TENRVARDZUNIVERSIINZ ln LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 0 Jeiscbe SEP 18 1896 Deutsche Entomologische Zeitschrift (früher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft (früher „Berliner Entomologischer Verein“) in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und verschiedenen gelehrten Gesellschaften. Achtundzwanzigster Jahrgang. (1884.) Erstes und zweites Heft ausgegeben Januar und November 1884 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. “Mit 2 Kupfertafeln. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 15 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. aeg zu London. Berlin 1884. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 28 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide. Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. D. Red. Inhalt des ersten und zweiten Heftes !) achtundzwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomologischen Zeitschrift. Belstuinde Inhalt, sun. tunen, 1—5 AullitemieiimnesAnelegenheiten . „0.0.0.0 00.00. 6 Abhandlungen. Die Prylloxera im Ahrthale und am Rhein... . . . . „.. 8 Revision der caucasischen Meleus- Arten von Edm. Reitter in Mödling bei Wien . . . 9—15 Nigidius dentifer Albers, ein neuer nasse aus ea. al wongAllbiens: ,. . 16 Neuer Beitrag zur Kara GR chellande von B. Belsne u. Edm. Reitter, unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppels- Menmanndal Sanobauler CHierzur Tat Pu. 11) 2.0.2217 100 Resultate einer coleopterologischen Sammel-Campagne während der Monate Februar bis April 1883 auf den jonischen Inseln. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien . . . '101—122 Antidarwinistische Skizzen von Johannes Schilde in Bautzen 123—155 Synonymische Bemerkungen von J. Weise und G. Kraatz . 156 Beitrag zur Chrysomeliden-Fauna von Amasia, en. von deiWeise . - . 157—160 Einige neue Chryseindlideh und Eoteinelliden) bekehr, von Dem 161—-166 Ueber die bekannten Clavigeriden - Gattungen. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien . . . 167— 168 Neue deutsche Staphylinen, beschrieben von De Eippelskeim 169—170 Ueber die Varietäten der Nebria Dahli Sturm. von Dr. L.v.Heyden iqil Akis Kobelti Heyden nov. spec. von Dems. . . 6 172 Ueber Eurytrachelus purpurascens v. Vollenh. var. eapih rd Bin. Ghilianii Gestro. Von Senator G. Albers zu Hannover . 1753—175 Sitaris rufiventris nov. spec. von Dr. G. Kraatz . . .... 175 2) Heft. I. (S. 17— 240) ist im Januar, Heft II. (S. 1—16, 241 —440) ist im November 1884 ausgegeben. 1 4 Inhalt. Philonthus addendus Sharp. und Polyphylla Ragusae von H. Fufs in Cleve . a Beitrag zur nahe do: Käferfamilie ar Hlateriden! Von Th. Beling, Forstmeister zu Seesen am Harz. ee und Schlufs nebst Nachtrag) . e Neue Käfer-Arten aus Osch (Turkestan) von Dr. EN v. Hescm und-Dr GKraatzr. 0% Aue Neue Käfer-Arten von Margellan (Bhrkestan) von De 6. Kraatz Neue Käfer-Arten aus Malatia im südlichen Kleinasien von Dems. Ueber Tetrodontophora gigas Reuter. Von Dr. Ph. Bertkau in Bonn . Einige Bemerkungen aber Histeriden von . S handle in Gall bei Brandenburg Necrologe von Rolph, heche usa ES one. Ton Dr. G. Kraatz Revision der europäischen ee es- Marien, Warn eben skin in Mödling bei Wien Aa 3 © Neue Coleopteren aus Syrien und Marocco. Yen De S. Einige neue Coleopteren aus Süd-Europa. Von Dems. Ueber die syrischen Arten der Gattung Anemia. Von Dems.. Ptatychorodes, nov. gen. Nitidulidarum. ‚Von Dems. Inoplectus Beraneki nov. spec. Von Dems. : Varietäten von Dytieus marginalis 2 und Geotrupes es a prussicus). Von G. Czwalina in Königsberg i.Pr. Ueber Varietäten von Colon. Von Dems. Dazu Anhang I. von J. Weise. und Anhang U. von Dr. @. Kraatz . ALL: Ueber Eudectus rufulus n. sp. aus Japan. Von J. Weise Malthodes lunifer n. sp. Beschrieben von G. Gzwalina in Königsberg i.Pr. . Beitrag zur Coleopterenfauna der Insel eo ad antlenen Theile des Amurgebietes.. Von Dr. L. von Heyden Ueber Zucanus parvulus Hope. Von Senator G. Albers in Hannover ad; Ueber Zucanus Iaticollis Thunberg nd) einiges ‚Andere Von Dems. e Bemerkungen über Biatwopen, von Fr. w. Kondan in ren berg i.M. Coleopterologische Ahahauten einer iR eRraion, nach, dr eva d’Espana. Mitgetheilt von Dr. L. von Heyden, unter Mitwirkung von Dr. E. Eppelsheim. Bro r Cyrtonus Ehlersi, Arcasi, Heydeni Fairmaire : Beitrag zur Coleopteren-Fauna der Dardanellen. Von Dr. L. v. Heyden. Seite 176 177— 216 217— 223 229— 230 231— 234 233 230—238 239 —240 241— 250 251—254 255 — 259 259— 260 261262 263 264 265—268 269 270 270—271 272 273—300 301—303 303 —804 305—354 399 — 861 361 362 Inhalt. Coleopterologische Ausbeute des Baron H. v. Maltzan von der Insel Creta. Mitgetheilt von Dems. Die Farben der Carabus- Arten und ihrer nächsten Verwandiem Von General A. v. Kraatz-Koschlau in Wiesbaden . Kritische und nicht kritische it über die Procerus- Arten. Von Dems.. > 5 Ueber die specifische et der Pe Atlon‘ von 1. GeRraalz. Gegenbemerkungen zu den ou Kin ln v. kn über die neueste Ausgabe des Catalogus Coleopterorum Europae. Von Dr. L. von Heyden. A Weiteres über Herrn v. Harold’s Bemerkungen. Von J. Weise Ueber Compsochilus cephalotes Er. und Verwandte von Dr. Eppels- heim in Grünstadt east Zorn IR Zur Gattung Magdalis. Von G. Czwalina in Königsberg i. Pr. Varietäten von Melolontha vulgaris und hippocastani. Von Dr. L. von Heyden. ALLEIN ELISE, SEREBIREISTE LERNT RN RL HEES Käfer von Süd-Georgien. Von Clemens Müller in Dresden. Abax Heizeri nov. spec. Von Dems. Die Meligethes- Arten bei Berlin. Von J. aller za Ueber Zpuraea aestiva L. Von Dems. Kleine Mittheilungen. Von J. Weise, Major Se Prof E. Schreiber in Görz in Illyrien Synonymische Bemerkungen. Von Dr. G. Kaatz, Neuere Literatur: Max Wahnschaffe — C. F. Wiepken — Carl Cor- nelius — A. Stobieeki — Közli Petriesko — J. Faust — Letzner (Bericht über die Thätigkeit der entomologischen Section der schlesischen Gesell- schaft für vaterländische Kultur. Von J. Weise. Erichson, Schaum, Kraatz etc. — Erich Wals- mann. Von Dr. G. Kraatz. . rt Die Redaction der Berliner a Zeitschrift Von Dr. G. Kraatz - ß Zu den neuesten Eilälogeßemerkingen N Weist Necrologe: Schioedte, Perty, Fahraeus, Hampe, Pirazzoli, Foerster, Bilimek, Wahnschaffe, vom Bruck. Von Dr. G. Kraatz . 5 Seite 363—368 369—385 386—400 401—402 403—404 405—408 409—414 415 416 417 —420 420 421—422 422 423—425 426 427 —432 433 —434 435—436 437 —440 Allgemeine Angelegenheiten 1884. In der Sitzung am 25. October wurde der bisherige Vereins- Vorstand einstimmig wiedergewählt. Die Vereins- Abende waren das ganze Jahr hindurch ziemlich gleichmälsig, besucht, bisweilen von auswärtigen Mitgliedern, ohne dafs auf sogenannte wissen- schaftliche Vorträge ein besonderer Werth gelegt wurde. Dem zweiten Hefte Tafeln beizufügen lag keine besondere Veranlassung vor, doch soll denselben im nächsten Hefte erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Inhalt der Zeitschrift wird nach wie vor vorzugsweise den Käfern gewidmet sein, indessen werden einzelne Arbeiten über Hymenopteren und Dipteren nicht prineipiell ausgeschlossen. In der Sitzung am 25. August wurde Herr Edm. Reitter in Mödling bei Wien vom Vorsitzenden zum Ehrenmitgliede vorge- schlagen und freudig als solches aufgenommen. Reitter’s langjährige unermüdliche Thätigkeit auf entomolo- gischem Gebiete ist wohl jedem Einzelnen bekannt; er gehört zu den fleifsigsten und scharfsichtigsten Entomologen der Gegenwart, dessen Eifer.um so mehr anzuerkennen ist, je geringer die Zahl tüchtiger beschreibender Entomologen von Jahr zu Jahr wird. Für unsere Bibliothek ging eine Anzahl von Separatis ein, für welche den Einsendern hier der beste Dank gesagt wird. Von dem Schüler und Nachfolger Le Conte’s, dem Herrn Dr. H. Horn in Philadelphia, erhielt die Gesellschaft durch die Smithsonian Institution ein Ex. der von ihm in Gemeinschaft mit Dr. Le Conte bearbeiteten Classification of the Coleoptera of North- Amerika, von dem nur eine Anzahl von Exemplaren zur Vertheilung an entomologische Gesellschaften gedruckt worden ist '!). Der Verein hat durch den Tod verloren: Herrn Emil vom Bruck in Crefeld. (S. p. 440.) - Major a.D. Pirazzoli in Imola. (S. p. 438.) - Max Wahnschaffe, Lieut. a. D. in Weferlingen. (S. p. 439.) Seit dem Februar dieses Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr E. Allard in Paris, Rue Paradis Poissoniere 2. - Prof. A. Costa, Director des zoologischen Museums in Neapel. - Karl Fügner in Witten an der Ruhr. - Richard Helms in Greymouth auf Neu-Seeland. - J.R.H. Neevort van de Poll in Amsterdam. - W. Kolbe, Mittelschullehrer in Liegnitz. - Birthler, Kön. Gerichtsrath in Temesvar. 1) Dieses Werk ging via Leipzig am 30. Mai in Berlin an den Berliner entomol. Verein für die deutsche ent. Gesellschaft ein; aber das Paquet wurde überhaupt erst am 4. August geöffnet und das Buch ist nach wiederholten vergeblichken Gängen endlich am 21. November in meine Hände gelangt. Dr. G. Kraatz. m [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1834. Heft I.) Die Phylloxera im Ahrthale und am Rhein. Herr Dr. L. von Heyden !) ist seit Anfang Juli d. J. unaus- gesetzt wieder als Aufsichtskommissar und staatlicher Sachver- ständiger, in Gemeinschaft mit dem Königl. Garteninspektor Ritter zu Engers, mit der Leitung der Untersuchungen zur Auffindung und Vernichtung der Reblausinfektionen (Phyllorera vastatric) im Ahrthale und am Rhein thätig. Nachdem im Jahre 1831 die grolse Infektion an der Lands- krone im unteren Ahrthale im Regierungsbezirk Coblenz entdeckt und demnächst nach Verbrennung der oberirdischen Rebentheile, dann durch Aushauen der unterirdischen Theile, Einfüllung von Schwefelkohlenstoff in metertiefe und meterweit von einander ent- fernte Löcher, dann Ueberbrausen des ganzen Terrains mit Petro- leum und schliefslich Umroden der ganzen Infektionsstelle auf Metertiefe im Frühjahr und darauf folgender nochmaliger Des- infektion, vernichtet worden war, wurden im Jahre 1883 auf be- nachbarten Weingeländen 7, und im Jahre 1884 14 grölsere oder kleinere Infektionen gefunden, die zumeist alle durch mechanische Verschleppung des Wurzelthieres (Handwerkszeug, Schuhwerk) durch die Winzer, vor Entdeckung der Herde, zum kleineren Theile wohl auch durch die geflügelte Form entstanden sein mögen. Die Gröfse des Hauptherdes No. 1 beträgt 60,000 Qu.-Meter, der im Jahre 1883 gefundenen Herde No. 2—8 = 2776 Qu.-Meter und der im Jahre 1884 gefundenen Herde No. 9—22 = 13,702 Qu.-Meter, zusammen — 73,702 Qu.-Meter, immer die sogenannten Sicherheits- gürtel, die mit zur Vernichtung kamen, miteinbegriffen. Ueber die Entstehungsweise dieser Infektionen im unteren Ahrthale war man sich bislang noch nicht klar geworden, bis am 25. Sept. 1884 bei Linz auf der rechten Rheinseite, gegenüber der Mündung des Ahr- flusses eine Infektionsstelle durch den Sachverständigen der Rhein- provinz, Königl. Garteninspektor Ritter, constatirt wurde. Die weiteren alsbald gründlich vorgenommenen Untersuchungen er- gaben, dafs der ganze Berg, auf dem die Ruine Ockenfels steht, total verseucht ist und auch auf den benachbarten Weinbergen der Gemarkungen Ockenfels, Linzerhausen und zum Theil Linz wurden 1) Ihm wurde im Juni d. J. durch S. M. den Kaiser der Charakter als Major zur Disposition verliehen. 8 G. Kraatz: die Phyllozera im Ahrthale und am Rhein. zahlreiche Herde bis jetzt aufgefunden. Wie weit die Infektion rheinauf- und abwärts sich schon ausgedehnt hat, müssen die nächst- jährigen Untersuchungen feststellen. Das ganze bis jetzt als ver- seucht anzusehende und demgemäls zu vernichtende Gebiet in der Linzer Umgegend beträgt ca. 150,000 Qu.-Meter. Fragen wir hier nach der Art der Entstehung dieser grolsen Infektion, so gewinnt es immer mehr an Wahrscheinlichkeit, dafs die Gemarkungen hier infieirt wurden durch direkte Importation amerikanischer Reben, welche der verstorbene Besitzer der Ruine und der Hauptweinberge bei Ockenfels, der frühere preufsische Gesandte Freiherr v. Gerold in Washington, im Jahre 1861 direkt aus Amerika bezog und hier einpflanzte; zum Theil sind diese Reben, widerstandsfähigere Sorten, noch, aber inficirt, erhalten. Von hier aus wurden auch, aller Wahrscheinlichkeit nach, die In- fektionen nach dem Ahrthale verbracht; und in der That beziehen auch die dortigen Winzer viel Setzholz aus der Linzer Gegend !). Dr. G. Kraatz. 1) Da Major Dr. von Heyden auch in den folgenden Jahren in der zweiten Jahreshälfte dort beschäftigt sein wird, so bittet er seine entomologischen Correspondenten, Sendungen an ihn wo- möglich in den Monaten Januar, Februar, Mai und Juni nach Bockenheim bei Frankfurt a. M. zu senden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Revision der caucasischen Meleus- Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Angeregt durch die interessante Arbeit von Joh. Faust über die caucasischen Meleus (Stettiner Ent. Zeitschr. 1884, pg. 217— 224) habe ich es versucht, mein nicht unbedeuteudes Material dieser Gattung aus dem Caucasus zu bestimmen und fand, dafs selbst die bedeutende Vermehrung der Arten durch Faust nicht ausgereicht hat, meine caucasischen Thiere unterzubringen. Trotz der klaren Ausführungen, welche uns Faust über die caucasischen Meleus brachte, hat sich aber nach einer Besichtigung meiner Bestimmungen durch Faust ergeben, dafs ein Theil der sich sehr ähnlichen, von mir auf bekannte Arten bezogenen Thiere neuen Arten angehörte. Aufserdem befand sich unter meinem Materiale eine ganze Gruppe von Arten, welche durch ihren Habitus, ihre Sculptur und Be- schuppung an unsere deutschen Arten sehr erinnert, welche in der Arbeit von Faust nur durch eine Art vertreten erscheint und die von der Mehrzahl der caucasischen Arten in hohem Grade abweicht. Nachdem Hr. Faust so liebenswürdig war, mir ohne besondere Aufforderung jene Arten zur Ansicht zu senden, welche unter meinem Materiale nicht vertreten waren, so bin ich nicht nur im Stande, die mir vorliegenden neuen zu beschreiben, sondern auch die Tabelle der caucasischen Meleus- Arten vervollständigen zu können. Schon Faust hat die Veränderlichkeit der Arten in Gröfse, Thoraxform und Sculptur hervorgehoben; allein selbst die Seulptur der ersten zwei Bauchsegmente, welche demselben geringeren Modi- ficationen unterworfen schien und worauf er zwei Arten-Gruppen gründete, scheint mir nicht geeignet, fernerhin verwendet werden zu sollen, da ich auch hier bedeutende Variabilität entdeckte, wodurch man leicht eine einzige Art in zwei abzutrennen geneigt wäre, was z. B. durch Faust bei difficilis und Schneider: thatsächlich geschah und weil dadurch sehr nahe stehende Arten durch fremde Elemente getrennt gehalten werden. Meine erste Gruppe, umfassend den gröfsten Theil der cauca- sischen. Meleus- Arten, sollte an die Spitze der Gattung gestellt werden, weil sie habituell den vorhergehenden Gattungen Liparus, 10 Edm. Reitter: Revision Trysibius und Anisorrhynchus in hohem Grade ähnlich ist, dann hätten alle europäischen Arten zu folgen, welche einestheils durch ihre gedrungene breite Gestalt an die früheren anlehnen, anderer- seits aber durch ihre Sculptur und Beschuppung innig an die zweite Gruppe der caucasischen Arten anschliefsen, welch letztere am Schlusse ihren Platz zu finden hätte und die durch ihre schlanken Formen mit ähnlicher Sculptur gewissermalsen den Uebergang zu der Gattung Plinthus bildet. In Bezug der Deutung der älteren Arten habe ich mich, mit Ausnahme einer Art: M. caucasicus, ganz an Faust’s Arbeit gehalten, ohne auf deren Richtigkeit selbständige Untersuchungen angestellt zu haben. Faust beschrieb im Ganzen 9 Arten, hiervon sind 2 als var. abzuziehen, es bleiben mithin 7; zu diesen 7 treten 8 neue hinzu. Uebersicht der bekannten caucasischen Meleus-Arten. I. Gruppe. Flügeldecken mehr oder weniger gerundet, der fünfte Zwischen- raum bildet vor der Spitze keine Beule. Plumpe, gerundete, meist sich sehr ähnliche, ziemlich gleich grofse Arten vom Habitus der Anisorrhynchus, wie sie allein dem Caucasus eigenthümlich sind. A. Flügeldecken gleichmälsig, sehr fein runzelig und wenig- stens die Spatien an der Naht ohne erhabene Höckerchen. a. Flügeldecken oft gröfstentheils oder ganz nackt. Halsschild gewöhnlich ohne erhabenen Mittelkiel, nur an den Seiten diehter grubenartig punktirt, in der Mitte eben und nur mit der gewöhnlichen, sehr feinen Grundpunktirung oder nur mit einzelnen zerstreuten grölseren Punkten auf der Scheibe. 1. Oberseite gröfstentheils oder ganz nackt, Schuppen ge- wöhnlich nur an den Seiten und gegen die Spitze der Flügeldecken sichtbar, Schuppen sehr klein, länger als breit. Rüssel ohne deutlichen, scharfen Mittelkiel, punktirt, die Punkte nicht grubenförmig. Schenkel mit kleinem, aber deutlichem Zähnchen. Im Uebrigen dem M. Schneideri sehr ähnlich, der Rüssel ist dicker und länger; Schuppen klein, haarförmig. caucasicus Desbr. Schenkel nicht gezähnt. Rüssel dick; Schuppen auf den Flügeldecken stab- oder haarförmig, nicht abgeplattet, mehr als dreimal so lang als breit. — (Hierher gehört: M. difficikis der caucasischen Meleus - Arten. 11 Faust, der sich durch reelle specifische Unterschiede nicht scheiden läfst. Die Punktirung der ersten Bauchringe ist veränderlich) . . Schneideri Tourn. Rüssel schlank, Schuppen auf den Flügeldecken äulserst klein, oval, abgeplattet, höchstens doppelt so lang als breit (M. caucasicus Faust) grusinus n. sp. 2. Oberseite ziemlich dicht weilsgelb, dicht fleckig beschuppt, die Schuppen von normaler Gröfse, gröfser als bei den vorigen, rundlich, kaum länger als breit, in den Streifen dicht makelartig zusammengedrängt. Rüssel mit er- habenem Mittelkiel und daneben mit groben, gruben- artigen, drei- bis vierreihig gestellten Puukten ziemlich dicht besetzt . . . . . trroratus n.Sp. b. Flügeldecken dicht ei Oder gelblichweils beschuppt und mit abwechselnd nackten Längsspatien, daher weils-längs- streifig; Halsschild gewöhnlich mit schmalem, erhabenen Mittelkiel. 1. Thorax nur an den Seiten grubenartig dicht punktirt, die Scheibe aufser den gewöhnlichen feinen Pünktehen nur mit einzelnen grölseren Punkten besetzt, ohne deutlichen Mittelkiel. Die Deckenbeschuppung unterdrückt auf der hinteren Hälfte die nackten erhabenen Spatien. Schuppen klein, weils, länuglich, doppelt so lang als breit, Rüssel mälsig dünn . . 2... Faldermanni Faust. 2. Thorax dicht uber Dumkeikt mit glattem deutlichen Mittelkiel. Flügeldecken weils beschuppt, mit 5 erhabenen nackten Spatien; die letzteren mit Spuren von obsoleten Tuberkeln. Schuppen rundlich. Rüssel dünn, Schuppen gröfser als bei dem folgenden, rundlich, kaum länger als breit, erstes und zweites Bauchsegment spärlicher unregelmäfsig punktirt. silphoides Herbst. Rüssel diek, Schuppen sehr klein, kurz kegelförmig, etwas länger als breit; erstes und zweites Bauch- segment ungleich grob, reibeisenartig, ziemlich dicht punktirtoe I... . ... viltatus n. sp. B. Sutur und die dbwechkelänkn Zuniechansktung der Flügel- decken mit sehr deutlich erhabenen, warzenartigen oder körnehenförmigen Tuberkeln oder Höckerchen besetzt. Oberseite mit dichten, kleinen, haarförmigen, lehmgelben 12 Edm. Reitter: Revision Schuppen bedeckt und auf den Flügeldecken ungleich- mälsig schmutzig gelb gefleckt. Halsschild stets mit er- habenem Mittelkiel. 1. Sutur und die abwechselnden Zwischenräume der Flügel- decken mit länglichen, erhabenen, jedoch oben abgeschliffe- nen Tuberkeln besetzt. Halsschild dicht und sehr fein punktirt, dazwischen mit einzelnen grubenartigen Punkten, welche an den Seiten dichter stehen; Tuberkeln der Flügeldecken klein, rundlich, sehr wenig erhaben, viel weniger deutlich als bei der nächsten Art, Schuppen schmutzig weils- Sraut. WR) 0.2... Faust n. sp. Halsschild eubenaktig gedrängt, Bunselig nut die Zwischenräume der Punkte als erhabene unregelmälsige Körner erscheinend, Tuberkeln der Flügeldecken läng- lich, stark erbaben, Schuppen lehmgelb. (Hierher M.incertus Faust. Die Unterschiede, welche der Autor zwischen dieser Art und dolosus anführt, habe ich nicht bestätigt gefunden.) . . . 20.20. dolosus Faust. 2. Sutur und die abwechselnden Dieiskhenraänre auf den Flügel- decken fein und scharf gekörnt, die Körnchen schräg nach hinten stehend, bei schiefer Ansicht deutlich spitzig. Im Uebrigen dem M. dolosus ähnlich und ähnlich sculptirt, die Schuppen sind etwas heller gelb und weniger länglich fallaz Falderm. II. Gruppe. Flügeldecken an den Seiten ziemlich gleich breit, weniger ge- rundet, der fünfte Zwischenraum etwas erhabener als die andern, vor der Spitze plötzlich verkürzt und eine erhabene Beule bildend. Schlanke Arten mit gelben Schuppenflecken, welche zwischen un- seren deutschen Meleus und den Plinthus-Arten in der Mitte stehen. A. Zwischenräume der feinen Punktstreifen auf den Flügel- decken, namentlich der dritte und fünfte mit feinen er- habenen Körnchen besetzt; Halsschild gleichmäfsig schwach gewölbt, mit hohem Mittelkiel. Flügeldecken ohne deut- liche Querbinde vor der Spitze. Schenkel einfach, gekeult; Schuppen dicht, klein, rundlich. Schenkel vor der Spitze gewöhnlich mit einem Schuppenringe. 1. Halsschild von der Mitte zur Basis gerade, nach vorn verengt, Rüssel mit deutlichem Mittelkiel, Flügeldecken doppelt so lang als zusammen breit . . . Chaudoiri Faust. der caucasıischen Meleus - Arten. 13 2. Halsschild an den Seiten gerundet, Rüssel mit erloschenem Mittelkiel, Flügeldecken nur l4mal so lang als zusammen breit anisssuwe . 20... granulosus n. Sp. B. Zwischenräume der alte erobien Bunktreihen auf der Dorsal- fläche der Flügeldecken ohne erhabene Körner. Halsschild mit feinem hocherhabenen Mittelkiel und die Scheibe da- neben beiderseits niedergedrückt. Flügeldecken mit mehr oder minder deutlichen Schuppenflecken und gewöhnlich einer Querbinde vor der Spitze: a. Schenkel ohne Zähnchen, gekeult. Rüssel dünn; dritter Zwischenraum der Flügeldecken kaum erhaben, Seitenrand der letzteren (7. Zwischen- raum) mit kleinen Höckerchen . . . swaneticus n. sp. b. Schenkel mit sehr kleinem, dreieckigem Zähnchen; dritter Zwischenraum auf den Flügeldecken etwas erhabener als die umgebenden, der 7. (Seitenrandkante) mit kleiner Körnchenreihe. Rüssel dick; Schuppen auf den Flügeldecken sehr klein, länglich oval. Kleinere Art . . . . mingrelicus n. sp. Rüssel schlank; Schuppen auf den Flügeldecken robust, kurz, rundlich. Grölsere Art . . . depressicollis n. sp. Diagnosen der neuen Arten. Meleus grusinus n.sp. M. Schneiderit valde similis sed parum angustior, rostro tenuiore squamulis parvulis, depressis, singulis latı- tudine vix duplo longioribus, haud piliformibus, distinguendus. — Long. rostro exel. 11, lat. 5.2 mill. Grusien; in Col. v. Heyden. Meleus irroratus n.sp. Ovalis, convexus, niger, antennis tarsisque obscure rufo-piceis, supra minus dense, elytris maculatim griseo-squamosis, fronte convera, foveola insculpta, rostro sat crasso, dense subseriatim grosse punctato, medio carinato, prothorace sub- tilissime punctulato, lateribus indeterminate dense, dorso parcissime foveolatim punctato, medio obsoletissime carinato, sublaevi; elytris striato-punctatis, interstitüis subtilissime rugulosis, alternis vie magis elevatis, obsolete seriatim setulosis, squamulis griseis fere rotundatis in striis dense fere maculatim dispositis, pedibus robustis. — Long. rostro exel. 10— 13, lat. 5 mill. Leder sammelte diese Art zahlreich in Tbatani im Jahre 1879. Ich habe sie anfänglich mit M. Schneideri vermengt und zum Theil unter diesem Namen an meine Correspondenten versendet. 14 Edm. Reitier: Revision Meleus vittatus n. sp. M. silphoidi Hrbst. simillimus, sed rostro crassiore, carina prothoracıs magis elevata, squamulis albidis minoribus, subconicis, latitudine longioribus; segmentis 2 primis inaequaliter fortitergue aciculatim punctatis. — Long. rostro exc. 13, lat. 6 mill. Von Leder am Kasbek und in Chefsurien gesammelt. Ich habe ihn bisher ebenfalls als M. Schneideri versendet. Ich hielt diese sehr verschiedene Art für rein erhaltene Stücke der letzteren, M. vittatus Motsch. i.1. scheint hierher zu gehören. Meleus Fausti n. sp. M. doloso Faust. propinquus, rostro crasso breviore, minus grosse punctato, viz carinato, prothorace subtiliter dense-, lateribus grosse-punctato, carına media latiore, minus elevata, elytris magis convezis, tuberculis interstitiarum rotundatis, valde deplanatis, subobsoletis, squamulis valde minoribus griseis, longioribus, segmentis abdominalibus 2 primis dense punctatis. — Long. rostro exc. 10— 12, lat. 5.2 mill. Im Hochgebirgslande Swanetien, südlich vom Elbrus, von Leder im Jahre 1833 gesammelt. Ich habe mir erlaubt, diese Art Hrn. Johannes Faust zu dediziren, als geringes Zeichen meines Dankes, den ich demselben für die Ueberlassung seiner Meleus-Typen, sowie für die gütige Bestimmung meines Meleus-Materials schulde. Meleus granulosus n. sp. M. Chaudoirii similis, sed minor et valde brevior, rostro angustiore, parum breviore, apice irregu- lariter tricarinato, prothorace rotundato, valde foveolatim punctato, punctis valde approzimatis, totis confluentibus, interstitüis punctorum angustis, inaequaliter tuberculiformibus, elytris parallelis, conjunctis latitudine viz sesqui longioribus, subtiliter punctato-striatis, sutura interstitüisque alternis elevatioribus fortiter subseriatim granulatıs, pedibus clavatis, haud dentalis. — Long. rostr. exel. 7, lat. 3.5 mill. Aus Swanetien, südlich vom Elbrus, mindestens 5000 Fuls über dem Meere. Die Börstehen und Schuppen sind schmutzig lehmgelb, etwas fleckig gestellt; auf dem Apicalhöcker des fünften Zwischenraumes und jederseits auf der Spitze befindet sich ein kleiner runder hellerer Schuppenflecken; eine Querbinde findet sich bei dieser Art kaum angedeutet. Meleus swameticus n. sp. Oblongus, nigro-piceus, sub- alutaceus, supra undigue dense maculatim luteo et fusco squamosus, antennis tarsisque ferrugineis, fronte convexa, foveola insculpta, rostro subcylindrico, levissime arcuato, apice subtricarinato, antennis gracilibus, prothorace lateribus rotundato, longitudine vix latiore, der caucasischen Meleus- Arten. 15 dense profunde dorso depresso et minus profunde foveolatim punctato, medio angustissime carinato; elytris conjunctis latitudine duplo lon- gioribus, dorso deplanato, foveolatim-, apicem versus magis subtiliter striato-punctatis, interstitiis quatuor primis haud tuberculatis, sub- planis, sutura, interstitio tertio anlice vir, quinto, distincte elevatis, septimo seriatim tuberculato, squamulis fulvis longe pone medium fasciam transversam formantibus, femoribus clavatis, haud dentatis, abdomine segmentis 2 primis vir dense et fortiter punctatis. — Long. rostr. excel. 6.5, lat. 3 mill. Bei Letschgum, in den Grenzgebirgen zwischen Mingrelien und Swanetien, von Leder entdeckt. Meleus mingrelicus n.sp. M. swanetico similis, sed totus fusco-ferrugineus, rostro antennisque crassioribus, elytris oblongo- ovatis, sutura interstitüisque alternis parum elevatis, interstitio septimo (lateribus) subtiliter seriatim granulato, fascia transversa squamulosa pone medium nulla, pedibus robustioribus, femoribus subtilissime dentatis. — Long. rostr. exel. 8, lat. 3.8 mill. Letschgum, im Grenzgebirge zwischen Mingrelien und Swanetien, südlich vom Elbrus. Diese Art kommt vor allen anderen unseren deutschen Arten nahe; Form, Färbung und selbst die Sculptur und Beschuppung ist eine ganz ähnliche, doch ist die caucasische Art noch immer gestreckter und schmäler als eine unserer Arten. Meleus depressicollis n.sp. Elongatus, fuscus, subalutaceus, supra undigue dense maculatim fulvo et fusco squamosus, antennis pedibusque obscure ferrugineis, fronte convexa, foveola insculpta, rostro sat tenui, cylindrico, levissime arcuato, subtihiter fere tricari- nato, antennis gracılibus, prothorace rotundato, suborbiculato, dorso depresso, lateribus dense foveolatim, medio parce punctato, angustis- sime carinato, elytris oblongis, subparallelis, conjunctim latitudine duplo longioribus, haud convezxis, foveolatim, apicem versus magis subtiliter striato - punctatis, sutura vir, interstitüs altermis paulo magis elevatis, interstitis dorsalibus haud granulatis, subplanıs, abdomine segmentis 2 primis fortiter minus dense punctatis, femoribus clavatis, subtiliter dentatis. — Long. rostr. exel. 9, lat. 4 mill. In Swanetien, südlich vom Elbrus, von Leder entdeckt. Die rundlichen gelben Schuppen bilden zahlreiche gelbe Flecken, welche dicht hinter der Mitte annähernd eine Querbinde formiren, mithin nicht zwischen den Apicalhöckern des fünften Zwischenraumes, wie bei vielen anderen Arten, gelegen ist. Tr [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft I.] Nigidius dentifer Albers, ein neuer Lucanide aus CUentral- Afrika. Nigerrimus, nitidus ; capitis angulis anticis dentiformibus, utrin- que, lateribus minus late profundeque, emarginatis; cantris oculari- bus rectis, parallelis, postice rotundatis; mandibularum cornu erecto brevi, apice dilatato, truncato-emarginato, bicuspi; prothorace angulis anticis integris, antice subtrituberculato. — Long. 14 mill. Der Käfer gehört wegen der nicht ausgebuchteten Vorderwinkel des Vorderrückens in die Gruppe des N. bubalus Sweder., dem er wohl auch sonst am nächsten verwandt ist; doch ist er durch die Kopf- und Mandibeln-Bildung sehr verschieden. Ersterer ist nämlich am Vorderrande über dem kleinen zweiknotigen Lippenfortsatze in eine kleine abgestutzte Spitze, die umsomehr in die Augen fällt, weil sie unpunktirt bleibt, ausgezogen, daneben jederseits schwach ausgebuchtet, dann nach den Vorderecken zu noch einmal kurz und tief, und seitlich dahinter, ebenfalls jedoch etwas schwächer und weniger tief, ausgebuchtet, wodurch es veranlafst wird, dafs der Vorderwinkel selbst als ein dreieckiger spitzer Zahn schräg nach vorn vorspringt. Die Augenkiele sind geradlinig, nach hinten und den Seiten durchaus nicht vorgezogen und hinten abgerundet. Das Horn auf der Oberseite der Mandibeln, von denen die rechte an der Innenseite nur ein, die linke aber zwei spitze Zähnchen trägt, ist nur kurz, nach der Spitze in der Richtung der Mandibeln verbreitert und hier abgestutzt und ausgebuchtet, so dals die beiden Ecken scharfe Spitzen bilden. Der Vorderrücken ist ähnlich wie bei bubalus neben der Spitze am Vorderrande mit zwei bogigen Vertiefungen, deren Seitenecken ebenfalls als schwache Höcker vortreten, versehen, übrigens an den Seiten und in der mittleren Längsvertiefung stark grubig-punktirt, während die Punkte von den Seiten nach der Mitte zu immer schwächer werden, ohne sich jedoch ganz zu verlieren. Die Vorderwinkel sind nicht aus- gebuchtet. Die kielförmigen Zwischenräume zwischen den kerb- punktigen Furchen der Flügeldecken sind auf dem Rücken glatt, und nur hin und wieder wird ein schwaches Pünktchen undeutlich wahrgenommen. Die Mittelschienen sind auf der Aufsenkante mit drei, die Hinterschienen mit zwei Dörnchen bewehrt. G. Albers. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft I.] Neuer Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Von E. Brenske und E. Reitter, unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppelsheim und L. Ganglbauer. (Hierzu Tafel I und II.) I. Allgemeine Bemerkungen. Zu dem Beitrag zur Käferfauna Griechenlands, welcher in nachfolgendem Aufsatze durch Beschreibung zahlreicher Arten dieses Landes gegeben wird, hat das Material geliefert: 1. Die coleopterologische Gesammtausbeute des Hrn. E. Brenske, welche dieser auf einer fast neunmonatlichen Sammelreise, vorzüglich auf Morea, zusammentrug und die mir zur Be- arbeitung vollständig überlassen war. 2. Von. Hrn. Dr. Th. Krüper in Griechenland gesammelte Coleopteren, die von demselben noch nicht gekannt, mir zur wissenschaftlichen Verwerthung schon vor der Abreise des Hrn. Brenske nach Morea bei seiner Anwesenheit in Mödling überlassen wurden. 3. Einige griechische Novitäten meiner Sammlung, welche meist vor Jahren von Hrn. Dr. Krüper gesammelt, in meinen Besitz übergingen. 4. Einige von Hrn. Jos. Emge in Athen an Hrn. E. Brenske freundlichst abgetretenen Arten. Ueber die Reise des Hrn. E. Brenske nach Morea wird nach- folgend (II.) ausführlicher Bericht erstattet, der um so willkommener sein mag, als dieses Land von deutschen Entomologen noch nicht besucht wurde. Die Determination der Staphylinidae hat zum grölsten Theile Hr. Dr. Eppelsheim, der Lamellicornen Hr. E. Brenske, der Oeram- byeiden Hr. L. Ganglbauer übernommen; alle anderen Familien wurden von mir besorgt. Sämmtliche genannte Autoren haben auch an den Neubeschreibungen theilgenommen und erscheinen die betreffenden Arten unter ihrer Autorschaft angeführt. ® Auflser den neuen Arten habe ich in dem speciellen Theile nur solche angeführt, die entweder für die griechische Fauna neu Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heit I. 2 18 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag sind — ohne dafs gerade eine vollständige Anführung solcher uns vorgelegenen Arten in unserem Plane gelegen wäre — oder in anderer Beziehung interessant oder wichtig erschienen. Die von Hrn. E. Brenske auf Corfu gesammelten Arten werden in einem besonderen Artikel über Coleopteren der jonischen Inseln von mir bearbeitet werden. E. Reitter. I. Reisebeschreibung. Es hatte schon lange Zeit in meiner Absicht gelegen, eine grölsere entomologische Studien- und Sammelreise zu unternehmen, doch hatten sich bisher stets andere Verhältnisse hindernd in den Weg gestellt, so dafs der Plan von Jahr zu Jahr hinausgeschoben wurde. Zunächst hatte ich dabei Spanien im Auge, doch über- redete mich Freund Edmund Reitter dazu, diese in den letzten Jahren von Entomologen vielbesuchte Halbinsel zu meiden und Griechenland zum Ziel der Reise zu wählen. Wenn ich jetzt die grofse Reihe der daselbst entdeckten neuen Arten, beinahe 50 an der Zahl, überblicke, so bin ich nicht allein erfreut über den Erfolg, sondern auch dankbar für den sehr wohl berechneten Rath, den Reitter mir ertheilte. Am 22. October 1831 reiste ich von Freienwalde a. ©. über Berlin nach Wien. Hier suchte ich bei den Geologen Dr. Fuchs und Dr. Büttner, die vor kurzem Attica bereist hatten, sowie bei Erber, der Albanien zu Fuls durchwandert hatte, Nachrichten über Griechenland, speciell über Morea einzuziehen, konnte jedoch so gut wie nichts erfahren, da Keiner von ihnen auf Morea gewesen war. Erber, der inzwischen verstorben ist, rieth mir geradezu ab, ein so ödes und unwirthliches Land zu bereisen; ich würde dort gar kein Unterkommen finden und an günstig gelegenen Sammel- localitäten fehle es ebenfalls. Corfu dagegen und die übrigen jonischen Inseln wurden gelobt. Reitter, der die Küste von Dalmatien mit seiner einförmigen Kalkformation kannte, auf der er schon so manche gute Art gefunden, bestand darauf, mich nicht abschrecken zu lassen und so brach ich denn am 1. November im grölsten Schneegestöber von Wien auf. Ausgerüstet war ich mit Sieb und Beuteln, mit Axt, Klopfschirm, Köschern und Spiritus- flaschen, mit mehreren Oyankaligläsern, kleinen Sammelgläschen und Streichholzschachteln. Die Fang-Utensilien befanden sich in einer grolsen Reisetasche, die als Tornister tragbar war; aulserdem» hatte ich eine besonders gut gearbeitete Holzkiste mit Einsatz- zur Käferfauna Griechenlands. 19 boden, in welcher sich die grofsen und kleinen Flaschen, sowie die Schachteln befanden. Für Kleidung und Wäsche hatte ich einen Reisekoffer; für den Pelz eine Tasche aus wasserdichtem Stoff bei mir. Dafs mein Gepäck nicht voluminös war, kam mir im All- gemeinen sehr zu Statten; während mir ein etwas bequemeres Lager manchmal recht angenehm gewesen wäre. Nun mag es Manchem, der vom Süden gehört hat und nie dort gewesen ist, lächerlich erscheinen, einen Pelz mitzunehmen. Ich kann nur sagen, dals ich den Pelz bis zum Mai, und in höheren Lagen auch noch später, niemals hätte entbehren mögen. Warme, wollene Kleidung zu tragen, ist ein grolses Erfordernils, um im Süden gesund zu bleiben, und wer diese Vorsichtsmalsregel aus den Augen läfst, bekommt das Fieber, er mag sich noch so viel mit Chinin davor schützen wollen. Gewisse Unbequemlichkeiten und grofse Entbehrungen erträgt der Körper leichter im Süden als den Wechsel der Temperatur, und dem ist man auf Morea sehr ausgesetzt. Als ich um 10 Uhr Morgens des 2. November in Triest ankam, wehte dort noch die eisige „Bora“ durch die Stralsen und machte den Aufenthalt in denselben höchst unangenehm. Erst gegen Abend wurde es milder (10° R.) und ich genofs wieder wie vor 10 Jahren den Anblick der prächtigen Abendbeleuchtung von Gebirg und Stadt und des Lebens auf der Promenade del campo marco. Da der Dampfer nach Corfu erst am 4ten abging, so benutzte ich den 3. November zu einem Ausfluge auf den Karst, über Oontrovello nach Miramare, ohne jedoch Sonderliches zu erbeuten. Um Mittag des 4ten ging der Dampfer „Venus“ in See, bei Sonnenuntergang waren wir schon um Istrien gefahren; am folgenden Tage erschien Lesina in der Ferne, gegen Abend entschwand die Dalmatinische Küste ganz und ebenso wenig war auf der anderen Seite Italiens Küste zu erkennen. Am 6ten um 10 Uhr früh landete ich in Corfu und stieg im Hötel bella Venezia ab. Die Luft strömte eine wahre Fülle von Wohl- gerüchen aus, allerdings nicht in den engen winkligen Stralsen der Stadt, wohl aber auf der breiten Esplanada und in den Anlagen, die zur Villa reale gehören; alle Gewächse waren noch grün, die Rosen blühten. In Corfu findet der Fremde noch den Comfort europäischer Hötels, und über die ganze Insel ein Netz vorzüg- licher Chausseen gebreitet, alles dieses eine Folge der jahrelangen englischen Regierung. Die jetzige griechische Regierung wird es sich angelegen sein lassen müssen, alles das Gute wenigstens zu erhalten und es nicht in Verfall gerathen zu lassen, wie es leider DE“ 20 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag schon jetzt den Anschein hat. — Obgleich es nicht in meiner Absicht lag, wochenlang auf diesem glücklichen Eiland der Phaeaken mich aufzuhalten, veranlafste mich doch der Wechsel in den Abfahrtszeiten der Dampfer, im Ganzen 14 Tage dort zu verweilen. Täglich unternahm ich Exeursionen auf ganze oder halbe Tage, zu Fuls oder zu Wagen, im letzteren Falle dann in Gemeinschaft mit Deutschen, deren Bekanntschaft ich im Hötel gemacht hatte. An der Table d’höte fanden sich fast sämmtliche Nationen, die in Corfa auch durch ihre eigenen Consulate vertreten sind. Es gestalteten sich daher diese Tage von Corfu ebenso abwechselungsvoll in gesellschaftlicher, wie ergiebig in coleoptero- logischer Beziehung. Viel Neues habe ich von Corfu nicht mitgebracht, aber viel Interessantes, darunter den Leptomastaz Coquerei, Cephennium Lesinae, Scydmaenus rotundipennis und die neuen Arten Bythinus corcyreus und Atomaria grandicolls u.s.w. u.s.w. An den be- buschten Ufern des die Insel ihrer Breite nach durchfliefsenden „Potamo*, auf den steil in das Meer abfallenden Küstenstrichen von Peneca in und um Gasturi, alles Orte in der nächsten Nachbar- schaft der Hauptstadt gelegen, sammelte es sich trotz der vor- gerückten und nicht ganz regenfreien Jahreszeit sehr angenehm. Besonders lieferte das zwischen den vielverzweigten Wurzeln der schönen, viele hundert Jahre alten Oliven angesammelte dürre und zusammengerollte Laub dieser Bäume an Pselaphiden und Scydmaeniden die feinsten Arten, während nach einem Regen das Anspülicht in dem sonst wasserarmen Flüfschen eine erstaunliche Menge aller möglichen Insekten lieferte. Den Monte Deca, die höchste Erhebung auf der Insel, habe ich nieht bestiegen, dagegen aber das in seinem obersten T'heile kahle Gebirge St. Salvatore von Scripero aus bis Paleocastrizza, letzteres am Meere malerisch gelegen, durchwandert. Gegen 11 Uhr Abends am 19. November lichtete die „Elpis*, eitı griechischer Küstendampfer, die Anker und brachte mich nach zweitägiger, zum Theil recht stürmischer Seefahrt, wobei an Cephalonia und Zante gelandet wurde, nach Patras, an der Nord- westküste Moreas. — Die letzten Reste der Corinthen-Erndte wurde dort gerade verladen, es herrschte daher im Hafen ein sehr reges Leben; als unser Dampfer seinen Ankerplatz kaum erreicht hatte, war er auch schon mit einer zahllosen Menge von kleinen Fahr- zeugen umgeben, deren Inhaber einen ganz entsetzlichen Lärm machten, aus welchem dem fremden Ohre auclı nicht ein Wort zur Käferfauna Griechenlands. 21 verständlich wurde. Während bisher doch noch hier und dort italienische Laute gehört wurden, verstummte hier jede andere Sprache; der Grieche ist darin so einseitig wie der Engländer, er kennt nur seine Sprache, und diese Sprache spricht er noch nicht einmal in der Weise, wie sie uns auf den Schulen gelehrt wird, sondern in dem, auch einem des Altgriechischen vollständig Kundigen, unverständlichen Dialecte des Neugriechischen. Die Dogana war auch hier so unerbittliceh wie in Corfu und öffnete jedes Stück; dann erst konnte ich in dem Hötel grande Bretagne meinen Einzug halten. Es war dies das erste Hötel der Stadt und das lieder- lichste, welches ich bis dahin auf meiner Reise kennen gelernt hatte. Alles starrte von Schmutz; aber dagegen gab es keine Abhilfe. Waren hier doch noch Bettstellen und Waschschüssel vorhanden, beides Möbel, die ich während meines späteren sieben- monatlichen Aufenthaltes auf Morea nicht wieder zu Gesicht bekam. Mein erster Besuch galt dem deutschen Consul Hrn. Hamburger, der mich in liebenswürdigster Weise empfiog und mir allen er- wünschten Rath ertheilte; besonders war es sein Sohn, der durch weitere Reisen mit dem Innern einigermalsen vertraut war und der mir gute Winke geben konnte. — Die nähere Umgebung von Patras war nun ganz und gar nicht zum Bleiben einladend. Die ganze ziemlich ausgedehnte Ebene von Patras ist von Weingärten bedeckt; gewöhnlich sind es Corinthen, die ohne Stütze gezogen werden und ihre Zweige in kurzer Erhebung vom Boden weit verbreiten. Die Blätter waren allerdings verwelkt, aber auch von der geringsten Laubschicht am Boden war keine Spur vorhanden. Die Erde war durch die letzten Regentage aufgeweicht; Wege so gut wie gar nicht vorhanden, mit Ausnahme einer einzigen Chaussde an der Küste entlang. Aus den endlosen Weingärten ragte hin und wieder eine junge Olive oder eine schlanke Uypresse empor, oder es verbarg sich hinter dichten Caetushecken ein einzelnes kleines Haus. — Erst allmählich, dann immer steiler zur schneebedeckten Höhe ansteigend, erhebt sich über der Stadt das Erymanthus- gebirge, von dem schwer zugängliche und kahle Flulsthäler herab- steigen, während die Berge selbst mit der Stacheleiche dicht bedeckt sind. Auf diesem Terrain sammelte ich 8 Tage, mir die erdenk- lichste Mühe gebend, unter den Steinen und Stacheleichen etwas bervorzuholen; fast beständig von Leuten beobachtet, die in un- genirter Weise ihrem Erstaunen über mein Treiben Luft machten. Als neue Arten fand ich: ZLeptusa affinis, Ptinus canaliculatus; 22 E. Brenske und E. Reitter: newer Beitrag von seltenen den für die europäische Fauna neuen: Bumicterus albogquammulatus Schh. In der Hoffnung, weiter im Innern, in den Bergen, gün- stigere Localität zu finden, miethete ich ein Maulthier und ritt am 30. November in früher Morgenstunde aus Patras, so wenig von meinem Gepäck mitnehmend, als es mir räthlich schien. Der Weg steigt in endlosen Windungen in die Berge hinein. Brücken existiren nirgends. So brauchte ich zu diesem Ritt von wenigen Meilen von Patras bis Hagios-Vlassis über Lopesi und Kastritza ll Stunden und hielt erst gegen Abend vor dem Hause des Nicolo Caramessini in Hagios-Vlassis. Mit grolser Liebenswürdigkeit empfing mich der Grieche, der unseren Consul seinen Geschäfts- freund nannte, und wies mir in seinem kleinen, aber massiven Hause eine Kammer an. — Hagios-Vlassis liegt etwa 800 Fuls über dem Meere, in einer wilden Gebirgsschlucht, am Fuls des steil und mit Tannen dicht bewachsenen Berges, Kaliphonion. Nirgends in Morea habe ich wieder so schöne alte Edeltannen gesehen wie hier, von denen viele wohl 200 Jahre alt sein mögen, aber auch nur dieser eine Gipfel ist damit bedeckt, alle anderen sind kahl. In der Sohle dieser mit Wasser reichlich versehenen Schlucht stehen Platanen, Bäume und Gebüsche, und an den weniger steilen Lehnen ist die spärliche Ackerkrume zum Anbau von Gerste ver- wendet. Oelbaum und Wein gedeihen in dieser Höhe nicht mehr, ebenso wenig die Orange. Die ganze Localität war aber trotz einer gewissen Einförmigkeit sehr einladend zum Sammeln, und ich machte hier während meines 23tägigen Aufenthaltes recht gute Ausbeute, sowohl an neuen als auch seltenen Arten. Von ersteren erwähne ich den Stilicus dilutipes, Bythinus Brenskei, Tychus nodıfer, Pselaphus caviventris, Euconnus pravus, Euconnus Brenskeanus, Ptomaphagus grandis und pelopis, Saprinus aegialius, Onthophilus cicatricosus, Airaphilus arcadius, Curimus terrifer, C. Brenskei, C. terminatus. — Von seltenen Arten: Bembidium combustum, Pselaphus acuminatus Motsch., bisher nur aus dem Caucasus bekannt; Pseu- doplectus perplexus, Thorectus laticollis, Epuraea castanea u.S.Ww.. Die meisten dieser Arten wurden aus dem Laube der Platanen gesiebt. Auf den abgefallenen Blättern dieses Baumes fand ich an einer Stelle und immer nur an dieser einen, den Mastigus Dal- matinus Heyd. in grofser Anzahl. Sehr ergiebig waren die an steilen Lehnen gelegenen Brachäcker, auf denen Disteln standen, unter deren abgestorbenen Wurzelblättern sich zahllose Insekten aller Ordnungen verkrochen hatten. zur Käferfauna Griechenlands. 23 Der weiteste Ausflug von dieser Station war nach dem 5 Stunden entfernten Kalavryta; es war am 7. December, und ich unternahm ihn zunächst, um einige Briefe zur Post zu bringen, was auf anderem Wege ganz unmöglich war. Der Regen während der beiden fol- genden Tage, die ich dort verbrachte, beeinträchtigte das Sammeln sehr; ich beschränkte mich darauf, Steine zu wenden, die es hier in Fülle auf den fast kahlen Bergen giebt, und fand dabei die n. sp. Litophilus Kalavrytus. Kalavryta, ein kleines Nest von 1250 Einwohnern und etwa 250 Häusern, liegt an einem Berg-Abhang, an dessen Fuls sich eine für Morea ziemlich bedeutende fruchtbare Ebene ausbreitet. Dörfer sieht man daher hier an den Bergen zerstreut liegen und ebenso Klöster. In Kalavryta wurden wir von einem Freunde meines Wirthes — der mich begleitet hatte — auf- genommen, und obgleich ich mit ausgesuchtester Freundlichkeit behandelt wurde, werde ich doch nie das qualvolle dieser Tage vergessen, die ich bei Regen in diesen überaus schmutzigen Stralsen, Cafes und anderen Räumen zubringen mulste. Leider gestalteten sich auch die folgenden Tage, die ich wieder in Hagios-Vlassis verbrachte, nicht freundlicher; es regnete fast unaufhörlich, die Temperatur sank bis auf den Gefrierpunkt und bald begann es zu schneien. So entschlofs ich mich denn, am 24. December früh aufzubrechen. Mein Wirth hatte mir für die Tour nach Olympia ein Maulthier besorgt, wofür er in echt grie- chischer Weise das Vierfache des üblichen Satzes forderte; mein weniges Gepäck wurde auf dem breiten Holzsattel befestigt, mein übriges Gepäck hatte ich vorher durch Hrn. Consul Hamburger per Dampfer nach Kalamata expediren lassen. Ich hatte mir den Plan gemacht, zur nächsten Orientirung über das Innere den west- lichen Theil der Halbinsel von Norden nach Süden zu durchwandern. Mein nächstes Ziel war Olympia, in den letzten Jahren oft genannt durch die Ausgrabungen, welche das deutsche Reich daselbst während einer Reihe von Jahren gemacht hat. — Zunächst hatte ich von Hagios-Vlassis aus einen hohen Gebirgskamm zu über- schreiten, dann ging es an den Quellen des Erymanthus herunter unter strömendem Regen nach Psophis, welches ich am Nachmittag 2 Uhr erreichte. Am Feuer im Chan (Herberge) von Psophis trocknete ich meine nassen Kleider und stärkte mich an dem ein- zigen Gericht, was mir der Inhaber dieses „Hötels* bieten konnte, einem Bohnengericht; ein seltener Genuls für mich zur Feier des heiligen Abends! Die Gegend ist eine wildromantische und war schon in ältesten Zeiten bewohnt, Tempelruinen ziehen sich an 24 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag dem Abhang des Berges hin, auf dem vereinzelte alte Eichen stehen. Drei Flüsse kommen bier zusammen, aber nur einer ist überbrückt durch eine türkische Bogenbrücke. Am zweiten Reisetage ging es über das in einem bebuschten Thal liegerde Divri und durch den grofsen Eichenwald von Kumani nach Ducca; ich erkannte in demselben eine vorzügliche Station für meine Zwecke und entschied mich gleich, bei günstigerer Jahres- zeit hierher wieder zurückkehren zu wollen; daher hielt ich mich diesmal nicht lange auf, erbeutete einige Amorphocephalus coronatus Germ., die im Winter leblos unter der dieken Rinde eines zur Mannshöhe abgehauenen starken Eichenstumpfes salsen. Bei unter- gehender Sonne traf ich in dem Hause des Georgios Baroxis in Ducca ein, dem ich von meinem Wirth aus Hagios-Vlassis als Gastfreund empfohlen war. Bei den Griechen aber ist die Ge- währung der Gastfreundschaft eine ihrer hervorragendsten Tugenden, die sie nicht allein untereinander üben, sondern in aufopferndster Weise dem Fremden, der in ihren Augen ein Franke ist, gegen- über. In dieser Gegend, wenige Stunden von Olympia entfernt, hatte allerdings dieser Begriff eine concretere Gestalt gewonnen und die Hellenen — so nennen sich die Griechen heute mit Vor- liebe — wissen jetzt recht wohl Franken und Deutsche zu unter- scheiden. Kyrie Georgios Baroxis, einer der Vornehmsten in Ducca, nahm mich auf’s Freundlichste auf, bewirthete mich und besorgte mir ein Pferd für den andern Tag, an welchem ich um 9 Uhr nach Olympia aufbrach, welches ich schon um halb 12 Uhr Mittags erreichte. Obgleich die Deutschen daselbst die Ausgrabungen be- endet hatten, traf ich doch noch im deutschen Hause zu Druva den Archäologen Dr. Purgolt aus Gotha und den russischen Dr. Jernstedt, von denen ich mit grolser Liebenswürdigkeit empfangen wurde. Ich spreche dem Dr. Purgolt für seine uneigennützigen Mittheilungen hier nochmals meinen verbindlichsten Dank aus. Allerdings war ja das, was ich zu hören bekam, nicht gerade erfreulich und lautete kurz: Morea ist nicht allein ein waldarmes, sondern auch culturarmes, heruntergekommenes Land, mit sehr rauher, wechselnder Witterung. — Meinem ursprünglichen Plane getreu, setzte ich am 27. December meine Reise fort, zunächst begleitet von Dr. Purgolt, Jernstedt und Hrn. Dimitriades, dem griechischen Archäologen; wir überschritten gemeinschaftlich zwei Nebenflüsse des Alpheios, den letzteren wegen seiner Tiefe auf einer Fähre, dann trennten wir uns, jene östlich, ich südlich reitend. Nun war für mich noch der stark angeschwollene Alpheios selbst zu passiren, was mit zur Käferfauna Griechenlands. 25 Mühe geschah, und so kam ich erst als es schon dunkelte in Sacas, einem auf der Höhe des linken Alpheiosufers gelegenen Orte, an. Ueber Andritzena, einem freundlich in den Bergen gelegenen Orte, setzte ich am 28sten meine Reise fort. Der Weg steigt über Kalkfelsen, die mit einzelnen Eichen, in den Schluchten aber mit Buschwerk bewachsen sind, steil aufwärts; je höher, je kälter, und bald hinter Andritzena war das Wasser auf dem Wege noch gefroren. Nach einem kleinen Abstecher über die woblerhaltenen Ruinen des berühmten Apollotempels von Phigalia gelangte ich in’s Nachtquartier bei einem Einwohner des aus wenigen ärmlichen Hütten bestehenden Castrumena. Weder an diesem Tage, noch an den beiden folgenden Reisetagen fand ich Gelegenheit zum Sammeln; an den immer- grünen Sträuchern war wegen der kalten Jahreszeit garnichts zu finden und an den wenigen sich darbietenden Stellen, zwischen Laub und Moos, zu suchen, verbot die Kürze der Tage, da ich sonst mein Ziel auch am vierten Tage noch nicht erreicht haben würde. Ueber Psari und Vasilico führte der Weg wieder allmählich aus dem Kalkgebirge in die Ebene hinab nach Meligalla und in die oliven- und orangenreiche sumpfige Niederung von Nisi, deren Gärten durch Caetushecken eingefalst sind, und Kalamata, welches ich am 30. December Nachmittags 4 Uhr erreichte. Kalamata ist eine Stadt von 7000 Einwohnern, hat aber viel ärmliche Häuser und Kaufläden. Unser deutscher Consul, Hr. Zahn, hatte die grofse Freundlichkeit, mich als Gast iu seinem Hause aufzunehmen. Die Stadt liegt, etwa eine Viertelstunde vom Meere entfernt, in der flachen Ebene; durch die sie umgebenden Orange- und Citronengärten ist sie aber kaum von der Küste aus zu sehen. Nur die Ruinen eines alten mittelalterlichen Castells und die Thürme der Kirchen ragen aus diesen Gärten hervor. Die Luft war sehr weich und warm, obgleich früh 8 Uhr oftmals nicht mehr wie 10° R. waren; gegen Mittag aber wurde die Wärme vielmals schon lästig. Aufser den Orangen und den die weitere nach Nord-Westen sich erstreckende Ebene einnehmenden Oel- bäumen, zwischen denen Getreide gebaut wurde, war an Laub- bäumen nichts vorhanden; sobald man aber anfing, am Berge hinauf zu steigen, begann die übliche Kahlheit; höchstens vegetirte die Purnaria. lch fand mich daher auch hier nicht in Bezug auf die Localität befriedigt, theils hing dies ja von der Jahreszeit ab. So sah ich mich denn in der weiteren Umgebung um, wozu die Nähe des Taygetos und die Mittheilunger von den vielen dort befindlichen Höhlen - sehr verlockend schien, sowie die Lage des von unten 26 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag sichtbaren Dörfehens Janitza, zu dem man in einigen Stunden ge- langen konnte. In dessen Umkreis orientirte ich mich zunächst, besuchte mehrere der mir namhaft gemachten Höhlen, aber resultat- los; es waren in zwei Fällen nur ziemlich schmale, wenn auch sehr tiefe, aber vollständig trockene Spalten, die den Anspruch auf Höhlen nicht machen konnten; dagegen erbeutete ich im Grunde einer der grölseren Grotten, sogenannten Katabothren, in feuchter Lage einige Nebrien und Aristus und unter grölseren Steinen die grölste aller bekannten Bryazis, von Reitter mazima genannt, ein wirklich riesiges Thier unter den kleinen Arten dieser Gattung; ferner Bythinus Peloponesius Rttr. Noch weiter östlich von Janitza gelegen fand ich ein Kloster, Demiobas genannt, welches zwar von kahlen Kalksteinfelsen umgeben, mir dennoch einen günstigeren Aufenthalt bieten konnte, als die ärmlichen Häuser von Janitza. So beschlofs ich am 4. Januar, mit sämmtlichem Gepäck, wozu 2 Maulthiere erforderlich waren, dahin aufzubrechen. Das Kloster Demiobas unterhält 12 Mönche und einen Abt; es besteht, wie alle mir bekannten Klöster, aus einem Hofe mit der Kirche, um welchen sich die Wirthschafts- und Wohngebäude geschlossen anreihen, die, je nach der Anzahl der Mönche, mehr oder weniger umfangreich gebaut sind. Ich erhielt natürlich das schönste und grölste Zimmer angewiesen. Der Klostergarten, den eine Quelle mit Wasser ver- sorgte, bildete das Hauptziel meiner kleinen Ausflüge; denn auf den kahlen Bergen war jetzt absolut nichts zu holen. Dort aber, an dem Fufs der vielfachen Terrassen, hatte sich Laub aller Art, besonders das der Platane gesammelt und bot eine schöne Gelegenheit zum Sieben. Aufser den beiden schon oben genannten Arten, die ich auch hier unter dem Laube fand, ergaben sich noch folgende neue Arten: Aphyctus Brenskei, Armidia (Telephorus) nobilissima, Airaphilus hirtulus, Curimus taygetanus. Die Temperatur war während meines Aufenthaltes vom 4. bis 18. Januar, Morgens 8 Uhr, kaum höher als 10° R. gewesen, wenn aber Nordwind wehte, so sank die Temperatur auf 4° und endlich auf 14° R., so dafs in der unheizbaren Stube selbst im Pelz nicht mehr zu arbeiten war. Ich ritt wieder nach Kalamata herunter, von den Mönchen bis an die Grenze ihres Bezirkes begleitet und herzlich verabschiedet. Unten blieb ich noch bis zum 24. Januar, traf die Freunde aus Olympia beim Consul Zahn und machte mit ihnen einen zweitägigen Ausflug nach den grofsartigen Ruinen des alten Messene, wobei es sich allerdings mehr um archäologische als coleopterologische Dinge handelte und ich deswegen keine zur Käferfauna Griechenlands. 27 weitere Notiz hier davon nehmen will. Beim alten Dr. Brachmann, dessen Namen ich hier nicht ganz mit Stillschweigen übergehen möchte, wurde mancher Abend verbracht. Der würdige alte Herr gehört zu den wenigen hier lebenden Deutschen; er erzählt mit grolser Vorliebe von seinen Begegnungen mit Alexander v. Humboldt und hat sich aus seiner Studienzeit den Sinn für naturwissenschaft- liche Forschung bewahrt. Von Kalamata brach ich am 24. Januar auf und ritt auf dem entsetzlich steinigen bergauf- und bergabführenden Pals der Langarda (im Taygetosgebirge) nach Sparta hinunter, wo ich Abends um 7 Uhr bei Mondschein anlangte. Auf der Pafshöhe ging es eine Stunde etwa durch Kiefernwaldung, der übrige Theil des Gebirges war kahl, einzelne Ortschaften (Lasa, Carvello) mit ihren Feldern und Oelbäumen brachten etwas Abwechselung in diese wilde, überaus romantische Gebirgslandschaft. So lohnend ich die Umgebung bei meinem zweiten Aufenthalt in Sparta (im Juni) fand, so öde war sie jetzt. Es war eben Winter und der verlangt auch im südlichen Morea sein Recht. Ich logirte während des kurzen Aufenthaltes in dem „Hötel zur Krone“ und fand es dort ganz leidlich. Es war aber hier, circa 750 Fufs über dem Meere, doch bedeutend kälter als in Kalamata. Zwischen den Ruinen des alten Sparta, von dem sehr wenig übrig geblieben und das Wenige ist durch Aecker und Olivengärten voll- ständig verwachsen, sammelte ich mehrere Tage; der Eurotas, wie alle Flüsse ohne Brücke, setzte auf der östlichen Seite meinen Wanderungen ein Ziel. Südlich dehnte ich sie über Mistra, welches immer mehr verödet, und Xerocampi, bis hinauf zum Kloster St. Gola aus,. einem Orte, den ich wegen seiner günstigen Lage später wieder aufsuchte. Dieser Ostabhang des Taygetos, auf welchem St. Gola liegt, aus abwechselnd Schiefer- und Kalkstein- schichten bestehend, ist mit Erdbeerbäumen (Fragaria grandiflora), baumhoher Erica und Myrthe, mit der Pistacea lentisca L. in seinen unteren Theilen dicht bewachsen, während sich in gröfserer Höhe noch die Balonea-Eiche und Platanen, auf den höchsten Gipfeln endlich Tannen und Kiefern befinden. Der höchste Gipfel des Taygetos war mit Schnee bedeckt, an eine Ersteigung desselben jetzt nicht zu denken. Ich hatte durch die Reise von Patras bis hierher bei dieser ungünstigen Jahreszeit für jetzt genug und war orientirt, um für das Frühjahr meinen Plan machen zu können. Daher zog ich es vor, den Rest des Winters in Athen zu verbringen. Am 30. Januar 23 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag ritt ich von Sparta südlich in 7 Stunden nach Marathonisi, einer kleinen Seehafenstadt, an der Stelle des alten Gytheion. Hier wartete ich bis zum 2. Februar auf den Küstendampfer „Byzantion*, der mich am Abend dieses Tages aufnahm. Man befindet sich auf diesen Dampfern um so wohler, da man wieder die gewohnte Bequemlichkeit genielst. Wir hatten keineswegs sehr freundliches Wetter und dabei eine grolse Kälte. Nach einer sechsstündigen Fahrt lag die Insel Cerigo, steil aus dem Meere emporragend, vor uns, hoch oben auf ihr malerisch ein Castell, dahinter die Stadt. Von hier nahm das Schiff den Cours auf das berüchtigte Cap Malea. Aber das Meer war vollständig in Aufruhr gerathen, die Wogen gingen fast über das Deck, in der Ferne konnte man nicht Himmel und Wasser unterscheiden. So zog es denn der Capitain vor, in der benachbarten Bucht von Neapolis vor Anker zu gehen, wo wir auch schon andere grölsere Dampfer aus gleicher Ursache ankernd fanden. Hier lagen wir bis zum 5. Februar Morgens; diesen Aufenthalt benutzte ich zu einer kleinen Excursion land- einwärts. | Am Ööten umsegelten wir endlich das wilde Vorgebirge, hielten bei Monembasia und Leonidi und legten Nachmittag bei Nauplia vor Anker, bekannt durch die schönen Entdeckungen v. Kiesenwetter’s. Nördlich von dieser Stadt, die eine Zeit lang die Hauptstadt des neuen Königreich Griechenlands gewesen, gegen Argos hin, dehnt sich eine sumpfige Niederung aus, dann erheben sich die Berge allmählich und zu geringer Höhe. Gleich über der Stadt aber macht sich der sc®offe und befestigte Felsen sehr bemerkbar. Sehr interessant gestaltete sich der Rest der Fahrt am fol- genden Tage an der reich gegliederten Ostküste, bei Hydra, Poros, Aegina und Salamis vorüber nach dem Piraeus, wo wir Abends ankamen und mit der Eisenbahn, der einzigen in Griechenland, gleich nach Athen weiterfuhren. Der erste Besuch, den ich hier machte, galt unserem verehrten Landsmann, Hrn. Dr. Krüper, Conservator am zoologischen Museum, der sich um die entomologische Erforschung Griechenlands und des Orients so grolse Verdienste erworben hat. Ich bin dem hoch- verehrten Freunde für seinen aus genauester Sach- und Orts- kenntnils entsprungenem Rath, für seine stete Bereitwilligkeit und Liebenswürdigkeit, mit der er sowohl wie seine Frau Gemahlin mich uuterstützten und mir die Zeit des Athener Aufenthaltes angenehm zu gestalten wulsten, zu lebhaftem Dank verpflichtet. Die umgebenden Berge Pentelikon, Parnafs und selbst der viel zur Käferfauna Griechenlands. 29 niedrigere Hymettus waren auf ihrem Kamm mit Schnee bedeckt, der sich erst in den letzten Tagen des Februar verlor, selbst hinter der Acropolis lag an einigen Stellen Schnee; die Temperatur war Anfang Februar von +1’ R. bis 8° R. Morgens. Erst Mitte Februar begann es wärmer zu werden und das Thermometer stieg schon Morgens bis auf 12°. Am l6ten unternahmen wir in Begleitung des Hrn. Emge einen Ausflug nach dem alten Hafen Phaleron, in dessen sumpfiger Umgebung wir unter Binsen und anderen Pflanzenbüscheln ganz enorme Massen von Käfern erbeuteten. Der Sumpf, im Sommer ausgetrocknet, hatte jetzt noch viel Wasser, und die Thiere retteten sich aus diesem auf die wenigen erhöhten Stellen, wo sie dann zwischen den Wurzeln und Stengeln der Binsen einen willkommenen Zufluchtsort fanden. Seltene Sachen wurden hierbei allerdings nicht gefunden. Diese lieferte wieder mehr eine nach Osten am Fu[se des Hymettus gelegene Oertlichkeit, wo sich Salzseen befanden. In dieser Ebene hat seiner Zeit v. Kiesenwetter viel gesammelt. Gleichfalls bietet der grofse und berühmte alte Olivenwald, welcher sich im Westen und Nordwesten von Athen erstreckt, eine gute Sammellocalität, die wir oftmals aufsuchten. Dr. Krüper entdeckte hier früher den sehr seltenen Arrhaphipterus olivetorum Krtz., der aber erst im Juli erscheinen soll. Ferner wurden Patissia, Sepolia und Kephissia und der Hymettus besucht, auf welchem wir in den Stengeln der hohen Euphorbien schon das Dorcadion Oertzeni Ganglb. entwickelt fanden. Wer aber würde wohl Athen besuchen, und wäre es selbst der eingefleischteste Coleopterologe, ohne für die alten und un- übertrefflich schönen Bauwerke einen Blick zu haben? So war es wohl ganz naturgemäls, dals Dr. Krüper auch unter diesen Schätzen mich herumführte, zu denen, als das erhabenste Bauwerk aller Zeiten, der Partbenon auf der Acropolis gehört; ein Blick von den Stufen dieses Tempels auf die Landschaft und auf das weithin sichtbare Meer mit seinen Inseln gehört mit zu den schönsten Erinnerungen dieser Reise. In Athen wäre ich gern länger geblieben. Die wenigen nach europäischem Muster eingerichteten Hötels bieten, wenn auch nicht Vollkommenes in jeder Beziehung, so doch Zufriedenstellendes. Die ersten Tage des März brachten wärmeres Wetter, die Olivenknospen schwollen, die Mandelbäume begannen zu blühen. So rüstete ich zur zweiten Reise nach Morea. Hr. Emge wollte mich dabei eine Zeit lang begleiten und wir schifften uns um Mitternacht des 7. März auf dem Dampfer „Enosis“ nach Kalamaki 30 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag ein. Aufser mit dem bisherigen Gepäck hatten wir uns diesmal noch mit einigen Conservenbüchsen, Fleisch und Sardinen enthaltend, sowie mit einer kleinen, aber sehr praktischen Kaffeemaschine versehen. Die Landenge von Corinth war schon am frühen Morgen des folgenden Tages erreicht. Die Arbeiten zur Durchstechung der- selben hatten bereits begonnen. Wir bekamen hier einen Wagen zu miethen, in welchem wir, über die Landenge hinweg nach Corinth und weiter durch die grolse Ebene von Lycion nach Giato am korinthischen Meerbusen fuhren. Auf die Empfehlungen Dr. Krüper’s fanden wir bei dem Arzt des Ortes gastliche Aufnahme, so dafs wir den 9. und 10. März in der Umgebung sammeln konnten. Hier herrschte am ersten Tage unserer Ankunft ein kalter Wind, so dafs wir die ersehnten Dorcadien unter den Steinen nicht fanden; als es jedoch milder und am anderen Tage sogar recht warm wurde, erschienen die Thiere in gröfserer Menge und zwar an denselben Stellen, wo wir sie Tags vorher vergebens gesucht hatten. Es war das Dorcadion Brenskei Ganglb. und nur wenige Stücke von D. Virleti darunter. Sehr schön und warm begann der 11. März, an welchem wir auf unseren Maulpferden wieder von Giato aufbrachen. Es war ein prächtiger Ritt an dem blauen Golf entlang, auf dessen anderer Seite sich der schneebedeckte Gipfel des Parnafs erhob; wir trabten nun in der Ebene, immer hart am Ufer, über Divina, Xylokastro, Peristeri, Sykia und Kamari nach Derveni, wo wir nach sieben- stündigem Ritt um 2 Uhr Nachmittags anlangten. Das kleine Nest, in welchem wir übernachteten, zieht sich lang am Meere hin, land- einwärts erstrecken sich die Corinthengärten in ziemlicher Aus- dehnung, dahinter beginnen die Berge, aus Sandstein bestehend, mit Kiefern bewachsen. Hin und wieder tritt in der Formation etwas Kalkstein dazwischen, der jedoch erst weiter hinein grölsere Gebirgsgruppen bildet. Auf den blühenden wilden Mandelsträuchern tummelten sich schon Insekten aller Ordnungen, Cieindelen und Aphodien flogen auf den Wegen; die Delphine schnellten aus dem glatten Spiegel des blauen Golfes empor. Nach einem etwas schwierigen Pferdehandel für die Weiterreise gestaltete sich der Aufbruch am nächsten Tage später als uns lieb war. Wir lenkten bald landeinwärts, bergauf nach Chalkianika; passirten um Mittag eine Schlucht, welche von derartiger Tiefe und Schmalheit war, dals man von der Brücke herunter das Wasser nicht erblicken konnte, und stiegen über öde Strecken immer höher zur Käferfauna Griechenlands. 31 zur Tannenregion empor. Das letzte Stück des Weges war sehr steil; nach einer Wendung desselben lag das an einem überragenden Conglomeratfelsen wie ein Schwalbennest angeklebt erscheinende, ungeheure Kloster Megaspilion vor uns. Dasselbe, eines der gröfsten in Griechenland, unterhält 300 Mönche, von denen an 200 fast beständig im Kloster selbst wohnen. Dafs zu ihrer Unterhaltung ausgedehnte Ländereien gehören, wird Jedermann gern glauben, dafs aber auch ebenso ausgedehnte Weinberge dazu erforderlich sind, bewies uns der riesige Weinkeller mit seinen „Heidelberger“ Fässern. Wir verweilten bis zum Mittag des 15. März hier und sammelten im Tannenwald — und im Weinkeller. In letzterem herrschte eine etwas gemüthlichere Temperatur als draulsen, wo es, der Höhenlage des Ortes entsprechend, am Tage unserer Abreise zu schneien begann. In nur drei Stunden erreichten wir das mir bekannte Kalavryta, wo wir den Rest des Tages benutzten, an dem kahlen Bergabhange unter Steinen zu sammeln; hierbei erbeutete ich die neue Art Cymindis Kalavrytana Rittr. Am 16. März ritten wir bis Psophis und dann am folgenden Tage weiter auf dem mir bekannten Wege über Divri nach Duca, von wo am nächsten Tage nach Kumani aufgebrochen wurde, das wir in 24 Stunde erreichten. Kumani ist ein Dorf von etwa 200 Seelen; es liegt ca. 600 Fuls über dem Meere, auf einem ausgedehnten Plateau, 18 Stunden südlich von Patras, 3 Stunden östlich von Pyrgos. Hier befindet sich der einzige mir auf Morea bekannt gewordene Eichenwald. Das leicht verwitternde Conglomeratgestein ist an vielen Stellen mit einer dichten Laubschicht bedeckt, einer auf Morea nicht allein, sondern überhaupt im Süden ganz ungewöhnlichen Erscheinung. Nur die nächste Umgebung an der westlichen Seite des Dorfes ist von Weingärten eingenommen. — Hier blieb ich bis zum 27. Mai; als Wohnung hatte ich in einem der vordersten Häuser eine geräumige Stube gemiethet, deren vier Fenster zwar keine Scheiben hatten, dafür aber um so mehr Licht und Luft hinein liefsen. Ein kleiner Tisch und zwei Schemel bildeten das Mobiliar. Die letzte Hälfte des März war noch kühl (Morgens 6—7° R.) und es regnete fast täglich, dabei entfalteten sich die Blätter des Holunder und die Blüthen der Obstbäume. Auch die erste Hälfte des April gestaltete sich nicht viel freundlicher; es trat grofse Kälte ein, Morgens und in der Nacht sank das Thermometer bis auf + 2° R. und am Östertage (9. April) fiel Schnee! Das war 32 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag natürlich zum verzweifeln. Endlich, mit dem 17. April änderte sich die Witterung, es wurde wärmer, der Regen hörte auf, Flora und Fauna entwickelten sich mit ungeahnter Schnelligkeit, so dafs es nun alle Hände voll zu thun gab. Der Eichenwald zog mich natürlich am meisten an, hier siebte ich unter dem Laub und suchte unter der Rinde der Eichen. Im Gesiebe fand ich zahlreiche neue Arten. In den Gängen, welche eine grolse schwarze Ameise in das harte Eichenholz, meist am Wurzelende, gearbeitet hatte, lebte gesellig und oft in grölserer Anzahl zusammen der Amorphocephalus coronatus Germ. Es war ein schweres Stück Arbeit, ihn aus diesem Holz herauszuhauen und ich liefs deswegen durch den Lehrer im Orte bekanntmachen, dafs ich für jedes Thier eine Drachme (nach unserem Gelde etwa 75 Pf.) Belohnung geben würde. In Folge dieser Aufmunterung brachte man mir diese und andere Arten und der Lehrer war einer der Ersten, welcher am nächsten Morgen damit in’s Zimmer zu mir trat. Er erzählte mir dabei, dafs er heute keine Schule halten könne, da von seinen 40—50 Kindern nur 4 gekommen seien, die übrigen aber wären mit ihren Eltern in den Wald gegangen, um den „coccino“ zu suchen. Das Dorf war an diesem und an den folgenden Tagen wie ausgestorben, da- gegen mein Zimmer Abends gefüllt von jungen und alten Sammlern und Sammlerinnen, darunter sogar die Frau Pastorin, welche mir, wenn auch nicht alle den Amorphocephalus, so doch manches andere gröflsere und willkommenere Thier gegen geringere Be- lohnung brachten. Denn natürlich fielen mit dem Angebot auch die Preise. — Bemerkenswerth war auch das massenhafte Auf- treten des Otiorrhynchus longipennis Stierl., der in den vielfach kümmerlich bearbeiteten Weingärten die jungen Triebe der Reben verzehrte, und bei Fackellicht abgesucht wurde. Zu den interessantesten Funden in Kumani gehört unstreitig der von Hampe zuerst in Siebenbürgen entdeckte Pleganophorus bispinosus. Derselbe kommt nur unter dicker Eichenrinde und zwar ausschliefslich in der Gesellschaft einer Lasius- Art vor. Es ist interessant zu sehen, wie die in ihrer Ruhe gestörten Ameisen, ängstlich Niehend, mit ihren Fühlern das schwerfällige Thierchen bestreicheln, um es so zu sagen auf die bevorstehende Gefahr auf- merksam zu machen. Langsam und äufserst bedächtig verkriecht sich dasselbe dann in einer Ritze des Stammes, aus welcher es nur mit grofser Mühe hervorzuholen ist. Ich habe dieses seltene Thier am sichersten gelangen, indem ich die ganze Ameisengesell- schaft in einen Beutel brachte und zu Hause, auf meinem Balcon, zur Käferfauna Griechenlands. 33 vorsichtig aussuchte. — Anfang Mai entwickelten sich endlich die Blätter der Eichen und mit ihnen erschienen die Melolonthiden, Cerambyeiden und Laufkäfer, zuletzt die Lucaniden und, jedoch spärlich, die Buprestiden. Alle blühenden Gewächse, besonders der Asphodelus, Sambucus, Weilsdorn und die Anemonen, lieferten durch Kötschern oder Klopfen die ihnen eigenen Arten; besonders häufig waren die Varietäten der Amphicoma vulpes, von denen die der purpuricollis sich der Mohnblüthe vorzüglich anzupassen ver- stand; während auf den blühenden Asphodelus-Pflanzen sich die prachtvollsten Spielarten der Cetonia aurata tummelten Die Carabus- Arten hielten sich sehr versteckt. Ich entdeckte hier auflser dem häufigeren C. perplexus Schaum den bisher nur vom Taygetus durch Krüper bekannten C. Merlini Schm. in wenigen Exemplaren. Die mit Fleischköder versehenen, eingegrabenen Blechbecher wurden häufig von Füchsen revidirt und dabei aus der Erde gekratzt. Endlich nahte auch für mich die Abschiedsstunde von dem mir liebgewordenen Orte, den ich trotz der vielfachen Entbehrungen, die ich zu erleiden hatte, doch ein Eldorado — für den Ento- mologen — nennen möchte. In der frühen Morgenstunde des 27. Mai ritt ich, nachdem ich von den mir das Geleit bis zum Ende des Dorfes Gebenden, dem Dimarchen, dem Lehrer und meinem Nachbar, Advocaten Georgios Zora, Abschied genommen hatte, zum letzten Male durch den Eichenwald, der jetzt im vollsten Schmuck seines Laubes prangte, über Lala nach Olympia herunter, wo ich schon zu Mittag anlangte. Die Gegend hatte jetzt ein viel freundlicheres Ansehen und erinnerte in den Höhenzügen, trotz der Seestrandskiefern und fremdlän- dischen Bebuschung von hohen Erdbeerbäumen und Ericasträuchern, doch an thüringische Gebirgslandschaft. Dabei strahlte die Sonne eine Gluthitze aus. Der im Winter mächtige Alpheios war be- trächtlich eingetrocknet, auf dem schlammigen Ufer flogen Ciein- delen (var. Olivieria Brulle). Gemächlicher als jene liefsen sich die an den Disteln und Getreideähren zehrenden Anisoplien ablesen oder kötschern. In Gesellschaft des Prof. Zeller, Dr. Purgolt und Dr. Zielinsky, von denen Ersterer aus Athen hierher gekommen war, um den Bauplan zur Errichtung eines Museums für die olympischen Alter- thümer abzustecken, wurden einige sehr interessante Tage verlebt, wobei ich mir jedoch durch Erkältung auf einem abendlichen Ritt die Grundlage zu dem später auftretenden Fieber zuzog. — Nach einer eintägigen Excursion nach Pyrgos durch schöne Weizenfelder Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVILL. Heft I. 3 34 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag und Weingärten wurde am 4. Juni bei einer Temperatur von 21° R. von Olympia zur Rückreise aufgebrochen. Ich wollte noch einmal nach dem Taygetos, ehe ich für immer Morea verliels. Dazu wählte ich die Route über Karytena in Arcadien, Sinano, dem alten Megalopolis und Gorgitzi nach Sparta, ein Ritt von 32 Stunden, den ich in zwei Tagen machte. In der gröfsten Hitze wurde jedesmal im Schatten gelagert, dafür die ersten Morgen- und späten Abendstunden benutzt. Auch hier in Sparta war wie in Olympia die Gerste schon reif und wurde geerntet, auf den Stoppelfeldern schwärmte bei Sonnenuntergang Rhizotrogus spartanus n. Sp., deren Weibchen sich unter den Erdschollen ver- steckt hielten. — Der Charakter dieser Gegend hatte gegen früher nichts von seiner Monotonie verloren, die ewig gleichen Felder und Oliven; nur die Nähe des Taygetos verleiht dieser Gegend ein eigenthümliches Gepräge und besonderen Reiz. Der glühenden Hitze — 24° im Schatten — entzog ich mich nach zweitägigem Aufenthalt, um im Schatten der Mauern der Kastanien- und Nufsbäume des hoch gelegenen kleinen Klosters St. Goa Erfrischung zu finden. Der Weg dorthin ist einer der interessantesten und romantischsten an der Schlucht der Rasina, welebe sich in buchstäblichem Sinne des Wortes durch die un- geheueren Kalksteinwände hier hindurch gespült hat, grofse Höhlen und Löcher als Zeichen ihrer vieltausendjährigen Arbeit zurück- lassend. Bei den mir vom Januar her bekannten Mönchen fand ich die freundlichste Aufnahme während der hier verlebten sechs Tage. Am 12ten unternahm ich die Besteigung des höchsten Taygetus- gipfels, 2409 Meter über dem Meere gelegen. Ich habe diese schöne, aber beschwerliche Tour am anderen Orte ausführlich be- schrieben und will mich daher hier darauf beschränken, mitzutheilen, dafs der Gipfel ganz kahl ist und aus Kalksteingerölle besteht. Die letzten menschlichen Wohnungen waren Hütten der Hirten aus Kiefernborke zusammengestellt, deren Dach mit wollenen Decken bedeckt war. Die Aussicht aber von dem Gipfel des Berges Hagios- Elias, wo sich eine aus losen Steinen aufgebaute kleine Wallfahrts- kapelle befindet, ist eine der umfassendsten und die schönste, welche ich je im Süden genossen habe. — Die Steine in der Nähe der wenigen noch vorhandenen Schneeflecken lieferten einige Carabi- einen; doch suchte ich nach der Nebria taygetana diesmal vergeblich. Wegen der im zerklüfteten Gebirge mühsamen weiten Wan- derungen verlegte ich meine Station, nachdem der nächste Umkreis zur Käferfauna Griechenlands. 39 genügend erforscht war, eine Tagereise weiter nördlich, nach dem Gebirgsdorf Anavryti. Dasselbe besteht aus etwa 500 Häusern, die auf einer kahlen Hochebene liegen, so dafs es dort trotz des Luftzuges doch heils war. Ich sammelte in der Umgebung, be- sonders beim verlassenen Kloster Dimitri und oberhalb der Schneide- mühle, wo spärlicher Baumwuchs beginnt. Zu meinem Leidwesen bekam ich am 18ten einen starken Fieberanfall und ich entschlofs mich, am 22sten abzureisen, von einem Luftwechsel Besserung hoffend. In Sparta angekommen, traf ich Dr. Krüper nebst Frau und Schwägerin, die schon einen Tag dort gewartet hatten, aber keine Pferde hatten bekommen können zur Weiterreise. Wir blieben noch bis Nachmittag zu- sammen, doch konnte ich mich wegen meines Zustandes zu einem längeren Aufenthalt nicht mehr entschliefsen. Um 4 Uhr Nach- mittags sagten wir uns Lebewohl, und am Eyrotas entlang, in wasserleeren Flulsthälern, von einförmig kahlen Bergen eingefalst, setzte ich den Weg nordwärts über die Stätten des alten Tegea und Mantinea nach Tripolitza zu fort. Den ersten Tag wurde bis 10 Uhr Abends geritten und in einem ganz erbärmlichen Khan übernachtet, wo ich in meiner Hängematte zu schlafen versuchte, aber schon vor 4 Uhr wieder aufbrach. Als es aber gegen Mittag kam und in dieser baum- und schattenlosen Gegend auch nicht der geringste Schutz gegen die brennenden Sonnenstrahlen sich fand, verliefsen mich die Kräfte und ich konnte mich nur mit vielen Unterbrechungen auf dem Pferde halten und erreichte Tripolitza erst spät Nachmittags. Die Stadt gehört zu den ansehnlichsten Moreas und hat eine Fahrstrafse nach dem östlich gelegenen Golf von Nauplia. Dies kam mir sehr gelegen, da ich nun am anderen Tage im Wagen in 54 Stunden nach Myli durch eine entsetzlich kahle Gegend fahren und von dort in einer Barke nach Nauplia übergesetzt werden konnte. Das Hötel Mykene in Nauplia, wo die Tage bis zur Abfahrt des nächsten Dampfers zugebracht wurden, schien eins der besseren zu sein, doch vermochten weder die Ruhe, die ich mir gönnte, noch das Chinin, welches ich schluckte, etwas an meinem Zustand zu ändern. Ich wurde das Fieber auf meiner ganzen Heimreise nicht los und habe auch in der Heimath noch Monate lang an den Folgen zu leiden gehabt. Am Morgen des 26. Juni verliefs ich Morea und landete nach einer eilfstündigen Seefahrt wieder im Piraeus und traf Hrn. Emge wieder in Athen. Ein Dampfer des österreichisch-ungarischen 3 ES 36 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag „Lloyd“ brachte mich von Piraeus auf direktem Wege in vierzig- stündiger sehr angenehmer Seefahrt an Tenedos vorüber durch die Dardanellen nach Constantinopel, wo ich im Hötel Pesth abstieg und fünf Tage weilte. Am 4. Juli setzte ich die Rückreise durch den Bosporus — eine der schönsten Seefahrten, die man machen kann — und das schwarze Meer nach Varna fort. Von hier ging es mit der Bahn bis Rustschuck und dann auf der Donau hinauf durch das eiserne Thor nach Bazias. Auf der Linie Temesvar -Szegedin-Pesth ge- langte ich am 8. Juli in Wien und, nach kurzem Aufenthalt bei Reitter, am 13. Juli 1882 nach fast neunmonatlicher Abwesenheit in Freienwalde a.O. wieder an. Ernst Brenske. II. Specieller Theil. Carabus Merlini Schaum. Kumani, 2 Stücke. Cicindela Fischeri Ad. Kumani. 2 Stücke. Leistus magnicollis Motsch. (megaloderus Chaud.) aus Grie- chenland beschrieben, bewohnt besonders die Berge Albaniens und Süddalmatiens. Wurde daselbst von A. Walter gesammelt. Neotarus nov. gen. Carabicinorum. Gen. Cymindi similis, sed palpi labiales incrassali, articulo secundo brevi, ultimo magno, securiformi, praecedente duplo longiore, metasterni episterna elongata haud appendiculata; prothoraxr oblongo- cordatus, antice posticeque truncatus. Der Gattung Cymindis ähnlich und dieser zunächst verwandt; sie unterscheidet sich durch die Form der Lippentaster und den abweichenden Schnitt des Halsschildes, welcher bei der Gattung Cymindis durchaus nach einem gleichen Typus gebaut ist; ferner durch den Mangel des Anhanges der Episternen der Hinterbrust. Die Kiefertaster sind ähnlich wie bei Cymindis gebaut; die Lippentaster sind jedoch viel kürzer und verdickt; das zweite Glied ist nur halb so lang als das stark beilförmige letzte. Der Hals- schild ist länger als breit, herzförmig, mit gerade abgestutztem Vorderrand und fast gerader, nicht nach hinten gerundet erweiterter Basis. Die Klauen sind fein gekämmt. Von Trymosternus entfernt sie sich durch dieselben Merkmale und die nicht grubenförmig vertiefte Hinterbrust. Neotarus Krüperi R. n. sp. Elongatus, depressus, glabratus, rufus, oculis nigris, elytris viridibus, vita communi suturali rubra, abdomine sensim nigro; capite elongato, parce subtiliter punctulato, zur Käferfaund Griechenlands. 37 lateribus prope oculos longitudinaliter ruguloso, oculis magnis, pro- minulis; prothorace capite viz latiore, oblongo-cordato, parce, prope latera magis dense punctulato, transversim subrugoso, lateribus sat lato reflezis, angulis posticis subrectis, dorso in medio canalı- culato; elytris thorace fere duplo latioribus, elongatis, subparallelis, aequaliter subtilitergue striatis, inlerstitüs planis, latis, strüs in fundo dense subtilissime, interstitüs parce subtiliter punctulatis, basi ienuiter marginatis, apice fere recte truncalis, subtus vix punctatus. — Long. 11 mill. (Taf.I. Fig. 1 et 1a.) Flach und langgestreckt, glatt, lebhaft rostroth, die Augen schwarz, die letzten Bauchringe schwarzbraun, Flügeldecken hell metallisch grün, ihre Naht im breiten Umfange rostroth gefärbt. Fühler den Hinterrand des Halsschildes wenig überragend, rostroth, Glied 3 fast so lang als 1, und länger als 4, Glied 2 halb so lang als 3. Kopf sammt den grolsen, vorgequollenen schwarzen Augen so breit als der Halsschild, länger als breit, fein und einzeln punktirt, neben dem Seitenrande mit feinen Längsrissen. Der Clypeus ist vom Kopfe deutlich durch eine Naht getrennt und ist sammt der Oberlippe ähnlich wie bei Cymindis geformt. Die Augen sind ziemlich weit nach hinten gerückt. Halsschild etwas länger als breit, herzförmig, Vorder- und Hinterrand gerade abgestutzt, der Hinterrand nur wenig schmäler als der Vorderrand, die gröfste Breite desselben liegt vor der Mitte, die Vorderwinkel stumpf, nicht vorragend, die hinteren fast rechteckig, die Scheibe von sehr feinen queren Runzeln durchzogen und überall fein, nicht dicht, an den Seiten dichter punktirt; der Seitenrand ist aufgebogen. Schildchen klein, dreieckig, glatt. Flügeldecken fast doppelt so breit als der Halsschild, ziemlich lang, an den Seiten fast parallel, oben gleich- mälsig fein gestreift, in den Streifen sehr fein, dicht punktirt, die Zwischenräume flach, gleichmäfsig, breit, spärlich und fein punktirt, die Basis zart gerandet, die Spitze fast gerade abgestutz. Am achten Zwischenraume stehen, wie gewöhnlich, mehrere Augen- punkte; sie sind indels nicht besonders grols. Der abgekürzte Seutellarstreifen deutlich und ziemlich lang. Am Kopfe stehen jederseits zwei Porenpunkte; auf dem Halsschilde habe ich sie nicht beobachtet. Unterseite, mit Ausnahme der Seiten der Hinter- brust, kaum punktirt. Das letzte Glied der Lippentaster ist 14 Mal so lang als das vorhergehende, fast ceylindrisch, mit stumpfer Spitze. Die Ecken des beilförmigen Endgliedes der Lippentaster sind ab- gerundet. Der umgeschlagene Rand der Decken ist schwarzgrün. Attica, 1 2 (Dr. Krüper). In meiner Sammlung. 38 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Cymindis Kalavrytana R. n.sp. Elongata, nitida, glabra, antennis palpis pedibusque rufo-testaceis, capite prope oculos punctu- lato, prothorace latitudine paululum longiore, lateribus toto punctato, angulis posticis obtusiusculis, elytris ovalibus, deplanatis, fortissime aequaliterque striatis, stris pro- funde crenato-punctätis, intenstitiis leviter converzis, impunctatis, tenwiter rubro-marginatis, apice fortiter sinuatis, pygidio parce subtiliter, prosterno antice, metasterno prope late- ribus punctatis. — Long. 9— 11 mill. Mas: Tarsis anticis leviter dilatatis, palpi labiales articulo ultimo leviter incrassato, apice truncato. Fem.: Tarsis anticis viz dilatatis, palpi labiales articulo ultimo filiforme. Ziemlich schmal und langgestreckt, schwarz, glatt, glänzend, der Mund, die Fühler und Beine rothgelb. Die Fühler den Hinter- rand des Halsschildes etwas überragend, die ersten Glieder einzeln, vom dritten Gliede dichter behaart. Kopf länglich, neben den Augen punktirt und mit wenigen Längsrunzeln versehen. Halsschild merklich länger als breit, wie gewöhnlich herzförmig, im ganzen Umkreise des Seitenrandes punktirt, die Punktirung in den seit- lichen Vertiefungen und an der Basis stärker. Häufig ist der Seitenrand roth durchscheinend. Flügeldecken nur etwas breiter als der Halsschild, oval, fast elliptisch, flach, durchaus gleichmäfsig sehr tief, fast furchenartig gestreift, in den Streifen tief, kerbartig punktirt, die Zwischenräume durchaus glatt, der Seitenrand schmal roth gesäumt, ohne an den Schultern sich breiter zu erweitern. Der Vorderrand des Prosternums und die Seiten der Hinterbrust punktirt. Das Endglied der Lippentaster ist gegen die Spitze verdickt und an dieser abgestutzt, die Vordertarsen sind nur sehr schwach erweitert. Ich war geneigt, diese Art wegen der starken Aus- buchtung an der Spitze der Flügeldecken für C. sinuata Reiche zu halten; letztere hat aber grob punktirte Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken. Nach Chaudoir soll sie sich überhaupt sehr unwesentlich von der ©. humeralis entfernen und es ist fraglich, ob sie einer besonderen Art angehört. Diese, in die erste Gruppe Chaudoirs gehörend, zeichnet sich durch die schwarze Färbung, deren Flügeldecken nur einen sehr schmalen, gleichmälsigen rothen Saum besitzen, den hohen Hals- schild mit stumpfen Hinterwinkeln und durch die nicht punktirten, zur Käferfauna Griechenlands. 39 leicht gewölbten Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken von allen anderen sehr vortheilhaft aus. In Nordmorea bei Kalavryta von Brenske entdeckt. Trichis maculata Klug. Ein Ex. aus Attica in meiner Sammlung. Brachynus Emgei n.sp.? Ruber, antennarum articulo tertio quartoque abdomine fusco, elytris viridibus, substriatis, plaga longv- tudinali pone medium extus maculatim dilatata testacea. — Long. 6— 8 mill. Lebhaft bräunlichroth, das dritte und vierte Glied der Fühler, die Hinterbrust und die Bauchsegmente schwarzbraun, Flügeldecken grünmetallisch, jede mit einer Längsbinde, welche weder den Vorder-, noch den Hinterrand erreicht, in der Mitte eingeschnürt und hinter der Mitte nach aufsen makelartig erweitert ist. Kopf sammt den Augen breiter als der Halsschild, der erstere deutlich dicht, der letztere viel erloschener punktirt. Halsschild etwas länger als breit, mit tiefer Mittelfurche, Flügeldecken mit absoleten, aber stets sichtbaren, linienartigen Vertiefungen. In Attica von Hrn. Emge und Dr. Krüper gesammelt. Wahrscheinlich ist dieses Thier eine Zwischenform von Br. erhalans und bipustulatus, bei welchen die beiden Makeln des ersteren sich verbinden; auffällig ist dabei nur, dals bei Emgei sich die obere Makel niemals wie die untere verbreitert vorfindet. Der Br. erhalans ist in der Regel viel kleiner und die Flügel- decken meist blau gefärbt, ebenso sind bipustulatus mit blauen Flügeldecken viel häufiger als mit grünen. Sollte Br. Emgei keiner besonderen Art angehören, was zu entscheiden ich heute nicht wage, so verdient diese sehr aus- gezeichnete Form mit einem besonderen Namen belegt zu werden. In diesem Falle darf aber auch nicht mehr bipustulatus als be- sondere Art von exhalans getrennt werden. " Die zu Br. echalans gehörigen Formen wären dann zu über- sehen: Flügeldecken mit zwei rothgelben Makeln . . exhalans Rossi. Flügeldecken mit einer wi die sich hinten makel- artig, erweitert . . . an. nuEmgeiRtte: Flügeldecken nur mit einer Makel Hinter der Mitte bipustulatus Quens. Br. Caspius Dej. (hamatus Fisch., hebraicus Reiche), mit schwarz- blauen Flügeldecken und mit Makeln, wie bei bipustulatus, dann 40 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag dunkelen Schenkeln scheint mir wegen der untersetzteren Gestalt specifisch abzuweichen. Laemostenus venustus Dej. Kumani, unter Eiehenrinden und unter Steinen. Die Brauchbarkeit der Schaufufls’schen Monographie der Sphodrinn mag am Besten der Umstand illustriren, dafs es z. B. in der Gattungsdiagnose von Laemosthenes heifst: Unguwiculi simplices, während bei allen Arten angeführt wird: „unguiculis denticulatis oder serratis“. Amblystomus levantinus Reitt., Wien. Ent. Zeitschr. 1883. p. 140. Morea, nicht selten. Chlaenius terminatus Dej. Nordmorea, 1 Ex. (Emge). Steropus ovicollis R. n. sp. Niger, nitidus, palpis antennis pedibusque obscure piceis, capite oblongo, prothorace latitudine fere longiore, postice magis angustato, oviforme, angulis posticis rotundato obtusis, utrinque unistriato, elytris thorace haud latioribus, sed duplo longioribus, ellipticis, convezis, fortiter striatis, interstitio tertio ante apicem unipunctato. — Long. 10—11mill. (Taf. I. Fig. 2.) Dem St. Creticus Friv. nahe verwandt, aber viel kleiner, durch längeren Halsschila und tief gestreifte Flügeldecken abweichend. Gestreckt, gewölbt, schwarz, glänzend. Der Mund, Fühler und Beine dunkel pechbraun. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, länger als breit, nicht punktirt, die Längseindrücke deutlich. Die Fühler erreichen den Hinterrand des Halsschildes, sind also ziemlich kurz, Glied 3 ist deutlich länger als das nächste. Halsschild ge- wölbt, etwas länger als breit, glatt mit deutlicher Längs-Mittellinie, fast eiförmig, zur Basis stärker verengt, der Vorderrand sehr schwach ausgeschnitten, der Hinterrand sehr schmal, gerade, die Hinterwinkel sehr stumpf, jederseits über den Hinterecken mit einem senkrechten Längseindrucke. Der letztere, sowie die Basis nicht punktirt. Flügeldecken elliptisch, von der Breite des Halsschildes und reichlich doppelt ® lang als dieser, ohne Spur einer sichtbaren Schulterecke, durchaus gleichmäfsig, sehr tief gestreift, in den Streifen kaum punktirt, nur am dritten Zwischenraume, weit hinter der Mitte mit einem einzelnen gröfseren Punkte. Unterseite schwarz, glänzend, glatt, Prosternum mit einer Längsfurche, die ersten Bauchsegmente an den Seiten einzeln punktirt. Euboea, 2 Q (Emge). Pterostichus Tiefenbachi Schaum = rebellis Reiche. Nordmorea: Kumani. Schaum und Reiche geben übereinstimmend 10 mill. Länge an. Es befinden sich jedoch unter dem von Brenske und Emge bei Kumani gesammelten Materiale solche Stücke (etwa zur Käferfauna Griechenlands. 41 50 pCt.), welche nur eine Länge von 7 mill. erreichen, beiden Geschlechtern angehören und sich durch an den Seiten stärker gerundeten Halsschild und äufserst kurze, sehr stark gewölbte, an den Seiten mithin auch stärker gerundete Flügeldecken unter- scheiden und die möglicherweise einer besonderen, naheverwandten Art angehören, weshalb ich darauf durch den Namen: Pterostichus rebellis Rche., var. Kumanensis, aufmerksam machen möchte. Amara adamantina Kolen. Kumani, selten. Pseudophonus minor R. n.sp. Niger, subnitidus, antennarum articulo primo palpisque apice rufis, tarsıs ferrugineis; fronte parce subtilissime punctato, prothorace transversim subquadrato, angulis obtuso-rotundalis, dense distincteque, basi confertim punctato, elytris thorace minus aut vix latioribus, alutaceis, subopacis, in femina magis opacis, apice leviter sinuatis, striatis, inlerstitüis parce, 9, 6, 7:0 sat dense punctatis, interstitio primo loto, secundo ante medium laevi.. — Long. 12 mill. (Taf.I. Fig. 3.) Vom Aussehen “eines Anisodactylus, doch wegen dem deutlichen Kinnzahne zu Harpalus gehörend. Wegen seiner punktirten Ober- seite mit Ophonus übereinstimmend, jedoch durch seine Körperform viel mehr mit Harpalus und zwar zunächst mit H. hospes Sturm verwandt, von denen er sich jedoch wieder durch den deutlich fein punktirten Kopf, den ganz punktirten Halsschild und durch die eigenthümliche Punktur der Flügeldecken entfernt. Schwarz, sehr wenig glänzend, die Spitzen der Palpen und das erste Fühlerglied roth, die Taster rostbraun. Kopf fast halb so breit als der Halsschild, so lang als breit, schwach runzelig, überall sehr fein, wenig dicht und deutlich punktirt, Längseindrücke wenig deutlich. Oberlippe stark vorgestreckt, wie bei H. hospes. Mandibeln innen längsgestrichelt. Halsschild breiter als lang, der Hinterrand ziemlich gerade, der Vorderrand deutlich ausgeschnit- ten, die Vorderwinkel als stumpfe Spitzen vorragend, der Seiten- rand in der Mitte leicht gerundet, zur Basis und Spitze gleich verengt, Hinterwinkel abgerundet, die Scheibe mit deutlicher Längs- rinne, überall kräftig und dicht, auf der Mitte der Scheibe etwas spärlicher und feiner, an der Basis gedrängt, leicht runzelig _ punktirt, jederseits an letzterer mit der Spur eines flachen Längs- eindruckes. Schildchen glatt und wie die Flügeldeeken hautartig querreticulirt, diese reichlich doppelt so lang als der Halsschild, an der Spitze schwach gebuchtet, oben gleichmälsig gestreift, in den Streifen kaum punktirt, die Zwischenräume gleichmälsig, eben, 42 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag nicht sehr dicht, der fünfte, sechste und siebente jedoch dichter, der zweite nur hinter der Mitte zur Spitze, der erste nicht punktirt; die Punktur nicht sehr gleichmälsig, die einzelnen Punkte grölser und kleiner untereinander gemengt. Palpen schlank. Kinn mit kleinem Zahne in der Mitte. Beine dunkel, wie bei H. hospes, die Trochanteren der Hinterbeine ebenfalls sehr grofs, die Schenkel mit zahlreichen, in einer unregelmälsigen Querreihe gestellten Borsten- punkten, die Vorderschenkel des g' innen dicht und lang, die mitt- leren spärlicher rostfarbig behaart. Prosternum spärlich punktirt und behaart, an der Spitze hinter den Vorderhüften länger behaart. Die Seiten des Bauches sehr einzeln und fein, die Seitenstücke der Hinterbrust dichter und deutlicher punktirt. Bei dem g! sind die Schenkel mehr verdickt und die vier ersten Tarsenglieder an den Vorder- und Mittelbeinen mälsig verbreitert. Attica, von Emge eingesendet. Tachys quadrinaeva Reitt. Aus Oran beschrieben, kommt auch in Attica vor. Er ist viel gröfser als parvulus und kleiner als quadrisignatus. Bembid. nobile Rottenb. = combustum Men. Teaygetos, wenige Stücke. Leptusa affinis Eppelsheim n. sp. Elongata, sublinearis, sub- conveza, subtiliter pubescens, fusca, capite abdomineque obscurioribus, antennis validıoribus pedibusque fusco-testaceis; capite thoraceque aequali suborbicularibus, elytris hoc paullo brevioribus densius sub- tilius subrugose punctatis, abdomine anterius dense, posterius paullo remotius subtiliter punctato. — Long. 14 lin. Mehr als doppelt so grols als die nahe verwandten Lept. fuscula und plicatella, gewölbter, mit kräftigeren Fühlern, anders geformtem Halsschild und etwas feiner punktirten Flügeldecken Der Körper ist gestreckt, fast gleichbreit, ziemlich gewölbt, mälsig dicht, etwas locker, grau behaart, wenig glänzend, braun, Kopf und Hinterleib schwarzbraun, die Fühlerwurzel und die Beine hell gelbbraun. Der Kopf ist rundlich, etwas breiter als lang, um kaum ein Drittel schmäler als der Halsschild, die Stirn gewölbt, sehr fein, ziemlich dicht punktirt. Die kräftig gebauten Fühler sind entschieden länger als Kopf und Halsschild, braun, die vier ersten Glieder heller, das zweite Glied fast doppelt so lang als das dritte verkehrt kegelförmige, das vierte quadratisch, das fünfte ebenfalls so lang als breit, aber bedeutend stärker als das vierte, die folgenden allmählich etwas breiter werdend, die vorletzten schwach transversal, das letzte anderthalbmal so lang als das zehnte, stumpf eiförmig. Der Hals- zur Käferfauna Griechenlands. 43 schild ist wenig breiter als lang, vorn und hinten fast gar nicht, an den Seiten mäfsig gerundet, wenig vor der Mitte am breitesten, nach vorn und hinten gleichmälsig verengt mit stumpf abgerundeten Vorder- und Hinterecken, oben ziemlich gewölbt, dicht und fein punktirt, ohne Eindrücke. Die Flügeldecken sind nicht breiter als der Halsschild, um ein Drittel kürzer als derselbe, nach hinten kaum verbreitert, am Nahtwinkel gemeinschaftlich schwach aus- gerandet, mälsig gewölbt, etwas gröber als der Halsschild, ziemlich dicht, leicht runzelig punktir. Der hochgerandete Hinterleib ist fast breiter als die Flügeldecken, nach hinten nur sehr schwach verbreitert, an der Basis der vorderen Ringe tief quer eingedrückt, oben dicht und fein, aber deutlich, auf den beiden letzten Segmenten weniger dicht punktirt, an der Spitze rothgelb. Die Beine sind hell gelbbraun. Geschlechtsunterschiede sind an den wenigen Exemplaren, welche bei Patras aufgefunden wurden, nicht wahr- zunehmen. Von den oben genannten Arten durch bedeutendere Grölse, stärkere Wölbung und geringeren Glanz der Oberfläche, längeren Halsschild ohne Eindruck vor dem Schildchen, etwas längere, auf der Scheibe nicht eingedrückte Flügeldecken und durch fast bis zur Spitze punktirten Hinterleib unterschieden. Patras, Brenske. i Thectura tricuspis Eppelsheim n. sp. Elongata, linearis, depressa, subopaca, elytris antennisque fuscis, antennarum basi pedibusque testaceis, thorace subquadrato canaliculato, angulis posticis acute rectis; abdomine anterius crebrius subtiliter punctalo, posterius sublaevigato. — Long. 1 lin. Mas: Abdominis segmento dorsali penultimo apice tuberculo prominulo acuto terminato, utrinque spina subrecta armato. Fem.: Eodem segmento apice rotundato. Fast doppelt so grofs als Thect. cuspidata und derselben in Gestalt, Punktirung und Behaarung, so wie im Verhältnils der einzelnen Theile zu einander so überaus ähnlich, dafs es genügend erscheint, auf die abweichende Form des Halsschildes und die Verschiedenheit der Geschlechtsmerkmale hinzuweisen. Die Fühler sind etwas schlanker, der Kopf ebenso geformt und punktirt wie bei Thect. cuspidata. Der Halsschild ist um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach rückwärts verengt, vor den scharf rechtwinkligen deutlich hervortretenden Hinterecken leicht einwärts geschwungen, während es bei Thect. cuspidata fast gerade Seitenränder und stumpf zugerundete Hinterecken zeigt. Die hervor- stechendste Verschiedenheit liegt jedoch in der Ausbildung der 44 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Geschlechtsmerkmale in beiden Geschlechtern. Bei Theect. trieuspis ist der Hinterleib des 2 unbewaffnet, das vorletzte obere Segment hinten abgerundet; beim g' ist der Hinterrand desselben Segments in der Mitte dreieckig vorgezogen und die Spitze endigt in ein aufwärts gerichtetes scharfes Höckerchen, während die Hinterecken beiderseits in einen ziemlich kräftigen, fast geraden Dorn ausgezogen sind, welcher den vorspringenden Mittelhöcker noch etwas überragt. Die namentlich durch ihre Geschlechtsauszeichnung, welche lebhaft an die einiger Placusen erinnert, leicht kenntliche neue Art wurde in wenigen Stücken bei Kumani auf Morea aufgefunden; meine Sammlung besitzt auch ein männliches Stück von Feodosia (Retowski). Ocypus Brenskei R. n. sp. (= nitens var.?). Apterus, niger, subopacus, supra atro-tomentosus, capite subltus dense fortiter punctato, elytris thorace brevioribus, tarsis posterioribus ferrugineo- pubescentibus. — Long. 15— 18 mill. Dem O. brachypterus Kraatz (micropterus Redtb.) nahe ver- wandt und diesem sehr ähnlich; er unterscheidet sich von diesem durch viel gröbere Punktirung des Kopfes und Halsschildes, gleich- zeitig ist die Behaarung auch viel feiner, kürzer und viel spärlicher darauf, weshalb die Oberfläche ziemlich glänzend erscheint; das Abdomen ist dichter und deutlicher punktirt, aber ebenfalls viel kürzer und feiner behaart. Der Hauptunterschied: ist aber, dafs der Kopf bei brachypterus und olens auf der Unterseite sehr weit- läufig und ziemlich fein punktirt und vorn fast glatt ist, während dieser bei Brenskei mit einer sehr gedrängten und groben Punktirung besetzt ist und dals die Ausrandung des siebenten Bauchsegmentes beim g' dreimal tiefer vortritt. Ungeflügelt, schwarz, schwach glänzend, Flügeldecken matt; schwarz, sehr fein, nur die hinteren vier Fülse auf der Unterseite gröber rostroth behaart. Fühler die Mitte des Halsschildes errei- chend, ihr letztes ausgerandetes Glied heller gefärbt. Palpen braunschwarz. Kopf kaum breiter als lang, fast quadratisch, von der Breite des Halsschildes, sehr dieht und grob punktirt, oft mit der Spur einer glatten Mittellinie am hinteren Theile; sehr fein, schwer sichtbar schwarz behaart. Halsschild wie der Kopf punktirt und behaart, so lang als breit, ähnlich wie bei brachypterus geformt. Flügeldecken sehr dicht und etwas runzelig punktirt, jedoch weniger fein wie bei der verglichenen Art, um ein Drittel kürzer als der Halsschild. Hinterleib fein, aber kräftig und gedrängt punktirt, sehr fein (nicht zotig), schwarz behaart. Kopf auf der Unterseite zur Käferfauna Griechenlands. 45 äulserst grob und dicht punktirt, Bauch gedrängt und stark, die Seiten des dritten und vierten Bauchsegmentes an der Wurzel etwas gröber und spärlicher punktirt, sehr fein und kurz schwarz behaart. Bei olens und brachypterus ist die Punktirung des Bauches sehr fein und etwas netzartig verschlungen, die Behaarung dunkel und ziemlich lang. Die hinteren vier Fülse unten dicht rostroth behaart. Ueber diesen Käfer, den ich ursprünglich Hrn. Dr. Eppelsheim dedieiren wollte und dem ich 1 Ex. desselben einsendete, schreibt mir dieser, dals er gewils nichts anders als O. similis (nitens Schrank) sei, bei dem zufällig eine dichter und stärker punktirte Unterseite des Kopfes vorhanden ist. Dagegen kann ich aber anführen, dafs mir eine ganze Reihe dieses Thieres vorlag, die sowohl in Gestalt, Gröfse und in der Sculptur völlig übereinstimmten und bei denen die Unterseite des Kopfes gleich dicht und stark punktirt war. Der Käfer macht bereits durch seine plumpe Gestalt von nitens einen so abweichenden Eindruck, dafs es mir ursprünglich gar nicht einfiel, ihn mit diesem zu vergleichen. Ich sehe bei genauem Ver- gleich, dafs er allerdings diesem ebenfalls sehr nahe steht; namentlich wird die gleiche Geschlechtsauszeichnung meinen Freund Dr. Eppels- heim bewogen haben, ihn als einen nitens zu erklären. Der Käfer ist aber, abgesehen von der Grölse, doppelt breiter, und da er die Grölse des olens hat, so kann er in Bezug seiner Gestalt, mit O. olens, var. brachypterus Kr. übereinstimmend bezeichnet werden. Ich habe ein sehr grolses Material von O. nitens aus sehr verschiedenen Gegenden Europas durchmustern können und ich habe wohl zahl- reiche Stücke, namentlich aus Armenien, gefunden, die den O0. Brenskei in der Länge übertrafen, seine Breite hat aber kein Stück erreicht; die Unterseite des Kopfes varirt bei nitens, doch habe ich kein Exemplar gefunden, bei welchem die Punktirung annähernd jener gleich käme, wie sie sich bei allen mir vor- liegenden O. Brenskei ausgesprochen vorfindet. Für alle Fälle verdient dieses grofse Thier durch einen beson- deren Namen ausgezeichnet zu werden. Kumani (Brenske). Achenium levantinum R. n.sp. Nigrum, nitidum, pedibus fusco-brunneis, tarsis testaceis, antennis, elytris apice (utrinque obligque) abdominis segmento ultimo rufis; elytris tihorace vix lon- gioribus. — Long. 7 —9 mill. Dem A. depressum sehr ähnlich und nahe verwandt, aber gedrungener, robuster und durch abweichende Färbung verschieden. Der Käfer ist schwarz, der Mund und die Fühler, dann die hintere 46 E. Brenske und E. Reitier: neuer Beitrag Hälfte der Flügeldecken, häufig nur ihre schrägen Hinterecken im gröfseren Umfange und das letzte kleine Abdominalsegment roth; Beine schwarzbraun, Tarsen gelb. Ich habe diese Art in gröfserer Anzahl auf Corfu, Cephalonia und Zante gesammelt; Brenske fing sie in Morea und Emge in Attica. Die Stücke von den beiden letzten Localitäten unterscheiden sich von den jonischen durch eine gröfsere Ausdehnung der schwarzen Farbe auf den Flügeldecken; es bleiben bei denselben nur die Aufsenwinkel in schräger Abgrenzung roth. Namentlich zeigt sich die Färbung des Abdomens sehr constant, was mich veranlalst, ihn für eine besondere Art zu halten. Das A. depressum sammelte ich an verschiedenen Punkten in Dalmatien, namentlich im Narentathale, doch habe ich hier kein einziges Stück erbeutet, das einen Uebergang zu levantinus vermitteln könnte, ebenso finde ich unter dem reichen griechischen Materiale keinen Uebergang zu depressum. Im Gegensatze zu obiger Diagnose mülste jene von A. depressum lauten: Nigrum, nitidum, abdominis segmentis duobus ultimis et praecedente dimidio parte posteriore, antennis, pedibus elytrisque rufis, his basi nigris; elytris thorace distincte longioribus. — Long. 17 — 20 mill. Als A. depressum, var. ustum Fauv., hat mir Freund Eppels- heim eine Art aus dem Caucasus bezeichnet, welche viel eher mit humile als depressum verwandt ist; sie ist sicher von depressum specifisch unterschieden, da das Abdomen eine äufserst feine und gedrängte Punktirung besitzt, wie sie das depressum nicht aufweist. Der Käfer ist kleiner, rostbraun, Kopf und Halsschild dunkler, Abdomen schwarzbraun, einfarbig, Fühler und Beine rothgelb, Flügeldecken an der Basis in der Nähe des Schildchens, dann die Spitzenwinkel in mehr oder minder grofsem Umfange getrübt. Stelicus dilutipes R.n.sp. Niger, subaeneo-micans, antennis palpis pedibusqgue pallide rufo-brunneis, femoribus dilute testaceis, prothorace carinato, fortiter subrugose punctato, elytris fortiter punctatis, concoloribus. — Long. 7 mill. Von der Form und Gröfse des St. rufipes und gleichsam zwischen diesem und subtilis stehend; von dem letzteren entfernt er sich schon durch die sehr grobe Punktirung; von dem ersten durch deutlicheren Metallglanz, sehr blasse Schenkel, grobe Punktirung der Flügeldecken, sowie durch spärlichere Punkte auf dem Abdomen u.s. w. Der Kopf ist ähnlich wie bei rufipes punktirt, doch ist die Punktur im Ganzen gröber. Halsschild mit breiter, glatter, erhöhter zur Käferfauna Griechenlands. 47 Mittelschwiele, an den Seiten grob und längsrunzelig punktirt. Flügeldecken länger als bei rufipes, mälsig dicht, grob punktirt, an der Spitze nicht heller gefärbt. Abdomen oben sehr fein, aber viel weniger dicht punktirt, die beiden letzten Segmente ebenfalls schmal braunroth gesäumt. Die Fühler und Beine sind braunroth, die Schenkel viel heller blaflsgelb gefärbt; Taster roth. Kumani, Hagios-Vlassis. (Brenske.) Claviger elysius R. n. sp. Cl. longicorni valde similis, sed colore obscuriore, ferrugineo, capite parum crassiore, pedibus antennisque robustioribus, his articulis latitudine sua. tertio ter, quarto bis, quinto in mare vix, in feminae parum longioribus. — Long. 2.5 mill. Geschlechtsunterschiede wie bei der verglichenen Art. Gesättigter braungelb oder rostroth als C. longicornis, mit dickerem Kopfe und dickeren Fühlern und Beinen. An den Fühlern ist das dritte Glied reichlich dreimal (bei longic. vier- mal), das vierte zweimal (bei /ongic. reichlich zweimal), das fünfte beim Z so lang als breit; beim Q@ etwas länger (bei longic. quadratisch). Vom Cl. apenninus unterscheidet er sich durch etwas gröfsere Gestalt und kürzere, nicht nach hinten convergirende, undeutlichere Abdominalstricheln; vom Revelierei durch gröfseren Umfang, dunklere Färbung, dickere Fühler und Beine u. s. w. Nordmorea: Kumani, von E. Brenske entdeckt. Batrisus elysius R. n. sp. Rufus capite semicirculariter impresso, lateribus elevato, antice subgibboso rugosoque punctato, vertice medio foveolato, thorace oblongo, basi bispinoso, abdominis foveola intermedia valde absoleta, tibiis posticis longe calcaratis. — Long. 2 mill. Mas: Antennarum articulo penultimo distincte incrassato, extus apice angulato, clypeo fulvo-tomentoso, femoribus intermediis intror- sum spinula minima, tenuissima armatis. Batr. pelopis Reitt. 1.1. Dem Batr. exrculptus Hmpe. nahe verwandt, aber kleiner, der Clypeus ist nicht ausgehöhlt, der Scheitel hat in der Mitte ein kleines, aber tiefes Grübchen und jederseits in der Furche ein zweites, der Halsschild ist länger und die männlichen Fühler haben das vor- letzte Glied verdickt und sind aufsen mit einer Ecke versehen; bei erceulptus sind sie in beiden Geschlechtern einfach. Ist hinter Batr. ezculptus einzureihen. Kumani, bei Ameisen, von Brenske entdeckt. 48 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Aulser dieser Art wurden an derselben Localität noch ge- funden: Batr. oculatus Aub., adnerus Hampe, Delaportei Aub. und formicarius Abe, letzterer in Gesellschaft von Pleganophorus. Bryazis maximan.sp. Oblonga, nigro-picea, antennis obscure ferrugineis, palpis pedibusque rufis; striolis abdominalibus divergen- tibus, longitudine dimidiam segmenti partem superantibus, plusgquam tertiam disci partem includentibus. — Long. 3 mill. Mas: Abdominis segmento primo conspicuo late foveolato ; trochanteribus anticis obtuse angulatis, tibiis quatuor anterioribus calcaratıs. Die gröfste Art dieser Gattung. Mit B. fossulata verwandt und dieser in der Gestalt sehr ähnlich, aber durch dunklere Farbe, ihre Grölse und die Geschlechtsauszeichnungen sehr verschieden. Taygetos; von Brenske entdeckt. Bythinus peloponnesius R. n. sp. Rufus, nitidus, anten- narum articulo 4 et 5 quadratis, capite thorace parum angustiore, sublaevi, hoc glabro, elytris subtiliter parce punctatis. — Long. 1.6 mill. (Taf.II. Fig. 12 et 12a.) Mas: Antennarum articulo primo inflato, latitudine longiore, intus apice dentiformi, dente ipso breviter appendiculato, articulo secundo rotundato, primo duplo angustiore, ceteris angustis, femoribus anticis et posticis dilatatis, intermediis simplicibus, tibiis anticis intus ante apicem acute-denticulatis, posticis paululum incrassatis, basi vir magis tenuibus, intus pone medium unidentatis, pone dentem ad apicem emarginaltis ciliatisque. Fem.: Antennarum articulis duobus basahbus leviter incrassatis, articulo primo subcylindrico, latitudine plus quam sesqui longiore, secundo primo haud angustiore, rotundatim quadrato. Mit B. crassicornis, giraffa, Martkopius, Schamilianus und Growvellei verwandt, aber von ihnen durch die einfachen Mittel- schenkel des Z u. s. w. ausgezeichnet. Ist neben Schamilianus unterzubringen. Nordmorea: Kumani, von Brenske entdeckt. Selten. Bythinus Brenskei R.n.sp. Rufus, antennarum articulis 3—5 subquadratis, capite cum oculis viz thorace angustiore, [ronte sublaevi, margine anlice subangulato, prothorace glabro, elytris subtilissime, sparsim punclatis, sublaevibus. — Long. 1.6 mill. (Taf. II. Fig. 14.) Mas: Antennarum articulis duobus basalibus fortiter incrassatis, latitudine aequalibus, primo latitudine plus quam sesqui longiore, eylindrico, secundo subquadrato, angulis subrotundatis, intus vix zur Käferfauna Griechenlands. 49 perspicue securiformi; ceteris secundo duplo angustioribus, femoribus simplicibus, tibiis anticis intus ante apicem subtilissime unidentatis, posticis apice breviter calcaratis. Fem.: Antennarum articulis duobus basalibus leviter incrassatis, latitudine aequalibus, articulo primo cylindrico, latitudine fere duplo longiore, secundo oblongim quadrato. Gehört in die Nähe des 2. scapularis, Carpathicus u.$. w., von denen er sich durch die Fühlerbildung des g' unterscheidet. Diese Art steht in Bezug der ziemlich einfach verdickten beiden Basal- glieder der Fühler ganz vereinzelt da. Sie ist hinter B. scapularis unterzubringen. Nord-Morea: Kumani, Hagios-Vlassis u. s. w., aber auch auf Corfu einheimisch. Sie ist an beiden Orten die am wenigsten seltene Art. Ich habe sie nach meinem Freunde E. Brenske, der sie zuerst entdeckt hatte, benannt. Tychus nodifer R. n. sp. Nigro-piceus, subtiliter pubescens, antennis pedibusque rufis, palpis diluie testaceis, elytris rubris, fronte obsolete canaliculato, prothorace parum dilutiore, foveola basali media majore, elongata. — Long. 1. 5mill. Taf. II, Fig. 16. Mas: Antennarum arliculis quinto, sexztoque fortiter incrassatis. Fem.: latet. Schwarzbraun, Fühler und Beine gelbroth, Flügeldecken braun- roth. Kopf mit einer obsoleten Längsfurche, welche den Vorderrand erreicht und die Mitte der Stirn überragt. Das mittlere Grübchen des Halsschildes ist grölser und stark, in die Länge gezogen. Fühler- glieder: die beiden ersten nur wenig dicker als die folgenden, 1 ge- streckt, 2 quadratisch, 3 fast länger als breit, 4 wenig breiter als lang, 5 und 6 gleichmälsig stark verdickt, quadratisch, mit verrun- deten Winkeln oder sehr wenig breiter als lang, 7 und 8 klein, stark quer, 9 bis 11 eine Keule bildend, 9 und 10 quer, 11 eiförmig. Das Weibchen ist unbekannt. Ein einzelnes 3' siebte Ernst Brenske bei Hagios-Vlassis. Diese Art unterscheidet sich von allen bisher bekannten durch die Bildung der Fühler. Mit ihr ist eine andere neue von Zante verwandt (7. caudatus m.), bei welcher jedoch anstatt des 5. und 6., das 6. und 7. Fühlerglied verdickt ist. Das @ der Art aus Zante hat das vorletzte Rückensegment an der Spitze nagelförmig verlängert und da weiters eine syrische noch unbeschriebene Art aus derselben Verwandtschaft ähnlich ausgezeichnet ist, vermuthe ich, dafs das 2 von nodifer ebenfalls geschwänzt sein wird. Ist hinter T. angulifer zu stellen. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft I. 4 80 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Tychus pullus und mendaz Kiesw. erweisen sich auf Grund eines reichen Materials aus Griechenland und den jonischen Inseln als zwei gute Arten. Die erstere hat sehr gedrungene, die letztere schlanke Fühler, wie diesen Umstand auch v. Kiesenwetter hervor- hob. Trotzdem müssen aber die Diagnosen beider Arten erweitert und ergänzt werden, soll ihr Erkennen allgemein gesichert sein: T. pullus Kiesw., Berl. Ent. Zeitschr. 1858, pg. 47. Piceus, antennis pedibusque rufis, antennis valde clavatis, articulis 3— 8 plus minusve transversis, capitis lateribus ante oculos subdenti- culato. — Long. 1.1 mill. Mas.: Trochanteribus intermedüs spinula tenuissima armatıs, abdomine ‚penultimo margine apicali in medio valde arcuatim elevato; metasterno apice impresso. Fem.: Elytris paullo brevioribus, dilutioribusque. Attica, Morea, Jonische Inseln. T. mendax Kiesw. ]. c. pg. 47. Piceus, Bythinum simulans, subnitidus, antennis pedibusque rufis, antennis gracilibus, valde clavatis, articulo 3 suboblongo, A—6 quadratis, 7, 8 subtrans- versis, capitis lateribus simplicibus. — Long. 1.1 mill. Mas: Metasterno apice late profundeque impresso, trochanteribus intermedüs spinula sat robusta parva, apice acuta armalis, abdomine simplice. Fem.: Brunneis aut piceis, elytris dilutioribus, parum bre- vioribus. Vorzüglich in Attica zu Hause. Tychus rufus Motsch. (myops Kiesw.). In ganz Dalmatien, Griechenland, Jonische Inseln, nicht besonders selten. Pselaphus caviventris R. n. sp. Parvus, rufo-ferrugineus, nitidus, palpis tarsisque testaceis, capite- thorace haud longiore, canaliculato, intra oculos oblique impresso, prothorace ovale, lati- tudine parum longiore, ante basin in medio puncto parvo impresso, elytris cum abdomini ampliatis, latis, glabris, stria suturali integra, profunde impressa, stria discoidali valde abbreviata, subtilissima, fere inconspicua; abdomine basi late profundeque foveolato. — Long. 1.6 mill. Mas: Mesosterum tenwissime carinatum, metasternum valde carinato elevatum, in medio obtuse angulatum. Dem P. clavigeroides Reitt. aus Syrien sehr ähnlich und diesem zunächst verwandt, aber der Kopf ist bedeutend schmäler, die Palpen viel länger, die Keule des Endgliedes höchstens ein Drittel der Länge desselben einnehmend, an der Spitze ein- zur Käferfauna Griechenlands. öl gerissen, die Behaarung an der Spitze der Flügeldecken blasser goldgelb. Von P. Simoni, der ebenfalls eine Grube am ersten Rücken- segmente besitzt, entfernt sich diese Art durch kürzere Fühler, ungekörnte Taster, Mangel des Kieles auf den Flügeldecken u. s. w.; P. Piochardi ist doppelt grölser. Nord-Morea: Kumani und Hagios-Vlassis. (Brenske.) Pselaphus acuminatus Motsch., bisher aus dem Caucasus bekannt, wurde von Brenske in Kumani, Hagios-Vlassis u. s. w. in grölserer Anzahl gesammelt. Faronus spartanus R. n.sp. Brunneo-rufus, thorace lateribus rotundo, basi utrinque foveola minore, angulisque posticis fovea sat magna in fundo biimpressa notato, elytris hujus longitudine. — Long. 1.4 mill. Dem F. Brucki täuschend ähnlich, aber durch dünnere Fühler in beiden Geschlechtern und durch den länglichen Eindruck über den Hinterwinkeln des Halsschildes verschieden, welcher am Grunde stets zwei deutliche, übereinander gelegene Grübchen besitzt. Die Seiten des Halsschildes sind gleichmälsig gerundet. Bei dem 4 ist die Fühlerkeule nicht abgesetzt. Bei Sparta zwei Exemplare von Brenske erbeutet. Trimium Brenskei R. n.sp. Parvulum, angustum, testaceum, sericeo-micans, capite thorace vir latiore, inter antennas leviter Iransversim impresso, inter oculos subbifoveolato, prothorace sub- cordato, latitudine longiore, foveolis antebasalibus minutissimis, obsoletis, cum sulca transversa tenuissima levius impressa, connezis; elytris elongatis, thorace sesqui longioribus, striolis abdominahbus valde approzimatis, septimo partem disci includentibus. — Long. 1 mill. Dem T. carpathicum Sauley sehr nahe verwandt, von mehr blasser bräunlichgelber Farbe und gedämpftem Seidenglanze; der Kopf hat zwischen den Augen zwei schwache, kleine Grübchen, die Basalgrübchen des Halssch. sind ebenfalls sehr undeutlich, aber die sie verbindende, gebuchtete Querfurche ist, obgleich sehr fein, überall deutlich sichtbar; die Flügeldecken sind länger, ganz wie bei longipenne gebildet, endlich sind die Augen bedeutend gröfser. Zwei Stücke von Ernst Brenske bei Kumani gesiebt. Ist hinter Carpathicum einzureihen. Euplectus pelopisR. n.sp. Rufus, nitidus, capite coleoptero- rum viz latitudine, sublaevi, sulcis duobus antice cum sulcam transver- sam connezis profunde impressis, temporibus dense punctatis, margine 4* 52 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag postice in medio subexciso, prothorace subcordato, fere laevi, capite angustiore, foveolis basalibus profundis, in medio linea, antice abbreviata, in medio magis profunde impressa notato, elytris vie perspicue punctulatis, glabris, apicem versus sensim latioribus, stria discoidali paulo ante medium abbreviata; striolis abdominalibus lon- gitudine segmenti dimidiam partem perparum superantibus. — Long. 1.7 mill. Mas: Metasterno leviter canaliculato, abdominis segmento ventrali penultimo prope basin transversim fortiter impresso et in medio postice subcanaliculato, segmento quinto basıi, prope latera fortiter foveolato. Mit E. Frivaldszkyi, Duponti u. s. w. verwandt, von der Gröfse des ersteren aber von schmälerer Körperform; Fühler dünner, Kopf kleiner, schmäler und flacher gewulstet, die Beine schmäch- tiger u.s.w.; von E. Duponti, Bescidicus durch grölseren Körper, kleineren Kopf, welcher kaum die Breite der Flügeldecken erreicht, und durch die Geschlechtsauszeichnungen verschieden. Bei dem g! ist das vorletzte Segment an der Basis weit quer niedergedrückt, der Eindruck steht mit einem länglichen Grübchen in der Mitte in Verbindung, welches gegen den Hinterrand des Segmentes läuft; das vorhergehende Segment an der Basis in der Nähe der Seiten mit einem rundlichen, tiefen, sehr deutlichen Grübechen. Ist hinter E. Bescidicus zu stellen. Aehnliche Geschlechtsunterschiede hat auch E. Frivaldszkyi, bei diesem sind aber die Mittelschienen leicht verdickt und gegen die Spitze gekrümmt, und das Analgrübchen ist an der Basis vertieft. Zwei @ und ein Z' bei Kumani von E. Brenske gesiebt. Euplectus Linderi R. n. sp. (Sauley in lit.) Dem E. Bon- vouloiri sehr ähnlich, etwas grölser und gewölbter, der Kopf hat die Breite der Flügeldecken und ist an den Seiten deutlich, in der Mitte nicht punktirt, der Halsschild ist etwas schmäler als der Kopf, die Abdominalstricheln reichen fast bis zur Mitte der Segmente. Der Käfer ist einfarbig rostroth, glänzend, sehr fein, mäflsig dicht behaart. Die Fühler sind ziemlich kurz, das Endglied dick, an der Spitze stark abgestumpft, die beiden vorletzten Glie- der verhältnilsmäfsig klein, quer, allmählich breiter werdend. Das Z hat vor dem Ende des Bauches eine grolse Grube, welche das vorletzte Segment in der Mitte ganz und die Wurzel des Analsegmentes in Anspruch nimmt. zur Käferfauna Griechenlands. 53 Diese Art beschreibe ich nach Exemplaren von Nizza, welche Grouvelle daselbst gesammelt hat. Zwei weibliche Ex., die Brenske in Kumani fand, scheinen zu ihr zu gehören. Euplectus nanus Reichb. Das letzte Rückensegment ist beim Q@ an der Spitze in ein kleines kegelförmiges Höckerchen ausgezogen, was ich bisher übersehen hatte. Kumani, häufig. (Brenske.) Pseudoplecius perplezus Duv. Hagios-Vlassis.. Ein Ex. Euthia clavicornis R.n.sp. Elongata, rufo-testacea, nitida, antennis robustis, articulis 3— 8 subtransversis, clava triarticulata valde abrupta, magna, articulis duobus penultimis transversis, pro- thorace transversim quadrato, fere laevi, basi profunde quinque-foveo- lato, elytris elongatis, thorace vix latioribus, subparallelis, subtihter punctatis. — Long. 1.1 mill. Durch den fast glatten Halsschild und die sehr entwickelte Fühlerkeule von allen abweichend. Mit E. Merkli Simon zunächst ver- wandt, aber grölser und durch die kräftigen Fühler sich entfernend. Ein einzelnes Stück fing Brenske bei Kumani. Euthia formicetorum Reitt. Ein Ex. in Kumani. Neuraphes profanus Reitt. Erich., Nat. Ill. 2. Abth. pg. 170. Kumani. Auch in Corfu und in Süddalmatien. Scydmaenus aegialius R. n.sp. Aufus, fulvo-pubescens, antennis gracilibus apicem versus sensim parum incrassatis, capite thorace angustiore, laevi, oculis sat magnis, prothorace subcordato, latitudine haud longiore, laevi, basi quadri aut sex-foveolato, foveolis ezternis obsoletis, intermediis duobus approzimatis parum conspicuis, elytris ovalis, parce distincteque punctatis; femoribus- in utroque seru simplicibus. — Long. 1.5 mill. Dem Sc. Godarti sehr nahe verwandt und hinter ihn zu stellen; er ist etwas kleiner und schlanker, lebhafter gelbroth mit blasseren Fühlern, Palpen und Beinen; auch sind die Vorderschenkel des g\ vollständig einfach. - Kumani, von Brenske gesammelt. Euconnus (Eucon. i. sp.) pulcher R. n. sp. Rufus, aut rufo-castaneus, palpis tarsısque pallidis, antennarum clava abrupte quadriarticulata, magna, prothorace globosim cordato, capite latiore, basi triplicato, bifoveolateque et extus anguste foveolato, elytris latis, ovatis, sublaevibus, bası lato foveolatis, fovea in fundo bimpressa, eztus divergente. — Long. 2 mill. Taf. II, Fig. 17. Mas: Antennarum articulo octavo monoque intus securiformi, octavo latiludine viz longiore, angulo basali interno subrotundato, 94 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag apicali acuto, producto, nono latitudine viz sesqui longiore, intus subconcavo, apicem versus dilatato, angulo interno basali obtuso, apicali acuto, producto, decimo subquadralo, ultimo oblongo. Fem.: Antennarum articulis tribus penultimis aequalibus, fere quadratis, simplicibus. Var.: Fusco-castaneis, antennis pedibusque rufis. Mit E. Motschulskyi, puniceus Reitt. und denticornis sehr nahe verwandt, wegen der rothen Färbung jedoch zunächst den beiden ersten nahe stehend; von dem ersten durch das 8. und 9. Fühler- glied des Z' verschieden, welche hier wenig (9.) oder nicht (8.) länger als breit sind; von dem zweiten ebenfalls durch die Bildung der Fühlerkeule abweichend. Bei E. puniceus ist Glied 8 und 9 ein und einhalbmal so lang als breit, 10 schwach quer; bei pulcher 8 so lang als breit, 9 wenig länger, 10 quadratisch. Kumani, wenige Stücke von Brenske ‘gesammelt. Euconnus (Subgen. Tetramelus) pravus R.n.sp. Elongatus, rufus, nitidus, laevis, subpubescens, antennis gracilibus, articulis 3—7 oblongim quadratis, clava quadriarticulata, articulis tribus penultimis subquadratis, capite oblongo, thorace vix distincte angustiore, oculis parvulis, obsolete granulatis, prothorace oblongo, basi bifoveolato, eztus plicatulo, elytris ovalibus, breviter ellipticis, basi unifoveolatis, foveolis postice convergentibus. — Long. 2 mill. Mas: Femoribus parum, anticis magis incrassaltis, tibüs intus pone medium parum, anticis magis curvalis. Fem.: Femoribus simplicibus, tibiüis subrechis. Mit E. subterraneus Rttr. verwandt, aber gröfser, Kopf und Halsschild weniger schmal und hauptsächlich durch die gebogenen Schienen des g' verschieden. Hagios-Vlassis, von E. Brenske entdeckt. Er scheint sehr selten zu sein. Euconnus (Subgen. Tetramelus) Brenskeanus R. n. sp. Parvulus, rufo-testaceus, subpubescens, anltennis gracilibus, articulis 3—7 parvis, oblongo-quadratis, clava elongata, magna, quadri- articulata, articulis tribus penultimus quadratım - globosis, articulo ultimo parum majore, capite thorace haud angustiore, latitudine fere longiore, oculis vix perspicuis, prothorace globosim subcordato, leviter oblongo, basi bifoveolato, extus obsolete plicatulo, elytris ellipticis, thorace latioribus, vixr perspicue punctulatis, bası unifoveo- latis, foveolis apice convergentibus. Tibirs anticıs pone medium intus leviter curvatis. — Long. 1.2 mill. zur Käferfauna Griechenlands. by) Eine kleine rothgelbe Art aus der Verwandtschaft des E. Thomayı; sie ist etwas kleiner, der Kopf durchaus nicht schmäler als der Halsschild, die Fühlerkeule viel stärker abgesetzt und viel länger, mehr als ein Drittel der ganzen Fühlerlänge einnehmend. Kumani, von E. Brenske entdeckt, nach dem ich sie be- nannt habe. Euconnus nanus Schaum. 3 Stück. Kumani. Eumicrus Hellwigi Ebr., Perrisi Reitt. und rufus Müll. Kumani, bei Ameisen, häufig. Leptomastaz Coquereli Fairm. Unter Laub in Nordmorea und auf Corfu, nicht häufig. Hadrambe latissima R. n.sp. Subrotundata, valde conveza, nitida, testacea, capite thoraceque parce fortiter punctatis, hoc latissimo, antice valde angustato, margine antice profunde emargi- nato, angulis posticis obtuso-subproductis, elytris brevissime ovatis, subglobosis, profunde punctato-striatis, striüis apicem versus sulcatis, interstitüis, externo singulo fortiter punctato ezxcepto, laevibus, con- veziusculis, antennarum articulis penultimis subfuscis subquadratis. — Long. 4 mill. Taf. Il, Fig. 11, 11a. Aeulserst kurz oval, fast halbkugelig, rothgelb, glänzend. Fühler schlank, die letzten 5 Glieder allmählich breiter werdend, eine nicht abgesetzte Keule bildend, die 3 bis 4 vorletzten schwach angedunkelt. Stirn grob punktirt. Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, nach vorn stark verengt, der Vorderrand aus- geschnitten, der Hinterrand knapp neben den stumpf verrundeten, schwach vortretenden Hinterwinkeln leicht ausgebuchtet, Scheibe stark punktirt.. Schildchen dreieckig, glatt. Flügeldecken reichlich so breit als der Halsschild an der Basis, sehr kurz oval, fast kugelig, hoch gewölbt, stark punktirt-gestreift, alle Streifen gegen die Spitze etwas tiefer und den Hinterrand erreichend, die Zwischenräume ziemlich breit, glatt, nur der äufserste am Seitenrande allein punktirt. Mittelbrust stark und weitläufig, die Bauchringe dichter punktirt und am Grunde hautartig genetzt. An den mir vorliegenden Exemplaren — vielleicht nur 2 — sehe ich alle Fülse fünfgliederig und einfach. Bei Kumani in einigen Stücken von Brenske geköschert. Anmerkung. Die Gattung Hadrambe ist von den verwandten Agyries durch das lineare Endglied der Kiefertaster, durch die gegen die Spitze stärker verdickten Fühler, die verschiedene Form des Halsschildes und durch die Streifen der Flügeldecken, welche alle 56 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag die Spitze erreichen, sehr verschieden. Zu ihr gehört: H. glabra Payk. und die vorliegende sehr ausgezeichnete Art. Choleva Kraatzi R. n. sp. Oblongo-ovata, dilute rufo- brunnea, minus nitida, capite antennisque fuscis, his bası apiceque testaceis, his iliformibus, vix clavatis, articulo octavo contiguis parum angustiore, transverso, capite parce obsoleteque prothorace dense subtilissime punctatis, hoc transverso, basi latiore, angulis posticis rotundatis, margine postico utrinque vix sinuato, elytris thorace fere triplo longioribus, dense subtilissime, subruguloso punctatis, vixc strigosis, haud striatis, siria suturali leviter impressa. — Long. 2— 2.2 mill. Mas: Tarsis anticis dilatatıs. Eine wenig ansehnliche, mit Ch. velox, badia und Wilkını verwandte Art, welche sich von allen genannten durch die stark abgerundeten Hinterwinkel des Halsschildes und durch die in der Mitte gebräunten Fühler unterscheidet. Färbung, Gestalt und Punktirung ist ähnlich wie bei Ch. badia, jedoch ist der Halsschild kaum weniger dicht als die Flügeldecken punktirt, deshalb auch weniger glänzend. Die Fühler sind braun, die Basis im gröfseren Umfange und nur die Spitze des letzten Gliedes hell gefärbt. Ich habe mir erlaubt, diese Art nach dem Monographen dieser Gattung, Dr. G. Kraatz in Berlin, zu benennen. In ganz Morea: sie scheint daselbst nicht selten zu sein. Choleva strigosa Kraatz,. Kumani. Das 2 hat scharf zugespitzte, das d' die spitzig zulaufenden Enden der Flügel- decken abgerundet. Ptomaphagus grandis R. n.sp. Ovatus, comverus, niger, subopacus, palpis antennis pedibusque brunneo-rufis, antennarum articulis 7—9I infuscatis, capite thoraceque confertissime, minu- tissimeque punctulatis, brevissime sericeo-puberulis, hoc Iransverso, longitudine duplo latiore, lateribus rotundato, pone medium latissimo, angulis postieis subreclis, postice parum prominulis, margine basali obscure subbisinuata, scutello triangulari, subtilissime punctalissimo, subfulvo-puberulo, elytris ovalibus, valde ampliatis, thorace latioribus, extus rotundatis, striatis, striis apice subsulcalis, siria suturali vier magis impressa, supra membranaceis, conferlissime subtilissimeque punctatis, brevissime, subincano puberulis. — Long. 6.9 mill. Die gröfste Art dieser Gattung, mit Pt. pieipes und meridionals verwandt, von welchen sie sich durch den viel breiteren Halsschild und die seitlich sehr bauchig aufgetriebenen Flügeldecken sofort zur Käferfauna Griechenlands. 97 unterscheidet. Bei den verglichenen Arten ist der Halsschild ein- einhalbmal, bei der vorliegenden reichlich zweimal so breit als lang. Die Hinterwinkel des Halsschildes sind nahezu rechteckig und treten deutlich, jedoch weniger als bei meridionalis, vor. Pt. andalusiacus Heyd. ist kleiner, mit einem Halsschilde wie bei meridionalis. Ein weibliches Stück von Brenske in Hagios-Vlassis erbeutet. Ptomaphagus pelopis R. n.sp. Ovatus, convezus, brevissime vie perspicue subincano-sericeus, confertissime minutissimeque punctu- latus, pedibus brunneis, antennis brevioribus, basi ferrugineis, articulo octavo eztremo transverso, iransversim lineari, prothorace valde transverso, longitudine duplo latiore, prope basin latissimo, antrorsum fortiter angustato, margine basali utrinque sinuato, angulis posticis rotundato-subacutis, punctura obsoleta indistincte subtransversim disposita; elytris oblongo-ovatis, obsolete striatis, subtilissime trans- versim strigosis, stria suturali magis profunde impressa. — Long. -4 mill. Eine sehr ausgezeichnete neue Art aus der nächsten Verwandt- schaft des Pi. validus, varicornis und sericeus, in der Grölse den grölsten Stücken des letzteren gleich; sie unterscheidet sich von allen durch die feinere, auf dem Halsschilde kaum sichtbare quer- . gestrichelte Punktirung, noch kürzere, fast staubartige, mehr graue, statt braune Behaarung und durch die Form des Halsschildes, welches doppelt so breit als lang ist; die gröfste Breite liegt an der Basis, von hier sind die Seiten nach vorn stark verengi, die Hinterwinkel laufen spitzig zu, treten nach hinten vor, sind aber selbst etwas abgestumpft oder leicht verrundet. An den braunen Fühlern mit rother Basis, ist das siebente Glied extrem quer, es erscheint in Form einer queren Linie. Die Flügeldecken sind deutlich, fein quergestrichelt. In Bezug der Form des Halsschildes findet sich nur bei Pi. depressus Murray eine ähnliche Bildung. Ein weibliches Stück von Hagios-Vlassis. (Brenske.) Silpha granulata Oliv. Ein Ex. vom Taygetos. Ich besitze eine reiche Anzahl dieser Art aus Marocco (von Casablanca), welche in mehrfacher Beziehung abweicht. Sie ist noch gröfser, flacher, matter, die grölseren Punkte auf dem Hals- schilde erscheinen zahlreicher eingestreut, die beiden inneren Rippen der Flügeldecken sind fast ganz erloschen, die Sublateralrippe ist dagegen schärfer erhaben, die Zwischenräume sind ganz eben, viel spärlicher und namentlich feiner punktirt, und die Beule am Innenrande der Sublateralrippe vor der Spitze ist deutlicher aus- 98 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag geprägt, endlich sind die Flügeldecken hinter der Mitte breiter. Ich nenne diese Form unicostata m. Agathidium Brisouti R. n. sp. Globosum, nitidum, nigrum, antennis (articulis duobus subnigris penultimis exceptis) pedibusque testaceis, ore prothoracis lateribus late indeterminateque testaceo- rufis; capite obsolete, prothorace viz perspicue punctulatis, elytris indistincte punctatis, sublaevibus, stria suturali dimidiata, humeris oblique truncatis, angulo humerali obtuso. — Long. 2.5 mill. Mas: Tarsis 5, 5, 4; anticis minime incrassatis, antennarum articulo primo leviter incrassato, oblongo-ovale, 2 parum angustiore, oblongo, 3 elongato, secundo angustiore et perparum longiore, 4, 5 obconico, latitudine viz longiore, 6 subtransverso, 7, 8 trans- versis, intus subserratis; ultimis tribus abrupte majoribus, aequilatis, 9 subguadrato, 10 leviter transverso, ultimo elongatim ovato, prae- cedente fere duplo longiore, metasternum in medio obsolete foveolato, foveola tenwiter fasciculata. Fem.: Tarsis simplicibus: 5, 4, 4; antennis tenwioribus, articulis: 1 oblongo, leviter incrassato, 2 parum angustiore, latitudine leviter longiore; sequentibus angustioribus, 3 elongato, 4, 5 obconico, haud transverso, 6, 7, 8 subglobosis, clava abrupte majore, elongata, articulis 9, 10 fere quadratis, 11 sensim acuminato, praecedente fere perparum angustiore et sesqui longiore. Aus der Verwandtschaft des A. pallidum und varians, nach Brisout’s Monographie; von beiden durch die Färbung — einfarbig schwarz, mit breitem rothen, gegen die Scheibe verwaschenen Seiten- rand des Halsschildes — und die Fühlerbildung sich entfernend. Nord-Morea: Kumani, nicht besonders selten. (Brenske.) Agathidium escorialense Bris. Kumani, mehrfach ge- sammelt. Sacium Damryi R. n. sp. Oblongo-ovale, nitidulum, dense subtilissime pallido-pubescens, subtilissime punctatum, nigrum; pro- thorace levissime transverso, semielliplico, coleopteris viz angustiore, basi ante scutellum leviter producta, limbo laterali muculisque duobus antice et duobus transversis approximatis basalibus testaceo- pellueidis; elytris oblongis, pone humeros perparum amplatis, apice indistincte dilutioribus, punctulis minutis simplicibus sat dense impressis, pygidio fusco, antennis pedibusque rufis, femoribus leviter infuscatis, aut concoloribus. — Long. 1.4— 1.5 mill. Dem $. brunneum sehr nahe verwandt, fast von derselben Form; ebenso punktirt, jedoch merklich heller, greis behaart. Der Hals- schild ist nur sehr wenig breiter als lang, länger als bei brunneus; zur Käferfauna Griechenlands. 59 aulser den Makeln am Vorderrande befinden sich noch zwei rost- rothe querstehende, genäherte Flecken an der Basis über dem Schildehen. Diese Art wurde mir vor Jahren von Hrn. Damry, nach dem ich sie benannte, zahlreich aus Corsica mitgetheilt; E. Brenske siebte sie aus Eichenlaub in Kumani (Nord-Morea). Lycoperdina pulvinata R.n.sp. Nigra, nitida, vir alutacea, subglabra, antennis pedibusque ferrugineis; capite parce subtihter punctato, obsoletissime sulcato, prothorace transverso, antice vic dilatato prosterius minus sinuatım attenuato, sulcis thoracis medio vir altingentibus, apicem versus dilatatis, in fundo ante basın distincte oblique denseque pulvinatim fulvo-puberulo, spatium semi- rotundato includentibus, basi utrinque leviter sinuata, elytris ovatis, convezis, apicem versus subacuminato angustatis, subtilissime punctu- latis, stria suturali mediocriter, apice magis impressa, Cconvezione antice prope suluram depressa. — Long. 4.2 —5 mill. Von L. bovistae, welcher dieser Art ungemein ähnlich ist, sofort durch den Halsschild zu unterscheiden. Dieser ist bedeutend breiter als lang, gegen die Basis nur sehr wenig eingezogen, die Längseindrücke erreichen vorn nicht die Mitte, sind nach hinten tiefer und nach innen gebogen; sie schliefsen dadurch einen halb- kreisförmigen Raum zwischen sich ein, der Haarpolster in den Längsfurchen vor der Basis ist sehr deutlich, oftmals (bei den griechischen Stücken) grofs und quergestellt, häufiger jedoch quadratisch oder rundlich (bei den dalmatischen Exemplaren). Ich habe diese ausgezeichnete Art, welche ich in Castelnuova (in Dalmatien) gesiebt habe, anfänglich mit bovistae verwechselt; Brenske fing zwei Stücke in Kumani (Nord-Morea). Die dalmatinischen Stücke, welche mir in gröfserer Zahl vor- liegen, betrachte ich als die Stammart; die Fühler sind schlank, der Körper gewöhnlich etwas grölser, robuster, der Tomentpolster auf dem Halsschilde rundlich, mäfsig ausgebreitet und die Hinter- schienen des Z' sind mehr gebogen. Bei den Moreastücken, welche möglicherweise bei reichlichem Materiale sich als besondere Art ergeben dürften, sind die Fühler kürzer, mit kürzeren Gliedern und deutlicher abgesetzter drei- gliederiger Keule (bei der andern Form sind nur zwei Glieder etwas abgesetzt) und der Tomentpolster in den Längsfurchen grols, schief in die Quere gezogen und die Hinterschienen des g' weniger gebogen. Ich will sie durch den Namen: var. obligua auszeichnen. 60 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Die mit L. bovistae verwandten und mir bekannten Arten-sind in nachfolgender Weise zu unterscheiden: I. Dorsalfurchen des Halsschildes die Mitte desselben errei- chend, gegen die Basis wenig verbreitert, ein Rechteck einschliefsend, am Grunde mit undeutlichem, oder nur sehr kleinem, rundlichen Haarpinsel besetzt; die Basis von den Hinterwinkeln bis zu den Längsfurchen sehr fein, schmal und ziemlich gleichmälsig gerandet. A. Flügeldecken vorne, längs der Naht niedergedrückt, der kräftige Nahtstreifen ist daher gegen das Schildchen tiefer gelegen. ‘a. Behaarung fein, aber deutlich; die einzelnen Härchen auf den Flügeldecken so lang als die einzelnen Zwischenräume der Punkte. Basis des Halsschildes fast gerade; Dorsal- striche vor der Basis mit einem kleinen, undeutlichen, runden Tomentflecken. Einfarbig hell rostroth, Fühler etwas dunkler, gedrungen. Long. 3.8—4 mill. Sardinien, Toscana L. validicornis Gerst. Rostroth, die Scheibe des Halsschildes, die Flügeldeeken bis auf einen kleinen Humeral- und einen grölseren Apicalflecken, schwarz; oft ist auch der Halsschild roth, häufig ganz schwarz und nur die Spitze der Flügeldecken rostroth gefärbt. Fühler schlank. Corstea mn. „202.2... E. subpubescens n.Sp.!). b. Behaarung nur nern die einzelnen Härchen sind auf den Flügeldecken kaum halb so lang als die einzelnen Zwischenräume der Punkte. Basis des Halsschildes (jederseits schwach gebuchtet) fast gerade, die Dorsalstriche vor der Basis grübchen- artig vertieft und mit kurzem, leicht übersehbarem Toment ausgefüllt. Schwarz, Fühler und Beine rost- roth, selten ist die Spitze der Flügeldecken heller. Suecia, Germania, Gallia. . . . . L. bovistae Fabr. 1) Lycoperdina subpubescens R. n. sp. L. validicorni simillima, sed parum major, ferruginea, prothoracis dorso elytrisque nigris, his macula parva humerali, altera majore apicali indeterminate rufo-testacea, antennis longioribus, prothorace basi recte iruncata. Long. 4.2 mill. ’ Corsica (Reveliere). Ist vielleicht doch nur eine Var. der vorigen Art, und zwar der gut ausgefärbte Käfer. zur Käferfauna Griechenlands. 61 Basis des Halsschildes jederseits stark gebuchtet, in der Mitte gerundet vorgezogen; die Dorsalstriche vor der Basis mit einem sehr deutlichen rundlichen Büschel gelber Haare besetzt. Rostroth, die Scheibe des Hals- schildes, die Flügeldecken bis auf den schmalen Basal- rand und einen länglichen Flecken an der Spitze, schwarz. Long. 4.2 mill. Algier, Oran L. penicillata Mars. B. Flügeldecken gleichmälsig gewölbt, vorne längs der Naht nicht vertieft, der Nahtstreifen fein und gleichmälsig, an der Spitze kaum stärker vertieft. Schwarz, Fühler und Beine dunkel rostbraun. Alpes maritim. . . . L. maritima n.sp.!). II. Dorsalstriche die Mitte der Scheibe nicht erreichend, gegen die Basis stark verbreitert und daselbst ihr Innenrand nach innen gebogen, eine halbkreisförmige Fläche einschliefsend, am Grunde vor der Basis mit einem grolsen, oft schrägen Haarpolster; die Basis bei den Hinterecken stark gerandet, die Randlinie zu den Dorsalstrichen stark aufsteigend. Halsschild breiter als lang, zur Basis kaum verengt, die Wölbung der Flügeldecken vorne längs der Naht leicht niedergedrückt. Schwarz, Fühler und Beine rostroth. Long. 4.2—5 mill. Dalmatien, Griechenland . . L. pulvinata n.sp. Lithophilus Kalavrytus n.sp. (Siehe Deutsch. Ent. Zeit. 1883, pg. 63.) Im nördlichen Theile Morea’s von Brenske entdeckt. Dem L. connatus ähnlich, jedoch mehr grau, die Mitte des Hals- schildes fein schwarz behaart, Spitze der Flügeldecken rostroth. I) Lycoperdina maritima R. n.sp. Nigra, nitida, antennis parum dilutioribus pedibusque rufo-piceis, distincte alutacea, pilis subtilissimis, depressis, fulvis, longioribus parce abtecta, capite parce subtiliter punctato, sulcato, prothorace antice dilatato, posterius sinuato, suleis ante basin obsolete rotundatim subtomentosis, spatium quadratum includentibus, angulis basalibus postice leviter productis; elytris ovatis, convexis, ante medium valde ampliatis, apicem versus subucuminato angustatis, subtilissime punctulatis, stria suturali sub- tiliter, antice haud, postice vır depressa. — Long. 4.5 mill. Die Flügeldecken haben bei dieser Art die Neigung, angedeutete Längslinien zu bilden. Schildehen rundlich, aber etwas breiter als lang. Durch deutliche hautartige Seulptur, bauchig aufgetriebene, gleichmäfsig gewölbte Flügeldecken, welche an der Basis längs der Naht nicht vertieft sind, sehr ausgezeichnet. Alpes maritimes. Von Fl. Baudi de Selve als L. penicillata versendet. 62 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Lithophilus graecus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1879. 94. Unterscheidet sich von L. connatus durch viel längere und dich- tere greise Behaarung, den gegen die Basis stärker eingezogenen Halsschild und durch die hell gefärbte Spitze der Flügeldecken; von L. Kalavrytus ebenfalls durch die lange Behaarung. | Leucohivutium alatum R. n.sp. Elongatum, fusco-testacem, vir mitidum, dense griseo aut albo, non seriatim pubescens, capite lateribus ante oculos in femina parum, in mare valde dilatato productis, prothorace subquadrato, subparallelo, dense punctulato, lateribus integris, ante angulos posticos obtusos abrupte angustato, angulis anticis calloso-retusis; elytris dense subseriatim punctatis, haud punctato-striatis, pilis griseis depressis sub- aequalibus viz seriatim dispositis dense vestitus; antennis pedibusque testaceis. — Long. 3—4 mill. Taf. I, Fig. 8. In Gröfse, Form und Färbung dem Z. elongatum sebr ähnlich, aber von allen bekannten Arten sofort durch die seitliche Erwei- terung der Stirn vor den Augen und die nicht punktirt-gestreiften, gleichmälsig, nicht in Reihen behaarten Flügeldecken zu unter- scheiden. Bei dem g' ist die Stirn dicht vor den Augen sehr stark im vortretenden Winkel blatt- oder flügelförmig, bei dem 2 viel schwächer und undeutlicher erweitert. Die g' aller Arten haben einen viel gröfseren, dem Halsschilde wenig an Breite nachstehenden Kopf, welche Beobachtung bisher übersehen wurde. In Attica, wo sie von Emge gesammelt wurde, scheint diese sehr ausgezeichnete Art nicht selten zu sein. — Die bekannten Arten sind: A. Die abwechselnden Punktreihen der Flügeldecken sind stärker als die andern und gleichzeitig etwas länger als die andern behaart. a. Käfer fast glatt; die Behaarung in den Punkten nur staub- artig, schwer sichtbar: Cap bon. spei. . . L. puberulum Ritr. b. Käfer sehr deutlich, anliegend behaart. Halsschild mit geraden Seiten und napfförmig erweiterten und seitlich vortretenden Vorderwinkeln; Hinterwinkel rechteckig ı. .W. 2... elongatum Strm. Halsschild mit oeilültdkren Seiten und schwach napf- förmigen, seitlich nicht vortretenden Vorder- und sehr stampfen Hinterwinkeln . . . . . . brevicolle Rttr. zur Käferfauna Griechenlands. 63 B. Die Punktreihen der Flügeldecken sind als solche undeut- lich, sie sind dicht aneinander gedrängt und alle gleich- mälsig fein; Behaarung gleichmäfsig dicht, nicht in Reihen geordnet; Halsschild parallel, dicht vor den stumpfen Hinterwinkeln verengt, Vorderwinkel napfförmig erweitert und seitlich vorragend . . . 2.2... alatum Ritr. Sternodea Baudii Reitt. In ziemlicher Anzahl von Brenske in Kumani gesiebt. Holoparamecus Beloni R. n. sp. Ferrugineus, subdepressus, fere opacus, subtilissime, prothorace obsolete punctulatus, antennis brevibus, articulis intermediis latitudine haud longioribus, prothorace transverso, cordato, ante basin constricto, parallelo, summa basi lineola transversa lineis duabus longitudinalibus utringue terminata profunde impresso; dorso vix aut minime foveolato, elytris oblongo- ovatiıs, stria suturali impressa. — Long. 1.3 mill. Dem H. Trugui ähnlich, aber durch kaum wahrnehmbaren Diskoidaleindruck am Halsschild und viel stärkere Basalfurchen desselben unterschieden. Von singularis durch grölseren Körper, breiteres, hinten mehr eingezogenes Halsschild, mit viel tieferer Basalquerfurche abweichend. Ich war ursprünglich geneigt, diese Art für 4. Truguii Baudi zu halten; R. P. Belon, dem ich sie zu Ehren benenne, hat mich auf die Verschiedenheit von ihr zuerst aufmerksam gemacht. Kumani, von Brenske aus Laub gesiebt. Auch von mir auf Corfu und Dalmatien, von Dr. Krüper in Acarnania aufgefunden. Die verwandten Arten, ohne starkes Diskoidalgrübehen des Halsschildes, lassen sich in folgender Weise übersehen: 1” Die Querfurche über der Basis des Halsschildes sehr fein und gebogen. 2" Halsschild in der Mitte über dem Schildehen mit einem höchst feinen Längsfältchen, das bei schwacher Ver- grölserung als einfaches zartes Strichelchen erscheint. 3” Oberseite gleichmälsig, sehr deutlich und dicht punktirt. Long. 1.5 mill. Ins. Cypern . . . 2... Sauleyi Baudi 3’ Oberseite höchst fein erloschen, der Halsschild kaum punktirt. 4" Gröfser, en lang en Long. 1.1—1.2 mill. Mitteleuropa. . ...... singularis Beck. 4' Klein, Blakelderken) Re N oe kaum 1 mill. Systenissklaifar . ...0. 0 2 20. 0 2. obtusem n. sp. 64 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag 2’ Halsschild in der Mitte über dem Schildehen ohne Spur eines Fältchens oder Strichelchens.. Dem AH. singularis sehr ähnlich, aber viel kleiner. : Long. 1 mill. Caucasus Lederi Reitt. 1’ Die Querfurche über der Basis des Halsschildes stark und geradel. «Graeeian..n. un. nn. on BISSRERelonFveitt: Metopkthalmus Brenskei R. n. sp. M. lacteolo similis sed paullo minor, interstitis elytrorum magis subtiliter biseriatım punctatis. — Long. 1.2 mill. Kumani, in einiger Anzahl von E. Brenske gesiebt. Die europäischen Arten im weiteren Sinne lassen sich in folgender Weise übersehen: Gröfsere Arten, über 1 mill. Länge. I. Fühler mäfsig kurz, die Keule schwach abgesetzt, das vor- letzte Glied bedeutend schmäler als das letzte; die mitt- leren kleinen Glieder kaum quer. Flügeldecken eiförmig, höchstens ein einhalbmal so lang als an den Schultern breit, mit vortretenden, nicht eingezogenen Schulterecken. A. Vorderrand des Kopfes gerade. (Die hornige Oberlippe tritt bei diesen Arten nur sehr wenig über den Ülypeusrand hinaus und ist sehr wenig gerundet.) Die Längskiele der Stirn nicht unterbrochen, immer gleich deutlich. Long. 1.3 mill. Mehadia. Diese Art wurde bisher von v. Frivaldszky und mir für /acteolus Motsch. gehalten und als solche ver- sendet. Der M. lacteolus erweiset sich jedoch als ein sehr ähnliches, jedoch verschiedenes Thier . . hungaricus Reitt. B. Vorderrand des Kopfes stark gebogen. (Die hornige Ober- lippe tritt bei diesen Arten stark über den Clypeusrand hinaus und ihr Vorderrand ist halbkreisförmig gerundet.) Die Längskiele der Stirn sind oft undeutlich und dicht vor dem Vorderrande unterbrochen. a. Halsschild nur etwas schmäler als die Flügeldecken, nicht doppelt so breit als lang. Flügeldecken länglich eiförmig, Seitenrand gegen die Schulterwinkel mäfsig verbreitert. Gröfser, mit sehr groben, grubenartigen Punkten in den Zwischenräumen der Kiele auf den Flügeldecken. Long. 1.4 mill. Krimm, Caucasus . . .lacteolus Motsch. Kleiner, die Zwischenräume der Kiele auf den Flügel- decken mit etwas feineren Punktreihen. Long. 1.2 mill. Moream name a near» iinBrenskenpkveit. zur Käferfauna Griechenlands. 65 b. Halsschild fast doppelt so breit als lang und wenig breiter als eine Decke an der Basis. Letztere äulserst kurz, eiförmig, der Seitenrand gegen die seitlich stark vor- tretenden Schultern sehr stark verbreitert. Long. 1.4 mill. Lenkoran . . „2... humeridens Reitt. II. Fühler kurz, die Keule Bat abedsetat;, das vorletzte Glied derselben nur wenig schmäler als das letzte, die mittleren kleinen Glieder quer. Flügeldecken lang oval, fast doppelt so lang als breit, Seitenrand gegen die Schultern kaum verbreitert und gegen dieselben eingezogen. Long. 1.1 bis 12mall. 2, Spanien. 4. 31 Ina armaziveicollis;Duyal. Kleine Arten, nicht über 1 mill. Länge. (Vorderrand des Kopfes fast gerade.) A. Die Naht der Flügeldecken und zwei bis drei Rippen auf jeder kielförmig erhaben. a. Seitenrand der Flügeldecken gegen die vortretenden Schulterwinkel verflacht. en 0.9 mill. Syrien: Haifa. (movaBspı) et. \ N. . „‚syriecus Reitt. b. Seitenrand der Bene gegen ee wenig vortretenden Schulterwinkel nicht deutlich verflacht. Long. 0.9 mill. Corsica . . . DIN robesusReitt. B. Die Naht der Flügeldecken neh den zweite Zwischenraum etwas, die ferneren kaum sichtbar erhaben. Long. 0.8 mill. SICH Sardintaman. he sum UNE ABREN ‚DRagusae BReitt. Cartodere elegans Aub. Kumani, einzeln. Cartodere anatolica Mnnh. Unter Laub, Kumani, nicht selten, aber wird gewöhnlich übersehen. Corticaria cucujiformis Reitt., aus Corsica bekannt, 1 Ex. Kumani (Brenske). Epuraea castanea Duft. Hagios-Vlassis. 1 Ex. Cyprogenia!) naziana R. n.sp. Castanea, nitida, antennis pedibusque dilutioribus, capite confertim subtilissime punctato, lati- tudine vir longiore, prothorace hexzagono, longitudine perparum latiore, crebre minutissime punctulato, angulis posticis subrectis; elytris oblongis, subparallelis, apice conjunctim rotundatis, prope basin parum angustatis, confertim subtilissime punctatis, angulo hu- merali recto, producto. — Long. 1.2— 1.3 mill. Taf. II, Fig. 10, 10a. 1) Cyprogenia Baudi, Berl. Ent. Zeitschr. 1870, pg. 54. Siehe auch Reitter, Bestimmungs- Tabellen d. eur. Coleopteren, Heft 6 (Brünn 1872), pg. 136. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft I. d 66 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Doppelt gröfser als ©. denticulata Baudi aus Syrien, doch dieser sehr ähnlich; sie unterscheidet sich durch die überall wahrnehmbare, auf den Flügeldecken sehr deutliche dichte Punktirung, breiteren Halsschild mit nahezu rechteckigen — nicht stumpf verrundeten — Hinterwinkeln, durch kürzeren Kopf und durch die viel dunklere Färbung. Ein Stück dieses interessanten Käfers befand sich seit län- gerer Zeit in meiner Sammlung; es wurde von Krüper auf der Insel Naxos gesammelt und mir von Hrn. Dekan Sceriba mit- getheilt. Clinidium trisulcatum Germ. Kumani, selten. Laemophloeus nigricollis Luc. Kumani, mehrfach ge- funden (Brenske). Laemophloeus abietis Wankow. Diese Art scheint auf Stücke des L. duplicatus aufgestellt worden zu sein, bei welchen der zweite Seitenstreifen des Halsschildes vollständig fehlt. Solche sammelte Brenske zahlreich mit der Stammart auf Morea. Laemophloeus fractipennis Motsch. Wenige Ex. Kumani. Airaphilus hirtulus R. n.sp. Oblongus, fuscus, sat longius, in elytris seriatim fulvo-pilosus, antennis pedibusgque rufis, femoribus leviter infuscatis, capite latitudine haud longiore, prothorace sub- cordaio, basin versus magis altenuato, latitudine parum longiore, extus crenulato, angulis subrectis, elytris humeris aut basi fusco ferrugineis, thorace vix latioribus sed 24 longioribus, seriatim rugu- loso-punctulatis, angulo humerali obtuso; antennis robustis, apicem versus vir clavatis. — Long. 2.5 mill. Durch die verhältnifsmälsig lange Behaarung, die langen, dicken, die halbe Körperlänge erreichenden Fühler und den herzförmigen Halsschild sehr ausgezeichnete Art, die sich mit keiner bekannten vergleichen lälst. Braun, Fühler und Beine roth, die Schenkel dunkler, die Schultern oder oft die ganze Basis der Flügeldecken heller gefärbt; Behaarung doppelt länger als bei den anderen Arten, mehr abstehend. Kopf so lang als breit. Fühler ziemlich von gleicher Dicke, Glied 2—5 ist nur wenig dicker als lang, 6—10 kaum länger als breit. Halsschild ein Viertel länger als breit, nach hinten herzförmig verengt, die Seiten fein cerenulirt, der Vorderrand gerade, breiter als der gebuchtete Basalrand, die Winkel etwas vortretend; Ober- seite hautartig reticulirt, flach punktirt. Flügeldecken 24 Mal so lang als der Halsschild, oval, an den Seiten deutlich gerundet, zur Käferfauna Griechenlands. 67 wenig breiter als der letztere, in dichten, etwas undeutlich vertieften Streifen runzelig punktirt. Kumani, Taygetos (Brenske). Airaphilus arcadius R. n.sp. Elongatus, parallelus, fuscus, ore antennis pedibusque rufis, dense breviter, elytris seriatim fulvo pubescens, capite thorace parum angustato, elongato, prothorace oblongo, antice posticeque aequaliter angustato, angulis rectis, late- ribus crenulato, elytris thorace viz latioribus, elongatıs, subparallelis, thorace fere 24 longioribus, lateribus vie rotundatis, dense seriatim ruguloso-punctulatis, angulo humerali vix producto. — Long. 2.5 mill. Etwas grölser als A. subferrugineus, dem er sehr nahe verwandt ist; er unterscheidet sich durch etwas längeren Kopf, den stärker erenulirten Halsschild, welcher am Hinterrande noch so breit ist als am Vorderrande, die rechtwinkeligen Ecken desselben, die parallelen, seitlich nicht gerundeten Flügeldecken, letztere ohne Schulterzähnchen. Von filiformis und Growvellei durch robustere, weniger schmale Gestalt abweichend. Hagios-Vlassis, wenige Stücke (Brenske). Die Bestimmungs-Tabelle der bekannten Atraphilus - Arten (Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 1879, pg. 82) bedarf wegen der zu- getretenen Arten einer Ergänzung. Die Arten lassen sich in nach- folgender Weise übersehen: 1” Kopf dreieckig, sammt den Augen so breit, oder fast so breit als lang !). 2” Halsschild viel breiter als lang, an den Seiten dicht gezähnelt. India or. . . ..... serricollis Reitt. 2' Halsschild wenigstens so late aik breit. 3" Fühler und Beine schwarz oder dunkelbraun. 4” Halsschild in seiner gröfsten Breite, so breit wie die Flügeldecken. 5” Sehr schmal; Halsschild viel länger als breit, Flügel- decken parallel, etwa viermal so lang als zusammen breit. Fühler und Beine dunkel rothbraun. Long. 3.3 mill. Nord- Deutschland‘ 2. . elongatus Gyll. 5° Gestreckt; Halsschild so N ae breit, Flügeldecken unter der Mitte am breitesten, etwa dreimal so lang als zusammen breit; Fühler und Beine dunkel braunschwarz. Long. 3 mill. Mitteleuropa, Italien, Frankreich geminus Kraatz. 1!) Bei allen Arten dieser Gruppe liegt die grölste Breite des Halsschildes über der Mitte. 5* 68 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag 4’ Halsschild in seiner gröfsten Breite deutlich schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, oder etwas länger, gegen die Basis ziemlich deutlich eingezogen; Flügeldecken parallel, etwa dreimal so lang als zusammen breit; Fühler und Beine braunschwarz. Long. 2.8—3 mill. Deutschland, Oesterreich, Rufsland, Dalmatien . . . ruthenus Solsky. 3" Fühler und Beine rostroth, selten die Schenkel allein dunkler. 6” Kopf mit der Oberseite gleichfarbig, Halsschild ohne Mittelrinne. 7" Flügeldecken breiter als der Halsschild, in der Mitte leicht gerundet. Long. 2.5 mill. Teneriffa .. nubigena Wollast. 7' Flügeldecken kaum breiter als der Halsschild 8” Halsschild zur Basis stärker als nach vorn verengt; Flügel- decken an den Seiten gerundet, Oberseite etwas auf- stehend und ziemlich lang behaart. Long. 2.3 mill. Morea . . . . . ..hirtulus Reitt. 8° Halsschild zur Spitze und Basis gleich verengt, Flügel- decken kurz; Oberseite sehr kurz, ziemlich anliegend behaart. Long. 2.8 mill. Sicilia, Dalmatia . . siculus Reitt. 6” Käfer rostroth mit dunklem Kopfe, Scheibe des Hals- schildes in der Mitte der Länge nach schwach vertieft. Long. 2 mill. Spanien . . . ..... .„.carpetanus Heyd. 6’ Rothbraun, Kopf und Halsschild schwarz, letzterer so lang als breit, etwas schmäler als die Flügeldecken; Oberseite fein behaart. Long. 3 mill. Abyssinien seminiger Grouv. 1’ Kopf nach vorn spitzig verlängert, viel länger als sammt den Augen breit. 9" Halsschild schwach herzförmig, länger als breit, nach vorn weniger als zur Basis verengt, die grölste Breite desselben liegt daher vor der Mitte. 10” Schwarzbraun mit helleren Beinen; Flügeldecken leicht gewölbt, an den Seiten gerundet, knapp hinter der Mitte am breitesten, doppelt so lang als zusammen breit. Long. 9:mill. Corsicas .& . . u. u m ClONNSIKCHLSE Ray 10’ Bräunlich schwarz, Flügeldecken flach, an den Seiten parallel, dreimal so lang als zusammen breit. Long. I Milch Pasadrpad din Kl een Since eRon2 9% Halsschild zur Spitze und Basis gleichmälsig verengt oder parallel, die grölste Breite desselben liegt in der Mitte. zur Käferfauna Griechenlands. 69 11” Halsschild fast nur so lang als breit, die Seiten sehr dicht und fein gezähnelt. Robuste, schwärzlich braune Antenlongsia mil aan eh. id emın!. jestalpa Kraatz. 11” Halsschild viel länger als breit. 12” Flügeldecken nur doppelt so lang als der Halsschild. Robuste, dunkel rothbraune Art, mit kräftigen Fühlern und an den Seiten deutlich gerundeten Flügeldecken. Long. 3 mill. Südeuropa, Algier (fbulatus Kraatz) nasutus Chevrl. 12' Flügeldeecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild. Schmale Arten mit schlanken Fühlern. 13” Körper mälsig schmal. 14" Flügeldecken an den Seiten gerundet, etwas breiter als der Halsschild. Schwarzbraun, Fühler und Beine roth. Long. 2.3 mill. Pyrenäen. . . . subferrugineus Reitt. 14’ Flügeldecken parallel, nicht breiter als der Halsschild. 15” Einfarbig rostroth, Fühler dünn. Long. 2 mill. Eur. mer., Aleier,...u - . „ ferrugineus Kraatz, 15’ Dunkelbraun, Fühler Be ae od Fühler kräftig. Long. 2.5 mill.e. Morea . . . - „2... arcadius Reitt. 13’ Körper äufserst schmal und lansnestrecich fadenförmig. 16’ Schwarzbraun, Beine braunroth, Flügeldecken höchstens dreimal so lang als zusammen breit. Long. 2.6 mill. Spanien . . 20... feliformis Rosenh. 16’ Schmutzig mostrodhf lnzellecken parallel, 33 Mal so lang als zusammen breit. Long. 2.6 mill. Südspanien j Grouvellei Reitt. An dieser Stelle möge auch die Beschreibung einer andern neuen Airaphilus- Art Platz finden: Airaphilus subferrugineus R.n.sp. Elongatus, subparallelus, fuscus, ore antennis pedibusque rufis, dense breviter, elytris seriatim fulvo-pubescens, capite thorace parum angusto, elongato, prothorace oblongo, antice posticeque subaequaliter, postice perparum magis angustato, lateribus crenulato, elytris thorace vir distincte latioribus sed triplo longioribus, elongatis, lateribus paululum rotundatis, dense seriatim ruguloso-punctulatis, angulo humerali subacuto. — Long. 2.3 mill. Pyrenäen. Dem Air. ferrugineus ähnlich und diesem zunächst verwandt, aber etwas grölser, braunschwarz mit rothen Fühlern und Beinen; die Fühler sind schlanker mit gestreckteren Mittelgliedern, der Hals- 70 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag schild und die Flügeldecken an den Seiten mehr gerundet und gleichmälsig gewölbt, die letzteren weniger parallel, ihre grölste Breite liegt fast immer hinter der Mitte und die Humeralwinkel treten als kleine Spitze vor. Diese in den Pyrenäen von den Herren A. Grouvelle und Xambeau aufgefundene und als A. ferrugineus verschickte Art darf keineswegs als eine Varietät des letzteren aufgefalst werden, weil die zahlreichen, constanten Differenzen dies nicht gestatten. Curimus taygetanus R. n. sp. Subglobosus, niger, cinereo- terreo-tomentosus, tarsis antennisque ferrugineis, setis sat longis nigris apice perparum clavatis sat dense hirsutis, prothorace dense profunde punctato, vage nigro quadrivittato, elytris striatis, stris fortiter punctatis, lateralibus sulcatis, interstitüs subtihter parce seriatim punctatis, alternis latioribus, plagulis nigro-velutinis, parum elevatis ornatis. — Long. 5.5— 6 mill. Obgleich mir die vorliegende Art von Hrn. Fairmaire, dem ich sie mitgetheilt habe, als sein C. rudis bezeichnet wurde, so nehme ich keinen Anstand, sie als neu zu beschreiben, weil die verwandten Arten sich sehr ähnlich sehen und bei oberflächlicher Betrachtung sämmtlich gleich zu sein scheinen. Von der Beschreibung des C. rudis Fairm., aus Creta, weicht die vorliegende Art ab: 1) Durch die an der Spitze schwach keulen- förmig verdickten Börstchen, welche Fairm. ausdrücklich einfach nennt und ihn deshalb, sowie wegen den theilweise sichtbaren Augen zu Byrrhus Lin. (non Geoffr.) stellt. 2) Ist eine Mittelrinne auf dem Halsschilde kaum wahrnehmbar. 3) Die Färbung der Flecken ist braun, auf dem Halsschilde sind bei reinen Stücken 4 schwache Längsbinden zu unterscheiden. Endlich 4) ist der ©. rudis nur 4 mill. lang, also bedeutend kleiner als die vorliegende Art, was wichtig ist, da die Arten dieser Gattung in der Gröfse nicht bedeutenden Abweichungen unterworfen sind. Die Streifen sind an den Seiten furchenartig vertieft und die abwechselnden Zwischenräume viel breiter als die andern. Viel näher verwandt ist diese Art mit (. interstitialis; dieser hat aber einfache Börstehen und wie der C. rudis niebt schwarze, sondern braune Tomentflecken. Der C. interstitialis könnte mit dem rudis wegen seiner viel näheren Verwandtschaft eher zusammenfallen; dagegen spricht jedoch seine Gröfse (5 mill.), welche bei den ein- zelnen Arten wenig variabel ist, und der Mangel einer Mittelrinne auf dem Halsschilde. Nordmorea, nicht besonders selten. Brenske. zur Käferfauna Griechenlands. 71 Curimus parnassius R. n.sp. C. taygetano valde similis, sed plagulis elytrorum brunneo-velutinis et interstitiis aequalibus, alternis haud latioribus. — Long. 5 mill. Vom C. taygetanus durch die gleich breiten Zwischenräume auf den Flügeldecken und braunen Tomentflecke auf denselben zu unterscheiden. Die Börstehen sind gleichmälsig schwarz, mäfsig dicht und lang. Ein Ex. vom Parnass, welches ich vor Jahren von Hrn. Dr. Krüper erhielt. Curimus terrifer R.n.sp. Subglobosus niger, dilute brunneus, immunde terreo-tomentosus, setis sat longiusculis nigris, apice per parum clavatis sat dense hirsutis, antennis tarsisque ferrugineis, prothorace dense sat fortiter punctato, elytris striatis, strüs parce indistincteque punctulatis, lateralibus paullo magis impressis, inter- stitüis fere aequalibus, valde remote seriatim subtiliter punctatis, ulternis parce nigro maculatis, maculis parvulis, subrotundatis. — Long. 4.5 mill. Mit C. petraeus und decorus verwandt, von dem ersten durch dichtes schmutzig gelbbraunes Toment und die kleinen schwarzen Flecken auf den abwechselnden Zwischenräumen der Flügeldecken und fein punktirte Streifen auf den letzteren; von dem andern durch seine schmutzige, eintönige Färbung, die gleichmäfsig breiten Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken und durch die an den Seiten viel tieferen Streifen abweichend. Hagios-Vlassis (Brenske). Curimus Brenskei R. n. sp. Breviter ovatus, valde convezus, niger, nigro-tomentosus, luteo-aureo varius, setis erectis apice clavatis nigris albidisque hirsutis, antennis tarsisque ferrugineis; prothorace dense fortiter punctato, canaliculato, elytris striatis, strüs parce subtiliter punctatis, laterahbus vixr canaliculatis, interstitiis sub- tilissime seriatim valde remote punctulatis, alternis latioribus, fulvo- aureo et nigro-tessellatis. — Long. 3.8 mill. Mit ©. erinaceus und lariensis verwandt; er unterscheidet sich von dem ersten durch etwas grölsere Körperform, viel stärker punktirtes Halsschild, die lebhaftere Färbung der gelben und schwarzen Tomentflecke und durch die zahlreicheren weilsen Börst- chen; von /ariensis durch seine halbkugelige Körperform, stärkere Punktur des Halsschildes und durch die abwechselnd breiteren und schmäleren Zwischenräume der Flügeldecken, endlich von terminatus durch seine geringere Gröflse, die völlig verschiedene 72 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Tomentirung des Körpers, durch weniger grob punktirte Sreifen der Flügeldecken und durch die weniger langen, an der Spitze viel stärker keulenförmig verdickten Börstchen der Oberseite sich entfernend. Curimus terminatus R. n.sp. Subglobosus, niger, subcinereo- tomentosus, tomento luteo - aureo-varius, setis erechs perparum clavatis, nigris albidisque, antice brevibus, apicem versus sensim longioribus hirsutis, antennis tarsisque ferrugineis; prothorace dense fortiter punctato, obsolete canaliculato, elytris lato-striatis, strüs parce fortiter punctatis, interstitüs fere aequalibus valde indistincte parce seriutim punctulatis, alternis fulvo-aureo et nigro-tessellatis. — Long. 4 mill. Mit C. erinaceus und lariensis verwandt; von dem ersteren durch viel gröbere, minder dichte Punktirung des Halsschildes, durch die an der Basis kürzeren, gegen die Spitze zu längeren und weniger stark keulenförmigen Börstehen und durch gröbere Punktstreifen; von letzterem durch dieselben Merkmale und mehr kugelige Form und von beiden durch seine grölsere Gestalt sich entfernend. Ein einzelnes Stück aus Hagios-Vlassis von Brenske ge- sammelt. Die europäischen ächten Curimus- Arten sind in nachfolgender Weise zu unterscheiden: I. Die aufstebenden Börstchen des Körpers sind einfach, an der Spitze nicht im geringsten Grade verdickt. 1” Streifen der Flügeldecken äufserst fein, kaum sichtbar punktirt, Zwischenräume mit einer wenig bemerkbaren, obsoleten und weitläufigen Punktreihe. Streifen an den Seiten nicht furchenartig vertieft. 2” Oberseite mit filzartigem, dichten schmutzig gelbbraunen Toment bedeckt, die abwechselnden, fast gleiehbreiten Zwischenräume auf den Flügeldecken mit heller gelbem und braunem Toment gewürfelt. Long. 5.2 mill. Türkei. (C. maculosus Fairm.) . . . . . .... insignis Steffahny. 2’ Oberseite mit staubartig kurzem, wenig dichtem braunen Toment bedeckt, die abwechselnden Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken viel breiter als die andern und mit grauen und dichter braunen, wenig deutlichen Flecken gewürfelt. Wie der vorige, fast halbkugelig. Long. 5.8 mill. (nov. spec.) Krimm . . .tauricus Reitt. zur Käferfauna Griechenlands. 73 1’ Streifen der Flügeldecken mit groben Punkten nicht dicht besetzt, Zwischenräume mit einer kräftigen Punkt- reihe 1). 3” Halsschild ohne Mittelrinne, Seitenstreifen der Flügel- decken furchenartig vertieft, die abwechselnden Zwischen- räume breiter als die andern. Long. 5 mill. Eur. mer. interstitialis Reitt. 3’ Halsschild mit einer Mittelrinne, Käfer kleiner. Long. Aal Cretar Arr when ee ar arädisaFairm. Il. Die aufstehenden Borsten sind an der Spitze etwas verdickt. 1” Borsten auf der Scheibe der Decken überall schwarz. 2” Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken (exclusive des ersten an der Naht) mit einer sehr deutlichen, weit- läufig gestellten Punktreihe. Grofse Arten. 3” Streifen der Flügeldecken mit groben entfernt stehenden Punkten. 4” Körper mit dichtem, filzartigen Toment bedeckt, die ab- wechselnden Zwischenräume der Flügeldecken braun und gelb oder schwarz und gelb gewürfelt. Streifen der Flügel- decken an den Seiten furchenartig. 5” Die abwechselnden Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken viel breiter als die andern und mit schwarzen und gelblichen Flecken gewürfel. Long. 5.5—6 mill. Morea . . . > 2.2... taygetanus Reitt. 5° Die AL en nicht breiter als die andern und mit braunen und gelblichen Flecken gewürfelt. Bons#smjll. Larnassı. 20... . parnassius Reitt. 4’ Körper mit sehr kurzem, NE eintönig dunklen, die Oberseite nicht verdeckenden Toment be- deckt, die abwechselnden Zwischenräume nicht scheckig gewürfelt. Streifen der Flügeldecken an den Seiten nicht tiefer als die andern. Long. 4 mill. Tirol petraeus Gredler. 3’ Streifen der Flügeldecken schwer sichtbar oder kaum punktirt. 6” Die abwechselnden Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken von gleichmälsiger Breite und mit kleinen weitläufig gestellten schwarzen Tomeniflecken, auf schmutzig !) Um die Sculpturen der sehr tomentirten Thiere gut sehen zu können, mu[s man die Behaarung von der chitinisirten Oberseite an einer kleinen Stelle abschaben. 74 193” 12’ E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag gelbgrauem Grunde, besetzt; die Streifen am Seitenrande furchenartig. Long. 4.5 mill. Morea . . . .terrifer Reitt. Die abwechselnden Zwischenräume breiter als die andern und durch lebhaft goldgelbe und schwarze Tomentflecken gescheckt, Streifen an den Seiten nicht stärker vertieft. Long. 4.5 mill.e Banat . . . 202. decorus Stefl. Zwischenräume der Streifen Au de Flügeldecken ohne deutliche Punktreihe. Kleinere gelb und schwarz ge- scheckte Arten. Streifen der Flügeldecken stark punktirt, die weitläufigen Punkte fast breiter als die Streifen selbst. Long. 3 mill. Oesterreich, Illyrien . . 2.0... „kispidus Erichs. Streifen der Flügeldecken A or und weitläufig punktirt. Long. 4Amill. Carpathen . . . . Erichsoni Reitt. Borsten auf der Scheibe oprelteubıe anf gelbem Grunde weils, auf dunklem schwarz. Die äufseren Seitenstreifen viel tiefer als jene der Scheibe, furchenartig. Die Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken von gleichmäfsiger Breite; Streifen stark punktirt. Long. 3.8 mill. Alpen, Biemont,.. . .. . ...2 „selanzensiseNallar Die abwechselnden Zwischenräume breiter als die andern, Streifen höchst fein punktirt. Long. 3.3 mill. Morea. Brenskei Reitt. Die Seitenstreifen der Flügeldecken nicht tiefer als jene der Scheibe. Streifen der Flügeldecken deutlich, ziemlich stark punktirt. Halsschild dicht und fein punktirt; die Börstchen auf den Flügeldecken überall von gleicher Länge. Long. 3.5 mill. Oesterreich, Alpen, Croatien u.8.w. . . . erinaceus Duft. Halsschild dicht und stark punktirt; die Börstehen an der Basis deutlich kürzer als jene gegen die Spitze der Flügel- decken. Long. 4mill. Morea . . . . .terminatus Reitt. Streifen der Flügeldecken kaum oder sehr undeutlich punktirt. Streifen am Grunde sehr fein und weitläufig punktirt. Long. 5 mill. Montenegro. . . . . montenegrinus Reitt. Streifen am Grunde nicht punktirt. Long. 4.2 mill. Gaueasusan r ... . caucasicus Reitt. Anmerkung. uf: es A Gens von mir in meiner Bestimmungs- Tabelle (Zool.-bot. Ges. Wien, 1881. p. 72) unter die zur Käferfauna Griechenlands. 75 Arten mit nur schwarzen Börstchen eingereiht; ein reicheres Material hat mir jedoch gezeigt, dafs auch weilse Börstehen vorbanden sind und demnach in die nächste Gruppe zu stellen ist. Thorictus laticollis Motsch. Hagios-Vlassis, selten. Hister smyrneus Mars. Wenige Stücke bei Kumani, mit etwas verkürztem Dorsal- und Nahtstreifen. Mit der Form Peyronv Mars., von der ich Stücke aus Smyrna besitze, vollkommen identisch. Hetaerius Lewisi R. n. sp. (Wien. Ent. Zeitschr. 1883, pg. 143.) Obscure ferrugineus, nitidus, vix perspicue pubescens, lateribus subciliatus, pronoto antice angustato, dense distincte punctato, parte anteriore punctis majoribus intermicts, basi prope angulos posticos profunde triangulariter foveolato, lateribus non sulcato, fere recto, dorso aequaliter convero; elytris dense subtilissime punctatis, quadristriatis, strüs pone medium abbreviatis, pedibus robustis, tibüs latis. — Long. 2.6 mill. Taf. 1, Fig. 4. Morea: Kumani. Wenige Stücke. (Brenske.) Tribalus acritoides R. n.sp. Parvulus, mitidus, ovalis, leviter convezus, castaneus, fronte plana, viz perspicue punctulata, prothorace transverso, antrorsum angustato, lateribus subtilissime, antice basique haud marginatis, minutissime, valde indistincte parceque punctulato, fere laevi, scutello minimo, triangulari, laevi, elytris perparum dense subtiliter punctulatis, disco haud striatis, stria sub- _ marginali distincte impressa, pygidio vir punctato, antennis tarsisque rufis. — Long. 1.3 mill. Taf. I, Fig. 5. Kaum ein Drittel so grols als T. minimus, einem grolsen Acritus ähnlich; durch seine ebene Stirnfläche von allen abweichend. Mir liegt nur ein einziges bei Kumani von Brenske gefundenes Stück dieser Art vor, die möglicher Weise ein besonderes Genus bilden dürfte. Saprinus Brenskei R. n.sp. Nigro-aeneus, nitidus, fronte plana, punctulata, stria tenui saepius antice obsoleta, pronoto lateribus impresso, valde lateque rugoso, basi grosse denseque oblongo-punctato, elytris extus et postice dense fortiter punctatis, strüs 1—4 dorsalibus profunde striatis, strüs 1, 3, 4 dimidiatis, 2 medium valde superantibus, suturali antice abbreviata, subhumerali utraque brevi interna disjuncta; pygidio dense fortiter punctato, mesosterno medio subtilissime parce punctato, stria integra; prosterno lato, parce punctulato, strüs antice ascendentibus perparum divaricatis, tibis anticis 7—8 sat fortiter dentatis. — Long. 7 mill. Taf. I, Fig. 6. Diese grofse, metallische Art gehört in die Verwandtschaft des $. nitidulus, von der sie sich durch Farbe, gröbere und dichte 76 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Punktirung und durch den langen zweiten Dorsalstreifen u. s. w. unterscheidet. Die Zwischenräume des 0. und 1., dann 1. und 2. Streifens auf den Flügeldecken sind gedrängt, etwas runzelig, stark punktirt, neben dem 2., 3. und 4. Streifen befindet sich innen nahezu eine Punktreihe; die Basis der zwei ersten inneren Zwischenräume ist ebenfalls punktirt. Die Hinterbrust und das Prosternum ist sehr fein, aber deutlich punktirt. Die Vorderschienen sind stark gezähnt. Zwei Ex. von Hagios-Vlassis (Brenske). Saprinus aegialius R. n. sp. Nigro-aeneus, nitidus, palpis tarsisque ferrugineis, fronte punctulata, pronoto lateribus impressis basique dense, grosse punctatis, elytris margine infleco parum, supra lateribus lato posticeque confertissime punctato, areola magna trans- versa commumi basali et lateribus antice laevi, stria sutural antice abbreviata, tertia prope basin brevissima, 1, 2, 4 prope medium abbreviatis, quarta dorsali crenata, antrorsum incurva, humerali cum subhumerali juncta; pygidio confertissime punctato, subtus lateribus confertim, metasterno ventroque parce fortiter punctatis, linea metasterni integra, prosternum elongatum, marginatum, subtilissime parce punctulatum in medio leviter constrictum; tibiis brunneis, anticis subtihiter 7 — 8 denticeulatis. — Long. 3.2 mill. Taf. I, Fig. 7. Mit S. concinnus verwandt und neben diesen zu stellen; der dritte Dorsalstreifen der Flügeldecken ist ebenfalls nur als kurzes Strichel an der Basis vorhanden und die Nahtlinie, wie bei diesem und den nahestehenden Arten, vorn verkürzt. Er unterscheidet sich aber durch seine dichte, auf den Flügeldecken gedrängte Punktirung, welche blofs ein grofses Feld an der Basis der Decken bis zur Mitte ihrer Länge und bis zum zweiten Dorsalstreifen in der Breite frei läfst. Der Zwischenraum unterhalb des ersten und zweiten Streifens ist dicht längsrunzelig punktirt. Die Schulter- beule ist glatt. Ein Ex. von Hagios-Vlassis. (Brenske.) Onthophilus cicatricosus R. n.sp. Major, breviter ovalus, converus, supra depressiusculus, niger, nitidus, fronte valde supra clypeum elevato, pronoto dense grosse foveolatim punctato, punctis minoribus intermiztis, cicatricoso, margine lateralı costisque quinque longitudinalibus, intermedia interrupta et antice geminata, elytris margine laterali, sutura et tribus carimis valıdıs, intervallis quinque- carinulatis et biseriatim crenatis, propygidio trituberculato, tuberculis exterioribus obsoletis, medio longitudina- hiter elevato, pygidio inaequaliter foveolato, punctulato, — Long. 3.9 mill. zur Käferfauna Griechenlands. LA Dem O0. globulosus Oliv. (sulcatus Fabr.) sehr ähnlich, ein wenig grölser, ganz schwarz, der Halsschild ist von sehr grolsen gruben- förmigen Punkten dicht behaart, dazwischen sind einzelne kleine untermischt; die Mittelrippe ist an der Basis meist einfach, selten gefurcht, während diese bei globulosus durch eine tiefen Furche in zwei Kiele getheilt wird; das Propygidium hat in der Mitte eine starke Längsbeule. Die Scheibe der Flügeldecken ist wie bei den verglichenen Arten vor der Mitte leicht eingedrückt. Kumani, Hagios-Vlassis, von Brenske, von Emge in Attica entdeckt. Bacanius Soliman Mars. Kumani, unter mulmreichen Baumrinden. Acritus atomarius Aube und Ahenanus Fuss. Kumani, selten. Serica punctipennis Falderm. Kumani, einige Stücke, welche mit den caucasischen übereinstimmen. Phyllopertha arenaria Brulle, n. var. Krüperi Brenske. Von der Stammform durch bedeutendere Grölse und stärkere zottigere Behaarung des Abdomens unterschieden. Das Halsschild ist metallisch grün und die Flügeldecken sind kräftig braunroth, in’s Purpurne schillernd gefärbt. Von Dr. Krüper, dem diese Form zu Ehren benannt sei, in Aetolien und Veluchi gesammelt und bisher als arenaria Brulle versandt; diese aber wurde von Brulle auf Morea entdeckt und ist auch von mir dort aufgefunden worden. (Brenske.) Homaloplia ruricola F., var. atrata Fourer. Elytris nigris, immaculatis (Er. Ins. D. III. p. 701), zeichnet sich durch Kleinheit aus. — Long. 5 mill. — Neu für Griechenland. Attica. Homaloplia var. pruinosa Küster, in besonders grolsem Exemplar von Kumani. Triodonta aquila Lap. Neu für Griechenland; schwärmte Abends um die Kronen der Eichen in Kumani, Rhizotrogus spartanus Brenske n.sp. Oblongo-ovatus, con- vezus, nitidus, fusco-niger. Clypeo excavato, fortiter carinato; antennis pallidis; prothorace fortiter punctato, setis brevissimis vestito, lateribus rolundatis; elytris rugulosis, pectore cinereo- -hirto. — Long. 12— 15 mill. (A2). Durch das breite, an den Seiten gerundete Halsschild, welches mit kurzen Borsten statt der Haare bekleidet ist, durch das ziemlich tief ausgebuchtete Kopfschild und die rothgelben Fühler ausgezeichnet. In der Farbe dem AR. ater ähnlich, schwarz- 78 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag braun mit braunem Leib, doch im Allgemeinen breiter gebaut, vom habitus des AR. Arianae Fairm. — Das Kopfschild ist stark aus- gebuchtet und vertieft, zerstreut, grob punktirt; die grob gerunzelten Stirn und Scheitel mit scharfem erhabenen, in der Mitte getheiltem Querkiel.e. Das Halsschild viel breiter als lang, gewölbt, glänzend, mit weitläufig stehenden grofsen Punkten, zwischen denen einzelne kleinere, besonders an den Seiten, stehen. In ersteren kurze, steife, nach rückwärts geneigte Borsten, die am Seitenrand und in der Nähe des Schildchens etwas länger sich gestalten. Das Schildchen mit groben einzelstehenden Punkten. Die Flügeldecken sind dicht runzlig punktirt, mit drei Längslinien und einzelnen äulserst kurzen Borsten, die am Aufsenrande länger und dichter werden. After- decke abgeplattet, mit sehr feiner und zerstreuter Punktirung. Der Bauch ist dicht und fein punktirt, auf der Mitte mit kürzeren, an den Seiten mit längeren Borsten, wie die Hinterschenkel bekleidet. Brust und Hüften sind lang und dicht greis behaart. Die Beine von rothbrauner Farbe mit dreizähnigen Vorderschienen. Bei den Männchen ist die Fühlerkeule etwas kürzer als der übrige Theil des Fühlers. Das Weibchen ist von gleicher Farbe wie das Männchen; die Fühlerkeule klein und die Vorderschienen kurz, aulsen stumpf dreizähnig, das Kopfschild mit starker Querleiste, Halsschild mit deutlicher Mittelrinne, Pygidium an der Spitze deutlich aus- gerandet. In Sparta Anfang Juni in der Abenddämmerung auf einem Gerstenstoppelfelde in Anzahl gesammelt. . Anthazia plicata Kiesw._ Euboea. Mit ihr ist A. beimpressa Mars. synonym. Dima dalmatina Küst. Ein schönes Stück aus Kumani. Agriotes nitidicollis Miller. Zwei Ex. von Kumani. (Brenske.) Armidianmobilissima R. n. sp. Laete rufa, antennis (articulis duobus primis exceptis) elytrisque nigris, his limbo antice lenui testaceis, abdomine medio leviter fusco, supra fere glabris, nitidissimis, vix perspice pubescens, prothorace leviter Iransverso, antrorsum minime angustato, canaliculato, utrinque bifoveolalo, angulis anticıs rotun- datis, posticis acuto-rectis, elytris crebre ruguloso punctatis. — Long. 15 mill. Der Armidia signata sehr ähnlich und nahe verwandt, aber durch die sehr glänzende, fast glatte Oberseite, breiteren Halsschild, dunkle Fühler, deren zwei Basalglieder nur gelb gefärbt sind, endlich zur Käferfauna Griechenlands. 79 durch die tief schwarzen, lackartig glänzenden Flügeldecken specifisch verschieden. Lebhaft gelbroth, sehr glänzend, oben kaum sichtbar behaart, fast glatt, nur bei sehr starker Vergröfserung mit wahrnehmbaren, staubartigen, beim 2 etwas deutlicheren Härchen, die Fühler bis auf die zwei Basalglieder und die Flügeldecken glänzend und tief schwarz, der schmale Seitenrand der letzteren bis zur Mitte roth- gelb. An den Fühlern ist das zweite und dritte Glied gleichlang. Kopf glatt, Augen schwarz. Halsschild breiter als lang, glatt, glänzend, sonst ähnlich wie bei A. sögnata gebaut und ausgehöhlt, er ist aber nach vorn kaum bemerkbar verengt und die Hinterwinkel sind spitziger. Flügeldecken mit einer deutlicheren, tieferen, etwas runzeliger und dichter Punktirung, an der Naht nicht heller. Unter- Seite bis auf die schwach gebräunte Mitte des Abdomens, und Beine hell rothgelb. Taygetos, Brenske. Armidia sulcicollis Brul. und tibialis Brul. gehören als unwesentliche Varietät sicher zusammen. Um Sparta und in Nord-Morea zahlreich von Brenske gesammelt. Drilus funebris R. n.sp. Elongatus, angustus, niger, fusco-, subtus fulvo-pubescens, clypeo apice in medio emarginato, bidentato, prothoruce leviter transverso, punctato-ruguloso, lateribus subrecto, basin versus viz aut minus angustato, angulis posticis obtusis; elytris prothorace parum latioribus, apicem versus leviter attenuatis, dense rugulosis et obsolete costulatis, antennis minus profunde serratis, obscure fuscis, tibüs tarsisque rufo-piceis. — Long. 7 mill. Doppelt gröfser als D. longulus Kiesw. von Creta und diesem sehr ähnlich, jedoch durch gelbbraune Schienen, stark punktirten, an den Seiten nicht winkligen Halsschild, letzteren mit stumpf- eckigen Hinterwinkeln und durch anders sculptirte Flügeldecken verschieden. Mir liegt ein aus Attica stammendes Ex. vor. Dasytiscus Emgei R. n. sp. Nigro-aeneus, pube depressa fortiore dilute cenerascente confertim vestitus, fere tomentosus, sub- tiliter ruguloso -punctatus, antennarum basi pedibusque flavis, tarsis parum infuscatis, prothorace capite latiore, transverso, antrorsum magis angustato, lateribus pone medium valde rotundato, margine antico recte truncato, apicali angulisque posticis rotundis, prothoracis pube medio longitudinaliter disposito. — Long. 2.5 mill. Schwarz; erzfarbig, fein runzelig punktirt und dicht, toment- artig gelbgrau behaart; die Härchen anliegend, nicht sehr fein, die 80 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Oberseite völlig verdeckend, auf dem Halsschilde der Länge nach geordnet. Fühler schwarz, ihre Basis und die Beine rothgelb, die Tarsen sind getrübt. Unterscheidet sich von den bekannten Arten durch die dichte tomentartige Behaarung und aufserdem von den griechischen durch die hell gelbrothen Beine. Attica, von Jd. Emge gesammelt. Aphyctus Brenskei R. n. sp. Cylindricus, nigro - aeneus, nitidulus, confertim punctatus, pube brevi grisea pilisque longis griseis sparsis intermiztis vestitus, antennis gracilibus rufis, apicem versus nigris, pedibus testaceis. — Long. 2.5—3 mill. Gröfser als die bekannten drei Arten, ähnlich gefärbt, dicht punktirt, mit einer greisen, feinen, nicht sehr dichten, wenig an- liegenden Behaarung, dazwischen mit langen, emporstehenden, auf den Flügeldecken fast reihenweise geordneten Haaren besetzt. Kopf vertikal stehend, breit, mit grofsen vorgequollenen Augen, bedeutend breiter als der Halsschild. Fühler reichlich den Hinter- rand des Halsschildes erreichend, rothgelb, gegen die unmerklich verdickte Spitze schwarz; Glied 1 länglich, etwas verdickt, 2 oval, 3 dünner, gestreckt, 4—8 etwas länger als breit, nach innen sehr schwach gerundet erweitert, die drei letzten Glieder merklich breiter, 9, 10 merklich länger als breit, das letzte fast doppelt so lang als das vorhergehende. Halsschild so lang als breit, der Vorder- und Hinterrand gerade abgeschnitten, an den Seiten in der Mitte stumpf- winkelig erweitert, nach vorne sehr wenig, zur Basis stärker verengt, mit fast rechtwinkeligen Vorder- und stumpfwinkeligen Hinterecken, die Scheibe an den Seiten hinter der Mitte eingedrückt. Flügel- decken kaum breiter als der Halsschild, dicht punktirt. Beine rothgelb, in seltenen Fällen die Schenkel oben getrübt. Oberlippe und Mund roth. Unterscheidet sich von A. megacephalus durch seine Grölse und doppelfarbigen Fühler, von saginatus durch längere, aufstehende Behaarung und sehr schlanke Fühler mit länglichen Gliedern, von Mülleri durch längere Fühler und doppelte Behaarung. Wenige Ex. von Brenske am Taygetos und bei Hagios-Vlassis gesammelt. Gen. Bruchus Geoffr. (= Ptinus Lin. et auct.). Unter den ächten Bruchus- Arten (g' schmal und gestreckt und von dem bauchigen 2 sehr abweichend) entfernt sich eine sehr homogene Gruppe durch den wie bei Burostus geformten Halsschild, welcher stark kugelig und vor der Mitte tief eingeschnürt ist. Seine zur Käferfauna Griechenlands. Sl Oberfläche ist meist dicht körnig punktirt und hat niemals deutliche in die Quere gestellte Haarbüschel wie bei den Arten der andern Gruppe. Andere subtile Unterschiede. dieser Abtheilung, welche ich mit dem Namen: Pseudoptinus ausgezeichnet habe, sind bei Mulsant: Gibbicollis, pg. 104, unter GC angegeben. Eine weitere Begründung dieser Untergattung behalte ich mir bis zur Verfassung der Bestimmungs- Tabelle der europäischen Bruchus vor. Die mir vorliegenden Pseudoptinus lassen sich in folgender Weise übersehen: A. Oberseite, besonders die Flügeldecken, mit langen, stark abstehenden Haaren besetzt. a. Letztes Glied der Fühler (g'Q) kaum länger als das vorletzte. Körper schwarz mit Metallschimmer, ohne weilsen Haarflecken. Zwischenräume der Punktstreifen schmal, nur so. breit als die Streifen, diese mit grofsen, in die Quere gezogenen Punkten besetzt. Morea, Syrien. subaeneus n. Sp. Zwischenräume der Punktstreifen breit, dreimal so breit als die Streifen selbst, diese mit kleinen, nicht in die Quere gezogenen Punkten besetzt. Swanetien im Caucasus. . . 0. mMäcans n. Sp. b. Letztes Glied der Fühler bödaurend länge als das vor- letzte; Körper schwarz, ohne Metallglanz, jedoch mit kleinen anliegenden weilsen Haarflecken. Zwischen- räume der Punktstreifen auf den nn schmal. Croatien, Dalmatien . . .. . eapellae Reitt. B. Oberseite, besonders die ee mit kurzer, nicht anliegender Behaarung. a. Letztes Glied der Fühler viel länger als das vorletzte. Flügeldecken mit groben, gekerbten Punktstreifen und schmalen Zwischenräumen. Oberseite manchmal mit weilsen Flecken, letztere aus länglichen, anliegenden einfachen Härchen gebildet. Flügeldecken aulser verschiedenen kleinen, oft fehlen- den, mit einem grölseren queren, weilsen Haar- flecken hinter der Mitte, in der Nähe des Seiten- randes. Fühler des 9 dick. Caucasus. . Kutzschenbachi Reitt. Flügeldecken höchstens mit sehr kleinen, wenig auf- fälligen Haarflecken. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft I. 6 82 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Fühler des Q dick, kaum von ganzer Körperlänge, ihre mittleren Glieder etwas länger als breit. Montenegro. .s shlamısıu.) silnlns, “u kifanusan.sp! Fühler des Q@ dünn, kaum von ganzer Körper- länge; ihre mittleren Glieder viel länger als breit. Arragonien . . . 20. arragonicus n. Sp. b. Letztes Glied der Fühler äkle länger als das vorletzte. Flügeldecken mit feinen Punktstreifen und breiten Zwischenräumen. Oberseite mit weilsen, auf den Flügel- decken meist bindenartig gestellten Flecken, letztere aus kurzen, anliegenden Haarschuppen gebildet. Europa lichenum Mrsh. C. Oberseite mit feinen, anliegenden Härchen bekleidet. a. Letztes Glied der Fühler viel länger als das vorletzte, die feinen Streifen der Flügeldecken mit kleinen, ein- fachen Punkten besetzt, nr grauweils, einförmig. Krimm.. garct ...... tauricus n. Sp. b. Letztes Glied der Fühler wenig three als das vorletzte; die gekerbten Streifen der Flügeldecken mit viereckigen, gröberen Punkten besetzt; die Behaarung ist braun, da- zwischen mit oder ohne weilse, zarte Haarflecken. Europa... .. » .... .coarcticollis Sturm. Bruchus (Bseutloptanus. sublaemenk R.n.sp. Niger, sub- aeneus, longe fulvo-pilosus, antennis pedibusque rufo-testaceis, pro- thorace oblongo, antice globoso, postice ante basin fortiter constricto, haud fasciculato, dense granulato, scutello albo, elytris thorace valde latioribus, crenato-striatis, punchs striarum transversim quadralis, interstitiis angustis, antennarum articulo ultimo praecedente vie longiore. — Long. 2—3 mill. Mas: Elonyatus , antennis corpus superantibus, tenuibus, articulis (secundo) ezcepto valde elongatis, capite thorace latioribus, elytris subparallelis, elongatis, pone medium parum ampliatis, strüs valde approzimatis, humeris et callo humerali prominulis, tarsıs simplicibus. Fem.: Antennis robustioribus, corpore viz superantibus, capite thorace viz latiore, elytris ampliatis, breviter ovalibus, valde convenis, humeris rotundatıs. Dem Br. capellae und Kutzschenbachi ähnlich; von dem ersteren durch den Mangel von weilsen Haarflecken und kürzeres letztes Fühlerglied; von dem zweiten schon durch die lange, emporstehende Behaarung verschieden. zur Käferfauna Griechenlands. 33 Von den älteren Arten lälst sich nur ächenum und coarcticollis mit der vorliegenden vergleichen; von beiden trennt sie jedoch schon ebenfalls die völlig verschiedene Behaarung des Körpers. Nord-Morea: Kumani, zahlreich von Brenske gesammelt; in Syrien: Haifa, von Lange gefunden. Bruchus forticornis Reitt. (ZJ) = crassicornis Kiesw. (2). (Siehe Taf. II. Fig. 18 et 13a.) Wurde in einiger Anzahl bei Kumani von E. Brenske gesammelt. Diese sehr ausgezeichnete Art hat gewöhnlich auf den Flügeldecken zwei weilse, an der Naht unterbrochene Fleckenbinden, die nur in sehr seltenen Fällen (wie bei dem von mir als forticornis beschriebenen g') fehlen. Nach dem Habitus gehört das Thier in die Untergattung Gynopterus und gleicht dem Gyn. serpunctatus in hohem Grade, die sehr dieken, bei dem 2 noch stärkeren und gleichzeitig viel kürzeren Fühlern, welche bei Gynopterus dünn und schlank sind, lassen es jedoch räthlich erscheinen, für diese Art eine besondere Gruppe aufzustellen, für die ich den Namen Ptinobruchus vorschlage. Schon v. Kiesen- wetter bat bei Beschreibung dieser Art in der Nat. d. Ins. Deutschl. V, pg. 50 die Vermuthung ausgesprochen, dafs sie einem beson- deren Genus angehören dürfte und hat sich durch die eigenthümlich gebauten Fühler verleiten lassen, ein Q als ein männliches Exemplar zu erklären. Bruchus (Gynopterus) brevivittis Reitt. Attica (Emge). Diese Art, nach einem einzelnen Stücke beschrieben, gehört nicht zu Bruchus in sp. Bruchus (in sp.) corticinus Rottenbg. = brunneus Duftsch. Der Verfasser giebt keinen Unterschied von diesem an und vermuthet selbst in ihm eine Varietät des brunneus. Die Beschreibung enthält nichts, was nicht auch von dbrunneus gelten könnte. Nord- und Süd-Morea. Bruchus (Heteroplus) Kiesenwetteri R. n.sp. Brunneus, longissime fulvo-pilosus, antennis pedibusque ferrugineis, prothorace granulato, longitudine haud latiore, basi constricto, subquadri- fasciculato, margine antico piloso, coleopteris longe pilosis, crenato- striatis, humeris rotundatis, fascüs duobus in medio interruptis (postica submaculata) scutelloque subtiliter albo-pubescens. — Long. 2.2— 2.5 mill. (Taf. Il. Fig. 19). Mas: Coleopteris oblongo-ovalibus, thorace perparum latioribus, hoc oblongo, femoribus valde clavatis, tibiis posterioribus calcare ezterno valido leviter curvato, armatis, tarsis intermediis articulo primo subtus apice in dentem producto. 6* 54 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Fem.: Coleopteris breviter ovatis, thorace valde latioribus hoc ’ haud oblongo. Dem B. Spitzi ähnlich, aber die Schultern sind bei diesem vor- tretend und gekerbt, bei Aiesenwetteri einfach abgerundet; ebenso dem B. obesus Luc. sehr verwandt, jedoch durch ganz anders geformtes | und weniger gedrungenes und tiefer, dichter ge- streiftes 2 abweichend. Das Z' ist dem 2 ziemlich ähnlich, nur mehr länglich oval, schmäler, der Halsschild länger, die Schenkel sind mehr keulen- förmig verdickt, die Sporne der Mittel- und Hinterschienen sehr ungleich, der eine äufserst kurz, der andere lang, dünn, gebogen, an den Hinterschienen dicker; das erste Tarsenglied der Mittelbeine endigt unten in einem langen dornartigen Fortsatz, welcher die Länge des gröfseren Spornes überragt. Diese Art, welche wegen der Bewaffnung der Schienen beim in die Untergattung Heteroplus Muls. gehört, wozu bisher nur B. pusüllus Strm. gezählt wurde, unterscheidet sich von diesem durch die sehr lange Behaarung und die sehr eigenthümlich ausgezeichneten Mittel- fülse des g. Die Fühler des Z sind kaum länger als jene des 9, wenig die Körperlänge überragend. In Griechenland überall verbreitet; ich erhielt sie von Emge aus Attica, von Brenske aus dem nördlichen Morea. Hr. v. Kiesen- wetter hat mir einzelne von Dr. Krüper gesammelte weibliche Exemplare als Ptin. obesus determinirt, womit die nahe Verwandt- schaft mit diesem nachgewiesen sein mag; er hat jedoch das dazu gehörige Z\ nicht kennen gelernt, weshalb sich sein Irrthum leicht erklärt. Mit dieser Art ist noch nahe verwandt: Bruchus (Heteroplus)tarsalis R.n.sp. &. Elongatus, sub- parallelus, fusco-brunneus, pallido parum longe pubescens, antennis valde elongatis pedibusgue ferrugineis, prethorace capite fere angu- stiore, oblongo, granulato, ante basin constricto, obsolete quadri- fasciculato, coleopteris thorace latioribus elongatis, pone medium perparum ampliatis, striato-punctatis, crenatis, interstitüs angustis, mediocriter pilosis, humeris prominulis, callo humerali laevi elevuto; maculis parvis pone basin apicemque et scutello albido puberulis. Pedibus mediocribus, femoribus parum clavatis, tibiis posterioribus calcare externo curvato valde majore, tarsis intermediüs articulo primo apice subtus in dentem spiniform. valde productis. — Long. 2.3—3.2 mill. — 9 late. (Taf. II. Fig. 19.) Attica, Morea. (Brenske.) zur Käferfauna Griechenlands. 85 Von dem d' der vorigen Art durch die sehr langen Fühler, deren Glieder sehr in die Länge gezogen sind, die fast parallelen an den Schultern vortretenden Flügeldecken, deren Schulterbeule ebenfalls vortritt; die weniger langen Beine und dünneren Schenkel, endlich durch seine Grölse sich entfernend. Von allen anderen ähnlichen g'g' durch die Schienensporne und den Tarsaldorn leicht zu unterscheiden. Bruchus (Eutaphrus) canaliculatus R.n.sp. Nigro-piceus, antennis pedibusque ferrugineis, prothorace utringue auriculato- lobato, disco callo magno valde elevato canaliculato, bası coarctata tomentosa, utrinque glabrato-callosa, ante scutellum uniplicata, coleopteris striatim crenato-punctatis, sat longe fusco-pilosis et pube subtilissima depressa alba sparsim, maculatim vestita, humeris sub- rectis, scutello albo. — Long. 3—4 mill. Mas: Elongatus, prothorace angusto, lobis lateralibus parvis, pone medium constricto, elytris parallelis, pone medium paululum dilatatis, antennis valde elongatis, pedibus gracilibus, tarsorum posticorum articulo primo incrassato. Fem.: Breviusculus, prothorace amplo, lobis lateralibus vahdıs, bası constricta, elytris ovatis, antennis brevioribus, corpore haud superantibus, pedibus robustis. Eine ausgezeichnete Art, von der Körperform des B. fossulatus Luc. und durch die tief gefurchte mittlere Längsbeule des Hals- schildes leicht kenntlich. Von B. dilophus, dem er ähnlich sehen mag und den ich nicht kenne, schon durch die in beiden Ge- schlechtern verschieden geformten Flügeldecken sich entfernend. Bei dem g' sind die Flügeldecken vor der Spitze rostroth ge- färbt. Scheint weit verbreitet zu sein. Ich erhielt ihn vor Jahren von Krüper, der ihn am thessalischen Olymp und am Parnafs gesammelt hat; Brenske fing ihn ziemlich zahlreich in Nord-Morea. Mit dieser Art steht in naher Verwandtschaft folgende Art: Bruchus (Eutaphrus) Lesinae R. n. sp. Nigro-piceus, an- tennis (feminae brevibus) pedibusque ferrugineis, prothorace utringue auriculato-lobato, disco callo magno valde elevato, leviter lateque canaliculato, basi coarctata tomentosa; utrinque glabrato callosa et ante scutellum biplicata, coleopteris feminae ovatis, seriatim punctatis, fusco-pilosis, humeris rotundatis, scutello fulvo. — Long. 2.7 mill. Insula Lesina. Von mir (ein weibliches Stück) gesammelt. Dem vorigen sehr ähnlich, der Halsschild hat vor dem Schildchen zwei genäherte Kielchen und ist zwischen diesen und den glatten, 86 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag seitliehen Basalbeulen längsriefig; die erhabene grofse Diskoidal- beule ist schwächer gefurcht, die Flügeldecken weitläufig, nicht in vertieften Streifen, sondern in Reihen punktirt und die Schultern sind fast abgerundet. Hedobia magnifica Reitt. (Verh. d. zool. bot. Ges. 1879, pg. 476), nach wenigen Stücken aus dem Caucasus beschrieben; Brenske fand ein prachtvolles Exemplar am Taygetos. Theca cürimoides R. n. sp. Subglobosa, picea, dense sub- tiliter griseo-aut cinereo pubescens, pilis erectis longioribus inter- miztis, prothorace confertissime viz perspicue, lateribus subtihiter ruguloso, minus profunde punctato, elytris striatis, striüs distincte punctatis lateralibus parum profundioribus, interstitiis latis, planis, interstitio primo basin versus latiore, striola scutellari valde ab- breviata, punctiformi, calli humerali nullo; scutello minutissimo, antennis pedibusque dilutioribus. — Long. 2 mill. Ausgezeichnet durch die nahezu kugelige Körperform, Mangel der Schulterbeule, äufserst verkürzten Scutellarstreifen u. s. w. Ein Ex. aus Griechenland, ohne nähere Vaterlands-Angabe in meiner Sammlung. Die bekannten Theca- Arten sind in nachfolgender Weise zu übersehen: I. Schildchen rundlich; Flügeldecken mit Schulterbeulen. A. Flügeldecken aulser dem abgekürzten Seutellarstreifen dicht neben dem Schildehen noch mit einem kurzen, häufig punkt- förmigen, schrägen Strichel. a. Scheibe des Halsschildes mit erloschener, dichter, bei schwacher Vergrölserung nicht sichtbarer Punktirung und dazwischen mit spärlichen feinen, aber deutlichen Pünkt- chen besetzt. Klein, gedrungener, hell kastanienbraun. Long. 1.5 mill. Gallia,) Bussuumemnn./ odau. am dRaa Iebyanhion dies“ Muls: Gröfser, länglich eiförmig, dunke]) braunschwarz. Long. 2 mill. Gallia, Hung., Dalmat., Asia min. et Syria pilula Aube. b. Scheibe des Halsschildes deutlich äufserst dicht und fein punktirt, ohne grölsere dazwischen eingesprengte Punkte. Kurz eiförmig, braunschwarz, Flügeldecken gestreift, die Streifen weitläufig punktirt und die Seitenstreifen wie ge- wöhnlich furchenartig und sehr grob punktirt. Der Th. byrr- hoides in Form und Gröfse ähnlich. Long. 1.5 mill. Syrien; Haifaıı». wu. un... Bun .anD/punctieollis n.\ep. zur Käferfauna Griechenlands. 87 B. Flügeldecken mit einem abgekürzten Scutellarstreifen, neben dem Schildehen jedoch ohne Strichelchen. a. Flügeldecken fein gestreift, die Streifen an den Seiten stärker vertieft, die Zwischenräume auf der Scheibe eben; die weitläufigen Pünktchen des Halsschildes sind einfach. Schwärzlich braun. Long. 3mill. Algier . .pellita Chevrol. b. Flügeldecken stark, an den Seiten kaum tiefer gestreift, die Zwischenräume leicht gewölbt, die weitläufigen Punkte des Halsschildes sehr seicht, pupillirt. Körper rostroth. Long. 2mill. Gallia mer... . ..2... elongata Muls. IH. Schildehen dreieckig; Flügeldecken nur mit sehr kurzem Sceutellarstreifen, ohne Schulterhöcker. a. Eiförmig, Seiten des Halsschildes grob raspelartig punktirt. Braunschwarz, die Punkte der Streifen auf den Flügel- decken grob und weitläufig, viel breiter als die Streifen selbst. Schildchen von normaler Grölse. Long. 1.5 mill. Sieilieng nskmrsasa ann Jerez olharnsp. b. Nahezu halbkugelig, Seiten des Halsschildes sehr flach runzelig punktirt. Schildchen sehr klein. Braunschwarz, Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken breit und vollständig eben. Gröfser. Long. 2 mill. Griechenland . . . . curimoides n.sp. Kastanienbraun, Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken schmaler und schwach gewölbt. Kleiner. Long. 1.3 mill. Syrien: Haifa N dorcatomoides n. sp. Unbekannt ist mir: Theca andalusiaca‘ Aube, Ann. Fr. 1861. 92. Von der Form der Th. byrrhoides, aber kleiner, kastanienbraun, Halsschild in der Mitte fein, spärlich punktirt, die Punktstreifen der Decken stark, die seitlichen nicht tiefer eingedrückt. — Long. 1 mill. Andalusien. (Ex. Aube.) Theca cribricollis Aube, l.c. Bul. 45. Von der Form, Gröfse und Färbung der Th. byrrhoides, aber der Halsschild überall dicht und stark runzelig punktirt, die seitlichen Streifen der Flügel- decken tiefer als die andern und die Flügeldecken an ihrem äulseren Vorderwinkel mit einer erhabenen Falte. — Long. 1.7 mill. Algier. (Ex. Aube.) Rhopalodontus Baudueri Abeille.e 1 Ex. von Kumani. Pandarinus ruficornis R. n.sp. Elongatus, niger, nitidus, antennis tarsisque ferrugineis, capite tharaceque dense fortiter 85 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag punctatis, illo brevi, temporibus nullis, hoc subguadrato, antice postice- que aequaliter angustato, dorso conveziusculo, punctura utrinque fortiore longitudinaliter rugosa, margine laterali defleza, antica emarginata, basi utrinque fortiter sinuata, angulis omnibus valde productis, elytris striatis, striüis dense fortiter, interstitiis dense sub- tiliter pumctatis. — Long. S—9 mill. Mas: Parallelus, elytris thorace haud latioribus, femoribus antieis excavatis, intus fulvo-tomentosis, posticis intus late emarginatis et fulvo tomentosis, tibiis anticis dhlatatis, intermedüs intus fulvo pilosis, posticis elongatis, leviter curvatis. Dem P. caelatus sehr ähnlich, aber durch rostrothe Fühler, kürzeren Kopf, dessen Augen zum Theil vom Vorderrande des Halsschildes bedeckt werden, viel stärker, an den Seiten grob, längsrunzelig punktirten Halsschild, dessen Seiten niedergebogen sind und deshalb deren Marginalleiste von oben nicht sichtbar ist, dann die nach hinten stärker vortretenden Hinterwinkel, endlich durch die viel feiner und dichter punktirt-gestreiften Flügeldecken weit verschieden. Nord-Morea: Kumani, von Brenske entdeckt. Acanthopus Reitteri Brenske n. sp. Niger nitidus; ore antennis tarsisque obscure ferrugineis, capite dense, prothorace parce subtiliter simpliciterque punctatis; elytris fortiter punctato-striatis, interstitüis punctulatis, striüis duabus externis antice connezis. — Long. 8 mill. Durch die geringere Gröfse, den vorn abgestutzten Kopf, das glatte fein und einfach punktirte Halsschild und die gleichfalls weniger runzlich erscheinenden Flügeldecken ist diese Art genügend charakterisirt und von der einzigen bekannten dieser Gattung (caraboides Petagna) leicht zu unterscheiden, Ich entdeckte sie in Kumani, im Mai unter Eichenlaub, und erlaube mir, dieselbe meinem verehrten Freunde Edmund Reitter zu Ehren zu benennen. (E. Brenske.) Apolites Allardi R. n.sp. Alter, opacus, antennis caput thoracemgue leviter superantibus, articulo ultimo ferrugineo, thorace leviter transverso, dense subtihiter punctato, lateribus leviter aequa- literque rotundato (in medio latissimo), antice emarginato, basi sub- truncato, elytris vix evidenter costulatis, subtilissime coriaceis, dense punctatis. — Long. 9.5 mill. Schwarz, fast matt, dicht, ziemlich gleichmälsig punktirt, Kopf und Halsschild kaum, die Flügeldecken am Grunde aufserordentlich zur Räferfauna Griechenlands. 89 fein lederartig gerunzelt. Fühler die Basis des Halsschildes etwas überragend, das letzte Glied und die Spitze des vorletzten braun- roth. Letztes Glied der Maxillartaster undeutlich beilförmig. Kopf zwischen den Fühlern im Halbbogen eingedrückt; Epistom aus- gerandet; die Augen weit vom Vorderrande des Halsschildes ent- fernt. Halsschild breiter als lang, vorn ausgeschnitten, Basis fast gerade (jederseits sehr schwach gebuchtet), die Seiten leicht, regel- mälsig; gerundet; ihre gröfste Breite liegt in der Mitte. Schildchen stark quer. Flügeldecken mit wenig vortretenden Schultern, oben höchstens mit Spuren von erloschenen Längsrippen. Der um- geschlagene Rand reicht bis zur Spitze. Mentum in der Mitte nicht, wie bei den andern Helopiden -Gattungen, der Länge nach gekielt. Die Punktirung der Oberseite ist einfach; die einzelnen Punkte rund. Von A. graecus Kraatz durch den Halsschild, der in der Mitte am breitesten ist, und durch nicht deutliche Längsrippen auf den Flügeldecken; von mucoreus durch undeutliche Rippen, breiten Halsschild, dessen Hinterecken nicht nach hinten ausgezogen sind, verschieden. Hr. E. Allard, dem ich diese Art dedieire, hat sie zuerst als neu erkannt. Ihre Unterschiede habe ich jedoch selbständig auf- gestellt. Mir liegen zwei Ex. vor, wovon eines vom Taygetos, das andere aus Attica stammt. Die Gattung Apolites ist identisch mit Anisocerus Falderm., welche, da letzter Name vergeben war, von Gemminger im Jahre 1870 in Ceratanisus umgeändert wurde. Da jedoch Apolites schon vor dieser Zeit aufgestellt war, so ist dieser Name an- zuwenden. Diese Synonymie ist, sowie die kaukasische Art, im Heyden-Reitter- Weise’schen Oataloge nachzutragen. Pseudocistela (Gonodera) bicolor R. n.sp.!). Elongato- ovalis, nitida, glabra, nigra, antennis pedibus elytrisque brunneo- 1) Eine unbeschriebene, prachtvolle Art dieser Untergattung ist noch: Gonodera macrophthalma R. n.sp. Valde elongata, ferru- gineo-aenea, oculis grandibus, supra valde approximatis, capite confertim punctato, inter antennas transversim impresso, thorace latissimo, antice angustato, viridi-aeneo, parce punctato, amgulıs posticis minutis rectiusculis, parum eztrorsum productis, elytris thorace latioribus, elongatis, subparallelis, aequaliter lineato- 90 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag testaceis, capite thoraceque parce sat fortiter punctatis, hoc angusto, elytris punctato-striatis, interstitüs parce subtilissime punctulatis, subtus parce subtilissime fulvo-pubescens. — Long. 9 mill. Mas: Antennis elongatis, fuscis, articulo primo rufo, tarsis anticis intermediisque articulis tribus fortiter, articulo quarto parum dilatatıs, abdomine magis dense et distincte punctato, segmento ultimo evidenter impresso. Durch die Färbung und schmale Gestalt, sowie durch den schmalen Halsschild von allen bekannten Arten sehr ausgezeichnet. Schwarz, mit schwach grünem Metallschimmer, die Fühler beim 2 rostroth, beim g' braun mit hellem Wurzelgliede, die Beine und Flügeldecken lebhaft braungelb. Kopf und Halsschild wenig dicht, jedoch stark punktirt. Letzterer um sehr vieles schmaler als die Flügeldecken, ‘ähnlich wie bei den verwandten Arten geformt, gegen die Basis nicht verbreitert. Scheibe an den Seiten und an der Basis mit drei seichten Grübehen, hiervon das mittlere länglich Schildchen einzeln punktirt. Flügeldecken sehr lang, oval, fast gleichbreit, vom letzten Drittel zur Spitze verengt, stark in Streifen punktirt, die Zwischenräume schmäler als bei Zuperus, etwas gewölbter, fein, einzeln punktulirt. Unterseite sehr fein gelblich, kurz und anliegend behaart, der Bauch beim g' dicht und deutlich, beim 2 spärlicher und undeutlicher punktirt und höchst fein längs- gestrichelt. Bei dem Q' sind die Flügeldecken kaum merklich schmäler, die Fühler wenig kürzer als der Körper, die vier Vordertarsen sehr verbreitert; das erste Glied der Vorderfülse ist etwas, Glied 2 und 3 gleichbreit, kaum länger als breit, Glied 4 klein, dreieckig; an den Mittelfülsen ist Glied 1 doppelt, Glied 2 und 3 so lang als breit. Morea: Kumani, Taygetos. (Brenske.) Neogonus Emgei R. n.sp. Fuscus, fusco-pubescens, antennis, genis tibiis apice bruneis, tarsis flavis, capite thoraceque fortiter rugoso-punclatis, hoc lateribus rotundato, elytris thorace latiori- bus, dense profunde punctatis, vie rugulosis. — Long. 2.8 mill. 9. Dem N. Plasoni ähnlich, aber durch dünnere Fühler mit längeren Gliedern, stärker gerundeten, schmäleren Halsschild, nicht runzelige punctatis, interstitiis latis, planis, parce subtiliter punctulatis. — Long. 11 mill. Mas: Antennis dimidio corpore superantibus, tarsis anterioribus levissime incrassatis, fere simplicibus, forcipe longissimo, tenut, fihformi, apice leviter incrassato. Central- Caucasus, 2 d' von Leder entdeckt. zur Käferfauna Griechenlands. 91 Flügeldecken und durch die dunkle Färbung verschieden. An den Fühlern ist Glied 4—6 nur wenig kürzer als Glied 2 und 3, sehr deutlich länger als breit; bei Plasoni ist Glied 4 so lang als breit, Glied 5 und 6 sehr wenig länger. Nord-Morea. Ein einzelnes 2. Ich habe diese Art meinem Freunde J. Emge in Athen dediceirt. Die bekannten drei Neogonus-Arten lassen sich leicht in nach- folgender Weise übersehen: Braungelb, gelb behaart, Kopf sammt den Augen so breit als der Halsschild. Attica. . . . . N. Plasoni Hampe. Schwarzbraun, braun behaart, Kopf sammt den Augen fast so breit als der Halsschild. Morea. . . . N. Emgei n. sp. Schwarzbraun, grauweils behaart, Flügeldecken mit grünem Metallglanz, Kopf sammt den Augen viel schmäler als der Halsschild. Russ. m.or. . . . . ... N. Fausti Reitt. Conopalpus testaceus Oliv., var. flavicollis Gyll. Schwarz, der Mund, die Wurzel der Fühler, die Beine, der Halsschild und das Schildehen rothgelb. Veluchi, Dr. Krüper. Obgleich die sehr auffällige Varietät von der bräunlichgelben Stammform einen sehr abweichenden Eindruck macht, muls sie den- noch, wie Dr. Kraatz bereits in der Stett. Zeit. 1855, pg. 373 angiebt, als eine Abänderung von C. testaceus betrachtet werden. Wie ich aber in dem Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi (1883) bemerke, hat Hr. Dr. v. Heyden dieselbe als das 2 des ©. testaceus aufgeführt, was nicht richtig ist, da die Färbungsmodification auch beiden Geschlechtern eigenthümlich ist. Ich besitze 1 g' und 1%, und kann mich in den Geschlechtern nicht irren, da ich dieselben hier begründen will. Bei dem g' ist der Hinterleib einfach, etwas raspelartig fein, das Analsegment viel dichter, feiner und undeutlicher punktirt, matt. Der Forceps ist lang, dünn, an der Spitze kaum verdickt und sanft herabgebogen, die Klappen (Valven) lang, dünn, an der Spitze scharf zugespitzt und niedergebogen. Bei dem 2 ist der Hinterleib etwas glänzender, die Punktirung überall gleichmäfsig, weniger dicht gestellt; das vorletzte Segment hat in der Mitte ein kleines beulenförmiges, etwas dichter behaartes Höckerchen. Bei der zweiten Art: ©. brevicollis Kraatz ist J und 2 auf dem Abdomen in ähnlicher Weise ausgezeichnet. Als Varietät dieser Art beschreibt Baudi in Atti de la Reale Accademia de la 92 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Scienze di Torino, Vol. XII, 1877, pg. 67 unter dem Namen: thora- cicus die var. flavicollis Gyll. der vorigen Art. Was Baudi von ihr sagt, kann nicht auf eine Varietät von drevicollis Kr., sondern nur auf flavicollis bezogen werden. Fühler in beiden Geschlechtern von gleicher Länge, die Mitte des Körpers wenig ie nur das zweite Glied klein . . . .....C. testaceus. Fühler beim g' von der Tänce des Können heim 2 die Mitte des Körpers wenig überragend, Glied 2 und 3° rudimentär . . h hläianlsH Ghbresiecolhs. Die sehr Terschiedene Fühlerbildung scheint bisher übersehen worden zu sein. Anthicus tristis, var. tristiculus. Schwarz, Fühler, Beine, Halsschild und zwei Binden auf den Flügeldecken lebhaft rostroth. In Syrien, Marocco, aber auch auf Morea einzeln. Scotoscopus, nov. gen. Rhipiphoridarum. Antennae articulis tribus primis simplicibus, ceteris octo flabel- latis. Palpi mazillares articulis 2 et 3 subaequalibus. Palpi labiales minutissimi, articulo ultimo subcylindrico. Tibiae quatuor anteriores muticae. Unguiculi ante apicem unidentati. Corpus angustum valde elongatum. Gehört in den ersten Tribus Gerstäcker’s Stilophorini und in die nächste Verwandtschaft von Pelecotoma; unterscheidet sich von der letzten Gattung hauptsächlich durch andere Taster und die mit einem Sporn bewaffneten Hinterschienen. Kopf stark geneigt, Scheitel am Hinterrande etwas zipfelförmig ausgezogen. Augen ausgerandet, gro[s, quer-nierenförmig. Kiefer- taster viergliederig, Glied 1 sehr klein, Glied 2 und 3 fast gleich, länglich konisch, Glied 4 fast so lang als die zwei vorhergehenden zusammen, etwas dicker, länglich oval mit abgestutzter Spitze. Lippentaster äufserst klein, sehr dünn und kurz, das letzte Glied nicht dicker als die vorhergehenden, kurz, eylindrisch. Fühler des stark gekämmt, ihre drei Basalglieder mit einfachen Gliedern; Glied 1 länglich, verdickt, konisch, Glied 2 dick, klein, fast quer, Glied 3 dick, länger als breit, die nächsten schmächtiger, lang gekämmt. Halsschild lang, konisch, von der Basis zur Spitze verengt, Basalrand tief doppelbuchtig, Hinterwinkel spitz, nach hinten ausgezogen, die Schultern umfassend. Schildchen klein, länglich. Flügeldecken lang, zur Spitze verengt, mit gerader, nicht klaffender Naht, den Körper völlig bedeckend, ohne Rippen, Naht und Seiten fein gerandet. Hinterbrust stark emporgehoben und vor- 95 zur Käferfauna Griechenlands. springend, die Bauchringe (von gleicher Länge) viel tiefer liegend. Alle Hüften einander genähert und zapfenartig verlängert. Schenkel und Schienen einfach; Tarsen dünn und lang, viel länger als die Schienen, ihre Glieder von abnehmender Länge; Klauen wenig gebogen, schmächtig, vor der Spitze mit einem deutlichen, an der Basis mit einem undeutlichen Zahne. Hinterschienen mit einem feinen, deutlichen Endsporne. Die Flügel sind stark aus- gebildet. Scotoscopus carbonarius R. n.sp. g. Valde elongatus, niger, opacus, carbonarius, viz perspicue pubescens, capıte con- fertissime punctato, fronte inaequali, lobo apicali emurginato, pro- thorace oblongo-conico, antrorsum angustato, basi profunde bisinuato, supra confertissime subtiliter granulatim punctulato, ante basın lon- gitudinaliter obsoleteque triimpresso, et viltis valde indistinctis bre- vibus obscure sanguineis notato; elytris elongatis, apice sensim parum attenuatis, confertissime subgranulato punctulatis, subtus magis niti- dus, dense punctulatus, unguiculis testaceis. — Long. 11.2, lat. 3 mill. (Taf. II. 20 et 20a.) Q latet. Vor einigen Jahren am Parnafs von Dr. Krüper entdeckt. Zonitis seminigra R. n.sp. Nigra, nitida, parce breviter nigro-pubescens, elytris testaceis, brevissime flavo -pubescens, capite dense fortiter inaequaliterque punctatis, antice longitudinaliter cari- nato, prothorace quadratim transverso, antrorsum haud angustato, parce punctato, nitidissimo, ante medio transversim impresso, ante scutello subcanaliculato, scutello dense punctato, apice leviter impresso, elytris confertissime subtilissimeque subruguloso -punctu- latis. — Long. 8— 16 mill. Der Z. fulvipennis F. sehr Merkmale sich weit entfernend. Käfer aber glänzender. Z. seminigra. Kopf stark, dicht unregel- mälsig punktirt, vorn mit einem Längskiele. Clypeus stark abgesetzt, quer, hornig, rauh punktirt, an der Spitze mit einem schmalen Haut- saume. Oberlippe quer. Augen sehr stark quer. ähnlich, aber durch verschiedene Die Färbung ist dieselbe, der Z. fulvipennis. Kopf ziemlich fein, dicht und gleichmälsig punktirt, ohne Kiel. Clypeus schwach abgesetzt, länglich, an der Basis punktirt, sonst glatt und allmählich in ' hautartige Substanz übergehend. ' Oberlippe langgestreckt. | Augen schwach quer. 94 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Halsschild quer viereckig,grob, spärlich punktirt, dicht vor der Mitte der Quere nach nieder- gedrückt, in der Mitte an den Seiten schwach eingeschnürt, die Winkel leicht vortretend, Vorder- rand gerade abgestutzt. Schildchen länglich, etwas zu- gespitzt, abgerundet, leicht ein- gedrückt. Flügeldecken fein gelb behaart, sehr fein runzelig punktirt. Letzter Bauchring beim J hufeisenförmig eingedrückt, der Eindruck mit erhabenen Seiten- rändern, in der Mitte etwas kiel- Halsschild schwach quer, nach vorn etwas verengt, dicht und fein punktirt, ohne Quereindruck in der Mitte, an den Seiten nicht eingeschnürt, Vorderwinkel und Vorderrand abgerundet. Schildehen breiter, an der Spitze breit abgerundet, eben. Flügeldecken schwarz fein be- haart, sehr fein, einfach punktirt. Letzter Bauchring beim J tief dreieckig eingedrückt, vorletztes Segment an der Spitze mit einem dreieckigen tiefen Grübchen. artig gehoben, vorletztes Segment vor der Spitze mit einem queren Grübchen. Wurde von Brenske bei Sparfa gesammelt. Diese Art hat v. Kiesenwetter in seinem Beitrag zur Käferfauna Griechenlands wahrscheinlich als Z. fulvipennis aufgezählt. Oedemera crassipes Abeille. Attica, nicht selten (Emge). Otiorrhynchus subfilum R. n.sp. Dem 0. prolongatus Stier. zum Verwechseln ähnlich, von derselben Form und ähnlich. behaart. Der Körper ist mehr dunkel, braunsehwarz, Fühler und Beine nicht heller, an den Fühlern ist Glied 2 bedeutend länger als Glied I, der Kopf ist vorn gefurcht, in der Furche glatt, matt, die Stirn zwischen den Augen doppelt so breit als der Durchmesser eines Auges beträgt, der Halsschild ist oben ähnlich stark und weitläufig punktirt, an den Seiten aber grob gekörnt, die Flügel- decken haben noch gröbere Punktreihen und schmälere Zwischen- räume, die letzteren sind an den Seiten nicht breiter und treten mehr kielartig vor, die Beine sind robuster, die Schienen doppelt dicker und alle Schenkelzähne sind grölser. — Long. 8 mill. Ein Ex. vom Taygetos in meiner Sammlung. Otiorrhynchus (Arammichnus) exzpunsus R. n. sp. Ovatus, valde converus, brunneus, nitidulus, pube brevi subdepressa minus dense vestitus, rostro capite vix longiore, brevi, fronte rugosa, carinata, oculis lateralibus, fronte inter oculos sat lata, suleis antennarüs in fundo apice sculpluralis, antenmis gracılibus, clava zur Käferfauna Griechenlands. 95 angusta, funiculi articulo primo secundo parum longiore, articulis apicalibus latitudine vix longioribus; prothorace transverso, coleopteris angustiore, lateribus valde rotundalo, pone medium latissimo, antice magis angustato, supra valde convexo, fortiter granulato, granulis haud pupillatis, medio linea abbreviata indistincta laevi, elytris thorace duplo longioribus, breviter ovatis, valde ampliatis, fortiter convezis, striatim punctatis, interstitüis sat latis, parce subtiliter granulato - punctatis, femoribus omnibus dente subtii acuto sub- aequaliterque armatis, tibiis spinulosis, apice eztus et introrsum dilatatis. — Long. 6— 7.5 mill. Vom Aussehen des O. bisphaericus, aber robuster, mit viel breiterem Halsschilde, durch die Schienenbildung und den eng an die Flügeldecken angefügten Halsschild zu Arammichnus gehörend. Nach Stierlin’s neuer Tabelle gehört diese kenntliche Art in die Nähe von O. granulato-punctatus und Ballassogloi, von denen er sich schon durch den gekörnten und nicht punktirten Halsschild entfernt. Hagios-Vlassis in Nord-Morea. (Brenske.) Otiorrhynchus (Tournieria) Brenskei R. n. sp. Nigro- brunneus, nitidulus, simpliciter pubescens, pube sat subtili, sub- depressa, minus dense vestitus, rostro capite non longiore, carinulato, suleis antennariüs supra oculos attingentibus, fronte inter oculos lata, antennis gracilibus, clava angusta, funiculi articulis duobus primis subaequalibus, thorace transverso, coleopteris angustiore, lateribus rotundato, antrorsum paulo magis angustato, fortiter gramulato, granulis unipunctatis, medio haud canaliculato, non carinato, elytris oblongo - ovatis, striato-punctatis, interstitüs sat latis, subtiliter ruguloso granulatis, femoribus anticis dente valido, extus crenato, intermedüs dente minore, posticis dente minutissime armatis, tibüs anticis intus denticulatis. — Long. 7—3 mill. Diese Art gehört in die 6. Rotte von Tournieria und muls dem O. europaeus Stierl., der mir nicht bekannt ist und aus der Türkei stammt, sehr ähnlich sehen, er unterscheidet sich jedoch durch eine deutlichere, längere gelbliche Behaarung, einen breiteren, nach vorn etwas mehr verschmälerten, oben durchaus gleichmälsig gekörnten Halsschild, ohne Mittellinie oder Kiel, die Körnchen sind grob und pupillirt, endlich haben die Hinterschenkel, obgleich nur ein sehr kleines, so doch wahrnehmbares Zähnchen. Die beiden Geschlechter unterscheiden sich sehr wenig von ein- ander; bei dem 2 sind die Flügeldecken etwas kürzer und bauchiger. Morea: Kumani, Hagios-Vlassis und Taygetos; von E. Brenske gesammelt. 96 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Phyllobius (Parascytopus) taygetanus R. n.sp. Dem Ph. Apollinis Mil. sehr ähnlich und nahe verwandt und wahrscheinlich nur eine Form desselben; die Haarschuppen sind jedoch nicht braun, sondern grau, an den Seiten der Flügeldecken ist nur ein Zwischenraum goldgrün beschuppt (bei Apollinis drei) und das 3. und 4. Geifselglied der Fühler ist wenig oder nicht kürzer als die beiden ersten. Am Taygetos von E. Brenske zahlreich gesammelt. Die drei europäischen Parascytopus-Arten, die möglicher Weise doch nur Varietäten einer Art sind, lassen sich leicht in nach- folgender Weise übersehen: Die drei ersten Zwischenräume an der Naht der Flügel- decken dunkel, die drei nächsten gegen die Seiten gold- grün beschuppt, der erste an der Spitze mit einem grünen Schuppenflecken. Cephalonia, Attica, Aetolien uUsshiWiodua. ac „ern. Apollinis Miller. Die vier ersten Zeischenziume an der Naht dunkel, der nächste gegen die Seiten goldgrün beschuppt, der erste an der Spitze, der dritte vor derselben mit einem Schuppenflecken, der Seitenrand gegen die Spitze schmal weils beschuppt. Taygetos . . . . .. taygeltanus Reitt. Dunkel beschuppt, der erste Zwischenraum an der Naht gegen die Spitze, der dritte mehr oder weniger voll- ständig, der fünfte ganz graugrün, seltener lebhaft gold- grün, der Seitenrand gegen die Spitze weils beschuppt. Aetolien, Taygetos . . .... . pimicola Kiesw. Hylobius Alpheus Reiches var. euer pictus R. Während die Stücke aus Nordmorea ganz der Beschreibung Reiche’s ent- sprechend, keine Haarflecke auf den Flügeldecken besitzen, zeigen Stücke vom Taygetos auf den letzteren drei Querreihen kleiner, runder gelber Haarflecken; die erste Reihe, stark gebuchtet, befindet sich vor (6 Flecken), die zweite weit hinter der Mitte; sie ist ziemlich gerade und besteht aus 5 Haarflecken; die dritte ist vor der Spitze und besteht aus 2—3 Flecken. Aulserdem befindet sich noch in der Mitte der Flügeldecken, der Naht ziemlich genähert, ein kleiner, gleichfarbiger Haarfleck. Balanobius nobilis R. u. sp. Ovatus, ferrugineus, elytris apicem versus sensim abdomineque nigris, nitidus subglaber, fronte inter antennas, prothoracis basi, elyIrorum sutura, prosterno, meso- sterno et lateribus metasterni abdomineque dense albido-squamulato, squamulis magnis rotundalis, corpus subtus pedibusque parce squa- zur Käferfauna Griechenlands. 97 mulatım puberulis, squamulis depressis, oblongo-conicis; rostro rufo, curvato, nitido, capite thoraceque parce, sat fortiter punctatis, hoc lateribus rotundato, minus transverso, scutello nigro, elytris profunde striatis, interstitiis sublaevibus, parce obsolete irregulariter punctulatis, parce viz perspicue obscure pubescens, femoribus apice clavatis, muticis, tibüs anticis leviter curvatis. — Long. 2.3 mill. Von allen bekannten Arten durch die sehr auffällige Färbung, fast glatten, grob und weitläufig punktirten Halsschild abweichend. Ist am Schlusse unterzubringen. Attica, 1 Ex. in meiner Sammlung. Aphyllura, nov. genus Cossonidarum. Corpus elongatum, antrorsum parum angustatum. Caput oblon- gus, oculi transversali, lateralibus. Rostro lato, capite haud an- gustiore, sed longiore, deplanato, ercavatoque. Antennae pone medium rostri insertae, brevi, tenues, scapo elongato, funiculo septemarticu- lato, capitulo subsolido angusto. Scrobae antennari profundae, subtus postice convergentae, antrorsum prolongatae. Thorax oblongus, co- leopteris angustior. Elytra elongata, lateribus apice ezplanatim dila- tata, foliacea, conjunctim rotundata. Pedes robustae, femoribus sat latis, hbiis brevibus, dilatatis, apice extus calcare valido curvato armatis. Tarsi quadri-articulati, articulis tribus primis robustis, articulo quarto subcordato, apice emarginato, ultimo tenue, longiore; unguiculi liberi, parvuli, simplices. Mit Choerorrhinus verwandt, aber durch siebengliederige Fühler- geilsel und durch längere, blattartig abgesetzte Spitze der Flügel- decken ausgezeichnet. Die Fühler sind an den Seiten des Rüssels, etwa in der Mitte desselben, eingefügt, die Fühlerfurche ist tief nach hinten convergirend und setzt sich von der Fühlereinlenkungs- stelle nach vorn, allmählich etwas nach oben geneigt, fast bis zur Spitze des Rüssels fort, wodurch der Fühlerschaft auch gerade nach vorn ausgestreckt und dabei in besondere Fühlerfurchen gelegt werden kann. Die Seiten des Kopfes sind kantig abgesetzt. Aphyllura Brenskei R. n. sp. Castanea, opaca, glabra, capite elongato, subparallelo, subtiliter punctato, fronte excavata, prothorace oblongo, postice subparallelo, antice parum magis attenuato, dense fortiter, sed minus profunde punctato, punctis laterahbus parum minoribus, elytris striato punctatis, punctis striarum magnis, pupillatis, minus profundis, interstitüs angustis, planis, subtilissime punctulatis, apice late ezplanatis, conjunctim rotundatis, pedibus dense fortiter punctatis. — Long. rostr. excl. 4 mill. (Taf. 1. Fig. 9.) Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII, Heft I. 7 98 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag Langgestreckt, rostbraun, matt, unbehaart. Kopf sammt dem Rüssel fast parallel, fein, flach punktirt; Augen an den Seiten gelegen, quer. Rüssel doppelt so lang als der Kopf, von der Breite des Kopfes, parallel, flach, mit etwas abgesetzten Seitenrändern, die obere Hälfte oben ausgehöhlt. Fühler kurz, dünn, der Schaft etwas kürzer als der Rest des Fühlers, die Geilsel siebengliederig, das Endglied wenig dicker, hornig, länger als breit, an der Spitze zweimal undeutlich geringelt und fein gelblich behaart. Sie sind etwas vor der Mitte des Rüssels, an dessen Seiten, unterhalb des aufgeworfenen Randes, eingefügt. Die Fühlerfurche ist tief, unten, hinter den Augen convergirend, von der Fühlereinlenkungsstelle auch nach vorn fast bis zur Spitze des Rüssels verlängert, allmählich auf die Seitenrandkante hinaufsteigend. Halsschild viel länger als breit, vor der Mitte am breitesten, von da zur Basis nahezu parallel, nach vorn etwas verengt, Basis und Vorderrand gerade abgestutzt, Scheibe gewölbt, dicht grob, aber sehr wenig tief punktirt, die Punkte mit ebenem Grunde, jedoch kaum glänzender. Schildehen klein, rundlich, fein punktirt. Flügeldecken bedeutend breiter als der Halsschild, parallel, gewölbt, punktirt-gestreift, die Punkte der Streifen grols, rund, aber wenig tief, mit ebener Fläche, die Zwischenräume schmäler als die Streifen, eben, sehr fein, einfach punktulirt, die Wölbung gegen die Spitze ziemlich steil abfallend, die Spitze selbst blattartig verlängert und ausgebreitet, flach, die Verbreiterung nicht nach den Seiten, sondern nur nach rückwärts ausgezogen, oben dicht, runzelig punktirt und gemeinschaftlich ab- gerundet. Beine kurz, robust und sammt den Schienen und Tarsen ganz ähnlich wie bei Choerorrhinus squalidus gebaut. Ein einziges Exemplar dieses höchst merkwürdigen Käfers, der die schönste Entdeckung Brenske’s ist, wurde von diesem bei Kumani (Nord-Morea) in einer morschen Eiche, wo derselbe nach Pleganophorus suchte, aufgefunden. Amaurorrhinus constrictus R. n.sp. Obscure castaneus, antennis (clava fulva excepta) pedibusque ferrugineis, rostro apicem versus leviter incrassato, parce subtilissime punctato, prothorace oblongo, valde convezo, dense fortiter punctato, antrorsum valde angustalo, anlice parum, basi fortissime subito constricto; elytris thorace angustioribus, subparallelis, apicem versus perparum ampliatis, convezis, substriatis, seriatim subtiliter punctatis, sutura haud elevata. — Long. 2.5 mill. (rostro excl.) Von A. Bonnairei Fairm., der in Corfu gefunden worden sein soll, durch kleineren Körper, dicht vor der Basis breiteren Hals- zur Käferfauna Griechenlands. 99 schild und viel schmälere Flügeldecken, deren Naht nicht erhaben ist, verschieden. Durch die zuerst angeführten Merkmale entfernt sich diese Art auch von A. genuesis Fairm. i.]., der ihr in der Gröfse gleichkommt. Sie ist an den schmalen Flügeldecken, welche dem hinteren Theile des Halsschildes an Breite weit nachstehen, sofort zu erkennen. Ein Stück aus Attica in meiner Sammlung. Amorphocephalus coronatus Germ. In von der Ameise Camponotus vagus Scop. (pubescens Fbr.) belebten Stämmen alter Eichen im Walde von Kumani. (Brenske.) Mylabris (Geoffr.) semicarnea n. sp. Nigra, subtus albo, supra dilute fulvo-pubescens, antennarum articulis quatuor primis, pedibus quatuor anterioribus rufo-testaceis; elytris brunneo-flavis, subcarneis, lateribus suturaque communi nigro-vittatis, femoribus posticis denticulo parvo acuto armatis, tarsis posticis articulo primo longo, leviter arcuato. — Long. 3.7 mill. Länglich, schwarz, unten silberweils, oben gelblich fein und dicht, tomentartig behaart. Fühler von halber Körperlänge, nach innen schwach und dicht gesaegt, die ersten vier Glieder rothgelb. Kopf und Halsschild schwarz, blals gelblich behaart; letzterer breiter als lang, konisch, von der Basis zur Spitze stark doppel- buchtig verengt, oben ziemlich dicht und grob, aber sehr seicht punktirt, jederseits vor der Basis unfern der Hinterwinkel mit einem flachen Grübchen, Basis doppelbuchtig, vor dem Schildchen lappig vorgezogen. Eine Mittellinie ist sehr schwach, vor dem Schildehen tiefer, angedeutet. Schildehen quadratisch, weils behaart, die Behaarung an der Spitze zweizipfelig getheilt. Flügeldecken “fein punktirt gestreift, blafs braungelb, gelb behaart, die Seiten und die Naht der Länge nach schwarz und grauweils behaart, die dunkle Färbung ist an der Basis verbreitert, oft nimmt sie die ganze Basis in Anspruch. Pygidium dicht silberweils behaart. Ist in die Nähe von M. biguttata Oliv. zu stellen. Hr. E. Allard war so freundlich, mir diese Art ebenfalls als neu zu bestätigen. In Attica ziemlich zahlreich von Hrn. Emge gesammelt. Dorcadion minutum Kraatz, var. Brenskei Ganglbauer. (D. apicale Waltl i.l. Kraatz. Käf. Europ. XXIX. 76. sub D. mi- nutum.) 8‘ von der auf dem Parnals und in Attica vorkommenden Form des D. minutum durch schwärzliche Fühler und Beine, grau- schwarzes Grundtoment und durch die Zeichnung der Flügeldecken verschieden. Die Naht der letzteren scharf begrenzt weils, eine Di 100 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag etc. breite Seitenbinde, eine Schultermakel und ein Apicalstreifen undeutlich begrenzt, weilsgrau. Schultermakel und Apicalstreifen erscheinen oft durch eine in der Mitte verloschene Schulter- und Rückenbinde mit einander verbunden; seltener treten diese Binden in ihrer ganzen Länge deutlicher hervor, so dafs eine ähnliche, jedoch mehr verloschen erscheinende Bindenzeichnung entsteht wie bei D. atticum Kr. Q ähnlich in der Zeichnung variirend wie die Stammform, das Grundtoment vorherrschend bräunlichgrau. Die Fühler und Beine in der Regel, wie beim g', schwärzlich. — Long. 7.5—11 mill. Die g' sehen oft gewissen Varietäten des D. arenarium sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich von solchen durch den nicht verdickten Kopf, durch grauschwarzes Grundtoment und durch das Vorhandensein eines weilsgrauen Apicalstreifens auf den Flügel- decken. Giato, am Corinthischen Meerbusen. (L. Ganglbauer.) Pleganophorus bispinosus Hampe. In von Lasius brunneus Str. belebten alten anbrüchigen Eichen im Walde von Kumani. Erklärung der Figuren. Tafel 1. Fig. 1. Neotarus Krüperi; la Labialtaster. - 16. Labialtaster von Cymindıs. - 2. sSteropus ovicolhs. 3. Pseudophonus miror. 4, Hetaerius Lewist. - 5. Tribalus acritoides. 6. Saprinus Brenskei; Fig. 7. S. aegialius. 8. Leucohimatium alatum, Kopf. 9. Aphyllura Brenskei. Tafel 11. Fig.10. Cyprogenia naziana; 10a Fühler. - 11. Hadrambe latissima; 11a Unterseite. - 12. Bythinus peloponnesius, Fühler 3; 12a Hinterschiene dg'. ler - corcyreus R., Fühler 3; 13a Hinterschiene d'. - 14. - Brenskei, Fühler g'. lat - tener.R., Fühler d.. - 16. Tychus nodicornis, Fühler g'. - 17. Euconnus pulcher, Fühler d'. - 18. Ptinobruchus crassicornis Kiesw. 2; 18a Fühler d.. - 19. Heteroplus Kiesenwetteri und tarsalıs, Mitteltarsus. - 20. sScotoscopus carbonarius; 20a Klaue. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Resultate einer coleopterologischen Sammel-Campagne während den Monaten Februar bis April 1883 auf den jonischen Inseln. Von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Mein Freund Ernst Brenske,. der sich auf seiner Tour nach Morea im November 1881 auf meinen Rath zwei Wochen in Corfu aufhielt um dort Coleopteren zu sieben, fand während dieser Zeit 5 neue Pselaphiden- und Scydmaeniden-Arten, welche in mir den Wunsch rege werden lielsen, dieselben gelegentlich in grölserer Anzahl zu sammeln. Diesem Vorhaben konnte ich schon heuer entsprechen, da meine angegriffene Gesundheit es nothwendig machte, den Rest des Winters in einem milderen Klima zu ver- bringen. Am 4. Februar langte ich in Corfu an und fand im Laufe dieses Monats ein mildes, angenehmes, unserem Spätfrühjahre ent- sprechendes Wetter, das eine gute Ausbeute versprach. Die Früh- jahrs-Flora stand auf Aeckern und feuchteren Wiesen in der Blüthe; es gelang mir jedoch nicht ein einziges Insekt zu erspä- hen, das die Blüthen belebt hätte. Klopf- und Käscherbemühungen waren bis zum März \wöllig erfolglos. Das Sieb war das einzige Sammelinstrument, welches sich im Februar verwenden liefs; im März wurde es, besonders an einigen Localitäten, ergiebiger. Die Zeit des Erscheinens der Frühjahrsfauna ist mit unserer deutschen fast gleich; nur findet sie auf Corfu sofort ein entwickeltes Lenz- gefilde, während unsere ersten Frühjahrsinsekten sich schon an wärmeren Tagen, nach Verschmelzung des Schnee’s, vorfinden. In Corfu bieten Anfangs jene Oelbäume, an deren Fulse sich etwas Laub angesammelt hatte, eine leidliche Ausbeute. Einzelne Leptomastar Coquereli, zahlreiche Scydmaenus rotundipennis und pusillus, Micropeplus staphylinoides, viele gute Hemipteren u. s. w. habe ich aus deren Laube gesiebt. Später, als es an den Oel- bäumen zu trocken wurde, fahndete ich nach tieferen, feuchteren Laublagen, welche ich endlich an der südlichen Meeresseite des 102 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen Parkes (Villa royale) meist unter Lorbeerbäumen; dann in Gasturi, 2 Stunden südlich von Curfu entfernt, ebenfalls in der Nähe des Meeres, innerhalb eines abschüssig gelegenen, von Myrrthen und Bromiaceen durchwachsenen Eichenhaines, vorfand.. An der ersten Localität fing ich vorzüglich Bythinen, Cartodere, Acalles- Arten u.8.w.; an der zweiten traten noch Amaurops, Reicheia, sowie überhaupt die grölste Zahl der mitgebrachten Nova hinzu. Bei dieser Gelegenheit darf ich nicht unerwähnt lassen, dals die Siebefauna Corfu’s reich genannt werden kann; die Arten sind jedoch in spärlicher Individuenzahl — wenigstens dem fleilsigen Sammler scheinbar — vertreten. Nur eine lange, mit unermüdlicher Geduld durchgeführte Sammelthätigkeit führt allmählig zu einer gröfseren Individuenanzahl einer Art und läfst sich nicht annähernd mit den Siebeerfolgen vergleichen, welche Dalmatinische Eichen- haine oder gar die Buchenwälder Krains darbieten. Vom 12. bis 18. März sammelte ich auf der Insel Cephalonia; vom 18. bis 25. auf Zante. Auf ersterer hatte ich leider un- günstiges Wetter; es fiel Schnee selbst in der Ebene und der Monte Nero blieb noch lange später ganz in Schnee gehüllt. In der Um- gegend von Argostoli fanden sich unter Steinen vorzüglich Tene- brioniden (Zophosis, Gnathosia, Pandarinus, Opatrum u.s. w.) unter dem Laube von Quercus tllex wenige Cephennium Lesinae, Euconnus Marthae und argostolius;, an vom Brackwasser versumpften Land- strecken Pogonus lttoralis und zahllose Tachys scutellaris. Auf Zante besuchte ich namentlich die unfern der Stadt gleichen Namens gelegenen versumpften Felder und Waidetriften. Unter den daselbst befindlichen Carduusbüschen hielt sich die ganze Sumpffauna verborgen. Zahlreiche Cossyphus insularıs, Artabas punctato-striatus, (sehr gemein) Nebria v. salina, Brachynus ejaculans, Bryaszis transversalis, morio, (selten) Compsochilus Rosti n. sp. (nicht selten), Pedius inquinatus u.s.w. u.8.w. befanden sich unter den dürren Blättern am feuchten Boden, während Carterus rotundicolhs, Acinopus megacephalus, Zabrus convexus, Scarites planus u.s. w. mit dem Beile tief aus der Erde herausgehauen wurden. Jedes dieser Thiere hatte seinen besonderen Gang, der von aufsen in sein kühles Versteck führte. In den oberen Erdschichten fanden sich zahl- reiche Nymphen von Dorcadion Virleti in ihren Puppenwiegen. Vom 26. März bis 9. April sammelte ich wieder auf Corfu, woselbst sich nun auch die Frühjahrsfauna bemerkbar machte. Auf den frischen Trieben junger Ulmen salsen in Anzahl Anthazia manca, in dem morschen Holze eines von Lasius brunneus belebten Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 103 kleinen Baumes fand sich ein neuer, sehr eigenthümlicher Buplectus, zahllose Mylabris (Geoffr.) safsen auf den blühenden Wiesenpflanzen. Die riesigen Opuntien-Hecken haben sich als vortreffliche coleopterologische Fundgrube erwiesen. Unterhalb derselben liegen deren Blätter in allen Stadien der Fäulnifs, wovon die saftigeren zahlreiche Agathium escorialense, Staphylinen, Aphodien u. s. w. in ihrem Innern beherbergen; während die ausgefaulten, trockeneren: ‚Stenosis, Opatrum, Anthiciden, Migneauzia, einzelne Edaphus dissimilis, Euthia formicetorum, auch eine neue Dapsa u.s. w. ein- schlielsen. Die vom Brackwasser versumpften Wiesen waren weniger belebt als auf Zante und es fanden sich dieselben Arten, obgleich viel seltener, auch hier vor. Aufser diesen war hier die Bryazis Piccioli (aus Italien bekannt), welche auf Zante fehlte. Sie liebte es besonders zwischen den Wurzeln ausgerissener Rasenstücke sich aufzuhalten. Einzelne frisch entwickelte Dorcadion Virleti fanden sich unter Steinen und unter abgefallenen Opuntia-Blättern. Am 14. April traf ich wieder in Mödling ein. Pogonus reticulatus Schaum. Am Brackwasser bei Corfu, häufig. Reicheia corcyrean.sp. Oblonga, rufa, sat vonvera, nitida, prothorace latitudine haud longiore, antrorsum parum magis angustato, dorso utrinque punctis tribus piliferis impresso, elytris ovalibus, subtiliter-striato-punctatis, striüs apice obsoletis, interstitiis parce punctalis, punctis pihferis; antennarum articulis quinque penultimis subglobosis. — Long. 2.3 mill. Von allen mir bekannten Arten durch die drei Borstenpunkte des Halsschildes ausgezeichnet, welche sich auf der Scheibe jeder- seits zu einer Reihe geordnet befinden und welche den andern Arten fehlen. Von der dalmatinischen Art: frondicola auch durch be- trächtliche Gröfse abweichend. Lebt in Gasturi auf Corfu unter sehr dicken Laublagen, selten. Ich habe mit grofsen Mühen im Laufe einer Woche 20 Stück aufgefunden. Man ist in neuerer Zeit mehrfach und mit Recht, für die Auf- rechthaltung der Gattung Reicheia eingetreten. Die von Herrn Fauvel nach Putzeys aufgezählten Charaktere, welche diese Gattung von Clivina und Dyschirius trennen sollen, sind jedoch matt und verwischen sich bei einzelnen Arten ganz. Ragusa erwähnt, dafs 104 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen bei Reicheia das dritte Fühlerglied sehr gestreckt ist, die nächsten Glieder gerundet sind, während bei Dyschirius das zweite und dritte Fühlerglied wenig in Form und Länge differirt. Nächst diesem Merkmale kommt aber nach meinem Dafürhalten bei Reicheia das Vorhandensein zahlreicher langer Tasthaare, welche sich an den Seiten des Körpers, wie bei Anophthalmus, Scotodipnus, Anillus u. s. w. befinden und welche den verwandten Gattungen fehlen, sowie die stets vorhandenen haartragenden Punkte in den Zwischenräumen der Flügeldecken in erster Linie als Gattungs-Charakter zu erwähnen. Aus demselben Grunde ist der in der Färbung gleiche Dyschirius rotundipennis, der übrigens ähnlich wie die Reicheia-Arten lebt, ein echter Dyschirius. Anthracus insignis n. sp. Elongatus, niger, nitidus, ore, antennarum articulo primo, prothoracis limbo angustissimo, pedibus elytrisque testacis, his plaga communi cum sutura divisa nigra, ornatis; prothorace elytris parum angustato, vix transverso, antice lato, basin versus subrecte fortiter angustato, lateribus prope angulos posticos subacuto productos subito sinuato, bası vix punctato, utrinque fortissime profundeque foveolato, medio canaliculato, canalicula pro- funda fere integra, elytris parallelis, aequaliter profunde striatis, striss indistincte punctulatis. — Long. 4 mill. Von der Färbung des Aculpalpus meridianus, aber doppelt grölser und wegen dem behaarten Bauch und den scharfwinkeligen Hinterecken des Halsschildes zu Anthracus gehörend, wo auch A. longicornis und corsicus zu stellen kommt. Unterscheidet sich von A. transversalis Schaum aus Griechenland, durch den Mangel der diese Art charakteristischen Querfurche vor der Basis des Hals- schildes, welche die beiden seitlichen Gruben miteinander ver- bindet. Fühler dunkel mit hellem Wurzelgliede. Kopf schwarz, glänzend, der Mund gelbroth. Halsschild sebr wenig breiter als lang, schwarz mit sehr schmalen gelbem Seitenrande, glänzend, “ nicht punktirt, seine grölste Breite liegt dicht hinter den Vorder- winkeln weit vor der Mitte, von da zur Basis stark, fast gerad“ linig verengt, dicht vor den kleinen scharf rechteckig vortretenden Hinterwinkeln plötzlich nach einwärts geschwungen, die Scheibe mit fast ganzer, ziemlich tiefer Mittellinie, jederseits an der Basis mit einer grofsen, glatten, tiefen Grube. Flügeldecken schwarz, die Naht, der Seitenrand und die Basis, letztere breit braungelb, parallel, gestreckt, mit vortretenden Schultern, oben gleichmälsig tief gestreift, der dritte Zwischenraum hinter der Mitte, in Nähe Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 105 des zweiten Streifens mit einem eingestochenen Punkte. Füfse blafsgelb. Ein einzelnes Stück dieser sehr ausgezeichneten Art fing ich an versumpften Stellen bei Potamo auf Corfu. Pedius inquinatus Sturm. Unter abgefallenen Blättern im Sumpf stehender Carduusbüsche auf Zante. Metabletus signifer n. sp. Niger, nitidus, vix alutaceus, palpis, antennis pedibusque flavis, elytris macula trianguları magna humerali determinata testaceis; antennis brevibus, prothorace trans- verso, angulis posticis rectis, elytris thorace latioribus, ovalıbus, obsoletissime substriatis. — Long. 2 mill. Mit scapularis verwandt, aber kleiner, gedrungener, schwarz, glänzend, kaum hautartig genetzt, Fühler und Beine gelb, die Flügel- decken mit einer dreieckigen schräg gestellten grofsen, gut be- grenzten Schultermakel, die Gegend des Schildchens dunkel. Von scapularis durch die glänzende Oberseite, queren Hals- schild, kürzere, ovale Flügeldecken; von pallipes durch die Färbung, glatte Oberseite, kürzere, kleinere Körperform, kürzere Fühler, scharf rechtwinkelige Hinterwinkel des Halsschildes u. s. w. unter- scheiden. An den Fühlern sind die vorletzten Glieder nur sehr wenig länger als breit. Die Flügeldecken sind fast glatt; sie haben nur Spuren von schwachen Längsstreifen. Auf Corfu aus nassem Laub der sumpfigen Ebene gesiebt. Ist sehr selten. Edaphus dissimilis Aube. In trockenen Opuntien-Blättern auf Corfu, selten. Compsochilus Rosti n. sp. Elongatus, angustus, piceo-brun- neus, antennarum basi, pedibus, prothorace elytrisque dilutioribus, ore tarsisque testaceis, alutaceus, parce breviter erecte pubescens, antennis brevibus, tenuibus, articulis: 3 suboblongo, basi tenui, 4—)9 subtransverso-globosis, alternis perparum latioribus, clava triarticulata, articulo penultimo transversim subquadrato, ultimo ovato; capite parce punctato, prothorace fere quadrato, latitudine minus longiore, basin versus perparum angustato, parce punctato, obsolete longi- tudinaliter biimpresso, linea media subelevata instructa, elytris thorace parum latioribus et sesgui longioribus, parallelis, antice seriatim, sub- striato-, postice confuse punctatis, abdomine parallelo, valde remote, subtilissime punctulato. — Long. 2—2.5 mill. Mas.: femoribus anticis magis dilatatis, subtus medio angulatus. 106 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen Fast noch kleiner als C. palpalis; durch die pechbraune Fär- bung, kürzere Fühler, mit gedrungeneren Gliedern verschieden; von C. Kahri durch dieselben Merkmale und längere Flügeldecken, von C. elegantulus ebenfalls durch die dunkle Färbung, gröfseren Körper mit kürzerem Halsschild unterschieden. Auf Zante in fetter Thonerde an versumpften Stellen, nament- lich unter Distelbüschen nicht selten. Dem Coleopterologen, Herrn Carl Rost zu Ehren benannt. Amaurops corcyrea n.sp. Rufus, fulvo-pubescens, capite subrotundato, thorace fere latiore, antice punctulato, postice laevi, inter antennas biimpresso, verlice medio longitudinaliter cristato, utrinque foveola parva impresso, lateribus antice cristato elevato; prothorace oblongim cordato, trifoveolato, basi utrinqgue punctis foveolatim impressis, ante basin utringue spinula longa instructo, foveola media basin versus sulcatula, antrorsum haud canaliculato, elytris sublaevibus, stria suturali impressa; abdomine laevi, segmento primo dorsali lateribus acuto, oblique lineolatim marginato, ceteris non marginatis, primo prope basin haud foveolatis, non plicatis. — Long. 2.5 mill. Mas.: Antennis brevioribus, dimidio corporis longitudine, arti- culis 4—8 sensim brevioribus, 8 subtransverso, clava triarticulata valde abrupta, articulis duobus penultimis intus angulatis, ultimo decimo angustiore, oblongo. Trochanteribus intermediüs acute spi- nosis, femoribus intermediüs subtus medio spinula tenuissima armalis; tibüis posticis sat longe calcaratıs. Fem.: Antennis gracilibus, dimidium corpus superantibus, arti- culis 2—7 oblongis, subaequalibus, 8 quadrato, clava parum abrupta, simplice. Von allen bekannten Arten durch völligen Mangel der Basal- grübchen und Längsfältchen am ersten Rückensegmente und durch die Form der männlichen Fühler höchst ausgezeichnet. Ist hinter A. syriaca m. einzureihen. Das schöne, grofse Thierchen lebt unter feuchten, sehr tiefen Eichenlaublagen bei Gasturi auf Corfu, woraus ich es im März, Brenske im November in einigen Stücken siebte. Bryazis (in sp.) longispina n. sp. Picea, palpis antennis- que ferrugineo-piceis, pedibus rufis, elytris rubris, supra subpubescens, viz perspicue punctata, striolis abdominalibus perparum divergentibus, longitudine segmenti plus tertiam partem aequantibus, in mare plus quartam, in feminae quartam partem disci includentibus. — Long. 1.4— 1.5 mill. Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 107 Mas.: Trochanteribus anticis acutissime spinosis, tibüs inter- mediis ante apicem intus longe calcaratis, metasterno abdomine ventrali simplice; his dorsali segmento primo apice medio semi- circulariter impresso. Diese neue Art steht in sehr naher Verwandtschaft mit Br. Schüppeli, gibbera und Helferi; von den beiden letzten ist sie schon durch die rothen Beine, von der ersten, der sie zunächst steht, durch dunklere Palpen, viel näher an einanderliegende Abdominal- strichelchen und durch die Bewaffnung der Trochanteren und Mittelschienen unterschieden. Aufser der Färkung entfernt sie sich von gibbera durch ihre Gröfse und näher aneinander gelegene Abdominalstrichelchen; von Helfer: durch Grölse und von einander mehr abgerückte Abdominalstrichelchen. Ich habe sie hauptsächlich auf Corfu ziemlich zahlreich ge- sammelt; sie kommt aber auch einzeln auf Zante und sehr häufig in Central-Dalmatien an den Narentasümpfen vor. Aus Lucca, in Toscana, sandte sie mir Herr Cararra. Bryazis transversalis Schaum. Auf sumpfigen Stellen in der Nähe des Meeres bei Corfu nicht selten; in grolser Menge an ähnlichen Localitäten auf Zante. In Dalmatien, wo ich überall sehr fleilsig gesammelt habe, ist sie mir nicht vorgekommen und ich vermuthe, dafs die Kahr’schen Stücke, nach welchen Schaum diese Art beschrieb, ebenfalls von den Jonischen Inseln stammen und nur irrthümlich als Dalmatiner angeführt wurden. Bryazis Piccioli Sauley, aus Italien bekannt, kommt bei Corfu, in Gesellschaft der vorigen, nicht selten vor. Bryazis (Reichenbachia) morio n.sp. Nigra, brevissime subpuberula, antennis genis tibiisque apice obscure ferrugineis, palpis tarsisque testaceis; antennarum articulis: 1—6 oblongis, 7 oblongo- quadrato, 8 minore, transversim subquadrato, I—11 sensim latiori- bus, articulo penultimo fere quadrato, ultimo ovato, sat magno, eztus oblique subtruncato; capite trifoveolato, viz punctato, thorace vie angustiore, hoc laevi, foveola media punctiformi, elytris vir punctatis, stria discoidali subintegra, ad angulos suturali vergente, abdomine brevi, striolis abdominalibus divergentibus, longitudine seg- menti vix tertiam partem aequantibus, sertam partem disci includen- tibus. — Long. 1.4— 1.5 mill. Mas.: Pedibus robustis, tibüs parum latioribus, intermedüs intus ante apicem calcare magno armatis, pone calcurem angustatis, posticis medio leviter curvatis; metasterno valde ezcavato, utrinque carinato, 108 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen carina curvata antice leviter, apice fortiter dentata, abdomine ventrali laevi, segmento ultimo coriaceo, subopaco, antice in medio tuberculo parvo instructo, apice Iransversim subimpresso. Von allen europäischen Arten durch die sehr gedrungene Ge- stalt, die gleichmäfsig tief schwarze Färbung des Körpers und durch die Bildung der Hinterbrust und des Bauches beim g'! weit ver- schieden. i In Zante in der Nähe von versumpften Wassergraben und in der Nähe des Brackwassers, selten. Bythinus Brenskei Reitt. Deutsch. ent. Zeitsch. 1884, pg. 48. Auf Corfu die häufigste Art. Sie lebt indels nur unter gröfseren, feuchten Laublagen. Bythinus corcyreus n. sp. (Taf. II. Fig. 13, Fühler 4, 13a Hinterschienen g'.) Rufus, antennarum articulo tertio oblongo, quarto quintoque sub- quadratis, capite thorace perparum angustiore, fronte sublaevi, pro- thorace haud transverso, glabro, elytris parce fortiter punctatis. — Long. 1.5 mill. Mas.: Pedibus robustioribus, femoribus anticis posticisque in- crassatis, tibüis sat latis, anticis intus ante apicem unidentatis, posticis inflatis, intus profunde bisinuatis; antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, primo magis inflato, latitudine sesqui longiore, inlus apice levissime dentato, secundo rotundato, angustiore, intus obsolete securiformi. Fem.: Antennarum articulis duobus basalibus leviter incrassatis, primo cylindrico, latitudine fere duplo longiore, secundo perparum angustiore, oblongim quadrato. Mit B. Schamylianus, elephas und Grouvellei verwandt, von dem ersteren durch nicht gezähnte Hinterschienen und anders gezähntes erstes Fühlerglied beim 3; von elephas durch geringere Gröfse, und die Bildung der Hinterschienen beim g'; von Grouvellei durch die innen tief doppelbuchtigen Hinterschienen des g' verschieden. Dieser Art steht ferner der B. peloponnesius m. (pg. 48) sehr nahe; dieser hat aber einen viel längeren Zahn an der Spitze des männlichen ersten Fühlergliedes und die Hinterschienen sind hinter der Mitte gleichfalls gezähnt. Ist hinter Grouvellei einzureihen. Um Corfu, sehr selten; häufiger unter sehr tiefen Eichenlaub- lagen bei Gasturi. Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 109 Bythinus tener n.sp. (Taf. II. Fig. 15. Fühler 9.) Elon- gatus, rufus, antennarum articulis A—1V transversis, capite thorace angustiore, fronte sublaevi, prothore oblongo, glabro, elytrıs parce subtiliter punctatis. — Long. 1.2 mill. Mas.: Antennarum articulis duobus basalibus incrassaltis, arti- culo primo cylindrico, latitudine fere duplo longiore, secundo primo fere latiore, oblongo, latitudine duplo longiore, intus securiformi, levissime concavo, amgulo basuli producto, acuto, apicali oblique truncato; tibiis femoribusque simplicibus. Fem.: Antennarum articulis duobus basalibus leviter incrassatis, primo cylindrico, latitudine plus quam sesqui longiore, secundo primo levissime angustiore, latitudine plus quam sesqui longiore. Mit B. Kninensis sehr nahe verwandt, aber schlanker, heller gefärbt, die Flügeldecken viel feiner punktirt und durch die Länge der ersten beiden Fühlerglieder verschieden. Bei Gasturi auf Corfu, äufsert selten. In Corfu kommt noch, aufser den angeführten Arten, vor: Bythinus acutangulus Reitt.; der eine sehr grolse Verbrei- tung hat; er ist jedoch selten. Tychus nodicornis n. sp. Ferrugineus, subtiliter pubescens, palpis testaceis, abdomine piceo, capite Ihorace angustiore, fronte antice cunaliculato, prothoracis foveola basali media majore, ob- longa. — Long. 1.5 mill. Mas.: Antennarum articulis: 3,4 parvis, iransversim subquadratis, 9—7 incrassatis, sensim parum angustioribus, globoso-subquadratis, sensim parum magis transversis, 3 parvo, transverso, articulis duobus penultimis transversim subquadratis, ultimo breviter ovato; trochan- teribus intermediüs antice excisis subdenlalisque, metasterno late de- planato, nitido, antice in medio dente magno spiniformi elevato ar- mato, abdominis segmento ventrali secundo apice utrinque tuberculo instructo, ultimo obsoletissime foveolato. Fem.: latet. Dem T. caudatus ähnlich, jedoch heller gefärbt, der Kopf hat vorn bis zur Mitte eine deutliche Längsfurche, an den männ- lichen Fühlern ist 5 stark, 6 schwächer und 7 leicht verdickt. Bei dem g! sind die Trochanteren der Mittelbeine vorn tief ausgeschnitten, wodurch über dem Ausschnitte ein Zahn gebildet wird, die Hinterbrust ist flach niedergedrückt, ihr Vorderrand in der Mitte mit einem emporstehenden dornartigen, ziemlich langen 110 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen Zahn bewaffnet und das zweite Bauchsegment hat am Spitzenrande jederseits einen kleinen Höcker. Ein einzelnes 1 von Corfu. Tychus caudatus n. sp. Piceus, subtiliter pubescens, elytris dilutioribus, antennis pedibusque rufis aut ferrugineis, palpis flavis; capite thorace angustiore, fronte medio obsoletissime oblongim sub- impresso, prothorace basi subtiliter foveolato, foveola intermedia parum majore. — Long. 1.5 mill. 5 Mas.: Antennarum articulis: 2—5 subquadratis, latitudine fere longioribus, 6 fortiter 7 parumincrassatis, subquadratis, 8 mi- nore, Iransverso, articulis duobus penultimis leviter transversis, ultimo ovato; trochanteribus intermediüs vir, posticis postice breviter uni- spinulosis, metasterno apice late triangulariter impresso, abdominis segmento ventrali secundo tertio quartoque medio conjunctim late ezcavato, ultimo obsolete subtihiter foveolato. Fem.: Antennarum articulis: 2, 3 suboblongis, 4—7 fere qua- dratis, subaequalibus, 8 transverso; articulis duobus penultimis trans- versim subquadratis, ultimo oblongo-ovalto; abdomine segmento con- spicuo dorsali quarto tuberculo magno, postice porrecto .caudatim armato. Diese neue, mehrfach sehr ausgezeichnete Art gehört in die Gruppe des T. niger, bei welchem das 5. Fühlerglied des S' ver- dickt ist; bei der vorliegenden ist das 6. stark, das 7. Glied der männlichen Fühler schwächer angeschwollen. Das 2 besitzt am vier- ten oberen Rückensegmente einen grolsen, in der Mitte das ganze Segment einnehmenden, nach hinten vorgestreckten Höcker, der das Thier geschwänzt erscheinen läfst. (Man vergleiche auch die Beschreibung des T. nodifer, in dieser Zeitschr. pg. 49.) Zante, unter Carduus-Büschen in der Nähe von Brack- wasser, sehr selten. Die verwandten Arten aus der Tychus niger-Gruppe sind etwa in folgender Weise zu übersehen: I. Fühler in beiden Geschlechtern verschieden gebildet, ein- zelne Glieder beim S verdickt. A. Glied 5 der Fühler beim g' verdickt: niger Payk., di- chrous Schmidt und angulifer Reitt. B. Glied 5 und 6 stark verdickt . . . nodifer Reitt. C. Glied 5—7 (allmählig schwächer) Hördibke nodicornis n. Sp. D. Glied 6 stark, 7 schwächer verdickt. . caudalus n.sp. E. Glied 1—4 verdickt . . 2.2.0... dalmatinus Reitt. F. Glied 1—5 verdickt . 2. 2.0.2.0... monilicornis Reitt. Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 111 II. Fühler in beiden Geschlechtern fast gleich gebildet, ohne stärker verdickten Mittelgliedern beim g'. Hieher alle übrigen europäischen Arten. Auf den jonischen Inseln habe ich folgende Tychus - Arten beobachtet: T. nodicornis, caudatus, dalmatinus (Corfu), rufus Motsch., pullus Kiesw. (nicht selten) und mendaz Kiesw. (Corfu, selten.) Trimium ezpandum n. sp. Testaceus, subpubescens, nitidulus, capite thorace viz angustiore, leviter bifoveolato, antice transversim subimpresso, oculis minutis, prothorace cordato, suboblongo, foveolis basalibus mediocribus cum sulca transversa distincta connezis, elytris thorace parum longioribus, in utroque sezu subaequalibus, ab- domine segmento primo dorsali conspicuo secundo parum longiore, striolis basalibus brevibus, tertiam, aut fere plus tertiam partem disci includentibus. — Long. 1 mill. Mit T. Diecki und caucasicum verwandt, jedoch nur von der Grölse des ersteren; von beiden durch etwas breiter auseinander- gestellte Abdominalstrichelehen abweichend, welche reichlich 5, bei den verglichenen Arten sehr knapp 4 der Dorsalbreite ein- schliefsen. Zwischen denselben ist die Basis des ersten Rücken- segmentes nicht, wie bei Jatiusculum und brevicorne, grübchen- artig vertieft. Obgleich ich auf Corfu und Cephalonia zusammen 21 Exem- plare siebte, habe ich an keinem Stücke besondere Auszeichnungen des 31 bemerken können. Ist hinter caucasicum zu placiren. Euplectus acanthifer n.sp. Rufus, palpis testaceis, sub- pubescens, nitidus, antennis thoracis basin attingentibus, capite tho- race perparum angustiore, laevi, inter oculos sat magnos bifoveolato, foveolis cum sulcam profundam antrorsum convergentibus connezis, margine postico oblongo-impresso; prothorace coleopteris angustiore, longitudine fere breviore, subcordato, postice constricto, trifoveolato, foveolis cum sulcam transversam valde profundam connezis, dorso haud aut subtilissime obsoleteque canaliculato; elytris laevibus, tho- race sesqui longioribus, stria suturali antice punctato-unifoveolata impressa, discoidali ante medium abbreviata, abdomine nitido, laevi, striolis abdominalibus nullis. — Long. 1.6 mill. Mas.: Antennarum clava magna, magis incrassata, articulo pen- ultimo quadrato, metasterno late depresso, femoribus anticis inter- medüsque fortiter clavatis, tibiis intermediis robustioribus, trochan- 112 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen teribus posticis apice brevissime spinosis, abdomine dorsali simplice, segmento penultimo ventrali late foveolato. Fem.: Antennis simplicibus, articulo penultimo transverso; ab- dominis segmento quinto dorsali medio antice tuberculo magno, valde elevato, spiniformi, postice porrecto, armalto. Die auffälligste und schönste Art der Gattung, welche in die erste Gruppe gehört, deren Vertreter keine Abdominalstrichelchen besitzen (Erichsoni, nubigena, nitidus, tuberculatus, Tischeri und Carpathicus), woselbst sie wegen dem glatten Kopfe und Hals- schilde in die Nähe der drei ersten Arten tritt, von denen sie sich aber nicht nur durch die schon von oben her sichtbaren, sehr ab- weichenden Geschlechtsdifferenzen, sondern auch durch die weniger paralle Körperform, kleineren Kopf mit gröfseren Augen, bedeu- tend breitern Flügeldecken und die kurzen nach vorne convergi- renden Kopffurchen sehr erheblich entfernt. In Bezug der Körper- form kommt sie dem E. piceus am nächsten, mit dem sie sonst jedoch nicht verglichen werden kann. Bei dem 2 sind die Fühler einfach, ihr vorletztes Glied quer; bei dem g' sind dieselben nicht läuger, die Keule jedoch doppelt grölser und stark verdickt, ihr vorletztes Glied quadratisch. Die Querfurche des Halsschildes, welche die Grübchen ver- bindet, ist auffällig stark und tief; die Längsfurche sehe ich nur bei einem einzigen Stücke sehr schwach angedeutet; bei allen an- dern fehlt sie ganz. Das 2 hat das fünfte Rückensegment in der Mitte oben, einen grolsen höckerartigen, an der Spitze stachelartig ausgezogenen Höcker, welcher gerade nach hinten ausgezogen ist und das Thierchen spitzig geschwänzt erscheinen läfst. Bei dem 2 des Eupl. nanus findet sich an derselben Stelle ein kleines Höckerchen vor, das jedoch wenig auffällt. Das g' hat ein einfaches Abdomen, der vorletzte Bauchring und die Hinterbrust ist breit eingedrückt, die Vorder- und Mittel- schenkel sind stark verdickt, die Mittelschienen etwas stärker als die anderen, endlich haben die hinteren Trochanteren unten am Aufsenwinkel ein kleines spitzes Zähnchen, welches beim 2 kaum angedeutet ist. - Ist an die Spitze der Gattung Euplectus, vor E. Erichsoni zu stellen. Diese merkwürdige Art lebt in hohlen Baumstämmen, stets in den Gängen von Ameisen (Lasius brunneus) auf Corfu. Ich fand 5 Z mit 4 2 im königlichen Parke der Villa royale Anfangs März 1883. Sammel- Campagne auf den jonischen Inseln. 113 Euplectus verticalis n. sp. Rufus, subpubescens, nilidus, vier punctatus, capite thorace haud latiore, laevi, inter oculos sat magnos bifoveolato, foveolis cum sulcam antrorsum leviter conver- gentam, antice connezis, vertice postice foveolato; prothorace haud transverso, dorso breviter canaliculato; elytris thorace latio- ribus, stria dorsali integra, discoidali fere dimidiata, striis anlice foveolatis; abdomine segmentis duobus primis conspicuis, dorsalibus basi medio tenwiter transversim impressis, utrinque breviter uni- striolatis. — Long. 1.4— 1.5 mill. Fem.: Abdomine dorsali apice simplice. Mas.: Latet. Eine neue, wenig ausgezeichnete, jedoch gut unterschiedene Art aus der Nachbarschaft des E. nanus und occipitalis. Diese kleine Gruppe ist an den kurzen Abdominalstricheichen und an dem Scheitelgrübchen leicht kenntlich. Brenske siebte ein Stück im November, ich zwei weibliche Stücke im Februar auf Corfu. Die verwandten Arten des #. nanus sind nun in folgender Weise zu unterscheiden: A. Dorsalstreifen der Flügeldecken nicht abgekürzt; zwischen dem Dorsal- und Nahtstreifen ist an der Basis noch ein kurzes Streifrudiment vorhanden. Fünftes Rückensegment beim Q mit einem spitzen Höckerchen. a. Grölser; Abdominalstrichelchen deutlich E. nanus Reichb. b. Etwas kleiner; Abdominalstrichelchen fast erloschen. Südeuropa (Corsica, Griechenland) var. Revelierei Sauley i.]. B. Dorsalstreifen höchstens die Mitte der Flügeldecken er- reichend, zwischen diesem und dem Nahtstreifen an der Basis kein Streifrudiment. Fünftes Rückensegment des 2 einfach. a. Kopf fein punktirt, seine Furchen lang. Abdomen etwas schmäler als die Flügeldecken, die Basalstrichelchen ein Drittel der Dorsalfläche einschliefsend E. occipitalis Reitt. b. Kopf glatt, seine Furchen kurz. Abdomen nicht schmäler als die Flügeldecken, die Basalstrichelchen mehr als ein Drittel der Dorsalfläche einschliefsend E. verticalis n. sp. Scydmaenus (Stenichnus) corcyreus n.sp. Piceus, nitidus, parce sat longe fulvo-pubescens, antennis pedibusque rufis, palpis flavis, antennis dimidium corporis superantibus, capite thorace valde angustiore, laevi, breviter triangulari; oculi sat magmi, subglabri; Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft I. 8 114 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen prothorace oblongo, subovato, antice latissimo rotundato, basin versus fortiter angustato, basi angusto bipunctato, foveolis punctiformibus approzimatis, elytrıs ellipticis, medio rotundato ampliatis, basi thorace haud latioribus, parce subtihiter distincieque punctatis, foveohs basa- libus singulis apice convergentibus, pedibus longis. — Long. 1.5 mill. Mas.: Antennarum clava quadriarticulata, articulo octavo qua- drato; sequentibus haud angustioribus; duobus penultimis leviter Iransversis, femoribus anticis magis incrassatis. Fem.: Antennis articulis: 2—6 oblongis, sensim brevioribus, 7—8 subquadratis, clava triarticulata, articulis duobus penultimis iransversim subquadratis, ultimo ovato, basi truncalo. Die grölste europäische Stenichnus- Art, der nur der syrische St. amplithorax m. nahe kommt; ausgezeichnet durch die verschie- dene Bildung der Fühler in beiden Geschlechtern. Aus feuchtem, tiefliegendem Eichenlaube bei GasıE auf Corfu in wenigen Exemplaren gesiebt. Euconnus Marthae n. sp. Aufo-testaceus, parce fulvo- pubescens, antennis sat robustis dimidii corporis longitudine, articulis 3—7 subquadratis, sensim leviter subtransversis, clava abrupte quadriarticulata, articulis tribus penultimis fortiter transversis; capite subrotundato, laevi, thorace vix distincte angustiore, oculi fere nullı; prothorace globosim oblongo, basi utrinque transversim foveolato, medio breviter subplicatulo;; elyiris breviter ovalibus, convezis, laevibus, basi foveola lata, apicem versus parum convergente impressis. — Long. 1 mill. Mas.: Femoribus anticis valde clavatıs, tibiüis anticis apice leviter curvatıs. Dem E. Dorotkanus aus Dalmatien sehr nahe verwandt; er ist etwas kleiner, die Fühler etwas kürzer und stärker, ihre mittleren Glieder sind nicht ganz so lang als breit, die Keule breiter mit stärker queren Gliedern, der Kopf ist rund (bei Dorotkanus vom Hinterrande bis zum Vorderrande der Stirn länglich, fast elliptisch), die Flügeldecken viel kürzer und bauchiger. Auf Corfu und Cephalonia, aber sehr selten. Eine zweite sehr nahe verwandte Art ist: Euconnus argostolius n.sp. E. Marthae valde similis, rufus, parum major, oculi parvuli sed distincti, granulati, antenmis longio- ribus, articulis 3—7 quadratis, clava quadriarticulata, articulis tribus penultimis leviter Iransversis. — Long. 1.2 mill. Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 115 Etwas gröfser als E. Marthae, ganz ebenso geformt, die Fühler sind aber länger, ihre Glieder weniger breit und vorzüglich durch die deutlichen, kleinen, schwarzen Augen unterschieden. Von Dorotkanus, der ebenso grols und ihm ebenfalls sehr ähnlich ist, durch die Augen und den runden Kopf abweichend. Beide Arten kommen zwischen E. Dorotkanus und Linderi zu placiren. Ein einzelnes g\, welches wie bei der vorigen Art ausgezeichnet ist, habe ich oberhalb Argostoli, auf Cephalonia, aus Laub von Quercus ilee im März gesiebt. Leptomastaz bisetosus n. sp. Rufus, nitidus, capite haud punctato, sub oculos puncto pihfero haud instructo, antennarum articulis 3—5 subquadratis, 6— 10 leviter transversis; prothorace ovato, glabro, capite vir angustiore, latitudine parum longiore, elytris ellipticis, leviter converis, tristriatim fortiter punctatis, seriebus duobus internis impressis ante apicem sensim, serie tertia pone medium evanescentibus, basi puncto pelhfero instructis. — Long. 2.6 mill. Von der Gröfse des L. grandis. Ausgezeichnet durch tiefe Punktstreifen der Flügeldecken. Auf den letzteren befindet sich an der Basis ein borstentragender Punkt. Unterhalb dem Auge fehlt ein solcher. Gehört in meiner Bestimmungstabelle der Arten dieser Gattung zwischen grandis und syriacus; mit dem ersteren hat er die Borstenpunkte auf der Basis der Decken, mit dem anderen die tiefen Streifen auf den Flügeldecken gemeinsam. Ein einzelnes Stück siebte ich aus tiefem Laub in Gasturi auf Corfu. Aulserdem fing ich an andern Localitäten auf Corfu: L. Coquereli Fairm.; im Februar nicht all zu selten unter Laub auf sandigem Boden; L. Simonis Stuss. 1 Ex. bei Paleocastriza. Bathyscia kerkyrana n. sp. Ovata, rufo-brunnea, nitidula, pube fulva, brevissima subpulvinata sat dense tecta, ore antennis pedibusque testaceis, antennis tenuibus, gracilibus, articulis: 1, 2 elongatis, 3—6 angustioribus, oblongis, clava parallela, angusta, articulo 7 obconico, latitudine parum longiore, 8 parvulo, 9, 10 subquadratis; capite nitido, sublaevi; prothorace lato, antice viz, basin versus minutissime subasperato punctulato, basi utrinque sinuato, angulis postieis acutis; elytris thorace duplo longioribus, apicem versus dilutioribus, sublilissime subasperato punctatis, valde g* 116 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen indistincte transversim strigosis, stria suturali nulla. — Long. 1.5 mill. Gasturi, unter tiefliegendem Eichenlaube; 2 Stücke. Ich sehe deren Fülse fünfgliederig. Die kroatisch-dalmatinisch-griechischen Arten dieser Gattung, mit Ausnahme von B. narentina Mill. (pruinosa Schauf.), die ich aus eigener Anschauung nicht kenne, sind: I. Elytra stria suturali nulla. A. Antennarum articulis duobus penultimis elongatis. (Species cavernicolae.) a. Breviter subovalis, valde convexa, pube distincta, longiore, species major. Croatia. . . . . .. .. DB. croatica Mill. b. Oblongo - ovata, postice attenuata, leviter convexa, pube pulvinata dense tecta, species minor. Herze- gowina . . . 0 2... B. Dorotkana RR. B. Antennarum N an a haud oblongis. (Species frondicolae.) a. Elytra distinete transversim strigosa.. Dalmatia B. Erberi Schauf. b. Elytra vix transversim strigosa. Major, elytra apice sensim valde attenuata. COorfu B. kerkyrana R. Parvula, elytra apice obtuse rotundata. Croatia B. montana Schiöd. II. Elytra stria suturali pone medium ad apicem perspicua. Uroatlaneneı { „20... B. celala Hampe. III. Elytra stria ea Subintehtas a medio basin versus parum conspicua. A. Oblongo-ovata, vix nitida, scutellum parvum, punctatum, elytra apice sensim attenuata. Ins. Lesina.. . B. Lesinae R. B. Breviter ovata, convexa, nitida, seutellum magnum, obsole- tissime punctatum, elytra apice obtuse rotundata. Dalmatia gentr. ‚DENN SNIAGNE GR, DEN man: Ptilium fissicolle n. sp. Elongato-ovale, leviter comvezum, pube grisea, brevissima vestitum, obscure castaneum, elytris parum dilutioribus, apice lato antennis pedibusque testaceis, capite thorace angustiore, breviter subtriangulare, pronoto transverso, obsolete punciulato, medio longiludinaliter, anmtice apiceque abbreviatım canaliculato, utringue non impresso, lateribus rotundato, bası leviter constricto, angulis posticis fere rechs; scutello trianguları, sub- Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. Lalro tilissime dense punctulato, elytris thorace vix latioribus, oblongo- ovalibus, confertim minutissime punctulatis, laleribus leviter rotundatis, a medio ad apicem leviter angustatis, antennarum articulo nono decimo angustiore, clava subbiarticulata. — Long. 0.5 mill. Von der Form und Färbung des Pt. myrmecophilum, jedoch doppelt gröfser; durch die tiefe Mittelfurche des Halsschildes, welcher keine weiteren Eindrücke auf der Scheibe zur Seite stehen, von den verwandten Arten abweichend. Zante und Corfu, unter angeschwemmtem Gerüste an ver- sumpften Stellen. Moronillus pumilus n. sp. HM. ruficoli valde similis sed dimidio minor, magis ovatus, punctura elytrorum magis distincta differt. — Long. 0.6— 0.7 mill. Dem M. ruficollis sehr ähnlich, ebenso gefärbt, jedoch um die Hälfte kleiner, mehr eiförmig, etwas länglicher als die verglichene Art und die Punktirung stärker. In Bezug der Punktirung finde ich, dafs dieselbe bei ruficollis, der auch auf den jonischen Insel vorkommt, nicht beständig ist; bei manchen Individuen konnte ich sie sehr deutlich wahrnehmen, bei anderen sind die Flügeldecken fast glatt. Es ist aus diesem Grunde nicht ganz ausgeschlossen, dafs die sehr kleine, stärker punktirte Form keiner besonderen Art an- gehört. Um Corfu, unter Laub der Ebene. Dapsa opuntiae n. sp. Rufo-testacea, aequaliter dense punclala, pube brevissima fulva parce vestita, prothorace leviter transverso, lateribus ante medium parum rotundato, prope angulos anticos haud concavo - ezciso, angulis antıcıs ezxtrorsum leviter dentato-productis, elytris concoloribus, angulis suturalibus singulatim rotundatis, oblique subtruncatis. — Long. 4 mill. Der Dapsa denticollis recht ähnlich, jedoch einfarbig braungelb; von dieser und acuticolle Rttr. aus Andalusien durch nach Aulsen weniger vortretende Vorderecken und durch die Rundung des Seiten- randes verschieden. Bei den verglichenen Arten ist der Seitenrand dicht unter den Vorderecken tief gerundet ausgeschnitten, was bei der vorliegenden Art nicht der Fall ist. Corfu. Wenige Stücke aus dürren Oputien-Blättern geschüttelt. Atomaria jonica n. sp. Oblongo-ovalis, fortiter conveza, nitıda, tenuissime breviterque griseo - pubescens, rufo - castanea, 118 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen antennis pedibusque dilutioribus, prothorace coleopteris vie an- gustiore, leviter transverso, convexo, dense fortiter punctato, basi subbisinuato, transversim impresso, lateribus medio leviter rotundato, antice magis quam postice angustato, basin versus subrecto, angulıs postieis subobtusis; elytris oblongo-ovalis, convezis, parce sub- tiliter, apice obsolete punctatis; antennarum articulis: 3 oblongo, 4—8 quadratıs, 5, 7 perparum majoribus, clava parallela, articulis 9, 10 guadratis, 11 ovato. — Long. 1.5 mill. Der Atomaria gibbula in Form, Grölse und Färbung täuschend ähnlich, jedoch durch die Punktirung verschieden. Der Halsschild ist bei dieser Art viel stärker und dichter als die Flügeldecken punktirt; bei gebbula ist die Punktirung der Oberseite fast gleich. Durch die Art der Punktirung steht sie der parvula näher; sie unterscheidet sich aber durch grölsere, gestrecktere Form und längere, nicht bauchige Flügeldecken. Von A. delicatula entfernt sie sich durch gröfsere robustere Form und den Mangel eines feinen linienartigen Basalrandes auf dem Halsschilde. Auf den jonischen Inseln, besonders auf Corfu unter Laub, ziemlich selten. Metophthalmus Brenskei Reitt. 1 Ex. wie die nächste Art. Cartodere anatolica Mnnh. Im Laube des königl. Parkes der Villa royale in Corfu, häufig. Cartodere pilifera Reitt. Ebenda, aber sehr selten. Dasycerus jonicus n.sp. Oblongus, ferrugineus, subopacus, thorace capite minus angustiore sed coleopteris valde angustiore, canaliculato, utrinque costato, costis subbigibbosis, lateribus medio leviter angulato, breviter ciliato, elytris oblongo-ovalis, convezis, sub- tiliter punctato-striatis, sutura et costis tribus elevatıs, costis sub- tiliter dense crenato-ciliatis, costa prima angulo suturali attingente, lateribus breviter dense ciliatıs, humeris rotundatis, haud productis. — Long. fere 2 mill. Mas.: Elytris prope suturam apice caudato-productis. Mit D. elongatus aus Spanien nahe verwandt, jedoch von weniger gestreckter Form, die Flügeldecken verengen sich nicht wie bei diesem von der Mitte zur Spitze, sondern sind fast gleich breit und erst vor der Spitze plötzlich verengt; die Naht ist bei elongatus kaum merkbar, bei jonicus wenig schwächer als die Dorsalrippen erhöht, Bei dem Z ist die Spitze der Flügeldecken bis zur ersten Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 119 Rippe schwanzartig verlängert, die Verlängerung am Ende ab- gestutzt. Bei D. sulcatus und crenatus hat das g' einen kleinen dreieckigen Ausschnitt am Nahtwinkel. Von D. elongatus liegt mir zu wenig Material vor; die drei mir vorliegenden Stücke haben einen einfachen Nahtwinkel. Gasturi, unter tiefen Eichenlaublagen, selten. Die Arten lassen sich am leichtesten übersehen: I. Elytra humeris rotundata, lateribus breviter ciliata. a. Elytra elongato-ovata, a medio ad apicem angustata, costa Summralı ferernulla 0 > 2.00.00. 0 22023 "DD. lelongatus.R. b. Elytra oblongo-subovata, pone medium ad apicem abrupte angustata, costa suturali distincte elevata.. . D. jonicus R., Il. Elytra humeris subangulato-producta. A. Corpus lateribus ciliatum, elytra costa prima dorsali angulum suturalem attingente. a. Elytra costa prima dorsali integra . . D. sulcatus Brong. b. Elytra costa prima in medio longe interrupta D. interruptus R. B. Corpus lateribus haud ciliatum, elytra costis duobus primis dorsalibus angulum suturalem subattingentibus D. crenatus Motsch. Micropeplus staphylinoides Mars. Im Februar auf Corfu im Laube alter Oelbäume, häufig. Micropeplus porcatus Fbr. 1 Ex. Gasturi. Langelandia grandis Reitt. 1 Ex. Gasturi, unter tiefen Eichenlaublagen. Syncalypta minuta n.sp. Syn. spinosae valde similis, sed minor, setulis albidis duplo longioribus, apice indistincte clavatis obtecta, fossulis frontalibus postice in angulam subrectam conver- gentibus. — Long. 1—1.2 mill. Der $. spinosa äufserst ähnlich, jedoch durch viel kleineren Körper, doppelt längere weilse Börstchen, welche an der Spitze kaum merklich (bei spinosa auffällig stark) verdickt sind und durch den Verlauf der Frontalfurchen specifisch verschieden. Die letzteren laufen vom Vorderrande des Kopfes gegen die Mitte der Stirn im rechten Winkel convergirend zu, ohne übrigens völlig zusammen zu stolsen; bei spinosa laufen sie im spitzen Winkel gegen einander und verbinden sich ebenfalls nicht vollständig. Auf feuchtem Lehmboden der jonischen Inseln nicht selten. Ich hielt sie an Ort und Stelle für unsere Art und beachtete sie darum fast gar nicht. 120 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen Theca puncticollis Reitt., aus Syrien beschrieben, fing ich auch auf Corfu. Cis alnoides.n.sp. Cis alni similissimus, sed magis parallelus, parum brevior, prothorace elytrisgue dense distincte aequaliterque punctatis, pube minutissima pulvereo parum magis distincta et longiore, prothorace lateribus anguste marginato-reflexo. — Long. 2— 2.6 mill. Dem Cis alni täuschend ähnlich, jedoch ein wenig kürzer, ge- drungener, mehr parallel, hinter der Mitte niemals breiter werdend, die Oberseite durchaus gleichmälsig dicht und ziemlich stark punktirt, die Seiten des Halsschildes schmäler abgesetzt; endlich ist die Be- haarung, obgleich ebenfalls sehr kurz, so doch doppelt länger als bei Alni. Dieselbe ist im Profile bei Ani nicht, bei alnoides deutlich zu sehen; sie ist in Bezug ihrer Deutlichkeit und Länge genau, wie bei dem ebenfalls sehr ähnlichen Colluber. Der letztere hat aber nicht vortretende Vorderwinkel des Halsschildes. Die Geschlechtsunterschiede sind die gleichen wie bei Alnı und Colluber. | Lebt im morschen Holze auf Corfu, in den Gängen von Phloeophagus spadix. Ein Exemplar besitze ich auch von Leukoran, am Caspischen Meere. Adezius corcyreus n.sp: Parvus, breviusculus, antrorsum attenuatus, obscure ferrugineus, pilis longis albidis, apice haud cla- vatis, in elytris seriatim dispositis parce obsitus, antennis dilutioribus, scapo tenui, funiculi articulis: 1 oblongo, subincrassato, ceteris tenwioribus, 2 latitudine perparum longiore, 3—7 subtransversis, sensim paululum latioribus; rostro obsolete bisulcato, subaequali, levissime curvato; prothorace transverso, inaequali, fortiter pumctato, anlice magis quam basin versus angustato, pone medium latissimo, elytris obovatis, pone medium ampliatis, fortissime punctato-sulcatis, inter- stitiis angustis, alternis perparum magis elevatis, supra convezis, pone medium declhvibus, ante apicem subconstrictis, apice conjunchim rotundatis, angustis; pedibus valde robustis, tibiis, praesertim maris latis, eztus dense cihiatis, anterioribus ante apicem constrichis, unco apicali viz perspicuo armatis. — Long. 2 mill. Kleiner als Adezius scrobipennis, mit längeren weilsen, ab- stehenden, auf den Flügeldecken in Reihen geordneten, an der Spitze nicht verdickten Haaren besetzt. Die Flügeldecken sind eiförmig, ihre gröfste Breite liegt weit hinter der Mitte. Die Beine sind viel Sammel-Campagne auf den jonischen Inseln. 121 robuster als bei der verglichenen Art und die vorderen Schienen kaum mit einem Spornhacken bewaffnet. Lebt auf Corfu unter Laub, ähnlich wie unsere deutsche Art in Gesellschaft von Acalles u.s. w. Pachytychius latus Jekel. 1 Ex. von Zante. Sharpia rubida Ros. Zwei mit spanischen vollkommen übereinstimmende Exemplare sammelte ich auf Zante. Bagous Kirschin.sp. Parvus, subparallelus, indumento cinereo aglutino tectus, fuscus, amtennis pedibusque obscure ferrugineis, capite rostroque granulato, aequali, hoc sat crasso, capitis cum thorace haud longitudine, prothoruce transverso, lateribus sub- aequaliter rotundato, supra dense distincteque granulato, ante medium fortiter transversim depresso, vittis duobus approzimatis latis integris obscure fuscis; elytris oblongo subovatis, basi arcuatim truncalis, subtihiter granulatis, sat fortiter punctato-striatis, sutura costulisque tribus (interstitüis alternis) parum magis elevatis et longe erecte parceque albido pilosis; tarsis sat tenuibus et brevibus, articulo penultimo magis. incrassato, apice emarginato sed vir distincte lobato. — Long. 2.2 mill. Eine kleine, durch die langen abstehenden Haare, welche die Rippen auf den Flügeldecken zieren, die parallele, gedrungene Form und die dünnen, kurzen Tarsen, bei welchen das vorletzte Glied zwar verdickt, aber nicht deutlich zweilappig gestaltet ist, von allen Arten ausgezeichnet. Wegen den Rippen ist diese Art zunächst mit B. septemcostatus Chevrl. verwandt; diesem fehlt aber die Behaarung der Flügeldecken und der Halsschild ist runzelig punktirt. Zante, auf vom Brackwasser versumpftem Weideland, sehr selten. Ich habe mir erlaubt, diese Art Herrn Th. Kirsch in Dresden zu widmen, welcher dieselbe geprüft und ebenfalls für neu hält. Cyrtonastes!) Weisei n.sp. Subglobosus, nitidus, supra glaber,, subtus parce breviter pubescens, viridiaeneus, subtus rufo piceus, ore anlennis pedibusque ferrugineis, femoribus nonnunguam subinfuscalis, antennis dimidium corporis superantibus, fronte laevi, inter antennas transversim sulcata, prothorace transverso, antrorsum fortiter angustato, sparsim subtiliter lateribus sparsim fortiter puncta- tis, lateribus lineolatim marginato, subrotundato, angulis anticis an- 1) Fairmaire, Ann. Fr. 1874. 42. 122 E. Reitter: Resultate einer coleopterologischen etc. trorsum prominulis, subrectis, basi rotundato, scutello triangulare, laevi, ferrugineo-fusco; elytris valde converis subglobosis, grosse seriatim punctatis, seriebus haud geminatis, lateralibus magis vali- dioribus, profunde impressis, pedibus robustis. — Long. 5—6.5 mill. Doppelt gröfser als die syrischen C. aeneomicans und phae- donoides; von beiden durch die sehr groben, einfachen Punktreihen der Flügeldecken und lebhaft grüne Färbung der Oberseite zu unterscheiden. Von (. seriatoporus von Creta ebenfalls durch doppelt gröfsere Körper verschieden. Fast halbkugelig, etwas länger als breit, glänzend, glatt, grün metallisch, unten braun, der Mund, der vordere Theil des Kopfes, die Fühler und Beine rostroth, die Schenkel sind oft, viel seltener die Schienen getrübt. Kopf glatt, mit schwer sichtbaren, sehr ver- einzelten Punkten, zwischen den Fühlern mit einer Querfurche, welche sich an den Seiten nach vorn biegt. Fühler die Mitte des Körpers überragend, sehr schwach und allmählig gegen die Spitze verdickt, ihre Glieder länglich. Endglied der Palpen kaum dicker als das vorhergehende, eiförmig, aulsen schräg abgestutzt. Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, sehr spärlich, fein, an den Seiten gröber punktirt, ohne Seitenwulst. Die Seiten nach vorn stark verengt, schwach gerundet, mit feiner Randlinie, und spitz vor- tretenden, jedoch niedergebogenen Vorder- und fast rechtwinkeligen Hinterecken, der Hinterrand stark gerundet und in der Nähe der Hinterwinkel sehr schwach gebuchtet. Schildchen dreieckig, glatt, rothbraun. Flügeldecken sehr hoch gewölbt, mit 9 groben und tiefen bis zur Spitze reichenden, einfachen Punktreihen und einer dicht an der Seitenrandkante, welche gleichzeitig stark vertieft ist. Die Reihen gegen die Seiten zu sind gröber und tiefer punktirt. Der umgeschlagene Seitenrand ist braunroth, Brust und Unterseite ziemlich dicht und sehr grob punktirt. Beine kräftig, die Schenkel einfach, die Schienen kurz und gegen die Spitze verbreitert. Das Aussehen des Käfers erinnert in hohem Grade an die grolsen Phaedon-Arten, doch ist das Prosternum zwischen den Vorderhüften nur schmal, die Fühler länger und die Taster ganz anders gestaltet. Diesen zweiten europäischen Vertreter der zuerst aus Syrien bekannten Gattung Cyrtonastes, erlaube ich mir zu Ehren meines Freundes Jul. Weise in Berlin, der sich um die Kenntnils der Chrysomelinen-Fauna so verdienstlich macht, zu benennen. Ich fing 2 Stücke in Corfu im März; 2 Stücke besitze ich aus Acarnanien. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIlI. 1884. Heft I.] Antidarwinistische Skizzen von Johannes Schilde in Bautzen. Mit vielem Interesse ist wahrzunehmen, wie die entomologischen Zeitschriften innerhalb der letzten Jahre mancherlei Artikel ver- öftentlichten, in welchen die verschiedenen Herren Verfasser ihren Standpunkt zur Selektionshypothese darlegen und ihre Zustimmung entomographisch zu rechtfertigen suchen. Die Erörterungen und Deklarationen zum Darwinismus erfolgen in den Organen aller Forschungsgebiete der Gegenwart; aber ganz besonders haben die Entomologen Veranlassung und Verpflichtung, mittelst ihres unübertrefflich reichlich induktiven Beobachtungs- materials die Selektionsfrage klären zu helfen. Möge es innerhalb des Zustimmungs-Applauses aber auch gestattet sein, diese zeit- opportune Hypothese wieder einmal vom verneinenden Standpunkte aus hauptsächlich mittelst entomischer Thatsachen kurz zu prüfen, und für die Anerkennung eines naturimmanenten Arbeits- Solls ums Wort zu bitten. Vergegenwärtigen wir uns zunächst nochmals, dafs nach Darwin „die Variabilität“, d. i. die körperliche, sinneskräftige und kapazitirliche Verschiedenheit und Abweichung der Individuen einer Art von einander, im Kampfe ums Dasein zum steten Ueberleben der Besten führen, und die biomorphologische und intellektuelle Ein- und Anpassung in bestimmte Lebensver- hältnisse ziellos, aber dennoch vollkommen mechanisiren soll. „Nur mittelst solcher Selektion“, sagte auch Brunner von Wattenwyl t), „sei die Zweckmälsigkeit der Konstruktionen ein unabweisbares Postulat des Bestandes der Species“. Nun, gerade die „Variabilität“, diese Wurzel der ganzen Entwickelungshypothese Darwins, drückt ihre Selbst - Impotenz so deutlich eo ipso aus, dafs das bisherige Uebersehen dieses Verhältnisses geradezu unbegreiflich scheint. Die Auslese des Passendsten unter den Individuen erfolgt nach darwinistischer Anschauung durch die individuelle Konkurrenz beim 1) Stett. entom. Zeitg. 1881, 225. 124 Johannes Schilde: “über Verkehr mit der Aufsen- mit der Nebenwelt, und lediglich von deren Zuständen, Individualitäten, Wahrnehmungen und Konsum hinge es mithin ab, was übrig bleibt als Bestes oder was als unpassend ausgemerzt wird. Wer vermöchte aber nun logisch zu fassen oder thatsächlich zu belegen, wie ein unaufhörliches allgemein variables Natur- erzeugen, durch ziellose Konkurrenz unter sich, eine Auswahl des Passendsten, eine Wesenförderung, einen organischen Fortschritt erzielen sollte. Geräth, arbeitet und konsumirt Alles ringsum verschieden von einander, so variirt nothwendig auch allenthalben je nach dem Individuum die Bewerthungs- und Auslese- Fähigkeit; es erscheint dem Einen gut oder überlegen, was der Andere verwirft oder bewältigt, die relativ falschen Talente bevorzugen relativ schlechte Gegenüber, und was sie verwerfen, gilt andern als gut. Wenn Alles hüben wie drüben und ringsum biomorphisch von einander abhängen, aus einander resultiren soll, Alles mit einander aber in Struktur, Habit und Funktionsfertigkeit individuell variirt, so kann die gegenseitige Ausmerzung diese Variation nur fortbalaneiren, denn jede individuelle Eigenheit wäre durch ein begegnendes, oder auch nur bezüglich vertretenes Gegenüber existenzvollwerthig! Die Variabilität bei Freund und Feind ignorirt jede Bevorzugung, anerkennt keine absolute Talentirung, sondern sie dient der Gleichwerthigkeit und Balance der verkehrenden Einzelheiten zum Ganzen. Eine variable Art wird sowohl selbst variabel konsumiren, als auch von variablen Gegenübern nach verschiedenem Geschmack oder Talent konsumirt werden. Tausend ziellos und unverständigt durcheinander kreuzende Thier- oder Pflanzenzüchter, würden nie- mals eine Vorzugsform erzeugen und fixiren können. Sonach halte ich die „Selektion“ innerhalb der Variabilität der Arten, durch die eigene Praxis für transmutorisch impotent. Die Variabilität, die Ungleichheit der Strukturen, Trachten, Geschmäcke, Sinnes- und Auffassungs- Talente hüben wie drüben und ringsum, kann die Einzelheit nicht begünstigen, verbessern und hervorheben. Die Auslese im Kampfe ums Dasein ist gerade so variabel, als wie eben der Existenzen-Status variabel ist. In meiner Schrift gegen Weismann’s „Studien zur Deszendenz- theorie I.*, habe ich die Aufmerksamkeit auch auf die Schutz- musterung der Flügel-Rückseiten von Schmetterlingen gelenkt, Antidarwinistische Skizzen. 125 und a.a.O. darnach weiter erörtert, dafs selektions-unlogisch, auch die vermeintlich ungenie[sbaren Vorbilder mimikrischer Formen, eine Schutzmusterung der Flügelrückseiten für den Ruhe- zustand tragen, gleich sämmtlichen Tagfaltern der Erde, die mit aufgerichteten Flügeln ruhen. Die Modalitäten dieser, die grellgefärbten Flügeltheile bald verdeckenden und sich gegenseitig komplettirenden, bald aber umgekehrt, wie bei vielen unter auffallenden Blüthen ruhenden tropischen Arten (z. B. Papilio Hector, Alcmenor), die bunten Flügelfarben hervorhebenden sympathischen Farbenzeichnungen der Flügelrückflächen, erscheinen so prägnantals Anpassungen, die in dieser schützenden Farbenanpassung dargestellte Vorsorge erscheint so unleugbar, dafs für deren Herstellung nur zweierlei denkbar bleibt: entweder das kontaktische Wirken eines noch un- begriffenen Müssens naturimmanenter Vollendung, oder aber die soeben bestrittene Mechanik einer Akkumulation nach Darwinscher Hypothese. Die Besichtigung der Rückseite jedes beliebigen Tagfalters induzirt dies; besonders eignen sich zur Information unsere Weils- lingsarten (Pieris Cardumines, Daplidice, Napi, Sinapis), unsere Bläulinge (Lycaena Argus, Aegon, Icarus, Adonis), unsere Perl- mutterfalter (Argynnis Selene, Euphrosyne, Niobe, Adippe), unsere Mauerfalter (Pararge Maera, Megaera) u. s. w. Alle diese Thierchen ruhen mit nach aufwärts zusammen- geschlagenen Flügeln, wobei die Vorderflügel zwischen den Hinter- flügeln ziemlich versteckt werden. Nur die Spitzen der Vorderflügeln stehen ein wenig aus den Hinterflügeln hervor. Alles was nun bei solcher Ruhestellung von den Schmetterlingsflügeln zu sehen ist, und so von den Vorderflügeln auch gerade nur die hervorstehenden Spitzen, das hat eine sympathische Musterung, d. h. eine solche Färbung, wo der Falter den Farbentönen seines Ruheplatzes oder seiner Umgebung in der Natur so sehr ähnelt und angepalfst ist, dafs er ungeübten Blicken leicht entgeht, indem er entweder über- sehen oder für den Theil einer Blüthe, Pflanze oder Fläche gehalten wird. Besuchen wir nun z. B. gleich nach Beginn der Falter -Flug- zeit, im April und Mai, oder später zur resp. zweiten Brut, im Juli und August, einen vielleicht etwas busch- und ackerumrahmten Wiesengrund, so gaukeln u. a. darüber hin die weilsen Gestalten jener Pieriden: Cardamines, Daplidice, Napi, auch Rapae, Brassicae und Sinapis, 126 Johannes Schilde: über Suchen wir nun diese Falterarten im Ruhezustande auf Blumen, Stauden oder Halmen zu beobachten, so treffen wir oft mehrere dieser verschiedenen Arten dicht nebeneinander auf ein und derselben Pflanze an, und gleichwohl finden wir, dafs jede Art ein eigenes „Anpassungs“-Muster der Rückseite trägt. Jede dieser 6 Arten unterscheidet sich durch die Dessins seiner Schutzmusterung von jeder anderen Art ihrer Flug- und Ruhe- Genossenschaft mehr oder weniger; aber namentlich viel be- deutender von den Individuen ihrer Nachbarart, als wie von den Individuen-Genossen ihrer eigenen Art, ihren Brüdern und Schwestern. Die Unterschiede zwischen den titulirtesten Schutzmerk- malen der verschiedenen Artenbewohner ein und derselben Lokalität sind mithin und überhaupt im hohen Grade be- deutender, als wie die kleinen Variations-Verschieden- heiten, die sich zwischen den Schutzmustern von Individuen ein und derselben Art resp. Brut vorfinden. Laut Selektionstheorie sollen nun, wie wir ja wissen, alle Nützlichkeiten, alle Schutzfärbungen und Anpassungen, hier also auch die unsere Falter im Ruhezustande verbergenden pflanzen- ähnlichen Musterungen, allmählig entstanden sein dadurch, dafs immer diejenigen Falterindividuen einer Art oder einer Brut, welche durch irgend eine kleine Abweichung resp. Eigenthümlich- keit in der Färbung oder Zeichnung den Augen ihrer Feinde am besten entgingen, erhalten blieben zur Bruterzeugung, und diesen Vorzug dann weiter vererbten zu weiterer Auslese und neuer Verbesserung resp. Anpassung für den Kampf ums Dasein. Auf diese Weise, durch solche in der Vererbung fortgesetzte Konkurrenz der besten Anpassungs-Musterung, besonders innerhalb der allernächsten Verwandtschaft, soll jeder der hier fraglichen Falter, und überhaupt jeder „angepaflste“ Organismus, die ihn den Blumen, Pflanzen oder anderen Naturobjekten ähnlich machende Schutzmusterung erlangt haben, auf dem ziellos mechanischen Wege akkumulirender Auslese innerhalb des feindlichen Konsums. Eine andere Erklärung für diese, wirklich in überraschender Theilzusammenfügung vorhandene Anpassung der Falterflügel-Rück- seiten u. Ss. w., steht dem Darwinismus konsequent nicht’ zur Verfügung. Dafs diese seine Hypothese aber völlig haltlos ist, wird sofort klar, wenn wir überlegen, dafs vorerst die obigen Weilslingsarten mit den verschiedenen Anpassungsmustern versehen, und aufserdem Antidarwinistische Skizzen. 127 je nach der Oertlichkeit, auch noch eine Anzahl noch mehr ab- weichend schutzgemusterter Repräsentanten anderer Faltergattungen, stets zu gleicher Zeit und bunt durcheinander, auf ganz und gar denselben Terrains mit einerlei Vegetationsbildern fliegen, ruhen und die Plätze auswechseln. Demnach haben sie auch dieselben Feinde und Kon- sumenten unter Insekten und Vögeln um und gegen sich, und es muls völlig einleuchten, dafs die Aufmerksamkeit, das scharfe Auge, die selbsterhaltungsverantwortlichen Sinne dieser Feinde überhaupt, nicht durch einen ganz geringen Unter- schied innerhalb der Variabilität von Falterbrüdern einer einzelnen Art zu Gunsten des einen brüderlichen Unter- schieds getäuscht werden kann, wenn die weitabweichenderen Färbungen andersartiger Fluggenossen keine Immunität, keine Angriffssicherheit vor ihnen genielsen, sondern alle diese Anpassungsmuster durcheinander immer in gleicher Weise pro- portional nebeneinander dezimirt, wie verschont werden. Wenn auf einer Wiese, ja mitunter auf einer einzigen Distel- staude, gleichzeitig oder im Laufe eines Tages, bis zu zwanzigerlei Arten von Schmetterlingen ruhen mit ebenso vielerlei ver- schiedenen Dessins der sympathischen Ausstattung, und die ihnen nachspähenden Feinde bald diese, bald jene Art wahr- nehmen und erbeuten müssen, um sich erhalten zu können, dann kann die kleine Differenz eines variablen Farben- pünktchens dem Bruder vor dem Bruder keinen Vorzug zum Uebrigbleiben einbringen; oder die Sinnesfertigkeiten der Konsumenten mülsten je für sich in ein Prokrustesbett von Einseitigkeit geprelst sein, das ebenso naturwidrig an sich, wie daseinsgefährlich und unlogisch zur Theorie vom „Ueber- leben des Besten“ selbst wäre. Bestände nicht eine noch unbegriffene, naturdirekte Ordnung der Beziehungen aller Organismen zu einander und zu ihren Verkehrs- stätten, sondern wäre es Darwin’s Auslese des Passendsten im (doch auch variablen) Kampfe ums Dasein, welche die uns um- gebende Wunderwelt voll Schönheit und Vollendung der Anpassung, blindmechanisch aufgewuchert hätte, dann mülsten alle Falter-, alle Insekten-Arten, die seit unvordenklichen Zeiten auf ein und der- selben Vegetation leben, plätzeaustauschend ruhen, und von gemeinschaftlichen Feinden gesucht und konsumirt werden, auch ein und dasselbe Schutzmuster tragen. Denn alle diese Falter haben nicht je nach der Art auch eine 128 Johannes Schilde: über separate Art als Feind, sondern verschiedene gemeinsam, die unbeirrt vom kleinen variirenden Farbenfleck und vom wechselnden Ruheplatz, die verschiedensten Maskirungen konsumirend ignoriren» wie dies z.B. sehr deutlich bei der Ameise der Fall ist. Wir Entomophilen kennen diese unsere Konkurrenz ziemlich gut und wissen, dafs das Vorhandensein reichlicher Ameisen- Kolonien in einer Gegend, das Ueberwuchern der übrigen metamor- phosischen Belebung in Schranken hält. Und vielleicht dieselbe Ameise, die jetzt einen braunen Käfer am Fufse eines Baumes ausweidet, schleppte vorhin ein gelbliches oder grünes Spanner- püppchen mühsam nestwärts, betheiligt sich später beim Anbruch einer an der Mauerkrone gleisenden Puppenart, nagt deren Gold- und Silberschmuck, Spitzen, Dornen, Hacken ab, kriecht gelegent- lich einer Pfauenaug- Puppe durch die künstliche Reuflse auf den Leib, hilft eine Harpien -Raupe bekämpfen, melkt dann ihre Blattläuse und nimmt beim Heimwege irgend ein Falterchen, ein Stück Membran, oder Chitin, oder Harz, oder eine Tannen- nadel mit. Wer sie nicht kennte, die Elemente! Hier sind sie Selektion, mit deren Wahl ohne Ende Deine Züchtung allermeist zu rechnen hätte, von der Tannenwurzellaus an bis zum Leder des Elefanten und seinem Ohrenschmalz. Aber so lange es diese „natürliche Auslese“ nicht fertig gebracht hat, dafs jedes organische Ganze oder Theilchen Blausäure ausschwitzt, so lange wird alle ihre „Akkumulation“ nicht den Werth eines Tropfens im Meere erringen, und wenn sie zunächst jede Puppe und jeden schutzgemustert ruhenden Schmetterling mit dem Schreckschufls des Bombardir- käfers ausstattete. Was hier als selektions-verneinende Naturverkehrs-Praxis für einige Insektenformen geltend gemacht wird, das gilt, nach den Beziehungen modifizirt, auch für alle übrigen örtlich verkehrenden und konkurrirenden Organismen. Wenn die grofsen An- passungs- und Schutz-Verschiedenheiten aller Arten neben- einander und platzwechselnd durcheinander proportional ungefährdet aushalten, so könnte durch das variirende Pünkt- chen oder Strichelchen bei einer Art, beieinem Individuum, keine Existenz-Gefährde oder Bevorzugung entstehen, die hinweg oder hinzu zu selektiren wäre. Und wenn Darwin’s Auslese-Mechanismus seit Anfang ge- herrscht und die vorhandene Artenbildung ziellos verursacht hätte; dann konnte er sich die Vielfältigkeit der Schutz- Antidarwinistische Skizzen. 129 musterung auf gleichen Unterterrains garnicht ausarten lassen. Auch sei noch darauf aufmerksam gemacht, dafs im weiteren Widersinn zur Selektionstheorie, und namentlich im Widersinn zur vermeintlichen Transmutations- Bedeutsamkeit der „nahen Bewerbung“, unter den blüthennachahmenden oder vortäuschenden Lycaeniden sich mehrere Arten finden, wo diese Schutz- musterung in ein und derselben Art je nach dem Ge- schlechte differirt, und zwar derartig, dafs die Weibchen verschiedener Arten sich im Schutzmuster, resp. in der Schutz- färbung gegenseitig mehr gleichen als wie ihren eigenen Männern, mit denen sie ruhend doch völlig gleiche Plätze be- wohnen. Letzteres wird namentlich dann ganz eklatant, wenn da und dort auf Halmen, Stauden und Büschen, Männchen und Weibchen mit differenten Schutzmustern der Flügelflächen dicht aneinander im Kopulationsverbande ruhen. So gleichen sich die Weibchen der Bläulingsarten Lycaena Adonis und Corydon im Farbenton der Schutzmusterung völlig, sehr nahe kommt ihnen auch Zyc. Icarus; die dreierlei Männchen aber unterscheiden sich darin sowohl untereinander, als auch ganz besonders von je ihrem eigenen Weibchen! Aehnliche, die mechanische Zuchtwahl im Sinne Darwin’s unbedingt verneinende sexuale Differenzen im Schutzmuster, bestehen auch zwischen Lycaena Argus und Aegon, und noch in mehreren anderen Fällen unter den Gattungen Satyrus, Erebia. Am ausgeprägtesten aber finden sie sich bei den Gespenst-, Stab- und Blatt-Heuschreckenarten vor. Bei diesen interessanten und auch den Darwinianern bisher so recht willkommenen Insekten- formen, ähneln sich die Anpassungs-Ausstattungen der Gatten oft- mals gegenseitig viel weniger, als wie denjenigen anderer Arten. Wollte man Darwinistischer Seits nun etwa hinter die Ausflucht der „Indifferenz“ solcher Musterungen flüchten, so hätte man logisch zur vorhandenen Proportion aller organischen, unaufhörlich be- wegten und Plätze austauschenden Belebungs- Konkurrenz wohl recht, verzichtete aber auch gleichzeitig auf die ganze eigene Theorie. Denn abgesehen von den soeben angedeuteten und den übrigen verhältnifsmäfsig wenigen Fällen sexualer Schutzmusterungs-Unter- schiede, stimmen die sympathischen Ausstattungen der Flügelrückseiten u.s.w., selbst bei wesentlicher sexualer Zeichnungs- Verschiedenheit der Oberseiten, bei den Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft I. 9 130 Johannes Schilde: über meisten Arten zwischen beiden Geschlechtern überein, und be- werthen sich durch diese von der Differenz der Oberseite unabhängige Uebereinstimmung!), sowie durch die Art und Weise ihrer Musterung, unbestreitbar als „Anpassungen“ an die Naturbilder ihres Aufenthalts. Ferner ruht gerade innerhalb dieser Anpassungs- Zeichnungen der Rückflächen sehr oft der Schwerpunkt der spezifischen Artmerkmale?). Hiernach ist es klar, dafs die vieltausendfältig spezifischen, sympathischen Musterungen der Schmetterlinge, auf denen oftmals das spezifische Merkmal der Arten allein beruht, vom Darwi- nismus nur als Resultate seiner hypothetischen Zucht- wahl acceptirt werden können und müssen, dafs diese Anpassungen jedoch nicht durch diese Selektion entstanden sein können, weil sowohl auf demselben Natur- gebiete und also auch denselben Konsumenten, resp. „Auslesern“ gegenüber, nicht allein allerhand wesent- lich verschieden sympathisch gemusterte plätzeaus- tauschende Arten, sondern sogar verschieden sympa- thisch gefärbte Geschlechter einer Art proportional zu einander bestehen können, und dafs endlich diese Anpassungen nicht als indifferent für die natürliche Auslese bezeichnet werden dürften, weil auf ihnen oftmals das Merkmal der spezifischen Unterscheidung für unsere Systematisirung beruht. Die Biomorphologie der Wesen ist allerdings keine starre. Sie ist natürlich-ändernden Verhältnissen gegenüber alsbald soweit biegsam als wie es die Formenerhaltung erfordert. Jedem einzelnen oder doch fast jedem Organismus kommt auch die Vielfältigkeit seiner Umgebung, seine weite geographische Verbreitung, aushelfend und balaneirend, nach seinen Wahlbedürfnissen entgegen. Zonisch ver- setzte Bienen, die den Gesellschaftsverband (in Australien) auf- geben, Ratten, die auf Palmen leben, Esel, die sich (auf den Galapagos) ähnlich den Hunden auf das Hintertheil setzen, deuten die schnelle Annahme neuer Gewohnheiten und Anpassungen an. !) Man vergleiche hierzu als nächstliegend unsere sämmtlichen Pieriden (bes. Anthocharis, Colias), Lycaeniden (bes. Polyommatus, Thecla), sowie Apatura, Limenitis. ?) Vergl. Pier. Rapae und Napi; Belemia, Belia und Tagıs; Polyomm. Virgaureae, Dispar, Ottomanus und Ochimus; Lycaena Corydon und Damon; Euphemus, Arcas und Arion u,.$S.w. u.8S.W. Antidarwinistische Skizzen. 131 Speziell auch das auswählende Situations - Verständnifs der Insekten ist nicht gering, und besonders diese Qualifikation bringt den Eindruck der „Anpassungen“ fertig. Der im Hause gezüchtete und gehaltene Falter benimmt sich wesentlich ruhiger als im Freien. Aber hier besitzt er ein deutliches Wahlverständnifs für seinen spezial günstigen Ruheplatz auf der Flur, am Baumstamm, am Gestein, auf oder unterm Blatt. Wäre es nicht so, wäre die Anpassung selektirtes Erbe, so mülste auch jedes Thier genau an die Stellen flüchten, wo seine Vorfahren den erhaltungswirksamen Schutz fanden. In Wirklichkeit sind aber die Färbungs-Differenzen sowohl der verschiedenartigen Falterbelebung einer Oertlichkeit, wie auch die Färbungs-Differenzen derjenigen Ruhe- oder Flug-Punkte, welche jedes einzelne Individuum während seines bewegten Daseins nacheinander berührt, unsäglich vielzubedeutend, für die unabsehbare Langsamkeit und Winzig- keit der vermeintlichen Selektions- Transmutation. Die individuellen Abweichungen, die Variabilitäten der Thiere, und die Abweichungen des Spezialbildes jeder Oertlichkeit die sie beim Aufenthaltswechsel unaufhörlich austauschen, sind ungeheuer grols im Ver- hältnifs zu der bereits Jahrmyriaden beanspruchenden selektions- akkumulativen Zuwerthung nur eines minimalen spezifischen Ab- weichungs- Charakters. Wenn ein Insekt von Blüthe zu Blüthe ruht, am Baumstamm, am Felsen den Sitzplatz vielleicht nur um Zolle ändert gegen vorhin oder gestern, wenn ein Feldhuhn, ein Hase über Aecker streifen oder an verschiedenen Stellen verweilen, wenn ein Raub- vogel unter dem wolkenkonturirten Himmelsblau dahinschwebt, oder wenn nach diesen Individuen nun wieder andere Individuen, resp. das andere Geschlecht derselben Arten ganz dieselben Plätze besuchen, oder wenn endlich alle solehe Individuen jetzt im Sonnen- schein, dann im Wolkenschatten, heute auf trockenmatter , morgen auf feuchter, regenerfrischter Flur verkehren, so werden sie in kurzer Zeit und jedes tausendfältig wechselnd während seiner Lebensdauer, nach einander und durcheinander auf so verschieden nüaneirten und gezeichneten Punkten ver- schieden konturirt werden, so verschiedene Bilder, Phasen, Grade von „Anpassungen“ absolviren, als wie sie ihnen die „Allmähligkeit* der darwinistischen Hypothese, jede einzeln nur in Reihenjahrtausenden „akkumuliren*“ könnte, 9% 132 Johannes Schilde: über Ein einziger Windstols, ein einziger Wolkenschatten, ein einziger Regenguls auf Freiland, Wälder und Auen verändert die „Anpassung“ der ruhenden und bewegten Thierwelt im Generalen und mit einem Schlage um Jahr- myriaden hypothetischer Akkumulations-Einheiten. Wenn also die winzigen Einheiten einer Selektions- Akkumu- lation irgendwelche Erhaltungsbedeutung hätten, dann könnte die unaufhörlich ihre Plätze austauschende und meteorologisch apostro- phirte Lebewelt überhaupt nicht existiren. Sie wäre vertilgt und umgekommen, lange bevor eine selektions-hypothetische winzige Nützlichkeit vererblich fixirt wäre. Aber stetig bunt durcheinander absolviren nicht allein die Arten, sondern auch die oft noch wesentlicher von ihren eigenen Vorstadien resp. Eltern abweichenden Jungen platzwechselnd ihre Existenz. Flaumbartig entzückt der Jüngling die sehnende Jungfrau, mähnendürftig resp. unausgefärbt wirbt der jugendliche Löwe, Hahn oder Hecht dem mit den typischsten Attributen seiner Art prätendirenden Alten oft die Braut oder Gattin weg — und wie oft, am Ende jedes Individuums ja unaufhörlich siegt das jüngere heranreifende Individuum, also die phylogene- tische Repetition (Häckel) über das älteste ausgereifte Individuum, also über Darwin’s ausgelesenste Auslese. Die Jugend fliegt sich stürmisch entgegen und späht nicht zucht- wählerisch spekulativ nach den künftigen Erbeaussichten aus einer stattlichen Vorfahrenschaft für’s korrespondirende Alter. Das Gaukelleben des Schmetterlings vollends setzt die Selek- tionshypothese matt. Mit dem vollen Bild seiner Dekorationen, seiner in- dividuellen Eigenheit, seiner „Anpassungen“, tritt der Falter zu Tage und erwirbt nichts Neues hinzu. Liefert ihn die Puppe doch bereits zeugungsfertig, indem in ihr die Keime heranreiften, welche schon die Raupe embryonal überbrachte. Und alsbald beginnt der Falter auch sein dem Genuls gewidmetes Leben zu tummeln, wobei es keineswegs konservativ, geschweige denn er- werbend zugeht mit dem Schmuck und mit dem Anpassungs-Habitus, den ihm seine Vorgänger überlieferten. Da- und dorthin stäuben vielmehr die Farbenschüppchen und Flügeltheile, oft schon über Tag oder über Nacht ist alle Schönheit dahin, und das später erscheinende sittsamere Weibchen erhält einen ruppigen Werber und Gemahl. Die Beschuppung der Schmetterlingsflügel ist also offenbar ein direktes Merkmal der separaten Organisation dieser zahlreichen Antidarwinistische Skizzen. 133 Wesenfamilie. Die Zuchtwahl hat keinen Zutritt, denn sonst mülste, wo so viele Männchen erst mit mehr oder weniger abgeflogener Be- sehuppung zur Kopulation gelangen), die sogenannte Glasflüglich- keit schon längst überwiegen. Sie ist aber u.a. gerade bei Faltern vorhanden, die sich wie die Sesien, Psychen, Glaucopiden, alsbald nach dem Ausschlüpfen kopuliren. Und aufserdem sei noch der selektionsfeindlichen Thatsache gedacht, dafs gerade die blindlings nach dem Weibchen umherstürmenden Spinner Aglia Tau, Bombyx Quercus, Potatoria, Rubi, Endromis Versicolora, Saturnia Pavonia, Liparis Dispar, äulserst markant sexual- dimorph sind. Eine einseitige Verstümmelungs- Vererbung kann hier nicht vorliegen, weil die schöngezeichneten und bevorzugt gefärbten Männchen dieser Spinner sehr standhafte Flügel haben, die träge hockenden Weibchen aber ihre Flügel noch weniger abnützen, trotzdem aber matter dekorirt sind. Ist der Falter kurzlebig, so erfolgt die Fortpflanzung als- bald nach seinem Ausschlüpfen, und gänzlich unabhängig von einem etwaigen variirenden Zeichnungs- oder Färbungs- Charakter seines Gemahls, ist er aber relativ langlebig, so strapazirt sich das Habit meist so bedeutend ab, dafs die Kopulationswahl nothwendig auf Grund ganz anderer Leitungssinne erfolgen muls, als wie auf der auf Zeich- nungs- oder Färbungstöne bezüglichen Gesichtswahr- nehmung. Die Läduren der Falterhabite sind intensiver, ja man kann sagen „biologischer“ als wie die Variabi- lität derselben. Alle beobachtenden und urtheilenden Entomologen werden diesen meinen Darlegungen zustimmen. Ist es doch eine alt- bekannte Thatsache, dafs gewisse Spinner-Männchen nach dem Weibehen streben, das ihnen unsichtbar in einem Behälter steckt. Ein ruhig am Stamme sitzendes Weibchen des Spinners Aglia Tau wurde wohl von mehreren Männchen zugleich umworben, während aber das erste die Begattung vollzieht, suchte ein zweites bereits seine Stelle einzunehmen, gelangte nach Entfernung des ersten auch alsbald hierzu, und nach weiterem Freiwerden des Weibchens schritt ein drittes Männchen zur Kopulation. Wahr- scheinlich wegen erschöpfter geschlechtlicher Neigung des Weib- chens, verweilte es aber nur eine reichliche Minute bei demselben, !) Darwin behauptet ja selbst die Vererbung von Verstümme- lungen. 154 Johannes Schilde: über und ein viertes Männchen, das herzuflatterte, verschmähte hier die Begattung. Ein regungslos an einem Pfosten sitzendes Weibehen des Schwammspinners Liparis Dispar wurde ebenfalls von zwei Männ- chen umflattert und von dem „flinkeren* begattet. „Andere Männchen, welche das Weibeben mit sehenden Augen hätten be- merken müssen“, aber nicht über die betreffende Stelle kamen, flatterten etwa 4 Dutzend Schritte seitwärts vorbei. Das begattete, von dem Weibchen festgehaltene Männchen, von einer starken Nadel durchbohrt und nun gewaltsam losgerissen, büfste hierbei die beiden letzten Leibringe nebst Geschlechtstheilen ein. Dennoch flatterte es sofort wieder zum Weibchen zurück und versuchte mit dem Leibstummel die Begattung zu wiederholen !). Dafs bei diesen Vorgängen keinerlei Auswahl oder Be- achtung irgendwelcher individualen Koloratur-Eigenheit stattfand, dürfte zweifellos sein. Die Leitung dieser Geschlechtstriebe muls durch eine unserm Geruchssinne verwandte physiologische Leistung erfolgen, darauf läfst auch die Kopulationssucht des genital ver- stümmelten Schwammspinners schliefsen. Mittelst solcher ‘Wahr- nehmung mulsten die ersten zwei Männchen das regungslos sitzende Weibehen gefunden haben, nicht mittelst des Gesichts. Die vorbei- fliegenden Männchen sahen selbst die gröfsere und bewegte Gruppe der Paarung nicht, und die Hinleitung durch den „Geruch“ war entweder durch eine konträre Luftströmung oder durch die An- näherung des Beobachters, oder durch die eingetretene Kopulation, vielleicht auch durch ein nachbarlich vorhandenes anderes Weibchen irritirt, resp. abgelenkt. Ob man den Aufsuchungssinn noch als eine potenzirte Geruchs-Fertigkeit ausreichend bezeichnen kann, wage ich nicht zu beantworten. Ein solcher Geruchssinn würde wenigstens den unseren so qualifizirt übertreffen, als wie unsere Ueberlegungskraft die seelischen Initiativleistungen der Thiere überragt. Ein beachtliches Zeugnils für die grundliegende Verbindung zwischen Raupen- und Puppen-Organismus und Schmetterlings- Zeichnung findet sich aufser bei der, durch Temperatur - Ein- wirkungen nach meinen Nachweisungen ?) kreuzweise umwandel- !) Siehe Wackerzapp’s und v. Reichenau’s Berichte, Entom. Nachr. 1880, 8.15 u. 205. 2) Schilde, Gegen pseudodoxische Transmutationslehren, Leip- zig 1879. Antidarwinistische Skizzen. 135 baren Vanessa Levana-Prorsa, besonders markant bei den variirenden Zeichnungen des schönen Spanners Lygris Reticulata vor. Dieser auffällige Schmetterling hat bekanntlich braunschwarze Vorderflügel, die mit scharfen gelbiichweilsen Längs- und Quer- Linien und Bogen interessant gezeichnet sind; besonders interessant deshalb, weil diese Zeichnungen je nach der Gröfse des Schmetterlings, also in Wirklichkeit je nachdem die Raupe grölser oder kleiner zur Puppe geworden ist, in mehreren Theilen ändern. Meine grölseren Exemplare dieses Schmetterlings spannen 25 mill. von einer Flügelspitze zur andern. Bei diesen ist eine, die Flügelmitte umkreisende, schlingenförmige, helle Zeichnung nach dem Vorderrande der Flügel zu offen; die Schlinge schliefst sich sozusagen erst aulserhalb des Flügels. Bei 22 mill. spannenden Individuen ist diese Schlingenzeichnung bereits innerhalb des Flügels gerade am Vorderrande geschlossen und stellt ungefähr eine eiförmige Figur im Diskus her. Gewisse helle Ströme um dieselbe flielsen breiter in- einander als wie bei voriger Grölse. Bei den kleinsten, nur 20 mill. spannenden Thierchen hat sich die Schleife ziemlich entfernt vom Vorderrande einwärts zu einer Ringzeichnung verkleinert, auch die übrigen Rund-, Strich- und Gabel-Zeichnungen sind verkleinert und vermattet, nur die Verbindung der hellen Ströme hat an Breite noch zu- genommen!) Alle drei Figuren beschreibe ich nach männlichen Thieren, aber auch die weiblichen Schmetterlinge zeigen dieselben Wandel- bilder, und man sieht, dafs diese Schmetterlingsart mit be- sonders markanten Zeichnungen, je nach der individuellen Aufwuchsgröflse der Raupe, wesentlich veränderte „An- passungs“*-Figuren erhält, die sich hier sogar mit der zunehmenden Kleinheit der dafür vorhandenen Flügelfläche nicht vereinfachen, sondern komplieirter gestalten. Bemerkt sei aber, dafs die Veränderungen der Zeichnungsbilder nicht immer genau nach den Abstufungen der Gröfse erfolgen; dafs also die naturmechanische Herstellung derselben nicht lediglich von der disponiblen Fläche abhängt. Soviel aber bleibt unver- 1) Hr. Oberförster Borgmann, dieser gediegene entomologische Genosse, hat diese Form in den Entomol. Nachr. von 1880 als var. ovulata beschrieben. 136 Johannes Schilde: über kennbar, dafs gewisse individuelle Eigenheiten der Körperbeschaffen- heit und Proportion bei Raupen und Puppen von Zygris Reticulata, auch je die „Anpassungsfiguren“ des Schmetterlings von Fall zu Fall bedingen und individuell different zu einander gestalten. Die Falterchen selbst „akkumulirten“ ihre Flügelzeichnung gewils nicht allmählig heran, denn gerade diese zarte Art lädirt sich in kürzester Zeit. Dennoch mufs der Darwinianer sie als „angepalst“ tituliren, um so mehr, als ein Vergleich dieser Art mit der gleichfalls und gleichzeitig um und an Impatiens lebenden Cidaria Capitata eine bedeutende Aehnlichkeit der Flügelzeichnungen und Farben ergiebt, die man selektionsfreundlich recht gern als Konvergenz oder als beginnende Mimikry tituliren dürfte. — Die Darwinianer halten ihre Annahme „kleiner“ Summations- theile der Transmutationen, gegenüber der Annahme periodischer Umwandlungen für philosophisch vernünftig und für natürlich induzirt. Diese Kalkulations-Vorliebe für „Kleinheiten“ ist aber nur eine menschliche Schwäche; an und für sich und was die Eruirung der motorischen Ursache betrifft, so ist unsere Einsichtslosigkeit egal, sowohl für die kleine, wie für die grofse Formdifferenz, und mikroskopisch wie teleskopisch blicken wir in eine Endlosigkeit. Die Meinung: die Summation kleiner Abweichungen gebe eine Erklärung für den Aufbau resp. für das Vorhandensein der Wesenheiten, ähnelt dem weinerlichen Gesang des Furchtsamen im Finstern. Innerhalb der vom Darwinismus theoretisch versuchten „Klein- heiten“, besteht zunächst selbst wieder eine ganz enorme Relativität und eine begriffliche Schiebung und Unsicherheit. Die vieltausenderlei Gestaltungen der protozoischen Artengebilde haben ebenfalls ihre individuellen Abweichungen und sollen mittelst dieser Variabilität transformirt worden sein. Was aber z.B. ein Bison-, ein Giraffen-, ein Elephanten-, ein Walfisch - Individuum von anderen seinesgleichen abweicht, das wird quantitativ, und rein sensiv taxirt, oft auch qualitativ ganz ungeheuer gro[s sein im Verhältnifs zu der Variabilität der mikroskopischen Formen. Denkt man sich die verschiedenen Variabilitäts-Erscheinungen als den Ausdruck von Differenzen in der molekülaren Bewegung und Konstellation beim Aufbau der verschiedenen Individuen, so ist man auch der Ansicht, dafs innerhalb der individuellen Varia- Antidarwinistische Skizzen. 137 bilität, d.h. also innerhalb des Materials für die Selektion, vom Walfisch an bis zam „4u Linie messenden Infusorium, die ungeheuersten Verschiedenheiten in der molekülaren Quantitäten-Fluktuation bestehen, die ungeheuersten Differenzen der materiellen, organischen Fibration von Individuum zu Individuum und von Art zu Art für die Praxis der Auslese vorhanden sind. Der Molekülar-Betrag der individuellen Variabilität unter den Grols- Organismen, muls ungeheuer viel gröfser sein als wie bei den Protozoen, und hierdurch wird, wie gesagt, zunächst die Taxation der „Kleinheiten * innerhalb der Selektionshypothese höchst relativ. Sodann aber mülsten innerhalb der Gattungen der gsrölsten Formen, wo die gröfsten Molekülar-Quantitäten individuell verschieden umgesetzt werden, wo für die Zuchtwahl mithin die falsbarsten Handhaben vorlägen, auch die bedeutendsten Artenzahlen nebeneinander vertreten sein, und diese Artenzahlen mülsten nach abwärts bis zu den mikroskopischen Formen allmählig immer geringere werden. Dals die Verhältnisse ziemlich umgekehrt liegen, bedarf keiner langen Darlegung. Ein kurzer Blick über die animalischen Formen hinweg, zeigt uns z.B. wenige Arten von Walen, Elephanten, Giraffen u.s.w., aber destomehr artenreiche Gattungen unter den Vögeln, Amphibien, Fischen, Insekten u. s. w., und wahrscheinlich würde sich bei ausreichender Forschung die reichlichste Artenrepräsentenz innerhalb der Gattungen der mikro- skopischen Wesenformen ergeben. Die in dieser Hinsicht bekannten Zahlen deuten bereits hierauf hin. Eben so wenig wie die Darwinistischen Kleinheiten lassen sich die Thatsachen für den selektionshypothetischen „Allmähligkeits- Anspruch“ in der Natur vorfinden, was einige minimale Ziffern andeuten mögen. Jeder Moment und jede einzelne Art und Weise des Auftretens des einzelnen Insekten-Individuums bildet einen Faktor, eine Aktion, eine Front zur hypothetischen Selektion, also eine zu kalkulirende Einheit derselben. So die Zahl der Arten, die Zahl der Individuen, die sexualen Differenzen derselben gegenseitig in einer Art, und nach aufsen, die Kopulations- Werbungen und Akte, die Repro- duktionsmengen durch Eier u. s. w., -die Larvenerscheinung, die Häutungen (Habitwechsel), die Nahrungsnahmen, die Verpuppungen, 138 Johannes Schilde: über die Lebensdauer, die lebensgenossenschaftlichen und klimatischen Begegnungen und Erlebnisse. In irgend einer Form ist jedes Individuum des Belebungs-Durch- schnitts der Erde jederzeit vorhanden. Nehmen wir die Gesammtsumme der vorhandenen Insekten- Arten nach von Anderen, z. B. von v. Kiesenwetter, versuchten Aufstellungen rund an als: 1 Million. Den Individuenstand jeder Art ebenfalls nur zu 1 Million, obschon er namentlich im Dipteren- Reiche (Mücken, Flöhe), bei den Koleopteren (Dung- und Maikäfer), Hymenopteren (Ameisen, Termiten, Bienen), Neuropteren (Eintags- fliegen), Lepidopteren (Kohlweifslinge, Obstmotten), Aphiden (Pflanzenläuse), jederzeit, geschweige denn periodisch ganz un- geheuer vielmal grölser ist, so erhalten wir als Belebungs- status 1 Billion Insekten-Individuen. Lassen wir hiervon die eine Hälfte Männchen, die andere Weibchen sein, so ergiebt die körperliche Differenz erstens jeder beiden Geschlechter zu einander, sowie zweitens zur frem- den Mitbewerbung, für die roheste Konkurrenz der Selektion bereits; 4.u... 4: int a 2aBillionen,källe, und KepalationsBewerbungen und Akte wieder 1 - : Nehmen wir nun an, das jedes @ nur 50 Eier absetze, so erhalten wir . . 20 - = und wenn hiervon nur je 25 Stück zur hans, lassung der Larven kommen, wieder. . . . 123 - - Nehmen wir innerhalb der individuellen Zahl-Rückgänge des formwechselnden Larven- Aufwuchses, alles vorige Larvenleben durch- schnittlich nur eine Häutung, resp. nur einen Habitwechsel vollziehend an, so ergeben sich abermalsz! sntadsisll Kalsahtereiw al: Der erw nl - Ziehen wir als zur Verpuppung gelangende Individuen das Doppelte des Imago-Status in Rechnung, so haben wir ferner . . ....2 - > zusammen also . . . 5 3 .Diw ooABallionen bestimmte einzelne individaelie Er soheinneSatsllen ganz abgesehen von den mindestens ebenso zahlreichen Vorgängen der Nahrungs- suchung, erhaltungs-, verbergungs-, verwandlungs - technischen Funktionen, sowie der physikalischen, meteorologischen und kultivir- lichen Wandel. Unterstellen wir nun jedem solchen Wesenheits-Faktum nur 3 Tage Dauer und lassen es nur in dreierlei Situationen Antidarwinistische Skizzen. 139 zur Mitwelt kommen, obschon das bewegte All sich gegenseitig unaufhörlich wechselnd kontaktirt, so erhalten wir zusammen 165,000,000,000,000, schreibe 165 Billionen Fälle für die Selektions -Maschinerie innerhalb jedes Entwickelungs-Zyklus der Insektenwelt. Das ist ganz unzweifelhaft eine Minimalzahl. Die Maximal- summe der einzelnen Aktionen und Konkurrenzfälle innerhalb jedes, während eines Jahres nicht selten mehrfach abgewickelten Metamorphosen- Zyklus, wird selbst diese Riesensumme un- geheuer vervielfachen, und wenn wir sagen, verhundertfachen, so ist damit ebensowenig etwas Endgiltiges dargestellt wie etwas überschätzt. Der, der gesammten Insektenbelebung untergelegte Minimal-Status von 1. Billion Individuen, dürfte innerhalb einzelner Mücken-, Ameisen-, Termiten-, Eintagsfliegen-, Käfer- oder Pflanzen- laus- Arten bereits erreicht resp. überschritten werden. Seien wir demnach wenigstens überzeugt, dafs seit den etwa 100 Jahren, welche die biomorphologische Beobachtung energisch begleitet, mindestens Viele Tausend Billionen einzelne Zuchtwahl-Kon- takte stattgefunden haben würden, ohne dafs uns nur ein einziger Fall von Umwandlung im freinatürlichen Insektenreiche wahrnehmbar geworden ist. Und nehmen wir die einzelne Art vor, so haben wir bei 1. Million Individuen- Status: 2 Millionen Beziehungs- Kreuzungen der Sexualität der Art in sich und der Aufsenwelt gegenüber, 1 Million Bewerbungs- und Kopulations- Akte, 25 Millionen abgesetzte Eier, 124 - Larvengeburten, 124 - Hautwechsel, 2 - Puppen; 55 Millionen, X 3 Situationswechsel zur Mitwelt, ergiebt 165 Millionen; in 100 Jahren also 16,500 Millionen Fälle für die natürliche Auslese bei. einer einzigen Art! Wenn wir aber die eigentliche Basis der Selektions-Hypothese: die allgemeinen und steten Variabilitäts- Verhältnisse aller einzelnen Individuen zu einander, und hierzu Darwin’s oft wiederholten Satz: „dals die Struktur eines jeden organischen Gebildes auf die wesentlichste, wenn auch oft verborgene Weise zu der aller anderen organischen Wesen in Beziehung stehe“, 140 Johannes Schilde: über in Rechnung nehmen, dann hätten wir selektionslogisch den gesammten Individuen-Status mit sich selbst zu kalkuliren, zu multipliziren, und erhielten für die bewegte Insektenwelt, ganz exklusive aller Komplikationen der klimatisch-anorganischen In- fluenzen, als Minimal- Produkt: Eine Trillion Zuchtwahl-Kontakte resp. Existenz- beziehungen innerhalb jedes wechselnden Augenblicks! Und was nehmen wir diesen, der vermeintlichen Selektions-, Entwickelungs-Maschine zur Verfügung stehenden, unaufhörlich Ewigkeiten absolvirenden Konkurrenzwerthen gegenüber in Wirk- lichkeit wahr? Was konstatirt die exakte Forschung in Bezug auf die heutige Belebungswelt?: Eine fluktuöse Konstanz aller Arten, eine stete Balance aller Wesenheit unter sich und zur Fluktuation des Naturganzen. Immer und ewig resignirt das „Ich“ naturgesetzlich für’s Ganze. Wenn aber die Millionen, Billionen und Trillionen der individuellen Konkurrenzfälle innerhalb der zartesten, variabel- sten, metamorphosisch-biologisch sezirten, und der Beobachtung zugänglichsten Organisınenwelt, noch keine Bedeutung äulsern, vom Ungeheuer der Darwinistischen „Allmähligkeit“ noch immer keine erste Spur erkennen lassen, dann ist dieser Entwickelungs- Begriff ein Schemen, und überhaupt ignorant für biomorphologisch transmutable Verhältnisse. Die bekannten Resultate der Rassen-Züchtungen unter den Hausthieren und Pflanzen, die Abänderungs-Erscheinungen an emigrirten Wesen, können hiernach nur gegen die Selektionslebre zeugen, indem sie die eventuelle Leichtigkeit und Schnelle der Biegung und Akkomodation der Organismen darlegen, während innerhalb der Generalwucht aller Naturverhältnisse, die Individualitäten der der Natur unverrückt überlassenen Orga- nismen, nirgends ein sekundäres Transformiren erkennen lassen. Im variablen Durcheinander des auf sich selbst wirth- . schaftenden Naturhaushaltes kann das einzelne „Ichthum“ nicht wuchernde Zinseszinsen erübrigen. Und wie gesagt: die Prämisse der ganzen Selektionsmaschinerie wird durch sich selbst dementirt. Beim steten Ueberleben des Besten kann innerhalb allgemeiner Variabilität weder ein positiv noch ein relativ Bestes vorhanden sein. Die Relativität der Beziehungen hebt die individuelle Posi- tivität auf und macht die allgemeine Variabilität positiv, gemeinnützlich, Die ganze Bewerthung und Konsumirung Antidarwinistische Skizzen. 141 „des Besten“ ist genau so variabel als wie eben der Konkurrenten-Status variabel ist; sie republikanisirt jeder- zeit diesen Konkurrenten -Status, macht „das Beste“ wandelbar illusorisch, und dadurch den Status, ohne impulsivische Motivität permanent. Die vom Darwinismus, und namentlich auch von seinem viel- gefeierten Jünger Weismann, geleugneten sogenannten „sprung- weisen“ Vorwärtsschreitungen resp. Anpassungen, sind allerdings sehr oft wahrnehmbar. Namentlich auf dem Gebiete des Intellekts, den die Selektionshypothese doch auch für akkumulirt hinstellt, offenbaren z. B. in den zoologischen Instituten die direkt aus urwüchsiger Natur in völlig veränderte Verhältnisse versetzten Thiere fast ausnahmslos die überraschendsten Fortschritte und Neu-Anpassungen. Wenn ein aus den Baumkronen der tropischen Wildnisse hinter die Glaswände eines Schaupavillions versetzter Affe, verschiedene menschliche Kopfbedeckungen alsbald zu gebrauchen, nach der passendsten Weite zu acceptiren oder zu verschmähen, oder sich in einen vierräderigen Karren zu setzen und damit fortzuschieben versteht, oder wenn er dieses Geräth umwendet und sich mit dem Drehen der Räder beschäftigt, wenn er mit Löffel, Messer und Gabel speist, sich in ein Plaid einhüllt u. s. w., so sind das Akkomodationssprünge der Begriffsleistungen und physischen Technik, wofür nach selektionstheoretischer Konsequenzallerdingsjede Begründung und Zulässigkeit mangelt. Denn ‘hier kommen ohne Weiteres Verrichtungen zu affenmälsig überkompletter Ausführung, für deren vermittelnde, geschweige denn akkumulative Aneignung durch Selektion, im Affenleben bisher alle und jede Faktoren, und un- absehbare Jahrmyriaden der Akkumulations-Allmählig- keit fehlten, und die wir, in die Baumwildnisse Afrika’s oder der Sunda-Inseln versetzt, trotz unserer selektionshypothetischen Urahnenschaft und gelegentlichen behaarten „Rückschlagsformen“, nicht quitt machen könnten. Aehnliche intellektuelle „Sprünge“ bieten sich dem Beobachter in allen Zähmungs- und Eingewöhnungsfällen wilder Thiere dar. Aber ein auf Grund der natürlichen Auslese im Kampfe ums Dasein akkumulativ entstandener Organismus und diesem korrelativer Intellekt, könnte solehe Biegsamkeit, solches plötzliche Einlenken und Erfassen kapazitirlicher Novitäten unmöglich leisten, um so weniger, .als der Organismus der zoologischen Pfleglinge meistens 142 Johannes Schilde: über kränkelt; seine Akkomodations- Biegsamkeit könnte und dürfte sich nie oberhalb der Grenzen seiner natürlichen „phyletischen“ Umgebungs- resp. Herstellungs- Verhältnisse bewegen, und nur in . der deszendenzlichen Allmähligkeit Darwinistischer Zuchtwahl dürfte ein der Wildnils entnommenes und derselben biomorpholo- gisches Thier, die Modalitäten menschlicher Klausur ertragen, kapiren und reagiren. Leistet doch auch der freigewordene Neger innerhalb der ihm offerirten Kultur kaum die intellektuellen „Sprünge“, wie das der Freiheit entzogene, genant eingepferchte Thier der Wildnils. Der aufmerksame Entomolog gewahrt selbst unter den an- scheinend stumpfsinnigen Vertretern der Larvenstadien nicht selten ein rasches Akkomodiren resp. anpassendes Korrigiren mancher entwickelungsverantwortlichen Verrichtungen. Die in steter offener Freiheit der Natur aufhältlich gewesenen Raupen z. B. wissen, in unsere Zuchtbehälter eingeschlossen, als- bald die verborgene Ritze zu finden, als Befreiungsgang zu erkennen, und zu allgemeiner Flucht zu benutzen. Ebenso verstehen sie es in Ermangelung des naturgemälsen Materials sich in der Gefangenschaft mit den ihnen ungewöhnlichsten Stoffen zur Bereitung des Puppenlagers zu behelfen. Während vielerlei Arten von Raupen, die im Freien unter Gespinnsthüllen leben, wie u. a. die des bekannten Distelfalters (Van. Cardui), in der Gefangenschaft die Bewohnung und Erneuerung dieser Gehäuse alsbald aufgeben und frei an den Pflanzen leben, beobachtete ich, dafs Raupen des Perlmutterfalters (Argynnis Aglaja), welche ich im arktischen Norwegen züchtete, innerhalb des Drathbehälters Ge- spinnste anfertigten, die sie in so starker Ausführung im Freien unterlassen. Nachdem diese Raupen die Maschenöffnungen ihres Drathgazekäfigs sorgfältig mit einer Gewebdecke übersponnen hatten, fertigten sie noch eine Art Sicherheitsnetz um und unter sich, wesentlich sorgfältiger, als wie ich es um Aglaja-Puppen im Freien unter Steinen wahrnahm. Namentlich während eines nöthig werdenden Seetransports beschäftigten sich diese Raupen aufser- gewöhnlich intensiv und lange mit ihrer Umspinnung, augenscheinlich in provisorischer Nachhülfe vor der Unsicherheit und dem Schwanken ihrer naturwidrigen Unterkunft. Diese Raupen äufserten also für die Sicherung ihrer neuen Situation alsbald Begriff und technische Anpassungsfertigkeit. Etwas ähnliches bemerkte ich an einer etwa 5—6 mill. langen Schnakenlarve. Antidarwinistische Skizzen. 143 Diese Larve wickelte sich alsbald nach dem Verlassen ihres, einem Würstchen ähnelnden, fast 1 mill. starken, 3 mill. langen Eies, kunstvoll in eine Blattkante (Espe) ein. Nach einigen Tagen aber traf ich sie an, wie sie sich innerhalb des Glasbehälters, in dem ich sie verwabrte, wahrscheinlich um zu entweichen, mittelst feiner über die Glaswölbung straff gespannter Querfäden, eine reizende Steigleiter anfertigte, jede Sprosse an den Seiten durch mehrere divergirende Spannfäden gesichert. Die Beobachtung dieser überraschenden Kunstleistung innerhalb des weiten Halses einer Glasflasche, machte ich an dieser Larve in den Einöden Lappmarks. Noch nie oder so gut wie noch nie, konnte eine aszendenzliche Erprobung dieser intelligenten, künst- lerischen Leistung aufserhalb des natürlichen Materials der engen Blattrolle stattgefunden haben. Aber abgesehen von dem neuen, durchsichtigen und harten Material, wurde auch die neue sehr flache Konkavität der Glasfläche sofort mit talentvoller modifizirter Technik bemeistert. Solche vom Darwinismus, speciell durch Weismann bestrittene, sit venia verbo als sprungweise Erreichung eines vorwärtsgelegenen Zieles titulirte Erscheinungen, treten aber auch körperlich nicht selten auf, denn es giebt u. a. sehr viele Pflanzen, die ganz nach der Zufälligkeit ihres Aufwuchsortes gewisse Organe verschieden ausbilden; auf trockenen Standorten, z.B. an Stengeln und Blättern, feuchtigkeitsaugende Behaarung ausbilden, die auf nassen Plätzen unterbleibt, oder wie die merkwürdigen Wasserranunkeln, Bafrachium aquatile und fluitans, ganz nach der Wassertiefe ihres Standortes, die Blattformen und Blattfunktionen ändern. Auch verschiedene Abarten unserer Bäume tauchen plötzlich in der Natur auf. Den Stammbaum der schönen Pyramiden-Eichen unserer Parks fand man (nach Jäger) im Odenwalde. Die Spiel- arten der Buche sind ursprünglich ohne Zuchtwahl lokal im freien Walde aufgetreten und dann kulturlich fortgepflanzt und wohl auch gesteigert worden. Als Stammbaum der meisten Blutbuchen gilt eine alte Blutbuche im Walde der Hainleite, die meisten Trauer- buchen stammen von einem Baume im Walde bei Bad Nenndorf ab. Die Trauerfichte wurde in einem Walde bei Weimar auf- gefunden. Auf gleiche Weise wird man den Pyramiden-Taxus und andere Abarten des Eibenbaumes gewonnen haben, während doch die 3000 Jahre alten Taxusbäume Grofsbrittaniens in den spezifi- schen Merkmalen mit dem gewöhnlichen heutigen jungen Taxus noch übereinstimmen. 144 Johannes Schilde: über Als „Rückschläge“ wird man keine dieser organischen Auf- tauchungen darstellen können, sondern „sit venia verbo“ nur als sprungweise Erreichung eines vorwärtsgelegenen Zieles“, oder wie ich mich ausdrücken möchte, als organische Versetzungen durch naturinhaltliches Correlations - Talent. Meine Auffassung des Natur-Mechanismus scheint mir u. a. auch durch die Pflanzengallen induzirt. Wir nehmen unter diesen, ebenfalls in ungeheurer Menge und Vielfältigkeit variabel vorhan- denen, animal-technisch mediär hervorgerufenen, inquilin vegetabilen Organismen, unstreitig eine naturdirekte, specifisch immanente Anpassungsbildung wahr, ohne eine phylogenetische Allmähligkeit von Entwickelung derselben irgendwie begreiflich oder gar induzirt finden zu können. Die Gallwespen gehen (nach Ratzeburg) gewöhnlich an kranke Pflanzen, verwunden diese durch einen Stich, indem sie ihre Eier in die Pflanzensubstanz einbringen, von welcher die Brut leben soll. Hierdurch entstehen an den Gewächsen bald saftige, bald mehr trockene holzige Auftreibungen oder Auswüchse, — Gallen. Jede Art erzeugt ihr eigene, von anderen verschiedene Gallen, selbst wenn sie ausnahmsweise eine andere als die gewöhnliche Holzart stechen sollte (!). Der spezifische Typus jeder Gallenart bleibt sogar dann erhalten, wenn die eigentliche Gallwespenlarve durch eine schmarotzende Larve von Schlupfwespen, oder durch eine Eupithecien-Raupe u.s. w. verdrängt ist (!). Die Formung der Galle ist also mit Einführung des lebenden Eies spezifisch distinkt gezeugt. Logisch hierzu trägt auch ein und dieselbe Pflanzen- spezies, ja oftmals ein und dasselbe Pflanzenindividuum an übereinstimmenden Theilen und zur gleichen Zeit, verschiedene Gallenarten; während andererseits, z.B. an der gemeinen Eiche, die bekannten zweierlei Galläpfelarten vorkommen, von fast gleichem Aeulsern, trotzdem die eine Art auf der Blattfläche aus den Rippen, die andere Art an der Stielbasis aus dem Blattwinkel hervorgeht. Ferner bilden sich die Gallen jeder einzelnen Art, nicht alle zu gleicher Zeit, sondern oft nacheinander, und stehen auf ein und dem- selben Blatte nebeneinander in verschiedener Ausbil- dung während langer Monate. Die verschiedenen Gallenarten sind merkwürdige, oftmals prächtige und naturkunstreiche Gebilde. Sie gewähren entweder Antidarwinistische Skizzen. 145 D ebenso ein Bild von Anpassung wie nur irgendwelcher andere örtlich fixirte Organismus, oder sie „äffen“ Früchte, Knospen, Thiere, Schmarotzerpflanzen, Eierchen oder auch sich gegenseitig selbst nach. Beachtenswerth ist aber ganz besonders, dals die biomorpho- logische Struktur-Einrichtung vieler Arten derselben, sich von Fall zu Fall ganz nach der Zahl der örtlich gerade unter- gebrachten Wespeneier, Blattläuse u. s. w. ausbildet, so dafs z.B. dieselbe Eichengallenart, welche um ein Ei nur eine Kammer bildet, um mehrere Eier nebeneinander ebenso korrekt biomorphologisch mehrere Kammern, resp. um jedes Ei eine separate Kammer bildet. Bereits Rösel lieferte Abbildungen solcher, an Formenschönheit und Raumein- theilung mit den Bienenzellen konkurrirender Gelegenheitsarbeit der naturimmanent organisirenden und anpassenden „sprungweisen“ Technik. Das „auxiliäre Prinzip“, welches Weismann läugnet, das „der umbildenden Kraft erst zu Hülfe kommen mülste*, ist also un- verkennbar bereits im Schaffen der Natur urdirekt enthalten. Die „Auxiliation* der Natur ist aus und auf sich selbst bezügliches Urgenie, autologische Plastik; und es erscheint auch fast begreiflich, dafs, wenn das Weltall eine Einheit in sich ist, auch jedes „Molekül“ desselben sich nur auf diese Einheit bewegen und anpassen muls. Die Darwinistische Entwickelungshypothese, diese Theorie von der secundären Vernunft, wonach der den Kosmos deutende Verstand erst sekundär aus akkumulirter Materie blindlings hergestellt und dem Inventar des Universums kürzlich zugefügt sein soll — diese Theorie hat innerhalb des Unendlich- keitsbegriffs für den Denker keinen Sinn. Die verschwommene Hinnahme und Verwendung des land- läufigen Begriffs von „Allmähligkeit“ ist es, welche der bereit- willigen kritiklosen Umschau den Schein einfacher Natürlichkeit entgegengaukelt. Der Blick in die ferne Perspektive der All- mähligkeit sieht hinein in Transmutationsreihen wie in die grünen Wände einer Baumallee, die sich nur beim Durchschreiten in ihre einzelnen Bäume und Theilfolgen auflöst. Darwin selbst nimmt seine „Allmähligkeit* erst sekundär und setzt sie einer Periode auf, die nichts anderes als wie eine kosmische Sporadität des „Schöpferhauches“, eine Kausalität auf Reisen voraussetzt. Seine Ansicht von dem „in vorkambrischer Zeit (einmal und seitdem nicht wieder) ein- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIIL. Heft I. 10 146 Johannes Schilde: über gehauchten Schöpferodem des Lebens, und von der Lösung des höchsten Problems durch Hunger und Tod“, spricht dies deutlich aus; denn was der Schöpferhauch einstmals bei uns zu beleben hatte, das mülste er innerhalb der Unendlichkeit des Werdens, fortwährend bald hier bald dort im Raume verrichten; mithin auch zielstrebig sein. Die Prämisse einer gewissen „Zielstrebigkeit* wohnt auch den Weismann’schen Darstellungen über die Entwickelung der „Schreek- Augenflecke* bei den Sphingiden-Raupen, widerwillen inne. Der Begriff: akkumulativ durch Selektion hergestellter „Augen- flecken“, oder irgend eines anderen auf ein drittes Objekt bezüglichen, resp. ein solches vortäuschenden Zeichnungs- Charakters, involvirt eo ipso zu seiner Herstellung ein diesbezügliches „Anbahnen“ und „Abzielen“. Denn wie und warum könnten ohne „Ziel“, in unabsehbar langsam blinder Aufsammlung eines individuellen Fleck- chens und seiner Variationen, schliefslich gerade „Augenflecken* herauskommen? und sogar speziell „Schreck-Augenflecke eines fürchterlichen Ungeheuers“, nach Weismann’s genialer Taxe und Bezeichnung für die Weinschwärmerraupen. Also, die Selektion würde blindlings, ohne Ziel — und dieses Ziel würde als durch den Intellekt der Raupenkonsumenten, der „Ausleser“, vorgesteckt gedacht werden müssen — zu keiner Ak- kumulation einer täuschenden Maskirung gelangen können. Eine den Feinden und Konsumenten der Raupe bereits innewohnende (nein, allmählig immer klarer werdende) Furcht-Idee vor „fürchter- lichen Augen“ mülste der Richtung der Auslese mindestens immer voraus sein und diese der bestimmten Nachbildung zuleiten. Um aber dahin zu gelangen, mülsten die Konsumenten auch allezeit im richtigen Verhältnifs, d.h. zu ihrem Schaden, unbelehrt bleiben, und vor dem ersten Hautpünktchen, diesen ersten Anfängen eines Augenflecks nach Weismann, gerade so „erschrocken“ sein, wie vor den daraus nach Reihenjahrtausenden „akkumulirten Augen eines fürchterlichen Ungeheuers“. Ich glaube freilich hieran weniger, als an die Ungeheuerlich- keit von Selektions-Thesen, welche „Schreckaugen von Ungeheuern* kennende und fürchtende Konsumenten der Raupen voraus- setzen, die sich innerhalb dieser steten Kenntnils und Furcht, ihre Nahrungsmittel, die Raupen „auslesend“, zu ihrer eigenen Täuschung falsche Gespenster akkumuliren sollen. Als Beleg für die vermeintliche deszendenzliche Allmähligkeit der Umwandlung und Entwickelung von Raupenformen und Arten, Antidarwinistische Skizzen. 147 wählen die entomographischen Darwinianer mit Vorliebe auch den Hinweis auf vorkommende Nahrungs- und "Aufenthalts- Wechsel. Weismann besonders stützt seine vielgefeierte Hypothese von der Entwickelung und phylogenetischen Repetition der Raupen- zeichnung, auf vorkommende Nahrungswechsel der Raupen im letzten Stadium, im erwachsenen Zustande. Ein solcher Wechsel, d.h. der Uebergang auf eine bisher noch nicht besuchte Pflanzenart, ist aber von der erwachsenen freien Raupe nicht zu erwarten, besonders aber auch selektionslogisch nicht, ebensowenig eine irrige Eiabsetzung durch die Imago. Weit eher könnte die junge Raupe durch zufälliges Eingehen ihrer Geburts- pflanze, zum Aufsuchen, Probiren und Verbleiben bei einer neuen Nahrung veranlafst werden. An dieses Schicksal würden sich aber die deszen- denzlichen Schwärmer bei der Eiablegung doch nicht im mindesten zu kehren haben, sondern bei der alten, zeitherigen Pflanze bleiben! Ist es doch der Selektions- Hypothetiker selbst, der jeden korrelativen Zusammenhang der neuen Erwerbungen einzelner metamorphosischer Stadien biomor- phologisch zu einander energisch bestreitet. Wollte man dennoch behaupten, der Wechsel der Nahrung vollziehe sich allmählig, indem die Raupen sowohl an der alten wie neuen Pflanze gediehen, so wirkte gegen die Möglichkeit der Befestigung der neuen Pflanzenwahl im Umwandlungs- und An- passungs-Sinne durch einzelne Falter-Individuen, deren Kreuzung mit Faltern konservativer Richtung. Was einzelne Individuen abändern möchten, würde durch die Vielzahl anderer bekämpft und vereitelt. Angenommen aber, es hätten wirklich bereits mehrfache Nah- rungswechsel stattgefunden im Umwandlungs- und Anpassungs- Sinne, so mü/lste man unter den zeichnungsreicheren Raupenformen auch die meisten Polyphagen erwarten, oder einen zyklischen Nahrungswechsel innerhalb des Aufwuchses und der Habitwechsel der Raupen, nach Mafsgabe des einstmaligen Pflanzenaufenthalts, zu welchem jedes Häutungsstadium das Anpassungshabit repetiren soll. Wir bemerken durchaus nichts derartiges von Wechseln der Nahrungspflanzen nach irgendwelcher Häutung, und finden anderer- seits gerade die polyphagen Raupenmassen vieler Noctuen, sowie der Cheloniden, verhältnilsmälsig eintönig gezeichnet. Während es die im Ganzen mehr oder weniger nahrungsbeschränkten oder 10* 148 Johannes Schilde: über gänzlich monophagen Raupen der Papilionidae, Nymphalidae, der Sphingidae, Bombycidae, Liparidae, Saturnidae und Geomelridae sind, welche farben-zeichnungs- resp. dekorationsreich und ornamentirt vor uns erscheinen. Es besteht oder erkennt sich keinerlei Proportion und Kon- gruenz zwischen der Mannichfaltigkeit der Raupendekoration und dem Polyphagenthum, und zwischen dem Monophagenthum und den simpler ausgestatteten Raupenhabiten. Als ein recht unbedachter Punkt innerhalb der Selektions- Allmählichkeit von Artenspaltungen, erscheint auch die Lösung des Zeugungs-Verbandes.. Weismann lehrt nämlich, dafs die „Abänderungen in kürzeren Bildungszeiten, wie sie zur Bildung etwa von Gattungen an Flügeln und Beinen erforderlich seien, in ihrer Gesammtheit noch viel zu gering wären, als dafs sie einen erheblichen korrelativen Einfluls auf den übrigen Bau des Körpers ausüben könnten“ (!). Nun, in Konsequenz dieser Anschauungen wäre es nicht ein- zusehen, warum und wie die Kopulation überhaupt normal auf die distinkte Art beschränkt bleiben kann, warum die mechanisch, planlos von aufsen erfolgenden, „bis zur Gattung hin keinen erheblichen korrelativen Einfluls auf den Körperbau ausübenden“ Abänderungsstöfse auf das Habit der Falter, dennoch die Kopula- tions-Funktionäre berühren sollten. Die Flügelfarben, Zeichnungen und Anpassungen dürften sich, nach Weismann’s Ausspruch, weit von einander entfernen, ohne dafs ringsum der Fortpflanzungs- Organismus different zu werden brauchte !). Und bei welchem Differenzgrade der Flügelumfärbung soll denn die zeitherige Kopulations - Möglichkeit endlich erlöschen?! Wie unendlich geringe Fortschritte werden doch der Zuchtwahl beigelegt. Sollen denn nun die Aenderungen der Fortpflanzungs- organe, dieser Werthe Nummer Eins, vorher oder gleich- schrittig mit der nebensächlichen habituellen Inkongruenzen- Herstellung sekundär-korrelativ stattfinden, oder soll deren Aenderung bei einem gewissen Aenderungstempo der Farbe u.s.w. plötzlich eintreten? Der Widersinn, die Transmutations-Impotenz innerhalb solcher Thesen, liegt so klar zu Tage, dafs es mir scheint, als ob 1) Häckel contra Virchow, S. 19, erklärte bei der Speziesfrage der Kalkschwämme, dafs deren Artunterscheidung zwischen 3 und 591 Species bei einer Gruppe schwanken könne. Antidarwinistische Skizzen. 149 die Darwinistischen Applausoren Weismann’s dieselben überschlagen hätten. Ich weils sehr wohl, dafs diese Thesen durch Darwin’s eigene Darlegungen speziell im Kreuzungs-Thema, beziehungsweise mit abgewiesen sind. Allein es ist ja überhaupt auch eine generale Monstrosität im Darwinismus, wenn dieselben aus einander abgezweigten Formen, denen allerlei Zuchtwahl ihre „distinkte“* Qualität als Art allmählig separirt haben soll, später wieder Kreuzungen eingehen können, welche — nach Darwin selbst — für die Hybriden sogar erhaltungs- förderlich im Kampfe ums Dasein wirken. Triumphirend verkünden die Darwin-Häckelianer: „der Spezies- begriff habe nur relative Geltung, beruhe auf subjektiver Ab- straktion, die guten Arten erzeugten fruchtbare Bastards in Kreuzungen!* Nun, es ist doch eine direkte Niederlage der Theorie von der natürlichen Akkumulation „des Passendsten* oder „des Neuesten* im Kampfe ums Dasein nach Darwinistischer Aus- legung, wenn sich die innerhalb von Reihen-Jahrtausenden natur- mühsam separirten Arten nach Ablauf noch weiterer Zeiten- „ungeheuer wieder vermischen und als Hybriden nun sogar besser stehen könnten, als wie die legitimen Pensionärs einer unabsehbaren Auslese des Passendsten! Darwin’s umfassende Erörterungen über das Kreuzungsthema konstatiren geradezu das Vorhandensein noch unerkannter Natur- bedingungen und organischer Beziehungen, und nirgends offenbart sich eine Wahrscheinlichkeit für den Einfluls von Zuchtwahl an sich, auf sexuelle Effekte, sondern die bemerkbaren Degenerationen durch strenge Inzucht, und die regenerirenden Kreuzungserfolge zwischen den Rassen oder den getrennten Zuchtstämmen, konstatiren und kopiren nur dieim sexualen Verkehr der freien Natur gesetzte Praxis der Arterhaltung, nicht aber das Direktive und den Grund derselben. Läge in den Kreuzungserfolgen Zuchtwahl zu Grunde, so mülste in dessen Konsequenz die Nützlichkeit der Kreuzung durch Zuchtwahl immer weitergreifend werden, und zu einer unbeschränkten Kopulation und kreuzenden Befruchtung Aller mit Allen führen. Wohin noch weiter, werden wir gleich sehen. Trotzdem die Darwinianer und namentlich Weismann lange Abhandlungen über Adaptation, über die selbstständige divergirende Transformation der einzelnen metamorphosischen Stadien einer Art 150 Johannes Schilde: über geschrieben haben, gefällt es ihnen nirgends, auch der Rolle zu gedenken, welche dieinneren und äulseren Zeugungsorgane bei dem biomorphologischen Formenwandel spielen müssen. Wenn aber die einzelnen Stadien der Metamorphose selbstständig von einander abweichen und transformiren könnten, hier in allerlei funktionellen Theilen und Organen, bei dem andern Stadium ebenfalls selbstständig, bald in wichtigen, bald in nebensächlichen Werthen, wie dies Weismann darstellt, dann wäre nicht ein- zusehen, warum Dasselbe nicht auch zwischen dem dualen Sexual-Apparat der Geschlechter einträte, dergestalt, dafs gelegentlich der ganze Kopulations-Verband aufgegeben und jedes Geschlecht auf eigene Manier durch sich selbst fort- pflanzungsfähig würde. Soll die Selektion die Zweigeschlechtigkeit mechanisch akkumulativ differenzirt haben, warum sollte sie nicht auch wieder von ihr abkommen können, trotzdem die hypothetische Urthümlichkeit geschlechtsloser Bouipilanzung noch heute tausend- fältig dignit besteht. Dem flüchtigen Anscheine nach wären auch dahin neigende Fälle vorhanden, z. B. unter den Insekten bei den Blattläusen, bei den Blattwespen, bei den Schmetterlingen Psyche Helix und Solenobia Lichenella, unter den Krustern bei den Wasserflöhen (Daphnia). Hier liefern bekanntlich die Weibchen nach einmaliger Kopulation mit den Männchen, dann einen Zyklus mehrerer Geburten nacheinander, resp. die jungferlich geborenen Jungfern sind als solche fortpflanzungsfähig. Allein alle diese Fälle sind nicht derartig, um als Resultate einer gesteigerten Inkongruenz durch einseitig auf die Sexualität getroffene „Abänderungsstölse“ (Weismann) gelten zu können Denn die männliche Mitwirkung darf hier wahrscheinlich nur zyklisch ausfallen, nicht gänzlich !); und aufserdem bleibt es immer das weibliche Element, welchem diese merkwürdigen Jungfer- zeugungen erlaubt sind. Auf männlicher Seite existirt meines 1) Entom. Nachr. IX, No. 1, bespricht Dr. v. Stein allerdings eine Reihe von parthenogenetischen Blattwespenformen, zu denen trotz hundertjähriger Beobachtung bis heute noch keine Männchen beobachtet wurden. Wie dergleichen jungferliche Deszendenz- reihenfolgen ihre Gattungsmerkmale mit dem dual-sexual zeugenden Formverwandten übereinstimmend behalten können, ist selektionslogisch unverständlich. Mindestens läge in der Vielheit parthenogenetischer Arten innerhalb verschiedener Gattungen, ent- wickelungstheoretisch eine „Zielstrebigkeit“ verborgen. Antidarwinistische Skizzen. 151 Wissens kein Fall selbstständiger Reproduktionsbefähigung neben dualer. Speziell bei den Blattläusen tritt noch der selektionswidrige Fall hinzu, dafs diese ohne Larvenstadien sind, indem die Weibchen alsbald junge Läuse gebären, und dafs darnach alle Altersklassen dieht neben- und durcheinander in ganz gleichen Verhältnissen leben. Es ist hier nicht der Raum, diesen hochinteressanten Natur- vorgängen und ihren Analogien im Pflanzenreiche eine längere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Folge von verschiedenen ein- seitigen Differenz-Fortschritten der Geschlechtsfunktionen auf Grund natürlicher Auslese, sind sie sicher nicht, das zeigt ihr Vorhandensein bei Wesen mit ganzer, halber und ohne Metamorphose. Aufserdem wären sie sexual-einseitig und für’s egoistische Nützlichkeits- Erfordern viel zu selten, Beständen Abänderungen der metamorphosischen Einzelstadien in adaptativer gegenseitiger Unabhängigkeit, so müfsten sowohl die einseitigen Fortpflanzungsfälle, die zeugende Eingeschlechtlichkeit reichlich vorhanden sein, als auch die Durcheinandermischungen von Arten, und dies gerade innerhalb der höchstorganisirten Wesenheiten. Denn in Konsequenz der Selektionslehre könnte für dieselben, und aus der fortschreitenden Inkongruenz überhaupt, keine nützlichere Errungenschaft mechanisch hervorgehen, als wenn das einzelne Individuum keinen Gatten mehr zu suchen oder abzuwarten brauchte, dessen ererbte Organisations- und Funktions-Mischungen die vor- theilhaftesten eigenen Anlagen des Individuums doch zu allermeist wieder fälschen, dezimiren oder gar aufheben. Hinweg wäre alle Kreuzung, das Ideal des Zuchtwahl- Egoismus wäre erreicht, denn unverfälscht auf der Arena der Natur würden nur die ureigenst erhaltungsbewährten Stammesattribute einander rivalisirend ent- gegentreten. In Generationsschritten mülste sich immer grölsere Voll- kommenheit des „Ich*-Dominiums aus der Auslese des Passendsten im Kampfe ums Dasein entwickeln. Die Moral des Darwinismus — der aufsaugende pro- gressive Zinseszins — wie würden ihre Konsequenzen im Transformismus, mit allerhand Riesengebissen, pfeilerhaften Pranken, mit Augenblicks- und Massen -Tödtungs-Giftzähnen, mit - absoluten Abschreckfratzen, Stachelknäueln, Stinkdüften und anderen 152 Johannes Schilde: über Potenzirungen der bereits angebahnten angeblichen Nutz-, Trutz- und Ekel-Kumulationen, das irdische Emporium der Zuchtwahlstätte durchwimmeln, bis schliefslich ein allerbester Generalrachen alles miteinander geniefsen und verschlingen könnte. Wie schnell also könnte die Selektion durch das ihr logisch zukommende Potenziren der „Inkongruenzen*, durch Eman- zipation vom Kreuzungszwang, dahin gelangen, wohin sie bei dual-sexualer Zeugung wohl ebenfalls, aber nur sehr viel später gelangen würde. Wer wollte also nicht erkennen, wie energisch die Thatsachen der dualen Zeugungs-Verbände, die Hypothese von einer anarchi- schen Wesenentwickelung bestreiten. Die Darwinianer freilich sind mitunter fast bei kaper- nauischer Glaubensfreudigkeit, und namentlich Weismann scheint dies zu sein, wo er die plötzliche Umwandlung des mexika- nischen Axolotl in ein Amblystoma, innerhalb unserer Aquarien, für einen „Rückschlag“ auf eine Form der fernen Diluvialzeit erklärt, und dieselbe Erklärung für von de Filippi, Jullien und Schreiber’s beobachtete geschlechtsreife Triton- Larven abgiebt. Meiner Anschauung nach können. beide Fälle nur als meta- morphosisch ganz gleichwerthige und parallele gelten. Aber in beiden Fällen schlägt die Geschlechtsreife nicht „phyletisch“ zurück, sondern sie wird beschleunigt, indem diese Amphybien durch äuflsere Einflüsse am Vollzug der Schlulsmeta- morphose verhindert, bereits im Larvenhabit geschlechtsreif werden. Als solche Hinderungsursachen der Metamorphose eruirte ich a.a.O. beim Zucht-Axolotl: luftdurchfrischten Wasser-Aufentbalt mit Ladungsunmöglichkeit; bei den freien Triton-Larven: vorzeitiges Verseichten und Schwinden eines intensiv durchwärmten, sauerstoff- armen Sumpfwassers, wodurch eine sexuale Frühreife auf Kosten der danach ausbleibenden (?) Endmetamorphose eintritt. Die Darwinianer erwägen nirgends, dals mit dem „Rückschlag“ auch zugleich das Vergessen der durch Auslese unendlich langsam erworbenen bisherigen biologischen Funktionirungen plötz- lich wieder eintreten, dafür aber im „atavirten“ Organismus die biologische Akkumulationssumme eines urzeitigen In- telligenz-Abschnittes alsbald wieder und noch komplett - antik funktionirend angetroffen werden müfste, gleichviel welches „phyletische* Stadium der „Rückschlag“ gerade erreiche. Antidarwinistische Skizzen. 153 Die mittelst der Selektionshypothese erörterten seelischen Funktionen der Wesen werden doch dargestellt als phasenlos allmählige, mittelst Variabilität und Kreuzung jederzeit noch extra ineinanderschwimmende erfahrungs-technische Anhäufun- gen, ohne impulsirenden oder naturimmanenten Zuflufs. Eine organische Theilstelle giebt es da nicht, sondern was heute die Biologie und Physiologie eines selektirten Organismus ausmacht, das bildet einen associven Pfeilerbau, der bereits in der Urseele des Zellenthiers wurzelt, und keine Abbruch-Korre- lationen für variable Rückschläge in antiquirte Ahnen- körper begreiflich und zulässig macht. Kurz gesagt: mittelst Selektions- und Rückschlags- Hypothese, wie mittelst des prüfenden Menschenver- standes begreift es sich nicht, wie ein soeben erfolgter „Rückschlag“ eines heutigen Fischmolchs in eine Sala- manderform der fernen Diluvialzeit, nur noch seine Beine richtig zu gebrauchen, oder eine (moderne) Fliege zu fangen, zu kauen und zu schlucken verstehen sollte, er, der angeblich nicht nur plötzlich in einem seit Jahr- myriaden naturverworfenem Organismus erscheinen würde, sondern mit demselben obendrein in eine in- zwischen veränderte Naturumgebung, ja in das der Diluvialzeit gewifs sehr wenig „angepalste* Raffine eines Pariser oder eines Damen-Boudoir-Aquariums versetzt wäre! Soviel möchte einem preisgefeierten Darwinianer und seinen Applausoren doch wenigstens klar sein, dafs sie mit der Aufstellung lebensfähiger Rückschläge in der Gegenwart, um ganze geologische Perioden vor und rückwärts, ihre eigene Hy- pothese „der kleinen und kleinsten Nützlichkeits- Akkumulationen innerhalb unabsehbarer Allmähligkeit* desavouirten. Vielleicht gelingt es mir, durch vorstehende Skizzen auch einige Zustimmung zu gewinnen, die mir gänzlich isolirt Kämpfenden wohl zu gönnen wäre. Ich habe unter dem Titel: „Schach dem Darwinismus“ eine 400 Schriftseiten starke Arbeit liegen, welche die Selektionshypothese und speziell auch Weismann’s „Studien II*, bis in jede Faser widerlegt; aber innerhalb der zeitopportunen Strömung der „Forschung“, konnte ich bis jetzt noch keinen Verlag dafür finden. Dem Schriftsteller für den Darwinismus offerirt man beifallssüchtig alle Spalten; vor dem überzeugten Gegner und seinen die Thatsachen kritisch sezirenden Dar- 154 Johannes Schilde: über legungen, schlielst man kopfschüttelnd schon von weitem Ohren und Augen. Der sonderbaren Theorie von einer sekundären Vernunft, inner- halb der Unendlichkeit während eines privilegirten Jahrtausends gerade irdisch aufgewuchert, ist solches Verfahren charakteristisch „angepalst“; der hypothetische Egoismus wird Thatsache, und sucht sein „Ichthum“ in der allgemeinen Anschauung zu „akku- muliren* 1). Mir bleibt es für immer unmöglich, dieser Selbstsucht- Theorie des expansionsfiebernden Europäismus zuzustimmen. Und wenn die ganze lesende Welt diese Ferienzeit der monistischen Moral jubelnd acceptirt, und hypothetisch absolvirt in’s faunische Ent- wickelungs-Ringen stürmt, auf die Kompagnie von „Giftzahn und Klapperschwanz“ selbstvergessen eljend — dann ziehe ich ruhig einen „Mottenkasten“ auf und winke Sie herbei. Und überstreift nun der Blick allein die zierliche, mannichfaltige Pracht der Elachisten-, Lithocolleten- und Nepticula-Artenkolonnen, und erinnern wir uns dabei des Selektions- Mechanismus, dessen Zuchtwahl alle diese, nur in ihrem eigenen winzigen Schema vor- bildlos vorhandene Alabaster-, Perlen-, Gold-, Silber- und Pfauen- feder- Musterung, Betröpfelung und Befranzung, dem Kampfe ums Dasein blindlings abgerungen haben soll, in tausend- fach mikroirter Kolibripracht, dann passirt wohl die Schwachbheit, dals wir ein unbewiesenes nur gefühls-kategorisches „Nein!“ empfinden. Nur der einen verneinenden Erwägung sei gedacht, die be- grifflich demonstrirt, dals, wenn circa 300 verschiedene europäische, asiatische und nordamerikanische Arten, z. B. der Nepticula-Gattung, sich aus einer einzigen Stammform durch allmählige Selektion 1) Sehr bezeichnend für die „plan- und ziellose“ Spekulation des Darwinismus war der Umstand, dafs er gleichzeitig, wo er den Bienen, Hummeln, Ameisen u. s. w. die feinste Unterscheidungs- fähigkeit für allerhand Blumenfarben, und damit die Aufzüchtung beliebter Farben bereits seit Jahrmillionen zuspricht, er anderer- seits mit ziemlichem Aufwand und vieler Zuversicht bei allerhand Menschenrassen noch jetzt auf „unterhummliche* Farbenblindheit spekulirte.e Welch zärtliches Interesse offenbart sich auch, einen recht „gebildeten“ menschenähnlichen Affen, und einen recht „thier- ähnlichen“ morallosen Menschen herbeizuschaffen. — Schafft einen geschwänzten Menschenfresser (Homo lucifer) herzu — und die Gläubigen Darwin’s liegen mit inbrünstigem Dankgebet davor auf den Knieen! Antidarwinistische Skizzen. 155 abgezweigt haben sollen, so könnten die ersten und alle 300 Formen miteinander während solch ungeheueren Zeitraumes nicht mehr charakteristische Nepticula ge- blieben sein! Eine solche Reihe könnte nicht noch genuin voll konservirt sein, und namentlich nicht, wo jede einzelne Art variabel ist! Und abermals drängt sich obiges Empfindungs-„Nein“ herauf, als ich vor mir ein dunkles Pünktchen sich rasch bewegen sah, noch nicht so grofs wie dieser Druckschrift Komma, und dann mit bewaffnetem Auge ein sowohl mit 6 Beinen, Klauen, Borsten, zusammengesetzten Fühlern, ziselirten Flügeldecken, Flügeln — sogar eingefalteten — und Körpersegmenten versehenes Käferchen erkannte, so vollkommener Struktur, so wohlausgestattet mit dem inneren Wunderbau der Muskulatur, Säftekanalisation, Athmung, Verdauung, Fortpflanzung und selbsterhälterischen Willens- fähigkeit, mit derselben vorausgegangenen metamorphosischen Entwickelung und Unterkunft als Ei, Larve und Puppe, wie jeder hunderttausendfältig grölsere Riese seiner systematischen Verwandtschaft! Eine Monerengrölse! mit einem vollendeten Organismus der tbierisch-funktionell gleichwerthig dem höchstdenkbaren rangirt. Es giebt — man denke nur an die Organisationsbefähigung solcher Punktgröfse zur Gatten-Aufsuchung und Wahrnehmung auf weite Distanzen — kein grölseres Wunder anzustaunen als solches Thierchen. Schon durch das blofse Denken an die unfalsbar feine Form seiner histogenischen Theile, wähnt man diese zu beschädigen. Und wie sich die Darwinianer den ziellos „allmähligen* Einfal- tungs- Vorgang der Flügelchen, der verschiedenartigen Insekten- flügel überhaupt, selektions-hypothetisch denken, wünschte ich zu wissen. Solche Momente mögen keinen wissenschaftlichen Werth haben, wohl aber haben sie einen ebenso erhebenden als auch reell ernüchternden. Denn nicht gemurmelt wie das „Nein“ induktiver Logik, sondern energisch weckt uns jenes „Nein!“ der Empfin- dungs-Logik, diese in einem Blitz auflammende Erkenntnilssumme, aus sophystischer Manchester- Narkose. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Synonymische Bemerkungen. 1. Chrysomela distincta Küst. (Käf. Eur. 1.89. [1844]) wird von Küster mit staphylea verglichen, von Suffrian unter den ihm unbekannten Arten aufgeführt, die er mit Sicherheit auf keine von ihm beschriebene Art zu deuten wufste, von Fairmaire endlich (Gen. Col. Eur. IV. Cat. 262) einfach als Varietät zu staphylea gestellt. Sie ist, wie aus der Beschreibung hervorgeht, wohl sicher mit Chr. marcasitica Germ. (1824) identisch. 2. Chrysomela graminicola Drap. (Ann. gen. Se. pbys. Brux. 1819. p. 53. t.4. f.6) von Nürnberg (Jockisch) ist unter demselben Namen 1825 von Duftschmid beschrieben worden und gleich Phaedon pyritosus Rossi. 3. Phyllodecta coerulescens Küst. (Käf. Eur. 14. 100) ist mit vulgatissima L. identisch, wie aus der wörtlich zutreffenden Beschreibung hervorgeht. Küster erwähnt zwar eine Varietät von vitellinae unter dem Namen vulgatissima L. (1. e. 7. 90) und es könnte sonach ein Zweifel an der Richtigkeit meiner Deutung ent- stehen, allein es läfst sich leicht nachweisen, dafs Küster in der Beschreibung des Heftes 7 alle ihm vorliegenden Stücke zu vitellinae gestellt hat, da er die Farbe tiefblau, blaugrün u.s. w. nennt. Wirklich blaue Stücke der vitellinae giebt es nicht; ebenso wäre Küster doch die durchaus verschiedene Gestalt aufgefallen. Ein bisher übersehenes, absolut sicheres Kennzeichen der vulgatissima besteht darin, dafs Glied 4, 5 und 6 der Fühler ab- stehend zottig behaart ist, bei allen übrigen Arten sind die Fühlerglieder aulser den wenigen abstehenden organischen Borsten nur anliegend behaart. J. Wei = \Veise: 1. Cymindis Heydeni mihi (Deutsche ent. Zeitschr. 1883. p- 338 Note) taufe ich in angustior um, da bereits eine Heydeni von Hrn. Paulino d’Oliveira in der mir inzwischen zugekommenen Revista da Sociedade de Instrucgao do Porto Mai 1882 beschrie- ben ist. er Kran [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Beitrag zur Chrysomeliden-Fauna von Amasıa mitgetheilt von Je We. s..e. Die nachstehend verzeichneten Chrysomeliden wurden von Hrn. Funcke bei Amasia gesammelt und mir von Hrn. Möhring in Dresden, der dieselben erworben hat, zur Bestimmung übersandt. Ihre Aufzählung ist vielleicht deshalb nicht ganz ohne Interesse, weil dadurch die Kenntnils vom Verbreitungsbezirke vieler, auch in Europa einheimischer Arten, erweitert wird. Labidostomis asiatica Fald., propingua Fald. und rufa Waltl zahlreich, maculipennis Lef., decipiens Fald. und brevipennis Fald. selten. Lachnaea sexrpunctata var. pontica. Clytra elata var. alep- pensis Redtb. Gynandrophthalma biornata Lef., limbata Stev. und graeca Lef. Cryptocephalus Prusias Suffr., Möhringi m., globicollis? Suffr., concolor Suffr. und ocellatus Drap., Pachybrachys tesselatus Ol., Pseudocolaspis graeca Lef., Colaphus sophiae Schall., Timarcha venosula Weise, Entomoscelis adonidis Pall., Chrysomela orientalis Ol., gypsophilae Küst., sculptipennis Fald., alternata Suffr., didymata 'Scriba und menthastri Suffr., Phytodecta fornicata Brüggem., Phyllo- decta vulgatissima L., Melasoma populi L., Phyllobrotica elegans Kraatz, Galerucella subcoerulescens m., Psylliodes chalcomera 1ll., Cassida liriophora Kirb. und brevis m. An Coceinelliden fanden sich Coceinella Iyncea var. asiatica, 14-pustulata L. und 7-punctata L., Adonia variegata Goez., Halyzia 12-guttata Poda und 22-guttata L., Subcoccinella 24-punctata L. 1. Lachnaea serpunctata var. pontica. 2 Z\, die mit der in Oesterreich vorkommenden Normalform übereinstimmen, nur ist die Punktirung der Fld. stärker und der schwarze Punkt 3 der Fld. ist so weit nach hinten gerückt, dafs die gerade Linie, welche die Punkte 2 beider Decken verbindet, durch die Mitte der Punkte 3 geht. Aehnliche Stücke sind mir aus Europa nicht bekannt. 2. Gynandrophthalma biornata Lef. (Ann. Fr. 1872. 322): Oblongo-elongata, obscure viridi- aurata, aniennis nigro-aeneis, clypeo minus profunde emarginato, fronte inter oculos transversim impresso parce punctato, prothorace minus crebre, subtiliter elytrisque 158 J. Weise: Beitrag zur creberrime rugoso-punctatis, his macula apicalı aurantiaca. — Long. 5—6 mill. Körperform von viridana Lac., in der Bildung des Kopfschildes und der Färbung mehr mit amabilis übereinstimmend, von dieser jedoch durch einfarbige Fühler und den rothen Spitzenfleck der Fld. verschieden, welcher nicht bis zum Hinterrande reicht, sondern dort von einem schmalen grünen Randsaume begrenzt wird. Aufser- dem ist die Punktirung des Kopfes und Halsschildes weitläufiger und feiner, die der Fld. bedeutend stärker, dichter und zu scharfen Querrunzeln vereint; die Farbe viel dunkler, mehr bläulich-goldgrün, weniger glänzend. Lefevre’s kurze Beschreibung veranlalste mich, hier eine vollständigere zu geben. 3 Männchen. 3. Cryptocephalus Prusias Suffr. Ich wollte hier nur darauf hinweisen, dafs die Unterschiede, die Marseul in der Tabelle seiner Oryptocephales p. 56 anführt, so falsch sind, dafs sich die Art darnach nicht bestimmen läfst, denn das Halssch. ist nicht rugueusement ponctu&, avec 2 petits points ronds et la bande laterale entitre jaune. Die Art ähnelt iricolor Rossi aufser- ordentlich, aber die Seiten des Halsch. sind vorn weniger zusammen- gedrückt, der Seitenrand, besonders beim g\, daher bis vorn sichtbar, das Halsch. ist feiner und seichter punktirt, stärker, lackartig glänzend, die beiden weilsen Seitenmakeln sind beim d' schmal, beim © breit oder oft vollständig zu einer Längsbinde vereint, die beiden weilsen Flecke vor dem Hinterrande klein, ziemlich rund (Q\) oder grols, schräg, elliptisch (2). Ein von Suffrian nicht erwähntes, sehr in die Augen fallendes Merkmal besteht darin, dafs der schwarze Fleck 3 jeder Fld. bei der vorliegenden Art rund ist. 4. Cryptocephalus (Proctophysus) Möhringi: Pilosus, coeruleo -viridis, antennis nigris, basi flavo-testaceis, facie, macula alba infra antennas notata, tuberculis 2 instructa, fronte subconveza, vage canaliculata, lineolis 2 ocularibus flavis, thorace parce punctato nitido, angulis posticis subacutis, elytris crebre transversim ruguloso- punctatis. — Long. 5—6 mill. Mas.: Omnino ut in Cr. Schäfferi, sed antennis longvoribus. Fem.: Omnino ut in Or. Schäfferi, sed emarginatura pygidiw angusta, profunda. Die Unterschiede von dem sehr ähnlichen Cr. Schäfferi sind folgende: Die Farbe ist stärker grün, das Halssch. nach vorn gewölbter, meist feiner punktirt und glänzender, die Hinterecken sind länger ausgezogen und spitzer; die Fld. vorn stärker punktirt und kräftiger quer gerunzelt, auf dem Abfalle zur Spitze dagegen Chrysomeliden- Fauna von Amasia. 159 bedeutend feiner und sparsamer punktirt, die gelbe Linie in der Ausrandung der Augen ist stets deutlich. Das g hat längere Fühler, deren 6 erste Glieder merklich schmaler sind; dem Penis fehlt auf der Unterseite der hohe Längskiel, an dessen Stelle verlängert sich ein breites, flaches, zungenförmiges Hornplättchen über den beiderseits gebogenen Vorderrand hinaus. Beim 2 ist der Ausschnitt des Pygidiums schmal und tief, das erste Hinter- leibssegment ist längs der Mitte nicht kielartig erhöht. 3 und 4 9. 5. Galerucella subcoerulescens: Ovalis, leviter converxa, sordide testacea, macula parva media prothoracis nigra, elytris brunneo-violaceis. Capite nitidulo, parce punctato, thorace lateribus rotundatis, disco parce punctato, nitido; elytris sat dense pubescen- tibus, subopacis, crebre punctatis, epipleuris ad angulum suturalem mucronatum continuatis. — Long. 4.5 mill. Mas.: Segmento 5:0 ventrali apice sat profunde triangulariter impresso. Die Art verbindet ungefähr die Körperform der tenella mit der Punktirung der ranihomelaena; sie ist schmutzig gelbbraun, nur die Fld. (ohne das Schildehen) sind braun mit ziemlich starkem blauem Schimmer. Kopf, Halssch. und Unterseite sind sparsam, die Fld. dicht und fein weilslich behaart. Der Kopf ist mäfsig glänzend, weitläufig, wenig tief aber grob punktirt; Fühler nach der Spitze hin dunkel, Glied 3 kaum so lang als 4. Halssch. überall glänzend, einzeln punktirt, die Mittellinie sehr schwach, mit einem länglichen schwarzen Punkte hinter der Mitte, oder noch 2 kleinen undeutlichen schwarzen Punkten davor; der Eindruck jederseits weit und tief; Seiten schwach gerundet-erweitert. Fld. wenig glänzend, dicht und ziemlich fein punktirt, die Punkte nicht nabel- förmig, wie bei calmariensis L. und tenella. Die Epipleuren sind bis nahe zur Spitze gleich breit und fast bis zum Nahtwinkel deutlich, welcher in eine scharfe Spitze ausgezogen ist. Beine stark. Beim g' hat der 5. Bauchring eine tiefe, schmal-dreieckige Grube, die bis zur Hälfte des Ringes nach vorn reicht. 6. Cassida brevis: Breviter - ovalis, subconvexa, supra viridis, mitidissima, subtus nigra, femoribus apice, tibiis, tarsis limboque ventrali flavescentibus; thorace parce subtilissimeque punctato, subpolito, angulis posticis acutiusculis, elytris profunde fere regulariter punctalo-striatis, interstitüs angustis, subcarinatis, sutura fere tota maculisque nonnullis disci sanguineis, margine fortiter explanato. — Long. 6 mill. 160 J. Weise: Beitrag zur Chrysomeliden- Fauna von Amasia. Viel breiter, aber etwas weniger gewölbt, auf dem Halssch. glänzender, auf den Fld. stärker punktirt als die am nächsten stehende ornata Creutz. (azurea F.), fast kreisrund, nur die Seiten leicht parallel, oberseits bräunlichgrün, sehr stark glänzend, das Halssch. und die Zwischenräume der Fld. wie polirt. Kopf schwarz, matt, einzeln stark punktirt, die das Kopfschild begrenzenden Linien vereinigen sich in einem weiten Bogen vor der Fühlerwurzel. Fühler gelblich, die 5 letzten Glieder schwarz, Halssch. sehr kurz, fast dreimal so breit als lang, mit spitzwinkeligen Hinterecken. Fld. am Grunde so breit als das Halssch., dahinter wenig erweitert, hinten gemeinschaftlich breit abgerundet, mit 9 Punktstreifen. Davon sind die äufseren beiden regelmäfsig, mit ebenem Zwischenraume, und bestehen aus dicht aneinander gedrängten feinen, überall gleich tiefen Punkten, die sieben inneren sind weitläufiger, aber viel stärker punktirt und erscheinen dadurch nicht ganz regelmäfsig, dafs sie einestheils durch zwei weite Vertiefungen der Fld. hindurchlaufen, anderntheils aber durch einige, zu kurzen Querfalten vereinigte Kanten, welche die Punkte trennen, verbunden werden; besonders tief sind die drei inneren Punktreihen an der Naht, ihre Zwischen- räume noch mehr gewölbt, als die äufseren. Die Seiten der Fld. sind sehr breit, flach ausgebreitet, grob runzelig punktirt, am äulsersten Rande aufgebogen. Blutroth gefärbt sind einige Makeln am Grunde und hinter dem Schildehen, der Nahtsaum und die drei ersten Punktstreifen. Unterseite schwarz, Spitze der Schenkel, die Schienen und Tarsen, sowie ein schmaler Saum des Bauches gelblich. 7. Cocecinella Iyncea var. asiatica: Prothorace macula albida triangulari, lateribus medium parum superante, maculis 6 elytrorum rubro-testaceis, macula basali et humerali late confluentibus. Makel 1 am Seitenrande unter dem Schulterhöcker ist hier mit Makel 2 an der Basis der Fld. stets zu einer einzigen, breiten, winkeligen Makel vereint. Während nun so an der Schulter ein Ueberflufs der hellen Färbung auftritt, zeigt das Halssch., der Seiten- rand und die Spitze der Fld. immer eine Abnahme derselben. Häufiger findet sich auch eine Form, bei welcher die Makeln 4 und 6 ganz fehlen; der Rand ist höchst selten hell. Palästina (Abeille de Perrin), Amasia (Möhring), Scharud (Faust). Cocc. Marmottani Fairm. (Ann. Fr. 1868. 501) aus Marocco könnte zu dieser Varietät zu stellen sein. ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIll. 1884. Heft 1.] Einige neue Chrysomeliden und Cocecinelliden beschrieben von J. Weise. l. Eryptocephalus variceps: Minus elongatus, niger, nitidus, antennis tenuibus (apice infuscatis), facie infra antennas pedibusque flavo-testaceis, femoribus posticis plerumque nigricantibus; prothorace parce subtilissimeque punctulato, elytris subtiliter punctato-striatis, strüs apice deletis, epipleuris sublaevibus, prosterno processu labiali brevi. — Long. 2 mill. Mas.: Fronte flava, linea media brevi punctisque 2 nigris, tarsıs paullo dilatatis. Im Körperbau dem ocellatus Drap. ähnlich, also merklich kürzer als der am nächsten verwandte labiatus, von diesem unter- schieden durch die Färbung des Kopfes, der Fühler und Beine, deutlicher punktirtes Halssch. und viel feiner punktirte Fld., denen die starke Punktreihe auf den Epipleuren fehlt. Schwarz, stark glänzend, Kopf sparsam und fein punktirt, beim g' gelb, mit Ausnahme eines schwarzen Punktes jederseits über der Fühlerwurzel und einer kurzen, nicht mit diesem Punkte verbundenen Mittellinie, die vom Scheitel ausgeht, der im hintersten Theile schwarz ist (zuweilen sind die beiden Punkte über der Fühlerbasis zu einer schwarzen Querlinie vereint); beim 2 ist nur der Unterkopf von der Fühlerwurzel an gelb, wie bei dem g' des labiatus. Fühler schlank, etwa $ so lang als der Körper, hell gelbbraun, die drei oder vier letzten Glieder angedunkelt und nur wenig stärker als die vorhergehenden. Halssch. kurz, äulserst fein und nicht dicht, bei starker Vergröfserung deutlich doppelt punktirt. Fld. ziemlich fein gereibt punktirt, mit länglichen, auf dem Abfalle zur Spitze erlöschenden Punkten, die Zwischenräume kaum gewölbt, die Epipleuren nicht punktirt. Unterseite schwarz, die Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust, sowie der Bauch viel sparsamer und feiner punktirt als bei /abiatus; Beine hell bräunlich- gelb, einfarbig, oder die Hinterschenkel mit Ausnahme der Unter- seite: dunkel. Vorderbrust zwischen den Hüften breit, mit einem (beim 2 stärkeren) kurzen Längskiele vor der Mitte, welcher vorn leicht dachförmig erhöht ist. Die Tarsen des g' sind kaum stärker Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 11 162 J. Weise: über neue als die des Q, insbesondere ist das erste Glied nur unerheblich verlängert und verbreitert. Der letzte Bauchring ist beim g' leicht quer niedergedrückt, das 2 hat daselbst eine Längsgrube. Von Hrn. Merkl bei Konstantinopel gesammelt. 2. Chrysomela Milleri: Subaptera, oblongo-ovalta (S‘) vel breviter ovalis (Q), nigra, sat nitida, subtus nigro-coerulea, antennis tenuibus, chalybaeis, articulis 2 primis rufescentibus, capite pro- thoraceque minus crebre subtiliter punctatis, hoc transverso, callo laterali postice plica magna, profunda, subcurvata, haud rugoso- punctata, antice impressione obsoleta grosse punctata terminato; elytris sat crebre fortius punctatis interstitüs parce punctulatis, metasterno ventreque sparsim punctulatis, fere laevibus. — Long. S—10 mill. Mas.: Tarsis articulis 3 primis modice dilatatıs, ano longe densissimeque flavo-piloso, segmento ultimo ventrali linea longitudinali foveaque magna, profunda impresso, margine postico in medio rotundato-producto. Von dieser Art besals ich bei der Beschreibung der un- geflügelten Chrysomelen in der Naturg. d. Ins. Deutschlands, Bd. VI, p. 346, zwei Weibchen ohne genaue Fundortsangabe und sah damals in diesen Stücken nur eine durch die Punktirung abweichende Form von cribrosa; nachdem aber Hr. Miller in Wien einige Männchen einsandte, ist es zweifellos, dafs wir es hier mit einer sehr interessanten Art zu thun haben, welche eine Geschlechts- auszeichnung besitzt, die sich, aulser bei geminata, bei keiner europäischen Chrysomele wiederfindet. Die sonstigen Unterschiede von der sehr ähnlichen ceribrosa bestehen hauptsächlich darin, dafs Kopf und Halssch., Hinterbrust und Bauch weitläufiger und viel feiner, die Fld. dichter und stärker punktirt sind, dafs die Punkte auf dem Seitenwulste des Halssch. und besonders die in dem ge- bogenen Eindrucke vor dem Hinterrande desselben von denen der Scheibe kaum merklich verschieden sind und dafs die Fühler endlich nur halb so stark sind. Das Z' ist schmal, lang eiförmig, der cribrosa ganz unähnlich, das @ breit, bauchig-gerundet wie cribrosa, beide sind oben schwarz, mälsig glänzend, unten schwarzblau, Beine und Fühler etwas heller blau, letztere schwach, Glied 1 und 2 gröfstentheils roth. Der Kopf noch sparsamer als das Halssch. fein punktirt, letzteres kurz, stark quer, von den etwas spitzen Hinterecken bis zur Mitte sehr wenig, davor stärker gerundet-verengt, der mälsig gewölbte Seitenwulst in der hinteren Hälfte von einem breiten und sehr tiefen, aulsen scharfen, vorn leicht nach innen gebogenen Eindrucke Chrysomeliden und Coccinelliden. 163 begrenzt, vor der Mitte durch einen leichten Eindruck abgesetzt, der mit groben Punkten versehen ist. Während nun bei cribrosa die Scheibe des Halssch. viel stärker als der Seitenwulst und der furchenartige Eindruck zugleich runzelig punktirt ist, sind die Punkte der vorliegenden Art daselbst überall gleich fein, mit Ausnahme der wenigen groben Punkte im vorderen Seiteneindrucke. Fld. dichter und viel tiefer als bei eribrosa punktirt, die Punkte nur selten durch Runzeln verbunden, ihre Zwischenräume leicht gewölbt und einzeln punktulirt. Auf der Unterseite ist die Hinter- brust, der erste und letzte Bauchring sparsam und fein punktirt, die übrigen Segmente sind fast glatt. Beim g\ sind die drei ersten Tarsenglieder etwas erweitert, aber nicht in dem Masse, wie die der cribrosa, besonders bleibt das erste Glied stets schmaler als das dritte. Der After ist mit langen, gelben Haaren bürstenartig besetzt, der Hinterrand des letzten Bauchringes ist in der Mitte gerundet - vorgezogen, davor befindet sich eine weite, tiefe Quergrube, welche etwa bis zur Mitte des Segmentes nach vorn reicht, vor derselben eine tief eingegrabene Längslinie. Auf dem Nanos in Krain (Miller) und in Croatien (Reitter). 3. Chrysomela Reitteri: Oblongo-ovala, alra, antennarum basi elytrisque testaceo-brunneis, capite minus crebre subtiliter punctato, prothorace transverso, sat crebre punclato, lateribus postice subrectis, antice rotundato-angusiato, callo laterali sat obsoleto, postice plica minus profunda terminato, elytris striato-punctatis, punctis interdum nigris, interstitiis alutaceis, punctulatis, sutura nigra. — Long. 5.5 —7 mill. Mas.: Tarsıs fortiter dilatatis, segmento ultimo ventrali sub- tumidulo. Diese Art ist der Chr. lurida ähnlich gefärbt, unterscheidet sich aber von derselben durch die längere Körperform, die rein und tief schwarze Färbung, ohne jeden metallischen Schimmer, den Bau und die Skulptur des Halssch. und die viel dichter und etwas unregelmäfsiger gestellten Punkte in den Reihen der Fld. Aulser- dem sind die Tarsen des 9' mindestens doppelt so breit, als die der ähnlichen Art. Lang eiförmig, mit ziemlich parallelen Seiten, schwarz, die ersten Fühlerglieder unterseits und die Fld. hell gelbbraun. Kopf breit, glänzend, fein und weitläufig punktirt, nur die Punkte des Kopfschildes zahlreicher und stärker; Taster kräftig, Fühler schlank. Halssch. merklich länger als bei /urida, kaum doppelt so breit als el 164 J. Weise: über neue lang, mit der gröfsten Breite vor der Mitte, von hier nach hinten allmählig und geradlinig, nach vorn schneller gerundet-verengt, der Seitenwulst schwach erhöht, in der hinteren Hälfte durch eine wenig tiefe, punktirte und deshalb nicht sehr scharfe Rinne, vorn durch einen leichten, weiten Eindruck abgesetzt, die Oberseite mit dem Seitenwulste ziemlich dicht und deutlich punktirt, die Punkte besonders auf der hinteren Hälfte und nach den Seiten hin stärker. Schildchen schwarz, einzeln punktirt. Fld. so breit als das Halssch., nach hinten nur unmerklich erweitert, punktirt- gestreift, die Punkte in den Streifen dichter und tiefer als bei lurida, hie und da nicht ganz regelmälsig gestellt, bisweilen schwarz. Die Zwischenräume der Streifen sehr fein lederartig gerunzelt und deutlich fein punktirt. Beim Männchen ist der letzte Bauchring schwach aufgeblasen und die drei ersten Tarsenglieder sind sehr stark erweitert. Es scheint, als wenn bei dieser Art die Fühler geneigt sind, Verkrüppelungen zu bilden. Bei den beiden Exemplaren, die mir Reitter einsandte und freundlichst überliefs, sind alle Fühler zehn- gliederig, weil Glied 3 und 4 zu einem verschmolzen sind, ein anderes Stück Reitter’s hat einen unverletzten neun-gliederigen Fühler. Im Kaukasus (Swanetien) von Leder gesammelt und nach Reitter benannt, der sich um die Herbeischaffung und Kenntnifs des kaukasischen Materiales je länger, je mehr verdient macht. 4. Chrysomela curvilinea: Alata, breviter ovalis, valde . convexa, nilida, supra viridi-subtus nigro-aenea, antennarum articuhs 2 primis ferrugineis, capite parce subtilissimeque punctato, prothorace apice quam basi multo angustiore, lateribus sat rotundato, disco sub- tiliter punctato, callo lateral sat obsoleto, impressione obsoleta fortiter punctata terminato, elytris punctatis, seriebus punctorum majorum per paria approximatis impressis. — Long. 6—7 mill. Mas.: Segmento ultimo ventrali apice subtruncato. Mit keiner europäischen Art näher verwandt, etwas länglicher aber eben so stark gewölbt als Chr. diluta, oben grün-, unten schwärzlich-metallisch gefärbt, die zwei ersten Glieder der schlanken Fühler auf der Unterseite roth. Kopf sparsam und äulserst fein punktirt, die Taster wenig kräftig, ihr letztes Glied kaum verdickt. Halssch. wenig gewölbt, nach vorn stark abwärts gebogen, von den Hinterecken bis in die Mitte sehr schwach, davor stärker gerundet-verengt, oben fein und flach punktirt, die Zwischenräume sehr zart lederartig gerunzelt. Der Seitenwulst ist ziemlich breit, Chrysomeliden und Coccinelliden. 165 wenig gewölbt und wird innen durch einen breiten aber flachen Eindruck begrenzt, welcher grob punktirt und zugleich vorn und hinten etwas tiefer ist. Schildchen fein punktirt. Fld. glänzend, mit neun regelmäfsigen ganzen Reihen tiefer, ziemlich starker, dicht neben einander stehender Punkte und einer abgekürzten Reihe am Schildehen. Die erste ganze Reihe nähert sich hinter der Mitte der Naht und wird bier furchenartig, die übrigen acht Reihen sind zu vier Paaren einander genähert. Von diesen ist nur das äulsere und innere Paar ziemlich gerade, während die beiden inneren Paare im ersten Drittel der Fld. der Naht zugekrümmt sind und dann erst gerade nach hinten verlaufen. Der Raum zwischen den beiden Punktreihen eines Paares ist schmal, einzeln und kaum bemerkbar punktirt, der breitere Raum zwischen je zwei Reihenpaaren dagegen ist mälsig dicht und stark punktirt, die Punkte etwa halb so stark als die der Reihen. Beim g\ sind die Tarsen unerbeblich breiter als beim 9, der Hinterrand des letzten Bauchringes ist in der Mitte schwach ab- gestutzt. Aranjuez (Miller). Ich bin nicht ganz sicher, ob die vorliegende Art etwa eine Varietät mit fehlendem rothem Seitensaume der Fld. zu der mir unbekannten Chr. Graellsi Perez bilden könnte. Nach der Be- schreibung ist letztere jedoch länglicher, flacher, unterseits blau gefärbt, mit einer Basalgrube vor den Hinterecken des Halssch., ebenso hat meine Art weder mit limbata, marginata, prasina oder 4-gemina Suffr., womit Perez seine Art vergleicht, eine entfernte Aehnlichkeit. 5. Scymnus (Pullus) Abeillei: Ovalis, niger, albido- pubescens, capite, thoracis limbo laterali, limbo angusto apice elytrorum, ano pedibusque flavo-albidis, capite subquadrato, sublaevi, thorace transverso, subtilissime punctato, elylris parce subtiliter punctatis, laminis abdominalibus integris. — Long. vix 1 mill. Etwas länglicher als Sc. minimus, schwarz, mälsig dicht ab- stehend weilsliich behaart, der Kopf mit Ausnahme der grofsen Augen, ein breiter, nach hinten verschmälerter Saum an den Seiten des Halssch., ein schmaler Saum an der Spitze der Fld. und die Beine gelblichweils, der hintere Theil des Bauches gelbbraun. Kopf grols, die Stirn quadratisch, kaum punktirt, Halssch. kurz, quer, weitläufig, sehr fein punktirt. Fld. an den Seiten nur wenig ge- rundet erweitert, fein und sehr flach punktirt, zwischen der stark hervortretenden Behaarung glänzend. Der Bauch ist deutlich 166 J. Weise: über neue Chrysomeliden und Coccinelliden. punktirt und dicht behaart, die Schenkellinie ist ganz, ziemlich flach, reicht etwa bis zu } des Segmentes nach hinten und umschliefst einen durchaus glatten Raum. Es macht mir ein besonderes Vergnügen, diese leicht kenntliche Art nach Hrn. Abeille de Perrin zu benennen, der dieselbe im südlichen Frankreich entdeckte. 6. Pharus berytensis: Subhemisphaericus, piceus, supra breviter parceque rigido-pubescens, antennis pedibusque rufescentibus, thorace elytrisque evidenter punctatis. — Long. vix 1 mill. Fast halbkugelig, den kleinsten Exemplaren des Sc. minimus ähnlich, aber gewölbter, weniger tief schwarz, und (bei unterseits verklebten Exemplaren) durch die längere, steif-aufgerichtete Be- haarung, die etwas an die von Alezia pilifera erinnert, leicht ab- zusondern. Dunkelbraun oder pechschwarz, Taster, Fühler und Beine röthlich, die Schienen nach der Spitze hin und die Tarsen heller, bräunlichgelb, die Oberseite nicht dicht mit aufgerichteten, weils- lichen Härchen besetzt, mäflsig glänzend. Das Halssch. ist nach vorn verschmälert und etwas zusammengedrückt, die Seiten vorn stark gerundet-verengt, deutlich fein, aber nicht dicht punktirt. Schildchen verhältnilsmälsig grols, dreieckig, Fld. etwa doppelt so stark als das Halssch. punktirt, die Punkte nicht tief und kleiner als die Zwischenräume. Bei Beyrut von Hrn. Abeille de Perrin gesammelt. Auch bei Haifa (Simon). Aufser den von mir schon in der Wiener Entom. Zeitung 1883 p. 66 angegebenen Unterschieden läfst sich Pharus von Scymnus noch dureh die Bildung der Schenkellinien der Mittelschenkel sicher unterscheiden. Dieselben bilden bei der letztgenannten Gattung einen flachen Halbkreis oder ein Kreissegment (ähnlich Coccinella); bei Pharus laufen sie gerade nach den Seitenstücken der Mittelbrust und krümmen sich, in der Nähe derselben leicht nach hinten, wie bei den Halyzien. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VIII. 1884. Heft I] Ueber die bekannten Qlavigeriden- Gattungen. Von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Meine Tabelle dieser Familie (Versuch einer systematischen Eintheilung der Clavigeriden und Pselaphiden, Brünn 1881, pg. 182) bedarf einer Ergänzung, welche nachstehend gebracht werden soll. Die Gattungen dieser Familie wurden nach der Anzahl der Fühlerglieder abgesondert; die Zählung derselben bietet aber oft- mals Schwierigkeiten, weil das erste Glied sich immer in einer Höhlung des Kopfes befindet und darum niemals von oben her sichtbar ist. Dieses Wurzelglied ist auflserdem immer nur das Basalgelenk des Fühlers, indem es direkt zapfenartig in die Höhlung des Kopfes hineinragt und die seitlichen Bewegungen vermittelt. Dieses Basalgelenk ist aber bei dieser Familie ausnahmsweise so stark entwickelt und ragt so weit aus der Höhlung der Gelenk- pfanne vor, dafs es von einem wirklichen Fühlergliede, zumal es in der Regel dem nächsten Gliede an Länge und Breite gleich- kommt, schwer zu unterscheiden ist und als wirkliches Fühlerglied ausnahmsweise gezählt werden kann. Diesen Umstand hat auch Dr. Schaufufs (Pselaphidarum Monographia, Genova 1882, pg. 177) bemerkt und richtig gewürdigt; nur hat derselbe dieses Gelenk- glied bei Articeros als Glied gezählt und bei Fustiger, wo es. weit entwickelter vorhanden ist, als solches nicht betrachtet. Wenn wir also dieses entwickelte Gelenkglied als Basalglied des Fühlers bei allen Formen mitzählen, so ergiebt sich folgende Uebersicht der bekannten Clavigeriden- Gattungen: A. Ohne Augen: Fühler sechsgliederig; 2 Basalglieder klein. . Claviger Preyssler. Fühler dreigliederig; 2 Basalglieder klein . . Adranes Leconte. B. Mit Augen: Fühler zweigliederig; erstes Basalglied klein; Kopf eylindrisch, Hals nicht eingeschnürt, Halsschild nicht glockenförmig, Abdomen an der Basis quer vertieft. (Arten aus Asien, Australien.) . . . . Articeros Dalman, 168 E.Reitter: über die bekannten Clavigeriden - Gattungen. Kopf hinter den Augen halsförmig eingeschnürt, Hals- schild glockenförmig, Abdomen mit sehr grofser Grube, wie bei Claviger. (Arten aus Amerika.) Pseudfustiger n. g.'). Fühler dreigliederig, 2 Basalglieder klein; Abdomen an der Basis quer vertieft ohne Falten. (Arten aus Amerika.) - u... 020.00 02 Bushgensbnendele Fühler viergliederig; 3 Basalglieder klein. Letztes Glied gegen die Spitze verdickt; Abdomen mit 3 durch 2 hohe Falten geschiedene Gruben. (Arten aus Abyssinien und Westasien.) . . . Commatocerus Raftr.?). Letztes Glied cylindrisch; Abdomen an der Basis quer verein. 0. ‚Fostigerodes''n.@.°). 2 Basalglieder klein; Abdomen wie bei Olaviger. Körper einfach anliegend behaart. (Arten aus Japan.) Diartiger Sharp. *). Halsschild und Flügeldecken mit Borstenreihen. (Arten aus Madagascar.) . . . 2... Radama Raffr.°). Fühler fünfgliederig; 2 Baalalieen! klein. Abdomen einfach quer vertieft. (Ostafrika.) . . . . ... .„ Clavigerodes Raffr. Fühler sechsgliederig; 3 Basalglieder klein. Basis des Abdomens einfach quer vertieft. (Ostafrika) . . . Clavigeropsis Raffr. 1) Pseudfustiger n. g. Type dieser Gattung ist Articeros strich- cornis Reitt., Deutsch. Ent. Zeitschr. 1883, pg. 53, aus Westindien. ?) In diese Gattung gehört auch Articeros syriacus Sauley. Spec. Paus. Olav. Psel. Scydm., Metz 1874, pg. 22, vom Libanon. -3) Fustigerodes n.g. Auf ein in meiner Sammlung befindliches Thier aufgestellt, dessen Vaterland — wahrscheinlich Südamerika — mir fraglich ist. In diese Gattung gehört auch Fustiger madagasca- riensis Raffr., Rev. d’Ent. Caen, 1883, pg. 229, Taf. IV, Fig. 1. *) Diartiger Sharp., Trans. Ent. Soc., London 1883, pg. 329. ?) Radama Raffr., Rev. d’Ent. Caen, 1833, pg. 230, Taf. IV, Fig. 3—6. Raffray beschreibt die Fühler nur dreigliederig, sagt aber, dals sie wie bei Commatocerus, mithin, wie ich sicher annehmen darf, sammt dem Gelenkgliede viergliederig sind. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft 1.] Neue deutsche Staphylinen, beschrieben von Dr. Eppelsheim. Phloeopora Scribae n. sp. Nigra, minus nitida, densius subtiliter fusco-pubescens, thorace fusco-atro, antennis, pedibus elytrisque rubris, his basi fuscescentibus; capite nitido, thorace transversim quadrato bası obsolete biimpresso elytrisque minus confertim subtilius punctatis; abdomine crebrius fortiter rugose punctato. — Long. 14 lin. Von der Gröfse der Phl. reptans, welcher die neue Art auch in der breiteren Form des Halsschildes und in der Färbung der Flügeldecken gleichkommt, während sie in dem stärkeren Glanz der Oberseite und der ungleich weniger dichten und stärkeren Punktirung des Halsschildes mehr mit Phl. corticalis übereinstimmt. Von Gestalt ist sie etwas breiter als die beiden genannten Arten, mit Ausnahme des Kopfes auf der Oberseite nur mälsig glänzend, vorn dichter und feiner, auf dem Hinterleib gröber und länger behaart, schwarz, das Halsschild wie bei Phl. reptans schwärzlich sraubraun, die Flügeldecken ziegelroth, an der Basis, zuweilen auch an den Seitenrändern etwas angedunkelt, die Fühlerwurzel und die Beine röthlich gelbbraun. Der Kopf ist der glänzendste Theil des Körpers, etwas schmäler als das Halsschild, wie bei den andern beiden Arten geformt, oben an den Seiten nur mälsig dicht, fein punktirt, in der Mitte fast ganz glatt. Die Fühler sind rothbraun, an der Basis heller. Das Halsschild ist noch etwas kürzer als bei Phl. reptans, gut um ein Drittel breiter als lang, vorn an den Seiten etwas mehr gerundet und nach hinten deutlicher, wenn auch schwach verengt, mit stumpfwinkeligen Hintereeken, am Vorderrande fast gerade abgeschnitten, auch hinten nur sehr wenig gerundet, am Hinterrande vor dem Schildchen kaum etwas aufgeworfen und vor- gezogen, oben wenig gewölbt, mäfsig dicht und fein punktirt und behaart, in der Mitte vor dem Hinterrande gewöhnlich mit zwei seichten Längseindrücken versehen. Die Flügeldecken sind um ein Drittel breiter und länger als das Halsschild, wie dieses punktirt, die Punktirung etwas dichter und feiner als bei Phl. corticalis. Der Hinterleib ist gleichbreit, auf den vier ersten Segmenten an der Basis der Quere nach tief eingedrückt, vorn dicht und ziemlich grob, hinten viel weitläufiger punktirt, an den Seiten sparsam mit 170 Eppelsheim: Neue deutsche Staphylinen. längeren schwarzgrauen Haaren besetzt, an der Spitze schmal roth- braun durchscheinend. Die Beine sind gelbbraun. Von meinem verehrten Freunde, Hrn. Dekan Seriba, bei Wimpfen unter Baumrinden aufgefunden und ihm zu Ehren benannt. Leistotrophus murinus L., var. Haroldi Epp. In Gestalt, Gröfse und Färbung vollkommen mit L. murinus übereinstimmend, aber mit der Färbung der Beine des L. nebulosus. Die Schenkel sind nämlich bis auf die Spitze einfarbig schwarz, diese, die Schienen und Tarsen hell rothbräunlich. Ich finde in den descriptiven Werken dieser interessanten Varietät nirgends Erwähnung gethan. Ich habe mir erlaubt, derselben den Namen ihres Entdeckers, des Hrn. v. Harold, bei- zulegen, welcher dieselbe bei München in wenigen Exemplaren auf- gefunden hat. Homalium cephalotes n.sp. Elongatum , subdepressum , anterius vie pubescens, nigrum, nitidum, antennis pedibusque piceis, capite Ihoraceque minus crebre subtilius, elytris nigris vel nigro-piceis haud crebre minus subtiliter, apicem versus subtilius punctatis. — Long. 14 lin. Von der flachen, gestreckten Gestalt des H. deplanatum und concinnum, in der Färbung den dunkelsten Stücken des letzteren gleich, noch etwas breiter als dasselbe durch die weitläufigere Punktirung des Kopfes und Halsschildes und durch den Mangel der Längsstrichelung auf den viel sparsamer punktirten Flügeldecken vornämlich unterschieden. Der Kopf ist wie bei H. concinnum gebildet, bei kräftigen Exemplaren kaum schmäler als das Halsschild, etwas weniger dicht, wie bei jenem punktirt, mit deutlicheren Ein- drücken hinter den Fühlern und vor den Ocellen. Die Fühler sind bald einfarbig schwarzbraun, bald pechbraun, an der Basis und Spitze etwas heller, die einzelnen Fühlerglieder etwas kürzer und breiter als bei H. concinnum. Das Halsschild ist ganz wie bei diesem geformt, ebenso kräftig, aber weitläufiger punktirt, ohne Eindrücke auf der Scheibe. Die Flügeldecken sind vorn nicht dicht, fast noch kräftiger als das Halsschild, nach rückwärts allmählig feiner punktirt, an der Spitze schwach und undeutlich längs- gerunzelt. Der Hinterleib ist dicht und fein, etwas deutlicher als bei concinnum punktirt, fein behaart. Die Beine sind pechbraun oder dunkel rostfarben. Von Hrn. Dekan Seriba bei Wimpfen und von Hrn. Fabrikant Seriba bei Heilbronn bei Lasius fuliginosus äufserst selten auf- gefunden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Ueber die Varietäten der Nebria Dahli Sturm. von Dr. L.Lvon Heyden. Im Velebit-Gebirge in Croatien fand Hr. Dobiasch eine Nebria, von der mir zur Untersuchung fünf gleiche Stücke vorliegen. Sie gehört sicher als Varietät zu Dahli und diagnostieire ich sie: var, velebitica: nigro fusca, antennis pedibusque totis, margine elytrorum thoracisgue macula frontal rufo-flavis. Durch die einfarbigen Fühler (ohne schwarzen Fleck auf Glied 2 und 3) nähert sie sich der croatischen (Gospie, Carlopago „tres communement* nach Dejean) var. Bonellii Dej. Doch soll diese nach Dejean „un peu plus petit“ als Dahli sein. Die ächte Dahli kommt in Kärnthen und im Banat vor. Die Decken sind in beiden Geschlechtern ziemlich kurz und breit. Die von mir 1878 an den Plitvica-Seen und bei Svica in Croatien gefundenen Stücke, sowie Stücke, als Triglavii Schmidt i.l., Carniolia Schmidt, in meiner Sammlung sind in den Decken viel länger und schmäler, bei den g! mehr parallel, ebenso die var. velebitica m. Auf diese, meine croatischen Stücke, pafst die Be- schreibung der var. littoralis (Bonelli i.1.) Dejean, Spee. ins. 1. p- 241. Sie stammt von den „bords de la mer Adriatique*. Les elytres sont un peu moins larges et plus paralleles; les stries sont un peu plus profondes (was nicht immer zutrifft) et plus lisses et elle n’a pas de taches obscures sur les second et troisieme articles des antennes. Dejean giebt die Grölse von Dahli an: Long. 54—6, larg.24— 21; von littoralis 53, larg. 24; von Bonellü 43—54, larg. 2— 24. Es bleibt also nur ein Gröfsenunterschied zwischen den var. littoralis und Bonellii übrig; ich ziehe daher beide unter dem älteren Namen littoralis zusammen. Die Synonymie würde sich also stellen: Nebria Dahli Sturm. — Carinthia, Banat, var. littoralis Dej. (Bonellii Dej.), Croatia, var. velebitica Heyd., Croatia. Für den calabrischen Cychrus intermedius Hampe führe ich den Namen Hampei Heyden ein, wegen des C. attenuatus F., var, intermedius Heer. m —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft L] Akis Kobelti Heyden n. sp. Opaca, corpore medio posticeque fortissime constricto. Clypeo fortiter emarginato, angulis prominentibus. Capite lato, planato, impunctato, medio depresso, carinis tribus parallelis perparum elevatis, una in medio, singula intra oculos. Thorace lato, gibboso, impunctato, in medio planato, foveolis duabus minutis, postice parum declivo, lateribus erplanatis transversim leniter rugosis, angulis anticis aculıs, medio latissimo, ante angulos posticos rectos subemarginato, basi marginata, medio recta, deinde ad angulos parum curvata, angulıs ipsis rectissimis. Elytris medio latissimis (9 mill.), basi fortiter constrictis (34 mill.), apice acutissimo, supra deplanatis, postice declivibus, sutura elevata, callo humerali gibboso, lucido; costa dorsali acuta mediana intus callum terminante ad apicem convergente apicem non attingente, duabus lateralibus antice a callo extus perapprozimatis usque ad medium fere parallelis, a summa latitudine divergentibus, ante apicem conjunctis; prima costa lateralis fere ad apicem ducit; costis lucidis, rivulosis; interstitüis late rugosis imprimis in medio posticeque. Pleuris medio gibbosis, lucidulis, impunctatis, antice posticeque rugulosis. Subtus opaca, impunctata. — Long. 21 mill. Hanc speciem perinsignem, quae structura elytrorum ab omnibus speciebus cognitis valde differt, illustrissimus conchyliologus, Dom. Doctor med. W. Kobelt, in cujus honorem dedicavi, semel reperit prope Tetuan imperii Maroccani. Exemplar unicum in Museo Senckenbergiano Francofurtano. Dr. L. v. Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Ueber Eurytrachelus purpurascens v. Vollenh. var. capito und Eur. Ghilianii Gestro. Von Senator G. Albers zu Hannover. Burmeister hat in dem Handbuche der Entomologie bei seinem Dorcus Saiga (Bd. V. 8.387) eine var. capito beschrieben, indem er sie in der Diagnose so charakterisirt: Var. capito: capite mazimo, magis gibbo, genis paululum inflatis, capite brevioribus, in apice bidentatis, basi-tuberculo nodoso intus armatis, und indem er darüber in der Beschreibung das Folgende sagt: „Es giebt aber andere Individuen von bedeutender Gröfse, deren Kopf sich nicht im mindesten verkleinert hat, während die Oberkiefer ganz kurz, am Grunde dick aufgetrieben, aber am Ende noch zweitheilig sind und der Lippenfortsatz blols als stumpfer Höcker, wie beim Weibchen hervorragt.“ Er hat damit bislang aber keine Anerkennung gefunden; wenigstens finde ich nirgends sonst einer solchen Varietätenform bei irgend einem Lucaniden erwähnt, was vielleicht darin seinen Grund hat, dals nach Burmeister diese Form auch bei der Gattung Anoplocnemus = Odontolabis vorkommen soll, während sich doch herausgestellt hat, dafs dasjenige, was er dafür angesehen hat (ef. Handbuch V. S. 529), selbstständige Art ist. Auch habe ich selbst eine solche Varietätenform bei dem Eurytrachelus Gypaetos Casteln. = Saiga Burm. bislang nicht kennen gelernt, denn, wenn ich auch in meiner Sammlung ein Stück be- sitze, bei welchem Kopf- und Mandibelform der Burmeister’schen Beschreibung einigermalsen entspricht, so fehlt ihm doch die hervor- gehobene eigentbümliche Clypeusform. Unlängst habe ich jedoch von Hrn. Dr. Staudinger zwei völlig gleich grofse und in der allgemeinen Körperform, sowie in Farbe und Sculptur übereinstimmende Stücke von Eurytrachelus purpurascens v. Vollenh. aus Sumatra erhalten, von denen das eine den Angaben Burmeister’s über die fragliche Varietätenform durch- 174 G@. Albers: über Eurytrachelus purpurascens v. Vollenh. etc. aus entspricht, während das andere umgekehrt, sich durch ungewöhnlich schlanke Mandibeln von 11 mill. Länge bei nur 29 mill. Körperlänge und stark entwickeltem Clypeus-Vorsprung auszeichnet. Das erstere genau ebenso grolse, also an Körperlänge excl. Mandibeln 29 mill. messende Stück ist überhaupt gedrungener gebaut und kann im Anschluls an die Burmeister’sche Diagnose so charakterisirt werden: Eurytrachelus purpurascens v. Vollenh. var. capito: capite mazimo, magis gibbo, genis magis inflatis; mandibulis vahdis, crassıs, in apice bifurcatis, basi tuberculo valido binodoso intus armalıs; clypeo recepto, in triangulum parvum, apice truncatum el binodosum producto. Die Mandibeln erinnern in ihrer Form an die von Eur. eury- cephalus Burm., wie sie von Gestro !) bei dem damit zusammen- fallenden Eur. Lansbergei abgebildet sind. Sie sind jedoch viel kürzer, nicht so lang, wie der Kopf; auch liegt die hintere Spitze an dem Basalvorsprunge höher als die vordere, welche beide dicht zusammenstehen. Von der letzteren an sind die Mandibeln bis zur Spitze des ersten Gabelzahns auf der Innenseite breit gefurcht, und ist diese Furche in der Mitte durch einen äufserst schwachen und niedrigen Querkiel unterbrochen. Die Behaarung an der unteren Innenkante der Mandibeln reicht bis über den Querkiel hinaus. Der Vorder- rand des Kopfes ist über und zwischen den Mandibeln nicht zwei- mal schwach, wie bei der Hauptform, sondern nur einmal tief ausgebuchtet, der Clypeus stark zurückgezogen, so dafs sein drei- eckiger, an der Spitze abgestutzter und in der Mitte ausgebuchteter Vorsprung nicht einst gleich weit, geschweige denn weiter hervor- ragt als die Vorderwinkel des Kopfes, wie das bei der Hauptform derselben und aller übrigen, mir bekannten Eurytrachelus- Arten der Fall ist. Er gleicht hierin völlig dem Eur. Ghilianii Gestro ?) nach Beschreibung und Abbildung. Es ist mir daher nicht unwahrscheinlich, dafs die letztere, nur nach einem einzelnen, von der Insel Kei stammenden Stücke auf- gestellte Art keine gute Art, sondern nur ebenfalls die var. capito eines anderen Eurytrachelus und zwar des Eur. intermedius Gestro sein möchte. !) Enumerazioni dei Lucanidi etc. pag. 18. ?) Enumerazioni dei Lucanidi ete. pag. 13. @G. Kraatz: Sitaris rufiventris nov. spec. 175 Die erheblichere Grölse des Käfers könnte dieser Annahme allerdings wohl entgegenstehen, da der Eur. intermedius nach dem- selben Autor nur eine Körperlänge von 32 mill. pro maximo haben soll. Allein das trifft nicht zu, da ich kürzlich ein Stück, leider ohne genauere Vaterlandsangabe, erhalten habe, welches mit dem Eur. Ghilianvii dieselbe Körperlänge hat, indem es wie dieses ohne Mandibeln 40 mill. milst. Auch ist zu beachten, dafs nach Gestro’s Angabe ein Weibchen des Bur. intermedius vom Dr. Beccari bei Tula auf der Insel Kei gesammelt ist. Uebrigens fehlt jenem, meinem Stücke der lebhafte Spiegelglanz auf der Mitte der Flügeldecken, wie er sonst bei dem Eur. intermedius angetroffen wird, indem die feine Granulirung der Flügeldeckenseiten sich bis zur Naht, wenn auch in abnehmender Stärke erstreckt. Dieser Umstand dürfte sich jedoch leicht aus der Gröfsen-Entwickelung des Käfers erklären lassen. Derselbe zeigt sonst keinen Unterschied von Eur. intermedius. Seine Breite ist dabei fast ebenso grols, als die des Eur. Ghilianiüi, und würde der darin vorhandene Unterschied nur der Analogie entsprechen, wenn letzterer nur die var. capito von Eur. intermedius sein sollte. Sitaris rufiventris nov. spec. Nigra, opaca, breviter pilosa, thorace modice transverso, sub- nitido, confertissime punctato, linea media postice profundius im- presso, elytris basi late rufo-testaceis, ab humeris attenuatis, subulatis, abdomine rufo, summo apice nigricante, pedibus nigris, unguiculis rufis. — Long. 3# mill. (Mas.) Der sardinischen Sitaris muralis zunächst verwandt, kleiner, der Thorax kürzer, die Flügeldecken an der Basis in weiterer Aus- dehnung röthlich (bei muralis mehr gelblich), der Hinterleib Zinnoberroth, die äufserste Spitze schwärzlich. Die Fühler sind ganz ähnlich gebaut wie bei muralis, ein wenig schlanker. Kopf und Halsschild sind ähnlich punktirt, letzteres aber deutlich dichter, dabei eher glänzender, etwas kürzer, nach hinten weniger verengt, oben mit einer Mittellinie, welche hinter der Mitte sich ziemlich stark vertieft, doch erscheint der Thorax jederseits weniger stark beulig aufgetrieben als bei der muralis. Die Flügeldecken sind ganz ähnlich geschnitten wie bei dieser Art, noch etwas dichter und feiner punktirt. Beine schwarz, Klauen röthlich. Ein bei Athen aufgefundenes männliches Stück, aus der v. Held- reich’schen Sammlung, jetzt in meinem Besitz. Dr. G. Kraatz, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1834. Heft I.] Philonthus addendus Sharp. (siehe Berl. ent. Zeitschr. 1868. S.351) wurde von mir im letzten Frühjahr an einem Hunde- cadaver im hiesigen Thiergarten in fünf Stücken aufgefunden. Ohne die Verschiedenheit in der Bildung der Querlinie an der Basis der ersten oberen Hinterleibssegmente würde diese Art äulserst schwierig von Ph. tenuicornis Rey (= carbonarius Gyll.) zu unterscheiden sein; die Geschlechtsmerkmale sind ganz die nämlichen. Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, dafs die erwähnte Verschiedenheit sich genau ebenso bei Ph. ebeninus und dem von Kraatz und Anderen als var. desselben aufgefalsten Ph. corruscus geltend macht; bei ebeninus verläuft jene Linie fast ganz gerade, bei corruscus zeigt dieselbe in der Mitte einen recht scharfen Kiel; wonach die Artrechte letzterer aulserdem noch durch rothe Flügeldecken abweichenden Form wohl nicht zu bezweifeln sind. Polyphylla Ragusae Kraatz (Deutsche ent. Zeitschr. 1882. S. 239) zeichnet sich — nach dem einzigen Ex. meiner Sammlung — noch durch die Fühlerkeule des g' aus, welche sehr stark gebogen und wenigstens um ein Fünftel länger ist, als bei den verwandten Arten. Eine mir zweifelhafte Art erhielt ich von Kricheldorff als Olivieri „vera“ von Naxos, es ist ein schlankes 31, welches der Ragusae sehr nahe steht; die Flügeldecken sind mit vielen einzeln- stehenden Schuppenhärchen bedeckt, welche nur hier und da zu kleinen, dichteren wenig auffallenden Flecken zusammenflielsen. Sonst der Olivieri gleich; Vorderschienen dreizähnig; die Hinter- ecken des Halsschildes sind jedoch stumpfwinklig verrundet, nicht vortretend. Fühlerkeule von gewöhnlicher Länge. — Der Handels- catalog von E. Merkl pro 1881/2 führt eine Polyphylla conspersa von Naxos auf; Beschreibung mir unbekannt. Vielleicht diese Art? H. Fufs in Cleve. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft I.] Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie der Elateriden. Von Th. Beling, Forstmeister zu Seesen am Harz. (Fortsetzung und Schluls.) Puppe: 10 Mill. lang, 3 Mill. breit, milchweifs oder blafs- gelblich. Halsschild vierseitig, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, am Vorderrande um ein Viertheil schmaler als am Hinterrande, in der gewöhnlichen Weise mit an der Spitze gebräunten oder geschwärzten dornenförmigen Borsten besetzt; die beiden Dornenzähne in der Mitte des Hinterrandes meist sehr kurz. Hinterleib neungliederig, am Ende mit zwei dickbasigen, schwarzbraun gespitzten, schräg aufwärts gerichteten Dornenzähnen. Flügelscheiden bis Mitte des vierten, Fufsscheiden bis Mitte des fünften Hinterleibsgliedes reichend, die Fühlerscheiden weit über den Halsschild hinausragend. Die Larven leben an sonnigen dürren Stellen auf Aengern, Wiesen und iu lichten Wäldern unterm Rasen resp. unter Moosen in Erde. Die Verpuppung geschieht zu Ende Juli oder im Anfange des Monats August und der nach 3 bis 4 Wochen aus der Puppe hervorgehende Käfer verbleibt, auf den Rücken liegend, an seiner Geburtsstätte bis zum nächsten Frühjahr. 36. Limonius Bructeri Fabr. Larve: bis 9 Mill. lang und bis 1.3 Mill. breit, linear, biconvex, an der Untenseite stark, an der Obenseite mälsig abgeplattet, lebhaft gelbroth ins Safranfarbene; Kopf und Thorax merklich dunkeler, meist schmutzig rothbraun gefärbt, ersterer wenig kürzer als der Prothorax, mit den eingeschlagenen Mandibeln am Vorder- rande kreisförmig gerundet, nach vorn hin abgeflacht und grubig verunebnet. Mandibeln schwarzbraun, klein, spitz, oben durch eine lappenförmige Erweiterung des Stirnrandes theilweise bedeckt, an der Innenseite jenseits der Mitte mit einem kleinen Zahn und nahe vor der stumpflichen Spitze mit einem ähnlichen Zahne, also etwa wie Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft I. 12 178 Th. Beling: Beitrag zur bei Agriotes lineatus gestaltet. Fühler kurz, kegelig, dreigliederig, hinter denselben in ziemlicher Entfernung ein kleiner schwarzbrauner Augenpunkt. Maxillen mit einem viergliederigen äufseren und einem weit kürzeren zweigliederigen inneren Taster; Lippe mit zwei zweigliederigen Tastern. Die Fühler und alle Taster rothbraun, hell geringelt erscheinend, indem die Glieder mit Ausschlufs des je letzten an der Spitze weils oder wasserhell sind. Vorderrand des Kopfes mit bräunlichgelben Haaren dicht bebürstet, in der Mitte mit einem kleinen spitzen Zahn. Prothorax fast länger als Meso- und Metathorax zusammengenommen, glatt, stark glänzend, sehr weitläuftig und seicht punktirt. Meso- und Metathorax an Länge einander ziemlich gleich, dichter und stärker als der Prothorax punktirt, beide am Hinterende und der Prothorax auch am Vorder- ende mit schmalem, sehr fein längsnadelrissigem oder auch fast ganz glattem Saume. Der neungliederige Hinterleib ziemlich grob und tief ungleichmäfsig dicht punktirt, mit ähnlichen Hintersäumen der Rückenschilder wie die Thoraxglieder und mit blasser, langer, nicht dichter Behaarung in der gewöhnlichen Vertheilung. After- glied fast so lang wie die beiden vorhergehenden Hinterleibsglieder zusammengenommen, an der Obenseite polsterförmig gewölbt, dicht runzelig punktirt, inmitten der Wölbung mit einem flachen grubigen Eindrucke, an den Seiten mit gerundetem, leistenförmig erhabenem Rande und an jeder Seite dieses Randes mit zwei sehr flachen, ganz unscheinbaren zahn- oder höckerartigen Erhöhungen, an der Basis der Schwanzspitze aber mit einem breitbasigen, ganz kurzen Zähnchen. Die Schwanzspitzen kurz, schmal, am Ende kurz gespitzt und daselbst an der Innenseite gebräunt, zangenförmig gegeneinander gerichtet und den rundlichen, nur etwa ein Acht- theil bis ein Zehntheil des Mittendurchmessers des Aftergliedes breiten Aftergliedausschnitt dergestalt einrahmend, dafs nur eine, etwa dem achten Theil des Breitendurchmessers des Ausschnittes gleichende Hinteröffnung bleibt. Untenseite der Hinterleibsglieder meist etwas heller als die Obenseite gefärbt. Beine kurz, vier- gliederig, mit dem gewöhnlichen Borstenzahnbesatze und mit einer einfachen braunen, wenig gebogenen Kralle endend. Die Larve wird an den fast zahnlosen, stark erhabenen Seiten- rändern des Aftergliedes, besonders aber an der auffälligen gelb- rothen Färbung, welche, so weit mir bis jetzt bekannt geworden, keine andere Elateriden-Larve mit ihr theilt, leicht erkannt. Puppe: bis 7 Mill. lang, 2 Mill. breit, lebhaft gelbroth oder mennigroth wie die Larve gefärbt, mit schwarzbraun durch- Metamorphose der Elateriden. 179 scheinenden Augen während der letzteren Zeit der Ruhe. Hals- schild langgedehnt, an den Seiten gerundet, stark gewölbt, an den Vorderecken und an den kurz zapfenförmig ausgezogenen Hinter- ecken mit je einer gebräunten und an der Spitze öfter krummen dornenförmigen Borste. Hinterleib neungliederig; Afterglied am Obenende mit zwei nicht langen, dickbasigen, an der Spitze gebräunten häutigen Dornenzähnen endend, von denen ein jeder an seiner Innenseite einen ganz kurzen dünnen Dornenzahn stehen hat oder gewissermalsen ungleich zweispitzig ist. Untenseite des Afterglied- Hinterendes mit zwei schmalen, divergirenden, in nach auswärts gerichtete zahnförmige Zapfen endenden Längenleisten. Flügelscheiden bis Ende des vierten, Fufsscheiden bis Ende des fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden bis etwas über die Kniee des ersten Beinpaares hinausreichend. Die Larve hat gleiche Lebensweise mit der Larve des Limonius nigripes und lebt vorzugsweise an sonnigen, trockenen, beraseten oder bemooseten Bergeinhängen u.s. w.; ich habe sie oft gefunden und vielfach gleichzeitig und an denselben Stellen wie die Larven von Corymbites aeneus und Corymbites aeruginosus. Der daraus gezüchtete Käfer ist mir von Autoritäten der Käferkunde als Limonius Bructeri bestätigt, weshalb ich annehmen zu müssen glaube, dafs die von Schioedte, Naturhist. Tidskr. 1870. III, 6. pag. 517, dem Elater (Phelethes) Bructeri zugeeignete „blalsgelbe“ Larve auf eine andere Limonius- Species zu beziehen sei. 27. Ampedus Iythropterus Germ. Larve: bis 26 Mill. lang, 2.2 Mill. dick, stielrund, an der Obenseite dunkel gelbbraun, ins Rothbraune, in der Regel mit etwas dunklerem Aftergliede. Kopf vierseitig, mit Ausschlufs der Mund- theile doppelt so breit als lang, mäfsig gewölbt, im vorderen Theile an der Obenseite mit vier bald mehr, bald weniger scharf ausgeprägten Längenrinnen, deren mittleren beiden weiter nach hinten hin zurückreichen als die beiden äufseren, glänzend, am Vorderrande dunkel schwarzbraun, ziemlich dicht aber ungleich- mälsig punktirt, an den Seiten mit einzelnen langen, steifen, steil abstehenden, bräunlichen Haaren besetzt. Stirnkante eingebuchtet, in der Mitte mit einem verhältnifsmälsig ziemlich langen, spitzen, schwarzbraunen Zahn, zu beiden Seiten desselben unter die Man- dibeln zurückziehbar eine lappenförmige rundliche, an ihrem Ende kurz und fein goldgelb wimperhaarig bebürstete Erweiterung. Mandibeln schwarzbraun, schmal, sichelförmig gebogen, an der 12* 180 Th. Beling: Beitrag zur Innenseite ziemlich nahe über der Basis mit einem kurzen dicken Hakenzahne. Fühler auf einer kurzen dicken, stielrunden Erhöhung kurz, dreigliederig, kegelig; erstes Glied verhältnifsmäfsig lang und dick, aber merklich dünner als der Fühlerstiel, an der Spitze nach aulsen hin etwas kolbig erweitert; zweites Glied nicht ganz halb so lang und kaum halb so dick als das erste Glied, gleichfalls stielrund; drittes Glied ein ganz kurzes dornenförmiges Spitzchen. Die mit der Untenseite des Kopfes verwachsenen langen balken- förmigen Maxillenstämme mit je einem kegelförmigen viergliederigen äulseren und einem merklich kürzeren zweigliederigen inneren Taster. Von den vier Gliedern des äufseren Maxillartasters das erste ganz kurz, stielrund, das zweite Glied gleichfalls stielrund, länger als das erste, aber merklich dünner; drittes Glied stielrund, von gleicher Länge mit dem ersten, aber wenig mehr wie halb so dick; viertes Glied ein kurzes kegelförmiges, oben abgestumpftes Spitzchen. Von den beiden Gliedern des inneren Maxillartasters das erste plump und dick und gleich dem etwa ebenso langen aber dünneren zweiten stielrund. Lippe vierseitig, nach oben hin erweitert und daselbst nicht ganz doppelt so breit wie lang, weilslich, mit zwei zweigliederigen stielrunden Tastern, deren erstes Glied dick und plump, das zweite Glied nicht ganz so lang und kaum halb so dick als das erste ist. Alle Fühler- und Tasterglieder gleich der Untenseite des Kopfes licht gelbbraun, mit Ausschlufls der Endglieder an der gerundeten Spitze hell, weshalb Fühler und Taster weils geringelt erscheinen. An Stelle der fehlenden Zunge zwei kurze steife, nach vorwärts gerichtete, mit den Spitzen diver- girende Härchen. Der nur ganz wenig heller als der Kopf gefärbte Prothorax vierseitig, in Vergleich mit den übrigen Leibesgliedern langgedehnt erscheinend, um etwa ein Drittheil länger als der Kopf, an dem geraden Vorder- und Hinterrande mit glattem, stark glänzendem, fein längsnadelrissigem, durch eine fein und dicht punktirte Querlinie nach innen hin abgegrenztem Saume, mäfsig dicht und ziemlich gleichförmig punktirt. Mesothorax und Meta- thorax wenig an Länge von einander verschieden, gleichbreit, mit Hintersäumen der Rückenschienen wie der Prothorax, grob ungleich- mäfsig, im hinteren Drittheil aber feiner und weitläuftiger punktirt. Beine kegelig, viergliederig; Hüften an der Aufsenseite mit braunen Borstenzähnen reichlich und mehrentheils reihenweis besetzt; die drei folgenden Glieder an der Aufsenseite rothbraun, an der Innen- seite nach der Spitze hin mit je zwei Reihen kurzer, brauner Borstenzähne und dazwischen mit einzelnen längeren Haaren Metamorphose der Elateriden. 181 besetzt, in eine einfache mälsig gebogene braune Kralle endend. Die ersten acht Glieder des neungliederigen Hinterleibes vom ersten zum achten an Länge allmählig etwas zunehmend, das erste der- selben etwa von gleicher Länge mit dem Metathorax; die Rücken- schienen aller acht Glieder im vorderen Theile grob ungleichmäfsig grubig und dazwischen auch feiner punktirt, die langgedehnten Grubenpunkte augenförmig, vorn tief, nach hinten hin ausflachend; das hintere Drittheil jener Rückenschienen mit kleineren und unter sich mehr gleich grofsen Punkten mäfsig dicht besetzt. Hintersäume der Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder glatt, stark glänzend, fein längsnadelrissig, nach vorn hin durch eine dicht und fein punktirte Querlinie begrenzt. Meso- und Metathorax und die Hinterleibsglieder in der Nähe des Vorderrandes mit einem ziemlich breiten, furchenartigen, der Körperlänge nach gerieften, dunkel rothbraunen Quereindrucke, der sich an den vorderen Gliedern, allmählig schmaler werdend und dann sich verlierend, fast bis zur Rückenmitte zieht, an den hinteren Gliedern aber etwas kürzer ist. Von dem unteren Ende dieses furchen- oder grubenartigen Eindruckes an den ersten acht Hinterleibsgliedern ein schmaler rothbrauner, ziemlich gerader, etwas schräg abwärts gerichteter Strich nach hinten hin bis etwa zur Längenmitte des Gliedes reichend. Afterglied um ein Drittheil bis ein Viertheil länger als das vorhergehende Glied, kegelig paraboloidisch, nach hinten hin gespitzt, grob und dicht ziemlich gleichmäfsig punktirt, durch breite seichte Quergruben verunebnet, mit einem kurzen, schwarzbraunen, bald mehr, bald weniger gespitzten Dorne endend, ringsum mit einzelnen langen, feinen, steil abstehenden bräunlichen Haaren dünn besetzt, an der Untenseite mit kurzen, von einer bis zum ersten Längendrittheil reichenden bogenförmigen Leiste um- gebenen Afterröhre. Bauchseite milchweils oder gelblichweils, mit gelbbräunlichem, sich ziemlich scharf abhebendem breiten Längen- bande in der Mitte, welches an jedem der ersten acht Hinterleibs- glieder einen etwa doppelt so langen als breiten, am Hinterende dunkel und breit fein längsnadelrissig gesäumten, am Vorderende sehr seicht und ungleichmäfsig grob, weiter nach hinten feiner und weniger dicht punktirten Hornfleck bildet. Die zwischen den Rücken- schienen und den Hornflecken des Bauches entlang ziehenden beiden milchweilsen oder gelblichen Seitenstriemen, welche am Prothorax nach vorn hin sich ausspitzend bis zum Kopfe ziehen, sehr seicht runzelig. Seitenstigmen der ersten acht Hinterleibsglieder klein, oval rothbraun. 182 Th. Beling: Beitrag zur Die Larve wird erkannt an ihrer dunkelen Färbung, der groben und dichten, runzelig in einander fliefsenden, bis zur Rückenmitte sich erstreckenden Punktirung der Obenseite der Thoraxglieder und der ersten acht Hinterleibsglieder, so wie an dem dunkeler gefärbten, paraboloidisch ausgebauchten, grob und dicht quer gerunzelten und punktirten Aftergliede. Puppe: 14 Mill. lang, 4 Mill. breit, schmutzigweifs ins Gelb- liche. Thorax um ein Drittheil breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn hin mehr als nach hinten verschmälert, stark polsterförmig gewölbt, mit keilförmig ausgezogenen Hinterecken und auf diesen, so wie in der Nähe der Vorderecken mit je einer dick- basigen, oben gebräunten und an der Spitze geschwärzten dornen- förmigen Borste. Der neungliederige Hinterleib am vierten Gliede am breitesten, von da ab nach beiden Enden hin etwas verschmälert. Untenseite des Aftergliedes mit zwei verwachsenen, schmalen, kurzen Längenleisten, deren jede an ihrem Ende mit einem kurzen dick- basigen, seitwärts nach aufsen gerichteten Zahne besetzt ist. An jeder Seite des dritten bis einschliefslich sechsten Hinterleibsgliedes eine zahn- oder zäpfchenförmig vortretende Erweiterung. Flügel- scheiden bis Mitte, Fufsscheiden bis Ende des vierten Hinterleibs- gliedes, die den Seiten des Halsschildes eng anliegenden Flügel- scheiden bis Ende der Hinterecken des Halsschildes reichend. Augenflecke zur Seite des Kopfes oval schwarzbraun. Die Larven leben und begehen ihre Verwandelung in faulen Laubhölzern und wurden sammt den Puppen und Käfern am öftersten in Stöcken alter Eichen von mir gefunden, theils in solchen, die schon ganz in Rothfäule übergegangen waren und in denen auch die Larven von Melanotus rufipes gern leben, theils in anderen, deren Holzkörper noch fest, deren Splint aber unter der noch vor- handenen Rinde bereits morsch oder mürbe geworden war, in solchem morschen Splinte. Aufserdem fand ich die Larven u. s. w. mehrfach auch in faul gewordenen Stöcken und Stämmen starker Birken und vereinzelt in faulen Buchenstöcken. Die Puppe steckt in den Stämmen oder Stöcken senkrecht, den Kopf nach oben und den Rücken nach der Aulsenseite des Stockes hin gerichtet. Die Verwandelungszeit fällt in die Monate Juli bis September. 28. Ampedus sanguinolentus Schrank. Larve: bis 20 Mill. lang, 1.8 Mill. dick, stielrund, an der Obenseite gelbbraun, an der Untenseite erheblich heller gefärbt. Kopf und Protborax dunkeler, rothbraun; das Afterglied in der Metamorphose der Elateriden. 183 Regel gleichfalls dunkeler als die übrigen Hinterleibsglieder. Kopf vierseitig, doppelt so breit als lang, platt, glänzend, sehr seicht und fein weitläuftig punktirt, mit einer grofsen flachen, rundlichen Grube zu jeder Seite der Längenmitte und mit einzelnen langen, steifen, steil abstehenden bräunlichen Haaren besetzt. Stirnkante etwas eingebuchtet, mit einem schmalen spitzen, schwarzbraunen Zahn in der Mitte, zu beiden Seiten desselben eine unter die Mandibeln zurückziehbare, an der Spitze kurz und fein goldgelb wimperhaarig bebürstete Erweiterung. Mandibeln kurz, schwarz- braun, mäfsig gebogen, an der Innenseite unterhalb der Mitte in der Nähe der Basis mit kleinem stumpflichen Hakenzahne. Fühler dreigliederig, erstes Glied verhältnifsmäfsig lang und dick, plump, stielrund, an der Spitze, namentlich nach aulsen hin, etwas kolbig erweitert; zweites Glied halb so lang und erheblich dünner als das erste, ebenfalls stielrund; drittes Glied ein sehr dünnes pfriemen- förmiges Spitzchen. Maxillenstämme mit der Untenseite des Kopfes verwachsen, ein jeder an seinem Ende mit einem viergliederigen äulseren und einem zweigliederigen inneren Taster; beide Taster kegelförmig, gelbbraun und gleich den Fühlern geringelt erscheinend, indem die Spitzen der einzelnen Glieder, mit Ausnahme der End- glieder, weils oder hell sind. Erstes Glied des viergliederigen Maxillartasters kurz und dick, stielrund; zweites Glied von gleicher Länge mit dem ersten und wenig dünner; drittes Glied kaum halb so lang und etwa nur halb so dick wie das zweite; viertes Glied ein kurzes, dünnes, kegeliges stumpfes Spitzchen. Der zweigliederige Maxillartaster etwa so lang wie die drei ersten Glieder des vier- gliederigen Maxillartasters zusammengenommen; das zweite Glied desselben so lang, aber nur halb so dick wie das erste. Kinn weils, häutig. Lippe vierseitig, doppelt so breit als lang, nach vorn hin wenig erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied plump und dick, stielrund, das zweite Glied kaum halb so dick, aber fast ebenso lang wie das erste ist. Inmitten der beiden Lippentaster zwei kurze, steife, nach vorwärts gerichtete Borstenhaare. Der mit dem Kopfe gleich gefärbte Prothorax so lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen, glatt, glänzend, nach vorn hin etwas verschmälert, fein und weitläuftig punktirt, mit ziemlich breitem fein und dicht längsnadelrissigem Vorder- und Hintersaume, der durch eine Querreihe kleiner, nahe bei- sammenstehender Punkte von der Innenfläche abgegrenzt ist. Meso- und Metathorax ziemlich gleich lang, mit ähnlichem und in gleicher Weise abgegrenztem Hintersaume wie der Prothorax, im vorderen 184 Th. Beling: Beitrag zur Theile ungleichmäfsig, zum Theil grob und ziemlich dicht, in der hinteren Hälfte dagegen weit feiner und weitläuftiger punktirt. Die ersten acht Glieder des neungliederigen Hinterleibes von den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, in gleicher Weise wie Meso- und Metathorax dergestalt theils sehr grob, theils in verschiedenen Abstufungen feiner punktirt, dafs die groben Punkte zu jeder Seite der Rückenmitte resp. der ein- gedrückten Rückenlinie in ein rundliches oder quer längliches Feld zusammengedrängt sind, die Rückenmitte selbst aber in einem, die Obenseite des Körpers entlang ziehenden, streifenförmigen, auf die Thoraxglieder in erweiterter Breite sich fortsetzenden Felde nur ganz fein punktirt ist, dals mithin die groben Punkte sich seitlich nicht bis zur Rückenmitte erstrecken. Im Uebrigen Meso- und Metathorax und die sämmtlichen Hinterleibsglieder, von denen die ersten acht gleiche Hintersäume haben, wie die zwei letzten Thorax- glieder, zu jeder Seite in der Nähe des Vorderrandes mit einem ziemlich breiten, furchenartigen, quer gerieften, dunkel rothbraunen Quereindrucke, der sich an den vorderen Gliedern, nach oben hin allmählig schmaler werdend und sich ausspitzend, fast bis zur Rückenmitte erstreckt, an den hinteren Gliedern aber etwas kürzer ist. Von dem unteren Ende dieses Quereindruckes an den ersten acht Hinterleibsgliedern ein schmaler, rothbrauner, ziemlich gerader, etwas schräg abwärts gerichteter Strich, nach hinten hin bis etwa zur Mitte der Rückenschiene sich erstreckend. Afterglied wenig länger als das vorhergehende Hinterleibsglied, etwas ausgebaucht kegelförmig, sehr grob gleichmäfsig und ziemlich dicht punktirt, mit einem ganz kurzen kegelförmigen, schwarzbraunen Spitzchen endend, ringsum mit langen, feinen, bräunlichen, steil abstehenden Haaren besetzt, an der Untenseite mit kurzer, der Basis des Gliedes näher als dem Ende desselben stehender, bogenförmig umleisteter Afterröhre. Bauchseite der Larve heller als die Rückenseite, die ersten acht. Hinterleibsglieder daselbst am Vorderrande sehr seicht und grob, weiter nach hinten hin aber ganz ungleichmäfsig und fein weitläuftig punktirt. Untenseite von Kopf, Prothorax und Afterglied dunkeler, gelbbraun und mehr mit der Obenseite gleich gefärbt. An jeder Leibesseite eine breite, helle, gelbliche Längen- strieme zwischen den Rücken- und Bauchschienen, welche sich an den Thoraxgliedern allmählig nach vorn hin ausspitz. Hüften blafs bräunlich, plump, kegelig, an der Aulsenseite mit breiter furchenförmiger oder muldenförmiger Rinne, an der Spitze der Aufsenseite auf den Furchenrändern mit einer kurzen Reihe ungleich Metamorphose der Elateriden. 185 langer, feiner, brauner Dornenzähne besetzt, im Uebrigen wie die Beine der Larve des Ampedus Iythropterus. Von der sehr ähnlichen, jedoch etwas grölseren ebengedachten Larve unterscheidet sich die Larve des Ampedus sanguinolentus durch die ungleichmälsige Punktirung der Rückenschienen, des Thorax und der ersten acht Hinterleibsglieder, indem die groben Punkte im vorderen Theile der Rückenschienen in ein rundliches oder quer ovales Feld zusammengedrängt sind und sich nicht bis zur Mitten- linie des Rückens hin erstrecken. Puppe: 13 Mill. lang, 3.3 Mill. breit, gelblichweifls oder milch- weils. Thorax vierseitig, polsterförmig gewölbt, an den Seiten gerundet, nach vorn hin etwas verengert, um die Hälfte breiter als lang, an den Vorderecken neben der Innenseite der Augen, auf den zapfenförmigen ausgezogenen Hinterecken und an der Mitte des Hinterrandes zu jeder Seite der die Mitte des Thorax durch- furchenden Längenlinie je ein Dornenzahn mit langer, feiner, scharf abgesetzt schwarz gefärbter Spitze. Der neungliederige Hinterleib nach hinten hin kegelig verschmälert. Bauchschienen des dritten bis einschliefslich sechsten Hinterleibsgliedes an den Seiten etwas zahnförmig erweitert. Neuntes Hinterleibsglied oder Afterglied an der Untenseite mit zwei schmalen, neben einander liegenden langgedehnten vierseitigen Plättchen, deren jedes am Ende der Aulsenseite mit einem kurzen, seitlich gespreizten Zähnchen besetzt ist. Im Uebrigen zu jeder Seite des Aftergliedhinterrandes ein dicker, seitlich gespreizter, an der Spitze gebräunter Dornenzahn. In hiesiger Gegend befindet sich in den, der Formation des bunten Sandsteines angehörigen Vorbergen des Harzes ein kleines, kaum 10 Ar grofses, von Sahlweidengebüsch und einzelnen Erlen eingefalstes Torfmoor, welches einen alten Erdfall ausfüll. Am Rande dieses Torfmoores stehen hier und da morsche Stöcke von Schwarzerlen, in denen ich schon seit mehreren Jahren Larven und beziehungsweise Puppen und Käfer des Ampedus sanguinolentus angetroffen habe. Ganz vereinzelt, in späteren Jahren häufiger, fanden sich Larven auch in der, mit vielen kleinen in Zer- setzung begriffenen Holztheilen gemengten Torferde am Rande des Moores. — Verwandelungs-Zeit und Dauer wie bei Ampedus Iythropterus. 29. Ampedus pomorum Herbst. Larve: bis 13 Mill. lang, 1.7 Mill. breit, fast stielrund, an der Obenseite stark gewölbt, an der Untenseite etwas abgeplattet, 186 Th. Beling: Beitrag zur lebhaft rostgelb, glänzend. Kopf rostroth, stark glänzend, gewölbt, vierseitig, etwa ein Viertheil breiter als lang, an den Seiten etwas gerundet, nach vorn hin ein wenig verschmälert, weitläuftig und fein punktirt, im vorderen Theile mit unregelmäfsigen grubigen Eindrücken und mit einzelnen steil abstehenden langen, feinen Haaren besetzt. Stirnrand mit einem schmalen spitzen Zahne inmitten der Mandibeln. Letztere spitz, röthlichbraun bis schwarz- braun, sichelförmig gebogen, an der Basis der Innenseite mit einem kräftigen Hakenzahne. Fühler dreigliederig, kurz, kegelförmig; erstes Glied an der Aufsenseite gegen das Ende hin buckelig ver- dickt, zweites Glied kurz und kaum halb so dick wie das erste, drittes Glied ein kleines kegelförmiges Spitzchen mit einem kleinen walzenförmigen, an der Spitze zwei nach oben hin divergirende Härchen tragenden Nebengliede. Maxillen ein vierseitiger, balken- förmiger Stamm mit einem viergliederigen äufseren und einem zweigliederigen inneren Taster. Das erste Glied des viergliederigen Maxillartasters sehr kurz; zweites Glied meist doppelt so lang aber merklich dünner; drittes Glied walzig, kürzer und merklich dünner als das zweite; viertes Glied von gleicher Länge mit dem dritten, kegelig. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber das zweite Glied weit dünner als das erste. Lippe vierseitig, fast quadratisch, nach oben hin wenig erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied stielrund, an der Spitze etwas verdickt, und wenig länger als das zweite Glied ist. Zunge ein kurzer, breiter, gerundeter Höcker mit zwei ganz kurzen, nach vorwärts gerichteten Härchen. Die Fühler, Maxillar- und Lippentaster erscheinen hell geringelt> indem ihre Glieder mit Ausnahme des je letzten an der Spitze weils oder wasserhell sind. Prothorax so lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen, nach vorn hin etwas verschmälert, wenig heller als der Kopf gefärbt, mit breitem, hellerem, längs- nadelrissigem Vordersaume und etwas schmälerem, sonst gleichem Hintersaume, fein und weitläuftig ziemlich gleichmälsig punktirt. Meso- und Metathorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, mit helleren längsnadelrissigen Hintersäumen, gleich dem Prothorax mit nicht sehr dichter theils feinerer, theils gröberer Punktirung, welche letztere nicht bis an die Mittenlinie des Rückens hinan- reicht. Die ersten acht Glieder des neungliederigen Hinterleibes von den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, mit längsnadelrissigen Hintersäumen wie die Thorax- glieder und in ähnlicher Weise punktirt, jedoch dergestalt, dafs Metamorphose der Elateriden. 187 die groben Punkte auf den hinteren Gliedern an Grölse abnehmen, an Zahl aber zunehmen. Afterglied ausgebaucht kegelig, etwa um ein Viertheil länger als das vorhergehende Glied, ziemlich gleich- mäfsig dicht punktirt und gerunzelt, mit langen, dünnen, steil abstehenden, gebräunten Haaren, namentlich in der hinteren Hälfte, besetzt, mit einer gebräunten Stachelspitze endend. Die beiden letzten Thoraxglieder und sämmtliche Hinterleibsglieder zunächst des Vorderrandes an jeder Seite mit einem rostbraunen, gerieften, grubenförmigen Quereindrucke, im Uebrigen mit langen, steil abstehenden, bräunlichen Haaren in der gewöhnlichen Anordnung, resp. Vertheilung, besetzt. Bauchseite der Larve erheblich heller als die Rückenseite, blafsbräunlichgelb, die ersten acht Hinterleibs- glieder daselbst an der Basis grob und in einem schmalen Quer- bande ziemlich dicht, weiter nach hinten aber fein und weitläuftig punktirt. Seitenstigmen der Hinterleibsglieder klein, oval, rost- braun. Beine rostbräunlich, viergliederig und in der bei den Elateridenlarven gewohnten Weise mit kleinen braunen Dornen- zähnchen mehrentheils kammförmig reihig besetzt, in eine mälsig gebogene braune Kralle endend. Die Larve ist derjenigen von Ampedus sanguinolentus äufserst ähnlich, in der Regel aber etwas heller rostgelb gefärbt, an der Oben- seite dichter punktirt und die Unterschiede in der Grölse der ein- zelnen Punkte sind bei ihr geringer als bei der letztgedachten Larve. Puppe: 12 Mill. lang, 3 Mill. breit, milchweifs in’s Gelbliche, glänzend. Halsschild vierseitig, an den Seiten gerundet, fast doppelt so breit als lang, nach vorn hin merklich verschmälert, die Hinterecken lang zapfenförmig ausgezogen und am Ende ge- rundet; an den Vorderecken, wie auf den zapfenförmig ausge- zogenen Hinterecken mit je einer langen, aufrechten, im oberen Theile gebräunten dornenförmigen Borste. Mitte des Halsschildes mit einer seichten Längsrille, am Hinterende dieser Rille je eine steife, an der nach vorn hin gerichteten Spitze gebräunte Dornenhaarborste. Letztes Glied des neungliederigen Hinterleibes mit zwei seitwärts gespreizten, schräg aufwärts gerichteten, an der Basis dicken, an der Spitze gebräunten Dornen; Untenseite des letzten Hinterleibsgliedes mit zwei vierseitigen, länglichen, mit ein- ander verwachsenen Plättchen, von denen jedes in ein kleines Zähnchen endet. Augen oval schwärzlich durchscheinend. Flügel- scheiden bis Anfang des vierten, Fufsscheiden bis Ende des vierten oder Anfang des fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden bis Ende der Hinterzapfen des Halsschildes reichend, 188 Th. Beling: Beitrag zur Larven, Puppen und Käfer fand ich in morschen Stöcken und Stämmen verschiedener Laubhölzer, namentlich von Eichen, Buchen, Schwarzerlen und Birken, am Oeftersten in ganz rothfaulen Eichen und Schwarzerlenstöcken. Verwandelungs-Zeit und Dauer wie bei Ampedus lythropterus. 30. Ampedus balteatus L. Larve: bis 14 Mill. lang, 1.5 Mill. dick, stielrund, bräunlich- gelb mit dunklerem, rothbraunem vierseitigem Kopfe, der etwas breiter als lang, an der Obenseite nach vorn hin abgeschrägt, resp. eingedrückt ist. Mandibeln schwarzbraun, inmitten derselben vor der Stirn ein gleichgefärbtes, kurzes, spitzes Zähnchen. Fühler dreigliederig, kurz, kegelig, das erste Glied verhältnifsmäfsig sehr dick, an der Spitze nach aufsen hin kolbig erweitert, zweites Glied kürzer und kaum halb so dick als das erste, drittes Glied ein kurzes, dünnes, kegeliges Spitzchen. Die Behaarung des Kopfes und der Thoraxglieder lang, fein und hell. Die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder mit ziemlich dicht stehenden, länglich grubigen, über die ganze vordere Fläche der Schienen hin gleich- mäfsig vertheilten Punkten, an den Seiten unterhalb der ein- gedrückten Längslinien aber gleichmäfsig wenig dicht und seicht punktirt. Afterglied ausgebaucht kegelig, mindestens anderthalbmal so lang wie das vorhergehende Glied, dicht runzelig punktirt, in ein geschwärztes Stachelspitzchen endend, in der hinteren Hälfte mit steil abstehenden langen hellen Haaren besetzt. Die Larve ist derjenigen des Ampedus I!ythropterus sehr ähnlich, unterscheidet sich von derselben aber, abgesehen von der geringeren Gröfse im ausgewachsenen Zustande, durch hellere Färbung, ein mit den übrigen Hinterleibsgliedern gleichgefärbtes, nicht dunkleres Afterglied, so wie durch etwas weitläuftigere und minder starke Punktirung der Rückenschienen, der Thorax- und der ersten acht Hinterleibsglieder. Puppe: 10 Mill. lang, 2.3 Mill. breit, milchweifs. Thorax polsterförmig gewölbt, an den Seiten gerundet, nach vorn hin stark verschmälert, mit lang zapfenförmig ausgezogenen Hinterecken und an deren Ende, so wie an den Vorderecken mit je einer langen, spitzen, rostfarbenen, dornenförmigen Borste. Hinterende des stark glänzenden Halsschildes zu jeder Seite der Mittelrinne mit einer ähnlichen, aber kürzeren, steil abstehenden Borste. Die sämmtlichen Borsten in der Regel mit vorwärts, seitwärts, resp. rückwärts ge- krümmten Spitzen. Hinterleib neungliederig, nach hinten hin Metamorphose der Elateriden. 189 kegelig verschmälert, etwas platt, am Hinterende mit zwei durch weiten Zwischenraum getrennten, an ihren Spitzen etwas gebräunten Dorenzähnen. Bauchseite des Aftergliedes mit zwei kleinen platten, am Ende gekräuselten, mit einander verwachsenen Längsleisten, deren jede an ihrer Spitze ein ganz kleines, seitwärts gerichtetes, höckerartiges Zähnchen trägt. Seiten des Hinterrandes des dritten bis einschliefslich sechsten Hinterleibsgliedes etwas zahnförmig er- weitert. Flügelscheiden bis Ende des vierten, Fufsscheiden bis Ende des fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden bis Ende der zapfenförmigen Hinterecken des Halsschildes reichend. Die Larven fand ich vorzugsweise im Laubholzwalde in ganz rothfaulen Eichenstöcken, auch in morschen Birkenstöcken und in faulem Holze alter Kopfweiden im Felde, auch einigemale in den dichten schwammigen Polstern des Weilsmooses Leucobryum glaucum Hmpe., zwei Käfer sammt den Larven-Exuvien aber einmal in einem weilsfaulen Kiefernstocke. Aus Puppen, die ich am 12. August einholte, gingen wenige Tage später die Käfer hervor und eine am 2. Juli in einem Leucobryum-Polster aus dem Walde mit zu Haus genommene Larve lieferte bis zum 25. August einen Käfer. 3l. Ampedus nigrinus Herbst. Larve: bis 12 Mill. lang, 1.2 Mill. dick, walzenförmig, an der Bauchseite wenig abgeplattet, bräunlichgelb mit dunklerem Kopfe, stark glänzend. Kopf vierseitig, etwas breiter als lang, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn hin ein wenig verschmälert, platt gedrückt, auf der Obenseite im vorderen Theile mit grubigen und furchenartigen Vertiefungen, an der Obenseite wie an der Untenseite mit einzelnen langen, steil abstehenden, bräunlichen Wimperhaaren besetzt, bräunlichroth und entschieden dunkeler als die übrigen“ Leibesglieder. Mandibeln schwarzbraun, schmal, mälsig sichel- förmig gebogen, am Ende des unteren Drittheils der Innenseite mit einem kleinen hakenförmigen Zahne. Inmitten der Mandibeln vor der Stirn ein kurzer spitzer Zahn. Fühler kurz, kegelig, drei- gliederig; das erste Glied plump und dick, an der Spitze etwas keulig erweitert und daselbst mit einem steifen, winkelig ab- stehenden Haar; zweites Glied dünner und weit kürzer als das erste Glied; drittes Glied ein kurzes paraboloidisch kegeliges, mit einigen ungleich langen, steifen Haaren endendes Spitzchen. Maxillen ein an der Innenseite gefranseter langer Stamm mit je einem viergliederigen äufseren und zweigliederigen inneren Taster. Die beiden unteren Glieder des viergliederigen Maxillartasters unter 190 Th. Beling: Beitrag zur sich von ziemlich gleicher Länge, das zweite aber etwas dünner als das erste; drittes Glied kürzer und weit dünner als das zweite Glied; viertes Glied so kurz wie das dritte, walzig, nach oben hin verdünnt und an der Spitze gerundet. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters unter sich von gleicher Länge, das erste Glied aber weit dicker als das zweite. Lippe vierseitig, nach oben stark erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren unteres Glied ebenso lang, aber erheblich dicker als das stielrunde obere Glied ist. Innerhalb der beiden Lippentaster ist die Lippe gewölbt und auf der Mitte der Wölbung befindet sich die sehr kleine höckerartige Zunge mit einem steifen, geradeaus gerichteten Haar an jeder Seite. Prothorax so lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen, nach vorn hin etwas verschmälert, am Vorder- ende mit einem breiten und am Hinterende mit schmalerem, der Länge nach fein nadelrissigem Saume, klein und seicht ziemlich weitläuftig. punktirt. Meso- und Metathorax unter sich von ziemlich gleicher Länge und gleich den ersten acht Hinterleibs- gliedern mit einem fein längsnadelrissigen und dunkler gefärbten Hinterrandsaume, welcher durch eine Reihe ganz dicht gestellter Punkte von der übrigen Fläche abgegrerzt wird. Die ersten acht Hinterleibsglieder an Länge allmählig etwas zunehmend, gleich den beiden letzten Thoraxgliedern an der Obenseite weitläuftig aber ziemlich gleichmäfsig stark punktirt, mit ähnlichen dunkleren Hinter- säumen wie die Thoraxglieder, so dafs die Larve quer bandirt erscheint. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder feiner und weit seichter als die Obenseite punktirt, mit letzterer ziemlich übereinstimmend bräunlich gelb gefärbt. Afterglied conisch, wenig ausgebaucht, etwas länger als das vorletzte Hinterleibsglied, mit „einer kurzen, schwarzbraunen, stumpflichen Stachelspitze, in ähn- licher Weise wie die übrigen Hinterleibsglieder punktirt und mit einzelnen steifen, steil abstehenden, feinen, gebräunten Wimper- haaren besetzt, welche nach der Spitze hin dichter stehen und daselbst zuweilen mit ganz kurzen Haaren untermischt sind. Die kurze dicke Afterröhre von einem bis zu etwa ein Drittheil oder ein Viertheil der Länge des Gliedes reichenden parabelähnlichen, von einer leistenförmig erhabenen Doppellinie gebildeten Bogen umgeben. Die kleinen Stigmen in den Vorderecken der Rücken- schienen der ersten acht Hinterleibsglieder fast kreisrund, braun; oberhalb eines jeden dieser Stigmen ein mälsig tiefer, schmaler, langer, der Länge des Gliedes nach geriefter, brauner, bis etwa zur Hälfte der Seitenbreite sich erstreckender Quereindruck, von Metamorphose der Elateriden. 191 welchem oberhalb des Stigma eine seichte dunklere, bis etwas über die Längenmitte des Gliedes reichende gerade Furche ausläuft. Der Quereindruck zu jeder Seite des Aftergliedes ist kürzer. Vor dem längsgerieften Hintersaume der Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder an jeder Seite zwei nebeneinander gestellte punkt- förmige Grübchen, in deren jedem ein langes, steil abstehendes, braunes Wimperhaar steht; innerhalb des Quereindruckes hinter dem Vorderrande der Rückenschienen ein kurzes, steifes Wimper- haar. Die Untenseite der Leibesglieder mit einzelnen ähnlichen, aber noch feineren Haaren als die Obenseite. Beine kurz und dick, mit der Untenseite der Thoraxglieder gleichgefärbt; Schenkel dick, plump, an der Aulsenseite und die übrigen drei Glieder an der Innenseite mit mehrentheils kammförmig gereiheten kleinen braunen Stachelzähnen, dazwischen auch mit einzelnen längeren Haaren besetzt, in eine wenig gebogene einfache braune Kralle endend. Die Larve wird erkannt an ihrer dünnen schlanken Gestalt, so wie daran, dafs nur der Kopf dunkeler als der übrige Körper gefärbt ist, die Punkte in den Rückenschienen der beiden letzten Thorax- und der ersten acht Hinterleibsglieder ziemlich gleich grols und ziemlich gleichmälsig über die ganze Fläche hin verbreitet, auch die sehr seichten und nicht. dichtstehenden Punkte der Bauch- schienen ziemlich gleich und nicht am Vorderrande grölser und dichter sind und dafs der Rücken, wegen der meist dunkeler gefärb- ten Hinterränder der Schienen, quer bandirt erscheint. Aufserdem unterscheidet sie sich noch von den mir bekannten Gattungsver- wandten durch ihre blassere helle Färbung. Puppe: bis 10 Mill. lang und bis 2.5 Mill. dick, gelblichweils, glatt, glänzend. Halsschild vierseitig, stark polsterförmig gewölbt, etwa ein Viertheil breiter als lang, an den Seiten gerundet, auf jeder Vorderecke unmittelbar über dem braun durchscheinenden Auge eine lange, steife, steil abstehende, dornförmige Borste. Hinter- ecken des Halsschildes zapfenförmig ausgezogen, auf dem Ende der zapfenförmigen Verlängerung eine ähnliche Borste wie auf den Vorderecken. Mitte des Halsschildes mit einer feinen Längenrinne und zu beiden Seiten des hinteren Endes dieser Längenrinne je eine steil aufwärts oder auch nach vorn hin gerichtete, kürzere und dünnere Borste. Der neungliederige Hinterleib nach vorn hin wenig verschmälert, am vierten Gliede am breitesten, nach hinten hin kegelig gespitzt. Afterglied am Hinterende gerade abgestutzt und daselbst jederseits mit einem etwas seitwärts und aufwärts 192 Th. Beling: Beitrag zur gerichteten gebräunten Dornenzahne. Untenseite des Aftergliedes mit zwei nebeneinander liegenden, länglichen, gewölbten, ver- wachsenen Plättchen, deren jedes mit einem seitwärts gespreizten Zähnchen endet. Die Schienen des dritten bis einschliefslich sechsten Hinterleibsgliedes an den Seiten zu je einem kleinen Zähnchen erweitert. Flügelscheiden bis Mitte oder Ende des vierten, Fufs- scheiden bis Ende des fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden über die zapfenförmigen Hinterecken des Halsschildes hinaus bis etwa zu den Knieen der mittleren Beinpaare reichend. Die Larve lebt hier vorzugsweise im Walde in ganz rothfaulen Stöcken alter Fichten und Eichen und kommt häufig vor. Im Sommer 1831 fand ich auch Larven und einige Käfer nebst Larven von Ampedus balteatus im Walde in einem grofsen schwammigen Weifsmoos-Polster — Leucobryum glaucum —- dessen genauere Untersuchung es nicht zweifelhaft liefs, dafs die Käfer schon als Larven, deren Exuvien noch vorhanden waren, in dem Moos- Polster gelebt hatten. — Die Puppen fand ich im Monat August und züchtete daraus in demselben Monate oder auch zu Anfang September die Käfer. 32. Ampedus erythrogonus Muell. Larven, Puppen und Käfer wurden von mir vereinzelt gleichzeitig mit denen der vorstehend zuletzt beschriebenen Art, aber weit seltener in ganz rothfaulen Stöcken alter Fichten im Walde aufgefunden. Larven und Puppen beider Ampedus- Species sind einander sehr ähnlich und es sind mir bislang weiter keine Unterschiede bemerkbar geworden, als dafs die Larven und Puppen von Ampedus erythrogonus etwas kleiner als diejenigen von Ampedus nigrinus sind und dafs die Larven eine hellere Färbung, so wie eine stärkere Ausbauchung und minder grobe Punktirung des After- gliedes zu haben scheinen. Die Elateriden-Larven lassen sich, so weit man sie bis jetzt kennt, mit Ausschlufs der eine Ausnahmestellung einnehmenden Gattungen Cryptohypnus, Cardiophorus und Adelocera, von denen weiter unten noch die Rede sein wird, folgendermalsen charakte- risiren: Körper langgedehnt und schmal, entweder stielrund und fast eylindrisch oder abgeplattet und dann im Verhältnifs zur Länge etwas breiter. Kopf horizontal vorgestreckt, hornig, flach, nach vorn hin bald mehr bald weniger keilförmig verdünnt und etwas verschmälert. Fühler sehr kurz, kegelig, an den Seiten des Kopfes und in der Regel hinter den Mandibeln stehend, drei- Metamorphose der Elateriden. 193 gliederig auf einem kurzen meist dicken cylindrischen Stiele, welcher von Perris als Fühlerglied betrachtet wird, weshalb dieser den Elateriden-Larven viergliederige Fühler zueignet. Das letzte Fühler- glied in der Regel mit einem kurzen, dünnen, unscheinbaren und deshalb sich leicht der Beobachtung entziehenden Nebengliede. Stirn ohne abgesetzten Kopfschild, den Mund von oben schliefsend, in der Mitte mehrentheils mit einem spitzen oder auch einem ab- gestumpften hornigen Zahne, zuweilen auch dreizähnig. Mandibeln kurz und sichelförmig gebogen, bald einfach, bald nahe oberhalb der Basis oder gegen die Mitte hin an der Innenseite mit einem mehr oder minder kräftigen Hakenzahne, in der Ruhe scheeren- förmig eingeschlagen. Maxillen mit einem langen, mit der Unten- seite des Kopfes verwachsenen, schmalen balkenförmigen, in einer tiefen, fast bis zur Basis des Kopfes reichenden Ausbuchtung ge- legenen Stamm, an der Spitze mit einer kleinen verwachsenen, innen mit Borsten besetzten inneren, einer zweigliederigen ein- gelenkten äulseren Lade und einem kurzen viergliederigen Taster. Unterlippe mit sehr lang gestrecktem, zwischen den beiden Maxillar- stämmen unbeweglich liegendem und gleichfalls mit der Untenseite des Kopfes verwachsenem Stamm, nach oben hin bald mehr bald weniger erweitert und mit zwei kurzen zweigliederigen Tastern, inmitten deren in der Regel ein kleiner unscheinbarer, zwischen zwei kurzen steifen, nach oben hin gespreizt divergirenden Haaren stehender Höcker befindlich ist. Die Untenseite des Kopfes zeigt in Folge des Verwachsenseins der Maxillar- und Lippenstämme in der Regel vier, nach hinten hin convergirende Furchen, von denen die beiden mittleren am Hinterende sich bogig zu vereinigen pflegen. Thorax und Hinterleib mit bald mehr bald weniger stark gewölbtem Rücken und von hornigen Rücken- und fast hornigen Bauchschienen bekleidet, welche letzteren meist mit heller als die Rückenschienen gefärbten Hornflecken besetzt sind. Alle Thorax- und die ersten acht Hinterleibsglieder mit feinen, langen, steil abstehenden Haaren besetzt, welche bei den abgeplatteten Larven dergestalt geordnet zu sein pflegen, dafs jederseits in der Nähe des Hinterrandes des Gliedes eine längere und reichhaltigere, zunächst des Vorderrandes dagegen eine kürzer abgebrochene, etwa nur halb bis zur Breiten-Mitte der Rückenschiene hinanreicbende Querreihe solcher Haare befindlich ist. Von diesen Haaren stehen mehrentheils je zwei ganz nahe bei- sammen in einem kleinen Grübchen. Die Hinterleibsglieder sind unterwärts nur an den Seiten länger behaart, zunächst des Hinter- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIIL. Heft I. 13 194 Th. Beling: Beitrag zur randes mit einer Querreihe von, in der Regel sechs längeren Haaren, zunächst des Vorderrandes dagegen mit zwei weit von einander entfernt stehenden kurzen Haaren in Querreihe besetzt. Im Uebrigen ist der hintere Theil der Bauchseite des Hinterleibes in der Regel kräftiger behaart, als der vordere Theil. Afterglied der abge- platteten Larven an der Üptenseite ebenfalls mit langen, steifen, steil abstehenden Haaren dünn besetzt, an der Obenseite unbehaart. Bei den stielrunden Larven sind die ersten acht Hinterleibs- glieder weit sparsamer behaart; das conische Afterglied ist in der Regel besonders in der hinteren Hälfte mit einzelnen langen, steifen, steil abstehenden Haaren ringsum besetzt. Bei allen Larven zieht die Mitte des Rückens, der Thorax- und der ersten acht Hinterleibs- glieder entlang eine feine furchenförmig eingedrückte Linie, welche sich bei den abgeplatteten Larven mehr oder weniger deutlich auch noch auf dem Aftergliede markirt. Der Prothorax am Vorder- und Hinterrande, die beiden übrigen Thorax- und die ersten acht Hinter- leibsglieder nur am Hinterrande mit glattem, glänzenden, längs- nadelrissigen Saume. Im Uebrigen der Prothorax in der Regel so lang wie die folgenden beiden Thoraxglieder zusammen ge- nommen. Die Hinterleibsglieder von den vorderen zu den späteren bis zum achten einschliefslich, an Länge allmählig etwas zunehmend, an der Obenseite bald schwächer bald stärker punktirt resp. ge- runzelt und zwar in der Weise, dafs die Punktirung oder Runzelung auf den Thoraxgliedern am schwächsten ist, auf den Hinterleibs- gliedern aber je mehr sich dieselben dem Leibesende nähern, immer stärker wird. Bei den abgeplatteten Larven findet sich mehren- theils am Vorderende der Rückenschiene eine erhabene feine Quer- leiste, welche sich in der Nähe des Seitenrandes bogenförmig oder im abgerundeten Winkel umbiegt und dann eine längere oder kürzere Strecke, mehrentheils ziemlich parallel mit dem Seitenrande der Rückenschiene nach hinten hin läuft. Bei den stielrunden Larven ist dagegen statt jener Leiste an jeder Seite des Vorder- endes ein langgedehnter elliptischer, nach beiden Enden sich aus- spitzender, geriefter, in der Regel dunkeler als der übrige Theil der Rückenschiene gefärbter, zuweilen bis an die Rückenmitte hinan reichender Eindruck vorhanden, von dessen unterem Ende eine eingedrückte feine Linie mehr oder weniger parallel mit dem Seitenrande der Rückenschiene bis zu deren Längenmitte oder dar- über hinaus sich erstreekt. Stigmen oder Luftlöcher an jeder Seite des Mesothorax und der ersten acht Hinterleibsglieder elliptisch, etwas schräg stehend, in der Regel rothbraun gefärbt, die des Meso- Metamorphose der Elateriden. 195 thorax meist doppelt so grofs wie die übrigen. Afterglied bei den stielrunden Larven kegelig oder bauchig paraboloidisch, mitunter an seinem Ende abgewölbt, in den meisten Fällen aber gespitzt und dann in der Regel mit kurzem Enddorn oder Stachel. After- glied der abgeplatteten Larven von oben nach unten oder von vorn nach hinten hin abgeschrägt, mit einem spitzwinkeligen oder, und zwar in der Regel, gerundeten Ausschnitte am Hinterende, welcher von zwei kurzen schwanzförmigen Spitzen eingerahmt wird. In selteneren Fällen endet das Afterglied in eine platte stumpfe griffel- förmige Spitze. Afterröhre an der Untenseite des letzten oder neunten Hinter- leibsgliedes kurz oder auch ziemlich in die Länge gedehnt, ab- gestumpft kegelförmig, mit spaltförmiger Längenöffnung, meist der Basis des Gliedes nahe gerückt, nach hinterwärts von einer leistenartigen, bogig gerundeten Erhöhung eingefalst. Beine kurz, viergliederig, mit einer einfachen, mäfsig gebogenen Kralle endend. Hüften lang und dick, plump, kegelförmig, an der Vorderseite mit in Längenreihen nahe beisammen stehenden Borsten- zähnen und einzelnen steifen Haaren besetzt; die übrigen drei, Schenkelring, Schenkel und Schienen repräsentirenden Beinglieder am Ende der Innenseite mit kammförmig gereiheten Borstenzähnen und einzelnen langen feinen Haaren in ähnlicher Weise wie die Hüften besetzt. i Alle Larven sind mehr oder’ weniger glänzend, entweder blals- gelb, oder rostgelb, rostroth, rothbraun, auch schwarzbraun bis ganz schwarz gefärbt; selten und so weit bis jetzt bekannt nur bei der Larve einer einzigen Species findet sich eine lebhaft gelb- rothe Färbung (Limonius Bructeri). - Alle Elateriden-Larven scheinen Omnivoren zu sein und je nach den Umständen von kleinen Insekten, namentlich deren Larven und Puppen, oder von pflanzlicher Kost und in Ermangelung an- derer Nahrung von humoser oder auch von gewöhnlicher Erde, einige auch von morschem oder faulem Holz zu leben. Die Larven einiger Arten sind durch Zernagen von Sämereien und von Wurzeln junger Pflanzen bereits mehrfach recht schädlich aufgetreten, ins- besondere die unter dem Namen „Drahtwürmer“ bekannten Larven von Agriotes lineatus und Agriotes obscurus in Getreidefeldern, eben diese Larven auch, so wie diejenigen von Athous subfuscus und Dolopius marginatus haben sich in den Forsten als Schädlinge er- wiesen. Die von mir mit Larven und Puppen von Dipteren und Käfern in der Gefangenschaft zusammengebrachten Elateriden-Lärven 1a 196 Th. Beling: Beitrag zur machten sich in der Regel sofort über jene her und sogen sie aus, andererseits aber wurden Larven von Agriotes lineatus und solche von Corymbites aeneicollis vier, beziehungsweise drei Jahre lang in blofser Erde unterhalten, ohne dafs sie innerhalb jener Zeit zur Verpuppung gelangt wären. Kann hieraus auch nicht füglich auf eine mehr als vierjährige Larvendauer geschlossen werden, da die eingezwingerten Larven in einem ihrer Natur nicht völlig ange- messenen Zustande zu leben gezwungen gewesen sind, so steht doch fest, dafs die meisten Elateriden-Larven eine längere als ein- jährige Lebensdauer haben. Ganz zutreffende Beobachtungen hier- über anzustellen ist eben deshalb, weil man den der Forschung unterliegenden Larven ihre normalen Daseinsbedingungen nicht voll zu gewähren vermag, in hohem Grade schwierig, zumal es sich um verhältnifsmäfsig lange Beobachtungszeiträume handelt. Nach bis- heriger Erfahrung ist eine dreijährige Lebensdauer für die meisten Elateriden-Larven mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Die Verpuppung geschieht bei den in der Erde lebenden Larven in einem durch die Bewegungen der Larve entstandenen kleinen Hohlraume mit glatter Umwandung, oder auch unmittelbar unter dem Moos- oder Flechtenüberzuge des Bodens, beziehungsweise unter der Streulaubdecke des Waldes, auch wohl unter Steinen oder sonstigen auf der Erde liegenden Gegenständen. Die Puppen findet man in allen diesen Fällen regelmäfsig auf dem Rücken liegend. Bei den in faulem Holze oder unter Holzrinde lebenden Larven geschieht die Verpuppung in verticaler Lage, den Kopf nach oben und die Rückenseite nach der Peripherie des Stammes oder Stockes gerichtet. { Die Puppen sind zarthäutig, langgedehnt und verhältnifsmäfsig schmal, platt, von der Form der fertigen Käfer, mit vierseitigem Thorax, der in der Nähe der Vorderecken, so wie auf den in schmale, verhältnifsmälsig lange, platte, meist stumpfliche Zapfen ausge- zogenen Hinterecken mit je einem langen, dünnen, feinspitzigen, in der Regel im oberen Theile bräunlich oder schwärzlich gefärbten Dornenzahne, beziehungsweise einer so gefärbten dornenförmigen Borste besetzt ist und der Länge nach von einer Mittenrinne durch- zogen wird, an deren Hinterende zwei kürzere und schwächere Dornenzähne oder Borsten nahe beisammen zu stehen pflegen. Der nach hinten hin bald mehr bald weniger stark verschmälerte Hinter- leib endet oben mit einer keilförmigen Querkante und zwei an deren Enden stehenden dickbasigen, ziemlich langen Dornenzähnen mit farbiger, bald mehr bald weniger nach aufsen gespreizter Spitze, Metamorphose der Elateriden. 197 oder auch bei einigen Species mit etlichen nahe beisammen ste- henden, die abgestreifte Larvenhülle festhaltenden krummspitzigen Dornenzähnen. Untenseite des Aftergliedes in der Regel mit zwei schmalen, anliegenden und mehrentheils mit einander verwachsenen, die Spitze des Gliedes mitunter überragenden balkenförmigen, in ein schräg aufgesetztes Zähnchen endenden Plättchen. Bei den in faulem Holze und unter Baumrinden lebenden Puppen sind in der Regel die Seiten des dritten bis einschliefslich sechsten Hinterleibs- gliedes an ihren Enden zu kleinen zapfenförmigen Zähnchen er- weitert, mit deren Hülfe sich die Puppe weiter, resp. in die Höhe zu schieben vermag. Die Puppen findet man zu zwei verschiedenen Jahreszeiten und zwar einmal von Ende April bis Anfang Juni, dann von Mitte Juli bis Anfang September. Während der erstgedachten Zeit ver- puppen sich Athous hirtus, A. longicollis, Agriotes pallidulus, Cam- pylus mesomelas und Campylus denticollis, alle übrigen Species, deren vollständige Metamorphose mir bisher bekannt geworden ist, in der zweiten der vorhin gedachten beiden Perioden. Die im Durchschnitt zu drei Wochen anzunehmende Puppenruhe wird durch warme Witterung verkürzt, durch kaltes und regnerisches Wetter unter Umständen um mehr als acht Tage verlängert, wie denn auch die Witterungsverhältnisse auf den früheren oder späteren Eintritt der Verpuppung dergestalt von merkbarem Einflufs sind, dals sich darin Unterschiede von zwei bis drei Wochen und darüber zeigen. Die aus den Puppen hervorgehenden Käfer verbleiben bis da- hin, dafs sie die Geburtsstätte auf die Dauer verlassen, in ihrer früheren Lage. Jenes Verlassen der Geburtsstätte geschieht bei den im Vorsommer sich verwandelnden Arten ein bis zwei Wochen nach der Entwickelung des Käfers, bei den im Juli bis September entstehenden Käfern aber erst im nächsten Frühjahr. Auf das vollständige Ausfärben der Käfer vergeht eine Zeit bis zu acht Tagen; ein besonders langsames Ausfärben machte sich mir bei Agriotes lineatus und A. obscurus bemerkbar. Zur Bestimmung der Elateriden-Larven, so weit sie mir bis- lang aus eigener Anschauung bekannt geworden sind, ist die nachstehende Tabelle in analytischer Weise entworfen und dabei vorzugsweise die Beschaffenheit des Aftergliedes oder letzten Leibes- abschnittes zu Grunde gelegt. Von der Absicht, die sämmtlichen bekannten deutschen Arten in diese Tabelle mit einzubeziehen, bin ich bald zurückgekommen, da einestheils einige Beschreibungen mir 198 Th. Beling: Beitrag zur nicht zu Gebote standen, anderentheils es nicht immer gelingen wollte, aus den vorliegenden Beschreibungen dergestalt unterschei- dende Merkmale herauszufinden, dafs mit der grölseren Vollständig- keit auch die Zuverlässigkeit der Tabelle aufrecht zu erhalten ge- wesen wäre. Ich habe mich deshalb darauf beschränken müssen, die mir selbst noch nicht zu Gesicht gekommenen Larven, so weit sie deutsche Arten betreffen, an den einschlägigen Stellen in An- merkungen nach den vorhandenen Beschreibungen unter Verweisung auf diese mit wenigen Worten so gut als thunlich zu charakterisiren. Die Schriften, auf welche dabei mehrfach Bezug genommen ist, sind folgende: 1. Perris E., Histoire des insectes du pin maritime. Tome 1, Coleopteres. Paris, Buquet 1863, welches Werk ich der Kürze wegen in Nachstehendem als Perris I eitire. 2. Perris E., Larves des coleopteres. Paris, Deyrolle 1877. Wird als Perris II eitirt werden. 3. Schioedte J. G., de metamorphosi Eleutheratorum observa- tiones in Kroyer Naturh. Tidsskrift, Kiöbenhavn, 3 Räkke, Bind 6, 1870. Meine Bestimmungstabelle ist folgende: 1. Letztes Leibesglied oder Afterglied kegelig oder parabo- loidisch, Larven stielrund, verhältnifsmäfsig schmal . . 2. Letztes Leibesglied anders geformt und zwar platt, ent- weder mit einem Ausschnitt oder mit einem Griffel am hinteren Ende. Larven in der Regel biconvex, bald mehr bald weniger abgeplattet, im Verhältnifs zur Länge breiter, ru. gaieiunäe + iso ea GE 2... Afterglied jkegelförmig,;spitzi,....453 esiassasumeDase Mer ns Afterglied nicht rein kegelförmig, vielmehr ausge- baucht kegelig oder mit abgestumpftem Ende . . ... 4. 3. Larve dünn, fadenförmig, intensiv gelb. In Erde, beson- ders auf Aeckern . . . ..... Agriotes pallidulus. Larve dicker, drahtförmig; Afterglied am Hinterende von mehreren Reihen knotenförmiger Warzen umgeben, auf oder neben denen lange, feine, steil abstehende Haare sich befinden. Im Walde in humoser Erde, seltener in faulen Baumstöcken . . . . . Dolopius marginatus. 4. Afterglied ausgebaucht kegelig oder paraboloidisch, mit einem; kurzen; Eindstachelyg. 1. 2 rer Metamorphose der Elateriden. 199 Afterglied abgestumpft kegelig, der Cylinderform sich nähernd, am Ende kuppenförmig glatt gerundet, ohne Stachelspätze ban .aunsapnse auhsuk I. NV LE. 5. Afterglied an der Basis der Rückenschiene jederseits mit einem grolsen, grubenförmigen, dunkel umrahmten Luft- Incheusee Se BE twin ul, ea ern u 6, Afterglied ohne solche Luftlöcher sen hi Mao: 6. Larve sehr fein und seicht punktirt, fast glatt, blafs bräunlich gelb. In Erde, vorzugsweise auf Aeckern. Agriotes lineatus. Larve unregelmäfsig seicht gerunzelt, stärker und dichter punktirt, auch etwas dunkler als die vorher- gehende gefärbt, mit derselben an gleichen Orten lebend. Agriotes obscurus!). 7. Larve gelbbraun bis rostroth, an der Obenseite theils grob, theils fein punktirt, das Afterglied in der Regel etwas _ dunkeler als die übrigen Hinterleibsglieder gefärbt. Bauch- schienen am Vorderrande weit stärker punktirt als weiter- Larve blasser, bräunlichgelb, schlanker; Kopf dunkeler als der übrige Körper, das Afterglied aber immer mit den anderen Hinterleibsgliedern gleich gefärbt. Hintersäume der beiden letzten Thorax- und der ersten acht Hinter- leibsglieder dunkeler gefärbt und daher die Larve quer bandirt erscheinend. Punktirung der Rückenschienen der Hinterleibsglieder gleich grofs und ziemlich gleichmäfsig über die ganze Fläche hin verbreitet. Bauchschienen sehr seicht nicht dicht aber ziemlich gleichmäfsig und 1) Nahe verwandt ist die Larve von Agriotes ustulatus Schall. mit ebenfalls zwei Luftlöchern an der Obenseite des Aftergliedes, aber von etwas geringerer Grölse. Sie lebt in Erde, wo sie den Wurzelhals verschiedener Pflanzen zernagt, so dafs dieselben ab- sterben; wird namentlich in Frankreich mitunter dem Mais, den Zuckerrüben und dem Tabak sehr nachtheilig. Perris II, S. 182— 183. Ob auch, wie wahrscheinlich, die Larve von Agriotes sputator L. hieher gehöre, vermag ich nicht zu entscheiden, da mir Kollar’s Beschreibung dieser Larve in dessen Naturgeschichte der schäd- lichen Insekten nicht zur Hand ist. 200 10. 108: Th. Beling: Beitrag zur nicht am Vorderrande dichter oder stärker punktirt. Larve in rotbfaulen alten Fichten- und Eichenstöcken. Ampedus nigrinus und A. erythrogonus. Endstachel des Aftergliedes dünn und spitz. . . I. Endstachel des Aftergliedes dick und plump, stumpflich und warzenförmig rauh. Larve in Erde im Walde und auch in morschen Baumstöcken . . Agriotes aterrimus. Obenseite der ersten acht Hinterleibsglieder im vorderen Theile gleichmäfsig pnnktirt . . . Seh. Obenseite der gedachten Enurerleipee ea in der ee ungleichmäfsig theils gröber, theils feiner punktirt, dafs die gröfseren Punkte zu jeder Seite der Rückenmitte des Gliedes in ein rundliches oder quer längliches Feld zu- sammengedrängt stehen und die Rückenmitte gewisser- malsen ein ziemlich glattes und sehr fein punktirtes, auf die Thoraxglieder verbreitert sich fortsetzendes Längen- band. zeiot... „u... De een Sue oe 0: Die Punktirung der Rückenschienen der vorderen Hinter- leibsglieder minder dicht, die grofsen Punkte öfter nur eine unregelmälsige Querreihe bildend, die Gröfsenunter- schiede in den Punkten erheblicher und die Larve dunkeler, rostroth gefärbt. Larve in morschen Erlenstöcken und in morschem Erlenholz der Torfmoore. Ampedus sanguinolentus. Die Punktirung der Rückenschienen der vorderen Hin- terleibsglieder dichter, Gröfsenunterschiede in den Punkten geringer, Larve heller, rostgelb gefärbt und die Bauch- seite weit heller als die Rückenseite. Larve in faulen Stöcken und Stämmen von Eiche, Buche, Schwarzerle und Birke . . „2 2 202020020. Ampedus pomorum. Die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder im vorderen Theile ziemlich gleichmälsig grob und dicht runzlig in einander geflossen punktirt. Larve intensiv rostroth, das paraboloidische, stark resp. grob quer ge- runzelte, mit grolsen, einander gleichen Punkten, nicht dicht besetzte Afterglied dunkeler als die übrigen Hinter- leibsglieder gefärbt. Behaarung bräunlich. Durch grobe Punktirung der Obenseite, auch der Thoraxglieder und dunkele Färbung von den verwandten Arten unterschieden. Metamorphose der Elateriden. 201 Larve in morschen Laubholz-Stöcken und Stämmen, ins- besondere in Eichen, Birken und Buchen. Ampedus lythropterus. Die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder länglich grubig dicht über die ganze vordere Fläche hin punktirt, die Punkte kleiner und weit weniger zahl- reich als bei der vorhergehenden Larve. Afterglied kegelig, dicht runzelig punktirt, von gleicher Färbung mit den übrigen Hinterleibsgliedern. Behaarung blals- gelblich. Larve kleiner und blasser als die vorher- gehende, auch insbesondere an den Thoraxgliedern minder stark punktirt. In rothfaulen Eichenstöcken, auch in morschen Birken und Weiden. Ampedus balteatus'). 12. Afterglied nach hinten hin wenig paraboloidisch kegelig verdünnt, am Ende abgewölbt, ohne Stachelspitze, glatt. 1) Nahe verwandt sind: Ampedus sanguwineus L. 20 Mill. lang, 4 Mill. dick, der Larve von Melanotus rufipes sehr ähnlich. Prothorax fein punk- tirt, Mesothorax, Metathorax und die ersten acht Hinter- leibsglieder mit grofsen und mit kleinen Punkten besetzt, welche anfänglich wenig zahlreich, allmählig häufiger werden, je mehr der Körper sich dem Ende nähert. Afterglied ganz mit grofsen Punkten bedeckt, von denen einige zusammen- fliesen, conisch, nahe der Basis mit einem Eindrucke, in dessen Grunde zwei kleine Furchen sichtbar sind und mit einer längeren Furche zu jeder Seite. In alten, bereits von anderen Käferlarven angegangenen Kiefernstöcken und Stäm- men. Perris I, S. 186—188. Ampedus praeustus Fabr. unterscheidet sich von der vorher- gehenden Larve nur durch eine etwas minder starke Punkti- rung und lebt nach Perris II, S. 170 in Stöcken der Meer- strandskiefer. Ampedus crocatus Lac. ist von Ampedus sanguineus nur durch die Punktirung unterschieden. Diese ist auf dem Prothorax so schwach, dafs man sie kaum sieht, auf den anderen Leibessegmenten bis zum vorletzen aber ebenso stark wie bei A. sanguineus, jedoch merklich weniger dicht und anstatt wie bei jener über beinahe die ganze Obenfläche der Rücken- schiene sich zu erstrecken, fehlt sie auf dem letzten Drit- theil, wo man nur sehr feine und spärliche Punkte bemerkt. An den beiden letzten Segmenten mit ausgedehnterer und gleichförmigerer Punktirung, sind die Punkte weit weniger 202 Th. Beling: Beitrag zur Larve schwärzlichbraun oder schwarzbraun, stark me- tallisch glänzend, aalförmig. In Erde, besonders unter Moosen im Walde . . . . .. Sericosomus brunneus. Afterglied nach hinten hin etwas kegelig verdünnt, am Ende abgewölbt, mit sehr weitläufig stehenden, gegen das Ende des Gliedes aber dichter gestellten und zum Theil in regelmälsige Querreihen geordneten punktför- migen haartragenden Grübchen. Larve rostgelb ins Braun- gelbe, an den Leibesenden röthlichbraun oder braun- roth, stark glänzend. In faulem Holz. Ludius ferrugineus. 13. Afterglied am Hinterende mit einer griffelförmigen Spitze. Larve in faulen Laub- oder Nadelhölzern, vorzugsweise in faulen Laubholzstöcken . . . Melanotus rufipes!). Afterglied am Hinterende mit einem Ausschnitt . . 14. grols und weniger dicht gestellt; sie sind so grols wie bei der Larve von A. praeustus, stehen aber weniger dieht. Die Larve in Erlenstöcken, in denen sich andere Käferlarven nähren oder genährt haben. Perris II, S. 170. Ampedus elongatulus Fabr. unterscheidet sich von der vorher- gehenden Larve durch das furchenlose, oben sehr dicht runzelig, unten sparsamer und klein punktirte Afterglied, welches in eine längere, sehr scharfe Stachelspitze ausläuft. In faulen Baumstämmen. Schioedte, S. 514. 1) Nahe verwandt sind: Melanotus suleicollis Muls. Die Larve gleicht in allen Punk- ten derjenigen von Melanot. rufipes, bis auf das Afterglied, welches zur Unterscheidung von derselben dienen kann. Dasselbe ist eher länglich halb ovol als halb elliptisch, ab- schüssig und vierfurchig, aber eben und nicht ausgehöhlt, die beiden Knoten fehlen und die ganze abschüssige Oben- seite ist warzig und quer gerunzelt; der hintere Umkreis hat vier Ausbuchtungen statt deren zwei. In Stöcken der gemeinen Kiefer. Perris II, S. 177. Melanotus castanipes Payk. Gleicht, abgesehen von etwas gerin- gerer Gröfse, in ihrer Gestalt so sehr der vorhergehenden, dafs es schwer hält sie davon zu unterscheiden. Afterglied gleichfalls mit vier gerundeten Ausbuchtungen, aber der Rand des Hinterendes ein wenig erhaben, die abschüssige Fläche mehr runzelig pnnktirt als gekörnelt und die Mitten- verlängerung etwas weiter vorspringend. In alten wurm- stichigen Eichen. Perris II, S. 177. Metamorphose der Elateriden. 203 14. Ausschnitt am Hinterende des Aftergliedes mit a, ter oder fast gerader Basis . . . au. 19: Ausschnitt am Hinterrande des iftetalfedemer mit apilz winkeliger Basis. Larve in Erde von Aeckern, Wiesen und Aengern, gern in Composthaufen . Lacon murinus. 15. Der Aftergliedausschnitt grofs, am Hinterende weit und um die Hälfte seines Breitendurchmessers oder mehr stiefelknechtartig geöffnet . . . le: Der Aftergliedausschnitt er uhr Ylpli8ch. am Hinterende um weniger als die Hälfte des Breitendurch- messers geöffnet und mitunter nahezu oder ganz ge- schlossen . . . 0 N 20): 16. Larve a si EN I En N a ae ORTE - bräunlichgelb oder rostgelb . . . . 2.2... 18 17. Larve schwarzbraun. Unter der Rinde morscher oder fauler Kiefernstöcke . . Corymbites holosericeus!!). Larve schmutzig gelbbraun ins Röthliche oder Roth- braune, die Einschnitte merklich blasser, daher die Oben- seite der Larve quer gebändert erscheinend. In dürrer Erde in und am Walde, gern unter Moos. Corymbites haemalodes. 1) Hieher gehört nach Färbung und Aftergliedform die Larve von Athous rhombeus Oliv., gelblich, bleich, Kopf und Rückenschilde aller Leibesglieder schwarzbraun, Seitenschilde braun, Bauchschilde und Beine bräunlich. Kopf und Prothorax zerstreut und klein punktirt, Rückenschild der folgenden Glieder hinter der Mitte mit vielen grolsen, in wellenförmige Querrunzeln zusammenfliefsenden Punkten. Afterglied so breit als lang, mit fast geraden Seiten, an der Obenfläche mit länglich runden, hier und da in Runzeln zu- sammenfliefsenden Punkten, hinter der Mitte tief gerinnt. Die ziemlich starken Seitenzähne des Aftergliedes stumpf, Furchen aulser der Mittelrinne kaum vorhanden. Schwanzspitzen dreifach kürzer als das Afterglied, mit stark eingekrümmtem, am Ende spitzem, hakenförmig aufwärts gebogenem inneren und kaum dünnerem, aber um ein Drittheil kürzerem, seitwärts in die Höhe gerichtetem, am Ende stumpfem Aufsenaste. Aftergliedausschnitt so breit als lang, fast doppelt so breit wie jede Schwanzspitze, am Grunde tief, an den Seiten breit gerundet, mit einer fast um die Hälfte der Mittenbreite verengten Oeffnung. In faulen Buchen- und Birken- Stämmen, den Larven der Leptura quadrifasciata, scutellata und calcarata- sehr gefährlich. Schioedte ].c. S, 523. 204 Th. Beling: Beitrag zur 18. Larve gleichmäfsig sehr blafs bräunlich gelb; der hinten sehr weit geöffnete Aftergliedausschnitt breiter als lang. In trockener Erde im und am Walde. Corymbites aeneus!). Larve gelbbraun, etwas kleiner aber merklich dunklerer gefärbt, mit helleren Gliedereinschnitten . . . le): 19. Aftergliedausschnitt kurz, doppelt so breit als Eu nach hinten hin etwa um drei Viertheile des Breitendurchmes- sers geöffnet, schräg von hinten betrachtet an der Basis gerade erscheinend. Die beiden schwanzförmigen, den Aftergliedausschnitt einrahmenden Spitzen kurz, breit, stumpf zweizähnig; der innere Zahn etwas kleiner als der äufsere und letzterer aufwärts gebogen, während die inneren Zähne oder Arme der beiden Schwanzspitzen gegen einander geneigt sind. Die Zähne am Seitenrande des Aftergliedes breitbasig, sehr seicht oder kurz. Rücken- schilde der Hinterleibsglieder sehr seicht und fein oder unscheinbar gerunzelt und punktirt. In Erde im Walde. Corymbites affinis?). 1) Der Larve dieses Käfers ist ganz gleich diejenige von Corymbites latus F. Sie wurde Perris (II, S. 180) einmal als eine solche gesandt, welche grofse Verwüstung an Nelken in einem Blumenbeete angerichtet haben sollte. 2) Der Aehnlichkeit nach gehört hierher: Corymbites cinctus Payk. Larve unten bleich, oben blafsgelb, fein und ungleichmälsig runzelig punktirt. Kopf, Afterglied, eine breite Binde des Prothorax und vier aus Flecken zu- sammengesetzte Binden der übrigen Glieder castanienbraun und von diesen die inneren rückenständigen breiter, aus zahlreichen Flecken zusammengesetzt, die äufseren seiten- ständigen, am Hinterleibe den Seiteneindrücken nahe ge- rückten dunkeler gefärbt. Die sehr zahlreichen und sehr langen Borstenhaare des Körpers blals. Afterglied fast um ein Viertheil breiter als lang, mit fast geraden Seiten und kleinen stumpflichen Seitenzähnen, an der Öbenseite tief runzelig, mit verschwindenden Furchen. Schwanzspitzen halb so lang als das Glied, mit fast gleich langen Aesten, von denen der innere eingekrümmt spitz, der äufsere fast doppelt so dicke seitwärts gebogen und an der Spitze breit gerundet ist. Ausschnitt so breit als lang, doppelt so breit als jede Schwanzspitze, am Grunde sehr breit gerundet, an den Seiten gebogen, mit einer fast um den dritten Theil der Breite verschmälerten Oeffnung. In faulen Stämmen und abgefallenen Aesten hauptsächlich von Eiche und Buche. Schioedte l.c. S. 519. 20. 21. 22. 23. 1. Metamorphose der Elateriden. 205 Aftergliedausschnitt nur um etwa ein Viertheil breiter als lang, nach hinten hin wenig verengert, schräg von hinten gesehen an der Basis stark gerundet erscheinend, die beiden Schwanzspitzen schmäler und etwas länger als bei der vorhergehenden Larve, zweizähnig, der äufsere Zahn etwas kräftiger als der innere. Die Zähne am Sei- tenrande des Aftergliedes schmäler, länger und merklich stärker markirt, Rückenschienen der Hinterleibsglieder grob quer gerunzelt und punktirt. In Aeckern und in berasetem Boden in Feldern, auch im Walde in faulen Laubholz-Stöcken und Aesten . . . . . Athous niger. Afterglied mit vorn ganz flachen, hinten erhabenen, kaum oder sehr flach gezähnten Seitenrändern und mit einem kleinen kreisrunden, am Hinterende ganz oder fast ganz geschlossenen, von zwei flachen, sehr kurz zweizähnigen Spitzen eingerahmten Ausschnitte . . . 2 .2..2.... 21. Afterglied mit erhabenen leistenartigen, mit je drei bis vier Zähnen besetzten Seitenrändern und mit einem am Hinterende etwas geöffneten runden Ausschnitte, der von zwei mit kräftigen Zähnen oder Armen veisehenen Schwanzspitzen eingerahmt wird . . 22. Larve rostgelb bis braungelb, gröfser, K 14. 5 Mill. a In dürrer Erde auf Aengern . . . Limonius nigripes. Larve lebhaft gelbroth, kleiner, bis 9 Mill. lang. In Erde an sonnigen trockenen Waldesstellen, gern unter Moosen ... ncı. 00 ern. en klimondus Brüctern. Larve gelbbraun oder röthlichbraun . . a da l.--23. Larve olivenbrau, schwarzbraun oder Schwarz Sul. : 228 Larve dunkel gelbbraun bis rothbraun, die Rückenschilde des Hinterleibes quer gerieft. In Erde in Aeckern. Athous longicollis'). 1) Aehnlich sind: Corymbites castaneus L. Larve aus dem Gelben ins Ka- stanienbraune. Mandibeln, Afterglied und eine breite Binde der übrigen Glieder kastanienbraun; an der Obenseite dicht ungleich runzelig punktirt. Afterglied wenig breiter als lang, mit breit gerundeten Seiten, grolsen stumpfen Seitenzähnen, an der Obenseite sehr runzelig und tiefer runzelig punktirt, mit deutlichen Seitenfurchen aber verschwindenden Mittenfurchen. Schwanzspitzen dreimal kürzer als das Glied, mit dünnen, gleichen spitzen Aesten, von denen der innere stark einge- krümmt, der äufsere schief aufwärts gebogen ist. Afterglied- 206 Th. Beling: Beitrag zur Larve gelbbraun, die Rückenschilde nicht quer ge- rieft;öndye „rrgaeov Siam. arena. deakaelkele. 722. ausschnitt wenig breiter als lang, um den dritten Theil breiter als jede Schwanzspitze, am Grunde spitz gerundet, an den Seiten gerundet, mit einer halb so breiten Oeffnung als die Mittenbreite des Ausschnitts. In Waldwiesen. Schioedte |. c. S. 521. Athous rufus F. Larve aus dem Fuchsbraunen ins Kasta- nienfarbene. Kopf, Mitte des Vorderrückens, Seitenzähne des Aftergliedes und die Schwanzspitzen pechbraun, Untenseite klein und zerstreut punktirt. Kopf oben seicht ausgehöhlt, mit sehr grolsen Punkten und grolsen Runzeln. Die übrigen Glieder mit grolsen, gerundeten, dicht stehenden Punkten, welche auf dem vorderen Theile der ersten sechs Hinterleibs- glieder in queren, wellenförmigen Runzeln zusammenflielsen. Afterglied um ein Drittheil breiter als lang, an den Seiten breit gerundet, ungleich gezähnt, an der. glanzlosen flachen Obenseite hinter den Mittenfurchen gerillt, die Seitenzähne ziemlich grols, breit gerundet, der letztere um die Hälfte breiter als der äufsere Zweig der Schwanzspitzen, die Seiten- furchen verschwindend, die mittleren Furchen auf der Mitte des Gliedes aufhörend, hinten zusammenfliefsend. Schwanz- spitzen sechsfach kürzer als das Glied mit kurzen, kräftigen, an der Spitze breit gerundeten Zweigen, der innere stark ge- krümmt, an der Basis mit stumpfem Höcker, der äufsere doppelt kleiner, aufwärts gebogen; der Ausschnitt um den dritten Theil breiter als lang, fast von der Breite einer jeden Schwanzspitze, am Grunde sehr breit, an den Seiten schmal gerundet, mit sehr verengerter, ein Fünftheil der Breitenmitte betragender Oefinung. In faulen Kiefernstämmen. Schioedte 12cH8.19222 5 Die Larve, welche Perris I, S. 181 dem Athous rufus zu- eignet, ist 27—29 Mill. lang, 5 Mill. breit, hat ein dunkel ka- stanienbraunes, hell elliptisches, oben etwas gewölbtes, rinnen- förmig ausgehöhltes, im letzten Drittheil oben mit grofsen unregelmälsigen Punkten bedecktes Afterglied mit zwei kurzen genäherten, ein wenig convergirenden Furchen und mit er- habenem Seitenrande, der an jeder Seite drei nach hinten hin an Gröfse zunehmende Warzen trägt. Aftergliedausschnitt gerundet, die denselben einschliefsenden Schwanzspitzen mit zwei starken divergirenden Zähnen, von denen der eine kürzer und aufwärts gerichtet, der andere mehr horizontal und etwas bogig nach innen gerichtet ist. Am Wurzelhalse alter todter Kiefern unter mit Excrementen vermischtem, von Longicornier- Larven herrühbrenden Wurmmehl. Sie verzehrt die Larven, wenn sie ihnen begegnet, in deren Ermangelung aber nährt sie sich von den vorhin gedachten Stoffen. 24. 25. 26. 27. Metamorphose der Elateriden. 207 . Jeder Seitenrand des Aftergliedes mit drei sehr breit- basigen, ganz flachen höckerförmigen, schwach markirten Zähnen. Aftergliedausschnitt kreisrund, nahezu geschlos- sen, die denselben einrahmenden beiden Schwanzspitzen jede mit zwei gleichgrolsen, an der Spitze schwarzbraunen Zähnen. In feuchtem beraseten Boden von Wiesen u. s. w. Corymbites tesselalus. Jeder Seitenrand des Aftergliedes mit stärker markir- ten ZannerW N ee kn Km a ale 120: Die Seitenrandzähne des Aftergliedes sind breit, an der Spitze gerundet. Obenseite resp. Rückenschienen der Hinterleibsglieder fein seicht und weitläufig punktirt, nicht gerieft oder gefurcht. Aftergliedausschnitt kreis- rund, vollständig geschlossen oder bis höchstens ein Viertheil des Breitendurchmessers des Ausschnittes ge- Sat 1.5, AIR: Die Seitenrandzähne des Aftergliedes sind schmal und spitz. Larve lang und schlank, im Verhältnifs zur Länge schmal. Obenseite der Hinterleibsschienen seicht quer gerieft oder gerunzelt und stark punktirt. Afterglied- ausschnitt quer elliptisch, hinten um mindestens den vierten Theil des Breitendurchmessers geöffnet. In fau- lem Laubholz . . . ..°..... . Campylus mesomelas. Aftergliedausschnitt verhältnilsmälsig grofs, kreisrund, etwa den sechsten Theil so breit wie die Mittenbreite des Aftergliedes, am Hinterrande um etwa den vierten Theil seines Breitendurchmessers geöffnet . . . . . 27. Aftergliedausschnitt kleiner, fast kreisrund, am Hinter- rande etwas eckig, kaum den achten Theil so breit wie die Mittenbreite des Aftergliedes, am Hinterende ganz oder fast ganz geschlossen. Larve ziemlich glatt und im Verhältnifs zur Länge ziemlich breit, stark behaart; kleiner und mit etwas gröber punktirten Rückenschienen als die beiden folgenden. Vorzugsweise in Erde im Walde, sonst auch unter Baumrinden und in faulen Stämmen und Stöcken . . . „...„.Athous subfuscus. Larve lang und verhältnifsmäfsig schmal, daher sehr schlank erscheinend, die Rückenschienen, insbesondere der. dem letzten zunächst vorangehenden Leibesglieder 208 28. 29. 30. Th. Beling: Beitrag zur seicht und verworren quer gerunzelt, nur sehr fein punktirt. In Erde im Walde . . . . Athous haemorrhoidalis. Larve kürzer und mehr gedrungen, in ihrer Gestalt der Larve von Athous subfuscus sehr nahe stehend, in den Rückenschienen der vorhin gedachten Leibesglieder stär- ker punktirt, nur sehr unscheinbar gerunzelt. In Erde im Walde und unter Baumrinden. . . . Athouws vittatus. Ausschnitt des Aftergliedes länger als breit oder langoval 29. Ausschnitt des Aftergliedes entweder breiter als lang quer elliptisch, oder kreisrund. In faulem Holz. Campylus denticollis. Die beiden Zähne der schwanzförmigen Spitzen des After- gliedes ziemlich oder genau gleich großs . . . . . . 80. Die beiden Zähne oder Arme jener Spitzen ungleich srofs, der äulsere mindestens doppelt so lang wie der innere, spitz, aufwärts gerichtet und gemshornartig vorn übergebogen. In feuchter Erde unter Moosen. Corymbites aeneicollis. Die Rückenschilde der Hinterleibsglieder ihrer ganzen Länge nach sehr stark quer gerunzelt und punktirt. In trockener Erde, gern unter Moosen. Corymbites aeruginosus. Die Rückenschilde der Hinterleibsglieder minder stark gerunzelt, mehr einfach reibig punktirt und in ihrem hin- teren Theile ziemlich glatt mit nur ganz kleinen zerstreuten Punkten. In Erde. . . . Corymbites pectinicornis. Aufser den vorstehend beschriebenen sind noch folgende deutsche Elateriden-Larven bekannt, von denen ich nach den vorhandenen Beschreibungen anderer Autoren zunächst eine analy- tische Gattungsübersicht und dann eine kurze Charakteristik der verschiedenen Arten gebe: 1: Untergesicht und Unterlippe fehlen oder sind mit der Stirn verwachsen und nicht sichtbar . . . 2. Untergesicht und Unterlippe deutlich, Virderrant Ye Kopfes nicht gezähnt. . . . . 2... Cryptohypnus. Larve weichhäutig oder doch mehr häutig als hornig . 3. Larve hornig, mindestens mit hornigen Rückenschilden allergbeibesabschnittests0on. salohummnnistol eb, ab, Metamorphose der Elateriden. 209 3. Larve fleischig, glänzend, die ersten sieben Hinterleibs- glieder in einander ziehbar. Afterglied einfach, glatt, lang, conisch, am abgestumpften Ende mit einem Büschel heller Haare strahlenförmig besetzt . . . . . Cardiophorus. Larve mit hornigem Kopf, Prothorax und Aftergliede, im Uebrigen mehr häutig als hornig. Das hornige After- glied halb elliptisch, lang behaart, mit einem gerundeten Nusschmte m a ann... Adelocerna: 4. Larve schlank, cylindrisch, sehr fein gerunzelt. After- glied halb oval, mit einer ganz kleinen, fast kegeligen N abgestumpften Verlängerung . . . . . . Drasterius. Larve fein und weitläufig punktirt. Afterglied fast conisch, vor dem Ende zweimal ganz schwach erweitert, in eine kleine etwas conische Spitze endend oder in drei Zähne auslaufend, deren mittlerer länger als die anderen beidenmist BROS re. SRONSIN NIE ERS NE EI NPeganientih,es: Cryptohypnus riparius Fabr. Nach Perris II, Seite 166, die einzige der bis jetzt bekannten Elateriden-Larven mit einem Untergesicht und einer Unterlippe, welche letztere einfach und gerundet ist. Körper, abgesehen von bogigen, entfernt stehenden und sehr seichten Runzeln, glatt. Afterglied etwas länger als die vorhergehenden Hinterleibsglieder, halb elliptisch, am Hinterrande regelmäfsig gerundet, ohne eine Spur von Zahn, Stachelspitze oder Ausschnitt. Von der Seite be- trachtet zeigt das Afterglied nahe am Vorderende eine kleine läng- liche gebogene kammartige Erhöhung, welche die eine der Seiten einer sehr regelmäfsigen, an der Unterseite des Gliedes gezogenen Ellipse bildet, in deren hinteren Brennpunkte die schwach aus- ziehbare Afterwarze befindlich ist. Perris fand die Larve unter Steinen gleichzeitig mit zahlreichen fertigen Käfern. Schioedte beschreibt dagegen die Larve des in Rede stehen- den Käfers 1. c. S. 517 als blafsgelb mit pechbraunem Stirnrande und ebenso gefärbten Mandibelnspitzen, an der Obenseite fein un- gleichmäfsig genetzt und runzelig punktirt. Afterglied fast um ein Sechstheil breiter als lang, an jeder Seite breit gerundet, mit stumpfen Seitenzähnen, von denen die vorderen klein sind, der hintere der gröfseste ist, oben runzelig ohne Mittenfurchen, aber mit tiefen Seitenfurchen. Schwanzspitzen zwei ein halb Mal kürzer als das Glied, mit spitzen Zähnen, von denen der innere einge- krümmt, der äufsere doppelt kleinere schief aufwärts gekrümmt Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft I. 14 210 Th. Beling: Beitrag zur ist. Der von den Schwanzspitzen eingerahmte Aftergliedausschnitt verkehrt eiförmig, so breit als lang, kaum schmäler als jede Schwanzspitze, am Grunde spitz gerundet mit kaum verengerter Oeffnung. In niedrigen Wiesen. Welche von diesen beiden Larven dem Cryptohypnus riparius wirklich angehöre, mufs hier unentschieden gelassen werden. Cardiophorus rufipes Fourc. Larve, nach Perris II, S. 171 bis 176, 30 Mill. lang, bis auf die Hälfte zusammenziehbar, sechsfülsig, linear oder fadenförmig, fast ganz glatt, fleischig, glänzend, gelblich bis auf den hornigen rostfarbenen Kopf und den rostgelben, fast hornigen und hartschaligen Prothorax. Der neungliederige Hinterleib bis zum vierten Gliede an Breite zunehmend, dann bis zum letzten Gliede wieder schmaler werdend. Die ersten sieben Hinterleibsglieder im vorderen Theile etwas geschwollen, mit zwei Querfurchen, welche ein jedes dieser Glieder in drei Abtheilungen theilen, von denen die hintere sich einschachtelt und durch Einziehung in der vorhergehenden, diese dagegen bald mehr bald weniger, niemals aber ganz in der ersten verschwindet, so dals die Larve, wenn sie sich fortbewegt und ganz ausdehnt, lang, sehr schlank und linear erscheint, wogegen sie, wenn sie sich zusammenzieht um zu ruhen, oder wenn sie be- unruhigt wird, etwas bauchig und lang gedehnt spindelig ist. Das achte Hinterleibssegment ist einfach, d. h. nicht abgetheilt und etwas breiter als lang. Die ersten acht Segmente nahe an jeder Hinter- ecke mit einem sehr kleinen Haar und sowohl oben wie unten mit fünf starken Auskehlungen bei der ganz ausgestreckten Larve, welche im Zustande der Zusammenziehung sich zwar ausfüllen, aber auch dann noch sichtbar sind, indem der Boden der Auskeh- lungen glanzlos ist, die Zwischenräume aber glänzend sind. Das dritte Hinterleibsglied und die fünf folgenden an jeder Seite der Bauchfläche mit einer conischen, zur Fortbewegung dienenden Warze. Das neunte Hinterleibsglied einfach, weder mit Querfalte noch mit Auskehlungen, glatt, lang, conisch, am Ende stumpf, mit einem Büschel langer Haare strahlenförmig besetzt. Perris fand die Larve im Sande am Fufse alter oder unter der Wölbung hohler Eichen und zwar selbst in grölserer Anzahl an solchen Stellen, wohin niemals Regen drang und der Sand immer trocken war, so dafs es scheint, als könne sie zu ihrer Ausbildung und Verwandelung der so vielen anderen Larven nöthigen Feuchtig- keit entbehren, sofern sie sich nicht etwa dann und wann von da ent- Metamorphose der Elateriden. 211 fernt, um aufserhalb ihres gewöhnlichen Aufenthaltsorts Erfrischung zu suchen. Auch in zertrümmerten Nestern der Lasius fuliginosus fand Perris diese oder eine andere Art derselben Gattung. Cardiophorus asellus Er. Beschrieben von Schioedte l.c. S. 494— 496, scheint sich von der vorhergehenden Larve vorzugsweise durch weilse Färbung des Leibes, gelbliche der Thoraxringe, rostfarbenen Kopf und drei statt fünf Auskehlungen an der Bauch- wie an der Rückenseite zu unter- scheiden. Sie lebt im Walde, vorzugsweise in Nadelholzbeständen unter Moos und abgefallenen Blättern, an Baumwurzeln, auch häufig in Nestern der Formica rufa. Cardiophorus ruficollis L. Die Larve ist um die Hälfte kleiner als die vorhergehende; alle Thoraxringe länglich und fast gleich lang; Hinterleib noch mehr verdünnt, Hautbedeckung etwas fester, blafsgelb; mit kegeligen und nicht kugelförmigen Gliedern. Sie lebt wie die vorhergehende, aber an trockeneren Orten. Schioedte l.c. S. 496. Adelocera fasciata L. Larve, nach Perris II, S. 169, 25—28 Mill. lang, glatt und bis auf den Kopf ohne. Punkte, am Hinterleibe etwas verdickt, von mehr häutiger als horniger Beschaffenheit und von einer nur dieser Art Larven eigenthümlichen Färbung. Kopf und Prothorax kasta- nienbraun mit einem gelblichen Vorder- und Hintersaume. Die beiden folgenden Thoraxsegmente und die ersten acht Hinterleibs- abschnitte glänzend gelb, mit einem lichtröthlichen Tone am Rücken und am sehr fein gestreiften Hinterrande. Die ersten acht Hinter- leibsglieder aufserdem oben und unten mit einem länglichen, eine etwas erweiterte Seitenwulst veranlassenden Grübehen und unab- hängig von den Seiten- und Seitenrücken-Haaren, welche sich an allen Segmenten und selbst am Kopfe finden, mit je zwei kürzeren und mehr genäherten Haaren auf der Rückenmitte. Afterglied lang behaart, halb elliptisch verlängert, hartschalig, hornig, ein wenig aus- gehöhlt, stellenweise runzelig und oben zweifurchig, von Zähnen ein- gefalst, die von vorn nach hinten hin gröfser werden und deren letzter in zwei Theile zerfällt, von denen der eine nach aufsen ge- richtet, der andere als Einrahmung eines tiefen, ziemlich gerundeten Ausschnitts nach innen gebogen ist. An der Untenseite ist der Körper gleichmäfsig gelblich, mit Ausnahme des hartschaligen und mit zwei Furchen in V-Form versehenen Prothorax. Dieser und die | 14 * 212 Th. Beling: Beitrag zur beiden folgenden Glieder zeigen dieselbe seitenständige Falte, welche an den ersten acht Hinterleibsgliedern eine Wulst bildet, haben aber aufserdem zu jeder Seite der Mittenlinie eine andere, zwei Längenwulste bildende Falte und zwischen diesen Wulsten zeigen sich zwei Arten verlängerter, unscheinbarer, aber etwas erweiterter Warzen. Unterhalb des Aftersegmentes befindet sich eine Art Fulfs, der mit zwei bogenförmigen Haken endet, zwischen denen sich der After befindet. Diese Haken, welche den Zweck zu haben scheinen könnten, das Rückwärtsgehen zu begünstigen, sind nach Perris’ Ansicht dazu bestimmt, die Häutung und den Austritt der Puppe aus der Larvenhaut zu erleichtern. Stigmen wie bei den anderen Elateriden-Larven. In Stöcken der Pinus uncinata, welche andere Käferlarven als: Trogosoma depsarium, Rhagium u. s. w. ernähren, resp. ernährt haben. Adelocera varia Ol. und Adelocera carbonaria Schrk. Die Larven gleichen nach Perris Il, S.169, der Larve der Adelocera fasciata zum Verwechseln. Drasterius bimaculatus Fabr. Larve, nach Perris II, S. 184, 6—8 Mill. lang, schlank, fast eylindrisch, linear; gleicht einer jungen Agriotes-Larve, ist wie diese glänzend horngelb, mit etwas dunklerem Kopf, Prothorax und ge- rieften Säumen, weicht davon aber durch Folgendes ab: Vorderrand des Kopfes sehr wenig tief gelappt, so zu sagen mit eigentlich nur drei Lappen, deren mittlerer spitz und nicht abgestumpft ist. Augen- punkte nicht bemerkbar. Die Striemen an den Seiten der Segmente fehlen gänzlich und Punkte sind nicht vorhanden, durch eine recht scharfe Loupe aber bemerkt man, vorzüglich an den Seiten der letzten Segmente und auf der ganzen Oberfläche des letzten Gliedes eine fast unmerkbare, durch gekrümmte, äulserst feine Riefen be- grenzte Runzelung. Das halbovale Afterglied endet mit einer ganz kleinen, fast kegeligen, abgestumpften Verlängerung, Von den falschen Stigmen, welche die Agriotes-Larven so kenntlich machen, ist keine Spur vorhanden. — Perris sammelte die Larven öfter mit zahlreichen fertigen Käfern unter angehäuften, in Zersetzung be- griffenen Vegetabilien. Megapenthes tibialis Lacord. Larve, nach Perris II, S. 161, 10—12 Mill. lang, schlank, linear, fast cylindrisch, glänzend, hornig und röthlich an der Obenseite, Metamorphose der Elateriden. 213 fast hornig und gelblich an der Untenseite, fast glatt, fein und weitläuftig punktirt. Afterglied mit einer wenig convexen und punktirten Platte, welche etwas mehr als halb elliptisch, von # der Länge des Gliedes ist und am Ende eine kleine fleischige, fast röhrige und von röthlichen Haaren dicht umgebene Warze hat. Diese Platte vermag sich wie ein Ventil zu erheben oder vielmehr die Rolle zu spielen wie die obere Klappe eines Blasebalges, wodurch dann die Warze hervortritt, welche nichts anderes als der Scheinfuls oder der Zapfen ist, die man bei fast allen Coleopteren-Larven wahrnimmt und in deren Mitte sich der After befindet. Perris fand mehrere Larven, sowie Puppen und fertige Käfer in dem Holze eines hohlen Kastanienbaumes, welches andere Käfer- larven ernährt hatte und durch Feuchtigkeit verdorben und weich geworden war. Megapenthes lugens Redtb. Larve, nach Perris II, S. 165, 12— 15 Mill. lang, in Form, Körperbeschaffenheit, Färbung und Behaarung wie die vorher- gehende, von der sie sich durch die sichtlich viel stärkere, dichtere und regelmälsigere Punktirung und durch die Gestalt des letzten Leibesgliedes, welches sich gleichmäfsig nach vorn und nach hinten hinten hin verdünnt und mit drei Zähnen endet, deren mittlerer länger als die anderen ein wenig divergirenden ist, unterscheidet. Sie ist mehremale mit dem fertigen Insekt in hohlen Stämmen alter Korkeichen gefunden, deren Holz sich in dem Zustande des Kastanienbaumes befand, der die Larven von Megapenthes tibialis lieferte. Verzeichnils der vorstehend beschriebenen Larven. Jahrgang Seite Adelocera carbonaria Schrank . . . 2... ..°.. 1884 212 - fascvata L. . 2. 2. Su cn 2... 00 ONE: 54 211 - Baia Oo ly EAU RATENT AERERNE 84 212 Alamuntesiaternimusswlu:0..32.., Sm A 83 135 = Minealuse li, a4 ee 83 138 - ODSCURUSIB:. „ır . . 1. oe RE AN 83 141 eldulusılil.. .., .. na... ee 89 142 - SDOLaLOmEN : . EEE EEE 84 199 = estalatüus Schall mr 84 199 214 Th. Beling: Beitrag zur Jahrgang Seite Ampedus; balteatus,la,; sun. sur. berlesası. est 185 - crocatusanlsacord. men rn 54 201 - elongalulusn Baba Sur en 54 202 - erythrogonus, Muell. Bu En ME EBae 34 192 - byuhnopterusil&erminin NRRSTRIRE 84 179 - nigrinus. kerbst oi4. nLur. aan Bean: 54 189 - pomorumsklerbst, . sa -melalee Ser a 84 185 - praeustus Babr., 0: 2. 2 Sea 84772201 - sanguineus L. . EN LE a ee 54 201 - sanguinolentus Siem" Mole ab 34 132 Athous haemorrhoidalis Fabr.. . . . 2.2... 83 293 - longseollis Oliv. 2. 2 em 83 296 - niger L. . Throne 83 298 - rhombeus Ok. ER RL EN Sc 84 203 - 1 RS IE) A EN 84 206 = ssubfuscusmMuellt San re re Ne 83 289 zn orttatus, Babr: 2.0.0... Set ne 85 295 Campylus) linearisplu.ın ee N 83 287 - rubens Pill»’er MIAMI MISTBIUUTTIRE 83 235 Cardiophorus asellusyBr. 2... 23... ea 84 211 - TURCOUS a. 7 en 84 211 - rufipes"Kourer vn En ee 84 210 Corymbites aeneicollis Olv. -. . . . 2... 83 265 > deneuss Lt :BrInD. Dun. SUTENAuD ae 83 281 - aeruginosus Germ. . . . 2... 83 270 a affemis yGgrm.ıachar. tarrh- Histt Aura dene 83 276 - castaneus in. 34 205 - Cinchuss says =: a N N Or 84 204 . haematodes Rabr. Wi 2. 33 262 = Rolosericeus) Rabr or U zEnE 83 278 - latus;,Babroy. warızl Si), eb, „Dealer: 34 204 - pechnicornis li... 2. er. eu 83 269 tesselatuss un Mar. Duo ee 33 272 Draplehapans riparius abraten: iR Au 34 209 Dolopius, manginatus lo 130 N 83 145 Drasterius bimaculatusı Baba Ra 84 212 Lacon murinus L. . Re 33 129 Limonius Bructeri Fabr. ET 84 Lan - NIGINDESSGYLIRMTE. a m an 83 302 Ludius ferrugineus L. . N... 83 260 Magapenihes, lugens edib... Wr ne 4 213 . tibialis, Bacord ne 54 212 Melanotussicastanipes Baykı. 22.2 54 202 - TuRpesstlerbst,, un cn 83 152 - sauleteolhs, Muls. „on, u. Ra 84 202 SEerieco somus. brUnmeus 33 258 Metamorphose der Elateriden. 215 Nachtrag. Während des Druckes der vorstehenden Arbeit lernte ich auch die Larve des Cryptohypnus riparius Fabr. kennen. Dieselbe ist bis 14 Mill. lang und bis 1.5 Mill. breit, platt, glänzend, hell bräunlichgelb, die Thoraxglieder nach vorn hin allmählig etwas dunkeler, der Kopf am dunkelsten, röthlich oder rostbräunlich, im vorderen Theile bräunlichroth. Stirnkante so wie die äulsersten Enden der beiden Schwanzspitzenzähne gebräunt. Kopf vierseitig, etwa doppelt so breit als lang, an den Seiten kaum gerundet, nach vorn hin etwas verschmälert, abgeflacht und grubig verunebnet. Stirnkante mit langen gelben Wimperhaaren bürsten- förmig besetzt, in der Mitte mit spitzem Zahne. Mandibeln roth- braun, breit, mälsig lang, am schwarzbraunen Ende sichelförmig gebogen und spitz oder zuweilen auch stumpflich, etwa in der Mitte der Innenseite mit einem kleinen höckerförmigen. Zahne. Die dreigliederigen Fühler kegelförmig spitz und hinter jedem ein kleiner punktförmiger, schwarzbrauner Augenfleck. Maxillen mit langem kegeligen, viergliederigen äuflseren und zweigliederigem dünneren, etwa halb so langem inneren Taster. Fühler und alle Taster geringelt erscheinend, indem deren rostbräunlich gefärbte Glieder, mit Ausschluls der je letzten, an der Spitze heller gefärbt sind. Prothorax nach vorn hin verschmälert, Meso- und Meta- thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge und zusammen wenig länger als der Prothorax, seicht und weitläufig längsnadel- rissig in der gewöhnlichen Weise gesäumt. Der neungliederige platte, an der Obenseite nur wenig gewölbte Hinterleib etwa in der Mitte am breitesten und nach beiden Enden hin etwas ver- schmälert, mit weitläufig längsnadelrissigen Hintersäumen. Thorax und die ersten acht Hinterleibsglieder an der Obenseite sehr fein _ weitläufig punktirt und aufserdem seicht quer gerunzelt, beides auf den hinteren Leibesabschnitten stärker als auf den vorderen. Jedes Hinterleibssegment, ausschlielslich des letzten, hinter dem Vorderrande mit unregelmäfsigem flachen gerandeten Querein- drucke, dessen Rand sich mit bogiger Ecke an jeder Rücken- schienenseite bis über die Längenmitte des Gliedes hinaus fortsetzt. Die Behaarung der Rückenschienen jener Leibesabschnitte lang, 216 Th. Beling: Beitrag zur Metamorphose der Elateriden. steif, steil abstehend, bräunlich. Letztes Segment etwa andert- halbmal so laug wie das vorhergehende, etwas kürzer als breit, nach hinten hin etwas verschmälert, an den Seiten gerundet, oben polsterförmig gewölbt und grob unregelmäfsig gerunzelt, neben der Randung jederseits mit einer breiten flachen Längenfurche; der leistenförmige Seitenrand selbst jederseits ganz seicht dreizähnig; der breite und kurze Ausschnitt des Segments an der Basis gerundet, stiefelknechtförmig geöffnet, hinten nur wenig verengt, von zwei zweizähnigen kurzen, schwanzförmigen Spitzen eingefalst, deren vorderer Zahn kurz und aufwärts gebogen, der hintere oder innere Zahn doppelt so grols oder lang, nach hinten hin fast gerade aus und nur dergestalt ein wenig einwärts gerichtet ist, dafs die hintere Oeffnung des Ausschnittes etwa um ein Sechstheil enger ist als dessen Breitendurchmesser. Untenseite des letzten Segments mit langen, steil abstehenden, bräunlichen Haaren besetzt und, gleich der Untenseite der übrigen Segmente, wie die Obenseite gefärbt. Beine in der gewöhnlichen Weise mit kurzen, braunen, dornenförmigen Zähnchen und einzelnen längeren Haaren reihig besetzt, in eine kurze, dünne, einfache gebräunte Kralle endend. Mehrere Larven fand ich am 6. Juni an einer beraseten Stelle neben einem kleinen Bache im Waldsaume in feuchter Erde. Die- selben wurden mitgenommen, in Erde von der Fundstelle in einem Glase unterhalten und lieferten bis 2. September, an welchem Tage der Glasinhalt untersucht wurde, drei gut ausgebildete Käfer. Die Larve steht derjenigen des Corymbites aeneus, zu welcher man bei der Bestimmung nach der vorstehenden Tabelle gelangen würde, bezüglich der Form des Aftergliedausschnittes nahe, unter- scheidet sich aber von jener Larve sogleich durch schlankere, plattere Gestalt, erheblich geringere Grölse, noch blassere Färbung und den Umstand, dafs der hintere oder innere Schwanzspitzenzahn merklich kürzer als der vordere, der Ausschnitt selbst auch nach hinten hin etwas mehr verengt ist, so dals selbst jugendliche Larven des Corymbites aeneus nicht leicht mit der Cryptohypnus - Larve verwechselt werden können. Die vorhin $. 209 reprodueirte Schioedte’sche Larvenbeschrei- bung stimmt mit der vorstehenden im Wesentlichen überein und die von Perris ist demnach nicht zutreffend. Es fällt damit auch die vorstehend auf S. 208 unten für Oryptohypnus nach Perris gegebene Charakteristik. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Neue Käfer- Arten aus Osch (Turkestan) von Dr. L. v. Heyden und Dr. G. Kraatz. Eine im Späthherbst vorigen Jahres an Hrn. Dr. Staudinger gelangte Sendung enthielt nur wenig Tenebrioniden, dagegen einige hübsche Cetonien- Arten; es werden daher diesmal hauptsächlich nur die neuen Arten hier namhaft gemacht. 1. Pseudotribaz Kraatz, nov. gen. Carabidarum. Antennae articulis basalıbus haud carinatıs. Caput verlice postico sublumido - incrassato. Labrum subdilatatum, medio profunde impressum. Palpi articulo ultimo tenui, labiales articulo penultimo setis 5 instructo, Mentum dente medio subtruncato, lobos laterales fere superante. Prothoraz subtiliter punctatus, setis lateralibus duabus. Elytra subtiliter 16-punctato-striata, interstitiis 4°, 8°, 129, 16" punctis impressis, 8° et 12° punctis 10, 16° punctis multis impresso. | Pedes validi, tarsis anticis articulis 4 pulvillatis. Patria: Usgentum (Turkestan). Der Käfer weicht von den Tribar-Arten durch die schwarze Ober- und Unterseite ab, stimmt in der Gröfse des Kopfes ziemlich mit Spinolae überein, den er nicht ganz an Gröfse erreicht, ist aber (namentlich der g') merklich schlanker und flacher; die Beine sind besonders kräftig. Die Seulptur der Fld. ist eine eigen- thümliche; sie besteht aus einfachen Punktstreifen, deren Zwischen- räume 4, 8, 12, 16 nach aufsen stark an eingedrückten Punkten zunehmen, so dafs 4 nur etwa 4 dergleichen enthält, 8 und 12 etwa je 10, 16 wohl gegen 20. Nach meiner Ansicht sind Tridbax Thoms. und Lamprocarabus die nächsten Verwandten des Käfers, weichen indessen durch die Seulptur von ihm ab; Carabus Fedschenkoi Solsky hat einen kleinen Kopf und stark erweiterte Taster, auch kleine Borstenpunkte auf dem Halsschilde. Die erhabenen Pünktchen auf den Fld. der Tribaz- 218 L. v. Heyden und G. Kraatz: über Arten fehlen ganz, dagegen treten die eingestochenen Punkte auf dem Sten und I2ten Zwischenraume, etwa je 10, sehr deutlich hervor. Pseudotribaz validus Kraatz. Oblongus, niger, sat elongatus, parum converus, capite intra antennas utrinque longitudinaliter impresso , laevi, thorace posterius leviter angustato, lateribus late elevatis, angulis posticis productis, obtusis, subdeflezis, elytris punctato -striatis, interstitüs 8% et 12°, 10-punctatis, 16° multipunetato. — Long. 25 mill. Von ziemlich gleichbreiter Gestalt, das Halsschild nur wenig schmäler als die Fld., der Kopf ziemlich grofs, die Beine kräftig, schwarz. Die Fühler sind mälsig gestreckt; Glied 2 ist auf der vorderen Hälfte oben eingedrückt, so lang wie 4, 3 bedeutend länger, 5—11 behaart, beim g' nicht verdickt. Der Kopf ist weniger abwärts geneigt als bei den Tridaz- Arten, ziemlich grols, die Oberlippe nach vorn schwach verbreitert, tief ein- gedrückt; der Vorderrand des Kopfes ebenfalls vertieft, die Stirn zwischen den Fühlern jederseits mit einem tiefen, börstehentragen- den Punkt; von der Einlenkungsstelle der Fühler läuft ein Kiel zum Innenrande der Augen, der Kopf im Uebrigen glatt, kaum gestrichelt. Das Halsschild ist vor der Mitte leicht gerundet; die Seiten sind nach hinten allmählig breiter abgesetzt und leicht auf- gebogen, die Hinterecken deutlich nach hinten vorgezogen, ab- gerundet, ein wenig herabgebogen; die Oberfläche ist fast gleich- mälsig ziemlich dicht und fein punktirt, neben den Hinterwinkeln sanft vertieft, seitlich vor der Mitte mit zwei eingestochenen Punkten. Das Schildchen ist quer, dreieckig, erhaben, glatt. Die Fld. sind sehr gestreckt, an der Basis nur wenig breiter als das Halsschild, in der Mitte nur wenig breiter, oben nur schwach gewölbt, mit 16 gleichmälsigen Punktstreifen, zwischen denselben glatt, aber der 4te, Ste, 12te und 1l6te mit den bereits beschrie- benen 4, 10, 10, 20 eingedrückten Punkten; der 16te Streif steht dem Aulsenrande ganz nah; erhabene Pünktchen sind nicht vor- handen. Der Hinterleib hat auf den ersten drei Segmenten zwei borstentragende Punkte; die Spitze des letzten Segmentes ist etwas hinter der Mitte deutlich abgesetzt und deutlich längsgestrichelt. Der Fortsatz des Prosternums ist an der Spitze leicht geneigt, mit abstehenden schwarzen Haaren besetzt; ebenso sind die Beine kräftig, die Vordertarsen-Glieder 1—4 beim g' quer, sehr deutlich mit Pulvillen besetzt; die Hinterschienen sind oben, mit Ausnahme der Basis und der Spitze deutlich vertieft. Dies letzte Glied der neue Käfer- Arten aus Osch (Turkestan). 219 schlanken Maxillartaster ist nur schwach, auch das der Labialtaster nur leicht verdickt; an letzteren sieht man zwei Borstenpaare vor der Mitte und eine Borste hinter derselben. Ein Männchen von Osch. 2. Callisthenes rugiceps Kraatz. Oblongo-ellipticus, niger, nitidus, capite thoraceque subopacis, illo inter oculos crebre ruguloso, utrinque impresso, epistomo alte elevato, vie emarginato, thorace Iransverso, supra crebre subtiliter (haud subtilissime) ruguloso, medio canaliculato, lateribus ante medium fortius rotundato, basin versus nonnihil angustato, reflexo- marginato, margine reflexo haud subito deflevo (ut in C. usgentense) sed bene perspicuo, elytris thorace viz latioribus, subtiliter punctato- striatis. — Long. 26 mill. Sg. Tarsis anticis 4 dilatatis, 3 primis subtus spongvosis. Dem Callisthenes usgentensis sehr nahe verwandt, jedoch gut von ihm unterschieden, schwarz, Kopf und Halsschild, ersterer sehr deutlich, runzlig punktirt, die Fld. nicht kaum bemerkbar, sondern fein punktirt gestreift, ihre Breite geringer als bei usg., ihre Oberfläche weniger gewölbt. Die Fühler sind ganz ähnlich wie bei usg. gebaut, Glied 2—4 oben flach gedrückt, 3 fast doppelt so lang als 4. Der Kopf ist ganz ähnlich gebaut, wie bei usg., aber zwischen den Augen dicht gerunzelt, zwischen den Runzeln punktirt. Das Halsschild ist wie bei wsg. gebaut, der Seitenrand deutlicher abgesetzt, die Hinterecken an der Spitze nicht herab- gebogen, sondern deutlich stumpf abgerundet, die Oberseite dicht und fein gerunzelt, der Eindruck neben den Hinterecken deutlicher, die Mittellinie sehr bemerkbar ausgeprägt. Die Fld. sind nicht so bauchig wie bei wsg., sondern nur wenig hinter der Mitte ver- breitert, oben weniger gewölbt als bei usg., mit deutlichen Punkt- streifen, die nur am Aufsenrande beinahe verschwinden. Die Beine sind ganz ähnlich wie bei wsg., die Vordertarsen beim g' ebenso erweitert und besetzt. Ein Ex. von Osch in Turkestan. Call. usgentensis, welchen Hr. v. Solsky in Fedschenko’s Reise nach Turkestan, Käfer, Bd.I. p.20, ausführlich nach Männchen beschrieben hat, wurde von Dr. Staudinger’s Sammler bei Margellan aufgefunden; das 2 weicht vom Männchen durch noch breitere Gestalt und einfache Vorderschienen ab. Scarites turkestanicus Heyden. Ob tibias posticas margine posteriore longius denseque fulvo-ciliatas ex affinite S. buparii, 220 L. v. Heyden und G. Kraatz: über bucidae, Polyphemi, sed diversus abdomine articulo penultimo utringue unipunctato (loco pluriumpunctato); hoc signo S. epaphio Chaud. Africae australis affinis, a quo diversus angulis anticis thoracis non prorectis, interstitüs elytrorum non tectiformibus, lateribus granulatis. A. S. bucida, cui mazime affinis, differt corpore toto minus lucido, mandibulis minus acutis, multo fortius oblique striatis. Capite multo grosso, densius sed minus profunde strigoso, aequaliter impresso, processu anteoculari minus recto, magis strigoso. Thorace lateribus magis rotundatis, dente minore, non acuto, angulis anticis non deplanatis, spatio inter marginem interiorem et lineam latiore impresso et strigilato, linea mediana profundiore, a dente ad angulum posticum non recte sed rotundato angustata. Elytris lateribus eodem modo ampliatis, ideoque striatis, puncto unico minus claro ad finem striae secundae (in bucida puncto altero antea in interstitio secundo), interstitiis planis minime convezis, dente humerali minus acuto. Tibüs anticis fortiter tridentatis, ante dentem tertium denticulis 9—6 acutis benissime distinctis (in S. epaphio 3—4, in bucida 5—6 minus perspicuis), tibüs intermedüs bispinosis, fulvo-setosis, tibis posticis longe fulvo-pilosis. Femoribus intermediüs in bupario linea punctorum pilum gerentium 12, in turkestanico circiter 17 ezitus saepe duplieibus. — Magn. 34— 41 mill. Margellan, in collectionibus von Heyden et Kraatz. Antisphodrus extensus Heyden. Apterus, rufus, elytris obscurioribus, supra deplanatus. Capite longo, postice parum angustato, impunclato, inter antennas leviter impresso et levissime ruguloso, oculis perparum prominentibus. Antennis rufis, capite thorace multo longioribus, articulo tertio secundo duplo longiore. Thorace angustato, longo, subcordiformi, antice recto, angulis parum prominentibus, acutulis, laterıibus parum rotundatis, multo ante medium latissimo, ante angulos posticos abrupte recto, angulis ipsis aculis, extrorsum divergentibus, basi recta, lateribus acutissime aequaliter carinatıs intus non impressis, medio linea acuta impressa, lateribus limeae subconveris, thorace levissimo basi medio strigis nonnullis bene accentuatis, in angulis posticis parum profunde im- presso, punctis nonnullis (2—3) impressis. Elytris longis, 23 thorace longioribus, angustis, lateribus fere parallelis, perparum rotundatis, anlice parum angustatis, postice simul sumptis rotundatis, sed apice acutiore, anlice acute marginatis, humeris dentiformibus, supra perparum convezis, acute striatis, siris postice evanescentibus, indistincte punctatis, interstitiis subconvexis, postice sensim planatıs, neue Käfer- Arten aus Osch (Turkestan). 221 strüs seplima et octava ante apicem profundius impressis, punctis duobus piligeribus; strüs 3. 4. ante apicem, 5. 6. multo antice postice conjunctis. Pedibus gracilibus, supra ad latera pilosis, non strigosis, subtus el onychis setosis, unguiculis laevibus. — Q' articulis anticis dilatatis, subtus spongiosis. — Long. 11 mill., maxima latitudo elytrorum 33 mill. Mas. unicus in collectione Dom. Doct. G. Kraatz. — Osch. Poecilus Staudingeri Heyden. Poeec. liosomo Chaud. affinis, sed major, oblongior. Capite antennis eodem modo constructis. Thorace fere quadrato, antice parum angustato, lateribus perparum aequaliter rotundatis, anguste marginalis, angulis anticis deflexis inde angustiore, angulis posticis magis rectis guam obtusis, angulis ipsis non acutis, supra convero lucido; linea mediana postice magis impressa, antice posticeque evanescente, basti strigis binis fortissimis convergentibus sed inter se parallelis, interiore longiore, inter strigas profunde foveolato, punctis nonnullis impressis, inter strigam interiorem et lineam medianam basi parum-punctato. (In P. iosomo thorace magis iransverso, lateribus late marginatis, strigis minus longis, minus profundis.) Elytris angustis thorace perparum latiore, evidenter acute sed non profunde striatis, striis evidenter punctatis, inter strias 2 et 3 punctis tribus ad striam tertiam applicatis, uno altitudine striae scutellaris, altero in medio, tertio mulio ante apicem, stria seplima apice puncto magno ocelligero, interstitiis planis (in P. liosomo elytris oculo in armato laevigatis, lineatopunctatis, extus posticeque fere evanescentibus). Epipleuris posticis laevigatis, intus perparum grosse punclalis. Abdomine medio laevissimo, lucido, ad latera opaciore ruguloso-punctulato, prosterno marginato, sterno postico eztus punctato (in P. liosomo corpore subtus toto laevigato). Tarsis extus solum sulcatis, articulis tribus primis anltennarum carınatis, inde ad subgenus Sogines haec species ponenda est. — Long. 14—16 mill. (lios. 134 —144). Usgent, in colleetionibus von Heyden et Kraatz. Poec. longiventris Solsky affinis est, sed diversus thorace basi impunctato, elytris thorace latioribus, humeris dente minuto termi- natis (in P. Stauding. solum acutis, sed non dentatis) tenue striatis, striis laevibus. In honorem Dom. Doectoris Otto Staudinger, adjutoris cogni- tionis faunae turkestanicae, nominatus. Pterostichus (Melanius) cordaticollis Heyden. Niger, alatus. Capite evidenter punctato, antice lateribus profunde impresso, impressionibus postice fortius ruguloso-punctatis. Antennis graci- 222 L. v. Heyden und G. Kraatz: über libus. Thorace cordato, lateribus anguste marginatis rotundatis, ante angulos posticos recios parum prominulos arcuato, supra convezo, linea mediana fortiter impressa, antice posticeque abrupte evanescente, ante basin lateribus late impresso, punctato, transverse rugoso, eztus plica parva terminata, in impressione stria acuta. Elytris lateribus minus rotundatis, fere parallelis, postice parum dilatatis, fortiter striatis, interstitüs in Z perparum in Q fere toto deplanatis. g segmento ullimo medio leviter impresso, punctis utrinque apice binis piligeribu approzimatis; Q punctis binis magis remotis. — Long. 17 mill. Mas.: Subcordato Chaud. Caucasi affinis, sed diversus thorace convexo, magis cordato, elytris magis parallelis, interstitüis fere planatis, segmento ultimo in Z\ non carinato, apice utrinque punctis binis (in subcord. utrinque puncto uno), antennis tarsis gracilioribus. Osch. — In collect. Kraatz et v. Heyden. Sabienus usgentensis Heyden. S. (Ditomus auctor. olim) chodsentico Ballion affinis sed obscurior, nigro piceus, pedibus antennis piceis. Corpore toto densius punctato. Thorace latiore, lateribus magis rotundatis, postice minus angustato, ante angulos posticos magis reclios magis sinuato, antice minus transversim impresso. Elytris latioribus, lateribus magis roiundatis, inde minus parallelis sed magis ovalibus; minus profunde striatis, interstitüis deplanatis punctis impressis una 2—3 (in chods. 2 minoribus). Subtus ventre flavo hirsutulo. — Long. 94 — 10 mill. Usgent. Duo exemplaria in collectione von Heyden. Cetonia conspersa, var. confluens Kraatz. Cupreo-aenea, subopaca, thoracis plerumque 10-maculati lateribus albis, elytrorum maculis magnis, interdum confluentibus. — Long. 15—17 mill. Für die typische Form der Cet. conspersa Ball. (Bull. de Mose. 1870. IV. p. 347) halte ich die grüne, ziemlich glänzende Form von Samarkand, da Ballion sagt: viridi-aenea, nitida. Die Stücke von Margelan sind mehr kupfrig erzfarben und zeigen nur einen ziemlich matten Glanz; sie sind entweder mit grolsen, oft zusammen- fliefsenden Flecken bedeckt (confluens) oder mit viel schwächeren Queerlinien. (et. conspersa steht zwischen beiden ungefähr in der Mitte, d.h. sie hat ziemlich grolse, weilse Flecke, so dals von Queerlinien nicht wohl gesprochen werden kann. Dies giebt ihr, in Verbindung mit der grünen Färbung, ein von confluens recht verschiedenes Ansehen; indessen stimmt sie in allen wesentlichen Merkmalen (Zeichnung des Halsschildes und Pygidiums, Behaarung der Fld.) mit ihr überein, neue Käfer- Arten aus Osch ( Turkestan). 223 Cetonia conspersa, var. immarginata Kraatz. Cupreo- aenea, subopaca, thorace lateribus viz albomaculatis, punctis 4 disci rarius tenuiter albomaculatis, elytris albo-strigosis, haud conspersis. — Long. 15—17 mill. Zugleich mit confluens kommen Stücke, welche den Eindruck einer eigenen Art machen, aber wohl jedenfalls mit confluens zu vereinigen, und zwar als schwächer weils gezeichnete Art zu be- trachten sind, bei der die Fld. nur mit weifslichen Querlinien gezeichnet sind, nicht mit ausgedehnten Flecken. Der Thorax ist nicht nur bei Ceton. confluens an den Seiten weilsgefleckt und zwar in veränderlicher Breite längs des ganzen Seitenrandes, sondern es treten auch noch 10 weilse Punkte mehr oder minder deutlich auf, von denen zwei unweit der Vorderecken, vier quer auf der Mitte des Halsschildes, vier am Hinterrande desselben in kleinen Vertiefungen liegen und zwar die mittleren, weiter von einander entfernten, aufsen vor den Vorderecken des Schildes. Diese Purkte sind,. wie gesagt, bei confluens meist deutlich, bei immarginata ebenso wie der weilse Seitenrand des Halsschildes fast ganz geschwunden, nur bisweilen angedeutet. Die Fld. der confluens sind mit grölseren Flecken besät, welche bisweilen völlig zusammenflielsen; bei der immarginata sind nur die gewöhnlichen leicht gebogenen Querlinien weils besprengt; das Pygidium ist bei beiden Formen weils beschuppt, in der Mitte und jederseits in der Mitte des Hinterrandes nackt; es bleibt bei immarginata immer ein grolser Fleck jederseits weils, wodurch die Art besonders leicht kenntlich ist; dabei ist sie von ziemlich untersetzter Gestalt, die Fld. sind bei gut erhaltenen Ex. in Längsreihen weils behaart. Cetonia nigro-aenea von ähnlicher Gestalt und Färbung des Pygidiums hat ein sehr fein punktirtes Halsschild und ist dunkel erzfarben. Da beide Formen bei Margellan vorkommen, habe ich die schwach gesprenkelte immarginala genannt (margellanica in litt. olim). Platyscelis difficilis Kraatz, Deutsche Ent. Z. 1883. p. 351. Mas.: Tarsis anticis et intermedüs fortiter dilatatıs, his articulo quarto fortiter transverso, abdominis segmentis primis medio longi- tudinaliter subimpressis, haud tomentosis. Vom & des simplex Kraatz (a. a.O. p. 352) durch die stärker erweiterten Mitteltarsen leicht zu unterscheiden, denn beim simpler ist das vierte Glied viel schmaler, in gewisser Richtung besehen fast länger als breit, beim difficiis viel breiter als lang. 224 L. v. Heyden und G. Kraatz: über Platyscelis acutangula Kraatz. Oblongo-ovalis, leviter conveza, nitidula, nigra, capite thoraceque creberrime punctatis, koc angulis anticis rectis, posticis acutis, margine posteriore leviter retrorsum producto, coleopteris thorace paullo latioribus, dense minus subtiliter punctatis, pubescentibus abdomine affinibus minus dense punctato. — Long. 13 mill., lat. 7 mill. Von ovata Ball., Regeli Ball., oblonga Ball., margelanica m. (81), simplex m. und difficilis m. sofort mit Leichtigkeit durch die spitzigen Hinterecken des Halsschildes zu scheiden, welches sehr dicht punktirt ist, während die etwas breiteren Fld. verhältnifsmälsig kräftig punktirt sind, ohne Spuren von Längsstreifen. Der Hinterleib ist etwas weitläufiger punktirt als bei den von mir beschriebenen Arten. Die Fübler sind schlank, die vorletzten Glieder fast doppelt so breit als lang. Der Kopf ist dicht punktirt. Das Halsschild ist flacher als bei den verwandten Arten, an den Seiten nicht deutlich abgesetzt, die spitzen Hinterecken ein wenig herabgebogen, die Vorderecken rechtwinklig. Die Fld. sind völlig ungestreift behaart, deutlicher punktirt als bei den verwandten Arten, der Unterleib weitläufiger. Das g' hat stark erweiterte Vordertarsen und leicht erweiterte Mitteltarsen. Platyscelis longicollis Kraatz. Obiongo-ovalis, leviter con- vera, piceo-nigra, omnium dense subtilissime punctata, thorace longiore, thorace angulis anticıs et posticis acutis, coleopterorum latitudine, his nullo modo striatis. — Long. 8 mill. Mas.: Pedibus anticis tibüis leviter dilatatis, ante medium leviter incurvatis, !arsis forliter dilatatis, tarsis intermediis leviter dilatatıs. Fem.: Pedibus anticis simplicibus. Eine durch ihre geringe Gröfse, sehr feine Punktirung, das etwas längere Halsschild mit spitzigen Vorder- und Hinterecken sehr ausgezeichnete Art. Die Fühler sind nur mäfsig schlank, beim g' länger, die vorletzten Glieder beim @ nur wenig länger als breit. Der Kopf ist, wie der übrige Körper, sehr dicht und fein punktirt, zwischen den Fühlern mit leicht vertiefter Querlinie. Das Halsschild ist an den Seiten nur wenig gerundet, eben so breit wie die Fld. vorn, die spitzigen Hinterecken eng an den Vorder- rand der Fld. angeschlossen. Diese sind in der Mitte leicht erweitert, nach hinten verengt, ziemlich länglich, sehr fein punktirt, ohne Spuren von Längsstreifen. Die Unterseite ist sehr dicht, fein punktirt. Die Vorderbeine des g' haben nur schwach erweiterte Tibien, die vor der Mitte innen sehr deutlich gekrümmt sind, Glied 2 und 3 sind stark, 4 ziemlich stark transversal; die Vorder- neue Käfer- Arten aus Osch (Turkestan). 225 schenkel vor der Spitze deutlich gezähnt. Die Mitteltarsen sind nur schwach erweitert. Die Beine des Q sind einfach. Mehrere Pärchen von Osch. Alophus quadripunctatus Kraatz, subcostatus Ballion var.? Niger, pilis pallido-umbrinis, thorace costato, elytris ante medium macula oblonga, pone medium macula fere rotundata alba ornatis. — Long. 16 mill. Auf diese Art trifft im Ganzen die Beschreibung des subcostatus Ball. (Bull. Mose. 1878. IL. p. 358) sehr gut zu, nur liegt zwischen dem „hell aschgrauen Flecken auf dem vierten und fünften Zwischen- raume jeder Fld.* (den ich kaum „grofs“ nennen möchte) und der Schulter ein länglicher ähnlich gefärbter Fleck, und nicht „einige helle Punkte“, wie Ballion angiebt. Aufserdem sind die Seiten wenig bemerkbar mit helleren Fleckchen gezeichnet. 1 Ex. von Osch. Cleroclytus semirufus Kraatz. Antennis, capite, thoracis elytrorumque macula basali trianguları rufis, abdomine, femoribus tibüisque piceis, elytris nmigris, apicem versus dilatatıs, fascia angusta, subincurvata, ante medium nuda, pallide testacea, fascia obligua pone partem rufam basalem fasciaque latiuscula pone medium dense albo-villosis, tarsis rufo-piceis. — Long. 10 mill. Keiner der europäischen Arten unmittelbar verwandt, dem mysticus am nächsten stehend, die Fld. aber nach hinten deutlich verbreitert. Der Vorderleib im Verhältnifs schmäler, von der an- gegebenen Färbung. Die Fühler reichen bis zur hinteren Binde der Fld. und sind röthlich; Glied 4 ist kürzer als 5 und merklich kürzer als3. Der Kopf ist ähnlich gebaut wie bei mysticus, matt, sehr fein abstehend behaart, die Augen kleiner als bei mysticus, fast rundlich, innen schwach ausgerandet. Das Halsschild ist ganz ähnlich gebaut, wie bei mysticus, oben sehr dicht wenig bemerkbar punktirt, abstehend sehr fein behaart. Das Schildchen liegt nicht auf dem abschüssigen Vorderrande, sondern fast ganz von oben sichtbar da und und ist schneeweils behaart. Die Fld. sind nach hinten leicht verbreitert, sonst ähnlich gebaut wie bei mysticus, an der Wurzel mit einer leicht erhabenen Längsbeule versehen, welche mit den Schultern einen dreieckigen Fleck ab- schliefst, roth und abstehend fein behaart ist; aulsen wird dieselbe von einer greis behaarten Schrägbinde begränzt, welche unter der Schulter breiter ist. Am Ende dieser Binde läuft eine schmale, glatte, erhabene, gelbliche, schwach gebogene Querleiste über die Fld.,- welche indessen nicht bis zur Naht und zum Aufsenrande Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft 1. 15 226 L. v. Heyden und G. Kraatz: über reicht; hinter derselben sind die Fld. dunkelbraun, nach hinten ganz schwarz; an der Basis des letzten Drittheils steht eine ziemlich breite, weilse Querbinde, ähnlich wie bei Clerus; vor derselben sind die Fld. sehr dicht granulirt, matt, hinter derselben weit- läufiger und feiner, ziemlich glänzend; an der Spitze steht ein weilses Fleckchen. Die Beine sind ganz ähnlich, wie bei mysticus, schwärzlich, die Tarsen röthlich braun. Die Unterseite des Mittel- und Hinterleibes ist äulserst fein punktirt und behaart, die Behaarung der Brust und des ersten Hinterleibssegmentes gerunzelt, die des übrigen Abdomens schwärzlich. 1 Ex. aus Turkestan. Cleroclytus ist am nächsten mit Anaglyptus mysticus verwandt, indessen weicht er durch die horizontale Lage des Schildchens, die erhabene nackte schmale Binde vor der Mitte der Fld. und die breitere weilse hinter der Mitte derselben, ähnlich wie bei Clerus formicarius, doch erheblich im Aeufsern ab; auch sind die Fld. deutlich nach hinten erweitert, was dem Käfer ein eigenthümliches Ansehen giebt, während der Vorderleib allerdings der eines Anaglyptus ist. | Xenomela Weise, nov. gen. Chrysomelidarum. Prosternum processu postico mullo. Acetabula antica occlusa. Mentum parvum in medio marginis anlicı modice rotundato - pro- ductum. Metasternum breve. Mandibulae haud validae. Antennae subfiliformes, arliculis 5 paullo crassioribus. Prothorax transversus, basi truncatus et immarginatus. Elytra connata. Tarsi artieulis 3 primis aequilatis. Patria: Usgentum. Diese interessante Gattung gehört in die erste Abtheilung der Chrysomelini, bei welcher das Prosternum zwischen den Hüften nach hinten nicht in einen auf die Mittelbrust übergreifenden Fort- satz verlängert ist, und da die Gelenkhöhlen der Vorderhüften geschlossen sind, so bleiben als nächste Verwandte nur Timarcha, Entomoscelis und Cyrtonastes übrig, während Colaspidema, Colaphus und Gastroidea, mit offenen Gelenkhöhlen nicht in Betracht kommen, Die Form und die theilweise rothe Färbung des Körpers, sowie der Bau der Fühler und Beine weisen im Allgemeinen auf eine Verwandtschaft mit Entomoscelis hin; aber die an der Naht ver- wachsenen Fld., fehlende Flügel und vor allem die kurze Hinter- brust, welche über die Mitte kaum so lang als die Vorderbrust ist, nähern die Gattung viel mehr den Timarchen. Wie bei diesen sind die Beine ungefähr in gleichem Abstande von einander ein- neue Käfer- Arten aus Osch (Turkestan). 227 gefügt, während die Mittelhüften der übrigen europ. Chrysomelen den Vorderhüften bedeutend näher stehen als den Hinterhüften. So findet dieses Thier seine natürliche, vermittelnde Stellung zwischen Entomoscelis und Timarcha. Cyrtonastes, in Farbe und Körperbau einem Phaedon ähnlich, mit 10 starken, regelmäfsigen Punktreihen auf den Fld., ist durch die Bildung der Brust weniger mit Timarcha als Entomoscelis verwandt und zwischen letztgenannter Gattung und Gastroidea unterzubringen. Folgende Tabelle stellt in Kürze die hier in Betracht kom- menden Gattungen dar: Prosternum processu postico nullo. Acetabula antica ocelusa. hand»longiuss U. IE Sr! evidenter longius.. » . 2... 2. Mentum magnum, emarginatum. Prothorax basi marginatus. Antennae moniliformes. Tarsi articulo tertio angustissimo. Timarcha. 2'. Mentum parvum, brevissimum. Prothorax basi immarginatus. Antennae subfiliformes. Tarsi articulis 3 primis aequilatis. 1. Metasternum prosterno Xenomela. fovea angulis omnibus seta 1 praedita Entomoscelis. 3. Prothorax I angulis sine seta et fovea . . . . Cyrtonastes. X. Kraatzi Weise: Oblongo-ovata, valde conveza, nilidula, subtus nigra, supra viridı-coerulea, antennis piceis basi inferne rufescen- tibus; capite rufo, parce punctulato, clypeo oreque piceis; prothorace transverso, fortiter convezo, apice quam basi vix angustiore, angulis rotundato - obtusis, lateribus fortiter rotundatis, marginatis, limbo laterali lato postice subangustato rufo, disco parce, latera versus crebrius punctato. Scutello parvo, glabro. Elytris basi prothoracis haud latioribus, humeris rotundatis, callo humerali nullo, lateribus leviter rotundatis, apice singulatim subrotundatis, dorso fortiter rugoso-punctatis, viridi-coeruleis, macula semicirculari baseos limbo- que laterali sat lato rufis. — Long. 8 mill. Von der Grölse einer mittleren Entomoscelis adonidis, der Körper aber am Grunde des Halssch. eingeschnürt, indem sich Fla. und Halssch. nach der Basis hin merklich verengen. Kopf bis zum Hinterrande der Augen in das Halssch. eingesenkt, etwas. länger als breit, roth, nur das durch eine Querrinne abgesetzte Kopfschild, die Oberlippe und der Mund pechschwarz. Mandibeln ziemlich lang, im Verhältnisse zu denen von Timarcha und Hora- topyga schmal, stark gekrümmt, jede in zwei lange Spitzen endigend; Endglied der Maxillartaster allmählig nach vorn verschmälert. 15* 223 L.v. Heyden und G. Kraatz: über neue Käfer-Arten etc. Fühler schlank, etwas länger als Kopf und Halssch. zusammen, Glied 2, 4 und 6 am kürzesten, die übrigen ziemlich gleich lang; pechschwarz, die ersten 2 oder 3 Glieder unten röthlich, die fünf letzten Glieder matt, dicht behaart und etwas dicker als die vorher- gehenden, mit Ausnahme des ersten Gliedes. Stirn wenig gewölbt und sparsam fein punktirt. Augen länglich-oval, wenig gewölbt. Halssch. nicht ganz doppelt so breit als lang, vorn und hinten geradlinig abgestutzt, die Seiten in einem regelmälsigen Bogen stark gerundet, alle Ecken abgerundet-stumpfwinkelig; die Scheibe stark gewölbt, nach der Basis wenig, nach den anderen Seiten stärker abfallend; der Hinterrand und die Mitte des Vorderrandes besitzt keine Randlinie, eine solche zeigt sich erst an den Seiten des Vorderrandes und zieht sich, allmählig tiefer werdend, am Seiten- rande bis zu den Hinterecken hin, ist aber durch die Wölbung der Seiten verdeckt und deshalb von oben nicht sichtbar. Die Farbe des Halssch. ist glänzend, grünlich-blau, mit Ausnahme eines breiten rothen Seitensaumes, welcher von der Mitte an nach hinten leicht bogig verengt ist; die Punktirung besteht aus feinen, wenig dicht gestellten Punkten und nimmt nach dem Seitenrande an Stärke und Dichtigkeit etwas zu.: Schildchen klein, dreieckig, glatt, schwarz. Fld. an der Naht verwachsen, am Grunde so breit als das Halssch., ziemlich dreimal so lang als dasselbe, hinter den ab- gerundeten Schultern allmählig und schwach erweitert, die grölste Breite hinter der Mitte, von hier aus schneller gerundet-verengt, die Spitze selbst sehr schwach einzeln abgerundet, so dals ein Stückchen vom Pygidium sichtbar wird; die Schultern ohne Spur eines Höckers. Die Farbe ist grünlich-blau, mit mäfsigem Glanze, ein halbkreis- förmiger Fleck, welcher mit dem Durchmesser an der Basis jeder Fld. dicht neben dem Schildchen liegt, sowie ein ziemlich breiter, auch die Epipleuren einnehmender Saum am Seitenrande roth. Die Punktirung ist dieht und ziemlich grob, runzelig, mit vereinzelten freien Punkten in den schmalen Zwischenräumen. Unterseite schwarz, glänzend, zerstreut punktirt, die Seiten der Vorderbrust bis zu den Gelenkhöhlen roth, die Hüften, die Spitze der Schienen und des 5. Bauchringes dunkel röthlich. Beine wie bei Entomoscelis gebaut, von den drei gleichbreiten ersten Tarsengliedern ist das erste etwas länger als eins der andern, die Filzsohle ist (beim 2) in der Mitte durch eine breite glatte Linie vollständig halbirt; hierdurch erscheint auch das dritte Glied an der Spitze tief ausgeschnitten. Ein weibliches Stück von Osch (Turkestan). TT— [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Neue Käfer-Arten von Margellan (Turkestan) Dr. @. Kraatz. l. Craspedonotus margellanicus Kraatz. Niger, anten- .narum scapo tibüsque testaceis, thoracis margine laterali haud dilatato, elytris humeris minus regulariter punctato-striatis. — Long. 18— 20 mill. Der Käfer weicht von dem japanischen Craspedonotus tibialis Schaum (Berlin. Ent. Zeitschr. 1863. p. 87) sehr auffällig durch das ganz einfach gebildete Halsschild ohne erweiterte Seitenränder und die nur nach aufsen und unterhalb der Schulter weniger regel- mälsig punktirt getreiften Fld. ab, stimmt aber durch den hell- gelben Fühlerschaft und die hellgelben Schienen in so auffallender Weise mit Craspedonotus überein, dafs mir kein Grund vorzuliegen scheint, ihn generisch von Craspedonotus zu trennen. Er ist ge- wölbter als die japanische Art, auch sind die Fühler und Fülse viel feiner. An den ersteren ist aulser Glied 1—3 nur die Hälfte des vierten Gliedes glatt, die hintere Hälfte den folgenden Gliedern ähnlich behaart; das erste Glied ist hellgelb. Der Kopf ist gewölbter als bei tibialis, im Uebrigen ziemlich analog gebaut, neben den Augen mit einer vertieften Linie, welche von einer erhabenen Längsbeule begrenzt ist. Die Punktirung ist fein und ziemlich verloschen. Der Thorax ist ähnlich wie bei Broscus gebaut, vor der Mitte gerundeter, hinter der Mitte stärker eingeschnürt; der Seitenrand bildet mit dem Hinterrand eine scharfe Ecke; oben ist er glatt, vor der Spitze mit einer winklig vertieften Linie und einem Längseindruck in der Mitte, an der Basis längsgestrichelt. Die Fld. zeigen fünfzehn regelmälsige Punktstreifen; zwischen dem fünften und siebenten schiebt sich unterhalb der Schultern ein sechster ein, welcher bald verschwindet; aufserhalb des siebenten Streifs werden die Punktreihen viel undeutlieher. Die Unterseite ist gröfstentheils glatt, die Schienen sind hellgelb. In Margellan in mehreren Ex. aufgefunden. 2. Scarites basiplicatus Heyden. S. sazicolae Bon. affinis, sed diversus primo intuitu insterstitüs elytrorum 5. 6. basi plicatis, strüs 5. 6. 7. basi fortiter impressis. Corpore magis lucido. Mandibulis fortioribus, magis arcuatis et acutis, medio fortius dentatis, fortiusque strigosis. Impressionibus thoracis. latioribus, evidentius longitudinaliter strigosis. Antennis 230 G.Kraatz: neue Käfer-Arten von Margellan (Turkestan). eodem modo constructis, sed articulis ultimis minus deplanatıs. Thorace antice perparum emarginato, ab angulis anlicis obtuse dentiformibus ad angulos posticos acutius dentatos eodem modo rotundato, dein ad basin magis constricto, strictura longiore, basi medio emarginata; lineis impressis anticis, marginalibus et posticis lineaque mediana magis profundis, inde canaliculo circumcincto magis profundo; supra laevigato, punctis perparum minutis impressis, basi ad angulos posticos parum granulosa (in saxicola dense inaequaliter punctato, basi saepissime granulosa). Elytris minus parallelis, post humeros ampliatis, lucidis, laevigatis, extus solum granulatis (in saricola opacis, densissime inaequaliter punctatis) strüs 1—3 a medio ad apicem evanescentibus, leviter striatopunctatis, ceteris magis punctatostrialis, a medio ad apicem subtilioribus; strüs 5. 6.7. fortiter impressis et interstitüs 5. 6. 7. obtuse fastigiato-plicatis, dente humerali magno acuto. Tibis anticis dentibus acutissimis, inter dentem tertium et basin dente acuto unico (in sazicola A—5 denticulis minutis), tibüis intermediüs extus fortiter sed non longe rubiginoso ciliatis (ita ut tibiae posticae) dentibus duobus magnis acutis. — Long. 27—31 mill. Margellan et Samarkand in collectionibus v. Heyden et Kraatz nonnulla exemplaria. 3. Necrophorus nigerrimus Kraatz. Niger, antennarum clava, epistomo elytrorumque margine laterali concoloribus. — Long. 25 mill. (2). Den kleineren Ex. des Necr. morio gleich, aber von demselben durch die einfarbig schwarze Oberseite des Kopfes und die ebenso gefärbten umgeschlagenen Seitenränder des Halsschildes unter- schieden. Fühler schwarz. Der Kopf ist hinter der eingedrückten Randlinie nur schwach punktirt; der eingeschlossene Raum ist durch eine vertiefte Linie zwischen den Augen in zwei ungleiche Hälften getheilt, von denen $ hinter der Linie, 4 vor derselben liegt; dieser Theil ist ganz oben in keiner Weise vertieft, nur in der Mitte mit einer kaum vertieften Linie, vorn ganz glatt, hinten verloschen punktirt, wie der übrige Theil des Kopfes. Im Uebrigen ist der Käfer dem morio ähnlich, nur ist der umgebogene Seitenrand der Flügeldecken einfarbig schwarz. Sämmtliche von mir untersuchten Stücke des germanicus und morio zeigten den Raum des Kopfes vor den Fühlern, glatt ein- gedrückt und rothgelb. Ein Weibchen von Margellan. Cetonia conspersa Ball., var. confluens Krtz., und immarginata Krtz. siehe unter Käfer- Arten von Osch. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIIH. 1884. Heft I.] Neue Käfer- Arten aus Malatia ım südlichen Kleinasien von Dr. 6. Kraatz. 1. Zabrus rugulosus Kraatz. Niger, nitidus, convezus, prothorace angulis posticis rotundato- obtusis, postice ruguloso et punctato, lateribus elevatis, elytris punctato - striatis, transversim rugulosis, humeris rotundatis. — Long. 21 mill. Noch etwas grölser als Zabrus femoratus Dej., indessen mit abgerundeten Schulterecken, ebenso gewölbt wie diese Art, die Fid. aber schwach queerrunzelig, Die Fühler sind etwas weniger schlank. Der Kopf ist ebenso gebaut, kaum gerunzelt, zwischen den Augen mit zwei vertieften Queerfurchen, welche vorn durch eine Längsfurche verbunden sind. Das Halsschild ist ganz ähnlich gebaut wie bei femoratus; die Fld. sind ähnlich, deutlicher punktirt gestreift, namentlich die Streifen neben der Naht mit deutlichen Queerfältchen, die seitlichen mit verloschenen. Die Hinterschenkel sind nicht verdickt. Von dieser, durch ihre Grölse ausgezeichnete Art wurde ein Ex. im südlichen Kleinasien bei Malatia aufgefunden. 9. Aethiessa albocincta Kraatz. Atra, subopaca, vir coerulescens, capite densius minus subtiliter, thorace fere parce pumctato, lateribus late albomarginatis, puncto laterali ante medium nudo, elytris ad latera apicemque (humeris exceptis) late sed paullulum irregulariter albo-marginatis, fascia angusta media dentata etiam alba, disco seriatim arcuato-striolatis, pygidio albo, medio apiceque nigro, angulo externo postpectoris, abdominis segmentis primis 3 laterıbus, apice quinto basi et geniculis albis, tibiis anticis 3-spinosis, abdomine basi laevigato, segmento quarto parce, quinto laterıbus densius punctato. — Long. 16— 19 mill. Mas.: Abdomine late longitudinaliter impresso, 232 G. Kraatz: neue Käfer - Arten Var. A.: Subnitida, subcoerulescens, thoracıs macula laterali, pygidii margine anteriore laterali et ubdominis segmentis 3 primis lateribus apice albis. — Long. 19 mill. Var. B.: Submitida, subcoerulescens, immaculata. — Long. 17 Sm: Circa 20 Ex. von Malatia an Hrn. Dr. Staudinger eingesendet, darunter aber nur 2 Ex. der gerandeten Form; 2 Ex. wurden von Hrn. Director Radde aus dem Caucasus als Floralis eingesendet. Eine durch die weilse Färbung des Seitenrandes sehr aus- gezeichnete Art, welche indessen meist abgerieben vorzukommen scheint und alsdann an eine Aeth. floralis erinnert, indessen durch die kleineren, viel weitläufiger stehenden Punkte der Fld. leicht zu unterscheiden ist, auch einen bläulichen Anflug hat. Bei der Stammform fehlt derselbe fast ganz und ist dieselbe als matt schwarz zu bezeichnen. Der Kopf ist wie bei Aeth. floralis gebildet, dicht, eher noch deutlicher punktirt. Das Halsschild ist ähnlich wie bei floralis gebaut, aber hinter der Mitte weniger deutlich eingeschnürt, nach vorn weniger verengt, die Hinterecken verrundet, der Ausschnitt über dem Schildchen ebenso schwach; die Oberseite ist weitläufig und fein (bei floralis stark und an den Seiten dicht) punktirt, der Seitenrand gleichmäfsig, vorn und hinten etwas schwächer weils gerandet, ein rundes Fleckchen des weilsen Randes vor der Mitte nackt. Das Schildchen ist glatt, an der Basis dieht punktirt. Die Fld. sind ganz ähnlich gebaut, wie bei floralis, also ohne deutliche Schulterrippe, die Punkte stehen in ziemlich regelmälsigen Linien viel weniger dicht als bei floralis und werden nach vorn etwas, nach den Seiten zu merklich schwächer; der Raum auf der hinteren Hälfte der Fld. ist noch schwächer eingedrückt als bei floralis; die weilse Zeichnung be- ginnt unterhalb der Schultern, verbreitert sich ziemlich schnell und verschmälert sich erst wieder am Endbuckel; sie nimmt den sanzen Saum der Fld. (mit Ausnahme der Basis) ein; von der Mitte geht eine schmale, unregelmälsig gezackte Binde an, welche indessen die Naht ziemlich breit frei läfst. Auf dem weilsen Seiten- rande bleiben kleine Flecke längs des Seitenrandes schwarz. Das Pygidium ist weils, und in der Mitte und an der Spitze weilslich. Die Brust ist stark und dicht punktirt, die Behaarung viel schwächer als bei floralis, der Fortsatz der Mittelbrust ähnlich gebildet, glatt, unbehaart. Die Beine sind kräftig, wie bei floralis gebildet; Färbung und Punktirung des Hinterleibes sind in der Diagnose beschrieben; Vorderschienen dreizähnig. aus Malatia im südlichen Kleinasien. 233 Der Hinterleib scheint bei beiden Geschlechtern eingedrückt, beim g' aber breiter und tiefer. Der Penis hat die charakteristische Form des Penis von floralis, ist aber etwas schmäler. ' Die Stammform scheint sehr selten zu sein, da unter 20 Ex. sich nur zwei Ex. derselben befanden. 3. Rhizotrogus validus Kraatz. Oblongo-ovaltus, rufo-testaceus, nitidus, thorace anterius cre- berrime, posterius crebre, medium versus minus crebre punctato, elytris viw costatis pygidioque minus crebre punctatis, abdomine apicem versus minus crebre punctato, punctis majoribus intermizlis, subtiliter, prosterno pectoreque longe fulvo-pilosis. — Long. 20 mill. Grölser als Rhiz. aequinoctialis, oben unbehaart, etwas röth- licher gefärbt, die Fühlerkeule etwas kürzer, die Vorderschienen einfach, d.h. aufsen vor der Spitze ohne Zahn am Aufsenrande. Der Kopf ist dicht und rauh punktirt, vorn aufgebogen, in der Mitte kaum ausgerandet, ein Fleckchen vor der Mitte glatt. Der Thorax ist vorn dicht und fein runzlig-punktirt, im Uebrigen weniger dicht und fein punktirt, namentlich in der Mitte. Das Schildehen ist in der Mitte weitläufig und fein punktirt, zur Hälfte von einem Büschel dichter gelber Haare verdeckt. Die Fid. sind deutlich, wenig dicht punktirt, mit 2 schwachen, nach hinten ver- löschenden Längsrippen. Das Pygidium ist matt, etwas feiner als die Fld. punktirt. Die Unterseite der Brust und des Mittelleibes lang, gelb, Abdomen unten dünn behaart, an der Basis dicht und fein, hinten weitläufiger punktirt. Beine kräftig, Schenkel lang behaart. An den Fühlern ist Glied 5 etwas länger, 6 und 7 sind deutlich nach innen erweitert, quer; der Zahn am Klauengliede ist klein. Ein Männchen von Malatia. 4. Mallosia Ganglbaueri Kraatz. Nigra, thorace dense villoso, elytris attenuatis, scrobiculatis, sub- nitidis, triplici serie e maculis albo-tomentosis in singulo decoratis. — Long. 20 mill. Aus Malatia (südl. Kleinasien). Den mittleren Ex. der Scovitzü Fald. an Gröfse gleich, aber schwarz, das Halsschild dicht, abstehend schwarz behaart, jede Fld. mit drei Reihen weils-tomentirter Flecken, welche stellenweise zusammenfliefsen, der umgeschlagene Seitenrand mit zwei Reihen nur schwach hervortretender grauer Haarflecke. Der gesammte 234 G. Kraatz: neue Käfer- Arten aus Malatia etc. Körperbau und die Gestalt der Krallen sind ganz wie bei Scovitzis, deren nächster Verwandter der Käfer ist. An den Fühlern ist das dritte Glied nur wenig länger als das vierte. Kopf und Halsschild sind dicht und ziemlich lang schwarz behaart; Punktirung ist kaum bemerkbar. Das Schildchen ist schwarz behaart. Die Fld. sind unregelmälsig ziemlich dicht und stark punktirt, dazwischen die ziemlich regelmäflsigen Reihen aus weilsen Tomentflecken; sie sind nach hinten leicht verschmälert, an der Spitze innen abgerundet, mit einem stumpfen Zahne mehr nach aufsen. Der Hinterleib ist äulserst dicht und fein punktirt und behaart; die Beine sind ebenfalls schwarz behaart. Dem verdienten Kenner der europäischen und kleinasiatischen Bockkäfer, Hrn. Ganglbauer zu Ehren benannt. 5. Dorcadion simile Kraatz. Griseum, antennis nigris, summa basi griseis, utrinqgue infra antennas vitta nigritula, maculis 2 occipitis, vittis 2 thoracis vittis- que 2 elytrorum maris (minus latis quam in D. Javeti) nigris, parte elytrorum inflexa nigro-villata, subtus alba, vitta latiore elytrorum (medio longitudinaliter subinterrupta suturaque albi),. — Long. 13 mill. Dem syrischen Dorc. Javeti Kraatz (Küst. Käf. Eur. XIX. 91) recht ähnlich, indessen bestimmt von demselben durch die breitere weilse Binde in der Mitte der Fld. unterschieden, welche in der Mitte ein dunkles Längsstrichelchen zeigt. Die Fühler sind schwärzlich, die Basis des ersten Gliedes grau; bei Javeti sind sie ganz grau. Bei Javeti ist der Kopf vorn gleichmäfsig graubraun behaart, bei simile setzt sich die weilse Hinterhauptlinie nach vorn fort und jederseits derselben, namentlich neben der Einlenkung der Fühler, ist ein pechschwarzer Wisch. Die beiden Längsbinden auf der Mitte des Halsschildes sind etwas schwächer, die weilse Längsbinde in der Mitte ist vor der Mitte etwas verbreitet, bei Javets gleich breit. Die schwarze Binde neben der Naht ist schmäler als bei Javeti, rein schwarz, ohne dunkler schwarze Makeln auf etwas hellerem Grunde; die weifse Schultermakel ist breiter, in der Mitte durch eine bräunliche, feine Längslinie unterbrochen. Der schwarze Streif aulsen vor der weifsen Binde der Fld. ist auch dunkler als bei Javeti. Unterseite und Beine sind grau. Ein Männchen von Malatia (südliches Kleinasien). u [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIIl. 1884. Heft I.] Ueber Tetrodontophora gigas Reuter. Von Dr. Ph. Bertkau in Bonn. Der in der Ueberschrift genannte, von ©. M. Reuter in den Sitzungsber. d. Kais. Akadem. d. Wissenschaften, 86. Bd., 1. Abth., auf S. 184 beschriebene Poduride ist eine mir durch meinen werthen Freund L.v. Heyden bekannt gewordene Art. Derselbe theilte mir mehrere in Kroatien gesammelte Exemplare, theils trocken, theils in Spiritus konservirte, mit. Die Gattung ist ohne Zweifel berechtigt, und ich selbst theilte meinem Freunde mit, dafs die fraglichen Exemplare zu einer, durch das Fehlen der Augen und die Gröfse des letzten Fühlergliedes wohlcharakterisirten Gattung gehörten. Was aber die Art angeht, so möchte ich auf den Achorutes bielanensis hinweisen, den Waga in den Ann. de la Societe entomologique de France, 1842, auf S. 264 ff. beschrieb und auf Pl. XI, Sig. 5—8 abbildete und auf den mich v. Heyden s. Z. ebenfalls aufmerksam machte. Ich finde in meinen Exemplaren eine volle Uebereinstimmung, sowohl mit der Beschreibung (und Abbildung) Waga’s als auch Reuter’s. Die erstere Angabe: Long. 2 mill., ist ein Druckfehler, da der die natürliche Gröfse angebende Strich eine Länge von etwas über 5 mill. hat; Reuter giebt die Länge bis zu 6 mill. an. Die Identität beider Arten vorausgesetzt, worüber Reuter am Besten Auskunft geben könnte, würde der Name gigas durch den Waga’schen zu ersetzen und Reuter’s Angabe: habitat in Alpitus (Alp.; Sudetibus, Karpathibus) zu erweitern sein, da Waga seine Exemplare in einem Gehölze am Ufer der Weichsel unter feuchtem Laube in Menge antraf; v. Heyden sammelte die Art ebenfalls unter Laub. — Wenn ich mich recht erinnere, so führt Lubbock die ihm in natura nicht bekannt gewordene Art unter Achorutes auf; ich kann darüber aber nichts Bestimmtes sagen, da die Lubbock’sche Monographie in Bonn nicht existirt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VIII. 1884. Heft 1.] Einige Bemerkungen über Histeriden von J. Schmidt in Gollwitz, bei Brandenburg. Hister Ariasi Mars. Ich sah ein Stück dieser interessanten Art, welches Hr. Reitter nach seiner Versicherung aus Oesterreich erhalten hat.. Hister Desbrochersi Senac = H. sepulchralis Er., nach einem von Desbrochers erhaltenen typischen Exemplar aus Kustendje. Die Art soll sich nach Senae durch fast gänzlich fehlenden vierten Dorsalstreif, auch nach hinten abgekürzten Nahtstreif und vier- zähnige Vorderschienen von sepulchralis unterscheiden. Der vierte Dorsalstreif bei sepulchralis durchläuft aber alle Stadien von einem hier und da unterbrochenen deutlichen Streifen bis zu einer Reihe sehr obsoleter Punkte, wie sie Desbrochersi zeigt. Der Nahtstreif besteht manchmal nur aus mehreren Streifrudimenten und die Vorderschienen des sepulchralis haben ebenfalls 4 (zuweilen ein sehr kleines fünftes) Zähnchen, nicht aber, wie Senac angiebt, 3. Dafs die glatte Unterschultergrube des swupulchralis einen Unterschied bilden soll, ist mir nicht verständlich, da Senae bei seiner Art aufser den Streifen ebenfalls keine Punktirung derselben erwähnt. Hister Haroldi Mars. Neu für die europäische Fauna; ein Stück aus Asturien (coll. Reitter). Hister puncticollis Heer, Faun. Helv. p. 459. Dürfte sicher ebendahin gehören, wo sein Redtenbacher’scher Namensvetter längst seine Stelle gefunden hat, nämlich als Synon. zu Platysoma frontale Payk. Die Angaben Heer’s: Stirn eingedrückt, Halsschild an den Seiten dicht und ziemlich tief punktirt, Seitenstreiff dem Rande genähert u.s. w., passen ganz genau auf das Platysoma; dafs die Vorderschienen nur dreizähnig, anstatt vierzähnig angegeben werden, erklärt sich daraus, das der vierte Zahn auffallend kleiner ist, so dals er oft leicht übersehen werden kann. Hister punctatus Sahlb. scheint seine Entstehung einem Versehen zu verdanken. In der Diss. Ins. Fenn. kommt zweimal der Name H. punctatus vor (beidemal auf der von Gemm-Harold eitirten p. 31 des ersten Bandes), einmal H. punctatus Payk. als Synon. von H. (Gnathoncus) rotundatus Kugel., das anderemal H. (Den- drophilus) punctatus Herbst, zu welchem die bekannten synonyma pygmaeus F. und corticalis Payk. angeführt werden. Ein Hister J. Schmidt: einige Bemerkungen über Histeriden. 257 punctatus Sahlb. existirt also nicht. Marseul hat die Art nicht gedeutet, sondern nach seinem bekannten Prineip nur den in der Familie schon gebrauchten Namen in H. Sahlbergi umgeändert. Saprinus biterrensis Mars. = laulus Er. nach einem vom Autor stammenden Ex. des Berliner Museums. Die Beschreibung von biterrensis giebt genau einen Zautus mit vorn abgekürztem Nahtstreif wieder. Der Nahtstreif variirt bei mehreren Arten dieser Gattung in der Weise, dafs derselbe entweder ganz und mit dem vierten Rücken- streif verbunden ist — oder aber von diesem getrennt und vorn etwas abgekürzt. Erichson (Käf. Mark Brand.) führt solche Stücke von mitidulus und immundus an, bei welchen der Nahtstreif ganz ist, dasselbe ist mir vorgekommen bei furvus und Algericus (ebenso bei dem nordamerikanischen oregonensis Lec.); andererseits ist, entgegen der gewöhnlichen Form, der Nahtstreif abgekürzt, selten bei aeneus, häufiger bei rugifer und lautus; von 80 Ex. des letzteren war es der Fall bei 20, einige Stücke bildeten einen Uebergang zur Stammform, die Verbindung mit dem vierten Dorsalstreif war bei ihnen durch eine feine Punktreihe hergestellt. Bei rugifer zeigt von den mir vorliegenden Exemplaren ungefähr die Hälfte den Nahtstreif abgekürzt. Die Auseinanderhaltung der Marseul’schen Gruppen 2 und 3 dürfte hiernach ziemlich schwierig erscheinen. Saprinus quadrilineatus Waltl. ist nach einem Typus des Berliner Museums — aemulus 1ll. Saprinus sabuleti Rosh. Die Beschreibung dieser Art stimmt bis auf die schwarze Färbung des Käfers, der indessen in der Diagnose nigro-subaeneus genannt ist, recht gut mit amoenus Er. Ebenso spricht für diese Deutung der Umstand, dafs Rosenh. die Art mit conjungens nach Gestalt und Grölse vergleicht und vor allem die Angabe, dafs der ausgefallene zweite (nach Marseul’s Zählungsweise also fünfte) Rückenstreif durch einige Punkte an- gedeutet sei. Dies palst vorzüglich auf die im vierten Zwischenraum gegen die Basis sich hinaufziehende unregelmälsige Punktreihe des amoenus Er., mit welcher Art Rosenh. die seinige nicht vergleicht. Saprinus pullus Rosh. „ist den kleinsten Exemplaren des S. metallicus ähnlich, unterscheidet sich aber, aufser durch die Farbe, besonders durch den unterbrochenen Nahtstreifen und nur 4 Zähne der Vorderschienen.“ (Rosh. Beitr. Ins. Eur. 1847, p. 25.) Schon Erichson (Käf. Mark Brand.) bemerkt zu metallicus: „nicht selten, besonders bei kleinen Ex. ist die Oberseite schwarz, mälsig glänzend, der Hinterrand der Flügeldecken rothbraun durchscheinend, die Beine 258 J. Schmidt: einige Bemerkungen über Histeriden. ganz roth“ und solche schwarze, pechbraune oder noch hellere, mattere Stücke sind in der That bei Berlin z.B. recht häufig. Den von Erichson angegebenen „wenig bemerkbaren“* fünften Zahn der Vorderschienen vermag ich unter mehreren 100 Ex. nur bei sehr wenigen zu entdecken, auch Marseul nennt die Vorderschienen des metallicus vierzähnig. Der vorn unterbrochene Nahtstreif könnte nach Analogie der oben angeführten Arten recht wohl nur eine Abänderung sein, bei einem meiner braunen Ex. ist er vorn am Schildchen so obsolet, dafs er nur bei der Betrachtung in einer bestimmten Richtung zu entdecken ist, bei einem anderen vollständig unterbrochen. Sicherheit über die Identität der beiden Arten würde allerdings erst die Ansicht des typischen Ex. bringen können. Saprinus rugifrons Payk., var. subtilis m. Eine sehr auf- fallende Varietät, die man eher als $. metallicus anzusehen geneigt sein könnte, wenn nicht der abgekürzte erste Rückenstreif und die mehrzähnigen Vorderschienen dagegen sprächen. Die Punktirung der Oberseite, sonst stark und ziemlich dicht, wird bei dieser Varietät sehr fein und weitläufig, selbst noch etwas feiner als beim metallicus, ist , auch viel weniger ausgedehnt, als bei der Stammform. Während sie bei dieser auf den Flügeldecken über die Mitte, im vierten Zwischen- raum bis zum ersten Drittel hinaufreicht, erreicht sie hier kaum die Mitte; der blanke, glatte Fleck des Halsschildes gewinnt be- deutend an Ausdehnung und die beim typischen rugifrons den ganzen Seitenrand begleitenden Längsrunzeln zeigen sich nur noch an den Vorderecken. Auch die Stirn ist schwächer gerunzelt. Es kommen Ex. mit ein wenig stärkerer Punktirung vor, obwohl dieselbe auch bei diesen nicht stärker ist, als beim metallicus und vor Allem nie, wie beim rwgifrons, die Mitte der Flügeldecken überschreitet. Scheint in Griechenland nicht selten. Uebrigens erhielt ich auch genau mit dem typ. rugifrons übereinstimmende Ex. ebendaher. Saprinus dimidiatus Ill. Von dieser Art besitze ich aus Griechenland eine schwarze, etwas grünlich glänzende Varietät, deren Punktirung ebenfalls viel feiner und weniger ausgedehnt ist als gewöhnlich. Homalodes Er. Von dieser Gattung sind mir auflser dem schon früher in der Berl. Ent. Zeitschr. als eingeschleppt erwähnten H. sobrinus Er. noch aus Europa bekannt geworden: 1 Ex. H. pul- vinatus Er., welches mir Hr. Habelmann als von Getschmann in Andalusien aufgefunden mittheilte, sowie ein Ex. H. faustus Er. aus Algier (Desbrochers), beide mit den südamerikanischen Exem- plaren der betreffenden Arten genau übereinstimmend. —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1834. Heft1.] Necrologe. Am 1. August 1833 verstarb in Berlin nach längerem Leiden der Dr. William Henry Rolph. Derselbe war seit langer Zeit Mitglied der Deutschen, früher Berliner entomol. Gesellschaft und stand mit dem Unterzeichneten, sonst aber nicht mit vielen Entomologen in Verbindung. Sein Vater, nach welchem von Fairmaire mehrere Arten benannt sind, sammelte fleilsig in Andalusien und namentlich in Tanger und Marocco und machte ihm mehrere gröfsere Sendungen. Dieselben wurden dem Deutschen entomol. National-Museum, nebst einer ansehnlichen Summe, bereits früher vermacht 1). Rolph war ein junger Mann von elegantem und einnehmendem Aeufsern, welcher sich sehr für Entomologie interessirte, ohne jedoch viel Verbindungen anzuknüpfen; um so fester hielt er an seinen Freunden. Die Gründung des Deutschen entomol. Museums verfolgte er mit vielem Interesse und unterstützte sie kräftig. Nach Mittheilungen seiner Schwester war er am 26. August 1847 geboren, Sohn des Rentiers John Mair Rolph und der Frau Johanna Mathilde Rolph, geb. Beck, besuchte hier Anfangs das Friedrich Wilhelms-, und später das Wilhelms-Gymnasium. Während der Jahre Oktober 1865 bis Ostern 1869 war er in dem damals unter Leitung des Prof. Immanuel Schmidt stehenden Victoria-Institut in Falkenberg in der Mark in Pension, absolvirte das Abiturienten- Examen und besuchte hierauf die hiesige Universität, Naturwissen- schaft studirend, doch nur bis Oktober 1870, wo er nach Leipzig ging. Im Juni 1373 machte er dort das Doktor-Examen, wurde Assistent bei Hrn. Prof. Leuckardt und habilitirte sich dann als Privatdocent. Im August 1577 ging er, seiner angegriffenen Gesundheit wegen, nach Ems, kehrte wenig gebessert zurück und wurde von den Aerzten nach dem Süden geschickt. Im Sommer 1879 ging er wieder nach Leipzig, in der Hoffnung seinen Beruf aufnehmen zu können, mufste es aber nach kurzer Zeit gänzlich aufgeben. Im Dezember 1879 verlor er die Mutter und lebte von nun an, mit Ausnahme der Sommermonate 1880, 1882 und 1883, im Süden. Am 1. August erlag er einem längeren Brustleiden. 2) Durch die Erklärung vom 2. Februar 1880 in dieser Zeitschr. 1880, pg. 15. Dr. G. Kraataz. 240 Necrologe. Am 19. November 1833 verstarb zu Harburg der Kaufmann Herr Ernst Wehncke. Derselbe war einer der Mitbegründer des Berliner entomologischen Vereins und ist stets mit demselben in Verbindung. geblieben. Nachdem er längere Zeit Käfer gesammelt und eine ganze hübsche Sammlung zusammengebracht, widmete er sich gänzlich dem Studium der Wasserkäfer, natürlich auch der exotischen, und plublizirte mehrere Aufsätze über dieselben in unserer Zeitschrift. Sein Tod erfolgte in Folge einer Erkältung schnell und unerwartet, da er noch Ende Oktober mit seinen Freunden correspondirte. Ueber den Verkauf seiner ansehnlichen Sammlung von Wasserkäfern ist mir noch nichts bekannt geworden. Dr. G. Kraatz. Am 15. November 1883 verstarb in Philadelphia der Dr. med. John Le Conte, geboren im Jahre 1825. Er widmete seinen ganzen Fleifls der Erforschung der einheimischen Käferfauna und brachte in zahl- reichen Arbeiten 1), namentlich in den Proceedings der Academie of natural sciences von Philadelphia, „Descriptions of new species of North American Coleoptera“, wie der Titel seines ersten Auf- satzes in derselben Zeitschrift lautet. Indessen bearbeitete er bald die einzelnen Gruppen im Zusammenhange synoptisch, so zuerst die Cleridae, Lampyridae, Parnidae, Eucnemides, Scydmaenidae im Jahre 1552, viele andere später. In dem I1ten Bande des prächtigen Werkes Reports of Explorations and Surveys for a Railroad route from the Mississippi River of the Pacific Ocean beschrieb er 1857 die erbeuteten Käfer; in den Transactions der Philosophical Society brachte er eine Revision der einheimischen Buprestidae, alsdann Aufzählungen der Käferarten in Fort Tejon, Fort Simpson u. s. w., im Jahre 1861 die erste Classification of the Coleoptera of North America. Sein Hauptwerk aber ist das zweite Werk gleichen Namens, welches er kurz vor seinem Tode in Washington im Verein mit Horn publizirte. Er gehörte unserer Gesellschaft, von der er 1881 zum Ehren- mitgliede ernannt wurde, seit dem Jahre 1860 an und stand in lebhaftem Verkehre mit dem verewigten Schaum, der ihn auf seiner Reise in Amerika persönlich kennen gelernt hatte. Wohl kein Entomologe hat der Erforschung seines Landes so wichtige Dienste geleistet wie Le Conte; sein Andenken wird nie erlöschen. Seine Sammlung kommt an das Museum von Oambridge. 1) Henshaw giebt die Zahl der von ihm beschriebenen, neuen Arten auf nahe 5000 an (Trans. Amer. Ent. Soc. IX, pg. 197—272). Dr. G. Kraatz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft Il.] Revision der europäischen Mycetochares - Arten. Von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Der Bestimmung der Mycetochares-Arten stellen sich geringere Schwierigkeiten in den Weg, als man dies wegen den sehr ver- schieden gebauten Geschlechtern zu vermuthen geneigt ist. Die Färbung erweiset sich bei den Arten dieser Gattung verhältnifs- mälsig recht constant und bietet zu ihrer Erkennung recht brauch- bare Anhaltspunkte. Die Skulptur .ist bei allen Arten eine ver- wandte, jedoch bei den einzelnen Geschlechtern einer Art meist kleinen Modificationen unterworfen. Nachfolgende Eigenschaften kommen allen Arten zu, weshalb dieselben im speciellen Theile nicht besonders hervorgehoben werden. Der Kopf ist schmäler als der Halsschild, zwischen den Fühlern mit einer queren Impression. Die Augen sind bald gröfser, bald kleiner, quer nierenförmig, beim Z etwas gröfser als beim 2, dicht hinter denselben mit kleinen Schläfen, welche nur einer Art (M. ocularıs) fehlen. Halsschild quer, beim f etwas weniger breit, mit rechtwinkeligen Hinter- und abgerundeten, niedergebogenen Vorderwinkeln, die Scheibe punktirt, vor der Basis jederseits mit einem, und ebenso in der Mitte mit einem meist kleineren Ein- drucke. Der Mitteleindruck ist oft zu einer flachen Längsfurche ausgebildet, kommt aber gewöhnlich nur dem Z' zu. Schildchen deutlich, fast halbrund, punktirt. Flügeldecken stets etwas breiter als der Halsschild, in Reihen punktirt, diese selten durchgehend, sondern meist nur in der Nähe der Naht streifen- oder furchen- artig eingedrückt, die Zwischenräume ebenfalls mit einer oder zwei nicht allzu regelmälsigen Punktreihen und zwar gewöhnlich aus ebenso grolsen Punkten bestehend, als jene der Streifen. Die Männchen sind, mit alleiniger Ausnahme der M. auricoma, stets viel schmäler, länger, oben sehr wenig oder nicht gewölbt, der Halsschild ist beträchtlich schmäler als die Flügeldecken, der mittlere Eindruck an der Basis oft furchenartig, die Seiten kaum gerundet; die Flügeldecken dichter und feiner punktirt und gestreift; endlich sind meist die Fühler länger und die Punktirung des Hals- schildes nahezu raspelartig. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 16 242 E. Reitter: Revision Bei dem Weibchen ist die Körperform kürzer, weniger schmal, stets gewölbt, oben glänzender, der Halsschild gewölbt, an den Seiten vor der Mitte gerundet, gegen die Hinterwinkel schwach concav verengt, die Scheibe einfach punktirt. Flügeldecken nur wenig breiter als der Halsschild, tiefer, jedoch gewöhnlich weniger dicht punktirt gestreift, und die Streifen stärker eingedrückt. Die Tarsen sind beim g schlanker, von der Länge der Schienen, beim 2 beträchtlich kürzer. Die Gattung Mycetochares zerfällt in zwei Untergattungen: Vorderhüften einander berührend . . 1. Subgen. Mycetophila. Vorderhüften durch die verlängerte, schmale Prosternumspitze getrennt; wunsiok) mmelb du “sh. In2. Subgen-KEiniiorgihieinus: 1. Mycetophila Gyll. Bauch einfarbig rostbraun, Flügeldecken ohne deutliche, oder ohne Schultermakel. Gröfste Art . . . 20. azillariıs. Bauch gelb, seine zwei letzten Segmente until Flügeldecken mit abgegrenzter, gelber Schultermakel . . . . . flavipes. 2. Ernocharis Thomson. Flügeldecken mit Makeln, oder im Ganzen heller als Kopf und Halsschild. Flügeldecken nur mit einer Schultermakel. . . 1. Gruppe. Flügeldecken mit zwei Makeln. . . . . .... 2. Gruppe. Flügeldecken einfarbig schwarz. Halsschild mit der Oberseite gleichfarbig . . . 3. Gruppe. Schwarz, oder braunschwarz, Halsschild roth . 4. Gruppe. 1. Gruppe. A. Augen sehr grols, oben einander genähert, die Stirn zwischen ihnen viel schmäler als der Durchmesser eines Auges. Schläfen nicht vorhanden . . . . mes oculanıs. B. Augen normal, einander nicht Bea hie Stirn zwischen ihnen viel breiter als der Durchmesser eines Auges. Schmale Schläfen sind vorhanden. a. Schienen und Fülse rothgelb, Schenkel dunkel bipustulata. b. Beine einfarbig rothgelb. Schultermakel eine durch die schmale dunkle Naht unter- brochene, begrenzte, gelblichrothe Basal-Querbinde for- mirend. Fühler ziemlich kurz; Behaarung in beiden Geschlechtern kurz, schwarz, fast anliegend . . gracilis. der europäischen Mycetochares-Arten. 243 Schultermakel undeutlich, verwaschen. Oberseite schwarz, Flügeldecken braun, Fühler lang, Behaarung länger, etwas abstehend, beim 9 dunkel, beim g' braun excelsa. 2. Gruppe. Halsschild schwarz, Flügeldecken mit einer runden Makel an den Schultern und einer querstehenden vor der Spitze gelb. Oberseite einfarbig dunkel behaart . . . . . quadrimaculata. Halsschild bis auf den dunklen Vorderrand roth, Flügeldecken mit zwei zackigen rothgelben Querbinden, Oberseite dunkel- grau, die Querbinden gelb behaart . . . . . . .thoracica. 3. Gruppe. A. Beine einfarbig rothgelb. a. Halsschild nicht doppelt so breit als lang; Fühler einfach, die Mitte gebräunt, ihre einzelnen Glieder verkehrt konisch. Kopf und Halsschild spärlich, stark punktirt. Fühler rothgelb, ihre Mitte gebräunt. Die Punktstreifen der Flügeldecken nur in der Nähe der Naht furchenartig vertieft I EIDNURN . . Ähimearis. Kopf und Halsschild dicht, feiner nike "Fühler dunkel- braun oder schwarz, ihre Basis, seltener auch die Spitze rostroth. Flügeldecken fein gestreift, die seitlichen Punktreihen nicht vertieft. . . . Sk. s obsceurga. Flügeldecken N, KR in. auch die Seitenstreifen vertieft. . . erudıs b. Halsschild doppelt so breit als ana Fühler Nach gedrückt, die einzelnen Glieder an der Spitze knotig verdickt flavicornis. B. Nur die Schienen und Fülse gelbbraun, die Schenkel dunkel. a. Behaarung schwarz; Körper des A schmal und flach, des 2 breiter, gewölbt. Fühler einfach, die letzten sechs Glieder fast von gleicher Bänvem. 20.0. ÄÜinearis, var. pygmaea. Fühler flach ecke Be, die Mittelglieder nach aufsen etwas sägeartig verbreitert . . ee rrlaticornis. b. Behaarung bräunlich gelb, Körper in In Geachlechtan von@ gleicher Norm Zar zu a ee BSrraunicoma: 4. Gruppe. Körper roth, Flügeldecken braunschwarz, die Mitte der Fühler manchmal getrübt und der Scheitel häufig dunkel . . ruficollis. 244 E. Reitter: Revision Specieller Theil. Subgenus: Mycetophila Gyll. 1. M. azillaris Payk., Faun. Succ. II. 123. — Nigro-fusca, subtus obscure ferruginea, subtiliter obscuro-pubescens, antennis pedibusque brunneo-testaceis, capite prothoraceque dense punctatis, hoc coleopteris perparum angustiore, longitudini fere duplo latiore, elytris punctato-striatis, strüs ommibus, dorsalibus magis impressis, macula humerali obsoleta, subtestacea; cozis anticis contiquis. — Long. 6—8 mill. Var. a: Elytris macula humerali nulla. Hierher gehört: M. maurina Muls., Col. Fr. 1856. 33; dann als Z M. linearis Redtb., Faun. Aust. ed. I. pg. 605, und als 2 M. morio Redtb. l.c. pg. 605. Braunschwarz, Flügeldecken mit wenig deutlicher, oder ohne Schultermakel, Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, dicht punktirt, Fühler und Beine braungelb, die ersteren gewöhnlich in der Mitte getrübt. Die gröfste Art der Gattung; von der nächsten Art, mit welcher sie allein die ganz aneinanderstolsenden Vorder- hüften gemein hat, schon durch die Färbung verschieden. In Nord- und Mitteleuropa, Frankreich, Nord-Italien u. s. w. 2. M. flavipes Fabr., Ent. Syst. 1.2. pg. 45. — Nigro-fusca, subtiliter nigro-pubescens, subtus testacea, abdomine segmentis ventra- libus duobus ultimis nigro-fuscis, antennis pedibusque flavis, capite prothoraceque parce punctatis, hoc leviter transverso, coleopteris distincte angustiore, scutello brunneo, elytris strüs sat fortiter punctatis dorsalibus magis impressis, macula magna humerali deter- minata flava; coxis anticis contiguis — Long. 5—6 mill. Synonym: M. bipustulata Thunb., Nov. Act. Ups. IV. 16. — M. humeralis Ill., Schneid. Neu. Mag. 1.5, pg. 607. — M. bimaculata Mannh. Bull. Mose. 1844. 197. Schmal, schwarz oder braunschwarz, sehr fein, fast anliegend schwarz behaart, der Mund, die Fühler, Beine, die Unterseite bis auf die 2 letzten Bauchsegmente und eine grolse, gut abgegrenzte Schultermakel auf den Flügeldecken gelb. Der Halsschild ist beim 9 deutlieh, beim g! beträchtlich schmäler als die Flügeldecken, und, so wie der Kopf, nur spärlich punktirt. In Form und Färbung ist diese Art der M. bipustulata Ill. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber leicht von derselben durch die sich berührenden Vorderhüften, die lebhaft hell gefärbten Fühler und Beine und die tiefer, an der Naht der europäischen Mycetochares- Arten. 245 fast furchenartig gestreiften Flügeldecken. Der Humeralfleck ist kürzer und erreicht nicht ganz die Basis. In ganz Europa und im Caucasus. Subgenus: Ernocharis Thomson. 3. M.ocularis n.sp. Nigro-fusca, subtiliter obscuro-pubescens, subtus brunnea, antennis (in medio subinfuscatis), pedibusque flavo- testaceis, oculis grandibus, supra approzimatis, temporibus nullis, prothorace leviter transverso, in mare coleopteris valde angustiore, subtiliter sat dense punctato, elytris seriebus dorsalibus distincte, lateralibus viz striatim impressis, macula magna humerali vie determinata testacea. — Long. 7 mill. Der M. gracilis und bipustulata sehr ähnlich, von beiden jedoch durch die grolsen, den ganzen Seitenrand des Kopfes einnehmenden, auf der Stirn sehr genäherten Augen und den Mangel der Schläfen hinter denselben, sehr verschieden. Die Humeralmakel ist grofs, ihre Ränder sind richt bestimmt abgegrenzt; sie reicht fast bis zur Naht und nimmt 4 der Flügel- deckenlänge in Anspruch. Die Skulptur der Flügeldecken ist ähnlich wie bei bipustulata, nur ist die Punktirung der Streifen und der Zwischenräume feiner und dichter. Die Fühler sind kräftig, beim g' die halbe Körperlänge nicht ganz erreichend, die mittleren Glieder verkehrt konisch, alle fein gekörnt und kurz behaart. Es liegt mir von dieser sehr ausgezeichneten Art ein einzelnes Männchen vor, welches Leder bei Liryk, im Talyschgebirge, am südwestlichen Ufer des Caspi- Meeres fing. 4. M. bipustulata Illiger, Schneid. Neu. Mag. 1. 5. (1794) pg. 606. — Nigra, nitida, subtiliter nigro-pubescens, ore, anlennarum basti, tibüs tarsisque testaceis, capite-prothoraceque parce fortiter punctatis, elytris seriebus parce punctatis, externis haud, intermis duobus leviter striatim impressis, macula oblique ovali paululum pone humeros rufo-flava ornatis. — Long. 4—6 mill. Synonym: M. scapularis Gyll., Ins. Suee. I. pg. 545. Schwarz, selten braunschwarz, glänzend, fein schwarz behaart, der Mund, die Basis der Fühler, Schienen und Füfse und ein ab- gegrenzter schräg ovaler Fleck dicht hinter den Schultern auf den Flügeldecken rotbgelb. Diese Art ist durch die kleinere, schräge Schultermakel und die dunkeln Schenkel von den verwandten zu unterscheiden. e Nord- und Mitteleuropa. 246 E. Reitter: Revision 5. M. gracilis Falderm., Faun. Transe. II (1837), pg. 98. — Nigra aut nigro-fusca, nitida, pube nigra brevi, subdepressa minus dense vestita, ore, antennis (in medio fuscis) pedibusque rufo-testaceis, capite thoraceque parce subtiliter punctatis, elytris seriebus (in mare sat dense, in femina parce punctatis) externis haud, internis tribus siriatim impressis, fascia basali prope suturam anguste interrupta, sat determinata rufo-testacea. — Long. 5— 6.5 mill. Mas.: Antennis dimidium corporis fere attingentibus, articulis apicem versus sensim paululum brevioribus. Fem.: Antennis sat brevibus, arliculis intermedüs et apicalibus singulis latitudine parum longioribus, subaequalibus. Synonym: M. croceipes Weise, Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1879, pg. 478. Der M. bipustulata sehr ähnlich, aber von robusterer Körper- form, durch die stets hellen Beine, die breiten, ein Querband formirenden Schultermakeln und die viel feinere Punktirung auf Kopf und Halsschild abweichend. Caucasus. 6. M. excelsa n.sp. Nigra, nitida, pube in femina nigra, brevi, declinata, in mare suberecta, paulo longiore, brunnea vestita; ore, antennis elongatis (in medio levissime infuscatis) pedibusque testaceis, subtus fusco-ferruginea, capite thoraceque parce forliter punctatis, elytris fusco-brunneis, macula humerali valde deleta dilutiore, seriebus (in mare sat dense, in femina sat parce magis fortiter punctatis) externis haud, internis 2—3 striatim impressis, punctis interstitiarum magis subtilioribus. — Long. 5— 6.5 mill. Mas.: Antennis dimidium corporis superantibus, articulis elon- gatis, ultimis 7 subaequalibus. Fem.: Antennis dimidium corporis altingentibus, articulis oblongis, ultimis 8 subaequalibus. Mit der vorigen Art nahe verwandt, jedoch durch die Färbung, viel längere Fühler, stärkere Punktirung auf Kopf und Halsschild und durch die verschiedene Behaarung in den einzelnen Ge- schlechtern specifisch verschieden. Schwarz, der Mund, die Fühler bis auf die gebräunte Mitte und Beine rothgelb; Flügeldecken braun, beim g' weniger dunkel gefärbt, die Schultergegend heller, eine undeutliche, verwaschene Makel bildend. Unterseite rostbraun. Die Behaarung ist beim 2 kurz, schwarz, geneigt, beim g' dichter und länger, mehr emporgerichtet, braun. Die Zwischenräume auf den Flügel- der europäischen Mycetochares - Arten. 247 decken sind bei dieser Art deutlich feiner punktirt als die Streifen selbst. Von Leder in Liryk, im Talyschgebirge, am südwestlichen Ufer des Caspi-Meeres gesammelt. 7. M. quadrimaculata Latr., Hist. Nat. X. pg. 349. — Nigra, obscure pubescens, ore, antennis (in medio infuscatis) pedibusque testaceis, capite thoraceque subtiliter punctatis, elytris seriebus indistinctis subtiliter punctatis haud, internis duobus obsolete striatim impressis, macula rotundata humerali, altera transversa ante apicem flava ornatis. — Long. 4—6 mill. Synonym: M. fasciata Muls., Ann. Soc. Linn. Lyon 1855, 255. Von allen bekannten Arten durch die vier Makeln der Flügel- decken sogleich zu unterscheiden. Tirol, Croatien, Italien, Frankreich. 8. M. thoracica Gredler, Käf. v. Passaier, 1854. 15. — Elongata, conveziuscula, nitida, nigro-picea, bicolori-pilosa, palpis antennarum basi, pedibus fascüsque duobus elytrorum rofo-testaceis; thorace rufo, margine antice piceo, transverso, postice utringue impresso, lateribus fortiter rotundato, elytris crenato-striatis. — Long. 4.5 mill. Die fünf ersten Fühlerglieder, die Wurzel des sechsten feurig- rothgelb; das dritte Glied länger als das vierte. Halsschild, mit Ausnahme des Vorderrandes, roth. Flügeldecken mit Ausnahme der gelbrothen Seitenränder pechschwarz, mit einem gegen die Naht etwas zackig nach hinten gerichteten gelben Streifen beiderseits hinter der Basis und einem andern nach vorn bezogen hinter der Mitte; oben mäusegrau, auf den Streifen, sowie auf den gelben Binden, endlich auf der halben Länge der Flügeldecken an den Seiten gelb und stärker behaart. Tirol. Mir ist diese gewils sehr ausgezeichnete Art unbekannt. 9. M.linearis Ill., Schneid. Neu. Mag. I. 5. (1794) pg. 607. — Nigra, nitida, suberecte nigro-pubescens, ore, antennis (in medio nigro-fuscis) pedibusque rufo-testaceis, capite thoraceque parce fortiter punctatis, hoc longitudine sesqui latiore, elytris seriebus (haud confertim punctatis) externis vir, internis 3—4 striatim impressis. — Long. 5—7 mill. Var. pygmaea, Redtb. Fairm. Austr. edit. III. 2. pg. 132. — Nigra, nitida, palpis, tibiis tarsisque fusco - ferrugineis. 248 E. Reitter: Revision Schwarz, der Mund, die Fühler bis auf die dunkle Mitte und Beine gelbroth. Von M. obscura durch hellere Beine, stärkere und dichtere Punktirung des Halsschildes und durch den breiteren Fort- satz des Prosternums zwischen den Vorderhüften; von M. rudis durch kürzere Körperform und die seitlich nicht gefurchten Flügel- decken abweichend. Exemplare mit dunkeln Fühlern und Beinen bilden die var. pygmaea Redtb. In ganz Europa und im Caucasus. 10. M. obscura Zetterst., Ins. Lapp. 1840. pg. 162. — Elongata, nigra, nitida, pube subtili obducta, antennis brunneis, basi pedibusque obscure ferrugineis; capite thoraceque dense subtiliter punctatis, hoc latitudine plusquam sesqui breviore, elytrıs seriebus subtiibus ezternis haud, internis striatim impressis. — Long. 6— 6.5 mill. Mir liegt diese Art nicht vor. Sie unterscheidet sich nach Thomson von der vorigen durch längere Körperform, feine und dichtere Punktirung, dunklere Färbung der Fühler und Beine und aulserdem nach Seidlitz durch das sehr schmale Prosternum zwischen den Vorderhüften. In Finnland und Schweden. 11. M. rudis Küster, Käf. Eur. Heft 21, pg. 97. — Elongata, nigerrima, nilida, suberecte nigro-pubescens, ore, antennarum basi pedibusque laete rufis, capite thoraceque dense subtiliter punctatis, hoc longitudini sesgqui latiore, elytris strüs ommibus subsulcatis, internis magis impressis. — Long. 6—8 mill. Langgestreckt, tief schwarz, glänzend, der Mund, die Basis der Fühler, gewöhnlich auch ihre Spitze und die Beine lebhaft gelbroth. Halsschild dieht und fein punktirt, die Flügeldecken punktirt gestreift, die Streifen alle vertieft, dicht und stark punktirt, die inneren furchenartig, die Zwischenräume leicht gewölbt und viel feiner und spärlicher punktirt. Griechenland und Türkei. 12. M. flavicornis Miller, Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1883. — Nigro-picea, nitida, ore, antennis leviter compressis, articulis apice subnodosis pedibusque laete rufis, capite prothorace subtiliter spar- sissime punctalis, hoc longitudini duplo latiore, elytris seriebus sat fortiter punctatis haud, dorsalibus duobus obsolete strialim impressis. — Long. 6—8 mill. i der europäischen Mycetochares- Arten. 249 Schwarzbraun, sehr glänzend, dunkel behaart, der Mund, die Fühler und Beine lebhaft gelbrotb. Die Fühler einfarbig, leicht zusammengedrückt, die einzelnen Glieder an der Spitze etwas knotig verdickt, in beiden Geschlechtern von gleicher Länge, die Mitte des Körpers knapp erreichend. Diese Art ist durch die Form der Fühler, das äulserst breite und sehr spärlich punktirte Halsschild und die nicht streifartig vertieften Punktreihen der Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Lebt am Parnass unter Ameisen, wo sie von E. v. Oertzen entdeckt wurde. 13. M. laticornis n. sp. Niger, nitidus, subtiliter nigro- pubescens, ore, antennarum basi et apice, genis tibiis, apice tarsıs- que dilute brunneis, capite thoraceque dense fortiter punctatis, hoc longitudını sesqui latiore, elytris seriebus subtilibus haud, internis 2—3 obsolete striatim impressis, antennis leviter compressis, articulis sat latis, apicem versus sensim brevioribus, intermedüs eztus sub- serratis. — Long. 5 mill. Der M. pygmaea sehr ähnlich, jedoch durch breitere, flach gedrückte, nach aulsen schwach sägeartig erweiterte Fühler, dicht und stark punktirtes Halsschild und durch die sehr fein punktirten Flügeldecken, wodurch sie sich auch von allen anderen Arten unter- scheidet, sich entfernend. Ganz schwarz, der Mund, die Basis und Spitze der Fühler, die Knie der schwärzlich braunen Beine, die Spitze der Schienen und die Tarsen gelbbraun. Die Mitte des Halsschildes ist beim g' tief und breit der Länge nach eingedrückt. Die Reihen der Flügeldecken sind nur fein punktirt, und nur die 2—3 innersten schwach und undeutlich streifig vertieft; die Punkte der Zwischenräume sind kaum kleiner als jene der Streifen. Libanon. Ein männliches Stück befindet sich im k. k. Hofmuseum in Wien. 14. M. auricoma n. sp. Oblonga, subparallela, in utroque sexu simillima, nigra, nitida, pube brevi fulva obducta, tibüs tarsis- que dilute brunneis, capite thoraceque parce subtiliter punctalis, hoc longitudinı sesqui latiore, elytris seriebus dense sat fortiter punctatis ezternis parum, internis paullo magis striatim impressis, interstilüs subtiliter seriatim punctatis. — Long. 4.5 mill. Synonym: Pterna gracilis Morawitz i. lit. Schwarz, glänzend, fein gelblich behaart, die Knie und Fülse gelbbraun. Kopf und Halsschild spärlich fein punktirt, Flügeldecken 250 E.Reitter: Revision der europäischen Mycetochares- Arten. mit überall deutlichen starken, aulsen schwach, innen stärker ver- tieften Punktstreifen; die Zwischenräume schmal, mit einer feineren, weniger dicht gestellten Punktreihe. Die Fühler erreichen fast die Mitte des Körpers und sind einfach, Glied 4—11 fast von gleicher Länge. Diese durch die gelbe Behaarung von allen andern ausge- zeichnete, kleine Art befindet sich in vielen Sammlungen als M. gracilis; die letztere hat aber eine Schultermakel und sieht ihr kaum ähnlich. Becker versendete sie als Pferna gracilis Moraw. Krim, Sarepta. 15. M. ruficollis Baudi, Atti della Reale Academia della Seienze di Torino (1877), Vol. XII, pg. 22. extr. — Nigro-fusca, nitidula, brevissime obscure pubescens, capite (vertice infuscato), thorace antennisque (in medio nonunguam leviter infuscatis), rufis, pedibus testaceis, subtus ferrugineis, capite thoraceque dense fortiter punctatis, hoc longitudine sesqui latiore, elytris seriebus parum fortiter punctatis extrorsum levissime, introrsum leviter striatim impressis, interstitüis sat latis, irregulariter vie magis subtilter punctatis. — Long. 6 mill. Lebhaft rostroth, sehr fein schwärzlich behaart, die Flügel- decken schwarzbraun, die Beine gelbroth. Oft ist auch der Scheitel geschwärzt und die Mitte der Fühler getrübt. Kopf und Hals- schild sehr dicht und stark punktirt, die Punktstreifen der Flügel- decken sind an der Naht tiefer eingedrückt. Mir liegen drei Exemplare (2) von Haifa in Syrien und zwei 2 vom Libanon vor, welche ich auf obige Art beziehe, obgleich Baudi seinem Thiere blauschwarze Flügeldecken zuschreibt, welche meine Individuen nicht besitzen. Das d' ist zur Zeit noch unbekannt. Syrien. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft II.] Neue Coleopteren aus Syrien und Marocco. Von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Tolyphus syriacus n.sp. Ovalıs, convezus, nigro-aeneus, elytris magis metallico-nitidis, antennis pedibusque piceo-nigris, tarsıs dilutioribus, prothorace antrorsum magis angustato, subtilissime, dorso obsolete punctulato, elytris striatis, strüs duplicato-lineolatis, lineolis singulis internis minus impressis punclatis, stria prima untice singula, poslice duplicata, secunda duplicata aequaliter, magis impressa; interstitiis subtilissime parce punctulatis, scutello laevi. — Long. 2— 3 mill. Dem Tol. granulatus sehr ähnlich, etwas kürzer oval, weniger lebhaft gefärbt, schwärzlich grün, die Flügeldecken gewöhnlich heller, oft mit einem Kupfer- und Bronze-Anfluge. Der Halsschild ist nach vorn stärker verengt und etwas schmäler als die Flügel- decken. Die Streifung der Flügeldecken ist ganz ähnlich, nur ist der erste Streifen neben der Naht nicht wie bei granulatus ganz einzeln, sondern von der Mitte zur Spitze, wie die andern Streifen, doppelt; der zweite aus zwei Doppellinien gebildete Streifen hat die innere Linie nicht wie die übrigen Streifen und wie bei granulatus viel seichter, sondern ist fast noch tiefer als die andern. Auf dem Halsschilde steht gewöhnlich jederseits an der Basis ein grölserer Punkt, der seltener fehlt. Syrien: Haifa. Scheint nicht selten zu sein. Lithophilus latus n. sp. Latus, brevissime fulvo-pubescens, niger, ore, antennis, pedibus, abdomine sensim apice, prothorace elytrorum margine laterali tenuissime, prope humeros perparum latiore, apice late maculatim rufis; prothorace transverso, cordato, coleopteris angustiore, dense subtiliter, lateribus fortiter punctato, elytris latis, subovalibus, dense subtiliter sat profunde et inaequaliter punctatis. — Long. 35.5 mill. Dem Lith. ovipennis ähnlich, etwas gröfser und in den Flügel- decken breiter, letztere nicht eiförmig, sondern oval, in der Mitte ziemlich parallel, schwarz, der Mund, die Fühler, Beine, der Hals- schild, das Abdomen gegen die Spitze, der schmale Seitenrand der Flügeldecken, an den Schultern nur wenig breiter, lebhaft roth 252 E. Reitter: neue Coleopteren gefärbt. Die Spitze der Flügeldecken zeigt einen mehr gelbrothen, schrägen, gut abgegrenzten Flecken. Der Halsschild ist herzförmig, viel schmäler als die Flügeldecken, dicht und fein an deu Seiten gröber punktirt. Flügeldecken breit, ähnlich wie bei connatus geformt, ziemlich stark gewölbt, dicht, mäfsig fein, ungleich punktirt, indem kleinere und gröfsere Punkte zahlreich wechseln, die grölseren Punkte sind aber weniger auffällig als bei andern Arten, an den Seiten sind sie etwas grölser, Von Lith. ovipennis durch die vorherrschend schwarze Färbung, schwarzen Kopf, Gröfse u. s. w.; von Lith. cordicollis Guerin, aus Aegypten, mit dem sie in Grölse und Körperform übereinstimmt, durch den Mangel von Spuren angedeuteter Streifen, dunklen Kopf und die grofse Apicalmakel der Flügeldecken verschieden. Ist neben L. cordicollis zu stellen. Haifa, in Syrien, von Lange entdeckt. Selten. Lithophilus marginatus n. sp. Latus, sat longe fulvo- pubescens, rufus, elytris (margine laterali tenui-aequah rufa excepta) nigris, prothorace transverso, subcordato, ante basin valde sinuatim angustato, lateribus pone medio obtuse angulato, dorso parce sub- trlissime, lateribus fortiter sed minus profunde punctato, elytris thorace latioribus, lato-ovalis, dense subtiliter punctatis, punclis perparum majoribus intermiztis. — Long. 4 mill. Dem ZL. cordicollis Guer. aus Aegypten sehr nahe stehend, ebenso grofs und von gleicher Form, gelbroth und nur die Flügel- decken bis auf einen schmalen gleichmäfsigen rothen Rand, schwarz. Die Behaarung ist läuger und dichter, der Halsschild ist hinten viel stärker eingezogen und die Seiten bilden hinter der Mitte einen deutlichen stumpfen Winkel. Die Flügeldecken haben neben der Naht ebenfalls einige Spuren angedeuteter Streifen. Beiruth in Syrien. Atomarva laevis n. sp. Subovalıs, fortiter convexa, nitida, subglabra (brevissime, viz perspicue fulvo-puberula) rufo-castanea, pedibus dilutioribus, antennarum articulis A—$8 quadratis, clava triarticulata, his articulis duobus primis subquadratis; prothorace coleopteris latitudine, levissime transverso, antrorsum paullo magıs attenuato, sat fortiter, minus dense punctato, angulis postieis fere rechs, suboblusis, bası subbisinuato, transversim impresso; elytris ovalis, valde convezxis, parce sublilissime, apicem versus obsolete punctatis. — Long. 1.7 mill. Der Atom. gibbula sehr ähnlich, jedoch einfarbig rostroth, der Halsschild breiter, und viel stärker als die Basis der Flügeldecken aus Syrien und Marocco. 253 punktirt. Durch letztere Eigenschaft kommt sie in die Verwandt- schaft der A. parvula, von der sie sich durch die Gröflse und hellere Färbung unterscheidet. Syrien: Haifa; von Hrn. Lange gesiebt. Merophysia biplicata n.sp. Elongato-ovata, leviter convera, obsolete puberula, testacea, antennis articulis 4,5 leviter oblongis, 6,7 quadralis, prothorace subquadrato, lateribus parum sinuato, basin versus haud magis angustato, ante medium latissimo, subtilissime punctato, prope basın depresso et utrinque plicato, elytris elongato ovatis, apice subacuminatim angustatis, subtiliter punctulatis. — Long. 1.5 mill. Der M. carinulata sehr ähnlich, ebenfalls mit zwei Fältchen an der Basis des Halsschildes, jedoch viel kleiner, blasser gefärbt, von schmälerer Gestalt und vorzüglich durch die Fühler verschieden, deren viertes und fünftes Glied länger als breit, das sechste und siebente so lang als breit, bei carinulata 4—7 durchaus gleich, fast kürzer als breit ist. Haifa in Syrien. Merophysia uniplicata n. sp. Elongato-ovata, leviter con- vera, obsolete puberula, rufa, nitida, antennarum articulis 4—7 quadratis, prothorace vir transverso, subcordato, lateribus sub- deflezis, haud ezplanalis, subtiliter punctato, basi medio impresso, impressione ante scutello per carinulam divisa; elytris oblongo-ovatis, distinete subtiliterque punctatis. — Long. 1.7 mill. Mit M. carinulata, oblonga und foveolala verwandt; von allen durch das einzelne Fältchen an der Basis des Halsschildes unter- schieden, welches sich über dem Schildehen befindet. Maroecco: Casablanca. (Quedenfeld.) Cartodere laticeps n.sp. Blongata, leviter depressa, pilis albidis lanuginosis parce obtecta, rufa, antennis larsisque testaceis; antennarum articulis intermedüs subglobosis, non transversis, capite thorace vix angusliore, magno, latitudine parum longiore, confertim fortiter punctato, vertice postice canaliculato, ante oculos parvulos constricto; prothorace leviter transverso, depresso, confertim fortiter punctato, lateribus crenulato et submarginato, apicem versus leviter angustato, angulis poslicis acuto-rectis, dorso prope latera longitu- dinaliter impresso, elytris thorace latioribus, elongato-ovatis, sutura lateribusque leviter, costisque tribus fortiter elevatis, costa intermedia anlice subinterrupta, interstitiis biseriatim grosse punctatis, margine basalı elevata cum costa prima et terlia connexa, humeris sub- angulatis. — Long. 1.5 mill. 254 E. Reitter: neue Coleopteren aus Syrien und Marocco. Von C. pilifera durch den grolsen Kopf, welcher dem Hals- schilde an Breite nicht nachsteht, und den Halsschild, welcher an den Seiten fast gerade und dessen Hinterwinkel scharf recht- winkelig oder spitzig sind; endlich durch die viel höheren Rippen der Flügeldecken verschieden. Ich wäre geneigt gewesen, in dieser Art die mir unbekannte Cartodere inflaticeps Motsch. aus der Krimm zu vermuthen; dagegen spricht jedoch die Angabe über den langen Halsschild mit stumpfen Winkeln und das Vaterland. Es liegen mir sechs Exemplare vor, welche von Hrn. Lange bei Haifa in Syrien gesammelt wurden. Tenebrioides maroccanus n. sp. Piceus, subdepressus, pedibus obscure ferrugineis, capite prothoraceque sat fortiter parce punctatis, fronte obsolete sulcata, sulca postice (in medio capitis) subfoveolata, prothorace leviter transverso, basin versus angustalo, lateribus subrecto, angulis anticis leviter productis, subacutis, posticis minutis reclis, lateribus parum subtihiter punctato, linea basali ante scutellum indistincte interrupta, fere integra; scutello minuto, oblongo, laevi; elytris subparallelis, pone medium perparum ampliatis, striato- punctatis, interstitis subbiseriatim, subtiliter punctulatis, planis, subrugosis, humeris subdentatis, antennis brevibus, clava distincte triarticulata, articulis 1—8 haud subserratis. — Long. 8 mill. Casablanca, Marocco. Dem T. mauritanicus täuschend ähnlich, jedoch durch die Fühler, welche nicht allmählig dicker werden und aufsen allmählig aufschwellend gesägt erscheinen, sondern einfach sind und eine deutlich abgesetzte dreigliederige Keile besitzen, verschieden. Auf der Stirn ist das Grübcehen deutlich; der Halsschild ist an der Basis fast vollständig gerandet u. s. w. Lasioderma punctulata n.sp. L.testaceae valde affinis sed dense distincteque punclata diversa; ovalis, convera, ferruginea, breviter griseo-pubescens et pilis longioribus subseriatim disposilis intermiztis, prothoracis angulis posticis rolundatis, elytris quam in testacea longioribus. — Long. 1.2—1.8 mill. Der L. testacea sehr ähnlich, von derselben Gröfse, Gestalt und Färbung, nur sind die Flügeldecken länger, diese haben deutliche, längere Haarreihen und die ganze Oberseite ist sehr dicht und deutlich, dreimal stärker als bei Z. testacea, punktirt. Syrien, nicht selten. (Haifa.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft 11.] Einige neue Üoleopteren aus Süd- Europa. Von Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. Bathyscia Karamani n.sp. Parvula, ovata, sat convexa, dilute brunnea, antennis pedibusque testaceis, pube brevissima fulva depressa mediocriter vestita, capite thoraceque obsolete simpliciter punctulatis, antennis prothoracis basin viz attingentibus, articulis duobus primis incrassalis, oblongis, ceteris angustis, 3— 7 sensim latioribus et brevioribus, articulo 7:0 transverso, 3:0 parvo, trans- verso, IJ— 11 clavam formantibus, 9, 10 transversis, articulo ultimo ovato; prothorace lato, lateribus ante basin leviter rolundato, antrorsum angustato, angulis basalibus subacutis, postice parum prominulis, elytris parum distincte punelulatis, transversim substrigosis, stria suturali leviter impressa, prope scutellum abbreviata. — Long. 1.2 mill. ?). Der B. Erberi Schauf. sehr ähnlich, ebenso geformt, von der gleichen Gröfse, jedoch durch den Nahtstreifen der Flügeldecken, welcher bei Zrberi fehlt, verschieden; von B. Lesinae, welcher dieser 1) Dieser Art sehr ähnlich ist: Bathyscia syriaca n. sp. Parvula, ovata, leviter convera, testacea, pube brevissima subtilissima depressa, pulvinatim obtecta; antennis prothoracis- basin vir altingentibus, articulis 1, 2 leviter incrassalis, oblongis, 3—6 latitudine viz longioribus, perparum sensim latioribus, 7 subquadrato, paulo majore, 8 parvo transverso, I—11 clavam indistinctam formantibus, 9, 10 transversis, ultimo ovato, subacuminato; prothorace confertim obsolete punctulato, leviter trans- verso, lateribus parum rotundato, antrorsum magis angustato, angulis basalibus subacutis, postice parum prominulis, elytris oblongo-ovatis, apice sensim attenuatis, confertim obsolete punctulatis, transversim strigulosis, stria suturali fere integra tenuiter impressa. — Long. 1.3 mill. Durch die seidenglänzende, staubartige Behaarung recht aus- gezeichnet. Beiruth; von Hrn. Appel zahlreich gesammelt und im Wiener k. k. Hofmuseum befindlich. 256 E. Reitter: einige neue noch näher steht, durch stärkeren Glanz, kürzere, spärlichere, seiden- artige Behaarung und kürzere Fühler, deren Mittelglieder quer (bei Lesinae gestreckt) sind specifisch verschieden. Bei Spalato in Dalmatien von Hrn. Dr. Karaman entdeckt, nach dem ich diese Art genannt habe. Paromalus filum n. sp. Tenuis, elongatus, parallelus, leviter convezus, piceus, antennis pedibusque ferrugineis, vllis clava testacea, undique punctatissimus, prothorace leviter transverso, antrorsum minime angustato, striola marginali antice vix interrupta, elytris prothoracis latitudine, parallelis, cylindricis, stria laterali interna subintegra, vel 2 dorsalibus basi obliquis valde abbreviatis et obsoletis; metasterno late sulcato, subtiliter, abdomine segmento primo antice fortiter punctato, linea antica metasternali vix biangulata, antrorsum subsemicirculari; tibiüs anticıs dilatatis, subtiliter 4-denticulatis, inter- medüs et posticis angustalis, his 1-, illis 3-spinulosis. — Long. fere 2 mill. Wenig kleiner als P. parallelopipedus, aber um Vieles schmäler, vollkommen parallel, cylindrisch, die Unterseite viel stärker punktirt und die Metasternallinie vorn nicht doppelt gebrochen. Ein einziges Ex. dieser sehr ausgezeichneten Art befindet sich in meiner Sammlung; es stammt aus Bulgarien. Danacaea incana n. sp. Subaeneo-nigra, pube densa, brevissima, pulvinata albida, depressa, antennarum arlicuhs 2, 3, 4, genis tarsısque, articulo ultimo fusco excepto, obscure ferrugineis, capite magno, in g\ thorace fere latiore, subquadrato, ante apicem distincte, ante basın parum constricto, margine antica subrecta, basali cum angulos posticos subrotundata, elytris thorace latioribus, subparallelis, pone medium leviter ampliatis, apice conjunchm rotundatis, humeris prominulis, supra subdepressis, confertim sub- tilissime punctatis. — Long. 4—4.5 mill. Mit D. cervina und murina verwandt; von ersterer durch weniger erzglänzende schwarze Färbung und durch viel kürzere, weilse (nicht gelbe), staubartige Behaarung, welche nicht, wie bei cervina, die Oberseite völlig deckt; von murina durch dunkle Schienen und dunklere Fühler, kürzere Behaarung, längeren, vorn stärker eingeschnürten Halsschild verschieden. Central-Dalmatien, Herzegowina. Corticeus fusciventris n. sp. Cor. rufulo valde affinis; sed prothoraeis angulis anlieis rotundatis et abdomine pygidiogue piceo diversus. — Long. 2.5 mill. Coleopteren aus Süd- Europa. 257 Dem Cort. rufulus täuschend ähnlich, von derselben Gröfse, Körperform und Sculptur, die Färbung ist ebenfalls rothgelb, nur ist der Bauch und das Pygidium schwarzbraun; an dem Halsschilde sind die Seiten weniger parallel, mehr gerundet und die Vorder- winkel treten nicht vor; sie sind abgerundet. Unter Rinden von Pinus halepensis bei Drieno in der Herze- gowina, dann um Ragusa in Dalmatien, selten. Tomoderus? funebris n.sp. Niger, nitidus, griseo-pubescens, capite sublaevi, temporibus magnis, prothorace transverso, ante basin valde constricto et transversim impresso, impressione magis pubescens, elytris subtiliter punctatis thorace latioribus, pone medium latissimis, humeris obtuse prominulis, stria suturali nulla. — Long. 2 mill. Der Gestalt nach gehört der mir vorliegende Käfer zu Anthicus und sieht dem A. unicolor, validicornis u.s. w. nicht unähnlich; der Form des Halsschildes nach ist er mit Tomoderus verwandt, von denen er sich jedoch auch in dieser Beziehung durch die geringe Länge desselben entfernt. Schwarz, mit Bleiglanz, sehr deutlich weilsgrau behaart, nur die Tarsen gelbbraun gefärbt. Fühler, die Basis des Halsschildes schwach überragend, dünn, gegen die Spitze leicht verdickt, die drei vorletzten Glieder so lang als breit, das letzte lang, eiförmig zugespitzt, dreimal so lang als das zehnte. Kopf von der Breite des Halsschildes, fast glatt, mit langen, sammt dem Hinterrande verrundeten Schläfen. Halsschild breiter als lang, schwer sichtbar punktirt, fast glatt, vor der Basis sehr stark eingeschnürt und gleichzeitig der verengte Theil oben furchenartig quer vertieft, die Einschnürung an den Seiten länger behaart. Schildchen sehr deutlich, fast halbrund. Flügeldecken bedeutend breiter als der Halsschild, mit stumpf vorragenden Schultern, hinter der Mitte am breitesten, oben sehr fein, nicht dicht punktirt. Schenkel nicht keulenförmig verdickt, Schienen dünn, Tarsen schlank. Zwei Stück von Spalato in meiner Sammlung. Die mir bekannten !) Tomoderus- Ärten lassen sich in folgender Weise übersehen: 1) Unbekannt ist mir: Tomoderus Ehlersi Heyd., Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, 47. — Sierra de Cordoba. Dem Tom. Piochardi ähnlich, länger, nach hinten mehr ver- schmälert, Kopf roth, Halsschild stark punktirt, der hintere Theil unter der Einschnürung länger. Deutsche. Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft II. 17 258 E. Reitter: einige neue A. Augen grols, dem Halsschilde genähert, Kopf quer, Schläfen kaum vorhanden, Halsschild mit einer Längsfurche, Flügel- decken parallel, mit vortretenden Schultern, in Reihen punktirty Yos „20020... Tom. impressicollis Motsch. B. Augen vom Halssehilde abgerückt, Schläfen deutlich, Hals- schild ohne deutliche Längsfurche, Flügeldecken oval, zerstreut punktirt. I. Halsschild länger als breit, Flügeldecken oval oder elliptisch, Schulterwinkel nicht vorragend, mit untermischten, auf- stehenden Haaren. a. Flügeldecken von der Mitte zur Spitze mit einem mehr oder minder ausgesprochenen Nahtstreifen. Gelbroth, Fühler und Beine etwas heller. Dalmatien, Serbien. Tom. dalmatinus Reitt. b. Flügeldecken ohne Spur eines Nahtstreifens. Augen grofs, in der Mitte an den Seiten des Kopfes befindlich, grob granulirt, Halsschild wenig länger als breit, punktirt, sein Vorderrand viel breiter als der Basalrand, die drei vorletzten Fühlerglieder so lang als breit. Hell rostroth, Kopf dunkler, Palpen und Beine gelb. Sierra Gerez . . . Tom. Piochardi Heyd. Augen klein, fein granulirt, stark nach vorn gerückt, Halsschild viel länger als breit, der Hinterrand nur sehr wenig schmäler als der vordere, oben nahezu glatt, die drei vorletzten Glieder der Fühler quer. Rostroth, gewölbt, der Kopf und die Scheibe der Decken etwas dunkler, Fühler und Beine heller. Caucasus . . . 2.2... Tom. scydmaenoides Reitt. II. Halsschild breiter als lang, Flügeldecken breit, mit vor- tretenden Schultern, binter der Mitte am breitesten, ein- fach niederliegend behaart. Schwarz, Tarsen gelbbraun. Dalmatien var. a® onen ul .nlalnen Domsfunebmas keit. Tomoderus italicus Mars., Abeille, 1879, pg. 61. — West-Italien. Grölser als Piochardi, braunroth, weniger glänzend, feiner und weitläufiger punktirt. Tomoderusventralis Mars., Abeille, XIV. 50; 1879, pg. 60. — Algier. Ebenfalls dem Tom. Piochardi ähnlich, der Kopf ist aber breiter und dunkler, die Fühler gedrungener, sein Halsschild breiter, die Flügeldecken dunkler und weniger grob punktirt. Coleopteren aus Süd- Europa. 259 Platytarsus Frivaldszkyi n.sp. Squamulis fulvis sat magnis, haud aeneo-micantibus setulisgue brevibus fulvis obsitus, funiculo scapo longiore, scrobe ad oculorum marginem inferiorem vergente, ab oculis distante, distincta, oculis leviter prominulis, rosiro brevi, parallelo, prothorace transverso, antrorsum angustalo, lateribus rotundalo, angulis valde obiusis; elytris globoso-ovatis. — Long. 2.5 mill. Wegen der Beschuppung des Körpers nur mit Pl. aurosus und aurohirtus verwandt; von beiden durch die nicht metallischen, sondern schmutzig braungelben, diekeren Schuppen und durch die nicht schwarzen, langen, sondern braungelben, kurzen aufstehenden Börstehen verschieden. Die Fühlerfurche ist ähnlich wie bei Pl. aurosus; nur etwas tiefer und breiter; die Flügeldecken sind nahezu kugelig, wodurch sich schon diese Art hinlänglich aus- zeichnet. Diese Art habe ich als P. aurohirtus versendet; Hr. Faust machte mich zuerst auf ihre Verschiedenheit von diesem aufmerksam. Ich widme sie dem gründlichen Erforscher der ungarischen Käfer- fauna, wozu sie auch gehört, Hrn. Joh. v. Frivaldszky, dirigirendem Custos des Budapesther Nationalmuseums. Sie wurde von Hrn. Hauptmann Viertl zahlreich bei Mehadia gesammelt. Ueber die syrischen Arten der Gattung Anemia Lap. Unter meinen syrischen Anemien fielen mir zahlreiche Stücke auf, welche sich von A. sardoa durch ihre besondere Kleinheit und ihre gedrungene Form unterschieden. Hr. Baudi de Selve war so gütig, mir sie als simple sardoa, ein anderes Mal als rotundicollis Desbr. .zu bezeichnen. Ich habe sie sodann eingehender untersucht und unter den griechischen Thieren drei, wenn auch sich ähnliche, doch sicher specifisch verschiedene Arten vorgefunden; dieselben lassen sich in nachfolgender Weise übersehen: 1. Vorderrand des Halsschildes in der Mitte ungerandet. Kopf dicht, häufig runzelig punktirt, kaum behaart. Die zahnartige Verlängerung der Aufsenkante der Hinter- schienen lang, an der Spitze doppelzähnig. ku 260 E.Reitter: über die syrischen Arten der Gattung Anemia Lap. a. Grols, gestreckt, parallel, Kopf sehr dicht und fein, vorn runzelig punktirt, der obere Clypeusrand tiefer als der untere ausgerandet, es ragt demnach vor der Ausrandung ein schmales, tiefer gelegenes Hornplättehen vor; Hinter- winkel des Halsschildes mit feinem spitzen Anhang, Flügeldecken am Grunde sehr fein hautartig chagrinirt. Long. 5—6 mill. Sardinien, Corsica, Italien, Griechen- land, Klein-Asien, Nord-Afrika u.s.w. A. sardoa Gene. b. Kleiner, gedrungener, gewölbter, länglich oval, Kopf sehr grob, vorn längsrunzelig punktirt, der Clypeus gleichmäfsig tief ausgerandet, ohne vortreten- des Hornplättchen, die gelbe Bewimperung der Oberlippe dicht hinter der Ausrandung sichtbar; Hals- schild stärker, an den Seiten dichter punktirt, ohne deutlichen, spitzigen Anhang bei den Hinterwinkeln, dicht neben den letzteren gewöhnlich mit einem sehr kleinen Grübchen. Flügeldecken stärker punktirt, am Grunde glatt, nicht chagrinirt, kürzer oval, nur vorn parallele Long. 3.2—4 mill. Syrien: Haifa. Nicht selten DUB BRN EEE TRERATTNSER U ronmddcols Desbr. 2. Vorderrand des Halsschildes durchaus fein gerandet. Kopf hinten fein, vorn sammt dem Vorderrande grob gekörnt und dazwischen lang gelb behaart. Die zahnartige Ver- längerung der Aufsenkante der Hinterschienen ist am Ende gerade abgestutzt. Klein, schwärzlichbraun, Fühler und Fülse heller rost- roth, der Olypeus wie bei sardoa, mit vortretendem Hornplättchen, Halsschild fein, an den Seiten dichter punktirt, Hinterwinkel ohne spitzigen Anhang, die Seiten vorn lang bewimpert, Flügeldecken gröber, raspelartig punktirt, am Grunde glatt. Long. 3 mill. Syrien: Haifa. Selten . . . ... ...A. asperula n.sp. Edm. Reitter. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.] Platychorodes, nov. gen. Nitidulidarum. Labrum distinctum, bilobum. Mazillae mala simplici. Mandibulae simplices, acutae, intus haud dentatae, maris perparum longiores et supra cornu valido armatae. Mentum latum, mazillas partim ob- tegens. Antennae decemarticulatae, clava biarticulata. Metasternum simplez. Elytra apice truncata, pygidio libero. Tibiae anlicae extus bidentatae, posteriores quatuor eztus denticulatae aut serrulatae. Tarsı fere simplici. Diese sehr eigenthümliche neue Gattung gehört in die un- mittelbare Nähe von Pselotus und Platychora; mit der ersteren hat sie die im männlichen Geschlechte bewaffneten Mandibeln, auch ziemlich dieselbe Körperform; mit der andern die abgestutzten Flügeldecken gemeinsam. Von beiden entfernt sie sich wieder durch die zehngliederigen Fühler mit zweigliederiger Keule und deren lange, federartige, einseitig stehende Behaarung, dann ge- wölbteren und aufstehend behaarten Körper. Platychorodes plumicornis n. sp. Latus, subguadratus, leviter convezus, nigro-pilosus, supra niger, chalybaeo-micans, mandibulis, ore, antennarum articulis duobus basahbus, subtus pedibusque rufo-ferrugineis; clypeo subdiscreto, capite prothoracegue confertissime punctalo, hoc valde transverso, toto marginato, antice basique subtrunctato, lateribus rotundato, pone medio latissimo, scutello triangulari, magno, punctatissimo, apice tenuiter laevi; elytris thorace haud latioribus, conjunctim latitudine brevioribus, apice sub- Iruncatis, obtuso rotundatis, lateribus tenuiter marginatis ciliatisque leviter rotundatis, supra confertim sat fortiter punctatis. — Long. 3 mill. Mas.: Fronte antice triangulariter impressa, declivia, antennis longe plumoso-pilosis articulo primo longiore, magis incrassato, mandibulis parum magis prominentibus, supra dente valido armalis. Patria: Amazonia in Brasilien. (Dr. Staudinger.) Kurz, viereckig, schwach gewölbt, etwas glänzend, ziemlich dicht, aufstehend schwarz behaart, schwarz mit stahlblauem Schimmer, die Unterseite (bis auf die Seiten des Halsschildes und des um- gebogenen Seitenrandes der Flügeldecken), die zwei ersten Fühler- glieder, der Mund und die Mandibeln rostroth. Fühler zehngliederig, überall fein behaart, mit zweigliederiger Keule, das letzte Glied au 262 E. Reitter: Platychorodes, nov. gen. Nitidulidarum. der Spitze undeutlich geringelt; das erste grols, vor den Augen unter dem Seitenrande und zwar durch ein sehr dünnes, aber ziemlich langes Gelenkglied eingelenkt, bei dem 2 mäfsig, bei dem {' stark verdickt und verlängert. Bei letzterem sind die Fühler auch sehr lang federartig, nach zwei Seiten hin abstehend behaart; jedes Härchen ist fein gewellt, schwärzlich. Stirn beim 2 ziemlich eben, geneigt, kaum eingedrückt, dicht punktirt, beim g' vorn tief -dreieckig eingedrückt und steil gegen die horizontal vorgestreckten Mandibeln abfallend. Augen mäfsig grols, stark gewölbt und vor- gequollen, dem Vorderrande des Halsschildes genähert; Wangen nicht vorhanden. Halsschild von der Breite der Flügeldecken, mehr als doppelt so breit als lang, Vorderrand kaum merklich aus- gerandet, der Hinterrand jederseits undeutlich doppelbuchtig, fast gerade, die Seiten gerundet, hinter der Mitte am breitesten, alle Ränder gerandet, die feine Randlinie ist nur am Vorderrande in der Mitte unterbrochen; Hinterwinkel sehr stumpf. Oberseite sehr dicht punktirt. Schildchen grofs, dreieckig, dicht punktirt, die hinteren Spitzenränder glatt. Flügeldecken kürzer als zusammen breit, dicht und stark punktirt, ohne Nahtlinie, die Seiten schwach gerundet, zur Spitze wenig verengt, fein gerandet, die Spitze stumpf gerundet, fast abgestutzt, das Pygidium unbedeckt lassend, dieses schwarzbraun, dicht punktirt. Mentum grols, fast halbkreisförmig, zum Theil den Mund bedeckend, die Kiefer- und Lippentaster von ähnlicher Form, klein, fadenförmig, das letzte Glied länglich, nicht mehr verdickt als die vorhergehenden, mit abgestutzter Spitze. Alle Hüften etwas von einander und zwar in gleicher Weite von einander abgerückt, der Prosternalvorsprung zwischen den Vorder- hüften ziemlich breit, an der Spitze abgerundet. Mittel- und Hinter- brust einfach. Beine kräftig, die Vorderschienen an der Aufsen- seite gegen die Spitze mit zwei Zähnen. Die hinteren Schienen aulsen dicht, sägeartig gezähnt. Fülse beim g', besonders die vier vorderen, sehr schwach, beim 2 kaum sichtbar erweitert. Klauen schwach, innen in der Mitte mit der Spur eines Zähnchens. Wurde mir in gröfserer Anzahl von Hrn. Dr. Staudinger in Dresden mitgetheilt, der dieses interessante Thier von seinem Sammler aus Brasilien erhielt. . Edm. Reitter. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1834. Heft I1.] Inoplectus ') Beraneki n. sp. Elongatus, depressus, mitidus, glaber, obsolete longitudinaliter alutaceus , testaceo-piceus, antennarum basi, pedibus elytrisque dilutioribus; capite mazimo, thorace latiore, subrotundato, plano, lateribus punctis tribus setiferis impressis, prope oculos longitu- dinaliter sulcato, mandibulis prominulis, antennis sat robustis, thoracis basin perparum superantibus, articulis 5 penultimis obconico-sub- quadratis; prothorace subcordato, longitudine fere latiore, basın versus fortiter angustato, plano, vix canaliculato, lateribus pone medium denticulo parvo instructo, punctis tribus aut quatuor, margine antico utrinque punclis tribus setiferis impressis; scutello semicirculari; elytris latitudine paulo longioribus, apicem versus latioribus, planis, humeris obtusis lateribus punctis pluribus, dorso medio puncto singulo setiferis impressis; abdominis segmentis dorsalibus sex liberis, quatuor primis aeque longis, quinto sextoque longioribus, ultimo angusto, triangulari; lateribus tenuissime marginatis, punctis pluribus, longe piliferis impressis. — Long. 3.5 mill. Durch die eintönige braungelbe Färbung, sehr grofsen Kopf und die zahlreichen, zum Theil auf der Dorsalfläche des Körpers stehenden borstentragenden Punkte von den indischen Arten recht ausgezeichnet. Diese Art fand Hr. Jul. Beranek, Professor an der höheren landwirthschaftlichen Landeslehranstalt in Tabor, dem ich sie widme, in aus Manilla stammendem Tabak. 1) Inoplectus Smith. —= Ino Casteln. Der letztere Name ist jedoch schon früher vergeben. Edm. Reitter. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIIL. 1884. Heft II.] Varietäten von Dyticus marginalis 2 und Geotrupes sylvaticus (var. prussicus). Von G. Czwalina in Königsberg i. Pr. Zwischenformen zwischen den Weibchen der Dyticus mit glatten und gefurchten Flügeldecken sind so selten, dals Kiesenwetter in Berl. Ent. Zeitschr. XVII (1873), pag. 229, aus der Literatur nur einen einzigen Fall anzuführen weils, indem Dr. Joseph ein dimi- diatus 2 mit nur angedeuteten Furchen beobachtete. Es ist daher wohl interessant, dafs an einer bestimmten Lokalität solche Zwischenformen von D. marginalis 2 nicht so gar selten sind. In Bündken, bei Saalfeld in Ostpreufsen, fing ich beim Ablassen von Fischteichen Anfangs Oktober mehrere Jahre hintereinander im Ganzen über ein Dutzend Stücke der Art mit schwachen Furchen. Die Ausbildung derselben ist eine verschiedene. Bei allen tritt zunächst ein tiefer Eindruck am Rande, etwa in der Mitte der Flügeldecken, hervor, wo ein solcher, aber viel schwächer, auch bei glatten Weibchen sich zeigt. Dann vertiefen sich die Streifen, die den Punktreihen der Z! und glatten 2 entsprechen, und es treten zwischen ihnen feine Furchen auf, die nach dem Aufsenrande zu, wie auch bei normalen ® tiefer werden. Zwischen der Naht und der ersten Punktreihe erscheinen sie deutlich nur bei wenigen und reichen hier bei einem Stücke nur bis zu einem Drittel nach hinten. Auch ein einzelnes g' von ebenda zeigt zwischen den beiden Punkt- reihen feine deutliche Furchen, aber abweichend von den ® keine neben dem Seitenrande. Ein besonderes Interesse gewinnt der Fall aber noch dadurch, dafs an demselben Orte noch eine zweite Art, Geotrupes sylvaticus, nach derselben Richtung hin variirt. Erichson sagt, Ins. Deutschl. III, pag. 735: „Aufser in der Gröfse ändert der Käfer nur noch darin ab, dafs bald das Schwarz, bald das Blau mehr vorherrscht.“ Dort nun fing ich mehrere Exemplare der Art mit so abgeschwächter Skulptur, dafs sie auf den Flügeldecken nur noch wenig stärker als bei @. vernalis, var. alpinus, ist. Das Halsschild ist stark glänzend, seine zerstreute Punktirung eher tiefer. Zugleich ändert sich die Farbe; die Ränder, namentlich der Flügeldecken, sind glänzend- grün, nach innen in blau übergehend; in die blaue Färbung der Unterseite mischt sich nur bei einem Stücke deutlich grün hinein. Dals an derselben Lokalität zwei sonst sehr konstante Arten mit viel schwächerer Skulptur, die eine auch mit lebhafterer Färbung, als gewöhnlich vorkommen, erinnert an das Auftreten von Carabus arrogans und simulator in Serbien. —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VIII. 1884. Heft Il.] Ueber Varietäten von Colon. Von G. Czwalina in Königsberg i. Pr. Im Laufe der Sommer 1879 und 80 fing ich hier bei Königs- berg an einer Stelle des Glacis, vor dem Sackheimer Thore, Colon appendiculatum in je 30—40 Stück in Gesellschaft von zusammen etwa ebenso viel Stücken folgender Arten: viennense, serripes, affine, angulare, brunneum. Alle Exemplare des appendiculatum waren ebenso wie meine übrigen von anderen Fundorten (namentlich noch ziemlich zablreich von Oliva), in der Skulptur ganz überein- stimmend, wie ich das in meinem Aufsatze in der Deutsch. Ent. Zeitschr. XXV, pag. 306 u. 312, angegeben habe. Im Sommer 1881 waren an derselben Stelle die anderen Arten nur noch ganz ver- einzelt vorhanden, und unter den sparsamer gewordenen appendi- culatum (etwa 15) erschienen 3—4 Stücke, die durch weitläufigere Punktirung und stärkeren Glanz ganz ebenso von der Stammart abwichen wie Zebei von dentipes. Im Sommer 1882 endlich fing ich ebenda überhaupt nur noch 6 appendiculatum, die von der typischen Form so weit verschieden sind, dafs es geboten scheint, durch einen eigenen Namen auf sie aufmerksam zu machen. Colon appendiculatum, var. regiomontanum. Rufo-brun- neum punctura minus densa nitidulum, antennis totis rufis. — Long. 2 mill. Mas.: Prothoracis margine postico ante angulos acutissimos anguste ezciso, pedibus posticis simplieibus. Durch geringere Gröfse, viel stärkeren Glanz, helle Fühlerkeule und einfache Hinterbeine des Männchens ausgezeichnet, als appen- diculatum (wenn nicht, wie mir, Uebergänge vorliegen) an den deutlichen Streifen der Flügeldecken und an der Fühlerkeule zu erkennen, die nicht ganz symmetrisch, sondern nach aufsen ein wenig mehr angeschwollen ist, mit ziemlich kleinem, abgestutztem letzten Gliede; die Männchen auch an dem sehr schmal dreieckigen, ziemlich tiefen Ausschnitt des Hinterrandes des Halsschildes vor den Hinterwinkeln, die dadurch ziemlich lang, äufserst spitz werden, aber nicht mehr nach hinten vorragen. Dieses plötzliche Auftauchen einer ganz neuen Form, deren weitere Beobachtung abgeschnitten scheint, da im Sommer 18833 weder ich noch einer meiner hiesigen Freunde an jener Stelle ein 266 G. Czwalina: über Colon gefunden hat, regt zu der Frage an, ob wir hier eine Rasse vor unseren Augen sich bilden gesehen haben (cf. Kraatz, Deutsch. Ent. Zeitschr. XXV, pag. 320) oder ob der folgende Versuch, das Erscheinen so unter sich verschiedener Stücke bei mehreren Arten zu erklären, im Allgemeinen das Richtige trifft; dafs wirkliche Rassen aulserdem lokal auftreten, soll damit nicht bestritten werden. Die Entwickelungsgeschichte der Colon ist uns noch unbekannt. Dals sie an Graswurzelu leben, wie Hochhut (im Bulletin de Moscou in seiner Aufzählung der um Kiew lebenden Käfer) angiebt, ist schon darum höchst unwahrscheinlich, weil man sie nie auf eigentlichen Wiesen antrifft, sondern nur da, wo Gras zwischen Bäumen oder Sträuchern wächst. In ihrer Gesellschaft findet man stets Anisotoma-Arten (nicht aber umgekehrt), die, wie man sicher weils, sich in unterirdischen Pilzen entwickeln. Da aber Colon (nach einer Beobachtung von Scriba) nur da zahlreicher auftreten, wo vor Kurzem Holz geschlagen ist, so scheint der Schlufs gerecht- fertigt, dafs sie sich von solchen Pilzen nähren, welche die ab- sterbenden Wurzeln zerstören. Werden aber nicht neue Bäume gefällt, so müssen die Pilze und mit ihnen die Colon an der betreffenden Lokalität verschwinden. Diese Thatsache ist schon lange von Pilzen und Colon bekannt; von ersteren ist das spora- dische Erscheinen und Wiederverschwinden, besonders unter- irdischer Arten, in jedem Handbuche erwähnt, von letzteren kann ich mehrere Plätze um Königsberg, in Wäldern und auf dem Glacis, angeben, wo bei früher reicher Ausbeute schon seit Jahren nicht ein Stück mehr gefunden wird; so ist auch C. dentipes seit 1830 nicht wieder gesehen worden. Ich deuke nun, die abweichenden Stücke der Colon-Arten, also die weitläufiger oder mehr runzlig punktirten, die weniger ausgefärbten, die Männchen mit fehlenden oder schwach entwickelten Geschlechtsauszeichnungen sind solche, die bei schon sparsamer werdender Nahrung mehr oder weniger verkümmert sind, und, wo die Art auf einen kleinen Raum beschränkt war, Vor- läufer des Aussterbens !). Dafs da, wo ein gröfseres Terrain der Entwicklung immer neue geeignete Plätze darbietet, solche uud normal entwickelte Exemplare untereinander gemischt vorkommen werden, ist einleuchtend und erklärt z.B. das jährliche Erscheinen des dentipes und Zebei zusammen bei Volpersdorf (Kraatz 1. c.), ohne dafs man, meiner Meinung nach, in diesem Falle eine Rassenver- 1) Dieselbe Erklärung würde auch für die Zwergformen vieler Anisotoma- Arten gelten. Varietäten von Colon. 267 schiedenheit anzunehmen hätte. Wenn aber in einem isolirten, vor einigen Jahren stark ausgeholzten, jetzt ganz geschonten Park (Konradshammer bei Oliva), in dem ich besonders armipes in schönen Stücken fing, 1883 zuerst Exemplare dieser Art mit weit- läufiger Punktirung und stärkerem Glanze auftraten, so glaube ich sicher, dals dort bald überhaupt keine Colon mehr zu finden sein werden; ebenso glaube ich, dals brunneum bei Königsberg an einer Stelle bald verschwinden wird, wo ich im vorigen Sommer fast ein Dutzend mit ganz hellen Fühlern gefangen habe. Wirkliche Rassenbildung glaube ich, aulser dem noch nicht genügend klargestellten Falle des ©. puncticolle, bei C. affine und armipes im Süden annehmen zu können, aber nur in Bezug auf die Grölse. Von C.affine habe ich Stücke aus Vallombrosa (von mir gefangen) dem Caucasus, Montenegro und Corfu (von E. Reitter eingesendet) gesehen, die nur 1.3— 1.5 mill. lang waren, und kein grölseres; von armipes Stücke aus Marokko (Casablanca, Reitter) von 1.6 mill., die aber durch die sehr stark ausgeprägten Geschlechts- auszeichnungen des Männchens sich als ganz normal entwickelt ausweisen, während ein g' von noch etwas bedeutenderer Gröfse von Danzig nur ein sehr kleines Zähnchen der Hinterschenkel und fast gerade Schienen hat, also verkümmert erscheint. Im Cat. Col. Eur. et Cauc. 1883 werden als Varietäten des rufipes minor, opacum und nitidum angeführt; es war nicht meine Absicht, die verschiedenen Formen der Art zu benennen (wie wohl auch das unter all die Neutra hineingeschneite Masculinum minor beweist), da absolut keine Grenze zwischen den glänzenderen und weniger glänzenden Stücken, zwischen Männchen mit stärker und weniger stark entwickelten Hinterbeinen dieser und anderer Arten zu ziehen ist; nur so. auffallende, in Mehrzahl vorgekommene Abweichungen, wie bei meinem regiomontanum, bedürfen eines be- sonderen Namens. Bei dentipes hätte wohl armipes Thoms. als var. Z\ angeführt werden können, wenn auch vielleicht mit ? Bei dentipes Er. und confusum Fairm. sind ebenda die Zeichen 2 und g' zu streichen; es sind Synonyma der Art, nicht eines Geschlechtes. Zum Schluls füge ich noch die Beschreibung einer neuen italienischen Art an: Colon puncticeps Czwalina n. sp. Oblongo-ovatum, nigrum, pube longiore fulvescens, antennis validis pedibusque piceis, clava nigra, articulo ultimo longiore, dense 268 G. Czwalina: über subtiliter, capite haud subtilius punctatum, prothorace antice angustato, angulis posticis obtusis; tarsis anticis dilatatis. — Long. 2.6 mill. Mas.: Femoribus posticis compresso-dilatalis. Dem affine sehr ähnlich, nach hinten stärker verschmälert, mit dichter und stärker punktirtem Kopfe, längerem letztem Fühler- gliede, das Männchen mit schmäleren Vordertarsen und breiteren Flinterschenkeln; von fuscicorne durch schmalere Gestalt und kürzere Fühlergeifsel, von emarg. durch kürzere Hintertarsen verschieden. Fast schwarz; durch dichte, ziemlich lange Behaarung gelblich- grau schimmernd, die vier vorderen Beine und die Geilsel pech- farben, Hinterbeine und Keule schwärzlich. Körperform länglich- eiförmig, Halsschild kurz vor den Hinterwinkeln am breitesten, nach vorn fast geradlinig verengt, Flügeldecken vom letzten Drittel an sanft verschmälert. Punktirung dicht, nicht sehr fein, etwas rauh, der Kopf ebenso dicht und stark wie der übrige Körper punktirt und behaart. Fühler kurz und stark, schon das vierte Glied deutlich breiter als lang, die folgenden bei gleicher Länge breiter werdend, das siebente viermal so breit als lang. Keule stark, das letzte Glied kaum schmäler, aber länger als das vor- letzte, eiförmig verschmälert, mit abgesetztem Spitzchen. Augen rundlich vorgequollen. Seitenrandlinie des Halsschildes vom letzten Drittel nach vorn im sanften Bogen, nach hinten fast geradlinig, etwas nach innen vorlaufend, die Hinterwinkel dadurch stumpf. Nahtstreifen bis zum Schildchen deutlich. Vordertarsen ziemlich stark, aber beim Männchen nicht stärker erweitert. Hinterschenkel des g' zusammengedrückt, breit, auf der inneren Seite bis zur Hälfte ausgebuchtet, wodurch in der Mitte ein stumpfer, nicht zahn- förmiger Winkel entsteht, von da ab mit ziemlich stark gerundeter Aufsen- und Innenkante. Hinterschienen fast gerade. Ich fing ein Pärchen bei Vallombrosa im toskanischen Apennin; es kamen sonst noch in wenigen Stücken dort vor: affine (sehr klein), dentipes und appendiculatum. Colon emarginatum, das ich der Güte des Hrn. Dr. Dieck verdanke, ist von Rosenhauer gut beschrieben, steht aber durch schmalere Körperform dem affine näher als dem fuscicorne; besonders charakteristisch für die Art sind noch die sehr schlanken Hiutertarsen, die den Hinterschienen an Länge gleichkommen. Von fuscicorne sage ich Deutsche Entomol. Zeitschrift 1881, pag. 311 Anm., dafs Tournier das letzte Glied der Keule zu gleich- breit gezeichnet habe. Mir standen damals nur wenige Stücke zu Gebot, für die Mehrzahl der Ex. ist seine Zeichnung zutreffend. Varietäten von Colon. 269 Anhangl. In dem vorhergehenden Aufsatze „Ueber Varietäten von Colon“ gelangt Hr. Czwalina zu dem Schlusse, dals sich die bezeichneten Thiere von solchen Pilzen ernähren, welche die absterbenden Wurzeln gefällter Bäume in der Erde zerstören, weil sie nur da zahlreicher auftreten, wo vor Kurzem Holz geschlagen wurde, und dafs sie wieder verschwinden, sobald die Wurzeln vollständig zerstört sind. Ob diese Ansicht richtig ist, müssen entschieden weitere Beobachtungen lehren, die von diesem Gesichtspunkte aus angestellt werden; ich möchte hier nur kurz auf einige Beobach- tungen aus meiner geringen Praxis hinweisen, welche die Meinung Czwalina’s nicht bestätigen. Unsere nächste Colon-Fangstelle ist der Park von Schönhausen. Daselbst fanden sich bis zum vorigen Jahre die Arten claviger, appendiculatus und nanus !), die schon vor 35 Jahren von Kraatz, Calix u. s. w. hier gesammelt wurden, auf einem feuchten Gras- platze gegenüber dem sogenannten Rosenhügel an der Panke. Sie verschwanden erst, als dieser Platz durch moderige Erde, aus dem Bette des Baches, erheblich erhöht wurde. Ein Baum ist nun, so lange ich mich erinnern kann, in der Nähe weder abgestorben noch gefällt worden. Colon viennensis sammelte ich mehrere Jahre hintereinander in einem ausgetrockneten, vollständig zu einer Wiese umgewandelten Sumpfe zwischen dem Karrasteiche und dem kleinen See bei Sommerfeld, in Gesellschaft von Cyrtusa-Arten. Auf dieser Stelle, die ich von Jugend auf kenne, hat noch nie ein Strauch oder Baum gestanden, von Wurzeln, die durch Pilze zerstört werden, kann hier also nicht die Rede sein. Von anderen Fangplätzen, die allerdings meist in der Nähe von Sträuchern und Bäumen liegen, vermag ich nicht anzugeben, ob sie erst durch Ab- oder Ausholzen zum Aufenthalt für Colon brauchbar geworden sind; es kam mir, um Colon zu fangen, nur darauf an, eine von der Abendsonne beleuchtete Stelle zu finden, auf der das Gras nicht gleichmäfsig, wie auf guten Wiesen, sondern büschelweise beisammen stand. 1) Der Name Colon, bisher als Neutrum betrachtet, ist nach Herbst, dem Begründer der Gattung, ein Masculinum. J. Weise. 270 J. Weise: über Aunehaaunges II. Ich habe aufser in Berlin namentlich mit dem verstorbenen Zebe zusammen in dessen Heimath Colon gefangen. Dieselben wurden in den Furchen einer Kiefer-Schonung gekötschert, welche dem äufseren Anblick nach für mich kaum Colon vermuthen liefs. Wir kötscherten so zu sagen um die Wette und an allen drei Abenden hatte ich etwa doppelt so viel Colon erbeutet als Zebe; dieser dagegen stets eine merklich gröfsere Zahl von Anisotoma als ich; ich erbeutete an einem Abend etwa 30 Colon. Unter diesen war auch Zebei mihi, und ich mufs gestehen, dafs mir die Zusammengehörigkeit dieses Thieres mit dentipes äulserst zweifel- haft ist. Es wurde alljährlich von Zebe gesammelt und von mir stets mit Leichtigkeit durch die Punktirung des Halsschildes unter- schieden. In neuerer Zeit wird man nicht selten durch Hypothesen irre geführt, doch habe ich gegen einen so guten Beobachter, wie Czwalina, nicht das Wort ergreifen wollen. In dem Colon regio- montanum oder regiomontanus, wie jetzt Hr. Weise will, möchte ich ebenfalls eine eigene Art vermuthen, da das vollständige Ver- schwinden des Zahnes an den Hinterschenkeln doch etwas sehr Absonderliches ist. Erneute Beobachtungen werden wohl schliefslich das Richtige lehren. G. Kraataz. Ueber Eudectus rufulus n. sp. aus Japan von Je Weeei, sze. Im 21. Jahrgange dieser Zeitschrift (1877) theilte ich auf pg. 96 mit, dafs Hr. Hiller bei Hagi in Japan einen Eudectus gefangen habe, den ich geneigt sei, für eine helle Varietät unseres einheimischen Giraudi anzusehen, nachdem ich ihn mit dem ein- zigen, nicht gut erhaltenen Exemplare desselben verglichen hatte, welches mir zu Gebote stand. Seitdem sind eine Reihe untadeliger Exemplare des E. Giraudi von mir gefangen worden und es ist mir nun möglich mit Sicherheit zu constatiren, dals die japanesische Art nicht mit der unserigen identisch ist. Die Unterschiede bestehen in Folgendem: Der E. rufulus ist heller gefärbt, nicht rostbraun, sondern bräunlichgelb, er ähnelt in der Körperform mehr einem gestreckten Anthobium, ist dabei etwas Eudectus rufulus n.sp. aus Japan. 271 kleiner, schmaler, durchgehends länger und dichter (also viel deutlicher) behaart. Der Kopf ist überall gleichmälsig punktirt und weniger uneben; es fehlt ihm 1) die grofse, vollkommen glatte beulenförmige Erhöhung des Vorderkopfes, welche durch einen tiefen, beiderseits grubenförmig vertieften Quereindruck zwischen den Augen von der Stirn getrennt ist, sowie 2) das feine, doppelte Längsgrübchen in der Mitte des Scheitels zwischen den gelblichen Ocellen. Das Halssch. ist kürzer und verschmälert sich von der Spitze der mittleren Erweiterung ab nach hinten durchaus gerad- linig und nicht ausgebuchtet wie bei Giraudi; ebenso ist die nach vorn erweiterte, allerdings schwache Mittelrinne desselben jeder- seits von einer glatten Längsrunzel begrenzt, welche sie von dem weiter nach aufsen liegenden hufeisenförmigen Eindrucke trennt. Diese beiden Längsrunzeln sind bei Giraudi nicht bemerkbar. Die Fld. sind verhältnifsmäfsig länger, und da zugleich die unbedeckten Segmente des Hinterleibes kürzer sind, so bedecken sie scheinbar den Hinterleib viel weiter, obgleich in Wirklichkeit genau dieselben Segmente frei liegen wie bei Giraudi. Aufserdem sind die Fld. nicht so flach, sondern deutlicher zusammengedrückt und gewölbter, die Aufsenkante ist nur durch einen unmerklichen Längseindruck in die Höhe gehoben, weniger flach ausgebreitet und weniger scharf, die Epipleuren sind schmaler. Der Hinterleib ist bei Giraudi in der Regel rostroth, mit angedunkelter Spitze, selten ganz pechschwarz, bei rufulus gelblich, die beiden letzten Segmente schwärzlich. Hiernach stellt sich die Diagnose beider Arten un- gefähr so: 1. Eudectus Giraudi Redtb. ARufo-brunneus, subnitidus, crebre sat fortiter punctatus, parce subtilissimeque pubescens, capite antice gibbo, laevi, fossulis A profundis impresso; prothorace brevius- culo, lateribus fortiter angulato-dilatato postice evidenter sinuato- angustato, sulcıs dorsalibus obsoletissimis; elytris subdeplanatis, sutura nigricante, abdomine rufo-testaceo apice infuscualto vel toto piceo. — Long. 2 mill. — Europa. 2. Eudectus rufulus Weise. Testaceus, subopacus, crebre sat fortiter punctatus, dense subtilitergue pubescens, capite antice fere plano, fossulis 2 parum profundis impresso; prothorace brevi lateribus angulato-dilatato, postice recte angustato, sulcis dorsahbus sat obsoletis rugulis 2 tenuissimis separatis; elytris subcompressis, subconvezis, sulura nigricante, abdomine brevi testaceo, segmenlis 2 ultimis piceis. — Long. 1.7 mill. — Japonia. KT me [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.] Malthodes lunifer n. sp. Beschrieben von G. Czwalina in Königsberg i.Pr. Niger, mandibulis testaceis, elytris griseo-pubescentibus alis longis. — Long. cum alis 3 mill. Mas.: Segmentis ultimis dorsalibus fere simphicibus, penultimo apice utrinque subproducto, ultimo piloso lineari, apice truncato; ventralis penultimi lobis margine longius pilosis apice rotundatis, ultimo in lunulam manubriatam nigro-piceam, lobos penultimi viz excedentem mutato. Habitat Regiomonti. Eine kleine, sehr dunkle Art, auch im weiblichen Geschlechte an den langen Flügeln leicht kenntlich, das Männchen mit ganz eigenthümlicher Hinterleibsbildung. Schwarz, die Mandibeln hellgelb, mitunter auch Hüften und Basis der Schienen hell gefärbt, die Flügeldecken schwärzlich grau, mit grauen etwas abstehenden Haaren nicht dicht bekleidet, die Flügel dunkel grau, reichlich um zwei Drittel der Länge der Flügel- decken über diese herausragend (bei dem im weiblichen Geschlechte sehr ähnlichen nigellus kaum um die Hälfte). Das Halsschild doppelt so lang als breit, an den Seiten von den Hinterecken bis zur Mitte ausgebuchtet, dicht vor dieser mit einem stumpfen Vorsprunge, von da ab bis zum Vorderrande nach innen schräge abgeschnitten. Das Männchen von der oben beschriebenen, durch die Abbildung dargestellten Bildung; das Mondchen erscheint in der Seitenansicht verkürzt und ist daher noch einmal von unten gesehen gezeichnet. Bei Königsberg in Wäldern, besonders bei Löwenhagen, Bahn- station 20 km. östlich, selten. [Deutsche ‚Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.] Beitrag zur Coleopterenfauna der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. Von Dr. Z. von Heyden. Gemeinsam mit Hrn. W. Koltze in Hamburg erwarb ich eine auf der Insel Askold 13833 zusammengebrachte Collection von Coleopteren, deren Aufzählung ich hier gebe. Diese Insel liegt im Japanischen Meer hart am Festlande vor der Einfahrt nach Vladivostok und wird etwa vom 150. Grad der Länge und 43. Grad der Breite berührt. Sie ist klein und von hufeisenförmiger Gestalt, felsig und wenig besucht. Früher wurde einmal Bergbau dort versucht, aber wieder aufgegeben. Zufolge ihrer insularen Lage bildet sie in ihrer Coleopterenfauna einen deutlichen Uebergang von der ostsibirischen zur japanesischen Fauna, fast noch mehr als die Amurschen Festlandgebiete, beherbergt aber einige Arten, die seither nirgends anderswo gefunden wurden. Zum Schlusse gebe ich ein Verzeichnils einer Anzahl Arten aus anderen Amur- gebieten, zumeist aus der Koltze’schen Sammlung. — Die auch in Europa vorkommenden Arten sind mit 7 bezeichnet; die Japaner mit ©. — © bedeutet: Europa und Japan. I. Insel Askold. 1. Cicindela sachaliensis Moraw. — In grolser Anzahl. In der Deckenzeichnung der C. sylvatica nahestehend, aber nament- lich durch das Fehlen des Apicalflecks ausgezeichnet; die Binde ist stets gerade wie bei der fasciatopunctata und variirt im Allgemeinen wenig; nach dem hinten verschmälerten Hals- schild gehört sie aber in die Gruppe der sylvicola. Ein Ex. besitze ich auch durch Dr. Staudinger aus Blagowestschensk als altaica Esch., die aber — hybrida L. ist. Seither nur von der Insel Sakalin bekannt. T 2. Calosoma inquisitor L. — Alle mit grünlichem Anfluge. 3. Orinocarabus acutesculptus Chd. — Christophi Krtz. — Eben- falls in Anzahl gef. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIIL. Heft II. 18 274 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna 4. Carabus canaliculatus Adams, var. careniger Chaud. — Die >. O8 ES | O 12. ® 16. OUT 18. Form mit hinten schmälertem Halsschild. Einzeln. C. Hummeli Fisch. — Schwarz mit grünem Rand der Decken, schwarzviolett mit feuergoldenem, innen grünen Rand des Thorax und der Decken. Einzeln. C. tuberculosus Dej. — Selten. C. 7 granulatus L., var. duarius Fisch. — In Anzahl. C. conciliator Fisch., var. femoralis Motsch. Die Stammart mit rothen Schenkeln. 2 Ex.; var. Faldermanni Dej. Oberseite violett mit grünen Seitenrändern von Halsschild und Decken. C. manifestus Krtz. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1881, 268). Von Kraatz aus den Gebirgen westlich von Peking be- schrieben, dann aber auch vom Amur erwähnt. Eine auf- fallend glänzende Art aus der Verwandtschaft des Büllbergi, die in der Farbe variirt. Mein g' hat spangrüne Oberseite mit kupferbronzener Kopf- und Thorax -Mitte. Coptolabrus smaragdinus Fisch., var. longipennis Chaud. C. Schrenki Motsch. — Beide Arten selten. Leistus laticollis Moraw. — Aus der Verwandtschaft des piceus. Seither nur vom Oussouri-Fluls bekannt. Sehr selten. Auch Japan. Panagaeus japonicus Chd. — rubripes Moraw. — Wie die vorige Art. Sehr grofs, 13 mill. Beine roth. Chlaenius pallipes Gebl. — Zwei St. — Von Transbaicalien :bis Japan verbreitet. Calathus nitidulus Moraw. — Ein Z' dieser interessanten, oberseits irisirenden Art in Sammlung Koltze. Anisodactylus signatus Ill. — Von deutschen Stücken nicht verschieden, bis Japan verbreitet. Pseudophonus vicarius Harold. Ich besitze 3 St., die voll- kommen mit der Beschreibung dieser japanischen Art über- einstimmen; die Hinterecken des Halsschildes sind nicht scharf rechtwinklig wie bei pubescens, sondern stumpf- winklig mit abgerundeter Spitze. Aus dem Amurgebiet seither noch nicht bekannt. Harpalus $ zabroides Dej. und var. © corporosus Motsch. (Deckenstreifen punktirt). Beide mehrfach eingesandt. 2 mit glänzenden oder matten Decken. Die Varietät seither nur aus Mongolien und Japan bekannt. +19. + 20. OÖ 24. + 26. OR @n28. So) 20% 30. Ole OÖ 32. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 275 H. rufimanus Marsh. (tardus Er... 12. Neu für Amur- gebiet. H. laevicollis Duft. 3 St. von 843—94 mill., das Halsschild länger als bei den kleineren europ. Stücken. Ganz gleiche Stücke, 10 mill., erwähnt Morawitz, Käferf. Jesso, p. 71. — Die Beine sind hellgelbroth. Amara nitida Stm. Ein d'. Pterostichus (Platysma) subovatus Motsch. — Ausführlich bei Moraw., l.c. p.56, beschrieben. In Japan verbreitet, vom Amur seither noch nicht erwähnt. Pt. (Lyperosomus) prolongatus Mor. — Ebenfalls 1. c. p. 52 beschrieben. Selten. Pt. (Steropus) orientalis Motsch. Ein Ex. Pt. (Melanius) confluens Fisch. — interruptus Dej. — Dem niger Schaller in der Gestalt am nächsten; durch die runzelig- maschige Sculptur der meist braunen Decken ist er dem Lyperopherus rugosus Gebl. verwandt. Nicht selten. Pt. (Mel.) nigritus F. Zwei g' mit seitlich etwas weniger gerundetem Thorax. Pt. (Argutor) neglectus Mor. — 1 Ex. Poecilus fortipes Gebl. — Einzeln. Die nahe verwandten Arten sind von Chaudoir in seiner Monographie, Abeille XIV, sehr scharf charakterisirt. Die 5 haben auffallend dicke Vorderschenkel. Mein Ex. ist matt kupfrig mit grünlichem Anflug auf dem Thorax. P. lepidus Leske. Ein Weib. P. reflexicollis Gebl. — Einzeln. Glänzend kupferroth; breiter und kürzer als coerulescens L. (versicolor Sturm.). Die Weibchen so glänzend wie die Männchen, was Chaud. nicht wulste, da er nur g' kannte. Rhagodus (Lagarus olim pars) microcephalus Motsch. — nim- batus Mor. — Selten, eine gröfsere Art von 104 mill. Die Flügeldecken vor der Spitze leicht ausgebuchtet. Seither nicht vom Amur bekannt. Siehe Chaud., Bull. Moscou 1878, IT. p.163. Rh. suleitarsis Mor. — Ein 3. Auch Morawitz kannte nur ein solches von der Possiet-Bay. Die 8 mill. lange Art ist stark gewölbt, die Decken ziemlich gleichbreit. Der Beschreibung, Bull. Petersbg. 1363, 250, habe ich nichts hinzuzufügen. 18* 276 O 33. 40. 41. 42. 43. & 4a. + 45. + 46. O 47. L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna Dictya cribricollis Moraw. — Einzeln. Einer Lamprias chlorocephala ähnlich, aber sehr stark punktirt. Die Gat- tungsmerkmale sind von Chaudoir, Monogr. des Lebiides, Bull. Mose. 1870, eingehend erörtert. Necrophorus investigator Zett. = ruspator Er. Ein J. — N. dauricus Mot. (vide von Heyden, Cat. Käf. Sibir. p. 86) gehört nicht hierher, da er „antennarum elava nigra“ hat. Phosphuga atrata L. — Ein 2. Thanatophilus latericarinatus Motsch. Ein St. in Sammlung Koltze. Scaphidium amurense Solsky. Ich besitze ein St. Megalodacne Morawitzi Solsky. — Einige St. Cryptarcha pantherina Reitt. — Zwei St.; bei einem helleren ist der Fleck neben dem Seutellum klein, isolirt und der grolse Mittelfleck nicht mit dem der anderen Decke an der Naht verbunden; jede Decke hat deshalb 2, 1, 1 Makeln. Bei dem anderen Ex. sind bis auf die Schulter- und Spitzen- makel die anderen in Kreuzform auf der Naht verbunden. Reitter erwähnt beide Formen. Ips rufiventris Reitt. Ein Ex. Decken normal gefärbt, jede mit zwei rothen Makeln. I. Christophi Reitt. — Einzeln. Lycoperdina marginalis Gebl. Leperina squamulosa Gebl. Dermestes cadaverinus F., var. domesticus Germ. D. tesselatocollis Mot. und Cistela (Byrrhus) pilula L. Alle in einzelnen Exemplaren. Platycerus (Lucanus olim) maculifemoratus Mot. = sericans Vollh. = Hopei Parry. — Ziemlich dicht anliegend mit gelblichgrauer Seidenbehaarung bedeckt. Schenkel innen und aufsen am Vorderrand mit orangegelber Binde. Der mir vorliegende g' ist mit Mandibeln 57 mill. lang. Die Mandibeln enden vorn wie bei ?. cervus in zwei gleichlange scharfe Zäbne; ein kräftiger, an der Spitze schief ab- gestutzter Zahn steht vor dem letzten 4 der Länge; von der Hälfte an, nach vorn, stehen drei gleichlange kräftige stumpfe und davor ein kürzerer breiterer, auf der linken Mandibel doppelter Zahn, alle vier von mittlerer Grölse. Der Hinterhauptlappen ragt 24 mill., etwas eckig, über den Hinterrand hinaus. Vom Amur seither noch nicht bekannt, aber von Japan und Nord-China. 5 O 48. + 50. 96. a. + 58. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 277 Cladognathus dauricus Motsch. —= subaeneus Motsch. — Mir liegen 2 d, 22 vor. Der Körper ist leicht seidenartig metallschimmernd. Bei dem gröfseren 3', 33 mill., sind die 7 mill. langen Mandibeln in einfachen Bogen nach oben geschwungen, jede trägt vorn zwei gleichlange Zähne, von denen der hintere senkrecht in die Höhe ragt und nur an der Spitze etwas convergirt, der vordere liegt mehr horizontal, ist einfach gekrümmt und kreuzt sich in der Ruhe mit dem der anderen Mandibel; die Basis ist etwas verdickt und kurz davor stehen jederseits drei undeutliche breitere Zähnchen, der Rest der Innenseite ist mit 10—12 ganz kleinen scharfen, aber nicht spitzen Zähnchen besetzt. Bei dem anderen g', 28 mill., sind die Mandibeln 5 mill. lang, die Gabelzähne kürzer und der untere ragt nur als spitze Kante in die Höhe. — Von den 2 ist das eine 30, das andere 21 mill. lang. Die Mandibeln sind kurz, einfach, oben mit starker Mittelkante, aufserhalb derselben nach vorn vertieft und mit deutlicher, eckiger aufstehender Kante bewehrt. — Am Amur weiter verbreitet. Onthophagus n. sp.? (Siehe Anhang No. 1.) Trox sabulosus L. — Ein Ex. bei Koltze. Hoplia rufipes Motsch. Sericaria fuscolineata Motsch. Das mir vorliegende Ex. hat viel dunklere Streifen der Decken wie andere Stücke vom Amur, auch ist die Thoraxmitte grünlich braun. Lachnosterna castanea Waterh. — Sehr dunkel. Trichius succinctus Pallas. Anthracophora sinensis Saunders. Eine auf der Oberseite fettig-braungelbe, schwarzgesprenkelte Cetonide von 17 bis 18 mill. Länge, die seither nur aus Nord-China bekannt war. Einige Ex. Glycyphana O jucunda Fald., var. dolens Krtz. Ein abgerie- benes Stück, bei dem nur die Hauptflecke sichtbar sind, in Sammlung Koltze. Agrilus smaragdinus Solsky. Eine schöne smaragdgrüne Art von 5—74 mill. Länge, einzelne Ex. auch mit kupfer- röthlichem Anflug von Kopf und Halsschild. Seither nur ein Ex. vom Tayfun-Flusse bekannt. Anthazia nitida Rossi. — 1 g', neu für Amur und Ost- Sibirien. £ 278 1939. 60. 61. 62. 63. 64. 66. 67. 68. L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna Elater !) sangwinolentus Schrk. et var. ephippium Oliv. Je ein Ex. Athous consors Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 2.) A. jocosus (Cand.i.l.) Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 3.) Corymbites (Diacanthus) puberulus Cand. (Deutsche Ent. Z. 1879, 232). Ein matt kupferglänzendes Ex. und ein solches mit grünen Decken. Beine roth. C. atricornis Cand. Kopf und Halsschild oben erzfarben, Decken bräunlich mit Erzglanz, Unterseite bleigrau, Fühler tief schwarz, umgeschlagener Rand der Decken und Beine rothgelb mit dunkeln Knieen und Tarsen; 8 mill. lang. Ich weils nicht, ob die Art beschrieben ist. — Einige Exemplare in beiden Sammlungen. C. (Calosirus) Boeberi Esch. — Ein 2 mit schwachem, dunklem Längswisch auf der zweiten Deckenhälfte. Agriotes pilosellus Schh. (pilosus Panz.). A. dahuricus Cand. Ein dunkles Ex. mit hellem Längswisch vor der Deckenspitze bis in die Mitte der Flügeldecken und eins mit braunrothen Decken und dunkeler Naht. A. puerilis Cand. — Ein Ex. Lycostomus porphyrophorus Solsky. — Ein 2 dieser pracht- vollen grofsen (154 mill.) Art in Sammlung Koltze. Seither nur vom Khanka-See bekannt. . Lampyris noctiluca L. — Ein g', von E. Olivier bestimmt, in meiner Sammlung, von Spanien bis Nord-China verbreitet. E. Olivier theilte mir brieflich mit, dafs er die Motschulsky- schen Arten thoracica und obscurella aus Turkestan und Ostsibirien als geringfügige abweichende Formen zu der variabelen noctiluca ziehe. Cantharis obscura L. — Der östlichste Fundort seither Barnaul. C. pulicaria F. — Aus dem Amurgebiet seither nicht be- kannt, aber östlich bis zum Tarbagatai- Gebirge. C. paludosa Fall. — Ebenfalls vom Amur noch nicht er- wähnt. Malachius sibiricus Ksw. — Ein 2. Auch der Autor (diese Zeitschr. 1887, p. 146) kannte nur dieses Geschlecht. Sicher ein Malachius. Die Beschreibung pafst vollkommen, nur ist mein Ex. 6 mill., statt 4 mill. 1) Die Elateriden von Cande£ze revidirt. + 7A. + 75. + 76. [07 so. rel. 82. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 279- Dasytes coeruleus Deg. Ein Stück. Neu für Nordostasien. Elateroides (= Hylecoetus) dermestoides L. — Ein 2. Tenebrio picipes Hbst. Einige Stücke, auch sonst vom Amur. Misolampidius tentyrioides Solsky. — (Horae XI, p. 293, t.1,f£.7.) 2Ex. Seither am Suyfun-Fluls, auch von Christoph am Amur gesammelt. . Pseudocistela (Hymenalia) rufipennis Mars. — Ein Ex. und andere von Christoph am Amur gesammelte stimmen mit Marseul’s Beschreibung (Ann. Fr. 1876, 328) dieser Art von Nagasaki und Hiogo in Japan. Gröfse 54 mill.; fast wie eine kleine F. /uperus Hbst. Allecula? bilamellata Mrsl. Sehr ausführlich von Marseul (Ann. France 1876, 323) aus Hiogo in Japan beschrieben. Ein Ex. in Sammlung Koltze. Gleicht einer starkgestreiften Hymenalia, aber wegen der lamellirten Tarsen in die Nähe von Allecula. Wohl eigene Gattung. Cteniopus Koltzei Heyden n.sp. (Siehe Anhang No. 6.) Mordella aculeata L. Ein Ex. Cephaloon variabilis Motsch. Mir liegen zwei Ex. dieser merkwürdigen Melandryide vor. Die Abbildung bei Mot- schulsky, Reisen im Amurland 1860, 140, t. 9, f. 16, läfst das Thier erkennen; der Kopf ist kürzer und die Decken gerundeter gezeichnet und daher wohl nach einem 9 entworfen. Mein eines Ex. ist ganz schwarz; von roth- gelber Farbe sind nur der Vorderrand der Oberlippe, alle Taster, Mandibeln, die Basen und Spitzen aller Fühler- glieder (fehlen vom achten an), die Kniegelenke, Tarsen- spitzen und Klauen, sowie die Hinterränder der Bauch- segmente. Von den Hinterschienen ist nur die erste Hälfte vorhanden, die keine Krümmung hat. Danach, sowie nach den breiteren, gerundeteren Decken, dem breiteren Kopf der hinter den Augen kürzeren halsartigen Verlängerung, dem letzten Maxillarglied, das am Oberrande nur wenig gebogen, am Unterrande aber in breitem Bogen gerundet ist und dem letzten einfach zugespitzten Analsegment mit tiefer, rother Grube, — ist es ein 2. Das andere Ex., ein g', ist viel zierlicher gebaut. Von lehmgelber Farbe sind alle Ränder der Oberlippe und das ganze Maul, die ganzen Maxillarpalpen mit Ausnahme des 280 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna letzten braunen Gliedes, die Fühlerhöcker, die zweite Hälfte des ersten, das ganze 2. und 3. Fühlerglied, die Spitze des vierten; 4—8 sind glänzend schwarz, 9 und 10 tief sammet- schwarz, das eilfte braun. Braungelb sind ferner die ganzen Vorderschienen, die ersten 3 der Mittelschienen und die Mitte der Hinterschienen, die Tarsenglieder an der Basis, die ersten bis zur Hälfte, und die Klauen, sämmtliche Bauchränder, welche Farbe auch auf die einzelnen Bauchmitten übergreift. Intensiv lehmgelb sind die Decken, die Spitze auf 1 mill. Länge schwarz und von dieser Farbe, am Aufsenrand immer schmäler werdend, bis zur Mitte vorgezogen. Das letzte Maxillarglied bildet fast ein Trapezoid mit im Bogen gerundeter Vorder- und Innenseite. Die Augen sind sehr grofs, quer, am Vorderrand hinter den Fühlern in tiefem Bogen ausgeschnitten. Hinter den Augen verengt sich der Kopf halsförmig fast 1 mill. lang, der Kopftheil vor den Augen von derselben Länge. Die Stirn ist vorn tief eingedrückt mit tiefer Mittellinie, die in einen tief halb- bogenförmigen Eindruck vor der Basis mündet, die Curve ist nach vorn gewendet. — Der Thorax ist glockenförmig mit scharfen, rechtwinkligen, etwas divergirenden Hinter- ecken. Die Hinterschienen sind an der Basis und Spitze weit ausgeschweift, der mittlere nach innen gebogene Theil mit circa 20 kleinen stumpfen Kerbzähnen versehen. Das letzte untere Bauchsegment ist in grolsem rundem Bogen ausgerandet, aus welchem der forceps, in Form zweier paralleler Walzen, deren rechte einen krummen Zahn trägt und dazwischenliegender scharfer vorgestreckter Leiste, her- vorragt. Motschulsky hielt Stücke mit den angegebenen krummen Schienen auch (?) für Männchen. Lacordaire stellt diese auch in geographischer Beziehung sehr merkwürdige Gattung (2 Arten aus Nord- Amerika, 2 vom Amur) zwischen die Gattungen Halosimus und Zonitis, unmittelbar nach der auch in Japan vorkommenden Gattung Sybaris und vor die australischen Genera Paldestra und Tmesidera. Newmann stellt sie zu den Oedemeriden; Le Conte nach Horia und Motschulsky zu den Melandryiden. — Die Gelenkhöhlen sind hinten offen, die Vorderhüften stolsen aneinander; weil das Halsschild aber deutlichen Seitenrand hat, so stelle ich sie zu den Melandryiden, in die Nähe von Scotodes und Stenotrachelus. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 28] + 83. 34. 85. + 86. Or 88. 89. + 90. 91. OR ©7398. @233: 100. Ole + 102. 1 Oedemera virescens L. — Mir liest ein g' vor. Polydrosus 1) obesulus Faust (Deutsche Ent. Z. 1882, 261). Sitona amurensis Faust (l.c. 263). Mehrfach. S. ovipennis Hochh. JR (= audaz et serpentarius All.). Auch im Caucasus. Pseudocneorrhinus obesus Roelofs. Mehrere Ex. Catapionus fossulatus Motsch. Hypera mongolica Motsch.? Faust besitzt die Art nicht. Kein Phytonomus, wohin sie Capiomont stellte. Cleonus suleirostris L. Cl. (Chromosomus) granulosus Mhm. Lepyrus arcticus Payk. var. 4 notatus Bohem. Coelosternus electus Roelofs.. Japanische Art, auch am Amur. Catarrhinus septentrionalis Roelofs. — Ebenso, auch Vladi- vostok. Chirozoetes amurensis Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 8.) Conotrachelus spec. — Beide von Pascoe als neu be- stätigt, doch wage ich nicht, den letzteren aus der Gattung mit mehreren hundert, meist amerikanischen Arten zu beschreiben. Das vorliegende eine Ex. hat einen deut- lichen Brustkanal, die Decke trägt aufser der erhabenen Naht drei mit je 4—5 Tuberkeln besetzte Rippen. Das Thier ist kurz, rundlich, ohne Rüssel 41 mill. lang. Balaninus dentipes Roelofs. Grofs, aus der Verwandtschaft des pellitus. B. distinguendus Roelofs, an B. villosus erinnernd. B. alboscutellatus Roelofs. Alle drei Arten zuerst aus Japan bekannt geworden, aber schon von Christoph am Amur gesammelt. Bradybatus Sharpi Tournier. Ganz schwarze Art mit rother Fühlergeilsel. In Anzahl. Allodactylus (Weise — Coeliodes pars olim) fallax Schh. Ein Verwandter des A. geranü Payk. — Aus Daurien beschrieben. Cidnorrhinus (Thoms. — Coeliodes pars olim) guadrima- culatus L. Alle hier und weiter erwähnte ÖCurculioniden sind von Faust bestimmt. 282 © 103. © 104. 105. 106. 107. 108. + 109. L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna Byetiscus congener Jekel, var. princeps Solsky. Einige Ex. dieser farbenprächtigen Art, die auch in Japan vor- kommt. Attelabus [Linne, Apoderus auct.] (subgen. Centrocorynus) Jekeli Roelofs. At. (subgen. Cyenotrachelus) coloratus Faust. Eine schwarz- violette Art mit rothem Abdomen. At. carbonicolor Motsch. Ein Ex. in Sammlung Koltze. Tozotus amurensis Krtz. Ein schwarzes Q mit rothgelbem Wisch auf der Aufsenseite der Vorder- und Mittelschenkeln; das Zähnchen an der Innenseite der abgestutzten Decken- spitze ist deutlich. Ich besitze einen ebensolchen g' durch Ribbe mit unbestimmt rothbrauner Aufsenseite der Decken und einen g' mit rothgelben Decken und 5 rothbraunen letzten Fühlergliedern. Leptura adustipennis Solsky. 1 g' mit braungelben, 1 2 mit braunrothen Decken, angedunkelter Spitze und je zwei verwaschenen Makeln am Seitenrand vor der Mitte und vor der Spitze. Beide in Sammlung Koltze. Ich besitze von Askold einen ganz schwarzen d.. L. thoracica L. a) ein g', 21 mill. lang, gelbroth mit schwarzem Kopf, der vor den Fühlern zwei rothe, durch eine schwarze Furche getrennte Makeln trägt. Schwarz sind ferner die Fühler mit Ausnahme des ersten Gliedes, das mit Ausnahme der Oberseitenmitte rothbraun ist, ferner alle Ränder des Halsschildes, die Palpen, Schienenspitzen, die Vorder-, Mittel- und Hinterbrust. b) ein grofses @, 21 mill., ist unten ganz schwarz, ebenso alle Halsschildränder, das Schildehen, der Kopf mit Ausnahme des Theiles vor den Fühlern, die Fühler- glieder 6—11; der ganze Rest dunkelrothbraun. c) ein 2, 18 mill., ganz schwarz, mit rothem Thorax (und schwarzen Rändern) und verwaschener brauner Fär- bung an der Basis der Decken. d) vom Amur besitze ich ferner einen verstümmelten S, 18 mill., gelbroth mit Ausnahme des Kopfes, aller Brust- theile, der. Kniee und des ersten Bauchsegmentes, die anderen werden nach der Spitze zu allmählig roth. e) ein grofses ® meiner Sammlung aus Carniolia (Mus. Vindobon.), 25 mill., ist ganz schwarz mit rothem Thorax und schwarzen Rändern. + 110. KH: 112. ®: 113: 114. 7115. O 116. AKT. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 283 L. arcuata Panz. Ein 2 mit rothgelben Beinen und Fühlern. L. 12 guttata F. Oedecnema dubia F. Ein Paar. Der Punkt hinter der Deckenmitte sehr grols, die anderen klein. Clytus (Clytanthus) diminutus Bates. Wenige Ex. dieser kleinen japanischen Art aus der Verwandtschaft des massi- lvensis liegen vor. C. cuneipennis Krtz. 1 2 in Sammlung Koltze, das mit der Abbildung bei Kraatz übereinstimmt. Cyrtoclytus capra Germ. Ein Ex. Ein prachtvoller Monochammide von 16 mill. Körperlänge, grau, mit schwarzen Zeichnungen, ähnlich wie Acanthoderes clavipes.. — Mehrere Exemplare in beiden Sammlungen. Mr. Pascoe in London, dem ich mein ® einsandte, schreibt mir: dafs Lewis die Art auch in Japan gefangen habe, und dafs Bates sie eben beschreibe oder schon beschrieben habe. Der Mangel einer „eicatrix* auf dem Basalglied der Fühler entfernt ihn aber von den Monochammus, gehört also nach Lacordaire in die Division II des Lamiides vraies. Monochammus guttatus Blessig. Ich besitze ein Q dieser kleinen (11 mill.) zierlichen Art. Mesosa myops Dalm. Zwei Ex. Atimura ascoldensis Heyden n. sp. — (Siehe Anhang No. 12.) In beiden Sammlungen. — Mr. Pascoe sah mein Ex. und schrieb mir, dafs es sehr nahe mit Atimura jJaponica Bates verwandt sei; eine Reihe von Exemplaren mülsten beweisen, ob es nur Lokalform oder Race sei. Pseudocalamobius japonicus Bates. — Einzeln. Agapanthia daurica Ganglb. Ein Ex. Mit lineatocollis verwandt, die Unterschiede in den Bestimmungstabellen (Verh. Zool.-Bot. Ges., Wien 1884, p. 544) angegeben. A. amurensis Krtz. Schön cyanblau, Fühlerglieder 3—11 an der Basis grau. Saperda 16 punctata Motsch. = carinata Blessig. In Anzahl, auch ein Ex., bei welchem der erste Randfleck mit dem nächstfolgenden an der Naht zu einer nach vorn gewinkelten Binde vereinigt ist; ein solches Stück erwähnt auch Solsky, Horae IX, 221. S. metallescens Motsch. Einzelne Stücke. 284 + 125. 126. 711208 128. Or 129, 130. 131. L.v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna Syneta betulae FE. Am Amur nicht selten. Variirt in Farbe von hell- bis dunkelbraun und in Gröfse 4—6 mill.; die ostsibirischen Stücke sind meist kleiner als finnische und lappländische meiner Sammlung. Labidostomis amurensis Heyden n.sp. — Ein Z aus der Verwandtschaft der cyanicornis. — (Siehe Anhang No. 14.) Cryptocephalus 6 punctatus L. — Q'Q in meiner Sammlung. Der g (var. simplarius Heyd.) hat auf dem schwarzen Thorax einen breiten, in der Mitte erweiterten Seitensaum und schmale Vorderrandsbinde, aus deren Mitte nach der Scheibe hin eine feine, hinten zweilappige Binde zieht; diese Zeichnungen sind roth. Die Decken sind roth, alle Ränder und die Naht, sowie eine grolse Schultermakel, sind schwarz. Bei dieser Varietät ist eine Ueberhand- nahme der rothen Farbe auf dem sonst männlich gefärbten Thorax zu constatiren, mehr als es Weise, Ins. Deutschl., p. 152, angiebt; auf den Decken verschwinden die schwarzen Flecken 2 und 3 und es bleibt nur der Humeralfleck. Weise, der übrigens dies Ex. für 6. punct. g\ erklärte (es hat auch die charakteristischen Geschlechtszeichen), kennt nur Varietäten, bei denen die schwarze Deckenfarbe über- hand nimmt. Die Diagnose lautet: Thorace nigro, mar- gine laterali medio dilatato, margine antico, linea mediana postice bilobata cum eo conjuncta rufo testaceis. Elytris rufo-testaceis, marginibus, sutura, macula parum obliqua humerali nigris. Ein 2 der var. b. Weise (thorace maculis 5 nigris, 2 ante medium, 3 basalibus in fasciam tricuspidatam connatis). Cr. amurensis Heyden n.sp. — Dem C. nobilis Krtz. nahestehend, aber Thorax mit gelber Zeichnung und ebenso gefärbten Vorderbeinen und 43 Basalfühlerglieder. Ein Stück von Askold in meiner Sammlung und eins bei Koltze aus Chabarofka. (Siehe Anhang No. 15.) Chrysochus chinensis Baly. Phytodecta fulva Motsch. Galeruca (Adimonia olim) vieina Solsky. In beiden Samm- lungen, der rustica nahe verwandt, aber die Fühlerglieder im Verhältnifs länger. Solsky beschrieb die Art (Horae VII, 255) von dem naheliegenden Vladivostok. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 285 132. Aenidea armata Baly var. Je ein Ex. in beiden Samm- lungen von Askold und Chabarofka. (Siehe Anhang No. 16.) 133. Galerucida bifusciata Motsch. — Fine interessante Form, schwarz, mit drei gelben, sehr verästelten und zum Theil zusammenbängenden Binden. 134. Argopistes biplagiatus Motsch. et var. flavitarsis Motsch. (elytris nigris immaculatis), je ein Ex. 155. Cassida spec.? Eine 6 mili. lange Art, die ich nicht zu deuten vermag, auch Kraatz und Weise liefsen sie un- benannt; sie ist oben grün, die Deckenpunkte nach der Naht zu mit Spuren einer Anordnung in Reihen, Halsschild- ränder flach ausgebreitet mit abgerundeten Hinterecken, Halsschild so breit wie die Decken. Bauch schwarz, mit gelbem Rand, Beine gelblich, Schenkel grün, Fühler gelb, die letzten 4 Glieder braun. Ein einzelnes Ex. in meiner Sammlung. OD 136. Ithone hezaspilota Hope. O 137. Leis Azyridis Pallas, var. 19 signata Fald. T 138. Halycia 10 guttata L., var. imperfecta Muls. Die Makeln heben sich undeutlich von der Grundfarbe ab. ® 139. H. conglobata L., var. leopardina Weise. II. Vladivostok (aus Sammlung Koltze). Pelor blaptoides Creutz. Ein g', von europäischen nicht zu unterscheiden. War seither östlich des Ural nicht bekannt geworden. Serica orientalis Motsch. Diese mongolisch-japanische Art gleicht der holosericea, ist aber hinten breiter, weniger dicht punktirt und oben sammetschwarz. ARenardi Ballion von ebendaher halte ich für dieselbe Art. Anomala testaceipes Motsch. 2 Ex., bei dem einen ist die Thoraxmitte ganz grün, bei dem anderen, besonders auf der Mittellinie, durch mehrere gelbe Flecke getheilt. Lacon argillaceus Solsky. L. cinnamomeus Cand. Melanotus castanipes Payk. Corymbites (Actenicerus) ligneus Cand. 1 St. vom Autor bestimmt. C. (Act.) patruus Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 4.) Diacanthus laevicollis Mhm. Anthracias amurensis Heyden n. sp. 1‘. (Siehe Anhang No. 5.) 286 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna T Platydema Dejeani Lap. Melandrya mongolica Solsky. Der nächste Verwandte der dubia Schall., noch näher der amerikanischen striata Say stehend. Vom Autor, Horae VII, p. 378, genau beschrieben. rt Mordella perlata Sulz., var. 8 punctata Schrk. Alophus albonotatus Motsch. Ein d\. T Cleonus suleirostris L. © Catarrhinus septentrionalis Roelofs. Carcilia strigicollis Roelofs. Ein unreifes 2. Seither nur von Japan bekannt. Aussehen einer grolsen rostbraunen Magdalis von 9 mill. Länge. Magdalis Koltzei Heyden n. sp. Ein Ex. (Siehe Anhang No. 9.) Brachyta punctata Fald. Alle Flecken klein, mit Ausnahme des vor der Mitte an der Naht und des dritten am Seitenrand. 13 mill. grofs. T Leptura thoracica F. — Z\ ganz roth, bis auf schwarze Farbe von Kopf, Halsschildränder, Schildcehen, Füblerglieder 5—11 und der drei Brustabschnitte. Clytus pulcher Blessig (lignatorum Thieme). C. acutivittis Kraatz. Anaglyptus angustefasciatus Heyden n.sp. (Siehe Anhang No. 10.) .. Oberea vittata Blessig. O Temnapsis rubripennis Baly. Die Unterschiede von der Gattung Chlythraxeloma sind von Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1879, 143) hervorgehoben. Die japanische Art auch am Amur schon von Christoph gesammelt. + Lema merdigera L. — brunnea F. Ein Ex. mit merkwürdig blasig aufgetriebener Innenseite der Deckenbasis, die Decken klaffen daher und nähern sich etwas einander nicht weit vor der Spitze; der linke Höcker ist fast doppelt so hoch wie der rechte und deshalb halte ich das eine vorliegende Ex. für eine Monstrosität. Il. Vom Schilka-Flufs. Carabus Hummeli Fisch. — a) 2, Flügeldecken dunkelpurpur mit grünem Rand, Thorax dunkelblau, an den Seiten grünlich. — b) d, Decken goldbronce mit grünem Rand, Thorax wie beim vorigen. OÖ Gnorimus subcostatus Menetr. = subopacus Motsch. ©) © er der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 287 IV’. Vom Amur-Flufs. Carabus Hummeli Fisch. — Decken schwarz mit grünem Schimmer, Rand violett, Thorax dunkelblau. Licinus agricola Oliv. — 2 St. — Vom Amur noch nicht, aber aus Daurien bekannt. Von europäischen nicht verschieden. Poecilus reflezicollis Gebl. Mehrfach. V. Vom Oussouri-Flufs. Ich besitze dorther aus letzter Zeit: Carabus Hummeli Fisch., var. Middendorf Motsch. (rothe Schenkel). Dolichus halensis Schaller. Steropus aeneus Motsch. g. Stimmt mit Beschreibung bei Solsky (Horae VIII, 233). Chlaenius pallipes Gebl. Anisodactylus signatus 1ll. Harpalus 7 zabroides Dej., var. O corporosus Motsch. Hydrocharis caraboides L. Elater sanguineus L. E. Iythropterus Germ. — Neu für Nordost- Asien. Rhyssodes sulcatus F. — Ebenso, meines Wissens östlich vom Ural noch nicht nachgewiesen. Megalodacne Morawitzi Solsky. Brachyta daurica Gebl. Lamia textor L. Monochammus quadrimaculatus Motsch. d'. M. sutor L. Q.. Koltze besitzt ferner: Onthophagus austriacus Panz. SQ, das Weib mit auffallend starker Thoraxbewehrung, Kopfschild vorn spitz, daher nicht sibiricus Harold. Callidium Maakı Kraatz. 1 Ex. Paropsides hieroglyphicus Gebl. VI!). Von Raddefka. Cetonia viridiopaca Motsch. 1) VI—IX. Alle in Sammlung Koltze. 288 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna VII. Von Permsko&ö Mülki (am Amur). Carabus conciliator Fisch., var. dahuricus Gebl. — Dunkelpurpur mit grüngoldenem Rand. C. Maeander Fisch. — Ein grolses, breites 9. C. manifestus Krtz. — Ein grünes 2, ein bronze d' mit mehr kupfrigem Kopf und Thorax. Taphria congrua Moraw. 384 mill. lang; der vivalis nahe ver- wandt, aber durch die beim Autor angegebenen Merkmale verschieden, besonders durch die schärferen Schultern und im Ganzen kräftigere Gestalt. T Platynus assimilis Payk. Tanystola bicolor Dej. 7 Harpalus rufimanus Marsh. 2. T H. latus L. Silpha perforata Gebl. Agriotes obscurus L, — Von Candeze bestimmt. + + Tenebrio picipes Hbst. Meloe puncticollis Motsch. 7 Notaris bimaculatus F. VIII. Von Nikolajefsk. T Nebria Gyllenhali Schh. — Von den europäischen nicht ver- schieden. 7 Corymbites affinis Payk. — Von Candeze bestimmt. Lycoperdina marginalis Gebl. O Attelabus (Apoderus olim) latipennis Jekel. Seltene Art. Att. rubidus Faust. 7 Att. coryi L. — Alle einzeln in Sammlung Koltze. Monochammus quadrimaculatus Motsch. 2. f Leptura nigriges Deg. L. adustipennis Solsky, var. elytris nigris. + L. dubia Seop. — 32 mit gelbrothen Decken (nicht zinnober- ‚roth wie die deutschen); auch. vom Baikal- See. Judolia 7 sexmaculata L. (trifasciata F.) et var. parallelopipeda Motsch. et var. dentatofasciata Mhm. Je ein Ex. Entomoscelis orientalis Motsch. IX. Von Chabarofka (am Amur). Calosoma % investigator Ill. var. dauricum Motsch. C. aeneum Motsch. Je ein Ex. OO- OO + + + + HH der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 289 Carabus conciliator Fisch. Dunkelbronce mit hellerem Rand. var. Faldermanni Dej., schwarz mit grünem Rand des Thorax und der Decken. C. manifestus Krtz. Ein bronzefarbenes 9. Diachila polita Fald. Ein St., von arctica auf den ersten Blick durch den Mangel des kleinen Fältchens aulsen in den Hinter- ecken des Halsschildes verschieden. Chlaenius posticalis Motsch. (hospes Mor.). Eine sehr kenntliche, sonst mehr japanische Art mit je einem runden rothen Fleck vor der Spitze. Harpalus latus L. Platysma subovata Motsch. Poecilus fortipes Chd. P. reflezicollis Gebl. Agonum versutum Stm. Ein kleines Ex. A. viduum Panz., var. moestum Dft. Drei sehr grolse Stücke, 10 mill. gegen 73—8 mill. der europäischen. A. dolens Sahlbg. Tanystola bicolor De). Europhilus gracilis Gyll. Zwei Argutor- Arten, die ich nicht bestimmen kann. Brachynus macrocerus Ohaud. = longicornis Motsch. — stenoderus Bates. Eine gute Art mit sehr langen Fühlern. 1 St. — Den Namen longic. Motsch. hat Chaudoir in macrocerus umgeändert, wegen des früher beschriebenen Aptinus longic. Fairm. und Pheropsophus stenoderus Ohd. — Sehr wahrscheinlich gehören alle in eine grofse Gattung. Dictya cribricollis Mor. 2 Ex., grölser als zwei von Askold, 7 mill. gegen 5 und 6 mill. Lebia bifenesirata Mor. Die zwei Makeln sind aber nicht rund, wie Morawitz angiebt, sondern paralleltrapezförmig mit nach den Schultern vorgezogener Ecke, sonst mit der Beschreibung übereinstimmend. Ilybius subaeneus Er. I. fuliginosus F. Sılpha perforata Gebl. Anisotoma (Liodes olim) azillarıs Gyll. Scaphidium amurense Solsky. Oyrtotriplax bipustulata F. Ips Christophi Reitt. I. 7 quadripustulatus L., var. eruciatus Motsch. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIN, Heft II. 19 290 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna ++ ++ ++ +. Hoplia rufipes Motsch. Serica polita Gebl.? Die Beschreibung ist mir nicht zugänglich. Das vorliegende Stück ist 94 mill. lang, gelbroth mit dunklem Hinterkopf, Deckennaht und Aufsenrand. Poecilonota virgata Motsch. Ein Ex. Agrilus smaragdinus Solsky. Ein vollkommen mit Beschreibung übereinstimmendes Ex., aber ganz broncefarbig. Auch typische (smaragdgrüne) Stücke. A. impressifrons Ksw. Grolse, 12 mill. lange Art mit matt- grünen Decken und kupfrigem Kopf und Halsschild. A. graminis Lap. mehrfach. A. coeruleus Rossi. Ein Ex. A. auricollis Ksw. 2 St. Die drei letzten Arten neu für Nordost- Asien. Drapetes mordelloides Host. Elater ochropterus Küst. Ein St., neu für Nordost-Asien, sonst Türkei und Caucasus. E. basalis Mhbm. — Auch im europ. Ost-Rufsland. E. nigrinus Payk. — Mit europ. Stücken ganz übereinstimmend. E. simillimus Krtz. Zwei Ex. Cryptohypnus rivularius Gyll. Limonius aeneoniger Deg. Athous undulatus Deg., mit drei deutlichen dunkeln Querbinden. + var. bifusciatus Gyll., mit nur zwei Binden. var. simplicitus Heyden n. var. Elytris brunneo-rufis, non fasciatis, aequaliter flavo tomentosis. Durch die bindenlosen Decken macht das Thier den Eindruck einer besonderen Art. Auch Candeze hält dies Stück nur für Varietät von undulatus, zumal er Exemplare mit zur Hälfte fleckenlosen Decken kennt. — Ein Ex. Diacanthus laevicollis Gebl. Agriotes puerilis Cand. — Vom Autor bestimmt. Denticollis inaequalis Cand. — Zwei ganz dunkle g' und ein 2, ein ganz rothbrauner Q' und ein 2 schwarz mit breitrothen Thoraxseiten. Lycostomus porphyrophorus Solsky. 1 d. Macrolycus flabellatus Motsch. = Cerceros pectinicornis Krtz. Das seither unbekannte ? in einem Exemplar. Q Antennis non flabellatis, arliculis compressis, 1° obconico, apice truncato profunde excavato in qua excavatione .articulus secundus perminimus transversus insilus est, O- Fe 5 OO -+--+Ö O-+ ++ der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 291 ceteris compressis, 3° parallelogrammi instar, sed margine interiore ad basin leniter curvato; 4°, 3% simili, sed breviore, basi angustato; 5°, 60, 7°, 80 ut 4% sed angulo antico interiore producto; 9°, 10° intus longe dentatis; ultimo penultimis duobus simul sumtis longitudine aequali, lineari, extus curvato, intus basi anguloso. — Abdomine segmento ultimo (septimo) triangulari, apice triangulariter profunde ezciso, angulis acutis. — Long. 12 mill. Platyeis Cosnardi Chevr. Neu für Nordost- Asien. Lampyris noctiluca L. Drei g' von E. Olivier bestimmt. Luciola lateralis Motsch. 1 St. Podabrus dilaticollis Motsch. — Mit alpinus verwandt, aber Decken breiter und kürzer, Thoraxseiten gerundeter. Pseudocistela (Hymenalia) rufipennis Marsl. Epicauta dubia F. Pyrochroa pectinicornis L. Oedemera amurensis Heyden n.sp. (Siehe Anhang No. 7.) Myllocerus castaneus Roelofs. Ein Ex. Ptochidius tesselatus Motsch. Zwei Ex. Piazomias Schönherri Faust. Ebenso. Alophus albonotatus Motsch. 2. Lepyrus nebulosus Motsch. Magdalis cerasi L. 2. Anthonomus ulmi Degeer. Bradybatus Sharpi Tourn. Miarus salsolae Bris. 9. Zwei Ex. Orchestes bifasciatus Faust. Drei Ex. Allodactylus geranü Payk. Tapinotus sellatus F. Rhynchites 7 conicus 1ll., var. ussuriensis Faust. Byctiscus rugosus Gebl. et var. obscurocyaneus Faust. B. nigripes Faust. 2. Attelabus (Apoderus olim) Zongiceps Motsch. Att. coloratus Faust. Att. erythropterus Gmelin. Hylastes glabratus Zett. Helle und dunkle Stücke. Tomicus Cembrae Heer. Ein Ex. von Eichhoff bestimmt. T. Heydeni Eichhoff n. sp. — Drei Ex. (Siehe Anhang No. 13.) Trypodendron lineatum Oliv. Leptura cyanea Gebl. L. (Alosterna) elegans Krtz. 195 + 0O-OQ SO) L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna . Renardi Geb). . adustipennis Solsky. Ein 2. . aethiops Poda. . O zanthoma Bates, var. diversipes Heyden n. var. (Siehe Anhang No. 11.) Clytus $ Verbasci L., var. Faldermanni Fald. C. massiliensis L. C. nigritulus Krtz. 1 St. C. pulcher Blessig. Cyrtoclytus capra Germ. Astynomus carinulatus Gebl. Ein &. Acanthoderes clavipes Schrk. Ein Ex. von nur 9 mill. Länge. Saperda interrupta Gebl. Eine Art mit grünem Toment, grofser langer Seitenmakel von der Schulter bis zur Mitte des Seiten- randes, der zwei hintereinander stehende kleinere (die erstere länglich, die zweite rundlich) Seitenrandsmakeln folgen. Eumecocera impustulata Motsch. ZweiQ. Die mittleren Thorax- binden durch je eine feine Querlinie in vier Flecke aufgelöst. Die Ex. sind 94 und 114 mill. lang, gegen 8$—9 mill., wie ich sie von anderen Amurgegenden besitze, doch führt Kraatz 9—12 mill. an. — In meinem Sibir. Katalog muls es heifsen 1879, statt 1872. Cryptocephalus ochroloma Geb). C. amurensis Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 15.) Auch von Askold. C. instabilis Baly. Ein 2. C. bipunctatus L., var. humeralis Villa (var. b. Weise). C. fortunatus Baly. 2 St., eins mit Purpur- Thoraxmitte. Phytodecta triandrae Sufir. Ganz schwarz mit rothen Decken. Ein Ex. Linastica peltoidea Gebl. — Zwei schwarzgrüne Stücke mit nur etwas rother verwaschener Färbung an den Thorax- SS Ss rändern. Paria variabilis Baly. Ein violettes und ein bronzefarbenes Ex. Galerucella maculicollis Motsch. Zwei Ex., sonst Nord- China. Aenideu armata Baly var. — Auch Askold. (Siehe Anhang No. 16.) Coptocycla transparipennis Motsch. Ein Ex. Hispa angulosa Solsky. — Das zweite bekannte Exemplar, mit ezcisa Krtz. verwandt, aber ohne tiefen Seiteneinschnitt der Decken. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 293 Anhang: Beschreibung der neuen Arten und Bemerkungen zu anderen. No. 1. Ein Onthophagus in drei Ex. (2?) von 9—104 mill. (4—42 lin. paris.) von der Insel Askold, ganz mattschwarz, auf dem Kopf mit deutlich erhabener Bogenlinie, genau in der Flucht des ganzen Kopfschildes in der Mitte verlaufend und dahinter einen am Hinterrand erhabenen flachen, oben abgestutzten, nicht ausgeschnittenen Kegel. Auf einen doppelt so grofsen O. semi- cornis würden diese Stücke passen, aber der Thorax ist vorn nicht leicht vierhöckerig, sondern einfach aus der ziemlich starken Wöl- bung des ganzen Thorax plötzlich nach vorn leicht abfallend. — Ferner palst einigermalsen die Beschreibung des mit semicornis verwandten 0. scabriusculus Harold (Ent. Hefte XI, 1873, p. 104) aus Kjachta. Dieser ist aber nur 6—64 mill. lang und hat „elytris bası et ad humeros sicut apice plus minusve distincte sanguineo maculatis“, was übrigens variiren kann, da Waterhouse bei einer var. des O. viduus Harold eine ebensolche rothe Färbung anführt. Bei scabr. ist der thorax dense ocellato punctato, punctis antice et ad latera subscabris, während bei den Askold-Stücken die Punkte der Thoraxmitte reibeisenförmig von hinten nach vorn eingestochen und nach den Rändern zu einfach genabelt sind. Ich ziehe es vor, das Thier noch nicht zu beschreiben, da der Z! noch nicht bekannt ist, auch die Zusammengehörigkeit mit einer oder der anderen japanischen Waterhouse’schen Art, nach den Beschreibungen allein, mir noch nicht klar geworden ist. No. 2. Athous consors Heyden n.sp. g'. Ath. secesso Cand. (japonico) valde affinis, sed differt corpore longius piloso, thorace longiore, antice angustiore, conveziore, paulo fortius punctato, angulis anticis acutius porrectis, non convergentibus, angulis posticis acutioribus, capite ut in Ath. secesso fortiter punctato. Antennis ongioribus , articulis magis serratis; elytris longioribus, in humeris magıs ampliatis lateribusque magis rotundatis, inde latioribus, strüs punctisque striarum minus profundis, interstitiis eadem convezitate, parum punctatis sed non transversim rugosis. — Prosterno longissimo, angusto, convezo, parum deflexo (ut in secesso), inter cozas lateribus in initio solum marginato, medio impresso (in secesso multo breviore, latiore planato). Subtus pedibusque eodem modo quam in Ath. secesso constructus. — Long. 11 mil. — Exempl. unie. in coll. mea. — Insula Askold. — Candeze, der das Stück sah, schreibt mir: „rapprocher du niger, secessus et virens, mais different de tous 294 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna trois“. Durch den langen, convexen, wenig gekrümmten Prosternal- fortsatz von den verwandten Arten und deflerus Thoms. verschieden. No. 3. Athous jocosus (Cand. i. l.) Heyden n. sp. 2. Brunneo-ferrugineus, capite ventre magis rufis. Articulis tarsorum 2 et 3 simphiecibus, non lamellatis, quarto tertio parum solum breviore; antennis filiformibus, articulo tertio quarto aequali, articulo secundo dimidia longitudine tertii. Thorace angulis postiecis non carinatis, acutis, rectis, exztus non deflexis apiceque non leniter emarginatis. — Capite fortissime punctato, antice profunde triangulariter impresso, impressione usque ad medium frontis pro- cedente, margine antico incrassato, oculis magnis, lucidis niger- rimis. — Antennis nigris, articulo primo fortiter punctato ac secundo, ceteris apice rufis. — Thorace longo, tertia parte corporis (cum angulis 34 mill.), lateribus parallelis, antice perparum angustato, angulis anticis obtusis, oblique truncatis, inde intus convergentibus, convezo, linea mediana elevata in impressionem minutam longe ante basin subducente. — Elytris thorace minus quam duplo longioribus, acute fere crenatostriatis, interstitiis convezis, leniter punctatis et transversim rug9sis. Corpore toto flavo breviter piloso. Subtus thorace fortiter punctato, lateribus punctis umbilicatis fortioribus, medio magis distantibus, ante angulos posticos profunde laevigatissime impresso. Prosterno medio longe carinato. Abdomine fere nigro, lateribus rufis. — Ex affinitate Ath. cavi Germ. (Dalmatiae), qui tamen punctos umbilicatos thoracis non habet, ideo ad Ath. difformem Boisd. accedit. — Long. 10% mill. — Ins. Askold, femina unica meae colleetionis. — Candeze schreibt mir: „c’est une 2, le mäle a le thorax plus noirätre“. No. 4. Corymbites patruus Heyden n. sp. Cor. ligneo Cand. (Deutsche Ent. Z. 1879, 281) affinis, sed minor, brevior, convezior, plumbeo-griseo micans; elytris pedibusque brunneo rufis. Capite thorace densissime, interdum ruguloso-punctato, flavo tomen- toso. Capite margine antico medio acute marginalo, producto. Antennis nigris, ab articulo tertio parum serratis (2). Thorace convexo, lateribus leniter curvatis, angulis anticis non porrectis con- vergentibus, angulis postscis acutis divergentibus, humeros amplecten- tibus, carinatis, disco leviter impresso. Scutello oblongo, puncta- tissimo. Elytris parum deplanalis, magis rufis, evidentius striatis, poslice non ita acuminatis ut in CO. ligneo, multo brevioribus, magis ut in C. cupreo F. (ligneus ut in C. virens Schrk.), — Subtus plumbeo-griseo-flavo-tomentoso. Pedibus rufis, tarsis obscurioribus. — Long. 12% mill. — Vladivostok. Colleet. Koltze, unicus. der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 295 No. 5. Anthracias amurensis Heyden n. sp. A. bicorni Stev. affinis, sed magis lucidus, elytris fortiter striatopunctatis, cornuum forma in g diversus. — Capite antice late emarginato, in fronte profunde foveolato, cornibus duobus magis approzimatis, parum curvatis (in A. bicorni rectis parallelis), convergentibus. Thorace magis quadrato, angulis anticis acutis porreclis, ante angulos posticos abrupte parum constriclo, inde angulis rectis aculisz postice prominentibus, lateribus medio perparum sinuatis, supra disperse umbilicato - punctato, wnterstitüs punctis minutis (in A. bicorni dense punctato). Elytris magis lucidis, fortiter striato- punctatis, hinc illine irregulariter, interstitiis converis (in A. bicorni planiusculis). — Subtus pedibusque fortius punctatis, magis lucidis, antennis magis rufis, clava ut in A. bicorni triarticulata. — Long. 11 mill. — Vladivostok, mas. unicus nunc meae collect. No. 6. Cteniopus Koltzei Heyden n.sp. Omnium specierum Ct. granatensi Rosh., Andalusiae, proximus, praesertim colore, qui tamen sordide sulphureo est. — Capite nigro, disco flavo puncta- tissimo, medio canaliculato, antice iransversim fortiter impresso, antennis protuberantia trigona superatis, labro, mandibulis basi excepta flavis, oculis oolongis transversis. Antennis nigris, quam in Ct. granatensi longioribus, dimidium elytrorum superantibus, 4—9 aequalbus, 3, 10, 11 longioribus. Thorace conico, angulis anliceis rotundatis, subtihssime acieulato punctato, angulis posticis rectis, basi bisinuata. Scutello parvo, nigro-velutino. Elytris ad medium parallelis, dein parum ampliatis, striatopunctatis, strüs parum impressis, punctis densissime positis, interstitüüs parum con- veris, aciculato perparum conspicue punctatis. Supra pilis nigris sub- tilissimis tectis. Pedibus nigro-fuscis, femoribus sulphureis; genubus, pectore, abdomine nigris, unguiculis rufis pectinatis. Segmentorum articulo ultimo ezciso (Z\). — Long. 10 mill. — Ins. Askold exemplar unicum nune in collect. mea, in honorem Dom. amieci Koltze nominatus. Ct. altaicus Gebl. forma thoracis et punctura elytrorum similis est, sed angustior, minor, totus flavus, ezceptis antennis, genubus, oculis. — Ct. hypocrita Marsl., Japoniae, major est, subtus totus flavus. No. 7. Oedemera amurensis Heyden n. sp. Articulo penultimo tarsorum spongioso, calcaribus duobus minimis in apice tibiarum anlicarum. Antennis prope oculos insitis. Articulo ultimo palporum mazillarum ut in Oed. (Stenazis) annulata; forma et magnitudine Stenaxis Lowei Wollast. Ins. Maderae. Habitu minoris species generis Xanthochroae. Long. 6 mill. — Corpore subtus et 296 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna capite nigris, aeneo-viridi-micantibus, pedibus, palpis, antennarum articulis 6 basalibus (ceteris brunneis), thorace, macula magna nigra laterali ezcepta, rufo-flavis. — Elytris nigro - plumbeo-micantibus, intus intra nervum primum et sulturam pallide-flavo. — Corpore supra, thorace lucido excepto, pilis griseo-flavis, subtus argenteis tecto. Epistomale non canaliculato. Thorace laevigato, lateribus medio constricto, supra trifoveolato, foveolis 2 ante medium, tertia ante scutellum, extus antice callo magno nigro lucido. Elytris postice sensim attenuatis sed non subulatis, ruguloso-punctatis. Sutura usque ad apicem elevata, nervo unico mediano ante apicem evanescente, altero extra humerum ad marginem lateralem. Anten- narum articulo ultimo apice extus emarginato. Segmento ultimo abdominis apice flavo, supra parum elongato, subtus exciso ut in Oed. laterali Gebl. — Chabarofka, nonnulla exemplaria. No. 8. Chirozetes amurensis Heyden n.sp. 2. Elliptieus, niger; oculis in fronte, antice posticeque magis quam in medio approzimalis, inter oculos calvo, genis fulvo-squamosis. Rostro 3 mill. longitudine, curvato a basi ad medium: rugoso-punctato, convero, lateribus planato, medio carina elevata, utringue carinis tribus in medio rostri lateraliter conjunctis; a medio ad apicem minus fortiter rugoso, apice medio laevigato, lucido. Antennis ad finem 3 longi- tudinis rostri insertis, ferrugineis, scapo 2 mill. longo apice clavato, articulis 1, 2 aequilongis, simul sumtis tertia parte scapi, apice triplo latioribus quam basi, 3, 4, 5, 6 minutis, monihformibus, 7—11 clavam longam formantibus, articulo septimo longitudine religuorum simul sumtis. Prothorace 2 mill. longo, 3% mill. lato, antice angustato emarginato, margine elevato, lateribus rotundatis maxima latitudine post medium, dein angustato, sed multo minus quam antice, angulis posticis obtusis rotundatis, basiı fere recia; supra rugoso-scabrato, opaco, granulis lucidis confluentibus mizxto, medio linea irregulari elevata; lateribus, intra angulos anticos et ante scutellum maculis tribus basi confluentibus, mediana longiore pilis angustis pallide ochraceis, intra angulos posticos pilis latioribus albido-ochraceo tectis, pilae nonnullae ochraceae totum superficiem thoracis invahunt. Scutello cordiforme, elevato, poslice ewciso. Elytris semiellipticis, in humeris rotundatis non prominulis latioribus quam basi thoracis, postice acuminatis, dehiscentibus, lateribus ante apicem leviter compressis, fortiter punctato-sulcatis sed postice minus, interstitüis planis transversim rugosis et tuberculis nigris uniseriatim positis. Scutello, parte circumscutellari, basi irregulariter, fascia trans- versa ante, altera pone medium apiceque omnibus indistincte pilis der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 297 angustis pallide-ochraceis tectis, tota snperficie pilis singulis obducta. Subtus pilis latis oblongis in abdomine fere villosis albido-pallido- ochraceis. Pedibus elongatis, nigris, albido-pilosis, femoribus anticis intermediüsque ante apicem unidentatis, tibüs reclis; pedibus posticis antice apicem dente valido, spatio inter dentem et apicem denticulis acutis quinque in carina acuta positis, libiis ıintus basi fortiter, extus apice parum exzcavatis. — Long. (rostro excepto) 9 mill. Die Entdeckung eines Zygopiden in der paläarctischen Fauna ist von dem gröfsten Interesse, da die Gattung sonst nur aus Java, Sumatra, Sarawak, Singapore, Mysol, Aru und Amboina bekannt war. Ein 2 von Askold in meiner Sammlung, auch von Pascoe als n. sp. erkannt. Der g' hat wohl auch die spielsartigen Ver- längerungen auf der Thoraxunterseite. No. 9. Magdalis Koltzei Heyden n. sp. Maximus hujus generis affinis M. carbonariae L. — Niger, opacus. Rosiro, recto, forti, perparum curvato, lucidulo grosse punctato. Oculis planis. Capite fortiter rugoso-punctato, lateribus rugis transversis parallelis. Antennis nigris, funiculi articulis primo secundo parum longiore fortiore, ceteris non transversis. Thorace ut in M. carbonaria, sed lateribus paullo minus rotundatis, dente antico fortiori, inde thorace magis quadrato, fortissime dense punctato, carina parva mediana laevigata. Elytris lateribus post medium impressis, inde in parte secunda parum ampliatis, postice fere abrupte declivibus, fortissime punctato-sulcatis, in sulcis conspicue granulatis, interstitiis comvezis iransversim minute ruguloso-granulatis. Femoribus dente magno, tibiis anticis intus basi parum excavatis, deinde tuberculis quinque obtusis; tibüs intermediis posticis rectis; unguiculis basi evidenter dentatis. Subtus thorace fortissime, pectore fortiter, abdomine minus fortiter punctatis; capite lucidulo, transversim rugis parallelis tecto; abdomine magis lucide. — Long. cum rostro 11 mill. (maxima exemplaria M. carbonariae 7 mill., max. ex. M. memnoniae, var. heros 8 mill.).. — Chabarofka, Z' unicus in collect. Koltze. No. 10. Anaglyptus angustefasciatus Heyden n. sp. A. gibboso affinis, apice elytrorum eztus spinoso, signatura elytrorum ab ommibus differt, A. mystico affinis. — Niger velutinus, corpore toto subtus dense albido tomentoso. Capite nigro, parum griseo-lomentoso, labro rufo. Antennis rufis, articulo primo nigro apicibus exceptis; secundo et parte dimidia basali tertii et quarti, parte tertia basali quinti et sexti, seplimo et octavo apicis rufis exceptis, parte basalı dimidia. 9, 10, 11 pallidioribus, pilis albidis adjacentibus tectis. 298 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna Thorace nigro, basi anguste, lateribus subtus albido-piloso. Elytris sutura, vitta longitudinali elevata ab humero ad medium elytri, margine ezxterno eodem longitudine rufis, medio posticeqgue con- fIuentibus, vitta angusta ut in A. gibboso a margine ezterno ad scutellum, in medio elytrorum figura coroniformi antice acute in suturam producta, postice trilobata pilis longis albidis composita, ertus vitta rufa limitata, ante apicem fascia lata albida, apice Iruncato, extus spina magna acuta. Pedibus rufis, femoribus nigris, basti late rufis. — Long. 10 mill. — Vladivostok, exemplar unicum nune meae collectionis. No. 11. Leptura zanthoma Bates, var. diversipes Heyden n. var. Dijfert a typo japonico (deser. Ann. Mag. nat. hist. London XI, 1873, sep. p. 12) elytris unicoloribus nigris (in typo macula humerali subquadrata flava), femoribus tibiisque anticis totis flavis, supra brunneis, femoribus intermedis posticisgue basi (in Iypo fem. tib. ant. subtus flavis), palpis labroque lateribus flavis. — Nigra, capite thorace subtusque densius flavo griseo-pilosis, thorace conico, ante medium late sinuatim angustato, inde angulis posticis valde divergentibus, ante basin sat profunde transversim arcuato impresso. Forma L. nigrae sed multo major: 12 mill. (nigra 6 mill.). — Cha- barofka, 2 in coll. Koltze. Typus I est. No. 12. Atimura ascoldensis Heyden n.sp. A. japonicae Bates affinis, sed diversa corpore rufo-brunneo, sat pilis dense cinereis tecto, apice densiore (capite apice elyirorum non plus minusve fulvis ut in A. japonica); thorace angulis posticis rectis (in A. japonica lateraliter productis acutis) lineis duabus parallelis Iransversis in partes tres aequaliter diviso, aequaliter punctis impressis impleto (in A. japon. dorso rugoso punctato, irreyulariter tricostato). Elytris ut in A. japon. sublineatim punctalis, costis ulrinque quatuor perparum (in A. japon. acute) elevatis, multi interruptis (in A. japon. dwabus interioribus solum), postice apud declivitatem apicalem non tuberculatis (in A. japon. in tubercula conica desinentibus), apice parum oblique truncato, inermi (in A. japon. angulo ezteriore dentato). — Long. 6 mill. (24 lin. paris.). A. japon. 24—34 lin. — Insula Askold. Duo exemplaria in colleet. von Heyden et Koltze. No. 13. Tomicus Heydeni Eichhoff n. sp. Oblongus, cylın- dricus, piceo-brunneus, subnitidus, densius flavescenti pilosus, antennis pedibusque ferrugineis; thorace postice subtiliter punclalo; elytris thorace viw longioribus, pumclato-siriatis, interstitis internis dorso laevibus apice circulatim relusis, retusionis fundo nilido subtihiter der Insel Askold und anderer Theile des Amurgebietes. 299 punctato, singulo 3-dentato, dente infimo mazimo, apice truncato et subhamato; angulo suturali subacuminatim producto. — Long. 4 mill. Fem.: Elytris apice brevius punctato. Patria: Chabarofka (Amur). Eine Anzahl übereinstimmender Exempl., durch Form, Gröflse und Bezähnung der Flügeldecken den grölsten Stücken des T. acuminatus täuschend ähnlich, aber länger und dichter behaart, einfarbig, pechbraun mit röthlichbraunen Fühlern und Beinen. Die Intervallen der Punktstreifen auf dem Rücken der Flügeldecken glatt ohne Reihenpunkte und der hinterste der 3 Zähne am Flügeldeckenabsturz ist an der Spitze ausgerandet, so dals die untere, längere Spitze des Zahnes hakenartig abwärts gekrümmt ist. — (Eichhoff.) No. 14. Labidostomis amurensis Heyden n. sp. Viridi- coerulea, nitida, subtus parum griseo flavo pubescente, supra laevigata. Antennis cyaneis, articulis tribus primis subtus flavo- rufis, supra plus minuspe cyaneis, ab articulo gqwinto serratis, quarto apice quam basi latiore, quinto longitudine quarti, intus acute dentato, sexio breviore, T—10 duplo latioribus quam longis, intus acute et non dentato serratis, cum 11 clavam compactam formantibus, 119 guadrato, apice aequaliter acuminato. Labro pallide-flavo, lucido impunctato, antice arcuatim profunde emarginato; clypeo tridentato, dente medio obtuso; mandibulis longiusculus, arcuatis, supra migris alteque elevatis; fronte impresso, puncto mediano pro- fundo rugas emittente, fortiter punctato punctis in rugas confluentibus, vertice parum convezo. Thorace lato, transverso, margine antico medio emarginato, angulis anticis obtusis deflexis, luteribus rotundatis medio latissimis, basi utrinque sinuata, ante sinum utringue exca- vatione sat profunda transversa, lobo medio ad scutellum producto. Supra disperse inaequaliter forte, hic illic foveolato punctato. Scutello viridi lucido, fortiter punctato, medio laevigato. Elytris flavo-rufis, macula minuta humerali nigra, lucidis, fortiter sat dense punctatis, prope suturam passim seriatis. Tibüs anticis (Z\) prolongatis, arcuatis, antice extus late unisinuatis, basi compressis, tibüis ceteris parum curvatis. — Mas unicus meae collectionis ex Insula Askold. — Complicatione characterum ab omnibus diversa, prozima L. cyani- corni Germ. et L. lepidae Let. No. 15. Cryptocephalus amurensis Heyden n. sp. Cr. no- bili Krtz. affinis sed minor, positione maculae anterioris, antennarum colore, pedum mazima parte rufo-flava diversus. — Niger, nitidus. Capite nigro, clypeo trigono flavo, fronte deplanato, antice canali- culato, parum punctato, labro rufo, oculis intus late excisis. Antennis 300 L. v. Heyden: Beitrag zur Coleopterenfauna etc, longis, nigris, articulis 43 basalibus rufis. Thorace disperse punctato, lateribus punctis densioribus fortioribus, margine antico anguste, medio triangulariter reirorsum producto, angulis anticis late flavis cum margine anteriori conjunctis, macula obliqua in angulis posticis, maculis duabus divergentibus, basi distantibus ante scutellum nigrum lucidum impunctatum flavis. Elytris maculis duabus flavo-testaceis, anteriore leviter Iransversa, suturae magis approzimata quam margini laterali (in C. nobili margini laterali paullo magis approz.), antice leviter medio producto, altera ante- apicali rotundata; crebre sat fortiter pumctatis, punctis antice posticeque minus profundis, leviter transversim rugulosis. Pedibus antieis rufo-flavis, femoribus supra linea, genubus, lamellis articuli tertii tarsorum unguiculisgue brunneis; pedibus intermedüs nigris, femoribus subtus rufis; pedibus posticis tolis nigris, femorum omnium apice antico interno macula pallide flavo. Subtus niger, perparum griseo-hirsutus, rugoso sca- briculus. Abdomine (g\) articulo ultimo ventrali medio parum pro- [undo, laevigato, fere impunctato. — Long. 44 mill. — Exemplar unicum meae colleetionis ex Insula Askold. Variat maculis thoracis lateralibus latioribus, medio fere con- junctis, maculis antescutellaribus basi anguste connezis, pedibus intermedüs rufis, articulo tertio onychüsque exceptis. — Chabarofka. Ex. unic. in collect. Koltze. No. 16. Aenidea armata Baly var. — Zwei vorliegende Stücke von Askold und Chabarofka sind nur 5 mill. lang, gegen japanische Stücke von 6 mill. — Während die letzteren typisch ganz blau mit schwarzen Beinen und Fühlern sind, haben die beiden Amurenser gelben Vorderkopf und Vorderbeine mit Aus- nahme der Schenkelbasis und Tarsen, ebensolche gelbrothe Mittel- beine und gelbe Knie der Hinterschenkel. Weitere Unterschiede kann ich nicht finden, obgleich Hr. Weise das eine Stück, das er sah, für eine der armata verwandte Art hält. Diese Farbenunterschiede werden aber hinfällig, wenn man bedenkt, dals Baly bei armata d' ganz ähnliche Farbenvarietäten aufführt und mein Askolder Stück ist, nach dem vorgestreckten Penis zu urtheilen, ein d'. Schlulsbemerkung. Von der Insel Askold habe ich 139 Arten aufgeführt, hiervon sind 39, also 34 der Gesammtarten, mit Europa gemeinsam, während 23 Arten, also 54, auch in Japan vorkommen und 4 Arten Askold mit Japan und Europa gemeinsam hat. — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.] Ueber Lucanus parvulus Hope. Der nur nach dem Weibchen beschriebene Lucanus parvulus Hope (Catal. Lucanoid. p.25) wird nach dem Vorgange von Thomson (Ann. Soc. entomol. France ser. 3, t.1, pag. 399) sowohl in dem Gemminger und von Harold’schen Kataloge als auch von dem Major Parry in seinen verschiedenen Lucaniden-Verzeichnissen zu der Gattung Gnaphaloryz Burm. gestellt, was er vermuthlich seiner derben Skulptur und dem allgemeinen Haarkleide zu verdanken hat, wenngleich letzteres so wenig in die Augen fällt, dafs seiner in der Westwood’schen Beschreibung!) nicht einmal erwähnt wird. Ihm fehlen jedoch die charakteristischen Merkmale der typischen Arten, welche die Absonderung der Gattung Gnaphaloryz recht- fertigen und neben dem starken bogenförmigen Ausschnitte an den Hinterwinkeln des Vorderrückens und in der eigenthümlichen Bildung der Schienen bestehen, von welch letzteren nach Burmeister die vordersten sehr schmal, nach innen gebogen, fein gezähnt und am Ende aus einer weit vortretenden, beim Männchen gabeligen, beim Weibchen dreizackigen Spitze versehn, die hintersten aber bei beiden Geschlechtern ohne Dorn sein sollen. Die -Einbiegung der vordersten Schienen bei dem Männchen nach innen wird zwar von Lacordaire (Gen. des Col. III. p. 30) bestritten, indem er hervorhebt, dafs sie nach Hope (Cat. Lucanid. p. 5) „arquees en dehors“ seien. Letzteres ist auch richtig, denn dort werden die männlichen Vorderschienen extus curvatae genannt. Das ist aber wohl nur für einen ungenauen Ausdruck zu halten und verträgt sich sehr wohl mit der Burmeister’schen Auffassung. Nichtsdestoweniger hat Lacordaire doch darin Recht, dafs die Vorderschienen in Wirklichkeit gerade seien, denn nur dadurch, 1) Es ist wohl nicht allgemein bekannt, dafs die Beschreibungen in dem Catalogue of the Lucanoid Coleoptera in the collection of the rever. F. W. Hope vom Professor Westwood herrühren, wodurch sie ganz aulserordentlich an Werth gewinnen. Ich besitze dafür jedoch ein eigenhändiges Zeugnils des Verfassers, indem in meinem, von Westwood an Snellen von Vollenhoven gegebenen Exemplare jenes Werks auf dem Titel unter den Worten „with descriptions of the new species therein containd* die handschriftliche Nachtragung „By J. O. Westwood“ sich befindet. 302 @. Albers: über Lucanus parvulus Hope. dafs ihr Innenrand in der Mitte etwas erweitert ist und die Gabel- zähne am Ende stark nach aufsen vorspringen, erlangen die Schienen das Aussehen, als wären sie in der Mitte nach innen gebogen. So ist ihre Bildung bei G@n. taurus Fbr., squalidus Hope und miles Vollenh. und nach der Abbildung auch bei @n. sculpti- pennis Parry (Trans. entom. soc. London 1874, pl. III, fig. 6). Unrichtig ist dagegen die Angabe bei Lacordaire und Burmeister, dafs die hintersten Schienen beider Geschlechter ohne Dorn seien, wenigstens ist bei allen meinen Stücken von @n. taurus, squalidus und miles der Dorn auf der Aufsenkante der vier Hinterschienen mehr oder weniger deutlich vorhanden. Wie es sich damit bei den übrigen, theilweise wohl irrig zu Gnaphaloryz gestellten Arten verhält, ist mir nicht bekannt, da ich sie überall nicht oder nicht mit genügender Sicherheit in natura kenne. Was nun den hier fraglichen Käfer betrifft, so sind seine Schienen ganz wie bei den eigentlichen Dorcus-Arten gebildet, in- dem namentlich die Vorderschienen nach aulsen gebogen und wie bei Dorcus gezähnt, die mittleren und hintersten auch ebenso stark gedornt und die letzteren ohne Einschnürung sind. Dazu kommt, dafs die Hinterwinkel der Vorderrückenseiten wie bei Dorcus nur sehr schwach schräg abgeschnitten sind. Ich würde daher glauben, dafs der Käfer zu Dorcus zu stellen sei, wenn nicht die Mandibeln nach einem anderen Typus gebildet wären. Diese sind nämlich nur schwach gekrümmt und ohne den starken, bald in der Mitte, bald näher zur Basis stehenden, nach vorn und oben oder nach innen gerichteten Zahn. Statt dessen sind sie an der Spitze gegabelt. Dabei stehen jedoch die Gabelzähne nicht horizontal neben einander, sondern übereinander. Aufserdem ist der Innenrand bis über die Mitte hinaus in einen breiten, aber kurzen zahnartigen Vorsprung vorgezogen, welcher an der rechten Mandibel weniger stark hervorragt, dafür aber weiter nach vorn reicht als der an der linken Mandibel. Die ziemlich breite, aber wenig vorragende Oberlippe ist fast vertical gestellt, am Ende breit und flach ausgebuchtet und in der Mitte mit einem, dieselbe durch- setzenden Knötchen versehen. Der Kopf ist unmittelbar hinter den Augen mit einem kleinen, aber nach hinten sehr stark abfallenden Wangenhöcker und auf der Stirn an derselben Stelle wie bei dem Weibehen mit zwei langgezogenen und nach dem Scheitel hin convergirenden Knötchen geziert. Kleine Männchen (mir liegt ein solches von 14 mill. Länge vor) gleichen dadurch den Weibchen G. Albers: über Lucanus laticollis Thunberg etc. 303 um so mehr, als die Seulptur-Unterschiede der beiden Geschlechter nur sehr gering und bei dem kleinen Männchen die Vorderrücken- seiten wie bei dem Weibchen gerundet sind und sich nach vorn einander nähern. Bei grolsen Männchen von 18 mill. Länge ist der Vorderrücken dagegen parallelseitig mit fast völlig geraden Seiten. Die hervorgehobenen Unterschiede scheinen mir generische Bedeutung zu haben, weshalb ich mir für den Käfer eine neue Gattung unter dem Namen Metallactus vorzuschlagen erlaube. G. Albers. Ueber Lucanus laticollis Thunberg und einiges Andere. Auf den Machtspruch Reiche’s in den Ann. Soc. entomol. France, ser. 1, t. 1, pag. 73 hin, wird der Lucanus laticollis Thunb. jetzt wohl allgemein für identisch mit dem Lucanus glabratus Hope gehalten und mit dem Namen Neolucanus laticollis Thunb. be- zeichnet. Von der Thunberg’schen Beschreibung in seiner Lucani monographia: „Corpus totum nigrum, supra nitens, tenwissime punctatum, pollicare. Caput convezum, antice dective, punctato-scabrum mar- gine postico mitido. Mandibulae trigonae, dente supra infraque obsoleto armatae, capite duplo breviores. Clava cinera trilamellata. Thorax convezus, antice sublunatus, postice rotundatus, elytris latior margine tenuissime crenulato. Elytra conveza, vir striata. Femora inermia, antica basi fovea ferrugineo-tomentosa. Tibiae sulcatae, spinosae.“ passen jedoch das caput antice punctato-scabrum, die mandibulae dente supra infraque obsoleto uarmatae, der thoraz margine tenuissime crenulato, die elytra vix striata und vor allem die tibiae spinosae nicht auf den gemeinten Käfer. Namentlich hätten die fübiae spinosae den Gedanken überall nicht aufkommen lassen sollen, dafs Thunberg den Lucanus glabratus Hope vor sich gehabt habe, denn dieser gehörte damals, als Reiche seinen durch nichts begründeten Ausspruch that, zur Gattung Anoplocnemus Burm., 304 G. Albers: über Lucanus laticollis Thunberg etc. welche die mittleren und Hinterschienen glattrandig und dornlos hat. Von Burmeister ist daher der Lucanus laticollis Thunb. mit weit grölserem Rechte als Weibchen seines Dorcus Saiga angesehn, da die Beschreibung durchaus nichts enthält, was darauf nicht palste.e Da übrigens auch die Weibchen anderer gleich grolser Eurytrachelus- Arten die gleichen Charaktere tragen, so wird ohne Autopsie des typischen Exemplars nicht mit Bestimmtheit ent- schieden werden können, zu welcher Art der Käfer eigentlich gehört, und dürfte es sich empfehlen, den Käfer nur fraglich unter den Synonymen des Eurytrachelus Saiga Burm. —= gypaetos Casteln. aufzuführen. Von dem in dieser Zeitschrift pag. 173 von mir beschriebenen Eurytrachelus purpurascens v. Vollenh., var. capito, ist mir noch ein zweites Exemplar zugegangen. Dasselbe befand sich unter etwa einem Dutzend Stücken der normalen Form aus Borneo, ist zwar etwas kleiner, aber nur dadurch abweichend, dafs der zarte Querkiel in der Mandibelfurche zwischen dem Basalzahn und dem ersten Gabelzahne fehlt. Auch habe ich nachträglich bemerkt, dafs die gleiche Form des Eur. gypaetos Casteln. in dem Hope’schen Lucaniden -Cataloge als Lucanus indeterminatus aufgeführt und pag. 22 beschrieben ist. Wenn ich in demselben Aufsatze die Vermuthung ausgesprochen habe, dafs der Eurytrachelus Ghilianü Gestro die var. capito des Eur. intermedius Gestro sein möchte, so habe ich zu bemerken, dafs weitere Erwägungen mich zu der Annahme geführt haben, dals er wohl eher zu Eur. ternatensis Thoms. gehören möchte. Die Form des Wangenhöckers stimmt nämlich besser mit der Form überein, wie sie bei grolsen Stücken des ternatensis gefunden wird. Aufser- dem würde es auffallend gewesen sein, wenn Gestro hier der dem intermedius eigenthümlichen starken Behaarung der hinteren Schienen und der Tarsen nicht erwähnt hätte, wenn sie vorhanden gewesen wäre. Auch zeigen die in der Abbildung hervorragenden paar Tarsenglieder des letzten Beinpaares diese Behaarung nicht. G. Albers. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft II.] Bemerkungen über Blattwespen von Fr. W. Konow in Fürstenberg i.M. Seit längerer Zeit mit einer Revision der deutschen Blattwespen beschäftigt, glaubt der Verfasser der nachfolgenden Bemerkungen schon jetzt einen Theil seiner bisherigen Resultate veröffentlichen zu sollen, nicht nur um neue Anregung zu geben zu dem in letzter Zeit bei uns etwas vernachlässigten Studium dieser ebenso inter- essanten als leicht zu beobachtenden Thierchen, sondern auch um sich selbst bei den Herren Hymenopterologen zu legitimiren und die Herren Sammler zu bitten, ihm irgendwie zweifelhafte Exemplare ihrer Sammlung zur Ansicht verstatten zu wollen. Auch würde derselbe gern bereit sein, ganze Sammlungen zu revidiren und in möglichst kurzer Zeit sicher bestimmt zurückzusenden. Zugleich freut sich derselbe der Gelegenheit, allen Freunden, die ihn so bereitwillig bei seiner Arbeit bisher unterstützt haben, besonders den Herren Direktor Raddatz in Rostock, Oberlehrer Brauns und H. Friese in Schwerin, Oberlehrer Lamprecht in Zerbst und Ober- lehrer Dr. J.H.H. Schmidt in Hagen i. W. seinen herzlichsten Dank hiermit öffentlich auszusprechen. Was die im nachfolgenden gebrauchten technischen Bezeich- nungen betrifft, so ist voraus zu bemerken: Am Kopf heifst der kleine, gewöhnlich rings von mehr oder weniger deutlichen Furchen begrenzte Raum über den Nebenaugen der Scheitel. Zwei von den seitlichen Scheitelfurchen bis zu den Fühlern gedachte Linien begrenzen seitlich die Stirn, welche oben die Nebenaugen, unten die Fühler trägt und dazwischen vielfach durch Furchen, Gruben oder Erhöhungen ausgezeichnet ist. Zwischen der Stirn und den srolsen Augen liegen die Wangen, die sich oft unten zwischen Augen und Mandibelnbasis in den Wangenanhang verlängern. An die Stirn und von dieser gewöhnlich durch eine Querfurche getrennt, schlie[st sich unten das Kopfschild, welches die zwischen den Mandibeln hervorragende Oberlippe oder kurzweg Lippe theilweise bedeckt. Der Raum hinter den Augen zwischen dem Scheitel und der Insertion der Mandibeln heifst die Schläfen, deren oberer Theil oft durch eine Querfurche von den Wangen Deutsehe Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft II. 20 306 Fr. W. Konow: Bemerkungen geschieden ist. Die dem Thorax zugewandte Seite des Kopfes ist der Hinterkopf. Am Thorax sind zu unterscheiden: der Vorder- rücken oder das Pronotum, der Mittelrücken, Mesonotum, mit dem Schildehen und Schildchenanhang, und der Hinter- rücken oder Metanotum mit dem Hinterschildehen. Das Mesonotum ist gewöhnlich durch drei Furchen in zwei Mittelloben und zwei Seitenloben geschieden, und vor dem Schildchen verbindet der Sattel die beiden Seitenloben. Die Flügel werden so bezeichnet: A. Vorderflügel. 1. Randnerv oder Kosta. 2. Zwischennerv. 3. Unterrandnerv oder Subkosta. 4. Mittel- oder Diskoidalnerv. 5. Brachialnerv. 6. Humeralnerv. 7. Radialnerv oder Radius. 8. Kubitalnerv oder Kubitus. 9. Radialquerader. 10. Kubitalquer- adern. 11. Diskoidalquerader. 12. Rücklaufende Adern. 13. Areal- querader. 14. Analquerader. 15. Humeralquerader. r Radialzellen. c Kubitalzellen. d Diskoidalzellen. / Lanzettenförmige Zelle. B. Hinterflügel. 1. Randnerv. 2. Unterrandnerv. 3. Diskoidal- nerv. 4. Brachialnerv. 5. Humeralnerv. 6. Axillarnerv. @ Analzelle. r Radialzelle.e ce Kubitalzelle, wenn sie von d besonders unter- schieden wird, sonst ebenso wie d als Diskoidalzelle bezeichnet. Gen. Cimbez Oliv. Thoms. Ueber die Arten dieses Genus sind die Hymenopterologen noch heute vielfach sehr getheilter Meinung; doch hätte man wenigstens so viel von Thomson lernen sollen, dafs hier mit der blofsen Charakterisirung einer Art nach der Färbung nichts gewonnen ist. Ich für mein Theil halte es mit dem ebenso scharf- sichtigen als gewissenhaften schwedischen Entomologen und unter- scheide folgende Spezies: 1) C. violascens Thoms. (= lutea Deg. 2); 2) ©. femorata L. (= lutea Thoms., — lutea L. 2, = sylvarum F. 9); 3) C. humeralis Fourer.; 4) C. connata Schr. (brevispina Thoms.). Gen. Hylotoma Latr. Die schwer zu erkennenden Arten dieser Gattung, welche einen ganz dunklen Hinterleib haben, dürften in folgender Weise am leichtesten zu unterscheiden sein: über Blattwespen. 307 Flügel blauschwarz; Kopf und Thorax, besonders die Brustseiten dicht mit kurzen schwarzbraunen Härchen besetzt . . . ‘ ua Di )) Flügel bräunlich, Ein oder marker klar; Bons und Thorax mit weilslichgrauen seideschimmernden Härchen besetztu.)n. 8. Dritte Kubitalquerader stark nach unten und einwärts gekrümmt, so dals die dritte Kubitalzelle unten viel kürzer ist als an der Radialzelle. . . . 0.06 dritte Kubitalzelle unten nicht oder Kain ra a üben 4. 3. Körper höchstens 7 mill. laug . . h 7. Körper grofs und breit; Flügel tief blanfehware nid Ale Spitze kaum ein wenig bellki; 11 mill. lang 1. AH. pullata Zadd. Dritte Kubitalquerader fast gerade oder sehr schwach gekrümmt; Kopf hinter den Augen stark erweitert; Stirn unter den Fühlern nicht gekielt; die beiden Stirnkiele zwischen den Fühlern schwach und wenig nach unten verlängert; die zwei letzten Glieder der Maxillartaster sehr verlängert, ungefähr a lang; 8— 9 mill. lang. 2. H. caeruleipennis Retz. dritte Kubitalquerader beim Q stark, beim g etwas schwächer gekrümmt; Kopf hinter den Augen wenig oder nicht erweitert. . . d. Kopf hinter den Aigen bein o deutlich beim as sehn äh enweitert Sul „|. 3 Sisrenbe 36:8 Kopf hinter den Anger a oder seht wenig erweitert, beim ZI verschmälett . . . 7. Dritte Kubitalquerader beim Z' in (ar Mitte Kar: Seen, die beiden Klappen der Sägeschneide des @ bilden nach innen zwei schmale dünne, hinten abgerundete, die Säge einschlie[fsende Blättchen, nach aufsen dagegen sind sie hinten lang und schmal ausgezogen und an der Spitze zangenförmig um die Säge zusammengekrümmt; 8—9.5 mill. lan m: u riı.2ar HR Bexbersdis Schranck. dritte Kiubitalqustaden des g in der Mitte fast gerade, an beiden Enden schwach einwärts gekrümmt; Sägescheide des 2 gewöhnlich; die Flügel meist etwas weniger dunkel als bei den übrigen Arten; 8—9mill. lang . 4. H. enodis L. !) In diese Abtheilung gehört wahrscheinlich H. ventricosa Zadd. von St. Petersburg, bei welcher die Kubitalzelle der Hinterflügel zweidrittel so lang ist, als ihre Radialzelle; 10—11 mill. lang. 20* 308 10. ls 12. Fr. W. Konow: Bemerkungen Körper schmal und schlank; der Thorax bildet gegen den Kopf einen rechten an der Spitze abgerundeten Winkel; Kopf hinter den Augen beim 3! deutlich, beim 2 kaum verschmä- lert; 6—7 mill. lang 5. H. cyanella Klug (= gracilicornis Klue). Körper dick und plump; der Thorax gegen den Kopf in flachem Bogen abgerundet; Kopf hinter den Augen fast etwas erweitert; 7 mill. lang . . . . 6. H. cerassa n. sp. Schienen dunkel oder nur theilweise hell gefärbt . . .91). Schienen hell gelblichweils . . . . iu, Wh. Hinterschienen am Grunde schwarz, ie Endhälfte aulsen weilslichXoder'bräunlich? „m S.lria IE Ri 0} Hinterschienen am’ Grunde weils). mo Fr Flügel dunkel, bräunlich, unter dem Stigma mit einem schwarzbraunen Wisch; die Lippe vorn nicht ausgerandet; Beine schwärzlich und nur die Vorderknie an der Vorder- seite und die Hinterschienen vor der Spitze an der Ober- seite heller bräunlich; 9—10 mill. lang 7. H. violacea Klug. Flügel fast wasserklar, unter dem Stigma mit einem schwarzbraunen Wisch; die Lippe vorn deutlich aus- gerandet; alle Schienen röthlichbraun, die Hinterschienen vor der Spitze an der Oberseite weilslich; 9—10 mill. lang. . ......8 H. fuscipes Fall. (= amethystina Klug). Alle Schienen an der Basis weils; Flügel hell mit grofsem dunklen Wisch unter dem Stigma; 10 mill. lang. Nördl. Rulsland Erna { ..20.20..9.H. ezpansa Klug. Nur die Eonesehrench an der Basis weils . .....1. Körper stahlblau; Flügel sehr schwach gelbbräunlich; die Basis der Vorderflügel und ein kurzer Wisch unter dem Stigma braun; die zwei letzten Glieder der Maxillartaster verlängert, länger als das drittletzte Glied; $— 8.5 mill. las Wa s .......10. HA. corusca Zadd. Körper orünlichbiäu: Flügel Wäßseiklar, ungefleckt; die drei letzten Glieder der Maxillartaster kurz und ziemlich gleich lang; 8—9 mill. lang 11. H. ciharis L. (= coerulea Klug). Mittlere Hinterleibssegmente oben einfarbig . . . . . 14 Mittlere Hinterleibssegmente oben in der Mitte gelb gerandet, beim g oft sehr schwach und nur an frischen Exemplaren deutlich’, #3 U nm a el: 1!) Vielleicht gehört in diese Abtheilung H. thoracica Spin. aus dem südlichen Europa, deren Thorax theilweise roth gefärbt ist. über Blattwespen. 309 14. Fühler rothgelb; Körper bronzefarbig; Flügel gelblich mit braunem Wisch unter dem Stigma; 8— 9 mill. lang. 12. H. metallica Klg. - Fühler schwarz; Körper grünlich-blauschwarz; Flügel gelb mit braunem Fleck unter dem Stigma; Tarsen gegen die Spitze braun; 8— 10 mill. lang . . . . 13. H. ustulata L. 15. Die Kubitalzelle der Hinterflügel ist wenig kürzer als ihre Radialzelle; Vorderflügel bräunlichgelb mit violett- bräunlichem Längsstreif über die Radialzelle, der beim verblichen ist; 8— 10 mill. lang. 14. H. Thomsoni m. (= segmentaria Thoms.). - Die Kubitalzelle der Hinterflügel ist nur etwa halb so lang alssıhnepRadialzellen, IJih.n% Safe Mosmoel Sue 08 ‚sarh6: 16. Alle Flügel bräunlichgelb mit schönem violettem Glanze, der besonders auf dem Stigma und der Radialzelle hervor- tritt, unter dem Stigma und über das Ende der Radial- zelle je ein dunkler Wisch, der beim g' nur schwach angedeutet ist; die mittleren Hinterleibssegmente oben, besonders beim 9, breit rothgelb; äufserste Spitze der Schienen und die Tarsen röthlich; 9— 10,5 mill. lang. 15. H. atrata Forst. - Flügel schwach gelblich, fast glashell; die Radialzelle beim 2 mit einem violett schimmernden braunen Wisch erfüllt; die mittleren Hinterleibssegmente schmal gelb gerandet; die Tarsen gelblichweils, an der Spitze bräunlich; 7”—9 mill. lan. Helle. yusık JB - meins «16. Hersegmentama,Bz. Bemerkungen zu einzelnen Spezies: ad No. 1. H. pullata Zadd. Das bisher unbekannte g ist dem g' von H. caeruleipennis Retz. ähnlich, aber gröfser, breiter mit viel kräftigeren Fühlern und besonders an dem hinter den Augen noch viel stärker erweiterten Kopf, sowie an der nach unten ver- engten dritten Kubitalzelle leicht zu erkennen. Die Diagnose ist folgende: H. pullata Zadd. Q' caeruleus, nitens, alis caeruleo-nigricantibus, apice dilutioribus; capite pone oculos mazıime dilatato; antennis validıs; capitis clypeo subruguloso medio emarginato; segmento ultimo ventrali apice truncato-rotundato, alarum cellula tertia cubitali parte inferiore angustata. — Long. 10— 11 mill. ad No.5. H. cyanella Klg. Nachdem bereits Thomson Ayl. cyanella Klg. und gracilicornis Klg. als die beiden Geschlechter 310 ’ Fr. W. Konow: Bemerkungen derselben Art unter dem Namen cyanella Klg. zusammengezogen hat, sind beide Namen von Andre wieder als zwei verschiedenen Spezies angehörig aufgestellt, beide Arten aber lediglich durch die Farbe der Fühler und Beine unterschieden worden; denn ob die Flügel „brunes enfumees“, oder „noir bleuätres, plus elaires sur les bords* genannt werden müssen, hängt von subjektiver :Auf- fassung und von dem Licht ab, unter welchem man das Thierchen betrachtet. Wenn nun die Exemplare mit schwarzen Fühlern und Beinen und die rothfühlerigen und -beinigen durchaus keine andern stichhaltigen Unterscheidungsmerkmale darbieten und wenn überdies auch bei allen übrigen blauschwarzen Arten Exemplare mit mehr oder weniger röthlich durchscheinenden Fühlern und Beinen vor- kommen, so hat Thomson ohne Zweifel recht, den Namen gracili- cornis 2 Klg. als Synonymum zu cyanella g' Klg. zu setzen. Uebrigens kann weder der eine noch der andere Name auf die folgende Spezies bezogen werden, für welche deswegen ein neuer Name gewählt werden mulste. H. cyanella ist an dem schlanken kleinen Körper von allen übrigen dunklen Hylotomen leicht zu unterscheiden; von der ähnlichen enodis ist sie durch die nach hinten stark erweiterte, nach unten verengte dritte Kubitalzelle, von caeruleipennis durch die stark geschwungene dritte Kubitalquerader geschieden. Die Unterschiede von der folgenden Art sind in der Diagnose angegeben. Der Thorax bildet hier gegen den Kopf einen rechten an der Spitze abgerundeten Winkel; bei jener Art ist derselbe in fachem Bogen abgerundet; das Mesonotum ist hier sehr schwach gewölbt mit tief und deutlich eingedrückten Nähten, bei jener Art hoch gewölbt und besonders die Mittelnaht ist sehr flach und undeutlich. Der Thorax, besonders das Schildchen, ist ziemlich dicht mit ziemlich langen schwärzlichen Haaren, bei jener Spezies mit sehr kurzen und sparsamen Härchen besetzt. Zum Unterschied von H. crassa gebe ich folgende Diagnose: Hyl. cyanella Klg. Cyanea; gracilis; capite angusto corpori antice angulum subguadratum efformanti inhaerente; pronoti angulis subacutis, mesonoto deplanato; thorace piloso; carımıs inter-anten- nalibus postice vie comvergenlibus, antennis, tibüs tarsisque magis minusve rufescentibus vel nigris; capite clypeo carinato, — Long. 6—7 mill. | ad No.6. Hyl. crassa n.sp. 2 Cyanea; cyanellae simillima sed crassior; capite lato corpori antice semicirculato inhaerente; pronoti über Blattwespen. 311 angulis subquadratis; mesonoto valde convezo; thorace superne fere glabro; carinis interantennalibus postice evidenter convergentibus; capitis clypeo carinato. — Long. 7 mill. Der H. cyanella sehr ähnlich, aber an dem plumpen dicken Körper auf den ersten Blick zu unterscheiden. Die Flügel sind noch dunkler als bei jener und besonders unter dem Stigma stärker angedunkelt. Fühler und Beine sind schwarz; die Vorderknieen und Schienen sehr schwach bräunlich. Die letzte Kubitalguerader ist bei beiden Spezies nach hinten geneigt, nach oben stark geschwungen und endet unter rechtem Winkel an dem Radialnerv. Auf dem Kopfschild verbinden sich bei beiden Spezies die Inter- antennalkiele zu einem scharfen bis zum Epistom reichenden Kiele und unterscheiden sich dadurch von H. caeruleipennis Retz. Gen. Lophyrus Latr. Die Lophyrus-Arten sind durch die ausführlichen Beschreibungen bei Hartig, mehr noch durch die vortreffliche Disposition bei Thomson hinreichend klar gestellt, und ich gebe im Folgenden nur eine Auseinandersetzung derjenigen Arten, deren Weibchen einfache Sporne an den Hinterschienen haben und bei denen die schmalen Rückenkörnchen etwa so lang als ihr Zwischenraum sind. 1. Sägescheide des 2 gegen die Spitze sehr stark erweitert und hier jederseits mit einer grolsen abstehenden Bürsten- platte versehen; After schwarz; 9 mill. lang. 1. L. Thomsoni m. (= variegatus Thoms.) - Sägescheide des 2 gegen die Spitze kaum verdickt; die kleinen schmalen Bürstenplatten liegen an einander . . 2. 2. Fühler schlank, fast schnurförmig, schwach gesägt, After schwarz, Schildehen mit zwei grolsen scharf begrenzten gelben Flecken; 10—12 mill. lang. . 2. L. Laricis Jurine. Fühler stark gesägt, in der Mitte verdiekt; After röthlich 3. Kopf oben am Hinterrande fast gleichmälsig gerundet; Scheitel breit, beiderseits scharf begrenzt, schwach gewölbt, nicht oder kaum über die vordere Kopffläche hervortretend, gewöhnlich durch eine nicht scharfe Mittellinie getheilt und am oberen Rande eingekerbt; Mittelfurche des Mesonotum mindestens auf } der Länge deutlich vertieft; Hinter- schildchen kurz, fast gleichbreit oder in der Mitte sehr wenig breiter; das erste Hinterleibssegment in der Mitte mit wenigen gröfseren Punkten oder ganz ohne solche; Bamıll) lang ..ie nsllages SA) SIRE fnutetorumafa klarte. 312 Fr. W. Konow: Bemerkungen © Kopf oben am Hinterrande nicht gleichmälsig gerundet; Scheitel beiderseits weniger scharf begrenzt, stärker gewölbt als die vordere Kopffläche und besonders der bogenförmig gerundete Hinterrand stets erhabener als der obere Hinter- rand der Schläfen, in der Mitte gewöhnlich nur sehr schwach oder garnicht eingekerbt; Mittelfurche des Mesonotum nicht oder höchstens auf der vorderen Hälfte breit und flach vertieft; Hinterschildchen dreieckig, in der Mitte so lang als das zweite Rückensegment; die Hinterschenkel sind schmutziggelb, nie röthlich, wie bei der vorigen Spezies; das erste Hinterleibssegment in der Mitte stark und dicht Punktint. ser W. Selen Anl. variegatusikltg. ad No.1. Loph. Thomson, m. ee variegatus Thoms.). g'. Niger, verlice brevi, antice rolundato, valde elato; temporibus sparswus punctatis; antennis radis 17 ezterioribus, 16 interioribus, tribus apicalibus simplicibus instructis, articulo ultimo non producto; pronoti angulis leniter albido-marginatis; mesonoto confertim, scutello fortius punctato; segmento ultimo ventrali latitudine sua vix longiore, apice jate rotundato, rufo; ventre paulo dilutiore; lobis forcipahibus apice defleva subeirculatis, punctatis, disco excavato vix mitido; alarum stigmate flavescente, basi nigricante; alis posterioribus flavescentibus, basi hyalinis; pedibus albidis, femoribus nigris apice luteis, posticis apice flavis; tibiis posticis apice concoloribus; tarsorum articulis singulis apice luteis. Feminae descriptioni a Thomsone constitutae nihil est addendum. Dafs Thomson diese Spezies unrichtig auf die Hartig’sche Art variegatus gedeutet hat, ergiebt sich ohne Zweifel daraus, dals diese Spezies stets einen schwarzen, nie, wie Hartig angiebt, einen rothen After hat, auch nie kleiner, sondern stets grölser als frute- torum ist, abgesehen davon, dafs auch das g' nicht mit dem Hartig’schen variegatus identificirt werden kann. Da ein neuer Name nöthig ist, so erlaube ich mir die Spezies nach dem verdienten schwedischen Entomologen zu benennen, der dieselbe zuerst er- kannt und vortrefflich beschrieben hat. ad No. 3. Loph. frutetorum F. ist, wie die folgende eine äufserst variable Spezies. Das Pronotum ist meist ganz gelb; auf dem Mesonotum ist der Mittelloben oft zu beiden Seiten gelb eingefalst und an den Seitenloben zeigt sich über der Insertion der Flügel oft ein gelber Fleck; das Schildchen ist entweder ganz gelb oder schwarz gesäumt mit grölserem oder kleinerem Mittelfleck, der manchmal in zwei gelbe Flecke gespalten ist. Der Hinterleib ist über Blattwespen. 313 oben mehr oder weniger fein gelb bandirt, das erste und achte Segment fast ganz gelb; die gelben nach den Seiten zu breiteren Binden werden an der Seite oft rein weils; oder der Hinterleib ist oben ganz schwarz und nur das achte Segment mehr oder weniger gelb. Am Kopf ist manchmal der Mund mit dem Epistom und ein Fleck zwischen den Fühlern, sowie stets die beiden ersten Fühler- glieder gelblich. Die Anzahl der Fühlerglieder ist bei dieser Spezies ebenso veränderlich wie bei Loph. Pini L. Ein Exemplar meiner Sammlung hat nur 17gliedrige Fühler und ein sehr weitläufig stark punktirtes Schildehen; ein anderes sehr dunkles 2, dessen Pronotum bis auf die Ecken und dessen ganze Brust bis auf einen kleinen gelben Seitenfleck schwarz ist, hat einen 18gliedrigen und einen 16gliedrigen Fühler. Dagegen besitze ich von L. Pini Exemplare mit 21 bis 23 gliedrigen Fühlern, und ein kleines nur 7 mill. langes 2 hat 17gliedrige Fühler. ad No. 4. Wenn ich unternommen habe, den Hartig’schen Loph. variegatus durch plastische Merkmale zu begründen, so bin ich mir wohl bewulst, dafs es bei der unendlichen Variabilität beider Spezies, wie es schon Hartig bemerkt hat, eine Menge Uebergangsformen giebt, die kaum mit einiger Sicherheit der einen oder der anderen Spezies zugetheilt werden können, und ohne Zweifel hätte schon Hartig die letztere Spezies nicht aufgestellt, wenn nicht sowohl die Männchen als auch die Larven sehr charakteristische Unterscheidungsmerkmale aufwiesen. Die Ver- änderlichkeit in Farbe und Form einzelner Körpertheile ist bei variegatus eben so grols, wie bei frutetorum. Ein dunkles Weibchen meiner Sammlung hat sogar ein an der Spitze dreieckig aus- gerandetes sechstes Bauchsegment. Möglich, dafs hier eine Bastard- form vorliegt. Die Männchen beider Spezies sind von Hartig aus- reichend charakterisirt worden. Gen. Cladius 1Ml. 1. Das Horn am unteren Ende des dritten Fühlergliedes beim g' ist kräftig, deutlich gekrümmt und länger als dick; das dritte bis sechste Fühlerglied des 2 oben mit einem deutlichen kuxzeny Rortsatz’i 0. .H) aM pn I, Dina in. a. ron - Das Horn am unteren Ende des dritten Fühlergliedes beim Q' fehlt fast ganz oder ist höchstens so lang als dick, nicht gekrümmt; die weiblichen Fühler nur am dritten und vierten Gliede oben mit einem sehr kleinen schwachen Kontsatzatasuie. na nlaadesst os la eikisesliakireile: ıNoi2: 314 Fr. W. Konow: Bemerkungen 2. Hintertarsen etwas kürzer als ihre Schiene; drittes Tarsen- glied kaum um die Hälfte länger als das vierte. 1. Cl, erassicornis n. Sp. - Hintertarsen so lang als die Schiene; drittes Tarsenglied doppelt so lang als das vierte . . 2. Cl. pectinicornis Fourcr. Das Horn am unteren Ende des dritten Fühlergliedes beim g' deutlich so lang als dick; Hinterleib des 2 schwarz . . . 9. Cl. gracilicornis n. Sp. - Das dritte Fühlerglied des a unten nur etwas gekrümmt, höchstens mit rudimentärem Horn. (Q unbekannt.) 4. Cl. ramicornis Andre !). ad No. 1. Cladius crassicornis n.sp. Niger, alarum tegulis fuscis; tibiis albidis, his apice et tarsis infuscatis; capite lato, pone oculos haud angustato; antennis validis, maris A radüs instructis, quorum primus articulo quarto duplo longior, tertius articulo sexto haud brevior, quartus articulo septimo dimidio minor, dense cano- pilosis; etiam articulis 7 et 3 apice paululum productis; feminae dimidio corporis haud longioribus, articulis 3—6 apice produchs; pedibus validis, tarsis posticis tibia brevioribus, articulo tertio 4° parum longiore; feminae serra usque in apicem rude dentata; valvula © serrae obtusa subtruncata; alis fumatis apice non dilutioribus, inter- dum medio obscurioribus, costa fusca. — Long. 5.9 —7 mill. ad No. 2. Cladius pectinicornis Fourer. (= difformis Pz.). Niger, alarum tegulis et tibiis albicantibus, üllis apice et tarsis sub- testaceis; capite macro, pone oculos angustato; antennis minus valıdıs, maris 4 radiüs instruchis, quorum primus articulo quarto viz duplo longior, tertius articulo sexto evidenter brevior, quartus articuli seplimi quarla vel tertia parte haud longior, fusco-pulosis; feminae articulis 3—5 apice evidenter productis; pedibus gracilibus; tarsis postieis tibia non brevioribus, articulo tertio 4% duplo longiore; feminae serra summo apice non dentata; valvula apice obtusa sub- truncata; alis leniter fumatis, apice hyalınis, costa albido-testacea. — Long. 5—6 mill. ad No. 3. Cladius gracilicornis n. sp. Ater, tibiis tarsisque albidis, illis apice fuscis; antennis gracihbus, maris tribus radus instructis, quorum nullus articulo insequente longior, tertwus articulo sezto dimidio brevior, nigro-pilosis; articulo sexto apice vie producto; 1) Vielleicht gehört hierher ein 2 vom Harz, dessen Ansicht ich der Güte des Hrn. Oberlehrer Brauns- Schwerin verdanke, bei dem alle Hinterleibssegmente rings herum hell gerandet sind, das sich aber leider nicht mehr zur Beschreibung eignete. über Blattwespen. 315 articulo tertio basi inferne corniculo parvo recto instructo, antennis feminae dimidio corporis haud longioribus; articulo tertio et quarto apice tenuissime productis; alis subfumatis; valvula serrae non truncata, subacuminata. — Long. 5 mill. Die Fühler des g' sind bei gracilicornis schlank, schwarz behaart, mit drei deutlichen Fortsätzen, von denen keiner länger ist als das folgende Fühlerglied. Die Fühler des 2 sind schlank, dünn, kaum länger als Kopf und Thorax zusammen; nur das dritte und vierte Glied oben mit einem äufserst schwachen undenutlichen Fortsatz versehen, der nicht stärker ist, als ihn bei crassicornis am weiblichen Fühler noch das sechste Glied zeigt. Die Färbung ist den beiden vorigen Arten sehr ähnlich; die Behaarung aber besonders beim g' dunkler, so dafs der Körper reiner schwarz erscheint; Flügelschuppen schwärzlich; Flügel schwach schwärzlich angedunkelt; Randader und Stigma wenig heller als das übrige dunkle Flügelgeäder; die Fülse pflegen nur an der Spitze braun zu sein. Dagegen sind die männlichen Fühler bei crassicornis kräftig, mit vier deutlichen Fortsätzen, von denen der erste doppelt so lang ist, als das vierte Fühlerglied, der zweite etwa um # länger als das fünfte, der dritte so lang als das sechste und der vierte nur etwa halb so lang als das siebente Fühlerglied; dicht mit langen weilslichen Borstenhaaren besetzt. Die Fühler des 2 sind kräftig, kaum länger als Kopf und Thorax zusammen, schnell und stark gegen die Spitze verdünnt, an dem dritten bis sechsten Gliede oben mit einem kurzen kräftigen Fortsatz versehen; Schenkel schwärzlich; Schienen weils, ihr Ende und die Fülse graubraun; Flügelschuppen bräunlich; Flügel schwach gelblich angedunkelt, manchmal unter dem Stigma etwas stärker, so dafs dann die Spitze etwas heller erscheint; Randnerv und Stigma gelbbraun. Das 2 von gracilicornis ist wahrscheinlich schon von Zaddach 1859 beschrieben, aber als Weibchen von seinem Priophorus tristis verkannt worden. Zaddach vergleicht nämlich auffallenderweise sein Weibchen von tristis mit dem Weibchen von difformis Pz. (= pectinicornis Fourer.), während das Weibchen von tristis Zadd. doch nur mit Priophorus Padi L. verglichen werden kann, dem es am nächsten verwandt ist. Zaddach schreibt wörtlich: „Das Weibeben dieser Art ist von dem Weibchen des C/, difformis sehr schwer zu unter- scheiden, da der hellere Flecken an der Basis der Flügel, nur wenn diese gespannt sind, bemerkt wird. Die Farbe der Beine, die bei difformis mehr bräunlich oder gelblich, hier weils ist, und 316 Fr. W. Konow: Bemerkungen der braune Rand an der Innenseite der Tibienspitzen, der bei difformis nicht vorzukommen scheint, geben die besten Kennzeichen. Bemerkt mag noch werden, dafs die äufsere Hälfte des unteren Randes der ersten Kubitalzelle (soll heifsen: der zweiten), die zum ersten rücklaufenden Nerven führt, bei difformis im stumpfen Winkel gebrochen erscheint, bei tristis aber sich allmählig zu diesem Nerven hinabbiegt.“ Das trifft alles bei tristis kaum, bei gracilicornis voll- ständig zu, und besonders die letzte Bemerkung ist so auffällig, dals ich sie auf den ersten Blick für einen Druckfehler hielt; denn wenn man in diese Bemerkung statt difformis den Namen tristis einsetzt und umgekehrt, so stimmt es einigermafsen; bei pectinicornis (difformis) bildet der Kubitalnerv nämlich mit der ersten rück- laufenden Ader gewöhnlich einen sehr stumpfen Winkel, während bei tristis dieser Winkel mehr oder weniger ein rechter ist. Da- gegen erscheint bei gracilicornis der Anfang des Kubitalnervens mit der ersten rücklaufenden Ader zu einem einzigen schwach ge- krümmten Nerven vereinigt zu sein. Doch sind diese Unterschiede wahrscheinlich nicht so konstant, dafs sie sichere Erkennungs- merkmale abgeben könnten. Uebrigens wird das Weibchen des gracilicornis schon mit unbewaffneten Augen leicht von pectinicornis an den dünnen schmächtigen Fühlern unterschieden. Gen. Priophorus Latr. Priophorus tristis Zadd.. Wenn meine oben betreffs des unter diesem Namen von Zaddach beschriebenen Weibchens ausgesprochene Vermuthung zutrifft, so ist doch das Männchen eine gute Art, die sehr kenntlich beschrieben ist und die wenigstens durch ganz Nord- und Mittel- Deutschland häufig vorkommt. Zusammen mit dem Männchen fliegt ein Weibchen, das der von Zaddach für das g' gegebenen Beschreibung vollkommen entspricht, und das etwa folgendermalsen zu charakterisiren sein dürfte: 2 Nigra, nitida; genubus, tibüis, tarsorum basi pallidis; tegulis seu totis seu margine exteriore luteo-albidis; alis magis minusve fuscescentibus, basi et apice clarioribus; stigmate fusco; capite pone oculos viz angustato;, vertice elato, convexo, haud sulcato, ulrinque fovea profunda coarctato; epistomate minus compresso; antennis tenwbus, brevissime pilosulis, dimidio corporis parum longioribus, viz compressis; valvula serrae superne ante apicem valde angulatim dilatata. — Long. 6—7 mill. Da nun sowohl die Zaddach’sche als auch obige Beschreibung in manchen Punkten auffällig mit der von Thomson für Priophorus über Blatiwespen. 317 Brullei Dibm. gegebenen Diagnose übereinstimmt, so liegt die Ver- muthung nahe, dals Pr. tristis Zadd. und Brullei Dibm. Thoms. ein und dieselbe Spezies seien; denn Zaddach unterscheidet seine Art von albipes (Padi L.) mit folgenden Worten: „Etwas kleiner als albipesian. „0. ,„ die Antennen unterscheiden sich von denen bei albipes sogleich dadurch, dafs sie kürzer und nur in geringem Grade behaart, ganz schwarz und sehr wenig von den Seiten zu- sammengedrückt sind.“ Thomson sagt: „antennis brevioribus et minus longe pilosis“ und später: „antennae vier compressae“. Ferner trifft auch Thomson’s „capite pone oculos vix angustato“ — (das in der Diagnose stehende dilatato ist Druckfehler!) — bei tristis vollkommen zu. Dagegen paflst Thomson’s Angabe „alae tegulis piceo-nigris, basin versus plerumque subfumatae“ auf tristis Zadd. nicht, und da es unwahrscheinlich ist, dafs Thomson den deutlichen hellen Fleck an der Basis der Flügel und vor allem die sehr auf- fällige Form der Sägescheide sollte übersehen haben, so muls Prioph. tristis Zadd. vorläufig für selbständige Spezies angesehen werden. Alle deutschen Exemplare, die mir unter dem Namen Prioph. Brullei Dibm. zu Gesicht gekommen sind, gehören zu tristis Zadd. ; Gen. Camponiscus Newm. 1. Fufsklauen an der Spitze zweispaltig. . 1. ©. rufipes Först. - Fufsklauen ungezähntt . . . 2... aha als Kopfschild sehr kurz, vorn über seine ganze Bes kaum ausgerandet. . . . ira uunn2.,.C. luridus n.sp. - Kopfschild von Hentlieher on an der ee deutlich mehr oder weniger ausgerandet.. . . 3. 3. Fühler viel länger als der Hinterleib, Koschile vorn halt, kreisförmig ausgeschnitten. . . . . ..0C. luridiventris Fall. - Fühler kaum länger als der Hinterleib; Kopfschild weit und flach ausgerandet . . . ........4. C. Braunsü n. sp. ad No. 1. Camp. rufipes Först. Ob ich diese in zahlreichen männlichen und weiblichen Exemplaren vorliegende Spezies mit Recht auf den Förster’schen Namen deute, ist allerdings fraglich; aber der Name bezeichnet treffend das am meisten in die Augen springende Merkmal, welches diese Art von €. luridiventris unter- scheidet: die Beine sind rotbgelb und nur die Tarsen mehr oder weniger und die Spitze der Hinterschienen schwärzlich, während luridiventris schmutzig weilslichgelbe Beine hat, deren Schenkel und Hüften an der Basis und Tarsen an der Spitze schwärzlich ange- 318 Fr. W. Konow: Bemerkungen dunkelt sind. Uebrigens unterscheidet sich diese Art gut und leicht von luridiventris durch die kräftigen, an der Spitze zweispaltigen “ Klauen, die kräftigeren rothgelben Beine, das an der Spitze nur schwach eingekerbte Kopfschild und die kräftigeren schwach borsten- förmigen Fühler. Bei ©. luridiwentris sind die Fühler fast faden- förmig. ad No. 2. Camp. luridus n.sp. 2. Luridus capite — ore lurido excepto — antennis — articulis 2 basalibus ezceptis — mesonoti tribus maculis, pectoris macula magna, metanoto, abdominis dorso magis minusve nigris; capite pone oculos non angustato;, temporibus et vertice valde convezxis; capilis clypeo brevissimo, antice sub- emarginato-truncato; antennis tenuibus, vix setaceis; pedibus lurido- albidis; tarsis magis minusve lurido-fuscis; ungwiculis muticis; alıs magnis cum costa et stigmate lurido-albidis, ceteris nervis magis minusve fuscis. — Long. 7 mill. Mas.: ignotus. Diese Art ist von ©. luridiventris verschieden durch ihre Grölse und Farbe, besonders aber durch das sehr kurze, vorn kaum aus- gerandete Kopfschild und den breiteren hinter den Augen nicht verschmälerten Kopf. ad No.4. Camp. Braunsiü n.sp. Q. Niger, ore et ano lurido- piceis; pronoto, tegulis, mesonoti et scutelli maculis parvis, pedibus sordide-luteis, tibüs albicantibus, cozis basi et femoribus anterioribus subtus nigricantibus, tarsıs posticis apice fuscis; alis hyalinis, costa stigmateque luteis, nervis fuscis; capite lato, thorace parum angustiore, pone oculos vir angustalo; clypeo apice late sed non profunde emerginato; vertice medio sulco profundo diviso; antennis abdomine vir longioribus subsetaceis; unguiculis muticis; alis superioribus tribus tantum cellulis cubitalibus instructis, nervo scilicet secundo cubitali deficiente.e — Long. 7 mill. Mas.: ignotus. Durch die kurzen Fühler, den breiten Kopf und besonders dadurch ausgezeichnet, das die Vorderflügel, falls diese Bildung konstant ist, wie bei CUryptocampus nur drei Kubitalzellen haben, deren zweite sehr lang ist. Ich benenne die Art dem glücklichen Finder zu Ehren, der sie bei Wismar entdeckte. Gen. Blennocampa Htg. Da mir für diese Gattung noch genügendes Material fehlt, kann ich einen Schlüssel noch nicht aufstellen, sondern lasse vor- läufig nur zwei neue Spezies folgen: über Blattwespen. 319 1. Blennocampa lioparea m. (= uncta Thoms.). Das mir unbekannte von Klug und Hartig als Bl. uncta beschriebene Männchen kann unmöglich zu der von Thomson unter demselben Namen sehr kenntlich beschriebenen Spezies gehören; denn während nach Hartig die Fühler etwas kürzer als der’ Hinterleib, der Hals- kragen weils gerandet und die Beine blalsbraun sind mit schwarzer Basis und bräunlichen Tarsenspitzen, sind die Fühler der von Thomson beschriebenen Spezies abdomine fere longiores und „genubus late tibiisque albidis, tegulis plerumque concoloribus*. Auch habe ich nie beim g' einen weilsen Rand am Pronotum gesehen und bezweifle, dals ein solcher vorkommt. Da ein neuer Name nöthig ist, schlage ich den obigen vor. Die Spezies ist mir aus Mecklen- burg und Thüringen bekannt. 2. Blennocampa divisa.n.sp. Nigra, griseo-pubescens; genubus tibiisque sordide albidis, postice nigricantibus; tibris posticis maxima parte nigris; antennis breviusculis, articulo tertio 4° duplo longiore; vertice lato, sutura media diviso; clypeo apice emarginato-truncato; alıs nigricantibus, nervo transverso radiali haud interstitiah, nervo transverso arealı longe ante medium cellulae discoidalis sito; ungui- culis muticis. — Long. 5— 6 mill. Diese Spezies ist der Bl. albipes L. am nächsten verwandt und dürfte der mir unbekannten Bl. emarginata Thoms. sehr ähnlich sehn, ist aber von dieser bestimmt unterschieden durch die Länge des dritten Fühlergliedes, sowie dadurch, dafs die Arealquerader der Vorderflügel nicht wie bei albipes und emarginata kurz vor der Mitte der Diskoidalzelle, sondern im ersten Drittel ihrer Länge mündet. Von Bl. cinereipes Klg. ist die vorliegende Art gleichfalls durch die Länge des dritten Fühlergliedes, durch die tiefe Mittel- furche des Scheitels und besonders durch die einfachen Klauen unterschieden. Das 5 hat etwas kürzere und dickere Fühler. Die Spezies ist mir bisher nur aus Mecklenburg von verschiedenen Orten bekannt. Gen. Poecilosoma Dahlbm. Thoms. Manche Arten dieser von Thomson trefflich charakterisirten Gattung finden sich auffälligerweise noch immer durch verschiedene andere Gattungen zerstreut, was um so auffälliger ist, als Thomson’s Zusammenstellung allein als eine wissenschaftlich gerechtfertigte bezeichnet werden kann, während doch eine gedankenlose Ober- flächlichkeit dazu gehören würde, wenn man etwa P. immersum mit Harpiphorus lepidus Klg. wirklich in eine Gattung zusammen- 320 Fr. W. Konow: Bemerkungen ordnen wollte, lediglich weil beide Spezies ähnliches Flügelgeäder haben. P. immersum Klg. ist der nächste Verwandte von P. gutitatum Fall., und zwar diesem so nahe verwandt, dals beide Spezies kaum durch plastische Merkmale von einander unterschieden werden können; und nur das Fehlschlagen der ersten Kubitalquerader, das bei guttatum ausnahmsweise eintritt, ist bei immersum zur Regel geworden. Unmöglich ist es auch, P. luteolum Klg. und candidatum Fall. bei Eriocampa unterzubringen. Ersteres hat seinen nächsten Verwandten in P. pulveratum Retz., mit dem zusammen es eher eine eigene Gattung bilden könnte; doch vermittelt candidatum recht gut den Uebergang von P. luteolum zu den eigentlichen Pöcilosomen. l. Hinterleib schwarz oder gelb, ohne weilse Seitenflecke 2. - Hinterleib schwarz, mit weilslichen Hautflecken auf den einzelnen Segmenten. . „2. ..... in. alstiyree imedo: 2. Drittes Füblerglied doppelt so lang als das vierte; Körper schwarz, Kopfschild, Rand des Pronotum, en hleien und Hinterrand der Hinterleibssegmente weils; Beine und gewöhnlich die Spitze des Hinterleibes scherbengelb; 7—9 mill.lang 1. Poecilosoma pulveratum Rtz. (= obesum Klg.). - Drittes Fühlerglied nur etwa l4mal so lang als das vierte; Körper schwarz, dicht und ziemlich lang gelblich behaart; Pronotum, Schulterblätter und Hinterleib, sowie die Beine gelb; Flügel leicht angedunkelt, gegen den Grund gelblich; 6—7 mill. lang. . 2. Poec. luteolum Klg. 3. Diskoidalzelle im Hinterflügel nicht geschlossen; schwarz, Mund, Umkreis der Augen, Seitenlappen des Pronotum, Schulterblätter, ein Fleck auf den Brustseiten, die Beine bis auf den schwarzen Grund der Hüften und die schwärz- liche Grundhälfte der Schenkel, sowie die breiten Hinter- ränder der Hinterleibssegmente gelblich weils; Flügel hell; 6—7 mill. lang 3. Poec. candidatum Fall. (= repandum Kleg.). - Hinterflügel mit geschlossener Diskoidalzele . . .. 4 4. Schläfen kaum mit einer Spur einer Furche; Körperfarbe gSrauschwarz; dicht und ziemlich lang grau behaart . . 5. - Schläfen parallel dem hintern Augenrande mit einer feinen, besonders beim 9 deutlichen Furche; Körperfarbe tief schwarz; ebenso die hintern Schienen und nur die vorder- sten Knieen an der Vorderseite weilslich. 4. Poec. carbonarium n. sp. über Blattwespen. 321 Beine scherbengelb; Grund der Schenkel, Spitze der hintern Schienen und die Tarsen schwärzlich; Klauen zweispaltig; die. erste Kubitalquerader fehlt; 6 mill. lang. 5. Poec. immersum Klg. (= obtusa Thoms.) (= Emphytus immersus Htg.). Beine gröfstentheils schwarz; die vorderen Schienen an der Vorderseite und die Hinterschienen am Grunde weißslich. . 6. Kopf breit, hinter den Augen nicht verengt; Schläfen stark gewölbt, gegen die Augen deutlich abgesetzt; Fühler des g' dick, stark zusammengedrückt, schwach gegen die Spitze verdünnt, etwas länger als der Hinterleib; des Weibes schwach komprimirt, sehr schwach gegen die Spitze ver- dünnt, so lang als der halbe Leib; Klauen beim g' meist undeutlich, beim Q meist scharf zweispaltig; Stirnfurche undeutlich; Kopfschild schwach ausgerandet und der Mittel- kiel tritt meist als kurze Spitze vor; der Hornpunkt in der zweiten Kubitalzelle fehlt oder ist nur schwach angedeutet; 6— 7 mill. lang. 6. Poec. guttatum Fall. (= impressum Klg.). Kopf Hinter den. Augen etwas verenet . . .ı . 2.2.2. Fühler lang und schlank, beim g'! wenig komprimirt, fast ‚so lang als der Körper, beim 2 länger als der Hinterleib; drittes Fühlerglied länger als der Längsdurchmesser der Augen; Stirnfurche vom vorderen Nebenauge bis zum Stirn- höcker zwischen den Fühlern deutlich tief eingedrückt; die Sporne der Hinterschienen und die Sägescheide ziemlich kurz; Klauen gewöhnlich zweispaltig; der Hornpunkt in der zweiten Kubitalzelle deutlich; 6—7 mill. lang. 7. Poec. longicorne Thoms. Fühler kürzer; das dritte Fühlerglied kaum so lang als der Känesdurchmessersder Augen, y: .inzaden rasante scne. all: Kopfschild schwach ausgerandet mit in der Mitte gewöhnlich deutlich vortretendem Mittelkiel; Fühler des 3 dick, zu- sammengedrückt, ein wenig länger als der Hinterleib, des 2 schmächtig, nicht komprimirt, so lang als der Hinterleib; Klauen nur mit undeutlichem Zähnchen am Grunde; Beine dunkel; die äufsersten Kniespitzen der hintern Beine und die Vorderseite der Vorderbeine mehr oder weniger weilslich; 5—6mill. lang . . . 2.......8 Poec. submuticum Thoms, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft II. 21 322 Fr. W. Konow: Bemerkungen 8. Kopfschild tief dreieckig ausgeschnitten ohne vortretenden Mittelkiel; Fühler kräftig, so lang als der Hinterleib; die Schienen grölstentheils und die Hälfte des ersten Fufs- gliedes weils; die vorderen Schienen an der Hinterseite, die Hinterschienen an der Endhälfte, oder beim Jg! fast ganz schwärzlich; 6— 7 mill. lang. . . 9. Poec. ezcisum Thoms. ad No. 4. Poecil. carbonarium n. sp. (Scop.?) Atrum, pronoti limbo et genubus anticis margine anteriore sordide albidis; capite lato, pone oculos subangustato; oculoruım orbila posleriore impressa; mesonoto subglabro, nitente; alis fumosis, cellula secunda cubitalı puncto corneo distincto instructa; antennis validıs, compressis, maris abdomine multo longioribus, feminae dimidium corporis longitudine aegquantibus; unguiculis maris vir, feminae subbifidis. Mas capite nigro-pubescente; abdomine, pectore, pedibus griseo-pubescentibus, subsericeis; femina subtilissime, subtus evidentius pubescens. — Long. 6— 7.5 mill. Ob der Name Tenthredo carbonaria Scop. obige Spezies be- zeichne, ist fraglich; ich habe deswegen den Namen Poecilosoma carbonarium als nov. spec. aufgestellt. Die Art ist durch die tief schwarze Farbe des Körpers und der Flügel sehr charakteristisch ausgezeichnet und an der feinen Schläfenfurche, die am hintern Augenrande tief hinabläuft, leicht von den folgenden Spezies zu unterscheiden. Das 5, bei dem diese Schläfenfurche manchmal undeutlich ist und bei dem die Fühler denen von galtatum gleich gebildet sind, unterscheidet sich doch leicht von letzterer Spezies durch den zwar breiten, aber hinter den Augen deutlich ver- schmälerten Kopf, sowie durch die dunkle Farbe der Beine, Flügel und Flügelschuppen. ad No. 5. Poecil. immersum Klg. Ob Poecilosoma Fletcheri Cameron — obtusum Thoms. (immersum Klg.) sei, wie Andre be- hauptet, wage ich nicht zu entscheiden, da Fletcheri vier Kubital- zellen zu besitzen scheint. Dagegen ist Tenthredo obtusa Kiug ohne Zweifel eine andere Spezies, die ich jedoch oben nicht habe einreihen können, weil sie mir unbekannt ist. ad No. 6. Poeecil. guttatum Fall. Thomson, der als der eigent- liche Begründer dieser Spezies anzusehen ist, hat wahrscheinlich nur Exemplare mit zweispaltigen Klauen gekannt; doch besitze ich Exemplare, bei denen einige Klauen deutlich zweispaltig, andere fast einfach sind; und andere Exemplare, bei denen alle Klauen fast einfach sind, können durchaus nicht von guttatum getrennt über Blattwespen. 323 werden. Die Spezies unterscheidet sich von den ähnlich gefärbten verwandten Arten stets vornehmlich durch den breiten, hinter den Augen nicht verschmälerten Kopf. Gen. Athalia Leach. Athalia Rosae L. Als Grundform dieser in Färbung sehr veränderlichen Spezies ist jene anzusehen, bei welcher die Seiten der Brust einen schiefen schwarzen Querstreif zeigen, da aus dieser allein alle Abänderungen zu erklären sind. Die schwarze Farbe dieses Querstreifs breitet sich mehr oder weniger über die ganze Brust aus oder verschwindet auch gänzlich; und danach dürften zwei Varietäten zu unterscheiden sein: 1. Var. immaculata: plaga obliqua pectoris deficiente; tibris posterioribus apice nigris; ommibus tarsis nigro-annulatis. — Long. 4.5 — 8 mill. 2. Var. obscura: pectore toto nigro, vel magis minusve flavo- plagiato; tibiis omnibus arliculisque tarsorum apice nigris. Auffällig ist, dals bei der hellen Varietät die Spitzen der Schienen und die Tarsen dunkler gefärbt sind als bei der Stamm- form. Die var. obscura wird oft für annulata F. verkannt. Gen. Macrophya Dlbm. Für die Abtheilung von Macrophya, bei welcher den Metapleuren der hautige Anhang zwischen Hinterhüfte und erstem Hinterleibs- segment fehlt, die inneren Augenränder gegen das Kopfschild convergiren und die Hinterschenkel ganz oder wenigstens zur Hälfte schwarz, nicht roth sind, gebe ich folgenden Schlüssel, so weit mir die Arten bekannt sind. 1. Die Arealquerader der Vorderflügel mündet gleich hinter der Diskoidalquerader, höchstens in + der Länge der Diskorndalzellem 2 0 ee 2) - Die Arealquerader bleibt mindestens um 4 der Länge der Diskoidalzelle von der Diskoidalquerader entfernt . . 4. © 2. Kopf hinter den Augen stark verengt . URN ET HITRENIN: - Kopf hinter den Augen kaum, beim g' sehr wenig verengt, sammt dem Thorax dicht punktirt mit deut- lichen Zwischenräumen und einigem Glanz; Körper gelb gezeichnet ; die vorderen Beine ganz, die Hinterschenkel am Grunde oder bis zur Hälfte gelblich; die Hinter- schienen vor der Spitze und beim g' die Mitte der Hinter- tansenyweils; 10 —12/mill. lang. . . .. RRHEnustcaL. 21* 324 Fr. W. Konow: Bemerkungen 3. Kopf und Mesonotum äulfserst dicht punktirt, glanzlos; die vorderen Beine und die Wurzelhälfte der Hinterschenkel gelb; die schlanken Hinterschienen und Tarsen roth; Hinterleib schwarz, gelb gefleckt; Fühler des 2 gegen die Spitze stark verdickt, die vorletzten Glieder breiter als lang; 9—11 mill. lang. Ungarn . . . 2. M. postica Brulle. - Kopf und Thorax dicht punktirt mit schwachem Glanz; Mitte des Hinterleibes roth; Hinterbeine schwarz, Trochan- tern und Grund der Schenkel gelblich; Hinterschienen und Tarsen dick; erstere vor der Spitze manchmal weils gefleckt; Fühler des 2 schlank, die vorletzten Glieder länger als dick; 10—1lumill. Jangun.00., ae en. ne Satans 4. Kopf fast glatt oder fein punktirt . - Kopf tief und grob punktirt . 5. Scheitel hinten gerandet - Scheitel hinten nicht gerandet 6. Lanzettförmige Zelle mit kurzer Humeralquerader; Schenkel und Schienen beim g' am Hinterrande schwarz; Schildehen wenig gewölbt und schwach punktirt; 8—9 mill. lang. 4. M. albipuncta Fall. Thoms. - Lanzettförmige Zelle nur beim dg' mit kurzer Querader, beim 2 kurz zusammengezogen; Schenkel beim g' gelb, die vorderen an der Hinterseite vor der Spitze mit einem kleinen schwarzen Fleck; die Hinterschenkel an der Hinterseite mehr oder weniger schwarz; Schildchen deut- lich und stärker als bei M. albicineta gewölbt, auf der Scheibe weitläuftig, hinten sehr dicht punktirt; 7 mill. langen m rn: lan nos knvesesn.Jsp: 7. Zeichnung des Körpers gelb; lanzettförmige Zelle mit sehr kurzer Humeralquerader; 8—9.5 mill. lang 6. M. crassula Klg. - Zeichnung des Körpers weils; lanzettförmige Zelle ge- wöhnlich in der Mitte zusammengezogen BEN. ler 8. Lippe des Z gewöhnlich gröfstentheils dunkel; Schildchen des 2 gewöhnlich weils gefleckt; Hinterleib oben nur am Hinterrande des ersten und letzten Segmentes breit weils; 9—10 mill. lang. . 7. M.albicincta Schrnk. (= Ribis Thoms.). - Lippe des gZ weils; Schildchen des 2 stärker punktirt, schwarz; Hinterleib am Hinterrande der Rückensegmente weils gefleckt . . . 2 2.20.20... ? var. albicineta Thoms. 9. I: 6. 7 über Blattwespen. 325 9. Kopf dicht und stark runzlig punktirt, höchstens an der Stelle, wo die Wangen oben mit den Schläfen zusammen- stolsen, mit einigen undeutlichen Zwischenräumen; Scheitel mit deutlicher Mittelfurche; Hinterleib oben deutlich punktirt; 05 millSlanatf use nen aan ra 8 RebistSchrnk. - Kopf stark punktirt; die Punkte fliefsen nirgends zusammen, sondern zeigen überall deutliche glänzende Zwischenräume; Scheitel ohne Mittelfurche; Hinterleib oben glatt; 6—7 mill. lAn@Fa REINER REHATE AI SEI N Dparvula np: ad No. 5. Macroph. Friesein.sp. Nigra albido-picta; gracilis; capite pone oculos angustato; vertice marginato; fronte dupliciter impressa et genis punctulatis; scutello convezo, disco sparsim, postice confertim punctato; abdominis segmentis magis minusve albido-marginatis; fascia laterali magis minusve lata totius pectoris et in cozxas posticas producta albida. Mas antennis validis, cylin- draceis, superne nigris, subtus luteo-albidis; corpore superne nigro, albido-variegato, subltus maxima parte sordide albido; pedibus luteis, femoribus unterioribus postice ante apicem nigro-maculatis, posticis macula maiore notatis; tibüs et tarsis anterioribus- postice nigro- lineatis; tibüs posticis antice et postice linea nigra instructis; tarsis postieis nigris; alıs cellula lanceolata nervo transverso humerali brevissimo divisa;, stigmate fusco. Femina antennis gracihbus nigris; pedibus nigris, trochanteribus, genubus, tibüis luteo-albidis, tibiis anterioribus postice nigro-lineatis, posticis basi et apice nigris; alıs cellula lanceolata constricta; stigmate nigro-fusco. — Long. 7 mill. Die vorliegende Art, welche von Hrn. H. Friese-Schwerin in Thüringen gesammelt wurde, ist der mir nur aus Thomson’s Beschreibung bekannten M. albipuncta Fall. sehr ähnlich gefärbt, aber kleiner und aufser durch Färbungs-Unterschiede auch durch plastische Merkmale verschieden. ad No.7. Macroph. albicincta Schrnk. Diese vielfach verkannte Spezies ist von Thomson unter dem Namen M. Ribis hinreichend charakterisirt und an dem hinten nicht gerandeten Scheitel, sowie an dem fast glatten, fein runzlig punktirten Kopf sehr leicht zu erkennen; von der gelb gezeichneten M. crassula Klg. ist sie durch die rein weilse Farbe der hell gefärbten Körpertheile verschieden. Thomson unterscheidet nun von seiner Ribis eine zweite, jener sehr nahe verwandte Art unter dem Namen albicincta; und diese Art hat natürlich nichts mit M. Ribis Schrnk. zu schaffen, wie 326 Fr. W. Konow: Bemerkungen Andre vermuthet; aber ihr Artrecht ist mir zweifelhaft. Thomson unterscheidet seine albieincta dadurch, dafs das Männchen eine weilse Lippe, das @ ein stärker punktirtes schwarzes Schildehen habe und dafs die Hinterleibssegmente theilweise weils gefleckt seien. Nun kommen aber auch männliche Exemplare mit un- gefleckten Hinterleibssegmenten und ganz weilser Lippe vor; und andererseits zeigen grölsere weibliche Exemplare gewöhnlich auf dem Schildchen eine etwas gröbere Punktirung; aber auch diese haben oft einen weilsen Fleck auf dem Schildehen; und sichere plastische Unterscheidungsmerkmale habe ich nicht auffinden können. Das mir vorliegende Material genügt jedoch nicht, um dem scharf- sichtigen schwedischen Entomologen gegenüber ein abweichendes Urtheil gerechtfertigt erscheinen zu lassen; und meine Bemerkungen haben lediglich den Zweck, die Herren Sammler auf diese Art aufmerksam zu machen. Sollte sich dieselbe später als gute selbst- ständige Art herausstellen, so würde ein neuer Name nöthig sein, auch selbst wenn das von Costa als M. alboannulata beschriebene Männchen dieser Art angehören sollte; denn der längst in beiden Geschlechtern beschriebenen Art gegenüber würde dieser Name ohne Berechtigung sein. Vorläufig mag die Art als M. albieineta Schrnk., var. albicincta Thoms., geführt werden. Eine andere auffällige Varietät liegt mir in weiblichen Exem- plaren vor, die von Hrn. Friese in Thüringen gesammelt wurden. Der Hinterleib ist ganz schwarz; der Hinterrand des ersten Rücken- segmentes in der Mitte kaum ein wenig bräunlich; nur Lippe, Kopfschild und Schildehen mit weilslichen Makeln, die auf dem letzteren manchmal verschwinden; auch der Rand des Pronotum und der Flügelschuppen ist schmutzig weils. Der M. Ribis Schrnk. täuschend ähnlich; doch an dem glatten Kopf leicht zu erkennen. Ich nenne diese Varietät: var. decipiens (? = Macr. melasoma Rudow). ad No. 9. Macroph. parvula n.sp. 9. Nigra, nitida; capite et thorace fortiter profunde, pectore medio subtiliter punctatis, haud rugosis; vertice non sulcato; abdomine sublaevi; alis cellula lanceolata nervo transverso humerali brevissimo divisa; labro piceo; epistomate utrobique et temporibus iuxta verticem subtilissime albo-maculatıs; pronoto, tegulis, abdominis segmento primo et nono subtiliter albo- marginatis; tibiis anterioribus antice sordide albidis; tibüis posticis basi et ante apicem albo-maculatis. — Long. 7 mill. Das mir unbekannte g' dürfte sich durch dieselben Merkmale von M. Ribis unterscheiden. über Blattwespen. 327 Gen. Perineura Htg. Der Name Perineura ist von Hartig als Gattungsname auf- gestellt worden, aber nicht für die seit Thomson unter diesem Namen bekannte Gattung, sondern für das Männchen der alten Panzer’schen Art Tenthredo Rubi. Aufserdem hat Hartig für das Weibchen, dessen Zugehörigkeit zu ARubt er nicht erkannte, den neuen Gattungsnamen Synairema aufgestellt. Thomson aber bebielt den letzteren Namen für Tenthredo Rubi bei und gebrauchte den Namen Perineura für eine neue Gattung. Wenn nun auch zu- gegeben werden muls, dals dieser Name für die Thomson’sche Gattung vortrefflich palst, so darf doch bei aller Verehrung für den verdienten Entomologen solcher Willkür nicht stattgegeben werden. Nachdem für die alte Panzer’sche Spezies einmal von Hartig der für dieselbe eben so gut geeignete Gattungsname Peri- neura aufgestellt war, muls dieser auch bleiben. Mas non cedit feminae. Und der gar auf einem Irrthum beruhende Name Synairema muls entfallen. Synairema Rubi aut. muls also fortan Perineura Rubi Pz. heilsen. Gen. Thomsonia n.g. Für den Haupttheil der Gattung Perineura Thoms. schlage ich, dem verdienten schwedischen Naturforscher zu Ehren, den Namen Thomsonia vor; und diese Gattung dürfte folgendermalsen zu charakterisiren sein: Caput subtriangulare, suleis distinctis; oculis mandibularum basin haud attingentibus, orbita interiore haud vel vix convergente, haud intra mandibularum basin sita. Thoraz parapsidis distinctis. Antennae longae, tenues, subfiliformes, articulo tertio 4% subaeguali. Alae superiores cellula lanceolata nervo brevi perpendiculari divisa; alae inferiores maris saepissime nervo transverso anali et recurrente marginem ipsum alae interiorem formantibus; alae inferiores feminae nervo transverso analı nervum brachialem pone cellulam lanceolatam attingente. Abdomen nuditate nulla, segmento primo medio carinato, Corpus plerumque nitidum, fere glabrum et laeve. ia Kopf,hinten gerandet ngal Men SITE Haben Dana 2. - Kopf hinten nicht gerandet. Ziemlich breit, schwarz, reichlich weils gezeichnet; Beine und Hinterleib oben rothgelb, letzterer unten weils, die einzelnen Rücken- segmente am Grunde schwärzlich; Stigma weils, 9 mill. lang mehwarn. 20.00.02 OPT RS alpine Khemsi9: je Bu | S Fr. W. Konow: Bemerkungen Seiten der Brust fein punktirt, glänzend. . ». . ...8 Seiten der Brust dicht runzelig punktirt, matt; Mitte des Hinterleibes braunroth; beim g' das sechste, beim 2 das sechste bis achte Fühlerglied weils; die vorderen Beine mehr oder weniger hellbraun; beim @ gewöhnlich ein kleiner Fleck, oben am Augenrande ein Scheitelfleck, Schildchen, Hinterschildchen und die Grundhälfte des Stigma weils; 10—11mill. lang . . . 2. Th. gynandromorpha Rudow!). Kopfschild abgestutzt oder sehr schwach über die ganze Breite ausgerandet . . . Ga aan Kopfschild in der Mitte deutlich aungeschnien slrar ara: männliches)iGeschlecht! 1.uleio2 "aunald-nuseir Euer! weibliches»Geschlecht;'issas"1. side ol IR eb sl: Hinterflügel hinten mit Randader . . 2. 2 2 2 202..0.6. Hinterflügel hinten ohne Randader . . . testen nd Letztes Bauchsegment an der Spitze mehr oder weniger ausgerandet. . . .. SE at Letztes Bauchsegment an den, Sollas nicht auszeiande „le Letztes Bauchsegment an der Spitze schmal und schwach dreieckig ausgerandet . . . el -IEERSDG: Letztes Bauchsegment weit halbkrei-färie niägenandatı Körper rothgelb, auf Kopf und Mesonotum mehr oder weniger schwärzlich; 11 — 12 mill. lang. 3. Th. Thomsoni m. (= nassata Thoms.). Zweites Hinterleibssegment oben fast glatt, mit wenigen zerstreuten Punkten; achtes Rückensegment in der Mitte mit tiefem, über die ganze Breite des Segmentes reichenden, in der Mitte weifshautigen Eindruck; 11 mill. lang. 4. Th. obscura n. sp. Zweites Hinterleibssegment oben deutlich und mehr oder weniger dicht punktirt . . . : de Das zweite und dritte en am ee en neben der Mitte mit einer deutlichen queren Erhabenheit und hinter derselben mit einem deutlichen queren Grübchen; der Eindruck auf dem achten Segment reicht nicht ganz bis zum Grunde; II—12 mill. lang . . 5. Th. laticeps n. sp. Höckerchen und Grübchen auf den mittleren Hinterleibs- segmenten sehr undeutlich oder fehlend . . . 2... ....10. 1) In die Nähe dieser Spezies dürften Balkana, Tischbeini, picticornis Mocs. zu stellen sein. 10. Ile 14. 15. über Blattwespen. 329 Das zweite Hinterleibssegment sehr dicht und kaum gröber als das dritte punktirt; die Hinterleibssegmente vom dritten an in der Mitte äufserst dicht und fein punktirt, fast glanzlos; Körper gröfser, der Kopf gröfsten- theils und die ganze Brust hellgelb; 11—12 mill. lang. 6. Th. nassata L. Das zweite Rückensegment deutlich gröber und weit- läufiger punktirt als das dritte; die übrigen Segmente in der Mitte kaum dichter punktirt als an den Seiten; Körper kleiner; Kopf und Brust gröfstentheils schwarz; - letztere nur an den Seiten mit hellem Fleck; 9—10 mill. lanes lin snstiacinei binnen wrcuzienn (al, domsalsı Liep. Skulptunsanders...a „org coyalluncon. en nähinstabihsi Klug. Zweites Hinterleibssegment mit scharfem glattem Mittel- kiel, ziemlich dicht und stärker als das dritte punktirt; Hinterleib rothgelb, die Spitze schwarz; 10—11 mill. lanayald. L.. . Dal as EI SSSEnksRaddatzinn. sp. Zweites ae nleibesckment ohne oder mit sehr undeut- heben, Kiel als, “ulemlor. atnow. „ind Marne iso 128 Letztes Bauchsegment an der Spitze schwach dreieckig vorgezogen; die Spitze selber manchmal abgestutzt; Grund- farbe des Körpers schmutzig weilslichgelb, oben mit schwärzlichem Längsstreif und die Brustmitte schwarz; 10 10®rasllk lang} 2 520.2... ‚298: 10.2 DRsordidaiKle. . Letztes Bauchsegment an der Spitze zugerundet; Körper- farbe dunkel braunroth bis schwarz . . 2. 2.2.2.2. 13. Zweites Hinterleibssegment dicht und stark punktirt, ohne Spur eines Mittelkieles; Körper gröfser: 11—12 mill. ame aa HEaLL NDR BON EE Freleganstin:.sp: Zweites Hinterleibssegment weitläuftig punktirt mit schwacher Spur eines Mittelkieles; Körper klein und schmächtig; 9—10 mill. lang . . . 12. Th. scutellaris Pz. Skulptur und Färbung anders . . . . . Th. instabilis Kleg. Hinterleib oben deutlich und ziemlich stark punktirt. 13. Th. Friesei n.sp. Hinterleib oben sehr fein und undeutlich ae oder dicht 'quergestrichelt .. .. ... . Susstpk en dla: Kopfschild fast glatt, in der Mitte a an den Seiten weils oder weilsgefleckt; erstes Rückensegment des Hinter- leibes schwarz . . 2 2 .2..02..014 Th. Braunsü n.sp. 390 15. 16. 17% 18. 21. Fr. W. Konow: Bemerkungen Kopfschild deutlich etwas runzlig punktirt; Hinterleib oben dicht und fein quergestrichelt; erstes Rücken- segment beiderseits mit einem weilsen Fleck auf der Scheibeie Ian SE ET ROLE NBeutkindlRudow. Hinterleib schwarz cab — var. eöhdetä Fourer. — seine Endbälfte roth; Fühler viel länger als der Hinterleib; Sporne der Hinterschienen länger als die Hälfte des ersten Fufsgliedes; 12 mill. lang. 3. Th. Thomsoni m. (= nassata Thoms.). Hlinterleib fanders’/gefärbtuun! „un 10 Zenail aar Mittlere Hinterleibssegmente oben dunkel braunroth, in der Mitte breit schwarz, so dafs meist nur grölsere oder kleinere dreieckige Seitenflecke von braunrother Farbe übrig bleiben; Bauch in der Mitte roth, schwarz gefleckt, oder ganz dunkel; Fühler nur so lang als der Hinterleib; Sporne der Hinterschienen so lang als die Hälfte des ersten Fufsgliedes; 12 mill. lang . . . 4. Th. obscura n. sp. Hinterleibi/anders gefärbt. kn. Kaliener E e Kopf auffallend breit, wenig schmaler als der breite Thorax; Fühler kräftig, länger als der Hinterleib; Hinter- beine kräftig, die Sporne kürzer als die Hälfte des ersten Fufsgliedes; Mesopleuren oben mit einzelnen gröfseren Punkten und glänzend, unten dicht und deutlich punktirt, fastıymatt;\12 mill. lang, . . . .,. un. Ohalameenspnasp: Kopf gewöhnlich, schmaler als der Thorax . . . . . 19. Grundfarbe des Körpers roth oder rothgelb . . . . . 2%. Körper gröfstentheils weilslichgelb oder schwarz mit rother Hinterleibsmitte . . . #23. Stigma ganz weils; Intsranfennalenube sche (KR. le oben einfarbig, unten jederseits mit schwärzlichem Längs- streif; 10 mill. lang. Schweden 9. Th. auriculata Thoms.!). Stigma schwarz oder braun, am Grunde weils . . . . 21. Fühler so lang oder kaum länger als der Hinterleib; dieser am Grunde gewöhnlich etwas angedunkelt und auf dem Rücken meist mit schmalem dunklem Längsstreif; Meso- pleuren sehr undeutlich punktirt, glänzend; 10—11 mill. lang... sehr an chat ee sr feaassurmlr® 1) Da mir diese Spezies unbekannt ist, konnte ich sie nach den von Thomson gegebenen Merkmalen nur hier einordnen. Wahr- scheinlich gehört sie zwischen Th, Raddatzi und sordida. 21. 22. 23. 24, 25. 26. 27. über Blattwespen. 391 Fühler deutlich länger oder deutlich kürzer als der Hinter- IeIDWERYN ‚ortoein 2 22. Körper kleiner ei Besöhniheh hai? röthlieh welbt Fühler länger als der Hinterleib, schwach in der Mitte verdickt; Mesopleuren fast glatt, glänzend; in der Mitte mit weilsem Querstreif; Hinterleib oben mit einem breiten, vorn und hinten verschmälerten, gewöhnlich aus Dreiecken zusam- mengesetzten schwarzen Längsstreif; 9— 10 mill. lang. 7. Th. dorsalis Lep. (= sordida Thoms.). Körper grofs, gelblich roth; Fühler kürzer als der Hinter- leib, nieht oder kaum in der Mitte verdickt; Mesopleuren sehr fein und ziemlich dicht, etwas runzlig punktirt, sehr wenig glänzend; Hinterleib am Grunde dunkel, auf dem Rücken gewöhnlich mit schmalem, auf den letzten Ringen verbreitertem Längsstreif; 12 mill. lang 3. Th. Raddatzi n. sp. Körper weifslich gelb, Hinterleib oben mit breitem, nach hinten verschmälertem schwarzen Längsstreif, am Bauch jederseits gleichfalls mit schwärzlichem Längsstreif; 10—11 mulleelansrten Im Ir . 2..2...10. Th. sordida Rleg. Körper schwarz mit rother Een OIEOE AN 24, Hinterschenkel roth . . .. BI a 7 Hinterschenkel ganz oder Nhrstkeeie schwarz. . . 26. Körper grofs, schlank; Pronotum, Brust und Hüften reichlich schmutzig gelblichweils gezeichnet; doch ver- schwindet diese Färbung manchmal fast ganz und ist schliefslich nur noch auf den Hüften und am äufsersten Rand des Pronotum angedeutet; Kopfschild schön weils- gelb, nie gefleckt; Hintertarsen dunkel, vor der Spitze nicht deutlich heller; 12 mill. lang . . 11. Th. elegans n. sp. Färbung anders . . . . . 2.2.2.2. Th.instabilis Klg. kiinterschenkell ganze schwarz .n. 2 en it. Hinterschenkel theilweise roth. . . . . gelte NR 0: Körper kleiner und schmaler, die mittleren ren ringe rothgelb, in der Mitte fast immer mit schmalem dunklem Längsstreif; Kopfschild gelb, selten in der Mitte mehr oder weniger schwarz; Fühler etwas länger als der Hinterleib, an der Unterseite heller; Hintertarsen dunkel, gewöhnlich am Grunde heller, vor der Spitze kaum ein wenig lichter gefärbt; 9—10 mill. lang 12. Th. scutellaris Pz. Körper kräftig gebaut, Hinterleibsmitte dunkelroth. . . 28, 332 Fr. W. Konow: Bemerkungen 28. Kopfschild gelb; die mittleren Glieder der Hintertarsen gelblichweils, deutlich heller als das hellbräunliche Wurzel- und Endglied; 12 mill. lang . . . 13. Th. Friesei n.sp.!). - Kopfschild schwarz, jederseits weils gefleckt; Hinter- tarsen schwarz, vorletztes Fufsglied röthlich; 10—11 mill. lang: nn. zen iin en Res SON Brannsinmm. ep. - Färbung anders. . . ...2.2.2.2.20. Th. instabilis Klg. 29. Erstes Hinterleibssegment jederseits mit weilsem Fleck und die Hintertarsen vor der Spitze weils; 10 mill. lang. 2. nl ei Dr 15. Th sBeuthiniRudow 2): - Färbung anders . . . 20.2. Th. instabilis Klg. 30. Hinterflügel des 5 hinten ohne ana Kopf grob und dicht runzlig punktirt; 10 mill. lang 16. Th. Coqueberti Klg.°). - Hinterflügel des g' hinten mit Randader; Kopf kaum punktinte Eee ws a RO 31. Kopfschild ziemlich stark runzlig ee u Mitte des Hinterleibes roth; 10— 11 mill. lang. 17. Th. ambigua Klg. (= histrio Andre). - Kopfschild punktirt oder glatt, nicht runzlig . . . . . 32. 32, Hinterleibsmitte roth.. 2... 1... cu a - Hinterleib an den Seiten weils oder gelblichweils . . . 34. 33. Fühler viel kürzer als der Hinterleib, kaum länger als Kopf und Thorax zusammen, kräftig, hell weilslichgelb, oben mit feinem schwarzen Längsstreif; Kopfschild tief punktirt, schwarz, jederseits mit einem weilsen Fleck; Hintertarsen hellgelb; 10—11mill. lang. _ 18. Th. ornata Lep. (= histrio Kleg.). 1) Th. Lusitanica Andre aus Portugal dürfte dieser Spezies nahe verwandt sein. 2) Die ähnlich gefärbte Th. albonotata Brull& ist mir leider unbekannt, daher sie hier nicht eingereiht werden kann. Auch Th. quadriguttata Costa kenne ich nicht. 3) Es ist mir leider nur das g' bekannt; doch dürfte sich das 2 gleichfalls durch einen stark runzlig punktirten Kopf von den ver- wandten Arten, besonders vom ambigua Klg. unterscheiden. *) Th. Corcyrensis Mose., die sich von Th. ambigua durch ein- fach punktirtes, nicht runzliges Kopfschild, ein wenig schlankere Fühler und schwarzes, nicht wie bei ambigua hell gefärbtes Schild- chen unterscheidet, mufs zwischen T%k. ambigua und ornata Lep. ihren Platz erhalten. über Blattwespen. 39 o 33. Fühler reichlich so lang als der Hinterleib, beim g' an der Unterseite weiflslich, beim @ schwarz, manchmal an der Unterseite bräunlich; Kopfschild gelblichweils, gewöhnlich in der Mitte schwärzlich; Hintertarsen dunkel, manchmal am Grunde heller; Hinterschenkel des g' hinten mit schwarzem Längsstreif, des @ hinten nur am Ende mit schwarzem Fleck; Bauch jederseits mit schwärzlichem Längsstreif; 9—10 mill. lang . . . 19. Th. exeisa Thoms. Var. binotata: Erstes Rückensegment des 2 jederseits mit weilsem Fleck auf der Scheibe. 34. Stigma braun oder schwarz, am Grunde weils; Seiten des Hinterleibes schmutzig gelblichweils; Hinterleib des oben mit schwarzer gezackter Rückenstrieme, das 2 blals röthlichgelb, mit aus dreieckigen Flecken bestehender, nach hinten zugespitzter Rückenstrieme; erstes und zweites Rückensegment jederseits mit weilsem Fleck; 9 mill. IRRE RRREN, ORTES) 20. Th. tessellata Kle. - Stigma ganz bleich; Hinterleibsseiten weils, Segmente beim 2 hinten weils gerandet; Mesopleuren beim 2 manch- mal mit weilsem Querfleck; Beine mehr oder weniger roth- gelben Lane nr ENNEIDT ETR. lackifluoakig=l): ad No.3. Thoms. Thomsoni m. (= nassata Thoms.). Die Zusammengehörigkeit der beiden schon von Thomson zusammen- gestellten Geschlechter durch den Fang eines Pärchen zu konstatiren, ist mein verehrter Freund, der Hr. Oberlehrer Brauns-Schwerin so glücklich gewesen. ad No.4. Th. obscura n.sp. Nigra, abdominis lateribus medio badiis, pedibus rufis, cozis, trochanteribus, tarsis posticis feminae nigris; antennis abdomen longitudine aequantibus, nigris, sublus dilutioribus. Mas abdominis segmento ultimo ventrali apicem versus altenuato, apice ipso leniter emarginato; segmento secundo dorsali subglabro, subtilissime vir conspicue punctulato ei paucis punclis sparsis obsito, his segmenti tertii non maioribus; segmenti octavi impressione longa et profunda, medio albido-membranacea, carına tenui divisa. Femina capite macro; calcarıbus posticis medium metatarsi attingentibus. — Long. 11—12 mill. 1!) Die ähnliche Th. pinguis Klg. dürfte der /actiflua am nächsten verwandt sein. Th. Hungarica Klg., Moscovitica Andre und nivosa Klg. sind mir unbekannt. 334 Fr. W. Konow: Bemerkungen ad No. 5. Th. laticeps n. sp. Nigra, abdominis segmentis 3—5 rufis, maris medio nigris, feminae linea nigra dorsali notalis; capite lato; antennis et pedibus posticis validıs; his abdomine longioribus. Mas praecedenti simillimus, sed robustior, capite lato, antennis longis et pedibus posticis validioribus, abdominis segmento secundo dorsali confertim punctato, segmentis 2 et 3 basi bis im- pressis, segmenti octavi impressione breviore, segmento ultimo ventrali apice lenissime emarginato facillime distinguendus. Femina capite latissimo pone oculos subdilatato; mesopleuris supra sparsim, infra confertim punctulatis subopacis; calcarıbus posticis medium metatarstı non attingentibus. — Long. 11—12 mill. ad No.6. Th. nassata L. Obscure flava, luteo- et nigro- picta; abdominis dorso feminae saepissime linea nigra notato; an- tennis mediocribus, abdomine viz longioribus; mesopleuris nitidıs. Mas Th. Thomsoni simillimus, sed abdominis segmento ultimo ventrali apice anguste subtriangulariter emarginato; segmenlis 2 et 3 medio confertius punctatis, 4—T medio subtilissime punclulatis subopacis; segmento octavo dimidio apicalı profunde et semicirculariter impresso. Femina calcaribus posticis medium metatarsi attingentibus. — Long. 10— 12 mill. ad No.7. Th. dorsalis Lep. (= sordida Thoms.). Parva et gracilis. Mas niger, sordide albido-pictus; abdomine magis minusve obscure rufo; antennis mediocribus, subtus dilutioribus; abdominis segmento ultimo ventrali apice leniter emarginato; segmento secundo dorsali 3° fortius ei sparsius punctato. Femina dilute flava; antennis gracilibus abdomine longioribus; mesopleuris nitidis, medio vitta alba ornatis; vitta lata dorsali abdominis antice et postice deminuta nigra. — Long. 9— 10 mill. ad No.8. Th. Raddatzi n.sp. Laete flava, ore, oculorum orbitis, scutello utroque et appendice, trochanteribus et maris meso- pleuris coxisque magis minusve albido-sulphureis; mesonoto mazima parte fusco vel piceo; metanoto et abdomine basi apiceque nigris; segmentis intermedüs linea angusta basali saepius interrupta ornatis. Mas antennis validioribus, abdomine longioribus; macula magna ocellari et media pectoris nigra; abdominis segmentis primo bası, secundo medio, septimo octavoque et ultimo ventrali fere totis nigris; coris nigro-lineatis; segmento secundo medio carinato, densius punctato; impressione segmenti octavi lata et longa, medio flava; segmento ultimo ventrali apice rotundato. Femina antenms fili- formibus, abdomine brevioribus; abdominis segmentis 1 et 2 nigris, primi margine posteriore luteo, ceteris linea dorsali interrupta über Blattwespen. 339 in segmentis ultimis dilatata ornatis; mesopleuris punctulatis, sub- opacis. — Long. 10— 12 mill. ad No. 11. Th. elegans n. sp. Maior, gracilis; nigra, albo- picta; pedibus et feminae segmentis intermediis abdominis rufis; tarsis posticis nigricantibus; capitis clypeo ulbido-sulphureo; antennis tenuibus, abdomen longitudine aequantibus. Mas abdomine fere toto nigro; segmento secundo dense punciato; segmento ultimo ventral apice rotundato. Femina capite, pronoto, pectore, cozis uberius albo- maculatis vel mazima parte nigris; cingulo rufo abdominis interdum linea dorsali nigra interrupto. — Long. 11—12 mill. ad No. 12. Th. scutellaris Pz.!). Nigra, albo-picta; abdominis cingulo rufo saepissime linea dorsali nigra interrupto; pedibus rufis, femoribus posticis nigris, maris interdum magis minusve rufis; tarsıs posticis nigris ante apicem viz dilutioribus; capitis clypeo albido; cozis et trochanteribus magis minusve sordide albidis; corpore minore, gracili; antennis abdomine parum longioribus. Mas angustus, gracilis; abdomine obscuro; mesopleuris saepius albo-pictis; ab- dominis segmento secundo dorsali vix carinato, sparsim punclato; segmento ultimo ventrali apice rotundato. Femina calcaribus medium metatarsi attingentibus. — Long. 9— 10 mill. ad No. 13. Th. Friesei n.sp. Nigra; ore, orbita interiore oculorum, macula transversa temporali, scutello utroque et appendice saepissime, articulis intermediüs tarsorum posticorum semper dilute luteis vel. luteo-albidis; pedibus rufis, maris obscurioribus, femoribus posticis, cozis, trochanteribus nigris; abdomine maris — basi excepta — feminae segmentis tribus intermedüs rufo; capitis clypeo late emar- ginato; antennis gracilibus, abdomen longitudine parum superantibus, subtus dilutioribus. Mas alıs inferioribus postice nervo marginali haud circumdatis, nervis transversis cubitali, recurrente, analı per- pendicularibus; abdominis segmentis ] et 2 nigris, octavo apice semi- circulariter et haud profunde impresso, ultimo ventrali apice leniter emarginato; segmentis 2 et 3 sparsim, ceteris dense, fortius punctatis. Femina clypeo luteo, antennis longioribus, subtus dilutioribus, farsorum posticorum articulis intermedüs albido-luteis ab insequente faeile distinguenda. — Long. 11— 12 mill. ad No. 14. Th. Braunsii n. sp. Nigra, praecedenti simillima et affinis, sed minor; capitis clypeo nigro, utrobique albo-maculato, !) Die Namen Th. scutellaris F., stigma Fall. und P. brevispina Thoms. sind nicht Gattungs-, sondern Gruppennamen und müssen entfallen. 336 Fr. W. Konow: Bemerkungen vel albo et medio nigro, apice truncalo; antennis abdomen longitudine non superantibus. Mas abdomine superne subtilissime punctulato; segmento ultimo ventrali apice emarginato. Femina nigra, interdum et labro nigro; orbitis interioribus oculorum et temporibus superne rarıius vie albido-piclis; cingulo abdominis rufo latiore; tarsis et tibeis posticis obscuris, his ante apicem et antennis subtus vix dilu- tioribus. — Long. 10— 11 mill. Die Arten dieser Gattung sind, zumal im weiblichen Ge- schlechte, oft einander äufserst ähnlich und schwer zu unterscheiden, besonders soweit dieselben zu der bisherigen Gruppe instabilis Klug gehören. Gleichwohl bieten sich bei genauerer Betrachtung so manche charakteristische Unterscheidungsmerkmale, die, zumal so- weit sie die Farbe betreffen, wohl in einander übergehen und doch nicht aus einander abzuleiten sind, so dafs es nicht verwunderlich ist, wenn verschiedentlich der Versuch gemacht worden ist, diese Gruppe in mehrere Arten zu zerlegen. Die von Hartig unter- nommene Unterscheidung dreier Varietäten: nassata, scutellaris und dimidiata ist völlig verunglückt, da die Männchen ganz un- berücksichtigt bleiben und die für die Weibchen angegebenen Unterscheidungsmerkmale zu unbestimmt sind. Auch Thomson ist die Trennung nicht gelungen, denn seine Art varispina ist Gruppenname für alle möglichen Formen geblieben; aber gleich- wohl hat Thomson überaus viel dazu beigetragen, die Erkenntnifs der Arten dieser Gruppe zu fördern; und es ist zu hoffen, dafs von der dadurch gewonnenen Grundlage aus bald völlige Klarheit erreicht werden wird. Die Erkenntnifs der Zusammengehörigkeit beider Geschlechter in der von Thomson unter dem Namen P. nassata beschriebenen Spezies ist von so eminenter Wichtigkeit, dafs es ohne Zweifel nicht zu viel gesagt ist, wenn ich behaupte, dafs ohne dieselbe nie Klarheit in die vorliegende Gruppe kommen würde. Der Name nassata kann aber für die Thomson’sche Spezies nicht beibehalten werden, da der Linne’sche Name nassata einer anderen Art angehört, welche Thomson nicht gekannt hat. Wenn sich Thomson auf die von Linne für das Männchen seiner nassata gegebene Beschreibung beruft, so hat er insofern allerdings recht, als Linne, falls er wirklich das f von nassata Thoms. besessen hat, dasselbe ohne. Zweifel auch zu seiner nassata gestellt haben wird, da beide Männchen sich nur durch subtile plastische Merk- male von einander unterscheiden; aber Linne’s Beschreibung trifft auch auf das Männchen der echten Th. nassata L. vollkommen zu; und darum mufs der Name für diese Art bewahrt bleiben. Der über Blattwespen. 337 Name cordata Fourer. = dimidiata F. bezeichnet nur eine Farben- varietät des Weibchens und kann deswegen für die erst von Thomson begründete, in ihrem ganzen Umfang erkannte und trefflich beschriebene Spezies nicht gebraucht werden; ich schlage darum, dem verdienten Begründer der wichtigen Art zu Ehren, den Namen Th. Thomsoni vor. Eine ähnliche Wichtigkeit für Klärung der fraglichen Gruppe hat die von mir an das Ende derselben gestellte Art, die durch sanz Nord- und Mitteldeutschland häufig ist und bisher nur nicht erkannt werden konnte, weil die betreffenden Untersuchungen stets vom Weibehen ausgingen und die wichtigeren Männchen meist unberücksichtigt liefsen. Ohne das zugehörige Männchen hätte das Weibchen dieser Art nie als Spezies von scutellaris getrennt werden dürfen; und schon aus diesem Grunde würde der Cameron’sche Name Th. nigricollis ohne Berechtigung sein, auch selbst wenn derselbe weibliche Exemplare dieser Spezies mit umfassen sollte. Gegründet ist derselbe wohl auf dunkle weibliche Exemplare von Th.scutellaris. Da ich die Ueberzeugung von der Richtigkeit der oben besprochenen Angaben Thomson’s, betreffs der Th. Thomsoni haupt- sächlich meinem verehrten Freunde, dem Hrn. Oberlehrer Brauns- Schwerin, verdanke und wiederum durch diese Ueberzeugung zu der Erkenntnils der in Rede stehenden Art gelangte, widme ich demselben dankbarlichst diese Spezies als Th. Braunsüi. Die normale Färbung des Kopfschildes beider Geschlechter von Th. Braunsit ist schwarz, mit kleinem weilsen Fleck jederseits auf der Scheibe desselben. Bei der grofsen Variabilität der Färbung aber, welche bei allen Arten dieser Gruppe hervortritt, finden sich normal gefärbte Exemplare seltener; die weilsen Flecke werden entweder ganz verdrängt, und in diesem Falle verbreitet sich die schwarze Farbe auch mehr oder weniger über die Lippe, oder auch die weilse Farbe verdrängt mehr und mehr die schwarze, so dafs von letzterer schliefslich nur noch eine Spur in der Mitte des Kopf- schildes oder gar nur am oberen Rande übrig bleibt. Dagegen ist die Grundfarbe des Kopfschildes bei Th. scutellaris ein weilsliches Gelb; doch verbreitet sich hier manchmal die schwarze Farbe der Stirn mehr oder weniger über die Mitte des Kopfschildes, so dafs solche Exemplare, besonders wenn auch der helle Rand des Pronotum verschwunden ist, gewissen weiblichen Exemplaren von Th. Braunsii täuschend ähnlich sind. Nachdem aber einmal die Spezies erkannt ist, sind auch solche Stücke nunmehr leicht an den etwas längeren Fühlern, dem etwas helleren Roth der mittleren Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft II. 22 338 Fr. W. Konow: Bemerkungen Hinterleibssegmente, die bei Th. Braunsii dunkelroth gefärbt sind, sowie an dem ganzen Habitus leicht zu erkennen. Th. Braunsii ist gewöhnlich gröfser und stets kräftiger gebaut, als Th. scutellaris. Wenn es nun auch bereits gelungen ist, eine ganze Reihe von Arten in der bisherigen Gruppe instabilis Klg. zu unterscheiden, so ist doch damit- die Zahl der darin steckenden Arten noch nicht erschöpft; es sind mir noch manche männliche sowohl als auch weibliche Exemplare bekannt, deren Zusammengehörigkeit bisher nicht festgestellt werden kann und die auch bei obigen Arten nicht unterzubringen sind. Deswegen muls die Gruppe instabilis Klg. vorläufig noch fortexistiren. Einzelne Männchen oder Weibchen aber obne das andere Geschlecht in dieser Gattung als Spezies auf- zustellen, ist durchaus nicht zu billigen. Gen. Rhogogaster n.g. Caput transversum vel cubicum, vertice crasso, sulcis distinctis; oculis mandibularum basin haud attingentibus; orbita interiore haud convergente, haud intra mandibularum basin sita. Thorax parapsidis distinetis. Antennae breviores, articulo tertio 4% longiore. Alae inferiores nervo transverso anali nervum brachtalem pone cellulam lanceolatam altingente, maris poslice nervo marginali non occlusae. Abdomen segmento primo hiante, nuditate distincta. Wegen der abweichenden Form des Kopfes, der Fühler und des ersten Hinterleibssegmentes, sowie wegen des regelmälsigen Verlaufes des Flügelgeäders beim Männchen können die Arten dieser Gattung nicht mit der vorigen vereinigt bleiben. Es gehören hier- her, soweit mir bekannt ist: Ah. insignis Klg., solitaria Schrank. (= aucupariae Kleg.), lateralis F., picta Klg., viridis L. (= viridis Thoms. —= scalaris Thoms.), punctulata Klg. Dafls die Grölse der Patellen bei Ah. viridis, die möglicherweise von der Eintrocknung des Exemplars abhängen, kein spezifisches Merkmal sind, habe ich mich durch Vergleichung eines sehr grofsen Materials überzeugt. kh. scalaris Thoms. kann also nicht als selbstständige Art angesehen werden. Gen. Dolerus Leach. 1. Augen lang-oval, an der Innenseite fast ausgerandet . . 2. - Augen kurz-oval-gerundet und stärker gewölbt . . . „7. 2. Mittlere Hinterleibssegmente des Z' in der Mitte weilshautig; Sägescheide des @ weit über die Hinterleibsspitze hervor- ragend!?V, Ujosl, ugmojlod apwI> Mb EB. DRTESURL PRO: über Blattwespen. 339 Mittlere Hinterleibssegmente des in der Mitte nicht hautig; Sägescheide des 9 kurz, nicht über die Hinterleibsspitze Bemgorragendt ar panel ann 2: 2 18. Kopf hinter den Augen nicht verengt; das vierte bis sechste Hinterleibssegment des 3! in der Mitte weilshautig; Säge- scheide des 2, von der Seite gesehen, unter der Spitze ein wenig ausgerandet 1. D. trigeminus m. (= palmatus Thoms.). Kopf hinter den Augen schwach verengt; nur das fünfte und sechste Hinterleibssegment des Z in der Mitte weils- hautig; Sägescheide des 2 nicht ausgerandet, unter der Spitze aber mit einem sehr kleinen Zähnchen versehen. 2. D. palmatus Klg. Mesopleuren oben stark runzlig punktirt; die Schenkel ganz und die Schienen wenigstens am Grunde roth; 8—9 mill. Be len 2. 2.0. D. Destigaalisslele..). Mesopleuren oben, wenn stark, doch nicht runzlig punktirt 5. Beine gröfstentheils schwarz; die vorderen Schienen vorn, die Hinterschienen am Grunde weilslich; 7—8 mill. lang. 9. 4. D. genueinctus Zadd. (= annulipes Thoms.). Beinesiheilweise j0th) -Sa4-J3-.: Afordben msi 26. Hinterleib schwarz; die vorderen Schenkel hellgelblich; die Hinterschenkel, Tibien und Tarsen dunkel bräunlich; 0 Smilllanetir N, ner Sem Diglerpes Rle. Hinterleib in der Mitte und die Beine roth; Tarsen dunkel; 6—7 mill. lang . . 6. D. pratorum Fall. (= Equiseti Kleg.). Eintenleib oanzioder.theilweise roth . . nun: uumu a 8 Klinterleib schwarzsienussh. znosp .„zuunl. mise, istksıdae. . 23. Die ersten Hinterleibssegmente glänzend glatt, nicht quer- SUCHEN en. nn en ea Das erste Hinterleibssegment sehr fein punktirt, die iolgendeny fein quergestrichelt sih zelsıy allseits: (rn 20. Beine wenigstens theilweise roth oder gelb. . . . .. 1. auchrdie Vorderbeine ganz, schwarz °. .,.. . .., „...s 10: 1) Ein weibliches Exemplar, das mir aus Westfalen vorliegt, hat ganz schwarze Schienen; nur die Vorderschienen sind am Grunde röthlich und der hinter den Augen nicht verschmälerte Kopf ist auf Scheitel und Schläfen etwas weitläuftig punktirt und glänzend. Vielleicht nur Varietät des obigen. 22* 340 Fr. W. Konow: Bemerkungen 10. Mandibeln über dem Grunde fast winklig gebogen, gegen die Spitze gerade; Schläfenfurche sehr tief; 7 —3 mill. lang ı 0. We N. en. ‚2..D. mangibulansaosep: - Mandibeln der ganzen Länge nach fast gleichmälsig viertel- kreisförmig gebogen . . . 2 ach ae 1l. Fühler viel kürzer als der Einterläib, gegen die Spitze nicht verdünnt; Flügelschuppen des Z'! mehr oder weniger rothbraun; Schläfenfurche seicht; 7—8 mill. lang. 8. D. aericeps Thoms. - Fühler so lang oder fast so lang als der Hinterleib . . 12. 12. Mesonotum schwach und ungleich, nicht dicht punktirt; Mesonotum des g' schwarz, des 2 grölstentheils roth; 8—9mill. lang . . 9. D. pratensis L. (= Eglanteriae Kleg.). - Mesonotum, besonders das a dicht und stark Punktimta una a u ER, ; ler: 13. Fühler schwach gegen die Mitte verdickt; ho des Zi schwarz, des Q@ mehr oder weniger roth; 8—9 mill. lang. 10. D. arcticus Thoms. - Fühler fast fadenförmig; Thorax schwarz . . . . . . 14. 14. Flügelschüppchen gelbroth; ebenso nur die vordersten Knieen, Tibien und Tarsen; 3 mill. lang. 29. 11. D. sazatibis Htg.!). -/2 Flügelschüppehen schwarz’ . . . . 2 ENSEESEIERZEEED: 15. Scheitel quadratisch; Mesonotum sehr dicht gleichmäfsig punktirt; Schienen des Z! heller, des 2 dunkel braunroth; 8— 9 mill. lang... . os ana land. nahnl2EDspalustmrisar]se - & Scheitel sehr kurz, quer; Mesonotum dicht ungleich- mälsig punktirt; die Vorderschienen bräunlich; 9 mill. lang ... 04 ale ar nane: 13u2 Diulgpnasısaller)): 1) Wahrscheinlich steht die Spezies hier an richtiger Stelle. Ob aber die ersten Hinterleibsringe wirklich glatt sind, ist aus den vorhandenen Beschreibungen nicht mit Sicherheit zu ersehen; und mir ist die Art unbekannt. Auch D. plaga und Tremulae Klg., die vielleicht in diese Abtheilung gehören, sind mir nicht bekannt. 2) Ob dieses Männchen, dessen Ansicht ich der Güte des Hrn. Direktor Raddatz-Rostock verdanke und das von Zaddach als D. uliginosus bestimmt worden ist, wirklich zu uliginosus Kle. gehört, wird ohne Kenntnils des zugehörigen ® allerdings nicht entfernt mit einiger Sicherheit behauptet werden können. 16. ER 18. 19. 20. über Blattwespen. 341 Thorax des 3' schwarz, des @ oben roth mit drei schwarzen Flecken; Hinterleib des g' mit schwarzem Grundsegment, des 2 ganz roth; 9—10mill. lang . . . 14. D. triplicatus Klg. Thorax des g' schwarz, das @ nur vorn roth, hinten mehr oder weniger schwarz; Hinterleib des g' mit schwarzem Grund und Spitze . . . 10% Die mittleren Hinterleibssegmente ade Ey Beib; Fühler des Z' länger als der Hinterleib; Mesonotum des 2, bis auf das Schildehen und die Flügelgruben, roth . . . . 18. Die mittleren Hinterleibssegmente des g' roth; Mesonotum des 2 in grölserer Ausdehnung schwarz . . I Die Naht der Mittelloben des Mesonotum beim Er deutlich vertieft; der polirte Raum in der Mitte des achten Rücken- segmentes ist kurz und breit dreieckig und nimmt nur etwa 4 der Länge des Segmentes ein; beim 2 ist der Kopf hinter den Augen erweitert; das Mesonotum stark und ziemlich dicht punktirt, matt; die Sägescheide, von oben gesehen, gegen die Spitze verdickt, an der Spitze selbst zugerundet; 10— 11 mill. lang. 15. D. madidus Klg. (= lateritius aut.) Die Naht der Mittelloben des Mesonotum beim d' nicht vertieft, sondern als feiner Kiel erhaben; der polirte Raum in der Mitte des achten Rückensegmentes ist lang und schmal, dreieckig und nimmt % bis $ der Länge des Segmentes ein; beim 2 ist der Kopf hinter den Augen verschmälert; das Mesonotum auf den Mittelloben ziemlich fein, auf den Seitenloben stärker, aber weitläuftig punktirt, glänzend; Sägescheide schmal, gegen die Spitze nicht erweitert; 9— 10 mill. lang. . . . 16. D. Lamprechti n.sp. Fühler des g' kaum länger als der Hinterleib; zweites bis sechstes Hinterleibssegment roth; Sägescheide des @ nach hinten stark erweitert; 9—11 mill. lang 17. D. anticus Klg. S' (nach Thomson) ganz schwarz; Sägescheide des 9, von oben gesehen, sehr schmal, nach hinten zugespitzt; 9I—10 mill. lang. 18. D. Thomsoni m. (= brevicornis Thoms. = thoracicus Andre). Aeulserer Enddorn der Vorderschienen zweispitzig . . 21. Aeulserer Enddorn der Vorderschienen mit einer scharfen und einer kürzeren stumpfen Spitze; letztes Bauchsegment des g' um die Hälfte länger als breit; Sägescheide, von oben gesehen, dick, fast verkehrt eiförmig, von der Seite 342 21. 22. 23. 24. 25. Fr. W. Konow: Bemerkungen gesehen, am Ende stumpf zugerundet mit kurzen, bräunlich grauen Haaren; die Schenkelenden und Tibien der vor- deren Beine roth, die Hinterschienen roth oder pech- braun bis schwarz; die Seitenloben des Mesonotum mit schwachem grünlichen oder bläulichen Glanz; 11—13 mill. lang. 1: ler these Anl) Deatinnaasgiisie. Die Beine il schwarz . . ieh 2 Die Beine gröfstentheils roth, die Schal am Grunde und die Tarsen an der Spitze schwarz; 11—12 mill. lang n..H: \ 2020.20. D. desertus Klg. Kopf hinter den A nich! verschmälert; die hintern Schienen, wenigstens an der Spitze, schwarz; 9—12 mill. lanesn na: Maybe ee er lalae anbusler Kopf hinter a Ausen ein wenig verschmalcnn die hintern- Schienen an der Spitze und gewöhnlich auch die Flügel- schuppen braunroth; 10— 11 mill. lang 22. D. tristis Klg. Beine theilweise, wenigstens ein T'heil der Vorderbeine, Be tot) un DET SETUR en a | Beine ganz schwarz . . 08% tadlsd 128. Nur die Vorderschenkel an ie Spitze cd ae Grund der vorderen Schienen rostroth; Hinterleib des g' oben sehr rauh, das zweite Segment in der Mitte und an den Seiten, die übrigen ganz dicht behaart; Sägescheide des Q, von oben gesehen, stark gegen die Spitze verengt 23. D. Geszneri Andre. Auch die Hinterschenkel mehr oder weniger roth . . . 25. Zweites und drittes Hinterleibssegment des d' in der Mitte unbehaart; Sägescheide des 2, von oben gesehen, gleich- mälsig gegen die Spitze schwach erweitert; Seitenloben des Mesonotum gleichmäfsig fein und dicht punktirt; Schenkel roth, manchmal auch die Wurzel der Schienen, sowie kleine Flecke des Pro- und Mesonotum 24. D. iogaster Thoms. Zweites und drittes Hinterleibssegment des g' in der Mitte behaart; Sägescheide des 2, von oben gesehen, in der bintern Hälfte verdickt und entweder gleichdick oder an der Spitze am breitesten; Seitenloben des Thorax stark und dicht oder ungleichmälsig punktirt mit glatten Stellen 26. 1) Ob der mir unbekannte Dol. picipes Klg. hier oder etwa in der Nähe von genueinctus einzureihen sei, ist fraglich, Der Name Dol. mutilatus Klg. muls entfallen, da es einen Dolerus mit acht- gliederigen Fühlern wohl ohne Zweifel nicht giebt. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. über Blattwespen. Sägescheide des Q@ deutlich an der Spitze am breitesten Sägescheide des 2, von oben gesehen, in der hintern Hälfte gleichdick, sehr schmal, an der Spitze nicht breiter afloa. axtia!n (0b: as... 8b. al25.0DaSchmidtüxn&sp. Seitenloben des Mesonotum dicht und stark, die Seiten der innen ziemlich glatten Mittelloben noch stärker punktirt; Fühler kürzer als Kopf und Thorax zusammen, ziemlich dick, gegen das Ende schwach verdünnt; Säge- scheide, von oben gesehen, stark nach hinten verdickt; 343 27. 8—10mill. ang . . ..2.....26. D. puncticollis Thoms. Mesonotum schwach und zerstreut, an den Seiten der Mittelloben etwas stärker punktirt; Fühler so lang als Kopf und Thorax zusammen, schwach gegen die Mitte verdickt; Sägescheide des 2 schwach gegen die Spitze verdickt; 810. mill. lang) 1.42 „ul. 111.4112.20,,Digonager FE. g, die drei ersten Rückensegmente des Hinterleibes polirt; Fühler ziemlich dick und kurz; achtes Rückensegment an der Spitze mit zwei an einander stofsenden polirten Grübchen (nach Thomson) . . . . 18. D. Thomsoni m. Weibliches Geschlecht; oder das g' mit anderer a des Hinterleibes . 2 Der Eindruck an der Spitze d der Anktallöben des Meso- notum ist spitzwinklig h Dieser Eindruck ist halbkreisförmig; Körper blauschwarz Schläfen oben neben dem Scheitel, längs des Hinterrandes, tief gefurcht, so dals der Hinterrand ziemlich scharf her- vortritt . Jg% DI Be lee Schläfenfurche zwar ar Mn die Schläfen es nicht gerandet rd a A oh. sch Schläfen oben nur etwas us ohne deutliche Furche . . Su Be A Br ß Scheitel seitlich en vertiefte en deutlich n grenzt . Scheitel seitlich neh schaff dp Schläfen oben neben den Scheitel - Sehläfenfurehen mit einer grölseren glatten, mehr oder weniger glänzenden Stelle, die nur selten mit einigen Punkten besetzt ist . Schläfenwulst ziemlich gleichmäfsig dicht oder weitläuftig punktirt, ohne hervortretende grölsere glatte Stelle . er 2% 30. 47. 41. 38. 31. 32. a7. 33. 34. 344 Fr. W. Konow: Bemerkungen 33. Fühler so lang als der Hinterleib; das erste bis dritte Hinterleibssegment des g' in der Mitte und am Seitenrande schwach punktirt und behaart, dazwischen fast glatt und glänzend; Sägescheide des 2 an der Spitze sehr stark verdickt; 8&—9 mill. lang . . . 28. D. leucopterus Zadd. - Fübler des g' länger, des 2 kürzer als der Hinterleib; zweites und drittes Hinterleibssegment des g' fein quer- strichelig und in der Mitte punktirt, die übrigen Segmente sehr dicht runzlig punktirt, matt; Sägescheide des 2 schwach gegen die Spitze erweitert; 8&—9 mill. lang. 29. D. Raddatzi n.sp. (= rugosus Zadd. i.l.). 34. Achtes Hinterleibssegment des g' oben an der Spitze breit und tief dreieckig eingeschritten, der Einschnitt weilshautig ausgefüllt; Sägescheide des 2 an der Spitze am breitesten; letztes Bauchsegment des $ vor der niedergebogenen Spitze mit einer kleinen polirten Stelle, neben welcher zu beiden Seiten sich ein fast dreieckiger weilshautiger Fleck be- findet; 9— 10 mill. lang. 30. D. fissus Htg. (= cenchris Htg. Thoms. 2 —= anthracinus Thoms. d' = leucobasis Htg.). - Achtes Hinterleibssegment des d' ganz; ae des? vor der Spitze am breitesten A. B 35. Fühler des J' länger als der Hinterleib; en des 2 metallisch blauschwarz - Fühler des g' kaum so lang als der Hinterleib, dick, gegen das Ende nicht verdünnt; Körper des 2 metallisch braunschwarz; der vorigen Spezies sehr ähnlich; aber das sechste Bauchsegment ohne hautige Flecke, höchstens am äulsersten Rande fein bräunlich; Sägescheide, von oben gesehen, lang elliptisch; 8—9 mill. lang. . 30. 36. 31. D. brevicornis Zadd. 36. Die Radialquerader bleibt von der zweiten Kubital- querader weit entfernt, ihr Zwischenraum mindestens halb so lang als das Ende des Radialnervs hinter der letzteren 0: aa a ee en 32 D. gebbosus Hig: - Die Radialquerader mündet nahe bei der zweiten Kubi- talquerader; ihr Zwischenraum höchstens ein Fünftel so lang, als das hintere Ende des 'Radialnervs. 33. D. varispinus Htg. 37. 38. 39. 40. 41. 42. über Blattwespen. 345 Das erste Abdominalsegment oben wie die übrigen dicht quergestrichelt, in der Mitte stark und dicht punktirt. 34. D. asper Zadd. St). Das erste er glatt und nur mit einzelnen Punkten . . 20.20.3835. D. fumosus Zadd. „Fühler des Jg’ an er Warzsl des dritten Gliedes dünn Bad dann auffallend bis zum fünften oder sechsten Gliede verdickt, so dafs ihre gröfste Dieke nicht in der Mitte, sondern der Spitze näher liegt“ (nach Zaddach); ® mit rothem Mesonotum und gleichgefärbtem Fleck oben auf den Mesopleuren 36. D. thoracicus Klg. (= pachycerus Htg.). Fühler des g' anders gestaltet; 2 ganz dunkel gefärbt . . 39. Körper grofs, 10—12 mill. lang, schwarz mit schwachem, bläulichem Glanz; Fühler des g' länger, des 2 so lang als der Hinterleib; Flügel mehr oder weniger schwärzlich 37. D.niger L. Hochstens.bis! 9 millNanga aa Ne, 27240. Kopf hinter den Augen nicht verengt; der ganze Körper metallisch braunschwarz; 8—9 mill. lang 38. D. incertus Zadd. Kopf des g' hinter den Augen sehr stark, des 2 weniger verengt; Scheitel rundlich und stark gewölbt; 7— 38 mill. lang . . . . .39. D. brachygaster Htg. (= aeneus Zadd.). Das zweite bis vierte Rückensegment des Hinterleibes beim S' dicht und sehr deutlich quergestrichelt, unbehaart; Körper blauschwarz; Kopf und Thorax mit bläulichem oder violettem Glanz; Prothorax des 2 gröfstentheils und die Flügelschuppen roth; 8— 10 mill. lang, 40. D. haematodes Klg. (= planatus Htg. = ? micans Zadd. dJ'). Wenigstens das dritte und vierte Rückensegment des Q' in der Mitte oder ganz dicht behaart; 2 ganz dunkel TEE on a Are EB ee ar 75 Beim g' der ganze Körper, besonders Kopf und Thorax von langen dichten Haaren, grau; Scheitel und Schläfen stark gewölbt; ersterer fast halbkugelig erhaben; Sägescheide des 2 ziemlich stark nach hinten verdickt; 8.5—9 mill. Be ne AD. brevetarsissaklte. 1) Die Ansicht eines einzelnen in Schlesien gesammelten Männchens verdanke ich der Güte des Hrn. Oberlehrers Brauns- Schwerin. 346 Fr. W. Konow: Bemerkungen 42. Die Behaarung des Körpers weniger lang und kaum die Färbung desselben beeinflussend; Sägescheide des 2 schwach nach hinten verdiekt oder vor der Spitze am breitesten 43. Kopfschild des R mit eearfer Drews: @ inbeknns 43. 42. D. carinatus n. sp. - Kopfschild ohne scharfe Querwulst 44. Kopf des g' hinter den Augen etwas ern Eee Hinterleibssegment an der Spitze mit einem dreieckigen weilshautig ausgefüllten kleinen Einschnitt; Sägescheide des 2 schwach gegen die Spitze verdickt; 8.5—9 mill. . 44. lang, 3.1. 3dux- (asioıı, „43. D..gruecihs, Zadd,, = ahrerispZaddn): - Kopf hinter den Augen nicht verengt; Sägescheide des 2 vor der Spitze am breitesten 45. Körper kleiner, 8&—8.5 mill, lang; Flügel HuEeN Ba lich; &' mit dreieckigem weiflshautigen Ausschnitt an der Spitze des achten Rückensegmentes; Kopf oben und Schildchen mit schwachem bläulichem oder grünlichem Schimmer; Fühler des g' etwas länger, des Q etwas kürzer . 45. als der Hinterleib . . . 44. D. ravus Zadd. - Körper gröfser, I— 11 mill. a Flügel leicht grau . 46. Fühler beim g' so lang, beim 2 viel kürzer als der Hinter- 46. leib; Thorax auffallend dik . . ... 45. D. crassus n. sp. - Fühler länger als der Hinterleib; Thorax gewöhnlich. 46. D. aeneus Htg. (= longicornis Zadd. 2 — ? anthracinus Thoms. 2). 47. Die Radialquerader trifft fast oder genau auf die zweite Kubitalquerader; Fühler des g' viel länger, des 2 etwa so lang als der Hinterleib; Flügel leicht grau, am Grunde weils- lich; Stigma beim g' am Ende mehr oder weniger zugerundet, beim 2 zugespitzt . . 47. D. coracinus Klg. (= ritens Zadd.). - Die Radialquerader bleibt von der zweiten Kubitalquerader gewöhnlich ziemlich weit entfernt. x. Se 48. 48. Kopf und Thorax schwach behaart; Flügel weils und klar . . . 48. D. anthracinus Klg. (= coerulescens Htg. '). - Kopf und Thorax vorn beim g' mit langer dichter schwärz- lich brauner Behaarung (2 unbekannt) 49. D. atricapillus Htg. ad No.1. Dolerus trigeminus m. (= palmatus Thoms.). Sub- plumbeo-niger, tibiis amticis margine anteriore tegulisgue sordide testaceo-albidis; capite pone oculos non angustato, [eminae sub- über Blattwespen. 347 dilatato; antennis breviusculis, apice attenuatis. Abdomen maris segmentis dorsalibus 1—3 apice parum, 4—6 medio latius albido- membranaceis. Femina abdominis segmento primo anguste albido- membranaceo; vagina sub apicem leniter emarginala. — Long. 8— 10 mill. Diese Art unterscheidet sich von der folgenden durch die Körperfarbe, durch die etwas deutlichere Punktirung des breiten, hinter den Augen nicht verschmälerten Kopfes und besonders dadurch, dafs beim g' auch das vierte Hinterleibssegment in der Mitte hautig ist, sowie durch die Form der weiblichen Sägescheide. ad No.2. D. palmatus Klg. Niger, tibiis anticis margine anteriore sordide albidis, tegulis concoloribus vel magis minusve migris; capite pone oculos subangustato, superne ruguloso, opaco; antennis abdomine multo brevioribus, medio leniter incrassatıs; thorace superne fortius, antice inaequaliter punctato. Mas abdominis segmentis 1., 5., 6. medio albido-membranaceis. Femina abdominis segmento primo late et profunde emarginato; vagina sub apicem dente minutissimo instructa, longiuscula. — Long. 7—9 mill. Var. 2 pronoto rubro-maculato. ad No.7. D.mandibularis n.sp. Niger, abdomine — segmento primo aeneo-nigro marisque segmentis apicalibus nigris exceptis — et genubus anterioribus magis minusve testaceis; vertice non elato; temporibus postice impressione transversa valde profunda, usque a vertice ad mandibulas evidenter marginatis; mandibulis ab imo fere angulatıs, ad apicem reclis; antennis abdomine brevioribus, crassius- culis, apice non attenuatis ; alis dilute nigricantibus. Mas antennarum articulo tertio 4% viz longiore; segmento ultimo ventrali late rotun- dato, fere truncato, apice pilis brevibus, aequahbus, confertis canis ornato; tibiis omnibus magis minusve testaceis. Femina pronoto et mesonoto rufis, scutello nigro. — Long. 7— 8 mill. ad No. 9. D. pratensis L. (= Eglanteriae Klg.). Niger, thorace feminae superne, abdomine —- segmento primo marisque segmentis ultimis exceplis — pedibus magis minusve rufis; capite pone oculos angustato; vertice subelato; temporibus postice impres- sione transversa sat profunda minus distincte marginatis; mandibulis usque ab imo ad apicem curvatis; antennis abdomen longitudine aequantibus, medio leniter incrassatis, apice attenuatis; alıs dilute nigricantibus; mesonoto inaequaliter haud dense punctato. Mas anten- narum articulo tertio 4° multo longiore; segmento ultimo ventrali anguste rotundato, apice pilis inaequalibus instructo. — Long. 8— 9 mill. 348 Fr. W. Konow: Bemerkungen Var. nigripes m. Femina pedibus, scutello, valvulis serrae nigris, tibiüs anticis margine anteriore et femorum anticorum apice rufis. Diese Varietät ist dem D. arcticus Thoms. äufserst ähnlich; an der Form des Kopfes, der Fühler und an der feineren Punktirung des Thorax leicht zu erkennen. ad No. 10. D.arcticus Thoms. Niger, thorace feminae superne et abdomine magis minusve rufis; genubus et tibüs anticis margine anteriore concoloribus; capite lato, pome oculos viz angustato; mesonoto inaequaliter et fortiter punctato; scutello apice carıinato; alis nigricantibus. Mas antennis abdomen longitudine aequantibus, omnino fiiformibus; seymento ultimo ventral apice anguste rolundato. Femina antennis subfiliformibus, apice vir attenuatis; mesonoti lobis medüis, scutello, obdominis apice saepissime magis minusve nigris. — Long. S—9 mill. ad No. 12. D. palustris Klg. Niger, abdominis cingulo et tibüs rufis; capite pone oculos non angustato; vertice quadrato, sub- convezo, utrinque foveis profundis determinato; capite et thorace superne creberrime concinne punctatis; abdominis segmentis 5 saltim primis poltis; alis dilute nigricantibus. Mas antennis validıs sub- setaceis, abdomine longioribus; segmento ultimo ventrah fere trans- verso, apice late truncato-rotundato. Femina antennis subfiiformibus, abdomine brevioribus; valvula serrae apice acuminata. — Long. 8— 9 mill. Was Thomson als D. palustris beschreibt, ist wahrscheinlich eine andere nordische Spezies. ad No. 13. D. (?) uliginosus Klg. Z. Mas capite pone oculos angustato; fronte satis deplanata; vertice valde brevi, utrinque vie determinato, ante ocellos sulco lato transverso restricto; tempo- ribus gracilibus; antennis abdomine breviorıbus apice leniter atte- nuatis, subsetaceis; mesonoto dense inaequaliter punctato; abdomine segmentis 4 primis polito; segmentis 2—6 rufis; tibiüis anterioribus fuseis; alis leniter cinereis. — Long. 9 mill. Dem Dol. palustriss am nächsten verwandt; doch ist dieser kleiner, hat längere Fühler, hinter den Augen nicht verengten Kopf und einen deutlich gewölbten quadratischen Scheitel. Bei D. anticus und /ateritius sind nur die drei ersten Rückensegmente des Hinter- leibes polirt. ad No. 15. D. madidus Klg. Mas niger; abdominis cingulo lato flavo; antennis abdomine multo longioribus; mesonolı sutura media profunde impressa; abdominis segmento octavo apice spatio brevi subtriangulari polito instructo. Femina nigra, prothorace, über Blatiwespen. 349 mesonoto, mesopleuris, abdomine rufis; sculello, pteropegis, vagina nigris; capite pone oculos dilatato; mesonoto fortiter punctato, sub- 0paco; vagina apice calloso-dilatata; alis subhyalinis, nervis et stigmate nigris. — Long. 10— 11 mill. Ein Grund, warum dieser Spezies der richtige Name madidus Klg. nicht verbleiben sollte, dürfte nicht vorhanden sein. ad No. 16. D. Lamprechti n. sp. Praecedenti affinis et colore simillimus, sed minor. Mas mesonoti sutura media haud impressa, subcarinato-elata; corpore angusio; capite pone oculos valde angustato; abdominis segmento octavo spatio longo triangulari polto ornato. Femina capile macro, pone oculos angustato; mesonoto sparsim punctato, nmitente, supra alarum insertionem macula parva nigra notato; vagina superne angusta, apice non incrassata. — Long. 8.95 — 10 mill. Die beiden letzten einander überaus ähnlich gefärbten Spezies sind doch in beiden Geschlechtern durch sichere Merkmale zu unterscheiden. Der kleine schwarze Fleck an den Seiten des Meso- notum scheint beim Q dieser Spezies stets, beim Q von madidus nie vorhanden zu sein; derselbe füllt die Grube, in welcher die Wurzel der Vorderflügel ruht. Ich benenne die Spezies dem Hrn. Oberlehrer Dr. Lamprecht in Zerbst zu Ehren, dessen Güte ich sie verdanke. ° ad No.18. D. Thomsoni m. (= brevicornis Thoms.). Da bereits ein Dol. brevicornis Zadd. existirt, kann der Thomson’sche Name nicht bleiben; und ich schlage für die ausgezeichnete Art den Namen des Begrüuders derselben vor. Wie es möglich gewesen ist, dals Andre diese Spezies mit dem Namen D. thoracicus Kle. bedenkt, ist kaum zu begreifen. ad No. 19. D. timidus Klg. Niger, abdominis cingulo, genubus, tibiis tarsisque anterioribus rufis; tibiis posticis magis minusve nmigris; tibiarum anticarum calcarıbus ezterioribus apice dente longiore acuto et dente breviore obtuso instructis; mesonoti lobis lateralibus haud confertim punctatis, subcyanescentibus. Mas antennis validis, vix compressis, non incrassatis; segmento ullimo ventrah latitudine sua dimidio longiore, apicem versus atienuato, apice minus late iruncato-rotundato. Femina antennis validis, medio viz incrassalis; vagina crassa, apice valde obtusa. — Long. 1113 mill. ad No. 20. D. desertus Klg. Niger, abdominis cingulo et pedibus mazima parte rufis; üllis basi et tarsorum apice nigris; tegulis rufis vel nigris; tibiarum anticarum calcaribus ezterioribus 350 Fr. W. Konow: Bemerkungen bicuspidatis. Mas antennis valildis, leniter compressis, medio sub- incrassatis, abdomine brevioridus; segmento ultimo ventrali latitudine sua parum longiore, apicem versus leniter angustato, apice late truncato-rotundato; femina antennis gracikoribus, non Ccompressis, medio subincrassatis; vagina apice obtusa. — Long. 11—12 mill. ad No. 21. D. dubius Klg. Wenn es schon schwer ist, einen D. desertus von D. timidus zu unterscheiden, da bei der letzteren Art die Knie oft sehr breit hell gefärbt sind, ja die helle Farbe sich über den grölsten Theil der Schenkel ausbreiten kann, so dafs dann ein Unterschied in der Färbung kaum noch wahr- genommen werden kann, so ist es völlig unmöglich, die Exemplare mit schwarzen Hinterschienen als Varietät, geschweige denn als Art von D. timidus zu trennen. Gleichwohl unterscheidet auch Thomson einen D. dubius; und da mir einige männliche Exemplare vorgekommen sind, die sich durch etwas schlankere Fühler und zweispitzige Sporne der Vorderschienen zu unterscheiden scheinen, so wage ich es nicht, die Berechtigung dieser Art zu bestreiten. ad No. 22. D. tristis Klg. Niger, abdominis cingulo, tegulis saepissime, genubus tibiisque anterioribus, tibiis posticis apice rufisz tibiarum anticarum calcaribus exterioribus bicuspidatis; capite pone oculos subangustato. Mas antennis gracilibus, non compressis, medio non incrassatis, subsetaceis, abdomine brevioribus; segmento ultimo ventrali latitudine sua vix longiore, apice subemarginato-truncato. Femina antennis medio parum incrassatis; vagina apice subacuminata. — Long. 10—11 mill. ad No. 25. D. Schmidti n.sp. 9. Niger; capite pone oculos subangustato, creberrime sed minus fortiter punctato; suleis verticinis et temporahibus late et profunde impressis; temporibus plane immar- ginatis; antenmis gracilibus, haud incrassalis, apice altenualis; mesonoto inaequaliter, lobis mediis antice et scutello crebrius et fortius punctato; abdomine superne subnitido, segmentis 2—4 sub- tilissime transversim strigosis, ceteris sublihter punctato-rugosis; vagina superne angusta, apice haud incrassata; pedibus rufis, cozis, trochanteribus, tarsis nigris; tibiis anticis totis, medis dimidıo apicali piceis. — Long. 9 mill. Mas ignotus. Die Art unterscheidet sich von dem ähnlichen D. gonager durch den nach hinten nicht erweiterten Kopf, die tiefen Scheitel- und Schläfenfurchen, die schlanken Fühler, deren gröfste Dicke nicht in dem fünften und sechsten, sondern in dem dritten und vierten Gliede liegt, und die vom vierten Gliede an leicht gegen die Spitze verdünnt sind, durch die feinere Skulptur des Hinterleibes, die über Blattwespen. 3al schmale, zur Spitze nicht erweiterte Sägescheide und durch die bell gefärbten Beine, an denen die ganzen Schenkel und Hinterschienen, die Wurzel der Mittelschienen und der äulserste Grund der Vorder- schienen roth sind. Von D. gilvipes durch die kurz-ovalen Augen weit entfernt. Die Art wurde von meinem verehrten Freund, dem Hrn. Oberlehrer Dr. J. H. H. Schmidt bei Hagen i. W., aufgefunden und demselben zu Ehren benannt. ad No.29. D. Raddatzin.sp. Plumbeo-niger; capite convero; vertice foveola maculaque sublaevi utringue determinato: abdominis segmento primo profunde emarginato,; alis subhyalinis, stigmate nervisque fuscis. Mas antennis abdomine longioribus, apice attenuatis; stigmate angustissimo; abdomine rugoso-punctato, opaco; segmento ultimo ventrali apice late rotundato; unguiculis muticis. Femina antennis abdomine multo brevioribus, vir incrassalis; vayina apice parum incrassata. — Long. 3—9 mill. Ein vom Hrn. Direktor Raddatz bei Rostock i.M. gefangenes Pärchen, das von Zaddach i. lit. als D. rugosus bezeichnet worden ist, habe ich dem Herrn Entdecker zu Ehren benannt. ad No. 33. D. varispinus Htg. Niger, subeyaneo-micans; capite macro subconvezo, occipite fortiter et sparsim punctato ; vertice antice subrotundato, parum elato; mesonoto antice‘ medio, lobis lateralibus, scutello basiı sublaevibus nitentibus; sutura media pro- funda; alıs leniter nigricantibus; stigmate apice late truncato. Mas antennis crassis, abdomine longioribus; abdomine usque a segmento secundo ad apicem rugoso-punctato et piloso. Femina antennis abdomen longitudine fere superantibus, medio vir incrassatis; ab- dominis segmento primo parum hiante, polito; ceteris usque ad apicem tenuiter strigosis, vie punctatis, submicantibus; vagina superne ante apicem parum incrassata; segmento sexto ventrali subrotundato, tenuiter albo- marginato. — Long. 8S—9 mill. Der Name varispinus ist schlecht gewählt, da die Farbe der Sporne sehr veränderlich ist; und auch bei obiger Spezies erweist sich dieselbe keineswegs konstant; aber der Name ist einmal vor- handen; und es kommt nur darauf an, denselben richtig zu deuten. ‘Da Hartig seine Art „tiefschwarz“ nennt, kann dieselbe unmöglich, wie es von Thomson geschieht, unter den metallisch-braunschwarzen, sondern sie darf nur unter den blauschwarzen Arten gesucht werden; und da ist kaum eine andere möglich, als die obige. Thomson’s D. varispinus dürfte zu D. leucopterus Zadd. gehören, obgleich mir unter der grolsen Menge von Exemplaren, die mir durch die Hände gegangen sind, keins vorgekommen ist, auf welches Thomson’s 352 Fr. W. Konow: Bemerkungen Angabe palste „alis nervo transverso-submarginali fere interstitiali“. Die vorliegende Spezies ist dem Dol. gibbosus ähnlich, aber kleiner und verhältnilsmäfsig schmaler; das 5! mit etwas kürzeren Fühlern; das Q, besonders auf Scheitel und Schläfen, viel grober punktirt, mit etwas längeren Fühlern und glänzenderem, kaum runzeligem Hinterleibsrücken. ad No. 35. D. fumosus Zadd. Ater, subopacus, subglaber; capite lato, punctatissimo; vertice plano, viz edito, ulrinque vir determinato; temporibus superne parcius sed haud fortius puncta- tis; alis valde fumosis, inferioribus basi subhyalinis; segmento primo abdominis medio et ceteris margine posteriore tenuissime fumoso - membranaceis; cenchris fuscis. Mas antennis abdomine longioribus, crassis, subcompressis, apice subaltenuatis; mesonoto haud fortiter, scutello sat dense, lobis lateralibus antice viz punctato; abdominis segmento primo medio angusto, hiante, polito; segmentis 2 et 3 densissime strigosis, ceteris rugoso-punctatis, opacis. Femina antennis abdomine subbrevioribus, medio incrassatis; mesonoti lobis lateralibus sublaevibus; scutello sparsim punctato; abdominis segmentis 2—6 dense strigosis vie caeruleo-micantibus; ceteris subrugoso-punctaltis; vagina superne ante apicem leniter dilatata; segmentis ventralibus latius albido-marginatis. — Long. 8.5—9 mill. Die tief rauchschwarze Farbe der Flügel charakterisirt die Spezies; und dafs die beschriebenen Weibchen zu dem Zaddach’schen Männchen gehören, ist unzweifelhaft, da ich ein Pärchen in copula fing. Die Behaarung ist auf Kopf und Thorax beim Z! etwas länger, beim 9 äufserst schwach und kurz. Der Kopf ist fast durchweg von gleich grolsen Punkten sehr dicht, auf dem Scheitel und oben auf den Schläfen etwas weitläuftiger besetzt; die hier hervortretenden Zwischenräume sind jedoch fein gerunzelt und fast glanzlos.. Der Hinterleib des Q zeigt bei günstigem Lichte einen matten dunkelbläulichen Glanz. ad No. 38. D. incertus Zadd. Plumbeo-niger; cupite lato; sulco temporali distincto; vertice excelso; alis upice cinereis, basi albo-hyalinis; abdominis segmento primo profunde emarginato, medio hiante. Mas capite dense, thorace subtiliter scutello fortius densius- que punctato; antennis abdomine longioribus; segmentis 2—4 sub- laevibus, subtiliter strigosis; 3 et 4 medio, posterioribus totis sub- tiliter rugoso-punctatis et pilosis; segmento nono medio anguste, apice late albido-membranaceo; segmento ultimo ventrali apice latius rotundato. Femina capite dense, temporibus superne fortius et parcius, thorace toto, lobis lateralibus haud confertim punctaltis; über Blattwespen. 353 antennis subfihiformibus, apice vir attenuatis; abdomine sublaevi, segmentis 2—6 subtilissime strigosis, 5 et 6 medio et utrobique, posterioribus totis subtiliter pilosis; vagina superne apice leniter dilatata. — Long. 8S—9 mill. Das Männchen ist dem Zeucopterus Zadd. nicht unähnlich; aber die Schläfenfurche ist deutlich; das 2 ist dem gracilis Zadd. ähnlich, aber durch die angegebenen Merkmale verschieden. ad No.41. D. brevitarsis Htg. Subplumbeo-niger; capite pone oculos non amgustato, punctatissimo; vertice elato, sub- hemisphaerico, undique sulcis profundis determinato; temporibus superne latissimis, postice marginatis, antice sulco lato determinatis; mesonoto toto, lobis laterahbus subtilius punctato; alis virescente- hyalınis. Mas capite et thorace pilis longis et spissis incano; antennis abdomine parum longioribus, subsetaceis; abdominis segmentis tribus primis sublaevibus, viz conspicue strigosis, glabris; segmento nono apice late albido-membranaceo, ultimo ventrali latitudine duplo lon- giore, apicem versus subattenuato, late truncato-rotundato, Femina antennis abdomine multo brevioribus, medio subincrassatis; abdominis segmentis 2—5 leniter strigosis, ceteris subtilissime punctalis et pilosis; vagina apice calloso-incrassata. — Long. 8.5— 9 mill. ad No.42. D. carinatus n.sp. g. Subplumbeo-niger; capite dense et fortiter, superne viz parcius, rugoso-punctato; vertice elato, undique distincte determinato; temporibus superne sulco profundo instructis, postice marginatis, antice sulco lato determinatis; clypeo evidenter carina Iransversu instructo ; antennis abdomine brevioribus, crassis, apice attenuatis; oculis parvis; alis virescente-hyalinis; ab- dominis segmento primo profunde emarginato, medio hiante; segmentis 2 et 3 medio politis, 4—8 subrugoso-punctatis subtilitergue pilosis, octavo apice macula triangulari polita instructo, nono medio et apice fusco-membranaceo; segmento ultimo ventrali latitudine sua vir longiore, apice anguste rotundato. — Long. 8.5 mill. Das zugehörige Weibchen dürfte der vorigen Spezies ähnlich sein, aber wahrscheinlich durch andere Form des Kopfschildes und der Sägescheide sich unterscheiden. ad No. 45. D; crassus n. sp. Plumbeo-niger, cinereo-pilosus; capite lato, pone oculos haud angustato; vertice subquadrato, undique distincte determinato, maris edito, feminae subplano; temporibus superne sulco lato et profundo instructis, postice marginatis, antice sulco lato determinatis; capite fortiter, mesonoto subtilius antice medio et loborum lateralium parte anteriore subtilissime punctatis; cenchris fuscis; abdominis segmento primo medio hiante, haud pro- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft II. 23 354 Fr. W. Konow: Bemerkungen über Blattwespen. funde emarginato. Mas antennis crassis, apıice attenuatis, abdomen longitudine vie superantibus; capite subaequaliter dense et fortiter punctato; abdominis segmentis 2 et 3 strigosis, ceteris rugoso-strigosis et punclatis, subopacis; segmento octavo apice macula triangulari polita instructo, ultimo ventrali apice anguste rotundato, latitudine sua vix longiore. Femina antennis gracilibus, medio parum incras- satis, abdomine multo brevioribus; vertice et toro temporali parcius punctatis; thorace crassissimo; mesopleuris valde incrassatis densis- sime fortiter punctatis; abdominis segmentis 2—5 dense strigosis, secundo late, terlio et quarto anguste medio pohtis, ceteris rugoso- punctatis et pilosis, opacis; vagina breviuscula, ante apicem superne dilatata, apice subrotundata. — Long. I9— 11 mill. ad No. 46. D. aeneus Htg. (= longicornis Zadd.). Niger; capite gracili; sulcis profunde impressis; temporibus postice margi- natis; vertice subelato; amtennis gracilibus, maris abdomine multo, feminae paulo longioribus, apice attenuatis; mesonoto subtilius, antice medio et loborum lateralium parte anteriore subtilissime punctato ; abdominis segmento primo anguste emarginato, medio viz hiante; alis nigricantibus vel hyulino-cinereis. Mas capite pone oculos parum angustato, subaequaliter fortitergque punctalo; abdominis segmento octavo apice macula parva triangulari polita ornato. Femina capite pone oculos attenuato, superne parcius sed haud fortius punctato; abdomine superne subtiliter strigoso, vix punctato; segmento oclavo subtiliter rugoso; vagina superne ante apicem lemiter dilatata. — Long. 8.5— 10 mill. Der Name D. aeneus Htg. hat viele Deutungen erfahren; und wo immer die Beschreibung eines D. aeneus gegeben worden ist, bezieht sich dieselbe auf eine andere Spezies. Der Andre’sche D. aeneus spottet jedes Deutungsversuches. Eine Spezies, auf die Thomson’s Beschreibung mit Sicherheit gedeutet werden kann, ist mir nicht bekannt. Der Zaddach’sche D. aeneus ist brachygaster Htg. Die Hartig’sche Beschreibung auf die Zaddach’sche Spezies zu beziehen verbietet schon die Grölsenangabe und besonders der Vergleich mit D. niger, denn Hartig sagt ausdrücklich: „Diese Art steht unstreitig D. niger am nächsten“. Hartig’s Beschreibung palst unter allen mir bekannten Dolerus- Arten einzig und allein auf die obige; und andererseits bin ich überzeugt, auch Zaddach’s D. longicornis mit Recht auf die obige Spezies gedeutet zu haben, denn die Vermuthung desselben, dafs der Eindruck auf der Mitte des Mesonotum bei seinem lZongicornis halbkreisförmig sei, kann nicht in Betracht kommen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VIII. 1884. Heft 11.] Ooleopterologische Ausbeute einer Excursion nach der Sierra d’Espuna. Mitgetheilt von Dr. L. von Heyden, . unter Mitwirkung von Dr. E. Eppelsheim. Am 28. Dezember 1832 unternahm Hr. Wilhelm Ehlers in Cartagena eine Excursion nach der seither entomologisch noch nicht durchforschten, 1400 Meter hohen Sierra d’Espuna, nord- westlich von Murcia, und überliefs mir freundlichst einen Theil der Ausbeute zur Bearbeitung. Die mir vorliegenden Arten sind hier aufgezählt, die Staphylinen von Dr. Eppelsheim, die Psela- phidae, Scydmaenidae, Cryptophagidae und Lathridiidae von Reitter bestimmt. Metabletus minutulus Goeze. Hydroporus pubescens Gyll. und Parnus hydrobates Ksw., je 2 Stück. - Leptusa Ehlersi Epplsb. n. sp., 1 St., das ich dem Autor überliefs. (Siehe Anhang No. 1.) Ocalea decumana Er., 1 St. Homalota anophthalma Epplsh. n.sp., sechs Exemplare dieser blafsgelben, sehr kleinen Art, die wahrscheinlich tief im Boden lebt. (Siehe Anhang No. 2.) Homalota gregaria Er., öfter. H. elongatula Grav. und H. umbonata Er., je 1 St. H. haematica Epplsh. n.sp., 4 St. (Siehe Auhang No. 3.) Tachyporus brunneus F., Quedius attenuatus Gyll., Staphylinus caesareus Cederh., je 1 St., St. picipennis. F., häufig, und Leptolinus nothus Er., 1 St. Tychus armatus Sauley, ein d. Faronus hispanus Saulcy, Neuraphes parilis Reitter, je 1 St. Scydmaenus Pythonus Reitter n. sp., den der Autor an anderer Stelle beschreibt, 1 St. Arthrolips piceus Comolli, 1 St. Alezia. Von Reitter als ögnorans Reitt. var. aut n. sp. be- zeichnet. Es liegen nur 2 Stücke vor, auf die Reitter keine Art begründen will. 356 L. v. Heyden: coleopterologische Ausbeute _ Spaniophaenus amplicollis Bris., in Mehrzahl. Cryptophagus affinis Sturm und cellaris Scop., je 1 St. Coluocera formicarta Motsch. und Merophysia Baudueri Reitt., je 1 St. Die letztere, seither nur aus Algier bekannte Art, ist neu für Europa. Enicmus transversus Oliv., Cartodere elegans Aube, Corticaria crenicollis Mhm., €. serrata Payk., einzeln. Thorictus loricatus Peyr., 2 St. gef. Eretmotes ibericus Bris. Es wurde ein Stück dieses seither nur vom Escorial bekannten interessanten Thieres gefunden. Acritus nigricornis Hofim., 1 St. Psammobius caesus Panz., häufig, und sabulosus Muls., 1 St. Athous Kiesenwetteri Schaufs. Eine Flügeldecke von 12 mill. Länge. ü Cardiophorus rufipes Foure., 1 St. Pachychila granatensis Pioch., 4 St. Tentyria Peiroleri Sol., 3 St., und T. sublaevis Krtz., 1 St. Letztere Art besitze ich auch aus Alicante. Dichillus andalusicus Rosh., mehrfach gef. Asida basiplicata Heyden n. sp. Ein Pärchen dieser Art, die auch Dr. Kraatz vorgelegen hat. (Siehe Anhang No. 4.) A. ruficornis Sol., ein Weibchen. Heliopathes rotundicollis Luc. Drei Exemplare dieser sonst mehr in Algier heimischen Art. Micrositus obesus Waltl. (baeticus Mls.), 1 St. M. gibbulus Motsch. und Misolampus scabricollis Graells., je 2 St. Lederia Ehlersi Heyden n. sp. (Siehe Anhang No.5.) Ein Ex. dieser sehr charakteristischen Melandryiden-Art. Die Gattung, im Caucasus entdeckt, zählt nun eine nord- und eine süd-spanische und zwei caucasische Arten. Die Angabe Turcia bei anatolica Friv. im Catal. Coleopt. Europ. III. ist zu streichen, da sie auf kleinasiat. Gebiet und im Caucasus gefunden wurde. Anthicus Rodriguesi Latr., A. laeviceps Baudi und A. tristis Schmidt, einzeln. Sitona cachecta Gyll. = vestita Waltl. und Cathormiocerus socius Bohem., je 1 St. Rhytirhinus clitellarius Bohem., 2 St., und R. longulus Rosh., 1 St. Cleonus (Leucosomus) 4. punctatus Schrk. (ophthalmicus Rossi) 2 Stück. einer Ezcursion nach der Sierra d’Espuna. 397 Sphenophorus mutillatus Laicht. und Scolytus amygdali Guerin, je 1 St. Vesperus Xatarti Muls., ein 2. Lachnaea vicina Lac., ein 9. Timarcha marginicollis Roshr., 1 St. Cyrtonus plumbeus Fairm., ein 9. €. Ehlersi Fairm. n.sp., 3 St. (Siehe Anhang No. 6.) Chrysomelu diluta Germ., Ch. Graöllsi Perez, var. fossulata Suffr. (margine rufo elytrorum toto deficiente), und Cassida deflorata Suffr., je 1 St. Rhizobius litura F., var. discimacula Costa. 2 St. Beschreibungen der neuen Arten. 1. Leptusa Ehlersi n. sp. Elongata, subconveza, nitida, sub- tilissime parce pubescens, brunneo-testacea, capite obscuriore, abdo- minis cingulo posteriore nigro, antennis pedibusque testaceis; thorace transversim suborbiculato, medio latius indistincte impresso, elytris hoc dimidio brevioribus, sat crebre subtilius subgranoso-punctatis, abdomine fere laevigato. — Long. 1 lin. Mas.: Fronte subtiliter foveolato, elytris disco leviter impressis, abdominis segmento dorsali sezto medio apice tuberculo rotundato munito. In Färbung und Gestalt mit der dalmatinischen L. arida voll- kommen übereinstimmend und nur wenig grölser als dieselbe, unter- scheidet sich die neue Art sofort mit Leichtigkeit durch die Aus- bildung der männlichen Geschlechtsmerkmale. Sie ist ziemlich gestreckt, fast gleichbreit, sparsam, wenig deutlich behaart, glänzend, röthlich-gelbbraun, der Kopf dunkelbraun, der fünfte Hinterleibs- ring schwarz, die Hinterleibsspitze, die Fühler und Beine rothgelb. Der Kopf ist rundlich, nach vorn etwas verengt, etwas breiter als lang, nur wenig schmäler als das Halsschild, oben ganz glatt. Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, das dritte Glied um die Hälfte kürzer und schlanker als das zweite, das vierte wenig breiter als lang, die folgenden allmählig breiter werdend, die ersten um die Hälfte breiter, die letzten fast doppelt so breit als lang, das kräftige Endglied von der Gröfse der beiden vorhergehenden, kurz eiförmig, stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist nicht ganz um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten mehr als vorn und hinten gerundet, mit abgerundeten Vorder- und Hinterecken, nach hinten kaum mehr als nach vorn verengt, oben mäfsig gewölbt, vor dem Schildchen mit einem Quereindruck versehen, welcher sich als breite 398 L.v. Heyden: coleopterologische Ausbeute seichte Rinne bis zum Anfang des oberen Drittheils fortsetzt, oben äufserst fein und unbestimmt punktirt. Die Flügeldecken sind kaum um die Hälfte kürzer als das Halsschild, an der Basis so breit als der Hinterrand derselben nach hinten wenig erweitert, an den Schultern leicht abgerundet, an der Spitze gemeinschaftlich seicht ausgerandet, längs der Naht beiderseits leicht aufgeworfen, ziemlich dicht, nicht gerade fein, leicht körnig punktirt. Der Hinterleib ist fast gleichbreit, auf den vier ersten Segmenten an der Basis quer eingedrückt, vorn äufserst sparsam und undeutlich punktirt, hinten ganz glatt. Die Beine sind rothgelb. Beim g' hat die Stirn in der Mitte ein kleines rundliches Grübchen, die Flügeldecken sind auf der Scheibe seicht eingedrückt und das vorletzte Rückensegment ist in der Mitte des Hinterrands mit einem rundlichen Höckerchen versehen. Von L. arida durch etwas grölsere Gestalt, schlankere Fühler, etwas breiteres Hals- schild, weniger stark eingedrückte Flügeldecken und die Geschlechts- auszeichnung des g', von Lept. simplex Baudi ebenfalls durch das letztere Merkmal, ferner durch gröfsere, schlankere Gestalt, nament- lich schmäleren Hinterleib, durch schlankere Fühler, etwas kürzere Flügeldecken und dunklere Färbung unterschieden. Von Hrn. Ehlers in einem g'-Exemplare in der Sierra de Espuna aufgefunden und dem Entdecker hochachtungsvoll zu- geeignet. Freund Heyden war so liebenswürdig, das einzige Stück meiner Sammlung zu überlassen. 2. Homalota (Meotica) anophthalma n. sp. Elonyata, linearis, depressa, nitida, tenuissime densius pubescens, pallide testacea, abdominis cingulo posteriore viz infuscato; capite oblongo- rotundato, oculis deficientibüs, thorace transversim subquadrato, aequali, elytris hoc fere brevioribus haud dense distinctius punctatis, abdomine sublaevigato. — Long. # lin. Der Hom. indocilis so ähnlich, dafs man die neue Art für eine augenlose Form derselben halten könnte, indessen auch, abgesehen von diesem entscheidenden Merkmal, durch blassere Farbe, schlan- kere Fühler und kräftiger und weniger dicht punktirte Flügeldecken gut unterschieden. Der Kopf ist so breit als das Halsschild, rundlich, jedoch etwas länger als breit und nach vorn entschieden verschmälert, etwas schmäler als bei H. indocilis, kaum sichtbar punktirt, die Stirn abgeflacht, in der Mitte mit einem kleinen, oft undeutlichen Grübehen versehen; die Augen fehlen. Die Fühler sind kaum kürzer als Kopf und Halsschild, kräftig, das zweite Glied um die einer Excursion nach der Sierra d’Espuna. 359 Hälfte länger als das dritte verkehrt dreieckige, das vierte schon quer, die folgenden allmählig immer mehr verbreitert, die vorletzten daher stark quer, indessen immer noch weniger breit als bei H. indocilis, das Endglied kurz, anderthalbmal so lang als das vor- letzte, stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist ganz und gar wie bei H. indoeilis gebildet. Auch die Flügeldecken zeigen in der Form und Länge kaum eine Abweichung von dieser Art, sind jedoch weniger dicht, deutlicher, entschieden kräftiger, schwach körnig punktirt. Der Hinterleib ist gleichbreit, bei manchen Stücken ein- farbig gelb, bei andern mit leicht gebräuntem fünften Dorsalsegment, vorn nicht deutlich punktirt, hinten ganz glatt, an den Seiten und an der Spitze mit sparsamen, abstehenden dunkleren Haaren besetzt. Der ganze Körper ist blals rothgelb, Fühler und Beine noch heller, weifsgelb, überall äufserst fein und ziemlich dicht graugelb behaart. Bei den beiden Stücken, die ich besitze und die meiner Be- schreibung zu Grunde lagen, ist das vorletzte obere Hinterleibs- segment an der Spitze schmäler, das entsprechende untere breitere abgerundet und über das obere etwas vorragend. Sie scheinen d' zu sein. Das kleine Thierchen ist vor Allem durch den Mangel der Augen ausgezeichnet. Ueber die näheren Verhältnisse seines Vor- ‚kommens habe ich nichts erfahren. Es wurde von Hrn. Ehlers in mehreren Exemplaren in der Sierra de Espuna entdeckt. 3. Homalota (Acrotona) haematica un. sp. Rufo-testacea, nitida, capite paullo obscuriore, abdominis cingulo lato nigro; tho- race transverso, conveziusculo, aequali, elytris hoc parum brevioribus, abdomine supra parce subtiliter punctato. — Long. 1 lin. Von der Gröfse und Gestalt der H. clientula, in der sparsamen Punktirung des Hinterleibs mit H. pulchra übereinstimmend, durch die Färbung und die kürzeren Flügeldecken allein schon hinreichend gekennzeichnet: lebhaft rotbgelb, glänzend, wenig dicht, nur mäfsig fein, grau behaart, mit braunrothem Kopfe, breitem schwarzen Hinterleibsgürtel und einfarbig röthlichen Fühlern und Beinen. Der Kopf ist wie bei H. fungi gebildet, äufserst sparsam und fein punktirt. Die Fühler sind kaum länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze nur wenig verdickt, sparsam behaart, das dritte Glied nicht ganz um die Hälfte kürzer und etwas feiner als das zweite, das vierte so lang als breit, die folgenden allmählig etwas kürzer werdend, die vorletzten nur wenig breiter als lang, das End- glied kurz eiförmig zugespitzt, kaum so lang als die beiden vorher- 360 L.v. Heyden: coleopterologische Ausbeute gehenden zusammen. Das Halsschild ist etwas breiter als die Flügeldecken, fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten mehr als am Hinterrande gerundet, nach vorn schwach verengt, die Hinterecken breit abgerundet, oben der Quere nach gewölbt, ohne Eindrücke, wenig dicht, nicht sehr fein, aber seicht punktirt. Die Flügeldecken sind etwas kürzer als das Halsschild, nicht dichter aber deutlicher und entschiedener punktirt, längs der Naht etwas eingedrückt. Der Hinterleib ist vorn braunroth, hinten rothgelb, das vierte und fünfte Segment und die vordere Hälfte des sechsten glänzend schwarz, an den Seiten und der Spitze mit abstehenden Haaren besetzt, oben auf den vorderen Segmenten sparsam, hinten ganz vereinzelt punktirt. Die Beine sind gelb. In der Sierra de Espuna in wenigen Stücken von Hrn. Ehlers entdeckt. Hat vor Hom. pulchra Stellung zu nehmen. 4. Asida basiplicata Heyden n. sp. Oblonga, parum conveza, piceo-brunnea, opaca, subtiliter dense granulata, brevissime flavo- pubescens, terrulento; antennis rufescentibus, articulis 4. 5. 6. latitu- dine triplo, 7.8.9. fere piriformibus duplo longioribus, 10. magno fere quadrato, nonnisi basi angustato, ultimo late ovato. Capite thorace evidenter, sat dense granuloso, granulis lucidis, interstitiis pilis brevissimis obtectis. Thorace lateribus valde refleris, amtice angustato el profunde emarginato, angulis acutis, lateribus rotun- datis, post medium latissimo, angulis posticis fere obtusis, non productis, basi ad angulos parum sinuato, medio perparum producio, supra parum convezo. Elytris lateribus acute carınalis et serrulatis, angulis anticis acutis fere rectis, basi fortiter carıinato- elevata, in medio singulo breviter acute longitudinaliter plicato ita, ut quatuor foveae basi profundae formantur; supra medio deplanaltis, postice magis convezis, declivibus, elevationibus nonnullis longitudinalibus pilis flavis densissime tectis, rugis inter se huc conjunctis. Scutello minuto, impunctato, apice acuto. Pedibus piceis, tarsis dilutioribus. — Long. 11— 114 mill.; lat. 6 mill. 2 Corpore supra aequaliter modice converxo. 18, 12 meae collectionis Dom. Ehlers in Sierra Espuna reperit. A. pygmaeae Rosh. (Paulinoi Allard) et confusae Krtz. (pygmaea All.) affınis sed diversa thoracis angulis postieis obtusis basi ely- trorum fortiter carinata et singulo acute plicato. 5. Lederia Ehlersi Heyden n. sp. Elongata, angusta, postice acuminata, parum mitida, brevissime pubescens, corpore toto cum pedibus et antennis pallide ferrugineo, capite thorace subtilissime, einer Excursion nach der Sierra d’Espuna. 361 elytris minus dense quam in thorace punctulatis. Thoracis basi fere recta, inde angulis posticis magis rectis. Elytris basi latitudine thoracis, dein attenuatis, oblongo-ovatis, parum convezis. — Long. 24 mill. L. asturiensi Reitter affinis, sed corpore longiore, magis angusto, colore pallidiore, pubescentia magis subtili, punctura densiori, in elytris simpliei, in thorace magis conferta diversa. Exemplar unicum meae collectionis a Dom. Ehlers, in cujus honorem species dedicata, reperta in Sierra Espuna. 6. Cyrtonus Ehlersi Fairm. — Long. 5% — 64 mill. C. contracto simillimus, sed prothoracis angulis posticis minus retroductis, apice minus acutis, margine postico ante angulos bicrenato, angulis supra grosse punctatis, elytris paulo evidentius punctato-lineatis et parapleuris forliter punctatis distinctus. — Sierra de Espuna (Ehlers). 3 individua. 7. Cyrtonus Arcasi Fairm. — Long. 64 mill. — Ovatus, con- vezus, aeneus, nitidus, antennis tarsisque rufo-testaceis; capite antice dense punctato, ad oculos oblique impresso, sulco arcuato obsoleto, ad angulos tantum impresso; prothorace lato, antice vir sensim angustiore, lateribus rotundatis, dorso tenuiter sat dense punctato, margine postico utrinque ante angulos valde sinuato sed non crenato; scutello triangulari, laevi; elytris medio ampliatis, basi ante humeros angulatis, haud crenulatis, ad suturam depressis, subtiliter punctato- lineatıs, intervallis subtiliter alutaceis; subtus rarius punctulatus, metapleuris sat fortiter punctatis, prosterno sulcato. — Granada (Perez Arcas). Ressemble au gibbicollis, mais les elytres sont plus courtes, plus arrondies, la t&te et le corselet sont plus ponctues, le bord posterieur de ce dernier n’est pas crenel& pres des angles et les lignes des elytres sont plus fines. L. Fairmaire. 8. Cyrtonus Heydeni Fairm. — Long. 84 mill. — C. Dufouri valde affinis, paulo litaceo-tinctus, prothorace antice latiore, magis subquadrato, scutello punctulato, basi utringue magis impresso, tibüs apice rufescentibus, prosterno late sulcato. — Asturia (Getsch- mann 1879.) Ressemble aussi au C. Martorelli, mais differe par l’ecusson plus plan non ponctue et les Elytres ayant les points des lignes plus gros et les intervalles lisses. L. Fairmaire. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIN. 1884. Heft 11.] Beitrag zur Coleopteren-Fauna der Dardanellen. Der bekannte Conchyliologe Freiherr Hermann v. Maltzan bereiste zu Anfang des Jahres 1883 die Insel Creta und sammelte auf der Rückreise auch bei Constantinopel. Er hat genau die Funde der Coleopteren, die er von letzterer Gegend mitbrachte, auseinandergehalten. Obwohl die Anzahl der, nur nebenbei ge- sammelten, Coleopteren-Arten gering ist, so gebe ich doch hier ein Verzeichnifs, da seither fast nie auf die genauere Lokalität der bei Constantinopel gesammelten Thiere Rücksicht genommen wurde. A. Von der europäischen Küste. Aechmites conspicuus. — Gymnopleurus cantharus. — *Dailognatha laticollis. — Blaps abbreviata, similis et *subquadrata. — *Pachyscelis granulosa. — *Dendarus cribratus. — Colpotus byzanlinicus. — Opatrum verrucosum. — Meloe tuccius. — Chrysomela vernalis. B. Von der asiatischen Küste. Aufser den oben mit * angeführten Arten: Ateuchus variolosus. — Lethrus brachicollis Fairm. Sg! 22 dieser interessanten Art mit ohrförmig vorgezogenen Vorderecken des Halsscehildes. — Pseudo- trematodes Frivaldszkyi 12. — Clerus favarius. — Akis elongata. — Pimelia subglobosa, Decken kaum tuberkulirt. — Opatroides punctu- latus. — Meloe hungarus Schrk. (limbatus F.), M. variegatus. — Brachycerus juniz. — Trysibius tenebrioides. — Dorcadion seri- catum Kryn. C. Von der Insel Prinkipo bei Constantinopel. Ophonus azureus F. — Harpalus distinguendus Duft. — Amara aenea Dej. (trivialis Gyll.). — Silpha orientalis Brulle, var. turcica Küst. — Sisyphus Schaefferi. — Phyllopertha lineolata. — Tropinota squalida. — Ozythyrea cinctella. — Cardiophorus syriacus L. — Dailognatha laticollis. — Akis spinosa. — Blaps similis, B. abbre- vıata. — Pedinus tauricus Muls. — Opatrum verrucosum, OÖ. rusticum Ol. — Raiboscelis azureus. — Dorcadion 7-lineatum, v. 8-lineatum Krtz. — Neodorcadion bilineatum. — Cryptocephalus ilicis. * Auch auf asiatischer Seite gefunden. Dr. L. v. Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.] Coleopterologische Ausbeute des Baron H. v. Maltzan von der Insel Creta. Mitgetheilt von Dr. L. von Heyden. Im Jahre 18385 sammelte Baron H. von Maltzan auf einer conchyliologischen Reise auf der Insel Creta gelegentlich auch Coleopteren, welche derselbe mir bereitwilligst zur Bestimmung vorlegte.e Gesammelt wurde am ÜOentrumgebirge Ida mit den höchsten Erhebungen, 2000 Meter, des eigentlichen Ida oder Psiloriti und am Kloster Asomato am Fufse des Gebirges zu Anfang April —, ferner im höchsten Gebirge des Ostens, dem Lassitti, 1500 Meter, sowie der Landschaft Mirabella am Fufse desselben und der Hauptstadt Canea Ende März. Eine eingehende coleopterologische Bearbeitung hat diese interessante, an der Grenze des griechisch -kleinasiatischen Gebietes liegende Insel noch nicht gefunden. In Guerin, Revue et Magazin de Zoologie 1853 u. 1854 gab Lucas einen Essai sur les animaux articules qui habitent l’ile de Crete, der zwar nur verhältnifsmäfsig wenige Käfer aufweist, aber doch das einzige Werk blieb, das im Zusammenhang die Coleopteren Candia’s (oder Oreta’s) bespricht. Alle weiteren dorther bekannten Arten sind gelegentlich in anderen Werken erwähnt, so namentlich in der Berliner Entomologischen Zeitschrift 1857: Beitrag zur Käferfauna Griechenlands von Schaum und fortgesetzt ebenda von Kraatz und von Kiesenwetter. In späteren Jahren liefs da sammeln besonders Frivaldszky sen. 1844 (nach der Correspondenz mit meinem Vater, Senator v. Heyden) und selbst sammelte Zebe da 18593. Die Maltzan’schen, wie gesagt nur nebenbei gesammelten, Käfer enthielten zwei neue Arten, deren Beschreibung ich schon in dieser Zeitschrift 1883, p. 368, mitgetheilt habe. Eine Aufzählung aller mitgebrachten Arten gebe ich aber schon um deshalb, weil bei jeder Art genaue Fundorte angegeben sind, anderen Theils kann schon hieraus ein annähernder Schlufs gezogen werden, ob die Fauna der Insel mehr mit der europäisch-griechischen oder der kleinasiatischen verwandt ist. 364 oO x — Mir. L. v. Heyden: coleopterologische Ausbeute Cicindela campestris L., var. Suffriani Löw. As.!), La., Can., nicht selten. Eine Inselform, auch von Rhodos und Syra bekannt. Procrustes Bannoni Dej. — Bei Can. 2 St., As. öfter. Vom griech. Festland und den Inseln bekannt. Nebria Heldreichi Schaum. — Can. — Auch in Palästina und Syrien. Tachypus Rossii Schaum. — La. — Neu für Creta. Bembidion Andreae F. — La. 1 St., neu für Creta. Schaum führt Zitorale Ol. (Andreae Er.) von Athen an. Tachys parvulus Dej. — La. 2 St. T. brevicornis Chaud. — J. 1 St. Beide in Süd- Europa. Ditomus eremita Dej. — La. 1 St. Auch von Zebe gef. Ophonus sabulicola Panz. — Can. 1 St., neu für Creta. Harpalus tenebrosus Dej. — Ebenso. Griechenland, Corfu, am ganzen Mittelmeer verbreitet. Stenolophus marginatus Dej. — La. Auch von Zebe gef. Zabrus graecus Dej. — Can. 1 St., neu, sonst ganz Griechenl. Steropus creticus Friv. = Zebei Schaum. — Can. 1St., Las. öfter. Eine aberrante Form innerhalb dieser Gattung mit recht heterogenen Formen, besonders auffallend durch die deutlichen Schultern und die starken Tarsen mit breiten Onychien. Pedius crenatus Dej. — La. 1 St. Auch von Zebe gef. Metabletus minutulus Goeze. — La., J. öfter. Ganz Europa und Vorderasien. M. exclamationis Menetr. — La. 1 St. In Europa seither noch nicht gef. und was dafür gehalten wurde, ist der nahe ver- wandte paracenthesis Mot., den ich von Sardin. und Caucas. besitze; erclamat. aus Persien, Chodsent u. Tecce-Turcmenien. Helophorus aquaticus L. — J. 1 St. Ganz Europa. Staphylinus olens Müll. — Mir. öfter. (Lucas!) Europa. St. aeneocephalus Dej. (cupreus Rossi). Ebenso. Xantholinus fulgidus F.?). — Las. 1 St. (Zebel) 1) As. bedeutet Asomato, Can. —= Canea, J. —= Ida, La. = Lassitti, — Mirabella. + Seither nur auf Creta gefunden, © auch schon von Griechenland oder anderen Theilen Europa’s, 00 auch von Kleinasien, aber nicht aus Griechenland, und X aus beiden Regionen bekannt. ?) Wie alle Staphylinen von Dr. Eppelsheim bestimmt. des Baron H.v. Maltzan von der Insel Creta. 365 Philonthus nigritulus Grav. — J. 2 St. — Kraatz führt den nahe verwandten frossulus Nordm. von Creta auf. Medon (Lithocharis) melanocephalus F. — J. 1 St. Europa, Nord -Persien. Leptacinus batychrus Gyll. — Ebenso. Leptolinus nothus Er. — J. in Anspülicht n. s. Ozytelus complanatus Er. La. und o Oz. speculifrons Krtz. J. je 1 St. Der letztere schon von Zebe gef. Platysthetus spinosus Er. — J., La. je 1St. (Zebe!) Homalota fungi Grav. und o H. gregaria Er. J. ebenso; diese von Zebe gef. Dolicaon biguttulus Lac. — J. öfter. Alle diese Staphyl. in Europa verbreitet; Leptolinus und Dolicaon nur im Süden. Ptomaphagus creticus Heyd. — J. 1 &. Beschreibung: Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, p. 368. Silpha orientalis Brulle, var. turcica Küst. — La., Can., Mir. einzeln. Auch von Zebe gef. Phosphuga polita Sulz. — Ganz Mittel- und en Wie vorige Art, bei Mir. häufig. Hister graecus Brulle. — Can. 1 St. In ganz Südost- Europa und weit nach Asien hinein. Saprinus nitidulus Payk. — Can. öfter. Von Kraatz nicht aus Creta erwähnt. Tenebrioides mauritanicus L. — Can. 1 St. Cosmopolit. Migneauria crassiuscula Aub. — J. 1 St. In Süd- Europa verbreitet, besitze ich sie aus Montpellier, Erouncee Corsica und Neapel. Coluocera formicaria Mot. — J. 1 St., La. 2 St. Von Spanien bis zum Caucasus. Von Kiesenwetter in Griechenland gef. Scarabaeus variolosus F. — Can. häufig. Auch, nach Lucas, in Griechenland gemein. Copris hispanus L. — Can. nicht selten. — Neu für Oreta. In Griechenland und Süd- Europa. Onthophagus Amyntus Oliv. (Hübneri F.) — Las. 2 St. Auch von Zebe gef. O. fracticornis Preyfs. — Mir. 2 St. — Von Kiesenwetter nicht aus Griechenland erwähnt, besitze ich auch keine griech. Stücke, wohl aber aus -Algarvien bis nach Syrien. Aphodius hydrochaeris F. — Mir., X A. granarius L. — J., x A. mitidulus F. und x A. lividus Oliv., beide von Las., alle einzeln gef.; in ganz Europa. L. v. Heyden: coleopterologische Ausbeute Psammobius caesus Panz. — La. in grofser Menge in Anspülicht. Geotrupes fossor Waltl. — La., Mir. einzeln, Can. häufig. Auch von Kiesenw. erwähnt; in ganz Griechenland. G. laevigatus F. — Can. häufig. Wie der vorige. G. spiniger Marsh. Bei Can. 1 St. — In ganz Europa ver- breitet, doch von Griechenland noch nieht genannt und wohl mit stercorarius L. vermengt, den Kiesenw. von Athen anführt. Bolboceras unicornis Schrk. Ein g' mit ganz kleinem Kopfhorn und fast zahnlosem Halsschild von Mir. So südlich und östlich war mir die Art noch nicht bekannt; meine Stücke stammen aus Wien und Toskana. — In Griechenland noch nicht gef. Troxz hispidus Laich. — Can. 1 St. — Von Nauplia durch Kiesenw. bekannt, wird er von Lucas aus Creta erwähnt und ist in ganz Europa verbreitet. Elaphocera Maltzani Heyd. n. sp. — Ein A von Can., das ich an angegebenem Orte beschrieb. Tropinota hirta Poda. — Can. öfter; auch von Lucas nicht sehr selten auf Creta gef. In Europa gemein. Capnodis tenebricosa Hbst. — As. 1 St. Süd-Europa. Drasterius bimaculatus F. — J. 1 St., Las. oft; im ganzen Süden. Cryptohypnus pilifer Reitter n.sp. Eine neue Art, die Reitter nächstens beschreibt. — Las. einmal; ich besitze ein typ. von Lenkoran im Caucasus. Cardiophorus tenellus Rehe. — Las. 1 St. — Aus Griechenl. bekannt, habe ich Stücke von Baku am Caspi - Meer. Agriotes modestus Ksw. — Las. 1 St. und o A. paludum Ksw. von ebendaher und J. nicht selten. Die erstere Art, aus dem Süden bekannt, besitze ich auch von Baku; A. pal. ist von Zebe auf Creta häufig gef. Silesis concolor Desbr. — J. 1 St. — Die Art besitze ich aus Rumelien und durch den Autor aus Syrien. Malthodes n.sp. Ein g' vom Ida. Dolichosoma nobile F. — J. 1 St. Im ganzen europ. Mittel- meergebiet. Zophosis ovata Brulle. — J., Mir. je 1 St., Las. häufig. Erodius Boyeri Sol. — Mir. 1 St., besitze ich aus Creta schon durch Frivaldsky sen. — Auch von Salonik und Athen. Dailognatha laticollis Bess., var. laevigata Sol. — Ein von Dr. Kraatz bestimmtes Stück von As. Ich besitze diese Varietät auch aus Tarsus und Erzeroum. (6) +XX+ + des Baron H. v. Maltzan von der Imsel Creta. 367 Stenosis smyrnensis Sol. Je 1 St. vom J. und Las. — Von Kiesenw. auf Zante gef. Cephalostenus elegans Brulle. — Mir. 1 St. Griechenland. Blaps mucronata Latr. — Mir. und As. je 1 St. Europa. Pimelia graeca Kıtz., var. sericella Sol. — Mir. ] St. Sonst findet sich dort meist die var. Minos Lue., aber das vorliegende Stück, sowie Frivaldsky’sche Stücke von Creta gehören wegen der deutlichen Pubescenz, die bei Minos fehlt, zu seric. Pachyscelis smyrnensis Krtz. — Can. 1 St.; ich habe 1 St. von Friv. aus Creta. Im Griechenland noch nicht gef. Dendarus foraminosus Küst. — Mir. 1, As. 2, Can. 5 St., scheint auf Creta beschränkt, ebenso wie: Pedinus Olivieri Muls. — Can. 2, As. 18t. Opatrum rusticum Oliv. — Ueberall, im ganzen Mittelmeergebiet. Opatroides punctulatus Brulle. — Ebenso bei As., Las., Mir.! Hedyphanes cribripennis Luc. — 3 Z in meiner Sammlung von Can. und Mir. Eine interessante autochthone Art. Helops Rossii Germ. — Can. 1 St. Süd- Europa. Formicomus formicarius Goeze. — La. 1 St. Ebenso. Anthicus tristis Schmdt., o A. instabilis Laf. und var. mit ganz dunkeln Decken, einzeln bei La. A. hispidus Rossi. — In beiden Gebirgszügen J. u. Las. gemein. Meloe purpurascens Germ. — Can. oft, As. 1 St. M. proscarabaeus L. — Can. 1 St. M. tuccius Rossi. — Bei Can. gemein, Mir. 3 St. M. eicatricosus Leach. — Can., Mir. je 1 St. M. autumnalis Oliv., var. punctipennis Heyd. Ut typus, sed elytris foveolis magnis perprofundis. Ich besitze diese Form auch aus Rumelien (Michahelles), Caramanien und Derbent. Hapalus creticus Friv. — Ein Stück von Las. dieser von Frivaldsky jun. in den Termezetr. beschriebenen Art. Brachyrrhinus (Otiorrhynchus) lugens Germ. — Can. 1 St. Sitona gressoria F. — Can. 1 St. Azyraeus Kraatzi Ksw. Von dieser interessanten Art wurde ein Z'Q vom Ida mitgebracht,’ das nun in meinem Besitze ist. Kiesenwetter beschreibt nach zwei Stücken, die Zebe auf Creta fand, erwähnt aber keine Geschlechtsunterschiede. Mein kleineres Stück, das ich für Z halte, ist 5 mill. lang, das andere (2) 7 mill.; Kiesenw. giebt 21 lin. an (also 5 mill.), hat also vermuthlich 2 g' vor sich gehabt. Andere Unterschiede kann ich aber nicht finden. 368 L. v. Heyden: coleopterologische Ausbeute etc. OO Psalidium spinimanum Reiche. — Mir. 1 St. Diese Stammart findet sich in Syrien, in Griechenland aber eine var. anato- licum Boh. o Brachycerus undatus F.— As. 1, Mir. 3, Can. 4 St. Süd-Europa. o B. cinereus Oliv. und o B. algirus F. — Einzeln bei Can. u. Mir. Von cin. besitze ich zwei Creta-Stücke von Friv., kommt auch in Griechenl. vor; alg. findet sich im ganzen Süden. x B. juniz Lichtst., var. aegyptiacus Oliv. — Ebenda häufiger. Griechenland! oO Neocleonus vittiger Fahr. — Can. in Anzahl, Mir. 1 St. — Besitze ich aus Antiochia. Wenig bekannte Art. O Mecaspis alternans Oliv. — Can. 1St. Pyrenäen bis Griechenl. o Larinus Genei Schh. — As. 1 St. o Trysibius Olivieri Boh. — Ebenso. o Baris spoliata Schh. — J. 1 St. © Lachnaea orientalis Weise. — As. nicht selten. Nur von Griechenland und Creta bekannt. © Pachnephorus ceylindricus Luc., var. hipponensis Desbr. — J. oft im Anspülicht. Süd-Europa. o Plagiodera versicolora Laich. — J. 1 St. + Chrysomela ceretica Oliv. — Mir. 1 St., Can. öfter. Scheint auf Creta beschränkt zu sein, obgleich Suffrian Constantinopel angiebt, was noch nachzuweisen wäre. o Aulacophora abdominalis F. — Mir. 1 St. x Coccinella septempunctata L. — Mir. 2 St. o Epilachna chrysomelina F. — Can. 3 St. gefunden. Von den mitgebrachten 105 Arten sind also nur 9 der Insel Creta eigenthümlich, 95 kommen auch in Griechenland oder anderen Theilen Süd-Europa’s vor; nur 4 hat Creta mit der asiatischen Küste, nicht aber mit Griechenland gemein; 46 hat Creta mit Griechenland und nicht mit der asiatischen Küste gemein; 43 hat Creta mit beiden Regionen gemein. Es sind also unter 105 Arten nur 13 in Europa nicht heimische Arten und demgemäfls muls diese Insel wohl dem europäischen Faunengebiet zugewiesen werden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft II.] Die Farben der Carabus- Arten und ihrer nächsten Verwandten. Dieselben sind den Coleopterologen theils durch eigene An- schauung, theils durch die wissenschaftlichen Beschreibungen be- kannt. Dals aber die so gewonnene Kenntnifs durchaus nicht selten eine unrichtige ist, soll zunächst durch einige Beispiele im Folgenden nachgewiesen werden. Vor einigen Jahren lief mir im Tronviller Busch (westlich von Metz) ein schwarzglänzender Carabus monilis mit prächtig rothen Rändern des Halsschildes und der Flügeldecken über den Weg. Obschon der Gedanke an Käfersammeln in jener Localität mir fern lag, so nahm ich doch das Thier und wickelte es, in Ermangelung eines besseren Aufbewahrungsmittels, in ein Stück haltbaren Papiers. Vorläufig konnte ich mich um dasselbe nicht weiter bekümmern, und als ich erst nach einigen Tagen meinen Fund in nähern Augenschein nehmen wollte, fand ich den Käfer todt, ohne Glanz und die beim Fange mir als prächtig roth erschienenen Ränder nur von gewöhnlicher Rostfarbe. Dieser grolse Unterschied zwischen dem lebenden und dem todten Käfer fiel mir um so mehr auf, als das Thier absichtlich so fest in das Papier eingewickelt worden war, dafs eben so wenig die Excremente wie der Magensaft die Oberseite des Körpers hatten verunreinigen können. Ich begnügte mich indessen mit der Thatsache, dafs der Käfer mit dem Leben auch den Glanz seiner Farben verloren hatte, wie das ja bei vielen andern Käfern der Fall ist, und steckte ihn der Denkwürdigkeit seines Fundortes wegen später in meine Sammlung. Als ich ganz neuerdings frisch erhaltene Procerus einer gründlichen Reinigung unterziehen wollte, benutzte ich diese Gelegenheit, dasselbe ebenfalls mit den Exemplaren einiger Carabus- Arten zu thun, worunter auch jener monilis. Die etwa 200 be- züglichen Individuen wurden mit zäher sich lang ziehender Auf- lösung von Gummi arabicum dick bestrichen. Als dieser dann nach erfolgtem Trocknen von den Thieren entfernt wurde, stellten sich mir ebenso unerwartete als auffallende, wenn auch meines Erachtens nicht unerklärliche Erscheinungen dar. Dals die Anwendung des Gummi arabicum matten todt er- scheinenden Farben Glanz und Frische verleiht, ist eine den Malern und Zeichnern altbekannte Sache, und ebenso benutzen ja auch Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft II. 24 370 Kraatz-Koschlau: die Farben der Carabus- Arten wir Coleopterologen jenen Gummi schon seit einer Reihe von Jahren zur Auffrischung älterer Exemplare unserer Sammlungen. Dafs aber durch diese Reinigungs- und Auffrischungs- Art häufig ganz andere als die bisherigen Farben zum Vorschein kommen, letztere also nicht immer die natürlichen sind, ist eine Erfahrung, welche ich erst bei dieser Gelegenheit gemacht habe. Ich gehe zu bestimmten Fällen über. Bei dem mehrbesprochenen Carabus monilis, welcher zur Varietät affinis gehört, ist der nur im lebenden Zustande bemerkte starke Glanz nach der Reinigung zurückgekehrt; der Kopf ist dunkelroth, das Halsschild tief schwarz, seine Seitenränder nach aulsen goldglänzend, nach innen kupferroth, welche Farbe in dunklerer Schattirung sich auch auf Vorder- und Hinterrand fort- setzt und das Schildchen auf den Flügeldecken einfalst; die Farben der beiden Seitenränder nehmen zusammen mehr als ein Drittel der Gesammtbreite des Halsschildes ein; die Flügeldecken sind schwarz und je nach dem Lichtwinkel mit blauem oder kupferrothem Schimmer; ihre Ränder sind ebenso, wie diejenigen des Halsschildes, nach aufsen goldglänzend, dabei auf der vordern Hälfte mit grünlichem Schimmer, nach innen kupferroth. — Bei dem lebenden Thiere babe ich diese mehrfach prächtige Färbung nicht bemerkt, sondern nur die oben bezeichneten zwei Farben. Einen zweiten, viel auffallendern Fall von Farben-Veränderung bieten die Carabus Bonvouloiri meiner Sammlung. Dieselben waren stahl- überhaupt dunkelblau und nur ein Exemplar war schwarz. Von der blauen Farbe ist jetzt nach der Reinigung keine Spur mehr geblieben, sie zeigt sich in keinem meiner Exemplare, selbst als Schimmer nicht mehr, und sind an ihre Stelle bei den verschiedenen Exemplaren folgende Farben getreten: Die ganze Oberseite intensiv rothviolett, — Halsschild und Fiügeldecken ebenso, Kopf schwarz, — Kopf schwarz, Halsschild rothviolett, von den Flügeldecken die Höcker je nach dem Lichtwinkel schwarz und bronze- die Zwischenräume messingglänzend, — Kopf und Halsschild kohlschwarz, Flügeldecken mit schwarzen Höckern und bronzefarbigen Zwischenräumen, — Kopf schwarz, Zwischenräume des Halsschildes rothviolett, Ränder bronze, Flügeldecken mit schwarzen Höckern und Bronze-Zwischenräumen. Ein hellgrünes Exemplar aus der Sammlung des Hrn. Hauptmann v. Heyden hat nach der Reinigung diese auffallende Farbe behalten, nur zeigt dieselbe jetzt einen schönen Glanz und unter spitzem Lichtwinkel einen hellblauen Schimmer, und ihrer nächsten Verwandten. 371 Ohne Zweifel würden durch das Reinigungs-Experiment, wenn dasselbe an etwa 50 Exemplaren vollzogen würde, noch diverse andere Farben schönster Art zum Vorschein kommen. Aber schon jetzt ist zu erkennen, dals man die vielen zum Theil sehr schönen Farben-Varietäten dieser Art, welche sich in manchen Preislisten mit verlockenden und schwindelnd hohen Preisen behaftet finden, sich durch die geringe Mühe der Reinigung selbst schaffen kann. Die Carabus croaticus zeigen nach der Reinigung einen auffallenden Glanz der Flügeldecken, welcher in Folge der dichten oft zerrissen erscheinenden Sculptur ein beständiges Brillantiren erzeugt. Die blaue Farbe des Halsschildes und der Ränder der Flügeldecken ist lebhaft und erstreckt sich weit nach der Naht hin. Bei etwa einem Sechstel der Exemplare ist die Farbe der Flügeldecken-Ränder grün, das Halsschild aber blau, wie bei allen andern. Die Flügeldecken der Carabus imperialis haben nicht nur, wie die Beschreibung angiebt, einen goldfarbigen Rand, sondern unmittelbar an die innere Seite desselben schliefst sich noch ein prächtig grüner Streifen an, ebenso wie bei den Car. Vietinghofi, nur sind die Ränder schmäler, wie bei letzterer Art. Die Carabus caelatus und dalmatinus mit ihren Varietäten sind sämmtlich (einige 60 Exemplare meiner Sammlung) mit Gummi arabicum behandelt worden, haben aber ihre schwarzen oder blauen, grünen und violetten Farben unverändert behalten, dieselben also als ächt erwiesen. Glanz haben nur die typischen dalmatinus, weniger die typischen caelatus; bei den Varietäten, d.h. bei den in meiner Sammlung befindlichen Individuen, kommt Glanz nur indi- viduell vor, und selbst mehrmalige Anwendung des Gummi ändert an matten Individuen nichts. Ebenso hat mein Exemplar von Carabus Bowringi schon vor der Behandlung mit Gummi seine ächten Farben gezeigt: dunkel blauviolett mit grünen Seitenrändern des Halsschildes und der Flügeldecken. Dasselbe gilt auch von den meiner Sammlung angehörenden Exemplaren der Copiolabrus- Arten und Varietäten Lafossei, coelestis, elysii, smaragdinus, longipennis und Schrenki. Die schon von Henri Deyrolle stammenden Exemplare der drei ersteren waren vorher zweifellos durch Gummi arabicum gereinigt worden und haben sich in der Reinheit und Frische ihrer Pracht- farben bis jetzt — wohl 15 bis 20 Jahre lang — ganz unverändert erhalten; ihr ganzes Aussehen ist das frisch ausgeschlüpfter 24* 302 Kraatz-Koschlau: die Farben der Carabus- Arten Exemplare. — Das von Hrn. Oberthür erhaltene, wahrscheinlich aus der Chaudoir'schen Sammlung stammende Exemplar des Car. Schrenki war in guter Beschaffenheit der Farben in meinen Besitz gelangt, dann aber zufällig mehrere Stunden lang den Sonnenstrahlen ausgesetzt gewesen. Hierdurch war das glänzende Purpur des Halsschildes fast ganz ausgeblichen und an seine Stelle helle glanzlose Rostfarbe getreten, wie man solche Veränderung bei den Carabus auroniteus, festivus und Varietäten ja sehr häufig siebt. Das Gummi arabicum hat nun das schönste Purpur (Carmin etwas überwiegend) mit starkem Glanze wieder hervorgezaubert und aufserdem noch das Grün der Flügeldecken bedeutend ver- schönert, so dafs jetzt die Farben dieses Individuums unübertrefi- lich sind. | Diese für mich erst gewonnene Erfahrung beweist, dafs die Sonnenstrahlen das gegen sie so empfindliche Roth der bezüglichen Carabus- Arten nicht wirklich verändern oder in der Substanz vermindern, ausflecken, sondern durch ihre Wärme sehr bald jene Ausschwitzung des Hornpanzers verursachen, über die später be- sonders gesprochen werden soll, und welche nur der Anwendung des Gummi arabicum weicht. Bei dem Procerus Ölivieri Dejean wird die Farbe der Oberseite vom Autor als blauviolett oder schwarzviolett bezeichnet, bei dem Synonym scabrosus Olivier nur als blauviolett. Hr. Dr. Kraatz nennt sie in seiner gründlichen Abhandlung über die Procerus- Arten (Bull. Mose. 1376) violett oder blauviolett oder rothviolett. — Diese drei Autoren haben also die blaue Farbe in der Mischung blauviolett mehrfach, Olivier sogar ausschliefslich gesehen. Dagegen habe ich in meiner Sammlung namentlich aus älterer Zeit stammende Exemplare besessen, deren ganze Oberseite eine fast rein blaue Farbe zeigten; dieselbe enthielt nur eine schwache Beimischung von schwarz. — Als nun in neuester Zeit der Proc. scabrosus in grolser Zahl in meine Hände gelangt war, unterzog ich davon zu- nächst 44 Exemplare, worunter auch die eben erwähnten fast rein blauen Exemplare aus meiner Sammlung, der Reinigung durch Gummi arabicum. — Das Resultat derselben ist zunächst hinsichtlich der blauen und grünen Farbe folgendes: 6 Exemplare haben fast rein blaue Halsschilde, d. h. die engen Zwischenräume der mehr oder minder breiten schwarzen Runzeln sind blau, bei einem Exemplar blaugrün; bei 4 Exemplaren kann man das Violett der Flügeldecken fast blauviolett nennen, und 7 Exemplare sind blau- schwarz, d. h. schwarz mit wenig blauem Schimmer. Weiter sind und ihrer nächsten Verwandten. 375 beide Farben in 44 Exemplaren nicht vertreten, im Ganzen also so wenig, dals von Proc. scabrosus blaue, blauviolette und grüne Exemplare füglich als nicht vorhanden betrachtet werden können, obschon ich vor dem Reinigungsverfahren thatsächlich blaue Exem- plare besessen habe; dieselben sind jetzt rothviolett. — Abgesehen von dem oben erwähnten geringen Vorkommen der blauen und grünen Farbe sind die jetzigen Farben der 44 Exemplare folgende: 24 Exemplare ganz rothviolett, — 3 (grofse 2) auf der ganzen Oberseite je nach dem Lichtwinkel rothviolett und bronze !), — 7 Exemplare blauschwarz, — 1] völlig kohlschwarz (kleines J), — 3 Exemplare, deren innere, den gröfsten Theil der Naht ein- schliefsende eiförmige Hälfte der Flügeldecken schwarz ist, welche Farbe nach den Rändern hin sehr bald in’s lebhafteste Rothviolett übergeht, — 2 Exemplare ebenfalls in der Mitte der Flügeldecken schwarz, nach den Rändern hin bronze- und letztere selbst rothviolett; bei dem einen dieser beiden Exemplare erstreckt sich die mit dem Lichtwinkel nicht wechselnde, also eonstante helle Bronze- (Messing-) Farbe von der Spitze bis zu einem Drittel der Gesammtlänge der Flügeldecken und aufserdem beschränkt sich das Violett der Ränder auf deren vordere Hälfte, — endlich die oben erwähnten 4 Exemplare mit fast blauvioletten Flügeldecken. Vor ihrer Reinigung waren diese 44 Exemplare theils roth- violett (nicht wenige), theils blauviolett (viele), theils blau (mehrere) und theils schwarz (etwa zehn, von denen einige mit violett-schim- mernden Rändern). Diese sämmtlichen Farben zeigten keinerlei sichtbare Unreinigkeiten, aber nicht annähernd die Frische der jetzt durch Gummi arabicum gereinigten; aufserdem war auch von der Bronze-Farbe der beiden zuletzt bezeichneten Exemplare nicht einmal ein Schimmer sichtbar gewesen. Nachdem die Reinigung dieser 44 Exemplare theils neue und veränderte Farben, theils starken Glanz der ganzen Oberseite der Käfer zu Tage gefördert hatte, wurden auch die übrigen 68 Procerus- Exemplare meiner Sammlung dem so wichtigen Reinigungs-Ver- fahren unterzogen. Dasselbe führte ebenfalls zu interessanten Resultaten und zwar zunächst zu der Gewilsheit darüber, dafs sämmtlichen Procerus-Arten und -Varietäten ein bedeutender, Glanz der ganzen Oberseite eigen ist, welcher bei den Audonini und tauricus in Folge deren feinerer und dichterer Sculptirung sogar 1) Bei den besonders intensiv rothvioletten Exemplaren zeigt sich Bronzeglanz auf der Mitte der Flügeldecken nicht selten. 374 Kraatz-Koschlau: die Farben der Carabus- Arten ein Brillantiren, besonders der Flügeldecken erzeugt. Dals Seitens der Autoren dieses Glanzes nur in den Beschreibungen der Procerus gigas, tauricus, caucasicus und bosphoranus erwähnt worden ist, hat seinen Grund unzweifelhaft nur darin, dafs ihnen die andern Arten und Varietäten in nicht genügend gereinigten Exemplaren vorgelegen haben. Im Besondern führe ich hinsichtlich der nunmehr festgestellten wirklichen Farben aller übrigen Procerus- Arten und -Varietäten Nachstehendes an: Die dem scabrosus örtlich nächste Rasse, die um Brussa heimische Var. breviusculus, soll nach der Beschreibung auf den Flügeldecken ein schönes und lebhaftes Blau mit schwachem Stich in's Violette, aber selten oder garnicht in’s Rothviolette zeigen. Etwa die Hälfte der fünf Paare meiner Sammlung stimmte (vor der Reinigung) mit diesen Angaben überein, von den andern zeigten zwei Exemplare einen starken rothvioletten Glanz und drei ein unfreundliches Dunkelblau (Beimischung von schwarz). Durch die Reinigung hat sich an den drei letzteren Exemplaren die Farbe nicht geändert, doch haben dieselben einen besonders auffallenden Glanz erhalten, — 1 Exemplar ist prächtig blau mit violettem Schimmer — und 6 Exemplare sind rothviolett; von diesen haben wiederum 3 Exemplare blauen Schimmer und bei 1 Exemplar ist die mittlere, um die Naht gelegene Hälfte der Flügeldecken dunkel- bronze, welche Farbe nach allen Seiten hin in ein so feuriges Rothviolett übergeht, wie es sich kaum auf einem meiner Scabrosus- Exemplare zeigt. Eine noch viel auffallendere Farben-Aenderung zeigt die weiter östlich heimische kleine Amasia-Rasse modestus, welche bei der Reinigung ihre bescheiden „bläulich schwarzen und zum Theil fast ganz schwarzen“ Alltagskleider ab- und schöne Festkleider an- gelegt hat. Meine Exemplare tragen jetzt die Farben: rothviolett (etwas dunkel) — rothviolett mit Bronze-Glanz auf der ganzen Oberseite des Körpers — rothviolettes Brustschild, Flügeldecken je nach dem Lichtwinkel rothviolett oder hellbronze — prächtig blauviolett — rein violett — Halsschild rothviolett, Flügeldecken schwarz mit rothvioletten Rändern. Unter den von Hrn. Dr. Kraatz mir zur Ansicht gütigst übersandten Exemplaren hat sich eins nach der Reinigung als ganz blauschwarz erwiesen, wohl seltene Farbe bei dieser Varietät. Von den noch weiter östlich im nördlichen Kleinasien heimi- schen Audouini erhielt ich vor einigen Jahren aus Trapezunt eine und ihrer nächsten Verwandten. 375 Sendung von etwa 60 in reinem Spiritus aufbewahrten Exemplaren. Dieselben zeigten, wie in jeder andern Hinsicht, so auch in den Farben eine grofse Gleichmäfsigkeit: blaues oder blaugrünes Hals- schild, Flügeldecken in der Mitte längs der Naht blau, nach den Rändern in prächtiges Grün übergehend. Nur 4 Exemplare zeigten sich auf der ganzen Oberseite gleichmälsig grün und 1 Exemplar ‘war von nicht zu bestimmender dunkler Farbe. Wegen der grofsen Gleichmäfsigkeit dieser Rasse in Form, Sculptur, Gröfse und Farbe habe ich von jenen 60 nur 8 Exemplare für meine Sammlung zurückbehalten, worunter 2 rein grüne und das dunkle Exemplar. Diese 8 Exemplare hatten den ursprünglichen, nicht gerade starken Glanz nach 7 Jahren fast ganz eingebülst. Jetzt nach der Reinigung haben diese Thiere einen aufserordentlichen Glanz und brillantiren; das dunkle Exemplar ist blauschwarz mit sehr schönen eyanblauen Rändern. Von den 7 andern hat nur 1 Exemplar seine schon vorher auffallend intensiv blaue Farbe mit grünen Rändern behalten, die 6 übrigen wechseln mit dem Lichtwinkel. grün und blau, wobei jedoch im Allgemeinen grün mehr als blau hervor- leuchtet. Dieser hinsichtlich der Körpergröfse hervorragendsten Rasse der ganzen Gattung steht in Farbenpracht am nächsten der Proc. tauricus, welcher auch dieselben Farben trägt: grün und blau. Die Reinigung hat hier bei 32 Exemplaren insofern zum um- gekehrten Verhältnifs geführt, als aus der fast durchweg grün erschienenen Farbe bei der gröfsern Hälfte der Exemplare blau geworden ist, während bei den Audowini die blaue Farbe mehr ge- wichen und statt ihrer die grüne hervorgetreten ist. Bei 1 Exemplar hat sich aus schönem intensivem Blau nach der Reinigung ein sehr schönes Blauviolett ergeben; ein anderes endlich ist grünlich schwarz mit grünen Rändern der Flügeldecken (nigritulus Kraatz). — Sämmtliche 32 Exemplare waren, obschon die Mehrzahl in neuester . Zeit gesammelt ist, völlig glanzlos gewesen. Sie zeigen jetzt ebenso, wie die Audouini, einen ungewöhnlich starken Glanz, welcher die Sculptur, besonders der prachtvoll grünen Exemplare (viridissimus Kraatz), brillantiren läfst. Hinsichtlich der Farben-Veränderung bei den Proc. cauca- sicus habe ich, zur Zeit im Besitz von nur 3 Exemplaren, ge- nügende Erfahrungen noch nicht gemacht. Von diesen Exemplaren waren 2 blau und 1 grünlich blau. Dies letztere Exemplar zeigt jetzt grüne Ränder neben seiner bisherigen Farbe, — 1 Exemplar glänzt im reinsten Kornblumenblau, welche Farbe auf keinem andern 376 Kraatz-Koschlau: die Farben der Carabus- Arten Exemplar meiner Procerus-Sammlung sichtbar ist. — Das dritte Exemplar hat rein blaues Halsschild und blaue Flügeldecken mit starkem grünem Schimmer. An Glanz giebt der caucasicus dem tauricus wenig nach. Die ganze Oberseite des einzigen, erst neuerdings in meinen Besitz gelangten Exemplars von Proc. laticollis war vor der Reinigung violett mit wenig Glanz; diese Farbe ist jetzt bis auf eine geringe Schattirung von rothviolett unverändert geblieben, die ganze Oberseite glänzend geworden. Hinsichtlich der drei schwarzen Procerus-Arten ist nur zu erwähnen, dafs dieselben, wie in der Form, Sculptur und Gröfse, ganz ebenso constant auch in der Farbe sind: sie sind und bleiben kohlschwarz. Durch die Reinigung tritt nur ihr starker Glanz noch mehr hervor. Eine Bemerkung dürfte jetzt vor allem Andern zur Vorbeugung einer leicht möglichen, doch nicht zutreffenden Annahme nothwendig sein. Da nämlich die Reinigung durch Anwendung des Gummi arabicum, wie vorstehend mitgetheilt, so auffallende Farben-Ver- änderungen zur Folge gehabt hat, so könnte daraus wohl geschlossen werden, dass die betreffenden Käfer vorher wenig oder garnicht gereinigt, sondern in dem jedesmaligen Status quo der äufsern Beschaffenheit belassen worden seien. — Jene zu Tage getretenen Farben-Veränderungen würden dann ja so natürliche und erklärliche sein, dafs jederlei Erwähnung derselben als überflüssig erscheinen könnte. Die erwähnte Reinigungs-Procedur ist nun aber nahezu ausschliefslich mit Käfern vorgenommen worden, welche meiner Sammlung noch angehören oder bis jetzt angehört haben, und dieser Sammlung wird kein Individuum einverleibt, welches nicht vorher einer gründlichen Reinigung mittelst weichen Wassers, reiner Glycerinseife und einer weichen feinhaarigen Bürste unter- zogen worden ist (einer einzigen Ausnahme wird später Erwähnung geschehen). Dies Verfahren ging selbst bei den neuerdings erhal-- tenen Scabrosus-Exemplaren der Gummi-Anwendung voran. — Die Reinigung durch Seife u. s. w. beseitigt allerdings jede von Aulsen an den Käfer herangekommene Unreinigkeit, verleiht den Farben auch ein frisches Aussehen, verhindert aber nach meinen Erfahrungen nicht, dafs nach längerer oder kürzerer Zeit der Glanz des Käfers nachläfst, die Farben ihre Frische verlieren und schliefslich das Insekt, trotz gegen Staub gesicherter Kasten und Schränke, in seinem Aeufsern augenscheinlich immer mehr verliert. Dafs die Ursache dieser Erscheinung nicht in dem Unterschiede zwischen 4 und ihrer nächsten Verwandten. 377 dem todten und lebenden Thiere liegt, wie ich früher geglaubt, habe ich neuerdings nicht nur an dem Anfangs erwähnten Carabus monilis, sondern auch dadurch erkennen können, dafs ich das Reinigungs-Verfahren mittelst Gummi arabicum mit einigen sehr alten unansehnlichen Carabus-Exemplaren vorgenommen habe und diese danach einen Glanz und eine Farbenfrische gewannen, wie man sie nur bei noch ganz jungen lebenden Exemplaren zu finden pflegt. Aeltere lebende Exemplare haben eben die äulsere Jugend- frische mehr oder minder verloren — so scheint es; aber bei einem Versuch erlangen sie dieselbe noch lange nach ihrem Tode, selbst wenn sie schon Jahrzehnte lang in nicht sorgfältig gehaltenen Sammlungen gesteckt haben und ihr Hornpanzer nur eben noch zusammenhängt, durch Anwendung des Gummi arabicum allemal wieder. Es unterliegt hiernach keinem Zweifel, dafs der Tod auf die Aufsenseite des Hornpanzers der Oaraben, also auf Glanz und Farben, einen dauernden Einfluls nicht ausübt. Dagegen geschieht dies bei mancherlei andern, bisweilen mit dem Tode zusammen- hängenden Vorkommnissen, wie z. B. in Folge von Anwendung nicht richtiger Mittel zum Tödten der frisch gesammelten Käfer. Dergleichen kommt vor. So erhielt ich vor einigen Monaten eine Käfer-Sendung aus dem Caucasus, hinsichtlich deren der Sammler mir mittheilte, dafs brauchbarer Spiritus nur in einem über 20 Wegstunden von seinem Aufenthalt entfernten Orte zu haben sei und dals er daher zum Tödten und Aufbewahren der Käfer statt des Spiritus eine Tinctur habe anwenden müssen, deren Zweckmälsigkeit ihm selber fraglich sei. In der That zeigten die in der Sendung befindlichen Carabus- Exemplare, gröfstentheils varians, eine gleichmälsig dunkle nicht erkennbare Farbe. Nach mehrere Wochen dauerndem Austrocknen dieser Käfer erfolgte die Reinigung mit Wasser und Seife, und nach nochmaligem Trocknen die Anwendung des Gummi arabicum. Dies Mittel schien auch in solchem Falle seine Vortrefflichkeit bewähren zu wollen: die der Art varians und ihren Varietäten eigenen Farben, namentlich Blau, Violett, Rothviolett, Bronze u.s. w. zeigten sich in ihrer Reinheit und Schönheit, auch hatten die Flügeldecken einigen Glanz. Aber schon mit dem folgenden Tage fingen die Farben an, sich zu ver- dunkeln und nach 5 bis 6 Tagen waren von ihnen nur noch schwache Schimmer vorhanden. Das erwähnte Verfahren ist noch zweimal wiederholt worden, aber mit wenig günstigerem Erfolge. Die Käfer sind offenbar von einer den Farben schädlichen Ingredienz imprägnirt, was sich schwerlich wieder hinausschaffen lälst, — 378 Kraatz-Koschlau: die Farben der Carabus- Arten Ganz ähnlich verhält es sich mit manchen derjenigen Mittel, welche man neuerdings anwendet, um die noch nicht aufgespiefsten todten Käfer für den Versandt in ihren Gelenken beweglich zu erhalten, zur Vorbeugung von Beschädigungen. Eine zu starke Anwendung dieser Mittel, wie Cyankali, Kirschlorbeer, Amylum nitrosum u. s. w., führt zu dem Nachtheil, dafs die Verbindungsmuskeln der Haupt- theile des Körpers erschlaffen und die Köpfe oft aus den Hals- schilden heraushängen. Aber abgesehen hiervon durchdringt auch die Ausdünstung jener Substanzen derartig den ganzen Körper, dafs eine dauernd oder längere Zeit anhaltende schädliche Ein- wirkung auf die Farben selten ausbleibt. Wahrscheinlich ist es allerdings, dafs die in diesen Fällen geringere Imprägnirung nach längerer Zeit und häufigerer Gummi-Reinigung ganz verschwindet, aber Erfahrungen haben hierüber noch nicht gemacht werden können. Diese nebensächlichen Details sind hier nur deshalb erwähnt worden, um darzulegen, dals Gummi arabicum keineswegs ein unter allen Umständen unfehlbares Mittel zur Wiederherstellung der ursprünglichen ächten Farben der Caraben ist, noch sein kann, sondern dafs auch diese Regel ihre Ausnahmen hat. Es soll nun eine Erklärung der Thatsache versucht werden, dafs die Anwendung so kräftiger Mittel, wie Seife und Bürste, den Hornpanzer der todten Caraben von den äuflserlich herangekom- menen Unreinigkeiten wohl gänzlich zu befreien, aber den Glanz und die wirklichen ursprünglichen Farben desselben weder sicher noch dauernd herzustellen vermag, dafs dagegen dieser letztere Zweck durch Anwendung des Gummi arabicum sicher erreicht wird, falls die Farben nicht bereits in der oben erwähnten Weise verdorben sind. Ich suche also die Erklärung hierfür vorläufig in der Hypothese (welche sich später — so denke ich — als richtig erweisen wird), dafs der Hornpanzer des lebenden Thieres schon bald nach dem Ausschlüpfen des letzteren eine Substanz nach der Aulfsenseite absetzt, ausschwitzt, welche die ganze Oberfläche mit einer mikroskopisch feinen Haut überzieht, dieselbe allmählig an Dicke zunehmen und durch diesen dichten, aber mehr oder minder durch- sichtig bleibenden Schleier die wirklichen Farben des Hornpanzers verändert erscheinen läfst, auch an dazu günstigen Stellen, wie an den Rändern der Flügeldecken, wohl ganz verdeckt. Dieser Ueberzug oder Schleier schmiegt sich den zahllosen Poren der Hornoberfläche so fest an, dafs er bei dem todten Thiere nur und ihrer nächsten Verwandten. 379 der dick aufgetragenen und zähen Gummi-Lösung weicht, welche durch ihre länger anhaltende Nässe die Substanz jenes Ueberzuges auflöst, dieselbe mittelst ihrer Klebrigkeit festhält und nach er- folgtem Trocknen mit ihr entfernt wird. Dafs ferner die in dieser Weise gereinigten Individuen ihren Glanzeund die Frische ihrer Farben dauernd behalten, ist für mich durch den Umstand erwiesen, dafs ein glänzendes, prächtig roth- violettes Exemplar des Procerus scabrosus, welches seit mehreren Jahren in meiner Sammlung steckt, vorher schon lange Zeit einer andern Sammlung angehört hat und zweifellos vor einer Reihe von Jahren mittelst Gummi arabicum gereinigt worden ist, bis zu neuester Zeit an Glanz und Frische nichts verloren hatte. Aus diesem Grunde war denn auch das Exemplar ganz ausnahmsweise vor Aufnahme in meine Sammlung nicht mehr nach meiner frühern Art gereinigt worden. Bei der jetzt stattgefundenen Reinigung meiner sämmtlichen Procerus-Exemplare mittelst Gummi arabicum hat eine Ausnahme mit diesem Exemplar absichtlich nicht statt- gefunden und der Erfolg ist vollständiges Unverändertbleiben des Glanzes und der Farbe gewesen. Es dürfte hierin ein Beweis auch dafür liegen, dafs das Absetzen oder Ausschwitzen der die Aufsenseite des Hornpanzers überziehenden und den Glanz, wie die Farben verdeckenden oder scheinbar verändernden Substanz sich nur beim lebenden Thiere vollzieht. — Es steht dies im Gegensatz zu dem bekannten Oelen oder Verölen der Insekten, welches nur bei todten Thieren vor- kommt. - Nach diesen Auseinandersetzungen kann füglich die Frage auf- geworfen werden, ob das Reinigungs-Verfahren mittelst Gummi arabicum auch wirklich ein unschädliches und nicht etwa ein solches sei, welches gleichzeitig mit der Reinigung des Hornpanzers die auf demselben befindliche Farben-Substanz verändert, also andere Farben künstlich erzeugt. — Es ist hierauf zu antworten: Die Ver- wendung des Gummi arabicum als Bindemittel bei der Farben- Fabrication beweist seine völlige Einwirkungslosigkeit auf die Farben-Substanzen; der bescheidenste Tuschkasten genügt, um sich von dieser Wahrheit selbst überzeugen zu können. Der Besitzer von einigen Procerus-Exemplaren kann aber das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, zu welchem Zwecke hier einige einfache Recepte folgen. 1. Recept: Ein genügend rein erschei- nender Procerus modestus von der gewöhnlichen dunkelblauen Farbe wird mit ziemlich zäher, ganz frischer und reiner Gummi-Auflösung 380 Kraatz-Koschlau: die Farben der Carabus- Arten überzogen; diese ist durchsichtig und erblickt man unter ihr den Käfer in lebhafterer blauer Farbe, wie dies auch der Fall ist, wenn man das Thier mit reinem Wasser überstreicht oder in solches legt. Das nach einigen Stunden, spätestens über Nacht völlig getrocknete Gummi wird mittelst einer nicht zu biegsamen Insekten - Nadel abgespritzt und man wird nun den Käfer gewöhnlich in*reiner rothvioletter Farbe !) mit oder ohne Bronzeglanz vor Augen haben. Behauptung: Dies ist die ächte Farbe des Individuums. Beweis: Man überstreiche sofort oder nach beliebiger Zeit dasselbe Individuum nochmals mit Gummi- Auflösung und man wird unter diesem zweiten Ueberzuge den Käfer sogleich, und so lange das Gummi durchsichtig bleibt, in seiner ersten blauen Färbung erblicken; ist das Gummi getrocknet und entfernt, so erscheint das Individuum wieder in seiner rothvioletten Urfarbe. — 2. Recept: Ein Procerus scabrosus mit grünem Kopf und Halsschild und mit blauvioletten Flügeldecken (häufige Färbung bei dieser Art) wird ebenso behandelt; nach Entfernung des getrockneten Gummi zeigt sich der Käfer: Kopf und Halsschild blau mit violettem Schimmer oder blauviolett, Flügeldecken an den Rändern prächtiges Rothviolett, nach der Naht hin sich verdunkelnd, zuweilen fast schwarz. Unter dem darauf folgenden zweiten Ueberzuge erscheinen sofort die alten Farben (Kopf und Halsschild grün u.s. w.) und nach Entfernung desselben auch wieder die neuen ächten! — 3. Recept: Ein grüner glanzloser Procerus tauricus (die durch directe Verbindungen aus der Krim bezogenen Exemplare tragen nach diesseitigen Erfahrungen fast ausnahmslos diese Farbe) wird mittelst Gummi arabicum gereinigt und zeigt danach eine sehr glänzende, lebhaft blaue Oberseite, meistens mit grünem Schimmer. Bei dem zweiten Ueberstrich erscheint unter jedem einzelnen Gummitropfen sofort wieder die alte grüne Farbe und nach der Entfernung des Gummi auch wieder die neue blaue! Was beweisen nun diese wenigen, aus Hunderten von Ver- suchen entnommenen Beispiele anders, als dals genau dasselbe Resultat, welches der Gummi-Ueberzug hinsichtlich der Farben bei dem todten Thiere bewirkt, auch von der ausgeschwitzten durchsichtigen Substanz des Hornpanzers beim lebenden Thiere bewirkt wirkt? Und was ist die unmittelbare Ursache der Farben- Veränderung wiederum anders, als die durch jene durchsichtigen Ueberzüge naturgemäfs veränderte Lichtstrahlenbrechung? 1) Ganz blaue, ganz schwarze und schwarze Exemplare mit rothvioletten Rändern sind seltener. und ihrer nächsten Verwandten. 381 Nach meinen Untersuchungen kann ich daher durchaus nicht mehr zweifelhaft darüber sein, dafs 1) die nach Reinigung mittelst Gummi arabicum erscheinenden „Farben der Carabus-Arten und ihrer nächsten Verwandten“ die natürlichen, also ursprünglichen Farben sind (dürfte als im Vorstehenden erwiesen zu erachten sein); dals 2) der Hornpanzer dieser Käfer schon im ersten Alter nach seiner Oberseite eine durchsichtige, jedenfalls Conservirungs- Zwecken dienende Substanz absetzt, welche die ganze Ober- seite des lebenden Thieres zusammenhängend überzieht!); dals dieser Ueberzug die Lichtstrahlenbrechung verändert und somit die natürlichen Farben der absolut reinen Oberfläche des Horn- panzers verändert erscheinen lälst (meines Erachtens ebenso, wie der erste Punkt, bewiesen); und dafs 3) die natürlichen Farben sich bei ganz jungen Exemplaren in ihrer Reinheit zeigen werden. Dieses bleibt zu beweisen, was aber in sicherer Art freilich erst dann möglich sein wird, wenn es gelingt, buntfarbige Procerus- oder Carabus Bon- vouloiri-Exemplare u.s. w. ex larva zu ziehen, was zweifellos keine Unmöglichkeit ist. Ganz kurz, weil zu dieser Abhandlung eigentlich nicht gehörig, dürfte an dieser Stelle noch eine andere Erscheinung im Reich der Käfer erwähnt werden können, lediglich zum Zweck der Bemerkung, dals diese Erscheinung in gar keinen Vergleich mit den in dieser Abhandlung besprochenen Farben-Veränderungen der Carabus-Arten zu stellen ist. Es ist die bei nicht wenigen Arten verschiedener Familien vorkommende, scheinbar mehl-, staub-, flechten- oder flockenartige Bedeckung der Oberseite gemeint, entweder unmittelbar auf dieser letztern, oder nur mit deren Behaarung zusammenhängend. Jeder Käfersammler, der in frischem Zustande befindliche Blapse gewisser Arten, Maikäfer, Larinus, die kleinen stark behaarten Cetoniden u. s. w. in der Hand gehabt hat, kennt ja den oft schon durch geringe Berührung verschwindenden Reif, welcher durch sein vollständiges Vorhandensein den 2 ihre jungfräuliche immaeculatio (zufällig oder absichtlich?) bezeugt. Uufraglich ist diese Erscheinung 1) Dals diese Substanz auch klebrig ist, wenigstens bei den auf nassem Boden lebenden Carabus-Arten, beweist der Umstand, dals Lehm- und Moortheile von der rauh seulptirten Oberfläche mancher dieser Arten — ich erinnere vorzugsweise an Procrustes — selbst durch drastische Mittel sehr schwer, mitunter niemals sich ganz fortschaffen lassen; nur Gummi arabieum erfüllt diesen Zweck, 382 Kraatz-Koschlau: die Farben der Carabus- Arten den bezüglichen Käfern eigen, aber theils ist sie nicht dauernd, theils so ganz ohne unmittelbaren Zusammenhang mit dem Körper des Thieres, dafs ihr, wenn auch noch so entfernter Vergleich mit den substanziell dem Hornpanzer der Käfer zugehörigen Farben zwecklos sein würde, denn er vermöchte eben so wenig für, wie gegen das vorliegende Thema zu beweisen. — Es dürfte nicht als überflüssig erscheinen, jetzt noch über den Werth zu sprechen, welchen das Reinigen der Caraben mittelst Gummi arabicum den Käfer-Sammlungen verleiht. Gehören also in eine Sammlung von wissenschaftlichem Werthe nur Käfer, welche ihre natürlichen wirklichen Farben zur Schau tragen, oder genügt es, oder ist es sogar vorzuziehen, diese Thiere in dem oft nicht ächt gefärbten Kleide zu belassen, in welchem man sie in der Natur zu finden pflegt? — Auf diese Frage geben uns die Lepidopterologen eine bestimmte Antwort durch ihr Verfahren: sie scheuen weder Mühe noch Opfer, um in ihre Sammlungen möglichst nur ex larva gezogene, nicht abgeflogene Exemplare zu bringen, weil nur erstere den jedem Geschöpf innewohnenden schöpferischen Gedanken voll und ganz darstellen, während die andern im „Kampf um’s Dasein“ bereits mehr oder minder gelitten haben und die Makel des irdischen Lebens an sich tragen. Dem Verfahren der Lepidopterologen liegt also die zweifellos richtige Ansicht zum Grunde, dafs wir zu unsern Studien der Natur uns die Objecte in möglichster Reinheit und Vollkommenheit zu ver- schaffen und zu erhalten suchen müssen. Dies ist ja so selbst- verständlich, dafs man hinsichtlich der Beantwortung obiger Frage nicht füglich zweifelhaft sein kann. Was für den Lepidopterologen und seine Studien der abgeflogene Schmetterling ist, mufs für den Coleopterologen (oder nur Carabophilen?) der mit dem bewulfsten Ueberzuge versehene, hinsichtlich der Farben nicht studienfähige Carabus sein. Wollte man hiergegen einwenden: mit nichten; jener Ueberzug ist eine natürliche, gleichgültig welchen Zwecken dienende Zugabe für den Käfer, welchen wir, ohne sie zu sehen, nicht gewohnt sind; — so könnte erwidert werden: Jeder fleilsige Käfersammler, besonders Caraben -Sammler, wird im Anfange der jährlichen Sammelzeit schon Caraben gefunden haben, deren Horn- panzer noch dünn und mehr oder minder biegsam und zugleich reiner und schöner gefärbt waren, als die der andern sich bereits hart anfühblenden Exemplare derselben Art. Er wulste, dals dies frisch ausgeschlüpfte Individuen waren. Eine ähnliche Erfahrung hat er aber auch im Winter gemacht, wenn er die überwinternden 9 und ihrer nächsten Verwandten. 383 Exemplare in ihrem Winterlager aufsuchte. Ist in den Wäldern seines Sammelreviers der Carabus auroniteus heimisch, so hat er fast ausschlielslich scheinbar frische, prächtig gefärbte, aber harte und offenbar schon dem zweiten Lebensjahre entgegengehende Exemplare im Winterlager gefunden, während die Sommerbeute schon viele abgelaufene Exemplare aufgewiesen hatte. — Solche Erfahrungen zeigen, dafs die frisch ausgeschlüpften Käfer den bekannten Ueberzug noch nicht angelegt, die Winter- Exemplare aber denselben wieder abgelegt haben, wobei ihnen die voran- gegangene lange Ruhe behülflich war. Der Ueberzug ist den Käfern also keineswegs für ihre Lebens- dauer mitgegeben und unentbehrlich, sondern sie können sich des- selben ohne Zuhülfenahme des Gummi arabicum entledigen, sobald und so lange sie seiner nicht bedürfen. Die Natur stellt also ihr Licht und dessen schöne Kinder, die Farben, auch im vorliegenden Falle nicht unter den Scheffel: die lebenden Käfer zeigen ihre oft wunderbare Farbenpracht, so lange sie nicht gefährdet ist;. tritt dies ein, so schützen sie dieselbe durch die mehrfach zweckdien- liche Decke. Die nicht mehr lebenden Käfer, welche wir für unsere Sammlungen bestimmen, behalten diese Decke auf sich und müssen wir dieselbe, wenn sie unsern Zwecken hinderlich ist, in geeigneter Weise fortschaffen. Ihre Conservirung ist nicht nur nicht noth- wendig, sondern schädlich, weil sie die natürlichen Farben der Käfer verdeckt). Das Wieviel und Warum des Werthes, welchen die Gummi- Reinigung der Caraben den Sammlungen verleiht, dürfte nach diesen Erörterungen nicht mehr zweifelhaft sein. Der Ueberschrift dieser Abhandlung ist in sofern wenig genügt worden, als wohl die Farben aller Procerus- aber nur weniger Carabus- Arten besprochen worden sind ?). Letzteres hat lediglich darin seinen Grund, dafs die Feststellung der wirklichen Farben !) Die auf die Reinigung der Caraben mit Gummi arabicum zu verwendende Mühe und Zeit steht in keinem Vergleich mit der Arbeit, welche die Lepidopterologen ihren Sammlungen zuwenden müssen. 2) Die Procerus-Varietäten cribratus, bosphoranus, colchicus, aegypliacus Motsch., sowie Sommeri Mannerh., welche letztere mit bosphoranus identisch ist, babe ich unerwähnt gelassen, weil ich der von Hrn. Dr. Kraatz im Bull. Mosc. 1876 ausgesprochenen und ausführlich begründeten Ansicht, dals dieselben wissenschaftlich unhaltbar: seien, nur beipflichten kann. 384 Kraatz- Koschlau: die Farben der Carabus - Arten sämmtlicher Carabus-Arten einer Sammlung, in welcher viele Arten durch 30 bis 100 Exemplare vertreten sind, eine zeitraubende Arbeit ist und daher nur langsam vorwärts schreitet. In dem Mafse, als dies geschehen kann, wird beabsichtigt, alle hierbei sich heraus- stellenden wesentlichen Veränderungen durch diese Zeitschrift mit- zutheilen. Schlielslich dürfte es hier am Orte sein, noch einer andern Art von Farben-Veränderung zu gedenken. In den aus neuerer Zeit stammenden Beschreibungen verschiedener Laufkäfer- Arten spielt nämlich u. A. auch die Purpurfarbe eine Rolle, aber leider keine auf den bezüglichen Individuen, wo man sie vergebens sucht. — Das Purpurroth ist bekanntlich eine Mischung von Zinnober- und Carminroth und die Bockgattung Purpuricenus trägt mit vollstem Recht ihren Namen, weil das Roth ihrer Flügeldecken die ächte Purpurfarbe ist — ohne Glanz. Auf den Carabieinen zeigt sich diese meines Wissens stets unter Glanz!), der sie zwar prächtiger, aber höchst selten rein erscheinen läfst, insofern sie gewöhnlich einen Gold- oder Kupferglanz annimmt. Das auf den Carabus hispanus, rutilans, festivus, simulator, arrogans und fastuosus, auf Calosoma sycophanta, sowie auf dem Anchomenus serpunctatus u. s. w. vorkommende Roth wird daher von den Autoren aureus, cupreo-purpureus, cupreo-aureus, fulgidissimus, aureo-viridis und rubro-cupreus genannt, obschon die Grundfarbe entschieden purpurn ist. — Dagegen hat sich der Gebrauch ein- geschlichen, eine ganz andere Farbe, nämlich das aus Mischung von Carmin und Blau mit überwiegendem Carmin gebildete Roth- violett: „purpureus — purpurfarbig“ zu nennen, obgleich der Purpur- farbe das Blau gänzlich fehlt. Dieser Gebrauch ist weder richtig noch zweckmälsig, weil er zu unrichtigen Vorstellungen verleitet, wie ich dies aus eigener Erfahrung sagen darf: Jahre lang habe ich auf purpurfarbige oder doch purpurgeränderte Procerus scabrosus gefahndet (solche sollten nach den Beschreibungen vorkommen), bis ich endlich neuerdings aus ÜÖonstantinopel, und zwar aus competentester Quelle die Nachricht erhielt, dals unter einem Paar Tausend frischen Exemplaren dieses Käfers kein einziges purpurfarbiges zu finden gewesen sei. Hr. Dr. Kraatz schrieb mir 1) Halsschild und Flügeldecken des Callistus lunatus sind zwar glanzlos, aber das Roth derselben ist mir bei selbst frisch gefangenen lebenden Exemplaren niemals als Purpur, sondern stets als Zinnoberroth erschienen. und ihrer nächsten Verwandten. 385 über diesen Punkt, dafs die Autoren in den Farben-Bezeichnungen wenig genau seien; die Bezeichnung der in jenen Beschreibungen gemeinten Farbe mit „rothviolett“ sei jedenfalls richtiger, aber gebräuchlicher sei purpureus. — Hiernach dürfte es als berechtigt erscheinen, an dieser Stelle auf die Nothwendigkeit hinzuweisen, das Richtige dem Unrichtigen, auch dem unrichtigen Gebrauch, vorzuziehen, also zukünftig dem Rothviolett — rubroviolaceus oder purpureo-violaceus — sein Recht zu lassen. Andernfalls würde der Entomologie der Vorwurf gemacht werden können und müssen, in dem doch auch für sie mindestens nicht gleichgültigen Farben- Capitel weniger exact zu sein, wie andere Zweige der Natur- wissenschaften, z. B. die Ornithologie, die Botanik und Mineralogie, es sind. Die Bezeichnung „rothpurpur“, welche neuerdings in der Be- schreibung einer Farben-Varietät des Carabus Olympiae vorkommt, ist lediglich ein Pleonasmus, weil Purpur stets roth und nicht-rothes Purpur in der Farbenlehre unbekannt ist. A. v. Kraatz-Koschlau. Wegen bereits vollendeten Druckes der vorstehenden Ab- handlung möge eine nachträgliche Bemerkung hier noch Platz finden: Das Gummi arabicum enthält, wenn auch nicht in bedeutendem Mafse, Säuren, jedoch nur solche, welche sich in der frischen Gummi-Lösung selbst den so empfindlichen Wasserfarben gegen- über neutral verhalten. Ein Vergleich der in reinen, mit den in Gummi-Wasser gelösten Farben eines beliebigen Tuschkastens wird nicht den geringsten Unterschied erkennen lassen. Dies zur gröfseren Ausführlichkeit der auf Seite 379 befind- lichen bezüglichen Stelle. A. v. Kraatz-Koschlau. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXVIII. Heft II. 25 [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIH. 1884. Heft I.] Kritische und nicht kritische Bemerkungen über die Procerus-Arten. In der von Hrn. Dr. Kraatz im Bull. Mosc. 1876 publicirten „Revision der Procerus-Arten“ sind die bereits bekannt gewesenen unter Berücksichtigung der bezüglichen Litteratur so gründlich und kritisch behandelt und neue Arten und Varietäten beschrieben worden, dafs man geneigt sein könnte, dies Thema bis auf Weiteres für nahezu geschlossen zu halten. Mehrfach ist jedoch in jener Revision von ihrem Verfasser selbst angedeutet worden, dafs reicheres Material hinsichtlich einzelner Arten noch Lücken in der Kenntnifs der Gattung auszufüllen, vielleicht mancherlei auch zu modificiren haben würde. — Seitdem hat sich dem Verfasser dieser Bemer- kungen ein so reiches Material von mehreren Arten, u.a. von Audouini, scabrosus, syriacus, tauricus u.s. w., dargeboten, dals diese Fülle ihn zu eingehenderer Beschäftigung mit der ganzen Procerus-Gattung anregte. Ueber die Bemerkungen und Ansichten, welche sich hieraus ergaben, wurden kurze Notizen niederge- schrieben. Die hier folgende Zusammenstellung derselben möchte für die Coleopterologen, besonders für die Freunde jenes Riesen- geschlechtes aller Lauf- und Raubkäfer, vielleicht von Interesse sein, insofern unter mehr oder minder Bekanntem sich auch einiges Neue finden lassen dürfte. Gegensätze und Parallelen. Die Procerus- Arten theilen sich nicht allein den Farben nach in zwei auffallend von einander getrennte Gruppen: die der schwarzen und der buntfarbigen Arten. Die drei schwarzen Arten gigas, Duponcheli und syriacus unterscheiden sich durch die Form des Halsschildes und, wenn auch in geringerem Grade, so doch auch des Hinterkörpers so wesentlich und auffallend von einander; bei jeder Art sind die Formen, wie auch die Gröfsen-Verhältnisse so feststehend und ohne alle Neigung zur Varietäten-Bildung, dafs selbst ein ungeübtes Auge sehr bald im Stande sein würde, die in grölfserer Zahl von Exemplaren durch einander gemischten drei Arten von einander zu trennen. — Dies feste Beharren an dem, jeder einzelnen Art eigenen Typus ist innerhalb der Gattung Carabus Kreatz-Koschlau: Kritische und nicht kritische etc. 387 (im weiteren Sinne) etwas Seltenes und für die Gruppe der schwarzen Procerus- Arten charakteristisch. Die entgegengesetzte Erscheinung findet sich bei den bunt- farbigen Arten. So grols auch das Interesse ist, welches diese durch Gröfse, Schönheit der Farben und auffallende Skulptur aus- gezeichneten Thiere von jeher für sich erweckt haben, und trotz des geübten Blickes, mit welchem hervorragende Kenner dieselben studirt und beschrieben haben, hat es doch bis zur neuesten Zeit nicht ganz gelingen wollen, verschiedene Arten mit Sicherheit von einander zu trennen. Den Grund hiervon suchte Hr. Dr. Kraatz (Bull. Mose. 1876) gewils mit Recht in dem noch immer nicht genügenden Material. Seitdem ist jedoch über diesen Uebelstand hinsichtlich der kritischen Arten nicht mehr zu klagen, und liegen nach Ansicht des Verfassers nunmehr genügende Mittel zu einer gesichert erscheinenden Arten-Eintheilung vor. Hierüber wird aus späteren Abschnitten das Bezügliche zu ersehen sein. So unveränderlich und gegen einander abgeschlossen die cha- rakteristischen Formen der drei schwarzen Arten sich auch erweisen, so finden sich doch dieselben mehr oder weniger genau in den buntfarbigen Arten wieder. Dem breitbasirten, gewissermalsen sechseckigen, stets herzförmigen Halsschilde des P. gigas entspricht im Allgemeinen dasjenige der Audouint, breviusculus und modestus; noch gleichmälsiger ist die gedrungene Form des Hinterkörpers bei allen vier Arten. — Das schmale, nach dem Kopfe kegelförmig zu- gespitzte Halsschild des Duponcheli findet sein nahezu vollkommenes Ebenbild in demjenigen des caucasicus, während dem übermäfsig breiten Hinterkörper mit flachgedrückt erscheinenden Flügeldecken des ersteren der gleichmälsig eiförmige Hinterkörper mit stark ge- wölbten Flügeldecken des caucasicus gegenüber steht. — Dem auffallend breiten Halsschilde des syröacus mit geradlinigen, gleich langen Vorder- und Hinterrändern und kreislinigen Seitenrändern ist im Allgemeinen sehr ähnlich dasjenige des /aticollis !); oft besteht der Unterschied nur in etwas grölserer Länge bei dem letztgenannten. Der Hinterkörper ist bei beiden Arten von sehr gedrungener Form. — Zu ähnlichen Form-Vergleichen hinsichtlich des P. scabrosus und tauricus findet sich keinerlei genügender Anhalt. 1) Die Heimath dieser Art sind die südlichen Abhänge des Bulger Dagh in Cilicien; Gülek ist von Lederer als Fundort an- gegeben. - 25* 388 Kraatz-Koschlau: Kritische und nicht. kritische Zusammenstellung der Gröfsen-Verhältnisse!). Durch- Dusch“ Namen schnittliche |° Siehe Chapuis, Genera XI, 159: Le nom d’Aulacophora a aussi ete donne & un groupe de Sleymion, mais nous war: que la priorite est acquise a l’Entomologie. 406 J. Weise: Weiteres über die Pselaphiden, Ptilien ete. aus Amerika, Afrika, Asien und. Australien eingesammelt und so subtil wie unsere deutschen Arten getrennt und beschrieben sein werden, das Harold’sche Prinzip als eine unerfüllbare Forderung allseitig abgelehnt sein wird. Ich habe mich im Kataloge nach dem Prinzipe zu richten ge- sucht, welches die Möglichkeit einer Befolgung einschlielst, und sollte ich dagegen gefehlt haben, so ist es unabsichtlich geschehen. In dem Falle, den Hr. von Harold p. 150 unter Raymondia an- führt, wollte ich auf keinen Fall sein Prinzip als richtig anerkennen. p. 126. Nichts ist einfacher, als die Illiger’schen Ausführungen zu Silpha lunata F. in den Käf. Preufs. p. 375, die Hrn. v. Harold „ganz unwiderleglich“ scheinen, zu widerlegen; denn ich habe bis jetzt noch keine Peltis grossa gesehen, auf welche die Angabe des Fabrieius, dafs die mittlere der drei Längslinien auf jeder Fld. die längste sein soll, auch nur entfernt zutrifft, noch viel weniger, „sehr gut pafst“, wie Illiger ohne Spur von Wahrheit behauptet. So lange also Hr. v. Harold nicht nachweisen kann, dafs bei seinen Peltis grossa die mittlere Rippe der Fld. länger ist, als die zu jeder Seite derselben befindliche, bleibt die von Illiger ohne Recht carinata genannte Silpha die lunata Fabr. Dafs Fabr. auf dem Halssch. noch zwei glänzende Punkte er- wähnt, die nur Peltis grossa besitzt, ist für die Deutung der Art ohne Belang, da Fabricius sowohl bei Peltis grossa als auch bei S. lunata ganz dieselbe, von Linne entlehnte Diagnose braucht, in welche er bei S. /unata nur das eine, ihm bekannte Unterscheidungs- merkmal von grossa, die längere Mittelrippe, einschiebt. p. 127. Otiorrhynchus tricarinatus Chevr. fehlt nicht, sondern ist als Synonym zu /ugens (Catal. p. 149) gebracht, nach Stierlin, Mittheil. VI, 198. Für die freundliche Bemerkung bei Geotrupes corruscans, „dafs diese Schreibart grammatikalische Unwissenheit verrathe“, mögen sich die Entomologen (Germar ete.), die fast ohne Ausnahme Phalacrus, Polydrusus corruscus schrieben, bei Hrn. v. Harold bedanken. Genügte nicht der Hinweis auf das so ungebräuchliche Verb corusco? Dafs die Kenntnifs selten gebrauchter Wörter auch denjenigen mangelt, die im Besitze besonderen grammatikalischen Wissens zu sein glauben, lernte ich an der Freude kennen, die einem Herrn aus den Augen leuchtete, als er Ceutorrhynchus venedicus für fehlerhaft hielt und in Verbindung mit Venedig brachte. p. 129. Hedyphanes helopinus Gemm. u. Cneorrh. argentalus Perr. Hier ist wieder ein Prinzip angewandt, mit dem sich schwer arbeiten Herrn v. Harold’s Bemerkungen. 407 läfst und welches geeignet ist, den augenblicklich bis zur Unerträg- lichkeit gesteigerten Wechsel in der Nomenclatur zu vermehren. Wenn ein Entomologe bei seiner Arbeit über eine Gruppe von Thieren auf einen Namen stöfst, welcher in ein und derselben Gattung auf zwei verschiedene Thiere angewandt worden ist, so hat er nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, den (schon vergebenen) Namen der später beschriebenen Art durch einen andern zu ersetzen !). Es entsteht nun die Frage: Behält dieser neu eingeführte Artname für immer seine Giltigkeit, oder kann der Fall eintreten, dafs der frühere Name wieder zur Anwendung gelangt? Hr. v. Harold behauptet das Letztere, nämlich in dem Falle, wenn beide Arten, deren Namen collidirten, nachträglich zu verschiedenen Gattungen gestellt werden. Dieser Grundsatz öffnet der fortgesetzten Veränderung Thor und Thür. Es wird folgender Fall eintreten: der eine Bearbeiter weist beide Thiere in zwei Gattungen, der nächste vereinigt beide Gattungen wieder und so fort; jedesmal müfste der Name der betreffenden Art wechseln und es würde eine Unsicherheit entstehen, die unbeschreiblich ist. Der einzige natürliche Ausweg bleibt, man verfahre mit collidirenden Artnamen so, wie mit denen, die von einem Autor falsch auf eine früber beschriebene Art bezogen wurden: der die Collision auf- hebende zweite Name verbleibt immer der Art. p. 124. Mycetoporus elegans. Ist wohl eher ein Bryoporus ?). — Hr. v. Harold richtet seine Ausstellungen, wie in vielen Fällen, an eine falsche Adresse. Wir haben doch nur die Pflicht, dasjenige, was wir dem Autor mit sicheren Gründen nicht widerlegen konnten, in den Katalog aufzunehmen! Auf die Bemerkung p. 131 über die „grofse Ungleichheit in der Behandlung des Stoffes“ kann ich nur erwidern, dafs ich eine noch weitergehende Eintheilung als die der Carabidae und Dyticidae (nicht Dytiscidae) von den anderen Familien, insbesondere von den Chrysomelidae mit Freuden in den Katalog genommen 1) Dieser richtige Grundsatz wurde in folgenden Fällen schlecht angewandt: a) Marseul suchte ihn auf eine ganze Gruppe auszu- dehnen, d.h. wenn es z. B. eine Graptodera coerulea und Dibolia coerulea gegeben hätte, so würde er eine Aenderung für geboten erachtet haben. b) Einige Entomologen (z. B. Gozis) haben sich geradezu auf das Aufstöbern doppelter Benennungen gelegt und führen einen neuen Namen ein ohne zwingenden Grund, ohne in der betreffenden Gruppe etwas gearbeitet zu haben. 2) Ist sicher ein Mycetoporus. G. Kraatz. 408 J. Weise: Weiteres über Hrn. v. Harold’s Bemerkungen. hätte, aber es ist mir nicht bekannt geworden, dals eine solche bisher von Hrn. v. Harold geliefert worden sei. Dafs sich Hr. v. Harold in Bezug auf meine Eintheilung und Stellung der Haltieinen ein so absprechendes Urtheil bilden konnte, wie er es auf p. 131 von sich giebt, begreife ich nicht, einestheils, weil ich bisher angenommen hatte, Hr. v. Harold sei ein Kenner dieser Thiere, anderntheils, weil ich ihm nicht zutraute, dals er ganz unüberlegte Angriffe ausführen könnte. Die Haltieinen habe ich nach den geschlossenen oder ge- öffneten Gelenkhöhlen der Vorderbeine hin untersucht und ein- getheilt!) und werde die Stellung der einzelnen Gattungen seinerzeit zu vertreten wissen. Warum prüft nicht erst Hr. v. Harold diese Eintheilung? Er würde dann leicht gesehen haben, dafs Psylliodes am Ende der ersten Abtheilung steht und hätte sich seine unüberlegte Aeufserung von der „ganz verfehlten Stellung“, die kein gutes Licht auf seine systematischen Kenntnisse wirft, wohl gespart. Der Hinweis auf „Suffrian’s Andeutungen“ bedeutet für mich wenig; ich schätze Suffrian als einen vorzüglichen Unter- scheider der Arten, aber muls offen gestehen, dals er einer der schlechtesten Systematiker war. Die Zugehörigkeit von Orestia zu den Haltieinen ist über jeden Zweifel erbaben ?), denn die Gattung besitzt alle „elementaren Merkmale“ der Haltieinen, trotzdem ihr Hr. v. Harold dieselben abspricht. Da sind Springbeine (viel stärker entwickelt als bei Argopus!), nebst absolutem Springvermögen, Fühler, die auf der Stirn zwischen den Augen näher aneinander und höher als bei Psylliodes eingefügt sind (in der Eile hat sich Hr. v. Harold wohl geirrt, dafs er zu den elementaren Merkmalen „genäherte Augen“ rechnete, oder es ist ein Druckfehler, woran es in dem Artikel nicht mangelt), Bein-, Halsschild- und Flügeldeckenbildung weisen auf Crepidodera hin, kurz, es bleibt für die Erotyliden kein wichtiges Merkmal übrig. p. 131. Den Irrthum von v. Heyden, dafs Erochomus nigri- pennis Er. nur in Aegypten vorkomme, habe ich längst widerlegt. Siehe auch Zeitschr. f. Ent., Breslau 1879, p. 134. 1) Auch Chapuis, dessen Band XI ich erst jetzt erhalten habe, braucht dasselbe Merkmal. 2) Chapuis gestattet sich über die Stellung gar kein eigenes Urtheil; er bringt Genera XII, 72—76 Orestia und Lithopilus weder zu den Erotyliden noch Galeruciden. J. Weise. an [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIIl. 1384. Heft I1.] Ueber Compsochilus cephalotes Er. und Verwandte von Dr. Eppelsheim in Grünstadt. Im Sommer vorigen Jahres erhielt ich von Reitter von seiner Ausbeute aus Corfu neben anderen Staphylinen auch zwei Stücke eines Compsochilus zur Begutachtung vorgelegt, welche auf cinem angesteckten Zettel die Frage trugen: cephalotes oder procerus? Der Vergleich mit meinen zwei Dalmatiner-Stücken des C. procerus ergab die völlige Identität des letzteren mit den corcyrischen Exemplaren Reitter’s, und da auch Erichson die Beschreibung des C. cephalotes nach einem Stücke aus Corfu aus der Schüppel’schen Sammlung entworfen hatte, so drängte sich mir die Vermuthung auf, dafs mein C. procerus am Ende doch mit der genannten Art zusammenfallen könne, und gab so die Anregung zu weiteren genaueren vergleichenden Untersuchungen. Zuvörderst legte ich mir die Frage vor, wie ich überhaupt dazu gekommen sei, den C. procerus als selbständige Art auf- zustellen (Verh. zool. bot. Ges. Wien 1830, p. 211), da dieselbe doch in fast allen Punkten mit der Erichson’schen Beschreibung des C. cephalotes übereinstimmte. Zwar mulste ich mir gestehen, dals der Ausdruck Erichson’s in der Diagnose: „elytris dense seriatim punctatis* — in der Beschreibung heilst es dann: „elytra dorso striatim punctata* — auf meine dalmatinischen Stücke wenig zutraf, denn von einer regelmälsigen reihenweisen Punktirung der Flügeldecken konnte bei denselben kaum die Rede sein, und hätten die Decken nicht mehrere erhöhte Längslinien auf dem Rücken auf- zuweisen — die ja doch nur als erhabene Zwischenräume zwischen je zwei Streifen oder Punktstreifen aufzufassen sind —, so hätten sie geradezu verworren punktirt genannt werden müssen. Auch wollte mir die Bezeichnung: „capite oblongo“ nicht recht zusagen, da der Kopf bei meinen Thieren eher fast quadratisch nach hinten leicht verengt zu nennen war. Doch das waren für mich nur untergeordnete Beweggründe. Denn einerseits hatte Erichson weder in der Diagnose noch in der Beschreibung gesagt, dafs die Punkte der Flügeldecken in regelmäfsigen Reihen stehen, andererseits konnte 410 Eppelsheim: über demselben bei der Beschreibung ein Exemplar mit gröfserem und längerem Kopf vorgelegen haben, wie es ja bekannt ist, dafs in verschiedenen Oxytelinen-Gattungen und namentlich in der Gattung Ozytelus selbst, besonders beim männlichen Geschlechte, die Gröfse des Kopfes sich im weitesten Spielraum bewegt. Der durch- schlagende Grund für mich, den ©. procerus für eine eigene Art zu halten, war der, dafs ich durch Bargagli ein toskanisches Exemplar des C. miles Scrib. besafs, welches von meinen dalma- tiner Stücken specifisch verschieden war, und da C. miles nach Fauvel (Faune Gallo-rhen. Catal. syst. Staph. p. VIII), welcher die Typen der einen und der andern Art gesehen hatte, wie das Sternchen hinter den beiden Namen nachweist, mit €. cephalotes identisch sein sollte, mufste auch mein dalmatiner Thier einer andern Art angehören, die ich nunmehr als €. procerus beschrieb. Dies die Entstehungsgeschichte des C. procerus. Bei meinen heutigen erneuten Untersuchungen, nach welchen mein (©. procerus so gut wie gewifs mit cephalotes zusammenfällt!), warf sich von selbst die Frage auf: Was ist nun mein C. miles, resp. zu welcher Art gehört das in meinem Besitz befindliche, von cephalotes-procerus verschiedene toskanische Thier, wenn C. miles Seriba — cephalotes ist? Zur Lösung dieser Frage wandte ich mich an Freund Seriba mit der Bitte um Zusendung seines Materiales zum Vergleich. In gewohnter Freundlichkeit erhielt ich von ihm neben drei ungarischen Stücken eines Compsochilus, welchen er als cephalotes in seiner Sammlung stecken hatte, auch das einzige in seinem Besitz befindliche Exemplar seines C. miles: es stimmte mit dem meinigen völlig überein. So waren für mich nunmehr die Zweifel über die Verschiedenheit oder Zusammengehörigkeit des C. cephalotes und miles endgiltig gelöst: Fauvel hatte sich geirrt und die beiden Thiere stellen zwei gute selbständige Arten dar, welche sich folgendermalsen etwa unterscheiden lassen: C. cephalotes Er. Niger, nitidus, thorace rufo, elytris piceis marginibus dilutioribus, ore, antennis, pedibus, abdominis margine laterali segmentorumque margine postico anoque rufo-testaceis; cupilte majusculo subquadrato, vertice linea collari transversa fere recta; !) Meine damalige Vermuthung hat sich mittlerweile vollkommen bestätigt. Herr M. Quedenfeldt, welchem ich ein coreyrisches und ein dalmatinisches Exemplar des ©. procerus mit der Bitte zuschickte, dieselben mit dem Original des €. cephalotes auf der kgl. Sammlung in Berlin zu vergleichen, hat die Identität meiner Stücke mit dem Erichson’schen Typ nachgewiesen. Compsochilus cephalotes Er. und Verwandte. 411 antennis articulis quinto sextoque aequalibus; thorace subquadrato postice parum angustato; elytris dense fortiter rugose punctatis, lineis pluribus elevatis laevibus. — Long. 34 lin. C. miles Sceriba. Angustus, rufo-piceus, antennis rufis, elytris pedibusque testaceis; capite majusculo subguadrato, vertice a collo linea arcuata disjuncto, antennis articulo quinto includentibus majore; thorace elongato posterius distincte angustato; elytris sat regulariter seriatim punctatis. — Long. 3 lin. C. miles ist demnach etwas kleiner und verhältnifsmälsig schmäler, in allen Theilen viel schlanker und ungleich heller gefärbt als cephalotes. Dieser ist nämlich auf Kopf und Hinter- leib schwarz, das Halsschild ist roth oder braunroth mit helleren Rändern, die Flügeldecken pechbraun, in ihrer innern Hälfte stets dunkler als gegen den Seitenrand hin, an der Naht und dem Hinter- rande stets hellroth gefärbt, der steile Seitenrand des Hinterleibs und der Hinterrand der einzelnen Segmente, so wie der After sind gelbroth; C. miles dagegen ist auf Kopf, Halsschild und Hinterleib braunroth und die Flügeldecken sind einfarbig hell gelbbraun. Bei C. miles ist der Kopf etwas länger und nach rückwärts etwas mehr verschmälert als bei C. cephalotes, und die quere Trennungslinie zwischen Scheitel und Hals, welche bei letzterem fast horizontal, nur leicht nach aufwärts gebogen verläuft, ist bei €. miles hufeisen- förmig gebogen, so dafs der mittlere Theil derselben weit tiefer in den Scheitel hineinragt als bei C. cephalotes. Auch in der Be- schaffenheit der Fühler tritt ein augenfälliger Unterschied zwischen ©. miles und cephalotes hervor. Während nämlich bei ersterem, wie bei fast allen übrigen Compsochilus- Arten das fünfte Fühlerglied entschieden grölser und breiter ist als das vierte und sechste, von denen es eingeschlossen ist, sind bei C. cephalotes das fünfte und sechste Fühlerglied gleich grofs und von ganz gleichem Aussehen. Das Halsschild ist bei letzterer Art nur so lang als vorn breit, nach hinten nur schwach verengt, und der scharf kantig abgesetzte Seiten- rand verläuft bis in die Vorderecken fast ganz gerade, so dafs diese in scharfem, fast rechtem Winkel hervortreten; bei C. miles dagegen ist das Halsschild entschieden länger als breit, nach hinten stärker verengt und die Vorderecken desselben sind nach abwärts ge- schlagen, daher weniger deutlich hervortretend. Die durchgreifend- sten Unterschiede giebt jedoch die Seulptur der Flügeldecken ab; während nämlich bei C. cephalotes die dichte, starke und tiefe, grobrunzelige Punktirung derselben nur gegen den Seitenrand hin von drei dicht nebeneinander liegenden, leicht erhabenen glatten 412 Eppelsheim: über Rippen unterbrochen wird, zwischen welchen natürlich die Punkte gereiht stehen müssen, zeigen die Flügeldecken des C. miles regel- mäfsige Reihen von Punkten, von denen nur die Reihe neben der Naht stärker furchenartig vertieft ist und die Punkte werden erst vor der Spitze verworren und unregelmälsig, sind aber auch hier sparsam und haben breite glänzend glatte Zwischenräume. Was die Verbreitung der beiden Arten anlangt, so kenne ich von C. cephalotes aufser den drei von Reitter bei Metcovich in Dalmatien gesammelten Stücken noch die zwei von Reitter auf Corfu aufgefundenen Exemplare; nach einem Stücke von ebendaher hat Erichson seine Beschreibung entworfen; Kraatz erwähnt (Naturg. Ins. Deutsch. II, p. 3897) aulserdem noch eines von Zebe auf Creta gesammelten Exemplars. Von C. miles Sceriba (Berl. Zeitschr. 1863, p. 158) habe ich blofs zwei Stücke aus Toskana gesehen, von denen das eine (vom Bruck) der Sammlung Scriba’s, das andere (Bargagli) der meinigen angehört. Die beiden genannten Arten dürfen mit C. africanus Fairm. innerhalb der Gattung Compsochilus als die Hauptrepräsentanten einer besonderen Gruppe betrachtet werden, welche sich durch flachere Augen und die Form des Kopfes auszeichnet. Bei ihnen sind nämlich die Augen nicht vorgequollen und an den Seiten des Kopfes mehr weniger gegen die Mitte hin kugelig hervor- tretend — wie bei einer weiteren Gruppe, welche vornehmlich durch C. Heydeni und Kahri vertreten ist —, sondern weiter nach vorn gerückt und bilden mit dem Seitenrand des Kopfes eine gleichlaufende gerade Linie. Auch ist der Kopf hinter den Augen nicht eingeschnürt, sondern die Seiten desselben gehen in gleicher Flucht und in einer fortlaufenden Linie in den Hals über: der Kopf erhält daher hierdurch eine trapezförmige Gestalt. Der oben eitirte C. africanus weicht jedoch von den beiden andern Arten, abgesehen von seiner Grölse und Färbung, durch den Mangel einer eingedrückten Trennungslinie zwischen Kopf und Hals wesentlich ab, so dafs bei ihm also der Scheitel in gleicher Flucht direkt in den Hals übergeht. Haben wir nun aus dem Vorhergehenden ersehen, dafs C. procerus mit ‘cephalotes identisch ist und das der letztere und €. miles zwei getrennte selbstständige Arten darstellen, so tritt schliefslieh noch die Frage an uns heran, welcher Art die oben angeführten Stücke zugehören, welche mir Seriba fälschlich als ©. cephalotes geschickt hatte? Dieselben bilden eine neue Art, welche in den deutschen Sammlungen fast durchweg als C. cephalotes figurirt und in Ungarn Compsochilus cephalotes Er. und Verwandte. 413 nicht besonders selten zu sein scheint, den ©. Heydeni Kraatz, der hier eine kurze Charakteristik finden möge. C. Heydeni (Kraatz): Rufus, nitidus, capite piceo, antennis, elytris pedibusque testaceis; capite subtriangulari, basi constricto, oculis magnis prominulis, antennis articulo 8° includentibus minore; thorace subquadrato, basin versus subangustato, dorso bisulcato; elytris crebre fortius confuse, lateribus anterius subseriatim punctatis. — Long. 24— 23 lin. Diese Art ist durch hellere Färbung, geringere Grölse, anders gebildete Fühlerkeule, vor Allem aber durch ganz andere Form des Kopfes von C. cephalotes und miles leicht zu unterscheiden, roth, der Kopf schwarz oder pechbraun, in der Mitte in der Regel roth- braun, die Fühler, Beine und Flügeldecken hell bräunlich gelb, der Vorderkörper lebhaft glänzend, der Hinterleib mit mattem Fett- glanz. Der Kopf ist dreieckig, von den Augen an nach vorn verengt, hinter denselben leicht eingeschnürt und vom Halse der ganzen Breite nach durch eine leicht gebogene Querlinie getrennt; die Augen sind grols, kugelig vorgequollen und nehmen den grölsten Theil der Seiten des Kopfes fast bis zu den Fühlerhöckern ein; oben ist der Kopf an den Seiten grob und tief und sparsam punktirt, in der Mitte und nach vorn fast glatt, auf dem Scheitel beiderseits mit einer im Grunde stark punktirten gebogenen furchen- ähnlichen Vertiefung. Die Fühler sind nur wenig kürzer als Kopf und Halsschild, das dritte Glied fast um die Hälfte länger und schlanker als das zweite, das fünfte etwas stärker als die beiden einschliefsenden, das zweite Glied der Fühlerkeule entschieden kürzer und schmäler als die beiden angrenzenden. Das Halsschild ist so lang als breit, vorn und hinten gerade abgeschnitten, auch an den Seiten fast gerade, nach hinten leicht verengt, mit deutlich vortretenden, fast rechteckigen Vorder- und stumpfen Hinterwinkeln, oben leicht gewölbt, mit zwei schwach geschwungenen, nach hinten wenig convergirenden, im Grunde grob punktirten Längsfurchen, zwischen denselben glatt, aulserhalb an den Seiten mälsig dicht, grob und tief punktirt. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldeeken sind etwa um ein Drittel breiter und länger als das Halsschild, auf dem Rücken ziemlich lach, mäfsig dicht, an der Spitze meist etwas dichter, ziemlich grob, verworren punktirt, nur in einem vertieften Streifen neben der Naht stehen die Punkte in einer regelmälsigen Reihe und zugleich ungleich dichter als auf der übrigen Oberfläche und gegen die Seiten hin sind die Punkte zu drei bis vier mehr weniger regelmälsigen Längsreihen geordnet, 414 Eppelsheim: über Compsochilus cephalotes Er. etc. welche jedoch nur wenig über die Mitte der Flügeldecken hinaus- gehen; aulserdem stehen in der Axillarlinie und dicht neben dem umgeschlagenen Seitenrande noch je eine bis zur Spitze der Flügel- decken regelmälsige Punktreihe, von denen die erstere jedoch erst weit hinter der Schulter beginnt. Der Hinterleib ist oben im Grunde fein lederartig gewirkt, auf den vorderen Segmenten sparsam, auf den letzten noch vereinzelter punktirt, Diese Art habe ich in zahlreicheren Stücken aus Ungarn gesehen und besitze sie in meiner Sammlung aus Ungarn, Oroatien, Slavonien und Astrachan. Sie bildet mit C. Kahri die oben be- sprochene zweite Gruppe der Gattung Compsochilus. Eine dritte Gruppe derselben wird von einer Reihe von kleinen Arten gebildet, bei denen die Augen wohl deutlich über den Seitenrand des Kopfes hervorragen, aber kleiner sind und einen kleineren Theil der Kopfseiten einnehmen, bei denen aulserdem der Kopf hinter den Augen nur wenig oder ganz unmerklich ein- geschnürt ist. Hierher gehören C. palpis, elegantulus, Rosti Reitt., curtipennis, mit welchem C. Weberi Qued. zusammenfällt, und flavicollis. Doch bilden alle drei Gruppen keine streng geschiedenen Abtheilungen, sondern schliefsen sich durch vermittelnde Arten an- einander an: C. flavicollis vermittelt den Uebergang der dritten zur ersten, C. palpis den der dritten zur zweiten Gruppe. C. macellus und filiformis Qued. sind mir unbekannt geblieben. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VIII. 1884. Heft II.] Zur Gattung Magdalis. Von G. Czwalina in Königsberg i. Pr. Im Cat. Col. Eur. et Cauc. 1883 (auch 1877) steht M. violacei- pennis Desbr. als Synonym zu violacea L.; der Name mus coerulei- pennis Desbr. lauten und die Art ist von violacea L. gut unter- schieden; die vorn viel weniger eingedrückten und stärker, gerundet, über das Halsschild vorgezogenen Flügeldecken (wie auch Seidlitz F. B. hervorhebt), sowie die breiteren Zwischenräume der Streifen auf denselben lassen sie leicht erkennen; sie ist nicht auf den Süden beschränkt (ich fing sie am Monte Rosa), denn ich sah auch zwei von Hrn. Prof. Lentz bei Königsberg gefangene Stücke. M. duplicata Germ. und frontalis Gylib. werden wohl besser mit Thomson (Skand. Col.) zu einer Art vereinigt; die deutliche Körnelung auf den Zwischenräumen der Flügeldecken bei frontalis wird bis zum Verschwinden undeutlich, und bei stärkerer Punktirung werden auch die Streifen tiefer. Recht dicht punktirte Stücke zeigen mitunter auf dem dritten Zwischenraume von der Naht eine Doppelreihe; ein einzelnes Stück, auf der kurischen Nehrung gefangen, hielt ich lange für eine eigene Art, da die Doppelreihe sehr regelmäfsig ist; ich sah aber, besonders von Hrn. Dr. Eppels- heim gesendet, vollkommene Uebergänge. M. phlegmatica Hbst. Ein einzelnes Stück in coll. Eppelsheim, Frankfurt a. M. v. Heyden bezettelt, ist soviel weitläufiger und schwächer punktirt als gewöhnlich, dafs die Punkte nur hier und da Doppelreihen bilden und der Glanz ein stärkerer ist. M. cyanea Seidl. kommt auch in den Alpen vor; ich fing ein Stück am Monte Rosa. M. punctulata Muls. auch in Italien; ich klopfte einige Stücke in Vallombrosa im toskanischen Apennin von Nadelholz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.] Varietäten von Melolontha vulgaris und hyppocastani. Auf Grund der Westhoff’schen Besprechung der Melolontha vulgaris und hippocastani habe ich meine Sammlungsstücke durch- gesehen und besitze ich: A. Mel. vulgaris: Typus 1 aus Frankfurt, Perrusic in Süd- Croatien, Rhöngebirge (im Juni 1879 in Menge), Hirschberg in Schlesien, Süd-Frankreich, Pyrenäen (2 albida Muls.). Typus 3 (lugubris Muls.). Hierher die Stücke mit schwarz- braunen (nicht schwarzen) Decken und rothbraunen (nicht schwarzen) Beinen: ein Q von Frankfurt, ein 2 von Perrusic, ein 2 von Frankfurt mit sehr dunklen Beinen, Vorderschenkel rothgelb, von der Farbe der Fühler. Typus 4 (rufcollis Muls.). @ aus Frankfurt und Pyrenäen (Bellier). Ferner zwei 2 von der Farbe des Typus 3, aber mit stark grünmetallischem Anflug des Thorax aus Hanau. B. Mel. hyppocastanı: Typus 1 (rex Torre), Frankfurt, Münster und. Westfalen, Irkutsk (3 Juni 1867) — var. discicollis Muls., Frankfurt. Uebergang zu Typus 2. Der ganze Körper mit einem dunk- leren Anflug, aus Fontainebleau (Miot), ein 9. Uebergang zu Typus 3. Die Thoraxmitte hat noch einen Stich ins Braune. Beine schwarz. Frankfurt (Rumpenheim 21. Mai). Uebergang zu Typus 5. Beine roth, Thorax sehr dunkel, mit rothem Schimmer der Mitte. Frankfurt. Typus 7 (nigripes Comolli). Bei Frankfurt in Sandgegenden gleichhäufig wie Typus 1. — Auch Tirol. Typus 8. Ein g' als pectoralis ohne Autor, Austria Parreyss. Ferner: var. bella Westhoff. Lombardei (Galeazzi), Italien (Stentz), Frankfurt. Ein grolser Theil der hiesigen zeigt diese Tendenz zum grünlichen Anflug des Thorax. Melolontha papposa llig. (Berl. Ent. Zeitschr. 1884, p. 76, Kolbe). Mein einziges g' gehört zu var. 3 Hispania (Stierlin). Mel. pectoralis. Auch meine Stücke variiren nicht. Ebenso meine Mel. praeambula Kolen Z. Doch besitze ich ein grolses Q aus Samarkand, das ganz röthlichgelb (auch Fühler) ist. Dr. L. von Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II] Käfer von Süd-Georgien. Von Clemens Müller in Dresden. Die hier beschriebenen wenigen Arten wurden von Dr. Claufs, Mitglied der deutschen Südpolarexpedition zur Beobachtung des Venusdurchgangs, auf Süd-Georgien (Royal Bay, Moltke-Hafen), gesammelt. Der Aufenthalt der Expedition dort dauerte vom 20. August 1882 bis Anfang Juli 1883. Trotz des eifrigsten Forschens wurden andere Insekten als die hier genannten Arten nicht gefunden, auch war ein Eindringen in das Innere der Insel, wegen sehr steilen kolossalen Gletschern, unmöglich. Anisomera Claussi. Elongata, supra flavicans, subtus nigra; thorace brevi, postice parum angustato nigromaculato; elytris thorace latioribus, postice angustatis, apice oblique truncatis, lineolatim nigro irroratis; pedibus flavis. — Long. 12 mill., lat. 43 mill. Lang elliptisch, schwach gewölbt, nach hinten etwas ver- schmälert; Oberseite gelb; Kopf breit, schwarz; Vorderstirn und Mund gelb, matt, sehr fein punktirt, neben den Augen auf der Stirn jederseits ein aus starken Punkten gebildeter eingedrückter Strich. Palpen und Fühler gelb, Halsschild ziemlich flach, fast doppelt so breit als lang, im Verhältnifs zu den Flügeldecken schmal, an den Seiten fast gerade, nach hinten nur wenig verschmälert. Vorderwinkel spitz und stark vorspringend, Hinterecken stumpf- winkelig, Seitenränder scharfkantig, kaum aufgebogen, neben denselben flach niedergedrückt, gelb, auf der Mitte mit einem ziemlich grofsen dunkeln Flecken, welcher sich manchmal in zwei auflöst. Flügeldecken langgestreckt, nach hinten etwas ver- schmälert, an der Spitze schräg nach aufsen abgestutzt, gelb, mit ziemlich dichtstehenden schwarzen Punkten bedeckt, Seiten- und Wurzelrand jedoch ziemlich frei davon, dazwischen sind noch 6—8 schwarze Längslinien bemerkbar. Beim Männchen glänzend glatt mit einigen Reihen eingestochener Punkte, beim Weibchen sehr fein. nadelrissig mit denselben Reihen von Punkten. Unterseite Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII. Heft II. 27 418 Clemens Müller: Käfer schwarz, Hinterleibsringe bräunlich gerandet, Prosternum seiner ganzen Länge nach hochgekielt, hinter den Vorderhüften in eine scharfe Spitze verlängert, welche in eine Rinne der Mittelbrust palst. Die Vorderschenkel mit zwei Reihen dichtstehender kurzer Borsten, Mittelschenkel mit einer Reihe sehr langer Borstenhaare versehen. Die Männchen haben die drei ersten Glieder an den Vorder- fülsen stark verbreitert und ein jedes mit einer Reihe Saug- näpfchen und langen bürstenartigen Haaren dicht bedeckt. Ebenso die Mittelfüfse, doch sind dieselben nur zwei Drittel so breit als die Vorderfülse. Das Thier wurde in einem abgelassenen kleinen Gletschersee gefangen und zu Ehren des fleilsigen Forschers benannt. Mylops sparsutus. Oblongus, modice converus minus nitidus, subtilissime pubescens, fuscus, maculis sparse conspersus; subtus, pedibus antenuisque dilutioribus; capite prothoraceque fortiter minus dense punctatis, scutello punctato, elytris subcoriaceis subtilius sparse punctatis. — Long. 8—11 mill. Länglich elliptisch, gewölbt, pechbraun, sparsam gelbfleckig, besonders auf den Flügeldecken sehr zerstreut, wenig glänzend, sehr dünn fein behaart. Mund, Palpen, Fühler, Unterseite und Beine gelblich oder hellbraun. Augen klein, wenig gewölbt, nicht über die Seiten des Kopfes hervorstehend. Kopf und Halsschild stark zerstreut punktirt. Halsschild wenig breiter als lang, die Ecken gerundet, die vordern mehr als die hintern. Scutellum ziemlich stark punktirt. Flügeldecken fein lederartig gerunzelt, zerstreut, wenig tief punktirt, auf der Mitte manchmal schwach angedeutete Reihen bildend. Unter Steinen und an Graswurzeln lebend. M. magellanicus Fairm. (Phillippi) zwar recht ähnlich, jedoch durch Zeichnung, Punktirung des Kopfes, Halsschildes und der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Fairmaire stellt die Gattung zu den Lagriiden (1. Tribus Trachelosteniden), mit welchen sie jedoch nur sehr weniges gemein hat und aufser durch den ganzen Habitus, durch die Form der Palpen, Augen, Fühler, Thorax und Flügeldecken so bedeutend abweicht, dafs es mir ganz unmöglich scheint, die Gattung dort zu lassen, ich stelle dieselbe an das Ende der Helopiden, wohin sie recht gut anschlielst. von Süd- Georgien. 419 Perimylops. Nov. gen. Helopidarum? Caput triangulare, pone oculos conmstrictum. Palpi mazillares articulo ultimo ovato, truncato. Labrum transversum, apice leviter emarginatum. Mentum parvum, oblongum. Oculi parvi, transversi, integri, vir prominuli. Antennae ante oculos insertae, graciles, articulo secundo elongato. Scutellum magnum, trapezoidale. Pedes graciles, cozae anticae subglobusae, prosterno angusto separalae. Corpus apterum. Der Kopf fast dreieckig, hinter den kleinen Augen plötzlich verengt, Kopfschild quer, nach vorn leicht verschmälert und gerade abgestutzt, hinten durch einen nach vorn gebogenen Quereindruck von der Stirn getrennt. Das Endglied der Maxillartaster eiförmig an der Spitze abgestutzt. Augen etwas entfernt vom Halsschilde, ziemlich klein, wenig gewölbt, querstehend und nicht ausgerandet. Fühler ziemlich schlank, länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu kaum verdickt und nicht flach gedrückt, das zweite Fühlerglied das längste, 14mal so lang als das dritte, vom dritten bis zehnten gleichmälsig wenig an Länge abnehmend, das elfte Glied 14 mal so lang als das vorhergehende und etwas stärker. Schildchen grofs trapezoidal, etwas gewölbt. Flügeldecken lang gestreckt, wenig breiter als das Halsschild, etwas kürzer als der Hinterleib, hinten einzeln stark gerundet. Flügel fehlend. Beine schlank, Schenkel kaum verdickt, Vorderhüften kugelig durch den schmalen Prosternalfortsatz getrennt. Vorder- und Mittelhüften mit Anhängen (Trochantins) versehen. Gelenkgruben der Vorderhüften hinten nicht ganz geschlossen. Hinterleib aus fünf Segmenten bestehend, fast in derselben Ebene mit der Hinterbrust, nur wenig zurücktretend. Die vier Vorderfüfse mit fünf, Hinterfülse mit vier Gliedern. Fülse unten filzartig behaart, die vordern am stärksten. Vorletztes Fulsglied nicht ausgerandet. Klauen einfach. P. antracticus. Elongatus, opacus, niger vel nigro-fuscus, parcius pilosellus; prothorace subquadrato, apice angustato, sparsius punctato; elytris rugulosis. — Long. 64— 8 mill. Schwarz oder schwarzbraun, langgestreckt, dünn kurz behaart; Kopf und Halsschild fein und nicht sehr dicht punktirt. Halsschild 27° 420 Clemens Müller: Abaz Hetzeri nov. spec. kaum breiter als lang, nach vorn stark verengt, an den Seiten gerundet, hinten gerade abgestutzt, mit stumpfen Hinterecken, eine abgesetzte Kante am Seitenrand sehr schwach, kaum wahrnehmbar, Oberfläche sehr flach gewölbt. Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild, nicht ganz den Hinterleib bedeckend, stark gerunzelt, mit einigen undeutlichen erhabenen Längslinien. Jede Decke am Ende einzeln abgerundet. Unter Steinen und an Graswurzeln. Das Thier hat bei flüchtiger Ansicht Aehnlichkeit mit Mylops, mit welchem zusammen und unter gleichen Lebensverhältnissen es vorkommt. Ich stelle diese Gattung im System an das Ende der Helopiden, von welchen sie jedoch durch die hinten nicht ganz geschlossenen Hüftgruben der Vorderbeine abweicht. Bei den Cisteliden, Pythiden, Melandriiden, Lagriiden kann sie, noch grölserer Abweichungen wegen, nicht untergebracht werden. Abax Hetzeri nov. spec. Deplanatus, oblongus, angustus, niger, prothorace subquadrato, postice, angustato, basi utrinque impresso et bistriato, elytris oblongis, striatis, strüs subtikiter punctatis, interstitio septimo subcarinato. — Long. 16 mill. Schwarz, die Männchen glänzend, Weibchen auf den Flügel- decken matt, von langer schmaler Gestalt. Das Halsschild ist kaum breiter als lang, vorn etwas gerundet und nach hinten stark ver- schmälert, so dafs es fast herzförmig erscheint und dadurch von allen europäischen Abar abweicht, Vorder- und Hinterrand sind stark ausgerandet, die Basis jederseits schwach niedergedrückt und mit zwei glatten Eindrücken versehen. Flügeldecken hinten etwas breiter als vorn, ziemlich flach gestreift und in den Streifen sehr schwach punktirt, Zwischenräume beim Männchen gewölbt, beim Weibchen flach, der siebente an der Basis kielförmig erhöht, Augen- punkte am achten Streifen kaum weniger zahlreich als bei Abaz striola und in der Mitte nicht unterbrochen. Am ähnlichsten ist diese Art A. eraratus, jedoch viel schmäler, auch das Halsschild nach hinten viel mehr eingezogen und dadurch verschmälert, wo- durch er leicht zu unterscheiden. Hr. Hetzer aus Dresden fing das Thier im Frühjahr 1883 in grölserer Zahl auf dem Monte Grigna, Ober-Italien. Clemens Müller. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft II.] Die Meligethes- Arten bei Berlin. Von J. Schilsky in Berlin. Seit Erichson’s und Schüppel’s Tode erfreuen sich die Meligethes- Arten der Berliner Umgegend des tiefsten Friedens. Von hiesigen mir bekannten Sammlern sind sie bei Excursionen am wenigsten behelligt worden. Und doch würde es sich lohnen, wenn dieser kleinen Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit gewidmet würde, nament- lich da diese Gruppe durch Reitter’s vortreffliche Arbeit: „Revision der Meligethes- Arten“ bestimmbar geworden ist und unsere Um- gegend nicht arm an Arten genannt werden kann. Für Berlin neu sind: 1) pumilus Er., scheint s. s., nur 1 Stück. 2) subaeneus St., in Friedrichshagen im April an Saliz aurita, gleichzeitig dort auch in einem Erlenbusch gesiebt, bei Pankow, Strausberg und im Oderbruch im Juli einzeln gekötschert; nicht selten, wird aber leicht übersehen. 3) morosus Er., bei B. und in der Mark überall; meist an Lamium album, so bei Strausberg, Eberswalde, Oderbruch am Oder- damm im Juli. 4) brunnicornis St., bei Strausberg im Juli, selten. 5) assimilis St., im Juni an Wegrändern bei Chorin mehrfach gekötschert, einzelne Stücke bei Strausberg und aus dem Oderbruch. 6) moestus Er., bei Strausb. auf Lamium album im Juni n. s. 7) gagathinus Er., B., Strausb., Oderbr. im Juli, s 8) bidens Bris., Dank. Kanal, Finkenkr., einzeln. 9) planiusculus Heer, nur 1 Stück. 10) egenus Er., Pankow, selten. Rechnen wir die hier schon gefundenen Arten dazu, so ergiebt sich eine respectable Zahl. Es sind dies: 11) coracinus St., sehr häufig auf Baumblüthen, namentlich auf Prunus padus, in der ganzen Mark. 12) drassicae Scop., gemein; die var. coeruleus Mrsh. „ selten. 13) viridescens F., ebenso gemein. 14) symphyti Heer, in den Blüthen von Symphytum officinale allenthalben nicht selten. 15) subrugosus Gyll., einzeln, auch die var. substrigosus Er., Ebersw., Strausb. 16) flavipes St., bei Strausb. u. im Oderbruch im Juli, n. s. 17) ovatus St., Schüppel will dies Thier in den Blüthen von Campanula (welche Art wird nicht gesagt) gefunden haben. Ich 492 J. Schilsky: über Epuraea aestiva L. fand diese Art im Juli in den Blüthen von Echium vulgare häufig, namentlich am Oderdamm, bei Pankow nur 1 St. 15) picipes St., häufig, namentlich in den Blüthen von Prunus padus, im Juli auf Anthemis cotula gemein. 19) ochropus St., Chorin, Strausb., Oderbr. auf Lamium album vom Mai bis Juli n. s. 20) diffieilis Heer, in Gesellschaft der vorigen. 21) viduatus St., im Juli im Oderbr. häufig, hier einzeln. 22) tristis St., häufig in den Blüthen von Echium vulgare. 23) erythropus Gyll., Pankow, Ebersw., Finkenkr. nicht selten. 24) exilis St., Pankow, Dubrow, Oderbr. nicht selten. Noch nicht gefunden habe ich hier: memnonius Er., pedicularis Gyll., incanus St. Ueber Epuraea aestiva L. Seidlitz hat in seiner Fauna baltica den Versuch gemacht, bei der Gattung Epuraea die Bildung des letzten Gliedes der Fühlerkeule zur Bestimmung zu benutzen. Bei aestiva (p. 142) giebt er an: „letztes Glied der Fühlerkeule so grofs, als die übrigen zusammen“. Erichson (p. 143) und Reitter in seiner Revision der Epuraea- Arten (p. 12) äufsern sich in ähnlichem Sinne. Wenn- gleich die erwähnte Bildung ein vortreffliches Erkennungsmerkmal ist, so findet sie sich doch nur beim 2. Vergleicht man die Keulen bei einer grölseren Anzahl dieser so häufigen Art, so wird man anfänglich die S' als ein fragliches Thier bei Seite stecken und nur erst die Berücksichtigung des letzteren Abdominalsegmentes klärt diesen Irrthum auf. Die Keule des 2 hat eine verkehrt eiförmige Gestalt, die des J\ ist vollkommen elliptisch. Beim letzteren verschmälert sich das letzte Glied von der Basis an, beim Q dagegen wird es in der Mitte bedeutend breiter als am Grunde, so dafs vom ersten Gliede bis zur Mitte des dritten jederseits eine gerade Linie entsteht. Bei dem 2 ist es zweimal so lang und bedeutend breiter als das vorhergehende, beim g' nur 14 mal so lang und schmäler. Keiner von den genannten Autoren gedenkt dieses Umstandes. Auch die Stellung der parvula im Seidlitz ist eine falsche. Sie wird dort zu den Arten gerechnet, welche stumpf zugerundete oder fast abgerundete Flügeldeckenspitzen haben, während parvula doch auffallend schräg abgeschnittene Deckenspitzen hat, somit der pygmaea und pusil&a nahe steht und in diese Gruppe gehört. J. Schilsky in Berlin. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VII. 1884. Heft II.] Kleine Mittheilungen. 1. Quedius fulgidus var. erythrogaster Mannh. Es ist selbstverständlich, dafs das Merkmal dieser prächtigen Varietät, der hellrothe, mehr oder weniger kupferig und goldig farbenschillernde Hinterleib, auch als wesentliches Erfordernils der Abänderung, hin- gestellt werden muls, erst in zweiter Linie die rothen Flügeldecken, da diese auch bei der Art selbst auftreten. Daher ist die von Mannerheim und Kraatz (Nat. d. Ins. Deutschl. II, 492) gegebene Diagnose ungefähr so zu fassen: Elytris piceis aut rufis, abdomine laete brunneo-rufo, plus minusve irideo-versicolore. Diese Varietät ist in mehreren Exemplaren 1877 im Finkenkruge bei Berlin ge- fangen worden, und der glückliche Finder, Hr. Krötke, einer unserer eifrigsten jungen Sammler, der leider auf der Rückreise von den Camerun einen frühzeitigen Tod fand, hat mir davon ein Stück mitgetheilt, ein anderes besitzt Hr. Lichtwardt in Blasewitz. Es muls also diese Varietät im europäischen Cataloge geführt werden, ‘obwohl Hr. Fauvel in der Revue d’entomologie 1834, pg. 84, ihren Fortfall verlangt. 2. Schon in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1878, p. 209, habe ich auf das Vorkommen von Phytoecia molybdaena Dalm. bei Berlin hingewiesen, aber meine Bestimmung der Art ist in Zweifel gezogen worden und Ganglbauer giebt deshalb nur Süddeutschland als Fundort an. Das Thier, welches auf Papaver rhoeas bei Charlotten- burg im Juni besonders in den Jahren nicht selten ist, in denen die Mohnpflanzen in Folge mehrjährigen Brachliegenlassens der Felder Zeit fanden, sich zu ansehnlichen Büschen zu entwickeln, ist die richtige molybdaena Dalm., denn das Männchen besitzt einen einfachen Hinterleib und nicht die Haken an den beiden ersten Abdominalringen, die der uncinata Redtb. zukommen, auch sind die Fld. am Ende merklich zugespitzt. Die durchschnittlich grölsere, weniger lebhaft gefärbte, mattere uncinata ist bei Berlin auf Achillea selten. 3. Grammoptera variegata Germ. lebt im Mai bei Berlin auf Crataegus, aber die Stammform, bei welcher die Schenkel in der Basalhälfte oder darüber hinaus roth sind, ist weniger häufig als die Form mit einfarbig schwarzen Beinen (sowohl g' als 2), die 424 Kleine Mittheilungen. einen besonderen Namen, z.B. nigrescens, wohl verdient, da Ueber- gänge höchst selten sind. Der Bauch ist bei letzterer entweder einfarbig schwarz oder es sind die drei letzten Ringe dunkelroth. 4. Ein leieht sichtbares Unterscheidungsmerkmal zwischen Cryptocephalus sericeus und aureolus, welches von mir in der Naturgesch. der Insekten Deutschlands VI, p. 186, noch nicht er- wähnt wurde, besteht in der abweichenden Bildung des Pygidium. Dasselbe ist bei sericeus in der Regel kleiner, merklich über den Hinterrand der Fld. vorstehend, dabei dicht und ziemlich lang be- haart, bei aureolus ist es grölser, aber weniger vorstehend, bedeu- tend weitläufiger behaart, die Haare nicht halb so lang als bei der verwandten Art. Da nun jedes Härchen in einem Punkte steht, so ergiebt sich, dafs auch die Punktirung der Afterdecke von aureolus kaum halb so dicht sein kann als die des sericeus. Die südliche Form des letzteren, ohne Querleiste oder Höckerchen auf dem letzten Bauchringe des Männchens, die ich intrusus nannte, mu[s den von mir fraglich citirten, höchst komischen Namen zam- banellus Mars. erhalten, da die von Marseul herrührenden Stücke in von Heyden’s Sammlung mit meinem intrusus übereinstimmen. Marseul giebt als Fundort: „Italie, mont Zambano“ an, in Wirk- lichkeit wurden die Stücke, nach einer freundlichen Mittheilung v. Heyden’s, bei Mozambano, einem Städtchen in Ligurien, ge- sammelt. 5. Hr. Rey spricht sich in der Revue d’Entomologie 1883, p. 257 für die Selbstständigkeit der Gattung Disopus Redtb. aus, weil die bedeutende Entfernung der Augen von einander, die Form des Prothorax, dessen Hinterrand nicht niedergedrückt, in der Mitte abgerundet, nicht ausgerandet oder abgestutzt ist, und die Bildung der Mittel- und Vorderbrust eine Unterscheidung von den übrigen Orytocephalus- Arten möglich machen sollen. Von allen diesen Merkmalen ist nur das eine stichhaltig, nämlich, der Fortsatz der Vorderbrust ist zugespitzt; die übrigen finden sich auch bei anderen Arten und es scheint mir deshalb die Herausreilsung einer Art aus einer Gattung, die in der Bildung aller Körpertheile so grolse Verschiedenheiten zeigt wie Cryptocephalus, nicht gerechtfertigt, mindestens nutzlos. 6. Scymnus impezus Muls. wurde von mir im Juli von Fichten am grolsen Winterberge in der sächsischen Schweiz geklopft. J. Weise. Kleine Mittheilungen. 425 Otiorrhynchus procerus Stierl., neu für Deutschland. Ich sammelte diesen, nach Prof. Stierlin’s Angabe (s. Best.-Tab. d. Europ. Coleop. IX, Cure. I, S. 77), bisher nur aus den Pyrenäen bekannten Käfer Mitte Juni dieses Jahres bei Mombach in Mehr- zahl auf Schlehdorn (Prunus spinosa C.). Da ich in der seit langen Jahren von den namhaftesten Entomologen, wie Bach, Kirschbaum, L. v. Heyden u. A., sorgfältig explorirten nächsten Umgebung von Mainz auf einen mir bis dahin unbekannten und für Deutschland neuen Otiorrhynchus kaum gefalst sein konnte, so hielt ich den beim Abklopfen einer Schlehdornhecke, die sich unter Kiefernbäumen hinzog, zahlreich im Schirm haftenden, sehr langgestreckten Rüfsler anfänglich für den von den Kiefern herabgefallenen bekannten brachyderes incanus, zumal er diesem bei flüssigem Blick sowohl habituell, wie auch in Farbe und Beschuppung nicht unäbnlich ist. Erst dann, nachdem ich den Käfer ebenso zahlreich an einer solchen Stelle von Schlehdorn abklopfte, wo keine Kiefern in der Nähe standen, wurde ich auf ihn aufmerksamer und erkannte nun die wahre Natur dieses interessanten Thieres. Die Fundstelle ist kaum 50 Schritt lang und scharf begrenzt; darüber hinaus fand ich kein Stück mehr. Ebenso auffallend war es, dafs, als ich nach Ablauf von etwa 8 Tagen den Fundort wieder besuchte, keine Spur des Käfers mehr vorhanden war, während sein nächster deutscher Verwandter, der bekannte Ot. singularis L. an derselben Stelle noch bis in den Herbst das Feld behauptete. Mainz, im November 1884. Major Schultze. 1. Callidium hungaricum (non insubricum) am Berge Cavin. 2. Carabus italicus 4 Stunde östl. von Görz. 3. Hypera palumbaria (die echte) im nördl. Karst auf Lamium orvala häufig. 4. Hypera intermedia var. marmorata nördl. Karst. 5. Cleonus emarginatus nördl. Karst. 6. Lizus sanguineus um Görz. 7. Ezxocentrus adspersus auf Linden in der Ebene und im Gebirge. 8. Coraebus fasciatus im südl. Karst in den Endzweigen von Quercus iler massenhaft und verwüstend. 9. Agapanthia cynarae um Görz auf Disteln. 10. Lizus junci im nördl. Karst in 2000 Fuls Höhe auf Arti- schokenblättern. Prof. E. Schreiber in Görz in Illyrien. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.] Synonymische Bemerkungen. Clerus substriatus Gebl. und rufipes Brahm werden von Kiesenwetter und Seidlitz vereinigt, ohne dafs auf die bedeutenden Unterschiede beider mit einem Worte hingewiesen würde. Dies ist um so nothwendiger, da substriatus, wenn nicht eigene Art, so doch eine ausgezeichnete Form von rufipes ist, welche letzteren in mancher Hinsicht mit formicarius L. zu verbinden scheint, und ich stelle hier die wenigen Hauptunterschiede zusammen, um zu schärferer Beobachtung der Thiere anzuregen. l. Cl. formicarius. Durch flache Augen und rothe, selten angedunkelte Hinterbrust ausgezeichnet; Beine, mit Ausnahme der helleren Tarsen, schwarz. Die vordere Querbinde der Fld. (beide Binden sind durch weilse Haare gebildet) steht mit dem äulfseren, breiten Theile auf rothem, mit dem schmalen inneren Theile auf schwarzem Grunde !), oder es ist nur ein Punkt dicht an der Naht roth. Der Untergrund der hinteren Binde ist einfarbig roth. Die vordere Binde ist von der rothen Basis der Fld. durch eine schmale, schwarze Binde getrennt, die sich in seltenen Fällen auf einzelne schwarze Punkte, zuletzt bis auf ein Fleckehen hinter der Schulter verkleinert. Lebt an allen Nadelhölzern. 2. Cl. rufipes. Augen gewölbt, Hinterbrust schwarz, Beine einfarbig roth oder mit schwarzer Schenkelspitze und leicht an- gedunkelter Basis der Schienen. Die vordere weifse Querbinde nimmt genau den Hinterrand von der rothen Basis der Flo. ein, steht also ganz auf rothem Untergrunde, nur selten hat sie eine dunkle Makel hinter der Schulter vor sich; die zweite weilse Binde steht auf schwarzem Grunde. Lebt an Kiefern (Pinus silvestris), besonders zahlreich an umgebrochenen, im Juni. 3. Cl. substriatus. Augen gewölbt, Hinterbrust schwarz, Beine schwarz, ein kleines Stück von der Basis der Schenkel und die Tarsen roth, zuweilen auch die Schienen theilweise dunkel- röthlich. Die vordere weilse Querbinde hat einen rothen Unter- grund, bildet entweder den Hinterrand von der rothen Basis der Fld., oder ist durch schwarze Punkte, zuletzt durch eine schwarze Binde davon abgesondert; die zweite weilse Binde steht grölsten- theils auf schwarzem Grunde, nur in der äufseren Hälfte derselben hat der Untergrund einen rothen Streifen am Vorderrande. Lebt an Fichten (Abies ezcelsa) und, da dieser Baum im Gebirge vor- herrschend ist, hauptsächlich in Gebirgsgegenden. Unter den vielen Exemplaren, die ich von rufipes gefangen habe, ist noch nicht eins vorgekommen, welches so dunkle Beine als substriatus oder einen theilweise dunklen Grund der zweiten Querbinde auf den Fld. hat. J. Weise. 1) Um dies deutlich zu sehen, mufs man die Haare abschaben. DB [Deutsche Entomologische Zeitschrift XX VIII. 1884. Heft Tl.] Neuere Literatur. Verzeichnifs der im Gebiete des Aller Vereins zwischen Helmstedt und Magdeburg aufgefundenen Käfer von Max Wahnschaffe. Neuhaldensleben 18833. 456 Seiten. Ein stattlicher Band, der eine eingehende Beschreibung des Gebietes in Bezug auf Klima, Geognosie, Vegetation, eine Angabe der schädlichen, verschwundenen, neu aufgefundenen und seltenen Käfer, wichtige Hinweise auf das Sammeln und Bestimmen der Thiere, auf literarische Hülfsmittel, Sammel- und Sammlungs- Utensilien und das Verzeichnifs der beobachteten 2871 und einer grolsen Anzahl anderer Arten enthält, die noch aufgefunden werden dürften. J. Weise. Systematisches Verzeichnis der bis jetzt im Herzogthum Oldenburg gefangenen Käferarten von C. F. Wiepken. Bremen 1883. Das Verzeichnifs, welches im 8. Bande der Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereines zu Bremen enthalten ist, liefert zunächst kurze Angaben über die Ausdehnung des behandelten Gebietes und die Bodenbeschaffenheit in demselben, hierauf folgt _ die Aufzählung der bis jetzt aufgefundenen 1440 Käferarten mit ihren speciellen Fundorten, zum Schlusse ein Anhang, in dem die in den Verzeichnissen der Herren Preller (Hamburg), Brügge- mann (Bremen) und Wessel (Ostfriesland) fehlenden Arten namhaft gemacht werden. Die übersichtliche Arbeit zeugt von dem Fleifse des Verfassers, füllt eine merkliche Lücke in unserer Kenntnils von der Verbreitung der Coleopteren in der norddeut- schen Tiefebene aus und wird den in Oldenburg lebenden Ento- mologen ein treuer Führer sein. Möge sie neue Jünger werben und zugleich die Anregung zu immer weiterer Durchforschung der Gegend geben. J. Weise. Verzeichnifs der Käfer von Elberfeld und dessen Nachbar- schaft, mit Bemerkungen von Oarl Cornelius. Separat- Abdruck aus den Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins zu Elberfeld 1884. Während Herr Wiepken ein ziemlich einförmiges Gebiet behandelt, welches von wenigen Sammlern explorirt wurde, hat Herr Cornelius eine, von vielen und sehr eifrigen Entomologen 428 Neuere Literatur. gründlich durchforschte, mannigfaltige Gegend vor sich, weshalb sein Verzeichnifs auch die stattliche Anzahl von 2305 Arten umfalst. Es bietet zugleich eine Menge Angaben über Futter- pflanzen, Erscheinungszeit, Larven etc. dar, wie es von dem Autor, der sich um die Kenntnils der Entwickelungsgeschichte unserer Coleopteren sehr verdient gemacht hat, nicht anders zu erwarten war. Ich wünsche, dafs es dem Verfasser und seinen Mitforschern noch vergönnt sei, das dritte Tausend voll aufzufinden. J. Weise. Do Fauny Babiej Göry przez St. A. Stobiecki. Krakau 1882. Diese, mit grolsem Fleilse, aber leider polnisch geschriebene Arbeit enthält nach einer kurzen Einleitung, in welcher Mitthei- lungen über die Reise des Verfassers in die Babia gora 1879 und über die zum Bestimmen benutzten Werke und einschlägige Reise- beschreibungen gemacht werden: 1) eine Aufzählung der für die regio montana, subalpina, mughi et tergorum charakteristischen Käferarten, 2) ein Verzeichnils der (im behandelten Gebiete lebenden) Säugethiere, Vögel, Reptilien und Lurche; der Rhynchota Heteroptera, mit Uebersichtstabelle ihrer Vertheilung auf die ein- zelnen Regionen; der Coleopteren, die bisher aufser vom Verfasser selbst, noch von den Herren v. Rottenberg, v. Kiesenwetter, Nowicki und Cotula beobachtet wurden, nebst Tabelle, welche die Verbreitung der Arten über die vier Regionen anschaulich macht; der beobachteten Orthoptera und Mollusca, mit einer Tabelle über die Höhe ihres Vorkommens. Für die Coleopterologen, welche das behandelte Gebirge be- suchen wollen, ist die Arbeit unentbehrlich, weil sie alle bisher gefundenen Thiere systematisch aufzählt, mithin die vollstän- digste ist. J. Weise. = Adatok Besztercebänya es Videkenek Faunäjähoz. Bogarak (Coleoptera). Közli Petricskö. Separatabdruck aus dem Pro- gramm des Gymnasium in Neuschl. 1883. Auf die Beschreibung der explorirten Gegend und die Angabe der Literatur, die sich auf dieselbe bezieht, folgt die, mit Fundort und Datum versehene Aufzählung der bis jetzt gefundenen 1122 Käfer- arten. Unter diesen fehlen einerseits viele gewöhnliche, die gewils noch aufzufinden sind, andererseits aber werden eine Reihe seltener Arten und prächtiger Formen z. B. von den Caraben genannt, dafs man leicht einen Schlufs auf die vorzügliche Sammellokalität machen Neuere Literatur. 429 kann. Gewifs wird der Verfasser recht bald in der Lage sein, einen versprochenen Nachtrag in grölserem Umfange zu liefern, wozu ihm auch hiermit Anregung gegeben werden soll. ‚nat J. Weise. Die Europäischen und Asiatischen Arten der Gattungen Erirhinus, Notaris, Icaris und Dorytomus revidirt von J. Faust. Separatabdruck aus dem Bulletin de Moscou 1883. Viele Arten der behandelten Rüsselkäfer-Gattungen liefsen sich bisher gar nicht oder ohne die gewünschte Sicherheit bestimmen, um so grölser wird die Freude jedes Coleopterologen sein, wenn er diese ausgezeichnete Arbeit zur Hand nimmt und sieht, dafs alle seine Zweifel gehoben sind, dals er alle seine Arten sicher unter- bringen kann. Mir ist seit langer Zeit keine Arbeit vorgekommen, die mich so befriedigt hätte, wie die genannte. J. Weise. Bericht über die Thätigkeit der entomol. Section der schlesischen Gesellschaft im Jahre 1883. Diese Berichte, welche meist eine Menge interessanter Mit- theilungen enthalten, werden, wie es scheint, von den deutschen Entomologen nicht in dem Mafse gekannt und benutzt, wie sie es wirklich verdienen, weshalb ich hier auf den oben bezeichneten hinweise, indem ich kurz den Inhalt angebe. Er enthält 11 Arbeiten von Letzner: über 1) Hydrophilus aterrimus, var. barbatus, 2) Cistela varıa F. und auricoma Dft., 3) Cryptohypnus riparius F., 4) Elater aethiops Lac. und scrofa Germ., Puppen, 5) Otiorrhynchus alpinus Richter, monticola Germ., maurus Gyll. und dubius St., 6) Copto- cephala rubicunda Laich., 7) Timarcha metallica Laich., 8) Larve und Puppe von Phytodecta rufipes Deg., 9) Phaedon cochleariae, 10) Status der Col.-Arten Schlesiens, 11) Eumenes pomiformis Spin. (Vespa coarctata Panz.). J. Weise. Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, begonnen von Erichson, fortgesetzt von Schaum, Kraatz ete. Band VI, Heft III von Weise (Bog. 24—36 mit 1 Tafel). 6M.!), Das vorliegende Heft schliefst sich den vorhergehenden würdig an und zeichnet sich durch eine äulserst sorgfältige eritische Sichtung des bearbeiteten Materials aus. !) Gegen Einsendung von 6 Mark an Dr. Kraatz franco zu beziehen. 430 Neuere Literatur. Es beginnt in der Mitte der Gattung Chrysomela und reicht - bis zur Uebersicht über die Galerucini. Neue Arten sind nur wenige beschrieben: Chrys. hyrcana p. 389 von Derbent und Baku, Chr. syriaca p. 408 aus Syrien, Phytod. (Chaetocera) inhonesta p. 5l4 von Kjachta, Phaedon segnis p. 540 aus den Alpen und Karpathen; dagegen wird die Synonymie der Arten aufserordentlich verändert. Hervorzuheben wären folgende Punkte: Chrys. cupreo- punctata Reiche — Sahlbergi Fald., Tagenii H. Schäff., confusa Suffr., Var. von femoralis, baetica Suffr. und varipes Suflr. von caliginosa, affinis F., limbifera, Hochhuthi und Findeli werden als Var. von limbata behandelt, während gypsophilde Küst. auf die in Mittel- und Südeuropa verbreitete Art bezogen ist. Chr. depressa und subseriata sind Formen von ensterstincta, provincialis Har. und coerulescens von carnifez, opaca Suffr. — fuliginosa, von der mollu- ginis eine Farbenvar. ist. Chr. peregrina H. Schäft. gehört zu erythromera. Chr. quadrigemina bildet mit der Var. alternata eine durch die Form des Penis absolut sichere Art, ihre Verwandtschaft mit geminata, hyperici und didymata ist speciell erörtert; sculpti- pennis Fald. ist einfaches Synonym von salviae Germ. !) die Gat- tung Ambrostoma Motsch. Baly ist eingezogen, da die Bildung der Hinterbrust bei /ucida (so ist nach einer Notiz W eise’s für cerealis auf p.413 Reihe 4 von unten zu lesen) und den meisten Ex. der viridana und Suffriani ganz ähnlich ist. Die Gruppe der violacea, fastuosa, graminis, menthastri und viridana wird in der Begrenzung der Arten recht verändert, die der grossa in ihrer ursprünglichen, durch Suffrian verwirrten Synonymie wieder hergestellt. Die Tabelle der Orina-Arten ist gegen die in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1583 gegebenen etwas verändert, für /uetuosa wird der Name tristis Fabr. gebraucht, weil Fabrieius die ersten Fühler- glieder ausdrücklich als roth beschreibt, rugulosa ist gute Art, Anderschi Duft. sicher Form von intricata; superba Ol. ist eine ganz andere Var. als superba Suffr., variabilis ist die von Weise für pretiosa Suffr. gehaltene Art, decora Richter wird als Mittel- deutsche Form von der Alpenart böfrons aufgeführt etc. Die Ab- bildung der wichtigen verschiedenen Penisformen auf Taf. I er- leichtert deren Erkennung. Die Gattung Phytodecta zerlegt Weise in zwei natürliche Theile, die sich durch die Borstenporen des !) Nach einer Mittheilung von Weise ist auch Crosita coe- lestina Baly (Trans. Ent. Soc. 1879, 193 und Mars. Abeille 1883, 104) nichts weiter als diese gemeine Südeuropäisch-asiatische Art! Neuere Literatur. 431 Halsschildes unterscheiden, die Varietäten, zu denen auch Kaufmanni Mill. gerechnet wird, sind ausführlich behandelt. Bei Phyllodecta, welche ebenfalls in zwei Theile gegliedert ist, wird major Stierl. eingezogen. Prasocuris litigiosa Rosenh. ist = vieina Lucas und chalybaea Suffr. eine Varietät davon. Die Phaedon-Arten, welche in geflügelte und ungeflügelte ein- getheilt sind, erhalten die Duftschmid’schen Benennungen, concinnus wird mit armoraciae verbunden. Unter Melasoma werden besonders die Unterschiede zwischen populi, Tremulae Fabr. (auf die W. longicollis Suffr. bezieht) und Tremulae Suftr. scharf auseinander gesetzt. Dr. €. Kraatz. Der Triehterwickler. Eine naturwissenschaftliche Studie über den Thierinstinkt von Erich Walsmann, S. J. Mit einem An- hange über die neueste Biologie und Systematik der Rhynchites- Arten und ihrer Verwandten (Attelabiden, Rhynchitiden und Nemonygiden). Mit Holzschnitten und Tafeln (3), Münster 1884, Verlag der Aschendorff’schen Buchhandlung. 8. 266 S. Die wunderbare Kunstfertigkeit, welche Rhynchites betulae L. bei der Anfertigung des Birkenblatttrichters entwickelt, ist zum Ausgangspunkte einer sehr ausführlichen wissenschaftlichen Er- örterung derselben gemacht, an welche sich alsdann eine Unter- suchung über die Natur des Instinktes im Trichterwickler an- schlielst. Dieselbe beginnt mit einer Beleuchtung der Darwinistischen Ansicht über den Thierinstinkt und demonstrirt die Unmöglichkeit eines allmähligen, mechanischen Fortschrittes im Trichterwickeln, sowie die Nothwendigkeit einer Zweckursache für die Entstehung des Triehterwicklerinstinktes. Es wird weiter die begriffliche und thatsächliche Grenze zwischen Instinkt und Verstand erörtert und dann in eine Prüfung der Thatsachen zur Beurtheilung des be- schränkten Trichterwicklerverstandes eingegangen, in welcher die zweckmäfsige Mannigfaltigkeit seiner Arbeiten, in Art und Gestalt des ausgewählten Blattes, in der Form des Schnittes und in der Aufwickelung und dem Verschlusse. Andererseits wird nachge- wiesen, dass der Trichterwickler keine Ueberlegungsfähigkeit, also keinen Verstand besitzt, dafs an heifsen Tagen eine tolle Schneidewuth bei ihm zu beobachten ist. Das Seelenleben des- selben ist kein Geistesleben. Mensch und Affe suchen Käfer unter Steinen, aber deshalb sind sie nicht als Käferfänger gleich- 432 Neuere Literatur. zustellen; aus dem Hunger des Affen wird nie der Wissensdurst des Forschers! Die Unverständigkeit des Thierchens beweist die uner- gründlich tiefe Stellung, welche jede thierische Erkenntnifs und Strebefähigkeit unter der allgewaltigen Hegemonie der geistigen Menschenseele einnimmt. Die Instinkte der Insekten sind nach Heer (Urwald der Schweiz, p. 599) seit der Diluvialzeit, also seit angeblich 100,000 (?!) Jahren, wahrscheinlich ebenso constant ge- blieben, wie die Artcharaktere.. Die gesetzmäfsige Ueberein- stimmung bei Millionen von Individuen bleibt dieselbe, während die Engländer und das Alpenvolk der Schweiz in ein Paar Jahrtau- senden ganz verschiedene Leute geworden sind. Das ganze 7. Capitel ist dem Instinkte des Trichterwicklers gewidmet und aus dem Vor- angegangenen wird entwickelt, dafs der Instinkt nicht eine er- worbene, vererbte und mechanisch vervollkommnete Gewohnheit ist, sondern aus der organisch sinnlichen Naturanlage des Thieres ent- springt, nicht aus dessen eigener Intelligenz; deshalb der glänzendste Beleg für das Dasein eines höheren, unendlich weisen Verstandes. Damit in Verbindung die unbewuflste Zweckmäfsigkeit der in- stinktiven Thätigkeiten. In einem Anhange (S. 171—223) wird noch der Eichenzweig- säger und sein Kunsttrieb ausführlich besprochen. Den Schlufs des Ganzen bildet eine systematische Bestimmungs- tabelle der Attelabiden etc. nach Desbrochers und dem neuesten Catalogus Col. Europae. Dieselbe ist in ihrer Art fast ebenso aus- führlich als die Studie über den speziell besprochenen Ahynchites betulae und pubescens. Somit bildet die ganze Arbeit eine seltene Vereinigung von beschreibender und philosophirender Entomologie. Die tiefere Erkenntnifs der Wahrheit ist der Lohn für jede gründ- liche Forschung, selbst wenn ihr Gegenstand nur ein kleiner Trichter- wickler ist! Welch eine Fülle von Gedanken an ein so unschein- bares Objekt angeknüpft werden kann, zeigt die geistvolle Arbeit des Hrn. Walsmann, deren aufmerksame Lektüre wir jedem Ento- mologen, namentlich auch denjenigen anempfehlen wollen, welche auf den Namen Darwinisten Anspruch machen. Sie werden darin vielfachen Stoff zu ihrer Belehrung finden, für dessen geistreiche Zusammenstellung die Entomologie Hrn. Walsmann aufrichtig zu danken hat. Seine Belesenheit in der betreffenden Literatur ist keineswegs eine gewöhnliche und je länger man in dem Buche liest, um so mehr ist man geneigt, dem Verfasser beizustimmen. Dr. G. Kraatz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft Il.] Die Redaction der Berliner Entomologischen Zeitschrift. Als Fachmann und Mitglied des Berliner Vereins, mufs ich mein Bedauern darüber aussprechen, dals der jetzige Redacteur Hr. Kolbe glaubt, Aufsätze in die Zeitschrift aufnehmen zu müssen, welche mir derselben kaum würdig scheinen. Man mufs doch einen Unter- schied zwischen angeblich belehrenden Vorträgen für Anfänger und druckenswerthen wissenschaftlichen Aufsätzen machen! Allerdings sind in mir über die Befähigung des Hrn. Kolbe in neuerer Zeit bedenkliche Zweifel aufgestiegen und fast will es mir scheinen, als wenn die plötzliche Doppelstellung des Hrn. Kolbe als Assistent in der entomol. Abtheilung des Königl. Zool. Museums zu Berlin und als Redacteur der Berliner Entomol. Zeitschrift ihn zu ganz aufserordentlichen Leistungen veranlafst hätte. Hr. Kolbe nimmt neuerdings einen Standpunkt ein, von dem aus er die ganze bestehende Entomologie über den Haufen wirft und an deren Stelle die Kolbe’sche Phrase setzt. Für ihn sind die Rassen junge Arten! er macht aber zwischen positiv verschiedenen Arten wie Carabus purpurascens, Olympiae und marginalis gar keinen Unterschied! Die verschiedene Form des Penis erwähnt er mit keinem Worte. Hr. Kolbe philosophirt über „den Entwickelungsgang der Pso- ciden im Individuum und in der Zeit“ (S.35—36), wird sich aber erst durch den Aufsatz „zur Frage über die Quintessenz des Cha- rakters im Habitus einer zoologischen Species“ (S. 39—42) darüber klar, dals er Stenopsocus Lachlani Kolbe ganz ungenügend be- schrieben hat; denn erst die Durchmusterung einer grölseren An- zahl Stenopsocus von Mac Lachlan hat ihn „endlich einen fixirten Unterschied zwischen Lachlani und immaculatus auf- finden lassen“ (S.40). Mithin war vorher keiner vorhanden und Mae Lachlan schickte ihm sein Material doch überhaupt nur, weil er aus Kolbe’s Beschreibung nicht klug werden konnte! Der Unter- schied ist aber ein elementarer! Die verschiedene Länge des ersten Tarsengliedes an allen Beinen! Wenn Hr. Kolbe (neue Stammesgenossen der Gattung Valgus, S. 165—166) unter Pygovalgus anstatt einer lateinischen Gattungs- diagnose eine deutsche von zwei Zeilen giebt!) und an das Ende !) Anus nach hinten vorgezogen, gegen die Spitze verschmälert und am Ende scheinbar ausgerandet. Körper unterseits dicht an- liegend beschuppt. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIII, Heft I. 28 434 G.Kraatz: die Redaction der Berliner Entom. Zeitschrift. der deutschen Artbeschreibung plötzlich das Wort regnum Mu- kenge bringt, so ist das einfach komisch! Traurig aber ist es, dals der Redacteur einer entomologischen Zeitschrift mit solchem Beispiele vorangeht und Gattungsdiagnosen liefert, welche jedem Fachmann in Form und Inhalt vollständig ungenügend sein müssen. Wo Hr. Kolbe den Muth hernimmt, über die Verbreitung und das Alter von Arten zu philosophiren, die er überhaupt noch nicht einmal zu unterscheiden gelernt hat, ist uns völlig unerfindlich. Seine Auslassungen über Carabus (S. 95 u. 96) sind, abgesehen von den geradezu lächerlichen Fragen, die an sie geknüpft werden !), völlig werthlos, weil sie ein Gemisch von mangelhaften Informa- tionen ?) und darauf basirten falschen Schlüssen bilden, welches nicht einmal verdient, ernsthaft widerlegt zu werden. Dafs Hr. Kolbe Melolontha vulgaris und Hippocastani nicht unterscheiden kann, werde ich im nächsten Jahrgange nachweisen. Seine sechs neuen Coelorrhina-Arten bilden unzweifelhaft eine einzige, und ebenso seine vier neuen Eudicella-Species. Was seine „Studien über einige, dieselben betreffende Probleme aus dem Gebiete der Phylogenie und Speciesbildung“ (S. 77—95) für einen Werth haben, mag darnach jeder Entomologe selbst bemessen. Dieses einmal auszusprechen, hielten wir uns für verpflichtet, weil der Werth seiner Aufsätze im umgekehrten, quadratischen Verhält- nisse zu ihren pomphaften Titeln steht. Dals Hr. Kolbe Redacteur des Berliner Entomologischen Vereins ist, ersehen wir aus der Vorderseite des Umschlags; auf der Hinter- seite ist ein mir unbekannt gebliebener Schmetterlingssammler, Herr Sanitätsrath Dr. Louis Mayer, als Vorsitzender angeführt. Dadurch erfahren die auswärtigen Entomologen erst, dafs Herr Baron von Türckheim es nicht mehr ist. Das Verzeichnils der Bibliothek ist gedruckt, wird aber der Zeitschrift nicht beigelegt! Dr. G. Kraatz. 1) „Ob die vorgeschrittene Ausbildung der ausgewanderten und immer weiter verbreiteten Purpurascens-Schaaren der ähnlichen Er- scheinung an die Seite zu stellen ist, dafs ausgewanderte und weiter verbreitete Völker des Genus Homo, sofern sie die Ober- hand behalten, zu gröfserer Ausbildung und höherer Cultur ge- langen, als die sefshaften Autochthonen?* Caraben-Skulptur wird also mit den Fortschritten der Intelligenz in Parallele gestellt! ?) Carabus violaceus kommt in Frankreich und ezasperatus häufig bei Kharcow in Südrufsland vor. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.] Zu den neuesten Oatalogsbemerkungen. In der Berliner Ent. Zeitschrift 1884 giebt Hr. Bergroth in Helsingsfors p. 225 — 230 einige, im April niedergeschriebene Be- merkungen zum Catalog. Col. Eur. Da dieselben so spät zum Ab- drucke gelangen, so sollte man erwarten, dafs die Redaction der genannten Zeitschrift doch die Bemerkungen gestrichen hätte, die seither schon mehrfach, besonders vollständig im März-Hefte der Revue d’Entomologie (vielfach solche von Hrn. J. Sahlberg, einem Landsmanne des Hrn. Bergroth) veröffentlicht worden sind, aber es werden nicht nur diese wiederholt, sondern sogar mehrere von Hrn. von Harold in demselben Bande derselben (der Berliner!) Zeitschrift p. 121 u. f. gebrachte Berichtigungen zum zweiten Male abgedruckt, z. B. Pterostichus Middendorffi p. 123 und 225, Bidessus minimus p.123 und 225, Staphylinus lutarius p. 124 und 226, Gy- nandrophthalma cincta p. 130 und 229 !). 1) Mehrere ähnliche Wiederholungen aus früheren Jahrgängen derselben Zeitschrift finden sich in dem Aufsatze von Quedenfeldt p. 137: „Ueber einige für die Mark Brandenburg neue etc. Käfer“, welcher zumeist auf ein altes handschriftliches Verzeichnils aus dem Ende der 60er Jahre basirt ist. Dasselbe wurde vom verstorbenen Dr. Stein angelegt und von den Berliner Sammlern ergänzt, war aber im letzten Jahrzehnt verschwunden. Jetzt muls es sich wieder angefunden haben. Wenn der darin erwähnte Crypt. signatus wirk- lich bei Potsdam vorkäme, hätte ich es wohl in den Insekten Deutschlands erwähnt; es ist meine Var. g von octopunctatus, mit rothen Epipleuren, die damals als signutus angesehen wurde. Ueberhaupt wäre eine sorgfältigere Redaction des Verzeichnisses wünschenswerth gewesen. Dafls Prof. Dr. Fischer Laemophloeus corticinus in der Hasenhaide gefunden hat, ist doch wohl kaum erwähnenswerth, da schon Erichson (Ins. Deutschl. II, p. 327) an- giebt: Unter Kieferrinde. Dafs Omalium concinnum (nach Kraatz, Ins. II, p. 992, nicht selten, namentlich in Kellern) in der Mark- grafenstralse an einem Hause emporgekrochen ist, ist allerdings höchst interessant! Dals Dr. Kraatz Azinopalpus gracilis gefunden hat, ist eine falsche Angabe, die wohl nicht von ihm herrührt. Im Uebrigen enthält das Verzeichnifs manches Interessante, welches die Berliner in früherer Zeit fanden. Dafs Dicerra berolinensis Herbst unweit Berlin nach Herrn Habelmann aufgefunden ist, dürfte auch nicht besonders überraschen. Da ziemlich alle Stücke des Corym- bites globicollis in den europäischen Sammlungen den Fundort Berlin tragen, so ist dieser jedem Entomologen bekannt; dals das 28* 436 J. Weise: zu den neuesten Catalogsbemerkungen. Zu den schätzenswerthen Bemerkungen selbst habe ich nur anzuführen: p. 227. Orchesia sepicola Rosh. hat wohl nicht den Namen minor Walk. zu führen (Vide Deutsche Entom. Zeitschr. 1877, p. 193, No. 28), weil, wenn ich mich recht erinnere, kein Walker’scher Name als giltig angesehen wird. p- 228. Weshalb sollen Styphlus ptlosus Motsch. und Lederi Chevr. nieht zur Gattung Styphlus, sondern zu Cotaster gehören? Ich wäre glücklich, wenn ich überhaupt beide Gattungen unter- scheiden könnte; zudem bringt Stierlin (Mittheilungen, Schweiz. VI) den Lederi in der Bestimmungstabelle ausdrücklich zu Styphlus. p. 228. Die Frage, ob Haemonia Mosellae Bellev. wirklich mit appendiculata identisch sei, ist ohne Zweifel zu bejahen. Wenn Heeger’s Beschreibung der Larve und Puppe nicht mit der von Bellevoye gegebenen übereinstimmt, so folgt daraus nur, dafs Heeger nicht die Larve von Haemonia vor sich gehabt hat. Seine Beob- achtungen sind mit grofser Vorsicht aufzunehmen. (Siehe auch Insekten Deutschl. VI, p. 9.) p. 229. Cyrtonus contractus und puncticeps Fairm. werden, da sie jetzt in den Anales Soc. Esp. beschrieben worden sind, Auf- nahme finden. Hierzu gebe ich noch eine Berichtigung der v. Harold’schen Bemerkungen (Berl, Zeitschr. p. 130): Labidostomis metallica Lef. ist nicht = senicula Kraatz, wie ich in Kraatz’ Monatsblättern II, 1880, p. 158, nachgewiesen habe. J. Weise. Thier aber seit länger als 7 Jahren durch das Abholzen des Buchen- waldes zwischen Spechthausen und dem Geschirr bei Eberswalde so gut wie verschwunden ist, wäre wohl eher eine zeitgemälse Mit- theilung gewesen. Dafs Gnorimus variabilis L. an blühendem Hol- lunder vorkommt (p. 180), überrascht Hrn. Quedenfeldt! Der Käfer lebt doch nicht im Mulme hohbler Bäume, sondern macht dort nur seine. Verwandlung durch; weil er bei uns seltener ist, als sein Stammesgenosse (wie Hr. Kolbe sagt) nobilis, so wird er. natürlich seltener gefunden. Dafs Lymexylon navale und Clytus antilope (pg. 180) an abgeschlagenen Stämmen leben, ist wohl weniger interessant als die Holzart kennen zu lernen! Lymezxylon lebt im Thiergarten bei Berlin auf Eichen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft II.) Neerologe. Der Tod hat in diesem Jahre eine reiche Erndte unter den älteren und ältesten Entomologen gehalten; aufser den auf p. 239 und 240 bereits erwähnten Dr. Rolph, Wehncke und Dr. Le Conte haben wir kurz über folgende Todesfälle zu berichten: Johann Georg Schioedte, der Director des zoologischen Museums in Copenhagen ist im Juni dieses Jahres gestorben. In weiteren Kreisen hat sich derselbe durch sein Werk Danmark’s Eleutherata bekannt gemacht. Seine entomologischen Arbeiten sind zum grolsen Theil in Kröyer’s natur- histor. Tidskrift erschienen, die erste über Amara im Jahre 1836. Derselbe besuchte zusammen mit Hrn. v. Kiesenwetter die Adels- berger Grotte und veröffentlichte darüber sein bekanntes „Speeimen faunae subterraneae“, in dem er die Schmidt’sche Gattung Leptoderus als Stagobius beschrieb. Seine Uebersicht der Land-, Sülswasser- und Ufer-Arthopoden Grönlands wurde in der Berliner Ent. Zeit- schrift 1859, p. 134— 157, übersetzt. Sehr geschätzt sind seine Beschreibungen der ersten Stände vieler Käferarten (in Kröyer’s naturh. Tidskr.). Dr. G. Kraatz. Maximilian Perty, früher Professor in Bern, dann in München, ist in hohem Alter in der Schweiz gestorben. Er veröffentlichte seine erste Arbeit über einige Fühlerformen der Käfer in der Isis vom Jahre 1828. Einige Jahre später gab er seinen Deleetus animalium artieulatorum mit 40 Tafeln, unter denen eine lepidopterologische, heraus. Auch seine kleinere Arbeit „Observationes nonnullae in Coleoptera Indiae orientalis“ mit einer Tafel ist sehr bekannt. Indessen hat er sich schon seit langen Jahren von der Entomologie gänzlich zurück- gezogen. Dr. G. Kraatz. O. J. Fahraeus, schwedischer Staatsminister, starb, ebenfalls im hohen Alter von 88 Jahren, am 28. Mai in Stockholm. Er ist namentlich durch die Bearbeitung eines Theils von Schönherr’s „Genera et species Cureulionidum“ und die Fortsetzung von Boheman’s Insecta Caffraria bekannt geworden, hat aber auch schon lange nichts mehr publicirt, Dr. G. Kraataz. 438 Necrologe. Dr. Clemens Hampe, einer der ältesten Coleopterologen, ist am 20. Juli in Wien ge- storben. Derselbe gehörte, so lange er sich noch mit Entomologie beschäftigte, dem Berliner entomologischen Verein an, doch war er bereits früher aus demselben geschieden, ehe derselbe in die Deutsche entomologische Gesellschaft umgetauft wurde. Hampe hatte eine an Arten, aber nicht Individuen reiche Sammlung europäischer Käfer, welche er einer Wiener Anstalt, ich weils augenblicklich nicht welcher, schon bei Lebzeiten übergeben hatte. Er erhielt nament- lich aus Croatien und Siebenbürgen schöne Sachen, von denen er auch eine Anzahl in den ersten 6 Jahrgängen der Verhandlungen der Zool.-Bot. Gesellschaft in Wien charakterisirt hat. Hampe beschrieb zuerst (1853) den Carabus Adonis, stellte die prächtige Gattung Pleganophorus und unter den Höhlenkäfern die Gattung Pholeuon auf. Er war ein sehr eifriger Sammler, der gern Gutes für ihm fehlende Species abgab; seine Stellung als fürstlich Lichten- stein’scher Leibarzt erleichterte ihm manche Verbindungen, auch erhielt er schöne Arten durch seinen Bruder. Hoffentlich wird die Wiener entomologische Monatsschrift einen ausführlicheren Necrolog von ihm bringen. Dr. G. Kraatz. Odoardo Pirazzoli, Major a. D. in Imola, ist daselbst am 30. März d. J. verstorben. Derselbe war Mitglied der Deutschen entom. Gesellschaft und ein langjähriger eifriger Sammler. Er beschrieb im Jahre 1855 die ausgezeichnete Scydmaeniden - Gattung Leptomastar, von welcher bei uns im Jahre 1831 eine monographische Bearbeitung von den Herren Reitter und Simon publieirt wurde, welche bereits 14 Arten umfalste, von denen 9 neu. In neuerer Zeit sammelte er den sehr selten gebliebenen Carabus variolatus Costa und theilte davon seinen Freunden und Bekannten mit. Er stand mit vielen Entomologen, namentlich auch mit Hrn. Dr. ©. A. Dohrn in Verbindung und war ein origineller Briefschreiber und liebenswürdiger Correspondent. Dr. G. Kraataz. Prof. Dr. Arnold Foerster in Aachen, geb. am 20. Januar 1810, ist daselbst am 13. August 1834 verstorben. Derselbe hat zwar 1848 eine Uebersicht der Käferfauna der Rheinprovinz in den Verhandlungen des naturh. Ver. d. Rheinl. gegeben, sich aber später fast nur mit hymenopterologischen Arbeiten beschäftigt; seine hymenopterologischen Studien, seine Necrologe. 439 Centurien neuer Hymenopteren, Monographie der Gattung Pezomu- chus sind allgemein bekannt, indessen stand er im Rufe, viele zweifelhafte Arten aufgestellt zu haben. Arbeiten über Campoplez, Gallwespen, Hylaeus publieirte er in den Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch. in Wien, synoptische Arbeiten über Braconen, Ichneu- monen, Plectiscoiden und Stilpnoiden in Bonn, eine Abhandlung über den system. Werth des Flügelgeäders bei den Hymenopteren 1877 in Aachen. Zum Mitgliede der Phylloxera-Untersuchungs- Com- mission am Rhein ernannt, strengte er sich vielleicht zu sehr bei den täglichen Arbeiten derselben an und starb wenige Wochen nach seiner Rückkehr von derselben. Dr. G. Kraatz. Rev. Dominik Bilimek, nach dem der Anophthalmus Bilimekii von Sturm benannt ist, verstarb in Wien im August d.J. Er begleitete bekanntlich den Kaiser Max nach Mexico und erlebte dessen tragisches Ende daselbst. Später kehrte er nach Europa zurück und wurde Oustos der Bibliothek in Miramare, wo er Gelegenheit fand, seine viel- fachen zoologischen Kenntnisse passend zu verwerthen. Publicirt hat er meines Wissens nichts, war aber eine liebenswürdige Persönlich- keit, welche sich auf der Naturforscher-Versammlung in Wien im Jahre 1857 schnell die Zuneigung der anwesenden Entomologen erwarb. Dr. G. Kraatz. Max Wahnschaffe, Lieutenant a. D. in Weferlingen bei Helmstedt, ist, nach brief- licher Mittheilung unseres Mitgliedes Hrn. Hahn, in Magdeburg am 6. October gestorben. Derselbe hat noch im Jahre vor seinem Tode das S. 417 rühmend erwähnte Verzeichnils der Käfer um Helmstedt und Magdeburg herausgegeben. Mitbegründer der Deut- schen entomologischen Gesellschaft, war er vorher lange Jahre Mitglied des Berliner entom. Vereins und hat den Index der ersten 15 Jahrgänge desselben mit bekannter Sorgfalt angefertigt; ebenso stammt von ihm das Repertorium der Jahrgänge 1840—78 der Stettiner entomologischen Zeitung. Er lebte früher einige Jahre in Berlin und ist mit seinen Berliner Freunden in dauernder Ver- bindung geblieben; mit einigen derselben verlebte er angenehme Tage zusammen auf der Naturforscher-Versammlung in Hannover. Seit, jener Zeit habe ich ihn nicht wiedergesehen und nur aus seinen Briefen erfahren, dafs er in den letzten Jahren mehrfach durch Kränklichkeit an gröfseren Arbeiten verhindert wurde. Bei 440 Necrologe. der Anfertigung des Verzeichnisses der Käfer Deutschlands (Berlin 1869) und namentlich auch der Nachträge dazu (1876) hat mich der Verewigte auf das Eifrigste unterstützt und mir seine sehr sorgfältigen Notizen auf das Bereitwilligste zur Verfügung gestellt. Mit ihm ist eines der treuesten Mitglieder der alten Berliner Schule zu Grabe getragen. Ueber das Leben des Verewigten geht mir nachträglich noch eine Mittheilung von seiner Schwester, der Frau Amtsräthin Clara Faber in St. Leonhard bei Braunschweig, zu. Nach derselben wurde Wahnschaffe am 10. Mai 1823 geboren; sein Vater war der Oberamtmann Wahnschaffe. Im 8. Jahre kam er zu seinem Grofsvater, dem Rittergutsbesitzer und Kammerrath W. in Helm- stedt. Derselbe weckte seinen Sinn für Naturwissenschaften. Nach dem Abiturienten-Examen diente er bei den Pionieren und entschlofs sich zur Forstcarriere. Nach dem Feldjäger-Examen ging er zwei Jahre nach Neustadt-Eberswalde und wurde zu Reisen nach Ruls- land, Oesterreich etc. verwandt. Darauf machte er sein Oberförster- Examen; das rauhe Klima in Gumbinnen und der anstrengende Dienst daselbst untergruben seine Gesundheit, so dafs er nach einigen Jabren seinen Abschied nehmen mulste. Er lebte dann zuerst einige Jahre in Berlin seiner Wissenschaft, später in Braun- schweig, zuletzt längere Zeit in Weferlingen, und beglückte die Seinigen in jeder Richtung. Durch vieles Sitzen etc. stellte sich in den letzten Jahren ein Unterleibsleiden ein, bis am 6. October nach fünftägigem Kranksein eine Darmverschlingung seinem Leben ein Ende machte. Seine grofse Anspruchslosigkeit, seine stete Bereitwilligkeit seinen Freunden zu dienen, werden ihn allen, die ihn näher kannten, unvergelslich machen. Ueber seine Sammlungen, namentlich deutscher Käfer, ist nichts bestimmt worden. Dr. G. Kraatz. Emil vom Bruck, Commerzien-Rath, ist nach längerem Leiden im Alter von 77 Jahren am 30. Juli d.J. in Crefeld gestorben. Er war Mitglied unserer Gesellschaft seit dem Jahre 1858, hatte aber seine bedeutende Käfersammlung bereits seit einigen Jahren der Bonner Universität geschenkt. Er war ein liebenswürdiger Correspondent, der sein auf Reisen in Italien, den Pyrenäen ete. erbeutetes Material seinen Freunden freigebig mittheilte und sich an den Zebe’schen Expedi- tionen nach Serbien und Griechenland pecuniär betheiligte. Dr. G. Krasatz. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Deutsche entom.Zeitsch 188%. Lith.Anst.vTh Bannwarth,Wien Freihw;Schlereth del. P. Stricker lith. Deutsche entom Zeisch 1884. Taf I, Fe = ee Basennasme Freihx.Schleneth del, F. Strioker lifh. Lith nkstorallhknerentniifen Wegen NR EIN un a ie 2 > =S