta Burm. Ebenso, aber goldgelb behaart. 2 Ex. Amphicoma Genei Truqui. 2 Ex. mit schwach kupfer- rothem Halsschild, sonst mehr grün. Nach dem Autor auch in Mesopotamien. Amphicoma analis Solsky var. 2. Anozia semiflava Kraatz n.sp. (Anhang.) 1 Ex. bei Kraatz. Anisoplia massageta Kirsch., in den Sammlungen auch als Dohrni Faust i. ). aus Krasnovodsk verbreitet. 1 Ex. Anisoplia leucaspis Stev. 1 Ex. Phyllopertha variabilis Ballion. 2 Ex. von 8 mill.; nach dem Autor variirt sie von 643— 8 miill. Adoretus comptus Menetr. Einige Ex. Julodis variolaris Pall. var. undulata Heyd. Maculis elytrorum fere quadratis transverse confluentibus. In typo maculae bene separatae sunt. (v. Heyden.) = Frey-Gessneri Doreis. Von dieser schönen Varietät liegen mehrere Ex. vor, die darin übereinstimmen, dafs die quer-viereckigen Tomentflecken seitlich in einanderflielsen, so dafs die Oberseite wellig aussieht. Bei typischen, Ex., wie ein solches vortrefflich in Fischer, Entom. Ross. II. t. 21. fig. 1, abgebildet, sind die queren Tomentflecke scharf von einander getrennt; auch die schlechte Pallas’sche Abbildung zeigt getrennte Flecke. (vid. Wien. Ent. Z. 1883. p. 107.) Julodis euphratica Lap. Gehört zu den Arten ohne erhabene Längsleiste des Halsschildes; die Tomentflecke sind klein und rund. Lampetis argentata Mhm. Mehrere Ex., die vorzüglich auf die Beschreibung bei Mannerheim bis auf die angegebene Gröfse (12 mill.) passen. Julodis laevicostata Cast. 1 Ex. 23* 356 L. v. Heyden und G. Kraatz: über Sphenoptera semistriata Palis. 1 Ex. Sphenoptera Scovitzi Fald. 1 Ex. Coeculus turcomanicus Kraatz n. sp. (Anhang.) 1 Ex. in Dr. Staudinger’s Sammlung. Agriotes caspicus Heyden n. sp. (Anhang.) Ocnera Solskyi Faust. Ein g in Kraatz’s, ein JQ in v. Heyden’s Sammlung. Blaps gigantea Motsch. 3 Ex. Pimelia (Pisterotarsa) gigantea Fisch. 2 Ex. Lasiostola grandis Kraatz n. sp. (Anbhang.) Lasiostola elongata Kraatz n. sp. (Anhang.) Zonabris variabilis Pall. var. armeniaca Fald. 2 Ex. mit verbundenen und 1 Ex. mit getrennten Vordermakeln. Zonabris Javeti Marsl. Kenntlich an der einen schwarzen Querbinde; zwischen dieser und der Basis tritt neben der Naht ein kleines schwarzes Pünktchen bei meinen vier Tekke-Stücken und einem in Dr. Kraatz’s Sammlung auf, die bei meinen Originalstücken aus Süd-Persien (Doria) ganz fehlen. Sie geht in cingulata Fald. (mit je 2 gröfseren Flecken vor der Binde näher, wie auch Marseul deren Zusammengehörigkeit vermuthet) über, wenn auch bei dieser die Spitze breiter schwarz, die Punktirung kräftiger und tiefer erscheinen; ebenso wie die Halsschildvertiefungen; die Oberseite ist bei meinen 3 cing.-Stücken aus Samana Syr. (Schläfli) viel matter. Zonabris magnoguttata Heyd. 4 Ex. Bei zwei Stücken werden die zwei vorderen Flecken (2, 1, 1) und der letzte viel kleiner, 3 bleibt aber immer sehr grofs. Die Art scheint weiter verbreitet, denn sie ist nun von Margelan, Samarkand und Tekke bekannt. Zonabris calida Pall. var. maculata Oliv. 4 Ex. Bei einem sind die zwei Binden in Flecke aufgelöst: Binde 1 besteht aus 3 nebeneinander stehenden Flecken, der innere kleiner, Binde 2 aus zwei Punkten, der innere gröfser; die zwei vordersten Flecken normalgrofs. Zonabris 4. punctataL. var. Adamsi Fisch. Einige Stücke in beiden Sammlungen. Zonabris ezcisofasciata Heyd. 3 Ex., bei welchen die erste schwarze Querbinde getrennt ist, so dals auf der Naht mit dem Schildchen zusammenhängend ein grofser herzförmiger Fleck gebildet wird, daneben und zwischen dem Seitenrand je ein längerer Fleck; die Mittelbinde erreicht nicht den Aufsenrand. Auch in Kraatz’s Sammlung 2 Ex. Käfer aus Tekke- Turcmenien. 357 ‚Zonabris sodalis Heyd. 4 Ex., nicht von den Samarkand-Ex. verschieden. Zonabris Scabiosae Oliv. Je ein Ex. in beiden Sammlungen. Zonabris triangulifera Heyd. n.sp. (Anhang.) Zonabris tekkensis Heyd. n.sp. (Anhang.) Lydus tenuitarsis Abeille 1880. 2 Ex. (= Halbhuberi Reitt. i. 1.) Oenas coccineus MeEnetr. Feuerroth glänzend mit schwarzer Unterseite, Fühlern, Tarsen, Schienenspitzen und Knieen. 3 91, 28, eins in copula (3 8 mill., 2 13 mill.), das kleinste Ex. 7 mill. Epicauta erythrocephala Pallas.. 1 Ex. Stephanophorus Fischeri Fahrs. 2 Ex, Cionus Olivieri Rosensch. 2 Ex. Luperus oxypterus Faldm. Die Decken sind aber hinten nicht zugespitzt, sondern legen sich einzeln nach dem Tode seitlich nach unten zusammen. Labidostomis propinqua Fald. J2. Clythra maculifrons Zoubk. 1 Ex. Pseudocolaspis n.sp., wenn nicht eine der beiden (Solsky i.l.) Erschoff’schen Arten. Anozia semiflava Kraatz: Testacea, capite, thorace et abdomine dense albido - tomentosis, prothorace subtus pectoreque dense albido-villosis, tibüis anticis tridentatis. — Long. 114 mill. Eine sehr ausgezeichnete Art, deren Kopf, Halsschild und Abdomen dicht weils beschuppt ist; die Unterseite des Halsschildes und die ganze Mittelbrust dicht weils, ziemlich anliegend behaart. Die Fühler sind hellgelb; das dritte Glied ist fast dreimal so lang als das zweite, die Keule siebengliederig, beim 2 kräftiger als bei den meisten Anoxien, beim g' noch nicht bekannt. Das Kopf- schild ist nach vorn erweitert, vorn gerade abgeschnitten, mit spitzen Vorderecken. Das Halsschild ist etwas schlanker als bei den europäischen Anoxien, mit deutlicheren Vorderecken. Die Fld. sind gelb, mäfsig dicht und fein punktirt, fein behaart. Die Beine sind zarter und schlanker als bei den europäischen Arten, die Vorderschienen stark dreizähnig, die Hinterschienen an der Spitze länger bedornt. Die Unterseite des Käfers ist unter dem dichten Tomente gelb. Die Beine sind fast nackt, die Hinter- schenkel auf der Aufsenseite dicht weils tomentirt, “ Aus Tekke-Turcmenien. 398 L.v. Heyden und G. Kraatz: über Coeculus turcomanicus Kraatz: Cupreo-aeneus, brevior, thorace crebre fortiter punctato, media basi impressione punchiformi parva, elytris striatis, sulco obliquo, medio latiore, basi fere nullo, fulvo tomentoso impresso.. — Long. 14 mill. Dem Coeculus sibiriceus ähnlich, aber noch etwas kürzer gebaut, deutlich kupferglänzend, gewölbter, das Halsschild gleichmälsig dicht punktirt, der vertiefte Querreindruck kleiner, jederseits an der Basis ohne Spur einer glatten Längserhöhung, die Seiten und namentlich die Vorderecken gelb behaart, die Hinterecken stumpf- winklig, nicht vorgezogen. Die Punktstreifen der Fld. sind stärker, ihre Zwischenräume mit einer Reihe deutlicher Punkte besetzt, die Binde vor der Mitte schwächer, in der Mitte breiter als bei sibirieus, nicht weilslich, sondern schwefelgelb behaart, aufserhalb der Binde kein glatter Streif bemerkbar, sondern fast gleiche Punkt- streifen, die aus den gewöhnlichen Streifen und den Punkten der Zwischenräume bestehen. Der Aufsenrand der Fld. ist ebenfalls gelblich behaart. Die Unterseite ist feiner punktirt, breiter gelblich behaart als bei siböricus, weilslich. Ein Ex. Agriotes caspicus Heyden: Corpore sat lato ei brevi, nigro, aequaliter flavo-griseo pubescens, capite convezo, thorace medio perparum canaliculato, minus fortiter quam in A. paludum Ksw. sed multo densius punctato. Elytra plus quam duplo latitudine longioribus, interstitüis sat fortiter punctatis et transversim ruyulosis, striis multo minus profundis et punctatis quam in A. paludum. Labro, palpis antennis pedibus rufo-flavis, femoribus tibiisque obscurioribus. Subtus densissime punctatus. — Long. 9 mill. Tekke in coll. Kraatz. — Baku (O. Schneider) in coll. Heyden. Die Art, von der mir ein Tekke-Exemplar aus der Kraatz’schen Sammlung und ein von Dr. Oscar Schneider bei Baku gesammeltes Stück (als modestus erhalten) in meiner Sammlung vorliegt, steht dem A. paludum Rsw. nahe, ist aber durch die angegebenen Merk- male zu unterscheiden. Lasiostola grandis Kraatz: Nigra, oblongo-ovalis, parce longius pilosa, capite thoraceque parce subtilissime viz perspicue punctatis, hoc transverso, angulis anterioribus deflexis, linea elevata media nulla, elytris minus dense granulatis, interstitüs granulorum laevibus, granulorum seriebus viz perspicuis. — Long. 15—17 mill. Der Käfer repräsentirt eine minuta im Grolsen, d. h. gehört nicht zu den Lasiostola- Arten mit fast geraden Seiten des Hals- Käfer aus Tekke- Turcmenien. 399 schildes und erhabener Mittellinie, sondern hat einen sehr fein und weitläufig punktirten Thorax, aus dessen Pünktchen jedesmal ein längeres Haar entspringt. Die Fühler sind schlank, Glied 4—9 allmählig etwas kürzer, die ersten 3mal die folgenden 2mal so lang als breit, das 10te Glied kugelig, das 11te viel kleiner. Der Kopf ist mälsig dicht, äulserst fein punktirt, lang behaart. Das quere Halsschild ist an den Seiten leicht gerundet, die Vorderecken herabgebogen. Die Fld. sind ziemlich weitläufig granulirt, die Körner rundlich, glänzend, nach hinten zu feiner, der Grund matt, eben, nach hinten und aulsen treten einige Reihen Körner deutlicher hervor. Die Beine sind schlank, aber kräftig. Die Unterseite ist ziemlich weitläufig punktirt. Der Käfer ist in der Regel ziemlich schmal, doch besitze ich auch ein breiteres Stück, welches fast das Ansehen einer schlanken Pimelia hat. Einige Ex. aus Tekke-Turcmenien. Lasiostola elonyata Kraatz: Lasiostola grandi valde similis et affinis, sed minor et angustior, granulis elytrorum densioribus, pedibus paullo gracilioribus. — Long. 13 mill. Der vorbergehenden sehr ähnlich, noch schlanker, die Körner der Fld. dichter gestellt, die Beine feiner. Ein Ex. in meiner Sammlung. Es wäre möglich, dafs die elongata nur eine Varietät der grandis wäre, doch halte ich es nicht für wahrscheinlich. Ein Ex. aus derselben Gegend, wie die vorige, aber von einem anderen Fundorte (die grandis haben hellroth karirte Zettelchen, die elongata dunkler roth gestreifte an der Nadel). Zonabris triangulifera Heyden: Elongata, nigra, parce nigro-pilosa. Capite longo, convezo, lucido, fortiter punctato, medio laevigato, crebre et tenue punctato. Antennis nigris, brevibus, articulo secundo quarto parum minuto, tertio quinto longiore, 6—11 clavatıs, ultimo apice acuminato (in g‘ acuminatissimo, apice ultimo ciliato). Thorace longo, antice lateribus fortiter impressis, inde constricto, parte mediana incrassata, margine postico elevato, medio postice depresso, canaliculato, toto lucido, disperse punctato. Scutello nigro, punctatissimo, medio linea laeviguta. Elytra fortiter punctata, rufa, apice lato, fascia lata postmediana ad suturam parum attenuata, antice fere recta, postice leviter trilacerata; macula postscutellari communi, in sutura latissima, postice fere recta, antice medio ad scutellum nigrocinctum, quod non semper attingit, producta, eztus 360 L.v. Heyden u. G. Kraatz: über Käfer aus Tekke-Turcmenien. puncto, tum cum macula conjuncto, tum separato, tum fere deficiente; fasciis maculisgue omnibus nigris. Pedibus nigris, unguiculis, spinis tibiarum basique articuli primi tarsorum rufis. — Long. 8—154 mill. Ex affınitate Z. variabilis Billb., sed antennis multo brevioribus, macula apicali antice recta formaque vittae primae ab omnibus diversa. Tekke, nonnulla exemplaria in cell. Heyden et Kraatz. Bei 8 mir vorliegenden Stücken ist die eigenthümliche Form der Nahtmakel nur sehr wenig veränderlich und hiernach mit keiner anderen Art zu verwechseln. Die Gröfse ist sehr veränderlich: 2 S' sind 8 u. 12, 2 9— 154 mill. lang. Zonabris tekkensis Heyden: Parva, supra convera, nigra, capite thorace albogriseo pubescentibus. Forma Cleri apiarii. Elytris rufo-stramineis, bası, callo humerali, fasciis tribus, apice cincto nigris. Scutello macula scutellari in elytris, antennis, pedibus, corpore subtus nigris. Capite quadrato, angusto antice proboscideo, laevigato, perparum punctato, basi elevato, medio leniter impresso, lateribus ante angulos posticos impressis. Elytris macula circum- scutellari, callo humerali oblongo, basi cum eo conjuncto; fascia prima antemediana antice posticeque medio incisa (vel in maculas duas divisa); secunda postmediana antice medio producta, postice medio late ezcisa; tertia antice medio producta, postice maculam transversam stramineam includente. Elytris pilis tenwssimis flavis. Subtus sat dense griseo-pubescentibus, abdomine pilis longis nigris erectis, unguiculis rufis. Z. Scabiosae Oliv. affinis. Variat antennis rufo-brunneis, apice obscurioribus. — Long. 7— 84 mill. Aus Tekke-Turemenien in Sammlungen von Heyden und Kraatz. Aus der Verwandtschaft der Scabiosae Oliv. erinnert die Art in der Gestalt (bei nicht eingeschrumpften Stücken) und in der Farbenvertheilung an Clerus apiarius L. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV1I. 1883. Heft I1.] Goniognathus nov. gen. Carabinorum. Habitus omnino generis Carabi (obliqui) sed: Genae lateraliter triangularıter dilatatae, paullulum ad latera capitis prominentes. Vertex oblongiusculus. Mandibulae prolongatae. Labrum apice fortiter impressum. Palpi labiates setis 2 instructi. Mentum dente medio parvo, lobis lateralibus breviore. Abdomen segmentis ventralibus strigatis, punctis ordinarüs 2 instructum. Elytra subtiliter puncta striata (14), interstitüis punctulatis. Femora longiuscula. Species unica adhuc cognita Megadontum obliguum gracilem simulat. Patria: Samarkand. Goniognathus gracilis: Elongatus, leviter convezus, niger, nitidus, capite longiore, genis paullulum prominentibus; prothorace subquadrato, angulis posticis acuminato-productis, elytris oblongis, subparallelis, subtiliter punctato striatis, interstitüis obsolete punctu- latis. — Long. 21 mill. Mas: Articulis 4 primis dilatatis, articulo quarto transversali. Von der Gestalt eines sehr schmalen Megadontus obliquus, tief schwarz, ziemlich glänzend. Fühler von gewöhnlicher Bildung. Kopf glatt, vor den Augen jederseits mit einem Längseindruck, glatt. Das Halsschild ist wenig breiter als lang, nach hinten leicht ver- engt, hinten gerade abgeschnitten, die Hinterecken spitzig vor- gezogen. Die Fld. sind etwas breiter als das Halsschild, ziemlich gleich breit, an der Spitze zugerundet, mit etwa 14 feinen Punkt- streifen, zwischen denen fast verloschene Punkte stehen. Die Unten- seite ist fast glatt; die Beine sind schlank, wie bei Megadontus gebaut, die Schenkel gestreckter. Hr. v. Heyden hebt im vorhergehenden Aufsatze die Verwandt- schaft von Pantophyrtus und Cathaicus hervor. Wenn Hr. Dr. Thieme sagt: „im Systeme dürfte Pantophyrtus in die Nähe von Cratocephalus und Eupachys zu stellen sein“, so überläfst es dem Leser, die Be- 362 G. Kraatz: über Goniognathus nov. gen. Carabinorum. ziehungen zwischen diesen Gattungen und Pantophyrtus zu suchen, welche muthmafslich darin bestehen, dafs alle drei einen grofsen Kopf haben; systematisch ist Pantophyrtus von Eupachys so weit wie möglich getrennt; denn das Männchen von Pantophyrtus hat nur zwei erweiterte Fulsglieder, antennae compresso-carinatae und einen möglichst anders gebauten Thorax. Der fehlende Kinnzahn zeichnet auch Cathaicus sehr aus. Durch die eckig vorgezogenen Wangen nähert sich Pantophyrtus am meisten an Damaster an, nur ist dies bisher weniger aufgefallen, weil die vortretenden Wangenspitzen meist gerade unter der Fühlerbasis liegen; bricht man indessen die Fühler ab, so sieht man ganz deutlich mit blofsem Auge von oben die Wangenspitzen hervorragen. Ziemlich in gleichem Malse ist dies bei Goniognathus der Fall, dessen Kopf ebenfalls weiter vorragt als bei den typischen Caraben. Dieses Hervorragen des Kopfes begründet meines Erachtens natürliche Verwandtschaft unter den Gattungen, die es zeigen; systematisch ist Damaster daher mit Pantophyrtus und Goniognathus näher verwandt als mit Chaetocarabus und Plectes, zwischen die er von Thomson gestellt wird; der verter longus ist systematisch wichtiger als der vertex postice haud tumido-incrassatus, die Zahl der Tasterborsten beträgt bei Pantophyrtus 4, bei Goniognathus 2. Die Beine sind bei dieser Gattung, so wie bei den verwandten durch die längeren Schenkel ausgezeichnet, ohne im Uebrigen besondere Abweichungen zu zeigen. Die Vordertarsen sind ver- hältnifsmäfsig stark erweiter, das vierte Glied merklich breiter als lang; die Fühler sind schlank, indessen von der gewöhnlichen Bildung. Der Penis von Goniognathus scheint sich dem des Pantophyrtus anzunähern, welcher durch verhältnilsmälsige Breite noch den der Gattung Damaster übertrifft. . Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Relazione dı un viaggio nelle Calabrie fatto 1876 pel A. Costa. Besprochen von Dr. L.von Heyden. In den Atti della R. academia delle Scienze di Napoli 1882. Vol. IX. No. 4. giebt Achille Costa unter dem Titel „Rel. di un viag. nelle Calabrie per ricerche zoologische fatto nella state del 1876“ Bericht über eine naturwissenschaftliche Reise nach Calabrien. Da diese Zeitschrift wohl in den Händen weniger Entomologen sein wird, jedoch eine Anzahl Beschreibungen neuer Arten mit Abbil- dungen enthält, so gebe ich hier das Hauptsächlichste im Auszuge. p.1—32. Reisebericht über Calabria ulteriore und Sila-Gebirg. (Sila grande und Sila piccola seither als Brigantennester verrufen und daher wissenschaftlich fast unbekannt.) p- 33. Descrizione di specie nuove..... und zwar: Coleotteri: Brachinus bisigniferus Costa, Fig. 1. Rufo-testaceus, elytris acute costulatis, Cyaneo-virescentibus, macula postica subrotunda testacea; abdomine obscuro. Long. 74 mill., lat. max. 34 mill.!). — Adiacenze di Cirö 1. d. „le vurghe*, sotto tronchi di veecchi Tamarisei prostrati al suolo; aprile, un solo individuo.. — Mit B. Bayardı Dej. verwandt, aber viel gröfser, Decken breiter und flacher. p. 33. fig. 2. Ophonus zigzag Costa. Oblongus, supra obscure piceus, elytris saturatioribus, subtus cum ore antennisque rufo-piceus; parce pubescens, capite crebre confertim punctato, pronoto posterius modice angustato, parum convezo, crebre et confertim punctato, sulco medio longitudinali distincto, ac in disco lineolis transversis biangulatis parallelis impressis notato. Long. 7 mill. — Sila grande: rarissimo. — Mit O. brevicollis Dej. verglichen. p. 34. fig. 3. Elater coenobita Costa. Ater, nitidus, nigro- pubescens; pronoto crebre punctato, per totam longitudinem canali- culato, canaliculo basim versus latiore et profundiore; elytris livido- flavidis, sutura pallide ferruginea. Long. 14 mill. — Boschi di {) Die jedesmal folgende italienische Beschreibung übergehe ich. 364 L. von Heyden: Relazione di un viaggio Serra S. Bruno, sotto le cortecce dei faggi; tre individui. — Mit E. sanguineus verwandt, aber durch anderes Halsschild und schmale gelbe Decken verschieden. p. 34. fig. 4 (2). Lampyris brutia Costa. Q elytris basi latis, dein introrsum oblique sinuato-aungustatis, apice valde angustato abdominis segmenti primi dimidium attingentibus; scutello postice truncato rotundato, prosterno antice truncato; pygidio postice rolun- dato. Long. 14—16 mill. — Q! pygidio postice rotundato, segmento ventrali septimo margine postico leviter arcuato-emarginato. Long. 10—11 mill. — Adiacenze di Cirö luglio, abondantissima. Raccolta pure in San Giovanninferiore. — Mit L. Reichei durch die Form der weiblichen Flügeldecken verwandt, gehört sie nach der Form des männliches Analsegmentes in die Gruppe der L. Lareymii. p- 35. fig. 5. Haplocnemus variolatus Costa. Aeneus, dense cinereo-flavescente pilosus, antennis, palpis pedibusque fulvis; elytris limbo postico indeterminante rufescente; pronoto subtiliter, elytris grosse et profunde discrete punctatis. Long. 4 mill. — Sila piecola, sopra i fiori de’ cardi, adiacenze di Giovanninferiore. — Mit calidus verwandt, aber Fühler und Beine anders gefärbt; auch mit limbipennis Ksw. verwandt, aber auch schon durch die Gröfse von beiden verschieden. p- 35. Cantharis crassicornis Costa. Viridi-purpurascens, antennis crassioribus omnino nigris; sculptura ut in C. vesicatoria. Long. 17 mill. — Ivi: aprile: un solo individuo. — Mit €. vesica- toria L. verwandt, aber die 2 oder 3 ersten Fühlerglieder ganz schwarz, nicht metallisch; die Fühler sind kürzer und dicker vom dritten Glied an; auch die Jahreszeit April sei verschieden, wie bei der im Juni erscheinenden Z. vesicat. p. 36. fig. 6. Ancylopus testaceus Costa. Pallide testaceus, umicolor, crebre punctatus, brevissime pubescens; pronoto transverso, ante medium angulato-dilatato; tibiis anticis parum ultra medium spina armatis. Long. 4 mill. — Adiacenze di Cirö (carafone di S. Nicola) luglio, assai raro.. — Steht sehr nahe dem A. unicolor Gerst. von Port-Natal. Ortotteri. p. 36. fig. ”. Forficula (Apterygia) apennina Costa. Corpore angustato subparallelo, obscure piceo, capite piceo-rufescente, pronoto elytrisque griseo-testaceis.. Mas: lamina unalı crassa, angustata, margine postico subtruncato, triapiculato; forcipe fere abdominis longitudine, cruribus pone busim et in medio dentatis; nelle Calabrie fatto 1876 pel A. Costa. 369 foemina: forcipe valde breviore, cruribus subrectis, ad apicem modice intus incurvatis ac se decussantibus. Long. corp. 10—12 mill., force. 9 6— 8 mill., 2 3—4mill. — Sila grande e piccola, non rara. — Mit F. pedestris verwandt. p- 37. fig.8. Forficula (Apteroygia) silana Costa. Rufo- ferruginea vel picea, capite rufo-testaceo; pronoti lateribus pallidis pellucidis; abdominis segmento dorsali tertio utrinque plicato, ultimo medio impresso, postice bituberculato, plicis lateralibus elevatis crassis dilatato -angulatis; lamina anali brevissima, transversa, posterius profunde emarginato-lunata; forcipis cruribus in g‘ abdomine esiccato paulo brevioribus, basi latis intus 3—4 dentatis, dein modice arcuatis, dente valido ad tertium longitudinis praeditis; in 2 paulo brevioribus, apice intus incurvatis ac decussatis. Long. torp. 8—9 mill.; fore. Q' 4—5 mill., 2 3 mill. — Sila grande; von rara. — Mit F. auricularia verwandt. p. 38. fig. 9. Forficula (Apteroygia) laminigera Üosta. Crebre punctata, picea, pronoti lateribus, elytris pedibusque pallidis; abdominis segmentis secundo et tertio plicis lateralibus distinctis; forcipe abdominis dimidio breviore, cruribus validıs, subtriquetris, rectis, apice tantum intus incurvatis; lamina anali inter forcipem porrecta, assurgente, subquadrata, postice truncato - emarginata, angulis prominulis. &. Long. corp. 10 mill., force. 23 mill. — Falde della Sila piecola, rara. — Mit der spanischen F. analis Ramb. verwandt. = Imenotteri. p. 39. fig. 11. Priocnemis ophthalmicus Costa. — Niger, antennis pedibusque rufo-fulvis, macula utrinque occipitali rufo-ferru- ginea, alis luteis, apice fumatis subviolascentibus; posticis cellula anali ante originem venae cubitalis terminata; metanoto postice transversim elevato-striato ei subruguloso. 2. Long. corp. 15 mill. — Adiacenze di Carfizzi. — Mit P. nigriventris verwandt. p. 40. fig. 12. Pompilus rufithoraz Costa. Niger, sericeo- nitens, abdominis segmentis margine postice cinerascente; thorace toto fulvo-rufo, mesopleuris tantum nigris; mandibulis ferrugineis, apice nigris; alis fumato-hyalinis, posticis cellula anali ante originem venae cubitalis terminata; metanoto laevi. 2. Long. 7 mill. — Sila grande; assai raro. — Mit P. dimidiatus verwandt. p. 40. Hoplocampa calceolata Costa. Nigra, nitida; femorum apice tibüsque mazima parte albidis; alis fumato-hyalinıs, venis nigris, stigmate nigro-fusco. 2. Long. 6 mill. — Sila grande, 366 L.von Heyden: Relaxione di un viaggio nelle Calabrie etc. l.d. „Agarö*, agosto, rara. — Wird mit Blennocampa cinereipes verglichen. p. 40. Chalcis discrepans Costa. Antennis longis et gra- cilibus hypostomati insertis, scutello dentibus duobus erectis, femoribus mediis clavatis, posticis infra bidentatis; nigra nitida, argenteo pubescens, antennarum dimidio basali, tegulis alarum pedibusque totim laetis rufis. 2. Long. 5 mill. — Adiacenze di Scandale, luglio; assai rara. p. 41. Chalcis strigulosa Costa. Antennis gracilibus, prope clypeum insertis, canalicula frontali lata, parum profunda, transversim crebre striolata; scutello acute marginato, posterius laminari-producto, emarginato, bilobo; nigra, argenteo-pubescens, antennis basi piceis; tegulis alarum pedibusque rufo-ferrugineis, tibiis quatuor anterioribus in medio nigricantibus, tibiis tarsisque posticis nigris, femoribus posticis margine infero nigro, dentibus duobus triangularibus armato. Q- Long. 4 mill. — Adiacenze di Caccuri, luglio; assai rara. Lepidotter:i. p. 41. fig. 13. Hemerophila serraria Costa. Pallide ochraceo-cinerascens, argenteo micans, sparse fusco punctata, alis margine externo grosse et obluse dentatis; anticis fasciis duabus fuscis valde obliquis, latere interno a linea nigra valde sinuata cinclis, punctoque discoidali nigro costae magis quam margimi postico approzimato; fascia externa in alas posticas conlinuata. Latit. alis exp. 50—52 mill. — Adiacenze di Serra. Emitteri. p. 42. fig. 14. Macropterna foveicollis Costa. Antennarum articulo primo inflato, valido, capitis lobum medium non ezcedente: pronoti lobo antico valde convexo, levi; postico grosse punctato, sulco medio longitudinali pone lobum anticum in foveolam oblongam terminato; nigra, elytrorum corio albido, in parte ezterna poslica niyro; membrana nigricante, fascia pone basim margineque apicalı albidis; antennarum articulis secundo et tertio, tibiis tarsisque pallidis. Long. 2 mill. — Adiacenze di Cirö (Alice), sotto le corteece di quereia; rarissima. — Mit M. marginalis Fieber verwandt. p. 42—44 folgen Notizen über andere Arten. p. 45—62. Elenco delle specie d’insetti raccolti .... hervor- zuheben wäre, dafs der Longicorne Dorcatypus Fairmairei Thoms,, sonst nur aus Griechenland bekannt, einmal auf dem Wege zwischen Cotrone und Scandale gefunden wurde. a — [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft II.] Ueber Dorcadion atrum Illlig. In Katter’s Entomologische Nachrichten 1832. p. 154 bespricht Hr. A. Gutheil diese Varietät des Dorcadion fuliginator und hält beide speeifisch verschieden. Wer reiches Material von Dorcadien aus allen Theilen Süd-Europa’s besitzt, wird dieser Ansicht, wie ich, widersprechen müssen. Eine grolse Anzahl Dorcadion besitzen eine schwarze Nebenform, die alle die von Hrn. Gutheil angegebenen Merkmale aufweisen, nämlich gröfseren Glanz, fast unbehaarten Körper (unter der Loupe mit kurzen gelblichweilsen Flaumhaaren). Diese Formen dürfen allerdings nicht mit abgeriebenen Stücken der Hauptformen verwechselt werden. Die starke Stirnfurche des atrum tritt natürlich deutlicher hervor, doch ist sie ebenso stark wie bei abgeriebenen fuliginator, bei reinen Exemplaren ist sie mit Toment bedeckt und daher undeutlicher. — Die Form atrum kommt bei Frankfurt a. M. nicht vor, wohl aber die Stammart auf Kalk- boden bei Flörsheim, Mainz und Wiesbaden. Die Form atrum besitze ich von Mosbach bei Heidelberg, Altenburg in Sachsen und Süd-Frankreich, alles Gegenden, wo auch fuliginator vorkommt. Dafs fuliginator stark eiförmige Decken haben soll, also breiter wie afrum ist, finde ich nicht bestätigt, ich besitze von fuliginator (von Nord-Deutschland bis Catalonien aus 18 verschiedenen Fundorten) alle Uebergänge in der Flügeldecken- form. Dals atrum zu anderer Jahreszeit vorkommt, beweist noch nicht einen Artunterschied. Hier kommt fuliginator nur im Gebiete des tertiären Litorinellenkalkes vor von April bis Juni. In Spanien fand ich auf derselben Wiese Dorcadion Perezi und die schwarze Form = anthracinum Chevr. Die schwarze Form von hispanicum Mls. ist encaustum Chevr., von Graellsi Graells — ovale Chevr. Von Brannani Schfs. fand ich in der Serra Estrella bei Sabogueiro handvoll in copula nur Stücke ohne Behaarung; Paulino d’Oliveira an anderer Lokalität derselben Serra nur deutlich behaarte Stücke. Das seltene arragonische D. suturale Chevr. hat ebenfalls eine ganz schwarze Form. Hr. Gutheil spricht ferner von einer Form — Flügeldecken braun mit weilsgrauen Längsstreifen —, die schon den Uebergang zur var. meridionale Muls. bilden. Solche Stücke sind die var. vittigerum Fabr. mit braungelbem Toment. — Meridionale gehört der südlichen Formengruppe an, mit entschieden dunkelbraunem Toment, wie sie schon in Schaffhausen auftreten und wie ich sie von Augsburg und Elsafs besitze, aber nicht in Nord-Deutschland vorkommen, selbst nicht in der heilsen Gegend des Mainzer Beckens. Dr. L. v. Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1833. Heft II.] Zwei neue Käfer von Creta. 1. Ptomaphagus creticus Heyden. Mesosternum postice carinatum. Oblongo-ovalis, brunneo-fuscus, thoracis angulis posticis rufis translucidis; pedibus palpis articulis 6 primis antennarum rufis, articulo ultimo antennarum apice abrupte acuminato flavo, T—11 majorıbus latioribus non clavatis, fusco nigris, 8° minuto. Thorace brevi, coriaceo, angulis posticis obtusis, basi ad angulos perparum sinuato, inde angulis acutioribus. Elytris striatis, fortiter transversim strigosis. — Long. 3 mill. &. Tarsis anticis, intermediis artieulis 1 et 2 dilatatis. Meso- sterno postice ante coxas solum carinato, tarsis mediis dilatatis ab omnibus differt, attamen in proximitate P. Vandalitiae Heyden ponendus, qui mesosternum carinatum tarsos anticos et medios in g' dilatatos habet. Forma P. alpini Gyll., qui metasterno non carinato gaudet, affinis. In monte Ida „Asomato Psiloriti* insulae Cretae a Dom. Barone H. de Maltzan semel captus. 2. Elaphocera Maltzani Heyden. Supra nigra, infra nigro- picea, antennis pedibusque fusco testaceis, pedibus obscurioribus, articulo tertio longitudine primi et secundi simul sumtis, mutico, angulo mediano obtusissimo bipiloso. Clypeo distincte, medio acute emarginato. Fronte longe rufo-villosa. Thorace perparum disperse punctato, disco laevigato, sine punctis magnis piliferis, basi lateribus longe rufo-pilosis. Scutello plano impunctato, postice acuto, medio minime canaliculato. Elytris non striatis, lucidis, distincte parce punctulatis, costis longitudinalibus non elevatis sed impunctatis. — Long. 15 mill. Inter species e Graecia et insulis cognitas maxima, magnitudine E. Bedeaui, sed elypeo acute sed non profunde emarginato, colore supra nigro lucido parum punectato distincta. A Dom. Barone H. de Maltzan, illustrissimo conchyliologo, in cujus honorem nominata, prope Caneam insulae Cretae mense Februario 1833 semel capta. ER en Eleyclant [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft Il.] Ueber die Trichnden - Gattung /ncala Thons. von Dr. @. Kraatz. Von der Gattung Incala sind 4 Arten beschrieben: I. lineola Westw. Arc. I. p. 187. t. 46. f. 6. I. Quimalanca Thoms. Arch. Ent. 1. 1857. p.165; II. 1858. t. 4. f. 2. Sierra Leone. I. Gorilla Thoms. Mus. Scient. I. 1860. p. 38. dito. I. Calabarıina Westw. Thes. Ent. Ox. p. 4. t.1. f.3. (Mas.) Gabonn, Old Calabar. Die Gattung ist mit Recht von Thomson aufgestellt, während Westwood zuerst die einzige ihm bekannte Art (lineola) für den Repräsentanten der Gattung Inca in der alten Welt erklärte, später aber eine zweite Art (Calabarina) als Incala beschrieb. Thomson kannte nur das Q und auch Westwood beschrieb zuerst nur ein solches; ich erhielt beide Geschlechter zusammen von Aschanti. Grolse Weibchen, und ein solches beschrieb Westwood, haben, wenn sie nicht ganz frisch sind, einen abgeriebenen Thorax mit schwarzen Tuberkelchen (tuberculis nigris); ist das Weib gut er- halten, so verschwinden die Tuberkeln unter der Beschuppung fast vollständig. Thomson vermuthet, dafs die Vorderschienen des g' einzähnig seien; sie sind beim Q stark dreizähnig, beim g' schwach dreizähnig. Der Clypeus ist vorn in der Mitte beim ® dreieckig, beim g' mehr vorgezogen und aufgebogen. Der Hauptunterschied besteht aber in der Gestalt der mittleren Schienen, welche beim Q einfach, beim g' in der Mitte ziemlich stark gekrümmt sind. Westwood bildet von seiner Calabarina des Oxforder Museums, welche nur 54 lin. lang ist, ein Männchen ab, während sein Zineola ein Weibchen ist, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 24 370 @G. Kraatz: zwei neue Incala Quimalanca Thoms. ist jedenfalls nach derselben Art beschrieben, die Westwood als lineola aufgestellt hat; die Turberkeln treten nur bei abgeriebenen Stücken deutlich hervor. Incala Gorilla Thoms. ist sicher nach einem ST beschrieben, denn er hat den in der Mitte vorgezogenen COlypeus, die dichte, grauliche Pubescenz der Unterseite (subtus pallide flavus), die dem 2 fehlt, und ein gestrecktes erstes Glied der Hinterfülse. Weifse Fleckchen treten auch an den Seiten der Fld. des /ineola hervor; meine kleinen Ex. dieser Art sind aber 18 mill. lang, während Gorilla nur 14 mill. milst; kommen so kleine Ex. vor, dann ist Gorilla sehr wahrscheinlich mit lineola identisch. Ueber die Gestalt der Mittelschienen, das beste Kennzeichen der g\, giebt Thomson nichts an. Lacordaire, welcher die Gattung Incala nicht in Natur gekannt hat, vermuthet, /nca lineola gehöre „reellement“ zur Gattung Inca, indessen erwähnt er in der Note die geringe Gröfse. In der That erinnert auch die gröflste Art nur wenig an die amerikanischen Inca! erwägt man aulserdem das Vorkommen der Incala in Afrika, so ist schon dadurch die Identität der Gattung bei fast allen Cetoniden ausgeschlossen. Zwei neue afrıkanische Myoderma- Arten. Die Gattung Myoderma ist zuerst unter dem Namen Myodermum in der critischen Revision der Lamellic. melitophila von Burmeister und Schaum aufgestellt !) und durch „die überall grubig punktirte Oberfläche, aus welchen Gruben kleinere, steife, etwas schuppen- förmig angelegte Borsten hervorragen“ und den scharfen, in der Mitte erhöhten Rand des Kopfschildes, ausgezeichnet. Obwohl ich nicht Gelegenheit hatte, den Käfer (vom Senegal) zu vergleichen, so gehören dennoch zwei Arten von Aschanti jedenfalls in seine Nähe und wahrscheinlich zu derselben oder einer nahe verwandten Gattung. Während die Kopfbildung ganz dieselbe ist, scheint die für diese Gruppe höchst charakteristische, ziemlich breite abgestutzte Hervorragung zwischen den Mittelhüften zu fehlen. Die Ex. der einen Art, welche Weibchen zu sein scheinen, haben zweizähnige 1) In Germar, Zeitschr. für Entomol. II. p. 396. afrıkanische Myoderma - Arten. 371 Vorderschienen, das Ex. der anderen hat dreizähnige, wie Myoderma. Meine beiden Arten möchte ich sicher zur selben Gattung gehörig bezeichnen, und beschreibe sie vorläufig als Myoderma. Myoderma ruficollis Kraatz. Oblonga, fusco-rufa, capite, thorace, scutello pedibusque rufis, subtus fusco-brunnea, supra confertissime punctata, umbrino-tomen- tosa, clypeo in medio producto, elytris fusco-rufis, obsolete quadri- sulcatis striatisque, tibiis bidentatis. — Long. 16 mill. Patria: Aschanti. Gröfser als Trichius fasciatus, mehr gewölbt und in fast allen Merkmalen mit Myoderma alutacea übereinstimmend, aber die Fld. rothbraun, Kopf, Halsschild, Schildehen und Beine röthlich, die Vorderschienen zweizähnig. Die Oberseite ist dicht punktirt und dieht mit abstehenden, röthlichen Borsten oder Haaren bedeckt. Der Kopf ist dicht punktirt, das Kopfschild vorn und an den Seiten aufgebogen, vorn in der Mitte höher aufsteigend, stumpfdreieckig. Die Fühler sind röthlich, mit einem kleinen, eiförmigen Fächer. Das Halsschild ist ziemlich gewölbt, breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach hinten stärker verengt, die Hinterecken sehr deutlich, der Hinterrand jederseits ausgebuchtet, in der Mitte nach hinten vorgezogen, die Oberseite sehr dicht punktirt und bebaart. Das Schildchen ist ziemlich grols, rothbraun, nicht ganz so dicht als das Halsschild punktirt. Die Fld. sind nicht röthlich, sondern dunkel bräunlich, etwas breiter als das Halsschild, etwa um die Hälfte länger als breit, überall gleich- mälsig sehr dicht punktirt und behaart; vier Streifen, namentlich nach vorn, deutlich erhaben; zwischen je zwei Streifen liegen zwei vertiefte Striche, ein viertes Paar aufserbalb des vierten Streifens, auf welches noch ein einzelner Strich folgt; die vertieften Striche nähern sich nach hinten ein wenig und laufen, mit Ausnahme der mittleren, bis zur Spitze. Die Afterklappe ist ziemlich grols, drei- eckig, herabgebogen, äulserst dicht punktirt. Die Unterseite ist ziemlich glänzend, überall gleichmäfsig deutlich, ziemlich dicht punktirt, das letzte Segment röthlich, an der Spitze jederseits mit einem schwach vorragenden Haarbüschel versehen. Die Vorderschienen sind an der Spitze zweizähnig, die Mittel- und Hinterschienen haben hinter der Mitte eine deutliche Ausbuchtung; die Tarsen sind deutlich kürzer als die Schienen, kräftig. Ich balte die mir vorliegenden Stücke für Männchen, obwohl die Tarsen kürzer sind als die Schienen, da der Bauch in der Mitte 24* 372 G. Kruatz: zwei neue afrikanische Myoderma- Arten. leicht eingedrückt ist. Die Haarbüschel an der Spitze des Hinter- leibes sind sehr eigenthümlich, mit blofsem Auge sichtbar. Myoderma alutacea Burm. ist viel dunkler und hat in beiden Geschlechtern dreizähnige Vorderschienen. Myoderma fusca Kraatz. Fusca, undique punctata, fulvo-setulosa, elytris quinque-costatis, costis nitidulis, guarta pone humerum abbreviata, tibiis (feminae) anticis tridentatis, intermediis pone medium haud dentatis, posticis pone medium haud dentatis, posticis pone medium dentatis. — Long. 12 mill. Patria: Aschanti. Kleiner als Myoderma alutacea, mit fünf ziemlich glänzenden Rippen auf den nur wenig gewölbten Fld., von denen die vierte unterhalb der Schulter abgekürzt ist, die fünfte etwa da beginnt, wo die vierte aufhört. Kopf wie bei der vorigen, das Halsschild an den Seiten stärker gerundet, die Hinterecken spitzig vortretend, die Oberseite flacher, sehr dicht punktirt und kurz goldgelb behaart. Das Schildehen ist weniger dicht, deutlicher punktirt. Die Fld. sind weniger gewölbt als bei der vorigen Art, die erhabenen Streifen viel schmäler als bei der vorigen, ziemlich glänzend, undeutlich punktulirt, die vertieften fünf Paare Längsstreifen ziemlich un- deutlich. Das Pygidium ist äufserst dicht punktirt und behaart, matt. Die Unterseite ist mäfsig glänzend, ziemlich dicht und fein punktirt, der Mesasternalfortsatz kaum vorspringend, aber deutlich. Die Beine von der angegebenen Gestalt, die Tarsen wenig kürzer als die Schienen. 1 Ex. von Aschanti; nach der Bauchbildung ete. ein Weibchen. G. Kraatz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1833. Heft II.] Ueber die Gattung Valgus und eine Anzahl neuer Arten derselben von Dr. 6. Kraatz. Ein genaueres Studium der Arten dieser Gattung hat mich überzeugt, dafs dieselbe einen Gruppen-Charakter hat, d.h. nicht aus einer einzigen besteht, sondern aus mehreren. Im Gemminger Harold’schen Cataloge ist auch bereits eine abgezweigt (Oreoderus), welche Burmeister errichtet (Handb. d. Entomol. III. p. 726), aber leider nicht als Gattung aufgestellt hatte. Wohl lediglich diesem Umstande ist es zuzuschreiben, dafs auch Lacordaire sie nicht acceptirte. Die dreizähnigen Vorderschienen unterscheiden sie hinlänglich von der Gattung Valgus mit angeblich fünfzähnigen Vorderschienen. Dieser Charakter ist indessen ein schwankender; es giebt Arten mit viergliedrigen Vorderschienen (pulcher m.) und mit sechsgliedrigen (pustulipennis m.) und nicht selten ist man in Verlegenheit, zu sagen, wieviel Zähne eigentlich vorhanden sind. Ein viel ausgezeichneteres -Merkmal charakterisirt die neuholländischen Arten, nämlich das gröfsere Schildchen in Verbindung mit der glatten (ungerinnten) Oberseite des Halsschildes, welches die meisten übrigen Arten zeigen. Der Umstand aber, dafs eine Anzahl amerikanischer (2) und asiatischer Valgus- Arten jedenfalls eine Gattung mit der einzigen europäischen Art zu bilden haben, unterscheidet sie in meinen Augen wesentlich von den typischen Cetoniden. Wenn auch die Gattung Cetonia eine Anzahl Arten mit denen der palaearctischen Zone gemein hat, so ist doch keine einzige Art in Amerika zu Hause, und das scheint mir von grolser Wichtigkeit. Erichson macht aus Valgus eine Gruppe der Trichiarier, Bur- meister stellt die Valgidae den ächten Trichiaden in einer Gruppe gegenüber, Mulsant unterscheidet die Gruppen der Valguaires, Trichiaires und Cetoniaires; letzteres scheint mir das Richtigste. Er allein übersieht die scharf vortretende Hinterecke des ersten 374 G. Kraatz: über oberen Hinterleibssegmentes nicht, welche allen exotischen Tri- chiariern fehlt und in ähnlicher Weise bei vielen Oremastacholiden wiederkehrt. Ich kann den bisher bekannten hier 5 Arten aus Malacca und eine afrikanische zufügen. Das Männchen des amerikanischen Valgus seticollis Beauv. (Burmeister kannte nur das 2, squamiger Burm.) hat die Spitze des ersten hinteren Fufsgliedes verdickt, die folgenden 3 Glieder kaum länger als das erste. Die neuholländischen Trichius weichen durch ihre sehr geringe Grölse, aulserdem aber auch die ebenere Obenseite des Halsschildes sehr erheblich von den übrigen Arten ab, obwohl sie natürlich den Valgus-Charakter keineswegs verläugnen; ich glaube daher mit vollem Rechte, auf sie eine eigene kleine Gattung errichten zu können, welche Microvalgus heilsen mag. Bei dieser Gattung sind auch die Vordertarsen deutlich länger als die Schienen, die Mittel- und Hintertarsen mehr als doppelt so lang als die Schienen. An den Vorderschienen sind fünf Zähne bemerkbar, die geraden viel deutlicher als die ungeraden. Der Vorderrand des Halsschildes ist sehr stark ausgeschnitten, der Hinterrand sanft gerundet, mit sehr stumpfwinkligen Hinterecken. Das Schildehen ist viel grölser als bei Valgus. Die Fld. sind fünfstreifig; das erste obere Hinterleibssegment zeigt die charakteristische scharfe Hinterecke des ersten oberen Hinter- leibssegments, ist aber oben ganz eben. Aulser der von Gory und Percheron beschriebenen Art, dem Valgus Lapeyrousöe Mon. p. 80. T. 9. f. 1, sind in neueren Arten noch 2 Microvalgus von Mac Leay beschrieben: castaneipennis und nigrinus, im zweiten Bande der Transact. Ent. of New South Wales. 1. Valgus quadrimaculatus Kraatz. Niger, capite thoraceque fulvo-setulosis, hoc media basi utringue nigro-setulosa, coleopteris piceo-rufis, disco cinereo-argenteo-sguamoso, maculis 4 nigris, segmenito primo superiore apice utringue densius nigro-setuloso, pygidio apice medio fusco-setuloso, pedibus nigro- setulosis, tibiis anticis quinque-dentatis, dentibus tertio et quinto longioribus, primo (basali) magis perspicuo quam quarto, secundo vie perspicuo. — Long. 64 mill., lat. 3 mill. Patria: Malacca. Gröfser als die übrigen Arten, an der Zeichnung leicht zu erkennen, pechschwarz, die Fld. pechbraun, die Fld. innerhalb des die Gattung Valgus. 375 erhabenen Randes gelblich-grün silberartig beschuppt. Zwei Flecken unterhalb des Schildchens und zwei andere am Innenwinkel jeder Fld. schwarz beschuppt. Kopf und Halsschild sind gelb beschuppt, die Ränder der Mittelrinne nach hinten länger, schwärzlich, etwa von der Mitte ab, wo die schwarzen Schuppen sich deutlich gegen die gelben abheben. Der Seitenrand der Fld. ist pechbraun, unbeschuppt, der Raum zwischen den Rändern mit gelblichgrünen, silberschillernden Schüppchen besetzt, auf jeder Fld. ein Fleck neben dem Schildchen und einer an den Innenecken schwarz beschuppt. Das erste obere Hinterleibsegment ist an der Spitze jederseits länger, schwarz beschuppt, so dafs es von oben in der Mitte ausgerandet erscheint, das letzte (Pygidial-) Segment ist schwarz beschuppt, in der Mitte nach unten goldbraun. Der Hinterleib ist schwarz, ziemlich glänzend, dicht punktirt, die Beine sind schwarz beschuppt; der erste Zahn an den Vorderschienen liegt unweit der Basis, der dritte über die Mitte hinaus. Ein Ex. von Malacca. Der Käfer zeigt Aehnlichkeit in der Zeiehnung der Fld. mit dem syrischen Peyronis, ist aber kleiner, der Hinterleib ganz anders gefärbt. 2. Valgus sellatus Kraatz. Piceus, subtus pygidioque dense fulvo-squamosis, thorace cana- lieulato, canalicula pone medium interrupta, lineolis 4 posterioribus et 4 anterioribus densius nigro-piceo-quamosis, elytris plaga magna circascutellari fulvo-squamosa, lineolis 2, lateribus apiceque nigro- squamosis, pygidio fulvo-squamoso, bifasciculato, tibüs anticıs 5-dentatis, dente tertio quintoque validis, ceteris minimis. — Long. 5 mill., lat. 3 mill. Patria: Malacca, Hongkong. Var. Luzonicus: thorace fasciculis 2 tantum anterioribus per- spicuis, fasciculis 2 posterioribus, intermediis lineolisque 2 elytrorum lantum piceo-quamosis, ceterum fulvo-squamosus, dentibus tibiarum magis perspicuis. Patria: Luzon (Ins. Philippin.). Var. Rufa, immatura. Kleiner als 4-maculatus, etwas grölser und breiter als niger, dicht gelbbraun beschuppt, die Basis der Fld. bis zu der Mitte bräunlich beschuppt, die Seiten und die hintere Hälfte mehr pech- braun. Der Kopf ist hell beschuppt, die Stirn dunkel. Das Hals- schild ist merklich schmaler als die Fld., nach vorn verengt, mit 376 G. Kraatz: über ziemlich spitz vortretenden Hinterecken, oben mit einer Mittelrinne, deren Kanten vorn mit kürzeren, hinter der Mitte mit längeren Borsten besetzt sind, dann erweitert sich die Rinne jederseits nach hinten und die schrägen Kanten sind mit noch längeren Borsten besetzt; zwischen der Mittelrinne und dem Aufsenrande befindet sich vor der Mitte ein kleines dunkel behaartes Fleckchen und hinter der Mitte ein längeres, mit längeren dunklen Borsten; somit stehen auf dem Halsschilde vier stärkere dunkle Borstenbüschel binten in einer Kreislinie und vier schwächere vorn; zwischen den- selben sind gelbbraune Borsten. Das Schildchen ist ohne Borsten, Durch die in der Diagnose angegebene Zeichnung ist ein Sattel des vorderen Mitteltheils gelbbraun, die Seiten und die hintere Hälfte sind mehr schwarzbraun, hinter dem Schildchen stehen auf dem hellen Grund zwei kleine dunkle Streifehen; die beiden frei lie- genden, letzten Hinterleibssegmente sind dicht einfarbig gelbbraun beschuppt; zwei Büschel in der Mitte des ersten oberen Segmentes treten hinten sehr deutlich vor. Die ganze Unterseite und die Beine sind gelbbraun beschuppt. R Die dunklen Schuppen können zum Theil durch hellere ersetzt werden; am längsten bleiben die beiden Streifchen hinter der Schulter dunkel. Auch können sich die Schuppen fast vollständig abreiben, dann bleiben nur die Büschel an der Spitze des ersten Segmentes übrig; auf dem Thorax ist dann die Rinne auf der Vorderseite allein deutlich. Der Käfer scheint eine weite Verbreitung zu haben und findet sich auf Malacca häufig, ferner auf den Philippinen (Luzon) und in Hongkong. Auch glaube ich ein Ex. von Sarawack (Wallace) und eins von Siam auf ihn beziehen zu können. Der Valgus penicillatus Blanch. (Cat. p. 45) aus Hongkong ist nicht wohl auf ihn zu beziehen, da die elytra basi tuberculata und das pygidium quadrituberculatum genannt werden. Allerdings treten die Seiten des ersten Segmentes hinten, wie bei allen Valgus, als ein kleiner Zahn hervor. Bei den Ex. aus Malacca sind der dritte und fünfte Zahn lang und stark, die übrigen wenig bemerkbar; bei den Stücken von Luzon sind sie etwas kürzer, die übrigen dafür deutlicher; die gelbbraune Behaarung herrscht bei ihnen mehr vor. Frische Stücke sind röthlich, sparsamer beschuppt. 3. Valgus pyrrhopygus Kraatz. Piceo niger, supra opacus, subtus subnitidus, thorace piceo-rufo, medio canaliculato, canaliculae bası fortiter bifasciculato, elytris die Gattung Valgus. 377 humeris et angulis ezternis fasciculatis, pone scutellum linea nigro- setulosa, pygidio rufo, segmento primo supero apice fasciculis duobus majoribus, distantibus, tibüis antieis ö-dentatis, dente tertio mazimo, duobus primis parvis. — Long. 5 mill., lat. 3 mill. Patria: Malacca. Ganz von der Gestalt des sellatus, aber schwarz, die Fld. vorn bisweilen pechbraun, das Pygidium stets einfarbig roth, unbeschuppt, nur mit zwei starken Borstenbüscheln in der Mitte des ersten oberen Hinterleibssegmentes. Der Kopf ist fast glatt; das Halsschild hat eine, nach hinten breitere Mittelrinne und ist, bis auf zwei starke Borstenbüschel an der Basis, oberhalb des Schildchens, glatt. Die Fld. sind meist pechschwarz, glatt, die Schultern und Hinterecken mit stärkeren Börstchen besetzt, so dafs sie bisweilen fast eckig vortreten; aufserdem einige Längslinien auf den Fld., namentlich zwei breitere, kurze, hinter dem Schildehen schwarz. Das Pygidium ist einfarbig blutroth, ohne Borsten, nur mit starken Borstenbüscheln in der Mitte des ersten, oberen Hinterleibssegmentes, an der Spitze. Beine und Unterseite sind schwarz, nicht beschuppt, fein punktirt und behaart, fettglänzend. Einige Ex. von der Insel Malacca. 4. Valgus niger Kraatz. Niger, parum nitidus, omnium pilosus, thorace medio fere ut in praecedentibus canaliculato, carinis paullo densius pilosis, tibris anticis 5-dentatis, dente tertio quintoque longioribus, alüis viz per- spteuts. — Long. 44 mill. Etwas kleiner als die vorhergehenden, fast ganz von derselben Gestalt, die Ränder der Fld. deutlich kantig abgesetzt, schwarz, schwach glänzend, überall mäfsig dicht, ziemlich lang schwarz behaart; an den Kanten der Mittelrinne des Halsschildes stehen die Haare etwas dichter, ebenso an den beiden Vorderspitzen, welche meist deutlich hervortreten. Auf den Fld. treten keine deutlich dichter behaarten Flecken hervor; sie sind oben etwas vertieft, undeutlich längsgestreift. Die beiden freien oberen Hinter- leibssegmente sind kräftig, mäfsig dicht tuberkulirt, ziemlich ‚glänzend, zwei Stellen in der Mitte des Hinterrandes des ersten Segmentes etwas dichter behaart. Unterseite und Beine ebenfalls schwarz behaart. Ein Ex. mit pechbraunen, gelblich behaarten Fld. und viel kürzeren Tarsen halte ich für das Weibchen. Aus Malacca in Mehrzahl erhalten. 378 G. Kraatz: über 9. Valgus pulcher Kraatz. Niger, capite bası fulvo-, apicem versus griseo-sguamuloso,thorace oblongo, dimidia parte anteriore fortiter canaliculata et nuda, basi leviter quadri-nigro-fasciculata, lateribus griseo-squamulosis, elytris piceo-rufis lineis basali et antemediana obliqua albis, spatio inter- Jacente nigro-squamoso, apice nigricanlibus, segmentis 2 superis nigris, lateribus albomaculatis, mesosterno basi et lateribus, abdominis media parte basali primique segmenti lateribus albo -squamosis, mesosterni medio abdominisque apice nigris, dense punctatis, punctis perspicuis, exasperatis, pedibus griseo-squamosis, anticis nudis, tibuis ant. quadridentatis, dente secundo et quarto majoribus primo ei tertio minutis. — Long. 5 mill., lat. 24 mill. Patria: Malacca, Celebes. Merklich schmaler als die vorhergehenden, durch die bunte Zeichnung und das erste obere Hinterleibssegment ohne Haar- büschel ausgezeichnet. Die Schüppchen sind fast tomentartig, auf dem Kopfe wenig hervortretend, nur in gewisser Richtung schimmernd. Die gewöhnliche Rinne tritt auf dem Vordertheile des Halsschildes sehr deutlich hervor, die 4 Büschelehen von tief schwarzen, tomentartigen Haaren auf dem Hintertheile sind nur schwach, die Seiten, namentlich hinten, weifslich beschuppt. Das Schildehen ist schwarz. Von der Spitze desselben steigt eine schmale Binde zu den Schultern hinauf, darauf kommt ein brei- terer Streif schwarzen Toments, welcher hinten von einer seitlich nach vorn gerichteten weilsen Binde begrenzt ist; der Raum hinter ihnen, die gröfsere Hälfte der Fld., ist röthlich braun, der um- gebogene Seitenrand schwärzlich. Der Zahn an den Seiten des ersten oberen Hinterleibssegmentes ist spitz, Schuppenbüschel fehlen auf der Mitte. Die Zeichnung der Segmente, Unterseite und Beine ist aus der Diagnose ersichtlich. Mehrere Ex. von Malacca, eins von Oelebes bei Hrn. Ribbe. 6. Valgus pustulipennis Kraatz. Brunneus, griseo-squamosus, opacus, thorace angusliore fasci- culis 10, coleopteris fasciculis 8, abdominis segmento primo fasciculhs 2 munito, tibiis anterioribus 6-dentatis, dentibus 2, 4, 6 mujoribus. — Long. 4 mill., lat. 3 mill. Patria: Aschanti. Von der gedrungenen Gestalt der meisten Valgus-Arten, von graubrauner Färbung, mit grau erdfarbenen Haarbüschelchen, welche nicht nur auf dem schmalen Thorax, sondern auch auf den Fld. die Gattung Valgus. 379 vorhanden sind. Der Kopf ist oben, neben den Augen deutlicher beborstet. Das Halsschild hat die mittlere Rinne wenig deutlich, dagegen treten die gewöhnlichen (4) Borstenbüschelchen am Hinter- rande, 4 in der Mitte (von denen die 2 äulseren, kleineren mehr nach vorn liegen) und 2 Büschel am Vorderrande deutlich hervor; dabei ragt der Hinterrand deutlich über den Vorderrand der Fld. vor. Diese haben (zusammen) 8 Borstenbüschel, ein Paar an den Schultern, ein Paar schräg unterhalb des ersten vor der Mitte, ein Paar hinter der Mitte gerade unter dem zweiten, und ein viertes . an der Spitze, unterhalb des dritten nach innen; aufserdem ist noch etwas Beschuppung neben der Nath vorhanden; im Uebrigen sind die Fld. bei meinem Ex. nackt. Der Hinterleib ist oben dicht beschuppt; 2 grölsere Büschel treten in der Mitte an der Spitze des ersten oberen Segmentes deutlich hervor. Unterseite und Beine sind dicht grau beschuppt, au den Vorderschienen treten sechs Zähne deutlich hervor und zwar die geraden viel deutlicher als die ungeraden, 4 und 6 sind an der Spitze fast gerade abgestutzt. Die Hinter- und namentlich die Mitteltarsen sind sehr lang, mehr als doppelt so lang als die Schiene. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Neue exotische Cetoniden beschrieben von Dr. @. Kraatz. 1. Rhomborrhina gigantea Kraatz. Laete viridis, sutura et regione scutellari minore quam in resplen- - dente nigris, femoribus anterioribus cyaneis, posticis viridi-cyaneis, pectore abdominisque segmentis magis minusve aureis. — Long. 34—56 mill. Gröfser als alle bisher bekannten Rhomborrhinen, der Meso- sternalfortsatz ähnlich wie bei resplendens (also nicht erweitert), die schwarze Zeichnung auf die nächste Umgebung des Schildehens beschränkt, mehr schwärzlich blau, als schwarz, die Nath schmal schwärzlich, das Grün der Fld. mit einem Stich ins Bläuliche, die Seiten der Brust und des Hinterleibes mit einem mehr oder minder deutlichen Stich ins Purpurgoldene, die Punktirung durchgängig feiner, im Uebrigen der resplendens ähnlich. Ich war geneigt, die gögantea für eine Varietät der respl. zu halten, indessen sind die Unterschiede bei mehreren Stücken über- einstimmend wichtig genug, um eine eigene Art zu begründen, welche um einige Linien länger ist als alle bisher bekannten. 2. Macroma angolensis n. sp. Macromae abyssinicae simillima sed elytris punctis numerosis semicircularibus impressis, mesosterno abdominisque segmento ultimo latius luteis diversa, pygidii plaga lutea latiore et breviore. — Long. 15 mill. Patria: Angola. Der Macroma abyssinica sehr ähnlich, der Kopf ganz ähnlich gefärbt, die gelbe Mittellinie des Halsschildes durchgehend, die Seiten ebenso schmal, gelb, aber die Punktirung der Fld. viel zahlreicher und gröber, halbkreisförmig, nicht punktförmig. Macroma sulcicollis Schaum glaube ich von Guinea zu besitzen, das Halsschild hat aber sehr deutliche vertiefte Punkte an den Seiten; der Kopf ist schwarz mit dreieckigem gelben Mitteltheil, wie Schaum angiebt; sollte die Angabe der nicht vertieften Punkte nicht auf einem Irrthum beruhen? G. Kraatz: über exotische Cetoniden. 381 Macroma confusa Westw. (Thesaur. Oxf. t. VI. £f. 12) ist wohl nicht richtig mit ganz durchgehender gelben Mittelbinde des Halsschildes gezeichnet; der Kopf ist mit zwei schwärzlichen Schrägstrichen neben den Augen abgebildet, welche nur selten deutlich auf der gelben Grundfläche hervortreten. 3. Coptomia Hildebrandti Kraatz. Tota viridis, pedibus etiam viridibus, thorace lateribus parce fortiter punctato, elytris stria suturali striisque 4 impressis, pygidio dense striolato, basin versus parce parum profunde punctato. — Long. 16 —17 mill. Mas: Tibiüs antieis extus 1-dentatis. Fem.: Tibüs anticis extus 3-dentatis, dente intermedio anteriori paullo magis appropinquato, tarsis posticis fibia brevioribus. Der ganze Käfer ist einfarbig schön grün, ein wenig dunkler als die Euchilien, der Aufsenrand der Fld. nur selten mit einem Stich in’s’ Bräunliche. Der Kopf ist, wie bei allen Coptomien, ziemlich tief eingeschnitten, neben den Augen deutlich, im Uebrigen fein punktirt. Das Halsschild hat die gewöhnliche Bildung der Coptomien, der Seitenrand zeigt in der Mitte einen schwachen Winkel, die Ausrandung über dem Schildchen ist ziemlich deutlich, der Seitenrand ist weitläufig und kräftig punktirt, die Mitte glatt. Die Fld. sind hinter der Schulter nicht ganz so stark ausgeschnitten, als bei Copt. mauritiana und Verwandten, etwas schmäler, mit einem deutlichen, unpunktirten Nathstreif (Nath hinter der Mitte der Fld. erhaben) und 5 ebensolchen Streifen, von denen je 2 ein wenig genähert sind (2 u. 3 und 4u. 5). Die beiden äufseren Streifen sind bisweilen punktirt; der erste begränzt an der Spitze den Endbuckel der Fld. Aulserhalb des Nathstreifens an der Basis der Fld. bisweilen noch eine Reihe undeutlicher Punkte. Spitze der Fld. hinter dem Endbuckel unregelmäfsig gestreift. Zwischenräume der Streifen schwach gewölbt, der zweite und vierte mit einzelnen Punkten. Pygidium sehr fein quergestrichelt, mit verloschenen einzelnen Punkten am Grunde. Das vorletzte Hinterleibssegment mit einer Querreihe kräftiger Punkte hinter der Mitte, Hinterleib in der Mitte glatt, Seiten der Hinterbrust kräftig punktirt, Hinter- rand der Schenkel und Unterrand der Schienen fein schwarz behaart. Der Prosternalfortsatz ist stark und schräg nach unten gerichtet. Von meinem Freunde Hildebrand in Madagascar gesammelt und dem Verewigten zu Ehren benannt. 382 G. Kraatz: über 4. Coptomia castanescens Kraatz. Obscure viridis, elytrorum lateribus late castanescentibus, thorace laevigato, lateribus parce fortiter punctatis, elytris minus fortiter punctato-8-lineatis, abdominis segmentis fortius seriatim lineatis. — Long. 16 mill. Fem.: Tibüs anticis fortius tridentatis. Von etwas untersetzter Gestalt, dunkelgrün, die Seiten der Fld. in ziemlicher Ausdehnung dunkel castanienbraun, die Fld. mit 8 ziemlich feinen Punktreihen, von denen die beiden äufsersten nur in der Mitte der Fld. deutlich sind, die beiden neben der Nath durch einen etwas grölseren Zwischenraum von den übrigen getrennt; der sogen. Nathstreif ist hier mitgerechnet. Der Kopf ist in der Mitte glatt, neben den Augen etwas deutlicher punktirt. Das Halsschild hat die gewöhnliche Bildung, ist oben spiegel- glatt, an den Seiten mit einzelnen grölseren Punkten. Die Fld. sind ebenfalls sehr glänzend und haben 8 Reihen ziemlich dicht stehender Punkte (wie oben). Der Endbuckel tritt nur schwach hervor. Das Pygidium ist sehr fein quergestrichelt, mit einzelnen schwach erhabenen, Haar tragenden Punkten (2). Die Unterseite ist sehr dunkelgrün, der Hinterleib mit bräunlichkem Anfluge. Die Segmente des Hinterleibs mit einer Reihe kräftiger Punkte in der Mitte, das vorletzte mit unregelmäfsigen Punkten am Hinterrande; Seiten der Mittelbrust kräftig punktirt. Ein Weibchen von Hildebrandt in Madagascar gesammelt. Die Zwischenräume der Punktreihen sind kaum erhaben, weil die Punktreihen nicht in vertieften Streifen stehen, indessen heben sich der zweite und vierte Zwischenraum etwas deutlicher ab. Der Endbuckel der Fld. tritt auch nur mälsig hervor. 5. Coptomia iridoides Kraatz. Nigra, nitida, elytris basi punctorum lineis nonnullis parum indicatis. — Long. 19 mill. Fast ganz von der Gröfse und schmalen Gestalt der Dirrhina Iris Gory, ebenfalls einfarbig schwarz, Fld. und Halssch. etwas weniger flach. Der Kopf hat die bei den Coptomien gewöhnliche Bildung und ist an den Seiten dicht und deutlich, nach der Mitte zu und auf dem Scheitel weitläufiger, fein punktirt. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Fld., nach vorn verengt, in der Mitte an den Seiten einen stumpfen Winkel bildend, mit einer vertieften Seitenrandlinie, einzelnen, etwas gröfseren Punkten neben derselben, im Uebrigen weitläufig, äufserst fein exotische Cetoniden. 383 punktirt, in der Mitte glatt. Das Schildchen ist selbst für eine Coptomia ziemlich grols, glatt, mit schwach ausgebuchtetem Seiten- rande. Die Fld. sind hinter der Schulter stark verengt, dann bis hinter die Mitte gleich breit, an der Spitze aulsen zugerundet, oben glatt, unpunktirt, nur an der Basis mit den Spuren von 4 Punkt- streifen, die Nath hinter der Mitte leicht erhaben, der Endbuckel deutlich, der Raum dahinter quergestreift. Das Pygidium ist äufserst fein quergestrichelt. Der Unterleib ist glatt, Segment 3 und 4 in der Mitte mit einer unregelmälsigen, weitläufigen Querreihe von eingestochenen Punkten, welche auf Segment 5 hinter der Mitte liegt, Segment 6 ziemlich dieht punktirt. Die Seiten der Hinter- brust dieht punktirt, Mitte glatt. Der Prosternalfortsatz etwas nach unten geneigt. Ein Weibchen aus Madagascar. Der Käfer ist der Dirrhina Iris so ähnlich, dafs er mir als solche von Dr. Staudinger mitgetheilt wurde; natürlich ist der Prosternalfortsatz und das Scutellum ganz anders gebildet (ersterer fehlt bei /ris und das Scutellum schliefst sich nicht inpig an die Fld. an, sondern ist durch eine vertiefte Linie be- grenzt). 6. Pyrrhopoda cyanescens Kraatz (Deutsche E.Z. 1880. p.312). Jg: minus aut nullo modo pilosus, abdomine medio late impresso, tarsis posterioribus tibia dimidia fere parte longioribus (in femina tibia fere brevioribus). Ich habe die Art nach einem weiblichen Stücke beschrieben, seitdem aber einige männliche Ex. von Dr. Staudinger und Hilde- brandt erhalten. Die drei ersten Hinterleibssegmente haben an der Spitze des Aufsenrandes ein deutliches weilses Fleckchen, welches bei den Weibchen ganz verschwinden kann. Ebenso können sich die Haare fast ganz oder ganz abreiben. Während der Hinterleib in der Mitte beim 2 fast glatt ist, zieht sich beim g' eine Reihe unregelmälsiger, feiner Punkte über die Mitte jedes Segmentes hin; in jedem Punkte steht ein einzelnes, öfters abgeriebenes Haar. Die Art variirt auffallend in der Färbung; in der Regel ist sie viridi-cyanea; sie kann aber auch werden: var. a) viridis, ganz grün, die Seiten der Hinterbrust und des . Pygidiums mit rothgoldenem Schimmer (J'); var. b) cyanescens, Seitenränder des Halsschildes und der Fid., Unterseite und Pygidium grün (2). 384 G. Kraatz: über 7. Stephanucha pilipennis n.sp. Atra, nitidula, capite 4-spinoso thoraceque dense perspicue punctatis fulvoque pilosis, elytris maculis 2 parvis lateribus ante medium fasciaque obligqua pone medium testaceis, longitudinaliter punctatis et longe pülosis, pygidio subtilissime striolato, utrinque albomaculato, maculis nigro-punctatis, piliferis. — Long. 11 mill., lat. 63 mill. Patria: Nebrasca (coll. Ancey). Durch das vierzähnige Kopfschild sofort als Stephanucha er- kennbar (auch befindet sich jederseits neben dem Vorderrande der Augen ein spitzes Zähnchen), die Fld. mit zwei seitlichen Flecken vor der Mitte und einer gelben gebogenen, schmalen Binde hinter der Mitte, durch die lange goldgelbe Behaarung besonders aus- gezeichnet. Kopf äufserst dieht punktirt, mit gelber Tolle. Der Thorax dieht und deutlich punktirt, mit straffer goldgelber Behaarung besetzt. Das Schildchen klein, glatt. Die Fld. mit weitläufigen Reihen grofser Punkte, matt, am Aulsenrande glänzend, runzlig punktir. Das Pygidium zeigt ebenfalls lang abstehende Haare. Unterseite lang behaart, Vorderschienen deutlich dreizähnig. Stephanucha discicollis Thoms. (Typi Ceton. p. 28) ist 14 lin. lang, der Thorax paulo sparsim punctatus sparsimque pilosus, die Oberseite rufobrunnea, der Thorax mit zwei schwarzen Flecken. Stephanucha areata hat kürzer behaarten Thorax und viel kürzer behaarte Fld. 8. Niphetophora nov. gen. vıperos — Schnee, p&ow — ich trage. Caput inchnatum, apicem versus subangustatum, apice truncatum, lateribus apicalibus rotundatis. Thoraz fere idem qui in genere Anthracophora, supra scutellum distinete emarginatum. Mesosterni processus angustalus, parvus, apice triangulariter subrotundatus. Elytra parum attenuata, lineis 6 (2+2-+- 2) impressis, exteriori- bus totis, interioribus basi punctatis, supra parce niveo- gultata. Pedes tibüs anticis extus simplicibus, intermedüs et posticis pone medium fortiter excisıs. Pectus et abdomen nitida, parce niveo- gultata. Patria: Transvaal. Einer kleinen Porphyronata oder Anthracophora, sowie, einer grolsen Elaphinis tigrina recht ähnlich, der Porphyr. maculatissima erolische Cetoniden. 385 ähnlich gezeichnet, von dieser Gattung indessen durch die ein- fachen Vorderschienen und stark ausgeschnittenen Vorder- und Mittelschienen, von Anthracophora durch einfache Vorder- schienen, von Elaphinis durch das über dem Schildchen sehr deutlich ausgeschnittene Halsschild unterschieden, durch kleine weilse Tomentfleckchen auf verschiedenen Theilen der Fld. aus- gezeichnet, wegen der Prosternalbildung und den abgerundeten Vorderecken des Kopfes wohl in die Nähe von Tephraea zu stellen. Niphetophora maculipes: Supra rufo-brunnea, opaca, infra nigro-picea, nitida, capite apice haud producto crebre basin versus fortius punctato, thorace lineis 2 irregularibus, ante medium approzi- matis duabusque aliis ab angulo apicali ad linearum mediarum apicem oblique productis nigris, punctis suprahumerali et laterali submedio ejusdem coloris, scutello medio testaceo, sublaevi, lateribus nigris, subrugosis elytris irreguluriter transversim nigro-maculatis puncto medio ad suturam majori, oblongo, subtilissime hinc inde niveo- submaculatis, pygidio lineis 2 brunneis longtitudinalibus lineaque trans- versa niveo-maculatis, basi medioque nigris, pedibus rufis, femoribus tibiisque ad medium apicemque nigris, pectore abdomineque nigris, nitidis, mesosterni processu rufo, pectoris abdominisque lateribus niwveo-maculatis, tibüs intus fulvo-ciliatis. — Long. 14 mill. Der Kopf ist nach vorn deutlicher verengt als bei Anthra- cophora, die Fühler ebenfalls roth. Das Halsschild ist fast ganz wie bei Anthr. gebaut, mit schwarzen, wenig hervortretenden, ziemlich unbestimmten Zeichnungen, jederseits neben der inneren Ecke der kräftigen Schultern mit einem besonders deutlichen, queren Fleckehen; die beiden mittleren Linien innerhalb dieser Flecke beginnend, in der Mitte genähert; der Raum zwischen ihnen hinter der Mitte mit einem Pünktchen. Die Fld. sind unregelmälsig sparsam schwarz marmorirt, namentlich vorn in der Mitte und ein wenig hinter der Mitte; auf dem braunen Theile mit sparsamen kleinen, weifsen Pünktchen. Abdomen schwärzlich, mit sparsamen grolsen Punkten, in der Mitte glatt, seitlich an der Spitze der vier ersten Segmente mit einem weilsen Fleckchen; an der Seite der Brust mehrere dergleichen. Die Beine bunt, wie oben an- gegeben. 9. Phonotaenia bella Kraatz. Oblonga, viridis, opaca, thoracis margine apicali et laterali, elytrorum fascia media lateribus ad basin usque producta, postice Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 25 386 G. Kraatz: über viridi-variolata, pygidiı punctis 3 abdominisque segmentis apice lateribus anguste testaceis. — Long. 13 mill. Patria: Guinea. Der Phonotaenia scalarıs zunächst verwandt, ebenfalls grün und gelb, der Hinterrand des Halsschildes aber einfarbig gelb und die Fld. bis zur Mitte grün, ihr Seitenrand jedoch von der Basis ab in zunehmender Breite gelb, die hintere Hälfte der Fld. gelb, zwei unregelmäfsige schmale und hinter ihnen eine breitere Quer- binde grün, dann wieder eine halbkreisförmige Zeichnung gelb, welche die grüne Spitze der Fld. umschliefst. Kopf dicht und fein punktirt, Kopfschild leicht ausgeschnitten, Vorderecken abgerundet. Halsschild wie bei scalaris und den übrigen Phonotaenien gebaut, mit sehr stumpfen Hinterecken; der schmale Vorder- und Seiten- rand gelb. Fld. von der erwähnten Zeichnung, matt, mit 3 Doppel- streifen (jede) und Reihen von Punkten, die schwer bemerkbar sind. Ein Punkt auf jeder Seite und in der Mitte des Pygidiums gelb, dieses fein quergestrichelt. Unterseite, mit Ausnahme des Randes der hinteren Segmente glatt, dieser an den Seiten schmal- gelb. Hinterrand der Mittelbrust und Unterseite der Schenkel und Schienen fein gelb behaart, Vorderschienen zweizähnig. 10. Eucosma minor Kraatz. Elongata, viridula, subtus nitida, supra parum nitida opaca, thorace puncto albulo ad angulos anticos et posticos, punctisque 4 in disco anteriore albis, elytris tenuiter punctato-striatis (2,2,2,1) punctis nonnullis ante apicem albis, pygidio punctis 4 albis, parce albo-piloso, abdominis segmentis punctis irregularibus, lineam transversam for- mantibus et magis regularıbus ad basin sitis, ad latera utrinque maculis 8 albis (1, 2, 2, 2, 1) transversis notatis. — Long. 10 mill. Patria: Aschanti. Von der Gestalt und Färbung der viridula, kleiner, hinter den Schultern etwas mehr eingeschnürt, der Hinterleib, der bei der viridula glatt ist, auf der Mitte der einzelnen Segmente mit un- regelmälsigen Querreihen grober Punkte. Der Kopf ist ähnlich gebaut, wie bei viridula vorn schwach gerundet, schwach aus- geschnitten, mit abgerundeten Vorderecken, oben dicht und ziemlich deutlich punktirt, die Mitte des Scheitels an der Basis ziemlich glatt. Das Halsschild wie bei viridula gebaut, die Hinterecken sehr stumpf, der Ausschnitt vor dem Schildehen schwach, wenig be- merkbar, zwei Punkte jederseits der Mitte des Discus, und zwei zwischen ihnen und dem Vorderende weifslich, ähnlich wie bei exotische Cetoniden. 387 viridula;, aulserdem aber noch ein Punkt an den Hinterecken und einer an den Vorderecken neben dem .Halse weils. Die Fld. sind ziemlich dunkelgrün, matt, mit 3 Paar Punktstreifen, deren Streifen einander näher stehen als die Streifen selbst; je wohlerhaltener der Toment der Fld., um so weniger werden die Punktstreifen bemerkbar; das zweite Paar endet in dem Endbuckel der Fld., der mit einem weilsen Flecke gezeichnet ist; innerhalb des Nath- winkels steht ebenfalls ein weilses Fleckchen; weitere weilse Flecke sind bei meinen Ex. nicht sichtbar, können aber vielleicht vorkommen. Der Unterleib ist glänzend, jederseits mit 8 (1,2,2,2,1) deutlichen weilsen Makeln, Segment 1 glatt, die folgenden an der Basis mit einer regelmälsigen, in der Mitte mit einer unregelmälsigen Reihe ziemlich kräftiger Punkte. Die Beine sind ein wenig schlanker als bei viridula. Der Mesasternalfortsatz ist weniger nach unten geneigt und erscheint vorn ziemlich breit abgestutzt; der Innenrand der Schenkel und Schienen, und namentlich der Vorderschenkel ist gelb beborstet. 2 Ex. von Aschanti. 10a. Eucosma viridula Kraatz (Deutsche E. Z. 1830. p. 154). Ich habe von dieser Art jetzt mehrere Ex. vor mir, welche ziemlich erheblich von einander abweichen. Die meisten sind oben mattgrün, einige mehr röthlichgrün. Auf dem Discus des Hals- schildes steht jederseits in der Mitte nur ein Punkt, bisweilen zwischen diesem und dem Vorderrande noch ein Punkt, sehr selten auch noch zwischen ihm und dem Hinterrande; bisweilen ist noch ein Punkt zwischen dem Punkte jederseits auf der Mitte und dem Seitenrande weilslich; bisweilen auch noch ein Punkt jederseits am Vorderrande; ein Punkt jeserseits an den Hinterecken, wie bei minor, ist niemals weils. Die Punkte machen den Eindruck, als wären sie künstlich aufgetragen. Auf dem Pygidium stehen 2, 4, 2 Punkte ähnlich wie auf dem Thorax. Ausgefärbte Stücke sind einfarbig, mattgrün, unreife zeigen den Rand des Halsschildes und 3 Längslinien auf demselben röthlich durchscheinend. Ein Stück (2) erreicht die Länge von fast 16 mill., hat einen wenig abwärts geneigten Mesasternalfortsatz, der vorn fast gerade abgeschnitten ist, und sehr deutliche weilse Zeichnungen, ist aber nicht als eigene Art zu betrachten. Dagegen ist Euc. minor eine gute Art, aus- gezeichnet durch die Punktirung des Unterleibes. ll. Leucocelis semicuprea: Cupreo-aenea, mitida, elytris brevioribus viriditestaceis, abdominis segmentis 2 ultimis pygidio- 25 * 388 G. Kraatz: über que rufis, elytris 6-striatis, lateribus punctatostriatis. — Long. 94 mill. Patria: Congo (coll. Ancey). Eine echte Leucocelis, aber kürzer gebaut als die meisten übrigen Arten, daher etwas an Phyllopertha horticola erinnernd, schwach kupferröthlich; die Fld. grünlich gelb, das Pygidium und die beiden letzten Hinterleibssegmente röthlich; oben ziemlich glänzend. Kopf nach vorn wenig verengt, vorn leicht ausgebuchtet, die Ränder des Kopfschildes deutlich aufgebogen, der Kopf dicht und deutlieh punktirt. Das Halsschild leicht gewölbt, gleichfarbig leicht kupferroth, ziemlich glänzend, oben deutlich, mäfsig dicht punktirt. Das Schildchen von derselben Farbe, glatt. Die Fld. nach hinten leicht verschmälert, die drei Paar Doppelstreifen deutlich punktirt, der äufsere der ganzen Länge nach, die beiden inneren auf der vorderen Hälfte. Am Aufsenrande drei feine Punktreihen, die fast bis zur Spitze verlaufen. Zwischenräume glatt. Pygidium röthlich, dicht punktirt. Unterseite, mit Aus- nahme des dritten Segments, dicht und ziemlich stark punktirt, kupfrig, glänzend, die beiden letzten Segmente röthlich. Beine kupfrig, mälsig gestreckt. 12. Tetrarhabdotis nov. gen. reroa — quatuor, daßdwros — striatus. Caput oblongum, viz angustatum, clypeo emarginato, sub- bilobo. Prothorax bası supra scutellum levissime emarginatus. Mesosterni processus haud coarctatus, leviter productus. Scutellum majusculum. Elytra apicem versus leviter angustata, lineis quatuor sub- geminatis impressa. Pedes tibiis anticis tridentatis, tarsis postieis maris tibiis lon- gioribus. Pygidium tumidulum. Patria: Madagascar. Die Gattung ist den Leucocelis habituell verwandt, und scheint dieselben in Madagascar zu vertreten; sie ist von denselben mit Leichtigkeit durch das verhältnilsmäfsig grofse, leicht gewölbte Schildchen, durch das leicht aufgeschwollene Pygidium durch die fast glatten Fld. mit nur vier Streifen und dreizähnige Vorder- schienen mit Leichtigkeit zu unterscheiden. erotische Cetoniden. 389 Es sind zwei Arten bekannt: 1) Tetrarhabdotis nigra: Nigra, elytris nigro-viridibus, capite crebre punctato, thorace nitido, parce subtilissime punctato, elytris 4-striatis, interstitiis leviter convezis strüs ] et 2, 3 et 4 magis approzimatis quam 2 et 3, ceterum laevibus, pygidio rufo, subtumidulo. — Long. 11 mill. Fast von der Gröfse und Gestalt der Leucocelis haemorrhoidalıs, nach hinten weniger verschmälert, das Schildchen merklich gröfser, das rothe Pygidium gleichsam aufgepolstert erscheinend, jederseits leicht erhaben. Der Kopf ist nach vorn etwas weniger verschmälert als bei haem., ziemlich dicht und kräftig punktirt. Der Thorax ist ähnlich gebaut wie bei haem., über dem Schildchen aber leicht aus- gerandet, stärker gewölbt, nach vorn mehr verschmälert, oben weit- läufig sehr fein punktirt. Das Schildchen ist merklich gröfser als bei haem., fein zugespitzt, oben etwas gewölbt. Die Fld. sind hinter den Schultern ebenso stark ausgerandet wie bei haem., glatt, mit zwei Paar Streifen, deren Streifen etwas näher stehen als die Paare selbst; das äulsere Paar ist nach hinten stärker verkürzt, als der innere Streifen des inneren Paares; der Nathstreif ist bis über die Spitze verlängert. Das Pygidium ist leicht der Quere nach gewölbt, roth, in der Mitte schwach vertieft. Beine ähnlich wie bei haem., die Vorderschienen aber ‘deutlich dreizähnig. Madagascar, aus der Mniszech’schen Sammlung bei Ancey. 2) Tetrarhabdotis ruficollis: Nigra, subnitida, thorace pygidioque rufis, capite crebre, thorace parce punctato, elytris quadristriatis, interstitiis parce punctatis. — Long. 10 mill. Etwas kleiner als nigra, Thorax und Pygidium roth, Kopf dicht und kräftig, Halsschild weitläufig, Fld. weitläufig, ziemlich deutlich punktirt, Oberseite matt fettglänzend, nicht glänzend wie bei der vorigen. Vaterland wie bei der vorigen. 14. Charadronota soror Kraatz. Nigra, capitis macula media, thoracis lateribus, humeris, elytrorum maculis quatuor, pygidio utrinque,-pectore, ezcepto medio, abdominis- que basi et lateribus testaceis. — Long. 19 mill., lat. 10 mill. Patria: Guinea (Ashante). Etwas grölser als Charadr. A-signata und in der Zeichnung der vier Flecke auf den Fld. ihr ganz ähnlich, indessen mit etwas längerem, auf der Scheibe glattem, seitlich einzeln punktirten Halsschilde von ihr verschieden, von der angegebenen Färbung. 390 G. Kraatz: über exotische Cetoniden. Der Kopf in der Mitte und auf dem Scheitel glatt, vorn und an den Seiten fein punktirt, innerhalb der oberen Hälfte der Augen deutlicher, die Vorderecken spitzig ausgezogen. Der Thorax läng- licher als bei 4-sögnata, vor der Mitte deutlich eckig, hinter der- selben leicht ausgeschnitten, mit stampfen Hinterecken und stark nach hinten ausgezogenem Halsschilde, ohne Ausschnitt vor dem Schildehen; dieses glatt. Die Fld. mit weitläufigen Reihen feiner Punkte, schwarz, mit zwei gelben Flecken (jede) neben der Nath, Pygidium ziemlich weitläufig punktirt gestrichelt, gelb, in der Mitte schwarz. Der Hinterleib glatt, an den Seiten weitläufig punktirt, das vorletzte Segment am Hinterrande grob punktirt, das letzte fein gestrichelt. 15. Rhinocoeta minor nov. spec. Rhinoc. cornuta minor, nigra, supra punctatissima, pronoto antice corniculato, haud impresso, dense, thorace dense rugoso-punctato, subtiliter piloso, nitidulo elytris opacis, costulis 2 elevatis, postice evanescentibus. — Long. 16 mill. (Fem.) Patria: Africa mer. Der Rinocoeta cornuta F. sehr ähnlich, aber kleiner, ebenso gefärbt, der Thorax glänzender, ohne Eindruck, nur mit einem schwachen, kleinen Horne an der Spitze. Der Kopf dicht punktirt, mit aufgebogenen Rändern, vorn ausgerandet, zwischen den Augen schwach erhaben, auf dem Scheitel mit einer mäfsig starken Tolle aus lichten Härchen. Der Thorax mit sehr dichten, flachen, zu- sammenfliefsenden Punkten bedeckt, in denen dünne gelbliche Härchen stehen, die nur im Profil und vorn deutlich vortreten, wie bei cornuta gebaut, mit ganz verrundeten Hinterecken, vor dem Schildehen nicht ausgeschnitten, oben sanft gewölbt, in der Mitte der Vorderseite mit einem kleinen Horn. Schildchen dicht punktirt. Die Fld. weniger glänzend als das Halsschild, vorn nach der Mitte zu weniger matt, dicht und seicht runzlig punktirt, zwei hinter der Mitte verlöschende Rippen glatt, die Punktirung vorn zwischen ihnen weniger dicht. Unterseite fast glatt, Beine wie bei cornuta, mit zwei scharfen Zähnen an den Vorderschienen und einem sehr schwachen dahinter. Rhinocoeta armata Boh. scheint sehr verwandt, aber noch kleiner, durch das caput apice subtruncatum, vix exzcisum und weniger dicht punktirtes Halsschild verschieden. m [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft Il.] Ptychodesthes, nov. genus Cetonidarum. ntvgodns — faltig, &odns —= Kleid. Hr. C. F. Ancey hat im Naturaliste III. No. 64. No. 81. p. 408. eine neue Heterorrhina gratiosa von Mhonda (Zanzibar) beschrie- ben, welche nach ihm der Heter. Sylheica Thoms. und elegans am nächsten steht und dadurch leicht kenntlich ist, dafs sie auf den Fld. zwei deutlich erhabene Rippen zeigt. Aehnlich erhabene Rippen finden sich bei der böcostata Schaum von Guinea und der alternata Klug von Tette; diese beiden Arten, von denen ich die alternata nicht besitze, sind unzweifelhaft die nächsten Verwandten der gratiosa und von mir zu meiner Gattung Smaragdesthes (Entomol. Monatsbl. II. 1880. p. 28) gestellt worden. Eine genauere Untersuchung zeigt jedoch, dafs sowohl sie, als die gratiosa, nicht bei Smaragdesthes gelassen werden können. Vor allen Dingen ist der Bau des Seutellum ein anderer; es ist bei graciosa und Verwandten, den oben sogen. Pfychodesthes, etwas breiter und namentlich nach hinten schärfer zugespitzt, in der Weise, dafs die Seiten des Scutellum nach hinten fast ein wenig ausgebuchtet erscheinen. Ganz ähnlich ist die Form des Scutellum bei den von Ancey erwähnten asiatischen Heterorrhinen, ebenso bei der asiatischen punctatissima, welche mir diejenige asiatische Art scheint, welche mit den afrikanischen Piychodesthes am nächsten verwandt ist. Ferner sind die Schulterblätter der letzteren viel kräftiger entwickelt als die der Smaragdesthes und auch in dieser Beziehung stehen sie den erwähnten asiatischen Arten !) näher. Auch in der Gestalt des Prosternalfortsatzes stimmen die Ptychodesthes mehr mit den genannten asiatischen Arten überein, als mit den Smaragdesthes; denn bei diesen ist derselbe zugespitzt, leicht zurückgebogen, bei den Piychodesthes gleichbreit, nicht auf- gebogen. Man möchte hiernach sehr geneigt sein, die Ptychodesthes, mit den ähnlichen asiatischen Arten zu einer Gattung zu verbinden, wenn nicht die klare systematische Gliederung und Gruppirung der 1) Mit denselben sind namentlich Coryphocera (Burm.) puncta- tissıma Westw., elegans Fabr., olivacea Guer. gemeint, welche sämmtlich Burmeister's Gruppe 5 von Coryphocera angehören und einen in der Mitte leicht vorgezogenen C/ypeus zeigen. 392 G.Kraatz: über Ptychodesthes, nov. genus Cetonidarum. Cetoniden unbedingt dadurch ungemein gewönne, dals man Arten aus verschiedenen Welttheilen so wenig als möglich mit einander zu angeblich natürlichen Gattungen verbindet, sondern vielmehr als verwandte Parallel-Gattungen betrachtet. Nachdem man so lange für sogen. vicarirende Arten geschwärmt hat!), wird man sich für vicarirende Gattungen hoffentlich etwas erwärmen können. Wenn man aber schliefslich bedenkt, dafs die Kopfbildung in der Systematik der Cetoniden keine unbedeutende Rolle spielt, so zeigt sich der Kopf der Ptychodesthes, von denen Smaragdesthes und den ähnlichen asiatischen Arten dadurch gut unterschieden, dafs er ganz einfach ist, d.h. dafs die Stirn vorn weder deutlich aufgebogen oder in der Mitte vorgezogen, sonderr. vielmehr fast ausgerandet ist, und dafs Stirnhöcker und Stirnschwiele gänzlich fehlen; so sagt z.B. Klug von seiner Heterorrhina alternata ausdrücklich: „Sie ver- bindet sich näher mit keiner der Untergattungen, welche Burmeister gebildet hat, am ehesten noch mit Coryphocera und würde dann zu den wenigen gehören, deren Kopf ganz unbewaffnet ist, so dals selbst die Schwiele fehlt, welche sonst das flach aufliegende Hörnchen ersetzt“. Genau so ist es bei gratiosa Ancey, während bei der bicostata Schaum allerdings eine schwache Schwiele hervortritt, der Vorder- rand des C/ypeus aber schwach ausgerandet ist. 1) Obwohl es völlig unmöglich ist, den eigentlichen Begriff derselben festzustellen, da die Aehnlichkeit, von deren Gradationen doch das Vicariren abhängt, um so geringer wird, je eindringlicher das Studium der Arten wird. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1383. Heft II.] Weitere Mittheilungen über Alexia von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Auf pg. 237 d. Zeitschrift lieferte ich eine Revision der Alezie- Arten, welche schon heute mit zwei neuen Arten bereichert werden kann. Unter dem Materiale, welches mir seinerzeit vorlag, be- fanden sich leider keine deutschen Exemplare der gewöhnlichen, einheimischen Arten. Bei kürzlicher Durchsicht der von Heyden- schen Collection konnte ich konstatiren, dafs sich in den deutschen Sammlungen unter den Namen: A. pilifera Müll. zwei sehr ver- schiedene Arten vorfinden. Die eine, stets hell gefärbt, ist kleiner, mit sehr langer, emporstehender Behaarung; die zweite ist grölser, dunkler gefärbt, mit viel kürzerer Behaarung. Aus der neuerdings consultirten Originalbeschreibung Müller’s in Germ. Mag. Ent. IV. 1821, pg. 217, welche von keiner nachfolgenden an Vollständigkeit übertroffen wurde, geht unzweifelhaft hervor, dafs er sowohl als auch später Germar unter dem Namen: Tritoma piligerum nur die erste, kleinere, helle Art gemeint haben. Aber gerade diese Art liegt mir eben zum ersten Male vor. Was ich in meiner Revision unter diesem Namen verstand und in den meisten Sammlungen unter diesem erscheint, ist durchgehends die zweite weit verbreitete Art, welche einen neuen Namen erhalten mufs, der A. ignorans lauten mag. In meiner Tabelle fehlt und ist zu diagnostieiren: Alezia pilifera Müller, l.c.: Subglobosa, rufo-ferruginea, nitidula, viz alutacea, pronoto haud, elytris dense distincteque puncta- tis; pube longissima grisea, erecta, dense vestita. — Long. 1.2 mill. In meiner Tabelle vor A. pilosissima Friv. zu stellen. Sie kann nur mit dieser verglichen werden und unterscheidet sich sehr auffällig von ihr durch geringere Grölse, constant hellere Färbung und unpunktirtes Halsschild. Deutschland, in der Rheingegend: Odenbach, Frankfurt, Bayrische Rheinpfalz. Die Diagnose von: A. ignorans n. sp. ist identisch mit der von mir in der Revision „der Alezia- Arten unter dem Namen A. pilifera gelieferten. Sie 394 E. Reitter: Weitere Mittheilungen über Alezia. unterscheidet sich von pelosissima und piäfera Müller (non Rittr.) durch gröfsere Gestalt, meist dunklere Färbung, weniger dichte Punktirung der Flügeldecken und hauptsächlich durch die viel kürzere, geneigte Behaarung. Süddeutschland: Kärnthen, Steyermark, Krain, Tyrol ete., häufig. Eine neue Art ist: Alezia corcyrea: Brevissime ovalis, valde convera, nigro- picea, nitida, subtus ferruginea, antennis pedibusque rufo-testaceis, prothorace parce subtilissime, sed distincte, elytris sat fortiter parceque punctatis, pube erecta, sat longa, vie dense vestita. — Long. 1.3— 1.4 mill. Ins. Corfu: bei Gasturi, unter Eichenlaub, selten. Ich habe diese Art auf den jonischen Inseln nur an dieser Stelle gesammelt. Sie ist wegen ihrer nur mälsig langen, aber emporstehenden Behaarung nur mit ignorans m. (pilifera Rttr. olim) verwandt und nur mit dieser zu vergleichen. Sie unterscheidet sich von ihr durch rundere, weniger eiförmige, hinten nicht zugespitzte Gestalt, deutlichere Punktirung des Halsschildes und viel spärlichere, stärkere Punktirung der Flügeldecken. Häufig ist die Basis der Flügeldecken und die Naht hell gefärbt, oft ist der Käfer ganz hell mit angedunkelter Flügeldeckenscheibe. Aubeonymus granicollis n. Sp. Niger, fusco pubescens, pube grisea depressa, sat elongata maculatim vestita, antennis pedibus rostroque obseure ferrugineis; rostro seriatim punctulato, prothorace fortice granulato-asperatis, in medio haud carinato, elytris punctato striatis, striis apicem versus tenwioribus, interstitiis laevibus. — Long. 4 mill. (rostro ezelus.). Patria: Andalusia (Korb.). Dem A. carinicollis Luc. ziemlich ähnlich, gestreckter, der Rüssel etwas dünner, undeutlich gefurcht, das Halsschild grob raspelartig gekörnt, die Flgd. weniger bauchig, die Zwischenräume der Punkt- streifen glatt, die Behaarung dreimal länger, bräunlich und grau- weils; die letztere bildet auf den Flgd. unbestimmte Haarflecken. Bei Ciklana in Andalusien von M. Korb entdeckt. Edm. Reitter. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Zwei neue Nalassus- (Helops-) Arten. Nalassus laeviusculus: Ovatus, conveziusculus, nitidus, brunneo - aeneus, antenmis pedibusque rufis, capite crebre distinchius punctato, subopaco, fronte media laeviuscula, thorace crebre distincte ad latera densius (sed vir ruguloso-) punctato, lateribus parum rotundatis, angulis posticis obtusis, elytris ovalibus, punctato striatis, interstitüis planis, vie punctulatis. — Long. 4 mill. Den kleineren Stücken des Heydeni All. von Algeciras an Gröfse gleich, aber breiter, durch die kaum sichtbar punktirten Zwischenräume der Fld. leicht zu unterscheiden, ebenso durch die Fühler. Beim typischen, wohl jedenfalls männlichen Stücke des Heydeni ist das dritte Fühlerglied kaum, beim laeviusculus fast um die Hälfte länger als breit. Der Heyden: ist lackartig glänzend, der /aeviusculus mehr metallisch, weniger dunkel; die Zwischenräume der Punktstreifen auf den Fld. sind flach, kaum punktirt; der Heydeni scheint mir eher fein als „presque imperceptiblement* punktirt; im Verhältnifs zu ihm mülste dann Heydeni glatt genannt werden. Ein Ex. von Dr. Staudinger in Andalusien, wohl bei Granada, aufgefunden in meiner Sammlung. Nalassus alicantinus: Ovatus, conveziusculus, nitidus, aeneo- piceus, antennis pedibusque piceis, capite confertissime punctulato, anterius transversim impresso, thorace transverso, lateribus rotundato, angulis anticis rotundalis, posticis valde obtusis, supra nitidulo, confertim distincte punctato, elytris obsolete punctato-striatis, inter- stitüis vix elevatis, laevibus. — Long. 7 mill. Grölser als Nalassus rufescens, mit dünneren Fühlern, dicht punktirtem Halsschilde und kaum gewölbten, glatten Zwischen- räumen der Fld. Die Fühler reichen etwas über den Hinterrand des Halsschildes hinaus, die vorletzten Glieder sind deutlich länger als breit, röthlich pechbraun. Der Kopf ist sehr dicht punktirt, vorn der Quere nach vertieft. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Fld., oben, wie diese, ziemlich glänzend, der Vorderrand fast gerade, die Vorderecken herabgebogen, an den Seiten ziemlich gerundet, im Uebrigen wie in der Diagnose angegeben. Auf den ziemlich kurzen und gewölbten Fld. stehen 3 Punktstreifen, deren Punkte wenig dicht sind, die Zwischenräume sind leicht gewölbt, glatt. Die Beine sind pechbraun, erzglänzend, die Fülse rothbraun. Aus Alicunta, von Hrn. Koltze mitgetheilt. Dr. G. Kraatz. en [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] Necrologe. Dr. Julius Friedländer, Inhaber der Firma R. Friedländer & Sohn in Berlin, verstarb am Morgen des 4. November im 56. Lebensjahre. Ausgestattet mit reichen Gaben des Geistes beschlols er nach absolvirten Universitäts-Studien sich dem Lehrfache zu widmen, und begab sich, mit warmen Empfehlungen Alexander von Humboldt’s versehen, im Anfang der fünfziger Jahre zur Uebernahme einer Docentenstelle nach den Vereinigten Staaten. Die Krankheit des Vaters veranlalste seine Rückkehr nach Berlin, wo er am 1. Mai 1851 als Theilnehmer in die von dem Vater 1828 gegründete Buchhandlung eintrat und dieselbe, nach dem im Jahre 1853 erfolgten Tode des Gründers, für eigene Rechnung übernahm. Seiner Thätigkeit und seinem schaffenden Sinn gelang es, die Firma zu dem Standpunkt zu erheben, welchen sie heut im Buchhandel einnimmt; es war ihm vergönnt, des errungenen Erfolges sich zu erfreuen. Dem Unterzeichneten bleibt es vorbehalten, im Sinne des geschiedenen Lehrers und Freundes weiterzubauen. Berlin, im November 1882. Ernst Buschbeek Professor F. W. Mäklin in Helsingfors, 1821 in Wiborg geboren, ist am 8. Januar cr. verstorben; er war der Nachfolger des verstorbenen v. Nordmann am Zoologischen Museum in Helsingfors. Bereits seit dem Jahre 1845 literarisch thätig, hat er doch nicht besonders viel publicirt, sich indessen namentlich durch seine Arbeit über die Käfergattung Strongylium vortheilhaft bekannt gemacht; seine: letzte Abhandlung war eine Beobachtung der auf der ersten Nordenskiöld’schen Expedition nach Sibirien (1875) erbeuteten Coleopteren; schon in seiner Jugend beschäftigte er sich vorzüglich mit der nordischen Käferfauna. Einige seiner früheren Aufsätze wurden ins Deutsche übersetzt, namentlich machte sein Aufsatz über die viearirenden Formen unter den Coleopteren des Nordens (Stettin. Ent. Zeit. 1857. p. 321) Aufsehen, Necrologe. 397 wobei nur übersehen wurde, dafs der Begriff vicarirend ein gänzlich unbestimmter, nach dem Bildungsgrade dessen, der ihn anwendet, sehr variabeler ist. Dre Philipp Christoph Zeller, geboren am 9. April 1308 zu Steinheim an der Murr, starb am 27. März d. J. im 75. Jahre plötzlich in Grünhof bei Stettin am Herzschlage; nach seiner Pensionirung als Professor an der höheren Bürgerschule in Meseritz, in Folge eines chronischen Leidens, siedelte er auf Dr. Dohrn’s Veranlassung nach Stettin über, wo er die Bibliothek und das Secretariat des entomologischen Vereins über- nahm. Im Jahre 1838 publieirte er seine erste Arbeit in den Schriften derselben und bildete sich allmählig zu einem Microlepi- dopterologen ersten Ranges heran, dessen Arbeiten seinen Fach- genossen hinlänglich bekannt sind; eins seiner bedeutendsten Werke ist die „Natural History of the Tineina“, welche er zusammen mit Stainton, Douglas und Frey herausgab (13 vol.) !); er publieirte auch einige Arbeiten über Fliegen, welche von seinem Beobach- tungstalent Zeugnils ablegen; dafs er mehrfach über Coleopteren geschrieben hätte, ist mir nicht bekannt, da er nur einige gewöhn- liche Käferarten von den Seefeldern bei Reinerz aufzählte. Im Ver- kehr war Zeller von besonderer Liebenswürdigkeit und Urbanität. Der Berliner entomologische Verein ernannte ihn am 6. März 1876 auf Antrag des Unterzeichneten zum Ehrenmitgliede. Bezüglich seiner Werke ist auf Hagen’s Bibliotheca Entomo- logica, auf Wahnschaffe’s Repertorium im Jahrg. 1870 der Stettiner ent. Zeitung und die Angaben auf S. 411 und 412 derselben von diesem Jahre hinzuweisen; unter denselben nehmen seine Beiträge zur Kenntnils der nordamerikanischen Tagfalter in den Schriften des zoologisch-botanischen Vereins 1872, 1873 und 1875 eine hervor- ragende Stelle ein. Zeller’s Bibliothek ist an die R. Friedländer’sche Buchhandlung in Berlin verkauft, seine Sammlung nach England. 1) Von 1855 (nicht 1858) bis 1873. Dr. G. Kraatz, m Bücher - Anzeigen. Revue Mensuelle d’Entomologie pure et appliquee redigee par Wladimir Dokhtouroff, No.I, St. Petersburg, Juni 1883. L. Schaufuls: Entomologische Notizen (ein kopfloser Articerus? quadriscopulatus) von Sumatra und Hydraena cordata, Notiz über Carabus Weisei Reitter !). W. Dokhtouroff: Materiaux pour servir & l’etude des Cicindelides (unter verschiedenen neuen exotischen Arten auch Cie, hybrida var. sibirica Dokht.). B. Jacowleff: Neue Rhynchoten der russischen Fauna (6). S. Alpheraky: Notes lepidopterologiques. E. Koenig: Abraxes grossulariata. J. Portschinsky: Insectes accesibles a l’agrieulture de la Russie (Cleonus punctiventris Germ.). Bibliographie, Annonces, Nouvelles, Correspondence ete. Unter ersterer wird angezeigt: W. Dokhtouroff: Species des Cicindelides. Livr. I: Manti- corides et Megacephalides. Die 10 Tafeln werden Ende Juli erscheinen; das ganze Werk wird 8 oder 9 Lieferungen, jede von 100—150 S. mit 9 oder 10 Tafeln, enthalten. 1) Diese Notiz lautet: „Nach Angabe des Hrn. E. Dobiasch stammt Carabus Weisei Reitter (Wien. ent. Zeit.) nicht aus Bosnien, sondern wurde von genanntem Herrn im Velebit entdeckt und an den Autor geliefert.“ Sie enthält mehrere Unwahrheiten; da Hr. Reitter seit zwei Jahren in gar keiner Verbindung mit Hrn. Dobiasch steht, so kann er den Carabus Weisei auch nicht von ihm erhalten haben, folglich kann Hr. Dobiasch auch nicht Hrn. Schaufufs mitgetheilt haben, dafs er ihn an Hrn. Reitter geliefert habe. Ein Pärchen des Käfers wurde demselben vielmehr von dem Zara’er Lepidopterologen Vinzenz Gaiger käuflich überlassen und stammt aus dem westlichen Bosnien, Zara gegen- über. Weitere Stücke kamen durch Hrn. Gafsner, der solche von einem Offizier aus Serajevo erhielt (vergl. Wiener Entom. Monatsschr. II. p. 63). Möglich, dafs Hr. Dobiasch eine kräftige Form des convexus, welche im Vellebit vorkommt, fälschlich Wersei bestimmt hat; aber auch in diesem Falle kann er nicht angegeben haben, dals er sie an Hrn. Reitter mitgetheilt habe. Wahr- scheinlich hat Hr. Schaufufs somit die falsche Angabe eines Anderen falsch wiedergegeben und hat damit wieder einmal nur sich blolsgestellt. Dr. G. Kraatz. Bücher - Anzeigen. 399 Der Naturaliensammler. Practische Anleitung zum Sammeln, Prägniren, Conserviren organischer und organi- scher Naturkörper. Von Dr. L. Eger. Mit 37 Ilustra- tionen. Fünfte vermehrte Auflage. Wien 1882, G.P.Falty, I. Goldschmiedgasse 11. 2218. Das vorliegende Büchelchen beschränkt sich nicht auf das Sammeln und Präpariren der Käfer, Schmetterlinge ete., sondern erstreckt sich auch auf das der Säugethiere, Vögel, Amphibien etc., ja der Pflanzen, Mineralien etc. Es giebt überall nützliche Winke über das Ausstopfen, Pflanzeneinlegen etc., welche ceompendiös zusammengestellt sind. Aus diesem Grunde kann man nicht zuviel über Insekten erwarten. Indessen sind Käfer und Schmetterlinge auf S. 141—176 behandelt. Wer also nicht ganz speciell über diese sich zu unterrichten wünscht, für den ist das Buch eine gute Aushülfe, welche auch für Insekten allenfalls ausreicht. Es stammt aus der Hand eines alten erfahrenen Sammlers und Präparators, und das ist eine Hauptsache. Dr. G. Krasataz. Coleopterorum novitates. Receuil specialement consacre a l’etude des Coleopteres. Publie par Rene Oberthür a Rennes. Band I. Heft. Das erste Heft enthält: Scaphidides nouveauzr par R. Oberthür (S. 1—16) und Descriptions de Carabiques nouveauz par le Baron de Chaudoir (S. 17— 32). Dieses Probeheft von zwei Bogen Grofs-Octav kostet 3 Mk. 20 Pf., also der Bogen 1 Mk. 60 Pf., während der Preis eines gewöhnlichen Bogens ähnlicher Literatur bei uns 30 bis 40. Pf. beträgt. Die Chaudoir’schen Beschreibungen sind französisch, die Oberthür’sehen-mit einer lateinischen Diagnose versehen. Obwohl die Güte einer Beschreibung nicht von der Latinität abhängt, dürfte doch in der von Scaphidium Palinoi p. 7 auffallen: dilatatum, rufus, cum prothorace medio obscuriore et tibiis nigris, Singulaque elytra macula praedita. Dr. G. Kraatz. Anzeigen. Unterzeichneter bietet seine ganze Insektensammlung aus allen Ordnungen für den billigen Preis von 30,000 Mark an. Wegen der grolsen Zahl ist eine Zählung unmöglich, es kann daher auch nicht gesagt werden, ob die Sammlung aus 300,000 oder 500,000 Thieren besteht. Er wünscht aber ungetheilt das Ganze zu verkaufen und nicht einzelne Geschlechter, z.B. nur die Schmetterlinge, nur die Käfer. Dafs die Sammlung viele Seltenheiten und unbekannte Thiere enthält, versteht sich von selbst; schon wegen der vielen Namen und Bemerkungen bei den Thieren ist sie sehr werthvoll; sie besteht nur aus Thieren von den südrussischen Steppen, von Sarepta, Astrachan, Derbent, Baku, Achty, Kurusch, Pjatigorsk, Saratof, Krasnowodsk, Mangyschlak. Sarepta, den 25. August 1882. 2, Ibeulzen. Die patentirte Dampfkorkschneiderei von Marwedel & Comp. in Frankenthal (Pfalz) empfiehlt zum Auslegen von Insekten- Kästen geeignete Korktafeln zu folgenden Dutzend-Preisen: 41 cm lang, 11 cm breit, 4 mm dick... . 2,75 M. A Su Terse 2 A 3 RG a ee Bee. 2,28 = A N a 0 = Der Vorstand der Deutschen entom. Gesellschaft empfiehlt den Herren Mitgliedern: Fabrik der anerkannt besten Insektennadeln (gegründet 1827) von Herm. Kläger, Berlin SO., Adalberstr. 7. Reiches Lager von Fanggeräthschaften aller Art für Käfer- und Schmetterlingssammler, namentlich Siebe (nach Mustern von Kraatz und Reitter), Köscher ete. Insektenkästen, Spannbretter, Reise-Raupenkästen etc. und alle in dies Fach einschlagenden Artikel, besonders vorzüglich praktische Buchkästen ohne Glasdeckel, nach Angabe des Hrn. Dr. Kraatz, am besten 38 cm lang, 25 em breit, fertigt jederzeit an J. Kasper, Berlin, Reichenberger Strafse 125. Druckfehlerberichtigungen. Pag. 47, Zeile 2 u.8 von oben lies Valdivia statt Valvidia. 5 2: k e 5 Balpn lies Valdiviensis statt Valvidiensis. neo 2 en Eurytrachelus statt Burycephalus. ed Bemerkung für den Bucehbinder: 5.29 —32 sind mit dem Carton in diesem Hefte zu vertauschen. —— A. W.Schade’s Buchdruckerei (L, Schad e) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Deutsche entom Zeitsch.1883. Taf: I a © $ 1-8 Aplodea palpalıs Rttr. 8 Bryaxis Valdiviensis Rttr. 4-6 Acotreba Simoni Rttr. g _ bifossifrons Rttr. 7 — Sagola microcephala Rttr. 10 — puncticeps Rttr. 11-13 Bryaxis Chilensis Rttr. CRH.del,E Stricker bt. Tnth, Anstv. Ih. BannwarthWkerv. dh DS 2 NR N U u D 2 . i D SS fee) S