HARVARD SITY LIBRARY UNIVER HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF ae ZOÖLOGY. 6 y er Y /£ 6: SEP 18 1896 NO al A f * - N { v x Deutsche Entomologische Zeitschrift (früher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft (früher „Berliner Entomologischer Verein“) in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und verschiedenen gelehrten Gesellschaften. Einunddreifsigster Jahrgang. (1887.) Erstes und zweites Heft ausgegeben Juni und November 1887 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. vMit 5 Tafeln. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. — D London. Berlin 1887. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 23 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide. ‘ = drin FUL.6-1896 ost. Mensen. REIHE Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. D. Red: Inhalts- Uebersicht von Heft I und II 1887). Seite Inhalts-Uebersicht des ersten und zweiten Heftes . . . I imimalliedles®erstien? Heftes". 0. 0 u ee 1 Allgemeine Angelegenheiten I: Zur Aufklärung der zwischen der Deutschen Entomologischen Gesellschaft und dem Berliner Entomol. Verein schwebenden SRG RI a ER RE BE U Herr Major z.D. Dr. L. v. Heyden an die Mitglieder der Ento- mologischen Sektion der 59. Naturforscher-Versammlung.. . . 17 Die Mitglieder der Entomologischen Sektion (vergl. p. 19) der 59. Naturforscher - Versammlung an die auswärtigen Mitglieder des Berliner Entomologischem Vereins, - .”. . . . ...,20 Brief des Dr. L. von Heyden an Herrn Schilsky, betreffend den Vorschlag auswärtiger Mitglieder des Berliner Vereins, Hrn. Dr. Kraatz zum Ehrenmitgliede desselben zu ernennen . . .. 3 Die 59. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Berlin onen. GasKarznaitız, Rena u: ER IRRE ni 1 2 Einladung der Section für Entomologie der 60. Versammlung Deut- scher Naturforscher und Aerzte in Wiesbaden . . . . . .. 359 Erklärung gegen Herrn v. Kraatz-Koschlau . . . 2. 2... 360 1!) Heft I ($S. 1— 360) ist Juni 1887 ausgegeben, Heft II November 1887. * I Inhalts - Uebersicht von Heft I und II 1887. Seite Allgemeiner Angelegenheiten Il. m Baudi, Flaminio: Mylabridum seu Bruchidum (Lin. Schön. All.) europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. (Fortsetzung UNdSSCHlulS) Be m en en ee er Czwalina, G.: Carabus Menetriesi Fisch., bei Königsberg nach- EN EIER N ee. . 256! ei hyeismeue Arten der-Gattung, Byrrhus L... .. 2 2 Sm 35 Dewitz, Dr. H.: Die Aufbewahrung der Jugendstadien von Mikrolepi- dopteren und anderer kleiner Insekten . . . ». 2. 2.2.2... 18 Eppelsheim, Dr.: Neue Staphylinen vom Amur. (2. Theil). . . 417 Faust, J.: Cureulioniden aus dem Amur-Gebiet . . . .»... 161 Flohr, Julius: Beschreibung einer neuen Art der Carabiden-Gattung MasimachusBon.Fausy Mexico. . .. .. ... Sr Se Ganglbauer, L.: Zur Kenntnifs der Leptoderinen-Gattungen . . 95 — Die Arten der Sphodristocarabus- Gruppe » -. » » 2 2.2... 129 — Ergänzungen zur Revision der Plectes- oder Tribax-Arten . . . 144 lieber ,Sphodriszus, und Procrusticus » 22 oe: NgtoerIonsellmiarm..3Ppar 2 0 ce a een Dee ee Gerchardit,J.: Sammelbericht pro 1886 7... er Härter, Eduard: Ueber Schmarotzerhummeln in einem Neste der Feldhummel (Bombus agrorum) . - » » 2 2 2 2 22 0 2. 224 Heyden, Dr.L.v.: Zweiter Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Pecking In@Nord-Chmaseeanz armen INNEN SM SE EEE RR 32 — Bemerkungen zu früheren Arbeiten über das Amur-Gebiet . . . 295 — Ueber Ohaeiocnemapersica Baly - . . 2... 0.0. wem — Vierter Beitrag zur Kenntnis der Coleopteren-Fauna der Amur- ander m Ru ee ee De — Elfter Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan . . . . . 8305 — Bericht über die von den Herren Prof. Dr. Freiherrn von Fritsch und Prof. Dr. Rein in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesam- melten‘ Kaferieniey "U0 en Sfyolomeiın JB MED 0 ZUIRMEDRFEE Bottimann, von: EmelnewenAgonphaeärt wur. PER EEE EBEN zb Kraatz, Dr. G.: Ueber Procrustieus Payafa White . . 2» .....145 — Coptolabrus Dohrni, vacınoy. 2 ee li — Ueber Cicindela octussis Dohrn . . » :2 10 0 ren 0 ie ru.) 150 Inhalts- Uebersicht von Heft I und II 1837. 1001 Seite Kraatz, Dr. G.: Ein fraglich neuer Carabus (breviusculus) aus Ungarn 151 — Drei neue Zomaptera von den Aru-Inseln. . . 2. .2..2.2..2..153 — Pachnoda marginella var. euparypha Gerst.. ». » 2 2.202000..156 — Weber Oetoniaiitincta ‚German? . oh. 1% alastlamnmeuth ee 197 elienergeinige Betoniden „m zn nn rer 1d8 — Zur Kenntnifs der chilenischen Ceroglossus- Arten . . 2.2... .225 — Ueber Thomson’s Series umbilicata und accessoria . » 2» 2... 239 — Asemum tenuicorne Kr., auch bei Bozen vorkommend. Notiz . . 296 — Ueber die Varietäten des Oarabus Scheidleri Fabr.. . . . . „837 — Notiz über Orypoda micans Kr. = attenuaia Rey??? . . . . .. 34 — Besprechung von Seidlitz’ Fauna baltica ed. Il. . . .... 361 — Pimelia laevisulcata Kraatz aus Marocco, eine auffallende Varietät GEW Hoinmanvei Kraatzi ti. wa Wegen ne ran Kuwert, A.: Uebersicht der europäischen Aydrochus . : . . 2.289 — Uebersicht der europäischen Ochthebius-Arten . » 2 2 2.....869 Lampa, Sven: Ueber Noctua Carnea Thunb. . ». » 2... .2..2...85 Poll, v.d.: Einige Worte aus Anlafs des Aufsatzes von Dr. Kraatz: Ueber den systematischen Werth der Forceps-Bildung von Myctero- ball. Ser Re Ne ne Ar nl) Reitter, Edm.: Beitrag zur Kenntnifs der europäischen Rhyncholus- LET na A a a Le ge as hasasng lin een a2 — Neue Coleopteren aus Europa, den angrenzenden Ländern und Sibirien, mit Bemerkungen über bekannte Arten. (Dritter und enter aRnell)y adı ar MR San ee em Wi 245,497 — Zur Species-Kenntnifs der Maikäfer aus Europa und den angren- Zendenar andern en ee. N N 92 Seidlitz, Dr. G.: Zur genaueren Kenntnils einiger Catops- Arten Bin pas Ee ee: Sa De a, ne Reine) Sol — Ein paar Worte über Aenderung von Gattungsnamen . . . . . 345 — Brumus oblongus Weidenbach, eine für Deutschland neue Coleopteren- NEL UEITTO SE RES ER. AErRASh, STRRBEEDEHENLTAFRRRU: 6 TORE Er N Schilsky, J.: Beiträge zur Käferfauna Deutschlands I... . . . . 19 — Beiträge II. (Ueber Clivina collaris Hbst) -. . » 2 2 2..2...869 — Ueber Bembidium obliguum Strm. und varium Oliv.. . » 2. ..867 IV Thomson, Prof. C. G.: Hymenopterologische Beiträge Inhalts - Uebersicht von Heft I und II 1887. Wasmann, E.: Ueber die europäischen Atemeles . — Neue Brasilianische Staphyliniden, bei EZciton hamatum gesammelt Weise, J.: Ueber die Lebensweise von Novius eruentatus Muls. Erklärung der Abbildungen auf Tafel I-IV. Ueber die Lebensweise einiger Ameisengäste Ueber Unterschiede in der Tasterbildung von Atemeles Lomechusa . von Dr. W. Müller Feststellung der Gattung Coelopterus Muls. Einige Chrysomelen-Formen aus Galizien . Bemerkungen zur Gattung Juhstus Kiesw.. Hnydrotassa planiuscula Weise n. sp. . Ueber des Gozis’ Nomenclatur Anthobiodes n. gen. Halticarum . Orina virgulata Germ. var. nov. Paper Weise. Kleinere Mittheilungen & - " - - Tafel V [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Allgemeine Angelegenheiten 1887. II. Der Unterzeichnete bespricht im vorliegenden Hefte die zweite Auflage von Seidlitz’ Fauna baltica, deren erstes Heft durch seine wohl durchdachte Vorrede in weiteren Kreisen Beifall gefunden hat. Zwei Kapitel aus derselben sollen im nächsten Hefte hier zum Abdruck gebracht werden. Exemplare sind bei der Gesellschaft deponirt (siehe Umschlag). Die bereits erwähnte Revision der europäischen Ochthebius- Arten von Kuwert, welche von vier Tafeln begleitet ist, die nach Zeichnungen vom Autor angefertigt sind, dürfte die Unter- scheidung der schwierigen Arten wesentlich erleichtern. Auf Tafel V sind zwei neue brasilianische myrmecophile Ameisen- gattungen mit ihren Mundtheilen von E. Wasmann abgebildet. Dr. Eppelsheim beschreibt neue Staphylinen vom Amur. Herr v. Heyden bringt einen Bericht über die maroccanische Ausbeute des Freiherrn v. Fritsch und des Prof. Rein, welche manches Interessante enthält. Baudi di Selve führt seine Mylabriden- (Bruchiden-) Arbeit zu Ende und schliefst daran im Appendix eine Uebersicht der Urodon-Arten. Reitter, welcher leider noch immer nicht von seinem Augenleiden genesen ist, bringt die Be- schreibungen zahlreicher neuer Arten aus Europa und den angren- zenden Ländern und schliefst daran eine Revision der Maikäfer desselben Gebietes, welche meine früheren Ansichten über diese Gruppe fast durchgängig bestätigt, und beschreibt einige ausgezeich- nete neue Formen. Die Mitglieder des Vereins werden mit Interesse „die einzige Antwort“ gelesen oder gehört haben, die der Berliner Ent. Verein (d.h. Herr Honrath) auf meine und Herrn v. Heyden’s Aus- führungen gegeben hat; an dieser einzigen Antwort ist das Beste, dals sie einzig bleiben soll. Ich habe im Nov. 1880 in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins von den Berliner Mitgliedern des Vereins gesprochen, welche ihr Wahlrecht durch ihre Unterschrift des Aufrufs nicht verlieren wollten, weil damals noch keine ausgesprochene Scheidung zwischen den beiden Vereinen stattgefunden; dieselbe ist erst ein- getreten, nachdem der neue Berliner Verein auf den von dem alten Verein, der Deutschen Gesellschaft (so nannten sich seit 18381 sämmt- liche auswärtige Mitglieder in Gemeinschaft mit der Mehrzahl der Coleopterologen) gemachten Vermittelungs-Vorschlag nicht ein- VI Allgemeine Angelegenheiten 1887. II. gegangen war, den Herr Baron v. Türckheim seinerseits acceptirt hatte. Herr Honrath behauptet fälschlich, der Berliner Verein habe einen solchen gemacht. Nichts destoweniger sind eine Anzahl Herren Mitglieder ge- blieben, welche erst in Folge der neuesten Vorgänge ihren Austritt aus dem Berliner Verein ihren Austritt erklärt haben. Ob der Unterzeichnete, der seinem Handeln den Ausspruch des Lepidopterologen Justizrath Wilde zu Grunde legte, in irgend einem Punkte einen Rechtsirrthum begangen hat (der unter den damaligen Verhältnissen jedenfalls verzeihlich war), während Herr Baron v. Türckheim gar nichts that, als unberechtigt böswillige Circulare erlassen, und sein Nachfolger Herr Sanitätsrath Privatdocent Mayer in Öffentlicher Versammlung den Dr. Kraatz fälschlich der Urkunden-Unterschlagung bezichtigt hat, das wird ja nun nach 7 Jahren durch das Gericht entschieden werden, welches Herr Honrath im Auftrage des Berliner Vereins in einer Klage gegen den Rendanten angerufen hat. Bis jetzt ist vor Gericht nur bewiesen, dals Herr Mayer Unrecht hatte, denn Herr Honrath hat ein Sitzungsprotocoll ein- gereicht, welches nicht Herr Quedenfeldt, wie Honrath an- gegeben, sondern Herr Dr. Karsch „hinter sich“ gehabt hatte. Als ich beim Berliner Verein auf die Berliner Zeitschrift für das Deutsche Entomologische National-Museum abonniren wollte, wurde ich abschläglich beschieden, während z. B. Prof. Pagen- stecher als Abonnent für das Naturhistorische Museum aufgenom- men ist! Se. Excellenz den Staatsminister Lucius hat der Berliner Verein als Abonnent aufzuführen vergessen. Der Besuch der Naturforscher-Versammlung ist für alle dabei Betheiligten, so nicht am wenigsten für die Entomologen, eine angenehme Erholung von den häuslichen Arbeiten gewesen und hat, wie immer, einen der Hauptzwecke derselben erreicht, mehr und weniger Gelehrte durch persönliche Bekanntschaft einander näher zu führen und künstlich geschaffene Gegensätze zum Wohle der Wissenschaft auszugleichen. Wiesbaden hat kaum weniger als Berlin dazu beigetragen, die Wünsche des Unterzeichneten für das Wohl der Entomologie zu unterstützen. Ein kurzer Bericht wird im nächsten Hefte gegeben werden. Von dem Direetor der zoologischen Abtheilung des Königl. Museums für Naturkunde, Herrn Prof. Möbius, ging der Gesell- schaft die Mittheilung zu, dafs den Mitgliedern derselben die Allgemeine Angelegenheiten 1887. I. vo Benutzung der Königl. Entomologischen Sammlung zu wissenschaft- lichen Zwecken jeden Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 12—3 Uhr gegen Eintrittskarten gestattet sei, die täglich von 12—1 Uhr von ihm im Museum ertheilt werde. Wie ich höre, theilt Herr Direetor Möbius die Insekten der königlichen Sammlung auf durchaus liberale Weise an Bearbeiter der verschiedenen Ordnungen mit und hat sogar Hr. Kolbe Pselaphiden des Berliner Museums an Herrn Dr. Schaufufs zur Bestimmung eingesandt. Dafs die Autorität des genannten Herrn eine sehr zweifelhafte ist, geht deutlich aus dem Umstande hervor, dals unser Ehrenmitglied Herr Ed. Reitter ihn in der Wiener entomologi- schen Zeitung (1887, No. VIII, p. 248) als einen frechen Lügner bezeichnet hat. Wir nehmen hiervon ausdrücklich Notiz, da selten Jemand Lust und Muth zeigt, dem bösartigen Treiben des Herrn Dr. Schaufufs in der Insektenbörse entgegenzutreten. Dasselbe ist darauf gerichtet, unerfahrene Sammler milfstrauisch gegen die Männer der Wissenschaft zu machen, welche fort und fort als eine Clique bezeichnet werden, die Herrn Schaufu[s nicht wohl will. Herr General v. Kraatz hat unter dem Titel: „Persönliche Angelegenheit“ eine Antwort auf die gegen ihn gerichtete Erklärung unserer Redactions-Commission als Beiblatt S. 360 dieses Jahrgangs zur Stettiner Zeitung gegeben. Der Redacteur derselben hat auf meine Anfrage, ob er unseren Artikel ebenfalls als Beilage ver- öffentlichen wolle, nicht geantwortet. Dieses Elaborat des Herrn v. K. ist A. v. Kraatz-Koschlau unterzeichnet, nicht wie sonst „für weitere Kreise* bestimmte Schriftstücke: Max Treute. Ein solches wurde in der Gesellschaft von Herrn Schrickel vorgelegt. In der Wahl am 31. October wurde der Vorstand wieder- gewählt, jedoch als Schriftführer Herr Schilsky; als Adjunet des Herrn Blücher Herr Lehrer OÖ. Schwarz. Seit dem Juni dieses Jahres sind dem Verein beigetreten: Se. Excellenz Herr Professor E. von Ballion in Novorrossiisk, Caucacus. (Col.) Herr Alexander Bau, Insektenhändler in Rixdorf bei Berlin, Hermannplatz 4 (Adr. Berlin S. 59). - Dr. med. G. Böttcher in Königsberg i. Pr., gegenwärtig in Berlin, Luisenstr. 9. (Col.) - Friedr. Gärtner in Berlin, Lehrer, Waldemarstr. 34. (Col.) - Friedr. Hauser, Adjutant im I. Bayerischen Füsilier - Fufs- Artillerie- Regiment in Ingolstadt. (Col.) vIm Allgemeine Angelegenheiten 1837. II. Herr Karl M. Heller, Assistent am Herzogl. naturhistorischen Museum zu Braunschweig, Spielmannstr. 1. Prof. Dr. K. Möbius, Director der zoologischen Abtheilung des Königlichen Museums für Naturkunde in Berlin. Dr. Seek, Schulamtscandidat in Königsberg i.Pr. (Col.) Wieder eingetreten in den Verein ist: Herr Dr. E. Bergroth in Finnland. In der letzten Liste der beigetretenen Mitglieder auf S. 6 dieses Jahrgangs ist anstatt Kunow zu lesen Künow. Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Blücher in Berlin, gegenw. Georgenkirchstr. 48. Calix in Berlin, gegenw. Blumenstr. 25. Eppelsheim, Dr., gegenw. Bezirksarzt in Germersheim. Fein, jetzt Eisenbahnbau-Inspector in Lissa in Posen. Kaufmann, jetzt Wien IV, Rubensgasse 5. H. Klaeger, jetzt Oranienstr. 24. Hans Leder, jetzt in Mödling bei Wien. 'Tieffenbach, jetzt Pankow, Wollankstr. 15. Venus in. Dresden, jetzt Reissigerstr. 27. Ihren Austritt aus dem Verein erklärten: Herr Dr. G. Joseph in Breslau. Herm. Moehring in Dresden. Sanitätsrath Ruge in Wennigsen. Die Tauschverbindung wurde eingestellt mit dem Berliner Entomologischen Verein. Schriftentausch wurde auf Antrag, der betreffenden Gesell- schaften beschlossen mit der Soeiete entomologique de France in Can (bereits seit Jahren, aber hier anzuzeigen vergessen). Museu National do Rio de Janeiro in Rio de Janeiro. Entomological Society in Washington. Als Abonnent auf die Zeitschrift trat der Gesellschaft bei: Das K.K. naturhistorische Hof-Museum in Wien. Dr. G. Kraatz. Inhalt des ersten Heftes des einunddreifsigsten Jahrgangs der Deutschen Entomologischen Zeitschrift !). Seite Inhalktndeswersten’ Heftes‘ .. 0 1—4 Allgemeine ‘Angelegenheiten 18397. .. 2... 2. 9—6 Zur Aufklärung der zwischen der Deutschen Entomologischen Gesellschaft und dem Berliner Entomologischen Verein schwebenden Streitigkeiten. Von Dr. G. Kraatz . . . 7—16 Herr Major z.D. Dr. L. v. Heyden an die Mitglieder der Ento- mologischen Sektion der 59. Naturforscher-Versammlung.. . 17—19 Die Mitglieder der Entomologischen Sektion (vergl. p. 19) der 59. Naturforscher-Versammlung an die auswärtigen Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins . . . . . 20—24 Brief des Dr. L. von Heyden an Herrn ee betreffend den Vorschlag auswärtiger Mitglieder des Berliner Vereins, Hrn. Dr. Kraatz zum Ehrenmitgliede desselben zu ernennen 25—26 Die 59. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in IE ne Va a a ET N, 2, Mylabridum seu Bruchidum (Lin. Schön. All.) europeae et finiti- marum regionum Faunae recensitio. Auctore Flaminio Biandıiss.@Hortsetzung);“, et unser. Be 0 1533-80 Zur genaueren Kenntnils einiger Catops-Arten. Von Dr. G. Sieilkıtzum) Königsberg’ i..Pr.sos Session, 20% Lena al 94 Zur Kenntnifs der Leptoderinen-Gattungen von L. Ganglbauer BERBVLETIERS IN 4 USE N BE a an han a en 9596 1) Der Inhalt des zweiten Heftes wird diesmal am Schlusse des Heftes gegeben; ebendaselbst erscheinen: allgemeine Angelegenheiten I. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXXI. Heft I. 1 >) Inhalt. Eine neue Agonoka-Art. Von Oberstlieutenant v. Hoffmann in Fiume . Ueber die europäischen Aitemeles von E. Wasmann S8.J. in Exaeten bei Roermond (Holl. Limburg) Ueber die Lebensweise einiger Ameisengäste. Von Dems. (Fortsetzung) En Beitrag zur Kenntnifs der europäischen Rhyncholus-Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien . Beschreibung einer neuen Art der Carabiden-Gattung Pasimachus Bon. aus Mexico von Julius Flohr . ee Mn Die Arten der Sphodristocarabus-Gruppe. Von Ludwig Gangl- bauer, Custos-Adjunet am K. K. naturhistorischen Hof- Museum in Wien . Pa Ergänzungen zur Revision der Plectes- oder Tribax-Arten. Von Dems. Re Or NOTE ER Ueber Procrusticus Payafa White von Dr. G. Kraatz. Ueber Sphodristus und Proerusticus. Von L. Ganglbauer. Coptolabrus Dohrri var.nov., dem Präsidenten des Stettiner Ento- mologischen Vereins zu Ehren benannt von Dr. G. Kraatz Ueber Cicindela octussis Dohrn, Stett. Zeit. 1885, p. 256. Von Dems. BR Ein fraglich neuer Carabus aus Ungarn. DBeschrieben von Dems. Drei neue Zomaptera von den Aru-Inseln. Von Dems.. Pachnoda marginella var. euparypha Gerstäcker. Von Dems.. Ueber Cetonia tincta Germ. Von Dems. Ueber einige Cetoniden. Von Dems. Einige Worte aus Anlafs des Aufsatzes von Dr. Kraatz: „Ueber den systematischen Werth der Forceps-Bildung von Myctero- phallus v.d. Poll“. Von van de Poll 5 Cureulioniden aus dem Amur-Gebiet von J. Faust Ueber die Lebensweise von Novius cruentatus Muls. Von J. Weise Ne ae ee Feststellung der Gattung Coelopterus Muls. Von Dems. . Einige Chrysomelen-Formen aus Galizien. Von Dems. . Bemerkungen zur Gattung Julistus Kiesw. Von Dems. Hrydrotassa planiuscula Weise n.sp. Von Dems. Seite 96 97—107 108—122 123—127 198 129143 144 145 146—147 148—150 150 151—152 153—155 156—157 157 158 159160 161180 181183 183—185 185—186 186— 187 188 Inhalt. Die Aufbewahrung der Jugendstadien von Mikrolepidopteren und anderer kleiner Insekten. Von Dr. H. Dewitz in Berlin . Beiträge zur Käferfauna Deutschlands I. Von J. Schilsky in Berlin . Hymenopterologische Beiträge von Professor 0. G. Thomson in Lund . Sammelbericht pro 1886 von J. Gerhardt in Liegnitz Ueber Schmarotzerhummeln in etnem Neste der Feldhummel (Bombus agrorum). Von Eduard Härter, Grofsh. Reallehrer zu Alsfeld (Oberhessen), corresp. Mitgl. des Thüringer Ento- mologen-Vereins Zur Kenntnifs der chilenischen Ceroglossus- Arten. Von Dr. Gr Kraatz Ueber Thomson’s Series umbilicata und accessoria (am Rande der Flügeldecken der Gattung Carabus). Von Dems. . Neue Coleopteren aus Europa, den angrenzenden Ländern und Sibirien, mit Bemerkungen über bekannte Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Dritter Theil .. . Uebersicht der europäischen Zydrochus. Von A. Kuwert in Wernsdorf Zweiter Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Pecking in Nord- China, von Major z.D. Dr. L. von Heyden Bemerkungen zu früheren Arbeiten über das Amur-Gebiet. Von Dems. Ueber C'haetocnema persica Baly. Von Dems. Phytoecia sellata n. sp. Von L. Ganglbauer in Wien . Asemum tenuwicorne Kraatz vom Amur. in Tirol. -Von Dr. GFRraatz. Vierter Beitrag zur Kenntnils der Coleopteren-Fauna der Amur- länder. Mitgetheift von Major z.D. Dr. L. von Heyden XI. Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. Von Dems., unter Mitwirkung der Herren Abeille de Perrin, Dr. Eppelsheim, Faust und Weise er Ueber die Varietäten des Carabus Scheidleri Fabr. Von Dr. & Kraatz . Anhang dazu von Dems. 1 ci} Seite SI ZIITE 192 1935—218 219—223 224 225— 239 239 — 240 241 — 288 289 — 292 293 —29 295 295 296 296 297 — 304 8305— 8336 331— 843 343 — 944 4 Inhalt. Ein paar Worte über Aenderung von Gattungsnamen. Von Dr. G. Seidlitz in Königsberg i. Pr. Ueber des Gozis’ Nomenclatur von J. Weise Brumus oblongus Weidenbach, eine für Deutschland neue Coleopteren-Gattung. Von Dr. G. Seidlitz - Ueber Unterschiede in der Tasterbildung von Atemeles und Lomechusa (vergl. S. 97). Von E. Wasmann S8.).. Oxypoda micans Kraatz. Von Dr. G. Kraatz Carabus Menetriesi Fischer. Von G. Czwalina. Ueber Noctua Carnea Thunb. von Sven Lampa Einladung zur 60. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte von Forstmeister Mühl und Postsecretär Maus . Bemerkung dazu von Dr. G. Kraatz Erklärung gegen Herrn v. Kraatz-Koschlau von der Redactions- Commission der Deutschen Entomologischen Zeitschrift: Dr. L. von Heyden, Dr. G. Kraatz und J. Weise . Seite 345— 350 350—352 399 354 354 954 399 — 3098 399 359 360 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1387. Heft I.] Allgemeine Angelegenheiten 1887. 1. Während die Coleopterologen meiner mehr als 30jährigen entomologischen Thätigkeit im Allgemeinen Anerkennung zollen, ist dies bei den Berliner Lepidopterophilen nicht der Fall; dieselben haben mich in blinder Leidenschaft aus ihrem Berliner Entom. Verein, welcher nicht zu verwechseln ist mit dem von mir vor 30 Jahren begründeten, ausgeschlossen und dabei nur übersehen, dafs ich gerade aus dem ihrigen unzweifelhaft 18380 meinen Austritt erklärte; sie haben aufserdem gerichtlichen Anspruch auf das von mir in 24 Jahren für den Verein erworbene und verausgabte Geld erhoben! Seit 30 Jahren wurde zum ersten Mal die Herausgabe eines Heftes I von mehr als 15 Bogen (der gewöhnlich inne gehaltenen Zahl) nöthig, da mehrere Mitglieder dringend die sofortige Publi- cation ihrer Arbeiten wünschten. Der Unterzeichnete ist nachgerade träger wie früher geworden und würde den Platz seinen Mitarbeitern gern ganz überlassen haben, wenn nicht einige besonders interessante Fragen gewissermalsen ein Eingehen auf entgegengesetzte Ansichten geradezu nothwendig gemacht hätten; dafs wir eben nur langsam . aber sicher in der Erkenntnils fortschreiten, bringt das Wesen jeder Wissenschaft mit sich. Es ist unzweifelhaft eine Anzahl nicht besonders erspriefslicher Jahre für die deutsche Entomologie verflossen; hoffen wir, dafs es unter der Leitung des neuen Directors des zoologischen Museums gelingt, bessere Zustände für dieselbe herbeizuführen. Die auswärtigen Entomologen, welche bei der 59. Naturforscher- Versammlung (über welche S. 27—32 kurz berichtet ist) zugegen waren, dürften mit dem Ausfall derselben und ihrem Berliner Aufenthalte ebenso zufrieden gewesen sein, wie die Berliner Mit- glieder. Der alte Zwiespalt zwischen den Berliner Entomologen trat erst nach dem Schlusse der Versammlung unerwartet so grell und plötzlich hervor, wie es wohl kaum von den Veranstaltern desselben beabsichtigt war; indessen lag kein Grund vor, die Herren in ihrem Treiben zu stören; es konnte der Sache nur förderlich sein, wenn sie ihre Manier, Männer der Wissenschaft zu betrachten, zu recht allgemeiner Kenntnis brachten. Hr. v. Heyden setzt seine Beiträge zu der Coleopteren-Fauna der Amurländer, Turkestans und Nord-Chinas fort. Hr. Wasmann 6 Allgemeine Angelegenheiten 1887. I. bringt interessante Bemerkungen über die Lebensweise verschiedener Ameisengäste etc. etc. Das nächste Heft wird eine Fortsetzung der Reitter’schen Coleopteren aus Europa und den angrenzenden Ländern bringen, so wie eine von 4 Tafeln begleitete Revision der europäischen Ochthebius von Hrn. Kuwert, der in diesem Hefte eine Revision der Hydrochus- Arten bringt und sich seit Jahren speciell dem Studium der Hydrophiliden gewidmet hat. Unser Mitglied Hr. Pfarrer Gutheil in Arnstadt ist nach Mittheilung der Wittwe im December vorigen Jahres gestorben ; dieselbe wünscht die von ihm hinterlassene Sammlung, hauptsächlich deutscher Käfer, zu verkaufen. Hr. Dr. Gemminger, welcher in Verbindung mit Hrn. Baron v. Harold den bekannten classischen, 12bändigen Käfercatalog herausgegeben hat, ist seinem Mitarbeiter im Januar 1887 nach längerem Leiden in den Tod nachgefolgt. Seit dem Januar dieses Jahres sind dem Verein beigetreten: Herr Carl Braun, Schulamtscandidat in Königsberg i. Pr. (Col. eur.) - Rudolph Brinekmann, Kaufmann in Königsberg i. Pr. (Lepid. et Col. Europ.) - G. Kunow, Conservator des zool. Mus. der Universität in Königsberg. (Hemipt. eur.) - A. Kuwert, Rittergutsbesitzer in Wernsdorf pr. Tharau. (Col. et Lepid. orbis terrar.) - Georg Rybakow, in St. Petersburg, Moika 16 Log., No. 22. (Col.) Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Dr. Eppelsheim, jetzt in Germersheim. - Jacowlew, jetzt Oberrevisor in Irkutsk. - Kasper in Berlin, jetzt Schleiermacherstr. 14. - Arth. Schreiner, jetzt Oberförster in Ulfrhuus bei Haders- leben. - Dr. v. Seidlitz, jetzt in Königsberg i. Pr., Hintertragheim 4. Seinen Austritt aus dem Verein erklärte: Herr Bigot in Paris. Durch den Tod verlor der Verein: Herrn Pfarrer Gutheil in Arnstadt. - Jules Lichtenstein in Montpellier. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Zur Aufklärung der zwischen der Deutschen Entomo- logischen Gesellschaft und dem Berliner Entomologi- schen Verein schwebenden Streitigkeiten. Nachdem Herr Major Dr. v. Heyden erklärt hat, auf den Stadtklatsch der Herren Honrath und L. Mayer nicht eingehen zu wollen, hat der Museums-Assistent und Privatdocent an hiesiger Universität, Hr. Dr. Karsch, als Vorstandsmitglied des Berliner Entomol. Vereins es für seine Pflicht gehalten, Hrn. Honrath den Auftrag zu geben, die „Antwort“ ete. ab- zufassen. Nunmehr halte ich es für meine Pflicht, auf einige Haupt- punkte der Honrath’schen Brochure einzugehen !). Ich habe zunächst zu bemerken, dafs Hr. Honrath nicht das mindeste Recht hatte, den Antrag des Hrn. Weinhändler Mink auf meine Ausschlie[sung zur Abstimmung zu bringen, weil ich ausdrücklich in der Hrn. Honrath wohl- bekannten Deutschen Entomol. Zeitschrift 1880 (unter „Allgem. Angelegenh.“ II, p. 40?)] meinen Austritt aus dem Berliner Verein, d.h. aus dem Verein erklärt hatte, dessen Vor- sitzender Hr. Baron v. Türckheim bleiben würde. Hr. Honrath kann nun der Ansicht sein wollen, dafs der alte Berliner Verein nicht in Deutsche Entomologische Gesellschaft umgetauft, sondern mit dem allmählig auf 90 und weniger auswärtige Mitglieder reducirten neuen Berliner Verein identisch sei, er kann aber unmöglich bestreiten wollen, dafs ich aus demselben ausgetreten sei. Ich folgte der Einladung des Vereins zum Neujahrsfeste und zu den General-Versammlungen, ohne natürlich meine Ansichten im Mindesten zu ändern; hätte derselbe anstatt unberechtigter Forderungen einfache Wünsche geäufsert, so würde ich gern auf dieselben eingegangen sein. Hr. Schilsky hat in der Sitzung am 29. Nov. v. J. die Herren durch eine längere Rede vor voreiligen 1) Da von einer oder der anderen Seite erwidert werden könnte, dals diese „Privat-Streitigkeiten“ den Verein nichts angehen, so erkläre ich meinerseits dieser Ansicht zwar nicht zu sein, wohl aber die Kosten des Drucks meiner Erklärung aus eigenen Mitteln zu bestreiten. 2) A.a.O. heifst es auf p.38: Wird dagegen Hr. Dr. Kraatz nicht wieder gewählt, so erklären wir unseren Austritt aus dem Berliner Verein u. s. w. 6) G. Kraatz: zur Aufklärung der kwischen der D. Ent. Ges. Schritten zu bewahren gesucht. Der Vorsitzende mufste in Folge meiner Mittheilungen den Ausschliefsungs-Beschlufs der ersten General-Versammlung für ungültig erklären; auch gegen den zweiten wurden gewichtige Bedenken erhoben, doch bin ich nicht Willens gewesen, dieselben geltend zu machen, da es mir genügte, einmal nachgewiesen zu haben, dafs unlautere Mittel gegen mich in Anwendung gebracht seien; aulserdem wünscht die Person, welche mir die Mittheilung gemacht hat, nicht in die Debatte hineingezogen zu werden; endlich wird die Ungültigkeits-Erklärung durch meine vorher gegebene Erklärung gegenstandslos. Hr. Streckfufs hat seiner Zeit Hrn. Baron v. Türckheim und einer ganzen Anzahl von Männern mit ihm den Kopf so voll- ständig verdreht, dals es kaum zu begreifen ist; ich habe ihn indessen von Anfang an richtig durchschaut. Wenn Hr. Habel- mann diesen Herrn für einen hochachtbaren Mann erklärt, so ist dies nur so zu verstehen, dafs er jeden Anderen für brav hält, weil er selbst es ist. Nur um in die absichtlich hervorgebrachte Unklarheit etwas Licht zu bringen, lasse ich mich auf die nachfolgenden Erklärungen ein. Dafs Hr. Dr. Karsch, der erst seit 1883 Mitglied des Berliner Vereins ist, die Herren Streckfuls und Honrath für kreuzbrave Leute halten kann, ist sehr erklärlich, dafs er aber den von Hrn. Honrath gegen einen, seit langen Jahren als Ehrenmann allgemein anerkannten Entomologen von Rang angeschlagenen Ton billigen und zu der Herausgabe eines derartigen Schriftstückes seine Zustimmung geben kann, ist nur dann zu verstehen, wenn man annimmt, Hr. Dr. Karsch habe Hrn. Honrath Gelegen- heit geben wollen, sich ebenso vollständig in der wissenschaft- lichen Welt zu disereditiren, wie er (K.) es bekanntlich schon mit Hrn. Kolbe gethan hat, dessen Aufsätze gegen mich er in den Entomologischen Nachrichten abgedruckt hat. Hr. Honrath entblödet sich nicht, in seiner Brochure noch einmal ein Schriftstück abzudrucken, welches zum grölsten Theil von Hrn. Stadtrath a. D. Streckfufs verfalst, von Hrn. Baron v. Türckheim voreilig verschickt und von mir ausführlich in ver- schiedenen Druckbogen !) beantwortet ist. Hr. Baron v. Türckheim 1) Deutsche Entomol. Zeitschr. 1880, Vereinsangelegenheiten II, p. 1— 44; vergl. dazu 1880, Vereinsangelegenh. I, p. 1—6, und „die Deutsche Entomologische Gesellschaft“ p. 7—8.: und dem Berl. Ent. Verein schwebenden Streitigkeiten. I hat dieses Schriftstück vollständig unbeantwortet gelassen, wahr- scheinlich, weil er es mit seiner gesellschaftlichen Stellung für ver- einbar hielt, so zu handeln; die Milsachtung dieses Herrn allein genügt indessen gewils nicht, die Unwahrheit des dort Gesagten zu beweisen. Gegen 60 Mitglieder, unter ihnen ich selbst, deren Namen in den Blättern dieser Zeitschrift veröffentlicht sind !), erklärten ihren Austritt aus demjenigen Vereine, dessen Vorsitzender Hr. Baron v. Türckheim geworden war und blieb, weil er nicht die von mir vorgeschlagene Neuwahl veranstaltete; die deutsche Gesellschaft umfalste die meisten auswärtigen Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins und die Majorität der Berliner Coleoptero- logen; die Majorität der Berliner Lepidopterologen zweigte sich als Berliner Entomologischer Verein ab. Hr. Streckfuls, den ich bekanntlich als die Hauptursache des Zwiespaltes bezeichnet habe, welcher seit Jahren zwischen den Coleopterologen und Lepidopterologen, oder besser zwischen den wissenschaftlichen Entomologen und den Dilettanten besteht, hatte mir seiner Zeit erklärt, ich gehöre nicht in den Berliner Entomol. Verein, nachdem ich demselben 24 Jahre vorgestanden und ihn zur Blüthe gebracht hatte. Er macht sich zum angeblichen Anwalt der Wissenschaft, welche seine Hülfe nie in Anspruch genom- men hat. Dieser Hr. Streckfu[ls ist nun, wie von allen betheiligten Persönlichkeiten mit Vergnügen bezeugt werden kann, seiner Zeit, ebenso wie der Rendant Hr. Calix, bei den Ver- handlungen zugegen gewesen, welche zwischen Herrn Geheimrath Herwig und Herrn Baron v. Türckheim stattfanden und eine Einigung beider Vereine erstrebten. Nicht vom Berliner Verein, wie Hr. Honrath p. 15 fälschlich angiebt, sondern von der Deutschen Gesellschaft ging der Antrag aus, die Hälfte ihres Baar-Vermögens zahlen zu wollen, wenn der Berliner Verein seine Hefte als Hefte der Deutschen Entomolog. Zeitschrift wolle erscheinen lassen ete. Hr. Baron v. Türckheim erklärte sich damit einverstanden, aber später, dafs die Majorität des Berliner Vereins dagegen sei. Obwohl nun Hr. Streckfufs selbst anwesend war, hören wir Hrn. Honrath in dieser Angelegenheit doch p.6 sagen: „Eine dreistere Unwahrheit ist wohl noch niemals ı) A.a. 0. p. 40—42. 10 6. Kraatz: zur Aufklärung der zwischen der D. Ent. Ges. ausgesprochen worden“ 1). — — — Ebenso ist die Aeufserung des Hrn. Honrath (p. 13): „was Dr. Kraatz heute zugestand, wurde Tags darauf widerrufen“ durch die von mir Hrn. Dr. Karsch vor- gelegte Correspondenz mit Hrn. Mink vollständig widerlegt. Nachdem Hr. Baron v. Türckheim seiner Zeif seine Erklärung abgegeben hatte und Hr. Calix die Möglichkeit einer Einigung vorläufig ausgeschlossen sah, erklärte er dem neuen Berliner Vereine, das Amt eines Rendanten für ihn nicht annehmen zu können, obwohl ihm dasselbe vom alten Berliner Verein übertragen sei; die Sitzung desselben, in der dies geschehen, sei nicht nur vom Vorsitzenden, sondern von einer grofsen Zahl auswärtiger und einheimischer Mit- glieder angefochten und er sei von einer Anzahl der letzteren ?) aufgefordert, das Vermögen des alten Vereins nicht auszuliefern; er erwarte die weiteren Schritte des Hrn. Baron v. Türckheim. Die wenigen für den neuen Berliner Verein eingegangenen Beiträge wurden von ihm dem Rendanten desselben, Hrn. Hache, übergeben. — Den Inhalt der oben erwähnten Ver.-Angel. ignorirt Hr. Honrath ebenso vollständig wie Hr. v. Türckheim; nur der einzige Passus in denselben, die Höhe des Vereins- Vermögens betreffend, dient ihm zum Anhaltspunkte „einer Klage gegen Hrn. Calix bez. Hrn. Kraatz“. Bildet sich Hr. Honrath ein, dals ich das geringe Vermögen unseres Vereins, welches Hr. Streckfuls durch eine Wahlintrigue unseren Händen entreilsen wollte, nachdem Hr. Baron v. Türck- heim meine bogenlangen Ausführungen unerwidert gelassen, in Ewigkeit für dessen Nachfolger aufbewahren würde? Von juristi- schen Begriffen hat Hr. Honrath keine Ahnung! er hätte also doch !) Obwohl Herr Schilsky diesen Sachverhalt in der Wahl- Versammlung im Januar oder Februar 1886 auseinandergesetzt, sagt Hr. Honrath: Dr. Kraatz sei seiner Zeit dagegen gewesen; den Beweis dafür ist er (Honr.) einfach schuldig geblieben; ein anderes Mitglied entgegnete, er müsse den, der für eine Wieder- vereinigung der beiden Gesellschaften unter Dr. Kraatz spreche (also Hrn. Schilsky), für ehrlos erklären; der Betreffende nahm zwar seine Aeufserung später zurück, dieselbe zeigt aber, welcher Geist und welcher Ton in der Versammlung herrschte. Hr. Sanitäts- rath Mayer redete der General-Versammlung vor, Dr. Kraatz habe seiner Zeit die Vereinsprotocolle mitgenommen, „einen schärferen Ausdruck wolle er nicht gebrauchen“. ?) Die Liste derselben ist Hrn. Justizrath Zentzytzki über- geben. und dem Berl. Ent. Verein schwebenden Streitigkeiten. 11 den von mir ceitirten Ansichten des Lepidopterologen Hrn. Justizrath Wilde einigen Glauben schenken sollen !)! Da ich nun vom alten Berliner Verein rechtsgültig auf zwei Jahre zum Redacteur gewählt war und das Amt eines solchen niemals niedergelegt hatte, wie das Circular des Hrn. Baron v. Türckheim fälschlich angiebt, sondern im Gegen- theil mit Bewilligung des Vorstandes, sämmtlicher aus- wärtiger Mitglieder und der Majorität der Berliner Coleopterologen fortzuführen hatte, so habe ich einfach die Deutsche Entom. Zeitschrift für Rechnung des Berliner Vereins, der sich in Deutsche Entom. Gesellschaft umgetauft hatte, fortgeführt. Zu gleicher Zeit wurde unter ausdrücklicher Bewilligung des- selben Vorstandes der Druck des Catalogs der sibirischen Käfer von Dr. L. v. Heyden, von dem bereits vor dem Beginn der Streitigkeiten unter Vereins- Angelegenheiten 1880, p. 4, der Deut- schen Entom. Zeitschrift die Rede ist, aus dem sog. eisernen Fonds bestritten. Die Kosten desselben betrugen über 1000 Mark. Diese Summe und die für den Jahrgang 1881 vorausgabte ist ungefähr um 300 Mark höher als der mir seiner Zeit von Hrn. Calix übergebene Baarfonds des alten Berliner Vereins; auf diesen Baarfonds macht nun gegenwärtig der neue Berliner Verein durch eine gerichtliche Klage Anspruch! Hr. v. Türckheim hat das nie gewagt! Wie aber wirthschaftet der neue Verein mit dem ihm vertrauungsvoll von mir in Händen gelassenen Bestande der Zeit- schriften, welcher Hrn. Dr. Stein übergeben war? Nachdem der frühere Vorsitzende Hr. Mayer 10 Ex. vom Jahrg. 1857—80 für einen Spottpreis an den Buchhändler Fried- länder verkauft hat, verschleudert Hr. Honrath für die Hälfte desselben die 24 Jahrg. an seine zeitigen Gesinnungsgenossen und erklärt diesen heimlichen Verkauf für eine interne Angelegenheit. Ohne meine Anregung würde noch heute kein Unbethei- ligter etwas davon wissen. Diesem Vorgehen stellt Herr Honrath ein unglaubliches sacrifieium intelleetus durch seine eigenen Worte (p. 4) an die Seite: „überdies bleibt ein ziemlich hochbemessener unangreifbarer Bestand aller Jahrgänge reservirt.“ Für wen? für die Ratten? oder für seinen Nachfolger? Wenn ich für einen solchen Stimmen sammeln lie[se (p. 4), so 1) Nur wer so systematisch die Unwahrheit schreibt, wie Hr. Honrath, kann die Ver.-Angel. eitiren, ohne irgend zu erwähnen, dals eine Entgegnung auf dieselbe erfolgt ist. 12 G. Kraatz: zur Aufklärung der zwischen der D. Ent. Ges. wäre dies „keine wunderliche Idee“! ich habe dies aber nie gethan, sondern nur an Hrn. v. Oertzen die Frage gerichtet, ob er einen Antrag auf Absetzung unterschreiben wolle? !). Hr. v. Oertzen ist vorläufig nur Mitglied der Deutschen Entomol. Gesellschaft geworden. Wer an einen so allgemein anerkannten Ehrenmann, wie Hr. v. Heyden, solche Antworten giebt, wie Hr. Honrath, darf sich, meiner Ansicht nach, überhaupt nicht erlauben, in Ehrensachen mitreden zu wollen; denn er wird von anständigen Leuten, wie die Anwort des Hrn. v. Heyden zeigt, gänzlich unbeachtet gelassen; nur weil er sich geschickt auf Hrn. Dr. Karsch berufen hat, findet er hier Beachtung; diesem ist der Artikel aber nur flüchtig vor- gelesen worden. Dies als Antwort auf p. 4 der „Antwort“. Hr. Dr. Karsch hat Hrn. Honrath mit der Entgegnung an Hrn. v. Heyden betraut, weil sich dieser nicht auf den Klatsch des Privat- Docenten, Sanitätsrath Dr. C. E. L. Mayer einlassen wollte. Nun schweigt sich aber auch Hr. Honrath über diesen Herrn fast vollständig aus! Das scheint Hrn. Dr. Karsch gar nicht aufgefallen zu sein! Br. Honrath wird, da Hr. v.H. den hier p. 25 eitirten Karsch- schen Brief kannte, wahrscheinlich die „nachträgliche“ Anfrage, über die er sich p. 2 so sehr wundert, nach der Publication des- selben eine durchaus natürliche finden; inwiefern die Rede des Hrn. Dr. Karsch wirkungslos war, wird ja Hr. Honrath sehr gut beurtheilen können, da er sie mit angehört hat. Da er nun selbst, trotz der Aufforderung des Hrn. Dr. Karsch, über Hrn. Sanitätsrath Mayer schweigend hinweg geht, so fällt nach den eigenen Worten des Hrn. Dr. Karsch die Hauptverantwort- lichkeit für meine Ausschlielsung auf seine Thätigkeit, d.h. auf seine fortgesetzten Wühlereien und Klatschereien zurück. In wie weit dieselbe eine selbstständige oder durch Hrn. Streckfufs beeinflulste war, ist natürlich nicht mathematisch festzustellen; dafs Str. aber die Ursache von Allem war, darüber ist in Berlin Niemand, auch Hr. Habelmann nicht, im Zweifel. Dafs Hr. Honrath leicht- sinnig die Unwahrheit spricht, hat er zur Genüge bewiesen; dazu hat ihm Hr. Dr. Karsch wohl kaum den Auftrag gegeben! !) Ein solcher war an Hrn, Schilsky von mir mitgegeben und in der Versammlung am 29. Oct. v.J. nur deshalb nicht zur Unterzeichnung aufgelegt worden, weil die in Folge unwahrer Mit- theilungen aufgeregte Stimmung dies nicht räthlich scheinen liefs und überhaupt grolsentheils Gegner von mir anwesend waren. und dem Berl. Ent. Verein schwebenden Streitigkeiten. 13 Die Antwort des Hrn. Mayer auf meine Bitte, ihm die Person zu nennen, die ihm „den Unsinn“ berichtet hätte, welchen er in der Vereins-Versammlung am 29. Oct. 1386 behauptet hatte, damit sie zur Rechenschaft gezogen werden könne, ist dem Rechtsanwalt übergeben, damit die betreffenden „höchst anständigen“ Herren, auf welche Hr. Mayer sich berufen hatte (die Namen wollte er nicht nennen), vor Gericht sich aussprechen können, wie Hr. Mayer es selbst gewünscht hatte. Die wiederholten Entgegnungen der Nicolai’schen Verlags- buchhandlung an Hrn. Hache und an Rechtsanwalt Wolffgram vom 50. Juni 1884 und vom 30. December 1886 hätten den Herren doch eigentlich keinen Ruf der Entrüstung entlocken, sondern zeigen sollen, dafs verständige Geschäftsleute sich meiner Ansicht angeschlossen hatten und den Verein ruhig sein Heil in der An- rufung des Gerichts versuchen lielsen. Hr. Streckfufs ist für mich ebensowenig wie Hr. Honrath je „ein Schreckgespenst“ gewesen; ich habe nur seit seiner be- kannten Erklärung, dafs ich nicht in den Berliner Entomologischen Verein gehöre, sorgfältig jede Begegnung mit ihm vermieden. Die Berliner Herren, die dem Verein neuerdings beigetreten sind, haben in der Hauptsache nur von diesen genannten Herren von den alten Vereins-Verhältnissen Kunde erhalten; die auswär- tigen durch die entstellten Darstellungen, welche in allen Punkten widerlegt sind, von deren Widerlegung sie aber natürlich niehts wissen, obwohl dieselben von lepidopterologi- scher, juristischer Seite durchaus gebilligt sind. Herr Dr. Karsch schlägt die Wirkungen seiner Rede beschei- dener Weise sehr gering an, aber Hr. Schilsky, welcher dieselbe allerdings in allen Punkten widerlegte, ist der Ansicht, dals es der falschen Angabe des Hrn. Sanitätsrath Mayer kaum bedurft hätte, um die fanatischen Lepidopterophilen dazu zu bringen, für meine Ausschliefsung zu stimmen. Nun hat es einen Sinn, ein Mitglied aus einem geselligen Vereine auszustolsen, wenn sich dasselbe milsliebig gemacht hat; ich bin aber in 7 Jahren nur viermal im Verein gewesen: einmal vom Vorstande invitirt, einmal von Hrn. Dr. Karsch aufgefordert, zweimal zur General-Versammlung ein- geladen. Der Zweck der Ausschliefsung „aus dem Verein“ war lediglich, mich durch dieselbe in den Augen Anderer und der auswärtigen Entomophilen in Milscredit zu bringen; deshalb mulste noch die angedrohte Brochure erscheinen, nachdem man mich ausgestolsen hatte. Alles dieses hätte ich allerdings durch frei- 14 G. Kraatz: zur Aufklärung der zwischen der D. Ent. Ges. williges Zurücktreten vermeiden können; hiefs dieses aber nicht geradezu irgend einen begangenen Fehler eingestehen? hatte ich einen solchen begangen? Nach Ansicht der angesehensten Entomo- logen nieht! Mit denselben stehe ich seit 31 Jahren in den besten Beziehungen, wie jedes entomologische Kind weils, nur Hr. Honrath und seine Jünger nicht. Prof. Peters war dies seiner Zeit auch unbekannt. Der Privatdocent Hr. Dr. Karsch hat zu meiner Ausschlielsung wesentlich beigetragen und zu der Antwort des Hrn. Honrath die Haupt-Veranlassung gegeben, nachdem er mir noch ein Jahr vorher die von Hrn. v. Heyden citirte Erklärung machte und mit mir scheinbar auf gutem Fulse steht. Ob derselbe irgend welche weitere Beziehungen zur Berliner Universität hat, entzieht sich jeder Beweisführung. Herr Honrath erklärt, nachdem er die Welt mit allen meinen angeblichen Vergewaltigungen zum Theil mit gesperrter Schrift aufmerksam gemacht hat (p. 12), dafs die gerichtliche Klage gegen Herrn Calix resp. mich angestellt sei. Dieselbe ist zu meiner Beruhigung vom Gerichte angenommen. Es wird nunmehr gerichtlich entschieden werden, ob Hr. Honrath auch nur die Spur eines Rechtes zu seinen jahrelangen, rechts- verdreherischen Anklagen hat. Allerdings hat Hr. Streckfu[ls am 1. Febr. 1886 die Vor- sitzenden des Vereins und mich als ersten hochleben lassen; ich selbst habe mich als Gründer des Vereins bezeichnet, aber wohl- verstanden als Gründer des alten Vereins; der Gründer des neuen ist Hr. Streckfufs und Hr. Baron v. Türckheim war Vor- sitzender von Streckfuls’ Gnaden; auf einer, von mir und vielen anderen als illegal angesprochenen Basis beruhte sein Vorsitz und der seiner Nachfolger. Nachdem ich dem Berliner Verein 24 Jahre vorgestanden hatte, veranlafste ich denselben, sich in Deutsche Entomologische Gesellschaft umzutaufen; die damit verbundene übliche Aenderung des Namens Vorsitzender in Präsident ist von Hrn. Honrath allein bekrittelt worden (p. 6 und p. 11). Dafs er sehr wenig gewissenhaft ist, beweist der vollkommene Mangel an Achtung vor der Wahrheit, welchen er fast überall zeigt, wo ihm die- selbe nicht in seinen Kram palst!). Wenn dieser Herr aber (p. 2) 1) So sagt er z.B. in der Note zu p. 11: „Wir führen in unseren Listen die Mitglieder bzw. Abonnenten nicht doppelt auf, wie dies und dem Berl. Ent. Verein schwebenden Streitigkeiten. 15 von einem Hausrecht spricht, welches der Stettiner Verein gegen mich geübt hat, so hat Hr. Dr. Dohrn die Ausübung dieses an- geblichen Hausrechtes selbstgeständlich recht empfindlich gebülst, denn er sagt selbst (Stett. Ent. Zeit. 1836, p. 358 oben): „Die Coleopterologen!) folgten der neuen Fahne mit alleiniger Ausnahme meines Freundes Suffrian.“ Um diese Fahne sind sie noch heute geschaart! Als die Lepidopterologen dieser, der deutschen Fahne sich anschlielsen sollten und wollten, waren Hr. Streckfuls, Honrath und Consorten das Haupt-Hindernifs; sie tragen die von ihnen angefachte Zwietracht nicht nur in den Berliner Verein, sondern in die ganze, zunächst deutsche entomo- logische Welt! Denn sie predigten Mifstrauen gegen Dr. Kraatz überall und an allen Orten und Hr. Dr. Schaufufs nahm sich der durch Kraatz bedrängten Wissenschaft an und vertritt dieselbe fort und fort in seinem Leiborgan, der Insektenbörse. Allerdings haben die Bemühungen meiner Gegner den entgegen- gesetzten Erfolg gehabt. Dieselben feinden sich untereinander fort- dem Dr. Kraatz beliebt.“ Hr. Kirsch wird als Beispiel dazu angeführt. Derselbe schreibt mir aber: „ich habe mit Ausnahme des Stettiner Vereins niemals meinen Austritt aus Entomol. Ges. erklärt, und würde dies auch, wenn es aus irgend einem Grunde geschehen müfste, nicht die Folge haben, dafs ich die betreffende Zeitschrift aufgäbe.e. Das Museum hält alle die Zeitschr., die ich als Privatmann hielt, unter meinem Namen fort, wie auch unter dem Namen des Hrn. Director A. B. Meyer viele andere allgemein zoologische gehalten werden.“ — Dagegen schreibt Hr.Dr. Nickerl, welcher von dem Berliner Verein als Mitglied aufgeführt wird, vor dem Erscheinen der Brochure, am 17. April 1887: „da ich nicht Mitglied des Vereins bin, mit demselben in keiner Verbindung stehe, so u.s. w.“ Ferner wollte Hr. Honrath Se. Exec. Hrn. Staatsminister Dr. Lucius, der ebenfalls als Mitglied (Berl. E. Z. 1882, p. I) aufgenommen ist, nicht als Mitglied, sondern als Abonnent betrachtet wissen. Als mein Rechtsanwalt deshalb an- fragte, antwortete Se. Excellenz: „der frühere badische Gesandte v. Türckheim hatte mich in früheren Jahren zum Eintritt als Mit- glied bestimmt; ob dieser Eintritt wirklich erfolgt ist, ist mir un- bekannt; um Klarheit in die Sache zu bringen, bitte ich hiermit, meinen Namen zu löschen, falls er sich in der Liste der Mitglieder noch finden sollte — Dr. Lucius.“ Er ist dann später auf Bitten des Hrn. Honrath wieder Abonnent geworden. 1) Sechs der Besten traten aus dem Stettiner Verein aus, weil Hr. Dohrn meinen Ausschlufs mit dem Mangel eines Diploms meinerseits motivirte, welches mir seiner Zeit durch sein Verschulden nicht zugegangen war. 16 G. Kraatz: zur Aufklärung der zwischen etc. während an, während die besten Entomologen mir 31 Jahre hindurch treu geblieben sind. Der Staat schliefst sich ihnen an, indem er der Deutschen Gesellschaft für dieses Jahr wieder eine Unterstützung von 500 Mark bewilligt hat, die uns ein ehrender Ansporn sein soll. Noch nie ist ein so starkes Heft wie 1887, I, herausgegeben worden. Mich über den Berliner Verein nach wie vor frei zu äufsern, habe ich natürlich jederzeit Gelegenheit; darüber mufsten sich die Herren, die mich ausschlossen, doch vollständig klar sein; ihr einziger Zweck konnte also nur der sein, mich einzuschüchtern; das dürfte ihnen kaum gelungen sein! Drt@mK ra Erklärung der Vorstandsmitglieder des Berliner Entomologischen Vereins. Wir, die früheren Vorstandsmitglieder des Berliner Entomo- logischen Vereins und jetziger Vorstand der Deutschen Entomolo- gischen Gesellschaft, haben seinerzeit den Redacteur Herrn Dr. Kraatz beauftragt, die Kosten für den Druck des Jahrgangs 1881 aus den vorhandenen Vereinsmitteln, den Druck des v. Heyden- schen Catalogs der Käfer von Sibirien aus dem sogenannten eisernen Fonds des Vereins zu bestreiten. Berlin, im Mai 1887. Dr. G. Kraatz, früher Vorsitzender des Berliner Ent. Vereins, jetzt Präsident der Deutschen Ent. Gesellschaft. J. Weise, früher Schriftführer des Berl. Ent. Ver., jetzt zugleich Stellvertreter des Präsidenten der Deutschen Ent. Ges. F. Blücher, früher Bibliothekar - Adjunet des Berl. Ent. Ver., jetzt Bibliothekar der Deutschen Ent. Gesellschaft. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Herr Major z. D. Dr. L. v. Heyden an die Mitglieder der Entomologischen Sektion der 59. Naturforscher-Versammlung. Herr Dr. Kraatz ist auf einen, von Herrn Mink gestellten Antrag am 29. November 1886 und, nachdem die damalige Ab- stimmung, wegen Formfehler, angegriffen war, erneut am 17. Januar dieses Jahres aus dem von ihm vor 3l Jahren begründeten Berliner Entomologischen Verein ausgeschlossen worden. Unter den Nachfolgern des Hrn. Dr. Kraatz (Baron v. Türck- heim, Kupferstecher Habelmann, Sanitätsrath Mayer und Kunst- händler Honrath) ist die Zahl der auswärtigen Mitglieder mehr und mehr gesunken und von 212 ordentlichen auswärtigen Mit- gliedern (im Jahre 1879) auf 95 (im Jahre 1385) herabgegangen. Aulserdem hat der Verein zwei Redacteure (Dr. Dewitz und Kolbe) besessen, und augenblicklich gar keinen. Im Sommer dieses Jahres trat wiederum, wegen des Verfahrens des Schriftführers des Berl. Ent. Ver., Hrn. Mink, eine Anzahl von Freunden des Hrn. Dr. Kraatz aus dem Verein, so dafs letz- terer überhaupt nur noch wenige Anhänger in demselben hatte. Seine Gegner benutzten diesen Umstand und veranstalteten eine General-Versammlung mit der Tagesordnung: „Ausschlielsung des Hrn. Dr. Kraatz aus dem Verein“, zu der die Mitglieder durch Einschreibebriefe eingeladen waren. Es erschienen 46 von 70, von denen 35 für die Ausschlielsung stimmten, 8 dagegen; 3 enthielten sich der Abstimmung. Dies Resultat kann nicht über- raschen, wenn man erwägt, dals fast-sämmtliche Freunde des Herrn Dr. Kraatz ihren Austritt erklärt hatten; unter den Mit- stimmenden befanden sich kaum 3, welche auf den Namen Ento- mologen Anspruch machen können. Da der Verein aber auch viele auswärtige Mitglieder hat, unter denen sich namhafte Ento- mologen befinden, so wollte Dr. Kraatz aus demselben nicht freiwillig ausscheiden !), weil dies den Schein erwecken konnte, als wäre »er sich irgend eines Unrechts gegen den Verein bewulst, der ihn noch ein Jahr vorher zum Neujahrsfeste eingeladen hatte. Wir haben uns bei unserem Aufenthalte in Berlin überzeugt, dals Hr. Dr. Kraatz nur das berechtigte Interesse der Wissen- schaft, wie schon so oft, im Auge gehabt hat; dasselbe ist in den letzten Jahren selbst von Vertretern der Wissenschaft so wenig !) Er war dazu aufgefordert worden. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 2 18 Herr Major 2. D. Dr. L. v. Heyden an die Mitglieder berücksichtigt worden, dafs Hr. Dr. Dewitz auf der Naturforscher- Versammlung „unter offener Anerkennung der gegenwärtig an dem Königl. Museum herrschenden Uebelstände, der Zuversicht energischen Ausdruck gab, es würde in den malsgebenden Kreisen sich früher oder später die Ueberzeugung von der Unhaltbarkeit der gegenwärtig bestehenden Zustände Bahn brechen“ (vergl. Karsch, Entomol. Monatsblätter 1886, No. XX, p. 305 — 315). Der Berliner Entom. Verein hat sich mit der Entom. Sektion der Naturforscher anstatt durch deren Schriftführer, Hrn. Weise, durch einen kleinen Knaben in Verbindung gesetzt, welcher an der Thür des Sektionszimmers Karten abgab, auf denen zu lesen war: Sitzung des Berliner Entomologischen Vereins etc. Die Mitglieder der Entom. Sektion sind herzlich willkommen. Von dieser freundlichen Aufforderung machten allerdings nur Wenige Gebrauch, da Viele aus dem Berliner Verein ausgetreten waren. Daran war aber Hr. Baron v. Türckheim und nicht Hr. Dr. Kraatz schuld. Derselbe war seinerseits bemüht, den Mitgliedern der Entom. Sektion den Aufenthalt in Berlin so angenehm wie möglich zu machen; darüber herrschte nur eine Stimme. Dies war um so nöthiger, als der von Hrn. Prof. v. Martens bestimmte officielle Einführer, Hr. General-Major Quedenfeldt, durch ein Fulsübel verhindert war, wenig mehr zu thun, als die Sektion im Sektionszimmer zu empfangen. Den Vorsitzenden des Berliner Ent. Vereins und die übrigen Unterzeichner des Antrags, mit Ausnahme von Hrn. Dr. Karsch, haben wir nicht gesehen. Weshalb Letzterer den Antrag lebhaft unterstützt hat, weils der Erst-Unterzeichnete nicht, wohl aber hat er die dem Hrn. Dr. Kraatz von Dr. Karsch angegebenen Gründe gänzlich unhaltbar gefunden. Er kann nur sein Erstaunen aus- drücken, dals Hr. Dr. Karsch sich ruhig dem unerhörten Vereins- beschlusse gefügt hat, Jahrg. 1857 — 1880, welche einen Neuwerth von 278 Mk. und einen antiquarischen Werth von 175 Mk. haben, an Berliner Mitglieder des Berl. Ent. Vereins vom Vorstande für 20 Mk. abzugeben, ohne dafs den auswärtigen ein ähnlicher Vor- theil zugestanden wurde und obwohl nur noch wenige complete Ex. vorhanden waren!). Ueber den Werth dieser Ex. hat Hr. Dr. Kraatz unbedingt ein Urtheil; sie können dem Vorstande?) wenig 1) Herr Mink gehört zu denen, welche 24 Jahrg. für 20 Mk. erstanden. 2) Welcher von dem Werthe von entom. Werken keine Ahnung hat und die Stimme seines Bibliothekars, Dr. Karsch, nicht beachtet. der Entom. Sektion der 59. Naturforscher-Versammlung. 19 werth scheinen, in der That das Zehnfache werth sein; dazu bildeten sie fast das einzige Vermögensobject des Vereins. Die Ausschliefsung des Hrn. Dr. Kraatz aus dem von ihm gegründeten Verein ist jedenfalls eine Angelegenheit, welche alle Vereinsmitglieder angeht und nicht nur die 35 (von 70), die sich zum Vertreter desselben auch hier unter Beistimmung ihres ge- wohnten Wortführers, des Hrn. Stadtrath a. D. Streckfufs, auf- werfen wollen, und auf die Zahl ihrer Stimmen pochen! Es ist dies eine deutsche Angelegenheit. Als Mitglieder der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte halten wir uns daher für verpflichtet, die auswärtigen deutschen Mitglieder des Berliner Ent. Vereins aufzufordern, ihrerseits ebenfalls ihre Stimme abzugeben, und befürworten den folgenden Antrag, den sie nach den Statuten des B. E.V. zu stellen das Recht haben: „Wir beantragen, Hrn. Dr. Kraatz in Anbetracht seiner un- bestrittenen, auch von ausländischen Gesellschaften durch Verleihung des Ehrendiploms anerkannten Verdienste um die entomologische Wissenschaft zum Ehrenmitgliede des vor 31 Jahren von ihm be- gründeten Berliner Entomologischen Vereins zu ernennen, den er in Flor gebracht und in dem er 24 Jahre den Vorsitz geführt hat.“ Die Befürwortung dieses Antrages mit den von den Mit- gliedern der Naturforscher - Versammlung erhaltenen Unterschriften wird den auswärtigen deutschen Mitgliedern des Berliner Ent. Vereins zugesendet. Die Namen derer, die ihre Zustimmung durch Zurücksendung der Druckschrift unter Angabe ihres Namens an Hrn. Dr. v. Heyden bekunden, werden, nebst dem Antrage, Hrn. Schilsky in Berlin gesendet, der sie an den Vorstand des Berliner Entomologischen Vereins gelangen lälst. Bockenheim bei Frankfurt a. M., den 18. Januar 1837. "Major z.D. Dr. L. v. Heyden. Es unterzeichneten: L. Alfieri (Berlin), Alsmann (Breslau), Oberstaatsanwalt Bartels (Cassel), Oberstabsarzt Dr. Beyer (Dresden), E. Brenske (Potsdam), Dr. Dieck (Zöschen bei Merseburg), Faust (Libau in Kurland), Dr. med. Flach (Aschaffenburg), Giesbers (Düsseldorf), H. Hahn (Magdeburg), Dr. Erich Haase (Dresden), Koltze (Hamburg), Fr. Konow, Pastor (Fürstenberg in Meckl.), Lüders (Berlin), Bernh. v. Oertzen (Berlin), F. W. Schieck, Opticus (Berlin), Schilsky (Berlin), Dr. Seidlitz (Königs- berg in Pr.), L. Sondermann (Artern), Tieffenbach (Berlin), Dr. med. Wahlländer (Berlin), J. Weise (Berlin). J2* [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Die Mitglieder der Entomologischen Sektion (vgl. p. 19) der 59. Naturforscher-Versammlung an die auswärtigen Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins. Sie erhalten das vorhergehende Circular, welches bisher noch keinem einzigen auswärtigen Mitgliede des Berliner Entomologischen Vereins zugegangen ist, wenn es nicht Besucher der Naturforscher-Versammlung gewesen war. Die Be- hauptung des Gegentheils !) ist ein dreistes Manoeuver des Vor- standes des Berliner Entom. Vereins, ein Versuch, durch seine Ent- gegnung die Wirkung unseres Circulars von vornherein abzu- schwächen ?). Sie mögen einfach die Namen der Unterzeichner meines Circulars mit denen des Vorstandes des Berliner Vereins und den Ton des letzteren vergleichen und sich Ihr Urtheil bilden. Die Eifersucht des Berliner Vereins scheint ihren höchsten Grad während der Naturforscher - Versammlung erreicht zu haben, da seine Festsitzung nur schwach besucht, das von Dr. Kraatz veranstaltete entomologische Festessen dagegen von den bekann- testen anwesenden Lepidopterologen und auch von mehreren Mit- gliedern des Berliner Vereins besucht war, welche später natürlich nicht gegen Dr. Kraatz gestimmt haben. Die unerwartete Folge alles dessen war die plötzliche Aus- schlielsung des Hrn. Dr. Kraatz aus dem Berliner Verein, über welche natürlich die Mitglieder der Naturforscher- Versammlung am meisten erstaunt waren. Als langjähriger Freund des Hrn. Dr. Kraatz theilte ich den Besuchern der Naturforscher- Versammlung die Ausschliefsung und die Ihnen angegebenen, darauf bezüglichen Daten mit und fand zu meiner Freude meine Ansichten von einer nicht unbedeutenden Anzahl von Freunden der Entomologie be- stätigt, darunter die hervorragendsten Namen; natürlich fanden sich !) In dem dem zweiten Hefte des Jahrg. 1886 der Berl. Ent. Zeitschr. beigelegten Circular. 2) Er hat sogar die Dreistigkeit gehabt, sein Circular nicht nur an sämmtliche Mitglieder des Berliner Ent. Vereins, sondern auch an die der Deutschen Entomol. Gesellschaft zu versenden, welche ebenfalls keine Ahnung haben, um was es sich handelt und durch den Ton des Berliner Cireulars in den Glauben versetzt werden, es habe in der That eine ungehörige Einmischung stattgefunden. Denselben dürfte der Name Vorstaud kaum imponiren, vielmehr, wenn sie die Verhältnisse kennen, gerade das Gegentheil der Fall sein. L.v. Heyden: die Mitglieder der Entom. Sektion etc. 21 nicht die sämmtlichen Mitglieder bewogen, ihre Unterschrift zu geben und sind mir die Ursachen dazu von verschiedenen Seiten mitgetheilt worden. Wir beschlossen daher, auch den auswärtigen Mitgliedern des B. E. V. die offenbare Unbill mitzu- theilen, die Hrn. Dr. K. durch eine Anzahl fanatischer Schmetterlings- sammler geschehen war. Kaum hatte ich die letzte Erklärung in dieser Angelegenheit von einem der betheiligten Herren empfangen, welcher meinen Ansichten beipflichtete, aber ebenfalls Gründe hatte, seinen Namen nicht zu nennen, als ich von Hrn. Dr. Kraatz das Circular des Vorstandes empfing, welches ihm mit dem zweiten Hefte der Berliner Zeitschrift zugegangen war. Da Herr Dr. Karsch !), schon zu Lebzeiten des Herrn Prof. Peters Assistent des Berliner zoologischen Museums, dem Vor- stande angehört, so hielt ich es trotz der sorgfältigen Erkundigungen, welche ich überall eingezogen, für meine Pflicht, nach dem Erscheinen des Circulars persönlich bei ihm anzufragen, welche Gründe ihn bewogen hätten, für die Ausschliefsung des Herrn Dr. Kraatz zu stimmen, denn ich hatte beide Herren auf der Natur- forscher-Versammlung wiederholt freundlich mit einander verkehren sehen. Ich erhielt von ihm die Antwort, dafs die von ihm vor- gebrachten Gründe, „dals Herr Dr. Kraatz für den Verein seit Jahren nur Worte des Tadels habe und denselben fortgesetzt mit der Person des Stadtrath Streckfufs fälschlich ?) und aus tenden- ziösen Absichten heraus identificire, zwar gern gehört wurden, einen durchschlagenden Erfolg aber nicht erzielt hätten“, diese vielmehr von Herrn Honrath und Herrn Sanitätsrath Mayer zu erfahren seien. Da ich von diesen Herren bereits genug gehört und gelesen hatte und es niemals meine Absicht gewesen, mich in den Berliner 1) Auf S. 341 des Jahrg. 1386 der Berl. Ent. Zeitschr. wird derselbe als „Geschäftsleiter dieser Zeitschrift“ bezeichnet. Danach wäre eigentlich der übrige Vorstand zum grofsen Theil unnütz! ?) Dafs Herr Stadtrath Streckfufs die Hand überall im Spiele gehabt hat, wird durch die briefliche Mittheilung seines Freundes Herrn Habelmann bestätigt, welcher „für das Verbleiben des Dr. Kr. gestimmt haben würde, selbst wenn Herr Schilsky nicht genügend seine Verdienste um den Verein hervorgehoben hätte“. Dals Herr Streckfufs von Dr. Kr. mit Recht für den wahren Störenfried des Vereinsfriedens zu halten ist, hat Dr. Kr. meines Erachtens auch in neuerer Zeit in der Deutschen Entom. Zeitschrift kurz hervorgehoben und wird mir dies allgemein in Berlin be- stätigt; Herr Streckfufs hatte ihm ja schon früher erklärt: „Sie gehören überhaupt nicht in den Verein“. 22 L.v. Heyden: die Mitglieder der Entom. Sektion Stadtklatsch von Nicht-Entomologen !) einzumischen, so genügte mir diese Antwort vollständig. Wurde doch die Richtigkeit der Angaben meines Circulars auch durch die Antwort des Herrn Dr. Karsch ebensowenig entkräftet als durch die Erklärungen des Vorstandes. Zwar sagt derselbe, die Ausschliefsung des Herrn Dr. Kr. ist in völlig legaler Weise ?) erfolgt, aber der Paragraph, nach dem dies geschehen, ist vom feindlich gesinnten Vorstande besonders zu diesem Zwecke entworfen worden; das genügt! kein mir be- kannter ähnlicher wissenschaftlicher Verein hat einen solchen ‚Paragraphen! Herr Dr. Kr. hat in der Vereinsschrift niemals vielseitige Ausstattung, sondern nur gediegene coleopterologische Aufsätze bringen wollen; er hatte gehofft, dals neben den vorzugsweise coleopterologischen Heften zunächst vorzugsweise lepidoptero- logische unter anderer Redaction erscheinen würden und waren dazu sogar Geldmittel bewilligt ?). Der Lepidopterologe Dr. Dewitz ist nach einigen Jahren von der Redaction zurück- und aus dem Verein ausgetreten, wegen des Benehmens des Herrn Stadtrath Streckfuls. Nichts desto weniger wird er noch 1885 als Mitglied aufgeführt; dies verhinderte ihn indessen nicht, der Berliner Zeitschrift Artikel und Tafeln zu liefern und beweist, dafs er Interesse für den Verein übrig hat, aber dieser ist nicht geneigt, auf seine Vorschläge einzugehen, welche ganz die des Herrn Dr. Kraatz sind, d. h. wissenschaftlich berechtigte. Der Ehrenposten eines Stellvertreters des Vorsitzenden ?) ist von Herrn Premier-Lieutenant Quedenfeldt nicht angenommen 1) Herr Honrath hält sich für einen eminenten, weil er dem Vereine eine Anzahl Tafeln geschenkt hat, die glücklicher Weise besser sind als der dazu gehörige, oft recht ungenügende Text. ?) Es werden auch gegen die zweite Abstimmung gewichtige Bedenken erhoben, doch hat Dr. Kr. die Lust verloren, dieselben zu prüfen, da der Schriftführer Hr. Mink, der den Ausschliefsungs- Antrag eingebracht, zwei Personen nicht eingeladen hatte und den- noch im Amte belassen war. 3) Diese sind seiner Zeit nicht angenommen worden; dieselben dem jetzigen Vorstande zu bewilligen, wäre eine Thorheit, denn er besteht der Mehrzahl nach nicht einmal aus wissenschaftlichen Männern und verschleudert das Vermögen des alten Vereins, welches ihm vertrauensvoll gelassen war, da niemals Jemand an die Möglichkeit eines ähnlichen Vorgehens gedacht hatte. Herr Mink verkauft die Jahrgänge zu Spottpreisen.- 4) Herr Thiele ist nicht mehr Stellvertreter des Vorsitzenden und für diesen Posten ist noch Niemand gefunden. der 59. Naturforscher - Versammlung etc. 23 worden; der Vater desselben hat seinen Austritt aus dem Verein erklärt. Dr. Karsch weigert sich officiell den Posten des Redacteurs anzunehmen. — Meines Erachtens ist der Vorstand eines wissenschaftlichen Vereins mit auswärtigen Mitgliedern der natürliche Vertreter der Berliner und auswärtigen Mitglieder; er hat, wenn er noch dazu zum kleinsten Theil aus wirklichen Entomologen besteht, diesen Titel nicht empfangen, um damit gelegentlich renommiren, auswärtige gelehrte Mitglieder als Collegen tituliren, ihnen 1 Mark mehr für die Zeitschrift als den Berlinern abnehmen und seine Ansichten unweigerlich aufdringen zu können, sondern er hat die Stimmen auswärtiger Mitglieder und ihrer wissenschaftlichen Rath- geber wohl zu beachten und die der letzteren nicht von vorn herein dadurch zu discreditiren, dafs er sie als eine „ebenso wider- sinnige, wie dreiste und ungehörige Einmischung in die internen Angelegenheiten des Berliner Entomologischen Vereins“ bezeichnet. Dieser höchst unpassende Ton beweist besser wie alles Andere, dafs die Behandlung der sogenannten internen Angelegen- heiten des Berliner Ent. Vereins viel zu wünschen übrig lälst. Unser Bestreben geht nicht dahin, Zwietracht zu säen, sondern nachdem wir uns persönlich von den Berliner Verhält- _ nissen überzeugt haben, ein Wort zu Gunsten des Präsidenten der Deutschen Entomol. Gesellschaft einzulegen, welcher von den Berliner und auswärtigen wissenschaftlichen Entomologen gleich geehrt, von einer Anzahl Berliner Schmetterlingssammler, die sich des Berliner Vereins mit Hülfe des Herrn Streckfuls bemächtigt haben, in den Bann gethan ist. Ob die auswärtigen Mitglieder unserer Ansicht beistimmen wollen, bleibt ihrem Ermessen über- lassen. Es kommt nicht darauf an, dafs Herr Dr. Kr. zum Ehren- mitgliede gewählt wird; dies ist sogar insofern unwahrscheinlich, als darüber lediglich die Commission zur Wahl der Ehrenmit- glieder zu entscheiden hat, deren Majorität natürlich im Sinne der herrschenden Partei besetzt ist. Da der Verein sich aber einen entomologischen nennt, so darf eigentlich dessen Vorstand den Gründer desselben nicht aus den nichtigsten Gründen ausschliefsen. Es ist den auswärtigen Mitgliedern ausdrücklich gestattet, Anträge zu stellen; wenn der Vorstand fordert, dafs dieselben stets nur in seinem Sinn erfolgen, so ist in der Wissenschaft, bei dem jetzigen Stande der Dinge, offenbar die Laien-Diectatur eingeführt. 24 L.v. Heyden: die Mitglieder der Entom. Sektion etc. Wenn die auswärtigen Mitglieder des Vereins sich um das Treiben des Vorstandes nicht kümmern, so braucht der Verein kaum einen solchen, sondern nur einen Geschäftsleiter, wie Herr Dr. Karsch in der Vereinsschrift 1886, p. 341, sehr charakteristisch bezeichnet wird !). Berliner und auswärtige Mitglieder der deutschen entomologischen Gesellschaft, denen das besprochene Cireular unter Kreuzband zugesendet wurde, haben mich gefragt, aus welchem Grunde? das mag ihnen der gelehrte Vorstand selber erklären, derselbe besteht aus den Herren: Vorsitzender: Ed. G. Honrath. Stellvertreter: A. Thiele. Schriftführer: Max Mink. Rechnungsführer: .Bernh. Hache. Bibliothekar: Dr. F. Karsch. 1. Beisitzer: Rud. Reineck. 2. Beisitzer: W. Haneld. Die meisten von ihnen haben sich der Wissenschaft bis jetzt einzig und allein dadurch bekannt gemacht, dafs sie dieselbe vor dem schädlichen Einflusse des Herrn Dr. Kraatz bewahrt haben; dieselbe stattet ihnen hiermit ihren Dank ab. 1) Dem Vorstande bleibt dann das fortwährende Aendern der (ganz unnützen) Statuten und das Erlassen von Circularen, wie das besprochene Pracht-Exemplar überlassen. Wird nun vollends noch zum Schlufs in demselben mit „einer demnächst erscheinenden Brochure“ gedroht, so mögen die Herren sich an derselben ergötzen; alle Freunde des Herrn Dr. Kr. wissen von vorn herein, was sie von dieser Literatur zu halten haben, welche indessen den Vereins- Interessen der Schmetterlingssammler kaum so förderlich sein dürfte, wie sie glauben; das hat sich ja schon einmal deutlich genug durch den Austritt von 60 Mitgliedern gezeigt, als Herr Baron v. Türkheim ein zum gröfsten Theil von Herrn Streckfuls verfalstes Circular voreilig versendete. Bockenheim bei Frankfurt a. M., den 10. März 1887. Major z.D. Dr. L. v. Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Brief des Dr. L. von Heyden an Herrn Schilsky, betreffend den Vorschlag auswärtiger Mitglieder des Berliner Vereins, Herrn Dr. Kraatz zum Ehrenmitgliede desselben zu ernennen. Werther Herr! Sie erhalten beifolgend zur Vorlage an Herrn Honrath eine Anzahl Cireulare mit den Unterschriften hochgeachteter auswärtiger Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins, deren Zahl nicht grols, aber durch die wissenschaftliche Stellung, welche die meisten der Herren einnehmen, schwer wiegend ist; dieselben haben mit Vergnügen den Rath der Mitglieder der Deutschen Naturforscher- Versammlung in Berlin 1836 befolgt. Andere haben es vorgezogen, „sich nicht in rein lokale Berliner Interessen und Angelegenheiten einzumischen“, wie Ihnen der beiliegende Brief eines Dr. med. zeigt. Diese Herren vergessen vollständig, dafs die Ausschlielsung eines Mitgliedes aus einem wissenschaftlichen Verein, welcher auswär- tige Mitglieder hat, keine interne Vereinsangelegenbeit ist. Nach Ihrer Mittheilung hat nicht der Antragsteller Herr Mink, sondern das Vorstandsmitglied Herr Dr. Karsch eine längere Rede für die Ausschlielsung des Herrn Dr. Kraatz gehalten. Genau ein Jahr vor seiner Rede im Verein, am 29. October - 1885, schrieb derselbe an Herrn Dr. Kraatz: „Ich bin auch ferner der Ueberzeugung, dafs jedem ordentlichen wissenschaftlichen Verein eine Capacität Ihrer Art mit all den Ihnen eigenen kritischen und alles Halbe ausschliefsenden Attributen als nothwendiger Bestandtheil angehören muls, und da im Berliner Verein ein soleher Mann nicht existirt, so kann ich diesen Verein auch nicht für lange lebensfähig halten; da ich aber selber diese, wie ich schon sagte, gleich dem Lebensodem nothwendigen Attribute nicht besitze, so habe ich nicht Lust, Sie im Verein ersetzen zu wollen, und nehme weder die Präsidentschaft, wenn diese mir angeboten werden sollte, an, noch übernehme ich die Redaction der Zeitschrift. Diese meine Auffassungen hier schriftlich wiederzugeben, scheue ich mich nicht, selbst auf die Gefahr hin, dals sie weiteren Kreisen zur Kenntnifs gelangte.“ Sie, geehrter Herr Schilsky, haben in der Versammlung am “39. October 1886 nur die Ansicht vertreten, dafs ein Mann, der nach Herrn Dr. Karsch noch 1885 dem Verein angehören mulste, 1886 nicht aus demselben ausgeschlossen würde, und Alles gethan, um die Herren vor „voreiligen“ Schritten, zu denen sie provocirt wurden, zu bewahren. Davon, dafs Kr. u.K. freundlich mit einander verkehrten, sind wir selber Zeuge gewesen. Andere Collegen des Herrn Dr. Kraatz, aufserhalb und innerhalb der Deutschen Ento- mologischen Gesellschaft, sind für ihn eingetreten und damit gegen den Vorsitzenden des Berliner Entomologischen Vereins. 26 Brief des Dr. L. von Heyden an Herrn Schilsky. Dafs Herr Honrath sich nur als Vorsitzender der Berliner Mitglieder betrachtet wissen will, geht aus seinen Aeufserungen deutlich hervor; er hat seinen Zweck, Herrn Dr. Kraatz an- zuschwärzen, bei manchen auswärtigen Vereinsmitgliedern, welchen er diverse unrichtige Circulare übersendet hat, wohl ziemlich erreicht; aber bei einer Anzahl hervorragender Entomologen, welche Dr. Kraatz und mich kennen, ist ihm dies nicht gelungen. Sie, Herr Weise und Andere haben sich denselben ebenfalls angeschlossen. Der Umstand, dafs der Brünner Verein für Naturkunde, in Folge der Berliner Vorgänge, Herrn Dr. Kraatz zum Ehrenmitglied ernannt hat, zeigt, dals derselbe in besseren Kreisen nicht ganz ohne Freunde und Verehrer ist. Ich bemerke Ihnen hier ausdrücklich, dafs alle meine Angaben in den Circularen wahr sind, dafs es aber unter meiner Würde ist, das Gewebe von Unwahrheiten zu entwirren, welches Herr Honrath in seiner Antwort gegen mich zusammengestellt hat; dasselbe ist, wie ich zu meinem Erstaunen sehe, im Auftrage des Vorstandes, mithin auch des Herrn Dr. Karsch, gedruckt (die Beisitzer gehören eigentlich nicht zum Vorstande); ein Stellvertreter ist nach Herrn Honrath’s eigener Aussage bis jetzt nicht aufzutreiben gewesen. Wenn Sie im Privatgespräch zugegeben haben, dafs Herr Dr. Kraatz Fehler besitzt, so gut wie jeder Andere und sogar „Eigenthümlichkeiten“, so stimme ich Ihnen darin vollkommen bei; ich habe bei ihm namentlich die Eigenthümlichkeit bemerkt, stets bei der Wahrheit zu bleiben. Wie immer war ich bestrebt, in meinen Circeularen den anstän- digsten Ton obwalten zu lassen — wie ganz anders die gegnerischen Schriftstücke; sie enthalten zum Theil ehrenrührige Anklagen und Bemerkungen — doch giebt es Leute, die einen Ehrenmann über- haupt nicht beleidigen können. Um das Gerede solcher und um „Majoritäts“- Ansichten habe ich mich nie gekümmert. Den Aus- druck „sacrifieium intelleetus“, der kaum vom Herrn Vorsitzenden stammen kann, überlasse ich der Beurtheilung Anderer. Ob ich ein Urtheil über lepidopterologe Arbeiten habe — will ich nicht aussprechen; der geehrte Verfasser der Schmetterlinge von Madagascar weils aber, welchen Antheil ich an der Bearbeitung dieses celassischen Werkes habe und wie wir ganze Abende die Arbeit zusammen besprachen. — Auf weitere Entgegnungen auf die „Antwort“ gehe ich, wie gesagt, meinerseits nicht ein. Bockenheim bei Frankfurt a. M., den 28. April 1887. Mit freundlichstem Grufs Ihr ganz ergebenster Major z. D. Dr. L. von Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Die 59. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Berlın. Auf den Vorschlag des Unterzeichneten beschlossen die in der Sitzung der Deutschen Entomol. Gesellschaft Anwesenden !), das Festdiner am nächsten Tage nicht mitzumachen, sondern in Ge- meinschaft mit Berliner Entomologen in dem Restaurant Schulz zu diniren. Die Zahl der daselbst Versammelten betrug 27, es waren die Herren Breddin (Magdeburg), Dr. Dewitz (Berlin) und Bruder (Bonn), Dr. Drake (Berlin), Faust (Libau), Dr. Flach (Aschaffen- burg), Giesbers (Düsseldorf), Hahn (Magdeburg), Major z. D. Dr. L. v. Heyden (Frankfurt a. M.), H. Klaeger (Berlin), Kolbe (Berlin), Koltze (Hamburg), Pastor Kono w (Fürstenberg i. Meckl.), Dr. Kraatz (Berlin), Lüders (Berlin), v. Oertzen (Berlin), Lehrer Pape (Berlin), Prem.-Lieutenant Quedenfeldt (Berlin), Oberst- Lieutenant Saalmüller (Frankfurt a.M.), Lehrer Schilsky (Berlin), Lehrer Schwarz (Berlin), Dr. v. Seidlitz (Königsberg i. Pr.), Semper (Altona), Maler Tieffenbach (Berlin), Hofarzt Dr. Wahl- laender (Berlin) und Lehrer Weise (Berlin). Als die Herren nach beendigter Mahlzeit in heiterster Stimmung ihre Collegen, welche das Festmahl im Centralhötel mitgemacht hatten 2), Abends daselbst aufsuchen wollten, fanden sie dasselbe so überfüllt, dafs um 94 Uhr noch Niemand in den Festsaal hinein- gelassen wurde, obwohl die Herren Naturforscher ausdrücklich ein- geladen waren, um 8 Uhr dorthin zu kommen. Ein gutes Glas Bier in dem nahe gelegenen Restaurant liefs dies Ungemach schnell vergessen. Nach der Eröffnungsrede der Versammlung durch den ersten Geschäftsführer Herrn Prof. Virchow in der ersten allgemeinen Versammlung am 18. September besuchten die Herren v. Heyden, Koltze, Kraatz und v. Seidlitz die entomologische Sammlung des zoolog. Museums in der Universität und begrülsten die Herren Custoden Dr. Dewitz, Karsch und Kolbe; es wurden Theile der Sammlung und einige Kästen mit interessanten Monstrositäten, 1) Vergl. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1386, p. 18. 2) Es waren dies nur Hr. Brenske nebst Frau und Hr. Baden aus Altona. 238 G. Kraatz: die 59. Versammlung Fällen von Mimicri ete. besichtigt und zugleich die Bekanntschaft des Herrn Dr. Hase aus Dresden gemacht, so wie des Herrn Dr. Drake aus Berlin, welcher seinen wiederholten Aufenthalt in Paraguay fleilsig zum Sammeln von Käfern, namentlich von Histe- riden benutzt hatte, auf besondere Anregung unseres ebenfalls anwesenden Mitgliedes, des Herrn Schmidt in Schmerzke. Um 3 Uhr eonstituirte sich die Sektion unter Leitung des Ein- führenden, Herrn Generalmajor Quedenfeldt, im Universitäts- Auditorium No. XIV. Als Schriftführer fungirte Herr Lehrer J. Weise. Es wurde festgestellt, dafs die ferneren Sitzungen am Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 1—3 Uhr ab- gehalten werden sollten und unter Acelamation Herr Major Dr. v. Heyden zum Vorsitzenden der nächsten Sitzung gewählt. Am Sonntage den 20. besuchten die Herren Dr. v. Heyden, Koltze, Kraatz, Lüders, Pape, Schilsky, v. Seidlitz, Tieffenbach unter der Leitung der Herren Weise und Klaeger per Bahn den Müggelsee, um an den Ufern desselben etwas zu excur- siren und gleichzeitig die zu Ehren der Versammlung veranstaltete Regatta mit anzusehen. Aufser Lirus sanguineus Rossi wurde wenig Erwähnenswerthes erbeutet; gegen das Ende der Excursion stiels noch Herr Brenske zur Gesellschaft, welcher über die Erlebnisse des Festmahles vom vorigen Tage berichtete. Dr. Dewitz hatte die Partie zu Schiffe mitgemacht und sich dabei nicht so wohl be- funden wie die am Ufer Zuschauenden. Am Abende waren die meisten Herren in der Festvorstellung der Walküre im Opernhause anwesend; andere konnten erst am nächsten Abende die Festvorstellung (die Journalisten) im Schauspiel- hause besuchen. In der ersten Sektionssitzung am 21. Sept. liefs Herr Dr. Kraatz den von Herrn Prof. Virchow in seiner Eröffnungs- rede mehrfach erwähnten „Bericht über die Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Berlin“ vom Jahre 1828 circuliren. Von Entomologen findet sich in demselben zuerst genannt Senator von Heyden aus Frankfurt a. M., welcher zu den Begründern der Naturforscher-Versammlungen gehört, da er eines der zuerst ver- sammelten 13 Mitglieder in Leipzig war. Von Entomologen waren 1828 in Berlin noch anwesend: von Nordmann, Bouche, Keferstein, Reichenbach, Oken, Ratzeburg, Hornschuch, Nees von Esenbeck, Schmitt, Wahlberg, Gravenhorst, Wiedemann, Stein, von Siebold, Märkel, Reich, Germar, Nicolai. Deutscher Naturforscher und Aerzte in Berlin. 29 Herr Dr. Kraatz hob im weiteren Verlaufe die Bedeutung des Forceps für die Artunterscheidung und Systematik bei den Coleopteren hervor; man müsse jedoch, wie überall, mit einer gewissen Vorsicht vorgehen, wie er beispielsweise an der Cetoniden- Gattung Mycterophallus Neervort nachwies, welche nur als Gruppe der Gattung Lomaptera aufzufassen sei. Darauf zeigte er eine Anzahl von Carabus- Arten mit sehr abweichender Penis- Bildung des Männchens, Hermaphroditen von Lucanus cervus, Melolontha ete. vor. Er bemerkte zugleich, dals sich für Separata eine besondere Paginirung nicht empfehle, wohl aber Angabe der Jahreszahl des betreffenden Bandes, dem der Aufsatz entnommen, praktische Gesichtspunkte, welche leider noch häufig nicht die gebührende Berücksichtigung erführen. Herr Prof. Landois sprach zunächst über Ephestia Kühniella Zeller, welche den Mehlvorräthen in den Mühlen immer verderblicher wird, und hob alsdann hervor, dafs die Gründung eines Entomologi- schen National-Museums von Interesse sei, dals dasselbe aber nicht allein systematische Sammlungen, sondern besonders biologische Bilder enthalten mülste, von denen er einige vorzeigte; für ein solches National-Museum sei Münster i. W. ein besonders geeigneter Ort. Herr Dr. Kraatz theilte hierauf mit, dafs von ihm das Deutsche Entomologische National- Museum bereits in Berlin be- gründet sei und als selbstständige Stiftung mit dem Märkischen Museum verbunden werden solle; es sei von ihm provisorisch ein Zimmer im Sparkassengebäude gemiethet, bis der Um- oder Neubau des Märkischen Museums vollendet sei, zu dem er selbst eine nicht unbeträchtliche Summe beigesteuert habe; in diesem Zimmer könnten jederzeit Sammlungen Aufnahme finden, welehe dem Museum ver- macht oder geschenkt seien. Herr Dr. v. Heyden wiederholte seine früher gegebene Er- klärung, dem National-Museum seine Sammlungen vermachen zu wollen !), ebenso Herr Dr. Dieck ?). Herr Dr. Dewitz bedauerte die gegenwärtigen traurigen Zu- stände am Berliner Museum, gab aber der Hoffnung Raum, dafs dieselben sich bald ändern würden; dann werde das Staatsinstitut mehr leisten als ein städtisches °). 1) Derselbe hat eine Anzahl Kästen (Hymenopt.) bereits ein- gesendet. 2) Vergl. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1880, p. 9 — 14. 3) Grolse Zuschüsse zu demselben sind augenblicklich kaum zu erwarten; könnte das städtische Institut dagegen eine ähnliche 30 G. Kraatz: die 59. Versammlung Herr Oberstlieutenant Saalmüller aus Frankfurt a. M. liefs darauf Insektenreste aus einem Römerbrunnen im Taunus circuliren, die einem Bienenstocke anzugehören schienen. Herr Baden (Altona) zeigte interessante afrikanische Käfer- arten, Herr Koltze neu beschriebene Arten vom Amur vor. In der zweiten Sitzung führte Hr. Dr. Kraatz den Vorsitz und hatte die Freude, Hrn. Prof. Haeckel in derselben begrülsen zu können, welcher dem Vortrage des Hrn. Dr. Hase über beson- dere Schuppenbildungen bei Schmetterlingen mit Interesse beiwohnte. Derselbe ist in Karsch’s Entom. Nachrichten 1886, p. 312, grofsen- theils wiedergegeben, ebenso wie die Vorträge des Hrn. Weise über die Tarsen verschiedener Ohrysomeliden und die mannigfachen Verschiedenheiten in der Bildung des äufseren männlichen Ge- schlechtsorgans, und des Hrn. Schilsky über Penisbildungen aus einer Reihe anderer Familien. Herr Dr. v. Heyden theilte seine Ansichten über den augen- blicklichen Stand der Reblausfrage in Deutschland, besonders in der Rheinprovinz, nach seinen neuesten Erfahrungen mit. In der dritten Sitzung führte Hr. Dr. v. Seidlitz den Vorsitz. Derselbe sprach descendenztheoretisch über die verwandtschaftlichen Beziehungen der Carabiden und Dytisciden, welche letztere von ersteren abstammen und durch Pelobius einerseits und Amphizoa andererseits mit einander verbunden werden, während Hr. Kolbe früher bei den Dytisciden die Wurzel des Stammbaums der Ade- phagen suchte. Darauf sprach Hr. Dr. Hase über verschiedenartige Duftorgane der deutschen Papilioniden; Hr. Koltze zeigte neubeschriebene Amurkäfer, Hr. Hahn einen interessanten Rufino von Aromia moschata, Cetonia Fieberi Kraatz und eine Monstrosität von Trichodes, Hr. Kolbe Goliathus Higginsi Westw. @ (Coll. Baden) und rufus Kolbe 2 (vom Berliner Museum) vor. Damit war die Reihe der Vorträge beendet. Als Mitglieder und Theilnehmer der entomologischen Gesellschaft hatten, nach Mit- theilung des Herrn Schriftführers Weise, folgende Herren bei- gewohnt: Alfieri (Berlin), Assmann (Breslau), Baden (Altona), Oberstaatsanwalt Bartels (Cassel), Oberstabsarzt Dr. Beyer Stellung einnehmen, wie die zoologisch - botanische Gesellschaft in Wien sie seit langen Jahren neben dem zoologischen Museum daselbst einnimmt, so würde dies von grolser Bedeutung für das wissenschaftliche Leben sein. Deutscher Naturforscher und Aerzte in Berlin. 31 (Dresden), Brenske (Potsdam), Dr. von Brumm (Hamburg), Dr. Busch (Gera), Dr. Dewitz (Berlin), Dr. Dieck (Zöschen), Faust (Libau), Dr. Flach (Aschaffenburg), Dr. Friedrich (Landsberg a. W.), Giesbers (Düsseldorf), Grentzenberg (Danzig), Dr. Haak (Adelaide), Dr. Hase (Dresden), Lehrer Hahn (Magdeburg), Major z. D. Dr. von Heyden (Bockenheim), Hiendlmayer (München), Dr. Holland (Stolp i. P.) Prof. Dr. Karsch (Münster), Dr. Karsch (Berlin), D. Katter (Putbus), Kolbe (Berlin), Koltze (Hamburg), Konow (Fürstenberg i. Meckl.), Dr. Kraatz (Berlin), Prof. Dr. Landois (Münster), Dr. Lohse (Potsdam), Lüders (Berlin), von Oertzen (Berlin), Dr. Pagen- stecher (Wiesbaden), Generalmajor G. Quedenfeldt (Berlin), Oberst - Lieutenant Saalmüller (Frankfurt a. M.), Mechanicus Schieck (Berlin), Schilsky (Berlin), Dr. von Seidlitz (Königs- berg), Semper (Altona), Sondermann (Artern), Kupferstecher Tieffenbach (Berlin), Dr. Wahllaender (Berlin), Weise (Berlin). Da die Herren Faust, Koltze und v. Seidlitz in der Nähe von Dr. Kraatz wohnten, welcher seinen Freund v. Heyden als Gast beherbergte, so bildeten diese Herren den Kern der Sektion, welche bei den meisten Gelegenheiten eng zusammenhielt. Dies war namentlich bei dem zoologischen Gartenfest der Fall, welches anfänglich nicht besonders vom Wetter begünstigt war, aber für die Entomologen insofern besonders befriedigend ausfiel, als die- selben einen sehr guten Platz auf der Veranda des Gartenetablisse- ments erhalten hatten, von wo aus sie dem bunten Treiben in behag- licher Ruhe zuschauen konnten. Hr. Prof.Fritsch, der frühere Afrika- Reisende und langjähriges Mitglied des alten Berliner Ent. Vereins, mit seiner Gattin schlofs sich der Gesellschaft an, welcher diesmal die Damen der Sektion beiwohnten. Das von verschiedenen Brauereien der Naturforscher-Versammlung gespendete ganz vortreffliche Frei- bier, welches von der jüngeren Generation fort und fort herbei- getragen wurde, nachdem die ältere mit gutem Beispiel voran gegangen war, trug nicht wenig dazu bei, die Stimmung bis spät in die Nacht hinein fröhlich zu erhalten. Auf dem, sämmtlichen Mitgliedern und Theilnehmern der Versammlung vom Magistrate und den Stadtverordneten von Berlin gegebenen Festeim Parke der Kunst-Jubiläumsausstellung nahmen die Entomologen einen Tisch von einigen zwanzig Personen ein, und konnten nur ihre höchste Zufriedenheit mit dem an Speisen und Wein Gebotenen ausdrücken. Der spätere Abend aber bot vielen Gästen aus der Provinz an heiteren theatralischen Vorstel- 32 G. Kraatz: die 59. Versammlung _ete. lungen und Declamationen schier Unglaubliches, da Künstler und Künstlerinnen sich von ihrer heitersten Seite zeigten und bemüht waren, den Herren die Zeit zu vertreiben. Dieses Streben wurde von Seiten der Zoologen, mit Prof. Haeckel an der Spitze, auf das Dankbarste anerkannt. Ueberhaupt wurde die Jubiläums-Ausstellung von den Fremden auch sonst vielfach besucht und der Reichthum an ausgestellten schönen Bildern bewundert. Der Ballabend bot dagegen eine minder anziehende Phy- siognomie und weniger Anregendes. Da die Zahl der Sektions- Damen nur gering war, so war er auch nur schwach von Entomo- logen besucht und wurde zum Theil sogar in anregendem Gespräch mit Herrn Prof. Virchow verbracht, welcher mit seinen Damen in deren Nähe sals. Dafs die Geschäftsführer der 59. Versammlung Deutscher Natur- forscher und Aerzte (Prof. Virchow und Hofmann) das Mög- lichste für die Versammlung gethan und dafs jeder Einzelne sich in Berlin wohlgefühlt haben wird, braucht hier zum Schluls kaum versichert zu werden. Der Hauptzweck dieser Versammlungen, Gleichstrebende auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten durch persönliche Bekanntschaft einander näher zu bringen, ist auch diesmal im weitesten Sinne erreicht worden und Berlin ist mit ganz Deutschland durch eine Menge von wissenschaftlichen Banden enger verknüpft worden, welche das wirksamste Gegenmittel gegen engherzige Sonderbestrebungen bilden, welche sich sogar nicht scheuen, dreist die Wissenschaft zum Deckmantel ihres Treibens zu benutzen. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Mylabridum seu Bruchidum (Lin. Schön. All.) europeae et finıtimarum regionum Faunae recensitio. Auctore Flaminio Baudi. (Fortsetzung; s. D.E.Z. 1886, S. 385 — 416.) 27. M. chinensis Lin. = dJ pectinicornis Lin. = 9 scutel- laris Gyll. Breviter ovata, nigra vel picea, corporis lateribus subtus, pygidio, thoraeis lobo basali scutellogue albo-tomentosis, elytris in disco ante medium late ferrugineis, lituris fasciisque albo et flavo-pubescente variis ornatis. Caput collo valido thoraci ad- fixum, inter oculos carinatum; oculis in mare retrorsam sat pro- minulis, anterius in fronte sat approximatis, in foemina magis . diseretis, postice modice prominulis; antennis piceis, basi ferrugineis vel testaceis. Thorax conicus, basi bisinuatus, lobo medio apice ineiso, callis duobus connatis, parallelis, elevatis, albo - villosis munito; subtiliter granulatus, parce pubescens. Elytra subquadrata, dorso plana, humeris elevatulis, evidenter subremote punctato- striata, nigra, ‚macula magna in disco ferruginea vel rufescente basin et margines non attingente, interdum pallido-flavo pubescente, fascia parva transversa ad trientem posticum e pube pallida, lineolis praeterea albidis ante medium positis in secundo tertioque interstitio ornata, plaga media laterali intensius nigra plerumque conspicua. Pygidium ob-ovatum, maculis duabus parvis fuscis ad latera posterius signatum, maculis interdum in foemina majoribus, ultra dimidium posticum obtegentibus, relieta linea media tenui albo -tomentosa. Pedes anteriores testacei, postici picei, validi, femoribus saltem superne rufo-testaceis, uti dietum dentatis. Mas antennis dimidio corpore longioribus, artieulis quatuor vel quinqgue primis testaceis, 6—10 piceis, ultimo ferrugineo, secundo tertioque obconieis, quarto subtriangulari, 5—10 extus apice valde productis, pectinatim serratis: abdominis segmentis tribus mediis valde contractis, ultimo medio fere angulatim constricto. Foemina antennis dimidio corpore brevioribus, plerumque rufo- testaceis, apice leniter infuscatis, articulis 5—10 latitudine haud Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. HeftI, 3 34 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum longioribus, serratis: abdominis segmentis mediis leviter medio coarctatis, ultimo tota latitudine sua subaequali. Variat saepe foemina dilutior, rufo-picea, vel rufo-ferruginea, elytrorum macula disci rufa haud vel minus perspicua, interdum pube laete flavescente obtecta, lineolis fasciisque albidis magis nitentibus, aliquando elytris totis rufo-ferrugineis, basi anguste, macula eirca medium lateribus contigua apiceque late infuscatis. Exotica species, quae haud raro, e seminibus leguminacearum exoriens, in Europae portubus maritimis vel etiam interioribus regionibus hinc inde repertur. Sicilia D. Ragusa in piso, Erlanga Rosenhauer in Leguminosa ex India or., Gallia (Le Mans) D. Bauduer, Jaffa Abeille de Perrin, Aegypto Pirazzoli: China et Parisiis in Dolicho coll. Allard; Brasilia et America sept. in coll. R. Musaei taurinensis. 28. M. phaseoli Gyll. Mas: Praecedente paulo major, tantisper longior, nigro -picea, dense et minus tenuiter pallido- flavescente pubescens. Caput parvum, collo minus valido thoraci adfixum, inter oculos angustum et argute carinatum; oculi magni, globosi, grosse .reticulati; antennae nigrae, articulis quatuor primis et ultimo testaceis, articulo tertio obconico, secundo parvo duplo abunde longiore, quarto parum majore, triangulari, 5—10 anterius acute productis, triangularibus, fortiter serratis.. Thorax conicus, lateribus fere rectis, sat dense pubescens, dorso medio lineis duabus longitudinalibus atris et lobo basali macula subquadrata, medio longitudinaliter impressa, vix elevata e pube densiore pallidioreque ornatus. Scutellum dense pubescens. Elytra lateribus vix rotun- data, humeris haud elevatis, latitudine quadrante fere longiora, flavo-pubescentia, interstitio secundo a basi usque ad quadrantem posticum, 4, 6 et 8 lineola brevi postice pube pallidiore densioreque obtectis, macula laterali nigra pone medium, virgula oblonga in medio disci lineolisque brevibus prope apicem nigris variegata. Corpus infra et pygidium densius pubescentia, hoc semiellyptico, verticali, ante apicem utrinque fusco-maculato. Abdomen segmentis 2—4 brevibus, medium versus paullulum coarctatis, quinto utrinque subtillimo, inde sensim dilatato, medio subangulatim emarginato. Pedes anteriores testacei, postici ferruginei, femoribus posticis extus dente paulo minus valido quam in chinensi armatis. Unicum marem vidi a Doctore Stierlin prope Macugnaga in- ventum nordicae Montis Rosa regionis pago, quo ad auri fodinas, di Pestarena dictas, colendas ab Anglica societate multi opifices et operarii congregantur. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 39 Fortuite verisimiliter advectum hoc specimen cum Gyllenhali desceriptione adamussim convenire visum est: ejus patria sec. Gyl- lenhal Brasilia. 29. M. ornata Bohm. Statura et forma chinensi proxima, oculorum antennarumque structura elytrisque paulo longioribus, sub- tilius striatis praecipue distineta: typica insuper descripta forma signaturis paginae superioris admodum diversa. 2: Nigra, cinereo et subflavescente pubescens. Caput ut in chinensi; oculi subtiliter reticulati, anterius late lunati, postice mediocriter prominuli; antennae fere filiformes, articulis 5—10 vix compressis, extrorsum perparum productis, piceo-nigris, quatuor primis ultimoque obscure testaceis. Thorax fere ut in chinensi constructus, subplagiatim pubescens, lobi basalis medii callis minus elevatis, anterius simul attenuatis, posterius latioribus, dense albo- villosis. Scutellum albo-pubescens. Elytra basi late et sutura medio cum fascia transversa ad quadrantem posticum tenuiore connivente cinereo pubescentia, suturam secus pube tantisper flavescente, in interstii tertii medio fasciaque postica pallidiore, plaga magna laterali media denudata et margine postico nigris. In elytrorum medio prope basin macula indeterminata subrufescens sub pube adparet. Pygidium subcordatum, dense pubescens, ante apicem anguste bimaculatum. Pedes anteriores testacei, postici validiores nigri, femoribus ut in chinensi dentatis. Unica foemina faciem quandam M. bimaculatae Ol. praebens ad Rhotomagum (Rouen) reperta, in coll. D. Allard. Variat in utroque sexu rufo-picea vel ferruginea, abdomine interdum obscuriore, infra cinereo, supra cinereo -flavescente vel etiam fulvo parce pubescens, elytrorum plaga media laterali apice- que nigris; thorace haud raro lineola longitudinali media anterius impresso, lobo basali uti supra dietum albo-villoso: pygidio basi et lines media pube pallidiore plus minusve obtecto, relictis maculis duabus magnis ad latera sub denudatis. Variat faemina in integrum rufo-ferruginea, elytris immacu- latis,-pube attamen tenui pallescente basi, ad suturam medio et ad fasciam posticam ornatis. Mas oculis fere ut in faemina modice prominulis, pariter ac in ea in fronte distantibus; antennis testaceis, dimidio corpore paulo longioribus (vix minus in faemina), fere filiformibus, articulis 5—10 leviter compressis, anterius paulo magis serratis, latitudine haud vel vix brevioribus: abdominis segmentis 2—4 gradatim brevioribus, 3 * 36 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum tertio quartoque sensim fortius medio coarctatis, ultimo anguste medio emarginato; iisdem in foemina subaequalibus. Varietas haecce primo intuitu chinensi facie simillima, in colleetionibus et catalogis cum ea confusa; at pluribus notis reapse distineta, nempe: oculi subtilius reticulati, in utroque sexu sub- aequales, proinde in mare frons eos inter minime angustior; antennae subfiliformes, in mare haud dentato-pectinatae, in foemina longiores quam in chinensi; thorax lobo basali medio callo minus elevato, subtriangulari munitus; elytra subtilius striata, striis minus per- spicue punctatis. Venetiis D. Bargagli in Ciceris seminibus, Aegypto Rosenhauer, Nubia Pirazzoli. Obs. M. quadrimaculata Fabr., allatae varietati ornatae habitu affinis atque nonnullis notis congruit, ad evidenter, elytris praesertim longior, pube minus subtili, longiore obtecta; corpus nigrum, elytris rufo-testaceis, pygidium uniformiter albo-pubescens. M. quadrimaculata etiam ex aethiopia in coll. R. Musaei tauri- nensis prostat. 30. M. spinigera Baudi = discipennis All. nee Fahraeus: Nigra, thorace conico grosse et confertim rugoso-punctato, elytris oblongo - subquadratis, profunde striatis, interstitiis uniseriatim punctatis, rufis, macula laterali apiceque nigris, pedibus anterio- ribus rufo-testaceis, femoribus posticis validis, extus obtuse dentatis, tibiis dorso spinulosis. M. longicornis statura ejusque foeminis dilutioribus facie con- similis. Corpus nigrum: caput pro statura parvum, collo mediocri thoraci adfixum, erebre rugoso-punctatum, fronte inter oculos cari- nata, apice arcuatim sat profunde excisa, epistomate depresso; oculi sat grosse reticulati, fortiter lateque lunati, posterias valde promi- nuli, subcompressi, anterius in faemina paulo magis quam in mare invicem distantes. Thorax transversim conicus, lateribus anterius paulisper rotundatis, angulis postieis acutis, basi bisinuatus, intra ejus sinus impressus, confertim grosse, quasi reticulatim punctatus, subrugosus, pube fulvescente parce, posterius utrinque et in lobo medio baseos indeterminate densiore obtectus. Scutellum sub- quadratum. Elytra oblongo-subquadrata, humeris elevatulis, dorso fere plana, plana, sat fortiter striata, striis subpunctatis, interstitiis planatis, singulo punctorum serie plus minusve regulari impresso, rufo-ferruginea, basin secus anguste, circa scutellum et sub humeros, macula media laterali semi oyata, per marginem diffusa maculaque subrotunda apicali nigris, parum dense fulvo-pubescentia, pube super europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. . 37 maculas nigra, eas inter in illaesis macula e pube flavescente den- siore ornata. Pygidium semiellypticum, parum dense, sat fortiter punetatum, basi plus minusve late bimaculatim dense cinereo- flavescente pubescens. Corpus infra plus minusve einereo pubescens, abdominis segmentis Q—4. subaequalibus. Pedes anteriores fer- ruginei vel rufo-testacei, femoribus mediis interdum basi infuscatis; postiei validiores nigri, tibiis apice rufescentibus, femoribus extus obtuse infra dentatis, pone dentem argute emarginatis, intus spina valida, acuta munitis, tibiis granulosis, spinulis plurimis dorso sub- seriatim armatis. Mas antennis nigris, dimidiam corporis longitudinem super- antibus, articulo primo crassulo, oblongo subquadrato, secundo parvo, tertio aliquanto majore, conico, 4—10 gradatim fere lon- gioribus, anterius serratim producetis, ultimis vix apice oblique truncatis; pygidio apice curvato, abdominis segmenti quinti medium modice coarctante. Foemina antennis fere ut in mare constructis, paulo brevio- ribus, evidenter gracilioribus, multo minus serratis. Variat mas pedibus nigris, tibiis tarsisque quatuor anteriorum rufo-testaceis; interdum pedibus omnibus rufo-testaceis, femoribus postieis nigris. Variat plerumque foemina capite cum antennis, pectore etiam interdum, rufescentibus. Syria D. D. Abeille de Perrin et Reitter. Syria nomine discipennis D. Allard cujus cum descriptione in Ann. Soc. Ent. Belg. tomo XXVII, 1882, pag. 11 optime convenit. Mea autem sententia, uti et in recentioribus Coleopterorum Catalogis allatum, M. discipennis Fahreus potius ad foeminam longicornis pro varietate referenda, 'quacum speeimen meum e Sardinia sat apte congruit. 31. M. serraticornis Fabr. sec. Allard. Mas: majorum longicornis statura, ejus maribus habitu proxima, nigra, lurido- grisescente pubescens, elytrorum sutura lineola albida per scutellum et thoracis basin continuata maculisque tribus ad pygidii basin albidis signata. Caput inter oculos modice prominulos carinula longitudinali laevi instructum: antennae nigrae, corporis longitudine, validae, articulo secundo brevissimo et valde transverso, tertio triangulari, apice latiore quam longo, 5—10 fortiter productis, longitudine latioribus, fere pectinatis. Thorax latitudine baseos sesqui fere brevior, sat convexus, lateribus anterius oblique sub- reetis, basin versus leniter arcuatis, erebre punctatus, anterius 38 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum medio canaliculatus, modice pubescens, pube ad maeculas duas disei parum perspicuas et circa angulos posticos densiore, lineola tenui ante scutellum albescente. Elytra subquadrata, latitudine aliquanto longiora, humeris modice elevatis, lateribus perparum rotundata, dorso planiuscula, sat fortiter punctato - striata, griseo - lurido pubescentia, sutura densius albescente; plaga lata longitudinali in disco aliaque latera versus (usu vitae fortasse?) denudatis. ' Pygidium convexum, fere ogivale, pubescens, maculis tribus oblongis e pube pallidiore et densiore signatum. Abdominis segmenta 2—4 leviter, quintum subangulatim fortius, medio coarctata. Pedes anteriores ferruginei, femoribus ultra medium nigris, postiei nigri, femoribus subtus interne spinula acuta armatis. Foemina latet. Nazareth in Syria, unicus mas e coll. D. Allard. 32. M. lamellicornis Baudi. Mas: Praecedenti summopere affinis, at brevior et convexior, crassa, capite excepto uniformiter rufo-ferruginea atque subtiliter griseo-pubescens. Caput nigrum, oris partibus rufo-testaceis, subtiliter rugoso -punctatum, fronte media callo parvo nitidulo instructa; antennae ut in praecedente, articulo secundo parvo, subtransverso, 5—10 magis adhuc -pro- ductis et subtilius ramosis. Thorax subtilius rugoso-punctatus. Elytra breviora, latitudine nempe vix longiora, modice convexa, paulo minus evidenter in striis punctata, interstitiis perspicue rugu- losis. Pygidium latius subogivale, aequaliter pubescens.. Abdomen convexius, brevius, segmentis 2—4 brevissimis ultimoque summopere medium versus coarctatis. Pedes quatuor anteriores dilutius rufo- testacei, postici femoribus infra spinulis duabus perparvis approxi- matis armatis. Foemina latet. Marem in Vandalitia prope Cordubam cum 5-guitato in floribus umbellatis legi. Dubium mihi olim exortum anne pro Bruchi rubiginosi Desbr. mare habenda; at ab auctore allatae notae (Ann. Soc. Ent. de France 1869, p. 399) capite longitudinaliter sulcatulo, antennis apicem versus sensim crassioribus ei convenire nequeunt, quapropter in Jamellicornis pariter ac in longicornis et affıinium foeminae antennae apicem versus attenuatae potius quam inerassatae verisimiliter eventurae sunt, unde recte videtur Br. rubi- ginosus Desbr. incarnato Böhm. pro synonimo a D. Marseul (in Abeille, Index des Coleopteres 1877, pag. 76) relatus. 33. M. longicornis Germ. Nigra, fere opaca, infra griseo- pallescente pubescens, supra pube et pictura elytris praecipue varia, statura pariter summopere mutabilis, maximis foeminis Mylabri europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 39 pisorum, minoribus maribus rufipedis magnitudine paribus. Caput collo valido thoraci adfixum, fronte haud carinata, apice arcuatim ab epistomate depresso distineta;-crebre rugoso-punctatum, oculi subtiliter reticulati, transversim compressi, valde lunati, retrorsum prominuli. Antennae corporis saltem longitudine, serratae. Thorax latitudine baseos quadrante circiter brevior, sat convexus, lateribus modice rotundatus, in foemina apicem versus et eum prope magis quam in mare attenuatus, confertim rugoso-punctatus, in mare mediocriter dense griseo vel fulvescente pubescens, pube tantisper ad angulos posticos, evidentius in lobo medio basali densiore, in foemina plerumgue fusco-pubescens, basin secus in fasciam latam pallidius flavescentem pube condensata, fascia saepe ad sinus basales bis interrupta. Elytra subquadrata, latitudine plerumque parum longiora, humeris modice elevatis, pone medium lateribus paullulum rotundata, dorso planiuscula, distincte punctato-striata, interstitiis subtillime rugulosis; maribus modo nigra, modo in disco indeter- minate rufo-testacea, foeminis disco plus minusve late rufo-testacea, sutura basi et fasciis duabus transversis valde irregularibus e maculis griseo vel flavido pubescentibus ornatis, fasciarum maculis in disco : interiore plus minusve lineolis connexis, extus distantibus, spatio inter eas nec non elytrorum apice minus vel obscure pubescentibus. Pygidium semiovatum, apice in mare minus quam in foemina obtusum, convexius. Pedes anteriores plerumque rufo-testacei, postici in mare ut plurimum nigri: femora postica subtus spinula armata. Mas saepe statura minor, antennis validis, nigris,. articulo secundo perparvo rufo, interdum obscure ferrugineo, tertio trian- gulari, latitudine haud breviore, 4—10 sensim magis ac valide anterius serratim productis, at singulo longitudine apice haud latiore: pygidium griseo-pubescens, plerumque longitudinaliter fusco bili- neatum, interdum pube grisea medio minus densa, basi media et utringue, nec non angustius summo apice in maculas condensata, alias concolore: abdominis segmenta 2—4 medium versus valde coarctata, ultimo angulatim constricto. A capo hispanicis maribus elytra disco rufescentia, pubis griseae signaturae minus delineatae; pedes anteriores rufi, femoribus basi plus minusve infuscatis: italieis e contra elytra nigra, pube in maculas et lineolas evidentius distributa, unde dorsum anterius nigrescens, nigredine a pube grisea interstitii sexti basin usque proficientis in duo maculas divisa, laterum medio macula majore alteraque parva in interstitio quinto apiceque late nigro signata: pedes nigri, tibiis quatuor anterioribus solis rufo- testaceis. 40 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Foemina antennis vel nigris, articulis 2—3 vel etiam 2—5 rufo -testaceis vel totis rufescentibus, articulo secundo parvo, tertio quartoque obconicis, triplo circiter longioribus, 6— 10 longitudine subaequalibus, apice parum productis, subserratis: pygidium punctu- latum, lineola media laevi glabra, nigrescente pubescens, maeculis tribus baseos vel disjunctis vel in unam connexis apice valde bisi- nuatam e pube griseo-pallida vel flavescente ornatum, apice ipsomet interdum etiam puberulo: abdominis segmenta haud coarctata. Hispania in coll. Allard: Vandalitia ipse: Italia meridionali cum ejus insulis sat obvia. Variat mas triente circiter minor, niger, elytris griseo- aa (sorieino) dense, fere uniformiter pubescentibus, disco lineolis albidis per duas series transversas, irregulariter digestas atque indeter- _ minatas ornatis, relieto spatio minore laterali nigro; pygidio eadem pube ac elytra obtecto, obsolete fusco-bimaculato, punctulis nigris consparso: pedibus nigris, tibiis 4. anterioribus testaceis; anten- narum articulo secundo rufescente. Specimen patria non designata in coll. Stierlin, duo e Sicilia in coll. Godart nunc D. Argod no- mine Br. jocosus inscripta, unum ex Hispania in coll. Bauduer, meo visu ad jocosam Gyll. referenda. Variat in utroque sexu triente vel etiam dimidio minor, elytris rüfo-maculatis, pube subtiliore obteetis, maculis pallidis obsoletio- ribus, plus minusve confusis: antennae maris paullulum acutius serratae, nigrae, articulo secundo rufo; pedes nigri, anteriorum tibiis vel- etiam femoribus apice late rufo-testaceis; pygidium basi tenuiter albo maculatum: foemina antennis nigris, articulis tribus vel quatuor primis rufo-testaceis; thorace fere uti in mare sub- tiliter pubescente, pube leniter ad angulos posticos, latius in lobo praescutellari condensata, albescente. Hispania in coll. Allard nomine jocosus, cum hujus auctoris deseriptione in Ann. Soc. Ent, Belg. XX VII, pag. 8, congruens, minus autem jocoso Gyllenhali conveniens, cui corporis pictura alia. Variat mas dimidio eireciter minor, niger, cinereo - sordido pubescens, elytrorum maeulis albidis magis distinctis et fere uti in quingque guttata Ol. dispositis, cui eapropter facie consimilis: praeter lobum thoracis medium elytra basi ad suturam albo lineata, lineola ante medium in interstitio tertio tribusque in 7—8 et 9 connexis, praeterea ad quadrantem posticum fascia valde ar- cuata a tertio ad nonum interstitium ducta distincte signata. Thorax convexior paullulum brevior videtur; antennae paulo acutius ser- ratae, articulo secundo vel etiam sequentibus duobus rufo-testaceis; europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 41 pygidium griseo-pubescens, basi densius albo-bimaculatum; pedes anteriores rufo-testacei, femoribus antieis vix, mediis basi paulo latius infuscatis, postiei nigri. A quingque guttato Ol. statura majore, corpore minus nitido, thorace crebrius punctato, elytrorum interstitiis ereberrime rugulosis tarsisque postieis paulo longioribus discedit. Etruria et Hispania in coll. mea aliisque quibusdam. Hispania (Madrid) in coll. Allard nomine histrio, eui pro foeminis (utpote in deser. sua loco eitato pag. 7) majora specimina conjungit, Jong?- cornis foeminis simillima, thoracis fascia basali bisinterrupta, antennis nigris, articulis 2 et 3 rufis, pedum posticorum femoribus tibiisque basi infuscatis; hisce praecipue notis sec. Allard a genuinae longicornis foeminis distinguuntur, quarum thorax basi fascia integra ornatus, antennae basi latius dilutiores vel totae rufo- testaceae, pedes etiam postici rufi. Nostratibus porro Zongicornis foeminis thoracis fascia basalis raro integra, saepius plus minusve late interrupta; variabilis ad- modum sive antennarum sive pedum coloratio, horum femoribus postieis interdum nigris, superne apice rufescentibus vel penitus nigris, tibiis aliquando fere totis cum tarsis nigris. M. histrionis Bohemanni descriptio, foemineis speciminibus tantum innixa videtur, primum elytris castaneis, pedibusque dilu- tioribus, in var. ß obscuriore, pedibus latius nigro adumbratis, uti de italicis supra admonitum. Variat foemina e majoribus nigra, antennarum articulis secundo tertioque rufo-testaceis; thorace ad angulos posticos et latius in lobo-medio dense pubescente; elytris rufis, quina circiter baseos parte, suturam secus producta, et quina apieis nigris; punctato- striatis, interstitiis subtillime rugulosis, fere denudatis, nitidulis, sutura basi, maculisgue quibusdam parum perspicuis 'posterius pubescentibus; pedibus rufis, femoribus omnibus basi anguste tar- sisque nigris; pygidio nigro pubescente, lineola media laevi, basi griseo-flavescente bimaculato. Sardinia; varietas ad discipennem Fahrs. verisimiliter refe- renda. Variat demum foemina e majoribus, elytris castaneis, super humeros solummodo infuscatis, supra pube griseo-fulva, fere leonina, parum tenui sat dense inducta, elytrorum maculis parum conspicuis, parcioribus, discretis, thoracis lateribus postice, lobo ejus medio et sutura basi, corpore infra et pygidio dense griseo-flavo pubescen- tibus, pygidii disco parcius autem, ejus medio lineola laevi notato. 42 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Antennae nigrae, articulis 2—4 rufo-testaceis; pedes rufo-testacei, postieci femoribus basi tarsisque nigris. Una e Gallia meridionali, omnium propius cum histrionis Bohm. desceriptione conveniens. 34. M.quinqueguttata Ol., sec. Allard = longicornis Muls. Corporis habitu /ongicorni affinis, at dimidio et ultra minor, nigra, plerumgue nitidior, infra albido-pubescens, superne in foemina pube subtiliore nigra obducta, in mare capite thoraceque parce, elytris densius griseo-sordido inaequaliter pubescentibus, utroque sexu lobo thoracis basali, scutello et maculis elytrorum e pube albida bene determinatis ornatis. Caput veluti in Jongicorni constructum, sub- tiliter rugoso-punctatum. Thorax paulo brevior, lateribus, prae- sertim in foemina, magis regulariter rotundatis, minus crebre et minus rugose punctatus, foeminis plerumque anterius convexior. Elytra subquadrata, latitudine perparum longiora, lateribus leniter rotundata, striata, striis subtilius punctulatis, interstitiis vix rugu- losis, sub pube nitidis, plerumgue punctorum majorum serie unica in singulo impressa; lineola ad medium in interstitio tertio macula- que trigemina ad. latera in 7—9, posterius fascia arcuata e maculis plus minusve evanescentibus pubis densioris albidae exornata: fascia postica plerumque in mare magis completa quam in foemina, quae interdum etiam lineola media destituta. Pedes anteriores rufo- testacei, femoribus basi plus minusve infuscatis, postiei nigri, femo- ribus subtus spinula saepe parum prominula munitis, tarsorum articulo primo tibiae dimidio parum longiore. Mas antennis corpore fere longioribus, quasi ut in longicorni constructis, articulis 6— 10, europaeis praesertim, apice minus oblique truncatis, paulo minus productis; nigris, articulis tribus primis, vel 2—3 vel secundo solummodo rufo-testaceis, interdum 5—10 pube caliginosa indutis, limbo anteriore et apicali pallidulo iridescentibus: elytrorum sutura plus minusve breviter basi albo vel einereo pubescente: pygidio ogivali, posterius convexo, griseo pubescente, pube utringue densiore: . abdominis segmentis 2—4 medio vix vel minus quam in Zongicorni medio contractis, ultimo medio angulatim valde constrieto. Foemina antennis corporis fere longitudine, gracilioribus, arti- culis tertio et quarto leniter obconicis, elongatis, 5—10 leviter serratis, nigris, articulis secundo tertiogue rufo-ferrugineis: elytris nitidioribus, sutura concolore: pygidio semiovali, apice minus attenuato, parum dense sat fortiter punctato, plagula oblonga media laevi, pube nigra induto, basi maculis duabus majoribus europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 43 tertiaque media saepius, vel disjuncta vel lateralibus connexa albido -tomentosis. Syria Olivier: Vandalitia, Sardinia et Sieilia ipse, etiam Corsica; tum Mauritania in coll. Reitter; Algiria coll. Allard. Africae borealis specimina superne minus pubescentia, nitidiora, thorace minus crebre punctato; eis autumo referendum Br. paracen- thesis Motsch. Variat antennis basi plus minusve testaceis, pedibus anterio- ribus tibiisque posticis magna pro parte rufo-testaceis, elytrorum faseia postica plus minusve completa; huc spectat meleagrina Gene, quae individuis minoribus plerumque variat antennis latius basi rufis, tibiis postiis non modo sed et femorum apice rufescente. Gallia meridionali et Corsica obvia, Italia media et meridio- nali passim, Sicilia et Sardinia frequentior: siculo mari antennae fuliginosae, articulis tribus primis et ultimo testaceis. Variat minor, fortasse minus matura, antennis in integrum pedibusque rufo-testaceis, femoribus posticis basi infuscatis, elytris basi excepta rufo-ferrugineis: interdum rufo-ferruginea, capite pectoreque piceis. Vandalitia prope Cordubam plura una vice in umbellatae floribus, etiam in Sicilia legi. Huc forte referenda varietas longi- cornis multo minor de qua Rosenhauer in Die Thiere Anda- lusiens pag. 237 mentionem intulit !). 359. M.leucophaea All. Praecedentis majorum statura, nigra, infra griseo-pubescens, pube ad pectoris latera densiore, supra in mare griseo-lurida, in foemina nigra, lobo thoraceis medio, sutura a basi plus minusve longius, macula elytrorum laterali ad medium et lineola virgulata posterius suturam prope albo-tomentosis ornata. Caput fere ut in lJongicorni extructum, at carinula frontis media instruetum. Thorax latitudine baseos sesqui saltem brevior, sat convexus, lateribus oblique rotundatis, cerebre rugoso-punctatus, subtiliter pubescens. Pygidium semiovale, convexum. Pedes an- 1) M.5-guttatae descriptio in Küster, Käfer Europas XXV, 78, nec non Olivieri in Entom. IV, 79, pag. 16, et iconis tab. 2, fig. 16, definitio cum foeminae varietate solummodo convenire possunt, cui elytris praeter suturam macula sola lateralis ad medium et lineola postica pubes albidae conspicuae remanent, quae pietura etiam leucophaeae All. foeminae convenit. Ipse duas species utroque sexu complete depicetas ex D. Allard deseriptionibus atque ex typis collectionis suae delineare studui. 44 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum teriores rufo-testacei; femora postica subtus spinula plus minusve valida munita. Mas supra, elytris praesertim, sat dense griseo-Jurido vel sori- cino pubescens; elytris subquadratis, utringue perparum rotundatis, punctato-striatis, pube tantisper colore varia indutis; pygidio griseo- pubescente, pube modo concolore, modo utrinque fusca, in duas maculas pallidiores basi condensata. Antennae validae, corporis longitudine, articulo secundo parvo, transverso, tertio triangulari, latitudine apicali vix longiore, 5— 10 anterius productis, fortiter serratis, apice oblique truncatis, articulis duobus vel tribus primis rufo -ferrugineis, sequentibus fusco-fuliginosis, anterius et apice pallido iridescentibus. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus basi anguste fuseis, postiei nigri, femorum apice tibiisque pro parte ferrugineis. Abdominis segmenta 2—4 sensim breviora, plus minusve medio constrieta, ultimum medio angulatim coaretatum. Foemina supra opaca, pube tenui nigra vel obscure brunnea tecta, maculis albidis elytrorum et pygidii majoribus, evidentius albo-nitentibus: elytris paullulum longioribus, utrinque leniter rotun- datis, subtilius Striatis: pygidio minus verticali, crebre subtiliter punctato, lineola parva media laevi. Antennae corpore nonnihil breviores, graciles, fere filiformes, leniter admodum serratae, piceae, basi rufescentes vel totae rufo-ferrugineae. Pedes rufo-testacei, tarsis postieis nigris, saepe femoribus mediis anguste, posticis latius basi infuscatis. Cypro haud rara, etiam in Syria obvia; Creta et Graecia D. Frivaldszky nom. maculipennis Friv. et signata Redt., Creta D. Oertzen nom. quinque p.unctata Motsch., Syria D. Abeille nom. signata; Syria in coll. Allard: Libano in coll. R. Musaei taurinensis nom. signata Redt. Variat mas, e Syria, brevior, subtus cum pygidio dense griseo- pubescens, pube superne crassiore griseo et leonino colore varia, thorace disco late bilineatim, elytrorum lateribus ante et pone maculum albidam plagaque postica nigro maculatis: antennis validis fortius serratis, articulis duobus primis rufis, sequentibus evidentius pallido iridescentibus; pedibus anterioribus rufo-testaceis, femoribus mediis basi late nigris, postieis nigris, tibiis solis rufis. Variat mas pedibus postiecis in integrum antennisque nigris, articulo secundo solo rufo; foemina pedibus postieis nigris, femo- ribus triente apieali rufis, antennis nigris, articulis quatuor primis rufis. Silesia in coll. D. Stierlin. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 45 Variat foemina elytris posterius sat determinate rufo-limbatis, Attica coll. Oertzen, Syria coll. Allard. Specimina Syriae et Cypri, foeminae praeeipue, statura plerum- que europaeis majora, distinetius albo -maculata. Obs. M. leucophaeae All. forte tribuendus Br. segnatus Redt. atque ex brevi descriptione ad ejusdem marem B. quinque- punctatus Motsch. et ad foeminae varietatem verisimiliter novem- guttatus Motsch. (vide pag. 43, Note). 36. M. albopicta All. Praecedentis foeminae facie similis, quinqueguttatae habitu et statura magis affinis, capite thoraceque itidem fere formatis atque punctatis, supra nigro, interdum fusco- brunneo pubescens. Caput in fronte distincte carinatum. Thorax guttulis duabus in disco et lobo medio baseos sat late pallido- pubescentibus. Elytra sutura in mare fere tota et late, in foemina basi solummodo, macula subquadrata laterali ad medium virgulaque postica in interstitio tertio e pube.albida ornata, breviter ovata, subtiliter punctato-striata, interstitiis sub pube vix perspicue parce seriatim punctatis. Pectus dense, abdomen parcius albo-pubescens. Femora postica subtus spinula parva munita. Mas antennis ut in praecedente constructis et depietis, articulo attamen secundo solo rufo, primo saepius infra rufescente: pygidio verticali, apice attenuato, nigro-pubescente, basi maculis duabus et postice lineola media albidis ornato: pedibus anterioribus rufo- testaceis, femoribus basi nigris, posticis nigris, tibiis interdum apice late rufis: abdomine ut in praecedente. Foemina antenuis gracilioribus, minus adhuc quam in lewuco- phaea elongatis, nigris, articulis duobus vel tribus primis, quando- que etiam duobus ultimis rufo-testaceis, sequentibus saepe ut in mare pallido iridescentibus: pedibus rufo-testaceis, posticorum femo- ribus late infuscatis, interdum pedibus posticis in integrum tarsisque anterioribus nigris: pygidio leniter declivi paulo latiore et apice minus attenuato, nigro-pubescente, maculis duabus majoribus baseos albidis, lineola media laevi. Tibiae posticae in foemina tibiae dimidio parum longiores, in mare longiores videntur. Cypro et Syria obvia, Kaifa in coll. Reitter, Hyope et Nazareth in coll. Allard. 37. M. algirica All. Breviter ovata, nigra, dense parum subtiliter griseo-flavo, vel soricino pubescens, elytris castaneis, inter- stitii tertii et septimi pube dilutiore, minorum longicornmis fere statura. Caput collo valido thoraei adfixum, crebre rugoso-puneta- 46 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum tum, oculis retrorsum valde prominulis, compressis, valde lunatis; antennae rufo-ferrugineae, corpore quadrante eireiter breviores, sub- filiformes, articulis secundo et tertio inter se aequalibus, praeeipue in mare brevibus, sequentibus in eodem obconicis, sub compressis, anterius leviter dentatis, ultimo praecedente longitudine subaequali; in foemina gracilioribus longioribusgque, vix dentatis, articulo ultimo praecedente longiore, acuminato. Thorax latitudine baseos triente circiter brevior, sat convexus et lateribus rotundato-attenua- tus, basi utringue subrecte truncatus, lobo medio lato. Elytra dorso depressa, utrinque leniter rotundata, striata, striarum punctis ‘sub densa pube parum perspicuis. Pygidium semiovale, basi latum, convexum.. Abdomen crassum, segmentis 2—4 longitudine sub- aequalibus. Pedes rufo-ferruginei, posticorum femoribus in mare in- fuscatis; femora postica in utroque sexu subtus spina valida armata. Mas brevior, crassior, elytris subquadratis, pube pallidiore obtectis; pygidio fere uniformiter griseo pubescente, apice curvato; abdominis segmento ultimo medio anguste emarginato. Foemina elytris latitudine aliquanto longioribus, obscurius castaneis, pube obscuriore tectis; pygidio fusco, maculis duabus basi utrinque et linea media sub integra flavo signato. Algiria in coll. Allard. 38. M. incarnata Bohm. Öblongo-ovata, nigra, rufipedis prope magnitudine at longior; elytris castaneis vel rufo-ferrugineis, basi plerumque late, praesertim media basi, lateribusque anterius infuscatis: dense griseo-sordido pubescens, supra fusco maculata. Caput fere ut in praecedente, oculis minus retrorsum prominulis: antennae rufo-ferrugineae, interdum piceae, basi dilutiores, fere ut in praecedente constructae, articulis 5— 10 in mare minus conieis minusque apice dentatis, foeminae ultimo decimo vix longiore. Thorax ejusdem fere structurae, at lateribus posterius minus, anterius magis rotundatus, basi bisinuatus, angulis postieis acutis, inaequaliter pubescens, pube disci fusca, guttulis duabus in medio, lateribus, lobo basali lineagque media anterius attennata pallidio- ribus. Scutellam pallido-pubescens. Elytra oblongo - subquadrata, humeris sat elevatis, dorso depressa, lateribus vix rotundata, pube griseo-flavescente induta, macula communi magna in medio baseos, suturam secus plus minusve retrorsum continuata, circa humeros et macula alia ad laterum medium fusco-brunneis ornata. Pygidium fere ogivale, apice plus minusve convexum, griseo-pubescens, in mare obsolete, in foemina late utringue fusco maculatum. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 47 Abdomen ut in praecedente pro sexu varie constructum longe minus erassum. Pedes rufo-ferruginei, femoriibus mediis et postieis plus minusve late basi infuscatis, postieis subtus spina acuta munitis. Aegypto in coll. D. D. Allard et Stierlin in lente; in Piso sec. Kraatz atque ad Hispalim (Sevilla). Juxta D. Marseul indicem (Abeille 1877, pag. 76) Br. rubi- ginosus Desbr. huc referendus. 39. M. plagiata Reiche = semicarnea Reitter. Ovata, statura olivacea fere duplo major, dense subtilitergue sericeo pubescens, pube subtus et pygidio albido, supra tantisper flavicante; nigra, antennis basi pedibusque anterioribus, femorum basi excepta, rufo-testaceis, elytris macula maxima flava ornatis. Caput mediocre collo valido thoraci adfixum, confertim rugoso-punctatum, fronte carinatum; oculi postice sat prominuli, modice lunati. Antennae dimidii corporis prope longitudine, in foemina paulo breviores, articulo tertio secundo parum longiore quarto subaequali, cum primo rufo-testaceis, sequentibus nigris, 5—10 leviter obconiecis, haud compressis, vix servatis. Thorax conicus, latitudine baseos parum brevior, lateribus medium circa perparum rotundatis, basi utrinque anguste bisinuatus, lobo medio modice producto, rotundato, sat profunde, mediocriter crebre punctatus. Scutellum parvum. Elytra subquadrata, latitudine parum longiora, humeris modice prominulis, lateribus nonnihil rotundata, subtiliter punctato-striata, flava, vitta suturali communi, anterius dilatata, basi, saepe et ad latera usque ad trientem nigra. Pygidium semiovatum, basi in foemina multo latins quam in mare. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus antieis basi parum, mediis latius infuscatis, postici nigri, femoribus subtus ante apicem spina valida, acuta armatis. Mas pygidio apice curvato, abdominis segmento ultimo apice medio angulatim emarginato; elytrorum interstitio quarto basi fere in tuberculum elevato; hoc in foemina lustrata haud conspieuo. Nazareth D. Abeille; Attica in coll. Allard a D. Reitter nom. semicarnea accepta. 40. M. centromaculata? All. Ovata, biguttatae prope statura, rufo-testacea, capite rufo-piceo, anterius rufo, pectore, ely- trorum sutura postice nonnihil dilatata, humeris maculaque laterali ad medium nigricantibus, subtiliter flavo-pubescentibus. Caput oblongum, subtillime punctulatum, lineola frontis media laevi, oculis retrorsum sat prominulis: antennae thoracis basin parum excedentes, articulis quatuor primis gracilioribus, obconicis, sequentibus sensim paullulum latioribus, compressis, leniter seratis, extus obsolete in- 48 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum fuscatis. Thorax conicus, latitudine baseos vix brevior, lateribus medio nonnihil rotundatis, crebre subtiliter punctatus. Elytra ovata, latitudine quadrante ceireiter longiora, lateribus parum rotundata, dorso parum convexa, subtiliter punctato-striata, densius fulvo- pubescentia. Pygidium subtriangulare, linea media densius flavo- pubescente. Pedes testacei, femoribus postieis subtus spina valida armatis. Unicum specimen statura quam ab auctore indicata multo minore, elytris oblongis, aliisque notis cum descriptione non apprime congruentem, dubiose ad cenitromaculatum referendum autumo, quam in natura non novi. Hoc meum jam vetustum exemplar quod olim absque patriae indicatione accepi. Patria ejus Aegyptus sec. Allard. Ignota pariter M. cinerifera a Fahraeus e Brasilia descripta, a D. Allard uti Aegypti incola allata, in ejus porro collectione uti praecedens non prostans. 41. M.irresecta Fahrs. = obtecta Say, All. Ovata, velari habitu proxima at duplo major, nigro-picea vel ferruginea, antennis basi apiceque, pedibus anterioribus, posticis pro parte, abdominis apice pygidioque rufescentibus, infra griseo, supra murino-pubescens, elytris lineolis pallidioribus et nigris variegatis. Caput relative parvum, confertim subtiliter punctatum, fronte media plerumque perparum longitudinaliter elevata, interdum obsolete carinata, fusco- pubescens; oculi parum prominuli: antennae thoracis basin vix excedentes, basi graciles, articulis 2—4 oblongis subaequalibus, a quinto ad apicem sensim incrassatis, externis transversis, nigrae, articulis primis quinque rufo-testaceis, ultimo rufo. Thorax conicus, latitudine baseos parum brevior, lateribus summa basi leviter sinuatis, medio ad apicem modice rotundatis, basi parum profunde bisinuatus, lobo medio canaliculato, basin secus utrinque impressus, caeterum dorso aequalis, dense murino pubescens, punctura parum crebra inter pubem conspicua. Scutellum magnum, subquadratum. Elytra latitudine parum longiora, humeris prominulis, dorso planiuscula, mediocriter striata, striis distincte remote punctatis, fusco-pubescentia, interstitiis alternis lineolis pallidis, murino et obscuro alternatis ornata, interdum summo apice ferruginea. Pygidium latum, semiel- lypticum, plus minusve dilute ferrugineum, flavo vel fulvo-pubescens, punctura inter pubem conspicua; plus minusve declive, apice in mare curvatum, abdominis segmento ultimo in eodem medio profunde angulatim emarginato, plus minusve retracto. Pedes rufo-testacei, posticorum femoribus plerumque subtus longitudinaliter infuscatis, europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 49 interdum tamen modo in integrum rufis, modo nigris, spina valida erecta, duobus parvis concomitata armatis. Pectus plerumque piceum, abdomen rufo-ferrugineum, basi interdum infuscatum. Americes praesertim meridionalis incola unde in Phaseolis, quibus vescitur, a navibus in Europam advecta, pluribus maritimis portubus haud raro obvia, tum etiam in interioribus regionibus reperta, eam etenim in elevata Alpium maritimarum interiore regione (San Martino a Lantosca dietam) D. Croissandeau copiose collegit. Persia Faldermann, Galliae meridionalis et oceidentalis nec non Italiae pluribus littoraneis plagis obvia: tum Vindobonae in coloniarum Hispanica seetione D. Allard, ipse Parisiis in pha- seolis e Caracas Columbiae. Meo judicio Bruchus pallidipes Fahraeus huc potius quam ad mimosae, cui pro synonimo in recentioribus Catalogis subjungitur referendus, ejus namque descriptio cum irresecta apprime congruit. M. irresecta in coll. R. Musaei taurinensis etiam sub nomine acupuncta Chevr. e Louisiana et leguminaria Chevr. inscripta, verisimiliter a Parisiensi Entomologo proficiens. 42. M. mimosae Fabr. Ovata, praecedente major et oblon- gior, fusco-testacea, vel ferruginea, dense fulvo vel flavo-pubescens. Caput magnum, breve, confertim subtillime punctulatum, parum pubescens, fronte medio leviter callosa, impunctata; oculi globosi subtillime reticulati, modice prominuli, anguste et breviter lunati: antennae thoracis basin haud excedentes, testaceae, articulis quatuor primis tenuibus, quinto conico et sequentibus ad decimum trans- versim obconicis, subtiliter serratis. Thorax erasse conicus, latitudine baseos nonnihil brevior, lateribus basi vix, anterius magis rotundatus, basi bisinuatus, lobo medio plus minusve canaliculato, dorso modice convexus, basi utrinque et ad disci latera obsolete impressus, parum crebre punctatus, dense fulvo pubescens, lineola interdum media flavescente. Scutellum parvum. Elytra ovata, basi thoracis lati- tudine, inde modice ampliata, humeris parum prominulis, subtiliter striata, striis remote punctatis, interstitiis interdum evidenter remotius seriatim punctatis, dense pubescentia, pube plerumque concolore. Pygidium oblongulum, semiovatum, planum, parum declive, punctu- latum, in mare apice leniter curvatum, abdominis segmento ultimo in eodem medio leviter emarginato. Pedes testacei, femoribus postieis subtus spina erecta, spinulis duabus concomitata armatis. Originalis ejus patria America, sed haud raro in Europa oceurrens: Insubria et Algiria in coll. mea; S. Domingo in coll. Allard; Tauria in coll. Faust. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 4 50 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum 43. M. Lallemanti Marseul. Praecedente major, rufimanae fere statura, rufo-picea vel ferruginea, pectore plerumqgue pedi- busque pro parte nigricantibus, subtus inaequaliter griseo-pubescens, superne maculatim griseo, fulvo et nigro pubescens. Caput mediocre, breve, subtiliter punctulatum, fronte posterius elevato-callosa, im- punctata; oculi tantisper grosse reticulati, late lunati, globosi, retrorsum, praesertim in mare, valde prominuli: antennae thoracis basin vix superantes, articulis secundo et tertio tenuibus, quarto majore, subtriangulari, sequentibus sensim majoribus, 5—10 ınodice, paulo magis in mare, dentatis, acute serratis. Thorax conicus, latitudine baseos parum brevior, lateribus modice rotundatus, apicem prope sat attenuatus, basi bisinuatus, utrinque leniter oblique truncatus, lobo medio late rotundato, erebre punctatus, basi utrinque et obsolete ante sinus, disco utrinque evidentius impressus, inae- qualiter griseo et fulvescente pubescens. Sceutellum mediocre, griseo- pubescens. Elytra ovata, lateribus modice rotundata, humeris leviter prominulis, punctato striata, margine basali medio in singulo ele- vatulo, valde irregulariter griseo-pubescentia, lituris praesertim medio e pube fulvescente et numerosis e nigra ornata. Pygidium semiovale, basi in mare latius, pube griseo et fulvo varia obtectum, macula gemina in medio baseos, aliaque posterius interdum divisa e pube subtiliore nigra ornatum; in mare apice curvatum, abdominis segmento ultimo medio angulose emarginato. Pedes rufo-testacei, femoribus interdum, praesertim postieis, nigro maculatis, hisce compressis, validis, subtus interne spina valida basi subdentata, et spinulis duabus minoribus contiguis armatis. Algiria coll. Allard, Stierlin et Manuel: in seminibus Astragali caprini sec. Marseul. 44. M. ochracea Baudi. Oblongo-ovata, olivaceae habitu quodammodo proxima at duplo major et longior, nigra, pube sub- tili adpressa densa induta, subtus et pygidio griseo-sericea, thorace elytrisque laete ochraceo-fulveseente. Caput mediocre inter oculos carinatum, oculi retrorsum sat prominuli, late lunati: antennae filiformes, articulo secundo parvo, tertio oblongo, 4—10 longitudine inter se fere aequalibus. Thorax conicus, latitudine baseos vix brevior, lateribus parum rotundatis, basi utrinque recte truncatus, lobo medio parum prominulo, lato, truncato, parum crebre sat fortiter punctatus. Scutellum minutum. ZElytra latitudine triente jongiora, lateribus parum rotundata, dorso planiuscula, humeris in mare parum, in foemina haud prominulis, subtiliter, sub pube vix perspicue punctato-striata. Pygidium planum, triangulariter elon- europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. öl gatum, apice praesertim in foemina acuminatum, subtillime rugu- losum. Pectus et abdomen nitidula, sparsim distinete punctulata. Pedes, praesertim postici, elongati, tenues, femoribus postieis infra spina brevi validiuscula armatis. Mas antennis corporis longitudine, articulis 6—10 obsolete compressis, vix apice dentatis; pygidio summo apice leniter curvato; abdominis segmentis 2 — 4 medio convexis, crassulis, ultimo apice nonnihil emarginato; femoribus posticis haud crassioribus, leniter curvatis. Foemina antennis dimidio corpore vix longioribus; pygidio fere horizontali; abdominis segmentis aequalibus, ultimo producto; femoribus postieis subrectis. Syria, Libano D. Abeille de Perrin. 45. M. Chevrolati All. Ovalis, atra, M. rufimanae prope statura, pectore abdomineque cum pygidio albo-tomentosis. Oaput mediocre, inter oculos erassulum, subtiliter punetulatum: antennae nigrae, thoracis basin paulo superantes, basi graciles, ab articulo quarto compressae, leviter dentatae. Thorax conicus, lateribus sub- rectis, basi modice bisinuatus, lobo medio lato, truncato, sat erebre profunde punctatus, niger, eircum eirca, apice excepto, albo-tomen- tosus uti et seutellum. Elytra breviter ovata, dorso plana, humeris rotundatis, subtiliter punctato-striata, macula majore communi albo- tomentosa ornata subtiliter postice suturam secus descendente, basi regionem scutellarem late ineludente, utrinque duplieiter latera versus producta, unde elytra latera versus late nigro trimaculata adparent. Pygidium declive, semi ellypticum, maculis duabus nigris latera versus ornatum. Pedes postiei validi, femoribus subtus spina parva armatis. Unicam foeminam ex Aegypto in coll. D. Allard vidi. 46. M. virgata Fahrs. Subovata, obscuripedis majorum statura, nigra, infra subtiliter griseo-pubescens, pectoris abdomi- nisque lateribus et pygidio dense albo-tomentosis. Caput mediocre, erebre subtiliter punctatum, inter oculos argute carinatum, oeuli modice prominuli, late lunati. ‚Thorax conicus, latitudine parum brevior, lateribus ante medium leniter rotundatus, parum crebre subrugose punctatus, lobo baseos medio lato pube albo-tomentosa, pariter ac ad laterum marginem dimidio postico, ornato. Elytra subquadrata, lateribus leviter rotundata, humeris prominulis, dorso planiuscula, subtiliter punctato striata, interstitiis duobus primis fere usque ad apicem dense flavo-pubescentibus, maculis praeterea quibusdam e pube albida duplieis fasciei modo transversim positis 4* 92 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum medio et pone medium ornata. Pygidium semiellypticum, saepe albo tomentosum. Femora postica subtus spina parva armata. Mas antennis validioribus et paulo longioribus, articulo secundo minuto, tertio triangulari, 4—10 sat fortiter serratis: pygidio ver- ticali, apice convexo et curvato; abdominis segmento ultimo medio sat profunde emarginato. Foemina antennis mediocribus, ab articulo quarto ad apicem leniter incrassatis; pygidio declivi. Syria, Libano et Erzerum in coll. Allard et Stierlin. Caucaso sec. Schönherr. 47. M. tuberculata Hoch. Ovata, nigra, subtiliter aequa- litergue fere griseo-pubescens, sequentis prope statura.. Caput mediocre, subtiliter punctatum, inter oculos carinatum, oculis postice sat prominulis, late et longe lunatis.. Thorax conicus, latitudine baseos triente fere brevior, lateribus modice praesertim ante medium rotundatus, sat convexus, mediocriter crebre, sat profunde rugoso- punctatus, basi bisinuatus et utrinque fere recte truncatus, lobo medio foveola impresso et aliquanto densius pubescente. Elytra latitadine quadrante cireiter longiora, lateribus leniter rotundata, modice convexa, subtiliter striata, interstitiis tuberculis granuli- formibus sat erebris elevatis, seriatim dispositis asperatis. Pygidium fere ogivale. Pedes nigri, tibiis duabus vel etiam quatuor anterio- ribus apice plus minusve late rufo- testaceis, interdum etiam ultra dimidium, anticorum quandoque etiam genubus rufescentibus; posti- corum femora subtus spinula armata. Mas antennis dimidii corporis longitudine, articulo secundo parvo, tertio aliquanto majore, quarto obeonico, 9 —10 sensim magis incrassatis, modice serrato-dentatis, nigris articulis tribus primis rufo-testaceis, primo plerumgue supra infuscato; pygidio apice convexiore, curyato; abdominis segmento ultimo apice medio emarginato. Foemina antennis ab articulo tertio apicem versus incrassatis, thoracis basin paulo excedentibus, articulis tribus vel quatuor primis rufo-testaceis. Caucaso et Rossia mer. hoc nomine a D. D. Fauvel et Faust tradita. 48. M. obscuripes Gyll. Ovata, nigra, modice dense griseo- pubescens, M. olivaceae fere statura, habitu alia. Caput mediocre, confertim rugoso-punctatum, inter oculos argute carinatum; oculi sat grosse retieulati, retrorsum, magis in mare prominuli, in quo majores et in fronte magis approximati. Thorax conicus, latitudine europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 93 baseos triente fere brevior, lateribus medium eirca leniter rotundatus, apicem prope angustior, dorso modice cönvexus, crebre sat pro- funde punctatus, griseo-pubescens, pube in lobo medio, interdum guttulis duabus in disco densius pallido puberulis. Elytra latitu- dine quadrante circiter longiora, subovata, sat dense pubescentia, subtiliter striata, interstitiis granulis parvis, remotis, aegre sub pube perspicuis, seriatim obsitis. Pedes nigri, femoribus postieis subtus spinula, interdum magis quam in affinibus explicata munitis. Mas antennis dimidio corpore saepe aliquanto longioribus, articulo secundo parvo, subgloboso, tertio longiore obconico, 5— 10 validioribus, apice dentato-serratis, nigris, articulo secundo plerumge solummodo, interdum tribus primis inferne rufescentibus; pygidio fere ogivali, apice leniter curvato; abdominis segmento ultimo medio anguste emarginato. Foemina antennis thoracis basin paulo excedentibus, ab articulo quarto sensim fere ad apicem leniter incrassatis, articulis tribus vel quatuor primis rufo-testaceis. Europa meridionali et orientali passim, Algiria et Syria. Italia media et meridionali cum ejus insulis hie inde obvia. Variat interdum mas dimidio minor, angustior, elytris utringue vix rotundatis, subtilius griseo pallidiore pubescens, antennis nigris, articulo secundo obscure rufescente. Calabria. Variat foemina magis ovata et convexior, pube densiore griseo- murina obtecta, faculis pallidioribus quibusdam in thorace, lineolis hine inde in elytris dispersis, granulis interstitiorum attamen ad- huc conspicuis. Sicilia, Etruria. 49. M. annulipes All. Praecedenti summopere affinis, cor- poris pube paulo minus subtili, minus depressa, densiore, pallidius, interdum laete flavescente; thorace magis convexo, utrinque eviden- tius rotundato, regulariter apicem versus rotundatim attenuato, summo apice paulo latiore, elytrorum tuberculis saepe magis con- spieuis; pedibus nigris, tibiis antieis dimidio apicali plus minusve late, mediis plerumque brevius rufo - testaceis. Mas antennis quam in praecedente validioribus, articulis 4—10 apice minus dentato-serratis, tribus primis rufo-testaceis; antennis in foemina paulo minus apicem versus incrassatis. Cypro et Syria: Damasco et Nazareth coll. Allard; Tiberiade eoll. Abeille; Kaifa D. Reitter; Syria, Sarepta et Caucaso coll. Stierlin; Creta D. Oertzen: Hyerosolima in coll. R. Musaei tauri- nensis. 54 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Variat in uiroque sexu saepe flavescente densius pubescens, tibiis solis antieis rufo-annulatis, mediis nigris. Cypro cum genuina sat obvia; Derbent D. Faust. Variat mas e Damasco in coll. Allard pedum anteriorum tibiis totis, anticorum genubus anguste rufo-testaceis. Variat foemina minor e Graecia, subtilius, minus dense griseo sericeo pubescens, tibiis solummodo antieis rufo-annulatis. Hue spectare videtur Br. radula Desbr. ex descriptione; annulipedis pro synonimo a D. Marseul etiam traditus (in Abeille 1877, Index pag. 76). Variat foemina minor, ut in nuper allata varietate pubescens, pedibus totis nigris. Graecia. Obs. 1. Bruchus unicolor? Ol. e Syria in coll. Allard, vetustum foemineum specimen meo visu ad annulipedis varie- tatem referendum corpore densius et spissius fulvo pubescente, tibiis anticis obscure rufescentibus. 2. Br. brunnipes All. pariter e Syria duobus foeminis in ejus collectione constat; statura minoribus, indumento denso obtectis, pedibus, praesertim anticis brunneis, tibiis apice paulo dilutioribus; forma attamen annulipedi proxime affınibus. 3. Omnibus inspectis, aeque ac quae in coll. Allard extant, nullum rudimentum tuberculi ad interstitii elytrorum quarti basin conspieuum. 50. M.Fischeri? Humm. var.? = consobrina All. Foemina: oblongo-ovata, nigra, M. gilvae prope statura; subtus cum pygidio griseo, supra griseo-olivaceo subtiliter pubescens. Caput subtiliter punctatum, fronte superne et vertice minus crebre et vix rugose- punctatum, medio carinatum, oculis modice prominulis: antennae thoracis basin paulo superantes, nigrae, articulis quatuor primis rufis, 5—10 leniter dentatis. Thorax latitudine baseos tantisper brevior, apicem versus regulariter fere attenuatus, lateribus ante medium perparum rotundatis, pone medium subsinuatis, angulis posticis extrorsum prominulis, acutis, dorso medio sat convexus atque supra sinus basales leviter impressus, parum, fere crebre sat profunde subrugoso punctatus, pube subaequali indutus. Scutellum sub pube oblongum videtur. Elytra oblongo subquadrata, lateribus perparum rotundata, humeris prominulis, subtiliter punctato-striata, pube griseo olivacea uniformiter obtecta. Pedes anteriores cum tarsis rufo-testacei, femoribus antieis summa basi, mediis latius nigris, posticorum femoribus subtus spinula armatis. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 9 Unicum foemineum specimen e Batna Algiriae in coll. Allard nom. consobrina. Auctor ipsemet consobrinam suam ad Fischeri Humm. refert, at ex hujus postremae deseriptione a Fahraeus data (Schön. Curc. Tomo V, pag. 49) cujusdam ponderis discrimina emergunt, quibus dubium exoritur au revera Allardi species cum ea apprime congruat. Enimvero consobrina parum astragali affinis videtur, statura major, longe minus convexa, corporis superne pube unicolore, pedum anteriorum tarsi rufi, thorax fortius punctatus videtur: verum- tamen vera Fischeri mihi invisa. 5l. M. lucifuga Bohm. = tessulata Motsch. Ovata, nigra, infra subtiliter griseo, supra griseo-fusco tantisper villoso pubescens, obscuripede statura major. Caput validum, crebre rugoso-puncta- tum, fronte interdum parum argute carinata, oculis modice pro- minulis; antennae nigrae, articulis tribus interdum quatuor primis rufo-testaceis. Thorax conicus, latitudine triente fere brevior, lateri- bus anterius nonnihil rotundatis, pone medium leviter sinuatis, mediocriter crebre, profunde punctatus, ut plurimum dense pubescens. Elytra latitudine media parum longiora, lateribus modice rotundata, humeris leniter prominulis, dorso depressa, disco antico nonnihil elevata, subtiliter striata, griseo-fusco pubescentia, maculis quibus- dam obscurioribus adumbrata, interstitiis punctis remotis, sub pube nterdum conspicuis impressis. Pygidiam plus minusve ogivale, unicolor. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus basi plus minusve late postieisque totis nigris, horum femora subtus spina brevi valida armatis. Mas antennis validioribus, dimidii corporis prope longitudine, articulo secundo brevi, tertio quartoque obeconieis, quinto longiore sequentibusque sensiım fere brevioribus et oblique truncatis, sensim quasi crassioribus, anterius dentato-serratis; pygidio postice convexo et curvato, abdominis segmento ultimo medio subangulatim emar- ginate. Foemina antennis tantisper brevioribus et minus validis, arti- culis externis plus minusve obconicis, vix serratis; pygidio plano, minus declivi, acutiore. Rossia mer., Sarepta et Samara a D. Faust: Sarepta quibus- dam collectionibus et duo foeminae in coll. Allard; qui eapropter speciem inter eas enumeravit, quibus antennae thoracis basin vix superant. Etiam in coll. Godart, nunc D. Argod e Rossia nom, tragacanthae. 56 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum M. tragacanthae Ol. mihi invisa /ucifugae valde proxima, statura majore distincta videtur, relative longior, thorace angustiore, lateribus haud ampliato nec non corpore supra pube pallidius flavescente densaque obtecto. Hae notae ex descriptione in Schön. tomo V, pag. 17 cum /ucifuga comparata tantummodo emergere visae sunt. 52. M.astragali Bohm. ÖOvata, tantisper oblongior, proxime praecedentibus minor, nigra, infra subtiliter, pygidio densius cinereo pubescens, supra pube fusco - cinerea et pallida varia. Caput angustum, confertim subtiliter punctatum, fronte inter oculos ob- solete carinata, oculis modice prominulis. Thorax anterius valde angustatus, lateribus subrectis, ante medium perparum rotundatis, sat crebre, parum subtiliter punctatus, lobo baseos medio lateri- busque densius saepe pubescentibus. Elytra latitudine quadrante eireiter longiora, utringque modice rotundata, pube fusco-grisea, lineolis albidis cum fuscis intermixtis parum determinatis, medium eirca et pone medium irregulariter transversim positis variegata: haud raro attamen lineolae albidae confusae et parum conspicuae fere evanescunt. Pedes pictura variabiles, modo rufo-testacei femori- bus late et tibiis anguste basi cum tarsis nigri, modo pedes postici nigri et anteriores testacei, femorum basi cum tarsis nigris, interdum anteriorum femoribus, summo apice excepto, tibiarumque basi nigris; femora postica subtus spinula munita. Mas antennis nigris, articulo secundo solo plerumque rufescente, hoc parvo, tertio longiore obconico, 4— 10 sensim nonnihil magis dilatatis, anterius serrato-dentatis; pygidio breviter ogivali, apice curvato; abdominis segmento ultimo apice sat profunde angulatim emarginato. Foemina haud raro angustior et paulo longior, antennis brevio- ribus, articulis secundo et tertio minoribus, hoc illo duplo fere longiore, rufo -ferrugineis, a quarto inde sensim leniter crassiores, haud serratae; pygidio minus declivi, subtriangulari. Caucaso et Samara a D. Faust, foemina nom. seminaria; Hungaria, Derbent, Caucaso et Syria in coll. Allard; Syria coll. Stierlin; Dauria et Caucaso coll. Faust. M. astragali varietati elytris pube fere concolore indutis referendum autumo Br. seminarium Motsch. in Bull. de Moscou 1873, pars II, namque M. seminariae sec. Allard antennae in utroque sexu thoracis basin vix superant. 53. M. lineata All. PBreviter ovata, crassa, pubescentis majoribus habitu affinis, at convexior: nigra, subtus cum pygidio europeae et finilimarum regionum Faunae recensitio. 97 griseo pubescens, supra fusco-cinereo vel murino pubescens, lobo praescutellari saepae, scutello lineisque elytrorum pube albescente obsitis. Caput mediocre confertim rugoso-punctatum, sat argute carinatum, oculis modice prominulis. Thorax conieus, latitudine baseos nonnihil brevior, lateribus subrectis, dorso praesertim antice sat convexus, crebre parum subtiliter rugoso-punctatus, in mare plerumque dorso parum pubescens, in foemina pube densiore, punectis duobus in disco, lateribus interdum, lobo basali plerumque densius pallido pubescentibus. Scutellum einereo pubescens. Elytra lati- tudine maxima pone medium sita paulo longiora, lateribus leniter rotundata, humeris tantisper prominulis, sutura anterius, interstitio tertio et septimo plerumque in integrum, quinto interdum etiam pallido lineatis. Pygidium ogivale, latitudine vix longius, pube interdum in linea media condensata. Pedes nigri, femoribus postieis subtus spinula acuta armatis. Mas antennis dimidio corpore longioribus, nigris, articulo secundo minuto subtus rufescente, tertio paulo majore, quarto valido trian- gulari uti et sequentes ad decimum sensim fere magis obconieis, serrato dentatis; pygidio fere verticali, apice leniter curvato; ab- dominis segmento ultimo medio angulatim emarginato. Foemina antennis dimidio corpore vix brevioribus, artieulis 2--4 gradatim fere longioribus, plus minusve rufescentibus, sequen- tibus sensim cerassioribus, subdentatis; pygidio valde declivi. Variat interdum mas elytris pube obscuriore indutis, minus distinete lineatis, foemina supra griseo -pubescens, obsolete lineata. Italia media et meridionali parum frequens, in Sicilia rara, Byzantio sec. Kraatz. Unica foemina in coll. Allard, corporis habita ratione prope pubescentem methodice ab ipso collocata. 54. M. gilva Gyll. Ovata, nigra, pube subtili adpressa cinereo flavicante dense induta, obscuripedis prope statura, labro, antennis brevibus pedibusque anterioribus laete testaceis, thoracis praecipue forma ab affınibus distinguenda. Caput mediocre, fronte obsole- tissime carinata, palpis interdum cum labro rufo-testaceis: antennae thoracis basin non excedentes, artieulis 2—4 tenuibus, 5— 10 sensim leniter inerassatis, plus minusve transversis. Thorax fere cyathi- formis, lateribus postice perparum obliquis, anterius valde rotundatis, latitudine baseos triente fere brevior, basi utrinque subrecte truncatus, ad lobi basalis latera sat profunde sinuatus, parum crebre et parum profunde punctatus. Elytra latitudine triente fere longiora, lateribus modice rotundata, dorso parum convexa, subtiliter punctato-striata, 88 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Pygidium quasi semiellypticum, declive, planiusculum, in mare apice convexum. Pedes anteriores laete testacei, femorum basi plerumque breviter tarsorumque apice infuscatis, postiei nigri, femoribus subtus spinula armatis. Caucaso in coll. Allard et e Gallia meridionali, ubi frequentior quam alibi species videtur; in Onobrychi sativa sec. Bauduer, cujus in coll. etiam e Pyrenaeis orientalibus prostat. Italia media et meridionali haud infrequens, at semper, uno specimine etrusco excepto, statura dimidio et ultra minor, oris par- tibus pedibusque anterioribus totis testaceis. Variat rarius femoribus antieis basi late, mediis in integrum cum tibiarum basi infuscatis. Gallia et minor Sicilia. 95. M. rufisura All. Oblongo-ovata, nigra, seminariae majoris habitu et statura valde affınis, hisce praecipue distinguitur. Corpus robustum, pube densiore, fere tomentosa griseo flavescente indutum, plaga thoracis media longitudinali haud raro late fusca, lobo basali latius pallido maculato, elytrorum lineis pallidius flavescentibus ad suturae basin et interstitiis disparibus, plus minusve conspicuis. Thorax magis convexus, lateribus evidentius rotundatis; elytra utringue basi modice rotundata, lateribus a medio subrectis, dorso planiuscula; pygidium tantisper longius, medio plerumque lineola pubis densioris ornatum: pedes anteriores rufo -testacei, femoribus antieis anguste, mediis latius basi nigris, posteriores nigri, femoribus subtus spinula plerumque bene conspieua armatis. An- tennae nigrae, articulis quatuor primis rufo-testaceis. Variat pedibus etiam postieis rufo-testaceis, femorum basi late tarsisque nigris, vel rufis. Variat interdum corpore supra griseo flavescente, vel etiam griseo-pallido concolore. Variat aliquando foemina pygidio nudo, sublaevigato, basi tantummodo pubescente. Cypro, Syria et Algiria: Naplusa et Nazareth in coll. Allard; Jaffa D. Abeille; Kaifa D. Reitter; Syria D. D. Stierlin et Bauduer. Sieilia etiam, rara. Var. fulvescens Baudi. Rufo-ferruginea, statura valida; pube subtus flavescente, supra uniformiter fulva: mas pygidio lineola media e pube densiore flava ornato, foemina eodem medio piceo, denudato. Kaifa in Syria coll. Reitter, specimina singulari colora- tione vix huc primo intuitu referenda, corpore alioquin bene expli- cato matura videntur. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 99 56. HM. seminaria Lin. sec. Allard. Oblongo-ovata, nigra, statura aliquanto, pubescentiae non modo sed singillatim antennarum pedumque coloratione summopere variabilis. Caput mediocre, sub- tiliter, vertice distinete, anterius paulo densius subrugose punetatum, pube tenui fusca parce indutum; fronte tenuiter, interdum obsolete carinata, carina plus minusve laevigata; oculi mediocres, sat lunati: antennae thoraeis basin longitudine vix excedentes, articulis 2—5 obconieis, sensim perparum majoribus, tertio contiguis plerumque paulo longiore, 6—10 sensim parum majoribus, 8—10 evidentius transversis, articulis baseos in foemina nonnihil gracilioribus; nigrae, articulis quinque primis rufo-testaceis, primo interdum supra infuscato. Thorax conieus, latitudine baseos quadrante circiter brevior, lateribus subrecetis, apicem prope leniter rotundatis, con- vexus, sat fortiter, modice cerebre, inaequaliter rugoso -punctatus, pube grisea subflavicante vel murina plus minusve dense indutus, lateribus interdum, ante sinus basales et plerumque in lobo baseos medio densius pallidiusque pubescens, punctulis insuper duobus haud raro in disco utringue ornatus. Elytra ovata, latitudine quadrante eireiter longiora, lateribus modice rotundata, humeris parum elevatis, dorso nonnihil convexa, griseo-obscuro pubescentia, suturae basi et lineolis pallidis, saepe parum determinatis vel obsoletis sparsim varie- gata. Pygidium late semiellypticum, lateribus regulariter arcuatis, apice nonnihil acuminatum, latitudine baseos vix brevius, postice convexum, plus minusve subtiliter, parum dense punetulatum, plus minusve dense pubescens. Corpus infra subtilius, plerumque pareius, pallidius quam superne pubescens, pube ad pectoris abdominis- que latera condensata. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus basi late, interdum usque ad genua, saepe etiam tarsis nigris; pedes postiei nigri, femoribus subtus spina parva, sat conspicua armatis. Mas unice distinguitur pygidio apice leniter curvato, ab- dominis segmento ultimo angustiore, medio plus minusve emar- ginato. Europa media et meridionali: Sardinia, Gallia meridionali et Hispania haud rara. Caucaso coll. Stierlin. Variat foemina major e Lusitania pube densa et signaturis albis ornata, pygidio nudo, subtillime parce punctulato, basin secus pubescente. Specimina minora, semper foeminae, etiam occurrunt pygidio denudato, at elytrorum signaturis plerumque obsoletis, Sardinia, Sieilia et Mauretania. i 60 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Variat in utroque sexu pedibus anterioribus nigris, genubus tibiisque apice late rufescentibus, corpore superne pube griseo-fusca concolore induto. Alpibus et Gallia mer. raro. Variat mas e Graecia abnormis elytris ad striae quintae basin et supra humeros tuberculo sat elevato munitis; pedibus ut in prae- cedeute varietate coloratis. Variat frequentius Italia media et meridionali, Sicilia praesertim et Sardinia statura normali minore, pedibus anterioribus, femorum basi excepta rufo-testaceis, postieis nigris, elytris modo concolo- ribus, modo signaturis albidis ornatis. Etiam Graeeia, Cypro, Hispania et Mauretania. Variat haud varo pedibus anterioribus rufo-testaceis, femoribus basi plus minusve late nigris, postieis nigris, femoribus apice, plerumque tantummodo superne tibiisque apice rufo-testaceis. Italia passim, Graecia, Gallia mer. Hispania. Variat mas e Gallia meridionali pedibus uti nuperrime dietum coloratis, statura valida, antennis penitus rufo-testaceis. Var. picipes Germ. Statura genuinae seminariae tantisper minore, antennis totis pedibusque rufo-testaceis, femoribus antieis basi vix, mediis plus minusve, postieis latius nigris; femorum posti- corum spina plerumque minore, interdum fere obsoleta; thoraeis et elytrorum signaturis pallidis plus minusve conspicuis, interdum (var. basalis Gyll.) omnino obsoletis, tam pube superne grisea, parum obscura. Italia tota, praesertim meridionali frequentissima, etiam Gallia mer., Hispania et Cypro: Syria in coll. All. et D. Abeille de Perrin, Algiria Bauduer, Dalmatia et Mauretania Reitter, Creta et Graecia Brenske et Oertzen. Var. sicula Fahrs.: statura adhuc minor, antennis pedibusque ut in var. picipes, at angustior, supra uniformiter fere griseo- pubescens. Italia, Gallia mer. et Cypro. Variat demum interdum statura et forma nee non pedum pietura ut in picipede, at antennarum articulis 6— 10 infuscatis vel nigris. Italia et Graeecia. Nullum mea sententia tanti momenti discrimen intercedit quo M. picipes specifice a seminaria Lin. sec. Allard (eujus cum opinione diagnosis a Bohemanno de seminaria allata in Schön. Tomo V, pag. 111 conferre videtur) sejungi queat, nam in utraque forma eadem et variabilis antennarum pedumgque coloratio, licet plerumque in seminariae majoribus obseurior, uti in ea statura plerumque validior quam in picipede, imo spina ipsa femorum europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 61 posticorum in priore ut plurimum magis conspicua, eadem interdum in picipede sese offert et limites inter unam et aliam diffieillime designandi. In recentioribus Catalogis picepedi, pro varietate, femoralis Gyll. subjungitur: qua ratione mihi haud compertum; perpensa etenim auetoris descriptione ex ejus complexae M. variae potius varietatem illam censerem. 57. M. pusilla Germ. Oblongo-ovata, normali seminariae sesqui saltem minor, relative longior, thorace apicem prope magis attenuato, elytris postice magis ampliatis: nigra, infra subtiliter griseo-pubescens, pube ad pectoris latera albidiore condensata, supra griseo-fusca, plerumque albido maculata. Caput vertice confertissime, fronte erebre et minus subtiliter punetatum, carinula subtili, saepius arguta inter oculos munitum; oculi modice prominuli, late lunati. Antennae thoraeis basin paulo excedentes nigrae, artieulis quatuor primis rufo-testaceis, primo interdum supra infuscato, gracilibus, 5—10 senim erassioribus, extimis transversis, vix dentatis. Thorax latitudine tantisper brevior, lateribus prope basin obliquis, medio subrotundatis, apice subito angustior, sat convexus, subtiliter crebre punetatus, pube subtili parum densa obsitus, in lobo baseos medio pallidiore. condensata, guttulis duabus albidis in disco saepe con- spieuis. Scutellum albido pubescens. Elytra latitudine antica triente longiora, lateribus anterius parum , pone medium magis rotundata, punctato-striata, fusco pubescentia, suturae basi interstitiisque alternis lineolis albidis, una tantumin singulo, plerumque sat deter- minatis ornata. Pygidium semiovale, magis quam in praecedente convexum, plus minusve dense pubescens. Pedes anteriores rufo- testacei, femoribus antieis dimidio basali, mediis asque ad quadrantem ab apice nigris, tarsis saepe infuscatis, postieci nigri, femoribus subtus spinula minuta armatis. Mas pygidio apice sat curvato, acuto; abdominis segmento ultimo apice medio anguste angulatim emarginato. Foemina saepe pygidio glabro, nitido, basi plus minusve pubescente (var. Stierlini All.). Italia superiore et media praesertim in floribus Viburni lantanae et Ligustri vulgaris obvia, Calabria et Sicilia minus frequens: etiam Andalusia, Gallia mer. Dalmatia, Graeeia, Caucaso, Smyrna, Cypro et Algiria. Cypro saepe statura dimidio minor, uti et in aliis Europae meridionalis regionibus, paulo tantum minor, pube superne unicolore, saepe multo obscuriore. 58. M.albolineata Blanch. Elongato-ovata, statura varians, nigra vel ferruginea, pube fulva dense induta, saepe subtus, ad 62 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum thoracis latera inflexa et lineola longitudinali media flavescente. Caput mediocre, vertice confertim subtiliter, apicem versus sensim minus dense, distinete punctatum, fronte inter oculos lata, haud carinata; oculi parum prominuli: antennae thoraeis basin longitudine tantisper excedentes, nigrae, basi plus minusve late testaceae, interdum testaceae, apice leniter infuscatae, articulo secundo parvo, 3—5 obeconieis, sensim paulo longioribus, sequentibus compressis, gradatim nonnihil latioribus, modice dentatis. "Thorax obconieus, latitudine baseos vix brevior, lateribus modice rotundatus, apice subarcuatim truncatus, basi bisinuatus, sinubus angustis, utrinque rectus, lobo medio lato, supra sat convexus, secus marginem basalem utringue evidenter impressus. Sceutellum subquadratum, albo pubescens, pube postice bifida. Elytra oblongo-ovata, lateribus modice rotundata, humeris prominulis, sat profunde striata, rufo- testacea, humeris interdum infuscatis. Abdomen longulum, segmento dorsali ultimo haud raro emergente, pygidio parum declivi, semio- vali, latitudine fere longiore, interdum rufescente, linea media paulo densius pubescente. Pedes rufo-testacei, femoribus posticis plerum- que basi infuscatis, subtus denticulo sat conspicuo armatis. Mas pygidio postice multo convexiore, abdominis segmento ultimo medio breviore, leniter emarginato. Sieilia et Algiria, rarissime in Sardinia: algirieis plerumque elytra plus minusve evidenter flavo lineata, italica ejus modi non vidi. 59. M. anobioides Baudi. Praecedenti valde affınis et habitu consimilis, statura ultra dimidium minor, nigra vel rufo-ferruginea, capite nigro, vertice, labro et oris partibus rufo-ferrugineis, palpis nigris. Caput ut in albolineata constructum; antennae thoraeis basin vix superantes, articulis 2—4 subaequalibus, sequentibus sensim nonnihil erassioribus haud compressis nec serratis, rufescentes, apice infuscatae. Thorax forma praecedenti eonsimilis, lateribus minus rotundatus, aequalis, basi utrinque leniter bisinuatus, lobo medio latiusculo, uniformiter dense fulvo-pubescens. Elytra oblongo- ovata, lateribus perparum rotundata, humeris haud elevatis, subtiliter punctato-striata, rufo-testacea, interdum basi in regione seutellari infuscata, dense fulvo-pubescentia. Pygidium et abdomen ut in albomarginata, rufo-testacea concolora, uniformiter fulvo pube- scentia. Pedes testacei, postiei femoribus subtus spinula atra munitis. Mas iisdem notis ae praecedens distinetus. Cypro decem specimina olim amieus Truqui collegit. 60. M.velaris Fahrs. = laticornis Blanch. Breviter ovata, seminariae eirciter statura, at multo brevior et latior, nigra, subtus europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 63 cum pygidio griseo vel cinereo, supra obscurius griseo sub murino pubescens, saepe pallido plus nıinusve variegata. Caput mediocre, confertim subaequaliter subtilitergue punctatum, carinula media plerumque brevi et parum elevata, interdum obsoleta, oculis modice prominulis, parum dense fusco pubescens, pube albidiore pone oculos condensata; antennae longitudine thoracis basin haud excedentes basi tenues, articulis quingue primis rufis, plus minusve obconieis, sequentibus sensim paulo crassioribus, sub transversis, plerumque nigris, interdum vel apice infuscatis vel totis rufo-testaceis. Thorax latitudine baseos dimidio fere brevior, conicus, lateribus subrectis, anterius tantisper rotundatis, erebre inaequaliter fere punctatus, plus minusve dense pubescens, punctulis pallidioribus plerumque in disco sparsis, lobo baseos medio plerumque densius pubescente. Elytra breviter ovata, lateribus modice rotundata, striata, sutura inter- stitiisque alternis disparibus in illaesis pube densiore subferruginea obductis, alternis paribus obseurioribus, lineolis pallidis fere retieu- latis. Pygidium subtriangulare, planiuseulum longitudine latius. Pedes rufo-testacei, femoribus mediis basi plus minusve late, postieis dimidio fere basali nigris, hisce subtus spina plerumque longiuscula valida armatis. Mas pygidio apice leniter curvato; abdominis segmento ultimo apice fere angulatim sat emarginato. Europa media et meridionali atque Algiria: Italia tota sat frequens; graecis atque cretensibus individuis in coll. D. Oertzen elytra pulchre depieta, antennis totis rufo-testaceis. Var. plumbea Luc. corpore superne pube unicolore, saepius grisea vel subfusca, obtecto, antennis nigris, basi rufo-testaceis, vel totis rufo-testaceis. Algiria in coll. Allard, etiam Graecia et Hispania; Italia cum genuina passim, Sicilia et Sardinia frequentior !). Var. retamae Vogel: antennis nigris, basi testaceis, pedum posticorum femoribus basi late, tibiis dimidio eireiter basali et tarsis nigris. Hispania, Gallia mer. et media, Italia praesertim superiore haud infrequens. Specimen hispanicum a D. Schaufuss utpote typicum retamae Vogel ad examinandum missum, pedibus postieis penitus nigris variat, femoribus apice rufo-maculatis. i Var. lividimana Gyll. antennis nigris, basi testaceis, pedibus postieis totis nigris. Gallia et Hispania in coll. Allard; Italia 1) Anne huic varietati, antennis totis testaceis referendus Br. implicitus Motsch.? 64 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum praesertim superiore interdum obvia: variat quoque corpore pube unicolore superne obtecto, Gallia in coll. Godart nom. lividi- mana; eodem nomine gallicum specimen et ipse olim a D. Hampe accepi. Huie etiam varietati tribuenda speeimina nonnulla e Pede- montio pedibus postieis nigris, femoribus in latere interiore prope apicem rufo-maculatis, tum alia Venetiis lecta corporis superne pube plus minusve variegata, pedum anteriorum femoribus basi latius nigris, tibiis etiam pro parte infuscatis, pedibus posticis nigris. Variat interdum statura duplo fere majore, pube superne griseo- fulvescente et pallido maculatim varia, antennis modo apice nigris, pedum pietura normali. Huc meo judicio etiam pro varietate referenda M. lata All., corporis pube superne concolore, antennis rufo-testaceis, thorace apicem versus paulo minus attenuato, lateribus anterius nonnihil magis rotundato-ampliatis, pedibus ut in genuina velart coloratis. Sieilia et Sardina haud frequens, etiam Liguria. Unicum latae speeimen in coll. Allard e Neapoli cum hisce sane conferre videtur eique femorum posticorum spinula bene conspicua., Hoe notatu dignum femorum posticorum spinam in seminaria validiorem et magis perspicuam in eis quibus femora nigro colorata, e contra in velari validiorem longioremque illis, quibus femora latius rufo-testacea sunt. 61. M. Reichei All. Praecedenti similis, adhuc tamen brevior; nigra, antennis basi pedibusque anterioribus, femorum basi excepta, rufo-testaceis; corpus pube grisea fere uniformiter indutum, pube plerumque superne multo minus subtili quam in velari, minus. depressa, concolore, saepe obscurius grisescente. Antennae nonnihil breviores, articulis quinqgue vel sex primis rufo-testaceis: thorax brevior, regulariter fere a basi ad apicem attenuatus, apice latius truncatus; femorum posticorum spina parva, brevis, interdum minuta. Cypro haud rara; Syria coll. Allard, Abeille, Stierlin et Reitter. 62. M. uniformis Bris. Ovata, depressa, obscuripedi habitu proxima, at dimidio minor, nigra, antennis basi plus minusve rufescentibus; pube grisea vel obscure einerea parum subtili dense induta. Caput mediocere, confertim subtiliter punctatum, plus minusve obsolete in fronte carinatum, oculis modice prominulis. Thorax conicus, latitudine baseos parum brevior, lateribus postice obliquis, ante medium leviter rotundatis, arcuatim anterius attenuatus, basi bisinuatus, sinubus angustis, subimpressis, superne utrinque, praecipue in mare transversim impressus, lobo medio saepe paulo europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 65 densius pubescente, leviter canaliculato, dorso subtillime punctatus. Elytra ovata, posterius tantisper quam basi latiora, supra parum convexa, subtiliter striata, interstitio quarto basi tuberculo munito. Pygidium subogivale. Pedes nigri, femoribus posticis subtus spinula munitis. Mas antennis dimidii corporis longitudine, articulis secundo tertiogue parvis, brevibus, rufescentibus, primo etiam subtus rufo, quarto subito majore, triangulari, sequentibus usque ad decimum sat dilatatis, argute serrato-dentatis; pygidio apicem versus convexo, eurvato, acuto, abdominis segmento ultimo medio anguste sub- emarginato. Foemina antennis paulo brevioribus, articulis tribus vel quatuor primis rufo-testaceis, a quarto ad apicem sensim paulo inerassatis, gradatim fere brevioribus; pygidio planiusculo apice obtuso; segmento abdominis ultimo apice producto. Europa merid., Sicilia praesertim obvia, Etruria et Sardinia passim. Hue forte referendus Br. angustulus Motsch. Variat interdum elytris macula indeterminata obscura latera secus ad medium: sec. Kraatz (Berl. Zeitschr. 1869, pag. 334) distinetius interdum lateribus rufo-brunneo maculata; ejusmodi depicta non vidi. Variat corpore pube subtili valde adpressa, superne griseo- olivacea vel dense griseo flavicante induto. Graecia, Cypro; Syria Antilibano et Algiria coll. Allard, qui Algirica in Astragalo chlorostachio collecta memorat. Var. sordidata All. Corpore pube subtili depressa, densis- sima griseo-murina induto, maculis brunneis vel fuscis quibusdam super elytra sparsis; genuinae in caeteris conformis, elytris basi tubereulo itidem munitis. Liguria, Apennino bononiensi et Sierra Nevada ipse: Hispania in coll. Allard, Graecia Emge. 63. M. olivacea Germ. ÖOvata, convexa, subtus griseo, supra plus minusve olivaceo subtiliter sat dense pubescens, obscuripedis prope statura, etiam major. Caput oblongum, sat rostratum, crebre, subtiliter distineteque punctatum, fronte haud carinata, antice vix ab epistomate distineta: oculi parum prominuli, longe lunati. Antennae nigrae. Thorax latitudine baseos parum brevior, exacte eonicus, lateribus subrectis, basi bisinuatus, utrinque recte truncatus, lobo medio lato, interdum paulo densius pubescente, supra con- vexus, parum crebre rugoso-punctatus. Elytra sat ovata, lateribus modice rotundata, supra convexa, humeris vix prominulis, subtiliter striata, singulo elytro media basi tubereulo valido munito. Pygidium Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 6) 66 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum semiovatum, latitudine paulo longius, planatum. Pedes nigri, femo- ribus postieis subtus spina armatis. Mas antennis dimidii corporis prope longitudine, artieulis secundo tertiogue parvis, 4—10 validis, obconieis, leniter serratim dentatis: in foemina paulo brevioribus, a tertio ad apicem sensim paullulum inerassatis: abdominis segmento ultimo in hac sat, in illo vix medio producto. Var. virescens Bohm. statura plerumque minor, supra pube grisea, saepe obscuriore induta, relative angustior, unde thorax pro latitudine baseos longior videtur, lateribus evidentius rectis, elytris plerumque minus convexis. Europa media et meridionali nec non Algiria: Italia tota sat frequens etiam in montanis regionibus. Eam una vice copiose in Dauei cretici floribus in Sicilia legi. Foemineum helveticum specimen in coll. Stierlin variat elytro- rum striis per paria approximatis, alternis latioribus. Var. calabra Baudi: genuinae forma adamussim consimilis, pietura et facie majorem glycyrrhizae simulans: nigra, pube fulva parum subtili, rigida dense induta, antennarum articulis secundo tertiogue nec non pedibus laete rufo-testaceis, trochanteribus et tarsis nigris, elytris magna pro parte rufo-cinnamomeis, basi indeterminate nigris, humeris anguste denudatis. Abdominis pygidü- que structura mas videtur, antennarum articulis —10 paulo minus quam in olivacea, fere ejusmodi ac in varietate virescens in- crassatis atque dentatis. Omnimode maturum animal in Calabria haud procul a maris litore repertum. 64. M. varıpes Bohm. Ovata, convexa, forma praecedenti similis, dimidio minor, sat dense griseo-pubescens. Caput parvum, oblongum, subtiliter crebre punctulatum, fronte subtiliter carinata; oculi param prominuli, longe lunati. Thorax ut in olivaceae minoribus, lateribus fere rectis, subtiliter punctulatus. Elytra ovata, convexa, humeris paulo magis prominulis, tuberculo basali valido, nigra, area indeterminata pone longitudinis medium ad latera obscure rufescente. Pygidium ut in olivacea. Pedes nigri, anteriores tibiis, earundem basi et summo apice exceptis, rufo- testaceis, postiei femoribus apice. tibiisque proparte confuse fusco- rufeseentibus, femoribus subtus spinula parva armatis. Antennae ut in olivaceae foemina constructae. Unieum foemineum individuum in coll. Allard ex Alegiria. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 67 Variant statura adhuc minore, forma attamen identica duo foeminae in Calabria lectae: unae elytra eadem modo rufo maculata atque pedum anteriorum tibiae rufo-testaceae, at pedes postici omnino nigri; alterae elytra concolora, tibiae anteriores angustius et obscurius rufescentes. Ex Bohemanni varipedis descriptione in Schön., tomo V, pag. 63, dalmatinum marem delineasse inferri potest ex antennarum ibidem relata structura, elytris concoloribus. 65. M. misella Bohm. ÖOvata, parva, olivaceae iterum forma affinis, at multo minor, pusillae fere statura, priore longior et magis depressa: nigra, tenuiter cinereo pubescens. Caput sub- tiliter puncetatum, fronte obsolete carinata, oculi parum prominuli. Thorax conicus, latitudine baseos fere longior, anterius angustatus, lateribus rectis, sat convexus, subtiliter punctatus. Elytra oblonga, utrinque leniter rotundata, parum convexa, humeris vix prominulis, subtiliter punctato striata, dorso aequalia, tuberculo minuto ad inter- stitii quarti basin munita. Pygidium semiellypticum, vix latitudine longius. Pedes nigri, posticorum femora subtus spina parva munita. Mas antennis dimidii corporis prope longitudine, artieulis secundo et tertio parvis, quarto et sequentibus majoribus, gradatim vix erassioribus, anterius plus minusve serrato-dentatis; pygidio apice magis convexo, leniter curvato, segmento abdominis ultimo apice medio anguste emarginato. Alpibus Pedemontis, Italia media et Calabria haud rara, Dalmatia a D. Hampe. Gallia mer. sec. Rey. Dalmatia Schönh. Austriae alpibus in coll. Allard: Tridento Bertolini. Variat Etruria et Calabria corporis pube superne minus subtili; sat densa grisea vel flavescens, antennis in mare paulo minus dentatis. Misellae descriptione a Boheman in Sch., tomo I, pag. 56, accurate perpensa, propriam, uti supra definita, speciem constituere videtur, uti et ab Allard et Rey accepta, neque biguttatae elytris concoloribus pro varietate habenda, uti Doctor Kraatz in Berl. Ent. Zeit. 1886, pag. 326 suspicatur, enimvero speciei indietor eam pusillae similem refert, nullam de tuberculo basali elytrorum mentionem facit, quod in misella parvulum, in biguitata evidenter prominens, cui verba e/ytra oblongo-quadrala humerisrotun- datis referri nequeunt; insuper in ejusdem operis tomo V duas species sat remote in methodo suo Schönherr collocavit. 66. M. glycyrrhizae Gyll. Ovata, crassula, olivaceae fere statura, interdum quasi sesqui minor, undique dense fulvo 5 % 68 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum subsericeo pubescens, nigra, antennis pedibusque rufo-testaceis, elytrorum plaga postica plus minusve dilatata rufescente. Caput breve, subtillime confertim punctulatum, inter oculos carinula parum elongata, crassiuscula, nitida, plus minusve sub pube conspicua signatum; oculi modice prominuli; antennae thoracis basin aliquanto superantes, in mare nonnihil longiores, articulis primis tenuibus, leniter obconieis, sequentibus gradatim fere, in mare amplius, crassioribus, leviter dentatis, plerumque rufo-testaceis, interdum apice infuscatis, rarius articulis 5—10 nigris. Thorax conicus, latitudine baseos vix brevior, lateribus subrectis, erebre sat profunde punctatus, punctorum vestigiis sub densa pube haud raro conspieuis. Elytra ovata, humeris et tuberculo basali modice prominulis, lateribus leniter rotundata et dorso convexiuscula, subtiliter striata, striis atque interstitiis sub remote punctatis, punetis plerumque inter pubem conspieuis, nigra, macula postica rufescente ornatis, in obseurioribus parva et apicali, in dilutioribus majore, interdum ultra medium anterius dilatata. Corpus inferne nigrum, abdomine haud raro posterius rufescente; pygidium semiellypticum. Pedes rufo-testacei, femoribus posticis, interdum etiam mediis basi infus- catis, posticis subtus spinula parva munitis. Mas pygidio basi latiorre quam in foemina et minus apice attenuato, ibidem convexo et leniter curvato, abdominis segmento ultimo medio quam in foemina breviore. Rossia mer. et Sibiria uti videtur haud rara, pluribus collectio- nibus etiam sub nomine hkalodendri Gebl., Sarepta in coll. Allard, Graecia Emge. In sibirieis frequentius pedes toti rufo-testacei, femoribus posticis basi breviter infuscatis; in rossieis interdum tarsi postiei plus minusve nigrescentes. 67. M. Poupilleri All. = incarnata? Kr. Oblongo-ovata, minorum praecedentis statura, sed longior et minus convexa, nigra, pube saepe rigida, fulva, interdum subtiliore cinereo-flava dense induta. Caput mediocre, oblongum, epistomate elongatulo, confertim subtiliter punctulatum, punctis anterius minus crebris, in fronte haud carinatum, parum pubescens; oculi parum prominuli; antennae fere ut in praecedente, articulo autem quarto praecedentibus duobus majore, sequentibus, nequidem in mare, perspicue dentatis, obconicis, nigrae, basi plus minusve rufescentes. Thorax fere ut in glycyr- rhizae efformatus, at subtilius punctatus, punctis inter pubem haud perspieuis. Elytra latitudine sat longiora, plerumque dorso parum convexa, subtiliter striata, striis vix perspieue punctatis, rufo-testacea, europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 69 basi et ad humeros anguste infuscata, tuberculo basali et humeris modice prominulis, saepe denudatis, aequaliter dense pubescentia. Pygidium dense uniformiter pubesceens, in foemina fere ogivale, in mare semiellypticum et postice convexius, in hoc abdominis segmento ultimo medio quam in foemina breviore. Pedes modo rufo-testacei, modo femorum basi, genubus tarsisque plus minusve infuscatis; posticorum femora subtus spinula parva armata. Algiria coll. Allard et Bauduer in Mentha aquatica. Sardinia in coll. R. Musaei taurinensis nomine spadicea Gene ined. Variat Cypro mas paulo major, antennis apice leviter infuscatis, pedibus abdomineque cum pygidio rufo-testaceis, peetore piceo; capite excepto, pube laete ochraceo-flavescente dense indutus. Capite non carinato, longiore elytrisque aliter punctatis nee non corpore longiore, praeter alia, a glycyrrhizae sane distincta species videtur. 68. M. cinerascens Gyll. = musculus Solsky. Elongata, angusta, nigra, undique dense griseo-albido vel flavescente pubescens, statura summopere variabilis.. Caput oblongum, confertissime punctulatum , epistomate convexo, fere laevigato; oculi parum prominuli, longe lunati; antennae graciles, nigrae, articulis tribus vel quatuor primis flavo-testaceis, apicem versus compressae. Thorax apicem versus attenuatus, latitudine baseos tantisper longior, lateribus rectis, subtiliter punctulatus. Elytra oblongo-ovata, latitu- dine duplo fere longiora, lateribus parum rotundata, humeris et tubereulo basali modice prominulis, subtiliter striata. Pygidiam parum declive, oblongo-ogivale, latitudine sesqui longius, planum. Pedes nigri, graciles. Mas antennis dimidio corpore longioribus, artieulis secundo et tertio parvis, hoc illo longiore, quarto subito majore, sequentibus ad deeimum obeonieis, subaequalibus, obsolete dentatis; iisdem in foemina dimidii corporis prope longitudine, ab articulo tertio fere ad deeimum leniter incrassatis, articulis penultimis subtransversis. Europa meridionali, Caucaso, Cypro et Syria sat diffusa species attamen non frequens: Italia superiore rara, minus in media et meridionali cum ejus insulis. Var. eryngii Bris. Statura major, antennis, praesertim in mare, articulis 4—10 evidentius apice dentatis. Gallia mer. Corsica, Sardinia et Cypro. 69. M. holosericea Gyll. Breviter ovata, crassa, olivacea major et etiam relative latior, nigra, subtillime tenuiterque griseo- fusco pubeseens, nihilhominus parum nitida. Caput oblongum 70 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum praesertim ante oculos elongatum, crebre subtiliter punctatum, punctura apicem versus minus crebra, in fronte convexum, haud carinatum, serobiculis antennariis et epistomate utrinque argute carinatis; oculi paruam prominuli: antennae nigrae, dimidii fere corporis longitudine. Thorax breviter conicus, latitudine baseos triente eirciter brevior, lateribus subrectis, subtiliter crebre sub- rugoso-punctatus, canalicula media, basi latiuscula, ad longitudinis medium fere producta impressus. Elytra subquadrata, subito pone humeros modice ampliata, lateribus posterius parum rotundata, humeris parum prominulis, tuberculo basali valido, regione eircum- scutellari late impressa, subtiliter punctato-striata, interstitiis planis, confuse punctulatis. Pygidium semi ovatum, subtillime punctulatum. Pedes nigri. Mas antennarum artieulis secundo tertiogue parvis, illo sub- globoso, hoc breviter obconico, quarto conico, elongato et sequentibus ad decimum majoribus, sensim minus elongatis, serrato -dentatis; pygidio verticali; abdomine brevi, segmento quinto medio haud prolongato. Foemina articulis primis fere ut in mare, quarto elongato sequentibusque ad decimum longe minus incrassatis, subaequalibus, vix dentatis; pygidio declivi, abdomine paulo longiore, segmento ultimo medio nonnihil producto. Calabria, Tureia, Rossia mer. et Syria sat rara videtur. 70. M. Steveni Gyll. Kr. = canaliculata Muls. (nec Steveni All.). Nigra, praecedenti simillima, at minor; thorace distinetius, minus crebre punctato, canalicula media subtiliore, plerumque per totam longitudinem ducta: pygidio nonnihil con- vexiore, paulo minus confertim punctulato; antennis maris longio- ribus, corporis dimidiam longitudinem magis excedentibus, articulis 5—10 longioribus, inter se aequalibus, singulo basi angustiore, serrato-dentatis; iisdem in foemina evidentius quam in foemina praecedentis serratis. Gallia meridionali in coll. Allard; ipse olim a D. Kraatz nomine canaliculata, Narbona Galliae in coll. Argod nomine Steveni. Bruchus Steveni utpote a D. Allard in Berl. Ent. Zeit. 1869, pag. 329 delineatus, quocum conveniunt specimina syriaca in ejus colleetione contenta ab hac specie longe abscedit. 71. M. denticornis All. Ovata, parum convexa, nigra, subtiliter tenuiterque griseo-pubescens, debilis statura atque ei consimilis; thorace minus confertim punctato, inaequali, elytris europeae et finilimarum regionum Faunae recensitio. 71 magis quadratis nee non antennarum in mare structura distincta. Caput subtiliter punctatum, fronte tenuiter carinata, oculis modice prominulis: antennae corporis prope longitudine, articulis secundo tertioque parvis, brevibus, 4—10 majoribus, valde productis, fortiter serrato-dentatis. Thorax conicus, latitudine baseos vix brevior, lateribus rectis, crebre subtiliter punctatus, subnitidus, lobo medio canalieula brevi, supra sinus baseos depressione angusta impressus. Elytra subquadrata, humeris modice prominulis, tuberculo basali minuto, eirca scutellum nonnihil depressa, dorso modiee convexa, sat profunde striata. Pygidium verticale, semiovatum, subtiliter punctatum. Pedes graciliusculi, nigri. Unieus mas in coll. Allard, a diguttati varietate penitus nigra statura minore discedens, thorace basi elytris angustiore, minus crebre punctato, magis ruguloso, non tamen opaco, dorso inaequali. Hispania. 12. M. biguttata Ol. Ovata, villosae Fabr. prope statura, nigra, subtiliter parum dense fusco-pubescens, pube subtus paulo densiore grisea.. Caput parvum, ante oculos breve, confertim rugoso-punetatum, fronte haud vel vix brevissime in mare tenuiter- que carinatum, oculis retrorsum sat prominulis, valde lunatis: antennae corporis fere longitudine, eam in mare quasi excedentes, nigrae, basi saepe plus minusve piceae. Thorax conicus, latitudine vix brevior, lateribus rectis, confertim subtiliter rugoso - punctatus, saepe opacus, lobo baseos canalicula brevi impresso. Elytra breviter ovata, lateribus nonnihil rotundata, humeris modice prominulis, tubereulo basali validiusculo, longitudinaliter suturam secus impressa, sat profunde striata, striis subremote punctulatis, nigra, macula oblonga modo parva, modo majore versus latera pone medium rufescente, interdum flava ornata. Pygidium semiellypticum, lati- tudine haud brevius, confertissime punctulatum. Pedes nigri, interdum picei, graciliusculi, femoribus postieis spinula admodum minuta munitis. Mas antennis validıs, articulis secundo et tertio brevissimis, quarto magno, subtriangulari sequentibusque ad deecimum anterius gradatim fere magis productis, fortiter serrato-dentatis; articulo secundo in foemina globoso et tertio eo vix longiore parvis, quarto triplo fere longiore, obconico, sequentibus ad decimum gradatim tantisper crassioribus et brevioribus, leniter serratis. Variat tota nigra, elytris immaculatis = misella Kr. nec Bohm. All. 72 'Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Var. fulvipennis Bohm. Nigra vel picea, elytris rufo-testaceis, basi plus minusve anguste, praesertim circa scutellum infuscatis: interdum tota rufo-testacea, capite medio pectoreque nigris. Europa meridionali, Cypro, Smyrna et Syria hine inde haud rara: Italia media et meridionali mediocriter obvia, in floribus praesertim umbellatarum. 73. M. cisti Fabr. = cana Germ. = unicolor Ol. Ovata, olivaceae forma aliquanto affinis, at dimidio minor, nigra, subtiliter griseo-pubescens, pube tenui, ad pectoris latera et pygidio nonnihil densiore. Caput fere ut in holosericea constructum et punctatum, pro statura paulo minus elongatum. Antennae nigrae, dimidio corpore vix longiores. Thorax exacte conicus, latitudine parum brevior, subtiliter confertim punctatus, lobo basali breviter medio canaliculato. Elytra ovata, latitudine quadrante circiter longiora, lateribus modice rotundata et supra convexa, regione scutellari leniter plerumque depressa, humeris modice prominulis vix elevatis, tubereulo basali minuto, sat profunde punctato-striata. Pygidium semiellypticum, in foemina mediocriter declive, perparum curvatum. Pedes nigri. Mas antennarum articulis secundo et tertio brevibus, quarto majore et multo longiore, 5—10 subaequaliter crassioribus, gradatim nonnihil brevioribus, parum serratis; pygidio sat declivi, apice arcuato; abdominis segmento ultimo apice emarginato. Foemina antennis ab articulo tertio sensim leniter incrassatis, articulis 9—10 subaequalibus. Europa media et meridionali sat diffusa, nullibi valgaris, in Sieilia tantisper frequentior videtur. 74. M. debilis Gyll. Ovata, praecedenti habitu similis, at dimidio minor, corpore brevius ovato biguttatae forma proximor, nigra, subtillime tenuiterque pubescens. Caput oblongum, confertim subtiliter rugoso-punctatum, fronte media breviter obsoleteque vel haud carinatum; oculi parum prominuli. Thorax exacte conicus, latitudine baseos vix brevior, confertim subtiliter punctatus, lobo baseos canalicula brevi medio impresso. Elytra breviter ovata, lateribus modice rotundata, humeris signatis, at non prominulis, tuberculo basali minuto, sat profunde striata, suturam secus nonnihil impressa. Pygidium semiellypticum, basi planulum, apice medio convexum, subtillime punctulatum. Corpus subtus plerumque pube pallidiore, paulo densiore indutum: pedes nigri. Mas antennis dimidio corpore nonnihil longioribus, articulis secundo et tertio parvis, aequalibus, quarto majore obconico, europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 13 sequentibus ad decimum subaequaliter crassis at sensim paullulum brevioribus, mediocriter dentato-serratis: antennis in foemina evi- denter brevioribus, basi gracilibus, ab articulo quinto apicem versus sensim leniter incrassatis. Andalusiae Sierra Nevada ipse. Lugduni in coll. Argod: Gallia in coll. Allard cum typico e Chevrolat specimine: etiam Germania; species parum frequens videtur. 75. M. nuda All. Breviter ovata, statura cisti proxima, at erassior, multo parcius, subtillime pubescens, thorace crassiore, transversim subconico ab ea et biguttatae varietate unicolore praecipue distineta. Nigra, interdum subceyanescens: caput medioere, fronte convexa, haud carinata, subtiliter cereberrime punctatum, vertice lineola brevi, lata, prorsus opaca, nigerrima signato; oculi modice prominuli, longe lunati. Thorax latitudine baseos triente, interdum dimidio fere brevior, anterius modice attenuatus, lateribus valde, praesertim anterius, rotundatus et convexus, basi bisinuatus, lobo medio lato, apice parum rotundato, supra medio profunde canaliculato, mediocriter crebre, subrugose punctatus, punctura validiuscula, parum profunda. Scutellum subquadratum. Elytra ovata, utringue modice rotundata, apicem versus leniter attenuata, humeris modice prominulis, tuberculo basali sat valido, fere in basi ipsa sito, distincte striata, striis obsolete punctatis, interstitiis sub- tiliter rugulosis, suturali tantisper depresso. Pygidium semiel- lypticum, modice declive, dorso medio convexum, subtiliter obsolete punectulatum. Mas antennis corporis longitudine, vel nonnihil eo longioribus, articulis secundo et tertio parvis, breviter obconieis, quarto majore, subtriangulari, pariter ac sequentes ad decimum sensim paullulum longioribus et basi minus crassis, fortiter serrato-dentatis: antennis in foemina dimidii corporis prope longitudine, articulis 2—4 obconicis, sensim paulo longioribus, sequentibus crassiusculis, gradatim fere paulo brevioribus. Graecia, Italia meridionali, praesertim Calabria, Sicilia et Sardinia; Tolonae in coll. Bauduer; Sicilia et Algiria coll. Allard: algirica interdum evidentius cyanescentia. 76. M. parumpunctata Baudi = Steveni All. nec Gyll. Praecedenti simillima, nonnihil major, pareius adhuc, supra vix pubescens, nitidor, breviter ovata, nigra. Caput ut in nuda, at plaga vertice opaca latiore, minus producta, nonnisi capite fortiter reclinato visibili: antennae consimili etiam structura, at in mare articulis 5—10, praesertim penultimis basi crassioribus, unde articuli 74 Flaminio Baudi: Mylabridum sew Bruchidum apice minus producti et minus serrati videntur; articulis tertio et quarto in foemina paulisper quam in illa longioribus. Thorax pariter breviter obconicus, at basi utringue minus fortiter sinuatus, lobo medio minus producto, supra foveola impresso, multo pareius et subocellato punctatus, inter puncta laevigatus, intra basin utrin- que oblique impressus. Elytra ovata, subtiliter punctato-striata, interstitiis planis, singulo punctorum serie plus minusve regulari impresso. Pygidium oblongius, parum crebre, sat fortiter punctatum. Palaestina, Nazareth in coll. Abeille atque in coll. Allard nomine Steveni cujus cum speciei definitione a D. Allard in Berl. Ent. Zeit. 1869 pag. 329 congruit, a genuina Steveni Gyll. = canaliculata Muls. summopere abscedens. 77. M. marginalis Fabr. Ol. = marginella Fabr. Oblongo- ovata, atra, infra subtiliter griseo-pubescens, pube albidiore ad pectoris et abdominis latera atque pygidio condensata, supra thoraeis lobo basali triangulariter, virgula utrinque latera secus punctulisque in disco saepe obsoletis, scutello et macula elytrorum communi magna, anterius late diffusa, bifariam latera versus producta e pube densa albida, interdum flavescente ornata. Caput rude rugoso- punctatum, in fronte carinatum, oculis modice prominulis, valde lunatis. Thorax conicus, latitudine vix brevior, lateribus postice oblique subrectis, medio rotundatis, apice attenuatus, basi sat argute bisinuatus, supra sinus impressus, cerebre rudeque rugoso- punctatus. Elytra ovata, lateribus medio parum, postice paulo magis rotundata, dorso planiuscula, humeris parum elevatis, tuber- eulo baseos sub pube conspicuo, punctato-striata, basi extrorsum, macula laterali et postica margine connexis nigris, fere denudatis; interdum anterius inter pubem albidam punctula parva nigra ad- parent. Pygidium subtriangulare. Femora postica spinula minuta subtus interdum munita. Mas antennis dimidio corpore longioribus, nigris, articulis secundo et tertio parvis, interdum ferrugineis, quarto sequentibusque majoribus, gradatim fere minus longis et validius serrato-dentatis; abdominis segmento ultimo medio paulo angustiore, apice curvato. Foemina antennis dimidii corporis fere longitudine, artieulis 2—4 parvis, gradatim fere longioribus, interdum infra rufo-ferrugineis, sequentibus sensim paullulum crassioribus, obsolete dentatis. Europa, praesertim media passim. Italia superiore et media sat obvia. 78. M. mana Germ. Praecedentis fere statura, nigra, supra depressa, subtillime parum dense griseo-pubescens, pube ad europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 75 mesosterni epimeris solummodo albidiore condensata. Caput crebre punctatum, punetura anterius minus crebra, fronte sat fortiter cari- natum, oculis posterius sat prominulis, late lunatis: antennae nigrae, articulis secundo et tertio interdum subtus ferrugineis. Thorax latitudine baseos nonnihil brevior, lateribus basi breviter obliquis, medio modice rotundatis, apicem prope attenuatus, basi leniter bisinuatus, dorso parum convexus, crebre distinete punctatus,. Elytra oblongo-ovata, lateribus modice rotundata, humeris elevatulis, supra planiuscula, subtiliter striata. Pygidium subtriangulare, planiusculum, confertim obsolete punctulatum, in mare apice leniter curvatum. Pedes nigri. Mas antennis dimidio corpore longioribus, articulo secundo parvo, tertio majore obconico, sequentibus ad decimum validis sensim fere magis oblique truncatis, anterius fortiter serrato-dentatis: antennis in foemina paulo brevioribus, articulis 2—4 tenuioribus, obeonieis, 5— 10 erassioribus, breviter conieis, anterius modice serratis. Europa media et meridionali, Algiria; Astrabad et Tiflis in coll. Stierlin; Derbent Faust: Italia superiore parum, media et meridionali sat obvia. 79. M. murina Bohm. Oblongo-ovata, nana plerumque major, majorum bimaculatae habitu quandoque proxima, nigra, antennarum basi tibiisque anterioribus rufo-testaceis; infra tenuiter griseo-pubescens, pectoris abdominisque lateribus pallido maeculatis, supra pube tantisper rigida grisea et murina variegata. Caput crebre rugoso-punetatum, punctura anterius minus crebra, fronte valide carinata, anterius ab epistomate bene distineta; oculi posterius sat prominuli, late lunati: antennae nigrae, articulis quatuor primis rufo-testaceis, primo saepe supra fusco. Thorax latitudine baseos nonnihil brevior, lateribus postice breviter obliquis, medio sat rotundatis, apicem prope attenuatus, basi parum profunde bisinuatus, ante sinus impressus, modice convexus, evidenter crebre rugoso- punctatus, pube fusca, murino et pallido varia obductus, eadem in 'lobo baseos densius, nonnihil ad latera condensata, interdum dorso medio obseurior, guttulis duabus pallidis ornatus. Elytra oblongo- ovata, lateribus leniter rotundata, humeris prominulis, dorso parum convexa, subtiliter remote punctato striata, pube fusco -grisea vel murina consparsa, interdum lineolis hine inde albidioribus plagulis nigris intermixtis variegata, alias uniformiter fere griseo vel murino pubescentia. Pygidium fere ogivale, planiusculum, parum crebre 76 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum punctatum, dense pubescens. Pedes nigri, quatuor anteriorum tibiis, interdum etiam earundem tarsis rufo-testaceis. Mas antennis dimidio corpore longioribus, articulo secundo brevi tertioque longiore parvis, quarto paulo majore conico, quinto- decimo fortiter anterius productis, serrato-dentatis, mediis praesertim sat fortiter emarginatis, acuminatis: foemina antennis minus elon- gatis, articulis 2—4 parum et sensim fere longioribus, sequentibus gradatim fere crassioribus, leniter anterius dentatis. Europa media et meridionali, hac praesertim frequentior; tota fere Italia frequens, tum Syria et Algiria. Variat mas antennis pariter dimidio corpore longioribus, arti- culis plerumque solis tribus primis rufo-testaceis, quarto tertio duplo majore, subtriangulari, quinto-decimo validis, subaequalibus, anterius dentatis, at obconicis, minime emarginatim productis; pedum anteriorum tibiis tarsisque rufo-testaceis, tibiis antieis leviter curvatis: in foemina tarsis anterioribus testaceis: sordida Gene e Sardinia in coll. R. Musaei taurinensis. Italia media passim, Sicilia et Sardinia frequentior. Variat antennarum articulis quinque primis rufo-testaceis, pedum anteriorum etiam geniculis rufo-testaceis. Liguria et Sardinia; Syria in coll. Stierlin. Variat interdum statura multo minore, pusillae subaequali, a qua foemina thoracis forma praecique et pygidio triangulari, fere plano distinguitur. Graecia et Sardinia, Caucaso D. Doria. 80. M. annulicornis All. Oblongo-ovata, murinae prope statura, paulo angustior, nigra, perquam dense griseo-flavescente pubescens, pube saepe superne laete flavicante, antennis pedibusque testaceis, illis medio, hisce femoribus mediis et posticis plus minusve basi nigris.. Caput pubescens, confertim rugoso-punctatum, fronte sat argute, subtiliter carinatum, oculi retrorsum sat prominuli, utroque sexu pariter in fronte distantes. Thorax latitudine baseos vix quadrante brevior, lateribus basi obliquis, medio rotundatis, apice attenuatus, basi modice bisinuatus, ante sinus plus minusve late subimpressus, dense flavescente pubescens, pube plerumque parum adpressa, haud raro in disco longitudinaliter fusca. Elytra oblongo-ovata, lateribus parum rotundata, humeris modice promi- nulis, dorso planiuscula, pube modo subtili, modo subcretacea, plus minusve flavescense dense induta, interdum maculis paueis obscuris adumbrata. Pygidium ogivale, latitudine paulo longius, modice declive, planum, dense pubescens. Pedes rufo-testacei, europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. del ‘femoribus antieis summa basi, mediis latius, postieis dimidio saltem basali nigris. Mas antennis dimidio corpore longioribus, rufo-testaceae, articulis 6—7, vel 5—7 nigris, secundo tertioque parvis, quarto majore obeonico, sequentibus magnis compresso dilatatis, usque ad septimum sensim latioribus, 8— 10 subaequaliter, utroque latere fere aeque, dentatis. Foemina antennis dimidio corpore brevioribus, articulis 2—4 tenuibus, sequentibus fere aequaliter crassioribus, quatuor primis rufo-testaceis, mediis nigris, tribus ultimis ferrugineis. Cypro et Byzantio: Batoum, Bizantio et Libano in coll. Allard, Graecia Emge. Variat mas e Oalabria antennis totis rufo-testaceis. Küsteri de magnicorni sua verbis diligenter perserutatis mihi suasum eam, potius quam annulicorni, tribuendam variae Ol. eujus mihi etiam e Dalmatia specimina praesto sunt, uti a eitato auctore delineata, a qua annulicornis statura majore et longiore, elytris pro statura angustioribus, tarsis rufis nec non corporis pube densiore praecipue discedit. 81. M. paecila Germ. = decora Bohm. Oblongo- ovata, bimaculatae prope statura, elytrorum signaturis ei nonnihil similis, at magis pulchre depieta; nigra, antennis totis pedibusque, femorum basi excepta, rufo-testaceis. Caput ut in eitata specie constructum; antennae in integrum rufo-testaceae. Thorax longior, latitudine baseos perparum brevior, lateribus evidentius bisinuosis, apice nonnihil angustior, angulis postieis extrorsum magis porrectis, sat profunde punctatus, dense ochraceo subaurantiaco pubescens, macula magna e pube albida in lobo basali medio. Scutellum albo pubescens. Elytra simili ac in dimaculata dispositione macularum ornata, at macula communis media candida, latius anterius diffusa, medio interstitia quatuor interiora in singulo elytro obtegens, pube alba antice posticeque maculis nigris et aurantiaeis variegata, plaga media laterali hamerisque intensius nigris. Pygidium ogivale, dense albo tomentosum, saepe maculis duabus parvis prope apicem signatum. Corpus subtus dense albido pubescens, maculis utrinque fulvis parvisque pallidioribus ornatum. Pedes rufo- testacei, femoribus anteriorum basi parum, posticorum latius nigris, horum etiam tibiis summo apice et tarsorum artieulo ultimo nigris. Mas antennis dimidio corpore longioribus, artieulis secundo et tertio minutis, quarto et sequentibus ad decimum validis, compressis, anterius valde productis, fortiter serratis: antennis in foemina 78 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum brevioribus, articulis 2—4 tenuibus, sensim nonnihil longioribus, 9—10 majoribus, eorum primis acutius, ultimis minus acute dentato- serratis. Etruria et agro romano parum frequens: Tauria Boheman, Sarepta coll. Bauduer et Argod. Variat foemina e Jericho Syriae in coll. Allard elytris postice et super plagam lateralem pube subferruginea obtectis, maculis albidis pro parte obsoletis, signaturis confusis, thoraeis attamen forma huc referenda. Quae in ejusdem collectione nomine decora inscripta ex Hispania dispares majores videntur. 82. M. dispar Germ. ÖOblongo-ovata, bimaculatae quoque aliquanto affinis, at dimidio minor, angustior, nigra, antennis basi et apice pedibusque, femorum basi excepta, rufo-testaceis, subtus griseo-albescente pubescens, pectoris abdominisgne lateribus pallidius maculatis, pygidio etiam pube densa obtecto. Caput et thorax ut in bimaculata, hoc itidem pube nonnihil rigida pallidiore ad latera, longitudinaliter medio plus minusve fusca, maculis fulvescentibus et punctulis pallidis plus minusve varie depicto. Elytra oblongo- ovata, lateribus parum rotundata, humeris parum elevatis, pube albida suturam secus late, in basi et fascia postica punctulis obseuris intermixtis ornata, relicta plaga laterali et apice plus minusve denudatis nigris, apice interdum fulvo-pubescentia. Pygidium fere ogivale, latitudine haud longius. Pedes rufo-testacei, femoribus anteriorum dimidio fere basali, posticorum usque ad trientem ab apice nigris, horum tibiis summo apice tarsorumque articulis ultimis nigris. Mas antennis corporis dimidio longioribus, artieulis secundo tertiogue parvis, brevissime conicis, quarto subito majore, sequenti- bus aeque majoribus compressis, plus minusve conieis, apice leniter productis, modice dentato-serratis, medio nigris, articulis primis quatuor et ultimis tribus vel etiam quatuor rufo-testaceis: tibiis anticis leniter apicem versus arcuatis. Foemina antennis paulo brevioribus, articulis baseos tenuibus, a quarto apicem versus inerassatis, nigris, articulis quatuor baseos et ultimis duobus rufo- testaceis. Variat mas antennis testaceis articulis quinto et sexto solis nigris, foemina iisdem apicem versus paulo magis dilatatis, sub- compressis, artieulis tribus ultimis rufo-testaceis; rarius variat articulo ultimo solo rufescente. Var. palliata utroque sexu elytris suturam secus et fascia postica albido pubescentibus, lateribus a basi ad trientem posticum nigris vel fulvo-pubescentibus. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio, 79 Var. albescens All. elytris pube grisescente perparam plerum- que variegata obtectis, relicto angusto spatio medio laterali nigro vel fusco maculato. Var. braccata All. nec Gyll. unica foemina e Gallia in coll. Allard a genuina differt antennis nigris, articulis quatuor solis baseos rufo-testaceis, tarsis postieis, fuseis: reliquae in eadem colleetione nom. braccata inscriptae ut in genuina dispare coloratae. Variat foemina minor elytris angustius suturam secus fasciaque postica subtiliore ornatis, antennis nigris, articulis quatuor baseos et ultimo rufo-testaceis, pedum femoribus mediis fere usque ad apicem, postieis totis nigris, eorum tibiis apice late tarsisque fuseis. Gallia in coll. Allard. Europa media et meridionali sat diffusa species, nullibi frequens, etiam Üaucaso et Syria. Italia fere tota pariter haud frequens, Sieilia et Sardinia minus rara videtur. Ex braccatae Gyll. descriptionis complexu maximum mihi dubium exortum anne reapse disparis pro varietate habenda, eo quod, praeter alia, maxime disparis multis speiminibus examinatis rarissime admodum contingit ut tarsi postici omnino nigri sese praebeant, uti normalis est eorundem in varia color, cui insuper haud raro antennarum duo vel etiam tres ultimi artieuli rufo- testacei sunt. 83. M. bimaculata Ol. = variegata Germ. Oblongo- ovata, marginalis prope statura, nigra, antennis basi pedibusque anterioribus, femorum basi excepta, rufo-testaceis, subtus griseo vel einereo pubescens, pectoris abdominisque lateribus pube densiore pallidioreque plus minusve maculatis. Caput mediocre, crebre rugoso-punctatum, punctis apicem versus minus crebris, fronte carinata; oculis retrorsum modice prominulis, pone oculos macula e pube albida signatum, supra parum pubescens. Thorax conieus, latitudine quadrante circiter brevior, lateribus basi obliquis, medio leniter rotundatis, apice attenuatus, crebre et sat profunde punctatus, dense pubescens, pube utringue cinereo-albida vel flavescente, medio plus minusve fusca, lobo baseos pariter ac scutellum albo- tomentoso. Elytra oblongo-ovata, lateribus leviter rotundata, humeris modice prominulis, punctato-striata, basi, suturam secus et trans- versim pone medium griseo flavoque pubescentia, pube pallida anterius et postice lineolis fuscis plus minusve variegata, relicto spatio lato medio laterali et apice nigris. Pygidium ogivale, griseo 80 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum etc. vel flavescente dense pubescens, apicem prope ut plurimum brunneo bimaculatum. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus basi plus minusve late nigris, postiei nigri. Mas antennis dimidio corpore plerumque multo longioribus, nigris, articulo secundo parvo rufo, tertio multo majore, triangulari, 4—10 erassioribus, anterius sat productis, serrato-dentatis, interdum etiam articulo primo rufo supra infuscato. Foemina antennis dimidii corporis prope longitudine, articulis quatuor primis ut plurimum rufo-testaceis, duobus primis supra plus minusve infuscatis, secundo parvo, tertio et quarto obconicis, fere aequilongis, 5—10 crassioribus, apice oblique truncatis, leniter serrato-dentatis; interdum articulis 3—5 rufo-testaceis. Variat, praesertim foemina, thorace utrinque laete flavo- ochraceo pubescente, medio fusco, lobo baseos albido, elytrorum signaturis e pube similiter flavo-ochracea confectis, lineolis et punctulis albidis varie ornata. Variat utroque sexu thoracis elytrorumque pube maculari tota albescente; rarius, Sicilia et Sardinia, thorace elytrisque complete fere griseo-pubescentibus, illius disco antico excepto atque horum humeris. Var. dispergata Gyll. Statura minor, angustior, thoracis lateribus postice minus obliquis, unde elytrorum basis angustior videtur, elytris utringue minus vel vix rotundatis, thoracis elytrorum- que signaturis e pube pallidiore plerumque constantibus: raro etiam variat femoribus quatuor anterioribus basi latius nigris, postieis apice supero anguste rufo-maculatis. Europa media et meridionali fere ubique sat frequens, nec non Cypro, Asia minore, Syria, Tuneta et Algiria: Italia tota, praesertim meridionali, sat vulgaris. (Fortsetzung folgt.) In hujus recensionis parte I® (Deutsche Ent. Zeitschr. XXX, 1886, Heft II) corrigenda: Pag. 338 lin. 27 serratae corr. serrata. - 389 lin. 22 et 23 subaequali vel breviore corr. subaequalis vel brevior. - 391 in spec. tabula lin. 9 Pedes medio corr. Thorax medio. - 10 Pedes fortiter corr. Thorax fortiter. - 393 lin. ultima situatis corr. sinuatis. - 406 lin. 21 huc solum corr. hae solum. nn ——— — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Zur genaueren Kenntnils einiger Catops-Arten Europas. Von Dr. G. Seidlitz in Königsberg i. Pr. Reitter’s „Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren“ haben uns in dem 12. Hefte, die „Necrophaga“ behandelnd, einen sehr erwünschten Beitrag zur speciellen Kenntnils der Arten der Silphiden, Anisotomiden und Clambiden gebracht, und wird diese dankenswerthe Arbeit bei der zum Theil schwierigen Unter- scheidung der hierher gehörigen Arten, abgesehen von einigen kleinen, mehr in den Gattungs- und Gruppen-Beschreibungen vor- kommenden Versehen, uns nur selten im Stiche lassen. An dieses allgemeine Lob muls ich gleich einen allgemeinen Tadel knüpfen, damit man mein Urtheil, als von einem Mitarbeiter 1!) an dem grolsen Unternehmen der „Bestimmungs-Tabellen“ herrührend, nicht für parteiisch halte. Dieser allgemeine Tadel betrifft einmal die zu starke Vermehrung der Gattungen und dann die zu leidenschaftlich betriebene Umänderung ihrer bisherigen Namen. Wenn wir so weit gekommen sein werden, dafs jede Art eine besondere Gattung bildet, dann wird der Begriff der Gattung und ebenso die binäre Nomenclatur überflüssig sein, wir werden dann in keiner Weise die verwandtschaftlichen Beziehungen der Arten zu einander ausgedrückt finden, und damit wird der Hauptzweck unseres natürlichen Systems als überwundener Standpunkt über Bord geworfen, auch die Verständigung (ohne binäre Nomenclatur) eine möglichst schwierige werden. Jeder, der mit schwedischen Entomologen, die sich der Thomson’schen Gattungsnamen bedienen, correspondirt hat, weils, dals man diese Herren nicht anders ver- stehen kann, als mit dem Thomson’schen Namensregister und Werk in der Hand. Noch weiter als Thomson geht aber Reitter; ist doch z. B. in der früheren Gattung Pholeuon factisch jede Art zur besonderen Gattung gemacht, ohne dals die Nothwendigkeit hierzu irgend zwingend gewesen wäre. Wenn die Artmerkmale !) Die Dytiseiden und Gyriniden sind, von mir bearbeitet, soeben im Druck vollendet. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 6 82 @. Seidlitz: zur genaueren Kenntnifs schlielslich als Gattungsmerkmale benutzt werden, so wird jede neue Art auch eine neue Gattung werden müssen, und in der That hat Reitter für die später bekannt gemachte Art Pholeuon Xambeui auch gleich eine neue Gattung (I/sereus) aufstellen müssen, weil in den engen, durch specifische Merkmale gezogenen Grenzen seiner Gattungen natürlich für neue Arten kein Raum ist. Der praktische Nutzen der Gattung und des Gattungsnamens, durch gemeinschaftliche Merkmale und gemeinschaftlichen Gattungsnamen auf die Zusammengehörigkeit der Arten hinzuweisen, geht auf diese Weise ganz verloren. Ich bin durchaus kein Gegner der möglichst weitgehenden Zerlegung der Gattungen und halte z. B. Thomson’s und Rey’s Verdienste in dieser Hinsicht nament- lich bei grolsen Gattungen (Homalota etc.) für sehr anerkennens- und nachahmungswerth. Es lälst sich aber diese Zerlegung sehr wohl mit der Beibehaltung der alten Gattungen vereinigen, und zwar durch ausgiebige Anwendung des Begriffs der Untergattung. Thomson’s Zerlegung der Gattung Carabus in mehrere Unter- gattungen ist dankenswerth und nützlich, denn sie vereinigt die möglichste Differenzirung von Gruppen mit Belassung derselben unter der gemeinsamen Gattung und dem gemeinsamen Namen Carabus. Dieser praktische Nutzen hört auf, sobald man die Thomson’sche Untergattung zu Gattungen macht, die daher als solche unpraktisch und unannehmbar sind. Reitter’s Verdienste einer minutiösen Differenzirung kleiner und kleinster Artgruppen bei den Silphiden hätte sich also durch Schaffung zahlreicher Unter- gattungen besser bewährt, als durch separate Gattungen, deren Verwandtschaft man jetzt erst aufsuchen mufs und bei deren Nennung man sich gegenseitig nicht mehr versteht, ohne in Reitter’s Werk nachzuschlagen, was, beiläufig bemerkt, durch das Fehlen eines Registers obendrein erschwert wird. Zwei Dinge darf aber der Monograph nie vergessen: erstens, dafs die übrigen Entomologen für die er doch schreibt, nicht denselben für die betreffende Gruppe geschärften Blick besitzen, er also nur Merkmale verwenden darf, die Jeder sehen kann (dieses hat Reitter nicht vergessen), — zweitens, dafs seine neuen Namen nur ihm geläufig sind, von allen übrigen Entomologen als nothwendiges Uebel hingenommen werden, das daher auf das durchaus Nothwendigste zu beschränken ist (dieses hat Reitter leider wohl vergessen). Wie Goethe einst die Musik, so könnte man mit Recht auch das Schaffen vieler neuer Gattungen eine „aufdringliche Kunst“ nennen, während das Differenziren von Gruppen, die man als Untergattungen benennen einiger Catops- Arten Europas. 85 mag, verdienstlich ist, ohne — aufdringlich zu sein; denn man hindert Niemanden, den alten gewohnten Gattungsnamen weiter zu gebrauchen. Der zweite erwähnte Vorwurf betrifft die Namensänderungen, die entschieden mit zu grolser Flüchtigkeit vorgenommen sind. Ueber das von Reitter ausgesprochene Prinzip, dafs die erste Art einer Gattung mit rückwirkender Kraft als die „typische“ anzusehen sei, werde ich in einem besonderen Aufsatze sprechen (auch über die Namen Silpha und Necropkorus), hier will ich nur solehe Namensänderungen erwähnen, die selbst mit Zugrundelegung dieses Prinzipes nicht zu rechtfertigen sind. 1. Der Gattungsname Dendrozxena Motsch., Et. ent. S. 1860, p- 40, ist blofs genannt, aber in keiner Weise charakterisirt, kann also überhaupt keine Prioritätsrechte beanspruchen. Zum Ueberflufs ist Xylodrepa Thoms., für die der Motschulsky’sche Name ein- geführt werden soll, ein Jahr älter, nämlich schon 1859 von Thomson im 1. Bd. seiner Skand. Col. rite beschrieben. 2. Die Gattungsnamen Pseudopelta (für Thanatophilus Leach.) und Asbolus (für Necrodes Leach.) stammen beide von Voet. Ueber diesen Autor äulsert sich schon Beckmann in seiner Physicalisch- öconomischen Bibliothek im vorigen Jahrhundert: „Der Verfasser scheint zu denen zu gehören, die am Ausmünzen neuer Namen ein Vergnügen finden und die die Pflicht, die Syno- nyme beizubringen, nicht anerkennen. Hier ist weder Linne, noch ein anderer Entomolog genannt worden.“ Und Füessli (Mag. f. Ent. 1778, p.5) meint: „Da Voet keinen einzigen Entomologen eitirt, seine Beschreibungen gar nicht kunstmälsig, oft allzu kurz und unvollständig abgefalst, so fällt es sehr schwer, oft unmöglich, die Arten nach Linne oder Fabricius zu bestimmen.“ In seiner „Nachricht über das Käferwerk von Voet“ sagt Hagen (Stett. ent. Z. 1857, p. 408): „Die Beschreibung ist, wie bekannt, ganz un- brauchbar, die neuen überall angebrachten Namen mit Recht nirgends aufgenommen.“ Und endlich finde ich von Harold, auf den man neuerdings sich so gern beruft, folgenden zutreffenden Ausspruch, Col. H. VI, p. 39: „Was Voet betrifft, so ist wohl zu beachten, dals er sich einer eigenen und mitunter abenteuerlichen Nomenclatur, der Linne’schen aber als solcher durchaus nicht bedient hat, so dafs seinen Benennungen auch da keine Bedeutung vindieirt werden kann, wo sie zufällig formell correet aus- fallen.“ In Harold’s grofsem Catalogus ist daher Voet mit Recht nie eitirt, 6* 84 G. Seidlitz: zur genaueren Kenntni/s Weil also zufällig die Silpha litteralis in Voet’s Bilderbuch kenntlich abgebildet und Asdolus Mech benannt ist, und weil man aus der Abbildung und nothdürftigen Beschreibung seiner Pseudopelta ossuarius femina die Silpha reticulata und in Pseudopelta ossuarius mas die Silpha sinuata erkennen kann, soll, bei der gegenwärtig vorzunehmenden weitgehenden Spaltung der Gattung Silpha, den Voet’schen Namen Priorität zuerkannt werden, die Voet selbst keinem seiner Vorgänger zu- erkannte. Wehe, wenn ein jugendlicher Heifssporn sämmtliche Voet’sche Namen ausgraben und einführen wollte, was ja ohne grolse Mühe geschehen könnte, da Panzer sie in seiner Ueber- setzung fast alle gedeutet hat !). Freunden möglichst barbarischer Namen können folgende Voetische besonders empfohlen werden: Innominatus guineensis, Buprestioides fuscus (= Omophlus lepturoides), Clypeatus clypeatus, Armiger hussarus germanicus (= Prionus coriarius), Regidantenna soli- tarius, Irregularis irregularis, Torgquatus torquatus, Aquarius aquarius (= Hydrous). Der schöne Gattungsname Arenarius steht sogar zweimal zur Auswahl, im 1. Band für Cicindela, im 2. Band für eine Gattung, die vielleicht Phaleria sein könnte. Erwähnt sei nur noch, dafs unser Necrophorus bei Voet Pollinctor heilst, und unser Lucanus cervus — Silpha Cervus volans. Sollte das Voet’sche Bilderbuch unglücklicher Weise z. B. Herrn des Gozis in die Hände kommen, so würde er gewils mehrere Serien von Namensänderungen vorzunehmen Ver- anlassung finden, bei denen wir ihm aber — nicht folgen würden. 3. Die Gattungsnamen Anisotoma und Liodes sind vertauscht, ohne dafs ein Grund dafür angeführt wird. In den gleichzeitig erschienenen Inseceten Deutschlands (Fortsetzung des Erichson’schen Werkes), Bd. III, Abth. II, 2. Lief., findet sich zwar pag. 337 die lakonische Bemerkung: „Die Charaktere von Liodes und Anisotoma wurden von Schmidt und Erichson irrthümlich vertauscht.“ Wer einem Erichson und dem sorgfältigen Monographen Schmidt kalt- blütig einen Irrthum vorwirft, muls seiner Sache sehr sicher sein, !) Hier sei übrigens bemerkt, dafs Panzer vom 1. Voet’schen Bande Tab. 49 —55 und vom 2. Bande Tab. 49 u. 50 nicht ge- kannt und somit auch nicht nachgebildet hat; vom Text ist ihm von beiden Bänden noch mehr unbekannt geblieben; denn er beendigte seine Uebersetzung schon 1798, während der Schluls des Originals (nebst 20 pp. „Index tabularum“, der manchen Exemplaren fehlt) erst 1306 erschien. einiger Catops- Arten Europas. 85 sollte aber doch nicht vergessen, dals dem Ankläger stets die Beweislast zufällt, zumal wenn die beiden Angeklagten nicht mehr am Leben sind. Den Beweis hat nun Reitter leider für überflüssig gehalten; denn wenn er ihn versucht hätte, hätte er sich von der Grundlosigkeit seiner Behauptung überzeugen müssen. Es scheint geradezu, als ob er sich ohne jede Prüfung auf einen Ausspruch von Crotch verlassen hat, der sich in den Col., Heft VI, p. 81, findet und so lautet: „Anisotoma und Leiodes wurden von Erichson verwechselt und sollten wieder umgetauscht werden.“ Eine Begründung dieser Behauptung giebt Crotch scheinbar dadurch, dals er bei Latreille, Preeis d. char. gen. 1796, der Gattung Leiodes: „(Anis. picea Ill.)“, bei Illiger dagegen der Gattung Anisotoma: „(A. glabra und humeralis)“ beifügt. Das klingt so, als ob Latreille’s Gattung Leiodes nur aus der einen Art (= Anis. picea) bestände und Illiger’s Gattung Anisotoma nur aus den 2 genannten Arten, und dann wäre eine vorgenommene Vertauschung ganz klar. Wer aber die Zuverlässigkeit von Crotch’s Angaben kennt (unser verstorbener Kiesenwetter hat sie genugsam nachgewiesen), prüft, ehe er an die „Vertauschung“ glaubt, die Originale von Latreille und von Illiger. Bei Latreille (Preeis) sieht man schon ohne nach- zuschlagen, dals das in Klammer hinzugefügte „Anis. picea Il.“ falsch ist; denn bekanntlich enthält dieses Werk nur Gattungs- charaktere ohne Angabe von Arten. Woher sollte also Herr Crotch wissen, welche Arten Latreille in seinem Preeis der Gattung Leiodes eingefügt wissen wollte? Erst 1804 in der Histoire naturelle des Orust. et des Ins., T.X, p. 315— 318, finden wir über Latreille’s Gattung genügenden Aufschlufs !). Hier be- schreibt er unter Leiodes folgende Arten: 1) L. humeralis, 2) L. ferruginea, 3) L. armata, 4) L. picea, 5) L. ylabra, 6) L. flavescens, 7) L. seminulum. In seinem 3. Werk, Genera Crust. ‘et Ins., T. Il, 1807, p- 180— 182, beschreibt Latreille unter Leiodes nur 3 Arten: L. picea, L. ferruginea und L. humeralis. Dieses Werk hat Herr Crotch wahrscheinlich allein consultirt. In seinem 4. Werk, Familles naturelles 1325, wird die Gattung Leiodes nur erwähnt, ohne Beschreibung und ohne Nennung von Arten, in seinem letzten Werk aber, Regne animal, Crust., Arach. et Ins. 1829, 1) Nachdem er T. III, 1802, p. 163, nur kurz als „exemple“ (den „Typus“- Schwindel kannte Latreille nicht) die Anisotoma ferruginea Ill. eitirt hatte. 86 G. Seidhitz: zur genaueren Kenntnifs T. II, p. 30, finden wir wieder als Arten der Gattung Leiodes auf- geführt: Antsotoma humerale, azillare, castaneum, orbi- culare, piceum, ferrugineum. Nach Reitter’s Grundsatz würde also L. humeralis als „Typus“ der Gattung zu gelten haben. i Andererseits stellte Illiger im Verz. d. Käf. Preufsens 1793 die Gattung Anisotoma auf und beschrieb als Arten: armatum, piceum, ferrugineum, glabrum, humerale, castaneum, seminulum, dubium, orbiculare, und als Anhang coruscum, corticale, testaceum, bicolor. Nach Reitter’s Grundsatz hätte hier A. piceum als „Typus“ zu gelten; denn A. armatum führt Jlliger blofs auf, ohne es zu kennen. Es waren also die beiden Namen Leiodes Latr. und Aniso- toma 111. durchaus synonym (wie auch Latreille stets angiebt), als Schmidt 1841 seine bekannte „Revision der deutschen Aniso- tomen“ lieferte. „Vertauschen* konnte er die Namen also gar nicht, da es damals blols eine Gattung, denen beide zukamen, gab, und er hatte daher bei der erst von ihm vorgenommenen Theilung der Gattung ganz freie Hand, den Illiger'schen Namen für die eine, den Latreille’schen für die andere seiner neu zu begründenden Gattungen zu verwenden. Er wählte so, wie wir oben gesehen haben, dals Reitter gewählt hätte. Er hätte auch anders wählen können, namentlich in Rücksicht darauf, dafs Illiger angiebt, die Mundtheile specieller bei A. glabrum und humerale untersucht zu haben. Erichson sagt in Folge dessen (Jahresber. pro 1841, p. 33, resp. 221 Anm., wo indels Latreille unrichtig, weil nur nach seinem dritten Werk, eitirt wird, und statt Illiger, wohl in Folge eines Druckfehlers, Fabrieius genannt ist): „es wäre wohl eher Grund gewesen, die Bestimmung umzukehren, da Latreille etc. etc. Es würde indefs nur neue Verwirrung herbeiführen, wenn Jemand so rigorös sein wollte, die Bestimmungen unseres Verfassers wieder umzukehren.“ Hätte Erichson sich in Bezug auf Latreille nicht im Irrthum befunden, so hätte er wahrscheinlich die ganze Anmerkung fort- gelassen, die vielleicht die einzige Veranlassung zur unheilvollen Angabe des Herrn Croteh gewesen ist. Jedenfalls behielt Erichson 1848 in der Naturgeschichte der Ins. Deutschl. natürlich die von Schmidt gewählten Namen bei, und alle Autoren sind ihm hierin gefolgt. Erst Reitter'n war es vorbehalten, 1885 die Verwirrung, vor der Erichson ausdrücklich gewarnt hatte, in Scene zu setzen, einiger Catops-Arten Europas. 87 und zwar nicht nur in seinen „Bestimmungs-Tabellen“, sondern auch in der Fortsetzung des Erichson’schen Werkes. Hier nament- lich erinnert die Verbesserung gar zu sehr an den seligen Ballhorn. 4. Die Gattungsnamen Ptomaphagus Ill. und Catops Payk., die lange Zeit synonym mit Choleva Latr. waren (weil alle drei eben dieselbe Gattung bezeichneten), wurden von Thomson 1859 zur Bezeichnung; kleinerer Gattungen benutzt, in die er die bisherige eine Gattung zerlegte.. Er wählte dabei den Illiger’schen Namen für die mit sericeus Panz., den Paykull’schen für die mit fuscus Panz. verwandten Arten. Gegen diese Wahl war durchaus nichts einzuwenden, ich folgte ihr daher natürlich 1874 in meiner „Fauna baltieca“, und Horn that 1880 in seiner „Synopsis of Silphidae of Unit. States“ dasselbe. Jetzt kommt Reitter 1885, erklärt dieses Verfahren für unzulässig, und gebraucht die beiden Namen gerade in umgekehrtem Sinne. So leicht wie bei Anisotoma und Leiodes macht er sich diese „Berichtigung“ zwar nicht, sondern ‚begründet seine Vertauschung durch zwei Anmerkungen, mit denen er indefs wenig Glück hat. Die erste p. 49 zu Ptomaphagus lautet: „Illiger’s erste Art dieser Gattung ist Pt. fornicatus 1ll. — picipes Fbr., die weiteren gehören in das ältere Genus Choleva. Die Anwendung der Gattung Ptomaphagus auf die mit sericeus verwandten Formen, die Iliger nicht kannte, ist, wie es bei Horn geschieht, unzulässig.“ Zunächst ist Illiger's erste Art nicht fornicatus, sondern rufescens; als zweite folgt agilis, als dritte fornicatus!\). Zweitens ist die angeführte Synonymie (fornicatus Ill. = picipes Fbr.) zwar neu, aber falsch; denn sie steht mit Illiger’s Be- schreibung im Widerspruch ?). Drittens kannte llliger den sericeus wohl, sonst hätte er ihn nicht als Ptomaphagus truncatus kenntlich beschreiben können ?). Viertens rührt die nach Reitter 1) Dagegen hat Illiger, was Reitter nicht erwähnt, allerdings die Mundtheile von fornicatus „genau untersucht“, von den beiden anderen Arten nur „verglichen“, was aber ganz gleich- gültig ist. ?) Auch erklärt Illiger selbst seine Art für identisch mit morio Payk. (also = nigrita Er.) und zwar in den Nachträgen z. Verz. d.K. Pr., Mag. 1801, p. 42. 3) Ebenfalls in den Nachträgen p. 45, welches Citat von Reitter selbst bei C. sericeus ganz richtig gebracht wird. Ins. Deutschl. p. 261. 88 G. Seidlitz: zur genaueren Kenntnifs „unzulässige“ Verwendung der Namen nicht von Horn, sondern von Thomson her. In den vier Zeilen der Anmerkung finden sich also eine ungenaue und drei unrichtige Angaben !). Die andere Anmerkung zu Catops p. 62 lautet: „Payk. führt in seiner Fauna Suecica I, 342, als erste Art C. sericeus Fbr. an, die weiteren sind zumeist Choleva-Arten. Für diese Gattung. kommt demnach die erwähnte Art als Typus anzusehen.“ Der Beweis, den diese Anmerkung erbringen soll, wird dadurch hin- fällig, dafs Paykull’s Catops sericeus bekanntlich nichts anderes ist als Catops fuscus, wo ihn Reitter selbst, Ins. Dtschl., p. 246, ganz richtig als Synonym eitirt. Es bleibt somit kein einziger Grund dafür nach, die Thomson- sche Nomencelatur nach Reitter’s Art zu „verbessern“. Der Brauch- barkeit des ganzen Werkes thun diese milsglückten nomenclatorischen Bestrebungen zwar keinen Abbruch, doch bewirken sie, dafs man jeder von Reitter vorgenommenen Namensänderung mit Mils- trauen begegnen muls ?), und es ist zu bedauern, wenn er seine unbestreitbar grofsen Verdienste, die er sich mit der Loupe er- wirbt, durch minderwerthige Forschungen auf literarischem Gebiet schmälert. Die zahlreichen z. Th. schon von Thomson und später von Reitter aufgestellten Gattungen betrachte ich in der 2. Auflage meiner Fauna baltica als Untergattungen von Catops, dem ich, abweichend von der 1. Auflage, Choleva als besondere Gattung entgegensetze. 1) Bemerkt mag noch werden, dafs Herr Crotch sich bei Ptomophagus wiederum einer falschen Angabe schuldig macht, wenn er loc. eit. pag. 79 behauptet, Hellwig habe diese Gattung 1795 „errichtet“; denn Hellwig sagt in seiner Ausgabe (nicht „Ueber- setzung“, wie es im Hagen heifst) der Fauna Etrusca T. I, 1798, p- 358, nichts weiter als, Knoch habe für die Tritoma sericea die Gattung Ptomaphagus errichtet. Nun ist aber auch die Knoch’sche „Errichtung“ in litteris geblieben. Nicht besser ver- hält es sich mit Endomychus, Rhynchites und Bolitophagus, die Crotch ebenfalls mit Unrecht Hellwig zuschreibt. Bei Hellwig sind das alles nur nomina in Catalogo. ?) In der That hat er sicb auch mit der Aenderung von Plectes Fisch. in Neoplectes Reitt. (Wien. ent. Z. 1885, p. 27) ein wenig, mit. der Rechtfertigung seines Verfahrens aber gegen- über Morawitz (ibid. 1887, p. 104—105) gar sehr in die Nesseln gesetzt. einiger Catops- Arten Europas. 89 Folgendermalsen unterscheiden sich die Untergattungen der Gattung: EN a: Catops Payk. Mesosternum gekielt, Flügeldecken deutlich quer gerieft. Trochanteren der Mittelbeine bei g' und ® einfach. Clypeus von der Stirn durch eine Quernaht getrennt. Mittel- tarsen des Z| mit 2 erweiterten Gliedern. Mittelhüften an einander stehend, der Kiel des Mesosternums schwach, bisweilen kurz und die Mittelhüften nicht erreichend. Beine und Fühler verhältnifsmäfsig lang und dünn, jedoch viel kürzer als bei Choleva. Halsschild nicht quer gerieft. Querriefen der Flügeld. der Basis parallel laufend. Gestalt an Choleva erinnernd . . . . . 1.subg. Anemadus Reitt. Clypeus von der Stirn nicht getrennt. Mitteltarsen des Q' nicht oder kaum erweitert. Mittelhüften durch den zwischen- geschobenen stärkeren Kiel des Mesosternums getrennt. Beine, Fühler und Gestalt kurz und gedrungen. 2. subg. Ptomaphagus Ill., Thoms. Mesosternum ungekielt, Flügeld. nicht quergerieft, höchstens unregelmälsig gerunzelt. Mitteltarsen des g! nicht erweitert. Fühler gegen die Spitze nur schwach und allmählig verdickt. Das letzte Fühlerglied nur wenig länger als das vorletzte und nicht flach gedrückt. Mandibeln mehrzähnig. n 3. subg. Nargus Thoms. Das letzte Fühlerglied wenigstens doppelt so lang als das vorletzte und mehr weniger flach gedrückt, das 8. Glied kaum kleiner als die einschliefsenden. Trochanteren der Hinterbeine einfach . . . . . . 4. subg. Attumbra Goz. Das 1. Glied der Mitteltarsen beim g' erweitert. Mandibeln mit einem Zahn. Die Augen reichen ganz oder fast bis an den Ausschnitt, in welchem die Mandibeln eingelenkt sind. 5. subg. Sciodrepa Thoms. Die Augen sind von dem Mandibelausschnitt um die Hälfte ihres Durchmessers entfernt. Halsschild nach hinten meist verengt (ausgenommen nur bei umbrinus), und der Körper- umrils dadurch mit deutlicher Einschnürung zwischen Hals- schild und Flügeld. . . . . 6. subg. Catops Payk., Thoms. 90 G. Seidhtz: zur genaueren Kenntnifs 1. subg. Anemadus Reitt. In diese Untergattung gehören nur südeuropäische Arten: Vandalitiae Heyd. (= gracilis Kraatz), transversestriatus Murr. (= elathratus Perrin) und angusticollis Kraatz aus Spanien, pulchellus Reitt. und acicularis Kraatz aus Sieilien, maritimus Reitt. aus Nizza, graecus Kraatz, arcadıus Reitt. und pellitus Reitt. aus- Griechenland, strigosus Kraatz aus Oesterreich. Aulserdem eine Art aus Cypern, eine aus Jerusalem und zwei aus Algier. 2. subg. Ptomaphagus 1l., Thoms. (Catops Reitt.) (In dieser Untergattung sind drei neue und eine verkannte Art zu beschreiben, daher die ganze Revision nothwendig wurde, die hiermit folgt.) ‚ Halsschild ebenso deutlich quergerieft als die Flügeld. Quer- riefen der Flügeld., wenigstens nach der Naht zu, schräg verlaufend. Mittel- und Hintertibien ziemlich breit, an der Spitze (aulser den zwei langen Dornen) mit sehr kurzen, durchaus gleich. langen Dörnchen dicht besetzt. Fühlerglied 3 so lang als 1, doppelt so lang als 2. — Die riefen der Flügeld. verlaufen fast nur auf der inneren Hälfte schräg, auf der äufseren quer. Long. 5—6 mill. In Serbien (Reitter) und Ungarn (Kraatz) . . . . . validus Kraatz Fühlerglied 3 bedeutend kürzer als 1, nur wenig länger oder kürzer als 2. Die Querriefen der Flügeld. fast auf den ganzen Flügeld. schräg verlaufend, nur am äulsersten Seiten- rande quer. 3, Glied 1 der Hintertarsen fast so lang als die drei folgenden zusammen. Das Fühlerglied 3 wenig kürzer als 2 und viel länger als 4. Mitteltibien schwach, Hintertibien auch beim Q' kaum gebogen. Oberseite schwarz, sehr fein grau behaart, die Riefen deutlich durchschimmernd. Long. 3 mill. Nach Rosenhauer bei Stettin, ferner in Schlesien (Letzner), Sachsen (Kirsch) und namentlich im südlichen Oester- reich (Tschapek) . . . . . ...... .„ varicornis Rosenh. 3’ Glied 1 der Hintertarsen kaum länger als die zwei fol- genden zusammen. 4, Hintertibien des g' deutlich gekrümmt. Vordertarsen des g' stark erweitert. Fühlerglied 3 deutlich oder fast so lang als 2. Hintertibien des Z in der hinteren Hälfte ziemlich gerade, an der Basis - 8 einiger Catops- Arten Europas. 91 an der Innenseite stark ausgeschnitten. Vordertarsen des 2 verhältnifsmäfsig breit, Glied 2, 3 und 4 breiter als lang und doppelt so breit als das Klauenglied. Fühlerkeule schlank, deutlich schmäler als die Vordertarsen des g', Fühlerglied 10 nicht breiter als lang. Mitteltibien beim S' ziemlich stark, beim 2 schwach gebogen. Nahtwinkel der Flügeld. recht- winklig.. Fühler und Beine schwarz, die ersten Fühler- glieder rothbraun. Oberseite schwarz, fein grau behaart, so dals die Riefen und der Glanz der Oberfläche durch- schimmern. Long. 53—3.3 mill. Im nördlichen Europa, von Sachsen (Märkel, Kirsch) und Schlesien (Letzner) an nörd- lich, Harz und Crefeld (Kraatz), Ost- und Westpreufsen (Czwalina, Steiner, Künow, Lentz), Curland (Rosenberger), Livland (Seidlitz), Schweden nach Thomson’s Beschreibung. Scheint in Oesterreich und im ganzen südlichen Europa zu fehlen. (truncatus Ill., Gyll.) sericeus Panz.!), Murr., Thoms. Fühlerglied 3 deutlich kürzer als 2. Hintertibien des & gleichmälsig in der ganzen Länge gebogen. Fühlerkeule weniger schlank als bei sericeus, aber immerhin etwas schmäler als die Vordertarsen des J. Nahtwinkel der Flügeld. etwas abgerundet. Oberseite dicht gelblich be- haart, die Riefen nur wenig durchschimmernd. Fühler dunkel mit heller Basis. Long. 3 mill. In Sardinien (Raten. let en. int sand. areeielonelis Reitter 4’ Hintertibien bei J' und 2 gerade (ob auch bei tarbensis-J'?), Fühlerkeule dick, so breit als die Vordertarsen des d', das Fühlerglied 10 breiter als lang. e Fühlerglied 3 ist etwas länger oder so lang als 2. 6, Flügeld. bis hinter die Mitte schwach und dann gerundet verjüngt, an der Spitze sehr schräg abgeschnitten, so dafs der Nahtwinkel spitzwinklig und etwas vorgezogen erscheint. Halsschild nicht breiter als die Flügeldecken. Der Nahtwinkel der Flügeld. etwas gerundet. Hinterwinkel des Halsschildes rechtwinklig, nach hinten kaum vortretend. Seiten des Halsschildes,- von der Seite betrachtet, zwischen = !) Panzer’s Beschreibung läfst über die Art keinen Zweifel, da er die Schienen des g' ganz treffend beschreibt, auch Murray und Thomson lassen die Art deutlich erkennen, während dieselbe Reitter unbekannt blieb. Fabricius’ C. sericeus ist nicht sicher zu erkennen. 92 = 7 6 = G. Seidhtz: zur genaueren Kenntni/s Mitte und Hinterwinkel mit einer deutlichen Ausbuchtung. Fühlerkeule dick, Glied 7, 9 und 10 fast doppelt so breit als lang. Oberseite dicht behaart, so dafs die Querriefen nur wenig durchschimmern. Long. 3.5 mill. Auf Sardinien (Damry, Reitter) . . steile .... sardus .n. sp. Nahtwinkel der Flügeld. scharf. Ei eine des Hals- schildes spitzwinklig, nach hinten vortretend. Seiten des Halsschildes, von der Seite betrachtet, in gleichmäfsigem Bogen vorlaufend. Fühlerkeule schlank, Fühlerglied 7, 9 und 10 wenig breiter als lang. Oberseite dünn behaart. Long. 3.2 mill.e. In den Pyrenäen (Brisout) nur ein 9 bekannt . . . . 2... tarbensis Reitt. Flügeld. nach Hinten stärker ind era verjüngt (Körper- form dadurch etwas keilförmig), an der Spitze ziemlich gerade abgestutzt, mit rechtwinkligem Nahtwinkel. Seiten des Halsschildes, von der Seite betrachtet, einfach gebogen. Behaarung weniger dicht, so dafs die Querriefen und der Glanz der Oberfläche deutlich durchschimmern. Halsschild (beim g') sehr grofs, viel breiter als die Basis der Flügeld., von der Basis bis zur Mitte gerundet verbreitert, die Seiten dadurch hinter der Mitte schwach, vor der Mitte stark gerundet, die Vorderwinkel sehr stumpfwinklig. Ober- seite schwarz, braun behaart, Fühler (ob immer ganz?) und Beine schwarz. Long. 3 mill. In Rom 1863 ein ein- zelnesy kun ik ; nr inkatigarsieni Halsschild nicht sehr Enofk wenig bier als die Basis der Flügeld. „ von der Basis bis zur Mitte gleichbreit, die Seiten hinter der Mitte geradlinig, vor der Mitte sehr schwach ge- rundet. Vorderwinkel weniger stumpf. Oberseite braun, braun behaart, Fühlerbasis gelbbraun. Long. 2.3—2.5 mill. In Vallombrosa von Czwalina entdeckt, auch in Sardinien sp. QReitter) 7 a. 2... Vallombrosaen. sp. Fühlerglied 3 bedeutend keinzen als 2, selten fast so lang, aber dünner. Vordertarsen des 2 schlank, die 4 ersten Glieder kaum breiter als das Klauenglied. Oberseite braun, fein gelblich behaart. Vordertarsen des g' stark erweitert, breit eiförmig. Fühler- keule dieker. Long. 2.5—3 mill. Im südlicheren Europa, von OÖstpreulsen (Czwalina, Steiner, Künow, Lentz) an süd- lich. Schlesien (Letzner), Sachsen (Kirsch), Oesterreich, z.B. bei Wien häufig, Tyrol (Kraatz), Pyrenäen (Pandelle). einiger Catops-Arten Europas. 95 (sericeus Er. ex parte, sericeus var. minor Kraatz, sericeus Beten en eeasenssierscatus Chaudoixs1845 Vordertarsen des g' schwächer erweitert, länglich eiförmig und mehr parallelseitig. Oberseite rostroth, fein gelblich behaart. Fühler fast einfarbig oder (bei den französischen Stücken) mit dunklerer Keule. Vordertarsen gelb. Long. 2 mill. In Andalusien (Reitter) und Südfrankreich (Kraatz). tenuicornis Rosh. [?]') Reitter Halsschild feiner und undeutlicher quergerieft als die Flügeld. Querriefen der Flügeld. der Basis parallel und gröber als sub l,. — Die Vordertibien nach der Spitze weniger ver- breitert, die übrigen Tibien und Tarsen dünn, an der Spitze (aufser den zwei langen Dornen) mit mehr weniger un- gleichen Dörnchen besetzt. Mittelhüften einander genähert, so dals die Trochanteren der Mittelschenkel sich berühren. (Nemadus Reitter.) Das Fühlerglied 3 deutlich länger als 2. 2, Die Mittel- und Hintertibien am Spitzenrande dicht mit zahlreichen kurzen Dörnchen besetzt, von denen (aulser den zwei Enddornen) nur wenige unbedeutend länger als die Mehrzahl ?). Flügeld. an der Spitze schräg abgeschnitten und etwas ausgebuchtet, so dals die Spitze neben dem Naht- winkel (nicht der Nahtwinkel selbst) schwach lappenförmig vorgezogen erscheint. Hinterwinkel des Halsschildes ab- gerundet und nach hinten gar nicht vorspringend. Long. 3 mill. In Morea von Brenske entdeckt . . Pelopis Reitter 2" Mittel- und Hintertibien mit wenigen sehr ungleichen Dörn- chen besetzt, von denen die längsten so lang als der kürzere von den zwei Enddornen. (Nemadus Thoms.) Flügeld. hinten gemeinschaftlich gerundet. Hinterwinkel des Hals- schildes scharf rechtwinklig, fast spitzwinklig und nach hinten etwas vorgezogen. Long. 1.5 mill. Im mittleren und nördlichen Europa bis Schweden, bei Ameisen. colonoides Kraatz eu ar 1) Rosenhauer’s Beschreibung palst nicht ganz auf unsere Art; denn er sagt: Oberseite schwarz, Fühler sehr schmächtig, das Glied 3 so lang als 2. 2) Es nähert sich diese Bildung viel mehr der sub 1, als der sub 2”. C. Pelopis bildet auch in anderen Charakteren eine Ueber- gangsform, so dafs Nemadus Thoms. nicht einmal als Gruppe inner- halb der Untergattung Ptomaphagus abgetrennt werden kann, 94 G. Seidhtz: zur genaueren Kenntni/s etc. 3. subg. Nargus Thoms. Hierher aufser den nordeuropäischen (in der ed. II beschrie- benen) Arten: veloz, badius, praecor, brunneus und anisotomoides, noch folgende südeuropäische: notaticolis Baudi (= conjungens Sauley), Kraatzii Reitt., Nikitana Reitt. und is/amita Reitt., aufser- dem 5 aus dem Caucasus, 1 aus Syrien, 1 aus Maroecco. 4. subg. Attumbra Gozis 1886. Hierher nur drei Arten, die früher bei Catopomorphus standen: nivicola Kiesw. aus Griechenland, lucidus Kraatz aus Dalmatien und Italien, Josephinae Saulcy aus Spanien. Sie leben unter Ameisen. 5. subg. Sciodrepa Thoms. In diese Untergattung bringe ich jetzt, im Gegensatz zur ed. |, aber in Uebereinstimmung mit Thomson, die Arten alpinus Gyll., scitulus Er. (= fumatus Reitt.) und fumatus Er. (= Watsoni Reitt.).. Ferner gehört hierher depressus Mur. und vielleicht der mir unbekannte pallidus Men. (= rufus Kr., cuneipennis Fairm.), beide aus dem südlichen Europa. Endlich unterscheidet Thomson neuerdings Op. X, p. 1034, C. rugulosus als neue Art von fumatus. Aus Schweden, mir unbekannt. 6. subg. Catops Payk., Thoms. In diese Untergattung gehören zunächst die 16 (in der ed. II beschriebenen) Nordeuropäer: umbrinus Er., picipes, fuscus, nigri- cans, flavicornis Thoms. (NB. von meridionalis Aube sehr ver- schieden), morio, coracinus Kellner (= femoralis Thoms.) brunnei- pennis Sahlb., grandicollis Er., longulus Kellner (= pilicornis Thoms.?), nigrita Er. cum var. substriatus Reitt., neglectus Kraatz, rotundicollis Kellner (= Kirbyi Reitt.), tristis Panz., chrysomeloides Panz. und der mir unbekannte C. luteipes Thoms. (Op. X, p. 1033). Ferner aus Südeuropa: meridionalis Aube (marginicollis Lucas?), speluncarum Reitt., nitidicollis Kraatz, quadraticollis Aube; aulser- dem drei Arten aus Kleinasien und dem Caucasus und eine Art aus Algier. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Zur Kenntnils der Leptoderinen - Gattungen. Von L. Ganglbauer. Es ist bisher von allen Autoren übersehen worden, dals bei Leptoderus sericeus Schm. die Seiten des Halsschildes in ihrer ganzen Länge fein, aber scharf, leistenartig gerandet sind. Bei Lept. Hohenwarti Schm. und angustatus Schm. ist eine einfache Seitenkante nur hinter der Mitte des Halsschildes deutlich. Da sich L. sericeus von den beiden anderen Leptoderus- Arten noch durch behaarte Flügeldecken, viel kürzeres zweites Fühlerglied und andere Form der Fühlergruben unterscheidet, empfiehlt es sich, die auf ihn gegründete Untergattung Propus Ab. zur Gattung zu erheben. Die Randung der Halsschildseiten hilft uns auch die beiden Arten unterscheiden, auf welche von Herrn Reitter die Gattung Pholeuon restringirt wurde. Bei Phol. gracile Friv. zeigen die Seiten des Halsschildes bis zu den Vorderwinkeln eine scharfe Randkante; bei Phol. angusticolle Hampe reicht die Seitenrandkante nur von der Basis bis zur Mitte des Halsschildes. Bei der äulserst nahen Verwandtschaft der beiden Pholeuon- Arten dürfte eine generische Trennung derselben nicht zu befürworten sein. Immerhin scheint es aber gerechtfertigt, für Phol. gracile eine Untergattung — Parapholeuon — aufzustellen. Herr Reitter theilt die Leptoderinen (Bestimmungstabellen, XII, Necrophaga, pg. 9) in zwei Hauptgruppen, die er nach der Kielbildung der Mittelbrust unterscheidet: „I. Kiel der Mittelbrust einfach, vorn ungezähnt und nicht senk- recht abfallend. II. Kiel der Mittelbrust vor dem Vorderrande steil abfallend, hoch erhaben, das vordere Ende zahnförmig vortretend.“ Oryotus Mill. ist in die zweite Gruppe gestellt, gehört aber in die erste, da der Mesosternalkiel ganz allmälig nach vorn abfällt. Doch ist bei Oryotus der Vorderrand des Mesosternums selbst sehr stark spitzwinkelig vorgezogen und dies giebt zu einer Täuschung Anlals. Ich möchte übrigens auf die Kielbildung der Mittelbrust 96 v. Hoffmann: eine neue Agonolia - Art. kein zu grolses Gewicht legen, da hierin die beiden einander sehr nahestehenden Diaprysius- Arten nicht unerheblich von einander differiren. Bei D. caudatissimus Ab. ist der Mesosternalkiel vorn nur äufserst schwach, kaum bemerkbar, in einem sehr kleinen stumpfen Winkel erhoben, während er bei D. caudatissimus Ab. unter einem hoch erhobenen, scharfkantigen, stumpfen Winkel steil nach vorn abfällt. P.S. Ich habe diese Notizen bereits Ende October des vorigen Jahres für die Deutsche Entom. Zeitschr. eingesandt. Unterdessen hat Herr E. Reitter, durch meine mündlichen Mittheilungen veranlalst, eine neue, auf andere Charaktere basirende Uebersicht der blinden Silphiden -Gattungen gegeben und dieselbe in Wien. Entom. Zeitschr., V. Jahrg., Heft 9 (ausgegeben am 20. Nov. 1886) p- 313— 316 veröffentlicht. Eine neue Agonolia - Art. Herr Oberstlieutenant von Hoffmann aus Fiume sendet uns die Beschreibung einer im Sommer 1836 in einem Pärchen dort gefangenen neuen Agonolia- Art: Agonolia Konowi. Coerulea, nigrohirsuta; antennarum articulo primo pedibusque testaceis, tarsis nigricantibus; jprothorace haud dense punctato areolisque pluribus laevigatis; elytris crebre granulatis, punctisque subtilibus in series, disco evanescentes dispositis. — Long. Q 5, 2 7 mill. Blaugrün, schwarz behaart; erstes Fühlerglied und Beine röth- lichgelb, Füfse schwärzlich. Halsschild nieht sehr dicht punktirt, mit mehreren glatten Stellen; Flügeldecken dicht gekörnt, mit feinen, in der Mitte verschwindenden Punktreihen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ueber die europäischen Atemeles von E. Wasmann S.J. in Exaeten bei Roermond (Holl. Limburg). Die Berechtigung von Atemeles als eigener Gattung ist von Dr. Kraatz schon wiederholt hervorgehoben worden. Auch abge- sehen von der durch Dr. Kraatz besonders betonten verschiedenen Bildung der Mundtheile mülste die Scheidung der beiden Gattungen auch von Jenen angenommen werden, die sich wegen der Ueber- einstimmung des sogenannten Habitus gegen dieselbe erklären wollten. Denn die echten Lomechusa unterscheiden sich in der Bildung des Halsschildes, der Fühler und Beine sehr auffallend von den Atemeles. Das Halsschild ist (abgesehen von der verschiedenen Skulptur und Behaarung) bei den Lomechusa fast halbkreisförmig, bei den Atemeles fast trapezförmig (emarginatus) oder fast querrechteckig (paradozus und Verwandte), An den Fühlern ist namentlich das letzte Glied zur Unterscheidung beider Gattungen geeignet, indem dasselbe bei den Atemeles fast so lang als die 3 vorhergehenden Glieder zu- sammengenommen, bei den Lomechusa nur so lang als die 2 vor- hergehenden zusammengenommen ist. In der Bildung der Beine, die bei Lomechusa weit kräftiger sind, bieten die Schienen das leichteste Unterscheidungsmerkmal, indem dieselben bei Lomechusa gegen die Spitze hin deutlich verengt, bei Atemeles durchaus gleich breit sind. Zu den von Dr. Kraatz im II. Bd. d. N. J.D. (S. 116 u. 117) treffend beschriebenen At. emarginatus Grav. und paradozus Grav. kamen seither mehrere neue Arten, die mit paradozus nahe ver- wandt sind: bifoveolatus Bris. (1860), pubicollis Bris. (1860), siculus Rottbg. (1870) und ezeisus Thoms. (1871)!). 1) Bifoveolatus Bris. (Lomechusa bifoveol. Ch. Brisout: An- nales de la Soc. Ent. de France 1860 p. 345): „ARufoferruginea, capite nigro, thorace nigro-piceo, lateribus ferrugineis; antennis art. tertio secundo duplo longiore; thorace vir punctulato, opaco, utrim- que profunde foveolato, angulis posterioribus rectis; elytris creberrime subtilissime punctulatis, abdomine supra anterius creberrime subtiliter punctulato. Long. circa 34 mill.“ Pubicollis Bris. (Lom. pubicollis Ch. Brisout: Annales de la Soe. Ent. d. Fr. 1860 p. 346): „Rufoferruginea, capite nigro, tho- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft. 7 98 E. Wasmann: über die Von siculus und ercisus kannte ich nur die Originalbeschrei- bungen. Von bifoveolatus und pubicollis lagen mir die typischen Exemplare vor, die von Herrn Ch. Brisout zur Ansicht ge- schickt worden waren; desgleichen von inflatus Kraatz die von Herrn Dr. Kraatz selbst übersandten Exemplare. Von der letzteren Art sowie von paradozus und emarginatus wurde mir überdies von den Herren Dr. Eppelsheim, Forel und Reitter Material zur Ver- fügung gestellt. Ich spreche Allen hierfür meinen Dank aus, Herrn Dr. Kraatz noch insbesondere für seine freundliche biblio- graphische Unterstützung. Ueber Atemeles pubicollis Bris. und paradozus Grav. Ich halte Atemeles inflatus Kr. für wirklich identisch mit pubr- eollis Bris. Der inflatus wurde bekanntlich zuerst von Dr. Kraatz in der Nat. d. J. D. (II. Bd. S. 117) als At. paradozrus var. major beschrieben, und von ihm damals wie auch in der Deutsch. Ent. Ztischr. 1861 S. 412 für identisch mit Lomechusa inflata Zetterst. angesehen !). Später (Deutsche Ent. Ztschr. 1868 S. 341) erkannte jedoch Dr. Kraatz in Zetterstedt’s inflata eine echte Lomechusa, während inflatus Kr. ein Atemeles ist. Ueber die von Dr. Kraatz schon früher wiederholt (Deutsche Ent. Ztschr. 1361 u. 1868 loc. eit.) ausgesprochene Uebereinstimmung seines inflatus mit pubicollis Bris. obwalteten noch immer einige Zweifel; das Ergebnils des von mir angestellten Vergleiches beider Formen untereinander und mit dem paradozus ist folgendes: race disco obscuriore, antennis art. tertio secundo duplo longiore; thorace subtiliter piloso-punctulato, utrimque foveolato, angulis pos- terioribus oblique productis, elytris crebre subtiliter punctulatis, ab- domine supra parcius subtiliter punctulato. Long. eirca 44 mill.“ Ezcisus Thomson (Opuscula entomologica fascic. IV. p. 371): „Ferruginius, capite, pectore, abdomineque cingulo ante apicem nigris, prothorace utrinque foveola impressa, processu basali ante scutellum subezciso. Long. 24 lin.“ Die Originalbeschreibung von sieulus Rottbg. findet sich im Jahrg. 1870 dieser Zeitschrift S. 24. An ausländischen Ate- meles-Arten sind im Katalog von Gemminger und Harold (Il. S. 517) erwähnt: Cavus Lec. (New Spec. Col. I. 1863 p. 30). Pennsylvania. Reflexzus Walker (Natural. Vancouv. ll. 1866. p. 317). Ins. Vankouv. 1) Die von Erichson (Gen. et Sp. Staph. p. 205) wörtlich wieder- gegebene Zetterstedt’sche Beschreibung der Lom. inflata ist allerdings in mehreren Punkten unklar und zweideutig. europäischen Atemeles. 99 pubicollis Brisout = inflatus Kraatz unterscheidet sich von para- dorus durchgreifend: durch die weitläufigere und stärkere Punktirung und längere Behaarung des Halsschildes, durch die weitläufigere Punktirung und Behaarung der Oberseite des Hinterleibes, und schlie[slich durch die viel weitläufigere Punktirung und kürzere Behaarung der Unterseite, namentlich des Hinterleibes. Bei paradozus ist der Thorax ziemlich dicht und undeutlich punktirt, bei pubicollis weitläufig und etwas stärker. Bei paradorus wie bei pubicollis entspricht jedem dieser Punkte ein gelbes Härchen. Bei paradozus sind dieselben jedoch nur sehr kurz und deshalb ist die Behaarung des Halsschildes, obgleich dichter, doch erst bei starker Vergröfserung sichtbar; bei pubicollis sind die Härchen länger und deshalb schon bei mälsiger Vergrölserung deutlich sichtbar). Die Punktirung und die ihr entsprechende gelbe Be- haarung auf der Oberseite des Hinterleibes ist bei pwdicollis viel spärlicher als bei paradozus. Die Punktirung und die ihr ent- sprechende gelbe Behaarung auf den Flügeldecken ist bei pubicollis weitläufiger und viel deutlicher als bei paradozus, weil die Punkte stärker und die Haare länger sind. Die Punktirung der Unterseite, namentlich des Hinterleibes, ist bei paradozus bedeutend dichter als bei pubicollis. Die gelbe Behaarung der Unterseite des Hinter- leibes ist bei.beiden eine doppelte: eine kürzere, mehr anliegende, welche der Punktirung entspricht, und eine längere, abstehende, reihenweise geordnete. Die erstere, die Grundbehaarung, ist bei paradoxzus ziemlich dicht und lang, so dafs die Unterseite gelblich seidenartig behaart erscheint; bei pubicollis dagegen ist die stark glänzende Unterseite nur weitläufig mit kurzen gelben Härchen be- setzt, die kaum länger sind als die Härchen des Thorax. Alle übrigen Unterschiede von pubicollis und paradozus, in der Bildung des Halsschildes und Fühler, in der Gröfse und Fär- bung, erweisen sich bei aufmerksamer Vergleichung vieler Exem- plare als nicht durchgreifend. Auffallend erscheint auf den ersten Blick der Unterschied in der Halsschildbildung. Dasselbe ist bei pubicollis (inflatus) meist verhältnilsmäfsig breiter als bei paradozus; bei ersterem ist das gewöhnliche Verhältnils der Länge zur Breite 1:2, bei letzterem 1:1%. Nächst der gröfseren Breite scheint die Bildung des Hinter- !) Alte Exemplare einer Sammlung mufs man natürlich sorg- fältig reinigen, um diese Behaarung constatiren zu können. 7® 100 E. Wasmann: über die randes des Thorax beide Arten zu trennen; derselbe ist bei para- dozus an den Hinterecken stärker ausgerandet, weiter gegen das Schildchen vorgezogen und vor demselben schmaler abgerundet; bei pwbicollis ist der Hinterrand an den Hinterecken schwächer ausgerandet, nicht so weit nach hinten vorgezogen, vor dem Schildchen breiter abgerundet, daselbst meist sogar fast gerade ab- geschnitten. Diese Unterschiede sind sehr bestechend. Da es jedoch eine Varietät von pudicollis giebt, die in der Bildung des Hinterrandes ihres Thorax zu paradozus zu gehören scheint!); da es ferner eine Varietät von paradozus giebt, die in der Halsschild- bildung zu pubicolis zu gehören scheint?); da ferner ähnliche Unterschiede in der Halsschildbildung auch bei emarginatus sich finden; deshalb sind diese Kriterien nicht malsgebend für die spezi- fische Trennung beider Arten, obgleich sie, ähnlich den Unter- schieden in der Grölse und Färbung meist von praktischem Nutzen für die Bestimmung sind. Im Uebrigen zeigt die Halsschildbildung von pubicollis und inflatus einerseits und von paradozus andererseits folgende Ab- änderungen. Bei den mir vorliegenden Exemplaren des puwbicollis aus St. Germain (Ch. Brisout) und desgleichen bei jenen aus den Vogesen (Forel) ist der Seitenrand des Halsschildes ziemlich breit und flach abgesetzt, die Hinterecken fast gar nicht aufgebogen und kaum vor- tretend. Die seitliche Ausrandung des Halsschildes vor den Hinter- ecken ist äulserst gering, das Halsschild selbst von den Hinter- ecken bis vor die Mitte kaum oder nur sehr wenig verschmälert. Diese Form ‚sehe ich als die typische von pubicollis an. Das entgegengesetzte Extrem derselben bildet eines der Exemplare, die Dr. Kraatz als inflatus mir übersandte. Diese Form hat stärker aufgebogene Halsschildseiten und Hinterecken, die letzteren springen seitlich weiter und spitzer vor, das Halsschild ist seitlich vor den Hinterecken stärker ausgeschweift und an denselben deutlich breiter als vor der Mitte. Der Hinterrand des Halsschildes ist an den Hinterecken etwas stärker ausgerandet, in der Mitte etwas weiter und schmäler vorgezogen als bei dem typischen pubicollis, daselbst nicht gerade, sondern zugerundet, hierin ähnlicher dem paradozus. Man kann diese Form, welche die genannten Abweichungen in ı) Var. flexicollis. Die Beschreibung derselben folgt unten. ?) Var. laticollis. Die Beschreibung derselben folgt unten. europäischen Atemeles. 101 sich vereinigt, wohl mit Recht als Var. flericollis!) bezeichnen. Dieselbe wird mit der typischen pubicollis durch eine Reihe von Uebergängen vermittelt, die nur in einer oder anderen der ge- nannten Beziehungen, und zwar meist kaum merklich, von dem typischen pubicollis abweichen; Exemplare hierfür aus Frankreich, Serbien, Berlin, Rheinpfalz u. s. w. liegen mir namentlich aus der Sammlung von Dr. Eppelsbeim, aber auch unter den inflatus von Dr. Kraatz vor. Die Tiefe der Halsschildgruben ist bei pubicollis gleichfalls einem gewissen Wechsel unterworfen, jedoch nicht so stark wie bei para- doxus. Die schwächsten aber immerhin noch deutlich ausgeprägten Gruben zeigen einige mir vorliegende Exemplare von pubicollis aus Berlin und Böhmen (von Dr. Eppelsheim und Reitter übersandt). Bei der typischen Form von paradozus ist der Hinterrand des Halsschildes an den Hinterecken weiter ausgerandet, die Mitte desselben weiter vorgezogen und vor dem Schildehen schmäler zu- gerundet. Die Halsschildgrübehen sind deutlich eingestochen, jedoch nie auch nur halb so tief und scharf wie bei bifoveolatus Bris. Die Hinterecken sind nie rechtwinklig, wie bei letzterem, sondern mälsig spitzwinklig vortretend, die Halsschildseiten vor den Hinter- ecken sehr schwach ausgeschweift und vor der Mitte meist deutlich aber wenig schmäler als an den Hinterecken. Abänderungen sind vorzüglich folgende. Eine Form von para- doxus, die ich hier wiederholt bei Myrmica scabrinodis (Septbr. 1886) fand, verbindet mit etwas bedeutenderer Körpergröfse und Körper- breite die Halsschildbildung von pubicollis. Der Thorax ist nicht blos breiter als bei dem typischen paradozus, sondern weicht von derselben noch mehr in der Bildung des Hinterrandes ab. Diese in der Punktirung und Behaarung entschieden zu paradozus ge- hörende, in der Gröfse und Halsschildbildung an pubicolks sich anschliefsende Form bezeichne ich als Var. laticollis ?). Unbedeutendere Abweichungen entstehen dadurch, dafs das Halsschild bei nicht wenigen der zahlreich mir vorliegenden Stücke seitlich fast gar nicht verengt ist, wodurch dasselbe bis vor die 1) At. pubicollis Bris. Var. flexicollis: thorace lateribus fortius elevatis, angulis posticis obliguius prominentibus, lateribus et margine postico penes angulos magis sinuatis, processu basali medio haud Iruncato, subrotundato. ?) At. paradoxus Grav. Var. laticollis: paullo major et latior, thorace latiore, margine postico penes angulos minus emarginato, processu basali medio latiore, subtruncato. 102 E. Wasmann: über die Mitte fast gleich breit erscheint; ferner dadurch, dafs die seitliche Ausrandung vor den Hinterecken stärker wird, so dafs diese spitzer vorspringen. Letztere Eigenthümlichkeit ist besonders stark bei einem mir vorliegenden paradozus aus Schlesien (Sammlung von Dr. Eppelsheim); vielleicht dürfte man Exemplare dieses Extrems als Var. acuticollis bezeichnen!). Schliefslich bietet die Tiefe der Halsschildgruben eine Reihe von Abänderungen dar, bis dieselben völlig verwischt werden und ihre Stelle nicht einmal mehr durch stärkeren Glanz angedeutet ist. Einige wenige Stücke der letzteren Form fand ich hier bei Myrmica ruginodis (September 1886) und zwar in verschiedenen Nestern. Diese an Atemeles emarginatus be- züglich der Halsschildskulptur sich anschliefsende Form glaube ich als Var. odsoleticollis bezeichnen zu müssen ?). Bezüglich der Länge des zweiten und dritten Fühler- gliedes ist zwar bei den meisten Stücken von pubicollis und para- dozus ein Unterschied merklich, indem bei ersterem das dritte Glied meist fast 24 mal so lang als das zweite, bei letzterem nur 2 mal so lang ist. Doch ist derselbe nicht durchgreifend, indem z. B. ein pubicollis aus Böhmen (Reitter) hierin dem paradozus gleicht u. s. w. Durch bedeutendere Grölse (44—4# mill.) ist pubicollis in den meisten Fällen leicht von paradozus (32— 44 mill.) zu unter- scheiden. Doch erreicht die Var. laticollis des paradozus die untere Grölsengrenze des pubicollis; ein Exemplar der letzteren Art aus der Rheinpfalz (Sammlung von Eppelsheim) ist sogar von einem mit ihm an derselben Nadel steckenden paradozus der typi- schen Form kaum an Grölse verschieden. Bezüglich der Färbung ist pubicollis meist entschieden dunkler, namentlich auf dem Thorax und Abdomen. Doch sind die von Forel in den Vogesen bei der hellen Formica sanguinea gefundenen Exemplare so hell oder noch etwas heller als die meisten paradozus. Die hier von mir bei Myrmica scabrinodis, ruginodis und rugulosa gefangenen zahlreichen paradozus zeigen meist ein ziemlich mittel- mälsiges und gleichmäfsiges Rothbraun, einige (bei scabrinodis) jedoch ein pechbraunes Halsschild mit mehr gelbbraunen Flügel- decken. Die hellsten mir vorliegenden paradorus sind aus Ober- lais in Hessen (Scriba). 1) At. paradozus Grav. Var. acuticollis: Thorace lateribus penes angulos posticos fortius emarginatis, angulis acutioribus. 2) At. paradozus Grav. Var. obsoleticolis: Thorace foveolis plane obsoletis, opacis. europäischen Atemeles. 103 Ueber Atemeles bifoveolatus Brisout. Ich halte diese Art für völlig hinreichend von paradozus ver- schieden, der sie im Uebrigen am nächsten steht. Bei geringerer Gröfse (eirca 34 mill.) zeigt diese Art sehr tiefe und scharf aus- geprägte Gruben des Halsschildes, die namentlich auf der dem Seitenrande des Thorax zugekehrten Seite sehr steil sich ab- grenzen und mindestens doppelt so tief als bei paradozus sind. Die Hinterecken des Thorax sind gar nicht vortretend, fast völlig rechtwinklig, der Thorax und die Oberseite des Hinterleibes feiner und dichter punktirt, die Flügeldecken.. feiner und dichter punktirt und kürzer behaart, die Unterseite deutlich feiner und dichter punktirt und behaart als bei paradozus. Das dritte Fühler- glied ist nahezu dreimal so lang als das zweite. Die Färbung ist die eines hellen paradorus mit pechbrauner Scheibe des Hals- schildes. Ueber At. ezcisus Thomson. Nach der ausführlichen Beschreibung in den Opusc. Entom. mit pubicollis nahe verwandt in Grölse (23 lin.) und weitläufiger, deutlicher Punktirung. Von pubicollis durch das (dem paradozus hierin ähnlichere) schmälere Halsschild mit weniger breit und flach aufgebogenem Seitenrand, durch die auch am Hinterrande des 2. bis 4. Segments spärliche Punktirung des Hinterleibes und vor- züglich durch das in der Mitte des Hinterrandes ausgeschnittene Halsschild unterschieden. Ueber At. siculus v. Rottenberg. Aus der in Deutsch. Entom. Zeitschr. gegebenen Beschreibung konnte ich nicht ersehen, inwiefern diese durch Grölse (4 mill.) und deutliche, weitläufige Puuktirung gleichfalls dem pubicollis nahe verwandte Art durch die vor den Hinterecken ausgeschnittenen Seitenränder des Thorax, die etwas vortretenden Hinterecken, die schwächeren Halsschildgruben von dem gerade in diesen Beziehungen ziemlich veränderlichen pubicollis hinreichend verschieden sei. Die Färbungsangaben unterscheiden dieselbe auch nicht hinreichend von manchen pubicollis. Da mir kein Exemplar vorliegt, konnte ich mir deshalb über diese Art noch kein sicheres Urtheil bilden. Ueber At. emarginatus Grav. Das Halsschild dieser Art zeigt eine etwas deutlichere und und längere gelbe Behaarung als bei paradozus. Die Ober- und Unterseite des Hinterleibes ist sehr weitläufig und fein, aber ziemlich deutlich punktirt, die gelbe Behaarung der Unterseite der- 104 E. Wasmann: über die jenigen von pubicollis am ähnlichsten, eher noch etwas weitläufiger. Die übrige Charakteristik dieser Art übergehe ich als bekannt; nur bezüglich der Variabilität der Thoraxbildung und Behaarung einige Bemerkungen, die sich auf den Vergleich von 250 Exemplaren aus den verschiedensten Gegenden gründen. Die Halsschildseiten convergiren von den Hinterecken bis vor die Mitte viel stärker als bei paradozus und Verwandten. Daher die quertrapezförmige Ge- stalt des Thorax von emarginatus. Die Breite des Halsschildes, desgleichen die Bildung des Hinterrandes, unterliegt einem gewissen Wechsel, einem etwas grösseren die Bildung des Seitenrandes und die Skulptur der Scheibe. Als typische Form sehe ich jene an, deren Thorax keine Grübchen zeigt und ganz allmählich (in einem sehr flachen Bogen) ausgeschweifte Seitenränder besitzt. Die Behaarung des Thorax ist sehr kurz (obgleich länger und deutlicher als bei paradozus). Abweichungen sind vorzüglich folgende. Exemplare mit flachen, undeutlichen Grübchen (kaum deut- licher als bei der Var. obsoleticollis des paradozus) sind nicht selten. Seltener sind Stücke mit nicht tiefen, aber deutlich eingestochenen | Grübchen t); mehrere völlig übereinstimmende Stücke dieser Form fand ich hier in verschiedenen Nestern von M. scabrinodis und ruginodis (März 1885 und September 1886). Bezüglich der Bildung des Seitenrandes finden sich folgende Extreme. Die Halsschildseiten laufen bei einigen wenigen Exemplaren (bei M. scabrinodis hier im September 1886 gefangen) von der Mitte ab eine Strecke weit parallel und biegen sich dann plötzlich nach aulsen. Diese Form besitzt ein scheinbar schmäleres Halsschild, seitlich spitzer vorspringende Hinterecken und meist auch einen tiefer ausgeschnittenen Hinterrand?). Das entgegengesetzte Extrem bilden jene Stücke (in verschiedenen scabrinodis-Nestern hier im September 1836 gefangen), deren breiteres Halsschild völlig gerade Seitenränder (ohne die Spur einer Ausrandung) besitzt; zugleich ist der Hinterrand meist flacher ausgeschnitten °). 1) At. emarginatus Grav. Var. foveicollis: thorace foveola utrimque distincte impressa. 2) At. emarginatus Grav. Var. angulicollis: Thorace paullo angustiore, lateribus angulose emarginatis, angulis posticis acutioribus, margine postico fortius sinuato. 3) At. emarginatus Grav. Var. recticollis: Thorace latiore, lateribus rectis (haud emarginatis), angulis minus aculis, margine postico levius sinuato, europäischen Atemeles. 105 Bezüglich der Behaarung des Thorax findet sich eine ab- weichende Form, bei welcher die gelben Haare deutlich länger (mindestens doppelt so lang) sind als gewöhnlich. Dadurch erhält das Halsschild unter der Lupe ein fast rauhbehaartes Aussehen !). Stücke dieser leicht kenntlichen Form habe ich hier (unter mehreren Hundert emarg.) noch nie gefunden. Dagegen liegen mir aus der Sammlung von Dr. Eppelsheim solche vor aus Prad im Vintschgau in Tirol (Eppelsheim), Ahrweiler (v. Heyden), Hamburg (Wehnike), Schlesien (v. Bodemeyer), Sos in Süd-Frankreich (Bauduer). Var. nigricollis ist von Dr. Kraatz bekanntlich auf einige Exemplare gegründet, die übereinstimmend ein fast schwarzbraunes Halsschild, gelbbraune Flügeldecken, spitzer vorgezogene Hinter- ecken des Thorax, feinere Punktirung und etwas längere goldgelbe Behaarung der Flügeldecken und ein gestreckteres drittes Fühler- glied besitzen (N. d. Insekten Deutschl. II. Ba., S. 117 u. 118). Mit dieser Beschreibung stimmen in der Färbung viele Exemplare überein (namentlich aus hiesiger Gegend), bei denen jedoch die Länge des dritten Fühlergliedes die gewöhnliche, die Halsschild- ecken bald spitzer bald weniger spitz, die Behaarung und Punktirung der Flügeldecken von der gewöhnlichen Form ist. In der Samm- lung von Dr. Eppelsheim finden sich unter den Exemplaren mit länger behaartem Thorax (hirticollis) Stücke mit ganz schwarz- braunem Halsschild und gelbbraunen Decken, aber auch ebenso viele gleichmäfsig heller rothbraun gefärbte. Endlich giebt es auch Exemplare von heller Thoraxfärbung mit spitzeren Halsschildhinter- ecken und etwas längerem dritten Fühlergliede (z. B. unter den hellrothbraunen emarginatus, die v. Hagens bei M. laevinodis um Elberfeld fand). Deshalb schlage ich vor, die Var. nigricollis nur auf die Färbung zu gründen und diese auf die Stücke mit schwarzbraunem Halsschilde und gelbbraunen Flügeldecken zu begrenzen. 1) At. emarginatus Grav. Var. hirticollis: Thoraz pube fulva longiore hirtus. 106 E. Wasmann: über die Uebersichtliche Tabelle der europäischen Atemeles!). Atemeles Dillwyn: Zur Gattungscharakteristik vgl. oben S. 1. a Drittes Fühlerglied nur 13 mal so lang als das zweite. Thorax an den Hinterecken bedeutend breiter als vor der Mitte (quer- trapezförmig). Halsschild nur sehr ausnahmsweise mit deut- lich ausgeprägten Grübchen. b Seitenrand des Halsschildes ganz allmählich in seichtem Bogen ausgerandet. Grübchen fehlend. Thorax nur sehr kurz behaart. Färbung heller oder dunkler rothbraun, Thorax oft dunkler als die Flügeldecken emarginatus Grav. (typ. Form). b! Seitenrand des Halsschildes winkelig ausgeschnitten Var. angulicollis. b!I Seitenrand des Halsschildes völlig geradlinig Var. recticollis. bII Scheibe des Halsschildes jederseits mit einem deutlich ausgeprägten Grübehen . . . . . .. Var. fovescollis. b!V Thorax mit längerer gelber Behaarung (ungefähr doppelt so lang als bei b) . . ... 2... .,. „Var. hirticollis. bVY Thorax schwarzbraun, Flügeldecken gelbbraun Var. nigricollis Kraatz. a’ Drittes Fühlerglied mindestens 2 mal so lang als das zweite. Thorax an den Hinterecken nicht oder wenig breiter als vor der Mitte (Halsschild querrechteckig). Halsschild stets (aufser bei der Var. obsoleticollis) mit deutlich ausgeprägten Grübchen. ce Hinterrand des Thorax ohne Ausschnitt in der Mitte. d Thorax weitläufig und ziemlich deutlich punktirt, in den Punkten mit deutlichen gelben Härchen besetzt. Ober- seite des Hinterleibes sehr weitläufig punktirt, Unterseite (namentlich auf den 4 letzten Segmenten) weitläufig punktirt, mit sehr kurzer und weitläufiger gelber Grund- !) Siculus Rottbg. konnte ich in derselben keinen sichern Platz anweisen aus den oben angeführten Gründen. — Was die Varietäten in dieser Tabelle anbelangt, halte ich dieselbe deshalb für berechtigt, weil durch sie die Grenzen der Variabilität der betreffenden Arten fest bestimmt werden, wodurch der Aufstellung falscher Arten auf Grund einzelner abweichender Exemplare um so leichter vorgebeugt wird. Jede beliebige, geringfügige Abweichung in der Thorax- bildung als Varietät aufzustellen, halte ich dagegen für ebenso un- zulässig wie bezüglich der Farbenabweichungen. europäischen Atemeles. 107 behaarung, deren Härchen kaum länger sind als die des Thorax. Gröfse 44—4# mill. Färbung meist dunkler, besonders auf dem Thorax. e Seitenrand des Halsschildes breit und flach abgesetzt, wenig aufgebogen, Hinterecken seitlich sehr wenig vor- tretend, Hinterrand in der Mitte fast gerade abgeschnitten pubicollis Brisout, inflatus Kraatz, paradozus Var. major Kraatz. e' Seitenrand des Halsschildes stärker aufgebogen, Hinter- ecken seitlich stärker vortretend, Hinterrand in der Mitte zugerundet . . . 2.2.0... Var. flezicollis. d’ Thorax diehter punktirt, Behaarung desselben undeutlich (diehter aber kürzer) oder fehlend, Oberseite des Hinter- leibes viel dichter punktirt, Unterseite dichter punktirt und mit dichterer und längerer gelber Grundbehaarung, die Härchen derselben weit länger als jene des Thorax. Färbung meist heller, gleichmälsiger rothbraun. f Halsschildgruben höchstens mälsig tief und scharf, Hinterecken stets etwas spitzwinklig vortretend, Punkti- rung des Thorax mälsig dicht und fein, Ober- und Unterseite des Hinterleibes mälsig dicht punktirt, gelbe Grundbehaarung der letzteren mälsig dicht. Drittes Fühlerglied doppelt so lang als das zweite. Gröfse 32— 44 mill. g Thorax schmäler, der Hinterrand in der Mitte weiter vorgezogen und schmäler zugerundet, Halsschildseiten schwach ausgerandet, Hinterecken seitlich schwach vortretend, Halschildgrübchen deutlich ausgeprägt. Gröfse 33 — 4 mill. . . paradozus Grav. (typ. Form). g' Thorax breiter, Hinterrand in der Mitte weniger vor- gezogen und vor dem Schildchen breiter abgeschnitten (ähnlicher pubicollis). Grölse 4—44 mill. Var. laticollis. g' Halsschildseiten stärker ausgerandet, Hinterecken seitlich spitzer vortretend . . . . Var. acuticollis. g' Halsschildgrübchen völlig verwischt, glanzlos Var. obsoleticollis. f' Halsschildgruben sehr tief und scharf begrenzt, Hinter- ecken rechtwinklig, Punktirung des Thorax sehr dicht und fein, Ober- und Unterseite des Hinterleibes noch dichter und feiner punktirt als bei paradozus, gelbe Grundbehaarung der Unterseite noch dichter. Drittes Fühlerglied fast dreimal so lang als das zweite. Gröfse 3, mil... .!. 2. =... 0... bifoveolatus Brisout. e' Hinterrand des Thorax in der Mitte ausgeschnitten, im Uebrigen in Gröfse und Punktirung ähnlich pubicollis ercisus Thomson. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1337. Heft I.] Ueber die Lebensweise einiger Ameisengäste. Von E. Wasmann S. J. zu Exaeten bei Roermond (Holl. Limburg). (Fortsetzung; s. D. E.Z. 18386, 5. 49 — 66.) Ueber die Umzüge von Ameisengästen mit den Ameisen (vergl. Jahrg. 1886, S. 57). a. Solche Umzüge habe ich seither bei den Gästen von Lasius fuliginosus, Formica pratensis und F. sanguinea beobachtet. 1) Am 25. März 86 (11 Uhr Vormittags) sah ich eine starke Anzahl Lasius fulig. von einem Theil ihres Nestes (der ihnen wahr- scheinlich als Winternest gedient hatte) über einen dazwischen liegenden Weg in einen anderen Nesttheil (woselbst sie im Sommer bisher das Hauptnest hatten) hinüberziehen. Mit den Ameisen kamen zahlreich Myrmedonia funesta und lugens, einzeln auch cognata, aus dem ersteren Neste hervor und folgten ihnen in das letztere. 2) Ungefähr am 13. Juli 86 begann eine sehr starke pratensis- Kolonie, die ich wiederholt durch Ausgraben der Larven und Kokons von Cetonia floricola gestört hatte, ihr altes Nest zu verlassen und nach zwei verschiedenen Richtungen neue Nester zu gründen (eines nur 6, das andere etwa 30 Schritt vom alten Neste). Schon am 13. Juli Nachmittags (sehr heilser Tag, das Nest war übrigens im Schatten von Eichengebüsch) zeigten sich einzelne Gäste auf der Oberfläche des zu verlassenden Nestes und liefen daselbst sehr unruhig umher (sonst sind sie bei heilsem Sonnenschein stets in der Tiefe des Nestes). Nach mehrwöchentlicher Abwesenheit be- suchte ich am 20. August das Nest wieder, gleichfalls an einem sehr heifsen Nachmittage (2—3 Uhr). Auf der Oberfläche desselben liefen Ameisengäste in grolser Zahl sehr unruhig umher; innerhalb einer Stunde fing ich auf der Oberfläche 10 Myrmetes piceus, 4 Dendrophilus pygmaeus, 65 Stenus aterrimus, 47 Leptacinus formi- cetorum, 40 Thiasophila angulata, 5 Nothecta flavipes, 36 anceps, 17 Homalota talpa, 13 Oxypoda hoemorrhoa, 21 Monotoma conicicollis und etwa 60 kleine Hymenopteren (Ceraphron Jur. und Dryinus Latr.)!). Die meisten verliefsen das Nest in den beiden Richtungen 1) Die Bestimmung dieser, so wie der später erwähnten Mikro- hymenopteren verdanke ich der freundlichen Unterstützung von Herrn Dr. G. L. Mayr in Wien. E. Wasmann: über die Lebensweise einiger Ameisengäste. 109 der abgezogenen Ameisen. Einige Arten (z. B. mehrere Myrmetes) sah ich von aulsen in das Nest zurückkehren; sie waren wahr- scheinlich vergebens umhergeirrt und kamen (zufällig?) in das alte Nest zurück. Auch noch an einigen folgenden Tagen (meist in den heilsesten Tagesstunden) irrten noch Gäste auf der Oberfläche des Nestes umher, obgleich minder zahlreich. Die Zeitdauer der Aus- wanderung der Gäste und die grolse Zahl der Auswandernden an einzelnen Tagen gestattet wohl einen annähernden Schluls auf die ungeheuere Menge von Myrmecophilen, die in einem alten Neste von pratensis wohnen (ähnlich für rufa, die fast die nämlichen Gäste hat). 3) Am 28. August begegnete ich (zwischen 2 und 3 Uhr Nach- mittags) einer in Auswanderung begriffenen Kolonie von F. sanguinea und fusca. Dieselbe verliefs ihr altes Nest (offen auf der Haide gelegen und bei der anhaltenden Hitze und Dürre wahrscheinlich zu tief ausgetrocknet) und gründete ein neues in der beträchtlichen Entfernung von 50—60 Schritt (an einem schattiger gelegenen Platz am Rand von Kiefernwald). Als ich die ersten sanguinea mit den Kokons sah, glaubte ich einem Sklavenraubzuge dieser Ameise zu begegnen !), sah aber bald an der Grölse vieler Kokons, an anderen sanguinea, die sanguinea oder fusca im Maule trugen, und an nach- folgenden fusca selber, dafs es sich um eine Auswanderung handle. Am alten Neste angekommen, das von den Ameisen bereits zum grölsten Theile verlassen war, sah ich die Oberfläche des Nestes mit zahlreichen Dinarda bedeckt, die aus den Oeffnungen des Nestes hervorkamen, schwänzelnd umherliefen und das Nest meist bald in der Richtung der abgezogenen Ameisen verlielsen. Nicht wenige liefen scheinbar rathlos zu einem Eingange hinaus, zu einem anderen wieder hinein, und die Käfer zeigten überhaupt grolse Unruhe und Unsicherheit bei ihrer Auswanderung. Innerhalb 20 Minuten fing ich über 123 Dinarda dentata ab (keine Märkelii). Hieraus kann man auf die grofse Zahl der Dinarda in manchen sanguineau-Nestern schlielsen ?). !) Obgleich sanguinea diese Raubzüge vorzüglich in den Vor- mittagsstunden unternimmt, wie schon P. Huber (Recherches sur les moeurs des fourmis indigenes, Nouv. Ed. Geneve et Paris 1861, chap. XI) berichtete, habe ich dieselben hier manchmal auch Nach- mittags (zwischen 1 und 2 Uhr) beobachtet. 2) Hier bei Roermond ist Dinarda dentata viel häufiger als im nördlichen Holl.-Limburg. Vielleicht ist gerade deshalb hier Lomechusa strumosa so selten, weil deren Larven und Puppen (Vviel- leicht auch die Käfer selbst, nach Versuchen mit Atemeles emarg. zu urtheilen) von den räuberischen Dinarda aufgefressen werden. 110 E. Wasmann: über die b. Während die unechten Gäste (der zweiten und dritten Gruppe, vgl. 1886, S. 63 ff.) den umziehenden Ameisen blofs folgen, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dafs die echten Gäste (der ersten Gruppe) bei allenfallsigem Wohnungswechsel ihrer Wirths- ameisen wenigstens manchmal von diesen mitgetragen werden, auf ähnliche Weise wie die Ameisen ihre eigenen Gefährtinnen (bezw. ihre Larven und Puppen) bei solchen Gelegenheiten mit- tragen. Bezüglich Claviger testaceus beobachtete schon P. W.J. Müller, dafs, wenn man ein unter einem Steine befindliches Nest von Las. flavus blolslegt, die Käferchen von den Ameisen gleich ihren eigenen Larven in das Maul genommen und eiligst in die tieferen Nesttheile hinabgetragen werden. Ebenso wird Las. flavus auch bei einem Wohnungswechsel mit diesen Gästen verfahren. Aehnliches gilt auch für die übrigen echten Ameisengäste, welche von den Ameisen wie ihresgleichen behandelt werden. Bei den Myrmica habe ich eigentliche Umzüge zum Zwecke des Wohnungswechsels noch nicht beobachtet; ferner scheinen die Myrmica überhaupt viel seltener sich gegenseitig zu tragen als z.B. die Leptothoraz, bei denen ich dies häufig beobachtete. Doch sah ich bei Einrichtung, künstlicher Myrmica-Nester (mit Atemeles) wiederholt, wie die Ameisen, nach- dem sie das Nest bezogen hatten, einen noch vor dem eigentlichen Nesteingange befindlichen Atemeles mit den Kiefern an einem Fühler oder Beine ergriffen und mit sich in das Nest zogen. Ebenso verfuhr manchmal eine Myrmica auch später noch mit einem vor oder in dem Nestausgange umherstreifenden Atemeles. Desgleichen sah ich, wie ein At. von einer M. an einem Fühler mitgezogen wurde, als (in einem anderen sehr weitläufigen Glasneste) die Ameisen einen anderen Theil des Nestes bezogen. Bei F. fusca (in einer Kolonie von Polyergus — fusca) sah ich wiederholt, wie eine dieser Ameisen bei plötzlicher Erhellung des Nestes einen Atemeles bei einem Fühler mit sich in einen dunkleren Nesttheil zog (ähnlich zerrten sie ihre rothen Herren [Polyergus]), rückwärts laufend, an den Kiefern mit sich). Ein anderes Mal sah ich eine fusca einen Atemeles an einem Beine im Maule mit sich tragen. Ich hielt den Käfer für todt, da er sich unbeweglich still hielt, sah jedoch bald, wie die Ameise ihn wieder niedersetzte und der Käfer weiter lief. Dasselbe beobachtete ich früher bei Lom. strumosa und F. sanguinea (vgl. 1886, S. 56, Nr. 8). Aus diesen Angaben folgt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, dafs die echten Ameisengäste bei Umzügen ihrer Ameisen von Lebensweise einiger Ameisengäste. 111 diesen wenigstens in vielen Fällen mitgetragen, bezw. (bei Myrmica) mitgezogen werden. Ueber die gemeinschaftlichen Gäste von rufa und pratensis. Als gemeinschaftliche Gäste dieser beiden Ameisen, die auch hier mannigfache Uebergänge untereinander aufweisen und die ich deshalb mit Forel (Fourmis de la Suisse p. 52 sqq.) als Racen derselben Art ansehe, finde ich hier: Stenus aterrimus Er., Leptacinus formicetorum Märk., Thiasophila angulata Er., Notothecta flavipes Grav., anceps Er., Homalota talpa Heer., Oxzypoda haemorrhoa Sahlb.; Myrmetes piceus Payk., Dendrophilus pygmaeus L., Myrme- cozenus sublerraneus Chevrol., Monotoma concicollis Aube, Cetonia floricola Hbst. (als Larve und Puppe), Formicorenus nitidulus Nyl., mehrere kleine Schlupfwespchen, namentlich Ceraphroniden; ferner auch die zu den Isopoden (Krustazeen) gehörige weilse Assel _Platyarthrus Hoffmannsegii (dieselbe finde ich hier aufserdem auch bei F. sanguinea, Las. fuliginosus, umbratus, niger). Quedius brevis Er. habe ich bisher nur bei rufa und bei Las. fuliginosus, Trachy- phloeus laticollis Schönh. nur bei rufa (einmal sehr zahlreich), Ozypoda formiceticola Märk. bei rufa und fusca, Thamiaraea hospita Märk. einmal bei pratensis gefunden !). Ueber Dinarda dentata (vgl. 1886, S. 57 f£.). Den früheren Mittheilungen ist noch einiges beizufügen. F. fusca in den Kolonien sanguinea-fusca benimmt sich Dinarda gegenüber gerade so wie sanguinea ?). Dinarda frilst in den Nestern von sanguinea-fusca auch sehr häufig solche Puppen, die von den Ameisen aus ihren Kokons gezogen wurden. Da die Puppen der sanguinea (und ebenso die geraubten Puppen ihrer Hilfsameisen) gewöhnlich durch Kokons geschützt sind, kann dadurch der be- treffenden Kolonie kein erheblicher Nachtheil erwachsen (anders verhält es sich mit Atemeles bei Myrmica). — Dafls die Entwicklung !) Ueber die Gastqualität von Tham. hospita vgl. Kraatz (Nat. I. D. II, S. 290) und v. Hagens (Berl. Ent. Ztschr. 1865, S. 110). Im Mai und Juni 1836 fand ich hier hospita zugleich mit cinamomoea Grav. zahlreich an ausfliefsendem Eichensafte, desgleichen auch Ozypoda vittata Märkel. Letztere fand ich übrigens sonst nur bei Las. fuliginosus, deren mehrere Nester in der Nähe sich befanden. 2) Dieses Verhältnifs gehört zu den gewöhnlichen, nicht zu den „internationalen“ Beziehungen, weil die betreffenden fusca als Hilfsameisen nur eine Kolonie mit den sanguinea desselben Nestes bilden. 112 E. Wasmann: über die von Dinarda im Neste der Ameisen verlaufe, fand ich dadurch be- stätigt, dals sich wiederholt (Juni und August 1836) unausgefärbte Exemplare in verschiedenen sanguinea-Nestern fanden. Thorax und Decken waren noch blafs rothgelb, der Hinterleib zur Hälfte roth- braun). Die Ausfärbung geht ziemlich langsam vor sich. Die genannten Exemplare bedurften noch 10 bis 12 Tage, bis sie von den übrigen nicht mehr unterscheidbar waren. Dafs die Zahl der Din. dentata in einem sanguines-Neste manchmal mehrere Hundert erreichen kann, ist oben schon erwähnt (Umzüge der Ameisen- gäste Nr. 3). Ueber Stenus aterrimus, Thiasophila angulata, Notothecta flavipes beobachtete ich, dals deren Behandlungsweise bei rufa und prat. jener von Dinarda bei sanguinea-fusca entspricht; d. h. sie werden für gewöhnlich friedlich geduldet, manchmal im Vorüber- gehen mit milstrauischen Fühlerbewegungen betastet und mit ge- öffneten Kiefern angefahren, worauf sie ihre Hinterleibsspitze erheben (vgl. 1886, S. 58, Nr. 2). Die sehr kleinen Staphyliniden, wie Ozypoda haemorrhoa, Homalota talpa und die zufälligen Gäste Falagria obscura und Oligota pusillima werden wegen ihrer Kleinheit gar nicht bemerkt und völlig ignorirt. In der Mitte zwischen den ersteren und letzteren stehen Leptacinus formiceto- rum und Notothecta anceps, die nur sehr selten die Aufmerk- samkeit der Ameisen (und zwar im milstrauischen Sinne wie Stenus aterr.) erregen. Die Aufgabe dieser Kurzflügler in den Nestern von rufa und prat. scheint in der Abräumung thierischer Reste (Thiasophila, Stenus ete.) und modernder Vegetabilien (Oligota) zu bestehen. Ueber Monotoma conicicollis und Myrmecozxzcenus subterraneus. Dieselben scheinen der Aufmerksamkeit der Ameisen fast gänzlich zu entgehen. ARufa und prat. sah ich so wenig Rücksicht auf diese Gäste nehmen, als ob dieselben gar nicht vorhanden wären. Ihrer Lebensweise nach verzehren sie, wie es scheint, holzige Bestandtheile in den Nestern jener Ameisen. Ueber Dendrophilus pygmaeus und Myrmetes piceus. Dendrophilus wird bei rufa und prat. so behandelt wie Hetaerius bei fusca und sanguinea (1886, S. 60), d. h., für gewöhnlich wird er von den Ameisen gar nicht bemerkt, wenn er auch mitten zwischen ihnen umherläuft oder unter ihnen sich in das Nestmaterial Lebensweise einiger Ameisengäste. 113 eingräbt. Nur bei aulsergewöhnlich hoher Temperatur, wenn die Sinnesthätigkeiten der Ameisen hochgradig gesteigert waren, be- merkten sie sehr selten den Käfer, näherten sich dem fraglichen Gegenstande mit prüfenden Fühlerbewegungen und folgten ihm so auch einige Secunden, bis er ihrer Aufmerksamkeit wiederum ent- schwand. Die Aufgabe dieser Käfer im Ameisenneste entspricht gleichfalls jener von Hetaerius; ich sah Dendrophilus wiederholt todte oder dem Tode nahe Ameisen anfressen. — Für Myrmetes piceus gilt fast dasselbe wie für Dendrophilus pygmaeus. Ueber die zur zweiten Gruppe gehörigen Ameisengäste (vgl. 1886, S. 64, b). Nach den obigen Mittheilungen über Stenus aterrimus u. Ss. w. theilen sich dieselben in zwei verschiedene Klassen, insofern nämlich einige derselben (Dinarda, Stenus aterrimus, Thiasophila, Notothecta flavipes) von den Ameisen zwar oft bemerkt, aber für gewöhnlich indifferent geduldet werden, während andere (Ozypoda haemorrhoa, Homalota talpa; Dendrophilus pyymaeus, Myrmetes piceus, Hetaervus ferrugineus; Monotoma conicicollis, Myrmecorcenus subterraneus) überhaupt der Aufmerksamkeit der Ameisen zu entgehen scheinen; zu der letzteren Klasse gehören auch die winzigen weilsen Poduriden (Beckia), die, manchmal sehr zahlreich, in den Nestern fast aller hiesiger Ameisen leben, ferner die schon oben erwähnte weilse Assel (Platyarthrus Hoffmannsegi). Dafs es sich bei den Gästen der ersten Klasse dieser zweiten Gruppe um eine wirkliche Duldung handle, geht daraus hervor, dafs verwandte Arten der- selben Körpergröfse, die nicht bei Ameisen leben, von den Ameisen feindlich angegriffen und getödtet werden (z. B. Stenus biguttatus bei F. rufa). Die nähere Erörterung dieser Beziehungen ist ohne Berücksichtigung der „internationalen“ Verhältnisse der Ameisengäste nicht möglich. — Natürlich stehen sich obige zwei Klassen der zweiten Gruppe nicht scharf getrennt gegenüber, sondern sind durch Uebergänge vermittelt (z.B. durch Notothecta anceps und Leptacinus formicetorum bei rufa und pratensis). Die kleinen myrmekophilen parasitischen Dipteren (Phora) und die noch kleineren, gleichfalls parasitischen Hymenopteren rechne ich ebenso wie die parasitischen Acarinen nicht zur zweiten Klasse, weil sie ihrerseits nicht in einer indifferenten, sondern in einer parasi- tischen Beziehung zu den Ameisen stehen, obgleich sie von Seite der Ameisen gar nicht bemerkt werden und hierin mit der zweiten Abtheilung der zweiten Gruppe (z. B. Homalota talpa u. s. w.) über- Deutsche Entomol. Zeitschr. X XXI. Heft I. 8 114 E. Wasmann: über die einstimmen. Diese Ameisenschmarotzer mülsten vielmehr als eine eigene vierte Gruppe (Ameisengäste im uneigentlich- sten Sinne) zusammengefalst werden !). Ueber Quedius brevis?),. Das Verhältnifs dieses Käfers zu F. rufa und zu Lasius fuli- ginosus ist ein entschieden feindliches; es entspricht demjenigen von Myrmedonia funesta und Verwandten zu Lasius fuliginosus, ist sogar eher noch feindlicher. Bei rufa wie bei fulig. wurde Qu. brevis im Neste sehr häufig und mit sichtlicher Wuth angegriffen und verfolgt; aber er entschlüpfte den Ameisen augenblicklich mit er- hobener Hinterleibsspitze und äufserst geschmeidiger und gewandter Bewegung. Für gewöhnlich weicht er den Ameisen, die ihm begegnen, aus; manchmal aber windet er sich auch mitten durch einen dichten Ameisenknäuel hindurch, während die Ameisen wüthend auf ihn losfahren und statt des Käfers habhaft zu werden, sich gegenseitig in die Beine beilsen. Nur bei sehr hoher Temperatur, wenn die Ameisen aulsergewöhnlich lebhaft und gereizt sind, gelang. es ihnen (in meinen künstlichen Nestern von rufa), einen Quedius festzuhalten und zu tödten. In der freien Natur wird dies wohl kaum je gelingen, denn Quedius hält sich bei rufa gerade dann, wenn die Ameisen sehr rege sind, ih einem Schlupfwinkel des Nestes verborgen, indem er sich seitlich von einem Gange in das Nestmaterial einwühlt und dort stundenlang regungslos liegen bleibt. Bei Lasius fuliginosus lebt er gewöhnlich (als „Wegelagerer“) vor dem Nesteingange unter Laub. Ein Quedius, der in einem rufa- Neste umherstreift (dies geschah in meinen Nestern, wie schon bemerkt, vorzüglich bei kühlerer Temperatur, wenn die Ameisen ruhig waren) gleicht einem verschlagenen und gewandten Raubthiere, das auf Beute ausgeht. Leise und behende wendet er sich bald hierhin bald dorthin, mit seinen kurzen, feinen Fühlern nach allen Seiten hin witternd. Begegnet er einer todten Ameise, so frilst er sich, wenn die Umgebung ruhig ist, an Ort und Stelle in dieselbe ein; sonst ergreift er seine Beute mit den Kiefern und schleppt sie (häufig dabei rückwärts laufend) in einen Schlupfwinkel. Fünf !) Vgl. hierüber auch: Lubbock, Ameisen, Bienen und Wespen (Leipzig 1883), S. 61 ff.; Ernest Andre, Les fourmis (Paris 1885) chap. XI; Forel, Fourmis de la Suisse p. 424; Mc. Cock, the Honey ants of the garden of the gods (Philad. 1881) p. 68 sg. 2) Ueber das Vorkommen desselben vgl. auch v. Hagens „Ueber Ameisengäste* (Berl. Ent. Zt. 1865, S. 110). Lebensweise einiger Ameisengäste. 115 lebendige Lasius fuliginosus (%), die ich zu ein paar Quedius in ein Gläschen mit Erde gesetzt hatte, verschwanden bis auf einige Reste eine nach der anderen; sie wurden wahrscheinlich nächtlicher _ Weile aufgefressen; denn bei Tage sah ich so wenig von den in der Erde sich versteckt haltenden Quedius, als ob dieselben gar nicht vorhanden wären. Ein 2 von Lasius umbratus lielsen sie dagegen über eine Woche lang unbehelligt (bis ich dasselbe wieder entfernte). Im Febr. 1886 fand ich Qu. brevis ziemlich zahlreich in einem Winterneste von rafa und zwar nicht blofs im Nestmaterial (wie Dendrophilus, Myrmetes, Leptacinus formicetorum, Homalotu talpa, Monotoma conicicollis: u. s. w.), sondern auch bei den halberstarrten Ameisen in den untersten und seitlichen Gängen des Bodens. Im Uebrigen fiel mir bei der Lebensweise von Quedius brevis noch die besondere Stellung auf, die er manchmal, wenn er sich putzt, einnimmt. Wenn er nämlich seine Mittel- und Hinterbeine putzt, gebraucht er seine Hinterleibsspitze als Stütze, um den Mittel- leib bogenförmig in die Höhe zu heben. Ueber Cetonia floricola Hbst. Die Berichte über das Vorkommen der Cetonien-Larven in den Haufen der Waldameise sind schon sehr alt. Nach Ratzeburg [Forstinseeten I. Thl. (Berlin 1837) S. 84] war das Vorkommen und die Duldung der Larven von Cei. aurata in den Haufen von F. rufa schon Rösel v. Rosenhof („Insectenbelustigungen“) bekannt. Degeer berichtet in dem 1774 erschienenen 4. Bde. seiner „Abhand- lungen zur Geschichte der Insecten“ [S.166!)]: „Die Larven dieser Käfer (Scarabaeus auratus) findet man in den grofsen Waldameisen- haufen. Sie leben gern im fetten und feuchten Erdreich, das sich auf dem Boden unter solchen Haufen befindet; doch findet man sie auch in gemeiner Erde, wenn sie nur etwas fett ist, worinnen ich sie lebendig erhalten habe. Besonders ist es doch, dafs sie in den Ameisenhaufen leben können, wo sie ganz mit Feinden umringt zu sein scheinen. Denn die Ameisen haben die Gewohnheit, alle Insecten, die in ihre Haufen gerathen, zu tödten. Diesen Larven aber thun sie im mindesten nichts zu Leide.“ Ratzeburg (Forst- insecten I. Thl., S. 84) sagt: „Höchst interessant ist es, dafs die Larven von Cetonia aurata häufig in den Haufen der F. rufa ge- !) Der betreffende Band der mir vorliegenden deutschen Ueber- setzung (von J. A. E. Göze) erschien 1781 (Nürnberg). Die obige Seitenzahl bezieht sich auf letztere. 8* 116 E. Wasmann: über die funden und von diesen auch geduldet werden.“ In seinem ersten Nachtrag zu demselben Werke (Berlin 1839, 8.24) fügt er bei, dals Heyer in den Haufen „der grofsen Ameise“ nur Kokons und Larven von Cetonia aenea Gyll. (= floricola Hbst.), aber nicht die- jenigen der in derselben Gegend gemeinen Cet. aurata gefunden habe. Erichson bemerkt (Naturgesch. d. Ins. Deutschl., I. Abth., 3. Bd., S. 606): „Die Larven der €. aurata finden sich in grolser Menge in dem Reisig der Nester von F. rufa, zwar meist in der Tiefe des Nestes, häufig aber auch oberflächlich mitten unter den Ameisen. Es ist dies also ein Nestfreund der Ameisen, aber nur ein gelegentlicher, denn die Larven der Cetonia aurata finden sich auch in grolser Menge in vermoderndem Holze alter Weiden und anderer Laubbäume.“ Bezüglich Cet. floricola weist Erichson nur auf Heyer’s obenerwähnte Angaben hin (S. 603). v. Hagens (Berl. Ent. Ztschr. 1868, S. 267) berichtet, dafs er aus den Kolonien von rufa und congerens (= pratensis Degeer) einige Cetonienlarven auf- gezogen hatte; aus denselben habe er keine aurata, sondern floricola, kleine Exemplare mit scharf markirter weilser Zeichnung, erhalten. v. Hagens sieht die Larven von Cetonia, Clythra und Dipteren nicht als Ameisengäste an, sondern als Schmarotzer (vgl. Berl. Ent. Ztschr. 1865, S. 105 ff. und 1867, S. 442). Forel (Fourmis de la Suisse p. 428) sagt, man finde die Cefonia-Larven auch in verlassenen Nestern, weshalb wohl an keine gastliche Beziehung derselben zu den Ameisen zu denken sei. Diese Larven scheuten sich auch nicht, bis mitten in die von den Ameisen bewohnten Nesttheile vorzudringen, und würden von letzteren dann wüthend angegriffen; die Haare, womit ihr Körper besetzt sei, mache diese Angriffe jedoch für die Larven unschädlich. Aus den Cetonia-Larven und Kokons, die ich hier in grolser Zahl (mehrere Hunderte) in den Nestern von rufa und pratensis (bei den verschiedensten Varietäten derselben) sammelte, erzog ich keine einzige aurata, sondern nur floricola. Dieselben stimmen bezüglich der starken Ausbildung der weilsen Flecken und Punkte, des Metallglanzes und der rauhen Behaarung der Unterseite mit den von Erichson (Nat. d. I. D., II. Bd., S. 601) als nordischen charakterisirten Formen überein. Die Punktirung, weilse Sprenke- lung ete. ist der als floricola Hbst. (a) von Erichson aufgeführten Form entsprechend. Die Färbung der Oberseite grün-, meist bronce- schimmernd, (selten) dunkelkupferfarbig mit Erzschimmer; die Färbung der Unterseite heller oder dunkler kupferfarbig, meist bläulich angelaufen, selten rein, manchmal fast schwärzlich erzfarbig, Lebensweise einiger Ameisengäste. 117 . die Unterseite des Abdomens nicht selten (bei völlig ausgefärbten Stücken!) irisirend. Die Gröfse ist meist eine mittlere (eirca 17 oder 18 mill.); die ziemlich häufig vorkommenden kleineren Stücke sind mangelhafter Nahrung im Larvenzustande zuzuschreiben (Ver- suche hierüber sind bei künstlicher Aufzucht leicht vorzunehmen). Die Ausfärbung und Erhärtung des Chitinpanzers erfolgt inner- halb des Kokons und ist (nach meinen Beobachtungen) erst 10—14 Tage nach dem Ausschlüpfen des Käfers vollendet. Die bei rufa und die bei pratensis gefundenen Exemplare zeigten keinen Unterschied von einander. Durchschnittlich fand ich bei pratensis zahlreichere und weiter fortgeschrittene Larven und zahl- reichere Kokons als bei rufa. Dies ist wahrscheinlich der gün- stigeren Lage der betreffenden pratensis-Nester (offener und sonniger, am Rande von Kiefernwald oder Gebüsch), in einigen Fällen auch dem gröfseren Alter des Nestes, vielleicht auch einer höheren Durch- schnitts- Temperatur der pratensis-Nester !) zuzuschreiben. Die höheren, gleichmälsigeren Temperaturverhältnisse, die in den Nestern der Ameisen herrschen, sind wahrscheinlich sehr günstig für die Entwickelung der Larven. Der Hauptgrund ihres Aufenthaltes in den Ameisennestern scheint jedoch die Menge der modernden Pflanzenstoffe zu sein, die sie daselbst vorfinden; denn bei künstlicher. Zucht in solchem Nestmateriale aufserhalb der Ameisenhaufen (und ohne Ameisen) gedeihen sie ebenso gut. Die Larven fand ich gewöhnlich um den eigentlichen, von Ameisen bewohnten Nesttheil in der fetten feuchten Erde, die er- wachsenen vorzüglich weiter oben in der Nähe der Erdoberfläche. Die in ihrer Entwickelung noch nicht so weit fortgeschrittenen waren meist tiefer unten. Manchmal begegnete ich Larven verschiedener Gröfsen auch in den von Ameisen bewohnten Nesttheilen. Die Kokons liegen meist am zahlreichsten in dem oberen Theile des eigentlichen Nestmaterials, der Einwirkung der Sonnenwärme ge- nähert; wahrscheinlich ist diese Lage auch deshalb günstig, weil die 1) Aulser einigen Messungen von Forel (F. d. 1. S. p. 432), die keine Verallgemeinerung gestatten, fehlen mir hierüber zuverlässige direete Angaben. Die pratensis-Nester sind verhältnifsmäfsig tiefer als die rufa-Nester, ihr Oberbau niedriger (vgl. auch Forel, F. d. l. S. p. 193); auf der meist ziemlich flachen Oberfläche der hiesigen pratensis-Nester findet sich meist eine Unzahl von Kaninchen- Exkrementen, die von den Ameisen (zur Temperaturerhöhung des Nestmaterials?) herbeigeschleppt werden; bei rufa sind dieselben viel seltener. 118 E. Wasmann: über die auskriechenden Käfer sich nicht mehr weit durchzuarbeiten und. so die Aufmerksamkeit der ihnen feindlichen Ameisen zu erregen brauchen. Die zugleich in demselben Neste befindlichen Larven zeigen meist drei oder vier verschiedene Grölsenstufen, was auf eine drei- oder vierjährige Entwickelung der Käfer schliefsen lälst. Der Puppenstand dauert 1 bis 2, selbst bis 3 Monate, je nach den Temperaturverhältnissen. Das Verhältnils derLarven zu den Ameisen ist jeden- falls kein gastliches!), Es ist aber auch kein eigentlich feind- liches. Für gewöhnlich werden die Larven in Ruhe geduldet, und nur, wenn sie sich zu dreist mitten unter die Aıneisen drängen oder wenn letztere durch eine besondere Ursache gereizt werden (z.B. durch Störung des Nestes beim Aufsuchen der Larven), fallen sie mit grofser Wuth über die Larven her. In diesem Falle dient den Larven ihre Behaarung zwar meist einigermalsen zum Schutze, und es gelingt ihnen gewöhnlich, sich in die Tiefe des Nestmaterials einzubohren; aber manchmal sah ich sie auch unter den Bissen und dem eingespritzten Gifte der Ameisen erliegen. Die Käfer selbst werden, wenn sie (beim Auskriechen oder Eierlegen) zu einer Zeit, wo die Ameisen lebhaft sind, diesen be- gegnen, feindlich angegriffen, meist wohl ohne Schaden (wegen ihres Chitinpanzers, dessen Erhärtung innerhalb des Erdkokons vollendet wird). Einmal fand ich an einem heifsen Julinachmittag am Rande eines pratensis-Restes eine Cetonia floricola völlig geknebelt durch die ihr anhängenden Ameisen. Die Larven von Cetonia gehören nicht zu den ausschliefs- lichen, sondern zu den gelegentlichen „Ameisengästen“, die nur mit besonderer Vorliebe in den Ameisennestern sich aufhalten. Ihrer Stellung nach gehören sie wohl nicht zu den eigentlichen Schmarotzern, da sie nicht auf Kosten der Ameisen oder deren Nachkommenschaft leben, sondern nur Quartier und Nahrung im Nestmateriale suchen; demnach schliefsen sie sich an die unechten, für gewöhnlich indifferent geduldeten Gäste der zweiten Gruppe an. Möglicherweise schaden sie den Ameisen (wie Forel, F. d.|1.S. p. 428, glaubt) dadurch, dafs sie deren Gänge zum Einsturz bringen und das Nestmaterial allzuschnell in modernden Humus verwandeln. Da jedoch die Waldameisen (namentlich pratensis) Kaninchenexkremente u. s. w. selbst in ihr Nest schaffen, könnte 1!) Irrthümliche Angaben hierüber finden sich in manchen Werken, z. B. Lorinser, Buch der Natur V. Bd., S. 444. Lebensweise einiger Ameisengäste. 119 vielleicht andererseits auch die manchmal sehr beträchtliche Menge von Exkrementen der Cetonien-Larven ihnen einen Vortheil ge- währen. Ueber Formicozenus nitidulus Nyl. Die arbeiterähnlichen & dieser kleinen Gastameise !) wurden erst vor zwei Jahren von Adlertz als solche erkannt ?). Die Be- schreibung derselben ist von E. Andre bereits in die Spec. des Hymenopt. (Tome II, Suppl. p. 843 [sep. p. 11]) aufgenommen. Die & sind in Gröfse, Gestalt und Farbe den ungeflügelten Ö äufserst ähnlich 3), durch die 12gliedrigen Fühler (mit 5gliedriger schlanker Keule), die Ocellen, den kürzeren rundlichen Kopf, die äulseren Genitalien (die jedoch, wie ich bemerkte, nur an frischen Exemplaren mit der Lupe sichtbar sind) von der % unterschieden. Nach Adlertz zeigen die g' manchmal deutliche Flügelansätze (die hiesigen Exemplare, die ich untersuchte [ca. 12 Stück], waren voll- kommen ungeflügelt). Dafs zwischen den 2 und ® mannigfache Uebergänge stattfinden, hob schon Adlertz hervor. Bezüglich der Färbung der hiesigen $ waren die kleinsten (von den 2 am weite- sten entfernten) die hellsten, die grölsten (den Q am nächsten) fast so dunkel wie die meisten 2. Ueber die Lebensweise dieser Art war noch nichts Näheres bekannt, als dafs sie stets nur in den Nesten von rufa und pratensis sich aufhalte *). Einige $ und vereinzelte ungeflügelte 2 hatte ich 1) Die Synonymie dieser Art (olim Stenamma auctorum non Westw.) vergl. Andre, Sp. d. Hym. Tom. II, p. 270 sq. und Catalog. Method. und System. des Hymenopt. d’Eur. n.7 (les Fourmis) p.11 und Supplem. au Tome II, p. 841 sg. 2) Früher wurde das g' der Stenamma Westwoodi Westw. irr- thümlich für das J' von Formicozenus gehalten. Ernest Andre (l. eit. p- 271) machte zuerst auf diesen Irrthum aufmerksam. Erst 2 Jahre später entdeckte Adlertz die wirklichen g' von Formicozenus. (Myrmeecologisca studier I, Formicozenus nitid. Nyl. — Oefers. 12. Vetensk. Akad. Förhandl., 1884, No. 2, p. 43—64, Taf. 27.) 3) Ungeflügelte g' sind sonst nur von Anergates atratulus Schenk (vgl. Forel, F. d. 1. S. p. 67 u. Tafel II, Fig. 29 u. Andre Sp. d. Hym. II, p. 278 u. Suppl. p. 845) und Ponera punctatissima Roger (vgl. Forel p. 66 u. Andre p. 245) bekannt. 4) Vgl. G. L. Mayr, die Europ. Formieiden S. 12; v. Hagens, Ueb. Ameis. mit gem. Kolon. (Berl. Ent. Ztschr. 1867, 8. 101); Forel, Fourm. d. 1. S. p. 227; Andre, Sp. d. Hymenopt., Tome II, p. 273 und „les Fourmis“ p. 271; Lubbock, Ameisen, Bienen und Wespen, S, 64. 120 E. Wasmann: über die hier wiederholt in den Nestern beider gefunden. Im Juli 1886 fand ich endlich in einem ziemlich alten rufa-Haufen (der jedoch noch von den Ameisen bewohnt war) eine hübsche Kolonie von Formi- corenus, die in einem leeren Kokon von Cetonia floricola sich ein- quartiert hatte. Einzelne 3 streiften aufserhalb desselben im grofsen Neste umher; etwa 40 &, 10 bis 12 theils geflügelte, theils ungeflügelte ® und etwa ebensoviele Z, ferner eine Anzahl Larven verschiedener Gröfse und Puppen waren in dem Kokon. Ich setzte diese Kolonie in künstliche Nester von rufa, später von pratensis und beobachtete über ihre Lebensweise und Beziehungen zu den Wirthsameisen vor- züglich Folgendes: 1. Formicozenus baut ihr eigenes Nest in dem ihrer grolsen Wirthsameisen. Das Nest hat die Gröfse und die Form einer kleinen Nufsschalenhälfte. Bei Anlage desselben wird zuerst eine kleine Höhlung im Nestmaterial bereitet, die Larven und Puppen hinein- gebracht, dann allmählich ringsum noch kleine Holztheilechen und Erde ringförmig aufgehäuft, so dals das Nest eine napfförmige Gestalt erhält. Unter allen Ameisennestern hat dieses die gröfste Aehnlichkeit mit einem Vogelneste im Kleinen. Leere Kokons von Cetonia, welche gerade die geeignete Gröfse für das Nest der nicht individuenreichen Kolonien von Formicoz. besitzen, ersetzen manch- mal die Anlage eines besonderen Nestes !). 2. Formicorenus führt eine völlig selbstständige Haus- haltung. Ihre Beziehungen zu rufa und prat. sind zwar friedlich, aber nicht gastlich. Begegnet eine grolse Ameise einer dieser „Gastameisen“, so scheint sie dieselbe meist gar nicht zu bemerken; manchmal betastet sie dieselbe auch im Vorübergehen neugierig mit den Fühlern. Innigere Beziehungen konnte ich nicht bemerken. Da beide Kolonien völlig selbstständig dasselbe Nest bewohnen, haben wir hier einen Fall eines „doppelten Nestes“, der auf friedlicher Grundlage beruht ?). 3. Formicoz. ist zwar eine sehr flinke und lebhafte, aber andererseits sehr friedliebende Ameise. Sie griff niemals eine der über ihr Nestehen dahinstolpernden und dasselbe störenden rufa oder pratensis an; desgleichen auch nicht sangwinea und fusca, die ich später zu ihnen setzte. Die letzteren verursachten durch 1) Hierin nähert sich Formicorenus den manchmal leere Gallen bewohnenden Leptothoraz (besonders tuberum), Colobopsis truncata, Campon. abscisus u. A. (vgl. Forel, Fourmis d. l. S. p. 201 und Et. myrmec. en 1884 p. 55). 2) Vgl. Forel, F. d. 1. S. p: 152. Lebensweise einiger Ameisengäste. 121 die Störung, die sie der kleinen Kolonie durch ihr Laufen über das Nest brachten, dals Formicoz. ihr bisher offen unter der Glas- oberfläche des Apparates liegendes Nest tiefer und versteckter an- legte. Dafs jedoch Formicorenus eine andere gröfsere Ameise feindlich angreife, oder von ihr angegriffen werde, habe ich nie beobachtet. Ebenso duldsam verhielt sie sich gegen die kleinen Gäste von rufa und prat. (Stenus aterrim., Thiasophila, Notothecta anceps u. Ss. w.), die zahlreich um und hie und da auch über ihr Nestchen liefen. Sie schienen im Gegentheile ihnen furchtsam auszuweichen (jedoch ohne feindliche Zeichen, wie Oeffnen der Kiefer u. s. w.). { 4. Die gegenseitige Fütterung der Formicor. unterscheidet sich nicht besonders von der bei den übrigen Ameisen hierbei üblichen Methode. Mir fiel nur die lebhaft zitternde Bewegung des Hinterleibes der Ameise, die gefüttert wurde, auf; desgleichen manchmal bei einer allein an Zuckersaft leckenden Ameise. Aehn- liche Bewegungen des Hinterleibes bei grofsem Behagen (anderer- seits auch bei zorniger Aufregung) zeigen übrigens auch manche andere Ameisen, z. B. viele Lasius- Arten. 5. Die g' von Formicoz. laufen an warmen Tagen äulserst schnell und lebhaft im ganzen rufa-Neste umher. Einigemal sah ich auch, dals ein g' auf einem geflügelten 2 sals und sich von demselben weiter tragen liefs, während es sich sehr lebhaft und unruhig zeigte. Ich kann nicht entscheiden, ob es sich hierbei um Paarungsversuche (die Paarung selbst habe ich noch nicht beob- achtet), oder vielmehr um eine eigenthümliche Tragmethode von Formicozenus handle. Ziemlich oft beobachtete ich nämlich, dafs 2 (manchmal auch 3) dieser Ameisen (von denen ich wegen der Arbeiterähnlichkeit der g' und des unruhigen schnellen Laufens meist die Geschlechter nicht sicher unterscheiden konnte) aufein- ander salsen, wobei die obere Ameise sich meist mit den Kiefern am Halse der unteren festhielt; manchmal hatte sie dieselbe auch nur am Hinterleibsstielchen gefalst und liefs sich von ihr gleichsam ins Schlepptau nehmen. Aufser dieser fraglichen Tragmethode beobachtete ich übrigens bei Formicozenus ein paar Mal auch die bei anderen Myrmiceiden übliche Tragmethode !), wobei die eine 1) Bei Leptothoraz acervorum und ftuberum var. unifasciatus habe ich diese Myrmiciden- Tragmethode häufig beobachtet. Ueber die verschiedenen Tragmethoden bei den Formiciden, Tapınoma und Myrmiciden siehe (nach Forel’s Beobachtungen) bei Andre, Sp. d. Hymenopt., Tom. II, p. 72. 122 E.Wasmann: über die Lebensweise einiger Ameisengäste. Ameise die andere am Aufsenrande eines Oberkiefers ergreift und über ihren Kopf erhebt, so dafs die zu tragende Ameise in steifer, schwach gekrümmter Stellung mit angezogenen Beinen und Fühlern über dem Kopfe der anderen schwebend getragen wird. 6. Formicozenus gehört bezüglich ihres Verhältnisses zu rufa und pratensis zu den unechten Gästen der zweiten Gruppe und zwar zu jenen, die von den Wirthsameisen zwar öfters bemerkt, aber friedlich geduldet werden (vgl. oben 8. 17). Zu derselben Klasse von Ameisengästen gehört wahrscheinlich auch die kleine Xenomyrmez Stollii (Forel) aus Guatemala, deren &, Larven und Puppen in der Gesellschaft einer Kolonie von Camponotus abscisus (Roger) in einer kolossalen Eichengalle von Herrn Stoll gefunden wurden !). - Ob und wiefern Tomognathus sublaevis (Nyl.) die in Süd- schweden (Ostgothland), Dänemark und Finnland in der Gesellschaft von Leptothoraz acervorum und muscorum (einmal vereinzelt auch bei L. tuberum gefunden) lebt ?), als Gastameise zu betrachten sei, hängt vorzüglich noch davon ab, ob und wo die bisher unbekannten g' und 2 dieser Art aufgefunden werden. Man könnte, da nach Adlertz in den betreffenden Kolonien Leptothoraz durch g' Q und 9, Tomognathus nur durch $ und Larven und Puppen von ? vertreten ist, geneigt sein, Tomognathus als Hilfsameise von Leptothoraz zu betrachten. Weil jedoch die Tomognathus-3 an den Arbeiten der Leptothoraz sich gar nicht betheiligen, sondern im Gegentheil von ihnen wie deren eignen Larven gefüttert und gepflegt werden °), scheint Tomognathus eher als Gastameise und zwar als echter Ameisengast (der ersten Gruppe zugehörig) betrachtet werden zu müssen. Ein wirkliches Gastverhältnifs ist hier um so eher denkbar, da der Grölsenunterschied von Leptothorar und Tomo- gnathus bedeutend geringer ist als zwischen rufa (bzw. pratensis) und Formicozenus, zwischen Camp. abscisus und Äenomyrmez. 1) Forel, Etudes myrmecol. en 1884, p. 55. Beschreibung dieser neuen Art ebendaselbst. Ein Exemplar dieser kleinen, schwärzlich- braunen, in Körpergröfse, Gestalt und Glanz an Formicozcenus nitidulus erinnernde Ameise besitze ich durch die Freundlichkeit von Herrn Dr. Forel. 2) E. Andre, Spec. d. Hym., Tome II, p. 279 und Supplem. p. 846 sqq., 856 sqq. (Separ.-Suppl. 1, p. 14 sqq. u. 2, p. 4 sqq.). 3) Adlertz (Myrmecologisca studier), vgl. auch Andre l.eit. Suppl. —— — [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Beitrag zur Kenntnifs der europäischen Rihyncholus- Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Hr. L. Bedel hat in seiner elassischen „Fauna des Coleopteres du bassin de la Seine, Rhynchophora* (Ann. Fr. 1886, pg. 196), ausgesprochen, dafs die Wollaston’schen Gattungen, welche den Zweck hatten, die alte Gattung Rhyncholus zu zerlegen, nur den Werth einfacher Seetionen innerhalb dieser letzten Gattung bean- spruchen können. Nach den Charakteren, welche Wollaston diesen seinen Gattungen zuschreibt, finde ich das Urtheil meines französischen Collegen ganz gerechtfertigt, da alle diese Charaktere keine strenge Abgrenzung des Formenkreises gestatten, was sie bezwecken sollten. In der oben eitirten Fauna von Bedel erscheinen demnach die Gattungen Eremotes, Stereocorynes, Hexarthrum und Brachytemnus mit fihyncholus vereinigt. Ich habe die Arten der Gattung Ahyncholus bereits vor Erscheinen der Bedel’schen Arbeit studirt und bin zu Resultaten gelangt, die mir wichtig scheinen, zur allgemeinen Kenntnils zu bringen. Die sehr verschiedene Kopf- und Rüsselbildung fällt bei den Arten dieser Gattung auf. Ich habe gefunden, dafs sich mit der abweichenden Kopf- und Rüsselbildung auch die Form der Fühlerfurche abändert. Unter den europäischen Arten der Gattung Rhyncholus habe ich drei verschiedene Formen der Fühlerfurche wahrgenommen, wobei sich gleichzeitig die Arten nach der Form des Rüssels und ihrer habituellen Aehnlichkeit auf natürliche Weise in 3 Gruppen absondern, und die meiner Meinung nach den Werth von Gattungen beanspruchen dürfen. Uebersicht der mit Rhyncholus Steph. zunächst verwandten Gattungen: 1. Fühlerfurche nahezu die Augen berührend und den Vorder- rand des Rüssels erreichend. Rüssel kurz und diek. Augen gewölbt, rund, vorstehend . . . . . . . Eremotes Woll. 2. Fühlerfurche kurz, weit vor den Augen und dem Vorder- rande des Rüssels abgekürzt. Rüssel kurz und dick. Augen nicht vorstehend . . . . 2.2... Brachytemnus Woll, © 124 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 3. Fühlerfurche weniger schräg, die Augen fast berührend, weit vom Vorderrande des Rüssels abgekürzt. Rüssel eylin- drisch, viel schmäler als der Kopf . . . Rhyncholus Steph. Die mir bekannten Arten dieser 3 Gattungen werden in nach- folgenden Tabellen charakterisirt. Unbekannt blieb mir Ah. cribri- pennis Graäls, sculpturatus Waltl, nitidipennis Thoms., filum Muls. und Jatitarsis Thoms. Genus Eremotes Wollast. 1” Flügeldecken an der Spitze einfach. Rüssel sehr breit, höchstens so lang als breit. 2" Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken fast kielförmig erhaben, Halsschild stark punktirt. 3 Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken einfach, schmal gewölbt, mit einer Punktreihe. Die Streifen aus grolsen, viereekigen Punkten bestehend. Fühler sehr dick. Rüssel so lang als der Kopf von den Augen bis zum Vorder- rande des Halsschildes. Dieser länger als breit. Zwischen- räume der Punktstreifen auf den Flügeldecken als rundliche, schwache Kiele vortretend, diese mit äufserst feiner, wenig deutlicher Punktreihe. Long. 4.5 mill. Rh. caucasicus Hochh., elongatus Gyll., insulare Chevr!. i. lit., Erem. gravidicornis Woll. Europa, Caucasus . . . . . . planirostris Panz. 4' Rüssel äufserst kurz, viel kürzer als der Kopf. Halsschild so lang als breit. Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken, namentlich die seitlichen als zweikantige, schwache Kiele vortretend, diese mit sehr deutlicher Punkt- reihe. Flügeldecken an der Spitze fein behaart, bei dem vorigen fast kahl; Spitzenrand, von oben gesehen, fein gekerbt. Long. 3—4 mill. Südliches Europa!) submuricatum Boh. = 1) Diese Art wird sowohl von Wollaston als auch Bedel zu Hexarthrum Woll. gestellt, woselbst die Fühler nur eine sechs- gliedrige Fühlergeifsel besitzen, was bei dieser nicht der Fall ist. Erem. submuricatum Boh. ist mit planirostris Panz. äulserst nahe, mit Hexarthrum culinare Germ. hingegen gar nicht verwandt. Die Form des Kopfes mit der Fühlerfurche, welehe mit Eremotes über- einstimmt und von Hexrarthrum abweicht, liefs mich sogleich ver- muthen, dafs die Zahl der Glieder der Fühlergeifsel bisher nicht richtig beobachtet wurde, was eine gründliche Besichtigung be- stätigte. ga’ Sy 5 ]? der europäischen Rhyncholus- Arten. 125 Flügeldecken mit subtil erhabenen Längskielen, die Zwischen- räume mit 2 (einer feineren uud einer gröberen) Punktreihen, diese letzteren aus mälsig grolsen, rundlichen Punkten be- stehend. Fühler dünner, normal. Long. 3.5—4 mill. Süd- Frankreich, Dalmatien . . . .. .... strangulatus Perr. Zraisckönräuine der dnktstreitn einfach, mindestens so breit als die Punktstreifen. Halsschild fein punktirt. Käfer grols, Rüssel (bis zu den Augen) so lang als breit, Halsschild viel länger als breit, Flügeldecken mehr wie doppelt so lang als zusammen breit, die Punkte in den Streifen viereckig. Long. 3.5— 8 mill. Rh. chloropus Fbr. Nord- und Mitteleuropa. . . a we ‚atep. Lin. Käfer klein, Rüssel viel breiter al lang! Halsschild wenig länger als breit, Flügeldecken nicht doppelt so lang als zu- sammen breit, die Punkte in den Streifen rundlich. Long. 2.5 mill. Deutschland, Frankreich, Italien punctulatus Boh. Flügeldecken an der Spitze breit verflacht. Rüssel dünner, länger als breit, konisch, Fühler schlanker. Long. 3—3.4 mill. Mittel- und Südeuropa, Lenkoran . . . . .reflexzus Boh. Genus Brachytemnus Wollast. Schwarz, die Fühler und Tarsen rostroth. Rüssel dicht, Stirn spärlich, Halsschild sehr grob punktirt. Fühler kurz, letztes Glied kurz konisch, an der Spitze abgestutzt und an der letzteren behaart. Die groben Punktstreifen der Flügeldecken mit grolsen, viereckigen Punkten besetzt. Long. 3.5 mill. Rh. crassirostris Perr.? Europa . . . . . . porcatus Germ. I. LI. Genus Rhyncholus Stephens. Fühlergeifsel sechsgliederig. Zwischenräume der Punkt- streifen auf den Flügeldecken nach oben mit feiner leistehen- artiger Kante, welche gegen die Spitze durch Punkte unter- brochen wird, wodurch die Flügeldecken daselbst rauh, fast raspelartig, oder fein gehöckert erscheinen. Körper dunkel- braun. (Subgenus: Herarthrum Wollast.) — Rh. eziguus a a EU DIETHSEEermn: Fühler mit: siebengliederiger Geifsel. Zwischenräume der Punktstreifen der Flügeldecken einfach, letztere gegen die Spitze ohne raspelartige Sculptur. A. Alle Schenkel sehr stark verbreitert, in der Mitte ihrer Unterkante, besonders die Vorderschenkeln mit stumpfem 126 E, Reitter: Beitrag zur Kenntni/s Zahne. Augen oval, flach, nicht vorstehend. Fühler dünn, Keule konisch, an der Spitze abgestutzt und nur an der letzteren behaart. (Subgenus: Stereocorynes Wollast.) Long. 3—4 mill. Ah. Hopffgarteni Stierl.’) Europa. iruncorum Germ. B. Schenkel normal, nicht stark verbreitert, ohne Zahn. Augen meist rund, etwas vorstehend. Fühlerkeule oval, fein behaart. (Subgenus: Rhyncholus in spe.) 1” Die Fühlerfurche ist schräg, von gleicher Breite, zum Unterrand der Augen gebogen. Schienen parallel, an der Basis nicht deutlich schmäler. Halsschild an den Seiten stark gerundet, am Vorderrande stark eingeschnürt. Augen rund, deutlich vorstehend. 2" Augen seitenständig, Kopf zwischen den Augen so breit als der Rüssel an der Spitze. 3” Rüsselfurche nach vorn nicht durch Striche anscheinend verlängert. Rüssel meist mit feiner, kurzer Längsfurche. Halsschild stark gerundet, am Vorderrande stark ein- geschnürt, fast in der Mitte am breitesten. Flügeldecken nicht zweimal so lang als zusammen breit, mit starken Punktstreifen, die Zwischenräume mit feiner aber kräftiger und deutlicher Punktreihe. Long. 3—3.d5mill. Rh. eylindri- rostris Oliv. Europa. . . 2... ..... lignarius Schönh. 3’ Rüsselfurche nach vorn durch Striche anscheinend ver- längert, Rüssel dünner, ohne Längsfurche. Halsschild weniger gerundet, weit hinter der Mitte am breitesten, nach vorn stark verschmälert. Flügeldecken viel mehr wie doppelt so lang als zusammen breit, stark gestreift, in den Streifen kräftig punktirt, die Zwischenräume mit weitläufiger, schwer sichtbarer Punktreihe. Long. 3.5 mill. Rh. cylindrieus Boh., longicollis Boh., grandicollis Bris. Mittel- und Süd- Rikapa Hr: . 2... eylindrus Mrsh. 2' Augen zum grölseren Theile auf die Oberseite gerückt, sehr schwach gewölbt, Kopf zwischen denselben schmäler als der Rüssel. Halsschild sehr fein, wenig dicht punktirt, 1) Der Rh. truncorum Germ. unterscheidet sich von porcatus Germ. genau durch die Merkmale, welche Stierlin aufführt, um die Aufstellung seines Rh. Hopffgarteni zu begründen. Da die letzte Art auch eckig verbreiterte Schenkel besitzen soll, wie der AA. Irun- corum &erm., mit dem sie der Verfasser nicht vergleicht, so unter- liegt ihre Zusammengehörigkeit keinem Zweifel. iu = der europäischen Rhyncholus - Arten. 127 etwas länger als breit, nach vorn verengt, hinter der Mitte am breitesten. Flügeldecken zweimal so laug als zu- sammen breit, stark punktirt-gestreift, die Zwischen- räume mit weitläufig gestellter, schwer sichtbarer Punkt- reihe. Rostroth oder kastanienbraun. Long. 2.5—3 mill. Caucasus . . en, Schönherri Hochh. Die Hühlerfüsche ist Iobähen der obere Rand verläuft parallel mit dem Rüssel, der Unterrand ist gegen die Augen erweitert, nicht unter die Augen gebogen. Vorder- schienen innen doppelbuchtig, die hinteren an der Basis schmäler, zur Spitze allmählig erweitert. Halsschild an den Seiten schwach gerundet, nach vorn verengt, vorn andeutlich eingeschnürt. Käfer schmal, glänzend. Grölser, Augen rund, vorstehend, Kopf normal, sammt den Augen so breit oder fast so breit als der Vorderrand des Halsschildes, Rüssel mälsig stark, wenig länger als der Kopf bis zum Halsschilde, der erste Zwischenraum der starken und dichten Punktstreifen der Flügeldecken bis zur Spitze gleich breit. Long. 3.5—4 mill. Rh. lignarius Germ.,, ‚Europa... tue . 2... turbatus Schönh. Kleiner, Augen oval, EIERL unnstehärin. Kopf sehr kurz, konisch, sammt den Augen viel schmäler als der Vorder- rand des Halsschildes, Rüssel dünn, fast doppelt so lang als der Kopf, der erste Zwischenraum der starken Punkt- streifen der Flügeldecken an der Spitze verbreitert. Long. 3—3.5 mill. Südliches Europa. Rh. angustus Fairm. gracilis Rosenh. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Beschreibung einer neuen Art der Carabiden-Gattung Pasimachus Bon. aus Mexico von Julius Flohr. Pasimachus Quirozı. Aehnelt P. Sallei in Form, ist aber kleiner, schmächtiger und noch flacher. — Kopf und Halsschild glänzend kupferfarben, grün angelaufen; Flügeldecken schwarz, mit blauem Seitenrande, ihre Rippen schwarz glänzend, die Zwischenräume matt; Oberkiefer, Fühler und Beine schwarz. Kopf quer parallelogrammisch, vorgestreckt, Kopfschild zwischen den Augen beiderseits tief der Länge nach gefurcht; Scheitel quer erhaben, nicht punktirt; Oberkiefer gestrichelt, von der Länge des Kopfes, oder etwas länger; Halsschild breiter als lang, herzförmig, vorn tief ausgeschnitten, hinten einmal gebuchtet, am breitesten vor der Mitte, Vorderecken stark vorspringend, Hinterecken stumpf spitzig, seitlich gegen die Basis geschweift und stark verengt; Hinterleib stark gestielt; Flügeldecken flach, leicht seitlich gerundet am breitesten in der Mitte, wo sie die gröfste Breite des Hals- schildes etwas überragen, Schultern ziemlich gerade, leicht gezähnt, jede Flügeldecke mit 8 Rippen, von denen die Ste, am Seitenrande befindliche, und die 6te feiner und weniger erhaben sind, als die anderen; Zwischenräume mit seichter Punktreihe; Vorderschienen am Aufsenrande nur zweizähnig, indem der erste, obere Zahn oder Höcker fehlt. Länge inclusive Oberkiefer 22 mill., grölste Breite 8 mill., 3°. Hab: Coatepec (Mexico, Staat Vera Cruz, Sierra Templada, ca. 3800 englische Fuls hoch). Anmerkung. Ich erhielt ein Exemplar dieser schönen Art, welche sehr selten zu sein scheint, von Don Jose Quiroz, der sie unter Laub in seinem Cafetal gefangen zu haben angiebt. Mexico, 31. December 1886. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Die Arten der Sphodristocarabus- Gruppe. Von Ludwig Ganglbauer, Custos-Adjunet am K.K. naturhistorischen Hof-Museum in Wien. Unter den Caraben mit langen Mandibeln, nicht verdicktem Scheitel und bisetosem 2ten Glied der Lippentaster sind die Sphodristocarabus Geh. (Sphodristus Thoms. Opuse. Ent. VII, 684, nec Motsch., Bull. Mose. 1865, 2, 295) !) durch das an der Spitze pubescente 4te Fühlerglied, 4 erweiterte Glieder der Vordertarsen des J und durch die Sculptur der Flügeldecken ausreichend charakterisitt. Im einfachsten Falle zeigen die Flügeldecken zwischen den vertieften Punktreihen 15 regelmälsige, gleichbreite, rippenartig erhabene Intervalle. Das 4te, Ste und 12te Intervall ist durch kleine Grübchen kettenartig unterbrochen (Primärintervalle, Kettenrippen). Von den übrigen Intervallen (den geraden Secundär- intervallen: 2, 6, 10, 14, und den ungeraden Tertiärintervallen: 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15) sind die inneren gewöhnlich nur gegen die Spitze, die äulseren in ihrer ganzen Länge durch zahlreiche schwache Querfurchen raspelartig unterbrochen. Das 1ste Tertiärintervall ist in der Regel nur an der Basis der Flügeldecken durch einen kurzen Scutellarstreifen vom erhabenen Nabhtstreifen getrennt. Bei Kindermanni aber setzt sich die Punktreihe des Scutellarstreifens mehr oder minder vollständig bis zur Spitze der Flügeldecken fort, so dals das 1ste Tertiärintervall gewöhnlich vom Nahtstreifen 1) Sphodristus wurde von Motschulsky (Bull. Mosc. 1865, III, pg. 295) auf Carabus acuticollis Motsch. (Etud. entom. 1857, VI. tab., f. 8, 1858, VII. pg. 187) von Kurdistan gegründet. Dieser C. acuticollis, von dem sich 3 von Kotschy im eilieischen Taurus gesammelte Exemplare in unserer Musealsammlung befinden, wurde viel früher von White (Ann, Mag. Nat. Hist. 1845, XV, p. 111, t. VII, f.3) als Carabus (Procrusticus) Paiafa (von Ch. Fellows bei Xanthus in Kleinasien gesammelt) allerdings roh, aber ziemlich charakteristisch abgebildet, jedoch nicht beschrieben. Ob nun dem Namen Sphodristus oder Procrusticus der Vorzug zu geben ist, will ich nicht entscheiden. Jedenfalls hat aber Sphodristus Motsch. mit Sphodristus Thoms. nur wenig Verwandtschaft, gehört vielmehr unter die Caraben mit verdiektem Scheitel und plurisetosem vor- letztem Lippentasterglied. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 2) 130 L. Ganglbauer: die Arten deutlich gesondert erscheint. Gegen den Seitenrand der Flügeldecken ist die Seulptur verworren körnig, doch ist eine regelmälsige margi- nale Grübchen- oder Körnerreihe fast immer deutlich erkennbar. Die Differenzirung dieser einfachen regelmäfsigen Sculptur be- ginnt mit dem Breiterwerden der Kettenintervalle auf Kosten der sie einschliefsenden Tertiärintervalle und mit der Neigung der Rippen sich in Körnerreihen aufzulösen. Entwickeln sich die Elemente der Kettenintervalle zu kurzen kräftigen Tuberkeln, dann bleiben nur die beiden zwischen den Tuberkelreihen befindlichen Secundärintervalle (6 und 10) ununterbrochen und treten als stärkere Rippen hervor, während alle übrigen Intervalle in regelmäfsige oder etwas verworrene Körnerreihen aufgelöst werden. Bei Adams: sind diese Seulpturdifferenzirungen in allen Uebergängen von einem Extrem zum andern (Hollbergi — armeniacus) zu verfolgen. Bei Bohemani, Kindermanni, Theophilei und macrogonus sind die Ketten- streifen schmal und die Tertiär- und Secundärintervalle als gleich- breite Rippen oder Streifen entwickelt. Gülnicki zeigt 3 Reihen sehr kräftige Tuberkeln und zwischen denselben 2 Rippen, während die übrigen Intervalle meist in mehr oder minder regelmälsige Körnerreihen aufgelöst sind. Bei Theophilei und Gülnickii sind die Seiten des vorn gerundet erweiterten Halsschildes bis zur Spitze der Hinterecken in gleich- mälsiger Curve ausgebuchtet. Die Hinterecken sind in Folge dessen spitzwinklig nach aufsen gezogen. Bei den übrigen Arten setzt sich die Ausbuchtung der Halsschildseiten nicht über die Hinterecken fort. Die Ventralstrigae sind mehr oder minder scharf eingeschnitten und stets deutlich. Die Sphodristocarabus-Gruppe ist im Oaucasus und in Arme- nien durch Adamsi und seine zahlreichen Rassen, im Gebirge von Talysch durch Bohemani, in den pontischen Alpen bei Trapezunt durch Theophilei und Gülnickii, bei Amasia durch Kindermanni und macrogonus vertreten. 1. Sphodristocarabus Adamsi Ad. Carabus Adamsi Adams, Mem. Mose. V, 1817, 288. Unter Adamsi vereinige ich die zahlreichen Localformen einer in der Körperform und Grölse, in der Gestalt und Punktirung des Halsschildes, in der Sculptur der Flügeldecken und in der Färbung variablen Art, welche über den ganzen Caucasus und über die Gebirge von Armenien verbreitet ist. Der Name Adams hat für diesen Formencomplex insofern Berechtigung, als er die zuerst be- der Sphodristocarabus -Gruppe. 131 schriebene hierher gehörige Form bezeichnet. Dr. G. Kraatz hat (Deutsche Ent. Ztschr. 1878, p. 9”—112) eine Anzahl der Rassen des Adamsi als 5 selbstständige Arten unterschieden, hielt es aber (pg. 109) durchaus nicht für unmöglich, dafs dieselben schliefslich nur als Varietäten einer einzigen Art angesprochen werden. Ich kann die Richtigkeit dieser Vermuthung nur bestätigen, nachdem ich mich durch lange Zeit vergeblich bemüht habe, specifische d. h. constante Unterschiede zwischen den hierher gehörigen Formen aufzufinden. Durch das reiche Material, das mir durch die Sammlung des K. K. naturhistorischen Hof-Museums, ferner durch die Güte der Herren Ch. Haury, Dr. L. von Heyden, Max Korb, Dr. G. Kraatz, E. Reitter, Dr. G. Sievers und A.Starck zur Verfügung sind, wurde es mir möglich, 7 Hauptrassen des Adumsi ausreichender zu charakterisiren und auf dieselben die Beschreibungen älterer Autoren mit gröfserer Sicherheit zu beziehen. Nur eine der Hauptrassen (janthinus m.) wurde erst in den letzten Jahren von Herrn A. Starck im westlichen Caucasus entdeckt. Unter den Sphodristocarabus ist Adamsi durch die kurzen oder nur mäfsig nach hinten verlängerten, von der Basis kaum abgesetzten Hinterecken des Halsschildes, den nicht verlängerten Scutellarstreifen und das nur an der Spitze (nicht über das letzte Drittel) pubescente 4te Fühlerglied charakterisirt. Der Körper ist bei var. ıncatenatus und var. janthinus länger gestreckt, bei den übrigen Rassen kürzer aber niemals so kurz wie bei Bohemani. Die Hinterecken des Halsschildes sind bei Zichwaldi und janthinus mehr nach hinten verlängert, bei armeniacus sehr kurz und abgerundet. Bei letzteren sind auch die Seiten des Hals- schildes hinter der Mitte nur sehr wenig oder gar nicht ausgebuchtet und erscheinen im letzteren Falle bis zur Basis ziemlich gleichmäfsig gerundet, während sie bei den übrigen Rassen vor der Mitte stärker oder schwächer gerundet erweitert und hinter der Mitte mehr oder weniger tief ausgebuchtet sind. Die Extreme in der Flügeldecken- seulptur finden wir bei Hollbergt und bei armeniacus. Bei ersterem sind sämmtliche Intervalle der Punktstreifen gleichmälsig rippenartig entwickelt und die Primärintervalle sind nur durch grübchenartige Pnnkte unterbrochen und dadurch in Kettenstreifen umgewandelt. Bai armeniacus bestehen die Kettenstreifen aus kürzeren, kräftigen Tuberkeln und die Intervalle der vertieften unregelmälsigen nicht punktirten Streifen sind bis auf 2 zwischen den Tuberkelreihen befindliche Secundärrippen in mehr oder minder regelmäfsige Körner- reihen umgewandelt. Die Länge schwankt zwischen 16 und 26 mill. 9* 132 L. Ganglbauer: die Arten Was den Zusammenhang der Rassen anbelangt, so zeigt varians Uebergänge zu Hollbergi, dem typischen Adamsi, zu incatenatus und zu Eichwaldi, armeniacus ist durch Zwischenformen mit in- catenatus verbunden, janthinus ist von Eichwaldi abzuleiten und verhält sich zu denselben in Bezug auf Körperform ähnlich wie incatenatus zu varians. Der typische Adamsi ist eine Zwischenform zwischen Hollbergi und Eichwaldi. Var. Hollbergi Mannh. Carabus Hollbergi Mannh., Humm. Ess. Entom. VI, 1827, 24; Fald., Fn. transc. I, T.U,F.3; Thoms., Opuse. ent. VII, 1875, 686; Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, -105. Carabus Adamsi Fischer, Entom. Imp. Ross. Ill, 180; Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, 97. Curabus Bohemani Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, 104, —= separandus Kr., ibid. 18381, 170. Carabus Eichwaldi Motsch., die Käf. Rufsl. 1850, 78. Flügeldecken zwischen den Kettenrippen mit 3 vollkommen gleich stark entwickelten Rippen (Tertiär- und Secundärintervallen). Kettenrippen nicht oder nur wenig breiter und erhabener als die zwischen ihnen liegenden Rippen. Halsschild ziemlich herzförmig, seine Seiten vorn gerundet erweitert, hinter der Mitte in der Regel deutlich ausgebuchtet, selten fast geradlinig gegen die Basis con- vergirend. Hinterecken des Halsschildes kaum abgesetzt, etwas nach hinten verlängert, spitzwinkelig, an der Spitze etwas abgerundet. Oberfläche des Halsschildes dicht und grob punktirt, die Punkte hie und da runzelig ineinander flielsend. Flügeldecken hinter der Mitte nur mälsig gerundet erweitert, lang oval. Oberseite blau, blauviolett, purpurfarbig, seltener kupfrig, blaugrün, oder metallisch, in der Regel einfarbig, bisweilen aber der Halsschild blau oder violett und die Flügeldecken purpurfarbig oder grünlich bronzefarbig mit violettem oder purpurviolettem Seitenrande. Long. 20 —25 mill. Daghestan, östl. Grusien. Mannerheim’s Charakteristik des Halsschildes: „Thoraz latitudine parum longior, lateribus subrotundatis, versus basın recte et non sinuatim angustatis, angulis vir productis, rotundatis“ trifft nur auf einzelne, etwas abnorme Individuen zu. Da aber als Fund- ort des Hollbergi ausdrücklich Daghestan angegeben ist und da die Mannerheim’sche Beschreibung im Uebrigen auf die von Becker, Faust und in neuerer Zeit von Leder in Daghestan gesammelte Form des Adamsi palst, so ist dieselbe ohne Frage als Hollbergi der Sphodristocarabus - Gruppe. 133 zu betrachten. Der daghestanische Hollbergi unterscheidet sich von der im östlichen Grusien vorzüglich bei Elisabethpol und Helenen- dorf vorkommenden Form des Adamsi nur durch etwas schmälere Rippen und, wie es scheint, constant blaue oder blauviolette Färbung. Doch finden sich auch bei Elisabethpol Stücke, die von den Daghestauern nicht zu unterscheiden sind und deshalb scheint es mir geboten, separandus Kr. mit Hollbergi zu vereinigen. C. sepa- randus unterscheidet sich nach Kraatz von der Sarıjal-Form des Adamsi (Adamsi Kr. s. str.) fast nur durch etwas grölsere, gewölbtere Gestalt, etwas deutlichere Hinterecken des Halsschildes und sehr feine regelmälsige Kettenstreifen. Es ist nicht zu übersehen, dafs die Adamsi- Formen jeder einzelnen Localität ein bestimmtes Gepräge haben, aber es ist unmöglich, jede Localform als Rasse zu definiren. Der Halsschild des Hollbergi variirt nicht unerheblich in der Form und Breite. Er ist in der Regel viel breiter als lang, vorn ziemlich stark gerundet erweitert, hinter der Mitte ausgebuchtet und ziemlich stark gegen die Basis verengt. Individuen mit viel schmäleren, gegen die Basis fast geradlinig verengten Halsschild finden sich aber beispielsweise bei Elisabethpol unter den normalen und sind mit denselben durch Zwischenformen verbunden. Einen wirklichen Zusammenhang der Thoraxform mit dem Geschlechte konnte ich nach meinem reichen Materiale nicht constatiren. Die Kettenstreifen der Flügeldecken sind in der Regel nicht breiter und höher als die vollkommen gleich und regelmälsig ent- wickelten Tertiär- und Secundärrippen. Besonders aber kleinere Individuen zeigen häufig deutlich breitere Kettenstreifen mit kürzeren und höheren Tuberkeln und vermitteln den Uebergang zu var. varians Fisch. Die Kerbpunkte in den sehr regelmäfsigen vertieften Streifen variiren etwas in der Stärke. Die Oberseite ist in der Regel einfarbig, nur der Seitenrand der Flügeldecken ist häufig heller violett oder purpurfarbig. Fischer hat seinen Adamsi nach einem violetten Individuum mit grünerz- farbigem Seitenrande des Halsschildes und der Flügeldecken be- schrieben. Diese Färbung scheint sehr selten zu sein. Var. varians Fisch. Carabus varians Fisch., Entom. Imp. Ross. II, 65, t. 35, f. 1, ibid. III, 175; Dejean, Spec. II, 81; Iconographie I, 1829, 33, t. 44, f. 4; Motsch., Bull. Mosc. 1839, 87. 134 L. Ganglbauer: die Arten C. Adamsi var. subeyaneus Kr., Deutsche Entom. Zeitschr. 1878, 101. Carabus Hollbergi Kolenati, Melet. Ent. Fasc. I, 1845, 29; Eichwaldianus Geh., Cet. Carab. 1885, 28. Carabus armeniacus var. scintillus Reitter, Wien. Ent. Zeitschr. 1884, 143; var. decoloratus Reitt., ibid. (sub armeniacus Mannh.). - Von Hollbergi im Allgemeinen durch wesentlich geringere Grölse, 17— 19 mill., kleinen, vorn weniger gerundet erweiterten Halsschild mit etwas mehr abgerundeten Hinterecken, kürzere, hinter der Mitte mehr gerundet erweiterte Flügeldecken mit kräftigen Tuberkeln in den viel breiteren Kettenstreifen verschieden. In Folge der starken Entwickelung der Kettenstreifen sind die Tertiärrippen fast immer sehmäler als die Secundärrippen und häufig nur als schmale Körnerreihen entwickelt. Selten sind die Tertiärrippen fast oder ebenso stark als die Secundärrippen und dann ist die Sceulptur der Flügeldecken nur durch die kürzeren, höheren Tuberkeln der Kettenstreifen von der des Hollbergi verschieden. Im anderen Extrem entwickelt sich die Seulptur des durch andere Thoraxform ausgezeichneten Bichwaldi. Die Färbung der Oberseite ist blau (subeyaneus Kr.), blauviolett, grünlich oder kupfrig-bronzefarbig. Chaudoir (Enum. Carab. Cauc. 79) weils nicht, ob es nicht passend wäre, varians mit Eichwaldi zu vereinigen. Nach den mir vorliegenden ca. 20 Exemplaren aus den Sammlungen von Haury, v. Heyden und Kraatz ist der Unterschied beider in der Thorax- form ein ziemlich durchgreifender. Die sämmtlichen Exemplare des varians, die ich vor mir habe, stammen durchweg von älteren Sammlern und sind leider nicht mit genauen Fundortsangaben ver- sehen. Das Verbreitungsgebiet dieser Rasse dürfte aber im centralen Caucasus zu suchen sein. Fischer giebt als Heimat den eisalpinen Caucasus an und beschreibt zuerst ein erzfarbiges Exemplar mit aufgelösten Tertiärrippen. Dejan’s varians von 9 lin. Länge ist wohl auch varians Motsch. (Bull. Mosc. 1839, 87) und ohne Frage mit subeyaneus Kr., von dem mir Typen vorliegen, identisch. Im 3ten Bande seiner Entomographie entnimmt Fischer die Diagnose seines varians aus Dejean’s Spee. Col., ohne seine erste Beschreibung zu berück- sichtigen. Die von Leder gesammelte und mit der Fundortsnummer 62 bezettelte Adamsi-Form wurde von Kraatz (D.E. Z. 1878, 106) auf armeniacus Mannh. bezogen. Meines Erachtens ist sie eine Zwischenform zwischen Hollbergi und varians, mit letzterem näher verwandt und von demselben hauptsächlich durch bedeutendere der Sphodristocarabus - Gruppe. 135 Gröfse (19—21 mill.) und purpurne Färbung verschieden. Dieselbe dürfte kaum einen besonderen Namen verdienen. C. armeniacus var. scintillus Reitt. aus Swanetien ist als sehr kleine, nur 16—17 mill. lange Hochgebirgsform des varians zu be- trachten. Dieselbe ist noch besonders durch kürzeren und dadurch breiter erscheinenden Halsschild ausgezeichnet. Ganz schwarze, gar keinen Metallschimmer zeigende Individuen dieser Form hat Reitter mit dem Namen decoloratus belegt. Kolenati’s Carabus Hollbergi von den Vorgebirgen Armeniens, speciell vom Gaendscha Dagh und vom Ssarijal, gehört nach den von Kolenati unter diesem Namen abgegebenen Exemplaren zu varians. Var. incatenatus Mannh. Carabus incatenatus Mannh., Bull, Mose. 1836, 60; Chaud., Enum. Carab. Caue. 380. Sphodristus varians var. a. Thoms., Opusc. Ent. VII, 1875, 685; — mutabilis Geh., Cat. Carab. 1885, 29. Sph. armeniacus var. subincatenatus Kr., Deutsche Ent. Ztschr. 1878, 105; var. fulminans Kr., ibid. 108. C. armeniacus var. repletus Reitt., Wien. Ent. Zeitg. 1884, 143. Carabus confusus Motsch. in litteris. (In Bull. Mose. 1339, 88, als verschieden von chrysitis Motsch., varians Fisch. und armeniacus Mannh., aufgeführt, aber nicht beschrieben, später von Motsch. [die Käfer Rufsl. 78] zu incatenatus gezogen). Von varians durch viel längere, gestrecktere Körpergestalt und in der Regel viel gröber aber weniger dicht punktirten Halsschild verschieden. Die Tuberkeln in den Kettenstreifen sind länglicher und weniger stark als bei varians, die Tertiärrippen sind gewöhnlich, aber nicht immer, etwas schmäler und weniger erhaben als die Secundärrippen. Alle 3 Rippen zwischen den Kettenstreifen dicht gekerbt unterbrochen, oder als regelmälsige Reihen dicht aufeinander folgender Körner entwickelt, häufiger sind nur die Tertiärrippen in dieser Weise unterbrochen und die stärker erhabenen Secundär- rippen wenigstens theilweise ununterbrochen. Long. 19—22 mill. Färbung der Oberseite bronzefarbig, gewöhnlich mit grünem Schimmer oder hell kupferroth, der Seitenrand der Flügeldecken häufig heller grünerzfarbig oder heller kupfrig. Der Halsschild ist vor der Mitte im Allgemeinen weniger erweitert als bei varians, seine Seiten sind hinter der Mitte bisweilen nur unmerklich ausgebuchtet, seine Hinter- ecken sind stärker abgerundet als bei Hollbergi und varians. 136 L. Ganglbauer: die Arten Incatenatus ist ziemlich weit verbreitet. Mannerheim beschrieb ihn nach Stücken vom Kop Dagh zwischen Beiburt und Trapezunt. Mir liegen zahlreiche Stücke von Achalzich, Swanetien und von Manglis vor. Die armenische Form ist kaum von der swanetischen (repletus Reitt.) zu unterscheiden. Die Stücke von Manglis (Sieversi m.) sind viel kleiner, nur 19— 20 mill. lang, durch dunkel bronzefarbige, häufig grünliche Oberseite ausgezeichnet und zeigen im Allgemeinen eine etwas gröbere Sculptur. Eine prachtvolle feurig purpurne Form des incatenatus wurde von Korb bei Batum gesammelt und als fulminans Kraatz abgegeben, wiewohl Kraatz die nur selten vorkommenden goldig messing farbigen Exemplare des armeniacus als fulminans bezeichnet. Diese Form unterscheidet sich vom typischen incatenatus noch durch bedeutendere Gröfse (22—24 mill.) und sehr kräftige Tuberkeln in den Ketten- streifen und mag zu Ehren ihres Entdeckers den Namen var. Kor- bianus m. führen. Eine weitere Form des incatenatus wurde von Herrn Starck bei Sogdidi im westlichen Caucasus aufgefunden. Bei derselben sind die Secundär- und Tertiärrippen ebenso scharf und gleichmälsig entwickelt wie beim typischen Hollbergi von Daghestan; die Ober- seite ist hell bronzefarbig (var. /aevilineatus m.). Var. armeniacus Mannh. _ Carabus armeniacus Mannh., Bull. Mosc. 1830, 59; Fald., Fn. transe. 1], t. 2, f. 4. Sphodristus varians var. b. Thoms., Opusc. entom. VII, 1875, 685. Von incatenatus durch kürzere Körperform, viel stärkere, kürzere Tuberkeln in den Kettenstreifen, stark vortretende Secundärrippen und gänzlich in Körner aufgelöste Tertiärintervalle verschieden. Von ähnlich sculptirten Formen des varians und Eichwaldi unter- scheidet sich armeniacus durch die Gestalt und Punktirung des Halsschildes.. Die Seiten desselben sind von den nur sehr wenig nach hinten verlängerten, stark abgerundeten Hinterecken an gerundet und hinter der Mitte nicht oder nur sehr schwach ausgebuchtet. Die Punktirung des Halsschildes ist wie bei incatenatus gröber, aber weniger dicht als bei Hollbergi und varians. Die Körnerreihen, die durch Auflösung des 1. Seeundärintervalles und sämmtlicher Tertiär- intervalle gebildet werden, sind häufig unregelmäfsig. Die Oberseite ist grünlich ‘oder kupfrig bronzefarbig, bisweilen feurig purpurn, der Seitenrand der Flügeldecken ist häufig grünmetallisch, selten sind auch die Seiten des Halsschildes grün tingirt. Long. 13—21 mill. der Sphodristocarabus- Gruppe. 157 Armenvacus varıirt nicht unerheblich in der Form und Breite des Halsschildes. Im extremsten Falle ist der Halsschild gegen die Basis kaum stärker verengt als nach vorn, nahe der Mitte am breitesten und hier 14 mal so breit als lang. Seine Seiten sind dann gar nicht ausgebuchtet und erscheinen ziemlich gleichmälsig gerundet. Im anderen Extrem ist der Halsschild ähnlich wie bei incalenatus gestaltet, aber breiter und kürzer. Die Tuberkeln in den Kettenstreifen sind kürzer und sowie die zwischen ihnen liegenden 2 Secundärrippen viel stärker erhaben als bei sämmtlichen anderen Rassen des Adamsı. Lederer und Korb sammelten den armeniacus zahlreich bei Achalzieh. Mannerheim beschrieb ihn sowie den incatenatus unter den Arten vom Kop Dagh zwischen Beiburt und Trapezunt. Var. Adamsı Ad. Carabus Adamsi Ad., Mem. Moscou V, 1817, 288. Carabus chiragricus Fisch., Entom. Imp. Ross. III, 1823, £:VIL b,.f.:9: Nachdem Dr. Kraatz (D. E. Z. 1878, 99) den typischen Adamsi Ad. vom nördlichen Caucasus auf die von Hollbergi kaum verschiedene Sarijalform mit 3 gleich stark entwickelten Rippen zwischen den Kettenstreifen bezogen hat, scheint es mir nothwendig, die allerdings schwer verständliche Orginalbeschreibung des Adamst wiederzugeben; dieselbe lautet: „Thoraz nigrocyaneus, ad latera, in primis ad angulos posteriores mitide purpurascens, quadratus, basi parum coarctatus, con- vezo-planus, stria longitudinali vix conspicua, antice et postice leviter excisus, angulis minoribus acutis utrinque impressis, mar- ginibus laterahbus subjectis prominulis. Elytra purpureo-nitida, ad latera magis colorata, suleis tribus latioribus planiusculis rugosis interjectis tuberculis elevatis oblongis triplici serie notata, singula serie earum 10 — 13 continente; costis quibus separantur inaequalibus crenulatis tuberculis magis prominulis. Magnitudo varia. Longitud. mar. 10 lin. Variat colore thoracis viridi-nigro, ad margines viz purpurascenti, elytrorum disco viridi-purpureo, tandem strüs elytrorum elevatis plus minusve prominulis, rarissime subconfluentibus.* Hab. in alpibus Caucasi septentrionalis. Prope pagum Baltha ad ripas fluv. Tereck. Unter. den suleis tribus latioribus planiusculis sind offenbar die Zwischenräume zwischen 2 Secundärrippen zu verstehen. Diese 138 L. Ganglbauer: die Arten sind rugos, d. h. es sind die Tertiärrippen in Körner aufgelöst. Der typische Adamsi kann also keine Form mit gleichentwickelten Secundär- und Tertiärrippen sein und aufserdem spricht die Fund- ortsangabe gegen die Deutung von Kraatz. Mir liegen nur wenige Adamsi-Formen aus dem nördlichen Caucasus vor, die von Kindermann an das Wiener Museum als chiragrieus Fisch. abgegeben wurden. Dieselben stehen in der Sculptur der Flügeldecken in der Mitte zwischen Eichwaldi und Holibergi. Die Kettenstreifen sind kaum breiter als bei Hollbergi, die Tertiärrippen sind aber häufig unterbrochen und theilweise in Körner aufgelöst. Die Exemplare stimmen überraschend mit der von Fischer gegebenen Abbildung des chiragrieus überein und könnten fast als typische gelten. Von diesem chiragrieus Fisch., der sich in der Halsschildbildung dem Eichwaldi nähert, dürfte Adamsi Ad. nur durch einen thoraz quadratus, basi parum coarctatus verschieden sein. Nun liegen mir weitere Stücke vor (leider von unbestimmter Provenienz), die ich nicht als Rasse von chiragricus trennen möchte, die aber jene Halsschildform besitzen, die Adams seinem Adamsi zuschreibt. Eine ganz ähnliche Variabilität in der Halsschildgestalt finden wir auch bei Hollbergi-Exemplaren desselben Fundortes und ich möchte deshalb den typischen Adamsi und den chiragricus Fisch. für dieselbe Rasse halten, zumal beide vom nördlichen Caucasus stammen. Nach Fischer sind die Klauen- glieder des chiragricus von den Thermen des Caucasus „vulgo intumidiores.“ Diese Verdickung dürfte eine durch locale Verhält- nisse bedingte Anomalie sein. Ist meine Deutung richtig, so schliefst sich der typische Adamsi durch die schmalen Kettenstreifen mit länglichen Tuberkeln zunächst an Hollbergi an. Die Tertiärrippen sind aber niemals so regelmälsig entwickelt wie bei diesem, sondern häufig unterbrochen oder ganz in Körner aufgelöst. Der Halsschild und die Flügeldecken sind blau oder blauviolett, der Seitenrand der letzteren purpurviolett oder (var. porphyrobaphes m.) die Flügeldecken sind prachtvoll metallischgrün oder blaugrün mit feurig purpurnem, innen goldigem Seitenrande. Long. 21—25 mill. Var. Eichwaldi Fisch. Carabus Eichwaldi Fisch., Entom. Imp. Ross. III, 1828, 178, t. VII b, f.4; Chaudoir Enum. Carab. Cauc. 79; Kraatz, Deutsche Ent. Ztschr. 1878, 101; Thoms., Opusc. Ent. VII, 1875, 687. Carabus Scovitzi Fald., Fn. transe. I, 1835, 20, t. 1, f. 8. der Sphodristocarabus - Gruppe. 139 Carabus chrysitis Motsch., Bull: Mosc. 1839, 86, t. IV, f.d., d. Carabus Adamsi Motsch., die Käf. Rufsl. 1850, 78. Sphodristocarabus Eichwaldi var. Thomsonianus Geh., Cat. Carab. 1885, 28, = Eichwaldi Thoms. — Eichwaldi var. elegantulus Kraatz (nee Motsch.), Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, 104. Eichwaldi gehört durch die Thoraxform zu den markantesten Formen des Adamsi. Der Halsschild ist deutlich herzförmig, seine Seiten sind vorn gerundet erweitert, hinter der Mitte tiefer ausgebuchtet und ihr Rand ist stärker aufgebogen als bei sämmtlichen bisher besprochenen Rassen. Auch die Hinterecken des Halsschildes sind mehr nach hinten verlängert und deutlicher abgesetzt. Die Punk- tirung des Halsschildes ist im Allgemeinen viel gröber und besonders in den Hinterecken runzliger als bei Hollbergi. Die Sculptur der Flügeldecken ist dadurch charakterisirt, dafs die Tertiärintervalle unregelmäfsig unterbrochen oder in unregelmäfsige Körnerreihen aufgelöst sind. Die Kettenstreifen zeigen längliche Tuberkeln, die viel breiter und auch stärker erhaben sind als die zwischen ihnen liegenden schmalen, in der Regel nicht unterbrochenen Secundär- rippen. Kopf und Halsschild sind gewöhnlich blau oder blauviolett, die Flügeldeeken prächtig goldiggrün, oder rothgoldig mit purpur- farbigem oder violettem Seitenrande (C. chrysitis Motsch.). Häufig geht die prächtige Färbung der Flügeldecken in eine dunkle Bronze- oder Kupferfarbe über, in anderen Fällen ist die Oberseite einfarbig blau, blauviolett oder selbst schwärzlich. Nach Thomson ist bei Zichwaldi der Halsschild und der Seitenrand der Flügeldecken laete virescens, die Flügeldecken selbst sind aurea. So gefärbte Stücke (Thomsonianus Geh.) sind mir unter meinem reichen Eichwaldi-Materiale nicht untergekommen. Die kleinsten mir vorliegenden Zichwaldi sind 20 mill., die gröfsten 24 mill. lang. Carabus Scovitzi Fald. wird von Gehin (Cat. Carab. 1885, 27) mit Unrecht auf den Gölmickii Deyr. von Trapezunt bezogen. Die Abbildung desselben giebt ein recht gutes Bild von Eichwaldi. Die Flügeldecken bezeichnet Faldermann als „rubro-aenea, utrinque ad latera purpurea“, den Thorax als „niger, subaeneus“. Diese Thorax- färbung dürfte allerdings beim Eichwaldi nur selten auftreten, im Uebrigen aber palst die Faldermann’sche Beschreibung vorzüglich auf denselben. Motschulsky zieht in seinem Kataloge der Carabiden von Rufsland (Die Käfer Rufslands, 78) seinen chrysitis (= Eichwaldi) zu Adamsi Ad., während er den Eichwaldi Fisch. mit Hollbergi 140 L. Ganglbauer: die Arten Mannh. vereinigt. Das erstere hat insofern eine gewisse Berechtigung, als der typische Adamsi Ad. (chiragricus Fisch.) mit Bichwaldi zu- nächst verwandt ist, in der Thoraxform zn demselben Uebergänge bildet und sich, strenge genommen, nur durch viel schmälere Ketten- streifen unterscheidet. Leder sammelte Eichwaldi im chefsurischen Hochgebirge, östlich vom Kasbek (Tbatani)., Nach Motschulsky findet er sich auf allen Südabhängen des Caucasus, besonders aber in Tuschetien. | Var. nov. janthinus m. An Eichwuldi schliefst sich eine Rasse an, die zu demselben in Bezug auf die Körperform in einem ähnlichen Verhältnisse steht wie incatenatus zu varians. Der Körper derselben ist viel gestreckter, der Halsschild länger, vorn weniger gerundet erweitert, die Fühler und Beine viel länger und dünner als bei Eichwaldi. Die Sculptur der Flügeldecken differirt in sofern, als die Punkte in den vertieften Streifen, die mit der Auflösung der Tertiärintervalle in Körner bei Eichwaldi undeutlich werden, bei janthinus stärker hervortreten. Bisweilen sind auch die Tertiärrippen in gleicher Weise ununter- brochen wie die Secundärrippen. Die Färbung der Oberseite blau oder blauviolett. Long. 24—26 mill. Diese sehr markante Rasse wurde von Herrn A. Starck im westlichen Caucasus entdeckt. Als Fundorte sind angegeben Dagomys, Atschischho und Kitschmaj. 2. Sphodristocarabus Bohemani Men. Carabus Bohemani (Bochmani) Menetr., Cat. rais. 1832, 106; Falderm., Fn. transe. 1, 18, t. 2, f. 2; Kraatz, Deutsche Entom. Zeitschr. 1881, 170. Carabus elegantulus Motsch., die Käf. Rufsl. 1850, 78. In der Sculptur der Flügeldecken mit Adamsi var. Hollbergi übereinstimmend, von demselben durch viel mehr nach hinten ver- längerte, von der Basis ziemlich deutlich abgesetzte Hinterecken des Halsschildes, viel breiter und kürzer ovale Flügeldecken und durch viel weitläufigere Punktirung der Scheibe des Halsschildes verschieden. Der Halsschild ist viel flacher gewölbt als bei den Rassen des Adamsi, vor der Mitte mälsig gerundet erweitert, hinter der Mitte ausgebuchtet, seine Basis ist in der Mitte gerade und jederseits gerundet stumpfwinklig ausgeschnitten, so dafs die drei- eckig nach hinten verlängerten, an der Spitze nur sehr wenig ab- gerundeten Hinterecken deutlicher abgesetzt erscheinen. Die Flügel- der Sphodristocarabus - Gruppe. 141 decken sind sehr regelmäfsig gestreift und in den vertieften Streifen gekerbt punktirt. Die Oberseite ist schwarz, gewöhnlich mit schwachem blauem oder violettem Schimmer, die Seiten des Hals- schildes oder der ganze Halsschild und der Seitenrand der Flügel- decken sind heller blau, violett oder grün. Long. 20—22 mill. Im Gebiete von Talysch und bei Astrabad. Dr. Kraatz hat den Carabus elegantulus Motsch. von Astrabad auf Eichwaldi bezogen. Motschulsky vergleicht ihn aber mit seinem, nicht Fischer’s, Eichwaldi = Hollbergi Mannh. und unter- scheidet ihn durch glatteren blauen Halsschild, der so wie die Flügeldecken hellgrün gesäumt ist. Zufällig liegt mir ein von Lederer bei Astrabad gefangener Bohemani mit blauem Halsschild und grünem Flügeldeckenrand vor, so dafs ich Motschulsky’s . elegantulus mit Sicherheit zu Bohemani ziehen kann. 3. Sphodristocarabus Kindermanni Chd. Carabus Kindermanni Chaud. (non Hampe), Bull. Mose. 1850, III, 155; Thomson, Opusc. Ent. VII, 687; Kraatz, Deutsche Ent. Ztschr. 1878, 109. Dem Hollbergi auf den ersten Blick sehr ähnlich, von demselben durch den bis zur Spitze der Flügeldecken als feine, oft unter- brochene Linie fortgesetzten Seutellarstreifen, dickere Fühler, in etwas grölserer Ausdehnung pubescente Spitze ihres 4ten Gliedes, etwas längere Hinterecken und hinter der Mitte stärker aufgebogene Seiten des Halsschildes, weitläufiger und feiner punktirte Scheibe desselben, etwas schmälere, auf dem Rücken flacher gewölbte und feiner gestreifte Flügeldecken verschieden. Die Färbung der Ober- seite ist bei sämmtlichen mir vorliegenden Exemplaren blauviolett. Die Seiten des Halsschildes sind vor der Mitte mäfsig gerundet erweitert, hinter der Mitte deutlich, bisweilen tiefer ausgebuchtet, die Hinterecken des Halsschildes sind an der Spitze abgerundet, mehr als bei Eichwaldi, weniger als bei Bohemani nach hinten verlängert und minder deutlich als bei letzterem von der Basis abgesetzt. Long. 22—23 mill. Von Kindermann und Baron Goedel bei Amasia gesammelt. 4. Sphodristocarabus macrogonus Chd. Carabus macrogonus Chaud.. Obs. Kiew. 1848, 8; L’Abeille XIX, 1880, 102; Chaudoir, Bull. Mose. 1850, III, 152 (var.). Durch deutlicher herzförmigen, vor der Mitte stark gerundet erweiterten, hinter der Mitte stark verengten Halsschild, weit nach 142 L. Ganglbauer: die Arten hinten verlängerte Hinterecken desselben, breit abgesetzten, scharf aufgebogenen Seitenrand und seichte Punktstreifen der Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Halsschild und Flügeldecken sind schön blau- violett oder auf der Scheibe hell bronzefarbig oder kupfrig, am Seitenrande grünmetallisch. Die Pubescenz des 4ten Fühlergliedes erstreckt sich über mehr als das apicale Drittel desselben. Der Halsschild ist vor der Mitte wenig breiter als lang, seine Seiten sind auch vorn ziemlich breit von der gewölbten Scheibe abgesetzt und mit ihren Rändern aufgebogen, vor der Mitte stark gerundet, hinter derselben ausgebuchtet, dann bis vor die Spitze der Hinter- ecken ziemlich parallel. Die Basis des Halsschildes ist in der Mitte gerade und jederseits gerundet stumpfwinkelig ausgeschnitten, so dals die Hinterecken ziemlich deutlich abgesetzt erscheinen. Die Hinterecken des Halsschildes sind mehr nach hinten verlängert als bei sämmtlichen bisher besprochenen Arten und nur an der äufsersten Spitze abgerundet. Die Scheibe des Halsschildes ist entweder dicht und runzelig oder sehr zerstreut und spärlich punktirt. Die Flügeldecken sind hinter der Mitte gerundet erwei- tert, gegen die Basis fast geradlinig verengt, ihr Schulterrand ist viel convexer als bei Hollbergi, ihr Seitenrand ist breit abgesetzt und scharfkantig aufgebogen. Die Kettenstreifen sind viel breiter aber nur wenig erhabener als die übrigen gleichbreiten Streifen- intervalle und bestehen aus länglichen, ziemlich flachen Tuberkeln. Die Punktstreifen sind nicht ganz regelmälsig und ziemlich seicht, ihre Intervalle daher nur sehr flach gewölbt. Chaudoir’s Angabe: „sculpture du Hollbergi Mannh., stries plus distinctement ponctuedes, interstries plus creneles de chaque cöte, tubercules plus allonges“ liefse vermuthen, dafs macrogonus stärker und tiefer punktirt ist als Hollbergi, was keineswegs auf die mir vorliegenden ÖOriginal- Exemplare zutrifft. Long. 20—25 mill. Von Kindermann bei Amasia, von Bischoff angeblich im Caucasus, von Wagner auf dem Ararat (?) gesammelt. Diese Art findet sich in einigen Sammlungen auch als Bischoff Chd. (Bull. Mosc. 1848, 4, 450). Dieser ist aber ein Mesocarabus mit 6—7 setis auf dem vorletzten Lippentasterglied und nach meiner Ansicht mit M. polychaeta Thoms. (Opusc. VII, 681) sehr nahe verwandt oder identisch. Eine ihm nahe stehende Art wurde von Merkl auf dem Ak-Dagh in Kleinasien gesammelt und wird von Ch. Haury beschrieben werden. der- Sphodristocarabus - Gruppe. 143 5, Sphodristocarabus Theophilei Deyr. Carabus Theophilei E. Deyrolle, Revue et Mag. Zoolog. 1872, 471, T. III, F. 2; Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, 109. Sphodristus Bohemani var. Theophilii Thoms., Opusc. Ent. VII, 686. Von allen bisher besprochenen Arten dadurch verschieden, dafs die Seiten des Halsschildes bis zur Spitze der Hinterecken in ziemlich gleichmäfsiger Curve ausgebuchtet sind. Die ziemlich stark verlängerten Hinterecken des Halsschildes sind in Folge dessen als spitze Winkel nach aulsen gerichtet. Halsschild mit abgeflachter, vorn ziemlich steil gegen den aufgebogenen Seitenrand abfallender Scheibe, auf derselben grob runzelig, aber meist nicht gedrängt punktirt, auf dem Abfalle gegen die Seiten und Vorderecken mehr oder weniger glatt. Flügeldecken mit ziemlich breit abgesetzten, hoch und scharf aufgebogenem Seitenrand, regelmälsig gestreift, die Kettenrippen breiter als die übrigen, mit länglichen Tuberkeln. Die Secundär- und Tertiärintervalle vollkommen gleichartig entwickelt, in der Regel dicht gekerbt. Oberseite schwarz mit blauem, blaugrünem oder violettem Schimmer, besonders in den Hinterecken des Hals- schildes und am Seitenrande der Flügeldecken. Long. 19— 23 mill. Trapezunt. 6. Sphodristocarabus Gilnickii Deyr. Carabus Gilnickü E. Deyrolle, Revue et Mag. Zool. 1872, 470, T. III, F. 3; Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, 110. Sphodristus Bohemani var. Giulielli Thoms., Opusc. Ent. III, 686. Mit Theophilei durch die bis zur Spitze der Hinterecken aus- gebuchteten Halsschildseiten nahe verwandt, von demselben durch die Sculptur der Flügeldecken, die allmälig gegen die Seiten ver- flachte, viel dichter, weniger stark und gleichmäflsiger punktirte Scheibe des Thorax und kleinere, verjüngte Hinterecken des- selben verschieden. Die Kettenstreifen werden von sehr kräftigen, stark gewölbten Tuberkeln gebildet. In Folge dessen sind die Tertiärrippen viel schmäler als die Secundärrippen und häufig in Körnerreihen aufgelöst. Der Halsschild ist feiner und viel dichter punktirt als bei Theophile.. Long. 21—23 mill. Trapezunt. Im Caraben-Kataloge von Gehin findet sich noch Carabus subcostatus Motsch. (die Käf. Rufsl. 30) unter den Sphodristocarabus. Motschulsky stellt denselben neben Carabus Hermanni Mannh. und vergleicht ihn in der kurzen Beschreibung wahrscheinlich durch einen Z/apsus calami mit Hollbergi statt mit Hermanni. Wien, anfangs November 1886. —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXT. 1887. Heft I] Ergänzungen zur Revision der Plectes- oder Tribax- Arten. Tribaz Mellyi Chd. Herr Rene Oberthür war so gütig, das Originalexemplar des Carabus Mellyi Chd. (|) zur Ansicht zu senden. Das Thier macht auf mich den Eindruck eines kleinen Lafertei Chd. und ist wahrscheinlich eine Localform desselben. Kopf und Halsschild sind bei Mellyi weniger grob und dicht punktirt als bei den mir vorliegenden Laferte. Habitus genau der von Lafertei. Letztes Ventralsegment des d' jederseits nur schwach ausgebuchtet, der Mittellappen springt nicht winkelig oder zahnartig vor, sondern ist im flachen Bogen abgerundet. Die Sculptur des Mellyi habe ich richtig auf die des Lafertei zurückgeführt. Das Eigenthümliche derselben liegt in dem Mangel von Grübchen auf dem 6ten Intervall und in der Verdopplung des 10ten Intervalls. Die Flügeldecken des g sind an der Spitze abgerundet und vor derselben nur äulserst schwach ausgebuchtet, während sie bei den Lafertei-Z‘ eine deut- lichere Ausbuchtung zeigen. Tribaz Reitteri Ret. In meiner Arbeit über die caucasischen Tribax-Arten (Deutsche Entom. Zeitschr. 18386, pg. 336) habe ich nachgewiesen, dals Tribaz (Plectes) Reitteri Ret. als sehr markante weibliche Form des compressus Chd. zu bezeichnen ist. Nachträglich theilte mir Herr Eug. König von St. Petersburg mit, dafs er bei Prof. Retowski in Theodosia den Typus von Plectes Reitteri gesehen habe und dals ihm derselbe verschieden erscheine von jenen für Reitteri gehaltenen Exemplaren, die er im heurigen Sommer mit Herrn A. Starck sammelte. Mit gröfster Bereitwilligkeit übersandte mir Prof. Retowski den Typus von Aeitteri. Derselbe differirt in der That von jenen Exemplaren, die ich Hrn. Starck verdanke, aber nicht durch wesentliche, specifische, sondern nur durch graduelle Unterschiede und zwar durch bedeutendere Grölse (32 mill.), schwarze nur sehr schwach bläulich schimmernde Oberseite und durch gänzlich verloschene Tertiärintervalle. Die Kettenstreifen bestehen aus kleinen, spindelförmigen Tuberkeln, welche mit scharf erhabenen Körnchen alterniren. Es sind dies jene Körnchen, welche sonst die Primärgrübchen vorne begrenzen. Von Primär- grübchen ist aber keine Spur vorhanden. Die von mir besprochene Form, welche im Ausschnitt der Flügeldecken mit dem typischen Reitteri übereinstimmt, in der Sculptur der Flügeldecken aber zwischen diesem und compressus Chd. die Mitte hält, möge den Namen var. synallactes m. erhalten. E. Ganelibauer ————— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ueber Procrusticus Payafa White Dr. 6. Kraate. Mit dieser Art ist Carabus acuticollis Motsch. (Etud. Entom. 1857, VI. tabl., f. 8, 1858, pg. 187) nicht identisch; ich habe sie vor Jahren in der Mniszech’schen Sammlung verglichen; sie ist sehr ausgezeichnet, viel grölser und breiter als acuticollis Motsch. und von Graf Mniszech mit 125 Frances bezahlt worden. Es ist zu bedauern, dafs der Bearbeiter der Sphodristocarabus- Gruppe es unentschieden lälst, ob dem Namen Sphodristus oder Procrusticus der Vorzug zu geben ist; nach meiner Ansicht kann eine Art recht kenntlich abgebildet werden, aber wenn man der- selben den Namen einer, bis dahin nicht aufgestellten Gattung beilegt, ist dieser Gattungsname in keiner Weise zu respectiren, denn die Gattung ist in keiner Weise begründet; es ist nicht einmal Sitte, die Namen gut abgebildeter Arten zu citiren; so wird z. B. die von Rambur sorgfältig abgebildete Asida oblonga Ramb. im Heyden’schen Cataloge (p. 129) als oblonga All. aufgeführt; andere von Rambur abgebildete Arten, z. B. minuta Ramb. und Solieri Ramb. werden als Ramb. i.]l. eitirt. Die Angaben, welche Motschulsky unter dem Gattungsnamen Sphodristus macht, enthalten keine Gattungs-, sondern zum Theil Merkmale, welche nicht einmal auf den Käfer und die Abbildung zutreffen; kein Sachverständiger wird den Kopf der letzteren grols nennen. Die Behaarung der Tarsen ist keineswegs eigenthümlich und bei meinem Ex. am vorletzten Gliede sogar merklich kürzer als am ersten und letzten. Somit ist die früher von Autoritäten, wie Schaum u. A., ver- tretene Ansicht, dals diese Gattung überhaupt nicht aufgestellt sei, wohl ganz richtig, Thomson konnte deren Namen so gut anwenden, wie irgend einen anderen, dies hat auch wohl Hr. Ganglbauer ge- fühlt; er hätte aber jedenfalls prüfen und damit zugleich entscheiden müssen, ob ihm das Recht zusteht, für eine, von einem aus- ' gezeichneten Entomologen benannte Gattung einen neuen Namen einzuführen oder nicht. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft]. 10 [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ueber Sphodristus und Procrustieus. Auf die vorhergehenden Bemerkungen von Dr. G. Kraatz über Procrusticus Payafa White habe ich Folgendes zu erwidern. Der von Kotschy im ceilicischen Taurus gesammelte Carabus, von dem mir mehrere Exemplare vorliegen, ist unzweifelhaft Carabus acuticollis Motsch. (Etud. Entom. VII, 1858, p. 187). Die Beschrei- bung des acuficollis ist deshalb etwas unklar, weil Motschulsky die Seulptur des Halsschildes als „minutissime tuberculato-rugosa“ und die der Flügeldecken als „subtilissime dentato - tuberculata* bezeichnet. In Wirklichkeit besteht die Sculptur des beirrahe glatt erscheinenden Käfers aus äulserst feinen Körnchen, die auf ‘“ den Flügeldecken weitläufiger angeordnet und an den Seiten des Halsschildes ziemlich dicht gedrängt sind. Die Flügeldecken zeigen ferner 3 primäre Reihen äulserst kleiner, weit von einander ent- fernter Punkte, die vorn von einem winzigen Körnchen begrenzt werden, und eine wohl entwickelte series umbilicata, deren zahl- reiche, tiefere, aber immerhin noch feine Punkte hinten etwas ver- worren angeordnet sind. Vorn ist die series umbilicata durch eine Anzahl stärkerer scharfer Körnchen bezeichnet. Motschulsky spricht nur von einer doppelten, kaum wahrnehmbaren Punktreihe, hat also die Seulptur nur oberflächlich untersucht. Die Abbildung von Carabus acuticollis Motsch. (Etud. Entom. VI., Taf., Fig. 8) ist roh, stellt aber unverkennbar das Z! meines Carabus vom Taurus dar. Im Jahre 1865 (Bull. Mosc., Tome XXXVII, 2 part., p. 295) macht Motschulsky den Carabus acuticolis zum Typus einer neuen Gattung, die er Sphodristus nennt, spricht in der Charakte- ristik dieser Gattung von 4 erweiterten Fulsgliedern des g\, bezeichnet aber gleich darauf: les deux derniers articles de tous les tarses garnis dessous de chaque cöte de forts cils assez longs. Aus der Charakteristik von Lipaster und Lamprostus Motsch. (ibid. p. 296 und p. 279) ersehen wir, dafs Motschulsky als „forts cils assez longs“ die zweireihig angeordneten Dörnchen auf der Unterseite der Tarsen- glieder im Gegensatze zu der „brosse epaisse“ der 3 oder 4 erweiterten ersten Glieder der männlichen Vordertarsen bezeichnet. Nachdem den 2 letzten Gliedern sämmtlicher Tarsen die genannten „eils“ zugeschrieben werden, folgt, dafs bei Sphodristus an den Vorder- beinen des Z nicht 4, sondern nur 3 Glieder besohlt sind, und das trifft für den Käfer vom Taurus zu. Motschulsky’s Angabe von 4 erweiterten Tarsengliedern steht damit im Widerspruch und L. Ganglbauer: über Sphodristus und Procrusticus. 147 dürfte auf einem Druckfehler basiren. Wie Motschulsky von fübiis tarsisque subtus fulvo-villosis sprechen konnte, bleibt mir räthselhaft: Untersuchen wir, ob Motschulsky seine Gattung Sphodristus für die damalige Zeit ausreichend charakterisirt hat, so müssen wir zugeben, dafs die Angaben: „Tete grande, renflee en arriere. Corselet comme chez les Sphodrus, reborde sur les cötes en arriere, angles posterieures aigues, saillants. Labre bilobe. Chaperon tres profondement ezcave“ und die Stellung vor Lipaster und Lamprostus berechtigten Anforderungen genügen, und dafs daher dem Motschulsky’schen Gattungsnamen seine Rechte belassen werden müssen. Für Sphodristus Thoms. non Motsch. hat Sphodristocarabus Gehin einzutreten. Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch einiges zur Charakte- ristik von Sphodristus hervorheben. Das Oceiput ist stark ver- diekt, die Augen springen wenig, aber beim g' etwas stärker als beim @ vor. Die Mandibeln sind lang, das vorletzte Lippentaster- glied besitzt 6—8 in 2 Reihen angeordnete Setae auf der Basal- hälfte. Die Oberlippe erscheint bisweilen schwach dreilappig, da deren Mitte etwas nach vorn gezogen ist. Kinnzahn sehr kurz und breit, seine stumpfe Spitze nicht oder nur durch eine eingedrückte Linie getheil. Gularborsten fehlend. Viertes Fühlerglied an der Spitze nicht pubescent. An den Seiten des Halsschildes sind bei meinen Stücken Setae nicht wahrzunehmen. Basis des 4.—6. Ventralsegmentes mit scharf eingeschnittenen, seitlich verkürzten Querfurchen. Letztes Ventralsegment am Hinterrande jederseits mit 3 oder 4 Borstenpunkten. Motschulsky giebt für Sphodristus acuticollis 113 lin. Länge an; das kleinste mir vorliegende J\ ist 23 mill., das gröfste 2 36 mill. lang. Im vorangehenden Aufsatze stellt Dr. Kraatz die Identität von Sphodristus acuticollis mit Procrusticus Payafa White in Abrede, nachdem er dieselbe früher ( Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, p. 160) behauptet hatte. Ich muls gestehen, dafs die Abbildung des Payafa (eine Beschreibung des Thieres existirt nicht) unzweifelhaft ein grolses Exemplar von Sphodristus acuticollis Motsch. erkennen läfst. Handelt es sich aber dennoch um 2 verschiedene Arten, was ich sehr bezweifle, so müssen wirkliche Unterschiede der- selben angegeben werden. Vorläufig aber schliefse ich mich voll- ständig der Ansicht von Dr. Kraatz an, nach welcher von dem nur abgebildeten, nicht aber beschriebenen Procrusticus Payafa nicht weiter Notiz zu nehmen ist. Mit dem Vorliegenden sind auch die von Morawitz (Mem. Ac. Imp. Sec. St. Petersbourg, VII. Ser., Tome XXXIV, No. 9, p. 45—48) ausgesprochenen Vermuthungen über Sphodristus und Procrusticus widerlegt. { l s Wien, anfangs März 1887. L. Ganglbauer —— 10* [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft 1.] Coptolabrus Dohrni var. nov., dem Präsidenten des Stettiner Entomologischen Vereins zu Ehren benannt von Dr. @. Kraatz. Hr. Dr. Dohrn sagt in der Stett. Zeit. 1886, p. 313: „die Ansicht meines verehrten Collegen, des Hrn. Assistenten Ganglbauer am Wiener Reichsmuseum: C. longipennis sei nur eine schwer haltbare Varietät von smaragdinus, scheint mir zweierlei wider sich zu haben.“ Soviel ich mich erinnere, ist die beregte Ansicht zuerst von mir vertreten worden und ich glaube, „diese Streitfrage“, wie Hr. Dohrn sie nennt, ebenso gut endgültig entscheiden zu können, wie Hr. Rene ÖOberthür, der Besitzer der ehemals Chaudoir’schen Carabicinen- Sammlung. Erstens giebt Chaudoir, sagt Hr. Dohrn, die Länge auf 37 mill. an, das entspricht wohl einem grofsen C. elysii, aber smaragdinus erreicht, „wenigstens in den mir vorliegenden Ex. noch nicht 30 mill.“ Zweitens heilst es vom Prothorax: „le milieu des cötes est egalement anguleux, mais la partie anterieure des cötes n’est nullement arrondie“. Hierzu ist Folgendes zu bemerken: Meines Wissens sind elysü Thoms. von 37 mill. noch nicht bekannt geworden; Thomson selbst giebt 34 mill. an; zwei Ex. (die ich von ihm selbst erhielt) in meiner Sammlung haben kaum diese Gröfse. Der echte smaragdinus Fisch. milst 12 lin. (= 26 mill.), nach Dejean 12 —13 lin.; die als longipennis gehenden Z' vom Amur werden 34 mill., die 2 37 mill. lang. Da nun Chaudoir in der Beschreibung durchaus keines be- deutenden Grölsenunterschiedes zwischen longipennis und elysis erwähnt, so ist höchst wahrscheinlich anzunehmen, dals statt 37 mill. 34 mill. gedruckt ist; oder er hat ein auffallend grofses Männchen . vor sich gehabt. Die nicht besonders ausgefallene photographirte Tafel in Jahrg. 86 der Deutschen Ent. Zeitschr. giebt die charak- teristischen Unterschiede in der Halsschildbildung des d und 2 vortrefflich wieder, aber diese ist nicht immer gleich scharf ausgeprägt. Zu dem mit zweitens beginnenden Satze bemerkt Hr. Dohrn: „also ein Prothorax, der in der Mitte eckig austritt, aber dessen Vordertheil nicht abgerundet, sondern geradlinig ist. Unter meinen G. Kraatz: Coptolabrus Dohrni var. nov. 149 smaragdinus hat nur einziges Stück einen Prothorax, dessen Mitte einen sehr schwachen Ansatz zu einer Ecke zeigt, aber auch von diesem Eckehen bis nach dem Kopf ist der Rand abgerundet.“ — Leider giebt Hr. Dohrn weder an, wieviel smaragd. er besitzt, noch wieviel davon g' sind. Nach meinem Material von longipennis und smaragdinus kommen deutlich ausgebildete Ecken des Seitenrandes des Halsschildes nur beim g', daneben aber auch Ex. mit abgerun- detem Seitenrande vor. Die schärfste Ecke des Seitenrandes, vor der derselbe nur sehr schwach gerundet, hinter der er nur schwach ausgerandet ist, findet sich bei einem Ex. aus Nord-China, dem Vaterlande des Zongipennis, von etwa 30 mill. Länge, bei welchem die Schulterecken besonders deutlich vortreten. Wenn Hr. Dohrn sagt: „und von keinem smaragdinus könnte man sagen, was Chaudoir seinem longipennis beilegt, dafs die Elytra carres aux &paules sind“, so ist zu bemerken, dafs Chaudoir dies factisch nicht sagt, sondern nur bemerkt: „elytris bien plus allongees, plus paralleles, bien plus carrees aux epaules“. Nun sind die Schultern bei elysis allerdings meist weniger abgerundet als bei smaragdinus, es kommen aber factisch Ex. des smaragd. vor, und das Stück aus Nord-China gehört zu diesen, bei denen die Vorder- ecken deutlicher vortreten als beim elysir. Im Hervorheben aller solcher Merkmale zweiten Ranges besals Chaudoir eine besondere Findigkeit und dieselbe hat ihn zur Auf- stellung vieler schlechter Arten verleitet, über die sich dann manche Herren lange die Köpfe zerbrachen. Jeder Andere als Chaudoir würde auch /ongipennis mit smaragdinus verglichen haben; das ist ihm aber gar nicht eingefallen. Dafs aber die Seulptur des longip. der des smaragdinus sehr ähnlich sein mufs, geht aus der elassisch kurzen Beschreibung der Sculptur hervor; les tubercules plus petits, plus carres, le fond moins rugeux. Denkt man sich die Tuberkeln des elysii kleiner und carres, d. h. nicht rechteckig, sondern etwa nur so lang als breit, so erhält man die Seulptur des smaragdinus. Wahrscheinlicher Weise zeigen sich die angeblich speeifischen Merkmale des /ongip. bei Ex. aus Nord-China mehr oder weniger deutlich und diejenigen, welche sich für locale Rassen interessiren, mögen die nordchinesischen Ex. fortan mit longipennis bezeichnen. Die Ex. vom Amur, von denen die g' in viel höherem Grade Anspruch auf diesen Namen haben, mögen in Folge der besonderen Anregung des Hrn. Dohrn fortan den Namen Dohrni tragen, zu Ehren des Feindes „des verwirrenden Mifsbrauchs der Varietäten- 150 @. Kraatz: Cicindela octussis Dohrn. Täuferei*. Es scheint mir durchaus angemessen, auf Rassen- Merkmale aufmerksam zu machen (wobei man sie allerdings auch als solche bezeichnen mu/s); dann aber muls man den Thieren auch Namen geben, sonst gehen die Notizen über sie im Laufe der Zeit verloren. Der Besitzer eines typischen Ex. kann, ohne die Frage studirt zu haben, oft gar keine genügende Auskunft über dasselbe geben, das kann der betreffende Fachmann viel besser. Für solchen ist nun Hr. Dohrn wohl kaum um deshalb zu halten, weil er von einer Streitfrage spricht, wenn er in seinen Ansichten von der des Hrn. Ganglbauer abweicht. Ueber Cieindela octussis Dohrn, Stett. Zeit. 1885, p. 256. So gern man zugeben wird, dafs „Cie. 10-punctata Men. aus der Bucharei selbstständig ist“, so unmöglich ist es, eine (ic. octussis Dohrn von ihr specifisch abzuzweigen, deren typisches Ex. (oder sind es mehrere?) von Merw stammt. Nach Hrn. Dohrn sollen die weilsen Flecke am Ende der Naht bei octussis gänzlich fehlen, sie fehlen aber auch bei einzelnen 10-punctata bereits fast gänzlich, bei einem Ex. aus Tecce-Turemenien vollständig, ebenso bei einem Ex. aus Turcmenien, welches von Leder gesammelt, von Hrn. Reitter eingesendet wurde. Bei einem zweiten Stücke von Leder ist aber bereits deutlich ein weilser Querfleck vorhanden. Nach Hrn. Dohrn soll nun seine octussis die geringe Gröfse mit campestris gemeinsam haben, während die mir vorliegenden octussis meine 4 Ex. der 10-punctata Men. von Samarkand an Gröfse übertreffen, auch sind die weilsen Flecke gröfser. Aulserdem soll die Oberseite von octussis „entschieden flachgedrückt“* sein. Dafs dieser Umstand keine specifische Verschiedenheit begründet, so wenig wie die etwas geringere Gröfse, leuchtet wohl jedem Unbefangenen ein! Dagegen stimmen die drei mir vorliegenden Stücke aulser in der gröfseren Gestalt und den grölseren weilsen Flecken darin überein, dafs sie einen schönen rothgoldenen Saum der Flügeldecken zeigen, der bei lO-punctata gar nicht kervortritt. Da nun Hr. Dohrn seine Var. octussis als besondere Art aufstellte, darf ich mir wohl erlauben, die schönen rothgold geränderten Ex. mit dem Namen var. auromarginalta zu belegen. Aehnlich wie bei Cic. campestris sind die Punkte des mittleren Fleckenpaars bei 10-punctata bisweilen mit einander verbunden; diese hübsche Var. nenne ich juncta. Dr. @. Kraatz. nn [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ein fraglich neuer Carabus aus Ungarn. Beschrieben von Dr. G. Kraatz. Carabus breviusculus Kraatz. Carabo glabrato brevior, thorace transverso lateribus piceis, angulis posticis rotundatis minus productis guam in glabrato, elytris piceo-nigris, subtilissime densissime aequaliter granulosis, brevioribus quam in glabrato. — Long. 10 lin. Mas: Antennis articulis 5—8 emarginatis, tarsıs anticis articulis 2—4 fortius transversis quam in C. glabrato. Merklich kürzer und etwas breiter als C. glabratus, schwarz, ziemlich glänzend, die Seiten des Halsschildes, namentlich hinten, pechbraun, die Fld. ebenfalls mit einem leichten pechbraunen Anfluge. Die Fühler sind merklich kürzer und schwächer als beim C. glabratus, Glied 5—8 beim g' mit einer ebenso deutlichen knotigen Erweiterung an der Spitze des Innenrandes. Die Taster sind etwas kürzer, die Endglieder deutlicher nach der Spitze zu verbreitet als beim glabr. Der Kopf ist, namentlich nach vorn, fast glatt, die Oberlippe vorn stark ausgerandet, in der Mitte ein- gedrückt. Die Leiste an den Seiten des Kopfes ähnlich. Das Halsschild hat fast die Breite der Fld., ist deutlich transversal, an den Seiten sanft gleichmälsig gerundet, vor den Hinterecken nicht leicht ausgerandet, diese nach hinten nicht vorgezogen wie bei glabratus, sondern einfach abgerundet, die Vorderecken etwas mehr verrundet als bei glabr., die Oberseite sanft der Quere nach gewölbt, der Seitenrand vorn schmal, von der Mitte ab viel breiter abgesetzt, leicht aufgebogen. Die Fld. sind kürzer als bei glabratus, hinten stärker verrundet, die Oberseite weniger gewölbt, sehr fein granulirt, der Seitenrand schmaler abgesetzt als beim glabratus, mit einer Reihe gröfserer Punkte besetzt, ähnlich wie bei diesem, an der Spitze aber weniger verflacht. Die Farbe der Fld. ist ein dunkles Pechbraun. Die Unterseite ist ähnlich wie beim glabr., die Beine sind merklich kürzer und zarter wie beim glabr., die Zahl der eingedrückten Punkte auf der Unterseite der Hinter- schenkel beträgt 5 (ist also etwa halb so grols wie beim glabratus; auch an den anderen Schenkeln ist ihre Zahl geringer; die Schenkel 152 G. Kraatz: ein fraglich neuer Carabus aus Ungarn. selbst sind kürzer und kräftiger als beim glabr., die Vordertarsen des g' (Glied 2—4) stärker transversal. Ein Männchen des Käfers wurde von Herrn Deubel auf dem Kronstädter Kapellenberg aufgefunden, nebst einigen bräunlichen violaceus, von dort an Herrn Gerichtsrath Birthler mitgetheilt und mir von diesem freundlichst überlassen. Car. breviusculus ist nach meiner Ansicht vielleicht keine Art, sondern ein wunderbar abweichendes Ex. von glabratus, welcher ebenfalls auf dem Kapellenberge vorkommt. Werden noch mehr Ex. davon aufgefunden, so ist meine eben ausgesprochene Ansicht unrichtig; geschieht dies nicht, so gewinnt sie an Wahrschein- lichkeit. Die Entomologen, denen ich den Käfer vorlegte, hielten ihn sämmtlich für eine neue Art, welche durch die Form des Halsschildes und der Fld. sehr erheblich von glabratus abweicht, in der auffallenden Fühler- und Penisbildung jedoch mit dieser Art übereinstimmt. Die Beine haben in meinen Augen etwas Unfertiges und sind viel schwächer bedornt als die glabratus; die Haarbürste, welche die hintere Hälfte der Aufsenseite der Mittel- schienen bedeckt, ist bei breviusculus kaum angedeutet. Mehrere C. violaceus, welche von derselben Fundstelle stammten, zeigten ebenfalls pechbraune Fld., deren Färbung mit der Localität zusammenhängt. Im Uebrigen hat der Käfer mit violaceus nichts gemein, dessen g' bekanntlich ganz einfache Fühlerglieder besitzt; auch ist die Penisbildung des violaceus und glabratus sehr ver- schieden, dessen Penis viel kräftiger ist und in eine einfache Spitze ausläuft, während die des violaceus flach gedrückt und am Ende etwas erweitert erscheint. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Drei neue Lomaptera von den Aru-Inseln. Von Dr. @. Kraatz. 1. Lomaptera semicastanea: Nigra, nitida, elytris, pygidio triangulari, medio elevalo utrinque, femoribus tibüsque rufo-castaneis, tibüis anticis (apice) unidentatis. — Long. 27—28 mill., lat. 134 mill. Fem.: Pygidio subtus ercavato, medio impresso, impressione carınula elevata fusca instructa. Var.: Capite apice utrinque castaneo-maculato, thorace basi apiceque lateribusque postice castaneis. Von der Gestalt der Lom. Salvadorei Gestro, glänzend schwarz, die Flügeldecken und Beine schön kastanienbraun, das dreieckige Pygidium oben ebenfalls, aber in der erhabenen Mitte schwärzlich, die schwarze Färbung nach hinten zunehmend, die Tarsen schwarz. Der Kopf ist kräftiger und gröfser wie bei Salvadorei, glänzend schwarz, hinten glatt, vorn kaum punktulirt. Das Halsschild ist ganz ähnlich gebaut wie bei Salvadorei, aber kräftiger und breiter, in der Mitte glatt, an den Seiten weitläufig punktirt, hin und wieder undeutlich gestrichelt. Die Fld. sind in der Mitte glatt, vor den Aufsenecken mit einem deutlichen Endbuckel versehen, am Innenwinkel in eine deutliche Spitze ausgezogen, oben an den Seiten sehr fein längsgestrichelt, die Strichelchen nach hinten fast über die ganzen Fld. ausgebreitet. Das Pygidium ist oben dreieckig nach hinten vorgezogen, in der Mitte leicht erhaben, schwärzlich; unten erscheint es, im Profil gesehen, fast halbkreisförmig aus- gehöhlt, in der Mitte der Länge nach vertieft, die Mitte selbst mit einem leichten Längskiel versehen, welcher hellbraun gefärbt ist. Der Unterleib ist glatt, das fünfte Segment an der Spitze kräftig, wenig dicht punktirt. Der Mesosternalfortsatz ist sehr kräftig, schräg nach unten und vorn geneigt, an der äulsersten Spitze ein wenig abgeschrägt, also nach oben geneigt. Die Beine sind roth- braun, die Schenkel unten, die Schienen an der Spitze schwärzlich, die Tarsen ganz schwarz, die Vordertibien nur mit dem gewöhn- lichen Zahn an der Spitze, kräftig. Einige Ex. von der Aru-Insel Ureiuning zur Beschreibung von Hrn. Ribbe mitgetheilt, von denen eins in meiner Sammlung befindlich, 154 G. Kraatz: drei neue Die braune Färbung dürfte sich noch weiter ausbreiten, als bei der var. angegeben ist. 2. Lomaptera prasina: Laete prasina, capite crebre distinctius punctato, thorace lateribus crebrius subrugulose punctatis, elytris crebre minus subtiliter transversim strigosis, pygidio minus dense striguloso, triangulariter rotundato, abdominis segmentibus punctorum linea transversa media impresso, quinto serie apicalı punciorum majorum impresso, tibiis anticis maris simplicibus (id est apice unidentatis). Mas: Abdominis segmentis 2—4 medio longitudinaliter impressis. Etwa von der Grölse der Ischiopsopha aurata, noch heller einfarbig grün gefärbt, nach hinten viel deutlicher verschmälert, durch die Färbung sehr an die einfarbigen Ischiopsophu- Arten erinnernd. Den Worten der Diagnose ist daher wenig hinzuzufügen. Der Käfer hat nur einen leichten Glanz und ist von schön hell- grüner Färbung, fast wie Lom. Wallacei. Die Fühler sind bräunlich grün, mit schwach purpurnem Anflug. Auf den Fld. ist die Naht hinter der Mitte sehr deutlich erhaben; der Buckel vor der Spitze tritt deutlich vor, die Innenspitze tritt aber nur mälsig vor. Die eingeritzten Linien des Pygidiums stehen ziemlich weitläufig in concentrischen Ringen. Die Vorderbeine und Hüften sind deutlich gelb behaart. Die Vordertarsen sind nur schwach, gleich breit, mit einem einfachen Zahn an der Spitze. Der Hinterleib des J' ist in der Mitte der Länge nach leicht vertieft, das 2 unbekannt. Zwei Männchen von der Aru-Insel Ureiuning von Hrn. Ribbe mitgetheilt, eins in meiner Sammlung. 3. Ischiopsopha pusilla: Viridis, nitida capite subnitido apice subpurpureo-viridi, thorace lateribus vir punctato, elytris humeris paullulum purpurascentibus, maris crebre transversim stri- gosis, feminae fere laevigatis, pygidio subtrianguları, dense trans- versim strigoso, feminae medio magis elevato, subtus utrinque impresso, maris neque elevato neque impresso, pedibus femoribus fusco-viridibus, tibiis purpurascentibus, anticis marıs obtuse biden- tatis, feminae fortius bidentatis. — Long. 18—19 mill. Mas: Abdomine longitudinaliter fortius impresso. Noch kleiner als Lomaptera pygmaea, schön dunkelgrün; die Spitze des Kopfes schwach purpurglänzend, die Schultern eben- falls mit leichtem Purpurglanz, die Schienen deutlich purpurn, das Pygidium weniger. Der Kopf des g' ist sehr deutlich, mäfsig dicht punktirt, beim 2 kaum punktulirt, bei diesem nur wenig glänzend. Der Thorax des 2 ist fast ganz glatt, der des Z' nur Lomaptera von den Aru- Inseln. 155 in der Mitte, an den Seiten sehr kräftig, mäfsig dicht punktirt, die Punkte am Rande leichte Schrägrunzeln bildend. Das Schildchen ist deutlich bemerkbar. Die Fld. haben einen mälsig starken Buckel vor der Spitze; ihre Naht ist nach der Spitze zu sehr deutlich erhaben; die Schulterecke ist deutlich purpur- farben; die Oberseite schön tief grün, beim g' dicht und deutlich quergestrichelt, nach der Naht zu punktirt, beim 2 fast ganz glatt, nach der Spitze zu verloschen punktulirt. Der Hinterrand ist an den Innenecken schwach spitzig vorgezogen, beim 2 deut- licher an der Spitze ausgerandet. Dadurch bleibt ein gröfserer Theil des vorletzten Abdominal-Segments als beim g' oben frei, welcher dicht gelb behaart ist. Das Pygidium ist dicht quer- gestrichelt, beim g' oben und unten ziemlich flach, stumpf drei- eckig zugespitzt. Beim 2 oben stärker gewölbt, in der Mitte schwach erhaben, unten jederseits ziemlich stark schräg eingedrückt, in der Mitte leicht erhaben. Beim d! ist der Unterleib fast glatt, beim 2 zeigen die vorderen Segmente etwas hinter der Mitte eine Querreihe von Punkten, zu denen beim fünften noch eine Reihe gröfserer Punkte am Hinterrande hinzutritt. Beim d' ist der Hinter- leib in der Mitte der Länge nach stark vertieft. Die Beine sind grün, die Schenkel schwach, die Schienen, namentlich des g', sehr deutlich purpurglänzend; die Vorderhüften und Vorderschenkel sind dicht gelb behaart, die Brust ist glänzend, glatt. Der Mesosternal- Fortsatz ist ziemlich kräftig, beim g' vorn deutlicher aufwärts gebogen. Ein Pärchen von der Aru-Insel Ureiuning von Hrn. Ribbe zur Beschreibung mitgetheilt, von dem ein Stück in meiner Sammlung. Diese Art ist der Isch. concinna verwandt, aber viel kleiner, viel dunkler grün, Pygidium kaum purpurglänzend, dagegen ein purpurner Schulterfleck vorhanden, welcher bei concinna fehlt. Die Unterseite des letzten Hinterleibssegments stimmt bei dieser Art noch ziemlich im Bau mit dem der gröfseren Arten überein, bei pusilla ist dies nicht der Fall; der Bau des letzten Segmentes erinnert mehr an den der kleinen Lomaptera-Arten. Ein Stridu- lations- Apparat ist an den Segmenten des Hinterleibes kaum bemerkbar. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1337. Heft I.] Pachnoda marginella var. euparypha Gerstäcker. Herr Dr. Dohrn bemerkt bei seiner Angabe, dals er Pachnoda marginella F. vom Congo erhalten habe (Stett. Ent. Zeit. 1886, p. 335; sie war bisher nur von Sierra Leona bekannt), dafs er „keinen pommerschen Grenadier* gegen den ins Feld führe, welcher Pachn. euparypha Gerst. aus Mossambik für eine Local- rasse von P. marginella hält. Der Käfer ist aber nach Ex. von Sansibar beschrieben und dabei angegeben, dafs er auch bei Inhambane in Mossambik von Prof. Peters gesammelt sei; der Autor sagt, dafs er durch eine Reihe konstanter Merkmale speecifisch verschieden zu sein scheine. Es wundert mich, dafs ein Mann, wie Prof. Gerstäcker, nicht einfach gesagt hat, dals P. euparypha trotz einer Reihe constanter Merkmale, nur eine Rasse der marginella sein könne. Constant ist nur das grölsere Vorherrschen der gelben Farbe auf dem Clypeus und an den Seiten des Thorax; ebenso haben auch meine marginella die ganzen Seiten der Hinterbrust weils, meine euparypha nur zwei getrennte Flecke. Sind diese Unterschiede aber specifische? Ich habe bereits bei dem Varietäten- kreise der P. flaviventris ausgeführt, dafs die Breite des Seitenrandes des Halsschildes und der Flügeldecken bei Ex. von verschiedenen Localitäten sehr erhebliche Abwechselungen zeigen könne, so erheb- liche, dafs Hr. v. Harold durch dieselben getäuscht wurde. Wer nur ein mälsiges Material von Pachnoda marginata Drury von derselben Localität (wie ich es z. B. von Amu und Ashante vor mir habe) vergleicht, wird bei Ex. dieser Art von derselben Localität Unterschiede in der Breite des gelben Seitenrandes consta- tiren können, welche genau so grols sind, wie die von ?P. marginella und euparypha. Für einen einigermalsen aufmerksamen Beobachter der Sculptur der Cetonien ist es eine bekannte Thatsache, dafs der sammetartige Toment, mit dem die Oberseite des Thorax und der Flügeldecken bei vielen bedeckt ist, nicht nur mehr oder minder abgerieben, sondern auch mehr oder minder stark sein kann; danach richtet sich die mehr oder minder „merklich ausgeprägtere Punk- tirung“ der Oberseite. Ohne Zweifel werden sogar noch manche Cetoniden- Arten eingezogen werden müssen, weil sie nach ab- geriebenen Stücken beschrieben sind. Stücke der euparypha, auf welche Gerstäcker’s Angabe, die Grundfarbe des Pygidiums sei rothgelb, durchaus nicht zutrifft, liegen mir vor. G. Kraatz: über Cetomia tincta Germ. 157 Somit ist die euparypha ein interessantes Beispiel von einer eigenthümlich gefärbten localen Rasse und ebenso sehr als eine gute Art berechtigt, einen eigenen Namen zu tragen. Sich darüber aber allmählig klar zu werden, was Art und was Rasse sei, dazu sollte Hr. Dr. Dohrn nach Kräften beitragen und nicht „den ver- wirrenden Mifsbrauch der Varietätentäuferei“ in demselben Hefte der Stett. Ent. Zeit. 1886, p. 370, als pommerschen Grenadier ins Feld führen, wo von einer ganz anderen Sache die Rede ist. Wenn „seiner Grundansicht von der Republik der Wissenschaft jedes, auch noch so gut gemeinte Tribunal, jede Liga widerstrebt“, so wäre diese Grundansicht nur dann eine gerechtfertigte, wenn die Entomologen nicht Menschen und nicht mit allen menschlichen Schwächen in besonders hohem Grade behaftet wären. Unter diesen hat die Vereinigung der besten Kräfte um so eher zu ent- scheiden, als die Wissenschaft diese stets im Laufe der Zeit am besten herauszufinden im Stande sein wird. Diejenigen, die für die Republik der Wissenschaft schwärmen, sind in der Regel Freunde der wissenschaftlichen Anarchie. Dr. @. Kraatz. Ueber Cetonia tincta Germ., Ich glaube bereits bemerkt zu haben, dals diese Art im neuesten Catal. Col. Europ. et Cauc. mit Unrecht unter Aethiessa Burm. aufgeführt ist, einer auch durch ihre Penis-Bildung sehr aus- gezeichneten Art. Ein sorgfältiger Vergleich der wegen ihrer Seltenheit wenig bekannten sieilianischen tineta mit der trojana Gory hat mich überzeugt, dals dieselbe nichts anderes als eine kleine Varietät dieser griechischen Art ist, welche in Griechenland eine viel be- deutendere Grölse erreicht. In der Regel zeigt sie dort einen kupfrigen Anflug und ist auch so von Gory beschrieben und (Mon. des Oetoines tab. 41, fig. 3) abgebildet; es kommen aber auch grünliche Ex. in Griechenland nicht selten vor. Die von Burmeister beschriebene var. crassicollis (Chevr.) Burm. aus Calabrien, welche im Catal. nicht angeführt ist, nähert sich in der Gestalt mehr den griechischen Ex. an. Es ist bemerkenswerth, dafs Burmeister nicht einmal die Verwandtschaft der besprochenen Arten erkannt hat, da er die eine unter No. 4, die andere unter No. 11 aufführt. Die Art kommt auch in Algier vor, was im Catal. Gemminger- Harold noch nicht angegeben ist. Dr. @. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ueber einige Cetoniden. Cetonia porcina Wall. (Trans. Ent. Soc. London, ser. III, vol. 4, 1868, p. 585) ist jedenfalls der Mann der Cetonia ciliata Oliv. Derselbe weicht sehr bedeutend durch die Zeichnung des Hals- schildes vom Weibe ab, jedoch sind die Uebereinstimmungen der sonst eigenthümlich gezeichneten Geschlechter zu gro[s, um an ihrer Zusammengehörigkeit zweifeln zu lassen. Beide stimmen in dem dunkelgrünen Halsschild und Schildchen überein, gegen welche die hell rothgelb gefärbten Fld. eigenthümlich abstechen; auf denselben ist der schwärzliche Punkt vor der vorderen der beiden sehr deut- lichen Bindenzeichnungen meist sehr deutlich. Das Halsschild meiner 4 A (durch ungezähnte, resp. einzähnige Vorderschienen aus- gezeichnet, anterior tibiae unarmed bei Wall.) ist nämlich sehr breit gelblich gesäumt („limbo lato ochraceo interno angulato“ bei Wall.), so dafs der grünbleibende Theil nur etwa die Breite des Kopfes hat; beim 2 dagegen (2 Ex. meiner Sammlung) ist nur ein schmaler Seitenrand gelblich. Auch die Unterseite ist bei beiden Arten sehr verschieden; beim ® ist der Hinterleib dichter und stärker punktirt, breiter kupfrig; beim Z' sind unten die ganzen Seiten weils bestäubt, so dafs nur ein ziemlich schmaler Raum kupfrig bleibt. Die Beine sind fast noch länger straff und zottig behaart als bei der Cet. mizta Weber von Sumatra. Protaetia leucopyga Burm. (Handb. V, p. 560) Mohnicke (Cetonid. der Sunda-Ins. p. 81) scheint ihr nahe verwandt; doch ist sie grölser, der Vorderrand des Clypeus stumpf zweizackig und in die Höhe gebogen. Euryomia andamana Thomson (Typi Ceton. 1878, p. 24) ist nach schwarzen Ex. der grünen Glycyphana andamanensis Janson (Cistula Entom. II, 1877, p. 143) beschrieben. Ich erhielt beide Käfer, welche unzweifelhaft derselben Art angehören, von den Andamanen. Leueocelis cinctipennis Lansberge (Comptes Rendus de la Soc. Ent. Belgique du 4 fevr. 1882, p. XXVIII) ist mit Helenae Schaum (Trans. ent. Soc. V, 1848, p. 71, t. 8, f. 7) identisch, mit welcher auch collaris Harold (Mon.-Ber. Ak. d. Wissensch., Berlin 1878, p. 214) zusammenfällt, wie ich bereits früher angegeben habe. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Einige Worte aus Anlals des Aufsatzes von Dr. Kraatz: „Ueber den systematischen Werth der Forceps-Bildung von Mycterophallus v.d. Poll“. In einem Aufsatze unter oben erwähnter Ueberschrift hat Dr. Kraatz meinen Aufsatz: „On the classification of the genus Lomaptera s.1.“ kritisirt, ist darauf, insofern es die Lomaptera zanthopus Boisd. betraf, jedoch schon in einem folgenden Aufsatze: „Ueber Lomaptera zanthopus und Verwandte“ zurückgekommen. Eine grof[se Unrichtigkeit ist aber in seiner Kritik übrig geblieben, nämlich es heifst darin, ich hätte die Lomaptera validipes Thomas. als Typus meiner Gattung Lomaptera aufgestellt, die L. validipes Thoms. jedoch nicht gekannt und -mit der L. adelpha Thoms. verwechselt. — Beides beruht auf einem Irrthume, denn nirgends habe ich validipes als Typus der Gattung Lomaptera mihi be- ansprucht; validipes und adelpha waren mir recht gut bekannt und beide Arten lagen mir in mehreren Stücken vor; bevor ich meinen Aufsatz schrieb, wulste ich ganz genau, dals validipes der Gattung Mycterophallus zugehöre, ebenso wulste ich damals auch schon, dafs L. distincta Lansb., dichropus Lansb. und Duboulayi Thoms. dazu zu stellen seien. Zur Bestätigung lasse ich hier eine Uebersetzung der betreffenden Stellen aus meinem Aufsatze folgen. Auf Seite 148 lesen wir: „Nach Abzug der Arten, welche diesen neuen Gattungen zu- gehören (d.h. Thaumastopeus Krtz. und Ischiopsopha Gestro nicht /schiopsopha m.) behalten wir eine Gattung Lomaptera mit drei verschiedenen Typen. l. Arten mit sichtbarem Scutellum und allen übrigen Merk- malen von Ischiopsopha mit Ausnahme des Stridulations-Apparates: L. ceramensis Wall. etc. 2. Arten mit ganz verdecktem Scutellum, mit einem konisch hervorragenden Pygidium in beiden Geschlechtern, aber beim Weibchen gewöhnlich sonderbar zusammengedrückt; breite, dick- leibige Arten: L. papua Guer. etc. 3. Arten mit ganz verdecktem Scutellum, mit einem halb- runden stark zusammengedrückten Pygidium, welches in beiden Geschlechtern ähnlich gebildet ist, mit Ausnahme eines Eindruckes 160 van de Poll: einige Worte über den system. Werth etc. an der Unterseite beim Weibchen; breite, doch flach gedrückte Arten: L. validipes Thoms. etc.“ Damit ist nun freilich noch nicht gesagt, dafs ich gerade die sub 3 umschriebenen Arten für meine Gattung Lomaptera reservire, um so weniger, als es weiter auf Seite 150 heilst: „Die Gattung Lomaptera, aus der jetzt schon die Arten mit sichtbarem Scutellum ausgeschieden sind (damit sind gemeint die oben sub 1 genannten Ischiopsopha’s ohne Stridulations- Apparat), soll nur die Arten mit einem konisch hervorragenden Pygidium enthalten (d. h. die oben sub 2 angedeuteten Arten). Für die Lomaptera-Arten mit einem einfachen stark flach gedrückten Pygi- dium mufls ein neues Genus creirt werden, für welches ich den Namen Mycterophallus vorschlage.* Diese letzte Andeutung bezieht sich also gerade auf die oben sub 3 umschriebenen Arten und damit wird namentlich die Z. vali- dipes in erster Linie als eine Mycterophallus - Art beansprucht. Und jetzt noch die Schlufszeilen, welche Dr. Kraatz am meisten irre geleitet zu haben scheinen: „Ich glaube, durch diese Untersuchungen hat sich der systema- tische Werth des Forceps - Studiums wiederum gezeigt, ich habe noch keine Meinung, inwiefern die Untersuchung des Forceps zur Trennung sehr verwandter Arten entscheidend sein kann, da ich noch keine genügende Anzahl von Exemplaren einer Art präparirt habe, um zu wissen, ob jenes Organ stark variirt, ich bin jedoch ganz sicher, dals Hr. Gestro nicht versucht haben würde, M. vali- dipes und M. zanthopus zusammen zu werfen, wenn er den Forceps dieser Arten untersucht hätte.“ Aus dem Umstande, dals ich vor validipes ebenso gut wie vor zanthopus ein M als Anfangsbuchstaben des Gattungsnamens Mycterophallus habe drucken lassen, geht nach meiner beschei- ‚denen Meinung sofort hervor, dafs die Rede von zwei Mycterophallus- Arten ist und dafs ich dadurch auch hier die validipes kenntlich als zum Mycterophallus gehörend bezeichnet habe. Ich bedaure sehr, dafs Dr. Kraatz durch Uebersehen oder durch Mifsverständnils meiner Ausdruckweise sich hat irre führen lassen und mir deswegen Ungenauigkeiten zur Last gelegt hat, deren Unrichtigkeit ich in diesen Zeilen so kurz wie möglich auseinander gesetzt zu haben hoffe. onndkn Boll [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Curculioniden aus dem Amur- Gebiet von J. Faust. Es muls dankend anerkannt werden, dafs Herr W. Dieck- mann jun., in dessen Auftrage Herr L. Gräser mehrere Jahre das Amurgebiet lepidopterologisch exploitirte, Letzteren veranlalste, dem Sammeln von Coleopteren ein grölseres Interesse als bisher angedeihen zu lassen. Während nach den Verzeichnissen des Herrn L. v. Heyden in dieser Zeitschrift (1884 und 1885) die Zahl der von Herrn Gräser erbeuteten Rüsselkäferarten 25 nicht überstieg, konnte mir Herr Koltze diesmal 105 Arten von Chabarofka, Nikolskaja, Wladiwostok, Pochrofka und Blagoweschtschensk, zur Bearbeitung vorlegen. Unter diesem Material erwiesen sich 38 Arten als für das Gebiet noch nicht aufgeführt und von ihnen 23 überhaupt noch nicht beschrieben. In dem folgenden Verzeichnils sind nur die für das Amurgebiet neuen Arten aufgezählt. Tropideres naevulus n. sp. Chbr. Apoderus Roelofsi Harold Chbr. (Japan). Deporaüs affectatus n. sp. Niklf. Otiorhynchus glabratus Stierl. Chbr. Trachyphilus saluber n. sp. Wladwst. und Pochrofka. Polydrosus intermedius Zett. Chbr. Phyllobius litoralis n. sp. Wladw. Chlorophanus circumcinctus Gyll. Sch. Chbr. Cyriophthalmus inquinatus n. sp. Niklf. Sitona aberrans n. sp. Wladw. Hypera Graeseri n. sp. Nikolskaja. Lizus amurensis n. sp. Chbr. Curculio litigiosus n. sp. Chbr. Dorytomus Nordenskiöldi Faust Chbr. — affinis Payk. Wladw. — occalescens Sch. Blgw. Elleschus Schönherri n. sp. Chbr. Orchestes Koltzii n. sp. Chr. — scitus n. sp. Chbr. — amurensis n. sp. Chbr. — pacificus n. sp. Blgw. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXXI. Heft I. 11 162 J. Faust: Curcuhoniden Cryptorhynchus verticalis n. sp. Chbr. Systaltopezus nodosus n. sp. Wladw. Stereonychus thoracicus n. sp. Wladw. Nanophyes globulus Germ. Chbr. Ceutorhynchidius albosuturatis Roelofs. Chbr. (Japan). Rhinoncus pyrrhopus Boh. Sch. Chbr. (bisher nur von Nord- Amerika bekannt.) Ceutorhynchus erysimi Fab. Blgw. — nitidulus n. sp. Wladw. — pleurostigma Mars. Blgw. — asper Roelofs Wladw. (Japan) — carinulatus n. sp. Chbr. Baris melancholica Roelofs Wldw. (Japan). Balaninus Dieckmanni n. sp. Chbr. Apion opacinum n. sp. Chbr. — Eppelsheimi n.sp. Chr. — placidum n. sp. Chbr. — Ervi Kirby Chbr. Beschreibung der neuen Arten. Tropideres naevulus. Oblongus, niger, parce griseo- pubescens, macula antescutellari prothoracis, scutello hiturisque ante apicem elytrorum niveis vel ochraceis; rostro subelongato, lateribus parum sinuato et basi subcarinato; oculis in fronte approzimatis; prothorace striga basali elevata subrecta; elytris tenwiter striatis, interstitüis profunde punctatis, 2° et 4° interrupto-elevatis ; femoribus tibüsque nigro-annulatis. — Long. 3.5—5, lat. 1.5—2.2 mill. Chabarofka. Des verlängerten, an den Seiten ausgebuchteten Rüssels und der auf der Stirne genäherten Augen wegen ist die neue Art neben dorsalis und albirostris zu stellen, von beiden aber durch nicht weils behaarten Rüssel und andere Zeichnung zu trennen. Scheitel wie der Thorax mit gröberen ungleichmälsig vertheilten Punkten, letzterer wie bei albirostris geformt und mit ebenso gerichtetem Basalkiel, dagegen die beiden Eindrücke auf dem Rücken weniger tief und scharf. Augenentfernung gleich der Schienenbreite an der Basis. Rüssel runzlig punktirt mit feinem kurzen Kiel an der Basis und jederseits am Seitenrande mit einem flachen Längs- eindruck, dessen Innenkante sich zuweilen als flacher Kiel abhebt. Von den sammtschwarzen, etwas erhabenen Deckenspatien 2 und 4 ist ersteres vor der Mitte breit, hinter der Mitte kurz zweimal unterbrochen, letzteres erst von der Mitte ab erhabener und hinter derselben nur einmal unterbrochen; die nicht scharfen Unter- brechungen vor der Mitte sind wie die übrigen Spatien dünn schwarzgrau, hinter der Mitte dicht gelblich weils behaart. Das aus dem Amur-Gebiet. 163 senkrechte Pygidium kräftig punktirt. Vorder- und Hinterbrust sowie die Episternen der letzteren mit eben so grofsen, nicht dichten Punkten besetzt als der Thorax. Deporaüs'!) affectatus. D. unicolore Roelofs simillimus, ab illo antennis rostroque longioribus, fronte haud sulcata, prothorace lateribus magis rotundato, bası haud transversim impressa praecipue distinctus est. — Long. 3.5—4, lat. 1.3—1.6 mill. Nikolajefsk (besitze auch 1 Stück von Japan). Mir liegen 2 Pärchen vor, welche sich durch die in der Diagnose angegebenen Merkmale von 6 Stücken des unicolor unter- scheiden. Ohne vermittelnde Uebergänge kann ich affectatus nicht als Varietät von unicolor ansehen. Bei meinen wuniformis — darunter ein typisches Stück — ist der Rüssel des 2 nur so lang als der des affectatus-g\, der des 2 von letzterem entsprechend länger. In beiden Geschlechtern des uniformis zieht ein erhabener Kiel von der Spitze des Rüssels bis zur Basis, endigt hier in einer tiefen und bis zum Scheitel reichenden Stirnfurche, ist sowohl zwischen den Fühlereinlenkungen als auch an der Spitze erweitert, dort wieder gefurcht, hier durch. 2 tief eingedrückte Punkte in 3 kurze Aeste gespalten, bei affectatus ist von der Stirnfurche kaum eine Spur vorhanden und der Rüsselkiel sehr undeutlich. Der umgeschlagene Deckenrand-?) ist bei beiden Arten wenig- stens von der Schulter bis zu den Hüften unpunktirt. !) Der hinter den Augen abgeschnürte Kopf und das horn- artige, von den Decken in normalem Zustande unbedeckte Pygidium und Postpygidium (Bedel, faune de la Seine) genügen meiner Meinung nach, Deporaüs und Rhynchites generisch von einander zu trennen. Zu Deporaüs habe ich in meiner Sammlung aulser megacephalus, Betulae, tristis noch unicolor Roelofs, prozimus depressus, amurensis, pacaltus, socius Faust, planipennis Roelofs, glastinus Lac. gebracht. 2) Die von Bedel l.c. angezogene Verschiedenheit des Decken- randes bei Ahynchites und Deporaüs scheint mir auf einer Täuschung zu beruhen. Bei beiden Gattungen bildet der umgeschlagene Deckenrand eine schmale Fläche, welche bei Deporaiis als gouttiere etroite, wenn die Fläche äufserst fein oder ganz unpunktirt ist, andrerseits bei Rhynchites als tranche coupante erscheint, wenn diese Fläche mit einer Reihe deutlicher Punkte (d.h. nicht viel feiner als die im Deckenstreif 10) besetzt ist, welche Reihe einen scheinbar elften Punktstreifen bildet. 14 164 J. Faust: Curculioniden Trachyphilus n. gen. Trachyphloeinorum. A genere Trachyphloeo prolhorace apice oblique truncato, arti- culo primo clavae reliquis breviore, elytris basi elevato-marginatis, metasterno inter coxas medias et posticas latitudine cocarum mediarum aequilongo, scrobe laterali acuta ad marginem inferiorem oculi ducta, scapo antennarum oculos paulo superante, pedibus gracilio- ribus apice intus mucronatis, anticis ante apicem subito curvalis, sutura pleurarum metasterni haud manifesta diversus est. Kopf und Rüssel wie bei Trachyphloeus, die Fühlereinlenkung von oben sichtbar, Unterkante der etwas gebogenen, zur Basis kaum erweiterten Fühlerfurche dicht unter den Augenrand, die Oberkante gegen‘ die Augenmitte gerichtet, aber vor dem Auge abgekürzt. Fühlerschaft wie bei den echten Trachyphloeus allmälig zur Spitze verdickt und hier viel dicker als die Geilsel; Geifselglied 1 und 2 verlängert, die übrigen gleich breit und kürzer als lang. Augen klein, rund, vom Ober- und Unterrande des Kopfes gleich weit entfernt und rings umfurcht. Thorax auf dem Rücken fast doppelt so lang als unten d. h. die Spitze sehr schräg nach unten abgestutzt. Vorderhüften in der Mitte des Posternums eingefügt. Schildehen nicht sichtbar. Decken gewölbt, ihre Basis fein erhaben gerandet, Streifen 9 und 10 nicht genähert. Abdominalfortsatz fast so breit als die Hinterhüften, Abdominalsegment 2 an der Basis gebuchtet, an Länge gleich 3-+ 4. Schenkel und Schienen von gleicher Länge, Tarsen kürzer, schmal, Glied 3 zweilappig aber nur wenig breiter als 2, Krallenglied nahezu so lang als die 3 ersten mit 2 einfachen gebogenen Krallen. Anfänglich glaubte ich die Gattung Leposoma Mots. vor mir zu haben, mufste aber davon Abstand nehmen, da dieselben ein deutliches Schildehen, kürzeren Fühlerschaft und einen zur Spitze erweiterten dreieckigen Rüssel haben soll. Bei den echten Trachyphloeus-Arten ist es mir nur bei einem Exemplar des setfiger Seidl. gelungen, die Episternalnähte der Hinterbrust mit Sicherheit zu konstatiren. Horn in Rhynchop. of America 1876, p. 76 trennt Cercopeus und Chaetechus von Trachyphloeus durch den Mangel der Episternalnähte. Die Richtung der Fühlerfurche, deren Oberkante, von oben gesehen das Auge bedeckt und die Nichterwähnung der gerandeten Deckenbasis haben mich allein abgehalten, Trachyphilus mit Chaetechus zu identifieiren. Trachyphilus saluber. Angustus, parallelus, brunneus undi- que terreno-squamosus el setis subrectis clavatis obsitus; rostro aus dem Amur - Gebiet. 165 longitudine capitis, lateribus parallelo, bası transversim dorso logitudinaliter et late impresso, canaliculatoque; elytris antice prothoracis basi parum latioribus, ovatis, bası tenuissime marginaltis> sat profunde punctalo-striatis, interstitiis evidenter convezis, uni- serialim setosis; tibüis anticis anle apicem curvalis, apice extus muticis, intus mucronatis, unguiculis liberis. — Long. 3.5, lat. 1.5 mill. Pochrofka, Wladiwastok. Von der Form des Cathormiocerus socius Rosenh. nur ge- wölbter, tiefer punktirt-gestreift, der Thorax fast eylindrisch. Rüssel nur wenig kürzer aber schmäler als der Kopf, gefurcht, die Spitze stumpfdreieckig, glänzend. Thorax so lang oder fast so lang als breit, die Seiten flach gerundet, hinter dem schräg nach unten abgestutzten Vorderrande quer und flach eingedrückt, so dafs die höchste Längswölbung hinter der Mitte liegt, stumpf und flach gekörnt, Rücken mit feiner Mittelfurche. Decken elliptisch, hinten steil abfallend, vorn wenig breiter als die Thoraxbasis und flach ausgerandet, die Aufsenecken des erhabenen Deckenrandes als kleine Spitzen seitlich vorragend, die Streifen tief eingedrückt, die Punkte dicht und verhältnifsmäfsig grofs, alle Streifen reichen bis zur Basis, 7 und 8 vereinigen sich hier, Spatien gewölbt. Kleine runde, etwas von einander getrennte Schuppen bedecken den ganzen Körper; dieser mit Ausnahme der Unterseite und der Flügelgeilsel mit keulenförmigen, etwas geneigten Börstchen von der Länge des ersten Geilselgliedes. Schenkel nur schwach gekeult. Gewöhnlich läfst eine erdige Kruste die Skulptur nicht deutlich erkennen. Phyllobius litoralis. Oblongo-ovatus, ater, nitidus, squamis lanceolatis maculatim obsitus et reclinatim setosus: antennis pedibus- que rufo-testaceis; oculis convezis; fronte foveolata; rostro anlice sulcato; antennis elongatis, scapo curvato, articulo secundo funiculi primo longiore; prothorace paulo transverso, lateribus aequaliter rotundato, dense punctato, dorso haud squamulato; elytris obovatıs, valde converis, mediocriter punctato-striatis; abdomine pedibusque pülosis; femoribus medio brunnescentibus, mediocriter dentatis. — Long. 7, lat. 2.5 mill. 12. Wladiwastok. Von Deyrolle und maculatus Tourn. durch den gleichmälsig gerundeten, nur an den Seiten beschuppten Thorax und nach hinten erweiterte Decken, von obovatus Gebl. durch andere Schuppenform 166 J. Faust: Curculioniden und die schräg abstehende bräunliche, ziemlich dichte Behaarung zu unterscheiden. Kopf, Rüssel und Fühler ganz wie bei calcaratus F., nur der Rüssel wenig kürzer, auf der Spitzenhälfte gefurcht und Fühler- schaft deutlich gekrümmt. Thorax kürzer, dicht und ziemlich kräftig, unten an den Seiten feinkörnig punktirt, auf der Rücken- mitte mit einer kleinen rundlichen glänzenden Stelle. Decken mit rechteckigen aber abgerundeten Schultern, hier reichlich um + breiter als der Thorax, die Seiten schräg nach hinten divergirend und dann wie bei obovatus stumpf zugespitzt, die Spitze selbst scharf, der Länge und Breite nach hochgewölbt, die Punktstreifen an der Basis etwas tiefer, ebenso gefleckt wie bei obovatus, die dunklen Stellen schräg abstehend behaart, die hellen mit grün- metallischen lanzettlichen Schuppen nicht dicht besetzt. Die Schenkel weniger stark keulig, der Zahn der hinteren kräftiger als der der vorderen, aber viel kleiner als bei calcaratus. Cyriophthalmus n. gen. Alophinorum. Lobi oculares parum producti; oculi ovati; corbulae tibiarum posticarum apertae; unguli breves, curvati, hiberi; segmentum primum abdominale apice emarginatum; rostrum capite angustius; cicaltriz mandibularis angusta; scrobes obliqui sub oculos ducti; funiculus antennarum oculum vir attingens; epimera mesothoracis angulum humerale elytrorum haud attingentia; seta erecta trochanterum deficiens. Rüssel an der Spitze dreieckig ausgeschnitten. Geifsel länger als der Schaft, Glied 7 nicht an die Keule geschlossen. Thorax- vorderrand deutlich zweibuchtig, Hinterrand abgestutzt, Prosternal- vorderrand ziemlich tief ausgebuchtet. Schildehen nicht sichtbar. Deckenstreifen 9 und 10 bei den Hinterhüften genähert. Mittel- hüften durch einen schmalen Fortsatz der Mittelbrust getrennt. Hinterbrust reichlich so lang als der Mittelfühlerdurchmesser. Abdominalfortsatz mit parallelen Seiten, kaum so breit als die Hinterhüften, Segment 2 etwas kürzer als 3+4. Schenkel wenig verdickt, Schienen gerade, die 4 vorderen innen in eine kurze Spitze ausgezogen, Tarsenglieder mit schwammiger Sohle. Die neue Gattung ist neben Dasydema von Chili und neben den mir in Natur unbekannten Orimus von Afrika zu stellen, unter- scheidet sich von beiden durch kürzeren Fühlerschaft, dreieckig ausgeschnittene Rüsselspitze, kürzeres zweites Bauchsegment, von Alophus und Lophalophus durch die fehlende Trochanterenborste, aus dem Amur-Gebiet. 167 die dreieckig ausgeschnittene Rüsselspitze und die mit den Episternen nicht in einem Punkt zusammenstolsende Mittelbrustepisternen. Cyriophthalmus inquinatus. Oblongus, convexus, niger, opacus, subtus lateribusque dense griseo-virescente-squamosus, supra fusco-virescente-nebulosus et setosus; antennis, tibiis tarsisque brunneis; fronte lata deplanata; oculis parum converis; rostro capite dimidio angustiore, basi transversim impresso; articulis 2 primis funiculi subaequalibus, elongatis, reliquis subtransversis; prothorace quadrato, lateribus paulo rotundato; elytris anguste oblonyo-ovatis, antice prothoracis basi parum latioribus, humeris obtusissime rotun- datis, postice acuminato-rotundatis, longitudinaliter convexis, punclato- striatis. — Long. 5, lat. 1.3 mill. Nikolajefsk (auch von Ochotsk in meiner Sammlung). In der allgemeinen Körperform sieht die neue Art einem sehr schlanken und kleinen Alophus triguttatus oder Lophalophus inqui- natus Mannh. ähnlich. Scheitel gewölbt. Rüssel deutlich länger aber nur halb so breit als der Kopf und deutlich schmäler als die breite abgeflachte Stirne — diese etwa doppelt so breit als der Augendurchmesser —, die Basis breit und quer eingesenkt wie bei Dasydema, die Seiten parallel mit stumpfen Kannten, oben zuweilen mit Spuren eines Kiels. Fühlerfurchen an der Einlenkung d.h. nahe der Spitze von oben sichtbar, ohne seitliche Erweiterung, dann in gleicher Breite und Tiefe schräg unter die Augen gerichtet. Fühlerschaft zur Spitze keulenförmig, Geilselglied 1 und 2 deutlich länger als breit, 1 dicker, die übrigen gleich langen und dicken höchstens so lang als breit. Thorax quadratisch, Vorder- und Hinterrand gleich breit, ersterer hinter den Augen flach gebuchtet, wodurch die Mitte gegen den Kopf etwas vorgezogen erscheint, die Skulptur von den Schuppen verdeckt, hinter dem Vorderrande flach und breit quer eingedrückt, an den Seiten zuweilen mit einem kurzen, schrägen, eingedrückten Strich. Decken an der Basis gemeinsam flach ausgebuchtet, Schultern ganz verrundet, Rücken der Länge nach gewölbt, hinten ziemlich steil abfallend, Streifen flach, die Punkte in ihnen länglich und mit einem kurzen anliegenden Härchen versehen, Spatien flach, zuweilen das dritte etwas gewölbt. Rundliche, äufserst fein geriefte, nebeneinanderliegende Schuppen bedecken dicht den Körper; Unterseite, eine feine Thoraxmittel- linie und die Thoraxseiten grünlich grau, Oberseite bräunlich, auf den Decken mit eingestreuten grünlichen Nebelflecken. Weilsliche 168 J. Faust: Curculioniden etwas abstehende Börstchen bedecken den Kopf, Thorax und in unregelmäfsiger Reihe die Deckenspatien; die Börstchen der Unter- seite kürzer und anliegend. Analsegment des g' etwas kissenartig gewölbt, hinten sehr breit abgerundet, das des 2 flach und hinten spitz gerundet. Sitona aberrans. Ovata, valde convera, nigra, laete aurichalceo-squamosa ac parce setosa; antennis tarsisque nigro- piceis; oculis parum convexis; fronte rostroqgue depressis, canalicu- latis; prothorace longitudine latiore, lateribus paulo rotundato, dense minutissime punctato, punctis magnis adsperso, subcupreo-trilineato; scutello haud conspicuo; elytris latitudine paulo longioribus, antice prothoracis basi haud latioribus, humeris nullis, leviter punctuto- striatis, punctis in strüs magnis, interstitiis basi parum convezis, sutura interstitüisque alternis nigro-tessellatis. — Long. 5.2, lat. 3 mill. Wladiwastok; nach einem Exemplar. Die ungewöhnlich kurze und breite Art sieht mit fehlenden Schultern ganz wie ein grolser Sciaphilus aus, ist aber trotz des unsichtbaren Schildchens nicht von Sitona zu trennen. Kopf, Rüssel, Augen, Fühler und Beine wie bei ovipennis Hochh., nur der Rüssel flacher, weniger vertieft. Kopf mit den Augen nicht breiter als der Thoraxvorderrand und wie der Rüssel dicht punktirt, mit dünnen Schuppenhaaren gleichmälsig besetzt. Thorax um # breiter als lang, Vorder- und Hinterrand gleich breit, Seiten flach gerundet, die feinen Punkte nicht grölser als die des Kopfes, die grofsen mindestens so grofs als die Geifselglieder dick, alle Punkte mit dünnen, die 3 schmalen Längslinien mit diekeren und kürzeren Schuppenhaaren. Decken bauchig, hoch gewölbt, höchstens um 4 länger als in der Mitte breit, hier doppelt so breit als der Thorax, die Punktstreifen kaum vertieft; die unpaarigen Spatien etwas schmäler, auch gleichmäfsig und nicht sehr dicht mit messingfarbenen ovalen Schuppen bedeckt, die paarigen breiter und wie die Sutur mit kurzen kupfrigen und längeren mattschwarzen Schuppenmakeln gewürfelt, sowie hinten mit einer weitläufigen Reihe abstehender weilser Schuppenborsten besetzt; die zur Spitze kleiner werdenden Punkte in den Streifen nicht kleiner als die grofsen Thoraxpunkte. Die Brust ebenso beschuppt wie die unpaarigen Deckenspatien und grob punktir. Abdomen feiner punktirt und mit dünnen Schuppenhaaren etwa wie Kopf und Rüssel bedeckt, nur die Seiten des ersten und zweiten Segmentes mit einem kupfrigen Schuppenfleck, aus dem Amur - Gebiet. 169 Hypera Gräseri. Oblonga, minus convexa, dense albo-griseo- subsguamulosa et albo-selosa; antennis clava excepta rufo-testaceis; fronte inter oculos rostro aequilata, depressa, foveola parva impressa; rostro crasso, paulo curvato, sub angulato, prothorace paulo breviore; articulo 1° funiculi 2° vir longiore; prothorace subquadrato, late- ribus rotundato, mazima latitudine paulo ante medium, ochraceo- bivittato; scutello ovato, albido; elytris oblongis, paulo depressis, subtiliter punctato-striatis, interstitüis parum convezxis, sub humeros suturaque apice macula nigro-brunnea notalis, dorso ante medium ochraceis, postice vel toto albo-griseis vel interstitiis alternis nigro- pustulatis. — Long. 6, lat. 2.2— 2.5 mill. Nikolajefsk. Phytonomus melarhynchus Oliv. hat dieselbe schlanke Gestalt, aber einen viel längeren, nur halb so dieken Rüssel und deutliche Schultern. Die neue Art ist ungeflügelt, weniger gewölbt, anders gefärbt und gehört der verrundeten Schultern wegen zu Hypera. Die Bekleidung des Körpers besteht aus dicht gestellten, langen, fadenförmigen Schuppenhaaren, von denen je 2 aus einem Punkte zu entspringen scheinen und welche die Grundfarbe des Körpers und die Skulptur nicht erkennen lassen. Die Deckenspatien und die breit hellen Thoraxseiten sind mit weilsen, längeren, sehr wenig abstehenden Schuppenborsten, auf ersteren in eine Reihe gestellt, besetzt; auch am inneren Augenrande sind die Schuppenhaare etwas aufgerichtet. Ueberhaupt hat der Käfer ein etwas rauhes Aussehen. Rüssel nur wenig schmäler als die Vorderschenkel, Rücken etwas abgeflacht, daher die Seiten stumpfkantig mit einer deutlichen abgekürzten Furche zwischen den Fühlereinlenkungen. Thorax in beiden Geschlechtern fast so lang als vor der Mitte breit, hier am breitesten gerundet, die Seiten bis zu den ziemlich scharfwinkligen Hinterecken sehr wenig geschweift, die Hinterecken selbst mit dickeren weilslichen Schuppenhaaren bedeckt, welche sich auf die Deckenbasis auflegen und die Thoraxbasis gerandet erscheinen lassen. Decken mit fast ganz gerundeten Schultern, die Seiten bis zum Spitzendrittel kaum gerundet aber etwas divergirend, so dafs hier in beiden Geschlechtern die gröfste Breite liegt, dann gerundet zugespitzt; die Längs- und Querwölbung auf der Basalhälfte flach, die höchste Wölbung im Spitzendrittel, die Punkte in den Streifen fein und länglich, die Spatien leicht gewölbt; eine keilförmige, nicht scharf begrenzte gelbliche oder bräunliche Makel jederseits auf den “2 ersten Spatien und der Sutur zieht sich von der Basis bis etwa 170 J. Faust: Curculioniden zur Mitte. Unterseite und Beine fast ebenso dicht bekleidet als die Oberseite. Vorderschenkel des g' etwas mehr verdickt, die Vorderschienen länger und gebogen, das Q etwas breiter als das d'. Lizus amurensis. Elongatus, niger, griseo-pubescens et rufo- pollinosus; rostro brevi, crasso, supra minutissime lateribus grosse punctalto, apice fronteque canaliculatis; prothorace subconico, apice truncato, basi parum bisinuato, inaequaliter grosse punctato, lateribus sub albido-lineato et rugis mitidis parvis adsperso; elytris apice attenuatis, mucronatis, striato-punctatis; antennis pedibusque valde elongatis; abdomine obsolete nigro-irrorato. — Long. 9.5, lat. 2.5 mill. Chabarofka; 1 2 (auch in N.- China). Der eigenthümlich punktirte Rüssel, der grob DSH Thorax mit durch die helle Seitenbinde durchbrechenden, flachen, glän- zenden Runzeln oder Körnchen, die langen Fühler und Beine, sowie das schwarz gesprenkelte Abdomen lassen eine Verwechselung mit dem sonst sehr ähnlichen acutus Sch. nicht zu. Rüssel etwäs länger als der Kopf, dicker als die Vorder- schenkel, leicht gekrümmt, cylindrisch. Stirne zwischen den Augen so breit als der Rüssel, flach gewölbt, mit tiefer, sich auf die Rüsselbasis fortsetzender Rüsselfurche, welche dann verschwindet, aber an der Spitze, wenn auch flacher, wieder erscheint. Geifsel- glied 2 länger als 1. Thorax an der Basis am breitesten, länger als breit, äulserst dicht punktirt, matt und mit grofsen Punkten ungleich- mälsig bestreut, vor dem Schildehen mit einem längeren Eindruck. Decken der Länge nach leicht gewölbt, die Punktreihen an der Basis gröber, hinten und an den Seiten etwas vertieft. Unterseite nicht dichter behaart als die Oberseite, die Behaarung hier etwas kürzer als dort, dicker als bei acuius; eingestreute Nabelpunkte treten auf dem sonst ziemlich dicht punktirten Abdomen nur schwach hervor. Das einzige Stück ist abgerieben, doch ist in den vertieften Stellen der Ober- und Unterseite ein rothgelber Pollenstaub bemerkbar. Curculio litigiosus. CO. pinastri longior etiam ab illo dorso elytrorum depresso, prothorace longitudine angustiore, scutello parce piloso, elytris basi emarginatis, metasterno impressione triangulari impunctata, pedibus longioribus diversus est. — Long. 8.5—10, lat. 3.2— 3.5 mill. Chabarofka. aus dem Amur - Gebiet. 171 Die gestreckte Form und den dreieckigen, unpunktirten Ein- druck an der Basis des Metasternums hat die neue Art mit meinem longulus gemeinsam, ist aber dunkler, glänzender, auf dem Rücken gewölbter, Rüssel und Beine dünner, namentlich die Schenkel weniger gekeult und die Seiten des dreieckigen Eindrucks an der Hinterbrustbasis mehr gerade. Aulser mit longulus hat kitigiosus in Form, Färbung und Glanz noch grofse Aehnlichkeit mit dem nordamerikanischen confusus Kirby. Bei letzterem ist aber der Hinterbrusteindruck oval, und die Zeichnung der Decken besteht aus dünneren und längeren, bei litigiosus aus diekeren und kürzeren Schuppenhärchen. Orchestes Koltzei. Oblongus, niger, pube squamiforme fluvida et flavo-albida dense variegatus pilisque fuscis in prothorace et elytris declinatis tectus; antennis sex articulatis pedibusque testaceis; elytris in sutura interstitiisque alternis maculis nigris subdenudatis indistincte tessellatis; femoribus posticis dente minu- tissima armatis. — Long. 3.2—3.8, lat. 1.3— 1.8 mill. Chabarofka. Gestreckter und hinten zugespitzter als ölicis Fabr. und irro- ratus Kiesw., von jenen noch durch den Mangel der hellen Post- skutellarmakel, von beiden durch die rothgelben Beine und den Mangel der hellen Makel, sowie der abstehenden schwarzen Haare auf dem Thorax verschieden. Die Punktreihen auf den Decken sind. durch die dichten pfriemenförmigen Schuppenhaare verdeckt, die Spatien — auf ab- geriebenen Stellen — fein gerunzelt und gekörnt, die Würfelung der abwechselnden Spatien beginnt an der Wurzel mit einer weils- lichen Makel, weshalb auch hinter dem Schildchen zuerst eine längliche, weifsliche Makel erscheint, welche aber von den übrigen in keiner Weise absticht; die Würfelflecke sind auf der Basalhälfte verschwommen, hinten etwas deutlicher und zwar durch einsprin- gende, unregelmälsig gestellte, weniger dicht behaarte dunkle Makeln, aus denen schräg geneigte Borstenhaare entspringen, welche letztere nicht länger als die anliegenden Schuppenhaare sind. Ebensolche Haare stehen vereinzelt auch auf dem Thorax, sind aber nur gegen das Licht zu erkennen. Orchestes scitus. Subovatus, paulo convezus, niger, pilis subdepressis albidis et nigris parce vestitus; antennis sex articulatis tarsisque testaceis; oculis valde approzimatis; rostro medio lateri- 172 J. Faust: Curcuhoniden busque carinato,; prothorace dense fortitergque punctato; elytris distincte punctato-striatis, obsolete fasciatis, macula pone scutellum albida notatis. — Long. 1.9, lat. 1.2 mill. Chabarofka. Mit sparsus Fhrs. Sch. verwandt aber höher gewölbt, weniger glänzend, ohne längere Haare auf dem sehr dicht punktirten Thorax und den längsgewölbten Decken, diese mit einem sehr deutlichen Quereindruck vor der Spitze, am Grunde viel breiter als die Thorax- basis, die Spatien nicht breiter als die Streifen; auf der Basalhälfte mit weilsen Härchen unregelmälsig besetzt, nur hinter der Mitte und an der Spitze mit einer wenig ausgeprägten Binde Thorax zur Spitze etwas mehr verengt als bei sparsus, an den Vorder- und Hinterecken mit 1 oder 2 nach vorne gerichteten schwarzen Härchen, die übrigen schwarzen Haare nicht länger und nicht abstehender als die weilsen. Orchestes pacificus. O. lonicerae Hrbst. affinis, rufo-fer- rugineus, maculis 2 prothoracis, metasterno abdomineque, femorum posticorum fascia nigris, sutura picea; elytris ante medium fascia lata dentata, postice fascüs 2 angustis obsoletis scutelloque albido- tomentosis; segmento analı rufo basi tantum migricante; antennis sez arliculatis; oculis majoribus. — Long. 2.6, lat. 1.2 mill. Wladiwastok. Thorax an der Basis breit, hier nicht oder nur wenig verengt, in der Mitte mit 2 quergestellten schwarzen Makeln, welche bei einem Stücke in eine Querbinde zusammenflielsen. Die breite weilse, vor der Mitte vorne und hinten gezähnte, durch die dunkle Sutur getrennte Deckenbinde, zieht sich an den Seiten um die Schultern bis zur Basis und steht auf etwas hellerem Grunde als die nicht weils behaarten Stellen; die Deckenspitze in geringerer Ausdehnung und eine quere, schmale, gezähnte Binde hinter der Mitte dünn weils behaart. Form und Grölse die von lonicerae, welcher aber kleinere Augen hat und anders gezeichnet ist. Die Zeichnung der Decken mu[s grofse Aehnlichkeit mit der von ephippiatus Say von Nord- Amerika haben, welcher aber siebengliedrige Fühlergeifsel haben soll. Orchestes amurensis. Ovatus, niger, pilis fuscis et albidis dechnatis adspersus; antennis tarsisque rufo-testaceis; elytris post scutellum macula suturali nivea ornalis; femoribus posticis evidenter angulatis denticulatisque. — Long. 2.3, lat. 1.2 mill. Chabarofka; 1 Exemplar. aus dem Amur - Gebiet. 173 Durch die deutlich gezähnelten Hinterschenkel, flachere Wölbung und den Mangel der abstehenden schwarzen Behaarung von sub- fasciatus und jota hauptsächlich, von ersterem noch durch kleinere Augen, mattere Oberseite, kräftigere Punktirung der Deckenstreifen, fein gekörnte Spatien, von jota durch hinten breiteren, feiner punk- tirten Thorax, flachere und gestrecktere Decken, längere und nicht so intensiv weils gefärbte Suturalmakel und deutlich abgehobenes Schildehen zu unterscheiden. Die schwarze, braune und graue Behaarung ist nur spärlich und letztere bildet auf den Decken keine dichter behaarten Binden, sondern höchstens sehr unbestimmte Nebelstreifen. Elleschus Schönherri. Oblongus, ater, aequaliter cinereo- tomentosus; antennis pedibusque rufo-testaceis; prothorace transverso, basin versus viz angustato; elyiris post medium et ante apicem olivaceo-fasciatis. — Long. 2.1, lat. 0.9 mill. Var. a: Elytris apice rufescentibus. Var. ß: Totus rufus, oculis metasterno nigro exceptis. (3 lan- guidus Sch. i.1., 2 panzillus Sch. i. 1.) Ich habe diese entschieden gute Art früher (Deutsche E. Z. 1882, p. 279) als Varietät des infrmus Hrbst. angesprochen, weil ich bis jetzt weder vollständig ausgefärbte, noch gut konservirte Stücke gesehen hatte. Jetzt liegen mir gut erhaltene und voll- ständig ausgefärbte Stücke vor, welche keinen Zweifel lassen, dafs wir es mit einer besonderen Art zu thun haben. Sowohl Z als 2 sind immer schmäler als infrmus, der Thorax an den Seiten weniger gerundet und zur Basis weniger verengt, die Punktstreifen auf den Decken feiner aber schärfer, die Grund- farbe der Decken schwarz, oder mit rother Spitze, oder ganz roth, niemals aber mit einer schwarzen Binde hinter der Mitte. Die Bekleidung immer gleichmälsig dicht, weilslich oder grünlich grau, ohne dichtere, hellere Querbinden wie bei infirmus, dagegen bei ausgefärbten und sehr reinen Stücken hinter der Mitte mit einer nach vorne offenen, durch die Sutur unterbrochenen Bogenbinde aus olivenbräunlichen Härchen mit etwas Seidenglanz und einen ebenso gefärbten Srich vor der Spitze auf den Spatien 1 und 2. Von diesen dunklen Binden ist bei der var. ß kaum eine Spur vorhanden, die Decken erscheinen daher gleichmälsig mit weilsgrauen pfriemförmigen Schuppenhaaren bedeckt. Immer entspringt aber aus jedem Punkt der Deckenstreifen ein feineres, anliegendes, ‘weilses Härchen. 174 J. Faust: Curculioniden Cryptorhynchus verticalis. Cr. lapathi L. simillimus sed minor, angustior, minus grosse punctatus, etiam vertice puncto profunde impresso, articulo 2° funiculi 1° aequilonge, prothorace longitudine haud latiore, basi evidenter bisinuato, elytris antice prothoracis basi parum latioribus, humeris subrotundatis, corpore subtus pedibusgue 4 posticis squamis angustis apice truncatis parce obsitis diversus est. — Long. 5.5, lat. 2.5 mill. Chabrofka; 1 d.. Angenommen, dafs der tiefe Scheitelpunkt individueller Natur ist, so macht doch das mir vorliegende Stück mit seiner ober- flächlichen, namentlich auf Kopf und Thorax viel feineren Skulptur, die schmäleren Decken mit abgerundeten Schultern einen von lapathi zu verschiedenen Eindruck, als dafs ich dasselbe nicht als eigene Art auffassen sollte. Unterstützt wird diese Auffassung noch durch das zweite Geifselglied, welches bei verficalis nicht, bei lapathi viel länger als 1 ist, sowie durch die länglichen schmalen Schuppen auf der Hinterbrust und den 4 Hinterschenkeln. Während bei /apathi die Punkte durch rundliche Schuppen vollständig verdeckt werden, bleiben dieselben bei verficalis zum gröfsten Theil durch die schmalen, an der Spitze stumpf abgestutzten Schuppen unausgefüllt, der schwarze Boden tritt überall hervor und lälst namentlich die 4 Hinterschenkel nur sparsam beschuppt erscheinen; ebenso sind die Schuppen auf der Deckenspitze und den Seiten des Prosternums viel länger und schmäler als bei lapath:. Ich besitze übrigens /apathi-Stücke aus Daurien, welche von meinen europäischen nicht abweichen, während mir solche vom Amur nicht vorgekommen sind. Systaltopezus n. gen. Ithyporinorum Lac. Scrobes laterales obliqui, subtus haud confluentes. Antennae submedianae. Elytra humeris rotundatis. Scutellum deest. Femora dentata. Processus abdominalis coxarum posticarum longitudine aequilatus. Cozae posticae elytrorum marginem attingentes. Coxae medianae et anticae distantes. Episterna metathoracis haud conspicua. Segmenta abdominalia 1 et 2 medio coalita. Pedes ut in gen. Colobodes Sch. Der Prosternalkanal zur Aufnahme des Rüssels reicht bis zu den Vorderhüften, diese fast halb so weit von einander entfernt als die Mittelhüften. Rüssel etwas breiter als dick; der Fühler- schaft erreicht kaum die Augen, die Geilsel wenig länger als der Schaft, siebengliedrig, Glied 1 verdiekt, 7 viel. schmäler als die aus dem Amur-Gebiet. 175 dieke Keule. Augen an den Seiten des Kopfes. Thoraxvorderrand schräg nach unten abgestutzt, hinter den Augen ziemlich tief aus- gebuchtet. Hinterschenkel erreichen höchstens die Spitze des dritten Bauchsegments, alle Schienen an der Basis sehr stark gekrümmt; Schenkel gezähnt; Tarsen schmal, Glied 3 zweilappig, Glied 4 mit zwei feinen gespreitzten Krallen. Vorderhüften dem Hinterrande des Prosternums genähert. Die Gattung ist neben Colobodes Sch. zu stellen und haupt- sächlich durch die unsichtbaren Hinterbrustepisternen, die den Flügeldeckenseitenrand erreichenden Hinterhüften, die äufserst kurze Hinterbrust und die Decken ohne winklige Schultern unter den bisher beschriebenen Ithyporinen charakterisirt. Systaltopezus nodosus. Breviter ovatus, nigro-piceus, terreno-squamosus; antennis pedibusque ferrugineis; rostro prothorace vie longiore, basi dense punctato, subcarinato, dimidia parte antica nitido subtillissimeque punctato; articulis 2 primis funiculi paulo elongatis; prothorace quadrato, ante medium angustato, confertim punctato, tuberculis 4 fasciculatis in medio transversim sitis; elytris basi conjunctim emarginatis, hie prothoracis latitudine parum latio- ribus, lateribus rotundato-ampliatis, punctato-siriatis, satura inter- stitiisque alternis parum elevatioribus nodulis fasciculatis obsitis; corpore subtus ochraceo-squamoso, segmentis abdominalibus 3 ultimis nudis. — Long. 4, lat. 2.2 mill. Wladiwastok; 1 Exemplar. Bis auf die verrundeten Schultern macht diese Art, von oben besehen, ganz den Eindruck eines Conotrachelus mittlerer Grölse, Mir war dasselbe Stück schon einmal zur Determination vorgelegt. Ohne damals !) das Recht zu besitzen, dieses Thier für eine eingehende Untersuchung umzupräpariren, hielt ich dasselbe für Conotrachelus spec.?, als welcher es auch von Hrn. L. v. Heyden (Deutsche E. Z. 1884, p. 281 unter No. 96) erwähnt ist. Geilselglied 1 und 2 gleich lang, nur wenig länger als breit, 1 dieker als 2, die übrigen etwas quer, die Keule kurz oval, Glied 1 schräg abgestutzt und an der längsten Stelle so lang als die Uebrigen zusammen genommen. Thorax mit von der Basis bis zur Mitte leicht divergirenden Seiten, dann geschweift verengt, die 1) Heute hat mir Hr. Koltze dies Unicum sowohl als auch mehrere andere bereitwillig überlassen, so dafs alle hier beschriebenen neuen Arten sich in meiner Sammlung vorfinden, 176 J. Faust: Curculioniden Basis beiderseits leicht, der Vorderrand deutlicher ausgeschweift; von den 4 quer gestellten Höckern sind die 2 mittleren sehr flach, alle sowie auch der Vorderrand mit keulenförmigen Borsten besetzt. die gerundeten Decken kaum + länger als breit, hinten gerundet zugespitzt, auf dem Rücken der Länge nach wenig, zur Basis kurz gewölbt, hinten schräg abfallend; die Sutur mit 7 bis 8 hinten deutlich kleineren Tuberkeln, Spatien 2, 4, 6 mit fünf grölseren, 8 mit einem gröfseren fascieulirten Höcker, letzterer dieht unter der Schulter, der hintere Seitenrand mit kürzeren keulenförmigen Börstchen. Abdominalsegment 1 und 2 ziemlich dicht, 3 und 4 einreihig quer qunktirt. Schenkel vor der Spitze tief gebuchtet und hinter der Buchtung mit einen stumpfen dreieckigen Zahn. Stereonychus thoracicus. Breviter subovatus, niger, ochraceo-squamosus; antennis medio [errugineis; prothorace lateribus ante apicem constricto, basi bisinuato, dorso nigro, ante medium gibboso; elytris converis, sutura interstitiisque alternis elevatioribus, nigro tessellatis. — Long. 4.5, lat. 2.8 mill. Wladiwastok; 1 2. Doppelt so grofs als C. fraxini Degeer, kürzer, viel höher, namentlich der Thorax bucklig gewölbt, Unterseite und Decken viel weniger dicht beschuppt, die Schuppen von derselben Form als wie diejenigen auf den Thoraxseiten, die Decken ohne schwarze Skutellarmakel und die Beine ganz schwarz. Rüssel dicker, überall gleich dick, kahl, ziemlich kräftig und dicht punktirt, vor der Fühlereinlenkung — etwas vor der Mitte — mit fein erhabener Mittelliniee Kopf zwischen den Augen nicht eingedrückt aber dicht rothgelb, sonst nur zerstreut beschuppt. Augenentfernung halb so grols als die Rüsselbreite. Thorax nur halb so lang als die Basis breit, die Seiten geradlinig zur Spitze verengt, vor der Mitte abgeschnürt, der Absatz von hinten gesehen höckerförmig, die Seiten des Thorax am dichtesten beschuppt, auf dem Rücken dicht punktirt und schwarz, nur an der Spitze mit eingestreuten rostgelben Schuppen. Schildchen länger als breit, rostgelb. Decken höchstens um 4 länger als in den rechtwinkligen aber etwas abgerundeten Schultern breit, diese durch eine schwache Buchtung hinter denselben deutlich vortretend; die Punkte in den wenig vertieften Streifen doppelt so grofs als die auf den Thorax, die ungeraden flachen Spatien dünn, weilslich und röthlichgelb, die geraden erhabenen dichter röthlichgelb und schwarz gewürfelt, Spatium 2 auf der Basalhälfte besonders hoch, 4 auf der abschüssigen aus dem Amur - Gebiet. 177 Stelle deutlich schwielenförmig. Sämmtliche Schuppen der Ober- und Unterseite sind stabförmig — bei frarzin: nur auf den Thorax- seiten — und lassen die Körperfarbe grölstentheils durchschimmern; die schwarzen Würfelflecke bestehen aus schwarzen aufgerichteten Schuppenborsten. Die einzige Kralle am vierten Tarsengliede grols und stark. Ceutorhynchus (Nedyus) carinulatus. Oratus, alter, parce albido-squamosus; elytris, antennis pedibusque nigro-brunneis; capite thoraceque confertim punctatis, hoc basi bisinuato, lobis ocularıbus valde productis ante apicem viz constricto, dorso longitudinaliter impresso, trivittato,; elytris quadratis, converis, profunde punctato- striatis, sutura interslitiisgue alternis elevatioribus, submuricatis, uniseriatim pilosis, postice callo postico profunde impresso, sutura basi albido-sguamosis; femoribus dentatis; unguiculis basi dentatis. — Long. 2.5, lat. 1.4 mill. Chabarofka. Durch die abwechselnd erhabenen Deckenspatien weicht cari- nulatus sofort von allen europäischen Arten ab; er findet seine Stellung bei quadridens und picitarsis. Augen etwas gewölbt, die siebengliedrigen Fühler beim ' in der Mitte, beim 2 vor der Mitte des langen und gebogenen Rüssels eingefügt; dieser punktirt, an der Basis fein gekielt, beim 2 von der Fühlereinlenkung bis zur Spitze glänzend, glatt. Kopf wie der Thorax kräftig und dicht punktirt, zwischen den Augen mit anliegenden weilsen Schuppenbörstchen. Thorax so lang als an der Basis breit, konisch, die Augenlappen viel weiter vorgezogen als die Mitte des Vorderrandes, die Seiten ohne Spur eines Höckers, die 3 weilsen Längslinien aus langen ovalen, nicht dicht gestellten Schuppen bestehend. Schildchen schmal und kahl. Decken nicht. länger als breit und fast doppelt so breit als der Thorax, namentlich hinten steil gewölbt, die Schultern schräg abfallend aber scharf- winklig, der Eindruck vor der Spitze auffallend tief, alle Spatien etwas gewölbt und runzlig, die abwechselnden in der Mitte erhabener als an der Basis und undeutlich gekörnt; jedes Körnchen trägt ein graues, von der Seite gesehen, etwas abstehendes Härchen. Aufser der langen Suturmakel und weniger Schuppen an der Basis des zweiten Spatiums ist auf den Decken keinerlei Bekleidung bemerkbar, dagegen trägt jeder. Punkt der Unterseite eine längliche, weilsliche Schuppe. Alle Schenkel mit einem durch eine weilsliche Schuppe besetzten Zähnchen und von der Basis bis zur Spitze gleich dick. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 12 178 J. Faust: Curculioniden Ceutorhynchus (Nedyus) nitidulus. Ovatus, virescens, supra mitidus, subtus parce cinereo-albido-squamosus; rostro pedibusque migris; prothorace transverso, disperse sat fortiter punctato, antice constricto, basi profunde impresso, bituberculato; elytris postice convezis, punctato-striatis, apice minutissime muricatis; femoribus dentatis. — Long. 2.5, lat. 1.4 mill. Wladiwastok; 1 Exemplar. Am nächsten mit Leprieuri Bris. verwandt, aber gröfser und durch sparsam beschuppte Unterseite, viel weitläufigere Punktirung von Kopf und Thorax sowie durch den Mangel der schräg ab- stehenden Börstehen von diesem zu unterscheiden. Thorax, Brust und Abdomen gleich grob, Kopf nur sehr wenig feiner aber ebenso sparsam punktirt als der Thorax und glänzend; letzterer wie bei Leprieuri aber die Seiten mehr gerundet, der Vorderrand trotz der Abschnürung doch nicht zurückgebogen, die Punkte kaum grölser als die Räume zwischen ihnen, die Seiten- höcker weniger auffallend. Decken wie bei letzterer Art geformt, nur etwas mehr längs gewölbt, die höchste Wölbung hinter der Mitte, die Streifen kettenartig punktirt, Spatien schwach gewölbt und lederartig gerunzelt, nur 5 und 6 hinten mit wenigen und sehr kleinen Körnchen, alle aber mit nur bei starker Vergröfserung sicht- baren, anliegenden, feinen Härchen. Hinterbrust und Abdomen grün, die Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust schwärzlich blau, die Spitze der Augenlappen röthlich. Beine schwarz, feiner punktirt als das Abdomen. Jeder Punkt der Unterseite trägt eine kleine rundliche Schuppe, jeder der Beine eine feine weilse Schuppenborste. Balaninus Dieckmanni. Ovatus, niger, squamis ochraceis variegatim adspersus; antennis elongatis; rostro prothorace (Z\) duplo vel (2) triplo longiore, basi substriato-punctato carinatoque; [ronte foveola parva impressa; prothorace ante scutellum scutelloque dense sguamosis; elytris humeris paulo productis, postice minus altenuatis, squamis ochraceis undulatim adspersis. — Long. 7.5 — 8, lat. 3— 3.6 mill. Chabarofka. Bei distinguendus verschleiern gleich dünne gelblich graue Härchen die Grundfarbe des Körpers, nur das Schildchen, die Mittelbrustepisternen, die Spitze der Hinterbrust und Segment 2 an der Seite sind mit dicken rothgelben Schuppenhaaren dicht bedeckt. Bei Dieckmanni verschleiern sichtbare Härchen und ein- gemischte lange dicke Schuppenhaare die Grundfarbe des Körpers aus dem Amur-Gebiet. 179 nicht; auf den Decken setzen sich dicke Schuppenhaare zu queren Wellenlinien zusammen, die Vorder- und Mittelbrust, eine grolse dreieckige Makel auf der Mitte der Thoraxbasis, der Mittelbrust- fortsatz, die beiden Enden der Hinterbrustepisternen, die 4 Vorder- hüften sowie Bauchsegment 1 an den Seiten in grölserer Ausdehnung sind dicht rothgelb beschuppt, die Fühlereinlenkung liest beim J\ nicht in, sondern vor der Mitte und die Hinterschienen sind länger. Apion opacinum. Oblongo - ovatum, tolo opacum, parum pubescens; antennis mediocribus basalibus; capite rugoso-punctato; fronte depressa substriata; rostro crasso, curvato, impunctato; prothorace fere eylindrico, ante apicem leviter constricto, grosse sparsim punctato, fovea basalı impressa; elytris humeris obtuso- angulatis, suberenato-striatis, interstitiis planis, obsoletissime uni- seriatim pubescentibus. — Long. 2 mill. Chabarofka, Wladiwastok. Mit cineraceum verwandt, aber ohne dicke Behaarung, Rüssel in beiden Geschlechtern matt, die Decken breiter als der Thorax. Augen wenig gewölbt. Rüssel wie bei curvirostre gebogen, so lang als der kleine Kopf und Thorax zusammen, beim g' überall gleich breit, beim 2 im Basalviertel deutlich dicker. Thorax fast so lang als breit, Basis beiderseits geschweift, Seiten kaum gerundet, vor der Spitze leicht eingeschnürt, fein chagrinirt und mit grolsen, flach eingedrückten, ein sehr feines Härchen tragenden Punkten, diese ebenso grols als ihre Zwischenräume. Schildchen eben. Decken zweimal so lang als breit, in den winkligen, schräg ab- fallenden Schultern fast um die Hälfte breiter als der Thorax, zur Mitte nur wenig breiter, die Punkte in den scharfen und tiefen Streifen nur durch schmale Brückchen getrennt, welche ein feines anliegendes Härchen tragen, die Spatien nicht viel breiter als die Streifen, chagrinirt, mit einer unregelmälsigen Reihe ebensolcher Härchen. Apion Eppelsheimi. Oblongo-ovatum, migrum, supra parce, subtus lateribus dense pubescens; capite minore, fronte depressa trisubfoveolato; oculis parvis parum convezis; rosiro tenui, parum curvato, punctis dispersis majoribus obsito; prothorace subquadrato, antrorsum viz attenuato, punctis grossis haud dense obsito, basti foveola parva impressa; elytris plus minusve aeneo-micantibus, postice convezis, crenulato-strialis, interstitiis planis minutissime transversim “ rugulosis, subseriatim punctatis. — Long. 1.5— 2 mill. Chabarofka, Daurien, Minussinsk, Krasnajarsk. 12* 180 J. Faust: Curculioniden aus dem Amur -Gebiet. Durch viel kleineren Kopf, kleinere Augen, hinten mehr zu- gespitzte Decken von similis, durch viel dünnere Behaarung, den Erzglanz der breiteren, hinten höher gewölbten und viel kräftiger punktirt-gestreiften Decken von seniculum verschieden. Kopf wie der von seniculum, der Scheitel gewölbter. Augen klein, mit dicken weiflsen Haaren umsetzt. Rüssel fast so lang (J') oder länger (2) als Kopf und Thorax, bis zur Fühlereinlenkung sehr fein nadelrissig, Fühlereinlenkung beim g' im Basalviertel, beim 2 im Basaldrittel. Thorax wie bei seniculus, aber weniger dicht punktirt. Decken hinter der Mitte mehr verbreitert (hier am höchsten gewölbt) und dann gerundet zugespitzt, tief gestreift punktirt, die Streifen mit einer, die Spatien theilweise mit zwei Reihen dünner Härchen. Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust dichter weils behaart. Apion placidum. Obovatum, nigrum, parum nitidum, glabrum; fronte trisubfoveolata; rostro antice nitido, punctis majoribus disperse obsito, antennis medianis, elongatis; prothorace latitudine basalı aequilongo, ante medium angustato et constricto, punctis majorıbus sat dense sed inaequaliter obsito, basi bisinuato dorso longitudinaliter impresso posticeque foveolato,; scutello oblongo-ovata; elytris humeris subelevalis, post medium valde dilatatis et convezis, profunde punctato- striatis, interstitiis convezis, disperse punctatis. — Long. 2.5 mill. Chabarofka, 1 9; auch von Japan in meiner Sammlung. Diese Art steht hinter flirostre und minimum, hat aber grölsere Aehnlichkeit mit Sundevalli, welcher kürzere Fühler und Rüssel hat, viel feiner skulptirt und weniger glänzend ist. Kopf dicker als bei Sundevalli, äulserst fein chagrinirt und mit zerstreuten, flachen, grölseren Punkten, welche annähernd 2 nach vorne convergirenden Reihen bilden und zwischen den Augen in eine oberflächliche Furche zusammenflielsen, aulserdem jederseits am Augeninnenrande mit einem eingedrückten Strich. Augen etwas weniger gewölbt. Rüssel des 51 bedeutend länger als der des Sundevalli 9, an der Basis mit gereihten, vorne mit zerstreuten orölseren Punkten. Fühler dünn, beim g\ etwa in der Mitte, beim 2 im Basaldrittel eingefügt, ihr Schaft reichlich so lang als die 4 ersten Geilselglieder. Thorax wie bei Sundevalh geformt, der Vorderrand breiter wulstig, Decken mit viel höherer Längswölbung an der Basis schmäler. Die beiden ersten Abdominalsegmente und die Seiten der Hinterbrust ziemlich dicht aber nicht grob punktirt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ueber die Lebensweise von Novius cruentatus Muls. Der Käfer wurde an Kiefern im Thiergarten bei Berlin entdeckt und 1846 von Mulsant beschrieben, nach und nach fand man ihn auch an den verschiedensten Punkten Mitteleuropa’s. In der Folge beschrieben gleichzeitig Dr. Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. 1862, 272) und Perris (Ann. Fr. 1862, 228) eine etwas kleinere, durchweg heller gefärbte und sparsamer gezeichnete Rasse, welche sich über ganz Südeuropa, Nordafrika, Syrien und Kleinasien ausbreitet, ersterer aus Andalusien unter dem Namen decempunctatus, letzerer aus dem südlichsten Frankreich, als eruentatus. Wenn das Thier trotz dieser srolsen Verbreitung und trotz seines massenhaften Auftretens, worin es von den Verwandten durchaus keine Ausnahme macht, doch noch immer ein gutes Tauschobject geblieben ist, so kann dies nur seinen Grund in der ungenügenden Kenntnifs von der Lebensweise und der Entwicklungszeit haben. Hier bei Berlin klopften wir den Käfer einzeln von blühenden Kiefern, zahlreicher fand er sich nur im Winter bei trockenem Froste in den tiefen Rissen zwischen der Rinde alter und vorzugsweise krummer Kiefernstämme, die wir mit dem Stemmeisen bearbeiteten. Bei einem Spaziergange am 30. Juli bemerkte ich, in einem Kiefernwalde hinter Schönholz, einige Stücke von Novius am Grase, welche auffällig viel Roth in der Zeichnung der Fld. besalsen, so dafs ich sie für frisch ausgekommen halten mufste.e Diese Annahme erwies sich als richtig, denn beim Nachsuchen an den Kiefern- stämmen konnte ich von der Rinde im Verlaufe einer Stunde eine Menge ausgewachsener Larven und mehr als 300 Puppen ablesen, von denen die Mehrzahl den schon Tage lang vollständig ausgebil- deten Käfer enthielt. Ebenso zeigten sich die Puppen in allen Wäldern um Berlin und Eberswalde, die ich seitdem berührte. Unter Berücksichtigung der seither gemachten Beobachtungen ergiebt sich nunmehr Folgendes über die Lebensweise und Ent- wickelung von Novius: der Käfer verläfst zeitig, oft schon in den ersten sonnigen und milden Tagen des Februar sein Winterquartier unter der Rinde dicker Kiefernstämme und fliegt auf die Zweige, um die Eier abzulegen. Die Larve nährt sich von Blattläusen, ist ungefähr Mitte Juli ausgewachsen und kriecht dann mit nur mälsiger Geschwindigkeit am Stamme herunter, wo sie sich am Fufse (bis zur Höhe von einigen Metern) vorherrschend an der Süd- oder Südostseite der Bäume auf der glatten Rinde anheftet und verpuppt. 182 J. Weise: Lebensweise von Novius cruentatus Muls. Befürchtet die Larve bei ihrem Marsche zu fallen, oder mufs sie breite Risse in der Rinde überschreiten, so bringt sie zum After einen hellen Tropfen heraus, der sich zu einem Faden ausziehen läfst. Dafs die Larven Wanderungen von einem, vielleicht zur Ver- puppung ungeeigneten Baume zu einem besseren unternehmen, möchte ich nicht als gewils hinstellen, doch liefse es sich vielleicht daraus folgern, dafs man nicht nur ausgewachsene Larven am Grase unter den Bäumen findet, sondern dafs auch die meisten Larven und Puppen an solchen Stämmen sitzen, die bedeutend nach Süden zu geneigt sind, eine auffällig geringe Anzahl nur an ganz geraden. Nachdem sich die Larve durch einen grolsen, anfangs hellen, später bernsteinbraunen Tropfen mit dem Anus so angeklebt hat, dafs in den meisten, jedoch nicht in allen Fällen der Kopf nach unten hängt, platzt im Verlaufe weniger Tage die Hülle auf dem Rücken der Länge nach auf und es wird in dem dadurch entstan- denen, sehr lang rautenförmigen Schlitze, dessen grölste Breite weit vor der Mitte liegt, die Puppe sichtbar. In dieser gelangt der Käfer bald in längerer, bald in kürzerer Zeit, die zwischen 10 bis 25 Tagen variirt, zu seiner vollkommenen Entwickelung; er verläfst jedoch die Larvenhaut, aus deren Schlitz er hinten einen Theil der Puppenhaut herausgedrängt hat, erst nach mehreren Tagen (in der ersten Hälfte des August), nachdem seine Fld. völlig ausgefärbt sind. Diese Entwickelungsdauer gilt nur für den weitaus grölsten Theil der Individuen, da sich in der zweiten Augusthälfte immer noch eine Anzahl umherkriechender Larven zeigten, und es ist daher wohl anzunehmen, dafs sich einzelne derselben, deren Wachs- thum durch widrige Umstände besonders aufgehalten wurde, bei frühzeitigem Eintritte kalten Wetters zum Ueberwintern gezwungen sehen. Jedenfalls besitzt der Käfer nur eine einfache Generation, wie die übrigen Coceinellen, und es liegt durchaus kein Grund zu der Annahme vor, dafs die südliche Rasse (decempunctatus Kr.) davon eine Ausnahme bilden sollte, obwohl Perris (1. e. 288), weil er im Winter 1861 eine ausgewachsene Larve fand, an die Möglich- keit einer doppelten Generation glaubte. Ich halte den Umstand, dafs die Puppe, übereinstimmend mit den Erochomus- Arten, nicht ihre Larvenhaut abstreift, wie die Angehörigen der Gattungen Adalka, Coccinella, Halyzia, Rhizobius ete., für das wichtigste Moment in der Entwickelungsgeschichte, da es uns vielleicht den Weg zu einer natürlichen Gruppirung der Coceinelliden zeigen kann. J. Weise: Lebensweise von Novius eruentatus Muls. 183 Die ausgewachsene Larve ist ziemlich 6 mill. lang und 4 mill. breit, nach beiden Seiten fast gleichmälsig verschmälert, wenig gewölbt, hell fleischroth (carnea) und nach den Seiten hin dichter als in der Mitte mit einem filzigen weilslichgrauen Ueberzuge be- deckt, der aufserordentlich kleine Kopf und die ziemlich langen Beine schwärzlich braun. Der Prothorax ist quer, mit stark gerun- deten Seiten, nach vorn und hinten fast gleichmälsig verengt, die folgenden 10 Ringe sind durch eine Querfurche halbirt, welche auf den 8 Rückenringen jederseits grubig vertieft ist. An den Seiten des Meso- und Metathorax befinden sich je 2, an den übrigen Ringen, mit Ausnahme des 13., je ein lang behaarter Kegel. Die Puppe ist kleiner als die Larve, denn sie füllt die auf- geplatzte Larvenhaut nicht ganz aus; sie ist überall fein behaart, gesättigt roth, und auf dem Rücken, soweit derselbe frei liegt, schwärzlich. Der Käfer färbt sich zuerst auf Kopf und Halssch. dunkel, die Fld. bleiben aber wie die ganze Unterseite lebhaft korallenroth, erst in einigen Tagen erscheinen auf jeder Decke 6 oder 7 dunkle Flecke (1, 2, 2, 1 oder 2, 2, 2, 1), welche sich allmählich zu breiten schwarzen Binden vereinigen. Die von Perris ausführlich und sorgfältig beschriebene Larve ist unter der Var. decempunctatus Kr. zu citiren, ihre Abbildung (Ann. Fr. 1862, t. 6. f. 599) ist leider sehr ungenau, die der Puppe (Fig. 605) zum Wiedererkennen derselben geradezu ungeeignet. J, Weise. Feststellung der Gattung Coelopterus Muls. Die genannte Gattung ist (Opuscules Ent. 1853, p. 89) von Mulsant (oder Rey?) nur sehr oberflächlich durch einige werthlose, auch auf die Scymnus-Arten zutreffende Merkmale charakterisirt worden, so dals eine Vereinigung mit der eben bezeichneten Gattung bisher nothwendig und überhaupt das sichere Erkennen nur mit Hülfe eines typischen Stückes möglich war. Nun hatte Herr Dr. Kraatz die Freundlichkeit, mir seine in Andalusien gesammelten Stücke von Coel. salinus, deren richtige Bestimmung durch Hrn. Rey bestätigt ist, zur Ansicht zu überlassen, und ich bemerkte, nachdem die Mundtheile heraus präparirt waren, dafs Coelopterus eine gute Gattung bildet, die mit Scymnus und den meisten anderen Cocei- 184 J. Weise: Feststellung der Gattung Coelopterus Muls. nelliden gar wenig Verwandtschaft besitzt. Ihre Diagnose kann lauten: Coelopterus: Corpus semiglobosum parce pubescens. Palpi mazillares et labiales articulo ultimo conico. Antennae 8-artieu- latae. Elytra epipleuris acute inflexis, latis, ad angulum suturalem productis. Cozae posteriores latissime distantes. Laminae abdo- minales imperfectae marginem posticum segmenti primi attingentes. Der Körper ist halbkugelig, sparsam behaart, tief schwarz, Mund und Beine pechbraun, Fühler und Tarsen gelblich-braun. Das Endglied der Kinnladen- und Lippentaster konisch, vorn scharf zugespitzt. Fühler vor jedem Auge eingefügt, sehr kurz, etwa so lang als der Längsdurchmesser des Auges, 8-gliedrig, Glied 1 und 2 dick, 3 bis 7 dünn, 3, 5 und 7 etwas länger als 4 und 6, Glied 8 bis 11 bilden eine schmale Keule, an welchen ich die Nähte unter dem Microscope nicht erkennen konnte, weshalb ich sie hier als ein Glied betrachte. Der Kopf ist verhältnifsmälsig grols; das Halssch. sehr kurz, mehr als dreimal so breit wie lang, nach vorn allmählich, an den Vorderecken stärker verengt; Fld. feiner als das Halssch. punktirt, ihre Epipleuren sind breit, hinten wenig verengt, ausgehöhlt, mit schwachen und undeutlichen Vertiefungen für die Spitze der Mittel- und Hinterschenkel. Die Vorderhüften sind weit, die Mittel- und Hinterhüften noch weiter von einander getrennt, die Schenkellinie des ersten Bauchringes bildet einen Viertelkreis, indem sie sich, ein Stück vom Seitenrande entfernt, mit dem Hinter- rande des Segmentes verbindet. Der Bauch hat 5 Ringe. Die Beine sind kurz, mit dicken Schenkeln, schmalen Schienen und dünnen Tarsen, von denen das Klauenglied sehr gestreckt und länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen ist. Die Gattung unterscheidet sich auf den ersten Blick durch das konische Endglied der Taster von fast allen übrigen Coceinelliden, nur die Genera Pharus und Sticholotis stimmen im Baue. der wesentlichsten Körpertheile und der Taster mit ihr überein. Es wäre mindestens voreilig, diese Thiere ganz von den Coceinel- liden zu sondern und als aberrante Formen vielleicht zu den Mycetaeiden zu stellen, ehe ihre Lebensweise und Verwandlung genau bekannt ist, mit andern Worten, ehe die beiden Fragen: 1., nähren sich Coelopterus, Pharus und Sticholotis von Schimmel- pilzen, da sie bis jetzt nur unter Steinen gefangen oder aus Laub und trockenen Pflanzenresten gesiebt wurden?, und 2., besitzen sie frei lebende, farbige Larven wie die Coceinelliden? genügend be- antwortet sind. So lange betrachte ich sie als eine dritte Gruppe J. Weise: einige Chrysomelen-Formen aus Galizien. 185 der Coccinellidae, die ich als Pseudococcinellidae (Palpi articulo ultimo conico) den Coce. phytophagae und aphidiphagae (Palpi maxil- lares art. ult. securiformi) gegenüberstelle. Sie lassen sich in fol- gender Weise auseinanderhalten: Elytra pubescentia ubique | 8-articulatae Coelopterus Muls. confuse punctata; antennae ! 10- = . .„ Pharus Muls. Elytra glabra saepe in dorso linea punctata longitudinali; antennae 11-artieulatae . . . . . . Sticholotis Crotch. Die erstgenannte Gattung enthält bis jetzt nur eine Art, die in Südfrankreich, Corsica, Sardinien und Andalusien aufgefunden ist; die zweite 6 bis 9 Arten aus Griechenland, Syrien und Afrika bis zum Cap; die dritte 8 Arten aus dem südöstlichen Asien. J. Weise. Einige Chrysomelen-Formen aus Galizien. Bei der Durchsicht von mehreren Chrysomelen, welche Herr v. Ulanowski in der Nähe von seinem Wohnorte Rabka, bei Ponice in Galizien, in überraschender Menge gesammelt hat, ergeben sich folgende Bemerkungen: 1. Chrysomela purpurascens Germ. hat in der Regel eine schöne dunkle, öfter auch violette Kupferfarbe; dieselbe wird bei vielen alten Stücken, die sich beinahe so schwer aufspielsen lassen wie die Chrys. olivacea, namentlich auf dem Halsschilde und dem Rücken der Fld. durch einen schwarzgrünen, in den Punkten etwas messinggelb schimmernden Ueberzug verdrängt (meine Var. b, Ins. Deutschl. VI, 357) und geht endlich in ein reines Pechbraun oder ein etwas mattes Schwarz, ohne merklichen metallischen Glanz, über. Nur in der Nähe des Seiten- und Spitzenrandes der Fld. bleibt ein mehr oder weniger starker Rest der Normalfärbung übrig. Dieser auffälligen Form, welche vielleicht durch die fortgesetzte Reibung der Oberfläche an Steinen bedingt ist, unter die das Thier während seiner langen Lebendauer unzählige Male kriecht, lege den Namen Var. avia bei. 2. Von Chrysomela olivacea Suffr. findet sich vereinzelt eine Abänderung mit tief schwarzer Oberseite var. umbratilis: supra nigra. 3. Orina plagiata Suffr. Es kommen sowohl kurze und dicke, wie schmale und sehr gestreckte Männchen, fast gleichbreite und 186 J. Weise: einige Chrysomelen- Formen aus Galizien. ziemlich gewölbte, sowie flachere, nach hinten bedeutend erweiterte Weibchen vor. Das Halsschild ist an den Seiten, unabhängig vom Geschlechte, sehr schwach oder stark gerundet, hinter der Mitte bald gerundet-verengt, bald von ziemlich gleicher Breite oder selbst allmählich verbreitert; der Seitenwulst wird innen entweder durch einen einfachen und tiefen, oder einen breiten, flachen und stark gerunzelten, endlich durch einen aus zwei Theilen bestehenden Eindruck begrenzt, dessen hinterer Theil furchenartig, der vordere grubenförmig ist; auch die Punktirung der Fld. ändert in der Stärke und Anordnung der Punkte. | Unter der normal gezeichneten, bei Ponice häufigen Stammform mit korallenrothen Fld. und einer gemeinschaftlichen, vorn und hinten verschmälerten und abgekürzten schwarzen Nahtbinde finden sich zwei beachtenswerthe Abänderungen: 1) mit einfarbig rothen Fld. Dieselbe wurde von Hrn. v. Ulanowski als var. distinctissima eingesandt, ist jedoch meiner Meinung nach mit O. commutata Suffr. identisch; 2) var. dorsalis: Elytris piceis margine laterali rufis. Die Fld. sind gröfstentheils pechschwarz, doch geht diese Färbung ein Stück über dem Seitenrande und vor der Spitze allmählich in die normale rothe Farbe über. Diese Form erinnert lebhaft an O. Ludovicae Mls. aus den Pyrenäen, ist jedoch durch geringere Gröfse, stärkere Wölbung, feinere Punktirung und den bedeutenden Glanz der Oberseite leicht davon zu trennen, auch ist die Naht niemals roth gesäumt. J. Weise. Bemerkungen zur Gattung Julistus Kiesw. Ein wichtiges Merkmal zur leichten Unterscheidung unserer Dasytinen-Genera, welches bis jetzt gänzlich aulser Acht gelassen worden ist, erblicke ich in der Bildung des Seitenrandes der Fld. Bei näherer Betrachtung der mit Haplocnemus verwandten Gat- tungen bemerkt man, dals dieselben mit deutlichen, breiten, flachen oder stark nach innen eingeschlagenen und von dem übrigen Theile der Fld. durch eine hohe und scharfe Leiste abgesonderten Epipleuren versehen sind; bei den mit Dasytes verwandten Gattungen dagegen ist der Seitenrand der Fld. hinten durchaus einfach, erst vorn bildet sich, etwa da, wo der Rand anfängt, sich zur besseren Umfassung der Bruststücke allmählich nach unten zu erweitern, J. Weise: Bemerkungen zur Gattung Julistus Riesw. 187 neben ihm ein mehr oder weniger deutlicher Längswulst, welcher, weniger gekrümmt als der Seitenrand bis zur Basis läuft und einen verschieden breiten Streifen der Fld. schwach absetzt. Derselbe liegt nicht wagerecht oder nach innen umgeschlagen, sondern ist schräg nach unten gerichtet und besitzt annähernd dieselbe Skulptur wie der übrigen Theil der Fld. Die Gattung Julistus gehört zur ersten Abtheilung; ihre Epi- pleuren sind scharf begrenzt, vorn wagerecht, an der Hinterbrust allmählich immer stärker nach innen umgeschlagen und zugleich verengt, so dafs sie in der Gegend des zweiten oder dritten Bauch- ringes undeutlich werden. Die äufsere Randleiste der Epipleuren ist dicht mit einer Reihe von langen, wagerecht abstehenden Haaren besetzt. Von Haplocnemus lälst sich Julistus hauptsächlich durch die beilförmigen Maxillartaster, mit geringerer Sicherheit durch die theilweise gesägten Fühler trennen, dagegen bietet der zuerst von Kiesenwetter erwähnte Unterschied in der Klauenbildung keinen wirklichen Verlals. Bei Berlin sind die Julisten Anfang Juni nicht selten, sie sitzen zahlreich in den Kiefernblüthen und sind von dem gelben Staube derselben meist bis zur Unkenntlichkeit eingehüllt. Nach den von Kiesenwetter allzukurz angegebenen und nicht vergleichenden Merkmalen konnte ich lange Zeit nicht zur Klarheit darüber kommen, ob wir hier eine oder zwei Arten besitzen, erst kürzlich bin ich durch die genauere Ansicht der Klauen zu einem befriedigenden Abschlusse gekommen. Wir haben zwei Arten: 1. J. floralis Ol. Derselbe ist verhältnilsmäflsig dunkel be- haart (bei gewisser Ansicht schwarz), stark punktirt und an den Klauen sofort zu erkennen, da diese einen grolsen gelben, ziem- lich breiten, hautartig erscheinenden Zahn besitzen, ähnlich wie die Haplocnemus- Arten. Vielleicht fällt mit dieser Art J. funerea Kiesw. zusammen. Ich sammelte das Thier in Schweden auf dem Kinne Kulle, einzeln bei Berlin in Pankow und in der Jungfernhaide, endlich auf der Czerna hora in Ungarn. 2. J.memnonius Kiesenw. Derselbe ist bei Berlin sehr ver- breitet, durchschnittlich kleiner als der vorige, etwas schwächer punktirt und viel heller behaart, so dafs die Haare niemals ganz schwarz aussehen; die Tarsen sind merklich schlanker und die Klauen besitzen ein kleines, horniges Zähnchen, wie es von Kiesenw. für die Gattung verlangt wird. Bei beiden Arten sind die Fühlerglieder 4 bis 10 breit dreieckig, mit spitz vorgezogener Innenecke, bei dem braunen J. curtus Baudi aus Dalmatien nur Glied 7 bis 10, bei J. fulvohirtus Bris. endlich, der von Frankreich bis nach Creta ver- breitet ist, sind die Glieder 5 bis 10 nur schwach erweitert, mit stumpfer Innenecke. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Hydrothassa planiuscula Weise n. sp. Oblongo-ovalis, nigro-coerulea, nitida, prothorace inaequaliter punctato, minus convezo, apice utrinque haud pulvinato fere rectangulo, elytris fortiter punctato-striatis, stria 6:a et 3 :a antice sulciformibus costam altam humeralem includentibus; pectore parce punctato. — Long. 4.5—5.5 mill. Reynosa, Guadarrama, La Granja (Sharp). Das Thier, von dem ich durch Herrn Sharp 8 Exemplare erhielt, hat mit der Hydroth. aucta var. glabra Hbst. (egena Gyllh.) zwar grolse Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber, aufser der durch- schnittlich doppelten Grölse, durch eine Reihe von Merkmalen, die mich bestimmen, dasselbe für eine eigene Art anzusehen. Es ist im Ganzen flacher als die ähnliche Art, entweder rein dunkelblau, oder mit grünlichem oder violettem Schimmer, die Fühler, der gröfste Theil der Beine, die Brust und der Bauch gewöhnlich schwarz. Das Halsschild ist bedeutend länger wie bei aucta, wenig gewölbt, an den Seiten kaum wulstartig verdickt, und fällt nach den vorgezogenen, ziemlich scharfen Vorderecken allmählich ab, während es bei aucta über den abgerundeten Vorder- ecken kissenartig gewölbt ist. Die Seiten verengen sich von der Mitte ab allmählich nach vorn, die Oberfläche ist bald fein, bald stark, aber nicht dicht und sehr ungleichmäflsig punktirt, so dafs ziemlich grofse Stellen ganz von Punkten leer bleiben. Die Fld. sind ziemlich tief punktirt-gestreift, mit schmalen, mehr oder weniger gewölbten Zwischenstreifen, welche unter starker Vergröfserung sehr fein quer gerunzelt, aber kaum deutlich punktulirt sind; der sechste und achte Punktstreif vertieft sich im vorderen Drittel aulser- ordentlich und es bildet sich zwischen beiden eine lange, sehr hohe und scharfe Leiste, auf welcher der siebente Punktstreif weit vor der Basis abgekürzt ist. Der Raum zwischen dem 8. Punktstreifen und dem Seitenrande ist bedeutend schmaler als bei aucta, weniger gewölbt, selten metallisch dunkelgrün, die Punktreihe auf dem- selben besteht aus mehr oder weniger starken und zahlreichen Punkten. Auf der Unterseite sind die Epipleuren und die Hinter- brust nur sparsam punktirt. Der Penis ist dem von aucta ähnlich, nur in der vorderen Hälfte allmählich und etwas bedeutender ver- schmälert, jedoch nimmt die Oeffnung nicht ein Fünftel, sondern ungefähr die Hälfte der ganzen Länge ein. Der vielleicht naheliegende Gedanke, die vorstehende Art als Abänderung mit dunklem Seitensaume von Hydr. hispanica auf- zufassen, mufs entschieden zurückgewiesen werden, denn das Phaedon hispanicum Gra&lls besitzt bei einer Länge von 4 mill. genau die Bildung des Halssch. und der Fld. wie unsere H. aucta. Von Phytodecta olivacea var. nigricans (Ins. Deutschl. VI, 507) sandte mir Herr Sharp ein einfarbig und tief schwarzes Exemplar ausSchottland ein; bei den bis jetzt bekannten dunkelsten Stücken aus Deutschland bemerkt man auf dem Vorderkopfe, dem Halssch. und dem Seitenrande der Fld. immer noch eine Spur der ursprüng- lichen gelben Färbung. J. Weise. _—— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Die Aufbewahrung der Jugendstadien von Mikro- lepidopteren und anderer kleiner Insekten. Von Dr. H. Dewitz in Berlin. Für die Aufstellung der Raupen und Puppen der Mikro- lepidopteren, so wie auch der Jugendstadien anderer kleiner Insekten eignet sich folgende Methode am besten. Die Thiere werden in eine durch Kork- oder Glasstöpsel verschliefsbare Flasche mit starkem, 95procentigem Alkohol gethan. Damit sie nicht faulen, mufs die Flüssigkeit in bedeutendem Ueber- schuls vorhanden sein. Der Alkohol entzieht manchen Thieren Farbstoffe und wird dann einige Male erneuert. Viele Larven und Puppen werden im Alkohol schwarz. Hier hilft nur ein Abkochen in Alkohol. Man kocht die Flüssigkeit in einem Reagenzgläschen über einer Spiritusflamme. Der Vorsicht halber steht die Spiritus- lampe in einem flachen Blech- oder Porzellanteller, damit bei etwaigem Springen des Glases oder Ueberkochen des Alkohols die brennende Flüssigkeit sich nicht über den Tisch ergielse. Da das Gläschen auch am oberen Ende zu heifs wird, um es noch nach mehrmaligem Aufkochen des Alkohols zwischen den Fingern halten zu können, so rollt man das eine Ende eiues 4 Meter langen Drahtes spiralig auf. Die Spirale muls einen geringeren Durchmesser haben als das Gläschen, damit letzteres, in dieselbe gesteckt, festsitzt. So hat man am Gläschen einen Stiel befestigt, an dem man das- selbe bequem über die Flamme halten kann. In Ermangelung eines Reagenzgläschens wähle man irgend ein Gefäls von Thon, Porzellan oder Eisen, an das man den Draht- stiel befestigt. Sobald die Flamme während des Kochens ins Gefäls schlägt, stelle man dasselbe ruhig auf den Tisch und decke ein Brett oder Buch über, wodurch die Flamme augenblicklich erstickt wird. Vollständig vermieden wird das Hineinschlagen der Flamme, wenn das Gefäls mit dem kochenden Alkohol nicht direct über die Flamme gebracht wird, sondern in einem andern Gefäls steht, in welchem Wasser kochend erhalten wird. 190 H. Dewitz: die Aufbewahrung der Jugendstadien Die lebenden Thiere wirft man in den heilsen Alkohol und läfst sie einige Zeit kochen. Erst dann, wenn der Alkohol mit den Thieren vollständig abgekühlt ist, bringt man letztere in eine Flasche mit reinem 95proc. Alkohol. Nimmt man die Thiere aus der Flüssigkeit, bevor dieselbe vollständig erkaltet war, so fallen erstere leicht ein, indem die im Innern des Körpers befindliche, durch die Wärme ausgedehnte Luft sich zusammenzieht. Bei allen weichen Puppen, z. B. denen der Käfer, wird die Luft im Innern durch das Kochen zu sehr ausgedehnt, so dafs die Gliedmalsen, besonders die Flügel sich sackförmig aufblähen und vom Körper abheben. Dasselbe ereignet sich bei noch nicht erhär- teten Schmetterlingspuppen. In diesen Fällen übergiefst man die in einem Porzellannapf befindlichen Thiere mit kochendem Alkohol. Hat sich letzterer abgekühlt, so gielst man ihn zum grölsten Theil ab und frischen kochenden auf, was etwa fünfmal wiederholt wird. Da die Tem- peratur des Alkohols keine so hohe war, so ereignet es sich zwar immer, dafs einige Stücke, falls die Art überhaupt dahin neigt, schwarz werden, doch bleibt die Mehrzahl weils. Haben also die Thiere einige Wochen in einem verschlossenen Glase mit 95proc. Alkohol verweilt, so dafs sie erhärtet und alle den Alkohol färbende Stoffe ausgezogen sind, so schmilzt man sie in ein dünnes, mit 95proc. Alkohol gefülltes Glasrohr ein. Das Rohr mufs in der Wand so dünn als möglich sein. Man findet es selten im Handel, kann es jedoch aus jeder Glashütte oder durch jede gröfsere Glashandlung, in Berlin z. B. durch Warmbrunn, Quilitz & Co., Rosenthalerstr. 40, beziehen. Je nach dem Umfang der Thiere sind mehrere Stärken von 0.003 bis 0.006 Meter Durch- messer erforderlich. Die Zerkleinerung des Rohrs nimmt man vor, indem man mit einer scharfen Feile an der zu durchbrechenden Stelle einen Rifs macht. Man schmilzt das eine Ende eines etwa 0.07 Meter langen Stückes über einer Spirituslampe zu, füllt das Rohr zu # mit 95proc. Alkohol, schiebt die Thiere hinein und erhitzt das noch offene Ende über der Spirituslampe. Ist das Glas an letzterem erweicht, so zieht man dieses mit einem anderen Stück Glasrohr aus, so dafs nun auch dieses Ende verschlossen ist. Nachdem man das Gläschen noch einige Minuten in der Hand gehalten hat, so dafs eine Abkühlung erfolgt ist, bringt man das von Mikrolepidopteren und anderer kleiner Insekten. 191 zuletzt verschlossene Ende abermals in die Flamme, wobei die Spitze zusammenschmilzt und auch dieses Ende des Gläschens eine abgerundete Form erhält. Steht der Alkohol zu hoch, so ist ein Zuschmelzen sehr schwierig, indem die durch die Wärme sich stark entwickelnden Alkoholdämpfe durch die erweichte Glasmasse ausbrechen. Während der ganzen Zeit des Verschliefsens bis zur vollständigen Abkühlung des Glases hält man dasselbe schräge in der Hand, damit der Alkohol nie das obere Ende benetze. Durch einen Korkpfropfen wird ein Loch von demselben Durchmesser wie der des Glases gebohrt. Der Pfropfen wird zu einem Würfel beschnitten, eine starke Insektennadel durehgebohrt und das Gläschen in das Loch des Pfropfens gezwängt. Dieses Präparat steckt man in den ausgelegten Insektenkasten neben den Imagines so ein, dals das freie Ende des Gläschens den Boden des Kastens berührt, während das entgegengesetzte, durch den Kork gesteckte, etwas vom Boden absteht. Damit eine Drehung des Gläschens nicht stattfinde, befestigt man das freie dem Boden aufliegende Ende durch 2 starke Insektennadeln. Die nachfolgende Abbildung soll das von mir Gesagte noch besser veranschaulichen. Sehr bequem kann man die eingeschlossenen Thiere mit der Lupe untersuchen und auch selbst ein Herausnehmen, behufs näherer Untersuchung, und abermaliges Einschliefsen ist bei gehöriger Uebung ein Leichtes. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Beiträge zur Käferfauna Deutschlands 1. Von J. Schilsky in Berlin. 1. Theca pilula Aube. Um die weitere Aufmerksamkeit auf dies Thier zu lenken, welches von Hrn. Superintendenten Stoekmann in Finsterwalde (Mark) am Fufse einer alten Weide gefangen und von Hrn. Reitter als Theca pilula Aube (Deutsche Entom. Zeitschr. 1384, p. 86) bestimmt wurde, gebe ich die Diagnose aus Mulsant: Terediles, p- 335, wörtlich wieder. „Oblongo-ovata, supra piceo-castanea, infra ferruginea, pube sericeo-testacea dense vestita, vie opaca. Capite ferrugineo et thorace sparsim punctulatis. Elytris subtilissime reticulatis striato- punctatis, strüs punctisque ad suturam leviter, ad latera fortius impressis; pedibus ferrugineis, tarsis testaceis. Long. 2 mill.“* 2. Allecula Löwendali Ritr. (Wien. Ent. Z. 18386, p. 140). Dieselbe ist aus Dänemark beschrieben. Alle meine von Herrn Ludy bei Bozen gesammelten Stücke erweisen sich als solche. Die Art ist leicht kenntlich am letzten Analsegment, welches der Länge nach mehr oder weniger ziemlich tief eingedrückt ist. Die Beine, Palpen und Fühler sind stets dunkler gefärbt. Das Halsschild ist gewölbter, die Mittellinie stets deutlich, nach hinten tiefer werdend. An der Basis desselben befindet sich auf jeder Seite ein schräger Eindruck, der aber nach Ausdehnung und Tiefe sehr variabel ist. Bei der grofsen Aehnlichkeit mit morio wird diese Art gewils übersehen. Unter meinen märkischen und schlesischen (Glatzer) Stücken fehlt dieselbe Es ist aber anzunehmen, dafs dies Thier weiter verbreitet ist. . [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Hymenopterologische Beiträge Profesor C. G. Thomson in Lund. 1. Tryphonen. In seiner schönen „Monographia Tryphonidum Succiae“ zerlegt Holmgren die Tryphoniden in folgende Subfamilien: 1) Trypho- nides homalopi, 2) Tryphonides prosopi, 3) Tryphonides schizodonti, 4) Tryphonides aspidopi. \ Die Tryphonides homalopi oder Gravenhorst’s Tryphon machen das Gros der ganzen Familie aus und leben beinahe ohne Aus- nahme parasitisch auf Tenthredinen. Die Tryph. schizodonti oder Bassus parasitiren hauptsächlich auf Dipteren, denn auch die aus- gezeichnete Gattung Trichomastiz habe ich aus einer Dipteren-, wahrscheinlich Scaevapuppe, gezogen. Die Tryph. aspidopi oder Metopius (Panz.) und Tryph. prosopi oder Exochus (Grav.) sind, so viel wir wissen, ausschlielslich auf Schmetterlinge angewiesen. Bassus scheint mir durch die Gattung Bumesius (= Euceros Grav.) sich den Mesolcien zu nähern und Metopius geht durch Trachyderma (= Chorinaeus lapponicus Holmgr.) so deutlich in die Exochen über, dals ihre nahe Verwandtschaft nicht bezweifelt werden kann. Wenn diese Auffassung der Affinitäts - Verhältnisse richtig ist, so könnte man die Familie in folgender Ordnung aufstellen: 1) Tryphonina, 2) Bassina, 3) Metopiina, 4) Exochina, wodurch Orthocentrus (Grav.) diese Abtheilung abschliefst und in die Plectisceiden übergeht. In Opusc. entom. Fasc. IX habe ich einige Bemerkungen über die eigentlichen Tryphonen niedergelegt, die ich hier weiter fortsetzen und diesmal mich mit den Gattungen Metopsus und Ezochus beschäftigen will. Metopius (Panz.). Peltastes (Grav.). Die Arten dieser Gattung sind leicht zu erkennen durch das eingedrückte Gesicht und durch die spitzigen Hinterecken des Seutellum. Westmael hat, wie gewöhnlich, die Gattung in seiner bekannten Monographie klar und scharf präcisirt und auf die Be- Deutsche Entomol, Zeitschr. XXXI. Heft. 13 194 C. G. Thomson: waffnung der Mittelschienen mit nur einem einzigen Sporn hin- gewiesen. Wenn Holmgren, der sonst Wesmael sehr genau folgt, in seiner Diagnose sagt: „Tibiae posticae unicalcaratae“, so ist es ganz einfach ein Lapsus Calami. Vielleicht könnte man, um die Affinität mit Trachyderma an- zudeuten, noch folgende Worte zusetzen: Pedes praesertim postici crassi, tarsorum articulo ultimo cum ungwiculis et pulvillo validıs; abdomen segmentis dorsalibus 2—6 lateribus marginatis, epipleuris latis bene discretis. Die Metopien scheinen auf gröfsere Schmetterlinge angewiesen zu sein, die meisten leben parasitisch auf Noctuen; die zur Dentatus- Gruppe gehörige Species wahrscheinlich ausschliefslich auf Bom- byciden. Der M. Vespoides (Panz.) ist von allen Autoren mit M. micratorius verwechselt worden und, indem ich die Panzer’sche Art zu beschreiben erachte, erlaube ich mir auch einige kurze Bemerkungen den übrigen Arten beizufügen. Conspectus specierum. Sectio 1. Mandibulae apice fere muticae. Costa oralis saepis- sime elevata. Femora postica brevia, crassa. Alae superiores nervo recurrente discoidali fenestra seu puncto pellucido medio tantum 1 instructo (Metopius). a) Alae superiores limbo supero obscuriore, fumato. Pedes fere tobi nigri. 1. M. dissectorius (Panz. = Sicarius Grav.). Obs. Species abdomine coerulescente, segmentis 1—3 postice versus angulos apicales, 4° margine toto apicali flavis ab affinibus optime distinguenda. Patria: Europa borealis et media. 2. M. fuscipennis (Wesm.). Obs. Species parva abdomine aeneo-purpurascenti, segmentis 2—5, 6 flavis, 5° plerumgque interrupto; capite pone antennas medio spina acutissima erecta armato; thorace suleis lateralibus sive sternaulis latis et profundis integris, suleis mesonoti sive notaulis longis, ultra medium extensis, sed minus distinetis; metathorace costis parum discretis, area basali bene determinata; abdomine segmentis 1° costa laterali distineta, carinis dorsalibus alte elevatis, pone medium fere sub angulo recto declivibus, 2° impressione laterali distineta ab omnibus discedens,. Patria: Europa borealis et media. Hymenopterologische Beiträge. 195 aa) Alae superiores limbo externo haud determinate fumato. b) Faciei elevatio per lineam elevatam seu carinam brevem clypei cum ore conjuncta. 3. M. connezorius (Wesm.). Obs. Clypei linea elevata; metathorace costis et areis fere completis, spiraculis magnis linearibus, sternaulis minus profundis, haud integris sed epienemiis completis; faciei parte excavata lati- tudine sua longiore, superne truncata; tegulis et pronoto nigris, sed callo magno infra alas flavo, his fere totis hyalinis, areola sub- sessili ab affinibus facillime distinguendus. Patria: Europa borealis et media; in Scania haud rarus. bb) Faciei ezcavatio haud linea elevata clypei cum ore conneza. c) Clypeus apice subtruncatus. Abdomen plerumque segmentis 1%, 3—5,6 fasciis, 2% angulo posteriore flavis. 4. M. micratorius (Grav., necatorius Grav.). Obs. M.connezorio statura, colore abdominis et pedum, pronoto inferne striolato nitido, mesolco postice profundiore et costulis trans- versis exarato similis et affınis; sed elypeo linea elevata nulla, scutello scabro discedens; a sequente, cui simillimus, alis areola petiolata, segmento 6° feminae, 7° maris subtilius punctato, calea- ribus postieis longioribus optime distinguendus. Patria: Europa borealis et media. 9. M. brevispina m.: Niger, pedibus nigro- et flavovarlis, scutello scabro, apice spinoso-producto plerumque pallido, facie maris tota, feminae limbo excavationis flava, alis areola sessili, segmento 6° feminae, 7° maris crebre et fortiter punctato, calea- ribus postius brevibus. Long. 12— 14 mill. M. mieratorio ut ovum ovo simillimus, colore pedum, faciei, thoraeis et abdominis cum hoc congruens, sed differt excavatione feminae faciali etiam inferne pallido-marginata, alis superioribus sSemper areola evidenter sessili, segmento penultimo cerebrius et fortius punctato, calcaribus pedum posticorum brevioribus, vix erassitie tibiali longioribus certe distinctus. Patria: Europa borealis, in Scania pluries captus. Anmerkung. Diese Art scheint Panzer’s J. Vespotdes zu sein; die Figur (tab. 47, 19) stellt ein Weibchen vor, und die Beschreibung: „frons flava, macula media quadrata nigra“, so wie auch die Figur (ce) kann nur auf obige Art bezogen werden; denn bei Weib- chen von M. micratorius ist die Einfassung des Gesichts unten nicht gelb. Ob Scopoli dieselbe Art beschrieben hat, mufs ich dahin gestellt lassen. 13 * 196 C. @G. Thomson: 6. M. anzius (Wesm.). Obs. Colore abdominis praecedentibus affinis, sed alis superio- ribus limbo externo leniter fumatis, antennis et ihorace totis nigris, excavatione faciali breviore, transversa, superne subrotundata, maris tantum pallido marginata, sed inferne magis acuminata, mesolco neque postice profundiore nec costulis exarato, epicnemiis superne interruptis, pronoto inferne vix striolato, subopaco, costa orali haud elevata bene distinctus. Patria: Suecia. :cc) Clypeus apice angulatim productus. 7. M. clypealis m.: Niger, abdomine segmentis plurimis et pedibus pro parte flavo-fasciatis. Long. 12 mill. Species M. anzio capitis costa genali haud elevata, epienemiis superne deletis, areis et costis metathoracis obsoletis, alis superio- ribus limbo externo flavescenti-fumato, areola sessili, mesolco haud profundo, pronoti angulo infero vix striolato, subopaco affinis; sed differt elypeo apice angulatim producto, excavatione faciei maris flava, inferne acuminata, antennis subtus flavis, pronoto linea pallida ante tegulas et metathorace saltim maris tuberculo laterali flavo ornato mox discedens; a sequentibus, cum quibus clypeo apice elevato et tibiarum unco validiore convenit, fenestra nervi recurrentis, elypei structura et spinis scutelli brevibus obtusis, deflexis mox discedit. Patria: Germania. An M. nasutus (Giraud)? Sectio 2. Mandibulae apice bifido. Costa oralis haud elevata. Clypeus apice elevatus, margine medio leviter sinuato, angulis rotun- datis. Alae superiores nervo recurrente discoidali fenestris 2 sive punctis pellueidis distantibus ornato, areola sessili. Metathoraz haud vel vir areolatus, Mesolcus postice neque profundior, neque costulis eraratus (Peltocarus). Anmerkung. In diese Abtheilung gehört M. dentatus auctorum, eine Art, die wahrscheinlich mehrere Species umfalst. 8. M.croceicornis m.: Niger, segmentis omnibus flavo fasciatis, flagello in utroque sexu croceo, faciei excavatione inferne haud deter- minata. Long. 12— 14 mill. Species praecedentibus abdominis sculptura grossa, subrugosa affınis, sed hoe segmento etiam 6° feminae, 7° maris flavofasciato, femoribus postieis minus crassis, magis fusiformibus; alis flavescenti- subfumatis, areola late sessili; faciei excavatione inferne haud deter- minata, sed superne carina, postice in cristam brevem interanten- nalem continuata instructa, maris haud flava; thorace maeculis Hymenopterologische Beiträge. 1er pluribus et callo laterali methoraeis utringue flavis ornato mox distinguendus. Patria: Sueciae Gottlandia et Germania. 9. M.interruptus m.: Niger, abdomine segmentis fasciis flavo- stramineis, 2 vel 3 primis interruptis, antennis supra dg' totis, feminae basin versus nigris. Long. 12 — 14 mill. Praecedenti tibiis et tarsis totis flavis, structura capitis et thoraeis affınis, sed abdominis sceulptura subtiliore, fasceiis 2 vel 3 primis late interruptis; antennis obscurioribus; excavatione faciali maris flava, in utroque sexu etiam inferne bene determinata; meta- thorace haud tuberculo flavo ornato, areis subindicatis, pronoti angulis inferne substriatis; thorace scutelli carinis basalibus et spinis apicalibus cum macula ante tegulas flavis praecipue distinctus. Patria: Sueciae Smolandia et Germania. Anmerkung. Diese beiden Arten scheinen auch in England vorzukommen, denn Curtis erwähnt, dafs er M. necatorius, welcher wahrscheinlich M. croceicornis ist, aus Stauropus Fagi gezogen hat, und dafs er mehrere Exemplare von M. dentatus in Nadelwäldern gefangen habe, und dafs dieselbe Art, vielleicht identisch mit M. interruptus, aus Puppen von Lasiocampa Trifoli ausgekom- men ist. Tribus Ezochina. Die Gattungen, welche Holmgren aufgestellt hat, sind alle, Metacoelus ausgenommen, in der Natur begründet, die Charakteren aber, worauf sie basirt sind, muls man zum Theil wenigstens ver- ändern. Wenn wir z.B. die häufigste Art, Exochus mansuetor (Grav.), nehmen, so würde man sie nach der Fühlerbildung als Hyperacmus bestimmen; und weil die areola bei Triclistus bisweilen offen ist, wie der von Bridgman aufgestellte Ezochus niger beweist, so will ich eine andere Eintheilung versuchen. Sowohl durch die Fühler als Beine weicht Periope — Ischyrocnemis kenne ich nicht — von den übrigen Genera ab, welche besonders durch die starke Ausbildung der Schenkeln, Klauen und des Klauengliedes aus- gezeichnet sind. Conspectus generum. A. Antennae apicem versus incrassatae. Abdomen petiolo spiraculis pone medium sitis. Alae areola clausa. Tibiae posticae unicalcaratae. | Periope: Pedes haud validi. 198 C. G. Thomson: B. Abdomen petiolo spiraculis in vel prope basin sitis. Tibiae posticae bicalcaratae. Pedes femoribus, praesertim posticis crassis, ungue et unguiculis valdıs. a) Antennarum scapus haud cylindricus. b) Metathoraz basi haud areolatus. Colpotrochia: Abdomen medio eingulo citrino. bb) Metathorax basi areolatus. Abdomen nigrum vel medio rufum. c) Mesonotum suleis dorsalibus, sive notaulis bene discretis, medium saltim attingentibus. Petiolus rugosus. Hyperacmus: Petiolus spiraculis paullo ante medium sitis. ce) Mesonotum sulcis dorsalibus nullis vel brevissimis. Petiolus haud rugosus, carinis dorsalibus integris vel saltim basi distinctis. Trachyderma: Alae areola magna, fere rhombea. Abdomen segmentis 2—5 lateribus marginatis, epipleuris latis. Chorinaeus: Alae areola nulla. Abdomen segmento 1°, plerum- que etiam 2°, carinis integris instructo. Caput transversum. Trielistus: Alae areola saepissime occlusa. Tibiae intermediae ealcaribus longitudine aequalibus. Caput nigrum. Exochus: Alae areola nulla. Tibiae intermediae calcaribus valde inaequalibus. Caput saepissime puncto verticino in orbita flavo vel albido ornatum. Polyclistus: Alae areola nulla. Caput facie prominula, vertice, haud albonotato, mox pone ocellos abrupte declivi. Petiolus basin versus fortiter angustatus. aa) Antennarum scapus cylindricus. Orthocertrus: Oculi integri. Spiracula rotunda. Alae areola obliqua vel nulla. Periope (Curtis). Monoplectron Holmg. — Oligoplectron Foerster. 1. P. Auscultator (Ourtis = Zygaenarum Holmg.). Obs. Caput transversum, clypeo impressione subarcuata sub- discreto, oculis longis; metathorace spiraculis rotundis, area petio- lari medium superante, costula nulla; mesosterno epienemiis superne interruptis; abdominis segmento 2° dorsali plica ante spiracula, 6° ventrali fere anum attingente; alis nervulo postfurcali, nervello antefurcali parum obliquis; processu interantennali postice haud eristato -producto. Patria: Europa tota. Hymenopterologische Beiträge. 199 Colpotrochia (Holmg.). 1. ©. elegantula (Schranck). Obs. Caput processu interantennali postice eristato - producto, costa orali elevata: thorace notaulis nullis, epienemiis integris, pronoto excavato-polito, epomiis distinetis, metathoracis costa laterali integra, area petiolari lateribus indicata; alis radii apice valde flexuoso, nervis recurrentibus sat approximatis, interdum areola minutissima petiolata; abdominis segmentis 1° lateribus pone spira- cula in medio sita immarginato, 2—3 totis, 4° ultra medium marginatis, epipleuris latis. Patria: Europa borealis et media. Hyperacmus (Holmg.). Obs. Caput facie fortiter prominula, processu interantennali nullo, antennis scapo fere eylindrico, foeminae spiralibus, maris flagelli artieulis eylindrieis, 5° basi emarginato, vertice medio immarginato; thorace supra depresso, epomiis nullis, epienemiis integris, meta- thorace parum convexo, subrugoso, costis longitudinalibus parum elevatis, transversis nullis; abdominis segmentis 1° lateribus immarginatis, spiraculis paullo ante medium sitis, 2—7 trans- versis, nitidis; pedum tibiis externe setoso-spinulosis, calcaribus curvatis. 1. H. cerassicornis (Grav.). Patria: Europa borealis et media. Trachyderma (Grav.). - Tylocomus (Holmg.). Obs. Caput processu interantennali nullo, vel brevissimo; vertice angusto; antennis supra medium orbitae ocularis insertis; costa orali haud elevata, mandibulis apice bifidis. Thorax epiene- miis integris, sternaulis profundis fere dimidiatis, pronoto punctato, epomiis distinetis, notaulis nullis, metathorace utrinque spinoso. Alae superiores areola regulari, rhombea, majuscula, nervum in medio exeipiente, breviter petiolata, nervulo interstitiali, inferiores nervello opposito, in medio fracto, hamulis eireiter 12 instructis. Pedes validi, tibiis fere mutieis calcaribus longis. Abdomen lateri- bus parallelum, segmentis dorsalibus grosse, subrugoso -punctatis, 1° spiraculis prope basin sitis, carinis 2 dorsalibus integris, 2° ab- breviatis instructis. 1. T. scabra (Grav. —= Lapponicus Holmg.). 200 C. G. Thomson: Chorinaeus (Holmg.). Obs. Caput vertice angusto, processu interantennali brevissimo, elypei fovea profunda, costa orali haud vel vix elevata, genis nitidis sulco nullo; oculis vix emarginatis, orbita posteriore vix supra mandibularum basin sita; antennis tenuibus, subsetaceis, scapo haud curvato. Thorax notaulis nullis, epicnemiis integris; pronoto glaberrimo, epomiis vix nisi superne arcu indicatis; scutello fovea basali haud lata, ubique marginato; metathorace nitido fere glabro, spiraculis parvis subrotundis, costis longitudinalibus elevatis, costula plerumque nulla, area media cum basali, interdum etiam cum petiolari confusa, sed semper ultra aream dentiparam producta. Alae superiores cellula discoidali angulo infero postico acuto, fenestris parvis, nervulo obliquo, rarissime interstitiali, areola nulla; inferiores nervello valde obliquo antefurcali. Abdomen fornieatum, epipleuris haud conspicuis, segmentis dorsalibus 2 6, g' 7 (nec ut Holmgren dieit g' 6, 2 7) punctatissimis, 1° semper carinis 2 in- tegris dorsalibus, 2° et interdum 30 1 vel 3 abbreviatis instructis. Pedes minus crassi, ungue et unguiculis minus validis, tibiis inter- mediis ealcaribus longitudine inaequalibus. A. Majores, tibiis intermediüs calcaribus longitudine nonnikil inaequalibus. Pronotum superne juzta suturam impressione longi- tudinali distincta. Mesonotum saepe striga dorsali impressa. Abdomen segmento 2° carina instructo. 1. €. Cristator (Grav.): Niger, pedibus maxima parte rufis, nervulo fere interstitiali, calcaribus mediocribus, antennis subtus obscure rufis. Species capite oculis intus supra antennas late emarginatis, facie subtiliter punctata, genisque flavo-citrinis, flavedine paullo supra oculos adscendente; antennis 2 corpore dimidio vix, g' nonnihil longioribus, flagello nigro-fusco, subtus obscure ferrugineo, articulo 1° 2° vix longiore, erassitie sua longiore; alis obscure hyalinis, nervulo fere ineidente; abdomine 2 segmentis plerumque castaneo- limbatis; pedibus rufis, femoribus intermediis subtus, postieis macula apicali, interdum dorso et subtus nigris, coxis anterioribus fere totis, postieis apice rufis, tibiis postieis basi albidis, extus interdum apicem versus et macula prope basin fuscis ab affinibus optime distinguenda. Patria: Europa borealis et media. 2. C. brevicalcar m.: Niger, pedibus pro parte pallidis, flagello ferrugineo, alis nervulo postfurcali. Hymenopterologische Beiträge. 201 Praecedenti magnitudine et statura simillimus, antennis in utroque sexu ferrugineis; alis hyalinis, nervulo evidenter postfurcali; abdomine nigro, femoribus postieis apice summo excepto nigris; metathorace area dentipara subspinoso-producta; pedum calcaribus evidenter brevioribus, posticorum ungue quam articulo 2° longiore certe distinctus. Patria: Sueecia australis. 3. C. longicornis m.: Niger, pedibus basi excepta rufis, antennis @ corpore dimidio nonnihil longioribus, maris corpore parum brevioribus. A praecedentibus corpore majore, capite genis magis buccatis, flavedine faciali altius supra antennas assurgente; antennis longio- ribus et tenuioribus, fuseis, subtus ferrugineis; pedibus calcaribus sat longis, rufis coxis et trochanteribus anterioribus stramineis, coxis postieis nigris mox discedens. Patria: Suecia australis. 4. C. longicalcar m.: Niger, pedibus rufis, basi nigris, calca- ribus longis; facie confertim punctata, maris citrina. C. longicorni statura et magnitudine simillimus, sed facie confertius punctata, minus nitida, @ nigra, lineola pallida orbitali infra antennas, maris flavo-citrina; antennis longis, subtus ferrugineis; pedum calcaribus multo longioribus, intermediorum interno quam externo parum longiore; femoribus tibiisque rufis, anterioribus maris fulvo-strami- neis, coxis posticis, apice excepto, nigris. Patria: Germania (Schwerin; Coll. Brauns). 5. C. funebris (Grav.). Niger, pedibus parum flavo-variegatis, antennis breviusculis, clypeo subdiscreto. Species statura, magnitudine antennarumque structura C. Crista- tori similis et affinis, sed pedibus obscurioribus, faciei flavedine parum ultra antennarum insertionem producta; pedibus antiecis rufis, coxis nigris, apice trochanteribusque stramineis, intermediis nigris, trochanteribus et femorum apice cum tarsis tibiisque pallidis, sub- stramineis, his fusco-testaceis, tibiis postieis nigro-fuseis, annulo basali albo optime distinguenda. Patria: Europa borealis et media. 6. C. australis m.: Niger, capite angustato, pedibus stramineo- varüs. &. Long. 6 mill. Ab omnibus capite fortins pone oculos angustato et vertice declivi, flavedine faciei antennarum insertionem superante; antennis 202 C. G. Thomson: sat longis, subtus pallidis; ventre flavo-stramineo; pedibus anterio- ribus stramineis, femoribus macula magna posteriore nigra, postieis nigris, trochanteribus et femorum summo apice, tibiis ultra medium tarsisque basin versus stramineis. Patria: Europa australis (Triest; Coll. Brauns). B. Abdomen segmento tantum 1° carinis 2 subtihibus instructo. 7. €. Talpa (Bridg.): Niger, tibiis posticis basi, antieis fere totis sordide stramineis. Long. 4 mill. Species parva, colore nigro, pedum calcaribus brevibus, abdo- mine minus fortiter punctato, segmento 2° ne rudimento quidam carinae dorsalis ab omnibus mox discedens. Patria: Suecia australis, Anglia. C. Abdomen segmentis 2° carinis 3, 3° plerumque abbreviatis instructo. Tibiae intermediae calcaribus longitudine valde inaequa- hbus. Femora sat valida. Oculi intus vir emarginati. Pronotum sine impressione juxsta suturam dorsalem. Species parvae. 8. C. tricarinatus (Holmg.): Niger, pedibus rufo-variis, facie flava, subopaca. Species abdomine nitidulo, carinis segmenti 2i sat longis, 3 abbreviatis, antennis subtus ferrugineis, 2 dimidio corpore vix, d' paullo longioribus; facie subopaca, confertim puncta, flavedine supra antennas haud extensa; metathorace costula valida vel nulla, area dentipara postice producta, pedibus rufis, sensim obscurioribus a praecedentibus mox discedens. Patria: Suecia (e pupa Tineae Padella excelusus). 9. C. nitifrons m.: Niger, pedibus rufo-variis, facie nitidula, subtilissime punctata, parum flavo-pieta. Long. 4—5 mill. Praecedenti statura, tegulis nigris similis et affinis, sed pedibus paullo obscurioribus, antennis tenuibus fere nigricantibus, facie laeviuscula nigra, linea orbitali 2 vel etiam Q' infra antennas pallida bene distinctus. Patria: Suecia australis. 10. C. facialis m.: Niger, pedibus maxima parte rufis, facie subopaca, fortius punctulata, medio sordide testacea, antennis flagello ferrugineo, artieulis subtransversis. Long. 4 mill. A praecedentibus facie magis prominula, fortius punctata, haud nitida; pedibus cum tegulis ferrugineis, posticorum coxis et femori- bus maxima parte nigris certe discedens. Patria: Suecia australis. Hymenopterologische Beiträge. 203 Triclistus (Holmg.). Obs. Caput vertice lato, sed pone ocellos in triangulum dis- positos abrupte declivi, genis latis subbuccatis, costa genali fere continua; processu frontali in cristam brevem frontalem producto; oeulis inferne latioribus, intus orbita fere parallela; sulco genali nullo. Antennae scapo haud arcuato, brevi, flagello artieulis vix discretis, subtus saltim pallido.. Thorax notaulis nullis vel puncti- formibus; metathorace spiraculis rotundis, costa laterali cum angulari continua, areola postice haud producta. Alae superiores nervulo postfurcali obliquo, cellula discoidali fere angulo subacuto, fenestris magnis, inferiores nervello obliquo longe antefurcali. Abdomen segmentis dorsalibus 1° carinis dorsalibus apicem haud attingentibus, 2—3 et 4° ultra medium linea impressa laterali epipleuris distinctis; ventralibus primis plica instructis, ultimis haud compressis, 6° apice emarginato, eodem ventrali nigroeiliato. Pedes validi, ungue et unguiculis magnis. Oaput et thorax nigra immaculata. Mares raro occurrunt. A. Metathoraz area postica trientem apicalem attingente vel eliam superante, interdum costula distincta, areola postice dilatata; spiraculis magnis. Calcaria postica haud longa. 1. T. squalidus (Holmg.): Niger, pedibus pallidis, posticis fuseo-variis; costula distineta, alis areola subsessili. 2. Species maxima, corpore coacto; alis griseo-hyalinis, nervulo paullo postfurcali, areola magna, nervum pone medium excipiente pedumque colore ab omnibus mox discedens. Patria: Suecia. 2. T. areolatus m.: Niger, pedibus flavis, alis areola parva semipetiolata, thoraeis costula distineta. 2. Praecedenti thoracis area postica trientem superante et costula distincta affınis, sed longior, paullo minor, pedibus flavis; alis stigmate lato, nervulo longe postfurcali, areola parva semipetiolata; abdomine segmentis 2° et 3° lateribus punctis haud magnis sed sat profunde minus crebre impressis bene distinetus. Patria: Suecia. 3. T. lativentris: Niger, pedibus fulvis, coxis nigris, thorace costula nulla; alis hyalinis, areola oblique transversa, petiolata, interdum aperta. g' 2. Statura et magnitudo 7. podagriei, sed thoracis area postica altins adscendente, areola postice dilatata; abdomine segmentis ultimis dorsalibus etiam medio subtilissime punctatis et pubescenti- 204 C. G. Thomson: bus, 1° breviore carinis longioribus, 2° subtransverso, femoribus rufis vel anterioribus macula subtus nigrofusca; a praecedentibus costula nulla, area postica breviore, trientem haud superante pedum- que colore discedens. Patria: Sueecia. B. Metathoraz area postica trientem apicalem haud superante, costula saepissime nulla. Alae nervulo longe postfurcali, areola haud sessili. a) Metathoraz costula nulla. Femora nigra, tibiae posticae annulo nullo albo basalı. b) Abdomen segmento 1° latitudine apicali longiore, carinis dorsalibus brevissimis, medium haud altingentibus, 2° haud trans- verso. Alae superiores radio appendice brevissima vel nulla, fere e medio stigmatis lati egrediente. Tibiue posticae calcari interiore medium metatarsi haud superante, ezteriore crassilie tibiah fere breviore. 4. T. podagricus (Grav.): Niger, pedibus basi magis minusve nigris; spiraculis magnis; facie opaca dense subtilissime punctata; alis areola sat magna, fere sessili, nervum longe pone medium exeipiente. J'2. Species coxis et femoribus maxima parte nigris; abdomine petiolo subeurvato, latitudine apicali longiore, segmentis 2° haud transverso et 3° lateribus minus crebre sed distincte punetulatis, religuis medio glabris, lateribus parcius pubescentibus; alis areola sat magna, radii appendice brevissima ab affınibus optime distin- guenda. Patria: Europa tota. 9. T. pallipes (Holmg.): Elongatus, niger, pedibus flavis, spiraculis minimis. Praecedenti simillimus, sed longior et angustatior, abdomine fere toto glabro, segmento 1° latitudine apicali duplo longiore, 2° fere oblongo-quadrato, pedibus semper totis pallidis discedens. Patria: Suecia. 6. T.nitifrons m.: Parvus, niger, pedibus flavis, facie nitidula, minus dense subtilissime punctata; alis areola minima, longe petiolata. J'2. Species minima, statura T. podagriei, sed faciei seulptura, radii appendice nulla, areola minima, obliqua longe petiolata, antennis fere plane filiformibus bene distincta. Patria: Suecia, Gallia. Hymenopterologische Beiträge. 205 bb) Alae superiores radio semper pone medium stigmatis interdum angusti egrediente, appendice distincta. Abdomen segmento 1° lati- tudine apicali haud vel parum longiore, carınıs dorsalibus distinctis. c) Femora flava, vel postica fusca. d) Antennae supra nigricantes. Tibiae calcaribus flavis. 7. T. longicalcar m.: Niger, pedibus flavis, coxis basi sensim latius nigro - fuseis; antennis et calcaribus longis; alis areola majuscula, fere rhombea, nervum in medio excipiente. 2. T. podagrico paullo major et longior, antennis et calcaribus longioribus, his postieis interiore medium metatarsi superante, alis griseo-hyalinis, spiraculis evidenter minoribus, alarum areola et colore pedum mox discedens. Patria: Suecia. 8. T. pubiventris m.: Niger, pedibus flavis, coxis postieis basi nigris, areola majuscula nervum pone medium exeipiente. J'2. Praecedenti statura, magnitudine, calearibus et spiraculis similis et affınis, sed abdomine segmentis 2° lateribus sat crebre et con- einne punctato, linea media trientem occupante laevi, 3° et sequen- tibus dense punctulatis et griseo-pubescentibus bene distinetus. Patria: Suecia, Anglia. 9. T. spiracularis m.: Niger, pedibus flavis, spiraculis meta- thoraeis magnis; calcaribus brevibus; alis hyalinis, areola obliqua, longe-petiolata. 2. T. podagrico. statura, spiraculis magnis, calcaribus brevibus simillimus, sed pedibus totis flavis; abdominis segmento 1° breviore, carinis longioribus; alis radio pone medium stigmatis egrediente, appendice longiore distinctus. Patria: Suecia. 10. T. facialis m.: Niger, pedibus flavis basi fusco-variis; alis areola nulla; facie fortiter minus crebre punctata. 2. Praecedenti simillimus, faciei sculptura; alis radio pone medium stigmatis testacei egrediente, petioli carinis longioribus a 7. poda- grico, sculptura faciei mox discedens. Patria: Sueciae Gotlandia. dd) Antennae flavae, apice obscurae. Pedes postici fusco- et stramineo - var. 11. T. Holmgreni (Boh.): Niger, pedibus stramineis, postieis fusco-variis, calcaribus postieis nigrieantibus. 2. T. podagrico fere major, antennarum pedumque colore, segmento 2° abdominis lateribus sat erebre punctato; alis areola haud parva, 206 C. G. Thomson: nervum pone medium excipiente; spiraculis sat magnis; pedibus posticis coxis basi et femoribus apice, vel maxima parte cum tibiarum straminearum apice lato nigris, ungue articulo 39 vix longiore optime distinguendus. Patria: Europa borealis et media. cc) Femora nigra. Spiracula metathoracis minima. 12. T. aethiops (Grav.): Niger, tegulis concoloribus, tibiis fuseis, antieis pallidis. 2. Species capitis vertice latiore et pone oculos longius producto, alis griseo-hyalinis, radio fere. e triente posteriore stigmatis sat angusti egrediente, apice vix nisi prope costam curvato; abdominis petiolo sat longo; tarsis postiecis tenuioribus; calcari exteriore brevissimo; areola alarum majuscula ab omnibus mox discedens, Patria: Suecia et Anglia. 13. T. niger (Exochus Bridgman): Niger, tibiis et tarsis pallidis, alis interdum areola aperta. 92. T. aethiopi simillimus, sed tibiis tarsisque pallidis, tibiis postieis calcari interiori medium metatarsi superante, exteriore tibiae crassitie apicali fere longiore discedens. Patria: Suecia et Anglia. aa) Tibiae posticae nigro-fuscae, annulo basali albido. Meta- thoraz costula tenui instructus. 14. T. albicinctus m.: Niger, pedibus testaceo-variis. 9. T. podagrico magnitudine, statura, calcaribus et abdominis forma similis et affinis, sed pedibus obscurioribus, anterioribus rufescenti-testaceis, coxis et femoribus ultra medium nigris, postieis nigris, tarsis haud crassis summoque apice femorum pallidis, tibiis fuseis, ima basi sordide albida; abdomine dorso apicem versus sat dense pubescente, petioli carinis haud brevibus; areola alarum fere sessili, haud parva, nervum mox prope angulum externum excipiente, radio fere e triente stigmatis egrediente, metathoraeis areola costulam tenuem ante medium excipiente satis superque distinetus. Patria: Suecia. Anmerkung. Ratzeburg’s Ezochus laevigatus ist sicher ein. Trielistus; das Männchen aber (Ichn. II, pag. 121) gehört der Be- schreibung nach („ein zierliches blaugelbes Fleckchen am hinteren Augenwinkel“) einer Art von der Gattung Erochus (wahrscheinlich ein Weibchen von cylindricus) an, denn diese Zeichnung kommt den meisten Arten letztgenannter Gattung zu, während Trichstus ein gelbliches Orbitalpünktchen nie besitzt. Hymenopterologische Beiträge. 207 Ezochus (Grav.). Caput vertice haud angusto, pone ocellos fere in lineam curvam dispositos declivi; fronte pone antennas utrinque impressa, sed erista nulla, facie convexa, sat fortiter punctata; genis saepe sulco impresso, costa genali plerumque inflexa; oculis viventium cyaneo- virescentibus, inferne semper latioribus, orbita interiore magis minus emarginata, verticina saepissime puncto vel lunula pallida ornata. Antennae corpore breviores, subsetaceae vel filiformes, subgenieu- latae, pedicello nempe scapo arcuato oblique inserte. Thorax pronoto epomiis distinctis, polito; mesonoto notaulis nullis vel punctiformibus, scutello lateribus immarginatis; metathorace spira- eulis ovalibus vel fere rotundis, costis distinetis, laterali cum angulari continua, costula in pluribus speciebus variante, marium plerumque validiore; area petiolari haud discreta. Alae superiores sepissime nervulo postfurcali et obliquo, rarius interstitiali; areola nulla; nervo parallelo infra medium cellulae brachialis egre- diente; inferiores nervello obliquo longe antefurcali. Abdomen segmentis dorsalibus 1° carinis dorsalibus apicem haud attingen- tibus, 2° — 3°, 4° ultra medium marginatis, epipleuris latis, ven- trali 6° feminae prominente. Pedes crassi, ungue et unguieulis validis; tibiis intermediis calcaribus longitudine valde inaequa- libus. A. Caput puncto verticino orbitae fere contiguo flavo vel albo ornatum. a) Alae superiores nervulo interstitiali, radii apice recto quam basi parum longiore, intervallo inter nervos recurrentes quam nervo areoları parum longiore. Caput genis sulco impresso, haud brevibus, costa genali inflexa; oculis supra antennas emarginatis, mandibulis apicem versus angustatis, dorso haud deplanatis, dentibus inaequa- hibus; puncto verticino parvo. Antennae apicem versus attenuatae, flagelh articulis minus discretis, 1°, 2% transverso sesqui longiore, nigro, vel apice ferrugineo. Thorax niger, notulis distinctis; metathorace costula valida, spiraculis magnis, ovalibus. Abdomen segmentis 1° carinis dorsalibus haud longis, 2° lateribus subtiliter punctato. Pedes basi saltim feminae nigri, calcaribus longis, posti- carum tibiarum interno trientem apicalem metatarsi fere superante, ezterno basalem attingente, tibiarum intermediarum longitudine minus discrepantibus. Corpus sat magnum. 1. E. gravipes: Niger, femoribus tibiisque rufis, alarum radice fusca, tegulis nigris, puncto stramineo. Long, 6—8 mill. 308 C. G. Thomson: Species facie in utroque sexu nigra, vel lunula infra antennas pallida a sequentibus mox discedens. Patria: Europa tota. 2. E.incidens m. (J' = tardigradus Holmg.): Niger, alarum radice testacea, tegulis stramineis, basi nigris: g' facie pallida, pedibus anterioribus stramineis. Praecedenti simillimus, sed femina alarum radice et tegulis, pedibus magis fulvis, coxis anterioribus apice fusco-rufis; mas facie flavo-alba, clypeo nigro vel utringue puncto pallido, pedum, prae- sertim anteriorum, colore multodilutiore facillime distinguendus. Patria: Europa borealis et media. 3. E. gravis (Grav.): Niger, abdominis medio castaneo -rufo, tibiis femoribusque rufis, his omnibus vel anterioribus magis minusve nigris. Patria: Dania, Anglia, Germania et Gallia. aa) Alae superiores nervulo postfurcali. Tibiae intermediae calcaribus valde inaequalibus. b) Abdomen fortiter punctatum. Thoraz notaulis nullis, ne punctiformibus quidem; metathorace costula valida, spiraculis mazi- mis, fere linearibus. Alae superiores fenestra interna sive cubitah magna; radii apice recto quam basi parum longiore. Caput cosia genali parum inflera, fere continua; processu interantennali albo, postice in fronte libere et longe producto. Corpus magnum, antennis breviusculis crassis, apice attenualis. 4. E. mitratus (Grav.): Niger, femoribus tibiisque rufis, linea ante alas maculaque faciali albidis. Species hujus generis maxima, scutello apice et lateribus, inter- dum tantum linea laterali superne albidis. Patria: Germania et Gallia. 5. E. turgidus (Holmg.): Niger, genubus, tibiis et tarsis antieis vel anterioribus piceo-rufis. Praecedente haud brevior sed minus robustus, abdominis punctura pro portione fortiore, facie in utroque sexu nigra, lunula interantennali tantum alba, colore pedum ab omnibus mox dis- cedens. Patria: Suecia, Dania et Germania. 6. E. affinis (Holmg.): Niger, femoribus tibiisque rufis. Praecedentibus minor, magnitudine E. gravipedis, a quo sculptura abdominis fortiore, nervulo longe postfurcali mox dignoseitur. Patria: Suecia. Hymenopterologische Beiträge. 209 bb) Abdomen segmento 2° lateribus 2 saltim haud fortiter punctato. c) Thoraz notulis distinctis sed fere punctiformibus. Tibiae calcaribus longis, posticis interno trientem apicalem fere attingente, externo crassitie libiali haud vel parum breviore. d) Coxae saltim 2 nigrae. Metathoracis costula in utroque sezu valida. Facies Q nigra vel lunula inter antennas pallida. 7. E.prosopius (Grav. 2 = consimilis Holmg.): Niger, femo- ribus tibiisque rufis, pedibus g' flavo- et stramineo-variis, coxis postieis supra nigris, facie cum ore totis flavis. Statura et fere magnitudo E. gravipedis, ealcaribus intermediis longitudine valde inaequalibus; nervulo evidenter postfureali; femina fascia infra antennas, interdum lateribus abbreviata; mas facie et ore flavo-stramineis, pedibus praesertim anterioribus cum coxis flavo-stramineis, scutello nigro vel punctis 2 apicalibus, vel linea transversa apieali interdum lateribus ad medium producta, rarius postseutello albidis, pronoto interdum macula magna ante alas mesosterno macula majore anteriore flavidis optime distinguendus. E. procerus (Holmg.) et maculatus (Brischke) ad hanc speciem forte pertinent. Patria: Europa borealis et media. 8. E. nigripalpis m.: Niger, antennis sat longis, filiformibus, femoribus tibiisque rufis. E. gravipedi paullo minor, capite puncto verticino interdum obsoleto, sed calcaribus intermediis multo brevioribus; tegulis plerumgue totis nigris; alarum nervulo paullo postfureali mox disce- dens; a praecedente antennis apice haud attenuatis, radii apice fere curvato, calcaribus brevioribus, mas facie et scutello nigris, illa interdum lunula inter antennas pallida pedibus feminae eoncoloribus mox distinetus; ab E. anospilo, costula 2 semper valida, femoribus tibiisque rufis optime distinguendus. Patria: Europa borealis et media. dd) Calcaria longa vel mediocria. Frons orbita interiore tota vel dimidiata pallida. Corae 2 interdum totae vel pro parte pallidae. e) Orbita posterior fere tota vel inferne pallida. 9. E. flavo-limbatus (Holmg.): Niger pedibus rufis, maris cum limbo abdominis flavo-citrinis. Species capite nigro, lunula inter antennas pallida, puncto vertieino sat magno, orbita posteriore lineola infera et frontali supra antennas dimidiata stramineis, genis sat longis; antennis nigris, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 14 210 C. @G. Thomson: apicem versus attenuatis, maris ferrugineis; thorace callo ante tegulas pallido, metathoracis spiraculis oyalibus, costula valida et areola supra et infra in utrogue sexu distinctis; alis stigmate pallido, radio apice leniter curvato quam basi arcuata multo lon- giore, intervallo inter nervos recurrentes quam n. areolari fere duplo longiore, fenestris parvis, radice et tegulis albidis; abdomine nitido, segmentis 1° carinis haud longis, 2° subtransverso, lateribus sub- tiliter punctato, pedibus cum tarsis 2 totis rufis, g' stramineis, tibiis intermediis caleari interiore quam externo haud duplo longiore ab affinibus mox discedens. Mas segmentis 2, 3, 4—7 limbo laterali stramineo; varietatem ex Anglia mesosterno et metasterni lateribus stramineis vidi. Patria: Europa borealis et media. 10. E. pietus (Holmg.): Niger, femoribus tibiisque rufis, orbitis fere totis albidis, metathoracis areola postice aperta. Praecedenti statura, magnitudine, calcaribus intermediorum pedem similis et affınis, sed stigmate obscuriore, orbita posteriore e genis usque fere ad verticem et frontali fere ad punetum magnum verticinum pallidis; coxis et trochanteribus nigris vel apice ferru- gineis, metathoracis costa aream posticam determinante medio interrupta; alis radii apice longiore sed parum arcuato; abdomine apicem versus dilatato, segmentis 1° longiore, 2° quadrato; antennis scapo subtus puncto pallido; facie Q nigra, fascia infra antennas, macula genali et puncto laterali cum mandibulis stramineis, maris tota cum ore pallida bene distinetus. Patria: Suecia et Anglia. ee) Oculorum orbita posterior haud pallida. 11. E. Raizeburgi (Holmg.): Niger, pedibus stramineis, postieis nigro-variüis. Species capitis structura transitum ad Trieclistum formans, temporibus latis, vertice pone ocellos declivi, crebre et subtiliter punctata, serobibus supra antennas brevibus et minus profundis, macula vertieis sat magna, orbita frontali dimidiata flavo-stramineis; facie fortiter punctata, cum ore tota straminea, genis compressis, brevibus, costa genali fere continua, clypei fovea oculis subeontigua; mandibulis dorso depressis, apicem versus parum angustatis, den- tibus apiealibus longitudine aequalibus; antennis longis, in utroque sexu filiformibus, stramineis, supra fuseis; thorace callo ante tegulas vel macula pallida, metathoracis costula nulla, areola haud longa, spiraculis ovali-rotundis; alis radii apice parum arcnato sed basi Hymenopterologische Beiträge. 211 fere triplo longiore; abdomine segmento 2° lateribus minus crebre punctato; pedibus stramineis, posticorum coxis et femoribus ultra medium, tibiis basi sat late, apice angustias nigro; maris scutello apice et postseutello pallidis ab omnibus mox discedens. Patria: Sueeia. 12. E. coronatus (Grav. — erythronotus Grav. —= pumilus Holmg.): Niger, pedibus rufis, tibiis postieis basi albidis, facie fascia saepissime infra antennas, orbita frontali dimidiata, seutelli apice et postscutello pallidis. Species parva, capitis facie subtilius punctata, genis longis, sulco tenui sed distineto impresso, costa genali inflexa, fronte orbita dimidiata et puncto magno vertieis flavo-stramineis; antennis 2 brevibus erassis, basin versus leniter, apicem versus fortius attenua- tis, maris longioribus fere filiformibus; thorace costula nulla vel distineta, areola haud longa, spiraculis subrotundis; alis radii apice parum curvato; abdomine segmento 1° carinis dorsalibus brevibus 2° sat coneinne punctato, medio laevi; pedibus rufis, coxis postieis interdum basi nigris; variat facie medio vel infra faseiam rufescenti thorace pro parte vel fere toto sanguineo-rufo, macula vel linea et callo infra tegulas pallidis. Patria: Europa borealis et media. 13. E. vafer (Holmg.): Niger, tibiis femoribusque rufis, his anterioribus subtus fuseis. E. coronato statura et magnitudine similis, coxis et trochanteribus nigris, femoribus obseurioribus; capite facie nigra, genis brevibus, suleo distineto; antennis longioribus filiformibus rufis, supra fuseis; tibiis postieis basi haud albidis mox discedens. Patria: Suecia. cc) Tibiae calcaribus brevibus vel brevissimis, posticis erterno crassitie tibiali breviore. Tibiae posticae medio saepissime albidae. f) Tibiae calcaribus brevibus. Frons nigra sed puncto verticino pallido magno. 14. E.tardigradus (Grav.): Niger, facie albida, pedibus rufis, posticorum coxis basi, tibiis albidis basi apiceque nigris. Species statura, magnitudine, facie fortiter punctata, parte infera fortiter, fere sub angulo recto inflexa, elypei fovea oculis contigua, antennis longis, alarum nervis, mandibulis depressis, apicem versus vix angustatis, dentibus apicalibus aequalibus, genis compressis, buceatis, costa genali fere contigua E. Ratzeburgi simillimus; sed fronte nigra, callo ante tegulas haud pallido, ealearibus brevioribus, ab- 14 * 212 C. G. Thomson: domine apicem versus magis angustato, segmentis 2° lateribus sub- tilius punctato et reliquis apice castaneo-marginatis, metathoracis costula @ nulla, maris distincta pedumque colore ab omnibus mox discedens. Patria: Suecia et Germania. 15. E. ventralis (Holmg., J = geniculatus Holmg.): Niger, abdominis medio 2 et pedibus rufis, his maris stramineis, posticorum coxis basi, femoribus apice, tibiis basi et apice nigro fuseis. Statura et magnitudo E. coronali; femina capite fere globoso, facie subtilius punctata, genis longis, sulco distineto, costa genali inflexa; fronte scrobiculis haud profundis nec longis; antennis Nagelli articulis brevibus, 1° subtransverso; metathorace areola longa, postice haud dilatata, costulam nullam vel distinetam ante medium exeipiente spiraculis parvis subrotundis; alis radii apice haud longo, minus curvato, cellula discoidali angulo infero poste- riore subrecto; abdomine segmentis 1° haud depresso, 2° lateribus sat coneinne punctato; pedibus fulvis vel rufis, tibiarum posteriorum calcari externo parvo quidem sed haud microscopico: mas facie cum ore tota pallida; antennis longis, apicem versus parum attenua- tis, articulis 2 primis subtus stramineis, flagello nigro, articulis haud transversis, pedibus pallide stramineis, postieis nigro variis. Variat femina abdomine rufo vel ochraceo basi et apice summis nigris usque ad colorem nigrum, segmentis 2° et 3° tantum lateribus rufis; thorace interdum mesosterni et metasterni lateribus sanguineo-ochraceis, scutello rarius concolore, interdum apice et postscutello albidis, pronoti macula vel linea pallida ante tegulas; facie nigra, vel lunula, interdum fascia infra antennas straminea, rarissime medio ochracea, supra et infra pallidiore; mas abdomine nigro, vel lateribus segmenti 2! et 31 rufis vel stramineis, interdum pectore subtus et macula epienemali stramineo-flavis. Patria: Suecia. /f) Tibiae posticae medio fere semper albidae; posteriores semper calcari externo minutissimo, crassitie sua viz longiore. Antennae saltim feminae filiformes, flagelli articulo 2° haud transverso subtus saepius ferrugineo. Genae saepissime breves el sulco impresso, costa genali inflexa. Punctum verticinum pallidum magnum et distinctum. Metathoraz spiraculis subrotundis, costula feminae saepe nulla. Alae radii apice longo et curvato, intervallo inter nervos recurrentes quam nervo areoları multo majore. g) Orbita frontalis tota vel fere tota pallida. Hymenopterologische Beiträge. 213 h) Mandibulae dorso ante basin impressione transversa in- structo, subtuberculato - elevato. Facies et genae late in utroque seru flava. 16. E. decoratus (Holmg.): Niger, thorace rufo et flavo-picto, pedibus stramineis, posticorum femoribus et coxis fulvis, tibiis basi apiceque nigris. Species capite genis brevibus, orbita frontali sat late pallide eitrina cum macula vertieis confluente; antennis longis filiformibus; thoracis areola postice latiore, costula plerumque valida, pectoris lateribus sanguineis, flavo-variis, macula media disci scutello et postseutello eitrinis, maris mesonoto immaculato, mesosterno tantum macula anteriore eitrina; abdomine segmentis 1° carinis dorsalibus sat longis, 2° lateribus subtilius punctatis ab affınibus facillime _ distinguenda. Patria: Suecia et Anglia. 17. E. citripes m.: Niger, pedibus totis eitrinis. Praecedenti statura, magnitudine, structura capitis et thoracis simillimus, pedum colore citrino, posticorum coxis et femoribus solis fulvis, abdomine segmentis 1° magis elevato, carinis brevibus, 2% sat erebre et coneinne punctato bene distinetus. Patria: Gallia (Lille; Coll. Lethierry). hh) Mandibulae impressione basali nulla. Facies feminae haud tota flava. Genae minus breves, sulco distincto. 18. E. lineifrons m.: Niger, orbitis pedibusque cum epipleuris abdominis flavis, hoc segmento 2° crebre coneinne punctato. Species parva sed pulchra, statura omnino E. coronati sed minor et angustior, calcaribus et tibiarum colore mox discedens. Caput _ subrotundum, fronte orbita cum puncto vertieino confluente, facie nigra, lunula vel fascia infra antennas mandibulisque albidis, antennis filifformibus, flagello fusco. Thorax ceylindricus niger, linea ante alas, scutello postice et postscutello citrinis, metathoracis areola longa, fere parallela, costula nulla vel tenui. Alae fere hyalinae, stigmate flavo, radio apice curvo. Abdomen postice paullo dilatatum, semicylindricum, segmentis dorsalibus epipleuris testaceis, 1° latitudine apicali fere duplo longiore, subelevato, carinis dorsalibus sat longis, 2° latitudine sua paullo longiore, aequaliter concinne punctato. Pedes flavo-straminei. Mas differt facie orbita posteriore lata fere usque ad verticem, thorace subtus scutelloque totis stramineis. Patria: Suecia. 314 C. G. Thomson: 19. E. longicornis m.: Niger, pedibus rufis, anterioribus macula basali subtus, posticorum tibiis annulo lato albis, his basi apiceque nigris. Statura magnitudine et colore variabili thoracis EP. coronato simillimus, sed antennis longis filiformibus, calcari externo brevis- simo, tibiis medio albis mox distinetus. Caput subrotundum, genis haud brevibus, sulco tenui sed distincto, facie haud fortiter punctata, lunula vel fascia infra antennas mandibulisque albis; orbita poste- riore nigra, frontali fere usque ad punctum verticinum albida. Thorax niger, vel mesonoto, mesosterni et metasterni lateribus interdum sanguineis vel ochraceis, macula ante alas, scutelli apice et post- scutello albidis, metathoracis areola haud brevi, costula nulla vel distineta. Alae hyalinae, stigmate fusco, radii apice quam basi parum curvato fere triplo longiore. Abdomen nigrum, segmentis dorsalibus 1°, convexo, carinis medium haud superantibus, 2° late- ribus subtilius punctatis, haud transverso. Pedes rufi coxis nigro- piceis, anterioribus subtus albis; tibiis postieis albis, basi, apice latius nigro-fuseis; tarsis albidis, artieulis apice ferrugineis. Patria: Suecia. Anmerkung. Vielleicht ist E. Marklini (Holmg.) das Männchen dieser Art. | 99) Orbita frontalis nigra. i) Tibiae posticae annulo prope basin vel medio late albido. Caput genis brevissimis. k) Tarsi postici albi, nigro- annulati. 20. E. alpinus (Zett.): Niger, pedibus rufis, basi nigris, tibiis postieis annulo prope basin albo, facie maxima parte pallida. Species capite pone oculos angustato, fronte subtilissime sed evidenter punctata, scerobibus supra antennas minus profundis et ad ocellos haud productis; antennis Nagello ferrugineo, supra fere toto nigro, thorace tegulis macula obscura notatis, areola sat lata, costula nulla vel valida; abdomine segmentis 1° dorsali depresso, carinis ultra medium productis, 2° transverso; alis griseo-hyalinis, stigmate fusco-testaceo; pedibus rufis, basi nigris, vel coxis anterio- ribus apice piceo-ferrugineis, tibiis postieis nigris, annulo prope basin albo, tarsis articulis sensim latius et determinate nigris; annulo tibiali maris sordide albo ab affınibus optime distinguendus. Patria: Suecia et Anglia. 21. E. notatus (Holmg.): Niger, seutelli apice pallido, pedibus rufis, posticorum tibiis annulo albo. Hymenopterologische Beiträge. 215 Praecedenti statura, magnitudine, tarsis postieis nigro-annulatis similis et affinis, sed antennis flagello paullo longiore, fusco; alis hyalinis; tibiis postieis ferrugineis, apice latius, ima basi nigro- fuseis; thorace callo ante alas et tegulis albidis, seutelli apice et postscutello eitrinis coxisque ferrugineis distinctus. Patria: Suecia. 22. E. annulitarsis m.: Niger, capite pone oculos parum angustato, pedibus rufis, posticorum tibiis et tarsis albis, nigro- annulatis. E. alpino celore pedum simillimus, sed antennis longioribus, flagello fusco, corpore minore et angustiore; facie nigra, infra antennas pallida; vertice pone oculos parum angustato; fronte laevi, impressione supra antennas profundiore et ad ocellos usque producta; thorace tegulis pallidis, metathoraeis areola longiore fere parallela; alis hyalinis; abdomine segmento 1° longiore et magis elevato, carinis brevioribus, 2° transverso, convexo; tibiis postieis albe- dine intus longius descendente bene distincetus; ab EZ. notato statura graciliore, coxarum et tibiarum posticarum colore praecipueque capite pone oculos parum angustato, scrobe supra antennas frontali profundiore et longiore optime distinguendus. Patria: Suecia. kk) Tarsi postici haud nigro-annulati. 23. E.lentipes (Grav. = cylindricus Holmg.): Niger, pedibus rufis, tibiis postieis ferrugineis, annulo prope basin albo, apice late, basi angustius nigro. Statura corporis elongata; metathorace areola longa fere parallela, costula nulla vel distineta; facie feminae fascia infra antennas, maris tota straminea; linea ante alas cum tegulis albi- cante, scutelli apice rufo vel pallide eitrino; alis hyalinis, stigmate testaceo, radio apice curvo quam basi fere triplo longiore; abdomine segmentis dorsalibus 1—3 maris lateribus vel apice substramineis, feminae nigro, 1° convexo, carinis dorsalibus sat longis, 2° lati- tudine sua fere longiore, lateribus subtiliter punctato; pedibus rufis, coxis piceis vel rufis, tarsis postieis albicantibus, articulis apice sensim latius ferrugineis vel testaceis ab affınibus bene distinetus. Patria: Suecia et Germania. 24. E. tibialis (Holmg.): Niger, pedibus rufis, tibiis posticis albis, basi apiceque nigris, flagello antennarum fere toto fer- rugineo, 216 C. G. Thomson: Praecedenti similis et affınis, sed minor et crassior, tibiis postieis albis, basi summa, apice latius nigrofusco, antennis flagello breviore et dilutiore, metathoracis areola breviore, postice dilatata, spiraculis rotundis sat magnis optime distinguendus. Patria: Europa borealis et media. it) Tibiae posticae rufae vel ima basi albida. 25. E. parvispina m.: Niger, pedibus rufis, basi nigris. A praecedente colore pedum mox discedens; statura fere E. coronati, sed fere minor, capitis puncto verticino haud magno, flagello nigrieante, alis tegula puncto fusco notata, nervulo nonnihil pone furcam sito, radii apice minus longo; abdomine segmento 2% subtransverso, lateribus subtiliter punctato, carinis petioli haud longis; scrobe frontali supra antennas parum profunda ad ocellos haud producta; pedibus rufis, coxis, trochanteribus et macula infera femorum anticorum nigris facillime distinguendus. Patria: Suecia. 26. E. Fletcheri (Bridgmann): Niger, pedibus rufis, basi nigra, tarsis posticis fuseis et tibiis basi albidis, puneto verticino ab oculis remoto. Statura E. coronati sed adhuc minor; facie feminae fere tota, maris tantum superne pallida; antennis flagello nigricante; alis stigmate nigricante, cellula brachiali angulo infero posteriore sub- recto; metathorace brevi areola postice dilatata, costulam maris pone medium exeipiente; abdomine segmentis 1° carinis dorsalibus brevibus, 2° transverso, convexo, crebre et concinne punctato pedum- que posticorum colore ab affınibus satis superque distinctus. Patria: Anglia (Coll. Bridgman). 27. E. signifrons m.: Niger, facie utrinque infra antennis macula quadrata pallida, puncto vertieino ab oculis remoto, pedibus rufis basi nigris. Statura et magnitudo E. coronati, capitis puncto verticino magno, facie haud fortiter punctata; antennis sat brevibus, nigris; thorace nigro, tegulis ferrugineis, metathorace areola haud lata, costulam tenuem ante medium exeipiente; spiraculis rotundis; alis stigmate obseure testaceo, radii apice subcurvo; abdomine segmentis dorsalibus 1° carinis medium attingentibus, 2° subtransverso, late- ribus subtiliter punctatis; pedibus rufis, coxis et trochanteribus basi nigris ab affınibus facillime distinguendus. Patria: Lapponia. Hymenopterologische Beiträge. 217 B. Caput totum cum ore nigrum, vertice lato sed pone ocellos dechvi, genis compressis, costa genali conlinua; mandıbulis apicem versus parum anguslatis, dentibus apicalibus longitudine aequalibus. Alae nervulo incidente vel mox pone furcam sito. Tibiae culcarıbus mediocribus, albis, posticae ima basi albidae. 23. E. albicinctus (Holmg.): Niger, femoribus pro parte rufis, nervulo paullo pone furcam sito. Species corpore nigro, femoribus antieis, basi excepta, inter- mediis apice, postieis apice rufis, his interdum rufis basi late vel etiam apice nigris; tibiis rufis, posticis rufis, apice late et puncto prope annulum basalem album nigro-fuseis, tarsis fusco -testaceis; thorace nigro, metathoracis costula feminae nulla, areola postice dilatata, costulam maris pone medium exeipiente; abdomine carinis dorsalibus dimidiatis ab omnibus certe distincta. Patria: Suecia, Anglia. 29. E.anospilus m.: Nigerrimus, tibiis antieis, postieis ima basi calearibusque albidis. A praecedente vix nisi pedum colore obseuriore, nervulo interstitiali segmentoque 2 paullo evidentius punctato distinetus. Patria: Germania. Polyclistus. Metacoelus et Exochus ex parte Holmg. Caput a latere visum fere semiglobosum, vertice angusto et mox pone ocellos abrupte declivi, oceipite subexcavato; fronte dense subtilissime punctata, scrobe supra antennas distineta, sed neque profunda nec longa; oculis intus haud emarginatis, orbita poste- riore supra mandibularum basin sita; genis longis sulco nullo: facie infra antennas valde protuberante, dense subtilissime punctata. Antennae breviusculae, crassae, apice attenuatae, maris flagelli arti- eulis longis. Thorax pronoto polito, metathoraeis costula valida. Alae stigmate sat lato, nervulo portfurcali, cellula discoidali angulo infero sat acuto. Abdomen petiolo basin versus fortiter angustato, carinis longis validis, segmentis 2—4 et 5i ultra medium margi- nato, 2° transverso uti reliquis dense aequaliter punctatis. Pedes validi, sed ungue anteriorum haud magis quam posticorum diatato; tibjis intermediis calcaribus longitudine aequalibus. Anmerkung. Foerster hat die Gattung Metacoelus wahr- scheinlich auf solche Arten des Triclistus gegründet, welche eine 218 C. G. Thomson: Hymenopterologische Beiträge. offene Areola besitzen, und die Charakteren, welche er hervorhebt, „Scheitel vom Hinterhaupt durch eine scharfe Leiste getrennt“, können keine Anwendung auf Metacoelus (Holmg.) finden. Da letztgenannter Verfasser aulserdem eine fremde Art (Exochus ven- tralis) in seine Gattung Metacoelus aufnimmt (zwar nur das Weibchen, denn das Männchen beschreibt er als Erochus), so habe ich es vorgezogen, den Foerster’ schen Namen auf die 3 folgende Arten zu übertragen: 1. P. femoralis (Fourer.): Niger, pedibus rufis, calearibus longis, spiraculis oblongis, fronte infra antennas picea. Species hujus generis maxima, alis radii apice recto vel sub- flexuoso distinecta. Mas valde rarus. Patria: Europa borealis et media. 2. P. facialis (Ratz.): Niger, pedibus flavis, tibiis postieis basi nigris. Praecedente minor, radii apice curvo, spiraculis rotundis, a sequente 2 postannello cylindrico, costa genali elevata, calcaribus longioribus, corpore cum areola longiore, 9 facie flava discedens. Patria: Europa borealis et media. 3. P. Mansuetor (Grav.): Niger, postannello transverso, costa genali haud elevata. 2. A praecedente corpore minore et magis coacto, metathoracis areola et petiolo brevioribus faecillime distinguendus. Patria: Europa; mas adhuc ignotus. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI 1837. Heft I.] Sammelbericht pro 1886 von J. Gerhardt in Liegnitz. Nicht näher bezeichnete Orte dieses kleinen Aufsatzes liegen bei Liegnitz. Das öfter erwähnte Lähn ist eine kleine Stadt am Bober, 2 Ml. nördlich von Hirschberg, umrahmt von mit Laubholz dicht bewaldeten Bergen des niederschlesischen Mittelgebirges. Der Burgberg trägt die Ruine des Schlosses Lähnhaus. — Ich benutzte die Erndte-Ferien dazu, hier zu sammeln. Das meiste wurde durch Sieben erbeutet. Trechus pulchellus Putz. Lähn: am Hagenbach. Gem. Agonum livens Gyll. Unter feuchtem Eichenlaub bei Pans- dorf, s. Die Artberechtigung für Haliplus Heydeni Wehncke und H. immaculatus mihi halte ich aufrecht. Der erstere kommt zu- weilen unvermischt mit anderen H.-Arten vor, z. B. in den Tümpeln auf der grolsen Iserwiese. Beide haben in beiden Geschlechtern - glatte Punktzwischenräume auf den Decken, ruficollis, mit dem er im neuesten Kataloge zusammengezogen ist, und fluviatilis dagegen beim Q eine nie fehlende, dichte, aber äufserst feine Zwischen- punktirung. Näheres sonst s. Zeitschr. für Entomol. Breslau 1877, pag. 34 u. ff. Helophorus strigifrons Thoms. 2 Stück, eins im Bruch hier und eins in den Vorbergen bei Brechelshof. Grölse 4 mill. — Eine der Varietät croaticus Kuwert sehr nahe stehende, 3 mill. lange, hellere Form mit denselben gleichfarbigen, gelben Palpen wie diese kommt bei Kanth in Mittelschlesien vor. Helochares lividus Forster und H. dilatatus Er. sind wohl mit Unrecht vereinigt. Ich habe beide bei L. in Mehrzahl gesammelt und stets mit Sicherheit unterscheiden können. Limnebius nitidus Marsh. und sericeus Muls. (Fussi mihi) sind im neuesten Kataloge der europ. Käfer vereinigt. Für die beiden letztgenannten ist die Identifieirung zweifellos; mein nitidus dagegen ist ein ganz anderes T'hier. Eine Beschreibung dieser Arten findet sich: Berl. E. Z. Jahrg. X, pag. 402 u. ff. und Jahrg. XX, pag. 167 u. ff. 220 J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1386. Stenusa rubra Er. hält sich mit Vorliebe zwischen den eng gestellten Lamellen des weilsen Giftreizgers 2: piperitus) auf. Helsberge, s.; Lähn, n.s. Aleochara spadicea Er. Lüben: Wasserwald bei Kalt- wasser. 1 Stück. Zweiter schles. Fundort. A. mycetophaga Kr. Lähn, s.s. Callicerus obscurus Grav. Liegn. im Bruch; Lähn, unter feuchtem Laube, s. s. Falagria thoracica Curt. Panten, unter schimmelndem Hasellaub einmal hfg.; Lähn, s Homalota languida Er. ist hier und in den Vorbergen unter Laub s., dagegen insecta Thoms., namentlich a. d. Katzbach, hfe.; pavens fehlt z.Z. hier noch; luridipennis Mannh. s.s.; grani- gera Ksw. s.s.; pilosa Kr. 3.3.; pallidicornis Thoms. s.s.; myrmecobia Kr. 1 Stück (Rector Kolbe hier); putrida Kr. (Kolbe); nögricornis Thoms. 1 Stück; aegra Heer und luctuosa Rey. s.s.; palleola Er. In Lactarius-Arten zuweilen hfg. Homalota clientula Er. mit etwas transversalen vorletzten Fühlergliedern, meist röthlichbraunem Vordertheile des Hinterleibes und etwas geringerer Grölse, spricht doch sehr für eigene Art. Sie ist bei Lähn unvermischt mit H. fungi und hfeg. Thectura immersa Er. und plana Gyll., beide in den Helfs- bergen unter Kiefernrinde, s.s.; erstere im Lausitzer- Gebirge von Rekt. Kolbe in einigen Stücken. Ozypoda praecoz Er. Im Riesengeb. 1 Stück. O0. misella Kr. Schwarzwasserbruch; im Angeschwemmten der Katzbach, s.s. Ocyusa maura Er. Bruch, s.s. Encephalus complicans Wstw. Lindenbusch aus einem Agaricus. 1 Stück. Gyrophaena laevipennis Kr. Ebendas. 1 Ex. Gyr. Poweri Crotch. Lähn, aus Lactarius piperitus geklopft, n. s. Gyr.nana Payk. g' hat am Hinterrande von Dorsalsegment 7 nicht 3, sondern 4 Zähne, der mittelste ist nämlich ein deutlicher Doppelzahn. Dieselbe Bildung zeigt Gyr. Powert, doch sind hier die mittelsten zwei Zähne länger, schwächer und etwas weiter von einander gerückt. — Die Fältchenzahl auf Segment 6 der Gyr. nana beträgt allerdings meist 4, aber n.s. auch 5 oder 6, doch sind die äulseren dann in der Regel schwächer. Gyr. polita Er. bevölkert mit Vorliebe den an Eichenstümpfen wachsenden lederartigen, gelblich - weilsen Lenzites quercinus, aus J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1886. 221 dessen gewundenen Lamellen ich ihn fast immer, doch nie in so grolsen Mengen wie z. B. nana oder affinis klopfte. Gyr. manca Er. Aeufserst zahlr. an Ulmenschwämmen (Polyporus suaveolens). Myllaena gracilis Heer und Habrocerus capillaricornis Gr. unter Laub hier und bei Lähn fast gleich selten. Tachyporus ruficeps Kr. Lähn: aus Lactarius piperitus geklopft, doch s. Von Bolitobius pygmaeus F. ist hier die Normalform s., var. intrusus Heer. s.hfg. und eine Form mit schwarzem Hinter- leibe und zum gröfseren Theile schwarzen Decken und Hals- schild z. s. Megacronus striatus Oliv. Weilsenrode v. einem Polyporus suaveolens. 1 Stück. Meg. cernuus Gr. kommt auch in der Var. ruficollis vor. Quedius fumatus Steph. Lähn: am Hagenbach z. hfg. Neu für Schlesien! Ebendas. Q. umbrinus Er. z.hfg., Philonthus montivagus (1 Stück) und decorus Gr. z.S. Philonthus laevicollis Lac. Hefsberge, 1 Ex. (Kolbe). Staphylinus compressus Marsh. Lähn: unter Eichenlaub im Pfarrbusch, 1 Stück, das erste schlesische. Xantholinus tricolor F. kommt auch mit fast schwarzem Halsschilde vor. Die Form mit ganz rothgelben Thorax war bei Lähn s. hfg. Von Lathrobium filiforme und longulum giebt es Rufinos, die leicht zu Verwechslungen mit rothgefärbten Arten führen können. Medon ochraceus Grav. ist bei Liegn. s. s., weniger s. M. rufi- ventris Nordm. — Bei Lähn ist M. brunneus Er. hfg. — Von M. piceus Kr. klopfte ich Anfg. Octbr. 1885 1 Stck. in den Hels- bergen aus Pilzen. Sunius neglectus Mrkl. Im Angeschwemmten der Katzbach das erste Stück. Stenus incanus Er. Mit Var., s. St. lustrator Er. Lähn: Pfarrbusch, unter Eichenlaub, s. Neu für Schlesien. Um Lähn finden sich auch St. impressus Mot. und Erichsoni Rye, beide s., sehr hfg. dagegen montivagus Heer. St. solutus Er., 1883 von Weise bei Kohlfurth in 1 Ex. für Schlesien neu entdeckt, fand ich in wenigen Ex. Anfang Novbr. unter Rohr am Jacobsdorfer See. Enaesthethus laeviusculus Mannh., hier im Bruch die häu- figste Art, hat folgende Geschlechtsauszeichnung beim J': Ventral- 222 J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1886. segment 6 hat in der Mitte seines Hinterrandes einen kleinen Aus- schnitt und Segment 7 ist tief gespalten. Höckerchen auf Segment 4 und 5 fehlen. Bledius nanus Er. Pfaffendorf: am Brückengeländer des Schwarzwassers. 1 Stück (Kolbe). Bl.longulus Er. und dissimilis Er. Im Angeschwemmten der Katzb., s. s. Ozytelus fuwlvipes Er. An versch. Orten unter feuchtem Laube, z. Ss. Ancyrophorus omalinus Er. An der Katzb. 1 Stück (Kolbe). Lesteva punctata Er. Lähn: am Hagenbach, s. s. Homalium Oxzyacanthae Grav. An einem Hasenkadaver in mehreren Ex. bei Weifsenrode. Hom. planum Payk. Helsberge,. ss Hom. testaceum Er. namentlich unter Weifsbuchenlaub bei Lähn. Megarthrus nitidulusKr. Kaltwasser bei Lüben. Lähn, s. s. Phloeobium celypeatum Müll. Am öftersten unter schim- melndem Wurzelgeflecht der Weifsbuche bei Lähn. Bythinus nodicornis Aube, nigripenne Aube und Stussi- neri Reitt. bei Lähn s.s., validus Aube z.s. dort und hier, während hier B, puncticollis fehlt. Biblioporus bicolor Denny. 1 Stück bei Brechelshof unter Eichenlaub. Cephennium laticolle Aube. Lähn: unter Laub, z.s. Ceph. ihoracicum Müll. Hefsberge, s.s. Neuraphes rubicundus Schaum. Lähn, 1 Stück; ebendaselbst Rufinos von N. elongatulus, sowie von Scydmaenus sceutellaris und Sc. collaris in je 1 Ex. Euconnus denticornis Müll. Hier und bei Lähn meist unter Eichen- und Weifsbuchenlaub, doch =. Ptomaphagus fumatus Spencee In einigen Stücken mit dem s. varicornis und dem hfg. anisotomoides Spence unter verschiedenem Laub. Colon armipes Kr. Hier a. d. Katzb. s.s. — C. latum Kr. Hefsberge, Lähn, vorzüglich unter Weifsbuchenlaub, s. s. Liodes nigrita Schmidt. Lähn: 1 Stück gegen Abend am Lähnhausberge gestrichen. Bei den zahlreichen Stücken meines Colenis dentipes ist das 7. Fühlerglied stets deutlich breiter als das Ste, nieht umgekehrt, wie Reitter in seinen Bestimmungstabellen sagt. Wahrscheinlich ist's ein Druckfehler. J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1886. 223 Agathidium atrum Payk. Hier s.; bei Lähn hfg. unter Eichen- laub mit Amphicyllis globus und dem selteneren A. globif. Cybocephalus politus Gyll. Lüben: Wasserwald bei Kalt- wasser. Für Niederschl. neu. Lycoperdina Bovistae F. Lähn: aus Lactarius piperitus geklopft. Atomaria turgida Er. und A. gibbula Er. in je 1 Stück bei Lähn. Lathridius angusticollis Humm., rugicollis Oliv und alternans Mannh. Liegnitz, äufserst s. Epuraea variegata Hbst., die bei Liegn. fehlt, fand ich in 1 Ex. bei Lähn. Ebenda n.s. Mecruria melanocephala, s.s. Meligethes ovatus St., brachialis Er. und morosus Heer. — M. bidens Bris. strich ich Anfang Oktober in den Hefsbergen von Calamintha Clinopodium. Silvanus similis Er. Unter Laub in einem Erlensumpf bei Panten, 1 Stück; ein zweites fand Hr. ©. Schwarz von hier. Troz cadaverinus Il. liebt Katzenkoth. Ein Stück dieser für Schles. äufserst s. Art fand Hr. Rektor Kolbe in Bremberg. Anthazia grammica Lap. Panten, 2 Stück (C. Schwarz). Für Schlesien neu! Agrilus convezicollis Redtb. Hefsberge, Panten, s.s. Von Barypeithes mollicomus Ahr. sammelte Hr. Fabrikbes. Selinke hier in seinem Garten von Gras successive an 500 Stück. Acalles camelus F. Lähn, z.s. mit dem ebenso hfg. pyre- naeus Boh. und dem noch häufigeren turbatus Boh. — A. pyrenaeus kommt auch in der niederschles. Ebene bei Kaltwasser Kr. Lüben vor, wo ich ihn in 2 Ex. fand. Bisher war er nur aus den Thälern der Sudeten bekannt. Letzner hat ihn auch in den oberschles. Gebirgen, C. Schwarz in der Grafschaft Glatz aufgefunden. Coeliodes ruber Marsh. Lähn: unter Eichenlaub. Ceuthorhynchus quercicola Payk. 1 Stück ibid. C. obsoletus Gyll. und neutralis Schh. Beide auf den Pantner Höhen, s.s. Leptura ustulata Menet. Wasserwald bei Kaltwasser von blühendem Cornus sanguinea. Monochammus sutor F. Kuchelberg in der Nähe eines Laub- gebüsches. 1 Stück. Saperda similis Laich. 1 Stück dieser s. Art fing Herr Fabrikbes. Selinke bei Schönau am Willenberge auf einer Eiche. Die Summe der in Niederschlesien nachgewiesenen Käferarten beträgt z. Z, 3154. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ueber Schmarotzerhummeln in einem Neste der Feldhummel (Bombus agrorum). Bei Dörrberg in Thüringen entdeckte ich am 20. August 1886 auf einer Waldwiese, dem Geräumte, ein Nest der Feldhummel (Bombus agrorum F.). Die dichte, moosige Hülle war ganz mit Zellen angefüllt, es wimmelte im kleinen Hummelstaat von Weibchen und Arbeitern. Das fast kugelförmige Nest, welches einen Durch- messer von etwa 10 cm. hatte, war zwischen Moos und Gras am Wegrande versteckt. Am 6. September stattete ich gegen Abend dem Hummelnest einen zweiten Besuch ab. Die Hummeln waren bis auf wenige Stück verschwunden, statt ihrer hatten sich zahlreiche Schmarotzer eingefunden. Kaum einer der struppigen Burschen entging mir. Ich fing an diesem und dem folgenden Abend in dem Neste von Psithyrus rupestris fünfzehn, von campestris, vestalis und Barbutellus je zwei Männchen und ein Weibchen von Psithyrus vestalis. Aulserdem fand sich in dem Neste ein Ex. von Psithyrus rupestris vor, welchem der Kopf fehlte, es war vertrocknet. Die Kokons der Hummeln waren bis auf einige häutige Ueberreste gänzlich verschwunden. Auf dem Boden der Niststätte wühlten sich 10.5 mill. lange, weilse, fulslose Larven in den lehmigen Grund, die an der hintern Seite des Abdomens eigenthümliche Chitingebilde trugen, welche an die männlichen Geschlechtstheile der Bombus- und Psithyrus- Arten erinnerten. Da die Lebensweise der Psithyrus- Arten noch wenig aufgeklärt ist, so dürfte meine Beobachtung für manchen Hymenopterologen von Interesse sein. Eduard Härter, Grofsh. Reallehrer zu Alsfeld (Oberhessen), corresp. Mitgl. des Thüringer Entomologen-Vereins. ‚[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.) Zur Kenntnils der chilenischen Ceroglossus- Arten. Von Dr. 6. Kraata. Nachdem Hr. v. Kraatz-Koschlau nach einem ungemein reichen Materiale ergänzende Bemerkungen zu Dr. Gerstäcker’s Monographie der chilenischen Carabus-Arten (Linnaea ent. XII) auf S. 417—436 vom Jahrg. 1885 der Deutschen Ent. Zeitschr. gegeben und dieselben noch weiter vervollständigt hat (Deutsche E. Z. 1386, p. 417—420), hat auch Hr. Morawitz einen Aufsatz von 91 Seiten !) über diese zierliche Artengruppe veröffentlicht, welcher aufser einigen Be- schreibungen neuer Species namentlich ein eingehendes critisches Arten-Studium bringt. Morawitz ergänzt die Arbeiten seiner Vor- gänger wesentlich; nach Hrn. v. Kraatz-Koschlau zu urtheilen wäre fast Alles, was Gerstäcker seiner Zeit über die Ceroglossus publicirt, richtig gewesen und nur eine Anzahl neuer Formen hätten der Be- schreibung bedurft; nach Morawitz bleibt nur wenig von den Gerstäcker’schen Deutungen als richtig übrig. Ich habe mich seither nur mit einigen Urtheilen über einzelne Arten begnügt, über die ich glaubte, mich aussprechen zu müssen, obwohl Hr. v. Kraatz-Koschlau über ein sehr reiches Material ver- fügte und ich nicht. Derselbe hat seine Ansicht sehr deutlich auf p. 422 des vorigen Jahrgangs dieser Zeitschrift (1886) ausgesprochen; nach derselben mulsten Cer. Darwini Hope und indiconotus Sol. zwei Rassen einer Art sein, weil beide blau sind. Er schlielst eine Beschreibung seines Cer. bimarginatus, einer neuen Rasse des Darwini, bei der auf Kopf und Halsschild grün vorherrscht, auf S. 419 (1886), mit den Worten: „man ersieht hieraus, wie unzu- verlässig alle auf nur wenige Ex. sich stützende Behauptungen sind und naturgemäfs bleiben müssen“. Leider kann ich ihm Hrn. Morawitz nicht als einen unbedingt anzuerkennenden Gegner gegen - überstellen, denn ich werde gerade nachweisen, dafs Morawitz einige Arten als neu aufgestellt hat, weil er nach zu geringem Materiale geurtheilt hat; aber ich darf wohl hoffen, dafs Diejenigen, 1) Melanges biologiques in Bullet. de l’Ac. Imp. des Seiences de St. Petersbourg XII, p. 325 — 414. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 15 226 G. Kraatz: zur Kenntnifs die sich durch die Berufung des Hrn. v. Kraatz-Koschlau auf die Fülle seines Materials nicht täuschen lassen, sich überzeugen werden, dafs die von mir angegebenen Unterschiede in der Punk- tirung der Unterseite, namentlich der Seiten der Mittelbrust, zwischen indiconotus und Darwini. Hope fundamentale sind. Ich er- kannte dieselben sofort, als ich die ersten Stücke von Darwini sah, während es Hrn. v. Kraatz-Koschlau noch heut gefällt, sie fortzuleugnen. Wenn indiconotus und Darwinü Rassen einer Art sind, dann brauchen wir überhaupt keine Ceroglossus- Arten mehr zu unterscheiden. Allerdings ist die sichere Scheidung der Ceroglossus besonders schwer, weil die Thiere in der Sculptur sehr wechseln. Ich habe daher bereits 1878 auf die grolsen Unterschiede aufmerksam gemacht, welche bei indiconotus vorkommen !), Hr. v. Kraatz-Koschlau hat die Richtigkeit meiner Angaben 1886 bestritten und Morawitz ver- weist p. 347 auf „die von General v. Kraatz-Koschlau (1. c. p. 426) gemachten Angaben, nach welchen sich die von Dr. G. Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1878, p. 325) gemachten Angaben über Doppel- streifen als irrig und übertrieben erweisen“; S. 348 fügt er noch hinzu: „aber Dr. G. Kraatz geht gewils zu weit, wenn er von Doppelstreifen bei seiner Varietät spricht“. Er scheint somit nach einem ihm von Hrn. v. K. zugesendeten Separatum geurtheilt und meine Antwort an Hrn. v. K.-K., welche in demselben Hefte der Deutschen Entomol. Zeitschrift (1886, II, S. 165—172) enthalten ist, gar nicht gelesen zu haben; in derselben erklärt Herr Weise ausdrücklich (S. 169, Note 2), dafs der von mir gewählte Ausdruck „ganz passend gewählt sei“. Wahrscheinlich werden sich die An- sichten des Hrn. M. über die Veränderlichkeit der Sculptur der Ober- seite der Ceroglossus-Arten, schon nach Einsicht des geringen ihm von mir eingesandten Materials von Cer. indiconotus sehr ändern, und er wird zugestehen, dafs seine Angabe (p. 341): „Dr. G. Kraatz hat gleichfalls beide Arten vor sich gehabt, denn von den von ihm unterschiedenen Varietäten gehören IB und Ill wahrscheinlich zu dem echten Cer. Darwini, die übrigen dagegen unzweifelhaft zu Cer. indiconotus“, einfach falsch ist, denn es ist absolut unmög- lich, dafs ich über den echten Darwin: 1873 berichtet habe, den ich erst im Jahre 1885 durch Max Treute kennen lernte; ich kannte damals nur Ex. der sogenannten Festlandsrasse von Port Montt, und habe über diese berichtet. 1) Deutsche Ent. Zeitschr. p. 325. der chilenischen Ceroglossus- Arten. 227 Hält man meine Angaben über die Veränderlichkeit der Seulptur der Oberseite mit denen des Hrn. v. Kraatz-Koschlau zusammen, so wird man einsehen, dafs es von Hrn. Morawitz jedenfalls sehr kühn ist, neue Arten auf einzelnen Stücken aufzustellen oder bestimmte Deutungen auf solche Ex. vorzunehmen. Es kann dies allerdings in einzelnen Fällen geschehen, aber gerade wo es sicher geschehen könnte, hat Morawitz eine Deutung nicht gewagt. Viel sicherer als nach der Sculptur der Oberseite kann man einige Ceroglossus nach der Unterseite beurtheilen, wenn man das Auge einigermalsen an eine solche Beurtheilung gewöhnt hat. Ich habe bereits (D. E. Z. 1886, p. 171) gesagt, dafs Cer. sybarita am einfachsten von speciosus durch die Punktirung der Unterseite des Halsschildes zu unterscheiden ist; S. 168 Mitte habe ich bereits ausdrücklich hervorgehoben, dals meine sämmtlichen Darwini Hope und indiconotus Sol. höchst durchgreifende Unterschiede in der Punktirung der Unterseite zeigen, auf welche bereits 1885 durch Diagnosen von mir aufmerksam gemacht ist (S. 249). Obwohl dies geschehen, setzt Hr. Morawitz die Unterschiede dieser beiden Arten sehr weitläufig auf 8 Druckseiten auseinander und sagt S. 346: „nach allem hier Dargelegten kann ich mit der allgemein getheilten und auch von General v. Kraatz - Koschlau als richtig angenommenen Ansicht, dafs Ceroglossus Darwini und indiconotus nur Formen einer und derselben Art sind, nicht übereinstimmen. In diesem Satze ist mir die Aeufserung von der „allgemein getheilten Ansicht“ sehr auffällig. Wenn Hr. v. K.-K. vielleicht von einer allgemein, also wohl von seinen Freunden, getheilten Ansicht gesprochen hat, so geht daraus hervor, dals Hr. Treute doch recht viel Ceroglossus vertheilt haben muls, was in auffallendem Widerspruch mit der Aeufserung des Hrn. v.K.-K. in der Note 1) zu pag. 422 des Jahrg. 1886 dieser Zeitschrift steht, in der Hr. v. K.-K. gesperrt druckt, dals die in seinen Erörterungen erwähnten Arten nur in sehr wenigen Händen sich befinden. Von diesen sehr wenigen Händen hat aber, so viel ich weils, nicht eine einzige etwas geschrieben; wie kommt nun Hr. Morawitz dazu, von einer allgemein getheilten Ansicht zu sprechen? Dasselbe was er auf 84 Seiten (S. 340 — 348) aufgeführt, habe ich 1885 auf 13 Seiten begründet 1!) und bereits 1878 (D. E. Z. p. 325) die !) Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal indessen, welches ich a. a.O. angegeben habe, die verschiedene Punktirung der Brust- 15* 228 G. Kraatz: zur Kenntnifs interessanten Varietäten des indiconotus Sol. (Darwinii Gerst.) be- schrieben. Da weder Hr. v. Kraatz-Koschlau noch Hr. Morawitz an die Existenz der von mir (1878, p. 325) beschriebenen Form glauben, so erlaube ich mir, durch einen besonderen Namen auf dieselbe aufmerksam zu machen (var. disputatus mihi). Da die opake Form B ungefähr der var. subnitens v. K.-K. des confusus m. (Buqueti Gerst., v. K.-K.) entspricht, so benenne ich dieselbe opacus mihi. Beim Vergleiche des nunmehr gereinigten Cer. melanopterus Gerst., welcher nach des Autors Versicherung „vielleicht die inter- essanteste unter den Arten mit nackter Oberfläche der Flügeldecken und von ausgezeichneter Schönheit ist“, stellte sich unzweifelhaft heraus, dals derselbe, wie ich bereits früher (D. E. Z. 1886, p. 174) vermuthete, nichts als eine Var. des indiconotus Sol. (Darwinii Gerst.) ist, mit purpurrothem Seitenrande. Die von Hrn. v. K.-K. besprochene „neue und hochinteressante Erscheinung“ (D.E.Z. 1886, p. 417) der Var. bimarginatus v.K.-K. von der Ostküste der Insel Chilo& ist meisterhaft undeutlich be- schrieben und soll eine Zwischenform zwischen den von mir und Morawitz auseinander gehaltenen Arten sein, von der 2 Ex. existiren, welche nach „Form, Sceulptur und Grölse einerseits zur festländischen Rasse gehören, während andererseits die hier wichtige!) rothe Farbe sie von der beschriebenen Varietät der insularen Art nicht trennen lälst, d.h. von Darwini Hope“. Auf der Seite vorher sagt aber Hr. v.K.-K. selbst, „das Halsschild ist (mit oben angeführter Ausnahme) stets roth-, wenn auch bei mehreren Ex. nur schmalgerändert“ und weiter „die Flügeldecken mit doppeltem Rande, aulsen roth, nach innen lebhaft grün, smaragd- grün bei der mehrerwähnten Ausnahme“. Mithin existirt 1) von der hier wichtigen rothen Farbe eine Ausnahme und 2) spricht Hr. v. K.-K. von der Sculptur im Allgemeinen, schweigt sich aber wieder vollkommen über die Punktirung der Seiten der Brust aus, seite, ist in den Diagnosen nicht angegeben; hat Hr. Morawitz das- selbe bei seinen Ex. nicht stichhaltig gefunden, oder hat er es ignorirt, weil Hr. v. Kraatz-Koschlau es absichtlich ignorirt ? 1) Weshalb ist denn gerade hier die rothe Farbe wichtig? darüber bleibt Hr. v. Kraatz-Koschlau jede Erklärung schuldig! Weil es ihm in seinen Beweiskram palst? ursprünglich hielt er die beiden blauen Thiere für einer Art angehörig; jetzt beschreibt er selbst einen indiconotus, bei dem auf Kopf und Halsschild grün vorherrscht. der chilenischen Ceroglossus- Arten. 229 auf welche ich bekanntlich das Hauptgewicht lege. Wenn also die Angabe des Hrn. v. K.-K., bimarginatus gehöre der Sceulptur nach dem indiconotus an, richtig ist, und daran zweifele ich gar nicht, so ist der bimarginatus von Chilo& einfach var. des indiconotus vom Festlande und nicht des Darwinü von Chiloe Das ist mir keinen Augenblick zweifelhaft. Man ersieht aus alledem, wie unzuverlässig alle auf mangelhafte Beobachtung von vielen Stücken sich stützende Behauptungen sind und naturgemäfs bleiben müssen, wenn der Beobachter absichtlich nicht auf die abweichenden, aber richtigen Anschauungen Anderer eingeht. Hr. v. Kraatz-Koschlau sucht mit allen möglichen Gründen der Sophistik seine alte Behauptung, dafs wir es in Darwin: Hope und indiconotus Sol. mit zwei Rassen zu thun haben, auf- recht zu halten. Ich differire mit Hrn. Morawitz in manchen An- schauungen, stimme aber vollkommen mit ihm in seiner auf mehr als 8 Druckseiten begründeten Auffassung überein, dafs die beiden als Arten gegenüberzustellen sind. | Man vergleiche nur, um den meist grölseren Darwini Hope von dem kleineren indiconotus zu unterscheiden, namentlich auch die Fühlerbildung, auf welche Morawitz aufmerksam gemacht hat: Darwimii-g: antenn. art. 6—9 subtus carina incurva instructis; indiconotus-g\: antennarum articulis sezto et septimo subtus carinula viT conspicua. Wenn nun aber bei den Ceroglossus-Arten so grofse Seulptur- Unterschiede innerhalb der Ex. einer Art nachgewiesen sind, wie es einerseits von mir, andererseits von Hrn. v. Kraatz -Koschlau geschehen ist, so vermag ich nicht recht zu begreifen, wie Hr. Morawitz zum Theil neue Arten nach einzelnen Männchen (pyri- lampes) oder Weibchen (Valdiviae) aufzustellen und zu charakterisiren wagt, weil es doch klar ist, dals seine 4 Seiten langen Beschreibungen nur dazu dienen, das Exemplar vortrefflich zu charakterisiren; sie müssen aber die Erkennung der Art geradezu erschweren, da es doch höchst unwahrscheinlich ist, dafs alle die angegebenen Merkmale in derselben Weise auch bei anderen Stücken zusammen- treffen. Da nach Hrn. v. Kraatz-Koschlau auf der Ostküste der Insel Chilo& die kleinste Var. des confusus m. (Buqueti v. K.-K.) vor- kommt, welche er als castroensis beschreibt, so hat es doch durchaus nichts überraschendes, wenn zugleich mit derselben eine Var. des 230 G. Kraatz: zur Kenntnifs festländischen indiconotus sich findet, bei welcher auf Kopf und Halsschild das Grün vorherrscht. Bei Port Montt zeigen ja auch die C. Monttianus Mor. (elegantissimus v. K.-K.), welche als Buqueti Gerst. ein grünes Halsschild haben, eine bläuliche Färbung desselben. Ceroglossus chilensis Eschsch. ist Morawitz unbekannt ge- blieben und hat nach Angabe des Autors, der nur 1 Ex. aus der Nähe von Conception gekannt hat, 13 lin. Länge. Gerstäcker giebt . dem Käfer eine Länge von 11—133 lin. Von den 4 von ihm be- schriebenen Ex. auf dem K. Museum in Berlin erreicht nur eins diese Länge, die übrigen sind viel kleiner (11—12 lin... Mit diesem einen Ex. stimmt das in meinem Besitze befindliche aus der Schaum’schen Sammlung überein. Mit den 3 kleineren Ex. stimmt das zweite Ex. der Schaum’schen Sammlung überein, über dessen Vaterland ich nichts gewisses weils. Die kleineren Stücke weichen von den grölseren so erheblich ab, dafs ich für dieselben einen besonderen Namen cyanicollis vorschlagen mufs, welcher die folgende Darstellung wesentlich abkürzt. Gerstäcker’s Aeulserung, die Art sei von seinem gloriosus und Valdiviae sogleich durch die tief blaue Färbung verschieden, hat in den späteren Deutern die Ansicht befestigt, die tief blaue Färbung des Halsschildes sei ein charakte- ristisches Art-Merkmal des chilensis. Ich habe der herrschenden Ansicht nicht Rechnung getragen und meinen fallaciosus mit grünem Halsschilde, welcher ebenfalls von Conception stammt, als chilensis var. beschrieben. Nachdem sich nun Morawitz mit der Deutung der chilenischen Ceroglossus- Arten beschäftigt bat, glaube ich dies auch thun zu müssen, obwohl mir kein so reiches Material vorliegt, wie Hrn. v. Kraatz-Koschlau, sondern nur einige Stücke. Meines Erachtens ist der chilensis Eschsch. nicht weniger ver- änderlich als die übrigen chilenischen Arten und zwar erstreckt sich die Veränderlichkeit auf Grölse, Färbung und namentlich Seulptur der Unterseite! Alle Formen, die ich zu derselben Art gehörig machte, zeichnen sich durch die schmäleren Vordertarsen der Männchens aus, welche nur wenig breiter als bei Buqueti sind. Bei den grofsen Stücken ist die Punktirung der Unterseite, wie Gerstäcker angiebt, ziemlich fein und seicht und durchweg zur Runzelung der Oberfläche geneigt; sie sind auch „längs der Naht grünlich gefärbt“. Es giebt nun auch Stücke der grofsen Form mit nicht blauem, sondern grünlichem Halsschilde (ein solches steckt als un- der chilenischen Ceroglossus- Arten. 231 bestimmte Art auf dem Berliner Museum) und diese sind nichts Anderes als der Valdiviae Hope! zu dieser Form gehört das von Morawitz S. 389 erwähnte Ex. des Petersburger Museums, welches demselben früher vom British Museum als Valdiviae Hope ein- gesendet ist, und welches er früher (Käferfauna von Jesso 1863, p. 18) wegen der bedeutenden Gröfse (23 mill.) als zu chilensis gehörig ansehen zu müssen glaubte, denn es hat die charakteristische Punktirung der Unterseite, aber einen deutlich goldschimmernden Seitenrand des Halsschildes; dafs Mor. die Vermuthung aufstellt, es sei „vielleicht auch nur deshalb an Kopf und Halsschild voll- ständig grün“, weil es unreif war, hätte ich von Morawitz kaum erwartet. Er hält das Ex. nunmehr nur für eine Var. seines Buqueti (d.h. meines fallaciosus) von der Conception-Bai. Dadurch bestätigt er nur die Richtigkeit meiner Ansicht, dafs die Färbung des Halsschildes kein charakteristisches Merkmal und der kleinere cyanicollis mit dem gröfseren chilensis Eschsch. ebenso wie auch mit meinem fallaciosus zu derselben Species gehört. Auf diese grolsen Stücke trifft Hope’s Beschreibung ganz zu, namentlich auch die elytra igne micantia !). Morawitz’ Bedenken, 12 englische Linien sind fast 30 mill., wird damit vollständig erledigt. Die Bestimmungen der älteren Zeit, in der Valdiviae Hope gesammelt und versendet wurden, haben doch grölsere Wahrscheinlichkeit für sich, als die der neueren Zeit, wo an ganz anderen Localitäten gesammelt ist. Man hat aber stets zu viel Gewicht auf die blaue Färbung des Halsschildes gelegt! aber Gerstäcker selbst schwächt schon seine Aeulserung über die tief blaue Färbung des Hals- !) Wenn Morawitz in seiner hypercritischen Manier dem Hope, welcher durch seine miserablen Beschreibungen fast sprüchwörtlich geworden ist, S. 409, nicht zutraut, dals er das Wort micans zur Bezeichnung des Farbenschimmers gebraucht haben könne, um etwas stark Glänzendes zu bezeichnen, so ist dem entgegen zu halten, dals mit dem Ausdruck micans anderweitig stark glänzende Arten, wie Eurythyrea micans belegt worden sind. Müller in seiner allerdings nichts weniger als elassischen Terminologia ento- mologica übersetzt micans mit schimmernd und sagt, man nenne eine Fläche so, welche zwar keinen allgemeinen Lichtschein besitzt, aber an einzelnen Punkten doch einen lebhaften Lichtschein entwickelt. Soviel ich weils, verbindet das gewöhnliche Publikum mit dem Worte micans in der Regel den Begriff von etwas lebhaft Glänzendem, der Classiker allerdings denkt wie Morawitz, doch Hope wohl nicht so classisch, wie wir — nach Morawitz denken sollten ! 232 G. Kraatz: zur Kenntnifs schildes wenige Zeilen später (S. 434 oben) durch die Worte ab: „zuweilen mit einem Stich ins Spangrün“. Es ist daher ungemein schwer, die charakteristischen Merk- male genügend klar hervorzuheben. Morawitz läfst gerade unter den von ihm hervorgehobenen ein für die Deutung des typischen chilensis wichtiges unerwähnt. Eschscholtz sagt a. a. O. (Zool. Atlas II, p. 9) von den Flügeldecken: „ihre Farbe ist golden, mit starkem, grünlichem Glanze an der Wurzel und purpurnem Schimmer an den übrigen Theilen, am Rande glänzen sie wenig.“ Der starke grünliche Glanz befindet sich nur nicht allein an der Wurzel, sondern verschmälert sich allmählig nach hinten, wie bei allen verwandten Arten, die einen Gegensatz von grün und gold zeigen. Wir haben uns also unter chilensis nicht einen Ceroglossus mit ganz purpurrothen Flügeldecken zu denken (wie es eyanicollis ist), sondern eine grolse Art von 13 lin. mit grünem Glanze, welcher an der Basis am breitesten ist. Genau diese Merkmale zeigt ein altes Weibchen mit lädirten Fühlern in der Schaum’schen Sammlung. Die Etiquette von Schaum’s Hand lautet: chilensis Esch. (Valdiviae Hope). Dieses Ex. hat alle von Eschscholtz, resp. Morawitz an- gegebenen Merkmale, und ist natürlich am leichtesten an seiner Gröfse und den zugespitzten Flügeldecken zu erkennen. Allerdings scheinen bei dieser Art die Flügeldecken etwas mehr zugespitzt zu sein, als bei den Verwandten, denn Eschscholtz sagt auch von seinem Männchen: „die Flügeldecken laufen am Ende in einem spitzen Winkel aus“. Die aufmerksame Betrachtung der verwandten Arten lehrt aber, dafs im Allgemeinen die Weiber viel stärker zugespitzte Flügeldecken haben als die Männchen. Es ist ganz auffallend, welche Verschiedenheiten in dieser Beziehung bei glorsosus Gerst. und Darwinii Hope vorkommen; jeder Besitzer mehrerer Stücke wird diesen Unterschied bestätigt finden. Morawitz scheint denselben noch nicht als Geschlechtsunterschied zu kennen, denn er beschreibt die Gestalt der Flügeldecken in den Diagnosen sehr genau, während sie dort nur mit grofser Vorsicht zu erwähnen ist. Die Unterseite des Käfers ist bei meinem chilensis, wie Gerstäcker angiebt, „ziemlich fein und seicht“, aber nicht durch- weg zur Runzelung geneigt; das pafst eher auf cyanicollis; wer aber weils, wie sehr die Punktirung des Hinterleibes variiren kann, belegt nur mit Werth, dafs bei beiden Formen nur sehr wenig gröfsere Punkte auf dem Hinterleibe bemerkbar sind; Gerstäcker erwähnt dieselben gar nicht. der chilenischen Ceroglossus- Arten. 233 Nachdem wir über den Cer. chilensis Eschsch. und seine var. Valdiviae Hope vollständig ins Klare gekommen sind, haben wir uns mit der var. cyanicollis mihi zu beschäftigen. Dieselbe ist merklich kleiner als chilensis, circa 11 lin. lang, und ist viel intensiver goldig-purpurn gefärbt. Bei dem Männchen (meiner Sammlung) sind die Flügeldecken im Gegensatz zum chilensis an der Spitze ziemlich stark verrundet. Das Halsschild ist intensiv blau. Die Naht zeigt vorn einen schwachen Stich ins Grünliche. Die Streifen der Flügeldecken sind ebenso gewölbt wie bei chilensis, die Unterseite ist etwas diehter und deutlicher punktirt, mit sehr vereinzelten gröfseren Punkten auf dem Abdomen. Die Fühler des ' sind einfach, d.h. sie zeigen weder die bei Valdiviae Gerst. innen messerartig zugeschärfte Innenseite der Basis des dritten Fühlergliedes, noch die deutlichen Kanten auf der Unterseite von Glied 5, 6 und 7 des Buqueti Gerst. Wie nun vom chilensis eine Varietät mit grünen Seiten des Thorax vorkommt (Valdiviae Hope), so kommt nun auch von diesem intensiv gefärbten cyanicolls eine Var. mit grün goldenem Seitenrande des Halsschildes vor, dies ist mein als chelensis var. beschriebener fallaciosus, dessen Beschreibung allerdings in einigen Punkten zu ergänzen ist. Ich habe von den Vordertarsen des g' gesagt, sie seien ganz ähnlich gebaut wie bei Valdiviae; nachdem ich mehrere Ex. ver- glichen habe, ist hinzuzusetzen: aber deutlich schmäler; sie halten in der Breite die Mitte zwischen denen von Buqueti Gerst. g' und Valdiviae Gerst. d. Bei den g' zeigt die Unterseite von Glied 6—3 eine schwache, glatte, erhabene Leiste, wie sie von Morawitz unter Kraatzianus-g beschrieben wird. Die Streifung der Flügeldecken ist durchaus ähnlich wie bei cyanicollis. Dieser fullaciosus von Conception, also von derselben Gegend, wo chilensis Eschsch. gesammelt wurde, hat nun die Eigenschaft, merkwürdig in der Punktirung des Hinterleibes zu variiren !). Ich 1) Hr. Morawitz sagt auf S. 370: „Als fallaciosus schickte mir Kraatz ein altes Ex. des Buqueti und zwei Ex. der nachstehend als Cerogl. Kraatzianus beschriebenen Art, von welcher letzteren Art ein drittes Stück auch als C. Valdiviae bezeichnet war, und als Männchen der letzteren, wie schon erwähnt ist, ein Ex. des C. Gerstaeckeri, so dals ich annehmen muls, dafs Kraatz sich leider nicht die Mühe genommen, seine Doubletten genauer zu sichten.“ 234 G. Kraatz: zur Kenntnifs habe diese Variation weniger critisch beachtet, da das Vaterland meiner Ex. mir, so zu sagen, für ihre Identität bürgte. Ich begreife Hierzu habe ich zu bemerken, dafs ich Hrn. Morawitz nur Ex. des fallaciosus (aus meiner Sammlung) von der Conception -Bai abgegeben, aber durchaus nicht gewulst habe, dafs Mor. darüber schreiben wolle. Hätte ich dies gewulst, so würde ich ihn auf die Verschiedenheit der Punktirung des Unterleibes aufmerksam gemacht haben, welche er für eine specifische hält, die es aber nicht ist. Die Ex., welche ich zuerst beschrieben habe, hatten „nicht die grob punktirte Unterseite des Valdiviae“, sondern einen fast glatten Hinterleib; Ex., die ich später erhielt, die aber unzweifelhaft iden- tisch mit den erst erhaltenen sind, haben eine grob punktirte Unter- seite; diese hat er als Kraatzianus beschrieben. Ein 2 mit dichterer Punktirung des Abdomens hat Morawitz für Valdiviae gehalten, jedenfalls hat dasselbe aber nicht die punktirten Seiten der Mittel- brust der Valdividiae Gerst. Von der Form mit schwach punktirter Unterseite besals ich nur wenig Ex., vermuthlich hat Hr. Morawitz diese Form mit Buqueti verwechselt, was sehr leicht möglich ist, namentlich wenn er ein ® erhielt; die Männchen sind leicht an der Bildung der Vordertarsen zu unterscheiden. Wenn Hr. Morawitz die Unterseite des Halsschildes vergleichen will, so wird er sie bei meinem fallaciosus (nach ihm Buqueti) nicht punktirt, beim echten Buqueti punktirt finden. Ich habe viel zu viel Achtung vor Morawitz’ Scharfblick, um ihm frische Buqueti von Max Treute zu schicken und habe nie andere gehabt; Hr. Morawitz hat sich jedenfalls Mühe gegeben, meine sog. Doubletten genauer zu sichten als ich, aber nach meiner Ansicht mit wenig glücklichem Erfolge. Es verdient hervorgehoben zu werden, dals Mor. schon bei seinem Äraatzianus JQ eine verschiedene Punktirung der Unterseite angiebt; denn er nennt die Unterseite des Thorax beim g' glatt und spricht von der Brustseite der ® gar nicht; diese und die Seiten der ersten Abdominalsegmente sind beim Weibchen „nicht glatt, sondern ziemlich dicht und fein und etwas verloschen punktirt“. Was den Cer. Gerstaeckeri Mor. (p. 391) betrifft, so stammen meine Ex., von denen ich eins an Hrn. Mor. mittheilte, ebenfalls von der Conception-Bai und sind zusammen mit fallaciosus ge- kommen. Morawitz nennt diese Art „eine durch Sculptur und Färbung sehr merkwürdige, dem C. Valdiviae in der Bildung des Kopfes und überhaupt im Habitus nicht unähnliche“. Der Käfer ist wahrscheinlich Valdiviae Gerst. var. Es ist zu bemerken, dafs Morawitz nur ein einzelnes Ex. beschreibt und dafs die Merkmale desselben nicht genau auf alle Ex. meiner Sammlung zutreffen. Das röthlichste derselben ist in der Färbung kaum von Valdiviae Gerst. zu unterscheiden; je grüner die Stücke sind, um so schärfer erscheint der rothe Seitenrand gegen den grüngefärbten Theil abgesetzt. Auch bei Valdiviae sind die Kmites costales nicht der chilenischen Ceroglossus - Arten. 235 nicht, dafs ich dasselbe Hrn. Morawitz nicht angegeben habe und habe geglaubt, es sei bei der Beschreibung des fallaciosus bemerkt; aber auch da ist es aus Versehen ausgelassen; sehr erklärlich daraus, dafs ich den fallaciosus ja als Var. des bekannten chilensis Eschsch. beschrieb, der durch Gerstäcker’s Worte, „sogleich durch die tief blaue Färbung des Halsschildes“ leicht kenntlich war und dessen Vaterlandsangabe schon in seinem Namen lag. Morawitz ist sich ebenso wenig wie Hr. v. Kraatz-Koschlau über die Bedeutung der Punktirung der Unterseite für die specifische Scheidung der chilenischen Ceroglossus klar geworden, sonst hätte er nicht angeben können, dafs Cer. Valdiviae Gerst. — fallaciosus mihi (Buqueti Mor.) sei. In der Beschreibung des Cer. Valdiviae S. 433 der Linnaea XII steht: „Die Punktirung ist an den Brust- und Hinterleibstheilen sehr grob und ziemlich sparsam“; so finde ich sie in der That bei allen Ceroglossus, die ich mit Gerstäcker als seinen Valdiviae (= Morawitzi mihi) anspreche. Bei den falla- ciosus mit stark punktirtem Hinterleibe (Äraatzianus Mor.) ist die Brust völlig glatt; ebenso bei pyrilampes. Dafs letzterer von Gerstäcker mit seinem gloriosus verwechselt worden ist, wäre allerdings möglich, da Gerstäcker dem Vorhandensein von 2 Streifen zwischen Naht und erstem Kettenstreif mit Recht grolsen Werth beilegte. Die Ex. der Valdiviae Gerst. des Berliner Museums be- stätigen Morawitz’s Annahme nicht, denn es sind alles echte Valdiviae Gerst. Cer. pyrilampes Mor. ist nach einem aus der Provinz Conception stammenden männlichen Ex. aus Motschulsky’s Samm- lung beschrieben; worin das Charakteristische dieser Art besteht, ist nicht deutlich hervorgehoben; die coleoptera apice rotundata, von denen in der Diagnose die Rede ist,-sind ein Kennzeichen des männlichen Geschlechtes, indem die Flügeldecken bei den Weibchen in der Regel viel deutlicher zugespitzt sind. selten /atiores; die wichtigste Form der Schultern, die Punktirung der Unterseite und die Geschlechts-Unterschiede sind nahe dieselben wie bei Valdiviae, nur erscheint das dritte Fühlerglied des J' auf der vorderen Hälfte nicht ganz so stark messerartig nach innen ver- schärft; in dieser Beziehung sind indessen noch weitere Vergleiche anzustellen, da mir zu wenig Material vorliegt; die Punktirung der Brust und Hinterleibsseiten ist bei beiden Arten dieselbe. Der abgesetzte rothe Seitenrand erscheint bei röthlichen Stücken des Valdiviae oft schwärzlich roth, ist also kein eigentlich specifisches Merkmal, sondern mehr eine Färbungsstufe. 236 G. Kraatz: zur Kenntnis Der margo lateralis angustissimus wechselt auch in der Breite bei den Individuen derselben Art und ist sonst bisher nicht als Art-Charakter benutzt worden; das scheinbar wichtigste Merkmal, die Zimites duo angustiores intra catenam primam, finde ich bei einem weiblichen Ex. des fallaciosus von der Conception - Bai; bei dieser Art sind die Zimites ebenfalls „alle gleichartig“. Nach sorg- fältiger Durchsicht der Beschreibung bin ich meinerseits kaum in Zweifel, dafs dieselbe nach einem männlichen Stücke des fallaciosus entworfen ist; weshalb vergleicht denn Morawitz seinen pyrilampes von der Conception-Bai gar nicht mit meinen fallaciosus von der- selben Localität? Dafs bei demselben Stücke mit zwei schwachen Rippen zwischen der Naht und dem ersten Kettenstreif vorkommen können, ist allerdings eine seltene Ausnahme, aber sie kommt vor; Arten nach einzelnen Ex. bei chilenischen Ceroglossus aufzustellen, ist eine grolse Kühnheit; ich habe das nie gewagt. Ceroglossus Morawitzi Kraatz (Valdiviae Gerst.). Ich habe bereits die Gründe erörtert, die mich bewogen, eine Varietät des Cer. chilensis auf Valdiviae Hope zu beziehen, welche in früherer Zeit einzeln in die Sammlungen des Continents ge- kommen, vom British Museum als Valdiviae bestimmt !) und auch von Schaum chilensis benannt worden ist. Mithin kann der Name Valdiviae Gerst. nicht mehr der von Gerstäcker so genannten Art verbleiben und benenne ich dieselbe nach Hrn. Morawitz, welcher sich um die Förderung der critischen Kenntnils der chilenischen Carabus ein entschiedenes Verdienst erworben hat. Morawitz nimmt mit Unrecht an, dafs Gerstäcker mehrere Arten unter seinem Valdiviae vereinigt hat und beschreibt seinerseits ein defectes 2, welches er für Valdiviae Hope, Gerst. 2 hält. Da er die Episternen der Mittel- und die Seiten der Hinterbrust deutlich punktirt nennt, so ist es nicht zweifelhaft, dafs er einen’ Valdiviae Gerst. vor sich gehabt hat. Das Hauptmerkmal dieser in der Färbung auch recht veränderlichen Art besteht in den stark punktirten Seiten der Hinterbrust und des Hinterleibes, ja die Punktirung erstreckt sich sogar in der Regel auf die Episternen der Mittelbrust; aufserdem besitzt sie ein noch wichtigeres des d', welches Morawitz nicht bemerken konnte, da er nur das ® kannte; es ist nämlich beim g' in der Regel mehr als fast die Hälfte des dritten Fühlergliedes innen an der Basis schwach erweitert und !) Vergl. S. 231 dieses Aufsatzes. der chilenischen Ceroglossus- Arten. 237 messerartig zugeschärft; sobald man das Auge etwas daran gewöhnt hat, erkennt man diese Bildung recht deutlich; sie ist auch an der Basis des 4ten Gliedes vorhanden, welches bald hinter der Basis bisweilen einen kleinen Buckel zeigt. Allerdings ist das Merkmal nicht überall gleich scharf ausgeprägt, aber es tritt nie so deutlich bei gloriosus Gerst. hervor !). Ganz dieselbe Fühlerbildung findet sich bei indi- conotus! Bei gloriosus Gerst. und Darwini Hope tritt diese Bildung kaum bemerkbar auf, dagegen ist bei diesen beiden das 6te bis Ste Fühlerglied unten mit einer deutlichen erhabenen Längs- leiste versehen. Diese Uebereinstimmung in früher nicht von mir bemerkten Geschlechtsunterschieden des Männchens läfst mich jetzt nicht mehr in Zweifel, dafs indiconotus ein blauer Valdiviae Gerst. und Darwinii Hope ein blauer gloriosus Gerst. ist. } Morawitz bringt Darwinii Hope und gloriosus Gerst. in seine Gruppe II und erwähnt ausdrücklich, dafs die feinen Kiellinien auf der Unterseite des 7. bis 8. Gliedes sich bei ihnen stets, bei Glied 5 und 9 bisweilen vorhanden ist. Indiconotus und Morawitzi m. (Valdiviae Gerst.) haben Glied 2 bis 4 gekielt und zwar tritt bei ihnen die Kielung am schärfsten hervor, noch schärfer als bei Buqueti, bei dem sie nach Morawitz am schärfsten sein soll. Die Ex. von Port Montt, welche von Gerstäcker als Buquetii beschrieben ?) und vom Berliner Museum als Buqueti vergeben sind, von Hrn. v. Kraatz als elegantissimus Reed betrachtet, von Morawitz Cerogl. Monttianus Mor. benannt werden, stimmen in den . wichtigsten Merkmalen, d.h. in der Tarsenbildung des g', in der Punktirung der Unterseite und auch in der Streifenbildung mit Cerogl. Valdivianus Mor. (Buqueti Gerst.) überein, so dafs durchaus 1) Morawitz hat auf diese Bildung bei Darwinii und indiconotus zuerst aufmerksam gemacht (S. 412), aber auch zugleich auf eine gewisse Variabilität derselben; ähnlich ist es aber bei sehr vielen Merkmalen; wir müssen, um mich so auszudrücken, ein gutes Merkmal erst richtig gebrauchen lernen; gerade so ist es mit dem Penis, dem ich übrigens bei Ceroglossus keinen besonderen Werth glaube beilegen zu sollen. 2) Gerstäcker sagt in der Diagnose (Linnaea XII, p. 427) elytris cyaneo-viridibus, woraus hervorgeht, dafs er vorzugsweise Ex. mit blauem Halsschilde hat beschreiben wollen. 238 G. Kraatz: zur Kenntnifs kein Grund vorliegt, sie als eigene Art zu betrachten, wohl aber kann man dieser localen Form einen eigenen Namen geben. Die minutiöse Beschreibung hat bei der Veränderlichkeit der chilenischen Caraben gar keinen rechten Sinn und erschwert nur die Erkennung der Art; Gerstäcker’s kürzere Beschreibungen sind daher den längeren von Morawitz eher vorzuziehen. Da Gerstäcker in der Beschreibung seines Bugqueti (S. 928) von Ex. mit rein grünem Halsschilde spricht, welche bei Port Montt nicht vorkommen, so haben ihm dergl. aus verschiedenen Sammlungen vorgelegen und sind von ihm erwähnt worden; diese grölsere Form ist der Buqueti v. K.-K., über den Hr. v. Kraatz in dieser Zeitschrift berichtet hat. Darüber, dals Buqueti Gerst. unmöglich auf Buqueti Lap. be- zogen werden kann, sind Morawitz und ich einig und wir sind selbstständig auf dieselbe Idee gekommen; Morawitz bezieht aber meinen fallaciosus auf Buqueti Lap., während ich den gloriosus Gerst. auf diese Art beziehe; letztere Deutung ist die ungleich natürlichere; übersetzt man das Wort ( Deutsche Ent. Zeitschr. 1886, p. 173 und 174) eclatant durch deutlich, intensiv oder dergl. und identifieirt es nicht etwa mit brillant, wie Mor. zu thun scheint, so palst die Beschreibung allein auf gloriosus Gerst. Der fallaciosus ist erst durch meine „dürftige* Beschreibung in seine charakte- ristischen Eigenschaften bekannt geworden, welche darin bestehen, dafs er gleichstarke Streifen hat, während Laporte ausdrücklich von faibles stries spricht, und von trois lignes long. de points un peu eleves, diese treten aber bei allen fallaciosus so gut wie gar nicht hervor! Mithin kann meines Erachtens diese Art nicht auf Buqueti Lap. bezogen werden, sehr wohl aber der häufige gloriosus Gerst. Im Uebrigen verweise ich auf Morawitz’ längere Betrachtung über diesen Gegenstand in seiner Arbeit. Hr. v. Kraatz-Koschlau spricht sogar (Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, p. 434) von typischen Ex. des C. Buqueti, die ihm direct 1877 zugegangen sind; was er unter typischen Ex. versteht, ist allerdings ganz unklar. Wahrscheinlich hat er typische Buqueti Gerst. gemeint. Morawitz ist (S. 330, Note 1) keineswegs völlig davon überzeugt, dafs Cer. ancudanus Mor. (chiloensis v. K.-K.) nur eine Varietät des Cer. suturalis sei; ich bemerke hier, kurz nach Ansicht eines Orginal- Ex., dafs ich vom Gegentheil überzeugt bin. der chilenischen Ceroglossus- Arten. 239 Nach der Arbeit von Morawitz und meinen darüber aus- gesprochenen Ansichten sind die besprochenen Arten augenblicklich etwa so aufzufassen: 1. chiloensis Hope sybarita Gerst. v. psittacus Gerst. v. tomentosus v. K.-K. v. fallaciosus Kraatz Buqueti Mor. v. Kraatzianus Mor. ? pyrilampes Mor. w Bun Gehin d. Buqueti Lap. ? insularis Hope . gloriosus Gerst. 2. dorsiger Motsch. ar Hr v. Darwin Hope ? elegantissimus Reed 3, Valdivianus Mor. 6. Morawitzi Kraatz Valdiviae Gerst., v. K.-K. v. Gerstaeckeri Mor. v. melanopterus Gerst. v. indiconolus Sol. confusus Kraatz Buqueti Gerst. ex parte, v.Kr. v. min. Monttianus Mor. elegantissimus v.K.-K. Buqueti Gerst.ex parte 7, Reedi Mor. 4. chilensis Eschsch., Gerst. ex p. v. Valdiviae Hope v. cyanicollis Kraatz 9. suturalis chilensis Sol. v. ancudanus Mor. 8. speciosus Gerst. Ueber Thomson’s Series umbilicata und accessoria (am Rande der Flügeldecken der Gattung Carabus). Morawitz sagt in einer Note zu seinem grölseren Beitrag zur Kenntnifs der adephagen Coleopteren auf p. 30: „Um so auffallender muls es aber erscheinen, dafs Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1878, p. 275), trotz seiner eingehenden Studien über die Flügeldeckensculptur der Caraben, die von Thomson (l.c. p. 623) erwähnte series umbilicata : mit der von Thomson (l. c. p. 624) sogenannten series accessoria verwechselt, und daher bei Carabus clathratus und nodulosus von einer „series accessoria“ spricht und darunter Thomson’s series umbilicata meint !). Die series accessoria befindet sich aber zwischen der series umbilicata und der äulsersten catena, ist also da, wo 1) Mem. de l’Ac. Imp. des Sciences de St. Petersbourg VII. serie, tome XXXIV, No. 9. 940. G.Kraatz: über Thomson's Series umbilicata u. accessorva. mehr Catenen als gewöhnlich vorhanden, wie bei C. Rothi z. B. eine vierte, dieser äulsersten durchaus aequivalente.“ Nach Morawitz hätte also Car. nodulosus keine series acces- soria, sondern nur eine series umbilicata. Ich kann nur bewundern, dafs Hrn. Morawitz .sein gewöhnlicher Scharfblick beim nodulosus so verlassen hat, dafs er in der von mir ausdrücklich als series accessiora angesprochenen Reihe von Punkten nicht die vierte, also accessorische Kettenreihe erkannt hat. Es entspricht durch- aus nicht dem Charakter der gewöhnlichen series umbilicata, so aufserordentlich weitläufig gestellte Punkte zu haben, wie sie die series accessoria des nodulosus zeigt. Dieselben sind sogar, namentlich nach hinten, ebenfalls von schwach erhabenen Streifen unterbrochen, während diese Streifen bei den gewöhn- lichen 3 Kettenstreifen viel stärker sind. Der Beginn der vierten Kettenreihe ist sogar durch eine sehr merkliche Einbuchtung der Fld. markirt. Die Sceulptur des nodulosus ist durch das starke Hervortreten des dritten primären Streifens eine aufserordentlich nteressante, und sichert ihm seine Stellung als Gattung, nicht als Untergattung, in besonders hohem Grade. Ich habe mich dafür entschieden, die series von Punkten obwohl sie an der Stelle der gewöhnlichen series umbilicata liegt, als accessoria aufzufassen, weil die einzelnen erhabenen Punkte genau von den kupferglänzenden Fleckchen der drei Kettenstreifen unterbrochen sind. Da nun nodulosus und clathratus die series umbi- licata so vieler Caraben nicht haben, so kann man nicht wohl von einer Verwechselung sprechen; denn wo wäre denn die series umbilicata dieser Arten? Hat aber die Natur hier die series umbili- cata mit der accessoria verwechselt oder identifieirt, so glaube ich dasselbe Recht dazu zu haben. Wenn nun aber Hr. Morawitz behauptet, dafs gerade bei Rothi eine vierte Catene mit der series accessoria identisch sei, so ist auch dieses falsch. Bei Rothi ist nicht eine series accessoria vorhanden, sondern es sind mindestens zwei, bei Hampei sogar drei series accessoriae vorhanden, von denen die 6te der series umbilicata entspricht. Es ist, wie bereits bemerkt, überhaupt ein wirklicher Unterschied zwischen series accessoria und umbilicata nicht festzustellen. Ich habe seiner Zeit keinen Grund gehabt, auf die scheinbaren Unter- schiede beider Serien einzugehen, sondern nur ausgesprochen, dafs ich die Reihen am Rande der Fld. von nodulosus und clathratus als accessoriae betrachte. Morawitz corrigirt diesen Ausdruck meines Erachtens nicht mit Recht, da bei nod. und clathr. kein von der gewöhnlichen Punktreihe innen begrenzter limbus vor- handen ist, Dr. G. Kraatz. a [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Neue Coleopteren aus Europa, den angrenzenden Ländern und Sibirien, mit Bemerkungen über bekannte Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Dritter Theil !). 1. Elaphrus smaragdinus n. sp. E. aureo Müll. similis, sed smaragdino -viridis, elytrorum areolis nitidis cupreo-purpureis, maculis oculiformibus confluentibus in medio subareolatis, angulis posticis prothoracıs puncto pihfero instructis. Von der Gröfse und Form des E. aureus Müll.; ähnlich punktirt, jedoch oben und unten smaragdgrün, glänzend, nur die punktfreien Spiegelflecke am Halsschilde und auf den Flügeldecken lebhaft kupferroth. Die Augenpunkte der letzteren sind grün, in ihrer Mitte mit einer sehr kleinen unpunktirten Fläche, worauf sich der normale Porenpunkt befindet. Wenn man von der sehr abweichenden Färbung absieht, so ist die Uebereinstimmung mit aureus aulserordentlich grols und würde ich diese Art für eine Rasse derselben halten, wenn die Centren der Augenflecke auf den Flügeldecken nicht etwas ab- weichend gebildet wären. Bei aureus sind dieselben violett, ohne kleine Spiegelfleckchen, der Porenpunkt_in deren Mitte ist von den gewöhnlichen Punkten kaum zu unterscheiden. Bei smarag- dinus sind die Augenpunkte dunkler smaragdgrün, mit sehr kleiner unpunktirter Fläche in der Mitte, diese ist wieder bronzefarben und der Porenpunkt in deren Mitte grölser als die Punkte der Oberseite. Eine Reihe dieses herrlichen Käfers wurde von Fräulein Antoinie Kubischtek an den Ufern der Ostrawitza bei Paskau, in Mähren, im Frühjahr 1536 gesammelt. Es ist sehr wahrscheinlich, dals sich diese Art in manchen Sammlungen unter El. Ulrichi Redtb., dem er wegen der Färbung 1) Theil I: Deutsche Entomologische Zeitschrift 1885, p. 353; Theil I: 1. e. 1856, p. 67. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft], 16 242 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, ähnlich sieht, vorfinden dürfte. Sie unterscheidet sich aber von diesem durch den Borstenpunkt in den seitlich gerundeten Hinter- winkeln des Halsschildes, welcher nur dem letzteren fehlt. Von El. Ulrichi Redtb. treten übrigens 2 Formen auf, auf die ich hiermit aufmerksam machen möchte. Die Stammform_ ist etwas grölser, grün, die Seiten des Körpers lebhafter smaragdgrün, die Augenflecken der Flügeldecken sind schwächer begrenzt, die Schenkel zum gröfseren Theile gelb gefärbt. Die andere Form (v. Beraneki m.) ist merklich kleiner, schwächer grün, mehr bronze-erzfarbig, und nur der Kopf, Halsschild und die Seiten der Flügeldecken smaragdgrün; die Augenflecken der letzteren sind stark abgegrenzt, die Schenkel auf der oberen Vorderhälfte, wie überhaupt zum grölseren Theile grün gefärbt. Ich habe an 40 über- einstimmende Stücke aus Böhmen von Herrn Professor Beranek in Tabor erhalten; einige andere sah ich aus der Umgegend von Prossnitz in Mähren. 2. Trechus quadrinotatus n. sp. Niger, nitidus, ore, antennis pedibusque testaceis, capıte thorace angustiore, sulcis frontahbus profundis, oculis magnis, temporibus valde abbreviatis, prothorace transverso, cordato, angulis posticis rectis, laterıbus ante angulos posticos leviter sinuato, bası uirinque profunde foveolato, elytris lato-ovalibus, thorace valde latioribus, sutura postice, margine apicali tenue et maculis dorsalibus obliquis duabus (prima humerali altera dorsali pone medium sita) testaceis; striatis, striis evidenter punctalis, dorsalibus 4 fortiter impressis, lateralibus sensim sub- tilissimis, interstitio tertio punctis magnis dorsalibus tribus impressis. — Long. 3 mill. ’ Gehört in die Verwandtschaft des T. subnotatus Dej. und binotatus Putz., ist ähnlich geformt, aber viel kleiner als beide Arten und schon durch die Färbung allein hinreichend unter- schieden. Der Käfer ist schwarz, der Mund, die Fühler, Beine, dann die Naht der Flügeldecken an der Spitze, ihr schmaler Apicalsaum sowie 2 gut abgegrenzte Dorsalmakeln hell rothgelb. Die letzteren sind schräg gestellt, die vordere ist eine Humeralmakel, die kaum die Mitte, aufsen aber den Seitenrand erreicht, die zweite steht hinter der Mitte, erreicht weder Naht noch Seitenrand und ist nach innen etwas verbreitert. Von Herrn Eberhard von Oertzen auf Oreta entdeckt. 3. Deltomerus tibialis n. sp. Elongatus, depressus, nitidus, niger, antennis fusco-ferrugineis, femoribus tarsisque rufis; capite den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 243 prothorace dense subtiliter, prope latera crebre punctatis, elytris thorace latioribus, elongato-ovalibus, glabris, punctato-striatis, inter- stitio tertio serie punctorum magnis impresso. — Long. 13 mill. Von der Gröfse des D. elongatus Dej., aber weniger tief schwarz, die Schenkel und Tarsen roth, Kopf und Halsschild dicht punktirt. Fühler braun, Endglied der Palpen röthlich. Kopf schmäler als der Halsschild, die Frontalfurchen tief. Halschild nur so lang als breit, herzförmig, mit tiefer Mittelfurche, die Scheibe, wie die Stirn sehr fein, die Seiten, namentlich aber die Basis stark und dicht punktirt. Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, lang oval, ziemlich flach, stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume eben, der dritte mit einer Dorsalpunktreihe. Unterseite braunroth, an den Seiten dicht punktirt. Durch die Färbung der Beine sehr aus- gezeichnet. Ein weibliches Stück fand Herr Hans Leder in Swanetien (Westkaukasus). 4. Deltomerus pseudoplatynus n. sp. Niger, nitidus, palpis apice tarsisque ferrugineis, capite thorace angustiore, punctato, brevi; prothorace cordato, haud oblongo, subtiliter dense, dorso medio subtilissime punctato, impressione basali brevi, profunda, ezteriore obsoleta, elytris thorace latioribus, sat breviter ovalibus, subdepressis, punctato-striatis, interstitiis dense punctulatis, inter- stitio 3., 5. et 7. punctis magnis seriatis remotis impressis. — Long. 9.5 mill. Die kleinste mir bekannte Art, von der Gestalt eines Platynus oder einer Nebria, ganz schwarz, glänzend, ziemlich flach, nur die Spitzen der Palpen und die Fülse roströthlich. Die Fühler die Mitte des Körpers erreichend. Kopf schmäler als der Halsschild, kürzer als bei den bekannten Arten, kaum länger als breit, überall fein punktirt, die Frontalgruben lang und tief. Halsschild höchstens so lang als breit, herzförmig, von der Mitte zur Basis stark verengt, geschwungen, der Hinterrand gerade abgestutzt, der Vorderrand schwach und breit ausgerandet, die Seiten schmal abgesetzt, die Scheibe überall, in der Mitte feiner und spärlicher, gegen die Basis dichter und stärker punktirt, der Basaleindruck jederseits kurz aber tief, der äufsere schwer erkennbar. Schildchen glatt. Die Flügeldecken breiter als der Halsschild, oval, verhältnifs- mälsig breit, oben gestreift, die Streifen punktirt, alle Zwischen- räume mit feineren Punkten dicht besetzt, der 3. 5. 7. aulser- dem noch mit einer weitläufig stehenden Reihe gröfserer Punkte geziert. 16* 244 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Durch die tief schwarze glänzende uniforme Färbung, die dichte Punktur der ganzen Oberseite, sowie durch kürzere gedrungenere Form ausgezeichnet. Abago in Tscherkessien, am 24. Juli 1886 von Herrn Starck gesammelt und mir von Herrn Ganglbauer zur Beschreibung mit- getheilt. Uebersicht der bekannten Deltomerus- Arten. (Die mit einem * bezeichneten sind mir in Natura unbekannt.) A. Geflügelt. Flügeldecken dicht aufstehend behaart. Spanien, Alsier, an ET ann npunelatissınus Kamm“ B. Ungeflügelt. Flügeldecken nur auf dem 3., 5. oder 7. Zwischenraum mit einzelnen aufgerichteten Haaren. Beine roth. 1. Nur der dritte Zwischenraum mit 4—5 Tasthaaren in den Dorsalpunkten. Scheibe des Halsschildes ohne solche. Tatragebirge . . : 2 ee ahlaraes; Mill: 2. Der dritte und fünfte Zu schenken mit Tasthaaren in den Dorsalpunkten. Auch die Scheibe des Halsschildes jederseits hinter dem Vorderrande mit 2—3 Tasthaaren. Ost-Carpathen . . . ...... carpathicus Miller. SO Der3r5 under: Arischenradmn in den Porenpunkten mit Tasthaaren. Central-Caucasus . . . fulvipes Motsch.* C. Ungeflügelt. Flügeldecken in den Dorsalpunkten ohne Tasthaare. a. Mit rothen Beinen, oder wenigstens mit rothen Schenkeln. I. Stirn und Scheibe des Halsschildes glatt. Fühler und Beine roth. 1. Fühler und Beine roth. Der 3., 5. und 7. Zwischen- raum auf den Flügeldecken mit einer Reihe kräftiger Dorsalpunkte. Oberseite schwarz. Central -Caucasus: Chefsurien . . . . .. triseriatus Putz. 2. Fühler und Beine ot Nor En 3. Zwischenraum mit einer deutlichen Punktreihe; der 5. vorn, der 7. selten mit einigen wenigen Dorsalpunkten. Körper kastanien- braun, niemals vollkommen schwarz. Sehr schmale Art!). Central-Caucasus : . . . . . elegans Chaud. 1) Hierher gehört als Synonym: D. Raddei Putz. Die von dem Autor angegebenen geringfügigen Unterschiede bewähren sich nicht. Ich habe den Raddei, der mir in typischen Stücken vorlag, niemals von elegans zu unterscheiden vermocht. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 245 II. Stirn und Scheibe des Halsschildes fein und dicht punktirt. Fühler braun, Beine roth, Schienen schwarz. Nur der 3. Zwischenraum der Streifen auf den Flügeldecken mit einer Reihe kräftiger Dorsalpunkte besetzt. Caucasus: Swanetien . ... le un » Hblalisı n. sp. b. Körper sammt Fühlern And Beinen schwarz. I. Stirn, Scheibe des Halsschildes und die Zwischenräume auf den Flügeldecken, aufser den Dorsalpunkten auf den abwechselnden, nicht punktirt. Nur der 3. Zwischenraum mit Dorsalpunkten besetzt. Caucasus !) . El \ 2... elongatus De). II. Stirn, Scheibe den Behilaee nd alle Zwischenräume der Flügeldecken dicht und fein punktirt; der 3. und 5. Zwischenraum aufserdem mit einer Reihe grölserer Dorsalpunkte besetzt. Tscherkessien . pseudoplatynus n.sp. 9. Ophonus pleuralis n. sp. Nigerrimus, subdepressus, antennarum et mandibularum bası, pedibus, elytrorum epipleuris fusco- brunneis, palparum basi, antennarum articulo primo flavo-testaceis; capite prothoraceque sat dense fortiter punctatis, hoc transverso, angulis posticis obtusis; elytris sat latis, thorace perparum_latio- rıbus, subtiliter striatis, interstitüs planis, subtiliter punctatis, prosterno, femoribus cozisque intermediis longe fulvo-pilosis. — Long. 9 mill. Ziemlich breit und flach, schwarz, wenig fettglänzend, oben dicht schwarz, kurz aufstehend behaart, die Behaarung aber, nur im Profile gesehen, gut wahrnehmbar. Kopf schmäler als der Halsschild, so lang als breit, grob und ziemlich dicht punktirt. Oberlippe rothbraun, glatt. Mandibeln braunroth, die Spitzen schwarz. Fühler den Hinterrand des Halsschildes überragend, schwarz, das erste Glied braungelb, die nächsten dunkelbraun. Palpen braungelb, die Spitzenglieder schwärzlich, die Spitze selbst gelb gefärbt. Halsschild stark transversal, stark punktirt, alle Seiten fein gerandet, die Mittellinie fein, die Hinterwinkel stumpf- eckig. Schildchen klein, glatt. Flügeldecken nicht doppelt so lang als zusammen breit, fein gestreift, die Zwischenräume fein punktirt, die Punkte nahezu in 2 oder 3 Reihen gestellt, also nicht allzu dicht, die Epipleuren braun, glatt. Unterseite nicht 1) Mit dieser Art verwandt sind noch D. dubius Chaud.* und valıdus Chaud.*, die von ihr nur durch untergeordnete Unterschiede abgetrennt werden und die mir unbekannt geblieben sind. 246 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, dicht punktirt, die Punkte der Bauchsegmente kurze Querrunzeln bildend, die Vorderbrust, die Schenkel und Mittelhüften lang gelb- lich behaart. Durch breite, flache Körperform, schwarze, wenig glänzende Färbung, sowie durch die Färbung der Fühler, Tarsen, Mandibeln und Epipleuren sehr ausgezeichnet. Diese Art ist im v. Heyden- schen Cataloge der sibirischen Coleopteren als cribricollis aufgeführt, mit der sie übrigens gar nicht verwechselt werden kann. Von Leder in Turcmenien gesammelt, kommt aber auch nach v. Heyden bei Baku vor. 6. Harpalus Retowskii n. sp. Nigerrimus, mandibulis palpis, antennis tarsisque rufis, prothorace subquadrato, leviter transverso, basın versus magis angustato, basi punctatulo et utringue foveola oblonga impresso, elytris apice in utroque sezu fortiter emarginatis. — Long. 9.5— 10 mill. Eine Art aus der Verwandtschaft des H. latus Lin., die sich durch tief schwarze Färbung des Körpers und besonders durch den tief ausgeschnittenen Apicalrand der Flügeldecken aus- zeichnet. . Parallel, tief schwarz, die Mandibeln, Palpen, Fühler und Tarsen roth. In selteneren Fällen sind die Fühler bis auf die Wurzel schwach angedunkelt. Kopf schmäler als der Halsschild, dieser breiter als lang, ziemlich rechteckig, vor der Mitte am breitesten, Hinterwinkel etwas stumpfeckig, die Basis deutlich punktirt, jederseits mit einem länglichen Eindruck. Manchmal, besonders bei den Q', sind auch die ganzen Seiten punktulirt. Flügel- decken so breit als der Halsschild in seiner grölsten Breite, tief gestreift, der dritte Zwischenraum nur mit einem Punkte vor der Spitze, an der letzteren der Apicalrand sehr tief ausgeschnitten, und zwar fast noch stärker als bei H. aeneus. Unterseite tief schwarz, glatt, glänzend. Das 9 ist kaum bemerkbar weniger glänzend als das dJ. Aus Circassien, von Herrn Retowski (aus Theodosia), dem ich diese Art dedicire, und Herrn Starck gesammelt. Berg Atschischho, Oktober 1884. 6a. Harpalus chrysopus n. sp. Dem Vorigen äulserst ähn- lich und nahe stehend aber etwas gröfser (10—11 mill.), Halsschild und Flügeldecken sind an den Seiten stärker gerundet, die ganzen Beine lebhaft roth gefärbt, endlich ist die ganze Oberseite des Körpers, einschlielslich der Scheibe des Halsschildes und der Zwischenräume auf den Flügeldecken, sehr fein aber deutlich den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. DAT punktirt. Diese Punktur ist aber nicht ähnlich jener, welche bei Ophonus oder Pseudophonus vorhanden ist. Alles Weitere wie bei dem Vorigen. Wegen den hellen Beinen wird diese Art dem H. quadripunctatus sehr ähnlich, sie unterscheidet sich aber von ihr durch den einzelnen Punkt am dritten Zwischenraum der Flügeldecken und den tiefen Apicalausschnitt. Utsch-Dere in Circassien, von Herrn Eugen König entdeckt. 7. Harpalus angustitarsis n.sp. Mit H. serripes Quens. sehr nahe verwandt, aber beträchtlich kleiner, Körper, Palpen, Fühler und Beine ähnlich gefärbt, aber die 4 vorderen Tarsen des Jg viel schmäler, weniger erweitert, die Oberseite weniger gewölbt, der Halsschild an den Seiten mit feinem röthlich durchschimmerndem Rande, die Flügeldecken mit bleigrauem Scheine, die Oberlippe ist länger und nicht wie bei serripes jederseits am Vorderrande grubig gestochen, in der Mitte unpunktirt, sondern der ganze Vorderrand ist mit kleineren, normalen Porenpunkten besetzt. Die Fühler sind heller, die angedunkelten Stellen spärlicher vorhanden. Von Harp. Fröhlichi und Verwandten durch gefleckte Fühler und Palpen, von tacıturnus durch einfarbig schwarze Oberseite und nicht rundliche Hinterwinkel des Halsschildes verschieden. — Long. 8 mill. In Arragonien, in Gesellschaft des H. serripes Quens. häufig. 8. Pterostichus (Argutor) pseudopedius n.sp. Piceus, nitidus, ore, antennis pedibusque rufis, capile parvo, prothorace sub- cordato, haud transverso, depresso, lateribus fortiter rolundato, basin versus magis attenuato, basi fere truncata, angulis anticis perparum prominulis, posticis parvis rectis, dorso laevi, linea media profunda ante apicem et basi abbreviata, prope basin utrinque longe unistriato, vicr punctato, striola externa prope angulos brevissima, obsoleta, minus conspicua; scutello parvulo; elytris thorace parum latioribus, levissime converis, oblongo-ovalibus, sat fortiter strialis, strüs distfincte punctatis, striola scutellari nulla; interstitio tertio punctis dorsalibus duobus aut tribus impresso; corpore subtus fer- rugineus, lateribus distincte dense punctatus, larsıs supra haud carinatis. — Long. 8.5 — 10 mill. Gröfser als Argutor interstinctus Strm., viel flacher, heller braun gefärbt, Kopf hinten stärker abgeschnürt, Halsschild flach, die Mittellinie vor der Basis verkürzt, die Basis kaum punktirt, der äulsere Längseindruck kaum wahrnehmbar, Flügeldecken flacher, ohne Scutellarstreifen, Unterseite des Körpers längs den ganzen Seiten punktirt, 248 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Der Käfer erinnert durch seine Gröfse, Färbung, seine ähn- liche und niedergedrückte Körperform im hohen Grade an Pedius inquinatus Strm., allein die Bauchringe sind ungerandet, der Hals- schild nach vorn und zur Basis stärker verengt, sowie überhaupt schmäler. Westcaucasus: Utsch-Dere, nicht selten. Von Herrn Starck gesammelt. 9. Pterostichus (Haptoderus) percontator n.sp. Latus, parallelus, depressus, niger, nitidus, antennis pedibusque brumneis, palpis tarsisque rufis; capite parvo, fronte antice breviter bistriolata, prothorace transverso, fere parallelo, ante medium latiore, postice parum angustato, angulis anticis prominulis, basi utringue punctato- bistriato; coleopteris thorace haud latioribus, sed plus quam duplo longioribus, parallelis, depressis, fortiter punctato-striatis, interstitio tertio tripunctato; striola scutellari brevi valde distineta. — Long. 7 mill. Diese schöne Art hat die grölste Aehnlichkeit mit Haptod. nemoralis Grälls, aber die Basaleindrücke des Halsschildes sind tiefer, stärker punktirt, die Flügeldecken flacher, so breit wie der Halsschild und ihre Streifen sind tiefer, fast kerbartig purktirt; endlich ist ein kurzer Seutellarstreifen immer vorhanden, der den Haptoderus- Arten fehlen oder sehr rudimentär sein soll. Körper dreimal so lang als zusammen breit, parallel, flach, schwarz glänzend, Fühler und Beine braun, die Palpen und Tarsen heller. Kopf fast glatt, schwer sichtbar punktulirt. Halsschild um 4 breiter als lang, flach, vor der Mitte am breitesten, zur Basis deutlich verengt, Vorderrand ausgeschnitten, die Vorderwinkel vorragend, Hinterrand fast gerade, die Hinterwinkel rechteckig, die Mittelfurche tief, die Basaleindrücke tief, der innere höher stehend, die Basis nicht erreichend, ihr Grund sehr dicht punktirt, die Seiten erhaben gerandet, in der Mitte mit kleinen ovalen, oft nicht sichtbaren Eindrücken. Schildchen klein. Flügeldecken genau so breit als der Halsschild, nicht doppelt so lang als zusammen breit, flach, oben tief gestreift, in den Streifen stark punktirt, die Zwischenräume schwach gewölbt, der dritte mit 3 Dorsalpunkten, der Marginalrand ziemlich breit abgesetzt und aufgebogen. Unter- seite schwärzlichbraun, die Seitenstücke der Vorder- und Hinter- brust, sowie die ganze Mittelbrust dicht, die ersten Bauchsegmente an den Seiten spärlicher und feiner punktirt. Die drei ersten Glieder der Vorderfüfse des Z' ziemlich stark erweitert und den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 2349 nicht gefurcht. Die Furche scheint auch den anderen Fülsen zu fehlen. Tsceherkessien: Berg Atschischho, von Herrn Starck im Juli 1886 gesammelt. 10. Haptoderus lagaroides n. sp. Oblongus, subdepressus, piceus aut rufo-castaneus, nitidus, antennis pedibusque rufis, capite parvo, laevi, prothorace subquadrato, leviter cordato, lateribus rotundato, basin versus parum magis angustato, ante angulos posticos rectos sinuato, dorso leviter convero, glabro, linea media profunde insculpta, prope basin utringue fortiter bistriato punctatoque, elytris elongato-ovatis, fortiter punctato-striatis, striola scutellari nulla, interstitiis indistincte converis, fere aequalibus, interstitio tertio punctis dorsalibus 2— 5 impressis. — Long. 6.7— 8 mill. Dem Hapt. procerulus Heyd. aus Asturien sehr ähnlich, der Halsschild ist dicht vor der Mitte am breitesten und die Seiten- ränder sind vor den eckigen Hinterecken deutlich ausgeschweift. Rosiroth, seltener dunkelbraun bis schwarz, im letzteren Falle sind der Mund, Fühler und Beine roth. Oberseite schwach gewölbt, glänzend. Der Kopf kaum länger als breit, glatt, viel schmäler als der Halsschild. Die 3 ersten Glieder der Fühler glatt. Hals- schild kaum breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn etwas weniger als zur Basis verengt, vor den Hinterwinkeln aus- geschweift, die Scheibe glatt und innerhalb der tiefen Basalstricheln jederseits, stark punktirt. Das innere Basalstrichel ist fast doppelt länger und erreicht wie das äulsere nahezu die Basis. Flügeldecken viel länger als Kopf und Halsschild zusammen, stark gestreift, in den Streifen kräftig punktirt, die Zwischenräume schwach erhaben, von gleicher Form und Breite, der dritte mit 2—3 Dorsalpunkten. Die beiden hinteren Punkte sind stets vorhanden, der vorderste ist weit schwerer wahrzunehmen. Tarsen auf der Oberseite ohne Mittelrinne. In der Gestalt den Lagarus- Arten sehr ähnlich aber durch die abweichende Sculptur der Tarsen, sowie durch die weiteren generischen Unterschiede sich von ihnen entfernend. In Abchasien und Circassien, von Herrn Eugen König gesammelt. ll. Lyrothoraz Köniyi n. sp. Dem L. laticollis Chaud. ähnlich und dieser Art zunächst verwandt, aber grölser und robuster, oben weniger flach, der Kopf ist ebenfalls ziemlich klein, die Stirn ist sehr erloschen, spärlich punktulirt, der Halsschild ist gewölbter, die Vorderwinkel treten stärker vor, der Seitenrand, besonders vorn, 250 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, ist mehr niedergebogen, die Mittellinie erreicht nicht die Basis, die letztere in der Mitte ohne Längsstrichelchen, wie sie beiden meisten Arten vorkommen, endlichist der Längseindruck jederseits vor der Basis von der Mitte nicht viel mehr entfernt als vom Seitenrande; während derselbe bei der verglichenen Art viel mehr dem Seitenrande als der Mitte genähert ist. Flügeldecken leicht gewölbt, nicht breiter als der Halsschild, kaum doppelt so lang als breit, tief gestreift, in den Streifen sehr fein punktirt. Oberseite schwarz, glänzend, Unterseite dunkelbraun, der Mund, Fühler und Beine roth. — Long. 11 mill. Westeaucasus: Tscherkessien. Bei Utsch-Dere von den Herren Eugen König und Starck gesammelt. 12. Lyrothoraz Starcki n. sp. Ebenfalls dem laticollis Chaud. ähnlich, aber grölser, gewölbter, ähnlich gefärbt, der Hals- schild ist aber kaum breiter als lang, nicht schmäler als die Flügel- decken, letztere etwas länger, mehr parallel und hauptsächlich durch den grolsen Kopf abweichend, der nur sehr wenig schmäler ist als der Halsschild.. Die Stirn ist deutlicher punktulirt. Durch die Grölse des Kopfes von allen Arten leicht zu unterscheiden. — Long. 10— 11 mill. Westcaucasus: Berg Atschischho in Tscherkessien. Wurde von Herrn A. Starck gesammelt, nach dem ich diese Art be- nenne. Die Lyrothoraz- (Agonodemus-) Arten bieten grolse Schwierigkeit sie richtig zu bestimmen, weil die Unterschiede nur subtiler Natur sind, indem sie in übereinstimmender Weise gebaut und sculptirt sind. Meines Erachtens gehört die Feronia caspia Men. nicht hierher, sie dürfte unter einer anderen Gruppe bei den echten Pterostichen besser untergebracht werden. Aphaonus nov. gen. Corpus cylindricum. Caput magnum, temporibus valdıs, postice tuberculatis, margine laterali elevata longe pone oculos parvos producta; punctis setiferis duobus utrinque insculptum. Antennae breves, apice compressae, articulis tribus basalibus glabriculis. Prothoraz basi utrinqgue longitudinaliter uni-impressus. Elytra basi immarginalta, semirotundatim impressa, siriata, interstitio nono apicem versus latitissimo. Trochanteribus posticis femorum dimidiam longe superantibus. Tibiae intermediae leviter curvatae. Tarsı robusti, supra glabri. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 251 Die Körperform der neuen Gattung erinnert im hohen Grade an die cylindrischen Tapinopterus, besonders an fligrana Mill. oder protensus Schaum. Sie entfernt sich aber von diesen durch die ungerandete Prosternumspitze, durch den vorhandenen Porenpunkt in den Hinterwinkeln des Halsschildes und von diesen, sowie von allen anderen verwandten Gattungen durch die ganz ungerandete Basis der Flügeldecken. Durch das letzte Merkmal nähert sie sich der Gattung Percus, neben welche diese neue Gattung zu stehen kommt, weicht aber wieder von ihr ab durch die langen Episternen des Metathorax, das weniger abgestutzte letzte Glied der Maxillar- taster, welches länger ist als das vorhergehende, die abgerundeten Schultern, welche keine Spur eines Winkels bilden, durch die regelmäfsige Streifung der Flügeldecken, die Tapinopterus-ähnliche Gestalt ete. Körper fast eylindrisch, Tapinopterus-ähnlich. Kopf verdickt, die Schläfen mit einem zahnartigen Vorsprung hinter den Augen, die Marginalleiste weit hinter die Augen reichend, über den Augen mit den die Pterostichinen charakterisirenden 2 Borsten- punkten. Fühler kurz, gegen die Spitzen comprefs. Halsschild jederseits an der Basis mit einem strichartigen Eindrucke, Hinter- winkel mit einem Borstenpunkte. Flügeldecken an der Basis ungerandet, durch einen halbkreisförmigen Eindruck halsartig abgeschnürt. Oberseite gestreift, der Aufsenrand der Flügeldecken zeigt aulsen vor dem achten hinten zwei oft undeutliche Streifen. Ein deutlicher Scutellarstreifen fehlt. Der dritte Zwischenraum mit einigen gröfseren Dorsalpunkten, der neunte gegen die Spitze stark verbreitert und die daselbst befindlichen Porenpunkte grubenartig ver- breitert. Prosternumspitze ungerandet. Die Episternen der Hinter- brust sind lang. Die Trochanteren der Hinterbeine sind sehr lang, wenig kürzer als die Schenkel, jedenfalls die Mitte der letzteren weit überragend. Mittelschienen etwas gebogen. Alle Tarsen schwach verbreitert, oben glatt; die Vorderfülse des g' wie bei den verwandten Gattungen verdiekt. Die Mandibeln sind lang, auf der Oberseite undeutlich gerieft. Die drei ersten Fühlerglieder unbehaart. 13. Aphaonus Starcki n. sp. Elongatus, subcylindricus, supra leviter depressus, fusco-castaneus, capite thorace viz angustiore, convero, sublaevi, prothorace latitudine longiore, subcordato, haud punctato, angulıs posticis rectis, elytris subtilissime alutaceis, thorace vir latioribus, elongatis, parallelis, striatis, strüs viz punctatis, interslitiis planiusculis, interstiio 3% et 5° antice latioribus, 252 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, lateribus pone interstitio nono postice bistriatis, margine elevata laterali ante apicem abbreviata,; subtus dilutior, vie punctatus, tibiis intermediis maris intus ante medium bidenticulatis. — Long. 15.5 mill. Röthlichbraun oder dunkel kastanienbraun, glänzend, Palpen und Beine etwas heller, langgestreckt, parallel, oben schwach ab- geflacht. Fühler den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend. Kopf von der Breite des Halsschildes, glatt, mit den gewöhnlichen Frontaleindrücken, die Seiten über den kleinen, kaum vorstehenden Augen kielförmig gerandet. Dieser Kiel setzt sich hinter den Augen eine Strecke fort. Die Schläfen, vor der halsartigen Abschnürung an den Seiten, mit einem Höckerchen. Halsschild von der Breite der Flügeldecken, länger als breit, zur Mitte wenig, von da zur Basis plötzlich verengt, Hinterwinkel rechteckig, Hinterrand gerade, Vorderrand schwach und breit ausgebuchtet, ungerandet, der Seiten- rand sehr schmal; Oberseite unpunktirt, die Basalimpression jeder- seits ziemlich lang und flach. Flügeldecken 24mal so lang als zusammen breit, parallel, am Grunde sehr fein hautartig genetzt, gestreift, die Streifen nicht punktirt, die Zwischenräume eben, der erste, dritte und fünfte breiter als die anderen, der erhabene Marginalrand ist vor der Spitze abgekürzt. Beine von gewöhn- licher Bildung, die Mittelschienen schwach gebogen, bei dem (ob auch beim 2 ?) auf der Innenseite vor der Mitte mit 2 Zähnchen. Unterseite nicht punktirt, glatt, glänzend, höchstens die Seiten der Vorderbrust mit einigen kleinen Pünktchen besetzt. Der mittlere Kinnzahn ist an der Spitze ausgehöhlt. Mir liegen 2 g' vor, welche Herr Starck, dem ich diese inter- essante Entdeckung zu Ehren benenne, auf dem Berge Atschischho in Tscherkessien gesammelt hat. 14. Aphaonus cylindriformis n.sp. Elongatus, subeylin- dricus, supra leviter depressus, fusco-ferrugineus, capite thorace haud angusticre, convero, sublaevi, prothorace oblongo, postice angustiore, lateribus anguste marginatis, ante angulos posticos, ertus prominuüulos, subacutos constrictis; elytris subtiliter striatis, strüs vie punctatis, interstitiis dorsalibus subaequalibus, planis, interstitio tertio bipunctato, lateribus inter interstitiam nonam et marginem lateralem obsolete bistriato, margine laterali elevata postice angulam suturalem altingente; tibüis robustis, intermedüs leviter sinuatis. — Long. 13 mill. Von dem Vorigen durch geringere Gröfse, robustere Beine und einfache Mittelschienen des g' abweichend. Aulserdem zeigen die den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 253 Flügeldecken zwischen dem neunten Streifen und dem Seitenrande nur zwei angedeutete Streifen und die Hinterwinkel des Halsschildes sind spitziger und treten seitlich stärker vor. Von dieser Art liegen mir ebenfalls 2 g' vor, welche Herr Starck in Gesellschaft der vorigen gesammelt hat. 15. Platyderus talyschensis n. sp. Niger, nitidus, sub- depressus, ore, antennis pedibusque tesiaceis, capite parvo, laevi, prothorace subquadrato, basin versus parum angustato, angulis antıcis leviter productis, posticis rectangulis, basi prope angulos oblique truncata, linea media dorsali profunda, antice posticeque abbreviata, impressione ante-basali utrinque brevi profunda, basi utrinque distincte punctata; elytris ovalibus thorace parum latio- ribus, mediocriter striatis, strüs viz punctatis, interstitüs obsoletis- sime parce punctulalis, fere laevibus, interstitio tertio punctis 3—4 dorsalibus impressis. — Long. 7 mill. Den Pl. rufus ähnlich, aber schwarz, Fühler und Beine roth- gelb, der Halsschild hat deutlich rechteckige Hinterwinkel und ist am Grunde jederseits punktirt, wodurch diese Art von den Ver- wandten und von umbratus Men. leicht unterschieden werden kann. Talyschgebirge, bei Hamarat von Herrn Hans Leder ge- sammelt. Ich besitze 2 d. 16. Antisphodrus Königi n.sp. Rufo-brunneus, antennis palpis pedibusque testaceis, capite elongato, thorace angustiore, punctis piliferis prope oculos sat magnos, minus prominulos duobus ornatis; prothorace latitudine longiore, cordato, lateribus ante angulos rectos sinuato, elytris lato-ovalibus, thorace fere duplo latioribus, alutaceis, striatis, striis vir punctatis, interstitüs, secundo laterali ezcepto, impunctatis, subtus fere laevi, tibüis rectis, unguiculis haud serrulatis. — Long. 14 mill. Dem A. Ghiliani Schaum täuschend ähnlich und nur in nach- folgenden Punkten abweichend: Die Färbung ist ähnlich, die Augen sind grölser und treten seitlich etwas deutlicher vor, der Halsschild bei gleicher Form etwas kürzer, die Flügeldecken hingegen sind beträchtlich breiter, oval, dicht hinter der Mitte am breitesten und hier jede einzelne von der Breite des Halsschildes.. Die abwech- selnden Zwischenräume sind etwas breiter als die angrenzenden. Unterseite, Fühler und Beine ganz wie bei Ghiliani. Die Tarsen aber oben ohne Streifen, fein behaart. Ein g' in der Umgebung von Utsch-Dere, im westlichsten Caucasus von Herrn Eugen König in Petersburg entdeckt und mir gütigst überlassen. Diese Art wurde offenbar, wie die caucasischen 254 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Antisphodren, unter Steinen und nicht, wie bei uns, in Höhlen gesammelt. Die Gattung Antisphodrus hat gewils weniger Berechtigung als die bereits eingezogene Gattung Anophthalmus. Bei der letzteren ist eine Trennung der Arten in Trechus und Anophthalmus noch immer halbwegs möglich; bei Antisphodr«s und Pristonychus ist dies aber durchaus nicht der Fall, da es an jedem positiven Unter- schiede zwischen ihnen mangelt. Sollte Antisphodrus erhalten bleiben, so müssen für diese Gattung erst präcise Charaktere aufgefunden werden. 17. Pristonychus circassius n.sp. Elongatus, subdepressus, piceus, ore, antennis palpis pedibusque rufo-ferrugineis, capite oblongo, thorace angustiore, punctis pilferis prope oculos vix prominulos duobus instructis, prothorace oblongo, basın versus angustato, late- ribus anguste reflexo, ante angulos rectos haud sinuato, dorso obsolete transversim ruguloso, fere laevi, sulco basali oblongo utrin- que late leviter impresso; elytris alutaceis, siriatis, strüs subtiliter "punctatis, interstitüs et subtus haud punctatis, pedibus tenuibus, tibiis rectis, tarsis sübtus leviter umisulcatis, supra pubescentibus, ungui- culis haud serratis. — Long. 17 mill. Eine neue schlanke Art, welche ungemein an die Antisphodren erinnert und mit Antisph. suramensis die grölste Aehnlichkeit besitzt; sie zeichnet sich aber durch den langen Halsschild aus, der wohl gegen die rechtwinkeligen Hinterecken verengt, aber an den Seiten vor den letzteren nicht ausgebuchtet (geschwungen) ist. Der ziemlich flache, gestreckte Käfer ist braunschwarz, glänzend, der Mund, die Mandibeln, die Palpen, Fühler und Beine sind rostroth. Kopf länglich, verkehrt eiförmig, die Schläfen lang, nach hinten verengt, oben hinter dem Scheitel nicht abgeschnürt, die Augen ziemlich klein, kaum vorstehend, seitlich mit 2 Frontal-Poren- punkten. Die Längseindrücke vorn schwach, bis zu den Augen reichend. Halsschild breiter als der Kopf und nahezu doppelt schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, im vordersten Viertel am breitesten, dann bis zu den Hinterecken in gerader Linie verengt, die Ränder sehr schmal aufgebogen, Vorder- und Hinterrand gerade abgestutzt, die Scheibe ziemlich flach, schwach quer gewellt, fast glatt, nicht punktirt, jederseits mit einem grofsen, flachen, sehr wenig markirten Basaleindruck. Schildchen klein, glatt. Flügeldecken oval, etwas hinter der Mitte am breitesten, ziemlich flach, gestreift, in den Streifen fein punktirt, der erste (Nahtstreifen) mit dem zweiten vor der Spitze vereinigt, ebenso den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 255 der 3. mit dem 4., der 5. mit dem 6.; 7 und 8 laufen bis zur Spitze, der 8. mit den normalen grofsen Punkten besitzt. Unter- seite nicht punktirt, Beine schlank, die Schienen gerade, die Tarsen unten mit einer glatten unbehaarten Längsfurche, nur das erste Glied der Hinterfüßse, sowie die Oberseite sämmtlicher anderen, fein gelb behaart, die Klauen immer glatt. Prosternumspitze ungerandet. Es liegt mir ein von Herrn Eugen König am Berge Atschischho in Tscherkessien gesammeltes weibliches Exemplar vor. 18. Calathus corallipes n. sp. Niger, nitidulus, supra sub- viridimicans, ore, sterno in medio, antennis pedibusque rufo-testaceis; capite parvo, viz punctato, prothorace subquadrato, a medio ad basin angustato, subcordato, basi Iruncato, angulis posticis acute rectis, anticis perparum prominulis, leviter deflexis, supra vix punctato, obsolete transversim ruguloso, impressione oblonga ante- basali utrinque subtiliter punctata; scutello piceo, laevi; elytris (in femina opacis), thorace latioribus, oblongo-obovatis, alutaceis, striatis, striüis vie perspicue punctulatis, interstitio tertio bipunctato; subtus nitidus. — Long. 12 mill. Eine neue Art, welche nach Putzeys in die Gruppe des C. mieropterus, Soliert, Deyrollei und femoralis gehört, welche sich aber von dem ersten durch doppelte Gröfse und sowie von allen anderen durch die scharf rechteckigen Hinterwinkel des Halsschildes auszeichnet. Die Vordertarsen des @ sind ungefurcht. Die Prosternalspitze ist gerandet. Der Halsschild ist nach hinten merklich mehr verengt als zur Spitze, daher fast quadratisch-herzförmig, die Hinterwinkel rechteckig. Der dritte Zwischenraum der Flügeldecken hat bei den mir vorliegenden 2 2 nur 2 Dorsalpunkte. Die Färbung ist recht bemerkenswerth: oben schwarz mit einem Stich ins Grüne, der Mund, die Fühler und Beine gelbroth, ebenso ist die Mitte der Vorder-, Mittel- und Hinterbrust roth gefärbt; der übrige Theil der Unterseite ist schwarz oder braunschwarz, glänzend. Caucasus: Achalzik. 19. Calathus tricolor n.sp. Niger, nitidus, palpis, antennis pedibus prothoraceque ferrugineis, elytris viridimicantibus (in femina subopacis) interstitio terlio punctis plurimis dorsalibus notato; prothorace subquadrato, a medio ad apicem et basin versus sub- aequaliter angustato, angulis posticis obtusis. — Long. 8—8.5 mill. Von der Grölse des Calathus mollis Marsh., der Halsschild hingegen ganz so wie bei C. micropterus geformt und von der 256 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, letzteren Art schon durch die Färbung hinreichend verschieden. Der Körper ist schwarz, der Halsschild rostroth, die Flügeldecken schwarz mit grünem Schein. Fühler, Palpen und Beine hell braun- roth gefärbt. Die Fühler haben eine dunklere Längslinie auf ihrer abgeplatteten Seite. Kopf klein, glatt. Halsschild nach vorn kaum mehr als zur Basis verengt, so lang als breit, Vorderwinkel etwas vorragend, oben glatt, der Basaleindruck jederseits schräg, kurz, die Basis nicht erreichend, in der Nähe der Hinterwinkeln mit einigen Punkten. Die grünschwarzen Flügeldecken gestreift, in den Streifen undeutlich, beim g' deutlicher punktirt, der dritte Zwischen- raum mit 4—5 Dorsalpunkten. Der umgeschlagene Rand der Flügeldecken rostroth. Kommt neben micropterus zu stehen. Ein Pärchen von Hans Leder hochalpin in Swanetien auf- gefunden. 20. Agonum viridescens n. sp. Viridiaeneum, nitidum, antennis palpisque nigro-piceis, pedibus piceis, femoribus virıdi- micantıbus; antennarum articulo tertio glabro, capite thorace valde angustiore, laevi, prothorace parvo, longitudine vir aut perparum latiore, lateribus rotundato , basin versus magis angustato, anguste marginato, margine postice reflexo, obsolete transversim subruguloso, sublaevi, foveu ante basin utrinque impressa, impunctata, bası rotun- data, angulis posticis subrotundatis, perparum conspicuis; elytris latis, subovalibus, subtihter striatis, striüs subtilissime punctulatis, interstituis planis, interstitio tertio punctis dorsalibus trıbus impressıs, epipleuris fusco-ferrugineis. — Long. 7— 8 mill. Dem Europhilus micans in der Gestalt sehr ähnlich, mit ähnlich gebautem schmalem Halsschilde, ebenso grols, aber ein echtes Agonum, da das dritte Fühlerglied bis zur Spitze kahl ist. Lebhaft grün metallisch, die Fühler schwarz, die Beine und Palpen schwarzbraun, die Schenkel mit grünem Erzglanz, die Epipleuren dunkel rostroth. Der Kopf ist etwas schmäler als der Halsschild und glatt. Letzterer sehr wenig, oder kaum breiter als lang und wenig breiter als eine Flügeldecke, von normaler Form, die Hinterwinkel mit dem Hinterrande verrundet, die Winkel selbst schwer erkennbar oder nur angedeutet. Die feinen Streifen der Flügeldecken sind höchst subtil punktulirt, die Zwischenräume fast gleich, flach, der dritte mit 3 Dorsalpunkten besetzt. Die Flügel- decken sind oval, an den Seiten nicht parallel. Diese Art sammelte Herr Emge in eiuiger Anzahl in Attica. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 257 21. Dromius semiplagiatus n. sp. Dr. quadrimaculato valde similis, sed prothorace minore transverso, elytris apice magis truncalis, extus subdentatis, supra nigris, plaga magna pone medium abbreviata, basın haud altingente, et margine apicah sat tenui, introrsum amgustiore flavo-testaceis. — Long. 5.5 — 6 mill. Dem Dr. quadrimaculatus L. täuschend ähnlich, aber der Hals- schild etwas höher, die Flügeldecken an der Spitze stärker ab- gestutzt, die äufseren Apicalwinkel fast zähnchenförmig vortretend. Die Färbung ist ganz ähnlich, die vordere gelbe Makel auf den Flügeldecken ist zu einer Längsbinde erweitert, welche weder die Seiten noch die Basis erreicht, nach hinten hinter der Mitte ab- gekürzt ist. Die Spitze der Decken hingegen ist nur schmal gelb gesäumt, der Saum an der Naht enger. Bei der verglichenen Art ist die Apicalmakel gegen die Naht verbreitert. Ich hielt diese Art ursprünglich für eine ausgezeichnete Varietät des Dr. quadrimaculus L., glaube heute indels an deren Artrechte. Im ganzen Caucasusgebiete aber selten; von Circassien bis Derbent und Lenkoran. Dr. 4-maculatus scheint im Caucasus ganz zu fehlen. 22. Dromius Königi n.sp. Dilute flavus, capite, elytrorum fascia transversa undulata pone medium nigra, prothorace viz trans- verso, elytris valde abbreviatis. — Long. 3— 3.6 mill. Eine reizende, ausgezeichnete neue Art aus der Gruppe des Dr. nigriventris Thoms., sigma Rossi ete., von allen aber durch hohen, grolsen Halsschild, kurze Flügeldecken und die Färbung unterschieden. Hellgelb, der Kopf und eine gebuchtete Binde hinter der Mitte der Flügeldecken schwarz. Fühler ziemlich dick, Mund gelb. Kopf kaum schmäler als der Halsschild, nicht punktirt. Halsschild zur Basis verengt, so lang als breit. Flügeldecken fast nur so lang als Kopf und Halsschild zusammen, oben nur mit Spuren von Streifen, fast glatt. Beine und Unterseite blalsgelb. Da die Flügeldecken kaum länger sind als Kopf und Hals- schild, so erhält der Käfer eine sehr eigenthümliche Form, die sich bei keiner anderen mir bekannten Art wiederholt. Utsch-Dere, in Circassien; von Herrn Eugen König (1886) in einiger Anzahl gesammelt. 23. Pomatinus angulicollis n.sp. Valde elongatus, niger, cano-pruimosus, parce brevissime puberulus, minus dense subtilissime puncetatus, prothorace coleopteris valde angustiore, angulis acutis, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 17 258 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, lateribus ante medium lobatim producto, subdentato, reflexo, elytris pone medium latioribus, ante medium oblique depressis, subtiliter punctato-sirialis, strüs prope latera obsoletis, untennis (articulo primo ezcepto) flavis, unguiculis ferrugineis. — Long. 6—8 mill. Sehr lang gestreckt, schwarz, grau bereift, überall fein und wenig dicht punktulirt, aulserdem fein, anliegend, spärlich und kaum bemerkbar greis behaart. Fühler mit Ausnahme des ersten grolsen Gliedes gelb. Kopf fast so breit wie der Halsschild, dieser beim 2 so lang als breit, beim g' länger als breit, schmäler als die Flügel- decken, alle Winkel spitzig vorgezogen, der Seitenrand vor der Mitte zu einem lappigen, aufgebogenen, stumpfen Zahn erweitert, der diese Art aulserordentlich auszeichnet. Flügeldecken lang- gestreckt, hinter der Mitte verbreitert, weit vor der Mitte der Quere nach, etwas schräg, niedergedrückt, fein gestreift, die Streifen fein punktirt, die seitlichen nahezu erloschen. Beine aufserordentlich lang, Mittelschienen beim 2 kaum, beim g' deutlich gebogen, Tarsen sehr lang, braun, die Klauen rostroth. Dem P. longus Solsky (asiaticus Kiesw.) sehr ähnlich, aber durch spärliche Punkte und längere, spärliche Behaarung, durch die vor der Basis eingedrückten Flügeldecken, viel längere, dunkle Beine, und hauptsächlich durch den sehr merkwürdig gebauten Halsschild abweichend. Von Herrn Dr. Sievers im Caucasus (Tiflis, 5. Juli 1879; Manglis 1879) ziemlich zahlreich gesammelt. Ebenso fand der glückliche Entdecker, oft an derselben Stelle, den P. longus Solsky. 24. Helmis quadricollis n.sp. Helm. Maugeii Latr. (aeneo Müll.) valde similis, sed colore obscuriore, nigra, subopaca, vix pubescens, prothorace fere quadrato, a medio ad apicem viz angustato. — Long. 1.8 mill. Der Helmis Maugei Latr. (aenea Müll.) äulserst ähnlich und hauptsächlich durch den Bau des Halsschildes zu unterscheiden. Dieser ist fast so lang als breit, von dem bei dieser Art nur schwach angedeuteten Winkel hinter der Mitte nach vorn parallel, während bei der verglichenen Art sich der Halsschild von da stark verschmälert. Die Seulptur der Oberseite und Färbung ist ähnlich, doch ist letztere in der Regel dunkler, matter, die Basis der Fühler und die Tarsen sind ebenfalls roth; die Punktstreifen der Flügel- decken sind viel feiner, die Zwischenräume auf der Scheibe bis zu . dem Sublateralkiele sind vollständig eben. Taschkent. Von Herrn J. Faust eingesendet. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 259 25. Stemelmis puberulus n.sp. Elongatus, niger, nitidulus, dense brevissime fulvo- aut incano-pubescens, antenmis pedibusque fuscis, antennarum bası tarsisque testaceis. — Long. 2.5 mill. Dem Sten. consobrinus ähnlich und diesem zunächst verwandt und von diesem durch nachfolgende Punkte leicht zu unter- scheiden. Die Färbung ist einförmiger, schwarz, die Beine braun, die Fühler bis auf die gebräunte Spitze und Tarsen hell braungelb. Die ganze Oberseite ist mehr flachgedrückt und vor allem dadurch ausgezeichnet, dals sie ganz dicht mit feinen gelbgrauen Härchen bedeckt ist. Der Halsschild ist von der Mitte zur Spitze verengt, aber vor dieser nicht eingeschnürt, die Dorsaleindrücke sind viel weniger deutlich. Ich besitze ein von Leder im Caucasus gesammeltes, gut erhaltenes Exemplar !). 26. Macronychus rvolordes n. sp. Niger, subtilissime puberulus, femorum bası nonungquam dilutiore, tarsis ferrugineis, antennis flavis; prothorace coleopteris angustiore, obsoletissime ruguloso, subtiliter punctulato, fere laevi, postice utrinque subtiliter unistriato; elytris oblongo-subovatis, aequalibus, punctato-striatis, interstitüs punctulatis, alternis ‚angustioribus, subseriatim pube- rulis, interstitio 7° (subhumerali) et 8° tenuiter carinatis. — Long. 2.7 mill. Der Latelmis Volkmari Panz. in Gröfse und Körperform ähnlich, aber durch den Fühlerbau zu Macronychus gehörend. Schwarz, undeutlich auf den Flügeldecken in einigen Reihen behaart, Fühler kurz, gelb, Tarsen rostroth, die Schenkel an der Wurzel manchmal braun. Halsschild etwas länger als breit, viel schmäler als die Flügel- decken, von der Mitte zur Basis parallel, zur Spitze verengt, alle 1) Eine, wie es scheint, noch unbeschriebene Art vom Fly-River in Neu-Guinea ist: Stenelmis binervosus n.sp. Niger, sub- alutaceus, fere opacus, antennis, tibüs tarsisque brunneo-testaceis; prothoracis margine antico, elytrorum prope basin et costa elytrorum secunda ante apicem brunneo -testaceis; prothorace coleopteris angustiore, latitudine fere longiore, antrorsum magis angustato, haud constricto, medio late canaliculato, utringue prope latera carınula abbreviata oblonga instructo, ante scutellum leviter breviter- que biimpresso; elytris confertim punctato - striatis, interstitio tertio quintogue carinulato, carinulis postice convergentibus. — Long. 2.1 mill. 17 * 260 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Winkel spitzig, oben fein punktirt, am Grunde, namentlich an den Seiten, höchst fein und erloschen runzelig, fast glatt, nur jederseits an der Basis mit einem feinen Längsstrichel; die Basis und das Schildchen ist ganz wie bei unserem Macronychus gebildet. Flügel- decken ebenfalls ohne Höcker, mit Punktstreifen, die Zwischenräume nahezu eben, fein, wenig gedrängt punktulirt, die abwechselnden an der Basis merklich erhabener und deutlich schmäler, der siebente (Humeralzwischenraum) und der achte als feines Kielchen erhaben. Beine weniger lang als bei unserem Macronychus. Unterseite, namentlich der Bauch, dicht braungelb tomentirt. Scheint in Turkestan (Flufs Tamga) nicht selten zu sein. Wurde mir von Herrn Eugen König mitgetheilt. 27. Macronychus rioloides var. flavibasis. Bei vielen Exemplaren, die ich der vorigen Art zuzähle, ist jederseits die Basis der Flügeldecken, oft auch ein Flecken vor der Spitze braungelb gefärbt. Solche Stücke haben auch rostbraune Beine. Turkestan (Flufs Tamga). Von König und Faust ein- gesendet. 25. Leptusa (Sipalia Rey.) microphthalma n.sp. Lata, parum conveza, nitidula, testacea, abdominis segmento dorsali quinto perspicuo basi infuscato, capite thorace parum angustiore, oculis nigris minimis; prothorace leviter transverso, antrorsum coleopteris fere latiore, basin versus angustato, angulis cum basi rotundatis, vir canaliculato et foveolato, indistincte punctulato, elytris thorace brevioribus, crebre sat fortiter punctatis, abdomine basin versus subangustato, parce subtilissime punctato. — Long. 2 mill. Mit L. caucasica Epph. und coeca Epph. verwandt; von der letzteren durch breitere Körperform, schlankere Fühler, kleine Augen und durch grölseren, nicht deutlich punktirten Halsschild, sowie durch die Färbung unterschieden; von der ersten Art durch hellgelbe Färbung, robustere Körperform, sehr kleine Augen und den Mangel des Basalgrübchens auf dem Halsschilde ab- weichend. Gedrungen, schwach gewölbt, hell bräunlichgelb, nur die äulserst kleinen punktförmigen Augen schwarz, das fünfte Rücken- segment an der Basis getrübt. Oberseite sehr fein, wenig dicht gelblich behaart und aulserdem mit zahlreichen aufstehenden Haaren an den Seiten des Körpers. Kopf schmäler als der Halsschild, kaum sichtbar punktirt, ohne Eindrücke, gewölbt. Fühler den Hinterrand des Halsschildes überragend, Glied 1 eylindrisch, 2 ver- den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 261 kehrt konisch, doppelt länger als breit, 3 ebenso lang und gleich- geformt, aber schmäler, 4 höchstens so lang als breit, 5—11 allmählig breiter werdend, quer, das letzte Glied eiförmig, zugespitzt. Halsschild grofs, etwas breiter als lang, schwach gewölbt, zur Basis verengt, an den Seiten gerundet, weit vor der Mitte am breitesten, alle Winkel abgerundet, die Scheibe kaum sichtbar spärlich punk- tulirt, mit der Spur einer Mittellinie, ohne Basalgrübchen. Flügel- decken viel kürzer als der Halsschild, jede einzelne so lang als breit, ziemlich kräftig und mäfsig dicht punktirt. Abdomen wenig länger als der restliche Theil des Körpers, glänzend, sehr spärlich und höchst fein punktirt, die Seiten der ersten d Segmente breit gerandet. Das Analsegment ist bei allen mir vorliegenden Exem- plaren tief in das vorhergehende eingeschoben und von oben nicht sichtbar. Einen Geschlechtsunterschied habe ich an den vorliegenden Stücken nicht bemerkt. Utsch-Dere in Circassien. Von Herrn Eugen König entdeckt. 29. Hypocyptus rubicundus n.sp. Major, brunneo-rufus, fere unicolor, nitidulus, brevissime pubescens,- antennis valde elon- gatis, apice haud clavatis, prothoracis angulıs subrotundatis. — Long. 1.7—2 mill. Wohl die gröfste, in mehrfacher Beziehung ausgezeichnete Art. Der ganze Käfer ist hell rostroth, die Palpen, Fühler und Beine heller, das Abdomen gegen die Basis mehr kastanienbraun. Ober- seite äulserst fein, staubartig, greis oder gelblich behaart. Die Punk- tur aufserordentlich fein, auf dem Halsschilde kaum erkennbar, auf dem Abdomen deutlicher. Fühler lang und dünn, fadenförmig, fast von der Länge des Körpers, zur Spitze nicht im geringsten verdickt, das erste Glied wie gewöhnlich dicker, alle viel’ länger als breit, das letzte doppelt so lang als das vorletzte. Kopf und Halsschild glänzend, der letztere quer, an den Seiten gerundet, nach vorn etwas mehr als zur Basis verengt, alle Winkel fast abgerundet. Schildchen ziemlich klein, dreieckig. Flügeldecken weniger glänzend, fast matt, kaum breiter als der Halsschild, um die Hälfte kürzer als zusammen breit. Abdomen gegen die Spitze verengt, etwas glänzend. Maxillartaster sehr gestreckt, dünn, das vorletzte Glied lang, dicker, das pfriemförmige endlich kaum erkennbar. Ein Exemplar aus Turcmenien. 30. Staphylinus macrocephalus var. Ormayi. In den Transsylvani’schen Alpen kommt eine sehr bemerkens- werthe Form dieser Art vor, die mir werth erscheint, durch einen 262 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, besonderen Namen auszuzeichnen. Sie ist kleiner und schmäler als die Stammform, der Kopf (auch beim g') weniger breit, und wie der Halsschild glänzender, dünner behaart, mit bleigrauem Scheine; Fühler und Beine sind braunroth; vor allem sind aber die ersteren viel kürzer, ihr vorletztes Glied (auch beim g') nicht länger als breit. Von Herrn Ormay Sandor in der Nähe des Rothenthurm- Passes gesammelt. 3l. Scimbalium pallidum n. sp. Rufo-testaceum, levissime pubescens pilisque longioribus adspersum, antennis, pedibus elytrisque pallidioribus, subopacum, capite prothoraceque nitidis; illo prope latera punctis minutissimis sparsis notato, hoc fere laevi, elytris thorace latioribus, subtiliter dense punctulatis, abdomine fere alu- taceo. — Long. 4.6 mill. Eine neue Art aus der Verwandtschaft des testaceum; einfarbig blafs gelbroth, die Fühler etwas, die Beine deutlicher, die Flügel- decken undeutlich heller gefärbt. Oberseite nahezu matt, nur Kopf und Halsschild stark glänzend, überall sehr fein behaart und aufser- dem, namentlich‘ an den Seiten des Körpers, mit längeren, empor- gerichteten Haaren besetzt, die auf dem Kopfe und dem Halsschilde dichter stehen. Fühler die Basis des Halsschildes wenig überragend, von gleicher Stärke, nur das erste Glied ist dieker, Glied 3 etwas länger als 2 und 4, alle Glieder länger als breit, das letzte kaum merkbar länger als das vorhergehende. Kopf viereckig, etwas länger als breit, schwach abgeflacht, nur an den Seiten mit einzelnen sehr feinen Punkten; Augen ziemlich klein, rund, schwarz. Hals- schild etwas länger als breit, von der Breite des Kopfes, zur Basis schwach verengt, oben nicht flachgedrückt, mit schwer wahrnehm- barer, weitläuftiger Punktirung, fast glatt, die Mitte unpunktirt. Die Punkte sind noch doppelt feiner als jene des Kopfes. Flügel- decken etwas breiter als der Halsschild und so lang als dieser, mindestens so lang als zusammen breit, flach, gedrängt fein punktulirt und dicht fein und kurz behaart. Abdomen gedrängt schwer sichtbar punktulirt, fast matt, staubartig behaart. Der 5. Dorsalring an der Spitze und der ’6. an der Basis etwas gesättigter braunroth gefärbt. Oberseite des Analsegmentes einfach. Ein einzelnes Exemplar aus Turcmenien. 32. Dolicaon sparsus n. sp. Blongatus, angustus, sub- cylindricus, mitidus, niger, ore, antennis pedibusque testaceis, elytris abdomineque segmento ultimo toto et penultimo apice rubris; capite prothoraceque sparsim subtiliter punctatis, hoc oblongo, elytris den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 265 thorace brevioribus, parce punctatis, abdomine segmentis dorsalibus valde remote subtilissimeque punctatis. — Long. 6.5 mill. Dem D. illyricus ähnlich aber kleiner, von der Gestalt und Grölse des D. nigricollis Woll.,: densiventre Fauv. und cribricollis Fauv., aber von allen dreien durch die stark glänzende, äulserst spärlich punktirte Oberseite zu unterscheiden. Von öllyricus entfernt sich diese neue Art aufserdem durch die Färbung des vorletzten » Abdominalsegmentes, welches bei dieser nur an der Spitze, bei iülyricus ganz roth gefärbt ist, kürzere, gedrungenere Fühler und durch das Endglied der Maxillartaster, welches von der Basis bis zur Spitze geradlinig verbreitert, bei üllyricus fast birnförmig geformt ist. Circassien: Utsch-Dere, von Herrn Eugen König gesammelt. Die mir bekannten Arten dieser Gattung lassen sich in nach- folgender Weise übersehen: A. Letztes und ein Theil des vorletzten Abdominalsegmentes roth. Flügeldecken rostroth, nicht breiter als Kopf und Halsschild. a. Halsschild roth . . . . .... 1. melanocephalus Reiche. b. Halsschild schwarz. 1’ Flügeldecken kürzer als der Halsschild, einfarbig. 2” Auch das vorletzte Abdominalsegment ganz roth. 3” Abdomen viel feiner punktirt als der Halsschild. 4” Halsschild dicht, Flügeldecken nicht feiner punktirt. 2. cribricolhs Fauv. 4‘ Halsschild wenig dicht, Flügeldecken viel feiner punktirt . . 2 202 02 u..3. nigricollis Wollast. 3 Abdomen nicht feiner punktirt als der Halsschild. 5” Oberseite, namentlich das Abdomen, dicht punktirt. 4. densiventre Fauv. 5’ Oberseite wenig gedrängt punktirt. Grolse Art. 9. illyricus Erich. 2 Das vorletzte Abdominalsegment nur an der Spitze Orchester . spansas sReitt. 1’ Flügeldecken so lang als der Halsschild, an der Basis schwarz . . . 2.2..0....7. haemorrhous Er. B. Abdomen einfarbig schwarz, Flügeldecken vorn schwarz, hinten gelb, fast breiter als der Halsschild und breiter als der Kopf . . 2 2 20202020. 8. biguttulus Lacord. 264 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, 33. Stenus grossepunctatus n.sp. Angustus, convezus, niger, nıtidus, subaeneo-micans, parce breviter pubescens, antennarum basi, palpis pedibusque testaceis, geniculis fuscis; capite magno coleopteris valde latiore, fortiter punctato, fronte profunde bisulcata, interstitio convero; thorace confertim fortiter punctato, convezo, haud canaliculato, elytris thorace brevioribus, confertim grosse punctatis, ante apicem latissimis, abdomine tenuissime maryinato, sat dense subtihter punctato; tarsis articulo penultimo bilobo. — Long. 3.5 — 3.8 mill. Eine mit St. micropterus Epph. verwandte neue Art, welche sich durch die äulserst dichte und grobe Punktur des Körpers aus- zeichnet. Von St. micropterus entfernt sie sich aulserdem durch schmäleren kleineren Körper, breiteren Kopf und ungefurchten Halsschild. Schwarz, glänzend, mit deutlichem Erzschimmer, die Basis der Fühler, die Palpen und Beine braun, an den letzteren sind die Kniee angedunkelt. Das letzte Glied der Fühler ist etwas länger als das vorletzte. Kopf sammt den sehr grofsen vorgequollenen Augen viel breiter als die Flügeldecken, Stirn grob und dicht, gleichmäfsig punktirt, mit 2 Furchen. Halsschild so lang als breit, vor der Mitte am breitesten, gewölbt, grob und dicht punktirt, ohne Längseindruck auf der Scheibe. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, sehr dicht, fast grubenförmig punktirt, hinter der Mitte am breitesten. Hinterleib viel feiner und weniger gedrängt punktirt als der Vorderkörper, glänzend, die Seiten nur durch eine feine Linie gerandet. Das vierte Glied der Tarsen ist schwach gelappt; an den Hintertarsen ist das erste Glied so lang als die 3 nächsten zusammen. Bei den mir vorliegenden Exemplaren sind die vorletzten Bauch- segmente einfach. Utsch-Dere in Circassien; von Herrn Eugen König aus Laub gesiebt. 34. Claviger Justinaen.sp. Angustus, testaceus, vir nitidus, dense subtilissime fulvo-pubescens et punctulatus, abdomine bası sublaevi, nitido, prothoracis foveola parvula oblonga, elytris Ihorace longioribus, antennarum articulo tertio quadrato, quarto parum, quinto fortiter transverso, abdominis foveola oblonyo-ovata, areola in medio subelevata et sparsim punctulata quartam disci partem includente. — Long. 2.2 mill. In Gestalt und Gröfse dem Clav. nitidus ähnlich, aber schmäler, Kopf und Halsschild länger, oben sehr fein und dicht punktulirt und den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 265 dicht gelb behaart, die Behaarung deckt fast die blalsrostgelbe Grundfarbe, nur die Basis des Abdomens ist fast glatt und kaum behaart, glänzend. Fühler ähnlich gebildet wie bei nifidus, aber das dritte Glied ist mindestens so lang als breit, quadratisch, das vierte nur schwach, das fünfte stark transversal. Die Flügeldecken sind verhältnifsmäfsig schmal, die Abdominalgrube nimmt ein Viertel der Dorsalbreite des Abdomens an der Basis in Anspruch, das Centralfeld derselben ist leicht emporgehoben, glänzend, und bei dieser Art mit einzelnen feinen Punkten besetzt. Von dem caucasischen Cl. Lederi durch die Fühlerglieder- Dimensionen, von colchicus und caspicus durch diekere und kürzere Fühler verschieden. Caucasus. Von Hans Leder bei Jewlach in 6 Ex. aufgefunden. 35. Batrisus conophthalmus n.sp. Ferrugineus aut rufo- castaneus, nitidus, breviter erecte pilosus, antennis crassis submonili- formibus, oculis in spinam productis, elytris sat fortiter, minus dense punctatis, pygidio longitudinaliter carinato, pedibus incrassatis, femo- ribus ın medio clavatis, tibiis omnibus dilatatis, posticis tenuissime calearatis. — Long. 3 mill. Mas: Antennarum articulis tribus ultimis magis dilatatıis, intus subgibbosis; femoribus intermedüs basi spinula tenuissima parva armaltis, intus ante medium obtuse angulatis, abdominis segmento ventrali quinto perspicuo transversim foveolato. Fem.: Antennis vix clavatis, femoribus intermediüs muticis, carınula pygidiali magis elevata. Bräunlich roth, ziemlich glänzend, nur der Kopf matt, kurz, aufstehend behaart. Fühler perlsehnurförmig, von halber Körper- länge, die Mittelglieder etwas dicker als jene der Basis, die 3 letzten beim 2 nur wenig, beim g' deutlicher abgesetzt und gröfser, letztere beim g‘ auf der Innenseite mit kleiner Beule. Kopf viereckig, etwas breiter als der Halsschild dicht rugulos punktirt, der vordere Theil des gehobenen Scheitels glänzender, feiner und spärlicher seulptirt, jederseits neben dem gehobenen Scheitel mit einem Punkt- grübchen, die Seiten ohne Marginalkiel, die Augen conisch, dorn- förmig ausgezogen. Halsschild länger als breit, fein und spärlich, an der Basis sehr fein und gedrängt punktirt, mit drei Längs- und einer Antebasal-Querfurche, dazwischen ohne Dornhöcker. Flügel- decken etwas länger als zusammen breit, stark und wenig dicht punktirt, Basis mit 3 Punktgrübchen, Dorsalstreifen kurz, Schulter- beule stark vorragend. Abdomen sehr fein punktulirt, das erste Rückensegment so lang als die 2 folgenden zusammen, an der 266 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Basis ohne Gruben, mit 2 erhabenen, kurzen Längsfältchen, die Marginallinie aufserordentlich schräg gestellt und sehr fein, die nächsten Segmente mit der Spur einer Marginallinie, Pygidium der Länge nach, beim 2 stark, beim g' schwach gekielt. Unterseite dicht und fein, anliegend behaart, die Hinterbrust der Länge nach vertieft, am Spitzenrande mit einem sehr kleinen Höckerchen, Beine plump, robust, verbreitert; Schenkel in der Mitte keulenförmig, vor der Spitze eingeschnürt, Schienen nicht schmäler, verbreitert, innen ziemlich gerade, aufsen gebuchtet, vor der Mitte am breitesten, zur Spitze etwas verjüngt. i Bei dem g' sind die Mittelschenkel innen vor der Mitte stumpf- eckig erweitert, an der Basis mit sehr kleinem dornartigen Zähnchen und das fünfte sichtbare Bauchsegment hat ein tiefes, etwas queres Grübchen. Von Herrn Graeser bei Wladiwostok in Ostsibirien unter einer Lasius-Art in Mehrzahl gesammelt. Gehört zur Verwandtschaft des Batr. Ormayi und formicarius. 36. Batrisodes circassicus n. sp. Castaneus, fulvo- pubescens, pube brevi depressa densissime tectus, capite ruguloso, fronte antice integra, vertice elevato, sublaevi, nitido, subfoveolato, lateribus tenuiter cristato, prothorace vix, elytris subtilissime punctu- tatis, his basi trifoveolatis, stria dorsali fere dimidiam attingente, tibiis posticis tenuissime calcaratis. — Long. 2.5 mill. Mas: Antennarum articulo ultimo intus basi denticulo parvo armato, trochanteribus simplicibus, tibiis posterioribus leviter curvatıs, abdominis segmento ventrali ultimo foveolato. Mit Batr. erculptus Hampe nahe verwandt, von derselben Gröfse, aber dunkler kastanienbraun gefärbt und viel dichter braun- gelb behaart, so dafs die Behaarung den Körper dicht besetzt, wodurch er fast matt erscheint. Die Fühler sind weniger schlank, sie erreichen kaum die Mitte der Flügeldecken. Kopf einfach gebildet, ähnlich wie bei venustus, der glatte Scheitel hat in der Mitte ein sehr kleines Längsgrübchen. Die Flügeldecken sind fein und deutlich punktirt. Die hinteren 4 Schienen des J' sind deutlich gebogen, die Hinterschienen haben ebenfalls einen feinen Endsporn, der die Hälfte der Länge des ersten Fühlergliedes nicht erreicht. Das S unterscheidet sich sehr wenig von dem 9; es ist bei dem- selben das letzte Fühlerglied etwas grölser, lang eiförmig, an der Basis innen mit einem Zähnchen versehen und das Analsegment hat ein Grübchen in der Mitte. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 267 Utsch-Dere, in Tscherkessien; von Herrn Eugen König entdeckt. 37. Bryaszis Croissandeaui n.sp. Tota rufo-ferruginea, nitidissima, antennis palpis pedibusque testaceis, capite cum oculis thorace haud angustiore, foveola anteriore obsoleta, cantho infra- oculari longo, acutissimo, prothoracis foveolis magnis, ommibus dorsalibus aequalibus, striolis abdominalibus saltem in mare valde divergentibus, longitudine bis tertiam segmenti partem superantibus, dimidiam partem disci includentibus — Long. 1.5 mill. Mas: Trochanteribus anticis spinosis, tibüs intermedüs apice intus brevissime calcaratis, posticis ante medium subfractis, abdominis segmento dorsali primo conspieuo elongato, apice rotundatim emar- ginato, disco apice in medio leviter, prope latera fortiter foveo- latim impresso, margine apicali deflexo, secundo in medio profunde foveolato, marginibus foveolam elevatis, margine laterali (segmento magno primo excepto) vix elevatim reflexa. Mit Br. Galathea Sauley aus Sicilien verwandt, aber durch weniger weit auseinanderstehende Abdominalstricheln und durch die Geschlechts-Differenzen zu unterscheiden. Einfarbig rostroth, Fühler, Palpen und Beine heller rothgelb. Kopf unterhalb der Augen mit einem langen Dorne. Das vorderste Stirngrübchen ist fast erloschen. Die Abdominalstrichelchen er- reichen reichlich zwei Drittel der Länge des ersten sichtbaren Rückensegmentes und schlielsen die Hälfte der Dorsalbreite des- selben zwischen sich ein. Bei dem g' sind die Trochanteren der Vorderbeine mit einem Dörnchen bewaffnet, die Mittelschienen an der Spitze innen sehr kurz gespornt und die Hinterschienen innen vor der Mitte ein- geknickt. Das erste sichtbare Rückensegment ist langgestreckt, die ‘ folgenden nur von der Seite sichtbar, das erste an der Spitze in der Mitte breit ausgerandet, die Scheibe davor leicht ein- und nieder- gedrückt, ebenso ist sie neben dem hohen Marginalrande an der Spitze fast grubenartig eingedrückt. Das zweite Segment hat in der Mitte ein tiefes Grübchen, das seitlich von einer beulenartigen Erhöhung, vorne von einem Kielehen begrenzt wird; die Seiten der weiteren Segmente sind ungerandet. Süd-Frankreich: Saint Martin - Lantosque. Von Herrn J. Croissandeau (in Orleans) entdeckt und demselben zu Ehren benannt. 38. Bryazis Editha n. sp. Reichenbachia, tota testacea, nitida, vie punctata, capitis foveohs tribus magnis, prothorace 268 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, transverso, capite viz latiore, elytra stria discoidali fere integra, haud in angulum suturalem attingente; striolis abdominalibus brevi- bus, divergentibus, longitudine quartam segmenti partem aequalibus, tertiam disci partem includentibus. — Long. 1.2 mill. Mit Reichenbachia Chevrieri und Iranica verwandt, aber kleiner als diese, heller braungelb gefärbt, Kopf und Halsschild kleiner, letzterer quer, auch dessen Seitengruben von oben betrachtet, nicht sichtbar, Basis der Flügeldecken ebenfalls mit 2 Punktgrübchen, aber der Dorsalstreifen ist fast ganz, biegt gegen die Spitze nach einwärts, mündet aber durchaus nicht in den Suturalwinkel ein. Nur 1 2 von Jewlach im Caucasus; von Herrn Hans Leder entdeckt. Die europäischen Reichenbachia-Arten kann man nach der Zahl der Punktgrübchen an der Basis der Flügeldecken in 2 Gruppen zerlegen, nämlich in eine Gruppe mit 2 und in eine mit 3 solchen Grübchen. Die Arten mit 2 Punktgrübchen, wohin auch obige gehört, lassen sich nachfolgend übersehen: A. Kopf und Halsschild dieht BigenE Einfarbig gelbroth . . . 20.20. Juncorum Leach. Gelbroth, Hinterleib Amel, 2... nägriventris Schm. B. Kopf und Halsschild glatt. Dorsalstreif der en, hinter der Mitte ab- gekürzt rn. Kart . ... . Jranica Saulcy. Dorsalstreif ganz, nicht in den Sutfälsinkel ein- mündendrsm. Dre. . Ja ..... Editha.n.sp. Dorsalstreif ganz, in küen Sucakalaiakel einmün- dendea® Spar: 20.0. Chevrieri Aub. 39. Machaerites Abo ee ist keineswegs ein Machaerites, sondern ein simpler Bythinus, der zunächst verwandt ist mit B. latebrosus Reit. An dem Käfer ist gar nichts zu be- merken, das den geringsten Anhaltspunkt zu geben vermöchte, ihn zu Machaerites zu stellen. Das Thier soll wohl in einer Grotte gesammelt worden sein, aber das ist kein Grund, ihn für einen Machaerites anzusehen. Die Machaerites haben ein sehr langes, gestrecktes Basalglied der Fühler und crenulirte Palpenglieder. Die Behaarung dieser Art ist durchaus nicht länger als bei den ver- wandten Arten. 40. Bythinus gallicus n.sp. Rufus, antennis palpis pedibus- que parum dilutioribus, nitidus, brevissime pubescens, pube sub- depressa, fulva, parce tectus, capite thorace fere angustiore, ruguloso, vertice nilido, sublaevi, prothorace glabro, elytris elongatis, minus der angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 269 dense, mediocriter punctatis; abdomine brevi, viz punctato. Antennis brevibus, articulis intermediis parvulis transversis, oculis distinctis. — Long. 1.3 — 1.4 mill. Mas: Antennarum articulis duobus primis magis incrassatıs, brevibus, articulo primo brevi, latitudine haud longiore, secundo 1° haud latiore, latitudine perparum longiore, angulis omnibus rotundatis, intus ante basin subgibboso, tibis anticis ante apicem intus dentatis, femoribus simplicibus. Eine neue, ziemlich unansehnliche Art, wenig grölser als B. pyrenaeus, von dem sie sich jedoch durch das zweite Fühler- glied unterscheidet, das ebenso dick ist als das erste und wodurch diese Art dicht an B. Ehlersi zu stehen kommt. Sie unterscheidet sich von der letzten Art durch dickere Basalglieder, welche ab- gerundete, nicht eckige Winkel haben und wovon namentlich das erste kürzer ist. Kopf rugulos, nur der Scheitel glatter und glänzender. Augen vorstehend, mittelgrofs. Fühler kurz, das dritte Glied fast, die nächsten deutlich quer, klein. Das erste Glied beim g' verdickt, nicht länger als breit, die Apicalecken abgerundet, das zweite nicht schmäler, aber auch nicht breiter, fast rund, alle Ecken abgerundet, sehr wenig länger als breit, innen vor der Basis etwas mehr an- geschwollen. Halsschild fast glatt, glänzend, Flügeldecken lang- gestreckt, länger als zusammen breit, deutlich, aber nicht grob punktirt, Abdomen kurz, kaum sichtbar punktirt. Die Vorder- schienen des g' innen vor der Spitze mit einem kleinen Zähnchen, Schenkel nicht verdickt. Auch dem B. kninensis, atticus und banaticus etwas Ähnlich, aber durch das kurze erste und das nicht breitere zweite Fühler- glied von diesen weit verschieden. 2 Q' von St. Martin- Lantosque, in meiner Collection. 41. Bythinus Koltzei n. sp. Piceo-rufus, longius fulvo- ptlosus, capite prolhoraceque punctatissimis subopacis, elytris fortiter, fere seriatim punctatis, nitidis. — Long. 1.5 mill. Mas: Antennarum articulo primo inflato, ante apicem latiore, latitudine longiore, apice intus appendiculato, secundo 1° parum angustiore, Iransverso, introrsum compresso, sequentibus parvulıs, tertio fere transverso, AP — 10° distincte transversis; femoribus leviter incrassatis aut simplicibus, tibüs anticis intus ante apicem subdentatis vel fere integris. Fem.: Antennarum articulis duobus basalibus leviter incrassaltıs, primo cylindrico, latitudine duplo longiore, secundo fere rotundato, 270 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Gehört in die Gruppe des B. nigripennis, puncticollis etc. Innerhalb derselben durch Gröfse, grob punktirte Oberseite und lange Behaarung ausgezeichnet. Die Fühler des g' sind annähernd ähnlich gebaut wie bei puncticollis, Kopf und Halsschild sind stark und aulserordentlich dicht punktirt, matt, der erstere schmäler als der Halsschild, Flügeldecken mit groben, wenig gedrängten Punkten. Es kommen auch bei dieser Art 2 Formen des d' vor; bei der einen sind die Schenkel leicht verdickt und die Vorderschienen haben ein deutliches Zähnchen auf der Innenseite; bei der andern sind die Schenkel einfach und die Vorderschienen kaum gezähnt. Ost-Sibirien: Wladiwostok. Von Graeser im Jahre 1385 gesammelt. Nach Herrn W. Koltze in Hamburg benannt. 42. Trimium Königin.sp. Testaceum, nitidum, subpubescens, capite thorace haud angustiore, antice ruguloso, postice laevi, sulcis brevibus antice connexis postice foveolatis impressis, vertice foveola parva insculpta, antennis valde clavatis, prothorace latitudine parum longiore, cordato, foveols basalıbus profundıs cum sulco fortiter impresso connezis, elytris dilatatis, brevibus, humeris rotundatıs, stria suturali :integra et dorsali abbreviata prope basin .sulcatis, striois abdominahbus basalıbus approzimatis, sertam disci partem includentibus. — Long. 1—1.1 mill. Von der Grölse des T. Emonae, aber durch kürzere Flügel- decken, deren Schultern vollkommen abgerundet sind, sowie durch weiter auseinander stehende Abdominalstrichelchen unterschieden. Diese Dorsalstrichelchen schlielsen bei Domogleti den 5., bei dieser Art den 6., bei den weiteren näher verwandten Arten (Emonae, longipenne, carpathicum, Brenskei) den 7. oder 8. Theil der Dorsal- breite des ersten Rückensegmentes ein. Einfarbig gelb, sehr fein behaart. Der Kopf hat nur kleine Augen, der Scheitel mit einem deutlichen Grübchen, hinten nicht punktirt. Die Basalgrübchen und die Querfurche des Halsschildes sind tief. Flügeldecken kaum so lang als zusammen breit, zur Basis stark gerundet verengt, ohne Schulterbeulen, die Streifen vorn tief eingedrückt. Ich sah 3 2, welche Herr Eugen König bei Utsch-Deere in Circassien aus Laub gesiebt hat. 43. Cephennodes Graeseri n.sp. Brevis, crassus, convezus, rufo- castaneus, nitidus, longe fulvo-pilosus, antennarum clava haud abrupta, triarticulata , articulis duobus penultimis subquadratis, prothorace transverso, subtiliter, prope latera dense subrugulose punctato, prope angulos posticos acutos fortiter foveolato, linea den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 271 abbreviata submarginalı prope basın fere nulla; elytris subtilissime punciulatis, bası foveolatis, foveola suturam magis approzimata quam marginem lateralem, basi inter latera et foveolam in medio stria brevi, subrecta, postice paullo divergente insculpta. — Long. 1.5 mill. Doppelt grölser als Cephen. japonicus Sharp aus Japan und Simonis Rttr. von Borneo. Ausgezeichnet durch die Punktur des Halsschildes; diese ist fein, aber stärker als auf den Flügeldecken, an den Seiten dichter und fast rugulos. Das kurze Kielchen aulsen neben der Grube in den Hinterwinkeln des Halsschildes ist bei dieser Art ganz undeutlich. Von dem Lepidopterologen Herrn Graeser bei Wladiwostok in Ostsibirien entdeckt und nach ihm benannt. 44. Neurauphes Antoniaen.sp. Flavo-testaceus, subpubescens, nitidus, capite prothoraceque glabris, rufis, antennis prothoracis basın superantibus, apicem versus sensim sat fortiter incrassatıs, fere quinque-articulatis, articuls tribus penultimis transversis, capite parvo, thorace valde angustiore, laevi, vertice convero, in medio non depresso, oculis parvis, foveola ocuları nulla, prothorace sub- quadrato, a medio ad apicem rolundalim angustato, impressione basali leviter bifoveolata, plica media ante scutellum distincta; elytris ovatis, subtilissime punctulatis, impressione basali interna rotundata, foveolatu, ezterna angusta elongata, extus carinulata; pedibus gracilibus, femoribus apice clavatis. — Long. 1.1 mill. Kleiner als capellae, heller gefärbt, Kopf und Halsschild glatt und glänzend, Flügeldecken hautartig genetzt, kaum punktirt, Kopf sehr klein, viel schmäler als der Halsschild, mit kleinen, nicht vorstehenden Augen. Fühler gegen die Spitze stark verbreitert, ihre drei vorletzten Glieder quer. Diese reizende Art wurde von Fräulein Antonie Kubischtek bei Paskau (Mähren) gesiebt. Paskau befindet sich dicht an der schlesischen Grenze und liegt an den letzten Ausläufern der Beskiden. 45. Neuraphes karystosus n.sp. Fusco-castaneus, nitidus, leviter convezus, subtiliter fulvo-pilosus, antennis, pedibus elytrisque rufis aut rufo-castaneis, palpis flavis, antennis dimidio corpore attingentibus, sat robustis, apicem versus sensim leviter incrassalis, articulis penultimis transversis, capite thorace parum amgustiore, prope oculos sat magnos foveolato, antıce utrinque leviter impresso, vertice laevi; prothorace fere quadrato, elytris parum angustiore, laevi, impressione basali utrinque bifoveolato, foveolis intermis sub- E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, rotundatis, externis sublateralibus angustis, oblongis; elytris ovatis, parce subtiliter punctatis, basi biimpressis, impressione interna parum majore, basi foveolata, foveola tomentosa, erterna angusta minore, plica humerali brevi. — Long. 1.6 mill. Eine reizend schöne Art, welche zunächst mit N. solitarius verwandt ist, von dem sie sich aber, sowie allen weiteren näher stehenden Arten, durch den grolsen, fast quadratischen Halsschild unterscheidet. Der Kopf ist nur wenig kleiner als der Halsschild, dieser etwas schmäler als die Flügeldecken. Die Färbung ist eben- falls dunkelbraun, die Flügeldecken lebhaft braunreth, Fühler und Beine rothgelb. Flügeldecken mit spärlicher, feiner, aber deutlicher Punktur. Ein Stück aus Euboea in meiner Sammlung. 46. Neuraphes parviceps n.sp. Rufo-castaneus, nilidus, sat longe fulvo-pubescens, elytris dilutioribus, antennis pedibusque rufo-testaceis, palpis flavis; capite cum oculos magnos prominulos parvo, sed prothorace viz angustiore, vertice prope oculos foveola profunda punctiformi insculpta, fronte medio vix concava; prothorace angusto, oblongo, coleopteris duplo angustiore, subparallelo, angulis anticis deflexis, posticis rectis, sulco basali utringue bifoveolato, foveola interna subrotundata, ezterna prope lateribus oblonga, sulei- formt, ante scutellum carinulato; elytris dilatatis, ovatis, parce obsolete, viz perspicue punctulatis, basi biimpressis, impressione interna magna in fundo basi foveolata, externa angusta, elongata, callo humerali oblongo, prominulo, sutura prope scutellum leviter elevata. Antennis pedibusque gracihbus, illis elongatis, dimidium corporis superantibus, apicem versus leviter incrassatis, articulis omnibus haud transversis, articulis 1, 2 et 11 oblongis, clava fere 5-articulata, minus abrupta, articulis 3 penultimis quadratis. — Long. 1.5— 1.6 mill. Dem Neuraphes antennalis Saulcy sehr nahe verwandt, aber etwas grölser und durch die doppelt gröfseren, vorgequollenen Augen sich entfernend. Die Flügeldecken zeigen hinter der Basis einen schwachen Quereindruck, der bei antennalis fehlt. Im Talischgebirge von Herrn Hans Leder entdeckt. 47. Neuraphes Fiorii n.sp. Rufo-castaneus, antennis palpis pedibusque dilutioribus, parce subtiliter fulvo-pubescens, antennis elongatis, dimidiam corporis superantibus, gracilibus, apicem versus leviter incrassatis, articulis haud transversis, articulis 1, 2, 1] oblongis, penultimis 3 aut 4 subquadratis, clava fere 5-articulata; capite thorace viz angustiore, prope oculos foveolato, vertice vir concavo, oculis sat magnis, prominulis ; prothorace angusto, oblongo, den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 273 subparallelo, coleopteris fere duplo angustiore, laevi, impressione antebasali utringue bifoveolata, foveola interna non profunde in- sculpta, externa laterali angusta, oblonga; elytris dilatatis, ovatis, parce obsoletissime, vie perspicue punctulatis, basi bitmpressis, impressione interna lata, in fundo basi foveolata, externa angusta, elongata, callo humerali elevato, oblongo; pedibus elongatis, graci- libus. — Long. 1.7 mill. Diese neue Art ist dem N. parviceps m. aus dem Talysch- Gebirge ungemein ähnlich, unterscheidet sich aber durch längeren Halsschild, gegen die Spitze etwas stärker verdickte Fühler und viel längere Beine. Von den europäischen verwandten N. solitarius und frondosus durch das sehr schmale, gestreckte Halsschild und den nicht schmäleren Kopf, sowie durch die langen, schlanken Fühler ab- weichend. Durch dieselben Eigenschaften entfernt sie sich von dem caucasischen N. erimius, balaena und antennalis. — Ein Exemplar weicht durch viel dunklere Färbung des Körpers ab. Herr Professor Andraea Fiori (aus Bologna) sammelte diese Art in einiger Anzahl bei S. Bruno in Italien; sie ist mir ferner auch aus Vallombrosa zugekommen. 48. Neuraphes coecus n.sp. Testaceus, unicolor, nitidus, subtilissime brevissimeque pubescens, antennis gracilibus, apicem versus sat fortiter incrassatis, articulis quatuor penultimis transversis; capite parvo, ovato, thorace valde angustiore, laevi, utrinque prope latera haud foveolatis, inter antennas obsolete biimpresso, oculis nullis; prothorace subcordato, latitudine parum longiore, levissime convero, laevi, impressione antebasali dislincta, utrinque obsolete bifoveolata, foveola interna vix, externa magis conspicua; pliculu ante scutellum perspicua; elytris oblongo-ovatis, perparum convezis, thorace latioribus, vixz punctulatis, bası biimpressis, foveola interna subrotundata, ezterna oblonga, angusta, plicula humerali brevi. — Long. 1 mill. Mit N. parallelus Chaud. verwandt, aber durch kleinen Kopf und den Mangel der Augen sofort zu unterscheiden. Ein Exemplar verdanke ich der Güte des Herrn Bernhard Halbherr, der es am Monte Vallasa, beim Monte Baldo, in Südtyrol, aus Laub gesiebt hatte. 49. Stenichnus subtilis n. sp. Oblongus, convezus, parce fulvo-pubescens, fusco-ferrugineus aut piceus, antennis palpis pedibus- que testaceis, antennis sat robustis, dimidium corporis fere superantibus, apicem versus sensim leviter incrassatis, articulis penultimis leviter Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 18 274 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, transversis; capite thorace angyustiore, convezo, sublaevi, oculis medioribus, prothorace latitudine parum longiore, cordato, convero, basin versus fortiter angustato, laevi, ante scutellum punctis duabus viz perspicuis impressis, elytris thorace latioribus, oblongo-ovatis, convezis, obscurioribus, vier punctatis, sutura in medio leviter impressa, basi unifoveolatis, foveola ezterns vir conspicua puncti- formi aut nulla; pedibus gracilibus. — Long. 1, aut vix 1 mill. Durch schlanke Gestalt und ziemlich langen Halsschild mit St. ditomus und ellipticus, letzterer aus dem Caucasus, verwandt; unterscheidet sich von dem ersteren durch den Halsschild, der beträchtlich schmäler ist als die Flügeldecken, sowie durch geringere Gröfse und dunklere Färbung; von dem letzteren durch dunklere Färbung, dickere Fühler, letztere ohne deutlich abgesetzte Keule, längere, kaum punktirte Flügeldecken und ihre viel spärlichere und längere Behaarung verschieden. Ist neben St. ellipticus Reitt. einzureihen. Einige Exemplare aus Taschkent von Herrn Eugen König eingesendet. 50. Euconnus Ferrarii Kiesw. und demissus n. sp. Ich erhielt kürzlich einen kleinen Euconnus, aus der Verwandtschaft des Loewi Kiesw., von Luchon, in den Central-Pyrenäen, den ich für neu ansah, weil er mit dem von mir als E. Ferrarii gehaltenen und in meinen Tabellen beschriebenen Käfer von Monte-Viso nicht übereinstimmte. Nachdem der E. Ferrarii aus den Pyrenäen be- schrieben wurde, so ist die Annahme gerechtfertigter, dafs meine Art von Luchon der echte Ferrarii ist, zumal Kiesenwetter’s Be- schreibung der Fühlerkeule ebenfalls auf ihn besser zutrifft, als auf meinen Ferrarii vom Monte-Viso. Beide Arten sind von gleicher Grölse, Färbung und gleicher Körperform, bei dem einen (E. Ferrari Kiesw., non Reitt., von den Pyrenäen) sind aber die Fühler länger, alle Glieder mindestens so lang als breit, die Fühlerkeule grölser, stärker abgesetzt, die drei vorletzten Glieder so lang als breit, fast kugelig; bei dem anderen (E. Ferrarii Reitt. [non Kiesw.], Bestimm.-Tabell. eur. Col. Heft V, pg. 577, = Eucon. demissus n. sp.) sind die Fühler kürzer, Glied 1, 2 länglich, 3, 4, 6, 7 kaum so lang als breit, die Keule viergliederig, nicht stark abgesetzt, die drei vorletzten Glieder deutlich quer. Vaterland des letzteren: Monte-Viso in den Cotti- schen Alpen. 5l. Euconnus ceruentulus n.sp. Sanguineus, fulvo-ptlosus, antennis, palpis pedibusque testaceis, anmtennis elongalis, gracilibus, den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 275 clava quadriarticulata, sat abrupta, articulis tribus penultimis sub- quadratis, haud oblongis; capite subrotundato, thorace fere dimidio angustiore, prothorace latitudine perparum longiore, dense piloso, ante basin transversim leviter sulcato, sulco utrinque leviter foveolato; elytris ovatis, vier punctatis, basi late impressis, plica humerali haud prominula, callo humerali perspicuo. — Long 1.1 mill. Mit E. hirticornis, v. sanguinipennis m. sehr nahe verwandt, aber beträchtlich kleiner, die Fühler sind viel robuster, die Fühler- keule dieker, die Glieder derselben nicht länger als breit, der Halsschild ist länger, mehr gleichbreit, die Basalquerfurche ist tiefer, dagegen sind die Grübchen in derselben weniger deutlich. Taschkent; 2 Ex. von Herrn Eugen König eingesendet. 52. Euconnus (Leptocharis n. subgen.) Revelieri n. sp. Parvulus, elongatus, subpubescens, leviler convezus, rufo-testaceus, palpis, antennis pedibusque dilute flavis, capite subrotundato, thorace parum angustiore, lateribus fulvo-villosis, oculıs distinctis, nigris; antennis prothoracis basin atlingentibus, clava abrupte triarticulata; prothorace ovato, basin versus leviter angustato, angulis omnibus subrotundatis, supra laevi, prope basin vir impresso; elytris basi thorace haud, in medio parum latioribus, ellipticis, sublaevibus, basi bümpressis, impressione „interna subrotundato, externa angusla, oblonga, parvula, nonunquam vix perspicua; metasterno longissimo, cozis posticis subapprozimatis, abdominis segmentis primis brevibus, primo in medio inconspicuo. — Long. 0.9 mill. Leptocharis Revelieri Sauley in litt. Diese Art weicht von allen Euconnus- Arten in nachfolgenden Punkten ab: Das vorletzte Glied der Maxillartaster ist fast kugelig, das letzte als aalförmige Spitze schwer erkennbar, die Hinterbrust ist aulserordentlich lang, dagegen der Bauch sehr verkürzt, die Hinterhüften stehen demnach nahe der Spitze des Körpers einge- lenkt, und sind einander genähert; ihre Trochanteren sind klein. Die ersten Bauchringe sind kürzer als die letzten, in der Mitte sind nur 5 zu zählen, der erste ist nur an der Seite des Abdomens erkennbar. Körperform sehr gestreckt, den Tetramelus-Arten sehr ähnlich. Bei den letzteren sind stets 6 deutliche Bauchsegmente vorhanden und der erste und letzte sind länger als die dazwischen liegenden. Es ist wahrscheinlich, dafs Leptocharis eine gut berech- tigte Gattung ist. Dieses neue ausgezeichnete Thierchen sammelte Herr Humberto Lostia in seinem Garten in Cagliari (Sardinien), wenn ich nicht irre, von grölseren Pflanzenwurzeln. 18° 276 E. Reitier: neue Coleopteren aus Europa, 53. Bathyscia Halbherri n. sp. Ovata, postice valde angustata, fortiter convexa, nilidula, subpubescens, antennis tenwibus, brevibus, articulis A— 6 quadratis, articulo tertio leviter oblongo, duobus penultimis subtransversis; prothorace subtilissime dense, vix perspicue punctulatis, elytris transversim strigose punctalis, stria suturali nulla, tarsis anticis maris sat fortiter dilatatis. — Long. 1.4 mill. Mit B. Erberi nahe verwandt, aber breiter und kürzer eiförmig, nach hinten stärker verschmälert, höher gewölbt, die Flügeldecken doppelt stärker quergestrichelt, an den Fühlern ist Glied 3 einhalb Mal länger als 4, 4—6 so lang als breit. Von B. turcica durch gröfsere, eiförmige, gewölbtere Gestalt, starke Querstricheln der Flügeldecken und durch das längere dritte Fühlerglied verschieden. Ist zwischen Erberi und turcica zu stellen. Am Monte Vallassa (Monte Baldo-Gebirge) von Herrn Bernhard Halbherr, dem ich diese Art zu Ehren benenne, aus Moos gesiebt. 54. Bathyscia sibirica n.sp. Parvula, oblongo -ovata, subdepressa, pube fulva, minus subtii, depressa, sat dense tecta, antennis brevibus, clava incrassata, articuis 5—6 virz, duabus penultimis fortiter transversis, capite prothoraceque sublaevibus, elytris fortiter transversim strigosis, stria suturali nulla. — Long. 1 mill. Gehört in die Gruppe der B. Erberi, persica ete. Sie unter- scheidet sich von allen ihren Verwandten durch geringe Gröflse, länglich eiförmige, oben abgeflachte Körperform, kurze und dicke Fühler mit starker Keule, endlich durch die sehr groben Quer- stricheln der Flügeldecken. Mir liegt ein einzelnes © vor, welches Herr Graeser bei Wladiwostok in Ostsibirien aufgefunden hat. Es ist dies die am östlichsten vorkommende, bekannte Art; als nächste erscheinen die persica (aus Persien), und Peyronis aus Syrien. 85. Bathyscia thessalica n.sp. Ovata, valde conveza, nitidula, ferruginea, pube brevissima, fulva, depressa, sericea sat dense tecta, antennis, palpis pedibusque parum dilutioribus, antennis brevibus, articulis A—7 subquadratis, penultimis duobus leviter trans- versis; capite prolhoraceque laevibus, hoc fere semicirculari, elytris dense subtilissime punctulatis, haud strigosis, stria suturali nulla, tibüis posterioribus (intermediüs magis) spinulosis. — Long. 1.8—2 mill. Mit B. bosnica, kerkyrana, montana und Hoffmanni verwandt, dreifach grölser als die beiden letzteren und doppelt grölser als den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 277 kerkyrana, von der sie sich durch kürzer eiförmige, hochgewölbte Körperform und dickere und kürzere Fühler unterscheidet. Mit bosnica hat sie überhaupt wenig Aehnlichkeit; auch ist sie doppelt kleiner als diese. Thessalien (Ossa); von Herrn J. Stussiner in einer Höhle im Kokkino-vracho aufgefunden. 56. Choleva angustata Fbr. und verwandte Arten. Durch die Güte der Herren Ganglbauer und Dr. v. Seidlitz lernte ich eine Choleva kennen, welche mir bisher unbekannt war. Beide Herren theilten sie mir als Ch. angustata Fbr. mit, und in der That wird man diese Bestimmung für die richtige halten, wenn man die feine und spärliche Punktur des Halsschildes in Betracht zieht, welche Dr. Kraatz in seiner Revision der Catopiden als charakte- ristisch für diese Art anführt. Gleichwohl ist diese Art weder die Ch. angustata Fbr. noch die angustata Kraatz. Ich hatte mehrere Male Gelegenheit, Kraatz’sche Stücke dieser Art zu vergleichen, welche immer einer und der- selben Art angehörten und welche der Art entspricht, welche auch ich in meinen „Necrophaga“ als angustata beschrieb. Welche Art Fabrieius vor sich gehabt hatte, läfst sich aus den wenigen Worten seiner Beschreibung nicht genau ermitteln, jedoch spricht der Name für die Auffassung im heutigen Sinne und die angegebene Färbung spricht auch nicht dagegen. Ausschlaggebend ist aber der Umstand, dafs Fabrieius England als Vaterland seiner Art bezeichnet, woselbst die Seidlitz- Ganglbauer’sche Art nicht vorkommt. Dies geht aus der Kenntnils der brittischen Fauna hervor, sowie aus dem Umstande, dafs Murray, der zweite englische Monograph der Catopiden, bei seiner Ch. angustata ausdrücklich bemerkt, dals die Kraatz’sche Art eine andere sein müsse, weil ihr Thorax sehr fein und weitläufig punktirt sein soll, was auf keine der englischen Arten zutrifft. Kraatz hat aber auf die weniger dichte Punktur seiner angustata, die übrigens mit der englischen Art überein- stimmt, gegenüber der cisteloides ein zu übertrieben grolses Gewicht gelegt, und indem er diese Eigenschaft noch fett drucken liels, Anlafs gegeben, dafs Murray und Seidlitz seine Art nicht erkannt haben. Die Synonymie der ungustata ist eine sehr verwickelte. Die älteren Autoren haben fast durchweg Mischarten unter ihr verstanden und es ist wohl besser, sie bei dieser Art nicht mehr zu citiren. Selbst Spence, Erichson und Murray hatten sicher mehrere Arten als angustata vor sich. 278 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Synonyme, die sich nicht auf 'Mischarten beziehen, wären zu erwähnen: Chol. angustata Payk., Faun. Suec. I, 345, — cisteloides Fröhl. - rufescens 1ll., Käf. Preufs. 87, I, ist unzweifelhaft cisteloides, bezieht sich aber dabei auf rufescens Herbst, die eine andere Art ist. - oblonga Latr., Gen. Crust. et Ins. II, 27, = angustata Fbr. - angustata Thoms., Skand. Col. IV, 58, = cisteloides Fröhl. - angustata Sturm, Ins. XIV, 5, Taf. 272, m. M. —= lueidi- collis Reitt. - angustata Seidl., Faun. Balt. p. 222 = lueidicollis Reitt. 57. Choleva lucidicollis n.sp. „Elongata, dilute brunnea, capite prothoraceque obscurioribus, nitida, antennis, palpis pedibus- que testaceis, pube subtilissima, brevissima, depressa, parce, in elytris dense tecta; antennis tenuibus, elongatis, concoloribus, capite pro- thoraceque parce subtilissime punctulatis, valde nitidis, hoc latitudine paullo breviore, longe ante medium latissimo, lateribus basin versus sensim explanato, angulis posticis obtusis; scutello fusco; elytris elongatis, thorace paullo latioribus, confertim subtilissime punctulatis, subtiliter striatis, stria sulurali magis profunde impressa. — Long. 5—9.2 mill. Mas: Tarsis anticis dilatatis, trochanteribus posticis majoribus, subcylindricis, apice oblique truncatis, angulo ezterno spinoso; elytris apice simplicibus; abdominis segmento penultimo apice haud emar- ginato. Fem.: Tarsis trochanteribusque simpkcibus, elytrorum angulis suturalibus apice subdentatis, abdominis segmento penultimo ventrali apice late emarginato. Der Ch. angustata Fbr. ähnlich, Kopf und Halsschild ist aber nur weitläufig, sehr fein punktirt, dadurch sehr glänzend; die Punktur der Flügeldecken ist dreifach dichter; der Halsschild ist ebenfalls über der Mitte am breitesten, bildet hier einen stumpfen Winkel, ebenso treten die Hinterwinkel als stumpfe Ecke vor; die Fühler sind länger; Glied 8 und 10 ist nicht wie bei angustata nur doppelt, sondern dreimal länger als breit. Diese Art scheint mehr im nördlichen Europa vorzukommen und ist jedenfalls sehr selten. Norddeutschland, Schweden. Durch die weitläufige, feine Punktur und den dadurch bedingten grolsen Glanz des Halsschildes ist noch die nachfolgende neue Art ausgezeichnet; den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 279 58. Choleva angistrina n.sp. Oblonga, ferruginea, nitida, capite paullo obscuriore, sublaevi, prothorace coleopteris angustiore, leviter transverso, nitidissimo, subtilissime fulvo-pubescens, pube sub- depressa, lateribus aequaliter leviterque rotundato, in medio latissimo, supra subtilissime parce punctulato, elytris ovalibus, magis distincte, sat dense punctatis, haud strialis, stria suturali impressa, pube subtili, vie depressa dense tectus; corpore sublus obscuriore, palpis pedibusque testaceis. — Long. 4 mill. Fem.: Abdominis segmento ventrali penultimo viz emarginato, elytrorum angulis suturalibus apice simplicibus. Die kleinste Art aus der angustata- Gruppe, innerhalb welcher sie sich durch die nicht gestreiften Flügeldecken mit Ch. hirtula m. absondert. Länglich oval, rostroth, glänzend, nur der Kopf und der Unterleib, bis auf die Bauchspitze, etwas dunkler. Kopf und Halsschild höchst fein, anliegend gelblich behaart, der erstere fast glatt, der letztere sehr fein und spärlich, an den Seiten aber merklich dichter punktulirt. Der Halsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten gleichmälsig gerundet und nicht abgesetzt, in der Mitte am breitesten. Flügeldecken viel stärker punktulirt, nicht gestreift, nur der Nahtstreifen, aber dieser stark eingedrückt, vorhanden, oben ziemlich fein aber rauh, nicht ganz anliegend, gelblich behaart. Fühler reichlich von halber Körperlänge, gegen die Spitze merklich stärker und dunkler rostroth werdend, Glied 8 und 10 einhalbmal länger als breit, das Endglied zugespitzt, so lang als 9, etwas blasser gefärbt. Beim 2 ist das vorletzte Bauchsegment sehr schwach ausgeschnitten, und die Flügeldeckenspitze ist einfach. Das einzige mir vorliegende 2 fand Herr Eb. v. Oertzen auf der Insel Angistri bei Aegina. 59. Choleva nivalıs Kraatz. Bei der Bearbeitung meiner Necrophaga lag mir kein g' dieser Art vor und ich glaubte nach der Diagnose des Autors, dals die Trochanteren aulsen gezähnt seien. Sie sind jedoch ganz abweichend gebildet, nämlich schmal und lang, nach aufsen gebogen. Die Behaarung dieser Art ist weniger fein als bei angustata und cisteloides, aber gleichmälsig und anliegend. 60. Die mit angustata verwandten Choleva- Arten, welche meiner Gruppe I entsprechen, lassen sich kurz in nachfolgender Weise übersehen: 280 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, (Choleva Latr.) 1” Flügeldecken gestreift. 2" Flgd. durchaus mälsig fein, abstehend behaart spadicea Strm. 2" Flügeldecken sehr fein, anliegend behaart und dazwischen mit reihenweise gelben, gehobenen, längeren Härchen. Sutural- winkel des 2 einfach. 3” Flügeldecken glänzend, doppelt stärker punktirt als der Halssehild.=, Re rn, Ai pihfena"Beitt. 3 Flügeldecken matt, höchst en nich kaum stärker punktirt als der Halsschild . . - . ... intermedia Kraatz. 2' Flügeldecken sehr fein, anliegen, urüfoern behaart. 4’ Oberseite stark punktirt, glänzend. 5” Die feine, anliegende Behaarung ist gelb. . . punctata Bris. 5’ Die feine, anliegende Behaarung ist dunkel . Zibanotica Reitt. 4’ Oberseite nur sehr fein punktirt. 6" Halsschild nur spärlich punktirt, glänzend, die Seiten vor der Mitte einen stumpfen Winkel bildend . . Zucidicollis Reitt. 6' Halsschild mehr oder minder dicht punktirt, die Seiten vor der Mitte ohne bemerkbaren Winkel. 7’ Nahtwinkel des 2 zugespitzt, Hinterschenkel des g' auf der Unterseite im ersten Basaldrittel mit kleinem Zähnchen. angustata Er. 7” Nahtwinkel des 2 einfach; Hinterschenkel des gZ ohne Zähnchen. 8" Behaarung staubartig; Glied 8 der Fühler deutlich kleiner als 10 und viel kleiner als 7 und 9 . . . cisteloides Fröhl. 8' Behaarung deutlicher, länger, weniger fein; Glied 8 der Fühler nicht kürzer als 10 und sehr wenig kürzer als unda)E ne. o 20. mivalıs' Kr: 1’ Flügeldecken, aufser ne N ae deutlich ge- streift, fein, nicht anliegend behaart. 9" Nahtwinkel des 2 zugespitzt; Glied 8 und 10 kaum, 9 wenig länger als breit, 7 viel länger als 9 . . . . hartula Reitt. % Nahtwinkel des @ einfach; Glied 8 und 10 länger als breit, 7 und 9 gestreckt, 7 wenig länger als 9 . . angistrina Reitt. Anmerkung. In dieser Tabelle fehlt: Ch. norwegica Schneid. weil ich sie aus eigener Anschauung nicht kenne. 61. Prionochaeta sibirica n. sp. Lato-ovalıs, subdepressa, nigra, subtilissime, elytris nigro-pubescentibus, palpis, antennis (articulis 7—9 fuseis ezceptis) pedibusque rufo-lestaceis, capite prothoraceque den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 281 subtilissime confertim punctulato, hoc transverso, antrorsum angustato, angulis posticis rectiusculis, elytris magis distincte punctatis, leviter striatis, tübiis posterioribus subtilissime spinulosis, calcaribus elongatis, robustis, subtilissime pectinatis. — Long. 4.2 mill. Mas: Tibüs intermediüs leviter sinuatis, tarsis anticis dilatatis. Die Gattung Prionochaeta Horn (Trans. Amer. Soc. VIII, 1880, pg. 260) ist der Gattung Ptomaphagus äulserst ähnlich und nahe verwandt und unterscheidet sich dadurch, dafs die Mittelfülse des Jg! nicht erweitert sind (also wie bei Choleva und Catopomorphus) und durch die Endsporne der hinteren Schienen, welche lang und robust und nach beiden Seiten dicht kammartig gezähnelt sind. Schwarz, fast matt, Fühler (mit Ausnahme des 7. bis 9. Gliedes), Palpen und Beine gelbroth. Fühler den Hinterrand des Halsschildes überragend, dünn, gegen die Spitze kaum verdickt, die Glieder länglich, 1—3 gestreckt, Glied 8 quer, 9 und 10 etwa so lang als breit. Kopf und Halsschild aufserordentlich dicht und fein punktirt und höchst fein bräunlich behaart. Letzterer fast doppelt so breit als lang, von der Basis nach vorn im Bogen verengt, der Hinter- winkel fast-rechteckig. Schildchen klein, dreieckig. Flügeldecken dreifach stärker, sehr dicht punktirt, höchst fein schwarz behaart, fein gestreift, Unterseite schwarz, dicht punktirt, fast matt. Die ‘ Hinterschenkel an der Spitze mit einem Grübchen, das vielleicht nur individuell ist. Ein Z' wurde von Herrn Graeser bei Wladiwostok gefangen und befindet sich in meiner Sammlung. 62. Ptomaphagus Oertzenin.sp. Oblongus, niger, nitidulus, breviter nigro-pubescens, pube minus brevi, haud depressa, dense vestitus, antennarum basi, palpis pedibusgue rufo-testaceis, antennis sat robustis, thoracis basin haud attingentibus, articulis A—6 sub- quadratis, articulo 7 quadrato, duobus penultimis leviter transversis; prothorace coleopteris angustiore, transverso, lateribus rotundato, subtilissime subrugulose punctato, angulis posticis rectiusculis; elytris oblongo-ovatis, confertim subrugulose punctatis, stria suturali im- pressa, strüs dorsalibus nullis. — Long. 3.2 mill. Durch die ziemlich rauhe, schwärzliche, nicht anliegende Be- haarung ist diese Art von allen anderen sogleich zu unterscheiden. Die Körperform ist ähnlich dem alpinus, aber einfarbig schwarz, ohne reifartigen Schimmer, die Punktur ist dieser Art ebenfalls ähnlich. Die Fühler sind kurz, die Keule wenig dick. Die Vorder- fülse und das erste Glied der Mittelfülse sind ziemlich stark er- weitert. 282 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Durch die aufgerichtete Behaarung tritt diese Art in unmittel- bare Nähe des Pt. hybridus m. aus Armenien; letzterer ist aber grölser, gelbbraun und hat lange Fühler mit gestreckten Gliedern. Ich habe wegen dieser einzigen, durch die Behaarung von den anderen abweichenden Art bei meiner Bearbeitung der Bestimm.-Tabellen der eur. Col. Heft XII (Brünn 1884) auf sie keine besondere Gruppe errichten wollen. Durch das Bekanntwerden weiterer Arten mit dieser sehr abweichenden Behaarung wird jedoch die Errichtung einer solchen nothwendig. Herr Eberhard von Oertzen entdeckte diese Art, dem ich sie freundschaftlich widme, am Parnafs, in Griechenland. 63. Blitophaga!) villosu n.sp. Nigra, nitidula, subplumbeo- micans, pube sat elongata, depressa, incana, minus dense vestita, supra aequaliter fortiter et dense punctata, fronte haud transversim impressa, prothorace areolis impunctatis nullis; pygidio triangulari, longitudine haud latiore, lateribus subrectis, elytris tricostatis, costa 1, 3 ante apicem abbreviatis, secunda apice subintegra et fere recta, antrorsum sensim. obsoleta, tuberculo antebasali longe pone medium inter costam tertiam distincto, apice subtruncatim-rotundata. — Long. 13 mill. Schwarz, glänzend, mit einem bleigrauen Scheine, lang, an- liegend, aber wenig dicht behaart und überall dicht und stark, gleichmäfsig punktirt. Scheitel ohne Querfurche, dichter behaart. Halsschild ohne punktfreie Stellen, der Hinterrand jederseits nur sehr schwach gebuchtet. Schildchen dreieckig, nicht breiter als lang, grols, die Seiten nicht wesentlich gebuchtet, fast gerade, dicht und stark punktirt. Flügeldecken wie bei opaca, die Rippen stärker erhaben, die mittlere an der Spitze nur sehr wenig nach innen geneigt, die Beule hinter der Mitte, in der Sublateralrippe deutlich. Unterseite glänzend, gelblich behaart, gedrängt und stark, die Bauch- ringe feiner und weniger gedrängt punktirt, die Punkte in die Quere gezogen. Weicht von B. opaca ab durch den Mangel der Scheitelfurche den gleichmäfsig punktirten Halsschild, die an der Spitze fast gerade Mittelrippe, die starke Punktur der Oberseite und lange weniger dichte Behaarung; von den andern Arten durch die an der Spitze stumpf abgerundeten Flügeldecken und ihren deutlichen Ante-Apical- 1) Bestimmungs-Tabellen der europ. Col. Heft XII (Brünn 1884), pg. 74 und 82. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 283 höcker in der seitlichen Dorsalrippe, grolses, langes Schildehen und die depresse Oberseite abweichend. Bei den 2 mir vorliegenden 2 ist das vorletzte Bauch- und Rückensegment nahezu einfach. Turkestan, in meiner Sammlung. 64. Pseudopelta mutilata: Ps. sinuatae valde similis sed capite fulvo villoso, prothorace latiore, magis fortiter ruguloso- punctato, elytrorum humeris haud dentatis, margine apicali prope suturam in mare leviter sinuata, angulis suturalibus subacutis. — Long. 12— 13 mill. Mas: Abdominis segmento ventrali penultimo apice late leviter- que emarginato, penultimo dorsali fere truncato. Fem.: Abdominis segmento ventrali penultimo apice levissime bisinuato. Castelnau, Hist. Nat. II, pg. 6. Silpha capensis Boh. Res. Reis. Eng. 1858, pg. 36. Unserer Pseudopelta sinuata Fbr. täuschend ähnlich und in nachfolgenden Punkten abweichend: Das 7. Fühlerglied ist nicht wie das 8. sehr stark verbreitert, sondern wie das vorhergehende gebildet, der Kopf und der Vorderrand des Halsschildes ist dicht, der erstere fast zottig gelb behaart, der Halsschild ist breiter, uneben (hat eine Mittelfurche und daneben, gegen die Seiten ab- geschwächte grubenartige Eindrücke), doppelt stärker, etwas rugos punktirt, die Behaarung ist weniger fein, die schwarze vorherrschend, dem Schildchen fehlen ausgesprochene gelb behaarten Flecken, die Flügeldecken sind ganz ähnlich, die Rippen sind noch erhabener, die Zwischenräume etwas weitläufiger punktirt, mit einzelnen greisen, äufserst kurzen, wenig auffälligen Härchen besetzt, die Schultern haben kein Zähnchen, der Hinterrand neben der Naht ist beim g' schwach ausgebuchtet und dadurch der Nahtwinkel etwas spitz, beim @ ist der Nahtwinkel ganz ähnlich wie bei sinuata lappig ausgezogen. Unterseite vorherrschend dunkel behaart, vorletzter Bauchring beim g' der ganzen Breite nach kaum bemerkbar aus- gerandet und das vorletzte Rückensegment nahezu gerade ab- gestutzt. Trotz der sehr grolsen Aehnlichkeit mit P. sinuata kommt diese Art wegen dem mangelnden Humeralzähnchen neben dispar Herbst zu stellen, von der sie sich durch den unebenen, anders behaarten Halsschild, undeutliche Pubescens der Flügeldecken, welch’ letztere beim 2 am Nahtwinkel viel stärker lappig vorgezogen, beim g' schwach gezähnt sind, unterscheidet. 234 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Diese Capenser - Art ist nicht nur über ganz Afrika ver- breitet, sondern auch im südlichen Europa, z. B. Südungarn, Krim, Italien ete. einheimisch. Ich wurde durch Herrn Karl Letzner auf diese Art aufmerksam, der mir ein g' aus Verona, ein 2 vom Cap zur Determination vorlegte. 65. Liodes ampla n. sp. Lata, breviter ovata, conveza, rufo-castanea, nitida, antennis thoracis basın attingentibus, arti- culis: 3 elongato, A—6 subglobosis, clava sat magna, elongata, articulis: 7 latitudine haud longiore, conico, 9, 10 leviter Irans- versis, ultimo latitudine vir longiore, praecedente viz angusliore; capite prothoraceqgue dense subtilissime punctulatis, hoc basi latis- simo, antrorsum rotundatim angustato, basi subtruncata, utrinque levissime sinuata, angulis posticis rectiusculis; elytris apice valde angustatis, supra fortiter striato-punctatis, interstitiis minutissime viz perspicue punctulatis, fere laevibus, sed alternis punctis remotis, subseriatis fortiter impressis. — Long. 4 mill. Mas: Femoribus posticis intus late leviter emarginatis, angulo basali et apicali obtuso leviter producto; tibüs posticis valde curvatıs. Gehört in meine erste Gruppe der Liodes- Arten, in die Nähe von nitidula Er. Kopf und Halsschild ist äufserst fein, aber durch die Loupe noch gut sichtbar, die Zwischenräume auf den Flügel- decken hingegen sind schwer sichtbar punktulirt, nahezu glatt. Ist hinter L. Discontignyi einzureihen. Herr König fand in Abchasien ein g', das er so gütig war, mir zu überlassen. - 66. Thymalus Aubei Levell. Ich habe den caucasischen, feiner punktirten Thymalus als Thym. limbatus, v. subtilis m. i.]., an meine Correspondenten versendet. Nunmehr habe ich mich über- zeugt, dals derselbe von limbatus specifisch verschieden ist und dafs er mit Thym. Aubei verbunden werden mufs, obgleich seine dorsale Punktur nicht irregulär genannt werden kann. Thym. Aubei Lev. unterscheidet sich jedoch hauptsächlich durch den nur halb so breit abgesetzten Seitenrand der Flügeldecken, der schmal genannt werden mufls und der vorn nicht, hinten kaum flach ausgebreitet erscheint; die Punktreihen sind doppelt feiner, auf der Scheibe oft nicht ganz regelmälsig, dagegen ist die Punktur des Halsschildes nicht feiner als bei Zimbatus. Im ganzen Caucasusgebiete und in Armenien, nicht selten. den angrenzenden Ländern und Sibirien ete. 285 67. Uebersicht der mir bekannten Esarcus-Arten: 1” Flügeldecken mit starken Punktstreifen. Fühler ohne deut- liche Keule. 2" Vorderrand des Halsschildes breit ausgeschnitten, die Vorderwinkel nach vorn vorragend. 3” Long. 3.6 mill. Breit, kastanienbraun, dicht, lang, braun, abstehend behaart, Flügeldecken mit grubenartigen Punkten in den Streifen; Glied 3—”7 der Fühler länger als breit, 2 kleiner als 3, länglich, 8—10 quadratisch. Algier !). Leprieuri Reiche. 3 Long. 3 mill. Schmäler, länger, parallel, hell rostroth, kurz, gelblich behaart, Flügeldecken stark punktirt- gestreift, Glied 2 der Fühler quadratisch, 3 länglich, 4—6 so lang als breit, 7—10 transversal. Saint- Bruno in Calabrien. Von Hrn. Prof. Fiori entdeckt ?). Fiorii n. sp. 2' Vorderrand des Halsschildes gerade abgeschnitten, die Vor- derwinkel sehr stumpf, nicht vorragend. Südfrankreich, Sieillen . . . .. Triphyllus cribratus Baudi, Abeillei Ancey. 1’ Flügeldecken ohne Punktstreifen, sowie der Halsschild gleichmälsig dicht punktirt, Vorderrand des letzteren gerade abgeschnitten, Vorderwinkel nicht vorragend, Fühler dünn, die 3 letzten Glieder zu einer schwachen Keule abgesetzt. Algier (Teniet). Von Hrn. Dr. Martin gesammelt. Martini n. sp. 68. Esarcus Martini n. sp. Breviter subovalıs, valde con- vezus, rufo-testaceus, nitidus, flavo-pubescens, anlennis tenuibus, thoracıs basın parum superantibus, tribus ultimis fere clavam for- mantibus, capite dense punctato, prothorace coleopteris viz angustiore, transverso, laterıbus crenato, tenuiter explanato, dense fortiter punctato, margine antice truncato, angulis anticis obtusis, deflezis, haud productis, basi utrinque sinuata, angulis posticis obtusis; elytris 1) Dieser Art ist der mir unbekannte, aber wohl unterschie- dene Es. Letourneuzi Raffr. (Rev. Mag. Zool. 1873, p. 368) nahe verwandt, aber durch seine Gröfse (Long. 4 mill.), schmälere Form, rothgelbe Färbung, kurze gelbe Behaarung, gröbere Punktirung auf dem Halsschilde und weniger grubige in den Streifen der Flügeldecken und nicht kielartig erhöhte Zwischenräume verschieden. Algier. 2) Dem Leprieuri ähnlich, aber kleiner, schmäler, hell gefärbt, kürzer behaart, feiner punktirt, die Flügeldecken nicht mit gruben- artigen, sondern nur mit starken Punktstreifen und durch den Bau der Fühler verschieden. 286 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, brevibus, gibbosis, fortiter dense punctatis, haud striatis, punctis anlice indislincte subseriatis, subtus dense subtiliter punctatis. — Long. 2.4 mill. Algier: Teniet (Dr. Martin). 69. Laemophloeus Emgei n.sp. Dem L. ferrugineus Steph. täuschend ähnlich und durch folgende Punkte sicher specifisch ver- schieden. Etwas schmäler, die Flügeldecken länger, doppelt so lang als zusammen breit, der Halsschild dichter punktirt, mindestens so lang als breit, zur Basis ebenfalls verengt (Hinterwinkel recht- eckig), Kopf des Q' nicht merklich breiter als der Halsschild, die Fühler etwas kürzer und leicht an deren letzten 3 Gliedern zu unterscheiden, die in beiden Geschlechtern hier kurz, bei ferrugineus immer gestreckt sind; die 2 vorletzten Glieder sind bei Emgei kaum so lang als breit, bei ferrugineus immer länglich. Die Mandibeln des g' aulsen kaum eckig erweitert. Von Herrn Jos. Emge in Attica gesammelt. 70. Thorictus bifoveolatus n. sp. Dem Th. foveicollis Ritr. von den südwestlichen Ufern des Caspischen Meeres ungemein ähnlich, ebenso grols, gleich geformt und ebenso auf den Flügel- decken lang abstehend behaart, aber die Hinterwinkel des Hals- schildes sind nicht als Spitzen nach hinten verlängert, sondern ab- gestumpft und abgerundet, nach hinten gar nicht vortretend; ferner hat der Halsschild seine grölste Breite nahe der Basis und ist von da nach vorn verengt. Der Halsschild zeigt einzelne, feine, staub- artige Schuppenhärchen und dessen Seiten eine ungemein feine Punktur. Die Färbung ist kastanienbraun, aber weniger rothbraun als foveicollis und persicus Ritr. Von Th. persicus unterscheidet sich diese Art durch die lange aufgerichtete Behaarung der Flügeldecken, den von der Basis nach vorn verengten Halsschild und etwas mehr gelbbraune Färbung. Long. 2.1 mill. Ein gut erhaltenes Exemplar von Indersk verdanke ich der Güte meines Freundes Faust. 71. Thorictus Königin.sp. Dem Th. persicus Rttr. äulserst nahe verwandt und in Folgendem unterschieden: Die Färbung ist dunkler braunroth, der Halsschild ist an den Seiten deutlich, fein punktirt, das Basalgrübchen jederseits ist wenig tief, dagegen be- findet sich noch ein zweites kleineres jederseits schräg über dem Basalgrübchen, gegen die Seiten zu stehend, endlich sind die Flügeldecken gegen die Spitze weniger verengt. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 287 Ein einzelnes Stück aus Turkestan von Herrn Eugen König mitgetheilt. 72. Saprinus binaevulus n. sp. Oblongo-ovalis, convezus, niger, nitidus, antennis, tibüs tarsisque ferrugineis, fronte dense punctata, stria interrupta, prothorace transverso, antrorum angustato, convero, omnino punctato, punctis simplicibus, dorsalibus substilioribus et sparsioribus, antice haud foveolato, lateribus lenuissime marginato, scutello minimo, triangulari; elytris macula ezterna trianguları magna rubris, omnmium sparsim punctalis, punctis apicem versus fortioribus, stria suturali integra cum stria prima dorsali antice juncta, striis dorsalibus quatuor subaequalibus pone medium abbreviatis, pygidio densissime punctato, tibiüis anticis valde tridentatis. — Long. 3.1 mill. Schwarz, Fühler und Tarsen rostroth, Schienen rothbraun, die Flügeldecken an den Seiten mit einem grofsen dreieckigen Flecken, dessen Basis fast den ganzen Seitenrand in Anspruch nimmt und dessen Spitze die Naht nicht erreicht. Diese Art erinnert im hohen Grade an Gnathoncus, mit der sie aber sonst nichts gemein hat. S. Fausti Schmidt scheint ihr nahe zu stehen. Turcmenien; ein Stück von Hans Leder gesammelt. 73. Cryptarcha strigata, var. nov. circassica. Die vordere, helle Binde der Flügeldecken doppelt breiter, der dreieckige Ast nach aulsen mit dem Lateralflecken verbunden und nach innen zu einem breiteren, hellen Flecken erweitert, der die vordere Binde vollständiger macht. Diese Binde ist blofs durch die schmale, dunkle Naht unterbrochen und schliefst meilst einen kleinen, dunklen Flecken auf ihrem breiteren, inneren Theile ein. Die zweite Binde hinter der Mitte ist normal. Einige übereinstimmende Exemplare, die den Eindruck einer besonderen Art machen, die es aber sicher nicht ist, sammelte Herr E. König in Tscherkessien bei Utsch-Dere. 74. Prostomis mordaz n. sp. Pr. mandibulari valde similis, sed mandibulis apice eztus haud rotundatis, fere truncalis et emarginatis, extrorsum plus minusve angulatis aut subdentatis, prothorace basin versus (non apice sensim) leviter angustato, distincte punctato. — Long. 5—7 mill. Diese neue Art ist der bekannten europäischen zum Ver- wechseln ähnlich , jedoch ohne jeden Zweifel sicher specifisch verschieden. Bei derselben Grölse, Form und Färbung ist der Halsschild deutlicher und stärker punktirt, und ist nicht wie bei 288 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa etc. mandibularis von der Basis zur Spitze allmählig, sondern von der Spitze zur Basis schwach, aber deutlich verengt. Der Hauptunter- schied liegt aber in der ganz verschiedenen Form der Mandibeln; diese sind etwas gröfser und länger, parallel, an der Spitze ab- gestutzt, die rechte vorn an der Spitze ausgerandet, die linke vorn in der Mitte ausgeschnitten, wodurch die Aufsenkante zahnförmig vortritt. Die innere Apicalspitze der linken Mandibel ist, wie bei der anderen Art, zweizähnig, ebenso sind die zwei Kinnzähne lang und gebogen. Wladiwostok, in Östsibirien. Von Herrn Graeser zahl- reich gesammelt. 75. Atritomus filicornis n. sp. Oblongus, subparallelus, leviter convezus, fusco-prlosus, obscure castaneus, prothorace ob- scuriore, ore, antennarum bası, pedibus elytrisque testaceis, his plaga magna ante apicem connexa nigra; antennis tenuibus, subfiliformibus, thoracis basin superantibus, apicem versus haud incrassaltis; capite thorace valde angustiore, parvo, dense punctato, clypeo discreto; prothorace valde transverso, longitudine plus guam duplo latiore, coleopteris haud-angustiore, omnium subtilissime marginato, subtiliter punctato, antice subtruncato, basi utrinque leviter sinuata, lateribus parum rotundato, obsoletissime, vir perspicue crenulato, puncto majore indistincto prope basın utrinque impresso; scutello trans- versim subquadrato, punctulato, elytris fere parallelis, apice con- junctim rotundatis, subtiliter punctatis, punctis antrorsum alternatim seriatis, paullo majoribus. — Long. 3.7 mill. Die Fühler sind dünn, fast fadenförmig, gegen die Spitze nicht verdickt. Augen rund, gewölbt. Flügeldecken an der Basis mit Punktreiheri, welche in der Mitte verschwinden, die Zwischenräume und die Spitze der Decken feiner, nicht dicht punktirt. Jede Flügeldecke mit einem breiten schwarzen Längsflecken, der vor der Mitte beginnt und hinten vor der Spitze sich mit dem andern der zweiten Flügeldecke verbindet. Manchmal ist auch ein kleiner dunklerer Flecken hinter dem Schildehen vorhanden. Edough, bei Bona von Grilat, Bedel etc. gesammelt. Nachdem ich bereits in der Wien. Ent. Zeitg. 1886, p. 77, den Triphyllus cribratus Baudi, der mit Esarcus Abeüllei Ancey identisch ist, aus der Gattung Atritomus ausgeschieden und für Tritoma unmivestris Rttr. den Gattungsnamen Atritomus beibehalten habe, so ist obige neue Art die zweite, welche in dieses Genus gehört. (Fortsetzung folgt.) ss we [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Uebersicht der europäischen Hydrochus. Von A. Kuwert in Wernsdorf. Vorbemerkung. Im letzten Berliner Cataloge sind nur 8 Hydrochus-Arten auf- geführt. Rey hat in den Annales de la Societe Linneenne de Lyon 1886 unter den 7 von ihm als französisch beschriebenen Arten nilidi- collis Muls. und dicolor Dahl als selbstständige Arten aufgeführt, so dafs hierdurch die Artenzahl auf 11 stiege; dann hat er impressus Rey neu aufgestellt. Durch diese und die von Motschulsky auf- gestellten und von mir geprüften Arten, so wie durch eine scheinbar neue Art von den Jonischen Inseln steigt die feste Artenzahl auf 16, wozu noch einige sichere Varietäten kommen. Die Variations- Benennungen sind von mir so beibehalten worden, wie ich sie in den verschiedenen Sammlungen von den Autoren selbst herrührend auf den Vignetten finde. Ob in dem von mir testaceipennis benannten Thiere das von Motsch. unter diesem Namen bei der Beschreibung seines Äkirgisicus (Reisen von Schrenk, Petersburg 1860, Seite 102) erwähnte (von Küster i. litt. so genannte?) Thier zu suchen ist, wage ich nicht zu behaupten. Möglichenfalls liegt auch nur eine Gedächtnilsverwechslung mit flavipennis Küst. vor. Jedenfalls aber ist das Thier aus der nachfolgenden Uebersicht klar und deut- lich erkennbar. Aufser octocarinatus Hochhuth liegen mir alle Arten vor. I. 1. Sämmtliche abwechselnde Zwischenräume der Fld. sind gleich- mäfsig kielförmig erhaben. 2. Die Erhabenheit ist stark und deutlich. Käfer ganz schwarz. 3. Fld. parallelseitig. Schienen braun. Käfer klein. Eur. bor. et med. l. carinatus Germ. 1324 (costatus Dej.). 3. Fld. hinter der Mitte verbreitert. Schienen schwarz. Hinterleib . proportionell kürzer gebaut. 4. Gröfse von carinatus. Eur. bor. et med. 2. brevis Herbst. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 19 2390 A. Kuwert: Uebersicht 4. Gröfse von elongatus. Russia med. (Kusinie, Besradicz). 3. octocarinatus (Bulletin de Moskou 1871.) Hochhuth 1871. 2. Die Erhabenheit ist schwächer oder sehr schwach. Fld. schwarz- braun oder braunroth. 5. Gröflse von carinatus. Halssch. sehr dicht und ziemlich fein punktirt, wenig glänzend, schwarz; Fld. dunkelbraun, mit sehr schwacher Kielung der Zwischenräume. Russia med. et mer. 4. kirgisicus Motsch. (Schrenk’s Reisen, 1860.) 1360. 5. Gröfse von elongatus. Halssch. weitläuftig grob punktirt, stark metallisch glänzend. Fld. braunroth, mit etwas stärker gekielten Zwischenräumen, grob punktirt gestreift. Lenkoran. Kirgisensteppe. 5. crenulatus Motsch. (Schrenk’s Reisen 1860.) 1860. 1. Die Zwischenräume nicht abwechselnd gleichmälsig erhaben oder ganz ungekielt. u. 6. Von den Intervallen sind von der Naht ab das 2te und 4te auf der vorderen, das 3te auf der hinteren Flügelhälfte, das 4te auch hinten etwas, das öte garnicht, das 6te und Ste durchweg stark gekielt. Käfer entweder ganz schwarz, oder Halssch. und Kıppeu oder auch nur das erste metallglänzend. 7. Die erhabenen Kiele durch die Punktirung der Reihen nicht in der Geradlinigkeit beeinträchtigt, Kiele breiter. 8. Fld. parallel, langgestreckt. Eur. bor. et med. 6. elongatus Schaller (eicindeloides Marsh., gemellatus Ill. 1826). 8. Fld. hinter der Mitte verbreitert, verkehrt eiförmig. Littuania. Rossia. var. ignicollis Motsch. 1860. 7. Die erhabenen Kiele sehr schmal, durch die Reihenpunktirung etwas wellig gedrückt. Sibiria. Lenkoran. 7. Sibiricus Motsch. 1860. 6. Die Kiele sind anders arrangirt oder die Fld. ungekielt. II. 9. Halssch. länger als gewöhnlich, etwa # so lang, als die Decken. Dunkelmetallisch mit dunkeln Schenkeln und gelben Schienen. Grölse von carinatus. Graecia. Italia. 8. grandicollis Kiesw. 9. Halssch. nicht besonders länger oder grölser. Im I. 12. 12. 10. 13. 14. 14. der europäischen Hydrochus. 291 IV. . Fld. gelb, roth oder braunroth, wenig oder nicht metallisch. 4ter und 6ter Zwischenraum stets ganz, Ster von 5 der Länge ab gekielt. Halsschildhinterecken ohne tiefes längliches Grübchen. Schmal, walzenförmig mit gelben Decken. Kopf tief schwarz, stark und dicht punktirt. Das gelbgerandete Halssch. schwärzlich. Grölse unter carinatus. Insulae Jonicae. 9. testaceipennis Kuw. (Küst. i. litt.? Motsch., pag. 102). Halsschildhinterecken mit einem scharfen, tiefen, länglichen Grübchen, das gegen den Halsschildhinterrand offen ist. Grölse über carinatus. Käfer nicht walzenförmig, mit mehr vor- ragenden Schulterwinkeln. Fld. hinter der Mitte etwas verbreitert. Halssch. vorn wenig oder garnicht breiter, fein punktirt, mit 5 schwächern Eindrücken. Decken gelbroth. Dalmatia. Eur. mer. 10. flavipennis Küst. (Die Stücke aus Italien etwas kleiner, glänzender, mit etwas mehr vorragenden Schulterecken.) Italia. var. fuscipennis (Dahl i.litt.) Kuw. Fld. parallel, etwas länger. Halssch. vorn stärker verbreitert, stärker und weitläuftiger punktirt, glänzender, mit 5 stärkeren Eindrücken. Hungaria. var. filiformis (Megerle i.litt.) Kuw. V. Fld. immer dunkel und fast immer sehr stark metallisch, selten dunkel ohne Metallglanz. i Fld. in der Spitze mit zwei runden, durchsichtigen, grolsen Punkten. Endglied der Palpen nur an der Spitze verdunkelt. Käfer sehr stark metallisch, meistens kupferglänzend mit sehr stark dunkelmetallischem Halssch. Die Zwischenräume auf dem Rücken der Decken sind gewölbt, die Reihenpunktirung in vertieften Linien. Halssch. und Kopf etwas gröber punktirt. Eur. med. et mer. 11. angustatus Germ. 1824 (elongatus Oliv., crenatus And. Fabr. 1829). Die Zwischenräume auf den stark kupferglänzenden Decken mit ganz ebenen Intervallen. Reihenpunktirung in nicht vertieften, sehr geraden Linien, fast immer schmäler, als die Zwischen- 197 292 13. 15. 15. 16. 16. IE 17. A. Kuwert: Uebersicht der europäischen Hydrochus. räume. Halsschildgruben sehr schwach. Kopf und Halssch. blau oder blaugrün glänzend, feiner punktirt. Hispania. Algeria. 12. (var.?) foveostriatus Fairm. 1858. Fld. ohne diese runden Punkte. Wenn gröfsere Punkte an der Spitze vorhanden sind, so liegen sie quergedrückt hart am Spitzenrande. 4ter und 6ter Zwischenraum stets kielförmig erhaben. 4ter und 6ter Zwischenraum an keiner Stelle verstärkt oder beulenartig aufgetrieben, Decken hinter der Mitte ohne seitliche Eindrücke. Halssch. und Kopf dunkelblau, stark glänzend. Endglied der Palpen fast ganz verdunkelt. Beine roth mit schwärzlichen Knieen. Kleiner als angustatus. Eur. mer. 13. bicolor (Dahl i.litt.) Rey 1855. 4ter und 6ter Zwischenraum aufser der Kielung noch stellen- weise verdickt, oder die Decken hinter der Mitte seitlich gedrückt. Der 4te Zwischenraum hinter der Mitte zweimal, der 6te einmal beulenartig äufgetrieben. Käfer meistens stark metallisch grün mit blauem Halssch., selten ganz schwarz. Andalusia. 14. interruptus Heyden. Nur der 4te Zwischenraum zeigt eine schwache Verstärkung hinter der Mitte, keine beulenartige Auftreibung. Hinterleib lang, an den Seiten parallel, hinten zugespitzt. Decken seitlich hinter der Mitte von oben etwas gedrückt er- scheinend. Mittelgrube des Halssch. hinten durch ein erhabenes, glänzendes Leistchen begrenzt. Glänzend metallgrün, Stirn ziemlich dicht, Vorderkopf dicht punktirt. Hispan. Gall. mer. 15. nitidicollis Muls. 1844. Hinterleib kürzer, hinter der Mitte verbreitert. Stirn ziemlich weit und grob punktirt. Fld. meistens bronzefarben oder metall- glänzend, seltener schwarz. Hispan. Gall. mer. 16. impressus Rey 1885. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Zweiter Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Pecking ın Nord-China von Major z. D. Dr. L. von Heyden. Seit Veröffentlichung eines Ersten Beitrages etc. in dieser Zeit- schrift 1886, p. 281, sind mir eine Reihe weiterer Arten aus Pecking, aus derselben Quelle stammend wie die in dem Ersten Beitrag erwähnten Arten, bekannt geworden, die ich hier bekannt gebe, unter Anfügung einiger Bemerkungen über schon früher genannte Arten. 1. Cicindela laetescripta Motsch. (Schrenk, Reise Amur auf Tab. 1 sehr kenntlich abgebildet). Ein Ex. von 133 mill. Länge. 2. Selenophorus temperatus Kolbe (Beitr. zur Kenntnifs der Coleopt.- Fauna Korea’s. — Archiv für Naturgeschichte, Berlin 1886). Vom Autor auf p. 176 beschrieben und tab. XI, fig. 22 abgebildet. — 1 g'. Fällt übrigens zusammen mit Harpalus pallidi- pennis Moraw. 3. Der von mir p. 283 erwähnte Serrognathus castanicolor Motsch. ist der Metopodontus Blanchardı Parry und 4. Der ebenda erwähnte Eurytrachelus platymelus Saunders ist die Deutsche Ent. Z. 1886 neu beschriebene Art consentaneus Albers. Ich habe nachträglich diese beide Arten an Hrn. Senator Albers in Hannover, den trefflichen Lucaniden-Kenner, eingesendet und schreibt derselbe mir darüber Folgendes: „Der Käfer, den Sie für Serrognathus castanicolor Motsch. gehalten haben, ist richtig, wie ich vermuthete, Metopodontus Blanchardi Parry. Die Gattungs- und Artbeschreibung des ersteren weisen entschieden darauf hin, dafs es ein Eurytrachelus aus der Gruppe des bucephalus Perty, Titanus Boisd., platymelus Saund., Westermanni Hope und consentaneus Albers ist. Diese zeichnen sich vor allen übrigen Lucaniden dadurch aus, dals sie auf den 5ten und 7ten Fühlergliedern einen langen Haarpinsel tragen, wovon jedoch der auf dem öten Gliede, überall schwächere, leicht verloren geht. Nach der Gattungsbeschreibung soll aber das 7te Fühlerglied garni de longs poils & l’extremite sein, und pafst dies daher nur auf einen Zurytrachelus aus der 294 L.v. Heyden: zweiter Beitrag zur Coleopt.- Fauna ete. bezeichneten Gruppe und wird daher Lewis in seiner Deutung wohl Recht haben, wenn er den castanicolor Motsch. für ein unausgefärbtes Stück des Eurytrachelus platymelus Saunders hält. Meinen Eurytrachelus consentaneus haben Sie richtig erkannt. Uebrigens wäre es nicht unmöglich, dafs der Motschulsky’sche Käfer zu dieser Art gehörte. Das wird sich jedoch nicht wohl entscheiden lassen, ehe man nicht weils, welche Art von Eurytrachelus sonst auf der Insel Tzousima vorkommt.“ 5. Ateuchus sacer L. Von Harold so benannt. Mein Peckinger Stück gehört sicher nicht zur var. peregrinus Kolbe von Korea, denn die Stirnhöcker sind nicht etwas näher gerückt, im Gegentheil, sie sind sehr flach, mehr linear und weit von einander getrennt; die Vorderschienen sind zwischen den gro/sen Zähnen sehr deutlich erenulirt (bei peregrinus sind sie „nicht oder äufserst schwach“ erenulirt), — bei alten Exemplaren des sacer sind die Kerbzähne durch das viele Graben in der Erde überhaupt geschwunden. 6. Das von mir erwähnte weibliche Ex. von Bolboceras palst vollkommen auf die Beschreibung von B. coreanus Kolbe 2. 7. Agonischius obscuripes Gyll. var. gehört zu dieser Art und nicht etwa zu der koreanischen subsericeus Kolbe, weil, abgesehen von anderen Merkmalen, das Scutellum hinten sehr spitz ist (bei swbs. hinten breit abgerundet). 8. Der von mir p. 287 erwähnte Clerus Sinae Chevr. ist der von Kolbe beschriebene Spinolae, weil die Binden die Naht erreichen, was bei Sinae nicht der Fall ist, wo es in der Beschreibung heilst „viz suturae junctis“. 9. Pedinus strigosus Fald. (Staudgr. No. 644.) 10. Piazomias virescens Schh. 11. Sympiezomias Herzi Faust n.sp. — Auch von der Halb- Insel Korea von O. Herz mitgebracht, nach welchen Stücken der Autor sie beschreiben wird. (Staudgr. No. 644.) 12. Lagenolopus Faust (n. gen.), Sievers: Faust n.sp. Ebenso. (Staudgr. No. 601, 645.) 13. Apriona rugicollis Chevr. (1852) von Japan und pleicollis Motsch. (13854) von Pecking halte ich nun doch für nur eine Art, nachdem ich durch Hrn. Major von Schönfeld ein japanisches Stück erhielt. Bei Peckinger Ex. sind die Fühler durchaus grau tomentirt, aber die zweite dunklere Hälfte der Glieder leuchtet deutlich durch, auch ist das japanische Stück im Ganzen etwas abgescheuert. Motschulsky sagt „canoannulatis“; Chevrolat „antennis nigro, albo- que annulatis“. L.v. Heyden: Bemerkungen zu früheren Arbeiten etc. 295 14. Coptocephala japonica Baly. Zwei schwarze Deckenquer- binden, die entweder beide Naht und Aufsenrand erreichen oder von denen die vordere in je eine isolirte Basalmakel getheilt ist. Zwei Punkte auf der Thoraxmitte sind vorhanden oder fehlen. Ein Exemplar hat ganz gelben Thorax, Schildchen und Decken und nur Kopf, Unterseite, Beine und Fühler, mit Ausnahme der drei gelben Basalglieder, sind schwarz und grau tomentirt. Diese Var. nenne ich immaculata Heyd. — Capite, subtus, pedibus, antennis, articulis 5 basalis flavis exceptis, nigris, tomentosis — ceterum corpore flavo. 15. Halycia japonica Baly var. ancora Weise. I —— ie — Bemerkungen zu früheren Arbeiten über das Amur- Gebiet. l. Die von mir als Leptura rufa var. muliebris Heyd. be- schriebene Varietät ist die japanische Art, suecedanea Lewis. Die Deckenpunktirung ist feiner und weitläufiger, daher die Oberseite glänzender. 2. Anaglyptus angustifasciatus Heyd. ist = Aglaophis colobo- theoides Bates, Japan. 3. Stromatium turkestanicum Heyd. ist ein Hesperophanes, den Ganglbauer als H. rusticus von Korea beschrieb. Beide sind aber Hesperophanes campestris Falderm. aus Nord-China. Die Art hat also eine weite Verbreitung. Der 1886 von Kolbe aus Korea be- schriebene H. pubescens ist eine andere, grölsere Art, mit weniger gerundetem Halsschild, wie mich ein vom Autor eingesandtes 2 überzeugt. Major z.D. Dr. L. von Heyden. Ueber Chaetocnema persica Baly. In Trans. Ent. Soc. London 1877, p. 167, beschreibt Baly eine Halticide: Chaetocnema persica aus der Verwandtschaft der major Duv. Die Beschreibung pafst wörtlich auf Stücke, die ich aus Bagdad (Schläflin) erhielt und die Stierlin 1866 pag. 31 in Mitth. Schweiz. Ent. Ges. als Schläflini beschrieb. — Ebenda, in Trans., beschrieb Baly (1. c. p. 178) die Phyllotetra orientahs von Kurdistan. _ Dr. L. von Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1837. Heft II.] Phytoecia sellata n. sp. Nigerrima, nitida, longe nigro-pilosa, elytris miniatis, vilta lata communi suturali apicem non attingente et vitta angusta abbre- viata laterali nigris. Capite thoraceque dense punctatis, hoc linea media laevigata. Elytris antice fortissime, apicem versus subtihus et minus confertim punctatis. — Long. 8— 9 mill. Durch lang abstehende, mälsig dichte, schwarze Behaarung des ganzen Körpers und durch die Färbung sehr ausgezeichnet. Habituell, ohne Rücksicht auf die viel bedeutendere Grölse an Tetrops erinnernd. Tief schwarz, die Flügeldecken gelbroth oder zinnoberroth, mit breiter, seitlich fast bis zur Schulterbeule aus- gedehnter, die Spitze nicht erreichender Nahtbinde und jederseits unmittelbar am Seitenrande mit einem schmalen, nach vorn bis unter die Schulterbeule, nach hinten bis über die Mitte reichender Längsstreifen. ‘Die Epipleuren sind ganz gelbroth. Kopf mälsig stark und ziemlich dicht punktirt, auf der Stirn mit dünner, grau- weilser, anliegender Behaarung, aulserdem sind die Fühlerwurzel, der Halsschild und die Unterseite mit lang abstehenden gleichlangen dunklen Haaren bekleidet. Mandibeln mit einfacher Spitze. Fühler gegen die Spitze kaum verdickt, ihr 3tes Glied länger als das 1ste und so lang als das 4te. Halsschild kurz und klein, viel breiter als lang, ziemlich eylindrisch, vor der Basis stärker, hinter dem Vorderrand schwächer eingeschnürt, etwas stärker und weniger dicht als der Kopf punktirt, mit glatter Mittellinie und jederseits derselben auf der vorderen Hälfte mit einer kleinen glatteren Stelle. Flügeldecken etwa dreimal so lang als an den Schultern zusammen breit, nach hinten schwach verengt, an der Spitze einzeln abgerundet, vorn sehr grob und gedrängt, gegen die Spitze viel feiner und weiläufiger punktirt, vorn ebenso lang, wie der Kopf und Halsschild, gegen die Spitze allmählig kürzer behaart. Abdomen und Beine durch sehr feine anliegende Behaarung grau schimmernd. Hinterhüften des g' ungezähnt. Dr. Gustav Sievers theilte mir diese ausgezeichnete, von - Haberhauer in Sarafschan gesammelte Art zur Beschrei- bung mit. L. Ganglbauer in Wien. Asemnum tenuicorne mihi vom Amur kommt nach gefälliger brieflicher Mittheilung von Hrn. Ganglbauer in Wien bei Bozen in Tirol vor. Derselbe besitzt es auch aus dem Caucasus. Dr. G. Kraataz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Vierter Beitrag zur Kenntnifs der Ooleopteren-Fauna der Amurländer. Mitgetheilt von Major z.D. Dr. L. von Heyden. Ich gebe hier eine Aufzählung derjenigen Käfer-Arten, welche Hr. Koltze in Hamburg in letzter Zeit aus verschiedenen Gegenden des Amurgebietes erhalten hat. Es siud diesmal auffallend viele kleine Arten eingesandt, die, meist von den Herren Faust und Reitter bestimmt, später beschrieben werden sollen. Auch hier werden nur diejenigen Arten aufgeführt, die noch nicht aus einer bestimmten Lokalität früher erwähnt sind. — f bedeutet, dals die Art sich auch in Europa findet. I. Von Pochrofka: + Phyllobius crassipes Mot., thalassinus Gyll. — Trachyphilus (n.g.) saluber Faust n.sp. + Rhinoncus bruchoides Hbst. 7 Attelabus corylı L. I. Permskoe-Mülki: Baris 7 artemisiae Hbst. var. ruf- tarsis Mot. Ill. Suyfun-Mündung: Der Deutsche E. Z. 1886, p. 270, erwähnte Hydrocharis flavipes gehört zu der japanischen Art affinıs Sharp (Trans. E. S., Lond. 1875, p. 58 et 1884, p. 450). Prosternum kürzer und stumpfer. 7 Cychramus fungicola Heer J. — Lyco- perdina Koltzei Reitt. n. sp. — Corymbites ligneus Cand. 2. 7 Athous alpinus Redtb. var. serutafor Hbst. — Hister congener Schmidt (Japan). — Anthazia psittacina Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 5.) IV. Blagowestschensk: 7 Dorytomus occalescens Gyll. — Ceutorrhynchus T erysimi F. var. cyaneus Stev., T pleurostigma Marsh. V. Nikolajewsk: Ampedus nigrinus Payk. — Corymbites puberulus Cand. T Otiorrhynchus glabratus Stierl. — Phyllobius chlorizans Bohem. 7 Polydrosus fasciatus Müll. — Cyrioph- ihalmus (n. g.) inquinatus Faust n.sp. — Hypera Graeseri Faust n. sp. — Gronops inaequalis Boh. — Grypidius Mannerheimi Faust. 7 Notaris acridulus L. var. punctum F. — Cryptor- rhynchus verticalis Faust n. sp. — Hylobius T pinastri Gyll., 298 L. v. Heyden: vierter Beitrag zur Kenntnifs albosparsus Mot. — Rhynchites (Deporaus) affectatus Faust n. sp. (auch in Japan), amurensis Faust. — Byctiscus 7 populi L. und Uebergang zu f var. fataricus Faust. — Attelabus + coryli L. var. superans Faust, 7 var. gibbicollis Faust, A. Roelofsi Harold 2. VI. Chabarofka: 7 Ptomaphagus fumatus Spec. — Priono- chaeta (Horn) sibira Rttr. n. sp., prope Choleva. 7 Epuraea parvula Stm. — Triplax gracilenta Sols. — Limonius Kraatzi Cand. — Elater compactus Cand. (Candezi Krtz. teste Cand.). — Ischno- mera abdominalis Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 6.) — Polydrosus (Eustolus) obesulus Faust. 7 Sitona lineella Bonsd., f ovipennis Hochh., 7 tibialis Hbst. var. ambigua Schh. — Chloro- phanus circumeinctus Gyll. Schh. — Hypera sorez Faust n. sp. — Cleonus (Stephanocleonus) ferrugineus Boh., 7 Cl. (Cyphocleonus) suleirostris L., Cl. (Goniocleonus) carinirostris Schh., Cl. (Porocleonus) granulatus Gyll. 7 Lizus elongatus Germ., amurensis Faust n. sp. — Larinus scrobicollis Schh. 7 Hylobius pinastri Gyll., litigiosus Faust n.sp., T pineti Fahr. (var.?) abbosparsus Bohem., f arcticus Payk. var. 4. notatus Bohem. + Pissodes Gyllenhali Gyll. — Procas biguttatus Faust. — Dorytomus cinereus Hochh., 7 Nordens- kiöldı Faust, subeincetus Faust. 7 Magdalis duplicata Germ. — Balanınus distinguendus Roel., Dieckmanni Faust n. sp., dentipes Roel. 7 Elleschus languidus Schh. i. 1. (infirmus Hbst. var.) = n. sp. Schönherri Faust. 7 Acalyptus carpini Hbst. var. sericeus Gyll., T alpinus Villa (rufßpennis Gyll.). — Coelosternus electus Roel. — Orchestes subbifasciatus Faust, Moltzei Faust n. sp., mutabilis Schh., amurensis Faust n. sp., scitus Faust n.sp. — Rhinoncus, unterscheidet sich nicht specifisch von pyrrhopus Boh. Schh. (aus Nord-Amerika!), nur Thorax gröber sculptirt. (Faust.) 7 Rhin. bruchoides Hbst., 7 perpendicularis Reich. 7 Phytobius A tuber- eulatus F. 7 Nanophyes globulus Germ. 7 Euryommatus Mariae Roger g. Rüssel wohl etwas kürzer und Schenkel etwas dicker, aber nach dem einen Stück nicht gut zu trennen. T Ceutorrhynchus obsoletus Germ., asper Roelofs sehr kleines Exemplar. — Ceutor- rhynchidius albosuturalis Roel. — Apion griseo-pubescens Roel. (Japan), opacinum Faust n.sp., Eppelsheimi Faust in ganz Sibirien heimisch. 7 erri Kirby, placidum Faust n.sp. (auch Japan). — Rhynchites ussurtensis Faust. — Apoderus longiceps Mot. — Tropi- deres 7 dorsalis Thbg., naevulus Faust n.sp. T Spermophagus cardut Bohem. — Gynandrophthalma obscuripes Weise n.sp. — Longitarsus amurensis Weise n. sp. — L. aphthonoides Weise n.sp. T L. castaneus Foudr. — Aphthona modesta Weise der Coleopteren-Fauna der Amwurländer. 299 n.5p. — Brachyta Koltzei Heyd.n.sp. (Siehe Anhang No. 7.) — Asaperda stenostola Krtz. VII. Von Wladiwostok: Harpalus congruus Moraw., obesus Moraw., A. rugicolis Mot. (japonicus Moraw.), H. pallidipennis Moraw. (Hierher gehört der von Kolbe aus Korea beschriebene Selenophorus temperatus; er hat nur auf dem dritten Zwischenraum eingestochene Punkte, nicht aber auf drei verschiedenen Zwischen- räumen, wie es Dejean für die Selenophorus angiebt, der Kinnzahn fehlt hingegen. Le Conte und Morawitz vereinigen beide Gat- tungen.) — H. flavicornis Dft. — Pterostichus microps Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 1.) — Platysma subovata Mot. — Steropus fugitivus Chaud., aereipennis Solsky. — Eucalathus prozimus Mor. — Tachycellus cartulus Mor. — Cymindis semivittata Chaud.; Cym. daimio Bates. Zwei Ex. dieser schönen japanischen Art. Der ganze Körper stark behaart, Fühler, Palpen, Coxen, Tibien und Tarsen, Brust und die vordere, stark nach hinten in der Mitte gezogene Hälfte der Decken gelbroth, Schenkel schwarz, der Rest des Körpers schwarzblau mit violettem Schimmer; 3 lin. lang (Bates giebt 4 an) — 7 mill. — Agonum nitidum Motsch., impressum Panz. var. splendi- dulum Motsch. — Bythinus Koltzei Reitt. n. sp. — Onthophagus asininus Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 2.) — Onthophagus bivertex Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 3.) — Aphodius binaevulus Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 4.) — Geotrupes stercorarius L. (putridarius Er.). — Cleroides dealbatus Krtz. — Phaenocephalus castaneus Wollast. (Clambide). — Bythinus Koltzei Reitt. n. sp. T ARybazis sanguinea L. var. — Batrisus conoph- thalmus Reitt. n. sp. — Cephennodes Graeseri Reitt. n. sp. T Pselaphus Heisei Hbst. — Bathyscia sibirica Reitt. n. sp. T Catops varicornis Rosh. 7 Liodes badia Stm. — Prionochaeta (Horn) sibirica Rttr. n.sp. 7 Dacne notata Gmelin. 7 CUrypto- phagus acutangulus Gyll., obsoletus Rttr. — Atomaria Graeseri Rttr.n.sp. T A. gracilicornis Reitt. (auch im Caucasus). — Tritoma irrorata Rittr. T Heterhelus rubiginosus Er. $ Epuraea variegata Hbst. 7 Micruria melanocephala Mrsh. — Meligethes semirufus Rittr. T Omosita colon L. 7 Cychramus fungicola Heer. 7 Khyssodes sulcatus F.— Prostomis mordaz Rittr. n.sp. T Cucujus haema- todes Er. 7 Trixagus (Byturus) Rosae Scop. T Syncalypta setosa Walt. 7 Seminolus (Byrrhus olim) fasciatus F., 7 pilula L. 7 Platycis Cosnardi Chevr. — Bruchus |Ptinus olim] (Cyphoderes) Japonicus Rttr. — B. villiger Rttr. T Piilinus aspericollis Menetr. — Lagria fuscata Motsch., laticollis Motsch. — Pyrochroa fuscicollis 300 L. v. Heyden: vierter Beitrag zur Kenntnifs Mhm. + Melandrya dubia Schall. — Oedemera nasuta Rittr. n.sp. T Ampedus basalis Mhm. — Cryptohypnus depressus Gbl. — Corymbites ligneus Cand. g', C. Christophi Ksw., sanguineipennis Cand., 7 castaneus L., puberulus Cand. — Cardiophorus vulgaris Motsch. — Agriotes dahuricus Cand. — Ptochidius tesselatus Motsch. — Phyllobius littoralis Faust n. sp. — Polydrosus (Eustolus) obesulus Faust. — Sitona aberrans Faust n. sp. — Blosyrus falcatus Faust. — Piazomias Schönherri Faust. — Cepurus Capio- monti Faust. t Cleonus (Cyphocleonus) suleirostris L. 7 Larinus stellaris Stev. — Lixus posticatus Faust. — Procas biguttatus Faust. 7 Dorytomus Nordenskiöldi Faust. — Hylobius Gebleri Bohem. var. picatus Faust. — Trachyphilus saluber Faust n. sp. — Balaninus distinguendus Roel., dentipes Roel., conjugatus Faust. — Orchestes 7 Jota Faust, similis Faust, pacificus Faust n.sp. 7 Rhinoncus perpendicularis Reich. — Ceutorrhynchus asper Roel., nitidulus Faust n. sp. T Allodactylus Geranii Payk. — Baris melancholica Roel. (japanische Art). — Stereonychus thoracicus Faust n. sp. — Systaltopezus nodosus Faust n. sp. — Apoderus rubidus Motsch., T erythropterus Gmel.; latipennis Jekel; coloratus Faust; (Centrocorynus) Jekeli Roel.; 7 coryli L. et 7 var. avel- lanae L.; ruficollis F. — Byctiscus congener Jekel et var. puberulus Mot. et var. princeps Solsky. — Deporaus amurensis Faust, depressus Faust, unicolor Roel., prozimus Faust. — Rhynchites ussuriensis Faust. — Mesosa hirsuta Bates 1 Ex. Beschreibungen der neuen Arten. 1. Pterostichus microps Heyd.n.sp. Er affinitate Pt. Merkli Friv. (e montibus Balkan), divaricatus Putz. (Asturiae) et microph- thalmus Delarouz. (Pyren.). Pterosticho macrogenyx Bates Japoniae affinis qui tamen major (23 mill.) genis tumidis post oculos mazxime prolongatis. — Ab omnibus diversus thoracis angulis anticis fortissime porrectis, apice rotundatis, angulis posticis extrorsum spectantibus, foveola thoracis postica minuta. 8 Valde depressus, fusco-brunneus, parum lucidus. Capite laevi- gato, impunctato, ut in Pt. Merkli, sed breviore, post oculos valde rotundalo, non strangulato, striga oculari profunda, longiore, oculos superanle, impressionibus inter antennas brevioribus; extra strigam ocularem ad medium oculorum puncto wunico, post oculos punctis binis piliferis. Gemis antice productis, apice rotundatis. Labro minus lato longiore, emarginato, utringue puncto profundo longe der Coleopteren-Fauna der Amurländer. 301 pihfero, medio punctis quatuor minutis pihferis. Mandibulis aequis in longitudinem ab insertionibus antennarum ad basin capitis. Oculis minulis rotundis, non prominentibus, faceltis indistinctis. Palpis ferrugineis, labialium articulo secundo bisetoso, mazillarıbus non setosis. Mento medio acute dentato. Antennis gracihbus thoracem superantibus, articulis tribus primis laevigatis, ceteris flavotomentosis. Thorace capite breviore, deplanato; cordato-quadrato, antice uno sinu emarginato, angulis anlicis acutis apice obtusis valde promi- nentibus, lateraliter parum rotundato, ad partem tertiam sinuato, anguls posticis acutissime reclis, angulo ipso extrorsum spectante, basi angulatim sinuato, sinu in medio, in thoracis medio linea profunda antice posticeque evunescente, intra amqulos posticos foveola minuta sat profunda, disco anticeque minutissime punctato, basi lateribusgue punctis numerosis disversa magnitudine profundio- ribus sed non semper distinctis; post angulos, anticos punctis binis longe piligeris, ideoque puncto unico piligero in angulo postico (in Pt. Merkli punctum unicum multo post angulum anticum in margimi ipso lateral). Scutello minuto acute triangulari. Elytris planis, 8 mill. longis (ab extremitate mazillarum ad thoracis basin 7 mill.) rotundato - parallelis, humeris rotundatis, postice rotundatis, non truncatıs, ante apicem lenissime sinuatis, striüiss octo levibus, in strüs punctis perminutis distantibus, strüs suturali prima septimaque usque ad apicem conductis, secundo cum tertio, quarto cum quinto ante apicem ipsum conjunctis, interstitiis planis minime comvezxis, stria octava profundiore, interstitüs inter striam octavam et striam marginalem postice punctis magnis ocularibus; interstitio tertio (a sutura numerala) bipunctato, puncto mediano in stria secunda, puncto ante apicali inter strias 2 et 3 (a sutura numerato). Pedibus rufis, femoribus obscurvoribus. & late. — 2 abdomine articulo ultimo latissimo apice truncato rolundato, apice medio plicato, utrinque punctis binis piligeris. — Long. 15—17 mill. Feminae duae e Wladiwostok exque insula Askold amurensi; in collect. von Heyden, 2 2 in colleet. Koltze. 2. Onthophagus asininus Heyd.n.sp. Alter, opacus, supra depressus, breviter flavocrinitus. g. Capite plano, lucido, cupreo tincto, antice parum producto, leviter emarginato et reflexo, sparsim simplice punctato, inter oculos punctis magnis ocellatis breviter piligeris, basi cornu simplice punc- tato, cornu ipso simplici, laevi, recto, apice rotundato, in eztremi- tati perparum minutissime recurvo. Thorace lato, supra visu convezo, 302 L. v. Heyden: vierter Beitrag zur Kenntnis medio deplanato, lateribus uno sinu rotundatis, angulis artieis rotun- datis, minime productis, angulis posticis obtusissimis fere nullis, basi ad medium triangularıter acute producto; antice declivo medio leviter bicalloso; thorace toto dense magno ocellato punctato. Scutello non conspicuo. Elytris rotundatis, latitudine thoracis, dorso depresso, opacis, leviter crenuluto-striatis, interstitüis seriebus 2 vel 3 fere regularibus tuberculorum minutorum, in singulo tuberculo pilo flavo brevissimo; sutura postice elevata. Pygidio densissime ocellato- punctato, medio perparum carınato. Pedibus nigris, tarsıs rufis, palpis antennis sanguineis, antennarum articulis tribus ultimis obscu- rvorıbus, griseo tomentosis. Corpore subtus undique aeque ac femora ocellato - punctatis. ur g. Variat cornu breviore. 2. Capite antice magis rotundato, carina curvata inter oculos a margine toto anlico ubique aeque distante, carına postica alta laevi in bası capitis, thoracıs callis duobus antice confluentibus. Long. 53—6mill. 2 Z, 12. — Wladiwostok. 3. Onthophagus bivertex Heyd. n. sp. Ater, opacus, elytris nigrofuscis, supra flavo-griseo parce pilosus. Ex affinitate O. tauri Schreber , sed minus latus, dorso crebrius ocellato punctatus. g. Capite antice magıs rotundato, medio minime prolongato, minus forte magis aequaliter reflexo, dense fortiter punctato, in basti cornibus duobus simplicibus erectis ut in Onth. tauro var. recticorni Leske, sed magis approzimatis, inter eos non linea ele- vata ut in O. tauro, sed indicio cornu tertüü. Antennis sanguineis, clava griseopubescente; palpis sanguineis in medio articulorum nigris. Thorace lateribus minus fortiter rotundato dilatato quam in O. tauro, angulis anticis ut in eo speciei, multo minus convexo, dorso planato, antice parum declive, declivitate solum in vicinitate cornuum laevi- gata, punctis minutis dispersis, supra parce pilis parvis depressis obtecto. Elytris ut in O. tauro rotundatis, nigrofuscis, leviter crenato-striatis, interstitiis parum convezis, in singulo interstitio seriebus 1 vel 2 tuberculorum minutorum lucidorum pilum flavo- griseum semierectum gerentium. Pedibus nigris, tarsis anticıs inter- mediisque sanguineis. 2. Capite antice magis porrecto, dense punctato, carına mediana medio solum indicata, basi carina transversa parum alta angulari, in medio carina minula ad capitem longitudinali. Thorace inermi, anlice non declivo. Long. 75—8 mill. — J'2. Wladiwostok. der Coleopteren- Fauna der Amurländer. 303 4. Aphodius (Acrossus) binaevulus Heyd. n. sp. Aph. lurido valde affinis, sed distinctus macula elytrorum fere semper conspieua, elytris converioribus, interstitiis convezis, punctura minore, statura majore. Niger lucidus, macula flava triangulari transversa ante dechwitatem elytrorum. Capite toto ut in A. lurido, punctis solum evidentioribus, margine antico perparum magis elevato, parum breviore, postice parum latiore, linea impressa inter antennas in- distineta. Thorace laterıbus magis parallehs, angulis anticis magis prominentibus, posticis magis rotundatis, lateribus margine imprimis ad ungulos posticos magis elevato, toto evidentius punctato. Scutello ut im A. lurido. Elytris convexioribus, siriüs eudem profunditate, interstitiis convezis minus dense, non semper magis leviter pun- ctatis; macula flava transversa ante dechvitatem interstitium suturalem non attingente, in stria prima punctiformi usque ad septi- mam sensim latiore, antice medio leviter hamala, postice a primo interstitio ad septimum obliqua. Antennis sanguineis, clava nigra; pedibus nigris, tarsıs sanguineis. Variat macula reducta in erpanstont, vel toto deficiente. Altera variato: elytrıs brunneo-rufis macula semper pallide-flava — var. diaphanomaculatus Heyden. — Long. S— 10 mill. Multa exemplaria praestant e Wladiwostok. 9. Anthazia psittacina Heyden n. sp. E minmis hujus generis. Tota psittacina viridis capite thorace subtusque magis dilute viridi perparum imprimis subtus aureo tincta. Elongata, subeylindrica, elytris mazima latitudine in humeris. Capite plano, in fronti postice puncto minuto elevato lucido in lineam parvam elevatam postice effluente, ut in thorace toto reticulato. Epistomate emarginato, Thorace post medium latissimo, sine impressionibus, angulis posticis obtusangulis, angulo ipso acuto, anticis acute promi- nentibus, margine antico bisinuato, medio parum acute producto, basi rectelineari. Scutello punctatissimo. Elytris bası elevata, postea Iransversim impressis, humeris acutis, densissime punctatis, indistincte vermiculatıs, ab humeris ad medium oblique plica in- distineta elevata, quo pars antica mediana magis elevata, postea depressa. Abdominis segmento ultimo rotundato, non canaliculato, apice longiludinaliter strigoso. — Long. 3— 34 mill. Ex affınitate Anthaxiae mundulae Ksw. e Syria sed thorace aliterque diversa. Duo exemplaria ad ostium Auminis Amurensis Suyfun. Collectio von Heyden. 304 L. v. Heyden: vierter Beitrag zur Kenntnifs etc. 6. Ischnomera abdominalis Heyd. n. sp. Nigrocoerulea, opaca, antennis nigris, articulis duobus basalibus, palpis ore pedibus abdomineque flavo-rufis. Punctatissima. Thorace medio plicato lucido elevato, utrinque late depresso, in fundo depressionis aeque ac ante scutellum foveolato. Elytris thorace multo latioribus, sutura lineisque qualuor ante apicem evanescentibus elevatis. — Long. 9 mill. Colore ab omnibus cognitis diversa. Chabarofka; exemplar 2 ‘in colleet. von Heyden. 7. Brachyta Koltzei Heyd. n. sp. Maxima hujus generis sculptura elytrorum ab ommibus diversa. Nigra, cupreotincta, fascia transversa elytrorum vermiculatim elevata flava. Capite dense ruguloso punctato, interstitüs pilis flavogriseis, post oculos sensim angustato, sine tempora, medio parum canaliculato. Palpis nigris, articulo ultimo mazillarum supra longe foveolato, foveola oblonga rufa. Antennis nigris, griseotomentosis, articulo tertio perparum breviore quam primo, longiore quam quarto, quinto longitudine septimi, sexto includentibus breviore. Thorace antice constricto et transversim canaliculato, dein eztrorsum linea recta ad medium dilatata, lateribus medio sat acute callosis, callo, lateribus visu, lineam parvam Iransversam describente, post callum perparum sinuato, dein linea recta ad angulos posticos rectos, margine antico recto elevato, basi bisinuata ad scutellum producta, ante basin toro alte elevato transverso, ante torum late sat profunde transversim impresso medio linea parva impressa longitudinali; thorace dense fortiter punctato, elevationibus multis irregularibus non altis vermicu- laribus, in interstitüs punctis pilis flavo griseo argenteis; long. thoracis 3, latit. in callis 4 mill. Elytris 114 mill, longis, in humeris callosis 6 mill. latis, lateribus parallelis, apice rotundato, angulo interno perparum acuto; supra dense fortiter vermiculatim plus minusve transversim ruguloso, rugis altis elevatis, inter rugas forte punctatis, punctis ocellatis, in utroque puncto pilo forti flavogriseo argenteo; in medio fascia flava transversa e rugis vermiculatim condensatis, quasi pigmento oleato inductis (wie mit Oelfarbe dick aufgetragen). Pedibus longis, fuscis, femoribus brunneo-rufis. Subtus flavogriseo-tomentoso, in ventri magis condensato. — Long. 15 mill. Exemplar unicum Q ab amico Domine Koltze, Hamburgensi, in cujas honorem hanc speciem singularem nominavi, meae col- lectioni dono datum, a Domine Graesser prope urbem Nikolajevk Amurensem repertum. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXIT. 1887. Heft IL] XI. Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan !). Von Major z.D. Dr. L. von Heyden, unter Mitwirkung der Herren Abeille de Perrin, Dr. Eppelsheim, Faust und Weise. Von dem Sammler des Hrn. Dr. Staudinger, Hrn. Haber- hauer, sind im Laufe des Jahres 1886 und 1887 wieder eine Anzahl Sendungen eingelaufen, die manches Interessante bieten. A. Vom Alexandergebirg. Cieindela Burmeisteri Fisch. var. Balassogloi Dokht. Vom Autor 1882 in Revue Soc. Franc. Entomol. beschrieben, ist sie in letzterer Zeit mehr unter dem Namen megaspilota Dohrn (Stett. E. Z. 1884) bekannt geworden. Callisthenes Kuschakewitschi Solsky var. decolor Moraw. (Alezan- deri Heyden i.1.). Von Morawitz in „Zur Kenntnifs der Adephagen Coleopteren 1886, Mem. Petersbg.“ beschrieben. Die Art variirt sehr in der Sculptur der Flügeldecken; mir liegen Stücke vor, bei denen die Querstriche zwischen den Deckenstreifen fast ganz ge- schwunden sind, bei anderen sind sie sehr deutlich und tief ein- gegraben. Die einfarbig schwarzen Stücke haben eine Länge von 18 — 21 mill. Pseudotapkozenus Kraatzi Heyd. — Poecilus punctulatus Schall. et hosomus Chaud. — Ditomus semicylindricus Pioch. — Derus janthinipennis Solsky. Elaphrus angustus Chaud. Seither nur aus Ost- und dem arctischen Sibirien bekannt, 2 Ex. — Ophonus cyclo- derus Solsky mehrfach. — Pangus brachypus Stev. et namanganensis Heyd. — Harpalus affinis Ball., smaragdinus Dft., distinguendus Dft. — Cymindis accentifera Zoubk., quadrisignata Menetr., seither nur von Samarkand bekannt, Mannerheimi Gebl., rufescens Gebl., angustior Krtz. (Heydeni Krtz.). — Glycia cingulata Gebl. 1) Die früheren Beiträge über Turkestan erschienen in der Deutschen Ent. Zeitschr. und zwar: I: 1881, p. 321; II: 1882, PRIE A 9.290;7 1V:1883, P.655 PM APN33750V:01884, pP} 217; VI: p. 229; VIII: 1385, p. 273; IX: 1886, p. 177; X: p. 269. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 20 306. L. v. Heyden: XI. Beitrag zur Staphylinus fusco-aeneus Solsky. — Stenus cordatus Grav. Neu für Central- Asien, der östlichste Fundort war seither Elisabetthal und Sarijal im Caucasus; in Spanien ist er häufig in den Gebirgen, — Astilbus Heydeni Eppelsh. n. sp. (Siehe Anhang No. 1.) Choleva n. sp. Ein Exemplar ohne Fühler. Copris hispanus L. — Onitis humerosus Pall. — Bolboceras Radoszkowskii Solsky, 19. — Lethrus puncticollis Krtz. — Aphodius lugens Creutz., brunneus Klug. — Pectinichelus rhizotrogoides Ball. — Ancylonycha dilaticollis Ball. — Cetonia interruptocostata Ball. var. Kessleri Solsky. Melanotus avitus Cand. (vom Autor bestimmt). — Cardiophorus margelanicus Heyd., das zweite bekannte Exemplar. Eulobonyz turkestanicus Krtz. — Chaetomalachius dasytoides Krtz. Adesmia laevicollis Krtz. — Gnathosis nasuta Menetr. — Stenosis eanaliculata Mill., sonst mehr in Syrien und Cairo. — Cyphogenia Zablotzkii Solsky. Zwei wohl unbeschriebene Prosodes-Arten. — Blaps transversorugata Heyd. i.]. — Stalagmoptera striata Krtz. et tuberculato-costata Solsky. — Lasiostola pubescens Pallas. — Capnisa glabra Fisch. — Heterophilus pygmaeus Fisch. — Penthicus granulosus Menetr. — Stenomaz lucidicollis Krtz. Notozus guadrimaculatus Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 2.) Meloe proscarabaeus L., darunter ein Exemplar mit schwachen Runzeln. — M. corarius Brandt, tuccius Rossi, varigatus Donov., rugosus Marsh. — M. pubifer Heyd. n.sp. (Siehe Anhang No. 3.) — Hapalus necydaleus Pallas. — Zonabris 4 punctata L. Otiorrhynchus russicus Stier. — Polydrosus (Eustolus) Kiesenwetteri Faust n. sp. (Siehe Anhang No. 4.) — Piazomias Schrenki Schh. 2, schmutzigweils beschuppt. — Alophus setosus Faust 2 (caudatus Heyd. i. l.). — Cleonus (Leucomigus) candidatus Pall. — Cl. (Conorhynchus) Faldermanni Fahr. — CI. (Chromonotus) confluens Fahr. — CI. (Pachycerus) obliquatus Faust. — Lizus tricolor Cap. g. — Barytychius solidus Faust. Clytus verbasci L. var. Faldermanni Fald. — Dorcadion mystacinum Ball. 2. (Siehe Anhang No. 5.) — Agapanthia detrita Krtz., lineaticolis Donov., leucaspis Stev. . Entomoscelis Dohrni Solsky. Blauschwarz mit gelbrothem Kopf, Thoraxseiten, sowie Basis und Aufsenrand der Decken. Chrysomela cyanopurpurea Ball. Seither nur von Kuldsha bekannt. Mit Salviae nahe verwandt. Coleopteren-Fauna von Turkestan. 307 Cassida muraea L. — Halycia (Thea) 22 punctata L. — Theozoa (Coccinella) sinuatomarginata Fald. — Brumus octosignatus Gebl. var. lasioides Weise. (Flecke klein.) B. Vom Alai-Gebirg. Calosoma turcomannicum Mot. — Scarites turkestanicus Heyd., impressicollis Zoubk. (Hierher eurytus von Alai, Deutsche E.Z. 1886, p-. 177.) — Calathus melanocephalus L. — Mastaz thermarum Stev. Aclypea undata Müll. (reticulata F.). Hister spectabilis Krtz., purpurascens Hbst. Gymnopleurus cantharus Er. et var. cyanescens Mot., flagel- latus F. var. aciculatus Gebl. — Onthophagus rugosus Poda. — Lethrus puncticollis Krtz., sulcipennis Krtz. — Tropinota hirta Poda. Sphenoptera Beckeri Dohrn. Eulobonyz turkestanicus Krtz. — Cerallus Kiesenwetteri Erschoff (1881) et Krtz. (1382). — Malachius curticornis Ksw. 2 von Abeille de Perrin bestimmt. — Cantharis forticornis Heyd. Capnisa glabra Fisch. — Sphenaria brevicollis Erschoff. — Microdera margelanica Krtz. — Stalagmoptera confusa Sols. — Lasiostola laticollis Krtz. — Penthicus dilectans Fald. — Lytta luteovitta Krtz. Otiorrkynchus ponticus Strl. — Polydrosus (Eustolus) Dohrni ‘“ Faust, in Anzahl; P. (E.) Kiesenwetteri Faust (siehe Anhang No. 4); P. (E.) obliquatus Faust. — Eutinopus Heydeni Faust n. sp.; ein Ex. jetzt in Sammlung Faust (siehe Anhang No. 6). — Alophus seminudus Faust? g. (Seither nur @ bekannt.) — Sitona humeralis Steph. — Larinus turbinatus Gyll., Carlinae Oliv. — Lizus hirticolis Menetr. — Lizus dolus Faust n. sp. (siehe An- hang No.7); ein Ex. jetzt in Sammlung Faust. — Sphenophorus alaiensis Faust n. sp. (siehe Anhang No. 8); ein Ex. jetzt in Sammlung Faust. Agapanthia detrita Krtz.— Clytus (Cleroclytus) semirufus Krtz. — Mallosia regina Heyd. n. sp. Ein einzelnes Männchen dieser schönen neuen Art wurde gesammelt. (Siehe Anhang No. 9.) Agelastica coerulea Baly. Eine mehr japanisch-nordchinesische Art; länglicher, feiner punktirt wie alni; hierher auch Ag. alni (D. E. Z. 1886, p. 277) von Namangan. C. Vom Issik-kul (See). Cicindela lacteola Pall. Carabus Bogdanovi Ball. var. turkestanicus Heyd. (carbonarius Ball. non Mot.), trotz der absprechenden Ansicht des Hrn. Morawitz, 20 * 308 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur die er in „Zur Kenntnils der adephagen Coleopteren“ p. 80 nieder- legte, benenne ich die var. turk., weil es schon einen carbonarius Motsch. Varietät von Besseri, giebt. — Carabus regulus Dohrn, ein Pärchen 134 mill. lang und ein 2 von 173 mill., das Hr. Custos Ganglbauer für eine Var. des regulus ansieht; die Decken sind etwas weniger stark sculptir. Hr. Ganglbauer hat diese, sowie die folgenden Carabus zur Revision vor Augen gehabt. — Carabus aeneolus Mor. (beschrieben 1. c. p. 38). Bei Staudinger No. 805 und 806. — C. wohl n. sp. (bei Staudinger No. 808), eine kupfer- glänzende schmale Form. Herr Ganglbauer wird die central- asiatischen Arten an anderer Stelle besprechen. — Cratocephalus Balassogloi Dohrn. (bei Staudinger No. 803). — Crat. Akinini Mor. due p2 09): Hierbei will ich nicht unerwähnt lassen, dafs ich bei Abfassung meiner mühevollen Arbeit, des 13880— 81 erschienenen Cataloges der Käfer von Sibirien, mit grofsen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, da keine der Ballion’schen Carabus- Arten sich damals in den mir zugänglichen grofsen Sammlungen des In- und Auslandes vorfand; ich war also allein auf die Literatur angewiesen. Viele Fehler sind bei dieser meiner sehr schwierigen Arbeit zu constatiren; dies kann einfach rectificirt werden; aber Ausfälle, wie sie oben genannter Hr. Autor, durch die ich mich übrigens nicht in meinem ferneren Studium der turkestanischen Käferfauna beirren lasse, gebraucht, sind nicht am Platze. Hr. Ganglbauer hatte die Güte, die schwarzen turkestanischen Carabus meiner Sammlung durchzusehen, da ihm in der letzten Zeit mehr Material, wie mir, zu Gebote stand. Danach ist der von mir erwähnte Bogdanovi von Kuldsha = Kuldshaensis Ball.; Bogd. var. kuldsh. — kuldshaensis Ballion (den wirklichen Bogdanovi erhielt ich erst jetzt durch Hrn. Obert und war in den seitherigen Staudinger’schen Sendungen nicht vertreten). — C. turkestanicus Heyd. (carbonarius Ball. non Mot.) = kuldshaensis var. carbonicolor Mor. von Kuldsha. — Die von mir angegebenen Namen haben also als Varietät zu Bogdanovi zu treten, da carbonarius Ball. nach Hrn. Ganglbauer eine „Varietät“ des Bogdanovi ist. Die Synonymie gestaltet sich also: C. Bogdanovi Ball. C. Kuldshaensis Ball. v. turkestanicus Heyd. v. carbonicolor Mor. carbonarius Ball. non Mot. [turkestanicus Heyd., car- bonarius Ball. non Mot. per errorem!] Coleopteren- Fauna von Turkestan. 309 Carabus namanganensis Heyd. (semistriatus Kraatz) = Mniszechi Chaud., wie Hr. Morawitz richtig angiebt. Hr. Morawitz beschwert sich, dals ich „mit constanter Bosheit, wie Bertkau bei anderer Gelegenheit solches nennt“, Namagan statt Namangan schrieb. Ich las auch Namagan, sonst hätte ich nicht im Text diese Aenderung vorgenommen; in meiner Sammlung lauten die gedruckten Etiquetten und das erste Manuscript Namangan. Es giebt in Turkestan zwei Orte mit der Bezeichnung Namangan und einen mit Namasgan Ferner ist Carabus lineellus Haury = Stschurovskü Solsky. Weiter liegen vom Issik-kul vor: Pentodon dubius Ball. — Cetonia Karelini Zoubk., aurata L. — Troxz hispidus Pontopp. — Gymnopleurus cantharus Er. var. cyan- escens Mot. Prosodes lucida Ball. 8, costipennis Ball. 2, similis Ball. \, granulosa Ball. S. — Blaps caudata Gebl. (granulosa Menetr.). — Platyscelis ovalis Ball. — Penthicus tuberculosus Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 10.) Catapionus agrestis Faust {Q.— Alophus setosus Faust JR. — Cleonus (Stephanocleonus) perscitus Faust. Cl. (Steph.) timidus Faust n. sp. (Siehe Anhang No. 11.) Asemum amurense Krtz. — Gymnopterion (Molorchus) pallidipennis Heyd.n.sp. (Siehe Anhang No. 12.) — Dorcadion Semenovi Ganglb. Ciythra atraphazidis Pall. — Coptocephala hilaris Krtz. — Cryptocephalus Heydeni Weise 2. D. Aus anderen turkestanischen Fundorten. I. Vom Issik-kul. Von Hrn. Pfarrer Krieghoff eingesendet, vermuthlich aus derselben Gegend wie die oben genannten: Cicindela hybrida L. var. Sahlbergi Fisch. Ein Stück oben fast ganz, unten schwach blauschwarz. Ctenopus melanogaster Fisch. Ein Exemplar dieser interessanten Meloide (bei Sitaris).. Durch die eigenthümliche Kammzahnung der Vorderklauen ausgezeichnet; gelbroth mit schwarzer Basis und Mitte des Bauches, Schildehen, Mandibeln und Fühler vom 4ten Glied an. Die Abbildung bei Fischer, Entomogr. Russie II, 1823 — 24, tab. 38, fig. 1, ist zu kurz gerathen und die Decken klaffen nicht so auffallend stark. I. Vom Kyndyr-Tau, einem südwestlichen Ausläufer des Kara-Tau, im Juli 1886 bis zu 6000 engl. Fuls hoch gefunden, woselbst die Schneelinie erst bei 12000 Fufs beginnt. Von Herrn 310 und Heyden: XI. Beitrag zur Lieutenant Hauser in Ingolstadt eingesendet, der nun auch dort mit dem Schöpfer sammeln und sieben läfst. Ich zähle hier nur die Arten auf, die aus Turkestan seither noch nicht erwähnt wurden: T Poecilus cupreus L., eine Form, die in den Sammlungen als graecus Reitter geht; Decken matt schwarzgrün, Kopf und Hals- schild glänzend grün, Beine dunkel. Ich besitze 9 übereinstimmende Ex. aus Griechenland, Usgent, Samarkand und Osch. 7 Ophonus hirsutulus Dej., neu für Centralasien. — Lebia bifenestrata Mor., eine Var. mit vier Flecken. + Agabus nigricollis Zoubk. Astilbus Heydeni Eppelsh. n. sp. Ein d'. (Siehe Anhang No. 1.) + Philonthus quisquiliarius Gyll. + Trogophloeus bilineatus Steph. 7 Ozytelus sculptus Grav. T Gymnopleurus pilularius L. (Geoffroyi Sulz... t Anomala praticola F., auch fast ganz dunkel. 7 Oryctes nasicornis L. T Cetonia hunger ibn Hbst. var. fasciata Fisch. T Capnodis tenebricosa Hbst. — Anthazxia (Cratomerus) einer Krtz., zwei Ex. 7 Dicerca aenea L. j Acmueodera fluvofasciata Pill. (faeniata F.). + Coraebus violaceus Ksw., nicht cyaneus Ball., der „capite subtiliter punctato, prothorace vir punctato“ haben soll —, beide sind in dem vorliegenden Stück stark punktirt und stimmen mit europäischen violaceus. 7 Coraebus aeneicollis Villers. 1 Brachypterus aurosericeus Reitt. 7 Telmatophilus brevicollis Aube. r Stilbus testaceus Panz. (geminus 1llig.). 7 Eucinetus haemorrhoidalis Germ. Neu für Asien. T Dolichosoma lineare Rossi. Neu für Mittelasien. — Danacaea analis Gebl., ein Ex., das auf die kurze Beschreibung palst; doch wurde früher auf die verschiedene Thoraxbehaarung keine Rück- sicht genommen. T Tenebrio obscurus F. — Lagria fuscata Motsch. 7 Scraptia fuscula Müll. + Anthicus leptostemma Kolen. Sonst nur aus dem Caucasus bekannt. + Mordella aculeata L. var. velutina Emery. f Anaspis (Spanisa) labiata Costa. 7 Cerocoma festiva Faldm. 7 Lyitta clematidis Pall. et var. bivittis Pall. 7 Arten, die auch in Europa vorkommen, Coleopteren- Fauna von Turkestan. sll t Oedemera virescens L. T Mylabris (Bruchus) olivacea Germ. Donacia bactriana Weise. (Siehe Anhang No. 18.) 1 Clythra appendicina Lac. — Gynandrophthalma rufilabris Weise (siehe Anh. No. 19); macilenta Weise (siehe Anh. No, 20). f Cryptocephalus planifrons Weise, neu für Asien; tarsalis Weise (siehe Anh. No. 22); Hauseri Weise (siehe Anh. No. 21). Pachybrachys caprea Weise n.sp. (siehe Anh. No. 23). — P. instabilis Weise (siehe Anhang No. 24). — P. probus Weise. Thelyterotarsus Hauseri Weise (siehe Anhang No. 25). t Colaphus Höfti Menetr. T Gastroidea polygoni L. t Chrysomela chalcites Germ., neu für Asien. f Diorhabda elongata Brulle, neu für Oentralasien. 7 Diorh. persica: Fald. (sareptana) Strl. T Psylliodes chaulcomera ]ll., 7 cyanoptera 1lllig. et var. fricolor Weise. 7 Haltica oleracea L. Y Phyllotreta varii- pennis Boield.; praticola Weise (siehe Anh. No.26). 7 Longi- tarsus corpulentus Weise (siehe Anh. No. 27); asperifoliarum Weise (siehe Anh. No. 28). 7 Hispa atra L. Stücke sehr grolßs. + Cassida subferruginea Schrk. T C.sanguinosa Suffr.— C.incompta Weise. (Siehe Anh. No. 29.) — Heteraspis occidentatis Weise. (Siehe Anh. No. 30.) 7 Adonia variegata Goeze var. abbreviata Weise, var. litigiosa Weise. — Anisostita 19-punctata L. var. egena Weise. (Siehe Anhang No. 31.) + Coccinella (Adalia) bipunctata L. + Theozoa (Coccinella) 10 punctata L. 7 Th. sinuato-marginata Faldm. 7 Th. Iyncea Oliv. var. asiatica Weise et var. persica Faldm. 7 Th. 18 punctata Scop. var. rosea Deg. (constaminata Menetr.).— Th. redimita Weise var. principalis Weise. (Siehe Anhang No. 32.) 7 Halycia (Propylaea) conglobata L. var. tessulata Scop. 1 Platynaspis luteorubra Goeze. 7 Hyperaspis reppensis Hbst. var. 4 maculata Redtb. T Scymnus pulchellus Hbst., frontalis F., capitatus F. Interessante Arten sind ferner: Pseudotaphozenus occultus Ball. Coelambus fractilinea Solsky. _ Parasilpha turkestanica Ball. T Orphilus glabratus F. — Anthrenus flavidus Solsky. Phyllopertha glabra Gebl. (asiatica Ball... 7 Hoplia paupera Kryn. — Polyphylla irrorata Gebl. Cardiophorus margelanicus Heyd. 3te bekannte Exemplar. Lampyris turkestanica Heyd. 312 L.v. Heyden: XI. Beitrag zur Zonitis spectabilis Krtz. Callidium scabrum Krtz. Pseudocolaspis sarvadensis Solsky. — Ps. luctuosa Solsky. Besitze ich auch aus Tekke-Turemenien. — Nodostoma sarafschanica Solsky. — Orina dolens Krtz. Coccinella (Adalia) bipunctata L. var. mit fast erloschenen Deckenflecken. Il. Von Taschkent. Von Herrn Lieutenant Hauser ein- gesendet: Pseudotaphoxenus juvencus Ball. — Ditomus semicylindricus Brül. — Ophonus cycloderus Sols. + Pseudophonus griseus Panz. t Poecilus cupreus var. graecus Reitt. — Argutor strieticollis Sols. t Zabrus gibbosus Menetr. f Blechrus minutulus Goeze. — Metabletus parallelus Ball. $ Brachynus explodens Dft. — Leistotrophus sibiricus Gebl. 7 Paederus fuscipes Curtis. 7 Xantholinus punctulatus Payk. T Conurus pubescens Payk. 7 Aleochara tristis Grav., + crassi- uscula Sahlb. 7 Ozytelus intricatus Er., } piceus L. T Sphaeridium bipustulatum F. T Hister corvinus Germ., 7 stercorarius Hoffm., sinuatus Ill. T Onthophagus camelus F., 7 rugosus Poda. 7 Oniticellus pallipes F. 7 Aphodius erraticus L., lunifer Solsky, wieder auf- gefunden; höchst interessante Art mit tief ausgerandetem Clypeus, T A. punctipennis Er., 7 prodromus Brahm, praeustus Ballion, r subterraneus L., 7 tristis Panz., } satellitius Hbst. — Lethrus turkestanicus Ball., tuberculifrons Ball. 7 Ozythyrea cinctella Schaum. T Tropinota hirta Poda. — Stalagmosoma albella Pall. Melolontha praeambula Kolen. (afflicta Ball.). — Phyllopertha variabilis Ball. T Anthazia aurulenta F. var. senicula Schrk. T Drasterius bimaculatus Rossi. 7 Cardiophorus ebeninus Germ. — Agriotes caspicus Heyd. — Limonius villiger Sols. T Megatoma (Attagenus olim) tigrinus F. var. pulchra Fald. T Anthrenus Scrophulariae L. var. Proteus Krtz. Cantharis tenuelimbata Ball. — Chaetomalachius dasytoides Krtz. — Dasytiscus rufimanus Bourg. — Cerallus Kiesenwetteri Erschoff, Krtz. Heterophilus pygmaeus Fisch. — Dailognatha nasuta Menetr. — Stenosis orientalis Brulle, canaliculata Sol. 7 Tentyria gigas Fald. — Dila laevicollis Gebl. — Prosodes gracilis Faust. — Stalagmoptera confusa Sols. — Omophlus corvus Sols., deserticola Kirsch. 7 Meloe coriarius Brandt. — Ischnomera Hauseri Heyd.n.sp. (Siehe Anhang No. 13.) Coleopteren- Fauna von Turkestan. 313 Callidium simplarium Heyd. 7 Phytoecia virgula Charp., cinerascens Krtz. — Agapanthia leucaspis Stev. + Lema melanopa L. — Gynandrophthalma viridis Kırtz. + Colaphus Hoefti Fald., blaue und violette Färbung. — Entomoscelis Dohrni Solsky. T Chrysomela polita L., eircumducta Menetr. — Diorhabda persica Fald. (sareptana Strl.). 7 Hispa atra L. — Cassida undecim notata Gebl. 7 Longitarsus ochroleucus Marsh. T Amartus aurosericeus Reitt. (dilutitarsis Solsky). 7 Liodes ( Anisotoma olim) clavicornis Rye. Seither nur aus Schottland bekannt. IV. Taar-Ssu (Flufs): Diachila Fausti Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 14.) Usgent und Namangan: Dorcadion subcostatum (Krtz.i.].) Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 15.) Tschinas am Syr-Darja, nördlich von Chodsent: Lema Akinini Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 16.) Attalus Hauseri Abeille n. sp. (Siehe Anhang No. 17.) Von früher aus Turkestan, unter dem Namen Pantophyrtus turcomannorum Thieme, von mir erwähnten Stücken gehören solche von Alai (Staudgr. No. 347), Namangan (367) und Osch (238) zu P. tanypedilus Morawitz; von Usgent (No. 48) ist turcomannorum Thieme; von Namangan (No. 366) ist brachypedilus Moraw. Diese nahe verwandten Arten sind von Morawitz in dem oben genannten Werke beschrieben. Mein P. punctatostriatus Heyd. von Alai ist, nach Ganglbauer, wegen des bisetosen vorletzten Lippentastergliedes und der ein- geschnürten Kehle, kein Pantophyrtus. Anhang: Beschreibung der neuen Arten. 1. Astilbus Heydeni Eppelsheim n.sp. Alatus, niger, nitidus, parce subtiliter punctatus et pubescens, elytris nigro-piceis, antennis pedibusque rufo-brunneis; thorace subquadrato, medio profunde sub- rotundatim impresso, elytris hoc dimidio fere latioribus et parum longioribus, parcius subtiliter punctatis. — Long. 13 lin. Mas: Thoracis ezcavutione medio linea longitudinah subtili erarata, abdominis segmento penultimo superiore medio latius emarginato. Die einzige geflügelte Art der Gattung, die ich kenne, und innerhalb derselben durch die Breite der Flügeldecken und die 314 L. v. Heyden: X. Beitrag zur schwache Punktirung des Körpers von ganz besonderem, von dem- jenigen der übrigen Arten abweichendem Aussehen, glänzend schwarz mit pechschwarzen Flügeldecken und rothbraunen Fühlern und Beinen. Der Kopf ist quer-rundlich, fast so breit als das Halsschild vorn, die Stirn flach gewölbt, ohne Eindruck, oben glänzend, glatt, kaum punktirt, äufserst fein, zerstreut und hinfällig behaart. Die ziemlich kräftigen, rothbraunen Fühler reichen, zurück- gelegt, fast bis zur Mitte der Flügeldecken; ihr 3tes Glied ist um die Hälfte länger als das 2te, das 4te quadratisch, die folgenden nehmen allmählich an Breite wenig zu, an Länge nicht ab, so dafs auch die vorletzten Glieder noch so lang als breit sind, das End- glied ist fast so lang als die 2 vorhergehenden zusammen, stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist so lang als breit, vorn beiderseits schräg abgeschnitten, hinten leicht gerundet, an den Seiten vorn ziemlich stark gerundet-erweitert mit tief herabgeschlagenen, breit abgerundeten Vorderecken, nach hinten deutlich verengt, vor den stumpf zugerundeten Hinterecken breit und seicht ausgerandet, oben mälsig gewölbt, fein und seicht und wenig dicht punktirt und deutlich aschgrau behaart, in der Mitte des Rückens mit einer grofsen, rundlichen, tiefausgehöhlten Grube geziert, welche von der Basis bis zum Ende des obersten Drittels der Halsschildlänge reicht. Die Flügeldecken sind um die Hälfte breiter als der Hinterrand des Halsschildes und nur wenig länger als dasselbe, an den Seiten schwach gerundet, nach rückwärts kaum verbreitert, hinten fast gerade mit gemeinschaftlichem kurzem und kleinem Ausschnitt in der Mitte, oben schwach gewölbt, fein und wenig dicht punktirt und behaart. Der breit und hoch gerandete Hinterleib ist an der Basis schmäler als der Hinterrand der Flügeldecken, gegen die Mitte etwas verbreitert und darauf zur Spitze hin wieder sanft verengt, oben mit wenigen vereinzelten feinen Punkten und feinen hinfälligen Härchen, hinten an den Seiten und an der Spitze mit etwas längeren abstehenden dunklen Haaren besetzt. Die Beine sind gelbbraun. Beim dg\ ist der tiefe Eindruck des Halsschildes in der Mitte von einer schmal eingegrabenen Längslinie durchzogen, welche noch über die Spitze des Eindrucks hinausreicht, und das vorletzte obere Hinterleibssegment ist hinten ziemlich breit und tief aus- gerandet. Ein weibliches Exemplar der ausgezeichneten neuen, meinem l. Freunde Dr. v. Heyden gewidmeten Art erhielt ich von Letzterem aus dem Alexandergebirg in Turkestan zur Ansicht; das J' theilte Coleopteren- Fauna von Turkestan. 315 mir Hr. Lieutenant Hauser in Ingolstadt mit, dessen Sammler das- selbe im Kyndyr-Tau, einem südwestl. Ausläufer des Kara-Tau, gefunden hatte. 2. Notozus quadrimaculatus Heyd. n. sp. Elongatus, totus niger, pallido-ferrugineo parce pilosus; capite, thorace, an- tennis, palpis pedibusque magıs fusco-brunneis; elytris macula hume- ralı obliqua, altera valde ante apicem pallide-flava, maculis magis albido parum pilosis. Capite rotundato, fronte parum conveza, impunctata, oculis rotundis. Antennis basin thoracis superantibus, articulis oblongis 9 et 10 latioribus fere rotundatis, ultimo pyriformi, apice acuminato. Thorace transverso, lateribus rotundatis, antice angustato, angulıs posticis rotundatis, supra laevissimo, impunctato, sat dense piloso, basi elevato-marginatu, cornu lateribus parallelis, antice una curvatura longa rotundato; in medio longe elevato, bicarinato, carınis antice conjunctis, cribroso punctato, antice et lateribus anticis deplanato, impunctato, acute elevato-marginato, in toto circuitu piloso, non den- tato. Elytris longis, latitudine plus triplo longioribus, lateribus parallehs, apice rotundato truncatis, in medio apicis carına minuta elevata, carına .oblique ad suturam producta, interne deplanato; fortiter irregulariter, hac atque illac ordinate punctatis; fascia humerali obligua ad suturam producta, quam non attingit, antice angustato, dein abrupte triangulariter dilatata, altera fascia aequi- lata transversa parum obligua in parti tertiae longitudinis, suturam non attingente; fasciis magis albido-pilosis. — Long. 34 —4 mill. Ex affınitate N. syriaci Laf. Duo exemplaria in coll. von Heyden. Alexander - Gebirg. 3. Meloe pubifer Heyd. n.sp. HM. murinae Brandt e Sicilia valde affinis, sed differt ihorace minore, lateribus simphciter (non angulato) rotundato, antice non angustato, basi leviter exciso, medio non canaliculato, capite levissime punctato, medio parum sulcato; corpore minus dense, magis aurantiaco-ygriseo pubescente; pihs in elytris non plagiatim, sed regulariter ab initio in aversum dispositis. — Long. 8—114 mill. Alexander-Gebirg. Duo exempl. in collect. von Heyden. 4. Polydrosus (Eustolu) Kiesenwetteri Faust n. sp. Oblongo-ovatus, convezus, ater, subalbido-sguamosus, breviter rech- natim setosus; antennarum scapo prothoracis apicem haud attingente bası brunneo, articulo 1° funiculi 2° longiore, reliquis aequilongis; fronte depressa punctoque impressa; rostro fronte viz angustiore; prothorace quadrato lateribus modice rotundato; elyiris humeris 316 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur rectangulis, apicem versus dklatatis, postice obtuse acuminatıs, convezis, punctato-siriatis; femoribus muticis. — Long. 4.2, lat 1.8 mill. Alexander-Gebirg, Alai. Die neue Art steht Dohrni Faust am nächsten, ist nur kürzer, gewölbter, hinten stumpfer zugespitzt und hat schwarze Fühler und Beine. Von dem gestreckteren piligerus Strl. durch viel kürzere Behaarung und scharf rechtwinklige Schultern zu trennen. Rüssel mit parallelen Seiten, kürzer als der Kopf, flach längs- eingedrückt. Stirne flach mit einem tief eingedrückten Punkt. Die 5 letzten Geilselglieder nur noch so lang als breit, von gleicher Länge. Augen kleiner als bei Dohrni. Thorax wenig kürzer als breit, vorn und hinten sehr flach quereingedrückt, ungleich dicht, stellenweise fein runzlig punktirt. Decken über die scharf recht- winkligen Schultern höchstens um +4 breiter als der Thorax, im Spitzendrittel am breitesten, hoch gewölbt, die stark geneigten und kurzen Borstenhaare auf den flachen Deckenspatien weder regel- mälsig gereiht, noch nackten schwarzen Punkten entspringend. Die matten weilsgrauen Schuppen sind gemischt rundlich und zugespitzt-oval. ( Faust.) 5. Dorcadion mystacinum Ball. In Bull. Mose. 1878, p. 369, beschreibt Ballion ein Dorcadion unter diesem Namen, nach einem 9, dessen Beschreibung auf eine Anzahl Stücke, 4 d', 3 2, vom Alexander-Gebirg, palst; auch Ganglbauer hält diese Stücke dafür, obgleich er mir schreibt: „Fühlerwurzel des g' kahl, des 2 behaart“, was ich bei 4 g' nicht bestätigt finde; bei einem g\, welches Hrn. Ganglbauer vorlag, sind sie vereinzelt und vielleicht abgescheuert, aber einzelne ebenso starke Haare, wie bei den übrigen Stücken, deutlich sichtbar. Den schwarzen Knebelbart am Vorderrand des Clypeus und auf der Oberlippe kann ich aber bei keinem der Exemplare sehen; die rostgelbe Befransung des Vorderrandes der Oberlippe ist stärker, als er nach der Ballion’schen Beschreibung scheint und bedeckt die Oberlippe, darüber sind steifere schwarze Haare gelagert. Ballion hat wohl ein unreines Exemplar mit ver- klebten Haaren vor sich gehabt, was auch daraus hervorgeht, dafs er das Gesicht kahl nennt, obgleich dies bei gut erhaltenen Stücken sehr scharf weils tomentirt ist mit den zwei gewöhnlichen, drei- eckigen, schwarztomentirten Stirnmakeln. Die Beschreibung pafst sonst wörtlich auf zwei der 2. Die J' sind schmäler, alle weilse Deckenstreifen schärfer begrenzt und viel schmäler, die Dorsalbinde bei zweien nur linienförmig, von der Coleopteren- Fauna von Turkestan. 317 Fleckenbinde neben der Naht findet sich nur bei einem Zi eine Andeutung. Herr Ganglbauer hat in seinen Bestimmungstabellen die Ballion’sche Beschreibung in den Hauptpunkten wiedergegeben. Das 2 variirt, resp. besitzt eine zweite Form: Alle sonst schwarz tomentirten Stellen sind hellrehfarben tomentirt, besonders neben der Naht, die sonst weilsen Binden schmutzig gelbweils tomentirt. Diese Form nenne ich var. capreolus. (v. Heyden.) 6. Eutinopus Heydeni Faust. Ovatus, convezus, niger, squamis opacis luteis et griseis dense tectus brevissime setosus; oculis minus convezis; fronte convera; rostro lateribus parallelo, antice canalicula brevi instructo; prothorace quadrato, cylindrico, lateribus parum rotundato, ante apicem late transversim depresso, granulato-squamoso, brunneo-trivittato; elytris ellipticis comvezis, obsoletissime remoteque punctato-striatis, interstitiis planis, sub- biseriatim setulosis; femoribus viz dilatatis. — Long. 6, lat. 3 mill. Alai, 1 Exemplar. Fast doppelt so grofs als E. mongolicus Faust und mit längeren schwarzen Fühlern und Beinen, auch anders gezeichnet, die Stirne stark gewölbt, der Rüssel nicht sichtbar längsrunzlig, die Rüssel- furche fein und kurz, die Schenkel nicht gekeult, die Decken noch feiner punktirt gestreift, die Beborstung länger. Rüssel kürzer als breit. Thorax fast so lang als breit, seine Basis gerade abgestutzt und leicht gerandet, der breite Eindruck vor dem Vorderrande flach, an den Seiten tiefer; die Skulptur ist unter der Beschuppung nicht erkennbar, die gewölbten runden Schuppen lassen die Oberfläche stumpf-granulirt erscheinen. Decken ähnlich wie bei mongolicus geformt, ihre Basis leicht ausgebuchtet, Spatien 1, 3, 5 an der Basis scheinbar erhaben gerandet, weil die sie begrenzenden Punktstreifen sich vor der Basis vereinigen und etwas vertieft sind. Schenkel wenig verdickt, die vorderen vor der Spitze tief aber stumpf dreieckig ausgeschnitten, dicht beschuppt und mit Borstenhaaren besetzt; Schienen lang und schlank, die vorderen innen kaum sichtbar gezähnelt; Tarsenglied 5 kaum breiter als 2, aber zweilappig, vorderes Krallenglied so lang als die 3 Tarsenglieder zusammen, etwas verdickt mit 2 glänzend schwar- zen, bis zur Hälfte ihrer Länge verwachsen, dann etwas gespreitzten Krallen. E. mongolicus wurde von mir als Thylacites beschrieben, in Trudov Rusok. Ent. Obsch. T. XX, 1886, p. 254, mit 6 anderen Arten in die neue Gattung Eutinopus gestellt. (Faust.) 318 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur 7. Lizus dolus Faust. A L. tricolori Cap. capite oculisque minoribus, antennis longioribus, articulo 1° funiculi 2° haud crassiore, rostro (2) prothoraceque longioribus, lobis ocularibus minus productis, fortiter punctato, elytris breviter mucronatis, stria juzta suturam impressa diversus est. — Long. 9.2, lat. 2.6 mill. Alai, 1 9. Ueber Zeichnung und Bestäubung kann ich nichts sagen, da das einzige weibliche Stück ebenso abgerieben ist wie meine tricolor. Der kleinere Kopf mit den kleineren Augen, die längeren Fühler, der. kräftiger punktirte Thorax mit weniger vortretenden Augenlappen haben mich abgehalten, dies Stück für eine kurz- mukronirte Varietät des fricolor anzusehen. Die Decken sind hinten ebenso wenig gewölbt wie bei fricolor, haben aber kaum längere Spitzen als diutinus Faust, dessen Decken wie die von desertorum Gebl. hinten deutlich nach abwärts gewölbt sind. Das 2 von tricolor und dolus haben gleich dicken und gleich punktirten Rüssel, nur ist der des letzteren entschieden länger. Wahrscheinlich wird der Rüssel des dolus-Z' ein weiteres Unterscheidungszeichen beider Arten ergeben. Fühler und Tarsen roth; Geilselglied 1 nicht dicker, aber um 4 länger als 2, Keule schlanker als bei tricolor. (Faust.) 8. Sphenophorus alaiensis Faust. Sph. piceo affinis sed minor, ater, mitidus, leviter punctatus; fronte puncto minutissimo impressa; rostro beviori, inter insertiones antennarum haud canali- culato; elytris aequaliter punctato-striatis. — Long. 9, lat. 5.3 mill. Mat. Mit piceus var. nitens Allard läfst sich diese Art nicht identi- fieiren, weil alle Deckenstreifen deutlich punktirt, die Punkte breiter als die Streifen, auch grölser als die feinen in den Spatien und die gröberen auf dem Thorax sind. Der mir unbekannte strialo punctatus Reitter scheint eine gleiche Deckenskulptur zu haben, da aber in der Beschreibung die beim alaiensis auffallend glänzende Oberfläche, der sehr kleine Stirnpunkt, sowie der zwischen den Fühlereinlenkungen ungefurchte Rüssel nicht erwähnt ist, so halte ich das mir vorliegede Stück für eine von striato punctatus verschiedene Art. Bei pticeus Pall. ist die Länge der, wie es scheint, stets vor- handenen feinen Rüsselfurche sehr veränderlich, mitunter mit dem groben und tiefen Stirnpunkt verbunden und setzt sich als gröbere Furche bis zum Scheitel fort. (Faust.) Coleopteren- Fauna von Turkeston. 319 9. Mallosia regina Heyden n. sp. Colore et statura ab omnibus speciebus cognitis diversa. Capite nigro, dense flavo-griseo hirsuto, dense fortiter rugoso umbilicato-punctato, punctis pilum longum erectum gerentibus, interstitiis punclis numerosis impressis, fronte inter untennas impressa, postice canaliculata, in canaliculo densius villoso. Labro rufo flavo. Antennis longis, elytrorum apicem fere attingentibus, articulis 1. 2. totis nigris, densissime punctatis, punctis profundis intermiztis, ceteris carneis, 5—5 apice nigris, tertio quartoque in apice callosis, in reliquis dimidia parte :basali carnea, parte apicali nigris, partibus carneis albido adsperso pilosis, partibus nigris fusco tomentosis. Thorace ut in capiti sculpturato, longiore quam lato, lateribus in medio acute calloso- spinoso nigro, in disco indistincte carneo plagiato, plaga ezxtus in medio utringue callosa, callo nigro lucido. Longitudine thoracıs 3, elytrorum 13 müll., latitudo in humeris 5 mil. — Elytris supra deplanatis, lateribus abrupte dechvibus, humeris latis rotundatis postice extus rugoso-denticulatis, sutura a medio ad apicem elevata, nigra, elytris flavo-carneis, undique impressionibus quadratis, ut Iima ezsculptis, nigris, in parte antica densioribus, saepe in circulos et lineas confluentibus, tectis; parte deplanata villositate depressa albida obtecta, vitta intrahumerali usque ad apicem magis detrita, qua re color carneus magis conspicuus, in parte a medio ad apicem minus punctato; humeris nigris ex elevationibus nigris minulis condensatis, carina ante apicem magis conspicua intra marginali, quasi costam humeralem imitante; apice elytrorum singulatim oblique acuminato; margine elevato ezxteriore epipleurisque postice nigris. Subtus dense albido tomentoso, segmento ultimo (3) medio flavo piloso, apice deplanato excisoque. Pedibus anticis carneis, femoribus tibüsque basi exzcepta extus nıgris; pedibus intermedüs et postieis intus nigris, extus carneis macula femorali apicali tibiarum apiceque nigris, tarsis ommibus supra nigris, subtus dense flavo- pulvinosis. — Long. 174 mill. Exemplar unicum Z' e montibus Alai in collect. von Heyden. 10. Penthicus tuberculosus Heyd. n. sp. P. pinguis Fald. affinis, sed brevior, lateribus magis rotundatis. Clypeo acute forte triangulariter exciso. Capite [ortiter, in medio minus fortiter, punctato et lenmiter longitudinaliter carinulato, ad oculos fortiter ruguloso-strigilato. Thorace lucido, in disco leviter punctato, punctis rugis longitudinalibus inter se conjunctis, lateribus fortissime rugoso punctato et strigato, inde magis opacis; antice angustato, postice dilatato, angulis anticis acutissime porrectis, acutis triangu- 320 | L.v. Heyden: XI. Beitrag zur laribus, angulo ipso perparum extrorsum spectante, lateribus parum rotundatis, angulis posticis obtusis sed conspicuis, basi bisinuata, intra angulos postice leniter foveolata. Elytris thorace latioribus, lateribus rotundatis, converis, mazima convezitate ante declivitatem, longitudinaliter striatis, ertrorsum magis sulcatis, undique tuberculoso- granuloso, in interstitiis biordinatim dispositis. — Long. 10mill. Issik-kul. Exemplar unicum in collect. von Heyden. 1l. Stephanocleonus timidus Faust. Cl. tricarinato Fisch. affinis sed longior minus convexus; fronte utrinqgue juzta oculum parum tumida, medio depressa, grosse rugoso-punctata, cum rostro acute carinata; hoc recto, basi profunde bisulcato; prothorace longi- tudine vix latiore, bası oblique bisinuato, lobo antescutellari valde producto, dorso antice carinato, postice sulcato, lineis 4 sinuatis albidis notato; elytris oblongis, basi triangulariter ezcisis, lateribus aequaliter postice acuminato-rotundatis, subpunctato - striatis, fasciis 2 obliquis, macula irregulari post callum posticum nigris; corpore supra pilis squamiformibus flavescentibus dense obsito, subtus mediocriter pubescente. — Long. 10, lat. 4 mill. Issyk -kul. Von der gestreckten Form des Mannerheimi Chvr., audaz, simulans und coelebs Faust, auch wie die letzten drei gezeichnet, von allen diesen vieren durch die grob gerunzelt-punktirte Stirne, von Mannerheimi durch ganz andere Zeichnung, längeren Rüssel und hinten mehr ausgezogene Decken, von audax durch den zur Basis nicht dreieckig abgesetzten Rüsselrücken, von simulans durch an der Basis viel tiefer ausgeschnittene Decken, von coelebs durch an den Seiten ausgebuchteten und auf der Basishälfte tief zwei- furchigen Rüssel verschieden. Stirne so breit als bei audar, etwas gewölbt und nur die Mitte längs niedergedrückt, so dals neben dem inneren Augenrande eine flache Beule entsteht, diese Beule wie der Thorax grob runzlig- punktirt. Rüssel ganz gerade, an der Basis breiter als an der Spitze, die Seiten gebuchtet, zwischen den Fühlereinlenkungen mit einer kurzen Furche, welche den scharfen, an der Spitze gabel- förmigen und sich als feine Kiellinie über die Stirne bis zum Scheitel fortsetzenden Rüsselkiel unterbricht, jederseits dieses Kieles auf der Basalhälfte breit und tief gefurcht, so dals, von der Seite gesehen, die stumpfen Seitenkanten des Rüssels etwas niedergedrückt erscheinen. Thorax kaum so lang als breit, die Basis beiderseits sehr schräg gebuchtet, Augenlappen breit gerundet und weiter vorgezogen als die Mitte des Vorderrandes, Seiten parallel, erst Coleopteren- Fauna von Turkestan. 321 dicht an der Spitze gerundet verengt, jederseits mit 2 entgegen- gesetzt geschweiften weilslichen Linien, deren innere schmäler als die äulsere ist, sich dieser in der Mitte bis auf ca. ein Millimeter nähert. Decken an der Basis kaum breiter als der Thorax, min- destens doppelt so lang als in der Mitte breit, hier um # breiter als an der Basis, die Seiten schlank gerundet, weniger gewölbt als simulans, die ziemlich breiten Streifen undeutlich punktirt, Spatien 2 und 4 auf der Basalhälfte etwas breiter und erhabener als die anderen. Beine kräftiger als bei audar, Vorderschenkel oben und unten gleichmälsig verdickt. Gelblichgraue Schuppenhaare bedecken dicht die Oberseite bis auf die beiden schrägen, aus Strichmakeln zusammengesetzten und von der Sutur unterbrochenen schwarzen Binden auf den Decken. Die vordere setzt sich auf Spatium 5, die hintere auf 8 und 9 als dunkler Strich bis zur Deckenbasis fort. Behaarung der Unterseite feiner und viel weniger dicht, sie läfst auf Schenkel und Abdomen grölsere schwarze Makelpunkte durchschimmern. Vorderhüften dicht wollig behaart mit röthlichem Hauch, welcher sich auch auf die Mittelhüften erstreckt. ( Faust.) 12. Gymnopterion (Molorchus auct.) pallidipenne Heyd. n.sp. Species distincta, subgeneris Coenoptera Thoms., ex affinitate G. minor L. Corpore nigro, villositate yrisea densissima subtus et in capite et in thorace, obtecto. Capite quam in G. minor longiore, spatio inter oculos et marginem thoracis anteriorem latiore, densissime griseo argenteo-tomentoso, pwlis nonnullis magnis erectis. Thorace ut in capiti tomentoso et piloso, longissimo, 2 mill. longo, antice posticegque 1 mill. lato, lateribus non dilatatıs, fere parallelis in medio callo minuto, in disco fere non calloso. Elytris 3 mill. longis, pallide luridis, ad scutellum margine ezteriore apiceque infumato, humeris rotundatis, ad apicem fere non angustatis, ante apicem eztus perparum sinuato, lateribus non elevato marginatis et in disco non albido maculato ut in G. minor; diperse impresso punctatis; in parte antica parum granulatis, parum tomentosis, pilis nonnullis longis erectis. Cozis femoribusque omnibus flavis, clava non rotun- data quam in G. minor sed longa, tibiüs tarsisgue omnibus brunneis, tibiis 3 mill. longis, longe pilosis; tarsıs 2 mill. longis gracilibus, palli- dioribus. Antennis articulo tertio triplo quam primo longiore, in g\ 12 articulatis, pedes posticos multo superantibus; in Q 11 articulatis, abdominis apicem non attingentibus; brunneis, longe pilosis. Femo- ribus in 2 minus fortiter clavatis, tarsis brevioribus. — Long. 7—8} mill. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft I. 21 322 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur 2 9, 229 ad Lacum Issik-kul Turkestaniae reperta, in colleect. von Heyden. 13. Ischnomera Hauseri Heyd. n. sp. Capite rufo, fronte inter antennas nigra, dense punctato parum lucido, purce argenteo pubescente. Mandibulis nigris, ore labro palpis rufo-flavis. Antennis brunneis, articulis 1 et 2 rufo-flavis, secundo tertio dimidio breviore. Pedibus rufo-flavis, tarsis brumneis. Thorace rufo-flavo, antice rotundato margine elevato, lateribus usque ad finem 4 fere parallelis, dein abrupte angustatus, basi forte elevato marginata, angulis posticis lateraliter porrectis, supra trifoveolato, foveolis duabus in disco, tertia ante scutellum obscuro-rufum, dense punctato, parum lucido et sericato. Elytris cinerascentibus costis tribus indistinchs, postice obliteratis, densissime ruguloso punctatis, inde opacis, tenuiter griseo pubescentibus. Abdomine colore elytrorum, articulo ultimo pygidioque flavis. — Long. 53 mill. Ex affınitate I]. haemorrhoidalis Schmidt. — Taschkent. — Exemplar unicum | in colleet. von Heyden. Species in honorem Dom. Frideriei Hauser Ingolstadtiensis, subcenturionis, nominata, quia multa coleoptera turkestanica arduiter contulit studioque mihi substravit. 14. Diachila Fausti Heyden n. sp. Ovalıs, cuprea, parum viridi-tineta, thorace magis rufo-cupreo, pedibus piceis, tibüs dilute rufo-piceis. Minima hujus generis, minor (24 lin.) quam D. polita Fald. (34 lin.), cwi affinis. Capite fortissime, in medio magis disperse, postice magis conden- sato punctato, punctis huc illue confluentibus, elypeo labroque fere laevi- gatis, labro nigro aeque ac parte capitis antica. Antennis nigris, arti- culo primo aeneo tincto, 2 et 3 lucidis ut ceteris viridi tinctis, a quarto fulvo-pilosis, inde articulis opacis, thorace cum capite non longioribus. Oculis magnis globosis. Thorace fortissime dense punctato, inde opaco, cordato, mazima latitudine ante medium, antice angustato, angulis acutis declivibus, angulis posticis late rectis acutis, lateribus ante basin constrictis, qua angulis porrectis, in angulıs foveola lata parum profunda, extra foveolam carinato, carina cum parti postica laterum parallela, margine laterali toto elevato, bası recta, disco canaliculato. Scutello minuto, transversali, laevi. Elytris longe ellyptieis, convezis, dorso parum depresso, lucidis, sulura post scutellum triangulariter elevata, stria suturali punctis quatuor indi- cala, striüs septem punctatostriatis, punctis antice fortioribus, postice diminutis, omnibus valde ante apicem evanescentibus, primis magis ad apicem conductis, interstitiis impunctatis lucidis, absque foveis Coleopteren- Fauna von Turkestan. 323 magnis impressis, in interstitio tertio discalı serie punctorum quatuor majorum. Elytris distincte imprimis ad latera viridi-tinctis. Corpore subtus nigro-viridi, thorace subtus episternisque posticis fortissime disperse, parum ruguloso, punctalis. Pedibus piceis, tibris rufis, femoribus viridi- aeneis. — Long. (2$ lin.) = 5% mill. Tar-Ssu flumen Turkestaniaee — Ab amico J. Faust, cui dedicata, semel recepta, alterum exemplar suae collectionis, tertium in collectioni Dom. Obert, Petropolitani, vidi. 15. Dorcadion subcostatum (Krtz.i.1.) Heyden. Oblongus. Capite nigro, facie calvo, sparsim griseo tomentoso, disperse punctato, linea longitudinali impressa integra, maculis duabus verticelibus indistincte triangularibus brunneo tomentosis, linea antice latiori alba divisu. Antennis nigro-brunneis, articulis omnibus obscure brunneo tomentosis. Thorace sat brevi, lateraliter spina magna acuta parum recurva, medio indistincte canaliculato, ante scutellum modo albo- tomentoso et calloso elevato, supra disperse ruguloso punctato, undique brunneo non forte tomentoso. Scutello albo, linea mediana nigra denudata. Elytris longis (11 mill., thorace 3 mill. longo) ova- hibus, plus minusve parallelis, in humeris rotundatis 5 mill., in medio 93 mill., ante apicem 4 mill. latis, apice singulatim rotundato, totis brunneo obscuro velutinis, sutura (4 mill. lata) acute alba, apice parum, margine ezterno sat late minus dense albido griseo tomentoso, costis. tribus discali, laterali, humerali sub- distinctis, parum elevatis, tomento toto obtectis, perparum obscuratis, aeque ac striga indistincta extra suturam. Pedibus obscuris, tibüs anticis totis, in intermedüs et posticis parte dimidia basali rufis, totis cinereo tomentosis, tibüs unticis calvis, intermedüs supra (basi late ezcepta) nigro velutinis; tarsis nigro rufis, posticis fortiter lamellatis, articulo singulo in spinam acutam eziracto. Corpore subtus toto cinereo tomentoso. — Long. 14— 16 mill. Duo exemplaria 9 ex Usgent Turkestaniae in collect. v. Heyden, quorum unum antennis tarsisque totis rufis. Duo exemplaria Z e Namangan, 123—144 mill. magis longa, magis .obscurata, tomento nigro brunneo, costis et striga extra suturam albam brunneo - nigro tomentosis. In exempl. minimo (124 mill.) spina thoracis breviori. Species, Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, p. 282, sub nomine D. mystacini Ball., fide Dr. Kraatz, memorata. 16. Lema Akinini Heyd.n.sp. Statura L. cyanellae L. (puncti- colis Curtis) sed major, latior. Violaceo-nigra, capite thorace antennis pedibusque nitore viridi. Thorace pone medium parum 21° 324 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur ’ constricto, disco disperse leviter, lateribus fortius punctalo, ante scutellum foveola punctiformi profundissima. Elytris strüs novem punctorum majorum fortiorum. Capite canaliculis duabus profundis inter antennas decussatim confluentibus, litteram X formantibus, intra brachia postica longiora foveola profunda in canaliculum minus profundum postice continuata; vertice parum, post oculos fortius, intra oculos rugoso punctato. Antennis validıs, articulis muülto brevioribus quam in L. cyanellae. Thorace latitudine capitis cum oculis, latiore quam longo, lateribus post medium non fortiter compresso constricto, post stricturam rectis parallelis, antice rotundatis, callositate parva post angulos anticos rotundatos, margine anlico recto immarginato, margine postico ad scutellum parum protracto, basi extus parum marginato; supra con- vexo, laevigato, disco leviter vage punctato, post marginem anticum serie transversa medio interrupta punctorum majorum, lateribus fortiter disperse punctato, huc illuc punctis in rugas confluentibus ; ante scutellum foveola punctiformi profundissima. Elytris thorace 34 longioribus, humeris rotundatis impunctatis, postea parum com- pressis, inde supra visu constrictis, dein una curvatura longa ad apicem rotundatis, fere undique una latitudine, supra Ccomvezis, postice conjunctim rotundatis; lineis novem punctorum aequalıter fortiorum, postice imprimis ad suturam lineis profundioribus et quasi sulcatis; margine laterali elevato intraque serie punctorum grossorum; stria praescutellari punctis 5 vel 4 miuutis indicata, stria prima punctis 32 (in cyanellae fere 40); interstitüs striarum planis, im- punclatis, punctis interdum plicis minutis transversis fere conjunctis. — Long. 53 mill. Duo exemplaria vidi in collect. Domini J. Faust a Dom. Akinin, in cujus honorem hane speciem nominavi, ad Tschinas prope Chodsent Turkestaniae reperta, quorum unum nunc in collect. autoris. 17. Attalus Hauseri Abeille n. sp. Viridi-aeneus, capite antice, antennarum articulis primis infra, thorace limbo tenue elytris- que apice flavo-ferrugineis. — Long. 3 mill. g. Inconnu. ®. D’un vert-bronze tres brillant, a fine pubescence blanche couchee, & poils noirs Epars herisses. Tete biimpressionnee avant l’epistöme, foveolee sur le vertex, flave en avant, cette couleur remontant au-delä de l’insertion des antennes sous les yeux, et echaneree en arriere au milieu par la couleur fonciere qui s’avance en pointe, Palpes noirs. Antennes atteignant au moins le premier Coleopteren- Fauna von Turkestan. 325 tiers des elytres, a articles allonges, sauf le 2°, noires sauf les 4 ou 5 premiers artieles qui sont rouges par dessous. Corselet presque carre, A cötes presque droits, ponctue tres irregulierement, tres luisant, vert-bronze entoure d’une etroite bordure jaunätre, cette bordure un peu Elargie sur les cötes pres des 4 angles. Elytres 4 fois longues comme le corselet, s’elargissant fort peu & partir du 1er tiers, coriacdes, tres luisantes, vert un peu bronze avec l’extr&mite entiere et jaune. Mesepimeres et bordure des segments ventraux päles. Pattes en entier noirätres. Pygidium arrondi. Je n’ai vu qu’une 2 de cette espece que M. von Heyden m’a communiquee au nom de M. Hauser, d’Ingolstadt: elle provenait des monts Kyndyr-Tau dans le Turkestan. Elle est evidemment voisine d’une espece qui m’est demeurde inconnue et que Solsky a decrite sous le nom d’Ebaeus Kokandicus; mais cette derniere a les tibias rouges et les penultiemes articles antennaires courts, au lieu d’etre longs. Comparee aux autres Aftalus appartenant comme elle au Sous-Genre Antholinus, qui ont un corselet roux macule de noir, elle differe de toutes par son corselet entierement vert etroitement borde de rouge, le contraire de ce qui existe chez ses congeneres. 18. Donacia bactriana Weise: Modice elongata, sat convera, supra. aeneo-cuprea, sat nitida, subtus cinereo-tomentosa; prothorace creberrime rugoso-punctato, callo laterali subdistincto, angulis anticıs prominulis, elytris evidentius impressis, punctato-striatis, interstilio primo transversim ruqguloso, femoribus posticis dente parvo, acuto armatis. — Long. 3 mill.e. Kyndyr-Tau. Diese Art erinnert in der Körperform, der Farbe und dem Glanze der Oberseite lebhaft an D. impressa Payk., von der sie sich durch das nach vorn mehr verbreiterte, oben viel dichter und runzelig punktirte Halssch., den mit zahlreichen Querrunzeln ver- sehenen ersten Zwischenstreifen der Fld. und einen deutlichen, spitzen Zahn an den Hinterschenkeln sofort trennen lälst, die speci- fische Verschiedenheit von thalassina Germ. ergiebt sich aus fol- genden Punkten: Die beiden Stirnhöcker sind niedrig, das Halssch. ist an den Seiten gleichmäfsiger nach vorn verbreitert, der Seiten- höcker daher schlecht abgesetzt, die Oberfläche dichter punktirt und noch deutlicher gerunzelt; die Fld. sind breiter, weniger stark punktirt-gestreift und in den Zwischenstreifen feiner querrunzelig, bedeutend glänzender, mit tieferen Eindrücken versehen, die Beine sind stärker, aber der scharfe und spitzige Zahn an den Hinter- schenkeln ist kaum halb so grofs wie bei der verwandten Art. 326 L.v. Heyden: XI. Beitrag zur 19. Gynandrophthalma rufilabris Weise: Obscure viridi aenea, nitida, capite fere dimidia parte antica prothoraceque laevi rufis, illo subtiliter ruguloso-punctato, inter oculos profunde impresso; antennis fuscis basi pedibusque rufo-testaceis, scutello piceo; elytris laete viridi-aeneis, subcoerulescentibus, confertim punctatis. — Long. 5 mill. Kyndyr-Tau. In der Grölse und Körperfom an @. zanthaspis Germ. oiintiernde mälsig gestreckt, glänzend. Kopf zwischen den Augen mit einer weiten und tiefen Grube in welche die etwas erhöhte Spitze des Kopfschildes hineinläuft, die Oberlippe und das Kopfschild sind ziegelroth, glatt, oder nur sparsam punktirt, der übrige Theil des Kopfes ist dunkel metallisch grün, dicht gerunzelt, in den Runzeln fein punktirt. Fühler ziemlich kurz, vom fünften Gliede an wenig erweitert, die ersten vier Glieder röthlichgelb, die folgenden zwei rothbraun, die übrigen pechbraun. Halssch. gewölbt, doppelt so breit als lang, ziegelroth, glatt. Schildchen pechschwarz. Fld. lebhaft metallischgrün mit bläulichem Anfluge, dicht und mälsig stark punktirt, die Zwischenräume zahlreich und sehr fein punktirt. Beine hell röthlich gelbbraun, Mittel- und Hinterbrust nebst dem Bauche dunkel metallischgrün, ziemlich dicht seidenglänzend weils behaart. Die Geschlechtsunterschiede sind wie bei den übrigen Arten. 20. Gynandrophthalma macilenta Weise. Cylindrica, nigro-coerulea, sat nitida, ore, antennis apice infuscatis pedibusque testaceo-rufis; fronte subtiliter ruguloso-punctata inter oculos impressa, vertice laevi; prothorace parce punctato, basi fortius depresso angulis posticis obsoletissime rufo-marginatis sat elevatis; elytris minus profunde punctatis. — Long. 3.2 mill.e. Kyndyr-Tau. Den kleinsten Stücken der @. tibialis Brull. einigermalsen ähnlich, jedoch viel schlanker als diese und an den aufstehenden Hinterecken des Halssch. sofort zu erkennen. Fast parallel, eylindrisch, jedoch nur mälsig gewölbt, schwarz- blau, glänzend, der Kopf mehr metallisch grün, der ganze Mund nebst dem Vorderrande des Kopfschildes, die Fühler am Grunde (nach der Spitze hin angedunkelt) und die Beine lebhaft röthlich gelbbraun. Der Kopf mit Ausnahme des glatten Scheitels fein, doch deutlich und dicht runzelig punktirt, mit einem tiefen Grübchen in der Mitte der Stirn zwischen den Augen, welches sich nach dem Scheitel als weite und flache Vertiefung fortsetzt. Fühler kräftig, Glied 3 kurz und schmal, die folgenden erweitert, 4 so lang als breit, 5—10 um die Hälfte breiter als lang. Halssch. quer, an Coleopteren- Fauna von Turkestan. 327 den Seiten leicht gerundet und nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, ziemlich gewölbt, etwas uneben, hinter dem Vorder- rande quer vertieft, hinten zu dem stark vertieften Basalrande ab- fallend, in den erhabenen Stellen ziemlich glatt, in den vertieften zerstreut und unregelmäfsig punktirt. Der Basalrand ist in der Mitte fast gerade oder nur in einem sanften Bogen nach hinten gekrümmt, und steigt jederseits zu den gerundeten, etwas über die Fläche der Fld. aufstehenden Hinterecken an, welche verloschen uud kaum merklich roth gesäumt sind. Die Bildung des Halssch. erinnert ungemein an die der kleinen Labidostomis-Arten. Schild- chen dreieckig, glatt. Fld. ziemlich dieht mit mäßig grofsen, aber flachen Punkten besetzt. Beim Männchen ist die rechte Mandibel stärker als die linke, der letzte Bauchring in der Mitte der Länge nach eingedrückt. 21. Cryptocephalus Hauseri Weise n. sp. Supra strami- neus, subltus pectore abdomineque nigris, pedibus rufo-testaceis femoribus apice flavo signatis. Capite minus crebre subtiliter punctato, maculis 3 obsoletis parvis brunneis; prothorace confertissime sub- rugoso-punctatis, maculis A magnis obsoletissimis brunnescentibus; elytris minus regulariter punctato-striatis, punctis in fundo obscuris ; prosterno processu postice rotundato -producto. — Long. 4 mill. Kyndyr-Tau. Mas: Tarsis mediüs urticulo primo paullo dilutato, segmento ultimo ventrali medio longıtudinaliter deplanato. Var.a. perfectus: Signaturis prothoracis magis determinaltis, elytro singulo vitta lata postice abbreviata nigra. Diese Art, von welcher Cr. rufofasciatus Solsky vom Kisil-Kum durchaus verschieden ist, hat in der Zeichnung der Oberseite von den dunkelsten Stücken Aehnlichkeit mit Cr. bohemius Drap., gehört aber in Wirklichkeit nach dem Baue der Vorderbrust in die nächste Verwandtschaft mit .Cr. pini L. Gestreckt, fast gleichbreit, eylindrisch, oben strohgelb, die vier ersten Glieder der schwarzen Fühler, Vorder- und Mittelbrust nebst den Beinen röthlich gelbbraun, die Schenkel an der Spitze mit einem verwaschenen gelben Flecke, Hinterbrust und Bauch einfarbig tief schwarz. Kopf fein und wenig dicht punktirt, glänzend, ein Fleckehen in der Mitte der Stirn und je ein ähnliches an der Fühlerwurzel, alle drei sehr undeutlich, braun. Halssch. von der Mitte nach vorn stark zusammengedrückt und verengt, der Seiten- rand von oben nur nahe den Hinterecken sichtbar, äufserst dicht mit länglichen, zu Runzeln zusammentretenden Punkten besetzt. 328 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur Die Zeichnung ist sehr verschwommen, gebräunt, der von luridi- collis Suffr. ähnlich, sie besteht aus 2 grofsen Quermakeln dicht hinter dem Vorderrande, die durch die schmale Mittellinie, welche noch die strohgelbe Grundfarbe zeigt, getrennt werden, sodann aus je einer grofsen, schief viereckigen Makel in den Hinterecken, endlich aus der dunkel gefärbten hinteren Hälfte der Mittellinie. Schildchen fein schwarz gesäumt. Fld. mit 9 leicht vertieften Punktreihen, in denen die nicht besonders starken, dunkel gefärbten Punkte sehr verworren hinter und neben einander eingestochen sind. Bei der Varietät a. tritt die Zeichnung des Halssch. etwas schärfer hervor und auf den Fld. befindet sich eine breite, schwarze Längs- binde, welche zwischen der 4. und 6. oder 7. Punktreihe liegt, an der Basis beginnt und am Anfange des Abfalles zur Spitze gerundet endet. Die Vorderbrust ist am Vorderrande in einen stumpfen Winkel nach unten vorgezogen, zwischen den Hüften ziemlich breit, dahinter in einen grolsen, abgerundeten Fortsatz verlängert. Beim Männchen ist nur das erste Tarsenglied an den Mittel- beinen etwas erweitert und der letzte Bauchring in der Mitte der Länge nach deutlich niedergedrückt. Penis schwarz, vorn in zwei lange Zipfel ausgezogen, die gelb, etwas durchscheinend, an der Spitze abgerundet und nach unten umgeschlagen sind. 22. Cryptocephalus tarsalis Weise n.sp.: Niger, nitidus, antennarum basi tarsisque anticis testaceis, fronte lineolis duabus ocularibus albidis; prothorace minus crebre subtilissime punctato, elytris sat crehre subtiliter punctatis, rufis, maculis 3 (2 oblique digestis, 1) nigris. — Long. 5.5—6 mill. Kyndyr-Tau. Mas: sSegmento ultimo ventrali in medio foveolato, tarsis anticis valde inaequaliter dilatatis, posticis lobis articuli tertw dissimihbus. Auf den ersten Blick dem Cr. 4-punctatus Ol. sehr ähnlich, indessen merklich gröfser und durch die gelbbraunen Vordertarsen und ein einfarbig schwarzes Halssch. sofort zu unterscheiden. Ziemlich gestreckt, schwarz, glänzend, Fld. roth, jede mit drei schwarzen Makeln, die ersten vier Fühlerglieder (ausgenommen die Oberseite des ersten, welche schwärzlich ist) und die Vordertarsen gelbbraun, eine sehr schmale Linie am Innenrande der Augen weifslich. Kopf mälsig dicht, flach punktirt, das Kopfschild bogenförmig tief begrenzt, die Stirn längs der Mitte vertieft, auf dem Seitel fast rinnenförmig. Halssch. stark gewölbt und vorn zusammengedrückt, stark glänzend, sehr fein und verloschen, nicht Coleopteren- Fauna von Turkestan. 329 dicht punktirt, der hinten breiter abgesetzte, aufgebogene Seitenrand von oben kaum bis zur Mitte nach vorn sichtbar. Schildehen schwarz. Fld. ziemlich dicht und fein punktirt, mit gerunzelten, vor der Spitze glatten Zwischenräumen, die Punkte stehen in un- merklich vertieften Längsstreifen und sind darin zu wenig regel- mälsigen einfachen oder verdoppelten Reihen angeordnet. Ein feiner, schwarzer Saum zieht sich von der Mitte am Seitenrande aus um die Spitze herum an der Naht aufwärts bis zum Schildehen; von den 3 schwarzen Makeln ist die erste klein, punktförmig, auf der Schulterbeule, die zweite grölser, etwas weiter von der Basis ab- gerückt als 1, dicht hinter dem Schildchen, die dritte bildet einen grolsen, länglichen, unregelmäfsig viereckigen Fleck, wenig näher dem Aufsenrande als der Naht im mittleren Drittel der Länge. Diese Art besitzt eine Geschlechtsauszeichnung, die mir noch bei keiner anderen vorgekommen ist; sie besteht in der ungleichen Entwickelung der Tarsen, wodurch, meiner Meinung nach das J' befähigt wird, sich besser auf dem glatten Weibchen festhalten zu können. Die Vordertarsen sind stark erweitert, das erste Glied lang dreieckig, an der Basis sehr schmal, nach der Spitze hin allmählich verbreitert, das zweite und dritte kurz, quer, jedoch ist die innere Hälfte aller drei Glieder merklich kleiner als die äulsere, die Mittel- und Hintertarsen sind ziemlich schlank, hier ist ebenfalls die äulsere Hälfte (der Gegensatz ergiebt sich aus der den Vorder- beinen verschiedenen Stellung) der einzelnen Glieder kleiner als die innere, namentlich am dritten Gliede. Der äufsere Lappen derselben ist schmal, der innere an den Mittelbeinen um die Hälfte breiter, an den Hinterbeinen schief dreickig, indem sich der Lappen an der Basis in einen grofsen Vorsprung erweitert. Der Bauch ist beim g' normal gebaut, auf dem letzten Ringe befindet sich eine weite Längsgrube, welche sich nach dem Vorderrande hin vertieft und hier einen ziemlich hohen und scharfen Rand besitzt. 23. Pachybrachys caprea Weise: Breviusculus, niger, minus nitidus, antennarum basi, episternis mesothoracis pedibusque testaceo- rufis, capite sordide testaceo, macula. obsoleta verticis picea, protho- race creberrime et subtiliter ruguloso-punctato, piceo, sordide testaceo- limbato et maculato, elytris luridis, maculis 5 obsoletissimis fuscis; erebre, subtiliter, pone medium substriatim punctatis, punctis in fundo brunneis, ano fusco-maculato. — Long. 4 mill. Kyndyr-Tau. Eine an der schmutzigen Färbung, verwaschenen Zeichnung und der dichten und feinen Punktirung kenntliche Art, welche im Körperbau am meisten an P. limbatus Men. erinnert, nach den 330 L. v. Heyden: X1l. Beitrag zur hellen Episternen der Mittelbrust aber zur Gruppe des P. hierogly- phicus gehört. Ziemlich kurz, oben nur mälsig gewölbt, wenig glänzend. Kopf grofs, schmutzig bräunlich-gelb, ziemlich dicht punktirt, die Punkte braun, in der Mitte der Stirn eine verloschene dunkelbraune Makel. Halssch. fein und äußerst dicht runzelig punktirt, gelbbraun, ein schmaler, schlecht begrenzter Saum an den Rändern, der am Vorderrande in eine kurze Mittellinie ausgezogen ist und am Hinterrande mit einer lang-ovalen Schrägmakel jeder- seits vom Schildchen in Verbindung steht, sowie ein kleiner Punkt auf jeder Seite in der Mitte, dem Seitenrande genähert, düster gelblich-braun, von der Farbe der Scheibe wenig abstechend. Schildchen grofs. Fld. dicht und fein punktirt, die Punkte braun, in der Nähe der Schulter und hinter der Mitte weitläufiger und in Reihen gestellt; jede Decke mit 5 kleinen, dunklen, sehr verwaschenen Makeln, welche die normale Stellung besitzen und theilweise durch die dunklen Punktstreifen verbunden sind. Beine bräunlichroth, mit hellerer Schenkelspitze; Unterseite schwarz, Seitenstücke der Mittelbrust und ein Fleck am Rande des Afters dunkel röthlich- gelbbraun. 24. Pachybrachys instabilis Weise: Minus elongatus, niger, sat mitidus, antennurum basi pedibusque testaceis, femoribus apice flavis, in dorso nigro-signatis; capite albido- flavo, vertice lineaque media antrorsum parum (J') vel evidenter (2) dilatata nigris, pro- thorace crebre inaequaliter punctato, margine antico (ulrinque dila- tato, lineolam abbreviatam in medio emittente) et laterali maculisque binis elongato-quadratis in basi albido-flavis; elytris irregulariter striato-punctatis, nigris, margine basali, limbo intramarginali ante medium suturae plus minusve perturbato aut interrupto, lineolis 2 elevatis, obliquis, subturalibus in medio, costa dorsali basi et apice, maculis 2 transversis, subinterruptis (prima pone humeros, secunda pone medium) pallide flavis; episternis mesothoracis, marginibus posticis segmenti ultimi ventralis maculisque 2 pygidii flavis. — Long. 2.3— 3.5 mill. Kyndyr-Tau. Körperform und Gröfse erinnern an P. fimbriolatus Sffr., die Zeichnung der Fld. mehr an dunkle hieroglyphicus, nur sind die kleinen gelben Trennungslinien der Flügeldeckenmakeln reliefartig erhöht. — Wenig gestreckt, ziemlich glänzend schwarz, die Basis der Fühler und die Beine röthlich gelbbraun, die Schenkel an der Spitze weilslich, auf dem Rücken mehr oder weniger schwarz. Kopf weilslichgelb, der Scheitel bis zu einer Querlinie dicht über den Augen und die Mittellinie der Stirn schwarz. Diese Linie Coleopteren- Fauna von Turkestan. 331 beginnt schmal am Scheitel, verbreitert sich beim g' wenig, beim 2 stark nach unten und theilt sich zuletzt in zwei Linien, die an der Grenze des Kopfschildes nach der Fühlerwurzel hinlaufen und hier (namentlich beim 2) mit dem schwarzen Vordersaume des Kopf- schildes verbunden sind. Halssch. auf den schwarzen Stellen dicht, auf den gelben sparsam punktirt; gelb sind a. ein Saum am Vorderrande, welcher eine kurze Mittellinie aussendet, in den Ecken 'makelförmig erweitert ist und mit einem ziemlich breiten Seiten- saume zusammenhängt, der am Basalrande noch ein Stück nach innen läuft; b. eine grolse, länglich-viereckige Makel an der Basis jederseits vom Schildchen. Letzteres ist schwarz, mit einer weils- lichen Makel auf dem abschüssigen Theile vor der Querleiste. Fld. auf dem vorderen und inneren Drittel an der Naht unregel- mälsig, auf den übrigen Theilen gestreift-punktirt, vorherrschend schwarz, da die 5 Normalmakeln nur durch wenige gelbe Strichel- chen getrennt werden. Rings um jede Fld. läuft ein gelber Saum, der von der Mitte der Naht bis zum Basalrande etwas nach innen biegt (so dafs die Naht schwarz bleibt) und hier durch dunkle Punkte gestört oder in verschiedenem Grade unterbrochen ist. Der Mittelkiel ist an der Basis und der Spitze gelb, auf demselben verbindet sich die grofse Makel 4 schmal mit den drei Seiten- makeln 1, 3, 5. Auf der inneren Hälfte jeder Fld. (vom Mittel- kiele aus gerechnet) liegen zwei gelbe, reliefartige, schräge Striche neben einander nahe der Mitte an der Naht und trennen Makel 2 von 4 unvollständig; auf der äufseren Hälfte befinden sich zwei gelbe Strichelchen hinter der Schulter zwischen Makel 1 und 3, sowie eine grölsere Anzahl von Strichen hinter der Mitte, welche Makel 3 von 5 vollständig scheiden. An der Unterseite sind die Seitenstücke der Mittelbrust, ein nach der Mitte zu stark verengter Saum am Hinterrande des letzten Bauchringes und zwei Makeln auf dem Pygidium gelb. Aulser diesen beiden Pachybrachys-Arten kommt am Kyndyr- Tau noch eine dritte vor, welche ich nach dem spärlichen Materiale für P. scripticollis Fald. halte, obwohl die Exemplare kräftiger gebaut sind als die aus Armenien und die drei inneren schwarzen Makeln des Halssch. nicht zu einer V-förmigen Zeichnung ver- einigt sind. 25. Thelyterotarsus Hauseri Weise n.sp. Subcylindricus, sat nitidus, niger, subtus dense supra minus dense albido-pubescens, labro, clypeo, maculis binis oblongis frontalibus, marginibus et maculis 2 subbasalibus prothoracis, elytris femoribus anoque flavis, 332 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur palpis, antennarum basi, tibiis tarsisque testaceis. Capite protho- raceque sat crebre punctatis, hoc conveziusculo, lateribus leviter rotundato, elytris crebre et fortiter subrugoso-punctatis, punctis seriatis, sutura dimidia parte antica late, postice angustissime nigro-limbatis, maculis 6 nigris (1, 1, 1). — Long. 2.5—3 mill. Kyndyr - Tau. Var. a. Prothorace nigro plus minusve flavo-limbato. Var. b. Confluens: Maculis elytrorum valde dilatatis, poste- rioribus cum sutura connezis. Kleiner und schmaler als Th. Fausti, durchweg stärker punktirt, heller gefärbt und anders gezeichnet, der Basalrand des Halssch. in der Mitte hoch aufgebogen, der verdickte und erhöhte Basalrand der Fld. jederseits vom Schildchen in eine breite, zahnartige Spitze aufsteigend. Fast eylindrisch, ziemlich glänzend, unten etwas dichter als oben silberweifs behaart, auf der Unterseite ist die schwarze, auf der Oberseite die schwefelgelbe Farbe vorherrschend. Kopf schwarz, Oberlippe, Kopfschild und zwei längliche, nach oben convergirende Makeln zwischen den Augen gelb. Halssch. fast doppelt so breit als lang, dichter und etwas stärker als der Kopf punktirt, schwarz, ringsum gelb gesäumt, am Vorderrande aber viel breiter als an den übrigen Rändern, aufserdem ist noch eine kleine, längliche Makel jederseits ein Stück vor dem grofsen Schild- chen gelb. Fld. gelb, dicht und stark purktirt, die Punkte auf den Stücken, namentlich nahe der Naht in Reihen geordnet. Die schwarze Zeichnung jeder Decke besteht aus 4 Stücken: a. einem Nahtsaume, der in der vorderen Hälfte breit, dahinter sehr schmal ist; b. einer Schultermakel, welche ziemlich die Gestalt eines langen accent circonflexe besitzt, dessen innerer Schenkel etwas länger und dicker als der äulsere ist; c. einer Querbinde hinter der Mitte, welche aufsen einen breiten und langen Streifen parallel dem Seiten- rande bildet, nach der Mitte zu sich schnell verengt und nahe der Naht makelförmig erweitert ist; d. einem Punkte, neben der Naht kurz vor der Spitze. In jedem Punkte der Fld. steht ein langes, wenig geneigtes Härchen. An den schlanken Fühlern sind die ersten 4 bis 6 Glieder röthlichgelb, die folgenden pechschwarz, die Unterseite ist schwarz, der After gelb gerandet, die Schenkel sind schwefelgelb, Schienen und Tarsen röthlichgelb mit angedun- keltem Klauengliede. Bisweilen verschwinden die beiden gelben Punkte vor der Basis des Halssch. (Var. a) oder die Makeln der Fld. fliesen zusammen, bei dem mir vorliegenden dunkelsten Stücke so weit, dafs die Fld. Coleopteren-Fauna von Turkestan. 333 schwarz sind, jede mit zwei bogenförmigen schmalen gelben Binden; die eine derselben liegt auf der vorderen Hälfte und ist nach der Schulter hin offen, die andere an der Naht auf dem Abfalle zur Spitze, nach innen geöffnet, aulserdem ist noch der Seitenrand gelb gesäumt (Var. b). Es bereitet mir besonderes Vergnügen, diese kleine, aber sehr hübsche Art nach Herrn Lieutenant Hauser in Ingolstadt zu be- nennen, welcher mir von den hier beschriebenen Chrysomeliden in zuvorkommendster Weise Exemplare für meine Sammlung über- lassen hat. 26. Phyllotreta praticola Weise: Oblonga, depressiuscula, nigra, mitida, tarsis piceis, fronte laeviuscula, prothorace transverso elyirisque aeneo-cupreis, sat crebre punctatis. — Long. 2 mill. Kyndyr-Tau. Von den beiden verwandten Arten mit einfarbig schwarzen Fühlern, Th. nigripes F. und melaena Ill., durch den fast glatten Kopf zu unterscheiden, auf dem Halssch. und den Fld. weit stärker als die erstere und weitläufiger und schwächer als die letztere punktirt. Glänzend schwarz, nur die Tarsen pechbraun; Kopf selbst unter starker Vergröfserung kaum deutlich gewirkt, mit sehr wenigen Pünktchen in der Nähe der Augen. Halssch. und Fld. lebhaft metallisch grün mit Kupferschimmer, ersteres um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn kaum mehr als nach hinten verengt, mälsig dicht mit ziemlich starken Punkten besetzt. Fld. an der Spitze schwach einzeln abgerundet, ähnlich wie das Halssch. punktirt, doch werden die Punkte nach den Seiten und dem Hinterrande zu allmählich feiner. 27. Longitarsus corpulentus Weise: Apterus, elongato- ovatus, conveziusculus, nilidus, luridus, capite, pectore abdomineque ferrugineis, antennis brevibus pedibusque testaceis, femoribus posticis superne infuscatis. Prothorace subquadrato, convezo, punctulato, elytris crebre subtihiter punctatis, callo humerali obsoleto. — Long. 3.9—4 mil. Kyndyr-Tau. Von gleicher Länge, aber viel schlanker als L. verbasci Panz., ungeflügelt, sehr lang eiförmig, nur mäfsig gewölbt, glänzend, schmutzig bräunlich-gelb, die Fühler, beim 2 so lang, beim J' wenig länger als der halbe Körper, sind nebst den Beinen röthlich- gelbbraun, Hinterschenkel auf dem Rücken angedunkelt, Kopf, Brust und Bauch rostroth. Stirn glatt, mit einem Grübchen über dem Kiele. Halssch. wenig breiter als lang, gewölbt, fein punk- tulirt, die vordere Borstenpore steht in 4 der Länge. Fld. in den 334 L. v. Heyden: XI. Beitrag zur Schultern eine Spur breiter als das Halssch., dahinter erweitert, beim g! in der Mitte, beim 9 hinter derselben am breitesten, hinten stark verengt und einzeln abgerundet, ohne vortretende Schulter- beule, dicht und fein punktirt. 28. Longitarsus asperifoliarum Weise: Oblongo-ovatus, sat convezus, subtus niyer, antennarum basi, tibüs tarsisque rufescen- tibus supra obscure viridi-aurichalceus, nitidus; prothorace sat crebre punctato, elytris tuberculo humerali prominulo, sat crebre' subseriatim apicem versus sublilius punctatis, angulo suturali obtuso. — Long. 2.2 mill.e Kyndyr-Tau. Dem L. fuscoaeneus Rdtb. ähnlich, bei gleicher Länge merk- lich breiter, gewölbter, glänzender, auf den Fld. reihig punktirt. Länglich eiförmig, ziemlich gewölbt, unten schwarz, ohne nennens- werthe metallische Beimischung, die untere Hälfte der Fühler, Spitze der Schenkel, die Schienen und Tarsen dunkel rothgelb, oben dunkel grünlich-messingfarben, glänzend. Kopf fein gewirkt, Stirnkiel scharf, dachförmig; Halssch. um die Hälfte breiter als lang, gewölbt, mäflsig dicht und tief punktirt mit fein gewirkten Zwischenräumen.. Fld. an der Schulterbeule bedeutend breiter als das Halssch., dahinter noch etwas verbreitert, an der Spitze schwach einzeln abgerundet, mit stumpfem Nahtwinkel, vorn so dicht und stark als das Halssch., hinter der Mitte allmählich feiner punktirt, die Punkte auf dem inneren Drittel an der Naht bilden deutliche Reihe. Der letzte Hinterleibsring ist unbedeckt. 29. Cassida incompta Weise: Ovata, depressiuscula, sub- opaca, viridis, subtus nigra, antennis, pedibus limboque ventrali flavescentibus; prothorace creberrime subtiliterque ruguloso-punctato, angulis posticis acutis, elytris crebre minus fortiter, sed profunde irregulariter punctato-striatis, costis fere nullis. — Long. ”—7.5 mill. Diese Art ist bei oberflächlicher Betrachtung leicht mit Cass. viber L. (rubiginosa Ill.) zu verwechseln, flacher, etwas länglicher, an den Seiten weniger gerundet als diese, schön grün, verblafst strohgelb, ziemlich matt, Fühler und Beine einfarbig gelb, oder die Schenkel am Basalgelenk schwärzlich, Brust und Bauch schwarz, ein Saum an den Seiten des letzteren gelb. Halssch. äulserst dicht, fein runzelig-punktirt, mit scharfen, etwas spitzwinkeligen Hinterecken. Fld. kaum breiter als die Basis des Halssch., mit sanft abfallendem Seitenrande, sehr wenig gewölbt, dicht und fein, aber ziemlich tief in nicht ganz regelmälsigen Reihen punktirt, deren Zwischenstreifen schmal, schlecht begrenzt und kaum merklich in die Höhe gehoben sind. Coleopteren -Fauna von Turkestan. 335 30. Heteraspis occidentalis Weise: Ovalis, conveza, albo-pilosa, aureo-viridis, nitida, tibüs in dorso cupreis, antennis sat gracihbus nigris, articulis 3 primis plus minusve testaceis, ultimis paullo dilatatis; supra sat crebre fortitergue punctata; pro- thorace transverso, lateribus rotundatis margine tenui instructo. — Long. 5 mill. Kyndyr- Tau. In Grölse und Gestalt am meisten dem Adozus obscurus L. ähnlich, schön metallisch grün mit schwachem goldigen Schimmer, Oberlippe und der Rücken der Schienen kupferig, oder metallisch feuerroth, die Oberseite gleichmälsig ziemlich dicht und stark, aber nicht besonders tief punktirt und nebst den Beinen mit mäfsig langen, halb aufgerichteten, feinen weilsen Haaren besetzt, zwischen denen sich ähnliche, aber viel längere aufstehende Haare befinden. Der Vorderrand der Oberlippe und des Kopfschildes ist in mälsigem Bogen ausgerandet, das Halssch. ist quer, um ein Drittel breiter als lang, ziemlich eylindrisch, jedoch an den Seiten, die mit einer feinen, wenig deutlichen Randleiste versehen sind, merklich gerundet. Der Ausschnitt vor der Spitze der Mittelschienen ist klein, ziemlich tief, wird aber durch die lange und dichte Behaarung ziemlich verdeckt. So viel ich mich erinnere, ist bis jetzt noch keine Art aus dieser Gattung so weit westlich aufgefunden worden, wie die vor- liegende. Entomoscelis Dohrni Solsky, Trudy XIII (1881, 1882), p- 1, gehört zur Gattung Xenomela und ist nach der Beschreibung mit Xen. Kraatzi m. (Deutsche Ent. Z. 1834, 226) nahe verwandt. 3l. Anisosticta 19-punctataL. var. egena Weise: Testa- ceo-flava, meso- et metasterno nigricantibus. Gelb, mit röthlichbrauner Beimischung, der Rand der Fld. En die Seitenstücken der Brust mehr weilslich, Mittel- und Hinterbrust oder noch ein Stückchen des ersten Bauchringes ziemlich schwarz. Kyndyr - Tau. Es ist dies die hellste Form, welche jede Spur der Zeichnung auf dem Halssch. und den Fld. eingebülst hat. Uebergangsstücke dazu, bei denen die Punkte des Halssch. wenigstens noch durch einen gesättigteren Farbenton angedeutet sind, sah ich aus Reitter’s Sammlung; sie wurden von Hrn. Leder in Lenkoran gefangen. 32. Coccinella redimita var. principalis Weise. Bei der Beschreibung der Art (Stettin. Zeit. 1886, 243) und auch später habe ich nur Stücke gesehen, bei denen die Makeln des Halssch. und der Fid. stark zusammengeflossen sind; unter den Thieren vom 386 L.v. Heyden: XI. Beitrag zur Coleopteren- Fauna etc. Kyndyr-Tau, die Hr. Lieutenant Hauser einsandte, befindet sich ein Stück, aus dem man die Zusammensetzung der Binden deutlich erkennen kann. Das Halssch. besitzt sechs schwarze Flecke, wovon vier in einem Bogen vor dem Schildehen (eine halbkreis- förmige jederseits auf der Basis, von den Hinterecken ungefähr eben so weit entfernt als vom Schildchen, und zwei dreieckige, mit der Spitze nach hinten und innen gerichtete, ein Stück vom ' Vorderrande entfernt) und je ein Fleck in der Mitte nahe dem Seitenrande stehen. Auf den Fld. ist die Naht breit schwarz gesäumt, aulserdem befinden sich auf jeder Decke 9 grolse, schwarze Makeln: 3, 3, 2,1. Die ersten drei bilden eine nach vorn gebogene Querreihe, indem die runde Makel 1, auf der Schulter, dem Vorder- rande näher liegt als die beiden anderen; von diesen ist Makel 2, am Aufsenrande, dreieckig, Makel 3, schräg hinter dem Schildchen, rund, von derselben Grölse wie 1. Die zweite Querreihe ist gerade und liegt in der Mitte der Fld.; sie besteht aus der runden Makel 4 am Seitenrande, der grolsen, ovalen Makel 5 in der Mitte und Makel 6 an der Naht, mit der correspondirenden Makel der anderen Fld. zu einem .grofsen, querovalen Flecke vereint. Hinter der Mitte liegen Makel 7 und 8 in gerader Querreihe und 9 vor der Spitze, alle drei sind rund. Ich lege dieser Form den Namen var. principalis bei. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Ueber die Varietäten des Carabus Scheidleri Fabr. Von Dr. @. Kraatz. Durch Morawitz’s Aufsatz: „zur Kenntnils der adephagen Coleopteren“ ist eine Fülle von Notizen zur näheren Kenntnils der Caraben gegeben, welche erst allmählig von den Entomologen gehörig wird gewürdigt werden können. Auf sämmtliche vom Verfasser angegebenen, von früheren abweichende Ansichten genauer einzugehen, wäre Sache eines besonderen Buches, zu dem es mir gegenwärtig durchaus an Zeit gebricht. Ich kann auf diese Arbeit um so mehr verzichten, als Hr. Ganglbauer eine Monographie der _ Gattung Carabus vorbereitet, erlaube mir indessen schon jetzt zu bemerken, dafs derselbe ungleich mehr auf dem von mir eingenom- menen Standpunkte als auf dem Morawitz’schen steht. Eine wirk- liche Lösung der vielen vorhandenen systematischen Schwierigkeiten, schreibt er mir, in Uebereinstimmung mit meinen Ansichten, ist nur dadurch möglich, dafs die verschiedenen Merkmale in der ver- schiedensten Weise mit einander combinirt werden; es ist ihm dies, wie er weiter schreibt, mehrfach in befriedigender Weise gelungen. Bei der Gruppirung der Carabus hat unbedingt die Sculptur, obwohl sie variabel ist, eine andere Stellung einzunehmen als ihr bisher zugewiesen wurde. Ein genaues Studium derselben ist daher meiner Ansicht nach das Fundament, welches wir erst gehörig studirt haben müssen, bevor wir mit Sicherheit weiter schreiten können; auch ist die geographische Verbreitung der Arten in anderer Weise zu benutzen als es bisher geschehen !). Morawitz weist die Unhaltbarkeit der bisherigen systematischen Merkmale mit besonderer Gewandheit und Sachkenntnils nach, aber anstatt etwas Positives an deren Stelle zu setzen, begnügt er sich, einige neue sog. Untergattungen zu den bereits bekannten hinzu- !) Von den Cetoniden gilt dies in noch viel höherem Grade als von den Carabieinen. Es ist doch jedenfalls höchst unpractisch, in den Bestimmungstabellen nicht auf das Vaterland Rücksicht zu nehmen, wie so häufig geschieht. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXXI. Heft II. 22 338 @G. Kraatz: über die Varietäten zufügen. Aufserdem giebt er jetzt gerade ebenso lange Beschrei- bungen als er früher kurze gab. Da er nun in denselben !) das wirklich Wichtige nicht immer gehörig hervorhebt, so ist mit den- selben verhältniflsmälsig nicht so viel genützt, als man glauben sollte. Eine Anschauungsweise, welche Pantophyrtus - Arten ?) als Cratocephalus auffalst, scheint mir kaum zu dem Ausrufe berechtigt, dafs „die Gattung Carabus hoffentlich auch immer Carabus bleibe* (p. 53)! damit ist doch wahrlich weniger gewonnen als mit einer, allerdings sehr schwierigen, allmähligen systematischen Sichtung der Caraben. Morawitz trägt doch selber nicht wenig dazu bei, wenn er unter seinen 17 neuen Carabus 4 neue Untergattungen aufstellt: Pagocarabus, Paraplesius, Azinocarabus und Alogocarabus. Wer einerseits für die Natürlichkeit der Gattung Carabus eintritt und andererseits benannte Untergattungen von Carabus aufstellt, ist nach meiner Ansicht doch nicht völlig consequent. Ich will hier zunächst nur auf eine seiner umfangreichen Noten eingehen, da ich an der Hand des betreffenden Materiales im Stande bin, sowohl Auskunft zu geben, als auch einiges Neue zur Sprache zu bringen. Ich habe vor mehr als 30 Jahren in der Stettiner Ent. Zeitung auf wenigen Seiten (1854, p. 22—26) zuerst nachzuweisen gesucht, dafs eine Reihe bisher für verschieden gehaltener Arten, verschieden sowohl in Bezug auf Sculptur als auf Gröfse, Local-Rassen einer Art seien; meine damaligen Ausführungen fanden den Beifall des Professor Schaum, welcher sie (Naturgesch. der Ins. Deutschlands I, p. 147) lichtvoll nannte, und sie sind mafsgebend geblieben, bis Hr. Gehin, der von ihnen, wie von so vielem Anderen, kaum eine Ahnung hatte, in seinem neuesten Cataloge (p. 19) ganz willkühr- lich Carabus Kollari, Illigeri und ezcellens von Scheidleri trennte. Allerdings hat Prof. (damals Dr.) Gerstäcker 1858 einen längeren Aufsatz über chilenische Carabus mit den Worten abgeschlossen: 1) Namentlich in den Beschreibungen der neuen chilenischen Arten. 2) Morawitz erklärt selber, nachdem er Pantophyrtus brachy- pedilus und tanypedilus als Carabus- (Cratocephalus-) Arten be- schrieben hat: „es ist aber immerhin möglich, dafs alle Pantophyrtus- Formen, trotz der angeführten Unterschiede, dennoch Varietäten des Carabus turcomanorum sein könnten“; da werden jedenfalls noch mehr Namen gegeben werden müssen, was indessen in sofern kein Unglück ist, da wir dadurch ‚eventuell die Variabilität der Species kennen lernen. des Carabus Scheidleri Fabr. 339 „bleibt die Erörterung der Local-Rassen der C. Scheidleri auch dann noch so lichtvoll, wenn C. Illiyeri stets 15 und Kolları stets 19 Streifen haben (was bei 10 Ex. auf dem Berliner Museum der Fall war)?“ Er hat aber übersehen, dafs der erste Beschreiber des Car. Kollari Dr. Palliardi, selbst angiebt (Beschreib. zweier Dec. neuer Carabie. p. 8): „die erhabenen fünfzehn Längenstreifen sind durch Querstreifehen regelmäfsig unterbrochen“. Pall. hat, wie aus der Aufzählung der 5 Varietäten hervorgeht, eine ganze Anzahl von Ex. von Mehadia vor sich gehabt, wo vorzugsweise die Form vor- kommt, bei der alle Streifen von Querstreifen unterbrochen sind. Durch Merkl sind erst die Ex. in Mehrzahl bekannt geworden, bei denen nur die Kettenstreifen durch primäre Pünktchen unterbrochen, die dazwischen liegenden Streifen ganz sind. Diese Stücke machen einen vom typischen Kollari sehr verschiedenen Eindruck, nament- lich wenn sie rothgolden gefärbt sind (var. magnificus m.) !). Wo Gerstäcker also constant 19 Streifen angiebt, zählt der Beschreiber nur 15 heraus; das zeigt, dals das Zählen nicht ganz so einfach ist, als es nach Gerstäcker’s Worten den Anschein hat. Ich habe nun früher geglaubt dals, da es Kollari von 1" 64” Grölse mit 15 Streifen und Carabus mit Scheidleri-artiger Sculptur von 1” 7” Grölse, d.h. mit 13 Streifen [praecellens Pall. 2) von Fulak], giebt, diese Arten nicht wohl auseinander zu halten seien. Nun ist aber in neuerer Zeit Carabus Illigeri, der früher kaum in einzelnen Ex. für vieles Geld aufzutreiben war ?®), in Mehrzahl von Dobiasch in der Varietät parallelus mihi (welche allenfalls als 1) Deutsche Ent. Zeitschr. 1878, p. 145 u. 148. 2) Diese Art (Beschreib. zweier Decaden von Carabicinen p. 17, t. II, f. 8), welche noch etwas gröfser als Kollari ist (1” 7”) und 13 erhabene, abwechselnd gekettelte Streifen hat, ist noch immer so gut wie unbekannt. Früher sah ich sie als einen Beweis ‘ von der Variabilität der Grölse und der Sculptur des Scheidleri und Kollari an, heute glaube ich in derselben, wegen der geringen Streifenzahl (13), nur eine grofse Form des Scheidleri erblicken zu müssen. Gehin zählt seinerseits diesen Riesen als var. von excellens auf; Morawitz giebt an, dafs das g' desselben nur das 8te Fühler- glied ausgerandet habe, meint aber sehr wahrscheinlich nicht ihn, sondern statt praecellens ex cellens. 3) Ich habe auch das typische Ex. der var. laticollis Sturm. (Catal. 1826, p. 56, t. 1, f. 2) seiner Zeit aus dem Sturm’schen Nachlasse gekauft; der Käfer ist im Gehin’schen Cataloge nicht aufgeführt. 22* 340 G. Kraatz: über die Varietäten Illigeri-g' eitirt werden kann) gesammelt worden und ich habe mich überzeugt, dafs seine Sculptur eine recht constante (nach meiner Ansicht jedoch im Wesentlichen von der des Scheidleri nicht ab- weichende) ist. Dagegen ist sie viel gröber als die des Kollari, so dafs auf demselben Raume in der That weniger Streifen stehen als bei dieser Art. Man kann den Unterschied am besten auffassen, wenn man namentlich die Streifen aufserhalb des dritten Kettenstreifens (11) bei Iligert und Kollari beachtet; bei Illigeri stehen aufserhalb des dritten Kettenstreifens etwa noch zwei regelmäfsige Streifen, bei Kollari ebensoviel aulserhalb des vierten Kettenstreifens (15). Je nach der Gesammtsculptur des Kollari sind die Streifen des - Kollari nach Aulsen hin mehr oder weniger unregelmälsig. Parreyls, der im Banate und Croatien gut Bescheid wulfste, hatte Illigeri an Dejean als Kollari var. eingesendet; dieser hielt ihn in der Sculptur der Fld. ebenfalls für wesentlich verschieden von Illigeri, diesen aber wiederum für ganz verschieden von Scheidleri. Die wirkliche Verwandtschaft dieses Käfers und des Jlligeri ist aber meines Erachtens viel gröfser als die des Illigeri und Kollari. Es liegen mir nun aber auch ganz kleine Kolları aus Ungarn von 23—26 mill. vor, welche merklich kleiner als Scheidleri und bisher noch. nicht beschrieben oder mit Car. ezcellens verwechselt wurden. Bei dieser Art (excellens) ist nicht nur Fühlerglied 3 deutlich ausgerandet, wie Faust muthmalslich von ezcellens angiebt 1), sondern, wie ich an mehreren Ex. deutlich gesehen habe, Glied 8 und 9 leicht aber deutlich. Die untersuchten Stücke stammen von Hrn. Miller, ich glaube aus Podolien. Auf den Fld. liegen aulser- halb des vierten Kettenstreifs noch drei mehr oder minder deutliche Streifen. Die Fld. sind theils schön grün mit rothem Rande, theils ganz roth. Aehnliche Stücke erhielt ich aus Podolien und Südrulsland, wo auch bläuliche Ex. mit goldenem Rande (thorace elytrisque Cyaneis, margine aureo) vorkommen; nach solchen Stücken aus der Moldau ist der typische ©. excellens Fabr. beschrieben, nach ganz rothen die var. Goldeggi Duft. Die neue Form ist den soeben geschilderten Stücken sehr ähnlich, aber meist etwas grölser und ähnlich blau wie Kollari 1) Er schreibt nicht ezcellens, sondern praecellens, aber wohl irrthümlich. des Carabus Scheidleri Fabr. 341 gefärbt, oder mit matt blauem, grünem oder röthlichem (aber nie goldigem) Rande. Zu ihr gehören Stücke aus Ungarn und Gallizien ohne nähere Angabe des Fundortes, von Hrn. v. Sacher stammend. Bei allen sind Fühlerglied 8, 9, 10 sehr deutlich an der Spitze erweitert (ähnlich wie bei Kollari). Aufserhalb des dritten Ketten- streifs liegen 5—6 Streifen. Die Streifen sind sehr deutlich, etwas weniger breit als bei excellens. Ich nenne diese ungarische Form zu Ehren des Hrn. Rathes Johann v. Frivaldszky, dirig. Custos am National-Museum zu Pest: Frivaldszkyr. Es sind mir von dem Käfer nur Stücke vorgekommen, deren Seulptur der des typischen Kollari entspricht, d.h. es sind sämmt- liche Streifen vielfach durch Punkte unterbrochen; die Varietäten sind noch weiter zu studiren, sobald mehr Material bekannt ist. Nach Hrn. Morawitz !) haben nun „die Männchen des Preysslerv Duft. einfache Fühler, so dafs es sogar einer ferneren Untersuchung bedarf, ob C. Preyssleri mit Recht als eine Varietät des Scheidleri anzusehen sei“. Diese Frage ist insofern unbedingt zu bejahen, als der typische Preyssleri Duft. nach schwärzlichen und blauen Stücken (var. y totus supra violaceus) des grünen Scheidleri aus Oesterreich und Linz beschrieben ist, und nicht nach schlesischen, böhmischen und ungarischen Ex., welche allgemein auf diesen Käfer bezogen werden ?). Die mir vorliegenden böhmischen und ein Theil der ungarischen Ex., so auch die mir von Hrn. Gerichtsrath Birthler zur Ansicht mitgetheilten grünen, von ihm für den österreichischen Scheidleri gehaltenen Stücke ?) haben in der That einfache Fühlerglieder des Q'. Der Umstand, dafs an mehreren Localitäten der von allen Autoren bisher für Carab. Preyssleri gehaltene Carabus mit ein- fachen Fühlern des Männchens vorkommt, zu denen sich in der Regel einfach - punktstreifige Fld. gesellen, d. h. solche, deren Zwischenräume nicht erhaben sind (wie bei Scheidleri), veranlalst mich, diese bisher noch nicht vom österreichischen Preyssleri Duft. 1) Zur Kenntnifs der adephagen Coleopteren , Petersb. 1886, p- 31 Note. 2) Dieses ist so allgemein geschehen, dafs Hr. Gehin in seinem Cataloge des Carabides von 1885 als Vaterland des österreichischen Preyssieri Schlesien und Böhmen angiebt. 3) Dieselben stammten aus dem Trencsiner Comitate; ein purpur- blaues war Schemn. Ormay bezettelt; ein grölseres bläuliches stammte aus dem Neusoler Comitate. 342 G. Kraatz: über die Varietäten mit erweitertem $8ten und 9ten Fühlergliede des g' Hrn. Morawitz zu Ehren Morawitzi zu nennen. Leider enthält nun aber meine Sammlung einerseits eine An- zahl von Stücken aus Ungarn !), die mir seiner Zeit von Hrn. von Sacher mitgetheilt wurden und wohl unzweifelhaft als Ueber- gänge zu dem österreichischen Scheidleri zu betrachten sind, bei denen das Ste und 9te Fühlerglied an der Spitze deutlich ausgerandet ist, so wie andererseits Stücke aus Ungarn von Dr. Fleischer, deren Sculptur ebenfalls erheblich von der Morawitzi abweicht, mit ganz einfachen Fühlergliedern. Endlich finden sich neben vielen, sehr prononeirten echten Scheidler: von Linz auch einzelne mit nicht knotig erweiterten Fühlergliedern. Unter diesen Umständen bleibt nichts übrig, als weitere Materia- lien auf das besprochene Merkmal hin genauer zu untersuchen, welches an gewissen Localitäten constant aufzutreten scheint, an anderen sich mehr und mehr verwischt. Nach alledem fällt also die Uebereinstimmung (in der Bildung der einfachen Fühler des g') zwischen Morawitzi und Zawadszkyi weniger ins Gewicht, als wenn dieselbe als ein absolutes Unter- scheidungssystem zu betrachten wäre. Die Unterschiede in der Bildung des Halsschildes zwischen Morawitzi und Zawadszkyi habe ich ebenso scharf aufgefalst als Morawitzi; sie treten aber gerade bei den g' (und zwei solche kennt er nur) besonders deutlich hervor, und werden bei einzelnen Zaw.-Weibchen weniger deutlich; andererseits nähern sich die Thoraxformen einzelner Z' von Mora- witzi (welche von Merkl als Zawadszkyi versendet wurden) der des echten Zawudszkyti ziemlich an. Aehnliche Unterschiede finden sich bei den Ex. des Kolları von Mehadia und den von Merkl gesammelten. Als einziger constanter Unterschied des Zawadszkyi bleibt daher die Anwesenheit einer grölseren Streifenzahl, also von 4 Kettenstreifen, vorhanden, auf welche Thomson bereits aufmerksam gemacht hat. Schaum und ich waren geneigt, dieselbe mit der bedeutenderen Gröfse in Verbindung zu bringen; nachdem ich in- dessen Illigeri in gröfserer Anzahl kennen gelernt habe, praecellens !) Nach dem Catalog Gehin p. 18 soll eine Varietät des Scheidleri gibbicollis Motsch., Bull. Mose. IV, 286, in Ungarn vorkommen; liest man aber nach, so findet man, dafs Motschulsky ein österreichisches Stück mit diesem Namen belegt hat. Der- selbe sagt ebenda von Schaum’s, respective meinen Rassen - Ver- einigungen: il est singulier que l’auteur berlinois n’ai pas pousse sa „Scheidleriade* plus loin. des Carabus Scherdleri Fabr. 343 auf Scheidleri var. glaube deuten zu müssen und Car. Frivaldszkyi beschrieben habe, glaube ich einstweilen auch Zawadszkyi als Art ansprechen zu können, eben wegen der 4 Kettenstreifen. Dagegen muls ich Hampei nach wie vor zu comptius ziehen, weil, so weit ich sehen kann, derselbe aufserhalb des 4ten Kettenstreifens nur eine seiner Grölse entsprechende deutlichere Anzahl von Streifen besitzt. Eine bisher noch unbenannte Rasse des C. Scheidleri ist der Carabus styriacus mihi: Coeruleus, parum nitidus, prothorace transverso, lateribus rotundato, elytrorum strüs tredecim punctatis, interstitiis modice elevatis, saepius interruptis 1, 7, 8, 11 catenulatıs. Long. 26 — 29 mill. Mas: Antennarum articulis octavo nonoque ante apicem emar- ginatis, apice intus leviter dilatatıs, thorace nullo modo constricto. Patria: Styria (Kahr!). Gröfser und flacher als Scheidleri, fast von der Gröfse des typischen Kollari und ihm auch dadurch ähnlich, dafs das Halsschild bei beiden Geschlechtern an den Seiten ziemlich stark gerundet, bei dem g' nicht deutlich nach hinten verschmälert ist. Die Farbe der mir vorliegenden Ex. ist dunkelblau, die Streifen der Fld. sind verhältnifsmälsig deutlicher als beim Scheidleri, entweder nur die Kettenstreifen (3, 7, 11) catenulirt, oft aber auch die anderen durch Querstreifchen vielfach unterbrochen. Von dem verstorbenen Insektenhändler Kahr (aus Fürstenfeld) in Steiermark gesammelt. Prof. Schaum erwähnt bereits diese Rasse in den Insekten Deutschlands (I, p. 149); sie verdient mit einem eigenen Namen belegt zu werden, seitdem wir die Rassen des Scheidleri genauer unterscheiden gelernt haben als bisher. Schaum betrachtete sie als Zwischenglied zwischen Kollari und Scheidleri, doch ist die Sculptur im Wesentlichen mit der des Scheidleri übereinstimmend. Ken bh aan. Herr Reetor Letzner hat auf meine Bitte die schlesischen Carabus Preyssleri-Q' genauer untersucht, sein Schreiben ist mir aber verspätet zugekommen, so dals der vorstehende Aufsatz bereits vor dem Eintreffen desselben gedruckt war. Nach Hrn. L. ist an den Fühlern der Breslauer Ex. beim g' „das Ste Glied deutlich er- weitert, das Ite schwach, zuweilen nicht mehr deutlich wahrnehmbar“. Hiernach ist Morawitz’s Ausspruch nicht richtig, wie ich nach meineın 344 G. Kraatz: über die Varietäten etc. Material angenommen, sondern trifft nur auf seine muthmalslich ungarischen Ex. zu. Wenn er aus seiner Angabe folgert, dafs es sogar einer ferneren Untersuchung bedarf, ob Preyssleri mit Recht als eine Varietät des Scheidleri anzusehen sei, so habe ich bereits bemerkt, dafs der Preyssleri nach Ex. aus Oesterreich beschrieben sei und diese in der Regel Glied 7—9 deutlich erweitert zeigen; so zeigten sie sich auch bei den von Hrn. Letzner eingesendeten schlesischen Stücken südlich von Ratibor (var. atrocoeruleus Letzn. und cyaneus Letzn.). Ich finde nicht die mindeste Veranlassung, dieselben specifisch von Morawitzi mihi (Preyssleri autorum) zu trennen. Hr. Morawitz hat das Vorhandensein eines Merkmals constatirt, welches vor ihm wegen seines wenig deutlichen Hervor- tretens nicht bemerkt ist, aber doch nach den Localitäten wechselt, und daher von keiner systematischen Wichtigkeit erscheint. Er hat auch hier den Glauben an das Bestehende erschüttert, aber nichts Positives an dessen Stelle zu setzen gewulst. Ich werde in Zukunft zeigen, dals dies noch bei verschiedenen anderen Gelegenheiten geschehen ist und dafs seine Ansprüche durchaus nicht immer zu- treffend sind. Um nur ein Beispiel anzuführen, sagt Morawitz z. B. (Beitrag zur Kenntnils der adephagen Coleopt., p. 26, Note), dafs er die Verwandtschaft von Carabus acutesculptus Caud. var. venustus Mot. mit Hummeli behauptet habe und dafs auch diese Art nicht zu Orinocarabus gezogen werden darf, weil die Stellung der des Sten Kettenstreifs zur series umbilicata bei dieser Gattung eine ganz andere ist als bei hortensis. Bei Scheidleri, Kollari, Rothi und comptus, die aber allgemein für nahe verwandt betrachtet werden, ist aber sogar die Zahl der Kettenstreifen- Systeme eine sehr ver- schiedene. Nehmen wir an, dafs bei acutesculptus die primären Streifen sich auf Kosten der zunächst liegenden quaternären ver- stärkt haben, und dafs müssen wir meiner Ansicht nach, so erhalten wir eine Sculptur, welche der des sylvestris durchaus ähnlich, aber allerdings nicht mit ihr identisch ist. Acutesculptus hat den Thorax und die Fühlerbildung von sylvestris. Eine wirkliche Verwandtschaft zwischen der Sculptur des Hummeli und acutesculptus besteht insofern nicht, als bei ersterer Art die Streifen nicht jenen unendlichen Wechsel zeigen, wie bei acutesculptus, sondern stets sämmtlich gleich stark bleiben, so dafs einer sich nicht auf Kosten des anderen verstärkt. Dr. €. Krastz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Ein paar Worte über Aenderung von Gattungsnamen. Von Dr. 6. Seidlitz in Königsberg i. Pr. Wenn unberechtigte Gattungsnamen durch berechtigte ersetzt werden, wie das in jeder Monographie nach den bekannten Priori- tätsgesetzen geschieht, so ist das zwar oft schmerzlich, doch man findet sich bald hinein, sobald die Nothwendigkeit des Verfahrens klar zu Tage liegt. Diese wird aber vermilst, wenn berechtigte Namen durch unberechtigte ersetzt werden, und es ist nur schade um die Zeit, die man gebraucht, um die angerichteten Verwirrungen zu redressiren. Indem ich in Bezug auf kritische Rehabilitirung vergewaltigter Gattungsnamen des Speciellen auf die 2. Auflage meiner Fauna baltica verweise, die ich etwa in Jahresfrist zu be- endigen hoffe 1), will ich hier nur ein nomenclatorisches Prineip bekämpfen, zu dem sich Reitter bekannt hat, und das, wenn es nur den blassesten Schein von Berechtigung hätte, die schädlichsten Folgen nach sich ziehen könnte, ja schon einige gezeitigt hat. Er sagt in der „Bestimmungstabelle der Necerophaga“ 1885, pag. 76, Anmerkung: „Da nun als typische Art (sc. einer Gattung), wo keine besonders (sc. als solche) genannt ist, stets die erste angesehen werden muls, so ergiebt sich ete.“ Dieses grofse Wort gelassen ausgesprochen, stellt zwei Sätze als bekannt und als unantastbar hin, die weder bekannt noch unantastbar, sondern ebenso neu als falsch sind. Die erste dieser Behauptungen, dafs jeder Gattung eine sogenannte „typische Art“ zu Grunde liege, dürfte ihren Ur- heber in dem verstorbenen Crotch haben, der in seinem Aufsatz über die Gattungsnamen der Coleopteren ?) den denkwürdigen Satz aussprach: „Meiner Ansicht nach beruht eine Gattung streng genommen nur auf einer Art, nämlich auf ihrem Typus.“ Dieser Satz steht mit unserer gesammten bisherigen Anschauung über das zoologische System in entschiedenem Gegensatz. Wir 1) Die erste Lieferung erscheint nächstens. 2) „Die Gattungen der Coleopteren, chronologisch studirt“ von G.R. Crotch, aus den Transaect. Ent. Soc. 1870 übersetzt von Harold, Col. Heft VI, 1870, p. 70—83. 346 G. Seidlitz: ein paar Worte über betrachten als „Gattung“ eine Gemeinschaft (oder eine Gruppe) von Arten, die durch ihre nahe Verwandtschaft zusammen gehören, und durch Merkmale, die ihnen gemeinschaftlich zukommen, den verwandten Gattungen aber fehlen, charakterisirt sind. Alle Arten einer solchen Gemeinschaft sind gleichwerthig, und man kann von keiner sagen, sie sei typischer als die anderen, so lange die ursprüng- lichen, durch die Merkmale gezogenen Grenzen die alten bleiben. Wird eine Gattung enger umgrenzt, so wird auch ihr Inhalt ein geringerer werden, und die ihr verbleibenden Arten können dann ebenfalls, im Gegensatz zu den ausgeschlossenen, „typische Arten“ genannt werden, allein von einer „typischen Art“ zu sprechen, ist eine Begriffsverwirrung, die im natürlichen zoologischen System keine Begründung findet. Wenn in einigen Werken bei Beschreibung der Gattungen jedesmal eine Art als sogenannter „Typus“ eitirt wird, so soll das keine andere Bedeutung haben, als dafs zur Vervollständigung der Gattungsbeschreibung ein Beispiel eitirt wird. In manchen Werken heilst es daher auch ganz richtig statt „Typus“ — „Beispiel“. Wenn die Ansicht des verstorbenen Crotch begründet wäre, so mülste sie auch auf die anderen Gruppen unseres zoologischen Systems angewendet werden können. Eine Familie mülste dann ebenso nur auf einer Gattung, nämlich auf ihrer typischen Gattung beruhen, und da diese Gattung nur auf einer typischen Art beruhen soll, so würde also jede Familie eigentlich nur auf einer Art beruhen. Crotch ist also mit der von ihm ein- geführten Deutung der „typischen Art“ jeder Gattung leicht ad absurdum zu führen. Die auf diese falsche Voraussetzung weiter gebaute zweite Behauptung Reitter’s ist daher eo ipso ebenfalls hinfällig und bedürfte keiner weiteren Widerlegung, wenn sie nicht zu dem einen Irrthum einen zweiten fügte. Dieser besteht darin, dals gerade die erste Art als typische anzusehen sei, d.h. als solche, die bei späterer Theilung der Gattung stets in der alten Gattung zu verbleiben habe. Eine Begründung dieser Be- hauptung wird gar nicht gegeben, und es wäre auch schwer, eine solche, sei es durch rationelle Gründe, sei es durch den bisherigen Usus zu führen. Was die rationellen Gründe anbelangt, die bei einer Gattungstheilung zu entscheiden haben, welche Arten der alten Gattung zu belassen sind, so wird zunächst die bisherige Gattungsdiagnose zu berücksichtigen sein, und sodann die Zahl der Arten, die der alten Gattung naturgemäls wo möglich in grölsester Ausdehnung zu belassen sind. Ob diese Arten (wir können immer nur im Plural sprechen) am Anfang oder in der Mitte oder Aenderung von Gattungsnamen. 347 am Ende der alten Gattung aufgeführt waren, ist ganz gleichgültig. In der Befolgung dieser rationellen Grundsätze befinden wir uns in vollem Einklang mit der gesammten bisherigen zoologischen Literatur, von Linne an, dem Begründer unseres Systems und unserer binären Nomenclatur, bis auf den heutigen Tag. In Linne’s Amoenitates academ. VI (Melo& visicatorius Ups. 1762) heilst es anläflslich der Theilung der Gattung Cantharis in zwei Gattungen Cantharis und Meloöe: „Priori generi!) nomen Cantharidis retinere concessum est, quoniam plures comprehendebat species, el minori immutatione indigebat; posterius vero?).... etc... Meloö est dictum etc.“ — Also genau dieselben zwei Gesichtspunkte: die gröfsere Zahl der Arten und geringere Veränderung der Diagnose sind bei Linne mafsgebend gewesen! Dagegen ist es ihm nie ein- gefallen, auf die erste Art seiner Gattungen besonderes Gewicht zu legen, was schon daraus hervorgeht, dafs in seinen zahlreichen Werken sich bald diese, bald jene Art als die erste (einer betr. Gattung) aufgeführt findet. Nirgends finden wir bei ihm eine An- deutung einer ähnlichen Idee, wie die jetzt beliebte der „typischen Art“, und wenn bei Linne’s Nachfolgern hin und wieder bei der Gattungsbeschreibung eine Art als „Typus“ angeführt wird, so geschieht das, wie gesagt, mit der Bedeutung eines „Beispieles“. Nachdem nun von Linne bis auf unsere Tage stets nach Linne’s Grundsätzen verfahren worden, und dieser Usus sich im Laufe eines Jahrhunderts bewährt hat, soll jetzt plötzlich ein anderes Gesetz gelten, es soll jetzt jede Gattung auf eine „typische Art“ gegründet und jedesmal die zuerst genannte Art der Gattung diese typische Art sein. Es ist ja ganz hübsch, wenn man sich selbst Gesetze vorschreibt und allenfals seinen Zeitgenossen und Nach- folgern zumuthet, sie zu befolgen. Es kann das nur segensreich wirken. Allein, ein Gesetz mit rückwirkender Kraft ist ein Unding und nach einem Gesetz von heute die ganze Litteratur eines Jahr- hunderts bis Linne zurückrevidiren und corrigiren zu wollen, führt natürlich zu den widersinnigsten Consequenzen, namentlich da jede Namensänderung 10 andere im Gefolge hat. Fabrieius z. B. theilte die grolse Linne’sche Gattung Silpha in mehrere kleinere und beliels, treu den Linne’schen Grundsätzen und dem Usus, den alten Namen Si/pha der zahlreichsten Arten- 1) Mit der Diagnose: „antennis selaceis, thorace planiusculo“. 2) Mit der Diagnose: „antennis moniliformibus, thorace teretius- culo seuw rotundato*. 348 G. Seidlitz: ein paar Worte über gruppe !), mit den von der Linne’schen Gattungsdiagnose am wenigsten abweichenden Charakteren, nämlich unserer bekannten Gattung Silpha, während er die Arten, welche nicht „antennae extrorsum crassiores* und keine „elytra marginata“ der Linne’schen Diagnose, sondern in der That „antennae capitatae“ besitzen ?), als Necrophorus?°) absonderte. Alle Autoren sind ihm hierin natürlich gefolgt und mufsten ihm folgen, denn die Gattung Necrophorus war durchaus nach correcten Grundsätzen aufgestellt. Jetzt heilst es mit einmal: Fabricius hat 1775 bei Aufstellung seiner Gattung Necrophorus das Gesetz, welches Reitter 1885 erdacht hat, nicht beachtet, und die erste Art der alten Linne’schen Gattung Silpha zum Typus seines Necrophorus gewählt, folglich haben Fabricius und alle seine Nachfolger die Gattungsnamen Silpha und Necrophorus „fälschlich* in ihrer bisherigen Be- deutung gebraucht *). Ferner hat Geoffroy bei seiner Gattung Peltis als erste Art nicht die Peltis grossa angeführt, sondern Peltis atrata. Folglich muls die bisherige Gattung Necrophorus von 1885 an Si/pha heilsen, die bisherige Gattung Silpha muls Peltis heilsen, die bisherige Gattung Peltis muls Ostoma Laich. heifsen u. s. w. u.s. w. Nach dieser Art der Revision müfste man fast jeden bestehenden Gattungsnamen ändern, und in der That haben sich bereits geschäftige Federn zu diesem Unternehmen gefunden. Bedel ändert wenigstens nur die Namen der in der „Faune du Bassin de la Seine“ von ihm bearbeiteten Gattungen, aber Herr des Gozis schreibt fast ausschlielslich zu diesem Zweck (der Namensverwirrung) eine Broschüre: „Recherche de l’espece typique de quelques anciens genres“ 1886, in der er mehrere Dutzend durchaus berechtigter alter Gattungsnamen ändert, weil ihre Entstehung den Anforderungen des neuen Gesetzes von 1885 nicht entspricht. Es ist nur zu verwundern, dafs Herr Gozis !) Worin ihm bereits 1863 Scopoli vorangegangen war. ?) Reitter’s Behauptung, loc. cit., „auf Linne’s Gattungsdiagnose palste nur Necrophorus vollständig“, ist wohl nur ein Flüchtigkeits- fehler, denn bei unbefangener Prüfung ergiebt sich das Gegentheil. 3) In seinem letzten, daher mafsgebenden Werke (Systema Eleuth.) schreibt Fabrieius: Necrophorus. Reitter’s Behauptung, loe. eit., Fabrieius habe „stets“ „Nicrophorus“ geschrieben, steht daher auf schwachen Füfsen. Auch in dieser Ausscheidung war ihm Scopoli 1863 vorangegangen, ohne eine andere Gattung zu creiren. #) Vergl. Reitter loc. cit. Aenderung von Gattungsnamen. 349 sich mit den paar Dutzenden begnügt; denn nach seiner Methode hätte er mit Leichtigkeit einige Hundert neue Namen fabrieiren können. Geradezu ergötzlich ist die Verlegenheit, in der er sich dadurch befindet, dafs Linne in seinen verschiedenen Werken die- selbe Gattung nicht immer mit derselben Art beginnen läfst, oder dals sie mit einer exotischen Art beginnt. Und ebenso ergötzlich ist das Auskunftsmittel, das Herr Gozis in dieser Verlegenheit findet. Er sagt: in diesem Falle mufs man eine Ausnahme von der Regel machen und die erste europäische Art (resp. die erste der Fauna suecica) zum Typus der Gattung ernennen, denn es wäre doch zu schade, wenn einige Linne’sche Gattungen aus den Catalogen europäischer Käfer verschwinden mülsten. Eine weitere Ausnahme soll zu Gunsten von Coccinella gemacht werden, welcher Name sonst für unsere heutige Gattung Cercyon ein- zuführen wäre, und zu Gunsten von Cantharis, deren erste Art von Linne selbst später zur Gattung Lampyris gebracht wurde. Es ist sehr grofsmüthig, dals dem Linne jetzt nach 100 Jahren dieses Verfahren gütigst gestattet wird, und man sieht daraus, Herr Gozis ist bereit, mit sich handeln zu lassen, hoffen wir daher, dals er mit der Zeit das Vergebliche des Bemühens ein- sieht, die grolsen Gattungen der alten Autoren (die unseren heutigen Familien entsprechen) durch Stempelung ihrer ersten Art zum „Lypus“ für unsere modernen kleinen Gattungen zuschneiden zu wollen und diesem ganz willkührlichen Verfahren zu Liebe die ganze, durch ihre historische Entwickelung berechtigte Nomen- clatur umzustürzen. Die Entomologie würde durch dieses Verfahren aufs Tiefste geschädigt, und ist es daher Zeit, dals es auch in Deutschland zurückgewiesen werde. In Frankreich hat bereits Abeille de Perrin (Annales d. 1. Soc. entom. de France 1886, p. 273— 232), in England Sharp (Trans. ent. Soc. Lond. 1886, p. 131—188) seine warnende Stimme erhoben. Beide haben jedoch darin ihren Protest verfehlt, dafs sie (namentlich der erstgenannte) gegen die Anwendung des Prioritätsgesetzes überhaupt polemisiren, während wir im Gegentheil streng und ganz die Prioritätsgesetze befolgt wissen wollen, und nur vor modernen Verirrungen warnen. In sämmtlichen auf diese Materie bezüglichen Schriften des verstorbenen Harold !), auf den man sich neuerdings gern beruft, wenn man ein wenig nomenclatorische Freibeuterei treiben will, 1) Wenigstens bis 1879, spätere kenne ich nicht. 350 J. Weise: über des Gozis’ Nomenclatur. können wir nicht eine einzige Stelle finden, die ihn in den Verdacht bringen könnte, er würde das gegenwärtige, vorhin geschilderte Verfahren gutheifsen. Auch sein „Catalogus synonymicus“ beweist das Gegentheil, und seine nomenelatorischen Grundsätze waren durchaus gesunde und, bis auf einige mehr nebensächliche Punkte, mit den unserigen übereinstimmende, was er z.B. Col. Heft X, p. 249— 251, selbst ausdrücklich sagt. Ueber des Gozis’ Nomenelatur von J. Weise. Da gegen alle Erwartung bereits einige Gattungsnamen an- gewandt worden sind, die Herr Maurice des G.ozis in seiner 1886 erschienenen Broschüre: „Recherche de l’esp&ce typique“ unberech- tigt einführen möchte, und zu befürchten steht, dals auch die übrigen ohne Prüfung Eingang finden und Verwirrung bereiten könnten, sehe ich mich gezwungen, hier mit ein paar Worten auf die genannte Arbeit einzugehen. Dieselbe beschäftigt sich, abgesehen von mehreren recht sorgfältigen, aber ohne Bezug auf den Titel eingestreuten Beobachtungen über Käfer aus verschiedenen Familien, damit, bisher giltige Gattungsnamen zu verdrängen, nur damit Hr. Gozis Gelegenheit finde, die frei werdenden Gattungen neu benennen zu können !). Zu diesem Zwecke redet der Verfasser sich und den Entomologen zweierlei vor: 1., die alten Autoren hätten ihre Gattungen nach einer typischen Art aufgestellt, und 2., die in emer Gattung zuerst aufgeführte Art sei diese Type. Dagegen ist zu bemerken: 1. Den älteren Autoren, Linne etc., ist der Begriff einer typi- schen Art völlig unbekannt (nach meiner unmalsgeblichen Meinung ist Motschulsky der erste, der, z. B. in Schrenck, Reise Amur II, 1860, 1) Wahrhaft celassisch klingen folgende Namen: Asprogramme (p. 10), Paschabium (p. 11), Ousipalia (p. 13), Oulema (p. 33), Quasimus (p. 22) ete. J. Weise: über des Gozis’ Nomenclatur. 351 vielfach den Ausdruck type anwendet), daher können auch frühere Gattungen, die ungefähr den heutigen Familien entsprechen, nicht auf eine solche begründet worden sein. Als Ausnahme dürften die wenigen Fälle betrachtet werden, in denen ein Autor durch eine Abbildung oder genauere Beschreibung festgestellt hat, dafs ihm eine bestimmte Art für seine Gattung als wichtigste erschienen ist. 2. Wo eine typische Art nicht existirt hat, kann Niemand nach- träglich eine auffinden, selbst Hr. Gozis nicht. Wie derselbe bei seiner Recherche verfährt, zeige folgendes Beispiel. Es heilst p. 34 kurz ungefähr so: Weil die in der Gattung Coccinella von Linne zuerst aufgeführte Art (das heutige Cercyon unipunctatum) mit der Gattungsdiagnose nicht übereinstimmt, so ist die Type der Gattung hier die nächste Art, Cocec. bipunctata L.; folglich ist die Gattung Adalia Muls. mit Coccinella L. synonym und Coccinella Muls. nec L. mufs einen neuen Namen, Theozoa Gozis 1886! erhalten. Die Gattung Coccinella L. (Syst. Nat. ed. X, 1759) ist der Inbegriff aller Coceinelliden, und der Gesichtspunkt, von dem aus Linne alles geordnet hat, die Zahl, war auch hier bei der Auf- einanderfolge der Arten mafsgebend. So hat die erste Art (Cercyon) einen Fleck, die zweite (Adalia bipunctata) 2 Flecke, die dritte (Cocc. var. 3-punctata) 3 Flecke u.s.f. Der reine Zufall, dafs C. bipunctata gerade zwei Flecke hat, macht sie nach Hrn. Gozis nun zur Type der Gattung, alle anderen Arten sind es nicht, da sie mehr als zwei Flecke haben, folglich beruht das einzige Merkmal einer Coceinellen-Gattung, nach der Idee des Hrn. G., in der Zahl der Flecke. Ich fürchte nicht, dals seine Ansicht noch von einem Entomologen getheilt wird! Das ganze Vorgehen des Hrn. Gozis ist pietätlos, weil durch und durch egoistisch. Da Linne nämlich kein Wort sagt, dafs er seine Art Nr. 2, bipunctata, für wichtiger hält als die übrigen ihm bekannten 34 Arten, oder gar als Type für die Gattung Coccinella ansieht, so hatte Mulsant, bei der Anordnung des allmählich an- gewachsenen Materiales vollständig freie Hand, den Inhalt der Gattung Coccinella nach seinem Ermessen zu bestimmen. Er ist der Pflicht gegen Linne in würdiger Weise nachgekommen, indem er für unsere grölsten Arten, 7-punctata, 5-punctata etc., die wir alle schon in frühester Jugend kennen und lieben lernten, den Linne’schen Namen erhalten hat. Anders denkt Hr. Gozis darüber; er räumt der Gattung Coccinella Linne noch ein bescheidenes Plätz- chen bei Adalia ein, um für seinen Namen Theozoa die ansehn- lichere Gattung Coceinella Muls. Linne ganz in Anspruch nehmen 352 J. Weise: über des Gozis’ Nomenclatur. zu können. Hierin, sowie überhaupt bei allen Namensände- rungen, die aus der verfehlten Ansicht vorgenommen werden, dals die erste Art einer Gattung ohne Weiteres als Type derselben anzusehen ist, kann Hrn. Gozis niemals beigepflichtet werden. Ich berichtige nunmehr die Angaben von Gozis, soweit sie Chrysomeliden und Coceinelliden betreffen: Nr. 87. Erst nachdem Lacordaire (Phythophages 305) die Gattung Lema Fabr. eingezogen hat, weil sie mit Crioceris Geoffr., die vor Lema „a la priorite incontestable“, identisch ist, stellt derselbe eine neue Gattung auf, die er, um den Namen (aber nicht die Sache) zu erhalten, ebenfalls Lema nennt. Es mufs daher Lema Lacord. eitirt werden; die Aenderung in Oulema Gozis ist grundlos. . Nr. 90. Entomoscelis. Die Gattung wird bei Stephens Man. p- 310 nur unter Chrysomela erwähnt, so dafs nach wie vor Chevrol. als Autor zu eitiren ist. Nr. 91. Gonioctena Steph. (1839) ist = Gonioctena Redtb. (1849) und beide = Phytodecta Kirby (1837), was Hr. Gozis schon im Münchener Kataloge berücksichtigt finden kann. Nr. 92. Plagiodera Chevrol. ist nicht von Stephens (Manual 313), sondern von Redtenbacher begründet. Nr. 93. Für Phratora gilt dasselbe. Nr. 94. Coccinella Muls. ist = Coccinella L. Nr. 95. Die Gattung Scymnus Kugel. hat keine Type, daher sind die Bemerkungen von Gozis überflüssig. Eine Gattung Aniso- scymnus Crotch existirt nicht, da sie nirgends charakterisirt ist, oder sollte Hr. Gozis gar die Worte des unglücklichen Crotch in der Revision, p. 273, für eine Gattungsbeschreibung halten? Schon in den Ann. d. Fr. 1881, Bull. 134 hat Gozis versucht, den Namen Chalcoidea Foudr. (Altisides 1860, p. 312) in Foudrasia Gozis umzuändern, wegen Chalcoides Motsch. (Schrenck, Reis. II 1860, p. 209). Nun bezeichnete der zuletzt genannte Name weder eine Gattung noch eine Untergattung, sondern ist eine blolse Vocabel, die in den Katalogen als Ballast weiter geführt wird, er collidirt ferner nicht mit Chalcoidea und ist zu guterletzt jedenfalls nicht der prioritätsberechtigte, denn Schrenck’s Reise ist nach dem Zeugnisse der Censurbehörde (p. 76) nicht vor dem December 1860 erschienen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Brumus oblongus Weidenbach, eine für Deutschland neue Öoleopteren-Gattung. Bisher kannte man von der Gattung Brumus Muls. nur einen europäischen Repräsentanten, B. octosignatus Gebl. (= deser- torum Gebl.) aus dem südlichen Rufsland, Sieilien und Corsica. Sehr überraschend ist es daher, dafs diese Gattung auch in Deutschland vertreten ist. Auf einer Reise nach Tyrol, die ich zusammen mit meinem Freunde Clemens Müller im August 1873 unternahm, sammelten wir in einigen Exemplaren einen vermeint- lichen Ezxochomus, in dem wir nach der auffallend länglichen Gestalt sogleich, nur dem Namen nach, den Ezoch. oblongus Weidenbaeh muthmalsten, ohne indels bis heute die Beschreibung zu vergleichen, noch auch das Thier näher zu untersuchen. Erst die von Weise (wohl nur im Anschluls an Kraatz’s Vermuthung, Berl. Ent. Z. 1873, p. 193) vorgenommene Vereinigung des Ex. oblongus mit 4-pustulatus weckte die Opposition und ver- anlalste den Vergleich der Beschreibung und eine genaue Unter- suchung des Thieres. Erstere (von Kraatz l. c. mitgetheilt) palst nun ganz genau auf unser Thier, letztere wies ihn als einen Brumus aus. Diese Gattung wurde von Mulsant 1850 für die genannte südeuropäische und eine ostindische Art errichtet und nur durch die horizontalen Epipleuren der Flügeldecken von Exochus, bei dem dieselben glockenförmig herabgezogen sind, unterschieden. Ich fügte 1872 (Fauna baltica ed. I, p. 47) ein dem Basalrand des Halsschildes und ein der Färbung entnommenes Merkmal hinzu. Letzteres bewährt sich durch die hinzukommende Art nicht mehr, und ist eine neue Warnung, dafs man speeifische Merkmale nicht in eine Gattungsbeschreibung aufnehmen soll. Weise benutzte (Bestimmungstab. d. Cocein.) als einziges Merkmal ein neues vor- zügliches, die einfachen Klauen, die bei Erochomus am Grunde einen Zahn. haben. Bei unserer Art aus Tyrol sind alle 3 Gattungs- Merkmale wie bei 8-signatus ausgebildet, die Färbung ist aber der des Erochomus 4-pustulatus ähnlich, mit den von Weiden- bach hervorgehobenen Unterschieden. Von etwaigen schwarzen Varietäten des Br. 8-signatus unterscheidet sich der Br. oblongus durch etwas länglichere und flachere Körperform und durch viel stärker punktirte Flügeldecken. Die Verbreitung des Thieres von Augsburg bis Tyrol lälst hoffen, das dasselbe jetzt häufiger gefunden werden wird. Dr. G. Seidlitz. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 23 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I.] Ueber Unterschiede in der Tasterbildung von Atemeles und Lomechusa (vergl. S. 97). Im Folgenden gebe ich das Resultat einer mikroskopischen Vergleichung der Mundtheile von Atemeles emarginatus, paradozus, pubicollis einerseits und Lomechusa strumosa anderseits, insofern dasselbe zur Ergänzung früherer Charakteristiken dient (vergl. Kraatz, Gen. Aleoch. u. Nat. Ins. D. II). An den Kiefertastern ist bei A. das zweite Glied nur wenig breiter, bei Z. doppelt so breit als das dritte. Das dritte Glied ist bei A. gleichbreit, walzenförmig, bei L. gegen die Spitze allmählich verdickt, schwach keulenförmig. An den Lippentastern ist bei A. das erste Glied gleich- breit, kurz walzenförmig, etwas kürzer als die beiden folgenden zusammen; bei L. gegen die Spitze stark verdickt, kurz keulen- förmig, so lang wie die beiden folgenden zusammen. Das zweite Glied ist bei A. länger als breit, bei Z. breiter als lang. Das dritte Glied ist bei A. so lang als das zweite (bei paradozus und pubi- collis) oder höchstens um 4 länger (bei emarginatus); bei L. ist es doppelt so lang als das zweite. Endlich nehmen bei A. die auf- einander folgenden Glieder allmählich, bei L. plötzlich an Breite ab. Allein schon die ebenerwähnten Unterschiede in der Taster- bildung würden genügen, um die generische Trennung von Atemeles und Lomechusa nothwendig zu machen. E. Wasmann 8.J. Ozypoda micans mihi (Stett. Ent. Zeit. 1885, p. 331) soll gleich attenuata Rey 1853 sein. Rey giebt ausdrücklich an, dafs sich seine Art von umbrata und togata durch den prothoraz canali- culatus unterscheide, meine micans zeigt aber keine Spur einer Rinne. Bei der ungemeinen Verwandtschaft der Oxzypoda-Arten kann man also meine Art, die in Griechenland aufgefunden ist, nicht ohne Weiteres zu attenuata ziehen, sondern sollte mir wenigstens dieselbe zur Ansicht schicken, damit ich selbst darüber urtheilen kann; das Merkmal, auf welches Rey Hauptgewicht legt, trifft nicht zu. Dr. G. Kraatz. Carabus Menetriesi Fischer konnte ich in meinem letzten Sammelbericht nur als „höchst wahrscheinlich“ preufsisch aufführen. Da aber dadurch das Interesse geweckt war, hat nun zuerst Hr. Forstmeister Dossow ein sicher preufsisches Stück am 17. Januar 86 in unserem entomol. Kränzchen vorgezeigt, und Hr. Ober-Landes- Gerichtsrath Steiner mir am 18. Januar drei solche zur Ansicht gebracht, die er als Var. zu granulatus gesteckt hatte. Leider ist von keinem Stück der genaue Fundort bekannt, die letzteren stammen aber sicher aus der Umgegend von Königsberg, und Steiner glaubt, sie in morschen Stubben gefangen zu haben. Der Penis ist durch feine, nach unten gebogene Spitze eigenthümlich (den von yranu- latus habe ich aber noch nicht untersucht). Zwei Stücke zeigen deutlichen Bronceschimmer. G. Czwalina. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1387. Heft II.] Ueber Noctua Carnea Thunk. von Sven Lampa. Professor Thomson in Lund hat in einer Mittheilung an die Deutsche Entom. Zeitschrift für 1886, S. 32, versucht, zu beweisen, dafs die Deutung von Noctua Carnea Thunberg, Mus. Nat. p. 72, T. F.I, welche ich in meinem „Förteckning öfver Skandinaviens och Finlands Macrolepidoptera“ (Verzeichnifs über die Macrolepi- doptera Skandinaviens und Finnlands) veröffentlicht habe, unrichtig und der Beschreibung Thunberg’s widersprechend sei. Der erst- genannte berühmte Entomologe hegt bekanntlich ein: gewisses Mifs- trauen gegen Original-Ex., und gern kann man ja mit ihm darin übereinstimmen, dafs ein solches Ex. Confusion verursachen muls, wenn es nicht mit der Beschreibung; übereinstimmt, oder wenn dessen Echtheit aus gültigen Gründen in Frage gestellt werden kann. Wäre aber dieses der Fall mit dem Carabus vulgaris, welcher in Linne’s Sammlung im Brit. Museum steckt, so ist es doch noch nicht gewils, dafs dasselbe bei den Typen von Carnea u.a. in Thunberg’s Sammlung in Upsala stattfindet. Als mein Verzeichnifs in „Entomologisk Tidskrift“ eingeführt wurde, mangelte es sowohl an Zeit als an Raum für eine nähere Begründung der Mafsregel, einige Artnamen Thunberg’s und anderer Verfasser zu restituiren, welche Namen von späteren Autoren entweder milsverstanden oder gänzlich übersehen worden sind. Ich bin deshalb dem Prof. Thomson Dank schuldig, dafs er mir durch seine Berichtigung eine ungesuchte Gelegenheit bereitet hat, einem gröfseren Kreise von Lepidopterologen die Gründe vor- legen zu dürfen, welche mich leider veranlassen müssen, Thunberg’s Carnea mit Fabricii Brunnea zu vereinigen. Lieber hätte ich natürlich gesehen, dals oben genannte Berichtigung in demselben Organe erschienen wäre, wo mein Verzeichnils seinen Platz gefunden hatte, aber da dieses nicht geschah, mufs ich mich wohl darin fügen. Dafs es nicht die Orginalbeschreibung von N. Carnea ist, welche Prof. Thomson veranlafst, mit solcher Sicherheit die 23 356 Sven Lampa: über Noctua Carnea Thunb. Auffassung von derselben fest zu halten, davon wird man durch seine eigenen Worte überzeugt; sondern hat wohl eigentlich das Schmetterlings-Ex., welches Thunberg zu einer späteren Zeit Zetterstedt übermittelt hat und welches sich noch in dessen Sammlung, mit Thunberg’s eigenhändiger Aufschrift versehen, vorfinden soll, den Ausschlag gegeben. Aber diesem Ex. Titel und Würden eines typischen Ex. zu ertheilen vor demjenigen, welches in Thunberg’s eigener Sammlung steht und auf dessen Zettelchen die Worte „Holland, Osbeck*“ geschrieben sind, dieses finde wenigstens ich allzu gewagt, wenn keine sichere Beweise vorliegen, dafs letzteres Ex. verloren gegangen und mit einem anderen ersetzt worden ist. Dafs dieses nicht der Fall ist, glaube ich mit Gewilsheit behaupten zu können. Als während meiner Untersuchung der Thunberg’schen Typen die Reihe an Carnea kam, wurde ich sowohl überrascht als ärgerlich, auf deren Platz ein Ex. der Brunnea Fabr. zu finden, und zwar in so gutem Zustande, dafs ein Mifsgriff bei der Be- stimmung nicht vorkommen konnte. Mifstrauen gegen die Echtheit desselben hegte natürlich auch ich; aber nach einer genaueren Prüfung der vorhandenen Umstände wurde ich bald davon überzeugt, dafs ein solcher Zweifel schwerlich bestehen könne. Im Gegentheil wurde dadurch meine Vermuthung noch mehr bestätigt, dafs kein jetzt lebender Lepidopterolog, ja kaum einer der älteren, welche über unsere Schmetterlinge geschrieben haben — nicht einmal Zetterstedt ausgenommen —, sich die Mühe gemacht hat, diese „sogenannten Original-Ex.“ näher zu untersuchen und zu berathen. Dafs gerade dadurch „Confusion“ verursacht wurde, ist ja leicht zu begreifen, wären auch Thunberg’s Beschreibungen im Vergleich mit denen Anderer aus damaliger Zeit „hier wie beinahe überall recht gut, so dals man in den meisten Fällen das gemeinte Thier ohne Schwierigkeit auffinden kann“. Weder die Nadel, noch die Behandlung des Schmetterlinges weichen im Mindesten von denen der in der Sammlung nahe stehenden ab, und bei dem Vergleiche zwischen dem typ. Ex. und der Figur ist die grofse Aehnlichkeit, was die Stellung der Flügel, die Form der Ringmakel und deren dunkle Umgebung betrifft, sofort in die Augen fallend. Dafs die Figur übrigens recht schlecht ist, mufs eingeräumt werden, und dieses hat vermuthlich Zetterstedt veranlalst, in Ins. Lapponica zu äufsern: secund. specimen detrit. facta. Von dem hinteren, scharf gezähnten und deutlichen Querstreif bei Hübner’s Tecta ist nichts zu sehen, Sven Lampa: über Noctua Carnea Thunb. 357 wenn man nicht das etwas undeutliche, aber ziemlich breite Quer- band dafür ansehen will, welches jedoch, meinem Dafürhalten nach, weit eher das braune oder bisweilen sogar rostfarbene Querband vorstellt, das sich zwischen der Wellenlinie und dem hinteren Querstreifen (in der gewässerten Binde) bei Brunnea vorfindet. Der Mittelschatten ist auf der Figur ebenfalls angedeutet. Ueber die Behaarung des Thorax erwähnt Thunberg in der Original- Beschreibung nichts, aber später, in Dissert. Ins. suec. IV, p. 55, steht „eristata“ und p. 56: „Thorax cristatus, hirsutus“ (Prof. Thomson eitirt nur das Wort: „hirsutulus“). An dem typischen Stücke haben, fehlerhafter Behandlung zufolge, die Haare des Thorax eine ungewöhnlich aufgerichtete Stellung erhalten, aber der Vorderschopf ist doch sichtbar. Auf der Figur dagegen ist freilich keine Spur davon zu sehen, was jedoch auch bei der nebenstehenden Abbildung von Strigula der Fall ist, obwohl letztere Art in Wirklichkeit mit einem solchen sehr deutlichen Schmuck versehen ist. Wie Prof. Thomson als Grund für seine Auffassung sagen kann: „der Thorax ist bei allen Agrotiden ganz glatt gestrichen“, bleibt mir und sicherlich Allen, die vollständige Ex. von z.B. Polygona, Baja, C. nigrum u. a. gesehen haben und kennen, ein noch ungelöstes Räthsel. Ein anderer für die richtige Beurtheilung der Frage nicht unwichtiger Umstand ist der, dafs Thunberg sowohl in der Sammlung als auch in den beiden Beschreibungen Holland als Fundort des Original-Ex. angiebt. Nach dem, was ich habe ermitteln können, ist Paehnobia Tecta Hübn. bis jetzt nur in den nördlichen Theilen Skandinaviens gefunden worden, nämlich im schwedischen und finnischen Lappland, norwegischen Finmark und auf Dovre. Brunnea dagegen scheint noch nicht nördlicher als Westmanland in Schweden, Romsdalen in Norwegen und Karelen in Finnland entdeckt worden zu sein. Dafs Thunberg während des letzteren Theiles seines Lebens sowie auch Zetterstedt Carnea und Hübner’s Ampla oder Tecta verwechselt haben, weil sie Fabricii Brunnea nicht kannten, ist mit grolser Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Da vermuthlich mancher Leser dieser Zeilen keinen Zutritt zu den Schriften Thunberg’s hat, will ich seine Beschreibungen hier eitiren, damit ein Jeder Gelegenheit habe, selbst in der Frage zu urtheilen, und fange ich also mit der ältesten an, welche in Museum Natural. Acad. Upsaliensis, 1788, p. 72 und Note 14, zu finden ist: 358 Sven Lampa: über Noctua Carnea Thunb. „N. carnea. Alıs deflezis brunneis, stigmate postico flavo, antico fasciaque intra murginem cinereis; posticis fuscis margine rufescente. Hab. in Hollandia. Doct. Osbeck“. Die letztere, in Diss. Ins. Se. IV, 23. Mai 1792, p. 55, ist ausführlicher und lautet: „Noctua carnea: Cristata alis defleris, anticis carneis: stigmata flavicante; posticis arcu punctoque fusco. Mus. Acad. Ups. 6. p. 72 cum figura. — Habital in Hollandia. Doet. Osbeck. Magnitudo media, tota fusco-rubra. Antennae setaceae. Palpi appendiculati. Thoraz cristatus, hirsutus. Alae anticae deflexae, rufescentes, ferrugineo fasciutae. Stigma anterius cinereum, posterius flavescens; fascia cinerea intra marginem. Posticae pallidiores, supra immaculatae. Subtus puncto arcuque fusco. Pectus valde hirsutum, fulvum“. Die Beschreibungen scheinen in jeder Beziehung meine Ansicht zu bestätigen. Die ältere derselben palst ja vollkommen auf Brunnea, denn diese hat die Nierenmakel mehr oder weniger gelb und nicht von demselben grauen Farbenton wie die Ring- makel und das-Band zwischen der Wellenlinie und dem Saume. Bei Hübner’s Figuren von Tecta und Ampla, von denen jene das Männchen und diese das Weibchen darstellen mag, sowie auch bei den Ex. des Reichs - Museums sind dagegen die beiden Makeln von derselben grauen, nicht gelblichen Farbe, aufserdem kleiner und auch in anderen Hinsichten nicht mit Thunberg’s Figur und Typen-Ex. vergleichbar. In der späteren Beschreibung sind die Worte „alis deflesis brunneis“ vertauscht gegen „alis anticis carneis“, aber „thoraz cristatus“ wird hinzugefügt. Das einzige, was möglicherweise einige Confusion verursachen könnte, sind die Worte „Pectus valde hirsutum, fulvum“, aber darauf möchte nicht allzu grofses Gewicht zu legen sein, da die Behaarung und Farbe der Brust bei Thunberg’s Ex. von Brunnea Fabr. und den Ex. des Museums von Tecta eine aulserordentlich geringe Verschie- denheit zeigen. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Von den Geschäftsführern der 60. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte, welche dahier vom 18. bis 24. Sep- tember d. J. tagen wird, aufgefordert, haben Unterzeichnete es übernommen, für die Section für Entomologie die vorbereitenden Schritte zu thun. Um den Sitzungen unserer Section zahlreichen Besuch und gediegenen Inhalt zuzuführen, beehren wir uns, zur Theilnahme freundlichst einzuladen. Beabsich- tigte Vorträge oder Demonstrationen bitten wir frühzeitig bei uns anzumelden. Die Geschäftsführer gedenken Mitte Juli allgemeine Einladungen zu versenden, und wäre es wünschenswerth, schon in diesen Einladungen das Programm der Sectionssitzungen wenigstens theilweise veröffentlichen zu können. Wiesbaden, Anfang Mai 1837. Forstmeister Mühl, Dotzheimerstralse 46, Einführender. Postseeretär Maus, Friedrichstrafse 2, Schriftführer. Ich wünsche, dafs die vorstehende freundliche Einladung unseres Mitgliedes, des Hrn. Forstmeister Mühl, und seines Collegen Maus eine recht zahlreiche Betheilung von Seiten der Entomologen an der Naturforscher- Versammlung zur Folge habe. Leider hat der Tod Hrn. Professor Kirschbaum hinweggerafft, welcher bei der Ver- sammlung im Jahre 1875 den unvergefslichen liebenswürdigen Führer abgab und durch den Besuch vieler Versammlungen mit den meisten Herren persönlich bekannt war. Damals gab es noch keine Ento- mologische Section; die erste wurde im Jahre 15876 in Hamburg ins Leben gerufen; sie zählte in Berlin bereits gegen 40 Mitglieder! Hoffen wir, dafs Viele derselben sich zum Besuche des schönen Wiesbaden und des herrlichen Rheins angeregt fühlen; dafs es bei Einigen der Fall ist, habe ich bereits mit Vergnügen gehört; Frankfurt a. M. mit den reichen Sammlungen des Hrn. v. Heyden, Heidelberg, Mainz ete. können bei dieser Gelegenheit mit besucht und erspriefsliche Bekanntschaften angeknüpft werden. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Erklärung gegen Herrn von Kraatz-Koschlau. Herr v. Kraatz-Koschlau hat an verschiedene Vereins- Mitglieder ein Separatum versandt, welches darauf abgesehen ist, den Redacteur unserer Zeitschrift, sowie die Redactions-Commission zu verdächtigen und den Vereinsfrieden zu stören. Die unterzeichneten Mitglieder der Redactions-Commission halten sich für verpflichtet, einen so eigenthümlichen Vorgang nicht mit Stillschweigen vorüber- gehen zu lassen. Als Besitzer eines reichen chilenischen Caraben-Materials hatte Herr v. Kraatz ein besonderes Interesse daran, die Aufmerksamkeit des entomologischen Publikums auf dasselbe zu lenken (Deutsche Ent. Z. 1885, p. 417—436 und 1886, p. 145—155), Hr. Dr. Kraatz andererseits das, die Wissenschaft nicht irre führen zu lassen. Letzterer bekämpfte daher (aber nicht als Redacteur) die Ansicht des Herrn v. Kraatz, dafs Ceroglossus Darwini Hope und indi- conotus Solier als Rassen einer Art zu betrachten seien (l.c. 1885, p. 445 und 446). Eine hierauf folgende Entgegnung des Herrn v. Kraatz (].c. 1886, p. 155—163) befürworteten wir unverändert zum Abdrucke zu bringen, obwohl deren sachlicher Inhalt, nach unserer Ueberzeugung, in gar keinem Verhältnisse zum be- anspruchten Raume stand, weil wir hofften, dafs Hr. v. Kraatz unsere Anmerkung (l. c. 1886, p. 165) in Zukunft berücksichtigen würde. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt. In dem Artikel „Abwehr“, welcher im obenerwähnten Separatum zu Jeder- manns Beurtheilung vorliegt, konnten wir sachliche Mittheilungen nicht finden, welche die Kenntnifs der besprochenen Caraben-Arten zu fördern geeignet wären, obwohl er mehr als 2 Druckseiten lang ist, und mulsten ihn deshalb ablehnen. Der zweite Aufsatz „All- gemeine Angelegenheit“ hätte, nach den im Vereinsleben giltigen Anschauungen, als Antrag an den Vorstand eingereicht werden müssen, zum Abdrucke in der Zeitschrift ist er ungeeignet. Wir überlassen es hiernach Herrn v. Kraatz, von einer „so- genannten“ Redactions-Commission zu sprechen und dieselbe event. als „Strohpuppe“ zu charakterisiren; wir werden ohne Rücksicht auf solche Angriffe unsere Pflicht zu erfüllen suchen. Die Redactions-Commission der Deutschen Entomologischen Zeitschrift: Dr. L. von Heyden. Dr. G. Kraatz. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft 1I.] Besprechung von Seidlitz’ Fauna baltica ed. I. Fauna baltica Die Käfer der Ostseeprovinzen Rufs- lands von Dr. G. Seidlitz. Zweite neu bearbeitete Auflage. 1. Lieferung, Einleitung p. I—-XL u. 1 lith. Taf., Gatt. p. 1—16, Arten p. 20. Die 2te Auflage der Fauna baltica ist nach ähnlichen Prineipien bearbeitet wie die erste, d.h. sie ist nicht nur eine Compilation aus bekannten Werken, sondern sie beruht zum grofsen Theil auf eigenen Untersuchungen des Verfassers unter sorgfältiger Berücksichtigung der betreffenden Literatur bis auf die neueste Zeit; im Vergleich zur ersten Auflage ist sie in sofern bedeutend vermehrt, als sämmt- liche im nördlichen Deutschland bis Berlin vorkommenden Arten und sämmtliche in Europa vorkommenden Gattungen und Ünter- gattungen beschrieben und aufserdem die meisten europäischen Arten erwähnt und gruppirt sind. Die Einleitung behandelt auf drei Bogen in besonderen Ab- theilungen mehrere Capitel von allgemeinem Interesse, von denen mir namentlich das fünfte „die Systematik und ihre Bedeutung in der wissenschaftlichen Zoologie“ und das sechste „die pädagogische und ethische Bedeutung der Entomologie“ so beachtenswerth erscheinen, dafs dieselben im nächsten Hefte unserer Zeitschrift ganz zum Abdruck gebracht werden sollen. In No.5 wird die Aufgabe des Systematikers als des Erforschers des natürlichen Systems behandelt, welches allmählig an Stelle des künst- lichen Systems treten soll. Dr. Seidlitz spricht sich mit Ent- schiedenheit für die Aufrechterhaltung des Unterrichts in den alten Sprachen auf den höheren Schulen aus; sollten dieselben aber doch einmal verdrängt werden, so dürfte neben der Physik nur die Botanik, namentlich aber die Entomologie mit ihrem immensen Formenreichthum !) Ersatz liefern und zwar vorzüglich durch praktische Uebung der reinen Systematik nach synthetischer Methode; diese allein gewährt vor allen naturhistorischen Diseiplinen die drei Erfordernisse des wahren Schulzweckes, nämlich: den Geist ohne jede Belastung des Gedächtnisses zu üben, ideale Zwecke zu 1) Derselbe ist selbst den Museumsvorständen, welche nicht Entomologen von Fach sind, noch immer viel zu wenig bekannt, wie die Ausführungen des Professor Landois auf der Wiesbadener Naturforscher-Versammlung zum Theil sehr deutlich bewiesen. 2 362 G.Kraatz: Besprechung von Seidlitz’ Fauna baltica ed. II. verfolgen lehren und den Einblick in die Wissenschaft zu eröffnen, eines der idealen Güter der Menschheit. — Die erste Lieferung bringt aufser der Einleitung (40 S.) eine Uebersicht der Gattungen und Arten der Laufkäfer und eines Theiles der Wasserkäfer, welche der Verfasser bereits vorher für Reitter’s Bestimmungstabellen bearbeitet hatte. Dafs Procerus, Procrustes und die Schaar der übrigen Caraben- Gruppen als eine einzige natürliche Gattung Carabus betrachtet werden, ist sicherlich kein Fortschritt in der systematischen Ento- mologie; allerdings kommen wir nur langsam in der Erkenntnifs der natürlichen Gattungen vorwärts, aber gewils nicht durch Zu- sammenziehen aller bekannten Caraben in eine Gattung, sondern durch Vereinigung des natürlich zusammengehörenden in viele kleine Gruppen; dazu bildet das genaue Studium der Sculptur den Ausgangspunkt. Wenn ich nun einerseits eine Gattung Orinocarabus aufgestellt habe, welche ein anderer sorgfältiger Forscher, wie Ganglbauer, in ihrem ganzen Umfange annimmt, so sehen wir den Verfasser Orinocarabus für eine natürliche Untergattung erklären, an deren Spitze Carabus convezus steht (welchen auch Gehin zu seiner Gattung Orcocarabus zieht), ebenso wie den sehr abweichenden Chamissonis, Weisei, die Verwandten des Ghilianii und die des Staehlini (nicht Staehlinii) Ad.; diese zieht nun Seidlitz ebenfalls zu Orinocarabus. Ob er weiter nach berühmten Mustern arbeitet, habe ich hier keine Veranlassung zu verfolgen; es genügt mir, auszusprechen, dafs ich Orinocarabus für eine natürliche Gruppe halte, ebenso natürlich wie die Staehlini-Gruppe des Caucasus- Gebietes; beide zu vereinigen scheint mir unthunlich. Wenn Seidlitz auf Carabus nemoralis eine eigene Untergattung mit einem neuen Namen (Archicarabus) be- gründet, so scheint mir dieselbe auf sehr schwachen Fülsen zu steben; denn in den zahlreichen Borstenpunkten an den Seiten des Halsschildes kann ich kaum mehr als ein specifisches Merkmal erblicken, weil monticola auch bisweilen einen Borstenpunkt jeder- seits mehr hat und die Mandibeln je nach der Haltung des Kopfes einen sehr verschiedenen Eindruck hervorbringen; aulserdem macht die Stellung dieser französisch-italienischen Art zwischen sibirischen und osteuropäischen Arten durchaus keinen natürlichen Eindruck; sie ist und bleibt der nächste Verwandte des nemoralis 111. Dagegen bin ich mehr damit einverstanden, auf Carabus auratus eine Gattung (Untergattung Autocarabus Seidlitz) zu gründen. Wir kommen nur dann zu wirklich befriedigenden Resultaten, wenn wir ungleich mehr, als es bisher geschehen, die geographische Ver- breitung an die Spitze stellen und damit Reihen von Charakteren in Verbindung bringen. Ein natürliches Band um alle Carabus schlingen wollen, ist so gut wie unmöglich. Dr ChRioantz, nn —— [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1387. Heft I1.] Pimelia laevisulcata Kraatz aus Marocco, eine auffallende Varietät der P. Fairmairei Kraatz. Herr Prem.-Lieut. Quedenfeldt hat auf seiner letzten Reise durch Maroeco eine Anzahl von Pimelia Fairmairei mihi mitgebracht, über deren Vorkommen er im Allgemeinen nur angeben kann, dafs die grölsten und kräftigst sculptirten Ex. an der Küste vorkommen und dafs nach dem Innern zu die Sculptur sich mehr und mehr verflacht. Indessen hat er eine recht constante-Form um Marocco gesammelt, bei der sowohl die Rippen der Fld. als die Körner zwischen denselben vollständig verschwunden sind; diese interessante Form verdient unbedingt, dafs auf sie durch einen besonderen Namen aufmerksam gemacht werde, da sie an einer bestimmten Localität vorherrschend gefunden ist; es ist dies auch geschehen, da sie als tumidipennis von Haag beschrieben wurde. Eine zweite sehr interessante Form wurde bei Casba settatt selten gefunden; bei derselben sind die Rippen ziemlich stark erhaben, aber, ebenso wie die Zwischenräume, vollständig glatt, d. h. ohne rückwärts gerichtete Zähnchen; nur an der vierten (Aufsenrand-) Rippe treten dergl. nach hinten schwach bemerkbar hervor; ich nenne diese Form laevisulcata. Herr Dr. Rolph hat bereits (Deutsche Entom. Zeitschr. 1876, p. 349— 351) die sehr verschiedenen Formen der Fairmairei be- sprochen, welche ich vor mehr als 50 Jahren nach ein Paar Ex. aufgestellt habe (Revis. der Tenebr., p. 369), die der verstorbene Major v. Harold in Marocco gesammelt hatte. Quedenfeldt hat die von Rolph (1876, p. 351 oben) erwähnte Form in verhältnifsmäfsig grofsen Ex. gesammelt; nach kleinen, glänzenden Ex. derselben, wie sie Quedenfeldt nicht mitgebracht hat, ist curticollis Haag (Beitr. z. Kenntn. d. Tenebrioniden 1875, p. 53) beschrieben. Rolph’s Frage, ob verschiedene Racen zu verschiedenen Jahres- zeiten auftreten, wird sich schwerlich bestätigen; dies könnte allen- falls bei behaarten Arten geschehen, welche einen verschiedenen Eindruck hervorbringen, je nachdem sie frisch behaart oder ab- gerieben sind. Das die geographische Verbreitung der Art eine bedeutende ist, bestätigt auch Quedenfeldt. Dre Kkalätz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Orina virgulata Germ. var. nov. Papei Weise. Auf einer Excursion, welche Herr Pape Mitte Juli in das Gadmenthal machte, erbeutete derselbe am Sustenpasse unter Steinen, am Rande des ewigen Schnees, Orina gloriosa nebst den Varietäten pretiosa, superba und virgo; Or. viridis und ihre rothe Varietät ignita; Or. virgulata und die Var. candens derselben; Or. cacaliae; Or. speciosissima, grölstentheils in der Var. troglodytes, endlich Or. frigida mit der Var. rhaetica. Bemerkenswerth ist, dals dort 1) in Gesellschaft der Var. troglo- dytes eine täuschend ähnliche Form von virgulata, die Var. Papei m., vorkommt, bei welcher der starke Glanz auf den Flügeldecken ge- trübt und zu gleicher Zeit die Farbe verschossen und etwas ver- dunkelt ist. Ob es lediglich klimatische Einflüsse sind, welche die Stoffe, aus denen bei beiden Arten die Längsbinde auf jeder Fld. entsteht, wenn die Thiere in niederen, warmen Thälern leben, hier in einen zarten Duft umbilden, der die Stelle der Längsbinde reifartig bedeckt und stumpf macht, oder ob die veränderte Nahrung Ursache ist, läfst sich zur Zeit nicht bestimmen. Es kommen von der Var. Papei verschossen goldgrüne, grüne, grünlichblaue und schwarzblaue Farbenabänderungen vor, bei denen die glänzende und reine Hauptfarbe nur auf einen Streifen am Aufsenrande, an der Naht und auf dem Abfalle an der Basis jeder Fld. beschränkt ist und nach innen allmählich in den stumpfen, dunkleren Farbenton übergeht. 2) Unter der blauen und grünen Form von frigida kommt einzeln eine grünlich- oder bräunlich-kupferfarbene vor, die Var. cupreata: Supra cupreo-brunnea vel viridi-cuprea. 3) Phytodecta pallida bildet eine sehr bemerkenswerthe Ab- änderung mit tief schwarzen Fld. und rothem Kopfe und Hals- schilde. Dieselbe wurde von Herrn Pape bei Salzburg und von Herrn Strasser aus München im Kaiserthale bei Kufstein gefangen; ich nenne sie nigripennis: Saturate nigra, capite, prothorace scutelloque laete testaceo-rufis, antennis, prosterno pedibusque plus minusve testaceis. aese, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft I1.] Ist Clivina collaris Hbst. Art oder Varietät? Von J. Schilsky in Berlin. Illiger, Gyllenhall, Dejean , Erichson, Schaum, Schiödte, Hornung, Redtenbacher, Seidlitz u. A. erblicken in collaris nur eine Varietät, Heer, Putzeys, Dawson, Bedel dagegen eine Art. Letzterer giebt in seiner Faune de Coleopteres de la Seine pag. 47 folgende Unterschiede: „Elytres allongees mais non paralleles, d’un brun de poix uniforme, le pronotum ä& stries fines et interstities larges et plans. Abdomen assez luisant; dernier segment a peine alutace, regu- lierement convex. 6— mil. . . ... Er fossor. Elytres bien paralleles, plus claire, le icoreem Granbäne avec une teinte noire A la suture), A stries fortes et interstries sub- convexes, dernier segment de l’abdomen chagrine, mat, a, deprime ä la base. 53 mill.. . . . Eee oNarısı= Ich finde unter meinen fossor kein Stück, ölehies 7 mill. mifst, die grölsten sind 64 mill., die meisten nur 6 mill.; die meisten collaris bis 6 mill., wenige 64 mill., einzelne 54 mill. Cl. ovipennis Chaud. v. infuscata Chaud. (Färbung des collaris, Grölse von fossor), Cl. v. minor Westh. (Ex. von der typischen Form des fossor, aber von der Grölse der collaris) zeigen, dafs diesen Grölsenverhältnissen Rechnung getragen worden ist. Es sind aber sämmtliche Uebergänge in der Grölse vorhanden; diese kann also bei der Unterscheidung nicht malsgebend sein. Vielleicht nun die Farbe? Zum besseren Verständnifs meiner Auseinandersetzung muls ich vorweg bemerken, dafs die meisten Stücke meiner Sammlung herstammen von einem Fange, den ich am 3. Januar bei Ueberschwemmung einer mit Torfgruben durch- setzten Wiese bei Berlin machte, also gleichzeitig und an gleicher Localität gefangen wurden. Unter diesen fanden sich nun Stücke, scheinbar unausgefärbt, bei denen die Flügeldecken gelb, das Halsschild gelblich roth (flavescens Letzn.), Flgd. gelblich roth, Halsschild roth (göbbicollis Meg. i. litt.), Halssch. und Flgd. braunroth (drunnea Letzn.), Halssch. schwarz, Flgd. röthlich, mit gemeinschaftlicher schwarzer Makel auf der Mitte der Naht (disci- pennis Meg. i. litt.), Halssch. und Figd. dunkelbraun bis schwärzlich, 366 J.Schilsky: Ist Clivina collaris Hbst. Art oder Varietät? mit hellen Rändern und heller Spitze der Flgd., gleichzeitig mit rother Stirn (rufffrons Letzn.), Halssch. schwarz, die Flgd. auf der Naht und an der Schulter röthlich scheinend; bei allen diesen Ex. ist auch der umgeschlagene Rand der Flgd. röthlich, endlich Ex. mit ganz schwarzen Flgd. und mit schwarzem Halssch., der umgeschlagene Rand röthlich, selten ganz schwarz. Bei einzelnen collarıs auch der Rand des Halssch. röthlich, ebenso bei den meisten rufifrons. ; Also auch die Färbung zeigt alle Uebergänge; solche Farben- varietäten haben auf Benennung insofern Anspruch, da sie die Zu- sammengehörigkeit beider Arten am besten beweisen. Ferner wird als unterscheidend angeführt, dals die Streifen bei fossor „fines et interstities larges et planes“ bei collaris „fortes et interstities subeonvexes“ sein sollen. Ich finde bei meinem Material auch da alle Uebergänge. Die gröfsere oder geringere Wölbung der Zwischenräume und die mehr oder weniger tief punktirten Streifen hängen hier offenbar mit der verschiedenen Gröfse und Breite des Thieres zusammen. Die Punktirung der Stirn, welche bei meinen Stücken von eollaris meistens fehlt, oder doch schwächer ist, tritt bei der Mehr- zahl von fossor recht deutlich hervor, aber Stücke mit ganz glatter Stirn sind ebenfalls vorhanden. Auf dem letzten Hinterleibssegment von collaris kann ich nichts von einem leichten Eindruck an der Basis desselben ent- decken, vielmehr finde ich bei allen meinen Ex. dasselbe chagrinirt und gleichmälsig gewölbt. Nun wäre nur noch die Körperform, welche den Ausschlag geben könnte. Auch dieser Grund wird hinfällig. Meines Wissens hat noch niemand auf die Geschlechtsunterschiede hingewiesen. Dieselben sind am deutlichsten in der verschiedenen Fühlerbildung, weniger scharf in der Körperform ausgeprägt. Die Fühler des sind viel kräftiger, Glied 4 ist deutlich breiter als das 3., die folgenden sind breiter als lang, nach der Spitze zu etwas dicker werdend. Die g' sind alle etwas kräftiger gebaut als das 2 und die Flgd. sind an den Seiten leicht gerundet. Die Fühler des 2 sind schlanker, das 4. Glied ist = 3, vom 3. Gliede an sind dieselben gleich stark, etwas gestreckt, die einzelnen Glieder so breit als lang und von einer Verdiekung nach der Spitze zu ist nichts zu merken. Das hiermit Gesagte trifft auch zu auf Ex., die ich aus Lyon, Trient, Görz, Neusohl besitze. — Somit sehe ich kein Merkmal J. Schilsky: Bombidium obliguum Strm. und varıium Oliv. 367 als stichhaltig, welches hinreichen könnte, collaris als Art zu be- gründen, betrachte die schwarzen Stücke vielmehr als ältere aus- gefärbte, und es wäre nicht unwahrscheinlich, dals die im Frühling gefangenen schwarzen Ex., solche fand ich nur, als solche zu be- trachten sind, und collaris mit ihren Farbenstufungen erst später auftritt. Es wäre erwünscht, wenn darüber noch mehr Beob- achtungen angestellt würden. Dafs beide Formen aber an gleichen Localitäten und zu gleicher Zeit vorkommen, ist für Berlin als sicher constatirt. Heer (Faun. coleopt. Helv. p. 16) führt noch sanguinea Leach an, „pronolo atrato, elytris ferrugineis“ und bezeichnet dieselbe als var. b. von fossor. Von Cl. collaris Hbst. aber sagt er: „minor, rufo- brunnea, pronoto castaneo, elytris elongatis, planioribus, parallelis, punctis quatuor profundius impressis, long. 2+— 24 lin.“, zieht diese Art mit gebbicollis Meg. zusammen und lälst also alles auf fossor bezügliche auch von collarıs der Autoren gelten und nimmt nur die auf Halssch. und Flgd. heller gefärbten Stücke davon aus, ein Beweis, dafs Heer die Selbstständigkeit seiner Art nicht erkannt hat, denn sonst hätte er seine collarıs zu sanguinea Leach stellen müssen. Bembidium obliguum Strm. und varium Oliv. Fauvel zieht in seiner Faune gallo-rhenane: Carabides p. 173 beide Arten zusammen und betrachtet erstere nur noch als Var. der letzteren. Das weniger gerundete Halsschild, die seichter ge- streiften und hinten mehr zugespitzten Flügeldecken bei obliguum in Verbindung mit der dunkleren Farbe der Beine und Fühler und Flgd. dürften wohl genügend hinreichen, die Selbst- ständigkeit der Art zu begründen. Aufserdem sind, was bis jetzt wohl übersehen worden ist, bei varıum die Flgd. hinten gemein- schaftlich verrundet, bei odliguum dagegen einzeln, so dafs dieselben deutlich klaffen. Die Flügeldeckenspitzen bilden dem- nach bei varıum einen fast spitzen Winkel, bei odliguum ist der- selbe stark verrundet. J. Schilsky. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Kleinere Mittheilungen. 1. Nemosoma elongatum L. Das Thier nährt sich von Hylesiniden- und Bostrychus-Larven und ist in den Gängen der- selben an Rüstern in den Bohrlöchern von Aylesinus vittatus F., an Eichen, in der Berliner Gegend namentlich an Buchen in den Gängen von Taphrorychus bicolor Hbst., jedoch meines Wissens bisher nur an Laubbäumen gefangen worden. Es kommt aber auch in Nadelbäumen vor; denn beim Abklopfen der niedrigen und ver- krüppelten Kiefern zwischen Westend und dem Spandauer Bock (Anfang Juli) fielen eine ganze Anzahl von Expl. in den Schirm. Sie lebten in Gesellschaft des Pithyophthorus glabratus Eichh. 2. Magdalis violacea L. soll nach den bisherigen Beob- achtungen auf Kiefern und Fichten leben. Ich habe sie in diesem Jahre, Anfang Juli, zum ersten Male selbst gefangen und zwar von Birken bei Moabit geklopft. Herr Amtsgerichts - Rath Krause in Altenburg theilte mir mit, dafs er die Art bei sich ebenfalls auf ganz jungen Birken, die an einem Waldwege stehen, im Juni und Anfang Juli nicht eben selten beobachtet habe. 3. Von Magdalis nitidipennis Boh., welche Ende Mai auf einem Strauche von Saliz cinerea beim Forsthause Königsdamm in Anzahl vorkam, konnte ich nur noch ein Männchen erbeuten, weil ich an den Ort augenscheinlich zu spät gekommen war. Ueberhaupt scheinen auch bei dieser Art die Männchen selten zu sein, denn in den hiesigen Sammlungen, die ich angesehen habe, befindet sich keins, und das von mir in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1885, p. 415 erwähnte Stück hat sich als ein äufserst kleines 2 herausgestellt. Beide Geschlechter sind sehr verschieden. Der Rüssel des 2 ist stielrund, glänzend, etwa doppelt so lang als breit, beim g' sind die Fld. viel matter, das Halsschild ist im vorderen Drittel stark eingeschnürt und kaum so breit als der Kopf in den Augen, der Rüssel matt, von oben etwas zusammen- gedrückt, ziemlich vierkantig, mit einer Mittelrinne versehen, die sich bis zum Anfange des Scheitels fortsetzt. 4. Galerucellanymphaeae L. Die Entwickelung des Käfers an den Seerosenblättern ist bekannt, Kaltenbach giebt aufserdem noch Polygonum amphibium und Comarum palustre als Nahrungs- pflanzen an. In den Gräben eines alten Torfstiches hinter dem . Gefängnisse in Plötzensee waren in diesem Jahre die Blätter von Comarum durch die Larven von @. nymphaeae bis auf die untere Haut abgefressen und völlig grau, während die daneben befindlichen Blätter der Seerosen nur den Frals von Donacia versicolorea aufwiesen. 5. Chaetocnema angustula Rosenh. wurde von Hrn. Studiosus Breddin, einem eifrigen Hemipterologen, auf dem Schwarzwalde ge- fangen. Die Form gehört zur Var. alpicola, welche bis jetzt nur im südlichen Tyrol gefangen wurde, und ihr Vorkommen bestätigt auf’s neue die weite Verbreitung der Chaetocnema-Arten. J. Weise. nn — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Uebersicht der europäischen Ochthebius- Arten. | Von A. Kuwert in Wernsdorf. (Hierzu Tafel I—IV.) Vorbemerkung. Sämmtliche Ochthebü zeigen das Bestreben, ihr Halsschild in einer der jedesmaligen Species angemessenen, vorn und hinten ab- geplatteten Herzform auszubilden. Wo dieses nicht erreicht werden kann, wird die angestrebte Form durch eine Membran vollendet, resp. ergänzt. Dafs sich dieses wirklich so verhält, dafür geben z. B. bei den Trymochthebien und Colpochthebien diejenigen Stücke einen durchschlagenden Beweis, bei welchen bisweilen einseitig, bisweilen auf beiden Seiten die hintere Winkelmembran gänzlich mit einer dem Halsschilde gleichfarbigen Chitinmasse ausgefüllt ist; dafür zeugt auch der Umstand, dafs bei den Calochthebien, bei welchen das Halsschild jene genannte Form bereits erreicht hat, die Membran an den Ecken nur noch andeutungsweise vorhanden ist; dafür sprechen ferner die strähnartigen Abzweigungen vor den Hinterecken des Halsschildes, welche sich bei vielen Ochthebien finden, z. B. bei vielen Stücken von marinus, wenn man dieselben unter einem guten Mikroskope untersucht. Da die Membran bei der einzelnen Species sich immer gleich bleibt und gewissermalsen die Grenze für die Ausbildung des Halsschildes andeutet, so scheint bei dieser Thierklasse sich eine Rückbildung zu vollziehen. Doch bin ich weit entfernt, diese meine Annahme als begründet auf- zustellen, die ein interessantes Capitel für weitere Forschung abgiebt. Die Namen der Untergattungen habe ich, unter Beibehaltung des Gattungsnamens Ochthebius, durch Vorsetzung einer zutreffenden Bezeichnung umgestaltet, um nicht fremde und gar unzutreffende Namen zu schaffen, wie dies leider jetzt so vielfältig Sitte geworden. Den ganz unpassenden Namen Henicocerus Stephens (Einhorn) möchte ich den Entomologen überhaupt zur Streichung empfehlen, zumal sich diese Unterfamilie nothwendig spaltet, wie ein Blick auf die beiliegende Tafel I (den Ochthebius-Schlüssel) zur Genüge Deutsche Entomol. Zeitschr. XXX. Heft II. 24 370 A. Kuwert: Uebersicht beweist. Den Namen Calobius will ich zur Ehre des Autors nicht aus Laccobius durch Permutation entstanden wissen und habe dafür Calochthebius eingesetzt. Was nun die nachfolgende Uebersicht anbetrifft, so bedeuten in derselben die Colonpunkte die zu jeder Seite der Mittellinie des Halsschildes stehenden Doppelpunkte; Stirnpunkte oder Stirngruben die zwischen den Augen belegene Doppelvertiefung; Nebenaugen kleine, beulenartige, meistens nur bei starker Vergröfserung sichtbare Auftreibungen in der Nähe der Augen oder der Stirngruben, die seitlichen Halsschildtheile vom Auge bis zum Ausschnitt (Rey folgend) die Ohren; die Furchen oder Narben in diesem Theile hinter den Augen die Ohrnarben (Sulci postoculares). Da ich mich gezwungen sah, eine Reihe von Thieren neu zu benennen, so wählte ich hierzu in dankender Anerkennung der Unterstützung durch ihr Sammlungsmaterial die Namen der Herren, in deren Sammlungen ich das neue Thier vorfand. Kiesenwetteri war bereits von ihm selbst als nova species in der Schneider’schen Sammlung angezeichnet. Den von Reitter und Seidlitz bereits in litteris benannten Novis habe ich selbstredend die Namen gelassen. Von den von Rey aufgestellten Novis konnte ich die Typen von etwa 6 Species trotz umfangreicher Correspondence nicht erlangen und mulste mich damit begnügen dieselben nach den Rey’schen Beschreibungen zu ermitteln und einzufügen. Der letzte Berliner Catalog enthält 31 feste Species incl. Henicocerus. Bei gröfsester Vorsicht in Aufstellang neuer Arten hat sich incl. der grofsen Zahl der von Rey aufgestellten Species die Summe auf 78 Species ver- vielfältigt. Ob die von Rey aufgestellten, mir nicht zur Ansicht vorgelegenen Thiere haltbare Arten sind, entzieht sich vorerst meinem Urtheile. Bei den Abbildungen habe ich, wo mir mehrere Ex. vorlagen, die Durchschnittseigenthümlichkeit zur Geltung zu bringen gesucht; allerdings konnte der Künstler bei der Umzeichnung meiner, nach mikroskopischen Präparaten angefertigten Skizzen nicht immer Stärke und Dichtigkeit der Punktirung ganz genau wiedergeben; beim Aufsuchen der Species lasse man sich auch nicht durch etwa inconstante, zahnartige Chitinergüsse in die Membran der Hals- schildränder täuschen; so ist auch der Zahn bei Fig. 16 auf Taf. I nicht immer constant und nur bei stärkerer Vergrölserung sichtbar. Die bei 9, 10, 11 u. 12 vor die Lippe gezeichneten Linien bezeichnen die in der Familie oder der Species vorkommenden Lippen- differenzen. ‚> der europäischen Ochthebius - Arten. 371 Uebersicht. . Flügeldecken von den Schultern bis zum Nahtwinkel deutlich breit gerandet. . Halsschild in der Mitte sehr stark verbreitert, beim g' hoch erhaben, hinten schmal halsförmig verengt, ohne scharfeckigen Ausschnitt des Seitenrandes. 1. Cyrtochthebius (»veros, Bogen). (Henicocerus Steph. pars.) . Käfer gröflser. Der stumpfwinklig ausgeschnittene Vorderrand der Oberlippe des Z an der Spitze kurz aufgebogen. Halssch. zwischen den beim g' oft bogenförmig vereinigten Colongruben dicht und stark punktirt; Fld. hinter dem Schildehen gedrückt. Alpen nr Varna... Losgranwlatus Muls. 1844. 11,1). . Käfer kleiner. Oberlippe an der Spitze nicht aufgebogen. Halssch. zwischen den Gruben schwach und sparsam punktirt. Fld. hinter dem Schildehen nicht gedrückt. II, 2. . Oberseite metallisch grün. Germania, Anglia, Gallia. 2. exsculptus Germ. 1824. nidincnens Curtis 1823 —40; lividipes Fairm., Faune fr.) . Obers. kupferbraun. Germania ab.sulcicollis Shan, 1826. . Obers. dunkel metallisch schwarz. Britannia. (3 Gibsoni Curtis) ab. tristis Curtis 1840. . Halssch., wenn auch in der Mitte erweitert, doch ‚hinten scharf eckig ausgeschnitten, mit 2 starken Quervertiefungen über die Scheibe, niemals beim g' stark erhaben. Käfer sehr kurz, mehr oder weniger kuglig. 2. Sphaerochthebius (oyeipe, Kugel). (Henicocerus Steph. pars.) . Die Punkte des Thorax nicht ganz zu Querfurchen vereinigt. Käfer weniger metallisch, schwarz. Eur mer. et med. 3. gibbosus Germ. 1824. 1, 3. . Dieselben beinahe ganz zu Querfurchen vereinigt. Der Käfer stark metallisch. Germania med. . var. /acunosus Sturm. 1826. . Fld. nie bis zum Nahtwinkel gerandet. Wenn eine Randung vor- handen, so hört sie hinten fast mit dem Seitenrande auf. . Käfer mit langen Beinen, hierin etwa den Elmis-Arten ver- gleichbar, und stets mit weit und tief gespaltener Oberlippe. !) Die römische Zahl bedeutet die Tafel, die arabische die Nummer der Abbildung. 24* 372 10. A. Kuwert: Uebersicht . Das abgerundet viereckige Halssch. ohne Colongruben und ohne Ohrnarbe ist fast immer nur an den 4 Ecken mit sehr schmaler, wenig wahrnehmbarer Membran bekleidet oder an den Vorder- ecken allein. Die Oberlippe ist auffällig stark verlängert und tief gespalten, beim g' mitunter vorn etwas aufgebogen. Käfer an den Gestaden des Mittelmeeres in brackigem, salzigem Wasser lebend. 3. Calochthebius (zaA0s, schön). (Calobius, Wollaston pars.) . Halssch. hinten etwas verschmälert viereckig, mit nur an den Vorderecken vorhandener Membran, vorn schwach angedeuteter Mittelfurche und 2 sehr schwachen Quereindrücken über der Scheibe Provence, Corsica, Süd-Frankreich. 4. quadricollis Muls. 1844. II, 4. Halssch. nach hinten herzförmig verschmälert, mit Membran an den Vorderecken und einer sehr schmalen Membran an den Hinterecken bis über die Mitte des Seitenrandes, mit 2 sehr schwachen Quereindrücken und mitunter angedeuteten hinteren Colonpunkten. Syria, Asia minor. 5. brevicollis Baudi 1364. II, 5. Halssch. ziemlich gleichmäfsig breit abgerundet viereckig, an allen 4 Ecken mit sehr schmaler Membran bekleidet. . Mit 4 schwachen Längseindrücken auf der Scheibe. Madeira. 6. 4-foveolatus Wollaston. II, 6. . Ohne angedeutete Mittellinie, mit schmalen, schräg gestellten Stirngruben, beim % mit 2 sehr schwachen, beim 9 mit einem sehr tiefen Quereindrucke des Halssch., welcher bei letzterem jeseitig noch ein Grübchen trägt. Madeira. 6—7. Heeri Wollaston. . Nur mit schwach angedeuteter Mittellinie. . Stirngruben ziemlich schmal, schräg gestellt, jeseitig zwischen ihnen und dem Auge vor dem Halsschildvorderrande ein Neben- auge. Halssch. seitlich von der angedeuteten oder vorhandenen Mittellinie in der Mitte etwas gedrückt (Oberlippe des g' nicht aufgebogen?) Algier, Corsica. ’ 7. submersus Chevr. 1861. I, 8. Stirngruben flach, breit; je vor und hinter ihnen ein Nebenauge. Oberlippe des J' am Vorderrande breit abgeschnitten und schwach in die Höhe gebogen, so dafs der Einschnitt daselbst nur flach erscheint. Halssch. nicht gedrückt. Dalmatia, Capri. .„ . . 8 Steinbuhleri Reitt.|in litt. IL; Tau.b. Hs der europäischen Ochthebius - Arten. 313 Das schmale, länglich viereckige Halsschild im Vorderrande hinter den Augen sehr tief ausgeschnitten, die äulseren Ecken als längere Spitzen oder Dorne vortretend. Colon und Ohrnarben tief eingedrückt. Beim g' aus der Mitte des Halsschildseiten- randes der Unterseite ein langer Dorn gegen das Auge. 4. Doryochthebius (dogv, Lanze). (Calobius pars, Wollast.) Nur eine Species, stark metallisch glänzend, mit stark und tief punktirt gestreiften Decken. Hispan. mer., Dalmat. 9. notabilis Roshr. 1864. II, 9a u.b. (parvicollis Fairm. 1881.) 6. Käfer ohne besonders lange Beine. 12. 12. 13. 13. 1 14. . Seitenrand der Decken des ziemlich hoch gewölbten, stets metallischen, ziemlich runzligen Käfers mit etwas längerem Hinterleibe ist überaus fein gesägt, meistens auch der Seitenrand des Halsschildes. Dieses stets ohne Colonpunkte. 5. Prionochthebius (zgiw», Säge). (Cobalius Rey, Anagramm von Calobius, pars.) 20 — 22 mill. lang. Halssch. an den Seiten nicht gesägt. Dalmatıa 2 .1%.. 2anll. , „10.kadrüadtieus-BReitt‘.H, 12. 17—18 mill. lang. Halssch. an den Seiten ebenfalls mehr oder weniger kenntlich gesägt. Thorax wenig glänzend, sehr dicht und stark punktirt. Zwischen- räume der Decken schwach gewölbt, kaum so breit als die Punktreihen. Provence, Cherburg. 11. Lejolist Muls. 1861. I, 11. Thorax ziemlich glänzend, weniger dicht und stark punktirt. Zwischenräume der Decken eben, etwas breiter als die Punkt- reihen. Provence, La Manche, Languedoc. 12. (var?) subinteger Muls. 1861. II, 10. Seitenrand des Halssch. und der Decken nicht fein gesägt, höchstens mit einer Reihe ungleicher Dornen besetzt, sonst jedoch in verschiedenster Weise geformt, mit oder ohne Colon- punkte. Oberlippe tief eingeschnitten, nicht nur schwach ausgebuchtet oder eben. Halssch. von 4 oder 4 ab nach hinten herzförmig verengt. 374 A. Kuwert: Uebersicht 6. Cheilochthebius (yeilos, Lippe). (Hymenodes, Mulsant pars.) 15. Fld. dunkel metallisch. 16. Fld. deutlich punktirt gestreift, die Punktreihen in, wenn auch schwach, doch deutlich vertiefter Linie; aus jedem Punkte je ein rückwärts gebogenes, sehr feines Wimperhäkchen. 17. Colonpunkte in deutlich vertieften Längseindrücken liegend. Die Ohrlappen in der Mitte mit keinerlei seitlicher Ausbuchtung. Oberlippe deutlich kurz beborstet. Caucasus. 13. puberulus Reitt.!) 1885. II, 22. 17. Colonpunkte nicht in vertieften Längseindrücken. 18. Käfer langgestreckt, grölser, bei reinen Stücken auf der Mitte der Intervalle der Decken mit einzelnen aufrechtstehenden, langen weilsen Härchen. Ohrlappen mitunter mit seitlichem Eindrucke oder zweibuchtig oder ohne Eindruck. 19. Fld. stark punktirt gestreift mit grolsen viereckigen Punkten. Die Lippe weniger tief ausgeschnitten. Carthagena, Biscra. 14. A-fossulatus Waltl. 1835. IV, 80. 19. Die Reihenpunktirung der Decken feiner. Die Lippe tief aus- geschnitten. Die Ohrlappen in der Mitte fast immer seitlich ein- gedrückt oder sie sind ungleich verdickt, etwas bucklig. Frank- reich (Port-Vendres). 15. lobicollis Rey 1865. II, 23. 13. Käfer weniger langgestreckt, kleiner, auf der Mitte der Inter- valle niemals einzelne, aufrecht stehende Härchen. Punktreihen aus grolsen Punkten dicht aneinander stehend. Käfer matt, in Folge rauher, dichter Punktirung. Die sicilianischen Stücke grölser. Britannia, Sicilia. . 16. Poweri Rey. II, 25. 16. Fld. nur gestreift punktirt oder sehr undeutlich punktirt gestreift. 20. Punktreihen mit rückwärts gebogenen Wimperhäkchen aus den Punkten. 21. Colonpunkte ziemlich tief, stets mit Andeutung zur Vereinigung in der Längsrichtung. Decken mehr oder weniger gerunzelt mit sehr schwach gewölbten Intervallen. Käfer schwarz metallisch, wenig glänzend. Metasternum ganz matt. Eur. med. et mer. (Bavaria, Gallia). 17. metallescens Rosenh. 1847. 1, 13. 1) Die Notiz in der Reitter’schen Beschreibung, dafs die Ober- lippe nicht gespalten sei, beruht auf einem Irrthum in der Beob- achtung. Es standen mir Reitter’sche Typen zur Verfügung. 21. 22. 23. 23. 22. 20. 24. 24. 29. 25. der europäischen Ochthebius- Arten. 375 Fld. deutlich gereiht punktirt mit vollständig ebenen Intervallen. Colonpunkte flach vertieft. Stirnleiste breit, sehr stark glänzend, fast unpunktirt. Fld. hinter der Mitte stark verbreitert. Behaarung der Punktreihen etwas stärker als beim folgenden. Sicilien. var. stculus Kuw. Il, 24. Stirnleiste breit, glänzend, zwischen den Augen undicht, aber deutlich punktirt. Fld. hinter der Mitte kaum verbreitert. Thoraxdiscus kupferglänzend. Vorderecken des Thorax in eine Spitze vorgezogen [nach Rey] !). Behaarung sehr schwach. Kleiner als metallesceens. Das Metasternum auf der Mitte mit einer scharf begrenzten, glänzenden Platte. Pyrenäen, Süd- Frankreich . . . . . 18. dentifer Pand.?) Rey 1885. Colonpunkte stärker vertieft. Käfer gedrungener, fast schwarz, mit stärkerer Reihenbehaarung [nach Rey]?). Die letzten Palpenglieder ganz dunkel. Metasternum in der Mitte glänzend. Savoien . . . . . 19. (var?) fuscipalpis Rey 1885. Punktreihen ohne rückwärts gebogene Wimperhäkchen oder die Behaarung ist undeutlich oder anders geformt. Grölse von marinus. Punkte der Punktreihen klein, sehr viel schmäler als die Intervalle. Thorax stark metallisch. Oberlippe etwas verbreitert. Caucasus. 20. Schneideri Kuw. Il, 14. Grölse von margipallens. Punktreihen aus grofsen viereckigen Punkten bestehend, die beinahe so breit oder wenig schmäler sind als die Intervalle. Halssch. von #4 seiner Länge ab schnell allmählich sich ver- schmälernd. Ohrennarbe meist buchtig. Metasternum in der Mitte glänzend. Piemont, Transsylvania. 21. foveolatus Germ. 1824. LI, 18. Halssch. hinter 5 zuerst jäh, dann geschweift allmählig sich verschmälernd. Ohrnarbe vorn etwas gezähnt und bis in die Halsschildhinterecken verlängert. Baiern, Baden. var. pedicularius Waltl. I, 20. !) An einem von Rey selbst herrührenden Stücke, welches ich durch gütige Vermittelung des Herrn Dr. Sahlberg erhielt, kann ich von diesem Zähnchen nichts finden. ?) Sowohl diese, als die folgende Art erscheinen mir bis auf Weiteres sehr fraglich. Der vor mir befindliche dentifer könnte ebenso gut zu foveolatus gehören, wogegen ich den Dorn des be- schriebenen dentifer Rey an einem deutschen Stücke von metallescens wiederfinde. 3) Konnte kein typisches Stück erhalten, 376 15. 26. 26. 27. 28. 28. 27. 29. 29. 30. 30. 31. A. Kuwert: Uebersicht Fld. gelb oder gelbbraun. Thorax metallisch mit zwei Quer- eindrücken. Fld. gelbbraun, gereiht punktirt, hinter der Mitte stark ver- breitet. Der ganz dunkle Thorax sehr stark metallisch. Orenburge "NIE IR Haut Sharpamsorasale 21% Fld. braungelb. Thorax stets mit breit helleren Rändern. Kopf schwarz, matt, wenig oder gar nicht metallisch. Oberlippe nicht weit vorragend, der Ausschnitt weniger deutlich. Letztes Palpenglied haarförmig dünn. Vorletztes Tarsenglied der Vorderfüfse so lang als breit. Ohne Nebenaugen. Kleiner. Aegyptus... ...u: .„ „2a. auropallens Kaum. II. 15. Oberlippe weit vorragend, leicht sichtbar, sehr tief gespalten und stark gewölbt. Vorletztes Tarsenglied der Vorderfülse noch einmal so lang als breit. Grölser. Vorderrand des Halsschildes gerade. Mit Nebenaugen. Spanien, Pyren., Biisera 7 END AN DENVc/ep's Raı.m BlB32 all Kopf schwarz, stark metallisch. Käfer stets kleiner. Oberlippe tiefer eingeschnitten. Vorletztes Palpenglied dunkel- braun, letztes hellbraun. Halsschild hinter den Ohren schneller und dann gleichmälsig abnehmend verengt. Flügel aus den Punkten fein deutlich behaart. Ohne Nebenaugen. Marocco, IN DIET age n.1,20. parvulus Rey, 1884. II, 16. Oberlippe weniger, aber doch deutlich tief eingeschnitten. Palpenglieder gleichmälsig braungelb, stärker. Krallen lang und stark. Punkte der Fld. ohne kenntliche Behaarung. Mit Nebenaugen. Syrien . . . .26. pallidulus Er. I, 17. . Oberlippe ist nicht tief eingeschnitten, sondern entweder ganz gerade oder nach aulsen gerundet Sue auch sehr schwach ausgerandet. Halssch. von 2 tiefen Querfurchen durchzogen, von denen jede obenein seitwärts von der vertieften Mittellinie zwei längliche, scharf begrenzte Vertiefungen hat, welche in der vorderen Rinne bis in das Ohr reichen. 7. Aulacochthebius (aiAa&, Furche). Nur eine Species in Südfrankreich und Italien. 27. exaratus Muls. 1844. III. 30. Halssch. nicht von tiefen Quervertiefungen durchzogen. Halssch. etwa hinter 4 seiner Länge nach hinten schnell, plötzlich oder allmählig verjüngt. 32. 33. 34. 34. 33. 39. 36. 37. 38. 39. 39. 38. 38a. der europäischen Ochthebius- Arten. 377 Verschmälerung gleichmäfsig zunehmend. ÖOhrlappen ist am Beginn der Verschmälerung nicht in ein rückwärts gerichtetes Zähnchen ausgezogen. Seitenränder des Ausschnittes gehen nicht der Mittellinie des Halssch. parallel. Der Seitenrand des Ausschnittes trägt hinter seiner Mitte ein kleines, deutliches, constantes Zähnchen. 8. Odontochthebius (odovs, Zahn). Käfer mit metallischem Halssch., etwas kleiner. Hispan., Oporto . . 28. bifoveolatus Waltl (typ) 1835. III, 52. (Volzemi Sharp 1877). Käfer ganz matt, schwarz, grölser. Portugal. var. nigra: Paulinoi. II, 53. Seitenrand des Ausschnittes” hinter seiner Mitte nicht mit kleinem constantem Zähnchen. Seitenrand des Ausschnittes nicht der Mittellinie des Halssch. parallel. | Aeulsere Hinterecke des Ohres nicht hakenartig oder zahnförmig nach hinten gezogen. 9. Camptochthebius (adurreıv, biegen). (Hymenodes pars.) Fld. unregelmälsig punktirt, immer mehr oder weniger behaart. Punktirung auf dem Rücken der Fld. hin und wieder gereiht. Oberlippe in der Mitte deutlich und sichtbar ausgerandet. Gröfser, schwarz. Letztes Glied der langen Palpen fast so lang als das vorletzte. Käfer punctatus sehr ähnlich. Caucasus. 30. caucasicus Kuw. IV, 71. Kleiner, dunkel metallisch. Lippenausrandung etwas stärker und ziemlich eckig. Letztes Palpenglied der kurzen Palpen kurz. Spanien, Pyren., Ital., Gall. mer. 3l. nobilis Villa 1885. IV, 78. (villosus Waltl.) Punktirung der Fld. überall unregelmäfsig. Lippe sehr schwach oder gar nicht ausgerandet. Spanien, Algier. 32. detritus Rey 1886. IV, 79. Die Punktirung der Fld. überall unregelmäfsig; Käfer schwarz, etwas dunkelgrün glänzend, besonders Kopf und Thorax. Beine dunkelbraun. Fild. hinten stark verbreitert. Käfer oben undicht kurz und niederliegend behaart. Lippe vorn ziemlich tief aus- gerandet. Grölser als der vorige. Sieilia 29. Ragusae Kuw. 318 37. 40. 41. 41. 42. 42. 43. 45. 40. 44. 44. 36. A. Kuwert: Uebersicht Fld. regelmäfsig gereiht punktirt oder punktirt gefurcht. Fld. gereiht punktirt oder schwach punktirt gestreift. Colongruben des d' in tiefen Längsfurchen, wie sie die Helo- phoren haben, des 2 ohne solche Furchen, aber sehr tief. Halssch. und Fld. gleichfarbig. Tunis, Algier. 33. trisulcatus Rey 1884. IV, 73. Colongruben nicht in Längsfurchen. Fld. matt schwarz, Halssch. kupfrig metallisch, stark glänzend. Grölser. Mit starken Nebenaugen. Sicilien. 34. fossulatus Muls. 1844. IV, 72. Fld. und Halssch. metallisch, letzteres häufig stärker glänzend; jene immer mit deutlich vertieftem Nahtstreifen auf der hinteren Hälfte. s Halssch. nicht stärker metallisch als die Fld. Diese mit schwächerer Behaarung, etwas stärkerer Reihenpunktirung und glatteren Interstitien. Pyren., Nordafrika, Sieilia, Britt. 35. aeratus Steph. 1829 (nanus Steph. 1829). IV, 74 u. 75. Halssch. stärker metallisch als die Fld. Diese mit deutlicher Be- haarung und ziemlich deutlicher Reihenpunktirung. Anatolien, Persien ® . 7 . .„ var. splendidus Motsch. IV, 70. Fld. tief punktirt BR mit kielförmigen Intervallen. Colon- gruben flach, die hinteren linienförmig lang. Käfer kleiner, dunkelbraun, matt, mit schwach metallischem Halssch. und drei tiefen Stirngruben; ohne Nebenaugen. Letztes Palpenglied länger, ganz gelb (nach einer Rosenhauer- schen Type aus der Seidlitz’schen Sammlung). Andalusien, MaroceOo. ... 2 ....%:.86, .corfugatas: Roshr,. IV.11. Käfer grölser, dunkelbraun, matt, mit stark metallischem Halssch., mit nur 2 flachen Stirngruben und am Innenrande des Auges jederseits einem deutlichen Nebenauge. Letztes Palpenglied kurz, stark dunkelspitzig (nach einer Bedel’schen Type aus der Reitter'schen Sammlung). Marocco (Casa- blanea) . „137 usa aan edel Kun wanaRz008 (corrugatus Bedl.). Aeufsere Hinterecke des Ohrs haken- oder zahnförmig nach hinten gerichtet oder vorgezogen. Bei den J' ist der Ausschnitt proportionell kleiner. Stark und ziemlich dicht behaarte Thiere, schwärzlich metallisch mit hellen Extremitäten, einander sehr ähnlich. Die hakenartige Umbiegung manchmal undeutlich. 45. 45. 46. 46. 47. 48. 39. 48. 48, der europäischen Ochthebius- Arten. 319 10, Colpochthebius (zoAnos, Busen). Fld. mit starken, tiefen Punkten dicht und ziemlich regelmäfsig gereiht punktirt. Aus jedem Punkte ein bis in den nächsten Punkt reichendes, weilses, starkes, niederliegend gekrümmtes Haar, so dals die Behaarung reihenweise erscheint. Bei grofsen Stücken die Schienen an der Aufsenseite gezähnelt. Membran gelblich oder gelb. Spanien. 58. pilosus Waltl. 1835. III, 27. Fld. nicht oder ganz unregelmäfsig gereiht punktirt, die Haare über die nächsten Punkte fortreichend und nicht reihenweise. Behaarung dichter. Behaarung aus feinen Härchen bestehend. Beborstung der Schienen fein und sparsam. Punktirung der Decken fein. Etwas kleiner. Corfu, Graecia, Italia. 39. Zanuginosus Reiche 1856. III, 28. Behaarung aus derben, weilsen Haaren, Beborstung der Schienen aus derben Borsten gebildet. Fld. hinter der Mitte sichtlich verbreitert. Letztes Glied der Vordertarsen etwa ebenso lang als die übrigen zusammen oder wenig länger. Punktirung der Fld. grob, auf dem Rücken etwas gereiht Süd-Frankreich, Provence, Spanien, Britannien. . . . 40. punctatus Steph. 1829. III, 26. (hibernicus Curtis 1823 — 40.) Fld. hinter der Mitte nicht verbreitert. Letztes Fulsglied der Vordertarsen bedeutend länger als die übrigen zusammen. ETELE e n sa en Al. vedlosulus Kuw. II, 23. Seitenrand des plötzlichen, tiefen, starken Ausschnittes geht der Mittellinie des Thorax parallel. Hinterecken des Ohres nicht hakenförmig zurückgebogen. ll. Eccoptochthebius (exxozzsıv, aushauen). Ausschnitte des Thorax nach vorn beinahe rechtwinklig, die Scheitelgrube stärker. Vor und hinter dem jederseitigen Colon des Halssch. meistens noch ein kleiner vertiefter Punkt. Ohr- narbe deutlich. Gröfser. Gallia mer. 42. pellucidus Muls. 1844. IV, 81. (pyrenaeus Fauvel 1862.) Ausschnitt des Halssch. vorn ausgerundet, dieses selbst etwas breiter. Colonpunkte kleiner. Ohrnarbe undeutlich oder schwach. Kleiner, Pyren., Gall. mer. 43. difficilis Muls. IV, 82. 380 31. 49. a0. 31. 52. 94. 54. 99. 96. 56. A. Kuwert: Uebersicht Halssch. allmählig ziemlich herzförmig nach hinten verengt, höchstens nur auf dem letzten Drittel oder Viertel tief und plötzlich ausgeschnitten. Halssch. auf dem letzten Drittel oder Viertel tief und plötzlich ausgeschnitten, der Ausschnitt etwa so lang als breit. Hinter- ecken des Ohrs fast immer hakenförmig nach hinten ragend, der Zahn zum Anfangspunkte der Membran dienend. Ge- drungene, stark gewölbte Käfer, bei welchen in einzelnen Fällen die Membran der Hinterwinkel sich mit Chitinmasse ausfüllt, doch bleibt dann die Form des Ausschnittes immer kenntlich. Ohrlappen in seiner seitlichen Mitte niemals ausgekehlt und mit dieker Membran geschlossen. 12. Trymochthebius (toVun, Loch). Halssch. ziemlich zerstreut mit grolsen Augenpunkten besetzt, so dals die Zwischenräume bei dem stets erzfarbig glänzenden Käfer fast immer gröfser sind als die Punkte und das Halssch. seinen Glanz dadurch nicht einbülst. Abtheilung]. Fld. ohne abgekürzten Punktstreifen neben dem Schildchen zwischen der Isten und 2ten Punktreihe. Intervalle der Fld. stets eben. Halssch. mit einem schwachen Quereindrucke durch die hinteren Colonpunkte, mit kleinerem Ausschnitte der Hinterecken und mit gelben Seitenrändern. Kiefer unbeborstet. Lenkoran. 44. limbicollis Reitt. 1885. IV, 59. Fld. mit abgekürztem Punktstreifen oder einzelnen Punkten hart am Vorderrande zwischen Ister und 2ter Punktreihe. Käfer nur mit ein bis zwei Punkten unmittelbar an der Flügel- wurzel auf der 1sten Intervalle. Die Intervalle gewölbt, glatt und blank, schmäler als die Punktstreifen, wenig punktirt. Käfer braunschwarz, glänzend, mit längerem Hinterleibe als bicolon und impressicollis. Andalusien 46. Bellieri Kuw. IH, 31. Der Punktstreifen ist länger, häufig verworren. Derselbe reicht stets bis zur Mitte der Fld. Fld. braun mit schwarzen Flecken. Käfer gröfser, breiter. Tunis . . 20." 47. maculatus Reiche: 1872. IV 64. Käfer einfarbig, dunkel metallisch, hinter dem Schildchen stark gedrückt. Der abgekürzte Punktstreifen über die Druckstelle fortreichend, diese selbst mitunter sehr stark metallisirend. Hinterleib länger, Käfer schmäler, als bei dreviusculus Kuw. 95. a7. 58. 98. 59. 99. a7. 60. 60. SL: 61. der europäischen Ochthebius- Arten. 381 Mit starken Nebenaugen. Corfu. Pyrenäen. Üreta. Piemont . . . . 48. impressicollis Lap. 1850. IV, 58. (bicolon Kirby, Mulsanti Pand. in litt.) Der Punktstreifen reicht nicht bis zur Mitte der Fld., ist häufig verworren. Fld. hinter dem Schildchen, wenn auch bisweilen wenig, doch immer gedrückt. Stärker gedrückt. Der abgekürzte Punktstreifen hört vor der Druckstelle auf. Käfer braun metallisch, schwächer, schmäler gebaut. Die Punktstreifen auf ganz glatter Fläche. Ohne oder mit schwachen Nebenaugen. Gallia mer., Hispania. var. imperfectus Kuw. IV, 54. (impressicollis auctorum pars.) Schwächer gedrückt. Intervalle deutlich breiter als die Punktstreifen. Käfer schwarz. Nordafrika. . . . 49. (var.?) numidicus Reitt. IV, 62. Intervalle c. ebenso breit als die Punktstreifen. Käfer metallisch braun oder broncefarbig. Käfer gedrungen, breiter und mit kürzerem Hinterleibe als impressicollis. Algier, Marocco. 50. (var.?) breviusculus Kuw. IV, 55. Fld. hinter dem Schildchen nicht gedrückt. Punktstreifen nicht in vertieften Linien. Halsschildseitenrand ausgebreitet, gelb durchscheinend (Hintereckenausschnitt nach Rey nur # des Seitenrandes erreichend). Dieppe, Nord- Frankreich, England . . 51. auriculatus Rey 1886. Punktstreifen in vertieften Linien. Intervalle ehen, fein punktirt 9 oder chagrinirt 2. Mittel- und Südeuropa @Berlim) 0. 1.01. du. 12, 4924.52.0:0.L0m. Germ. 1824. IV, 56. (erenulatus Muls. 1850, rufo-marginatus Er. 1830, striatus Lap.) Halssch. mit Augenpunkten so dicht gedrängt punktirt, dafs die Zwischenräume das Halssch. nicht mehr glänzend erscheinen lassen, sondern dasselbe mehr oder weniger matt erscheint. Fld. meist ohne abgekürzten Nahtstreifen, immer gereiht, seltener gestreift punktirt, fast immer mit rückwärts gebogenen Hakenwimpern aus den Punkten der Punktreihen. Endglied der Palpen immer sehr kurz. Käfer stark gewölbt. Abtheilung 1. Fld. neben dem Schildehen mit je einer Längswulst, dahinter einem gemeinsamen Eindrucke, so wie je einem schwachen Eindrucke an der Schulter. Ohren an der Seite in der Mitte 382 62. 62. 61. 63. 63. 64. 65. 65. 64. 66. A. Kuwert: Uebersicht stumpfwinklig vorgezogen. Decken überaus dicht gereiht punktirt. Gröfser, dunkel metallbraun. Vorderrand der Lippe nicht behaart. Stirn des g' mit je einem Nebenauge vor und je einem hinter der jeseitigen Stirnhöhle (nach Rey’schen Typen). Corsica, Süd-Frankreich . . 53. torrenium Coye 1869. IV, 68. Kleiner, blasser, fahl metallbraun. Vorderrand der etwas aus- gerandeten Lippe behaart. Seitenrand des Ohrs an der Winkel- spitze mit einem Zähnchen. Stirn ohne Nebenaugen. Alpen, Italien, Pyrenäen . . . 54. opacus Baudi (typ) IV, 67. (montanus Frivald., Barneveillei Rey 1886). Fld. nicht so geformt. Ohren nicht in der Mitte stumpfwinklig vorgezogen, sondern abgerundet. Fld. weniger dicht gereiht punktirt. Punkte der Reihen beinahe rund und sehr grols; ihre Wimper- behaarung lang und grob. Käfer stark gedrungen. Decken kurz. Halssch. an den Vorderecken sehr stark abgerundet. Caucasus. . . . . 55. subopacus Reitt. 1885. IV, 66. Punkte der Reihen fast viereckig; Haarwimpern kürzer oder fehlend. Punktirung der Streifen neben den Schildehen nicht verworren, auch kein Nahtstreif deutlich; Vorderecken des Halssch. ab- gerundet. Punktirung in schwach vertieften Linien, die Zwischenräume ein wenig gewölbt. Behaarung sehr schwach oder fehlend. Ohrnarbe nicht kenntlich. Ohrlappen in der Mitte ohne Zahn. Halssch. in der Mitte am breitesten, wie der ganze Käfer, rund gewölbt. Braun. Weichselniederung (Katznase beiDanzıe) "mn e.22>r50. Czwiutonare Ku Ve ale Die gröbere Punktirung in ziemlich stark vertieften Linien zwischen gewölbteren Intervallen. Die zweite Intervalle vom Schildehen vorn stärker gewölbt, der vierte Punktstreifen vom Schildchen vorn stark vertieft. Halssch. in der Mitte des Ohrs mit einem Zähnchen, ziemlich vorn am breitesten. Käfer schwarz. Persien . . . 57. Lenkoranus Reitt. IV, 65. Punktreihen am Schildchen verworren oder ein Nahtstreif vor- handen. Nahtstreif bis gegen die Mitte der Fld. reichend, nicht immer regel- mälsig. Käfer nicht metallisch, schwarz-braun. Wimperbehaarung der Fld. stark. Ohren hinten schmäler als vorn. Lippe steil ab- fallend, sehr kurz. Sierra Estrella. 58. Heydeni Kuw. IV,63. 66. 90. 49. 67. 67. 68. 69. 70. 70. der europäischen Ochthebius- Arten. 383 Punktstreif 1 u. 2 an der Naht bis hinter die Mitte verworren, woselbst der zweite eingeht. Fld. hinter dem Schildchen ge- drückt. Wimperbehaarung schwach. Ohren vorn schmäler als hinten. Länglich, metallisch schwarzbraun. An impressicollis erinnernd. Caucasus . 59. Kiesenwetteri Kuw. IV, 60. ÖOhrlappen in seiner Mitte seitlich tief winklig ausgeschnitten, auch durch einen tiefen Ausschnitt des Vorderrandes des Hals- schildes von diesem getrennt. Ausschnitte mit einer dicken, fleischigen, wenig transparenten Membran von der Farbe des Käfers geschlossen. 13. Chirochthebius (yeio, Hand). Nur eine Species, von Reitter bei Narenta gesammelt. Klein, punktförmig. Dalmatia 60. narentinus Reitt. 1835. IV, 69. Halssch. herzförmig, auf dem letzten Viertel an den Seiten entweder nur sehr schwach, häufig fast unkenntlich, plötzlich verschmälert, ohne rückgebogene Haken des Ohrs, oder es ist gar nicht verschmälert. Halssch. und Fld. mit scharfen Dornen an’ den Seiten, jenes hinten beiderseitig plötzlich schwach ausgeschnitten, mit tiefen Colon und Ohrnarben. 14. Acanthochthebius (&sa»Yog, Dorn). (Asiobates Thoms., pars). Nur eine Species mit längerem Hinterleibe und flacherem Körper. Südspanien. 61. serratus Rosenh. 1856. III, 51. Halssch. weder mit Dornen, noch mit tiefen Colonnarben. Halssch. ist zwar hinten plötzlich schmal oder garnicht plötzlich ausgeschnitten, jedoch nur eine Mittelrinne und keinerlei An- deutung von Quereindrücken. 15. Homalochthebius (oualosg, eben). (Asiobates Thoms., pars.) Fld. punktirt gestreift-mit etwas erhabenen Intervallen. Ganz metallisch dunkel, fast schwarz oder braunschwarz mit angebräunten Deckenspitzen. Die Kiefern des g' beborstet, doch schwächer, als bei aeneus. Kleiner als der Folgende Nord- und Mitteleuropa . . 62. pygmaeus Gyll. 1827. III, 48. riparius Il. 1798, impressus Bedl. 1881. Mit gelben Fld., sonst dem vorigen gleich, stark glänzend. Denken WU Weine) ‚Sallleyar Iutescens’Pand. 384 70. UM. 71. 71 eb) 69. 68. 72. 73. 74. 75. A. Kuwert: Uebersicht Mit kastanienbraunen Fld. Stirnhöhlen klein, wie bei der Stammform. Sibirien. var. obensis Sahlberg. Stirnhöhlen grofs und tief. Käfer grölser mit hinter der Mitte verbreiterten, fein schwarz gesäumten Fld. Die grolsen Kiefer des Q unbeborstet. Ungarn 63. Eppelheimi Kuw. III, 50. . Halssch. glatt, mit gröfserem Ausschnitt der Hinterecken. Kiefer an der Seite kurz und stark beborstet. Käfer ganz braun metallisch. Den Trymochthebien nahe stehend, doch ohne Colongruben. Caucasus. 45. remotus Reitt. 1885. IV, 57. Fld. punktirt gereiht mit ebenen Intervallen. Dunkel metallisch grün. Halssch. länger gebaut als bei den übrigen dieser Sub- species, Kiefer nach aulsen stärker beborstet, als bei pygmaeus. Südfrankreich, Spanien, Nordafrika. 64. aeneus Stephens 1835. III, 49. (pygmaeus var. b, Muls. 1844). Halssch. ist'fast immer nur herzförmig ohne plötzlichen, schmalen Ausschnitt, meist mit 2 angedeuteten oder deutlichen Querein- drücken, oft mit angedeutetem Längseindruck in der Mitte. 16. Ochthebius in sp. Fld. stark oder ziemlich stark punktirt gestreift oder deutlich gereiht oder gestreift punktirt, die Punkte deutlich, tief, halb oder ganz so grols, als die Intervalle der Punktreihen. Abtheilung I. Käfer ganz dunkel metallisch oder mit braunen Decken. . Intervalle gewölbt. Käfer ziemlich flach, dunkel erzfarben, die Halsschildseitenränder etwas bräunlich durchschimmernd. Zwei starke Quereindrücke auf dem Thorax, die Vorderecken meistens stark winklig. Eur. bor. et med. 65. margipallens Lat. 1807. III, 43 u. 47. [pusillus Steph. (Bedl. 1881)]. Intervalle eben. Schildchen klein mit ziemlich rechtwinkliger Hinterecke, etwas vertieft. Durch deutliche, starke Nebenaugen und seitlich mehr ausgebuchtetes Halssch. vom vorigen getrennt. Thorax des g' stark metallisch (vöridis Peyr.), Q mit runzligen Inter- 75. . Fld. weit über das Pygidium reichend, hinten zusammen ziemlich 76. 73. 77. 78. 79. 0% 19. 78. 80, 80. der europäischen Ochthebius- Arten. 385 stitien der Decken. Kleiner als der folgende, in der Gröfse des vorigen. Eur. mer., Africa bor., Sic., Cors., Syria. 66. viridis Peyr. 1858. III, 35. (obscurus Rey 1886, fracticollis Deyr., margipallens var. b Muls. 1844.) Schildehen mit stumpfwinkliger Hinterecke. spitzig, schwach und fein gereiht punktir. Ganz dunkel metallisch. Thorax stärker glänzend, auf den erhabenen Stellen sehr weitläufig fein punktirt (nach Sahlberg’scher Type). Finnland. . . . .67. evanescens Sahlb. 1875. III, 46. Fld. nicht so weit über das Pygidium reichend, hinten breit abgerundet, stark und tief mit viereckigen Punkten gereiht punktirt, mit etwas runzligen Intervallen. Thorax vor den Hinterecken fast immer mit einem schmalen, länglichen, dem ausgeschweiften Seitenrande parallelen plötzlichen Ausschnitte, auf den stark glänzenden Erhabenheiten weitläuftig ziemlich grob punktirt. Grölser, stärker als die vorhergehenden. Europa, Cauc. . . 68. marinus Payk. 1800. III, 38, 39. (dilatatus Leach.) Fld. gelb, gelbbraun oder braungelb. Fld. mit ganz ebenen Intervallen. Fld. mit Dorsalmakel und schwärzlichen Punktreihen. Dorsalmakel viereckig hinter der Mitte auf der Naht. Stirn- höhlen mit je einem fast in der Mitte sitzendem Nebenauge. Fld. tief punktirt gestreift. Gröfse und Form von marinus. Asia minor. . . 2. .2....69. Erzerumi Reitt. III, 37. Dorsalmakel nicht scharf viereckig, unsicher dreieckig mit nach vorn gekehrter Spitze. Nebenauge am Hinterrande der Stirn- höhle. Kleiner, deletus sehr ähnlich. Lenkoran, Crimea, Baer a en Crrmeae Kuw. "Ill,44: (Man sehe auch deletus No. 77.) Fld. ohne Dorsalmakel, oder diese sehr undeutlich. Klauenglied der Hinterfüfse 3- bis 4mal so lang als das vor- letzte Tarsenglied. Fld. des g' weniger, des 2 stärker gereiht punktirt, des g' gelbbraun, des 2 braungelb, mit fein runzlig punktirten Intervallen. Halssch. bräunlich gelb, an den Seiten heller, mit Metallglanz. Aegypten, Nordafrika. 71. sericeus Muls. II, 41. Klauenglied der Hinterfülfse höchstens 3mal so lang als das vorletzte Tarsenglied oder kürzer. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXXT. Heft II. 25 386 81. 81. 82. 82. 77. 72. 83. 33. 54. 84, A. Kuwert: Uebersicht Hell gelb bräunlich, sehr blafs, mit sehr stark über das Pygidium verlängerten Fld., die hinten ziemlich spitz auslaufen. Klauen- glied der Hinterfülse etwa 24 mal so lang als das gleichbreite vorletzte Tarsenglied. Halssch. sehr vereinzelt fein punktirt. Aegypten . . „20.72. vidipennis Peyr. II, 42, Dunkler gelb, braungelb oder bräunlich. Fld. weit über das Pygidium verlängert. Thorax mit 2 tiefen Quereindrücken, in der Mitte vereinzelt grob punktirt, stark glänzend, vor der Mitte stark gerundet erweitert. Der Seiten- ausschnitt der Hinterecken in der Mitte fast immer unregel- mälsig. Grölse von margipallens. Südeuropa, Griechen- land, Jonische Inseln. 735. meridionalis Dej. III, 45. (marinus var.b Muls., pallidipennis Lap. 1835 — 40.) Fld. nicht weit über das Pygidium verlängert. Thorax flacher, mit schwachen Quereindrücken, matter, an den Seiten weniger ausgebaucht, hinten mehr verengt. Grölse von marinus. Mittel- Frankreich. . . . 74. subabruptus Rey 1875. III, 40. Intervalle, wenn auch überaus schwach, doch meistens kenntlich gewölbt. Fld. dunkelgelb, gestreift punktirt, mit oder ohne mit der Spitze nach vorn gekehrte dreieckige Dorsalmakel auf der hinteren Hälfte der Naht. Grölse von marinus. Mittel- Frankreich, Deutschland . . 75. deletus Rey. III, 34. Fld. überaus fein und kaum kenntlich gereiht punktirt; die feinen Pünktchen fast nur bei mikroskopischer Vergrölserung wahrnehmbar. - Abtheilung I. Fld. braunschwarz. Thorax mit tiefem Eindrucke an Stelle der hinteren Colonpunkte, der vordere Eindruck kaum angedeutet. Dagegen in den Hinterecken deutliche Narben kenntlich. Decken hinter der Mitte etwas verbreitert. Serbien, Oroatien. 76. glabratus Seidlitz. III, 32. (sublaevipennis Reitt. i. 1.) Fld. dunkelbraun. Halssch. mit 2 tiefen Querdrücken. Decken hinter der Mitte nicht verbreitert. Gröfser; mit Nebenaugen. Lenkoran. 77. alutaceus Reitt. 1885. III, 36. Kleiner; ohne Nebenaugen. Orenburg. 78. laevigatus Sharp 1837. II, 33. der europäischen Ochthebius- Arten, 387 Beschreibung der neuen Arten: 1. Calochthebius Steinbühleri (Reitt. i. 1.) n. sp. (Taf. II, Fig. 7.) Species Calobio, Wollast. quadricoli Muls. similis. Ovato- oblonga, metallescens quidem, sed niyro tegumento ommibus in partibus thoracis elytrorumque tecla. Capul magnum. Frons intra oculos haud profunde bifoveolata, depressa, intra foveas vix elevata; in feminis, interdum eliam in maribus post et ante foveus utrinque ocello nitido ornata. Clypeus haud magnus. Labrum autem per- magnum, longitudine totius capilis, antea medio in margine in femina profunde incisum labiis rotundalis, in mare subtruncatum et breviter fortiterque elevatum. Prothoraz angulis omnibus fortiter rotundatis: margo antea et aput angulos anteriores membrana alba levissime circumcinclus, apud angulos posteriores autem multo magis rotundatos minima tantum membrana tectus. Prothoraxz in medio disco haud aut viz longitudinaliter sulcatlo-impressus. Elyira ovato-oblonga, tegumento nigro tecta, quare omnino aequalia videntur. Tegumento deterso nigro-aenea sunt. Pedes longi, ut in ceteris Calochthebiü subgeneris speciebus, metallescentes, nigro-testacei vel nigri. — Long. 2 mill.; lat. 1 mill. Patria: Litora maris adriatici. Wie alle Species der Calochthebien lebt auch diese im Salz- wasser der Ufer des mittelländischen Meeres. Sie ist deutlich unterschieden von qwadricollis Muls. durch das weniger viereckige Halsschild, welches aufserdem bei dem genannten Thiere hinter dem Vorderrande einen deutlichen Quereindruck hat, ferner durch die absonderliche Gestaltung der Oberlippe des 5, welche etwas an die Oberlippe des f von Cyrtochthebius granularis erinnert; von brevicollis Baudi durch die breitere Form des Halsschildes und den Mangel der angedeuteten Colonnarben, von submersus Chevr. durch den Mangel der vorne und hinten etwas tiefer gedrückten, deutlichen Mittelrinne des Thorax; von allen aber immer durch die Form der Oberlippe des g' und den schwarzen Filz der Oberseite des Körpers, so wie den längeren Hinterleib. 2. Prionochthebius adriaticus (Reitt.i.l.) n.sp. (Taf. Il, Fig. 12.) Sp. subintegro et Lejolisi Muls. similis, sed major, thoracis margt- nibus lateralibus magis eztensis, fere ovata, elevata, supra metallescens, pedibus palpisque rufo-testaceis. Caput nigrum, subrugosum, cupro- metallescens. Frons intra oculos haud profunde bifoveolata, haud profunde, sed leviter et dispersim punctata. Labrum antice vie emarginatum. Prothoraz, sicut elytra, viridi-metallescens, non- 25° 388 A. Kuwert: Uebersicht nullis magnis punctis viz punctatus, sed plusminus rugosus, in medio disco longitudinaliter et leviter sulcatus, ante margines laterales profunde impressus, post oculos leviter excisus, pone medium leviter depressus, marginibus externis lateralibus usque ad angulos posteriores leviter excisos latis; angulis posterioribus perparvula membrana vestitis, angulis anterioribus rotundatis fere rectis. Elytra rügosa, late punctis magnis laevibus, haud profundis punctata-striata, inter- stituis subrugosis virque elevatis, marginibus ezternis subtilissime serratis. Pedes refescentes, femoribus paullo obscurioribus. Pal- porum eztremus articulus longitudine brevior, quam penullimus, sed multo tenuior et aequus. — Long. 2.3 mill.; lat. 1.1 mill. Patria: Terrae maris adriatici. Durch die ganze Form des gedrungenen Käfers sich unmittel- bar an Lejolisi und swubinteger anschlielsend, hat das Thier, wie diese die Seitenränder der Flügeldecken fein gesägt und gewährt gleich ihnen einen etwas rauhen Anblick. Die Intervalle der Decken zwischen den grossen, ganz flachen, 4eckigen Punkten sind schwach serunzelt; diese selbst ohne jede Behaarung, weniger metallglänzend, als Lejolisi. Die Oberlippe ist vorne bisweilen schwach ausgerandet; die Seitenwulste des Thorax hinter der Mitte ein wenig eingedrückt und nicht gesägt-gezähnelt, wodurch das Thier wesentlich von den 2 französischen Arten abweicht. Auch diese Art entbehrt der Colonpunkte des Halsschildes. 3. Cheilochthebius Schneideri n. sp. (Taf. II, Fig. 14). Sp. foveolato Germ. similis, sed multo major, ovato-oblonga, supra aenea, subtus nigro-pubescens, pedibus rubris. Caputnigrum. Frons intra oculos bifoveolata, sine ocellis, impunctata. Clypeus fere rectangulus, brevior, quam latus. Labrum profunde incisum, sed minus profunde, quam in nonnullis hujus subgeneris speciebus. Thoraz metallicus, cupreus, longitudine fere latitudini partis anterioris aequalıs, postea a medio latere sensim, sed rapide angustatus, cordatus, postice non latior, quam elytra apud humeros dimidiata, antice autem tota apud humeros elytrorum latitudine, in medio longitudinaliter sulcatus sulcus autem antea posteaque paullo abbreviatus. Prothoraz utrinque in medio juxcta suleum binis foveis punctiformibus plusminus profundis signatus. Anguli posteriores paullo majores, quam recti. Suleci laterales profundi. Margines laterales antice fortiter elevato-convezi. Prothoraz subtilissime et valde dispersim punctatus. Margines poste- riores laterales membrana dilatati. Elytra oblongo-ovala, striato- punctata, ante finem angustato-rotundata. Intervalla duplo latiora, der europäischen Ochthebius- Arten. 389 quam puncta, vie rugulose, omnino plana, sparsim, subtilissime et viz ciliata, nigro-aenea. Pedes palpique rubrotectacei. Corpus subtus grisescens, tomentosum. Margines segmentorum cihis brevis- simis albescentibus albo-terminati. Segmenti quinti in medio breviter ezcisus est margo (num in utroque sexu?), serium autem et ultimum segmentum nigrum est, non tomentosum, nitidum. — Long. 1.90 mill., lat. 1.00 mill. Patria: Caucasus, Tiflis. Grölser, als alle verwandten Arten, weniger convex als metal- lescens, ohne die Behaarung aus den Punkten der Punktreihen, wie sie metallescens, dentifer und fuscipalpis haben, ohne die feinen, aufrechtstehenden langen Härchen auf den Intervallen, wie sie quadrifossulatus Waltl und lobicollis Rey besitzen, von Poweri Ryi durch die schwache, weitläuftige Punktirung der Punktstreifen ver- schieden, von puberulus Reitter durch den Mangel der Längseindrücke für die Colonpunkte und den Mangel der kurzen Behaarung der Oberlippe, von foveolatus Germ. durch schwächere Punktreihen, durch anders geformte Ohrnarbe und durch geringere Grölse kenntlich. Dr. Schneider aus Dresden fing diese schöne Art im Caucasus im Gouvernement Baku in wenigen Stücken. 4. Camptochthebius caucasicus n.sp. (Taf.IV, Fig. 71.) Sp. pilis albis et magnitudine Hibernico Curt. et detrito Rey valde similis, oblongo-ovata, supra aenea, subtus nigra, pubescens, pedibus palpisque rufo-testaceis. Caput, sicut prothoraz, paullo virescens, subtihter et sparsim punctatum. Frons inter oculos fortiter bifo- veolata. Tertia fovea minor media in fronte est ante marginem prothoracis anteriorem, triangularis. Ocelli minimi utrinque post foveas aut sunt, aut desunt. Clypeus in medio subconvezus. Labrum antice fere angulose, sed leviter excavatum. Prothoraz post primam longiludinis partem tertiam subito quidem, sed modice angustatus, deinde autem sensim ac celeriter attenuatus, brevis, multo latior, quam oblongus, cordalus, in marginibus lateralibus post medium membrana lalta structurae sublilissimae dilatatus, in medio sulcatus, juxta sulcum utrinque punctis duobus coloniformiter signatus. Sulci postoculares profundi. Anguli prothoracis anteriores rotundati, posteriores obtusi. Elytra in medio disco haud fortiter striato- punctata, ante margines autem laterales et posteriores irregulariter punctata, aenea et, sicut prothoraz et caput, singulis albicantibus cilis aut pilis procumbentibus irregulariter vestita (quare speciebus 390 A. Kuwert: Uebersicht subgeneris Colpochthebü est simillimus) in apice singulariter ita rotundata, ut abdomen vix appareat. Corpus sublus nigrum, levi tegumento tectum; segmentum nigrum ultimum nilidum, apice pilis haud brevibus vestitum. Palpi pedesque rubrotestacei. Tibiae mediae et posteriores in latere externo singulis pilis brevibus seriato- ciliatae, posteriores ante tarsos pilis longioribus cingulatae. Tarsorum secundus articulus tertio longitudine aequalis in pedibus posterioribus; tres ceteri tarsi communiter fere tam longi, quam extremus elongatus. Differt a nobili specie majore corpore, a detrito spec. tübüs poste- rioribus omnino rectis, tibiarum pilis longioribus aequalibusque ante tarsos posteriores, a lanuginoso, villoso punctatoque thoracis forma. — Long. 2 mill., lat. 1.1 mill. Patria: Caucasus, Tiflis. Ein leicht zu Verwechslungen Veranlassung gebendes Thier, von den Vertretern des Subgenus Colpochthebius indessen durch die nicht buchtige Halsschildverschmälerung und den Mangel des rück- wärts gekehrten Zahnes am Beginne der Verschmälerung verschieden. Die Art wurde in wenigen Stücken von Hrn. Dr. Schneider aus Dresden in der Nähe des Kurflusses bei Tiflis aus einer mit Kraut und Gräsern durchwachsenen Lache herausgefischt. 5. Trymochthebius lenkoranus (Reitt.i.1.). (Taf. IV, Fig. 65.) Sp. magnitudine gibbosi, valde similis speciei Czwalinae, minuta, brevissima, ovata, valde convera, nigra, nitescens. Caput rugose oculato punctatum. Frons leviter intra oculos bidepressa, intra depressiones leniter ac late elevata, elevatione antice bifurcata, postice abbreviata, rugoso punctata. Ocelli conspicwi. Prothoraz brevis, multo brevior, quam latus, angulis anterioribus valde rotun- datis, in medio parum tantum dilatatus, postea parum angustatus, valde convezus, in medio longitudinaliter late sulcatus, sulco oculato- punctato, juxta sulcum medium utringue rugose bifoveolatus, foveis oculato punctatis, quarum posterior major et obliqua est. Sulci posto- culares quadranguli, profundi, nitidi, subtilissime punctati. Excavatio angulorum posteriorum longior, quam lata, membrana obscuro flaves- cente impleta. Elytra fortissime conveza, in medio paullo dilatiora, deinde sensim paullo rotundato-angustiora, juzta scutellum non tumida, post scutellum non depressa, punctato-striata punctis latioribus, quam interstitiu sunt lata. Interstilia antea conveza, postea fere plana. Punctorum striae juxta scutellum fortiter impressae etiamque juzta suturam. Ex punctis striarum subtilissimi pili procumbentes, viz conspicui, Elytra subtiliter rufo-marginata, Interstitia subrugosa, der europäischen Ochthebius- Arten. 391 Corpus nigrum. Pedes rubri, tarsıs breviusculis, ultimo articulo nigro-apicato. Palporum nigro-testaceorum ultimus articulus brevissimus ez penultimo vie procedens. Palpi brevissimi. — Long. 1.30 mill., lat. 0.75 mill. Patria: Lenkoran. Durch die, wenn auch überaus schwache Behaarung der Punkt- reihen macht diese Species gewissermalsen das Verbindungsglied zwischen Ozwalinae und Heydeni. Im Uebrigen sind die Unter- schiede bei Czwalinae angegeben. Die dunkle, mehr glänzende Färbung, das vorne etwas breitere Halsschild, der Eindruck der Flügeldecken längs dem Schildchen machen das Thier deutlich kenntlich, das zumal bei seiner minutiösen Gröfse leicht mit den genannten 2 Arten verwechselt werden kann. 6. Trymochthebius Heydeni n.sp. (Taf. IV, Fig. 63.) Sp. magnitudine Lenkorani sp., simillima speciei Czwalinae, sed ex punctis elytrorum fortiter fere crinita, minuta, brevis, nigro-tectacea, fortiter convera. Caput punctatum. Frons leniter et vir intra oculos bidepressa. Labrum antea subezcavatum. Antennae magnae. Prothoraz brevis, multo brevior, quam longus, anlice angulis pro- cumbentibus magis dilatatus, fortiter convezus, sulco medio bi-vel trıfoveolato, punctis coloniformibus plusminus tenwibus, sulco sub- ocuları trianguları punctato, dense subtiliterque punctatus. Anguli posteriores triangulariter fere excisi, membrana albescente, nitida impleti. Prothoraxz leniter bitransverse impressus. Elytra brevia, ovala, converissima, postea rotundato-angustata, punctis latitudine interstitiorum striato-punctata. Puncta pilis retro-curvatis crinita. Elytra juzta scutellum vir tumida, post scutellum non depressa. Corpus subtus opacum, dilutum. Pedes testacei, tarsis infirmis breviusculis. Palpi perbreves, ultimo articulo brevissimo, vixr ex penultimo procedente.e Antennae lesiaceae magnae, marginem posteriorem prothoracis superantes. — Long. 1.20 mill., lat. 0.80 mill. Patria: Hispania. Sierra d’Estrella. Von Hrn. Ehlers im Estrellagebirge in 3 Stücken gefunden Von dem Vorigen durch die Ausbuchtung der Oberlippe, durch die Behaarung der Decken und die starken Antennen auch von lenko- ranus und Czwalinae abweichend. Aus der Sammlung des Hrn. von Heyden in Bockenheim. 7. Trymochthebius Kiesenwetteri n.sp. (Taf. IV, Fig. 60.) Sp. magnitudine gibbosi speciei aut paullo major, obscuro-metal- lescens, capite nigro, minuta, ovato-oblonga, convezxa, aenea. Caput 392 A. Kuwert: Uebersicht rugosissimo-punctatum. Frons intra oculos in mare fortiter bifoveo- .lata, duobus ocellis signata, in femina vix biümpressa. Prothoraz obscuro metallescens, duplo fere latior, quam longus, rugosissime punctatus, brevissime pilis curvalis ciliatus, in medio vix longitudina- hiter sulcatus sulco fortiter bifoveolato, utrinque binis punctis coloni- formibus tenuibus longiusculis, suleis subocularibus reniformibus, externe infirmis, ornatus. Margo anterior post oculos evidenter ezcisus. Anguli anteriores plusminus recti. Latera recta, post alteram tertiam partem late rolundato-excisa; anguli posteriores membrana albescente impleti. Elytra ovata, fere oblongo-ovata, postice fere apicata, sensim post medium angustata, striato-punctata. Interstitia punclis Iinearum quadratis vel oblongo quadratis latiora. Humeri elati, rotundato-angulati. Elytra ante humeros fortiter ac breviter impressa, juzta scutellum vie tumida, brevissime er punctis linearum ciliata, obscuro-metallescentia, interstitiis aequis. Corpus subtus nigro- testaceum, dilutum, sublomentosum. Pedes testacei. Palpi obscuro- testacei, quorum ultimus articulus duplo brevior est, quam penultimus. Differt ab impressicolle minore magnitudine, elytris post scutellum non depressis, prothorace elytrisque brevissime ciliatis, penultimo palporum articulo in extrema parte magis tumido, fronte multo minus biimpresso in 2 multoque rugosiore, abbreviata punctorum striola ubsente vel irregulari. — Long. 1.60 mill., lat. 0.90 mill. Patria: Caucasus. Aus der Sammlung des Hrn. Dr. Schneider. Bereits von Kiesenwetter als nova species bezeichnet. Das kleine Thierchen, in seiner Form an Mulsanti erinnernd, dürfte seiner originellen, kurzen, reihenweisen Behaarung der Decken und der kurzen Be- borstung des Halsschildes wegen bei reichlicher Vergrölserung leicht erkannt werden, da diese Behaarung dem genannten Thiere und seinen Variationen abgeht. Er hat sonst kein ihm nahestehendes Thier unter den Trimochthebien. 8. Trymochthebius Czwalinae n.sp. (Taf. IV, Fig. 61.) Sp. magnitudine gibbosi speciei, narentinum speciem Reitteri superans, simillima speciebus Heydeni et Lenkorano, minuta, brevissima, ovata, convera, brunneo-nigra vel picea, plusminus nitens. Caput dense punctatum punctis subtilibus, in fronte paullo majoribus. Frons leviter intra oculos et rugose bifoveolata. Prothoraz brevis, multo brevior, quam latus, valde convezus, in medio rotundato- dilatatus, dense oculato-punctatus, in medio antea et postea abbre- viato sulco longitudinaliter sulcatus, juxta sulcum utrinque duabus der europäischen Ochthebius- Arten. 393 foveis intra punctatis foveolatus, quarum posteriores obliqui majores- que sunt. Sulci postoculares infirmi fere Iriangulares esse videntur ungulis rotundatis. Prothoracis anguli anteriores, quia valde con- vezus est prolhoraz, rolundati sunt, si videntur a superiore directione, acutanguli autem, et interdum etiam acutissimi, si videntur ab anteriore directione. Elytra brevia, omnino pilis egentia, fortissime convexa, post medium vie aut non dilatata, postice communiter rotundato-angustata, juxta scutellum non tumida, post scutellum non depressa, striato-punctata. Striolae interstitiis fere aequales latitudine, aut paullo angustiores. Interstitia parum convexa, subrugosa, antea juzta scutellum utrinque punctorum perparvorum striolu abbreviata prope marginem prothoracis posteriorem signata. Sutura elevata. Humeri rotundati. Corpus subtus nigro-testaceum, dilutum. Pro- sternum subtiliter tricarinatum. Carinae ezternae a cozarum externo latere ad anteriorem prosterni partem lateribus prothoracis parallelae. Pedes testacei. Palpi obscuro-testacei, brevissimi, ultimo palporum articulo viz ex penultimo procedente. Tarsi breves, compacli. Tibiae omnes sensim ad tarsos dilatatae. Antennae testaceue, marginem posteriorem prothoracis non superantes. — Long. 1.50 mill., lat. 0.75 mill. Patria: Borussia in delta fluvii Vistulae apud Katznase. Dieses bisher nie beobachtete Thier wurde von Hrn. Ober- lehrer Czwalina in Katznase bei Danzig in einem trocknen Graben in grolser Zahl gefangen und hat, weil es sich im Leben beständig in starker Schmutzkruste zu bewegen scheint, bei seiner über- aus grolsen Winzigkeit sich wohl bisher jeder Beobachtung ent- zogen. Von der in Spanien im Estrallagebirge einheimischen Species, Heydeni m. durch den Mangel an hakenartiger Behaarung ver- schieden, wie dieselbe sonst noch opacus und torrentum aufweisen, von Lenkoranus Reitt. durch das Vorhandensein einer kleinen Punktreihe am Schildchen, durch den gänzlichen Mangel von Be- haarung, durch die braunere Färbung, durch die am Vorderrande der Flügel nicht oder kaum mehr vertieften Linien der Punkt- reihen, durch den Mangel der beträchtlichen Längsvertiefung der Punktreihe neben dem Schildchen abweichend, ist sie mit Kiesen- weltern aus dem Caucasus, welcher etwa noch zum Vergleich ge- zogen werden könnte, seiner längern Form, seiner stark metal- lischen Färbung und seines speiligen Thorax wegen nicht zu ver- wechseln. Mit gibbosus, unter welchem Namen Hr. Dr. Czwalina das Thier mehrfach versandte, hat diese Species nichts gemein. 394 A. Kuwert: Uebersicht 9. Homalochthebius Eppelsheimi n.sp. (Taf. III, Fig. 50.) Elytris castaneis, ripario sp. similis, sed major, sutura nigra, mandibulis non pilosis. Caput plusminus dilatate, sed fortiter punctatum. Frons fortiter bifoveolata. Clypeus in mare multo latior, quam in specie ripario. Mandibulae externe in mare haud aut non pilosae, quare differt a ripario Ill. et aeneo Steph. Caput et prothoraz nigro-aeneus. Prothoraz plusminus dilatate fortissime- que punctatus, sine foveis, sed in medio tantum sulcatus, duplo latior, quam longus, ante medium rotundato-dilatatus, postice sensim et fortiter angustatus, in angulis posterioribus vier ezcisus. Elytra castanea, metallescentia, fortiter punctato-striata, humeris promi- nentibus, interstitüs leniter convezis paulloque latioribus, quam punctorum seriebus, margine suturali nigro, post medium latissima. Pedes palpigue testacei. — Long. 2.00 mill., lat. 1.20 mill. Patria: Hungaria. Von diesen Thieren fand ich in der Eppelsheim’schen Samm- lung zwei Nadeln mit mehreren Stücken vor. Die Grölse, die Mandibelnbebartung, die Färbung, die Verschiedenartigkeit der Inter- stitienwölbung unterscheiden diese Species von den ihr sehr nahe stehenden riparius Ill. und aeneus Steph. Die grofse Aehnlichkeit mit dem ersten Thiere ist wohl Veranlassung gewesen, dals diese Species bisher nicht erkannt wurde. 10. Colpochthebius villosulus n.sp. (Taf. Ill, Fig. 29.) Sp. punclato, piloso lanuginosoque speciebus simillima, supra aeneo-nigra, fortiter albo-pilosa, subtus fere nigra, pedibus testaceis. Caput ın mare paullo cupreo-metallescens, nigrum, subtiliter dis- persimque punctatum. Frons intra oculos in mare fortiter bifoveo- lata et in medio ante prothoracis marginem anteriorem foveo-tertia parvula foveata, in femina vixr foveolata. Totum caput, sicut pro- thoraz elytraque fortiter albo-pilosum. Labrum antice in utro- que sezu rotlundatum. Prothoraz multo latior, quam longus, dispersim fere subtiliter punctatus, post medium in lateribus sinuato- excavalus, in medio longitudinaliter sulcatus et utrinque juzta sulcum fortiter bifoveolatus. Posteriores foveae elongatae. Sulcı posto- culares haud fortes, vix impressi. Prothorar convezus. Ex- cavaliones laterales membrana compacta plusminus flavescente, in mare interdum nigra impletae. Elytra dense pilosa, irregulariter punctata. Puncta in medio vix aut non in lineas ordinata. Palpi pedesque teclacei. Ultimus tarsorum articulus paene nigricans. Ultimus palporum articulus nigro-apicatus. Tibiarum exterior pars der europäischen Ochthebius- Arten. 395 serie parvorum pilorum (I—10) vestita, inferior minus et minus fortiter ciliata. Eztremus tarsorum articulus pedum mediorum et posteriorum longior, quam ceteri articuli communes. Antennae flavo- testaceae, albo-tomentosae. Differt a lanuginoso Reiche, specie Graeciae Dalmatiaeque, magnitudine dilatiore corporis et fortiore habitu magis alborum pilorum procumbentium, tibis fortius sericato- pülosis, a punctato Steph., specie Galliae Hispaniaeque, labro antice non ezciso, rolundato, membranae flaviore colore, elytris magis parallehs, eztremo palporum articulo breviore, eziremo tarsorum articulo longiore, longioribus elytrorum pilis, a piloso Watlt, specie Andalusiae, punctis elytrorum non lineato-ordinatis. — Long. 2.10 mill., lat. 1.10 mill. Patria: Tunis. Diese sich unmittelbar an punctatus Steph. anlehnende Art ist bisher mit dieser wahrscheinlich zusammengeworfen. Sie hebt sich von ihr hauptsächlich durch die niemals vorne etwas ausgerandete, sondern stets zugerundete Oberlippe deutlich ab. Die Beborstung der Schienen ist etwas stärker, die Behaarung der Obertheile des Käfers stärker und länger, die letzten Tarsenglieder sind etwas länger, als die übrigen zusammen, was bei punctatus kaum der Fall ist. (Leider habe ich die Unterseite des Käfers, von dem mir nur ein Pärchen aus der Sammlung des Hrn. Reitter in Mödling vorliegt, nicht untersuchen können.) Die Punkte der Flügeldecken haben wohl kaum irgendwo eine Andeutung von reihenweiser Ordnung, wie dies bei pilosus Waltl der Fall ist, welcher sich von punctatus und villosulus deutlich aulser dieser Punktirung noch durch die kürzere Behaarung abhebt, von welcher jedes aus den Punkten entspringende Härchen nur bis in den nächsten Punkt reicht, wodurch die Behaarung mehr oder weniger reihenweise erscheint. Auch pilosus hat die Oberlippe vorn etwas ausgerandet, während l/anuginosus und villosulus dieselbe schwach abgerundet zeigen. Bei punctatus ist die Membran weils, bei den anderen gelblich, doch haben bei sämmtlichen 4 die 2 mitunter die Mem- bran voll Chitinmasse vollgeschoben; dann ist dieselbe dunkel und der Ausschnitt nur an der Formation des Thorax kenntlich, indem er sich auf der Oberseite durch Vertiefung kennzeichnet. 11. Trymochthebius Bellieri n. sp. Sp. Bicoloni Germ. speciei simillimus, sed sine abbreviata puncto- rum linea prope scutellum et interstitüis elytrorum viz aut paullo con- vezis, Ovata, conveza, nigra, nilida, pedibus nigrotestaceis. Caput 396 A. Kuwert: Uebersicht intra oculos haud profunde bifoveolatum, post foveas utrinque ocellis fortibus decoratum. Prothoraz multo latior, quam longus, lateribus in medio dilatatis, fere rotundatis, haud sparsim oculato puuctatus, in medio longitudinaliter sulcatus, sulco antice et postice paullo abbreviato, juxta sulcum utrinque bifoveolatus, foveis posterioribus obliquis. Sulci postoculares valde profundi, luniformes, nitidi. Thoracis anguli posteriores fere rotundato ezxcisi, flava membruna impleti. Elytra fortiter punctato-striata, interstitüs non latioribus uam punctis, paullogue rugosis et convezis, sed sine striola abbre- viata prope scutellum, fortiter convera, postice angustato rotundata. Palpi opaci. Pedes testacei, femoribus nigrotestaceis. Differt a bicolone specie etiam interstitüs vie convero-elevatis elytrorum, nec fortiter elevatis, nec supra planis, corpore post medium non dilatato, longiore. — Long. 1.60 mill., lat. 0.90 mill. Patria: Andalusia. Von dieser sicher eigenen Art fand ich bei Durchsicht der Sammlung des Hrn. Bellier de la Chavignerie in Evreux 2 Stücke stecken, vollständig gleich (eines leider ohne Kopf). Die Abwesen- heit des abgekürzten Punktstreifens unterscheidet sie deutlich von den verwandten Arten impressicollis und bicolon, sowie den Varia- tionen des letzten Thieres. Man hat bisher wohl dieses, wie das nächste beschriebene Thier zu bicolon Germ. gesteckt und dürfte sich die species vielleicht auch anderweitig im Süden vorfinden. Die beiden Stücke stammten aus Andalusien her. Auch hier mufste ich auf genaue Untersuchung der Unterseite verzichten. 12. Trymochthebius breviusculus n.sp. (Taf. IV, Fig. 55.) Sp. Bicoloni Germ. et impressicolli Rey speciebus similis sed multo brevior, convezior, paullo major, elytris juxta scutellum tumidis, post scutellum haud depressis, breviter ovata, fortiter conveza, unicolor, aenea, pedibus testaceis. Caput breve, dispersim et subtilius punctatum, intra oculos late bifoveolatum. Carina lata intra foveas postice valde abbreviata ac plana. Clypeus brevis, rectangulus, latus, planus, in medio vir et parum longitudinaliter elevatus. Prothoraz brevis, multo latior, quam longus, magnis punctis ocellatis haud dense punctatus, in medio longitudinaliter sulcatus, utrinque juxta sulcum bifoveolatus, foveis posterioribus obliquis majo- ribus in sulco lunato positis, sicut in specie impressicollis. Foveue omnes ac sulci, et medius et postoculares, fere oblongo- quadrati, nitidi. Margines laterales prothoracis posteriore terlia vel quarta parte fere rotundato-ezcisi, membrana pallido-testacea vestiti, celera der europäischen Ochthebius - Arten. 397 autem in parte laterali anteriore rotundato sunt. Elytra breviter ovata, forliter conveza, punctato-striata, juzta scutellum tumide elevata, in bulbis punctis nonnullis intra punctorum ordines positis signata. Interstitia vie converza, vie rugulosa. Humeri etevati. Elytra postice vix flavescentia. Palpi breves, opaci. Pedes nigro- testacei. — Long. 2.20 mill., lat. 1.40 mill. Patria: Marocco. Hispania mer. Diese Art fand sich in der Reitter’schen Sammlung und ander- weitig in gleicben Stücken aus Südspanien und Marocco vor. Sie ähnelt überaus brevicollis Germ., ist breiter und kürzer, als diese species, auch höher, mit etwas gewölbten Intervallen der Flügel- deeken und wahrscheinlich eigene Art. Auch ist sie hinter den Auftreibungen neben dem Schildehen nicht oder fast garnicht gedrückt, und unterscheidet sich von den verwandten species auf den ersten Blick durch diese genannten Eigenschaften. 13. Ochthebius Erzerumi (Reitt.i.1.) n.sp. (Taf. VII, Fig. 37.) Sp. magnitudinis et formae marini, flavis elytris, macula nigra dorsali quadrata. Caput et prothoraz viridi-metallescentes. Cly- peus densissime subtilissimeque punctatus, fere alutaceus. Frons subtiliter dense punctata, intra oculos bifoveolata (2. fovvis in medio ocellum habentibus), ante prothoracis marginem anteriorem in medio fovea tertia profunda ornatus. Prothoraz in medio in locis elevatis splendidus, biimpressus in disco duabus impressionibus transversis, quae laterahter elata linea vel carina limitatae sunt, in lateribus alutaceus et subtilissime punctatus. Margines laterales ante medium fortiter rotundati, postice sensim emarginali, a prima tertia parte usque ad angulos posteriores membrana albida praeclara vestiti. Elytra flava, post medium fortiter dilatata, punctis quadratis dense in lineis nigris positis punctato-striata. Interstitia elevata, plana, duplo latiora, quam punctorum lineae sunt, alterna pumctis singulis lineo-punctata. Post medium elytrorum in media sutura macula magna nigra quadrata posita. Corpus subtus nigrum, paullo tomentosum. Segmenta subtilissime crinita. Pedes palpique flavo- testacei. Ullimi tarsorum palporumque articuli nigro apicati. Differt ab ommibus similibus huius generis forma maculae nigrae quadrata, ocellis in foveas positis (?), alternis interstitüis evidenter singulis punctis seriato-punctatis, a pusillo Bedl., sericeo Muls., lividipenni Peyr. dilatiore magnitudine, a meridionali Dej., deleto Rey et sub- abrupto Rey etiam interstitiis elytrorum elevatis supra planis, nam in his speciebus elytra sunt striatopunctata. — Long. 1.8 mill., lat. 0.9 mill. 398 A. Kuwert: Uebersicht Patria: Asia minor, Erzerum. Wohl die grölseste unter den verwandten species, dennoch anscheinend am seltesten gefunden. Beschrieben nach einem Stücke der Reitter’'schen Sammlung. 14. Ochthebius glabratus (Seidlitz i.1.)n.sp. (Taf. III, Fig. 32.) Sp. magnitudine obscuri speciei, oblongo-ovatus, niger, alutaceus prothorace capiteque viridi-metallescentibus. Caput nitidum, viride, intra oculos bifoveolatum. Duae foveae prope oculos, fertia fovea media fronte ante marginem anteriorem prothoracis positae. Pro- thoraz viridis, transversus, antice paullo dilatatus, postice paullo angustatus et in marginibus vie membrana lineari vestitus, in medio transversim biimpressus, in lateribus late etiamque in depressionibus alutaceus, in elevationibus plusminus nitidus. Elytra nigra, alutacea, unicolora, marginibus extermis et apice nigrotestaceis, non punctato- striata, glabra. Corpus sublus nigrum, pedibus palpisque testaceis. Tarsorum ultimus articulus obscure plusminus apicatus. Differt ab alutaceo Reitt. et a laevigato Sharp. elytris nigris, omnino gla- bratis, alutaceis nec levissime ac dissolute striatopunctis. — Long. 1.1 mill., lat. 0.6 mill. Patria: Serbia. Dies in mehrfachen Sammlungen vorgefundene, von Merkl unter dem obigen Namen bereits versandte Thier wurde neuerdings unter dem Namen /aevipennis von Reitter versandt, jedoch ist das- selbe noch nirgends beschrieben worden. Es ist seiner ganz glatten Flügeldecken wegen, die nur bei etwa 300facher Vergrölserung erst an den Seiten eine reihenweise sehr schwache Behaarung erkennen lassen, nicht leicht mit einem anderen Thiere zu ver- wechseln. Camptochthebius Ragusae n. sp. Piloso Waltl., punctato Steph. et detrito Rey similis, niger, viridescens, sparsim pilosus. Caput, sicut thoraz, sparsim punctatum, viridi-nigrum, dispersim pilosum, nitens. Frons intra oculos pro- funde bifoveolata. Labrum in medio fere profunde rotundato- ezcisum, quare species medium fere tenet intra genera Camptoch- thebiorum et Cheilochthebiorum. Prothoraz ante medium latissimus, deinde fortiter sensimque aequaliter altenuatus, in medio longitudi- naliter fortiter sulcatus, utringue juxta sulcum fortiter bifoveolatus, lateribus post aures membrana lata tectus. Sulci postoculares antea in margine prothoracis anteriore, postea medüis in lateribus finientes. Elytra irregulariter punctis quadratis aequis punctata, pilis pro- der europäischen Ochthebius - Arten. 399 cumbentibus, brevibus dispersisque vestita, post medium evidenter dilatata. Palpi pedesque brunnei. — Long. 0.23 mill., lat. 0.15 mill. Patria: Sicilia. Aufser durch die Formation der Lippe und des Thorax von pilosus Waltl durch den Mangel fast gereihter Punktirung der Flügeldecken, von punctatus Steph. durch stärkere Punktirung, breitere Form und schwächere Behaarung der Flügeldecken, sowie dunklere Färbung der Beine, — und durch dieselben Eigenschaften auch von delritus Rey verschieden. Von den drei mir durch Güte des Hrn. Ragusa in Palermo vorliegenden Stücken hat das eine die Aufsenseite einer Vorderschiene ziemlich stark gezähnt. Erklärung der Abbildungen. Tafel 1. Cyrtochthebius (Henicocerus Steph. pars). Sphaerochthebius (Henicocerus Steph. pars). Calochthebius (Calobius Woll. pars). Doryochthebius (Calobius Woll. pars),. Prionochthebüus. Cheilochthebius (Hymenodes Muls. pars, Botochius Rey). Aulacochthebius. Odontochthebius. Campitochthebius (Hymenodes Muls. pars). Colpochthebius. Eccoptochthebius. Trymochthebius. Chirochthebius. Acanthochthebius. Homalochthebius (Asiobates Thoms. pars). Ochthebius i. sp. — SP a ja m Heu re De Tafel 1. No. der No. der Halsschild von: Tafel: Arbeit: 1. 1. Cyrtochthebius granulatus Muls. 2 2. - exsculptus Germ. 3 3. Sphaerochthebius gibbosus Germ. 4 4. Calochthebius quadricollis Muls. d d. - brevicollis Baudi. 6 6. - 4-foveolatus Woll. 7 8. - Steinbühleri Reitt. 400 No. der No. der Tafel: 8. ”% 10. nl, 12 13: 14. 119% 16. le 18. 12. 20. Dil 22. 23: 24. 25. 26. 27. 28. 29. 0. 31. 32. 33. 34. 39. 36. a7. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44, 45. Arbeit: Ti 3b 12, Ik 10. 17f- 20. 24. 2: 26. zalle 2 2% 22. 13. ld: re 16, 40. 38. 39. 41. 27. 46. 76. 78. 75. 66. Tale: 69. 68. 68. 74. 71. 72. 69. 70. 73. A. Kuwert: Uebersicht Halsschild von: Calochthebius submersus Chevr. Doryochthebius notabihis Roshr. Prionochthebius subinteger Muls. = Lejolisi Muls. - adriaticus Reitt. Cheilochthebius metallescens Rosenh. - Schneideri Kuw. - atriceps Fairm. - parvulus Rey. - pallidulus Er. - foveolatus Germ. - auropallens Fairm. - foveolatus var. pedicularius Waltl. - Fausti Sharp. - puberulus Reitt. - lobicollis Rey. - metallescens var. siculus Kuw. - Poweri Rye. Tafel II. Colpochthebius punctatus Steph. - pilosus Waltl. - lanuginosus Reiche. - villosulus Kuw. Aulacochthebius exaratus Muls. Trymochthebius Bellieri Kuw. Ochthebius glabratus Seidl. - laevigatus Sharp. z deletus Rey. - viridis Peyr. - alutaceus Reitt. - Erzerumi Reitt. - marinus Payk. - marinus Payk. - subabruptus Rey. - sericeus Muls. m lividipennis Peyr. = margipallens Lat. 2. - Crimeae Kuw. - meridionalis Dej. No.der No. der Tafel: 46. 47. 48. 49. 50. Die 92: dB. 54. 95. 56. 97. 58. 99. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. ZN 72. 73. 74. 75. 76. dt. 78. 13. 80. 81. 82. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. Arbeit: 67. 65. 62. 64. 63. 61. 28. 28. 48a. 50. 52: 45. 48, 44. 59. 56. 49. 58. 47. DR 55. 54. 93, 60. 35. 30. 34. 33. 35. 2398 a 36. au 328 14. 42. 43. der europäischen Ochthebius - Arten. Halsschild von: Ochthebius evanescens Sahlb. - margipallens Lat. &. Homalochthebius pygmaeus Gyll. = aeneus Steph. - * Eppelsheimi Kuw. Acanthochthebius serratus Rosenh. Odonthochthebius bifoveolatus Waltl. - var. nigra Paul. Tafel IV. Trymochthebius var. imperfectus Kuw. - breviusculus Kuw. - bicolon Germ. Homalochthebius remotus Reitt. Trymochthebius impressicollis Lap. = limbicollis Reitt. - Kiesenwetteri Kuw. 5 Czwalinae Kuw. - numidicus Reitt. - Heydeni Kuw. - maculatus Reiche. - Lenkoranus Reitt. - subopacus Reitt. — opacus Baudi. - torrentum Koye. Cheirochthebius narentinus Reitt. Camptochthebius var. splendidus Motsch. - caucasicus Kuw. - fossulatus Muls. - trisulcatus Rey. - aeratus Steph. - aeratus Steph. = Bedel Kuw. - corrugatus Rosh. - nobilis Villa. - detritus Rey. Cheilochthebius A-fossulatus Waltl. Eccoptochthebius pellucidus Muls. - diffieilis Muls. 26 401 [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXT. 1887. Heft II.] Anthobiodes n. gen. Halticarum. Acetabula antica aperta. Caput breve, pone oculos vie con- strietum. Frons lata, subconvera, interdum leviter canaliculata, carıina faciali, tuberculis frontalibus, suleis ocularibus et frontalibus nullis. Prothoraz transverso - quadratus, juzta latera foveolato- impressus. Elytra striato-punctata, epipleuris pone medium deletis. Tibiae posticae compressae, subrectae, metatarso duplo longiorae, calcari sat magno. Corpus alatum, elongatum, minus convezum. Vom Ansehen eines Anthobium, mit Longitarsus durch die Bildung der Hinterschienen und des Metatarsus am nächsten ver- wandt. Der Kopf ist klein und ziemlich kurz, hinter den grolsen, länglichen, wenig gewölbten Augen kaum verengt; Stirn breit, vom Scheitel bis zur Fühlerwurzel breiter als lang, entweder gleichmälsig schwach querüber gewölbt oder mit einer Mittelrinne, ohne Furche am Augenrande oder über der Fühlerwurzel und ohne Höckerchen; der Nasenkiel undeutlich. Halsschild quer-viereckig, ungefähr so breit als der Kopf in den Augen, die Seiten fast parallel, der Vorderrand gerade abgeschnitten, der Hinterrand in der Mitte ab- gestutzt, an den Seiten gerundet, oben mit fast ebener Scheibe, welche aber zu dem Seitenrande in starkem Bogen abfällt; die vordere Pore, in welcher eine lange Borste steht, liegt ein Stück hinter den Vorderecken, dahinter befindet sich eine grubenförmige, grolse Vertiefung, die hintere Pore ist undeutlich. Schildchen drei- eckig, die Spitze abgerundet. Flügeldecken an der Basis beinahe rechtwinkelig heraustretend, etwas breiter als das Halsschild, im ersten Drittel parallel, dahinter leicht erweitert, am Ende einzeln abgerundet und den Hinterleib nicht ganz bedeckend, auf dem Rücken flach, seitwärts und vor der Spitze deutlich, an der Basis weniger abfallend, mit grolser, vortretender, aber innen schlecht begrenzter Schulterbeule und einer abgekürzten Reihe, nebst neun ganzen Punktreihen. Die Epipleuren sind nur in der Mitte der Hinterbrust etwas verbreitert, sonst ziemlich gleichbreit, übrigens nur bis zur Mitte deutlich, wo die schwache Leiste endet, von der sie begrenzt werden. Die Hinterschienen sind zusammengedrückt, nur an der Spitze verbreitert, auf dem Rücken abgerundet, ohne leistenförmigen Rand. Alles Uebrige wie bei der Gattung Longitarsus. Anthobiodes Simoni: Rufo-testaceus, sat nilidus, anten- narum articulis 7 ultimis pectore ventreque nigris; fronte fere laevi; prothorace subtransverso, basti et apice fere truncato, lateribus deflexis, parce punctalo; elytris subpellucidis, pallide flavis, sub- tilissime rugulosis et obsolete striato-punctatis, prothorace fere quadruplo longioribus. — Long. 2 mill. Syrien: Haifa. Fühlerbasis, Kopf, Halssch., Vorderbrust und Beine röthlich- gelb, Fld. blalsgelb, die sieben oder acht letzten Fühlerglieder, Mittel- und Hinterbrust nebst dem Bauche schwach. Halssch. mit verhält- nilsmälsig grolsen, aber flachen und weitläufigen Punkten, die Punkt- reihen der Fld. fein, mit äufserst fein gerunzelten Zwischenstreifen. Das interessante Thier erlaube ich mir nach Hrn. Simon in Stuttgart zu benennen, welcher davon 6 Ex. einsandte. J. Weise. Tr [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Neue Brasilianische Staphyliniden, bei Eciton hamatum gesammelt von Dr. W. Müller, beschrieben von E. Wasmann S.J.!) zu Exaeten bei Roermond (Holl. Limburg). (Hierzu Tafel V, Fig. 1— 19.) Die folgenden Staphyliniden wurden von Dr. W. Müller (Greifswald) während seines Aufenthaltes in Blumenau (Prov. St. Catharina, Brasil.) in einem Neste der Wanderameise Eeiton hamatum F. in einem hohlen Baumstamme mitten unter einem Klumpen von Ameisen, Larven und Puppen gefunden (vgl. „Cosmos“ 1886, I. Bd., S. 85). Ob dieselben regelmälsige Ameisengäste sind, steht noch in Frage. Für Ecitochara fusicornis ist es sehr wahr- scheinlich wegen ihres abweichenden Habitus, der die Ameisen- und Termitengäste nicht selten kennzeichnet ?); ferner wegen der srölseren Individuenzahl, in der sie unter den betreffenden Ameisen sich fand. Vielleicht sind auch Ecitopora opaca und Xenocephalus clypeatus regelmälsige Ameisengäste (letzterer unserem Lamprinus haematopterus bei Tapinoma erraticum entsprechend). Belonuchus fossulatus und Litocharıs Mülleri finden sich, nach ihren Gattungs- verwandten zu schlielsen, wohl nur als zufällige Gäste bei Beiton. — Wenn in einem einzigen Neste von Eciton bei gelegentlichem Fange sich schon eine so günstige Ausbeute von neuen interessanten Staphyliniden ergab, läfst sich bei eingehenderer Untersuchung der Eeiton-Nester ohne Zweifel noch viel Erfolg erwarten. Die erste, sehr interessante Gattung gehört zu denjenigen Aleocharini genuini, bei welchen die Nebenzungen weit vorragen (Abth. A bei Kraatz, N. I. D. Il, S.26). Durch die stark spindel- förmig verdickten Fühler und den spitzen Dorn an den Vorderecken des Halsschildes unterscheidet sie sich von allen übrigen Aleocha- rinen sehr auffallend. Der Bildung ihrer Mundtheile nach mülste sie wohl in der Nähe von Phytosus ihre Stellung erhalten. Im 1) Herrn Dr. Kraatz statte ich meinen Dank ab für seine freundliche bibliographische Unterstützung bei dieser Arbeit. ?) Ich erinnere nur an Philotermes, Corotoca, Spirachtha, Lomechusa, Atemeles, Dinarda u. s. w. 26 * 404 E. Wasmann: neue Brasilianische Staphyliniden, Uebrigen erinnert der rüsselförmig vorgezogene Vorderkopf an Pronomoea, Peliusa und Myrmecozenia (Arribälzaga, Los Estaf. d. Buenos-Air., p. 35), der gewölbte, längsgefurchte Thorax an manche Falagria und Astilbus, der beim 2 stark verdickte Hinterleib an Corotoca u.s.w. Hiernach möge die Beschreibung der Gattung und der einzigen Art folgen. Ecitochara.n.g. Antennae 11-articulatae, fusiformes, fortiter incrassatae. Frons triangularıter productus. Mazilla interior intus membranacea, spinulis ciliata; ezterior triente longior, apice pulosa. i Palpi maszillares 4-articulati; art. secundo brevi, incrassato; tertio secundo triplo longiore, valido, cylindrico. Palpi labiales triarticulati, art. primo valide incrassato, secundo primo paullo angustiore et duplo breviore, tertio secundo viz longiore sed duplo angustiore, cylindrico. Ligula elongata, integra, lateribus subparallels. Paraglossae amplae, longe prominentes. Thoracis anguli antici spiniformes. Tarsi antici 4-, mediüi et postici 5-articulati, horum art. 1° haud elongato, omnium art. ultimo valido. Labrum transversum, vir sinuatum. Mandibulae debiles, dente obtuso infra medium instructae. Palpi validi. Mentum apice emargi- natum, angulis anticis acute prominentibus. Corpus elongatum, converiusculum, alatum, opacum, granulatum, fulvopilosum. Caput elongato-quadratum, liberum, thorace dimidio angustius, verlice depresso, oculis prominulis. Thorax quadrato- rotundatus, immarginatus, convezus, profunde lateque longitudinaliter canaliculatus, angulis posticis rotundatis, anticis instar spinulae acutae. productis. Scutellum late triangulare, impressum. Elytra thorace vix longiora at triente latiora, sutura impressa. Abdomen marginalum, plus (2) minusve (Z) incrassatum, conicum. Cozae omnes approzimatae. Femora media et postica valhda, antica angustiora. Tibiae anticae basi angustatae, mediae et posticae parallelae. Tarsorum art. ultimo praecedentibus simul sumptis aut longiore (in pedibus anticis) aut aequali (in medüs et posticis). Unguiculae validae, dentatae. Ecitochara fusicornis n. sp. (Taf. V, Fig. 1). kufobrunnea, pectore, plerumque etiam antennis elytrisque fuscis, densissime subtilissimeque granulata, hinc tota opaca, pilis densibus bei Eciton hamatum gesammelt von Dr. W. Müller. 405 brevioribus et dispersis longioribus utrisgque flavescentibus obsita. — Long. 2— 2.5 mill. Lat. elytr. 0.5— 0.6 mill. Mas: Antennis paullo longioribus et crassioribus, art. 1° apice supra profunde exciso, ultimo acuminato, abdomine vix incrassato. Fem.: Antennis paullo brevioribus et tenuioribus, art. 1° simplici, art. ultimo obtuso, abdomine valde incrassato. Körpergestalt ziemlich gewölbt, abgesehen von dem beim 2 stark verdicktem Hinterleibe gestreckt. Hauptfärbung roth- braun; bei einigen Stücken herrscht dieselbe so weit vor, dals auf der Oberseite nur die Flügeldecken gegen die Hinterecken hin, und auf der Unterseite nur die Brust schwärzlich sind. Bei diesen Stücken sind meist auch die Schenkel ganz rothbraun, die Fühler bräunlich. Bei anderen ist der Vorderrand der Fühlerglieder 3—10, die Flügeldecken mit Ausnahme der Schultern, Brust und Hinter- leib mit Ausnahme des Hiuterrandes der einzelnen Segmente, und die Schenkel, besonders die hinteren, schwärzlich. Die Schienen sind stets rothbraun, die Fülse gelblich. Der ganze Körper ist durch sehr feine und dichte Granulirung glanzlos. Die gelbliche Behaarung erstreckt sich über den ganzen Körper, eine kurze, dichte und eine borstenartige spärliche; die letztere ist auf dem Hinterleibe dichter und daselbst in Querreihen geordnet. Mundtheile: Oberlippe quer, ihre Seiten und Vorderecken gerundet, Vorderrand sehr schwach ausgebuchtet, fast gerade, mit einzelnen längeren Börstchen besetzt. Oberkiefer (Fig. 6) von der gewöhnlichen Bildung, verhältnilsmälsig klein und schwach, mit einem schwer bemerkbaren, stumpfen Zahn unterhalb der Mitte, auf der Innenseite mit breitem, häutigem Anhang. Aeufsere Unter- kieferlade (Fig. 4) ziemlich schlank, an der Spitze abgerundet und daselbst lang und dicht behaart. Innere Lade um % kürzer, ihr äulserer, horniger Theil schmal und spitz, der innere häutig, am Innenrande mit einer Reihe dornartiger Börstchen besetzt und über- dies dünn behaart. Kiefertaster (Fig. 5) 4gliedrig; Glied 2 verdickt, kaum so lang als breit; 3 noch dicker als 2, doppelt so lang als breit, fast gleichbreit; 4 dünn und schlank, um 4 kürzer als 3, gegen die Spitze allmählich verengt, daselbst gerade abgestutzt. Kinn etwas breiter als laug, mit spitz vortretenden Vorderecken, Vorderrand mäfsig tief ausgerandet. Der häutige Vorderrand der Unterlippe !) ist ziemlich weit vortretend, breit und flach gerundet, 1) Hier wie im Folgenden schlielse ich mich der von Dr. Kraatz früher gebrauchten Terminologie an. 406 E. Wasmann: neue Brasilianische Staphyliniden Zunge lang und schlank, ganzrandig, fast gleichbreit, Vorderecken sanft gerundet. Im Innern der Zunge sieht man ein zapfenförmiges, ringsum Zweige aussendendes Gebilde, wahrscheinlich eine als Geschmacksorgan fungirende Nervenendigung !) (Fig. 2 und 3). Nebenzungen den Rand der Unterlippe weit überragend, jedoch die Spitze der Zunge nicht erreichend, breitlappig, häutig, am Aufsenrande borstig bewimpert (Fig. 2 u. 3). Lippentaster (Fig. 2) 3gliedrig, Glied 1 sehr dick, doppelt so lang als breit, fast gleichbreit; 2 etwas schmäler und viel kürzer als 1, nur so lang als breit; 3 etwas länger als 2, aber nur halb so breit, cylindrisch. An der Spitze der Lippentaster zeigen sich bei starker Vergrölserung eine Anzahl langgestreckter Papillen, die möglicherweise den Leydig’schen „Geruchszapfen“ entsprechen, wahrscheinlich jedoch feine Tast- organe sind ?). Fühler (Fig. 7 2.) 11gliedrig, sehr kräftig, bis zur Mitte der Flügeldecken (2) oder bis zum Hinterrande derselben (g') reichend, vom 3. Gliede an zu einer spindelförmigen Keule eng zusammen- geschlossen (deren grölste Breite nahe der Mitte des Fühlers liegt). Glied 1 dick, cylindrisch, doppelt so lang als breit, beim 2 einfach, beim g' auf der Oberseite an der Spitze tief halbkreisförmig aus- geschnitten, der Ausschnitt glatt und glänzend. Glied 2 schmäler als 1, so lang als breit; 3 fast doppelt so breit als 2, fast so lang als breit, 3 bis 7 allmählich immer dicker, 8 bis 11 allmählich wieder schmäler. Das 7. Glied ist das breiteste (ungefähr halb so breit als der Kopf) und das längste, 4 bis 10 quer, 11 um die Hälfte länger als breit, beim Z' etwas länger, allmählich stumpf (2) oder spitz (Z') zulaufend. Die Fühler sind dieht und kurz behaart, überdies an jedem Gliede mit einigen längeren Börstchen besetzt. !) Dafür, dafs dasselbe eine Nervenendigung sei, spricht die Analogie desselben mit den Nervenendigungen, welche in die „Geruchszapfen* und „Tastborsten* (namentlich an den Tastern vieler Coleopteren) münden. Für ein Geschmacksorgan dürfte man es wohl deshalb halten, weil es innerhalb der Zunge liegt. 2) Da ähnliche endständige (im Gegensatz zu den bei Xenocephalus zu erwähnenden seitenständigen) Papillen an den Palpen aller Staphyliniden (soweit meine bisherigen mikroskopischen Untersuchungen hierüber reichen) vorkommen, dürfte es überflüssig erscheinen, dieselben hier besonders zu erwähnen, wenn nicht Plateau (Bull. Soc. Zool. 1885, 2. Et., 3. Piec.) zu dem Ergebnisse gekommen wäre, dals die Palpen der nagenden Insekten nahezu funktionell bedeutungslose Organe seien, eine Ansicht, der ich nicht beipflich- ten kann. bei Eciton hamatıum gesammelt von Dr. W. Müller. 407 Kopf länglich viereckig, fast gleichbreit, frei (aber nicht hals- artig abgeschnürt), halb so breit als der Thorax, Stirn zwischen den Fühlern stumpf dreieckig nach vorn vorgezogen, Scheitel mit 'einem breiten, flachen Eindruck, Augen nicht grols, aber stark vor- springend. Thorax so lang als breit, ungerandet, gewölbt, Hinterecken gerundet, Seiten schwach gerundet, mit der gröfsten Breite nahe hinter den Vorderecken, diese in einen spitzen, schief nach vorn und abwärts stehenden Dorn ausgezogen. Die Oberfläche ist von einer tiefen, in der Mitte sich erweiternden Längsfurche durchzogen, die vom Vorder- bis zum Hinterrande reicht. Schildcehen breit dreieckig, mit Mittelfurche. Flügeldecken um + breiter aber kaum länger als der Thorax, an der Spitze gemeinschaftlich sehr schwach ausgerandet, die Naht der ganzen Länge nach schmal rinnenförmig vertieft. Flügel vorhanden. Hinterleib kegelförmig, wulstig gerandet, 2tes Segment mit einem Quereindruck. Bei einigen Stücken (2) ist der Hinterleib hinter der Basis bauchig erweitert (manchmal fast bis zur doppelten Breite der Flügeldecken) und entsprechend stark verdickt, bei anderen (Z\) kaum merklich breiter und dicker als der Mittelleib. Hüften sämmtlich genähert. Mittel- und Hinterschenkel breit und kräftig, Vorderschenkel schmal. Vorderschienen von der Basis gegen die Mitte deutlich erweitert, Mittel- und Hinterschienen fast gleichbreit. Schienen an der Innenseite dieht und ziemlich fein, an der Aufsenseite zerstreut und borstig behaart. Sämmtliche Schienen haben einen schwachen Dorn an der Spitze der Innen- seite, die Mittelschienen überdies einen etwas längeren Dorn unter- halb der Mitte. Mittel- und Hinterschienen sind auf der unteren Hälfte ihrer Innenseite ziemlich dicht mit hornigen Zäpfchen besetzt, deren äulserster an der Spitze in Gestalt eines stumpfen, quer- stehenden Hakens vortritt; auf der oberen Hälfte der Innenseite steben nur vereinzelte, schwächere Höckerchen. Vorderfülse 4sliedrig, Klauenglied länger als die 3 vorhergehenden zusammen. Mittel- und Hinterfülse 5gliedrig, Klauenglied so lang als die 4 vorhergehenden zusammen. Klauen kräftig, sämmtlich nahe der Wurzel mit einem breiten Zahn. — 7 Exemplare. — Wahrscheinlich sind die Stücke mit nicht merklich verdicktem Hinterleibe, längeren und stärkeren Fühlern, deren erstes Glied oben an der Spitze aus- geschnitten und deren letztes Glied länger und spitzer ist, g'; die mit stärker geschwollenem Hinterleibe und kürzeren Fühlern, deren erstes Glied einfach und deren letztes stumpf zugespitzt ist, 2. 408 E. Wasmann: neue Brasilianische Staphyliniden, Die folgende Gattung erinnert in ihrem Habitus, sowie auch durch den vorgezogenen Vorderkopf an Myrmecozenia Arrib., weicht von ihr jedoch durch die Bildung der Mundtheile !), des Kopfes und Halsschildes sehr ab. Die Mundtheile, sowie auch die Fühler- bildung zeigen Verwandtschaft mit Myrmedonia. Ecitopora.n.g. (Taf. V, Fig. 11). Frons triangulariter productus, inter antennarum inser- tiones profunde impressus. Mentum apice emarginatum, distincte bisinuatum. Mazillae elongatae, angustae, longitudine fere aequales, exterior apice dense pilosa, interior margine interno pilosa et versus apicem spinulis ciliata. Palpı mazillares 4-articulati, elongati, art. tertio secundo paullo longiore et latiore. Palpi labiales triarticulati, elongati, art. secundo primo vir angustiore, primo et tertio longitudine fere aequali, secundo duplo breviore. | Ligula fissa, laciniis apice rotundato, acute ciliato. Labii anguli antici producti. Paraglossae labii angulos vir superantes. Tarsi antici 4-, mediüi et postici 5-articulati, horum art. primo paullum elongato. : Labrum transversum, viz bisinuatum. Mandibulae muticae. Antennae 11-articulatae, capite thoraceque distincte longiores, apicem versus sensim incrassatae. Corpus depressum, alatum, capite, thorace elytrisque opacis, rauce denseque granulatis. Caput liberum, thorace viz angustius, transverso-ovatum, fronte producto, profunde trian- gulariter impresso, impressione glabra, nitida. Oculi magni, vie prominuli. Thoraz paullo transversus, margine postico et laterali subtiliter marginato, basim versus distincte angustato, linea longi- tudinali media subtili instructus, utrimque prope marginem lateralem profunde longitudinaliter impressus, angulis posticis distinctis, anticıs deflexzis, oblusis. Scutellum distinctum,. triangulare. Elytra thorace fere dimidio latiora et longiora. Abdomen marginatum, planum, fere parallelum, subnitidum. Coxae mediae laute distantes. 1) Arribälzaga’s Angabe „paraglossae nullae“ bei Myrmecozenia beruht übrigens wohl nur auf mangelhafter Untersuchung. bei Eciton hamatum gesammelt von Dr. W. Müller. 409 Ecitopora opaca.n. sp. (Taf. V, Fig. 11). Nigro-picea, antennarum basi, ore, pedibus cozisque rufobrunneis, elytris piceis vel nigropiceis; abdomine supra piceo, segm. 4° et 5° nigricantibus, dense subtiliter punctulato, segm. 6° et 7° laevis; infra rufopiceo, dense subtiliter pubescente. — Long. 3 mill. Lat. elytr. 0.8 mill. Körpergestalt ziemlich lach, Färbung schwarzbraun, Fühlerwurzel, Mund, Beine, sammt den Hüften röthlich braun, Hinterleib oben pechbraun, Segm. 4 u. 5 schwärzlich, unten röthlich pechbraun, Vorderkörper (einschliefslich der Flügeldecken) durch raühe und dichte Granulirung völlig glanzlos, Hinterleib ziemlich glänzend. Oberlippe quer, mit fast geradem, leicht zweimal gebuchtetem Vorderrande und gerundeten Vorderecken. Oberkiefer einfach, un- bewehrt, nicht sehr spitz, mit schmalem häutigem Anhange an der Innenseite. Unterkiefer ziemlich lang und schlank, der innere fast so lang wie der äulsere, letzterer an der Spitze dicht behaart, ersterer an der Innenseite mit Dörnchen bewimpert und überdies behaart. Kiefertaster 4gliedrig, Glied 2 gegen die Spitze allmählich verdickt, 3 deutlich länger, aber kaum dicker als 2, 4 um mehr als 4 kürzer und viel dünner als 3, gegen die Spitze allmählich verengt. Kinn am Vorderrande deutlich zweimal gebuchtet. Vorder- ecken der Unterlippe (die Seitentheile der „Zungensubstanz*) weit dreieckig vorgezogen, Zunge („appendix ligulae“) fast bis zur Hälfte gespalten, die Lappen an der Spitze gerundet, daselbst eine spitze Wimper tragend (wodurch sie bei schwacher Vergrölserung zu- gespitzt erscheinen); überdies ist die Zunge mit mehreren feinen „lastwimpern“ besetzt. Nebenzungen von gewöhnlicher Bildung, die vorgezogenen Ecken der Unterlippe kaum überragend !). Lippen- taster schlank, Glieder sämmtlich cylindrisch, 2 fast so breit aber nur halb so lang als I, 3 kaum kürzer als 1 aber deutlich schmäler. An der Spitze der Lippentaster zeigen sich feine, stäbchenförmige Papillen. Fühler 11gliedrig, gegen die Spitze allmählich etwas verdickt, deutlich länger als Kopf und Halsschild. Glied 1 kräftig, gebogen, 1) Während man auf den ersten Blick leicht geneigt sein könnte, die vorragenden Seitentheile der Zungensubstanz bei Ecı- topara für ähnliche breitlappige Nebenzungen zu halten, wie sie bei Ecitochara sich finden, ergiebt doch eine genauere mikrosko- pische Untersuchung die morphologische Verschiedenheit derselben. 410 E. Wasmann: neue Brasilianische Staphyliniden, mit schmaler, knopfförmig abgesetzter Wurzel, auflsen an der Spitze ziemlich tief ausgerandet!). Glied 2 und 3 gestreckt keulenförmig, 3 etwas länger als 2; 4, 5, 6 quadratisch, 7, 8, 9, 10 allmählich immer stärker quer, 10 doppelt so breit als lang, 11 so lang als die 2 vorhergehenden zusammen, mit abgerundeter Spitze. Die Fühler sind mit kurzen Haaren und längeren Börstchen nicht sehr dicht besetzt. Kopf flach, queroval, wenig schmäler als der Thorax, frei, durch einen sehr kurzen Hals mit dem Thorax verbunden, Stirn zwischen den Fühlern tief dreieckig eingedrückt, nach vorn kurz, aber ziemlich scharf dreieckig vorgezogen. Augen grols, jedoch nicht stark vorspringend. Thorax flach, etwas breiter als lang, nach hinten deutlich verengt, am Hinter- und Seitenrande mit sehr feiner Randlinie. Vorderecken etwas herabgebogen, stumpf gerundet, Hintereeken deutlich stumpfwinklig, schwach herabgebogen; auch der äufserste Seitenrand ist herabgebogen, so dafs dessen Randlinie von oben nicht sichtbar ist. Scheibe mit feiner Mittellinie und jederseits neben dem Seitenrande mit einem langen und breiten, ziemlich tiefen Längseindruck, durch den der Seitenrand wulstig abgesetzt erscheint. Schildehen deutlich, dreieckig. Flügeldecken um mehr als ein Drittel länger und breiter als der Thorax, um die Schultern etwas heller pechbraun, sonst schwarzbraun, die Naht glatt und glänzend. Flügel vorhanden. Hinterleib gerandet, fast gleichbreit, das 2. Glied auf dem Rücken quer eingedrückt, oben fein und ziemlich dicht punktirt. Segment 6 und 7 glatt; unten gröber punktirt und ziemlich dicht und fein behaart. Vorder- und Mittelhüften aneinander stehend, Mittelhüften ziemlich weit getrennt. Vorderfülse 4gliedrig, die drei ersten Glieder kurz, zusammen kaum so lang als das Klauenglied, Mittelfüfse 5gliedrig, die 4 ersten Glieder untereinander gleich lang, Hinterfülse 5gliedrig, das 1. Glied um die Hälfte länger als das folgende, 2 bis 4 an Länge ein wenig abnehmend. 2 Exemplare. !) Bei schwacher Vergröfserung könnte man leicht das knopf- förmige Stielchen des 1. Gliedes für ein eigenes Glied halten; mikro- skopische Untersuchung zeigt deutlich das Gegentheil. Die Aus- randung an der Spitze des 1. Gliedes (bei beiden mir vorliegenden Stücken) ist wohl hier nicht wie bei Ecitochara eine sexuelle Aus- zeichnung, sondern scheint zur Einlegung des 2. Gliedes zu dienen; die Fühler sehen nämlich in natürlicher Stellung fast geknickt aus. bei Eciton hamatum gesammelt von Dr. W. Müller. 411 Die folgende, den Tachyporini sich anschliefsende Gattung steht bezüglich ihrer bedeutenderen Grölse, sowie durch die an den Hinterecken ausgeschnittenen Flügeldecken, durch die starke Ent- wieklung der Vorderhüften und durch die kurzen, gedrängten Fühler nahe der Gattung Pygostenus Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. 1858, S. 361); sie unterscheidet sich jedoch von ihr sowie von allen übrigen bekannten Tachyporini sehr auffallend durch die hoch- gewölbte, vorn senkrecht abfallende Stirn, den grofsen, durch eine deutliche Naht von der Stirn getrennten Clypeus, durch die platten, vorn scheidenförmigen Schenkel, die bestachelten Schienen u. s. w. Deshalb bin ich geneigt, sie als Vertreterin einer eigenen, von den Tachyporini zu trennenden Familie anzusehen, die folgendermalsen kurz zu charakterisiren wäre: Xenocephalini. (Stigmata prothoracica conspicua. Antennae sub frontis margine anlteriori insertae.) Clypeus magnus, sutura distincta a fronte divisus. Frons valde convezus, antice perpendicularis. Xenocephalus n.g. (Taf. V, Fig. 12—18). Antennae 11-articulatae, longe distantes, breves, apicem versus paullo incrassatae. Mazillae breves, exterior apice dense pilosa, interior intus apicem versus spinis uncinata. Palpi labiales 3-articulati, art. primo valido, secundo brevissimo, tertio subulato, serie papillarum lateralium ezterna instructo. Ligula magna, liloba, lobis quadratis, dense ciliatıs, apice an- gulo interno seta instructis. Paraglossae ligulae angulos anteriores haud attingentes. Labrum antice rotundatum, in medio incisum. Mandibulae apice subito incurvato, tenui, acuto. Palpi mazillares validi, 4-articulati, art, secundo tertio viz breviore; quarto subulato, secundi longitu- dine. Mentum late Iransversum, antice truncatum. Corpus breviusculum, converum, alatum, antice late rotundatum, postice acuminatum. Caput thoraci insertum, antice rostratum, fronte transversim, clypeo longitudinaliler convezxo, clypeo utrimque profunde foveolato. Thoraz converus, apice emarginatus, angulis omnibus rotundatis. Scutellum conspicuum, obtuse triangulare. Elytra thoracis longitudine, thorace triente latiora, lateribus humerisque rotundatis, angulo apicali ezterno ezciso. Abdomen marginatum, breviusculum, valde attenuatum, Pedes breves. Coxae anticae validue, 412 E. Wasmann: neue Brasilianische Staphyliniden, globuliformes, femora obtegentes. Femora lata, compressa, apice margine interno profunde excavata. Tibiae spinis longis instructae. Tarsi omnes 5-articulati, posteriorum art. primo elongato. Xenocephalus clypeatus n.sp. (Taf. V, Fig. 12). Rufopiceus, breviter parce pilosus, capite, thorace, elytrisgue glabris nitidisque; abdomine piceo, confertim subtiliter punctulato, infra bası fortius punctato, segmentis ommibus apice rufopiceis. — Long. 6.5 mill. Lat. elytr. 3 mill. Mas (?): Segm. 6° supra apice 6-dentato, infra profunde exciso. Körperform gedrungen, mit der grölsten Breite in den Flügel- decken, Vorderkörper gewölbt, vorne breit gerundet, Hinterleib kurz, ziemlich rasch und stark verengt. Der Körper ist mit gelben Här- chen besetzt; auf der Oberseite des Hinterleibes ist diese Behaarung sehr fein und kurz, kaum merklich, auf der Unterseite desselben länger und dichter, auf der Brust spärlich aber deutlich. Kopf, Halsschild, Schildchen und Flügeldecken sind kahl, glatt und glän- zend. Färbung ein gesättigtes Rothbraun, Hinterleib schwärzlich pechbraun mit röthlichem Hinterrande der einzelnen Segmente. Mundtheile. Oberlippe nach vorne etwas verengt, Vorder- ecken gerundet, Vorderrand in der Mitte eingeschnitten. Oberkiefer mit plötzlich gekrümmter, feiner und scharfer Spitze (Fig. 13 ec), ihr Aulsenrand vor der Spitze schwach gebuchtet. Kiefertaster (Fig. 16) kräftig; Glied 2 wenig kürzer als 3, beide etwas mehr als doppelt so lang als breit, gegen die Spitze allmählich verdickt, Glied 4 so lang wie 2, gegen die Spitze allmählich verengt. Unter- kieferladen kurz; die äulsere an der Spitze lang behaart, die innere an der oberen Hälfte des Innenrandes bedornt, die Dörnchen gegen die Spitze in Hornhäkchen übergehend. Kinn stark quer, vorne abgestutzt. Lippentaster (Fig. 14) 3gliedrig, Glied 1 kräftig, doppelt so lang als breit; 2 sehr kurz, deutlich schmäler als 1; 3 gegen die Spitze allmählich verengt, an der Basis nur wenig schmäler als 2, um # kürzer als 1, an der Aufsenseite mit je 8 in einer unregelmälsigen Doppelreihe stehenden grölseren Papillen be- setzt; unter den kleinen endständigen Papillen ragt eine gröfsere hervor. Zunge (Fig. 14 und 15) häutig, grofs und breit, das erste Tasterglied etwas überragend, in der Mitte bis zur Basis gespalten, die beiden Lappen quadratisch, an der inneren Vorderecke mit einer Borste, auf ihrer ganzen Fläche spitz bewimpert. Neben- zungen die äulseren Vorderecken der Zunge nicht erreichend, wegen der Bewimperung der Zunge sehr schwer sichtbar. bei Eciton hamatum gesammelt von Dr. W. Müller. 413 Fühler (Fig. 17) weit von einander abstehend, in einer Grube dicht neben dem Innenrande der Augen unter dem Vorderrande der Stirn entspringend, kurz und ziemlich dick, kaum länger als der Kopf, Glied 3 bis 11 eine gegen die Spitze schwach verdickte langgestreckte Keule bildend. Glied 1 kräftig, gestreckt, dreimal so lang als breit, 2 und 3 viel schmäler als 1, wenig länger als breit, das 3. Glied mit einem kurzen, stachelförmigen Fortsatz an der Aufsenecke; 4 bis 10 viereckig, schwach quer; 11 kurzeiförmig, wenig länger als breit, stumpf zugespitzt. Kopf (Fig. 13a,b) in das Halsschild eingesenkt, vorne rüssel- förmig verlängert, Stirn stark quer gewölbt, so dafs ihr vorderer Theil senkrecht abfällt. Kopfschild grofs, durch eine deutliche Naht von der Stirn getrennt, längsgewölbt (dachförmig), beiderseits neben den Augen unter dem Stirurande mit einer tiefen Längsgrube, aus welcher die Fühler entspringen. Augen grols, kaum vorspringend, am Innenrande ausgerandet, fast nierenförmig. Thorax gewölbt, fast halbkreisförmig, um mehr als die Hälfte breiter als lang, die Vorderecken mit dem Seitenrande gemeinschaft- lich zugerundet, Vorderrand schwach ausgerandet, Hinterecken stumpf abgerundet, Hinterrand beiderseits nur schwach ausgebuchtet. Schildehen deutlich, stumpf dreieckig. Flügeldecken so lang als das Halsschild, etwa um # breiter, die Schultern und der Seitenrand gemeinschaftlich stark gerundet, Hinterrand an den Hinterecken ausgeschnitten, so dals dieselben zahnförmig nach hinten und innen (wegen der Rundung des Seitenrandes) vorspringen. Hinterleib oben dicht und fein, unten kaum minder dicht, aber, namentlich gegen die Basis hin, gröber punktirt. Beine kurz; nach dem mir vorliegenden Exemplare zu ur- theilen, sind dieselben von oben gar nicht sichtbar, wenn sie nieht gewaltsam ausgespreizt werden. Vorderhüften sehr grofs, hoch kugelförmig gewölbt, die Vorderschenkel völlig bedeckend, auf ihrer Innenseite zur Aufnahme derselben flach ausgehöhlt. Mittelhüften gleichfalls auffallend grofs, aber völlig platt, quereiförmig, auf ihrer Aulsenseite zur Aufnahme der Schenkel flach ausgehöhlt. Hinter- hüften schmal aber lang querdreieckig. Die Schenkel (Fig. 18, Hinterbein) sind sämmtlich platt gedrückt, fast halb so breit als lang, an ihrem Innenrande vor der Spitze tief rinnenförmig aus- gehöhlt, so dafs ihre Ober- und Unterfläche an der Schenkelspitze als parallele Blätter sich begegnen, zwischen denen, wie aus einer Scheide, die Schiene hervortritt. Innenseite der Schenkel mit ein- zelnen Dörnchen besetzt. Schienen gegen die Spitze allmählich 414 E. Wasmann: neue Brasilianische Staphyliniden, verengt, 7 oder $ ihrer Länge in der Schenkelscheide verborgen, der hervorragende Theil an den Vorderschienen kaum doppelt so lang als am Grunde breit. Sämmtliche Schienen sind mit Reihen starker Stacheln besetzt. Fülse 5gliedrig, ziemlich dicht mit dorn- artigen Börstchen besetzt; an den Hinterfülsen das erste Glied fast so lang als die 3 folgenden zusammen. Das einzige mir vorliegende Exemplar hat den Hinterrand des 6. Hinterleibsegmentes oben in 6 zahnartige Zipfel ausgezogen, von denen die mittleren etwas breiter sind und weiter vorragen als die seitlichen; unten ist dasselbe schmal halbkreisförmig aus- geschnitten (J'?). Belonuchus fossulatus n. sp. Niger, nitidulus, antennarum basti, cozis anticıs et medüs, pedibus omnibus rufotestaceis, elytris piceis, capite quadrato, inter oculos utrimque 6 punctato, thorace elytris dimidio angustiore, lateribus subparalelis, margine laterali defleco, punctis dorsalibus (5.5) mazımis, scutello. dense subtiliter punctulato, elytris parcius fortiter punctatis. — Long. 5 mill. Lat. elytr. eirca 1.3 mill. Dem Belonuchus planiceps Er. (Gen. u. Sp. Staph. p. 425) nahe- stehend, durch die abweichende Punktirung des Kopfes, die grübchen- förmigen Rückenpunkte des Halsschildes und durch die stärker und weitläufiger punktirten pechbraunen Flügeldecken leicht zu unter- scheiden. Färbung glänzend schwarz, Hinterleib etwas matter, Flügel- decken pechbraun, die ersten Fühlerglieder, Beine, Vorder- und Mittelhüften röthlich gelbbraun. Kopf viereckig, etwas länger als breit, sammt den grofsen, kaum vortretenden Augen so breit als das Halsschild. Stirne zwischen den Fühlern breit dreieckig ein- gedrückt, der Eindruck flach, glatt. Zwischen den Augen, am Innenrande derselben stehen jederseits 6 Punkte, 4 gröfsere und 2 kleinere [):?], hinter und ober den Augen ist der Kopf grob und stark punktirt und mit einzelnen Borsten besetzt. Fühler 11gliedrig, Glied 1 gestreckt, 2 und 3 unter sich fast gleich lang, doppelt so lang als breit, zusammengenommen etwas kürzer als das erste; 4 und 5 kurz knopfförmig, wenig breiter als lang, 6— 10 allmäh- lich breiter werdend, stark transversal, untereinander sehr deutlich getrennt, 11 so lang als breit, vorne ausgerandet zugespitzt. Oberlippe quer, in der Mitte eingeschnitten, mit häutigem Saume und langen Borsten, Oberkiefer sichelförmig, unterhalb der bei Eciton hamatum gesammelt von Dr. W. Müller. 415 Mitte mit einem breiten, stumpfen Zahne!). An den schlanken Kiefer- und Lippentastern ist das letzte Glied um die Hälfte länger als das vorletzte. Zunge klein, gerundet, von den grolsen Neben- zungen weit überragt. Kopf durch einen kurzen, ziemlich stark eingeschnürten und deshalb wulstförmigen Hals mit dem Thorax verbunden. Thorax (Fig. 19) etwa um +4 länger als breit, nur halb so breit als die Flügeldecken, fast gleichbreit, Seitenrand steil herabgebogen, Hinter- ecken mit dem Hinterrande gemeinschaftlich zugerundet, Vorder- ecken stumpf, etwas herabgebogen. Auf dem Rücken steht beider- seits eine Reihe von 5 sehr starken, fast grübchenartigen Punkten, seitlich von denselben 5 etwas schwächere Punkte; auch auf dem herabgebogenen Seitenrande stehen einige, jedoch schwache Punkte. Schildcehen grofs, dreieckig, dicht und ziemlich fein punktirt. Flügeldecken weitläufig und grob punktirt, fein abstehend behaart, kaum länger als der Thorax, so lang als zusammen breit. Hinterleib weitläufig und deutlieh, ziemlich fein punktirt, die Punk- tirung an der Basis der einzelnen Segmente etwas dichter, Behaarung länger als auf den Flügeldecken, aber ebenso weitläufig. Unter- seite der einzelnen Segmente breit gelbbraun gerandet, an den letzten Segmenten fast ganz gelbbraun. Mittelhüften getrennt, Vorder- und Hinterschenkel mit Reihen sehr feiner Dörnchen besetzt, Schienen dicht bedornt, an den Hinterfülsen das erste Glied so lang wie die beiden folgenden zusammen. 1 Exemplar, 9. Lithocharis Mülleri n. sp. Nigra, elytrorum humeris, antennarum apice, pedibus corisque rufopiceis; capite quadrato, thorace paullo latiore, ante oculos subito angustato, parum convezo, inter oculos leviter depresso, opaco, confertissime subtilissimeque punctato, oculis magnis; thorace qua- drato, lateribus subparalellis, angulis posticis rotundatis, margine antico utrimque oblique truncato, opaco, confertissime subtilissimeque punctato, carinula media integra nitida instructo, elytris thorace 4 latioribus et longioribus, pone scutellum impressis, subaeneis, niti- dulis, humeris dilute rufescentibus; abdomine marginato, supra segm. 6° apice et 7° toto testaceobrunnneis, infra fere toto testaceo- brunneo, segmentis basi obscurioribus. — Long. 44 mill. Lat. elytr. 0.9 mill. 1) Nach Nordmann und Erichson (Gen. u. Spec. Staph. p. 419) sind die Oberkiefer von Belonuchus unbewehrt; bei mikroskopischer Untersuchung zeigte sich jedoch der obenerwähnte Zahn. 416 E. Wasmann: neue Brasilianische Staphyliniden etc. Mas: Abdominis segm. 6° inferiore apice viz sinuato, 7° pro- funde triangulariter ezciso. Der Lithocharis fumata Er. (Gen. und Sp. p. 622) zunächst stehend; von ihr namentlich durch breiteren, fast glanzlosen Kopf, durch das seiner ganzen Länge nach ziemlich stark gekielte Hals- schild und die abweichende Färbung verschieden. Der hinter den Augen fast gleichbreite, vor denselben plötzlich verengte Kopf erinnert an die Gattung Seiocharis Arribälz. (Los Estaf. de Buenos- Air. p. 260), die Fühlerbildung ist jedoch die der echten Lithocharis, bei denen die zwei ersten Glieder nicht merklich dicker sind als die folgenden. 1 Exemplar. Erläuterung der Abbildungen !) auf Taf. V. Fig. 1. Ecitochara fusicornis Wasm. - 2. Unterlippe (von der Aulsenseite gesehen). - 3. Zunge und Nebenzungen, von der Innenseite gesehen (nach einem anderen Präparate gezeichnet als Fig. 2). Die Zunge mit dem eingeschlossenen Geschmacksorgan. 4. Unterkiefer. 5. Kiefertaster. - 6. Oberkiefer. 7 aRuhler?2,°bir@. 8. Untere Hälfte der Mittelschiene. -. 9. Vorder-, 10. Hinterfufs. - 11. Ecitopora opaca Wasm. - 12. Xenocephalus clypeatus Wasm. - 13. a. Kopf von vorn, b. Profil desselben, e. Oberkieferspitze. - 14. Unterlippe. - 15. Zungenlappen und Nebenzunge (von der Innenseite). - 16. Unterkiefer und Kiefertaster. - 17. Fühler. - 18. Hinterbein. - 19. Thorax von Belonuchus fossulatus Wasm. 1) Die eine 20 malige Vergrölserung übersteigenden Abbildungen sind mittelst eines Hartnack-Mikroskopes (System 4 u. 9) und Camera lucida (Doy£re u. Milne Edwards) angefertigt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Neue Staphylinen vom Amur. Beschrieben von Bezirksarzt Dr. Eppelsheim in Germersheim. Zweites Stück. Auch in diesem Jahre wurde mir durch die Liebenswürdigkeit meines Freundes Herrn W. Koltze in Hamburg das von Herrn Graeser im Amurgebiet gesammelte Staphylinen-Material über- mittelt, dessen Aufzählung ich, wie im vorigen Jahre (Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, p. 307, und 1886, p. 55 ff.), hier folgen lasse. Die im ersten Verzeichnils bereits aufgezählten Arten habe ich weggelassen; nur wo es sich bei ihnen um neue Fundorte handelte, sind sie nochmals aufgeführt. Den Graeser’schen Thieren sind zwei neue Arten vom Ussuri, dem rechten Nebenflusse des Amur, beigefügt, welche ich der Güte des Herrn Akinin in St. Petersburg verdanke, und eine aus dem Baikalgebiete, welche mir Herr Schaufufs in Dresden mittheilte. Thamiaraea umbonatan.sp. Fusca, anterius subopaca, capite abdomineque nigris, antennarum basi, abdominis segmentorum anteriorum marginibus, ano pedibusque testaceis; thorace transverso canaliculato elytrisque hoc longioribus confertim, abdomine nitido segmentis 2—4 parce subtihiter punctatis, ceteris laevigatis. — Long. 1 lin. Mas: Abdominis segmento superiore secundo medio tuberculo rotundato munilo, septimo apice 4 dentato. Der Th. hospita täuschend ähnlich, aber nicht einmal halb so grols, mit anders punktirtem Hinterleib und anderer Geschlechts- auszeichnung des g. Der Kopf ist wie bei Th. hospita gebildet, schwarz. Die Fühler sind kräftig, so lang als Kopf und Halsschild, braun, an der Basis heller, das 2te und Ste Glied von gleicher Länge, dag 4te quer, das öte fast doppelt so breit als das 4te, die folgenden an Breite wenig verschieden, alle stark quer, das Endglied grols, so lang als die 2 vorhergehenden zusammen. Das Halsschild ist wie bei Th. hospita geformt, doppelt so breit als lang, fast so breit als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, oben sanft gewölbt, dicht und fein punktirt und von einer feinen Längsrinne durchzogen. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 27 .418 E. Eppelsheim: neue Die Flügeldecken sind fast um ein Drittel länger und etwas kräftiger punktirt als das Halsschild, braun, an den Schultern etwas heller. Der Hinterleib ist so breit als die Flügeldecken, hinten wenig ver- engt, schwarz, glänzend, der Hinterrand der vorderen Segmente und das ganze 7te röthlich, oben auf den 4 ersten Ringen äufserst sparsam und vereinzelt fein punktirt, auf den folgenden ganz glatt. Die Beine sind gelb. R Das g' hat in der Mitte des 2ten oberen Ringes ein kleines rund- liches Höckerchen, am Hinterrande des 7ten Segmentes 4 Zähnchen, von denen die beiden seitlichen spitzeren hinter den beiden mittleren stumpferen etwas zurückstehen. Ein einziges g' von Chabarofka. Aleochara brevipennis Grv. Ch. - sanguinea L. W. Homalota euryptera Steph. Ch. Homalota (Atheta) affectans n. sp. Parallela, parum convexa, subtiliter punclata, tenuissime pub- escens, nitidula, nigra, thorace abdominisque basi rufo-piceis, antennis, pedibus elytrisque testaceis, his circa scutellum infuscatis; Ihorace transversim quadralo, canaliculato, elytris hoc parum longioribus, abdomine segmentis anterioribus 5 crebre subtiliter, 6° minus crebre punctatis, 7° fere laevigato. — Long. £ lin. Mas: Jatet. Eine Hom. liturata en miniature, ganz ebenso gefärbt wie diese, aber nicht einmal halb so grofs, weniger matt, mit dünneren Fühlern, verhältnilsmäfsig rauherer Punktirung und feinerer Behaarung des Vorderkörpers und anderer Punktirung des Hinterleibs: schwarz, nur mälsig glänzend, das Halsschild und die 3 ersten Hinterleibs- ringe braunroth, die Fühler, Beine und Flügeldecken gelb, letztere mit dunklerem Anflug ums Schildchen herum. Der Kopf ist quer, etwas schmäler als das Halsschild, die Stirn wenig gewölbt, deutlich und dicht punktirt, mit einem feinen Längsstrichelchen in der Mitte. Die Fühler sind zwar kräftig, aber verhältnilsmälsig schwächer als bei H. liturata, fast so lang als Kopf und Halsschild, das 2te und öte Glied an Länge wenig verschieden, das 4te so breit als das dte, das 5te viel breiter, die folgenden allmählig an Breite schwach zunehmend, die vorletzten ziemlich stark transversal, das Endglied grofs, so lang als die 2 vorhergehenden zusammen, eiförmig. Die Taster sind gelb. Das Halsschild ist quer quadratisch, fast so breit als die Flügeldecken, mehr als um die Hälfte breiter als lang, an Staphylinen vom Amur. 419 den Seiten wenig gerundet, nach vorn fast mehr als nach hinten verengt, mit stumpfen Hinterecken, oben mälsig gewölbt, äufserst dicht, nicht allzu fein, etwas rauh punktirt, vor dem Schildchen mit einem Quereindruck, der sich zumeist in eine schwache Längs- rinne fortsetzt. Die Flügeldecken sind nur wenig länger als das Halsschild, wie dieses punktirt, gleich breit. Der Hinterleib ist fast gleichbreit, etwas schmäler als die Flügeldecken, auf den 5 vorderen Segmenten dicht und ziemlich fein, aber etwas rauh, auf dem 6ten Ringe nur um ein Geringes weniger dicht punktirt, auf dem 7ten fast ganz glatt. Die Beine sind gelb. Das d' ist mir noch unbekannt. Zwei Stücke vom Ussuri, dem rechten Nebenflusse des Amur. Von Herrn Akinin erhalten. Placusa pumilio Grv. Ch. Gyrophaena fusicornis Fauv. i.l. Brevis, nigra, nitida, antennis, pedibus elytrisque testaceis, his angulis exterioribus nigris; thorace brevissimo, disco quadripunctato, elytris hoc sesqui longioribus sparsim punctatis. — Long. # lin. Mas: Elytris sparsim granulatis, abdominis segmento 7° dorsali pliculis 6 elevatis ornato, penultimo medio apice denticuhis 3 approsi- malıs instructo, medio latiore triangulari, lateralibus spiniformibus. Von der Gestalt der @. nitidula, aber dreifach kleiner, durch die Art der Punktirung besonders ausgezeichnet, glänzend schwarz, die Fühler, Beine und Flügeldecken gelb, letztere in den Hinter- ecken breit schwarz. Der Kopf ist glänzend schwarz, die Stirn flach, neben den Augen kaum eingedrückt, beiderseits mit einigen wenigen Punkten besetzt. Die Fühler sind einfarbig rothgelb, fast so lang als Kopf und Halsschild, das 2te Glied cylindrisch, fast doppelt so breit und um die Hälfte länger als das 3te ver- kehrt kegelförmige, das 4te breiter als das 3te an der Spitze, sehr kurz, stark quer, die folgenden viel kräftiger, unter sich an Länge und Breite wenig verschieden, nicht ganz doppelt so breit als lang, das Endglied um die Hälfte länger als das vorletzte, kurz eiförmig. Das Halsschild ist sehr breit, fast dreimal so breit als lang, schmäler als die Flügeldecken, hinten und an den Seiten gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, mit tief herabgeschlagenen Vorderecken und stumpf zugerundeten Hinterecken, vorn gerade abgeschnitten, oben mäfsig gewölbt, auf der Scheibe beiderseits mit 2 grofsen Punkten, gegen den Seitenrand hin in der Mitte mit einem einzigen grölseren Punkte, aufserdem nur noch mit einigen 20 420 E. Eppelsheim: neue wenigen, unregelmälsig gestellten feineren Punkten. Die Flügel- decken sind etwas breiter und kaum um die Hälfte länger als das Halsschild, von der oben geschilderten Farbe, vereinzelt und ziemlich fein, gegen die Hinterecken zu deutlicher punktirt. Der Hinterleib ist etwas weniger glänzend als der übrige Theil des Körpers, sparsam punktirt, kurz und etwas rauh behaart, auf dem 7ten Segment vor dem Hinterrand mit 6 kleinen erhabenen Körnchen besetzt. Die Beine sind gelb. Beim g' sind die Punkte der Flügeldecken in feine Körnchen und die erhabenen Punkte des 7ten Dötsalsegments in feine erhabene Längsfältchen umgewandelt, und der Hinterrand des vorletzten Ringes ist in der Mitte mit 3 dicht neben einander liegenden Zähnchen bewaffnet, von denen das mittlere breit, flach dreieckig ist, während die seitlichen viel dünner und feiner dorn- förmig sind. Ich habe vor Jahren ein Stück dieser Art unter dem bei- behaltenen Namen von Dr. Skalitzky in Prag aus dem Amur- gebiet vom Flusse Ussuri erhalten; ganz aus derselben Gegend stammen auch die von Herrn Akinin freundlichst mitgetheilten Exemplare. Gyrophaena rugipennis Rey. Ein Stück von W. Leucoparyphus silphoides L. Ch. Tachinus basalis R. Ein Stück von W. - bipustulatus Fbr. Ch. Tachyporus obtusus L. Ch., W. - brunneus F. Ch. Conurus bipustulatus Grv. Ch. - binotatus Er. Ch. Quedius Koltzei n. sp. Niger, nitidus, antennis fuscis basti nigris, palpis, elytris tarsisque rufis; capite orbiculato-ovali, thorace angustiore, puncto frontali collo, genali anlteriore lineae genuli valde approzimatis; thorace disco utringue uni-lateribus impunctato, elytris hujus longitudine parcius fortius, abdomine crebre subtiliter aequaliter punctatis. — Long. 34 lin. Durch die ziemlich kleinen Augen zur Ediquus-Gruppe hin- neigend, aber dem Qu. brevicornis und ochripennis näher verwandt, durch die Stellung des Frontal- und des vorderen Wangenpunktes in hohem Grade ausgezeichnet, von etwas kurzer, gedrungener Gestalt, glänzend schwarz mit bräunlichen, an der Basis schwarzen Staphylinen vom Amur. 421 Fühlern und rothen Flügeldecken, Tastern und Tarsen. Der Kopf ist kurz eiförmig, schmäler als das Halsschild, wenig gewölbt, die Augen ziemlich klein, kaum vorstehend, die glatten unpunktirten Schläfen daher wohl 14 mal so lang als der Längsdurchmesser der Augen; der Frontalpunkt ist weit vom Hinterrande der Augen weg gegen den Scheitel zu abgerückt und mit dem genau in der Längsachse des Auges stehenden Temporalpunkt in einer Horizontale liegend; der vordere Wangenpunkt stölst fast an die Genallinie, der hintere steht weit von derselben ab. Die Fühler sind um die Hälfte länger als der Kopf, braun, die 3 ersten Glieder schwarz, das 3te etwas länger als das 2te, von den folgenden die ersten so lang als breit, die letzten breiter als lang, das Endglied 14mal so lang als das 10te, an der Spitze schräg ausgerandet. Die Taster sind rostroth., Das Halsschild ist kaum etwas breiter als lang, so breit als die Flügeldecken, hinten und an den Seiten in gemeinschaft- lichem Bogen gerundet, nach vorn verengt mit stark herabgebogenen Vorderecken, an den Seiten nicht eingedrückt, oben der Quere nach hochgewölbt, auf der Scheibe jederseits vor der Mitte mit einem einzigen Punkte, sonst aulser den Randpunkten nur noch beiderseits mit einem, dem Seitenrande genäherten gröfseren Punkte, welcher dem Vorderrande etwas näher liegt als der Discoidalpunkt. Das Schildchen ist schwarz, glatt. Die Flügeldecken sind kaum länger als das Halsschild, gleichbreit, an den Hinterecken abgerundet, am Nahtwinkel gemeinschaftlich ausgerandet, oben schwach gewölbt, wenig dicht, kräftig punktirt, fein und sparsam anliegend grau be- haart. Der Hinterleib ist so breit als die Flügeldecken, nach hinten schwach verengt, einfarbig schwarz, wenig glänzend, oben gleichmäfsig dicht und fein punktirt und dichter als die Flügel- decken anliegend grau behaart. Die Beine sind pechschwarz, die Schienen wenig heller, die Tarsen rostroth, die Vordertarsen mäfsig erweitert, an den Hintertarsen das erste Glied etwas kürzer als das Klauenglied. Ein einziges @ von Chabarofka. Meinem hochgeschätzten Freunde Herrn W. Koltze in Hamburg, der mir in liberalster Weise stets das gesammte von Graeser gesammelte Staphylinen- Material zur Bearbeitung überläfst, in aufrichtiger Dankbarkeit gewidmet. Die neue Art ist systematisch neben Q. brevicornis zu stellen, welchem sie in der Färbung und in der Stellung des Frontal- und vorderen Wangenpunktes am nächsten kommt, unterscheidet sich aber leicht durch geringere Grölse, gedrungenere Gestalt, schwächere 422 E. Eppelsheim: neue Fühler, längeren Kopf, schmäleres Halsschild, dunklere Beine und dichter und feiner punktirten Hinterleib. Leistotrophus gracilis Sharp. Ein einzelnes Stück von W. Staphylinus dauricus Motsch. W. - Es möge hier die Beschreibung einer Ocypus-Art Platz finden, welche zwar nicht im Amurland, aber in dem angrenzenden Baikal- gebiet gefunden wurde, und die ich anfänglich für eine selbständige Species hielt. Ocypus ophthalmicus Scop., v. baicalensis mihi. Alatus, niger, subopacus, confertim fusco-pubescens, capite thoraceque transversim subquadratis crebre subtilius punctatis, elytris piceis thorace evidenter longioribus et latioribus abdomineque creber- rime subtiliter punctatis. — Long. 64 lin. Von der Grölse der kleinsten Exemplare der Stammform, von welcher die interessante Abart in Färbung, Punktirung und Be- haarung in gleich prägnanter Weise abweicht. Kopf und Halsschild sind schwarz, kaum mit einer Spur eines metallischen Beiglanzes, gröber und weniger dicht als bei der Stammart punktirt. Die Flügeldecken, entschieden länger und breiter als das Halsschild, sind pechbraun, sammt dem Hinterleib ebenso punktirt wie die Stammform, aber nicht mit schwarzgrauer, sondern mit bräunlicher Behaarung bekleidet, welche auf dem Vorderkörper etwas weniger deutlich hervortritt. Die Geschlechtsauszeichnung ist die des Ocypus ophthalmicus. Ich erhielt das Thier in einem Pärchen aus dem Baikalgebiete von Schaufufs als angeblich neue Art unter dem Namen Oe. picipes, welchen ich jedoch, da er von Nordmann bereits vergeben war, in den obigen umwandeln zu müssen glaubte. Wahrscheinlich vertritt die beschriebene Varietät in jenen Ländern die in Europa so häufige Stammform, welche in Sibirien zu fehlen scheint, da sie weder in dem Heyden’schen Cataloge noch in dem Verzeichnils von Fauvel als sibirische Art aufgeführt wird. Ocypus inexspectatus n. Sp. Piceo-niger, subtiliter fusco-pubescens, capite thoraceque aeneis, nitidis, elytris subaeneo-fuscis, ore, antennis tarsisque rufo-piceis; capite suborbiculato thorace angusliore thoraceque subquadrato antrorsum subangustato linea longitudinali media laevi crebre sub- thlius, elytris thorace parum brevioribus abdomineque confertissime Staphylinen vom Amur. 423 subtiliter punctatis, hoc pube tenuissima griseo-fusca pruinoso- sericante aequaliter obtecto. — Long. 7 lin. Mas: latet. Dem Oec. tomentosus am nächsten stehend, etwas grölser, von anderer Kopfbildung, gröberer und weniger dichter Punktirung des Kopfes und Halsschildes, kürzeren Flügeldecken und viel dichterer, feinerer, reifartiger Behaarung des Hinterleibes; auch dem Oe. confusus nahe verwandt und in der Kopfbildung diesem näher stehend als dem tomentosus, aber durch breiteres, vorn verengtes Halsschild, weniger dieht und fein punktirten Kopf und Halsschild, kürzere Flügeldecken und feinere Behaarung des Hinterleibes leicht zu unterscheiden. Die Farbe des Käfers ist ein dunkles Schwarz- braun, nur der Kopf und das Halsschild sind erzfarben glänzend, die Flügeldecken braun mit schwachem Erzschimmer, der Mund, die Fühler und die Tarsen hell rothbraun. Der Kopf ist etwas schmäler als das Halsschild, rundlich, kaum etwas kürzer als breit, an den Seiten gleichmälsig, am Hinterrand wenig gerundet, an den Hinterecken breit abgerundet, oben wenig gewölbt, ziemlich dicht und fein, gegen die Hinterecken zu dichter, gegen die Mitte und nach vorn zu etwas weitläufiger punktirt und mälsig dicht hell- bräunlich behaart, unten schwarz, glänzend, sparsam ziemlich kräftig gleichmälsig punktirt; die Augen sind viel kleiner als bei Oc. tomentosus, die Schläfen daher auch viel länger und der grolse borstentragende Stirnpunkt steht daher vom Hinterrande der Augen doppelt so weit ab als von der Scheitellinie, während er bei tomen- tosus von beiden gleichweit entfernt ist. Die Taster sind roth. Die Fühler sind viel kürzer als Kopf und Halsschild, braunroth, gegen die Spitze hin rostroth, das erste Glied über die Basalhälfte hinaus schwarz; sie sind in ihrer Bildung von derjenigen des tomentosus kaum verschieden, die einzelnen Glieder unmerklich weniger schlank als bei diesem. Das Halsschild ist kaum breiter als lang, nach vorn etwas verengt und zusammengedrückt,. am Vorderrande gerade abgeschnitten, hinten bogenförmig gerundet, an den Seiten fast gerade mit stark niedergedrückten breit abgerundeten Vorder- und stumpf zugerundeten Hinterecken, oben gleichmälsig quer gewölbt, wie der Kopf ziemlich dicht, nur mäfsig fein punktirt, ziemlich dicht bräunlichgelb behaart, in der Mitte der ganzen Länge von einer feinen, gleichbreiten, glatten, nicht erhabenen Längslinie durchzogen, in der vorderen Hälfte beiderseits dieser Linie und in den Vorderwinkeln mit einer kleinen, glatten, unpunktirten Stelle. Die Flügeldecken sind so breit und etwas kürzer als das Hals- 494 E. Eppelsheim: neue schild, matt dunkelbraun mit leichtem Erzschimmer, an den Seiten gerade, an den Hinterecken abgerundet, am Hinterrande gemein- schaftlich gegen die Naht hin ausgeschnitten, oben flach, äufserst dicht und fein runzelig punktirt und bräunlichgelb behaart. Der langgestreckte Hinterleib ist so breit als die Flügeldecken, nach hinten wenig verengt, an den Seiten hochgerandet, oben dicht und fein, auf dem 7ten Segment etwas gröber und weniger dicht punktirt und gleichmälsig äulserst dicht und fein, bei gewissem Licht be- trachtet graublau reifartig behaart, seidenschimmernd. Auch bei dieser Art finden sieh wie bei den verwandten Arten auf dem öten bis 7Tten oberen Segmente 2 gröbere tiefer eingedrückte Borsten- punkte. Die Beine sammt den Hüften sind dunkel schwarzbraun, die Aufsenseite der Schienen und die Tarsen röthlichbraun, die Vordertarsen stark erweitert. Das Z ist mir zur Zeit noch un- bekannt. Ein von Herrn Graeser bei Wladiwostok gesammeltes 2 verdanke ich der Güte des Herrn Koltze. Ocypus Graeseri n. sp. Alatus, niger, opacus, capite thoraceque nigro-aeneis nitidis; capite rotundato creberrime disco parcius, thorace subquadrato antice compresso-augustato posterius parcius, antice per plagas minus sub- hliter punctatis; elytris thorace distincte longioribus abdomineque confertissime subtiliter ruguloso-punctatis, nigro-pubescentibus. — Long. 64 lin. Mas: latet. Dem Oe. fuscatus täuschend ähnlich, etwas grölser, mit etwas breiterem, vorn mehr zusammengedrücktem Halsschild und längeren Flügeldecken, namentlich durch die kräftigere Punktirung des Kopfes und Halsschildes ausgezeichnet, welche auf dem Kopfe zu- gleich viel dichter ist. Die Färbung ist ganz die des fuscatus: Kopf und Halsschild sind dunkel erzglänzend, Flügeldecken und Hinterleib mattschwarz, dicht schwarz behaart. Der Kopf ist ganz wie bei fuscatus gebildet, nur ungleich dichter und kräftiger, in den Seiten äufserst dicht runzelig zusammenfliefsend punktirt; dieser Unterschied in der Punktirung tritt namentlich neben den Augen und in der Mitte der Stirn hervor, wo ein viel schmälerer und kürzerer Raum unpunktirt ist als bei fuscatus; auch hier ist, wie bei fuscatus, die Punktirung eine doppelte: es sind zwischen die gröberen Punkte hier und da feinere eingestreut. Auch der Hals ist viel gröber punktirt und die glatte Stelle in der Mitte des Vorderrandes, welche bei fuscatus einen grölseren Raum einnimmt, Staphylinen vom Amur. 425 beschränkt sich hier auf eine linienförmige Andeutung. Die Fühler sind wie bei fuscatus. Dagegen ist das Halsschild breiter als bei der verglichenen Art und vorn mehr zusammengedrückt- verengt, entschieden breiter als lang, sonst in der Form nicht verschieden ; die Punktirung ist nicht gerade dichter aber viel stärker als bei fuscatus, in der vorderen Hälfte auf einzelne Punktflecken vertheilt, zwischen welchen glatte punktlose Stellen liegen; die Vorderecken sind glatt. Auch hier ist, wie auf dem Kopfe, die Punktirung eine doppelte: in die gröberen Punkte sind feinere eingeschaltet. Die breite, flache, glatte Mittellinie ist wie bei fuscatus. Kopf und Halsschild zeigen sich bei ganz starker Vergrölserung als äulserst sparsam, fein und hinfällig, anliegend schwarzgrau behaart. Das Schildehen ist schwarz sammthaarig, Die Flügeldecken sind so breit als der Hinterrand des Halsschildes, entschieden länger als dasselbe, an den Seiten gleichlaufend, äufserst dicht, fein runzelig punktirt. Der Hinterleib ist gleichbreit, dicht, mäfsig fein quer- runzelig punktirt, dicht schwarzgrau behaart. Die Beine sind schwarz, die Vordertarsen stark erweitert. Das g' ist mir noch unbekannt. Ein einziges ® wurde von Herrn Graeser bei Wladiwostok gefunden und dem Entdecker dankbarlichst dedieirt. Sollten die Geschlechtsunterschiede des J' sich bei später aufzufindenden Stücken als identisch mit denen des fuscatus erweisen, so würde das Thier wenigstens eine interessante Rasse darstellen, die immerhin eines besonderen Namens werth wäre. Ich hielt die glatten Vorderecken des Halsschilds anfangs für eine Eigenthümlichkeit dieser Art, da die mit derselben verglichenen Stücke des fuscatus alle dicht, viel dichter als der übrige Theil des Halsschilds, zumeist schräg runzelig punktirte Vorderecken besalsen. Allein die Untersuchung weiterer Exemplare ergab, dals diese Punktirung der Halsschildvorderecken eine bis dahin nicht gekannte Geschlechtsauszeichnung des g' ist; bei 15 gerade in meiner Samm- lung steckenden Exemplaren des fuscatus aus den verschiedensten Theilen Europa’s besalsen sämmtliche 7 g' diese Punktirung, während sie bei sämmtlichen 8 9 fehlte. Weiterhin hat Graeser ein Pärchen einer Ocypus- Art bei Wladiwostok gefunden, welche ich mir als Ocypus protensus Men. bestimmt habe. Die Diagnose bei Fald. (Fn. transcaue. I, p. 122) lautet: 426 E. Eppelsheim: neue „Elongato- angustatus, totus niger, opacus, capite thoraceque nitidus, concinne ac remote punctatis, elytris subcyanescentibus; pedibus piceis. — Long. 6 lin., lat. 14 lin.“ So kurz die Diagnose auch ist, so zutreffend scheint sie mir in allen Punkten auf unser Thier zu sein; auch die Gröfsenangabe 6 lin. — also etwas kleiner als Oc. ater — palst vollständig. Die elytira subceyanescentia der Diagnose — während sie bei unseren beiden Stücken schwarz sind — dürfen nicht irre machen, da wir auch bei der nächstverwandten Art, dem Oec. ater, die Flügeldecken bald schwarz, bald schwarz mit bläulichem Anfluge sehen. Da endlich der europäische Oc. ater auch im Ural vorkommt, wird wohl dem caucasischen Oc. protensus kein allzu grofser Zwang auferlegt, wenn er auch in Sibirien als heimathberechtigt an- genommen wird. Zur Ergänzung der obigen Diagnose Faldermann’s und zur Sicherstellung der bis dahin gänzlich dunkeln und unaufgeklärten Art möchte ich nun noch auf die unterscheidenden Merkmale von dem nächststehenden Oc. ater aufmerksam machen. Mit Hülfnahme der kurzen Diagnose des letzteren bei Erichson (Gen. et sp. Staph. p- 416) dürfte die differentielle Diagnose also lauten: Ocypus ater: Alatus, niger, capite thoraceque nitidis, parcius punctatis, hoc subquadrato posterius subangustato, supra parum convezo; elytris thorace sublongioribus sutura rufescente. — Long. 3 lin. Mas: Abdominis segmento penultimo ventrali apice medio leviter emarginato. Ocypus protensus: Alatus, niger, capite thoraceque nitidhs, parce punctatis, hoc cylindrico, convezo, latitudine distincte longiore; elytris thorace sublongioribus. — Long. 63 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore penultimo apice medio breviter parum profunde subtriangulariter ezciso. Der Kopf ist bei Oc. protensus ebenso geformt als bei uter, in beiden Geschlechtern etwa so breit als das Halsschild, nur in den Hinterecken dicht, sonst zerstreut ziemlich kräftig punktirt, in der Mitte und vorn in viel gröfserer Ausdehnung als bei Oc. ater glatt. Die Fühler sind wie bei diesem gebildet, schwarz, gegen die Spitze allmählig rostroth werdend, das 3te Glied im Verhältnifs zum 2ten nicht ganz so lang als bei Oc. ater. Das Halsschild ist nicht, wie bei diesem, so breit als lang, nach hinten verschmälert, oben etwas abgeflacht, sondern entschieden länger als breit, eylindrisch, gewölbt, gleichbreit, in der Mitte mit einer flachen, Staphylinen vom Amur. 427 glatten, unpunktirten, breiten — wohl dreimal breiteren als bei Oc. ater — Mittellinie, oben noch sparsamer und zerstreuter als der Kopf, nur in den Vorderecken und am Seitenrande dicht, dichter als bei Oc. ater, punktirt. Die Flügeldecken und der Hinterleib sind wie bei Oc. ater geformt und punktirt, nur haben die Flügeldecken nicht den rothen Nahtsaum des letzteren, sondern sind einfarbig schwarz. Beim g' ist das vorletzte Bauchsegment nicht wie bei Oc. ater in der Mitte des Hinterrandes schwach ausgerandet, sondern kürzer aber tiefer, leicht dreieckig, ausgeschnitten. Soweit wäre Alles in Ordnung: Oec. protensus ist unzweifelhaft eine sowohl im Gesammthabitus wie in der Form und Punktirung einzelner Theile dem Oc. ater äulserst nahestehende aber gut unter- schiedene Art. Aber die Schwierigkeiten kommen hinten nach. Sind in der That die verwandtschaftlichen Beziehungen der beiden Arten so enge, als wir bisher angenommen haben? Alle übrigen . Zeichen bejahen diese Auffassung, die Tasterbildung aber spricht dagegen. Ocypus ater ist, ein Tasgius, Oc. protensus nicht. Die Untergattung Tasgius hat ein beilförmiges, Oc. protensus ein eylin- drisches Endglied der Lippentaster, wie die Goörius-Arten. Die Tasgius- Arten haben leicht beilförmige oder eylindrische vorn ab- gestutzte Endglieder der Maxillartaster, Oc. protensus ein vorn zu- gespitztes Endglied wie die Untergattung Goerius. So ist demnach Oc. protensus ein Goerius? Auch nicht ganz, wiewohl er den Goärien viel näher steht als den Tasgius-Arten. Bei den Go£rien ist das Endglied der Maxillartaster kleiner als das vorhergehende, bei Oc. protensus ist das 4te Glied entschieden länger als das te. So gehört derselbe einer neuen Unterabtheilung der Gattung Ocypus an? Vor der Aufstellung einer solchen möchte ich am allermeisten warnen. Das Beispiel des Oc. protensus giebt für mich vielmehr einen neuen Beweis dafür ab, dafs sich nicht Alles in der Natur in bestimmte, scharf zugeschnittene Schablonen einzwängen läfst, und dals sich die Grenzlinien zwischen einzelnen Gattungen und Untergattungen nicht immer strenge ziehen lassen, sondern sich häufig verwischen und in einander übergehen. So stellt denn Oc. protensus für mich lediglich eine höchst interessante in der Beschaffenheit des Endglieds der Maxillartaster aberrante Art der Untergattung Goerius dar, welche trotz ihrer habituellen Aehn- lichkeit mit Tasgius ater mit Rücksicht auf die Punktirung des Kopfes und Halsschildes am natürlichsten neben Goerius fuscatus gestellt wird. 428 E. Eppelsheim: neue Philonthus insignitus Fauv. Ein einzelnes Stück von W. - spinipes Sharp. W. - ‘aeneus Rossi. W. - nigritulus Grv. W. - varians Pk. Ch. = v. gilvipes Er. W. - micans Grv. N. Cryptobium fracticorne Payk. W. Dolicaon biguttulus Lac. W. Lathrobium castaneipenne Kol. Ch. - concolor Motsch. W. Paederus riparius L. Ch., W. Stienus indagator n.sp. Plumbeo-niger, nitidus, parce breviterque albido-pubescens, minus crebre fortiter profundeque rugulose punctatus, palpis pedibusque testaceis, illis apice, his geniculis tarsisque fuscis; capite elytrorum , fere latitudine, fronte late leniter impressa, anguste profundius bisulcata interstitio lato subelevato; thorace latitudine paullo longiore, bası canaliculato, elytris hujus longitudine, abdomine marginato parcius minus fortiter punctato, tarsis articulo 4° simplice. — Long. 23 lin. Mas: Jlatet. Breiter und plumper gebaut als die verwandten Arten, von denen ihm St. lustrator in dem stärkeren Glanze seiner Oberfläche und in der stärkeren und weniger dichten Punktirung am nächsten kommt: bleischwarz, lebhaft glänzend, sparsam und äulserst kurz, wie schuppenartig weilslich behaart, auf dem Vorderkörper nur mäfsig dicht, kräftig und tief, runzelig punktirt, die Taster gelb, an der Spitze bräunlich, die Beine hell gelbbraun, die Kniee, das äufserste Ende der Schienen, die Tarsen, die Coxen und Trochanteren pechfarben. Der Kopf ist um ein Drittel breiter als das Halsschild, kaum schmäler als die Flügeldecken, die Augen sehr grols, die Stirn breit, aber nicht tief eingedrückt, mit zwei schmalen aber tiefen Längsfurchen, deren breiter Zwischenraum etwas gewölbt und leicht erhaben ist. Die Punktirung ist in den Seiten und namentlich in den beiden Längsfurchen ungleich feiner und dichter als in der Mitte, wo sie gröber und sparsamer ist. Die Fühler sind ziemlich schlank, viel kürzer als Kopf und Halsschild, schwarz, das Ste bis öte Glied pechbraun, das 3te fast um die Hälfte länger als das 4te, das 4te und öte gleichlang. Die Taster sind hellgelb, das Ste Glied Staphylinen vom Amur. 429 in der vorderen Hälfte auf der Aulsenseite bräunlich. Das Hals- schild ist um ein Geringes länger als breit, in der Mitte am brei- testen und hier, von der Seite gesehen, winkelig erweitert, nach hinten kaum mehr als nach vorn verengt, mit stumpfen Hinterecken, an der Basis nicht ganz um die Hälfte schmäler als die Flügel- ‚decken, oben gewölbt, ziemlich dicht, stark und tief punktirt, mit glänzend glatten, gerunzelten Zwischenräumen, mit einer Längs- furche in der Mitte, welche, an der Basis beginnend, gleich hinter der Mitte erlischt. Die Flügeldecken sind kaum länger als das Halsschild, gleichbreit, oben ziemlich flach, jederseits neben der Naht der ganzen Länge nach zu einer flachen Längsbeule auf- getrieben, wie das Halsschild, um das Schildchen herum etwas dichter punktirt. Der Hinterleib ist viel sparsamer als der Vorder- körper, auf den ersten Segmenten noch ziemlich kräftig, auf den letzten feiner und zerstreuter punktirt, auf den vorderen Ringen in der Mitte der Basis mit einer einzigen feinen Kiellinie. Die Beine sind von der besprochenen Färbung, das 4te Tarsenglied einfach. Ein einziges 2 von Wladiwostok. Ob die beschriebene Art nicht doch vielleicht mit St. maritimus Motsch. von Sitkha zusammenfällt, dessen 2te verbesserte Beschrei- bung im Bull. Mose. 1852, I, p. 316 einer solchen Ansicht nicht im Wege stände, mülste das Auffinden des g' entscheiden. Die erste Beschreibung Motschulsky’s (Bull. Mosc. 1845, II, p. 356), welche den St. maritimus von der Gestalt des St. biguttatus sein lälst, weist eine solche Auffassung entschieden zurück. Euaesthetus granulipennis n. sp. Rufus, nitidulus, antennis pedibusque rufo-testaceis, capile thoraceque crebre distinctius punctatis, hoc lineolis duabus rectis minus profundis impresso; elytris thorace multo brevioribus crebre subgranuloso-punctatis. — Long. $ lin. Mas: latet. Von der Gestalt des Eu. laeviusculus und ihm am ähnlichsten, mit kürzeren weniger dicht und gröber körnig punktirten Flügel- decken, einfarbig roth, nur die Fühler und Beine etwas heller roth- gelb. Der Kopf ist wie bei Eu. laeviusculus geformt, oben dicht und kräftig und tief punktirt. Ebenso sind die Fühler in ihrer Form kaum verschieden von denjenigen der verglichenen Art. Das Halsschild ist etwas länger als bei dieser, im Uebrigen von gleicher Form, oben etwas weniger dicht aber ebenso stark und tief punktirt, 430 E. Eppelsheim: neue Staphylinen vom Amur. die beiden Längseindrücke hinten auf der Scheibe entschieden länger als bei laeviusculus. Die Flügeldecken sind kürzer als bei den übrigen bekannten Arten, in der Mitte nur halb so lang als das Halsschild, von den Schultern nach hinten verbreitert, am Hinter- rande gemeinschaftlich tief bogenförmig ausgeschnitten, oben noch kräftiger und kaum weniger dicht als Kopf und Halsschild, leicht. körnig punktirt. Der Hinterleib ist fast breiter als der Vorder- körper, breit gerandet, äufserst fein, nicht dicht punktirt. Der ganze Körper ist mit feinen, kurzen, niederliegenden gelben Härchen auf dem Vorderkörper sparsamer, auf dem Hinterleib etwas dichter bekleidet. Die Beine sind rothgelb. Drei 2 von Wladiwostok. Die neue Art ist an der gleichmälsig rothen Färbung des ganzen Körpers, den kurzen Flügeldecken und der tiefen und ver- hältnifsmälsig groben Punktirung des Vorderkörpers, insbesondere der Flügeldecken, sofort mit Leichtigkeit zu erkennen. Coprophilus sellula Kr. W. Homalium lapponicum Zett. Ein Stück von Ch. - caesum Grv. Askold. Megarthrus depressus Payk. Ch. - atratus Mäkl. (verosimiliter). Ein einzelnes Stück von Ch. Synonymische Bemerkungen über- europäische Staphylinen Dr. Eppelsheim in Germersheim. Bolitochara ezimia Epp. (Wiener Entom. Zeit. II, 1883, p. 251) ‘—= Reyi Sharp. (Ent. Monthl. Mag. XII, p. 133). Die Beschreibung Sharp’s, welche ich bei der Aufstellung meiner Art nicht Kannte, palst vollkommen auf das 2 der letzteren. Lomechusa teres Epp. = ? sibirica Motsch. Die von Solsky (Hor. Soe. Ent. Ross. VII, p. 344) verbesserte und erweiterte Be- E. Eppelsheim: Synonymische Bemerkungen etc. 431 schreibung der Lomechusa sibirica Motsch. (Bull. Mose. 1360, II, p. 584) palst in manchen Punkten, namentlich in der Gröfsenangabe und der Schilderung des Halsschildes so gut auf meine Lomechusa teres, dafs ich keinen Anstand nehmen würde, die letztere als Synonym der ersteren hinzustellen, wenn nicht die Beschreibung der Fühler bei Solsky, namentlich die des äten Fühlergliedes, welche nicht mit den bei L. teres bestehenden Grölsenverhältnissen übereinstimmt, Zweifel erwecken mülste. Motschulsky sowohl wie Solsky scheinen bei der Beschreibung weibliche Stücke vorgelegen zu haben, bei welchen, wie Kraatz (Nat. Ins. Deutsch. II, p. 115) richtig hervorhebt, das 3te Fühlerglied etwas kürzer ist als beim g'; mein Exemplar ist ein g', bei welchem das Ste Fühlerglied gut um die Hälfte länger als das 2te, und bei welchem das 3te und 4te Fühlerglied auf der Innenseite mit weilslichen borstenartigen Härchen besetzt sind, ein für die g' der Gattung Lomechusa höchst charakte- ristisches Merkmal, welches weder von Erichson und Kraatz, noch von Rey, wohl aber von Thomson erwähnt wird. Ich besitze zwar durch die Güte Faust’s ein von Motschulsky selbst als Lom. sibirica abgegebenes sogen. Originalexemplar; allein dasselbe scheint dem nämlichen Schicksal verfallen zu sein, wie dasjenige Stück der letztgenannten Art, welches Hochhuth zur Beschreibung vorgelegt wurde (Bull. Mosc. 1862, II, p. 14): es wurde von Motschulsky selbst verwechselt, und ich vermag, gleich Hochhuth, in meinem Exemplare, wiewohl die Fühlerglieder vom öten an alle ein wenig gestreckter erscheinen als bei meinen europäischen und caucasischen Stücken, nur ein @ der Lomechusa strumosa zu erblicken. Ozypoda referens Rey ist nach einem von Damry erhaltenen typischen Exemplar = micans Kraatz. Ocyusa (Ozypoda) carbonaria Motsch. = incrassata Rey. Nachdem mir durch die Liebenswürdigkeit meines Freundes v. Heyden die bis dahin unzugänglichen Arbeiten der schles. Gesell- schaft 1846 aus der Bibliothek des Senckenbergischen Museums ver- schafft worden sind, in welchen p. 94ff. ein Aufsatz von Gravenhorst enthalten ist: „Ueber Staphylinus olens und dessen nächste Ver- wandte“, der von Erichson in seinem „Bericht über die wissenschaft- lichen Leistungen in der Entomologie im Jahre 1846“ mit wenigen Worten abgethan wird, bin ich im Stande, Folgendes über die von Gravenhorst daselbst neu aufgestellten Arten zu bemerken: Staphylinus tenebricosus Grv. = Ocypus olens Müll. Staphylinus alpinus Grv. ist eine kleine Form des Ocypus macrocephalus, welche durch kleineren Kopf, dichtere feinere 432 E. Eppelsheim: Synonymische Bemerkungen etc. Punktirung und namentlich durch viel längeres, schmäleres Hals- schild ausgezeichnet ist, und welche mir anfänglich selbst den Eindruck einer selbständigen Art machte, aber sicherlich nur eine prägnante Varietät des Oc. macrocephalus darstellt, welche immerhin eines besonderen Namens werth ist. Ich besitze 2 Stücke dieser Form aus Serbien, von wo Merkl auch die typische Form des Oc. macrocepkalus in Exemplaren mitgebracht hat, welche kaum grölser sind als Oc. alpinus Grv. Staphylinus tenuipennis Grv. ist die kleinere Form des Ocypus alpesiris Er., welche als St. brevipennis Heer und Oc. Chevrolati Baudi beschrieben ist. Ocypus simulator Epp. ist wahrscheinlich = pullus Hochh. Ocypus protensus Menetr. gehört nicht in die Untergattung Tasgius, sondern ist ein Goerius, der neben fuscatus zu stellen ist. Philonthus pisciformis Fauv. (tibialis Rey nee Epp.) = femoralis Hochh. Die Art kommt im Caucasus (Suramgebirg) vor und die Beschreibung Hochhuth’s ist vollkommen zutreffend. Lathrobium atripalpe Seriba ist nach Vergleich der typischen Stücke die kurzflügelige Form des L. terminatum, welche von Rey als L. posticum beschrieben wurde. Ozytelus affinis Czwalina —= hamatus Fairm. Geodromicus puncticollis Weise soll nach Fauvel (Rev. d’Ent. VI, 1837, p. 86) = globulicollis Zett. sein. Ich kann dieser Ansicht nicht beistimmen, mufs vielmehr den @. puncticollis für eine kurzflügelige Form des G. plagiatus halten. Die geringere Länge der Flügeldecken kann nicht mafsgebend sein, denselben zu globuli- collis zu stellen, wie denn überhaupt die Länge der Flügeldecken allein kein specifisches Unterscheidungsmerkmal zwischen @. plagtatus und globulicollis abgiebt: bei der v. marginatus Fauv. — hituratus Kr. des @. globulicollis sind die Flügeldecken kaum kürzer als bei der v. nigrita des plagiatus. Von gröfserem Gewicht ist die Färbung der Beine, welche ich bei @. puncticollis stets pechbraun bis schwarz gefunden habe. Nun ist es zwar richtig, dals die Färbung der Beine bei G. plagiatus vom Röthlichen bis zum Tiefschwarzen aulser- ordentlich schwankt; ich habe aber noch keine Form des @: globuli- collis gesehen, die keine rothgelben Beine hatte, und ich mufs Kraatz vollkommen beipflichten, wenn er in seiner Beschreibung derselben (Nat. Ins. Deutschl. II, p. 927) sagt: „die Beine scheinen stets eine röthlich gelbe Färbung zu haben“. DD — [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Bericht über die von den Herren Prof. Dr. Freiherrn von Fritsch und Prof. Dr. Rein ın Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. Erstattet von Major z.D. Dr. L. von Heyden. Im Jahre 1872 unternahmen die beiden, damals in Frank- furt a. M. wohnhaften Naturforscher, Dr. Freiherr Carl v. Fritsch, jetzt Professor der Mineralogie und Geologie in Halle, und Dr. J. J. Rein, jetzt Professor der Geographie in Bonn, eine wissen- schaftliche Reise, um das Innere des Sultanats Marocco und des Atlas-Gebirges zu erforschen. Am 30. März verlielsen dieselben Frankfurt und waren bereits am 8. April auf afrikanischem Boden. Speciell die Provinz Hahah, südlich von Mogador, zu besuchen, war wegen ausgebrochener Empörung nicht ausführbar; die Erlaubnils vom Sultan zur Be- reisung des Atlas und des Inneren von Marocco konnte von Fes aus erst in vier bis fünf Wochen in Tanger eintreffen und so ent- schlossen sich die Reisenden, diese Zeit auf den Canarischen Inseln zu verbringen. Nach kurzem Aufenthalt in Tanger fuhren sie mit dem Dampfer weiter, hatten Gelegenheit, in Rabat, Casablanca und Mogador einige Stunden sich aufzuhalten und zu sammeln und landeten am 18. April in Las Palmas auf Gran Canaria. — Genau vier Wochen nach dem ersten Aufenthalt in Mogador, am 16. Mai, betraten die beiden Forscher dort wieder das afrikanische Festland. Des Sultans Erlaubnifsbrief war noch nicht eingetroffen und so wurden in der ersten Woche nur kleine Ausflüge gemacht, u. a. in das Land der Hahah, wo die Ruhe wieder hergestellt war, und auf den Djebel Hadid (22.— 24. April). Erst am 28. Mai konnte nach der Hauptstadt Marocco aufgebrochen werden, die auf dem gewöhnlichen Wege erreicht wurde. Nach langen Unter- handlungen mit dem Gouverneur der Atlas-Provinzen, um die Erlaubnifs, besonders die beschneiten Berge in den Distrikten von Demenet, Ntifa und Glaui zu besuchen, wurde dieses zwar ab- geschlagen, jedoch erhielten die Reisenden die Zusage, dafs ihnen diejenigen Theile des Hochgebirges, die vor ihnen der berühmte Botaniker Hooker bereist hatte, vollkommen zugänglich sei. Wider- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft IL. 28 434 L.v. Heyden: Bericht über die von v. Fritsch und Rein strebend fügten sie sich, in der Hoffnung, die Höhen gerade da zu erreichen, wo Hooker dieselben nicht betreten. Im Gebirge selbst aber hatten sie genau wie Hooker und vor ihm Balansa jedes Vordringen erst zu erstreiten; nur einmal glückte es, den Gebirgs- rücken zu besteigen, am Pals von Tisi Tacherat (ca. 3400 Meter), der vom Reraya-Thal nach Tifnut im Sus-Thal führt. Nach Be- steigung des Tacherat sollte die Gebirgsmasse die zur Provinz Mtuga gehört, untersucht werden. Um aber Mtuga zu erreichen, mufste das Gebirge verlassen werden, und in der Burg des Keid wurde die eidliche Versicherung gegeben, dals diese Provinz keine Schnee- berge besitze; für das Hahah-Land war keine Reiseerlaubnils da und mulsten also die Reisenden, ohne zum zweitenmal den Gebirgs- kamm erreicht und ohne einen der Gipfel desselben betreten zu haben, nach Mogador zurückkehren, nachdem sie von der Reiseroute Balansa’s und Hooker’s nur wenig abgewichen waren, so sehr sie sich auch angestrengt haben, diese Bahnen zu verlassen. Hätten sie von vornherein mehr Zeit für die Atlas-Tour bestimmen können, so würden sie allerdings wohl noch mehr Abweichungen von den Wegen ihrer Vorgänger haben durchsetzen können, aber die Zeit der Rückreise. nahte heran. So waren die Reisenden schon am 20. Juni wieder in Mogador, warteten dort freilich bis zum 29. auf Gelegenheit zur Heimreise und langten erst am 6. Juli in Gibraltar in Spanien an, nachdem sie in Mazaghan, Casablanca und L’Arasch längeren Aufenthalt gehabt, in Tanger aber kaum Zeit gefunden hatten, die schuldigen Besuche abzustatten. — Die Herren v. Fritsch und Rein hatten die Güte, mir die gesammte Insekten- Ausbeute von dieser Reise als Geschenk zu überlassen. Die Käfer, welche auf den Canarischen Inseln ge- funden wurden, habe ich bereits besprochen in dem Berichte der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M. 1874—75. — Wenn ich eine Aufzählung der maroccanischen Aus- beute im Zusammenhang auch erst jetzt gebe, so hatte ich doch nicht seither versäumt, neue unbeschriebene Arten jeweilig an Speeialisten zur Beschreibung mitzutheilen. Bei den gesammelten Thieren war stets der genaue Fundort und das Datum des Fundes, was nicht zu unterschätzen ist, an- gegeben und wurde danach gesammelt: 22. bis 24. April. Djebel Hadid im Atlas. 17., 18. und 19. Mai in der Nähe von Mogador. 28. Mai bis 5. Juni auf der Reise von Mogador nach Marocco. in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. 435 8. Juni auf der Reise von Urica nach Reraya. 10. Juni im Unteren Reraya- Thal. 11. bis 12. Juni im Oberen Reraya-Thal und am Pafs Tisi Tacherat. 13. bis 16. Juni zwischen Sectana und Amsmith. 14. bis 20. Juni auf der Reise von Amsmith nach Mogador. 30. Juni bei Mazaghan. 3. Juli bei Casablanca und Dar el Beida. 5. Juli bei L’Arasch. — In der nachfolgenden Zusammenstellung bedeutet f, dafs die Art auch in Europa, meist dem gegenüberliegenden Theile, vor- kommt. Abgekürzt ist: Amsmith = Ams.; L’Arasch = Ar.; Casa- blanca = Casbl.; Dar el Beida —= Dar B.; Djebel Hadid — Had. Mazaghan —= Maz.; Mogador = Mog.; Marocco = Mar.; Oberes Reraya- Thal = Ob. Rer.; Unteres Reraya - Thal = Unt. Rer.; Sectana — Sect.; Tisi Tacherat — Tisi. Zusammenstellung der mitgebrachten Coleopteren. T Cicindela trisignata Dej. Mit schmalen Deckenbinden. Casbl. + C. litoralis F. var. barbara Cast. Casbl., Maz. T €. fleeuosa F. Mog. 19. 4. Diese 3 Arten sind im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet. Cathoplius asperatus Dej. Zwei Weiber von Casbl., Dar B. und Maz. Die Gattung der dortigen Gegend eigenthümlich. C. stenocephalus Luc. Zwei Weiber von Mog. 17. 4. T Bembidion (Testedium) laetum Brll. Casbl., Dar B. T B. (Neja) ambiguum Dej. Casbl., Dar. B. und im Ob. Rer. bis zum Pafs Tisi 12. 6. Auch in Andalusien und Griechenland. T B. (Periphus) hispanicum Dej. Mog. 19. 4. Scarites buparius Forst. Casbl., Mog. 19. 4. 7 S. (Adialampus) laevigatus F. ‚Casbl. Graphipterus Rolphi Fairm. Auf der Route von Urica nach Rer. Speeciell maroccanisch. 7 Chlaenius velutinus Dft. var. auricollis Gene (elytris cupreis). Urica 8. 6. T Licinus granulatus Dej. var. brevicollis Dej. Casbl., Dar B. T Carterus (Odontocarus) cordatus Dej. Maz., Weg von Sect. nach Ams. 13. 6. Auch Spanien und Sicilien. tT Ditomus sphaerocephalus Oliv. Weg von Urica nach Rer. t Harpalus rufitarsis Duft. var. decipiens Dej. Ob. Rer. zum Pafs Tisi. 28 * 436 L.v.Heyden: Bericht über die von v. Fritsch und Rein + H.melancholicus Dej. var. fulvus Dej. (litoralis Ramb.). Casbl., Dar B., Weg von Mog. nach Had. 7 H. serripes Quens. Weg von Urica nach Rer. T H. tenebrosus Dej. Ob. Rer. zum Pals Tisi. Acinopus sabulosus F. (obesus Schh.). Weg von Sect. bis Ams. In Nord- Afrika verbreitet. + Amara trivialis Gyll. Weg von Urica nach Rer. + Pterostichus (Steropus) globosus F. var. ebenus Quens. Casbl. Auch auf der Iberischen Halbinsel. + Pt. (Orthomus) barbarus Dej. Casbl., Dar. B. Auch in Süd - Europa. + Laemostenus complanatus Dej. Mog. zum Had., Casbl., Dar B. L. (Pristonychus) Favieri Fairm. Mog. 17. 5, mehrfach gef. Kenntlich an der auffallend vertieften Stelle um das Schildchen. Variirt von 16— 20 mill. Länge. Marocco eigenthümlich. rt Calathus mollis Marsh. Casbl., Dar B. C. opacus Luc. Mosg. ©. (Bedelius) circumseptus Germ. Mog. zum Had. + Platynus (Anchomenus) ruficornis Goeze var. antennatus Gaut. Casbl. und von Mog. zum Had. 7 Agonum atratum Duft. var. Dahli Borre. Mog. zum Had. + Metabletus cupreus Waltl (foveolatus Dej.). Wie Pl. (A.) rufic. Goeze und Mog. 17. 5. Auch Spanien und Süd-Frankreich. T Brachynus angustatus Dej. Maz. Auch in Andalusien. Haliplus ruficeps Chevr. Casbl. Vom verstorbenen Wehncke bestimmt. T Gyrinus striatus F. Casbl., Dar B. + Hydrophilus inermis Luc. Mog. 19. 5. 7 Dinothenarus (Staphylinus auct. non L.) olens Müll. Mog. zum Had. und Sect. nach Ams. T D. aethiops Waltl. Mit dem vorigen am ersten Fundort und Ar., Maz. T D. tomentosus Baudi. Mog. 17. 5. Sonst Griechenland. T Philonthus ebeninus Grav. Im Gebiet des unteren und oberen Rer.-Thals bis zum Pafs Tisi. 7 Xantholinus punctulatus Payk. Von Mog. nach Mar. 28. 5. 7 Paederus Fawveli Quedf. Mog. 19. 2. T Parasilpha puncticollis Luc. Von Urica nach Rer. 7 P. granulata Oliv. Urica nach Rer. und Ob. Rer. bis Pals Tisi. 7 Hister major L. Mog. nach Mar., Tanger. in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. 457 H. amplicollis Er. var. maroccanus J. Schmidt. Tanger. Der Autor wird diese Varietät in einer besonderen Arbeit besprechen. T Saprinus niger Motsch. 3 Ex. Urica bis Rer. Sonst Spanien, Caucasus und Central- Asien, sonst aber nicht in Europa gef. 7 Brachyleptus (Brachypteus olim) cinereus Heer. Ein Ex. mit dunkler Behaarung. Unt. Rer. Meligethes subopacus Reitt. Mog. 17. 5. Ein Ex., nach dem der Autor die Beschreibung gab: Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1874, p. 511. T Olibrus aenescens Küst. und T Ol. liquidus Er. Beide zwischen Mog. und Mar. gef., von Tournier bestimmt. T Laemophloeus ferrugineus Steph. In einer Pflanzensammlung vom Had. T Silvanus surinamensis L. Tanger und zwischen Mog. und Mar. 28. 5. T Cartodere ruficollis Mrsh. In Anzahl zusammen mit Laem. ferrugineus Steph. + Megatoma (Attagenus olim) simplez Reitt. Mog. 17. 5. und Mog. zum Had. Sonst Sicilien und Aegypten. T M. trifasciata F. Unt. Rer., Mog. 17. 5., Mog. zum Had. Häufig auf Blüthen. 7 Anthrenus festivus Rosh. Ar. T Actinophorus (Ateuchus) sacer L. Zwischen Ams. und Mog. Casbl. 7 A. cicatricosus Luc. Mog. 17. 5. Von Mog. zum Had. 7 A. laticollis L. Weg von Urica nach Rer. T Gymnopleurus Sturmi Mac Leay. Weg von Urica nach Mar., Oasbl. 7 G. flagellatus F. Von Urica nach Rer. + Onthophagus Amyntas Oliv. Mit dem Vorigen und von Mog. nach Mar. T O. taurus Schreb. Mog. 19. 5. Ein Weib mit braunen Decken, die Naht und die abwechselnden Deckenzwischenräume schwarzgrün. T 0. fracticornis Preylsler. Ob. Rer. bis zum Pals Tisi. T Omiticellus fulvus Goeze. Tanger. T Aphodius erraticus L. Zusammen mit O. fractic. Preylsl. 7 A. lugens Creutz. Mog. bis Mar. «» T Hybosorus Illigeri Reiche. Mog. bis Mar. T Troz perlatus Goeze var. Fabricii Rche. Tanger. 438 L.v. Heyden: Bericht über die von v. Fritsch und Rein T Glaphyrus serratulae F. Vier Ex. von Ams. nach Mog. Von Harold bestimmt. Die Stücke gehören zu einer var. elytris purpureo rufis, perparum viridi tinctis, aequaliter flavo longitudinaliter pilosis; thorace viridi plus minusve aureo tincto 3, 12. Ich nenne diese var. purpuripennis Heyden. Sonst ist die Art grün oder, seltener, ganz blau. 7 Hoplia aulica L. var. chlorophana Er. Mog. 19.5. und Weg von Mog. nach Mar. Triodonta unguicularis Er. Von Mog. zum Had. Ganz dunkele Stücke, aber auch solche (in copula) mit rothbraunen Decken. Ob sie einer besonderen Art angehören, kann erst eine Durch- arbeitung der ganzen Gattung klar legen. — T. cinctipennis (pumila) ist nicht = unguic. Pachydema anthracina Fairm. Ein g' von Mog. zum Had. und ein @ von Mog. 19. 5, die sicher zusammengehören. 7 Anisoplia floricola F. Casbl., Dar. B., Sect. nach Ams. 7 Phyllopertha lineata F. (lineolata Fisch... Ams. nach Mog. 7 Callicnemis Latreillei Lap. Mog. 19.5. Auch in Süd-Europa (Spanien, Süd-Frankreich) im Sand der Meeresdünen. Ozyihyrea Amina Coqu. Häufig, und vertritt im Norden Afrikas vielfach die funesta Poda. Mog. 17. und 19. 5., und von allen bereits hier angegebenen Fundorten. + Tropinota squalida L. Mog. 19. 5., Urica nach Rer. 7 Aethiessa floralis F. Häufig, aber nur ganz schwarze oder wenig weilsgesprenkelte Stücke. Vorkommen wie bei Ox. Amina C. 7 Cetonia opaca F. Mog. nach Mar. + C. aurata L. Ein ganz schwarzes Ex. von Urica nach Rer. Julodis Koenigi Mhm. Mog. Mehrfach. J. tingitana Lap. Unt. Rer. Ein Ex. J. manipularis F. Häufig. Casbl., Ams. bis Mog., Maz., Mog. nach Mar., Urica bis Mar. 7 Capnodis tenebrionis L. Ar. 7 Acmaeodera 18 guttata Pill. Unt. Rer. Ein Ex. 7 A. adspersula 1Illig. Ebenso. 7 A. lanuginosa Schh. Ams. bis Mog. + Sphenoptera rauca F. Urica nach Rer. Anthazia Fritschi Heyd. n.sp. Siehe Anhang No. 1. + Drasterius bimaculatus F. Mog. bis Mar. + Agriotes sordidus Illig. Mit Anth. Fritschi Heyd. Cebrio segmentatus Chevr. Ein d' von Ams. nach Mog. Von Chevyrolat nach diesem Ex. beschrieben Ann. France 1874, in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. 439 p. 390. Ebenda var. cinnabaripennis Chevr. Ein g' von dem- selben Fundorte. T C. maculicollis Fairm. g\. Nicht selten bei Mog. 17. 5., einmal Casbl. 8. 7. Die Art varürt in der Halsschildfarbe von Roth mit oder ohne dunkle Flecken. Siehe hierüber Chevr. ].c. pag. 21 und 407, die alle nach den hier erwähnten Stücken be- schrieben sind. Uebrigens ist maculicollis = ruficollis F., der auch in Andalus. vorkommt. Pelania obtusa Fairm. Ein g' von Mog. nach Mar. 28. 4. T P. mauritanica Luc. Ein g' von Mog. zum Had. Ein 2 Mog. 19. 5. Von E. Olivier bestimmt. 7 Rhagonycha fulva Scop. Urica bis Rer. 8. 6., ein Paar in copula. Malacogaster. Ein Z von Mog. 19.5. Viel gröfser als nigripes Schaufs., 8 mill. lang. Mir fehlt Vergleichsmaterial, um die Art festzustellen. 7 Malachius coeruleus var. marginicollis Luc. 2. Ein Ex. von Mog. 19. 5. Auch in Algier. M. hispanus Perris. 2. Abeille de Perrin, der die Malachius bestimmte, schreibt mir über dieses Exemplar: Votre sujet est tres curieux par la couleur verte. Il m’en a bien passe 50 par les mains, toujours bronc&-noir venant d’Espagne et d’Algerie. Attalus Heydeni Ablle. n.sp. Zwei Ex. von Ams. nach Mog. Siehe Anhang No. 2. A. dasytiformis Ablle. (dasytoides Ablle.). Fünf Ex. Aus dem Unt. Rer. t Dasytes haemorrhoidalis F. Ar.und Weg von Ams. nach Mog. T D. (Mesodasytes) flavipes Muls. Tanger und Mog. (17. 5.). T D. (M.) eroceipes Kiesw. Vom Autor bestimmt. Unt. Rer. + D. (Pseudodasytes) terminalis Duval. Ein 9. Mit dem vorigen. 7 D. (P.) subaeneus Schh. Ob. Rer. bis Pafs Tisi. Ferner 4 Dasytes, 1 Haplocnemus, 1 Danacaea, die, nach Kiesenwetter, wohl allen neuen Arten angehören, aber vor einer Bearbeitung der ganzen Gattungen nicht sicher zu benennen sind. T Lobonyz aeneus F. Von Ams. nach Mog. Unt. Rer. Clerus? Ein Ex. von Ar., ohne Bauch und Beine, daher nicht zu beschreiben. Anzahl und Stellung der Flecken wie bei octo- punctatus F., nur Vorderfleck sehr grofs und wie 3 und 4 fast an die Naht, 2 fast an den Rand gerückt, dabei schmäler und viel kürzer behaart. 440 L.v.Heyden: Bericht über die von v. Fritsch und Rein r €. leucopsideus Oliv. Urica bis Mar. Die Ex. vom Ob. und Unt. Rer., sind viel kleiner: 7—9 mill. T C. Ammios F. Ams. nach Mog. und Urica bis Rer. T Corynetes rufipes Deg. Aus dem Herbarium vom Had. T Sinozylon sexdentatum Oliv. Von Urica nach Rer. T Bruchus (Ptinus olim) latro F. 9. Aus Herbarium von Mar. T Mezium americanum Lap. (arachnoides Desbr.).. Mit dem Vorigen 2 Ex. Kenntlich an dem in 4 Polster getheilten Basalsaum des Halsschildes. Ich besitze ein Typ von Desbrochers ebenfalls von Mar. Aus Europa von Griechenland bekannt, aber sicher weiter verbreitet, als Cosmopolit mit Waaren. Arthrodeis erodioides Fairm. Beschrieben: Deyrolle, Pet. nouv. entom. 1875, p. 543. Ein Ex. Mog. 19. 5. Erodius granipennis Fairm. (Ann. Fr. 1870). Mog. 17. 5. T E.lusitanicus Sol. (africanus Sol.) var. nitidiventris Sol. Diese kleine, 10 mill. lange Varietät bei Mog. 17. 5. nicht selten. Wie die folgenden Tenebrioniden vom verstorbenen Dr. Haag bestimmt. Ueber die Unterschiede vom matten tibialis siehe Allard, Monogr.- Rev. Mag. Zool.. 1873. E. San Sol. (sec. Allard). Casbl. Sieben Ex. E. Chuuveneti Sol. (sec. Allard). Casbl., ebenso und je ein Ex. von Casbl., Dar B. und Mog. 19. 5. Pachychile impunctata Fairm. Mog. 17. 5.; Mog. zum Had., nicht selten. 7 P. Salzmanni Sol. Tanger. Ein Ex. Auch in Andalusien. Die nun folgenden 7 Pachychiten- Arten sind alle vom ver- storbenen Dr. Haag nach Stücken dieser Reiseausbeute aufgestellt, in einem Beiheft der Berlin. Entom. Zeitschr. 1875: Beiträge zur näheren Kenntnifs einiger Gruppen aus der Familie der Tenebrio- niden: P. intermedia Haag, l.c. pag. 45. Casbl. 5.7., Dar B. Aus der Verwandtschaft der impunctata. P. Fritschi Haag, l.c. pag. 45. Unt. Rer. und Weg von Mog. nach Mar. Wenige Ex. Mit angulicollis Fairm. verwandt. Die Oberseite matt, die Decken nach hinten breiter werdend. P.breviuscula Haag, 1.c. p. 47. Casbl. 3. 7., Maz. Mehrfach. Auch sonst in den Sammlungen bekannt als breviuse. Krtz. i.1. P. Reini Haag, 1. c. pag. 49. Mog. 17. 5.; Mog. bis Mar., Ams. bis Mog. Wenige Ex. Erinnert an Heliopathes abbreviatus. P. Fairmairei Haag, ].c. pag. 49. Nicht selten zwischen Mog. und Mar. 28, 4. bis 5.5. Der P. Reini nahestehend, kleiner, in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. 441 P.maroccana (Krtz.i.1.) Haag, l.c. pag. 50. Zusammen mit der vorigen Art. Mit P. impressifrons verwandt. P. angulicollis Fairm. Ein Ex. von Mog. zum Had. (Deyrolle, Pet. Nouv. Ent. No. 136, 1875, pag. 543.) T Stenosis punctiventris Eschsch. + St. hispanica Sol. var. elongata Sol. (tangeriana Desbr.). Beide auf dem Weg von Mog. zum Had. T Morica planata F. Ob. Rer. bis Pals Tisi häufig, Ams. bis Mog., Sect. bis Ams. Variürt in Gröfse von 18 — 28 mill. M. Favieri Luc. Häufig bei Casbl., Dar B., Mog. zum Had.; Casbl. 3.7, Mog. nach Mar. Varürt in Gröfse von 11—22 mill. Akis tingitana Luc. Mog. 17. 5. A. Heydeni Haag. Nach wenigen Ex. aus dem Ob. Rer. beim Pafs Tis. Von Haag in Kraatz, Entomol. Monatsbl. I, 1876, p. 76, beschrieben. A. elegans Charp. Eine Anzahl Ex. von Casbl., Dar B., Ams. nach Mog. Die Art variirt in der Ausbildung der Pleuralrippe, die hinten fast gemeinschaftlich mit der Randrippe beginnt, dann nach aufsen divergirt und sich im letzten Drittel (1 2) oder in der Mitte (3 2) mit ihr verbindet, oder in der Höhe der Basis des öten Bauchsegments plötzlich abbricht, ohne sie erreicht zu haben (2 S), oder sehr weit mit ihr nach vorn parallel läuft, ohne sie überhaupt zu treffen (2 2). Die Annäherung ist bei dem einen dieser 2 Ex. etwas mehr ausgeprägt, wie bei dem anderen, welche beide auf der Route von Mog. nach Mar. gefunden wurden, während die anderen Formen gemischt vorkommen. Der verstorbene Dr. Haag war Anfangs der Ansicht, eine besondere Art vor sich zu haben; andere Merkmale, die sie von der elegans trennten, finde ich nicht. Auch meine Sammlungs- Exemplare der elegans variiren in dieser Beziehung. Bei einem Ex. von Sturm als dilineata Sturm von Tanger erhalten, treffen sie sich in der Mitte, divergiren aber dann plötzlich sehr auffallend wieder nach vorn. T Scaurus uncinus Forst. (gigas Waltl.). Mog. 17.5, Ams. nach Mog. nicht selten, Ob. Rer. am Pafs Tisi. Variirt in der Gröfse von 15— 22 mill. S. distinetus Sol. Von Mog. nach Mar. und bei Maz. je ein Ex. 7 9. sticticus Gemgr. (punctatus Hbst.),. Ams. nach Mog.; Casbl., Dar B., Maz. $S. Kraatzi Haag. Nach einer geringen Anzahl Ex. von Casbl. 3. 7. von Haag beschrieben: Kraatz’s Entomol. Monatsbl. I, 1876, p. 10. 442 L.v. Heyden: Bericht über die von v. Fritsch und Rein Blaps (Uroblaps) tingitana Allard (Haroldi Krtz. i.1.). Mog. 17.5. B. (U.) nitidula Sol. Unt. Rer., Weg von Mog. zum Had. B. (Rhizoblaps) armeniaca Fald. Von Mog. nach Mar. An den Mittelmeerküsten weit verbreitet. B. (Rh.) costulata Fairm. Mog. nach Mar. ein Ex. B. (Rh.) pinguis Allard (laticauda Krtz. i.1.). Mog. Asida Olcesi Fairm. Von Mog. zum Had. ein Pärchen, ein 2 von Ams. nach Mog. Pimelia Fairmairei Krtz. Casbl., Dar B., Mog. zum Had. und Ams. nach Mog. nicht selten. Ueber die Variationsfähigkeit dieser Art schrieben Rolph, Kraatz und Haag in Deutsche Ent. Zeitschr. 1876, p. 349. var. ftumidipennis Haag. Von Ams. nach Mog. einzeln. Vom Autor nach diesen Ex. beschrieben in seinen Beiträgen 1875, p. 54. 7 P. fornicata Hbst. Casbl., Dar B. einmal. Auch in Andalusien. var. rotundipennis Krtz. (mogadora Fairm.). Mog. und am Weg zum Had., Casbl., Dar B. var. fristis Haag. Zwei Ex. von Ams. nach Mog. Be- schrieben 1. c. p. 54. P. cordata Krtz. (maroccana Fairm.). Mog. am 17. und 19.5. P. laeviuscula Krtz. (stupida Fairm.). In Menge von Mog. zum Had. P. granicollis Krtz. Mog. und von da zum Had. P. monilis Haag. Ob. Rer. zum Pafs Tisi. Zwei Ex. Be- schrieben 1. c. p. 55. P. hemisphaerica Sol. (capillata Sol., insignis Fairm.). Mog. 17. und 19. 5. in Anzahl. Hegeter tristis F. Zwei Ex. dieser sonst auf den Canaren häufigen und durch viele Arten vertretenen Gattung. Mog. und Maz. 30. 6. Bisher wurde das Vorkommen in Mar. stets be- zweifelt. + Crypticus gibbulus Quens. Mog. nach Mar. Auch in Süd- Spanien. C. nebulosus Fairm. Von Ams. nach Mog. Auch in Algerien. + Heliopathes (Olocrates) planiusculus Muls. Casbl. 3. 7. Auch Spanien. Phylaz Olcesi Fairm. Ein Ex. von Mar. zum Had. 7 Opatrum (Gonocephalum) prolivgum Er. Von Urica nach Rer. und Mog. nach Mar. Von Miedel bestimmt. In Süd-Europa ver- breitet. + Phaleria cadaverina F. var. bimaculata Hbst. Bei Mog. in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. 443 T Tribolium ferrugineum F. In einer Pflanzensammlung vom Had. Cosmopolit. f Alphitobius diaperinus Panz. Von Mog. nach Mar. T Tenebrio obscurus F. Von Urica nach Mar. und Rer. T Stenomax congener Rehe. Tanger. Auch in Portugal. Nephodes subdepressus Fairm. (barbarus Reitt.).. Ein g' von Mog. nach Mar., ein 2 von Urica nach Rer. T Omophlus (Heliotaurus) ruficolis F. Casbl., Dar B. + 0. (H.) coeruleus F. Ueberall häufig. O0. (H.) Rolphi Fairm. Speciell maroccanisch, blauschwarz und mit grauen Längsstreifen der Decken. Bei Casbl., Dar B., nicht selten. 7 O0. (Gastrhaema) abdominalis Cast. Ar. Lagria viridipennis F. Einmal von Mog. nach Mar. Sonst Nord - Afrika. 7 Anthicus floralis F. Von Ams. nach Mog. + Mordella bipunctata Germ. Ar. 7 Mordellistena episternalis Muls. Ar., Unt. Rer., Maz. 7 M. micans Germ. var. grisea Muls.. Von Emery bestimmt. Ams. nach Mog. Meloe majalis L. Von Mog. zum Had. Zonabris (Mylabris olim) Oleae Cast. Sehr häufig, überall, von der Küste bis ins Hochgebirge. T Z. variabilis Billbg. Im Ob. Rer. zum Pals Tisi. Von Ams. nach Mog. und von Urica nach Mar. — var. Guerini Cheyr. — var. iricincta Chevr. und Uebergang zur var. rubripennis Chevr. Alle mit der Stammart im Rer. T Z. hieraciü Grlls. Einzeln im ganzen Rer. in den mittleren Lagen. Auch in Portugal, besonders Algarvien. Z. Silbermanni Chevr. Von Ams. nach Mog., Casbl., Maz,., Urica nach Mar. + Z. Schreibersi Rche. Einzeln im Ob. Rer. Auch in Sicilien. Z. ruficornis F. Speciell maroccanische Art. Maz. einmal. Decatoma 12-maculata Oliv. Wie Z. rufic. F. Zwei Ex. Lydus sanguineipennis Chevr. Einzeln von Uriea nach Mar., Seet. nach Ams. und am Pals Tisi. Die Decken blutroth mit mehr gebräunter Naht. Vom Autor in Silbermann Revue entom. 18353, Bd. V, p. 279, von Oran beschrieben. T Nemognatha chrysomelina F. var. nigripes Suffr. Ein Ex. von Mog. nach Mar. T Calandra oryzae L. Maz. Cosmopolit in Reis, 444 L.v. Heyden: Bericht über die von v. Fritsch und Rein T Zonitis praeusta F. Von Ams. nach Mog. Einmal. T Oedemera barbara F. Ueberall häufig gefunden. T 0. basalis Küst. (cupreata Rche.). 2 g' von Urica bis Mar. und im Unt. Rer., ein 2 am Pals Tisi. Auch in Oran und Andalusien (Cartagena). O0. Reini Heyd. Siehe Anhang No. 3. 7 Chitona conneza F. Ar. : + Otiorrhynchus sordidus Str. Mog. Auch in Süd-Spanien. 7 0. Allardi Strl. Mog. Auch in Algerien: Oran, Tlemcen. Laparocerus crassirostris Woll. Mog. zwei Ex., dieser sonst auf den Canaren heimischen Art, woher, und zwar von Las Palmas auf Gran Canaria, die Reisenden sie ebenfalls mitbrachten. Eine Vaterlandsverwechselung erscheint ausgeschlossen, da die Ausbeute von den verschiedenen Fundorten stets getrennt gehalten wurde, und ich selbst dem Sammelkästchen mit anderen Mogadorensern unpräparirt entnahm. + Sitona discoidea Gyll. Ams. nach Mog. und Casbl. + Cneorrhinus barcelonicus Hbst. Mog. Auch in Süd-Spanien und Portugal. - Amomphus Cottyi Luc. Zwei g' von Ams. nach Mog. Sonst Algerien. + Hypera perplexa Cap. In grofser Menge bei Mog. gesammelt. Sonst wenig bekannte Art; Süd-Spanien. und Portugal. 7 Phytonomus variabilıs Hbst. Mog. + Limobius mistus Bohm. Im Herbarium vom Had. + Larinus onopordinis F. Von Urica nach Rer. + L. cynarae F. Zwischen Sect., Ams. und Mog., Ob. Rer. + L. afer Schh. Von Urica nach Mar. + L. scolymi Oliv. Von Uriea nach Rer. und Ams. nach Mog. + L. flavescens Schh. Von Urica nach Rer. Lizus mogadorus Heyden n. sp. Siehe Anhang No. 4. Anisorrhynchus maroccanus Desbr. Von Mog. zum Had., ein Ex. Von Desbrochers nach diesem Ex. und zwei aus dem Brüsseler Museum beschrieben. Ann. France 1875, pag. 184 in der Monographie dieser Gattung. + Sibinia Heydeni Tournier. Unt. Rer. einmal. Auch in Algier, Süd-Spanien, Griechenland, Syrien. + S. attalica Gyll. Unt. Rer. und Mog. nach Mar. f Mecinus comosus Bohem. Mog. nach Mar. var. elytris rufis einmal. Findet sich auch in Portugal. + Baris nitens F. Tauger. Ueberall im südlichen Europa. in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. 445 T Apion ononidis Kirby. Ams. nach Mog. + A. radiolus Kirby. Ob. Rer. Beide von Desbrochers bestimmt. + Mylabris (Bruchus olim) rufimana Bohem. Casbl., Dar B. T M. (B.) pisorum L. Tanger. 7 M. (B.) picipes Germ. Log., Ar. 7 M. (B.) pauper Bohem. Unt. Rer. y Leptura .distigma Charp. Unt. Rer. und von Mog. zum Had. Stenopterus mauritanicus Luc. Im Unt. Rer. eine Anzahl Ex. 7 Dilus fugax Oliv. Mog. Clytus sexrguttatus Luc. Von Ams. nach Mog. Auch in Algerien. 7 C. Pelletieri Lap. Mog. Auch in Süd-Frankreich. 7 Purpuricenus Desfontainesi F. Fast überall gefunden, auch im Garten des Sultans in Mog. 19. 5. Ueber Algier, Tunis, Griechen- land und Syrien verbreitet. + Agapanthia irrorata F. Von Sect. nach Ams. Auch in Sicilien. T Crioceris stercoraria L. Tanger. Labidostomis maroccana Lef. Vom Autor Ed. Lefevre, Ann. France 1872, p. 382, nach meinen wenigen Ex. beschrieben. Unt. Rer. und Urica bis Mar. L. lucaniformis Lef. Ebenso beschrieben p. 382. Im Hoch- gebirg bei Agdan Nmwasmanan auf Quercus ballota, 1800 Meter, in Menge klumpenweise zusammenhängend. L. Lejeunei Fairm. Ein 2 von Mog. nach Mar. Sonst Algier. 7 L.HordeiF. Mog. zum Had. Sonst auch Spanien u. Portugal. T Tituboea biguttata Oliv. var. dispar Luc. Zwei 2 von Ams. nach Mog. f Lachnaea vicina Lac. Zwischen Ams., Mog. und Mar. T L. hirta F. Von Urica nach Mar. T L. pubescens Duf. Von Ams. nach Mog., Casbl. Coptocephala bistrinotata F. Von Mog. nach Mar. Nord- afrikanische Art. T ©. rubicunda Laich. et var. b. Weise. (Binde aufgelöst.) Mog. nach Mar. T C. unicolor Luc. Ams. nach Mog. Auch in Sicilien. f Cryptocephalus tristigma Charp. Mog. nach Mar. T 0. crassus Oliv. und 7 €. rugicollis Oliv. (Makeln 2. 1.).. Von Ams. nach Mog,, letzterer auch von Casbl. Pseudocolaspis Heydeni Lefevre. Mehrfach im Unt. Rer. Vom Autor nach diesen Ex. beschrieben in Marseul’s Abeille 1876, T. 14, p. 5. 446 L.v. Heyden: Bericht über die von v. Fritsch und Rein Timarcha ventricosa Weise. Casbl., Dar B. T. laevigata L. Mog. nach Mar., Ams. nach Mog. T Chrysomela Banksi. Mog. zum Had. und Mar., Casbl., Dar B. Ch. bicolor F. Nur erzfarbene Stücke bei Mog. 17. 5. häufig. 7 Ch. diluta Germ und 7 Ch. quadrigemina Suffr. Oasbl. T Phytodecta variabilis Oliv. var. spartii Ol. Ams. nach Mog,, Ob. Rer. T var. aegrota F. und T var. a. Weise (einfarbig gelb). Mog. T Prasocuris vicina Luc. Mog. Galeruca barbara Er. Ams. nach Mog. T Cassida deflorata Suffr. Ob. Rer. T €. (Chelysida) deflexicollis Bohem. (suadae Haliday, involuta Fairm.). Von Ams. nach Mog. einmal. Auch Siecilien. 7 Coccinella 7. punctata L. Ueberall bis ins Gebirg. 7 Rhizobius litura F. Einfarbig und var. discimacula Costa. Mog. nach Mar. Anhang: Beschreibung der neuen Arten. 1. Anthazia Fritschi Heyd. Ovalis, aurichalcea, in elytris ut lacca inducta, capite thorace magis colore lento cupreo leviter sicut corpore subtus pedibusque tinctus. Capite reticulato, reticulis longe distantibus, interstitiis punctu- latis, punctis huc illuc ocellatis pilum album brevem gerentibus, inter oculos in medio impresso postice canaliculato, reticulis a basi ad canaliculam convergentibus. Thorace lateribus rotundatis, mazima latitudine ante medium, angulis posticis oblusis sed apice acutis, angulis anticis ad oculos acute productis, margine antico in medio angulatim producto, basi fere recta, medio (in disco indistincte) canaliculato, parte tota discah rugis transversis plus minusve parallelis parum elevatis punctis lucidis interruptis; parte laterali thoracis reticulata, reticulis multo magis quam in capiti longe distantibus, inter canaliculam medianam et marginem exteriorem valde ante basin foveola profunda magis ad marginem ezteriorem sita; foveolam percurrunt rugae longitudinales forte elevatae Ires vel quatuor a basi ad marginem anticum, huc parallelae, illue parum confluentes. Elytris ad 3 longitudinis parallelis, dein sensim acuminaltis, lucidis, ut lacca inductis, ad latera fere non excisis, supra deplanalis, membranaceis, punchisque in lineas ordinatis in- in Marocco und dem Atlas-Gebirge gesammelten Käfer. 447 distinclis, pilum album gerentibus, basi elevata, plica elevata longt- tudinali basali inter scutellum et humerum in foveam ad suturam effluente, plicaque altera longa ab humero ad medium elytri ante apicem in foveolam effluente, eztus foveolis duabus una post unam positis, ita ut in elytro series foveolarum tres appareant antice magis ad suturam foveola quarta obsecuta. Elytrorum apice parum denti- culato, serie punctorum magnorum deficiente. — Long. 53 mill. — Cum nulla alia generis comparanda, plurimum Anth. funerulae approximata est. In honorem amiei professoris Halensis Doctoris Baronis de Fritsch, illustrissimi serutatoris peregrinatoris qui duo excemplaria prope Mogador et in monte Atlantico Djebel Hadid reperit, nominata, 2. Attalus Heydeni Abeille n. sp. Niger, elytris coeruleis, ruguloso-punctatis, antennarum basalibus articulis piceis. — Long. 35 a 4 mill. &. Inconnu. 2. Noire, tres large et tres trapue, brillante, & pubescence noire herissee, espacee. Front avec une double impression en avant, epistöme couleur de poix; tete lisse, d’un noir ä reflet bleuätre. Antennes courtes, atteignant la base des Elytres, epaisses, a 1° article un peu renflö, obconique, 2° tres court, transverse, 3 et 4emes triangulaires, de la longueur du 1°, 5° aussi long que large, les suivants courts, triangulaires; noires & articles 2 et 3 un peu rougeätres. Corselet court, transverse, & cötes tres arrondis, & disque tres brillant, imponctue, avec une fossette au milieu de la base, noir, avec un tres leger reflet bleuätre. Elytres courtes, tres larges, dilatees "e la base au sommet, oü elles sont separement arrondies, a suture saillante, un peu gibbeuses pres de la base, bleu un peu verdätre, & ponctuation assez forte, tres irreguliere entremelee de rugosites. Mesepimeres, dessous du corps et pattes noir bleu. Pygidium arrondi. Mr. von Heyden m’a communique 2 Q de cette espece provenant de Mogador (Maroc). Elle est voisine de Oyaneus, dont elle differe par sa taille double, son avant corps noir, son corselet lisse et ses elytres & ponctuation irreguliere entreme&lee de rugosites. Je me suis demande s’il ne fallait pas voir dans cette espece le Malachius tristis Luc., dont le type est detruit et dont la description peut s’appliquer indifferemment ä tous les Attalus bleus d’Algerie. Il ne m’a pas paru possible de lui rattacher l’Heydeni qui n’a ni le corselet bleu, ainsi que l’indique le coloris de la gravure de Mr. Lucas, ni ce segment chagrine, comme le porte la description, 448 L.v. Heyden: Bericht über die von v. Fritsch u. Rein etc. Je l’ai dedic& a Mr. von Heyden, en t@moignage de reconnaissance pour toute sa complaisance envers moi et son extr&me generosite. 3. Oedemera Reini Heyden (Heydeni Ganglb. i.].). Coerulea, tota griseo breviter pilosa, antennis palpis tibüis anticis. rufis (in altero exempl. obscuratis). Antennarum articulo ultimo lateraliter non exzciso. Nervus tertius elytrorum usque ad apicem a margine externo separatus. Forma ut in Oed. nobili Scop. Capite punctulato, medio profunde impresso. Thorace antice lateribusque rotundato, valde ante basin fortiter constricto et fortiter transversim canaliculato, disco profundissime bifoveolato, foveolis linea acuta alta separatis, ante scutellum profunde foveolato, antice medio transversim foveolato; thorace toto parum punctato. Elytris post scutellum dehiscentibus, eztus parum sinuatis, nervis ut in O. nobili sed parum magis elevatis, nervo primo abbreviato ad suturam curvato. Femoribus posticis in g\ fortiter clavatis, tibüs posticis latis compressis, a basi ad apicem magis parallelis quam in O. nobili, extus parum acute angulatis. — Long. 6—7 mill. — Duo exemplaria g' in valli superiori Reraya prope transitum Tisi Tacher- at ab amico Professore Bonnense Doctore Rein, illustrissimo viatore investigatore orbis terrarum, reperta, in cujus honorem nominata. 4. Lirus mogadorus Heyden. L. spartüi Oliv. affinis, sed multo major, 15 mill. rostro excepto (L. spartü 11 mill.). Niger, albido (loco albidoflavo) lineatus subtusque coloratus. Corpore supra multo fortius et densius granulato, nmigro, lucido. Thorace vittis quatuor: duabus discalibus (minus densis) singula in lateribus dense albidopilosis. In singulo elytro lineis 3 fortiter striatopunctatis, punctis omnibus antice plus minusve elevatis lucidisque, interstitwis laevibus; sutura usque ad striam primam late nigra lucida, ad apicem et in basi solum albido parum piloso, interstitüs (id est spatium inter strias 1 et 2,2 et3,3et 4,5 et6,6 et 7,7 etß3) acute albido palosis, a strüs punctatis nigris lucidis separatis, interstitio quarto (inter strias 4 et 5) late nigro, in interstitio 6 post humerum et in interstitio 7 ante medium pilis albidis evane- scentibus; stria 9 leviter striatopunctata, interstitio 8 cum margine laterali late albido piloso. Subtus pedibusque albido pilosis, ab- dominis segmentis punclis nigris denudatis disperse positis. In itinere inter Mogador et Marocco semel repertus. Exempl. alterum a Dom. Tournier e Marocco missum meae collectionis. Die Art steht dem Z. spartii Oliv. nahe, unterscheidet sich jedoch sofort durch die scharfen weilsen Längslinien in den Zwischen- räumen der gestreift punktirten Decken, und zwar stehen je 3 Linien enger zusammen, so dafs die Naht und der 4te Zwischenraum sehr breit schwarzglänzend unbehaart bleiben, der 7te und Ste Zwischen- raum sind schwächer behaart und daher ebenfalls breiter und glänzender erscheinend. Bei L. spartiü stehen die weilsgelben Linien ganz enge zusammen und sind nur durch die kleinen Punktstreifen getrennt, die bei mogadorus glänzenden Zwischenräume und die Naht sind bei Z. spartii mit ganz kurzen Schuppenhärchen besetzt. ——u— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] _ Mylabridum seu Bruchidum (Lin. Schön. All.) europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. Auctore Flaminio Baudi. (Fortsetzung; s. D.E.Z. 1886, S. 145-551; 1887, S. 33—80.) 84. M. varia Ol. = inspergata Gyll. Ovata, praecedente paulo minor, brevior, elytris pro statura latioribus, paulo brevius ovatis: nigra, subtus subtiliter griseo-pubescens, pube ad pectoris et abdominis latera pygidioque densiore, supra maculatim varie pubes- cens. ÜCaput confertim rugoso-punctatum, fronte argute carinata, anterius in mare nonnihil inter oculos angustiore; oculi retrorsum sat prominuli; parum pubescens, pone oculos pube pallida macula- tum. "Thorax conicus, latitudine baseos parum brevior, lateribus summa basi valde obliquis, inde ad apicem fere usque leniter ro- tundatim attenuatus, vix apice summo magis angustatus, disco medio transversim convexior, plerumque ante sinus basales im- pressus, utringue griseo vel pallide murino, medio longitudinaliter plus minusve late fusco pubescens, pube ut plurimum nonnihil rigida, ad angulos posticos plerumque extrorsum tantisper protensa. Seutellum pallido pubescens. Elytra ovata, lateribus modice rotun- data, humeris parum prominulis, pube grisea vel griseo -flavicante suturam secus, in interstitiis lineolis obscuris vel nigris maculatim alternata, plus minusve distinete ornata. Pygidium subtriangulare, dense griseo pubescens. Pedes rufo-testacei, femoribus anterioribus basi dimidio, postieis ultra dimidium nigris, geniculis, tibiarum apice tarsisque nigris, hisce interdum piceis. Mas antennis dimidio corpore longioribus, artieulis secundo et tertio parvis, quarto majore, subtriangulari sequentibusque com- pressis, 8—10 anterius fere sensim magis productis, serrato-denta- tis, rufo-testaceae, articulis 5—3 nigris; tibiis antieis apicem versus leniter eurvatis. Foemina antennis dimidio corpore brevioribus, articulis 2—4 tenuibus, sensim paulo longioribus, sequentibus gradatim aliquanto majoribus, tenuiter serratis, nigris, artieulis quatuor primis et ultimo vel ultimis duobus rufo - testaceis. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 29 450 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Europa media et meridionali atque Caucaso: Italia tota, prae- sertim in superiore sat frequens. Gallia in coll. Allard, mas nomine varia, foemina inspergatae et galegae nominibus inscripta. Var. magnicornis Küster: elytris fere uniformiter griseo- fuseis vel obsolete maculatis; mas antennis validioribus, magis com- pressis, rufo-testaceis, articulis tribus solummodo mediis nigris, foemina antennis nigris, articulis quatuor primis et duobus vel tri- bus ultimis rufo-testaceis. ‚ Dalmatia et Groecia: Cattaro et Pridwoire Dalmatiae coll. Reitter. Variat mas ut supra antennis pariter valde compressis, testa- ceis, articulo solo sexto nigro.. Pedemontio, Emilia. Variat Gallia mas antennarum artieulis primis tribus et tribus ultimis rufo-testaceis. Variat Pedemontio foemina antennis quam solito paulo brevio- ribus, articulis mediis magis compressis et latioribus, nigris, arti- eulis quinque primis et duobus ultimis testaceis. Var. tarsalis Gyll.; thorace plerumque latera versus minus pallido pubescente, elytris saepe fusco pubescentibus, maculis paueis albidis consparsis: mas antennis paulo minus quam in normali validis, articulis solummodo tribus, in foemina quatuor baseos rufo- testaceis, reliquis nigris. lisdem regionibus ac genuina varia, uti et in Italia at paulo minus frequens; etiam Dalmatia et Caucaso Reitter, Caucaso Faust. Variat foemina corporis superne pube normaliter distributa, pedum posticorum femoribus nigris, apice supra rufo-maculatis, tibiis obscure piceis vel basi rufis, apice cum tarsis nigris; antennis nigris, articulis quatuor primis et ultimo vel ultimis duobus rufo- testaceis. Italia superiore, Gallia et Caucaso. Variat foemina elytris pube fusca indutis, punctulis pluribus albidis consparsis, antennis nigris, basi rufo-testaceis, interdum arti- eulo ultimo rufo-piceo, pedibus postieis totis nigris. Sardinia; nonnullae faciem quamdam pusillae prebentes, a qua praeter thoracis formam pygidio subtriangulari, fere plano praecipue distinguuntur. Variat elytris plerumque distinetius quam in genuina variegatis, interdum in mare pube fusca fere uniformiter indutis, antennis rufo-testaceis, earum struectura simili ac in genuina, pro sexu habitu ratione, attamen relative nonnihil gracilioribus et minus dentatis; tarsis postieis interdum piceis, plerumque nigris, basi rufescentibus. Antennarum artieulis 8$—10 apice ut in genuina oblique truncatis, europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 451 thoracis forma nec non elytris utrinque magis rotundatis ab embri- corni distinguitur. Huic varietati referendam autumo M. galegae Muls. et Rey Opuse. Ent. VII, pag. 9, nec Gyll. et verisimiliter quoque fulvicornis Motsch. Italia superiore et media cum genuina sat obvia; etiam Gallia mer., Creta von ÖOertzen, Caucaso coll. Reitter. Mares e Gallia mer. et Algiria dubiose cum imbricorni commixti in. coll. Allard, quacum etiam sardous mas in coll. R. Musaei taurinensis confusus. Variat mas antennis ut supra testaceis, elytris pube griseo- fusca fere concolore indutis, pedum posticorum femoribus usque ad quadrantem ad apice nigris, tarsis nigris vel solo articulo primo rufescente. Italia superiore et media nec non Gallia mer. parum frequens. Variat corporis pube superne normaliter variegata, antennis rufo-testaceis, pedibus postieis totis nigris. Utriusque sexus plura specimina Aprutio. M.varia uti et ejusdem varietates hiemali tempore sub arborum cortice et muscis praesertim @Quercus saepe repertur. 85. M. Martinezi All. Ovata, viciae statura proxima, antennis pro sexu itidem constructis, poecilae etiam affinis, at thorace magis regulariter conico prae ceteris distincta; nigra, tomento griseo vel flavescente supra infraque densa aequaliter induta, maculis quibusdam ut plurimum obsoletis in elytris consparsa, antennis pedibusque rufo-testaceis, horum femoribus basi plus minusve infus- catis. Caput ut in varia constructum, oculis in mare non magis quam in foemina anterius approximatis, plerumque parce et obscurius pubescens. Thorax parum convexus, pube uniformi, disco interdum maculis obseuris medio interrupta obtectus. Elytra lateribus minus quam in varia rotundata, dorso planiuscula, pube densa grisea vel flavicante, in interstitio tertio et septimo nec non lateribus maculis duabus vel tribus in singulo nigris vel fuseis intermixtis induta. Pedes cum tarsis omnibus rufo-testacei, femoribus anticis basi breviter, posterioribus latius nigris; tibiis antieis in mare haud curvatis. Ab imbricorni thorace breviore, magis conico, basi latiore, apicem versus magis attenuato; antennis in mare cerassioribus, arti- culis a quarto triangulari latioribus et magis compressis, 8—10 sin- gulo apice fortius anterius, vix retrorsum dentatis, in foemina relative etiam crassioribus. Hispania et Lusitania; Sardinia et Sieilia parum frequens, in continentali Italia sat rara. Hispania in coll. Allard. 29* 452 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum A variae var. galegae Muls. corpore praesertim in elytris angustiore, pube magis adpressa densiore, interdum tenui, plerum- que cretacea induta, elytrorum maculis multo minus numerosis et majoribus fuscis neque albidis commixtis praecipue distinguenda. 86. M.imbricornis Panz. = galegae Rossi. Oyata, variae iterum affınis at longior, thorace praesertim anterius minus angustato, basi, in mare praecipue, elytrorum baseos evidentius angustiore, antennis subtilioribus pallidius rufo-testaceis; nigra, subtus cum pygidio griseo pubescens, pube supra cinereo et fusco variegata. Caput uti in varia, anterius plerumque griseo-pubescens, oculis ut in ea pro sexu conformatis. Thorax latitudine baseos in mare haud, in femina nonnihil brevior, lateribus postice parum obligquis, medio regulariter fere apicem usque perparum rotundatis, anterius modice convexus, pube grisea plus minusve leviter flavicante, in lobo medio baseos albidiore densioreque obtectus, dorso medio obsolete saepe infuscatus. Elytra ovato-oblongula, lateribus perparum rotun- data, humeris modice prominulis, pube pari ac thorace sat densa induta, interstitiis alternis maculis fuseis, interdum lineolis albidis intermixtis, plerumque variegata. Pedes rufo-testacei, femorum quatuor posteriorum basi plerumque non ultra dimidium nigra. Mas antennis dimidio corpore longioribus, articulis secundo et tertio parvis, obconieis, quarto majore conico, sequentibus com- pressis, quinto-decimo dilatatis, gradatim nonnihil brevioribus, cyathi- formibus, apice utringue, paulo magis anterius serrato-dentatis; tibiis antieis saepe leniter curvatis. Foemina antennis paulo brevio- ribus, gracilioribus, ab articulo tertio apicem versus sensim leniter inerassatis, articulis externis, ultimo excepto, transversis, utrinque leniter dentatis, subserratis; interdum apicem versus leviter infus- catis, pedum femoribus basi latius nigris. Europa media et meridionali: Italia praesertim superiore sat obvia, meridionali atque ejus insulis minus frequens; etiam Cypro; Hispania et Pedemontio in coll. Allard, Dalmatia Reitter, Tiflis in coll. Stierlin. Poenes nos in granariis saepe copiose legitur e vieiis tritico commixtis exorta, tum primovere in Mespili oxyacanthae floribus obvia. Variat raro mas antennis relative brevioribus, magis compressis, articulis 8—10 magis dilatatis et transversis. Italia media. 87. M. tibialis Bohm. Oblongo-ovata, proxime praeceden- tibus longior, nigra, griseo pubescens, pube subtus et pygidio plerumqgue pallidiore, supra griseo-fusca fere concolore, antennis pedibusque anterioribus, femorum basi excepta, rufo-testaceis. Caput europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 455 ut in varia constructum, plus minusve leniter fusco-pubescens. Thorax latitudine baseos haud brevior, lateribus in mare postice subreetis, vix oculos prope leviter sinuatis, nonnihil anterius rotun- datis, summo apice tantisper attenuatus; in foemina basi paullulum latior; parum convexus, crebre punctatus. Elytra ovata, lateribus leniter rotundata, humeris parum prominulis, subtiliter striata, parum convexa. Pygidium subtriangulare, in mare tantisper posterius convexum. Pedes anteriores rufo-testacei, femorum basi usque ad dimidium saltem et postiei toti nigri. Mas antennis dimidio corpore longioribus, artieulis secundo et tertio parvis subeylindrieis, sequentibus tantisper majoribus, parum compressis, leviter obconieis, vix serratis; tibiis antieis leniter cur- vatis; abdominis segmento ultimo modice curvato. Foemina antennis paullo brevioribus, ab articulo tertio sensim paullulum apicem usque incrassatis. Variat antennis medio tantisper fuscis, pedum anteriorum femo- ribus usque prope apicem nigris. Europa meridionali et Mauretania; Algiria in coll. Allard. Italia superiore parum, media et meridionali aliquanto frequens: eam copiose olim inter Cisti monspelliensis flores in Sardinia collegi. Species in R. Musaei taurinensis collectione nom. fulvicornis Germ. in litt. inscripta, quae verumtamen ad fwlvicornem Dahl. Motsch. referri nequit, thorax namque tibialis nimium a varia differt. 88. M. lubrica Gyll. Foemina: oblonga, praecedente longior et angustior, nigra, subtus cum pygidio griseo pubescens, pube ad peetoris latera interdum densiore, supra griseo-lurida induta, tho- racis lateribus et lobo basali, scutello et suturae basi tantisper pallidius pubescentibus, elytris maculis nebulosis fuscis obsolete consparsis. Caput ut in praecedente, parce pubescens. Antennae dimidii corporis prope longitudine, tenues, articulis 2—4 longitudine et crassitie parum adcrescentibus, 8&—10 paullulum majoribus ob- conicis, subaequalibus; nigro-piceae articulis quatuor primis rufo- testaceis, duobus primis saepe supra infuscatis, ultimo rufo, inter- dum externis obscure rufescentibus. Thorax latitudine baseos fere longior, apice leniter attenuatus, angulis postieis nonnihil elytrorum basin secus productis, lateribus medio et anterius paulisper rotun- datis, apice subarcuatim truncatus, modice convexus, crebre punc- tatus. Elytra oblonga, lateribus anterius parum, postice leviter rotundata, humeris vix prominulis, dorso parum convexa, subtiliter punctato-striata, pube adpressa, uti dietum, obsolete varia obtecta. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus antieis dimidio basali, 454 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum mediis ultra dimidium nigris, tarsis apice fuscis, postici nigri, femo- ribus subtus spinula perparva munitis. Quaedam specimina olim e Cypro D. Truqui retulit, cujus tres dumtaxat foeminae ad examinandum remanent, quae ex cor- poris structurae complexu prope fibialem methodice locum obtinere videntur. 89. M. tibiella Gyll. Elongata, fibiali dimidio minor et multo angustior at similiter constructa, nigra, parum dense griseo pubescens. Caput fere ut in ea; antennae dimidii corporis fere longitudine, articulis 2—4 parvis, secundo quartoque brevibus, tertio eis longiore, 3—10 paulo majoribus, nonnihil crassioribus, subserratis, nigrae, articulis quatuor primo rufo-testaceis, primo supra infuscato. Thorax latitudine baseos tantisper longior, vix conicus, summa basi paulisper dilatatus, lateribus anterius perparum rotundatus, lobo baseos medio parum producto, apice fere exeiso, anterius modice convexus, cerebre subtiliter punctatus. Elytra elon- gata, lateribus anterius subrectis, postice nonnihil rotundatis, sub- tiliter sat profunde striata. Pygidium semiovatum, parum convexum. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus antieis dimidio basali, mediis usque prope apicem et postiei toti nigri. Unicam foeminam novi e Gallia in coll. Allard hoc nomine inscriptam: Gyllenhali descriptio mari tribuenda videtur eui antennae latae et compressae tribuuntur: huic sexui fortasse corpus, utpote aliquando contingit, minus angustum, qua propter D. D. Mulsant et Rey tibiellam anziae similem afferunt, lustrata parva foemina in coll. Allard corpore quasi cylindrico aliam omnino faciem proebet. Variat nigra, antennarum articulis tribus primis plus minusve obscure ferrugineis, primo superne nigrescente; pedibus nigris, anti- corum femoribus apice, tibiis tarsisque, mediorum solummodo tibiis et tarsis plus minusve saturate rufo-ferrugineis vel piceis; modo etiam antennis pedibusque nigris, illarum articulis secundo tertio- que piceis. Mas antennis dimidio corpore longioribus; articulis 2—3 parvis hoc illo breviore, quarto crassiore, subtriangulari sequentibusque obconieis dilatato subcompressis, antice modice, acute serratis: pygidio paulo magis quam in foemina acuminato, abdomine leniter arcuato. Graecia nuperrime a D. Enge missa. 90. M. mordelloides Baudi. Elongata, angusta, subarcuata Mordellistenae micantis Germ. facie valde similis, nigra, sub- europae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 455 tillime dense cinereo pubescens. Caput mediocre, confertissime sub- tiliter punctatum, opacum, oculis retrorsum modice prominulis: antennae dimidio corpore fere longiores, subeylindricae, articulis secundo tertioque parvis subtransversis, 4—10 validis, leniter com- pressis, subconicis, erassitie subaequalibus, apice recte truncatis, obsolete serratis. Thorax subcylindrico conicus, latitudine baseos longior, leniter a basi ad apicem attenuatus, lateribus vix medio arcuatis, basi utringue sat profunde bisinuatus, supra sinus sat impressus, lobo medio modice producto, apice truncato vel sub- emarginato, confertissime fere uti caput punctatus et opacus. Scu- tellum minutum. Elytra elongato-subovata, latitudine duplo circiter longiora, humeris anguste prominulis, lateribus subarcuata, sat pro- funde striata, abdominis segmentum dorsale ultimum incomplete obtegentia. Pygidium oblongum, semiellypticum, perparum con- vexum, obsolete punetulatum. Abdomen leniter curvatum, segmento ultimo triangulariter producto. Pedes mediocres nigri. Tria ejus ad Tiberidem in Syria a D. Abeille de Perrin inventa ad examinandum missa, quarum sexus mihi dubius. Singu- larem hanc, nulla cum mediterraneae faunae affinitate junctam, ne subdivisiones amplius multiplicarem, huc methodice posui. 91. M. paupera Bohm. Ovata, pygmaea plerumque sesqui major, nigra, subtiliter undique griseo pallidulo pubescens, supra interdum subolivacea, antennis pedibusque totis nigris. Caput ob- longulum, aequaliter confertim rugoso punctatum, fronte convexa non carinata, oculis parum prominulis. Thorax exacte conicus, regulariter fere a basi ad apicem attenuatus, lateribus subrectis, latitudine baseos vix quadrante brevior, modice convexus, confertim subtiliter uti caput punctatus, lobo basali saepe foveola oblonga impresso. Elytra ovata, basi thoracis latitudine, inde sensim modice rotundata, humeris parum prominulis, sat profunde striata, inter- stitiis saepe densius quam religquum corpus pubescentibus. Pygidium semiovatam, postice leniter convexum. Mas antennis dimidii corporis prope longitudine, articulo secundo primo dimidio breviore, tertio minuto secundo breviore, quarto majore et sequentibus sensim nonnihil crassioribus subserratis, eorum primis obconieis, externis ad decimum sensim brevioribus: pygidio fere verticali summo apice curvato, abdominis segmentis 2—4 sensim brevioribus, ultimo medio valde angustato.. Foemina antennis paulo brevioribus, apicem versus sensim leniter incrassatis, pygidio declivi. 456 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Europa media et meridionali: Italia superiore et media nec non Sardinia sat rara, Calabria et Sicilia paulo frequentior. Lug- duni et Lusitania coll. Argod, Creta D. Oertzen. 92. M. anzia Fahrs. Breviter ovata, statura parva et habitu pygmaea summopere affınis, thorace minus brevi, minus crebre, distinctius punctato, corporis pube praesertim superne parciore; nigra, antennis basi rufo-testaceis, saepe rufo-piceis, subtillime plerumque et parum dense undique pubescens. Caput breve, ut in pygmaea constructum, subtiliter confertim at distinete punctulatum. Thorax obconicus, latitudine baseos triente fere brevior, apicem prope leniter rotundatim attenuatus, subtiliter, mediocriter erebre punctatus, lobo baseos saepe foveola impresso. Elytra et pygidium fere ut in pygmaea. Mas antennis dimidii corporis longitudine, articulis secundo et tertio parvis, brevibus, quarto subito majore, quinto-decimo itidem majoribus, gradatim fere longitudine paulo decrescentibus, anterius . modice dentato-serratis; nigris, articulis tribus primis rufo-testaceis, primo saepe supra nigrescente: pygidio subverticali, apice leniter curvato; abdominis segmentis 2—4 sensim paulo brevioribus, ultimo medio sat emarginato. Foemina antennis brevioribus, basi graci- libus, articulo quarto praecedente paulo majore, inde apicem versus sensim leniter incrassatis, vix dentatis, nigris, articulis baseos plerumgue dilutins quam in mare rufescentibus. Europa media et meridionali nee non Algiria: Italia tota plus minusve obvia, tamen minus frequens quam pygmaea. Gallia et Pyrenaeis or. in coll. Allard. 93. M.pygmaea Bohm. Breviter ovata, minimis foveolatae statura et habitu similis, nigra, sat dense plus minusve griseo, cinereo vel subolivaceo pubescens. Caput mediocre, confertim sub- tillime rugoso-punctatum, fronte haud carinata, oculis parum pro- minulis, anterius parum dense griseo pubescens. Thorax latitudine baseos fere triente brevior, apicem versus leniter subrotundatim attenuatus, apice late truncatus, confertim valde subtiliter punctatus, griseo vel griseo-fusco pubescens, pube in lobo medio saepe nonnihil pallidiore. Elytra breviter ovata, lateribus leniter rotundata, humeris parum prominulis, leviter convexa, profunde striata, interstitiis plerumque dense, parum adpresse pubescentibus. Pygidium semiel- lypticum, fere ogivale, parum convexum, subverticale. Pedes nigri. Mas antennis dimidii corporis prope longitudine, articulis secundo et tertio parvis, quarto evidenter majore, quinto-decimo europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 457 crassioribus, subtransversis, vix compressis, anterius leniter dentatis; nigris, articulis tribus primis rufo-testacais, primo supra infuscato; abdominis segmentis 2—4 sensim, praesertim medio brevioribus, ultimo medio vix coarctato.. Foemina antennis paulo brevioribus, articulis 2—4 tenuibus, a quinto ad apicem perparum incrassatis, vix dentatis; nigris, articulis tribus vel quatuor primis rufo-testa- ceis; abdominis segmentis 2—4 subaequalibus, quinto fere triangu- lariter producto. Var. perparvula Bohm, statura dimidio et ultra minor, ple- rumque subtilius parciusque pubescens, coeterum aptenus cum genuina conformis. Europa praesertim meridionali et Algiria: Italia media passim, meridionali atque ejus insulis frequentior: minus diffusa, at quibus- dam regionibus sat obvia var. perparvula, veluti Sardinia; Pyre- naeis or. et Hispania etiam in coll. Allard. 94. M. antennalis Gyll. Ovata, praecedentis prope statura et habitu, saepe paullulum longior, thorace paullo minus subtiliter et minus confertim punctato pygidioque angustiore ab illa distincta; nigra, antennarum basi et pedibus anticis, femorum basi lata excepta, rufo-testaceis; griseo vel griseo-umbrino pubescens. Caput breve, confertim subtillime rugoso-punctatum, fronte non carinata, oculis modice prominulis. Thorax conicus, plerumque latitudine baseos parum brevior, apicem versus plus minusve arcuatim atte- nuatus, crebre subtiliter, parum profunde punctatus, punctura minus subtili et minus spissa quam in pygmaea, longe autem densiore quam in foveolata. Elytra breviter ovata, pone basin subito ampliata et thoracis basi latiora, utringue modice rotundata, sat profunde striata, sat dense pubescentia. Pygidium ogivale, latitu- dine baseos nonnihil longius, praecipue in mare convexum. Pedes nigri, antici femoribus apice plus minusve late, tibiis et plerumque tarsis rufo-testaceis. Mas antennis dimidiam corporis longitudinem vix excedentibus, articulis primo et secundo parvis, tertio secundo paulo longiore, quarto conico longiore et saepe majore, 8—10 majoribus, plus minusve compressis atque elongatis, ultimis interdum subtransversis, anterius leniter serrato-dentatis; nigris, articulis tribus vel quatuor baseos rufo-testaceis, primo saepe supra infuscato; abdominis seg- mentis 2—4 sensim fere brevioribus, plus minusve medium versus pariter ac ultimum angustioribus. Foemina antennis paulo brevio- ribus, ab articulo quarto apicem versus leniter inerassatis, articulis 458 Flaminio Baudi: Mylabrıdum seu Bruchidum externis plus minusve transversis; pygidio plus minusve declivi, abdominis segmentis 2—4 subaequalibus. Variat in utroque sexu paulo minor, modo subtilius pubescens, saepius mas, thorace paulo longiore basi angustiore; modo densius pubescens, plerumque foemina, thorace breviore et basi latiore; utroque saepe femoribus antieis basi angustius nigris. Var. sericata Germ. Dimidio vel etiam ultra dimidium minor, ut plurimum foemina, minus dense, interdum subtilius pubescens, thorace nonnihil breviore; ceteris notis adeo cum genuina antennali conformis, ut plurimis inspectis nulla cujusdam ponderis nota pro peculiari specie distingui valeat; stat etenim sericata antennali fere utpote perparvula pygmaeae. Europa media et meridionali: Caucaso et Syria in coll. Allard: Caucaso Stierlin et Reitter. Italia tota sat diffusa, Etruria prae- sertim, Calabria et Silicia haud infrequens, Pedemontio et Liguria rarior. Systematice pone antennalem collocanda videtur species mihi invisa M. carinata Gyll. Ovata, nigra, pube tenui sericea, nitida adspersa, fronte carinata; antennis totis nigris; thorace convexiore, subconico; tibiis quatuor anterioribus ferrugineis. M. sericata magnitudine et facie simillima, distineta tamen videtur notis allatis. Antennae longitudine dimidii corporis: thorax subtillissime alutaceus, niger, lateribus et in linea media angusta densius cinereo pubescens etc. Gyllenhal in Schönherr Gen. et Sp. Cureulionidum tomo I, pag. 83 patria incerta: e Rossia mer. in recentioribus Catalogis inscripta. 95. M. foveolata Gyll. = misera Fahrs. Ovata, plus minusve dense et subtiliter griseo-pubescens, pube saepe infra ad pectoris abdominisque latera, supra in thoracis lobo basali atque suturae basin densiore et pallidiore, thorace in illaesis plerumque disco punctulis duobus pallidis ornato; nigra, interdum subplumbea antennis basi plus minusve ferrugineis vel rufo-testaceis; statura summopere variabilis, majoribus olivaceae fere staturam aequan- tibus, minoribus pygmaea et perparvula paribus quibuscum facie interdum simillima, at thorace anterius magis utringue ampliato, evidenter fortius, erebre non vero confertim punctato maxime distinguenda. Caput mediocre confertim rugoso-punctatum, fronte convexa, non carinata, oculis modice prominulis, anterius griseo pubescens. Thorax latitudine triente eireiter brevior, angulis postieis subrectis, europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 459 lateribus fere usque ad medium perparum obliquis, inde ad apicem sat rotundatis, dorso parum convexus, anterius utringue modice rotundato declivis, crebre, subinaequaliter subrugose punctatus. Elytra oblongo-subquadrata, basi thorace nonnihil latiora, lateribus parum rotundata, humeris vix prominulis, subtiliter sat profunde striata, striis obsolete punctatis, interstitiis plas minusve subtiliter, pareius vel densius pubescentibus. Pygidium semi ellypticum, basi plerumque latius in foemina quam in mare. Pedes toti nigri. Mas antennis dimidio corpore longioribus, articulis secundo tertiogue parvis, plerumque ferrugineis, quarto subito majore sub- triangulari, sequentibus pariter majoribus, compressis, ad decimum anterius productis, serrato-dentatis; pygidio verticali; abdominis sesmentis 2—4 medio angustioribus, ultimo valde coarctato. Foemina antennis brevioribus, articulis tribus primis plus minusve rufo- testaceis, tenuibus, ab articulo quinto fere sensim paulo crassioribus, subdentatis; pygidio declivi; abdominis segmentis mediis subaequa- libus, ultimo producto. " Statura saepe parva, ejus mari referenda foveolata Gyll., foeminae misera Fahrs. major haud raro, in meridionalibus prae- sertim regionibus, multo densius et minus subtiliter pubescens, antennarum articulis quatuor primis interdum in foemina rufo- testaceis; variat imo aliquando Sardinia et Lusitania latior, sub- tiliter et parcius griseo-sericeo pubescens, thorace paulo breviore. Europa praesertim meridionali, Syria et Cypro. Hispania et Algiria in coll. Allard; Dalmatia Reitter; Creta copiose D. Oertzen; Syria Stierlin et Bauduer. Italia fere tota valde frequens: eam Sieilia et Sardinia in umbellatarum floribus numerose pluries collegi. Majoribus foveolatae foeminis forte referendus Br. sardous Motsch. Var. sgniarıum All.!) perquam deuse griseo-murino pubes- cens, pube parum tenui, rigida obtecta; thorace paulo minus anterius ampliato, antennarum articulis 4—10 in mare tantisper minus quam in genuino validis minusque serrato-dentatis. Graecia coll. Allard et Stierlin. !) Nomen ignarium corrigendum, etenim a Latinis igniarium appellatur fungus igniarius contusus, in modo quasi pellis confectus, eujus varli sunt in oeconomia domestica usus, et est quod itali esca, galli amadou, germani Feuerschwamm appellant, 460 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum 96. M. grandicornis Blanch. —= oblonga Blanch. Praece- denti admodum similis, praeeipue differt capite media fronte parcius punctato, antennarum articulis quatuor primis in utroque sexu rufo-testaceis, primo supra haud infuscato, quarto saepe in mare apice obscuro; pedibus rufo-testaceis, femoribus mediis basi parum, posticis dimidio basali nigris, interdum tibiis postieis summo apice atque eorumdem tarsis articulis ultimis fuscis. Corpus mediocriter pubescens, pube superne plerumque minus subtili, subrigida; thorax paulo subtilius punctatus, basi latior quam in foveolata, elytris haud angustior. Statura mediis et majoribus hujusce subaequalis, consimilia ac in ea sexualia discrimina. Variat mas femoribus postiecis usque prope apicem nigris, tibiis apice tarsisgue obscure rufo-piceis: foemina femoribus posticis - dimidio basali, tibiis tarsisque nigris. Italia media rara, minus in Sicilia, prope Cordubam in Vanda- litia ipse etiam reperi: Lusitania in coll. Argod. Smyrna coll. Allard. 97. M. ovalis Blanch., All. Ovata, dense subtiliter griseo pubescens, foveolatae mediis iterum statura et habitu consimilis, nigra, antennarum basi pedibusque quatuor anterioribus, femorum basi excepta, rufo-testaceis. Caput mediocre, confertim punctatum, punctis apice minus crebris, fronte medio lineola integra laevigata, haud elevata signatum, oculis sat prominulis. Thorax fere ut in foveolata extructus, basi elytrorum latitudine, anterius rotundatus, apice magis attenuatus, unde lateribus non prope apicem sed ad trientem anticum maxime rotundatus, supra minus crebre, distinetius et vix rugose punctatus. Antennae ut in illa ejusdem fere pro sexu structurae, nigrae, articulis secundo et tertio in mare rufo- testaceis, ultimo rufescente, in foemina artieulis quatuor vel quinque primis rufo-testaceis. Pedes anteriores rufo-testacei, femoribus basi plerumque latius infuscatis in mare quam in foemina: pedes postiei nigri. Italia meridionali, praesertim provincia neapolitana et Sicilia rara. Corsica coll. Allard. Forte ejusdem varietati tribuendus Br. ovalis Motsch. e Smyrna delineatus. 98. M. trifolii Motsch. Ovata, parva, pygmaeae prope statura, thorace itidem confertim subtiliter punctato, at praesertim in foemina, anterius magis ampliato, forma foveolatae quod- ammodo accedens; nigra, subtus et pygidio subtiliter griseo pubescens, pube supra griseo-murina obscuriore, maculis fuscis umbrata vel europeae et finilimarum regionum Faunae recensitio. 461 lineolis albidis in elytris ornata. Caput mediocre, breve, confertim subtillime punctatum, fronte non carinata, sat dense pubescens, oculis modice prominulis. Thorax latitudine baseos nonnihil brevior, basi elytrorum latitudine, anterius angustior, lateribus basi leniter obliquis, anterius rotundatis, basi sat profunde bisinuatus, confertim subtiliter punctatus, dense pubescens, pube in lobo baseos pallidiore, punetulis duobus pallidis in disco interdum conspieuis. Elytra breviter ovata, lateribus "modice rotundata, humeris parum prominulis, posterius pygidii basin paulo magis quam solito obtegentia, sub- tiliter striata, dense subrigide pubescentia, pube griseo-murina ad suturae basin, tertii interstitii apicem et lineolis quibusdam ad latera connatis paulo ante medium plus minusve distinetis pallidis ornata, maculis pallidis ut plurimum in mare melius definitis, in foemina obsoletis et maculis sparsis fuscis adumbrata. Pygidium ut in foveolata. Pedes nigri. Mas antennis dimidio corpore longioribus, articulis secundo et tertio parvis, quarto majore obconico, sequentibus ad deci- mum paulo longioribus, non autem cerassioribus, anterius sensim fortius productis, serrato-dentatis, ultimo elongato; nigris, articulo primo et interdum secundo piceis; abdominis segmentis quatuor ultimis sensim brevioribus, vix medio angustioribus. Foemina antennis brevioribus, articulis baseos rufo-testaceis, tenuioribus, a quinto ad apicem nonnihil cerassioribus, longitudine subaequalibus, subserratis. Hoc nomine olim a D. Rosenhauer missa uti in seminibus Trifolii pratensis ex Aegypto provenientis Erlangae copiose colleeta: Aegypto absque nominis designatione in coll. Allard, cum Zrifolei Motsch. deseriptione convenire videtur, patria juxta ipsum Carniolia. 99. M.villosa Fabr. = cisti Payk.=atra Marsh. Breviter ovata, lata, crassa, supra parum convexa, velari habitu et magni- tudine proxima, nigra, subtiliter griseo-sericeo vel griseo-fusco pubescens, antennis basi piceis vel obseure rufo-testaceis. Caput validum, oblongulum, crebre subrugose punctatum, fronte inter oculos vel areola media nitidiore vel obsolete carinatum; oculi modice prominuli, late lunati. Antennae in mare parum, in foemina vix thoraeis basin excedentes, fere claviformes, ab articulo tertio contiguis longiore sensim apicem versus incrassatae, articulis ultimis subtransversis, nigrae, articulis quatuor primis rufo-piceis vel testa- ceis. Thorax conicus, basi elytrorum latitudine, eadem triente brevior, lateribus subrectis, apice nonnihil rotundatis, basi bisi- nuatus et utringue recte truncatus, lobo medio mediocri; erebre 462 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum rugoso-punctatus. Scutellum subquadratum, dense pubescens. Elytra breviter ovata, lateribus modice arcuata, dorso planiuseula, punctato- striata. Pygidium subtriangulare, subtillime punetulatum, apice in mare acutius, leviter curvatum, abdominis segmento ultimo medio subangulatim emarginato, in foemina tota latitudine sua subaequali. Pedes nigri. Var. pubescens Germ. = obscuricornis Blanch. Duplo plerumgue et ultra major, densius griseo vel murino pubescens, thorace interdum lateribus nonnihil magis rotundato. Europa sat frequens: Italia superiore et media, praesertim var. pubescens sat obvia, paulo minus in Italia meridionali et Sieilia; Sabaudia D. Manuel in seminibus Cytisi alpini, Apenninis bono- niensibus D. Lorenzini e Cytiso lanigero, Collibus Taurinis pluries copiosum reperi in floribus Viburni lantanae. Permultis speeiminibus inspectis nullus confinis statui potest quo genuina villosa statura minor et plerumque parcius pubescens, a pubescente majore et dense, saepe minus subtiliter pubescente specifice sejungi possit. Variat foemina abnormis e statura maximis thorace medio distinete canaliculato; Pedemontio variat interdum corpore pube griseo-ochracea perquam densa et depressa obtecto, Calabria: variat demum una femina ex agro neapolitano statura media, griseo-sericeo dense pubescens, antennarum articulis quinque primis, tibiis tarsis- que antieis rufo-ferrugineis. Bruchus fasciatus Olivier, Ent. IV, No. 79, pag. 20. B. niger, thorace, ano fasciaque elytrorum ceinereis. Antennae nigrae, basi rufae. Oaput thoraceque nigra, villo einereo tecta. Elytra striata, fascia media cinerea. Anus cinereus. Corpus subtus pedesque nigra, cinereo pubescentia. Paris. Mea sententia ex auctoris verbis nonnisi quam v£llosae var. pubescens ex europaeis cognitis species referenda videtur, aptius ejusdem foeminae, cui usuvitae elytrorum pubes antice posticeque abrasa fuerit. In eitati operis hujus speciei icone animalculum elytris complete pubescentibus depingitur, facie olivaceam simulans. Ex antennarum pedumgue allatam colorationem foeminae quo- que obscuripedis tribui forte potest, at haec in Gallia sept. minus quam pubescens obvia videtur. 100. M. Mulsanti Bris., seminaria Ol., Muls. et Rey. Bre- viter ovata, parva, griseomaculatae statura et facie proxima, at thorace lateribus mutico, femoribus postieis non dentatis praecipue distineta: nigra, subtiliter griseo-pubescens, supra murino et albido europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 463 maculatim varia, antennis basi et pedibus anterioribus pro parte rufo- testaceis. Caput mediocre, confertim rugoso-punctatum fronte areola media laevi signata, interdum obsolete carinata; oculi sat promi- nuli: antennae thoracis basin longitudine vix excedentes, articulis quatuor primis tenuioribus rufo-testaceis, reliquis nigris, paulisper erassioribus, plus minusve transversis.. Thorax vix conicus, latitu- dine baseos dimidio circiter brevior, anterius leniter rotundatim attenuatus, subtiliter subremote punctatus, sat convexus, lobo baseos medio lato parum producto, supra impresso, plerumque densius pubescente uti et plagulae quaedam anterius in disco pallidiores. Elytra breviter ovata, lateribus leniter rotundata, subtiliter striata, griseo pubescentia, suturae basi et lineolis plus minusve numerosis parum determinatis e pube albida, murinis etiam interdum com- mixtis ornata. Pygidium subtriangulare, in mare apice curvatum et acutius; abdominis segmentum ultimum apice subangulatim medio emarginatum. Pedes nigri, anticorum femoribus apice tibiisque, mediorum tibiis plus minusve late rufo -testaceis. Variat specimen statura paulo majus e Dalmatia in coll. Reitter, thorace distinetius minus crebre punctato, elytris pulchre depictis, cinereo-flavicante pubescentibus, interstitiis imparibus a tertio lineolis albidis et nigris alternatim decoratis. Gallia sec. Mulsant. Hispania et agro pisano ipse; Caucaso coll. Allard; Dalmatia et Oaucaso coll. Reitter. Lugduni coll. Argod, olim Godart: Sardinia in coll. R. Musaei taurinensis. 101. M. retusa Baudi. Breviter ovata, fristiculae minorum statura et habitu proxima, thorace lateribus mutico et femoribus postieis non dentatis proeter alia discedens: nigra, subtus parum dense griseo pubescens, antennis basi rufo-testaceis. Caput pro statura magnum, subtiliter crebre punctatum, fronte haud carinata: oculi retrorsum sat prominuli, medio anterius loco impressionis lunatae area oblonga opaca haud depressa repleti. Antennae tho- racis basin longitudine vix excedentes, fere claviformes, articulis 2—4 obconieis, tenuibus, tertio contiguis longiore, sequentibus gra- datim crassioribus, 7—10 praesertim in mare valde transversis, haud serratis. Thorax basi elytrorum latitudine, eadem dimidio fere brevior, apicem versus parum attenuatus, lateribus posterius perparum obliquis, anterius valde rotundatis, basi profunde bisi- nuatus, lobo medio lato, parum producto, late rotundato, supra foveola impresso; crebre sat profunde punctatus, pube villosula, longiuseula griseo-albicante parce indutus. Scutellum subquadratum. Elytra ovata, lateribus a basi ad trientem circiter rotundatis, medio 464 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum subrectis, postice denuo rotundatis, humeris modice prominulis, dorso parum convexa, in mare profundius et minus subtiliter gquam in foemina striata, interstitiis pluriseriatim pube villosula griseo-albicante obductis. Pygidium verticale, convexum, semi- ovatum, subtillime punctulatum, parce pubescens, in mare postice magis curvatum; abdominis segmento ultimo in eodem medio anguste emarginato. Pedes nigri, tibiis mediis in mare leviter sinuosis. Syria, Kaifa D. Reitter. 102. M. fulva All. Breviter ovata, rufo-testacea, forma velaris minoribus et statura tantisper proxima, pube cretacea ful- vescente dense induta, fere veluti in glycyrrhizae, a qua thorace exacte conico antennisque multo brevioribus plane distincta. Caput modice elongatum, confertim subtillime punctatum, fronte non cari- nata, dense pubescens; oculi retrorsum sat prominuli, mediocriter lunati. Antennae thoracis basin longitudine haud excedentes, arti- eulis duobus primis subeylindricis, tertio quartoque gracilioribus, quintoque leviter obceonieis, 6—10 sensim nonnihil latioribus et gradatim fere brevioribus, subtransversis, subtiliter serratis, ultimo subovato, majore. Thorax exacte conicus, latitudine baseos haud brevior, lateribus subrectis, basi utringue cum angulis postieis basin elytrorum secus modice explanatus, supra convexus, punctuatione sub densissima pube cretacea inconspicua. Scutellum latiusculum. Elytra subquadrata, lateribus ab humeris ipsis haud prominulis regulariter modice rotundata, dorso convexa, subtiliter striata, striis remote punctatis, dense uti thorax pube cretacea fulva obtecta. Pygidium subtriangulare, basi longitudine latius, dense cretaceo tomentosum, in unico mare apicem versus convexum et leniter curvatum; abdominis segmentis mediis subaequalibus, ultimo pro- funde medio emarginato. A Poupillieri proeter corporis colorem thorace angustiore elytrisque brevioribus, nec non antennarum structura longe discedit. Aegypto unicum specimen in coll. Allard. Subgenus Kytorrhinus Fischer. Distinetionis notis in Generum conspeectu allatis, quibus a genuinis Mylabris sejungitur, haec addenda: pedes quam in illis plerisque graciliores, tibiae posticae lineares, apicem versus haud incrassatae, neque extrorsum neque intus, ut in illis saepissime contingit, longitudinem secus carinulatae. europeae el finilimarum regionum Faunae recensitio, 465° Specierum synopsis. A Seutellum latitudine duplo saltem longius. a Antennae et pedes nigra, elytra flavo-bimaculata. 103. A-plagiata Motsch. a Antennae et pedes testacea . . . 104. immizta Motsch. A’ Seutellum latitudine parum longius, corpus totum nigrum. 105. tenebrosa Baudi. 103. M. A-plagiata Motsch. Subovata, nigra, elytris flavo bimaculatis, tibiis luteo-piceis, subtiliter griseo-pubescens, pube sericea, majorum rufipedis statura, at longior. Caput confertim punctulatum, alutaceum, vertice convexum, fronte anterius explanata, medio impressa, utringue a labro ipso usque supra antennarum insertionem sensim fortius utrinque carinata; oculi profunde exeisi, lobo interiore brevi, externo maximo, inferius valde prominulo. Antennae nigrae, articulo primo oblongo, fere conico, secundo parvo, brevi. Thorax transversim subconieus, latitudine baseos triente brevior, lateribus postice oblique subrectis, anterius sat rotundatus, basi bisinuatus, lobo medio modice producto, apice anguste emarginato; confertim subtillime punctatus, basi media tenuiter canaliculatus, utringue transversim subimpressus, griseo- pubescens. Seutellum oblongo-quadratum, latitudine duplo fere longius, dense pubescens. Elytra subquadrata, latitudine quadrante longiora, lateribus subreetis, humeris valde obliquatim prominulis, eos intra late depressa, dorso planiuscula, sat profunde punctato- striata, striis ante apicem abbreviatis, liberis; nigra, macula magna anteriore laterali apieeque laete flavo-testaceis. Pectus et abdomen dense pallidius pubescentia. Pedes nigri, graciles, tibiis subtus plus minusve obscure testaceis. Mas antennis dimidio corpore longioribus, artieulis a tertio anterius productis, longe pectinatis; abdomine subtus valde curvato, segmentis ventralibus 2—5 plus minusve fortiter medio angustioribus; pygidio semiovali, angusto. Foemina antennis dimidii corporis prope longitudine, articulis prioribus a tertio elongatis, apice parum oblique truncatis et leniter dentatis, externis gradatim brevioribus, magis obliquis et fortius serrato-dentatis; abdominis segmentis non coarctatis, pygidio basi latiore. Samara a D. Faust: ibidem in coll. Allard et Stierlin. 104. M. immizta Motsch. Ovata, nigra, antennis pedibusque flavo-testaceis, sat dense griseo-pubescens, foveolatae majorum Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 30 466 Flaminio Baudi: Mylabrıdum seu Bruchidum prope statura, et facie tantisper affinis. Caput mediocre, confertim subtillime punctatum, fronte inter oculos elevatula, medio obsolete late impressa, epistomate late depresso, fronte utrinque ut in prae- cedente carinata oculisque itidem constructis. Antennae articulo primo oblongo, fere conico, secundo minore breviter conico. Thorax transversus, latitadine baseos triente circiter brevior, lateribus posterius obliquis, apicem versus late arcuatim attenuatus, basi profunde bisinuatus et utringue recte truncatus, lobo medio modice producto, medio evidenter emarginato, supra impresso vel breviter canaliculato; tantisper crebre, fere ut in foveolata punctatus, disco anteriore in mare obsolete foveolatus. Scutellum oblongum, lati- tudine fere plus duplo longius. Elytra subquadrata, latitudine parum longiora, humeris modice elevatis, lateribus anterius leniter arcuata, subtiliter punctato-striata, interstitiis planiuseulis. Abdomen seg- mentis dorsalibus utrinque alte carinatis, pygidio semiovali, non- nihil apice convexo. Pedes graciles flavo-testacei, femoribus postieis in foemina infuscatis, apice superne rufescentibus. Mas corpore tantisper breviore, antennis dimidio corpore lon- gioribus, articulo tertio quartoque triangularibus, hoc illo magis apice dentiformi, quinto decimo paulo brevioribus, apice longe pro- duetis, pectinatis: abdomine valde recurvo, pygidio subtus inflexo, segmentis 2—5 summopere medio coarctatis. Foemina paulo longior, posterius quasi angustior, antennis dimidii corporis fere longitudine, articulo tertio oblongo, 4—10 sub- triangularibus, sat valide dentato-serratis; abdomine minus curvato, segmentis subaequalibus, pygidio declivi. Unum par; marem e Dauria, foeminam e Samara D. Faust amice tradidit nom Bruchus arıdus. Mas cum Motschultzkyi verbis de Kytorrhino immizto sat apte congruere videtur, cui pedes omnes rufo-testacei, foemina femoribus postieis infuscatis ejusdem thermopsis descriptioni convenit, quae ab arido ejusdem auctoris quo valido charactere discedat sane argui nequit, quapropter haud procul a veritate discrepans videtur praesumptio tres unam dumtaxat constituere speciem, nomine thermopsis fortasse appel- landam, qui a haec prior descripta. 105. M. tenebrosa Baudi. Ovata, nigra, subtiliter griseo pubescens, nanae prope statura et facie aliquanto similis. Caput parvum, confertim punctulatum, fronte parum convexa, utrinque ut in praecedentibus duobus argute carinata, oculis itidem constructis. Antennae dimidii corporis prope longitudine, tenues, articulo primo obeonieo, secundo minuto, tertio primo subaequali, sequentibus europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 467 duobus paulo brevioribus leniter, 6— 10 sat fortiter anterius pro- ductis, valde oblique truncatis, subtiliter serrato-dentatis. Thorax eonicus, fere ut in nana efformatus, at basi perparum bisinuatus, lobo medio lato; confertissime subtiliter punctatus. Seutellum sub- quadratum, latitudine parum longius. Elytra oblonga, basi thoracis latitudine, apicem versus sensim leniter ampliata, humeris modice prominulis, subtiliter punctato-striata, punctis in striis subremotis, striis apice liberis, internis ante apicem abbreviatis, subtillime aequaliter parum dense pubescentia. Abdomen modice curvatum, segmentis ventralibus 2—5 longi- tudine subaequalibus, dorsalibus duobus ultimis cum pygidio detectis, subtillime punctulatis. Pedes graciles nigri. Unicum specimen, quod foemina videtur, e Sibiria D. Faust ad examinandum misit. Ex hactenus allatis de ÄAytorrhino patet praecipuos ejus charaeteres eis quibus Fischer (in M&emoires de la Soc. Imp. des Nat. de Moscou II, 1809, p. 301) genus condidit haud longe dis- crepare, illis exceptis quibus manifestus observationis error accidit, nempe ubi antennas utpote decem articulatas et abdomen segmentis sex compositum refert. Speciebus insuper tribus supra descriptis seutelli formae discrepantia (hisce etenim quadratum vel oblongo quadratum, in Karasint, unica specie a Fischer descripta, scu- tellum rotundatum indicatur) specifica potius quam generica nota habenda. Caeterae ab auctore allatae distinctionis notae, Hylabris generi communes sunt, duobus exceptis, videlicet palporum maxil- larium artieuli ultimi subovati forma, et frontis carinulae laterales, quae attamen in quibusdam Mylabris ex. gr. holosericea evi- dentiores quoque adparent, attamen non adeo longius inter oculorum lobos productae ut in Äytorrhino. Duo e contra ab auctore non memoratae notae, in hoc subgenere insignes meo viso, in oculorum structura et abdominis curvati segmentis duobus dorsalibus ab elytris haud obtectis, praeter pedes graciliores, praecipue insidentes. G. Pachymerus Latr. speciebus omnibus exotieis constat, enimvero duae ipsaemet a D. Allard in recensione sua Bruchidum utpote in Europa casu fortuito adventitiae, in ejusdem collectione P. difformis e Senegallia, icamae e Bolivia inscriptae sunt. Praeter hasce in R. Taurinensis Musei collectione sequentes exa- minare concessum fuit, nempe dbrasiliensis, cavillator et spe- culifer e Brasilia, stenocephalus e Columbia. Hisce omnibus praeter notas in Generum conspectu allatas, prosternum ante coxas anticas acute triangulare, processu nullo eas a0r 468 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum excedente, mesosterni apex inter coxas medias processu latiusculo apice truncato productus, illae proinde sat inter se discretae, posticae magis adhuc quam mediae invicem distantes, magis etiam evidenter quam in Mylabri. G. Caryoborus Germar exotieis etiam speciebus compositum, quarum nonnullae in hac Familia statura maximae, unam hinc inde in Europa repertam speciem continet; nempe: C. pallidus Ol. = acaciae Germ. Oblongo-ovatus, testaceus vel ferrugineus, flavo vel fulvo-einereo pubescens, pectore abdomi- neque interdum nigricantibus. Caput mediocre, sulculo transverso a collo distinetum, subtiliter punctatum, fronte argute carinata; oculi magni, globosi, grosse reticulati, integri, in mare paulo magis prominuli et in fronte approximati. Antennae dimidii corporis longitudine, artieulis quatuor primis subeylindrieis, 5— 10 sensim magis obconicis, anterius paulo magis in mare, quam in foemina serrato-dentatis. Thorax vix conicus, fere semisphaericus, latitudine baseos dimidio fere brevior, lateribus postice subrectis, inde apicem versus rotundato-attenuatis, basi modice bisinuatus, lobo medio parum producto, cerebre punctatus, lateribus et basi subtiliter margi- natus, dense pubescens. Elytra oblongo-ovata, apicem versus leniter attenuata, humeris parum prominulis, pygidium fere totum obte- gentia, subtiliter striata, striis basi punctulatis, dense pubescentia. Pygidium subtriangulare parvum. Prosternum parvum, triangulare, coxarum basin haud excedens: metasterni epimera longitudinaliter subparallela, lateribus subrectis, antice areuatim et oblique truncata: elytrorum margo inflexus basi leniter admodum rotundatus. Pedes anteriores tenues, postici femoribus compressis, maxime dilatatis, subtus circa medium spina longula spinulis pluribus contiguis con- secuta armatis, tibiis linearibus, longitudinaliter carinulatis, valde arcuatis, spina recta terminatis, tarsorum articulo primo tibiae triente vix breviore. Gallia et Graecia a D. Pipitz, Syria D. Abeille, Tauria D. Faust. Tauria coll. Manuel, Tiberiade Abeille, Lusitania coll. Allard. Lusi- tania, Aegypto et Senegallia in coll. R. Mus. taurinensis: Caucaso sec. Schneider. C. pallidus una cum indico /anguido Gyll., ex mihi notis, exceptionem in prosterni structura praebet, quod in reliquis exoticis speciebus, quae oculis praesto fuere, processu medio inter coxas anticas, usque ad earundem marginem posticum plus minusve late profertur. europeae et finitimarum regionum Faunae recensilio. 469 lisdem pariter ac in pallido et languido oculi plus minusve grosse reticulati, integri vel anterius breviter emarginati et vix lunati, in fronte obliquatim invicem vergentes. Thorax, eis duobus exceptis, eircumeirca plerumque alte marginatus; tarsorum posti- corum articulus primus vix tibiae trientem longitudine aequat. Omnibus metasterni epimera plus minusve parallela, latitudine duplo fere longiora, metasternum non modo basin secus sed et lateribus linea juxta margines impressum; elytra basi sub humeris parum rotundata neque ut in Hylabri ampliata, interstitio decimo ibidem vix latiore, undecimo in maximis speciebus margine interiore basin versus plus minusque cariniformi. Ejusmodi observantur €. cur- vipes e Cachemire, serripes e Cajenna, nucleorum et Bactris e Brasilia arthriticus e San Domingo in coll. R. Musaei tauri- nensis !). G. Spermophagus Stev.: praeter notas in Generum conspectu allatas a Mylabri differt thorace utringue magis argute carinato, carina per totam longitudinem extensa, completa, basi latius et minus profunde sinuato, lobo medio latiore: antennis plerumque filiformibus, vix leniter interdum dentato-subserratis; coxis posticis latioribus, abdominis laterum medio evidenter latioribus, saepius metasterno latitudine aequalibus; femoribus postieis modice dilatatis, linearibus, subtus nec dentatis nec spinosis: insuper plerumque thorax, pygidium et corpus inferne praeter subtiliorem puncturam punctis majoribus bene conspiceuis consparsa. Hujusce generis species duas offerunt primigenias formas: prima exoticis omnibus speciebus constat, corpore oblongo-ovato, testaceo vel ferrugineo Cistelidarum sec. Fabr. faciem praebentibus, capite collo brevi thoraci adfixo, oculis magnis, rotundatis, grosse reticu- latis, leviter emarginatis, prosterni processu inter coxas anticas producto, e quibus eminent $. cistelinus e Baltimora, puncti- collis Cajenna, Hoffmanseygi Brasilia et Mexico in coll. R. Musaei taurinensis. Altera forma corpore breviter vel brevissime ovato, plerumque nigrescente, capite saepe thoraci plus minusve arcte applicato, oculis saepe transversis, subtiliter reticulatis, anterius evidenter, licet anguste lunatis, prosterno, quibusdam exoticis exceptis, triangulari, acuto, parvo, saepe infosso, contra coxas anticas terminato com- posita. 1) Caryoborus logonychii Motsch. e Caspii maris litoribus mihi ignotus, 470 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Europae et finitimarum regionum species eadem continet sequen- tibus notis extricandae. A Corpus subrotundatum, pube uniformi, subtili obteetum. a Tibiae posticae apice spinulis nigris munitae cardui Stev. a Tibiae posticae spinulis rufo-testaceis munitae. b Corpus latum, pube parum densa nitidulum, thorax latitudine baseos dimidio brevior, lateribus valde rotun- datus . . 2. 2.2.0.2. vartoloso-punctatus Bohm. b’ Corpus ut in cardui, perquam dense, supra olivaceo, pubescens; thorax latitudine triente brevior, lateribus parum rolundatus # . .. ..,.% . camas band. A’ Corpus subquadratum, subaeneum, inaequaliter maculatim pübescens „2. m... 2. 2 EaMeasKeuS Bau Duo praeterea in Catalogis inter europaeas relatae species, videlicet euphorbiae Küst. et rufiventris Gyll. mihi invisae. 1. 8. cardui Stev. Brevissime ovatus, subrotundatus, niger, nitidulus, statura summopere variabilis, aequaliter subtillime einereo albescente pubescens, pube plerumque adpressa, interdum superne densiore, perquam raro rigidiuscula, omnibus ad coxarum apicem in maculam albidiorem condensata. Caput reclinatum, thoraci arcte adfixum, confertim subtillime, epistomate minus crebre et distincetius punctatum, in fronte aequale: antennae dimidio corpore parum longiores, filiformes, articulo secundo parvo, subgloboso, 3—4 aequi- longis, 5—10 leniter obeonieis, latitudine paulo longioribus, erassitie inter se subaequalibus. Thorax basi longitudine sesqui prope latior, lateribus a basi ad medium obliquis, parum inde, ad apicem fortius, rotundato attenuatis, basi late et parum profunde bisinuosus, angulis postieis rectis, antieis acutis, intra apicem leniter impressis, omnium subtillime punetulatus, punetis majoribus consparsus. Scutellum subquadratum. Elytra latitudine nonnihil longiora, lateribus tantisper, basin versus magis rotundata, dorso depressa, subtiliter punctato- striata, striis septima et octava humerum prope incipientibus, inter- stitiis planis. Pygidium breviter semiellypticum, subtillime punetu- latum et punctis cycloideis sat erebre consparsum, apicem versus convexius, fortius in mare curvatum, ejus cacumine segmenti ven- tralis ultimi medium coarctante. Corpus infra, pectore et coxis postieis praesertim, punctis iisdem ac pygidium consparsis. Pedes nigri, tiblarum posticarum spinulis terminalibus nigris. Caput fronte inter oculos plerumque convexum variat eadem in lineolam mediam subtillimam nitidiorem elevata; alias vertex europeae et finitimarum regionum Faunae recensiltio. 471 suleulo plus minusve profunde longitudinaliter impressus, eui varie- tati Sp. suleifrons Küst. respondere videtur, alias demum thorax medio lineola tenuissima glabra longitudinaliter obsitus, quocum propior forte Sp. euphorbiae Küst. Omnia quae hoc nomine accepi et eodem in collectionibus insceripta vidi ad cardui absque dubio spectant. Maxime ubique vulgaris, in media praesertim et meridionali Europa, tum Caucaso, Cypro et Syria obvia: Italia tota etiam frequens, haud raro in seminibus Convolvuli sepium. 2. S.varioloso-punctatus Gyll. Praecedenti simillimus, at latius rotundatus, plerumque statura major, subtillime, saepe parum dense griseo pubescens, hisce ab eo praecipue distinguitur. Caput in fronte plerumque convexius, quasi longitudinaliter medio in costulam elevatus; antennae, maris praesertim, paulo longiores, articulo tertio contiguis longiore; thorax lateribus magis ampliato-rotundatus, disco utrinque in dimidio postico saepe nonnihil depressus, punctis sparsis plerumque minoribus et minus impressis, supra angulos anticos evidentius foveolato -impressus, horum apice superne subelevato; elytra utringue magis rotundata, subtilius plerum- que striata, striarum punctis minoribus, striis septima et octava remotius ab humero incipientibus; pygidium crebrius ocellato- punctatum, in mare apice convexius et magis curvatum; abdominis segmentis 2—4 in eodem relative brevioribus, ultimo medio pro- fundius emarginato; tibiae posticae spinulis duabus subtilioribus longioribusque rufo-ferrugineis munitae. Europa meridionali haud frequens, Syria, Algiria et Mauretania: Italia superiore et media parum obvia, eam e meridionalibus regio- nibus nostris videre non contingit; una vice quodam numero cum statura normalibus nonnulla dimidio minora, subtilius striato-punc- tata pareiusque pubescentia in umbellatae floribus prope Cordubam in Vandalitia collegi. Variat corpore pube griseo-plumbea, rigida multo densiore obtecto, capite ante oculos, seu epistomate et labro evidenter angustio- ribus, mandibulis utrinque magis rotundatis atque expansis, supra excavatis, piceis, palpis testaceis, pedum anticorum genieulis nonnihil, quatuor anteriorum tarsis articulo tertio unguiculisque ferrugineis, tibiarum posticarum spinulis ferrugineis brevioribus. Abdomine et pygidio praesertim densius et longius pubescentibus, hoc pareius ocellato -punctato. Unicum marem e Graecia nomine pwubiventris in coll. inseripsi. 472 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum 3. S. canus (Faust i.litt.). Minorum car dui statura, sed longior, ovatus, pube densissima minus subtili, rigidiuscula, subtus et pygidio cinerea, supra subolivacea indutus, niger, sub pube nitidulus, sub- aeneus. Caput inter oculos media fronte lineola tenui, elevatula, nitida signatum. Antennae thoracis basin longitudine parum exce- dentes, ut in cardui foemina constructae at breviores. Thorax perspicue minus quam in illo basi ampliatus, relative longior, seu basi longitudine vix triente latior, a basi ad apicem regulariter rotundatim attenuatus, angulis antieis haud impressis, postieis fere acutis, intra basin utringue obsolete obliquatim impressus, sub pube densa nullo punctorum majorum perspicuo vestigio. Seutellum minutum, transversum. Elytra latitudine quadrante circiter longiora, lateribus parum rotundata, subtiliter sub pube striata. Pygidium subtriangulare, parum convexum, densissime pubescens, pariter ac corpus infra, quibus proinde puncta si ad sunt majora, perperam investiganda. Pedes nigri, minus dense pubescentes, tibiarum posticarum spinulae mediocres, rufo -ferrugineae. Unicam ex abdominis structura foeminam e Turcomannia (Krasnovodsk) ad examinandum Doctor Faust nom. canus in coll. misit. A musculo Bohm. statura minore, corpore angustiore, antennis multo brevioribus pedibusque totis nigris abunde distinctus. 4. S. caucasicus Baudi. Minorum cardui statura, minus orbi- cularis et magis dorso depressus, thorace breviore fere subquadratus primo intuita videtur; niger, subaeneus, pedibus anterioribus saepe piceis, elytris interdum apice rufescentibus; omnium subtillime fuliginoso parum dense pubescens, nitidulus, coxarum posticarum apice, maculis thoracis elytrorumque e pube albida condensata ornatus. Caput omnium subtillime punctulatum, punctis quibusdam evidentioribus sparsis, inter oculos elevatulum, caeterum ut in cardui constructum, antennis fere itidem pro sexu conformatis, articulis duobus primis interdum obscure piceis. ‘Thorax brevis, basi longi- tudine duplo eireiter latior, lateribus a basi ultra medium usque leniter obliquis, inde apicem usque arcuatim valde attenuatus, angulis postieis fere acutis, antieis haud impressis, vix perspicue punctulatus, sed punctis majoribus remotis sat numerosis fere aequaliter con- sparsus, modo uniformiter brunneo seu fuliginoso pubescens, modo limbo postico et maculis nonnullis indeterminatis, quasi quadri- seriatim in disco longitudinaliter dispositis e pube albescente ornatus. Scatellum subtriangulare albido pubescens. Elytra latitudine param europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 475 longiora, lateribus leniter rotundata, basi non magis quam postice latiora, dorso parum convexa, plus minusve subtiliter striata, striis punctis acuatis, remotis bene impressis, pube ac in thorace simili, plerumque seriebus duabus transversis e pubis albidae maculis irregularibus ad medium et pone medium ornata, interdum maculae quaedam etiam in summa basi adparent. Pygidium fere ogivale, longitudine latius, planiusculum, in mare apice acutius et curvatum; abdominis segmentis penultimis angustioribus, ultimo sat profunde triangulariter emarginato. Corpus: subtus cinereo parum dense pubescens, punctis majoribus, pectore et coxis posticis evidentioribus sparsim impressum. Pedes anteriores plerumque picei, postici nigri, tibiarum spinulis rufo-ferrugineis. Nonnulla specimina e Caucaso, nomine etiam convolvuli Gyll., quo quibusdam collectionibus inscriptum vidi, at a Gyllenbalii descriptione pictura non modo, sed et forma et corporis punctuatione omnino diversum censeo. Anne ad speciem nomine convolvuli ab Allard (in Etudes sur les Bruchites Ann. Soc. Ent. Belg. 1868, pag. 37) designatam sit referendus, ex paucis ab auctore allatis arguere impar fui, omnibus porro examini subjectis corpus infra nigrum. Variat statura minor, unicolor, nitidus, subaeneus, uniformiter fuliginoso-parce pubescens. Syria Zebedan D. Abeille. Spermophagus dilatatus Motsch. e Syria (Bulletin de Moscou 1873, pag. 248) statura ultra duplum majore, corporis formae et macularum dispositione ad aliam distinetam speciem ex descriptione tribuendus videtur. Mylabridum CGatalogus. Tribus 1. Rhaebini. Divisio prima. Genus Rhaebus Fischer. = 1. Gebleri Fisch. Sib. z en: _ 2. Mannerheimi Motsch. Ross.m. pısı Lin. sagroides Solsky. | un Scop. 3. Solskyi Kr. Ross. m. | var.* intermedia Motsch. Eur. Be wspansa Fabr. Eur., Afr. b. 2. emarginata All. Syr. Tribus 2. Mylabrini. 3. brachialis Fahrs. Eur., Alg. Genus Mylabris Geoffroy, & ruficornis All. Bruchus Lin, SR pallidicornis Muls. 474 {or} 19 20. 21. 22. 23. 24. . pallidiecornis Bohm. . tristicula Fahrs. . Brisouti Kr. . trıstis Bohm. . hamata Miller. . affinis Fröhl. Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Eur. sertata Muls. v.Q signaticornis Gyll. v. d'inornataKüster. Eur. m, . ulieis Muls. Eur. m., Syr. . lentis Bohm. Eur.m. et med., . Perezi Kr. Gall. m., [Syr. [Cors., Sie., Alg. meridionalis All. Eur. m. et [med., Syr. oblonga Roshn. Sard. Gall. m. Eur. m. [med., Syr. . sertatalll. Eur.m.,Oypr.,Syr. | . rufipes Herbst. Eur., Caue. nubila Bohm. 13. luteicornis Ill. Eur., Cauc. . griseomaculata Gyll. Eur. m. exigua Roshn. [et med. v.? adeps Vogel. Hisp. oce. . venustaBohm. Gall.m., Hung. . tetragona Baudi. Syr. Ins. Pharos, [Graeec., Syr. Eur., Syr., flavimana Bohm. [Turcom. v.? obseuritarsis Motsch. viciae Ol. Eur., Syr. nigripes Gyll. v. Fahraei Gyll. Suee., Aprut. rufimana Bohm. Eur., Afr. b. v. velutina Muls. dentipes Baudi. Cypr., Syr., atomaria Lin. Eur. b. [ Pers. granaria Lin. [et med., Sib. v.? varicornis Br. Graecia. incurvata? Motsch. Tiflis. tessellata Muls. Gall. m. et 2 25. loti Payk. Eur. b. et med., 27. 34. 39. 36. 37. 38. 39. 40. . phaseoli Gyll. . ornata Bohm. Gall., It., Aeg. . spinigera Baudi. [Georgia. Wasastjernae Fahrs. ? oxythropis Gebl. Sib. . laticollis Bohm. Eur., Syr. Divisio secunda. * chinensisLin. Eur., Syr., Aeg. d' peetinicornis Lin. 2 seutellaris Fabr. Ital. b. 4-maculata Fabr. Aethiop. Syr. diseipennis All. . serraticornis Fabr. All., Syr. . lamellicornis Baudi. Andal. 3. longicornis Germ. Eur. m. v. jocosa Gyll. Hisp., Sard., 2 v. histrio Bohm. [Sie. [Lusit., Gall. m. 2 v. diseipennis Fahrs. Sard. ö-guttata Ol., All. E. m., Afr. longicornis Muls. [b., Syr. v.? paracenthesis Mot. Ale. v. meleagrina Gene. It. m. et [med., Gall. m. leucophaea All. Graec., Creta, 4-guttata Küst. [Siles., Syr. ? signata Redt. ? g' 4-punctata Mot. Creta. ? Q 9-guttata Mot. Syr. albopieta All. Syr., Cypro. algirica All. Aleg. incarnata Bohm. Hisp., Aeg. rubiginosa Dsbr. Mars., Lus. plagiata Reiche. Graec., Syr. semicarnea Reitt. centromaculata? All. einerifera Fahrs., All. patr.? Aeg. 41. 42. 43, 44. 45. 46. 47. 48, 49. 90. 51. a7. 98. 89, . seminaria Lin. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. irresecta Fahrs. Eur., Pers. obtecta Say. pallidipes Fahrs. mimosae Fabr. It., Tauria, Lallemanti Mars. Alg. [Aeg. ochracea Baudi. Syr. ’* D Chevrolati All. Aegypt. virgata Fahrs. Cauc., Syr. tubereulata Hoch. Cauc., obscuripes Gyll. [’Ross. m. [ Eur. med. et or., Syr., Alg. annulipes All. Syr., Cypr., [Creta, Caue., Ross. m. v. radula Desbr. Ross. m. v. unieolor? Ol., All. Syr. v. brunnipes All. Syr. Fischeri? Humm. eonsobrina All. Alg. lucifaga Bohm. Ross. m. tessulata Motsch. ? tragacanthae Ol. Pers. . astragaliBohm. Cauc., Hung., [Syr. ? seminaria Motsch. . lineata All. It.m. et mer., Byz. . gilva Gyll. Gall. m., It., Cauc. . rufisura All. Syr., Oypr. v. fulvescens Baudi. dByr. Eur. m. et [med., Cauc., Afr. b. v. pieipes Germ. Eur., Syr., v. basalis Gyll. v. sicula Fahrs. It., Gall. m., pusillaGerm. Eur.m. [Cypr. [et med., Cauc., Ale. 2 Stierlini All. albolineata Blanch. Sicil., [Sard., Alg. anobioides Baudi. Cypr. KA zb4 60. 61. 62. 68. . Poupilleri All. . Steveni Gyll., Kr. . denticornis All. . biguttata Ol. Eur. m., Cypr., . eistı Fabr. . parumpunctata Baudi. 475 velaris Fahrs. Eur. m. et med. laticornis Blanch. [Alg. v. plumbea Luc. v.? implieita Motsch. v. retamae Vogel. Hisp. v. lividimana Gyll. Hisp., v. lata All. It.m. [Gall., It. Reichei All. Cypr., Syr. uniformis Bris. Eur.m., Syr., ? angustulaMot. Sard. [Alg. v. sordidata All. Hisp., It. . olivacea Germ. E.m. et med., [Alg. Calabr. v. virescens Bohm. v. ealabra Baudıi. . varipesBohm. Dalm.,Calabr., . misella Bohm. Dalm., [Alg. [Austr., It., Gall. ın. . glyeirrhyzaeGyll.Ros.m.,Sib. ? halodendri Gebl. Ross. m. Alg., Cypr. spadicea Gene i. litt. Sard. incarnata? Kr. einerascens Gyll. musculus Solsky. v. eryngii Bris. Gall. m., It. m., Eur. m. . holosericea Gyll.Ross. [Cypr. [m., Ture., Calabr., Syr. Taur., canalieulataMuls. [Gall.m. Hisp. v. fulvipennis Germ. [Syr. v. misella Kr. Eur. m. et med. cana Germ. unicolor Ol. . debilis Gyll. Gall. m., Andal. ..nuda All. Graee., It., Alg., [Caue. Syr. Steveni All. 476 77. marginalis Fabr. Eur. med. marginella Fabr. 78. nana Germ. Eur. m. et med., 79. murina Bhm. E.m.[Caue.,Alg. Let med., Cauc., Syr., Alg. v. sordida Gene i. litt. It. m. 80. annulicornis All. Ture., Oal., magnicornisKr.[Cypr.,Syr. 81. poecila Germ. It., Taur., Ross. decora Bohm. [m., Syr. 82. disparGerm. Eur. m.et med., v. palliataBaudi. [Caue.,Syr. v. albescens All. v. braccata All:?, Gyll. 83. bimaculata Ol. E.m. et med., [Cypr., Asia min., Afr. b. variegata Germ. v. dispergata Gyll. 84. varia Ol. Eur. m. et med., inspergata Gyll. [Caue. v. magnicornis Küst. Dalm., v. tarsalis Gyll. Eur. [Graee. [m. et med., Cauc. v. galegae Muls. Eur. m. et [med., Caue., Ale. ? fulvicornis Motsch. It. 85. Martinezi All. Lus., Hisp., 56. imbricornis Panz. Eur. [It.m. [m. et med., Cypr., Georg. galegae Rossi. 57. tibialis Bohm. Eur. m., Alg., 85. lubriea Gyll.,All.Cypr.[Maur. 89. tibiellaGyll. Gall., It.?,Graeec. 90. mordelloides Baudi. Syr. 91. paupera Bohm. E.m. et med. 92. auxiaFhrs. E.m.et med., Alg. 93. pygmaea Bohm. Eur., Alg. v. perparvula Bohm. 94. antennalisGyll. E.m.et med., v. sericata Germ. [Cauc., Syr. carinata Gyll. Ross. m. Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum 95. foveolata Gyll. Eur., Cypr., Q miseraFahrs. [Syr., Alg. ? Q sardoa Motsch. Sard. 96. grandicornisBlanch., All. It. [med., Sie., Hisp., Lus., oblonga Blanch. [Smyrna. 97. ovalis Blanch., All. It. m. ? v. ovalis Motsch. 98. trifolii Mot. Aeg., Carniol. 99. villosa Fabr. Eur. eisti Payk. atra Marsh. v. pubescens Germ. Eur. obseuricornis Blanch. ? fasciata Ol. Parisiis. 100. Mulsanti Bris. Eur. m., Cauce. seminaria Ol., Muls. 101. retusa Baudi. Syr. 102. fulva All. Aegypt. Subgenus Äytorrhinus Fischer. 103. 4-plagiata Motsch. Samara. 104. immixta Mot. Sam., Daur., ? arida Mot. Kirgh. [Caue. ? thermopsis Mot. Dauria. 105. tenebrosa Baudi. Sib. Gen. Pachymerus. Gen. Caryoborus. pallidus Ol. Taur., Cauc., Graec., acaciae Germ. | Lusit., Aegypt. logonychiMot. Maris Oaspiei ora. Gen. Spermophagus. 1. cardui Stev. E.,Ce.,Cypr., Syr. v. sulcifrons Küst. Dalm., It. 2. varioloso-punctatus Gyll. Eur. [m., Syr., Afr. b. v. pubiventris Baudi. Graec. . canus Baudi. Turcom. 4. caucasicus Baudi. Cauc., Syr. euphorbiae Küst. Eur. m. dilatatus Motsch. Syr. ©» europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. Index alphabeticus. Tomo pag. acaciae (Caryob.). . XXXI 468 BleBSt m ers. XXX 400 15, 1n1:,, „200 RUE - 403 albescens ...... XXXI 79 albolimeatal .. . . . - 61 albopieur .... - 45 SICH. 26 e: = 45 eu... - 65 annulicornis. .... - 76 annulipes. . « « .u: - 99 amebioides?. .. ... . - 62 antennals .. .. =, - 457 ED a - 456 aridal(Kytor.). . . . = 11466 Juragalle. 9... % - 56 BE a RER ER .- 461 Komarlar. ne XXX 405 Dasalsıı „Ama. XXXI 60 Beckeri (Rhaeb.). . XXX 3353 bieutttah A 4... XXXI 7 bimaeulatar 77 - 79 braceatak.2. „mio - 79 brachialis alt, XXX 393 Brsoua Ma; = 1.897 Bruchus ......69% - 389 DrunmIpes a. er. XXXI 54 ealabra 2.2. - 66 Baer, - 72 eanalieulata .... . - 70 canus. (Sperm.) ... - 47 Carduael 5: - 470 earmatar He - 458 Caryoborus: %.0- 10468 caucasicus (Sperm.) - 472 centromaculata .. . - 47 Chevrolati’;. ; : :: - ol ehinensis -. 2... 28: - 53 einerascens . .... - 69 einerifera eistflRabran a. eisti Payk. consobrina convolvuli (Sperm.) debilis decora denticornis. ... . dentipes diseipennis All... . discipennis Fahrs. . dispar dilatatus (Sperm.) . dispergata emarginata SIDE AAN er exigua Fahraei fasciata Fischeri flavimana foveolata fulva BMA. tr fülvipennis I. 7. galegae Muls..... galegae Rossi... . Gebleri (Rhaeb.) . . gilva glycirrhyzae. ... granaria grandicornis..... griseomaculata ... halodendri. .... u re. ee De acer Dir er Ze er Cr er ee le Hr DE or OR Or re A XXX XXXI 477 478 Tomo pag. jONTariunge Bann. ER. XXXI 459 imbricormis ..... 452 immixta (Kytor.).. - 465 implieita. ...... - 65 incarnata Bohm. .. - 46 incarnata Kr. .... - 68 ineurvatarı. (image XXX 406 iNornatanin ter 38. - 394 insperpataın. "a. XXXI 449 intermedial. nn)... XXX 392 irreseddf....n. XXXI 48 JOCOSA ALERT ERS = 40 Kytorrhinus #14 Aemnq462 Baällemanti.n.,.2:. - 50 lamellieornis. ... » - 38 lata. stern - 64 ldtieollaa 3 3. XXX 408 | El ale an u A XXXI 62 Ins HM A: XXX 395 leucophaea. ..... XXXI 45 Inetaspr sr: . - 56 Isadımana 24m. : - 63 longicornis Germ. . - 38 longicornis Muls... - 42 lotuh.r eer XXX 407 labriearknem a2. XXXI 453 Mensa ja lisse - BR) Iteicornis na. XXX 400 magnicornis Küst. . XXXI 450 magnicornis Kr. . .. - 77 Mannerheimi (Rhb.) XXX 387 marsinaller .ı, 22% XXXI 74 marginella...... - 74 Märtinezi '. ..... - 451 meleagrina ..... - 43 meridionalis ... .. XXX 395 mimoBdehkrun. . XXXI 49 misella Bohm. ... - 67 misella Kr. ..... - 71 MIseran- Je - 458 ‚ poecila Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum nana nigripes novemguttata nubila nuda oblonga Blanch. oblonga Roshn.. . obscuripes obseuricornis . . obseuritarsis. ... . obtecta ochracea olivacea ornata ovalis oxythropis Pachymerus palliata pallidipes parumpunctata paupera Perezi phaseoli pieipes pisorum plagiata plumbea had a ariette „u e 8 “Hehe ne RO A AT Ds a er 5 “el a em FE ur ar Gr er ee te “ie ul kei pallidicornis Bohm. . pallidieornis Muls. . pallidus (Caryob.) . paracenthesis .... pectinicornis. .. - perparvula...... erden bie,hin, ve), ie ee A .. ev [en 0“ OO NE are europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. Tomo pag Poupillieri...... XXXI 68 pubestensueuun 4. = ..,.462 pubiventris ..... FT ya pusillaerı ss. = 61 Pyamaea,. ı .. - ... - 456 4-maculata ..... - 3 4-plagiata (Kyt) . - 465 seanttatannees .. - 42 Spunetatanın u a. . = 45 radWlanıme nl... - 54 Reieherindaunnasa.. - 64 retamae ade . - 63 Leinen - 465 Rhachulsiksesie4s XXX 386 rubiginosa ...... XXXI 47 TUÄCONMIEN EN ne XXX 393 ruflmlanasun.aslanı - - 404 zuNPesemnEsaleı wur ie 70903 UNS XXXI 58 sagroides (Rhaeb.). XXX 387 a A XXXI 459 seutellaris . ...». - 88 SEMIGALNE A Ani : - 47 seminaria Lin. .... - 99 seminaria Motsch. . - 06 seminaria Muls.... . - 462 SEnleatduihrkns regt - 458 serraticomis.... .... - 37 sertataslll ri niir.n., XXX 398 sertata Muls. .... - 393 SCH ae ei eleri XXXI 60 SEHaAg Nee ar - 45 signaticornis .. XXX 394 Solskyi (Rhaeb.).. - 388 SO hang XXXI 76 Sarhidatabs. Aa - 65 Sparkieeag ur zen reist = 69 SPESEN bin au Fuge XXX 392 | stessellata. ........:. Tomo Spermophagus ... XXXI spimigeranı. su... = | Steven Gyll.a......- Steven Alle... ... - SACHEN 3. en - suleifrons (Sperm.). - tarsalks DH Ih, - tenebrosa (Kyt.).. - tessulata tetragona thermopsis (Kyt.). . tibialisyey. en. iunt - Ukriellareun. echt en — tragacanthae ;. . u... trifolin. nach a.s- = unicolor All. unicolor Ol...... - UNIMOLMISBE BEE - variegata deren VarDESgE rue - varioloso - punctatus Sperma - Velanlsı an aan: - velutina VEnUStVAgERS I = VIelae, 0... - villosa Viroalagı ne... = Wasastjernae . 480 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum Appendix de Urodoninis europeae et finitimarum regionum Faunae, Generum conspectus. Corpus subeylindricum, atrum; antennae undecim articulatae, elaya. tri-artieulata; os... Antunel.ug m ae... Unoden sehe Corpus subdepressum, nigro-piceum; antennae novem articulatae, elava bi-articulata . . 2 2.0.0202... Cercomorphus Perris. Subtribus haecce in Anthribidum familiae fine a recentioribus auctoribus et Catalogis posita, olim a Schönherr, Lacordaire et Allard inter Bruchidas, nune Mylabridas, componebatur: ea propter ejus complura investigare occasio se se praebuit. G. Urodon Sch. Corpus plus minusve elongatum, subeylin- dricum, tegumentis granuloso -coriaceis, haud perspicue punctatis, atrum, parum nitidum, plus minusve dense pubescens, pube ad- pressa. Caput inclinatum, in thorace usque ad oculos immersum, eos ante breviter transversim subquadrato rostratum, rostro supra plano, subtiliter utrinque carinato, carina usque ad oculos plerumgue pro- ducta, serobes laterales quibus antennae insertae sunt superne obte- gente; epistomate plerumque distinete emarginato: oculi oblongi, modice convexi, subtiliter reticulati, anterius anguste vel parum emarginati vel exeisi: antennae ante oculos ad rostri latera insertae, thoraeis basin longitudine haud superantes, saepe breviores, undecim articulatae, articulis duobus primis plus minusve globulosis, 3—8 vel 3— 7 funiculum plus minusve gracilem, tribus ultimis clavam plus minusve abrupte formantibus. Oris partes fere ut in Mylabri. Thorax latitudine plerumque longior, basi plus minusve subbisinuatus et in lobum productus, vel basi subtruncatus, apice oblique truncatus et subattenuatus. Scutellum minutum. Elytra dorso modice, utrinque sat convexa, oblonga, parallela, basi simul emarginata, apice singil- latim rotundata, pygidium non obtegentia, striola suturali versus apicem parum et marginali plerumque impressis, interdum nullis. Pygidium subtriangulare, parum convexum, apice truncatum, basi plerumque plus minusve late canaliculatum. Prosternum medio triangulariter productum, inter coxas anticas desinens; 'metasternum mediocre, ejus epimera elongata subparallela; coxae posticae valde angustae; pedes breviusculi, femoribus pedunculatis, clavatis, tibiis rectis, tarsis mediocribus, articulo primo secundo paulo longiore, tertio bilobo, valde spongioso, quarto mediocri, unguiculis parvis, simplieibus, basi membrana munitis. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 481 Thorace basi non marginato neque perspicue carinato a praece- dentibus Anthribidis discedit. Pleraeque species in variis Resedarum speciebus, interdum copiose, plerumque leguntur. Specierum synopsis. A Supra einereo vel nigro pubescens, thoracis angulis posticis elytrorumque sutura spisse albo-tomentosis. a Crassus, parum nitidus, corporis superne pubes plerumque brevis cinerea; thorax lobo basali parum producto, lato, utrinque et angulis postieis anguste albo-tomentosis; tibiae et tarsi quatuor posteriores plerumque nigri: mas segmento ventrali quinto subtus late producto, falecato 1. suturalis Fabr. b Angustior, nitidulus, corporis superne pubes plerumque tota nigra; thorax lobo basali angustiore, longius producto, angulis postieis late albo-tomentosis: mas segmento ventrali quinto subtus postice valde, basi parum producto; pedibus Banane era veindınvarlangularis All. ce Crassior, opacus, corporis superne pube densa nigra; thorax lobo basali lato, parum producto, utrinque linea- riter, angulis postieis atque anticis subquadratim elytro- rumque sutura late albido -flavescente tomentosis: mas segmento ventrali quinto subtus late leniter producto, basi apiceque utrinque dentiformi; tibiae et tarsi omnes Eufontestaceiienival. nn. van tibialis Baudı. A’ Supra uniformiter fere nuböneeits aut tomentosus. a Corporis superne pubes subquamosa vel piliformis, parum densa, tegumenta non omnino oceultans. b Corpus crassum, brevissime pubescens; thorax basi late subaequaliter rotundatus . . . ....2. conformis Suffr. b’ Corpus oblongum vel elongatum, pube plus minusve longa piliformi indutum. ce Oblongus, thorax brevior, basi late rotundatus, antennae basi et me tibiae obscure SR minusve rufo -ferru- Sineaen HN. e > 220.09. canus Küst. e' Elongatus, major; home baki ent lobo medio subbidentato, antennae basi et pedes antiei cum tibiis mediis rufo-testacea . . . . .. 4. argentatus Küst. ' Elongatus, minor; thorax basi bisinuatus, lobo medio angusto, apice rotundato; antennae basi et pedum tibiae obscure rufo-ferrugineae . . . . . 5. parallelus Küst. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II, 31 482 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum a’ Corporis superne pubes perquam densa, tegumenta omnino occultans. b Antennae longae, artieulis 3—5 valde elongatis, 6—8 lati- tudine longioribus. ce Corpus crassum, cinereo-albido pubescens; thorax latitu- dine longior, apice parum attenuatus; antennae apicem versus sensim incrassatae; pedes rufo -testacei, femoribus postieis nigris. . . . . 2.002026. albidus Küst. e' Corpus elongatum, ceinereo Sue thorax latitudine longior, angulis postieis acutis, modice porrectis; antennae articulis tribus ultimis abrupte majoribus; pedes nigri. 7. longus All. ' Corpus elongatum, ochraceo -lanuginoso pubescens; thorax latitudine vix longior, angulis postieis rectis; antennae ut in praecedente; pedes rufo -testacei. 8. testaceipes Reiche. b’ Antennae parum longae, artieulis 3— 5 plus minusve oblongis, 6—8 subtransversis; thorax longitudinaliter plus minusve convexus, lobo basali supra elytra elevato. ce Corpus erassum, pube valde densa subgquamosum ; thorax longitudinaliter valide convexo-elevatus, lobo basali valde obtuso; oculi excisura rotundata pube albida repleta anterius impressi . . 2 2.2.0... 9. concolor Fahrs. e' Corpus angustius; thorax modice convexus. d Corpus pube densissima einereo-flavicante indutum ; antennae articulis 3—5 evidenter oblongis; thoraeis lobus basalis apice subangulatim rotundatus; oculi excisura oblonga pube albida repleta anterius impressi. 10. flavescens Küst. d’ Corpus pube modice densa griseo -sericea indutum; antennae minus longae, articulis 5— 8 brevibus, fere aequaliter transversis; thoracis lobus basalis acute pro- ductus; oculi parum perspicue excisi. 11. pygmaeus Gyll. b" Antennae breves, validae: corpus elongatum, dense griseo- pubescens; thorax dorso parum convexus, lobo basali lato, haud elevato ; antennae et pedes magna pro parte testacea. 12. rufipes Ol. 1. U. suturalis Fabr. Ovatus, niger, infra pube parum subtili subsquamosa griseo albicante parum dense, ad metasterni epimera et segmentorum ventralium latera densiore et conglomerata indutus, supra pube nigra griseaque brevi et parca obtectus,. thoracis europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 483 angulis postieis parum, ejus lobo utringque anguste nec non elytrorum sutura tota albo-tomentosis. Caput fronte fere plana, medio sub- tiliter carinata, carinulis lateralibus integris, usque ad sinum oculo- rum productis, epistomate apice emarginatim truncato. Antennae thoracis medium longitudine vix excedentes, articulis duobus primis erassiuseulis, 5—5 gracilibus, oblongis, longitudine sensim decres- centibus, 6—8 breviter conieis, sensim nonnihil crassioribus, tribus ultimis majoribus, fere aequilongis, nigrae, articulis quatuor vel quingque primis testaceis. Thorax latitudine parum longior, anterius ante medium modice rotundatus, inde basin usque lateribus sub- rectis, ante angulos posticos leniter prominulos tantisper sinuatis; basi bisinuatus et ante sinus late impressus, lobo medio rotun- datim producto; longitudinaliter parum, transversim valde convexus. Elytra latitudine triente circiter longiora, humeris anguste rotun- datis, lateribus vix rotundata, stria suturali pone medium impressa, tomento albo eam haud excedente. Pygidium conico -truncatum, subeonvexum, dense punctulatum, basi late canaliculatum, fere uti elytra pubescens. Pedes validiusculi, nigri vel obscure picei, tibiis antieis, interdum etiam mediis rufo-testaceis vel ferrugineis. Mas abdomine sat curvato, medio longitudinaliter late excavato et pubescente, segmentis quatuor primis medio sensim plus minusve fortiter coarctatis, ultimo utrinque subtus late producto, extus fere glabro, apice falcatim truncato, lobis longitudine subaequalibus. Foemina abdomine parum curvato, segmento primo sequentibus tribus inter se subaequalibus paulo majore, quinto subtriangulari, nigro. Germania, Hungaria, Austria, Gallia et Algiria passim. Var. angularis All. Plerumque paulo minor et angustior, thoraeis elytrorumque tegumentis obsoletius subpunctato -rugulosis, minus coriaceis, nitidis, pube subtiliore plerumque penitus nigra obtectis; thoracis angulis posticis tomento albido fere in maculam subquadratam coadunate latius obductis, lobo medio paulo magis retrorsum prominulo, apice minus lato, Omnes quos vidi mares abdomine medio anterius paulo minus, postice profunde excavato, segmento quinto in excavatione haud vel parum pubescente, utringue paulo minus producto, lobo ante- riore plerumque minus elevato. Algiria a D. Puton; ibidem in coll. Emery et Bauduer ex Allard. Var. tibialis Baudi: statura majorum, convexus, infra dense subaequaliter flavo vel albo-flavescente tomentosus, Supra pube als 484 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum densiore penitus nigra opacus, thoracis angulis anticis et postieis late et subquadratim, ejusdem lobo medio latiusculo utrinque anguste lineatim, elytrorum sutura late flavo-tomentosis, tomento suturam secus duplo latiore quam in suturali. Pedes nigri vel nigro-picei, tibiis tarsisque omnibus in integrum testaceis. Maris abdomen medio impressum, postice solummodo tantisper profunde excavatum, segmento quinto subtus minus fortiter producto, apice leniter emar- ginato, lobis antico posticoque parvis. Syria mas in coll. Stierlin, duo foeminae in coll. Bauduer a D. Abeille in Syria repertae, atque in ea coll. nom. tibialis Desbr. ined. inscriptae. U. suturali proximior, sin ejus solummodo varietas, U. pictus Motsch. videtur. 2. U. conformis Suffr. Praecedenti forma parum, facie sat dissimilis, triente eirciter minor, rufipedis prope statura, at evidenter brevior, convexus, subeylindrieus, infra tenuiter griseo pubescens, supra pilis brevibus depressis, subaequaliter parum dense distributis albidis indutus. Caput fere ut in praecedente; frontis carinula media interdum in mare perparum, saepe uti in foemina haud perspicua; antennae fere ut in sufurali constructae, attamen nonnihil relative breviores, validae, articulis 3—8 pro crassitie fere brevioribus, testaceae, articulis quatuor vel quinque ultimis obseuris. Thorax latitudine vix longior, lateribus postice fere usque ultra medium parallelis, inde apicem usque rotundatis, apice summo utrinque leniter impresso-coarctatus, margine apicali late rotundato, basi arcuatim late truncatus, vix bisinuatus, supra sinus obsolete impressus, angulis postieis fere obtusis: thorax limbo postico intra sinus interdum tenuissime albo limbatus, alias imo ibidem subtillime elevatulus, unde lobus medius subtruncatus videtur, attamen longe minus quam in rufipede. Elytra modice elongata, lateribus in mare magis quam in foemina parallela, striola marginali sub humeris haud sinuata. Pygidium in mare paulo longius et apice latius truncatum quam in foemina, qua angustius apice rotundatum, suleulo medio profundo, apicem plus minusve attingente. Pedes nigri, anticorum tibiis vel etiam tarsis rufo-testaceis, mediis interdum ferrugineis; femora paulo minus quam in praecedente incrassata. Mas abdomine leniter vel apice solammodo curvato, segmentis 2—4 medio perparum angustioribus, quinto profunde excavato et ineiso, utringue in lobum fere verticale triangulariformi, apice obtuso producto, extus fere glabro, dorso rugoso. Foemina ab- dominis segmentis mediis aequalibus, quinto simpliei, apice late europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 485 rotundato, medio areola rotundata dense spongioso - lanuginosa impresso. Gallia mer., Samara a D. Faust; Rossia in coll. Argod; speeimina patria non indicata in coll. D. D. Bertolini et Verdiani. 3. U. canus Küst. Praecedente fere dimidio minor, forma consimilis, pube albo-cinerea infra sat, supra parum densa indutus. Caput ut in eodem, fronte medio haud carinata, carinulis lateralibus elevatulis, leniter arcuatis, epistomate evidenter emarginato; vertice et fronte saepe distinctius quam in prioribus subtillime punctulatum: antennae breviusculae, articulis duobus primis validis, crassitie haud longioribus, 3—5 gracilibus, obconieis, tertio quarto duplo longiere, 6— 8 transversis, ultimis tribus multo majoribus, testaceae, apice infuseatae. Thorax latitudine baseos vix longior, lateribus dimidio postico subrectis, anterius rotundatus, apice parum, basi magis arcuatim truncatus, vix perspicue bisinuatus. Elytra quina cireiter parte latitudine longiora, lateribus subrectis, convexa, striola marginali parum, suturali plerumque postice solummodo conspicua, apice plerumque subtilius rugulosa, nitidula. Pygidium parum profunde suleatum, suleulo postice obsoleto. Pedes nigri vel picei, tibiis plus minusve obscure ferrugineis, anticis interdum in mare testaceis. Mas abdomine apice leniter curvato, medio parum profunde excavato, segmentis 2—4 medio nonnihil angustioribus, quinto postice utringue in lobum parvum, angustum et acutum producto. Abdomen foeminae haud curvatum, segmento quinto convexo, apice late rotundato, pubescente, areola media parum vel vix conspicua. Hispania et Gallia meridionali: coll. Stierlin, Emery et Argod. Variat corporis pube superne aliquanto densiore: Gallia mer., Sardinia et Sieilia rarius; Graecia, Moraea coll. Brenske. 4. U. argentatus Küst. Elongatus, eylindrieus, rufipedi habitu affınis, at minor: supra parum dense griseo-sericeo, leniter micante, pubescens, pube infra, pectore praesertim et abdominis basi lateribusque albidiore et densiore, supra infraque sat brevi, vix piliformi. Caput plus minusve pubescens: antennae fere ut in rufipede, articulis vero mediis, praesertim in mare, gracilioribus, duobus primis elavae magis transversis, testaceae, summo apice infuscatae. Thorax structura conformti propior, latitudine paulo longior, utrinque ante angulos posticos leniter sinuatus, hisce fere acutis, basi utringue arcuatim sinuatus, lobo medio lato, fere bidentato, seu utringue pariter ac anguli postiei villositate longiuscula pallida plerumque limbato. Elytra fere ut in rufipede efformata, attamen 486 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum striola marginali basi recta. Pygidium in integrum medio suleatum, apice in mare paulo latius quam in foemina truncatum, margine leviter medio exciso. Pedes anteriores rufo-testacei, mediorum femoribus superne nigrescentibus, postiei nigri. Mas abdomine curvato, segmentis primis leniter, apicem versus sensim profundius longitudinaliter excavato, segmentis 2—4 tantisper medium versus constrictis, ultimo postice utrinque in triangulum verticale validum, apice obtusum producto, basi denticulo munito, excavatione intus et lobi triangularis medio externe glabris, caeterum pubescente. Abdomen in foemina apice solo curvatum, segmento quinto transversim ellyptico impresso, impressione densissime lanuginoso -spongiosa. Sieilia quatuor solummodo specimina legi: Hispania sec. Küster. 5. U.parallelus Küst. Parvus, valde elongatus, cano dimidio minor, pro statura duplo angustior, intensius niger, opacus, pube parum densa, pectoris lateribus exceptis, superne longius piliformi indutus. Caput pro statura parvum; oculis globosis et prominulis; epistomate vix emarginato, basi depresso; antennae quam in cano relative longiores, clavae articulis minus crassis, quapropter fere ab articulo sexto apicem versus gradatim incrassatae videntur, basi ferrugineae, apice fuscae.e Thorax latitudine longior, lateribus anterius rotundatus, paulo ante angulos posticos acutos, prominulos sinuatus, lobo anguste subacuminatim producto; pube pilosula medium versus postice convergente, super angulos posticos plerumque subtillima condensata. Elytra fere eylindrica, striolis nullis, vel suturali summo apice solummodo conspicua. Pygidium medio profunde sulcatum. Pedes nigri, tibiis plus minusve obseure ferrugineis. Mas abdomine apice incrassatulo, leviter curvato, medio excavato, segmento quinto apice fere in triangulum recte angulatum producto, extus pubescente: eodem in foemina simpliei, toto pube- scente. Andalusia, Gallia mer. et Algiria: Algiria in coll. Bauduer. 6. U. albidus Küst. Statura conformi affınis, paulo major et crassior, pube parum subtili, fere squamiformi albida vestitus, pube infra et ad suturam anterius densiore; corporis tegumenta superne valde rugosa, magis quam in affınibus scabra. Caput validum, ante oculos sat longum, epistomate arcuatim emarginato, fronte plana, medio lineola tenuissima brevi signata: antennae thoracis basin prope attingentes, articulis 3—5 elongatis, longitudine sensim paulo deerescentibus, sequentibus duobus fere aequilongis, europae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 487 sensim fere clavam usque incrassatae, rufo-testaceae, apice infuscatae. Thorax latitudine longior, lateribus postice parum, medio sat cum apice rotundatus, apicem versus perparum attenuatus, angulis postieis fere obtusis, hoc prope limbo basali tenuiter sinuato, lobo medio magno, fere ogivali, parum producto. Elytra breviter subeylindrica, convexa, singulo basi fere oblique truncato, in regione scutellari impressa, striis nullis. Pygidium subtriangulare, fere verticale, apice truncatum, basi late, apice obsoletissime sulcatum, eum ultra segmentum anale semiellypticum, apice medio excisum, nigrum villosumque emergit (in mare verisimiliter solummodo prostans). Pedes rufo-testacei, femoribus postieis nigris, mediis apice infuscatis. Mas abdomine basi parum profunde, apice profundius medio excavato, segmentis mediis parum constrietis, Quinto subtus in dentem obtusum, postice rotundatum, apice glabrum utrinque divaricatim producto. Unieum vidi marem, patria non indicata in coll. Stierlin, veri- similiter ex Hispania. Huie proximus videtur U. humeralis Motsch. ex Algiria. 7. U. longus All. Elongatus, eylindrieus, rufipedis prope statura, supra dense griseo-pubescens, pube subtus ad pectoris latera densiore et pallidiore. Caput mediocre, rostro brevi, utringue haud carinato, supra antennarum insertionem, evidentius in foemina, constricto, apice irregulariter suberenulato truncato: antennae longae, articulis 3—5 gracilibus, elongatis, longitudine sensim paulo decre- scentibus, 6—8 modice longis, clava fere abrupte majore, testaceae, extus infuscatae, articulo primo in foemina nigrescente. Thorax latitudine evidenter, apice summo valde coarctatus, inde ante medium utrinque rotundatus, pone medium leniter obliquatim subrectus, ante angulos posticos breviter sinuatus, hisce acutis, retrorsum modice prominulis, eos prope basi sat anguste utringue sinuatus, lobo medio modice producto; anterius sat, postice parum convexus. Elytra latitudine sesqui fere longiora, lateribus subparallela, pube interdum suturam secus nonnihil condensata, striola suturali postice saepe conspiecua. Pygidium conicum, sulculo medio basi profundo, pone medium plus minusve evanescente. Pedes nigri, tibiis apice tarsis- que saepe piceis. Mas abdomine curvato, medio in integrum excavato, segmentis 2—4 medio leniter coaretatis, quinto subtus utrinque in laminam latam, subrectam, basi parum, apice valde rectangulatim prominente producto; pygidio latitudine baseos parum longiore, apice late truncato, segmento anali transversim subquadrato acuto. Abdomen 488 Flaminio Baudi: Mylabrıdum seu Bruchidum in foemina simplex, segmento quinto medio areola rotundata, a margine postico remota, dense spongiosa impresso; pygidium latitudine evidenter longius, apice angustius truncatum. Oran Algiriae; et in coll. Bauduer. Huie proximus mihi invisus Urodon spinicollis Perris ex Tenes Algiriae; angulis thoraeis postieis in dentem longum aculeatum, valde divaricatum productis, lobo medio modice angulato-rotundatim product ex descriptione fere unice a /ongo discedens. (Abeille, tomo VII, 1869, pag. 32.) 8. U. testaceipes Reiche. Elongatus, cylindricus, pube ochracea fulvescente, perguam dense lanuginosa, longula undique indutus, ad thoracis angulos posticos et suturam secus interdum pallidiore. Caput mediocre, fronte plana, utrinque tenuiter carinata, apice subemarginatim truncata; oculi sat prominuli; antennae longiusculae, fere ut in praecedente constructae, testaceae, clava sola infuscata. Thorax latitudine tantisper longior, lateribus postice subreetis, medio sat rotundatis, ad apicem valde arcuatim attenuatus, angulis posticis rectis, eorum pube extima nonnihil elytra versus protensa, eos pone basi utringue sinuatus, lobo medio sat attenuato- producto, apice subacuto vel anguste obtuso, elevatulo; dorso medio seeundum longitudinem sat convexus. Elytra basi simul evidenter emarginatim truncata, latitudine quadrante longiora, lateribus parallela, striolis nullis sub densa pube conspieuis. Pygidium fere conicum, basi sulcatum, apice parum late trun- catum. Pedes rufo-testacei, femoribus parum fortiter clavatis. Mas latet. Foemina abdominis segmento quinto medio areola parva spon- giosa instructo. Ex Oran Algiriae duas foeminas in coll. Argod examini praesto fuere. 9. U. concolor Fahrs. Ovatus, convexus, perguam dense pube parum subtili einerea, interdum flavescente, plerumque sericeo- micante vestitus. Caput fronte plana, mediocriter lata, rostro brevi, apice subemarginatim truncato, utringue subtiliter carinatum; oculi anterius rotundatim perspicue exeisi, excisura villositate alba repleta: antennae parum longae, articulis funiculi a tertio ad oetavum longi- tudine sensim fere decrescentibus, primis gracilibus, ultimis sub- transversis, clava fere abrupte majore; testaceae, plerumque clava sola infuscata. Thorax latitudine parum longior, lateribus postice perparum, medio sat, apice fortius rotundatus, angulis posticis obtusis, pellicula acuminata munitis, basi parum profunde et valde obliquatim europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 489 utrinque sinuatus, lobo medio sat producto, super elytra elevato et erasso, dorso, praesertim postice, valde convexus. Elytra breviter subeylindrica, latitudine vix quadrante longiora, humeris modice prominulis, stria suturali interdum postice conspicua. Pygidium subtriangulare, apice convexum et truncatum, in mare plerumque latius, basi ad medium usque sulcatum. Pedes nigri vel picei, tibiis antieis, interdum etiam mediis testaceis vel ferrugineis. Mas abdomine apice leniter curvato, segmentis mediis aequalibus, quinto medio parum profunde excavato, utringue in lobum parvum dentiforme, apice obtusum, vel laminae angustae instar, apice truncatae modice producto; femoribus postieis fortius, praesertim inferne ad medium incrassatis; segmento anali angusto, medio suleato-exeiso: segmento ultimo in foemina areola parva, spongiosa medio impresso. Rossia mer. et rarius Calabria. Sarepta in coll. Stierlin et Bauduer. Rossia mer. coll. Argod. Variat foemina e Taganrog in coll. Faust dimidio fere minor, pube pariter perguam densa, parum subtili, cinereo flavescente induta, antennis et pedum quatuor anteriorum tibiis tarsisque pallidius testaceis. Variat mas e Taschkend in eadem collectione, statura quoque minor, pube admodum subtili ideoque minus dense tegumenta oceultante, grisea, sericeo-micante indutus, pedibus ut in praecedente varietate coloratis, antennarum clava fusea; thoracis, in uno, limbo postico elytrorumque sutura exigue pallido limbatis. Thorax anterius utringue minus rotundatus, summo apice utrinque nonnihil compresso-attenuatus, caeteris omnimode cum concolore convenit. Nullum porro examini obvenit tibiis omnibus rufis, uti illum pro concolore D. Motschoulzky refert. 10. U. flavescens Küst. Ovatus, undique dense albo-cinereo vel flavescente, interdum etiam fulvescente pubescens, sutura saepe in illaesis pallidiore; statura pygmaeo plerumque major, tantisper brevior, convexior, thorace relative paulo minus elongato, lobo baseos altius, fere ut in concolore elevato, a quo pube longe subtiliore, corporeque minus crasso praesertim discedit. Caput mediocre, fronte planum, carinulis lateralibus modice elevatis, divergentibus, ante oculos paulo brevibus, inter eos paulo latius quam in pygmaeo, medio aequale, multo densius pubescens; oris partes testaceae vel piceae; oculi anterius anguste et oblonge excisi, excisura plerumque pube alba repleta: antennae mediocres, fere ut in illo eonstructae, at articulis 3—5 paulo longioribus, testaceae, 490 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum apice plus minusve infuscatae. Thorax latitudine tantisper longior, anterius parum productus, perquam late rotundatus, postice lateribus vix, circa medium sat rotundatis, apice subattenuatus, angulis postiecis subrectis, eos prope basi utrinque sat profunde sinuatus, lobo medio lato, apice anguste rotundatim vel obtuse subangulatim producto, supra sat convexus, lobo postice supra elytra elevato. Elytra lati- tudine vix quadrante longiora, subeylindriea, basi saepe nonnihil quam apice latiora, humeris sat prominulis. Pygidium conicum, leniter convexum, medio sulcatum, sulco quam in affinibus evidenter subtiliore, plerumque ad medium abbreviato, in mare interdum fere usque ad apicem producto. Pedes nigri vel nigro-picei, tibiis praesertim anterioribus cum tarsis plus minusve ferrugineis vel testaceis; tibiis anterioribus evidenter quam in pygmaeo longioribus. Mas abdomine apice curvato, basi vix vel perparum medio impresso, quinto profunde excavato, excavatione minus quam in affınibus lata, lobis lateralibus infra minus porrectis, angustioribus, apice plus minusve rotundatis et ciliatis; segmento anali angusto, medio profunde sulcato-exciso. Abdomen in foemina haud curvatum, segmento quinto- medio semicireulariter inciso, ineisura medio areola spongiosa obtecta. Sardois quibusdam speeiminibus antennarum articulus primus niger aeque ac ultimi sex, pedes nigri, tibiis obscure ferrugineis. Utpote supra delineatus Küsteri flavescentis descriptioni magis consonus videtur; minus in Sardinia frequens, Sicilia frequen- tior, etiam in Calabria obvius, elytris haud raro pube laete flave- scente vel ochracea vestitis, linea suturali pallidiore. Variat mas e Panormo corpore supra pube brevius piliformi grisea parum densa, varie super elytra maeulatim fere distributa. Var. pusillus: triente eirciter minor, relative longior, pube grisea vel cinerea, raro flavescente, plerumque subtiliore, interdum crassiore et minus densa indutus; facie pygmaeo valde consimilis; antennis praecipue longioribus, thoracis forma nec non maris insignibus distinetus. Caput ante oculos fere lateribus parallelus, frontis carinula utringue minus ad oculos adscendente; thorax paulo angustior, utringue minus rotundatus, basi paulo profundius sinuatus; in mare abdominis segmentum ventrale quintum subtus itidem fere productum, at lobo terminali intus recto, extus regulariter pygidium secus arcuato; pedum anteriorum tibiae minus elongatae. Varietas haeece in Sicilia frequentior; etiam Sardinia, Calabria et agro neapolitano nec non Gallia mer. obvia et cum pygmaeo in col- lectionibus confusa. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 491 In Hispania, Algiria et Syria etiam repertur, plerumque corporis pube minus subtili induta: Italicis vero fere semper pubes subtilior ideoque tegumenta minus occultans, quibusdam striola elytrorum marginalis anterius subsinuosa adparet. Variat hispanieis saepe individuis pube quasi fulva, nonnihil metallescente dense vestitis, pedibus quatuor posterioribus nigris, oculis in mare paulo magis prominulis. Syriaca quaedam ad varietatem pusillum spectantia, nomine orientalis Desbr. in litt. designata in coll. Bauduer vidi. Var. armatus: minorum pusilli statura, forma similis, griseo- murino plerumque pubescens; elytrorum striolis suturali et marginali impressis, antennarum articulo primo modo nigro, modo testaceo, tibiis postieis, in mare praesertim intus ad medium denticulo parvo armatis. Sardinia. Foemineum specimen e Taschkend a D. Faust communicatum, ad flavescentem meo judicio pertinens, statura minimum, medio- eriter dense griseo-murino pubescens, elytris postice attenuatis, pube suturam secus tantisper indeterminate albida; pedibus testaceis, femorum clava infuscata. Ei fortasse referendus U. eziguus Motsch. 11. U. pygmaeus Gyll. Oblongo-ovatus, dense griseo vel pallide einereo pubescens; caput fronte fere plana, interdum lineola subtili medio impressa, utringue cum rostro relative longulo et angusto usque ad oculos carinatum, oculis modice prominulis: antennae modice elongatae, articulis 3—5 gracilibus, crassitie paulo longioribus, tertio longiore, 6—8 brevioribus, fere transversis, clava vix abrupte majore, testaceae, apice plus minusve infuscatae. Thorax latitudine longior, lateribus parum rotundatus, apicem versus atte- nuatus, apice subarcuatim truncatus, angulis postieis acutis, basi bisinuatus, lobo medio plus minusve acuminatim sat producto, super elytra elevato, dorso modice convexus. Elytra latitudine quadrante eirciter longiora, subeylindrica, striola suturali et marginali plerum- que conspicuis. Pygidium eonicum, apice leniter rotundatum, plus minusve arcuatim truncatum, basi sulcatum. Pedes breviuseuli, nigri, tibiis et tarsis plus minusve testaceis vel ferrugineis. Mas abdomine apice leniter curvato, segmentis 2—4 medio nonnihil angustioribus, interdum evidentius coaretatis, longitudi- naliter anterius parum, segmento quinto valde excavato, in lobum validum, apice leniter oblique truncatum, postice rectum, saepe extrorsum paullulum vergentem subtus producto; segmento anali brevi, transverso, integro.. Abdomen in foemina haud curvatum, 492 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum segmento quinto areola rotunda spongiosa, a margine apicali tantisper remota medio impresso. Hungaria, Austria, Gallia mer., Rossia mer.: etiam Algiria coll. Bauduer, Sarepta Stierlin. Anne huc referenda var. alensis Gredl. major, femoribus inferne rufo-testaceis, pedibus postieis totis nigris mihi haud com- pertum; an potius ex statura majore et pedum coloratione ad flavescentem Küster referendus? 12. U. rufipes Ol. Oblongo-ovatus, post angularem in genere e majoribus, pube cinereo albescente dense obtectus. Caput rostro brevi apice subtruncato, fronte plana, utrinque argute, arcua- tim carinata; oculis leniter oblonge excisis, excisura plerumque pube repleta, labrum et os pro parte testacea; antennae validae, breves, articulo primo secundo majore, sequentibus parvis, a quarto ad apicem in foemina sensim fere incrassatae, in mare articulis a quarto ad septimum subaequalibus, octavo crassiore, transverso, sequentibus eclavam majorem formantibus; testaceae, interdum apice leviter infuscatae. Thorax latitudine longior, apicem versus leniter attenuatus, lateribus subrectis, ante medium ad apicem leviter arcuatis, apice late rotundatim truncatus, basi bisinuatus, lobo medio modice producto, late rotundato, saepe fere bidentato, angulis postieis acutis, nonnihil extrorsum prominentibus, postice parum, apice magis convexus, margine apicali haud raro ad angulos posticos et ad lobi latera anguste pube albicante limbato. Elytra latitudine quadrante saltem longiora, ad humeros subquadrata, lateribus sub- rectis, modice convexa, striolis suturali et marginali abbreviatis saepe conspieuis. Pygidium conicum, apice plus minusve arcuatim trun- catum, basi parum profunde sulcatum, sulculo interdum apicem usque conspicuo. Pedes testacei, femoribus quatuor, interdum duobus solis postieis plus minusve infuscatis. Mas abdomine leniter curvato, anterius perparum, apice pro- funde lateque excavato, segmento tertio parum, quarto paulo magis medio angustiore, quinto in lobum latum, apice plus minusve rotun- datum vel subtruncatum, extrorsum divaricatum subtus producto, segmento anali brevissimo, transverso, medio canaliculato, saepe sub densa pube parum conspicuo. Abdomen in foemina haud curvatum, segmento quinto areola majore subellyptica spongioso- lanuginosa impresso. Europa media et meridionali plerumque obvia, Italia superiore sat, meridionali parum frequens: Sardinia in coll. R. Musaei tau- rinensis. europeae et finitimarum regionum Faunae recensitio. 495 Variat mas ex Hispania pedibus solis antieis rufo -testaceis, posterioribus nigris, vix mediis apice piceis. Praeter supra allatas species (in Bull. de Moscou 1874, pag. 227 et seq.) duo aliae a Motschoulzky indicatae, nempe sericatus e Tauria et parvulus e Rossia mer. et Tauria, paucis verbis e sola antennarum pedumgue coloratione (plane variabili) definitae, nulla earundem formae relata notione, quapropter improbum et superva- caneum de eis judieium ferre et nequidem designationes ejusmodi, non deseriptiones, auctoritatem ullam pro eorundem nominibus in Catalogis consignandis merentur. G. Cercomorphus Perris. Corpus oblongo - subquadratum supra modice, infra parum convexum, subtiliter punctulatum, pubeseens. Caput thoracis fere latitudine, rostro brevissimo, lato. Oeuli rotundati, integri. Antennae breves, graciles, novem articu- latae, articulis duobus ultimis clavam formantibus, articulo ejus apicali ovato, apice constrieto. Labrum minutissimum: mandibulae validae, prominentes: palpi maxillares articulo ultimo longo et angusto. Thorax latitudine brevior, transversim subquadratus, basi apice late subarcuatim truncatus. Elytra oblongo subquadrata, apice intus oblique truncata. Pygidium subtriangulare. Pedes fere ut in Urodone, unguiculis basi obsolete dentatis. C. Duvali Perris. Niger, piceus vel castaneus, statura minimis Urodonibus minor, habitu Priam pallidulam quodammodo referens, pube subtili densa albicante vestitus. Caput transversum, usque ad oculos in thorace immersum, eos ante leviter attenuatum, supra tantisper convexum, obsoletissime punctulatum, oris partibus testaceis: oculi modice prominuli: antennae pallide testaceae, clava obseuriore, articulis duobus primis crassis, 3—7 gracilibus sensim tantisper brevioribus, 8— 9 abrupte majoribus. Thorax latitudine quadrante eireiter brevior, utringue modice subaequaliter rotundatus, basi subtiliter marginatus atque perparum quam apice latior, angulis postieis obtusis, subrotundatis, transversim modice convexus, sub pube nitidus, subtiliter distinete denseque punctatus. Scutellam inconspicuum. Elytra basi simul rotundatim emarginato -truncata, lateribus subparallela, latitudine quadrante longiora, apice extus rotundatim, intus oblique truncata, angulo suturali obtuso, trans- versim modice convexa, suturam secus anterius nonnihil impressa, sub pube nitidula, paulo subtilius quam thorax, subrugose punctu- lata. Pygidium longitudine latius, dense pubescens. Pedes testacei, femoribus antieis nonnihil minus quam posteriora incrassatis, haec globulosa, ferruginea.. Abdomen nigrescens. 494 Flaminio Baudi: Mylabridum seu Bruchidum_ ete. Unicum specimen ex Aranjuez in coll. D. Bauduer in Retama spaerocarpa e Genistarum familia. Urodonorum Catalogus. Genus Urodon Sch. 1. suturalis Fabr. Eur.m. et mer., v. angularis All. Alg. [Alg. v. tibialis Baudi. Syr. ? pietus Motsch. Alg. . conformis Suffr. Eur. m. . canus Küst. Eur. m. . argentatus Küst. Hisp., Sie. . parallelus Küst. Hisp.,Gall.m., . albidus Küst. Hisp. [Aleg. . longus All. Ale. spinicollis Perris. Alg. 8. testaceipes Reiche. Aleg. SNIOooP om 9, eoncolor Fahrs. Ross. m.,Cal., 10. flavescens Küst. Sard., [| Tat. [Sie., Cal. v. pusillus Baudi. E.m., Alg. orientalis Desbr. i.1. Syr. v. armatus Baudi. Sard. 11. pygmaeus Gyll. Eur. m. et [med., Ale. ? v. alensis Gredl. Tyr. it. 12. rufipes Ol. Eur. m. et med. Genus Cercomorphus Perris. Duvali Perris. Hisp. Index alphabeticus. Tomo pag. albidusr. 2. we. - XXXI 486 alensisr. „ur - 492 anamlarishy.0.0. 2 - 483 argentatus ...... - 485 atrmatusı Se. - 49] CAHUSSE N SR Re > - 485 Cercomorphus . - 493 EonEeolor?.. 3... - 4883 EONIOrmIS.. > 2.2. - 484 Duwalı (Gere)... - 77495 ERIDUUSC N 2. ur. - 491 Haweseens .. ... . - 489 Bummeralis 0.0. . - 487 lonsys age >... - 487 Tomo pag. oxrientalis, ..... en XXXI 491 parallelus>.2 20 - 486 pazvulus2) 0.2. 22.2 - 495 Pietusse ro nu. - 484 pygmaeus - 491 Ppasıllusep ser - . 490 LUNDeSe eo - 492 gericatus. 2... 02 2. - 495 spinicollise 0.2... - 488 sutaralis. „ne > - 482 testaceipes. .. - . - - 488 tabralısY. un - 483 Brodon 2... 3: - 480 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Zwei neue Arten der Gattung Byrrhus L.!). Beschrieben von G. Czwalina in Königsberg i. Pr. Die beiden nachfolgend beschriebenen Arten sind dem pelula so ähnlich, dafs ohne die sehr verschiedene Bildung des Penis nur wenige Merkmale zur Trennung übrig bleiben; ich beschränke mich daher auf deren Angabe. Byrrhus montanus. Differt a B. pilula fronte fortius punctata, strüis ezternis elytrorum antice evanescentibus, prosterno angusliore. — Long. 8 mill. Mas: Penis valvula media linea impressa media, apice rotun- datim dilatato, concavo; valvulis lateralibus breviuscuhs, ertus obtuse angulatıs. Patria: Monte Rosa. Den kleinen Stücken des pilula an Grölse gleich, von derselben länglichen Form, die Unterseite ebenso glänzend. Die Oberlippe ist etwas weniger grob, die Stirn deutlich gröber punktirt, ein Unter- schied in der Stärke der Punktirung beider kaum wahrnehmbar. Die beiden äufseren Streifen der Flügeldecken reichen nur bis zu den Hinterhüften nach vorne. Das Prosternum ist reichlich drei- mal so lang, als an der Spitze, wo es an das Mesosternum stölst, breit, bei pilula nur etwa doppelt so lang. Der Bauch ist ein wenig dichter und bei starker Vergröfserung noch deutlicher körnig punktirt, die Zwischenräume der Punkte glatt, während sie bei p2lula bei gleicher Vergröfserung äufserst fein quergerunzelt erscheinen. Die Hauptfarbe der Oberseite ist braun, das Halsschild mit mehr oder weniger deutlichen goldbraunen Zeichnungen, die abwech- selnden Zwischenräume der Flügeldecken mit schwachen schwarzen Tomentflecken; einige Stücke zeigen zwei gemeinschaftliche buch- tige Querbinden, deren Innenraum bei zweien mit gleichmälsiger rothbrauner Behaarung ausgefüllt ist. Der so entstandene Sattel ist von oben nach unten breiter als bei pilula und nimmt reichlich ein Drittel der Flügeldecken ein (var. latifasciatus). 1) Ich schliefse mich vollkommen der Ansicht von Ganglbauer an (Bestimmungs-Tabelle der Cerambyeiden, pg. 5 u. Note), dafs die Geoffroy’schen Gattungsnamen keinen Anspruch auf Priorität haben, 496 G. Czwalina: zwei neue Arten der Gattung Byrrhus L. Der Stiel des Löffels ist etwa viermal so lang als breit und erweitert sich ziemlich plötzlich; der erweiterte Theil ist fast kreis- rund, am Ende abgestutzt, oben eingedrückt, an der Spitze ohne eingedrückte Linie, aber mit einer solchen gegen das Ende des Stieles. Die Klappen sind ziemlich kurz, an den Seiten kaum gerundet, sondern einen sehr stumpfen Winkel bildend. Hochalpin am Monte Rosa von mir unter Steinen gefunden. Ein daraufhin untersuchtes Stück ist vollständig geflügelt; es wäre wohl der Mühe werth, durch Untersuchung des Penis festzustellen, ob die hochalpinen Stücke des pilula mit verkümmerten Flügeln, die Reitter erwähnt, nicht vielleicht doch einer anderen Art angehören. Byrrhus dubius. Differt a B. pilula fronte fortius punctata, corpore subtus, praesertim metasterno magis Cconvero, prosterno impresso, elytris postice densius et longius ciliatis. — Long. 7 mill. Mas: Penis valvula media lateribus leviter rotundata,: supra concava, linea impressa, apice subacuminato, fisso; valvulae laterales extus rotundatae, apice longius angustatae, impressae. Patria: Germania borealis? Nur ein Stück in meiner Sammlung, ohne Vaterlandsangabe, also höchst wahrscheinlich früher bei Danzig gefangen. Unterseite und Beine sind rothbraun, was aber vielleicht an unvollkommener Ausfärbung liegt und daher nicht in die Diagnose aufgenommen ist. Die Färbung des Tomentes der Oberseite dunkel- braun, Halsschild mit hellerer Zeichnung, die abwechselnden Zwischen- räume der Flügeldecken schwärzlich gefleckt. Der Bauch gewölbter als bei pilula, etwa ebenso punktirt, die Zwischenräume noch glän- zender; deutlich länger, gelblich behaart. Das Metasternum stärker gewölbt, so dafs, von der Seite gesehen, der Seitenrand der Flügel- decken neben ihm nur wenig unter der Mitte liegt; das Prosternum etwa so breit wie bei pilula, mit einem Doppeleindruck. Stirn und Oberlippe fast gleichstark punktirt. Die Flügeldecken auf der hinteren Hälfte mit längeren, dichteren und stärkeren, starren Haaren gefranzt. Der Löffel des Penis verbreitert sich sehr allmählich bis über die Mitte hinaus und rundet sich dann nach der Spitze hin; diese selbst zeigt einen feinen Längsspalt, der sich nach oben an eine ein- gedrückte bis zur Mitte reichende Linie anschlielst; fast der ganzen Länge nach ist er oben eingedrückt. Die Klappen haben lange, feine Spitzen und einen seitlichen Eindruck. B. pilula L. B. montanus n.sp. DB. dubius n. sp. iv [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft 1I.] Neue Coleopteren aus Europa, den angrenzenden Ländern und Sibirien, mit Bemerkungen über bekannte Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Vierter Theil !). 1. Tachys unistriatus n.sp. Rufo-testaceus, conveziusculus, nitidus, oculis nigris, antennis fuscis, bası testaceis; prothorace valde transverso, ante scutellum subtiliter bifoveolato, eiytris breviter ovalibus, strüs (suturali ezcepta) vie perspicuis. — Long. 1.8 mill. Dem T. globulus Dej. und globosus Baudi äufserst ähnlich, von beiden durch die stets blafs rothgelbe Färbung und die fein ge- streiften Flügeldecken verschieden. Auf den letzteren ist blols der Suturalstreifen deutlich, die Dorsalstreifen sind kaum durch Spuren angedeutet. Von dem ersteren entfernt er sich aulserdem noch durch gröfseren Körper, von dem letzteren, dem er durch seine Färbung und Grölse ähnlicher ist, durch nicht punktirte Streifen der Flügeldecken. Ostsibirien. Von Graeser bei Chabarowka gesaınmelt. Alle drei Arten zeichnen sich dadurch von allen anderen aus, dafs die Basalquerfurche des Halsschildes über dem Schildehen mit 2 Grübehen versehen ist. Die 3 hierher gehörenden Arten können leicht in folgender Weise übersehen werden: A. Streifen der Flügeldecken stark punktirt . . globosus Baudi. B. Streifen nicht punktirt. a. Flügeldecken röthlichgelb, nur mit einem deutlichen Streifen neben der Naht . . . . . . unistriatus m, b. Flügeldecken rothbraun, mit drei deitkchde Streifen, wovon die äufseren kürzer . . . . ..... globulus Dej. 2. Chlaenius violaceipennis n. sp. Oblongus, niger, ore, antennis, palpis pedibusgue brunneo-testaceis, capite rugosepunctato prothoraceque viridiaeneis, hoc vir transverso, subcordato, ruguloso, 1) Theil I: Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, pg. 353; Theil II: l.c. 1886, pg. 67; Theil III: 1. c. 1887, pg. 241. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 32 498 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, parce fortiter punctato, impressionibus basalibus profundis, elytris violaceis minus nitidis, margine tenuiter fulvo-marginato, supra profunde striatis, interstitüs parce subtilissime punctatis, subpubescen- tibus. — Long. 14 mill. Dem Chl. velutinus und festivus sehr nahe stehend, trotz der hell- grünen Färbung des Vorderkörpers, dem letzteren wegen der groben Runzelung und der tiefen Panktur auf Kopf und Halsschild näher verwandt. Von diesem sogleich durch die veilchenblauen Flügel- decken zu unterscheiden, welche einen schmäleren braungelben Rand besitzen. Dieser letztere ocupirt zwar ebenfalls die zwei seitlichen Zwischenräume, aber diese sind schmäler. Die Zwischen- räume auf den Flügeldecken sind sehr fein und weitläufig punktirt, und dadurch ist der Käfer, besonders vom velutinus, bei dem sie fein und dicht, und vom festivus, bei dem sie grob und spärlich punktirt sind, zu unterscheiden. Der Kopf ist nur sehr wenig schmäler als der Halsschild, die Stirneindrücke fehlen fast ganz, der Scheitel ist dichter grob punktirt. Halsschild nur sehr wenig breiter als lang, seitlich vor den rechteckigen Hinterwinkeln lang ausgeschweift. Unterseite schwarz, an den Seiten mit grünlichem Schein, Fühler und Beine weniger blafsgelb, sondern mehr bräun- lich gefärbt, die hinteren Tarsen ein wenig dunkler. Der ganze Käfer ist etwas kleiner als die verglichenen. Erzerum. Mir liegt ein einzelnes g' zur Beschreibung vor; eine weitere Anzahl sah ich bei Herrn Dr. Plason, der mir es mittheilte. 3. Amblystomus algirinus n.sp. Niger, oblongus, paral- lelus, depressus, alutaceus, subvirescenti-micans, genis tarsisque obscure fusco-piceis, capite thorace parum angustiore, prothorace latitudine tertia parte breviore, subcordato, angulis posticıs distincte obtusis; elytris thorace perparum latioribus, et plus quam triplo lon- gioribus, parallelis, fere glabris, suluram secus obsoletissime sub- bistriatis, strüs religuis haud perspicuis. — Long. 2.7 mill. Dem A. Raymondi ähnlich und nahe stehend, aber grölser, gestreckter, mehr parallel, namentlich die Flügeldecken schmäler und gleichbreit, dunkler gefärbt, weniger glänzend, stärker haut- artig reticulirt, und hauptsächlich durch schwarze Fühler und Beine verschieden. An den letzteren sind nur die Knie und Tarsen dunkel- braun. Die Hinterwinkel des etwas höheren Halsschildes nähern sich mehr einem rechten, bei der verglichenen Art sind sie äulserst stumpf. Von Misseaghin in Algerien. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 499 Die drei zunächst verwandten Arten sind in der Folge zu unterscheiden t). A. Fühler und Beine zum grölsten Theile rothbraun. a. Flügeldecken mit deutlichen Streifen . . . picinus Baudi. b. Flügeldecken sehr undeutlich gestreift. Etwas kleiner, glänzender . . . . Raymondi Gaut. B. Fühler, Palpen und Blind Schwere, Flüigeldecken un- deutlich gestreift . . 2 2 20202020... algirinus Reitt. 4. Harpalus (Artabas Gozis) suturamgulus n. sp. Niger, elytrorum epipleuris, antennis, palpis pedibusque fusco-ferrugineis, antennarum articulo primo dilutiore, capite subtiliter parce punctato, prope oculos et clypeo utringue puncto pilifero sıngulo instructis; inter antennas bifoveolato; prothorace coleopteris angustiore, in- aequahter punctato, punctis grossis piliferis intermiztis, lateribus anguste rufescentibus, multisetosis, elyiris in fem. opacis, striatis, strüs subtilissime punctulatis, wnterstitüs alternis puncthis magnis subseriatis, piliferis minus dense impressis, apice in fem. leviter sinuatis, angulo suturali dentiformi prolongato. — Long. 11 mill. Schwarz, glänzend, Flügeldecken des 2 matt, Fühler (das erste Glied rostroth) und Beine braunroth, Palpen heller. Kopf sehr fein punktulirt, Clypeus zwischen den Fühlern durch eine feine Trans- versallinie abgesetzt, die letztere jederseits grübchenförmig begrenzt. Clypeus jederseits und Kopf neben den Augen nur je mit einem borstentragenden Punktgrübehen. Der Kopf ist schmäler als der Halsschild, die Schläfen parallel, ziemlich lang, Augen vorragend. Fühler den Halsschild wenig überragend, von der Mitte des dritten Gliedes an behaart, Endglied um die Hälfte länger als das vorher- gehende. Halsschild quer-rechteckig, um 5 breiter als lang, viel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten wenig gerundet, fast gerade, vor der Mitte am breitesten, oben ungleichmäfsig, vorn und an der Basis gedrängter punktirt, die Scheibe mit spärlichen Punkten besetzt, zwischen den Punkten befinden sich, namentlich vorn, grolse Borstenpunkte eingesprengt, die Seiten roth durchscheinend, mit zahlreichen Tasthaaren besetzt, wie bei punctato-striatus. Die Scheibe jederseits an der Basis mit einer wenig abgegrenzten Längs- impression. Flügeldecken fein gestreift, in den Streifen sehr fein punktirt, die abwechselnden Zwischenräume, und zwar der 3., ., 7., mit einer weitläufig stehenden Reihe gröfserer Dorsalpunkte, welche 1) Siehe meine Rev. d. europ. Amblystomus-Arten in der Wien. Ent. Ztg. 1883, pg. 139. 32 * 500 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, ein Tasthaar tragen. Beim 2 ist die Spitze jederseits schwach ge- buchtet und der Nahtwinkel nach hinten zahnförmig verlängert. Die Epipleuren sind glatt, matt, braun. Unterseite spärlich gelb behaart; die Spitze des Prosternums, die Trochanteren der Mittel- beine, der Unterrand der Schenkel mit langen Haaren bewimpert. Bauch mit feiner, etwas quer gestellter Punktur, das Analsegment mehr rugulos, gegen die Spitze fast glatt, an der letzteren stumpf- winkelig, jederseits am Hinterrande (beim 2) mit zwei Porenpunkten. Unterscheidet sich von H. punctato-striatus Dej. durch grobe Punktur der vorderen Hälfte des Halsschildes und die abwechselnd mit Porenpunkten besetzten Zwischenräume auf den Flügeldecken ete.; von dispar durch abweichend geformten, vorn grob punktirten Halsschild, fein puuktirten Kopf und durch die Punktur der Flügel- decken; von siculus durch die Punktur des Halsschildes und der Flügeldecken, sowie stärkeren Suturalzahn beim 2 etc. Erzerum. In meiner Sammlung. 5. Harpalus Retowskii Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1887, pg. 246, ändere ich in Harp. Retowskianus m. um, weil es einen Pseudophonus Retowskit Heyd. (= tauricus Motsch.) bereits giebt. Da die Gattung Pseudophonus möglicherweise wieder mit Harpalus verbunden werden könnte, schien mir die Aenderung meines Namens nothwendig. 6. Ebenso ändere ich den Namen Aphaonus Starcki Reitt., 1. c. pg. 251 (ein Pterostichide), wegen Pterostichus Starcki Heyden, Wien. Ent. Zeitschr. 1885, pg. 188, in A. Starckianus, um Milsverständnisse zu vermeiden. 7. Im Jahre 1835 sammelte Leder bei Helenendorf im Caucasus eine schöne, bunte Metabletus-Art, welche ich geneigt war, für neu zu halten. Durch die Meinung eines namhaften Coleopterologen irregeleitet, habe ich sie später für M. oblique-signatus Solsky ge- halten und unter diesem Namen versendet. Zufällig kam mir im Jahre 1886 die Originalbeschreibung und Abbildung des M. para- centhesis Motsch. unter die Hand und ich erkannte sofort in diesem mein für oblique-signatus gehaltenes Thier. Da ich in den Samm- lungen als M. paracenthesis Motsch. ein ganz anderes, mit obscuro- guttatus verwandtes Thier kannte und dasselbe auch mir von Putzeys unter diesem Namen mitgetheilt wurde, habe ich bei Be- stimmung meines bunten Metabletus aus Helenendorf an paracenthesis gar nicht denken können. Nachdem ich den echten M. paracenthesis sicher gestellt hatte, war ich der Meinung, dafs der Metabl. oblique- signatus Solsky mit demselben zusammenfallen müsse, was ich der angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 901 auch in der Wiener Ent. Zeitung 1886, pg. 254 ausgesprochen habe. Dem ist aber in der That nicht so. Aus Solsky’s Beschreibung !) und Abbildung ?) dieses Käfers in Fetschenko’s Reise in Turkestan, ein Werk, das ich erst seit Kurzem besitze, geht aber zur Evidenz hervor, dals der M. oblique-signatus ein dem M. pallipes Dej. sehr nahe stehendes Thier sei und dafs Solsky meine Helenendorfer Art ebenfalls ganz richtig als paracenthesis Motsch. gedeutet hatte, indem er sehr treffend hervorhebt, dafs dieser in der Färbung einen kleinen Badister bipustulatus Fbr. vollständig nachahmt. 8 Uebersicht der mir bekannten, gelbfülsigen Meta- bletus-Arten aus Europa und den angrenzenden Ländern: 1’ Der an der Basis gegen das Schildeben vorgezogene Theil des stark queren Halsschildes ist durch eine tiefe Basal- querfurche von der Scheibe abgegrenzt. 2" Flügeldecken gelb, eine breite Querbinde hinter der Mitte schwarz. Südfrankreich, Spanien, Algier, Syrien. Myrmidon Fairm. 2' Flügeldecken schwarz, eine dreieckige Makel an den Schultern gelb. Corfu . . . . .. signifer Reitt. 1’ Halsschild ohne deutliche Basalanentnrche) 3" Kopf und Halsschild schmal, ersterer lang, nicht deutlich schmäler als der Halsschild, dieser kaum breiter als lang. 4" Long. 24 mill. Flügeldecken mit scharf abgegrenzter Humeralmakel und ohne oder nur angedeuteter Anteapical- makel. Andalusien . . . .... scapularis De;j. 4’ Long. 3 mill. Blageldecken x mit ale deutlich abgegrenz- ter, schräger Humeral- und rundlicher Anteapicalmakel. Aleier;‘ . . accentifer Raffr. 3 Kopf und EARERTN ap De ersterer merklich schmäler als der Halsschild, dieser quer. 5” Flügeldecken dunkel mit grofsen ziemlich gut abgegrenz- ten Makeln: jede mit einer grolsen schräg stehenden Humeralmakel, die sich an der Naht nach hinten ver- längert und eine zweite rundliche in der Nähe der Naht vor der Spitze. 6’ Long. bei 3 mill. Grundfarbe: grünlich schwarz. Cau- CASUSELS na ei Lea aussen uparacenthesis. Motsch. !) In Horae Soc. Ent. Ros., Tom. VIII, pg. 2. ?) Enthalten in Fedtschenko’s Reise in Turkest., Taf. I, Fig. 3. 502 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, 6° Long. bei 4 mill. Grundfarbe: schmutzig braun. Syrien. mutabilis Reiche. 5° Flügeldecken dunkel, ohne oder nur mit obsoleten, ganz verschwommenen Makeln. 7’ Long. 4 mill. Halsschild nur um +4 breiter als lang. Turcmenien „mm rrlon Birb, Bm. R nie AaulitipesuNap. 7” Long. 3 mill. Halsschild fast doppelt so breit als lang. Europa, Nördliches Asien 2... . 7... pallipes De]. 9. Metabletus dilutipes n.sp. M. pallipedi duplo major, niger, nitidus, subvirescenti-micans, antennis testaceis, pedibus flavis, palpis brunneis, apice dilutioribus, capite magno, thorace subaequalı, temporibus brevibus, prothorace parum transverso, postice valde angustato, ante basin haud sulcato, angulis postieis valde obtusis, subreflexis, elytris thorace latioribus, nitidissimis, obsolete Striatis, macula obligua obsoleta, introrsum sensim angustata, indeterminata testaceo- brunnea, epipleuris fusco-testaceis. — Long. 4 mill. Turemenien. 10. Heterocerus turanicus n. sp. Dilute testaceus, capite, prothoracis plagis latis dorsalibus lineisque elytrorum duabus (ezterna extrorsum trimaculatim dilatata) nigro-fuscis; dense griseo pubescens, confertim minutissime punctulatus, prolhoracis angulis posticis basi- que subtilissime marginatis. — Long. 2.3 mill. Eine kleine, helle Art, welche zunächst dem H. euphraticus Kiesw. aus Mesopotamien etc: verwandt ist, und die sich durch die Zeich- nung der Flügeldecken von ihr unterscheidet, indem die Naht stets schmal hell gefärbt bleibt, während sie bei euphraticus schmal schwärzlich ist. Blafs bräunlich gelb, äufserst gedrängt und fein punktulirt, dicht und fein tomentartig, greis behaart, Kopf und Halsschild mit etwas rauherer, zum Theil aufstehender, weicher Behaarung bekleidet. Kopf grofs, angedunkelt. Fühler gelb, kurz und gedrungen. Hals- schild nach vorn verengt, die Hinterwinkel und der aufsen sicht- bare Theil der Basis sehr fein gerandet, die Scheibe mit 2 breiten, unbestimmten, undeutlichen, dunkleren Längsflecken. Flügeldecken etwas heller; neben der Naht befindet sich ein schwarzer Längs- streifen, welcher erst kurz vor der Spitze abgekürzt ist, nahe diesem ein zweiter, der aber kürzer ist und der aulsen 3 makelartige, fast viereckige Erweiterungen aufweist. Unterseite und Beine gelb. Turemenien. Ein einzelnes gut erhaltenes Stück in meiner Sammlung. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 803 11. Die Chennium-Arten sind einander aufserordentlich ähnlich und hauptsächlich an der Form der Fühler zu unterscheiden. Bei dem &' sind stets die 4 letzten Glieder mehr verdickt und keulen- förmig, bei dem 2 ist dies nicht der Fall oder es sind nur 3 Glieder dicker und keulenförmig. Mir liegen 2 neue Arten vor, welche in die erstere grölsere Gruppe gehören, wo das mittlere Basalgrübchen des Halsschildes nach vorn bald mehr bald minder deutlich (beim g! deutlicher) rinnenförmig verlängert ist. Diese Arten können für die Folge nachfolgend unterschieden werden: 1” Die Fühler vom zweiten Gliede an bis zur Keule allmählig an Breite abnehmend. 2" Glied 2 der Fühler stark quer und nicht länger als das erste Glied der Keule, die dreigliedrige Keule des 2 sehr undeutlich. 3” Basalgrübehen des Halsschildes nach vorn wenig über die Mitte rinnenförmig vertieft, Hinterrand jederseits einfach gebuchtet. Deutschland, Böhmen, Frankreich. bituberculatum Latr. 3 Basalgrübchen des Halsschildes bis zum Vorderrande als feine Rinne verlängert; Hinterrand jederseits mit einem kleinen buchtigen Ausschnitte. Portugal . . Paulinoi n. sp. 2 Glied 2 der Fühler schwach quer, grofs, deutlich länger als das erste Glied der Keule, letztere beim 2 stark ab- gesetzt. Modena . . . . 2. Eppelsheimi n. sp. 1’ Die Fühler vom dritten lede bi zur Keule gleichbreit, gewöhnlich schmäler als das zweite. 4” Das zweite Glied der Fühler ist breiter als die nächsten. 5" Fühler wenig dick; die Keule nur etwas dicker. Croatien. Steigerwaldi Reitt. 5 Fühler aufserordentlich dick; die Keule sehr grofs und stark abgesetzt. Caucasus . . . . . . Prometheus Saulcy. 4 Das zweite Glied der aufserordentlich dieken Fühler nicht breiter als die nächsten. Lenkoran . . .antennaius Saulcy. 12. Chennium Paulinoi n.sp. Dem Chen. bituberculatum Latr. äufserst ähnlich, ähnlich gefärbt und beschuppt, von der gleichen Gröfse, aber schlanker, die Fühler sind kürzer, aber nicht dicker, die 3 vorletzten Glieder der viergliedrigen Keule des d' stärker quer, das vorletzte nicht so lang, aber ein wenig länger 904 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, als die 2 vorhergehenden, der Kopf ist sammt den weniger vor- tretenden Augen schmäler, die Schläfen länger und nicht so schnell verengt, der vordere Theil des Kopfes nicht so stark eingeschnürt und nicht stark aufgebogen; der Halsschild zeigt an der Basis statt der gewöhnlichen Ausbuchtung einen kleinen Ausschnitt jederseits und das Basalgrübchen ist bis zum Vorderrande gerinnt. Die Hinterschienen des gZ sind an der Aufsenseite ihrer Mitte schwach gebuchtet. — Long. 2.4 mill. Portugal. Von Herrn Prof. Paulino d’Oliveira bei Guarda, 1000 Meter über dem Meere, in einem männlichen Stücke auf- gefunden. 13. Chennium Eppelsheimi n.sp. Ebenfalls dem Ch. bi- tuberculatum in hohem Grade ähnlich, von gleicher Form, Färbung und Beschuppung, aber etwas gröfser, robuster, die Fühler etwas dicker, die dreigliedrige Keule des 2 viel stärker abgesetzt; das zweite Glied grofs, sehr schwach quer, breiter als die nachfolgenden, welche bis zur Keule kaum merklich in der Dicke abnehmen, die Mittelglieder quer. Halsschild deutlicher quer. Flügeldecken an den Seiten weniger gerundet. Abdomen nicht schmäler als die Flügeldecken. — Long. 2.7 mill. Ein einzelnes von Pirazzoli gesammeltes 2 aus Modena ver- ehrte mir Herr Dr. Ed. Eppelsheim als Chen. Steigerwald:. 14. Ctenistes canaliculatus n. sp. Ich bemerke, dafs der von Leder in wenigen Exemplaren aus Turkmenien mitgebrachte Ctenistes sich von dem ihm zum Verwechseln ähnlichen palpalıs dadurch unterscheidet, dafs der Halsschild der ganzen Länge nach von einer feinen Furche durchzogen ist, welche hinten in das Basalgrübchen einmündet. Ferner wäre zu erwähnen, dals die turkmenische Art ein wenig grölser ist und eine gesättigtere bräunlich rothe Färbung hat. Exemplare aus Lenkoran gehören nicht zu dieser Art, sondern zu palpalis, die sich nur durch geringere Grölse zu entfernen scheinen. Ebenso besitze ich Ctenistes von Taschkent, die entschieden zu palpalıs gehören. 15. Bythinus Frivaldszkyi n.sp. Rufus, subtilissime fulvo- pubescens, capite opaco, ruguloso, thorace parum angustiore, hoc cordatim subtransverso, dense rugulose punctato, subopaco, elytris sat dense subtiliter punctatis. — Long. 1.3 mill. Mas: Antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, prımo cylindrico, latitudine duplo longiore, secundo introrsum dilatato, primo duplo latiore, subquadrato, intus securiformi, leviter rolundato, den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 905 ertus sensim paullo latiore; 3° subquadrato, sequentibus Iransversis; tibüs anticis ante apicem dentatis, posticis leviter dilatatıs, apice sensim curvatis, intus ante apicem emarginatis, pone medio obtuse subdentatis; femoribus vir incrassatis. Gehört in die Gruppe des B. nigripennis und puncticollis, mit punktirtem Halsschildee Die Fühler sind sebr ähnlich gebildet wie bei B. ruthenus Sauley. Kopf dicht gerunzelt matt, von den Augen zur Spitze stark verschmälert, der Vorderrand wie bei Curtisi zugespitzt. Halsschild dicht und fein runzelig punktirt, fast matt. Flügeldecken fein und mäfsig dicht punktirt, glänzend, an der Basis mit zwei kurzen, flachen Längseindrücken. Aus Nordost-Ungarn (Marmaros), im National-Museum in Budapest, und dessen dirigirendem Custos: Joh. von Frivaldszky gewidmet. 16. Tychus rufus Motsch. var. nov. puncticollis m. Unter- scheidet sich von der Stammform durch eine zerstreute, bald mehr, bald minder feine Punktur auf dem Halsschilde Die Punkte sind gewöhnlich in der Nähe der Basis etwas dichter gestellt. Einige Exemplare aus Herculesbad im National-Museum von Budapest. 17. Euplectus Felschei n. sp. Oblongus, subdepressus, sub- pubescens, rufus, nilidus, antennis sat tenuibus, elytrorum basin attın- gentibus, articulo ultimo magno ovato; capite magno, thorace latiore, nitido, antice sulco transverso, utringue magis impresso, in medio bifoveolato, foveolis [rontalibus approzimalis, utrinque prope foveola eztrorsum punctato, vertice vir foveolato, margine poslica in medio ezcisa; prothorace cordato, haud trans- verso, viz punctato, foveolis basalibus profundis, disco foveolatim impresso; elytris thorace latioribus et fere sesqui longioribus, sub- parallelis, stria suturali integra, discoidali fere dimidiata; abdominis segmentis dorsalibus duabus primis conspicuis bistriolatis, striolis longitudıne segmentum dimidium viz attingentibus, basi inter striolam transversim impressis. — Long. 1.2— 1.3 mill. Mas: Abdominis segmento ventrali penultimo apice late emar- ginato, ultimo basi fortiter transversim depresso. E. Linderi Saulcy (non Reitt.) i. litt. Kommt vor E. afer Reitt. zu stellen. Nach den Abdominal- strichelchen gehört diese ausgezeichnete Art hierher, obgleich sie dem E. Duponti Aube ähnlicher ist. Die Fühler sind dünn, die vorletzten Glieder wenig breiter, nur das Endglied grols. Kopf grols, glatt, glänzend, am Vorderrande mit einer Querfurche, welche 906 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, an ihren Enden grübchenartig vertieft erscheint. Die Scheibe des Kopfes mit zwei kleinen, genäherten Grübchen, zu beiden Seiten derselben nach aulsen der Länge nach ziemlich dicht und deutlich punktirt; die Punktur bildet also jederseits einen Längsflecken, der den glatten Seitenrand nicht erreicht. Die beiden genäherten Frontal- grübchen sind sehr beachtenswerth. Sardinien. Von Herrn Carl Felsche in Leipzig-Reudnitz mitgetheilt, dem ich diese Art zu Ehren benenne. 18. Cephennium punctithoraz n. sp. Parvum, fulvum, sat convezum, subtilissime fulvo-pubescens, antennis brevibus, articulis 4— 8 parvis, transversis, celava triarticulata, articulis duobus penul- timis transversis, articulo nono parum breviore et angustiore; oculis nigris, minutissimis; prothorace longitudine parum latiore, basin versus angustato, parce subtiliter, prope latera magis punctatis, punctura magis distincte quam in coleopteris, elytris thorace viz latioribus sed fere duplo longioribus, oblongo-ovatis, apice late rotundatis, supra subtilissime punctulatis, foveola basali late obsolete- que, sulculus eztus prope foveolam obliquus insculptus. — Long. 0.9 mill. Mit Ceph. fuloum Schaum. sehr nahe verwandt, aber etwas schmäler. Die Fühler kürzer und durch den deutlich punktirten Halsschild sofort zu erkennen. Die Punktirung ist deutlich, wenig dicht, an den Seiten etwas stärker; die Punktur der Flügeldecken ist etwas dichter und feiner. Zwei Exemplare wurden mir von meinem lieben Freunde Friedrich Ludy eingesendet, der sie im südlichen Krain gesam- melt hat. 19. Eumicerus (Latr. non auct.) guardanus n. sp. Aufo- castaneus, nitidus, longe fulvo-pilosus, antennis palpis pedibusque dilutioribus; antennis thoracis basin superantibus, tenuibus, apicem versus parum latioribus, celava subtriarticulata, articulus duobus penultimis transversis, capite parvo, parce punctato, tkorace valde angustiore, hoc subcordato, longitudine haud breviore, viz punctato, ante basin foveolis punctiformibus subobsoletis quatuor impressis, intermediis approzimatis; elytris ovatis, subtiliter punctatis, basi biimpressis, femoribus anticis maris leviter incrassatis. — Long. 1.3 mill. Dureh den punktirten Kopf mit Appli Reitt. aus Syrien ver- wandt, von dem er sich durch kleineren Kopf mit viel kleineren Augen, kürzeren, vorn mehr gerundeten Halsschild und feinere Punktur der Flügeldecken unterscheidet. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 907 Von Guarda in Portugal, 1000 Meter über dem Meere, von Herrn Professor Paulino d’Oliveira in 2 Stücken aufgefunden. 20. Choleva Anceyi n. sp. Rufo-brunnea, antennis valde elongatis palpis pedibusque rufo-testaceis, pube brevi, in elytris haud depressa sat dense vestita, capile obsolete, prothorace distincte, ın medio minutissimo haud crebre punctatis, hoc leviter transverso, eoleopteris viz angustiore, lateribus et angulis omnibus rolundatıs, pone medium latissimo; elyirıs elongato-ovaltis, distincte asperato- punctatis, subtiliter striatis, stria suturali profunde impressa, tibüis intermediis maris fortiter curvatis, trochanteribus posticis in mare fere simpheibus. — Long. 4.5 mill. Zunächst der Ch. agilis verwandt, ebenso grols und von ähn- licher Gestalt, aber bräunlichroth gefärbt, die Fühler sind länger, der Halsschild weniger quer, dicht hinter der Mitte am breitesten, die Punktur der Oberseite, namentlich die Flügeldecken stärker, etwas reibeisenartig punktirt und hauptsächlich durch die längere, auf den Flügeldecken nicht anliegende, sondern gehobene, geneigte Behaarung, zu unterscheiden. Algier. Bei Berrouaghia von Herrn Felix Ancey ge- sammelt und mir freundlichst mitgetheilt. Die mit Ch. agilis Ill. verwandten Arten sind nachfolgend zu unterscheiden: 1” Flügeldecken deutlich gestreift. 2" Behaarung der Flügeldecken anliegend. Achtes Fühler- glied quadratisch. 3" Long. 5 mill. Behaarung fast staubartig. 4" Sehr breite Art. Halsschild, mindestens doppelt so breit als lang. Syrien, Griechenland . : °. . . dorsigera Mars. 4' Schlanke Art. Halsschild um ein Drittel breiter als lang. Europa agikis Nl. 3 Long. 4 mill. DBehaarung ziemlich lang, anliegend. Attica . I Emgei Reitt. 2 Behaarung der Flügeldecken nicht anliegend. Achtes Fühlerglied viel länger als breit. Algier . . Anceyi n.sp. l’ Flügeldecken, aufser dem Nahtstreifen, nicht gestreift. Der hintere Theil des Halsschildes mindestens so stark punktirt als die Flügeldecken. Syrien . . eribrata Sauley. 21. Scaphisoma turkomanorum n.sp. Nigrum, nitidum, ore, antennarum basti, pedibus, etytris apice (determinate), abdomine segmento ultimo ventrali, pygidioque dimidio apicalı flavo, capıte 508 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, prothoraceque impunctatis, elytris subtiliter punctatis, stria suturali antice basin versus vergente. — Long. 2.3— 2.5 mill. Schwarz, glänzend, die Basis der braunen Fühler, der Mund, die Beine, die Flügeldecken an der Spitze (ein Apicalband formirend), das letzte Bauchsegment und die gröfsere Hälfte des Pygidiums (abgegrenzt) lebhaft rothgelb. Flügeldecken nur fein, wenig dicht punktirt, sonst glatt. Der Nahtstreif liegt an der Basis nach innen und randet die letztere zum grölsten Theile. Merklich grölser als Se. subalpinum und von diesem sowie von dem gröfseren limbatum durch die Färbung verschieden, von dem ersteren, dem sie näher steht, durch noch feinere Punktur abweichend. In seltenen Fällen sind die Flügeldecken braunroth. Das g' hat die ersten 2 Glieder der Vordertarsen ziemlich stark erweitert. — Turemenien. 22. Lycoperdina Koltzei n. sp. Castanea, nitida, antennis dimidio corpore vix longitudine, articulo ultimo majore, latiore, apice obtuse rotundato, capite dislincte punctato; prothorace trans- versim quadrato, lateribus ante basin leviter sinuato, dorso sub- tilissime punctato, striis basalbus fere ante medium abbreviatis; seutello semirotundato, laevi; elytris lato ovatıs, subtiliter punctatis, stria suturali tenuissima, prope scutellum obsoleta; callo humerali leviter prominulo, dilutiore, tibüis anticis in mare dilatatis et intus ante apicem dentatis. — Long. 5— 6 mill. Der L. castanipennis Lewis aus Japan nahe verwandt, aber von dieser durch einfarbige kastanienbraune Färbung, breiteren Halsschild, schlankere Fühler etc. unterschieden. Bei Lewisi- g\ sind die Vorderschienen in der Mitte ihrer Innenseite zu einem vor- stehenden Lappen erweitert, bei Koltzei-g' sind sie kürzer, auf der Innenseite mit einem deutlichen Zahne vor der Spitze. Meist sind 2 kleine Punktgrübchen in der Mitte des Halsschildes angedeutet, aber manchmal fehlen sie ganz. Ostsibirien, von der Suyfunmündung (W.Koltze in Hamburg) und von Ussuri (Faust). 23. Hydroscapha Sharpi n. sp. Der H. Crotchi Sharp äulserst ähnlich, ganz ebenso gefärbt und geformt, aber etwas grölser, die Oberseite ist am Grunde glatt, nicht wie bei Crotchi, namentlich an den Seiten des Halsschildes hautartig genetzt, der Halsschild ist schwer sichtbar (dort deutlich) punktirt, die Hinterwinkel sind nur rechteckig und die Basis des Halsschildes ist etwas schmäler als diejenige der Flügeldecken; letztere sind viel feiner punktirt. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 509 Das Schildchen ist viel kleiner, unpunktirt. Blafs schmutzigbraun, der Kopf etwas dunkler, Fühler, Palpen und Beine heller. Lenkoran; von Leder in 2 Exemplaren aufgefunden. 24, Stilbus Koltzei n. sp. Breviter ovalus, supra niger, nilidissimus, elytris apice sensim dilutioribus, subtus cum ore antennis pedibusque teslaceis; prothorace polito, elytris sublilissime seriatim punctatis, stria sulurali singulatim impressa, ante medium abbreviata. — Long. 2 mill. Var. fenestratus. Elytris paullo ante medium macula parva subrotundata rubra notatis. Von St. atomarius und oblongus durch die kürzere Eiform und die deutlicher in Reihen fein punktirten Flügeldecken unterschieden. Oft ist auf der Scheibe jeder Decke dicht vor der Mitte, etwas näher der Naht als dem Seitenrande, eine kleine rothe, rund- liche Makel vorhanden (var. fenestratus m.). Ostsibirien: Chabarowka; von Herrn Al. Graeser gesammelt und meinen Freunde W. Koltze in Hamburg zu Ehren benannt. 25. Corticaria ovicollis u. sp. Oblonga, convera, nigra, nitida, subtilissime fulvo-pubescens, pube brevi, depressa, in elytris seriatim disposita, capite prothoraceque fusco-ferrugineis, antennis pedibusque testaceis; capite thorace angustiore, subtilissime punctato, temporibus minutissimis, subdentiformibus; prothorace coleopteris in- distincte aut vir angustiore, longitudine paullo latiore, basın versus magis angustato, lateribus obsolete crenulato, angulis posticis obtusis, fere rotundatis, supra alutaceo, subtiliter haud dense punctato, foveola suboblongu sat profunda ante basin impressa; elytris oblongo-ovalibus, convezis, subtiliter striatim punctatis, intersiitiis haud carinatıs, sat angustis, subtilissime uniseriatim punctulatis; antennarum clava tri- articulata, articulis duobus penultimis subquadratis, fere aequalibus, ultimo parum majore. — Long. 1.8 mill. Gehört nach meiner Tabelle (II. Auflage) in die Nähe von C. corsica Bris., von der sie sich schon durch die Färbung und gewölbtere, robustere Gestalt unterscheidet. Von Faust mit der Vaterlandsangabe: Dolon, erhalten. Wohl aus dem asiatischen Rulsland. 26. Aphodius latevittis n.sp. Parvus, niger, convezus, nilidus, capite antice, antennis pedibusque rufis; elytrorum vitta lata, postice abbreviata rubra; capite sat dense punctato, clypeus antice bidenti- culato, vertice tuberculo minimo munito; prothorace convezxo, trans- verso, sat parce subtiliter punctato, basi marginato, angulis posticis 510 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, rotundatis, scutello sat parvo, oblongo, nigro, impunctato, elylris thorace vir latioribus sed plus quam duplo longioribus, convexis, subtiliter striatis, interstitüis planis, aequalibus, subtilissime uniseriatim punctulatis. — Long. 2.3—3 mill. Von der Gestalt des A. granarius, aber viel kleiner, schwarz, der Vorderrand des Kopfes und eine breite, vor der Spitze ab- gekürzte Längsbinde auf den Flügeldecken roth; Palpen gelb, Fühler und Beine gelbroth. Kopf dicht punktirt, nicht runzelig, der Vorderrand in der Mitte ziemlich tief ausgeschnitten, daher 2 deutliche Zähnchen bildend, der Scheitel mit einem kleinen Höckerchen. Halsschild quer, von der Breite der Flügeldecken, gewölbt, spärlicher aber ziemlich gleichmälsig punktirt, die Basis _ gerandet, die Hinterwinkel abgerundet, die Seiten fast parallel. Schildchen länglich, schwarz, glatt, matt. Flügeldecken etwas mehr als doppelt so lang als der Halsschild, gewölbt, fein gestreift, die Zwischenräume eben und gleichmäfsig, alle mit einer sehr feinen Punktreihe. Die hinteren Schienen mit gleichlangen, wenig dichten Borstenkränzen. Gehört in die Gruppe F. Erichson’s, und zwar zu den mit granarius zunächst verwandten Arten. Turcmenien. 2 Exemplare von Hans Leder eingesendet. 27. Phyllopertha Semenowi n.sp. Nigra, albo-pubescens, pube subdepressa, tomentosa, densissime tecta, elytris testaceis glabris, capite, prothorace, antennis (clava nigra ezcepta) pedibusque brunneo- testaceis, tarsis obscurioribus, prothorace linea media areola dorsali utrinque parva denudatis, scutello albotomentoso, abdominis segmentis lateribus nigromaculatis. — Long. 9.5 mill. Schwarz; Kopf, Halsschild, die Geifsel der Fühler und Beine gelblichbraun, Flügeldecken strohgelb, Tarsen dunkler rostbraun, überall sehr dicht weils, blafs tomentirt, wodurch die Grundfarbe völlig verdeckt wird, nur die Flügeldecken allein sind kahl und glänzend. Zwischen dem dichten weilsen Toment befinden sich noch mehr vereinzelte weilse, emporstehende, auf der Brust zottige Haare, von gleicher Farbe. Kopf am Hinterrande mit einer punkt- und haarfreien Stelle, der Clypeus kaum mit der Spur einer Auf- biegung des Vorderrandes. Halsschild fein punktirt, mit schmaler, kahler Längslinie und kleiner denudirten Stelle, letztere mit einem Punktgrübchen in der Mitte (wenigstens beim 9) in der Nähe des Seitenrandes, vor der Mitte gelegen. Die Seiten bilden vor der Mitte einen abgestumpften Winkel, die Hinterecken sind scharf 25 den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. Sll rechteckig. Schildchen grofs, hinten abgerundet, dicht weilsfilzig. Flügeldecken blals strohgelb, mit regelmälsigen, vertieften Punkt- streifen, nur in der Nähe der Schulterbeule sind die Streifen ver- worren. Die feine bräunliche Naht bildet am Apicalwinkel ein sehr kleines Zähnchen. Fühlerkeule schwarz. Die Seiten der Segmente jedoch schon auf ihrer Oberseite mit kleiner haarfreier, schwarzer, dreieckiger Makel. Brust und die 4 vorderen Schenkel lang abstehend, zottig behaart, die vorderen Beine normal, die Hinterbeine verdickt, die Hinterschenkel anliegend, tomentartig be- haart, die Hinterschienen an der Spitze aufsen mit dicken, weilsen Börstchen regelmälsig besetzt. Der Phyll. deserticola ähnlich, aber durch die Behaarung etc. unterschieden. Turemenien; von Seiner Exellenz, Herrn Senator Peter von Semenow, Präsidenten der kais. russisch. Geographischen Gesellschaft, in 2 weiblichen Exemplaren eingesendet. 23. Coeculus fulvovittis n. sp. Latus, convezus, nitidus, aeneus, subtus parlim, capite lateribus indelerminate, prothoracis margine anlica, elytrorum vittis duobus obliquis, flavo-pubescentibus; prothorace dense punctato, subopaco, areola basali utrinque nulla. — Long. 12 — 14 mill. Dem Coeculus sibiricus Fbr. sehr ähnlich, aber kürzer, gedrun- gener, gewölbter, nach hinten nicht allmählig zugespitzt, sondern kurz vor der Spitze plötzlich eingezogen, die Unterseite bis auf die Mitte der Hinterbrust, der Mitte der Bauchsegmente, sowie der Beine, gelb tomentirt. Ebenso ist der Kopf an den Seiten, der Vorderrand des Halsschildes, an den Seiten breiter, der Umkreis der Schulterbeule, sowie eine vorn abgekürzte Längsbinde auf jeder Flügeldecke, welche nach hinten mit der andern, der zweiten Flügel- decke, convergirt, dicht gelb, tomentartig behaart. Halsschild dicht punktirt, an der Basis jederseits ohne punktfreie Fläche vor dem Schildehen, mit der normalen Sculptur. Flügeldecken gröber sculptirt, als söbiricus. Kopf mit feiner Längsfurche. Diese Art ist zunächst mit C. gravidus aus Südwesteuropa ver- wandt, aber von dieser nicht nur durch den gelben Haartoment, sondern auch durch viel kürzere, plumpe Gestalt, sowie durch das Fehlen der punktfreien Stellen an der Basis des Halsschildes aus- gezeichnet. Die Längsbinden der Flügeldecken sind nicht nahezu complett wie bei den verglichenen Arten, sondern nach vorn abgekürzt. Turemenien; von Leder und Dr. Walter gesammelt. 512 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Die bekannten Coeculus -Arten können leicht in folgender Weise übersehen werden: 1” Flügeldecken mit je einer nach hinten convergirender Längsbinde. 2’ Diese Binden bestehen aus gelbem Toment. Basis des Halsschildes jederseits ohne punktfreie Stelle fulvovittis n. sp. 2' Diese Binden bestehen aus weilser Behaarung. Basis des Halsschildes jederseits mit kleiner punktfreier Stelle. 3" Halsschild gleichmäfsig dicht punktirt. Flügeldecken an den Seiten gegen die Spitze ohne zweite helle Haar- binde;' „lgafsychle Saor, AWIT Onarın SB: 3' Halsschildpunktur von sehr ungleichmälsiger Dichte; Flügeldecken neben dem Seitenrande bis zur Spitze mit einer zweiten spärlicher behaarten Längsbinde sibiricus Fabr. 1’ Flügeldecken dünner, fleckig behaart, ohne Längsbinden; Halsschild jederseits an der Basis mit einer, die Scheibe mit 3 punktfreien Stellen . . . . .... .„ insulare Kiesw. 29. Aeolus sericeusn.sp. Aeol. algirino valde similis sed longior, angustior, magis depressus, parallelus, nigropiceus, opacus, dense subtilissime griseo -pubescens, antennis pedibusque pallide testaceis, prothorace longiore, angulis omnibus indeterminute testa- ceis, magis dense punctulato, scutello longiore, piceo, elytris strüs subtilioribus, interstitiis planis. — Long. 6.5—9 mill. Var.: Brunneo-testaceus, antennis, palpis pedibusque flavis, prothorace in medio obscuriore, elytris fuscis, lateribus antice dilutioribus. Dem Aeol. alyerinus Luc. äulserst ähnlich, aber schmäler, länger, oben mehr flachgedrückt, Halsschild länger, feiner und dichter punktirt, Flügeldecken mehr parallel, gestreckter, feiner gestreift und die Zwischenräume flacher. Mir liegt eine Anzahl Stücke aus Turkestan und aus Turk- menien vor, letztere von der Radde’schen Expedition vom Jahre 1886 aus Transcaspien: Aschabad, Tschuli, im Mai und Juni ge- sammelt. 30. Megapenthes fulvescens n.sp. Fulvus, unicolor, nitidus, breviter fulvo-pubescens, fronte longilrorsum carinulata, prothorace latitudine longiore, parum convexo, sparsim, sat forliter punctato, dorso postice leviter canaliculato, angulis poslicis vie divarıcalis unicarinaltis, elytris sat fortiter punctalo-striatis, interstitus subtilis- sime subasperato-punctatis, nitidis, apice integris. — Long. 7.5 mill. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 513 Kleiner als der ähnlich gefärbte M. melanopterus Chaud., von dem er sich aulserdem durch abgerundete Spitze der Flügeldecken, die gelbrothen Fühler, längeren, wenig dicht punktirten Hals- schild ete. unterscheidet. Zunächst mit M. tibialis verwandt und von demselben durch einfarbig braungelben Körper, feine gelbliche Behaarung, nicht nach aulsen strebende Hinterwinkel des Halsschildes und feinere Punkt- streifen auf den Flügeldecken verschieden. Fühler des @ den Hinterrand des Halsschildes nur sehr wenig überragend. Kopf dicht punktirt, mit einem feinen Längskiele; zwischen den Augen jederseits mit flachem Grübchen. Halsschild deutlich länger als breit, ziemlich gleichbreit, gewölbt, mälsig stark, wenig dicht punktirt, glänzend, Hinterwinkel gerade nach hinten gerichtet, mit einem Längskiele. Schildehen länglich, fein punktirt. Flügeldecken punktirt gestreift, die Zwischenräume eben, glänzend, fein punktirt, die kleinen Pünktchen fast etwas erhaben, Spitze der Decken abgerundet und wie bei tibzalis leicht verflacht. Derbent. Von Herrn Hans Leder entdeckt. 31. Ludius (Trichophorus Muls.) turanicus n. sp. Diese neue Art ist dem Z. Guellebeaui Muls. so aufserordentlich ähnlich, dals es genügt, deren Unterschiede hervorzuheben. Nun bemerke ich aber, dals unter dem europäischen Materiale meiner Sammlung unter Trichophorus Guillebeaui zwei Arten stehen, wes- halb es mir gerathen erscheint, die Unterschiede sämmtlicher drei Arten auf dichotomische Weise klar zu stellen. A. Fühler stark sägezähnig, die einzelnen Glieder gegen die Spitze verbreitert, innen dicht mit Härchen bewimpert. Long. 11—12 mill. Ich besitze Stücke aus Sieilien und (UNSERER nenn 0.0. G@uillebeaui Muls. B. Fühler, aufser den Renee an der Spitze der ein- zelnen Glieder innen ohne Haarbewimperung. a. Fühler stark sägezähnig, die einzelnen Glieder gegen die Spitze stark verbreitert, Halsschild kaum länger als breit, nach vorn nicht verengt, die Hinterwinkel etwas divergirend, Scheibe aufserordentlich dicht punktirt, Be- haarung der Oberseite äulserst kurz, wenig bemerkbar. Einfarbig hell braunroth. Long. 8$—9 mill. Turkmenien: A schabadr ru. Ne en tunantcus,.n,. sp: b. Fühler schwach sägezähnig, die einzelnen Glieder nahezu eylindrisch und nur innen an der Basis stark verengt. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II. 35 514 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Halsschild viel länger als breit, nach vorn verengt, die Hinterwinkel etwas convergirend, Scheibe dicht punktirt, Behaarung der Oberseite weniger kurz, fast rauh. Ein- farbig rothbraun. Long. 9 mill. Taygetos taygetanus n. sp. Anmerkung. Nach Herrn Bergroth giebt es einen Ludius Schaumi aus Griechenland (Berl. Entom. Zeitschr. 1884, pg. 227), den ich nicht nur nicht kenne, sondern dessen Beschreibung mir auch nicht zugänglich ist. Im Nachtrage der Elateriden zum Mün- chener Cataloge (1880) führt ihn Candeze noch nicht auf. Der L. luctuosus Solsky vom Amur ist schwarz und schwarz behaart und gehört in die erste Section dieser Gattung nach Cand£ze’s Monographie. Der L. grandis Fabr. hingegen, der mir auch unbekannt ist, ist dreifach grölser als der furanicus. In obiger Tabelle ist auf beide Geschlechter Rücksicht ge- nommen. 32. Eucinetus bicolor n. sp. Ellipticus, rufo-testaceus, sub- tilissime pubescens, elytris nigro-fuscis, apicem versus parum dilu- tioribus, substriatis, confertissime subtikter punctatis. — Long. 3.2 mill. Mit E. meridionalis Lap. sehr nahe verwandt, aber gelbroth, die Flügeldecken allein schwärzlich, gegen die Spitze etwas heller werdend; auch sind die. Schultern und der umgeschlagene Rand röthlich. Kopf und Halsschild sehr fein gelb, anliegend, die Flügel- decken viel dunkler, schwärzlich-braun behaart. Kopf dicht und - fein, aber deutlich, Halsschild kaum sichtbar punktirt, fast glatt, Flügeldecken ähnlich punktirt und gestreift, wie bei meridionalis. Süd-Rufsland: Novo-rossisk. Von Herrn Eugen König freundlichst mitgetheilt. 33. Eucinetus Oertzeni n.sp. Oblongo-ovalus, convezus, nitidulus, subtilissime pubescens, ferrugineus, elytris haud striatis, fuscis, apicem versus humerisque indeterminate dilutioribus, confertim fortiter punctatis, stria suturali antice sensim abbreviata. — Long. 3.0 mill. Ebenfalls dem E. meridionalis Lap. sehr ähnlich, aber braun- roth, die Flügeldecken allein viel dunkler, die Gegend der Schultern dann allmählig gegen die Spitze wieder hell gefärbt. Kopf fein punktirt, Halsschild fast glatt. Flügeldecken dicht und stark, einfach punktirt, ohne Streifen aufser der Nahtlinie, welche vorn erloschen ist, wie bei den anderen Arten. Durch den Mangel der Streifen ist diese Art vor allen anderen ausgezeichnet. Die den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 515 sehr feine, anliegende Behaarung ist auf Kopf und Halsschild gelb- lich, auf den dunklen Stellen der Flügeldecken dunkel braun oder schwärzlich. Unterseite braunroth, dicht punktirt. Hüften wie bei der verglichenen Art, ebenso der Bau der Fühler. Morea: Olympia. Von Herrn Eberhart von Oertzen entdeckt und ihm zu Ehren benannt. Vorstehende zwei Arten bilden mit meridionalis und Hopff- garteni wegen des Fühlerbaus !) und der nicht quergestrichelten Flügeldecken eine homogene Gruppe, innerhalb welcher die Arten sich nachfolgend unterscheiden: I. Flügeldecken ohne Streifen. Morea . . . Oertzeni Reitt. II. Flügeldecken mit Streifen. A. Flügeldecken grob punktirt, nur mit 2—3 feinen Streifen neben der Naht. Einfarbig gelbroth. Südungarn. Hopffgarteni Reitt. B. Flügeldecken fein und gedrängt punktirt, fein gestreift. a. Behaarung zweifarbig. Gelbroth, Flügeldecken schwärz- lichbraun. Südrufsland . . . .. . bicolor Reitt. b. Behaarung einfarbig. Schwarz, Fühler, Beine, Bauch und Spitze der Flügeldecken rostroth. Südliches Europa. meridionalis Lap. 34. Cis aurosericeus n.sp. Major, subcylindricus, brunneus, subtilissime aureo-sericeus, pube depressa inaequaliter maculatim vestita, subtus parum obscurior, antennis, palpis pedibusque brunneo- testaceis, supra subaequahter subtilissime sat dense punctulatus, pro- thorace viz transverso, subparallelo, margine antica in medio late producta, dorso medio longitudinaliter sublineato, angulis omnibus subrectis; scutellum parvum, flavo-sericeum, vie punctatum, elytris thorace vix latioribus, stria suturali nulla, callo humerali parvo, oblongo, leviter conspieuo. — Long. 4 mill. Grols, cylindrisch, braun, überall fein, anliegend goldgelb behaart; die Behaarung nicht gleichmälsig, sondern etwas fleckig gestellt, auf dem Halsschilde nach verschiedenen Seiten gewunden. Fühler, Palpen und Beine braungelb. Unterseite etwas dunkler. Oberseite ziemlich gleichmälsig sehr fein, wenig gedrängt punktirt, auf den Flügeldecken ohne Spuren von Streifen. Kopf unbewaffnet. Halsschild kaum breiter als in der Mitte lang, längs der Mitte mit einer sehr feinen punktfreien, gegen die Basis etwas stärker ver- tieften Linie, der Hinterrand jederseits schwach gebuchtet, der !) Siehe Reitter, Bestimm.-Tab. XII; Necrophaga pg. 71. 3a 516 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Vorderrand in der Mitte breit lappenförmig vorgezogen, die Seiten nach vorn sehr schwach verengt, die Winkel nahezu rechteckig. Schildchen sehr klein, gelb behaart. Flügeldecken parallel, gegen die Spitze kaum bemerkbar breiter werdend, gewölbt, jederseits an der Basis mit einer kleinen, kurzen Falte, welche aber von den Schultern ziemlich weit nach innen gerückt erscheint. Die Fühlerkeule gleichbreit, ihre zwei ersten Glieder verkehrt konisch, wenig breiter als lang. — Östsibirien. Nach meiner in der Deutsch. Ent. Ztschr. 1878, pg. 27, gegebenen Tabelle der Cis-Arten käme sie in die Nähe von C. alni, coluber und Lucasi zu stehen, von denen sie sich sofort durch die eigenthümliche goldgelbe Behaarung und durch die Grölse unterscheidet. Dengitha nov. gen. Tentyriidarum. Antennae graciles, apicem versus haud incrassatae, articulo secundo primo longiore, tertio secundo sesqui longiore, ceteris oblongis, sensim paullo brevioribus. Mentum apice emarginatum. Caput supra. oculos haud carinatum, subtus transversim impres- sum, oculi leviter transversi, integri. Prothoraz transversus, basin versus angustatus, angulis posticis valde obtusis, lateribus immarginalis, basi linea transversa insculptus. Prosternum inter cozas tenue, postice haud. prolongatum. Mesosternum simplez, haud sulcatum. Scutellum distinctum, subrotundalum. Elytra late ovalıa, haud striata, basi integro-marginata. Pedes graciles, tibiae rectae, haud carinalae aut deplanatae apice bicalcaratae; tarsı omnes parce longe pilosi. Eine neue, sehr ausgezeichnete Gattung, im Habitus den Tentyrien ähnlich, aber nach Kraatz’s Tabelle wegen dem man- gelnden Stirnkiel neben den Augen mit Hegeter Latr. verwandt, einer Gattung, der sie sonst nicht ähnlich ist, da der Halsschild ganz anders gebaut ist und die Flügeldecken weder Furchen noch Streifen, ja bei der vorliegenden Art nicht einmal eine sichtbare Punktur aufweisen. Ich möchte diese Gattung in die Nähe von Liano& und Micro- dera stellen, mit denen sie den Habitus, die Form der Fühler, die ungetheilten Augen gemein hat, von denen sie sich aber durch den mangelnden Stirnkiel neben den Augen, transversalen, an den Seiten ungerandeten Thorax und durch die lang behaarten Tarsen unterscheidet. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 517 35. Dengitha lutea n.sp. Dilute testaceo-brunnea, nitida, leviter convexa, glabra, antennis thoracis basin paullo superantibus, testaceis, articulis apice brunneo-submarginalis, ultimis tribus sub- aequalibus latitudine paullo longioribus; palpis dilute testaceis, ut in gen. Mesostena formatis; capite parvo, thorace angustiore, laevi, inter antennas obsolete biimpresso, lateribus mandibularum basin obtegentibus, clypeus apice subdentato; prothorace transverso, coleopteris angustiore, antice rotundato, basin versus fortiter angustato, apice anticeque fere truncato, angulis anticis vier pro- ductis, posticis valde obtusis, lateribus immarginato, basi linea recta mediocriter insculpta, supra leviter convero, vir punctato; elytris lato-ovalıbus, ampliatis, parum convezis, vir punctatis, basi integro-marginatis, subtus laevigatis, metasterno oblongim impresso, antice subtiliter punctato. — Long. 8.5 mill. Turcomania. Ein einzelnes Stück in meiner Sammlung. 36. Microdera transversicollis n. sp. Nigra, nilida, antennis, palpis pedibusque ferrugineis, capite subtiliter punctato, thorace parum angustiore, hoc transverso, globoso, obsolete punctato, postice valde angustato, elytris ovalibus, convezis, thorace vix latio- ribus, subtiliter punctulatis, subtus laevigata. — Long. 8—)9 mill. Es ist mir nicht gelungen, diese kleine Art mit einer der bekannten zu identificiren. Auffällig ist bei ihr der transversale Halsschild, den ich nirgends erwähnt finde, und die feine erloschene Punktur. Sie ist kleiner als convera und globulicollis, von denen sie sich durch den queren Halsschild und gedrungenere Form abtrennt. Die M. globata Fld., die ihre Gröfse besitzt, soll die Unterseite grob punktirt haben; bei der vorliegenden ist sie glatt. Der Kopf ist schmäler als der Halsschild aber etwas kürzer und dieker als bei convera und globulicollis. Halssehild nur sehr erloschen punktirt, die Marginallinie des Vorderrandes nicht unterbrochen. Flügeldecken kürzer oval, fein punktulirt, neben der Naht mit Spuren von zwei angedeuteten Streifen. Beine braunroth. Turemenien. 37. Herr Dr. Kraatz hat eine Art aus Turkestan zu Podhomala gestellt, die ich davon abtrennen möchte, weil sie einige Merkmale aufweist, wodurch sie sich von diesen, von Pimelia kaum zu unter- scheidenden Formen vortheilhaft auszeichnet. Ich meine die Podho- mala Fausti Kr., Deutsche Entom. Zeitschr. 1881, pg. 332, von Margellan. Die Beine sind äufserst schlank, ihre Schenkel ragen 915 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, weit über die Seiten des Körpers hinaus, die Vorderschienen haben eine Dorsalrinne und das Prosternum hat an der Spitze am ab- schüssigen Theile einen Höcker. Aufserdem zeigt Podh. Fausti einen eminenten Charakter in der Form des Epistoms. Der Clypeus greift nämlich nicht wie gewöhnlich direct auf das hornige Labrum über, sondern läfst die Basis des Labrums frei, welches hier ein häutiges, oder weniger chitinöses Querband aufweist, das dem Epistom Lacordaire’s entspricht und durch dessen Vorhandensein auch neuestens Neodorcadion von Dorcadion von Ganglbauer ab- gezweigt wurde. Dieses häutige Labrum betrachte ich als Articu- lationsglied des Labrums mit dem Munde. Mit grofsem Unrecht wird aber noch eine andere Gattung mit Pimelia verbunden, nämlich Pisterotarsa Motsch. (Sympiezocnemis Solsky). Bekanntlich wurde letztere wegen der äulfserst flach- gedrückten hinteren Schienen aufgestellt; sie unterscheidet sich aber auch noch dadurch, dafs die Vorderschienen aufsen gegen die Spitze breit lappenförmig oder blattförmig erweitert und nicht wie bei Pimelia daselbst zugespitzt sind. Pisterot. Kessleri sandte ich vor einiger Zeit an Dr. Senac, er schrieb mir, dafs ihm das Thier ganz unbekannt sei und dafs es alles eher sei, als eine Pimelia; es scheine ihm mit Trigonoscelis viel näher verwandt zu sein, obgleich das Thier der Pimelia angulata im hohen Grade ähnlich ist. Die besprochenen, zunächst mit Pimelia verwandten Gattungen, können in nachfolgender Weise unterschieden werden: A. Prosternum hinter den Hüften niedergebogen, an der Spitze manchmal mit einem Höckerchen. a. Das membranöse Epistom zwischen Clypeus und Labrum nicht sichtbar: Vorderschienen aufsen gegen die Spitze blattartig oder lappig erweitert, ohne Apicalspitze, die hinteren Schienen vollständig flachgedrückt. (Sympiezocnemis Solsky) 77737. . » 0. . Pisterotarsa. Motsch. Vorderschienen mit nem Aufsenzahn, die hinteren Schienen unvollkommen oder nicht abgeplattet. Podhomala Sol. und Pimelia Fbr. b. Das membranöse Epistom zwischen Clypeus und Labrum sichtbar. Beine sehr lang und dünn. . . DUriela n. gen. B. Prosternum hinter den Hüften über die Mittelbrust vor- gezogen. a. Tarsen einfach behaart . . . » . . .. Pterocoma Sol. b. Tarsen beiderseits lang franzenartig behaart Sternodes Fisch. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 519 Die Gattung Uriela gründe ich auf Podhomala Fausti. Zur Ergänzung der obenangegebenen Merkmale bemerke ich noch: Kopf grofs, Augen seitenständig, quer, nierenförmig, ziemlich grofs. Halsschild quer, die Seiten gerundet. Flügeldecken mit hohen, wenigen Rippen, gestreckt. Fühler dünn. Beine sehr lang und dünn, die hinteren Tarsen beiderseits franzenartig, behaart. Proster- num hinter den Hüften niedergebogen, in der Mitte der Spitze mit einem konischen Höcker. 38. Trigonoscelis sublaevigata n. sp. Nigra, nitida, sublaevigata, capite prothoraceque parce subtilissime punctatis, haud granulalis, fere laevigatis, elytris inter costam lateralem obsolete tricostatis, costulis parce seriatim granulatis, interioribus magis obsoletis, interstitüs granulis minutis parcıs seriatim dispositis, apice fortiter granulosis. — Long. 25 mill. Diese Art ist der Ocnera Przewalskyi m. (von der Oasis Tehertehen) aufserordentlich ähnlich, ebenso ähnlich sculptirt, aber die robusteren Beine und die Form der Schienen weisen ihren Platz zu Trigonoscelis, innerhalb welcher Gattung sie durch ihre blanke, fast glatte Oberseite ganz vereinzelt dasteht. Ganz vom Habitus der T. muricata, grandis ete., nur sind die Flügeldecken an den Seiten etwas mehr gerundet. Schwarz, fast glatt, glänzend. Die Fühlerspitze und die Taster rostroth. Drittes Füblerglied so lang als die zwei nächsten Glieder zusammen. Kopf spärlich ungleichmälsig fein punktirt. Halsschild schwach quer, nur etwas breiter als lang, an den Seiten wenig gerundet, nahezu gerade und gleichbreit, von der Mitte am breitesten, schwach gewölbt, sehr spärlich und höchst fein, fast erloschen punktirt, nahezu glatt, nicht gekörnt, vor dem Hinterrande flach, der Quere nach vertieft, Hinterrand in der Mitte sehr schwach ausgebuchtet, Vorderrand fast gerade, schwach und breit ausgeschnitten, Vorder- winkel wenig vorragend, Hinterwinkel stumpf. Flügeldecken, aulser der Randrippe, mit 3 angedeuteten Rippen, diese mit feinen spärlichen Körnchen besetzt, die äufseren Rippen deutlicher als die inneren, vorn erloschener, vor der Spitze abgekürzt, die Spitze selbst grob und dicht gekörnt, die Zwischenräume mit einer sehr feinen Körnchen- reihe und aulserdem mit vereinzelten, minutiösen, schwer sichtbaren Körnchen besetzt. Die Randrippe höchst fein crenulirt. Beine rauh gekörnt. Prosternumspitze zwischen den Hüften nach unten gebogen, die abschüssige Stelle in der Mitte tief, breit und kurz gefurcht. Aus dem südlichsten Turkestan. 520 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, 39. Micrositus circassicus n. sp. Latus, brevis, convezus, niger, antenmis brevibus, thoracis medio vir superantibus, articulis sex penultimis haud oblongis, sed quadratis aut subglobosis; capite dense punctato, inter antennas impresso, oculis divisis, clypeo apice emarginato; prothorace transverso, latitudine duplo breviore, dense punctato, ommium tenuiter marginato, basi subrecta, utrinque leviter sinuato, anlice emarginato, linea media longitudinali obsoleta, antice posticeque magis perspicua, lateribus rotundato, pone medium latissimo, angulis ommibus subrotundalis; scutello parvulo, triangulari; elytris thorace viz latioribus, conjunctis latitudine sesqui fere longioribus, gibbosis, ertus leviter rotundatis; supra subtiliter striato-punctatis, interstitiis fere planis, subaequalibus, alutaceis, subtilissime punclu- latis, tarsıs rufo piceis. — Long. 9 mill. Die Unterseite ist überall dicht und stark punktirt, an den Seiten mit feinen Längsrunzeln. Die kurzen derben Schienen dicht punktirt und mit sehr kurzen Dörnchen besetzt, daher rauh. Die Pleuren der Länge nach sehr grob gerunzelt. Circassien: Abago. Von Herrn Starck eingesendet. 40. Colpotus angustulus n. sp. Oblongo-ovalis, convezus, niger, nitidus, antennis pedibusque piceis; antennis thoracis basin altingentibus, articulo secundo latitudine paullo longiore, tertio secundo sesqui longiore, quarto, quinto, serto oblongis, tertio brevio- ribus, duobus penultimis subglobosis; capile dense punctato, inter antennas obsolete impresso; prothorace leviter transverso, antrorsum angustato, antice profunde emarginato, supra dense, prope latera magis fortiter punctalo, punctis viz strigosis; angulis posticis sub- acutis postice longe productis, basi in medio recta, utrinque leviter sinuata; elytris thorace latitudine subparallelis, apice rotundaltıs, converis, thorace viz triplo longioribus, punctato-striatis, interstitüis planis, aequalibus, dense punctulatis, femoribus posticis maris curvalis inlus ezcavalis, apice sensim intus fulvo-crinitis, tibiis posticis rectis — Long. 7 mill. Mehr einem Pedinus als einem Colpofus ähnlich, schwarz, lang oval, oben in einer Flucht gewölbt. Halsschild am Vorder- und Hinterrande linienförmig gerandet, die Hinterecken weit nach hinten verlängert, sind aber auf den Flügeldecken ziemlich flach aufliegend, nicht deutlich in einer Höhlung derselben sitzend, wie bei den anderen Colpotus-Arten, wodurch sie sich eigentlich von den Pedinen abtrennen. Da aber die Hinterwinkel von der Gattung Pedinus bei der vorliegenden Art ganz abweichend nach hinten verlängert erscheinen und die Halsschildbasis vollständig gerandet ist, wie sie den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 521 sich nur bei Co/potus vorfindet, so halte ich mich überzeugt, dafs sie auch zu Colpotus gestellt werden mufls. In den innen rinnen- förmig vertieften, gebogenen Hinterschenkeln des g' befindet sich auf deren hinteren Hälfte eine kurze, wenig auffällige Haarbürste. Utsch - Dere, in Circassien. Von Herrn Eug. König ge- sammelt. 41. Boromorphus opaculus n.sp. Oblongus, fusco-ferru- gineus, brevissime fulvo-pubescens, antennis tenuibus, thoracis basin haud attingentibus, capite thoraceqyue opacis, subliliter rugulose punctulatis, capite magno, thorace perparum angustiore, vir trans- verso, collo constricto, clypeo apice leviter iruncato, prothorace quadrato, coleopteris perpurum angustiore, angulis rectis; elytris subnitidis, striato-punctulatis, interstitiis angustis obsolete punctulatis, ezternis alternalim obscure carinulatis, humeris subreclis; antennis pedibusque testaceis. — Long. 2.3 mill. Turkestan. Von Herrn Eug. König erhalten. Die 3 mir bekannten Arten lassen sich unterscheiden: 1” Flügeldecken ohne Spuren von feinen Kielehen. Spanien, Nordafrika, ......,. Se eh nu. Lagenioides, Be. 1’ Flügeldecken an den Seiten mit sehr feinen Kielchen auf den abwechselnden Zwischenräumen. 2" Halsschild schwach quer, Hinterwinkel klein, zugespitzt, Flügeldecken höchstens doppelt so lang als zusammen breit, Glied 4— 8 der Fühler höchstens so lang als breit. Syrien. . . I DE un lor Ssoriiibanicus, Baudı. 2 Halsschild reichlich so lang als breit, Hinterwinkel normal, höchstens rechteckig, Flügeldecken mehr als doppelt so lang wie zusammen breit; Glied 4—8 der Fühler länglich. opaculus n. Sp. 42. Die mir bekannten Laena-Arten aus der Gruppe der pimehia Fabr. ohne gezähnten Schenkeln und mit deutlichen Hinter- winkeln des Halsschildes sind mit Berücksichtigung des neuesten ‚ Zuwachses in folgender Weise zu übersehen: 1” Körper mit äufserst feiner, kurzer, vollkommen anlie- gender Behaarung !). Der sechste Streifen (von der Naht 1) Die Laena-Arten sind echte Schattenkäfer, die unter feuch- tem, abgestorbenem Laube leben. Sie besitzen an den Seiten der Flügeldecken mehrere Borstenpuukte, auch jederseits einen auf dem Halschilde, die als Tastorgane zu betrachten sind und die bei der 522 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, nach aufsen) hinter den Schultern ohne gröfserem Poren- punkte. Schläfen hinter den Augen parallel, länglich, Kopf hinten mit deutlich abgeschnürtem Halse. Augen vom Vorder- rande des Halsschildes mehr entfernt. Europa pimelia Fabr. Schläfen kurz, hinter den Augen stark verengst, Kopf hinten ohne deutlich abgeschnürten Hals. Augen dem Vorderrande des Halsschildes mehr genähert. 3" Zwischenräume der Punktstreifen auf den Flügeldecken dicht punktirt, mit Ausnahme des ersten an der Naht, zwei unordentliche Reihen bildend. Robuste Art aus dem Caucasus . . . ugs „aa. ubederi „Meise. 3 Zwischenräume der Punkten bh dicht punktirt, die Punkte bilden überall nur eine deutliche Reihe. Beine stets hell gelbroth. 4” Die 5. und 6. Streifen der Flügeldecken vereinigen sich dicht vor der Basis, oder der 6. ist vorn verkürzt, dem 5. mehr genähert, und erreicht nicht die Basis. Trans- sylvanische Alpen, bei Herrmannstadt . . . Ormayi n. sp. 4' Die 5. und 6. Streifen der Flügeldecken nähern sich nicht, vereinigen sich nicht miteinander und erreichen nahezu die Basis. Augen schwach quer. Die inneren Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken viel breiter als die seitlichen. Nordostungarn, Marmaros . . . 2... Reitteri Weise. 5’ Augen kleiner, vollkommen rund. Die inneren Zwischen- räume auf den Flügeldecken wenig breiter als die äulseren. Gaueasush. Ba ar : 2... quadricollis Weise. 1' Körper mit kurzer, feidter über nicht ganz anliegender, sondern deutlich gehobener Behaarung. Der 6. Streifen der Flügeldecken hinter den Schultern mit einem augen- förmigen Porenpunkt. 6" Schläfen hinter den Augen parallel, länglich, Augen vom Vorderrande des Halsschildes mehr entfernt. Zwischen- 9! 2 5 Beurtheilung, ob die Behaarung anliegend oder aufgerichtet ist, nicht in Betracht zu ziehen kommen. Bei obiger Gruppe sind die feinen, kurzen Härchen, auch bei schiefer Ansicht oder im Profile gesehen, anliegend, mit Ausnahme der sehr vereinzelten, meist abgeriebenen, längeren Tasthaaren, wovon auch manchmal einige auf der Scheibe der Flügeldecken stehen. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 523 räume der Punktstreifen auf den Flügeldecken grob, spärlich in einer Reihe punktirt. Caucasus . Justinae n. sp. 6’ Schläfen kurz, hinter den Augen stark verengt; Augen dem Vorderrande des Halsschildes mehr genähert. 7’ Alle Schenkel einfach; Zwischenräume der Flügeldecken nicht deutlich gewölbt, letztere nur mit einer deutlichen Punktreihe. 8" Behaarung der Flügeldecken undeutlich gehoben, Flügel- decken kürzer oval, die Zwischenräume viel feiner und doppelt spärlicher als die Streifen punktirt. Circassien Starcki n. Sp. 8' Behaarung der Flügeldecken fein, aber rauh, deutlich ab- stehend, geneigt, Flügeldecken lang oval, in den Streifen sehr dicht punktirt, die Zwischenräume wenig feiner und fast ebenso dicht punktirt, die ganze Oberseite daher dicht punktirt erscheinend. Krim, Syrien . . angusta Weise. 7 Vorderschenkel schwach gezähnt, Zwischenräume der Flügeldecken deutlich gewölbt und äufserst fein punktirt, die Punkte zwei unordentliche Reihen bildend, die Streifen sehr grob punktirt. Corfu . . . 2... Sehwarzi Reitt. 43. Laena Ormayi n. sp. Der L. Reitteri Weise äulserst nahe verwandt und wurde auch bisher als dieselbe aufgefalst, allein sie ist etwas grölser, schmäler, der Halsschild ist nach hinten zu sehr wenig verengt, oben mit deutlicher Mittelfurche, die Zwischen- räume der Punktstreifen auf der Scheibe der Flügeldecken sind etwas breiter und hauptsächlich dadurch zu unterscheiden, dals der fünfte und sechste Streifen an der Basis sich mehr oder minder deutlich vereinigen, was ich bei 60 Exemplaren constatiren konnte, während bei allen Reitteri aus der Marmaros diese Streifen bis an die Basis parallel verlaufen. — Long. 6— 7 mill. Die L. Ormayi wurde von Ormay Sandor in der Umgebung von Herrmannstadt sehr reichlich gesammelt, dem zu Ehren ich sie auch benenne; die Reitteri scheint den nordöstlichen Carpathenzug allein zu bewohnen. i 44. Laena Justinaen.sp. Wurde bisher mit L. Leder: Weise vermengt und als solche von mir zahlreich versendet. Die Justinae unterscheidet sich von Lederi durch die deutliche kurze aber ab- stehende Behaarung, parallele Schläfen, gröfseren Glanz, gröbere, weniger gedrängte Punktur, tiefere Streifen der Flügeldecken und sofort und leicht durch die weitläufige, einzelne, starke Punktreihe 524 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, der gewölbteren Zwischenräume. Der sechste Streifen hat auch hinter den Schultern einen Porenpunkt, der der Lederi fehlt. Die Beine sind stets heller gelbroth gefärbt. — Long. 6— 8 mill. Meskisches Gebirge, am Surampals. (Caucasus.) 45. Laena Starcki n. sp. Zwischen L. quadricollis Weise und Lederi Weise in der .Mitte stehend. Braunschwarz, Palpen und Beine rothgelb, die Fühler braun, an der Basis heller, das Endglied hell gefärbt. Kopf stark punktirt, die kurzen Schläfen hinter den Augen stark verengt. Halsschild undeutlich schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, stark punktirt, mit einer Mittelfurche, die aber oft undeutlich wird, die Seiten gerundet, fein gerandet, der Hinterrand gerade, die Hinterwinkel stumpf, vor- tretend, der Vorderrand breit ausgeschnitten, die Vorderecken spitzig nach vorn vorragend. Flügeldecken oval, gewölbt, stark punktirt gestreift, die Zwischenräume wenig gewölbt, mit kräftiger Punktreihe, die Punkte derselben aber fein und doppelt weitläufiger als jene der Streifen. Der sechste Streifen hinter den Schultern mit einem Porengrübchen. Schenkel verdickt. Oberseite sehr fein, auf den Flügeldecken nicht ganz anliegend, etwas geneigt behaart Circassien, in Utsch-Dere von Herrn Starck gesammelt. 46. Stenomaz verator n.sp. Dem St. gloriosus äulserst ähnlich, aber Fühler, Beine und die Unterseite heller rostroth gefärbt, kleiner, die Flügeldecken haben an der Spitze des achten Intervalles keinen Kiel, der Halsschild ist breiter, an den Seiten stärker gerundet, ihr Rand etwas aufgebogen und in der Mitte mit einem flachen Grübchen, die Scheibe feiner punktirt, die Basis in der Mitte ohne Spur einer Ausbuchtung; ferner sind die Hinter- winkel des Halsschildes weniger spitz, nur rechteckig. Die Flügel- decken sind deutlicher gestreift und die ebenen Zwischenräume viel deutlicher punktulirt. Nach Allard’s Tabelle (Rev. des Hel. vrais de Lacord.) entfernt sich diese Art von gloriosus Fld. und kommt an die Seite des St. picinus Küst. und estrellensis Kraatz zu stehen, mit denen sie kaum verglichen zu werden braucht. Umgegend von Lenkoran. 47. Anthicus semiopacus n. sp. Brunneus, subtilissime griseo-pubescens, ore, anlennis pedibusque testaceis, capite prothorace- que confertissime subliliter punetatis, opacis, capite thorace parum latiore, temporibus subparallelis magnis, angulis posticis rotundatıs, prothorace oblongo-cordato, ante basin constricto, elytris nitidis, ovalibus, subtiliter punctatis, fascia transversa indeterminata, prope den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 525 suturam interrupta paullo pone medium sita, nigra aut fusca, subtus niger, mitidulus. — Long. 2.3 — 2.5 mill. Var. b. Elytris apice infuscatis. Gestreckt, hell rostbraun, Kopf und Halsschild sehr gedrängt punktirt und deshalb matt, Flügeldecken weniger dicht und deutlicher -punktirt, glänzend, dicht hinter der Mitte mit einer wenig ab- gegrenzten, an der Naht unterbrochenen schwarzen oder braunen Querbinde; manchmal ist auch die Spitze braun. Mund, Fühler und Beine braungelb. Die Fühler die Basis der Flügeldecken wenig überragend, gegen die Spitze schwach verdickt, die mittleren Glieder (6—11) kaum länger als breit. Kopf breiter als der Hals- schild und wenig schmäler als die Flügeldecken, grols, mit längeren abgerundeten Schläfen. Halsschild viel länger als breit, herzförmig, vor der Spitze eingeschnürt, die Oberseite eben. Flügeldecken mit feinem Nahtstreifen gegen die Spitze. Mit A. humilis Germ. nahe verwandt, ähnlich gefärbt und ge- formt, jedoch durch matten Kopf und Halsschild und deren gedrängte Punktur specifisch verschieden. — Turcmenien. 48. Lydus tenuitarsis Ab. var. unicolor: Totus niger, unguiculis ferrugineis, elytris lateribus nonunqguam prope humeris dilutioribus. — Long. 15 — 18 mill. Diese Varietät sieht der Stammform, welche braunrothe Flügel- decken besitzt, wenig ähnlich. Sie ist ganz schwarz, nur die Schultergegend längs der Seiten ist oftmals heller röthlichbraun gefärbt. Die Klauen sind stets rostroth. Sie stammt aus der Umgegend von Erzerum, von wo ich nur diese Form erhielt, obgleich aus demselben Lande die Stamm- form beschrieben wurde. Letztere erhielt ich übrigens aus den südlichsten Trans-Caucasus-Ländern von Herrn Hans Leder. 49. Otiorrhynchus Felicitanae n.sp. Obior. Tatarchani valde similis, sed paullo longior, rostro medio haud carinato, elytris subtilissime parce pubescentibus. — Long. 9 mill. Mit Otior. Tatarchani Reiti. äulserst nahe verwandt, aber leicht durch etwas schlankeren Körper, namentlich wenig kurze Flügel- decken, heller goldgrüne Schuppenflecken, feine, spärliche, anliegende Behaarung der Flügeldecken (bei Tatarchani sind sie aulser den Schuppenflecken kahl) und nicht in der Mitte gekielten Rüssel leicht zu unterscheiden. Von den sehr ähnlichen europäischen O0. dives, opulentus, Fussi ete. durch die äulserst schwach gezähnten Schenkel ver- schieden. 526 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Auch dem mir unbekannten O. aurosguamulatus Retows. (Wien. Ent. Zeitschr. 1887, pg. 132) sehr nahe stehend, aber durch geringere Grölse, grüne Schuppenflecken, gefurehten Halsschild und dünnere Fühler sich entfernend. Wurde mir als Tatarchani mit diesem von Herrn Starck aus Circassien eingesendet. Der O. Felicitanae stammt vom Berge- Atschischho, der Tatarchani vom Fischt und Abago. 50. Otiorrhynchus Edithae n.sp. Oblongo-ovalis, niger, nitidus, pube brevi, depressa, grisea sparsim obtectus, rostro leviter bisulcato,, in medio tenuiter carinato; prothorace coleopteris valde angustiore latitudine perparum breviore, fortiter granulato, tuber- culis depressiusculis, elytris oblongo-ovatis, sat fortiter punctato- striatis, interstitüs subaequalhbus, transversim rugosis, subtiliter fere biseriatim punctatis, femoribus omnibus leviter dentatis. Antennarum articulo tertio secundo sesqui longiore. — Long. 9 mill. Gehört in die 28. Rotte Stierlin’s, in die Nähe des O. Fabrieciv allein der Körperform nach mit asphaltinus und .carbonarius zu vergleichen. Von beiden unterscheidet ibn schon die feine, spärliche, anliegende, greise, wenig auffällige Behaarung. Schuppen fehlen. Schwarz, die Fühler und Tarsen nur wenig heller braun. An den Fühlern ist das 2. Geifselglied um die Hälfte länger als das zweite. Rüssel so lang als breit, oder nur wenig länger, grob punktirt, mit 2 Furchen, in der Mitte mit feinem Kiel, Scheitel sehr fein und spärlich punktirt. Halsschild kaum breiter als lang, oben mit ziemlich groben, abgeschliffenen Körnern besetzt, ohne deutliche Mittellinie, die Seiten gleichmälsig gerundet. Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, länglich-eiförmig, gewölbt, ziemlich grob punktirt-gestreift, die Punkte der Streifen nicht sehr gedrängt, von einander durch Brücken getrennt, die gleichen Zwischenräume kaum gewölbt, quer gerunzelt, dazwischen lassen sich 2 annähernde Punktreihen erkennen. Schenkel schwach gezähnt, die vorderen schwächer. Von O. armeniacus Hoch. entfernt sich diese Art aulser der deutlichen Behaarung durch 2 Punktreihen auf den Interstitien der Flügeldecken und stärker gezähnte Schenkel. Wurde mir von Herrn Starck als O. obsidianus (angeblich von Ballion als solcher bezeichnet) mitgetheillt. Er stammt aus Circassien. (Novo-rossisk.) .5l. Polydrosus elegans n.sp. Pol. viridicincto valde similis sed parum major, longior, rostro latitudine longiore, sub- sulcato, haud squamoso, fronte parallelo, longiore, prothorace den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 927 longiore, colore corporis obscuriore, nigerrimo, fasciis squamosis duabus elytrorum subargenteis, pedibus obscurioribus, femoribus fuscis. — Long. 45 — 5 mill. Diese Art wurde bisher mit Pol. viridieinctus, dem sie allerdings sehr ähnlich sieht, confundirt. Sie ist aber sicher von ihr specifisch verschieden; ihre Fühlerglieder sind gestreckter, die äufseren Geilsel- glieder deutlich länger als breit, die Stirn ist länger, mehr gleich- breit, der Rüssel beträchtlich länger, von einer constanten seichten Furche durchzogen, unbeschuppt, Halsschild deutlich länger als breit und auch die Flügeldecken gestreckter. Der Körper ist stets weit grölser, immer dunkler gefärbt, meist tief schwarz, die zwei Schuppenbinden auf den Flügeldecken sind nicht grün, sondern mehr oder minder silberweils, die Beine sind dunkler, die Schenkel immer schwärzlichbraun. Während Pol. viridicinctus hauptsächlich in Ungarn, Serbien etc. zu Hause ist, kommt der elegans in Griechenland und in der Türkei vor. 52. Leistus denticollis n.sp. Brunneo-piceus, nitidus, con- vezus, ore, antennis, tibüs tarsisque testaceis, capite magno, thorace perparum angustiore, sparsim subtiliter punctato, oculis prominulis, collo constricto, prothorace coleopteris vix distincte angustiore, haud transverso, subcordato, lateribus antice sat lato, postice anguste erplanato, ante medium dente acuto armato, ante basın constricto, parallelo, margine antice leviter bisinuato, dorso punctato, medio utrinque laevi, linea intermedia profunda, elytris convezis, sub- ovalibus, fortiter punctato-striatis, strüs densis approximatis, inter- stitüis angustis, subelevatis, lateribus vix explanatis, apice sublaevibus, angulo humerali obtuso perparum conspicuo, antennis pedibusque tenuissimis. — Long. 9 mill. In der Körperform, Färbung, Wölbung etc. mit angustus Rttr. übereinstimmend, aber kleiner, Fühler und Beine, besonders die Schenkel, viel dünner und vorzüglich durch den Halsschild sehr abweichend, welcher mit L. angusticollis fast ganz übereinstimmend gebaut ist, nur ist er nicht wie hier breiter als lang, sondern min- destens so lang als breit, mithin viel schlanker. Ein Ex. fing Herr Starck am Atschischho im Sommer 1887. (Westlichster Caucasus.) 53. Pentodon minutus n. sp. Piceus, nitidus, convezus, antennis, palpis tarsisque rufo-ferrugineis, fronte umituberculata, prothorace fortiter sed minus profunde, lateribus magis dense punctato, basi tenuiter marginato, scutello laevi; elytris punctato- 528 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa etc. substriatis, nitidis, stria suturali magis profunde impressa, pygidio subtilissime fere obsolete punctato, pedibus valde robustis, tibüs anticis apice tridentatis. — Long. 16— 17 mill. Von allen bekannten Arten durch seine geringe Grölse und starken Glanz ausgezeichnet, ferner durch den fein gerandeten Hinterrand des Halsschildes und die Form der Zähnelung der Vorderschienen. Die letzteren zeigen an der Spitze der Aulsen- seite 3 starke Zähne; der zweite ist vom dritten nicht durch einen ganz kleinen unterbrochen, wie bei den meisten Arten; hinter den grolsen Zähnen stehen noch 1 bis 2 kleine, oft wenig erkennbare, Die Stirn hat ein Höckerchen wie bei P. idiota, doch ist es gröfser. Das Pygidium ist sehr fein schwer sichtbar punktulirt. Die Behaarung der Unterseite ist wie bei der verglichenen Art, aber heller braunroth. In der Körperform den kleinen Heteronychus - Arten sehr ähnlich, aber von diesen durch die einfachen Klauen generisch verschieden. Ein Ex. aus Turemenien in meiner Sammlung. 54. Gnorimus armeniacus n.sp. Niger, nitidulus, pectore fulvo-villoso, elytris levissime tricostatis, nigro-subtomentosis, opacis, quinque-.alboguttatis, prothorace confertim subrugulose punctatis, guttis parvulis quatuor albofulvis notatis. — Long. 20 mill. Dem Gnorimus variabilis Lin. sehr ähnlich, aber der Hals- schild ist um sehr Vieles kürzer, dichter punktirt, namentlich an den Seiten etwas runzelig. Die Scheibe zeigt 4 im Halbkreis stehende gelblich weilse kleine Flecken. Die Flügeldecken haben 3 schwache Rippen, wovon die innerste sehr prononeirt erscheint, die weilsen Flecken stehen etwas anders, nähmlich die 2 hinter der Mitte in gerader Linie, die vorderen 2 schräg nach innen gerichtet, indem der Lateralflecken höher steht als der innere; auch befindet sich an der Spitze der Flügeldecken, und zwar vor dem abgerundeten Aulsen- winkel, eine kleine weilse Makel. Pygidium dicht punktulirt, matt, ohne Flecken, an der Spitze. wie gewöhnlich, eingedrückt. Aulser- dem zeigen die Flügeldecken noch bei reinen Stücken ein schwarzes Toment, welches sie hauchartig bedeckt und matt macht, ähnlich wie bei schwarzen Stücken des decempunctatus Helf. Ein weibliches Stück aus Erzerum in meiner Sammlung. (Fortsetzung folgt.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II.] Zur Species- Kenntnils der Maikäfer aus Europa und den angrenzenden Ländern. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Ueber dieses Thema ist bisher und namentlich in den letzten Jahren !) schon viel geschrieben worden, dafs es den Lesern fraglich erscheinen dürfte, welshalb ich über den gleichen Gegenstand auch noch ein Scherflein beizutragen versuche, zumal bereits von Dr. G. Kraatz in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1885, pg. 70, die Abgrenzung der Species sicher gestellt wurde, an der sich kaum mehr Wesentliches ändern lassen dürfte. Gleichwohl befriedigte mich der bisherige Abschlufs der Species-Kenntnifs gar nicht, weil die einzelnen Arten durch nicht genügende Schärfe, wenig constante Unterschiede von einander abgetrennt wurden, und dieser Umstand ist es, welcher mir es wünschenswerth erscheinen liefs, das zu ver- suchen, was bisher Niemanden gelungen ist, nämlich prägnante Charaktere für die einzelnen Arten aufzufinden und zur allgemeinen Kenntnils zu bringen. Sollte mir dies gelungen sein, so sind dann auch meine kurzen Mittheilungen neben den vielfach vorhandenen wohl gerechtfertigt ?). Die Variabilität der Melolonthen ist bereits bekannt; die Ver- änderlichkeit der dorsalen Behaarung, namentlich deren Dichtigkeit, welche sogar in beiden Geschlechtern in verschiedener Weise ab- 1) Kraatz, Berl. Ent. Zeitschr. 1864, pg. 1: Ueber die Art- rechte der europäischen Maikäfer; G. Metzler, Deutsche Entom. Zeitschr. 1882, pg. 229: Ueber die europäischen Melolontha- Arten; Fr. Westhoff, Berl. Ent. Zeitschr. 1884, pg. 55: Ueber die Farben- und Behaarungs-Varietäten der Melolontha vulgaris Fbr. und Hippo- castami Fbr.; Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, pg. 49: Ueber die Artrechte der europäischen und die Varietäten der deutschen Maikäfer. ; 2?) Die vorliegenden Maikäfer-Untersuchungen machte ich zum gröfsten Theile ohne oder nur mit einer sehr schwachen Loupe und zwar in längeren Intervallen, während einer sehr ausgesproche- nen Augenkrankheit. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXXI. Heft II, 34 530 E. Reitter: zur Species-Kenntnifs der Maikäfer ändert, ist vielfach nachgewiesen !); und die verschiedene Form der Pygidiumspitze, welche auch heute noch, neben der Penis- spitze, die Basis unserer Artenkenntnifs bildet, ist nicht nur meist in beiden Geschlechtern verschieden, sondern unterliegt namentlich im weiblichen Geschlechte bei einigen Arten grolsen Modificationen, so dals es dem Anfänger nicht leicht sein dürfte, die Arten nach diesem Merkmale sicher zu erkennen. Es dürfte zur Zeit wenige Sammlungen geben, in welchen die Melolontha pectoralis Germ., farinosa Kr. und albida Friv. vollkommen verlälslich gesichtet er- scheint. Nachdem ich aber von der Ansicht ausgehe, dafs eine Art nur eine reelle Art ist, wenn sie sich durch eine Summe positiver, in Worte falsbarer Unterschiede, oder doch wenigstens einen stets constant bleibenden, scharf ausgeprägten Charakter von den nächst- verwandten unterscheidet, und da unter unseren Melolonthen sicher gute Arten vorhanden sind: so durfte ich das Zugegensein anderer, bisher übersehener oder nicht aufgefundener Art-Charaktere als sicher annehmen. Ich habe die Charaktere der einzelnen Melolontha - Arten in synthetischer Weise beschrieben, weil sie allein geeignet ist, uns sofort den Werth unserer vermeintlichen Merkmale vor’s Auge zu führen und weil man bei dieser Art der Beschreibung gezwungen wird, nur durchgreifende Unterschiede zu nennen. Aus diesem Grunde fulst die Kenntnifs solcher Arten, welche der obigen Ansicht entsprechen und nach synthetischer Weise von allen ihren Ver- wandten unterschieden werden, auf soliderer Basis als jene, die in linearer Form aufgezählt und beschrieben sind, weil man nicht aus letzterer zu ersehen vermag, in wie weit der Autor die anderen bekannten Arten der gleichen Gattung berücksichtigt hat, abgesehn davon, dals solche Beschreibungen das bequemste Mittel sind, viel zu schreiben und doch nur sehr wenig zu sagen. Arbeiten, in denen oft 50 sich sehr ähnliche Arten in linearer Weise beschrieben vor- finden ?), enthalten naturgemäfs auch mehr eingebildete Artunter- 1) Herr Dr. Westhoff veröffentlicht einen langen Artikel über die Farben- und Behaarungs-Varietäten unserer beiden gewöhnlichen Maikäfer. Das Wenige, was derselbe jedoch über die Behaarungs- Varietäten mittheilt, beschränkt sich auf wenige Zeilen, denen jede positive Schlufsfolgerung fehlt. ?) Die Determination nach solchen Arbeiten ist in der Regel eine Irrfahrt, bei der der Zufall die bewegende Kraft bildet und die uns in den seltensten Fällen — wenn man nämlich Glück hat — an die richtige Bestimmung, bringt. aus Europa und den angrenzenden Ländern. 531 schiede, da ja bereits die Form dieser Arbeiten dem Gefühle des Autors den denkbar freiesten Spielraum gewährt. Bestimmungstabelle der Melolontha-Arten. I. Gruppe. Basis der Flügeldecken in der Mitte mit einer Gruppe langer, aufgerichteter Haare. Die äufsere Dorsalrippe [Subhumeralrippe !)] jederseits mit einzelnen, abstehenden langen Wimperhaaren besetzt. [Flügeldecken mit Haarschuppen, Kopf und Halsschild länger be- haart, oder beschuppt und behaart. Schildehen meistens zum grölsten Theile kahl. Pleuren in die Hinterwinkel des Halsschildes übergebogen ?). Die Männchen stets mit verlängerter Pygidium- spitze. ] 1’ Pygidium, aufser den längeren Wimperhaaren am Rande und an der Spitze, ohne doppelte Behaarung auf der Dorsalfläche ?°). 2" Pygidiumspitze stets beim Z' und Q vorhanden, dünn, an der Spitze knotig verdickt, die Apicalverdiekung beim 2 sehr oft fehlend. Epipleuren der Flügeldecken ganz oder zum gröfsten Theile schwarz. Die Wimperhaare an der Basis und an den Seiten der Flügeldecken, sowie an den hinteren 4 Schienen sehr lang und dichter gestellt). 1. hippocastani Fbr. 1) Dieselbe ist bei allen Arten dieser Gruppe prononeirt, was bei einer grölseren Anzahl der anderen Gruppe gar nicht der Fall ist. Zwischen der Subhumeralrippe und dem Seitenrande ist der äulsere Zwischenraum furchenartig vertieft. 2) Die umgeschlagenen Pleuren bilden den äulsersten Hinter- winkel des Halsschildes; es erscheint demnach die Spitze des Winkels glatt, nach aufsen abgeschliffen. ®) Das Pygidium ist stets fein, anliegend mit Schuppenhaaren bedeckt, am Rande sind lange Wimperhaare, auch die Spitze des Pygidiums ist mehr rauh, abstehend behaart. Nur bei zwei Arten (pectoralis Germ. und permira Ritr.) zeigt die ganze Fläche des Pygidiums aufser den feinen anliegenden Schuppenhärchen auch noch viel längere, gehobene Haare, die man selbst mit freiem Auge wahrnehmen kann. Nur durch dieses Merkmal kann man sicher die pectoralis Germ. von ihren Verwandten unterscheiden. *) Der Halsschild hat eine doppelte Behaarung; feinere, dichte, geneigte oder mehr anliegende, und dazwischen längere, weniger dichte, gehobenere Haare. Bei hippocastani ist diese Behaarung viel länger und gehobener als bei vulgaris, bei welch letzterer die längeren Haare die anderen gewöhnlich nicht sehr überragen. 34 * 532 E. Reitter: zur Species-Kenntnifs der Maikäfer 2 Pygidiumspitze beim Z! stets vorhanden, robust, ziemlich breit, lanzettförmig, einfach, beim 2 oft verkürzt oder ganz fehlend. Epipleuren mit den Flügeldecken gleich- farbig, sehr selten vorn schwärzlich braun !). Die Wimper- haare an der Basis und an den Seiten der Flügeldecken sowie an den hinteren 4 Schienen viel kürzer und etwas spärlicher als bei der vorigen Art . . 2. vulgaris Fabr.?), 1’ Pygidium auch auf der ganzen Dorsalfläche wie an den Rändern und der Spitze mit längeren, gehobeneren Haaren besetzt?). Pygidiumspitze beim 2 fehlend, beim g ähnlich wie bei vulgaris, aber gewöhnlich etwas kürzer und be- sonders dünner, jedoch breiter als bei hippocastani. Käfer von der Grölse und dem Habitus der M. hippocastani, aber sonst mit vulgaris übereinstimmend und dieser Art sehr Jähnliehynsls. „lag. Sale. .sml30p.ectomalısu,Germ. II. Gruppe. Basis der Flügeldecken ohne aufstehende Behaarung; die äufsere Dorsalrippe und der Seitenrand ist ebenfalls nieht mit deutlichen Wimperhaaren gesäumt *). [Halsschild, Schildehen und Flügeldecken fast immer °) gleichmäfsig mit dicht gestellten an- 1) Nämlich bei var. femoralis Kr., aus dem östlichen Caucasus und dem westlichen Caspi-Meer-Gebiet. Bei dieser Form ist aber die Schwärzung schmäler, weniger dunkel und leicht zu übersehen. 2) Diese Art nannte zuerst Linne Scarabaeus melolontha; Fabrieius verwandte den Namen Melolontha zur Gattung und nannte die Art vulgaris. Eigentlich ist dieser Vorgang nach den üblichen Normen unseres Prioritätsgesetzes unzulässig. Ich überlasse es demnach den Entomologen, ob diese Art nicht richtiger Melolontha melolontha Lin. zu nennen wäre, ähnlich wie Dima Dima Schauf., Polygraphus polygraphus L. ete. 3) In seltenen Fällen glaubt man auch bei M. vulgaris oder hippocastani einzelne kleine, gehobene Härchen auf der Dorsalfläche des Pygidiums wahrzunehmen. Gewöhnlich sind dies aber normale Schuppenhärchen, welche auf mechanische Weise aufgestellt wurden, die natürlich aulser Betracht gelassen werden müssen. *) Nur M.permira zeigt an den Seiten der Decken sehr wenige, kurze aufgerichtete Härchen. Bei den mir vorliegenden 10 Stücken kann ich bei 9 eines bis vier dieser Härchen constatiren, bei dem zehnten Stücke fehlen sie ganz oder sie sind abgestolsen worden. >) M. permira, fuscotestacea, weniger albida Friv., zeigt noch auf dem Thorax eine doppelte Behaarung, ähnlich wie bei der ersten Gruppe, nämlich eine anliegende kürzere (die bei permira aus Europa und den angrenzenden Ländern. 533 liegenden Schuppenhärchen besetzt. Schildehen ganz oder zum gröfsten Theile beschuppt. Pleuren in die Hinterwinkel des Hals- schildes gewöhnlich !) nicht übergebogen. Die Männchen haben oft keine deutliche Pygidiumspitze, den Weibchen fehlt sie fast ?) immer.] 1” Halsschild beim 2 ungleichmäfsig beschuppt, beim Q' sehr kurz, anliegend behaart; vor der Mitte mit 2 heller be- haarten Flecken und neben diesen fast immer mit einer glatten unpunktirten Stelle. Die langen, emporgehobenen Tasthaare des Halsschildes stehen blofs an dem Seiten- und am Vorderrande, am letzteren in etwas weiterer Ausdehnung; die Scheibe ohne solche. Die ganze Ober- seite ist am Grunde bräunlich gelb, selten rothbraun. Seitenrand der Flügeldecken nicht geschwärzt. Pygidium- spitze beim g' vorhanden, beim 2 fehlend. Fühlerkeule des g' gelb, lang und geschwungen . . . 4. albida Friv. 1’ Halsschild entweder beschuppt oder behaart, ohne helleren Schuppenflecken und glatter, unpunktirter Stelle jederseits vor der Mitte; auch die Scheibe des Halsschildes [aus- genommen bei 2 asiatischen Arten ®)] mit langen empor- gehobenen Tasthaaren. Flügeldecken fein beschuppt, Halsschild beschuppt und behaart, oder nur behaart, die Behaarung von der Be- schuppung der Flügeldecken sehr auffällig verschieden gebildet. Schenkel der g' nicht verdickt. Halsschild dicht gelbgreis behaart, nicht beschuppt, Flügel- decken fein gelblich beschuppt, am Grunde, sowie die ganze Oberseite braungelb, Seitenrand nicht geschwärzt. m — durch weilse Schuppen vertreten erscheint) und eine längere, mehr wollige und gehobene. Aufser dieser Behaarung sind noch auf der ganzen Fläche des Halsschildes lange aufgerichtete Tasthaare vor- handen, welehe auch den anderen Arten, mit gleichförmig Bepapter Oberseite des Körpers, nicht fehlen. 1) Bei permira und albida (Friv.) sind sie in die Hinterwinkel des Halsschildes etwas übergebogen, bei den anderen Arten nur in seltenen Fällen. 2) Nur bei M. fuscotestacea-2 ist sie zwar kurz, aber als Spitze deutlich erkennbar. Nach Dr. G. Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, pg. 70) soll bei M. hybrida und papposa die Pygidiumspitze fehlen. Ich habe aber noch sehr wenige Ex. dieser Art gesehen, bei der sie vollständig fehlte. 3) Bei M. afflicta Ball. und c/ypeata Reitt., 994 E. Reitter: zur Species- Kenntni/s der Maikäfer Pygidium auf der Scheibe ohne deutliche, emporstehende Tasthaare. Pygidiumspitze (des g' wahrscheinlich von normaler Länge) beim 2 sehr kurz, aber deutlich. 5. fuscotestacea n. Sp. 3 Halsschild mit anliegenden, weilsen Schuppenhärchen dicht besetzt, dazwischen mit mehreren Flecken aus gelben, gehobenen, wolligen Haaren bestehend. Flügeldecken dicht weils beschuppt, alle Rippen nur angedeutet, zwischen der Sublateralrippe und dem Seitenrande geschwärzt. Die ganze Dorsalfläche des Pygidiums zwischen der feinen, anliegenden Behaarung mit langen emporgehobenen Tast- haaren besetzt !). Pygidiumspitze des g' mälsig dünn, normal. Fühlerkeule des g' bräunlich gelb, lang, ge- schwungen . . . SEREEEU rb.Fpermina n.sp. 2 Halsschild (aufser dan, sufstehöaden Tasthaaren) und Flügeldecken vollkommen gleichmäfsig und uniform fein beschuppt, die Schuppen von gleicher Dichte und gleicher Farbe. Seitenrand der Flügeldecken fast immer ge- schwärzt 2). Schenkel der Männchen ebenfalls mehr oder weniger verdickt. 4” Die Rippen auf den Flügeldecken sind äulserst schwach und namentlich die Sublateralrippe nur angedeutet. Schenkel beim ZJ' und 2 stark verdickt. Pygidiumspitze des g! sehr kurz, aber vorhanden. Die Mittelschienen an der Spitze abgestutzt. Fühlerkeule meist lang, gelbbraun oder braun, seltener kürzer und schwärzlich . . . . 7. papposalll. 4’ Die Rippen auf den Flügeldecken sind sehr deutlich und namentlich die Sublateralrippe der ganzen Länge nach gut prononeirt; der Raum zwischen der letzteren und dem Seitenrande ist geschwärzt ?). Schenkel des g' schwach verdickt. Pygidiumspitze bei beiden Geschlechtern voll- ständig, fehlend. 5’ Die Aufsenecke der Mittelschienen ist ziemlich lang, zahn- förmig nach hinten ausgezogen. Auch die Scheibe des Halsschildes mit aufstehenden langen Tasthaaren besetzt. 1) Bei den verwandten Arten sind sie entweder nicht vor- handen (M. papposa 1ll.) oder sehr schwer erkennbar (M. albida Friv. und fuscotestacea Kr.). 2) Nur bei M. papposa manchmal undeutlich. 3) Meist ist auch die Naht fein und schwach angedunkelt. aus Europa und den angrenzenden Ländern. 535 Fühler schwärzlich, die Geifsel oft rostroth. Clypeus gerade abgestutzt oder schwach ausgebuchtet 8. aceris Fald. 5 Die Mittelschienen an der Spitze abgestutzt, der Aufen- winkel nicht als Zahn nach hinten verlängert. Halsschild nur am Vorderrande und an den Seiten mit Tasthaaren, auf der Scheibe fehlen sie. Fühler braunroth, oder die Keule braun. 6" Clypeus ausgebuchtet. Fühlerkeule braun 9. afflicta Ballion. 6‘ Clypeus in der Mitte stumpfeckig vortretend. Fühler hell gelbbraun, die Keule lang, geschwungen !). 10. clypeata n. sp. Uebersicht der Arten, Rassen und Varietäten. 1. M. hippocastani Fabr. 1. Rasse: Flügeldecken wenig dicht beschuppt, Halsschild wollig behaart, nicht beschuppt. hippocastani Fabr. Stammform. Nördliches Europa, Tyrol, Schweiz, Frankreich etc. var. nigripes Comol. var. nigricollis Muls. var. tibialis Muls. Eine Uebersicht und Beschrei- var. festiva Westh. bung dieser Farben-Varie- var. fuscicollis Kraatz. täten findet sich von Dr. var. discoidalis Dalla- Torre. G. Kraatz in der Deutschen var. rex Dalla- Torre. Ent. Zeitschr. 1885, pg. 69. var. coronata Muls. var. Metzleri Westh. 2. Rasse: Die ganze Oberseite sammt dem Halsschilde dicht weils beschuppt. Die Schuppen des Halsschildes jederseits an der Basis länger, allmählig in Haarform übergehend. romana Reitter. (Neuer Namen.) Rom. Ein 2 in meiner Sammlung. 1) Vorstehende drei Arten sind einander täuschend ähnlich, nur die afflicta ist etwas heller weils beschuppt, doch sind sie wohl durch die angegebenen Merkmale specifisch verschieden. Von aceris Fald. besitze ich ein zahlreiches, von den beiden anderen Arten nur ein sehr geringes Material, und zwar von afflicta 2 2, von clypeata 1 S', beide Arten aus Col. v. Heyden. Der Clypeus gestattet wohl nicht die Annahme, dafs clypeata das g' der afflicta sei, da der Clypeus der letzteren im Gegentheil beträchtlich stärker ausgebuchtet ist, als bei allen anderen bekannten Arten. 9936 E. Reitter: zur Species -Kenntni/s der Maikäfer 2. M. vulgaris Fabr. Scarabaeus melolontha Lin. 1. Rasse. Halsschild schwarz, sehr selten rothbraun !), Flügel- decken und Beine röthlich gelbbraun. Die weilsen Makeln an den Seiten des Abdomens, namentlich an den vorletzten Bauchsegmenten ganz, den Vorderrand nahezu erreichend. Halsschild mit spärlicher, feiner, wolliger Behaarung und jederseits mit einem dichter be- haarten Schrägstreifen. Seitenrand der Flügeldecken mit den letzteren gleichfarbig. Pygidiumspitze beim g' und Q stets vor- handen, beim 2 aber oft viel kürzer. vulgaris Fabr. Stammform. Nord- und Mitteleuropa, gemein. var. 2 albida Redt. Flügeldecken dicht weils beschuppt. Pygi- diumspitze des Q normal. var. © albida Muls. Wie die vorige, aber die Pygidium- spitze kurz. var. pulcherrima Dalla-Torre. Kopf und Halsschild schwarz mit grünem Erzglanz. var. scapularis Westh. Flügeldecken mit geschwärztem Hume- ralhöcker. var. lugubris Muls. Auch die Flügeldecken zum Theil dunkel. var. nigra Kellner. Der ganze Käfer schwärzlich. var. discicollis Muls. Die Scheibe des Halsschildes rothbraun. var. humeralis Westh. Halsschild rothbraun, Flügeldecken mit im weiteren Umfange geschwärztem Humeralhöcker. var. rufßcollis Muls. Kopf schwärzlich, Halsschild und Flügel- decken röthlich gelbbraun. var. ruficeps Kraatz. Die ganze Oberseite röthlich gelbbraun. 2. Rasse. Kopf mit Ausnahme des Vorderrandes, Halsschild und Schildehen schwarz. Schenkel schwärzlich., Die weilsen Makeln an den Seiten des Bauches wie bei der 1. Rasse. Hals- schild kurz, wollig, etwas dichter und heller weils behaart als bei vulgaris. Seitenrand der Flügeldecken meistens, besonders vorn sehr fein dunkler gerandet. Pygidiumspitze des $ oft sehr kurz. tibialis Kraatz. Kleinere Form. Fühlerkeule des g' normal oder nahezu kürzer als bei deutschen vulgaris. Die Be- schuppung der Flügeldecken ist neben den kahleren Rippen fein streifenartig verdichtet. Nordpersien. 1) Nur bei den Farben-Varietäten: rufceps Kraatz und rufi- collis Muls. > aus Europa und den angrenzenden Ländern. 997 var. femoralis Kraatz. Gröfsere Form. Fühlerkeule des d' etwas länger als bei deutschen vulgaris. Die weilsliche Beschuppung der Flügeldecken weniger dicht, neben den Rippen nicht streifenartig verdichtet. Lenkoran, Talysch. 3. Rasse. Halsschild braun, selten schwarzgrün, dicht und straff, nahezu gleichmälsig weifslich behaart; die Behaarung kaum länger aber viel dichter und gröber als bei deutschen vulgaris. Flügeldecken dicht weils oder weilsgrau, beim 2 dichter und heller beschuppt. Beine bräunlichgelb. Fühlerkeule des g' länger und die Unterseite viel dichter beschuppt als bei deutschen vulgaris. Pygidiumspitze des 2 stets kürzer, oft nahezu fehlend. Die weilsen Makeln an den Seiten des Bauches wie bei den vorigen Formen. ertorris Erichson, Nat. III (1848), pg. 675, Note. Hierher gehört als Synonym: M. spatulata Ballion. Kleinere Form, durchaus heller und dichter behaart; Halsschild meist roth- braun. In Südrufsland und im westlichsten Theile des Caucasus. var. soror Mars. Grofse Form, weniger dicht und mehr grau behaart. Halsschild grünlich schwarz. Im centralen Caucasus. 4. Rasse. Kopf bis auf einen schwarzen Scheitelflecken und Halsschild rothbraun. Flügeldecken und Beine röthlich gelbbraun. Die weilsen Makeln an den Seiten des Abdomens, namentlich an den vorletzten Bauchsegmenten verkürzt, den Vorderrand der Segmente nicht ganz erreichend. Halsschild mit kurzer, dichter gelblicher Behaarung. Flügeldecken dicht, beim g' meist gelblich, beim 2 weils beschuppt. Seitenrand mit den Flügeldecken einfarbig. Unterseite dicht und fein beschuppt, nur mit einer weniger dicht beschuppten Längsmakel auf der vorderen Mitte des Bauches. Fühlerkeule des g' lang. Pygidium des 2 stets etwas kürzer (oft sehr kurz), als bei deutschen vulgaris. Scheibe des Pygidiums und des vorletzten Rückensegments meist mit sichtbaren, kurzen, dickeren, aber kaum aufstehenden, zwischen der anliegenden Behaarung unter- mischten Härchen. Schildehen rothbraun, selten dunkel. farinosa Kraatz. Griechenland, Jonische Inseln, Südalbanien. 3. M. pectoralis Germ. Synonyme: M.albida Erichs., aceris Erichs., rhenana Bach. pectoralis Germ. Stammform. Halsschild schwarz. Deutsch- land, Oesterreich, Frankreich, Norditalien. 938 E. Reitter: zur Species-Kenntni/s der Maikäfer var. rufithoraz Kraatz. Halsschild rothbraun. Türkei. var. nigritulus Kraatz. Rothbraun, Flügeldecken dunkelbraun. Mir unbekannt. Türkei. Anmerkung. Ich ziehe die albida Er. (rhenana Bach) als Synonym zu pectoralis, weil die erstere nicht als kleinere Form der letzteren angesehen werden kann; das typische Stück der pectoralis aus Germar’s Sammlung, das mir Herr Dr. Kraatz gütigst mittheilte, ist gerade besonders klein, 4. M. albıida Friv. M. candicans Burm. 1. Rasse. Die ganze Oberseite hell braungelb, dicht weils, seltener gelblich beschuppt, die feine Behaarung des Halsschildes straffer, bräunlichgelb. albida Friv. Stammform. Griechenland (Euboea), Türkei, Kleinasien, Syrien. 2. Rasse. Die ganze Oberseite dunkel rothbraun, höchst fein, greis beschuppt, die Schuppen des Halsschildes von gleicher Form und Feinheit wie jene der Flügeldecken. Die kielförmig gehobene Basis der Flügeldecken ist geschwärzt. naziana Reitt. (Neuer Namen.) Ins. Naxos. (Kraatz.) d. M. fusco-testacea n. sp. Syn.: M. pectoralis, var. fusco-testacea Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, pg. 70, 71. Angusta, subtus nigra, supra cum antennis pedibusque fusco- testacea, sublilissime griseo- aut testaceo-subsguamulosa, capite pro- thorace dense longioreque pubescentibus, sterno longe griseo-villoso, prothorace pilis longis erectis intermiztis, in elytris nullıs, pygidio fere simplieiter sericeoe. — Long. 22 mill. Mas: Latet. Fem.: Stylo anali brevi, distincto. Verhältnifsmäfsig schmal, unten schwarz, oben ganz bräunlich gelb, ebenso die Fühler und Beine. Kopf und Halsschild mit dichter, ziemlich anliegender und langer Behaarung, dazwischen überall mit längeren, gerade emporgerichteten Tasthaaren besetzt. Clypeus an der Spitze ziemlich gerade. Die dichteren Haarstreifen neben den Seiten des Halsschildes sind deutlich erkennbar. Schild- chen sehr dicht und sehr fein behaart, die Behaarung als solche er- kennbar, länger als die Haarschüppchen der Flügeldecken. Letztere aus Europa und den angrenzenden Ländern. 539 durchaus gleichmälsig greis oder braun-gelblich sehr fein beschuppt, auch auf der Oberseite der schwach vortretenden Rippen; an der Basis, neben dem Schildehen dichter und heller weils beschuppt. Die Sublateralrippe ist der ganzen Länge nach recht gut prononcirt. Weder die Basis noch die Seiten und die Gegend der Sublateral- rippe zeigt längere, aufgerichtete Wimperhaare. Pygidium sehr fein und dicht schüppchenartig, anliegend behaart, die Spitze und der Seitenrand, wie gewöhnlich, mit längeren Haaren, die Scheibe zeigt Spuren einer doppelten Behaarung, indem etwas grölsere, spärlicher gestellte Härchen zwischen die anliegenden eingestreut erscheinen; sie sind aber blofs bei günstiger Beleuchtung erkennbar. Pygidium- spitze des 2 kurz, aber deutlich. Die ganze Brust dicht, lang, greis, zottig behaart. Bauch sehr fein grauweils beschuppt, die Seiten mit den gewöhnlichen kreideweilsen Flecken, welche aber nieht ganz den Vorderrand jedes Segments erreichen. Das J ist zur Zeit nicht bekannt. Ohne Zweifel haben wir es hier mit einer neuen, besonderen Art zu thun und nicht mit einer Varietät der pectoralis, da ihr die sehr constant auftretenden Wimperhaare an der Basis der Flügel- decken und neben der Sublateralrippe und am Seitenrande voll- ständig mangeln. Herr Dr. Kraatz erwähnte übrigens, dafs das Thier auf ihn einen ganz besonderen Eindruck mache und indem er es als Rasse zur pectoralis stellte, dafs die deutliche Hinterleibs- spitze des Q jedenfalls nur ausnahmsweise auftrete. Nachdem aber die fuscotestacea als besondere Art nachgewiesen wird, dürfte wohl die kurze Pygidiumspitze beim Q Regel sein, so wie es Regel ist, dals die Q der pectoralis diese nicht besitzen. Zu albida Friv. kann die fuscotestacea auch nicht gestellt werden, da die Behaarung des Halsschildes bei der letzteren ganz anders, fünffach länger ist und sich auf der ganzen Scheibe auf- stehende Tasthaare vorfinden; auch fehlen ihr daselbst die heller behaarten Flecken und punktfreien Stellen, endlich ist ihre Gestalt eine viel schmächtigere. Ein einzelnes 2 von Parnes, in der Sammlung des Herrn Dr. Kraatz. 6. M. permiran.sp. Oblonga, nigra, elytra fusco-testacea, subtus incano-, supra densissime albo-sguamulata, capite in medio, prothorace maculatim flavo-pubescentibus, hoc pilis longissimis, densis, erectis intermiztis, elytris obsoletissime costatis, lateribus late et callo humerali nigris, 540 E. Reitter: zur Species-Kenntnifs der Maikäfer basi haud erecte pilosis, lateribus wndistincte cihatis, sterno lon- gissime, dense: fulvo-villoso, pygidio dense subtilissime incano-, aut griseo-puberulo et pilis longis erectis intermishis; stylo analı maris sat brevi et tenui; antennis fulvis, clava maris curvata, valde elon- gata, pedibus fusco-testaceis. — Long. 26—30 mill. Fem.: Latet. Groß, ziemlich gestreckt, schwarz, die Flügeldecken und Beine gelbbraun, die Fühler hell braunroth. Die ganze Oberseite ist sehr dicht, fast kreideweils beschuppt, nur auf der Mitte des Kopfes, dann einige Flecken auf dem Halsschilde (3, je einer an der Basis und ein grölserer, oft getheilter, in der Nähe des Vorderrandes), sowie die Basis des Schildchens länger, wollig, nicht ganz anliegend gelb behaart. Die weilsen Schuppen und die gelben Haare decken fast vollständig den Grund der Oberseite, nur auf dem Halsschilde befindet sich jederseits, in der Nähe des Seitenrandes, ein kleiner, rundlicher, schwarzer, unpunktirter Flecken, sowie bei den meisten Arten. Der hintere Theil des Kopfes ist am Grunde schwarz, der vordere rothbraun. Zwischen der Beschuppung und Behaarung des Halsschildes befinden sich überall sehr lange, gerade emporgerich- tete, zahlreiche Taasthaare. Das schwarze Schildehen ist dicht weils beschuppt, vorn mit gelben Haaren dicht gesäumt. Auf den Flügeldecken sind die Rippen nur schwach angedeutet und die weilse Beschuppung ist auf ihnen nicht schütterer; ebenso ist die Submarginalrippe aufserordentlich schwach und der Raum zwischen ihr und dem Seitenrande entweder ganz, oder wenigstens auf der vorderen Hälfte schwarz; auch ist die Schulterbeule immer dunkler als die Scheibe der Flügeldecken. An der Basis befinden sich gar keine emporgerichteten Tasthaare, am Seitenrande und neben der Submarginalrippe nur wenige, nicht lange, sehr spärlich vertreten, die selbst in manchen Fällen schwer zu erkennen sind. Das Pygidium ist wie der Bauch dicht und sehr fein, anliegend grau oder greis, also weniger hell wie die Flügeldecken, behaart oder beschuppt, gewöhnlich längs der Mitte mit einem mehr gelbbehaarten Streifen; zwischen der niederliegenden Behaarung sind, wie bei pectoralıs, noch sehr lange, aufgerichtete, ziemlich dicht gestellte Tasthaare vorhanden. Die Pygidiumspitze des g' ist ziemlich kurz, dünner als bei vulgaris, einfach. Die Basis der Flügeldecken ist ebenfalls, wie gewöhnlich, noch dichter und weilser als die Scheibe, beschuppt. Die ganze Brust ist äulserst lang und dicht zottig fuchsgelb behaart, die Behaarung ist auch in der Mitte des Metasternums nicht spär- licher. Bauch fein grau, braun und greis, etwas scheckig behaart; aus Europa und den angrenzenden Ländern. 541 die kreideweilsen Makeln der Bauchsegmente erreichen fast überall den Vorderrand jedes Ringes. Beine normal. Fühlerkeule des Jg‘ sehr lang, geschwungen, das dritte Fühlerglied nicht an der Basis der Keule, sondern höher oben angefügt, an der Spitze vorn mit einem stets vorhandenen zahnartigen, grolsen Winkel. Diese wunderbar schöne Art sammelte Herr Starck in Utsch- Dere (Circassien) und schickte mir 10 & als Mel. albida Friv. Sie entfernt sich von allen bekannten Arten durch zahlreiche Merk- male. Herr Dr. Kraatz hat offenbar ein Weibchen dieser Art bereits gesehen. Auf pg. 8 der Berl. Ent. Zeitschr. 1864 schreibt er unter M. albida- Friv.: „Drei aus Astrachan stammende Melolontha- Weibchen, welche auf der Berliner Königl. Sammlung molitor Nob. bezettelt sind, können meines Erachtens nur zu albida gezogen werden; eins von ihnen hat eine für albida ziemlich lange After- spitze, eins ohne Fühler und Fülse zeichnet sich durch besonders straffe, gelb und weils melirte Behaarung des Thorax aus.“ Dieses letztere 2 gehörte also offenbar zu M. permira, da nur diese Art einen gelb und weils melirten Thorax besitzt. 7. M. papposallll. 1. Rasse. Grölser; Oberseite rostbraun, Fühlerkeule des lang, geschwungen, rostroth oder rothbraun. papposa Ill. Stammform. Andalusien, Portugal. 2. Rasse. Gewöhnlich kleiner, Oberseite gelbbraun, Kopf und Halsschild oft mit grünem Metallschimmer, Fühlerkeule kürzer, dunkler schwarzbraun. hybrida Charp. Spanien, Portugal. var. fuscata Blanch. ! Siehe Deutsche Ent. Zeitschr. var. rufo-testacea Kraatz. | 1885, pg. 70. Anmerkung. M. hybrida Charp. kann meiner Ansicht nach nicht als Art gehalten werden. Der einzige bisher geltende Unter- schied bestand in der Färbung der Fühler, da män schon früher die Länge der Keule als variabel erkannt hatte. Ich besitze jedoch von papposa ein reiches, von Korb gesammeltes Material; es sind meist kräftige, unzweifelhaft zur papposa gehörende Stücke; ihre Fühlerkeule ist jedoch, obgleich bei allen gestreckt, vom hellen Braunroth bis zum dunkelsten Braun vertreten. Die 2 dieser beiden Formen lassen sich überhaupt nicht verläfslich auseinander halten. Dr. Kraatz hat hiermit Recht behalten, indem er gegen Herrn Metzler die Ansicht verfocht, dals beide zusammen gehören dürften. Dafs die Aybrida bei Tage, die papposa am Abend schwärmend 542 E. Reitter: zur Species-Kenntni/s der Maikäfer etc. angetroffen wurde, ist kein Grund von ihrer Vereinigung abzustehen, nachdem ich in Maikäfer-Flugjahren die M. vulgaris an windstillen Tagen sehr oft zur warmen Tageszeit schwärmen gesehen habe. 8. M. aceris Falderm. M. praeambula Kolenati. Central-Oaucasus. Anmerkung. Der Schlufs des Herrn Dr. Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1882, pg. 244), dafs die aceris Fald. wegen der „antennae piceae, elytra fusca, sutura et margine pone humerum nigra, pygidium apice subacuminatum“ mit hippocastani zusammen- fällt, ist nicht richtig. Die sehr gute Beschreibung Faldermann’s palst Wort für Wort auf die specifisch caucasische praeambula Kol. Die M. hippocastani ist noch nicht verläfslich im Caucasus nach- gewiesen worden, sie hat auch keine schwarze Sutur und das Pygidium ist nicht subacuminatum, worunter Faldermann das nach hinten eckig zulaufende, einfache Pygidium gemeint hat. Kolenati wurde veranlafst, die caucasische Art für neu zu halten, weil man früher die aceris Fald. mit der aceris der europäischen Autoren (pectoralis Germ.) identifieirte. 9. M. afflicta Ballıion. Chodshent, Samarkand, Turkestan ete. Der M. aceris Fald. täuschend ähnlich, etwas grölser, heller behaart, die Behaarung schuppenförmig, meist weils; die Naht der Flügeldecken nicht geschwärzt, Fühlerkeule pechbraun. 10. M. clypeata.n. sp. Der M. aceris Fald. täuschend ähnlich, etwas grölser, ebenso geformt, gefärbt und behaart. Der Apicalrand des Clypeus springt aber in der Mitte als stumpfe Ecke vor, die Fühlerkeule ist viel länger, geschwungen, braunroth. Durch die Form und Farbe der Fühler, sowie die Gestalt des Olypeus entfernt sich diese Art auch mit der ihr noch näher stehenden affcia Ball. Mit der letzteren hat sie die an der Spitze abgestutzten Mittelschienen, deren Aufsen- winkel nicht als Zahn nach hinten verlängert ist, sowie die Tast- haare des Halsschildes gemeinsam, welch letztere nur an den Seiten und am Vorderrande, nicht aber auch auf der Scheibe auftreten. 1 g aus Samarkand (Staudinger 1881), in der Sammlung des Herrn Majors Dr. L. von Heyden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXXI. 1887. Heft II] Kurze Bemerkungen zu dem vorhergehenden Aufsatze von Dr. @G. Kraatz. 1. Mel. fulgaris var. femoralis mihi (D. E. Z. 1885, p. 54 unten) ist auf schwarzschenklige Stücke aus dem Caucasus gegründet und dabei bereits erwähnt, dafs ähnliche Stücke bei Berlin, obwohl selten, vorkommen; der Name femoralis ist daher jedenfalls auch auf deutsche Stücke und nicht allein auf eine locale Rasse aus dem Caucasus anzuwenden, wo dergl. Ex. die Regel zu bilden scheinen. Es kommen im Caucasus auch Stücke vor, welche von den unserigen in keiner Weise zu unterscheiden sind, sowohl Männchen als Weibchen (diese erhielt ich von Getschmann!). Dagegen macht die nordpersische var. fibialis mihi einen sehr eigenthümlichen Eindruck, so dafs sie fälschlich auch für eine eigene Art und zwar für praeambula Kol. gehalten wurde, welche indessen ein ganz anderes Thier ist. 2. Mel. vulgaris var. eztorris Er. aus Rulsland ist von Erichson wohl nach ganz anderen Ex. als von Reitter beschrieben, denn Erichson’s Stücke haben ein schwarzes Halsschild, während der Thorax der caucasischen spalulata „meist rothbraun“ sein soll. Die niederliegende Behaarung des Pygidiums bildet ein vor- treffliches Merkmal zur Unterscheidung der verschiedenen Formen der vulgaris von denen der pectoralis Germ. mit aufstehender Be- haarung, auf welches Reitter zum ersten Mal aufmerksam macht. 3. Ich stimme mit Reitter jetzt in der Deutung der Mel. prae- ambula auf Mel. Aceris Fald. überein, weil nach Reitter die wahre hippocastani im Caucasus gar nicht vorkommen soll. Wenn er aber angiebt, Faldermann’s Beschreibung passe Wort für Wort auf die specifisch caucasische praeambula, so bemerke ich nur, dafs Faldermann’s Beschreibung mit den Worten beginnt: Statura brevis, posterius dilatata, magnitudine Mel. hippocastanı Fabr. fere aequat, sed brevior, et praesertim latior; in der Diagnose spricht er von pedibus rufis. Kolenati dagegen spricht in der Diagnose von antennis tarsisque nigris und sagt am Schlufs noch einmal: differt a M. hippocastani antennis tarsisque nigris 544 G. Kraatz: kurze Bemerkungen etc. (in 30 excemplaribus collectis), forma graciliori; die schwarze Naht erwähnt Kolenati gar nicht; wohl aber sagt er im Eingang seiner Beschreibung ausdrücklich: forma M. hippocastani.. Wenn daher nicht in seiner Diagnose die zwei Worte ano mutico ständen, so würde man über diese Art ganz im Dunklen sein. Merkwürdig ist es, dals Kolenati die hippocastani „frequens in Caucaso, rarior trans illum“ nennt, und von ihr ausdrücklich an- giebt, dafs sie im Mai und Juni vorkomme, praeambula dagegen im Februar, März, April an den Flüssen der Provinz Elisabethopol. Auch Faldermann giebt an, dafs hippocastani im Caucasus vor- komme; dagegen schreibt mir Hr. Reitter: „In Caucasien kommen nur drei Arten von Melolontha vor: aceris (praeambula), vulgaris var. und permira, Leder sammelte die ganze Oaucasuskette ab seit 14 Jahren! und fand noch nie eine andere Art. Auch sah ich unter den wichtigen fremden caucasischen Materialien nie eine andere.“ Immerhin bleiben die ausdrücklichen Angaben Kolenati’s sogar bezüglich der verschiedenen Monate des Vorkommens be- merkenswerth. | Faldermann’s Beschreibung palst also Wort für Wort auf die Form, die Reitter als praeambula Kol. bestimmt hatte, aber diese hat tarsi piceo-nigri, wie Faldermann angiebt. Die typische prae- ambula scheint dunklere Beine zu haben, ähnlich wie die angeblich typischen Stücke von Tiflis auf dem Berliner Museum. Merkwürdig ist es, dafs ein Aceris Ziegl. bezetteltes Stück der hippocastani var. tibialis Muls. meiner Sammlung, welches aus der Ullrich’schen Sammlung stammt, eine vorn schwärzliche Naht der - Flügeldecken zeigt, welche ein specifisches Merkmal der Aceris ist. Diese Färbung kommt bei hipp. nur sehr selten vor, weshalb ich das Stück var. suturalis nenne, um auf diese seltene Var. auf- merksam zu machen. 4. Von der Mel. clypeata Reitter (p. 542), welche nach einem Q' der v. Heyden’schen Sammlung von Samarkand beschrieben ist, besitze ich zwei männliche von Haberhauer ebendaselbst gesammelte Stücke. Da der Apicalrand bei dem g' der afflicta auch etwas vorspringt, bei dem Q dagegen schwach ausgerandet ist, so sind beide Formen möglicher Weise doch nicht specifisch von einander verschieden. Deutsche entom. Zeitschr. 1837. 1. 2. Nie. Prillwitz del et.lıth. h i Druck v.ARenaud. Deutsche entom. Zeitschr. 1887. RER, Tat. Snhaeroch _ Be a : a a Calochthebü. (0) A 7a & od 8. (0 Doryochthebtus. 13. ( Zwar 17) Cheilochthebi. 14.20) 15. (24) 16.025; 17.26) 24.(10 2.3.76) Nis.Prillwitz del tith. Druckv Akad Deutsche entom. Zeitschr. 1887. Taf... n Aulacoch - Irymoch- Conochthebii. ER 30.(27) 31.06) N Ochthebit. 34.(73) 33. (66) 206.077) 37.(69) N N 45.(73) 46.(6D Nie. Prillwitz del et lith. Druckv.ARenaud. J x Deutsche entom. Zeitschr. 1887. ar N M | Trymochthebii, u Homalochth. Trymochth, | A 37 AGD - 38. 1,48 Chirochthe bius. ebene 63.(57 66.(55) 67.(39 68. I 6I.(60) 70 (35) | 7 Camyttochthebit ! 73.(33) 74. (35) 75. (35) 76. (37) fi Ekkoptochthebit. 73.(32) 80.(14) 32. (43) Nic. Prillwitz del etlith. ; - Druckv.ARenaud. =: \ h ANIFDIER Han Kahl: ii! u er; nn = wi a Wasmann del. -