IE) REN HARVARD 107 UNIVERSNY|P 1%, HERAB, N HARVARD UNIVERSITY. BIBRARN OF TIE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. SEP 13 1896 Deutsche Entomologische Zeitschrift herausgegeben { von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft in Verbindung mit Dr. G. Kraatz * und der Gesellschaft „Iris“ in Dresden. Jahrgang 1891. Erstes und zweites Heft ausgegeben Juni 1891 und März 1892 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. vMit 5 Tafeln. Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. 2 cr \ London. Berlin 1891. Paris. A. E. Janson, Nicolaische Verlags- P. Klincksieck, Perth Road. N. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue des Ecoles. Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. D. Red. Inhalts-Uebersicht des Jahrgangs 1891 der Deutschen Entomologischen Zeitschrift !). Allgemeine Angelegenheiten |. _ II®. 2 s* II®, Albers, G.: Ein neuer Lucanide aus der Gruppe der Clagogta: thiden von Java. N te — Ueber Sclerostomus fasciatus an Sn — War es nöthig, für Platycerus caraboides L. une Genossen ‘ einen neuen Gattungsnamen zu erfinden? . — Ein neuer Lucanide von den Philippinen ee Baudi, Flaminio: Mylabridis seu Bruchidis alterum sup- plementum BL SE N en nie Bertkau, Dr. Ph.: Beschreibung der Larve und des Weibchens von Homalisus suturalis. (Hierzu Taf. III, Fig. 1—10) . Escherich, K.: Cochliophorus nov. gen. Meloidarum — (ochliophorus Reitteri Esch. nov. spec. ale — Die paläarktischen Vertreter der Coleopteren - Gattung „Zonitis“ Fab. (Hierzu Taf. IV, Fig. la—d, Fig. 2a—g). Faust, Joh.: Verzeichnifs bei Djizak, Tschimkent und Nauka gesammelter Rüsselkäfer, erhalten von Herrn Premier -Lieu- tenant F. Hauser. © — Eine neue Limnobaris aus Dean — Zur Charakteristik der Gattung Omotemnus Ehevr. Fügner, Karl: Zum Verzeichnifs der deutschen Käfer . Gerhardt, J.: Sammelbericht pro 1390 (aus Liegnitz) — Sammelbericht pro 1891 . Heller, Dr.K.M.: Die Artberechtigung dir Biene besehriößenen Castala-Arten . ». » . .» — Die mit der Ruteliden - Gattung Sörghalk Brm. "eerwädtäh Gattungen und Arten. (Hierzu Taf. III, Fig. 11—22) . — Weiteres über Dorcadion laeve Fald. . a Seite 9—12 1—8 400 16—77 738—80 319—320 367 251—252 37—42 16 16 225—250 115—121 333 — 334 337—345 199— 203 204—208 385— 3838 135 — 144 239— 306 307—309 1) Heft I (S. 9— 208) ist im Juni 1891, Heft II (S. 1—8, 209—400) im März 1892 ausgegeben. 1* 4 Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1891 - Seite Heyden, Dr. L. v.: Die von Herrn Dr. A. Stübel im Haurän und Tulul es Safa in Syrien 1882 gesammelten Käfer 221—224 — Ein neuer deutscher Onthophagus . age 320 — Bemerkenswerthe Chrysomeliden-Varietäten ee 3683 — Bemerkungen zu Reitter: Neue Coleopteren aus Europa etc. 368 — Kurze Notiz zu Trichius v. rosaceus Voet . 368 — Letzneria lineata Letzn. var. Weisi Heyden a Er — Horn, W.: Bemerkungen zu Herrn Wilkins’ Arbeit über die turkestanischen Cieindelen ER 2. 4348 — Bemerkurgen und Nachfräge zu der zusammen mit Heen , Roeschke verfafsten Monographie der paläarktischen Ciein- delen 321— 322 — Erster Beitrag zur Kenn der ieindelsten 200. 323 —38l — Ueber die Artberechtigung der Cicindela aulica Dej. und ©. Aphrodisia Baudi aller EEE SEN GE vorn 332 — Einiges über Cieindeliden 361—362 Konow, Fr. W.: Bemerkungen und Nachträge zum res Tenthredinidarum Europae. . .» x . ? 209 — 220 Kraatz, Dr. G.: Cicindela inseripta oabk neu Er Euradan 15 — (etonia floricola var. Fausti Kraatz : B 75 — Smaragdesthes- subsuturalis n. sp. vom Congo . . 123—124 — Phyllobrotica humeralis n.sp. aus Kleinasien : 124 — Ueber den griechischen Trichophorus Schaumi Candeze 125 — Ueber Diacanthus suleatus Cand. aus Schlesien : 126 — Ueber die afrieanische Cetoniden-Gattung Stethodesma Beklihr 127—1283 — Ueber Tinesorrhina concolor Westw. und verwandte Arten. 128—129 — Melinesthes soror n. sp. von Südafrica “ide 130 — Bestimmungstabellen der europäischen Galecnlenen XXI. - Heft. Heteroceridae, bearbeitet von A. Kuwert . 131—133 — Ueber die Gattung Kraatzia Fel. de Sauley 133 — Die Varietäten des Trichius rosaceus Voet . 193—195 — Die Varietäten des Trichius gallicus Heer . 196 — Die Varietäten des Trichius fasciatus L. a 197193 — Macronota egregia Gory und biplagiata Gory a nicht identisch; ebenso egregia Gory und egregia Burm. 253— 255 — Ueber die africanische Cieindeliden-Gattung Zurymorpha EOS 259 — 256 — (Chalcothea Fruhstorferı Kraatz n. sp. von Java Tg 315 — Ueber die Gattung Stalagmosoma Burm. 316— 318 — Erwiderung auf den Protest des Herrn Benske in des No. XIV, 1891, der Entomologischen Nachrichten . 347 —852 — (yphonotus thoracieus Krynicki (1829), das Weib von Rhizo- trogus vulpinus Gyll. (1817) . 393— 354 — Chioneosoma, neue Melolonthiden - inkkenaen, Bench) a "die mit weilsem Reif bekleideten Rhizotrogus 354 der Deutschen Entomologischen Zeitschrift. Kraatz, Dr. @.: Ueber die seidenschimmernden russischen Rhizotrogus ete. a — Ueber einige deutsche Ries Auen Re — Rhipidius apieipennis nov. spec. aus Thüringen. (Hierzw Taf. V) 6 . — Ueber Xylotrechus (Olytus) ass inus even : Kuwert, A.: Systematische Uebersicht der Passaliden - Akten und Gattungen ö — Alindria Sikorae Kuwert n. spec. — AHeterocerus Beckeri Kuwert n.sp.. — Sternolophus noticollis und Soleri . — Heterocerus rectus Waterh. — Trymochthebius taygetanus nov. Sp. vom Ein — Hydraena laticollis Kuw. n. Sp... EHI: — Philydrus carbonarius nov. sp. von Dresden - Nonfried, A. F.: Beiträge zur Kenntnils einiger neuen exotischen Coleopterenspezies REN ROTOR TE — Verzeichnifs der Lucaniden, beschrieben von 1875 bis Ende des Jahres 1889. ö — Eine neue Sternocera aus N (Süd- Neem Reitter, Edm.: Neue Coleopteren aus Europa, den angrenzenden Ländern und Sibirien, mit Ds über bekannte Arten. Theil XII. 9 $ SE — Darstellung der echten Cetonihen Gattungen und dere mir bekannte Arten aus Europa und den angrenzenden Ländern Rost, Carl: Leistus elegans n. sp. 3 — Brachyta bifasciata Ol. var. caucasica Rost — Bestimmungstabelle der Aphaonus-Arten — Harpalus abasinus Rost nov. sp. s — Plectes protensus Schaum var. Plasoni Emil. — Plectes Reitteri Ret. var. fallax Rost ö 3 — Plectes Starckianus Ganglb. und imperator Stark = a — Plectes circassicus Ganglb. Schenkling, C.: Krgänzungent zur tharingen Käfer fahna Schilsky, J.: VI. Beitrag zur Kenntnifs der deutschen Käfer- fauna EUREN BURN D Üa RE Re IR RL RE EN Schwarz, Otto: Revision der paläarktischen Arten der Blate- riden- Gattung Agriotes Eschsch. (Hierzu Taf. I u. II) — Zwei neue Elateriden von Syrien und Madagascar . — Neue Melanotus aus der paläarktischen Zone . Srnka, Anton: Eine neue ostafrikanische Cicindela . Weise, J.: Brumus trivittatus n.sp. von der Suaheli-Küste . — Trachodius tibiahs n. sp. von Macugnaga — Bekannte und neue Chrysomelinen aus Spanien. I. Seite 399—356 356— 357 398 — 360 90 161—192 310 sll oil 312 368 363 — 364 364 257 —276 277 — 28] 339 — 836 17—36 49 — 74 126 309 315 914 314 315 946 357 158 153—157 81—114 151—152 3695 — 866 13—14 80 122 145—150 Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1891 ete. Weise, J.: Wieviel Arten enthält die Gattung Sclerophaedon? Ueber Varietäten von Phytodecta . Neue Coceinelliden . - ö Oryptocephalus-Arten aus Westafrika ! a Bekannte und neue Chrysomeliden aus Spanien. II. Beiträge zur. Kenntnifs der Gattung Orina Ceutorrhynchus punctiger und Verwandte. Sammelberieht: Seltene oder für die Mark Brändenbuif und Thüringen neue Käfer & Ueber einige Aaltica-Arten ete. von Wear. Monographie des Cassida de France par Desbrochers des Hope Ueber die Fundorte verschiedener’ Chrysomeliden, namentlich Haltieiden . Neuere Literatur. Von Dr. G. Kraatz: Fauna Germanica. Hemiptera heteroptera. (Die Halbflügler der Schnabelkerf-Wanzen.) Systematisches Verzeichnils der bis jetzt in Deutschland gefundenen Wanzen, nebst Angabe ihrer Fundorte, Benennungen und Beschreibungen von Dr. Th. Huöber. Heft I. Pentatomides. Coreides. Berytides . Die zusammengesetzten Nester und gemischten Kolonien der Ameisen. Ein Beitrag zur Biologie, Psychologie und Entwicklungsgeschichte der Ameisengesellschaften. Von E. Wasmann S.J. ER ro ER NORA 0 Die Käfer von Mitteleuropa. Die Käfer der österreichisch- ungarischen Monarchie, Deutschlands, der Schweiz, sowie des französischen und italienischen Alpengebietes. Be- arbeitet von Ludwig Ganglbauer. I. Band. — Familien- reihe Caraboidea . Entomologisches Jahrbuch. Kalender für alle Insekten ner auf das Jahr 13892 von Dr. Oskar Krancher Von Otto Schwarz: Catalogue methodique des Rlaterides connus en 1890 par Dr. E. Candeze Von E. Wasmann: Notes Orthopterologiques, par le P. J. Pantel, S.J.. . Seite 158—159 160 232—288 369—372 373 374—376 376 377 — 378 379 380— 384 354 134 391— 392 393 — 897 897— 399 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] 7 Allgemeine Angelegenheiten 1891. II®. Die Herausgabe des zweiten Heftes ist durch den Setzerstrike um einige Monate verzögert worden; der Inhalt zeigt, dafs die älteren Kräfte noch thätig sind und dafs jüngere nicht ohne Erfolg bestrebt sind, dieselben zu unterstützen. So bringt z. B. Herr Escherich eine, von einer Tafel begleitete Monographie palä- arktischer Vertreter der Coleopteren-Gattung Zonitis Fab. Herr Nonfried giebt Beiträge zur Kenntnils einiger neuen exotischen Coleopteren-Species, nachdem er sich nach Kräften überzeugt hat, dafs dieselben nicht beschrieben sein dürften; recht dankenswerth ist sein Verzeichnils der seit 1875 beschriebenen Lucaniden. Herr Weise beschreibt neue Chrysomelinen und Coceinelliden, die sich auf Grund seiner speciellen Studien als neu ergeben haben, und berichtet über interessante Sammel-Ergebnisse, ebenso Herr Gerhardt. Herr Stud. Horn bringt einen ersten Beitrag zur Kenntnils der Cieindeliden und bereitet einen gröfseren Aufsatz über diese interes- sante Käfergruppe vor. Herr Heller schreibt ausführlich über die Ruteliden - Gattung Singhala. Herr Rost zählt interessante Arten seiner Ausbeute im Caucasus auf; die Herren Albers, Faust, Kuwert beschreiben einzelne Species aus ihren Lieblingsfamilien. Der Unterzeichnete beschreibt verschiedene für Deutschland neue Arten, darunter einen neuen, höchst interessanten Rhipidius (Vergl. Taf. V). Herr Konow giebt einen Nachtrag zu seinem Tenthredinen- Catalog. Durch den Tod verlor die Gesellschaft: Herrn Dr. Richter in Berlin, Director einer Heilanstalt für Nervenleidende, am 30. Juni 1891. Derselbe hat in verhältnifs- mälsig kurzer Zeit eine sehr bedeutende, an herrlichen Exoten reiche Käfersammlung zusammengebracht. Von derselben erstand Herr Horn die Cicindeliden, Herr ©. Schwarz die Elateriden, Herr Dr. Drake die Chrysomeliden, der Unterzeichnete die Cleriden und Anderes. Die Lucaniden gingen an einen Anonymus nach Petersburg, welcher sie und Anderes durch Herrn v. König hatte ankaufen lassen, 3. Allgemeine Angelegenheiten 1891. Il«. Herr Edw. Janson starb in London am 14. August 1891 im Alter von 69 Jahren. Derselbe war Librarian der Londoner Entomologischen Gesellschaft, besals eine ausgezeichnete entomo- logische Bibliothek und sammelte mit Vorliebe Elateriden, von denen er eine grolse Sammlung zusammengebracht hatte. Herr Hofrath und Stadtphysicus Baumeister in Teplitz ver- schied nach längerem Leiden am 12. September 1891; er war nicht literarisch thätig, hinterlälst aber eine an schönen Ex. reiche Sammlung. Mehrere Arten sind nach ihm benannt worden. Von verstorbenen Mitgliedern des Berliner Entomologischen Vereins sind noch einige zu erwähnen: Am 10. Januar verstarb zu Dresden der Geheime Mediecinal- rath Dr. H. Reinhard, ein Freund von Prof. Schaum und v. Kiesenwetter, der eine Anzahl von hymenopterologischen Auf- sätzen in der Berliner Entomol. Zeitschrift veröffentlicht hatte. 15890 verlieh ihm die Universität Leipzig bei Gelegenheit seines goldenen Doctor-Jubiläums den Doctor honoris causa. Am 20. November 1891 verstarb nach kurzem Krankenlager Herr Generalmajor G. Quedenfeldt, Ehrenmitglied des Berliner Entomologischen Vereins, in dessen Schriften er eine Anzahl gediegener Arbeiten, hauptsächlich über afrikanische Käfer ver- - öffentlicht hat. Sein Sohn, der Premier-Lieutenant M. Quedenfeldt, war 2 Monate vor ihm, am 18. September, gestorben, von einer wissen- schaftlichen Forschungsreise nach Klein-Asien krank zurückgekehrt. Er war ein sehr tüchtiger Sammler, der namentlich unsere Kenntnils von Marocco und Tunis bereichert hat und verschiedene Aufsätze in der Berliner Entomol. Zeitschrift und in den Entomologischen Nachrichten veröffentlichte. Herr Prof. Hoffmann, welcher einige 20 Jahre unter dem im vorigen Jahre verstorbenen Oberstudienrath Dr. v. Krauls in Stuttgart gearbeitet hatte, ist ihm unerwartet schnell in den Tod nachgefolgt. Er hatte ein sehr nützliches Werk über die deutschen Raupen zu publieiren begonnen. Dr. &. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] ) Allgemeine Angelegenheiten 1891. 1. Das Erscheinen dieses Heftes ist durch Schuld der Druckerei etwas verzögert worden; an Aufsätzen hat es nicht gemangelt, so dals fast bereits das ganze folgende Heft im Mserpt. vorliegt. Es haben für dasselbe eine Monographie der paläarktischen Zonitis- Arten von Herrn K. Escherich in Regensburg, Nachträge zum Catal. Tenthredinidarum Europae von Herrn Pastor Konow, Bei- träge zur Kenntnils exotischer Käfer von Nonfried, Aufzählung der von Dr. A. Stübel in Syrien 1882 gesammelten Käfer von Herrn v. Heyden zurückgelegt werden müssen. Das erste Heft enthält, aulser zwei grölseren Arbeiten von Reitter und einer von Faust, auch die Beschreibung der Larve und des Weibcehens von Homalisus suturalis von Ph. Bertkau, und eine 2 Bogen starke Revision der Elateriden-Gattung Agriotes von unserem Bibliothekar Schwarz, welche von 2 Tafeln mit Penis- Abbildungen begleitet ist und die Kenntnils der Arten dieser sehr schwierigen Gattung wesentlich fördert. Herr Kuwert bringt eine systematische Uebersicht aller von ihm bisher verglichenen, sowie beschriebenen Passaliden (424) als Vorarbeit für eine Bestimmungstabelle derselben. Herr Weise be- schreibt Korb’s Ausbeute der Chrysomeliden. Herr Horn bespricht Wilkins’ Cieindeliden- Arbeit; Herr Srnka beschreibt eine neue Cicindela- Art. Der Unterzeichnete bringt aufser einigen Aufsätzen über exo- tische Cetoniden eine kritische Sichtung der Trichius- Arten; Die Herren Schilsky, Schenkling, Fügner und Gerhardt liefern Sammelberichte etc. über deutsche Käfer. Zwei jüngere Vereinsmitglieder, die Herren Studiosi W. Horn und H. Roeschke, haben in einem Beihefte dieses Jahrgangs eine, Ende Mai erschienene „Monographie der Cieindelen der alten Welt“ gebracht, welche die europäische, nord-afrikanische, syrisch- klein-asiatische, turkestanische und sibirische Fauna umfafst; die der Grenzgebiete ist nur, soweit sie paläarktische Formen ent- hält, berücksichtigt (Japan, Mongolei ete.). Der Stoff ist analy- tisch bearbeitet, auf die Variationsfähigkeit der einzelnen Arten, sowie ihre geographische Verbreitung besonderes Gewicht gelegt. Das Beiheft erscheint im Selbstverlage der Verfasser und ist als 18% 10° Allgemeine Angelegenheiten 1891. 1. solches für Mitglieder unserer Gesellschaft direkt von denselben t) für den ermäfsigten Preis von ö Mark zu beziehen; der Buchhändler- Preis ist 7.50 Mark. Die sorgfältige Arbeit ist von 6 fleilsig angefertigten Tafeln be- gleitet, auf welchen die Darstellung von circa 140 Penis und mehr als 350 verschiedenen Zeichnungen der Flügeldecken angegeben ist. Das Interesse für Entomologie hat in neuerer Zeit wieder etwas zugenommen, wie der zahlreiche Besuch der Versammlungen und die grölsere Zahl der neu aufgenommenen Mitglieder beweisen. Unserem Ehrenmitglied, Major z. D., Dr. philos. hon. e. von Heyden wurde von Sr. Majestät dem Kaiser und König durch Allerhöchste Ordre vom 12. November 1390 der Rothe Adler-Orden IV. Classe verliehen, als „Allerhöchste Anerkennung _ für langjährige (11 Jahre) erfolgreiche Thätigkeit bei Ausführung der zer Vertilgung der Reblaus in der Rheinprovinz getroffenen Malsnahmen.“ Diese Auszeichnung dürfte auch unsere Mitglieder freudig berühren, die unser Ehrenmitglied entweder persönlich oder aus seinen zahlreichen entomologischen Arbeiten kennen. Unser Mitglied, Herr Dr. Carlos Berg hat seine Stellung in Buenos- Ayres mit dem Directorat des naturwissenschaftliehen. Museums zu Montevideo in Uruguay vertauscht. Herr Oberstudienrath Dr. Ferd. v. Kraufs, der Director der naturwissenschaftlichen Staatssammlungen in Stuttgart, welcher sich um die Einriehtung und Verwaltung derselben hochverdient gemacht hat, ist am 15. September v. J. in Stuttgart, 78 Jahre alt, gestorben. Derselbe war den Entomologen auf verschiedenen Naturforscher- Versammlungen stets auf das Liebenswürdigste entgegen gekommen. Herr Dr. E. Hoffmann, welcher 21 Jahre unter seiner Leitung arbeitete, schrieb mir noch am 9. März 1890, dafs Kr. noch immer recht rüstig sei. Nach Kr.’s Tode hat Herr Dr. Hoffmann den Professortitel erhalten und kann seine ganze Thätigkeit den Schmetterlingen und Käfern des Stuttgarter Museums widmen. Herr Ed. Andre, welcher seit einer Reihe von Jahren Mitglied unserer Gesellschaft war, ist zu Beaune gestorben; er hat sich durch die Herausgabe der Species des Hymenopteres d’Europe et de l!’Algerie bekannt gemacht, von der einige Bände erschienen sind. Derselbe veröffentlichte gleichzeitig werthvolle Cataloge von !) Herr W. Horn wohnt Kommandantenstr. 45, Herr H. Roeschke: Blücherstr. 57. Allgemeine Angelegenheiten 1891. TI. 11 verkäuflichen entomologischen Werken, in denen die Separata be- sondere Berücksichtigung fanden. Am 24. März d.J. verstarb in Leipzig im 89. Lebensjahre der Nestor der deutschen Entomologen, Herr Dr. med. Rudolf Sachse, Mitbegründer des Berliner Entomol. Vereins und der Deutschen Entomologischen Gesellschaft, unter dessen Aegide der verewigte v. Kiesenwetter seine entomologischen Studien begonnen hat. Nach Mittheilung des Herrn Dr. Joh. Knauth in Dresden hat Dr. Sachse, obwohl fast blind und an den Lehnstuhl gebannt, noch im vorigen Jahre lebhaftes Interesse an entomologischen Gegenständen genommen; seine Sammlung ist, als er aus unserer Gesellschaft wegen vorgerückten Alters austrat, wenn ich nicht irre, in den Besitz des Herrn Brenske übergegangen. Herr Prof. Doebner in Aschaffenburg, mitbegründendes Mit- glied des Berliner Entomologischen Vereins, ist Ende vorigen Jahres gestorben, seine Sammlung ist nach Augsburg gekommen. Wieder in die Gesellschaft eingetreten ist: Herr Sanitätsrath Ruge in Linden bei Hannover, Falkenstr. 45. (Cieindelidae orb. terr.) Seit dem October vorigen Jahres traten der Gesellschaft bei: In Berlin: Herr A. Grunack, Geh. Registrator, Neuenburgerstr. 29. (Col.) W. Hoefig, Kaufmann, Neuenburgerstr. 29. (Col.) - Th. Jaenichen, Lehrer, Swinemünderstr. 129. (Col.) - F. Mühling, Gartenstr. 3. (Col. et Lep.) - €. Ribbe jun. in Pankow, Breitestr. 18. (Ins.) - H. Roeschke, Stud. med., Blücherstr. 14. (Cieindelidae.) Aulfserhalb: Herr v. Bennigsen, Königl. Landrath in Peine. (Col.) - Udo Lehmann in Neudamm (Mark). (Ins.) - Alb. Leveille in Paris, rue Saint Placide 42, Archiviste der Französischen Entomologischen Gesellschaft. (Col. Eur. et Alger., Trogositidae, Hemiptera.) - v. Minckwitz, Oberförster in Grillenberg bei Dresden. (Col.) - Dr. Karl Adolph Penecke in Graz, Tunnelplatz. (Col.) - Maurice Pie in Dijon (Saone et Loire). (Cerambyec.) - EmilPöschmann, Kaufmann in Elberfeld, Brillerstr.23. (Col.) - H. Semper in Magdeburg, Jobannisbergerstr. 17. - F. Sikora, Naturaliste in Annanarivo (Madagascar). (Ins.) - Anton Srnka in Prag 259/Il. (Cieindelidae orb. terr.) 1% Allgemeine Angelegenheiten 1891. 1. Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Breddin, gegenwärtig Lehrer in Halle a. S., Francke’sche Stiftungen. - Hanne, gegenwärtig in Scharfoldendorf bei Escherhausen in Braunschweig. - Dr.R. Krieger in Leipzig, gegenwärtig Königsstr. 27, U. - Prof. Dr. ©. Schneider in Dresden, jetzt Porticusstr. 9. - Oberst-Lieutenant von Schönfeldt ist von Weimar als Landwehr- Bezirks-Commandeur nach Siegen versetzt. Schriftentausch wurde auf freundliches Ersuchen des Herrn Dr. Herm. Knoblauch eingeleitet mit der Kaiserlichen Leopoldinisch - Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher in Halle a. S. Es wurde beschlossen, an die Königliche Bibliothek in Greifswald die Zeitschrift zum Abonnementspreise zu überlassen. Der Vereinsbibliothek wurde von Herrn W. Paulcke eine Anzahl Separata von Chapuis, Duvivier, Rogers und Schaufuls freundlichst überwiesen. Die Einzahlung des Jahresbeitrags soll beim Beginn des Jahres : erfolgen; wenn derselbe nicht alsbald nach Einsendung des ersten Heftes geleistet ist, wird er auch fernerhin auf dem Wege des neuen Postnachnahmeverfahrens erhoben werden. Der Betrag für das Beiheft zum Jahre 1891 (W. Horn und H. Roeschke: Monographie der Cicindelen der alten Welt, 5 M.) kann dem Jahresbeitrage hinzugefügt werden und wird die Zusen- dung des Heftes alsdann binnen Kurzem unter Kreuzband erfolgen. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] 13 Eine neue ostafrıkanısche Cicindela von Anton Srnka in Prag. Cicindela imperatriz nov. spec. 9. Mandibeln auffallend entwickelt, mit je drei, beiderseits gleich- mälsig geformten scharfen Zähnen, vom Grunde aus bis über die Hälfte der Länge gelblich, Zähne und Mandibelspitzen schwarzgrün gefärbt, die letzteren sehr lang, scharf zugespitzt und gekrümmt. Maxillar- und Lippentaster lichtgelb, letztes Glied der ersteren bräunlich, der letzteren metallisch grün. Das dritte Glied der Lippentaster zweieinhalb Mal so lang als das vierte. Oberlippe weils, am Vorderrande fein schwarz gesäumt, dieser selbst beiderseits leicht gebuchtet, dann sehr stark vorspringend, mit einem langen, deutlich nach abwärts gebogenen, spitzen, schwarzgefärbten Zahne in der Mitte. _ Fühler schlank, etwas über die halbe Körperlänge reichend, die ersten 4 Glieder dunkel metallgrün, die übrgen matt schwarz, mit sehr dichter und kurzer, greiser Behaarung. Augen sehr gro[s und weit vorspringend. Kopf sammt den Augen um ein Viertel breiter als das Hals- schild, kaum glänzend, bronzebraun, mit leichtem grünlichen und kupfrigen Reflex, Stirne sehr fein nadelrissig, zwischen den Augen beiderseits stark vertieft und deutlich längsgestreift. Halsschild um ein Viertel breiter als lang, wie der Kopf ge- färbt, aufserordentlich fein gerunzelt. Der Vorderrand fast gerad- linig, der Hinterrand gegen das Schildehen leicht vorgezogen. Die beiden Querfurchen scharf, die Längsfurche seichter vertieft, die ersteren gegen die Seitenränder des Halsschildes zu sehr tief eingedrückt, so dafs die von den Furchen umschriebenen Halsschild- theile deutlich gewölbt erscheinen. Die Seitenränder des Hals- schildes sanft abgerundet, gegen den Vorderrand stärker, — gegen den Hinterrand unmerklich verengt, mit hellweilsen borstenför- migen Haaren spärlich besetzt. Flügeldecken sehr flach gewölbt, an den Schultern leicht beulig aufgetrieben, an der Basis doppelt so breit als der Hinterrand des Halsschildes, gegen das schief abgestutzte Flügeldeckenende zu leicht oval verbreitert, bronzigbraun gefärbt, mit einem kaum merk- baren grünlichen Schimmer am Grunde, sehr dicht und ziemlich 14 Anton Srnka: Eine neue ostafrikanische Cicindela. fein gekörnt, mit den auf der nebenstehenden Abbil- (ZA dung ersichtlichen kräftigen Zeichnungen von hell- orangegelber Farbe. (Schultermond, Mittelbinde in Verbindung mit einem birnenförmigen Nahtfleck, Apicalmond, und ein zwischen diesem und der Mittelbinde situirter Randfleck.) Die Seitenrandleiste der Flügeldecken von der Schulter bis zum Beginne der Mittelbinde metallisch grün gefärbt, der Rest des Seiten- randes hell-orangegelb, hinter der Mittelbinde und vor dem Apieal- mond auf’s Aeulserste verschmälert, der Hinterrand bis zur Spitze deutlich sägeartig gezähnt, die Zähnchen metallisch grün gefärbt. Längs der Flügeldeckennaht läuft je eine, etwas unterhalb des Schildchens sich bildende, anfangs oben flache, — gegen die Flügel- deckenspitze zu deutlich gekielte, in einem spitzen Zahn endigende Nahtleiste. Die von den orangegelben Zeichnungen eingenommenen Flächen erscheinen oberseits glatt und matt und sind nur mit äulserst feinen, zerstreuten, fast regelmäfsig stehenden, eingestochenen Punk- ten besetzt 1), doch findet sich hier auch eine, mehr oder minder deutliche, von der Unterseite aus durchschimmernde, grobe, fast zellenförmige Punktirung vor ?). Unterseite dunkel-schwarzgrün, stark irisirend, an den Seiten kupfrig-glänzend und dicht weils behaart, das letzte Hinterleibs- segment rothgelb, gegen die Spitze gebräunt. Trochanteren gelbbraun, Beine schlank, Schenkel kupfrig glän- zend, Schienen und Tarsen stahlgrün, Schenkel und Schienen mit weilsen Borsten dicht besetzt. Körperlänge 18 mill. Körperbreite (Flügeldeckenmitte) 7 mill. In Form und Sculptur der Cic. fimbriata Dej. (dongalensis Klug) jedenfalls sehr nahe stehend, doch schon durch die Anlage und Färbung der Flügeldeckenzeichnungen leicht erkennbar. Das einzige Stück meiner Sammlung, ein wohl erhaltenes, frisches 2, fand sich unter einer Anzahl von Cic. regalis Dej. und rectangularis Klug, welehe sämmtlich Mitte Febr. 1890 am Flusse Tana (Suaheli-Küste) in Ostafrika erbeutet wurden. En !) Wie z. B. auf den Flügeldeckenzeichnungen der nordamerika- nischen Cic. generosa De). ?) Eine ähnliche Erscheinung erwähnt Dr. Schmidt-Goebel in seiner Faunula Coleopt. Birman., 1846, pag. 3, bei den gelblichen Zeichnungen der Cie. interrupto-fasciata (Taf. |, Fig. 1). e ——— —. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 15 Cicindela inscripla Zoubk., neu für Europa. Von Dr. G. Kraatz. Herr Dr. Heller sandte mir eine Anzahl von einander ab- weichender Cicindela contorta Stev. des Dresdener Museums zur Untersuchung und Beschreibung ein, welche bei Astrachan von Herrn Henke gesammelt wurden. Unter denselben befanden sich einige Ex. einer, der contorta ähnlichen Art, welche sich von der- selben namentlich dadurch unterschieden, dafs der Ast der hellen Apikalmakel, welcher sich unweit der Spitze gegen das Ende der S-förmig gebogenen Mittelbinde wendet, bei weitem nicht so lang wie bei dieser Art ist, so dals er nur wenig länger als die Spitzen- makel wird, und an der Spitze kaum nach Aufsen gebogen ist, während er bei contorla sich umbiegt und dem hinteren Theile der Mittelbinde parallel läuft. Die beiden S-förmigen Mittelbinden bilden bei der contorfa zusammen eine krugförmige Zeichnung, deren Hals bei der contorta viel schmäler ist als bei der inscripta; der grüne T’heil des Kruges auf jeder Fld. ist bei der contorta höchstens so breit wie der helle Seitenrand, bei der inscripta viel breiter. Im Uebrigen haben beide Arten viel Aehnlichkeit, doch ist der Aufsenrand bei der inscripta breiter und regelmäfsiger hell gefärbt als bei der contorta, die Gestalt mehr gleichbreit, in der Mitte weniger verbreitert, hinten weniger zugespitzt; die Oberseite der inseripta ist gesättigter grün, die des Halsschildes, nach Herrn Horn’s Untersuchungen, behaart, bei contorta unbehaart. Zoubkoff giebt (Bull. de Moscou 1833 [VI], p. 311), folgende Beschreibung von der turkmenischen inscripta: „A la premiere vu elle ressemble ä la contorta, mais elle est d’un vert plus fonc& et nullement cuivreux. Le corselet est tout- A-fait different: dans la contorta il est presque bilobe, dans celle-ei les sillons transverseaux et la ligne du milieu sont beaucoup moins marques. Les taches sont disposdees comme dans la contorta, mais elles sont moins deliees, la tache apicale n’est point recourbee vers le bord des elytres et la bordure blanche est plus large.“ — — — 16 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Cochliophorus nov. gen. Meloidarum. Von K. Escherich in Regensburg. Antennen 11gliedrig, so lang als der halbe Leib. Maxille, Mandibeln wie bei Zonitis. Thorax breiter als lang, im vorderen Drittel gerundet erweitert. Elytren merklich breiter als das Halsschild, nach hinten breiter werdend, an der Spitze jede einzeln abgerundet, nicht Klaffend, ihre Ränder fein, aber deutlich gerandet. Beide Enddornen der Hinterschienen stark löffelförmig verbreitert, ähnlich wie bei Stenodera Eschsch. Mit Zonitis am nächsten verwandt und von dieser Gattung ver- schieden durch die gerandeten Flügeldecken und die Bildung der Enddornen der Hintertibien. Von Megatrachelus Abeille, in welche Gattung unten beschriebene Art nach meiner Tabelle in der Soe. ent. (V, No. 14) gehören würde, weicht Cochliophorus ebenfalls durch die beiden löffelförmig verbreiterten Enddornen der Hintertibien und durch den queren Thorax ab; von Stenodera, mit der sie die Bildung der Hintertibiendornen gemein hat, durch die einfachen Maxillar- taster und die Halsschildform. : Meine Tabelle (1. ce.) ist demnach folgendermalsen zu berichtigen: 1. Letztes Glied der Maxillartaster einfach, eylindrisch oder schwach eiförmig. 2. Beide Enddornen der Hintertibien stark löffelförmig verbrei- tert, Flügeldeckenrand gerandet . . Cochliophorus nov. gen. I. Der innere Dorn schlank, zugespitzt. 3. Seitenrand der Flgd. nicht gerandet, Halssch. quer Zonitis Fab. 3. Seitenrand der Flgd. deutlich gerandet, Thorax so breit als lanoy a fan: . .. Megatrachelus Abeille (nee Mot.). ]’. Letztes Maxillartasterglied deutlich beilförmig erweitert, Flü- geldeckenränder deutlich gerandet, Halssch. länger als breit, nach vorn verschmälert Stenodera Eschsch. (= Megatrach. Mot.). Cochliophorus Reitteri m. nov. spec. Rufo-testaceus, antennis tarsisque brunneis, elytris violaceis. Capite quadrato, fronte planata, profunde punctata, media canalicu- lata. Thorace transverso, disco antice biimpresso, medio obsolete canaliculato, profunde, sed valde sparsim punctato. Elytris violaceis, forte rugoso-punctatis. — Long. 14 mill. — Patria: Graecia. Ich erlaube mir, diese hübsche, charakteristische Art meinem verehrten Freund E. Reitter, der mir das Thier zur Beschreibung zur Verfügung stellte, zu widmen. a ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] 17 Neue Coleopteren aus Europa, den angrenzenden Ländern und Sibirien, mit Bemerkungen über bekannte Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Zwölfter Theil !). 1. Falagria collaris Fauvel in litt. Fal. sulcato valde similis, sed sublaevis, capite temporibus magis rolundatis, pro- thorace postice fortissime angustato, angulis anticis rotundalis valde productis, elytris brevioribus, abdomine basti magis constricto et colore differt. Nigra, antennarum basi, palpis, limbo elytrorum apicali pedibusque pallide testaceis, prothorace rufo, elytris fusco - casta- neis. — Long. 2 mill. F. pulchella Reitt. in litt. In der Färbung der F. thoracica zum Verwechseln ähnlich, aber durch den nach hinten doppelt stärker verschmälerten Halsschild, dessen Vorderwinkel sehr stark beulenförmig nach aufsen vor- springen und dessen Scheibe doppelt tiefer gefurcht ist, abweichend. Durch letzteres Merkmal ähnlicher der F. sulcata, aber durch oben angegebene Unterschiede differirend. Kasalinsk, am Aralsee; Fauvel erhielt dieselbe zahlreich aus Persien. 2. Heterothops tanygnathoides n.sp. Niger, nitidus, sub- pubescens, palpis antennisque fuscis, his articulis tribus basalibus pedibusque flavotestaceis, capite ovali, glabro, ulrinque punctis piliferis plurimis irregulariter impressis; prothorace leviter transverso, antice valde angustato, nitido, glabro, castaneo; elytris thorace perparum latioribus et fere longioribus, dense punctulatıs ; rubris, prope scutellum subinfuscatis, abdomine densissime punctato, marginibus segmentis apicalibus ferrugineis. — Long. 5.5—6 mill. Kasalinsk, am Aralsee. 8. Heterothops laeticolor n.sp. Niger, nitidus, subpubescens, palpis antennisque fuscis, his basi pedibusque dilute testaceis, capite ovalı glabro, utringue punctis piliferis A—5 lateralibus seriatim !) Theil I—XI: Deutsche Ent. Zeitschr. 1885— 1890. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I, 2 18. E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, impressis; prothorace viz transverso, anlice valde angustato, nitido, glabro, rufo-flavo; elytris thorace viz latioribus et fere longioribus, dense punctulatis, brunneo-testaceis aut rufo-flavis, sutura late migricante aut fusca, marginibus segmentis apica- libus angustissime ferrugineis. — Long. 5—6 mill. Kasalinsk. 4. Heterothops anmgusticeps n. sp. Niger, mitidus, sub- pubescens, palpis antennisque fuscis, his articulis tribus basalıbus pedibusque dilute testaceis; capite angusto, parvo, elongato- ovali, subparallelo, punclis piliferis A—5 lateralibus seriatim impressis; prothorace viz transverso, antice valde angustato, nitido, glabro, rufo-flavo; elytris basi thorace fere angustioribus et fere brevioribus, testaceo-fuscis, unicoloribus, densissime punctu- latis; abdomine subtiliter denseque punctulato, segmentis marginibus apicalibus anguste ferrugineis. — Long. 4.5—5 mill. Kasalinsk. | 5. Heterothops Willbergin.sp. Niger, nitidus, subpubescens, palpis antennisque fuscis, his articulis tribus basalibus pedibusque dilute testaceis; capite oblongo-ovali, punctis piliferis A—5 latera- libus seriatim impressis; prothorace vir transverso, nitido, glabro elytrisque rufo-flavis, his thorace perparum longioribus, unicoloribus, subtilissime punctulatis; abdomine minutissime confertim punctulato, subopaco, segmentis marginibus, apicalibus sensim magis lato ferrugineis, segmento anali fere toto ferrugineo. — Long. 5— 6 mill. Kasalinsk. Vorstehende 4 Heterothops-Arten sind ungemein ähnlich und sich nahe verwandt, von den bekannten Arten durch die helle Färbung abweichend, wodurch dieselben den Tanygnathus- Arten, besonders dem T. varicornis Woll. aus Andalusien, sehr ähnlich sehen. An den Fühlern ist das 4&— 10. Glied nicht oder kaum länger als breit. Alle wurden von Herrn Willberg bei Kasalinsk gesammelt. 5a. Zur besseren Orientirung folgt anbei eine Uebersicht obiger 4 Heterothops- Arten: A. Kopf an den Seiten mit zahlreichen, zerstreuten Poren- punkten. Halsschild kastanienbraun . . tanygnathoides. B. Kopf an den Seiten mit 4—5 in einer Längsreihe stehen- den Porenpunkten. Halsschild rothgelb. a. Kopf oval, Flügeldecken reichlich so lang als der Hals- schild. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 19 1. Flügeldecken mit breiter Nahtbinde, welche die Spitze nicht erreicht; alle Rückensegmente an der Spitze schmal rostroth gerandet, oben glänzend . . . . . .„Jlaeticolor. 2. Flügeldecken einfarbig gelbroth, die Rückensegmente fast matt, die einzelnen Ringe gegen die Spitze allmählig breiter hell gerandet, das letzte fast ganz rostroth . . Willbergi. b. Kopf schmal langgestreckt, fast parallel, Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, einfarbig gelblich braun angusticeps. 6. Ctenistes Marthae n. sp. Grols, gelbroth, fein, schuppig behaart, glänzend, Fühler des Z' die Mitte des Körpers überragend, Glied 3—7 klein, knopfförmig, 8—11 sehr langgestreckt, aber unwesentlich dicker, Glied 8 so lang als 10, 9 etwas kleiner, 11 etwas länger und an der Spitze schief abgestutzt. Kopf vorn mit einer Längsfurche, zwischen den grolsen Augen mit 2 Grübchen. Halsschild dünn, länger als breit, nach vorn undeutlich verengt, Basalgrübchen befilzt, undeutlich, nach vorn nicht gerinnt. Flügel- decken mit einem bis über die Mitte reichenden Diskoidalstreifen. Abdomen schmäler als die Flügeldecken, parallel. Beine sehr lang und dünn. — Long. 2.8 mill. Durch Gröfse und langen Thorax von allen europäischen Arten sehr ausgezeichnet. Araxesthal bei Ordubad. 7. Reichenbachia Akininin.sp. Rufo-testacea, antennis, clava fusca ezcepta, palpis pedibusque pallidioribus, nitida, vie punctata, pube brevissime pruinosa minus dense tecla; capite thorace vie angustiore trifoveolato; prothorace subgloboso, viz transverso, nitido; elytris stria discoidah fere integra, haud in angulo suturali attingente, basi tripunctata; striolis abdominalibus brevissimis, diver- gentibus, tertiam disc partem includentibus; antennis gracilibus. — Long. 1.3-—-1.5 mill. Mas: Tibiis intermediüs intus ante apicem longe calcaratis, antennarum clava articulo ultimo et penultimo intus basi longe appen- diculato, ultimo intus exaralo. Mit montana Sauley verwandt, aber durch kleineren Körper und die Geschlechtsauszeichnungen des g' sehr verschieden. Taschkent (Akinin).. Von Herrn Eug. König erhalten. 8. Buconnus Schönfeldti n. sp. Rufo-piceus, antennis clava abrupte quadriarticulata pedibusque dilutioribus, fulvo-pilosus, capite thorace vie angustiore, temporibus longis postice convergentibus, oculis parvis; prolhorace latitudine longiore antrorsum angustato, ante basin quadrifoveolato, foveolis intermediüs majoribus et distan- I#F 20 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, tibus; elytris breviter ovalibus, basi biimpressis, plica humerali brevi postice divergente, dorso suturam versus distincte punctatis. — Long. 1— 1.2 mill. Dem E. fustiger äulserst nahe verwandt, aber die mittleren Dorsalgrübchen vor der Basis der Flügeldecken sind doppelt gröfser, von einander viel mehr entfernt und die Flügeldecken sind gegen die Naht zu ziemlich stark und dicht punktirt. Auch ist die Färbung dunkler, die Eiform der Flügeldecken kürzer. Aus Japan. Von Herrn Oberstlieutenant von Schönfeldt mit- getheilt, nach dem ich diese Art auch benannt habe. 9. Cyrtusa inflatipes.n.sp. Der Cyrtusa latipes Er. nahe verwandt, aber doppelt gröfser, fast kugelig, hell rothgelb ge- färbt, glänzend, Fühler einfarbig, die Keule breit, viergliederig, das letzte Glied wenig schmäler als das vorletzte. Kopf deutlicher, Hals- schild äufserst fein punktirt: Flügeldecken mit sehr feinen Punkt- reihen, welche vorn erlöschen, die Zwischenräume viel feiner, dicht und zart punktulirt, der Nahtstreifen ist der Naht stark genähert und von der Mitte zur Spitze deutlich vertieft. Die Vorderschienen schmal, aufsen mit langen, stachelförmigen Fortsätzen besetzt, die 4 hinteren kurz und äulserst breit, gegen die Spitze plötzlich breiter werdend, fast ein Dreieck vorstellend, die Mittelschienen aulsen- etwas ungleich gezahut und dicht bedornt, die Hinterschienen aufsen an der Basis, dann in der Mitte und an der Spitze lang bedornt, die inneren zwei Sporne robust und viel länger als die Dorne der äufseren Spitzenecke; die hinteren vier Schenkel sehr verbreitert, die hintersten beim Z am Hinterrande der Spitze in einen breiten lappigen Zahn ausgezogen. — Long. 2.4 mill. Araxesthal bei Ordubad. 10. Sericoderus basalis n. sp. Subrotundatus, nigrofuscus, subtilissime pubescens, parum nitidus, antennis (clava subinfuscata) pedibusque testaceis, capite prothoraceque flavo-rufis, mitidis, unicolo- ribus, oculis nigris, elytris rufo-testaceis, basıi nigris aut infuscatis. — Long. 1 mill. Von $. lateralis durch rundlichere, breitere Körperform, ein- farbigen Halsschild und die an der Basis befindliche dunkle Quer- binde, welche nach hinten wenig abgegrenzt ist, sicher specifisch verschieden. Kasalinsk, häufig; $. lateralis selten. Sehr nahe verwandt mit dieser Art ist: 1l. Sericoderus flaviventrisn.sp. Kleiner als der vorige, ähnlich geformt, oben ganz gleich gefärbt, glänzender, unten sammt den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 21 Fühlern und Beinen einfarbig blafs braungelb. — Long. 0.3 bis 0.9 mill. Tunis. 12. Die Sericoderus- Arten der palaearctischen Fauna können in nachfolgender Weise übersehen werden: A. Halsschild vorn in der Mitte mit einem dunklen Flecken oder ganz dunkel. a. Halsschild zum grölsten Theil braun, Flügeldecken dunkel, nur an der Spitze etwas heller. Grölste, kurz eiförmige, wenig glänzende Art aus dem Mittelmeer- Seihleiw. md Se : 2... Revelierei Reitt. b. Halsschild gelb od nelbrech, vorn mit einem dunkleren Flecken, Körper länglich eiförmig. @. Länglich eiförmig, Basis des Halsschildes braun, die dunkle Färbung an den Seiten tiefer hinabreichend, Unterseite rothbraun. Ueberall häufig . /ateralis Gyll. P. Kurz eiförmig, kleiner, hell braungelb nur ein dunkler Fleck am Vorderrande des Halsschildes. Japan. pallidus Reitt. B. Halsschild einfarbig gelbroth, Flügeldecken an der Basis mit einer breiten dunklen Basalbinde. a. Unterseite schwarzbraun. Kasalinsk, am Aralsee. basalis Reitt. b. Unterseite einfarbig gelb. Kleinere und schlankere Art. Tuinsest. 9a2\: 2.20... flaviventris Reitt. 13. Monde, ee n. sp. M.ruficolli valde similis sed major, magis rotundatus, fortiter nitidus, supra haud alutaceus, punctura elytrorum distinctiore, simpliecia differi. Gröfser als M. ruficollis, rundlicher, ganz ähnlich gefärbt, nur der feine Marginalsaum am Vorderrande des Halsschildes und die Spitze der Flügeldecken gelb; Oberseite nicht hautartig gewirkt, glänzend, die Punktur der Flügeldecken deutlicher, einfach, nicht wie gewöhnlich zweistrichelig. Chabarowka in Östsibirien. Es ist offenbar dieselbe Art, welche Herr Major Dr. v. Heyden als ruficollis von ebenda in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1886, pg. 294 aufführt. 14. Triplax rubrica n.sp. Elonyata, rubra, unicolor, an- tennarum articulo tertio subelongato, prothorace valde transverso, subtiliter ad latera fortiter punctato, scutello transverso, sublaevi; elytris elongalis, subovatibus, thorace parum latioribus, subtiliter punctato-striatis, striüs apice et ad latera subevanescentibus, inter- 2a E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, stitiis parce, subtilissime subseriatimque punctulatis, striola scutellari brevi perspicua. — Long. 4.8 mill. Eine neue Art aus der Gruppe der elongata Lac., russica Lac., mit schlankem Körper, ganz rostroth, nur die Augen schwarz. Letztes Glied der Fühler eiförmig, kaum ganz so breit als die beiden vorhergehenden Glieder der Keule. Halsschild an den Seiten in grölserem Umfange stark punktirt, die Seiten sehr fein strichförmig gerandet, nicht aufgebogen. Von T. cinnabarina m. durch andere Färbung, schmälere Körper- form, anderen Bau der Fühlerkeule etc. abweichend. Taschkent (Akinin). Von Herrn E. König erhalten. 15. Scaphosoma curvistria n. sp. Der Sc. agariceinum sehr ähnlich, wenig gröfser, durch den an der Basis der Flügel- decken umgebogenen, die halbe Flügeldeckenbasis erreichenden Nahtstreifen und das längere 8. Fühlerglied verschieden, welch’ letzteres wenig kleiner ist, als die umgebenden Glieder. Von Sc. subalpinum durch beträchtlich geringere Gröfse und die sehr feine und weitläufige Punktur der Flügeldecken abweichend. Schwarz, glänzend, glatt, die Fühler gelb, gegen die Spitze fein gebräunt, die Spitzen der Flügeldecken und das Pygidium zum grölsten Theil braungelb, Beine roth. Flügeldecken fein und weit- läufig punktirt. Kasalinsk, am Aralsee; von Herrn Willberg entdeckt. 16. Olibrus Flachi n. sp. Regulariter oviformis, postice attenuatus, brunneus aut castaneus, nitidissimus, fere politus, subtus dilutiori, antennis, palpis pedibusque rufo-testaceis; prothorace subtilissime fere inconspicue punctato, angulis posticıs subrectis, obtusiusculis; elytris obsoletissime striatis, stria suturali integra, duobus primis discoidalibus ante apicem conjunctis; maculis duobus oblongis discoidalibus indeterminatis, nonnunguam in vittam con- fluentibus dilute brunneo-rubris; processu metasternali antice rotun- dato, metasterno punctato, plaga apicali utringue laevi; abdomine distincte punctato; subtus subtilissime fulvo-pilosus. — Long. 2.2 mill. Gehört in die Nähe von Baudi Flach und Demaisoni Flach und ist schon durch die Färbung sehr ausgezeichnet. Kasalinsk, am Aralsee; von Herrn Willberg gesammelt. 17. Holoparmecus lyratus n.sp. Elongatus, converiusculus, vie perspicue puberulus, subnitidus subtilissime, elytris paullo magis conspicue punctulatis, antennis tenuibus, clava biarticulata, articulis omnibus latitudine longioribus, ultimis duobus oblongis, penultimo obconico, capite thorace angustiore, prothorace cordato, vıw trans- den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 23 verso, fere ut in P. Lowei sculpturato; elytris elongato- ovatıs, ante medium rotundato-ampliatis, stria suturali conspieua. — Long. 1—-1.2mill. Dem H. Lowei nahe verwandt, Halsschild mit ähnlicher und weniger tiefer Sculptur, aber viel langgestreckter, graciler gebaut, Halsschild etwas länger, nach hinten viel stärker eingeschnürt, Flügeldecken viel länger, langeiförmig, die Seiten vor der Mitte stark gerundet erweitert. Kasalinsk, am Aralsee. 18. Metophthalmus albofasciatus n.sp. Parvulus, fusco- ferrugineus, antennis pedibusque testaceis; capite, thkorace elytrorum- que lateribus his fascia media transversa, in medio interrupta, macula parva suturali ante apicem et lineolis obsoletis indeterminatis ante medium sitis tribus albocretaceis; capite thorace valde angustiore, hoc punctis duobus approzimatis basalibus et duobus ante apicalibus denudatis; elytris breviter ovatis, grosse striato -punctatis, sutura interstitiisque alternis costatis; humeris obtuso-subrotundatis; antennis gracilibus, clava biarticulata, articulis omnibus latitudine fere longio- ribus. — Long. 0.3—0.9 mill. Eine sehr kleine, leicht bemerkliche Art. Kopf und Halsschild sind mit einem dichten weilsen, kreidigen Ueberzuge belegt, auf dem letzteren sind 2 genäherte Punkte ganz nahe der Basis und 2 etwas weiter auseinanderstehende vor dem Vorderrande denudirt; auf den Flügeldecken bildet der weilse, kreideförmige Ueberzug einen Längs- streifen an den Seiten, eine in der Mitte unterbrochene, ziemlich breite Mittelbinde, einen Flecken auf der Naht vor der Spitze und 3 undeutliche Längsstrichelchen vor der Mitte. Durch diese, wie es scheint, recht constante Zeichnung ist diese schöne Art leicht kenntlich. Japan; wurde mir von Herrn Dr. Johannes Knauth mit- getheilt. 19. Migneauxia orientalis Reitt. (mit feiner, anliegender Behaarung) sendete mir in Anzahl Herr Dr. Johannes Knauth mit der Bezeichnung: Japan. Herr Löwendal sammelte sie in Kopenhagen aus Reis. 20. Monotoma conicithoraz n.sp. Parva, testacea, sub- tılissime griseo - subsetulosa; capite thorace perparum amgustiore, temporibus parvulis, oculis productis; prothorace longitudine fere breviore, antice leviter angustato, angulis omnibus subproductis, ante basın obsolete bifoveolatis, basi in medio rotundata, lateribus rectis; elytris thorace minus latiorıbus, ovatis, subtiliter seriatim punctulatis 24 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, et seriatim brevissime griseo-setulosis, setulis depressis, interstitüs obsolete transversim subrugosis; antennis pedibusque pallidioribus. — Long. 1.5—2 mill. Mit M. Diecki Reitt. nahe verwandt, aber unterschieden durch den Mangel von 4 Halsschildgruben; von ferruginea Bris. durch kürzere Schläfen und kürzeren, nach vorn stärker konisch verengten Halsschild unterschieden. Kasalinsk, am Aralsee; aber auch im Araxesthal bei Ordubad. Von Fräulein Antonie Kubischtek aufgefunden. 21. Micrurula subopacan.sp. Der einfarbigen gelbbraunen Form der M. melanocephala ähnlich, aber Kopf und Halsschild breiter, letzterer mit schwach und schmal aufgebogenen Rändern und kürzeren, mehr flachen Flügeldecken. Besonders verschieden durch die aufserordentlich dichte und feine, auf den Flügeldecken kaum erkennbare Punktur, doppelt kürzere und dichtere, goldgelbe Behaarung, welche der Art ein matt seidenartiges Aussehen verleiht, endlich durch die fast matte Oberseite sich entfernend. — Long. 2 mill. Osch und Alai. Von Herrn Major Dr. L. v. Heyden mit- getheilt. | i 22. Tanyproctus latitarsis n. sp. Dem T. Walteri Reitt. (Verh. der Naturf.-Ges. in Brünn 1883, pg. 16) äufserst ähnlich, eben so grofs, aber die Seitenwinkel des Clypeus weniger vor- springend, der Vorderrand demnach sehr wenig ausgebuchtet, die Flügeldecken sind viel seichter gestreift und hauptsächlich durch die aufserordentlich stark verbreiterten Vorder- und Mitteltarsen beim g' auffällig verschieden. Taschkent. 23. Die centralasiatischen Tanyproctus-Arten lassen sich in nachfolgender Weise leicht unterscheiden: Clypeus am Spitzenrande ausgebuchtet, mit deutlich vor- tretenden Seitenwinkeln und ausgebuchteten Seiten. Seiten des Halsschildes mit gelben Wimperhaaren. Clypeus in der Mitte des Spitzenrandes stark ausgebuchtet, Vorder- und Mitteltarsen schwach erweitert, ihr 2. und 3. Glied langgestreckt. Turemenien . . Walteri Reitt. Clypeus in der Mitte des Spitzenrandes nur sehr schwach ausgebuchtet, Vorder- und Mitteltarsen des g' aulser- ordentlich erweitert, ihr 2. und 3. Glied grofs, nicht länger als breit. Taschkent . . . . . ..Jatitarsis. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 25 Clypeus am Spitzenrande nicht ausgerandet, die Seitenecken nicht scharf vortretend, an den Seiten nicht ausgebuchtet. Seiten des Körpers mit gelben Wimperhaaren; der ganze Halsschild ist hautartig reticulirt, kaum punktirt. Vorder- und Mitteltarsen des d' stark verbreitert, ihr 2. und 3. Glied grols, aber deutlich länger als breit. Turcmenien. tekkensis Reitt. Seiten des Körpers mit schwarzen Wimperhaaren, Scheibe des Halsschildes punktirt; Vorder- und Mitteltarsen des g! schlank, fast einfach. Chodshend.. . . . opacus Ball. 24. Leucocelis (Oxzythyrea) tripolitana n. sp.? Der L. Abigail Reiche aus Syrien ungemein ähnlich, aber das g' zeigt in der Mitte des ersten Bauchsegmentes nur einen weilsen, kreide- artigen Flecken; am zweiten Segmente fehlt er. Tripolis (M. Quedenfeldt). 25. Cardiophorus quadrinaevus n.sp. Dem Card. nigro- punctatus Motsch. äulserst ähnlich, aber von demselben durch schwarze Flügeldecken, welche mit je 2 länglichen gelben Makeln geziert sind, längeres drittes Fühlerglied, gewölbteren, kürzeren, äulserst dicht punktirten Thorax und dunklere Schenkel unter- schieden. Schwarz, fein gelblich behaart. Die Fühler sind länger, Glied 2 länger als breit, 3 reichlich doppelt länger als 2. Thorax nur so lang als breit, stark gewölbt, äulserst dicht punktirt. Flügel- decken schwarz, eine ziemlich quadratische Makel vor der Mitte und eine längliche vor der Spitze gelb. Beide Flecken sind von der Naht weit entfernt und dem Seitenrande stark genähert, ohne ihn ganz zu erreichen. Schenkel schwarzbraun, Schienen und Tarsen gelb. — Long. 5.5— 6 mill. Araxesthal bei Ordubad. Die Zeichnung der vorliegenden Art entspricht ziemlich der var. cruciatus Faust von C. nigro-punctatus Motsch.; da aber die Speciescharaktere obiger Art so sehr in’s Auge fallen, so mufs ich um so mehr glauben, dals Faust nur eine Varietät des nigro- Punctatus vor sich hatte, als die Zeichnung des letzteren aufser- ordentlichen Veränderungen unterworfen ist und ich solche Stücke, wie sie Faust beschreibt, auch bei nigro-punctatus vorgefunden habe. 26. Rhagonycha arazicola n. sp. Schmal, gestreckt, schwarz, wenig dicht, aber ziemlich lang greis behaart, glänzend. Fühler an der Basis gelb, beim 2 die Mitte des Körpers kaum erreichend, beim g' diese überragend, Glied 3 um die Hälfte länger 200. E. Reitter: newe Coleopteren aus Europa, als 2 und fast so lang als 4. Kopf beim 2 so breit, beim J' sammt den vortretenden Augen etwas breiter als der Halsschild, vor den Fühlern, sowie der Mund gelb. Mandibeln gelb mit rost- brauner Spitze. Endglied der Taster an der Spitze gebräunt. Hals- schild beim 2 ziemlich stark, beim g' schwach quer, gelbroth, mit grolser schwarzer, vor der Mitte eingeschnürter Diskoidalmakel, Scheibe mit feiner Mittellinie, die Seiten gerade, fein aufgebogen, die Winkel abgerundet. Schildchen schwarz. Flügeldecken gelb- braun; an der Basis (im Dreiecke) an der Spitze, der Naht und an dem Seitenrande geschwärzt. Scheibe fein punktirt-gerunzelt, an der Basis feiner als an der Spitze. Beine schwarz, die Vorder- schienen gelb, die Vorderfüfse gelbbraun. Die Bauchsegmente an den Seiten und an der Spitze fein gelb gerandet. — Long. 7 mill. Mit Rh. hesperica Baudi sehr nahe verwandt, aber durch queren Thorax, längere Behaarung und dunkle Hinterbeine ver- schieden. Araxesthal bei Ordubad. 27. Dasytes marginicollis n. sp. Von der Gestalt der Dasytes bipustulatus, schwarzgrün, Fühler, Palpen und Beine schwarz. Oberseite mit dunkler, feiner, etwas geneigter Behaarung, dazwischen mit sehr langen aufgerichteten Haaren besetzt, welche in ihrer Länge nicht gleich sind. Kopf viel schmäler als der Hals- schild, mälsig fein punktirt. Halsschild quer, fast doppelt so breit als lang, sehr wenig schmäler als die Flügeldecken an der Basis, oben fein und weitläufig, an den Seiten dicht runzelig punktirt, Seitenrand stark gerundet, gekerbt, mit dem Seitenrande läuft eine eingegrabene Dorsallinie fast parallel; alle Winkel abgerundet. Schildchen klein, halbrund, fein punktulirt. Flügeldecken dicht und stark punktirt, hinter der Mitte schwach erweitert, mit vor- tretender Schulterbeule.e Klauen mit einer kleinen zahnartigen Anschwellung an ihrer Basis. — Long. 5 mill. Gehört in die erste Gruppe dieser Gattung (nach Kiesenwetter), mit einer eingegrabenen Linie neben dem Seitenrande des Hals- schildes und ist hier durch einfarbig grüne Oberseite und schwarze Behaarung ausgezeichnet. Araxesthal bei Ordubad. Sehr ähnlich ist Chaetomalachius dasytoides Kr., aber dieser hat am Grunde eine greise Behaarung, welche bei obiger Art dunkel ist. 28. Dolichophron Kiesenwetteri n. sp. Kleiner als cylindromorphum Kiesw. aus Syrien, schwarz mit Erzglanz, Kopf den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 27 und Halssehild kupferroth, mit starkem, violettem Glanze, glatt, nur die Basis des letzteren, sowie die Flügeldecken greis behaart; letztere dunkel erzgrün, fast matt, das 2.—4. Glied der Fühler gelbroth; Beine lang und schlank. Körper oben mit einzelnen, schwarzen, aufstehenden Haaren besetzt. Kopf des J' reichlich so breit als der Halsschild und wie dieser spärlich punktirt, glänzend. Flügeldeeken dicht und fein runzelig punktirt. Basis der Schenkel manchmal gelb gefärbt. — Long. fast 3 mill. Tripolis: Ain Sarah, im März auf Blumen. Von Herrn Premierlieutenant M. Quedenfeldt gesammelt. 29. Aphyctus charopoides n. sp. Nigro-aeneus, griseo- pubescens, pilis longis erectis haud intermiztis, capite magno thorace valde latiore, oculis grandibus, fronte convera punctata, clypeus cum ore antennarum basi testaceis; prothorace latitudine longiore, basin versus angustato, basi in medio late leviterque emarginata, supra convezo, subtilissime punctato, nigro-piceo, aeneo-micante, lateribus ommibus rufescentibus; elytris subtiliter punctatis, sensim latioribus, pone medium latissimis, apice singulatim rotundalis, pedibus dilute testaceis, femoribus introrsum basi tarsisque apice infuscatis aut nigricantibus. — Long. 1.8 mill. Taschkent (Akinin). Von Herrn E. König erhalten. 30. Melyresthes nov. gen. Körper gestreckt, oben ziemlich flach, fein behaart, eine Uebergangsform zwischen den Dasytinen zu den Melyriden darstellend und wohl zu den letzteren gehörend. Kopf länglich, Clypeus nieht deutlich abgesetzt, fein der Länge - nach gekielt. Oberlippe deutlich, quer. Taster klein, fadenförmig, das letzte Glied dem vorhergehenden ähnlich, aber zugespitzt. Fühler den Hinterrand des Halsschildes nahezu erreichend, vom 4. Gliede an nach innen stark gesägt. Halsschild konisch, länger als breit, schmäler als die Flügel- decken, oben leicht gewölbt, die Seiten undeutlich gerandet. Schildehen klein. Flügeldecken grob punktirt, ohne deutliche Reihen, hinter der Mitte am breitesten, der Seitenrand hinter den Schultern bis zur Spitze abgesetzt und verflacht, am Ende gemein- schaftlich abgerundet. Erstes Fufsglied nicht oder nur wenig kürzer als das nächste, die Klauen am Grunde mit grofsem Zahne, ohne Hautanhang. 31. Melyresthes cardinalis n. sp. Elongatus, subopacus, subtiliter griseo-pubescens, cinnabarinus, antennarum articulis octo ultimis, vertice, pectore partim elytrisque vitia media lata nigris, ore unguiculisque fuscis. — Long. 3.5 mill. 28 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, Kopf sammt den etwas vortretenden Augen so breit als der Halsschild am Vorderrande; Halsschild konisch, etwas länger als breit, von der Basis nach vorn geradlinig verengt, ziemlich grob und dicht punktirt, die Seiten kaum abgesetzt. Flügeldecken breiter als der Halsschild, nach hinten wenig, aber deutlich breiter werdend, am Ende gemeinschaftlich zugespitzt abgerundet, die Seiten ziemlich breit verflacht, oben grob punktirt. Die Fühler vom 4. Gliede an stark gesägt. Lebhaft einnoberroth, die 8 Endglieder der Fühler, der Scheitel und eine breite Längsbinde auf jeder Flügeldecke schwarz; die letztere nimmt die ganze Basis in Anspruch und ist vor der Spitze abgekürzt, so dafs der Seitenrand, die Naht und das Schildehen roth bleibt. Unterseite und Beine roth, nur die Hinterbrust zum Theil schwarz. Der Mund, die Palpen und Klauen getrübt. Araxesthal bei Ordubad. Von Fräulein Antonie Kubischtek entdeckt. 32. Trichodes Olivieri Chevr. Dem Trich. crabroniformis ähnlich und nahe verwandt, aber etwas kleiner und noch mehr gestreckt, ähnlich behaart und sculptirt, auf den Flügeldecken die Spitze und eine gerade gleichbreite Querbinde hinter der Mitte matt- blauschwarz. An Stelle der Querbinde vor der Mitte der Decken, welche bei crabroniformis vorhanden ist, befindet sich hier ein runder blauschwarzer Flecken. Unterseite schwarzblau, die letzten 2—3 Bauchsegmente roth. Schahrud in Persien. Von Christoph gesammelt und mir von Herrn Joh. Faust gütigst mitgetheilt. 39. Eutaphrus gracilipes n. sp. Langgestreckt, braun- schwarz, etwas glänzend, fein gelblich behaart, Flügeldecken seit- lich vor und hinter der Mitte mit hellen rostrothen und dichten schuppigweils behaarten Querflecken, die längere in Reihen ge- stellte Behaarung nur geneigt, nicht lang und kaum bemerkbar aufgerichtet. Kopf sammt den sehr grofsen 'vorgequollenen Augen fast breiter als der Halsschild, Scheitel weilslich behaart. Fühler des g' sehr lang, reichlich von der Länge des Körpers, gegen die Spitze etwas verdünnt, Glied 2 wenig länger als breit und viel kürzer als 3. Halsschild mit starker Einschnürung hinter der Mitte, in der Mitte der letzteren mit gelblich greiser, sternförmig verdichteter Behaarung; die Seiten nicht lappig oder eckig aus- gezogen, die Basalschwielen undeutlich, letztere die Basis nicht erreichend, dazwischen nicht deutlich gestrichelt. Scheibe etwas den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 29 rauh, wenig gedrängt punktirt. Schildehen rundlich, gelblich be- haart. Flügeldecken parallel, langgestreckt, mit dicht aneinander gedrängten groben Punktreihen und schmalen Zwischenräumen, alle Punkte grols, viereckig, dicht gestellt. Die Schulterbeulen grofs, stark vorspringend, länglich, innen von einem Längseindruck ab- gegrenzt. Beine sehr lang und dünn, auch die Tarsen schlank, das erste Glied der Hinterfülse beim g' nicht verdickt, so lang als die 3 nächsten zusammen genommen. — Long. 3mill. 14. Gebört in die erste Gruppe zu ?rroratus; unterscheidet sich aber von allen Arten der Untergattung Eutaphrus durch gestreckte Gestalt, lange Fühler und Beine, letztere beim g' durch einfache Hintertarsen, grofsen Kopf, einfach gebauten Halsschild, wodurch diese Art ungemein den Pseudoptinen ähnlich sieht. Mogador. Von Herrn M. Quedenfeldt aufgefunden und mir gütigst mitgetheilt. 34. Eutaphrus Quedenfeldti n. sp. Rothbraun, Flügel- decken in der Mitte der Seiten etwas dunkler, wenig glänzend, fein weils, auf den Flügeldecken fleckig behaart und dazwischen auf letzteren mit borstenartigen Haarreihen, die aufstehenden Haare weils und von mälsiger Länge. Fühler des Z' den Hinterrand des Körpers nicht erreichend, alle Glieder etwas länger als breit, Glied 2—5 fast von gleicher Länge, die folgenden gestreckter. Scheitel gelblich beschuppt. Halsschild von der Breite des Kopfes sammt den Augen, rauh, mit zwei deutlichen Basalschwielen, da- zwischen nicht sichtbar gerieft. In der Mitte der Einschnürung mit zwei dicht aneinander stehenden kurzen Haarbüscheln. Schildchen weilslich tomentirt. Flügeldecken länglich, beim 5 parallel, mit deutlich vortretenden Schultern, an der Spitze gemeinschaftlich ab- gerundet, daselbst kaum verflacht, oben in groben und dichten Punktstreifen punktirt, die Punkte grols, viereckig, viel breiter als die schmalen Zwischenräume, jeder in der Mitte mit feinem anlie- gendem Härchen. Erstes Glied der Hinterfülse des g verdickt. — Long. fast 3 mill. Dem Eut. aureopilis Desbr. ähnlich, aber schlanker, heller gefärbt, Basis des Halsschildes nicht deutlich gerieft, Flügeldecken mit kürzeren, aber dickeren, börstchenartigen Haaren reihig besetzt. Ein &. Misrata in Tripolis. Von Herrn Premierlieutenant M. Que- denfeldt gefunden und dem Entdecker zu Ehren benannt. 35. Eutaphrus fulvohirtus n. sp. Mit Eut. Reichei und carinatus verwandt, schwarz, Fühler und Beine rostbraun. Ober- 30, 7 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, seite mit aufstehenden langen braungelben Haaren besetzt, Flügel- decken mit zwei weilsen, aus Haarschuppen gebildeten, in der Mitte weit unterbrochenen Querbinden, welche meistens in zahlreiche Flecken aufgelöst erscheinen. Halsschild oben gekörnt, ohne deut- liche Mittellinie, gelbbraun, vor der Basis sternförmig gelblichweils behaart. Zwischen den Basalschwielen in der Mitte der Basis dicht gerieft. Flügeldecken lang oval, mit etwas vortretenden Schultern, oben mit groben Punktreihen, die Punkte viereckig, fast ebenso breit als die Zwischenräume. — Long. 3 mill. Tripolis: Choms. Von Herrn M. Quedenfeldt gütigst mit- getheilt. Diese Art zeichnet sich aus durch die sehr lange gelbbraune Behaarung und den dicht gekörnelten Thorax. 36. Lasioderma brevis n. sp. Mit L. testacea sehr nahe verwandt, aber doppelt kleiner, viel kürzer gebaut, wenig länger als breit, kugeliger gewölbt, feiner, gleichmälsiger behaart, die Hinterwinkel des Halsschildes vollkommen geschwunden; der Seiten- rand der Flügeldecken ist hinter den Schultern doppelt tiefer aus- gebuchtet; das 1. Tarsenglied fast dreimal so lang als das zweite. Kasalinsk, am Aralsee.. Von Herrn Willberg gesammelt. 37. Bolitophagus serrifrons Reitt. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1890, pg. 172) wurde nach einem einzelnen Q beschrieben. Das g' zeigt auf der Stirn vorn zwei längere, genäherte Hörn- chen und der Scheitel ist mit zwei langen, aufgerichteten, wenig gebogenen, an der Spitze abgestumpften Hörnern bewaffnet; die Basis dieser Hörner ist aulsen nahe am Grunde mit einem Zähn- chen bewehrt. 38. Lederia japonica n.sp. Parva, dilute ferruginea, nitida, pubescentia brevi, subtilissima, depressa, fulva, vir perspicua parce vestita; capite prothoraceque sublaevi, elytris subtilissime punctu- latis, subcompressis, apice obluse acuminatis, antennis, palpis tarsis- que pallidioribus. — Long. 1.5 mill. Japonia: Von Herrn von Schönfeldt gütigst mitgetheilt. Um die Hälfte kleiner als Lederia suramensis Reitt., regel- mälsiger elliptisch, oben gleichmälsiger stark, nicht buckelig ge- wölbt, seitlich mehr zusammengedrückt, hinten stumpfer zugespitzt, oben undeutlicher behaart, Kopf und Halsschild fast glatt, Flügel- decken schwer sichtbar punktirt. 39. Anthicus cerastoides n. sp. (Lagenicolles), A. semi- opaci valde similis sed dilutior, capite prothoraceque dense sed rugoso-punctulatis. Fusco-testaceus, elylris in medio transversim den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. sl fuscatis aut externe submaculatis aut concoloribus. Antennis arti- culo primo inermi. — Long. 2— 2.2 mill. Kleiner als A. cerastes, ähnlich gefärbt und gebaut, aber das erste Fühlerglied ist unbewaffnet. Noch ähnlicher dem semiopacus Reitt., aber heller gefärbt, Kopf hinten mehr halbrund und wie der Halsschild zwar sehr dicht, aber einfach, seicht und nicht runzelig punktirt, schwach glänzend. Kasalinsk, am Aralsee. 40. Anaspis (s. str.) pictipennis n.sp. Rufo-testacea, oculis nigris, elytris apice fasciaque post medium abdomineque nigro-fuscis; antennis brevibus, articulis 5 penultimis subtransversis aequalibus. — Long. 2— 2.2 mill. Gelbroth, staubartig gelbgrau behaart, fast matt, die Augen schwarz, der Bauch, dann 2 Querbinden auf den Flügeldecken schwärzlich, von den letzteren steht eine hinter der Mitte, die zweite an der Spitze. Fühler kurz, den Hinterrand des-Halsschildes er- reichend, die 6 Endglieder wenig dicker, die 5 vorletzten schwach quer, von gleicher Form und Gröfse. Pygidium gelbroth. Etwas kleiner als A. maculata, aber anders gefärbt, die Fühler kürzer, einfarbig etc. Noch näher der A. Defargnesi Abeille verwandt, ähnlich gefärbt, aber durch die kurzen Fühler mit queren Mittelgliedern sofort zu unterscheiden. Araxesthal bei Ordubad. 41. Ischnomera semiflava n. sp. Aufo-flava, dense sub- tilissime aequalitergue punclata, elytris, metasterno abdomineque nigro-fuscis, abdominis segmentis ultimis 2—3 flavis, oculis nigris, mandibulis apice infuscatis, capite thorace viz angustiore, hoc lon- gitudine parum latiore, dorso in medio transversim depresso; scutello fulvo; elytris subtilissime obsoleteque quadrinervosis, nervis apice sensim evanescentibus. — Long. 6.5 mill. Eine neue, durch die Färbung von allen bekannten sehr ab- weichende und darum leicht kenntliche Art. Araxesthal bei Ordubad. 42. Ischnomera (Asclera) flavipes n.sp. Coerulea, opaca, densissime subtilissimeque punctulata, palpis rufis, labro, ore, anlen- nis, pedibus abdominisque segmento ultimo et penultimo apice dilute testaceis, larsis fuscis; prothorace latitudine view aut minus longiore, in medio obsolete longitudinaliter carinato, ante scutellum minus impresso; elytris quadrinervosis, nervis dorsalibus 2 fere ıntegris, apice parum abbreviatıs, lateralibus 2 subtilioribus, humerali anlice 32 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, evanescente, laterali supra visus inconspicuo apice sensim abbreviato; subtus nigro-coerulea, subtilissime puberula, pube sericeo-micans. — Long. 8 mill. Ussuri. Von Herrn J. Faust erhalten. Diese Art ist bereits durch die auffällige Färbung von allen bekannten verschieden. Das mir vorliegende Exemplar hat ver- stümmelte Fühler; ich vermag demnach nicht anzugeben, ob die- selben einfarbig gelb oder an der Spitze gebräunt sind. 43. Auletes constrictus n. sp. Dem A. pubescens Kiesw. ähnlich und nahe verwandt, aber von diesem durch den quer nieder- gedrückten Scheitel sofort zu unterscheiden; von Beckeri Desbr., der eine ähnliche Querfurche hinter den Augen besitzt, durch andere Färbung, dichtere und längere weilse Behaarung, gröfsere, mehr vortretende Augen, längeren, an den Seiten hinter der Mitte stärker gerundeten Thorax, die feine Punktur auf Kopf und Halsschild und die spärliche Punktirung auf den Flügeldecken. Metallisch blaugrün, überall dicht, anliegend und ziemlich lang weils behaart, wodurch die Oberseite bei reinen Stücken matt er- scheint, Rüssel, Fühler und Tarsen schwarz, selten dunkelbraun. Fühler hinter der Mitte des Rüssels eingelenkt. Rüssel vor den Fühlern fast glatt, zwischen denselben mit einer kurzen Längsrinne, hinter derselben mit einem deutlichen Mittelkiele. Stirn zwischen den Augen gewölbt, Scheitel hinter denselben quer niedergedrückt. Halsschild länger als breit, beim 2 dicht und ziemlich fein punktirt, nach vorn mehr verengt, an den Seiten hinter der Mitte beim g' stark, beim @ viel schwächer gerundet. Flügeldecken wenig dicht, stärker, hier und da gar nicht punktirt, die Nahtlinie erst hinter der Mitte erkennbar. Schenkel einfach. — Long. ohne Rüssel 250 Ami: Araxesthal bei Ordubad. 44. Nemonyz canescens Erschoff, Sols.? Dem N. lepturoides sehr ähnlich, aber der Rüssel zeigt von der Einlenkung der Fühler bis zum Stirngrübehen keinen Mittelkiel, die Seiten des Rüssels sind längsrunzelig punktirt, die Augen sind grölser und in beiden Geschlechtern mehr vortretend, die Flügeldecken zeigen keine Spuren von Längsfältchen und die ganze Oberseite ist lang weils- lich, unten etwas kürzer und dichter weilslich behaart. — Long. 5— 6 mill. Araxesthal bei Ordubad. 45. Phloeotribus caucasicus n.sp. Dem Phl. Oleae Fbr. sehr ähnlich und nahe verwandt, aber etwas kleiner, schwarz, matt, den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 33 nur die Fühler bis auf die gebräunte Keule und die Tarsen braun- gelb. Die ganze Oberseite ist fein grau behaart, dazwischen am Vorderkörper und an den ganzen Seiten derselben lang greis be- haart. Die Behaarung der Flügeldecken ist nicht hinten schüpp- chenförmig und heller, sondern ebenfalls fein und grau, einfach, alle Zwischenräume der Punktstreifen mit einer Reihe etwas län- gerer und mehr aufgerichteter Haare. Die Fühler sind einander näher gestellt, die Stirn zwischen ihnen stärker aufgeworfen, in der Mitte durch ein Grübchen getheilt. Unterseite spärlich grau behaart. Von Phl. Oleae vorzüglich durch die ganz verschiedene Behaa- rung der Flügeldecken abweichend. Letztere sind stets einfarbig dunkel, in der Mitte niemals mit einer dunkleren Querbinde. — Long. 1.8 mill. Im Kaukasus einzeln; häufig im Araxesthal bei Ordubad. 46. Pronocera pilosa n. sp. Nigra, nitida, nigro-pilosa, antennis maris apicem elytrorum attingentibus, fronte canaliculata, prothorace grosse, profunde punctato, scutello subtiliter punctato, griseo-pubescens, elytris parallelis, elongatis, fortiter dense profunde- que punctatis, punctis apicem versus subtilioribus, interstitüs puncto- rum rugulosis; subtus parce griseo-pubescens, pedibus sat robustis, tibiis posticis maris levissime arcuatis. — Long. 12 mill. In diese Gattung gehört ohne Zweifel Callidium scabrum Kr. und simplarium Heyden aus Turkestan. Von beiden unterscheidet sich vorliegende Art durch die schwarze, aufgerichtete Behaarung der Oberseite, die sehr grobe und dichte Punktur und die stark gerunzelten Zwischenräume auf den Flügeldecken. Taschkent. 1 4. 47. Phytoecia (Conizonia) fulvolineata n. sp. Diese neue Art muls der mir unbekannten persischen Ph. albolineata Hampe (Ganglb., Bestimm. - Tab. VIII, pg. 135) sehr ähnlich sehen, sie unterscheidet sich aber nach der Beschreibung in Fol- gendem: Die tomentartige, auf den Flügeldecken Längsbinden bildende Behaarung ist nicht weils, sondern braungelb (unter 108 Ex. fand sich keines von anderer Färbung), die Zwischenräume der Toment- streifen sind ebenfalls bräunlichgelb fleckig tomentirt, nur stehen die Tomentflecke weniger dicht und sind auch kleiner, Kopf und Halsschild ist einförmig braungelb tomentirt und dazwischen eben- falls lang behaart, die Flügeldecken sind an der Spitze einzeln ab- gerundet; das Pygidium des 9 ist an der Spitze abgestutzt, des J\ Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 3 34 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa, breit abgerundet. Unterseite braungelb tomentirt und dazwischen lang aufstehend behaart, Bauch mit zahlreichen denudirten Punkten, Analsegment beim g' an der Spitze mit grofser flacher, punktirter und fast unbehaarter Grube, beim 2 an der Spitze breit aus- gerandet und dichter behaart. Das dritte Fühlerglied ist nur etwas länger als das erste und wenig oder kaum länger als das vierte, an der Spitze knotig verdickt. Die Körperform ist in beiden Ge- schlechtern fast gleich; ebenso die Fühlerlänge nahezu die gleiche. — Long. 15— 20 mill. Araxesthal bei Ordubad. Von Fräulein Antonie Kubischtek gesammelt. 48. Stylosomus Fausti n. sp. Cylindricus, rufo-testaceus, elytris pallidioribus, antennis apicem versus infuscatis, oculis valde prominulis nigris; fronte aequaliter subconvera, dense subtilissime punctata, prothorace capite cum oculis haud latiore, coleopteris distincte angustiore, subcylindrico, viz tranverso, crebre punctulato, subsetuloso, margine basali subnigra leviter elevata; elytris dense fortiter punctato-striatis, interstitüis angustissimis, leviter elevatis, brevissime subsetulosis, stria scutellari brevi; subtus densissime albido pubescens, pube sericeomicante; metasterno nonnunguam infuscato. — Long. 2.2 mill. Mit St. tamaricis verwandt, der Kopf ist sammt den mehr vor- stehenden Augen breiter, die Stirn ohne Längsfurche, der Halsschild ist fast eylindrisch und wenig breiter als lang; der Körper ist ein- farbig gelblich gefärbt und hauptsächlich durch die dicht silberweils behaarte Unterseite sofort zu unterscheiden. Turkestan: Tschinas.. Von Herrn J. Faust erhalten. 49. Phyllotreta pallidipennis n.sp. Von der Form und Gröfse der latevitta und vittula, glatt, glänzend, Unterseite schwärz- lich, Kopf und Halsschild lebhaft metallisch grün, die Basalhälfte der Fühler (an der Spitze gebräunt), die Beine bis auf die ange- dunkelten Schenkel und die Flügeldecken sammt Epipleuren blafs- gelb. Auf den letzteren ist die Naht äufserst schmal und wenig begrenzt, hinten gewöhnlich verkürzt, gebräunt, ebenso ist die kleine Schulterbeule vorn und ein manchmal undeutlicher Längsfleck am Seitenrande und die Spitze schmal getrübt. Scheitel und Halsschild dicht und kräftig punktirt, Flügeldecken ebenfalls dicht punktirt, die Punkte fast reihig geordnet. Das Klauenglied der Fülse ist angedunkelt. — Long. fere 2 mill. Kasalinsk, am Aralsee. den angrenzenden Ländern und Sibirien etc. 35 90. Phyllotreta dilutipennis n. sp. Der vorigen Art zum Verwechseln ähnlich, aber ein wenig kleiner, und die Flügeldecken sammt Epipleuren vollständig gelb. — Long. 1.7 mill. Kasalinsk, von Herrn Willberg gesammelt. 5l. Phyllotreta Iris n.sp. Von der Gestalt und Gröfse der undulata; unten schwarz, oben gelb, Kopf und Halsschild gelblich- braun, mit grünem Metallglanz, dicht und fein punktirt, letzterer schmäler als die Flügeldecken, nach vorn verengt; Fühler schlank, die Basalhälfte gelb, an der Spitze schwärzlich. Taster dunkel, Beine gelb, die Schenkel auf der Oberseite schwärzlich. Flügel- decken sehr dicht und fein punktirt, ohne Spuren von Längsreihen, nur die Naht mit ziemlich schmaler, vorn und an der Spitze kurz abgebrochener oder daselbst verjüngter schwarzer Längsbinde. Eine prächtige Art, die sich durch vorherrschend gelb ge- färbte Flügeldecken und gelbe Epipleuren dicht an die vorher- gehenden anfügt. Kasalinsk. Nur 2 Ex. 52. Cassida suberosa Weise, var.nova: discoidalis. Nigra, prothoracis margine anlica in medio late, elytrorum limbo laterali pone medium abbreviato, costis lateralibus antice punctoque in costam primam pone medium rubro -testaceis. Turkestan (Akinin). Von Herrn J. Faust gütigst mitgetheilt. 53. Poecilus turkestanicus Ball. in litt. Ganz von der Gröfse und Gestalt des Poec. Staudingeri Heyd., aber gewölbter, robuster, unten schwarz, oben blau, grün oder schwarzerzfarbig, mälsig glänzend. Fühler den Hinterrand des Halsschildes nicht über- ragend, ihre 3 ersten Glieder gekielt. Kopf klein, Stirn sehr fein punktulirt. Halsschild ganz so geformt, wie bei Staudingeri, glatt, die beiden Längsstriche jederseits von der Basis tief, Mittellinie kräftig eingedrückt. Schildchen glatt. Flügeldecken lang oval, fast parallel, am Grunde kaum sichtbar hautartig gewirkt, gestreift, in den Streifen schwer sichtbar punktirt, Zwischenräume glatt. Die Epipleuren, sowie die Unterseite des Kopfes und Halsschildes und manchmal auch die Schenkel oben etwas metallisch grün oder blau. Prosternumspitze fein gerandet. Das letzte Tarsenglied jederseits mit starrer Borstenreihe; Hintertarsen aulsen wenig deutlich, innen nicht gefurcht. Seitenstücke der Hinterbrust stark punktirt, länger als breit, ungefurcht. Bauchsegmente nicht gerandet. — Long. 15 mill. Turkestan, Taschkent. Die Stücke aus Taschkent zeigen etwas stärker gestreifte und in den Streifen deutlicher punktirte 3* 36 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa etc. Flügeldecken. Der dritte Streifen zeigt, wie gewöhnlich, 3 gröflsere, | eingestochene Punkte. 54. Anozia Rosinae n.sp. Der A. australis Schh. sehr ähn- lich und nahe verwandt, aber etwas grölser und gestreckter, meist heller braun gefärbt, nur der Kopf und die Unterseite dunkel, oben sehr fein gelblich behaart, dazwischen mehrere unvollkommene Streifen auf den Flügeldecken, die Mittellinie des Halsschildes, sowie das Schildchen deutlicher rein weils behaart. Die weifsen Dorsalreinen auf den Flügeldecken sind meist zu unklaren Flecken aufgelöst, nur die Längsbinde in der Nähe der Naht bleibt fast stets vollständig. Die weilsen Härchen sind dicker und länger als die gelben. Clypeus beim Q kurz, alle Winkel abgerundet, beim g' länger, ebenfalls mit abgerundeten Aufsenecken. Stirn länger, gelb- greis behaart. Halsschild mit 2 denudirten, glatten Stellen jeder- seits. Schildchen beim g' und 2 mit weilsen Schuppenhärchen dicht besetzt, mit glatter, feiner Mittellinie. Pygidium gewölbt, sehr fein und dicht weils behaart, dazwischen ohne längere Haare auf der Scheibe, Spitze des 2 stark, des g' schwach ausgerandet. Brust lang, blafsgelb und zottig, Bauch sehr fein, weils, schuppig und anliegend behaart, die Behaarung an den Hinterrändern und an den Seiten makelartig verdichtet. Fühler und Beine hell braun- roth. — Long. 24—28 mill. Gehört zunächst in die Gruppe der A. emarginata Cog. und maculiventris Reitt. (Wiener Ent. Ztg. 1890, p. 174) und sie unter- scheidet sich von der ersteren sogleich durch das fein und anliegend behaarte Pygidium, hellere Färbung und schlankere Gestalt; von der anderen durch die deutliche gelbe und weilse Behaarung der Oberseite, sowie die dichtere, weilse, weniger fleckig gestellte Be- haarung des Bauches. Wurde von Herrn Max Korb und seiner Frau Rosina bei Cuenca in Castilien vom 4. bis 14. Juli 1390 gesammelt und mir als australis Schh. mitgetheilt. 55. Polyphylla macrocera n.sp. Der Polyph. fullo L. sehr ähnlich, aber noch grölser und ganz braunroth; die weilse Behaarung ebensolche Flecken bildend wie bei der verglichenen Art, der Schräg- wulst jederseits am Halsschilde beim g' glatt, beim 2 undeutlich und unterbrochen; Fühlerfächer beim g' stark gebogen und von ganz aufserordentlicher Länge, noch länger als bei Ragusae Kr.; die Epipleuren des Halsschildes weils beschuppt und behaart, die Seiten- stücke der Mittel- und Hinterbrust am Grunde zwischen der langen Behaarung beschuppt, ähnlich wie bei Olivieri, das 2 hat den äufseren Endsporn der Hinterfüfse, nicht wie bei den verwandten, lanzettför- mig, sondern, ähnlich wie bei Lesinae m., nach aufsen stark verbrei- tert, nahezu schaufelförmig, unten ausgehöhlt. — Long. 37 mill. Bei Cuenca in Castilien von Herrn Max Korb entdeckt. (Schlufs.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 37 Beschreibung der Larve und des Weibchens von Homalisus suturalis. Von Dr. Ph. Bertkau. (Hierzu Taf. III, Fig. 1— 10.) Die Larve (Fig. 1 u. 2) ist 15 mill. lang, 2.3 mill. breit, aus Kopf und 12 Gliedern bestehend, überall fast gleich breit, über den Rücken mäfsig gewölbt, am Bauche flach. Die Rückenschilder sind verhornt, schwarz, mit Ausnahme des Kopfes und letzten Hinterleibssegmentes in der Mitte mit einem kräftigen Längskiel und in dem hinteren Theile neben diesem Kiele mit einer starken eiförmigen Beule versehen. Bauchschienen schwach verhornt, gelb- braun; Pleuren schwefelgelb, zwischen Rücken- und Bauchschienen vorquellend. Der Kopf ist quer, mehr als doppelt so breit als lang (die Mundtheile nicht mitgerechnet). Die Fühler sind an den Vorder- ecken des Kopfes eingelenkt, dahinter je ein Ozellum. Fühler gerade nach vorn gerichtet, bis zur Spitze der Oberlippe reichend, zweigliederig, die einzelnen Glieder walzenförmig, das zweite etwas länger als das erste, am Ende abgestutzt, mit zwei kleinen ab- gerundet kegelförmigen Fortsätzen (als Andeutung eines dritten Gliedes?). Oberlippe (Fig. 6, Ja) lang vorgestreckt, am Grunde bis etwa zum zweiten Drittel verhornt, gegen das Ende hin zarthäutig, tief spitzwinkelig eingeschnitten; jeder der beiden Lappen auf der Oberseite mit sechs in gerader Linie angeordneten längeren Borsten; der Rand der Oberlippe mit kurzen feinen Härchen dicht gewimpert; diese Haare an der Innenseite des Einschnittes etwas länger. Oberkiefer (Fig. 6, md) so lang wie die Oberlippe, schwach S-förmig gebogen, gegen einander wirkend, von der Basis nach der Spitze hin allmählich zugespitzt, flach gedrückt und am Innen- rande in einen Hautsaum verbreitert. Dieser Hautsaum ist in der vorderen Hälfte fein quergefurcht; in der Mitte der Länge der Oberkiefer findet sich ein stumpfer Höcker oder Zahn (d). Die Unterkiefer (mz) ohne innere Lade, mit kurzen dreigliede- rigen Tastern (t,); das letzte Tasterglied schmal zapfenförmig; neben den Tastern noch ein tasterähnlicher, eingliederiger Anhang (ap). 38 Ph. Bertkau: Beschreibung der Larve Unterlippe lang gestreckt, vorn das trapezförmig gestaltete Kinn tragend, an dessen Vorderecken die zweigliederigen Lippen- taster (f,) stehen; das Endglied derselben ist ähnlich dem der Kiefertaster gestaltet, aber kürzer. Die Gesammtheit dieser Theile schliefst zu einem rüsselförmig gestalteten Mund zusammen, dessen Oeffnung von oben her durch die Oberlippe, unten durch die Unterlippe und einen Theil der Unterkiefer, seitlich. durch die Oberkiefer und theilweise durch die Unterkiefer geschlossen wird. Prothorax rechteckig, mit abgerundeten Ecken, ein wenig länger als breit. Die übrigen Rückenschilder (mit Ausnahme des letzten) unter einander ziemlich gleich gestaltet, vom Vorderrande nach den Seiten mäfsig verbreitert mit regelmälsig abgerundeten Hinterecken, so dafs die Seiten der Larve, von oben betrachtet, stark gekerbt erscheinen. Die Mitte dieser Rückenschilder ist von einem kräftigen Kiele durchzogen, daneben, im hinteren Theile, eine eiförmige Beule, deren Längsdurchmesser schräg nach vorn und aulsen gerichtet ist. Diese Beule ist glatt, glänzend; der übrige Theil der Rückenschilder matt, gerunzelt. Das letzte Rückenschild ist von der Basis an nach dem Ende hin gleichmäfsig zugerundet, nicht ganz so lang als an der Basis breit, ohne Kiel. Sämmtliche Rückenschilder sind nach dem Rande hin mit langen Borsten bekleidet; der Rand selbst stark gekörnelt, fast gezähnelt (Fig. 3). Die Beine sind kurz; die Hüften von vorn und aufsen nach hinten und innen gerichtet, an der Spitze berühren die Hüften des- selben Paares einander. Die Verbindung zwischen Hüfte und Schenkel wird durch zwei kurze Ringe hergestellt. Schenkel eylindrisch, Schiene gegen die Spitze etwas verschmälert, Fuls blos durch eine schlanke, gebogene Kralle repräsentirt. Die Hüften sind schwärzlich, die übrigen Beinglieder gelblich; Schenkelringe, Schenkel und Schienen mit längeren Borsten; auch an der Basis der Kralle finden sich zwei Borsten. Bauchschienen flach, von vorn nach hinten verbreitert, an den Seiten wellenförmig geschwun- gen, schwach verhornt, gelblichbraun gefärbt. Der After liegt an dem Ende eines eylindrischen Rohres, das sich auf der Unterseite des 9. Hinterleibsringes erhebt und wie die Rückenschilder beschaffen ist; vieleicht läfst sich dieses Rohr als 10. Hinterleibssegment ansehen, so dafs die Zahl der Hinterleibsringe die Normalzahl des Insektenkörpers erreichen würde. Ueber die Zahl der Stigmen kann ich nicht mit voller Gewils- heit eine Angabe machen. In den Pleuren der Hinterleibsringe, und des Weibchens von Homalisus suturalis. 39 . nahe dem Vorderende der ersteren, bemerkt man kleine eiförmige Buckel, die durch eine stärkere Verhornung der Haut ausgezeichnet sind. Dieselben finden sich an den acht ersten Hinterleibssegmenten und enthalten, wie ich mich durch Zergliederung überzeugte, ein ein- fach spaltförmiges, von keinen Lippen umgebenes Stigma. Genau dieselben Beulen finden sich auch an der Unterseite des Meso- und Metathorax, am letzteren etwas stärker kegelförmig vorragend. Das Weibchen hat einen schmal-eiförmigen, niedergedrückten Körper; Halsschild und Kopf schmutzig ziegelroth; Flügeldecken klaffend, stark verkürzt, nach aufsen über den Rand der Hinterbrust herabgebogen, gegen das Ende zugespitzt; Hinterleib siebenglie- derig, oberseits glänzend pechbraun, unterseits heller. Kopf quer; Fühler kurz, bis zur halben Mittelbrust reichend; Halsschild rechteckig, unbedeutend breiter als lang, von hinten nach vorn bis zur Mitte mälsig verbreitert, dann wieder schmäler, mit abgestumpften Hinter- und zugerundeten Vorderecken, mit seichter, nach vorn sich verflachender Mittelfurche und im hinteren Theile zwei tiefen, unregelmälsig begrenzten Eindrücken, im hinteren Theile polirt, glänzend, an den Seiten und im vorderen Theile runzelig punktirt. Flügel fadenförmig zusammengedreht, bis zum halben Hinterrücken reichend. Die drei ersten Hinterleibsringe fast gleich grols, die folgenden von abnehmender Gröfse, mit einem schwachen Mittelkiel und daneben je einem seitlichen, tiefen Ein- druck, der den Hinterrand wulstartig hervortreten lälst. Das Weibchen ist beträchtlich länger (3 mill.) und breiter (3 mill. an der breitesten Stelle) als das Männchen; von der Mitte des Körpers an deutlich nach vorn und hinten verschmälert. Der Kopf ist weiter in das Halsschild zurückgezogen, Augen und Fühler kleiner als beim Männchen, die Längenverhältnisse der einzelnen Fühlerglieder aber dieselben. Die Hinterecken des Halsschildes, die beim Männchen in spitze Zähnchen vorgezogen sind, erscheinen hier stumpf, die Farbe ein dunkles Ziegelroth (beim Männchen schwarz). Die Flügeldecken sind stark verkürzt, von der Basis an weit klaffend, schräg nach hinten und aufsen gerichtet und an den Seiten der Hinterbrust nach unten umgebogen, so dafs die Flügel- spitze nur bei einer seitlichen Betrachtung sichtbar ist. Der Aufsen- rand verläuft ziemlich gerade; der Nahtrand ist aber stark geschwun- gen, so dafs der Flügel etwa in der Mitte am breitesten und nach der Basis und Spitze hin verschmälert ist und zwar an der Spitze stärker; die Spitze reicht ungefähr bis zum Hinterrande der Hinter- brust. Die Skulptur der Flügeldecken ist dieselbe, wie beim Männ- 40 ° Ph. Bertkau: Beschreibung der Larve chen; die starke, langgestreckte Schulterbeule ist vorhanden, ebenso die reihenförmig eingestochenen tiefen Punkte, aus deren Grunde sich ein kurzes Haar erhebt; nur sind die Punkte weitläufiger gestellt als beim Männchen. — Die Flügel sind ebenfalls stark verkürzt, etwas über die Flügeldecken hinausragend !), bis zum Hinterrande des Hinterrückens reichend. An der Basis sind sie noch einigermafsen flächenartig ausgebildet, durchsichtig, von der Mitte an fadenförmig zusammengedreht und rauchig getrübt. Während beim Männchen die Hinterbrust weit stärker entwickelt ist als die Mittelbrust, sind beim Weibehen beide gleich grols und kürzer als die vorderen Bauchringe. Die Zahl der letzteren ist 7, während beim Männchen nur 6 angegeben werden. (Hierzu ist aber zu bemerken, dafs der erste Bauchring des Männchens von der Hinterbrust verdeckt wird; auf dem Rücken sind auch beim Männchen 7 Ringe ganz deutlich ausgebildet.) Vor dem Eierlegen war der Bauch an der Stelle zwischen der 2. und 3. Schiene stark aufgetrieben, was jetzt nach dem Eierlegen weniger deutlich hervortritt. Am Körperende be- finden sich zwei nach hinten gerichtete, aneinanderliegende, weils- gefärbte Gonapophysen (Fig. 10). Die oben beschriebene Larve fand ich am 12. Oktober 1877 Abends im Alfthal vor Bertrich, wo sie mir durch ihr Leuchten auffiel; es waren ihrer mehrere am Boden im Grase zwischen feuchtem Laube. Soweit ich mich erinnere, leuchteten die weichen Seitentheile des Hinterleibes mit einem grünlichen Lichte, das an Stärke dem der Lampyris-Larven nicht nachstand. Eine zweite Larve erhielt ich im April d, J. vom Venusberg aus gesiebtem Laube. Dieses Exemplar leuchtete nicht; wenigstens sah ich es nie, so oft ich auch in der Dunkelheit die Larve betrachtete. Sie lag die ganze Zeit halbkreisförmig gekrümmt (Fig. 2) auf der Seite, ohne sich zu bewegen; nur, wenn ich sie in eine andere Lage brachte, so führte sie einige träge Bewegungen aus, um in die Seitenlage zu- rückzukehren. Eine Nahrungsaufnahme habe ich bei ihr nicht wahrgenommen, kleine Schnecken (Vitrinen) und Insektenlarven, die ich zu ihr setzte, wurden von ihr nicht beachtet. Am 9. Juni hatte sie sich in eine ebenfalls gekrümmte und auf der Seite liegende, blalsgelb gefärbte Puppe verwandelt (Fig 7), die ebenfalls nicht leuchtete. Nach 8 Tagen entwickelte sich aus derselben, nachdem !) Es kommt dies daher, weil die Flügel gerade nach hinten, die Flügeldecken aber, wie oben bemerkt, nach aulsen gerichtet und am Ende nach unten umgebogen sind. und des Weibchens von Homalisus suturalis. 41 sie kurz zuvor eine etwas dunklere Färbung angenommen hatte, der Käfer, wobei eine zweimalige Abstreifung einer Haut her- vorzuheben ist. Die Puppenhaut platzte in der Rückengegend der Brust auseinander und wurde nach hinten abgestreift; nun war aber das Thier noch in eine zweite, äulserst zarte Haut eingeschlossen, die sich an den einzelnen Körpertheilen (Fühler, Taster, Beine, Flügel, Hinterleib) einzeln ablöste, welcher Vorgang etwa 2 Tage in Anspruch nahm, ehe die Imago ganz frei war. Diese war sehr träge und hielt sich meistens zwischen dem Mulm verborgen; ein Leuchten habe ich auch an ihr nicht wahrgenommen. Vom 27. Juni ab legte sie 14 matt weils gefärbte ovale Eier, die verschimmelten. Nach dem Eierlegen zeigte sich der Käfer sichtlich abgemattet und liefs sein nahes Ende voraussehen, weshalb ich ihn am 30. Juni in Alkohol setzte. Ich habe Larve und Käfer so ausführlich beschrieben, weil, so viel ich weils, die Larve überhaupt noch nicht und der Käfer nur in einer in Deutschland wohl wenig verbreiteten französischen Zeitschrift beschrieben ist. Ich glaube mich zwar zu erinnern, vor vielen Jahren in den Sitzungsberichten der Societe Entomol. de Belgique eine unbekannte leuchtende Käferlarve erwähnt ge- funden zu haben, die möglicher Weise mit der unserigen identisch ist; ich kann die Stelle aber nicht wiederfinden. Die weibliche Imago wurde 1884 von E. Olivier in L’Abeille, XXII, S. 42 ff. als Phosphaenus Rougeti n.sp.!) beschrieben und in Fig. 12 ab- gebildet. Olivier stand damals nur ein von Rouget bei Dijon erbeutetes und aufgeklebtes Ex. zu Gebote, so dafs einige Einzel- heiten der Unterseite (die Flügel z. B.) dem Monographen der europäischen Lampyriden entgangen sind. Einige Abweichungen in der Olivier’schen und meiner Beschreibung (z. B. über die Farbe des Vorderrückens) sind wohl auch auf die trockene Beschaffenheit des Olivier’schen Ex. zurückzuführen. Später erhielt Olivier von Lancelev&e zwei bei Elbeuf an Grashalmen erbeutete Ex. und spricht die Vermuthung aus, dafs sie das Weibchen einer mit Homalisus suturalis verwandten Art seien (Notes complement., 8.3 f.), was Bourgeois in der Revue d’entomologie, 1884, S. 84 der Faune gallo-rhenane, Malacodermes, bestätigte. Da bei uns nur Homalisus suturalis, dieser aber nicht selten, vorkommt, so ist wohl kein 1) Nicht, wie ich in meiner vorläufigen Mittheilung, Sitzgsber. der Niederrhein. Gesellsch., 1890, S. 78 angab, als Weibchen von Ph. hemipterus. ao Ph. Bertkau: Beschreibung der Larve etc. Zweifel, dafs das von mir beschriebene Weibchen zu dieser Art gehört. Die Ausnahmestellung, welche Homalisus mit seinen angeblichen 6 Hinterleibssegmenten unter den Maiacodermen inne hatte, wird durch meine obige Bemerkung beseitigt. Im Uebrigen sehe ich nicht, wie durch den Fund der Larve die verwandtschaftlichen Beziehungen aufgeklärt wären, da die Mundtheile ganz eigenartig gebaut sind. Jene eben erwähnten kleinen Anhänge am 2. Fühler- gliede der Larve kommen auch bei anderen Larven, unter den Malacodermen z.B. bei Azinotarsus pulicarius vor, mit dem unsere Larve im Uebrigen wenig gemein hat. Die Mundtheile setzen eine räuberische Lebensweise aufser Zweifel; doch bleibt es noch zu ermitteln, ob sich die Larve wie die der Lampyriden und Driliden von Schnecken oder von Insektenlarven nährt, wie die der Lyeiden, mit denen die Homalisiden in nähere Beziehung gebracht werden. Die Larve läfst sich, wie oben angegeben, aus Laub sieben, wobei man wohl namentlich die Ränder von Waldwiesen, beson- ders an Bergabhängen, zu berücksichtigen hätte. Für die Jagd nach den Weibchen mag eine briefliche Nachricht von H. Loens in Münster einen, Fingerzeig geben, der mir mittheilte, dafs er das Männchen von H. suturalis in copula mit einem ungeflügelten Weib- chen auf einer Wiese gekätschert habe. Erklärung der Abbildungen auf Tafel II. Fig. 1. Larve vom Rücken gesehen, etwa dreimal vergrölsert; der daneben stehende Strich giebt die natürliche Länge und Breite an. 2. Larve vor der Verpuppung, von der Seite gesehen. - 3. Zwei Rückenschilder der Larve, stärker vergrölsert. 4. Kopf der Larve, von oben gesehen. Von Mundtheilen sind nur Oberlippe und Oberkiefer gezeichnet; die Oberkiefer sind etwas auseinander geschlagen. Kopf der Larve, von der Unterseite. Mundtheile und Fühler der Larve, auseinandergelegt. Kopf, Brust und vordere Hinterleibsringe der weiblichen Puppe, von der Seite gesehen. Unter den Flügeldecken- scheiden ragen die Scheiden der Hinterflügel bis zum Hinter- rande der Hinterbrust vor. - 8, Die beiden letzten Hinterleibssegmente der weiblichen Puppenexuvie mit den zweigliederigen Scheiden der Gona- popbysen 9. - 9. Weibchen, von oben, vergrölsert. - 10. Die beiden letzten Hinterleibsringe des Weibchens, von unten, mit den Gonapophysen g. 1 ao [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 43 Bemerkungen zu Herrn Wilkins’ Arbeit über die turkestanischen Uicindelen. Von W. Horn in Berlin. Herr Wilkins hat in dem letzten Bande der „Horae Rossicae* eine ziemlich umfangreiche Arbeit über die Cieindelen - Fauna Turkestans veröffentlicht, in der er erstens nachzuweisen versucht hat, wie viele der dort vorkommenden Arten indigen seien, und zweitens, in wie viele Gruppen diese zerfielen und wie die früheren Stammformen dieser aussahen. Die Arbeit zeugt von grolsem Fleilse und eingehendem Studium, leidet aber leider an einer grofsen Reihe von Irrthümern. Dennoch würde ich mich schwerlich veranlafst gesehen haben, hier näher auf dieselbe einzugehen, wenn nicht gerade in dieser Abhandlung die bisher überall herrschende Ansicht am schärfsten sich ausgesprochen fände: in der Zeichnung läge der Hauptunterschied zwischen den Arten der paläarktischen Cieindelen. Der Verfasser schickt eine eingehende Schilderung des turkesta- nischen Landes nebst einer Uebersicht über seine Umgestaltung im Laufe der früheren Erdperioden voraus. Zum Verständnifs derer, die den genannten Aufsatz nicht kennen, sei nur hervorgehoben, dals Turkestan in der Eiszeit ein grofses Meer bildete, aus dem nur die hohen Gebirge hervorragten, die unter sich durch schmale Landstrecken verbunden waren. Hier müssen also jene Stammarten in fast völliger Abgeschlossenheit von fremden Faunen gewohnt haben. Das Meer trat dann zurück, und der frühere Meeresboden verwandelte sich in weite, von den glühenden Strahlen einer heifseren Sonne ausgedörrte Sandflächen, auf denen im Frühjahr allein eine kurze Vegetation möglich ist. Nur hier und da sind kleine Salzseeen als Spuren einer vergangenen Zeit übrig geblieben; Flüsse fehlen ebenfalls bis auf die beiden grölseren, Syr und Amur, fast gänzlich. Aus alledem zieht nun Hr. Wilkins den Schlufs, dafs die Cieindelen-Fauna ein ganz eigenthümliches Gepräge haben müsse, vergilst aber dabei gänzlich die Lebensgewohnheiten dieser Arten und ihre aufserordentliche Verbreitungsfähigkeit. Wenn der Autor auch die Grenzen seines Landes als fast unübersteiglich schildert, — für Cicindelen sind sie eben nur in wenigen Fällen ein Hinderungsgrund einer weiteren Ausdehnung gewesen, 44 ° W.Horn: Bemerkungen zu Herrn Wilkins’ Arbeit Von den 27 Arten, die dort als turkestanisch aufgeführt werden, sollen nicht weniger als 20 indigen sein und nur 7 fremden Faunen angehören. Was zunächst diese letzteren betrifft, so wird von den am weitesten verbreiteten Arten nur Öitoralis angeführt: es fehlt melan- cholica, die eine Mittelmeer-Form sein soll. Glaubt Hr. Wilkins denn wirklich, das z. B. litterata eine grölsere Verbreitung habe als diese Art? Folgendes mag als eine kleine Blumenlese für die Fundorte dieser, fast möchte ich sagen, am weitesten verbreiteten Cieindele gelten: Andalusien, Sieilien, Syrien, Kaukasus, Samarkand, Indien, Java, Arabien, Ambukohl, Isle de prince, Senegal, Guinea, Algier. Gegen eine derartige Ausdehnung verschwindet ja sogar die der campestris und Ahybrida, geschweige denn gar der germanica und hitterata. Was ferner die nur den benachbarten Faunen angehörigen Arten betrifft, so ist die Behauptung: die ponto-kaspische deserti- cola werde in Oentral- Turkestan durch die ordinata ersetzt, mehr als fraglich; diese Fauna ist noch lange nicht genau genug durch- forscht, um derartige, bestimmte Behauptungen aussprechen zu können. (Uebrigens kenne ich die ordinata nur aus der Dokh- touroff’schen Beschreibung, nach welcher sie sehr wohl eine deserti- cola oder elegans sein könnte. Die gegebene Abbildung beseitigt diese Zweifel durchaus nicht, und zeigt die ganze Tafel überhaupt mehr das Bestreben, bunte Abbildungen zu geben, als genaue und richtige.) Darin liegt überhaupt ein grofser Fehler der Arbeit, dafs selbst die Verbreitung der Arten, die erst in wenigen Exmplaren, bisweilen sogar nur in einem, gefunden sind, als schon völlig be- kannt hingestellt werden. Bis es so weit gekommen ist, werden wohl noch Jahrzehnte vergehen. Von der l/acteola, descendens und Kirılovi wird behauptet, sie seien speeifisch turkestanisch. Mit welchem Recht ist mir unklar: sagt doch der Autor selbst von der descendens, Turkestan sei die Westgrenze dieser Art; in der Mongolei etc. sei sie häufiger: weshalb soll sie dann dennoch in dieser Fauna indigen sein? Ungefähr ebenso steht es mit der lacteola. Diese Art gehört zur campestris-hybrida-Gruppe, die in Turkestan nur durch campestris- Formen vertreten sein soll, mit Galatea hat sie aber nichts gemein (abgesehen natürlich von einer ziemlich ähnlichen Zeichnung; eine derartige Aehnlichkeit herrscht aber auch z. B. zwischen der chiloleuca und dorsata, die derjenigen zwischen lZacteola und Galatea nichts nachgiebt; trotzdem gehören auch jene beiden Arten ganz verschiedenen Gruppen an); und doch hat einzig und allein diese Aehnlichkeit beider Arten den Autor veranlalst, lacteola, ebenso wie die echt turkestanische Galatea für über die turkestunischen Cicindelen. ° 45 indigen zu erklären. Bei Airilovi liefse sich streiten, zu welcher Fauna sie gehöre. Auf keinen Fall läfst sich aber diese Art einer turkestanica oder Burmeisteri an die Seite stellen, denn diese Arten haben in der That ein eigenthümliches Gepräge, während jene eine Form ist, die der descendens und obliquefasciata sehr nahe steht, von denen die erstere nur noch im Nord-Osten, die letztere nach Hr. Wilkins überhaupt nicht mehr, in Wahrheit jedoch noch hier und da, wenn auch sehr selten, in Turkestan vorkommt. Wenn übrigens, und das ist durchaus nicht ausgeschlossen, alle 3 oder doch wenigstens 2 von ihnen nur Varianten einer und derselben Art sind, so ist diese Art unter allen Umständen aus der Liste der indigenen zu streichen, da dann die Heimathsstätte nord-östlicher gelegen sein muls. Wir kommen nun zu den Arten, die nach dem Autor nur oder doch wenigstens fast nur in Turkestan vorkommen sollen. Es werden 17 angeführt. Zunächst fallen hiervon folgende angebliche Arten fort, die nur Varianten einer anderen Art sind: hissariensis, octussis, clypeata, Wilkinsi, Chaudoiri, Stolizckana. Es bleiben so- mit 11 übrig. Von diesen kommt aber inscripta auch in der ponto- kaspischen Fauna und nach Mittheilung des Hr. Dr. G. Kraatz sogar bei Astrachan vor; litterifera in Persien, den Kirgisen-Steppen und Peking. Ordinata kenne ich, wie gesagt, nicht, ihr Vorkommen in anderen Faunen ist nicht ausgeschlossen. Dokhtouroffi ist eine mongolische Form; nach Hr. Wilkins selbst ist sie in Turkestan nur selten, noch dazu nur im Nord-Östen anzutreffen. Sie ist der obliquefasciata sehr nahe verwandt. Elegans in der Form der decipiens ist eine echt russisch-sibirische Art! Ueber illecebrosa kann man jetzt noch gar kein Urtheil fällen. Es blieben also von den 17 Arten nur 5 als specifisch turkestanisch übrig: 10-pustulata, turkestanica, Galatea, sublacerata und Burmeisteri. Vielleicht ist sogar von diesen 5 noch eine, die sublacerata, zu streichen; denn ich besitze vom Kaukasus eine Cieindele, die sich wahrscheinlich auch nur als Variante dieser Art herausstellen wird, so dafs also der Verbreitungskreis dieser Spezies weiter nach Westen und viel- leicht auch noch nach Süden reicht. Betrachten wir jetzt den zweiten, wichtigeren, systematischen Theil der Arbeit, worin der Autor die sonderbarsten Fehler begeht. Es werden 3 Gruppen aufgestellt, von denen die erste nur aus Arten besteht, die in der Ebene leben, die zweite aus solchen, die in der Ebene und auf dem Gebirge leben, die dritte nur Repräsentanten im Gebirge hat. 46 ° W.Horn: Bemerkungen zu Herrn Wilkins’ Arbeit Die erste Gruppe setzt sich aus 2 Unterabtheilungen zusammen, deren erste gebildet wird aus der contorta (mit ihren Verwandten: der inseripta, litterifera und sublacerata) und chiloleuca, von der die Dokhtouroff auf der einen Seite und die deserticola, ordinata auf der anderen Seite abstammen soll. Die Stammform soll eine litterata-ähnliche Art sein. Am auffallendsten ist die Behauptung, Dokhtouroffi sei verwandt mit chiloleuca. Wenn man auch aus der Dokhtouroff’schen Abbildung dies vermuthen könnte, so hätte doch Hr. Wilkins, der sich eingehend mit diesen Arten beschäftigt hat, wohl merken können, dafs es eine germanica-Form sei (Hr. Dokh- touroff erwähnt auch ihre Zusammengehörigkeit mit der oblique- fasciata). Dafs nun eine germanica-Form nicht zur chiloleuca ge- hört, ist ziemlich ersichtlich. Andererseits gehört inscripta neben chiloleuca und nicht neben contorta, wenngleich diese Formen ja auch nahe verwandt sind: die behaarte Scheibe des Halsschildes ist malsgebend. Inscripta, litterifera, sublacerata, ordinata und Dokh- touroffi werden als Abkömmlinge der chiloleuca, contorta und deserticola betrachtet: was durch eine derartige Behauptung ge- wonnen wird, ganz abgesehen davon, dafs sie zum Theil falsch ist, weils ich nicht. Die zweite Unterabtheilung der ersten Gruppe enthält wenig- stens keine fremden Elemente. Wir erfahren die interessante That- sache, dafs ocfussis und 10-punctulata noch „junge“ Arten sind und zwar die „jüngsten“, die in Oentral-Asien entstanden sind. Danach wäre auch campestris eine „sehr junge“ Art, da sie in derselben Weise, nur in viel stärkerem Mafse, variirt als jene. Die Stamm- form dieser Untergruppe ist eine desertorum - Art. Auf die Arten der zweiten Gruppe, die nur aus der Äirılovi und descendens besteht, komme ich bei der Besprechung der fol- genden Arten zurück, mit denen sie gemeinsam von einer Stammart abstammen sollen. In der letzten Gruppe herrscht eine wahrhaft chaotische Finster- nils. Es wäre schon genug, zu hören, dafs eine Galatea von der- selben Stammform abstammen soll, wie eine germanica-Form, um jeden Entomologen stutzig zu machen! Wenn man aber aufserdem erfährt, dafs diese Verwandtschaft durch die Zeichnung bewiesen wird, so ist das mehr, als man mit einem Male verdauen kann. Es werden wahrscheinlich manche fragen, wie denn etwas Derartiges überhaupt möglich sei; nun, die Sache ist sehr einfach. Hr. Wilkins nimmt eine Kirilori (doch unzweifelhaft eine der germanica nahe verwandte Art) und zeichnet auf ihre Flügeldecken einen breiten, über die turkestanischen Cicindelen. 47 weilsen Saum, in dem dann die frühere Kirilovi-Zeichnung ver- schwindet. Das Umgekehrte hiervon soll nun in der Natur vor- kommen, indem die Zeichnung der Galatea abgeleitet wird von der der Burmeisteri, die ja auch mit ganz weilsem Rande vorkommt. Bei der letzteren sieht man dann in natura, wie die Zeichnung zusammenschrumpft (in Wirklichkeit hat aber diese Art eine ganz andere Grundzeichnung), und so kommt schliefslich die Kirilovi- Zeichnung zu stande. Auf diese Weise zerfällt also die dritte Gruppe in 3 Untergruppen: eine mit normaler Zeichnung (Bur- meisteri), eine mit reducirter (Kirilovi und descendens) und eine mit verbreiterter (Galatea, lacteola und die russisch -sibirische atrata). Von diesen Arten gehören die der beiden ersten Unterabtheilungen wenigstens an und für sich zusammen, von der dritten ist schon oben das Nöthige gesagt: atrata gehört wie Galatea zur deserticola- Gruppe. Ueber die Verbreitung der Burmeisteri-Varianten lälst sich wohl kaum schon jetzt etwas Positives aussagen; dafs Wilkinsi z. B. die westliche Form sei, bleibt doch immerhin recht zweifel- haft. Doch nicht genug; Hr. Wilkins zeigt uns nämlich noch, wie diese 3 Untergruppen entwickelungsgeschichtlich entstanden sind. Ein Theil der ursprünglichen Bergform blieb, als das Meer zurück- trat, auf dem Gebirge, und aus diesem Theil, der also gleiche Existenzbedingungen wie die Urform hat, geht die Burmeisteri hervor, die so auch der ursprünglichen Form am ähnlichsten aus- sehen mufs. Hierzu wäre nur zu bemerken, dafs der Autor noth- gedrungen auch behaupten mulste, diese Form sei wenig variations- fähig; er thut dieses auch, und konnte es auch thun, so lange Burmeisteri und ihre jetzigen Variationsformen noch als verschie- dene Arten galten. Nachdem einmal das Gegentheil erkannt war, sieht die Sache doch etwas zweifelhafter aus. Der zweite Zweig stieg vom Gebirge herab; bei der zunehmenden Wärme und Trockenheit verschwand die üppige Vegetation, und unter einem heilseren Klima wurde aus der schwarzen Burmeisteri-Stammform die leuchtend blaue Galafea; zu gleicher Zeit mulste diese Art auch flüchtiger werden. Man höre nur: „Imaginons- nous la Galatea de couleur noire et & dessein tr&es &echanere — et nous aurons la C. Chaudoiri aux formes un peu greles:“ Wo bleiben denn die hellen Unter-Kiefer, Lippen-, Kiefer-Taster und Epipleuren der Flügeldecken bei der Galatea, wo die starke Behaarung der Ränder des Abdomens, die Gestalt des Halsschildes und wo schliels- lich der völlig unbehaarte Kopf und die unbehaarten Basalglieder der Fühler? Doch das alles ist ja nebensächlich, nur die Zeich- 48 ° W.Horn: Bemerkungen zu Herrn Wilkins’ Arbeit etc. nung ist ja, nach Hr. Wilkins, der wahre Unterschied oder vielmehr die wahre Gleichheit! Ihre Verwandten sind die Arten mit breiten, weilsen Rändern! Es wird ein Loblied auf die Güte des Schicksals angestimmt, das uns noch vergönnt hat, die „belle“ Galatea auf- zufinden und den Schlüssel in die Hand gab, eben jenen Arten mit breiten, weilsen Rändern eine richtige systematische Stellung zu geben. (Dabei ist nur zu bedenken, dafs eben diese Arten gar nichts mit einander zu thun haben und systematisch weit von ein- ander zu trennen sind!) Jedoch soll die Schöne dem Untergange entgegen gehen, wie denn Turkestan schon so viele Arten erzeugt hat, die in anderen Faunen längst ausgestorben sind. Derartige Weissagungen glaubt man nicht ohne Weiteres! Schaum hat dem seltenen Leptoderus Hohenwarti seiner Zeit den Untergang prophezeit, welcher seitdem häufiger geworden ist, und die Zahl der Bathyscia- Arten ist riesig herangewachsen. Die dritte Untergruppe, die dem Aufenthaltsorte nach in die zweite Gruppe fällt, wird als älteste Form angesehen. Um am Schlufs noch Hr. Wilkins zu zeigen, dafs ich nicht zu denen gehöre, die, wie er sagt, ein jedes derartige Studium verachten, gebe ich hier zum Schlufs einige Tabellen, die im Sinne des Autors gehalten sind und meiner Anschauung entsprechen: I. hiterifera contorta deserticola und ordinata Zwischenform chiloleuca sublucerata inscripta Galatea (atrata) Zwischenform hitterata II. III. germanica 10- pustulata turkestanica desertorum Dokhtouroffi Burmeisteri campestris lacteola obliquefasciata Zwischenformen descendens Stammform Kirilovi Eine Erklärung dieser Figuren ist nach dem Gesagten über- flüssig. — Es sind hier manche Aenderungen in der systematischen Stellung der Arten vorgenommen, auch manche Behauptungen auf- gestellt, die vielleicht manchem nieht genügend gerechtfertigt zu sein scheinen; ich konnte des beschränkten Raumes wegen auf das Einzelne nicht näher eingehen, werde jedoch Alles demnächst in einer grölseren Arbeit über die gesammten paläarktischen Ciein- delen näher erläutern. a [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] 49 Darstellung der echten Cetoniden - Gattungen und deren mir bekannte Arten aus Europa und den angrenzenden Ländern. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Die bevorstehende Herausgabe eines neuen Coleopteren- Cata- loges von Europa und den Kaukasusländern liefs es mir wünschens- werth erscheinen, eine Revision der echten Cetoniden-Gattungen, und namentlich deren Arten, welche noch nicht mit der gewünschten Klarheit sichergestellt erschienen, vorzunehmen. Nachfolgend erscheint das Resultat meiner Studien, wobei ich bemerke, dafs ich die Arten aus Nordafrika und Centralasien nur zum Theil berücksichtigt habe, indem ich mich auf die Arten be- schränkte, welche mir in Natura vorgelegen sind. Einzelne Arten variiren so ungemein, dafs man sie bisher als besondere Arten angesprochen hatte; andere werden ihren Ver- wandten wiederum so sehr ähnlich, dafs nur gewöhnlich Geschlechts- differenzen zu deren Erkennung erübrigen. Im letzteren Falle ist die verschiedene Bildung des Penis malsgebend. Für die systematische Eintheilung ist auch das Zugegensein oder Fehlen einer Ventralfurche beim Z1 von grofser Wichtigkeit; gewöhnlich ist dieselbe in einer Gattung stets vorhanden oder sie fehlt ganz. Nur Potosia marmorata F. macht darin, vielleicht nur eine scheinbare Ausnahme. Bei Potosia, wohin ich sie wegen den sonstigen Affinitäten gestellt habe, fehlt sie wie bei Glycy- phana, Stalagmosoma; sie ist vorhanden bei Cetonia, Aethiessa, Pachnoda_ etc. Da die Geschlechtsunterschiede in dieser Gruppe eine sehr wesentliche Hülfe zur Erkennung der Arten bieten, so ist es stets nothwendig, sicher Z' von 2 auseinander zu halten. Die 3! sind in einzelnen Gattungen leicht an der Ventralfurche zu erkennen; bei Gattungen, wo die Ventralfurche dem & fehlt, erkennt man die 2 stets an dem dicht, das g an dem spärlich punktirten letzten Bauchsegmente. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 4 50 ° E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden-Gattungen Uebersicht der echten Cetoniden-Gattungen aus Europa und den angrenzenden Ländern. (Flügeldecken seitlich mit einem Ausschnitte, unter dem die Flügel beim Fluge vorgestreckt sind, während die Decken geschlossen bleiben. Schildehen mit abgerundeter Spitze.) A. Clypeus ziemlich konisch, vorn abgerundet. Flügeldecken auf der inneren Scheibe mit Doppelstreifen, die Zwischenräume mit Bogenpunkten. g' ohne Ventralfurche . . Stalagmosoma. B. Clypeus meist mehr oder weniger viereckig mit abgerundeten Vorderwinkeln, an der Spitze ausgebuchtet oder ausgerandet. Flügeldecken mit Bogenpunktreihen, selten mit einfachen eingegrabenen Streifen oder ganz irregulär punktirt. a. Flügeldecken auf der inneren Fläche der Scheibe mit ein- fachen, eingegrabenen Streifen, die Zwischenräume mit Bogenpunktreihen. Kopfschild an der Spitze in der Mitte tief ausgerandet, zweilappig, nicht aufgebogen. Halsschild klein, scheibenförmig, viel schmäler als die Flügeldecken, die Basis mit den Seiten abgerundet, die Seiten deshalb in der Mitte breiter als an der Basis, mit 2 Basalgruben. Prosternalfortsatz wie bei Melanosa.. dg‘\ ohne Ventral- ß SUTCHeN an ER N EEE re Glycetonia. b. Flügeldecken ohne eingegrabene Streifen; dieselben aus oft zusammengeflossenen bogen- oder hufeisenförmigen Punk- ten bestehend. Kopfschild an der Spitze meist schwach aufgebogen und der aufgebogene Theil ausgerandet oder an der Spitze einfach ausgebuchtet. Halsschild in der Nähe der Basis am breitesten, von da nach vorn verengt. I. Vorderrand des Halsschildes ungerandet, auf der Unter- seite, in der Nähe der Vorderwinkel einen Winkel bil- dend; Seitenrand vor den Hinterwinkeln nicht ausgebuchtet. Mesosternalfortsatz mit der Unterseite gleichfarbig. a. Vorderschienen an der Aufsenkante dreizähnig; selten beim Z' nur zweizähnig. a. Mesosternalfortsatz stark convex, beulenförmig oder konisch, etwas nach vorn und unten geneigt. Vorder- rand des Clypeus kaum aufgebogen, in der Mitte ziem- lich stark ausgeschnitten. 1’ Mesosternalfortsatz kurz, konisch, von den Hüften nach vorn verschmälert, vom Metasternum durch eine punk- tirte und behaarte gerade Linie getrennt. Clypeus an und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 51 der Spitze tief ausgeschnitten, zweilappig. g' ohne Mentralfurche .. .. sus. ann. 08 Glienjipihana. 1’ Mesosternalfortsatz kugelig, zwischen den Hüften etwas schmäler als vor denselben, vom Metasternum durch keine oder eine stark gebogene, unbehaarte Linie ab- gegrenzt. Clypeus in der Mitte ausgerandet, die Aufsen- winkel abgerundet. fg mit flacher, aber deutlicher Ventralfurche und die Flügeldecken am Spitzenrande neben dem Nahtwinkel ausgerissen . . . . . Cetonia. b. Mesosternalfortsatz flach nach vorn verbreitert. 2" Erstes Glied der Hinterfülse wie die übrigen einfach. 3" J mit Ventralfurche und nur 2, beim 2 3 Zähnen an den Vorderschienen . . . . . 2 2.2.2... Pachnoda. 3° &ä\ meistens ohne Ventralfurche, Vorderschienen beim 3 und? O2 miıt730 Zähnen 2 20 een DDTOTE 2' Erstes Glied der Hinterfülse en aulsen mehr oder weniger spitzig oder dornförmig verlängert; vorletztes Rückensegment in der Mitte eckig und etwas kapuzen- förmig über die Basis des letzten Segmentes gezogen. Letztes Bauchsegment des Z in der Mitte des Spitzen- randes stärker vorgezogen. 3! mit Ventralfurche Aethiessa. ß. Vorderschienen am Aufsenrande beim Z und 2 mit zwei Zähnen, der dritte (erste vor der Mitte) nur angedeutet: Brachytricha. 1I. Vorderrand des Halsschildes bis auf die Mitte gerandet, auf der Unterseite in der Nähe der Vorderecken keinen Winkel bildend, Seitenrand vor den Hinterwinkeln ausgebuchtet. Mesosternalfortsatz, wie bei den echten Pachnoden, aus Afrika, stets gelb gefärbt . . . . . . . Anthracophora. Genus Stalagmosoma Burm. Syn.: Stalagmopygus Kr. Hierher 2 Arten: St. albella Pall. und Cynanchi Gory. St. albella Pall. ist schwarz, glänzend, die breiten Ränder des Halsschildes, mehrere Makeln auf den Flügeldecken, wovon die seitliche hinter der Mitte quer und gebuchtet, sowie jederseits ein Fleck am Pygidium weils. Sie kommt vor in Persien, Syrien, Transcaucasien, Turemenien und Turkestan. Hierher gehört als Syn. alterna Gory, Korini Fald. und lepida Fald. — 4°® 52 E. Reitter: Darstellung der echten Cetoniden- Gattungen St. Cynanchi Gory ist kleiner, schwarzbraun, die gelblich- weilsen Ränder des Halsschildes schliefsen vorn einen kahlen Flecken ein, die Flecken auf den Flügeldecken sind gröfser, weils- lichgelb und alle stärker vertieft als der übrige Theil der Ober- fläche, vor der Spitze neben der Naht noch mit einem kleinen Flecken, der bei albella fehlt, Pygidium an den Seiten und an der Spitze hell beschuppt, ebenso zeigt die Unterseite mehrere helle Flecken. Aegypten. Stalagmopygus Kr. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, pag. 66) auf albella Pall. gegründet, läfst sich generisch durchaus nicht von Cynanchi Gory abtrennen. Genus Glycetonia m. Diese Gattung wird auf Glycyphara fulvistemma Motsch. aus Ostsibirien gegründet. _ Sie ist eine schmale, gestreckte Art, schwarz, unten glänzend, oben sammtartig,‘ matt, Kopf dicht punktirt, der schmale, fast scheibenförmige Halsschild mit zahlreichen Bogenpunrkten und spär- lichen, sehr kleinen weilsen Flecken, Flügeldecken mit einer weils- gelben oder weilsröthlichen, gebuchteten, seitlich breiteren, in der Mitte unterbrochenen Querbinde, sowie einigen kleinen Fleckchen- auf der Scheibe. Auf der Unterseite zeigen die Ventralsegmente an den Seiten, den Hinterhüften und der Hinterbrust ebenfalls einen kleinen weilsen Flecken. Genus Glycyphana Burm. Diese asiatisch-australische Gattung ist von Cetonia durch die Form des Mesosternalfortsatzes und den Mangel der Ventralfurche beim 2 gut zu unterscheiden. Viele bisher als @lycyphana auf- gezählte Arten sind aber zum Theil echte Cetonien, wie viridiopaca, oder gehören anderen Gattungen an, wie fulvistemma zu Glycetonia. Mir liegt nur eine einzige Art: jucunda Fald., vor; und zwar eine oben mattgrüne Form aus Japan: var. argyrosticta Burm., und eine schwarze aus Östsibirien: var. dolens Kraatz. Genus Cetonia Fbr. Kr. Syn.: Tecinota Costa. Uebersicht der Arten. I. Mesosternalfortsatz vom Metasternum durch keine punktirte oder strichförmig eingerissene Linie getrennt, die Trennung höchstens schattenartig angedeutet. Schienen ohne Knie- makel. und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 93 A. Oberseite schwarz, matt, selten mit grünlichem oder blauem Scheine, Unterseite schwarz, schwarzblau oder schwarz- grün glänzend. Vorderrand des Clypeus schwach auf- gebogen und in der Mitte nur mälsig ausgerandet, die Ausrandung beschränkt sich auf den aufgebogenen Theil. Halsschild spärlich, an den Seiten stärker punktirt, die Seiten sehr breit, hinten noch breiter und wulstig abge- setzt. Flügeldecken nur mit schwach erhabenem Zwischen- raum an der Naht, dieser nur bis zur Mitte gekielt und nicht glänzender als der restliche Theil der matten Scheibe. Alsierente. u: vn. opaca Ebr. B. Ober- und ae ern Vorderrand des Clypeus in der Mitte nicht deutlich aufgebogen und daselbst meist viel tiefer ausgeschnitten, Halsschild an den Seiten nur schmal wulstig gerandet, hinten nur sehr wenig breiter als vorn. Flügeldecken mit stärker erhabenem Zwischen- raum an der Naht und dieser auch bei schwarzen, matten Varietäten stets glänzend. a. Kopfschild länger, an der Spitze tief ausgerandet, Hals- schild nur an den Seiten stark, in der Mitte spärlicher und viel weitläufiger punktirt; Flügeldecken länger, feiner und spärlicher punktirt, nur mit 2 schwachen, angedeu- teten Dorsalrippen, der erhabene Zwischenraum an der Naht schmäler, parallel, nur zur Spitze verschmälert, bis weit über die Mitte scharf gekielt. Penis siehe Deutsche Entom. Zeitschr. 1881, Taf. I, Fig. 24 u. 25. Europa, Westasien . . : ar aunataniı: Sehr nahe N mit ia ist a erdt Art aus Syrien: Gröfser, metallisch grün, glänzend, Flügeldecken parallel, mit den gewöhnlichen weilsen Querflecken, hier- von einer hinter der Mitte gegen die Seiten zu mehr ver- breitert, der nächste hinter diesen jederseits an der Naht fast halbkreisförmig gebogen. Pygidium mit 4 grolsen weilsen Flecken. g:: Penis von aurata dadurch sehr ver- sehieden, dafs die Apicalhäkchen nicht halbrund, sondern innen winklig, nach aufsen erst hakenförmig gebogen sind. Die Bauchsegmente zeigen in der Regel jederseits an der Basis ebenfalls einen kleinen weilsen Querflecken. Von Kotschy gesammelt. Zahlreich im Wiener Hof- museum ae wenudeisicensinysp: 54 E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden- Gattungen b. Kopfschild kürzer, an der Spitze schwächer ausgerandet. Halsschild überall grob und dicht punktirt, Flügeldecken, namentlich beim 2, kurz, dicht und stark punktirt, mit stärkeren Dorsalrippen, der erhabene Zwischenraum an der Naht in der Mitte stark verbreitert und hochgewölbt, nach vorn deutlich, zur Spitze stärker verengt, oben nur bis zur Mitte gekielt. Penis siehe Deutsche Ent. Zeitschr. 1881, Taf. I, Fig. 23. Südeuropa. . . carthami Gory. II. Mesosternalfortsatz vom Metasternum durch eine elliptisch gebogene, eingerissene Linie abgegrenzt. A. Schienen ohne weilse Kniemakel. a. Clypeus an der Spitze leicht aufgebogen und in der Mitte schwach ausgerandet. Seitenrand des Halsschildes bis zu den Hinterwinkeln als erhabene schmale Leiste abgesetzt. Käfer mit greiser oder weilser Behaarung. Bei dem matten g' wenigstens die Dorsalrippe zur Schulter- beule und die Kielung des erhöhten Zwischenraumes an der Naht der Flügeldecken glänzend. Ostsibirien. (C. cupreola Kr.) . . . ... magnifica Ball. Käfer mit röthlichgelber Behaarung, Oberseite des_d' ganz matt. Kiushiu: Re Etud. Ent. 1860. 15. (Glycyphana) . . . . ... pilifera Motsch. b. Clypeus an der Spitze er en in der Mitte tief ausgerandet. Halsschild neben dem Seitenrande mit einer grob strichelig punktirten Furche, welche weit vor den Hinterwinkeln verkürzt ist und den wulstig, heller kupfer- rothen, glänzenderen Rand nur bis dahin absetzt. d': matt grün, mit kleinen weilsen Querflecken auf den Flügeldecken. Japan. Compt. rend. Soc. Ent. Belg. 1319 Vs: elle ae en Roelofnsankarold. B. Schienen mit weilser Knflfäkel: Ostsibirien: viridiopaca Motsch. Weitere, mir unbekannte Arten aus Central- Asien sind noch: Cetonia Potanini Kraatz, Horae XXIII, 669. Kan-ssu, Sze-tschuan. - angulicollis Kr., 1. c. p. 671. Kan-ssu. Cetonia opaca Fbr. Bei dieser Art sind die weilsen, in die Quere gezogenen Flecken auf den Flügeldecken äufserst fein und schmal, oftmals unterbrochen oder ganz fehlend. Diese Art stammt aus Algier. und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 79) Hierher gehört als schwarzgrüne Varietät aus Teneriffa: funeraria Gory. Dafs die Cetonia opaca Fbr. auf diese Art und nicht auf C. cardui Gyll. zu beziehen ist, hat bereits Kraatz in den Entom. Monatsblättern II, pg. 92 sehr treffend nachgewiesen. Bedel be- zieht sie wohl noch in seiner Arbeit über die Ooleopteres du nord de Afrique — Ann. Fr. 1889, p. 87 — auf die cardut, ohne aber irgendwie diesen Vorgang zu motiviren. Ebenso betrachtet der- selbe seine funeraria Gory, also unsere opaca, als var. der aurata, was aus mehrfachen Gründen, zunächst wegen dem total verschieden gebauten Penis, nicht richtig ist. Man sehe dessen Abbildung in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1381, Taf. 1, Fig. 26. Cetonia aurata L. Syn.: ©. chlorochrysa Schröter, nobilis Schrank, smaragda de Geer, variabilis Preissl., viridicorrusca Voät., vulgaris Fieber, virescens Fieb., hispanica Er. Oben metallischgrün, Flügeldecken mit weilsen Querflecken, unten ebenso grün oder kupfergolden . . . . Stammform. Unten zum Theil an oben grüngolden mit rothem Scheine . . . 2. v. cuprifulgens Muls. Oben grün oder kubtsrtall, mit Hungen abstehenden Haaren besetzt. . . .. 2... v. piligera Muls. Oben grün oder soldkhin, Bart arin mit kupferrothem Scheine, oben mit weilsen Querflecken . . . . . v. praeclara Muls. Unten blau oder blaugrün, oben mehr oder weniger blau: v. meridionalis Muls. Kopf, Halsschild und Schildchen blau oder röthlich erzfarbig, Flügeldecken grün oder dunkel erzgrün mit Glasglanz, Unter- seite dunkel erzgrün . . . .... v. Zucidula Fieb. Dunkel kupferroth, Kopf, Eraleschild a Flügeldecken heller purpurroth. Kaukasus, Kleinasien . .v. pallida Drury. “Unterseite kupferroth, Oberseite metallgrün, die feinen Ränder des Halsschildes und Schildchen glänzender purpurfarbig. Cream! #285 „2.00 wm. scutellaris. Unten blaugrün, oh aachen likeldecken mit spär- lichen weilsen Querflecken. Creta, Helvetia. C. Oertzeni Reit MH „20.20... vw. valesiaca Heer. Ganz erzschwarz, Flügeldecken mit wenigen weilsen Quer- flecken. Corsica, Kleinasien. (. nigra Gaut. v. asiatica Gory. 56° E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden - Gattungen Ober- und Unterseite erzfarbig, Flügeldecken mit weilsen Flecken. Kaukasus, Talysch . . . . . . vw. aeratula. Anmerkung. Eine Cetonia aurata v. castanea Costa findet sich an der von Harold eitirten Stelle nicht vor. Die lueidula ist von Fieber offenbar nach öligen Stücken be- schrieben worden, da er sie als schwarz gefleckt bezeichnet. Cetonia carthami Gory. Eine mit €. aurata nahe verwandte, gedrungenere, gröber punktirte Art, mit reichlichen und ziemlich ausgedehnten Makeln auf den Flügeldecken. Das Pygidium mit vier weifsen Flecken, wovon die mittleren kleiner sind. Ihr Penis ist auf Taf.1, Fig. 23 der Deutschen Ent. Zeitschr. 1881 abgebildet. Unten grün oder kupferroth, oben golden. . . Stammform. Unten dunkelgrün, oben dunkelblau. . . 2. Vaghalecas Ober- und Unterseite dunkelkupferroth. Sr .. . v. bella. Genus Pachnoda Burm. Diese Gruppe umfalst eine gröfsere Anzahl gelber, schwarzer oder gelb- und schwarzgezeichneter Arten aus Afrika. Genus Potosia Mulsant. Uebersicht der Untergattungen. I. Mesosternalfortsatz glatt oder kaum sichtbar punktirt, un- behaart. a. d mit Ventralfurche. Vorletztes Rückensegment am Spitzen- randeistumpfeeckig . . . ...,.. 2... „oreskue/huleigalsure b. & ohne Ventralfurche. . . . 2 2.2.2... Potosia s. str. I. Mesosternalfortsatz punktirt und meist auch zum Theil behaart. JS ohne Ventralfurche . . 2 220202000. Melanosa. Subgen. Pachnotosia m. Uebersicht der Arten. 1” Die Seitenrandlinie des Halsschildes in der Nähe des Vorder- randes verkürzt oder undeutlich. Wölbung des Halsschildes am Vorderrande einfach. Schienen ohne weilse Knieflecken. Mitteleuropa, Ostsibirien . . . . marmorataF. 1’ Die Seitenrandlinie des Halsschildes kräftig und bis zum Vorderrande reichend. Schienen mit weilsbehaarten Knie- flecken, und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 57 2” Halsschild am Vorderrande gleichmälsig gewölbt. Nord- persien . . . . Ganglbaueri n.sp.!). 2' Halsschild in der Mitte des, N ecenandes buckelig gewölbt. Ostsibirien, Japan, Nordehina etc. (brepitarsis Lewis). (Eine hierher gehörende kleinere Form von gedrungener Gestalt, mit ausgedehnteren, zahlreicheren weilsen Flecken und dichterer Punktirung der Flügeldecken, bei welcher auch der Umkreis des Schildchens nicht punktfrei bleibt, aus Südturkestan, Nordchina, Peking ist v. crassa Harold.) Die Pachn. submarmorea Burm., welche mit vorhergehender Art grolse Aehnlichkeit besitzt, weshalb sie von Dr. Kraatz mit der- selben in nahe Beziehungen gebracht wird, gehört nicht in diese Untergattung, da sie keine Ventralfurche beim g' besitzt, sondern gehört zu Potosia. Die Pachn. speculifera Schwartz, die wahrscheinlich zu Pachno- tosia gehören dürfte, ist mir in Natura nicht bekannt; dagegen scheint die ?. Dalmanni Gory (puncticollis Burm.) in die Varietäten- reihe der floricola zu gehören. Pachnotosia marmorata Fabr. Syn.: Cet. aeruginea Hrbst., lugubris Hrbst., quercus Schrank. Nach Hrn. Baron von Harold (Berl. Ent. Zeitschr. 1884, pg. 127) wäre diese Art die echte metallica Herbst und letztere hätte die Priorität. Die Ceton. hieroglyphica Men. von Zouvant, Talysch und Baku, die von Marseul als var. hierher gezogen wurde, gehört sicher als var. zur floricola. Leder, der die oben angeführten Localitäten durch 2 Jahre besuchte, fand daselbst die auf die Be- schreibung passende Form der floralis zahlreich und keine einzige marmorata. Pachnotosia Ganglbaueri Reitt. Mit marmorata F. sehr nahe verwandt, reichlich so grofs als diese, unterschieden von ihr durch die vollständige Seitenrandlinie des Halsschildes und die vorhandenen weilsen Knieflecken an den Schienen; von der ostsibirisch-japanischen drevitarsis durch gleich- 1) Der marmorata F. sehr ähnlich, aber etwas grölser, ge- streckter (Long. 26— 23 mill.), weniger glänzend, dichter punktirt, Scheibe der Flügeldecken in der Dorsaldepression viel dichter, an den Seiten gedrängt punktirt, die Bogenpunkte dichte Querrunzeln bildend; die weilsen Flecke kleiner und zahlreicher. 58 E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden-Gattungen mäfsige Wölbung des Halsschildes am Vorderrande und gestreck- tere, hinten stärker verschmälerte Körperform, endlich durch die nicht spitzig ausgezogenen Suturalwinkel der Flügeldecken. Aus Persien. Dem Wiener Hofmuseum durch Hrn. Jakowleff mitgetheilt und Hrn. Custos Ludwig Ganglbauer dedicirt. Subgen. Potosia Mulsant. Uebersicht der Arten. 1” Hinterschienen an der Aufsenseite mit zwei Schrägleisten. Flügeldecken hinten neben der Naht zwischen den kurzen und seichten Quereindrücken ohne deutliche Dorsaldepres- sion, daselbst nicht dichter und stärker in Reihen punktirt. Schienen mit weilser Kniemakel. Pygidium des g' gegen die Spitze stärker beulenförmig gewölbt und daselbst fast glatt; beim 2 jederseits schräg eingedrückt, die Mitte der Länge nach gehoben. China, Japan . . . submarmorea Burm. 1’ Hinterschienen nur mit einer erhabenen Schrägleiste. 2" Flügeldecken hinter der Mitte in der Nähe der Naht nicht deutlicher niedergedrückt und daselbst nicht dichter und stärker längsstreifig punktirt, sondern ganz gleichmälsig gewölbt, ebenfalls glatt, nur mit weitläufigen sehr feinen Punktreihen. Unter- und Oberseite ohne weilse Flecken. Halsschild in der Mitte des Vorderrandes etwas buckelig gewölbt. Schienen ohne Kniemakel. Grölste europäische, metallisch-glänzende Art. Mittel-, Süd- und Osteuropa, Kaukasus. . 2.20... speciosissima Scop. 2' Flügeldecken Kr 1 Mitte in der Nähe der Naht mit deutlicher Dorsaldepression und daselbst fast immer dichter und stärker längsstreifig punktirt. 3” Schienen mit weilser Kniemakel. 4” Mesosternalfortsatz klein, nicht über die Mittelhüften und den steil abfallenden Hinterrand des Mesosternums vor- ragend. Unterseite schwarz, glänzend, Oberseite schwarz, selten mit Metallschein, meist mit kleinen weilsen, tropfen- förmigen Flecken. 5” Schwarz, sehr glänzend, Flügeldecken wenigstens mit einigen kleinen weilsen, tropfenförmigen Flecken; in der Dorsal- depression hinter der Mitte gegen die Naht zu mit stärkeren Reihen hufeisenförmiger Punkte, der Umkreis des Schildehens fast glatt, an den Seiten mit einfachen Punkten. Die äufsere 5' und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 59 Apicalecke des Penis seitlich als abgerundeter Lappen vor- ragend. Kaukasus, Armenien, Persien, Turemenien (exclamationis Falderm. 1855) . . . funebris Gory 1833. Schwarz, fast matt, mit einem Stich in’s Grüne, meist ein- farbig, Flügeldecken mit nahezu regelmälsigen Hufeisen- punkt-Reihen, letztere auch in der Nähe des Schildchens erkennbar; die schwache Depression kaum anders als die Scheibe seulptirt, an den Seiten mit kleinen queren Bogen- punkten. Türkei, Kleinasien, Syrien (Cet. tenebrionis Mensa. ale ee ner are Nu TRerSshax Men. Mesosternalfortsatz grols, über die Mittelhüften und den steil abfallenden Hinterrand des Mesosternums vorragend. Ober- und Unterseite metallisch glänzend. Hinterschenkel des J' am Hinterrande von der Basis bis über die Mitte stark, beim 2 schwach ausgerandet und des- halb vor der Spitze stumpf gezähnt, die Innenfläche dieser Ausrandung ohne Wimperhaare. Pygidiam des 2 mit zwei tiefen Schrägeindrücken. Seitenrand des Halsschildes durch- aus sehr schmal abgesetzt, gegen die Basis nur etwas höher aufgebogen. Stirn zwischen den Augen doppelt dichter und maschig punktirt. Ober- und Unterseite ohne weilse Flecken. Mittel- und Südeuropa, Westasien . .affinis Andersch. Hinterschenkel in beiden Geschlechtern nicht ausgerandet, einfach, Hinterrand bewimpert. Seitenrand des Halsschildes in der Mitte oder hinten viel breiter gerandet. Stirn zwischen den Augen meist stärker, aber einfach punktirt. Ober- und Unterseite mit oder ohne weilsen Flecken. Europa, Ausren 1) un Dale nalan ua ‚DERSERIRER, Wußpkoricola Herbst. Schienen ohne weilse Kniemakel. Mesosternalfortsatz grols, die Mittelhüften und den steil ab- fallenden Hinterrand des Mesosternums weit überragend. Oberseite erzfarbig, mit oder ohne spärlichen weilsen Flecken, Unterseite kupferroth oder ganz so gefärbt. Deutschland bis Sieilien. . . . . .. metallica Fbr. 1) Ganz ähnlich dieser Art, namentlich der var. hieroglyphica ist Pachnoda Dalmani Gory (puncticollis Burm.) aus der Mongolei, Thibet ete. Sie unterscheidet sich durch das matte, aulserordent- lich fein hautartig gerunzelte Pygidium, welches zudem noch beim d' vor der Spitze stärker gewölbt, beim Q jederseits schräg und tief eingedrückt ist. 60- E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden - Gattungen 8 Oberseite schwarz, fast matt, selten blausehwarz, Unterseite schwarz, schwarzblau eder schwarzgrün, ganz ungefleckt. Südwestliches Europa, Nordwestafrika . cardui Gyll. 7' Mesosternalfortsatz klein, die Mittelhüften und den steil ab- fallenden Hinterrand des Mesosternums kaum überragend. 9" Ober- und Unterseite erzfarbig, die erstere mit kleinen weilsen Flecken und überall äufserst gedrängt runzelig punktirt. Den floricola-V arietäten ähnlich, aber kleiner und viel gestreckter. Mongolei, Turkestan . mimula Harold. 9' Ober- und Unterseite lebhaft metallisch glänzend, un- gefleckt, Oberseite mit normaler Cetoniden-Sculptur, be- stehend aus annähernd regelmäfsigen Reihen flacher bogen- oder hufeisenförmiger Punkte. 10” Pygidium in beiden Geschlechtern einfach. Ungarn, Italien, Dalmatien etc. . . . . . angustata Germ. 10' Pygidium in beiden Geschlechtern in der Mitte tief ein- gedrückt. Kleinasien, Syrien. . . . . Judith Reiche. Potosia speciosissima Scop. Syn.: aeruginosa Drury, fastuosa Fbr., Frischi Schrank, smaragda Brahm, superba Villers, nudiventris Germ. Als Varietäten gehören hierher: aureocuprea Muls. Goldgrün mit rothem Scheine. venusta Men. Der Stammform ganz ähnlich, aber mit stärkerer Punktur. Türkei. speciosa Adams (psittacina Men.). Oben grün, die Beine, die Schulterblätter und wohl meist der gröfste Theil der Unterseite blau. Kaukasus, Armenien. Jousselini Gory. Halsschild, Schildchen und die Seiten der Hinterbrust purpurroth, sonst grün, die Beine und Schulterhöcker blau. Syrien. Potosia affinis Andersch. Syn.: aenea Ill., fastwosa Dumeril, quercus Bon. Varietäten: Stammform: Finfarbig grün oder grüngolden. mirifica Muls. Ganz blau oder violett, Flügeldecken oft roth durchscheinend. Vorzüglich auf Corsica, Sardinien ete. pyrodera Ganglb. in litt. Ganz blau, Scheitel des Kopfes und Pygidium grün, Halsschild und Schildehen glänzend purpurroth mit feinen, grünen Rändern. Külek. Im Wiener Hofmuseum. Erinnert in hohem Grade an Jousselini. und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 61 Die früher hierher gezogene Cet. splendidula Fald. ist keine Varietät der affinis, sondern ist eine der affinis sehr ähnliche, gold- grüne floricola. Die Cet. affinis kommt im Kaukasus gar nicht vor. Potosa floricola Herbst. Syn.: Cet. aenea Andersch., aenea Gyll., metallica Payk., albi- guttata Andersch., Cet. algerica Motsch.? difficilis Muls.? Uebersicht der Varietäten. I. Unterseite, besonders der Bauch violett. Unterseite violett, Oberseite grün, Flügeldecken mit weilsen Sprenkeln, Halsschild mit oder ohne kleinen weilsen Punkt- flecken; Pygidium weilsgefleckt . . . . . . Stammform. Mesosternum deutlich punktirt und behaart; sonst wie die Stammform. Frankreich. . . . . v. sternohirta Seidl. Unterseite violett, mit grünem Scheine gemischt, Oberseite dunkelgrün, Flügeldecken mit dunklem Kupferglanz, letztere und das Pygidium mit spärlichen weilsen Flecken. Italien, Biranıkreich, 7.2, : . ... v. cuprea Muls. Wie die vorige, aber oben unse Türkei v. atrorubens Friv. Unterseite violett, Oberseite kupferroth, mit spärlichen, weilsen Flecken. Frankreich . . . . . . vw. rubrocuprea Muls. Unterseite violett, Oberseite grün, diese und das Pygidium ohne weilse Flecken. Cet. metallica Gory . . v. obscura Andersch. Unterseite und die schmalen Ränder des Halsschildes violett, Oberseite grün, mit mattem Glasglanz. Italien, Tyrol, Ostfrankreich. Cet. olivacea Muls.. . v. florentina Hrbst. Unterseite violett, Oberseite grün, oft mit Bronzeglanz, Hals- schild, Flügeldecken und Pygidium mit zahlreichen, aus- gedehnten, weilsen Flecken. Südrufsland, Kaukasus. Cet. steppensis Motsch. . . . . . .v. volhyniensis Gory. II. Unterseite blau oder grün, Seitenstücke der Hinterbrust kupferig- golden, blau oder grün mit goldener Färbung gemischt. Oberseite grün, ungefleckt, Kopf, Halsschild und Pygidium heller goldgrün oder purpurroth. Syrien. . . v. ignicollis Gory. Ill. Unterseite kupfer- oder erzfarbig. Oberseite wie die Unterseite dunkel kupferroth. Flügeldecken und Pygidium mit spärlichen weilsen Sprenkeln, Bauch- segmente meistens weilsgefleckt. Kaukasus v. cuprina Motsch. Unterseite dunkel erzfarbig, Bauch in der Mitte mit violettem und grünem Glanze, Oberseite erzfarbig, Halsschild nur an den Seiten mit wenigen kleinen, Flügeldecken und Pygidium 62 . E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden- Gattungen mit zahlreicheren weilsen Flecken. Stambul, Amasia. Cet. subalboguttata Schauf. (Ann. Fr. 1832, Bul. CLXXXT): v. transfuga Schauf. Ober- und Unterseite erzfarbig, Halsschild, Flügeldecken, Pygi- dium und oft auch die Bauchsegmente theilweise mit weilsen Flecken. Kaukasus, Talysch. Cet. pulverulenta Motsch., Cet. caucasica Kolen. . . . . . v. hieroglyphica Men. Wie die vorige, aber kleiner, Basahikl, Flügeldecken, Pygi- dium und Unterseite mit weilsen Flecken. Ostsibirien: v. amurensis Kr. IV. Unterseite wie die Oberseite gleichfarbig, grün oder goldgrün, oft mit purpurrothem Glanze. Langgestreckt, ziemlich schmal, einfarbig grün, sehr glänzend, ungefleckt, Halsschild wie bei der nachfolgenden punktirt. Marocco. Vielleicht besondere Art . . . v. nobilissima. Lebhaft grün, sehr glänzend, der affinis ähnlich, ohne weilse Flecken. Halsschild an den Seiten sehr spärlich punktirt, in der Mitte fast glatt. Araxesthal . . v. splendidula Fald. Wie die vorige, meist mehr goldgrün oder mit rothem Scheine, Halsschild, Flügeldecken, Pygidium mit einzelnen kleinen weilsen Sprenkeln, oft auch der Bauch mit solchen. Hals- schild wie bei der vorigen. Persien, Erzerum, Armenien, Balastına .,.. . 2. 1. persplendens. Purpurgoldroth , ikea erackhrn und meist auch die Unterseite weilsgefleckt. Halsschild an den Seiten oft mit feinem weilsem Längsflecken. Kurdistan . . v. diademata. Kupferig grün, Oberseite mit feinen, weilsen Sprenkeln, Flügel- decken wenig niedergedrückt, Halsschild neben dem Seiten- randwulste sehr fein strichförmig oder nur zum Theil weils gerandet. Araxesthal. . . - . -—-.. . worasatolne Grün, einfarbig, Oberseite stark flachgedrückt, mit zahlreichen weilsen Sprenkeln, Halsschild gewöhnlich mit deutlicherem weilsem Marginalstreifen. Turemenien . v. depressiuscula. Grün, glänzend, Halsschild neben dem Randwulste mit breitem weilsem, oft unterbrochenem Längsstreifen, Flügeldecken, Pygi- dium und meist auch die Unterseite mit mehr oder minder grolsen weilsen Flecken. Turkestan . v. marginicollis Ball. Von der letzteren Form, die bisher als Art gehalten wurde; hat Hr. Dr. G. Kraatz in den Horae, Tome XX, 3 weitere Varie- täten unterschieden. und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 63 Potosia metallica Fbr. Unterseite kupferroth, Oberseite erzfarbig, ohne weilse Flecken. Mitteleuropa, seltem. . ..0 2u20.20.0). 1, Stammform. Unterseite kupferroth, Oberseite erzfarbig, mit feinen weilsen Flecken. Mitteleuropa, häufiger. Cet. aenea Fieb. v. Fieberi Kr. Wie die vorige, aber die Unterseite violaceo - purpurascens. Calabrien, Sieilien . . .. „vw. incerta Üosta. Unterseite violett, Oberseite dunkel urferroti Sicilien. Cet. hesperica Motsch. . . ....v. cuprea Gory. Anmerkung. €. cuprea Bahr. (Sat. Ent. II, 149), die nach Harold identisch sein soll mit der italienischen florentina, stammt aus Surinam und ist sicher eine ganz andere Art. Potosia cardui Gyll. Syn.: Cet. corvina Motsch., opaca Gory. Grofse Form, oben matt blauschwarz oder schwarz, unten schwarzblau oder dunkelgrün. Spanien, Südfrankreich, Aloier" .. . { i 022 2 2Sbarmmmıko,rm. Kleine, schmälere ee Sn en matt, nur das Schild- chen etwas glänzend, unten gewöhnlich dunkelgrün, selten blauer @ rear va N ne REONSICHeINGE aMIGT: Potosia angustata Germ. Syn.: Cet. hungarica Latr., vicina Schönh., nasuta Germ. ? Protaetia resplendens Burm. Einfarbig grün. Dalmatien. . . . .. . Stammform. Oberseite blaugrün, Unterseite dunkelblau Dalmatien, olsaNa 2 2205 m) coerulescens!Schilsky. Oberseite rothgolden. Unterseite grün. Dalmatien: (v.) purpurascens. Oberseite dunkel purpurroth, Unterseite erzfarbig. Dalmatien: v. Diocletiana. Cetonia nasuta Germ. ist offenbar dieselbe Art mit stärker aus- gerandetem Clypeus. Subgen. Melanosa Muls. Syn.: Necotia Costa. Uebersicht der Arten. I. Die Naht der Flügeldecken ist jederseits durch keinen bis zum Schildchen reichenden Punktstreifen wulstig abgesetzt und deshalb ohne deutliche, parallele Zwischenräume neben 64 _ E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden-Gaitungen derselben; auch ist sie nur hinten, vorn nicht, erhaben. Flügeldecken mehr oder weniger fein und dicht punktirt, auch in der Dorsaldepression ohne deutliche Punktreihen, manchmal fast glatt, nur in seltenen Fällen, bei abnorm sculptirten Stücken mit wahrnehmbaren Punktreihen auf der Scheibe. Die Punkte sind einfach oder vorn vertieft und ver- breitert, oder aus Querkritzeln, nicht aus deutlichen hufeisen- förmigen Bogen bestehend. Manchmal zeigt die Scheibe der Flügeldecken einige deutliche, meist vielfach unter- brochene Rippen; die Zwischenräume derselben sind aber stets dicht und regellos punktirt. Hinterbrust der ganzen Länge nach punktirt. Mesosternalspitze bei dieser kleinen Gruppe mit veränderlicher Seulptur. 1” Ober- und Unterseite grün, sehr selten blau, ebenso die Unterseite des Kopfes, die Fühlerkeule und die Palpen von gleicher Färbung. Flügeldecken kahl, sehr selten mit Spuren einer Behaarung, ohne wahrnehmbare Discoidal- depression hinter der Mitte in Nähe der Naht und ohne deutliche Rippen. Mittel- und Südeuropa hungarica Scop. 1’ Oberseite dunkel erzfarbig, selten mit rothgrünem Scheine, Unterseite schwarz mit Erzglanz oder erzfarbig, selten kupferroth; Unterseite des Kopfes, der Fühlerkeule und Palpen ohne Metallglanz. Flügeldecken bei reinen Stücken oft anliegend gelblich behaart, mit deutlicher Discoidal- depression und angedeuteten, oft stark prononeirten, im letzten Falle vielfach unterbrochenen Dorsalrippen. Unter- seite zottig behaart. Araxesthal, Persien, Central- asien Kayaniaıı nn“ Lille en er TEREIGIADKAEE ENGE II. Die Naht der Flügeldecken ist jederseits bis zum Schildchen durch einen, meist aus hufeisenförmigen Punkten bestehenden Streifen etwas wulstig abgesetzt und scharf begrenzt; sie hat mithin jederseits einen parallelen, vollständig ab- gegrenzten Zwischenraum, der glatter und meist auch ge- wölbter ist als der übrige Theil der Scheibe. Flügeldecken wenigstens in der Dorsaldepression mit deutlichen Punkt- reihen; auch die Scutellarregion mit deutlicher Punktur. A. Mesosternalfortsatz mit einem glatten, durch eine tiefe Punkt- furche wulstartig abgesetzten Apicalrand. 1" Flügeldecken mit vier Dorsalfurchen, die Naht und vier Zwischenräume auf der Scheibe rippenartig gewölbt, hier- von die vorletzte Rippe neben der seitlichen stark verkürzt, S 4’ Hr BY und deren mir bekannte Arten aus Europa elec. 65 alle Rippen nicht unterbrochen. Grofs, grün-metallisch. Centralasien . . . . . Bogdanowi Solsky. Flügeldecken ohne Furchen ven Rippen. Oberseite aufstehend gelblich behaart. Grün, Flügeldecken mit weilsen Querflecken. Syrien. C. subpilosa Desbr. Athalia Reiche. Oberseite nicht oder nur fein anliegend behaart. Ober- und Unterseite oder wenigstens das Pygidium zum Theil mit weifsen Tomentflecken. Scheibe der Flügel- decken mit deutlichen, durch Zwischenräume separirten Bogenpunktreihen. Halsschild an den Seiten keinen Winkel bildend, neben der Seitenrandlinie fast immer mehr oder weniger streifenartig weils gefärbt. Fühlerkeule des g' und des 2 kurz. Vorder- rand der Hinterbrust in der Mitte, dicht hinter der den Mesosternalfortsatz absetzenden gebogenen Linie, fein oder kaum punktirt, und daselbst nicht oder nur sehr kurz behaart. Gedrungene Arten. Grün, selten blau. Bauchsegmente an der Basis fein und spärlich punktirt. Griechenland, Kleinasien, Kau- kasus bis Ostsibirien . . . . .... . sibirica Gebler. Oben schwarz mit Erzglanz, unten schwarz glänzend; Bauchsegmente an der Basis grob und dichter, beim 2 noch stärker punktirt. Hinterschenkel kürzer und in beiden Geschlechtern stärker verdickt als bei der vorigen Art. Sieilien, Calabrien. C. tincta Germ. . .squamosa Lef. Eine kleine Varietät mit weniger dichten weilsen Flecken auf den Elytren ist C. v. crassicollis Burm., Hand. III, 443. Halsschild in der Mitte der Seiten einen deutlichen Winkel bildend; ohne jede weilse Zeichnung. Fühlerkeule lang, beim @ kaum kürzer. Vorderrand der Hinterbrust hinter der gebogenen Mesosternal-Abgrenzungslinie dicht punktirt und lang behaart. Schlanke, blaue Art, vom Habitus der C. aurata, mit ähnlichen Flecken auf den Flügeldecken. Teen aa : . . eyanescens Kr. Oberseite und Unterseite Anke Gh warzbldu und oben stets ungefleckt; Scheibe der Flügeldecken überall mit dichten, annähernd zu Längsreihen gestellten Bogenpunk- ten, welche sich mehr oder weniger berühren und deut- liche Zwischenräume der Reihen nicht wahrnehmen lassen. Corsica, Sardinien, Siceilien.. . . . sardoa Gory. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 5 66 E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden - Gattungen B. Mesosternalfortsatz punktirt, vorn ohne glatt und wulst- förmig abgesetzten Apicalrand. 1” Mesosternalfortsatz grofs, die Mittelhüften und den Hinter- rand des steil abfallenden Mesosternums deutlich über- ragend. Unterseite grün oder blau. Griechenland, Türkei,'Kleinasien, Syrien . . . . .affiiseta Gory. 1’ Mesosternalfortsatz klein, die Mittelhüften und den steil abfallenden Hinterrand des Mesosternums kaum überragend. Unterseite schwarz, kupferig, erzfarbig, selten grün oder blau. 2" Flügeldecken, namentlich gegen die Spitze zu, mit ver- einzelten, ziemlich langen, abstehenden, weilsen Haaren besetzt. Ober- und Unterseite gleich gefärbt, grün, purpur- farben, blau oder erzfarbig. 3” Pygidium des 2 jederseits mit grolsem und tiefem Schräg- eindruck, die Mitte der Länge nach emporgehoben. Ober- seite erzfarbig, grün oder kupferig; mit vielen, Flügeldecken mit gröfseren weilsen Flecken, welche den Umkreis des Schildchens freilassen. Halsschild fast immer mit weilser Randlinie. Turkestan . . . 2... conspersa Ball. 3 Pygidiam des 2 einfach oder nur abgeplattet. Turec- menien, Turkestan . . . 2... Karelini Zoukk. 2 Flügeldecken nur mit sehr Eirzen anliegenden Härchen oder ganz unbehaart, meist mit kleinen weilsen Punkt- flecken. Ober- und Unterseite schwarz, selten mit Erzglanz, noch seltener olivengrün oder kupferroth, erstere matt, letztere glänzend. 4” Die Hinterwinkel der Hinterhüften an den Seiten des Körpers nach hinten scharfspitzig vorgezogen. Pachnoda afflicta Gory var. 4' Die Hinterwinkel der Hinterhüften an den Seiten des Körpers abgestumpft oder rechteckig, nicht in eine Spitze nach hinten ausgezogen. 5” Matt olivengrün, Kopf, Halsschild und Schildchen mit kupferrothem Scheine, Unterseite glänzend grün oder kupferroth. Körper gestreckt. Der angustata ähnlich und ähnlich seulptirt. Penis des g' ähnlich dem der vidua; der Apicalwinkel ist nach aulsen stark gerundet erweitert. Griechenland und angeblich auch Tyrol. Long. 17 bis 20 mill. Im Wiener Hofmuseum . . . .Ithaen.sp. 5 Schwarz, meist matt, selten mit Erz- oder Kupferglanz. Körper gedrungener gebaut. und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 67 6” Die Mitte der Hinterbrust grob punktirt. Mesosternal- fortsatz deutlich behaart. Flügeldecken meist mit sehr kleinen, spärlichen, anliegenden Härchen. Halsschild selten mit deutlichen, weifsen Punktmakeln. 7’ Die Seiten des Halsschildes fast niemals weils gefärbt. Schildehen an der Basis mehr oder minder dicht, manch- mal runzlig, aber nicht querrissig punktirt. Unterseite nur am Spitzenrande der Bauchsegmente an den Seiten mit kleinen weilsen Makeln. Pygidium des 9 gewölbt. Türkei, Griechenland, Syrien . . . . vidua Gory. 7 Die Seiten des Halsschildes fast immer weils gefleckt oder weils gerandet. Schildchen an der Basis stark querrunzelig, feine Querrisse bildend. Bauchsegmente am Spitzenrande meist mit gröfseren, weilsen Querflecken. Pygidium des ? abgeflacht. Südwestliches Europa . . . oblonga Gory. 6‘ Die Mitte der Hinterbrust fein und spärlich punktulirt, sehr glänzend. Mesosternalfortsatz fast immer kahl, selten behaart. Oberseite schwarz, matt, unbehaart. Halsschild und Flügeldecken mit kleinen punktförmigen Makeln. Südeuropa, Nordafrikar, 2 0. ..02..2.mosnsorR. Melanosa hungarica Scop. Syn.: viridis Fabr. Grün, oben matt, Halsschild meist mit 4 punktförmigen kleinen, Flügeldecken mit einigen grölseren weilsen Flecken in der Nähe des Seitenrandes und meist auch einigen Querfleckchen auf der Scheibe. Ungarn, Südosteuropa, Kaukasus. Cet. quadriguttata Motsch. . . 2 2, Stammkorm. Wie die vorige, Halsschild oft nn eokleckn die weilsen Flecken der Elytren an den Seiten randartig zusammengeflossen. Griechenland. . . 5 . 2... v. viridana Brulle. Halsschild mit 4 bis 6, Flübeldscken mit zahlreichen weilsen Punkten und Querflecken auf der Scheibe, am Seitenrande nicht dichter gestell. Oberseite matt, seltener ziemlich glänzend, grün. Talysch, Turemenien, Kirghisia: v. Zoubkoffi Fald. Wie Zoubkoffi; Oberseite etwas glänzend kupferig purpurroth, Unterseite kupferroth. Turemenien . . v. purpurea Burm. Unterseite schwarzgrün, Oberseite schwarz, glanzlos, Flügel- decken mit weilsen Flecken. Russisch-Armenien: v. melancholica Zoukk. 5* 68- E. Reitter: Darstellung der echten Cetoniden- Gattungen Wie Zoubkoffi, oben grün, stark punktirt, unten erzfarbig, Beire kupferroth. Halsschild ohne, Flügeldecken mit spärlichen weilsen Flecken. Turemenien . . . . . v. turcomanica. Oberseite grün, Unterseite blau, Flügeldecken mit feinen weilsen Flecken. Turkestan . . ... m. turcestanica Kr. Ober- und Unterseite blau, Halsschila ohne, Flügeldecken mit spärlichen, weilsen Flecken. Grofse, oben abgeflachte Form; oben kaum, unten stark N Turkestan. (Horae 1530) Baar “nV cHanen KT: Großs, stark unkunt, ganz grün, Oee mälsig glänzend, Flügeldecken mit sehr feinen weilsen Flecken, Brust dicht und stark punktirt. Long. 20—22 mill. Nordpersien v.persicaKr. Oberseite matt und wie die Unterseite einfarbig grün. Kau- kasus. Ein ebenso $efärbtes Ex. aus Deutschland benannte Herr Schilsky simplex. — Cet. cirsii Motsch. v. armeniaca Men. Ober- und Unterseite glänzend, Kopf, Halsschild, Schildchen und die Hinterbrust lebhaft golden, die Flügeldecken und die übrige Unterseite grün, oben gewölbt, ungefleckt, Halsschild an den Seiten fein und spärlich, Flügeldecken fast glatt, nur äufserst fein und wenig dicht, nicht in Reihen punktirt. Long. 20— 24 mill. Ahmt bei dieser Art die Cet. ignicollis nach; doch sind die Farben hier weniger lebhaft und die Gestalt eine andere. Nordpersien . . . v. ignisternum. Wie die vorige, aber Oberseite wie die Stammform punktirt. Araxesthal. ., . 0... en ler SR Melanosa ercavata Fald. Diese Art wurde bisher mit Unrecht zu vidua Gory gestellt, mit der sie keine Aehnlichkeit besitz. Nur der Mangel an Üeto- niden-Material aus dem südlichsten Transkaukasus ist wohl Schuld, dafs die seltene M. excavata einer solchen Deutung verfallen konnte. Dunkel kupferig, Unterseite fast schwarz, überall ungefleckt, Flügeldecken überall dicht wurmartig punktirt, die Punktur steht nirgends in Reihen, die Scheibe mit 2 nur angedeuteten, mehrfach unterbrochenen, oft kaum erkennbaren Rippen. Oberseite nicht oder nur sehr kurz behaart. Talysch, Nordpersien ). . esta. cnail onen, Wie die vorige, Ole ER dicht anliegend rostgelb be- haart. Persien. . . ...... v..Lora Redtb. Wie die Stammform, aber Meer al kuipfai, oben fast matt, Flügeldecken mit weilsen Quersprenkeln, diese hinter und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. 69 der Mitte und auch das Pygidium oft an den Seiten weils gefleckt, Araxesthal . . . . . v. araratica. Kupferig erzfarben, Halsschild sh deutliche weilse Flecken, ziemlich gleichmälsig stark punktirt, Flügeldecken fein und kurz anliegend behaart, mit 4 vielfach unterbrochenen Rippen, wovon die vorletzte vor dem Seitenrande stark verkürzt ist, ohne oder nur mit undeutlichen oder kleinen weilsen Flecken. Taschkent. Von Herrn Willberg einzeln gesammelt: v. obtusecostata. Wie die vorige, aber der Halsschild sehr ungleichmäfsig punk- tirt, mit weilsen Flecken, hinten mit glatter Mittellinie, die Flügeldecken und das Pygidium mit deutlicheren weilsen Makeln, die Dorsalrippen gewöhnlich noch etwas pronon- eirter. Turkestan . . . . v. interruptecostata Ball. Wie die vorige, aber die Scheine des Halsschildes deutlicher uneben, kupferroth mit metallisch grünen Streifen und Flecken. Sarafschan . . . . . .... v. Kessleri Solsky. Melanosa sibirica Gebl. Oberseite und Unterseite grün, Flügeldecken fast ungefleckt, Halsschild mit schmälerem weilsem Rande, Pygidium mit 2 grofsen weilsen Flecken. Kleine Form aus Sibirien. Wie die vorige; Flügeldecken mit weilsen Punkten und Quer- flecken auf der Scheibe. Sibirien, Kaukasus . Stammform. Wie die vorige; Flügeldecken nur mit sehr snalicheh Flecken. Oberseite stark gewölbt, glänzend grün, mit starken Punkt- reihen; die weilse Seitenlinie des Halsschildes stark rudi- mentär oder fehlend. Syrien. . . . v. syriaca Dup. i.]. Ganz grün oder goldgrün, Halsschild mit feinem weilsem Rande, Flügeldecken mit wenigen weilsen Flecken an den Seiten und an der Spitze. Kaukasus . . v. Godeti Gory. Wie die vorige, aber blau. Araxesthal, Syrien: v. magica Harold. Grolse Form; unten grün oder grün erzfarbig, Oberseite grün mit purpurrothem Schimmer, Halsschild mit weilsem Rande und weilsen Flecken, Flügeldecken mit grolsen, irregulären Flecken an den Seiten und an der Spitze. Griechenland: v. trojana Gory. Halsschild und Flügeldecken mit sehr breitem weilsem Saume. Armenien, Persien, Kurdistan . . v. albilatera Fald. Wie die vorige; kleine Form. Kaukasus . v. circumdata Fald. 70 _ E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden- Gattungen Dunkelgrün, Halsschild mit weilsen Randstreifen, Flügeldecken mit zahlreichen, mehr oder minder verflossenen weilsen Flecken an den Seiten und an der Spitze, überall mit ziem- lich langen, etwas abstehenden Haaren besetzt. Pygidium bis auf die Ränder weils. Araxesthal.. . . .v. setosula. Hierher gehört noch nach Harold: C. proctotrichia Fisch. (Bull. Mosk. 1844, I, 51) aus der Songorei: „Viridi-aeneo-nitens, supra toto viridi-smaragdina, ano longe albo- setoso, pectore longe ferrugineo-piloso.“ (Von Karelin erhalten.) C. fasciata Fisch. (1. c., pg. 52): „Cupreo-aenea, infra nitida, supra opaca, thorace albolimbato, elytris punctatis, duobus fascüs geni- culatis interruptis albis.“ (Von Karelin erhalten.) Letztere gehört wahrscheinlich zu Zoubkoffi Fald. Melanosa conspersa Ball. Kupferig erzfarben oder grünlich erzfarben, Halsschild mit schmaiem weilsem Rand und einigen weifsen Flecken auf der Scheibe. (Cet. confluens Kr.) . . . . . . . 'Stammform. Kupferroth oder erzfarbig, Halsschild mit breitem weilsem Seitenrand und mit grolsen weilsen, vielfach zusammen- geflossenen Dorsalflecken. (Cet. conglomerata Kr.) v. agglomerata Solsky. Melanosa Karelini Zoubk. Erzgrün, oft mit purpurrothem Schimmer, Haisschild mit mehreren weilsen Punkten, die Flügeldecken mit zahlreichen, wurmförmig gewundenen queren Flecken und die Bauch- segmente meistens mit weilsen Querlinien. . . Stammform. Wie die vorige, dunkelblau, nur die Flügeldecken dunkelgrün. Die weilsen Zeichnungen auf den Flügeldecken spärlicher. Durkestan..,L.. m Mermine. Dunkel erzfarbig, Elaleschild meist ohne: Flögeldecken mit sehr spärlichen weilsen Flecken. Turkestan, Chodshend. (Cet. fuscoaenea Ball. i.l.). - . ... v. itmmarginata Kr. Die Cet. nigroaenea Kr. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, pg. 243), die sich von dieser Art durch ein sehr fein punktirtes Hals- schild unterscheiden soll, mufs der letzten Form äufserst nahe stehen. Dunkel erzfarbig, mit schwachem Kupferscheine, glänzend, Kopf und Halsschild stark punktirt, nur vorn an den Seiten mit kleineren weilsen Längsflecken, Flügeldecken nahezu mit ähn- lichen Rippen wie die interruptecostata, die Zwischenräume und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. Zul der vielfach unterbrochenen Rippen, mit Ausnahme des Um- kreises vom Schildehen, dicht weils gefleckt, die Flecken fast streifenartig markirt; Scheibe überall mit hufeisenförmigen Punkten, letztere in der Dorsaldepression streifig angeordnet, wodurch sich diese Form sofort von der interrupiecostata, sowie durch die lange, etwas gehobene Behaarung unter- scheidet. Pygidium fast ganz weils, nur die Querrisse kupfer- glänzend. Unterseite nicht gefleckt. Long. 20 mill. Ich erhielt diese sehr ausgezeichnete Form von Herrn Eugen König als agglomerata vom Fluls Naryn, aus Centralasien . v. Annae. Melanosa afflicta Gory. Oberseite blauschwarz, Unterseite sehr dunkel violett, aber ohne weilse Flecken . . . 2 . 7Stammionm: Wie die nachfolgende, Flügeldecken Ungädeokt. Syrien: v. libanii Gory. Oberseite matt schwarzgrün, Flügeldecken und Pygidium mit weilsen Flecken, Unterseite glänzend grün. Griechenland, Kleinasien. C. osmanlis Gory . . v. leucogramma Gory. Wie die vorige; Oberseite matt blauschwarz, Unterseite blau oder blaugrün. Griechenland, Syrien . v. atrocoerulea Waltl. Melanosa vidua Gory. Einfarbig schwarz, mit schwachem Bronzeglanz. Persien, Kleinasien, Syrien . . . Beschriebene Stammform. Wie die vorige; Halsschild mit vier punktförmigen weilsen Makeln. Aegypten, Griechenland, Türkei; selten: v. aegyptiaca Gory. Schwarz, unten glänzend, oben matt, Halsschild gewöhnlich mit einigen punktförmigen, Flügeldecken mit zahlreicheren weilsen Sprenkeln. Griechenland, Türkei, Kleinasien. Cet. exclamationis Burm.. . . . . .... vw. adspersa Waltl. Kleine, länger behaarte Form, schwarz, unten glänzend, oben matt, Flügeldecken mit gleichmäfsigen, dicht gestellten, weilsen Querflecken, welche dieselben weils gewellt erschei- nen lassen. Araxesthal. Herr Bedel zieht diese Art mit Unrecht als dunkle Form zur Cetonia aurata v.asiatica Fald. Melanosa oblonga Gory. Halsschild an den Seiten, die Flügeldecken ebenda, sowie am hinteren Theile der Scheibe mit weilsgelben Flecken. Süd- frankreich, Spanien. . „. „uSitalmımiko rm. Einfarbig, ol helle Flecken. Südfrankreich v.luctifera Muls. 72 _ E.Reitter: Darstellung der echten Cetoniden-Gattungen Schwarz, matt, kaum sichtbar punktirt. Nur das Pygidium jederseits mit weilsen Flecken. Andalusien. (Heyd., Reis. Span. 11 9Y)HHSHE ie NINE IykaffnuysnDerbr: Melanosa morio Fabr. Cet. lugubris (Voät) Fabr., fuliginosa Scop., funesta Fabr. Einfarbig braunschwarz. Südeuropa. C.ezcavataGory Stammform. Auf dem Halsschilde befinden sich 4—16, auf den Flügeldecken mehr oder minder zahlreiche kleine, weilse, punktförmige Flecken. Südeuropa. C. octopunctata Fabr., albopunctata Mulse, . .. 0. 000... 20.0.2. v.gquaaripunctananNapız Genus Aethiessa Burm. Uebersicht der Arten. I. Metasternum mit in die Breite gezogenen, groben, meist nach hinten verflachten Punkten -besetzt. Halsschild kahl, ohne punktfreie, fein erhabene Längslinie. A. Pygidium des 2 wie des g' einfach, leicht gewölbt. Hinter- brust tief gefurcht, spärlich punktirt. Südeuropa, Nord- afrika 0.0 0 ee Be lee en RESTLOS B. Pygidium des 2 jederseits flach und schräg eingedrückt, des d' einfach, leicht gewölbt. a. Käfer schwarzgrün. Hinterbrust mit sehr feiner, gleich- mälsiger Längsrinne und dicht punktirt und deutlich be- haart. Seitenrand des Halsschildes fast immer, sowie viele Flecken auf den Flügeldecken, welche sich an den Seiten mehr verdichten, weifs. Clypeus an der Spitze ziemlich tief ausgerandet. Syrien, Mesopotamien mesopotamica Burm. b. Käfer tief schwarz, meist mit blauem Scheine. Hinterbrust mit starker, oft weit vor dem Hinterrande verkürzter Längsrinne und spärlicher Punktur, die Mitte fast kahl, glänzend. Clypeus an der Spitze fast gerade, in der Mitte sehr schwach ausgerandet. 1. Halsschild mit breitem weilsem Seitenrande; die weilse Randung schliefst vor der Mitte einen punktförmigen, denudirten Flecken ein. Flügeldecken spärlich punktirt, an den Seiten mit zusammengeflossenen weilsen Zeich- nungen, welche hinter der Schulterbeule bis fast zur Spitze einen breiten weilsen Rand bilden; in der Mitte mit geschlängelten, an der Naht unterbrochenen, weilsen Querflecken. Pygidium bis auf die Basis, Spitze und schmale Mitte weils. Die seitlichen Spitzenränder der 108 A und deren mir bekannte Arten aus Europa etc. Bauchsegmente mit kleinen weilsen Querflecken. Grofse Art, Normalfärbung. Malatia. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1884, pg. 213.) Die dabei als var. b beschriebene Form gehört nicht hierher, sondern zur rugipennis albocincta Kr. 2. Halsschild ohne weifsen Lateralrand, meist ungefleckt, Flügeldecken mit oder ohne weilse Flecken. Flügeldecken mälsig, dicht punktirt. Araxesthal, Armenien, Per- sien, West-Turemenien. Oberseite ungefleckt. Stammform. . rugipennis Burm. Flügeldecken mit mehr oder minder zahlreichen weilsen Querstricheln geziert. Meist kleiner als die Stamm- form Se . 2. v. bagdadensis Burm. Metasternum in der Mitte, namentlich vorn, mit in die Länge gezogenen, nach hinten abgeflachten Punkten wenig dicht besetzt. Halsschild bei reinen Stücken ziemlich lang be- haart, mit punktfreier, feiner, etwas gehobener Längslinie. Flügeldecken mit stark erhöhtem Zwischenraume an der Naht und kielartig vortretender Dorsalrippe, welche in die Ante- apicalkeule einmündet. Turemenien, Turkestan. Aeth. aethiopica Burm., leucospila Burm.. . . . inhumata Gory. In diese Abtkeilung gehört auch die aus Oran beschrie- bene, mir unbekannte Martini Bedel (Ann. Fr. 1889, pg. 91), die ebenfalls auf Kopf und Halsschild behaart ist. Aethiessa floralis Fabr. Cet. algirica Strm. Herr Bedel unterscheidet die nordafrikanischen Formen dieser rt in folgender Weise (Ann. Fr. 1889, pg. 90): a. Halsschild fast trapezförmig. b. Oberseite desKörpers grob punktirt. Halsschild an den Sei- ten gebuchtet, seine Hinterwinkel fast rechteckig. Sutural- winkel der Flügeldecken spitzig vortretend v. barbara Gory. (Körper meist mit wenigen weilsen Flecken.) (et. Aupicki Gory, coracina Strm. b’. Oberseite des Körpers feiner punktirt. Halsschild an den Seiten nicht gebuchtet und die Hinterwinkel stumpf oder abgerundet. Suturalwinkel der Flügeldecken spitzig oder rechteckig. c. Oberseite des Körpers glänzend. Flügeldecken mit an den Seiten zusammengeflossenen weilsen Flecken. Algier, Spanien... 0 22 eSitammmıkonnm. 74 E.Reitter: Darstellung der echten Ceton.-Gattungen etc. e'. Oberseite des Körpers matt. Flügeldecken mit zahlreichen, an den Seiten mehr verdichteten gelbweilsen Flecken. Algier und Südosteuropa. C.divergens Bedel (Ann. Fr. 1889, pg. 90), C. flavospila Motsch.?, C. numisma Newm., C. funerea Muls., C. Lefebvrei Muls.. . v. squamosa Gory. a. Halsschild nahezu gerundet, Form schmäler und kleiner, Oberseite matt, tief schwarz, meistens ohne weilse Flecken. Algier und Sicilien. (C. dolorosa Muls.?, stigmatica Muls.?) C. tenebrionis Gory . . . . . v. elongata Gory. Aethiessa rugipennis Burm. Gröfsere Form, blauschwarz, glänzend, gewöhnlich nur das Pygidium jederseits mit einem weilsem Flecken. Armenien, Persien. C. squamosa Fald.. . . . . . . Stammform. Kleiner, blauschwarz oder grünlich schwarz, glänzend; Flügel- decken mit mehr oder minder zahlreichen, Pygidium jederseits mit gröfseren weilsen Flecken. Mesopotamien, Armenien, Araxesthal, Turcmenien . . . v. bagdadensis Burm. Genus Brachytricha Bedel. Hierher Br. feralis Er. (Burm. Handb. III, 406) aus Algier und: Brachytricha aethiessina n. sp. Rein schwarz, glänzend, unten fein und spärlich, oben unbe- haart. Kopf mäfsig dicht punktirt, hautartig genetzt, Clypeus schwach aufgebogen und äufserst gering ausgebuchtet. Halsschild viel schmäler als die Decken, nach vorn stark gerundet verengt, an den Seiten mit deutlichen, dichteren, auf der Scheibe mit spärlichen, einfachen feinen Punkten besetzt, ohne glatte Mittellinie. Schildchen glatt, an der Basis punktirt. Flügeldecken mit starker Apicalbeule, seitlich mit dichten und feinen Bogenkritzeln, in dessen Mitte ein Punkt steht, in der Dorsaldepression mit gereihten Bogenpunkten. Scheibe mit spärlichen kleinen, Pygidium mit deutlicheren weilsen Flecken jederseits. Mesosternalfortsatz mit wulstig abgesetzter, glatter Spitze, punktirt und behaart. Hinterbrust an den Seiten stark punktirt, nur in der Mitte glatt; die daselbst befindliche Längsfurche nach hinten verkürzt. Abdomen beim g' glatt, glän- zend, wie polirt. Vorderschienen am Aufsenrande mit 2 scharfen Zähnen gegen die Spitze, der erste normale (dritte) ist vor der Mitte nur angedeutet. Mittelschienen mit sehr scharfem, zahnartig vorragendem Querkiel versehen, ebenso die Hinterschienen, welche dünner sind und erst an der Spitze sich plötzlich erweitern. — Long. 15—16 mill. \ Mit Cet. feralis Er., die ich nicht nach der Natur kenne, ver- wandt, aber oben unbehaart, Halsschild ohne glatte Mittelrinne, nicht quergestrichelt ete. — Bosdagh. Im Wiener Hofmuseum. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 75 Cetonia floricola var. Fausti Kraatz. Von Cetonia persplendens Reitt. lag mir ein typisches Stück aus Armenien (Erzerum) vor, welches zu derselben Localrasse ge- hört wie das von ihm eingeschickte Stück seiner splendidula Fald., welches indessen nicht gut auf diese Form bezogen werden kann, da es tief saftgrün und nicht aureo-lucens ist. Unzweifelhaft ist indessen die splendidula Fald. nach einer floricola var. von der von ihm angegebenen Färbung beschrieben, denn Faldermann giebt aus- drücklich an (I, p. 297): pygidio segmentorum lateribusque obsolete albido-maculosis. Nun kann wohl eine floricola var. ein ungeflecktes Pygidium haben, aber niemals eine affinis var. ein, wenn auch nur schwach weilsgeflecktes Pygidium. Schaum’s Angabe (Annales de la Soc. Ent. de France 1849, p. 276): „Monsieur de Chaudoir ayant eu l’obligeance de me communiquer l’exemplaire de la splendidula, d’apres lequel Faldermann a fait sa description, j’ai pa me con- vaincre d’apres cet individu et plusieurs autres semblables, que cette pretendue espece n’est qu’une var. de la uffinis“ ist daher unbedingt unrichtig und er ist entweder durch ein falsches Originalex. getäuscht worden oder hat die von Faldermann ausdrücklich beschriebene Färbung des Pygidiums nicht richtig gesehen. Mir liegt ein Ex. einer von Hrn. Faust mitgetheilten caucasi- schen Cetonia vor, welche in der Färbung ziemlich mit der splendi- dula Fald. übereinstimmt, jedoch ein röthlich goldenes Metasternum und durchaus keine weilsen Flecke auf dem Pygidium und an den Seiten des Hinterleibs hat; auch gehört es nicht zu der Rasse von Erzerum, denn diese hat ein fast ganz glattes Halsschild, wäh- rend der Thorax meines Ex. mälsig dicht, an den Seiten sehr kräftig punktirt ist; eine Mittellinie ist glatt. Auf den Fld. zeigt dieser Käfer, wie splendidula, keine weilsen Flecken. Er stimmt so vollständig mit affinis überein, dafs er in meiner Sammlung als diese Art steckte, bis eine genauere Untersuchung mir zeigte, dals er eine var. der floricola sei; denn die Punktirung in der Umgebung des Schildehens, welche bei affinis stets fehlt, ist deutlich vor- handen, der Prosternalfortsatz schwächer, die Oberseite weniger gewölbt ete. Ich nenne diese schöne Var. zu Ehren des Hrn. Faust, der sie mir seiner Zeit freundlichst übersandte, var. Fausti! Von der var. araratica Reitter unterscheidet sich Fausti durch goldgrüne Färbung, den völligen Mangel weifser Flecke auf Thorax, Fld. und Hinterleib und etwas kräftigere Punktirung. Dr. G. Kraatz. 76 * [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Ein neuer Lucanide aus der Gruppe der Oladognathiden von Java. Von Senator G@. Albers zu Hannover. In einer kleinen, mir kürzlich aus Java direct zugegangenen Sendung dort gesammelter Lucaniden befand sich auch ein kleiner, zierlicher, noch unbeschriebener Prosopocoelus, der dadurch beson- ders interessant ist, dals er einen Uebergang zu den beiderseits noch immer so isolirt dastehenden Prosop. elegans Parry und fulvo- notatus Parry darstellt. Den ersteren kann ich nur nach der Parry’schen Beschreibung und Abbildung zur Vergleichung heran- ziehen. Uebrigens erinnert der neue Käfer in seiner Färbung und Zeichnung bis auf die des Kopfes ganz an den Prosopocoelus bipla- giatus Westwood und wird daher leicht hieran im Verein mit seinen sonstigen Charakteren erkannt werden können. Das vorliegende Stück stellt, nach der Entwickelung der Mandibeln zu urtheilen, die Maximalform dar. Prosopocoelus elegantulus. Nigro-piceus, capite antice- medio thoraceque fulvo-rufis, hujus marginibus, antico tam quam postico, nigris, in medio in maculas concolores, guarum anterior major, amplificatis, elytris nigris, singulo plaga fulvo-rufa a basi usque ad apicem ducta; mandibulae rufescentes, graciles, basi usque ultra medium fere rectae, apicibus fortiter incurvis, intus denticulo basali acuto minuto, ultra medium dente lato, apice tricuspide, instructae; labrum latum, emarginalum, haud infra productum, hie immo ‚recte truncatum; mentum totum falvo spongiosum, cum parte adjacente capitis rufescens; pedes rufo-picei, femoribus anticis magıs rufis, tibiüis anticis extus obsolete serrulatis, tibiis intermedus et posticis extus integris, haud spinosis. — Long. maris 20 mill. Patria: montes Tenggar Javae orient. Die Seulptur der Oberseite besteht aus einer äufserst feinen Granulirung, so dafs der Käfer nur einen sehr matten Glanz hat, der nur neben der Naht etwas lebhafter wird. Der Kopf ist schmäler als der Vorderrücken, am Vorderrande zweimal sanft ausgebuchtet, in der Mitte darüber abgeplattet und hier sammt der Oberlippe rothbraun. Diese springt nicht unerheblich vor, ist mehr als ein Drittel so breit als der Kopf zwischen den Vorder- ecken, am Ende sanft ausgebuchtet mit spitzen, vorspringenden G. Albers: Ein neuer Lucanide. a, Seitenecken. Die Mandibeln sind anfangs fast gerade, nur sehr wenig gekrümmt, biegen sich aber gleich hinter dem inneren Haupt- zahne mit ihrem sehr spitzen Ende stark nach innen. Auf der Innenseite haben sie an der Basis ein kleines spitzes Zähnchen, welches der spitzen Seitenecke der Oberlippe gegenübersteht und nach vorn in eine scharfe Kante übergeht. Diese läuft in den jenseits der Mitte stehenden, nach vorn und etwas nach oben ge- richteten kräftigen Hauptzahn aus, der aber nicht, wie bei Prosop. elegans, von der Mandibel durch einen engen Spalt, gleichsam wie eingerissen, sondern wie gewöhnlich durch eine Bucht getrennt ist. Da sie mit einer kleinen Ecke endigt und ihr an der Vorderseite des Zahnes eine ähnliche kleine Spitze gegenübersteht, so erscheint der Zahn als dreispitzig mit stärkerer und weiter vorspringender Mittelspitze. Die schwarzen Fühler haben selbstverständlich nur eine dreiblätterige Keule und ist das Glied vor dieser nur äufserst wenig zugespitzt. Der queeroblonge Vorderrücken ist vorn zweimal tief ausgebuchtet. Seine Vorderwinkel sind schmal und spitz, die Seiten gleich dahinter etwas ausgeschweift und ebenso ein zweites Mal hinter der Mitte, die Hinterwinkel nur äulserst wenig abge- stumpft mit schwach entwickelten Vorderecken und breit abgerun- deten Hinterecken. Die schwarz gebliebenen Theile der Flügeldecken neben der Naht und den Seitenrändern werden nach hinten schmäler, so dafs hier das Gelb der Flügeldecken bis an die Naht und die Endränder reicht. Der Gabelzahn am Ende der Vorderschienen ist in der Richtung des Schienenaufsenrandes gerade vorgezogen, nicht nach aulsen gebogen. Die Sägezähne der Aulsenkante sind nur sehr schwach entwickelt, so dafs nur zwei oder drei derselben deutlich hervortreten. Dafs der Käfer übrigens auf dem Vorderrücken den wohl bei allen hellgefärbten Lucaniden mehr oder weniger deutlich vorhan- denen, dunklen Fleck in der Nähe der Seitenränder und der Hinter- winkel besitzt, habe ich nicht besonders hervorgehoben. Dieser Fleck, der stets auf einer, durch eine gewisse Unebenheit ausgezeichneten Stelle steht, entspricht der Stelle, an welcher auf der Innenseite des Vorderrückens die Vorderhüften befestigt sind, und giebt ein beson- deres Artmerkmal nicht ab. Will man ihn besonders hervorheben, weil er eine besondere Ausdehnung erreicht, wie z. B. bei Metopo- dontus bison und Verwandten, oder zur Bestimmung der Lage noch anderer Flecken dienen kann, wie z.B. bei Homoderus Mellyi, so möchte ich vorschlagen, ihn einfach als „Hüftfleck“ zu bezeichnen. 78 - [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Ueber Selerostomus fasciatus Germain. Zu den bislang ungenügend bekannt gemachten Lucaniden ge- hört noch immer der Sclerostomus fasciatus Germain. Von demselben ist nach der Angabe Parry’s (Trans. Entom. Soc., London 1863, p. 95) nur das Weibchen von Germain in den Annal. Univers. Santjago 1855, p. 399 beschrieben. Auch hat Parry ebenda, tab. III, fig. 4, eine kol. Abbildung des 2 gegeben, die aber eben, weil sie etwas roh kolorirt und ohne weitere Er- läuterung geblieben ist, eine nicht völlig richtige Vorstellung von dem Aussehen des Käfers herbeiführen muls. Nachdem ich aber durch die Güte des Herrn Dr. Nickerl in Prag, der mir sein Unicum überlassen hat, in den Stand ge- setzt bin, das Männchen beschreiben zu können, glaube ich damit nicht säumen zu sollen, da die sichere Bestimmung der Sclerostomi bis auf wenige Ausnahmen aus verschiedenen Gründen sehr schwierig, der hier fragliche Käfer aber an seiner eigenthümlichen Sculptur ebenso leicht zu erkennen ist. Vergleiche ich denselben mit dem ihm in der Körperform nicht unähnlichen, wohl aber mit am Besten bekannten Seler. femoralis Guerin, so ist hervorzuheben, dafs mein 17 midl. langes Stück ein mittleres Ex. desselben nur wenig an Grölse übertrifft und eben- falls schwarz ist. Die Mandibeln sind ebenfalls kürzer als der Kopf und so wie bei femoralis gestaltet, namentlich der dicke Zahn in der Mitte der Mandibeln, d.h. er trägt auf seiner Ober- fläche nahe der Basis einen knötchenförmigen Buckel; jedoch stehen unten auf seiner abgestutzten Endfläche nicht durchweg zwei, son- dern links zwei und rechts.drei gleich weit vorspringende Knötchen. Der Gabelzahn am. Ende ist nur schwach entwickelt, indem die obere Spitze nur durch einen kleinen Buckel angedeutet ist und vor dem stumpfen Ende der unteren Spitze zurückbleibt. Der Vorder- rand des Kopfes ist zwischen den Mandibeln bogig ausgebuchtet; hier gekielt und unterhalb des Kieles bogenförmig ausgehölt, in der Aushölung punktfrei und glänzend polirt. Die ebenfalls glän- zend polirte Oberlippe ist queer-oblong, auf ihrer Fläche vor dem Endrande mit zwei tiefen länglichen Punkten versehen, welche den Endrand erreichen und so diesen als dreispitzig erscheinen lassen. Die Punkte selbst sind an ihrem Ende ebenso wie der Unterrand der Oberlippe und ihre Seitenränder unterhalb rothgelb behaart. Ebenso behaart sind auch die Vorderwinkel des Kopfes über den Mandibeln. Die Augenkiele sind vor den Augen nicht ausgebuchtet, G. Albers: Ueber Sclerostomus fasciatus Germain. 79 sondern einfach bogenförmig abgerundet. Die Wangenhöcker sind gut entwickelt, mit ihrer scharfen Spitze nach vorn gerichtet. Sonst bietet der vorn in der Mitte abgeplattete Kopf keine besonderen Eigenthümlichkeiten. Die Abplattung in der Mitte des Vorderrückens ist nicht, wie für das Weibchen in der Parry’schen Abbildung dargestellt ist, vorn eiförmig, sondern quadratisch mit abgerundeten Vorder- ecken und mit tiefen Punkten in Gruppen verziert, welche bei einiger Phantasie die Figur eines doppelköpfigen Adlers dar- zustellen scheinen. Unfern des Vorderrandes stehen nämlich zwei rundliche Punktgruppen beiderseits neben der Mitte, welche durch je zwei von ihrem inneren Hinterende ausgehende, ziemlich regel- mälsige Punktreihen mit einer grölseren, anfangs eiförmigen, dann aber bald flügelartig nach aulsen erweiterten Punktgruppe auf der hinteren Hälfte des Vorderrückens in Verbindung stehen. Diese grölsere Punktgruppe ist dann wieder auf ihrer hinteren Hälfte durch einen schmalen punktfreien Streifen bis zum Hinterrande ge- trennt. Die abfallenden, vorn breiteren Seiten des Vorderrückens sind überall punktirt, nach dem Hinterrande und den Hinterwinkeln zu kräftiger, und am Aufsenrande mit einem, sich demselben dicht anschliefsenden Streifen aus rothgelben Schuppen geziert. Die an der Basis gemeinschaftlich, nach den Seiten zu etwas geschweift, ausgebuchteten Flügeldecken mit zahnförmig vorspringenden Schul- terecken haben auf der Schulter einen von der Basis ausgehenden, etwa eine Linie langen, nach innen und hinten zu schräg verlau- fenden Eindruck, der mit, im Anfange mehr haarförmigen, roth- gelben Schuppen ausgekleidet ist und vorn mit einem gleichfarbigen Schuppenstreifen längs der Seitenränder der Flügeldecken in Ver- bindung steht. Die neben dem grobpunktirten Schildchen etwas ver- tieften, sonst auf der vorderen Hälfte des Rückens abgeplatteten Flügeldecken sind durch eine ganz eigenthümliche Vertheilung der Sculptur sehr ausgezeichnet. Die grobe und ziemlich dichte Punkti- rung läfst nämlich einen, den oben erwähnten Schulterstreifen am Ende und nach hinten begrenzenden bogenförmigen Fleck fast ganz, dann eine schräg nach innen und vorn verlaufende, in zwei Spitzen endigende Querbinde ganz und endlich hinten einen queroblongen Fleck auf jeder Flügeldecke frei. Flecken und Binden bleiben übrigens von dem Randschuppenstreifen durch einen etwa gleich- breiten Raum getrennt. Da nun alle Punkte ein äufserst feines graugelbes Schuppenhärchen tragen, so erhalten die Flügeldecken auf den punktirten Flächen einen schwachen gräulichen Schein, der 80 - J. Weise: Brumus trivittatus. aber längst nicht so intensiv ist, als die Parry’sche Abbildung des Weibchens es angiebt, während die nicht punktirten Flächen da- durch, dafs sie gegen jene meistens scharf begrenzt sind und etwas höher liegen, um so mehr, als schwarze Makeln hervortreten. Die Beine sind ganz schwarz. Nach F. Philippi, Catal. de los Coleopteros de Chile (1887) kommt der Käfer bei Concepcion vor. Sein Weibchen ist übrigens auch von Hrn. Deyrolle in den Ann. de la Societe entom. de France, Ser. IV, T. IV, p. 318, beschrieben. Senator G. Albers. Brumus trivittatus. Breviter ovalis, fere hemisphaericus, flavo-testaceus, subtihiter punctulatus, nitidus, capite prothoraceque (hoc limbo laterali lato ezcepto) piceis, elytris villa communi suturali vittaque media abbre- viata migris, peclore, abdomine mazima parte femoribusque plus minusve piceis. — Long. 3 mill. Ostafrika, Suaheli-Küste (Nonfried). Dem B. suturalis F. aus Ostindien durch die Färbung der Fld. ähnlich, aber durch den dunklen Kopf und die dunkle Mitte des Halssch. sofort zu unterscheiden, die Schenkellinien des 1. Bauch- ringes sehr verschieden geformt. Länglich-halbkugelig, hell bräun- lich gelb, glänzend. Die Taster und die kurzen 6gliederigen Fühler von demselben Baue wie bei den übrigen Arten. Kopf pechbraun, der Mund nebst Oberlippe gelb. Die Mitte des Halssch. pech- schwarz, diese Farbe nach den Seiten allmählich in einen breiten, vorn erweiterten gelben Saum übergehend. Schildchen kaum be- merkbar. Fld. zusammen mit 3 schwarzen Längsbinden, die eine läuft von der Basis bis dicht vor die Spitze, liegt auf und neben der Naht und hat überall dieselbe Breite; die Seitenbinden liegen ziemlich in der Mitte jeder Fld., den Seiten jedoch etwas näher als der Naht, sind an beiden Enden verschmälert, beginnen hinter der Basis auf der Schulterbeule und endigen ein Stück weiter von der Spitze entfernt, als die Mittelbinde. Die Mittel- und Hinter- brust ist schwarz, der Bauch pechbraun, am Hinterrande röthlich, die Schenkel sind gröfstentheils pechschwarz. Die Schenkellinie ist vorn weniger breit gerundet als bei den übrigen Arten, mehr winkelig, der innere Theil des Bogens kürzer als der äulsere. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] 81 Revision der paläarktischen Arten der Elateriden- Gattung Agriotes Eschsch. Von Otto Schwarz. (Hierzu Tafel I und II.) Die Agrioten bilden unter den Elateriden eine völlig homogene, sehr natürliche Gattung und sind bei einiger Aufmerksamkeit mit anderen paläarktischen Gattungen kaum zu verwechseln. Den- noch hat eine Verwechselung wiederholt stattgefunden und zwar hauptsächlich mit Betarmon und Megapenthes Kiesw., Dolopius und Sericus Eschsch. Bei Agriotes vereinigt sich der erhabene Rand jederseits über der Fühlerwurzel mit dem schwach oder gar nicht erhabenen Vorderrande der Stirn nicht oder höchstens zu einer stumpfen Ecke, während derselbe bei Betarmon eine stark erhabene, ununterbrochene, bogenförmige Linie bildet; daher gehört die bisher zu Agriotes gestellte Untergattung /dolus (Metopius) Desbr. mit den Arten pieipennis Bach und scapulatus Cand. zu Betarmon. Das wichtigste Kennzeichen der Agrioten ist aber die Bildung des Hals- schildes. Die Seitenrandlinie desselben biegt sich immer auf die Unterseite des Halsschildes und ist daher von oben höch- stens dicht an den Hinterecken, niemals aber in der Mitte oder nach vorn sichtbar; in der Mitte ist dieselbe häufig schwächer oder ganz erloschen. Bei Dolopius dagegen fällt die scharfe Rand- linie mit den Seiten des Hsch. zusammen und verläuft in gerader Linie zu den Augen. Agriotes puerilis Cand., Deutsche Ent. Zeitschr. 1879, 282, gehört deswegen nach einem typischen Stücke von Candeze selbst zu Dolopius. Megapenthes hat — abgesehen von anderen Unterschieden — gar keine Ansätze zu Fühlergruben und oft ein gekieltes Kopfschild, was bei Agriotes nie vorkommt. Daher ist Agriotes carinifrons Desbr., Op. 1875, p. 41, ein Megapenthes. Von Sericus Eschsch. und Ludius Latr. ist Agriotes durch den grolsen Kopf, der bei den genannten Gattungen etwa nur halb so breit ist als die Mitte des Hsch., und von Synaptus und Adrastus Eschsch. durch die einfachen Klauen sicher zu unterscheiden. Agriotes (Harminius) castaneus Fairm., Ann. de Fr. 1852, 81, ist nach H. du Buysson (Ann. de Fr. 1890; Bull. p. XXI) ein Athous, Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 6 82 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten identisch mit spiniger Cand. (florentinus Desbr.). Der mystische Agr. acuminatus Steph., den der Autor in seinen „Illustr. of Brit. Ent. (Mandibulata)“, vol. III, h. 248 (1836), mit limbatus (Adrastus), marginatus L. (Dolop.), sputator L., obscurus L. und lineatus L. (Agr.) zu der selbstverständlich unhaltbaren Gattung Catophagus zusammenstellt und „in hedges near London and in Devonshire* gefunden ist, wird nach der Beschreibung höchst wahrscheinlich ein Adrastus sein. Was schon Germar in seiner „Zeitschrift für Ent. V.“ im All- gemeinen über die Gattungen der Elateriden sagt, dals es nämlich sehr schwierig ist, scharf und deutlich begrenzte Gruppen zu er- halten, da sich entscheidende Charaktere häufig in allmählichen Uebergängen finden, gilt noch vielmehr von der scharfen Begrenzung der einzelnen Arten innerhalb einer Gattung selbst. Die grofse, oft staunenswerthe Variabilität vieler, ja der meisten Spezies, nicht blofs in der Farbe, sondern auch in Skulptur und Gestalt, macht eine sichere Unterscheidung derselben nach einem einzigen Merk- male meist unmöglich. Deshalb habe ich mich genöthigt gesehen, in der Bestimmungstabelle oft eine ausführlichere Beschreibung zu geben, als man dies in solchen Tabellen vielleicht gewöhnt ist. Die bisherige Gruppirung der Agriotes nach den Schenkel- decken in zwei Abtheilungen, wie sie von Candeze in seiner Monogr. des Elat. IV. angewendet worden ist, habe ich fallen lassen, weil sie einmal wenig natürlich ist, anderntheils aber auch wegen der vielen Uebergänge und der grofsen Schwierigkeit, eine Ueber- einstimmung in den subjektiven Anschauungen über stark und schwach verschmälerte Schenkeldecken zu erzielen. So stehen z. B. bei Cand£ze 1. c. corsicus, ustulatus, sputator, lineatus und obseurus in See. I., gallicus, brevis und modestus in Sec. II., während in Wirklichkeit gallicus von ustulatus und corsicus, sputator von brevis und modestus von der lineatus-Gruppe nicht zu trennen sind. — Innerhalb der Gattung Agriotes bilden die Arten von incognitus m. bis rugipennis m. eine sehr natürliche Gruppe, die sich hauptsächlich durch die abwechselnd stärker behaarten Zwischen- räume der Flügeldecken charakterisirt, während nach den Schenkel- decken, wenn auch nicht modestus, so doch sicher Oliviert Desbr. abzusondern ist. Agr. obscurus L. steht ganz isolirt da, ist aber durch den Penis kaum von lineatus zu unterscheiden. Was nun das fernerhin von mir benutzte Merkmal, die verhältnifsmäfsige Länge des 2. und 4. Fühlergliedes, anbetrifit, so kommen auch hier, wenn auch selten, Abweichungen vor; dieses Merkmal hat der Elateriden-Galtung Agriotes Eschsch. 83 aber den Vortheil, dafs es viel besser zu sehen ist als die Schenkel- decken, und die man oft je nach der Richtung, in der man die- selben betrachtet, stark oder schwach verschmälert nennen möchte. Im Allgemeinen haben die Spezies, bei denen das 2. Fühlerglied kürzer als das 4. ist, schwach verschmälerte Schenkeldecken, während die andere Gruppe grölstentheils stark verschmälerte Schenkeldeeken besitz. Ein wirklich durchgreifendes Merkmal aber zur weiteren Abgrenzung von Untergruppen giebt es ent- schieden nicht. Ein gutes Hülfsmittel zur Unterscheidung der Art bietet häufig das männliche Kopulationsorgan. Dasselbe besteht aus zwei seit- lichen Klappen, forceps, einem mittleren Leiter, apparatus con- ductorius, und dem Basalstück, cardo. Der Forceps liegt mit dem Apparatus conductorius und dem Basalstück ziemlich in einer Ebene und ist mit letzterem derartig beweglich verbunden, dafs die beiden Hälften derselben sich nähern und von einander entfernen können. Ihre relative Lage zu einander bietet also keine systematischen Unterschiede. Der Forceps dient hauptsächlich zur Befestigung der sexuellen Organe aneinander; ihre häufig mit Häkchen, hamulis, versehenen Spitzen besitzen äufserst feine, erst bei starker Ver- grölserung sichtbare Gefühlshaare und Wärzchen. Der Apparatus conductorius ist stäbehenförmig und an der Spitze ebenfalls mit Wärzchen, nie aber mit Härchen versehen; er ist an der Basis rinnenförmig ausgehöhlt und in 3—+ seiner Länge mit einer feinen Haut, praeputium, bekleidet, welche namentlich bei der sordidus- Gruppe deutlich sichtbar und am freien Ende gefranzt ist. Zwischen diesem Praeputium und dem App. cond. schiebt sich bei der Be- gattung der eigentliche Samenleiter, ductus ejaculatorius, vor, um das Sperma in die weibliche vagina zu entleeren. Der ductus ejacu- latorius ist ein häutig sehniger Strang, der sich nach hinten gabelt und von den beiderseitigen testiculis kommt. Die wichtigsten syste- matischen Unterschiede liegen in der Bildung des Forceps, am wenigsten in der Gestalt des Basalstückes. Nach meinem Material zu urtheilen, scheinen die 22 im All- gemeinen seltener zu sein als die J'd'. Aeufsere Geschlechtsunter- schiede sind wenig ausgeprägt; die 22 meist ein wenig plumper und mit stärkerer, selten mit feinerer Skulptur, manchmal aber durch auffallende Gröfse und plumpe Gestalt sehr abweichend. Schliefslich liegt mir noch die angenehme Pflicht ob, allen denen, die mich durch bereitwillige Uebersendung von Material unterstützten, an dieser Stelle öffentlich meinen Dank abzustatten. 6* 84 ° Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Es sind vor allem die Herren Dr. Cand&ze, Major z.D. Dr. L. v. Heyden, Dr. Kraatz, Ed. Reitter, Professor Dr. Oscar Schneider und die Verwaltungen der entomol. Sammlung des hiesigen Museums für Naturkunde und des K. K. naturhist. Hof- Museums in Wien. Uebersicht der Arten. 1. Flügeldecken gleichmälsig behaart . . . 2. Die abwechselnden Zwischenräume auf def Pla. dichter behaart und punktirt und oft heller ge- farbe a: U . 44. 2. Zweites Kahlerelied Adatkich ee, alle das lokales die Schenkeldecken von innen nach aufsen meist nur schwach verenotisd 3, nıL B BR REINE. 23.0117 12- Zweites Bählereited von dei vierten an Länge nur wenig verschieden. . . län. dale erinnere 3. Hsch. beim 3 länger als Beciie ES HIM. . 4. Hsch. in beiden Geschlechtern nicht oder kadırn länger als breit . . «als: 4. Fühler des g die Einrerecken lee Eisehs wenig- stens um 2 Glieder überragend. Der erhabene Rand jederseits über der Fühlerwurzel vereinigt sich meist mit dem als glänzende Linie hervortretenden Stirnrande zu einer stumpfen Ecke; das Hsch. bei den 22 manchmal nur so lang wie breit, der Kiel der Hinterecken immer hart am Seitenrande; der freie Rand der schwach verschmälerten Schenkeldecken ist leicht ausgeschweift. Ueber 10 mill. grolse, einfarbig heller oder dunkler braune oder roth- braune Arten . . 9. Fühler des g\ die Hlinierdekan des) Blech, weit (überagenei höchstens 8 mill. lang. Siehe No. 31. Fühler die Hinterecken des Hsch. nicht oder wenig überragend .. % 5. Elftes (letztes) Bühler@lted um die Hälfte länger als das vorletzte, vor der Spitze stark einge- scehnürt, die Fühler dadurch scheinbar 12gliedrig, die Hinterecken des Hsch. um 3 Glieder überragend, das 2. und 3. Glied derselben zusammen nur so lang wie das 4. . . 6. Elftes Fühlerglied wenig länger als das vor- letzte, vor der Spitze schwach eingeschnürt, abgesetzt und mehr oder weniger zugespitzt, oder einfach . . . . 2... 7 der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 85 6. d' hell rothbraun, fast eylindrisch, 13—15 mill. lang und nur 3—4 mill. breit, ziemlich dicht und fein behaart, etwas glänzend. Das 2. Fühlerglied wenig kürzer als das 3., beide zusammen kaum so lang als das 4. Hosch. glänzender als die Fld., mälsig stark und ziemlich dicht punktirt, an den Seiten parallel oder etwas konkav, an den Vorderecken sehr wenig zugerundet, an der Basis mit vertiefter Mittellinie und mit ziemlich langen, divergirenden Hinterecken. Fld. kaum breiter als das Hsch., gleichbreit, gewölbt, im letzten Drittel zu- gespitzt, mälsig stark punktirt-gestreift mit deutlich quer ge- runzelten Zwischenräumen. Hinterbrust und Mitte der Vorder- brust stark punktirt. Penis: Taf.I, Fig. 1. (2 unbekannt.) Klein-Asien: Smyrna, Magnesia.. . . . „1. Heydeni n. sp. g' dunkel kastanienbraun, 13 mill. lang und 4 mill. breit, dicht und mälsig stark behaart, wenig glän- zend. Das 2. Fühlerglied etwas länger als das 3. Gestalt des Hsch. wie beim vorigen, aber im Verhältnifs zur Breite etwas kürzer, mit längeren und stärker nach aufsen gerichteten Hinterecken, stark und dieht punktirt. Fld. deutlich breiter als das Hsch. und sich nach hinten noch etwas verbreiternd. Penis: Taf. TI, Fig. 2. (2 unbekannt.) Klein-Asien. . . 2. Kraatzi n. sp. 7. Hsch. viel schmäler und glänzender als die Fld., seine Seitenrandlinie nur an den Vorder- und Hinter- ecken deutlich, in der Mitte fehlend. d' 12 mill. lang und 34 mill. breit, hell rothbraun, fein behaart. Das 2. Fühlerglied kürzer als das 3. und beide zu- sammen etwas länger als das 4.; letztes Glied vor der Spitze schwach abgesetzt. Hsch. an den Seiten bis zu den Vorderecken gerade und parallel, nur an der Basis durch die kräftigen und spitzen, nach aulsen gerichteten Hinterecken verbreitert, dicht und ziemlich stark punktirt, an der Basis mit vertiefter Mittellinie. Mitte der Vorder- brust grob, die Seiten etwas schwächer und weitläufiger punktirt, mit ebenen und glänzenden Zwischenräumen; Hinter- brust an den Seiten stark, nach der Mitte zu feiner, das Abdomen fein und dicht punktirt. Fld. punktirt-gestreift, mit ebenen, gerunzelten Zwischenräumen. Penis: Taf. I, Fig. 3. (2 unbekannt.) Syrien. (Ann. de Fr. 1866. 260.) 3. nuceus Fairm. 86 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Hsch. wenig oder nicht glänzender als die Fld., seine Seitenrandlinie der ganzen Länge nach deut- lich vorhanden . d' 12% mill. lang und 33 mill. breit, dunkel kasta- nienbraun, dicht behaart, ziemlich matt. Fühler dünn, dünner als bei nuceus, die Hinterecken des Hsch. etwa um 3 Glieder überragend, letztes Glied vor der Spitze kaum abgesetzt, das 2. und 3. Glied ungefähr gleich und zusammen so lang wie das 4. Hsch. in der Gestalt wie bei nuceus, aber breiter, dicht und mälsig stark punktirt, mit fast vollständiger, vertiefter Mittellinie. Fld. breiter als das Hsch., tief und stark punktirt-gestreift, mit gerunzelten und etwas gewölbten Zwischenräumen. Punktirung der Unterseite wie bei nuceus. Penis: Taf. I, Fig. 4. (2 unbekannt.) Klein- Asien: Karaman. . . . 4. conspicuus n. Sp. g' 11 mill. lang an 3 mill. breit, rothbraun, stark und dicht behaart, matt. Fühler kräftig, die Hinterecken des Hsch. nur um etwa 2 Glieder überragend, letztes Glied vor der Spitze schwach ab- gesetzt, das 2. Glied meist kürzer als das 3. und beide zusammen kaum länger als das 4. Hsch. nur wenig länger als breit, an den Seiten bis zu den Vorderecken gerade und fast parallel, die Hinterecken nur schwach divergirend, die Mittellinie nur hinten vertieft, meist dicht und ziemlich stark punktirt. Fld. wenig oder kaum breiter als das Hsch., nach hinten sehr schwach verbreitert, im letzten Drittel bogen- förmig zugespitzt, tief punktirt- gestreift, mit ebenen, ziemlich stark gerunzelten Zwischenräumen. Die Mitte der Vorderbrust und die Hinterbrust an den Seiten grob und dicht, die Seiten der Vorderbrust etwas schwächer und weniger dicht, das Abdomen ziemlich fein und dicht punktirt. Penis: Taf. I, Fig. 5. (2 unbekannt.) Syrien: Beirallin#. D% nn... Ganglbaueri n. sp. . Der erhabene Rand Helemseltt: über der Fühler- wurzel vereinigt sich mit dem Vorderrande der Stirn zu einer mehr oder weniger stumpfen Ecke. Der er Babe Raid Rene ide diber der Fühler wurzel erreicht den Vorderrand der Stirn nicht. 10. ul, der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 87 10. Schenkeldecken mälsig schräg zur Längsaxe des Körpers, nach aulsen sehr schwach verschmälert; 1. Bauchring dadurch am Seitenrande nur l4mal so breit als in der Mitte. g' einfarbig heller oder dunkler rothbraun, flach gedrückt, dicht und ziem- lich stark behaart, 11—12 mill. lang und 3— 34 mill. breit. Fühler die Hinterecken des Hsch. knapp um 1 Glied überragend, das 2. Glied dem 3. an Länge gleich oder etwas kürzer, beide zusammen etwas länger als das 4., letztes Glied vor der Spitze sehr schwach abgesetzt. Hsch. wenig länger als breit, mit geraden und paral- lelen, vor den divergirenden Hinterecken schwach einge- zogenen Seiten, sehr dicht und ziemlich stark punktirt; Seitenrandlinie des Hsch. der ganzen Länge nach nur schwach angedeutet. Fld. etwas breiter als das Hsch., nach hinten schwach verbreitert, im letzten Drittel zuge- spitzt, punktirt-gestreift, mit flachen, gerunzelten Zwischen- räumen. Mitte und Seiten der Vorderbrust gleichmäfsig stark und dicht, Hinterbrust an den Seiten gröber und weit- läufiger, Abdomen fein und dicht punktirt. Penis: Taf. I, Fig. 6. (2 unbekannt.) Syrien: Beirut 6. praetermissus n.sp. Schenkeldecken stark nach vorn gerichtet, all- mählich und ziemlich stark verschmälert; erster Bauchring dadurch an den Seiten mehr als doppelt so breit als in der Mitte. Fühler stark gesägt, das 2. Glied dem 3. an Länge gleich oder etwas länger, beide zusammen länger als das 4. Hsch. um die Hälfte oder um mehr als die Hälfte länger als breit, gewölbt, die Seiten nach vorn schwach gerundet, an der Basis mit den Hinterecken leicht nach aufsen geschwungen, dicht und stark, nach den Seiten zu narbig punktirt, der ziemlich starke Kiel der kräftigen Hinterecken vom Seiten- rande etwas entfernt. Fld. an der Basis kaum oder nicht breiter als das Hsch., fast dreimal so lang als zusammen breit, die Zwischenräume der Punktstreifen deutlicher punktirt als gerunzelt. Hinterbrust und Abdomen sehr fein und dicht, Mitte und Seiten der Vorderbrust viel stärker punktirt. g' 11—13 mill. lang und 3— 34 mill. breit. 2 manchmal bedeutend plumper und breiter, bis 15 mill. lang und 44 mill. breit. Dünn und sehr kurz behaart, ganz schwarz, die Beine manchmal pechbraun. Penis: 88 | Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Taf. I, Fig. 7. [nudus Küst.!).] Europa: Sibirien. (Kiesw., Ins Deutschl. IV 259) ac 2. . . 7. aterrimus L. a. Etwas breiter, die Seiten des Esch‘, die Fla., Fühler und Beine und theilweise die Une braun oder rothbraun; dünn und kurz behaart. Volhynien. (Fischer, Entomogr. de la Russie II, 202). . . . . .. var. volhyniensis Ziegl. b. Dicht und länger, oft seidenglänzend, manchmal fast so stark wie pilosellus behaart; schwarz, die Fühler braun, die Beine rothbraun. Sibirien: Amur, Wladiwostock. var. ptloselloides m. 1l. Seiten der Vorderbrust sehr fein und sehr dicht, etwas narbig, Mitte der Vorderbrust etwas kräf- tiger, die Hinterbrust noch feiner punktirt. Das 2. Fühler- glied gestreckt, dem 3. an Länge gleich oder kürzer, beide zusammen viel länger als das 4. Hsch. wenig länger als breit, dicht und wenig stark, nach den Seiten zu etwas narbig punktirt, an den Seiten fast parallel, an den Vorder- ecken etwas zugerundet, an der Basis kurz vor den kräf- tigen, schräg nach aulsen gerichteten Hinterecken etwas breiter als in der Mitte, Kiel der Hinterecken vom Seitenrande entfernt, so dafs derselbe von oben sichtbar bleibt. Seitenrandlinie des Hsch. in ihrer ganzen Länge scharf und deutlich. Fld. gewölbt, breiter als das Hsch., fein punktirt- gestreift, mit ebenen, fein punktirten und schwach gerunzelten Zwichenräumen. 12— 134 mill. lang und 34—4 mill. breit. Schwarz, Fld. rothbraun, mit schwarzer Naht, Beine rothbraun, Fühler braun, 1. Glied rothbraun; die schwarze Färbung an der Naht kann zu- nehmen und sich bis zum Seitenrande ausdehnen; ent- 1) Agr. nudus Küst. (Käfer Eur. XXVII, 34), der bisher als var. zu pülosellus Schh. gezogen war, halte ich für aterrimus L. Die Worte der Beschreibung: „Der ganze Körper ist tiefschwarz, wenig glänzend, oben und unten mit feinen, kurzen Härchen ganz dünn besetzt, so dafs dadurch nur ein schwacher, reifartiger Schimmer entsteht“ und namentlich das Kennzeichen der Fühler: „das 2. und 3. Glied gleichlang, das 4. fast doppelt so lang“, gestatten eine Zusammenziehung mit palosellus nicht, charakterisiren aber einen aterrimus L. ganz vortrefflich. So lange aus Europa nicht stark behaarte aterrimus nachgewiesen sind, kann nudus Küst. auch nicht gleich var. piloselloides m. sein, abgesehen davon, dals diese var. viel stärker behaart ist, als die Küster’sche Beschreibung eigentlich zulälst. 12. 13. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 89 sprechend werden auch Beine und Fühler dunkler. Penis: Taf. I, Fig. 8. Sibirien: Amur, Daurien. (Oand. VI, 394). 8. dahuricus Cand. Von derselben Grölse oder grölser, Seiten und namentlich die Mitte der Vorderbrust grob punk- tirt; Fld. breiter als das Hsch. S. No. 25. Kleiner, höchstens 11 mill. lang, Hinterecken des Hsch. wenig oder nicht divergirend, Fld. kaum oderänicht breitertaletdasiHschn is na aaa. 12. Fld. grob und tief punktirt-gestreift, die Punkte in den Streifen tief und sehr deutlich, nicht länger als breit. Heller oder dunkler kastanienbraun, wenig glän- zend, dicht behaart. Kopfschild nach vorn etwas vorge- zogen, sein Vorderrand deutlich, etwas aufgebogen. Das 2. Fühlerglied kürzer als das 3. und dieses kürzer als das 4. Hsch. an den Seiten gerade und parallel, an den Vorderecken schwach zugerundet, grob und tief, nach den Rändern zu narbig punktirt; Hinterecken sehr wenig diver- girend und hart am Seitenrande fein gekielt. Fld. an den Seiten parallel, hinter der Mitte bogenförmig zugespitzt. Seitenrandlinie des Hsch. überall scharf und deutlich. Die Seiten der Vorderbrust stark und tief wie das Hsch., die Mitte kaum schwächer punktirt. Die Hinterbrust ist weniger stark, der erste Bauchring an den Seiten fast stärker als die Hinterbrust, aber weitläufiger punktirt. 8—9 mill. lang und 12—2 mill. breit. Penis: Taf. I, Fig. 3. Algier: Calabrien. (and IV. 753) 22 000% 20.2.9. Grandini Cand. Fld. mäflsig stark de en unktint gestreift, die Punkte in den Streifen mehr oder weniger undeutlich und länglich . . . “a Le Baskaublane Sullanasl. did: Ziemlich eiacheldrnckt, Kehr kurz, anliegend be- haart, 10—11 mill. lang und 24 bis ziemlich 3 mill. breit, braun oder röthlich gelbbraun. Kopfschild vorn kurz abgestutzt, niedergedrückt. Hsch. an den Seiten gerade und parallel, nur an den Vorderecken etwas zu- gerundet und wie die Mitte und Seiten der Vorderbrust und die Hinterbrust stark und sehr dicht, schwach narbig punktirt; die Hinterecken ziemlich kurz, sehr wenig divergirend und nahe dem Seitenrande schwach gekielt. Fld. nicht breiter als das Hsch., gleichbreit, im letzten Drittel bogenförmig zugespitzt, mälsig stark punktirt-ge- 90 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten streift, mit ebenen, ziemlich stark gerunzelten Zwischen- räumen. Penis: Taf. I, Fig. 10. Algier. (Ann. de Fr. 1889, Bull214) . . . . 2 02..10. Bonnairei Buyss. Klein und schmal, höchstänk 8 mill. lang, flach gewölbt, stark und dicht, etwas abstehend be- haart, schwarz/bis: braun: Fr Eah.ul: Tas le Gewölbt, S—10 mill. lang, fein und dicht an- liegend behaart, meist schwarz mit rothbraunen Fld. und häufig mit schwarzer Naht oder ganz schwarz, dann aber die ersten drei Fühlerglieder rothbraun. S. No. 26. 14. Die Mitte der Vorderbrust wie die Seiten einfach, tief und ziemlich stark punktirt. Hsch. beim in der Mitte etwas eingezogen, beim 2 mitgeraden und parallelen Seiten, ziemlich stark und tief, näch den Seiten zu etwas narbig punktirt. Fld. kaum breiter als das Hsch., gleichbreit, hinter der Mitte zuge- spitzt, mälsig stark punktirt-gestreift, mit runzlig punktirten Zwischenräumen. 7 mill. lang und 14 mill. breit. Braun, mit helleren Fld., auch der Vorderrand des Hsch. manch- mal heller braun oder der ganze Körper einfarbig gelb- braun. Penis: Taf. I, Fig. 11. Corsica; Sieilien: Palermo; Mallorca. (Cand. IV, 379) . . . 2. 11. corsicus Cand.!). !) Herr H. du Buysson beschreibt in Ann. de Fr. 1890, Bull. p. CLVII, einen Agriotes Desbrochersi, dessen Unterschiede von corsicus Cand., Grandini Cand. und gallicus Lac. er wie folgt aus- einandersetzt: „Voisin de Agr. corsicus Cand. par sa forme generale et surtout par celle du pronotum; il s’en eloigne par la ponctuation et par ses hanches posterieures qui sont beaucoup plus etroites dans leur tiers externe. Il s’eloigne aussi de A. Grandini Cand. par sa petite taille, la conformation des hanches; la ponctuation et la convexite de la tete et la forme peut-etre plus Epaisse de la partie anterieure du pronotum. Il se rapproche de A. gallicus Lae., mais il est de forme plus svelt, avec un ponctuation moins rapprochee, non ombiliquee et plus grosse, malgre sa taille moindre. Il s’en distingue aussi par son pronotum, un peu elargi et &epaissi en avant, tres legerement sinue sur les cötes vers le milieu; les angles posterieurs sont un peu plus etroits et plus aigus. La convexite de la tete et l’impres- sion du vertex peuvent encore servir & le distinguer.“ Saint Charles, pres Philippeville (Algerie). Die Art ist einfarbig gelb- braun, 54 mill. lang und 14 mill. breit; mir unbekannt. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. Sn! Die Mitte der Vorderbrust einfach und tief, die Seiten stärker, flach, narbig punktirt. Hsch. dicht, flach, narbig punktirt, beim Z! an den Seiten gerade und parallel, beim 2 nur so lang wie breit und an den Seiten oft gerundet. Fld. wie beim vorigen, aber feiner punktirt-gestreif. 6—8 mill. lang und 13—12 mill. breit. Schwarz bis braun, mit helleren Fühlern und Beinen; das 1. Fühlerglied meist dunkler. Penis: Taf. I, Fig. 12. West- Europa. (Kiesw., Ins. Deutschl. IV, 264). . 12. gallicus Lac. 15. Seiten der Vorderbrust ziemlich stark, aber flach 16. und narbig, die Mitte deutlich feiner, tief und einfach punktirt. Hsch. und Fld. gleichbreit, flach ge- wölbt oder ganz flach . . . . lo. Seiten der Vorderbrust chi stärken "als die Mitte und meist einfach (in einem Falle sehr fein und sehr dicht, etwas narbig) punktirt . . . a LT: Seiten der Vorderbrust glänzend, fein ir weitläufig punktirt; klein, 6 mill. lang. S. No. 32. Hsch. dicht, flach und narbig punktirt; 7—9 mill. lang und 13—24 mill. breit. Schwarz oder braun, oft mit helleren Fld.; stark und etwas abstehend behaart. 2 gallicus Lac. Hsch. fein oder sehr fein, mehr oder weniger dicht, an den Seiten meist sehr dicht punktirt, so lang wie breit oder beim g' ein wenig länger, mit ziemlich geraden oder schwach gerundeten Seiten und kurzen, gerade nach hinten gerichteten oder beim 2 etwas divergirenden, gekielten Hinterecken. Seitenrandlinie meist scharf und deutlich. Fld. fein punktirt-gestreift, mit stark runzligen Zwischenräumen; kurz und mälsig fein, meist anliegend behaart. 73—104 mill. lang und 2—3 mill. breit. Schwarz, Fld., Fühler und Beine gelbbraun; die Fühler meist mit dunklerem Basalgliede und die Beine mit dunk- leren Schenkeln. Penis: Taf. I, Fig. 13. Mittel- und Süd- Europa. (Kiesw., Ins. Deutschl. IV, 263) 13. ustulatus Schall. a. Fld. gelbbraun, ihre Spitze und manchmal auch die Basis dunkler. (Redt., Faun. Austr. ed. II, 509) var. sputator Redt. b. Fld. pechbraun oder fast schwarz. Penis: Taf. I, Fig. 13a. var. piceus Meg. c. Der ganze Körper fast einfarbig rothbraun. Graecia. 92 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten d. Das Hsch. stark glänzend, auf der Scheibe sehr fein und meist fast zerstreut, an den Seiten dichter punktirt. Färbung wie bei a und b. Penis: Taf. I, Fig. 13b. Dalmatien. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1881, 210) var. nitidicollis Mill.!). 17. Forceps an der Spitze ohne Spur eines Wider- hakens (Taf. I, Fig. 14—16). Die Hinterbrust nur mäßig feiner punktirt als die Seiten der Vorderbrust . . . . 18 Forceps an der Spitze mit deutlichem Wider- haken (Taf. I, Fig. 17—19). Seiten der Vorderbrust grob, die Hinterbrust sehr viel feiner punktirt. Breite Arten 19. 18. Rothbraun oder röthlich gelbbraun; Stirn gewölbt, manchmal mit sehr schwachen Eindrücken. Das Hsch. oft dunkler braun, manchmal aber auch heller als die Fld., stark gewölbt, fast viereckig, dicht und ziemlich stark punktirt, an der Basis mit vertiefter Mittellinie; die Seiten in der Mitte parallel, an den Vorderecken zugerundet, an der Basis mit den meist stark divergirenden, spitzen Hinter- ecken nach aufsen geschwungen. Seiten der Vorder- brust dicht, mälsig stark oder ziemlich fein und tief, die Mitte derselben stärker punktirt. Seiten- randlinie in der Mitte niedergedrückt, undeutlich oder er- loschen. Fld. gewölbt, wenig breiter als das Hsch., gleichbreit, hinter der Mitte zugespitzt. Penis: Taf. I, Fig. 14. Italien; Süd-Frankreich; Sardinien. (Cand. IV, SID) HE ner 20.0. 14. Üitigiosus Rossi. Schwarz oder DacHBraun oder braun, gewölbt, Seiten der Vorderbrust flach, narbig, sehr dicht und meist auch sehr fein, ihre Mitte stärker und einfach punktirt; Seitenrandlinie zum grölsten Theile fehlend, nur an den Vorder- und Hinter- ecken deutlich; Gestalt des Hsch. wie beim vorigen, die Hinterecken aber meist kürzer und weniger divergirend; die vertiefte Mittellinie ist bis zum Vorderrande deutlich und setzt sich oft noch über den Scheitel fort. Fld. gewölbt, von der Breite des Hsch., an den Seiten parallel, hinter der Mitte zugespitzt. Penis: Taf. I, Fig. 15. Tirol; Schweiz. (Gredl., Käf. v. Tirol 1, 219. Oi... ern nn lo. Zeienunengamomenls I) Agr. nitidicollis Mill. ist wegen der vielen Uebergänge in Skulptur und Färbung als Art nicht haltbar. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 93 Schwarz oder pechbraun, die ganze Unterseite oder wenigstens das Abdomen braun oder roth- braun. Seiten der Vorderbrust tief, stark und dicht, ihre Mitte kaum stärker punktirt; Seitenrand- linie der ganzen Länge nach vorhanden, aber nur schwach hervortretend oder auch in der Mitte ganz erloschen. Scheitel meist mit einem tiefen Eindruck, der sich nach vorn über die Stirn verbreitert und verflacht. Hsch. flach gewölbt, namentlich in seinem vorderen Theile niedergedrückt, stark und dicht punktirt, meist mit vollständiger, vertiefter Mittellinie, die Seiten wie beim vorigen. Fld. an der Naht etwas niederge- drückt, an der Basis wenig breiter als das Hsch., selten gleichbreit, meist nach hinten breiter werdend, im letzten Drittel bogenförmig zugespitzt. Penis: Taf. 1], Fig. 16. Krim; Caucasus. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, 15 )a0R: 83 { 20.20.16. tauricus Heyd.!). a. Ganz hell :öthbianng olänneidir als die Stammart, das Abdomen etwas heller, einem ditigiosus sehr ähnlich. Baku; Turkestan . . . Ba varnufus: m. 19. Hsch. auf der Scheibe ibn an dem Rändern, namentlich am Vorderrande dichter und weniger grob punktirt. Seiten und Mitte der Vorderbrust dicht und sehr grob punktirt. Auffallend grofs und breit; Z 154 mill. lang und 5 mill. breit. Der erhabene Rand jederseits über der Fühlerwurzel fast bis zu den Vorderecken des etwas vorgezogenen Kopfschildes reichend, Stirn flach ein- gedrückt, Fühler verhältnilsmäflsig dünn, an der Spitze sehr schwach gesägt, die Hinterecken des Hsch. etwa um 1 Glied überragend; 2. Glied voll- kommen so lang wie das 3., letztes deutlich länger als das vorletzte, schmal, gleichbreit, zugespitzt und vor der Spitze kaum abgesetzt. Hsch. so lang wie breit, gewölbt oder flach gewölbt, mit sehr kräftigen, stark gekielten, spitzen, divergirenden Hinterecken und etwas geschwungenen Seiten, an der Basis leicht nach 1) Diese drei Arten, 14, 15 und 16, lassen sich durch den Penis allein nicht trennen, namentlich nicht Zfigiosus und Leichartingi; in den äulseren Merkmalen habe ich Uebergänge noch nicht konstatiren können, obwohl sie sich auch äulfserlich sehr ähnlich werden. 94 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten aufsen, in der Mitte gerade und parallel und an den Vorder- ecken zusammengezogen. Fld. breiter als das Hsch., hinter der Mitte zugespitzt, sehr tief punktirt-gestreift, die Streifen ziemlich fein, die Zwischenräume mehr oder weniger gewölbt und dicht und fein runzlig punktirt. Schwarz, etwas glänzend, fein und dicht behaart, Fühler und Beine oder auch die Segmentränder pechbraun. Penis: Tal, Big. 1l.dı ar.ur0 a SR 1RLInformBRse Hsch. auf der Scheibe selten stark, meist nur mälsig stark oder fein, an den Seiten dichter und meist auch stärker punktirt. Seiten der Vorderbrust mehr oder; weniger: stark ipunktirt.%....). Msesee 20. 20. Fld. 3mal so lang als das Hsch., das Abdomen oder die Segmentränder in der Regel nicht heller als die Fld., die Fühler des. A die Hinterecken des Hsch. um 1 Glied oder mehr überragend. (Gruppe Starcki König i.l.) 21. Fld. nur 24mal so lang als das Hsch., das Ab- domen oder wenigstens die Segmentränder heller als die Fld., Fühler des A die Hinterecken des Hsch. nicht über- ragend. (Gruppe gurgistanus Fald.). . - 22. 21. Fühler des & die Hinterecken des Elche ungefähr | um 1 Glied überragend, 2. Glied kürzer als das 3., letztes vor der Spitze ebenso dick wie das vor- letzte, schwach abgesetzt und kurz zugespitzt. Hsch. mehr oder weniger flach gewölbt, beim g' nach vorn oft leicht verjüngt, mit fast geraden oder leicht geschwungenen Seiten und kräftigen, spitzen, divergirenden Hinterecken, dieht und mäfsig stark oder ziemlich fein punktirt. Fld. breiter als das Hsch., an der Naht mehr oder weniger niedergedrückt, gleichbreit oder nach hinten (namentlich beim 2) schwach verbreitert, hinter der Mitte allmählich zugespitzt, ziemlich tief punktirt-gestreift. 2 plumper und breiter, Hsch. an den Seiten stark gerundet. Schwarz, Fld. und oft auch der Kopf rothbraun. Fühler und Beine pechbraun. g 12—14 mill. lang und 35—4 mill. breit. Penis: Taf.I, Fig. 18. West-Caucasus 18. Starcki König i.1.?). 1) Zwei Ex. vom Wiener Hofmuseum, mit „Sartorius 1876“ bezeichnet; ohne Vaterlandsangabe. 2) Nach typischen Stücken durch die Herren Edm. Reitter, Dr. Kraatz und Dr. L. v. Heyden. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 95 a. Ebenso, aber mit Ausnahme der Fühler und Beine ganz schwarz . . „2. var. niger m. b. Hsch. stärker puhkkhirts ganz ken Kopf und Mitte der Vorderbrust heller roth . . . . .. var. pectoralis m. c. Kleiner, nur 104— 11 mill. lang, dunkler als die Stamm- art . . .. var. minor m. d. Fühler dös a hlenker kün.d nach den) Spitze zu dünner als bei den vorigen, die Hinterecken des Hsch. um mehr als ein Glied überragend. Hsch. nach vorn nicht verjüngt, an den Seiten vor den spitzen, divergirenden Hinterecken etwas eingezogen, an den Vorderecken zugerundet, dicht und fein punktirt. Fld. fein und nicht tief gestreift, die Streifen undeutlich punktirt. Einfarbig heller oder dunkler rothbraun, das Abdomen manchmal einen Schein heller. 11—12 mill. lang und 534— 33 mill. breit. 9 bis 14 mill. lang und 4 mill. breit. Penis: Taf. I, Fig. 13a. Kau- kasien: Borsham . . . ...... var. Schneideri m.!). 22. Hsch. kaum länger als Breit, durch sehr dichte und mäfsig starke Punktirung matt, ziemlich stark gewölbt, an den Seiten schwach gerundet, konvex, nach vorn stärker zusammengezogen, — ähnlich wie bei Starcki, — mit nach aulsen gerichteten Hinterecken. Seitenrandlinie in der Mitte schwächer oder in kurzer Aus- dehnung ganz unterbrochen. Fld. etwas breiter als das Hsch., gewölbt, bis zur Mitte oder etwas darüber gleich- breit, allmählich im Bogen zugespitzt, ziemlich fein punktirt- gestreift, mit ebenen, ziemlich fein runzelig punktirten Zwischenräumen. 12—13 mill. lang und 34—4 mill. breit, dicht behaart. Schwarz, Fühler und Beine braun oder pechbraun, Fld. manchmal bräunlich schwarz. Penis: Taf. I, Fig. 19. Türkei; Klein-Asien; Caucasus. (Cand. IV, 381). 19. gurgistanus Fald. a. Plumper und etwas breiter als der vorige, Hsch. kaum so lang wie breit, meist deutlich glänzen- der als die Fld. und nur mäfsig dicht, ziemlich stark oder stark punktirt, an den Seiten ganz gerade und parallel oder kurz hinter den Vorderecken !) Aus der Sammlung des Herrn Professor Dr. Osk. Schneider in Dresden, von Kiesenwetter als turcicus bestimmt, einem litigiosus nicht unähnlich. 90, > Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten am breitesten, an den Vorderecken zugerundet, die Hinter- ecken meist kaum divergirend; Seitenrandlinie der ganzen Länge nach gleichmäfsig schwach. Fld. nicht breiter als das Hsch., gleichbreit, im letzten Drittel bogenförmig zu- gespitzt, gewölbt oder manchmal wie das Hsch. etwas flach, ziemlich stark punktirt-gestreif. Hsch. und Fld. schwarz oder die letzteren schwarzbraun, oft auch die Fld. braun oder rothbraun und das Hsch. heller als die Fld. Klein-Asien; Caucasus . . . . . „var. collaris m. b. Hsch. und Fld. flach; die Fühler dicker und kürzer als bei den vorigen. Hsch. so breit oder etwas breiter als lang, an den Seiten gerade, mit wenig divergirenden, kurzen Hintereeken, an den Vorderecken zugerundet, dicht und ziemlich fein punktirt; die Seiten- randlinie sehr undeutlich. Fld. wenig breiter als das Hsch., gleichbreit, flach und fein gestreift. Oberseite einfarbig rothbraun. Penis: Taf. I, Fig. 19a. Caucasus: Kista-ul . . . . var. depressus m. c. Viel kleiner, nur 0 rar lang und 23—3 mill. breit. Hsch. gewölbt, wenig länger als breit, mit ziem- lich stark gerundeten Seiten und stark abstehen- den Hinterecken, vor denselben eingeschnürt, dicht und etwas ungleich punktirt. Seitenrandlinie fast vollständig fehlend. Fld. breiter als das Hsch., hinter der Mitte am breitesten. Oberseite braun oder schwarz. Penis: Taf. I, Fig. 19b. Karabach; Klein - Asien. var. karabachensis Kolen. t). !) Die hier aufgeführten Var. von Starcki König i. l. und gurgistanus Fald. sind mit Ausnahme der Farbenvar. niger in ihren extremen Formen so verschieden, dals sie auf den ersten Blick den Eindruck verschiedener Arten machen; sie sind deshalb auch mehr als Rassen denn als Var. anzusehen. Arten sind es nicht, da sie sich weder durch den Penis noch durch ein anderes äufseres Merk- mal streng auseinander halten lassen. Selbst zwischen Starcki und gurgistanus scheint mir der Unterschied im Penis nur in dem Basal- stück zu liegen, das bei ersterem nach oben abgerundet, bei letz- terem gerade abgestutzt ist. — Als kurabachensis Kol. habe ich durch die Güte des Herrn Ganglbauer vom Wiener Hof-Mus. ein Stück mit der Bezeichnung „Kolenati; Karabach“ erhalten, welches wohl als typisch anzusehen ist und auch der Beschreibung in „Kolenati, Ins. Cauc. in Meletem“, Fasc. V, 39, 159 nicht wieder- spricht. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 97 23. Schenkeldecken von innen nach aulsen fast gar nicht verschmälert; das Hsch. bei beiden Ge- schlechtern breiter als lang . . . A . 92. Schenkeldecken von innen nach Busch schwach und allmählich verschmälert, ihr inneres Drittel kaum doppelt so breit als das äulsere; das Hsch. des g deut- licht länger) alssbrett Die anne nn AIR . 24. Schenkeldecken von innen nach Sulsten et tik verschmälert, ihr inneres Drittel meist mehr als doppelt so breit als das äufsere; das Hsch. von verschiedener Länge . . 5 27. 24. Seiten und Mitte Ket Vrokdeebnalett, tief url dicht, die Hinterbrust fein oder sehr fein punktirt. 123— 15 mill. lang und 33 —4 mill. breit, dicht und stark behaart. An den Fühlern ist das 2. Glied meist länger als das 3. und dem 4. an Länge gleich, manch- mal aber nicht länger als das 3. und dann etwas kürzer als das 4. Hsch. viel länger als breit, gewölbt, dicht und stark punktirt; an den Seiten nach vorn gerundet, an der Basis mit den Hinterecken leicht nach aulsen geschwungen. Fld. breiter als das Hsch., nach hinten meist etwas ver- breitert, hinter der Mitte bogenförmig zugespitzt. Heller oder dunkler braun bis schwarz. Penis: Taf. I, Fig. 20. Europa. (Schönh., Syn. Ins. III, 307) . . 20. pilosellus Schh. ?). Seiten und Mitte der Vorderbrust nur mälsig stark oder fein punktirt; kleiner als der vorige . 29. 25. Hsch. sehr fein und sehr dicht punktirt und wie die Fld. ganz matt, dicht behaart. . . . 2: Hsch. ziemlich stark punktirt oder glänzend, weniger dicht behaart . .. 26. 26. Hsch. sehr dicht und ziemlich stark, diecheha sogar letäs narbig punktirt, mit sehr wenig divergirenden und ziemlich stark gekielten Hinterecken, beim g' gewölbt, an den Seiten fast ganz gerade und parallel, nur an den Vorderecken zugerundet, beim 2 kürzer, etwas flacher gewölbt, schon im vordersten Drittel zugerundet. Fld. kaum breiter als das Hsch., mit parallelen Seiten, hinter der Mitte zugespitzt. 1) Hsch. nur wenig länger als breit; 12—13 mill. lang und 4 mill. breit. Siehe incognitus m., No. 45. 2) Siehe Anmerkung zu aterrimus L. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 7 98 Otto Schwars: Revision der paldarktischen Arten (An den Fühlern ist-das 2. Glied in seltenen Fällen etwas kürzer als das 4.) 9—11 mill. lang und 24—3 mill. breit. Meist schwarz, Beine und Fld. rothbraun, oder der ganze Körper fast einfarbig heller oder dunkler braun, Penis: Taf. I, Fig. 21. Türkei; Dalmatien; Illyrien; Rumelien; Caucasus. (Cand. IV, 379). . 2... 21. Zureicus Cand, Kleiner und schlanker als tureicus Cand., 8 bis 9 mill. lang und kaum über 2 mill. breit. Das Hsch. ist meist etwas feiner und nicht ganz so dicht punktirt. (Beim 2 sind die Fld. manchmal flach gedrückt und sehr fein gestreift.) Von dem ihm sehr ähnlichen tureicus Cand. durch den Penis mit Sicherheit zu unterscheiden. Penis: Taf. I, Fig. 22. Schwarz, die Fühler, namentlich an den ersten 3 Glie- dern, die Beine und die Fld. rothbraun, häufig die Naht, oft auch der Seitenrand und die Basis der Fld. schwarz. Piemont; Croatien; Türkei; Caucasus. (Ab. 7, 117.) 22. infuscatus Desbr. !). a. Ganz schwarz und nur die Beine und die ersten 3 Fühler- glieder braun oder rothbraun, fein und sehr dicht, an- liegend behaart . 2 2 2 0 ne nn... „van elegans m. 27, Tiefschwarz, ziemlich glänzend, sehr kurz und ; sparsam behaart. Hsch. um } länger als breit, fein und dicht punktirt, mit sehr kräftigen, stark gekielten und mälsig divergirenden Hinterecken, die von der Basis der Fld. etwas abstehen, anden Seiten in der Mitte gerade und parallel, an der Basis etwas verbreitert, im vordersten Viertel schwach verengt und zugerundet, die Vorderecken stark herabgezogen; die Seitenrandlinie überall scharf und deutlich. Schenkeldecken in der Mitte fast plötzlich verschmälert, im äulseren Drittel aber gleichbreit, halb so breit als im inneren. Die Hinterbrust und Seiten der Vorder- brust dicht und fein, die Mitte der Vorderbrust ziemlich stark punktirt. Eld. etwas schmaler als die Basis des I) Unter diesem Namen beschreibt Desbrochers (Ab. 7, 117) offenbar die etwas abweichende Form des 2 dieser Art; denn er sagt: . „stries extrömement fines, presque superficielles; intervalles trös- plans, ü pointill& serre, visible seulement ü un fort grossissement“. Deshalb kann aber der Name immerhin beibehalten werden, Die Art wird konstant, auch von Desbrochers, für eine kleine Form des tur- eicus Cand. gehalten und habe ich dieselbe nur als solchen erhalten. der Elateriden- Gattung Agriotes Eschsch, 99 Hsch. mit den Hinterecken, gleichbreit, im letzten Drittel zugespitzt, fein punktirt-gestreift, mit ebenen, fein und dicht runzlig punktirten Zwischenräumen. Fühler und Beine pechbraun. 8 mill. lang und 2 mill. breit, len Wladi- woRtock. Nu NN 28, Költzei Reitt, 171,2), Matt, sehr dicht Hd ziemlich en aschgrau oder seidenglänzend behaart; Hsch. meist sehr fein und dicht punktirt, an den Seiten gerade oder konkav; Fld. gestreckt, 23—2#mal so lang als zusammen breit. . . . KIN RIENR 28, Hsch. mit anderer Punktimiß öder an den Seiten gerundet oder die Fld. weniger gestreckt . 29, 28. Hsch. deutlich länger als breit, fein oder sehr fein und dieht oder sehr dicht punktirt, an den Seiten ganz gerade oder nach vorn schwach verbreitert und dadurch an den Seiten konkav; die Hinterecken schwach divergirend. Fld, ein wenig breiter als das Hsch,, gleichbreit oder nach hinten schwach verbreitert, hinter der Mitte oder erst im letzten Drittel zugespitzt, punktirt- gestreift, mit flachen, fein punktirten und gerunzelten Zwischenräumen. Seiten der Vorderbrust so fein wie das Hsch., die Mitte etwas stärker punktirt. Dunkelbraun oder rothbraun oder fast schwarz. 9—114J mill. lang und 23—3 mill. breit. Penis: Taf. I, Fig. 23. Baku; Syrien; Persien; Turkestan; Turkmenien. (Cand. IV, 396.) 24. meticulosus Cand.?). Hsch. so lang wie breit oder kaum länger. Breiter und flacher als der vorige, dem er sonst in allen Stücken sehr ähnlich ist, auch ebenso gefärbt. Bei 104 mill. Länge 34 mill. breit. Penis: Taf. I, Fig. 24, Turkestan. (Deutsche Ent, Zeitschr. 1883, 3589). . . . 2.7.25. caspicus Heyd. 1) Von dieser Spezies habe ich nur 2 2% gesehen; dieselbe ist aber durch das eigenthümliche Hsch. mit keiner anderen bisher bekannten zu verwechseln. ?) Eine meist, selbst später von Candeze, verkannte Art, die durch die auffallend feine und dichte Punktirung, dichte Behaarung und gestreckte Gestalt gut charakterisirt ist und meist als. caspieus Heyd. verschickt wird. Sie scheint in Turkestan sehr verbreitet zu sein. Candöze hat später, als er keine T'ypen mehr besals, Heydeni m. und conspicuus m. für seinen meticulosus gehalten; denn ich habe von v. Heyden diese mit der Bezeichnung „Oand. vid.* als meticulosus bekommen. IRRE 100. 29. 30. 31. 32. Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Seiten der Vorderbrust glänzend, wenig dicht und meist fein punktirt. Seiten der Vorderbrust dreh dichee, und As liche Punktirung mehr oder weniger matt Zweites Fühlerglied länger als das 3. und kaum kürzer als das 4.,; Hsch. fein und nicht dicht punktirt : Zweites Hahler alien nacht Ineen ale, A 3. und kürzer als das 4.; Hsch. deutlich und ziemlich dicht punktirt zoggehgeg Fühler in beiden Ceschlechtegn Mi: ER nur wenig überragend. ‘Hsch. etwas länger als breit, namentlich beim g', an den Seiten ziemlich gerade, mit schwach divergirenden Hinterecken, an den Vorderecken etwas abgerundet, glänzend, fein und nicht dicht punktirt. Fld. breiter als das Hsch., kurz und anliegend behaart. 6—8 mill. lang und 14—2 mill. breit. Bräunlich schwarz, die Fühler und Beine, die Basis des Hsch. oder nur die Hinterecken oder das ganze Hsch., die Fld. ganz oder mit Ausnahme eines mehr oder weniger breiten Nahtstreifens braun, roth- oder gelbbraun. Penis: Taf. I, Fig. 25. Europa; Klein- Asien. (Kiesw., Ins. Deutschl. . 30. .. 38. 31. 32: IV; 258); ear.2 6: 20.20..26. sobrinus Kiesw. Fühler des & Has ans die Hinterecken des Hsch. um mehr als 5 Glieder überragend, die des 2 wenig länger als Kopf und Hsch. zusammen. Hsch. des g! länger als breit, an den Seiten ziemlich gerade, mit diver- girenden Hinterecken, an den Vorderecken zugerundet, feiner und weitläufiger punktirt als bei sobrinus. Das Hsch. des 2 ist kürzer und an den Seiten mehr ge- rundet. Fld. etwas breiter als das Hsch. und stärker punktirt-gestreift als bei vorigem. 4—5 mill. lang und 1—14 mill. breit, stärker und länger, etwas ab- stehend behaart. Schwarz oder bräunlich schwarz, Fühler und Beine braun, Fld. pechbraun, beim ® meist heller braun. Penis: Taf. I, Fig. 26. Europa. (Kiesw., Ins. Deutschl. IV, 257) . . 2 2.2..2...27. pallidulus Il. 54 mill. lang und 14 mill. breit; Fühler die Hinter- ecken des Hsch. kaum überragend. Hsch. kaum länger als breit, an den Seiten schwach gerundet oder fast parallel, wenig stark und ziemlich dicht punktirt. Fld. der Elateriden - Gattungen Agriotes Eschsch. 101 kaum breiter als das Hsch., ziemlich grob punktirt- gestreift. Schwärzlich braun, die Basis des Hsch. mit den Hinterecken gelb oder gelbbraun, Fld., Fühler und Beine rothbraun oder braun. Penis: Taf. I, Fig. 27. (2 un- bekannt.) Portugal. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1889, 323.) 28. flavobasalis Heyd. 8 mill. lang und 2 mill. breit; Fühler des d die Hinterecken des Hsch. vollkommen um 3 Glieder überragend. Hsch. länger als breit, an den Seiten gerade und parallel, mit wenig divergirenden Hinterecken, an den Vorderecken kaum abgerundet, flach gewölbt, ziem- lich stark und mäfsig dicht punktirt. Fld. breiter als das Hsch., stark punktirt-gestreift. Dem sobrinus in der Färbung gleich und im Habitus auf den ersten Anblick sehr ähnlich. Penis: Taf. I, er 28. (2 unbekannt.) West-Caucasus . . . ; . . 29. Reitteri n. sp. 33. Die Mitte der Wordenbrust elärzender als die Seiten und feiner und viel weitläufiger punktirt .. 34. Die Mitte der Vorderbrust wenig oder nicht glänzender als die Seiten, sehr deutlich und ziem- ehtdichuipumktirtne.. MN 30. 34. Hsch. etwas breiter als idee an den Beitenn meist deutlich gerundet, auf der Scheibe ziemlich fein und wenig dicht punktirt, ziemlich glänzend und gewölbt; beim 2 ist das Hsch. oft etwas stärker und dichter punktirt. Fld. nicht breiter als das Hsch. 63—9 mill. lang und 2 bis ziemlich 3 mill. breit; im Verhältnifs immer breiter als sputator. Schwarz oder bräunlich schwarz, Fühler, Beine und ein mehr oder weniger breiter, nicht scharf begrenzter Seitenrand der Fld. rothbraun oder braun. Penis: Taf. I, Fig. 29. Süd-Europa; Klein- Asien. (Cand. IVEE3I0E IR N 2 0.2...80. brevis Cand. a. Flügeldecken ganz, die Elinierocken oder alle Ränder des Hsch. und manchmal auch das Prosternum hell rothbraun. Penis: Taf. I, Fig. 29a . . . . var. nigricollis Dahl. i.l. b. Mit Ausnahme der Fühler und Beine ganz schwarz. Penis: Taf. I, Fig.29b. . . . . var. nigripennis m.!). !) Desbrochers beschreibt in „Op. 1875, 41“ einen Agröotes radula aus Beyrut, der vielleicht mit var. nigripennis m. sich als identisch herausstellen könnte. Die Beschreibung lautet: „Taille et 102- Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Hsch. so lang oder etwas länger als breit, mehr oder weniger gewölbt und die Vorderecken stark herab- gezogen, an den Seiten nach vorn meist leicht gerundet oder auch fast ganz gerade und parallel und nur an den Vorderecken zugerundet, ziemlich dicht und mälsig stark punktirt; die Hinterecken meist wenig divergirend. Fld. von der Breite des Hsch., gleichbreit, selten schwach verbreitert, hinter der Mitte oder im letzten Drittel zugespitzt, punktirt- gestreift, mit ebenen, runzligen und punktirten Zwischen- räumen. 6—74 mill. lang und 13— 24 mill. breit. Schwarz oder bräunlich schwarz, die Hinterecken, oft auch die Basis und der Vorderrand des Hsch. und die Fld. meist ganz braun ‘oder rothbraun. Penis: Taf. II, Fig. 30. Europa; Sibirien; Klein- Asien; Caucasus; Nord- Afrika. (Kiesw., Ins. Deutschl. IV, 262). . . ee 1al. sputator L. a. Einfarbig roth- oder gelbbraun; der Kopf und die Unter- seite oft etwas dunkler. (Laec., Faun. d. Env. d. Paris TCM ar Da Veh argmpfashbarsn): Hsch. sehr deutlich länger als breit, an den Seiten gerade und parallel oder nach vorn schwach erweitert. S. No. 41. 35. Hinterbrust auffallend kurz, vom Hinterrande der Mittelhüften bis zu den Schenkeldecken sehr deutlich kürzer als von der Mitte bis zu den Epi- sternenubreity.n keuss An: i = 36: Hinterbrust wenig konnen ala von dei Mitte bar zu den Episternen breit. Im Habitus und Färbung einem sputator L. sehr ähnlich. 7—7% mill. lang und 24 mill. breit. Hsch. so lang wie breit, an den Seiten gerade und parallel, an den Vorderecken wenig verrundet, die Hinterecken kurz zugespitzt, parallel, oder die äulserste Spitze schwach nach aulsen geschwungen. forme du sputator, noir, brillant, antennes et pattes ferrugineuses; points du prothorax profonds, ceux de l’abdomen confluents longi- tudinalement; antennes plus epaisses, & article 2° aA peine plus long que 3°; elytres rendues rugueuses par de forts points rapeux; hauches posterieures plus fortement retrecies.“ 1) A. sputator L. var. melanocephalus Desbr. (Ab. 7, 119) aus Frankreich ist mir unbekannt; nach den Worten der Beschreibung: „prothorax & ponctuation assez espacee“ würde dieselbe zu dbrevis Cand. gehören. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 103 Die Oberseite des Hsch. ist wie die Mitte der Vorderbrust und die Hinterbrust grob und dicht punktirt; die Seiten der Vorderbrust sind ebenfalls grob, aber tiefer und etwas weniger dicht punktirt, die Punkte mit ebenen, glänzenden Zwischenräumen. Die Fld. sind von der Breite des Hsch., bogenförmig zugespitzt, mit gerunzelten Zwi- schenräumen. Bräunlich schwarz, Fühler, Beine und ein mehr oder weniger breiter Seitenrand und die Spitze der Fld. rothbraun oder, nach Candeze, die Fld. ganz roth- braun. Penis: Taf. II, Fig. 31. Corfu. (Cand. IV, 389.) 32. rubiginosus Cand.!). Hinterbrust wenig oder nicht kürzer als von der Mitte bis zu den Epimeren breit, aber das Hsch. entweder von anderer Gestalt oder mit anderer Punktirung 40. 36. Ganz matt, das Hsch. ziemlich fein oder fein und dicht oder sehr dicht punktirt, an den Seiten meist leicht gerundet, so lang oder etwas länger als an der Basis breit; Fld. sehr matt, in den Zwischenräumen der Punkt- streifen bis zur Spitze gleichmälsig, sehr dicht und deutlich gerunzelt, dicht behaart. . . . IN. Weniger matt, das Hsch. weniger dicht öder stärker punktirt und die Fld., wenigstens nach der Spitze zu, weniger dicht ruhen SER: le . 38. 37. Fühler des d kurz und kräftig, die Spitze 1er Hinterecken des Hsch. nicht erreichend; diese kräftig, gerade nach hinten gerichtet, stark ge- kielt, der Kiel vom Seitenrande deutlich ent- fernt. Fld. so breit wie das Hsch. 7—8 mill. lang und 24— 21 mill. breit. Schwarz oder bräunlich schwarz. 1) Die mir vorliegenden drei Stücke sind vom Wiener Hof- Museum, ohne Vaterlandsangabe, aber von Lederer 1867 gesammelt und daher wahrscheinlich aus Klein-Asien oder Syrien. Ob nun der aus Corfu beschriebene rubiginosus Cand. wirklich auf diese Stücke zu beziehen ist, könnte allenfalls noch Bedenken zulassen. Dagegen spricht nämlich die Gröfsenangabe, „9 mill. lang und 24 mill. breit“. Da nun Cand. von seinem rubigin. sagt: „Cet Agriotes se rapproche du sputator L., mais sa ponctuation est plus serree“, und alle anderen von ihm angebenen Merkmale zutreffen, so ist um so mehr anzunehmen, dafs die Zahl 9 ein Druck- oder Schreibfehler ist, als ein so langes und verhältnifsmälsig schmales Thier keine Aehnlichkeit mehr mit sputator haben kann. 104. Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Penis: Taf. II, Fig. 32. Caucasus: Karabach; Araxesthal; Turkestan. (Fald., Faun. Transe. I, 177) 33. lapieida Fald.!). Fühler des Z' dünner und länger, die Spitze der Hinterecken des Hsch. erreichend; diese schwächer, etwas divergirend und schwach gekielt. Fld. fast etwas breiter als das Hsch. Dem vorigen sehr ähnlich, von derselben Gröfse und Färbung, aber durch den Penis gut unterschieden. Penis: Taf. II, Fig. 33. Sibirien: Tarbagataii . . 2... ......834 squwalidus n. sp. 38. Fld. mit rechtwinkligen Schultern, Seiten der Vorderbrust stark und sehr dicht, fast runzlig, die Mitte der Vorderbrust weitläufiger punktirt. Die Hinterbrust ungefähr 3 so lang als von der Mitte bis zu den Episternen breit. Hsch. kaum so lang wie breit, stark gewölbt, an den Seiten nach hinten gerade und parallel, die Hinter- ecken nicht divergirend, nach vorn schon von der Mitte an oder im vordersten Drittel zugerundet, ziemlich stark oder stark und mäfsig dicht, nahe dem Vorderrande oft etwas feiner und dichter punktirt. Fld. so breit wie das Hsch., gleichbreit, im letzten Drittel gerundet zugespitzt, in den Zwischenräumen der Punktstreifen ziemlich stark, aber wenig dicht, beim 2 dichter runzlig punktirt. Schwarz oder bräunlich schwarz, Fühler und PBeine rothbraun. 8 mill. lang und 24 mill. breit. Penis: Taf. Il, Fig. 34, dem Penis von J/apicido Fald. sehr ähnlich, aber die Spitzenlappen der Forceps länger. Syrien. 35. brevicollis n. sp. Fld. von den Schultern nach der Basis zu mehr oder weniger verengt und zwischen die parallelen Hinterecken des Hsch. hineingedrängt. Hinter- brust etwa nur halb so lang als von der Mitte bis zu den Episternen breit. Seiten der Vorderbrust stark, tief und dicht punktirt, aber die Punkte noch mit ebenen, glänzenden Zwischenräumen.. . . er. Ei): 39. Kurz und breit, 73—94 mill. Ten en 93 — 33 mill. breit. Hsch. gewölbt, an den Seiten gerade I sehr leicht gerundet, manchmal nach vorn schwach verengt, an den Vorderecken stärker abgerundet, beim g' so lang wie !) Diese Art wurde bisher synonym zu sputator L. geführt, hat aber mit dieser nichts zu thun, sondern ist selbständige, gute Art. 40. 41. der Elateriden-Gattung Agriotes. Eschsch. breit, beim 2 manchmal etwas weniger lang, stark, tief und mehr oder weniger dicht punktirt. Die Fld. bis über die Mitte hinaus gleichbreit oder etwas verbreitert, im letzten Viertel zugerundet, an der Basis ziemlich stark, nach hinten feiner gerunzelt. Schenkeldecken nach aufsen sehr stark verschmälert, die sehr kurze Hinterbrust grob punktirt. Schwarz oder bräunlich schwarz, Fühler und Beine rothbraun. Penis: Taf. II, Fig. 35. Andalusien; 105 Marocco. (Ann. de Belg. 1878, 193) . . 36. curtus Cand. Dem vorigen sehr ähnlich, aber im Verhältnifs weniger breit und wegen der dünneren Behaarung etwas glänzender. 9—104 mill. lang und 3— 34 mill. breitte. Das Hsch. so lang wie breit, stark ge- wölbt, an den Seiten sehr deutlich gerundet. Fld. gewölbter als bei curtus Cand., in den Zwischenräumen bis zur Spitze deutlich, an der Basis nur wenig stärker runzlig punktirt. Schenkeldecken nach aufsen weniger stark verschmälert als bei curtus Cand. Tiefschwarz, Fühler und Beine rothbraun. Penis: Taf. II, Fig. 36. Türkei . . Vs ae VOERUSEISEH. SP. Hsch. in beiden @eschllechtern deutlich länger als breit; die Mitte der Vorderbrust nicht stärker als die Seiten punktirt : . Hsch. nicht oder (8) kan udn Sl De die Mitte der Vorderbrust oft gröber punktirt als die Seiten. (Gruppe sordidus 111.) . A LEE ea Die vertiefte Mittellinie des Hsch. ist meist bis zum Vorderrande desselben deutlich erkennbar. Hsch. viel länger als breit, an den Seiten nach vorn meist etwas erweitert und dadurch konkav, aber auch fast gerade und parallel, gewölbt oder flach gewölbt, mehr oder weniger dicht und stark punktirt, oft etwas glänzender als die Fld. Die Mitte der Vorderbrust ist oft weitläufiger oder auch etwas weniger stark punktirt als die Seiten. Fld. so breit wie das Hsch., gestreckt, fast 23 mal so lang als zusammen breit. Hinterbrust meist grob und dicht, manchmal sogar etwas narbig punktirt. 73—10 mill. lang und 2—2# mill. breit. Schwarz oder bräunlich schwarz, Fühler, Beine, die Fld. und oft die Hinterecken des Hsch. braun oder pechbraun. Penis: Taf. U, Fig. 37. Griechenland; Ungarn; Corfu; Syrien: 41. . 42. 106° Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Beirut. (Berl. Ent. Zeitschr. III, p: 18; Cand. IV, 392.) [? fliformis Cand.!)] . -. » . ......38 paludum Kiesw. Die vertiefte Mittellinie des Hsch. ist nur an der Basis deutlich. Hsch. deutlich, aber nicht viel länger als breit, flach gewölbt, matt, dicht und stark punktirt, an den Seiten gerade und parallel, an den Vorderecken kaum verrundet. Fld. so breit wie das Hsch., bis über die Mitte hinaus gleichbreit, bogen- förmig zugespitzt, flach gewölbt, in den Zwischenräumen dicht und ziemlich stark gerunzelt. Hinterbrust und Seiten der Vorderbrust dicht und stark punktirt. 7—9 mill. lang und 24— 3 mill. breit. Schwarz, Fühler und Beine roth- braun; an den Fühlern ist das 1. Glied oft dunkelbraun. Penis: Taf. II, Fig. 33. Griechenland; Serbien; Dalmatien. (Exped. sc. d. Mor. Zool. 141) . . . 39. rufipalpis Brull. ?). a. Die Fld. ganz rothbraun oder auf dem Rücken mehr oder weniger breit, verwaschen schwarz. Griechenland. „u... 2. eein . „Var subanalesgr 1) Mit grolser Wahrscheinlichkeit ist A. fliformis Cand., Monogr. des Elat. IV, p. 597, aus der Türkei, synonym mit paludum Kiesw. — Candeze vergleicht seinen filiformis mit meticulosus Cand., dem der variable paludum Kiesw. in der That oft recht ähnlich ist, und die Unterschiede, die Candeze angiebt, kennzeichnen den A. paludum _ Kiesw. ganz vorzüglich. Es heifst a. a. O.: „Voisin du meticulosus. On le reconnaitra a sa forme plus etroite ...., & son prothorax un peu moins dilate en avant, plus fortement et moins densement ponetue, marque d’un sillon fin et complet, ä& ses elytres plus paralleles et proportionnement plus etroites.“ ?) Diese Art wird meist für sordidus Ill. gehalten und die var. suturalis m. wird vielfach unter dem Namen marginipennis Cand. oder auch rubiginosus Cand. in den Sammlungen vorhanden sein. A. sordidus Il. ist mir aus Griechenland überhaupt nicht bekannt geworden; alle griechischen „sordidus Ill.“ waren rufipalpis Brull. — Hierher gehören auch noch A. punctulatus Brull. (Exp. sc. d. Mor. Zool. 142) und A. murinus Mill. (Wiener Ent. M. 1862, No. 11, p. 343), die ich beide nicht als Art konstatiren konnte. Von dem ersteren habe ich nur 2 22 gesehen, die der Beschreibung allenfalls entsprechen: Das Hsch. ist kaum länger als breit, vor der Mitte sehr schwach verbreitert und die Fld. sind etwas feiner und weniger dicht punktirt. Länge: 9 mill., Breite: 2# mill. — A. murinus Mill. aus Cephalonia ist mir überhaupt nicht bekannt geworden und vielleicht gleich einem rufßpalpis Brull. mit nach vorn etwas stärker zusammengezogenem Hsch. der Elateriden- Gattung Agriotes Eschsch. 107 b. Kleiner und flacher, 64 mill. lang und 1# mill. breit. Mit Ausnahme der Fühler und Beine schwarz oder bräunlich schwarz. (Küst., Käf. Europas, XXVIH, 77) var. piceolus Küst. 42. Hsch. mit geraden Seiten, an den Vorderecken etwas zugerundet, und stark herabgezogen, so dals dasselbe, von oben gesehen, nach vorn all- mählich schwach verengt erscheint, gewölbter als bei rufipalpis Brull., sehr wenig länger als breit, dicht, tief und ziemlich stark punktirt. Fld. kaum breiter als das Hsch., nur an der Basis deutlich gerunzelt. Die Hinterbrust mindestens so lang wie von der Mitte bis zu den Episternen breit. 8 mill. lang und 24 mill. breit. Schwarz, Fühler und Beine rothbraun. Dem sordidus Ill. ähnlich, aber im Penis dem rufipalpis Brull. nahestehend. Penis: Taf. II, Fig. 39. (2 unbekannt.) Marocco . . 40. connezivus n. sp. Hsch. an den Seiten parallel und gerade, manch- mal sehr leicht geschweift, an den Vorderecken mehr oder wenigen zugerundet, al. u. ne ine na. 48. 43. Besonders grofs und plump, 11— 13 mill. lang und 33—44 mill. breit. Hsch. so lang wie breit, an den Seiten gerade und parallel, an den Vorderecken oder schon im vordersten Drittel zugerundet, stark und sehr dicht punktirt. Fld. genau so breit wie das Hsch., ihre Seiten mit den Seiten des Hsch. eine gerade, ununterbrochene Linie bildend, bis über die Mitte hinaus gleichbreit oder kaum merklich verbreitert, im letzten Drittel bogenförmig zugespitzt, fein punktirt-gestreift, mit sehr flachen und ebenen Zwischenräumen, nur an der Basis deutlich gerun- zelt. Beim 2 haben die Fld. manchmal stärkere Skulptur. Die Hinterbrust ist mindestens so lang wie von der Mitte bis zu den Episternen breit und wie die Mitte der Vorderbrust grob und dicht punktirt. Schwarz, Fühler und Beine braun, oder der ganze Körper ist einfarbig braun. Penis: Taf. II, Fig. 40. Sicilien. 41. aequalis n.sp.). 1) Diese Art habe ich von Herrn Ed. Reitter als parallelus Baudi erhalten, die aber, so viel ich weils, nicht beschrieben ist. Von Herrn v. Heyden habe ich dagegen aus Sardinien 1 Ex. als parallelus Baudi bekommen, das mit dem Vermerk „typ.“ versehen und mit aequalis m. durchaus nicht identisch ist. Siehe sordidus Ill, var. parallelus Baudi i.l. 108- Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Kleiner als der vorige, selten bis 11 mill. lang und 34 mill. breit (grofse 22 der var. rusticus m.), in diesem Falle aber die Hinterbrust etwas kürzer als von der Mitte bis zu den Episternen breit und weniger stark punktirt. Hsch. und Fld. mehr oder weniger matt, dicht behaart, von gleicher Breite, letztere an der Basis deutlich gerunzelt, im letzten Drittel bogenförmig zugespitzt. Länge von 7— 11 mill., die Breite von 2—34 mill. schwankend. Habitus, Färbung und Skulptur ebenfalls sehr veränder- lichustes) SRH Hd Maenesan tea ahnt ma 2: sodann I. Fld. einfarbig schwarz bis braun. a. Grofs und plump, dem aequalis m. ähnlich, aber nur 10— 11 mill. lang und 3— 34 mill. breit, die grofsen 22 den kleinen J'g‘ des aequalis m. an Gröfse etwa gleich. Die Hinterbrust kaum so lang als von der Mitte bis zu den Episternen breit und mäfsig stark punktirt. Die Mitte und Seiten der Vorderbrust sind gleichmäfsig dicht und mälsig stark punktirt. Hsch. nur so lang wie breit, dicht und mäfsig stark punktirt. Schwarz, Fühler und Beine braun. Penis: Taf. II, Fig. 41a. Italien . . var. rusticus m. _ b. Ebenfalls grols, aber schmäler und besonders flacher. 9—10 mill. lang und 24—2# mill. breit. Hsch. so lang oder kaum länger als breit, an den Seiten manch- mal leicht gerundet, mäfsig stark oder ziemlich fein, auf der Scheibe meist etwas stärker und weniger dicht punktirt als an den Rändern. Die Seiten und Mitte der Vorderbrust sind dicht und fein punktirt. Bräun- lich-schwarz oder braun. Penis: Taf. II, Fig. 41b. Sardinien; Süd-Frankreich; Pyrenäen var. parallelus Baudi i.]. ec. Hsch. und Fld. gewölbt. 94 mill. lang und 3 mill. breit. Hsch. nicht (2) oder kaum (gt!) länger als breit, in der vorderen Hälfte schwach erweitert, an den Vorder- ecken ziemlich stark zugerundet, hinten an den Seiten parallel, sehr dicht und mälsig stark punktirt. Die Seiten der Vorderbrust dicht und nicht stark, die Mitte derselben stärker und weniger dicht punktirt. Schwarz, !) Die hierher gehörigen Formen machen zwar in ihren Ex- tremen den Eindruck verschiedener Arten, greifen aber doch alle so in einander über, dals sie nur als Var. einer und derselben Spezies angesehen werden können. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. Fühler und Beine braun, die Hinterecken des Hsch. und die Fld. oft bräunlich. Penis: Taf. II, Fig. 41c. Riemont; Süd-Frankreich; Spanien. (Berl. Ent. Zeitschr. 1371, 55.) var. ttalicus Baudi. d. Besonders schlank, grob punktirt. 73—9 mill. lang und 2—24$ mill. breit. Hsch. des g' deutlich ein wenig länger als breit, an den Seiten gerade und parallel, an den Vorderecken ziemlich stark zugerundet, grob und sehr dicht punktirt. Die Hinterbrust des 1 fast länger als von der Mitte bis zu den Episternen breit und wie die Mitte der Vorderbrust grob und dicht punktirt. Kasta- nienbraun, Kopf, Scheibe des Hch. und die Unterseite meist dunkler. Penis: Taf. II, Fig. 41d. Spanien; Corsica; Schweiz; Wien (?). (Soc. Ent. Suisse, 11I, 1871, 369, 38; Rep 8D)i. neun a. sa. 2. war. hispanicus Desbr. e. Bei derselben Länge breiter als der vorige und mit Ausnahme der Fühler und Beine schwarz, selten bräunlich schwarz. Hsch. des g' kaum länger als breit, stark, mehr oder weniger dicht, meist etwas ungleich punktirt. Hinterbrust höchstens so lang wie von der Mitte bis zu den Epimeren breit und wie die Mitte der Vorderbrust und meist auch die Seiten derselben stark und dicht punktirt. Fld. bis zur Spitze deutlich gerunzelt. Penis: Taf. II, Fig. 41. Spanien; Portugal; Sicilien; Algier; Marocco. (Illiger, Mag. VI, 7). . sordidus 1ll. i. sp. IH. Fld. ganz oder theilweise rothbraun. f. Fld. mit scharf begrenzten, rothbraunem Seiten- rande. Hsch. sehr gleichmälsig, dicht und mälsig stark punktirt, wenig länger als breit (Q), an den Seiten gerade oder leicht geschweift, an den Vorderecken abgerundet. Die Seiten und Mitte der Vorderbrust und die Hinterbrust ebenfalls wie das Hsch. punktirt. Diese nicht kürzer als von der Mitte bis zu den Episternen breit. Penis: Taf. I, Fig. 41e und 41f!). Algier [Constan- tine !)]. (Cand. IV, 390) . . . . var. marginipennis Luc. !) Es kommen auch ganz schwarze Stücke vor, die sonst durch kein Merkmal von marginipennis Luc. zu trennen sind. Von einem solchen schwarzen „marginipennis“ aus Constantine ist der Penis Fig. 41f. 110° 8. 44. 45. 46. Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Fld. ganz rothbraun oder auf dem Rücken mehr oder weniger breit, verwaschen schwarz. Hsch. so lang oder kaum so lang wie breit und wie die Mitte der Vorderbrust und die Hinterbrust dicht und stark, fast grob punktirt. Die Hinterbrust oft etwas kürzer als von der Mitte bis zu den Episternen breit. Penis: Taf. II, Fig. 41g. Spanien . . . ... var. neglecius m. Die Mitte der irderbrie mit kräftiger Punk- tirung; die Schenkeldecken nach aulsen deutlich verschmälert; das 2. Fühlerglied von dem 4. an Länge kaum verschieden 2 Die Mitte der Vordefbrust elainkende Fein aba zerstreut punktirt (siehe No. 33), oder die Schen- keldecken sind nach aulsen fast gar nicht ver- schmälert und das Hsch. dann deutlich breiter als lang (siehe No. 52). Grofs, breit und flach, 123—13 mill. lang und 4 mill. breit, dicht behaart, die abwechselnden Zwischenräume auf den Fld. oft undeutlich dich- ter behaart und nicht heller gefärbt. Hsch. nicht oder kaum länger als breit, dicht und mälsig stark, nach dem Vorderrande zu oft etwas schwächer punktirt, an den Seiten gerade und parallel, oder sehr leicht ge- schweift, an den Vorderecken zugerundet, mit ziemlich langen, spitzen, wenig oder nicht divergirenden, gekielten Hinterecken; der Kiel derselben oft durch die dichte Be- haarung verdeckt; die vertiefte Mittellinie meist bis zum Vorderrande angedeutet; die Seitenrandlinie des Hsch. in ihrer ganzen Länge ziemlich deutlich. Fld. wenig breiter als das Hsch., fast gleichbreit, hinter der Mitte allmählich zugespitzt. Einfarbig dunkel pechbraun, Fühler und Beine braun, oder auch die Fld. oder die ganze Oberseite braun. Penis: Taf. II, Fig. 42. Spanien: Arragonien; . 45. Cartagena . . \ . . 43. incognitus n. sp. Viel kleiner de benlanmen, selbst bei 114 mill. Länge kaum über 3 mill. breit & Hsch. in beiden Geschlechtern deutlich lönaer als breit, grob und dicht punktirt, mit ganz geraden, fast Bir zu den Vorderecken parallelen Seiten und gerade nach hinten gerichteten Hinterecken; die Vorderecken sind stark herabgezogen, das Hsch. dadurch 6: der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 111 in der vorderen Hälfte stark gewölbt; der Kiel der Hinter- ecken durch dichte Behaarung oft verdeckt !). Fld. nur so breit wie das Hsch., gestreckt, bis zur Mitte oder dar- über hinaus gleichbreit, allmählich zugespitzt; die abwech- selnden Zwischenräume deutlich dichter behaart und oft breiter, aber nicht heller gefärbt. Braun, die Scheibe des Hsch., der Kopf und die Unterseite oft dunkler. 10—114 mill. lang und nur 23—3 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 43. Wien; Ungarn; Griechenland; Creta. (Kiesw., Ins. Deutschl. IV, 259) . . . 44. modestus Kiesw. Hsch. kaum oder nicht länger als breit . . . 47. 47. Fld. ganz, oder wenigstens in den abwechselnden Zwischenräumen deutlich braun, roth- oder gelb- braun. ZB HARIUHF „BISE RB. KABINE SEEN FNAB, Fld. zum gröfsten Theile schwarz oder schwarz- braun, mit kaum hervortretend heller gefärbten Zwischen- Tauern, an WI DE RE. OB NER ESEL 0. 48. Hsch. äufserst dieht und mälsig stark, fast runzlig punktirt, ohne jeden Glanz, kaum länger als breit, mit ganz geraden und parallelen Seiten, stark nach abwärts gezogenen, etwas verrundeten Vorderecken und kurzen, nicht divergirenden Hinterecken; die Seitenrandlinie des Hsch. ist kaum angedeutet. Fld. breiter als das Hsch., aber wegen der parallelen Hinterecken des Hsch. mit stark abgerundeten Schultern, bis über die Mitte hin- aus gleichbreit, zugespitzt; die abwechselnden Zwischen- räume sind viel dichter behaart und punktirt, aber nicht heller gefärbt. Schwarz, die Fld., Fühler und an den Beinen namentlich die Tarsen braun. 11 mill. lang und 3 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 44. Algier. 45. hipponensis Desbr. i. 1. Hsch. weniger dicht punktirt, die Punkte mit ebenen, glänzenden Zwischenräumen, oder es ist nicht so lang wie breit; die Seitenrandlinie ist meist sehr deutlich; die Fld. an der Basis schwach verrundet . . . 49. 49. Das Prosternum im vordersten Drittel mit einer schwachen Querwulst, die vorn von einem leicht 1) Deswegen sieht Kiesw. a. a. O. die Hinterecken für un- gekielt an. Die Hinterecken des Hsch. sind bei allen Agrioten — allerdings mehr oder weniger — gekielt. 112- Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten vertieften Quereindruck begrenzt wird!). Hsch. so lang oder selten kaum so lang wie breit, mehr oder weniger dicht und stark oder ziemlich stark punktirt, an den Seiten gerade, an den stark herabgezogenen Vorder- ecken zugerundet, oder auch mit den oft schwach diver- girenden Hinterecken an den Seiten leicht geschweift. Fld. kaum breiter als das Hsch., selten einfarbig braun, meist die abwechselnden, dünner behaarten Zwischen- räume, namentlich auf der Scheibe, dunkler und häufig auch schmäler; die in der Punktirung veränderliche Unter- seite, das Hsch. ganz, oder nur seine Scheibe, und der Kopf meist dunkler braun bis schwarz. 8— 10 mill. lang und 24 —3 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 45 und 45a. Europa; Sibirien; Klein - Asien; Caucasus; Turkestan; Nord-Afrika. (Kiesw., Ins. Deutschl. IV, 260.) | 46. lineatus F. a. Dem vorigen sehr ähnlich. Das Hsch. ist etwas gestreck- ter, an den Seiten ganz gerade, an den Vorderecken kaum zugerundet, grob und dicht punktirt. Der Fühler- grubenansatz tief und verhältnifsmäfsig lang (beim vorigen kurz und weit). Die Fld. sind breiter als das Hsch. und meist hinter der Mitte am breitesten. 10 mill. lang und 3 mill. breit. Penis: Taf. I, Fig. 45b. Griechenland. | (Berl. Ent. Zeitschr. II, 18) . . . var. sirigosus Kiesw. Der leicht vertiefte Quereindruck des Proster- nums liegt in der Mitte desselben. Das Hsch. kaum oder deutlich breiter als lang, dicht oder sehr dicht und ziemlich stark punktirt, an den Seiten mehr oder weniger gerundet, ähnlich wie bei obscurus L., aber flacher. Fld. so breit wie das Hsch., gleichbreit, im letzten Drittel bogenförmig zugerun- det oder von der Mitte allmählich zugespitzt. Schwarz, die Fühler, die Beine ganz oder theilweise und die Fld. braun; die abwechselnden, dünner behaarten Zwischen- räume der Fld. auf der Scheibe oder bis zum Seitenrande meist schwarz und häufig auch schmäler. 94—11 mill. !) Man sieht diesen Quereindruck am besten, wenn man das Thier mit der Hinterleibsspitze dem Lichte zu hält und von vorn her ansieht. Der Schatten der Querwulst fällt dann in den Ein- druck und dadurch wird dieser deutlicher. 80. 52. der Elateriden-Gattung Agriotes Eschsch. 113 lang und 3—3# mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 46. Ungarn, Wien, Italien, Serbien, Klein - Asien, Caucasus. var. proxzimus m.!). Schenkeldecken nach aufsen sehr stark ver- schmälert. Hsch. so lang wie breit, an den Seiten ge- rundet, in der Mitte am breitesten, mit kurzen, etwas divergirenden Hinterecken, dicht und nicht stark punktirt. Seiten der Vorderbrust fein und dicht, die Mitte stärker punktirt. Fld. etwas breiter als das Hsch. Schwarz, matt, Fühler und Beine bräunlich, Fld. bräunlich schwarz; die abwechselnden Zwischenräume sind etwas breiter und erscheinen durch die dichte, graue Behaarung heller. 8 mill. lang und 24 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 49. Aliens N. N 247. Olivier: Desbr: Schenkeld@tken Ban aulsen nur mälsig stark verschmälert . . . roll. . Sehr dicht und sale ten DeHBErL Hsch. dicht und sehr fein punktirt, so lang wie breit, mit schwach divergirenden Hinterecken. Seiten und Mitte der Vorderbrust und die Hinterbrust ebenfalls dicht und fein punktirt. Fld. wenig breiter als das Hsch., gleich- breit, im letzten Drittel bogenförmig zugespitzt. Schwarz, Fühler und Beine braun, Fld. einfarbig schwarzbraun. 8 mill. lang und 23 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 47. Pecking . . nn. 248. sericatus n. sp. Weniger anche versah ohne Ser auglare, Hsch. dicht und ziemlich stark punktirt, so lang wie breit, mit schwach divergirenden Hinterecken. Seiten der Vorderbrust fein und dicht, die Mitte stärker und weniger dicht punktirt. Fld. in den Zwischenräumen bis zur Spitze dicht, ziemlich stark gerunzelt. Schenkeldecken nach aulsen etwas stärker verschmälert als beim vorigen. Bräunlich schwarz, Fühler und Beine braun, Fld. schwarzbraun. 84 mill. lang und 24 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 48. Beekins >.) 20.20.49. rugipennis n.sp. Schenkeldecken Nach Aufedn fast gar nicht verschmälert. Die Fühler die Hinterecken des Hsch. deutlich (3\) oder kaum (2) überragend, die mittleren Glieder kaum (d) oder nicht länger (2) als breit. Hsch. immer breiter als !) Von Herrn v. Kiesenwetter für obseurus L. gehalten. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 8 114 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten etc. lang, stark der Quere nach gewölbt, sehr dicht und mäfsig stark punktirt. Fld. so breit wie das Hsch., stark gewölbt, bis zur Mitte verbreitert und im letzten Drittel bogenförmig zugespitzt, allmählich zugespitzt. oder auch gleichbreit und von der Mitte an Einfarbig schwarz bis braun, ge- wöhnlich aber die Fld. heller als der übrige Körper. 73—93 mill. lang und 23— 34 mill. breit. Fig. 50—50b. Europa, Sibirien. IV, 261) . Penis: Taf. II, (Kiesw., Ins. Deutschl. 50. obscurus L. Verzeichnifs der Agriotes-Penis auf Tafel I und Il. . Heydeni Schwarz . Kraatzi Schwarz . nuceus Fairm. . conspicuus Schwarz . aterrimus L. . dahuricus Cand. . Grandini Cand. . Bonnairei Buyss. . corsicus Cand. . gallicus Lac. 13. ustulatus Schall. 13a. v. piceus Meg. 13b. v. nitidicollis Mill. 14. litigiosus Rossi 15. Laichartingi Gredl. 16. tauricus Heyd. 17. informis Schwarz 18. Starcki König i.l. u u FE a aa er 18a. v. Schneideri Schwz. 19. gurgistanus Fald. 19a. v. depressus Schwaz. . Ganglbaueri Schwz. . praetermissus Schwz. Vergröfserung 1:24. Fig. - 19b. v. karabachensis Kol. 20. pilosellus Schh. 21. turcicus Cand. 22. infuscatus Desbr. 23. meticulosus Cand. 24. caspicus Heyd. 25. sobrinus Kiesw. 26. pallidulus 1. 27. flavobasalis Heyd. 28. Reitteri Schwarz 29. brevis Cand. 29a. v.nigricollis Dahl i.]. 29b. v.nigripennis Schwz. 30. sputator L. 30a. v. rufus Lac. 31. rubiginosus Cand. 32. lapicida Fald. 33. squalidus Schwarz 34. brevicollis Schwarz 35. curtus Cand. 36. tristis Schwarz 37. paludum Kiesw. 38. rufipalpis Brulle 0b. Fig. 39. connexivus Schwarz 40. aequalis Schwarz 41. sordidus 111. 4la. v. rusticus Schwarz 41b.v.parallelus Baudii.l. 4lc. v. italicus Baudi 4ld. v. hispanicus Desbr. 4le. v. marginipennis 4lf. Lue. 41g. v. neglectus Schwz. 42. incognitus Schwarz 43. modestus Kiesw. 44. hipponensis Desbr.i.l. dei | lineatus F. 45b. v. strigosus Kiesw. 46. v. proximus Schwarz 47. Olivieri Desbr. 48. sericatus Schwarz 49. rugipennis Schwarz 50. 50a. | obscurus L. Die Arten piceus Menetr. (Me&m. Acad. Petersb. VI, p. 51), monachus Muls. (Opusc. Ent. VI, p. 165), subvittatus Motsch. (Bull. Mosc. 1859, IV, p. 490) und unicolor König (Hor. Soc. Ross. 1889, p. 538) sind mir unbekannt geblieben. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heftl.] 115 Verzeichnifs bei Djizak, Tschimkent und Nauka gesammelter Rüsselkäfer, erhalten von Herrn Premier-Lieutenant F. Hauser, zusammengestellt von Joh. Faust in Libau (Kurland). I. Djizak. Polydrosus piliferus Hochh. — Sitona longula Gyll. — Tany- merus cinctus Fst. — Corigetus capito Fst., trepidus Fst., cephalotes n. sp. (Anhang 2). — Eusomidius angustus Fst. — Chloebius psitta- cinus Fst., Steveni Boh. — Phytonomus anceps Boh. — Coniatus Schrencki Gebl., splendidus F. — Bothynoderes melancholicus var. subfuscus Fst. — Conorhynchus Faldermanni Fhr. — Isomerus caspicus Fhr. — Pachycerus latirostris n. sp. (Anh. 3). — Xantho- chelus nomas Pall. — Coelosthetus siculus Cap. — Larinus Capio- monti Fst., abbreviatus n. sp. (Anh. 4), exclusus n. sp. (Anh. 5). — Lizus Kraatzi Cap., diutinus Fst., astrachanicus Fst., incanescens Boh., ezcelsus n. sp. (Anh. 6). — Sharpia soluta Fst., globulicollis n. sp. (Anh. 7), öbis n. sp. (Anh. 8). — Smicronyz Reichei Gyll. — Bagous halophilus Rdtb. — Orchestes distans n. sp. (Anh. 9). — Tychius urbanus Fst., sulphureus F'st., convolvuli Fst. — Miccotrogus miztus Fst. — Sibinia bipunctata Kirsch, subirrorata Fst., arenaria Stph., taschkentica Fst., pusilla n. sp. (Anh. 10). — Stenocarus cardui Oliv. — Platygaster venustus Fst. — Ceutorhynchus humeralis Gyll., Brisouti Fst. — Baris scolopacea Germ., loricata Boh., clandestina Fst. — Limnobaris T-album var. sculpturata Fst. — Apion caviceps Desbr., merale Fst., gelidum Fst., Steveni Gyll. (Anh. 11). 1. Tsehimkent. Ptochus latirostris n. sp. (Anh. 1). III. Nauka. Chlorophanus caudatus Fhr. — Geranorhinus mongolicus Fst. Anhang. 1. Ptochus latirostris. Oblongus, modice convezus, undique cinereo- et pallide cervino-squamosus, selis albidis squamiformibus adspersus; capite post oculos parum constricto; fronte conveza; oculis parvis rotundatis, parum converis; antennis crassioribus; rostro qua- g* 116° Joh. Faust: Verzeichnifs bei Djizak, Tschimkent drato lateribus parallelo, capite haud ungustiori, late suleato; pro- thorace lateraliter parum rotundato; elytris ellipticis, remote punctato- striatis, interstitiis parum convezis. — Long. 3.5, lat. 1.2 mill. Tsehimkent. Nach einem Exemplar. Keine von den bisher beschriebenen Arten hat einen so langen und an der Spitze so breiten Rüssel; derselbe ist hier so breit als der Kopf und so lang als breit, mit dem Thorax zusammen so lang als die Decken; zwischen den konvergirenden Fühlerfurchen ist der Rüssel dagegen nur halb so breit als die Stirn und mit einem breiten Längseindruck versehen, welcher sich zur Basis all- mählig verengt und verflacht, anfänglich aber von zwei stumpfen Kielen begrenzt ist. Scheitel hinter den Augen durch den Quer- eindruck etwas wulstig. Augen noch kleiner und runder als bei porcellus Stev. Fühlergeifsel so dick als der Schaft und so dick als die Vorderschiene, Glied 1 länger als 2, dieses etwas länger, die übrigen quer; Keule nur wenig dicker als die Geilsel. Thorax etwas kürzer als breit, die Basis kaum schmäler als der schräg abgestutzte und oben leicht wulstige Vorderrand. Schildchen klein, dreieckig, Decken schmal, ellyptisch, wie bei porcellus längsgewölbt, nur hinten steiler abfallend, die Punktstreifen sehr fein, jedes leicht gewölbte Spatium mit einer Reihe weitläufiger Schuppenborsten. Beine wie bei porcellus. 2. Corigetus cephalotes. Oblongo-ovatus undique laete viridi-squamosus; fronte latissima subdepressa, puncto parvo im- presso; rostro latitudine paulo breviori, lateribus parallelis, supra late profundeque sulcato, bicarinato, scrobibus nullo modo conver- gentibus; antennis tenuibus scapo arcuato, articulis 2 primis funiculi aequilongis; oculis parvis; prothorace transverso, basi profunde bisinuato, margine antico truncato basi parum angustiori, lobis ocularibus nullis, dorso remote punctato; elytris humeris obliquis, evidenter punctato -striatis; femoribus anticis spina minutissima armatis. — Long. 4.5—5.5, lat. 1.6—2 mill. Djizak. Der breite und dicke parallelseitige Rüssel macht diese Art leicht kenntlich. Aufser den matt-hellgrünen Schuppen sind in den zerstreuten Punkten auf Kopf, Thorax und den Deckenspatien schwer sichtbare, dicke, anliegende weilse Schuppenhärchen be- merkbar. Augen, Stirn, Schildehen und Decken wie bei capito Fst., nur letztere, wie auch Fühler und Beine länger, Rüssel und Thorax ganz anders geformt. Rüssel überall gleich breit und so breit als der Kopf, die Entfernung der parallelen Fühlergruben kaum schmäler als und Nauka gesammelter Rüsselkäfer. 117 die Stirn, der breite Eindruck an der Spitze etwa %5 so tief als der Rüssel dick, zur Stirn hin sich allmählig verflachend, die Seiten des Eindrucks parallel und kielförmig. Stirn zwischen den Augen mit schwachem Quereindruck. Thorax an der Basis viel tiefer gebuchtet als bei capito, der Mittellappen gerundet, die Hinter- winkel etwas spitz nach hinten vorgezogen, die Seiten bis vor die Mitte nur wenig, dann bis zur Spitze schwach geschweift verengt. Decken an den Seiten unterhalb der Schultern etwas geschweift, Längswölbung auf dem Rücken flach, im Basalfünftel schräg zur Basis, hinten steil abfallend; die nicht dichten Punkte in den feinen Streifen länglich, die Spatien sehr wenig gewölbt. 3. Pachycerus latirostris. P. segni Germ. simillimus ei affinis; [ronte rostroque latioribus, illa fovea impressa, hoc apice minus deflezo, basi tantum vadoso-bisulcato, haud carinato; pedibus paulo longioribus, tenwioribus; punctis glabris abdominis in segmento tertio et quarto viz distinctis. — Long. 10, lat. 3.8 mill. Djizak. Ein Stück. Der Rüssel und Thorax sind ganz so geformt und skulptirt, wie sie nach Gyllenhal’s Beschreibung dem mir unbekannten plani- rostris eigen sein müssen; jedenfalls aber kann /atirostris nicht mit planirostris verwechselt werden, da Gyllenhal die Decken „thorace non latiora“ nennt. Dieser Deckenbreite wegen scheint planirostris zuRhabdorhynchus, jedenfalls (wenn Gyllen- hal’s Ausdruck zutreffend ist) aber nicht als Varietät zu segnis zu gehören. Die auf Segment 3 und 4 nur angedeuteten zwei, auf Segment 1 die nicht grofsen und scharfen vier, sowie auf Segment 2 die sechs Kahlpunkte hat latirostris mit obliquatus Fst. gemeinsam, unterscheidet sich jedoch.von ihm wie auch von segnis durch den breiten, anders skulptirten Rüssel, sowie durch dünnere und auch etwas längere Beine. Obgleich die Seitenkanten des Rüssels der ganzen Länge nach ziemlich scharf sind, heben die nebenliegenden basalen, kurzen, flachen und schmalen Längseindrücke zwischen sich keinen deut- lichen Mittelkiel ab und sind auch auf der vorderen Hälfte nicht mehr sichtbar. Gröfse, Form, Wölbung und die hier nicht erwähnte Skulptur ergeben keine Unterschiede von segnis, so dals die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, Zatirostris bei ausreichendem Material als Varietät jenes auffassen zu können. 4. Larinus abbreviatus. L. lanuginoso Fst. simillimus sed brevior et aliter sculpturatus; rostro femorum anticorum longitudine, subquadrangulato, punctato-rugoso, lanuginoso; prothorace Iranverso 118 Joh. Faust: Verzeichni/s bei Djizak, Tschimkent conico, basi bisinuato, apice quam basi dimidio angustiori, lateribus paulo rotundatis, sat dense punctato; elytris elongato-quadralis apice obtusissime rotundatis, ante apicem transversim impressis; pedibus tenuioribus, tibiis tarsisque rufescentibus. — Long. 4.5, lat. 2 mill. Djizak. 2. ’ Der kurze Körperbau, der viel weniger dicht punktirte, daher auch etwas glänzende Thorax, sowie der bei beiden Geschlechtern in Länge und Skulptur nur wenig verschiedene Rüssel lassen abbreviatus von lanuginosus mit Sicherheit unterscheiden. Beim g' ist der Rüssel etwas dicker und kürzer als beim 2, etwas kürzer als beim l/anuginosus-g', mit der Fühlereinlenkung etwas vor der Mitte; beim ® ist der Rüssel um die Hälfte kürzer- als beim /anuginosus-Q und mit der Fühlereinlenkung in der Mitte. Der Thorax, welcher beinahe doppelt so breit als lang ist, hat spitzwinklige Hinterecken, seine Punktirung ist, wenn auch nicht feiner, so doch weniger dicht, die Spitzenrundung der Decken noch stumpfer, die Beine kürzer und dünner als bei letzterem. 5. Larinus ezclusus. Oblongo-ovatus, convezus, subnitidus, pube brevissima cinerea supra maculatim tectus; antennis tarsisque rufescentibus; fronte depressa; rostro latitudine parum longiori, obtuse quadrangulato, inaequaliter punctato; prothorace antrorsum. rotundato-angustato, apice viz, basi profunde bisinuato, minute punctato, punclis majoribus basin versus, densius immiztis; elytris remote punctato-striatis. — Long. 5, lat. 2 mill. Djizak. Nach einem Exemplar. Aus der nächsten Verwandtschaft des Capiomonti Fst.; viel schmäler als dieser, mit kürzeren Fühlern, Beinen und Rüssel, mit hinter den Augen kaum gebuchtetem Thoraxvorderrande und mit sehr kurzen Härchen bekleidet. Der Rüssel ist seitlich vor den Augen durch einen Eindruck etwas abgesetzt, mit feineren und gröberen Punkten dicht besetzt. Thorax nur etwas kürzer als breit, die Spitze nur halb so breit als die Basis, die Seiten flach und gleichmäfsig gerundet, die eingestreuten grölseren Punkte gegen das Schildchen dichter, gröfser und tiefer, nach vorn an Grölse und Tiefe abnehmend, gegen die Spitze fast ganz verschwindend. Decken nur wenig breiter als die Thoraxbasis, kaum zweimal so lang als breit, an den Seiten parallel, hinten ziemlich stumpf gerundet, der Quereindruck an der Basis flach, der Eindruck vor der Spitze tiefer, die Streifen zur Spitze, dagegen die Punkte zur Basis hin tiefer und gröfser. Beine kurz und kräftig. An dem abgeriebenen Exemplar ist die Zeichnung nicht sicher zu erkennen, jedoch und Nauka gesammelter Rüsselkäfer. 119 scheint es, dafs die Thoraxseiten, wenn nicht dichter, so doch ebenso dicht behaart sind als die Unterseite. 6. Lizus excelsus. L. anguino Linnei simillimus sed minor etiam fronte latiori foveola impressa, rostro breviori, oculis breviter ovatis latioribus, elytris postice minus attenualis, pedibus multo brevioribus, abdomine haud nigro-irrorato diversus. — Long. 8.3, lat. 2 mill. Djizak. Das einzige Stück unterscheidet sich von angwinus durch die obigen Merkmale. Die Augen sind wenig, die Decken höchstens 34mal so lang als breit, ebenso spitz als bei anguinus, aber auf eine viel kürzere Strecke ausgezogen, weshalb die Spitze auch weniger lang erscheint. Die Thoraxpunktirnng ist feiner, regel- mälsiger und dichter und ein feiner Mittelkiel erstreckt sich von der Spitze bis zur Mitte. Das Abdomen ohne sichtbare Kahlpunkte läfst übrigens die neue Art auf den ersten Blick erkennen. 7. Sharpia globulicollis. 2. Elongata, convera, nigro- picea, crusta squamosa cinerea tecta, setis albidis adpressis sparsim obsita; rostro clavaque antennarum ferrugineis; rostro prothorace duplo longiori, cylindrico, arcuata, basi parum incrassato, seriatim punclato, obsolete carinato; prothorace subgloboso, margine antico parum bisinuato, quam basi subrotundato viz angustiori, sub crusta squamosa fortiter punctato; elytris prothorace paulo latioribus, lati- tudine duplo longioribus, lateribus purallelis, postice acute rotundaltis, obsolete punctato-striatis. — Long. 3.5, lat. 1.6 mill. Djizak. Nach einem weiblichen Stück. Sh. Heydeni Tourn. hat ziemlich dieselbe Gröfse, ist aber viel flacher gewölbt als die neue Art, welche sich von allen bisher - beschriebenen durch den kugelförmigen, nur wenig abgeflachten Rücken unterscheidet. Die Fühler sind in der Mitte des Rüssels eingefügt, dieser ist von hier bis zur Basis gerade und leicht verdickt, in der Spitzen- hälfte gebogen, kaum dicker als die Vorderschienen, die Punktreihen zur Spitze hin allmählig, der Basalkiel schon in der Mitte ver- schwindend. Thorax so lang als breit, mit der höchsten Wölbung in der Mitte, an den Seiten vor dem Vorderrande etwas eingeschnürt, die dichte Punktirung durch den Schuppenüberzug verdeckt. Decken mit rechtwinkeligen, abgerundeten Schultern und parallelen Seiten, vom Spitzendrittel ab gerundet-verengt, weniger hoch gewölbt als der Thorax, immerhin aber höher als bei soluta und inconspecta Fst., vor der Spitze seitlich schwach eingedrückt, die feinen Punkt- 120- Joh. Faust: Verzeichnifs bei Djizak, Tschimkent streifen gegen die Spitze etwas mehr vertieft; auf den Deckenspatien ist der Schuppenüberzug in zwei Reihen flacher Schuppen aufgelöst und zwischen diesen Reihen steht eine Reihe weitläufiger, weilser, anliegender, schmal bandförmiger Schuppenhaare. 8. Sharpia ibis. Oblongo-ovata, depressa, nigro-picea, squa- mulis rotundatis impressis subtus albidis, supra albidis et cinereis dense tecta, albido-setosa; rostro elongato curvato, ferrugineo; prothorace latitudine haud breviori, lateribus postice parallelis, antice convergentibus, cinereo-squamoso, vittis 2 arcuatis albidis; elytris prothorace latioribus, humeris rectangulatis, lateribus parallelis, postice rotundato angusiatis, obsoletissime punctato-striatis; femo- ribus clavatis. — Long. 2.6, lat. 1.2 mill. Djizak. Ein Pärchen. Den flachen Körper, die eingedrückten Schuppen und den in beiden Geschlechtern von der Basis an gleichmäfsig gekrümmten Rüssel hat die neue Art mit gracilenta Fairm. gemeinsam, unter- scheidet sich aber von diesem durch längeren, beim g' kräftigeren Rüssel, kräftigere Schenkel, längere Decken mit flacherer Längs- wölbung. Beim längeren d' ist der Rüssel etwas kürzer als der halbe Körper, die Fühler sind dicht vor der Mitte eingefügt und bis zur Spitze mit Schuppen bedeckt, welche die Skulptur verdecken; beim 2 ist nur die Basis des dünneren und längeren Rüssels beschuppt und gereiht punktirt. Seiten des Thorax bis zur Mitte parallel, dann ge- rundet verengt, am Vorderrande kaum eingeschnürt, dieser schwach geschweift und um die Hälfte schmäler als die abgestutzte Basis, mit den Decken fast gleich flach längsgewölbt. Letztere um 3 breiter als die Thoraxbasis, gelblich und weils unregelmälsig ge- fleckt; die auf den Spatien anliegenden weilsen Schuppenhaare sind feiner als die auf dem Thorax. Die beiden gebogenen weilsen Thoraxbinden sind eigentlich nur an der Basis deutlicher und schliefsen hier mit einer weilslichen Mittellinie zwei längliche, auf der Basis stehende dunkle Makeln ein. 9, Orchestes distans. Ab. O. cinereo Fhrs. fronte inter oculos rostri latitudine aequali, prothorace conico lateraliter parum rotundato, tibiarum apice aliquando, tibüs toto flavo-testaceis. Djizak. Auch von anderen Orten Turkestans bekannt. Bisher hatte ich diese Art mit cinereus Fhrs. verwechselt, finde jetzt aber, dals sie in beiden Geschlechtern durch die obigen Merkmale konstant von ihm abweicht. Da bei cinereus die Augen- entfernung kaum halb so breit als der Rüssel, der Thorax bis zur und Nauka gesammelter Rüsselkäfer. 121 Mitte parallel ist und dann erst convergirende Seiten hat, so läfst sich distans auch nicht als rothschienige Varietät von cinereus auffassen. 10. Sibinia pusilla. Breviter ovata, convera, picea undique squamis ovatis longitudinaliter impressis subtus subalbidis, supra dilute ochraceis dense tecta; rostro, antennis pedibusque rufo- testaceis; rostro filiformi prothoracis et capitis longiludine, arcuato; antennis in tertia parte basali insertis (2); prothorace latitudine vix breviori, lateraliter rotundato-angustato, ante apicem sensim con- stricto ; elytris brevioribus, apice obtuse rotundatis, obsolete striatis, interstitiis biseriatim squamulatis. — Long. 1.3 mill. Djizak. Auch von Samgar in meiner Sammlung. S. erigua Fst. von Biskra ist etwas grölser, breiter, ihr Rüssel etwas dicker, die Stirn breiter, der Thorax kürzer, dagegen die Decken länger, die Fühler des 2 näher der Mitte eingefügt. Die neue Art ist noch kleiner als minutissima Tourn. und Zuberi Desbr., aufserdem von beiden sogleich durch den schwach waulstig abgeschnürten Thoraxvorderrand und die hinten sehr stumpf ge- rundeten Decken zu unterscheiden. Rüssel des 2 nur an der Basis beschuppt und punktirt, der übrige Theil glänzend, unpunktirt; der Rüssel des S' wird wahr- scheinlich wie bei ezigua nur wenig kürzer, an der Basis etwas dieker und die Fühler in der Mitte eingefügt sein. Der Thorax ist so schmal als bei minutissima, sehr wenig kürzer, der Mittel- lappen gegen das Schildchen vorgezogen und weilslich beschuppt. Decken etwa 14mal so lang als breit, breiter als der Thorax, die Seiten parallel. Kopf klein, die Stirn zwischen den sehr kleinen und flachen Augen etwas breiter als der Augendurchmesser. Die Schuppen auf dem Kopf sind länglich, flach und undeutlich eingedrückt. 11. Apion Steveni Gyll. Eine in Gröfse und Färbung sehr veränderliche Art, welche mir aus Djizak, sowie aus verschiedenen Gegenden des europäischen und asiatischen Rufslands vorliegt. Die Deckenfärbung geht von Grün über Ultramarinblau in tief Schwarz über. Unabhängig von der Deckenfärbung sind die Beine bis auf die Tarsen roth, oder auch die Gelenke schwarz, oder nur die Schenkel in der Mitte roth, oder fast ganz schwarz. Der gewöhn- lich schwarze Rüssel wird dunkelbraun. Der Thorax ist an den Seiten meistens wenig, selten stärker gerundet, die grübchenartigen Punkte unabhängig vom Geschlecht bald dichter, bald weiter von einander entfernt. Ein Stück mit grünschwarzen Decken, braun- schwarzem Thorax sowie Rüssel und mit bis auf die Tarsen gelbrothen Beinen besitze ich aus Derbent, die Varietät mit tief schwarzen Decken und kaum gebräunten Schenkeln aus Persien. 122° [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] Trachodius tibialis. Oblongo-ovalis, rufo-piceus, sat dense variegato-squamosus setisque erechis obsitus; rostro crasso, apicem versus laevigato et subtiliter punctato, funiculi articuis 53—7 transversis, prothorace oblongo, basi truncato, lateribus rotunduto, convero, crebre punciato, squamis lateralibus albidis; elytris oblongis, sat profunde punctato- striatis, fascia communi pone medium albido-squamosa; tibüs inter- mediis apice spina bifida armatis. — Long. 2.5 mill. Monte Rosa, Macugnaga (Pape). Das Thier, welches habituell an Trachodes erinnert, gehört zu Acalles und bildet eine Untergattung desselben, die sich dadurch auszeichnet, dafs die Mittelschienen einen bis auf den Grund ge- spaltenen hornigen Endhaken besitzen. Einer ähnlichen Bildung vermag ich mich bei keinem unserer einheimischen Curculioniden zu erinnern. Von den Acalles- Arten ist ptinoides Marsh. noch am ähnlich- sten gebaut, aber sein Halssch. nach hinten viel weniger verengt und die Fld. vorn schmaler, an der Spitze bedeutend schneller abgerundet. Lang-eiförmig, röthlich pechbraun, ziemlich dicht mit kleinen, gerundeten Schüppchen bedeckt, welche dunkel gefärbt sind und nur dort scharf hervortreten, wo sie weilslich gefärbt sind, nämlich auf der oberen Hälfte des Rüssels und dem Kopfe, an den Seiten des Halssch. und vor dem Schildehen, sowie auf einem Querstreifen der Fld. hinter der Mitte. Rüssel in der vor- deren Hälfte glänzend, fein punktirt. Zweites Fühlerglied schmal, etwas länger als breit, die folgenden bis zum 7. Gliede quer. Halssch. länger wie breit, an den Seiten gerundet, nach hinten nur unbedeutend weniger als nach vorn verengt, vor der Mitte jedoch leicht eingeschnürt, der Rücken gewölbt, ziemlich stark, dicht punktirt. Fld. an der Basis so breit als der Grund des Halssch., bis zur Mitte gerundet-erweitert, dahinter allmählicher verengt und vor der Spitze leicht zusammengedrückt, kräftig punktirt- gestreift, die Zwischenstreifen gewölbt, mit je einer Reihe auf- stehender keulenförmiger Börstehen besetzt, welche gröfstentheils dunkel gefärbt sind. Weilsgefärbte Börstchen treten auf dem Rücken nur vereinzelt, zahlreich dagegen vor der Spitze auf. Der zweite Bauchring ist reichlich so breit als die beiden folgenden zusammen. Diese Art wurde in dem Buchenwäldchen in Macugnaga von meinem Collegen Pape aus Laub gesiebt, leider nur in 3 Exemplaren, von denen eins mir freundlichst überlassen ward. J. Weise. —————— [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heftl.] 123 Smaragdesthes subsuturalis n. sp. vom Congo. Laete viridis, elytrorum disco testaceo-uurato, clypei margine medio leviter reflexo, medio leviter lobato, thorace crebre subtiliter punctato, elytris subtiliter striato-punctatis, pedibus viridibus. — Long. 194 —21 mill. Patria: Congo. Var.: Elytris humeris et apice viridibus ezxceptis testaceo- viridibus. — Long. 20—22 mill. Patria: Delagoa Bay. Heterorhina subplagiata Albers in coll. Der Smaragdesthes mutica Harold am nächsten stehend, indessen sind nicht die ganzen Flügeldecken goldig gelb, sondern von der grünen Spitze zieht sich ein etwas hellerer, ähnlich gefärbter, ziem- lich breiter Streifen jederseits der Naht bis zum Schildchen; der grüne Streifen tritt besonders deutlich hervor, wenn man den Käfer von oben und von der Seite ansieht. Der Vorderrand des Kopfes ist nicht gleichmäfsig gerundet, wie bei mutica, sondern in der Mitte leicht vorgezogen und aufgebogen; die Längserhöhung in der Mitte des Kopfschildes endet vorn mit einem schwachen Längs- wulst. Der Thorax, der bei allen smaragdina und Verwandten oben glatt ist, ist bei allen meinen Ex. (5) deutlich ziemlich weitläufig punktirt, ebenso das Schildchen an den Seiten; das Schildchen zeigt durchaus die grüne Farbe des Thorax. Die Fld. haben die oben angegebene Färbung und sind merklich kräftiger punktirt - gestreift als mutica, wo die Punktstreifen neben der Naht und namentlich neben dem Aufsenrande fast verloschen sind, während hier die Punktstreifen neben der Naht noch ganz deutlich hervortreten; die grüne Färbung reicht jederseits bis zum 2. Streifen neben der Naht und verbreitert sich etwa auf dem letzten Viertheil allmählig nach aufsen. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig längsgerunzelt. Unterseite und Beine tief grün. Fünf übereinstimmende Stücke vom Congo in meiner Samm- lung; mit diesen stimmt ein Stück von der Delagoa-Bay vollständig überein; ein anderes, von ebendaher, ist merklich gröfser und die Naht nicht grünlich gefärbt; ich erhielt es von Herrn Senator Albers als subplagiata in litt. Es unterscheidet sich von der sma- ragdina meiner Sammlung durch schwächer vorgezogenen Clypeus und viel schwächeren Längswulst auf dem Kopfschilde, welcher nach vorn nicht hornartig vorgezogen, sondern einfach abgeschnitten ist. Herr Berg& hat in seiner Enumeration des Cetonides etc., Brüssel 1883, meine Gattung Smaragdesthes (Entomol. Monatsblätter, 124 G. Kraatz: Phyllopertha humeralis n. sp. aus Kleinasien. Febr. 1880, p. 122) aufzuführen vergessen, wohl aber die Gattung Isandula "Thomson (Naturaliste Il, October 1880, p. 294) eitirt, welche mit derselben identisch ist. Von 'Thomson’s wenigen Merkmalen ist richtig: corpus angu- statum; der cliypeus antice medio tuberculatus fehlt bei Het. mutica Harold. Dr. G. Kraatz. Phyliopertha humeralis n. sp. aus Kleinasien. Oblonga, fere glabra, nigra, antennarum basi, capite ante oculos, thorace toto, elytroruım macula oblonga humerali apiceque pedibusque femorum basi ezcepta rufo-testaceis. — Long. 7—S mill. Merklich gröfser als Phyllop. frontalis Weise (Ins. Deutsch- lands VI), der schwarze Fleck auf den Fld. gröfser, bis an die Naht und fast an den Aufsenrand reichend, die Beine lebhaft röth- lich gelb, die vorderen an der Basis, die hinteren bis über die Mitte schwärzlich. Die Fühler sehr schlank, die 4 ersten Glieder röthlich gelb, das 4. an der Spitze gebräunt. Der Kopf ganz ähn- lich gezeichnet wie bei frontalis, d. h. hinter den gelblichen Fühler- buckeln und dem Quereindruck schwarz, glänzend. Das Halsschild quer, rothgelb, mit deutlich stumpfwinkligen Hinterecken, der Hinter- rand nach dem Seitenrande zu etwas vorgezogen. Schildchen schwarz. Die Fld. sind von der gewöhnlichen Form, fein punk- tulirt, ein schlanker (fast doppelt so lang als breiter), mit geradem Innenrande und die Spitze desselben gelb, die Naht ganz schwarz, nur der äufserste Aufsenrand gelb. Die Unterseite schwarz. Die Vorderbeine vorn ganz gelb. Die Schenkel hinten bis fast zur Mitte schwarz; die Mittelschenkel bis zur Mitte schwarz, die Hinter- schenkel bis über die Mitte schwärzlich, die Hüften braun oder gelblich. Ein muthmafslich weibliches Ex. in der Sammlung des Herrn v. Heyden von Herrn Krieghoff aus Kleinasien eingesendet. Die gröfste Art der Gattung, an der Färbung der Beine leicht kenntlich, Dr. G. Kraataz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft l.] 125 Ueber den griechischen Trichophorus Schaumi Cande£ze. Von Dr. @. Kraatz. Herr Dr. Cand£&ze hat diese Art, welche weder in dem Verzeichnifs der Coleopteren Griechenlands und Cretas von Herrn v. Oertzen (Berl. Ent. Zeitschr. 1886, Heft II, p. 189 u. fig.), noch in dem Catalogus Col. Eur. et Cauc. von Dr. L. v. Heyden, Reitter und J. Weise (Berol. 1833), noch endlich im neuesten Catal. des Col. de l’Ancien-Monde von Abbe de Marseul (Paris 1889) auf- geführt ist, im Jahre 1881 in seinen Blaterides nouveaux III, p. 105 als Ludius Schaumi nach einem griechischen Ex. beschrieben, wel- ches früher Schaum gehörte. Ich besitze 3 Ex. derselben, welche unzweifelhaft zur Gattung Trichophorus Muls. gehören und in der Gesammtgestalt dem sicilianischen Trichophorus Guillebeaui Muls. sehr ähnlich, aber kleiner, röthlicher und glatter als diese Art sind. Diese Unterschiede giebt auch Candeze an und sie genügen voll- ständig, um den griechischen Käfer mit Sicherheit erkennen zu lassen. Der Umstand, dals er aufser dem Diacanthus sulcatus die einzige europäische Art unter einigen hundert Exoten ist, hat ihn wahrscheinlich von sämmtlichen Autoren übersehen lassen. Nach meiner Ansicht ist die Gattung Trichophorus nicht als Untergattung von Ludius aufzufassen, da die habituellen Unter- schiede dieser Gattungen für mich schon vollständig genügen, um die eine nicht als Untergattung der anderen zu betrachten. In dem erwähnten Aufsatz kommen noch einige Arten vor, auf die hier aufmerksam gemacht werden mag: Adelocera altaica Cand. (Elater chrysoprasus Herbst?) (p. 2), schmäler, der Thorax schwärzlich, die Fld. röthlich. Monocrepidius antennalis Cand. (p. 52) von Cochinchina, dem australis verwandt, mit kräftigeren Fühlern. Monocrep. cryptohypnoides Cand. (p.57), 2 mill., von Persien. Betarmon anatolicus Cand. (p. 114) von As. min., flacher als bisbimaculatus und mit grölseren Flecken. Athous pictus Cand. (p. 90) vom Amur, aus der Section des mutilatus, laetus, aber heller gefärbt als dieser. 126 ° [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Ueber Diacanthus sulcatus Cand. aus Schlesien. Dieser Käfer ist in dem vorher erwähnten Aufsatze p. 96 nach einem schlesischen Ex. aufgestellt und auch im Catal. Col. Eur. et Cauc. von Dr. L. v. Heyden etc. als selbstständige Art aufgeführt, obwohl Candeze ihn „non sans quelque apprehension qu’il ne s’agisse d’une forme individuelle et monstrueuse“* als neu beschreibt. Meines Erachtens handelt es sich hier unzweifelhaft um ein monströs entwickeltes Ex., da sich in meiner Sammlung bereits ein Ex. mit abwechselnd stärker erhabenen Zwischenräumen auf den Fld. befindet. Damit die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Käfer gelenkt werde, gebe ich hier seine Beschreibung wieder: Diacanthus sulcatus: Latus, fusco-subaeneus, griseo -pub- escens, prothorace transverso, subcanaliculato, creberrime punctato, basi haud angustato, angulis posticis divaricatis, carinatis, elytris ultra medium dhlatatis, profunde sulcatis, interstitüis acutis, alternim paulo elevatioribus. — Long. 13 mill., lat. 44 mill. Dr. G. Kraatz. Leistus elegans n. sp. Rufo-ferrugineus, nitidus, capite magno, oculis parvis, perparum prominulis, prothorace coleopteris angustiore, haud transverso, longi- tudine vix latiore, lateribus valde explanalis, basin versus constricto, parallelo, angulis posticis acutis, elytris subovalibus, fortiter punctato- striatis. — Long. 8—9 mill. Von der rostrothen Färbung des Z. ferrugineus, aber gröfser und durch die Form des Halsschildes von diesem sehr verschieden. Der Kopf ist ziemlich grols, fein punktirt, Augen im Vergleich zu anderen Arten klein, wenig hervortretend. Das Halsschild ist schmäler als die Flügeldecken, kaum breiter als lang, Seitenränder breit aufgebogen, der eingeschnürte Basaltheil fast parallel, Hinter- ecken scharfwinkelig hervortretend. Die Scheibe ist wenig gewölbt, neben der Mittellinie und an den Seiten deutlich punktirt. Flügel- decken tief punktirt- gestreift, eiförmig, um die Hälfte länger als breit, Humeralwinkel undeutlich. Vom Elbrus und den Schneebergen in Baksan (Caucasus). Diese Art scheint dem L. angustus Reitter am nächsten ver- wandt zu sein, von dem sie sich indels, abgesehen von der Fär- bung, durch die Form des Halsschildes, welches an den Seiten keine Spur eines stumpfen Winkels zeigt, leicht unterscheidet. Der ähnlich gefärbte L. caucasicus Chaud. besitzt nach Reitter’s Abbildung (Wiener Ent. Zeit. 1835) einen ganz verschiedenen Thoraxbau. Carl Rost in Berlin. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 127 Ueber die africanische Cetoniden-Gattung Stethodesma Bainbr. Von Dr. G. Kraatz. Burmeister (Handb. d. Entomol. III, p. 310—312) vereinigt unter dieser Gattung noch die americanische Art (lobata F.) mit seinen beiden africanischen Arten (melanoptera Burm. und Strachani Hope, welche von Schaum mit Recht zusammengezogen wurden), doch hat Thomson bereits mit richtigem Gefühle die americanischen Arten von den africanischen ausgeschieden. Nachdem ich eine Anzahl von Hrn. Reitter eingesendeter Ex. der Steth. Strachanı Bainbr. von Ashante verglichen habe, kann ich Burmeister’s Vermuthung (Handb. III, p. 312 Note), dafs „die Weiber der africanischen Stethodesma ebenfalls dreizähnige Vorder- schienen besitzen dürften“, zur Gewifsheit erheben. Aufserdem unterscheiden sich die Weibehen dadurch auffallend von den Männchen, dafs sie die Seiten des Meta- sternums stark und deutlich punktirt zeigen und dafs das vorletzte und namentlich das letzte untere Hinterleibsegment bei ihnen ziem- lich kräftig punktirt, bei den g! dagegen beinahe glatt ist. Die Zahl der Punkte auf jeder Flügeldecke ist 1+2 +2 am Seiten- rande, und 1+1-+ 1 oder 1+1 an der Naht. Steth. Strachani ist von Guinea bis zum Congo verbreitet, von wo mir Hr. Duvivier ein Ex. zur Ansicht mittheilte, dessen weilse Flecke vollständig abgerieben waren. Dals Steth. cincticollis Raffr. von Zanzibar mit Servillei White von Natal identisch sei, habe ich bereits im vorigen Hefte dieser Zeitschrift (1890, p. 93) gesagt. Ich zweifele aber auch keinen Augenblick daran, dafs Steth. Dejeani Thomson von Natal (Mus. Seientif. 1860, I, p. 32) mit Servillei White identisch sei, welche Thomson nicht gekannt hat. Beide Autoren geben übereinstim- mend an, dafs die Natalenser Art mit rothgerandetem Halsschilde 10 weilse Punkte auf jeder Flügeldecke habe. Raffray sagt von seiner cincticollis, dals sie einen thoraz punctis quatuor albidis in disco besitze; von diesen 4 Punkten zeigt indessen seine Abbildung nur 2, und ein mir von Hrn. 128 - @. Kraatz: Ueber die afric. Cet.- Gatt. Stethodesma Bainbr. Donckier mitgetheiltes, sehr wohl erhaltenes Ex. keinen. Gerade dies Ex. zeigt aber eine auffallend grolse Anzahl von weilsen Flecken auf den Fld. Während Raffray angiebt, jede Fld. zeige neun weilse Punkte, zeigt mein Ex. 4 im Halbkreise stehende kleinere weifse Punkte unter der Schulter, auf welche ein grölserer vor der Mitte, 2 grölsere hinter der Mitte, ein gröfserer zwischen ihr und der Spitze folgen; neben der Naht stehen 3 Paar Punkte jederseits derselben; die Zahl der Punkte ist also 4+-1+2+1-+1-+1+1=11l auf jeder Fld.e Auf der Hinter- brust stehen 2 weilse Flecke am Vorderrande, je einer in den Ecken des Hinterrandes und einer in der Mitte; auch die Episternen des Metasternums zeigen 2 weilse Fleckchen. Zwar giebt Raffray an, dafs die Vorderschienen zweizähnig sind, doch ist der dritte Zahn in seiner Abbildung erkennbar an- gedeutet. i In der Hauptsache, d.h. in der ziemlich breiten rothen Fär- bung des Halsschildrandes, stimmt cincticollis mit Servillee und Dejeanii überein; das Auftreten (und Verschwinden) einzelner Punkte auf dem Halsschilde kann kaum als ein specifisches Merk- mal aufgefafst werden. Mit vollständiger Sicherheit kann allerdings erst geurtheilt werden, wenn man Reihen von Ex. von den verschie- denen Fundorten verglichen hat, was bis jetzt noch nicht ge- schehen ist. Ueber Tmesorrhina concolor Westw. und verwandte Arten. Obwohl Schaum (Ann. Soc. Ent. France 1844, p. 350) aus- drücklich erklärt, dafs seine Schizorrhina Thoreyi (Analect. Ento- molog. p. 42, 3) in sehr wesentlichen Punkten von der schönen Abbildung abweiche, welche Westwood (Arcan. Ent. V, pl. 19, f. 3) von der Tmesorrhina concolor Westw. giebt, und namentlich auf die ponectuation imperceptible aufmerksam macht, im Gegensatz zu der concolor, welche in der Abbildung kräftig punktirt ist, so finden wir doch im Catal. Gemminger-Harold IV, p. 1279 Tmes. concolor Hope einfach als Synonym der Thoreyi aufgeführt. Hätte Hr. v. Harold die Punktirung mehr beachtet, so würde ihm wahrscheinlich aufgefallen sein, dafs das 9 seiner Tmesorrhina Barthi merklich kräftiger punktirt ist, als das 4; nach der Be- @. Kraatz: Ueber Tmesorrh. Westw. und verwandte Arten. 129 schreibung zeigt diese Art über der Mitte der Scheibe der Fld. zwei einander genäherte, scheinbar eine Längsrippe einfassende Punktreihen; Westwood sagt in der Diagnose seiner concolor: „elytris lineis duabus longitudinalibus laevibus“, kannte aber nur das 2. Harold kennt Z' und 2 und giebt an, dals der Haarbesatz der Schienen, welcher namentlich beim g an der Basis stark ist, diese Art leicht von den bisher bekannten unterscheiden lasse. Erwägt man, dafs Westwood jedenfalls ein abgeriebenes 2 vor sich gehabt hat, was aus der Angabe der Diagnose humeris macula Irianguları nigra notalta hervorgeht, so kommt man schnell zu der Ueberzeugung, dafs Westwood’s concolor das 2 der Tmesorrhina Barthi Har. ist. Mir liegt ein Pärchen dieser Art vom Congo vor, welches aulser den angegebenen Unterschieden in der Punk- tirung der Fld. und der Behaarung der Schienen mit Thoreyi über- einstimmt. Die Gattung Eccoptocnemis, welche ich 1880 (Deutsche Entom. Zeitschr. XXIV, p. 150) aufgestellt habe, ist eine gute Gattung, sowohl durch die Gestalt der Hinterbeine des g' als die zwei- zähnigen Vorderschienen sehr wohl von der Gattung Tmesorrhina mit einzähnigen Vorderschienen und einfachen Hinterbeinen des verschieden. Sämmtliche neuerdings entdeckte Arten zeigen diese Bildung; daher ist es nicht statthaft, dafs Gerstäcker die Gattung Eccoptocnemis als Untergattung von Tmesorrhina betrachtet und Tmes. (Eccoptocnemis) superba schreibt. Von dieser Art erhielt ich ein Pärchen vom Congo, welches durch die angeschwollenen Hinter- schenkel etc. sehr ausgezeichnet ist. Eccoptocnemis seminigra Quedenf. (Berliner Entomol. Zeitschr. 1890, p. 136) ist eine dunklere Varietät der relucens Bates, welche ihm in Natur nicht vorgelegen hat. Eccoptocnemis Thoreyi var. suturalis ist eine interessante Varie- tät mit hinten schwarz gefärbter Naht von Freetown; während die vielfachen Stücke der Thoreyi, welche mir vorgelegen haben, unten sämmtlich einfarbig grün gezeichnet sind, zeichnet sich ein Stück von einer anderen Localität durch fast vollständige Uebereinstim- mung in der heller grünen Färbung mit Eccopt. superba und Barthi aus, doch zeigen die Mittelbrust und die ersten Hinterleibssegmente jederseits einen grofsen schwärzlichen Fleck, die Mitte einen leicht röthlichen Anflug; ich nenne diese Var. maculiventris. In Berger’s Enumeration des Cetonides etc. (Supplem. zum — Catalog. Harold) ist Eccoptocnemis Barthi Harold als Tmesorrhina aufgeführt. Deutsche Entomol. Zeitschr, 1891. Heft I. 9 150 - G. Kraatz: Melinesthes soror n. sp. ; Melinestihes soror: Rubro-fusca, thorace utrinque ante medium macula triangulari nolato, capite (feminae) antice fortius emarginato, angulis acutiusculis elytrıs flavescentibus, sutura brunnea, macula humerali fusca. — Long. 18 mill. Mas latet. Ganz ähnlich gefärbt wie Mel. algoönsis und simillima, von beiden durch den vorn stark ausgerandeten Kopf leicht zu unter- scheiden, welcher jederseits ziemlich scharfeckig vorgezogen ist. Der ganze Körper ist rothbraun, nur die Fld. sind heller gelblich; sie haben einen sehr deutlichen schwärzlich braunen Fleck an den Sehultereeken, die Naht ist röthlich braun. Der Kopf ist sehr dicht runzelig punktirt, in der Mitte der Länge nach deutlich erhaben, die Erhabenheit aber nicht glänzend, jederseits deutlich vertieft; der Vorderrand ist ziemlich tief ausgerandet, die Vorderecken treten ziemlich spitzig hervor. Der Thorax ist wie bei den verwandten Arten gebaut, auf der vorderen Hälfte jederseits mit einem drei- eckigen schwarzen Fleck, welcher grölser ist als bei algoensis und etwas breiter als bei similliima mihi; die Punktirung ist ziemlich weitläufig, an den Seiten dichter. Das Scutellum hat die röthliche Farbe des Halsschildes und ist an den Seiten bis über die Mitte hinaus (von der Spitze an gerechnet) durch eine deutlichere Furche von Jen Fld. getrennt. Die Fld. sind deutlich in Reihen punktirt. Der Hinterleib ist leicht fettglänzend, nach den Seiten und nach hinten zu verloschen schwach runzelig punktirt. Die Brust ist mit grofsen Punkten nur mälsig dicht besetzt, welche nach der Mitte zu viel einzelner und schwächer werden; bei simillima ist die Brust an den Seiten dieht runzelig punktirt; ebenso bei algoensis. Die Vorderschienen zeigen aufser dem Endzahn nur einen, ziemlich scharfen Zahn. Die Mittel- und Hinterschienen sind innen nur schwach behaart. Der Prosternalfortsatz ist lang und schlank, leicht abwärts geneigt. Das Männchen ist mir unbekannt. Aus Südafrika (bei Nonfried). Deka [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 131 Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren. XXII. Heft. Heteroceridae, bearbeitet von A. Kuwert. Besprochen von Dr. 6. Kraatz. Zu diesem Hefte der Bestimmungstabellen will ich mir einige Bemerkungen erlauben, deren Berücksichtigung mir nicht unan- gemessen scheint. Wenn eine Gruppe deutscher Käfer so ausgezeichnete Be- arbeiter gefunden hat, wie die Heterocerus durch Hrn. v. Kiesen- wetter (1343 und 1851) und Sturm (Deutschlands Fauna, Bd. XXIII, 1857), so war wohl zu erwarten, dafs die Fortschritte in der Unter- suchung der europäischen Arten ziemlich gleichen Schritt halten würden mit den älteren Anfängen; es würden ansprechende Copieen der Flügeldecken-Zeichnungen der genannten beiden Herren durchaus ausreichend gewesen sein, um einem wei- teren Beobachterkreise eine Idee von den vorhandenen Differenzen und den Schwierigkeiten der Bestimmung zu geben. Statt dessen erhalten wir eine Tafel mit Abbildungen, unter denen einzelne (z. B. Micilus murinus Kiesw. und Heterocerus crinitus Kiesw.) kaum den Werth von Karrikaturen beanspruchen dürfen. Wer Sturm besitzt, vergleiche nur Taf. COCCXX, Fig. B und D (erinitus und murinus) mit den Abbildungen dieser Käfer auf S.5 der Bestim- mungstabellen. Diese Figuren erwecken offenbar kein besonderes Vertrauen zu dem Scharfblick des Hrn. Kuwert. Dasselbe wird auch nicht besonders erhöht, wenn man Heterocerus fenestratus Thunb. (weshalb ist nicht der gebräuchliche und bekannte Name laevigatus F. gesetzt?) mit laevigatus bei Sturm (Taf. COCCCXVII, Fig. A) vergleicht. Von den Nullen in den Schulterecken von Het. marginatus finden wir bei Sturm (Taf. CCCCVII, Fig. A) keine Spur etc. etc. Nicht weniger unangenehm fällt es auf, wenn Hr. Kuwert im Gegensatze zu früheren Monographen, wie Suffrian, alle Quellen verschweigt, aus welchen er die Originale zu seinen Neubeschrei- bungen erhalten hat. Wer hat ihm die Typen zu mendaz Kuw., cozaepilus (statt cozipilis) Kuw., panormitanus Kuw. etc. etc. ge- liefert? Wären die Namen angegeben, so hätte man wenigstens (065 132 G. Kraatz: Bestimmungstabellen einen Versuch machen können. Typen aus denselben Quellen zu erhalten. Ist es denn so etwas Unmögliches, dafs der Kuwert’schen Sammlung, falls dieselbe sämmtliche Typen enthält, ein Unfall zustölst?? Die Prüfung der Vaterlandsangaben giebt keine wesent- liche Beruhigung! Heterocerus pulchellus Kuw., dessen einziges typisches Ex. von Leipzig Sturm (XXIII, Taf. 419, Fig. L) abbildete, kommt nach Kuwert in Croatien und Schlesien vor! Da wäre doch wenigstens die Vaterlandsangabe Sachsen zu erwarten gewesen! Der von v. Kiesenwetter bei Perpignan aufgefundene Het. pruinosus Kuw. wird von Kuwert nach Ungarn versetzt; mit wel- chem Rechte? Während jeder ältere Entomologe den Nutzen präciser Vater- landsangaben anerkennt und Hrn. Reitter dafür dankbar ist, dafs er als einer der ersten unter jedem Thiere den Fundort angab, setzt Kuwert für Andalusien bald Spanien !) (bei holosericeus pag. 18), bald heifst es (p. 16 bei mendar Kuw.) Escorial, Spanien, bald Spanien, Algier (p. 16 bei coraepilus Kuw.), wo es der Phantasie des Lesers vollkommen überlassen bleibt, sich einen bestimmten Punkt Spaniens auszudenken. | 3 Hr. Kuwert konnte sich (p. 7, Note 1) die Beschreibung von Heterocerus unicolor Dufour nicht zugänglich machen; er würde uns verbinden, wenn er angeben wollte, wo dieselbe citirt und wo das Vaterland dieser Art ist? Unter den undeutbaren Arten eitirt Hr. Kuwert den Het. mari- fimus Guerin, welchen ihm sicher ein französischer College mit- getheilt hätte; dieser Käfer ist jedenfalls vor 1844 beschrieben. Nun führt aber Kuwert p. 21 einen Het. maritimus Gene auf, als dessen’ Synonym marmota Kiesw. citirt wird. Da der Name mari- fimus Gene nicht im Band III des Gemminger-Harold’schen Cata- loges erwähnt wird, so würde er jedenfalls die Pflicht gehabt haben, das betreffende Citat anzugeben. Oder ist es etwa Hrn. Kuwert gleichgültig, ob ein Käfer beschrieben oder nicht, mit welchen er den marmota Kiesw. in Synonymie bringt? Aulserdem existirt noch ein dritter maritimus Motsch. (1845), welcher jedenfalls später als marilimus Guerin beschrieben und als Motschoulskyt Reiche eitirt ist (p. 26); wo hat Reiche denselben benannt? !) Bei dieser Gelegenheit sei es bemerkt, dals in der bereits im Mai 1590 ausgegebenen Deutschen Entom. Zeitschr. I, p. 177 Hr. Schilsky den andalusischen Käfer nach Hrn. Klaeger’s Angaben als Sicilianer und deutsch nachwies. der europäischen Coleopteren. 133 Die spanische und dalmatinische Fauna haben nicht viel Ge- meinsames; daher fällt es auf, dafs der andalusische senescens Kuw. (punctatus Bris.) auch in Dalmatien vorkommen soll. Der andalusische flavescens Schauf. wird gar nach einem Schaufuls’schen Typ nach Mesopotamien versetzt und die bereits im Gemminger’schen Catalog aufgeführte var. pallescens Schauf. gar nicht eitirt, worüber der selige Schaufuls gewils den gewohnten Lärm erhoben haben würde. Het. multimaculatus Motsch. wird vom Caucasus aufgeführt; Motschulsky giebt aber (Etud. ent. 1853, p. 18) an, dafs diese Art sehr gemein bei Eisleben sei, aulserdem in Südrufsland bis in die Kirghisensteppe hinein vorkomme. Im Uebrigen verkennen wir den Fleils nicht, den Hr. Kuwert auf die besprochene Arbeit verwendet hat, aber eben deshalb woll- ten wir jedenfalls einmal die Aufmerksamkeit auf die Angabe der Quellen lenken, aus denen der Autor seine Sachen erhalten hat, damit man nicht lediglich aus den Namen Damryi, ragusae etc. vermuthen kann, von wem die Käfer herstammen; Kuwert schreibt Damryi grols, ragusae klein; die alte Sitte, alle Eigennamen grofs zu schreiben, scheint mir eine gute und zu befürwortende zu sein. Ueber die Gattung Kraatzia Fel. de Saulcy. Felicien de Saulcey hat im Jahre 1862 in den Annales de la Soc. Ent. de France p. 289 die Gattung Kraatzia aufgestellt, „ce genre si remarquable, surtout par la forme des tarses“; er hatte damals nur ein einziges männliches Stück vor sich gehabt. Im Catal. Stein und Weise (1877) fehlt die Gattung Äraatzia ganz und gar; im Catal. v. Heyden, Reitter und Weise (1883) finden wir eine, dem Autor Rey zugeschriebene Gattung Äraatzia unter Notothecta Thomson eingereiht. Rey hat bereits im Jahre 1853 (Op. Entom. II, p. 42) die Homalota laevicollis Rey (= Kraatzia attophila de Sauley) aufgestellt, jedoch im Jahre 1873 (Brevip. Aliochar. p. 128) die Gattung Kraatzia ausdrücklich neben Noto- thecta Thoms. aufrecht erhalten. Dafs sehr viele Thomson’sche Gattungen erst allmählig zur Geltung kommen, beweisen die Cata- loge der Neuzeit zur Genüge; meines Erachtens würde Lyprocorrhe Thoms. besser neben als unter Notothecta Thoms. aufgeführt werden; ich wollte hier nur einmal ein Wort dafür einlegen, dafs Kraatzia wenigstens mit dem richtigen Autornamen versehen würde. Dr. G. Kraatz. 13£ [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Neuere Literatur. Fauna Germanica. Hemiptera heteroptera. (Die Halbflügler der Schnabelkerf-Wanzen.) Systematisches Verzeichnifs der bis jetzt -in Deutschland gefundenen Wanzen, nebst Angabe ihrer Fundorte, Benennungen und Beschreibungen von Dr. Theodor Huöber, Stabsarzt in Ulm, 1891. Heft I. Pentatomides. Coreides Berytides. Obwohl eine ausgezeichnete Bearbeitung der europäischen Wanzen durch Fieber seit 1861 besteht, kann man nicht sagen, dafs die Kenntnils der deutschen Arten durch dieselbe besonders gewachsen ist und das genauere Studium der deutschen Wanzen in den letzten 30 Jahren erheblich zugenommen hat. Der Grund dafür wird von dem Herrn Verfasser mit in dem Fehlen einer systema- tischen Aufzählung der deutschen Arten gefunden und in der An- regung, welche eine solche für jeden Sammler giebt. Er hat sich daher der Mühe unterzogen, eine solche und zwar sehr ausführ- liche zu geben, welche sich in dem ersten Hefte auf die 3 oben genannten Gruppen erstreckt, von denen 125 Arten auf 143 Seiten aufgezählt werden. Es geschieht dies in sehr ausführlicher Weise, indem auf der linken Seite die Fundorte angegeben werden, auf der rechten die Nomenclatur berücksichtigt wird; jedoch sind die älteren Schriftsteller-Citate wesentlich gekürzt. Die. Grundlage bildet die 3. Ausgabe (1886) von Dr. Puton’s Catal. des Hemipt. de la faune palearctique. Es ist nur zu billigen, dafs die an Deutschland angrenzende Schweizer-, Tiroler- und Böhmische Fauna anmerkungsweise mit berücksichtigt sind, weil durch dergl. Notizen besonders auf viele in Deutschland noch aufzufindende Arten aufmerksam gemacht wird. So bildet der Catalog eine werthvolle Vorarbeit für eine Bearbeitung der deutschen Wanzen. Wie sehr dem Herrn Verfasser die uneigennützige Förderung der Hemipteren-Kunde am Herzen liegt, geht aus dem Umstande hervor, dafs er seinen Catalog gratis an die Freunde dieser Insektenordung versendet, die ihn brieflich um dieselbe ersuchen. Es sei ihm an dieser Stelle hierfür der beste Dank ausgesprochen. Dr. € Koastz [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.]J 135 Die Artberechtigung der bisher beschriebenen Castalia- Arten. Von - Dr. K. M. Heller in Dresden. Castalia. Castelnau et Gory, Mon. II, 1839, p. 1. | Strigoptera Dej. bimaculata Linn., Syst. Nat. I, 2, p. 662; Oliv. Ent. II, 32, p. 38, t. 12, fig. 140; Saund., Trans. ent. Soc. 1868, p. 22, t. 1, fig. 24, 2. bipustulata Boisd., Voy. Astrol. Col. p. 83; Cast. et Gory, Mon. I, I, ig. 2; 2; @’Urville, Dej., Cat. 3, ed. p. 89. bimaculata Cast. et Gory, Mon. II, p. 2, t.], fig. 1, 2. bimaculata Gylih., Schön., Syn. Ins. App. p. 122, 2. pacifica Boisd., Voy. Astrol. Col. p. 83, J. impustulata Gory, Monogr. IV, p. 189, t. 32, fig. 184, J'. obscura Gestro, Ann. Mus. Genov. IX, p. 354, d.. moerens Lansb., C. R. Ent. Belg. 1880, p. CXXXVI, d\. Tonking, Laos, Siam, Cochinchina, Kambodja, Saigon, Sumbawa, Ombai, Timor, Aru, Buru, Ceram, Amboina, Nusalant, Neu-Guinea (Goldie River, Port Moresby), Nord - Australien. var.? auromaculata Saund., Trans. ent. Soc. V, 1867, pag. 513, t. XXV, fig. 4 (2?). Penang. obsoleta Chevr., Revue Zool. 1841, p. 222, 2. inornata Chevr., ]. c. p. 221, d. var. unicolor Thoms., Typ. Bupr. Mus. Thoms. 1878, p. 46. Philippinen (Luzon, Cebu). var. cyanipennis Thomas. |]. c., 9. curta Deyrolle, Ann. Belg. VIII, 1864, p.77. Philippinen, Celebes. Microcastalia g.n. — Castalia Thoms. (pars). — globithoraz Thoms., Typ. Bupr. Mus. Thoms. 1378, p.46. Australia. 30° K. M. Heller: Die Artberechtigung Die starke Reduction der Castalia-Arten, deren bisher 13 be- schrieben worden sind, wird Manchem auffällig erscheinen, allein in den folgenden Zeilen hoffe ich wohl etwaige Bedenken gegen diese Zusammenziehung der Arten zerstreuen zu können, da mir zur Untersuchung aufser dem Material des K. Zoolog. Museums zu Dresden und des K. K. Naturhist. Hofmuseums zu Wien, auch durch die Liberalität des Herrn Neervoort van de Poll (Amsterdam) sein reiches Castalia-Material, darunter Thomson’s (Deyrolle’s) und van Lansberge’s Typen zur Verfügung stand. Ich ergreife daher mit Vergnügen die Gelegenheit, an dieser Stelle sowohl diesem Herrn als auch Herrn Custos-Adjunet L. Ganglbauer (Wien) für die bereitwillige Unterstützung; meinen Dank auszusprechen. Auch hier eröffnet, wie so oft, Linne mit: „Buprestis bimaculata elytris integerrimis striatis: macula rubra, corpore fusco-viridi. Hab. Ind. or.“ die Reihe der beschriebenen Arten. Boisduval, dem zweifellos zwei Arten vorgelegen haben, deutet unglücklicher Weise eine andere Art von den Philippinen auf die Linne’sche und beschreibt die C. bimaculata, die eine grolse geographische Verbreitung besitzt, nochmals unter dem Namen bipustulata aus Neu-Holland. Er sagt bei bimaculata, die er auch charakterisirt: „M. d’Urville l’a pris a Bourou. Il est commun dans les iles Philippines.“ — Ohne auf die mangelhafte Art- charakteristik Boisduval’s näher eingehen zu wollen, sei hier nur auf das Bestimmteste ausgesprochen, dafs Linne’s Art wohl in Hinter-Indien, den Sunda-Inseln, auf einigen der Molukken, auf Neu-Guinea und in Australien, aber nie auf den Philippinen lebt. Da Linne’s Beschreibung der Kürze wegen auf beide Arten past, hat hier allein die Vaterlandsangabe zu entscheiden. Schon jetzt sei auf eine verschollene Art, die unerklärlicher Weise im Gemminger und Harold’schen Catalog gänzlich fehlt, auf- merksam gemacht, die ebenfalls von Boisduval l.c. und zwar unter dem Namen pacifica beschrieben wurde und von welcher er angiebt, dafs sie zugleich mit bipustulata Boisd. (= bimaculata Linne) von Cuningham in Nord-Australien gefangen worden sei. Hätte man schon damals den weiter unten zu erwähnenden secundären Sexualcharakter gekannt, so wäre es vielleicht schon Boisduval aufgefallen, dafs die bipustulata durchweg Weibchen, die C. pacifica durchweg Männchen sind und wäre vielleicht so auf die Artzusammengehörigkeit der beiden Formen gekommen. So aber wurde nicht allein dies übersehen, sondern die pacifica kam ganz in Vergessenheit. der bisher beschriebenen Castalia- Arten. 137 Nicht besser machten es Castelnau und Gory, die ebenfalls die beiden Arten nicht richtig unterscheiden konnten und eine Art unter zwei verschiedenen Namen zweimal abbildeten. Von bimaculata L. sagen sie, dafs sie sich in Ost-Indien, auf Bourbon (!), Buru, Timor und häufig auf deu Philippinen finde; auch sie beschrieben eine einfarbige dunkle Art als impustulata vou Neu-Holland. Im Jahre 1841 beschreibt Chevrolat zwei weitere Arten und zwar von den Philippinen. Er ist der Erste, der die Linne’sche Art richtig erkannt und derjenigen von den Philippinen gegenüber charakterisirt hat. Aus diesem Grunde sei es gestattet, die gute Beschreibung zu wiederholen: „Strigoptera obsoleta viridi-obscura; thorace basi tri-foveato; capite coerulescenti, crebre punctato; elytris quinque costatis, costis basi conjunctis, costa suturale dimidiata, in interstitüs strüs duabus punctatis et basi costarum positis, macula rubra obsoleta versus medium, nec marginem, nec sulturam attingente, apice serratis; corpore subtus rubro- aeneo, crebre crebreque punctato. — Long. 17 mill., lat. 7 mill. Dans le Buprestis bimaculata d’Olivier, le corselet n’a qu’un enfoncement sur le milieu de la base, la tache des elytres est reguliere, situee un peu plus bas, d’un rouge plus vif, la cöte suturale est antiere, les points des interstices des elytris sont tres- gros et souvent excaves.“ Namentlich die Schluflsbemerkung erhebt es über allen Zweifel, dafs Cheyrolat die Linne’sche Art richtig gedeutet hat. Aufser der C. obsoleta beschreibt auch Chevrolat eine ein- farbige dunkle Art als inornata, ebenfalls von den Philippinen stammend. — Die von Dr. A. Schadenberg auf Luzon zusammengebrachten und dem K. Zoolog. Museum zu Dresden als Geschenk über- wiesenen Sammlungen enthielten unter vielen anderen Dingen auch Coleopteren und unter diesen circa 700 Stück Castalia, die genau auf die beiden von Chevrolat beschriebenen Arten palsten: Eine grolse rothmakelige (obsoleta) und eine einfarbige (inornata). Allein bei der Durchsicht der Buprestiden zeigte sich zur Ueber- raschung, dafs 3 Paare noch in copula waren, wobei stets die inornata als g\, die obsoleta als 2 figurirte. Dieser Fingerzeig lies mich, auch durch Untersuchung der Geschlechtsorgane selbst, das oben erwähnte Verhältnifs als ein natürliches erkennen und mit Leichtigkeit einen secundären Ge- 138 - K. M. Heller: Die Artberechtigung schlechtscharakter auffinden. Das Männchen hat nämlich das letzte Bauchsegment in einen spitzen kurzen Dorn ausgezogen, während beim Weibchen dasselbe abgerundet ist. Gleichzeitig aber zeigte eine Zählung, dafs die Weibehen fast doppelt so zahlreich wie die Männchen waren, da auf 100 Weibchen 63 Männchen kamen. Nichts lag näher, als für die bimaculata das Männchen auch in den als einfarbig beschriebenen Arten zu suchen und zu finden. Zur sicheren Trennung der beiden Arten blieben nur Sculpturunter- schiede zurück, nämlich: Zwischenräume der mit erhabenen Längsrippen versehenen Decken eben, fein und zerstreut punktirt, Rippen beiderseits von feinen Punktreihen begrenzt; die Punkte dieser Reihen, namentlich auf der vorderen Hälfte der Decken, nicht oder wenig tiefer und gröfser als die der Zwischenräume. Long. g FIZ19mill,, 2 15—27mill. .”. . ... obsoleta Cheyr. Zwischenräume der Fld., namentlich hinten, gekielt, die Längs- rippen beiderseits von tiefen Punktreihen begrenzt, die Punkte derselben grubig, oft etwas oblong und sowohl gröfser als auch tiefer als diejenigen in der Mitte der Zwischenräume. Long. g 11—17 mill.,, 2 14—29mill.. . bimaculata Linne. Die Hauptfärbung der Fld. bei den 2 durchläuft bei beiden Arten, vom leuchtenden Kornblumenblau angefangen, alle Nuancen von Blaugrün bis zum hellen Metallgrün und purpurübergossenen Schwarzgrün mit einer gröfseren oder kleineren rothen Makel auf der Scheibe jeder einzelnen Decke. Hingegen sind die g', von seltenen Abnormitäten abgesehen, stets einfarbig schwärzlich mit stahlblauem oder purpurnem Schimmer. Bei Castalia bimaculata L. gleichen die rothen Flecke einem Querband, das gegen die Naht zu eingeschnürt und von dieser unterbrochen ist. Zuweilen sind die Flecke vorn und hinten oder vorn allein geradlinig begrenzt. Abgesehen davon, dafs der Fleck zuweilen halbkreisförmig ist, kann er auch soweit redueirt werden, dafs er sich nur über zwei Zwischenräume erstreckt. In allen Fällen bleibt jedoch das vordere Drittel der Fld. von der rothen Makel frei, wodurch, trotz aller Veränderlichkeit in der Form desselben, doch ein constantes Unterscheidungsmerkmal von obsoleta gegeben ist. Der Seitenrand der Fld. ist bei beiden Arten in der Nähe der Epimeren des Metathorax mit einem spitzen, nach hinten gerichteten Dorn bewehrt. Der Spitzenrand, mit vielen kleineren und gröfseren Zähnen versehen, bietet in der Art der Zähnelung kein Unterscheidungsmerkmal. der bisher beschriebenen Castalia- Arten. 139 Ebensowenig ist. die von Chevrolat erwähute Verkürzung der Sutural-costa, die sich in der Regel bei obsoleta findet, für diese charakteristisch, da auch bei bimaculata in selteneren Fällen eine solche Verkürzung anzutreffen ist und zwar bei Stücken, die der- selben Localität entstammten, wie solche mit ganzen Nahtrippen. Bei dieser Gelegenheit sei noch der anomalen Bildung der Fld. gedacht, die ziemlich häufig bei obsoleta Chevr. vorkommt und bei welcher sich eine oder mehrere Rippen an einer oder mehreren Stellen vereinigen. Das an der Basis bei beiden Arten jederseits tief ausgebuchtete Halsschild ist an den Seiten tief grubig, auf der Scheibe nicht punktirt. Die Seiten sind gewöhnlich metallisch goldgrün, welche Färbung an der Basis des Halsschildes von einem strichförmigen, mitunter fast verlöschenden Eindruck begrenzt wird. Die Scheibe des Halsschildes ist stets schwärzlich, zuweilen mit stahlblauem oder blaugrünem Anflug. Bei starker Vergröfserung zeigen die grübchenartigen flachen Punkte der Scheibe, die auf dunklem Grunde stehen, bei blaugrüner Färbung der Oavität einen centralen, tiefkornblumenblauen, ein- gestochenen Punkt. Vor dem Schildehen befindet sich stets ein grolser tiefer Eindruck, der sich oft nach vorn zu einem mehr oder weniger tiefen Längseindruck des Halsschildes verlängert. Vorderrand des Halsschildes durch eine vertiefte Linie abgesetzt, aufser einigen zerstreuten Punkten glatt, oberhalb des Kopfes etwas vor- gezogen. Kopf in der Färbung veränderlich, beim Weibchen der Scheitel gewöhnlich schön stahlblau, Stirn metallisch grün mit bläulichem Grund der Punkte; aufserdem mit einer bis zur Verbindungslinie der beiden oberen Augenwinkel herabreichenden feinen Mittellinie. Die ganze Stirn zwischen den Augen fein gelbbraun behaart und gewöhnlich in der Mitte flach eingedrückt. Clypeus oberhalb der Oberlippe seicht oder ganz undeutlich eingekerbt und in der Umgebung der Einkerbung meistens in ge- ringer Ausdehnung glatt. Unterseite des Körpers kupfrig oder broncegrün, hier und da mit purpurkupfrigen und bläulichen Reflexen. Untere Seitentheile des Halsschildes mit grofsen, aber sehr flachen Gruben, so dafs eine netzartige Sculptur entsteht. Unter- seite des Körpers überall ziemlich dicht punktirt und bei reinen- Ex. sparsam und fein gelbbraun behaart. In der Sternalgegend 140 _ K. M. Heller: Die Artberechtigung und auf dem Prosternalfortsatz, sowie in der Mitte des ersten Abdominalsegmeutes ist die Punktirung feiner und sparsamer. Castalia obsoleta Chevr. zeigt ebenso grofse Veränderlichkeit in der Grundfärbung der Fld.; dieselben neigen jedoch im Allge- meinen mehr einer grünlicheren Nuance des Blaugrün zu als bei bimaculata und zeigen in Folge der flachen Zwischenräume und seichteren Punktirung einen grölseren Glanz. Die rothe Makel, die bei jener Art mehr in ihrer Form als Ausdehnung variabel ist, zeigt bei obsoleta gerade in Bezug auf letztere vielfache Abän- derungen. Die gewöhnlichste Form stellt einen doppelt so langen wie breiten rothen Flecken dar, der namentlich hinten zackig contourirt ist, indem sich die rothe Färbung auf der 2. und 3. Längsrippe noch weiter als auf den Zwischenräumen erstreckt. Dieser rothe Fleck kann aber so zunehmen, dals er, an der Schulter beginnend und von da an Breite zunehmend, die vor- deren $ der Fid. einnimmt; es übertrifft bei obsoleta stets die Länge der Makel deren Breite. Varietäten: Nach Analogie der Var. von obsoleta ist es mehr als wahrscheinlich, dafs die nach einem Stück aus Penang beschrie- bene auromaculata nur eine Farbenvarietät eines 2 von bimaculata Linne ist. Von obsoleta hingegen untersuchte ich über ein Dutzend einfarbige, fleckenlose Weibchen und ist auf diese Form, die sich auch mit obsoleta zugleich auf Luzon (Manila) findet, wie mich die Prüfung der Type belehrte, wunicolor Thoms. zu beziehen. Ein interessantes Stück des Dresdener Museums vermittelt gleich- sam den Uebergang zu dieser Varietät, dasselbe zeigt anstatt der rothen Makel auf der 2., 3. und 4. Längsrippe und dem zwischen den beiden letzteren gelegenen Zwischenraum einen der gewöhnlichen Länge der Makel entsprechenden rothen Streifen. Die Varietät unicolor, die nicht die geringsten Sculpturver- schiedenheiten von obsoleta aufweist, hat in den meisten Fällen dunkelblaugrüne Decken, von welchen sich die purpurübergossenen Längsrippen durch ihre andere Färbung auffällig abheben. Auch der Kopf zeigt anstatt des blauen oder blaugrünen Scheitels eine purpurne Erzfärbung. In der Sammlung des Hrn. van de Poll befindet sich auch ein ganz metallisch-grünes Ex., das man vielleicht mit gleichem Recht wie die auromaculata Saund. als var. smaragdina bezeichnen könnte. Diesen Formen von obsoleta steht die cyanipennis Thoms. sehr nahe, von der mir im Ganzen nur 4 Stücke (inel. typus) und zwar nur 2 vorliegen. Sie bildet ein Verbindungsglied zwischen der bisher beschriebenen Castalia - Arten. 141 bimaculata und obsoleta und ist möglicher Weise eine selbststän- dige Art. Sie unterscheidet sich von obsoleta dadurch, dals die 4. und 5. Längsrippen sich derartig verflachen, dafs sich dieselben namentlich hinten kaum von den Zwischenräumen abheben und unter gleich dichter Punktirung in einander übergehen. Bei obsoleta hingegen ist die 5. Längsrippe stets noch durch sparsamere Punktirung kenntlich. Die Mittellinie auf dem Scheitel des Kopfes ist gar nicht oder kaum angedeutet, ebenso fehlt der strichförmige Eindruck beiderseits des Halsschildes und bleibt an dessen Stelle nur die spiegelnde glatte Fläche, welche auch die anderen Arten zeigen, nur mit der Spur einer äufserst seichten Depression zurück. Sonder- barer Weise stimmt von den zwei blauen und zwei blaugrünen Stücken je eines von den Philippinen mit je einem von Üelebes in Färbung und Sculptur überein. Noch auffälliger als die oben erwähnte Einfarbigkeit der Weib- chen ist das Vorkommen rothmakeliger Männchen bei beiden Arten, Ein solches von bimaculata Linne hat van Lansberge zur Aufstel- lung seiner moereus veranlalst. Auch von odsoleta kamen mir 4 solcher Stücke zu Gesicht, je eines im Museum zu Wien und Dresden und zwei in Hrn. van de Poll’s Sammlung. Diese ab- normen Männchen, mit weiblichen Abzeichen, weisen einen undeut- lichen schmutzig rothgelben Flecken auf der vorderen Hälfte der Decken auf, der sich bei moereus (ex Mus. Lansb.) mit Umgehung der Schulter bis zur Wurzel der Fld. hinaufzieht. Bei einem obsoleta- A ist die Schulterbeule allein (Mus. Dresden), bei einem anderen diese in gröfserer Ausdehnung nach hinten und ein kurzer Streifen auf der 2. Rippe roth. Das 4. Stück endlich zeigt ein kurzes Stück der zweiten, dritten und vierten Rippe, sowie den von letzteren eingeschlossenen Zwischenraum in gleicher Längen- ausdehnung und die Schulterbeule roth gefärbt. Deyrolle’s curta ist wahrscheinlich das g! zu obsolela var. cyanipennis, da diese Art auch auf Celebes vorkommt und bisher nur nach Weibchen beschrieben war. Obscura Gestro, von Beccari zugleich mit bimaculata-Q von Buru gebracht, bin ich nicht im Stande, von Stücken derselben Art aus Hinter-Indien und Australien zu unterscheiden. Gestro schreibt: Capite prothoraceque obscure aeneis, elytris nigro-violaceis; subtus cum pedibus aenea. C. impustulate valde affinis, sed elytris 142 ° K. M. Heller: Die Artberechtigung paullo longioribus costis punctulatis et interstitiis crebrius punctatis precipue distinecta. — Long. 17% — 14, lat. 5% — 43 mill. Hab. Amboina et Burn. O. Beccari. Hiernach ist es mehr als wahrscheinlich, dafs Gestro Z! von obsoleta auf inornata bezog und diesen gegenüber neuerdings von bimaculata charakterisirt hat; mit anderen Worten, dafs Gestro’s curta im engeren Sinne = pacifica Boisd. ist. Die erörterte Synonymie der Castalia-Arten lehrt deutlich, wie wenig man sich verleiten lassen darf, in jeder insularen Thierform a priori eine neue Art erblicken zu wollen. Unzweifelhaft haben manche der eitirten Autoren sich von dieser Annahme bei der Art- beschreibung beeinflussen lassen, ohne dafs sie die vorhandenen Beschreibungen und die bisher bekannten Arten unter einander verglichen haben, sonst mülste sich schon längst eine Richtigstellung der Synonymie im obigen Sinne ergeben haben. Die zu einer Gattung gehörigen Arten zeigen sich oft auf jeder einzelnen Insel zu besonderen Arten modifieirt (z.B. bei den Cur- culioniden), allein, wenn das Ergebnifs obiger Untersuchung für Castalia gerade das Gegentheil zu beweisen scheint, so hat dies auch seinen bestimmten, bisher unbekannten Grund. Wie nämlich Hr. G. A. Baer (Paris) die grofse Güte hatte, mir nach seinen ° eigenen Erfahrungen mitzutheilen, leben die Larven dieser Gattung im Bambusrohr, das bei seiner vielseitigen und allgemeinen tech- nischen Verwendung jedenfalls eine hervorragende Rolle bei der Verbreitung der Castalia spielt. Eine grolse Reihe von Castalia bimaculata aus Hinter-Indien, verglichen mit solchen aus Timor, Buru, Nen-Guinea und Australien, ergaben nicht ein stichhaltiges Merkmal zur Aufstellung einer Art oder Localvarietät, während die dem indischen Festlande viel näher als Australien gelegenen Philip- pinen eine eigene Art beherbergen. Das chinesische Meer stellt, wie so oft in der Thiergeographie erwiesen, der Verbreitung einer Art ein gröfseres Hindernifs entgegen, als die lange Kette von Inseln, die in diesem Falle ein Vordringen bis Australien ermöglichte. Von Castalia globithoraz Thoms. sagt der Autor schon bei der Artbeschreibung: Peut-ätre est ce-la le type d’un genre nouveau. Das ganz anders als bei Castalia !) gebildete Schildchen spricht 1) Es scheint mir bemerkenswerth, dafs das Schildehen von Castalia nur scheinbar so lang und schmal gestaltet ist. Bei Lüftung der Decken zeigt sich dasselbe in ganz anderer, fast quadratischer Form. der bisher beschriebenen Castalia - Arten. 145 durchaus dafür und lasse ich die Charakteristik der für dieselbe errichtete Gattung folgen: Microcastalia gen. nov. Buprestidarum. Scutellum minutum, transversum, triplo longitudine latiore. Mesosternum profunde ercavalum; processus prosternalis postice acuminatus; metasternum carinatum. Olypeus margine inferiore sinuato. Tarsı posterior articulis quatuor primis subtus planta rotundata spongiosa. Antennae compressae, ab articulo quarto obtuse-serratae, articulo secundo quadrato, tertio secundo paulo longiore, articulo sexto et ceteris (ezcepto ultimo) transversis, securiformis. Die Bildung der Mittel- und Hinterbrust, welche von Lacordaire ‘zur Trennung von Hauptgruppen der Buprestiden verwendet worden ist, führt die Microcastalia weit von den Stigmoderiden ab und versetzt sie unter die „Buprestides vrais“. Wie schon Erichson erwähnt, bieten die Mundtheile der Bupre- stiden für die Gattungsunterscheidung nicht viel Anhalt und so gleichen die der Microcastalia im Wesentlichen auch denjenigen der Gattung Castalia, umsomehr, wenn man sie, anstatt mit der wenig correeten Zeichnung Gory’s (letztes Maxillar- und Lippentasterglied!), mit der Natur vergleicht. Allein auch hier verräth die nach vorn sich trapezoidal verbreiternde äulsere Maxillarlade die Beziehung zu den ächten Buprestiden. Die Maxillar- und Labial-Palpen sind ebenso abgestutzt-spindelförmig wie bei Castalia, so dafs die globi- thoraz nur als besondere Gattung unter die Buprestiden im engeren Sinne einzureihen ist. Die Bildung der Fühler ähnelt, wie die der Tarsen, so sehr der Gattung Poecilonota, dals ich geneigt bin, die Microcastalia vor- läufig in die Nähe dieser Gattung zu stellen. Bei äulserer Aehnlichkeit der Fühler mit Poecilonota zeigt die Microcastalia folgende Beschaffenheit derselben: Glieder, vom vierten angefangen, stumpf gesägt; fünftes so lang als breit, die folgenden breiter als lang, comprels, vor der Spitze nach unten beulenförmig aufgetrieben, die äuflserste nach unten gerichtete Kuppe der Auftrei- bung ist häutig, gelbbraun und in der Mitte grübchenartig einge- drückt, während sich die Fühlergrübchen (Pores antennaires Lacor- daires) unterhalb der Insertionsstelle des folgenden Fühlergliedes befinden und dadurch kaum sichtbar sind, 144 K. M. Heller: Die Artberechtigung ete. Die einzige bisher bekannte Art charakterisirtt Thomson wie folgt: Obscure viridi-metallica. Modice elongata. Caput rugosum, medio linea breve longitudinale impressum. Prothorax globosus, linea media longitudinale instructa, valde et confertim punctatus. Elytra longitudinaliter striato-punctata, punctis validıs, confertim dispositis, lateribus posticis inermia, apice bispinosa. Corpus subtus pedesque grosse punctala. Patria: Australia. Long. 13, lat. 42 mill. Obervat. La plus petite espece du genre et d’ailleurs tres facile a reconnaltre moyennant son prothorax globuleux, et ses elytres non denticulees sur les bords lateraux posterieurs etc. Um die Art noch präciser zu charakterisiren, erlaube ich mir ergänzend hinzuzufügen, dafs entweder die ganze Oberseite oder nur die Seiten der Fld. oft purpurroth übergossen sind, dafs das erste Fühlerglied an der Wurzel stark gebogen und im ersten’ Drittel korallroth gefärbt ist und dafs die Fld. im weiteren Gegen- satze zu Castalia an den Seiten in der Brustgegend unbewehrt sind. Zunächst dem Nahtdorn findet sich eine kurze, tiefe und neben dieser eine fast geradlinie flache und längere Ausrandung; zwischen diesen beiden kommt es zuweilen zur Bildung eines Dornes, dessen Spitze diejenige des Nahtdornes etwas überragt, oder anstatt dessen sind die Fld. zwischen den beiden Ausrandungen nur schwach lappenartig vorgezogen. Es gelang mir nicht, bei den vorliegenden 6 Stücken einen secundären Geschlechtscharakter aufzufinden, wenn nicht die zuletzt genannte Beschaffenheit der Flügeldeckenspitze vielleicht als ein solcher anzusehen ist. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 145 Bekannte und neue Chrysomeliden aus Spanien. I. Von J Weise. Die hier besprochenen Thiere wurden von Herrn Korb aus München im Jahre 1890 gesammelt. Sie sind ein verschwindender Bruchtheil der reichen, auf’s Vorzüglichste erhaltenen Ausbeute, welche ein beredtes Zeugnils von dem Sammeleifer und bedeutenden Talent des Reisenden ablegt. Pachybrachys!) Korbi: 9. Breviusculus, niger, nitidus, antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus superne linea nigra 1) Eine ebenfalls neue Art erhielt ich von Sicilien: Pachybr. siculus: Elongatulus, subtus niger, antennis apicem versus infuscatis pedibusque testaceis, supra testaceo-flavus, linea media frontali maculisque 5 prothoracis nigris (internis 3 parvis htteram \Y-formantibus, externis magnis, antice punctum flavum includentibus). Prothorace transverso, crebre punctato, elytris sub- striato-punctatis, maculis 5 nigris, sat parvis (2, 1, 1, 1), macula quinta cum quarta (interdum etiam cum secunda) conjuncta. — Long. 3— 3.9 mill. Mit /. suturalis verwandt, das Halssch. dichter punktirt, mit wenig nach vorn ausgedehnten dunklen Zeichnungen, die Fld. stark und auf der inneren Hälfte regelmälsiger punktirt, der vierte schwarze Fleck derselben vorn nach aufsen gebogen, ähnlich wie bei den hellen Stücken des hieroglyphicus. Unten schwarz, Episternen der Mittelbrust, der Hinterrand des letzten Bauchringes, 2 Makeln auf dem Pygidium (2) oder dasselbe gänzlich (3) nebst den Beinen bräunlich-gelb. Oberseite hell bräunlich -gelb, die Mittellinie der Stirn und 5 Makeln in den hin- teren zwei Dritteln des Halssch. schwarz; die mittleren drei Makeln sind schmal und bilden ein Y, die Aufsenmakel jederseits ist grols, viereckig, und schlielst einen gelben Punkt ein. Die 5 schwarzen Flecke der Fld. sind schlecht oder nur mälsig scharf begrenzt, l und 3 am Aufsenrande klein, den hellen Saum nicht unterbrechend, 2 länglich, von der Naht und dem Schildchen durch mehrere erhabene gelbe Striche getrennt, 4 grols, wie bei hieroglyphicus ge- formt und durch einen schmalen Ast mit 5 zusammenhängend, von Makel 2 durch zwei grofse, längliche, gelbe Reliefflecke getrennt, oder auch mit ihr über den durch dunkle Punkte zerstörten äufseren Relieffleck hinweg verbunden. Das Halssch. ist dicht und ziemlich stark punktirt, die Fld. sind kräftig in unregelmäfsigen Reihen punktirt, deren Zwischen- Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 10 146 J. Weise: Bekannte und neue ornatis, posterioribus apice albo-notatis, tibris tarsisque in dorso plerumque leviter infuscatis. Capite nigro, clypeo lineisque binis ocularibus flavis ; prothorace transverso, sat crebre subtiliter punclato, nigro, margine antico (lineolis tribus abbreviatis emittente) et laterali, lineolis baseos subcurvatis punctoque parvo utrinque in medio flavo- albidis. Elytris crebre punctatis, punctis interdum subseriatis; nigris, margine basali, epipleuris, linea intramarginali a humero ad medium suturae pertinente et ante apicem ramulum brevem ezxserente flavo- albidis; costula dorsali antice, punctis lineolisque elevatis circiter decem in singulo elytro albidis. — Long. 3.5 —4.5 mill. Mit P. fulvipes Suffr. nahe verwandt, durch den kurzen, weifsen Saum der Epipleuren aber sofort zu trennen; von Äraatzi m. durch stärkeren Glanz, kräftigere Punktirung, die bestimmte, reliefartige Zeichnung der Fld., sowie die schwarzen Episternen der Mittelbrust weit verschieden. Um das Halssch. läuft ein schmaler gelber Saum, aufsen von der schwarzen, aufgebogenen Kante begrenzt, im mittleren Drittel der Basis fehlend. Derselbe sendet 3 gelbe Linien nach hinten, eine auf der Mittellinie, hinter der Mitte abgekürzt, und je eine seitwärts davon, kurz, schräg. Von der Basis laufen zwei gelbe Linien nach vorn, die in der Breite des Schildehens von einander abstehen und sich am Ende nach aufsen auf die seitlichen Spitzen des Vorderrandsaumes zu biegen, von denen sie mäfsig weit entfernt bleiben. Hier steht neben ihnen (nach aulsen zu) ein gelber Punkt. Der weilse Saum der Fld. ist vor dem Schulterhöcker schmal unter- brochen und endet neben der Hinterbrust auf den Epipleuren. Hierauf setzt er sich auf dem äufsersten Zwischenraume fort (vor der Spitze etwas verbreitert und mit einem gelben Striche auf dem Ende des Mittelkiels) bis zur Mitte an der Naht. Die sonstigen gelben, reliefartigen Zeichnungen sind: a) auf dem Mittelkiele bei- nahe die vordere Hälfte und ein Punkt hinter der Mitte; b) nach aulsen von dem Kiele 2 Striche auf dem vorletzten Zwischenraume, der kleinere vor, der längere hinter der Mitte, sowie drei Striche streifen gewölbt sind. Der Mittelkiel ist sehr deutlich, vorn und hinten etwas verbreitert. Auf dem letzten Bauchringe des g' befindet sich ein grolser, flacher und glänzender Eindruck, dessen Seiten nicht bewimpert sind. — Penis jederseits über der Oeffnung weit und seicht aus- geschnitten, hierauf dicht, mit kurzen, nach hinten gerichteten Haaren besetzt, vorn breit zugerundet und in eine kleine Spitze ausgezogen. Chrysomeliden aus Spanien. 1. 147 auf dem drittletzten Zwischenraume. Der hinterste von diesen Strichen ist breit, makelförmig, und wird durch dunkle Punkte in mehrere Linien getheilt. Auf der inneren Hälfte jeder Fld. befinden sich 2 Striche, einer an der Basis, neben der vorderen Ecke des Schildehens, der andere neben der Naht hinter dem Schildchen; aulserdem liegt ein gelber Punkt in der Mitte an der Naht, sowie ein Strich nach aufsen davon. Hr. Korb, dem ich die Art widme, fing nur weibliche Stücke bei Cuenca. Pachybrachys fulvipes Sufir. Bei Cuenca und Chiclana. Die mir vorgelegten Exemplare gehören zu der Var. albolimba- tus, bei welcher die Fld. gleichmälsig tief schwarz, fein weils gerandet sind. Der Randsaum ist an der Basis öfter vorhanden, fehlt dagegen nie an den Seiten und vor der Spitze. An den Seiten läuft er, die obere Kante der Epipleuren einnehmend, von der Basis bis zum Ende des ersten Bauchringes, also so weit nach hinten, wie bei keiner der ähnlichen Arten. Darüber liegt ein schmaler Saum auf dem äufsersten Zwischenraume, vorn oft fehlend, am Spitzenrande verbreitert, selten um die Spitze herum bis in die Mitte an der Naht verlängert. Auf dem Halsschilde verschwindet oft der gelbe Saum am Vorderrande nebst dem gelben Striche auf der Mittellinie, so dafs nur ein heller Seitensaum übrig bleibt. Der Penis ist vorn abgerundet, mit einer kleinen Verlängerung in der Mitte des Vorderrandes, und besitzt neben der Oeffnung jederseits ein diekes Büschei sehr langer, nach innen gekrümmter Haare. Pachybrachys azureus Suffr. Bei Chiclana und Cuenca zahlreich. Nicht ein Stück zeigt die dunkle, himmelblaue Farbe, die Suffrian angiebt, sondern die Oberseite ist metallisch grün, anfangs sehr dunkel, nach Blau hinüberspielend, zuletzt messing- schimmernd, ohne blauen Anflug, und kaum dunkler als bei virt- dissimus. Um Verwechselungen beider Arten vorzubeugen, muls deshalb die grüne Form von azureus, die ich aeruginosus nenne, genau unterschieden werden. P. viridissimus besitzt einen gelben Saum über dem aufgebogenen Seitenrande der Fld., der sich vor der Spitze verbreitert. So lange noch ein Tüpfelchen dieses Saumes ‘vorhanden ist, macht die Unterscheidung von der var. aeruginosus keine Schwierigkeit, da azureus nur gelbe Epipleuren der Fld. besitzt, nie Spuren eines Seiten- oder Hinterrandsaumes; werden die Fld. aber einfarbig, so mus man beachten, dals aeruginosus eine flachere Längsfurche der Stirn, ein breiteres, an den Seiten 10* 148° J. Weise: Bekannte und neue stärker gerundetes und nach vorn mehr verengtes Halssch., sowie eine durchweg schwächere Punktirung besitzt als veridissimus. Die Unterschiede in der Form des Penis, die ich auf’s Neue nachprüfen konnte, sind bereits in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1886, Taf. 1, Fig. 19 u. 20 angegeben. Cryptocephalus pezicollis Suflr. Bei Chiclana zahlreich. Es fand sich unter dem Materiale auch die Var. depictus: punchis elytrorum plus minusve deficientibus. Entweder fehlt 1 Punkt, 5 oder 2, dann erlöschen 2 Punkte, 3 und 5 oder 3 und 4, endlich 3 Punkte, 2, 4 und 5 oder 2, 3 und 4. Cryptocephalus baeticus Suffr. Nach den beiden vor- liegenden Stücken von Chiclana, den ersten, welche ich gesehen, ist die Art wohl nicht zu halten, sondern eine sehr auffällige Varietät von rugicollis. Bei diesem ist die Nahtkante fein schwarz gesäumt, selbst dann, wenn sich die drei schwarzen Punkte jeder Fid., einzeln oder insgesammt, zu Makeln vergröfsern. Zuletzt fliefst Makel ]1 auf dem Schulterhöcker, mit Makel 3, hinter der Mitte, zu einer noch eingeschnürten oder gleichbreiten Längsbinde zusammen, während Makel 2, in der Nähe des Schildchens, stets frei bleibt: Var. erclamationis Ws. \ Die Var. baeticus Suffr. unterscheidet sich dadurch, dafs die Makeln der Fld. das Bestreben zeigen, sich der Quere nach aus- zudehnen. Anfangs ist der schmale schwarze Nahtsaum hinter dem Schildehen und neben der hinteren schwarzen Makel eine Spur ver- breitert, später dehnt sich Makel 2 aus und fliefst mit dem Naht- saume zusammen, endlich auch Makel 3, während 1 frei bleibt. Es entsteht hier eine ankerförmige Zeichnung, welche der des Crypt. Rossi var. gaditanus Mars. täuschend nachgeahmt ist. Cryptocephalus!) Rossii. Die von Suffrian beschriebenen dunklen Formen waren bei Chiclana nicht vertreten, zahlreich da- gegen die Var. gaditanus Mars. in einer sehr hellen Form, welche 1) Crypt. duplicatus Suffr. ist von mir (Ins. Deutschl. 188, An- merk.) zu concolor Suffr. gezogen worden. Ich erhielt denselben kürzlich von Hrn. Rost, welcher ihn im Central-Kaukasus sammelte, und sehe, dafs er mit concolor nichts zu thun hat, sondern mit violaceus äulserst nahe verwandt ist. Er ähnelt grünen Stücken der letztgenannten Art und unterscheidet sich vielleicht durch das längere Halssch., welches nach vorn stark verengt ist, so dafs man den aufgebogenen Seitenrand, bei der Ansicht von oben, bis vor die Mitte sehen kann. Die Geschlechtsauszeichnung ist ähnlich wie bei violaceus, nur etwas stärker ausgeprägt. Chrysomeliden aus Spanien. 1. 149 an rugicollis erinnert. Jede Fld. besitzt nämlich drei schwarze Punkte: 2, 1, Punkt I auf dem Schulterhöcker, 2 nahe dem Schild- chen, gewöhnlich an den schwarzen Nahtsaum angeschlossen, Punkt 3 hinter der Mitte, der gröfste Punkt, makelförmig, durch einen schmalen Ast mit dem Nahtsaume zusammenhängend. Cryptocephalus rufipes Goeze. 1 Ex. von Cuenza hat die hintere Hälfte des Halssch. schwarz. Es ist dies eine auffällige Abänderung, var. vitticollis m., deren Zeichnung bei uns nur an solchen Stücken angedeutet wird, die vor dem Schildchen zwei kleine schwarze Makeln besitzen; doch soll sich, nach Seidlitz, die schwarze Zeichnung so weit ausdehnen, dafs nur der Vorder- und Seitenrand roth bleibt. Chrysomela Korbi: Aptera, sat breviter- ovalis, nigra, sub- opaca, leviter sericeo- micans, capite prothoraceque obsolete viridi-, vel viridi-cupreo-tinctis, antennis in basi et apice saepe brunneis pedibusque cyaneis, cupreo-nitidis, prothorace transverso, minus con- vero, crebre subtilissimeque punctulato, callo laterali postice plica brevi subcurvata terminato, elytris minus crebre et fortiter puncta- tis, interstitiis haud punctulatis, subelevatis. — Long. 9— 15 mill. Chiclana. Im Körperbau der helopioides Suffr. am ähnlichsten, jedoch, abgesehen von der verschiedenen Skulptur und Färbung, durch das vorn breite und ziemlich flache Halssch. zu trennen; obscurella und fagana Suffr. sind auf den Fld. wohl dreifach dichter punktirty auch durch den breiteren Bau nicht zu verwechseln, afra, pertusa und die ähnlichen nordafrikanischen Arten sind mehr grubenförmig punktirt. Ungeflügelt, ziemlich breit eiförmig, schwarz, Kopf und Halssch. grünlich, oder aufserdem noch violett-kupferig angehaucht, die Ober- seite äulserst fein, doch etwas stärker als bei den ähnlichen Arten lederartig genarbt, matt, schwach seidig-glänzend. Fühler metallisch blau, die beiden Basalglieder meist an der Spitze röthlich, die 4 oder 5 letzten Glieder bräunlich. Beine bei frischen Stücken rothgelb, blau oder kupferig angelaufen, bei ausgehärteten bläulich kupferroth, stark glänzend. Halssch. doppelt so breit als lang, der Quere nach sehr wenig gewölbt, und nach vorn nur schwach abfallend, gleichmäfsig dieht und sehr fein punktulirt, an den Seiten gerundet, der Seitenwulst dicht an der Basis durch einen kurzen und tiefen, meist grob punktirten, nach innen gebogenen Eindruck abgesetzt, davor durch mehr oder weniger zahlreiche stärkere Punkte begrenzt, welche nahe den Vorderecken in einer unmerk- 150 J.Weise: Bekannte und neue Chrysomeliden aus Spanien. 1. lichen Vertiefung stehen. Fld. an der Basis wenig breiter als der Grund des Halssch., mäfsig stark und nicht dicht punktirt, die Punkte durch fein eingeritzte Linien verbunden und die Zwischen- räume, namentlich beim Weibchen, gewölbt. Auf einer gelbblühenden Umbellifere (Ferula) von Hrn. Korb gesammelt, dem ich die ansehnliche Art widme. Galeruca baetica: Oblonga-ovata, picea, opaca, subtus fere glabra, supra pilis brevissimis parce vestita, crebre punctata, anten- narum articulo 3:0, 2:0 fere duplo longiore, prothorace transverso, lateribus pone medium saepe leniter sinuatis, angulis subrotundatıs, sulco marginal obsoleto, elytris costis dorsalibus distinctis, angustis, minime elevatis. — Long. 8— 10 mill. Chiclana. Diese Art ist mit Gal. Goudoti nahe verwandt, vielleicht nur eine Localform derselben, welche viel dichter und feiner punktirt, matter, und auf den Fld. mit zwar scharf begrenzten, aber schwachen, niedrigen und schmalen Rippen versehen ist. Beide Arten sind durch den fast kahlen Bauch ausgezeichnet, welcher bei der nahe stehenden Gal. circumducta ziemlich dicht weils, nament- lich nahe dem After, lang behaart ist. Von den Rippen der Fld. sind die erste, zweite und vierte deutlich ausgeprägt, während die. dritte selten und dann nur hinter der Mitte gut sichtbar ist. Hr. Korb sammelte das Thier auf einer kleinen Crucifere. Lithonoma limbata F. (Supplem. 96). Mit ihr ist L. andalu- ssica Rosenh. (Thier. Andal. 333) und africana Olark (Cat. Haltieid. 272, t. 9, f. 7) durchaus identisch. Bei derselben verbindet sich die rothe Längsbinde jeder Fld. mit dem ähnlich gefärbten Seitensaume. Dagegen ist L. andalusica All. (Mon. 176), welche Hr. Korb bei Chielana in prächtig gefärbten Exemplaren sammelte, nicht ohne Weiteres mit imbata zu vereinigen. Die Art ist durchweg kleiner, bedeutend dichter und stärker punktirt, daher weniger glänzend, ohne rippenförmig nach hinten verlängerten Schulterhöcker und ohne Verbindung der rothen Längsbinde jeder Fld. vorn mit der Basis und hinten mit dem Aufsensaume. Zur Beurtheilung, ob wir es hier mit einer guten Art zu thun haben, mangelt es mir an reichlichem Materiale von limbata, daher betrachte ich andalu- sica All., die ich abbreviata nenne, nur als Form der limbata. Die Beschreibungen dieser Thiere sind meist nach ausgebleichten Stücken angefertigt worden, so dafs die Säume des Halssch. und der Fld., sowie deren Längsbinde hell bräunlichgelb oder gelb genannt werden, in Wirklichkeit ziegelroth sind, Rosenhauer sagt „roth“. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 151 Zwei neue Elateriden von Syrien und Madagascar. Beschrieben von Otto Schwarz. 1. Lacon quadri-picturatus. Niger; thorace subquadrato, laterıbus pilis subsquamiformibus cinereis fulvisque densissimis vestito, bisinuato, crenato, dorso bi- gibberoso, postice punctis duobus nigris; elytris squamulis pili- formibus brunneis, fulvis nigrisque ornatis, maculis albis irroratis, ulrinque bis conglobatis, seriatim punctalis, basi subtuberculalis. Subtus cinereo-nebulosus, sulcis tarsorum nullis. — Long. 11 mill.; lat. 4 mill. Madagascar. Schwarz, das Halsschild ungefähr so lang wie breit, an den Seiten zweimal ziemlich tief gebuchtet; die erste Ausbuchtung nimmt das vordere Drittel, die zweite die beiden hinteren Drittel des ge- kerbten Seitenrandes ein; auf der Scheibe befinden sich zwei Höcker und vor denselben je eine schwache, beulenartige Erhebung; die Seiten sind — mit Ausnahme je eines kleinen, schwarzen Punktes vor der Basis — ziemlich breit mit weilsgrauen und röthlichgelben, schuppenförmigen Härchen sehr dicht bekleidet. Die Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als die Basis des Halsschildes, an den Schultern fast rechtwinklig, an den Seiten ziemlich parallel, hinter der Mitte zugespitzt, und gereiht punktirt; sie haben an der Basis je eine schwache, beulenartige Erhebung und sind ungleich- mälsig dicht mit braunen, röthlichbraunen und schwarzen haar- förmigen Schüppchen bekleidet und mit silberweilsen, kleinen Makeln geziert, welche sich am Seitenrande vor der Spitze und vor der Mitte zu je einem grolsen, unregelmälsigen Flecken anhäufen. Die Unterseite ist mit aschgrauen, haarförmigen Schuppen ungleichmäfsig dicht besetzt. Tarsalfurchen fehlen. Die Fühler, mit Ausnahme des 1. Gliedes, sind braun. 1 Ex. durch Hrn. Sikora erhalten. 2. Cardiophorus Reitteri. Elongatus, subdepressus, testaceus, pilis cinereo-sericeis den- sissime vestitus; antenmis filiformibus, dimidio corpore longioribus, articulo tertio secundo plus duplo longiore; prothorace latitudine 1525 Otto Schwarz: Zwei neue Elateriden etc. longiore, parum convezo, lateribus subparallelis; elytris prothorace perspicue latioribus. — Long. 7— 74 mill.; lat. 2 mill. Syria. Durch die gestreckte, etwas flache Gestalt, die sehr dichte und gleichmäfsige Behaarung, welche die Punktirung nament- lich auf dem Halsschilde vollkommen verdeckt, durch die langen, bis zu den Hinterhüften reichenden, fast fadenförmigen Fühler macht das Thier innerhalb der Gattung Cardiophorus einen fremd- artigen Eindruck, ist aber durch die Bildung der Stirn, des Hals- schildes, Schildehens, der Hinterhüften und Beine von dieser nicht zu trennen und könnte vielleicht als der Vertreter einer besonderen Untergattung angesehen werden. 2 dd durch Hrn. E. Reitter, dem zu Ehren ich es benenne. Wir können uns nicht versagen, mit einigen Worten aufmerk- sam zu machen auf: Catalogue methodique des Elaterides connus en 1890 par Dr. E. Cand&ze. Liege 1891. Preis 6 Fres. In 27 Tribus sind 233 Gattungen und 3960 Spez. in systema- tischer Anordnung gegen 174 Gatt. und 2693 Spez. im Catal. Gem- _ minger und Harold in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Man sieht, wie bedeutend seitdem, und zwar zum allergrölsten Theile durch die Arbeiten des geschätzten Herrn Verfassers selbst, die Kenntnifs der Elateriden sich vermehrt hat und wie sehr daher ein Katalog wie der vorliegende an der Zeit war. Den Tribus und Gattungen sind durchweg kurze Diagnosen beigefügt. Was nun die systematische Anordnung der Spezies betrifft, so ist vor Allem die Zugrundelegung der geographischen Verbreitung rühmend her- vorzuheben; diese hat die 6 bekannten Verbreitungs-Zonen (palä- arktische, äthiopische, orientalische, australische, neotropische und nearktische) des englischen Naturforschers Wallace zur Basis. Uns erscheint ein solches Eintheilungsprinzip im Allgemeinen sowohl als auch im Besonderen, namentlich bei artenreichen und kosmopoli- schen Gattungen, als das allein Richtige; leider wird dasselbe aber noch zu wenig gewürdigt. Vielleicht hätten noch mehr Synonyme und Varietäten, namentlich aber Lokalrassen mit aufgenommen werden können. In Compte-rendu Soc. Ent. de Belg. 1891, p. 233 ist von Herrn E. Bergroth bereits ein Nachtrag (ca. 70 Spez.) hierzu erschienen. Otto Schwarz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] 153 VI. Beitrag zur Kenntnils der deutschen Käferfauna. Von J. Schilsky in Berlin. *1) Cicindela sylvatica v. fennica Beuthin und *v. hun- garica Beuthin überall neben der Stammform bei Berlin. Cie. campestris v.rufipennis Bth. bei Harburg, *v. 5-ma- culata Bth. überall, v. Z-maculata Bth. in Tirol, v. Luetgreni Bth. in Süd-D., v. confluens Bth. in der Schweiz. Cic. germanica v. Steveni Dej. und v. Jordani Bth. auch bei Hildesheim. Vorstehende Angaben verdanke ich Hrn. Horn, welcher sich eingehend mit dem Studium der Gattung Cicindela beschäftigt. Carabus catenulaltus v. austriacus Strm. und cyanescens Strm. vom Lafsberge bei Aachen (W. Geilenkeuser!); aus W.-D. noch nicht bekannt. *Nebria brevicollis F. *Harpalus aeneus v. semipunctatus Dej. (die 4 äulseren Zwischenräume punktirt) und * v. interstitialis Gredler. („Solum- modo interstitüs alternantibus et quidem crebre, pronoto solito parcius punctulatis.“) Berlin. Meine österreichischen Ex. zeigen diese Var. in schön ausgeprägter Form. Anchomenus longiventris Mnnh. sammelte ich in diesem Sommer mehrfach in den verlassenen Nestern der Eichhörnchen auf Eichen (bei Neu-Hardenberg) in Gemeinschaft mit einigen Calosoma sycophanta. Was veranlafste dieses Thier, sich diesen trockenen Ort aufzusuchen? Diese Art bildet übrigens auch eine Form mit eingedrücktem Schildehen (impressipennis m.). Das Leben im Sumpfe, wie vermuthet wird, kann auf solche Bildung in diesem Falle keinen Einfluls gehabt haben, da die Art sonst unter Rinde lebt. Hydroporus granularis v. suturalis Müll. ist aus Rhein- bayern (Odenbach) beschrieben. (Vergl. Germ. Mag. IV, p. 225.) Cryptopleurum crenatum Pz. in W.-D. (Coblenz; Oberst Schultzel!). !) Die mit einem * bezeichneten Arten sind märkisch, 154 J. Schilsky: VI, Beitrag *"Gnypeta ripicola Kiesw. im Frühjahr am Rande eines über- schwemmten Torfluches bei Berlin; aus dem Erzgebirge durch Hrn. Lange eingesendet. *"Ozypoda exoleta Er. mehrfach im Grunewald bei Berlin (Habelmann!). Quedius rufipes Grav. erreicht nach Reitter (2. Nachtrag zur Käferfauna von Mähren und Schlesien p. 4) in Mähren die Östgrenze von Deutschl. *Euplectus punctatus Muls. 1 St. aus dem Finkenkrug (Habelmann!). Eupl. nitidus Fairm., aus Süd-Frankreich und von Corsika bekannt, wurde in der Kalkhorst bei Strelitz (Mecklenburg) gesam- melt; das Ex. war bei Reitter zur Ansicht. Neu für D. *Phalacrus corruscus v. Doebneri Flach (Flgd. furchen- artig vertieft) halte ich für monströs; caricis bildet ebenfalls eine solche Form. Hr. Ludy gab mir ein in Deutschl. gesamm. Ex., welches stark vertiefte Längsstreifen zeigt und den Eindruck eines Monstrums gar nicht macht; Doebneri Fl. in meiner Sammlung dagegen hat breite und flache Furchen. Immerhin halte ich es für nützlich, solehe Formen zu benennen, denn sie sind selten und können beim Bestimmen leicht zu Täuschungen führen. Falls Doebneri berechtigt ist, würde ich für genannte Form von caricis, meinem Freunde Dr. Flach zu Ehren, den Namen Flachi vor- schlagen. Mein Ex. ist bedeutend kleiner als die Stammform. Es wäre immerhin interessant, zu erfahren, ob die übrigen Arten von Phalacrus dieselben Abweichungen zeigen. *Atomaria Herminae Ritr. bei Berlin und in Pommern (Zingst) von mir gesammelt; auch besitze ich sie aus Bayern (Muggendorf; Ludy!). * Atom. pumila Rttr. sammelte ich häufig Ende Mai im Grase eines Wäldchens bei Quappendorf, dann im Oderbruch, bei Berlin, bei Wörlitz (Habelmann!). Atom. gutta Steph. nach Reitter in Mähren. Cryptophagus nitidulus Mill. in Kösen (Habelmann!). 2 Ex. in meiner Sammlung. *Crypt. Milleri Ritr. in 3 Ex. habe ich wie Reitter in dem fauligen Bansenstroh einer Scheune in Quappendorf !) ges. !) In derselben Scheune fand sich Ende Mai Mycetaea hirta zu Tausenden, Cryptophagus scutellatus Newm. (bicolor St.) viel, distinguendus s., saginatus und Aecritus nigricornis zahlreich, Dendro- zur Kenntnis der deutschen Käferfauna. 155 Cercus bipustulatus Payk. erreicht nach Reitter (2. Nach- trag z. Käferfauna Mährens) die Ostgrenze v. Deutschl. *Meligethes brachialis Er., sonst aus S.-D., 1 Ex. (Berlin). Mel. bidentatus Bris. findet sich auch in Kärnten. Ich sah ein g' aus der Gegend von Gnesau (Liegel!). Laemophloeus castaneus Er., von Rosenhauer zuerst an alten verdorrten Aesten der Castanea vesca in Tirol entdeckt, bei Berlin einzeln von Eichen geklopft, sammelte ich in Quappendorf in grölserer Zahl an einer weilsen Flechte, welche sich an der Unterseite abgestorbener Eichenzweige bildet. Der Käfer scheint weniger an die Baumart, als an die Pilzbildung gebunden zu sein. Pedilophorus auricomus Dft. besitze ich in 1 Ex. von der Insel Rügen; nach v. Heyden auch in Nassau. *Agrilus angustulus Gyll. kommt bei Heidekrug (bei Straus- berg) mit schön veilchenblauen Flgd. vor; ebenso gefärbt sind der vordere Theil des Kopfes und die Seitenränder des Hlsch. (Gyllenhali mibi). Gyllenhal kannte nur blaugrüne Ex. Agril. hastulifer Ratz. erreicht auch den S.v.D. in Krain. 2 Ex. (Ludy!) Elater coccinalus, aus England bekannt, ist deutsch. Herr Oberst Scehultze fand bei Dürkheim in der Pfalz 1 Ex. Nach seiner Angabe „steht cocc. dem cinnabarinus am nächsten. Hlsch. an den Seiten geradlinig, flach, lang gestreckt, dicht punktirt, daher matt“. Nach Fauvel’s Berichtigungen (p. 73) ist coceinatus Rye und aurilegulus Schauf. = praeustus F. var. Malachius spinipennis Germ. in S.-D., nach Germar (Ins. spec. p. 75) in Illyrien. Haplocnemus nigricornis v. chalybaeus Germ. ist in meinem Verz. nachzutragen. Germar (Ins. spec. p. 78) beschreibt diese blaugrüne Var. aus der Steiermark. Kiesenwetter erwähnt in seiner Arbeit diese Form nicht. Mordellistena Perroudi Muls. nach Baudi (D. Ent. Z. 1878, p. 349) „Rheni germanicis litoribus“. Mord. artemisiae Muls. kommt nach Letzner (Zeitschr. f. Ent., Heft XIV, p. 9) nicht in Schlesien vor, nach Baudi (D. Ent. Z. philus punctatus s., Cartodere ruficollis einzeln, Atomaria munda s., Homalium deplanatum viel, Euplectus signatus s. Ende October waren an derselben Localität nur noch die gesperrt gedruckten Arten vorhanden und zwar meist in gröfserer Zahl; ebens» ein unbestimmtes Ptenidium. 156 ° J. Schüsky: VI. Beitrag 1878, p. 349) aber „Tyrolo italico“; artemisiae aus Schlesien hat sich als confinis Costa (neu für D.) entpuppt. Abdera triguttata Gyll. in W.-D. bei Dortmund von Dr. Morsbach gesammelt. Diese Art ist in der Zeichnung sehr variabel. Beim Dortmunder Stück nimmt die braune Farbe derartig überhand, dals nur eine dunkle Makel am Schildchen und eine auf der Scheibe jeder Flgd. sichtbar ist. Dagegen besitze ich märkische Ex., bei denen das Schwarz vorherrschend ist und nur 3 kleine hellere Makeln, 2 hinter dem Schildehen und 1 gemeinschaftliche im hinteren Drittel der Flgd., auftreten. Ich sammelte diese Art ausschliefslich an Pilzen, welche sich an einer trockenen Kiefer- stange gebildet hatten, 1 Ex. an einem Kiefernstubben. Zonabris 4-punctata L. ist nach einer Mittheilung des Hrn. Oberst Schultze von Hrn. Franz Degenhardt zu Claus- thal in der Lüneburger Haide gesammelt und ihm mitgetheilt worden. Diese Art ist für Deutschl. neu. *Leptura villica F. („ferruginea, antennis elytris pectoreque fuscis“) betrachte ich als eine gute Var. von revestita. Linne beschreibt die revestita mit schwarzen Flgd. und Fühlern und mit schwarzer Brust. Auffällig ist, dafs Fabr. einen neuen Namen _ einführt und L. dabei eitirt. Panz. dagegen bildet vellica F. fälsch- lich als solche ab. Seine Abbildung ist revestita L. Ein Ex. der villica klopfte ich in der Jungfernhaide von jungen Rüstern. Apoderus Ludyi Rittr. von Görz ist nach einer brieflichen Mittheilung des Hrn. Faust eine Farbenabänderung seiner var. gibbicollis von Kasan, Samara und dem Amur. *Tropideres undulatus Pz. mehrfach in der Gegend von Neu-Hardenberg. Otiorrhynchus labilis Str. erhielt ich unbestimmt und un- präparirt aus Oesterreich; jedenfalls wird die Art verkannt, da sie dem pupillatus ungemein äbnlich ist. (Faust det.) Neu für D. Tourneria pauzillus v.rugirostris Strl. erhielt ich durch Hrn. Faust aus Steiermark. Cleonus cordiger Germ. ist auch in Istrien anzutreffen. (Vergl. Germar, Ins. spec. p. 398.) Dorytomus sanguineus v. Linnei Faust („elytris totis sanguineis“) sammelte ich im Isergeb. und in der sächs. Schweiz bei Schandau. Diese Form ist sicherlich mit der Stammform allent- halben anzutreffen. Seltener scheint die Var. nigrifrons Dei. Faust („totus sanguineus, fronte, antennarum clava tarsisque piceis“). zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna. 157 Ich fand bei Flinsberg davon nur ein Ex., bei demselben ist jedoch die Fühlerkeule schwarz, dagegen sind die ganzen Beine röthlich. Von Gymnetron bipustulatum Rossi besitze ich aus Sieben- bürgen 1 Ex. mit einfarbig schwarzen Flgd. (v. aterrimum mihi). Möglicherweise kommt diese Form auch in Deutschl. vor. Mecinus fimbriatus Germ. beschrieb der Autor (Mag. IV, p. 318) nach Ex. aus Odenbach (Rheinbayern). ®Rhynchaenus decoratus Cecuzr (Mag. IV, p. 333) bei Berlin (Schüppel!). Elleschus scanicus v. pallidesignatus Gyll. sammelte Hr. Weise mehrfach bei Weimar; sie ist also deutsch. *Ceutorrhynchus Kraatzi Bris. kötscherte ich im Juli 1 Ex. in Kittlitz bei Lübbenau (Spreewald). Faust det. Ceut. Javeti Bris. ist von Hrn. Schenkling auch bei Laucha in Thüringen gesammelt; er steckte unter erucifer. Ich fand Javeti am Oderdamm mehrfach im Juli auf Anchusa officinalıs. Coeliodes 4-maculatus v. gibbipennis Germar (Ins. spec. p. 228) ist aus Braunschweig beschrieben. Scolytus carpini Ratz. in Steiermark. (Vergl. Eichhoff, Borkenkäfer p. 154.) Scol. multistriatus v. triornatus Eichh. nach Eichhoff in Thüringen. Pityophthorus glabratus Eichh. nach Eichhoff auch bei Erlangen und Dresden. Thaphrorychus Dumme Kol. nach Eichhoff in Oesterreich. Lymantor (Dryocoetes) coryli Perr. in W.-D. (nach Eichhoff in Rheinpreufsen). Apion semivittatum Gyll. sammelte Hr. Lichtwardt bei Dresden. Chrysomela ahena Germ. (= lichenis Richter) ist aus der Steiermark beschrieben und gehört somit 8.-D. an. (Vergl. Germar, Ins. spec. p. 586 und Weise, Naturgesch. VI, p. 349.) 158 . [[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] Ergänzungen zur thürınger Käferfauna. Von C. Schenkling in Laucha a. Unstr. 1. Coninomus nodifer Westw. Vorigen Herbst in meinem Garten aus schimmelnden Pflanzenstoffen gegen 20 Stück gesiebt; sehr selten Corticaria Mannerheimi Reitt. 2. Hypophloeus Ratzebüurgi Wilsm. 1 Ex. unter Baum- rinde. (Gerhardt-Liegnitz det.) 3. Octotemnus mandibularis Gyll. In einem Baum- schwamme wenige Stücke. 4. Chennium bituberculatum Latr. 1 Ex. aufsen auf dem Nest der sog. Rasenameise gefangen. 5. Mycetoporus Reichei Pand. Nur 1 Ex. in meinem Garten unter faulen Vegetabilien. (Gerhardt det.) 6. Ceutorrhynchus arator Gyll. In jedem Frühjahr an der Wand meines Wohnhauses. Wo und wie der Käfer sonst lebt, weils ich nicht, da ich selbigen im Freien noch nie wahrgenom- men habe. 7, Baris morio var. resedae Bach. In Menge aus den Wurzeln der Reseda luteola erzogen. Wieviel Arten enthält die Gattung Selerophaedon? Die Ansicht, welche ich in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1875, p. 365 und Ins. Deutschl. 536 äulserte, dafs die genannte Gattung nur eine, stark variirende Art aufweise, bestätigt sich nicht, nach- dem mir eben ein Ex. von dem wirklichen orbicularis Suffr. zuging, welches Herr Stussiner bei Jauerburg in Krain siebte und mir freundlichst überlassen hat. Danach ist orbicularıs wohl eine von carniolicus verschiedene Art, die seit Suffrian’s Zeit nicht mehr ge- sammelt worden zu sein scheint, vielleicht auch dadurch unbeachtet blieb, weil Suffr. Mon. 243 mit Unrecht den pyritosus Rossi und Redtb. darauf bezog, welcher zur Gattung Phaedon gehört. In Folge der neuerlichen Anregung untersuchte ich auch das Verhältnils in dem Sel, carpathicus zu carniolicus steht, und finde, dafs J. Weise: Wieviel Arten enthält die Gattung Sclerophaedon? sich beide Thiere, obgleich schwierig, so doch specifisch trennen lassen, und es ergeben sich also 5 Arten, die darin über- einstimmen, dafs das Halsschild sehr weitläufig punktirt ist und die Zwischenstreifen der groben Punktreihen auf den Fld. je eine leicht geschlängelte, sehr fein eingeritzte Mittellinie besitzen, von welcher Querrisse zwischen je zwei Punkten einer Reihe hindurch zu den benachbarten Mittellinien laufen. schiede sind folgende: 1 Du Körper sehr breit eiförmig, mit deutlichem Ausschnitte zwischen Halsch. und Schulter, dicht hinter den Schultern am breitesten, von hier bis zum letzten Drittel mit ziem- lich parallelen Seiten sehr schwach verengt, dahinter in mälsigem Bogen in eine gemeinschaftliche stumpfe Spitze verengt; Halssch. doppelt so breit als lang, Prosternum ebenso grob punktirt wie das Metasternum. Schenkel wenig, verdickt 5 Körper fast halbkugelig ohre SG echliehen Ausschnikt zwischen den Hinterecken des Halssch. und der Schulter, in der Mitte der Fld. am breitesten und hier wenig schmaler als lang, Halssch. etwa dreimal so breit wie lang, Prosternum ohne deutliche Punkte, Schenkel dick, Schienen stark gekrümmt, im Basaldrittel schmal, dahinter breit. Krain, Selkethal im Harze (Suffr.) orbicularis Suffr. Beine schlank, mit geraden Schienen, pechbraun, die Schie- nenspitze, Tarsen und Fühler bräunlichroth. Vorderecken des Halssch. spitz, kaum an die Augen gedrückt. Penis vor der Oeffnung deutlich, aber allmählich verengt, an der mälsig breiten Spitze gerundet-abgestutzt. Karpathisches Waldgebirge, Siebenbürgen, Banat. (Phaed. carniolicus var. Fufs. Verh. Siebbürg. Ver. 1861,169) . . carpathicus Ws. Sind die Seiten des Halssch. gerundet, so ist dies die Chrysom. Kenderesyi Kiesw. Beine mäfsig schlank, mit leicht gebogenen, nach der Spitze verbreiterten Schienen, wie die Fühler schwarz, Tarsen zuweilen pechbraun. Vorderecken des Halssch. rechtwinkelig, oft abgerundet, an die Augen gedrückt. Penis dicht vor der Spitze am breitesten, hierauf kurz verengt, die Spitze breit, bogenförmig ausgerandet. In den Alpen und Karpathen, sowie den Mitteldeutschen Gebirgen häufig. . -» » » 2.2... earniolicus Germ. J. Weise. Die wesentlichsten Unter- 160- [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Ueber Varietäten von Phytodecta. 1. Von Phyt. nivosa Suffr. sammelte Herr Strasser aus München eine auffällige Varietät auf dem Brenner, welche ein ein- farbig rothes Halssch. besitzt, während die Fld. tief schwarz, nur am äulsersten Seitensaume noch röthlich gefärbt sind. Jedenfalls werden wohl auch noch Stücke mit normal gezeichneten Fld. dort aufgefunden werden. Diese Abänderung mit rothem Halssch. nenne ich Var. ruficollis. 2. Ein grölseres Material der Ph. variabilis Ol. setzt mich in den Stand, folgende Uebersicht der hauptsächlichsten Varietäten zu geben: a. ieterica: Oberseite einfarbig bräunlich oder röthlich gelb. b. Kopf mit dunkler oder schwarzer Quermakel auf der Stirn. e. Auch das Halssch. mit 2 schwarzen Punkten oder zwei freien ® oder zusammengeflossenen Makeln. d. sernotata F. Halssch. mit 2 schwarzen Punkten, Fld. mit 2, oder 4, oder 6 schwarzen Punkten, letztere 1, 2 angeordnet. e. variabilis Ol. Halssch. mit 2 grolsen schwarzen Makeln, welche anfangs durch die gelbe Mittellinie des Halssch. ge- trennt sind, später hinten, dann gänzlich zusammenfliefsen und endlich das Halssch., mit Ausnahme des Vorder- und Seiten- _ randes, überziehen. Oft hat das Halssch. auch 3 Makeln, eine schräge jederseits, sowie eine winkelige oder dreieckige in der Mitte. Wenn letztere mit den beiden Enden sich den Schrägmakeln anschliefst, werden 2 gelbe Punkte auf der Mitte des Halssch. eingeschlossen. Die Zeichnung der Fld. ist wie unter d. f. Halssch. ungefleckt, oder mit 2 schwarzen Punkten, oder 3 bis 5 schwarzen Makeln (zwei grolse seitlich, eine bis 3 kleinere in der Mitte), oder bis auf die Ränder, selbst einfarbig schwarz. Fld. mit den normalen, oft vergrölserten 6 schwarzen Punkten und zahlreichen, in der Regel kleineren, unregelmälsig gestellten makelförmigen Punkten: spartii Ol., Fig. 128b. g. Halssch. wie bei f, doch höchst selten einfarbig schwarz; Fld. mit 4 unregelmälsig unterbrochenen schwarzen Längslinien. Zwischen diesen treten zuweilen auch noch die drei Normal- flecke jeder Fld. auf: aegrota FE. h. irrorata: Fld. mit 7 regelmälsigen, in kleine Punkte auf- gelösten schwarzen Längslinien. Von dieser seltenen Var. sah ich nur Stücke mit einfarbig gelbem Halssch. i. Koltzei: Tief schwarz, nur der Mund, die Fühler, Kniee, ein Theil der Schienen und die Tarsen dunkel pechbraun, roth- bis gelbbraun. Aus Andalusien von Herrn Koltze erhalten. J. Weise, [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] 161 Systematische Uebersicht der Passaliden-Arten und Gattungen. Von A. Kuwert in Wernsdorf. Es umfalst dieser Auszug alle von mir bisher verglichenen, sowie schon beschriebenen Arten aus der in Arbeit begriffenen Bestimmungs-Tabelle, deren Erscheinen das ununterbrochen zu- strömende Material auf unbestimmte Zeit hinausschiebt; er ist Erfordernilfs geworden durch die den zahlreichen Entomologen und Händlern von mir gelieferten Bestimmungen und umfafst im Ganzen 424 Arten. Bisher wurden von Percheron, Aurivillius, Kaup, Kirsch, Harold, Stoliczka, Mac Leay, Truqgui, Eschscholz, Bates (1590) u. A. in Summa ca. 210 Arten be- schrieben. Die grofse Menge der neuen Arten resultirt aus dem Mangel einer richtigen, vergleichenden Beschreibung. Die Grenzen der Kaup’schen Gattungen, deren Namen bei- behalten wurden, erwiesen sich in der Kaup’schen Arbeit selbst beeinflufst durch den philosophischen Satz der Fünftheiligkeit, so dals manche Arten anderen Gattungen zugetheilt werden mufsten, als dies Kaup gethan hat. Von den von Bates (1890, Biologia centralamericana) auf- gestellten Gattungen konnte ich mich vorerst nieht entschliefsen, Platyverres und Truguius nach der Beschreibung für selbststän- dige Gattungen gelten zu lassen. Ob dagegen nicht Pseuda- canthus zu der Abtheilung B. zu ziehen sein wird, kann ich bei dem mir fehlenden Material jetzt noch nicht bestimmt hin- stellen. Ebenso wenig bin ich heute schon im Stande, zu be- urtheilen, ob Undulifer Kaup als Gattung unbedingt richtig ge- stellt ist, da ich das Thier nicht kenne. Ich vermuthe indels, dals es vielleicht neben Phoronaeus und Epiphanes zu stehen kommen wird, so dafs alsdann die Gruppe „Unduliferinae“ ein- zugehen hätte. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 11 162. A. Kuwert: Systematische Uebersicht Es wird mir hoffentlich möglich sein, über diese, wie manche andere mir zweifelhafte Stellungen bis zum Erscheinen der Be- stimmungs- Tabelle Gewilsheit zu erlangen. Wesentlich leicht ist die Erkenntnifs der Arten der östlichen Hemisphäre, soweit die Gattungen unter Zuhilfenahme der Lippen- bildung begrenzt werden. Aus dem Umstande, dafs bei 424 Arten der nachstehenden Arbeit bis jetzt noch von den bisher beschriebenen ca. 210 Arten meiner Sammlung 66 fehlen, mir auch nicht zu Gesichte kamen, sehe ich mich zu dem Schlusse berechtigt, dafs noch eine sehr grolse Zahl von Arten, zumal in Amerika, entdeckt werden wird. Allein aus Mexico sind mir 21 bisher beschriebene Arten unbekannt geblieben. Die neu aufgestellten Arten sind meistens durch Vergleich mehrerer, oft einer Reihe von Ex. begründet. Mir fehlende Arten oder solche, welche ich nicht gesehen habe, sind vorn mit einem 7 angezeichnet. Sämmtliche Typen von Aurivillius und Kirsch habe ich verglichen und sind die Namen vorn mit * bezeichnet. Die Beschreibungen der Mac Leay’schen Arten (Trans. Ent. Soc. N. S. Wales) konnte ich nicht vergleichen. Dieselben sind nur annahmeweise danach benannt. Cylindrocaulus bucerus Fairm. habe ich nur nach Correspondenz mit dem Autor neben Spasalus gesetzt. Alle übrigen Gattungen, von denen mir Arten fehlten, sind nach gewissenhafter Prüfung der Beschreibungen an die betreffenden Stellen gesetzt, soweit dieses nach den Beschreibungen, welche häufig die richtigsten Merkmale der Diagnose unberücksichtigt lassen, möglich war. Bei der Bemerkung „(nach Angabe des .....)“ scheint mir die Richtigkeit des mir mitgetheilten Vaterlandes zweifelhaft. Die angegebenen Längenmalse sind sämmtlich von mir auf ihre Richtigkeit geprüft worden, soweit mir Stücke vorlagen. Im August 1890. der Passaliden- Arten und Gattungen. 163 Uebersicht. I. Halsschild normal grofs. Fled. nicht verwachsen, Käfer geflügelt. A. Fühlerflagge aus 3 bis 6 Lappen; falls weniger als 6 oder nur 3, die Unterlippe mit Schildehen oder der Clypeus sehr unsymmetrisch. a. AÄcerajinae. Clypeus sehr unsymmetrisch. Unterlippe regulär. l. Acerajus Kaup. Clypeus links stärker gelappt. Vorderecken der Flgd. mit Haarquaste. l. Addendus Kuw. 38 mill. Java. Linke Augenwand lang lappenartig vorgezogen und nach innen gebogen. Seiteninter- valle der Flgd. ohne grobe Punkte. Schmäler und länger als die folgenden. 2. Grandis Burm. (emarginatus Perch.).. 40— 50 mill. Java. 3. Rectidens Kuw. 45 mill. Philippinen. Linke Augenwand stärker, als die rechte, in einen vorwärts gerichteten Zahn ausgezogen. Seitenintervalle der Flgd. ohne grobe Punkte. 4. Meyeri Kuw. 35 mill. Singapore (Java? Borneo?). Die Leiste aus dem Schulterwinkel des Metasternums unpunktirt und un- behaart, hört vor der Metasternalplatte auf. Seitenintervalle der Flgd. ohne grobe Punkte. Linker Augenwandzahn vorwärts gerichtet. 5. Hirsutus Kuw. 38 mill. Sikkim. Linke Augenwand in einen nach innen gerichteten Lappen verlängert. Seitenintervalle mit grober Punktreihe. Taillennarbe breiter, auf dem Grunde granulirt. 6. Ceylonicus Kuw. 39 mill. Ceylon. Linker Augenwandzahn vorwärts gerichtet. Viertletzter Flaggenlappen beträchtlich kürzer als der drittletzte. Taillennarbe linienartig schmal und lang. 7. Illegalis Kuw. 42 mill. Borneo. Beide äufseren Augenwände vorn stark zahnartig vorgezogen. Nebenhöcker etwas schräg nach hinten gerichtet. 8. Moeschleri Kuw. 537 mill. Sumatra. Beide äufseren Augen- wände zahnartig vorgezogen. Die Nebenhöcker rechtwinkelig zum Kopfhorn. 9. Helferi Kuw. 39 mill. Tenasserim (Philippinen?). Beide äulsere Augenwände vorn abgestutzt. Seiten des Halsschildes nur in der Narbe punktirt. al 164 ° A. Kuwert: Systematische Uebersicht 10. Borneanus Kaup. 28 mill. Borneo. Java. 11. Pilifer Perch. 34 mill. Java. 12. Emarginatus Weber. 28 mill. Java. 13. Percheronii Kaup. 25 mill. Java. *14. Incidens Kirsch. 25 mill. Borneo. 15. Kaupi Kirsch. 27 mill.e. Borneo. Malacca. 2. Basilianus Kaup. Linker Clypeus in einen nach innen gerichteten Lappen ausgezogen. Vorderecken der Fld. ohne Haarquaste. 1. Indicus Stoliezka. 36 mill. Nilgheries. Malabar. 2. Stoliczkae Kuw. 32 mill. Ostindien. Aeufsere linke Augen- wand zahnartig vorgezogen. Stirn zwischen Leisten und Clypeus 34 mal so breit als lang. 3. Cantori Hope. 33 mill. Sikkim. Assam. 4. Interrogationis Kuw. 34—55 mill. Sikkim. Käfer pro- portionell länger als der vorige. Das Feld hinter dem Kopf- horn durch eine glänzende lange Längsleiste getheilt. (Ob nur Geschlechtsunterschied des vorigen?) 5. Inaequalis Burm. 28 mill. Malacca. 6. Certus Kuw. 37 mill. Ostindien. Halsschildnarbe glatt, un- behaart. Die Stirnleisten entspringen von einem vom Kopfhügel herabkommenden Kielchen. 7. Nilgheriensis Guer. 23 mill. Malabar. 3. Tiberius Kuw. (Basilianus pars Kaup). Der linke Clypeusvorsprung nur unbedeutend gröfser oder breiter als der rechte und gerade fortgestreckt. Fühlerflagge 5—6lappig. 1. Andamensis Stoliezka. 33 mil. Andamanen. Nicobaren. 2. Sikkimensis Stoliczka. 33 mill. Sikkim. 3. Cancrus Perch. 40 —45 mill. Nepal. Assam. Sikkim. . Caffer Kuw. 36 mill. Caffraria. Flagge aus 6 kurzen, nach dem Kopfe zu allmählig abnehmenden Lappen bestehend. Die Seitenfurchen der Flgd. mit der Stäbehenbildung von Cancrus. m b. Tarquininae. Der gleichmäfsige Clypeus mit 4 Zähnen. Die Unterlippe normal. Die Flagge 6lappig. 4. Targuinius Kuw. Gonatas ähnliche, flache Thiere. 1. Paradozus Kuw. 25 mill. Neuguinea. Die Unterlippe spiegelnd glatt und eben. der Passaliden- Arten und Gattungen. 165 c. Macrolinae. Der ziemlich gleichmälsig entwickelte Clypeus in der Mitte breit gerundet ausgeschnitten. Fühler mit 6 Lappen. Unterlippe ganz oder beinahe regulär. 5. Episphenus Kaup. . Moorei Kaup. 36 mill. Ceylon. 6. Macrolinus Kaup. . Latipennis Perch. 23 mill. Java. Malacca. Philippinen. Molueccen. . Dissimilis Kuw. (Latipennis Kaup pars). 26 mill. Nias. Die Stirnleisten entspringen beinahe aus dem Kopfhorn selbst und nicht von einem Längskielchen. . Weberi Kaup. 26 mill. Java. Phillippinen. 4. Rotundifrons Kaup. 30 mill. Ceylon. Ostindien (China?). . Duivenbodii Kaup. 29 mill. Celebes. Mit freier Kopf- hornspitze. . Waterhousi Kaup. 35 mill. Ceylon. . Sulciperfectus Kuw. 27 mill. Süd-Celebes. Die Hals- schildnarbe punktirt; seine Mittelfurche vollständig. Kopf- horn unfrei. 7. Episphenoides Kuw. (Pharochilus Burm. et Kaupi pars). Die Unterlippe zeigt fast immer hinter dem Vorderrande eine in ihrer Mitte unterbrochene Querlinie, ohne ein deutliches Schildchen le 2. za bilden. Obliquus Kirsch. 34 mill. (Neuholland?) Quaestionis Kuw. 48 mill. Neuholland. Die Stirn- leistenknötchen sind nach vorn gerichtete Hörnchen. Die sehr kleine Stirn zwischen den Leistehen gleichseitig drei- eckig. . Mülleri Kuw. 45 mill. Neuholland. Die von Stirnleisten und Querleiste eingeschlossene Stirn fast linear quer. Schildchen vorn auf der Mitte mit dichten Längspunkten. . Australasiae Perch. 47 mill. Neuholland. . Perinvitus Kuw. 45 mill. Neuholland. Die eingeschlossene Stirn stark dreimal so breit als lang, nicht linear. . Parvifrons Kuw. 38 mill. Neuholland. Die eingeschlossene Stirn ein gleichseitiges Dreieck bildend. 166 A. Kuwert: Systematische Uebersicht d. Pharochilinae. Unterlippe vorn mit einem halbmondförmigen, halbkreisförmigen oder sichelförmigen Schildchen, welches die Lippe nicht ganz durchsetzt. Flagge meistens mit 6 Lappen. 8. Heterochilus Kuw. Vorderecken der Flgd. mit Haarquaste. Clypeus wie bei Acerajus gebaut. l. Crinitus Kuw. 35 mill. Nias. 9% Cetejus Kaup. Sehr flache Käfer. 1. Virginalis Kaup. 29 mill. Südsee. Pelan ins. 2. Peltostictus Kaup. 24 mill. Aru. 3. Grabowskyi Kuw. 27 mill. Neuguinea. Die Oberlippe weniger ausgeschnitten, sonst dem vorigen gleichend. 74. Halmaheirae Kaup. 30 mill. Halmaheira. 75. Sodalis Kaup. 28 mill. Ternate. 76. Australiensis Stoliczka. 33 mill. Seitenfurchen der Filed. mit Stäbehenbildung. (Ob nicht mit Pharochilus dilatatus Dalm. identisch ?) 7. Marginilabris Kuw. 23 mill. Moluccen. Die Lippe trägt statt des Schildehens eine einfache, nur vorn auf der Mitte glänzende, sichelartige und schmale Randung. 10. Pharochilus Burm. 1. Dilatatus Dalm. (crenistrius Boisd., Chevrolati Perch.). 32 mill. Neuholland. 2. Rugiceps Reiche. 37 mill.e. Tasmanien (Neuholland?). 3. Politus Klug. (dilatatus Perch.). 35 mill. Neuholland. var. languidilabris Kuw. 35 mill. Neuholland. Von den Seitenlappen der Unterlippe ist aufser dem Seitenrande auch die ganze vordere Hälfte, sowie der Innenrand matt. 4. Bilineatopunctatus Kuw. 36 mill. Neuholland. Neben der glatten Mittellinie des Schildchens jeseitig eine feine Punktreihe. Taille auf der Mitte mit Längseindruck. 59. Puncticollis Mac Leay. 35 mill. Neuholland. Halssch. an den Seiten stärker punktirt. (Weder Beschreibung, noch Typen gesehen.) 6. Nitidulus Mac Leay. 38 mill. Neusüdwales. Ueberaus glän- zend. (Weder Beschreibung, noch Typen gesehen.) der Passaliden- Arten und Gattungen. 167 e. Mastachilinae. Das durch eine vertiefte Linie begrenzte Schildchen der Unterlippe sehr klein, fast als Körnchen erscheinend. 11. Mastachilus Kaup. 1. Polyphyllus Mac Leay. 37 —40 mill. 12. Analaches Kuw. (Laches Kaup pars). Das Schildchen der Unterlippe steht auf der Mitte einer Randung des Vorderrandes der Unterlippe. 1. Puberilis Kuw. 34 mill. Waigeu. Obere Streifen der Figd. nicht punktirt. 12. Gracilis Stoliezka.. 26 mill. Batchian-Island. Alle Streifen grob punktirt. 13. Laches Kaup. T1. Puerilis Kaup. 23 mill. Aru. 2. Comptonii Kaup. 41 mill. Ceylon. Stirnwinkelfeld schmäler. Schildehen hinten kaum gefurcht. 3. Flachii Kuw. 35 mill. Ceylon. Stirnfeld breiter. Schildchen hinten mit Längsfurche. 4. Frustorferi Kuw. 31 mill. Ceylon. Stirnwinkelfeld vier- mal so breit als lang. Clypeus weitläufig punktirt und unbehaart. 5. Puella Kuw. 31 mill. Ceylon. Stirnwinkelfeld ein stumpf- winkeliges Dreieck bildend. 14. Epilaches Kuw. (Laches Kaup pars). Die schmale Unterlippe springt in der Mitte vor und zeigt zwischen sich und der Zunge vertieft liegende Körnchen. T1. Infantilis Kaup. 27 mill. Vanicoro. f. Vellejinae. Das Unterlippenschild ist grofs, walzen- oder trapezförmig und durchsetzt die ganze Lippe. Clypeusvorsprünge entweder gleich oder der linke (niemals der rechte) stärker ausgebildet. 15. Pelops Kaup. *1. Gestroi Kirsch. 39 mill. Neuguinea. 2. Heynei Kuw. 38 mill. Aru (Ceram?). Ganz ohne Hals- schildmittellinie. Taillenlatz vorn auf der Mitte stark punktirt. 3. Australis Boisd. 33 mill. Neuguinea. 168 A. Kuwert: Systematische Uebersicht 4. Impressicollis Boh. (Salomonis Kaup). 35 mill. Salomons- Inseln. Menade. Leiste zwischen den Stirnleistenknötehen nicht oder kaum vorhanden. 5. Labrinotus Kuw. 39 mill. (Patria: Neuguinea?) Oberlippe vorn ziemlich gerade. Hinterleib proportional kürzer als bei den vier vorhergehenden. Gravidus Kuw. (mazimus Kuw. olim). 45 mill. Mindanao. Taillenlatz an den Seiten punktirt und behaart. [or 16. Labienus Kaup. 1. Ptoz Kaup. 57 mill. Aru. Neuguinea. 17. Vellejus Kaup. 1. Moluccanus Guer. öl mill. Molucecen. Neuguinea. 2. Compergus Boisd. 35 mill. Neuguinea. 3. Gigas Kaup. 66 mill. Ternate. f4. Crassus Kaup. 57—63 mill. Batchian. 18. Aurelius Kuw. Das Unterlippenschild trapezoid, die ganze Lippe durchsetzend, wie bei Eriocnemis. Der Clypeus in der Mitte breit ausgerandet, schneidig auf die Lippe fallend, wie bei Veturius. Flagge 6lappig. 1. Dohrnii Kuw. 51 mill. Neuguinea. 8. Eriocneminae. Das die ganze Unterlippe durchsetzende Schild ist trapezoid oder halbkreisförmig. Die rechte Olypeusseite immer stärker entwickelt oder mit einigen übereinander stehenden Zähnen. 19. Eriocnemis Kaup. 1. Tridens Wied. 58 mill. Java. var. Angustior Kuw. 50—57 mill. Java. Linker Clypeus- vorsprung mehr auf die hohe Kante gestellt. Hinterleib pro- portional länger. Halsschildmitte ohne Furche. Zwischen den Stirnleistenknötchen eine auf der Mitte unterbrochene Quer- leiste kenntlich. 72. Mniszechii Kaup. 53 mill. Sumatra. Nias. Mit Hals- schildfurche. 3. Monticulosus Smith. 43 mill. Borneo. Sumatra. 74. Dorsalis Kaup. 55 mill. Java. 5. Burmeisteri Kaup. 40 mill. Java. 6. Dispar Kuw. 41 mill. Sumatra. Stirnleisten mehr ge- schwungen als bei monticulosus. Halssch. ohne Mittellinie. +1. I. der Passaliden- Arten und Gattungen. 169 20. Plesthenus Kaup. Lottinii Boisd. (quadricornis Kaup). 50 mill. Neuholland. . Gelon Schauf. 61 mill. Macassar. Invitus Kuw. 46 mill. Beide Clypeusvorsprünge gleich lang und der rechte etwas breiter. h. Gonatinae. Unterlippe des sehr flachen Käfers mit W- oder ®-förmigem Eindruck. 21. Gonatas Kaup. Lippeneindruck scharfeckig. Kiefer gleich oder fast gleich. . Tridentatus Kuw. 30 mill. Neuguinea. Linker Clypeus- vorsprung mit 3 Zähnen. . Schellongi Kuw. 32 mill. Neuguinea. Letztes Segment auf der Mitte des Hinterrandes schwach eingebogen, auch in der Mitte gerandet und davor etwas punktirt. Seitenrinnen des Metasternums schmal und parallel. var.? differens Kuw. 29mill. Aru. Mit Gruben am Seiten- rande des vorletzten Segments. Letztes Segment in der Mitte ohne Randung. Ob eigene Art? . Albertisi Kuw. (Yorkensis Fairm.?). 32 mil. Cap York. Neuguinea. Neubritannien. Letztes Segment nicht eingebogen. Mit parallelen Flgd. Halssch. mikroskopisch fein zwischen der weitläufigen feinen Punktirung und dicht punktirt. Major Kuw. 34 mill. Aru. Mit hinten beträchtlich verbrei- terten Flgd. Taillennarbe vorn weniger spitz als beim vorigen. Sonst ihm gleichend. ß. Linker Kiefer länger als der rechte. . Germari Kaup. 28 mill. Batchian. Ceram. . Navieulator Perch. 26 mil. Aru. Philippinen. Ceram. y. Lippeneindruck omegaförmig. Minimus Kuw. 20 mill. Ceram. Amboina. Stirn etwas schmäler und länger. Pumilio Kaup. 22 mill. Batchian. Ceram. Amboina. Odiosus Kuw. 25 mil. Aru. Abdominalsegment an den Seiten nicht flach gedrückt, nur mit Kielandeutung in der Mitte. 170 A. Kuwert: Systematische Uebersicht B. Fühlerflagge aus 3 bis 5 Lappen, bei immer auf beiden Seiten gleichmälsig gebautem Clypeus. Unterlippe immer ohne Schildchen oder eingedrückte Linien. A. Prosternum zwischen den Vorderhüften nicht sichtbar, ungekielt. Fühlerflagge 3lappig. Halsschildvorderrand fast immer ganz gerandet. Clypeus gerandet. i. Aulacocyclinae. 22. Taeniocerus Kaup. 1. Deyrolles Kaup. 26 mill. St. Denis. Neuholland. 2. Bicanthatus Guer. 29 mill. Malacca. 3. Bicuspis Kaup. 21 mill. Assam. Malacca. 4. Pygmaeus Kaup. 16 mill. Malacca. 8. Platypus Kaup. 21 mill. Borneo. 6. Mastersiw Mac Leay. 23 mill. N. Süd Wales. 23. Aulacocyclus Kaup. 1. Teres Perch. 40 mill. Australia. 2. Edentulus Mac Leay. (cylindraceus Perch., furcicornis Boisd.). 27 mill. Neuholland. 3. Terioides Kuw. 29mill. Neuholland. Halssch. zwischen der fei- nen Punktirung ohne die mikroskopische Retieulation des vorigen. 4. Rosenbergii Kaup. 24 mill. Nias. d. Dilatus Kuw. 20 mill. Philippinen. Nur der der Naht zunächst gelegene Iste oder 1ste und 2te Streifen der Flgd. punktlos. 6. Glabriusculus Kuw. 26 mill. Aru. Alle Streifen der Flgd. unpunktirt. 7. Kaupii Mac Leay. 29 mill. Gayndah. Neuholland. 8. Fracticornis Kuw. 22 mill. Südsee (Patria?). Kopfhorn sehr scharf gebrochen, an seiner Spitze kaum zweizähnig. 9. Parreyi Kaup. 25 mill. Ceram. Java. Moluccen. var. Aruensis Kuw. 23 mill. Aru. Mit mehr gebrochenem Kopfhorn. var. perlatus Kaup. 23 mill. Neuholland. Neuguinea. Kopf- horn hinten nicht überhängend, oben gleichmälsig gekrümmt. 10. Rotundatoclypeatus Kuw. 22 mill. Cap York. Clypeus an den Seiten etwas zurücktretend und abgerundet. 11. Arcuatoclypeatus Kuw. 22 mill. Neuguinea. Clypeus in der Mitte mit verstärkter, etwas winklig zurücktretender Randung. Alle Furchen der Flgd. grob punktirt, Kopfhorn wie bei Rosenbergü. der Passaliden- Arten und Gattungen. 171 24. Comacupes Kaup. 1. Cylindraceus Perty (punctifrons Hope). 25—26 mill. Malacca. Singapore. +2. Masoni Stoliczka. 30 mill. Lahore. Nach Stoliezka etwas schmäler als der folgende. 3. Basalis Smith (comatus Kaup). 33 mill. Philippinen. +4. Felderi Stoliezka. 22.5 mill. Philippinen. -5. Cavicornis Burm. (laevicornis Kaup). 26 mill. Penang. Malacea. Neucaledonien. 6. Tricuspis Kaup. 25 mill. Neucaledonien. 7. Foveicollis Kuw. 16.5 mill. Borneo. Narben und Buchten des Halssch. grubenartig. 25. Ceracupes Kaup. 1. Fronticornis Westw. (bihastatus Perch., tricornis Burm.). 23 mill. Thibet. 72. Austeni Stoliczka. 22 mill. Bengalen. 26. Caulifer Kaup. 71. Mac Leayi Kaup. 27 mill. Sidney. B. Prosternum zwischen den Vorderhüften kielartig vortretend. Halsschildvorderrand fast niemals in seiner ganzen Breite gerandet. k. Passalinae. Clypeus vorn in seiner ganzen Breite gerandet. Fühlerflagge immer dreigliederig. 27. Passalus Kaup. l. Cornutus Fabr. 35 mill. Am. bor. var. distinetus Weber. Kleiner, mit kürzerem Kopfhorn. aberr. Dollei Kuw. Der Clypeusrand vorn in der Mitte beträchtlich verbreitert. 2. Bos Kuw. 33 mill. Brasilien. Kopfhorn mehr in die Höhe steigend vor seiner Beugung nach vorn. Oberseite der Kiefer in fast rechtem Winkel gegen den Vorderkopf gestellt. (Ob nur Variation?) 3. Stanleyi Kuw. 50 mill. Congo. (Dtsch. Ent. Ztschr. 1890.) 4. Striatopunetatus Perch. 30 mill. Mexico. var. brevioripennis Kuw. 26mill. Mexico. Mit kürzerem Hinterleib. 75. Zodiacus Truqui. 33 mill. Mexico. 6. Cuspidatus Truqui. 38 mill. Mexico. Carracas, 172 + — Fon Je 710. A. Kuwert: Systematische Uebersicht 28. Rimor Kaup. . Sargit Kaup. 32 mill. Mexico. . Ridiculus Kuw. 35 mill. Guatemala. Kopfhorn hinten schmäler und mit breiter Furche auf seinem Rücken. . Sagittarius Truqui. 36 mill. Mexico. 29. Soranus Kaup.!). . Exzpositus Kaup. 22 mill. Mexico. . Wagneri Kaup. 22 mill. Mexico. . Recticornis Klug. 19 mill. Mexico. . Haagii Kaup. 20 mill. Guatemala. . Yucatanus Bates. 35 mill. Yucatan. . Intergeneus Bates. 21 mill. Mexico. . Tropicus Perch. 30 mill. Mexico. . Subcornutus Hope, Truqui (ecclipticus var.b Kaup). 28 mill. 30. Popilius Kaup. (Soranus pars Kaup). . Marginatus Perch. 25 mill. Columbia. . Novus Kuw. 22 mill. Amazon. Seiten des Metasternums unpunktirt und unbehaart. Hebes Kuw. 27 mill. Centralamerika. Stirnleistenbogen schmäler, Kopfhorn länger als beim folgenden. Gibbosus Burm. 26 mill. Columbia. . Klingelhoeferi Kaup. 22 mill. Mexico. . Tau Kaup. 22 mill. Columbia. . Purulensis Bates. 22 mill.e Guatemala. Stirnleisten auf mitter Stirn rechtwinkelig auseinander gehend und nachher divergirend zu den Clypeusknötchen ziehend. Varius Kuw. 27 mill. Amazonengebiet. Vom Kopfhorn sich senkend eine einfache scharfe Leiste, aus der die Stirnleisten entspringen. Von mysticus durch die nicht punktirte Bucht zu trennen. Ecclipticus Trugui. 31 mill. Mexico. Columbia, Mysticus Bates. 25 mill. Guatemala. ll. Granulifrons Bates. 27—29 mill. Guatemala. +12 +13. . Debilis Bates. 21 mill. Guatemala. Championi Bates. 35 mill. Guatemala. !) Die Kaup’sche Monographie läfst über den wirklichen Unterschied zwischen den Gatt. Soranus und Popilius im Unklaren. Alle Arten, bei welchen die Stirnleisten direct vom Kopfhorn ent- springen, setzte ich zu Soranus, die übrigen zu Popilius. der Passaliden- Arten und Gattungen. 173 14. Felschei Kuw. 29 mill. Guatemala. Ecelipticus Truqui sehr nahe stehend, aber die vom Kopfhorn herabfallende Leiste ist einfach und die aus ihr entspringenden Stirnleisten beschreiben einen etwas kleineren Bogen. Auch fehlt dem Augenkiele am Ende der scharfe Zahn von eccliptieus. 31. Cylindrocaulus Fairm. +1. Bucerus Fairm. 17 mill. China. 32. Spurius Kaup. 1. Bicornis Truqui. 18 mill. Mexico. l. Veturinae. Clypeus messerartig scharf sich auf die Oberlippe legend, ohne auf der Mitte oder überhaupt Zähne zu bilden. Flagge immer 3lappig. 33. Veturius Kaup. Vorderecken der Flgd. ohne Haarquaste, höchstens undicht oder einzeln behaart. (Bei der Mangelhaftigkeit der bisherigen Beschreibungen ist es fraglich, ob die Vertheilung der Namen stets unbedingt richtig ist. Dazu gehört eine Besichtigung der Typen der Autoren.) «@. Taillenlatz an den Seiten punktirt und behaart. 1. Assimilis Weber (semicylindrieus Eschsch.). 30 mill. St. Catharina. 2. Pumilio Kuw. 28 mill. Rio Janeiro. (Dtsch. Ent. Ztschr. 1890.) 3. Gabonis Kuw. (Spee. dub.) 28 mill. (Gabon, nach Angabe des Stuttgarter Museums. Dtsch. Ent. Ztschr. 1890. Ob nicht mit dem vorigen identisch?) 4. Similior Kuw. 35 mill. Columbia. Brasilia®? (D. E. Z. 1890.) 5. Simillimus Kuw. 37—38 mill. Centralamerika. Vorderecken des Halssch. breit abgerundet, der Flgd. unbehaart; Stirnleisten- winkel erst spitz, eine Höhlung umschliefsend, dann breit stumpf auseinander gehend. Mittelschienen mit einem Dorn. 6. Attenuatus Kuw. 43 mill. Amazonengeb. Flgd. hinten ver- schmälert. 7. Staudingeri Kuw. 43 mill. Rio. Stirnleistenwinkel spitz, mit Warze. Mittelschienen mit 1 bis 2 schwachen Dornen. Taille auch neben der Mitte grob punktirt. Proportionell schmal. 8. Cephalotes Dej. (sinuatus pars auct.). 45 mill. Surinam. Bras. Guyana. Mittelschienen ohne Dorn. Stirnleistenwinkel spitz mit Warze. 174. Ne) 10. 11. 12. 14. 15. 16. A. Kuwert: Systematische Uebersicht . Heydenii Kaup. 35 mill. Mexico. Proportionell kurz. Stirn- leistenwinkel erst spitz, dann rechter, ohne Warze. Halssch. sehr kurz. Mittelschienen ohne Dorn. Metasternalplatte runzelig. Transversus Dalm. (intermedius et bifoveolatus Dup.). 38 mill. Venezuela. Columbia. Stirnleistenwinkel deutlich, erst spitz, dann breit stumpf auseinander gehend. Mittel- schienen ohne Dorn. Trituberculatus Eschsch. 40 mill. Amazonengeb. Stirn- leisten oft undeutlich, erst spitz oder recht, dann schwach stumpfwinklig. Mittelschienen ohne Dorn. Metasternalplatte nicht runzlig. Mit etwas längerem Hinterleib als Heydenü. Taillenlatz nur neben seiner Mitte punktirt und behaart. Criniceps Kuw. 32 mill. Amazonengeb. Kopfthäler mit haartragenden Punkten. . Validus Burm. 47 mill.e. Amazonengeb. Guyana. Durch die sehr starke Behaarung der unteren Halsschildseiten leicht kenntlich. Mittelschienen ohne Dorn. Validoides Kuw. 46 mill. Amazonengeb. Die punktirte und behaarte Fläche des Taillenlatzes vor den Mittelhüften sehr klein. Mittelschienen mit 2 Dornen. Sonst dem vorigen ' gleichend. (Ob Variante?) 7. Taillenlatz unpunktirt und unbehaart. Libericornis Kuw. 37 mill. Amazonengeb. Kopfhorn an seiner Spitze weit frei. Sinuatocollis Kuw. 37 mill. Centralamerika. Halssch. an den Seiten tief ausgebuchtet. (Berl. Ent. Ztschr. 1890.) 17. Tuberculifrons Kuw. 34 mill.e. Amazonengeb. Taillenlatz auf der Mitte matt, an den Seiten glänzend. Stirnleisten schwach stumpfwinklig gegen einander, mit starker Warze im Winkel. Mittelschienen mit einem Dorn. 18. Standfussi Kuw. 39 mill. Venezuela. Stirnleisten erst im spitzen Winkel, dann im Bogen nach vorn ziehend. Stirn mit einigen haartragenden Punkten. Mittelschienen mit Dorn. Taillenlatz ganz matt. 19. Sinuatus Eschsch. 48 mill. Columbia. Brasilien. Der ganze Taillenlatz matt. Mittelschienen ohne Dorn. Knötchen durch schwache Querleiste verbunden. 20. Platyrrhinus Reiche, Kaup. 48 mill. Amazonengeb. Brasil. Taillenlatz auf der Mitte glänzend. Mittelschienen ohne Dorn. der Passaliden- Arten und Gattungen. 175 6. Mit Stäbchenbildung in den Furchen der Flgd. 721. Cirratus Bates. 33 mill. Panama. Volcan de Chirique. 34. Verroides Kuw. Oberlippe tief gespalten. Nebenhöcker fehlend, nicht mit dem Kopfhorn zusammen als schräge Platte ansteigend. 1. Tuberculilabris Kuw. 42 mill.e Amazonengeb. Auf der Mitte jeden Lippenlappens ein kantiger Höcker. Die Stirn- leisten unter dem Kopfhorn quer zur inneren Augenwand. 2. Labrifissus Kuw. 45 mill. Brasilien (Marvim). Kopfhorn- spitze frei. Stirnleisten unter dem plumpen Kopfhorn quer, mit hohem Knötchen. 35. Verres Kaup. (Platyverres Bates pars). 1. Sternipunctatus Kuw. 33 mill. Honduras. Taillenlatz neben der Längsmitte mit grober Punktirung. 2. Corticola Truqui. 39 mill. Mexico. Guatemala. 3. Angustatus Kuw. 31 mill.e Guyana. Kopfhorn beinahe zwischen die Nebenhöcker hineingedrückt. Seine Spitze nicht höher als die Ecken der Höcker. 74. Intermedius Kaup. 48 mill. Mexico. (Platyverres inter- medius Bates.) 5. Furcilabris Eschsch. 40 mill. Guatemala. Brasilien. 6. Hagenii Kaup. 38 mill. Guyana. Brasilien. 7. Deficiens Kuw. 38 mill. Am. centr. Drittletzter Hinter- leibsring mit sechs erhabenen Längsleistcheu. Kopfhorn mit freier Spitze. Stirnleisten quer. 8. Cavifrons Kuw. 32 mill. Panama. Kopfhorn mit freier Spitze. Vor den queren Stirnleisten der Clypeus stark concav. 19. Cavicollis Bates. 37 mill. Mexico. Jalapa. m. Sertorinae. Die Stirn durch eine zwischen die Stirnleisten geschobene Längs- leiste getheilt. Clypeus vorn wulstig gerandet. Fächer 3lappig. 36. Sertorius Kaup. 1. Agassizi Kaup. 32 mill. Guatemala. Brasilia. 37. Valerius Kuw. Clypeus in der Mitte mit zwei vorspringenden, nahe an einander stehenden Zähnchen, sonst dem vorigen gleichend. Phoronaeosomus sehr nahe stehend. 1. Dimidiatifrons Kuw. 34 mill. Carracas. Kopfhorn unfrei, hinten flach gedrückt. Stirnleistenwinkel kleiner. (1 Stück.) 176 A. Kuwert: Systematische Uebersicht 9. Frontidivisus Kuw. 32mill. (Patria?) Amerika. Kopfhorn mit freier Spitze, der ganzen Länge nach kielig. Stirnwinkel größer. (i Stück.) n. Unduliferinae. Der wulstige Clypeus weit vortretend und aus drei Bogen gebildet. Das ganze Metasternum punktirt und behaart. 38. Undulifer Kaup. +1. Incisus Reiche. 30 mill. Mexico. o. Erionominae. Die Stirnleisten riehten sich gegen den Clypeus hin allmählig an und hören vor dem Vorderrande desselben plötzlich auf. Afrika. 39. Erionomus Kaup. 1. Latericrinitus Kuw. 29 mill. Zanzibar. Flgd. an den Seiten punktirt und behaart. | 2. Planiceps Eschsch. (dasypleurus Imh., humeralis Smith). 39 mill. Goldküste. Gabon. 3. Studti Kuw. 50 mill. Madagascar. (Dtsch. Ent. Ztschr. 1890.) 40. Pleurostylus Kaup. +1. Trapezoides Kaup. 37 mill. ? Afrika. p- Petrejinae. Kopfhorn lang. Stirn flach, nicht steil abfallend. Clypeus auf der Mitte mit oder ohne zwei dicht aneinander stehende Zähne. 41. Cassius Kuw. Das lange Kopfhorn bis zum Vorderrande des Clypeus unfrei, ragt mit freier Spitze über den Olypeus hinaus. 1. Pugionifer Kuw. 24 mill. Peru. 42. Rhagonocerus Kaup. +1. Armatus Kaup. 51 mill. Guyana und nördliches Brasilien. 43. Lucilius Kuw. Schulter der Figd. mit Haarquaste. Olypeuszähne vorgezogen, dicht aneinander stehend. 1. Petrejoides Kuw. (unicornis Perch. pars). 42 mill. Brasil. 44. Petrejus Kaup. 1. Plicatus Perch. 26 mill. Brasilien. St. Catharina. Mit Haarschopf der Flügeldeckenvorderecken. 2. Nasutus Purch. (curtus Kaup). 26 mill. St. Paolo. der Passaliden- Arten und Gattungen. 177 3. Confusus Kuw. 35 mill. Brasilien Clypeus ungezähnt. 4. Coordinatus Kuw. 36 mill. Brasilien. Clypeus mit zwei Zähnen auf der Mitte. +5. Sicatus Burm. 32 mill. Brasilien. 6. Beinlingi Kuw. 23 mill. Columbia. Zpiphanes ähnlich, doch mit freiem Kopfhorn. Seiten des Metasternums fein, Hinterecken grob punktirt. Auch Neleus aculeatus ähnlich, mit Haarschopf der Flügeldeckenschulterecken. 7. Mucronatus Burm. 26 mill. Columbia. Mit Haarschopf der Schulterecken. *78. Alticola Kirsch. 30 mill. Ecuador. 9. Gracilis Kaup. 20 mill. Venezuela. Columbia. 10. Pugtionatus Burm. 30 mill. Venezuela. Die dicht aneinander stehenden Zähnchen des Clypeus divergiren mit ihren Spitzen nach auswärts. ll. Fractus Kuw. 22 mill. Rio Janeiro. Die erhabenen Stirn- leisten umschliefsen eine sehr kurze breite, viereckige Stirn. Kopfhorn mit feiner langer Längsrinne. (Nur ein Stück mit abgebrochenem Kopfhorn, sicher hierher gehörig, nasutus sehr ähnlich, doch mit kürzerem Hinterleib.) g.. Semicyclinae. Ohne Stirnleisten. Kopfhorn lang frei. Prosternalkiel behaart. 45. Semicyclus Kaup. l. Grayi Kaup. 39 mill. Madagascar. +2. Redtenbacheri Stoliczka. 25 mill. Ceylon. 3. Ferecinctus Kuw. 28—32 mill.e. Madagascar. Vorletztes Segment punktirt. Halsschildrandung vorn beinahe geschlossen. r. Pertinacinae. Aulser den zu den Seiten der Oberlippe gelegenen Hauptzähnen des Olypeus keine deutlichen Zähne, höchstens in der Mitte des Clypeus ein kleiner Ausschnitt. Kopfhorn immer unfrei. 46. Ptichopus Kaup. 1. Angulatus Perch. (gagatinus Dej., thoracicus Smith). 30 mill. Mexico. 2. Nitidus Kuw. 30 mill. Mexico. Sehr glänzend. Die Druckstelle hinter der Halsschildbucht schmal. Zahn auf der äulseren Augenwand vor dem Auge scharf rechteckig. Hals- schildvorderecken vorgezogen. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft I. 12 178 A. Kuwert: Systematische Uebersicht 3. Inca Kuw. 26 mill.e. Mexico. Halsschildvorderecken nicht scharf vorgezogen. Metasternalplatte abgewölbt. 4. Montezuma Kuw. 38 mill. Mexico. Metasternalplatte fast ganz eben. Käfer breiter, flacher, als die übrigen. 5. Aberrator Kuw. 38 mill. Ohne begrenzte Metasternalplatte. Gewölbter als der vorige. (Moluccen nach Angabe des Stutt- garter Museums.) 47. Pleurarius Kaup. +1. Pilipes Kaup. 24 mill. Sumatra. +2. Brachyphyllus Stoliczka. 43 mill. Nilgheries. Malabar. 48. Pertinacides Kuw. (Neleides pars Kaup). Wie Pertinaz gebaut, aber Vorderecken der Flgd. mit Haarquaste. Taillennarbe vorhanden. Die Stirnleisten ziehen bis zum Clypeus. 1. Affinis Perch. 43 mill. Cuba. St. Domingo. 2. Deyrollei Kuw. 41 mill. Brasilien. Schmäler als der vorige. Die Stirnleisten laufen sogleich vom Kopfhorn in sehr stumpfen Winkeln auseinander. 49. Pertinaz Kaup. Flügeldeckenfurchen an den Seiten ohne Stäbchen, unpunktirt. Halsschildseiten meist ohne Punkte. Taillennarbe meist fehlend. Clypeusdorn nicht abgebeilt. Vorderecken der Flgd. ohne Haar- quaste. Die Stirnleisten haben das Knötchen weit vom Ulypeusdorn. @. Stirnwinkel glatt, glänzend, unpunktirt, ungerunzelt. 1. Minutissimus Kuw. 20 mill. St. Catharina. Sämmtliche Kopfflächen glatt. Taillenlatz hinten in der Mitte fein runzelig. 2. Dubitans Kuw. 25 mill.e Rio. Dem vorigen fast gleichend. Grölser. ß. Clypeus runzlig mit Längsrinne (oft sehr schwach). 3. Latifrons Perch. 32 mill. Columbia. Cuba. 4. Ruehli Kuw. 35 mill. Columbia. Halsschildvorderecken rechteckig. 5. Considerabilis Kuw. 32 mill. Mexico. Mit stumpfen Hals- schildvorderecken. (Ob nicht sämmtlich zu Rhodocanthopus zu ziehen?) y. Clypeus und Stirnwinkel runzlig. 6. Mancus Burm. 25 mill. Brasilien. Buenos Ayres. 7. Epiphanoides Kuw. 28 mill. Columbia. Stirnleistenwinkel querrunzlig. (Ob nicht beide zu Ahodocanthopus zu ziehen?) der Passaliden- Arten und Gattungen. 179 6. Clypeus mit grofsen oder Ringpunkten. Grölsere Thiere. 8. Convezus Dalm. 46 mill. Peru. Chili. Brasilien. var. Stollei Kuw. 44—45 mill. Brasilien. Von Convezus durch stärkere Erhebung des nichtrunzligen, nur wenig punktirten Clypeus vor dem Stirnleistenwinkel verschieden. (Ob eigene Art?) var. Nickerlii Kuw. 36 mill. Brasilien. Stirnwinkel wenig breiter, sonst den vorigen gleichend und wohl nicht eigene Art. 9. Banghaasi Kuw. 46 mill. Amazonengeb. Den vorigen sehr ähnlich. Hinter dem geraden Clypeusrande auf der Mitte eine Vertiefung. Stirnleistenwinkel breiter. Stark gewölbt. Bucht breit. Halsschildvorderecken rechte. *710. Aequatorialis Kirsch. 37 mill. Ecuador. 50. Epipertinax Kuw. Die Stirnleisten ziehen ohne Knötchen bis zum Clypeusdorn. Flügeldeckenvorderecken ohne Haarquaste. l. Pelliculatus Perty (Pertyi Kaup). 44 mill. Cuba. öl. Ninoides Kuw. Die Stirnleisten laufen gerade zu den Clypeusdornen und sind mit diesen zusammen abgebeilt. 1. Simulans Kuw. 39 mill. Antillen. Stirn und Clypeus faltig gerunzelt. s 52. Neleuops Kuw. Vorderecken der Flgd. mit grolser Haarquaste, wie die Neleus-Arten. Seitenfurchen auch mit Stäbehenbildung. Clypeus gerade und hierdurch von Ninus und Neleus verschieden. l. Rhodocanthopoides Kuw. 23 mill. Amazonengeb. 53. Rhodocanthopus Kaup (einschliefslich Neleides, da wegen der vielen Uebergänge beide Genera zu trennen ich noch nicht schlüssig bin). @. Die der Schulter zunächst gelegenen Seitenstreifen der Flgd. mit starker Stäbchenbildung. a) Die Rückenstreifen der Flgd. sind gekerbt gefurcht. Kleinere Käfer. 1. Caelatus Er. 19 mill. Peru. 2. Nanus Kaup. 18 mill. Panama. Honduras. 125° 180 3. 16. A. Kuwert: Systematische Uebersicht Formosiceps Kuw. 19—20 mill. Centralamerika. Kopfhorn hinten ohne Längsfurche, von den Nebenhöckern durch Längs- linien getheilt. Halsschildseiten fast unpunktirt. Stirnleisten- knötchen vom Clypeus weitab bleibend. Bucht fast linear. Stirnwinkel ein rechter. . Sulcatus Kuw. 19 mill. Costarica. Kopfhorn mit Längsfurche hinten. Halsschildseiten punktirt. Bucht breiter und tiefer. Sonst dem vorigen gleichend. Stirnwinkel mehr als rechter. . Perversus Kuw. 19 mill. Guatemala. Kopfhorn hinten nur ausgebuchtet. Stirnwinkel spitz. Der hinter dem Kopfhorn von Augenwand zu Augenwand ziehende Bogen kleiner. Curtus Bates. 23 mill. Guatemala (Mirandilla). b) Nur die Seitenstreifen mit Stäbchenbildung. Die Rücken- 7. 10. 11. 12. 13. 14. streifen nur punktirt gestreift. Die Käfer grölser. Punctatostriatus Perch. 27—23 mill. Mexico. Guatemala. Die Punkte zwischen den Stäbchen in den Seitenfurchen 13- bis 2mal so hoch als die Intervalle breit. Halssch. stark glänzend. ?var. contractus Perch. 28 mill. Mexico. Guatemala. Gleich dem vorigen. Halssch. weniger glänzend. . Clypeoneleus Kuw. 22 mill. Stäbchen fast 2mal so lang als die Intervalle breit. Elypeus mit Andeutung von Zweizähnigkeit. . Mundus Kluge. 26 mill. Stäbchen so lang als die Intervalle breit. Stirnleisten stumpfwinklig auseinander ziehend. Hoffmanni Kuw. 25 mill. Stäbchen reichlich so lang als die Intervalle breit. Stirnleisten stumpfwinklig. Stirn kürzer. Taillennarbe undeutlicher. Guatemalensis Kaup. 23 mill. Stäbchen weniger sicher, so lang als die Intervalle breit. Stirnleisten stumpfwinklig. Thal zwischen Augenwand und Höcker tiefer als bei mundus. Ignavus Kuw. 24 mill. Stäbchen so lang als die Intervalle, ziemlich sicher. Stirnleisten zu Anfang recht, dann stumpf- winklig auseinander ziehend. _ Laticollis Kuw. 25 mill. Guatemala. Halssch. proportionell breiter als bei allen übrigen dieses Genus, breiter fast als die Flgd. Stäbchenbildung unsicher. Die Punktreihen wenig breiter als die Intervalle. Spiniger Bates. 24 mill. Guatemala. Nicaragua. Die von den Clypeusdornen weit abbleibenden Knötchen der Leisten sind hohe Zähne und mit denselben nicht verbunden. Furchen- punktirung wie beim vorigen. der Passaliden- Arten und Gattungen. 181 ß. Die Streifen der Flgd. sind immer nur punktirt, auch an den Seiten. a) Flgd. länger, fast noch einmal so lang als zusammen breit; Käfer also proportionell schmäler. 15. Punctulatus Kaup. 21 mill.e Centralamerika. Kopfhorn hinten ungefurcht. var.? divergens Kuw. 21 mill.e Columbia. Kopfhorn hinten gefurcht. 16. Glabrior Kuw. 21 mill. Caucasthal. Stirnleisten erst recht, dann stumpfwinklig auseinander ziehend. Hinterecken des Metasternums mit wenigen schwachen Punkten. 17. Longulus Perch. 26 mill. Mexico. Columbia. Stirnleisten erst recht, dann stumpfwinklig auseinander ziehend. Knötchen von den COlypeusdornen abbleibend. 18. Discrepans Kuw. 23 mill. Ecuador. Stirnwinkel unten recht- winklig, die Stirnleisten geschwungen bis zu den Olypeus- dornen ziehend. Clypeus unsicher gerandet. 19. Glabristernus Kuw. 24mill. Catharina. Halsschildseiten und Metasternum unpunktirt. Knötchen auf halber Stirn von den Dornen abbleibend. 20. Irregularis Kuw. 24 mill. Caucasthal. Stirnleisten sehr stumpfwinklig auseinander ziehend. Stirn kürzer. Knötchen dicht über den Dornen. b) Käfer etwas breiter. Flgd. proportionell kürzer. 21. Stultus Kuw. 23 mill. Columbia. Stirnleisten sehr breit aus- einander ziehend, der Winkel selbst kurz, spitz. Halssch. klein. 22. Brevifrons Kuw. 26 mill. Columbia. Mit kurzer Stirn, breit auseinander ziehenden, kurzen Leisten und sehr weit von den Dornen abbleibenden Leisten. 23. Anguliferus Perch. 23—24 mill. St. Catharina. Stirnleisten überrechtwinklig, dann geschwungen. Knötchen weniger weit von den Dornen. Grofse matte Taillennarbe. 24. Anguliferoides Kuw. 22—23 mill. St. Catharina. Stirn- winkel rechteckig. Stirnleisten stark gezähnt. Knötchen auf dem Clypeus sitzend. 25. Solidus Kuw. 19 mill. Paramaribo. Stirnwinkel erst recht- eckig, dann geschwungen stumpf. Die ungezähnten Stirnleisten sehr stark, mit dem Knötchen von den Dornen abbleibend. 26. Inops Truqui (Morio Perch.). 28 mill. Mexico. Cordova. Leopoldo. Seitenfurchen schwach punktirt. Stirnwinkel mehr 182 A. Kuwert: Systematische Uebersicht als recht. Knötchen fast auf halber Stirn von den Dornen abbleibend. Taillennarben matt angedeutet. 27. Dismembrandus Kuw. 26 mill. Brasilien. Honduras? Seiten- furchen etwas stärker punktirt. Taillennarbe glänzend. Sonst dem vorigen gleich. 28. Sulcatipons Kuw. 23 mill. Columbia. Die Brücke zwischen Clypeusdorn und Augenwand mit feiner, feingerandeter Furche. y. Kopfhügel ganz flach gedrückt, mit winzigem Zähnchen auf der Spitze. 29. Depressicornis Kirsch. 23 mill. Ecuador. 6. Die vor dem Kopfhügel entstehenden Stirnleisten höher als der dahinter liegende kleine Kopfhügel. 30. Mirabilis Kuw. 27 mill. (? Venezuela.) 54. Manlius Kuw. Kopfhorn ein säulenfragmentartiges Horn oder Knollen. 1. Rugifrons Kaup. 33 mill. Rio Janeiro. St. Catharina. Ecuador. s. Paxillinae. Flagge 5lappig. Käfer sehr flach. Clypeus nur mit den beiden Hauptzähnen. 55. Pazillus Kaup. 1. Pentaphyllus Paliss. Beauv. 27 mill. Antillen. Columbia. Amazonengebiet. 2. Depressus Drap. (pentaphylius Burm., consobrinus Mannerh.). 21 mill. Guatemala. Brasilien. 3. Leachii Mac Leay. 19 mill. Brasilien. 4. Minor Kuw. (latisternus Kuw. olim). 17 mill. Amazonengeb. 56. Pazilloides Kuw. (Berl. Ent. Ztschr. 1390). 1. Philippinensis Kuw. 25 mill. (Philippinen, nach Angabe des Hrn. Schmidt in Flottbeck.) Brasilien? (Berl. Ent. Ztschr. 1890.) 2. Schmidtii Kuw. 22 mill. (Philipp. nach Angabe von Schmidt.) Brasilien. (Berl. Ent. Ztschr. 1890.) 3. Brasiliensis Guer. 19 mill. Brasilien. 57. Spasalus Kaup. . Robustus Perch. 19—20 mill. Antillen. Brasilien. 2. Crenatus FEschsch. (puncticollis Serv., crenulatus De;j.). 15—16 mill. St. Catharina. Brasilien. . Abnormalis Kuw. 15—16mill. Amazonengeb. Vom Clypeus- dorn zur inneren Augenwand zieht eine scharfe kielartige Leiste. [ n o der Passaliden- Arten und Gattungen. 183 t. Pseudacanthinuae. Clypeus innerhalb der Hauptdorne gerandet (nicht wie bei Passalus der ganzen Breite nach). 58. Pseudacanthus Kaup. (Truquius Bates pars). l. Mezicanus Truqui. 29 mill. Mexico. 12. Laticornis Truqui. 31 mill. Mexico. 73. Aztecus Truqui (Truguius Aztecus Bates!)). 23 mill. Mexico. 4. Truquii Kuw. 31 mill. Mexico. Das dreieckige breite Kopf- horn vorn weit überhängend. Stirn ohne Längsaushöhlung. 19. Jalapensis Bates. 25 mill. Mexico. Jalapa. u. Ciceroninae. Die Stirnleisten ziehen gegen die Binnen- oder Mitteldorne des Olypeus. 59. Vindez Kaup. 1. Agnoscendus Perch. 24 mill. Mexico. Jalapa. 2. Sculptilis Bates. 22 mill. Guatemala. 60. Ciceronius Kaup. 1. Schroederi Kuw. 25 mill. Nossibe bei Madagascar. (Berl. Ent. Ztschr. 1890.) 2. Paucipunctus Kuw. 24 mill. Madagascar. (Berl. Ent.Z. 1890.) 3. Morbillosus Kaup. 25 mill. Madagascar. 4. Elevaticornis Kuw. 27—2S mill.e Antanarivo. Kopfhorn vorn und hinten gleichmäfsig ansteigend. 5. Sinuosus Kuw. 23 mill. Madagascar. Mit breiter, tiefer Bucht der Halsschildfurche hinter den Augen. 6. Antanarivae Kuw. 23 mill. Antanarivo. Die Stirnleisten in der Nähe des platten Kopfhorns platt gedrückt. Die die beiden Binnenzähne des Clypeus verbindende Leiste auf der Mitte mit Ausschnitt. v. Phoronaeinae. Mittelzähne des 4zähnigen Clypeus nahe aneinander gerückt. Mit 3 oder 5 Flaggenlappen. 61. Eriosternus Kuw. Prosternalkiel behaart. Stirn gerunzelt. ° Eriocnemis ähnlich. *1. Pilosus Aurivillius. 37 mill.e. Kamerun. 1) Bates hat für diese Art ein eigenes Genus geschaffen. Ich bin, da mir mehrere Thiere dieser Gattung fehlen, nicht in der Lage, jetzt schon mich für Aufrechterhaltung entscheiden zu können. 184 A. Kuwert: Systematische Uebersicht 62. Phoronaeus Kaup. 1. Denticollis Kaup. 35 mill. Brasilien. 2. Rusticus Perch. 38—45 mill. Brasilien. 3. Quadricollis Eschsch. 33— 33 mill. Brasilien. 4. Aduncus Er. 30 —33 mill. Brasilien. 5. Undulifrons Kuw. 36 mill. Caucasthal. Kopfhorn vorn frei. Stirn stark querwellig. 16. Jansoni Bates. 32 mill. Nicaragua. 63. Phoronaeosomus Kuw. (Phoronaeus Kaup pars). Die Stirnleisten ziehen bis zum Clypeusdorn. Clypeus hinter dem Mittelausschnitt ausgehöblt. 1. Binominatus Perch. (erosus Truqui). 33—36 mill. Amerika centr. et mer. 2. Occipitalis Perch. (binominatus Kaup pars).. 33 — 36 mill. Rio Janeiro. . Humericrinitus Kuw. 33 mil. Amerika mer. Mexico. Schulterecke mit Haarquaste. o 64. Epiphanus Kaup. . Perplezus Kaup. 26 mill. St. Catharina. . Schaufussi Kuw. 30 mill. Carracas.. Kopfhorn gekielt. Stirnleistenwinkel sehr stumpf. 3. Molestus Kuw. 26 mill. Ecuador. Kopfhorn gekielt. Stirn- leistenwinkel sehr stumpf. (Rhodocanthopus anguliferoides sehr ähnlich.) 4. Simulator Kuw. 22 mill. Brasilien. Kopfhorn oben ab- gerundet. Vorletztes Segment dem Hinterrande des letzten parallel ausgeschnitten. Stirnleistenwinkel schwach stumpf. 5. Maillei Perch. (cognatus Truqui). 23 mill. Columbia. Dem vorigen gleichend, doch mit rechtem Stirnleistenwinkel. 6. Paxilloides Kaup. 19 mill. Brasilien. Guatemala. 7. Glaberrimus Eschsch. 23 mill. Brasilien. DD 69. Tetraracus Kuw. Flagge 4- bis ölappig. Der erste Lappen stets etwas kürzer. Kopfhorn immer kielig. rl. Tetraphyllus Eschsch. 21 mill. Guyana. 2. Abortivus Perch. (? tetraphyllus Dej.). 30 mill. Guyana. Amazonengeb. 3. Variiphyllus Kuw. 25 mill. Amazonengeb. Mit vier langen Flaggenlappen; der vorhergehende verkürzt. der Passaliden- Arten und Gattungen. 185 w. Solenocyclinae. Den Petrejinen ähnlich. Halssch. vorn ganz gerandet. Nur Afrikaner. 66. Solenocycelus Kaup. l. Eraratus Klug. 33—36 mill. Madagascar. 2. Segmentatus Kuw. 30 mill. Antinarivo. Nyassa. Letztes Segment weniger stark ausgeschnitten. Der Mittelvorsprung der Unterlippe stärker ausgeschnitten. x. Flamininae. Clypeus mit sechs sehr stumpfen Zähnen, zwischen den Hauptzähnen ganz gerade, mit Anflug von Randung. 67. Flaminius Kuw. 1. Nonfriedi Kuw. 23 mill. Madagascar. y. Neleinae. Clypeus 4zähnig; Zähne ziemlich gleichweit von einander stehend. 68. Neleus Kaup. Die Stirn fällt steiler ab. Die Stirnleisten immer im Bogen zum Clypeusdorn ziehend. «@. Taillennarbe punktirt und behaart. 1. Corniferus Eschsch. (torpidus Er.). 40 mill. Brasilien. Peru. Ecuador. 2. Crinicicatriz Kuw. 37 mill. Haiti. Ecuador. Domingo. St. Paolo. Kopfhorn mit kaum freier Spitze. ß. Taillennarbe nicht behaart. Das lange Kopfhorn weit frei. 3. Aculeatus Perch. 30 mill. Rio Janeiro. St. Catharina. 4. Unicornis Lap. et Serv. 45 mill. Guadaloupe. y. Taillennarbe unbehaart. Kopfhorn wenig oder garnicht frei. 5. Interruptus Lin. (spectabilis Perty, grundis Dej.). 50—60 mill. Antillen. Guyana. Brasilien. Columbia. 6. Praestigiator Kuw. 45 mill. Carracas. Kopfhorn vorn etwas mehr aufgerichtet als beim vorigen. Halssch. schmäler als die nach hinten verbreiterten Flgd. 7. Pauzillus Kuw. (intermedius Kuw. olim). 26 mill. Mexico. Die Seitenfurchen der Flgd. ohne Stäbchenbildung. 8. Punctatissimus Eschsch. (laborator Kaup). 30 mill. Honduras. Mexico. Brasilien. Columbia. 186 A. Kuwert: Systematische Uebersicht 9. Diffieilis Kuw. 31 mill. Brasilien. Durch das hinten nicht 10. 16 12. 15. 16. 17. 18. 19: 21. verbreiterte Kopfhorn vom vorigen verschieden. Suturalis Burm. 33 mill. Brasilien. Columbia. Buenos. Mit einfacher Punktreihe der Halsschildseitenrandes. Scelus Kuw. 33 mill. Columbia. Clypeus steiler abfallend. Clypeus vorn stark gewulstet, hinter der Wulst gedrückt. Mit einfacher Punktreihe des Halsschildseitenrandes. Distinguendus Kuw. 34 mill. Mexico. Mit doppelter Punkt- reihe des Halsschildseitenrandes. Schmäler als die vorigen. . Carinaefrons Kuw. 37 mill. Merida. Caucasthal. Unter dem etwas freien Kopfhorn im Stirnleistenwinkel eine längs- kielartige Warze. . Languidus Kuw. 37 mill. Merida. Mikroskopisch reticulirt und auf der Oberfläche matt erscheinend. Nur 1 Stück. Punctiger Serv. (interruptus Ol., striolatus Eschsch.). 38 mill. Guyana. Brasilien. St. Catharina. Tlascala Perch. 38—40 mill. Mexico. (var.?) laeviclypeatus Kuw. 40 mill. Guatemala. Ohne die Ringpunkte auf Stirn und Clypeus des vorigen. (var.?) chilensis Kuw. 40 mill. Chili. Der Unterzahn des linken Kiefers mit zwei scharfen Zäckchen. Nicaraguae Kuw. 33 mill. Nicaragua. Die Stirn steiler abfallend. Der Vorderzahn der Maxillen mit 3 sehr scharfen Zacken, ebenso der Unterzahn des linken Kiefers mit 2 sehr scharfen Zacken. Sanio Kuw. 38 mill. St. Catharina. Hinter dem stark ge- wulsteten Clypeus halbmondförmige, grofse Eindrücke. Das Kopfhorn auch hinten stark erhaben und ziemlich walzig. Scurra Kuw. 37 mill. Brasilien. Stirn sehr steil abfallend und sehr kurz. Die Spitze des ganz unfreien Kopfhornes vorn nicht angerichtet. . Guatemalae Kuw. (suleicrinitus Kuw. olim). 40 mill. Guate- mala. Die rechte Stirnleiste in der Nähe des ziemlich weit freien Kopfhornes meistens mit ein bis zwei Höckerchen. Vagans Kuw. 40 mill. (Nach Angabe des Stuttgarter Museums von den Moluccen.) Der breite Unterzahn des linken Kiefers mit zwei starken Eckspitzen. (Ob nicht mit laeviclypeatus aus Guatemala identisch?) . Transvalensis Kuw. 33 mill. (Transvaal, nach Angabe des Stuttgarter Museums.) Der Unterzahn an beiden Kiefern aus einem nach vorn schräg verschmälerten und abgerundeten Zäckehen bestehend. (Punctiger Serv. sehr ähnelnd.) der Passaliden- Arten und Gattungen. 187 23. Scepticus Kuw. 26 mill. (Lagos nach Angabe, des Stutt- garter Museums). Der Vorderzahn des rechten Kiefers fast schaufelartig breit und etwas hohl; an dem linken das oberste Zäckchen getrennt. (Ob die Zahnbildung nicht rudimentär?) 69. Vatinius Kaup!). Ciypeus bei flacher Stirn weit vorgeschoben. 1. Toriferus Eschsch. (subarmatus Dej.). 33—35 mill. Brasilien. 2. Villosus Perch. 35 mill. Brasilien. 70. Ninus Kaup. Clypeus bei sehr flacher Stirn mit geradlinig in die Clypeusdorne ziehenden Stirnleisten. (Ohne Besichtigung der Typen ist eine richtige Vertheilung der Namen nicht gut möglich.) 1. Geometricus Perch. 35 mill. Blumenau. St. Catharina. 2. Carbonarius Sturm. 35 mill. Mexico. Cuba. Carracas. 3. ?Sobrinus Dej. 27 mill. Honduras. Mexico. Venezuela. Hals- schildvorderecken stumpfwinklig. Oberlippe etwas ausgerandet. 4. Amazonicus Kuw. 24 mill. Amazonengeb. Halsschildvorder- ecken scharfwinklig. Oberlippe gerade. 5. ? Acuminatus Eschsch. 27 mill. Columbia. Halsschildvorder- ecken gerundet rechtwinklig. 6. ?Interstitialis Eschsch. 28 mill. Columbia. St. Catharina. Amer. med. Am Vorderzahn der Maxillen die beiden unteren Zäckcehen verschmolzen. Flgd. 1} mal so lang als breit. var. Hondurae Kuw. 29 mill. Honduras. Mexico. Jamaica. Flgd. 2 mal so lang als breit. var. ? barbatus Serv. 26 mill. Cuba. Jamaica. Cayenne. Kopfhorn weniger viereckig, mehr aufgerichtet. y. Leptaulacinae. Clypeus fast immer mit einfachem oder gespaltenem Mittelzahne oder einem sehr kleinen Ausschnitte auf der Mitte, welcher jeseitig ein Zähnchen trägt; in letzterem Falle immer mehr als 4 Zähne oder der Käfer sehr flach. Metasternalseitenrinnen ziemlich gleichmälsig schmal. 71. Trichostigmus Kaup. 1. Thoreyi Kaup. 25 mill. Philippinen. 2. Ursulus Schauf. 18 mill. Celebes. !) Die von Kaup in diesem Genus zusammengefalsten Thiere sind durchaus ebenso wenig zusammenzustellen, als die unter Phoronaeus, Ninus und andere Gattungen zusammen gefügten. 188 A. Kuwert: Systematische Uebersicht 72. Stephanocephalus Kaup (ist wohl als Unterabtheilung zu Leptaulaz zu ziehen). tl. Hostilis Perch. 33 mill. Brasilien. 12. Stellaris Kaup. 24 mill. Mexico. ? var. Colombinus Kuw. 23 mill. Columbia. Metasternum immer mit dicht punktirten Hinterecken. Kopfflächen mit Ring- punkten. 3. Cazicus Kuw. 19 mill. Mexico. Dem Leptaulaz Saigonicus und Macassariensis überaus ähnelnd. Nur 1 Stück. 73. Leptaulaz Kaup. A. Die Stirnleisten gemeinschaftlich einen an das vom Kopfhügel herabkommende Leistchen sich lehnenden Kreisabschnitt bildend, seltener im unscheinbaren Winkel daraus hervorgehend, dann der Käfer immer höchstens 19 mill. lang. 1. Planus N. (vicinus Hope, bicolor auctorum pars). 14 mill. Borneo, Java. var. innocuus Fabr. Schmäler. 2. Ribbei Kuw. 16 mill. Süd-Celebes. Letztes Segment hinten in der Mitte kurz gerundet gedrückt. Halsschildseiten dicht punktirt. ; 3. Novae Guineae Kuw. 16 mill. Neuguinea. Letztes Segment hinten in der Mitte mit kurzem halbrundliehem Ausschnitt und auf dem Grunde desselben sehr fein und sehr dicht punktirt. 4. Obtusidens Kuw. 14—15 mill. Neuguinea. Letztes Segment auf der Mitte fein, vorletztes auf der Mitte etwas gröber punktirt. Die Clypeuszähne des 2 stumpf. (Ob immer?) 5. Glaber Kirsch (Doriae Kuwert olim). 19—22 mill. Neu- guinea. Mit Behaarung auf der Mitte des letzten "Segmentes aus der Punktirung daselbst. 6. Cyclotaenius Kuw. 14mill. Borneo. Die Stirnleisten bilden annähernde Kreisform. 7. Manillae Kuw. 13—17 mill. Philippinen. Dindigal. Letztes Segment hinten breit gerundet vorgezogen. 8. Malaccae Kuw. 18—19 mill. Malacca. Borneo. Die letzten 2 Segmente dicht punktirt. 9. Consequens Kuw. 18.5 mill. Süd-Celebes. Vorletztes Segment auf der Mitte unpunktirt. 10. Batschianae Kuw. 13— 14 mill. (perparvulus Kuw. olim). Vorletztes Segment fast in der ganzen Breite unpunktirt. der Passaliden- Arten und Gattungen. 189 1l. Humerosus Kuw. 19 mill. Ostindien. Schulterecken deutlich vorragend. Vorletztes Segment auf seiner Mitte breit unpunktirt. 12. Bicolor Fabr. 18 mill. Südostborneo. Java (Östindien?). 13. Cicatricosus Kuw. 18 mill. Ceram. Letztes Segment auf der Mitte vor dem Hinterrand mit Warze. 14. Abdominisculptus. 17—18 mill. Celebes. Ceram. Letztes Segment an den Seiten der Abdominalnarbe mit einem ziemlich deutlichen, gegen den Vorderrand des Segments ziehenden Kielchen, das bei den Weibchen bisweilen fehlt. var. Calcuttae Kuw. 19—20 mill. Caleutta. 15. Macassariensis Schauf. 14 mill. Macassar. Üelebes. 16. Differentispina Kuw. (bicolor auctor. pars). 20 mill. Philipp. Java. Ceylon. Mittelschienen fast gerade; ziemlich sperrig behaart. var. Subsequens Kuw. 19— 20 mill. Ostindien. Mittel- schienen schwach bogig. Flgd. gleichbreit. 17. Incipiens Kuw. (bicolor auctor pars). 19—20 mill. Ostindien Das letzte Segment spitziger. 18. Eschscholzii Kaup. 23 mill. Philippinen. Nias. 19. Aurivillii Kuw. 24 mill. Assam. (Old COalabar?) Filed. nach hinten etwas verbreitert. Käfer breiter. 20. Beccarii Kuw. 20—22 mill. Sumatra. Halssch. mit scharf winkligen Vorderecken. Sonst dem vorigen gleichend. B. Die Stirnleisten im spitzen deutlichen Winkel vom Kopfhorn oder einer von dem Kopfhorn sich herab- senkenden Leiste entspringend; dann geschwungen auseinandergehend, meistens mit ziemlich deutlichem Winkel am Knötchen. 21. Saigonicus Kuw. 19—21 mill. Saigon. Innerhalb der tiefen Abdominalnarbe das Segment gleichmälsig abgerundet. 22. Dentatus Fabr. 22—23 mill. Celebes. Ostindien. Philippinen. 23. Celebensis Schaufuls i.l. 25 mill. Die Stirnleisten gehen schon von der Kopfhornspitze auseinander. Ohne verschobenes Parallelogramm im Stirnwinkel. Oberlippe vorn fast gerade. var. Bornensis Kuw. 27 mill. Borneo. Neuguinea. Meistens mit kleinem erhabenem Parallelogramm im Stirnleistenwinkel. Halsschildvorderecken stumpfwinklig. Oberlippe vorn aus- gerandet. var. Indicus Kuw. 27 mill. Ostindien. Gleich dem vorigen, aber mit abgerundeten Halsschildvorderecken, kaum von ihm verschieden. 190. A. Kuwert: Systematische Uebersicht 24, Separandus Kuw. 27 mill. Philippinen. Die Stirnleisten entspringen von einem kurzen Stiele. var. Medius (Er.?). 23—24 mill. Ceram. Philippinen. var. Mazillonotus Kuw. 27 mill. Philippinen. Die obere Zacke des Vorderzahns dick und plump vorgeschoben. 25. Timoriensis Perch. 33—45 mill. Timor. Philippinen. Indien. 26. Darjeilingi Kuw. 30 mill. Darjeiling. Ostindien. Stirn- leisten mehr geschweift, nach vorn etwas convergirend. Seiten des letzten Segments breiter und sehr dicht punktirt. 74. Eumelus Kaup. tl. Spinifer Perch. 25 mill. Brasilien. 2. Angulinotus Kuw. 25 mill. Columbia. Clypeus vorn ohne leistenförmige Abgrenzung durch Punkte, mit Ringpunkten. 13. Lunaris Kaup. ? mill. Brasilien. 4. Latidens Kuw. 30 mill.e. Columbia. Mittelzahn des Clypeus breit. Hinter ihm ein Längsgrübchen zur Stirn. aa. Mitrorhinae. Wie die Leptaulacinen gebaut. Die Metasternalseitenrinnen jedoch nach hinten stark ausgebaucht. 75. Mitrorhinus Kaup. Tl. Punctifrons Kaup. (cajor Perch.). 23 mill. Brasilien. 2. Frater Kuw. 23 mill.e. Mexico. Abdominalsegment überall dicht punktirt, hinten ziemlich breit ausgeschnitten. 3. Klenei Kuw. 20 mill. Ecuador. Columbia. Letztes Segment glatt, nur an den Seiten punktirt, nicht ausgeschnitten. 76. Eumelosomus Kuw. Von Eumelus durch den nicht nach hinten ausgebauchten, sondern eher eingebogenen Hinterrand des vorletzten Segments und die aus- gebauchten Metasternalseitenrinnen verschieden. Nur afrikan. Thiere. 1. Klugii Kaup. 24 mill. Ashante. Guinea. #9, Laevipectus Aurivilliu. 24 mill. Camerun. 3. Sansibaricus Har. 23 mill. Zanzibar. Bagamoyo. +4. Duplicatus Har. 26 mill. Kabebe. Guinea. 5. Nachtigalli Kuw. 17—18mill. Sierra Leone. Der oberhalb der Schulterbeule gelegene breitere Streifen mit Stäbehenbildung. 6. Wissmanni Kuw. 27 mill. Ashante. Hinterleib kürzer als bei Sansibaric«s Har. 7. Luederitzi Kuw. 16—17 mill. Monrovia. Der oberhalb der Schulterbeule gelegene Streifen kaum mit Stäbchenbildung. der Passaliden- Arten und Gattungen. 191 8. Petersii Kuw. 20 mill. Westafrika. Der über der Schulter- beule gelegene breitere Streifen mit deutlicher Stäbchenbildung. 9. Emini Kuw. 21 mill. Sierra Leone. Der über der Schulter- beule gelegene schmälere Streifen mit Doppelpunkten. 77. Didimus Kaup. Tl. Quadrifrons Perch. 33 mill. Cap. (Ob hierher gehörig??) 72. Laevis Kluge. 21—24 mill. Isle de Prince. 3. Parasiticus Imhof. 24 mill. Guinea. 4. Latro Kuw. (Tippotip Kuw. olim). 23 mill. Ashante. Unter- lippe vorn gerade. Letztes Segment überall dicht punktirt. 5. Fur Kuw. (Buschiri Kuw. olim). 25 mill. Sierra Leone. Unterlippe vorn gerundet vorgezogen. 6. Punctipecetus Kayp. 19—20 mill. Guinea. 7. Fraudator Kuw. (Kingbelli Kuw. olim). 19 mill. Nyassa. Clypeusmittelzähnchen scharf und spitzig. Schulterbeule schmäler als beim vorigen. 8. Simulator Kuw. 18 mill. Guinea. Die beiden Zähnchen zur Seite des Clypeuseinschnittes weit auseinanderstehend und stärker, so dals der Olypeus auf der Mitte deutlich 4zähnig ist. Schmäler als der vorige. 78. Didimoides Kuw. Clypeus und Kopfflächen stark längsrunzlig. *71. Knutsont Aurivillius. 30 mill. Kamerun. 2. Honoratus Kuw. 38 mill. Madagascar. Dem Pentalobus Palinit und Leptaulax Timoriensis ähnlich. 79. Vitellinus Kuw. Zur Aulsenseite der Hauptzähne des Clypeus noch ein weiterer kleiner Zahn, so dafs der Clypeus 7”—8 Zähne trägt. Flagge 3lappig. 1. Pullus Kuw. 25 mill. Madag. Mit Stirnwarze u. kürzerer Stirn. 2. Breviceps Kuw. 26 mill. Madagascar. Ohne Stirnwarze mit sehr kurzer Stirn. 3. Madagassus Kuw. 23 mill. Madagascar. Halssch. schmäler. Letztes Segment hinten überall hoch gerandet. 4. Approzimatus Klug. 30—51 mill. Madagascar. Halssch. breiter. Randung des letzten Segments in der Mitte mehr oder weniger deutlich unterbrochen. 80. Pentalobus Kaup. Palinii Perch. (Gabonicus Thoms.). 45 mill. Ashante. Gabon. 2. Barbatus Fabr. (subpentaphyllus Thoms.). 28 mill. Guinea. Gabon. Ashante. ei . 192 A. Kuwert: Systematische Uebersicht etc. 3. Reitteri Kuw. 24 mill. Niam-Niam. Kiefer mehr winklig gebogen als bei barbatus. Die Ausschnittstelle des Abdominal- segments auch in der Mitte immer gerandet. 4. Savagei Perch. 19 mill. Niam-Niam. Guinea. II. Halssch. abnorm grofs. Flgd. verwachsen. Flügel fehlend oder verkümmert. a. Ökleinae. Clypeusrand gewulstet, gerandet oder gefurcht als Leiste erscheinend, den Passalinen und Aulacocyclinen ähnlich. 81. Triaenurgus Bates. Ohne Stirnleisten. Clypeusrand an den Seiten als Zähnchen vor- gezogen und dadurch 4zähnig erscheinend, die mittleren Zähnchen sehr weit von einander. 1. Junctistriatus Kuw. 37 mill. Guatemala. Die Nebenhöcker sind unfreie Querleisten. 2. Subopacus Bates. 36 mill. Guatemala. 82. Oileus Kaup. +1. Heros Truqui. 45 mill. Mexico. 83. Ogyges Kaup. +1. Laevissimus Kaup. 30 mill. Columbia. 2. Laevior Kaup. 50 mill. Columbia. 84—85. Prosoclitus Bates. Mit stirntheilender Längsfurche. _ +1. Obesus Bates. 42 mill. Mexico. 72. Quitensis Kaup. Quito. Mexico. 86. Proculejus Kaup. 1. Brevis Truqui. 32 mill. Miradore. Mexico. 72. Truguii Kaup. 30 mill. Mexico. +3. Sartorii Kaup. 30 mill. Miradore. Mexico. +4. Hirtus Truqui. 27 mill. Huanchinango. Mexico. +5. Championis Bates. 30 mill. Guatemala. Vera Paz. 4000 Fufs. 76. Pubicostis Bates. 283 mill. Mexico. Orizaba, b. Proculinae. Clypeusrand schneidig, den Veturinen ähnlich. 87. Proculus Kaup. 1. Goryi Melly. 76 mill. Guatemala. 2. Mniszechii Kaup. 65 mill. Columbia. Guatemala. 3. Burmeisteri Kuw. 60 mill. (Guatemala?) Der Oberzahn des Clypeus wie bei Opacipennis aufgerichtet. Glänzend. 4. Opacipennis Thoms. 55 mill. Guatemala. (var.?) opacus Kuw. 55 mill. Auch das Halssch. matt. Kiefer mehr nach aulsen geeckt. | 88. Publius Kaup. tl. Crassus Smith. 42—49 mill. Columbia. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 193 Die Varietäten des Trichius rosaceus \Voöt. Von Dr. G. Kraatz. Herr Reitter hat in der Juni-No. V der Wiener entomol. Zeitung 1890 eine Sichtung europ. Trichius- Arten gegeben, in der der Tr. gallicus scharf begrenzt wird, indem von dieser Art mit Recht die Formen ausgeschlossen werden, bei denen nicht die vier vorletzten Bauchsegmente, sondern nur das vorletzte beim d in der Mitte der Basis mit einer weils beschuppten, meist in zwei Querflecke aufgelösten Querbinde versehen ist. Erichson (Ins. Deutschl. III, p. 589) führt die Form mit vier weils beschuppten Bauchsegmenten als var. a des gallicus Dej. Heer auf, die Form mit einem weilsbeschuppten Bauchsegment als var. b. In dieser Auffassung sind ihm meines Wissens fast alle Autoren bisher gefolgt. Der Grund lag wohl zum Theil daran, dafs es ihnen an genügendem Materiale fehlte, da der zonatus Germ. in den Sammlungen nur wenig verbreitet und auch der gallicus Heer seltener sein dürfte, als Herr Reitter annimmt; derselbe hat der geographischen Verbreitung der Arten keine besondere Aufmerksam- keit zugewendet, da er den südeuropäischen zonatus Germ. in Italien bis Tirol verbreitet sein läfst. Sehr schöne Ex. des Tr. zonatus sensu Reitter erhielt ich aus Kärnthen durch den Insektenhändler Kahr. Diese Form ist aber auch am Rhein nicht selten; Herr Beckers brachte mir eine Anzahl Ex., welche er bei Rheydt ge- sammelt hatte; ich selbst fing seiner Zeit 1 Stück bei Bonn und Eriehson erhielt Dortmunder Ex. von Suffrian (Ins. Deutschl. III, p. 590), ebenso wie der alte Stettiner Schmidt, welcher dieselben bereits in der Stettin. Zeit. 1840, p. 119 erwähnt. Die Aehnlichkeit zwischen den Stammformen des gallicus Heer und des zonatus Germ. ist so grols, dafs Niemand daran gedacht hat, in der Stammform des zonatus diese Art wieder zu erkennen. Hierdurch erscheint es mir vollkommen gerechtfertigt, einen Namen für die bisher unbenannte Form einzuführen, da es geradezu an einem solchen für die rheinische Form des zonatus, die dem gallicus so täuschend ähnlich ist, fehlt. Dazu bedarf es keines neuen Namens, denn die rheinische Form ist nach einem hollän- Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft. 13 194 G. Kraatz: Die Varietäten dischen !) Stücke bereits 1793 von Vo&t (Col. I, p. 27) als rosaceus beschrieben und auf dem Titelkupfer auf Taf.V, Fig. 43 vortrefflich abgebildet. Allerdings palst die Abbildung ebenso gut auf gallicus Heer, doch schreibt mir Herr Dr. Everts auf meine Anfrage, dafs in Holland nur der Trichius vorkomme, dessen Z| auf dem vor- letzten Bauchsegmente eine weilse Binde habe. Es stimmt dies ganz mit meiner Vermuthung überein und ich vermuthe mit Herrn Everts, dafs auch die Limburg’schen Stücke rosaceus sein werden. Der rheinische rosaceus ist dem gallicus Heer täuschend ähn- lich, aber stets leicht von ihm dadurch zu unterscheiden gewesen, dafs bei ihm nur das fünfte Bauchsegment mit einer unterbroche- nen, weilsen Binde versehen ist; auch diese kann bisweilen fehlen (Ex. von Reydt, nudiventris mihi). Erichson betrachtete den rosaceus als var. b des gallicus Heer (seines abdominalis Men.). Die Verbreitung des rosaceus in Frankreich bleibt noch näher festzustellen; jedenfalls kommt derselbe daselbst vor, da Mulsant ausdrücklich in erster Linie angiebt, dals das mittlere vorletzte Bauchsegment und bisweilen die drei vorhergehenden Segmente eine weilse Binde zeigten; andererseits spricht Mulsant ausdrücklich aus, Lamellicornes, ed. I, p. 542: der gallicus, suivant nous, eonstitute une espece tres distincte. Die angegebenen Unterschiede in der Fär- bung der Naht beider Arten sind aber nicht stichhaltig; Castelnau giebt in seiner Hist. nat. desins. Il, p. 158 an, dafs sein Tr. succinctus von Paris (der Cat. Gemming. Harold IV, p. 1344 giebt fälschlich Germania als Vaterland an) „deux taches jaunes semicirculaires sur l’avant dernier segment de l’abdomen du J'“ habe. Herr v. Heyden giebt von seinem gallicus nur an, dafs die Basalbinde stets auf einen Humeralfleck beschränkt ist, und erwähnt über die Abdominalbildung des Käfers gar nichts; ich vermuthe, dafs sein gallicus von Frankfurt a.M. = rosaceus Voöt (mit weilser Mittelbinde auf dem vorletzten Segmente des g\) ist, doch bedarf dies noch einer Bestätigung; sein abdominalis Men. von Austria (Parr.) dürfte jedenfalls = gallicus Heer sein. Ein Ex. des rosaceus aus Hessen fand ich in der Sammlung des Herrn Koltze. Die corsicanischen Formen des zonatus Germ. sind noch nicht besprochen, so viel ich weils; ich erhielt eine Anzahl Ex. vom ver- storbenen Bellier de la Chavignerie. 1) Als Vaterland des rosaceus ist im Catal. Gemminger und Harold (IV, p. 1344) fälschlich Schweden angegeben. des Trichius rosaceus Voet. 195 Dieselben zeichnen sich von den sieilianischen und sardinischen durch breitere schwarze Binden aus; Stücke, welche dem rosaceus Voöt ähnlich gezeichnet sind, scheinen nur selten vorzukommen, doch besitze ich ein solches, welches also die corsicanische Stamm- form bildet (corsicus mihi). Wenn die vordere Binde in der Mitte in einem Punkte mit dem Schulterfleeck zusammenflielst, so entsteht die var. conjunctus m. Wenn dieselbe nicht mit dem Schulterfleck zusammenfliefst, wohl aber am Ende und in der Mitte mit der hinteren Binde, so ent- steht eine Zeichnung, welche der des zonatus ähnlich, aber dadurch wesentlich verschieden ist, dafs ein Längsstreif neben dem Rande gelb bleibt, was bei zonatus nicht der Fall ist. (Q var. suturalis, mit gelbem Streif neben der Naht fast bis zur Spitze.) Die Verbindung der vorderen Binde mit dem Schulterfleck kann allmählig eine breitere werden, so dafs zwischen beiden nur ein oder einige gelbe Punkte übrig bleiben; dabei kann die vordere Binde am Ende mit der hinteren zusammenflielsen (var. connezus) oder nicht. Erstreckt sich die erste schwarze Binde bis zur Naht, so thut dies auch die zweite; alsdann entsteht eine Zeichnung, welche der des zonatus sehr ähnlich ist, nur ist die erste Binde breiter schwarz; für sie kann der Name zonatus bleiben. Weiber besitze ich vom corsicus nur eins (var. suluralis m.), bei welchem der grölste Theil des Thorax weils gesäumt ist, sowie den flachen Dorsaleindruck des Pygidiums besitzt. Bei einer Var. aus dem südlichen Europa reicht die erste Binde bis zur Naht (die zweite nur unten) und ist in der Mitte mit dem Schulterfleck und der zweiten Binde verbunden, wodurch eine eigenthümliche bunte Zeichnung entsteht (var. interruptus mihi). Bedel giebt an (Ann. Soc. Ent. de France 1889, p. 96), dafs Tr. zonatus in Algier und Marocco stellenweise häufig, die Zeich- nung sehr variabel und das @ vom Z' durch das „pronotum glaber, luisant, nettement ponctue et borde, sur les cötes, d’un enduit blanchätre“ verschieden sei. Bei meinem corsicanischen Q ist der Thorax kaum schwächer behaart als der des g'; bei einem 9 aus Sieilien entspricht er der Beschreibung Bedel’s und der Abbildung des sardinischen fasciolatus Gene. 13* 196 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Die Varietäten des Trichius gallicus Heer. Herr v. Heyden hat bei seiner Besprechung der Varietäten des Trichius fasciatus L. und abdominalis Men. (in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1889, p. 385 — 388) eine Varietät des gallicus Heer (= abdom. Heyd.) aus Rumelien als bipartitus beschrieben, bei der die hintere Hälfte der Fld. schwarz ist, mit einem gelben Punkte nahe dem Rande der Fld. Die Uebergänge von dieser schönen Form, von der ich ein griechisches und ein Stück von Amasia besitze, werden durch folgende beide Formen von Veluchi gemacht: pars dimidia postica elytrorum nigra, punctis aurantiacis duobus (ad latera et ad suturam) nigris (var. bipunctatus mihi); pars dimidia postica elytrorum nigra, fascia media (latius a sutura remota) aurantiaca (bivittulatus mihi). Diese Var. unterscheidet sich von meinen croatischen Stücken der var. bivittatus Muls. durch die gröfsere Ausdehnung des Schwarz auf der hinteren Hälfte der Fld. (ähnlich wie bei dipartitus) und dadurch, dafs die hintere gelbe Binde ziemlich weit von der Naht entfernt bleibt. } Die var. bipunctatus bildet so ziemlich das Analogon zu var. zonatus Germ., doch erstreckt sich bei diesem die gelbe Binde bis nahe zur Naht und zieht sich ein Stückchen an derselben hinunter, was beim bipunctatus nicht der Fall ist. Aufser den drei erwähnten Var. des Trichius gallicus kenne ich aus Griechenland nur die var. bövittatus Muls. vom Olymp. Herr v. Oertzen führt fasciatus L., abdominalis Men. und zonatus Germ. von Griechenland auf; von diesen Arten ist der zonatus Germ. jedenfalls gleich meinem gallicus var. bipunctatus, der abdominalis = gallicus Heer und der fasciatus L. wahrschein- lich = gallicus Heer var. bivittatus Muls. Einen echten griechi- schen fasciatus habe ich noch nicht gesehen. Dafs über so an- sehnliche Käfer, wie die Trichius, noch so wenig richtige Ansichten herrschen, sollte man kaum glauben; man ersieht daraus, mit welcher Vorsicht die Angaben von Localfaunen aufzufassen sind. Herrn v. Oertzen trifft hierbei natürlich kaum eine Schuld. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heftl.] 197 Die Varietäten des Trichius fasciatus L. Reitter nimmt an, dafs seine var. sibiricus („mit einem queren, weifsen Schuppenflecken jederseits an der Basis des vor- letzten Bauchsegmentes“) nur in Sibirien vorkommt; ich habe den- selben aber einzeln im Harz (bei Ilsenburg) gesammelt und fand zwei Ex. von Johannisbad in Schlesien unter meinen Ex. der Dr. Schneider’schen Sammlung (eins, bei dem nur die Schulterecken schwärzlich sind, eins, bei dem die Basalbinde vollständig ist). Herr Schwarz von hier sammelte ein Ex. in Tirol, Hr. Greiner eins im sächs. Hochgebirge. Der Käfer kommt also meist einzeln mit der Stammform vor; ebenso fanden sich Ex. unter den Stücken des Hrn. Koltze von Finnland und Wladiwostock. Eine Var. scheint mir noch hervorhebenswerth, ‘welche in Lappland häufiger, in Deutschland nur selten vorkommt; bei der- selben ist die schwarze Basalbinde in der Mitte (beim scutellum) dreieckig ausgezogen (var. scutellaris mihi). Bei einem Stücke in der Sammlung des Hrn. Koltze mit stark entwickelter schwarzer Färbung stölst die Hinterecke des Scutellar- flecks mit der Vorderecke der schwarzen Mittelbinde zusammen. Die inneren der „einzelnen, manchmal theilweise in einander geflossenen Fleckchen der unvollständigen schwarzen Basalbinde“ (v. Heyden, D. Ent. Ztschr. 1889, p. 386 oben) bilden den ersten Anfang dieser Varietät. Nicht selten sieht man bei der Stammart mit schwarzem Schulterfleck einen bräunlichen Fleck um das Schild- chen herum; aufsen an der Basis dieses Fleckens tritt zuerst die schwärzliche Färbung in Form eines Strichelchens auf, welches sich mehr und mehr verbreitert, wobei die braune Färbung intensiver wird. Nicht selten bleibt auch der braune, vorgezogene Fleck stehen und nur aulsen an der Basis steht ein schwarzes Strichelchen. Bei den deutschen Stücken zeigt sich dies braune Fleckchen nur selten nach hinten so verlängert, dafs seine Ausdehnung der des schwarzen Flecks bei scutellaris entspricht, aber öfters so weit, dafs man von einer fascia basi interrupta sprechen kann, welche zum Theil bräunlich ist und ein schwarzes Strichelehen nicht weit vom scutellum enthält. Varietäten des fasciatus, bei denen die schwarze Grundfarbe vorherrscht, sind selten, ich besitze dergleichen hauptsächlich 198 G. Kraatz: Die Varietäten des Trichius fasciatus L. aus Lappland, so fasc. var. prolongatus Muls., var. divisus Muls. (2 Ex.). Dieselben sind schwer zu beschreiben und ich mufs gestehen, dafs ich mir von dem von Hrn. v. Heyden erwähnten Noui Pellet, dessen Beschreibung eitirt ist, keine rechte Vorstellung machen kann. Zwei auffallende Formen scheinen mir noch unbeschrieben: Bei der einen von Lappland (Q'), welche ich 4-maculatus nenne, nimmt die schwarze Färbung so zu, dals auf jeder Fld. von der vorderen gelben Binde nur ein Schrägfleck vor der Mitte und von der hinteren gelben Binde nur ein Querfleck vor- handen ist, welcher weiter von der Naht als vom Aufsenrande entfernt ist. Bei der anderen, der var. Reitteri (3) fehlt die hintere gelbe Binde ganz, die vordere ist vollständig vorhanden, die schwarze Mittelbinde erstreckt sich bis zur Naht. Ein Stück dieser aus- gezeichneten Form aus Dalmatien (Erber) befindet sich in meiner Sammlung, ein zweites aus dem östlichen Sibirien erhielt ich von Hrn. Rost; bei demselben läuft die schwarze Basalbinde neben der Naht bis zur zweiten Binde und verbindet sich mit derselben; dagegen ist von der hinteren gelben Binde ein Pünktchen neben der Naht und neben dem Seitenrande übrig geblieben. Hr. v. H. erwähnt, dafs Hr. de Rossi Mulsant’s Lamellicornes ed. I unberücksichtigt lälst; jedenfalls müssen die alten Mulsant- schen Namen Verwendung finden und z.B. der Name vulgaris Rossi mit interruptus in Synonymie gebracht werden. Der oben erwähnte Trichius bimaculatus Gebl. ist nach der Beschreibung allerdings als Weibchen aufzufassen, doch sagt Gebler von ihm: „ubique minus frequens“. Der Thorax ist bei den deut- schen Weibchen bisweilen ohne weilsen Fleck an der Seite, meist mit einem vorn breiteren Flecke versehen, bei den sibirischen wird bisweilen der ganze Seitenrand weilslich. Nur selten tritt bei diesen ein weilser Punkt auf der Scheibe des Halsschildes jeder- seits vor der Mitte auf (var. bipunctatus mihi); sehr selten liegen zwischen diesen Punkten und den Seiten des Halsschildes noch einige weilse Punkte, so dafs eine verloschene weilse Linie ent- steht; ein solches Stück aus Daurien theilte mir Hr. Prof. Sahlberg mit (var. lineatocollis mihi). Dr. @. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 199 Zum Verzeichnils der deutschen Käfer. Von Karl Fügner in Witten a. Ruhr. Autocarabus auratus v. picipes Letzn., Hemicarabus nitens v. aureomicans Letzn., Carabus grunulatus v. forticostis Kraatz und Car. granulatus v. virescens Letzn. sind bereits in dem Westhoff- schen Verzeichnils als westphälische Käfer bekannt gegeben. Ebenso findet sich Car. cancellatus v. rufo-femoratus Letzn. in W.!). Bembidion fasciolatum v. coeruleus Serv. mit der Stammform an der Ruhr stellenweise häufig. Oodes gracilis auch in Pommern, Cöslin (Schröder). Amara fulva v. iridipennis Heer in W.n.s. Platynus longiventris von mir in 1880 oberhalb Rüdesheim am Rheinufer in Mehrzahl gefangen. Hr. v. Heyden führt das Thier (Verz. d. Käf. v. Nassau) nicht an. Lebia cruz minor v. scutellata Letzn. In W. Dromius 4-notatus v. biplagiatus Heyden, anch in W. Aleochara fuscipes v. lata Grav. W. Liodes furva Er. In diesem Sommer von mir auf Borkum gef. Monotoma picipes v. brevipennis Kunze. W. Trichius fusciatus v. succinctus F. hier häufig. Anthazia aurulenta F., auch in Mitteldeutschland, z. B. bei Dessau, n. s. Coraebus elatus F. ist bei Zerbst gefunden, dürfte somit auch in der Mark vorkommen. Agrilus pannonicus v. coerulescens Schils., Agr. laticornis v. coerulescens Schils., Cryptohypnus dermestoides v. 2-pustulatus Schils. und Melanotus rufipes v. bicolor F. W. Athous circumscriptus. Von mir im Schwarzwald ges. Corymbites quercus v. testaceus Schils. ist in den Bergen des Sauerlandes ebenso verbreitet wie die Stammform. Cor. impressus v. rufipes Schils. W. 1) W. = Westphalen. 200 Karl Fügner: Zum Verzeichnifs Haplocnemus virens Suffr. In der Eifel. Priobium Eichhoffiü Seidl. !). W. Dorcatoma setosella Muls. W. Lyetus unipunctatus v. pubescens Duft. W. Serropalpus barbatus. Hr. v. Fricken bezweifelt sein Vorkom- men in W.; die Art ist jedoch nicht nur bei Elberfeld (im Wasser des Gasometerbassins von Cornelius), sondern auch bei Witten gef. Mordella aculeata v. brevicauda Cost. In der Eifel. Meloe proscarabacus v. cyaneus Muls. Im Rheinthal bei Remagen. Mel. coriaria v. rufiventris Germ. scheint besonders auf sandigem Boden zu leben; meine Stücke stammen aus Coswig in Anhalt. Molorchus Kiesenwetteri Muls. lebt in Mähren. Meine Stücke aus Neutitschein (Dr. Hochgemuth!). Hydrothassa hannoverana v. germanica Weise mit v. calthae und der Stammform in W. Epütriz atropae v. nigritula Weise und 4-maculata Weise in W. Mehr und mehr wendet sich neuerdings die Aufmerksamkeit der Entomologen den Formunterschieden und Abänderungen bereits bekannter Arten zu. Dem Zuge der Zeit folgend, finde ich unter meinem Material einige Sachen, die ich ebenfalls als Varietäten ansprechen möchte. 1. Poecilus dimidiatus var. semicupreus m. Basishälfte der Flügeldecken wie das Halsschild schön kupferroth. Im Ardey- gebirge (Höhenzug nördlich der Ruhr) unter der Stammform. 2. Tyrus mucronatus var. niger m. Die ganze Oberseite schwarz. Bei Witten unter der Stammform s. Uebergänge bisher nicht gefunden ?). 3. Agrilus betuleti var. tristis m. Auch die Oberseite schwarz, nur der Kopf mit schwachem Metallschimmer. In W. auf Birken. t) Ist erst 1889 beschrieben worden. J. Schilsky. ?) Das Vorkommen dieser Art in Westphalen war bisher nicht nachgewiesen. Ich sammelte davon in den letzten Jahren über 100 Stück. Nur selten fand ich den Käfer bei der grofsen Wald- ameise, desto häufiger in den Nestern von Lasius brunneus, die in alten Eichenstumpfen angelegt waren, bei denen die Rinde noch lose ansafs. Mit Vorliebe hält sich der Käfer an der innern Rinden- wand und zwar an solchen Stellen auf, die durchaus vor Feuchtigkeit geschützt sind. Er wählt dazu die durch früheren Larvenfrals ent- standenen Höhlungen, wo bei feuchter Witterung oft 3—10 Stück dicht zusammengedrängt sitzen. der deutschen Käfer. 201 4. Chrysobothris affinis var. aeruginosus m. Oberseite sammt den Grübchen blaugrün. W. 5. Oryptorrhynchus lapathi var. alpinus m. Die Form fällt zunächst durch ihre geringe Grölse auf, die nur 5 mill. beträgt, während die Stammform in der Regel 8 mill. milst. Der Seitenrand des Halschildes bildet mit den Schultern einen stumpfen Winkel, letztere daher weniger hervorragend. Oberseite sparsam mit hellen Schuppen besetzt, oft nur die Spitze der Flügeldecken grau be- schuppt, sonst tief schwarz. In der Silvrettagruppe auf Alnus viridis. 6. Stenocorus bifasciatus var. lituratus m. nenne ich Stücke, bei denen die zweite Binde bis zur Spitze der Flügeldecken erweitert ist. In W. 7. Clytus figuratus var. conglobatus m. Die weilsen Binden auf den Flügeldecken fliefsen derartig in einander über, dafs nur 4 dunkle Flecken auf jeder übrig bleiben: zwei hakenförmig gebogene an der Schulter und je ein grölserer in der Mitte und gegen die Spitze. Ich sammelte 2 Ex. im Unter-Engadin; die Var. dürfte auch in den deutschen Alpen vorkommen. 8. Ueber das Vorkommen von Melolontha vulgaris und hippocastani theile ich unter Bezugnahme auf die Ausführungen des Herrn Dr. Kraatz in Jahrgang 1888, S. 363 der Deutschen Ent. Zeitschr. Folgendes mit. Die Angabe Ratzeburg’s über das gemeinsame Vorkommen beider Arten überall trifft auch für die hiesige Gegend ( Witten in W.) nicht zu. Trotz eifrigster Nachforschungen und eingehend- ster Untersuchungen zahlreichen Materials während der Zeit meines Sammelns in hiesiger Gegend — es sind 15 Jahre — ist es mir nicht gelungen, auch nur ein Exemplar von M. hippocastani zu erhalten. Wird diese Art „im Grunewald, bei Nieder-Schön- hausen etc. oftmals ganz unvermischt* angetroffen, so ist hier das Umgekehrte der Fall. Hier behauptet M. vulgaris das Feld. Ganz erklärlich. Sandboden, die vorzüglichste Existenzbedingung für die HM. hippocastani, fehlt gänzlich, während der schwere Lehmboden gerade der M. vulgaris zusagt. Im Münsterlande kommen beide Arten vor. Auffallend ist eine Mittheilung Cornelius’ in der Stettiner Ent. Zeitschr. von 1849, der in 1848 sowohl M. vulgaris als auch hippo- castani bei Hattingen und Dortmund in grofser Menge antraf. Bei- läufig noch die Bemerkung, dafs ein sogenanntes „Maikäferjahr“ seit 15 Jahren für die hiesige Gegend nicht beobachtet worden ist. In manchen Jahren, so auch in 1888, waren die Käfer sogar recht selten. 202 Karl Fügner: Zum Verzeichni/s 9. Magdalis violacea L. Herr J. Weise theilt in der D. E. Zeitschr. 1887 seine Beobachtungen über das Vorkommen dieses Käfers auf Fichten und Birken mit. In Westphalen findet sich das Thier nach Westhoff „auf Kiefern selten“. Während er aus dem Gebiete im Ganzen nur 4 Fundstätten angiebt und das Thier „bisher trotz eifrigen Fahndens bei Münster nicht hat ent- decken können“, kommt der Käfer in den Bergen des Ardey durch- aus nicht selten vor, indefs nicht auf Kiefern. Mehrere Jahre hindurch fing ich denselben einzeln auf jungen Birken, aber immer nur an ein und derselben Stelle des Waldes. Der Umstand, dafs das Thier stets nur an gewissen Lokalitäten vorkam, veranlalste mich, der. Sache näher auf den Grund zu gehen. Zwischen den Birken standen hier und da einzelne abgestorbene, noch mit den Nadeln behangene junge Fichten. Gleich das Ab- klopfen der ersten ergab den Käfer in grölserer Anzahl. Ebenso die übrigen. Auf denjenigen Birken, die den trockenen Fichten- bäumchen am nächsten standen, kamen die Thiere noch ziemlich häufig vor; weiterhin wurden sie seltener; in einer Entfernung von 8— 10 Schritten lohnte sich das Abklopfen in der Regel nicht mehr. Im Sommer 1883 führte mich mein Weg an eine Kette des Waldes, wo im Jahre vorher ein gröfserer Bestand von alten, zum Theil überständigen Fichten geschlagen worden war. Die trockenen Zweige lagen noch auf dem Platze. An den Schlag stiels eine Fläche, die mit jungem Birkengesträuch bestanden war. Am Saume des Gebüsches fand sich M. violaceus in Anzahl, meist in Begattung begriffen. Weiterhin kamen die Käfer nur vereinzelt vor; 10 Schritte vom Rande war das Abklopfen erfolglos. Auf dem trockenen Fichtenreisig salsen indefs die Käfer wieder in grofser Menge. Seitdem sind die trockenen Fichten entfernt worden. Die Folge war, dafs ich im letzten Sommer nach langem Suchen nur ein ein- ziges Stück erbeuten konnte, Diese Beobachtungen drängen mir die Ansicht auf, dafs die eigentliche Nährpflanze der M. violacea Nadelholz (hier die Fichte, P. abies) ist, dals der Käfer mit Vorliebe benachbarte Laubgebüsche (Birken) anfliegt, hier im hellen Sonnenschein vorzugsweise der Begattung obliegt, sich aber nie weit von der eigentlichen Stätte seiner Entwickelung entfernt. — Auf Kiefern habe ich M. violaceus L. hierorts nie gefunden, sondern nur M. duplicatus Germ. 10. Priobium Eichhoffii Seidl. Bei der Revision meiner Priobium- Arten finden sich Stücke von P. Eichhoffi (Fauna balt. der deutschen Käfer. 203 S. 498), die bisher mit P. castaneum vermengt waren. Ich hielt Eichhoffii ebenfalls für castaneum, ohne jedoch mit meinen Zweifeln über die Richtigkeit der bisherigen Trennung der Priobium- (und Anobium-) Arten zurückzuhalten (Jahresbericht des Westph. Prov.- Ver. 1883). Hier nur ein Beispiel: Wenn Redtenbacher den Sturm’schen Anobium cinnumomeum für Priob. cast. F. in Anspruch nimmt, so dürfte ein Blick auf die Abbildung Taf. 240 D des Sturm’schen Werkes genügen, um das Thier als Anob. rufipes F. —= castaneum Herbst zu erkennen. Nur die doppelte Punktirung der Streifen würde auf Oliy. brunneus Ol. hinweisen. Nun bringt aber Sturm auf Taf. 239, Fig. A von Anob. (Oligomerus) brunneum Ol. mit einfach gestreiften Fld. und I1gliedrigen Fühlern, was wiederum der Wirklichkeit nicht entspricht. Pr. Eichhoffii sowohl als auch tricolor leben in unseren Wäldern in der Regel in trockenem Buchenholze. Doch bohren sie auch in Eichen und Erlen, aus deren Holze ich sie wiederholt geschnitten. Sie lieben das Waldesdunkel und werden todt in den Spinneweben hängend gefunden. ll. Poecilus dimidiatus Ol. Dieser Käfer, in Ost- und Süd- Deutschland ziemlich selten, findet sich in Westphalen meist auf sonnigen, mit kurzem Gras und dürftigem Haidekraut bewachsenen Höfen. Werden diese von weidenden Schafherden begangen, so trifft man den Käfer oft recht zahlreich an. Er stellt dann vor- nehmlich den Aphodien und anderen Coprophagen nach, die in dem Schafdünger leben, und macht sich sogar über den grofsen Geotrupes Typhaeus her. Unter der Stammform findet sich auch v. aeneus Dej. und niger Letzn. Auffallend ist es, dals von letzterem sehr oft defekte Ex,, meist mit zerbrochenen (zerbissenen?) Fld. gefunden werden. Sollten diese Beschädigungen daher rühren, dafs die abnorm ge- fär'bten Individuen von den übrigen „ausgebissen“ werden, wie das ja bei höher organisirten Thieren häufig der Fall ist? '). 1) Es sind wohl jedenfalls ältere Stücke! D. Red. 204. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Sammelbericht pro 1890 von J. Gerhardt in Liegnitz. Die abgelaufene Sammelsaison war für die hiesige Gegend bezüglich der Artenzahl erheblich ergiebiger als das Vorjahr. — Lähn, Kreis Löwenberg, das reizende Boberstädtehen, war wieder mein Ferienaufenthalt, diesmal in Gemeinschaft mit meinem coleopte- rologischen Freunde, Herrn Rector Kolbe. Naturgemäfs war hier die Ausbeute an Novitäten eine nur beschränkte, immerhin und trotz der vielen Regentage aber noch lohnend genug, namentlich für meinen Sammelkollegen, der das erste Mal hier war. — Mit gesperrten Lettern Gedrucktes deutet auf schlesische Neuheiten; das übrige ist für Niederschlesien neu. Ortsnamen ohne nähere Angaben beziehen sich auf die Umgebung von Liegnitz. — Kritische Staphylinen haben der Beurtheilung des Herrn Dr. Eppelsheim unterlegen; ihm hier meinen besonderen Dank. Amara famelica. Aus Laub im Vorgebirge. 1 Stück. (Die erzglänzende Form.) Ochthebius Czwalinae. Im Angeschwemmten der Katzbach. 1 Stück. (6.) Hydraena emarginata. Im Vorgebirge unter überfluthetem Moose, welches zu Hause untersucht wurde: Lähn, Hefsberge, Moisdorf. n.s. (5—10.) Schon im Vorjahre von Hrn. Schilsky als schlesisch festgestellt. — Nach Mittheilang von Hrn. Kuwert ist dessen Beschreibung der g'd' nach g'g‘ vom Mte. Baldo entworfen; unsere schlesischen g'' haben dagegen nur wenig kürzere Schwimm- haare an den Hinterbeinen als die g'g' von gracilis und sind fast nur durch ihre etwas bedeutendere Gröfse unterscheidbar. Ihre Oberseite ist stets ganz schwarz, bei gracilis öfters braun. — Eine am 7. Octbr. v.J. unternommene Excursion nach Moisdorf förderte Tausende von Lebewesen zu Tage, meist Käfer mit ihren Larven, besonders Hydraenen und Elmiden, und eine am 21. Octbr. schon bei Schneetreiben ausgeführte Excursion noch Hunderte derselben. H. emarginata war immer dabei, in den unteren Partieen etwas zahlreicher als in den oberen, stets aber viel seltener als die übrigen J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1890. 205 der Gattung; gracilis dominirte, riparia und nigrita, pulchella und flavipes waren häufig, Sieboldi durchaus nicht selten. Helophorus fallaz. Vorderhaide, in einem Graben mit Moorgrund. 2Ex. (5.) (Crenitis punctato-striatus kommt auch in der Rhön vor, wo- selbst sie Hr. Landgerichtsrath Kolsmann von hier Ende Juli bei Milseburg in mehreren Ex. fand.) Laccobius obscurus. Vorgeb. (Moisdorf) mit L. nigriceps und von dieser Form stets gut unterscheidbar. Ich fasse sie als eigene Art auf. s. (bis 10.) Limnichus sericeus Dft. Im Angeschwemmten der Katzbach bei L. s.s.; viel hfg. ist pygmaeus, namentlich im Schwarzwasser- bruch. (9.) Tachyusa coerulea Sahlb. Im Anspüligt der Katzbach. s.s. (6.) Homalota (Aloconota) sulcifrons Steph. Im Vorgeb. bei Lähn und Moisdorf unter feuchtem Laube und Moose der Schluchten. 8.8. (7—10.) H. currax. Die kleinere Form mit angedunkelten Schenkeln unter feuchtem Moos bei Moisdorf. 1 Stück. (10.) H. (Metazia) punctulata Sahlb. Riesengeb. (Weifse Wiese), am Rande eines Tümpels unter Heu. 2 Ex. (7.) Nach von Dr. Eppelsheim gesendeten finnländischen Stücken bestimmt. H. (Liogluta) graminicola mit hellgelben Fühlern, nur Glied 1 u. 2 dunkel. Ich nenne diese zierliche Form flavicornis. Am Bruch bei Lähn. 1 Stück. (5.) H. (Atheta) aquatica Th. 3 Stück aus den Vorbergen (Lähn und Hefsberge) mit H. castanoptera, wahrscheinlich aus Pilzen. (7.) H. (Dimetrota) marcida findet sich in ihrer vollen Häufigkeit erst gegen das Ende der Pilzvegetation. So am 21. Octbr. fast un- vermischt in Agaricus-Arten des Moisdorfer Grundes; am 28. Octbr. über 50 pCt. in Milchreizgern bei Vorderhaide (Ebene). H. (Microdota) amicula Steph. kommt auch mit angedunkelten Schenkeln vor. Die Jg! haben eine sehr deutlich gefurchte Stirn. Placusa atrata Sahlb. Vorderhaide (s. s.), Hefsberge (s.) unter Kieferrinde. (Zur Zeit fehlt humilis in Niederschlesien noch.) Ozypoda longipes Rey. Im Angeschwemmten der Katzbach einige Stück. (8.) Oligota apicata Er. Lähn (Pfarrbusch). 1 Stück unter Laub. (7.) Auch O. inflata ist niederschlesisch (Jakobsdorfer See). (4.) Myliaena infuscata Kr., an unseren Seeen, bei Vorderhaide und Brechelsdorf z.s. (4—8.) 206 _ J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1890. Auch von Conurus immaculatus kommen, wie bei (©. pubescens, erhärtete Rufinos vor, die der Var. (?) ividus von pedicularius ent- sprechen und die ich, wenn noch unbenannt, als Var. testaceus bezeichne. Heterothops praevius var. niger Kr. In den Vorbergen (Berg- häuser) s.s. (4.) (Diese Form ist durch ihre Färbung dem AH. bino- tatus täuschend ähnlich, doch sind aufser den Antennengliedern auch Kopf und Halsschild ein wenig breiter.) Quedius longicornis. Im Angeschwemmten der Katzbach und unter Laub bei Brechelshof wenige Stücke. (8.) Qu. maurus. Von einer alten Kiefer 1 Ex. bei Vorderhaide. (7.) Qu. suturalis Ksw. Endlich auch hier festgestellt! Ich hatte ihn bei Qu. obliteratus stecken, von dem er sich aber durch brei- teren Kopf und grob punktirte Decken unterscheidet. Actobius rivularis. Auf Moorboden bei Vorderhaide in 1Ex. (5.) A. procerulus ebenfalls nur 1 Ex. (Jakobsdorfer See.) (5.) Philonthus trossulus liebt Moorgrund, fehlt deshalb an der Katz- bach und ist dagegen bei Vorderhaide hfg. Stenus scrutator. Lähn, unter feuchtem Laube. 1 Stück. (7.) St. crassus. An sandig-feuchten Uferstellen unserer Seeen,nament- lich am Jeschkendorfer See, n.s. mit littoralis, campestris u.a. Ä St. aceris Steph. In der Ebene (namentlich in Sandgegenden) und im Vorgebirge s. Vorderhaide, Hefsberge, Lähn. (5—9.) Bledius erraticus Er. (der im Cataloge europ. Käfer von 1883 weggelassen). An der Katzbach im Anspüligt (Kolbe) in 1 Ex. (9.) Platysthetus capito ibid. s.s., dafür nodifrons im Schwarz- wasserbruch nach Ueberschwemmungen zuweilen hfg. Haploderus caesus ist (gleich Trogophloeus obesus) ein Moor- thier; ich fand es wiederholt in Vorderhaide. Es scheint bei uns nur der Ebene anzugehören und unterscheidet sich von caelatus aulser den bekannt gegebenen Merkmalen noch durch den gänz- lichen Mangel einer Zwischenskulptur auf Kopf und Halsschild; auch variirt es anscheinend nicht in Grölse und Färbung, stets erreicht es, wenigstens bei den von mir und meinen Kollegen ge- sammelten (40) Ex., die Gröfse der gröfsten Stücke von H. caelatus. Bythinus clavicornis. An der Katzbach im Angeschwemmten 8.5. (4—9.) Euplectus nubigena. Bei schwarzen Ameisen in Vorderhaide (Kolbe) s. (5.) B. Tischeri. Riesengebirge (Kolbe), Lähn, von Gras s. s. (7.) Hefsberge (Kofsmann). J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1890. 207 Ptomaphagus neglectus. Wasserwald bei Kaltwasser (Lüben). 1 Stück. (5.) Hydnobius punctatus St. Lähn. Das erste Stück aus den Vor- bergen Niederschlesiens. (Kolbe. 7.) Ptilium caesum Er. Unter Laub auf Moor bei Vorderhaide. 4 Stück. (5.) Cryptophagus ruficornis Steph. Ein Stück in Zwiebeljäte. Töpferberg. Atomaria gibbula siebte ich wiederholt aus faulenden Blättern um Holzstümpfe auf Moorboden bei Vorderhaide. (5. 6.) Coninomus nodifer. 2 Ex. an einem Plankenzaune in der Nähe der Hedwigschule zu Liegnitz. (11.) Meligethes serripes Gyll. Läbn. 2 Stück. (7.) M. austriacus Reitt. 1 Stück in den Hefsbergen. (5.) Colydium elongatum F. In einem hiesigen Holzhofe unter Eichenrinde. (C. Schwarz.) i Laemophloeus castaneus. Kaltwasser. 1 Stück. (Kolsmann.) Monotoma brevicollis. 1 Stück hier in Zwiebeljäte in Ge- meinschaft mit zahlreichen Stücken von M. quadricollis. Codocera chrysomelina. Auf einem Sandwege in Vorderhaide. 1 Stück. (7.) Dasytes aerosus Ksw. In der Ebene bei uns hauptsächlich in der ersten Hälfte des Mai und dann ziemlich häufig, später wird er einzeln (bei Lähn, also in höheren Lagen, 7.) angetroffen und plumbeus dominirt. D. aeneiventris Küst. Vielleicht neu für das jetzige Deutsch- land. Mit dem Vorigen bei Vorderhaide von Gras. s. Bis Mitte Mai. Julistus floralis und fulvohirtus. Beide Arten bei Kaltwasser und Vorderhaide, erstere von alten Eichen, letztere von Kiefern. Jul. mem- nonius Ksw. dagegen ist noch nicht aus’Niederschlesien bekannt. Bruchus (Ptinus) coarcticollis, brunneus und bidens fanden sich bei einer Sichtung meines früher Gesammelten, gehören also auch zu Niederschlesien. Anobium fulvicorne. Von Rothbuchen auf dem Burgberge bei TBähnı 73712) Ernobius tabidus und longicornis. Von Fichten in den Hels- bergen. s.s. (5.) E. fuscus Muls. Mit E. nigrinus von Kiefern bei Vorder- haide. s. (6.) Cis rugulosus. In einem Polypor eines Ahornstumpfes auf dem Burgberge bei Lähn. (7.) 208. J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1890. Cis dentatus und Jaquemarti kommen im Riesengebirge, castaneus (Halsschild nur ganz vorn zwischen den Punkten genetzt) bei Liegnitz und festivus (zwischen den Halsschildpunkten überall fein genetzt) in den Vorbergen vor. Orchesia grandicollis. BRiesengebirge. 1 Stück. (7.) Salpingus bimaculatus. Von Kiefern bei Panten und Vorder- haide. (C. Schwarz, Kolbe, Kofsmann.) s.s. (4. 5.) Von Otiorhynchus uncinatus liefs sich eine bestimmte Nähr- pflanze nicht feststellen. Phyllobius maculicornis. Jahnsdorf, von Laubholz. s. (5.) Sitona cylindricollis. Auf Melilotus albus bei Lähn. s. (7.) Barynotus moerens. Brechelshof, unter Hasellaub. 1 Stück. (8.) Chlorophanus viridis L. Bei Liegnitz fehlend, nur im Vorgeb. (Goldberg, Lähn), namentlich auf Salz amygdalina. Bei Brieg auch Rosenblätter verzehrend. (Schofsland.) Cleonus segnis. Auf einem Felde bei Vorderhaide von Echium und ÖOrnithopus sativus in 2 Ex. (6.) Anthonomus undulatus Gyll. Im Sommer 18389 bei Lähn 1 Stück, wahrscheinlich von Prunus padus. Es ist dies der ? Anthonomus des vorjährigen Sammelberichts, bestimmt durch Hrn. Dr. Eppelsheim und Hrn. Desbrocher. 3 A. varians var. perforator, dieses Jahr häufig, sowohl in der Ebene, als auch im Vorgeb., namentlich auf Kiefern. Bradybatus Kellneri, im Vorjahre bereits von Hrn. Kolbe in der Ebene (Vorderhaide) aufgefunden, ist nun auch aus den Vorbergen nachgewiesen: ich sammelte 1 Stück aus Laub bei Lähn. (7.) Tychius femoralis. 3 Stück. Bei Hummel. (6.) Gymnetron beccabungae. Jechkendorfer See, Eisenbahnteich. s. (Mit Recht von @. veronicae getrennt.) Orchestes subfasciatus Gyll. Diese mehr südliche Form wurde in den Hefsbergen (Kolbe) und bei Lähn von mir von Eichen geklopft. (7.) Apion ononis ist nur aus Versehen als niederschlesisch noch nicht aufgeführt, er ist sogar n.s., ebenso A. hydrolapathi Kirby. Xyleborus monographus. In einem hiesigen Zimmerhofe unter der Rinde eines Eichenstammes mehrfach. (C. Schwarz. 3.) Cartodera humeralis. Von Quercus sessiliflora in Kaltwasser. a ) Leptura sexrmaculata var. erclamationis. Burgberg bei Lähn. (C. Schwarz. 6.) Phytoecia virescens var. echii. Bei Vorderhaide und Krumm- linde auf blühendem Echium mehrfach. (Kolbe, ich. 6.) m [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.] 209 Bemerkungen und Nachträge zum Catalogus Tenthredinidarum Europae. Von Fr. W. Konow p. in Fürstenberg i. Meckl. Zu meinem Katalog der europäischen Tenthrediniden (1890, II, pg. 241 ff.) sind einige Bemerkungen und Nachträge nöthig, die an die einzelnen Gattungen der Reihe nach angeschlossen werden sollen. Zum Schluls werde ich noch ein Verzeichnifs derjenigen Arten hinzufügen, die mir nur dem Namen nach bekannt sind, und die bei Abfassung meines Katalogs theils versehentlich, theils absichtlich ausgefallen sind. Denjenigen Herren, welche mich durch gütige Bemerkungen und Berichtigungen unterstützt haben, spreche ich hiermit meinen verbindlichsten Dank aus, insonderheit den Herren Dr. Puton- Remiremont, Dr. Bergroth-Forssa in Finnland, Prof. Dr. v. Dalla- Torre-Innsbruck, W. Wüstnei-Sonderburg, Dr. Krieger-Leipzig. Den dritten Theil von P. Cameron’s Monograph of the British Phytophagous Hymenoptera, der im vorigen Jahr erschienen sein soll, habe ich noch nicht vergleichen können. Gen. Lyda F. und Tarpa FE. Statt der fast seit hundert Jahren allgemein gebräuchlichen Gattungsnamen Lyda und Tarpa werden neuerdings die alten Latreilleschen Namen Pamphilius und Megalodontes wieder auf- genommen; und wie mir Herr Prof. Dr. v. Dalla-Torre mittheilt, haben dieselben die Priorität, da sie bereits von 1302 stammen. Aber selbst, wenn der XIII. Band von Latreille’s Hist. Natur. gener. et partic. wirklich schon im Jahre 1802 erschienen sein sollte (während Zaddach das Jahr 1805 angiebt), so würden die Namen Diprion und Psen, welche Fr. v. Paula Schrank denselben Gattungen beilegte, doch den Vorzug haben, da seine Fauna boica nachweislich bereits 1796 vollendet wurde und dem Latreille’schen Werk gegenüber den Ruhm selbstständiger Arbeit verdient. S. 241, Sp. 3 ist Zyda latifrons statt latrifons zu lesen. Hinter den Namen Lyda maculipennis, Tarpa Loewi, Cephus spectabilis, variegatus und Smyrnensis, Phylloecus albomaculatus, Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 14 210. Fr. W. Konow: Bemerkungen und Nachträge Pinicola Graeca, Cimber scapularis, Amasis concinna und Krüperi ist das „de“ vor dem Autor-Namen zu streichen. Gen. Cephus Ltr. Der Name €. pumilus Andre ist als synonymum zu pülosulus Thoms. zu setzen. Andre hat offenbar nur das Z! gekannt und beschrieben, bei dem übrigens der gelbe Fleck auf dem Kopfschild sehr veränderlich ist und oft fehlt. Beim 2 scheint der Klypeus stets schwarz zu sein. Für C. Smyrnensis hat Dr. Stein den Gattungsnamen „Pachy- cephus“ aufgestellt, der von Andr& nicht aufgenommen worden ist. Herr Mocsary hat noch. mehrere Cephus-Arten in der mir unbekannten Magyarischen Sprache beschrieben, die sich vorläufig jeder Beurtheilung entziehen. Gen. Phylloecas Newm. Für Ph. Cynosbati L. ist femoratus Curtis zu setzen, da Linn&’s Tenthredo Cynosbati, wie Möller in Entom. Tidskrift 1883, p. 91 und 92 nachgewiesen hat, das Männchen einer kleinen Pimpla bezeichnen dürfte. Statt Ph. zanthostoma zu lesen: zanthostomus. Gen. Sirez L. S. Carinthiacus n.sp. 2. Ater, cyanescens; pedibus anticis genubusque magis minusve rufo-piceis; clypeo apice haud depresso, rotundato; segmento ultimo ventrali apice medio impresso et sub- emarginato; hypopygio apice evidenter emarginato; alarum cellula radiali secunda postice aperta. — Long. 15 mill. Patria: Carinthia. Diese Spezies, welche von Herrn Liegel bei Gnesau entdeckt wurde, steht dem S. jwvencus L. sehr nahe und mülste als Var. derselben angesehen werden, wenn nicht die Bildung des letzten Bauchsegmentes und des Hypopygiums eine andere wäre. Auch von S. juvencus kommen eben so kleine Ex. vor; doch ist hier die Mitte des letzten Bauchsegmentes stets an der Spitze abgerundet und nie eingedrückt; und das darunter hervorragende häutige Hypo- pygium ist an der Spitze breit abgestutzt. Aufserdem zeigen die Vorderflügel des $. juvencus stets einen, die hintere Radialzelle schliefsenden, wenn auch sehr feinen, doch deutlichen Nerv, der bei Carinthiacus gänzlich fehlt. Uebrigens sind auch die kleinsten Ex. des ersteren stets an den hell rothgelben Beinen kenntlich. zum Catalogus Tenthredinidarum Europae. 211 Gen. Tremez Jur. Zu Tr. magus F. adde: v. alchymista Mocs. Gen. Cimbez Ol. Der Name C. violascens Thms. ist synonym mit connata Schrnk., und dbrevispina Thms. mit /utea L. Wenn -ich die alten Linne’schen Namen /utea und femorata wieder aufgenommen habe, so ist das geschehen aus der Ueber- legung, dafs Linne mit diesen beiden Namen ohne Zweifel zwei verschiedene Spezies hat bezeichnen wollen, wie denn in Wirklich- keit zwei entsprechende Spezies existiren. Wenn nun ursprünglich unter dem Namen femorata auch lutea-Z\ mit befalst sein mögen, so dürften wir doch heute, wo wir gelernt haben, beide Spezies nach ihren beiden Geschlechtern zu unterscheiden, kein Recht haben, um deswillen jene Namen zu verwerfen. Haben wir heute noch eine Gattung Cimber, obwohl ursprünglich viel mehr mit diesem Namen bezeichnet wurde, als heute, oder gar eine Gattung Tenthredo, so werden wir auch heute noch eine Cimbex lutea und femorata haben dürfen. Gen. Abia Leach. Der Name A. parvula ist zu streichen. Gen. Arge Schrank. A. ventricosa Zadd. ist synonym mit A. pullata Zadd. Die Neigung der hinteren Kubitalquerader ist manchmal, besonders beim 4, undeutlich. Statt A. soror muls der ältere Name Pyrenaica Andre eintreten. Gen. Schizocera Ltr. Sch. tarda Klg. ist als gute Art aus Deutschland, der Schweiz und Oesterreich vor brevicornis Fall. einzuschalten. Das Männchen derselben ist dem Z' der melanura Klg. sehr ähnlich. Statt geminata Thms. ist geniculata zu lesen. Gen. Cladius Il. 1. Cl. Ordubadensis n.sp. Niger; tibüs et tarsis albidis, illis apice fuscis; tegulis nigris vel piceis; clypeo medio carinato, apice profundius emarginato; alis nigricantibus, basi vir dilutioribus; alarım inferiorum secunda cellula discoidali primam longitudine aequante aut breviore; antennis maris 5 vel 6 radiüs instructis, quorum primus et secundus articulis insequentibus duplo longiores, 14 * 219° Fr. W. Konow: Bemerkungen und Nachträge tertius articulo sexto sesquilongior, quartus articulo septimo haud brevior; antennis feminae dimidio corporis paulo longioribus; vagina pilosissima. — Long. 5— 6 mill. Patria: Caucasus. Meinem verehrten Freunde Herrn Edm. Reitter verdanke ich diese, im Araxes-Thal bei Ordubad erbeutete Species. Dieselbe steht dem Cl. pectinicornis Geoffr. nahe, ist aber hauptsächlich durch die Form des Kopfschildes verschieden. Dieses ist bei pectini- cornis in der Mitte gegen die Seiten etwas dachförmig erhaben, ohne Kiel, und an der Spitze schwach ausgerandet oder fast ab- gestutzt; die Flügel sind heller; und in den Hinterflügeln ist die zweite Diskoidalzelle fast immer länger als die erste. Beim J' von Ordubadensis ist der fünfte Fühlerfortsatz noch um ein Drittel, oft halb so lang als das achte Fühlerglied; und in letzterem Falle zeigt noch das achte einen kurzen, aber deutlichen Fortsatz. Schliefslich ist noch folgende Spezies hinzuzufügen: Cl. palmicornis n.sp. 2. Niger; tibüs tarsisque albidis, apice fuscis; clypeo medio carinato, apice profundius emarginato; antennis validis, dimidio corporis parum longioribus, articulis 3’ —6° valde compressis, articulo tertio latitudine sua vir duplo longiore, articulis 4° et 5% latitudine sua vix sesquilongioribus, 6° latit. sua duplo longiore; alis subfumatis, basi subhyalinis, costa et tegulis albidis; vagina crassa, apice obiusa. — Long. 5 mill. Patria: Algeria. Nur ein einzelnes Ex. liegt mir vor, das ich ebenfalls Herrn Edm. Reitter verdanke. Gen. Camponiscus Cam. Da der Gattungsname Leptopus bereits früher von Latreille bei den Hemipteren vergeben worden ist, so muls statt desselben der obige Name. eintreten. Gen. Holcocneme Knw. H. collaris de Stein ist nach freundlicher Mittheilung des Herrn Wüstnei gleich Lygaeonematus albilabris Thms., also unter Holcoc- neme zu streichen. Gen. Lygaeonematus Knw. L. carinatus Htg. gilt für das Männchen von pallipes Thms. Nun könnte pallipes allenfalls am Harz vorkommen, wenn mir auch von dort Ex. nicht bekannt geworden sind. Aber ein männliches zum Catalogus Tenthredinidarum Europae. 215 Ex., das ich besitze, zeigt die von Hartig betonte charakteristische Gestalt des Mesonotums nicht; auch Thomson erwähnt nichts der- gleichen. Es könnte also sein, dafs Hartig ein monströses Ex. beschrieben hätte, wodurch der Name carinatus hinfällig würde. Jedenfalls darf derselbe den guten Namen pallipes Thms. nicht verdrängen. L. carinatus Htg. ist vorläufig zu streichen, wie denn über- haupt die vorhandenen Beschreibungen einzelner Nematus-Männ- chen, die kein Mensch deuten kann, weil jede Angabe wirklich charakteristischer Merkmale fehlt, gänzlich unbeachtet bleiben sollten. Hinter ZL. Laricis Htg. adde: punctifrons Thms. Gen. Pristiphora Lir. Hinter P. brevis Htg. ist Wüstneü de Stein, E. mb. und fumi- pennis Thms. Su., hinter nigella Först. ist Thalictri Kriechb. G. einzuschalten. Gen. Periclista Knw. Statt albidiventris ist albiveniris Klg. zu lesen. Gen. Fenusa Leach. Dem kleinen Fenusa-Männchen, das ich in der Wiener Entom. Zeitung 1885, IV, 10, pg. 298 beschrieben habe, und zu dem sich das $ leider noch nicht gefunden hat, lege ich hiermit den Namen F. Steusloffi bei. Gen. Athalia Leach. Zu A. rufoscutellata Mocs. kommt als synonymum maritima Kirby. Die Spezies ist eine in ganz Süd-Europa weit verbreitete. Auch aus Spanien habe ich Ex. gesehen, ebenso wie aus dem Araxes-Thal im Kaukasus. Die Spezies ist wenigstens im weib- lichen Geschlecht durch ein charakteristisches Merkmal vor allen anderen europäischen Arten ausgezeichnet. Die Sägescheide ist nämlich ähnlich wie bei Dolerus picipes nach hinten ziemlich stark verdickt. Die Färbung ist recht veränderlich, und besonders ist leider das Rückenschildchen keineswegs immer roth. Das Männchen scheint stets ein schwarzes Schildchen zu besitzen. Es unterscheidet sich von dem sehr ähnlichen annulata-g' dadurch, dafs die Fühler etwas schmächtiger und ganz schwarz sind, dafs der Klypeus ein wenig kürzer und vorn sehr flach abgerundet ist, dafs die Mitteltarsen wenigstens an den drei letzten Gliedern schwarz geringelt sind, und besonders dadurch, dafs das Mesonotum ziemlich dicht halb 214 _ Fr. W. Konow: Bemerkungen und Nachträge aufstehend grau behaart ist und einigen Glanz zeigt, während das- selbe bei annulata sehr dicht schwarz behaart und glanzlos ist. Von Rosae var. cordata Lep. unterscheidet es sich durch den ganz schwarzen ersten Hinterleibsring, die schwarzen Fühler und durch das glänzendere Mesonotum. Die feine Pubeszenz des Mesonotums, die auch beim 2 vorhanden ist, reibt sich leicht ab; und ein solches schlechtes Ex. hat offenbar Kirby zur Beschreibung vor- gelegen. Die wichtigsten Farbenvarietäten des 2 sind folgende: 1. scutellum nigrum, abdominis segmentum primum et secundi margo anterior concolor . . . 2 var. nigroscutellata nov. var. 2. scutellum nigrum aut rufum; abdomen magna macula nigra triangulari dorsali ornatum . . . . 2 var. Mocsaryi nov. var. Gen. Strongylogaster Dhlb. 1. Lanzettförmige Zelle mit Querader . . . . . 1. Filicis Klg. - Dieselbe offen . . . ... RN ER Me ne. 26.52 2. d' mit an der Spitze alagerandelen oder abgestutatern letz- ten Bauchsegment; Fühler des 2 an der Basis roth . . . 3. - d' mit an der Spitze zugerundetem letzten Bauchsegment; 2 mit schwarzen Fühlern und gröfstentheils rothem Hinter- leiby un Ian Mn TE NL 770 Ve = 3. d' mit rothem, nur an der Basis schwarzem Hinterleib; Fühler des 2 bis auf die beiden rothen Wurzelglieder SCHWARZUR.N NUN Ru mem ee ZSCINGUlaLUSER. - d mit schwarzem, in der Mitte mehr weniger rothem. Hinterleib; Fühler des 2 bis auf die schwärzliche Spitze TODE IR ..2020..8. geniculatus Thms. 4. Gröfser; Kopf Hinter‘ den Aue stärker verengt; Schläfen und Scheitel dicht und stark runzelig punktirt, matt; 75—10mill. lang . . . . 2.2.0... 4. Desbrochersi n. sp. - Kleiner, besonders schmaler; Kopf hinter den Augen weniger verengt, auf Schläfen und Scheitel mehr weniger weitläufig punktirt, mit deutlichem Glanz; 7—9 mill. lang 5. Cretensis Kuw. ad 2 und 5 vide Wiener Entom. Zeitung IV, 1, pg. 19f., 1885. ad4. St. Desbrochersi n.sp. Niger; abdomine-basi excepta- pedibus, tegulis flavis; alarum costa mazima parte et stigmate nigris; antennis concoloribus; capite pone oculos coarctato; vertice longt- tudine sua plus quam duplo latiore, deplanato, cum temporum parte superiore dense et fortiter rugoso-punclalis, opacis. — Mas cozarum zum Catalogus Tenthredinidarum Europae. 215 basi et tarsorum apice nigris; segmento ultimo ventrali apice latius rotundato. Feminae cozis, trochanteribus, tarsis migris. — Long. 7.5 — 10 mill. Patria: Algeria. Herr Desbrochers des Loges in Tours, der glückliche Entdecker dieser neuen Spezies, dem zu Ehren ich dieselbe benenne, hat mehrere Ex. beiderlei Geschlechts in „Teniet el Häad“ gefangen und mir freundlichst mitgetheilt. Diese Art steht dem in der Wiener Ent. Zeit. 18387, VI, 1, pg. 26 beschriebenen St. Cretensis nahe, ist auch ähnlich gefärbt, aber durch die Sculptur des Kopfes und Form des Scheitels sicher verschieden. Gen. Poecilosoma Thms. P. parvula n.sp. Nigra, nitens; tibiis anterioribus antice et genubus sordide albidis; pronoto postice utrobique albo-marginato; abdominis segmentis dorsalibus limbo albido medio interrupto ornatis; segmentis 2° et 3° utrobique macula pallida membranacea notaltis; capite pone oculos valde angustato; vertice brevi, longitudine sua plus quam duplo latiore; alis superioribus A cellulis cubitalibus instructis. — Long. 4.5— 5.5 mill. Patria: Germania. Diese Spezies hielt ich ursprünglich für P. submutica Thms. Nachdem ich mich aber überzeugt habe, dafs Thomson’s submutica gleich gultata Fall. = impressa Klg. ist, bedarf dieselbe eines neuen Namens. Sie steht der carbonaria durch die Form des Kopfes am nächsten, unterscheidet sich aber von derselben durch viel geringere Grölse, viel hellere Flügel und durch die Färbung der Hinterleibssegmente. Bei carbonaria ist der sehr zarte weils- liche Rand der Hinterleibssegmente in der Mitte nicht unterbrochen; und aulser dem zweiten und dritten Segment zeigen auch das vierte und fünfte jederseits einen weilsen Fensterfleck. P. guttata Fall. hat einen hinter den Augen viel längeren, wenig oder nicht verengten Kopf; und der Scheitel ist kaum doppelt so breit als lang. Die Spezies ist mir bisher nur aus der hiesigen Gegend be- kannt geworden, wo sie recht selten auf Weiden vorkommt. Gen. Dolerus Jur. Vor D. aericeps Thoms. ist noch D. Hispanicus Andre Hi. ein- zuschieben; zu D. thoracicus Klg. adde: 2 var. quadrinotatus Biro Hu. R. 216 Fr. W. Konow: Bemerkungen und Nachträge Gen. Rhogogastera Knw. R. Lichtwardti n. sp. Viridi-alba, parce nigro-picta; mandi- bularum apice, verticis et fronlis suturis, occipite, tribus mesonoti maculis, pteropegis, suturis metathoracis et abdominis nigris; femo- ribus et tibiis postice nigro-lineatis, posticis nigro-viltatis; capite pone oculos angustato, vertice deplanato, postice dilatato; clypeo apice truncato; antennis fiiformibus, abdomine fere longioribus, articulis 2 primis albidis, supra nigro-maculatis, funiculo maris testaceo, feminae dilutiore, articulis 1° et 2% supra nigro-lineatis; alis hyalinis, costa stigmateque albidis, ceteris nervis ex parte concoloribus, aliis fuscis; feminae vagina longissima et crassissima, femur posticum longitudine et crassitudine fere aequante, apice exserta nigricante. — Long. 8 mill. Patria: Germania. Mein verehrter Freund Hr. Lichtwardt- Berlin, dem zu Ehren die ausgezeichnete Spezies ihren Namen trägt, entdeckte dieselbe in der Nähe von Dresden und hat mir gütigst ein Pärchen mit- getheilt. Dieselbe ist der R. pinguis Klg. nahe verwandt; doch ist bei dieser der Kopf hinter den Augen nicht verschmälert, der Scheitel ist hinten nicht erweitert, und die Sägescheide des 2 ist weniger dick. Auch sind die Fühler kürzer und wie der ganze Körper dunkler gefärbt. ; Gen. Tenthredopsis Costa. Vor T. Thomsoni Knw. ist als erste Spezies aufzuführen: T. Schmiedeknechti n. sp. Species insignissima cum capilis et cozarum posticarum forma tum alarum fascia et stigmatis colore; capite pone oculos coarctato et subito valde angustato; clypeo apicem versus angustato, apice truncato; fronte profunde sulcata; vertice longitudine sua parum latiore, sulco medio diviso, utrobique sulcis profundissimis determinato; antennis rufis, maris basi nigro-maculatis, subfiliformibus, feminae basi apiceque fuscis, medio subincrassatis, abdomine longioribus; cozis posticis magnis, femorum apice apicem abdominis superante; alis superioribus fascia fumosa substigmaticali divisis; stigmate dilute rufo, basi infuscato. Mas rufescens; ore, oculorum orbitis, thoracis lateribus, scutellis, cozis, tarsis posticis e luteo albescentibus; capitis macula magna subtriangulari, tribus mesonoti maculis, pectoris suluris nigrisz abdominis segmento ultimo ventrali apice subemarginato-truncato, segmento ultimo dorsali toto corneo, ante apicem leniter bis impresso, apice subproducto et subelato; alis inferioribus postice nervo margi- nalı occlusis. zum Catalogus Tenthredinidarum Europae. 217 Femina nigra; ore, oculorum orbitis, scutellis, metapleurarum macula, trochanteribus albis; abdominis segmentis 5 intermediüis et pedibus rufis; femoribus anterioribus basi, posticis totis nigris, tibüs posticis basi apiceque fuscis. — Long. 10— 11 mill. Patria: Thuringia. Die hochinteressante Spezies steht durch die eigenthümliche Form des Kopfes, der Hinterhüften und des letzten Rücken- segmentes des Männchens, sowie durch die auffällige Färbung des Stigma und der Flügel unter den mir bekannten europäischen Tenthredopsis- Arten völlig isolirt da, kann aber dennoch wohl nicht generisch von denselben abgetrennt werden und hat unter denselben in meinem Katalog die erste Stelle einzunehmen. Der glückliche Entdecker, dem zu Ehren ich die Spezies benenne, Hr. Dr. Schmiedeknecht in Blankenburg, hat dieselbe im Mai vorigen Jahres in wenig Ex. im Schwarza-Thal an einer feuchten, schattigen Stelle an Erlengebüsch gefangen. T. dorsalis Lep. 2 var. Tirolensis m. Abdomen basi apice- que nigrum. Diese auffällige Varietät, bei welcher auch die Stirn, die Mittel- brust mit Ausnahme ihrer Seiten und Stellen des Mesonotums schwärzlich gefärbt sind, verdanke ich der Güte des Hr. Mocsary- Budapest. Gen. Pachyprotasis Htg. Die P. discolor Klg. ist zu streichen. Was Klug als T. discolor beschrieb, ist das Männchen von ARhogogastera insignis Klg., und discolor Klg. muls als synonymum zu dieser Art gesetzt werden. Das Männchen ist neuerdings wieder in der Wiener Ent. Zeitung weitläufigst, aber nicht ganz zutreffend, beschrieben worden. Gen. Macrophya Dhlbm. M. Ottomana Mocs. dürfte das Männchen von rubripes Andre sein, einer Spezies, die in der Färbung aufserordentlich veränderlich ist und bei dunkler Färbung schwer von haematopus F. unter- schieden werden kann. Gen. Allantus Jur. Das 3 des A. annulatus Klg. entspricht dem 2 vollkommen; nur dürfte dasselbe stets oder doch gewöhnlich schwarze Lippe und Kopfschild haben. A. multicinetus Rudow, wahrscheinlich auch Heraclei Rudow, gehören zu Vespu Retz. 218_ Fr. W. Konow: Bemerkungen und Nachträge Der Name A. Kussariensis Knw. ist zu streichen oder als synonymum zu Lederi Knw. zu setzen. Zwar habe ich das Männchen früher beschrieben; aber ich ziehe den ersteren Namen hiermit ausdrücklich zu Gunsten des letzteren zurück. A. Jakowlewi n. sp. 2. Niger; abdominis medio rufo; capite et thorace confertim punctalis, subopacis: clypeo haud profunde emarginato; antennis caput thoracemque longitudine adaequantibus, crassiusculis, basi et ante apicem incrassatis; capite pone oculos non dilatato; vertice longitudine sua sesqui latiore; alis hyalinis, cellula radialı infumata; stigmate basi nigro, apice dilute testaceo; abdo- minis segmentis 3° —5° rufis, segmento ultimo dorsali postice albo- marginato; pedibus nigris, anticis antice albido-lineatis, posticarum femoribus et tibiis rufis, his basi, illis apice nigricantibus. — Long. 12 mill. Patria: Buchara orientalis. Die Spezies steht dem A. Pamyrensis Jakowl. sehr nahe; doch ist bei dieser der Mund, das Rückenschildehen und der Hinterrand des Pronotums, sowie der gröfste Theil der Flügelschuppen weils; der Hinterleib ist vom dritten bis zum achten Ring roth, und Kopf und Mesonotum sind weitläufiger punktirt, mehr glänzend. Hr. Alex. de Jakowlew in Jaroslaw theilte mir ein Weibchen . mit, dafs ich zu Ehren desselben benenne. Gen. Tenthredo L. Statt T. monilitia ist moniliata Klg. zu schreiben. T. bipunctula Klg. wird von Andre zu velox F. gestellt; aber zu velox gehört biguttata Htg. als Männchen. T. bipunctula Kle. ist gute selbstständige Spezies. Klug hat nur das Männchen ge- kannt. Das zugehörige Weibchen entspricht dem g' in der Färbung vollkommen: ganz schwarz, auch die Hinterbeine; die vorderen Schienen und Fülse rothgelb; auf den Metapleuren und an der Seite des ersten Rückensegmentes je ein weilser Fleck; die Mandibeln an der Basis und die Fühlerspitze, ein Fleck auf der Lippe, und auf dem Kopfschild jederseits ein Fleckchen weils. Das 2 könnte leicht für livida var. maura F. verkannt werden, unterscheidet sich aber leicht durch viel kürzere und stärkere Fühler und ganz schwarzes Stigma. zum Catalogus Tenthredinidarum Europae. 219 Verzeichnils der Addenda zum Catalogus Tenthredinidarum Europae. Lyda F. Havifrons Kirby. Amur. sulphureifronsKrb.Amur. viridescens Andre. Sibir. Tarpa F. Anatolica Mocs. As.min. /amellata Andre. Turkest. Aglaostigma Kirby. eburneoguttata Krb. Sibir. Macrocephus Mocs. robustus Mocs. Ca. Cephus Latr. Navistermus Costa. Sardin. Mocsaryi Kirb. Hu. politissimus Costa. Armen. quadriguttatus Csta. Sard. Sirex L. Stephensi Kirby. Br. Tremex Jur. magus F. Cimbex Ol. Sibirica Kirby. Sibir. villosa Motsch. Amur. Abia Leach. Hungarica Mocs. Hu. Sibirica Moes. Sibir. Amasis Leach. sanguinea\ ollenh. Maroc. similis Mocs. Syr. [R. v. alehymistaMoes. Hu. Arge Schrank. cyanura Costa. Armen. nigronodosa Motsch. Am. Schmiedeknechti Osta. Gr. versicolor Andre. Turk. Monoctenus Htg. Andrei Mocs. As. min. Dineura Dhlb. grandis Andre. Sibir. nigroflava Magretti. J. testaceipes Klg. A. Cryptocampus Htg. distinctus Costa. Sard.[S. morionellus Hlmgr. Nvj. nigricornis Htg. ?E.) [S. occipitalis Hlmgr. Nova). polaris Holmgr. Novaj. S. quadrum Costa. J. reticulatus Hlmgr. Novaj. semineura Htg. G. [S. Lygaeonematus Knw. punctifrons Thms. Pristiphora Ltr. Fumipennis Thms. Su. Thalietri Kriechb. G. Wüstneii de Stein. E.mb. Nematides incertae sedis. abnormis Hlmgr. Nova). albicarpus Costa. J. [S. albitarsis Andre. H. anceps Hlmgr. Novaj. S. arcticus Hlmgr. Novaj. S. Spitzb. aurantiacus Thms. Su. aurantiacus Cam. Br. Betulae Thms. Su. biannulatus Cost. Gr. breviusculus Eversm. R. caudalis Eversm. R. clibrichensis Cam. Br. coactulıs Ruthe. Island. contractus Eversm. R. diaphanus Eversm. R. dorsatus Cam. Br. ensiformis Jacobs. Belg. extremus Hlmgr. Nvj. S. Fennicus Andre. F. Belg. Jilicornis Cost. Gr. Foersteri Andre. G. Jrigidus Bohem. Spitzb. Jruticum Eversm. R. fruticum Cam. Br. gracils Gimm. R. hololeucopus Cost. Gr. hortensis Thms. Su. hyperboreus Thms. Su. Klugi Gimm. R. lateralis Brischke. G. leucaspis Tischb. G. leucocarpus Andre. H. lientericus Hlmgr. Nvj.S. Marshalli Cam. Cors. melanosternus Lep. Ga. microphyes Först. G. minutus Tischb. G. mysticus Hlmgr. Novaj.$. nebulosus de Stein. Bo. niger Jur. Ga. H. nigratus Retz. Ga. 220 nigricans Eversm. R. nigricollis Cam. Br. nigritarsis Andre. Ga. nigriventris Hlmgr. Nvj. oblitus Lep. Ga. [S. obscuripes Hlmgr. Nvj.S. pallicercus Thms. Su. parvulus Holmgr. Wai- [gatsch. Peletieri Andre. Ga. placidus Cam. Br. picticollis Hlmgr. Novaj. quietus Eversm. R. [S. rubidicornis Andre. Ga. Sardiniensis Costa. Sard. selandrioides Costa. J. Schmidti Gimm. R. Staudingeri Ruthe. Isl. suavis Ruthe. Island. superbus Gradl. Boh. testaceipes Andre. H. testaceicornis Jacbs. Belg. Thomsoni Cam. Br. Tischbeini Andre. H. udus Hlmgr. Novaj. 8. varüipietus Hlmgr. Novaj. V-favum Cam. Br. [S. villosus Thms. Su. vitreipennis Kawall. R. viridissimus Möll. Su. Phyllotoma Fall. Jumipenmis Cam. Br. Hoplocampa Htg. calceolata Costa. Calabr. Ametastegia Costa. Julvipes Costa. Sardin. Rhadinoceraea Knw. rufonigra Tischb. Hu. Blennocampa Htg. apicalis Brischke. G. candidipes Cost. Gr. flavicollis Jacobs. Belg. formosella Costa. Sard. lugens Andre. Beyrut. lugubripennis Cost. Gr. strigata Andre. Beyrut. Monophadnus Htg. dissimilis Costa. J. Hu. Fenusa Leach. Doederleini Destefani. Si- TieinensisMagretti.J.[cil. Fenella Westw. ‚Agrimomiae Brischke. G. Harpiphorus Htg. Calderoni Medina. Hi. Athalia Leach. rufoscutellata Mocs. E.m. maritima Kirk. v. nigroscutellata Knw. v. Mocsaryi Knw. Selandria Klg. Vollenhoveni Gribodo. J. Strongylogaster Dhlb. Caucasicus Schaposchn. subjectus Eversm. R. [Ca. Eriocampa Hg. alabastripes Cost. Gr. Poecilosoma Thms. nigricollis Cam. Br. ——— Fr. W. Konow: Bemerkungen und Nachträge etc. Emphytus Klg. leucostomus Cost. Gr. ruficrus Mocs. Syr. Dolerus Jur. Hispanieus Andre. Hi. rufipes Gradi. Boh. Sciopteryx Steph. ‚Algerina Magretti. Alger. Andreana Magr. Alger. Tenthredopsis Costa. Orippae Destef. Sieil. Schmiedeknechti Knw. 6. alpina Bremi. St. Gotth. Macrophya Dhlb. angustula Kawal. Ural. Bertolini Cobelli. Cro. corynetes Kirb. Alger. Hartigi Kirb. Alban. Jugurtha Kirb. Alger. Lucasi Kirb. Alger. Ottomana Mocs. As. min. pallidilabris Cost. Gr. Allantus Jur. Algeriensis Magr. Alger. atratus Andre. R. breviventris Cam. T. lituratus Mocs. Ca. moestus Mocs. Ca. [men. violaceipenmis Cost. Ar- Tenthredo L. ‚Andrei Moes. Dobrutsch. Caspiea Mocs. Ca. eburneifrons Kirb. Sibir. Finschi Kirb. Sibir. propinqua Mocs. Syr. rejecta Zadd. Ti. Semseyi Mocs. Hu. simplex Zadd. Ti. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.] 221 Die von Herrn Dr. A. Stübel im Haurän und Tulul es Safa in Syrien 1882 gesammelten Käfer !). Besprochen und aufgezählt von Major z. D. Dr. L. von Heyden. 1. Procrustes impressus Klug var. asperatus Muls. Von Haurän ?) 1 St. Variirt, wie Brülerie schon angegeben, sehr in der Stärke der Sculptur je nach der Localität. Ueber ganz Syrien verbreitet. 2. Ditomus (Carterus) longipennis Chaud. — cribratus Rche. In ganz Syrien verbreitet, sowohl auf den von der Sonne verbrannten Hügeln, als in den Waldungen des Libanon bis zum Djebl ech Cheik. Auch im Caucasus. Im Haurän hoch oben gefunden. 3. Graphipterus minutus Dej. Diese seither nur aus Aegypten bekannte Art ist in Dejean, Icon. I, ed. II, t. 6, f.4, gut abgebildet. Sie ist nur 11 mill. lang. Sehr wahrscheinlich gehört auch Goryi Chaud. von der Umgebung des Sinai hierher. Tulul es Safa ?), 1 St. Ein ächtes Wüstensandthier, wie alle Graphipterus, also auch: 4. G@. Kindermanni Chaud. Das einzig vorliegende Ex. aus T. von 134 mill. Länge palst auf die Beschreibung (Monogr. des Graph., Bull. Moscou 1870, II, p. 299). Die seither nur aus der Gegend von Alexandrien bekannte Art gleicht dem @. Barthelemyi in der gleichmäfsigen feinen Behaarung, durch welche die Flecken- zeichnung abgeschwächt wird. 5. Calathus fuscipes Goeze var. syriacus Chdr. H. In ganz Syrien von der Ebene bis in die Berge, aber auch in Griechenland. 6. C. leptodactylus Putz. H. In ganz Syrien verbreitet; aber auch in Griechenland. Die Tarsen sind schlanker als bei C. melanocephalus L. 1) Die von Dr. Stübel auf denselben Reisen und bei El Arisch erbeuteten Lepidoptera besprach Calberla in der Deutschen Ento- mologischen Zeitschrift 1891, 1. lepidopterologisches Heft. 2) Im Verlaufe dieser Aufzählung ist Haurän abgekürzt in H. und Tulul es Safa in T. 222 _L.v. Heyden: Die von Herrn Dr. A. Stübel im Haurän 7. Lebia arcuata Rche var. Stübeli Heyden. Zwei Ex. | von H., die mit der Originalbeschreibung und der Abbildung in Reiche et Sauley, Coleopt. nouv., stimmen, nur geht bei den vor- liegenden Ex. die schwarze Apicalmakel an der Naht bis zu #4 der Flügeldeckenlänge hinauf und zieht sich von da dachförmig rück- wärts bis zum letzten Viertel (von der Schulter an gemessen) zum Aulsenrande hin, bei einem Ex. noch etwas höher hinauf, so dafs der Nahtwinkel einmal spitzer, das anderemal stumpfer ist. Die Abbildung zeigt die ganze Naht roth, nur vor dem äufsersten Spitzenrand zieht eine schwarze Linie zur schwarzen Spitzenmakel, welche von da längs des vierten Streifens nach vorn steigt und dann schräg zur Mitte des Seitenrandes abbiegt. Seither nur aus Naplouse bekannt. Die Diagnose stelle ich so: elytris rufo -flavis, parte tertia postica nigra fastigiata. 8. Cymindis Andreae MEnetr. H. mehrfach gef. Durch ganz Syrien verbreitet, von den Vorbergen des Mittelmeeres bis zum Djebl ech Cheik = Hermon (3300 Meter) und weiter, nach Ex. meiner Sammlung bis Südpersien und Turkestan verbreitet; auch im Caucasus und bei Baku am Caspi. 9. Saprinus niger Motsch. T., ein Ex. Ich besitze Ex. aus Marocco, Tripolis, Geryville (Algier), Erzerum in Kleinasien, Caucasus und Namangan in Turkestan. Ferner ist die Art (als gangeticus Mars.) aus Indien und aus Syrien (Damascus, Saida) bekannt; aufserdem aus Südspanien. 10. Adoretus comptus M£netr. Das Ex. von T. stimmt vollkommen mit meinen Stücken aus Tekke-Turkmenien. Ador. syriacus Blanch. (den ich aus Bagdad besitze) hat viel enger punk- tirtes Halsschild. 11. Julodis distincta Lap. Ein ganz abgeriebenes Stück mit defectem Hinterleib von T. Paflst nach Marseul, Monogr. Buprest., am Besten auf diese Art aus Mesopotamien und Bagdad. Auch die Laporte’sche Abbildung pafst, nur ist bei dem vorliegenden Stück der Thorax vorn breit, die Seiten fast gerade und ganz vorn plötzlich verengt. 12. J. syriaca Oliv. 2 Ex. von H. 13. Aurigena aereiventris Rche 1 St. von H. Der A. lugubris verwandt, aber die Streifen und Reliefmakeln der. Decken sind deutlicher. Kommt auch bei Jerusalem und im Caucasus vor. 14. Cardiophorus maculicollis Rehe. 1St. von T. Reiche beschreibt diese Art nur aus der Gegend von Athen. und Tulul es Safa in Syrien 1882 gesammelten Käfer. 223 15. Cantharis marginiventris Rche H., 1 St., das auf die Beschreibung palst, nur sind die Beine bis auf die schwarzen Tarsen und Kniee rothgelb. Auch in der Türkei. 16. Rhagonycha tripunctata Rche. 2St. vonH. Stimmen mit der Beschreibung und meinen Stücken vom Djebl Sannin (Libanon). Die Art soll auf dem Halsschilde drei schwarze Flecken haben, einen in der Mitte und je einen auf jeder Seite etwas mehr nach vorn. Bei den Haurän-Stücken, ebenso wie bei meinen, fehlen die Seitenpunkte. Das Vorhandensein von drei Punkten scheint der seltnere Fall zu sein. 17. Zophosis osmanlis Deyr. 1 St. von H., hoch oben gef. Ich besitze diese Art vom Djebl. ech Cheik (Hermon) und anderen Punkten des Libanon. 18. Z. punctata Brulle. 1 St. von H. Ueber die ganze kleinasiatische Küste und Griechenland verbreitet. 19. Erodius (Dirosis Mill.) nervosus Miller. 1 St. von T. Gleicht in der Gestalt der folgenden Gattung, doch sind die Augen sehr lang und der Raum zwischen den Rippen trägt keine grolsen Tuberkeln. Seither nur aus Mesopotamien bekannt. 20. Amnmodeis giganteus Rche. In Anzahl vom T. Variirt in Gröfse und Stärke der Sculptur. Zuerst aus Damaskus bekannt geworden. 21. Adesmia clathrata Sol. (Athalia Rche.). 4 St. vom T. Ich besitze die Art auch aus Bagdad (von Dr. Haag bestimmt). 22. Blaps (Agroplaps) sp.? 2 Weiber vom H., die ich innerhalb der schwierigen Gattung nicht unterzubringen weils. In der Nähe von robusta Mot. aus Derbent, aber viel grölser (25 mill., robusta 21 mill.), der Thorax breiter und gerundeter. 23. Pimelia arabica Klug. 2 St. aus T., die vollkommen auf Beschreibung und Abbildung in Klug und Ehrenberg, Symb. phys. II, No. 18, tab. 12, fig. 5, passen. Klug beschrieb die Art aus Arabia deserta. 24. Anemia granulata Lap. (sardoa Gene). H. mehrfach. Zuerst vom Senegal bekannt geworden, wurde die Art später in Sardinien gefunden; ich besitze sie auch von Chaifa, Bagdad, Cara- manien, Aegypten und Namangan in Turkestan. 25. Omophlus pilicollis Men. var. filitarsis Reitt. Ein Mann von H. Diese Varietät ist nach Reitter’s Revision der Gattung Omophlus aus Erzerum bekannt, ich besitze sie vom Van-See. Die Stammart in Corfu, Süd-Rufsland, Caucasus, Turkmenien und Sibirien. 224 L. v. Heyden: Die von Herrn Dr. v. Stübel etc. 26. Anthicus floralis L. Vom T. Die in ganz Europa und Vorderasien (selbst noch in Turkestan) verbreitete Art mit 2 Höckerchen vorn am Halsschild. 27. Zonabris (Mylabris olim) calida Pallas var. macu- lata Oliv. T., ein St., klein (14 mill.), wie sie bis Turkestan hin verbreitet ist. 28. Cleonus (Exzochus) persicus Chevr. H., 1 St., das auf die Beschreibung dieser persischen Art palst, aber ziemlich abgerieben ist. Wenn das vorliegende Material auch nur ein geringes ist, da es nur ganz gelegentlich mitgenommen ward, so genügt es dennoch, zwei wichtige Schlüsse zu ziehen: 1) Die Gebiete von Haurän und Tulul es Safa gehören in den niedrigen Parthieen und der Ebene dem Sandsteppengebiet an, allein schon charakterisirt durch die Graphipterus-Arten. 2) Die Fauna gehört dem Persischen Steppengebiet an und hat mit Europa geringere Verwandtschaft, mehr mit den an- grenzenden asiatischen Gebieten. Von den 28 gesammelten Arten kommen 13 gleichzeitig in Europa und dem Caucasus vor: Ditomus longip., Calath. fuscip. var. syriacus, Calath. leptodact., Cym. Andreae, Saprin. niger, Auri- gena aereiventr., Cardioph. maculic., Cant. marginiv., Zophos. punct., Anemia granul., Anthic. flor. und Zonabris var. maculata. — Von einer Art lebt die Stammform in Europa und Russisch-Asien: Omophl. pilicollis, während die var. filitarsis aus Armenien bekannt war. — Mit Syrien sind 6 Arten gemeinsam: Procr. var. asper., Lebia arcuata, Stammart, Julod. syriaca, Rhagon. tripunct., Zophos. osm., Amnod. gig. — Mit Turkmenien gemeinsam: Adoret. compt. — Mit Arabien gemeinsam: Pimelia arabica. — Mit Aegypten ge- meinsam die 2 Graphipterus- Arten und nur 4 sind Persien eigen- thümlich: Julod. distincta, Erod. nervosus, Adesmia clathr., Cleonus (Exochus) persicus. Im Winter 1889—90 fing Herr A. Stübel bei El Arisch an der Nordostgrenze Aegyptens: Anthia sermaculata F. (kleine Form), Graphipterus variegatus Dej., Orthomus barbarus var. longulus Rehe., Ozythyrea Abigail Rche., Tentyria aegyptiaca Sol., Erodius costatus Sol. et Dejeani Sol., Cleonus (Leucosomus) hieroglyphicus Oliv. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.] 225 Die paläarktischen Vertreter der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. Versuch einer Monographie. 1. Von K. Escherich in Regensburg. (Hierzu Taf. IV, Fig. 1a—d, Fig. 232—g.) Die Untersuchungen, die ich bis jetzt über die Entwickelungs- geschichte, Metamorphose, Biologie ete. der Zonitis-Arten anstellen konnte, waren zu mangelhaft, um nennenswerthe Resultate erzielen zu können. Dieses hat hauptsächlich darin seinen Grund, dafs die Species unserer Gattung auf die südlicheren Länder beschränkt sind und ich aus Mangel an Zeit noch nicht die Gelegenheit hatte, die Thiere in ihrer Heimath, lebend, zu beobachten. Sobald mir dieses gelingt — ich hoffe sicher den nächsten Sommer — werde ich in einem II. Theil obige Capitel behandeln. Der I. Theil, den ich hiermit der Oeffentlichkeit übergebe, umfafst die Beschreibungen der einzelnen Arten, sowie alle für die Systematik wichtigen Punkte. Mit der Publication dieses Theiles länger zu zögern, schien mir wenig zweckmälsig, weil gerade in Bezug auf die Erkenntnifs der Arten und selbst der Gattung zur Zeit die grölste Confusion herrscht. Wenn ich auch nicht Anspruch darauf erhebe, alle Zweifel gelöst zu haben, so glaube ich doch wenigstens einigermalsen dem natür- lichen Stande unserer Gattung näher auf die Spur gekommen zu sein. Besondere Berücksichtigung schenkte ich der Klarlegung der Synonymie und legte hierbei grolsen Werth auf die Vergleichung der Typen. Dank des freundlichen Entgegenkommens vieler hoch- verehrter Collegen gelang es mir, die meisten Typen selbst in Augenschein nehmen zu können; nur bei einigen Arten mufste ich mich damit begnügen, einfach die Originalbeschreibung wieder- zugeben. Nicht minder ausführlich behandelte ich das Thema über die Bildung der männlichen Genitalien, den unschätzbaren Werth derselben für den kritischen descriptiven Entomologen erkennend. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 15 226 K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter Auch die Bestimmung des Verbreitungsbezirkes der einzelnen Thiere — ein Capitel, das von unseren Monographen leider nur zu sehr vernachlässigt wird — liefs ich mir angelegen sein. Es arbeitet dadurch der descriptive Entomologe dem Zoologen bio- logisch-physiologischer Richtung, der den Zusammenhang der Eigen- thümlichkeiten der einzelnen Arten (Grölsenverhältnils, Färbung) mit den Lokalitäts- und Temperaturverhältnissen zu untersuchen hat, um ein gutes Stück vor. Endlich möchte ich noch auf die Variabilität, die in der Gattung Zonitis geradezu erstaunliche Dimensionen annimmt, aufmerksam machen. Gesetze, nach welchen die Arten variiren, konnte keine finden, Lokalrassen nur sehr wenig konstatiren. Zum Schlusse kann ich mir nicht versagen, allen denjenigen Herren, die durch Uebersendung ihres Materials oder schwer erlang- barer Werke zum Gelingen meiner Arbeit wesentlich beitrugen, an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Es sind dies die Herren: Dr. L. von Heyden-Frankfurt (Sammlungs- material und mehrere Copieen), Dr. Kraatz-Berlin (Sammlungs- material), Reitter- Mödling (desgl.), E. Ballion - Novorossiisk (desgl.), Abeille de Perrin-Hyeres (seine Typen), J. von Fri- valdszky-Budapest (Material des ungarischen Nationalmuseums), ° Ganglbauer-Wien (Material des k. k. naturhistorischen Museums), Dr. Gestro-Genua (Z. maculicollis Fairm. aus dem Musee Civigne d’histoire naturelle), Frey-Gefsner-Genf (Material des Musee d’histoire naturelle), Enrico Ragusa-Palermo (Typen), sodann Ms. Fairmaire-Paris und Ms. Bedel-Paris (Notizen und Citate). Charakteristik und systematische Stellung von Zonitis. Fabrieius, der Begründer der Gattung Zonitis, charakterisirt diese (Entom. System. I, II, p. 48) wie folgt: Zonitis. Palpi quatuor filiformes. Mazxilla palpis longior, integra. Labium emarginatum. Antennae setaceae. Zonitis corpus oblongum, glabrum, laeve immarginatum, capite ovato, inflezo, exserto, oculis lateralibus reniformibus, vir prominulis, antennis sub oculis inserlis longitudine corporis, thorace quadrato, plano, scutello trianguları, elytris molliusculis, longitudine abdominis, pedibus tenuibus, longiusculis, tarsis anticis quinque, posticis quadri- articulatis, colore nigro testaceoque, nitido. der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab,. 227 Die nächsten Verwandten von Zonitis sind: Cochliophorus Escherich, Megatrachelus Ab., Stenodera Eschsch., Nemognatha und Leptopalpus. Von allen diesen unterscheidet sie sich durch den ungeran- deten Seitenrand der Fled.; speciell von Cochliophorus durch die einfache Enddornbildung und den Halsschild, von Megatrachelus Ab. durch die Form des Halsschildes, von Stenodera durch die einfachen Taster, von Nemognatha durch den nicht verlängerten äufseren Max.-Ast und von ZLeptopalpus durch die normalen, nicht ver- längerten Taster. Um sich die verwandtschaftlichen Beziehungen unserer Gattung zu den übrigen Genera der Meloiden klar zu machen, stellt die folgende übersichtliche Tabelle das zweckmälsigste dar: Melovdae. I. Metasternum sehr kurz, so dafs die Mittelhüften die Hinter- hüften berühren ... . „2... ......... Meloini (1. Gruppe). ll. Metasternum lang, die Mhft. von den Hhft. weit ent- ferntfs arm „asus doiknnsl yeL eur ‚wibyttn (AIN.Gruppe): I. Gruppe: ZLyttini. Fühler weit vor den Augen eingelenkt . . . . Cerocomina. 2. Fühler dicht neben den Augen eingelenkt . . . . Lyttina. Lyttina. A. Klauen gespalten. a. Basis der Klauen glatt . . . . . . ... Lyita, Zonabris. aa. Dieselben mehr oder weniger gezähnelt. b. Fühler schnur- oder fadenföormig . . . . . Lydus, Oenas. bb. Fühler borstenförmig. c. Maxillartaster fast so lang als die Fühler. . . Leptopalpus. cc. Derselbe normal. d. Der äulsere Ast der Max. sehr lang, fadenförmig: Nemognatha ll. dd. Beide Aeste der Max. kurz. e. Flgd. mit ungerandeten Seitenrändern . . . Zonitis Fb. ee. Flgd. mit deutlich gerandeten Seitenrändern. f. Letztes Glied der Maxillartaster beilförmig erweitert: Stenodera Eschsch. ff. Dasselbe einfach, eylinderisch oder schwach oval. 15 * 228_ K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter g. Flgd. nicht klaffend, bis an die Spitze aneinander- schliefsend, der Quere nach stark gewölbt. h. Der innere Enddorn der Htb. schlank dornförmig, Halssch. so lang als breit. . . . . . „v2. Megatrachelus Ab. hh. Derselbe ebenso wie der äufsere stark löffelförmig ver- breitert, Halssch. breiter als lang Cochliophorus Eschsch. gg. Flgd. mehr oder weniger klaffend, nur vorn etwas ge- wölbt, hinten lach . . . . Ctenopus, Hapalus, Litarıs. B. Klauen nicht gespalten, sondern mit einem Zahn be- wälneti u... bean al a u Ne OT ERSTE Die Genitalanhänge und ihre Bedeutung. Nicht etwa eine einfache Beschreibung der Genitalia externa, wie sie speziell der Gattung Zonitis zukommt, will ich in diesem Abschnitte geben — in diesem Falle würde ich bei weitem nicht daran gedacht haben, mit solcher Ausführlichkeit dieses Thema zu behandeln — sondern mir lag lediglich daran, einen Beitrag zu liefern, zu dem äufserst interessanten Kapitel über die „vergleichende Morphologie der Genitalanhänge der Insecten“. Aufserdem ist es heut zu Tage für den wissenschaftlichen Entomologen ein Ding der Unmöglichkeit, ohne Untersuchung der Genitalien präeis zu arbeiten. Denn bei vielen Arten kann nur auf Grund der Bildung obiger Organe das Artrecht festgestellt werden. Aber Bestimmungstabellen nach den Forcipes zu verfertigen, wie es bereits geschehen ist (Czwalina, die Foreipes der Staphyliniden-Gattung Lathrobium), finde ich ganz verfehlt. Ich halte es für die Aufgabe des Mono- graphen, vorerst auf Grund der Genitalia externa die Arten fest- zustellen, sodann nach äufseren Merkmalen zu suchen, wodurch die nun sichergestellten Species sich unterscheiden und erst, auf diese basirt, eine Uebersichtstabelle zu bearbeiten. Bevor ich nun auf die Beschreibung der einzelnen Theile über- gehe, möchte ich noch einige Worte vorausschicken über die Nomenclatur. Bis jetzt gebrauchte nämlich fast jeder Autor andere Bezeichnungen, was lediglich darin seinen Grund hat, dafs man sich nicht darüber klar machte, dafs die einzelnen Theile überall wieder auftreten, wenn auch in verschiedenen Modifikationen. Bei den meisten Insekten (nur wenige Ausnahmen, z. B. Carabus) ist der Penis 3. str. umgeben von mehreren Organen, die theils den Zweck der Coleopteren-Gattung „Zonitis* Fab. 229 haben, die Lust bei der Begattung zu vermehren (sog. Reizorgane) und theils — und zwar die Mehrzahl — zum Festklammern und zum Schutze während der Copula dienen (sog. Haft- resp. Schutz- organe). Letztere haben die Form von Klappen und liegen ge- wöhnlich je eine an der Seite des Penis, manchmal noch eine ober- halb, selten auch unterhalb desselben. Von den Bezeichnungen dieser Organe ist die Kraatz’sche wohl die zweckmälsigste und wäre sehr zu wünschen, dals diese einheitlich angewandt würde. Kraatz nennt die seitlichen Haftklappen „Valvulae laterales“, demnach wäre die obere Klappe „Valv. dorsalis“, die untere „Valv. ventralis“ zu nennen; kommen an jeder Seite des Penis 2 Klappen vor (wie bei vielen Hymenopteren, z. B. Bombus, Psithirus, Sphe- codes), so wären zu unterscheiden: Valv. laterales, eziernae und internae. Die gesammten Genitalia externa mit 2 Klappen wären als bivalvuläre, die mit 3 als trivalvuläre etc. zu bezeichnen. Näher auf dieses Thema einzugehen, ist hier nicht der Ort, und behalte ich mir für eine spätere Arbeit vor. Der Genitalapparat von Zonitis ist trivalvulär, und soll der Bau desselben an Z. sermaculata Oliv. in Folgendem_ detaillirt werden. Der ganze bei der Begattung in Betracht kommende Apparat besteht streng genommen aus drei von einander leicht zu trennen- den Theilen, von denen jedes ein selbstständiges Organ darstellt. Das wichtigste davon ist der Penis (richtiger Penisscheide) mit mehreren Klappen, dieser wird an seinem hinteren Ende umgeben von einer Kapsel, die mit einer Schutzklappe (Valv. dorsalis) ver- bunden ist, und das 2. der oben genannten Organe repräsentirt; der letzte Theil endlich besteht aus einem gabelförmigen Instrument, in dessen beiden Zinken obiger Complex liegt und der nur durch Bindegewebe damit zusammenhängt. Der 1. dieser Theile (oben mit Penis bezeichnet) [ Taf. IV, Fig. 1 (au. b)b,d,c] stellt ein Organ von bilateral-symmetrischem Bau dar, in dessen Medianebene die Penisscheide s. str. liegt. Letztere [Taf. IV, Fig. 1 (a u. b) e] besteht in einer einfachen Röhre, deren Innen- und Aufsenwände mit einer Anzahl feiner Spitzen besetzt sind. Sie ist vermittelst einer in Falten liegenden chitinösen Haut, die dieselbe Seulptur aufweist [ Taf. IV, Fig. 1(au.b)d], auf jeder Seite mit einer Klappe, Valv. lateralis [Taf. IV, Fig.1 (a u. b) b] verbunden. Die Art und Weise der Verbindung der einzelnen Theile wird sofort klar werden, wenn man die Abbildung auf Taf. IV (Fig. 1b) zu Rathe zieht. Es stellt diese Zeichnung den eben 250 K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter beschriebenen Complex in auseinander gerolltem Zustande dar, und zeigt uns, dals die in Fig. la mit d bezeichneten, durch ihre Form an Klappen erinnernden Theile nichts anderes sind als Falten, die durch eine chitinöse Haut gebildet werden. Dals letztere einfach den Zweck haben sollte, die Verbindung zwischen Penis- scheide s. str. und den Valv. laterales herzustellen, bezweifle ich sehr, und vermuthe ich vielmehr, dafs dieselbe als Reizorgan zu functioniren habe. Denn einen anderen Zweck kann ich der grolsen Anzahl feiner Spitzen nicht zuschreiben als den, während der Begattung auf die Nervenenden der Weibchen reizend zu wirken. Der eigentliche erectile Penis ist meistens ganz in das Abdomen zurückgezogen und nur bei ganz durchsichtigen Präparaten am hintersten Ende des Genitalapparates als schwarzer, eylindrischer, etwas nach unten gebogener Körper sichtbar. Dieser ganze soeben beschriebene Complex wird umfalst und gewissermalsen zusammengehalten von einer Kapsel (von mehreren Autoren ganz zweckmälsig als cardo bezeichnet), die mit den Ein- geweiden verwachsen ist. Mit ihr in fester Verbindung steht eine Schutzklappe, Valv. dorsalis, die sich über den Penis wölbt und nach vorn in einen nach oben gebogenen Fortsatz ausläuft [Taf. IV, Fig. 1a, A u.a]. a Der 3. Theil endlich hat das Aussehen einer Gabel (efr. Fig.), deren Zinken an der Spitze hakenförmig erweitert und ausgehöhlt sind. Betrachtet man das Instrument von der Seite, so sieht man, dafs dasselbe ziemlich kräftig gebogen ist. In der Mitte zwischen den beiden Zinken liegt der Genital- Apparat, wie er auf Tafel IV abgebildet ist. Functionen schreibe ich dieser Gabel zweierlei zu, nämlich einmal den gesammten Apparat zurückzuziehen oder vorzuschieben und sodann den Schlitz zwischen oberer und unterer Platte des Segmentes zu schliefsen oder zu Öffnen, was dadurch ermöglicht würde, dals die Gabel, da sie ja gebogen ist, als Hebel dienen könnte. Der Stiel dient jedenfalls als Ansatzstelle für Musceln. Nach dieser Grundidee sind die Genitalia externa aller mir bekannten Zonitis gebaut; nur Zon. thoracica Cast. weicht erheblich davon ab und ich halte es deshalb für gerathen, den Genitalapparat dieser Species besonders zu erwähnen [cfr. Taf. IV, Fig. 2]. Eine Valv. dorsalis (a) und 2 Valv. laterales [Fig. 2b] finden sich auch hier; aber aufserdem kommt zwischen den Valv. laterales ein wichtiger Chitinfortsatz (f) hervor. Unterhalb desselben finden sich wiederum auf beiden Seiten klappenartige Gebilde (d), mit vielen der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. 231 Fortsätzen und Spitzen besetzt, die ich für das homologe Organ von den Falten bei sexmaculata halte. Der Penis s. str. (ec) liegt, wie bei allen Zonitis, zu unterst. Der ganze Complex wird von unten her von einer Chitinhaut (g) umwölbt, und das so ge- schilderte Organ steckt in einer, oben mit cardo bezeichneten Kapsel, die wiederum mit der Valv. dorsalis (a) in fester Verbin- dung steht. Wenn ich oben sagte: „nach dieser Grundidee sind die Genit. externa aller Zonitis gebaut“, so wollte ich damit andeuten, dafs man bei allen Arten die einzelnen Organe wiederfinden und mit den entsprechenden Theilen von 6-maculata identifiziren kann, keines- wegs aber, dafs alle gleich gebildet sind. Im Gegentheil, die Form des männlichen Genitalapparates ist bei jeder Art eine andere, ganz charakteristische. Der Form der männlichen Genitalia externa muls natürlich die der weiblichen entsprechen. Denn die Geschlechtstheile von g' und 2 müssen sich gegenseitig ergänzen, um ein compactes Ganze bei der Copula zu bilden. Wo bei dem g' eine Erhöhung sich findet, da ist an der correspondirenden Stelle beim 2 eine Ver- tiefung zu suchen. Da aber die männl. Genitalapparate aller Arten von einander verschieden sind, so folgt daraus, dafs das auch bei allen weiblichen der Fall sein muls. Es kann also eine frucht- bare Copula nur zwischen ganz bestimmten Individuen stattfinden, deren Genitalanhänge sich eben ergänzen !), Diese Individuen stellen die Art dar. Es ist also die Untersuchung der Genital- anhänge der beste und sicherste Weg zur Erkenntnifs und Fest- stellung der Art. Aufserdem geben uns die Geschlechtsunterschiede der JS‘ den einzigen Anhaltspunkt zur Ermittelung des Verwandtschaftsgrades der einzelnen Arten. Denn diejenigen Arten, deren Genitalien am ähnlichsten gebaut sind, sind naturgemäls auch am nächsten ver- wandt; und nur diejenige Reihe, die auf Grund der Geni- talbildung zusammengestellt ist, ist eine natürlich- chronologische. 1) Prof. Dr. Hoffer-Graz berichtet in seiner vortrefflichen Arbeit über „die Schmarotzerhummeln Steiermarks“ (Mittheilg. des Nat.- Vereins für Steiermark 1888, p. 90), dafs recht hitzige J'I‘ die 27 einer anderen Species überfielen, sie fest umklammerten und alle möglichen Versuche anstellten, den Penis einzuführen. Aber niemals sei dies gelungen uud niemals sei eine Befruchtung zu Stande ge- kommen. 232 K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter Geographische Verbreitung. Die Gattung Zonitis ist in allen Erdtheilen vertreten, in gröfster Artzahl in Australien, woher bis jetzt nicht weniger als 40 Arten beschrieben sind. Die paläarktische Fauna weist gegen 20 Species auf; die übrigen Länder bleiben weit hinter dieser Zahl zurück, sind auch jedenfalls noch zu wenig durchforscht. Im übrigen ver- weise ich auf die Angaben bei den einzelnen Arten. Litteratur. Dieselbe ist äufserst mangelhaft und beschränkt sich grolsen- theils auf Einzelbeschreibungen in den verschiedenen Zeitschriften, wie: Annales de Soc. de France (Fairmaire), Bull. Mose. (Mot- schoulsky) und andere. Von gröfseren zusammenhängenden Arbeiten wären folgende erwähnenswerth: Fairmaire: Revision des Zonitis d’Australie, Stettin. Ztg. 1880, 261 — 282. Re Wlad. Dokhtouroff in seiner „Faune Aralo - Caspienne“, XIIIe Partie, p. 60 (Horae Soc. ent. Ross. 89, p. 180). Motschoulsky, eine ganz unbrauchbare, flüchtige Bestimmungs- tabelle in Bull. Mose. 72, p. 52. Mulsant: Vesicants 166—177. Auf 11 Seiten werden in seiner bekannten, möglichst weitläufigen und dabei doch äufserst un- kritischen Art 3 Spec. beschrieben. Mulsant und Rey: Famille de Cantharidiens, Zonitis, Memoires Acad. Lyon 1858, p. 193 — 202. Beschreibung der Arten. Marseul führt in seinem „Catalog de l’ancien monde“ 32 Arten an, die jedoch auf 17 reducirt werden mulsten. Dieses hat einer- seits darin seinen Grund, dafs viele Autoren !) auf die Färbung allein neue Arten gründeten, was bei Zonitis wegen der grofsen Veränderlichkeit ganz unzulässig ist; andererseits aber ist auch die Unkenntnils, die über die Gattung selbst herrschte, ein grolser Faktor an obigem Verhältnils. Viele Species, die zu Stenodera Esch. gehören, wurden als Zonitis beschrieben ?), auch eine Nemo- gnatha hielt man für Zonitis und beschrieb sie als solche 3). 1) Besonders zeichnete sich Motschoulsky darin aus, dafs er eine Bestimmungstabelle fabrieirte, die allein auf die Färbung basirt ist. 2) oculifera Ab., anatolica Friv. 3) Zonitis maculicollis Fairm. der Coleopteren-Gattung „Zonitis* Fab. 233 Die Zonitis zerfallen nach der Bildung der Enddornen der Hintertibien in 2 Gruppen. Die eine (praeusta-Gruppe) umfalst die Arten mit gleichlangen Dornen, während die andere solche ent- hält, deren äulserer Enddorn um ein Bedeutendes länger ist als der innere (6-maculata-Gruppe). Dafs diese Eintheilung eine vollkommen natürliche und richtige ist, beweist der Um- stand, dals jede dieser beiden Gruppen einen von ein- ander verschiedenen, bestimmten Grundtypus der Form der männlichen Genitalanhänge aufweist. Zur weiteren Eintheilung dieser Gruppen liefs sich wieder die Bildung der Enddornen der Htb., sodann die Form des Thorax, die Behaarung, die Färbung des Kopfes, die Fühler etc. gut ver- wenden. I. Praeusta-Gruppe. Kopf einfarbig schwarz. Flgd. schwarz oder schwarz mit Metallschimmer. Halssch. schwarz. Der äufsere Enddorn der Htb. nicht viel breiter als der innere; Flgd. schwarz mit bläulichem Schimmer, Abdomen ziegelwothn ic. : » 0... .Belliert Reiche. 4. Derselbe viel breiter ls de innere, fast so breit als lang; Flgd. schwarz ohne Metallschimmer, Unterseite einfarbig Schwarz >... “2... Novercalis.n. sp. ö. Halssch. roth, Sbenso die Kisten 3 Ab domitalecemente, der ganze übrige Körper schwarz, Flgd. manchmal mit Metall- schimmer; der äulsere Enddorn der Htb. fast ebenso schlank wie der innere . . . u nimeserthonacheca, Gast. 2. Flgd. gelblichbraun (Böchekeurn mit narser Spitze). 5. Halssch. zweimal so breit als lang, nach vorn nicht ver- breitert, mit stark gerundeten Vorderecken. Diese treten nicht hervor. Scheibe eben, fein punktirt. Kopf ziemlich stark gewölbt, ohne Eindruck in der Schläfengegend, fein und kurz goldgelb behaart. Beide Enddornen der Htb. schlank. Schwarz, Halssch. und Flgd. gelblichbraun . lZatscollis n. sp. ar.: Flgd. mit schwarzer Spitze . . . var. aptcalis Mot. 5’. Halssch. höchstens 14mal so breit als lang, nach vorn ver- breitert, mit deutlich hervortretenden Vorderecken; Scheibe mit mehreren Eindrücken, grob punktirt. Kopf mit einem vom Hinterrand des Auges nach dem Scheitel zu ver- laufenden rinnenartigen Eindruck. Enddorn der Htb. Po 234 K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter 2‘. iD nicht so schlank. Schwarz, Halssch. und Flgd. gelblich- brauner). s . . immaculata Oliv. Var sAulsödem Aubh öuk EIBlascht were var. gibbicollis Ab. ! Kopf nur theilweise schwarz (gewöhnlich Oberlippe und ein Theil der Stirn), Scheitel stets roth. Fühler nur wenig länger als Kopf und Halssch. zusam- men, Unterseite einfarbig schwarz. Scheitel, Halssch. und Schenkel roth . . . . . novescalis var. delectans n. var. . Fühler sehr schlank, beinahe die Mitte der Flgd. erreichend; schwarz, Stirn, Scheitel, Halssch., Seutellum und die letzten 3 Abdominalsegmente roth . . . . praeusta var. analis Ab. . Fühler die Mitte der Flgd. noch überragend; schwarz, Stirn, Scheitel, Halssch. und Flgd. gelbliehbraun . . nigriventris Mot. NB. Auch mit einfarbig gelbem Kopf. . Kopf einfarbig, gelb oder roth. Unterseite einfarbig schwarz . . nigriventris Mot. (cfr. oben). . Unterseite theilweise schwarz, die letzten 3 Abdominal- segmente stets roth, manchmal auch die ganze Unterseite gelb, Flgd. braun oder gelb mit schwarzer Spitze (Type), oder mit schwarzer Makel nur das Schildehen, oder ein- farbig.schwarz.. neue on Eee II. Sexzmaculata- Gruppe. Kopf und Halssch. röthlichgelb. l. und gewöhnlich auch das 2. Fühlerglied, die ganze Unterseite und Flgd. röthlichgelb; letztere mit je drei schwarzen Makeln (eine ovale vor der Mitte, eine grölsere quere, nach dieser, und eine kleine an der Naht vor der Spitze) . . .. . spectabilis Kraatz. 1. Fühlerglied sehe höchstäns die Basis gelb), Unter- seite schwarz mit Ausnahme der letzten 3 Abdominal- segmente; Flgd. gelb mit je drei schwarzen Makeln (1. und 2. wie bei spectabiis, 3. die ganze Spitze ein- nehmend) . . . . sermaculata Oliv. Var.: 1) Fled. einfärbie kan: ac die Spitze schwarz: var. nov. discolor. 2) Halssch. mit einer halbmondförmigen schwarzen Makel 2 et, un. var lunatus Dausch. . Kopf und Halssch. Schwan Flgd. hell- oder dunkelbraun, ohne schwarze Makeln oder Zeichnungen, höchstens mit schwarzer Spitze. © 4‘, 2% der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. 235 Kopf und Halssch. schwarz (oder grauschwarz) behaart. Flgd. hellbraun, mehr gelb; Halssch. merklich breiter als lang, nach vorn sich nicht verschmälernd. (Kräftige, ziem- lich breite Form) . . . 4-punctata var. immaculata n. var. Flgd. schwarzbraun, Halssch. nicht breiter als lang, nach vorn sich deutlich verschmälernd. (Kleine, schmale Art): fulvipennis Fab. . Kopf, Halssch. und Unterseite lang, zottig, goldgelb oder weilslichgelb behaart. Figd. ohne schwarze Spitze, dunkelrothbraun . . nubida Men. . Flgd. mit schwarzer Spitze, blafsgelb. Kopf und Halssch. grob punktirt, letzteres höchstens 13 mal so lang als breit, seine Scheibe mit mehreren Eindrücken: auricoma var. terminata Ab. . Kopf und Halssch. sehr fein gleichmälsig punktirt, letzteres zweimal so breit als lang, seine Scheibe eben adustipennis Mot. Figd. gelb oder braun mit schwarzen Makeln oder Zeich- nungen. Manchmal herrscht die schwarze Farbe vor, und sind nur einige Makeln oder die Schultern röthlichgelb. Kopf, Halssch. und Scutellum mit weilslichgelben oder goldgelben, langen Haaren dicht besetzt; Halssch. stark glänzend mit tiefen Punkten, Sn hellgelb mit je 3 con- stanten, runden Makeln. . . . ... auricoman. Sp. . Kopf, Halssch. und Seutellum mit neh wänzön oder grau- schwarzen Haaren fein besetzt. a. Flgd. gelbbraun, mit je 2 schwarzen Makeln, Spitze ohne Makel; Filed. bis zum letzten Drittel etwas erweitert, von hier ab zur Spitze allmählich gerundet. Es können die Makeln auf den Flgd. auch ganz oder theilweise fehlen. Eine Form kommt auch vor, deren Figd. bis auf die Schultern schwarz sind 4-punctata Fab. b. Flgd. mit je 3 schwarzen Makeln, deren letzte die Spitze einnimmt. Die Makeln können sich zu Banden erweitern und endlich die gelbe Farbe ganz verdrängen. Figd. wenig erweitert, bis zur Spitze parallel, hier ziemlich gerade abgestutzt . . . bifasciata Schwarz. 2". Figd., überhaupt der gauze Körper, einfarbig schwarz. 8. g. Halssch. breiter als lang, nach vorn nicht verengt: bifasciata var. atra Schwarz. Halssch. nieht breiter als lang, nach vorn deutlich verengt: fulvipennis var. funeraria Fairm. 236 K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter 1. Zonitis Bellieri Reiche. Ann. France 1860, p. 731. Syn.: turcica Friv., Termes. Füzetek 1877, p. 84; Heyd., Berl. Ent. Ztg. 77, p. 432. Schwarz, mit Ausnahme des Abdomens, das ziegelroth ist; Flgd. mit bläulichem oder grünlichem Schimmer. Kopf etwas breiter als lang, ziemlich kräftig; Stirn eben mit dichter, runzlicher Punktur. Augen sehr schmal, dreimal so lang als breit; der Abstand der beiden Augen grols, fast zweimal so grols als diese lang sind. Halssch. deutlich quer, Vorderrand und -Ecken stark gerundet, Seiten ziemlich gerade, ebenso der Hinterrand, dieser stark erhaben gerandet; Scheibe nicht besonders dicht, un- regelmäfsig punktirt; Scutellum dreieckig, dicht punktirt, einge- drückt. Figd. ziemlich parallel, an der Spitze eirca $ so breit als an der Basis, gleichmälsig gerunzelt punktirt, deutlich schwarz be- haart; schwarz mit bläulichgrünem Schimmer. Antennen massiv, nicht viel länger als Kopf und Halssch. zusammen; die einzelnen Glieder kaum zweimal so lang als dick. Beine kräftig; die End- dornen der Htb. gleichlang, der äufsere wenig verbreitert. — Länge 15 mill. In der Färbung ist das Thier ziemlich konstant; nur fehlt - manchmal der Metallschimmer auf den Flgd., was wohl das Alter und die Conservirung veranlalst haben mochte. Die Seulptur der Flgd. und des Halssch. unterliegen nicht unbedeutenden Schwan- kungen. Geographische Verbreitung: Reiche beschrieb Bellieri aus Sicilien, Frivaldszky als turceica aus Kleinasien. Es ist also der Verbreitungsbezirk nicht allein auf Sieilien beschränkt, wie bisher angenommen wurde. Westlich von Sicilien ist sie noch nicht Kon- statirt. Vermuthlich kommt sie auch in Griechenland vor. Zusätze: Das Thier scheint sehr selten zu sein und ist in den Sammlungen äulserst schwach vertreten. Mir kamen nur 6 Ex. zu Gesicht und zwar durch Abeille de Perrin, Frivaldszky (turcica), Reitter, v. Heyden, Kraatz und Ganglbauer je ein Ex. 2. Zon. novercalis n. sp. Nigra, subnitida. Capite convexo, dense punctato, prothorace transverso, lateribus rectis, angulis anticis rotundatis, disco antice Iransversim impresso, postice medio longitudinaliter fovea ovalı impresso, mediocriter punctato; elytris brevibus, postice amplio- ribus, subtilissime coreaceis; antennis brevibus, thoracis basim der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. 237 paulo superantibus; tibiarum posticarum calcarı ezteriori brevi, forte dilatato. Var.: Vertice, thorace, femoribusque rufis (var. delectans). Long. 15 mill. Patria: Bona, Algeria. Einfarbig schwarz, glänzend, Körper gedrungen. Kopf läng- lich, gewölbt, fein regelmäfsig punktirt. Halssch. so breit als der Kopf, 15 mal so breit als lang, Seiten gerade, ebenso Vorder- und Hinterrand, Vorderecken stark gerundet; Scheibe im vorderen Drittel verflacht, im erhabenen hinteren Drittel mit einem ovalen Eindruck, der eine Mittellinie andeutet, nicht sehr dicht, fein, regel- mälsig punktirt. Schildchen dreieckig, dicht punktirt. Flgd. kurz, breiter als das Halssch., 24mal so lang als zusammen breit, im letzten Drittel wenig erweitert, äulserst fein gleichmäfsig gerunzelt. Fühler kurz, nicht viel länger als Kopf und Halssch. zusammen. 1. Glied kegelförmig, 2. um die Hälfte kürzer als das 1., 3. ebenso lang als das 1., die übrigen einander ziemlich gleich. Aeulserer Enddorn der Htb. sehr stark verbreitert, kaum länger als breit. 2 Ex. aus Bona in Algier ( Desbrochers!). Mit thoracica Cast. und praeusta var. analis Ab. verwandt, und von ersterer durch den stark verbreiterten äufseren Enddorn, von letzterer durch die kurzen Fühler, gedrungene Gestalt und die Färbung verschieden. Zusätze: Die beiden der Beschreibung zu Grunde liegenden Thiere befinden sich in der v. Heyden’schen Sammlung; dieselben wurden von Abeille de Perrin revidirt und novercalis als con- color Ab., var. delectans als analis Ab. bestimmt. Wie ich aber aus den mir vorliegenden Typen der Abeille’schen Arten ersehen konnte, hat meine Art weder mit concolor Ab. noch mit analis Ab. etwas zu thun. Erstere gehört vielmehr in die sermaculata-Gruppe und ist identisch mit befasciata var. alra Schwarz, letztere ist eine Var. von praeusta und ist durch oben angegebene Merkmale verschieden. Die männl. Genitalanhänge besitzen eine alleinstehende Form. 3. Zon. thoracica Cast. Hist. nat. Il, 1840, p. 276. Syn.: ruficollis Friv., Termes. Füzetek 1877, p. 83; Heyd., Berl. Ent. Ztg. 77, p. 432. - ruficollis Abeille, Bull. Soc. Toulouse 80, p. 256. Schwarz, dunkel behaart; die letzten drei Abdominalsegmente ziegelroth, Flgd. gewöhnlich mit bläulichem Anflug. 238_ K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter Kopf nicht viel breiter als lang, gleichmälsig gewölbt, sehr fein und dicht punktirt. Halssch. zweimal so breit als lang, Vorder- und Hinterrand gerade, Vorderecken stark gerundet und treten bis in das erste Drittel zurück. Hier ist auch die breiteste Stelle des Halssch. — Scheibe ziemlich eben (hier und da mit seichten Eindrücken) mit einer seichten Mittellinie, die immer, wenigstens stückweise, im hinteren Theile sichtbar ist. Flgd. parallel, dreimal so lang als zu- sammen breit, sehr fein gleichmälsig gerunzelt, mit kurzer schwarzer Behaarung. Antennen nicht gerade sehr schlank, aber doch merk- lich länger als Kopf und Halssch.; die einzelnen Glieder dreimal so lang als dick; 1. Glied stark, fast kugelförmig, zweites nicht viel kürzer, drittes zweimal so lang als zweites, die übrigen an Länge ziemlich gleich. Die Enddornen der Htb. gleichlang, der äulsere wenig breiter. — Länge 10 —18 mill. Geographische Verbreitung: Mit folgenden Vaterlands- angaben lagen mir Ex. vor: Creta, Amasia (Frivaldszky), Algier (Reitter), Syria (Ganglbauer), Menorca (Heyden), Oran (Abeille). Es ist also der Verbreitungsbezirk in seiner Längsausdehnung ziem- lich grofs (0% Paris — 40° östl. geogr. Länge), in seiner Breiten- ausdehnung dagegen sehr beschränkt (zwischen 30° und 40° nördl. - Breite). Zusätze: Mir lagen alle Typen vor: thoracica Cast. (Abeille), ruficollis Friv. (Frivaldszky) und ruficollis Ab. (Autor). — Der Genitalapparat ist seiner eigenthümlichen Bildung wegen auf Taf. IV (Fig. 2) abgebildet. Beschreibung siehe oben unter: Genital- anhänge und ihre Bedeutung. 4. Zon. laticollis n. sp. Parva, nigra, nitida, thorace elytrisque testaceis. — Capite dense profunde punctato; thorace hoc latiori, plus duplo longitudine latiori, convezo; laterıbus rectis, angulis anticis haud prominulis, rotundatis; disco sparsim punctato; elylrıs ad apicem attenuatis, obsolete ce aceis; antennis tenuibus, basim thoracis longe superantibus. Tibiarum posticarum calcaribus tenuibus. — Long. 9—12 mill. Eine kleine, bisher stets mit immaculata Oliv. verwechselte Art. Schwarz, glänzend, mehr oder weniger gelb oder grau behaart, Halssch. und Figd. gelbbraun. Kopf ziemlich klein, quer, gewölbt, stark runzlich punktirt, auf Schläfengegend weniger, Halssch. wenig breiter als der Kopf, über zweimal so breit als lang, ziemlich stark gewölbt, Seiten gerade, nach vorn wenig divergirend, Vorderecken der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. 239 stark gerundet, Hinterecken stumpfwinklig; Scheibe zerstreut punktirt, eben; Schildchen grob punktirt. Elytren schmal, gegen die Spitze zu merklich sich verengernd, an der Spitze halb so breit als an der Basis, gleichmälsig, fein gerunzelt punktirt. Fühler schlank, beinahe bis zur Mitte der Flgd. reichend. Beide End- dornen der Htb. schlank, der innere gewöhnlich etwas länger. Die Variabilität von Jaticollis m. ist ziemlich grofs und bezieht sich auf die Seulptur, Färbung, Behaarung, Gröfse etc. Erwähnenswerth ist die var. apicalis Mot. !), die sich durch die schwarzgefärbten Spitzen der Flgd. von der typischen Form aus- zeichnet. Geographische Verbreitung: Zon. laticolis ist — im Gegensatz zu ihrer Verwandten immaculata — mehr auf den Osten der paläarktischen Fauna beschränkt. Dalmatien halte ich für den westlichsten Punkt seines Vorkommens. Die grölste Anzahl der mir vorliegenden Ex. stammte von den Ostküstenländern des Mittel- meers, Syrien und Kleinasien. Zusätze: Wie schon oben erwähnt, ist /aticolis sehr nahe verwandt mit immaculata Oliv., mit der sie bisher immer identifieirt wurde. Sie ist jedoch eine gut ausgezeichnete Art und leicht er- kenntlich durch den einfach gewölbten Kopf, die feine Punktur des Kopfes und Halssch., sodann hauptsächlich durch den Thorax; dieser ist viel breiter und ganz anders geformt (Vorderecken stark gerundet!); seine Scheibe ist eben, einfach gewölbt, während diese bei immaculata mit mehreren Eindrücken versehen ist. Die Berechtigung meiner Art geht aus dem ganz ver- schieden gebauten Genitalapparat zur Genüge hervor! Das Thier ist in den Sammlungen stark verbreitet, aber immer als immaculata determinirt. 1) Gewils werden mir einige der eifrigen Verfechter des Priori- tätsprineips Pietätlosigkeit vorwerfen, dafs ich das von Motschoulsky schon im Jahre 1872 beschriebene Thier als Varietät zu einer neuen Art stellte. Motsch. beschrieb eben nur eine Form von /ati- collis, aber bei Weitem nicht die Stammart, die er jedenfalls gar nicht erkannte. Unsere heutigen Prioritätsdogmatiker freilich küm- mern sich nicht darum, ob Stammart oder Varietät beschrieben ist, und erheben ganz ungenirt irgend eine Abart oder Monstrosität, wenn sie nur früher beschrieben wurde, zur Art, während die natürliche Stammart zur Varietät wird, denn sie wurde ja später beschrieben! (Ich stimme dem Gesagten vollkommen zu. Dr. G. Kraatz.) 240- K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter 5. Zon. immaculata Oliv. Enec. meth. IV, 165. Syn.: mutica Scriba, Journ. 1790, p. 23. - _nana Rag., Nat. Sie. I, 1881, 43 !). Schwarz, glänzend, dicht goldgelb behaart, Halssch. und Flgd. gelbbraun. Kopf sehr kräftig, breiter als lang, dicht gerunzelt punktirt. Schläfe etwas niedergedrückt und von der Stirn durch einen rinnen- artigen, vom Auge zum Scheitel laufenden Eindruck abgesetzt. Halssch. etwas schmäler als der Kopf, um ein Drittel breiter als lang, nach vorn sich merklich verbreiternd, Vorderecken deutlich, scharf hervortretend, Scheibe vorn sich verflachend, mit je einem Eindruck auf beiden Seiten; zerstreut, aber ziemlich tief punktirt, stark glänzend. Figd. parallel, dreimal so lang als zusammen breit, sehr fein gerunzelt punktirt, niederliegend behaart. Antennen schlank, fast die Mitte des Körpers erreichend. Die beiden End- dornen der Htb. kurz, gleichstark, nicht zugespitzt. — Länge 10—15 mill. Variabilität: Sculptur des Kopfs und Halssch. und die Farbe sind die Hauptfactoren der Variabilität. Von constanten Formen ist mir nur eine bekannt, nämlich var. gebbicollis Ab. (= semi- nigra Ritr.), die auf den schwarzgefärbten Thorax gegründet ist. Diese ist auf Griechenland beschränkt, also Localrasse! Der Verbreitungsbezirk von immaculata umfalst hauptsäch- lich die drei grofsen Halbinseln des Mittelmeers. Weiter als bis Kleinasien scheint das Thier östlich nicht vorzukommen. Ungarn ist das nördlichste Gebiet ihres Vorkommens, südlich dringt sie bis Algier vor. Die Var. gibbicollis ist auf den Osten des Verbreitungs- bezirkes beschränkt und vertritt in Griechenland (Morea) ihre Stammform. Vergleicht man mit der Verbreitung von immaculata die von laticollis, so sieht man, dafs auch hierin die beiden Arten ver- schieden sind. Laticollis kommt westlich nur bis Dalmatien, während immaculata auch auf der Pyrenäischen Halbinsel und Italien häufig anzutreffen ist. Dagegen dringt laticollis östlich weiter vor als ihre Verwandte. !) Ich hatte die Type von nana Rag. in Händen! der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. 241 6. Zon. nigriventris Mot. Bull. Mose. 1872, p. 53. Schwarz, glänzend, Kopf (oder wenigstens die Stirn und der Scheitel), Halssch., Flgd. röthlich braun. Kopf wenig breiter als lang, Stirn fein regelmälsig gewölbt. Halssch. 13 mal so breit als lang, Ränder gerade, Vorderecken stark gerundet, Hinterecken deutlich, fast rechtwinklich, Scheibe sehr fein, aber zerstreut unregelmäfsig punktirt. Flgd. parallel, gleich- mälsig gerunzelt punktirt, ziemlich dicht goldgelb behaart. Fühler sehr schlank und lang, die Mitte der Flgd. überragend. Beide Enddornen der Htb. schlank, der äufsere nur wenig stärker. — Länge 8—10 mill. Die Färbung des Kopfes ist nicht constant, ebenso wenig die Seulptur des Halssch. Von diesem Thier sind mir nur 2 Ex. (beide in der v. Heyden- schen Sammlung) bekannt; das eine stammt von Erzerum in Arme- nien, das andere von Kasikoporan im Caucasus. Der nächste Verwandte ist Zaticollis m., von der sie durch die Färbung des Kopfes und die schlanken Fühler abweicht. 7. Zon. praeusta Fab. Ent. Syst. I, 2, p. 48. Meso- und Metasternum, Taster, Antennen, Tarsen und Spitze der Flgd. schwarz, das übrige heller oder dunkler gelbbraun. Kopf grob, fast runzlich punktirt, Halssch. wenig breiter als der Kopf, 14 mal so breit als lang, Hinterrand gerade, Vorder- rand gerundet, in der Mitte ein wenig ausgeschnitten, Vorderecken stark gerundet, schwach hervortretend; Scheibe nach vorn etwas verflacht, nicht sehr dicht, aber deutlich punktirt. Flgd. parallel, fein sculptirt, goldgelb, seidenartig behaart. Fühler schlank, die Mitte des Körpers erreichend. Enddorn der Htb. gleichlang, der äulsere mehr oder weniger verbreitert. — Länge 3—5 lin. Was die Variabilität betrifft, steht praeusta unter den palä- arktischen Zonitis obenan. Sie weist auch die meisten constanten Formen (theils auch Localrassen) auf, von denen ich folgende erwähnen möchte: a. Flgd. ohne Apicalmakel, die 1. Fühlerglieder und Unter- seite einfach gelb Nahen, ein Theil der Brust etwas dunkler) . . . 20... var. flava Tausch. b. Flgd. mit Aptchlmakel; außerdem befindet sich noch eine Makel um das Sceutellum . . . . . var. scutellaris Mot. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 16 242. K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter c. Diese Scutellarmakel kann sich vermittelst eines längs der Naht verlaufenden Ausläufers mit der Apicalmakel verbinden =... 2... Var. DOV. ancoroides m. d. Die schwarze Farbe u de ganzen Flgd. überwuchern: var. nigripennis Fab. e. Ist aufser den Flgd. auch der vordere Theil der Stirn schwarz, so haben wir . . ...... var. analıs Ab. Endlich möchte ich noch eine lasealnanse erwähnen. Es ist dies die auf Turkestan beschränkte Form, bei der die ganze Unter- seite und die ersten Fühlerglieder gelb sind und die Apicalmakel der Flgd. fast bis zur Mitte derselben reicht. Ballion versandte das Thier als variabilis, Staudinger als usta Kraatz i.1., Dokhtouroff bezog auf diese Form flava Tausch. Ich benenne sie var. Ballionis. Der Verbreitungsbezirk der praeusta bewegt sich zwischen 46° und 30° nördl. Breite und 10° westl. Länge (ab Paris) bis zum 70° östl. Länge. Er umfalst also alle Mittelmeerländer, das Schwarze und Kaspische Meergebiet, Persien und Turkestan, im letzteren von var. Ballionis vertreten. 8. Zon. spectabeilis Kraatz. Deutsche Ent. Zeitschr. 1881, p. 326. Röthlichgelb, Fühler, mit Ausnahme des 1. Gliedes, Tarsen und je 3 Makeln auf den Flgd. schwarz. Kopf ziemlich dicht gerunzelt punktirt, Stirn wenig gewölbt, eben; Halssch. quer; Vorderecken stark gerundet; Scheibe vor der Mitte verflacht, der erhabene hintere Theil zeigt eine deutliche Mittellinie; Punktirung etwas tiefer, aber zerstreuter als auf dem Kopf. Figd. breit, parallel, sehr fein sculptirt, niederliegend gold- gelb behaart; jede mit drei schwarzen Makeln geschmückt (erste ovale vor der Mitte, zweite nach der Mitte, dritte ganz kleine an der Naht vor der Spitze). Fühler ziemlich schlank, nicht ganz bis zur Mitte der Flgd. reichend. Aeufserer Enddorn der Htb. nicht sehr lang, allmählich schief abgestutzt. — Länge 15 mill. Das Thier ist auf Turkestan beschränkt und scheint dort sermaculata, mit der es sehr nahe verwandt ist, zu vertreten. Sermaculata ist mir wenigstens noch nicht aus Turkestan vor- gekommen. Zusätze: Wie Kraatz bei der Beschreibung spectabilis mit praeusta var. flava vergleichen konnte, ist mir unbegreiflich, da jedem, der je eine sermaculata gesehen, sofort die Aehnlichkeit der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. 243 der beiden Thiere auffallen mufs. Ich hätte keinen Anstand ge- nommen, spectabilis als Localrasse der sermaculata zu erklären, wenn nicht die verschiedene Bildung der Genitalanhänge die Be- rechtigung der spectabilis als eigene Art bewiesen hätte. Spectabilis erinnert unwillkührlich an praeusta var. Ballionis; denn letztere, die ebenfalls auf Turkestan beschränkt ist, zeichnet sich durch die einfarbig gelbe Unterseite von ihrer Stammform aus, steht also in demselben Verhältnifs wie spectabilis Kraatz zu ser- maculata Oliv. 9. Zon. sexmaculata Oliv. Enc. meth. IV, p. 166. Syn.: fenestrata Pall.; Ic. In. 1781, p. 90. Röthlichgelb, Brust und die 1. Abdominalsegmente, Tarsen, Fühler, Augen und je 3 Makeln auf den Fled. schwarz. Kopf fein gerunzelt punktirt, kurz, weifslichgelb behaart. Halssch. so breit als der Kopf, 14mal so breit als lang, Vorder- ecken stark gerundet, Vorderrand gerade, Hinterrand ein wenig ausgeschnitten, Scheibe nach vorn verflacht, Punktur wie bei spectabilis. Flgd. parallel, nur sehr wenig klaffend, sehr fein ge- runzelt sculptirt, röthlichgelb mit drei schwarzen Makeln (erste vor der Mitte, zweite nach dieser, dritte die ganze Spitze ein- nehmend), Fühler schlank, 3. Glied so lang als die ersten beiden zusammen, die übrigen dem dritten gleich. Aeulserer Enddorn der Htb. stark löffelförmig verbreitert, 14mal so lang als der innere. — Länge 15 mill. Die Variabilität bezieht sich hier nur auf die Färbung und sind nur zwei solcher Farbenvarietäten bekannt. a. Flgd. ohne schwarze Makeln no, mit schwarzer Spitze) it Ko 28 „var. discolor. NB. Diese Form ist a en mit ee zu verwech- seln; nur der stark verbreiterte lange Enddorn der Htb. macht das Thier als 6-maculata kenntlich. b. Scheibe des Halssch. mit einer halbmondförmigen schwar- zen Makel. . . . . . var. Zunata Tausch. c. Flgd. mit nur je 1 Makel \ vor äer Mitte var. bipunctata Rag. Der Verbreitungsbezirk ist ähnlich dem von praeusta, nur dringt sermaculata nicht so weit gegen Süden vor. Von der Nord- küste Afrikas ist mir noch kein Ex. unter die Augen gekommen. Die nördlichste Grenze ist Südtirol (Bozen). Oestlich kommt sie nach dem Heyden-Catalog noch in Ostsibirien vor (??). 16* 244 - K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter 10. Zon. fulvipennis Fab. Ent. Syst. I, 2, p. 49. Schwarz, glänzend, Flgd. schwarzbraun; schwarz behaart. Kopf länger als breit, flach; Stirn ziemlich grob, fast gerunzelt punktirt, mit einer erhabenen Mittellinie. Halssch. nicht breiter als in der Mitte lang, nach vorn schmäler werdend, Vorderrand und Vorderecken stark gerundet; Hinterrand gerade, Hinterecken beinahe rechtwinklig, Scheibe ziemlich eben, wenig gewölbt, grob punktirt. Flgd. schmal, 23 mal so lang als zusammen breit, bis zum letzten Drittel parallel, von dort zur Spitze schräg verlaufend; deutlich gleichmälsig gerunzelt, niederliegend behaart. Antennen sehr schlank, halb so lang als der ganze Körper. Der äulsere verbreiterte Enddorn der Htb. 15 mal so lang als der äulserst zarte innere. — Länge 10 —12 mill. Zon. fulvipennis ist eine der constantesten Art der Gattung; nur die Färbung der Flgd. ist veränderlich und variirt diese vom Schwarzbraun bis Schwarz. Letztere Form hielt Fairmaire für eine besondere Art und beschrieb sie als funeraria, Ann. France 1883, 142 (cfr. Wiener ent. Ztg. 91, p. 55). Der Verbreitungsbezirk der fulvipennis ist nicht besonders ausgedehnt. Ungarn ist die eigentliche Heimath, von hier dringt sie nach Osten bis Süd-Rulsland vor. In Bulgarien ist die var. funeraria vorherrschend. Zusätze: Wie ich aus den verschiedenen Bestimmungssen- dungen ersehen konnte, wird fulvipennis häufig mit A-punctata var. immaculata m. verwechselt, obwohl diese beiden Thiere sehr wenig Aehnlichkeit haben. Die Form des Thorax und die kleine, schmale Gestalt unterscheidet fulvipennis vorzüglich von allen palä- arktischen Arten. 11. Zon. rubida Men. Cat. rais. p. 211; Falderm., Faun. transc. II, p. 136, t. 4, f. 4. Syn.: pubescens Waltl; Isis 1838, p. 467. Schwarz, glänzend, weilslichgelb, zottig behaart, Flgd. roth- braun. Kopf so lang als breit, flach, Stirn dicht und fein punktirt, mit einem länglichen Eindruck in der Mitte vollähnlich behaart. Halssch. 14mal so breit als lang, Seiten- und Hinterrand gerade, Hinterecken fast rechtwinklig, Vorderecken gerundet; Scheibe vor der Mitte der Quere nach eingedrückt, im hinteren erhabenen Theil mit einer Mittellinie, zerstreut punktirt, wie der Kopf behaart. der Coleopteren-Gattung „Zonitis* Fab. 245 Schildchen grofs dicht behaart. Figd. ziemlich parallel, nach hinten kaum breiter werdend, wenig klaffend, dunkelrothbraun, deutlich, gleichmälsig dicht gerunzelt punktirt; Fühler merklich länger als Kopf und Halssch. zusammen, der äufsere Enddorn der Htb. 14mal so lang als der innere. Unterseite dicht zottig behaart. — Länge 12— 15 mill. Die Variabilität ist sehr gering und bezieht sich hauptsäch- lich auf die Grölse des Körpers, aufserdem variirt noch die Sculptur des Halssch. Die Scheibe desselben kann nämlich statt des einen Quereindruckes vor der Mitte mehrere (2—4) grubenförmige Ein- drücke aufweisen. — Die mehr oder minder dichte Behaarung liegt wohl an der Conservirung des betreffenden Ex. Zon. rubida Men. ist mir bisher nur von dem östlichen Ge- biet der paläarktischen Fauna vorgekommen. Die Ex., die ich zur Ansicht bekam, stammten entweder aus dem Caucasus oder von Armenien. Der Autor Menetries beschrieb sie aus Talyche (Caucasus). Zusätze: Zon. rubida ist der 4-punctata var. immaculata m. täuschend ähnlich und hauptsächlich durch die lange, gelbe, zottige Behaarung kenntlich. Bei 4-punctata ist die Behaarung schwarz, höchstens etwas in’s Grünliche schimmernd, jedoch nie so intensiv goldgelb wie bei obiger Art. Auch die dunkelrothbraune Färbung der Flgd. ist charakteristisch. — Der Genitalapparat weicht von dem der 4-punctata erheblich ab! 12. Zon. auricoma Escherich. Wien. ent. Ztg. 91, p. 54. Schwarz, Flgd. strohgelb mit je 3 schwarzen Makeln, dicht goldgelb oder weilslichgelb behaart. Kopf nicht breiter als lang, Stirn flach, grob, gerunzelt punktirt, mit einer erhabenen, glänzenden Mittellinie, ziemlich dicht behaart; Halssch. so breit als der Kopf, 14mal so breit als lang, Vorder- rand und Vorderecken gerundet, Hinterrand gerade, Hinterecken fast rechtwinklig; Scheibe im vorderen Drittel eingeschnürt, im hinteren erhabeneren Theil mit einer Mittellinie, nicht ganz so dicht wie der Kopf, aber tief und unregelmäfsig punktirt, dicht behaart. Scutellum dreieckig, dicht punktirt. Flgd. lang und schlank, dreimal so lang als zusammen breit, die Seitenränder ein- ander parallel, fast gerade bis zur Spitze verlaufend; Flgd. an der Spitze abgestutzt, an der Naht nur ganz wenig klaffend, fein gleich- mäfsig gerunzelt punktirt, strohgelb, mit je drei schwarzen Makeln 246 K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter geschmückt (erste ziemlich rund, vor der Mitte, zweite etwas grölser, eckig, nach der Mitte, dritte die Spitze einnehmend), fein seiden- artig behaart. Antennen etwas länger als Kopf und Halssch. zu- sammen; erstes Glied nicht viel stärker als das zweite, aber eirca zweimal so lang. Der äufsere, ziemlich stark verbreiterte End- dorn der Htb. fast zweimal so lang als der innere. — Länge 13— 15 mill. Diese hübsche Art ist, abgesehen von kleinen Schwankungen in der Sculptur, ziemlich constant. Nur die Färbung der Flgd. weicht manchmal ab, indem nämlich dieselben nur an der Spitze mit einer schwarzen Makel geschmückt sind, während die beiden vorderen Makeln fehlen können. Diese Form beschrieb Abeille de Perrin als „terminata“. Die Thiere, die mir vorlagen (12 Ex.) stammten gröfstentheils aus Ungarn, dann aber auch mehrere aus Syrien und auch (2 var. terminata) aus Aegypten. Ungarn bildet also die west- liche Grenze des Verbreitungsbezirkes. Ziemlich genau stimmt damit die Verbreitung der Zon. fulvipennis Fab. überein (cfr. diese!). Zusätze: Zon. auricoma hat einige Aehnlichkeit mit 4-punctata und wurde bisher nicht von dieser unterschieden, obwohl sie ganz erheblich davon abweicht. Vorzüglich zeichnet sie die intensiv gold- gelbe Behaarung von 4-punctata aus. Dann liegen in der länglichen Körperform und dem tief punktirten, glänzenden Halssch. Unter- schiede, die das Thier leicht kenntlich machen. Die Genital- bildung weist eine charakteristische Form auf. 13. Zon. adustipennis Mot. Bull. Mose. 1872, p. 53. Schwarz, glänzend; Flgd. blafs gelblichbraun mit dunkler Spitze, gelblich behaart. Kopf so breit als lang, ziemlich dieht und tief punktirt, dicht goldgelb behaart; Halssch. zweimal so breit als lang, nach vorn sich verbreiternd; Vorderecken stark gerundet, so dals sie im 1. Drittel liegen, Hinterecken nicht gerundet, stumpfwinklig; Scheibe einfach gleichmälsig gewölbt, mit einer seichten Mittellinie, fein, zerstreut punktirt. Flgd. ein wenig hinter der Mitte am breitesten, von da ganz allmählich sich verschmälernd, sehr fein runzlich seulptirt, anliegend behaart, blafs gelbbraun, mit dunkler Spitze. Antennen schlank, 13 mal so lang als Kopf und Halssch. zusammen; 2. Glied das längste. Der äufsere Enddorn der Htb. 14mal so lang als der innere. — Länge 8— 10 mill. der Coleopteren-Gattung „Zomitis“ Fab. 247 Nur die Punktur des Kopfes und des Halssch. ist variabel, im übrigen ist adustipennis ziemlich constant. Der Verbreitungsbezirk ist sehr beschränkt; ich kenne das Thier nur aus Süd-Rulsland. Dieser Umstand allein liefs mich adustipennis Mot. erkennen. Denn die Beschreibung würde ebenso gut auf auricoma var. ter- minata Ab. passen. (Corps noir, elytres seulement testacees, ex- tremite des elytres enfume.) 14. Zon. 4-punctata Fab. Syst. El. II, p. 84. Syn: imperialis Wall. — Ann. Nat. hist., 3. ser., VIII, 1861, p. 106. - 4-punctata Wall. — Ins. Mad. 1854, p. 530. Schwarz, glänzend, Flgd. gelbbraun mit je zwei schwarzen Makeln, Kopf und Halssch. schwarz, Flgd. gelb behaart. Kopf länger als breit, mit ziemlich geraden Seiten, Stirn flach, Schläfen etwas zurückgedrängt, gerunzelt punktirt. Halssch. breiter als der Kopf, 14mal so breit als lang, Vorderrand und -Ecken gerundet, Hinterecken nicht gerundet, Scheibe vor der Mitte der Quere nach eingedrückt mit einer Mittelfurche im letzten Drittel, nicht sehr dicht punktirt. Filgd. breit, im letzten Drittel am breitesten, von hier ab zur Spitze abgerundet, Nahtränder bis zur Spitze aneinander schliefsend, gelbbraun mit je zwei schwarzen Makeln (erste vor der Mitte, zweite nach dieser), fein gleichmälsig gerunzelt, niederliegend behaart. Antennen schlank, die Mitte der Figd. erreichend. Der äufsere Enddorn der Htb. 13 mal so lang als der innere. — Länge 9— 16 mill. Die Variabilität bezieht sich hier hauptsächlich auf die Flgd.- Zeichnung und es wären hier mehrere wiederkehrende Formen zu erwähnen: a. Fled. einfarbig gelbbraun, ohne Makeln . . var. immaculata m. NB. Diese Form ist sehr leicht mit der Zon. rubida Men. zu verwechseln. b. Flgd. mit nur je 1 Makel hinter der Mitte. . var. Korbi m. c. Flgd. mit 1 Makel vor der Mitte. d. Flgd. schwarz, bis auf die gelben Schultern. Castilien! (Sehr constante Localform!). . . var. Haroldi Heyd. Die geographische Verbreitung stimmt mit der von praeusta überein. — Zon. 4-punctata ist von Spanien bis Turkestan in allen Zwischenländern anzutreffen. 248 - K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter 15. Zon. bifasciata Schwartz. Schön., Syn. Ins. I, 2, p. 340. Die Sculptur ist die nämliche wie bei 4-punctata. Verschieden davon ist die Körperform und die Flgd.-Zeichnung. Erstere ist mehr parallel, die Flgd. sind im letzten Drittel kaum erweitert, sondern verlaufen bis zur Spitze parallel und sind hier ziemlich gerade abgeschnitten. Die gelbbraunen Figd. besitzen je 3 Makeln (erste vor der Mitte, zweite nach dieser, dritte die Spitze ein- nehmend), diese Makeln können sich zu breiten Banden erweitern und schliefslich die gelbe Farbe ganz verdrängen (var. atra Schwartz). Die Gröfse stimmt mit 4-punctata überein. Präcise, trennende Merkmale zu finden, war mir, trotzdem ich grolses Material vor mir hatte, unmöglich. Ich hätte auch bifasciata zu 4-punctala gezogen, wäre nicht die Bildung des männl. Genital- apparates eine andere. Der Verbreitungsbezirk weicht von dem der 4-punctata ab, indem nämlich bifasciata westlich nur bis Ungarn vordringt, während 4-punctata noch in Spanien vorkommt. Von Ungarn, das das eigentliche Heimathsland der bifasciata ist, kommt sie östlich bis in den Caucasus (cfr. den Verbreitungsbezirk der Zon. fulvipeunis Fab.). Im Folgenden führe die Originalbeschreibungen der mir unbe- kannt gebliebenen Zonitis-Species an. 16. Zon. rubrofasciata Fairm. Ann. France 1833, Bullet. p. CXLM. 15 mill. Elongata, conveziuscula, nigra, sat nitida elytris opacis, ulrinque maculis 4-rufis, suturam haud attingentibus, 1? basali, 2% sub- humerali minore, 3° mediana, 4° anteapicali; capite basi utrinque angulatim roltundato, dense punctato, ante oculos transversim impresso et linea longitudinali anguste laevi signato; antennis corporis medio vir longioribus, gracilibus, prothorace valde convexo, elytris angu- stiore, antice a medio valde angustato; basi anguste marginalo, angulis posticis acute breviter extus acutis, dorso fortiter sat dense punctato, medio impressiusculo et breviter striato; scutello trianguları, apice rotundo, convero, opaco, dense punctulato; elytris elongatis, apice breviter dehiscentibus et separatim acuminatis, subtilissime densissime pnnctulato-coreaceis, striolis undulatis, irregulariter vage impressis, calcaribus unguibusque falvis. — Dobrudja. Pourrait &tre pris pour une variete du Zon. sexmaculata, ou les täches noires se seraient developpees; mais le corselet est plus der Coleopteren-Gattung „Zonitis“ Fab. 249 arrondi en avant, son bord posterieur est etroit, l’ecusson est plus court, convexe, et les elytres sont plus acuminees. 17. Zon. biimpressa Chev. Ann. France 1882, 4. Long. 10, lat. 5 mill. — Elongata, punctata, nigra; capite inte oculos trenverse sulcato; prothorace testaceo, punclulato; vix longiore latitudine, subguadrato, convezo, foveis 2-dorsalibus minutis; elytris singulatim rotundatim testaceis. Cette espece a quelques rapporte avec le Zon. mulica, mais sa forme est courte et les &lytres sont un peu aplanies. Espagne; deux exemplaires de mes chasses a Valladolid. 18. Zon. nigricollis Fald. Menetries, Cat. rais. 1832, p- 211. Nigra, subnitida, brevissime, griseo pubescens; thorace sub- quadrato, inaequali; elytris castaneis, immaculatis, dehiscentibus. Elle est rare sur les montagnes de Talyche. Anmerkung: Ist jedenfalls Synonym mit einer Art mit ein- farbigen Flgd. (rubida, fulvipennis, 4-punctata var. immaculata). Von Zon. ranthoptera Fairm. (Citat in Mars. Cat.: Rev. Zool. 80, 26) konnte ich die Beschreibung nirgends finden. „Revue et Magazin de Zoologie par Guerin-Meneville* wurde nach Guerin’s Tode nicht fortgesetzt und hat mit dem Jahrgang 1879, p. 192 aufgehört zu erscheinen. Catalog der paläarktischen Zonitis. Bellveri Reiche. Ann. France p. 731 . . . . . Sic. As. min. turcica Friv. Heyd., Berl. Ztg. 77, p. 432. novercalis Wscherich, (Mon, 2.1.17... lo nennen .Alg. var. delectans Escherich. Mon. . . I . Alg. thoracica Cast. Hist. nat. Il, 1840, p. 276 . Syria, As. m., Alg. ruficollis Friv. Heyd., Berl. Ztg. 77, p. 432. ruficollis Ab. Bull. Toulouse 1880, p. 256. laticollis Escherich. Mon. . . . . Hu., Dalm., Syria, As. m. var. apicalis Mot. Bull. Mosc. 72, p. 53. immaculata Oliv. Ene. meth. IV, p.165 . . . . Europa mer. mutica Scriba. Journ. 1790, p. 23. nana Rag. Nat. Sie. I, 1881, p. 43. ? biimpressa Chevr. Ann. France, 1882, 4. var. gibbicollis Ab. Bull. Toulouse 1880, p.256 . . Graecia. seminigra Rttr. D. E. Z. 1884, 93. 250 K. Escherich: Die paläarktischen Vertreter etc. nigriventris Mot. Bull. Mosc. 72, p.52. . . . 2... Caue. praeusta Fab. Ent. Syst. 1, 2,48 . . . . Europa mer., Alg. var. flava Tausch. Mot. Bull. Mose. 72, 52. var. scutellaris Mot. ]. ce. var. ancoroides Escherich. Mon. var. nigripennis Fab. Ent. Syst. Suppl. 103. var. analis Ab. 1.c. var. Ballionis Escherich. Mon. . . . . 2.2... Turkest. usta Kraatz. i.l. variabilis Ballion. i.l. flava Doct. Faun. Aralo-Caspienne. Ken * k * spectabilis Kraatz. D.E.Z. 81, p.326 . . . . . Turkest. Escherich. Mon. sezmaculata Oliv. 1.c., p.166 . . . . . . . Europ. mer. fenestrata Pall. Ic. Ins. 1781, p. 90. var. Junata Mot. Bull. Mosc. 72, p. 53. var. discolor Escherich. Mon. (= varietas immaculata Zon. fenestratae Pall.) var. bipunctata Rag. Nat. Sic. I, 1881, p.42. . . . . Sie. fulvipennis Fab. Ent. Syst. I, 2,p.49 Hug., Russ. mer., Bulgaria. var. funeraria Fairm. Ann. France 83, p. 142. Friwaldszkyi Escherich. i.l. rüböda Men! PCat.’raisr 2117, EA RR EEEERTE: pubescens Waltl. Isis 1838, p. 467. auricoma Escherich, Wien. ent. Ztg. 91, p.54 . . Hug., Syr. var. terminata Ab. |.c. adustipennis Mot. Bull. Mose. 72, p.53 . . . . . Russ. mer. 4-punctata Fab. Syst. El. MW, 84 . . . . Eur. mer., Turkest. obliquata Mot. 1.c. imperialis Woll. Ann. Nat. Hist. 3. ser. VIII, 1861, 106. 4-punctata Woll. Ius. Mad. 54, p. 530. var. immaculata Escherich. Mon. var. Korbi Escherich. Wien. ent. Ztg. 90, p. 24. var. Haroldi Heyd. Berl. Ztg. 1870, Beiheft . . . Castilia. bifasciata Schwartz. Schön. Ins. I, 2,p.340 . . Hug., Russ. m. mutabilis Reiche. i.l. var. alra Schwartz. 1. c. concolor Ab. |. c. * * * rubrofasciata Fairm. Ann. France, 83, Bull., p. CXLUI Perr. zanthoptera Fairm. ?Rev. Zool. 1880, p.26 . . . . . Alg. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL] 251 Mylabridis seu Bruchidis alterum supplementum a Flaminio Baudıi. Mylabris venusta Fahrs. singularis inter primae sectionis species, hucusque parum cognita minusque in collectionibus diffusa copiose, uti videtur, nuper in Galliae interioris Mont-Dore inventa, pluribus speciminibus a D. Croissandeau amice missa accuratius delineanda. Praeter pauca quae de hac specie in Deutsche Ent. Zeitschr., Jahrg. 1886, pag. 401 fuere relata haec admonenda. Statura et habitu brachiali valde affinis, differt attamen thorace in utroque sexu paulo minus dense, rugosius fere punctato, spinula laterali paulo magis porrecta; elytris floceis albidis laete consparsis, pube nulla griseo-flavescente commixta; corpore infra pube tenui parum densa albida induto, ad pectoris abdominisque segmenti primi latera tantisper condensata. Mas pedibus antieis ut in bDrachiali constructis, rufo-testaceis, reliquis nigris, mediorum femoribus validis, subtus a basi et ab apice medium versus sensim inerassatis, quasi medio angulato- dentiformibus, tibiis apicem versus arcuatis, apice interiore mucrone valido, truncato armatis; posticorum femoribus leviter arcuatis, subtus ante basin dente validiusculo munitis, apicem versus muticis; antennis fere ut in brachiali, testaceis, artieulis tribus ultimis, quatuor interdum, plus minusve infuscatis; abdominis segmentis ventralibus 2—4 medio tantisper angustioribus, ultimo apice medio callo prominulo instructo. Foemina pedibus nigris, anticorum tibiis tarsisque testaceis, mediis simplieibus, posticorum femoribus vix arcuatis, edentatis; abdominis segmentis ventralibus simplieibus; antennis nigris, arti- culis quatuor primis rufo-testaceis. M. arachidis Fahrs.: huic speciei e Brasilia in Schönherr, Gen. et sp. Cureul., tomo V, p. 10, deseriptae tria specimina refe- renda censeo a D. F. Ludy donata patria Graecia a D. Tieffenbach. Quamvis statura Br. scutellari, sec. Schönh. nunc M. chinensi L. majora, corporis forma et pietura cum arachtidis sat apte con- venire videntur, pedum praesertim habita ratione quorum femora postica dente admodum valido extus, spina sat elongata acutaque 252 Fl. Baudi: Mylabridis seu Bruchidis alterum supplementum. intus ante apicem armata, latius adhuc quam in chinensi canali- eulata inter proximas species distinguenda. Caput et thorax fere ut in chinensi, elytra subquadrata, dorso planiuscula, rufa, basi tota subarcuatim, macula in singulo laterali marginem secus cum nigredine basali et macula apicali nigris connexa, sutura haud in- fuscata, pube tenui flavescente perparce obsita. Thoracis lobus basalis macula bifida albo-tomentosa, nullo modo elevata notatus. Antennae in utroque sexu rufo-ferrugineae, serratae; in mare haud pectinatae, dimidii corporis longitudinem superantes, articulis quinto- decimo sat elongatis; in foemina breviores, articulis quinto-decimo latitudine apicali parum longiores. Abdomen in mare nigrum segmentis ventralibus secundo-quarto medium versus fortiter con- strietis, quinto medio late emarginato, pygidio rufescente apice infuscato atque incurvo, pube densa albida obtecto: in foemina abdomen cum pygidio rufescens, hoc macula oblonga ad marginem utrinque nigra signato, parce pubescente, medio longitudinaliter depresso, lineola media e pube densiore in illoesis ornato; segmenta ventrali simpliecia. Pedes rufo-testacei, maris femora postica dimidio basali nigra. A M. ornata, praeter staturam majorem, differt antennis fortius serratis, femorum posticorum dentibus, interiore praesertim acute spiniformi, validioribus nec non elytris alia ratione macu- latis, quae in ornata basi haud nigrescent. M. 4-maculata longe minor, oblongior et angustior. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 253 Macronota egregia Gory und biplagiata Gory sind nicht identisch; ebenso egregia Gory und egregia Burm. Von Dr. @. Kraatz. Burmeister (Handb. d. Ent. III, 327) unterscheidet unter seiner Macronota egregia die schwarze ungefleckte anthracina Gory von der egregia Gory mit schwarzen, auf dem Discus längsgefleckten Fld.; als Synonym der egregia Gory wird biplagiata Dej. Gory eitirt; alle drei Arten sind auf Taf. 63 und 64 der Gory’schen Monographie abgebildet. Burmeister sagt vom Thorax seiner egregia, er sei „schwarz, matt sammetartig, die Punkte Härchen tragend“. Vergleicht man hiermit die einfarbig schwarzen anthracina, so wird man sie ent- weder ganz unbehaart (ein f in meiner Sammlung) oder nur dünn behaart finden; diese Stücke stimmen ganz mit der Gory- schen Beschreibung (p. 324); als Länge sind 9 lin. angegeben, bei der gefleckten biplagiata nur 7 lin. Betrachtet man den Thorax der biplagiata genauer, so wird man finden, dafs er bei allen Ex. dieser variabelen Art dicht aufstehend behaart ist. Bei den Stücken der egregia Gory dagegen, die Hr. Fruhstorfer im Frühjahr 1891 aus Java eingesendet hat !), ist die Behaarung eine ganz andere, im Wesentlichen mit der der anthracina überein- stimmende; auch sind die Fruhstorfer’schen Stücke S—9 lin. lang, während die biplagiata kaum je diese Gröfse erreichen. Ein sehr augenfälliger Unterschied zwischen egregia Gory, mit deren Abbildung und Gröfse (8 lin.) die Fruhstorfer’schen Stücke genau übereinstimmen, und biplagiata Gory (egregia Burm.) ist die sehr verschiedene Punktirung der Unterseite; dieselbe ist beim Hinterleibe der grölseren egregia Gory weitläufig und fein, an der Spitze etwas stärker, bei der kleineren egregia Burm. (biplagiata Gory) ist der Hinterleib vom zweiten Segment an ziemlich dicht und stark punktirt. Darin stimmen alle Ex. der kleineren Art ebenso genau über- ein wie in der dichten, aufrecht stehenden Behaarung des Hals- schildes. 1!) Dieselben waren im Tenggar-Gebirge gesammelt. 254 G.Kraatz: Macronota egregia Gory und biplagiata Gory etc. Es ist also hiernach kein Zweifel, dafs zwei Arten unter- schieden werden müssen: Macronota anthracina Gory (mit der var. egregia Gory): thorace vizr aut nullo modo piloso, abdomine minus crebre subtihter punctato, und: Macr. biplagiata Gory (egregia Burm.): thorace dense longius piloso, abdomine crebre fortiter punctato. Gehen wir nun auf die Variationsfähigkeit beider Arten näher ein, so finden wir, dals die Fruhstorfer’schen Ex. genau mit der Gory’schen Abbildung übereinstimmen, und kenne ich keine Zwischenform zwischen der ungefleckten anthracina Gory und der gefleckten egregia Gory (non Burm.). Dagegen ist die Zahl der Zwischenformen zwischen biplagiata Gory (egregia Burm.) und der ungefleckten Form eine verhältnifs- mälsig grolse. Eine ganz einfarbige Var. der biplagiata liegt mir nicht vor, sondern nur schwarze Stücke mit einem schwachen röthlichen Schulterfleck (var. humeralis mihi). Macr. biplagiata Gory wird mit einem schwärzlichen Fleck ungefähr in der Mitte des ersten Dritttheils des rothen Wisches der Fld. beschrieben und abgebildet; die schwarze Färbung zeigt eine _ Neigung, sich von der Naht ab gegen den schwarzen Fleck zu verlängern und zwar in der Weise, dafs jedesmal der schwarze Fleck unter die Verlängerung zu liegen kommt; das ist auch schon in Gory’s Figur angedeutet. Es kommen nun sehr selten Stücke vor, wo der schwarze Punkt fehlt (var. impunctata mihi). Nimmt die schwarze Färbung weiter zu, so erhalten wir die Form, welche Perty (Obs. Col. Ind. taf. I, fig. 1) als haematica abgebildet und beschrieben hat; der erweiterte schwarze Fleck fliefst bei ihr mit der schrägen Verlängerung des schwarzen Nahtstriches und dem schwarzen Aulsenrande zusammen. Nimmt die Schwärzung noch mehr zu, so bleibt nur ein kleiner Schulterfleck und ein Längswisch der Fld. röthlich (var. quadrisignata mihi) oder nur der letztere (var. bisignata mihi) oder nur der erstere (var. humeralis mihi). Aus der scharfen Unterscheidung der Stücke mit an der Basis erweitertem schwarzem Nathstreif (diplagiata Gory var. impunetata mihi) und nicht erweitertem Nahtstreif (egregia Gory) geht die Verschiedenheit beider Arten deutlich hervor. Der rothe Fleck ist bei der biplagiata Gory stets länger als bei der egregia Gory; hätte Burmeister dies genau beachtet, so wäre er G. Kraatz: Ueber die african. Cicindehiden-Gattung etc. 255 auf die specifische Verschiedenheit der beiden von Gory abgebil- deten Arten aufmerksam geworden. Der egregia Gory steht die malabariensis Gory aus Ceylon nahe, bei welcher zwei gelbe Strichelchen den rothen Theil der Fld. von dem schwarzen trennen. Bei einer Varietät aus Sumatra (var. sumatrensis mihi) steht ein weilsgelber Punkt in den Vorder- ecken des Halsschildes und an der Aufsenspitze der Fld., welcher von "Gory nicht erwähnt wird. Ueber die africanische Cicindeliden - Gattung Eurymorpha Hope von Dr. @G. Kraatz. Hope hat diese Gattung im Coleopt. Manual II, p. 160 nach einer Art aufgestellt, deren Vaterland unbekannt ist und wahr- scheinlich Madagascar !) sein sollte. Lacordaire hat sie nicht gekannt und die Diagnose nach Hope’s Angaben aufgestellt; Fair- maire hat dieselbe in mehreren Punkten ergänzt und die Beschrei- bung einer angeblich neuen Art, der Mouffleti, gegeben, indem er hinzufügt, dals Hr. A. Deyrolle, der in England das typische Ex. der cyanipes verglichen hatte, ihm versichert habe, dafs beide Arten notablement verschieden wären. Mit Fairmaire’s Beschreibung der Mouffletii (Annal. de France 1856, p. 95) stimmen mehrere Ex. genau überein, welche unser Mitglied Hr. Bofs von einem Freunde erhielt, der sie im Damara- Lande gesammelt hatte. Dieselben erinnern an eine Cicindele von untersetzter Statur, verhältnilsmälsig breit, mit erweiterten Flügel- decken und sehr kurzen Fühlern und Fülsen und einem Hals- schilde von sehr auffallender Gestalt; dasselbe ist von Lacordaire ungenügend charakterisirt, denn er giebt an: „angles anterieurs un peu saillants“, während Fairmaire in Hope’s Uebersetzung 1) Madagascar ist wohl nur wegen der eigenthümlichen Gestalt des Käfers vermuthet worden, da diese Insel so viel Ungewöhn- liches beherbergt. 256 _G. Kraatz: Ueber die african. Cicindeliden- Gattung etc. richtig eitirt: „angles anterieurs tres saillants, bord posterieur sinu&e de chaque cöte, formant aux angles un large lobe assez saillant“. Die Farbe ist aenea, subcuprea, subnitida; Kopf, Fühler- basis und Thorax sind lang weils behaart; bisweilen geht die Kupferfarbe etwas in’s Schwärzliche über; sehr selten scheint der Käfer eine grüne Färbung anzunehmen, denn Fairmaire kennt solche Stücke nicht und unter denen des Hrn. Bofs befand sich nur ein solches Stück; auf dieses trifft Hope’s Beschreibung der cyanipes genau zu, so dafs nunmehr zu eitiren ist: cyanea Hope var. Mouffleti Fairm. Wenn man jedoch auf die Seltenheit der Varietät und nicht auf die Priorität Rücksicht nimmt, würde man Mouffleti Fairm. var. cyanipes Hope zu citiren haben. Es giebt nun noch eine dritte Art Bohemani Bohem., welche von Boheman, Oefvers. Vet. etc. Förh. 1860, p. 4, beschrieben und demselben als Bohemani Chevr. in litt. eingesendet. Der Vergleich der Beschreibung. hat für Hrn. Horn und mich mit Bestimmtheit ergeben, dafs diese Art nichts anderes als Mouffleti Fairm. ist. Der Grund, weshalb Chevrolat eine eigene Art aufgestellt hat, ist vielleicht in einem eigenthümlichen Geschlechtsunterschiede zu suchen, welcher bisher noch nicht beachtet worden, aber ziemlich auffallend ist. Fairmaire sagt: Z les trois premiers artieles des tarses dilates, hat aber jedenfalls nicht die Gestalt der Fld. genauer angesehen. Dieselben sind beim @ vor der Mitte stärker erweitert als beim 4, am Ende viel deutlicher als beim g' in eine scharfe Spitze nach innen ausgezogen, so dals die Naht in der Regel ein wenig klafft, was bei den 4! nicht der Fall ist. Auch ist das vorletzte Segment bei den ziemlich tief dreieckig ausgeschnitten. Ueber das Vorkommen der Eurymorpha habe ich nichts Näheres gehört; nach Moufflet wäre es unmöglich, sie ohne Kötscher zu fangen, weil sie mit verzweifelter Geschwindigkeit fortfliege; Moufflet hat sie beim Cap Negro im Süden von Benguela gefunden (südlich von Benguela schliefst sich das Damara-Land an); sie fanden sich nur an sehr sonnigen Stellen einer verlassenen, san- digen Bai das ganze Jahr hindurch, namentlich im September und October. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 257 Beiträge zur Kenntnifs einiger neuen exotischen Ooleopterenspezies von A. F. Nonfried in Rakonitz (Böhmen). Die hier beschriebenen Melalonthiden wurden mir von Herrn Brenske als neu bezeichnet, die Buprestiden von Herrn Kerre- mans. Die Cetonide aus Honduras und jene von Siam, dann die Cerambyciden fand ich in allen einschlägigen Schriften (bis 1891) nicht beschrieben, und bin sicher, neue Arten zu haben, zumal die anderen Sachen aus diesen Gegenden meistentheils von den Spezia- listen als n. sp. bezeichnet wurden. 1. Dichelus subpilosus n. sp. Oblongatus, robustus, brunneus, mitidus, supra dense fulvo- pilosus, subtus opacus, nigro-fuscus. Clypeo subquadrato, 4-dentato, ruguloso-nilido, nigro-brunneo, fronte fulvo hirsuta; antennis rufis. Thoruce subrotundato, convezo, nigro, nilido, dense et rude punctato, flavo-piloso; scutello cordato, flavo-hirsuto. Elytris nitidis, brunneis, subcostatis, dense punctatis, breviter flavo-setosis. Pygidio abdomine que totis albido-squamosis. — Long. 7 mill. Patria: Cap. Länglich, robust gebaut; oben schwarzbraun, glänzend, gelb behaart, unterseits ebenso gefärbt, glanzlos. Kopfschild runzlig punktirt, glänzend schwarz, an der Stirn rothgelb gehaart; der Vorderrand mit 4 Zähnen bewehrt. Fühler rothbraun. Halsschild rundlich, gegen die Stirn schmäler verlaufend, glänzend dunkel- braun, dicht punktirt, dicht und kurz röthlich behaart. Flügel- decken dunkel rothbraun, sehr glänzend, mit stark vortretenden Rippen und Naht, dicht punktirt, schütter, aber lang gelbroth be- haart. Pygidium stark gerunzelt und behaart. Unterseite matt schwarzbraun, schuppenartig behaart; die Bauchringe gelblich be- schuppt. Beine schwarzbraun, kurz behaart, Vorderschienen drei- zähnig. 2. Dichelus latipes n. sp. Niger, opacus, albido-setosus. Corpore lato, obovato, robusto. Clypeo marginalo, lato, ruquloso, nigro-brunneo, opaco, anlennis Deutsche Entomol, Zeitschr. 1891. Heft II. 17 258 A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs brunneis. Thorace subrotundato, nigro-brunneo, opaco, dense et rude punctato, albido setoso. Elytris latis, planis, subcostatis, dense punctatis, rufis, albido-hirsutis; pygidio opaco, ruguloso, albido- tomentoso. Subtus nigro-fuscus, opacus; mesothorace albido-hirsuto, abdomine albo-squamoso. Pedibus tarsisque brunneis, tibüs anticis acute bidentatis. — Long. 6 mill., lat. 4 mill. Patria: Cap. Eine eigenthümlich flach gebaute Art. Kopfschild breit, schwach erhaben umrandet, unbewehrt, matt schwarzbraun, grob granulirt, unbehaart. Thorax fast kreis- rund, schwarzbraun, grob punktirt mit sehr kurzer braungelber Behaarung. Flügeldecken sehr flach, zur Körpergrölse unverhält- nilsmälsig breit erscheinend, hinten beiderseits abgerundet, matt glänzend, stark gerippt, kastanienbraun, gelbbraun behaart. Pygi- dium durch Flügeldecken ganz verdeckt, matt, dicht granulirt, auch behaart. Unterseite matt schwarzbraun, Mittelbrust rothbraun behaart, die Bauchsegmente gelblich beschuppt. Beine glänzend rothbraun, Vorderschienen mit zwei scharfen Dornen bewehrt. 3. Ectinohoplia Hüttenbacheri n. sp. Saturate piceo-nigra, nitida, supra sparsim rufo-setosa, sublus albido sguamosa. Capite ruguloso, clypeo emarginato, flavido-squa- moso, antennis nigris. Thorace convezo, rotundato, ruguloso, minule squamoso, nigro-piceo, nitido; scutello laevi, ruguloso punclato. Elytris elongatis, parallelis, piceis, nitidis, rufo-setosis, rugulosis, in medio ezcavatis; pygidio dense flavido - sguamoso. Pedibus tarsisque longis, gracilibus, nigris, nitidis, nigro setosis. — Long. 10 mill. Patria: Hymalaya borealis. Eine ausgezeichnete Art, aus dem nördlichen Hymalaya stammend. Schwarzbraun, glänzend, schütter, gelblich beschuppt und behaart. Kopfschild mit wenig erhabenem Rande versehen, der vorne fast gerade erscheint, — runzlich, dunkelbraun, glänzend, unbehaart, hier und da mit spärlichen gelblichen Schuppen. Fühler schwarz. Halsschild stark convex, fast kreisrund, glänzend dunkel- braun, stark gerunzelt, ziemlich lang rothgelb behaart, mit sehr spärlichen Schuppen versehen. Schildchen spitz, dreieckig, glatt. Flügeldecken parallel, flach, glänzend schwarzbraun, dicht chagrinirt, sehr kurz behaart, gegen das Ende dicht und sehr fein beschuppt, in der Mitte mit einer flachen Vertiefung neben dem erhabenen Naht- einiger neuen erotischen Coleopterenspezies. 259 streifen. Afterklappe runzlich, unbehaart, dicht gelblich beschuppt. Unterseite dunkelbraun, dicht gelblich beschuppt und behaart. Beine lang, zierlich, stark gerunzelt, Tarsen sehr lang, dicht und lang bewimpert. Die Schienen des ersten Fulspaares mit 2 stumpfen Dornen, die übrigen mit je einem kurzen Dorn, der durch eine in der Mitte befindliche Querleiste gebildet wird. Die Krallen der Vorder- und Mittelfüfse getrennt, die hinteren einfach und grofs. Dem Entomologen H. Hüttenbacher gewidmet. 4. Hoplia ornatan. sp. Castanea, fulvo-pilosa, subtus argenteo-squamosa. Clypeo rugyu- loso, dilute castaneo, minute emarginato; antennis rufis. Thorace hezagonali, nitido, fulvo-piloso; scutello obovato, albo-sgquamoso. Elytris convezis, castaneis, fulvo-pilosis; pygidio albo-squamoso. Pedibus rufis, nitidis, argenteo-squamosis, tarsis albo-setosis, tibüis anticis bidentatis. — Long. 8 mill. Patria: Madagascar (?). Eine Hoplia von unsicherer Provenienz; denn obwohl das Vaterland mit: „Madagascar“ angegeben war, so scheint mir diese Art eher eine centralamerikanische zu sein. | Rostbraun, oben gelbroth behaart und beschuppt, unten pech- braun, ganz mit silberweilsen glänzenden Schuppen bedeckt. Kopf- schild länglich, nicht erhaben umrandet, in der Mitte schwach aus- gebuchtet, dunkelbraun, stark gerunzelt, die Stirn spärlich gelbroth beschuppt. Thorax fast sechseckig, stark gewölbt, fein punktirt, glänzend braun, beschuppt; Schildchen länglich abgerundet, mit weilsem Filz bedeckt. Flügeldecken parallel, stark convex, dunkel rostbraun, sehr fein punktirt, glänzend, dicht rothgelb beschuppt. Afterklappe mit rein weilsen Schuppen dicht besetzt. Unterseite pechbraun, matt und mit Einschluls der Beine ganz silberweils beschuppt. Tarsen gänzend lichtbraun, unbeschuppt, braun be- borstet, Vorderschienen zweizähnig. 5. Hoplia argentata n. sp. Elongata, hepaticolor, fulvo-squamosa, opaca; subtus brunnea, dense argenteo-squamosa, metallico-nitida. Clypeo elongato, margi- nato, brunneo, rude punctalo, nilido, albo-squamoso, fronte fulvo- setosa, antennis rufis. Thorace nilido, rude punctato, dense brevis- sime fulvo setoso; scutello cordato. Elytris elongatis, hepaticoloribus, opacis, brevissime fulvo-setosis, et sparse sgamosis; pygidio brunneo, ruguloso, albido-setoso. Subtus tota metallico-argentea, sgquamosa, el 260° A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs pedibus tarsisque rufis, dense rufo setosis et argenteo squamosis. — Long. 9 mill. Patria: Honduras. Länglich gestreckt, leberbraun, glanzlos, gelb behaart mit einzeln eingestreuten lichteren Schuppen, unten metallisch silber- glänzend, opalisirend. Kopfschild dunkelbraun, glänzend, dicht granulirt, beiderseits weilslich beschuppt, die Mitte glatt und schup- penfrei; Clypeus mit erhabenem Rande. Fühler rothbraun. Hals- schild leicht gewölbt, glänzend braun, sehr dicht punktirt, in jedem Punkt befindet sich ein gelbbraunes kurzes Haar; zu jeder Seite nahe am Rande ein aus sehr dichter, fast schuppiger Behaarung gebildeter Längsstreifen. Flügeldecken sehr dicht punktirt, sammtig rothgelb behaart, die Rippen nicht sichtbar, nur durch längere glänzende Behaarung angedeutet, die hier und da unterbrochene Längsstreifen bildet. Afterklappe chagrinirt, an den Rändern dicht beschuppt, sonst frei. Unterseite sehr glänzend, silberweils be- schuppt, Schuppen sehr dicht, opalisirend; Beine mit Ausnahme der Tarsen ebenfalls beschuppt; die Tarsen selbst glänzend, braun- roth bewimpert. Vorderschienen dreizähnig. — Länge 9 mill. 6. Serica uniformis n. sp. Elonyata, ovalıs, tota rufa, opaca, parum opalescens, subtus nitida. Clypeo elongato, subrotundato, minute emarginato, ruquloso- punctato, opaco, castaneo; antennis dilute rufis. Thorace rufo, opaco, dense et minute ruguloso, laevi; scutello apicato. Elytris oblongo- ovalibus, punctato striatis, interstiliis minute punctatis, subcostalis, rufis. Subtus nitida, dilute rufescens, sparsissime hirsuta. — Long. 8 mill. Patria: Honduras. Länglich gestreckt, oval, licht rothbraun, in der Gestalt und Färbung mit der Ser. sericea am nächsten verwandt. Kopf dunkler gefärbt, fein punktirt, matt; Kopfschild licht braun, am Vorderrand sehr wenig geschweift, kaum erhaben umrandet, dicht granulirt; Fühler gelbbraun, Fühlerkeule fast rein gelb. Halsschild flach gewölbt, mit beiderseitigen spitzen Ecken, fein und dicht punktirt, licht rothbraun; Schildchen spitzig, glatt. Flügeldecken von der- selben Färbung wie Thorax, matt, tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume gewölbt und fein punktirt. Unterseite und Beine licht rothbraun, glänzend, spärlich gelbroth behaart; Vorderschienen zweizähnig. einiger neuen exotischen Coleopterenspezies. 261 7. Serica trochaloides n. sp. Robusta, gibba, rufo-castanea, albo picta. Clypeo minute margi- nato, dense punctato, opaco; antennis fuscis. Thorace rufo, opaco, dense punctato, olivaceo striato; scutello cordato, albido, olivaceo triangulariter maculato. Elytris valde convezis, subcostatis, laevibus, minute et dense punctalis, opacis, rufescentibus, irregulariter minute niveo-pictis. Subtus fusco-rufa, opaca, pedibus tarsisque castaneıs, nitidis, laevis. — Long. 12 mill. Patria: Guinea. Grols, stark gewölbt, von einer an Trochalus hinweisenden Gestalt. Rothbraun, matt, weils gesprenkelt, unten schmutzig braun, gelblich behaart. Kopfschild dicht granulirt, matt rothbraun, mit wenig erhabenem Vorderrande, in der Mitte schwach ausgebuchtet, schwach glänzend; Fühler licht schwarzbraun. Halsschild flach gebogen, mit erhabenen Seitenrändern, sehr fein punktirt, matt roth- braun, hier und da mit einzelnen weisen Schuppen bestreut, mit 3 olivenfarbigen Längsstreifen, von denen einer in der Mitte, die beiden anderen am Seitenrande des Thorax sich befinden. Nebst- dem ist noch beiderseits dicht am Rande des Halsschildes je ein olivfarbener Fleck vorhanden. Schildchen spitz herzförmig, oliv, mit einer breiten, rein weilsen Randbinde. Flügeldecken stark gewölbt, punktirt-gestreift, matt rothbraun, mit losen, aber in parallelen Reihen geordneten, winzig kleinen, rein weilsen Schuppen geziert, welche einzelne Punkte, aber auch längere schmale Streifen bilden, so dafs die Oberfläche weils gesprenkelt und gestreift er- scheint. Pygidium chagrinirt, matt braun. Unten schmutzig braun, schwach glänzend, an den Brustseiten stark, sonst aber schwach gelblich behaart; Beine glänzend kastanienbraun, spärlich behaart, Vorderschienen zweizähnig. 8. Serica elongatan. sp. Corpore angustato, elongato, plano; rufo-castanea, opalına, minute nitida, subtus rufescens, nitida, pedibus tarsisque rufo-fulvis. Clypeo minute emarginato, dense punctato, nitido, castaneo; antennis rufis. Thorace rufo-castaneo, dense punctato, opaco, iridescentt; scutello triangulari, laevi. Elytris elongatis, angustatis, punclato- striatis, interstitüs fortiter dense punctlatis, opalinis, rufo-castaneıs. Pedibus tarsisque rufescentibus, nitidis, fulvo-setosis. — Long. 8 mill. Patria: Honduras. Sehr schmal gebaut, flach gewölbt, licht rothbraun, schillernd; unten glänzend braun, punktirt, schütter rothgelb behaart. Clypeus 262 A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs wenig ausgebuchtet, erhaben umrandet, dicht punktirt, glänzend braun; Fühler lichter gefärbt. Thorax matt rothbraun, dicht punktirt, glatt, etwas schillernd; Schildchen dreieckig, punktirt, matt. Flügeldecken relativ sehr lang gestreckt und schmal, tief gestreift-punktirt, rothbraun, schwach glänzend, schillernd; After- klappe granulirt, stark hervortretend. Unten licht rothbraun, cha- grinirt, fast unbehaart, Schienen und Tarsen glänzend gelbroth, rothbraun behaart. 9. Haplonycha nitidicollis n. sp. Obovata, lata. Castanea, nitida, subtus rufo-hirsuta. Clypeo valde et dense punctato, rotundato, sparsim hirsuto, castaneo, nitido; antennis fuscis. Thorace oblongo-rotundato, minute punctato, niti- dissimo, saturate castaneo, laevi; scutello minuto, cordato, nitido. Elytris obovatis, subcostatis, rugosis, nmitidis, castaneis; pygidio saturate custaneo, nitido, laevi. Subtus nitida, fulvo-hirsuta, pedibus tarsisque brunneis, rude punctatis, rufo-setosis. — Long. 20 mill. Patria: Australia septentrionalis. Robust gebaut, länglich - ellyptisch, stark glänzend, licht kastanienbraun; unten röthlich-gelb behaart. Kopfschild dunkler gefärbt, stark und dicht punktirt, glänzend, länglich kreisrund, mit scharfem, wenig erhabenem Rande, unbehaart. Fühler klein, dunkel- braun. Halsschild gewölbt, rundlich, mit rechtwinkelig ausgezogenen Hinterecken, glatt, dicht fein punktirt, sehr glänzend, schwarzbraun; Schildchen klein, herzförmig, glatt. Flügeldecken lichter, sehr glänzend, dicht, fast runzlig punktirt, mit glatten Nahtstreifen und kaum angedeuteten Rippenstreifen. Afterklappe glänzend, glatt, dunkelbraun. Unterseite dicht und lang röthlich-gelb behaart mit Ausnahme der Bauchringe, die spärlichere Behaarung aufweisen. Beine lang, zierlich gebaut, glänzend braun und ebenso wie die Tarsen lang beborstet. Vorderschienen des ersten Fufspaares mit zwei scharfen Dornen bewehrt; sonst grob gerunzelt; ebenso sculp- tirt sind die anderen Fulspaare, die mit einer Querkante versehen sind und in einem langen Borstenkranz enden. 10. Liogenis elegans n. sp. Castaneicolor, nitidus, subltus sparse flavo-hirsutus. Clypeo lato, marginato, ruguloso-punctato, brunneo, nitido, antennis fuscis. Thorace convexo, dense et rude punctato; castaneo, nilido. Elytris converis, obovatis, nilidis, parallele-striatis et punctatis; pygidio nıtido, sparse punclato. Subtus rufo-castaneus, nitidus, sparsim einiger neuen exotischen Coleopterenspezies. 263 flavo-hirsutus, pedibus castaneis, nitidis, fulvo-setosis, tarsis rufis. — Long. 13 mill. Patria: Brasilia inter. Walzförmig gestreckt, hinten etwas erweitert, dunkelbraun, sehr glänzend, unten spärlich gelblich behaart. Kopf breit, Clypeus erhaben umrandet, dicht grob punktirt, glänzend schwarzbraun, mit kaum bemerkbarer Ausbuchtung; Fühler schwarzbraun. Thorax glänzend braun, dicht grob punktirt, mälsig gewölbt, mit ab- gerundeten Ecken. Schildchen klein, herzförmig, einzeln grob punktirt. Flügeldecken sehr glänzend, mit zwei schmalen, von dichten Punktreihen eingefalsten Rippen, und einer schwach an- gedeuteten neben dem Seitenrande, flach und grob punktirt, lichter gefärbt. Afterklappe chagrinirt, haarlos. Unterseite glänzend braun, spärlich behaart, Beine glänzend, glatt, mit wenigen groben Punkten. — Schienen narbig, etwas behaart. — Tarsen licht roth- braun, lang, dicht beheart, Vorderschienen dreizähnig. 1l. Ezopholis Brenskei n. sp. Robusta, obovata. Testacea, nitida, punctata. Clypeo lato, rotundato, minute marginato, rude punctato, brunneo, nitido; antennis brunneis. Thorace transversali, ruguloso, nitido, laevi, brunneo; scutello subrotundato, sparsim rude punctato, nitido. Elytris obovalibus, dilutioribus, testaceis, distincte costatis, rude et dense punctatis; pygidio ruguloso. Subtus brunnea, albido-squamosa, pedi- bus tarsisque castaneis, opacis, laevibus; tibiüis anticis tridentatis. — Long. 22 mill. Patria: Insula Nias. Dick, stark gewölbt, lederfarbig, glänzend, oben unbeschuppt, unten mit spärlicher Beschuppung. Kopfschild breit, gewölbt, fein erhaben umrandet, schwach ausgebuchtet, äufserst stark gerunzelt, glänzend dunkelbraun. Fühler klein, dunkelbraun, Fühlerfächer winzig klein. Halsschild trapezoidal, mit scharfen, spitzig aus- gezogenen Ecken und nicht gekerbten Seitenrändern; sehr dicht und grob punktirt, glänzend dunkelbraun, glatt. Schildehen rund- lich, glatt, spärlich punktirt. Flügeldecken von der Mitte an bauchig gewölbt, lederbraun, flach grob punktirt, glänzend, mit erhabenem Naht- und Rippenstreifen. Pygidium stark abfallend, grob gerunzelt, glatt, dunkler als die Flügeldecken gefärbt. Unten matt braun; Brust und Bauchseiten sehr kurz gelblich behaart und beschuppt, die Schuppen an den Seiten häufiger und fast filzig. Beine zierlich, schlank und dünn, die Vorderschienen mit 3 Zähnen, 264. A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs wovon der erste am längsten ist. Schienen gefurcht, fast glanzlos, Tarsen braun, glänzend, fein und schütter behaart. 12. Lachnosterna Wittkugeli n. sp. Elongata, obovata, brunnea, pruinosa, brevissime flavo-hirsuta. Clypeo angusto, marginato, ruguloso-punctato, piceo; antennis brunneis. Thorace subrotundato, brunneo, fulvo-hirsuto, dense et rude punctato; scutello laevi. Elytris convezis, parallelis, opacis, rugulosis, brevissime flavo-hirsutis, pruinosis; pygidio opaco, dense punctato. Subtus opaca, mesothorace dense flavo-hirsuto, abdomine laevi, pruinoso. Pedibus tarsisque rufescentibus, nitidis, sparsim rude punctatis, rufo-setosis. — Long. 18 mill. Patria: Honduras. Dunkelbraun, weifslich bereift, kurz gelbroth behaart. Kopf- schild kurz aber breit, am Vorderrande scharf aufgeworfen, stark gerunzelt, dunkelbraun, glatt. Haisschild länglich rund, etwas glänzend, dunkelbraun, sehr dicht und fein punktirt, äufserst kurz gelbroth behaart. Schildchen rundlich, glatt, glanzlos. Flügel- decken röthlichbraun, weifslich bereift, fein chagrinirt, mit sehr schwach sichtbaren Rippen, deutlich erhabenem Nahtstreifen, sehr kurz, dicht und fein behaart. Die Behaarung erstreckt sich gleich- mälsig über die ganze Oberfläche. Afterklappe stark hervorgezogen, dicht punktirt, matt. Unterseite mit Ausnahme der grau bereiften Bauchringe stark rothgelb behaart, namentlich an der Brust. Beine rothbraun, spärlich grob punktirt, glänzend, Tarsen rohtbraun behaart. Vorderschienen mit zwei stumpfen grolsen Zähnen be- wehrt. Wie die folgenden Spezies vom Naturaliensammler E. Witt- kugel eingesammelt und ihm gewidmet. 13. Lachnosterna elegans n. sp. Testacea, nitida, supra laevis, rude et dense punctata, subtus fulvo-hirsuta. Clypeo elongato, emarginato, rude punctato, brunneo; antennis rufescentibus. Thorace longitudinaliter rotundato, brunneo, nitido, rude et sparsim punctato, brevissime griseo-hirsuto. Scutello rotundato, laevi. Elytris rufis, nitidis, dense-punctatis, elongatis; pygidıo ruguloso, laevi. Subtus nitida, flavo-hirsuta, abdomine laevi, nitido; pedibus tarsisque nilidis, rufo-custaneis, fulvo-hirsutis. — Long. 19 mill. Patria: Honduras interior. Bräunlich gelb, dicht punktirt, schwach und kurz gelblich be- haart. Kopfschild rundlich, mit erhabenem Vorderrande, dicht einiger neuen exotischen Coleopterenspezies. 265 chagrinirt, dunkel rothbraun; Fühler schaalgelb. Ebenso gefärbt erscheint das länglich gerundete Halsschild, das dicht und ziemlich grob punktirt, sonst aber glänzend erscheint und mit sehr kurzer Behaarung versehen ist. Flügeldecken matt glänzend, dicht und grob punktirt, unbehaart, stark gewölbt, lehmgelb gefärbt. After- klappe dunkler, gerunzelt, haarlos. Unterseite mit Ausnahme der glatten Bauchringe lang gelbroth behaart. Beine zierlich, bewimpert, sehr glänzend, licht rothbraun, Vorderschienen mit zwei stumpfen Zähnen. 14. Lachnosterna Spaethin. sp. Obovato, pruinosa, castanea; supra sparsim hirsuta, rude punctata, subtus rufa, laevis, mesothorace flavo-hirsuto. Clypeo mar- ginato, in medio sinuato, ruguloso, brunneo, nitido; antennis rufis. Thorace oblongato, laevi, pruinoso, saturate sanguinoso; scutello rotundato, laevi, opaco. Elytris castaneis, minute ruguloso-punctatis, pruinosis, opacis; pygidio nitido, rude punctato. Subtus rufa, laeve, pedibus tarsisque dilute-castaneis, nitidis, sparsim rude punctatis. — Long. 20 mill. Patria: Honduras. Eine der schönsten Lachnosterna- Arten, die Bereifung und Farbe an die Lepidiota suspicaz erinnernd. Robust, röthlich kastanienbraun, unbehaart; unten lichter, glänzend. Kopfschild erhaben umrandet, in der Mitte ausgeschweift, dicht und grob punktirt, purpurfarbig; Stirn sehr lang gelbroth behaart; Fühler rothbraun. Thorax ebenso wie der Clypeus gefärbt, äulserst dicht bereift, seidenartig glänzend, — der Reif selbst ist perlmuttergrau —, sonst ist die Oberfläche unbehaart und ziemlich dicht punktirt. Schildchen länglich-rund, matt, ganz glatt. Flügel- decken licht braun, mit einem schwachen Anflug von Reif, dicht chagrinirt, glanzlos, die Rippen unsichtbar, — der Nahtstreifen stark erhaben; Afterklappe glänzend, punktirt, haarlos, braun, — an der Spitze vom 2 eine Rinne befindlich, die sich über das ganze Pygidium zieht, und beiderseits von zwei länglichen Wülsten flankirt wird. Unten schwach glänzend, fast haarlos; Schienen und Tarsen glänzend braun, röthlich beborstet. Dem Wiener Entomologen Dr. F. Spaeth dedicirt. 15. Lachnosterna gracslis n. sp. Obovata, elongata, testacea; pruinosa, supra sparse hirsuta sublus rufa; nitida; mesothorace minute fulvo-setoso. ÜUlypeo margi- 266 _ A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs nato, ruguloso, in medio sinuato, fusco, fronte fulvo setosa; antennis testaceis. Thorace rotundato, fusco-nitido, rude punctato, sparsim- hirsuto; scutello rotundato, laeve. Elytris converis, elongatis, prui- nosis, testaceis, laevibus, sparsim punctalis, minute hirsutis; pygidio opaco, fulvo-setoso. Subtus rufa, setosa, pedibus tarsisque gracilibus, castaneis rude punctatis, fulvo - setosis. — Long. 12 mill. Patria: Honduras. Mausgrau, glatt, schwach behaart; unten rothbraun, glänzend, glatt, an der Mittelbrust gelbroth behaart. Kopfschild glänzend, rund, mit aufgeworfenem Vorderrande, dicht und grob punktirt, braun; die Stirn behaart, Fühler schaalgelb. Halsschild rundlich, seine Seitenränder in der Mitte vorspringend, glänzend rothbraun, spärlich grob punktirt, schwach behaart. Schildchen rundlich, glatt mit einzelnen groben Punkten. Flügeldecken röthlich-braun, sammt- artig mausgrau bereift, flach gebaut, fast runzlich, mit deutlich erkennbaren Rippen, stark hervortretenden Nahtstreifen, unbehaart. Pygidium dunkelbraun, granulirt, behaart. Unten rothbraun, lang, aber schütter behaart, Beine schlank, Schienen und Tarsen glänzend kastanienbraun, spärlich grob puuktirt, rothbraun beborstet. 16. Melolontha costata n. sp. Lata, plana, fusco-rufescens, fulvo-pubescens. Clypeo elongato, opaco, granulato, rufo-brunneo, laevi; antennis rufis. Thorace convezo, transversali, densissime et minutissime punctato, rufo- pubescenti; scutello subrotundato, fulvo-hirsuto. Elytris planis, opacis, fuscis, valde costatis, ruguloso-punctatis albido -setosis, margine posteriori sulphureo-piloso, pygidio brunneo, dense setoso. Subtus rufescens, flavo-hirsuta et sulphureo-sgquamosa, pedibus tarsis- que castaneis, mitidis, rude punctatis, tibiis anticis bidentalis. — Long. 16 mill., lat. 8 mill. Patria: Nienghali, China centralis. Breit, flach, rothbraun, matt, schütter gelblich behaart und beschuppt. Kopfschild fast quadratisch, mit schwach aufgeworfenem Vorderrande, in der Mitte wenig ausgebuchtet, stark gerunzelt, dunkel rothbraun, sehr kurz gelblich behaart; Fühler gelblich. Thorax stark gewölbt, an der Basis breit, gegen die Stirn um Vieles schmäler werdend, schwach glänzend, dunkel rothbraun, sehr dicht punktirt, in jedem Punkte ein gelbrothes feines Haar; Schildehen rundlich, behaart. Flügeldecken breit, sehr flach, braun- grau, mit drei sehr stark hervortretenden Rippen und Nahtstreifen, sehr dicht punktirt, in jedem Punkte eine glänzende kurze gelbliche einiger neuen exotischen Coleopterenspezies. 267 Borste. Die Punkte werden gegen die Ränder viel häufiger und dichter und bilden endlich an den Rändern eine schwefelgelbe dichte Behaarung, die sich auch auf das Pygidium erstreckt. Unten rothbraun, die Mittelbrust lang rothgelb behaart, Bauchringe weils- gelb befilzt. Beine zierlich, sehr licht braun, behaart, Tarsen roth- braun, fein beborstet; Vorderschienen mit 2 Zähnen. Nach Mittheilung des Hrn. Brenske eine in den Sammlungen bekannte, aber bisher nachweislich nirgends beschriebene Melo- lontha. 17. Enthora ornata n. sp. Valida, obovata, supra rufa, brevissime albido-setosa, subtus picea, albido-pubescens. Aureo-viridis, clypeo emarginalo, ruguloso, nitido, antennis fuscis, clava nigro-brunnea. Thorace metallico- nitido, viridi, rude punctato, albo-squamosa, valde convezo; scutello subrotundato, punctato, albo-setoso. Elytris gibbis, rufis, nmitidıs, dense punctalis, squamosis; pygidio granulato, castaneo. Pedibus tarsisque nigro-fuscis, albido hirtis, tibiüis fusco-setosis, tarsıs rufis, nitidis. Mesothorace et abdomine albido-squamoso. — Long. 22 mill. Patria: Ananarivo, Madagascar. (Collect. Nonfried. d'.) Hochgewölbt, sehr dick; rothbraun, glänzend, weils beschuppt, unten pechbraun, glänzend, ebenso beschuppt. Clypeus breit, stark ausgebuchtet, grob und dicht punktirt, goldgrün; Fühler rothbraun, Füblerkeule schwärzlich. Halsschild stark gewölbt, glänzend gold- grün, dicht und grob punktirt, in jedem Punkt eine sehr kurze weilse Borste, die selbst als weilser Punkt erscheint. Schildchen breit, rundlich, von derselben Sculptur und Farbe wie das Halsschild. Flügeldecken stark gewölbt, breiter als der Thorax, — hinten ab- gerundet, — ohne Spur von Rippen, stark punktirt, glänzend licht rothbraungrau, weils beborstet; Pygidium schwarzbraun, dicht weils behaart. Unten pechbraun, matt glänzend, bis Mittelbrust fein gelblich behaart, der Bauch, die Schenkel und Schienen weils und dicht beschuppt; letztere röthlich bewimpert. Tarsen glänzend braun, beborstet. Vorderschienen zweizähnig, grob punktirt, — die anderen aber runzlich gefurcht. 13. Parastasia vitiensis.n. sp. Valida, robusta, nigra, vel nigro-brunnea, nitidissima, punctata, sublus saturate castanea, flavo-hirsuta. Clypeo 4-dentato, ruguloso, opaco; antennis piceis. Thorace nitidissimo, sparsim rude punctato, 268 _ A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs valde convezo, utrinque impresso rotundato, laevi. Scutello magno, subcordato. Elytris convezis, mitidissimis, minutissime punclalis, laevibus, pygidio ruguloso, nitido. Subtus castanea, nitida, rugulosa, mesothorace flavo-hirsuto pedibus tarsisgue nitidis, sparse fulvo- setosis. — Long. 14 mill. Patria: Ins. Viti. Stark gewölbt, sehr glänzend, tief schwarzbraun bis rein schwarz, fein punktirt, unten gelblich behaart. Kopf klein, matt, fein chagrinirt, haarlos; Clypeus vierzähnig, — wovon die zwei mittleren doppelt so lang sind als die seitlichen; Fühler glänzend, braun. Thorax rundlich, sehr gewölbt, ohne Längsfurche, beider- seits nahe der Seitenrandmitte mit je einer flachen Grube ver- sehen — dunkelbraun bis schwarz —, sehr glänzend spärlich punktirt; Schildchen grofs, breit, spitz endend. Flügeldecken stark convex; mit kaum sichtbaren Rippen, äulserst fein punktirt, sehr glänzend. Pygidium chagrinirt, haarlos. Unterseite lichter gefärbt, an der Mittelbrust gelblich behaart, flach grubig punktirt, glänzend; Hinterleibsringe am Seitenrande gewimpert. Beine kräftig, schütter gelbroth behaart. Vorderschienen mit zwei Dornen, die der anderen Fulspaare querkantig, grob gefurcht, Tarsen und Klauen glänzend schwarz. 19. Adoretus vitiensis n. sp. Dilute castaneus, nitidus, sparsissime pubescens. Clypeo lato, rotundato, marginato, fortiter punctato, nitido, rufo-setoso, saturate castaneo; autennis rufis. Thorace minute convezo, elongato, angu- stato, nitido, rude punctato, breviter setoso; scutello rotundato, laevt. Elytris parallelis, valde convezis, rugulosis, nitidis, costalis (costis latis), nilidis, parcissime pubescentibus, castaneis. Pygidio setoso- fimbriato, rude punctato. Subtus castaneus, nilidus, minute pub- escens. — Long. 12 mill. Patria: Ins. Viti. Oval, hinten kaum breiter, kastanienbraun, glänzend, sehr kurz behaart; unten lichter gefärbt, glänzend, spärlich behaart. Kopf sehr grofs; der abgerundete Clypeus breit, am Vorderrande mälsig erhaben, grob punktirt, glänzend dunkelbraun; Stirn roth- braun behaart. Fühler braun. Halsschild länglich, schmal, wenig gewölbt, kastanienbraun, schütter flach punktirt, glänzend, Kurz behaart. Schildchen rundlich, glatt. Flügeldecken länglich-oval, stark gewölbt, mit breiten deutlich sichtbaren Rippen, licht braun, runzlich, kurz gelbroth behaart. Afterdecke runzlich, lang behaart, einiger neuen exotischen Coleopterenspezies. 269 stark gewölbt. Unterseite rothbraun, glänzend, weniger dicht punktirt, schütter behaart; Beine stark, licht rothbraun, glänzend, Vorderschienen mit 5 gleich weit von einander entfernten Zähnen bewehrt. 20. Gymnetis auropicta n. sp. Oliwvacea, opaca, aurotecta, subtus purpurascens, metallico- nitida, fulvo-setosa. Clypeo elongato, valde marginato, bidentato, in medio elevato, purpurascenti nitido, rude aureo-punctato. Antennis metallico-brunneis. Thorace subconico, opaco, olivaceo, dense et rude aureo-punctato; scapulis densissime aureo-tectis. Elytris opacis, olivaceis, denso aureo-punctatis; pygidio ruguloso. Subtus purpureo- micans, dense punclata, pedibus rugulosis, nitidis, tarsis laevis. — Long. 20 mill. Patria: Honduras centr. (unicum in collect. mea). Eine der prächtigsten Gymnetis- Arten, die ebenso schön als selten ist. Sammtig oliv, etwas in’s Braune neigend, dicht goldgelb punktirt, unten metallisch purpur-farbig, glänzend, goldgelb punk- tirt. Kopfschild länglich, mit stark aufgeworfenem zweizähnigen Vorderrande, einer ehabenen glatten Längsschwiele in der Mitte, dicht granulirt, purpurroth, goldgelb dicht punktirt; Fühler metallisch glänzend, dunkelbraun. Halsschild gegen die Stirn schmäler, an den Seitenrändern doppelt ausgeschweift, matt, sammtig, in der Mitte spärlicher, zu den Rändern aber dichter punktirt; Punkte gold- gelb. Schulterblätter so dieht punktirt, dals die Grundfarbe kaum sichtbar ist. Flügeldecken ohne sichtbare Rippen, sammtig oliv, dicht goldgelb punktirt. Pygidium runzlich, haarlos. Unterseite mit Einschlufs der Beine schön purpurroth mit goldigen Reflexen, grob und dicht punktirt, Punkte goldgelb. Schienen grob nadel- rissig, schwach bewimpert, Tarsen glänzend, glatt. 21. Cetonia siamensis n.sp. Supra olivacea, aenea, subnitida; subtus brunnea, nilida, albo- tomentosa. Clypeo parvo, elongato, minime marginato, antice non sinuato, dense punclato, utringue albo-maculato, flavo-hirsuto; antennis piceis. Thorace subconvezo, ante scutellum viz sinuato, minutissime punctato, albo-marginato et punctato; scutello laevi, punctato. Elytris convezis, striato-punctatis, subcostatis, punctis minimis pihiferis tectis et maculis albis, tomentosis, magnis ornatıs. Pygidio albo-hirsuto, in medio laevi, nitido. Subtus nigro-brunnea, 240, A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs nitida, albo tomentosa, pedibus tarsisque piceis, albo-setosis, nitidis. — Long. 16 mill. Patria: Siam. Der Cet. incerta am ähnlichsten. Olivenbraun, matt, oben weilsfilzig gefleckt, unten glänzend pechbraun, weils befilzt und behaart. Clypeus niedrig umrandet, vorn nicht ausgebuchtet, dicht chagrinirt, kupferig glänzend, beider- seits weils gefleckt; die Stirn dicht und lang gelblich behaart. Fühler dunkelbraun. Thorax gewölbt, hinten gerundet, vor dem Schildehen ausgebuchtet, weitläufig fein punktirt, in jedem Punkt ein gelbliches, glänzendes, äufserst kurzes Haar. Farbe olivenbraun, der Rand weils umsäumt, auf jeder Seite einen weilsfilzigen Streifen nahe der Stirn und je zwei weilse Punkte unterhalb desselben in einer verticalen Linie; Schulterblätter grofs, weils befilzt. Schild- chen glatt, an der Basis mit je einem weilsen Fleck. Flügeldecken mit deutlich sichtbaren Rippen und Nahtstreifen, stark vortretenden Hinterbuckeln, stark gestreift-punktirt, die Punktirung gegen die Ränder viel diehter — haben in jedem Punkte eine sehr kurze glänzende Borste, — sind matt olivenbraun gefärbt, unregelmäfsig weils befilzt; die gröfsten Flecke befinden sich je 3 neben der Naht — und je 1 am Seitenrande Pygidium chagrinirt, weils befilzt, in der Mitte glänzend, haarlos. Unten glänzend schwarz- braun, Brust- und Bauchseiten weils befilzt, Beine zierlich, braun, weils behaart, glänzend. 22. Cetonia pretiosa .n. sp. Robusta, plana, fortiter punctata, tota aureo-viridis, nitidissima. Clypeo guadrato, minute marginato, in medio elevato, antice non sinuato, rude punctato, laevi, metallico-nitido; antennis brunneis, nitidis, clava metallico-virida. Thorace subconvero, angulis scapula- ribus rotundatis, ante scutellum valde sinuato, aureo-viridi niti- dissimo, rude et dense punctato, laevi; scutello triangulari, non punctato. Elytris planis, subconvezis, sparse striato-punctalis, apice rotundalis, sulura minime acuminatis, aureo-viridibus, metallicis, laevibus; pygidio ruguloso, laevi, nitido. Subtus ruguloso-striata, nitidissima, laevis; pedibus fortibus salurate viridis, tibüs flavo- hirsutis, tarsis cyaneis. — Long. 29 mill. Patria: Siam. Prächtig glänzend, ganz licht goldgrün, sehr stark punktirt, ohne Flecken, unten ebenso gefärbt, glatt. Clypeus länglich- quadratisch, mit erhabenem Vorderrande, nicht ausgebuchtet, mit einiger neuen exotischen Coleopterenspezies. 271 einer stark erhabenen Längsschwiele in der Mitte, runzlig, haar- los; Fühler braun, metallisch glänzend, Fühlerkeule goldgrün. Thorax gewölbt, mit stumpfen Hinterecken, einem tiefen Aus- schnitt vor dem Schildehen, mit geschwungenen Seitenrändern, äufserst dicht und grob punktirt, sehr glänzend, licht goldgrün, mit metallischen Reflexen; Schulterblätter grob punktirt. Schild- chen grols, stumpf dreieckig, glatt, glänzend, an der Basis bis zu einer ein Viertel-Länge nadelrissig dicht gestrichelt, fast glanzlos. Flügeldecken flach, breit, egal, weitläufig grob und flach punktirt, mit kaum sichtbaren Rippen, schwach vortretendem Nahtstreifen, der in eine feine, sehr kleine Spitze endet, und stark vorragenden Hinterbuckeln. Pygidium grün, dicht gestrichelt, haarlos.. Unten goldgrün, sehr glänzend, haarlos, Brust- und Bauchseiten nadel- rissig sculptirt, ebenso wie die Beine, welche rothbraun bewimperte Schienen haben. Tarsen glänzend, kurz behaart, blaugrün. 23. Chrysodema splendens n. sp. Robusta, plana, metallico -viridis, nilida; margine externo aureo-micante, subtus aureo-viridis, pedibus tarsisque cyaneis. Capite rotundato, inter oculos excavalto, cyaneo, rude punctato, nitido; antennis nilidis, aureo-viridibus, refleribus cyaneıs. Thorace plano, hexagonalo, in medio longitudinaliter late impresso, corvino, melallico, nitido, fortiter punctato, margine externo marginato, aureo- viridüs. Elytris valde rugulosis, ad basin latioribus, melallico- viridibus, refleris, rubro-aureis. Subtus densissime et minutissime flavido-hirsuta. — Long. 55 mill., lat. 12 mill. Patria: Montes de Camerun. Eine prächtige und sehr grolse Chrysodema- Spezies. Flach, metallisch grün mit rothgoldenen Reflexen, stark gra- nulirt; unten licht grün, metallisch glänzend, kurz und dicht gelblich behaart. Kopf rundlich, zwischen den Augen stark ein- geschnürt, dicht punktirt, glänzend blaugrün; Fühlergruben rein blau gefärbt, ebenso die Fühler, die grüne Reflexe haben. Hals- schild flach, schwarzgrün, glänzend, dicht gerunzelt, in der Mitte mit einer flachen Längsfurche, die bläulich schimmert; Seitenrand erhaben, goldgrün. Flügeldecken an der Basis breit, zum Ende schmäler, parallel grob punktirt, fast granulirt, mit deutlichen Rippen, schön goldgrün, glänzend, in der Mitte blau reflectirend — die Reflexe sodann gegen die Ränder in’s Rothgoldene über- gehend —, Seitenränder leicht geschweift, am Ende fein gezähnt. Unten licht goldgrün, dicht und kurz gelblich behaart, Beine, DU2R A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs Tarsen und Klauen blaugrün, stark metallisch glänzend, feinst behaart. 24. Psiloptera aureo-micans n. sp. Aureo-viridis, fortiter granulata, micans, subtus aurea, reflezi- bus cupreis, pedibus tarsisque viridibus. Capite rotundato, ruquloso, nitido, aureo-viridi; antennis virido-cyaneis, mitidis. Thorace plano, hexagonalo, fortiter et dense punctato, nitidissimo, in medio plano impresso; scutello parvo, rotundato. Elytris subcostatis, paral- lele punctato-striatis, nitidissimis, laevibus, aureo-viridis, refleribus cupreis. Subtus aureo-cuprea, nitidissima, laevis, sparsim rude punctata; pedibus viridibus, sparsissime flavo-hirsutis, tarsis ungui- culisque cyaneis. — Long. 20 mill. Patria: Haiti. Unserer Eurythyrea micans in Farbe ähnlich. Glänzend goldgrün, mit rothen Reflexen, stark granulirt; unten äufserst glänzend, sparsam punktirt, Tarsen und Klauen dunkelblau, fein rothbraun behaart. Kopf rundlich, ohne Ein- schnürung zwischen den Augen, schön goldgrün, stark granulirt, haarlos; Fühler tief grün, glänzend. Thorax flach, wenig gewölbt, mit bogig geschwungenen Seitenrändern, in der Mitte flach vertieft, daneben je ein rundlicher vertiefter Punkt befindlich —, äufserst grob punktirt, glänzend goldgrün. Schildchen rundlich, sehr klein, glatt. Flügeldecken an der Basis breiter, gegen die Spitze schmal werdend, parallel grob punktirt, mit erhabenen Rippen und Naht- streifen, glänzend grün, mit goldrothen Reflexen, die namentlich an den Rändern auftreten. Unten spiegelglänzend, weitläufig grob punktirt, die Punktirung an der Kehle und Brust ungleich dichter auftretend, sonst haarlos; Beine zierlich, grün, Hüften äufserst kurz weilslich beborstet, Tarsen und Klauen schön tiefblau, erstere rothbraun bewimpert. 25. Conognatha Kerremansi.n. sp. Plana, parallelo-striata, nitida, coeruleo-metallica; subtus viridi- cyanea, pedibus coeruleis, nitidis. Capite rotundato, clypeo acuto, coeruleo, nitido, subtilissime punctato, laevi; antennis viridi-cyaneis, nitidis. Thorace valde convexo, subrotundalto, nilidissimo, minutis- sime punctato, coeruleo; scutello elongato, cordato. Elytris laevibus, nitidis, parallele-striatis, coeruleis, reflexibus metallicis purpureis, maculis duabus rotundatis rubris ornatis. Subtus minute punctata, einiger neuen exotischen Coleopterenspezies. 273 nitida, laevis, pedibus tarsisque coeruleis, nitidis, sparsim setosis. — Long. 26 mill. Patria: Brasilia, apud fluv. Amazonas. Breit, flach, schön Kobaltblau, mit metallischen purpurrothen Reflexen; unten blaugrün, unbehaart, Fülse rein blau, glänzend, bewimpert. Kopf rundlich, mit spitz ausgezogenem Clypeus, glatt, spärlich punktirt, glänzend blau; Fühler blaugrün. Thorax schmal, stark gewölbt, sehr glänzend, höchst fein punktirt, rein blau, purpurschillernd; Schildchen länglich, stumpf herzförmig, glänzend, glatt. Flügeldecken parallel, mit 10 stark erhabenen parallel ver- laufenden Längsstreifen, an deren Grunde die groben Punkte gereiht erscheinen, ebenso wie der Thorax gefärbt, mit je einer in der zweiten Hälfte ihrer Länge am Seitenrande befindlichen rothgelben, runden, scharf abgegrenzten Makel. Unten blaugrün, stark, aber flach punktirt, glänzend, gegen den Rand gerunzelt, haarlos; Fülse glänzend blau, schwach rothbraun behaart. "26. Derobrachus Kuwerti.n. sp. Corpore plano, lato, piceo, nitido; subtus minute punctatus, mitidus, laevis. Capite rotundato, inter oculos excavato, opaco, brunneo, rude punctato; antennis sparsim rude punctatis, nigro- brunneis, nitidis. Thorace convezo, lato sed angustato, 4-spinoso, ruguloso -punctato, nmitido, nigro-brunneo; scutello subrotundato, subtilissime punctato, nitido, laevi. Elytris latis, planis, densissime punctatis, nitidis, castaneis. Subtus nigro-brunneus, nitidus, minute punctatus, laevis; pedibus tarsisque nigris, nitidis laevibus dense et brevissime rufo-setosis. — Long. 72 mill., lat. 25 mill. Patria: Ex Honduras centr. Breit, flach gebaut, glänzend dunkelbraun, fein punktirt. Kopf matt schwarzbraun, mit sehr nahe zu einander stehenden Augen, die Stirn schwach eingeschnürt —, sonst grob punktirt. Fühler glänzend schwarzbraun, weitläufig grob punktirt. Halsschild lang, aber schmal, schwach gewölbt, an der Seite mit je 4 grolsen spitzen Dornen versehen, von denen die oberen kleiner, aber dicht gedrängt sind; in der Mitte fein punktirt, dagegen werden die Punkte an den Rändern dichter und gröber, so dafs die Oberfläche dort granulirt erscheint. Schildchen breit, rundlich-gestreckt, sehr fein punktirt, glatt. Flügeldecken flach, lang gestreckt, von der Basis an bogig geschwungen, dann zum Ende fast parallel verlaufend, mit stark aäufgeworfenem Seitenrande, flachen vertieften Längs- streifen, glänzend braun, feinst punktirt, haarlos. Unten sehr Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 18 274. A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs glänzend, fast schwarz, feinst punktirt, die Brust sehr fein und kurz rostbraun behaart. Fülse lang, glänzend schwarz, glatt, weitläufig punktirt. Tarsen äufserst fein beborstet. 27. Leptura nobilitata n. sp. Nigra, aterrima, flavo-maculata; subtus aurantio-hirsuta. Capite nigro, utrinque aureo-maculato, dense punctato, opaco; antennis nigris. Thorace elongato, aterrimo, maculis 3° aureis ornato; scutello nigro, auro-maculato. Elytris purpureo-aeneis, laevi- bus, maculis 6 aureis ornatis. Subtus opaca, nigra, mesothorace auranlio-tomentoso; pedibus fuscis, cinereo-pilosis; larsıs flavo- hirsutis. — Long. 25 mill. Patria: Ananarivo, Madagascar. Schlank, oben sammtschwarz, goldgelb gefleckt, unten matt- schwarz, an der Brust lang behaart, sonst glatt. Kopf sammt- schwarz, matt, sehr dicht behaart, mit fünf goldgelben Makeln, von denen sich je zwei an den Seiten und je eine neben den Fühlergruben und die letzte in der Mitte seibst befindet; Augen grols, länglich, gelb umsäumt. Fühler sammtschwarz. Thorax jänglich gestreckt, schmal, schwarz, matt, mit acht goldgelben Flecken geziert. Der erste längliche Flecken ist in der Mitte, - dann kommt je eine kleine, dreieckige Makel in den Vorderecken, unter diesen in der Mitte der Thoraxlänge je eine grolse tropfen- förmige und endlich in den Hinterecken je eine kleine goldgelbe Makel, wogegen die letzte oberhalb des Schildchens befindliche eine flach dreieckige Gestalt hat. Schildehen goldgelb, dicht behaart, mit zwei bogenförmigen schwarzen Streifen, die in der Mitte der Basis zusammenstolsen, geziert. Flügeldecken flach, sammtig, purpurbraun, ihr Saum dunkler gefärbt, mit sechs goldgelben Flecken, die zu je drei an jeder Seite untereinander stehen. Unten mattschwarz, goldgelb behaart, die Bauchringe glatt, glänzend, an den Rändern gelb gefleckt; Beine schwarz, sammtig rauchgrau behaart, Tarsen glänzend, dunkelbraun, gelblich behaart. 28. Zonopterus Redemanni n. sp. Elongatus, subdepressus, cyaneus, flavo-taeniatus, subtus nigro- cyaneus, nitidus. Capite ruguloso-punctato, nitido, cyaneo, refleribus viridibus; antennis ab articulo 6° flavis. Thorace valde convezxo, elongato, ruguloso, violaceo, nitido; scutello parvo, in medio im- presso, fortiter punctato. Elytris planis, elongatis, laevibus, ruguloso- einiger neuen erotischen Coleopterenspezies. 275 punctatis, nitidis, violaceo-cyaneis, maculis flavis 2 utringue ornatıs. Pedibus cyaneis, tarsis flavis. — Long. 40 mill. Patria: Ceylon. Dem Zonopterus grandis Th. am nächsten verwandt. Länglich, flach gebaut, dunkelblau-violet, unten mehr stahl- blau, glänzend. Kopf dicht granulirt, tiefblau, glänzend; Fühler blau, vom sechsten Fühlerglied an gelb. Thorax stark gewölbt, länglich, dicht, fast runzlich punktirt, violetblau gefärbt, glänzend. Schildchen klein, in der Mitte flach vertieft, mit einer Längs- schwiele versehen, grob punktirt, glänzend. Flügeldecken flach, sehr lang, gleichmälsig chagrinirt, mälsig glänzend, violet- blau, mit zwei über die ganze Breite reichenden schmalen gelben Quer- binden, von denen sich die erste nahe der Basis, die zweite in der £ der Flügeldeckenlänge befindet. Unten schwarzblau, glatt, glänzend. Beine lang, Schienen äulfserst fein gelblich behaart, Tarsen und Klauen glatt, glänzend, haarlos, gelb gefärbt. Vom Naturaliensammler Redemann erhalten und nach ihm benannt. 29. Callichroma distincta n. sp. Elongata, depressa, indigo-aenea, opaca, pubescens; subtus nigro-cyanea, rufo-brunneo setosa. Capite cyaneo, crebre punctato, nitido, laevi; antennarum articulis 5 cyaneo, 4° flavo, ultimo nigro. Torace convexo, sapphirino, utrinque unidentato, nitido, sparsim sed rude punctato, laevi; scutello apicato, nitido, minutis- sime punctato. Elytris elongatis, depressis, densissime sed bre- vissime hirsutis, regulariter punctatis, sapphirinis, maculis duabus flavis ornatis. Subtus nigro-cyanea, sparse rufo-brunneo - hirsuta, pedibus tarsisque Cyaneis, mitidis, rugulosis, densissime brunneo setosis. — Long. 26 mill. Patria: Cochinchina. Sapphierblau, sammtig, dicht punktirt, unten blaugrün, roth- braun behaart. Kopf licht blau, glänzend, weitläufig grob punktirt, haarlos.. Fühler dunkelblau, das fünfte bis neunte Glied schön lichtgelb, das letzte schwarz. Halsschild stark gewölbt, die Ränder in eine stumpfe Spitze ausgezogen, von derselben Seulptur und Farbe wie der Clypeus. Flügeldecken länglich, flach, schön tiefblau, spärlich punktirt, mit sammtartiger Oberfläche; in der Mitte ein breites Querband von schöner lichtgelber Farbe. Unten einfarbig blaugrün, Brust rostbraun behaart, sonst ganz glatt, 807 276 - A. F. Nonfried: Beiträge zur Kenntnifs etc. glänzend; Hüften und Schienen glänzend, blau, dunkel sammtartig behaart, Tarsen dicht gelblich bewimpert. 30. Batocera Diana n. sp. Elongata, paulo angusta. Brunnea, griseo-pubescens, fortiter punctata, opaca, miniato maculata. Capite ruguloso, griseo; fronte canaliculata. Antennis brunneo-griseis, luevibus, spinosis, rugulosis, nitidis. Prothorace transverso, spinoso, maculis purpureis elongato- discoidalibus ornato; scutello albo. Elytris ad basıin fortiter nigro- tuberculatis, ad humeros parce minute spinosis, dense et rude punctatis, opacis griseo-pubescentibus, maculis et striüs minialis 8 ornatis. Subtus brunnea, cinereo-hirsuta, mesosterno albo-maculato, abdominis segmentis maculis albis, elongatis, pedibus tarsisque brunneis, cinereo-pubescentibus. — Long. 46 mill. Patria: Thibet. Braun, dicht grau behaart, orange gefleckt; unten dunkelbraun, gelblich behaart, weils gefleckt. Kopf sammtig grau, stark punktirt, die Stirn flach vertieft. Fühler stark, grob punktirt, das zweite und dritte Glied stark — die übrigen nur wenig dornig — glän- zend braun, runzlich. Thorax länglich-quadratisch, tief gefurcht, matt grau, mit zwei länglichen, purpurrothen, filzigen Makeln geziert —, die Seitenränder mit einem langen spitzen Dorn. Schild- chen weils. Flügeldecken an der Basis breit, dann schmäler werdend, die Schultern in einen spitzen Dorn ausgezogen, an der Basis und um das Schildchen erhaben granulirt, sonst ganz dicht punktirt, sammtig graubraun behaart, mit acht länglichen orange- gelben Streifen geziert, von denen die drei oberen in einem un- gleichen Dreieck gruppirt erscheinen, wogegen die anderen zwei parallel mit den Rändern laufende, doppelt unterbrochene Streifen bilden. Unten ebenfalls dicht behaart, Brust- und Bauchseiten weils filzig gefleckt; Beine stark gerunzelt, sehr kurz behaart. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 277 Verzeichnifs der Lucaniden, beschrieben von 1875 bis Ende des Jahres 1889. Von A. F. Nonfried in Rakonitz (Böhmen). Seit der Herausgabe der III. Edition des Parry’schen „Catalogus Coleopterorum Lucanoidum* sind 15 Jahre verstrichen, ohne dafs ein Versuch gemacht worden wäre, dieses Werk einerseits auf den Stand der neuesten Forschung zu ergänzen, andererseits die Rekti- fizirung der als Synonyma festgestellten Arten und Varietäten vor- zunehmen. Angeregt durch das Beispiel der hochgeachteten Spezialisten, wie Berge, Dr. Cand£ze, Kerremans, Lameere etc., die mit grofsem Fleifse und immenser Mühe die seit der Herausgabe des grofsen Münchener Cataloges von Gemminger und Harold Nach- träge in Neubeschreibungen und Berichtigungen in Form der „Liste über nachträglich beschriebene Cerambyceiden, Cetoniden etc.“ erschienen lielsen, wurde ich zu einer ähnlichen, die interessante Gruppe der Lucaniden umfassenden Arbeit veranlalst. Es wurde meinerseits weder Zeit noch Mühe gespaart, um ein möglichst vollständiges Ganze zu bilden. Alle Berichtigungen in Arten- und Varietäten-Namen sind hier zusammengestellt, soweit selbe von den bekannten Spezialisten, wie Albers, Leuthner, Levis, als nothwendig anerkannt wurden; und da diese Unter- suchungen sich auf ältere Benennungen erstreckten, ist ein Ver- zeichnils der synonymischen Bemerkungen am Schlufs gegeben. Es stellt sich dadurch ein Zuwachs von 8 neuen Gattungen und 98 Spezies zu dem Parry’schen Werke heraus. Zum grofsen Dank fühle ich mich Herrn Senator Albers in Hannover verpflichtet, der mich durch seinen Rath bei dieser Arbeit liebenswürdigst unterstützt hatte. 1. Verzeichnifs der neuen Gattungen. Neolamprima Gestro. Aegognathus Leuthner. Homolamprima Mc. Leay. Auzicerus Waterhouse. Phalacrognathus Mc. Leay. Paraegus Gahan. Metallactulus Ritsema. Hoplogonus Parry. 278 - A. F. Nonfried: Verzeichnifs der Lucaniden, 2. Verzeichnifs der neuen Arten. Chiasognathus Gaujoni Oberthür, Bull. France 1885, S.198 Ecuador. Rhyssonotus parallelus Deyrolle, Annal. France 1881, S7238HRatraVıaııl, „Riga. Bar . . Australia. — laticeps Me. Leay, Proc. Lin. Soc. N. S. Wal. x p- 201 Australia. Lamprima insularis Me. Leay, Proc. Lin. Soc. do. p. 137: Australia, Lord Howe Insel. — nigripennis Me. Leay, Proc. Lin. Soc. do. p. 137 . . Australia. — violacea Me. Leay, Proc. Lin. Soc. do. p. 138 . . Botany Bay. — minima Me. Leay, Proc. Lin. Soc. do. 133. . Süd-Australien. Neolamprima Adolphinae Gestro, Ann. Mus. Genova VII, PE9II, Nr . . . Neu-Guinea. — mandibularis Me. Leay) Proc) Ein‘ Son N S. Wal. DSH Op Su a le . E90, BD RBB Queensland: Homolamprima crenulata Mc. Tas; Proc. Lin. Soc. do. DEIIOMMSER, Ser . 222. Olarence River. Phalacrognathus Müllers Me. Leay, Proc. Lin. Soc. do. PERl39, wenne nen. . . 2. Nord- Australia. Pseudolucanus Davidis Di, EN Bo 1878, S. 93, Tar IV, Big. —2 a2 SR China. Lucanus Delavayi Fairmaire, Bull. ans 1887, 5. XxVIl Yünnan. — gracilis Albers, Deutsche Ent. Zeitschr. 1889, S. 319 Sikkim. Hexarthrius Dawisoni Waterhouse, Ann. a Mag. Nat. Hist. (6),.108. 260.0: N er Sue — mandibularis Deyrolle, Ann. France 1881, S. 237, Bay, Kig.9 7... a DD OLNENE Prosopocoelus myrmecoleon Schaufuls, Eher Ross. XXI, DIES, TE . .„ Macassar. — patricius Schaufufs, 121508) Bla XXL, S. 118 . . Macassar. — Bruynii Oberthür, Ann. Mus. Genova XIV, S. 56, Taf. 1, Fig. A—6 .. ROTE MSanghir. — forficatus Albers, Deutsche Ent. Tieikächt, 1889, S.232 Sumatra. Metopodontus Haiquardi Oberthür . . ». . ...... Bagamoyo. Cyclomnatus elaphus Gestro, Ann. Mus. Gen. XVI, S. 309 Sumatra. Prismognathus Davidis Deyrolle, Ann. France 1878, S. 94 China. Odontolabis femoralis Waterhouse, Ann. a Mag. Nat. Hist. (DEREN. AAO Bi Perak. — celebensis Leuthner, Mon. of la S. 142, Tat, 88, Fie6-8 oo... ou Gelebessasanshun beschrieben von 1875 bis Ende des Jahres 1889. 279 Odontolabis intermedius Nervoort v. Poll, Nat. Be Mus. RT. SD. Hr in an 2lvBalayan. — fratellus Leuthner, Mon. of Odenn S. 179, Taf. 96, Bion9- 0BeR u: | Neolucanus Lansbergei Denker Mon "of Dacnı. S. 421, Taf. 84, Fig. 4 . . . . Sumatra. — Parryi Leuthn., Mon. of Odanı S. "194, Taf. 85, Fig: 4 China, Siam. — pallescens ehe Mon.of Odont. S.426, Taf. 85, Fig. 2 China. — Oberthüri Leuthner, Mon. of Odont. S. 429 mit Holz- Luzon. schnitt ges 4. An China. — muntjac Gestro, Ans Mus. er xvm, 8. 314. 1 7Saravak. Macrodorcus montivagus Levis, Trans. Lond. 1883, S. 337, Bafold, Rig.2 1147. s Japan. Eurytrachelus urocephalus Aubere D. B. 2. 1883, 8. 295 Celebes. — pilosipes Waterhouse, Trans. London 1883, S. 447, Bios lien; . 2. Salomons-Inseln. — consentaneus Albers, Dtsch. Ent. Zischr. 1886, S.28 Peking. — Ghiliani Gestro, Ann. Mus. Genova XVI, S. 315 Key-Inseln. — intermedius Gestro, Ann. Mus. Genova XV], S. 317 Neuguinea. — arfakianus Lansberge, C.R. Soc. Ent. Belg. 1880, 8.118 Neuguinea. — Hansteini Albers, Dtsch. Ent. Ztschr. 1889, S.233 . . Sumatra. Dorcus parallelep. v. Leuthneri Ganglbauer, Societ. entom. TIASal40 nn: a ZONE Syrien. — suturalis Waterh., Ann aM: Nat. Hist. (5) 19, S. 239 Campbellpore. — tenuecostatus Fairmaire, Revue d’Entom. 1888, S.116 Peking. — nitidus Kirsch, Mitth. k. Mus. Dresden II, S. 138 Neuguinea. — laevidorsis Fairmaire, Ann. Soe. Ent. Belg. 1888, S.15 Yünnan. Gnaphaloryz curtus Kirsch, Mitth.k.Mus. Dresden Il, 8. 138 Neuguinea. — fricuspis Ritsema, Nat. Leyd. Mus. IV, S.163 . . Sumatra. — rugosus Albers, Dtsch. Ent. Ztschr. 1885, S.232. . Celebes. — perforatus Ritsema, Nat. Leyd. Mus. VII, S. 39, aba Real anne. . . Sumatra. — Davidis Fairmaire, Benz @ Eihtom! 1887, S. 314. . Peking. Aegus nitidicollis Albers, Dtsch. Ent. Ztschr. 1883, S. 227 Philippinen. — semicircularis Schaufuls, Hor. Soc. ent. Ross. XXI, Sl Un... „eReıs »Macassar. — pusillus Gestro, An, Mas Ge XVI, 8. 398 . . Yobi-Inseln. — minutus Gestro, Ann. Mus. Gen. XVI, S. 329 . . Neuguinea. — Leuveni Ritsema, Not. Leyd. Mus. IV, S.164.. . . Sumatra. — fornicatus Albers, Dtsch. Ent. Ztschr. 1889, S. 238 . Sumatra. — capitatus v. minor Ritsema, Not. Leyd. Mus. XI, 5.230 Sumatra. 280. A. F. Nonfried: Verzeichnifs der Lucaniden, Paraegus Listeri Gahan, Proc. London 1888, S. 539 Christmas-Insel. Aegognathus Waterhousei Leuthner, Trans. Ent. Soc. Lond. 1833, 89445, I Raf2],PRIeRa I I 0. 3 Peru. — Leuthneri Nervoort v. Poll, Tijdschr. v. Ban XxIK, Se ei . 205 Columbien. Auricerus platiceps eh N aM. Nat. Bist (5), S. 387 Peru. Alcimus alternatus Fairm., Le Naturaliste 1831, 8.340 Ponape-Insel. Sclerostomus Buckleyi Waterhouse, Ann. a M. Nat. Hist. (O)RVIDES: 497 BER we Peru. Platycerus delicatulus Levis, Mrane Tordon 1853, S. 338, BISRIV, Big: a. 8 I Japan. — californicus Casey, Bull. Cal. Re of Serent: I . .„ California. Lissotes Helmsi Sharp, Ent. Mounth. Mag. XVIII, S.49 Neuseeland. — Desmaresti Deyrolle, Ann. Soc. 1881, S. 239, Taf. 5, Riga Yen. .. . Neuseeland. — distinctus DGrolle, Kun Sn 1881, S. 940 .. .. Teasmania. — basilaris Deyrolle, Ann. Soe. 1881, S.240. . . Tasmania. Hoplogonus Simsoni Parry, Cist. Entom. II, pag. 131, Matolı Biel 3 aM. &% . 2... Tasmania. Nigidius dentifer Albers, D. 'B Z. 1834, S. 16. . Central- Africa, — amplicollis Quedtenfeldt, Berl. E.Z. 1884, 8.266. . Quango. — perforatus Harold, Mitth. München. ent. Ver. 1878, SE1O0M ER . . Central- Africa. — laevigatus Hacold, Mitth, München do: S. 100 Central- Africa. — Lichtenstein Ritsema, Not. Leyd. Mus. I, S.189 . . Celebes. — ozyotus Fairmaire, Ann. France 1888, S.339. . . Sumatra. — Hageni Ritsema, Not. Leyd. Mus. XI, S.1. . . . Sumatra. Figulus mento Albers, Dtsch. Ent. Ztschr. 1883, S. 226 Neuguinea. — decipiens Albers, Stett. Ent. Zeit. 1884, S. 173 Oentral- Africa. — Albertisi Gestro, Ann. Mus. Gen. XVI, S.335 . . Neuguinea. — nitidulus Gestro, Ann. Mus. Gen. XVI, 8.335 . .. Key-Inseln. — papuanus Gestro, Ann. Mus. Gen. XVI, S.336 . . Neuguinea. — Beccarii Gestro, Ann. Mus. Gen. XVI, 8.338 . . Neuguinea. — marginalis Ritsema, Not. Leyd. I, S.189. . Sumatra, Borneo. — Lansbergei Ritsema, Not. Leyd.II, 8.217. . . . . Sumbava. Cardanus alfurus Gestro, Ann. Mus. Gen. XVI, S. 303 Neuguinea. Ceruchus lignarius Levis, Trans. London 1883, 8. 339, Datsıl4, Hig-ANs. u. 128.8 j „Orlene) SWBAPPORO. Ceratognathus macrocerus Broun, en. of De N. Zeal. Eoleopt. 182337 Du. EUDaiS. rl. oA =uNeuseeland: — fusculus Broun, Man. do. 8. 837 „0500 s.. Neuseeland. beschrieben von 1875 bis Ende des Jahres 1889. 281 Ceratognathus gibbosus Broun, Man. do. S. 928 . . Neuseeland. — zealandicus Broun, Trans. N. Zeal. Inst. IX, S. 372 Canterbury. — dispar Sharp, Trans. London 1882, S.82 . . . Neuseeland. Aesalus trogoides Albers, Dtsch. Ent. Ztschr. 1883, S. 228 Mexico. — asiaticus Levis, Trans. London 1883, S. 340, Fig. 5 Japan. — DUlanowskyi Ganglbauer, Societas entomol. I, S.89 Caucasus. — neotropicus Bates, Biol. Centr.-Amer. Lucanidae, S.2 Guatemala. 3. Synonymische Bemerkungen. Metopodontus Hope. Mit torresensis Deyrolle ist /imbatus Waterh. identisch. Leptinopterus Hope. Mit affinis Parry ist pulchellus Parry identisch. Odontolabis Hope. Mit platynotus Hope ist emarginatus Reiche und Ewansi West- wood identisch. Mit Siwa Hope ist carinatus Reiche und carin. Parry identisch. Zu gracilis Kaup ist bellicosus Parry Varietät. Zu bellicosus Castelnau ist Vishnu Hope und serrifer Hope Varietät. Mit Alces Fabrieius ist dur Parry, Luc. Cummingi Hope und Luc. duc Westwood identisch. Mit camelus Olivier ist Gouberti Waterh. identisch. Mit sinensis Westw. ist gazella Thoms. und gaz. Parry identisch. Mit Cuvera Hope ist prinseppii Hope, bicolor Burmeister ex parte, Delesserti Hope und Cuvera Parry identisch. Mit gazella Fabrie. ist bicolor Oliv. und dic. Thoms. identisch. Zu inaequalis Kaup ist bicolor Parry Varietät. Mit Sommeri Parry ist Lowei Gestro identisch. Mit latipennis Hope ist Dejeani Reiche und Dej. Parry identisch. Mit carinatus Linne ist cingalensis Parry, bengalensis Tennent und aigritulus Deyrolle identisch. Neolucanus Thomson. Mit l/ama Olivier ist baladeva Hope und Luc. angulatus Hope identisch. Macrodorcus Motschulsky. Mit striatipennis Motsch. ist binervis Motsch., cribellatus Motsch., opacus Motsch. und Vanvolzemi Levis identisch. 282 - [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1I.] Neue Coceinelliden. Von J. Weise. l. Coccinella Reitteri: Ovalis, converiuscula, nigra, ma- culis 2 capitis angulisque anticis prothoracis albidis, coleopteris inter marginem lateralem haud impressis, apice subcompressis leviterque acuminato-productis, rufis, punctis 7 nigris, 1, 1, 1, $ collocatis. — Long. 6— 6.5 mill. Taschkent ( Reitter). Ganz vom Habitus der Semiadalia 11-notata Schneid., aber am nächsten mit 11-punctata L. verwandt, auf den Fld. jedoch wie Coce. 7-punctata L. gezeichnet, weshalb auch nur eine Ver- wechselung mit dieser möglich wäre. Die vorliegende Art ist nun bedeutend schlanker und flacher als 7-punctata, die Fld. sind vor der Spitze zusammengedrückt, von oben gesehen daselbst ausgeschweift und in eine gemeinsame kurze Spitze ausgezogen, weil der breit abgesetzte Seitenrand an . und hinter der eingeschnürten Stelle auf die Randleiste selbst ver- engt wird. Die Naht ist an der Spitze glatt, nicht weils bewimpert, der Kopf merklich stärker punktirt als das Halssch., die Vorder- ecken des letzteren sind fein weils gesäumt, höchstens mit einer kleinen dreieckigen, weilsen Makel auf der Oberseite, die weilsliche Färbung der Fld. neben dem Schildchen fehlt. Von den 7 Punkten der Fld. sind die inneren (4, 2 und 3), namentlich der letztere, grols, makelförmig, der äufsere Punkt (1) ist stets klein. Unter- seite einfarbig schwarz, Fühler an der Basis mehr oder weniger röthlich gelb. Coce. 1l1-punctata L., besonders deren ähnlichste Varietät magnopunctata Rybakow, die auch bei Taschkent vorkommt, ist sofort dadurch zu unterscheiden, dafs sie hinten 2 Makeln auf den Fld. besitzt, zwischen denen gerade die Endmakel der AReitteri stehen würde. 2. Halyzia Rosti: Ovalis, subtus testacea, meso- et mela- sterno abdominisque medio nigris, supra crebre punctata, flavo-albida, prothorace maculis 2 angulatis nigris, scutello flavo, etytris converis, sutura, fascia basali fere semicirculari maculisque tribus (2, 1) sub- quadrangulis nigris. — Long. 5.5 mill. Caucasus, J. Weise: Neue Coccinelliden. 283 Gröfser, aber annähernd ähnlich gefärbt als Hal. 14-punctata L. (conglobata Illig. 1)), vor welcher die Art einzureihen ist. Kopf gelb, der Scheitel, welcher bei dem mir vorliegenden Stücke in das Halssch. eingezogen ist, wahrscheinlich schwarz. Halssch. doppelt so breit als lang, nach vorn mäfsig verengt, alle Ecken abgerundet, wenig querüber gewölbt, dicht punktirt, mit einem linienförmigen Quereindrucke jederseits hinter der Mitte und einem weiten und tiefen Längseindrucke neben dem aufgebogenen Seitenrande. Die Farbe ist weilslichgelb, zwei breite, fast rechteckige Längsmakeln, welche durch die schmale, gleichbreite, helle Mittellinie von ein- ander geschieden werden und um die Breite eines Auges vom Vorderrande entfernt bleiben, schwarz. Vorn schlielst sich an jede eine schmalere Quermakel an, die bis in die Nähe des Seitenrandes reicht. Das Schildchen ist gelb, fein punktirt. Fld. hoch gewölbt, dicht und deutlich punktirt, weilslichgelb, mit einem schwarzen Nahtsaume, welcher vor der Mitte breiter als das Schildehen, von der Mitte ab nur so breit als dieses, im letzten Viertel wieder bis auf die anfängliche Breite erweitert ist. Mit diesem Saume hängen zusammen: 1) eine bogenförmige, schwarze Querbinde an der Basis, welche neben dem Schildchen eine halbkreisförmig auf der Basis stehende, helle Makel einschliefst, vor der Schulter die Basis berührt, am Seitenrande aber einen schmalen Saum frei läfst; 2) eine Quermakel in der Mitte, die nach vorn eine Spitze aus- sendet, welche die Querbinde fast berührt und so eine runde, helle Makel neben der Naht, bald hinter der hellen Basalmakel, ab- schnürt. Aulserdem befindet sich eine grofse, viereckige, schwarze Quermakel in der Mitte, dicht über dem hellen Seitenrande, sowie eine ähnliche, etwas kleinere Makel dahinter in $ der Länge auf jeder Fldl. Die Unterseite, der Mund und die Beine sind hell gelbbraun, das Mesosternum, die ganze Hinterbrust und die Mitte der drei ersten Bauchringe sind schwarz. Das Prosternum besitzt zwischen den Hüften 2 nach vorn convergirende Kiele, die viel länger als bei 14-punctata sind. Das einzige Ex. wurde von Hrn. Rost, dem ich die Art widme, im westlichen Caucasus gefangen und mir freundlichst überlassen. 3. Caria thoracica: Hemisphaerica, subtus ferruginea, pro- sterno metasternoque nigris, femoribus anticis lateribusque mesosterni 1) Diese Art hat eine weilslichgelbe Grundfarbe der Fld., es kann also unmöglich darauf conglobata L. bezogen werden, deren Diagnose ausdrücklich „elytra rubra“ angiebt. DL - J. Weise: Neue albido-testaceis, supra nitida, cerasina, prothorace basi fascia lata nigra, elytris nigro limbatis, vilta communi suturali utrinque angu- stata, fascia transversa ante medium maculaque laterali ante apicem nigris. — Long. 1O mill. Key-Inseln: Tual (Ribbe). Ziemlich halbkugelig, glänzend, dicht und fein punktirt. Kopf roth, Halssch. hinter den Vorderecken leicht ausgebuchtet, die vordere Hälfte kirschroth, die hintere, unbedeutend grölsere Hälfte, schwarz, beide Farben ziemlich scharf durch eine Linie getrennt, welche mit dem Vorderrande annähernd parallel läuft. Schildehen klein, dreieckig, schwarz, sparsam punktirt. Fld. lebhaft kirsch- roth, der abgesetzte Seitenrand, ein Nahtsaum, eine gemeinschaft- liche gerade Querbinde vor der Mitte, sowie eine Makel am Seiten- rande hinter der Mitte schwarz. Der Nahtsaum ist vorn so breit als das Schildchen, erweitert sich bogenförmig bis in 4 der Länge, ist von hier bis $ sehr breit, sodann bis zur Spitze wieder bogen- förmig verengt. Die Querbinde ist ziemlich scharf begrenzt, von der Naht nach aufsen allmählich verschmälert, in der Nähe des Seitensaumes wieder verbreitert. Die Makel hinter der Mitte ist quer, innen schief abgeschnitten, die vordere Eeke stumpfwinkelig, die hintere spitz, und liegt dicht neben dem Nahtsaume, wo der- selbe sich zu verengen beginnt. Unterseite rostroth, Mitte der Vorder- und Mittelbrust, die Hinterbrust ganz, endlich die Mitte der beiden ersten Bauchringe schwarz, die Seiten der Mittelbrust und die Vorderseite der Vorderschenkel weifslichgelb, Epipleuren schwarz, eine Längsmakel vor und eine hinter der Mitte rostroth. Diese Art ist mit Caria abbreviata Muls. verwandt, durch die breite, schwarze Basalzeichnung des Halssch., welche die ganze Basis einnimmt, die fehlende Schultermakel der Fld., sowie die gerade Querbinde der letzeren wohl sicher specifisch verschieden. Auch C. distaura Muls. ist sehr ähnlich, aber auf dem Halssch. nur an den Seiten gelb gefärbt. Im Cataloge von Harold und in den Coceinell. von Crotch fehlt meines Wissens die abbreviata Muls. ganz; es bleibt also fraglich, wohin Crotch das Thier gestellt hätte, jedenfalls ist seine Gattung Anisolemnia, bei welcher distaura steht, durch nichts be- gründet und mit Caria identisch. 4. Chilocorus semiaeneus: Fere hemisphaericus, supra obscure aeneo-coeruleus, angulis anticis prothoracis obsolete testaceo- limbatis, elytris crebre extrorsum fortius punctatis, singulo macula magna flava ante medium notato, pectore abdomineque testaceis, pedibus piceis. — Long. 4 mill. Tzibodes, Coceinelliden. 2835 Von den verwandten Arten durch die dunkle, metallisch- grünlich-blaue Grundfarbe der Oberseite verschieden, auf der nur ein verwaschener, schmaler Saum in den Vorderecken des Halssch. und das Schildchen bräunlich, und eine sehr grofse Quermakel auf jeder Fld. weilslichgelb gefärbt ist. Die Makel liegt fast ganz vor der Mitte und bleibt vom Vorder- und Seitenrande ungefähr doppelt so weit entfernt wie von der Naht; sie hat dieht hinter der Schulter- beule eine sehr kleine, winkelige Ausrandung, hinten einen bogen- förmigen Ausschnitt, so dafs sie nierenförmig aussieht. Auf der Unterseite sind die Mittel- und Hinterbrust, der Bauch und der innere Theil der Epipleuren in der vorderen Hälfte bräunlichgelb, die übrigen Theile dunkel, fast pechschwarz gefärbt. Die Seiten des Halssch. sind deutlich punktirt und behaart, der Rand selbst ist leicht gerundet. Die Fld. sind dicht und mälsig stark punktirt, nach den Seiten zu kräftiger. Der Zahn der Schienen grols, aber stumpf. Aus der Sammlung von Hrn. Felsche in Leipzig erhalten. 8. Platynaspis litura: Oblongo-hemisphaerica, subtus ferru- ginea, ore, pectore femoribusque (apice ezcepta) piceis, supra dense cinereo-pubescens, prolhorace nigro, macula laterali capiteque albido- flavis, elytris subtiliter punctatis, testaceis, sutura vittaque sublaterali postice abbreviata nigris, ventre crebre punctulato. — Long. 3.2 mill. Korongwe, Ostafrika (Felsche). Kleiner und wesentlich gestreckter als Pl. bimaculata vom Quango und rufipennis von Zanzibar (bei deren Gröfsenangabe, D. E. Z. 1888, 93, nicht 4.5, sondern nur 3.5 mill. zu lesen sind). Der letztgenannten Art besonders ähnlich, durchgängig feiner punk- tirt und behaart, oben glänzender. Kopf weilslichgelb, der Scheitel und ein Saum am Vorderrande schwarz. Halssch. schwarz, eine ziemlich grofse Makel am Seitenrande, deren Innenrand einen stark convexen Bogen bildet und bis dicht vor die Hinterecken reicht, weilslichgelb. Fld. gelbbraun, ein um die Spitze verlängerter, gleichbreiter Nahtsaum und eine schmale Längsbinde auf jeder Decke schwarz. Die Binde liegt viel näher dem Aufsenrande als der Naht und reicht vom Schulterhöcker bis $2 der Länge. Unterseite rostroth, der Mund, die Brust und die Schenkel, mit Ausnahme der Spitze, pechbraun. Die Punkte der Hinterbrust werden nach aulsen mälsig stark, die des Bauches sind fein, aulsen sehr dicht. 6. Chilomenes 6-maculata Fabr. Von Matupi erhielt ich durch Hrn. Felsche eine Varietät, welche Mulsant, Securip. 446, unter y zu erwähnen scheint und die ich var. unifasciata nenne. Bei derselben verbindet sich die vordere, schwarze Binde mit der 286 _ J. Weise: Neue hinteren zu einer gemeinsamen, breiten Querbinde über die Mitte der Fid., während die Basis und Spitze normal gefärbt bleibt. Die bezeichnete gemeinschaftliche Binde beginnt am schwarz ge- säumten Aufsenrande verhältnilsmälsig schmal, wendet sich schräg vorwärts bis in die Nähe der Schulterbeule (am Hinterrande ist ein entsprechender Ausschnitt) und verbreitert sich bis zur Naht. Die andere extreme Form, bei welcher sich die vordere schwarze Binde bis zur Basis, die hintere bis zur Spitze ausdehnt, so dafs eine zackige Querbinde in der Mitte der Fld. roth bleibt, nenne ich rufofasciata. 7. Oenopia Pracuae: Breviter-ovalis, convera, supra albido- flava, prothorace subtilissime punctato, in basi fascia lata medio bidentata nigra, scutello nigro, elytris crebre punctatis, sutura, macula communi ante medium maculisque 6 (1, 1, 1, posterioribus cum sutura connezis) nigris; subltus testacea, prosterno in basi, metasterno, ventre femoribusque posticis marima parte nigris. — Long. 5 mill. Himalaya. Mit Oenop. luteopustulata Muls. verwandt. Kopf und Halssch. weilslichgelb, letzteres äufserst fein lederartig gerunzelt und sehr fein punktirt, nach vorn bogenförmig verengt, alle Eeken abge- rundet; eine Querbinde an der Basis, welche nicht ganz die hintere Hälfte einnimmt und in der Mitte zwei breite, abgerundete Spitzen bis vor die Mitte sendet, schwarz. Fld. stärker als das Halssch. punktirt, an der Basis kaum breiter als dieses, weifslichgelb, ein Nahtsaum, eine gemeinschaftliche Makel vor der Mitte, eine grolse Schultermakel daneben, eine grofse Quermakel hinter der Mitte, mit dem Nahtsaume ziemlich breit verbunden, sowie eine kleine Quermakel auf der Naht, dicht vor der Spitze (so dafs der Hinter- randsaum frei bleibt) schwarz. Die Schultermakel ist beinahe drei- eckig, hinten breit, vorn schmal, mit einem kleinen, winkeligen Ausschnitte auf der Schulter. Unterseite gelbbraun, die Seiten der Vorderbrust mit schwarzem Basalsaume, die Hinterbrust gänz- lich, der Bauch (ausgenommen einige Makeln an den Seiten), die Mitte der Hinterschenkel nebst dem Rücken der entsprechenden Schienen schwarz. Die Grube auf den Seitenstücken der Vorder- brust ist länglich. Darjeeling. Von Hrn. Pracu gesammelt und mir durch Hrn. Hauser in Erlangen freundlichst mitgetheilt. 8. Botynella: Antennae 10-articulatae, articulis 3 ultimis cras- sioribus, articulo ultimo apice acuminato. Oculi liberi, semiglobosi, sat fortiter granulati. Corpus elliplicum, leviter convexum, glabrum, Coccinelliden. 287 Zu den Rhizobiinen gehörend, im Körperbau einer kurzen Coccidula ähnlich, der Körper jedoch kahl, schwach gewölbt, glän- zend, hell bräunlichgelb gefärbt. Kopf breit, bis zum Hinterrande der halbkugeligen, ziemlich grob gekörnten Augen in das Halssch. eingesenkt; Kopfschild breit, vorn in weitem Bogen ausgeschweift und mit tiefer Randlinie versehen, die bis in die kleine Ausrandung der Augen läuft. Fühler unter einer kleinen Erhöhung des Kopf- schildes eingefügt, 10-gliederig, Glied 1 grofs, 2 kugelig, die folgen- den schlank, ihre Trennungsfläche schwer zu erkennen, die letzten drei bilden eine schwache Keule, die beiden vorletzten Glieder sind an der Spitze schief abgestutzt, das letzte am Ende zugespitzt. Halssch. sehr kurz, wenigstens dreimal so breit als lang, der Hinterrand sanft gebogen, deutlich gerandet, die Seiten mit tief abgesetztem aufgebogenen und durchscheinenden Rande, vor der Mitte schwach gerundet-verengt, der Vorderrand etwas stärker als die Basis gebogen, die Scheibe punktirt. Schildchen scharf drei- eckig. Fld. an der Basis bogenförmig heraustretend, bis zur Mitte leicht erweitert, dahinter allmählich verengt, zuletzt gemeinschaftlich abgerundet, oben dicht punktirt, mit einzelnen Pünktchen in den schmalen Zwischenräumen; die Seiten sind ähnlich wie die des Halssch. gerandet, die Epipleuren vorn breit, eben, in der Mitte verengt, die Spitze nicht erreichend. Von dieser Gattung erhielt ich durch Hrn. Dekan Scriba in Wimpfen zwei Arten aus Cuba, die einander sehr ähnlich, aber wohl bestimmt verschieden sind: ? Botynella 5-punctata: Testacea, nitida, elytris crebre punc- tatis, punctis 5 nigris (1, 1, $ viz pone medium). — Long. 2 mill. Cuba. Das Thier ist röthlich gelb, die Fühler und Beine etwas blasser, die Augen und 5 Punkte auf den Fld. schwarz. Punkt 1 befindet sich auf der Schulterbeule, 2 in gerader Linie mit diesem hinter der Mitte, etwas näher zum Aulfsenrande als zur Naht, der gemeinschaftliche Punkt ist gröfser als die übrigen, beginnt ungefähr in der Mitte der Naht und endet in derselben Höhe, in welcher Punkt 2 beginnt. Kopf und Halssch. sind sehr fein und mäfsig dicht, die Fld. deutlich und dicht punktirt. Botynella 4-punctata: Testaceo-flava, nitida, elytris crebre sat fortiter punctatis, punctis A nigris, primo parvo infra callum humeralem, secundo pone medium magno. — Long. 2 mill. Cuba. Hell röthlich gelb, stärker punktirt als die Vorige, auf den Fld. nur 4 gröfsere, schwarze Flecke; der vordere ist gerundet 288 _ J. Weise: Neue Coccinelliden. und liegt nahe der Basis, innen vor der Schulterbeule, der hintere ist grols, rund, liegt hinter der Mitte, der Naht unbedeutend näher als dem Aufsenrande. 9. Smilia: Corpus ellipticum, convexum, supra glabrum, crebre punctulatum, piceum. Palpi maszillares magni, articulo ultimo lon- gissimo, cylindrico, apice subacuto. Antennae breves, articulis 3 ultimis clavam formantibus. Prothoraz marginatus, linea marginal longe supra angulos anticos impressa. Einem oberseits abgeriebenen, schlanken Scymnus ähnlich, von allen Coceinelliden indessen durch die Randlinie des Halssch. ab- weichend, welche in den Vorderecken einen dreieckigen Raum absondert. Die Linie ist vor. der Basis scharf, mälsig tief, läuft sodann neben dem fein aufgebogenen Rande der Seiten und der Vorderecken bis hinter die Augen fort, wo sich eine tiefe Rinne mit ihr verbindet, welche im vorderen Drittel am Seitenrande ent- springt. Der Bau der Mundtheile stimmt mit dem der Pseudo- coceinelliden überein, in denen die Gattung bei Sticholotis unter- gebracht werden mulfs. Die Maxillartaster sind dick, das letzte Glied wenigstens so lang als die übrigen zusammen, cylindrisch, vorn stumpf zugespitzt Fühler kurz, so lang als die Maxillartaster, mit wenigen (7 oder 8) Gliedern; das erste und zweite Glied ziemlich diek, das dritte schlank, 4 und 5 dünn, schwer von einander zu unterscheiden, die drei letzten bilden eine mälsig starke Keule. Fld. an der Basis so breit als das Halssch., bis zur Mitte wenig erweitert, ihre Epipleuren schmal, eben, hinter der Mitte abgekürzt, Vorderbrust kurz, zwischen den Hüften gerandet, hinten abgestutzt; Mittel- und Hinterhüften weit von einander getrennt. Bauch mit 6 Ringen, die Schenkellinie ist ein Bogen, der sich mit dem Hinterrande des ersten Ringes verbindet. Klauen einfach. Smilia Felschei: Picea, capite prothoraceque subtilissime alutaceis, subopacis, elytris nitidulis, crebre punctulatis. — Long. 1 mill. Florida. Pechschwarz, Mundtheile, Fühler, Beine und Bauch oft röth- lich. Kopf und Halssch. sehr dicht und fein lederartig gerunzelt, matt, sparsam mit ganz verloschenen Pünktchen durchsetzt. Fld. glänzender, dicht, fein und flach punktirt, mit einzelnen, noch kleineren Punkten in den Zwischenräumen. Bauch ebenfalls sehr fein gerunzelt, sparsam behaart. Hrn. Felsche in Leipzig gewidmet, welcher mir die vor- liegende und andere interessante Coccinelliden freundlichst über- lassen hat. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.] 289 Die mit der Ruteliden-Gattung Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. Von Dr. X. M. Heller in Dresden. (Hierzu Taf. III, Fig. 11— 22.) Mit Hinweis auf die ausführlichen Gattungsbeschreibungen von Burmeister, Erichson, Blanchard und Lacordaire möge folgender Ueberblick der Gattungen der Anomalaria dazu dienen, dieselben in Kürze, soweit sie in Folgendem behandelt worden sind, von einander zu trennen: I. Hinterrand des Halsschildes beiderseits leicht gebuchtet, seine grölste Convexität dem Schildchen gegenüber; Hinter- ecken, wenn auch stumpf, so doch vorhanden. Mit den Gattungen: Phillopertha, Anisoplia, Anomala, Mimela, Strigoderma etc. II. Hinterr. des Halssch. vollkommen gerundet, nur selten vor dem Schildchen abgestutzt, dann aber das erste Glied der Vordertarsen des Z immer länger als breit. 1” Mesosternum unbewehrt. 2" Kopfschild des St vorn aufgebogen, Flügeldecken des 9 mit einer Randbeule . . . . . .. Singhala Blanch. 2 Kopfsch. des g! einfach, Fld. 16 2 ohne Randbeule: Pseudosinghala n.g. 1’ Mesost. mit halbeylindrischem, querem Fortsatz, welcher vorn von einer schwach bogenförmigen Querleiste begrenzt ist und bei der Seitenansicht des Thieres nicht über die Mittelhüften hinabragt. . . . „eo... Malaia.n.g. III. Hinterr. des Halssch. vor dem Schildehen ausgerandet oder gerade abgestutzt, beiderseits geradlinig oder leicht aus- gebuchtet, sein mittlerer Theil in einem stumpfen, aber deutlichen Winkel mit den seitlichen Theilen des Hinter- randes zusammenstolsend. Maxzillarlade mit 6 Zähnen. . . . 2... Popilia Serv. Maxillarl. eine nach innen gekrümmte meifselförmige Schneide bildend. . . . . . Gnatholabis Erichs. !). 1) Nach Untersuchung mehrerer muthmalslicher Gnatholabis vom Zambesi und von Tabora, welche eine allerdings eigenartige, Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 19 290 - K. M. Heller: Die mit der Ruteliden- Gattung Singhala Blanch. Catal. de la collect. entomologique, 1850, p. 198. Herr Prof. E. Blanchard hatte die grofse Güte, mir den Typus der Gattung zur Ansicht anzuvertrauen, was mich ihm nicht nur zu grofsem Danke verpflichtet hat, sondern wodurch ich auch in die Lage versetzt wurde, festzustellen, dafs die Arten Dalmani und /ransversa und wahrscheinlich auch basipennis und callosa mit Unrecht in dieser Gattung stehen, wie folgende Erweiterung der Gattungscharakteristik hinreichend darlegen dürfte. Bei Singhala, welche Gattung von Blanchard für eine einzige Art, nämlich tenella Blanch., errichtet wurde, besitzt nur das Männchen ein am Vorder- und Seitenrand aufgebogenes Kopfschild. Das Klauenglied der Vorderfülse ist beim g' ungewöhnlich grofs und aufgetrieben, so lang oder länger als die übrigen Tarsenglieder zusammengenommen, vorletztes Tarsenglied innen in einen nach abwärts gerichteten Lappen vorgezogen. Klauen in beiden Ge- schlechtern an den Hinterfüfsen einfach, an den Vorderfülsen mit gespaltener Innenklaue, an den Mittelfülsen mit gespaltener Aufsen- klaue. Beim J ist die äulsere Klaue der Vorderfülse viel schwächer als die innere und trägt nahe der Mitte ein kleines Zähnchen, die innere viel kräftiger, an der Basis sichelartig nach innen gebogen- und ihrer ganzen Länge nach rinnenartig ausgehöhlt, vor ihrer Mitte spaltet sich eine haarfeine Nebenklaue ab, die aber die Spitze der Innenklaue bei weitem nicht erreicht. Beim © hingegen ist die Innenklaue der Vorderfülse tief in zwei gleich lange Theile gespalten und, wie gewöhnlich bei den Anomalariern, sanft gebogen. Fld. nur beim 9 (ähnlich wie bei Anisoplia in beiden Geschlechtern) mit einer Randbeule oberhalb der Hinterhüften. Die Gattung aus Ceylon enthält folgende 3 Arten: 1. Pygidiam gleichmäfsig, aber nicht sehr dicht punktirt; Cly- peus des | mit nach vorn convergirenden Seitenrändern: tenella Blanch. 2. Pyg., namentlich in der Mitte, zerstreut punktirt; Olyp. des g' mit parallelen Seitenrändern . . . . . hindu n. sp. 3. Pyg. gleichmäfsig und sehr dicht Hunklne g\ unbekannt: vidua.n. Sp. aber doch sechszähnige Maxillarlade haben, kann ich mich kaum der Vermuthung erwehren, dafs Erichson irrthümlicher Weise eine Mandibel statt der Maxilla untersucht und beschrieben habe. Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. 291 S. tenella Blanch. Wie alle Arten dieser und verwandter Gattungen weist auch diese grofse Variabilität in der Färbung auf. Von der typischen tenella, die ein dunkel broncegrünes Randmal der Fld. und eine ebenso gefärbte, das Schildehen umgebende rechtwinkelige Quermakel an der Basis der Decken besitzt, weicht z. B. ein @ (Mus. Berlin) durch einfarbig gelbbraune, nur an den Seiten dunkelbraune und an der Naht schmal grünlich gesäumte Fld. ab. Ein anderes @ (ebenfalls Mus. Berlin) ist ganz schwarzgrün mit purpurnen Reflexen, nur die Scheibe der Fld. mit einer schrägen, in der Richtung von der Schulter zur Nahtspitze ver- laufenden, hellbraun durchscheinenden Makel. Halssch. mit gelb- braunen Seiten und ebenso gefärbter Pygidiumspitze. Die Schienen der zwei vorderen Beinpaare dunkelbraun, die Hinterschienen, mit Ausnahme ihrer Wurzel, schwarzgrün; Schenkel gelbbraun. S. hindu n. sp. Statura S. tenellae Blanch. sed major, oblon- gata, ferruginea aut picea, pygidio praecipue in disco vage arcuato- aciculato, prothorace longitudine fere duplo latiore, lateribus rotun- datis. Secundus articulus tarsorum posticorum longior guam tertius. Mas: Clypeo transverso, antice producto, omnino reflexo, lateribus parallelis paulo rotundatis, angulis anticis acutis. Fem.: Elytris tuberi laterali supra cozas posticas. — Long. tot. 6.5 mill. Habitat in insula ceylanense. Grölser als Singhala tenella Blanch., in der Färbung ver- änderlich; der durch eine deutliche Furche abgegrenzte Clypeus des g' doppelt so breit als lang, seine Scheibe etwas kissenförmig gewölbt, mit parallelen, etwas gerundeten Seitenrändern, diese so wie der Vorderrand aufgebogen und mit einzelnen abstehenden Haaren besetzt, Vorderecken winkelig vorspringend, Vorderrand in der Mitte leicht winkelig ausgebuchtet. Clypeus so wie der Kopf und das Halsschild fein und ziemlich dicht punktirt. Proster- num der Länge nach mit einem feinen Kiel. Halssch. fast doppelt so breit als lang, in der Mitte am breitesten, an den Seiten ge- rundet, nach vorn wenig mehr als nach hinten zu verschmälert. Die Seiten, so wie der vollkommen gerundete Hinterrand fein gerandet, letzterer beiderseits innerhalb der Schultergegend leicht niedergedrückt. Vorderecken des Halssch. fast rechtwinkelig, den Seitenrand nicht, den Vorderrand wenig überragend. Mittelbrust mit vertiefter Mittellinie. Fld. l4mal so lang als zusammen breit, mit verkürzter Naht, an der Basis in gemeinsamem Bogen ausgerandet, vor der Spitze mit schwacher Querbeule, inner- 197 2925 K. M. Heller: Die mit der Ruteliden- Gattung halb der Schultern mit einem grubenartigen Eindruck und feinem, leistenartigen, mit einzelnen abstehenden Haaren besetztem Seiten- saum, die des 5 ziemlich parallelseitig, die des @ mit starker Randbeule; sie zeigen etwa elf vor der Spitze verlöschende Punkt- streifen, deren Punkte sich bei starker Vergrölserung als mit ihrer Convexität nach vorn gerichtete hufeisenförmige Strichelchen dar- stellen; Zwischenräume der Streifen sehr fein und zerstreut punktirt. Schildchen ziemlich gleichseitig dreieckig mit etwas gerundeten Seiten, in der Mitte zerstreut punktirt und mit einer den glatten, gewöhnlich dunkleren Seitenrändern parallel laufenden Punktreihe. Pygidium des J' # breiter als lang, das des 2 doppelt so breit als lang, zerstreut mit hufeisenförmigen, eingegrabenen Strichelchen punktirt und namentlich in der Spitzengegend mit feinen Haaren zerstreut bewimpert. Erstes Glied der Fühler hell gelbbraun, die übrigen dunkel, Fächer schwarz. Letztes Glied der Maxillartaster circa 4 Mal so lang als breit, walzenförmig und mit heller Spitze. Beine ganz ähnlich wie bei tenella, Schenkel auch bei ganz dunklen Stücken hell gelbbraun, Schienen gewöhnlich ganz oder theilweise dunkel- braun, Füfse pechbraun. Zweites Glied der hinteren Tarsen deutlich länger als das dritte. ä long. tot. 6.5 mill., Breite der Decken 3.2 mill. ® long. tot. 6.5 mill., Breite der Decken 3.5 mill. Von dieser Art liegen mir 2 f und 3 2 vor, die in der Färbung sehr verschieden sind, die ich aber wegen Mangels irgend eines plastischen Unterschiedes und wegen vorhandener Uebergangs- stücke für eine Art halte. 1. &. Mit rothbraunen, nur am umgeschlagenen Rand dunkleren Fld. und ebenso gefärbtem Halssch., welches jedoch einen an Breite den Kopf übertreffenden, dunklen Flecken aufweist, der die ganze Scheibe einnimmt, so dals das Halssch. ringsum breit hellrothbraun gesäumt scheint. Aufserdem innerhalb des Seitenrandes mit einem verwaschenen dunklen Flecken in der Mitte. Die dunkle Scheibe des Halssch., sowie der Kopf sind etwas purpurn schimmernd, letzterer, so wie ein länglicher Schatten beiderseits am Hinterrand des Halssch. mit grünlichen Reflexen. Vorder-, Mittel- und Hinterbrust schwarz mit grün- lichem Schimmer. Schenkel gelbbraun, Schienen röthlich braun. (Mus. Berlin.) 2. &. Ebenso rothbraun wie das vorige, nur ist die dunkle Färbung des Halssch. und der Unterseite bedeutend redueirt. or Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. 293 Clypeus am Vorder- und Seitenrand roth durchscheinend und nur an der Basis mit einem queren, dunklen Flecken versehen. Die dunkle Makel auf der Scheibe des Halssch. ist durch eine helle Mittellinie in zwei längliche Flecken getheilt, die im hinteren Drittel des Halssch. beginnen und sich bis zu dessen Vorder- rand erstrecken. Sie besitzen zusammen einen quadratischen Umrifs, der schmäler als der Olypeus ist. Vorderbrust dunkel- braun, Mittelbrust ganz gelbbraun, ebenso die Hinterbrust, letztere aber aufserdem hinten dunkel gerandet. (Mus. Berlin.) . 2. Halssch. mit breiten, gelbbraunen Seiten, in deren Mitte ein verschwommener, dunkler Flecken, desgleichen der Hinterrand und eine an der Basis quadratisch, vorn eiförmig erweiterte Mittellinie gelbbraun, sonst wie der ganze Kopf schwarz. Der die ganze Scheibe des Halssch. einnehmende dunkle Flecken hat die Gestalt eines regulären Fünfeckes, das eine Spitze dem Schildchen zukehrt und das von der Mittellinie beinahe ganz in zwei Hälften getheilt wird. In der Mitte des Seitenrandes des Halssch. ein verschwommener, dunkler Flecken. Schildchen ringsum gleichbreit dunkel gesäumt. Fld. an der Naht fein, an der Spitze und dem Seitenrand breit schwarz gesäumt, nur in der Nähe der Randbeule wird die schwarze Färbung auf den äulsersten Rand herabgedrängt. Vorder- und Mittelbrust schwarz mit grünem Schimmer, Hinterbrust in der diagonal begrenzten, oberen Hälfte dunkel, in der unteren Hälfte gelbbraun. Hinter- hüften grölstentheils dunkel, ihr Hinterrand in gröfserer Aus- dehnung gelbbraun, ebenso die Vorderhüften vorn schwarz und auf der hinteren Hälfte hell gefärbt, Mittelhüften bis auf einen kleinen hellen Flecken an der Insertionsstelle der Schenkel schwarz. Alle Schenkel gelbbraun, Schienen dunkelbraun mit hellerer Wurzel. Abdomen gelbbraun. . 2. Ganz ähnlich dem vorigen, jedoch die Fld. nur an den Seiten dunkel gerandet. (Coll. Neervoort van de Poll, Amsterdam.) . 2. Fld., Kopf und Halssch. pechschwarz, letzteres mit gelbem, nach vorn verbreiterten Seitenrand. Die ganze Unterseite und das Abdomen pechbraun, schwarz grünlich schimmernd; nur in der Gegend der Stigmata, die Spitze des Pygidiums, die Spitze der Episterna der Hinterbrust braun durchscheinend. Vorder- und Hinterhüften, sowie alle Schenkel gelbbraun. (Mus. Berlin.) Diese und die folgende Art wurde mir zugleich mit anderen Arten von Hrn. Custos H. J. Kolbe zur Beschreibung anver- traut. 294 K..M. Heller: Die mit der Ruteliden- Gattung S. vidua n.sp. Mas ignotus. — Femina specie praecedenti (S. hindu) affinis, fulva, capite thoraceque paulo cupreo -micante, tarsis robustis. Secundus articulus tarsorum posticorum longitudine tertii, pygidio dense cicatricoso-punctato. — Long. tot. 6 mill., lat 3.9 mill. Habitat in insula ceylanense. 2. Von gleicher Gestalt und Gröfse wie S. hindu. Gelbbraun, Kopf und Halssch. dunkler, etwas kupferig schimmernd; Fld. mit seichterer Sculptur als hindu, Pygidium dicht genarbt punktirt. Vorletztes Rückensegment (Propygidium) hinter dem Spitzenrand der Fld. mit dunklem Schatten. Unterseite, namentlich die Hinter- hüften, dichter als bei $. hindu punktirt. Die Tarsen kürzer und kräftiger, das 2. und 3. Tarsenglied der Hinterfülse an Länge kaum verschieden. Schenkel der Hinterbeine unterseits ohne eine Reihe haartragender Punkte am Hinterranc. Von dieser Art liegt mir nur ein 2@ (Mus. Berlin) vor, und ist es wahrscheinlich, dafs dieselbe, so wie die meisten hier zu betrachtenden Arten, in mehreren Farbenvarietäten vorkommt, so dals nur die plastischen Merkmale zur Eaterscheiuuze von S. hindu übrig bleiben. Pseudosinghala g.n. Anomalariorum. Clypeus simplex. Mala mazillarum dentibus elongatis 6 armata. Prothorax postice aequaliter rotundato. Mesosternum inerme. Femora postica supra tenuissime marginata. Pedes antici unguiculo majore (interno) profunde, mediocres unguiculo majore (externo) in ultimo triente, fisso, posticis unguiculis simplicibus. Articulus primus tar- sorum anticorum longitudine duabus sequentibus unitis aequalıs. Die zu dieser Gattung gehörenden Arten lassen sich nach folgenden Merkmalen trennen: 1” Fld. innerhalb der Schulterbeule ohne oder mit schwachem Eindruck. 2” Fld. länger als breit . . . ... . ... Dalmanı Gylih. 2' Fld. so lang als breit. 3” Propyg. mit stark ringartig-gebogenen, punktähnlichen Nadelrissen, die mit einander nicht verbunden sind. 4” Stirn zwischen den Augen ziemlich grob und dicht punktirta 000, Vonstmane.n. sp: 4' Stirn zwischen es rn Keniien fein punktirt, die Punkte durch feine netzartige Querrunzeln von ein- ander getrennt . . » 2 2 2... rugosefrons n. Sp. Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. 295 3 Propyg. mit sehr wenig gebogenen Quernadelrissen, die häufig mit einander in Verbindung stehen . . birmanan. sp. 1’ Fld. innerhalb der Schulterecken tief grubenartig eingedrückt. 2' Hinterr. des Halssch. gerundet und deutlich gerandet: transversa Burm. = basipennis Fairm.? 2 Hinterr. des Halssch. vor dem Schildchen gerade, beider- seits gebuchtet und sehr fein gerandet . . callosa Fairm. Die beiden letztgenannten Arten basipennis Fairm. (Ann. Soc. Ent. France 1889, 28) aus Yünnan und callosa Fairm. (ibid. 18838, 343) aus Tonkin, die ich nicht aus eigener Anschauung kenne, konnten nur mit Vorbehalt in diese Gattung eingereiht werden. Erstere scheint der Beschreibung nach mit transversa Burm. identisch zu sein, wenigstens enthält die Fairmaire’sche Beschreibung nichts, was mit der Burmeister’schen in Widerspruch stünde. Die Fundortsangabe „Ceylon“ aber dürfte bei transversa eine irrthümliche sein, nachdem mir Stücke, die sehr gut auf die Beschreibung dieser Art passen, nur aus China und Hinterindien (Burma) vorlagen. Pseudosinghala callosa, die so wie alle übrigen bisher bekannten Arten, als Singhala- Art beschrieben worden ist, scheint überhaupt durch die abweichende Form des Halssch. eine isolirt stehende Art zu sein, über deren Stellung nur eine Unter- suchung des Typus Aufschlufs geben kann. P. Dalmani Gylih. ist hinreichend ausführlich beschrieben worden. Ihre Heimath ist China, Hongkong. P. Vorstmani n. sp. brevis, P. Dalmano affinis sed minor, colore variabile, elytris quadratis, striato-punctatis, punctis oblongis annuli-formibus, thorace transverso, mazima latitudine ad angulos posticos, lateribus paulo rotundatis; pygidio propygidioque punctis annuli-formibus rotundatis sat dense dispositis. — Long. tot. 4.8— 6 mill., lat. 2.7— 3.5 mill. Habitat in insula Sumatra. Fld. so lang als breit, fein gestreift-punktirt, die Punkte, bei starker Loupenvergröfserung betrachtet, aus länglichen kettenring- artigen, hinten offenen Strichen gebildet. Halssch. breiter als lang (54:34), an den Hinterecken am breitesten, an den Seiten schwach gerundet. Pygidium ziemlich dicht, gleichmäfsig und tief punktirt, die o-förmigen Punkte haben das Ansehen runder, genabelter Ein- drücke, Propygidium und Bauchringe mit isolirten, stark gebogenen Nadelrifspunkten. Bei Dalmani sind die Punkte des Pygidiums viel seichter und länglich geformt, die am Propygidium im Gegen- 296. K. M. Heller: Die mit der Ruteliden- Gattung satz zu Vorstmani schwach gebogen, ineinanderfliefsende Quer- nadelrisse darstellend. In der Färbung ist die Art ebenso, wenn nicht noch mehr veränderlich wie Dalmani. Ich lasse eine Reihe von Beschreibungen einzelner Stücke folgen, die leicht um beliebiges verlängert werden könnte, da alle erdenklichen Zwischenformen vorkommen. l. Ganz gelbbraun, Fld., Halssch. und Kopf mehr oder weniger kupfern oder metallisch grün schimmernd, Seiten des Halssch. gelbbraun. 2. Geibbraun, Fld., Halssch. und Kopf röthlich braun. Scheibe des Halssch. mit einem grolsen, symmetrischen, sechseckigen schwarzen Flecken, dessen längste Seite den Vorderrand ein- nimmt, dessen übrige Seiten aber gleich lang sind. Rücken- segmente und Propygidium derartig dunkel gefärbt, dafs die dunkle Färbung gleich einem Saum den Fld.-Rand umfalst. 3. Gelbbraun, Kopf rothbraun, Basis der Fld. mit einem ver- schwommenen schwarzen Querband, Seiten mit dunklen Längs- schatten. Propygidium und Pygidium grünlich schimmernd. 4. So wie vorige, nur Kopf, Halssch.-Scheibe und Basis der Fld. tief schwarz. | 5. Unten, mit Ausnahme der gelbbraunen Beine und röthlich - gelben Bauchringe, sowie der Kopf und die Halssch.- Scheibe schwärzlich grün. Fld. an der Basis und an den Seiten breit, an der Spitze und Naht schmal schwarz gesäumt, sonst gelb- braun. Pygidium dunkel rothbraun und so wie das ganze Thier stark metallisch grün. Seiten des Halssch. gelbbraun. 6. Kopf, Halssch. und Fld. tief purpurn schwarz, Pygidium und Beine dunkel mit grünlichem Schimmer, Bauchringe etwas röthlich durchscheinend. Bei den Ex. mit ganz schwarzer Scheibe wird der Uebergang zum gelbbraunen Seitenrand zuweilen durch eine prächtig purpur- rothe und metallisch grüne Einfassung der dunklen Makel vermittelt. Die Fühler haben bei allen Varietäten gewöhnlich zwei rothgelbe Wurzelglieder, seltener sind sie ganz schwarz. In Solok (Sumatra) von Hrn. Vorstman entdeckt, von Dr. B. Hagen auch in Serdang, N. O. Sumatra, gesammelt ‘und von Hrn. C. Ritsema mir gefälligst mitgetheilt. In gröfserer Anzahl wurde diese Art von Hrn. J. Z. Kannegieter bei Palembang, N. O. Sumatra, und zwar in Mana-Riang in 2— 3000 Fufs Höhe (April 1890), in Pangualam ebenfalls in der Höhe von 2—3000 Fuls und in Bandar circa 2000 Fuls hoch gesammelt. Dieses umfangreiche Singhala Burm. verwandten Guttungen und Arten. 297 Material stellte mir Hr. Neervoort van de Poll gütigst zur Ver- fügung. P. birmana n. sp. Praecetenti (Vorstmano) simillima sed pro- Pygidio strüs paulo arcuatis vel rectis, interdum congestis, distincta; elytris quadratis, scutello subtriangulare, apice rotundato. — Long. tot. 6 mill. Habitat in Burma. Der P. Vorstmani aulserordentlich ähnlich und wahrscheinlich in der Färbung ebenso veränderlich. Sie unterscheidet sich in folgenden Punkten von Vorstmani: Propygidium mit wenig gebo- genen, fast geraden Quernadelrissen, die zuweilen zusammenhängen (wie bei Dalmani). Pygidium dichter als bei Vorstmani mit punktähnlichen Eindrücken besetzt, die Eindrücke wie bei allen Arten dieser Gattung aus stark gebogenen Strichen gebildet, die aber bei dirmana hinten weniger geschlossen als bei Vorstmani sind. Noch deutlicher für die Verschiedenheit der Arten spricht die Verschiedenheit der Forcepsklappe, die bei Vorstmani mehr Malaia ähnlich, bei birmana mehr Dalmani ähnlich ist. Von oben gesehen sind bei Vorstmani die Spitzen der Forcepsklappen gemein- sam in einem stumpfen Kegel abgerundet, bei birmana ist jede Klappe in einem stumpfen Zapfen abgerundet 1). Das einzige Stück von den Karen Hills, Tongoo, Burma 4000 Fufs Höhe (Collect. Neervoort van de Poll) ist gelbbraun mit grünlichen Reflexen; der Kopf, das Halssch. bis auf den breiten Seiten- und Hinterrand, die Basis und zum Theil der Seitenrand der Fld. und die ganzen Fühler schwarz, an der Schulter- und Endbeule der Decken, sowie beiderseits am Pygidium je eine grofse dunkle Makel. Abdomen gelbbraun, oberseits aber dunkel, so dafs die Ränder der Decken gleichbreit dunkel gesäumt scheinen. Maxillar- und Labial-Palpen gelbroth. P. rugosifrons n. sp. Oblonga, testacea, viridimicans, clypeo acule lateque marginato, fronte inter oculos dense punctato subtiliter- que transverso ruguloso, prothorace subtiliter et sat crebre punctato, lateribus rotundatis mazima latitudine in medio, antice paulo angu- stato, scutello triangulari, longitudine sua duplo latiore, elytris basi latitudine prothoracis angustioribus, lateribus paulo rotundatis, striato-punctatis, basi stria decima et undecima infra tuberculum !) Diese Arten wurden mir erst in jüngster Zeit bekannt, so dals ich keine Abbildung der Forcepsspitzen zu geben im Stande war. 298° K. M. Heller: Die mit der Ruteliden - Gattung humeralem intrusa, interstis subtilissime et sparsim punctatis, pro- pygidio pygidioque crebre punctato, punctis propygidiü strüs insculptis valde curvatis formatis. — 2 long. tot. 6 mill. Habitat: Burma (Karen Hills, 4000 Fufs), Collect. Neervoort van de Poll. Gelbbraun mit metallisch grünem Schimmer, besonders sind Kopf und die Scheibe des Halssch. fast ganz metallisch grün. Clypeus breit und scharf gerandet, Stirn zwischen den Augen dicht punktirt, die einzelnen Punkte durch äulserst feine, netzartige Quer- runzeln von einander getrennt. Fühler gelbbraun, Fächer schwärz- lich. Halssch. gewölbt, breiter als lang (Länge der Mittellinie zur grölsten Breite = 4:54), seine Seiten stark gerundet, grölste Breite in der Mitte, nach vorn stärker als nach hinten verengt, Vorder- ecken rechtwinkelig mit etwas stumpfer Spitze, ziemlich dicht und überall gleichmäfsig fein punktirt. Fld. an der Wurzel schmäler, in der Mitte breiter als das Halssch., die Seiten leicht gerundet, gröber und tiefer als bei Vorstmani gestreift punktirt, zehnter und elfter Punktstreifen an der Wurzel hinter der Schulterbeule tief eingedrückt. Propygidium dicht mit quer e-förmigen Nadelrissen be- deckt, die des Pygidiums mehr rund. Das runde Stigma am Propy- gidium scheint bei dieser Art relativ gröfser als bei anderen zu sein. P. transversa. Diese Art entfernt sich habituell am meisten von den anderen Arten und erinnert etwas an die weiter unten beschriebene Malaia Vandepolli n. sp. Von der einfarbigen schwar- zen Varietät sowohl als auch von der Form mit gelbbraunem Transversalband an der Basis der Fld. lagen mir einige Stücke aus Birma (Ruby Mines, Upper Burma 5000—7500 Fufs) aus der Coll. des Hrn. Neervoort van de Poll vor. Malaia gen. nov. Ciypeus simpler, rotundatus, marginatus. Maszillae dentibus robustis 6 armatae. Processus mesosternalis Iransversus, mesoster- num solum antice non ifra superans, antice rolundatus perspicue marginatus. Elytra fere quadrata, thorace latiora, apice singulatim rotundata, glabra vel pilosa, depressa vel pulvinosa. Thorax con- vezus, lateribus rotundatis, anterius angustior, margine postico aequaliter rotundatus vel ante scutellum truncatus, angulis posticis obtusis vel rotundatis, angulis anticis rectis paulo prominulis. Arti- culus primus tarsorum anticorum longior quam latior, intermedius articulus unguiculo ezteriore in utroque sexu fisso, tarsisque postici unguiculis simplicibus, Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. 299 Nach Burmeister’s Auffassung (Handb. d. Entom. IV, I, 307) würden die Arten dieser neuen Gattung zu seiner als Popiliae spuriae bezeichneten Gruppe gehören, von welcher, nachdem die Gattungen Pharaonus und Gnatholabis abgetrennt worden sind, nur noch Popilia nigrita Boisd. übrig bleibt. Die halbeylindrische, quere Form des Mesosternalfortsatzes, der die Mittelhüften nur nach vorn, aber nicht nach unten über- ragt, das fast bei allen Arten hinten gerundete Halssch. und die schlanken Fülse einer Reihe von Arten, die auf Celebes und anderen dieser nahe gelegenen Inseln heimisch ist, berechtigt wohl die Auf- stellung einer neuen Gattung. 1’ Fld. mit 2—3 feinen Längsrippen oder beulenartigen Längswülsten. 2” Halssch. auf der Scheibe unbehaart, quernadelrissig. Nahtstreifen glatt. . . » . 2.0... »igrita Boisd. Nahtstr. punktirt . . . . . gnomonica Schaufl. 2” Halssch. auf der Scheibe eier agent Ritsemae n. Sp. 2 Halssch. dicht behaart, unter der ae dicht ge- narbt-punktirt . . . . : . ... vestita Cand. 2 Halssch. unter der Bu mit Längsnadelrissen, zwischen diesen mit feinen Punkten. 3’ Behaarung des Halssch. abstehend . . ornata Schauft. 3 Behaar. des Halssch. anliegend . . . .trajecta n.sp. 1 Fld. ohne Längsrippen, gestreift oder punktirt gestreift. 2’ Halssch. glänzend, höchstens am Seitenrand mit einzel- nen greisen Haaren . . . . 2. Vandepolli n. sp. 2 Halssch. matt, an den Sn dicht behaart: simulatriz n. Sp. Möglicherweise gehört auch die mir unbekannte Popilia signati- pennis Burm. in diese Gattung. M. nigrita Boisd. (= strigata Cand&ze, Coleopt. Hefte 1869, V, p. 44). Diese, sowie die beiden folgenden Arten stehen habituell der Gattung Popilia in Folge des vor dem Schildchen abgestutzten Halssch. näher als alle anderen, zeichnen sich aber überdies, wenigstens was nigrita Boisd. und gnomonica Schauff. betrifft, durch einen auffälligen seceundären Geschlechtscharakter des Männ- chens aus. Dasselbe besitzt nämlich beiderseits am oberen Rand des vorletzten Bauchsegmentes, vor den Seitenecken des Pygidiums, an Stelle des Stigmas, einen glänzenden, eiförmigen Tuberkel. Ueber die Bedeutung desselben ist wohl kaum eine Erklärung zu 300° K. M. Heller: Die mit der Ruteliden - Gattung geben. Die naheliegende Vermuthung, dafs er als Stützpunkt der Schenkel bei der Copula eine Rolle spiele, oder dafs er der passive Theil eines Stridulationsapparates sei, wird bei experimentellen Untersuchungen am Thiere unwahrscheinlich, da der Schenkel nur mit Gewalt mit dem Tuberkel in Berührung gebracht werden kann. Soviel an trockenen Exemplaren von gnomonica zu untersuchen möglich war, konnte die Mündung eines starken Tracheenstammes in den Hohlraum des Tuberkels von unten her constatirt werden. Beim 2 befindet sich an Stelle des Tuberkels eine tiefe Grube, in deren Grund das Stigma liegt. M. gnomonica Schaufl. (Hor. Soc. Ent. Ross. XIX, p. 190). Diese Art ist im Verein mit M. ornata Schauff. von diesem Autor, weniger in Folge genauer Untersuchung, als veranlalst durch schein- bare Aehnlichkeit, zur Gattung Anisochelus, also zu den echten Hopliden, gestellt worden. Die Stellung der Stigmata verweist diese Arten unzweifelhaft zu den Ruteliden (Abtheilung der Anomalaria) und nicht zu den Melolonthiden. Da M. gnomonica Schauff. der nigrita Boisd. nahe steht und die bisherigen Beschreibungen nicht genügen, die beiden Arten auseinander zu halten, so mögen folgende Angaben zur leichten Trennung dienen. x Die durchschnittlich etwas kleinere nigrita Boisd. zeichnet sich durch ein an den Vorderecken mehr niedergebogenes und vorn stärker verengtes Halssch., ferner durch die üppigere Behaarung an den Seiten der Bauchringe, die sich auf dem Pygidium beider- seits zu zwei deutlichen Makeln verdichtet, vor gnomonica aus. Noch auffallender sind die Sculpturunterschiede, indem nigrita Boisd. constant einen unpunktirten, gnomonica Schauff. einen punktirten Nahtstreifen besitzt; aulserdem sind bei nigrita die Punkte auf den Fld. von geschlossenen, eingegrabenen Kreislinien umgeben, während letztere bei der anderen Art hinten offen sind und den Punkt daher in Form einer Hufeisenlinie umschreiben. Bei gut erhaltenen Stücken der gnomonica ist das Pygidium ziemlich gleichmälsig, aber sparsam mit gelblich -weilsen Haaren besetzt; gewöhnlich sind dieselben aber bis auf einzelne Haare beiderseits am oberen Rande des Pygidiums abgerieben. Bei gnomonica Schaufl. kommt ebenso häufig wie die Form mit . schwarzen, eine solche mit schmutzig rothen Fld. und schwarzen Schulterecken (var. bicolor Schauff.) vor. Von nigrita Boisd. scheinen analoge Rufnos nicht vorzukommen. Von beiden Formen, der typischen gnomonica und von der Varietät bicolor liegen mir Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. 301 zahlreiche, von C. Ribbe 1883 in Bonthain, Süd-Celebes, gesam- melte Stücke vor. M. Ritsemae n.sp. Nigra, nitida, supra glabra, thorace sub- transverso, ante scutellum truncato, longitudinaliter strigato, margine posteriori, praecipue in medio, laeve; elytris deplanatis, anguste costatis interstitüis punctis umbilicatis seriatim dispositis; pygidio maculis duabus albo-pilos:s. Mas sine tuberculo in ultimo stigmate. — Long. tot. 7 mill. Habitat in insula Celebes. Den beiden vorhergehenden Arten ähnlich, aber durch hervor- ragende Sculpturunterschiede leicht zu unterscheiden. Vor Allem unterscheidet sie sich durch die auf dem Halssch. der Länge nach verlaufenden, tiefen Nadelrisse, die zwei in der Mittellinie des Halssch. hintereinander gelegene Centren zu umfliefsen scheinen. Der Hinterrand des Halssch. ist, namentlich vor dem Schildehen, in grölserer Ausdehnung glatt. Fld. zwischen den feinen Längs- rippen mit genabelten Punkten, die denen von gnomonica gleichen, jedoch sind die von ihnen gebildeten Reihen weniger gedrängt. Nahtstreifen glänzend glatt, zwischen Naht und dem ersten Längs- kiel nur mit vier Punktreihen, von welchen nur die mittleren zwei etwas unregelmälsig sind und ineinander übergehen. — Pygidium so wie bei nigrita mit zwei weils behaarten Makeln. Von dieser Art liegt mir nur ein Z' (Mus. Leiden) vor, dem trotz auffallender Aehnlichkeit mit nigrita und gnomonica das Tuberkel an Stelle des letzten Stigma fehlt; es wurde von Forsten auf dem Weg von Belang nach Amurang in Nord-Celebes gefangen und verdanke ich die Kenntnifs desselben Hrn. C. Ritsema, der mir bereitwilligst das Material des Leidener Museums zugänglich machte. M. vestita Candeze (Colept. Hefte V, 1869, p. 44). Macht je nach dem Erhaltensein der Behaarung und je nach der sehr veränderlichen Färbung leicht den Eindruck mehrerer verschiedener Arten. Die Fld. sind gewöhnlich ganz schwarz, seltener schwarz mit röthlichem Seitenrand, oder schwarz mit röthlich durchschimmern- den Flecken auf der Scheibe der Fld., oder endlich ganz roth- braun. Ganz reine Stücke aus Gorontalo, Nord-Celebes (leg. Rosen- berg), und Tombugu, Ost-Celebes (leg. Kühn), sind dieht mit kurzen, steifen, röthlich gelbbraunen Haaren bedeckt. Bei einigen ist die Behaarung auf den Längsbeulen der Fld. heller gefärbt 302- K. M. Heller: Die mit der Ruteliden- Gattung und dichter, so dafs sie sich als helle Längsstreifen vom dunkleren Grund abheben. Diese Art ist an der Sculptur des Halssch., das fein und sehr dicht narbig punktirt ist, leicht kenntlich. Das struppig be- haarte Halssch. hat sie mit ornata, die Grölse mit trajecta n. sp. gemein; sie scheint über ganz Cel&bes verbreitet zu sein, wie folgende Fundorte andeuten: Tondano, Gorontalo, Limbotto, Kwan- dang, Pangie, Bantimurang, Macassar, Bonthain, Tombugu. M. ornata Schauff. (Hor. ent. Ross. XX, p. 191). Die Seulptur des Halssch. bietet auch hier den sichersten Anhalt, um diese veränderliche Art von anderen zu unterscheiden. Was die Färbung betrifft, so wäre es ein Leichtes, die von Schauffuls aufgestellten Varietäten (Anisochelus ornatus var. plagiatus, castaneus, pachypo- doides) zu vervielfachen; da mir aber die Consequenzen der Varietätenbenennung in diesem Fall bedenklich scheinen, begnüge ich mich damit, die Varietäten kurz zu beschreiben. 1. Färbung der Fld. ganz schwarz, Schildchen und Thorax grünlich schwarz. 2. So wie 1, nur Schildchen kupfrig roth. 3. Wie 1, jedoch Fld. auf der ersten Längsrippe mit einem läng- lichen rothen Flecken. 4. Wie vorhergehende, aber auch auf der zweiten Rippe mit einem rothen Längsflecken. 5. Die rothen Flecken vereinigen sich zu einer, von der Schulter nach der Naht laufenden rothen Makel (var. plagiatus Schauff.). 6. Fld. röthlich gelbbraun, an den Seiten und an der Spitze dunkel angeraucht (var. pachypodoides Schauft.).. 7. Fld. rothgelb (var. castaneus Schauff.). Auffallender Weise zeigen sich sowohl bei dieser, als auch der nahestehenden trajecta n. sp. die rothgelben Stücke in der Behaarung am Besten erhalten, während die dunklen gewöhnlich ganz abgerieben sind, so dafs es den Anschein hat, als ob die Rothgelben jüngere Stücke wären. Es liegen mir zahlreiche Stücke in allen Var. von Bonthain, Süd-Celebes (leg. C. Ribbe), Mus. Dresden, vor. M. trajecta n. sp. M. ornatae valde affinis, differt ab hac statura minora, thorace punctulato et oblique aciculato-striato, strüs in disco transversim confluentibus, pilis adpressis piloso; elytris in primo spacio intercostale sparsius quam in secundo umbilicato- punctatis. — Long. tot. 7”— 8 mill. Habitat in insula Salayer (leg. Engelhard). Der M. ornata nahestehend und, wenn abgerieben, nicht leicht von dieser zu unterscheiden. Halssch. im Gegensatz zu ornala anliegend behaart, seine Sculptur bei beiden Arten ähnlich, also Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. 303 mit geschlängelten Längsnadelrissen und sowohl in diesen, als auch dazwischen mit eingestochenen Punkten; die Nadelrisse sind bei trajecta zur Mittellinie nach vorn zu convergenter als bei ornata und fliesen in der Mitte des Halssch. häufig zu transversalen Bogenrissen zusammen. Erster Zwischenraum zwischen Naht und Längskiel viel spar- samer als der zweite mit genabelten Punkten besetzt, die Punkte des ersten Zwischenraumes zum Theil gereiht. Farbenvarietäten ganz analog denjenigen von ornata, z. B. schwarze Stücke mit grünlich schwarzem Halssch., solche mit rothen Flecken auf der Scheibe der dunklen Decken und endlich ganz rothbraun oder gelb- braun gefärbte. Von der Insel Salayer im Süden von Celebes. Aus dem Leidener Museum und dem Mus. zu Dresden. M. Vandepolli n. sp. Brevis obovata, nigra, supra glabra, elytris subquadratis, anthracinis, basi subrugosis et impressionibus profundis arcuato-aciculatis (punctis similibus) striatim dispositis; stria quinta punctis remotis (\3— 15), capite, prothorace, scutello pygidioque obscure viridiaeneis aut cupreo-micantibus, prothorace disco sat dense punctato, lateribus diagonahter aciculatis; segmenta abdominalia margine posteriore, pygidio margine superiore utrinque macula griseo-pubescente. — Long. tot. 6— 64 mill. Habitat in insula Celebes, Pangie (leg. Ribbe). Kurz gedrungen, auf der Oberseite glatt, Fld. tief schwarz, mälsig gewölbt. Kopf, Halssch., Schildchen und Pygidium dunkel erzgrün oder kupfrig. Halssch. gewölbt, in der Mitte am breitesten, hinter derselben mit leicht gebuchtetem Seitenrand, Hinterecken stumpfwinkelig abgerundet, Scheibe ziemlich dicht punktirt, Seiten schräg nadelrissig. Fld. mit verkürzter Naht und deutlicher Schulter- beule, hinter derselben mit einem flachen Eindruck, jede Decke mit elf Streifen von gereihten, punktähnlichen Eindrücken, deren jeder einzelne einen tief eingegrabenen, hinten offenen Ring darstellt; der zweite Streifen an der Basis gewöhnlich etwas unregelmäfsig, der fünfte sparsamer als die übrigen punktirt. Hinterleibssegmente am Hinterrande und an der Afterdecke beiderseits in Form einer Makel sehr fein grau behaart. Im Mus. zu Dresden und Coll. Neervoort van de Poll. M. simulatriz n.sp. Ellyptica, opaca, subtus pilosa; pro- thorace viridi-ueneo creberrrime et tenuissime intricato, lateribus, margine postico et antıco, pars media. excepta, pilosis; elytris depressis, substriatis, tenuiter carioso et umbilicato-punctatis. Elytra 304 K. M. Heller: Die mit der Ruteliden - Gattung nigra ejusque discus cum vitta rubra suturae parallela atque prope scutellam eztrorso curvata usque ad angulum humeralem pertingente ornala, aut cum vitta prope scutellum interrupta, itaque in duabus maculis divisa, vel elytra ferruginea, sutura maculaque rotundata nigra in disco. — Long. tot. 53 mill. Habitat in insula Bangkai (leg. H. Kühn). Die kleinste der Malaia- Arten und durch die partielle Behaa- rung des Halssch. ausgezeichnet. Kopf und Halssch. sehr fein und äulserst dicht verworren, hier und da etwas runzelig punktirt, matt dunkelgrün, letzteres entlang des Seitenrandes und am Hinterrande, ausgenommen in der Mitte, dicht behaart. An den Vorderecken biegt sich der behaarte Streifen hakenartig nach innen und rückwärts und läuft zuweilen in gerader Linie bis zur Mitte des Halssch. zurück. Fld. hinter den Schultern am breitesten, ebenfalls äufserst fein und dicht mit hufeisenartig gebogenen, zum Theil verworren ineinander laufen- den Nadelrissen, so dafs die Oberfläche matt und fein gerunzelt erscheint, aufserdem mit circa 8 sehr seichten und undeutlichen Längsstreifen (circa 5 zwischen Naht und Schulter). Naht glatt mit einer Reihe zerstreuter, feiner Punkte. Schildehen gelblich weils beschuppt, höchstens die Mitte des Vorderrandes kahl. Unter- seite ganz gelbweils behaart, ebenso das Pygidium, nur sind die Haare daselbst mehr schuppenartig. Färbung der Fld. sehr ver- änderlich; bei den typischen Stücken sind sie schwarz mit einem gleichbreiten, hinter der Schulter beginnenden und schräg nach innen laufenden, rothen Streifen, der sich bis zur Naht erstreckt und da, im stumpfen Winkel umbiegend, parallel zur Naht bis kurz vor die Fld.-Spitze fortläuft. Dieses rothe Band kann an seiner Biegungsstelle unterbrochen sein, so dafs die schwarzen Decken dann vier rothe Makeln aufweisen. Bei einem Stück (Mus. Dresd., H. 5928) sind die Fld. ganz rothbraun mit dunkler Naht und ein runder, verschwommener Flecken auf der Scheibe jeder Decke schwärzlich. An diese Gattung würde sich dann die Gattung Popilia an- schliefsen und zwar zunächst mit jenen Arten, die einen unschein- baren, beulenförmigen Mesosternalfortsatz haben. Diese bilden heute den Rest der Burmeister’schen Popiliae spuriae und ist mir aufser der Popilia pilifera Burm. noch eine andere, dieser sehr nahe stehende Art bekannt geworden, die sich namentlich durch noch schwächer entwickelten Mesosternalfortsatz auszeichnet und auf welche ich durch folgende Beschreibung aufmerksam Singhala Burm. verwandten Gattungen und Arten. 305 machen möchte, da sich diese Art möglicherweise mit pilifera gemengt in den Sammlungen vorfindet. Popilia tagala n.sp. Aeneo-viridis, elytris nigris aut in disco ferrugineis; thorace oblongo, antice multo angustiore, angulis anticis aculis, lateribus postice sinuatis medio rotundaltis, ante angulis anticis rectis. Processus mesosternalis obtusus, oblongus, cozas infra viz superans; elytris instructe striato-punctatis, stria secunda ei sexta interdum confusa, prothorace et scutello sat dense, elytris parce pilosis. — Long. tot. 6— 64 mill. Habitat in insulis Philippinis (Mindanao et Luzon). Kopf und Halssch. metallisch dunkelgrün, ersterer ziemlich dicht punktirt, letzteres, aulser der aus kurzen Strichen bestehenden Punktirung, zerstreut behaart, etwas länger als an den Hinterecken breit, an den Hinterecken am breitesten, nach vorn zu stark ver- schmälert mit spitzen Vorder- und stumpfwinkeligen Hinterecken, Seitenrand vor der Mitte leicht, hinter der Mitte etwas tiefer aus- gerandet. Fld. überall mit einzelnen zerstreuten, gelblichen Haaren besetzt, die feinen Punkten zwischen den Streifen entspringen; Naht- streifen gewöhnlich glatt abgerieben, Anzahl der Punktstreifen zwischen Naht und Schulter 8, die Punkte von hufeisenförmig ge- bogenen Strichen gebildet, die Punkte der Seitenstreifen genabelt, 2., 3. und 6. Streifen unregelmäflsiger als die übrigen. Die Decken sind beiderseits hinter dem Schildehen und innerhalb der Schulter- beulen eingedrückt, diese selbst tief zerstreut punktirt. Schildchen an der Basis gewöhnlich kahl. Beine in den beiden Geschlechtern verschieden: Vordertarsen des g1 robust mit breiteren als langen Gliedern, die des @ schlank, erstes Glied viel länger als breit. Pygidium gewöhnlich in der Mitte und an der Spitze kahl gerieben. Reine Stücke sind an der ganzen Unterseite und den Beinen dicht gelblich weils behaart, so dafs nur stellenweise die dunkel metal- lisch grüne Färbung des Körpers durchscheint. Spitzen der Vorder- schienen, sowie alle Fülse pechbraun oder schwarz. Färbung der Fld. veränderlich, entweder tief blauschwarz oder auf der Scheibe in grölserer oder geringerer Ausdehnung gelbroth. Aus der Collect. der Herren G. A. Baer (Paris), E. Brenske (Potsdam), N. van de Poll (Amsterdam). Zum Schlufs sei noch darauf hingewiesen, dafs so wie die Gattung Singhala, auch die Gattung Popilia, die sich aus den ver- schiedensten Elementen zusammensetzt, einer kritischen Unter- suchung sehr bedürftig ist. Beispielsweise zeigt die schon durch die Form des aufgebogenen Clypeus abweichende P. acuta Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 20 306 K. M. Heller: Die mit der Ruteliden- Gattung etc. New., die mir von Hrn. Dr. G. Kraatz gütigst zur Verfügung gestellt wurde, einen so abweichenden Bau der Unterlippe und der Maxillarladenbezahnung, dals ein Zweifel über die Gattungsan- gehörigkeit gerechtfertigt erscheint. Allein eine Revision der Gat- tung Popilia bietet bei der grofsen Anzahl Arten fast unüberwind- liche Schwierigkeiten in der Beschaffung des Materiales, und weils ich daher die mir bei dieser Arbeit zu Theil gewordene Unter- stützung wohl zu würdigen; es sei daher allen in diesem Aufsatz genannten Herren nochmals hiermit mein wärmster Dank aus- gesprochen. Erklärung der Tafel HI, Fig. 11—22. Fig. 11. Seiten- und Ober -Ansicht der Penisspitze von Malaia nigrita Boisd. - 12. Desgl. von Malaia gnomonica Schauf. eh es = - Vandepolli Heller. - 14. - - - vestita Candeze. - 15. - - - ornata Schauf. = ige & = - simulatriz Heller. UST, - - Popilia tagala Heller. - 18. - - Singhala tenella Blanch. gg 192 - Pseudosinghala Dalmani Gyllenh. - 20. - - - Iransversa Burm. - 21. Rechte Vorderschiene und Fuls von Singhala tenella Blanch. g', von vorn gesehen. - 22. Kopf von Singhala tenella Blanch. vergröfsert, die charakte- ristische Form des aufgebogenen Clypeus zeigend. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 307 Weiteres über Dorcadion laeve Fald. Von Dr. K. M. Heller in Dresden. Meine Notiz in den Entomolog. Nachrichten !) (XVIII, 1891, p. 193—194) und mein nur beiläufig brieflich geäufserter Wunsch, Dorcadion talyschense Ganglb. und die schwarze Form des 2 dieser Art, die nach Ganglbauer = /laeve Fald. sein sollte, aus eigener Anschauung kennen zu lernen, veranlalste Herrn E. Reitter, mich in der liebenswürdigsten Weise mit der Zusendung beider Formen zu überraschen, wofür ihm auch an dieser Stelle der auf- richtigste Dank ausgesprochen sei. Die Untersuchung ergab, wie ich bereits früher vermuthete, dafs D. !aeve Fald. eine specifisch verschiedene Form und nicht nur eine unbehaarte schwarze Varietät des 2 von talyschense ist. Bevor jedoch die Artunterschiede nochmals erörtert werden, scheint es geboten, der secundären Sexualcharaktere bei D. taly- schense Ganglb. zu gedenken, weil dieselben nicht allgemein be- kannt und leicht Ursache weiterer Irrthümer sein könnten. Beim g' von talyschense Ganglb. überragen die Hinterschenkel deutlich den vierten Bauchring, beim 2 erreichen sie nur die Hälfte des 3. Bauchringes. Die Fühler des 5 sind viel robuster und etwas länger als die des Q, namentlich ist das 3. Glied auffallend lang und kräftig. Stirn zwischen den Fühler tragenden Tuberkeln beim g schmaler und stärker als beim 2 eingedrückt; mit anderen Worten, ihre Achse ist beim 2 nach oben divergenter. Gröfste Breite und gleichzeitig grölste Wölbung der Flügeldecken beim g' in, beim © vor der Mitte. Letztes Abdominalsegment des g' aus- gerandet. Da Faldermann’s Typus von Zaeve ein @ ist, so muls der Vergleich selbstverständlich auch mit einem solchen von taly- schense, wovon mir zwei Stücke und zwar von der kahlen Form (D. talyschense var. laeve Fald. Ganglb.) vorliegen, vorgenommen werden 2). !) Auf p. 194, 1. c. 10. Zeile v. o. muls Neodorcad. invol- vens Fisch. (= carinatum Gebl.), statt carinatum Pallas stehen. ?) Es sei bemerkt, dals weder mir, noch Reitter behaarte 2 vorlagen. 20* 308 K. M. Heller: D. talychense Ganglb.Q var. Kopf mit einer eingegrabeuen Mittellinie, letztere am Scheitel viel tiefer als auf der Stirn. Stirn uneben, mit unregelmäs- sig vertheilter und ungleichartiger grober Punktirung, Scheitel matt, dicht, grubig und etwas runzelig punktirt. Drittes Glied der Fühler so lang wie das erste. Halsschild mit tiefer Mittel- linie (mitunter verschwindet die- selbe unter der groben runzeligen Punktirung), überall grob. und runzelig punktirt. Vorderrand des Halssch. in schwach convexem Bogen ge- rundet. Fld. flach gewölbt, in der Mitte niedergedrückt, höchster Punkt der Wölbung im ersten Drittel. Bei genauer Seitenansicht ver- läuft der Seitenrand der Decken in der Mitte zwischen der oberen Contour der Fld. und deren un- terem Rand. Weiteres über D. laeve Faldm. 2. Stirn und Scheitel mit gleich tiefer und ziemlich feiner Mittel- linie. Stirn eben, glänzend, mit ziem- lich gleichmälsiger und feinerer Punktirung als bei falyschense, Scheitel glänzend mit sehr zer- streuten grubenartigen Punkten. Drittes Glied kürzer wie das erste. Halssch. ohne Mittell., Scheibe glatt, glänzend, kaum merklich der Länge nach vertieft, beider- seits neben der Scheibe und am Vorderrand mit sehr zerstreuten grolsen grubenartigen Punkten. Vorderrand des Halssch. in der Mitte gerade abgestutzt. Fld. gleichmälsig stark ge- wölbt, höchster Punkt der Wöl- bung in der Mitte. Bei der Seitenansicht scheint der Seitenrand dem unteren Rand der Fld. viel näher als der oberen Contour derselben zu liegen. Die Erörtungen über Dorcadion laeve und talyschense haben aber aufserdem zu einem nicht uninteressanten nomenclatorischen Confliet geführt, auf welchen es nıir gestattet sei, näher einzugehen, da die Ansichten darüber getheilt sind. Die Frage ist nämlich die, ob es gerechtfertigt sei, im Falle wirklich /aeve eine var. des 2 von talyschense wäre, die Priorität Faldermann’s zu wahren und laeve für die Art, talyschense aber als eine var. davon anzusprechen. Abgesehen davon, dafs es Ansichtssache ist, welches die Stammform und welches die Varietät ist, würde bei analog variiren- den Dorcadion- Arten, bei strenger Wahrung der Priorität, einmal die kahle, das andere Mal die behaarte Form als Species, respective Dorcadion laeve Fald. 309 Varietät fungiren, eine Inconsequenz in der Systematik, die manchen so sehr unzulässig erscheint, dafs sie glauben, das Prioritätsgesetz ausnahmsweise darüber aulser Acht lassen zu können. Wir glauben jedoch, dafs das Prioritätsgesetz ein unantastbares bleiben mufs und auch ohne Nachtheil für die Wissenschaft bleiben kann, da ähnliche Fälle in der ganzen Zoologie vorkommen und jedem Fachmann auf seinem Gebiet derartige nomenclatorische Inconsequenzen bekannt sein werden. Ehe wir keinen weiteren Aufschlufs über die Entstehung der schwarzen, kahlen Dorcadion-Formen haben (sie könnten ja eben so gut gleich nach dem Ausschlüpfen durch sofortiges Umher- kriechen in Gras abgescheuerte Individuen sein), können wir ein- fach erklären, dafs einige Dorcadion-Arten im weiblichen Geschlecht dimorph sind, ähnlich wie z. B. das 2 von Dytiscus marginalıs. Gesetzt den Fall, Dityscus marginalis wäre zunächst nach dem ungerippten, dann später nach dem gerippten 2 beschrieben worden, würde man da auch so geneigt sein, vom Prioritätsgesetz abzuweichen? Und doch ist prineipiell der Fall der gleiche. Denjenigen, die in diesem Fall für die Abweichung vom Prioritätsgesetz eintreten würden, können wir empfehlen, für laeve Fald., von welchem sicher auch eine behaarte Form existirt, die erst noch entdeckt werden muls, consequent und practisch folgender Weise zu schreiben: Dorcadion z. var. laeve Fald.!! Brachyta bifasciata Ol. var. caucasica Rost. Die bisher nur aus Sibirien bekannte Brachyta bifasciata Oliv. sammelte ich in diesem Jahre im Caucasus, und zwar in einer merklich kürzeren, gedrungeneren Form mit schmälerer, an der Naht unterbrochener Binde vor dem schwarzen Apicalfleck, mit dem sie am Seitenrande zusammenhängt. Von den drei schwarzen Flecken, welche in der vorderen Hälfte der Flügeldecken stehen, ist der untere viel gröfser als bei den sibirischen Stücken. Die fünf ersten Fühlerglieder sind gelb, während bei bifasciatu das erste Glied schwarz ist. Carl Rost in Berlin. 310 ° [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] Alindria Sikorae Kuwert n. spec. Magna, elongata, cylindrica, nigra aut nigro- aenea, pedibus unicoloribus nigris. Elytra marginata, in lateribus subtiliter serie- punctata, supra alternatis punctorum seriebus in carinulis positis. — Long. 28 mill., lat. 6 mill. Patria: Madagascar. „Spectabili Klug“ (Ins. von Madagascar fol. 116) simillima, sed minor et divergens lingua profunde emarginata brunneo-aut fere nigrociliata, mandibulis brevioribus altque in apice acutiore-dentatis, segmento primo post melasternum huud carinato-elevato, prothorace languidiore megque intra puncta dispersa evidenter subtilissime dense-punctato, clypeo post labrum non emarginato, labro antice fortiter angulato neque angulis rotundatis praedito. Weniger glänzend als spectabilis Klug. Kopf und Halsschild durch überaus feine und sehr dichte mikroskopische Punktirung matt erscheinend. Die Vorderecken des Halsschildes mehr vor- gezogen, das Kopfschild vorn gerade abgeschnitten. Die Oberlippe - am Vorderrande. und die Zunge vorn dunkelbraun, fast schwarz behaart, während „spectabilis“ hell rostrothe Behaarung zeigt. Die Oberlippe vorn gerade, mit scharfen Ecken, auf jeder Ecke oben einen langen, aufrechten, spitzen, beorstenähnlichen Haarbusch zeigend. Vorderrand des Halsschildes ist zwischen den beiden Ausbuchtungen flacher abgerundet. Die Flügeldecken nach hinten sich schwach verschmälernd und an der Spitze zusammen abge- randet, an den Seiten viel feiner reihenweise punktirt, als bei „spectabilis“, oben neben der Naht jeseitig mit vier zu zweien genäherten Punktreihen, während von den nicht genäherten Punkt- reihen neben diesen die abwecehselnden wie bei „spectabilis“ auf einem feinen Kiele stehen. Das zugerundete Schildchen fein zer- streut punktirt; vor ihm das obere Mittelstück der Taille punktirt und mit Mittelrinne. Der erste Bauchring obne stark runde kielige Längserhabenheit hinter den Hinterhüften, wie sie „spectabülis“ zeigt, der 36 mill. lang und ca. 8 mill. breit ist. Ein einzelnes Stück von Hrn. Sikora in den Urwäldern von Madagascar gesammelt und mit einem gleichfalls von ihm gefan- genen einzelnen Stücke von „spectabilis“ als gleichartig mir zu- geschickt. A. Kuwert: Heterocerus Beckeri Kuwert n. sp. 311 Heterocerus Beckeri Kuwert n. sp. Supra brunneus. Fortiter pilosus. Elytrorum externis margini- bus duplicatisgue maculis dorsalhibus et marginibus prothoracis lateralibus lineaque media ochraceo-flavidis. Pedes, sicut corpus pallidi vel ochraceo-flavidi. — Long. 2.2 mill. Patria: Sarepta, Rossia mer. (Becker). 2 Ex. Das kleinste und kürzeste Thier der „Fenestratus“-Gruppe. Von den Doppelpunkten der Flügeldecken, von denen nur zwei Paare auf jeder Decke vorhanden sind, verbinden sich die etwas nach vorn gerückten äuflseren Punkte bisweilen mit dem hell ocker- gelben Seitenrande. Die braune Farbe der Flügeldecken ist heller als die des Halsschildes, der Kopf am dunkelsten. Die ziemlich lange Behaarung verdeckt nicht die Zeichnungen der Flügeldecken. Bei dem dunkleren Stücke ist die gelbe Mittellinie des Halsschildes undeutlich. Gewölbter als die meisten anderen Thiere der Gruppe. Flügeldecken nur 14 mal so lang als zusammen breit und dadurch ist das Thier das verhältnifsmäfsig kürzeste der Gruppe. Die Fühlerkeule dunkel. Die Reihenbehaarung des serieptlosus Motsch. fehlt. Sternolophus noticollis und Solieri. Mulsant beschreibt seinen Sternolophus noticollis aus Algier. Mir ist ein Thier in einem angeblich in Ligurien gefangenen Stücke zugegangen, welches genau zu der Mulsant’schen Beschreibung palst. Weil ich von dorther schon einige neue und interessante Arten erhielt, ist vielleicht die Richtigkeit der Provenienz nicht anzuzweifeln. Da das typische Stück sehr defect war, das mir zugegangene tadellos ist, so will ich einige Unterscheidungsmerkmale von Soleri Casteln. anführen. Das Vorderende des Prosternalkiels läuft in eine sehr lange, nach unten gerichtete Borste aus, während bei Solieri sich nur ein sehr feines, nach vorn gerichtetes Härchen hinter der Spitze des Prosternalkiels zeigt. Das letzte Glied der flachen dunkeln Antennenkeule ist so lang als breit, vorn flach abgerundet, während bei der helleren Keule von Soleri dasselbe länger als breit und vorn mehr zugespitzt ist. Das Kinn ist in der ganzen Breite vorn ausgehöhlt oder vertieft, bei Solierö mehr im mittleren Theile. Von Sternolophus unicolor Cast. aus Africa unterscheiden beide Arten die rothen Beine. 312. A. Kuwert: Heterocerus rectus Waterh. Heterocerus rectus Waterh. In meiner Bestimmungstabelle der europäischen Heterocerus ist diese, mir erst kürzlich aus England zugegangene Art gänzlich übersehen, da mir weder sie selbst, noch ihre Beschreibung !) vorlag. Der Käfer ist eine gute Art, welche in das Subgenus Heterocerus nach Zeichnung und g'-Höckerbildung auf dem Vorder- rande des Kopfschildes hineingehört. Er steht in der Gröflse hinter flezuosus Steph. und salinus Kiesw. zurück und schliefst sich durch seine helleren Beine an arenarius Kiesw. an, ist gröfser als femo- ralis Krin. Die Behaarung des Halsschildes ist sehr viel dichter als bei arenarius Kiesw., der obere Zahn der Maxillen ist viel grölser, mehr löffelartig ausgehöhlt; der Behaarung des Kopfes und des Halsschildes fehlen die einzelnen langen hellen Haare, welche sich bei arenarius und femoralis finden. Die Behaarung der Flügel- decken ist kürzer. Das 3'-Kopfschild mit 2 kleinen Höckerchen am Vorderrande, wie solche auch femoralis zeigt, während der grölsere Q'-fossor dort 2 scharfe Zähnchen und auf den Maxillen einen scharfen, aufgerichteten Oberzahn hat; Damryi ist stärker behaart und in den Flecken der Flügeldecken mehr röthlich; flexuosus Steph. ein gedrungenes, derberes Thier mit schwächerer Behaarung. £ Von Hrn. Fowler (the School-House, Lincoln) eingesandt. !) Trans. Ent. Soc. London 1859, p. 168. Die Red. A. Kuwert in Wernsdorf. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] 313 Bestimmungstabelle der Aphaonus- Arten. I. Seitenrand des Halsschildes vorn nur mit einem borsten- tragenden Punkte. Körper lang, schmal, cylindrisch. A. Flügeld. hinten mit zwei deutlichen Streifen zwischen dem Seitenrande und dem mit Porenpunkten besetzten achten Streifen. Halssch. wenig länger als breit, von der Mitte zur Basis plötzlich verengt. Mittelschienen beim d' innen vor der Mitte mit zwei Zähnen. . . . Starckianus Reitter. B. Fld. nur mit einem Streifen zwischen dem Seitenrande und dem mit Porenpunkten besetzten achten Streifen. Halssch. lang viereckig, viel länger als breit. a. Kleiner, rostbraun (Long. 13— 15 mill.). Streifen 8 nur an beiden Enden mit Porenpunkten besetzt. Halssch. an den Seiten mehr gerundet erweitert, vor den Hinterecken plötzlich verengt. Die Mittelschienen des d innen mit 1—2 mehr oder weniger deutlichen Zähnchen. cylindriformis Reitter. b. Gröfser, pechbraun (Long. 17”—18 mill.). Streifen 8 auch in der Mitte mit einzelnen Porenpunkten besetzt. Das Halssch. seitlich weniger gerundet erweitert, zur Basis ganz allmählich verengt. Die Mittelschienen bei beiden Geschlechtern innen ungezähnt. Aus Central - Tscher- kessien e. m u 2... 0020. compressus”Rost. n. sp. II. Seitenrand des Halssch. vorn mit mehreren borstentragen- den Punkten. Körper robust, an manche Percus- Arten erinnernd. Mittelschienen innen vor der Mitte mit 1—2 Zähnen. a. Fld. tief gestreift mit convexen Intervallen. Körper Hachensr. als lee. ko 220... pseudopercus Reitter. b. Fld. fein gestreift mit flachen Intervallen. Körper ge- wölbter. Aus Abchasien . . . . . . v. abasinus Rost. Carl Rost in Berlin. 314 - [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] Harpalus abasinus Rost nov. Sp- Niger, nitidus, antennis, palpisque rufis, prothorace leviter transverso, angulis posticis subrotundatis, basi punctulato, utrinque impresso, elytris postice in utroque sexu fortiter emarginatis, strialis, interstitiis converis, 3% pone medium puncto unico, T%--ante apicem punctis plusimis impresso. — Long. 9—11 mill. Dem AH. Retowskü Reitter (D. E. Z. 1887, p. 246) nahe ver- wandt, mit ihm in der Färbung und dem tief ausgeschnittenen Apicalrand der Fld. übereinstimmend, durch stärker abgerundete Hinterecken des Halssch. und die Sculptur der Fld. verschieden, deren siebenter Zwischenraum hinten mit einer Reihe eingestochener Punkte besetzt ist. Der Apicalrand der Fld. ist in beiden Ge- schlechtern tief ausgeschnitten. Die Epipleuren sind vor der Spitze plötzlich stark verschmälert und ihr unterer Rand endigt vor der Ausrandung, wie bei manchen Plectes-Arten, in einer deutlich zahnartig vorspringenden Ecke. Beim 2 sind die Fld. fast matt, glanzlos. Aus dem abchasischen Hochgebirge. Plectes protensus Schaum var. Plasoni Ganglb. Von Plectes protensus Schaum sammelte ich in diesem Jahre wieder einige Stücke, die aber von den früher gefundenen so bedeutend abweichen, dafs man sie leicht für eine verschiedene Art halten könnte. Während bei meiner Var. Richteri die tertiären Streifen bis auf schwache Spuren an der Basis vollständig erloschen sind, zeigen die diesjährigen Ex. dieselben entweder ebenso stark oder nur wenig schwächer entwickelt als die secundären Intervalle. Die meisten Stücke besitzen aufserdem eine viel robustere Gestalt mit dickerem Kopfe, breit viereckigem, oben dicht quergerunzeltem Thorax und breiteren, mehr eiförmigen Fld. An derselben Loca- lität fanden sich indels Ex., die — abgesehen von der verschie- denen Sculptur — mit protensus in der Körperform durchaus übereinstimmen. Die Form hat bereits einen eigenen Namen, denn ich glaube nicht zu irren, wenn ich darauf den nach zwei 2 aus Swanetien, resp. Mingretien, beschriebenen Plectes Plasoni Ganglb. beziehe, Carl Rost in Berlin. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] 315 Plectes Reitteri Ret. var. fallax Rost. Eine interessante Form des Reitteri, die in der Sculptur der Flügeldecken dem P. protensus ähnlich wird, unterscheidet sich vom Typ. durch die primären Intervalle, welche sonst nur aus einer Reihe kurzer, spindelförmiger Tuberkeln bestehen; dieselben sind hier in regelmälsige Kettenstreifen umgewandelt. Die secun- dären Rippen treten viel weniger deutlich hervor und zu beiden Seiten der letzteren zeigen sich die tertiären Streifen deutlich entwickelt. Zwischen der Naht und dem ersten primären Ketten- streifen sind zwei Streifen (nämlich das erste secundäre und tertiäre Intervall) bis zur Spitze der Fld. deutlich ausgebildet, von denen bei der typischen Form nur an der Basis schwache Spuren zu bemerken sind. Das Halssch. ist verhältnifsmälsig etwas kürzer und breiter, hinten mehr eingeschnürt und daher fast herzförmig. Die Oberseite des Thieres zeigt einen schwachen, bläulichen Schim- mer. Länge 30—32 mill.e. Ein Pärchen fand ich auf dem circas- sisch-abchasischen Grenzgebirge. Carl Rost in Berlin. Chalcothea Fruhstorferi Kraatz n. sp. von Java. Nigra, nitidissima, elytrorum linea laterali leviter impressa minus regulariter punctata. — Long. 10 lin. Mas tibiis anticis apice dilatatis, intus curvatis. Patria: Java; lex. Q' a dom. Fruhstorfer. Der Chalcothea resplendens Gory von Java im Bau sehr ähnlich, aber etwas flacher und breiter, ganz schwarz, die Tarsen mit Erzglanz, die Vorderschienen des g' an der Spitze etwas mehr erweitert; die Flügeldecken sind bei meinem resplendens-g‘ hinter der Mitte zwischen der Schulterrippe und dem Aufsenrande ziemlich stark quergestrichelt, bei meiner Fruhstorferi dagegen ist nur eine punktirte Linie vorhanden, welche auf dem letzten Dritttheil der Fld. erlischt. Da die Querstrichelung bei meinem resplendens-2 schwächer ist, wäre es wohl möglich, dafs sich die glänzend schwarze Fruhstorferi als Varietät der resplendens herausstellte; aulser der Färbung lassen sich nur geringe Unterschiede angeben; jedenfalls müfste aber dieser ausgezeichneten Farbenvarietät ein besonderer Namen zukommen. Dr. @. Kraatz. ee — 316° [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IT.] Ueber die Gattung Stalagmosoma Burm. Von Dr. @. Kraatz. Herr Reitter giebt in seiner Darstellung der ersten Cetoniden- Gattungen (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, p. 50) an, dafs die Gattung Stalagmosoma „Flügeldecken auf der inneren Scheibe mit Doppel- streifen, die Zwischenräume mit Bogenpunkten“ habe. Die sogen. Doppelstreifen, d. h. die zu Streifen vereinigten Bogenpunkte, lassen die Stalagmosoma-Arten in der That gut von den grölseren Aethiessa-Arten unterscheiden. Es kommen jedoch Ex. vor, welche fast gar keine Bogenpunkte in den Zwischenräumen der Doppel- streifen besitzen. Die Doppelstreifen finden sich nur auf der inneren Scheibe, d. h. auf dem Theile derselben, welcher zwischen den beiden weilsen Nahtmakeln und der Makel am Aufsenrande hinter der Mitte liegt. Ich habe seiner Zeit (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 66) auf Stalagmosoma albella Pall. die Gattung Stalagmopygus begründet und keineswegs die Aehnlichkeit verkannt, welche zwischen der ägyptischen Cynanchi Klug und der persisch-russischen albella Pall. besteht. Ich mufs jedoch bemerken, dafs Hr. Reitter seine Zusam- menziehung beider Gattungen nur durch das Wort „durchaus“ be- gründet, und wahrscheinlich dadurch mit veranlafst worden ist, dies zu thun, dafs Stal. albellus angeblich in dem Zwischenlande Syrien vorkommt. Dies ist indessen durchaus nicht der Fall. Besitzt Hr. Reitter Stal. albellus wirklich aus Syrien? Im Harold’schen Catalog ist Syrien als Fundort bei Stal. alterna-Q Gory angegeben, jedoch auf wessen Autorität? Gory selbst eitirt als Fundort seiner alterna das Cap und bildet als solche eine Art ab, welche als Synonym zu Stal. albella Pall. eitirt wird, aber unzweifelhaft nicht mit derselben identisch ist, weil sie mit sehr deutlich vorspringender Nahtspitze (im Gegensatz zu allen anderen Figuren der Tafel) abgebildet ist. Gerade diese vorspringende Naht- spitze hat Stalagmosoma Burm.!), aber nicht Stal. albella Pall. Dieser Umstand hat mich seiner Zeit mit dazu bewogen, beide Arten als zu verschiedenen Gattungen gehörig aufzufassen, weil zu derselben bei Cynanchi die „ganz auffallend kurzen und dicken !) Burmeister, Entomologie III, p. 808. G. Kraatz: Ueber die Gattung Stalagmosoma Burm. 317 Hinterfüfse des Weibehens“ (vergl. Burm., Ent. Ill, p. 807, Zeile 2 von unten) hinzukommen. Aufserdem ist der Fühlerfächer klein, kurz und dick (Burm., Ent. Ill, p. 385, Zeile 7 von oben). Dazu kommt die auffallende bräunliche Färbung der Fld. und eine eigen- thümlich verschiedene Anlage der Zeichnung der Fld. Der Sub- humeralfleck ist bei Stal. albellus mehr oder weniger rundlich oder viereckig, und erreicht nie den vordersten Fleck; bei Stal. Cynanchi dagegen ist er grölser und verlängert sich nach vorn bis fast an die Basis der Fld., so dals etwa die vordere, schmälere Hälfte des Flecks mit dem vordersten Fleck parallel läuft. Dazu kommt, dafs auf dem Pygidium von Stal. albellus jederseits ein kreisrunder, weilser Fleck steht, die Spitze also stets schwarz bleibt, während bei Stal. Cynanchi oft die ganze Spitze gelb- lich gefärbt ist, indem sich die gelbe Farbe von den beiden gelben Flecken aus am Hinterrand entlang zieht. Aus alledem geht hervor, dafs Cynanchi eine von albellus sehr verschiedene Art ist, wenn sie auch in wesentlichen Merk- malen (weilser Seitenrand des Halssch. und hinten kantig erhabene Naht) mit derselben übereinstimmt, so dafs sie mindestens als Untergattung aufgefalst werden mufls, nach meiner Ansicht besser als Gattung; denn es entwickeln sich gerade bei den Cetonien auf dem africanischen und asiatischen Continente nicht selten ähnliche, aber im Grunde recht verschiedene Typen, so dafs man stets besser fahren und klarer sehen wird, wenn man dieselben als Gattungen auseinander hält, als wenn man sie in einen Topf wirft. Hierzu kommt noch, dafs unter Stalagmopygus albellus Pall. zwei nahe mit einander verwandte Formen mit einander vereinigt werden, welche bisher stets mit einander verwechselt, aber von Pallas und Faldermann so vortrefflich abgebildet wurden, dafs man ‘keinen Augenblick in Zweifel ist, welche von beiden jeder Autor vor sich gehabt hat. Die eine gröfsere (13—14 mill.) ist die viel seltenere; ich erhielt sie aus Osch (Turkmenien) von Hrn. Dr. Staudinger und zwei Ex. von Sultanabad von dem Director des eidgenössischen Museums in Zürich, Hrn. Prof. Dr. Schoch. Dieselbe stimmt genau mit der Abbildung von Pällas (Icones, Insect. I, taf. A, fig. 18). Burmeister hat die Pallas-Form nicht gekannt, sondern bezieht Cetonia alterna Gory, angeblich aus Süd-Africa von Gory als ‚vernalis mitgetheilt, fälschlich auf dieselbe (vergl. oben). Die andere kleinere (10—11 mill.), weniger seltene hat mir Hr. Dr. Staudinger aus Scharud in Persien mitgetheilt, sie ist vor- 318 G. Kraatz: Ueber die Gattung Stalagmosoma Burm. treffliceh von. Faldermann als Cet. Korini abgebildet (Faun. transe. taf. X, fig. 8). | Es ist im hohen Grade wahrscheinlich, dafs die von Schaum für identisch mit Korini Fald. erklärte lepida Fald. („cet individu est un peu plus grand“, Annal. de France 1849, p. 267 oben) mit albella Fald. identisch ist, denn Schaum erklärt (Annal. de France 1849, p. 266 unten) Cetonia Korini für „un petit exempl.“ der Stalagmosoma albella. Burmeister hat die Gattung Stalagmosoma lediglich auf Stal. Cynanchi Cory aufgestellt und beide russische Formen gar nicht gekannt. Es wäre möglich, dals beide Formen als Arten auf- zufassen wären, doch ist es mir bei meinem geringen Materiale nicht gelungen, genügende specifische Unterschiede zwischen den- selben aufzufinden. Bei der grölseren erstrecken sich die Doppel- streifen (nach vorn) über den weilsen Mittelfleck neben der Naht hinaus, bei der kleineren endigen sie an demselben. Faldermann sagt von seiner Cet. Korini: „magnitudine Cet. albellae Pall., tamen magis quadrata, forma clypei thoracisque abunde differt“. Diese Unterschiede fallen aber wohi nur dann scharf in’s Auge, wenn man verschiedene Geschlechter beider Arten mit ein- ander vergleicht; indessen scheint mir die gröfsere Art deutlich längere Fld. zu besitzen. Das besprochene Material läfst sich hiernach so darstellen: Stalagmosoma Burm. Stalagmopygus Kraatz Cynanchi Gory albellus Pallas ? lepidus Fald. Korini Fald. Reitter eitirt die Cet. jucunda Fald. als G/ycyphana Burm., aber mit Unrecht! sie mulste als Gametis jucunda Burm. aufgeführt werden, unter welchem Namen sie Burmeister (Handb. d. Ent. III, p. 52) beschreibt. Schaum hat zwar den Namen Gametis auf die africanischen Arten beschränkt wissen wollen, aber ich habe für dieselben bereits den Namen Phonotaenia vorgeschlagen (Deutsche Ent. Zeitschr. 1880, p. 154). Burmeister eitirt in der Gattungs- Uebersicht (Handb. III, p. 304) ausdrücklich Glye. tricolor Fabr. als typische Art der Gattang Glycyphana. Der Name Gametis hat also der Gametis jucunda und ihren Verwandten zu verbleiben, der Name Glycyphana der Glyc. tricolor und Verwandten. Ueber den Rest der Glycyphana ist es schwer, ein Urtheil zu fällen, da die- selben noch zu wenig allgemein bekannt und schwer zu erhalten sind. Das bleibt noch der Zukunft vorbehalten, da wir über die systematische Scheidung der grölseren Arten noch nicht einmal im Klaren sind. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] 319 War es nöthig, für Platycerus caraboides L. und Genossen einen neuen Gattungsnamen zu erfinden? Von Senator @G. Albers zu Hannover. Wir verdanken die Erfindung eines neuen Gattungsnamens für den Platycerus caraboides L. und Genossen dem Hrn. Weise, der diesen neuen, sonst sehr wohlklingenden Namen Systenocerus durch die Aufnahme desselben in dem von ihm mitverfafsten Cat. Col. Europ. et Cauc. in die Wissenschaft eingeführt hat. Derselbe wird sich dabei für die erste der beiden von Crotch bei seiner Be- sprechung der von Geofiroy aufgestellten Käfer-Gattungen in den Transact. of the entomol. Society of London, 1870, Seite 44 auf- gestellten beiden alternativen Schlufsfolgerungen, wonach entweder der Gattungsname Platycerus als Synonym von Lucanus eingehen oder, wenn er aufrecht erhalten werden sollte, als sein Autor Latreille, der ihn wieder habe aufleben lassen, angeführt werden müsse, entschieden haben. Meines Erachtens würde aber wohl die Annahme der zweiten Alternative die richtigere gewesen sein, da sie den bisher min- destens in der Entomologie allgemein angewandtes Verfahren mehr entsprochen haben würde. Mich selbst hat die Sache sehr unangenehm berührt, da ich schon an sich kein Freund der übertriebenen Anwendung des Prioritäts-Prineips bin und in seinen Resultaten keine für die Wissenschaft nützliche Neuerung erblicken kann. Meine Erwartung, dafs dem in dem vorliegenden Falle von berufener Seite entgegen- getreten werden möchte, hat sich leider bislang nicht erfüllt. Da- gegen ergaben neuere Wahrnehmungen recht unangenehme Folgen jener Namensänderung, da von Anderen, welche den malsgebenden Ideengang und wohl auch den Sachverhalt nicht kennen, daraus die Schlufsfolgerung gezogen ist, dafs nun auch die Lucanus cervus L. Platycerus cervus L. heilsen müsse. Namentlich habe ich in neueren Händler- Verzeichnissen das angewandt gefunden. Würde das richtig sein, so würden wir wohl noch von Lucaniden sprechen können, aber einen Lucanus nicht mehr haben. 320 - @. Albers: War es nöthig, für Plat. caraboides L. etc. Solches würde aber nicht nur sehr zu beklagen, sondern auch falsch sein, denn die Gattung Lucanus ist von Linne schon in der ersten Ausgabe seines Systema naturae, also lange vor Geoffroy oder Scopoli aufgestellt. Hat er nun auch in den folgenden Aus- gaben die ihm bekannten Lucanus- Arten unter Scarabaeus auf- geführt und die Gattung Lucanus erst in der 12. Ausgabe seines Natursystems wieder auferstehen lassen, so ändert das in Beziehung auf die Prioritäts-Rechte nichts, denn was dem Geoffroy und dem Scopoli Recht gewesen ist, ist ihm erst recht Recht gewesen. Aber auch die Beschränkung der Namens-Aenderung auf den Platycerus caraboides und Gattungs-Genossen ist meines Erachtens nicht nöthig und ebenso wenig gerechtfertigt, weil sie eine Be- schränkung, des Rechts eines Autors auf die Benennung neuer, von ihm aufgestellten Gattungen ohne Noth enthält. Warum sollte er einen vacant gewordenen Namen nicht anderweit verwenden dürfen? Ich möchte daher meine Herren Collegen dringend bitten, den Namen Systenocerus für die bisherige Gattung Platycerus des Latreille ferner nicht anwenden zu wollen. Ein neuer deutscher Onthophagus. In der Wiener Ent. Zeit. 1891, p. 241 gab E. Reitter eine Uebersicht der mit Onthophagus Amyntas Ol. verwandten Arten. pag. 244 beschreibt Reitter eine neue Art aus Serbien als Gangl- baueri Reitt. Ich besitze von dieser Art vier Ex. (von Reitter selbst revidirt) aus Rumelien (Michahelles), Caucasus (Bischoff), sowie 1! 19 aus Reichelsheim im hessischen Odenwald vom Oberpfarrer Wider, dem bekannten Araneologen, im September 1819 gefunden und von meinem verstorbenen Vater seiner Zeit ihm als Alces bestimmt. Eine Fundortverwechselung ist aus- geschlossen, da Wider damals als Anfänger nur dort sammelte, wie ich aus der Correspondenz ersehe. Die Art dürfte namentlich im Osten Deutschlands weiter verbreitet sein. Der ebenda pag. 243 beschriebene O. imitator Reitt. aus Algier ist = crocatus Muls., Opusce. ent. 1875, XV, p. 13, den ich aus Teniet-el-Had durch Abeille de Perrin besitze. Dr. L. von Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.) 321 Bemerkungen und Nachträge zu der zusammen mit Herrn Roeschke verfalsten Monographie der paläarktischen Cicindelen. Von W. Horn in Berlin. Der freundlichen Mittheilung des Herrn Dr. L. v. Heyden verdanke ich folgende Notizen: Die bei Wladiwostok vorkommende, von Hrn. Dr. Dohrn (Stett. Ent. Zeit. 1886, p. 287) als Cie. silvatica v. fasciatopunctata bestimmte Cieindele ist in Wirklichkeit = Raddei Mor. Cic. japonica, bisher nur aus Japan bekannt, kommt auch auf Korea vor. Die schwarze Aybrida-Form vom Issyk-kul, die Hr. Dr. L. v. Heyden auf Cic. hybrida v. Sahlbergi bezog, ist wirklich —= Cie. songorica Mann. Roeschke. Von Cie. lacteola besitzt Hr. Dr. L. v. Heyden eine sehr auffallende var., bei welcher die Apmakel von dem übrigen Theil der weilsen Randbinde völlig abgetrennt ist. Die analoge Form für die Hmlunula hat bekanntlich Hr. Beuthin als v. divisa be- schrieben. Das wirkliche Existiren dieser Variationsform ist um so interessanter, als dadurch das Vorkommen der von Hrn. Roeschke als möglich hingestellten Zeichnungsabänderung, bei welcher zwei getrennte Lunulä und ein Mittelrandfleck vorhanden sind, mehr an Wahrscheinlichkeit gewinnt !). Cic. germanica v. Jordani kommt nach Hrn. Dr. L. v. Heyden auch in der asiatischen Türkei vor. Cic. Elisae findet sich auch bei Peking. Cic. trisignata v. siciliensis besitzt Hr. Dr. L. v. Heyden auch von Malta. Cie. litterata Sulz. hatte ich, entgegen der Schaum’schen Auf- fassung, auf die Art mit unbehaarter Stirn bezogen, da mir die Abbildung hierfür zu sprechen schien. Ich mufs jedoch zugeben, 1) Vollkommen analoge Variationsformen findet man bei der nordamerikanischen (ic. rugifrons Dej., nur wird dort zum End- gliede der Variationsformen das, was hier normal ist und vice versa. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 21 322. W. Horn: Bemerkungen und Nachträge etc. dafs letztere ebenso wie die vom Autor gegebene Beschreibung nur sehr schwache Stützen sind, weil äufserst mangelhaft. Ich selbst kannte weder die eine Art, noch die andere aus Bündten. Da nun Hr. v. Heyden aus letzterem Fundorte Stücke besitzt, die unzweifelhaft auf Cic. Iugdunensis zu beziehen sind, so ist folgende Umänderung nöthig: Statt Cie. litterata Sulz. tritt der Name Cic. viennensis Schrank ein, statt Zugdunensis Dej. der Name litteraia Sulz. Cic. rufocondylata Sturm. i.]. ist, wie angenommen, wirklich —= dongalensis Klg. Das mir zur Ansicht geschickte Original-Ex. der Cie. gallica v. copulata Beuth. bestätigt meine Ansicht, dafs man es hier nicht mit einer regelmälsigen Varietät, sondern einer monströsen Aus- artung der Zeichnung zu thun habe. Analoge Anomalien finden sich, wie l.c. erwähnt, auch bei Cic. solufa, japonica, hybrida, hybr. v. magyarica et marilima und, wie ich jetzt neuerdings noch hinzufügen kann, auch bei Cic. silvatica und hybrida v. Sahlbergi. Dieses wiederholte Vorkommen spricht jedoch nur scheinbar dafür, dafs man es mit einer regelrechten Varietät zu thun habe, denn kein einziges dieser Ex. zeigt auf beiden Fld. die angegebene Zeichnung gleichmäfsig entwickelt; die Verbindung zwischen Hm-. und Medianmakel ist entweder auf der einen Seite viel dünner hergestellt als auf der anderen, oder sie ist nur angedeutet, oder fehlt — und das ist gar nicht selten der Fall — vollends. Von irgend welcher Regelmälsigkeit kann also keine Rede sein. Ferner habe ich noch Folgendes zu erwähnen: Mit Cic. asiatica ist Cic. sexspilota Rttr. (conf. Dokht., Ann. Soc. Ent. Belg. 1887) synonym. Von (ic. deserticola habe ich neuerdings 1 Ex. aus Süd-Rufs- land (Astrachan) erhalten, sie ist also sicher europäisch. Von Cie. chiloleuca kommt ebenfalls bei Astrachan eine sehr ausgeprägte dlt-F vor (2 H). Die Verbreiterung der Zeichnungen ist so stark, dafs sie an Cic. hybrida v. Pallasi erinnert. Ein sehr auffallendes Ex. der Cie. tricolor habe ich neuerdings aus China (vielleicht Yunnan?) von Dr. G. Kraatz bekommen. Das Stück ist kupfrig-grün, hat dunkle, metallische K-T. und L-T., ein unbehaartes Basalglied der Fühler, eine ungezähnte und kaum gekerbte Flügeldeckenspitze. Hmlunula ist auffallend weit getrennt, die Mittelbinde am Rande nicht erweitert und besteht nur aus einem horizontalen Randast, der am Ende nach unten umgebogen ist; der Endknopf und die nochmalige Umbiegung nach der Naht zu fehlt völlig. Die Fld. scheinen auch nach hinten zu stärker gewölbt zu sein. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IIL.] 323 Erster Beitrag zur Kenntnils der Oicindeleten von W. Horn in Berlin. Die vorliegende Arbeit soll die erste in. einer längeren Reihen- folge von Aufsätzen sein, welche die Familie der Cieindeleten zum Gegenstande haben. Bei dem völligen Fehlen einer zusammen- hängenden Bearbeitung !) oder auch nur eines systematischen Kata- loges ?) wird es immer schwieriger, sich über das, was beschrieben oder noch unbeschrieben ist, richtig zu orientiren; noch dazu, da die überdies schon schwer zu handhabenden alphabetischen Listen den wünschenswerthen Grad von Vollkommenheit noch lange nicht erlangt haben. So zählt z. B. der Münchener Katalog unter der Gattung Cicindela 418 Arten auf; jetzt ist die Zahl sicherlich schon auf 600 herangewachsen, d. i. die Zahl der als verschieden beschriebenen Arten; weist doch schon der Nachtrag von De- moor in den Belgischen Annalen (1886) und der gleich darauf in derselben Zeitschrift erschienene von Dokhtouroff ca. 140 Namen auf, die ebenfalls zur Gattung Cicindela gehören. Aulserdem sind in den letzten Jahren manche neuen Spezies wieder beschrieben worden und viele vor 1886 aufgestellte Arten noch unberücksichtigt geblieben, so selbst einige aus der bekannten Biologia Centrali- Americana von Bates. Dafs diese nicht die einzigen sind, sondern dafs sich ihnen noch eine ganze Reihe von anderen anschliefsen wird, die in kleineren Werken namhaft gemacht sind, ist wohl selbstverständlich (siehe hierüber auch den Schlufs des Aufsatzes!). Um nun wenigstens einige Anhaltspunkte geben zu können, werde ich mich im Folgenden immer auf den Chaudoir’schen Katalog beziehen, da ihn erstens die meisten Cieindelophilen besitzen werden und er zweitens auf jeden Fall, trotz seiner Lücken (es soll hiermit 1) Nur von kleineren Gruppen, wie den Mandicoridae, Mega- cephalidae, der Gattung Collyris, Dromica etc. existiren derartige monographische Bearbeitungen. 2) Der Katalog der Chaudoir’schen Sammlung ist wohl kaum noch als ein solcher aufzufassen, schon aus dem Grunde, weil er nach dem heutigen Standpunkte nicht viel mehr als die Hälfte aller beschriebenen Arten aufweist. 21* 324 W. Horn: Erster Beitrag nicht etwa ein Vorwurf gegen den Autor erhoben werden; der Katalog ist ja zu einem gauz anderen Zweck verfalst worden!), der umfassendste ist, den es überhaupt giebt. Die von Hrn. Srnka im letzten Hefte dieser Zeitschrift be- schriebene Cicindela imperatriz ist synonym mit Cic. donga- lensis Klg. Die äufserst sorgfältige Beschreibung, die der Autor giebt, palst, abgesehen von der Farbe der Zeichnung, vollkommen (auch in der Anlage der Zeichnung) auf die Klug’sche Art. Was nun diese Farbendifferenz betrifft (die neue Art soll hell-orange- gelbe Zeichnungen haben), so berechtigt dies nicht zur Aufstellung einer neuen Art, ist im Gegentheil ziemlich belanglos. Meist sind auch die Makeln der Klug’schen Spezies nicht weils, sondern hell- gelb. Erwähnen möchte ich noch bei dieser Gelegenheit, dafs man bei derartigen Farbenaugaben der gewöhnlich weilsen Binden ete. kaum vorsichtig genug sein kann; ist es mir doch selber vorgekommen, dafs bei einer ganzen Anzahl von Cic. paludosa, die ich frisch gefangen und unpräparirt erhielt, nach einiger Zeit die zuerst rein weilsen Makeln vollkommen intensiv orange-roth geworden waren. Die Sägespäne, in denen die Stücke verpackt gewesen sind, waren mit einer mir unbekannten Substanz im-. prägnirt. Cic. catena und cancellata sind nur zwei verschiedene Formen einer und derselben Art; sie unterscheiden sich nur dadurch von einander, dafs die erstere‘ mehr Weifs auf den Fld. hat als die zweite und, was auch damit zusammenhängt, eine efl-F ist; cancellata ist also, als später beschrieben, als Varietät einzuziehen. Cic. cyanitarsis Koll. ist eine Varietät der Cic. aureola Klug; die letztere hat aufser der Mittelbinde nur einen oberen Apfleck, die erstere aulserdem noch einen unteren Hmpunkt. Beide Formen liegen mir aus Paraguay (Dr. Drake) vor. Bei manchen Ex. kann sogar die Mittelbinde und schliefslich auch der obere Apfleck fehlen, so dafs die Stücke einfarbig rostbraun sind, ohne jede Zeichnung. — Die diesen Formen sehr nahestehende Cie. chlorosticta Koll. ist an der längs der Naht verlaufenden Reihe von grolsen, grünen Gruben leicht zu unterscheiden. Cic. obseurella und tripunctata Klg. Dej. sind nicht von einander spezifisch verschieden. Die letztere hat dunklere Fld. Die Zeichnung schwankt sehr, kann sogar ganz verschwinden. Cic. congrua Klg. und trilunaris Klg. sind identisch mit einander, wie dies schon Prof. Gerstäcker und Dohrn als wahr- zur Kenntnifs der Cicindeleten, 325 scheinlich bezeichnet haben. Beide sind jedoch weiterhin nur Varietäten der Cie. melancholica, die nach grofsen, robusten Stücken beschrieben wurden, welche dementsprechend auch etwas breitere Zeichnungen besitzen. Sie würden also zur zweiten Form der Cic. melancholica (orientalis) gehören. In der Färbung stimmen sie mit der Stammform überein. Cic. araneipes Schaum ist eine Varietät der fenuipes De;j., und zwar ist sie als Stammform zu bezeichnen, während Dej. die alt-F beschrieb. Dieselbe Erscheinung wiederholt sich bekanntlich bei den verwandten Arten: Cic. obliquata ist die dit-F von obl- quans, fulgidiceps die von graphiptera, anchoralis die von punctati- pennis, Chevrolati Bouc. die von panamensis Bouc. Cie. intermedia Klg. wurde bisher als fragliche Varietät zur Cic. clathrata Dej. gestellt. Dies ist nicht richtig; sie unter- scheidet sich von ihr durch die viel gröberen Augenrunzeln, ist jedoch als Varietät zur Cie. discoidalis zu ziehen. Die Binden sind bei der von Dej. beschriebenen Form etwas dünner. Von Cie. albicans liegt mir ein Ex. aus dem hiesigen Museum vor, das in nichts von Cic. ypsilon verschieden ist, das Stück ist nnr ein wenig kleiner. Da die Chaudoir’sche Beschreibung eben- falls, abgesehen von der Gröfsenangabe, mit der von ypstlon in den wesentlichen Punkten übereinstimmt, so ist die Ohaudoir’sche Art als Varietät zur Dejean’schen einzuziehen. Cie. viridilabris und chlorotica sind von Chandoir (Bull. de Mose. 1852) als verschiedene Arten beschrieben. Es ist wohl als sicher anzunehmen, dafs er in Wirklichkeit nur die verschie- denen Geschlechter einer und derselben Art vor sich gehabt hat; wenigstens lassen sich die Beschreibungen sehr wohl so deuten. Die Oberlippe variirt bei einer mir vorliegenden Anzahl von Cie. chlorochila (B. M.) sehr erheblich, auch die Flügeldeckenspitze ist nieht ganz konstant; dafs die 2 aufserdem stärker gerundet sind, ist natürlich. In der Zeichnung finden sich alle Uebergänge von Stücken mit vier Makeln zu ganz ungefleckten Ex. Das Halssch. schwankt schon bei verschiedenen g' der chlorochila sehr erheblich, wieviel mehr also noch in den verschiedenen Geschlechtern! Als Stammform ist Cic. viridilabris zu betrachten, bei var. chlorochila fehlen einige Makeln. Cic. cabinda Bates und owas Bates sind nur Varietäten der Cie. leucoptera Dej. mit weniger Weils auf den Fld. Bei der von Dej. beschriebenen Form sind die Zeichnungen so ausgedehnt und mit einander verschmolzen, dafs man die eigentliche Grundzeich- 326 W. Horn: Erster Beitrag nung nicht mehr erkennen kann. Bei var. owas Bates (ich glaube ebenfalls, dafs sich owas Chd. i.1l. auf ähnliche Stücke bezieht) sieht man, dafs diese Art dieselbe Anlage der Makeln und Binden hat wie Cic. nilotica Dej., nur ist die ganze Zeichnung etwas breiter angelegt, noch etwas breiter nebenbei gesagt, als bei der von Klug in seinen Jahrbüchern erwähnten nilotica var., mit welcher owas Bates viele Aehnlichkeit hat. Cic. var. cabinda hat eine noch redueirtere Zeichnung; alles ist dünner und aufserdem die Spitze der Aplunula vom Aufsenrande losgelöst. Als Stammform ist wohl var. owas zu betrachten. Ich besitze übrigens die letztere vom Senegal, aus Aegypten und von Sansibar; var. cabinda!) ebenfalls von Sansibar. Cic. auripennis Luc., die Hr. Dokhtouroff unerklärlicher- weise als Zuryoda beschreibt, während er sie nur mit den Hepto- donten vergleicht, ist in Wirklichkeit eine Chilonycha und als solche dicht neben chalybaea zu stellen. In der von mir erworbenen Dr. Richter’schen Sammlung befinden sich Ex. mit mehr oder weniger intensiv grünen Fld. Cic. Escheri Dej. ist durchaus nicht, wie Dokhtouroff (Rev. mens. 1883, p. 54) angiebt, mit Cic. Nysa Guer. identisch; zwischen beiden existirt im Gegentheil überhaupt keine sonderlich nahe Beziehung. Cic. Escheri Dej. wird von Chaudoir mit Unrecht zur 12. Gruppe gestellt, sie gehört ebenso wie Cic, Luzerei, die der Autor in die 40. Gruppe bringt, und die neu beschriebenen Monteiro:, hilariola und Rutherfordi zur 32. Gruppe. Cic. despecta Schaum i. l. bezieht sich auf Cic. elarina Bates (Biol. Centr.- Am.); sie unterscheidet sich nur dadurch, dafs alle Flecke, mit Ausnahme der Scheibenmakel, nicht weils sind, sondern nur durch dunkle Punkte angedeutet, wie dieses bei der nahe verwandten Cic. ismenia und Coquereli ebenfalls theilweise bisweilen der Fall ist. Die Schaum’schen i.l.-Namen haben wohl einige Berechtigung darauf, genannt zu werden. Cic. hirtilabris Horn ist dicht neben (ic. gratiosa Guer. zu stellen, sie weicht von letzterer fast nur durch die allerdings sehr auffallende Behaarung der Oberlippe ?) ab. Auch die Ober- 1) Die von mir in der Monographie 1. c. angeführte Varietät der (ic. nitidula bezieht sich übrigens auf Cic. var. cabinda Bates. 2) Bei der Gattung Ophryodera ist die Oberlippe ebenfalls, ebenso wie das Schildchen, behaart, zur Kenntnifs der Cicindeleten. 827 seite des Halssch. ist stärker behaart; die Zeichnung ist bei einem mir vorliegenden Original-Ex. (B. M.) auf der Scheibe stark zer- rissen. Cic. mandarina (Chd.i.1.) Fleutiaux ist als Varietät zur Cic. cathaica Bates zu stellen. Der letztere Autor giebt in der Beschreibung nur einen Scheibenfleck und einen oberen Spitzenfleck an, mandarina Fleut. bezieht sich dagegen auf stärker gezeichnete Ex., welche aulserdem noch zwei Schulterfleeke (von denen der untere sehr tief und weit nach der Scheibe der Fld. zu steht) haben und eine dünne Linie, die auf der Mitte der Fld. vom Scheiben- fleck nach der Naht zieht, um dann rechtwinkelig herabzusteigen. Die systematische Stellung dieser Art wird von beiden Autoren richtig angegeben. Ob Cie. Fhlori Bates nicht etwa eine der zahlreichen Varie- täten der Cic. flavopunctata Chevr. ist, wage ich noch nicht end- gültig zu entscheiden. Cic. sinuosa Brll. ist nach der Beschreibung auf tortuosa- Stücke zu beziehen. Der Fundort spräche kaum dagegen, hat doch letztere Art eine aulserordentliche Verbreitung. Diese Auf- fassung gewinnt um so mehr an Wahrscheinlichkeit, als Brulle 1. c. die bekannte tortuosa überhaupt nicht erwähnt. Cic. obliquata (et obliquans) soll nach Bates (Biol. Centr.- Am.) identisch mit Cic. graphiptera sein. Diese Bemerkung beruht auf einem Irrthum; haben doch diese beiden Arten schon in der Zeichnung nur sehr wenig mit einander gemein. Der Autor hat offenbar die echte obliquans gar nicht gekannt. (Sollte letztere vielleicht = Cie. panamensis Bouc. sein; die Beschreibung konnte ich leider noch nicht finden.) Cic. erudita Wied. und cognata Wied. scheinen mir nicht spezifisch getrennt werden zu können. Es lagen mir von jeder 2 2 zum Vergleich vor (B. M.), jedoch unterschieden sich diese in keinen irgendwie wichtigen Merkmalen: die L.-T. scheinen bei der zweiten Form etwas mehr metallisch-glänzend zu sein; die Flügeldeckenspitze zeigt keine konstanten Verschiedenheiten; das Halssch. ist ebenfalls nicht wesentlich anders gebaut. Es ist also wohl cognata nur als Zeichnungsvarietät der erudita aufzufassen: bei jener ist die Schultermakel kurz vor dem Ende (auf der Scheibe der Fld.) stark eingeschnürt, bisweilen sogar gänzlich getrennt, und die Spitzenmakel geschlossen. Cic. graphica Bates, deren Zugehörigkeit zur (ic. interstincta der Autor schon in der Beschreibung als möglich erwähnt, ist 328 W. Horn: Erster Beitrag allerdings nur eine Varietät der letzteren Art. Sie ist dunkler gefärbt und etwas stärker gezeichnet. Ob Cie. bivirgula Fairm. wirklich verschieden ist von Cic. lobipennis Bates, scheint mir mehr als zweifelhaft zu sein. Die Bates’sche Art hat ebenfalls die weilse Makel schwarz ein- gefalst, wenngleich es der Autor auch nicht erwähnt. Der einzige Unterschied ist durch die Gestalt der Oberlippe gegeben, die bei der zweiten „medio quadratim productum, unidentatum, lateribus parum sinuatum“ sein soll, während die erstere beschrieben wird als „flavum, margine antico integro, utrinque obsoletissime sinuatum“. Bei der grofsen Variationsfähigkeit der Oberlippe würde dieser Unterschied wohl ohne Belang sein. Eurymorpha nudipennis Boh. i.l. (N’Gami) ist identisch mit Eur. Bohemani (Chevr. i.1.) Boheman !). Ophryodera Poggei Harold ist, wie schon Dohrn (Stett. Ent. Zeit. 1883, p. 357) durchblieken läfst und General Quedenfeldt (Berl. Ent. Zeitschr. 1883) als wahrscheinlich hinstellt, in der That nur eine schwarze Varietät mit weniger Weils auf den Fld. von Ophryodera rufomarginata. Therates punctipennis Bates ist kaum als Varietät (mit weniger ausgedehnter, dunkel-metallischer Scheibe der Fld.) zu dimidiatus Dej. zu stellen; wenigstens wäre diese Farbenabweichung sehr auffallend. Die mir vorliegenden Stücke von dimidiatus Dej. sind bis auf den Schultertheil metallisch. Ther. versicolor Bates, den der Autor fast nar auf Grund der rothen Schenkel von Ther. acutipennis Vand. trennt, ist wohl nur als Varietät des letzteren aufzufassen. Von vier Ex. des hiesigen Museums zeigen zwei Stücke ebenfalls die letztere Bigen- thümlichkeit, und unterscheiden sich diese Ex. von der Bates’schen Beschreibung überhaupt einzig und allein dadurch, dals die Farbe der Fld. dunkler ist, fast schwarz, was jedoch auch bei anderen Arten, z. B. dem gewöhnlichen /abiatus, durchaus nicht selten vorkommt. Tricondyla cavifrons Schaum ist nach meiner Ansicht nicht von Triec. cyanipes Dej. zu trennen. Das einzige Ex., auf welches der Autor seine Art gründete, habe ich vergleichen können. Die von Schaum angegebenen Unterschiede sind ziemlich gering- fügig; die Fld. sind zwar etwas stärker skulpirt, der Buckel etwas flacher, die Stirn etwas tiefer ausgehöhlt; jedoch können alle diese 1) Vergl. im Uebrigen den Aufsatz von Kraatz auf S. 255. zur Kenntnifs der Cicindeleten. 329 Verschiedenheiten individuell sein, auch sind sie so gering, dals man darauf hin wohl kaum eine eigene Art begründen kann. Aus der einen Tric. aptera ÖOl., wieviel mehr also noch pedestris Klg., könnte man nach denselben Merkmalen eine ganze Reihe von Arten machen, die zum Theil viel gröfsere Verschiedenheiten unter einander aufweisen würden, als die von Schaum angegebenen. Bevor ich am Schlufs dieses Aufsatzes einige Nachträge zum Gemminger und Harold gebe, möchte ich noch kurz auf einige systematische Notizen 1) aufmerksam machen, die zum Theil un- beachtet geblieben sind. Die Manticora-Arten sind nach Fleutiaux (Le Naturaliste 1886) auf zwei Spezies zu reduciren: latipennis Wat. und tauberculata De Geer. Amblychila cylindriformis Say et Lee. ist verschieden von Ambl. Piccolominii Reiche: cylindriformis Thoms. (conf. Fleut. 1. e.). Dromochorus Pilatei Guer. (Cicindela maga Lec.) ist ver- schieden von Dromoch. Belfragei Salle (Pilatei Lec. olim; conf. Fleut. 1. c.). Tetracha australis Chd. = Waterhousei Cast. Tetr. fuliginosa Bates —= angustata Chv. (nach Bates). _ Tetr. pulchra Dokht. = pulchra Brown. (conf. Fleut. 1. c.). Tetr. geniculata Chd. = sobrina var. nicht identisch mit sobrina De). Tetr. ignea Bates —= sobrina var. (nach Bates). Ozxychila ebenina Dokht. — nigroaenea Bates (Fleut. 1. c.). Pseudozychila Chaudoiri Dokht. wahrscheinlich —= angustata Chd. (conf. Fleut. 1. c.). Cicindela borneana Dokht. = Crespignii Bates (conf. Bates, Proc. Zool. Soc. 1889). Cic. Belti Bates —= mezxicana (nach Bates). Cic. Chevrolati Boucard — dlt-F von panamensis Bouc. (nach Bates, Biol. Centr.- Am.). Cic. chontalensis Bates — Walkeriana Thoms. (nach Bates). Cienostoma sigma Bates —= Procephalus maculicornis Chevr. (nach Bates). 1) Für die Richtigkeit dieser Notizen sind die betreffenden Autoren verantwortlich! 330. W. Horn: Erster Beitrag Nachträge!) zu den alphabetischen Cicindeliden-Katalogen. Tetracha Hope. carolina v. cyanides Bates, Biol. Centr. Am. p.1 . . Mexico. curagaoica Poll, Not. Leyd. Mus. Vol. VII. Curacao. fervida Dokht., ubi descripta? unde? - - Rev. mens. d’Ent. 1882, % Be Amazon.? pulchra Dokht., Spec. Cieind. p.56 = T.pulchra Brown. Ozychila Dej. ebenina Dokht., Spec. Cie. p. 82 = O.nigroaenea Bates. Cicindela L. aino Lewis, Ent. Month. Mag. 1891, p. 20 . Japonia. argentata v. pallipes Fleutiaux, Ann. Fr. 1889, p. 359. (Lherminieri Chevr. i. 1.) A Guadeloupe. Armandı Fairm., Ann. Fr. 1886, p. 304 . Yunnan. bivirgula Fairm., Ann. Fr. 1889, p. 5 —= lobipennis Bts. Ngan-Hoei. castissima Bates: Biol. Centr. Am. p. 260 Mexico. Chrysippe Bates, Biol. Centr. Am. p. 257 = Davidis Fairm., Ann. Belg. 1837, p. 88 Chin. int. Delavayi Fairm., Ann. Fr. 1886, p. 303 . . Yunnan. Desgodinsi Fairm., Ann. Belg. 1887, p. 88 . „ „Rhibet. dolens Fleut., Ann. 1886, p. CXI . „. Ind.or. erigua Kolbe, Ent. Nachr. 1885, p. 50 hebraea v. guadeloupensis Fleut., Ann. Fr. 1889, p. 358. (Lherminieri Dej. i.l.) . eh Guadeloupe. hydrophoba v. quinquenotata (Sturm i.1.) Bates, Biol. Centr. Am. p.8. Mexico. = v. taretana Bates, 1. c. p. 259 = lobipennis Bates, Proc. Zool. Soc. 1838, p. 380 . Kiu-kiang. regina Kolbe, Ent. Nachr. 1885, p. 49/50 . Africa centr. sinica Fleut., Ann. Fr. 1889, p. 137. (Catoptria).. . Saigon. Africa centr. !) Die Liste soll keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen, dazu fehlt es mir augenblicklich sowohl an Zeit, wie an Litteratur. Sie bringt nur das, was mir bei Durchmusterung eines Theiles der Litteratur aufgefallen ist. Aus diesem Grunde sind auch all’ die Namen, die in der „Monographie der paläarktischen Cicindelen“ aufgeführt, aber noch nicht in den Listen aufgenommen sind, nicht noch einmal namhaft gemacht. zur Kenntnifs der Cicindeleten. 331 Sumbawae Fleut., Ann. Fr. 1886, p. CXII. (Calochroa) Sumbawa. taliensis Fairm., Ann. Fr. 1836, p. 305 = semivittata F. Yunnan. yunnana Fairm., Ann. Belg. 1887, p. 88 (Heptadonta) - Withillii Hope, Col. Man. II, p.23. . . 2 2.2... Nepal. Odontochila Oast. ezilis Bates, Biol. Centr. Am. p. 260 . . . . ... Mexico. Dromica Dej. hezasticta Fairm., Ann. Fr. 1887, p.71. . . . . Uzagara. Therates Latr. Whiteheadi Bates, Proc. Zool. Soc. 1889, p. 383 . . Borneo bor. Collyris F. aureofusca Bates, Proc. Zool. Soc. 1889, p. 216 . . China. Falsche Citate in der Liste von Demoor. Ozychila glabra Waterh., ubi? Cic. Chevrolati Boucard, ubi? cimarrona Raffray, ubi? lagunensis Gauthier, ubi? panamensis Boucard, ubi? vivida Dohrn existirt überhaupt nicht; 1. c. bespricht Dohrn die schon im Gemminger erwähnte (ic. vivida Bohem., welche er zu Cic. abbreviata Klug oder neglecta Dej. gezogen wissen will. Ich lasse diese Frage noch offen, da ich in einer der nächsten Arbeiten die Cieindelen der fleruosa-nilotica-Gruppe im Zu- sammenhange besprechen werde. Bei der grofsen Verwandt- schaft dieser Formen wäre es mir lieb, wenn ich durch Zusendung von Material von einigen Entomologen unter- stützt würde. Ctenostoma ibidion Dohrn ist p. 372, nicht p. XII beschrieben. 332° [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] Ueber die Artberechtigung der Cicindela aulica De). und ©. Aphrodisia Baudı. In meiner Monographie habe ich ©. aulica Dej. und C. Aphro- disia Baudi zusammengezogen, jedoch auch dort schon auf die verhältnifsmäfsig viel kürzeren und breiteren Fld. der Dejean’schen Spezies hingewiesen. Ich konnte damals diesem Umstande nicht so viel Gewicht beilegen, da mir von der ersteren Form nur ein sehr ungenügendes Material (fast nur g') vorlag, und es bei der grolsen Variationsfähigkeit gerade der lunulata-Gruppe leicht möglich gewesen wäre, dafs es sich hier nur um lokale Unterschiede handelte. Durch den Erwerb der Dr. Richter’schen Cicindelen habe ich ein reicheres Material erhalten und das Ergebnils einer nochmaligen Prüfung ist die spezifische Scheidung beider Arten. C. aulica Dej. ist kleiner, die Fld. sind bedeutend breiter, kürzer und flacher, an der Spitze beim d' und ®% viel kürzer abgerundet, schon beim d' stark eingezogen, noch mehr beim 2: bei welchem der Nahtdorn ganz weit zurücktritt und etwas nach oben und hinten gerichtet ist. Die Beine (bes. Schienen und Tarsen der Hinterbeine) sind viel kürzer, nicht länger als bei /Zunulata. Abänderungen sind mir folgende bekannt: ap- und hm-F (bei der also die betreffenden Makeln getrennt sind); die dle- und mrg-F (bei welch letzterer also die beiden mittleren Rand- und der obere Scheibenfleck verbunden sind). Ein Ex. hat auch die Scheibenflecke fast vereinigt. Von Farbenvarianten gehört v. laete-cupreo-viridis Chd. zu dieser Art und nicht zur Aphrodisia. Rein hell-kupfrige Stücke sind ebenfalls selten. Alles, was ich sonst 1. ec. über €. aulica Dej. gesagt habe, bezieht sich auf ©. Aphrodisia. Von den eitirten Fundorten gehört „Cap b. sp., Nubien und Senegal“ zur Dejean’schen Art. Von (ic. lunulata unterscheidet sich die letztere durch ihre breiten, kurzen, auch meist flacheren Fld. Die Flügeldeckenspitze ist bei aulica ebenfalls bedeutend stärker eingezogen, besonders beim 2; nur beim g' ist dieser Unterschied nicht ganz so stark ausgeprägt. Das Halssch. der /unulata scheint im Durchschnitt kürzer zu sein. Walther Horn. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.) 333 Eine neue Limnobaris aus Dalmatien. Von Joh. Faust in Libau (Kurland). Limnobaris Koltzei. Elongata, sublinearis, nigra, subnitida, supra squamis albo-cinereis elongatis sat dense vestita, pectore abdomineque flavescenti-squamosis; rostro incurvo, ante oculos dense punctato et squamulaio; prothorace elongato basi sub bisinuato, antrorsum lateribus paulo convergentibus, moxz pone apicem rotundato- angustato, angulıs posticis acutis, supra aequaliter sat dense punc- tato, linea media angusta impunctata; scutello laevi quadrato; elytris plus quam duplo longioribus, lateribus modice rotundatis, ante apicem ulrinque obsolete impressis, striüs acutis subpunctulatis uni- serialim breviter pilosis, interstitiis latis bi- vel triseriatim squa- mosis. — Long. 5.5, lat. 1.3 mill. Von Herrn W. Koltze in Dalmatien entdeckt und nach ihm benannt. Grölser als L. T-album L.; von den bisher beschriebenen Arten durch die Anordnung und Gröfse der Schuppen zu unter- scheiden. Die Haarschuppen auf den Deckenspatien, der Thorax- unterseite, sowie auf den Schenkeln haben bei T-album dieselbe Form als auf denselben Theilen und auch noch auf der Thorax- oberseite der neuen Art, sind aber nur halb so dick, auf den Spatien einreihig, höchstens unregelmälsig zweireihig angeordnet und lassen daher überall die Körpergrundfarbe vortreten; ferner ist die Mitte des Abdomens kahl. Bei Koltzei stehen die Schuppen auf den Spatien nicht ganz regelmälsig zwei-, stellenweise dreireihig und verdecken fast ganz die Körpergrundfarbe, auch ist die Unter- seite ganz dicht mit randlichen Schuppen bedeckt; aulserdem ist die neue Art durch den langen Thorax mit von der Basis bis vor die gerundet verengte Spitze parallelen, fast geschweiften Seiten, den scharfen Hinterecken wie bei B. morio Boh. leicht kenntlich; die Thoraxspitze ist kaum halb so breit als die Basis. Fühler und Beine sind ähnlich wie bei T-album. Einen ähnlich geformten, aber kürzeren Thorax soll auch der mir unbekannte pusio Boh. von Sicilien besitzen, mufs aber eine mit morio gleiche Körperform haben und auf den Decken mit „squamulis parvis setiformibus parce adspersis“ sein. Aehnliche 33An Joh. Faust: Eine neue Limnobaris aus Dalmatien. kurze Körperform, aber einen Thorax mit gerundeten Seiten, Deckenspatien mit einer Reihe weilser, sehr feiner und kurzer Härchen hat auch eine als crocopelmus Gyll. angesehene Art, welche bis auf die Skulptur !) recht constante Merkmale zeigt und meiner Meinung nach ebenso wenig wie pusio als Varietät von T-album aufgefalst werden kann, da es an Uebergängen von dem gestreckten T-album zu jenen beiden kürzeren zu fehlen scheint; mir wenigstens sind solche Uebergänge noch nicht vorgekommen. Ueberhaupt scheint mir crocopelmus als eine von den hier erwähnten ganz verschiedene Art angesehen zu werden müssen, weil letztere, d.h. T-album und pusio, eine wenigstens gröflstentheils dicht be- schuppte Unterseite haben, während Gyllenhal im Schönherr bei crocopelmus den „corpus sublus parce pilosum“ nennt. Ebenso scheint mir die in Insecta fennica von Sahlberg citirte T- album var. ß mit nur dicht beschuppten Hinterbrustepimeren und drei letzten Abdominalsegmenten, welche ich von Professor J. Sahlberg -in einem Stück als Limnobaris Martulus n.sp. erhielt, eine von T-album specifisch verschiedene Art zu sein. Vielleicht geben diese Auseinandersetzungen einigen Collegen Anlafs, auf die mit T-aldbum verwandten Arten zu fahnden, die früheren Stände zu erforschen und an gut erhaltenen Stücken durch Untersuchung der Bekleidung die Zusammengehörigkeit oder Trennung dieser Arten nachzuweisen. 1) Vier von meinem Freunde Weise bei Berlin gefangene und mir überlassene Stücke dieser Art, bei welcher übrigens gewöhnlich Fühler und Tarsen rein schwarz (nicht röthlich, wie in Gyllenhal’s Beschreibung steht) sind, zeichnen sich durch eine sehr spärliche und namentlich auf den Deckenspatien äufserst feine Punktirung von meinen russischen Stücken aus. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.] 335 Eine neue Sternocera aus Yemen (Süd- Arabien) von A. F. Nonfried in Rakonitz (Böhmen). Gelegentlich der Mittheilung einer Erwerbung einer Lucaniden- und Buprestiden-Sammlung Seitens des Dr. Jordan fand ich dort eine Sternocera vor, die als spec. nov. ex Yemen bezeichnet war. Ich fand dieselbe in der That weder in dem „Essai monogr. du genre Sternocera par Ch. Kerremanns (Ann. Soe. ent. belg. ann. 1888)“, noch in den später publizirten Beschreibungen neuer Arten in verschiedenen Fachschriften. Merkwürdig bleibt mir ihre Stellung in der zoogeographischen Verbreitung der Sternocera- Arten. Bekanntlich erstreckt sich die Heimath dieser Gattung über fast ganz Africa, das nördliche trockene Gebiet von Sahara, Marocco, Tunis und Unterägypten ausgenommen; ferner kommt sie in Asien nur in Syrien (nördlich) und südlich in ganz Vorder- indien, Hinterindien und Üeylon vor. Die neue Art bildet ein interessantes Verbindungsglied zwischen der äthiopischen und suda- nischen Sternocera pulchra Waterh. und der Sternocera syriaca Saunders; sonst kommt sie in Gestalt und Zeichnung der erissa Bug. am nächsten, unterscheidet sich aber von ihr durch ver- schiedene Sculptur der Oberfläche, Färbung der Ober- und Unter- seite und andere Gruppirung der weilslich filzigen Flecken an Thorax und Flügeldecken. Hier folgt deren. Beschreibung: Sternocera Kustai n. sp. Ovata, oblonga, postice attenuata, valde conveza; supra viridi- broncea, subtus aenea vel nigro-viridis, abdominis segmentis cupreo- tinctis dense albido-setosis. Capite rotundato, intra oculos in medio minute marginato dense striato, utringue maculis duabus cupreo tinctis, nitidis-ornato. Antennis nigro-fuscis, opacis. Thorace ruyu- loso, in medio late excavalo, utrinque plaga magna triangulari albido-tomentosa, in medio cupreata, reflexibus viridibus. Elytris subcostatis, dense et rude punclatis, nitidis maculis 5 albido-tomen- tosis ornatis, positis, 1 rotundata ad basıin, 1 rotundata ad humeros, 2 elongatis ad margines, 1] majore elongata post medium. Subtus aenea, valde punctala, punctis rudis; abdominis segmentibus nigro- 336 ° A. F. Nonfried: Eine neue Sternocera etc. Cyaneis, purpureo-micantıbus, utrinque albido-pubescentibus. Pedibus nitidis, grosse punctatis, nigris, tarsis nigro-fuscis, opacis. — Long. 36 mill. Ex Yemen, Arab. orient. Robust, ellyptisch, hinten schmäler werdend, stark gewölbt, oben glänzend bronzegrün, stark punktirt, unten schwärzlich grün mit violettrothem Schein. Kopf rundlich, mit einer wenig erhabenen Längsschwiele in der Mitte, dicht punktirt, dunkel bronze, beider- seits mit einem kupferroth glänzenden Flecken geziert. Fühler schwärzlich, matt glänzend. Thorax länglich, stark gewölbt, die Seitenränder nicht stark geschweift, an der Basis vom Schildchen zu den Hinterecken stark bogig geschwungen, in der Mitte der ganzen Länge nach mit einer breiten und flachen Furche versehen, dicht, jedoch nicht grob chagrinirt, schwärzlich grün mit Bronze- schimmer, mit je einer grolsen, dreieckigen Makel neben der vor- deren Halsschildecke. Diese Makeln sind auf fein gestricheltem Grunde mit kurzen und dichten, weilslich gefärbten Haaren bedeckt; ebenso beschaffen ist die jedoch haarlose Vertiefung in der Mitte des Thorax. Flügeldecken stark und dicht punktirt, die Punktirung geht in der Schulterbuckelgegend in Folge dichterer und unregel- mälsigerer Stellung in grobe Runzeln über. Von bronze-brauner, - grünlich schimmernder Färbung, sind die Flügeldecken beiderseits an der Basis mit je einem dicht weifslich behaarten, rundlichen Flecken geziert, dem ebenso gefärbte nachfolgen, und zwar je einer hart bei der Schulter, dicht bei ihm am Rande ein zweiter, unregelmäfsig geformter, weiter ein rundlicher in der Mitte, endlich ein grolser, langgestreckter in der zweiten Hälfte der Flügeldecken- länge. Nebstdem befinden sich weiter von der Naht, ihr jedoch parallel laufend, je ein Streifen, gebildet aus weilslich behaarten, kurzen, büschelförmigen Punkten, ein zweiter Streifen bildet die Fortsetzung von der an der Basis befindlichen Makel, läuft parallel mit dem ersten, wird gegen die Mitte immer mehr undeutlicher, um dann ganz zu verschwinden. Unten grob flach punktirt; die Bauchsegmente schwärzlich blau mit purpurnen Reflexen, an den Rändern dicht kurz weifslich behaart, die Mitte frei, glänzend. Beine schwärzlich, glänzend, dicht punktirt, 'Tarsen schwarz- braun, matt. Meinem Freunde, dem Paläontologen Prof. Kusta gewidmet. [| [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 337 Zur Charakteristik der Gattung Omotemnus Chevr. Von Joh. Faust in Libau (Kurland). Die Gattung wurde in Ann. Fr. 1883, pag. 559 für Rhyncho- phorus serrirostris Fabr. und 2 neue Arten rhinoceros und miniato- crinitus von Chevrolat aufgestellt und beschrieben. Wenn man serrirostris nicht vor sich hat und z. B. Rhynchophorus palmarum L. (mit etwas abgebogenen Thorax) mit jener Gattungsbeschreibung vergleicht, so findet man eigentlich aulser in der Rüsselskulptur keine Veranlassung, den palmarum nicht für einen Omotemnus zu halten oder mit anderen Worten, Omotemnus von Rhynchophorus zu trennen. Kennt man aber den serrirostris, so begreift man wohl, dafs die Art mit Ahynchophorus viel weniger gemein hat als mit Litorhynchus, Cyrtotrachelus und Macrocheirus, gleichzeitig aber auch, dafs die generellen Unterschiede in der Beschreibung entweder gar nicht, oder ungenau, oder entstelit enthalten sind. Es möge mir daher gestattet sein, diese entschieden gute Gattung genauer zu charakterisiren. Rüssel des 2 gebogen mit 2 Rückenfurchen, welche von der Mitte ab nach hinten gerundet divergiren, allmählich flacher werden, zum Stirnpunkt gerichtet wieder konvergiren und von der Spitze bis zur Mitte einen Kiel herausheben; durch je eine breite und tiefe Seitenfurche entsteht noch ein anfänglich scharfer Seitenkiel; schliefslich erscheint gewöhnlich noch eine mittlere Basalfurche, welche den Rückenkiel dann gabelförmig erscheinen läflst; letzterer verläuft entweder allmählich zur Spitze oder ist vor derselben plötz- lich abgesetzt. — Rüssel des g' gerade oder höchstens an der Spitze gebogen, die beim 2 vorhandenen Furchen sind ganz oder theilweise erloschen; von dem Mittelkiel ist nur ein stumpfer oder zahnförmiger Höcker vor der Spitze nachgeblieben, von welchem aus sich 2 in kurze oder längere Höcker aufgelöste Kiele bis zur Höhe der Fühlereinlenkungen erstrecken. — In beiden Geschlechtern ist der Rüssel von der Basis bis zur Fühler- einlenkung gleichmäfsig verdickt und die Mandibeln haben keinen nach auswärts gerichteten Lappen. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 22 338 Joh. Faust: Zur Charakteristik Fühlergeifsel siebengliedrig 1), Glied 7 mit der filzartigen Keule beilförmig. Thorax immer länger als breit; die gerandete Basis gegen das Schildehen vorgezogen und ein kurzes Stück an den Hinterecken von der Deckenbasis bedeckt; der halsförmige, seitlich und unten abgeschnürte Vordertheil des Thorax ist unten nicht ausgerandet. Schildehen lang lanzettlich. Decken breiter als der Thorax, nach hinten mehr oder weniger verengt mit gerundeten Schultern, die Spitze gemeinsam ausgerandet, die Aulsenecken gerundet; die 5 an der Basis tieferen Streifen neben der Naht sind vor der Spitze etwas abgekürzt, die übrigen nicht sichtbar oder nur als dunkle Linien angedeutet. Pygidium konisch mit fast geraden Seiten, beim g' geneigt und abgestutzt, beim 2 fast horizontal und spitz oder spitz gerundet. Vorderschenkel etwas kürzer als die hinteren, beim g' innen fein granulirt, beim 2 zerstreut punktirt, alle (wie die Schienen abgeflacht) mit einem Haarpinsel an der Basis, die mittleren unten lang —, die vorderen nicht —, die hinteren kurz — gewimpert, die hinteren beim g' zuweilen mit einer zahnartigen Erweiterung unten vor der Spitze, dann aber der Unterrand lang gebuchtet. — Schienen an der Spitze mit einem starken, schräg gerichteten Horn- haken, der Innenrand vor der Spitze mit einem mehr oder weniger deutlichen Zahn zwischen 2 Haarzipfeln, die Unterkante aller, die der vorderen am längsten gewimpert; beim g' die vorderen mehr, die hinteren weniger an der Spitze gebogen. — Tarsenglied 3 er- weitert rundlich und mit Bürstensohle. Fortsatz zwischen den Hinterhüften etwas schmäler als diese, etwas breiter als der zwischen den mittleren und viermal so breit als der zwischen den vordersten. Mittelhüften mit kurzen Borsten in gröberen Punkten; ersterer an der Spitze beiderseits flach ab- gestutzt oder flach gerundet, der Mittelbrustfortsatz ragt spitz- winklig in einen Ausschnitt der Mittelbrust; Prosternalfortsatz hinter den Hüften erweitert und parallelseitig, reicht bis etwa zur Hälfte der Mittelbrust und ist wie diese spitzwinklig ausgeschnitten. In Kürze würde die Diagnose lauten: Rostrum basi fortiter incrassatum, in mare reclum supra inter- rupto-bicarinatum, in femina curvatum 4- carinatum. Mandibulae 1) Ich finde keinen Grund, das beilförmige siebente, von den 6 anderen in der Struktur nicht zu unterscheidende Glied als hornige Basis der Fühlerkeule anzusehen, der Gattung Omotenmus Chevr. 339 lateraliter haud ezsertae. Oculi supra approzimati, subtus fere conjuncti. Prothoraz basi scutellum versus lobato-productus, margine basale pone angulos posticos a margine humerale elytrorum plus minusve obtectum. Elytra quinquestriata. Articulus seplimus funiculi securiformis. Pygidium triangulare. Femora subtus basi unopeni- cillata, antica quam postica brevioria. Tibiae intus fimbriolatae. Articulus tarsorum tertius rotundatus. Coxae posticae quam reliquae magis disjunctae, anteriores approzimatae. Zur Unterscheidung von den nächstverwandten Gattungen mag die folgende Tabelle dienen: 1. Mandibeln mit einem, die Rüsselspitze seitwärts über- ragenden Lappen. 2. Hinter- und Vorderhüften gleich weit, die mittleren am weitesten von einander entfernt, Rüssel in beiden Ge- schlechtern gebogen, in der Mitte etwas schmäler als an beiden Enden, sonst ceylindrisch, Decken mit 5 inneren Streifen, Tarsenglied 3 rund . . . . Macrocheirus Sch. 2. Mittelhüften nicht weiter als die hinteren oder vorderen von einander entfernt; Tarsenglied herzförmig oder dreieckig. 3. Hinterhüften ebenso weit als die mittleren und doppelt so weit von einander entfernt als die vorderen, Vorder- schenkel mindestens so lang als die hintersten; Rüssel gerade, an der Basis verdickt; Tarsenglied 3 dreieckig; Decken mit 5 inneren Streifen, 6 bis 9 nur gegen die Spitze deutlich . . . ......... .Cyrtotrachelus Sch. 3. Hinterhüften am weitesten von einander entfernt, die vordersten nur schmal getrennt, Vorderschenkel höchstens so lang als die hinteren, Tarsenglied 3 mehr oder weniger herzförmig, Rüssel an der Basis nicht oder nur wenig verdickt, Decken mit 9 ganzen und einem halben Punkt- streifen, von welchen die 4 äulseren zuweilen schwach, immer aber an der Spitze deutlich sind . Litorhynchus Sch. 1. Mandibeln ohne einen die Rüsselspitze seitwärts über- ragenden Lappen, Hinterhüften am weitesten von einander getrennt, Vorderhüften nur schmal getrennt, Decken mit 5 inneren Streifen, Vorderschenkel kürzer als die hinteren, Schienen innen gewimpert . . . . .„ Omotemnus Ohevr. Die Eigenthümlichkeit des die Thoraxhinterecke bedeekenden Schulterrandes haben aber nicht nur diese 4 Gattungen mit einander gemein, sondern auch noch die folgenden und zwar mit geneigtem Pygidium: Conocephalus, Aphiocephalus, Dynamis, ferner mit hori- 22* 340 Joh. Faust: Zur Charakteristik zontalem Pygidium: Paratasis, Coraliphorus, Omatolampus, welche zusammen eine natürliche Gruppe bilden. Die übrigen Rhyncho- phoriden-Gattungen mit Protocerius und Rhynchophorus an der Spitze ohne jene eigenthümliche Schulterbildung würden zu einer zweiten Gruppe vereinigt werden können. Nach dieser Abschweifung komme ich wieder auf die Gattung Omotemnus zurück. Von den drei bisher als zu dieser Gattung ge- zählten Arten sind mir die beiden Chevrolat’schen, nämlich rhino- ceros und miniatocrinitus nicht bekannt. Aufser der dritten serri- rostris Fabr. kenne ich noch drei Arten, welche hier besprochen werden sollen. Abgesehen vom Rüssel und der Unterseite weicht serrirostris der nach hinten nur wenig verengten Decken wegen nicht auffallend von Rhynchophorus ab, während die übrigen nach hinten verengten, keilförmigen Arten auf den ersten Blick ihre Verwandtschaft mit Cyrtotrachelus u. s. w. erkennen lassen. Zur Trennung der Arten können Färbung und Grölse, welche Eigenschaften mitunter schon bei beiden Geschlechtern einer und derselben Art variiren, erst in zweiter Linie verwerthet werden. Omotemnus serrirostris Fabr. als Typus der Gattung ist von Gyllenhal in Schh. IV, p. 823 ausführlich beschrieben, so dafs ich hier nur diejenigen Merkmale hervorheben will, welche für seine Unterscheidung von anderen Arten malsgebend sind. In beiden Geschlechtern ist der Thorax an den Seiten gerundet, nach vorn mehr verengt als nach hinten, die Basis jederseits stark zweibuchtig, die Decken sind nach hinten nur wenig verengt und haben deutliche, abgerundete Schultern, sämmtliche Schienen sind aulsen und innen ungefurcht, der Prosternalfortsatz hinter den Vorderhüften kürzer als breit, der Stirnpunkt zwischen den Augen nur klein und flach, der Rüssel oben ungleichmäfsig grob punktirt, die verdiekte Basis ohne Mittelfurche; die Oberseite des Käfers bis auf das Schildchen, Kopf und Rüssel, sammetartig matt, gewöhnlich blutroth, alle Ränder, 2 abgekürzte, zuweilen noch in der Mitte unterbrochene Längsbinden auf dem Thoraxrücken, die Schultern, eine vom Seitenrande getrennte oder mit ihm zusammenhängende Makel vor der Deckenspitze sind schwarz, die Schienen und Geifselglied 7 roth, die Unterseite des Körpers schwarz mit etwas Glanz. Körper- form der Ahynchophorus-Arten. Meine 7 Stücke stammen von Java und sind lang 37—47 mill., breit 17—21 mill. g\. Rüssel vor der Spitze mit einem hohen, dreieckigen Zahn, Hinterschenkel und Hinterschienen unten vor der Basis zahnförmig der Gattung Omotemnus Chevr. 341 erweitert, letztere von dieser Erweiterung bis zur Spitze gebuchtet, Thorax wenig mehr gewölbt als beim 2. ®©. Mittelkiel des Rüssels vor der Spitze zahnförmig abgesetzt, von den 4 Längsfurchen besoı.ders die beiden oberen sehr grob punktirt. Die ganz schwarze Varietät Reaumuri Gyll. kenne ich nicht. Die Beschreibung kenntzeichnet ein auflserordentlich grofses J.. Omotemnus Hauseri n. sp. Elongato-ellipticus obscuro-rufus, supra velulinus; rostro dorso sulcato, sulco maris etiam sulcis duobis lateralibus feminae in parte basali incrassata exzcurrentibus; prothorace lutitudine paulo longiore, basi utringue parum bisinuato, in J breviter elliptico convero, in P antrorsum attenuato et depresso, in utroque sexu nigro-bivittato; scutello nitido medio linea atro-holo- sericea; elylris retrorsum minus attenuatis, humeris vir indicalis, dorso obsolete quinquestriatis, strüs basi profundioribus ac punctatis, humeris marginibus maculisque 2 dorsalibus ante medium nigris; corpore subtus nigro-maculato; femoribus tibiisque posticis subtus obtuse dentatis, genibus tarsisque nigrescentibus, tibüs sulco vage impresso; prosterno sublus minute granuloso (Z\) vel punctato (2); segmento anali maris sat profunde impresse; pygidio sat fortiter remoteque punctato. — Long. 23—30, lat. 12.5 mill. — Java. Hrn. Dr. G. Hauser, von welchem ich unter anderen guten Käfern auch ein Pärchen der neuen Art erhielt, habe ich diesen Omotemnus gewidmet. Die neue Art hat mit serrirostris die allgemeine Körperform, den hohen, dreieckigen Zahn vor der Rüsselspitze, sowie die, wenn auch nur stumpf gezähnten Hinterschenkel und Schienen beim J' gemeinsam, unterscheidet sich jedoch hauptsächlich durch viel geringere Grölse, anders skulptirten Rüssel, dunkles siebentes Geilselglied, beiderseits nur schwach zweibuchtige Thoraxbasis, sowie durch aufsen und innen mit einer, wenn auch nur sehr schwach vertieften Längsfurche versehene Schienen, ganz flach verrundete Schultern und höher gewölbten männlichen Thorax. Stirn zwischen den Augen mit einem tiefen Stirnpunkt. Rüssel (3) an der Spitze gebogen, vor dem hohen, dreieckigen Zahn mit einer bis auf den verdickten Basaltheil reichenden Furche, dessen besonders vorn kielartige Ränder in kleinere und gröfsere Körner aufgelöst sind. Rüssel (?) gebogen mit 4 breiten Furchen, von welchen die beiden oberen, allmählich enger und flacher werdend, beinahe die Basis erreichen, auf der Basalhälfte eine breite Mittel- furche einschliefsen; letztere setzt sich auf der Spitzenhälfte als 342 Joh. Faust: Zur Charakteristik erhabener, sich allmählich verlaufender Kiel bis zur Spitze fort; die Furchen sind viel gröber punktirt als die basale Verstärkung. Thorax mit namentlich beim im Verhältnils zu serrirostris breitem und wenig geschweiftem Antiskutellarlappen, beim g' unten sowie die Seitenstücke der Mittelbrust äufserst fein gekörnelt, beim 2 punktirt. Seitenkanten des Thorax gröber punktirt. Das flache Pygidium hat in beiden Geschlechtern leicht aufgebogene Seiten- ränder und ist mit ziemlich weitläufigen Punkten besetzt, beim 2 die Mitte dachfirstartig etwas erhaben. Sowohl der weniger grolse Stirnpunkt, der ähnlich wie bei Rhynchophorus phoenicis Fabr. nach vorn verengte Thorax, der dreifurchige Basaltheil (beim Z nur einfurchig) als auch eine deutlich doppelte Punktirung des Thoraxrückens des Weibchens (von dieser Punktirung ist beim f nichts zu merken) machen es wahrscheinlich, dafs das 2 einer anderen Art angehört als das d', für welches letztere ich, wenn sich die Nichtzusammengehörigkeit bestätigen sollte, den Namen Hauseri beibehalte. Was mich abhält, Hauseri für miniatocrinitus Chevr., Ann. Fr. 1883, p. 560 zu halten, ist das Pygidium, welches nach Chevrolat mirute et crebre punctatum sein soll, bei Hauseri aber sat fortiter remoteque ist. Ueberhaupt dürfte es ohne Ansicht der Type schwer sein, die Chevrolat’sche Art nach der Diagnose zu erkennen, da letztere nur noch solche Merkmale enthält, welche allen Omotemnus- Arten eigen sind; jedenfalls aber ist die Längenangabe 15 im Verhältnifs zur Breite 10.5 mill. eine unrichtige und soll wahr- scheinlich 25 sein. Omotemnus Fleutiauri habe ich eine dem Hauseri sehr ähnliche Art von Saigon genannt, deren Diagnose etwas später in einer kleinen Arbeit über Indo-Chinesische Curculioniden gegeben werden soll. Dieselbe hat die Ahynchophorus-Form, ist oben bis auf die feinen Ränder, den halsförmigen Thoraxvorderrand, eine Punkt- makel in der Mitte des Seitenrandes, den Kopf und die Fühler roth-sammetartig; das Schildehen beim g' roth, beim 2 schwarz; unten glänzend, beim g' roth mit einigen schwarzen veränderlichen Makeln, mit schwarzen Knieen und Tarsen, beim Q ganz schwarz mit schwarzen Beinen, nur die beiden letzten Bauchsegmente an den Seiten roth, das Pygidium schwarz mit rother Mitte. Ein d\, welches auf dem Thorax und den Decken dieselbe schwarze Zeichnung wie Hauseri zeigt, habe ich var. bisignatus genannt. Die Art unterscheidet sich von Hauseri besonders durch den dreifurchigen, viel kräftiger punktirten, verdickten Basaltheil des der Gattung Omotemnus Chevr. 343 Rüssels, den Thorax, welcher nicht wie bei Hauseri nach hinten und vorn verengt ist, sondern dessen Seiten bis vor die Mitte parallel, feiner punktirt sind, eine schwarze Punktmakel zeigen und endlich durch den fehlenden Zahn der männlichen Hinter- schenkel. Länge 28—36, Breite 10.5—12 mill. Omotemnus ceylanensis Roelofs., als Ahynchophorus beschrieben, ist jedenfalls ein Omotemuns, obgleich Chevrolat denselben in Ann. Fr. 1883, p. 561 als Rhynchophorus und wohl nur irrthümlich mit einem Stern (d. h. in Chevrolat’s Sammlung vertreten) eitirt. Die Beschreibung des männlichen und weiblichen Rüssels (Ann. Belg. XIX, p. V) und der Vergleich mit serrirostris beseitigen jeden Zweifel, dafs wir es in der Roelofs’schen Art mit einem Omotemnus zu thun haben, welcher mir in einer stattlichen Reihe vorliegt. Im Gegensatz zu den vorhergehenden 3 Arten hat ceylanensis die keilförmige Cyrtotrachelus- Form. Beim g' ist der Thorax gewölbt, schwarz mit 2 rothen Längsbinden, beim 2 oben flach und wie die Decken roth-sammetartig mit olivenartigem Reif; in beiden Geschlechtern sind noch Rüssel, Antennen, Pygidium, Schienen, Tarsen und die flachen Decken roth, die übrigen Theile, die glänzende Unterseite, die Deckenschultern, sowie die feinen Ränder der Decken schwarz. Selten zeigt das Abdomen an den Seiten und in der Mitte kleine röthliche Trübungen; auch die beiden rothen Thoraxlängsbinden des g' verschwinden theilweise oder auch (bei 1 Stück) ganz, die schwarze Farbe dehnt sich dann aber auch von den Deckenschultern auf die Basis, in grölserer Breite auf den Seitenrand aus, bedeckt eine mit der Basis zu- sammenhängende, die Spitze nicht ganz erreichende Längsbinde auf den Spatien 3, 4, 5, sowie die Mitte des Pygidiums, während Rüssel, Antennen, Schienen und Tarsen nur dunkelbraun, also am längsten widerstandsfähig gegen die schwarze Farbe sind. Ganz schwarze Stücke sind mir nicht vorgekommen, doch höchst wahrscheinlich. Auf solche Stücke liefse sich Ahynchophorus introducens Walk., Ann. Mag. 1854, p. 213, von Ceylon, 18 lin. lang, deuten. Aus der unzulänglichen Beschreibung scheint mir immer- hin hervorzugehen, dafs ein Calandride dieser Grölse, welcher „Niger, velutinus, subtus nitens, rostro nitente striato, femoribus basi tibüsque subtus aurato pubescentibus“ nur ein Omotemnus sein kann. Die specifischen Unterschiede von den vorhergehenden Arten liegen in der keilförmigen Körperform, in der Form des Thorax, in der Deckenskulptur des g', sowie in dem verlängerten (länger als breit) Postcoxalfortsatz, welch letzterer hier länger als breit, 344 Joh. Faust: Zur Charakteristik bei den vorhergehenden breiter als lang ist. Thorax mit schmalem, weit gegen das Schildchen vorgezogenem Mittellappen, die Seiten von den Hinterecken ab oder wenig nach vorn divergirend (d'), oder aber geschweift schwach convergirend (9); oben beim d' äulserst fein gekörnelt und mit weitläufigen Punkten, unten sehr dicht und gröber gekörnelt; beim 2 oben ohne sichtbare Skulptur, unten schwächer gekörneli. Decken beim $ fein und nicht dicht gekörnelt, beim 2 ohne sichtbare Skulptur. Schienen aufsen und innen mit eingedrückter, flacher Längsfurche. Rüssel in beiden Geschlechtern auf der verdickten, fein und weitläufig punktirten Basis mit 3 Längsfurchen, von welchen die mittlere beim g' zwischen den beiden üblichen Tuberkelreihen vor der Spitze in einen klei- neren Tuberkel, beim 2 von der Mitte an in einen Kiel übergeht, welch letzterer an der Spitze schräg verläuft. Weder Schenkel noch Schienen des g' sind an der Basis gezähnt. Das Pygidium beim g' breiter abgestutzt, flach gewölbt, beim 2 schmal abgestutzt, kaum gewölbt, in beiden Geschlechtern sehr weitläufig, beim Q' etwas gröber puuktirt. Länge 31—40, Breite 12—17 mill. Omotemnus carnifez n.sp. 2. Cuneiformis, supra depressus lateritius, supra velutinus; corpore subtus nilido, suturis, vitta abbre- viata prosterni, abdominis medio, antennis, cozis, genibus tarsisque - nigris; rostro arcuato femoribus anticis paulo longiore, parte basali remote punctato bisulcato et unifoveolato, antice late 4-sulcato, 3-cari- nato, in sulcis grosse ruguloso-punctato,; prothorace elongato antror- sum angustato, lateribus in parte basali parum sinuato, lobo basali acute rotundato ulrinque parum sinuato, margine antico posticoque nigricantibus; elytris prothorace multo latioribus, humeris rotundatis, apice conjuncthim emarginatis fere truncatis, margine postico sub- toroso, margine laterale suturaque nigricantibus, obsolete 5-striatis, strüs basi profundioribus vir punctatis; pygidio acuminato subtiliter remeteque punctato, late subbisulcato; femoribus brevioribus, tibüis longitudinaliter impressis; processu postcazle transverso. — Long. 35, lat. 19 mill. — China. Das vorliegende 2 hat ganz die Grölse und Form eines ceyla- nensis mittlerer Gröfse, die Seiten des Thorax sind ebenso, wenn auch etwas weniger geschweift, die Decken haben ebenso entwickelte Schultern; es weicht jedoch hauptsächlich ab: durch das spitze, flach zweifurchige Pygidium, den queren Postcoxalfortsatz, die kürzeren Schenkel, den breiteren, an den Seiten nur schwach geschweiften Antiskutellarlappen, sowie durch die Färbung. Die Stirn hat einen tief eingedrückten Punkt zwischen den Augen, der der Gattung Omotemnus Chevr. 345 verdickte Basaltheil des Rüssels eine tiefe, abgekürzte Mittelfurche. Der Thorax ist an der Basis am breitesten, unten noch viel feiner als beim ceylanensis-Q, kaum sichtbar granulirt. Die Decken- streifen sind nur an der Basis tiefer und breiter, sonst sehr fein fünfstreifig. Chevrolat beschreibt, Ann. Fr. 1833, p. 560, das g eines ganz schwarzen, mir unbekannten O. rhinoceros, zu welchem der rothe carnifez möglicher Weise das 2 ist. Bestimmungstabelle der 5 besprochenen Arten: . Körperform ARhynchophorus ähnlich. Oberseite in beiden Geschlechtern matt, sammetartig. . Schienen aufsen und innen ohne Längseindruck, Decken mit deutlichen Schultern, Geifselglied 7 roth, Hinterschenkel des g' an der Basis unten mit deutlicher Zahnecke: serrirostris Fabr. . Schienen aufsen und innen mit einem Längseindruck, Decken mit verrundeten Schultern, Geilselglied 7 schwarz. . Rüssel auf dem verdickten Basaltheil nur mit einer Mittel- furche, Seiten des Thorax gerundet und schon von der Mitte ab nach vorn allmählich verengt, Pygidium flach ohne Längs- eindruck neben dem Seitenrande. . . . . . Hauseri Fst. . Rüssel auf dem verdickten Basaltheil mit einer Mittel- und 2 Seitenfurchen, Seiten des Thorax sehr wenig gerundet, erst weit vor der Mitte und schneller zur Spitze verengt, Pygidium auf der Spitzenhälfte mit einem flachen Längs- eindruck neben dem Seitenrande. . Oberseite einfarbig roth . . . . 2... Fleutiausi Fst. . Thorax mit 2 abgekürzten, schwachen Längsbinden, Decken jederseits vor der Mitte mit einer runden, schwarzen Makel: var. bisignatus Fst. . Körperform Oyrtotrachelus ähnlich, Oberseite beim 2 sammet- artig, beim g' Thorax glänzend und Decken matt, etwas fettig aussehend. . Antiskutellarlappen beiderseits durch eine tiefere Buchtung schmal und weit gegen das Schildchen vorgezogen, Post- coxalfortsatz länger als breit, Pygidium an der Spitze abge- stutzt (auch beim 2), gleichmäfsig flach oder wenig gewölbt, ohne Längseindruck an den Seiten . . ceylanensis Roelofs. . Antiskutellarlappen breiter, weniger gegen das Schildehen vorgezogen, beiderseits kaum gebuchtet, Postcoxalfortsatz breiter als lang, Pygidium, wenigstens beim 2, gerundet zugespitzt, die Mitte der Länge nach gewölbt und an den Seiten scheinbar mit einem Längseindruck . . carnifez Fst. mr 346 “ [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.) Plectes Starcekianus Ganglb. und imperator Starck = obtusus. Im mittleren Tscherkessien fand ich einen Plectes, der mir durch seine prächtig goldrothe, seltener grüne Färbung und durch die ziemlich von einander abweichende Körperform beider Ge- schlechter auffiel. Beim d' ist das Halsschild schmäler und die Fld. sind oval; das @ dagegen besitzt einen ziemlich breiten Thorax und lang elliptische, mehr parallele Fld. Ich erkannte in dem Thiere sofort eine Rasse des äufserst variabeln P. obtusus Gglb., die, aufser durch die Färbung, besonders durch- die Form des Halsschildes sich auszeichnet. Das Letztere besitzt nämlich einen breiter abgesetzten, stark aufgebogenen Seitenrand und nach hinten lang vorgezogene, spitze Hinterecken, wodurch es einigermafsen dem des Starcki Heyd. ähnlich wird. Eine solche Halsschilds- bildung sollen nun P. Starckianus Gglb. und P. imperator Starck besitzen, die beide von derselben Localität (Central- Circassien) stammen und nach einzelnen Individuen beschrieben wurden. Gangl- bauer und Starck haben wohl ohne Zweifel dieselbe Art vor sich gehabt; der Erstere beschrieb ein violettes Q, der Letztere einen goldrothen g. Die vom typischen obtusus etwas abweichende Thoraxform kann als ein specifisches Merkmal nicht angesehen werden, da alle Uebergänge sich nachweisen lassen und aufserdem bei allen Neoplectes-Arten die Form des Halssch. sehr bedeutenden Schwankungen unterliegt. So behauptet z. B. Reitter (D. E. Z. 1839, p- 204), dals Plectes Reitteri ein grolses, fast quadratisches Halssch. mit durchaus breiten, hoch aufgebogenen Seitenrändern und langen, nach hinten vortretenden Hinterwinkeln besitze. Diese Angaben treffen wohl in der Regel zu, indefs habe ich auch zahlreiche Stücke aus Östeircassien, deren Thorax dem des obtusus voll- kommen gleicht. Aus Ganglbauer’s und Starck’s Beschreibungen vermag ich im Uebrigen keinerlei Unterschiede ihrer Arten vom oblusus herauszufinden. Der Letztere ist nach dem mir vor- liegenden Materiale eine hinsichtlich Färbung, Gröfse, Sculptur und Körperform äufserst veränderliche Art, von der manche Stücke sogar dem Prometheus nahe kommen. Carl Rost in Berlin. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] 347 Erwiderung auf den Protest des Herrn Brenske in der No. XIV, 1891, der Entomologischen Nachrichten von Dr. @. Kraatz, Redacteur. Herr Brenske veröffentlicht in den Entomologischen Nach- richten, p. 211 dieses Jahres, einen Protest dagegen, dafs ihm von dem Redacteur der Deutschen Entomologischen Zeitschrift ver- weigert worden sei, sich in demselben Blatte zu rechtfertigen, in dem er angegriffen sei. Worin bestehen diese Angriffe? darin, dafs ich S. 352 gesagt habe: „weshalb Hr. Brenske den Käfer zu Polyphylla gestellt hat, vermag ich nicht anzugeben. Ich bin jetzt auch überzeugt, dafs Polyphylla Quedenfeldti Brenske nach einem kleinen Ex. der Melolontha mauritanica beschrieben ist“. Aus dieser meiner Angabe hätte Hr. Brenske entnehmen können, dafs Lucas den Käfer zuerst als Melolontha und nicht als Polyphylla beschrieb, wie Hr. Brenske fälschlich angiebt. Da Hr. Lucas sich wenig mit Melolonthiden beschäftigt hat, ist es ihm nicht zu verdenken, dafs er den inzwischen zu Polyphylla gestellten Käfer bei dieser Gattung beliels, als ihm zwanzig Jahre später das Weib bekannt wurde. Seine Briefzeilen vom 25. Februar 1891: „Si vous faites un genre nouveau avec mon Polyphylla mauritanica les caracteres generiques sont en grande partie fournis par la femelle: celle ei en effet est tres curieuse: son funicule presente six feuillets dont le premier est tres petit“ beweisen, dafs er ein ganz richtiges systematisches Gefühl hat, denn Erichson stellt an die Spitze der Diagnosen von Polyphylla, Anozia und Melolontha die verschiedene Zahl der Fühlerglieder bei Mann und Weib. Ich habe dies nur deshalb nicht gethan, weil das Weib nicht in meinem Besitze und mir unbekannt war. Als ich in Folge der Brenske’schen Entgegnungen an Lucas schrieb, gab er mir die erwünschte Auskunft; aus derselben folgt, dafs Polyphylla mauritanica nicht zu Polyphylla gestellt werden kann, denn dieselbe hat nach Erichsons Gattungsdiagnose eine fünfgliedrige Fühlerkeule des Weibchens. Die Leser, welche Interesse iür das haben, was 348° G. Kraatz: Erwiderung Hr. Brenske über das allgemeine Wesen!) der Gattung denkt und ihn veranlafst „bei der grolsen und durch die tausende von neuen Arten steigenden Bedeutung des Gattungsbegriffes, mit dem Aus- theilen neuer Gattungsnamen möglichst haushälterisch und vorsichtig umzugehen“ können dieses und mancherlei Anderes in der Karsch- schen Zeitschrift nachlesen; ich glaubte im Interesse der Leser dieser Zeitschrift mit dem Raume ebenfalls haushälterisch umgehen zu müssen. — Hr. Brenske betrachtet es weiter als einen Angriff, dafs ich seine Polyphylla Quedenfeldti mit mauritanica vereinigt habe; aber nicht ohne die Gründe dafür anzugeben. Ich würde seine Gegengründe aufgenommen haben, wenn für mich nicht durch Ver- gleichung neuen Materiales, welches aus derselben Quelle stammte, wie die von mir besprochene P. mauritanica, welche ich Herrn Brenske zur Ansicht zugeschickt habe ?), der vollständige Beweis erbracht wäre, dafs die von Reitter unterschiedenen P. mauri- tanica und (uedenfeldtii identisch wären. Während bei meiner an Hrn. Brenske zugesandten mauritanica die Seitentheile der Brust dicht beschuppt sind, fehlen bei einem anderen Ex. aus der- selben Quelle die Schuppen zwischen den Haaren auf der Brust vollständig. Hr. Weise und andere Herren in der Gesellschaft waren meiner Ansicht, dafs auf die Anwesenheit dieser Schuppen kein specifisches Gewicht zu legen sei und Hr. Weise versprach mir, diesen Sachverhalt Hrn. Brenske mitzutheilen. Allerdings hat nicht Hr. Brenske, sondern Hr. Reitter den erwähnten Unterschied aufgefunden (vergl. Wien. Ent. Monatschr. 1390, p. 22), aber er hält ebenso wenig Stich, wie der von den Hinterwinkeln des Halssch. hergenommene. !) Ueber das specielle Wesen der Gattung Polyphylla denkt Hr. Brenske noch wie früher, denn in einem Briefe von diesem Jahre hält er seine Ansicht aufrecht, dafs Achranozia (Kraatz) Königi Brenske eine Polyphylla sei; dieselbe war ihm als Anozia eingesandt worden. 2) Er findet an demselben einen sehr charakteristischen, feinen Unterschied von seiner mauritanica, welche Schuppen und Schuppenhaare gemengt zeigt, während Owedenf. Schuppen von gleicher Form hat. Ich habe in einer Sitzung der Deutschen Gesell- schaft Anozia orientalis von verschiedenen Fundorten vorgelegt, welche beweisen, dafs bei einer Art sehr verschiedene Haar- bildungen vorkommen und bemerke, dafs Hr. Reitter in der Beachtung der Haarbildung zum Theil zu weit gegangen ist, da die Haare unwiderleglich variiren. auf den Protest des Herrn Brenske. 349 Hiernach hatte ich keine Veranlassung, die Seiten unserer Zeitschrift mit den Erörterungen eines empfindlichen Autors zu füllen, welcher nicht unterlassen hat, sich an Hrn Dr. Karsch zu wenden, und mit denselben die Seite 215 füllt. Ich erinnere an Hrn. Brenske’s Auslassungen auf meine Deutung des Rhizotrogus limbatipennis Villa, deren zweite 5 S. fortnimmt und in der die Richtigkeit meiner Angaben angezweifelt wird, so dafs eine Anzahl von Mitgliedern unserer Gesellschaft dieselben durch ihre Unter- schrift bethätigen mulsten. Auf die von Hr. Brenske angegebenen, nicht leicht bemerk- baren, feinen Unterschiede in der Behaarung habe ich nieht Rück- sicht genommen, da in der Behaarung der Arten der nahe ver- wandten Gattung Anoria so bedeutende Unterschiede vorkommen !), dafs man dort in viel höherem Grade an eine Verschiedenheit der Species glauben würde, wenn nicht die sämmtlichen übrigen Merk- male genau übereinstimmend wären. Ein Weibchen der Anozia orientalis Kryn. ?) mit durchgängig schuppenartiger Behaarung der Fld. (aus Syrien von Hrn. v. Kraatz- Koschlau mitgetheilt) wurde von mir in einer Februar-Sitzung der Gesellschaft vorgelegt, während sonst orientalis 2 nur fein behaarte Fld. mit Schuppenflecken zeigt ?). Andererseits variirt die Behaarung auf der Unterseite des Halssch. sehr bedeutend, und es sind sogar griechische Ex. vor- handen, deren Epipleuren hinten nicht mit einem hellen, weilsen Haarflecken versehen sind. ‘) Hierbei will ich zugleich die Bemerkung anknüpfen, dafs die Unterschiede der Anozia meridionalis Reitter (aus Griechen- land und Syrien) von der orienlalis Kryn. meines Erachtens nicht specifische, sondern Rassen-Unterschiede sind. Die Beschuppung der syrischen orientalis ist meist gelblich, meine kleineren syrischen Stücke mit heller, weifser Behaarung stammen von einer anderen Localität als die mit gelblicher Behaarung, und griechische Stücke von der Gröfse der grolsen syrischen habe ich noch nicht gesehen. ?) Krynicki hat diese Art zuerst nach russischen Ex. be- schrieben; auch liegen mir sicilianische Stücke von Spinola vor; beide Fundorte erwähnt Reitter nicht. 3) Anozia cingulata Mars. mit dichter, weilser und fast gleich- mälsiger Beschuppung und einigen weilsen Schuppenflecken hinter der Schulterbeule ist sicher nichts als eine syrische Varietät der orientalis. Ich besitze Stücke dieser „kleineren Art“, welche den grölsten syrischen fast gleich kommen, Es giebt auch Stücke ohne Schuppenflecke, 350 G. Kraatz: Erwiderung Griechische Stücke mit beschuppten Epipleuren sind mir noch nicht vorgekommen, weil die Schuppen eben nur bei syrischen Stücken in sehr verschiedener Stärke sich finden. Ich bemerke: ad No.3, p. 211: Ich habe nicht behauptet, dals bei Poly- phylla Schönfeldti eine ähnliche Bildung der Stirn vorkomme, wie bei cavifrons Le Conte, sondern (p. 272 der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1590) gesagt, der Name Polyphylla cavifrons deute an, dafs eine ähnliche Bildung vorkommt. Wenn Hr. Brenske findet, dafs dieser Name „nicht ganz glücklich gewählt ist“, so hat er dies Herrn Le Conte vorzuwerfen. ad No. 6, p. 211: Durch die Zuschrift von Hrn. Lucas ist erwiesen, dafs Sphodrozia trotz aller Proteste des Hrn. Brenske wegen der Fühlerbildung des 2 nicht zu Polyphylla gehören kann; ich habe diese Proteste nicht vorgesehen. Der Bau der Fühler ist durchaus abweichend; hierin liegt meines Erachtens ein natür- liches und kein relatives Merkmal. Ich möchte Hrn. Br. auch darauf aufmerksam machen, dals sämmtliche Polyphylla keine Rippen auf den Flügeldecken zeigen, Sphodrozia dagegen deutlich vier !) (von denen Hr. Br. nur drei beschrieben hat). Diese Rippen deuten auf eine nähere Verwandtschaft von Sphodrozia mit Melolontha hin, und legt man dem Vorhandensein dieser Rippen in neuerer Zeit einen grölseren phylogenetischen Werth bei als früher. Bei der Gattung Anozia sind zwar bisweilen Rippen an- gedeutet, aber niemals so deutlich vorhanden wie bei Sphodrozia. ad No.7, p. 211: Hr. Brenske findet den Namen Sphodroria unglücklich gewählt, „weil derselbe an Anozia erinnert, statt an Polyphylla, wohin die Art gehört“. Sein Erinnerungsvermögen braucht indessen mich und andere gar nichts zu kümmern, um so weniger, als der selige Coquerel Sphodrozia Lucasi Coqu. als Anozia und nicht als Polyphylla beschrieben hat! Den Beweis dafür, dafs diese Art identisch mit Sph. mauritanica Luc. sei, habe ich allerdings noch nicht gebracht, aber Hr. Brenske giebt nicht einmal eine Art an, die er darauf deutet. ad No.5, p.21l: Der von Hrn. Brenske citirte ?) Reitter sagt (p. 137): „Die feine Behaarung des Cyphonotus testaceus giebt !) Lucas giebt (Ann. de France 1369, p. 530) ausdrücklich an, dals das 2 les m&mes cötes besitze, que le mäle, was deutlich für die angezweifelte Zusammengehörigkeit beider Geschlechter spricht. 2) „Auf Oyphonotus detritus errichtet Hr. Dr. Kraatz eine neue Gattung, was mir nicht gerechtfertigt erscheint. Hr. Reitter ist ebenfalls meiner Ansicht (vergl. Wiener Ent. Zeit. 1891)“. auf den Protest des Herrn Brenske. 351 nun Hr. Dr. Kraatz zu“. Als ob ich jemals behauptet hätte, Cyphonotus sei haarlos gewesen! Ich habe auf S. 350 der Deutsch. Zeitschr. gesagt: „Die Unterseite von Cyphonotus ist matt, unbehaart, die Brust von An. detrita zeigt die dichte, wollige Behaarung vieler Anozia-Arten. Der Unterschied in der Behaarung der Unter- seite von Cyphonotus und Microphylla ist so grols, dafs ich die zarte Pubeszens von Cyphonotus gar nicht erwähnt habe. Hr. Reitter giebt aber seinen Lesern, von denen nur äulserst wenige die streitigen Objekte vergleichen können, ein ganz unrich- tiges Bild von denselben: Allerdings haben Anozia orientalis und villosa einen fast staubartig behaarten Bauch einerseits und einen lang und zottig behaarten Bauch andererseits, aber die Brust allein ist bei Cyphonoius staubartig behaart (wie der Bauch), bei den Microphyllen lang behaart, wie bei den Anoxien. Dieser Unterschied ist ein so auffallender, dafs ich nur mein Erstaunen aussprechen kann, dals ihn Hr. Reitter nicht bemerkt hat. Ich würde dasselbe nicht ausgesprochen haben, wenn Hr. Brenske sich nicht ausdrücklich auf Hrn. Reitter beriefe. Meines Erachtens bleibt Cyphonotus testaceus, trotz des Widerspruchs der HHrn. Reitter und Brenske, eine Gattung, von der Microphylla paupera und detrita Fairm. auszuschlielsen sind. Das eine von den 2 Weibern, welche der verstorbene Quedenfeldt gesammelt hatte, ist jetzt in meinem Besitze und weicht ebenso erheblich in der Kopfbildung etc. von Cyph. testaceus ab, wie Micr. paupera 2. Die Kopf- bildung ist bei beiden so ziemlich dieselbe, während Cyph. ein stark ausgerandetes Kopfschild besitzt, trotz Reitter’s Gegen- bemerkung (ähnlich wie bei Cyph. thoracicus Fisch. = Rhizotrogus vulpinus Q, welcher dieser Eigenschaft und des Habitus halber von Fischer zu seiner Gattung Cyphonotus gestellt wurde). Die Mitglieder unserer Gesellschaft, denen ich das Thier vorlegte, sehen gerade so wie ich, nicht, wie Hr. Reitter angiebt (Kopfsch. bei paupera und Cyph. „in ganz gleicher Weise aus- gebuchtet); der Unterschied im Bau des Halssch. ist nicht „ganz unbeträchtlich“, sondern im Gegentheil „recht beträchtlich“. Im Uebrigen will ich meinen Freund Reitter durchaus nicht überzeugen, dafs Microphylla eine gute Gattung sei, aber ebenso wenig darauf verzichten, der Ansicht zu sein, dafs sie dies ist, ob- wohl er nicht derselben ist, Der Grundsatz, dafs die Lebensweise beider Geschlechter bei der Aufstellung einer Gattung „nicht in Betracht kommen kann“, existirt für mich nicht, denn worauf basirt die ganze Systematik 352° G. Kraatz: Erwiderung auf den Protest des Hrn. Brenske. anders, als darauf, die in Folge verschiedener Anpassungen ver- schiedenen Formenreihen darzustellen. Es steht Hrn. Brenske frei, alles nachzusprechen, was Hr. Reitter vorspricht, er kann mir aber unmöglich zumuthen, dafs ich dasselbe thue, wenn ich wohlbegründeter anderer Ansicht bin. Dieselbe wird von mehreren Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft getheilt, denen ich Cyphonotus vorgelegt habe, was ich nunmehr zur Sprache bringe, da Hr. Brenske sich auf Hrn. Reitter beruf. Wenn er sagt, dals es keinem Zweifel unterliege, dals Cyph. detritus und pauper inniger mit einander verwandt seien, als mit Cyph. Anketeri (p. 216, Note), so steht dies nicht genau im Einklange mit seiner Aeufserung, dafs detrita-? „ein echter Cyphonotus-Charakter“ sei, denn ein echter Cyphonotus muls eben die wesentlichen Charaktere von Cyphonotus und nicht von Microphylla haben. Hr. Reitter und er hätten die Frage so lange auf sich beruhen lassen können, bis das g' von Cyphonotus entdeckt worden wäre; dann ist es aber wahrscheinlich weniger schwierig, über das Q' ein Urtheil zu fällen, welches nach Hrn. Brenske gewils nicht dem d' von Cyph. detritus ähnlich sehen wird. Das ist nicht schwer zu prophe- zeien! Dafs von einer Maikäferart, deren 2 in der Regel viel seltener sind, wie die g', deren weibliche Gattungscharaktere in der Diagnose von Erichson mehrfach mitberücksichtigt werden, eine Gattung existirt, von der seit 70 Jahren nur das 2 bekannt ist, scheint Hrn. Brenske ebenso wenig auffallend zu sein, wie Hrn. Reitter. Mir erscheint das recht merkwürdig. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft 1.] 353 Cyphonotus thoracicus Krynicki (1829), das Weib von Rhizotrogus vulpinus Gyll. (1817). Fischer von Waldheim charakterisirt seinen Cyphonotus thora- cicus, von dem er p. 49 in der Note angiebt, dals er ihn seiner Zeit Herrn Krynicki unter diesem Namen mitgetheilt habe, im Bull. de Moscou 1844, I, p. 48, so: C. ferrugineus, opacus; capite late marginato; thorace pulvinato punctulato, dorso fossulis tribus transversim profunde impressis; elytris punctatis, obliterate sulcatis. — Long. 8 lin., lat. 4 lin. — Hab. in Rossia meridionali. Sarepta, D. Zwick. Diese Diagnose des bisher ungedeutet gebliebenen Käfers trifft vortrefflich auf ein von Hrn. Becker als Rhiz. caucasicus ein- gesandtes Weibchen des Ahiz. vulpinus Gyll. (vergl. Brenske, Deutsche Ent. Zeitschr. 1836, p. 206) von Sarepta zu, welches die drei Grübchen auf dem Halsschilde in einer Querlinie zeigt. Auch bei dem g! treten dieselben bisweilen ziemlich deutlich hervor. Der Clypeus ist vorn deutlich ausgerandet und erhält dadurch eine gewisse Aehnlichkeit mit dem des Cyphonotus testaceus Pall.; dieser ist indessen viel gröfser, hat kräftigere Tarsen, unbehaarte Unter- seite etc. etc. Diese Aehnlichkeit hat jedenfalls Fischer veranlafst, das 2 von Rhizotrogus vulpinus Gyll. als Oyphonotus zu betrachten, und wir haben uns zu fragen, ob die Gyllenhal’sche Art vielleicht als Cyphonotus aufzuführen wäre. So wenig hieran zu denken ist, so zweifelhaft erscheint es mir, den Rhiz. vulpinus ohne Weiteres bei dieser Gattung zu lassen. Er ist durch die Gestalt des stark aufgetriebenen, beim Q' leicht seidenglänzenden Halsschildes als echt südrussische Art charakte- risirt, welche diese Eigenschaft mit dem ebenfalls südrussischen pulvereus gemein hat, dessen 2 noch wenig bekannt ist. Dieser hat indessen die Form des (kaum ausgerandeten) Kopf- schildes mit Rhiz. Kraatzi Brenske und deren turkestanischen Verwandten gemein, während vulpinus an Rhiz. porosus Fisch. erinnert, dessen Kopfschild jedoch tiefer ausgeschnitten ist. Die Vorderschienen haben ganz die von Brenske geschilderte Form der Vordersch. von porosus Fisch. (Deutsche E. Z. 1886, p. 199), indem der mittlere Zahn mehr dem an der Spitze genähert ist. Auch weicht der Zahn an den Klauen der Hinterfülse bei beiden Geschlechtern von einander ab, indem er beim Weibchen Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 23 354° G.Kraatz: Chioneosoma, neue Melolonthiden-Gattung. deutlich mehr nach der Mitte zu gerückt ist, als beim Männchen. Ob Rhiz. porosus Fisch. und vulpinus Gyll. (2 thoracicus Fisch.) eine eigene Gattung zu bilden haben, mag indessen vorläufig noch unentschieden bleiben. Dr. @. Kraatz. Chioneosoma, neue Melolonthiden - Gattung, begründet auf die mit weilsem Reif bekleideten Rhizotrogus. Rhizotrogus pulvereus Kn. wurde hauptsächlich durch die Sen- dungen des Hrn. Becker in Sarepta bekannt und zeichnet sich durch hellgelbe Färbung, sowie den weilsen, seidenartigen Reif aus, mit dem er bekleidet ist. Er ist der letzte Ausläufer einer Reihe turke- stanischer Arten, welche von Hrn. Brenske in dieser Zeitschrift 1886, p. 195—198, publieirt worden sind und sich zum Theil durch ihre Gröfse und schneeweilse Färbung auszeichnen. Alle diese weilsen Arten echt asiatischen Gepräges stimmen in einem auffallen- den Merkmale überein, welches bisher noch keine Beachtung ge- funden hat. Die Dornen an den Hinterschienen sind nämlich nicht, wie gewöhnlich, zugespitzt, sondern lang, nach der Spitze zu mit einem häutigen Saume bekleidet, welcher bei beiden Geschlechtern vorhanden ist, beim 2 etwas kräftiger zu sein scheint. Diese Beschaffenheit der Dornen hängt entschieden mit der Lebensweise der Käfer zusammen und bietet Anlafs, diese prächtigen Käfer zu einer eigenen Gattung (Chioneosoma mihi) zu erheben. Zu der- selben gehören: Rhiz. Komarovi Brenske, in neuerer Zeit von Dr. Staudinger versendet. - Badeni Brenske, wie der vorige (J'?). - Gorilla Brenske, mir unbekannt (g'Q), lang seidenartig behaart. - Kraatzii Brenske (g'Q) von Tschemskend und Kras- nowodsk. - pulvereus Knoch (2) von Astrachan und Sarepta. Alle diese Rhizotrogen haben das stark vorgezogene und nach Brenske fast spitz zugerundete, schwach aufgeworfene, in der Mitte etwas eingeschnittene Kopfschild mit einander gemein, Dr. G, Kraatz. Tr — [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL] 355 Ueber die seidenschimmernden russischen Rhizotrogus ete. Von Dr. @G. Kraatz. Ich habe erst während des Druckes bemerkt, dals Hr. Brenske in den Horae Soc. Ent. Ross. XXII, 1888, p. 350— 353, eine Uebersichtstabelle von den bisher bekannten neun bestäubten, mit Seidenschiller bekleideten Rhizotrogus gegeben, in der er meine Chioneosoma- Arten (zu denen er noch furcomana hinzubeschrieben hat) nach der Gestalt des Kopfschildes den übrigen gegenüberstellt, welches bei Chioneosoma nach vorn verjüngt, kaum ausgeschnitten, bei holosericeus Men. und Reitteri Brenske stark ausgerandet, bis auf den Grund gehend, bei vulpinus nicht bis auf den Grund gehend ist. Nach meiner Ansicht ist das Kopfschild bei vulpinus Gyll. wesentlich anders gebaut, als bei holosericeus, und haben diese beiden,- auch im Aeufseren so sehr verschiedenen Thiere wenig mit einander zu thun; überhaupt ist auch der Seidenschimmer bei vulpinus nur sehr gering; Reitteri kenne ich nicht. Melolontha thoracica Zoubk. (Bull. Moscou 1833) wird von Brenske p. 351 auf das Weibchen von Ahiz. pulvereus bezogen, „wegen der pro@minence des cötes“ des Halsschildes des einzigen bekannten Ex., aus „dessen knapper, aber unzulänglicher“ Beschrei- bung hervorgeht, dafs es zu den bestäubten Rhizotrogus gehört. Die pro&minence des cötes des Halsschildes ist sonach die einzige hervorragende Eigenschaft des Weibchens von ZAhiz. pulvereus, welche Hr. Brenske von dem „einzigen, ihm vorliegenden Stücke der Faust’schen Sammlung* hervorzuheben hat; dieses wird von ihm somit mindestens ebenso „knapp, aber unzulänglich“ be- schrieben; auch giebt Zoubkoff von seiner Mel. thoracica nur an, dafs gut conservirte Stücke vielleicht mit Bestäubung oder Haaren versehen sein könnten. Jedenfalls wird darüber erst Gewilsheit zu erlangen sein, wenn bekannt ist, ob Ahiz. pulvereus am „lac Inderskoye“ vorkommt. Nicht zu verwechseln mit Mel. thoracica Zoubk. ist Cyphonotus thoracicus Fischer, welcher im Gemminger-Harold’schen Catalog (p. 1180) und vielen anderen mit Unrecht als Cyph. thoracicus Kryn. 23 * 356 - G. Kraatz: Ueber die seidenschimmernden etc. eitirt ist, weshalb ich ihn auch p. 353 unter diesem Namen auf- geführt habe. Krynicki hat keinen Cyph. thoracicus beschrieben, sonst hätte er ihn als thoracicus mihi aufgeführt, wie z. B. Anthicus sagitia u. A. m., sondern ihn als eine der drei Arten aufgeführt, welche er zur Gattung Cyphonotus Fischer zählt. Krynicki setzt ausdrücklich hinter thoracicus die folgenden Worte: totus fuscus, thorace antice valde dilatato, rotundato, marginato Ross. mer. G. F., d.h. Gotthelf Fischer. Anders ist es bei Cyphonotus monachus, wo Krynicki auch nicht sein mihi hinterher setzt, aber hinzufügt: dem videtur cum Mel. farinosa Eschscholtz. Fischer beschreibt (Bull. de Moscou 1844, p. 47—49) beide Arten ziemlich ausführlich; die eine habe ich bereits (p. 353) gedeutet, die andere, Cyph. monachus Kryn., ist im Catal. Heyden, Reitter, Weise ed. III, p. 99, als selbstständige Art, in dem Catal. dieser Herren vom Jahre 1891 als var. des Cyph. testaceus aufgeführt; von wem diese Angabe stammt, weils ch nicht, sie ist aber entschieden falsch, denn Cyph. testaceus hat niemals einen thoraz nitidus oder einen c/ypeus non emarginatus etc. Ueber einige deutsche ARhizotrogus - Arten. Amphimallus Burmeisteri Brenske wird in Schilsky’s Verz. der Käf. Deutschlands p. 70 als deutscher Käfer aufgeführt. Der ihm als diese Art von Hrn. Brenske bestimmte Käfer erwies sich jedoch als Rhizotrogus vernus Germ. Brenske hat bekanntlich keinen Burmeistert beschrieben, sondern das einzige vorhandene Männchen von pitlicollis Burm. (im Hallenser Museum) in Burmeisteri umgetauft (Deutsche Entom. Zeitschr. 1886, p: 207, oben). Das Weibehen, welches Burmeister (Handb. d. Entom. IV, B., p.393, Note) erwähnt wird und als castaneus Schh. beschrieben ist, wurde von Germar in Dalmatien gesammelt und befindet sich in meiner Sammlung. Es ist gröfser und namentlich breiter als die grölsten rufescens, hat das äufserst dicht punktirte (für diese Art und assimilis charakteristische) Halsschild, ist aber nicht dicht be- haart, sondern fast nackt, jedoch mit einzelnen, abstehenden Härchen. Die beiden Tuberkeln auf der Stirn scheinen weniger deutlich als beim Männchen zu sein. Weitere Ex. sind mir nicht bekannt geworden; ich stimme der Ansicht Erichson’s (Naturgesch. G. Kraatz: Ueber einige deutsche Rhizotrogus- Arten. 357 d. Ins. Deutschl. III, p. 692) zu, dafs Amph. Burmeisteri Brenske wahrscheinlich eine Abänderung des assimilis ist, denn einzelne Amph. fulvicolis Er. von Glatz Männchen zeigen deutlich Spuren derjenigen Bildung, welche Burmeister als Stirnhöcker bezeichnet. Rh. assimilis var. fulvicollis (Ullr.) Er. vom Karst und var. pallens (Parr.) Er. von Tirol sind in Schilsky’s Verzeichnifs nachzutragen, da diese Local. Var. rite von Erichson beschrieben und recht beachtenswerth sind. Rhizotrogus tauricus Blanch. („aequinoctali valde affinis, dislinctus praesertim capitis thoracısque pilis multo densioribus et longioribus punctisque majoribus“), dem Autor von Steven aus Rufsland mitgetheilt, wird von Hrn. Schilsky als deutscher Käfer aufgeführt. Was unter diesem Namen in seiner Sammlung von österreichischen Ex. steckte und ihm von Hrn. Brenske als tauricus und vernus (das Weib) bestimmt war, war Alles die Stammform von aequinoctionalis Herbst Er. Ein Ex. einer nahe verwandten, grölseren Form, die ich (von Kahr in Dalmatien oder Steiermark gesammelt) besitze, steckt auf dem Berliner Museum als aeguwi- noctialis var. major. Der ARhiz. pilicollis Gzll. (tauricus Burm.) kommt nach der Wiener Entom. Zeitschr. 1832, p. 88, auch in Oesterreich vor, ist aber von Hrn. Schilsky nicht aufgeführt, sondern nur der vorher erwähnte tauricus Blanch. Dr. @. Krasatz. Plectes eircassiceus Ganglb. Diese Art scheint in Abchasien nur in schwarzbeinigen Ex. vorzukommen, die sich aulserdem durch relativ kürzere, breitere Fld. mit viel zahlreicheren, gröfseren Grübchen auszeichnen, wo- durch diese Rasse dem Puschkini sehr ähnlich wird. In Gesellschaft der vorigen Art fand ich in Abchasien einen anderen Plectes, bei dem nur die primären Intervalle durch Grübchen unterbrochen sind. Ich wage denselben vom planipennis aus dem centralen Oaucasus nicht zu trennen. C. Rost in Berlin. 358- [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] Rhipidius apieipennis nov. spec. aus Thüringen. Von Dr. 6. Kraatz. (Hierzu Tafel V.) Abeille de Perrin hat in seinen Etudes sur les Col&opteres Cavernicoles 1872, p. 36, einen Rhipidius quadriceps be- schrieben, welcher im Coleopteriste No. 13, 14, 15, p. 236, von Hrn. Dr. Chobaut erwähnt ünd auf einer beigegebenen Tafel ab- gebildet ist. Ich glaubte diese interessante Art in einem Käfer wiederzuerkennen, welcher mit der Habelmann’schen Sammlung seiner Zeit in den Besitz des Hrn. Director Dr. Richter in Pankow übergegangen und nach seinem Tode von mir angekauft ist, halte ihn aber jetzt doch für eine neue Art. Derselbe wurde bei Arnstadt bei den „heiligen Buchen“ unter Eichenrinde Anfang Juli 1867 von Hrn. Ludy aufgefunden und Ahipidius pectinicornis Thunb. bestimmt. Die Gröfse der Augen läfst ihn sofort von Ahipidius pectinicornis unterscheiden, denn diese nehmen bei pectinicornis ungefähr $ der Länge des Kopfes ein, bei apieipennis nur die vordere Hälfte desselben. Die Unterschiede des Käfers von ARhipidius quadriceps Ab. bestehen in etwas kürzeren Fühlern, leicht vorstehenden Augen, längerem Thorax, fast quadratischem Schildchen; bei Adeillei Chob. sind die Augen ähnlich grofs wie bei pectinicornis Thunb., die Furchen des Metathorax sind bei Ab. an der Spitze des Schildehens verbunden, während sie daselbst bei apicipennis noch klaffen, bei quadriceps noch mehr, wie dies aus der Abbildung der drei Arten auf Taf. V deutlich ersichtlich ist. Die Gröfse und Gestalt der 8 letzten Fühlerglieder stimmt so ziemlich bei meinen Ex. mit der Abbildung überein, indessen sind sie etwas kürzer; der linke Fühler zeigt bei meinem, im Uebrigen sehr wohl erhaltenen Stücke, nur 6 Glieder, der rechte nur 7, während quadriceps 8-gliedrige Fühler hat. Bei dem rechten Fühler bemerke ich keine Bruchstelle, bei dem linken ist eine solche an der Basis des Gliedes vorhanden. Es scheint mir in- dessen sicher, dafs die Zahl der Glieder 8 sein muls, und wahr- scheinlich sind einige Glieder zusammengeklebt. Das zweite und dritte Glied sind in der Abbildung bei beiden Arten wohl zu G. Kraatz: Rhipidius apicipennis n. sp. aus Thüringen. 359 schmal angegeben, denn bei Abeillei Chob. heifst es: l’articles 2 et 3 epais, transverseaux; so hat sie auch Jaquelin Duval bei pectinicornis abgebildet. Der vordere Kopftheil, dessen Seiten die Augen bilden, ist in der Abbildung ebenso breit wie der dahinter liegende, bei meinem Ex. deutlich etwas breiter; die Hinterränder der Augen bilden bei meinem Ex. deutlich einen tieferen Ausschnitt als in der Abbildung angegeben. Rhipidius quadriceps wird durch ein queres Schildchen von Abeillei tabellarisch unterschieden, welcher ein corselet aussi long que large haben soll; mein apicipennis weicht kaum von dieser Gestalt ab. Abeille selbst nennt das Scutellum seines quadriceps latius, quadratum und Chobaut bildet es stark quer ab. Da der Thorax meines Ex. etwas nach vorn geneigt ist, so könnte aller- dings das Schildchen eines Ex. mit anliegendem Thorax in der That quer erscheinen, indem der Vorderrand des Schildchens vom Hinterrande des Thorax bedeckt wäre, aber immerhin nicht so stark. Die Flügeldecken meines apicipennis sind etwas breiter und kürzer, als in der Abbildung des guadriceps angegeben und enden in eine ziemlich breite, weilsgraue Spitze; Chobaut nennt die Fld. seines Abeillei arrondis a leur sommet, qui est largement reborde ainsi qu’une partie des cötes und bildet die Spitze der Fld. bei beiden Arten gleich ab. Abeille sagt in der Beschreibung seines quadriceps: les elytres terminees par une sorte de petite cuiller plus päle! Der Hinterleib ist bei beiden Ex. gleich breit abgebildet, bei meinem quadriceps indessen nicht flach und breit, sondern schmal und hoch, in Uebereinstimmung damit giebt Abeille an: corpus compressum. An der Spitze desselben scheint bei meinem Ex. der Penis hervorzuragen. Die Beine sind bei meinem Stück weniger schlank, etwas breiter, die Tarsen kürzer, als in beiden Abbildungen angegeben; die Schienen zeigen an der Spitze keinen Enddorn. Die Hinter- schenkel stofsen am Grunde fast zusammen und stehen nicht so weit ‚auseinander als in der Abbildung angegeben. Die Abbildungen von Rhiz. quadriceps und Abeillei zeigen wohl irrthümlich sehr deutliche Enddorne; ich konnte dieselben mit Hülfe einer scharfen Loupe bei apicipennis nicht auffinden. Lacordaire und Redtenbacher geben bei Ahipidius an: „Schienen ohne Enddorne“. 360 G.Kraatz: Rhipidius apicipennis n. sp. aus Thüringen. Ich gebe hier die Diagnose von Abeille de Perrin wieder und setze in Klammer die Eigenschaften hinzu, welche dem apieipennis eigenthümlich sind, ausgenommen die Zahl der Fühlerglieder. Rhipidius quadriceps Abeille. Mas: Nigro-piceus, elytris (viz) dilutioribus; caput elongatum, parallelum oculis (subprominen- tibus) contiguis, dimidiam partem capitis occupantibus. Antennae 11-articulatae, flabellatae, longiores, nigricantes. Thoraz trapezoi- dalis, subnitidus, quamquam confertim rugulosus, angulis anticis rotundatis, posticis acutis, lateribus emarginatis. Scutellum latius> rectangulare (fere quadratum). Elytra (minus) angusta, distantia (apice griseo-alba). Corpus compressum. Alae multo longiores. Femina latet. Das einzige Ex. hat Abeille im Thale der Charmette, welches parallel dem der Grande-Chartreuse (Isere) ist, im Juni von einem Acer pseudoplatanus abgeklopft; die Ahipidius-Art lebt wahrschein- lich parasitisch in einer dort sehr häufigen kleinen, gelblichen Blatta. Da Herr Dr. Chobaut später eine Tafel mit der Abbildung von Rhipidius pectinicornis bringen will, möchte ich nur bemerken, dafs diese Art noch immer eine der grölsten Seltenheiten in Deutschland ist; die 3 Ex. der hiesigen Königl. Sammlung (SQ, larva) sind wenig gut erhalten und stammen von Sundsvall. Aus Oesterreich‘ ist nar das Ex. des Wiener Museums und ein in Laibach gesam- meltes bekannt. Im Elsals wurde 1 Ex. bei Hagenau von Herrn Mathieu aufgefunden (Silberman Cat. p. 81). Das Ex. des pectinicornis, welches Hr. Dr. Chobaut besprechen will, stammt, wie das von Duval abgebildete, aus der Dohrn’schen Sammlung, von Hrn. Dr. Auzoux, also wohl aus Frankreich? Duval giebt nur Schweden und Deutschland an; aus seinem Werke ist nieht ersichtlich, dafs er sein Ex. von Dobrn zur Ansicht erhielt. Rhipidius lusitanicus Gerst weicht durch das sehr schlanke Halsschild ete. bedeutend von pectinicornis ab, so dals die Unter- gattung Blattivorus, die von Chobaut wegen der 10-gliedrigen Fühler darauf errichtet ist, meines Erachtens das Recht einer Gattung in Anspruch nehmen darf. Erklärung der beigegebenen Abbildungen auf Tafel V. Fig. 1. Rhipidius apicipennis Krtz. aus Thüringen, vergröfsert. - 2. Ahip. quadriceps nach der Abbildung von Dr. Chobaut im Col£opteriste. - 3. Rhip. Abeillei Ohobaut nach der Abbildung von Dr. Chobaut. ———————— [ Dentsche Entomologische Zeitschrift 1891, Heft IL.) 361 Einiges über Cicindeliden von Walther Horn. Auf p. 327 dieser Zeitschrift habe ich Cic. Fiohri Bat. mit Cic. 16-punctata Klg. (rufiventris Dej.) vereinigen wollen (durch ein Versehen war flavopunctata statt dessen geschrieben). Mir liegen nun jetzt mehr Ex. dieser Formen vor, nach deren Ver- gleich meine Ansicht weiter begründet werden soll. Im Allgemeinen unterscheidet sich Cic. Flohri Bat. durch die stärker vorgezogene Oberlippe, das beim g' kürzere, beim 2 hinten schmälere und an den Seiten mehr zugerundete Halssch., sowie durch die breiten und beim g' an der Spitze etwas abgerundeten Fld. (Zeichnung und Farbe kommen bei diesen Formen weniger in Betracht). Wenn man nun (ic. Hentzi Dej. (die ich auch nur für eine Varietät derselben Art halte) mit in Betracht zieht, so ergiebt sich Folgendes: Das & der C. Hentzi hat ungefähr das Halssch. der rufiventris !) und die Lippe der Flohri; die Gestalt der Fld.- Spitze schwankt zwischen beiden. Beim ® variirt die Form des Halssch. und der Fld.-Spitze sehr erheblich, es kommen Ex. vor, die sich dadurch nicht von C. rufiventris unterscheiden. Vollkommen dasselbe gilt von der Gestalt. Es würde sich demnach C. Hentzi nur durch die etwas mehr vorgezogene Lippe von C. rufiventris unterscheiden, von C. Flohrt durch das sehr grolsen Schwankungen unterworfene Halssch. Wenn man nun dazu bedenkt, wie sehr das Halssch. der Ü. rufiventris an und für sich variirt (es ist bald nach hinten verengt, bald sogar etwas verbreitert, bei demselben Geschlecht!) und auch die Fld.-Spitze bisweilen mehr oder weniger abgerundet ist, so wird man wohl zugestehen müssen, dals alle 3 Arten in Wirklichkeit nur Racen einer Art sind, indem nämlich C. Hentzi das Bindeglied bildet, welches in gewisser Beziehung zur C. rufi- ventris, in anderer zur C. Flohri nähere Verwandtschaft zeigt. Was schliefslich zum Schlufs noch die Farbe und Zeichnung betrifft, so sind dieselben für die einzelnen Varietäten ziemlich !) Da dieser Name früher gegeben ist, verdient er den Vorzug statt des von mir bisher gebrauchten C. 16-punctata. 362 Walther Horn: Einiges über Cicindelden. charakteristisch, jedoch ist die Anlage der Zeichnung bei allen absolut dieselbe. Von den falschen Citaten, die ich p. 331 dieser Zeitschrift namhaft gemacht habe, gilt folgendens: Ozychila glabra Waterh., Ann. nat. hist. s. 5, v. 5, 1880, p. 285. Cie. Chevrolati Bouc., Bull. Soc. Zool. Fr. 1830, p. 294. Cic. cimarrona Raflray existirt nicht; es liegt offenbar eine Ver- wechslung mit einer gleichlautenden, nordamerikanischen Varietät vor. Cic. panamensis Bouc., l.c. p. 293. Cie. singularis hat Chaudoir zum Autor; in Demoor’s Liste steht sonderbarer Weise „Red Sea“. Dafs das darauf folgende „R. Z.* „Revue et Magazin de Zoologie“ bedeutet, werden wohl nur wenige erraten. Die Putzeys’schen afrikanischen Arten sind alle im „Journ. Sc. Math. Phys. Nat. Lisbonne, XXIX, beschrieben; zum Theil eitirt Demoor „XXIV*“. Cic. flammulata Qued. ist von Malange nicht aus „Malacca“ beschrieben. Tetracha fervida Dokht. ist in seiner Mon. p. 53 beschrieben; der Fundort ist Buenos-Ayres. In demselben Werke sind noch einige Arten neu aufgestellt worden; ich werde dieselben mit noch anderen zusammen in dem nächsten Hefte unserer Zeitschrift namhaft machen. Chilozia longipennis n. sp. Ch. bisignatae Guer. (binotata Lap.) simillima, differt ‚et thorace et elytris multo longioribus angustioribusque. — Long. 17 mill. (ohne Lippe). SR. Ecuador. Guyana. Diese Art ist seit langer Zeit bekannt und bereits in vielen Sammlungen verbreitet, theils unter dem falschen Namen bisignata, theils mit der Bezeichnung Ch. longipennis Chd. i.1l. (colleet. Dr. Richter, Ehlers, Fleutiaux). An dem weit schmäleren Halssch. und den längeren, nach hinten weniger erweiterten Fld. ist sie sofort zu erkennen. Die Randtuberkel des Halssch. scheinen auch unbedeutender zu sein. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft Il.] 363 Trymochthebius taygetanus nov. sp. vom Taygetus. Minimus, magnitudine Heydeni Kuw., elytris metallescentibus, Iineatopunctatis, linea abbreviata prope scutellum et extra hanc lineam tuberculo longitudinali signatis, prothorace in medio longı- tudinaliter sulcato et utringue duabus fovers praedito, densissime punctato, viz metallescente. Pedes flavescentes; sicut antennae. — Long. 0.0012, lat. 0.0003 m. Von der Form und Gestalt des impressicollis Lap. aus Süd- Europa, aber viel kleiner, nur so grols als Heydeni aus Spanien; auch opacus Baudi aus Oberitalien sehr ähnelnd. Von dem ersten immer dadurch zu unterscheiden, dafs auf den hinten gemeinschaft- lich mehr zugespitzten Flügeldecken daselbst das zweite Intervall von der Naht sich beträchtlich erhebt, so dafs der Nahtstrich da- selbst etwas tiefer liegt, von dem letzteren durch die nicht eckig vorgezogenen Mitten der Halsschildseitenränder, durch den Mangel des Zähnchens daselbst, durch die gleichmälsige Reihenpunktirung der Flgd. verschieden, von beiden durch den stärkeren Metallglanz der Figd. getrennt, während der mit ihm gleichgrofse Lencoranus Reitt. aus Persien keine abgekürzte Punktreihe am Schildchen, und der ebenso kleine Czwalinae Kuw. aus Preufsen dunklere Beine und keine Auftreibungen zu den Seiten des Schildchens zeigt, welche bei Lencoranus auch kaum vorhanden sind. Mehrere Exemplare. Kuwert. Hydraena laticollis Kuw. n. sp. Species parvula, prothorace in medio fortiter rotundato-dilatato, brunnea. — Long. 0.0016, lat. 0.0008—9 m. Patria: Graecia? Die proportionell breiteste Hydraena, welche mir bisher zu Gesicht kam. Die Flgd. sehr dicht, oben regulär gereiht punktirt, zusammen nur l4mal so lang, als breit, nicht glänzend. Das quere Halsschild mit stark ausgebreiteten und gerundeten Seitenrändern durch dichte Punktirung gleichfalls matt erscheinend. Die Ober- lippe tief ausgerandet. Die ganze Unterseite mit allen Extremi- täten braun. Das einzige vorhandene Stück stak bei gleicher Präparation unter einer Mehrzahl von griechischen Ochthebien und dürfte 364 Kuwert: Philydrus carbonarius n. sp. von Dresden. zweifellos auf dem Taygetus gefangen sein. Die kleine Art ist an dem breiten Halsschild immer sofort zu erkennen. Kuwert. Philydrus carbonarius nov. sp. von Dresden. Agraphilydrus, parvulus, niger, nitidus, in elytris fortius et dis- persius, in prothorace densissime et subtilissime punctatus. Tarsi et antennarum basales articuli brunneo-flavescentes. Palporum articuli flavido finiti. Elytrorum prothoracisque margines ezterni late brunnescentes. Palporum extremus articulus medio articulo longi- tudine fere aequalis. — Long. 0.003, lat. 0.002 m. Patria: Saxonia (Dresden -Morkwitz). Von der Grölse des affinis Gyll., durch die gelbgeringelten Palpengliederenden an suturalis Sharp und nitidulus Kuw. erinnernd. Die ganze glänzende Unterseite einschliefslich der Schenkel schwach graufilzig. Die Länge des verkürzten Nahtstreifs des Flgd. $ der- selben erreichend. Die Palpen fast so lang, wie bei den Helochares- Arten. Das Schildehen ebenso fein als das Halssch. punktirt. Die senkrecht gegen den Seitenrand des Halssch. gestellten grolsen Punktbogen stark und deutlich. Dafs diese Art, von der mir 2 Stücke aus der Umgegend von Dresden vorliegen, sich bisher ganz der Beachtung entzog, ist auf- fällig und wohl nur durch die Aehnlichkeit des Thieres mit Cymbiodyta marginella erklärlich, doch sind das scharf aufrecht spitze, gekielte Mesosternum und die auffallend gefärbten und langen Palpen für die neue Art charakteristisch, welche aulserdem auch kleiner ist. Von dem durch Sharp beschriebenen nigritus aus Spanien ist das Thier durch die ausgeprägten Bogenpunktreihen am Halssch. und die dunklen, hellspitzigen Palpenglieder zu trennen, wenngleich sonst beide Arten mit einander übereinzu- stimmen scheinen. Kuwert. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] 365 Neue Melanotus aus der paläarktischen Zone. Von Otto Schwarz. 1. Melanotus Heydeni n. sp. Niger, griseo-pubescens; antennis maris thorace haud longioribus, crassissimis, rufis, articulo 3% 2° longitudine subaequali, sed cras- siore; prothorace latitudini longitudine aequali, apice rotundatim angustato, aequaliter punctato, angulis posticis breviter subtihiterque carinatis; elytris prothorace sublatiore, punciato-striatis, interstitiis subtiliter punctatis. — Long. 12 mill., lat. 33 mill. Margellan (Coll. v. Heyden). Durch die auffallend dicken Fühler vor allen bekannten Arten ausgezeichnet. Dem conicicollis Reitt. ähnlich, aber die Fühler sind dicker, die mittleren Fühlerglieder deutlich breiter als lang und vom 6. an an der Spitze leicht ausgerandet, so dafs ihre spitz- winklige Aufsenecke etwas nach der Spitze zu vorgezogen erscheint. Die Hinterecken des Halssch. sind deutlich, aber kurz und ver- hältnilsmälsig schwach gekielt, während sie bei conicicollis Reitt. fast ungekielt sind. 2. Melanotus armeniacus n. sp. Niger, nitidus, subtiliter fulvo-griseo pubescens; antennis maris thorace paulo longioribus, rufis, articulo 3° 2% longiore; prothorace latitudini longitudine aequali, apice rotundatim angustato, crebre, profunde fortitergue punctato, punctis ante medium et ad latera sub- umbilicatis; elytris prothoracis latitudine, punctato-striatis, interstitiis confertim punctulatis; pedibus rufis. — Long. 12 mill., lat. 33 mill. Hoch-Armenien (Coll. Schwarz). 3 d. Diese Art ist dem crassicollis Er. verwandt, aber glänzender, von einem tieferen Schwarz, mit dünnerer, gelblich grauer Behaa- rung und etwas längeren Fühlern. Das Halssch. ist höchstens so breit wie die Flügeldecken, nicht breiter als lang, an den Seiten und mehr oder weniger auf der vorderen Hälfte der Scheibe tief und narbig, auf der Basalhälfte viel feiner punktirt. Die Punkte in den Streifen der Fld. sind ziemlich grofs und die Zwischenräume sehr deutlich und ziemlich dicht punktirt. 3. Melanotus punctatostriatus n. sp. Robustus, niger, griseo-pubescens; antennis maris thorace paulo longioribus, rufis, articulo 3% 2% paulo longiore; prothorace longi- 366 Otto Schwarz: Neue Melanotus aus der paläarktischen Zone. tudine paulo latiore, lateribus rectis, apice rotundatim angustato, crebre fortiterque punctato; elytris thoracıs latitudine, parallelis, fere triplo longioribus, ipsa basi punctato-striatis; abdomine rufes- cente; pedibus rufs. — Long. 15—16 mill., lat. 43 mill. Syrien (Coll. Schwarz). 4 d. Dem robustus Er. sehr ähnlich, von dem er sich durch die Streifung der Fld., hauptsächlich aber durch den Bau des Penis unterscheidet. Bei robustus Er. sind die Streifen der Fld. an der Basis mehr oder weniger furchenartig vertieft und nicht punktirt, bei punctatostriatus dagegen sind die Streifen der Fld. an der Basis weniger vertieft und bis zur Basis deutlich punktirt. 4. Melanotus ferrugineus n. sp. Ferrugineus, griseo-pubescens; antennis maris thorace longio- ribus, articulo 3% 2% multo longiore; thorace latitudini longitudine aequali, a medio rotundatim angustato, parum convezo, parcius fortiterque punctato, punctis ad latera densioribus; elytris thoracis latitudine, fere triplo longioribus, fortiter punctato-striatis. — Long. 16 mill., lat. 44 mill. Graecia (Coll. Schwarz), 1 '; Dalmatia (Coll. Kraatz). In der Färbung und im Habitus dem fusciceps Gyll. sehr ähnlich, aber das 3. Fühlerglied ist viel länger als das 2.; es steht seiner Länge nach in der Mitte zwischen dem 2. und 4. oder kommt dem 4. noch näher. Das Halssch. ist stärker und viel weitläufiger punktirt als bei fusciceps, die Punkte an den Seiten stehen dicht und sind etwas narbig. ö5. Melanotus validus n. sp. Niger nitidus, griseo pubescens subtus piceus; antennis (feminae) thoracis longitudine, nigro-brunneis, articulo 3° 2° longiore; pro- thorace quadrato, subtiliter punctato, ad angulos anticos rotundatım angustato, lateribus rectis, angulis posticis estrorsum longe carinalis; elytris prothoracis latitudine, hoc triplo longioribus, punctato-striatis, interstitiis parcius subtilitergue punctulatis. Pedibus brunneis. — Long. 19 mill., lat. 42 mill. Margelan (Coll. Schwarz). 32. Diese Art hat Aehnlichkeit mit robustus Er., gehört aber in die Gruppe des rufipes Herbst (castanipes Payk.). Das Halssch. ist so lang wie breit, an den Seiten gerade und nur an den Vorderwinkeln gerundet verengt. Es zeichnet sich aus durch feine und wenig dichte Punktirung, die nur in der Nähe des Vorderrandes und der Vorder- ecken etwas dichter und stärker wird. Die Hinterecken des Halssch. sind wie bei castanipes Payk. parallel dem Seitenrande lang und stark gekielt. Die Fld. sind mälsig stark punktirt gestreift, und die Zwischenräume der Punktstreifen fast glatt. Die Farbe der Unter- seite zieht etwas in’s Bräunliche; die Fühler und Beine sind dunkel- braun. —n—__ [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 367 Ein neuer Lucanide von den Philippinen. Von Senator G., Albers zu Hannover. Prosopocoelus ebeninus n. sp. Omnino niger, gracilis, elytris dorso nitidis subaenescentibus, capite, thorace elytrorumque circutu subtilissime granulosis, anten- narum articulo sexato intus medio acuminato, setigero, articulo sep- limo in processum setiformem, apice iterum seligerum, producto, clavae triarticulatae foliis magis elongatis, pedibus gracihibus, tibiis anticıs supra apicem bifuscalam et dentem proximam vir denticulatıs, tibiis intermedüs extus obsoletissime unispinosis, postlicis mulicis. — Long. inel. mand. 31 mill. Patria: Mindanao. Dieser leider nur in einem, der Var. minor angehörenden Stücke vorliegende zierliche Hirschkäfer ist durch seine aufser- ordentlich grolse Aehnlichkeit mit Prosopocoelus Buddha Hope, dem er in der Körperform, der Bildung seiner einzelnen Theile und auch in der Färbung fast völlig gleicht, sehr interessant. Die Fld. scheinen nicht wie bei Buddha bräunlich durch, nur ist ihr Erzglanz auf dem glatten Rücken noch lebhafter. Der Kopf ist auf seiner hinteren Partie etwas flacher, sonst ebenso gestaltet. Die den Kopf an Länge kaum übertreffenden Mandibeln sind nicht, wie bei einem gleich grolsen Buddha, an der Aufsenseite gleich von der Basis an ausgeschweift, sondern hier zunächst etwas vor- gequollen. Die Fühler gleichen ebenfalls denen des Buddha durch- aus, wenn man annimmt, dafs die Verlängerung des siebenten Fühlergliedes nicht, wie Westwood in der Beschreibung seines Lucanus Thibeticus, der auch schon der kleineren Form des Buddha angehört (Transact. of the Ent. Soc. London III, VI, p. 3), angiebt, eine wirkliche Borste, sondern nur ein borstenförmiger Theil des Fühlergliedes selbst ist, was man deshalb wohl annehmen muls, weil diese angebliche Borste nicht nur an ihrer Spitze, sondern auch an ihrem Unterrande einige äulserst zarte Borsten trägt. Die Hinterwinkel des nach hinten breiteren Vorderrückens sind weniger schräg abgestutzt, als bei Buddha, so dafs sein Hinterrand, abge- sehen von zwei schwachen Ausbuchtungen neben seiner Mitte fast ganz gerade ist. Der äufsere Umfang der Fld. ist neben der glänzen- den Mitte deutlicher granulirt und deshalb matter. 368- [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] Bemerkenswerthe Chrysomeliden-Varietäten. 1. Clytra nigrocincta Lac. var. deficiens Heyd. Eilytris puncto solo humerali. Cyprus. 2. Clytra atraphazidis Pall. var. conjuncta Heyd. Elytris fascia postica communi, sutura nec interrupta. Rumelia. Baku (O. Schneider). 3. Oryptocephalus ilicis Oliv. var. Blocki (Dahl) Marsl. (typ. meae colleetionis) non Rossi (qui = bimaculatus F.) = etruscus Weise. Da aber Blocki doppelte Anwendung fand, so hat die ilieis-Varietät den Namen efruscus Wse. zu führen. C. bimaculatus var. bisbipustulatus Suffr. hat den Namen Blocki Rossi zu führen. 4. Cryptoceph. globicollis Suffr. Corpore toto cyaneo (loco viridi) = var. cyaneomicans Heyd. Basses Alpes, Vernet- les-Bains (Pyren. or.). Bemerkungen zu Reitter: Neue Coleopteren aus Europa etc. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, p. 17— 36.) 1. Was ich Deutsche Ent. Zeitschr. 1888, p. 40, als Zavaljus Fausti Reitt. von Alai aufführte, ist Triplar rubrica Reitt., p. 21. 2. Aphyctus charopoides Reitt., p. 27, von Taschkent = picti- collis Heyd., D. E. Z. 1889, 328, von ebendaher. 3. Asclera flavipes Reitt., p. 21, ist g' von A. abdominalıs Heyd. (2), D. E. Z. 1887, 300. Das 2 hat ganz gelben (ditute testaceo) Bauch. Die Fühler sind an der Spitze gebräunt. 4. Callidium scabrum Krtz. und simplarium Heyd. gehören, wie Reitter richtig vermuthete, zur Gattung Pronocera Mot. Kurze Notiz zu Trichius v. rosaceus \V oet. (Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, 193.) Diese Form ist bis jetzt bei Frankfurt a. Main noch nicht gefunden, ich besitze nur 2 Stücke als gallicus Dej. Italia (Mus. Ziegler) und aus Burgsteinfurt in Westfalen (de Rossi) als gallieus var. Heydeni de Rossi. — Trichius abdominalis Austria (Pfarreyls) meiner Sammlung (Krtz., p. 194) ist ein gallicus. Dr. L. von Heyden. [| Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.] 369 Cryptocephalus-Arten aus Westafrika von J. Weise. Am Quango wurden von Hrn. Major von Mechow folgende Arten gesammelt: 2 1. Cr. pardalis Suffr., Mon. XI, 94. Ein 2, welches sich von dem durch Suifrian beschriebenen nur durch ein glattes Pro- sternum und den fehlenden zweiten schwarzen Fleck der Fld. (am Aufsenrande vor der Mitte) zu unterscheiden scheint. 2. Cr. crenatostriatus: Cylindricus, postice paullo angu- status, flavo-testaceus, subtus nilidulus, parce, viz sibiliter pubescens; prothorace nitido, subtiliter punctulato, vittis tribus piceis, paullo abbreviatis ornato, elyiris profunde punctato-striatis, punctis infus- catis, interslitiis carinatis. — Long. 9 mill. Den gröfsten Exemplaren des Cr. pardalıs im Körperumfange ähnlich, bräunlich gelb, die Fld. aber durch die braun gefärbten grolsen Punkte viel dunkler erscheinend; drei Längsbinden auf dem Halssch. pechbraun, mit helleren, verwaschenen Rändern. Alle drei bleiben vom Vorder- und Hinterrande ein kleines Stückchen entfernt, die mittlere ist bandförmig, jede der seitlichen nach vorn etwas verschmälert. Der Kopf ist auf dem Scheitel dicht, davor sparsam punktirt, mit undeutlicher Mittelrinne. Halssch. stark glänzend, mäfsig dicht, fein punktulirt, in den Zwischenräumen mit zahlreichen Pünktchen besetzt, die nur bei starker Vergrölserung sichtbar werden. Fld. mit regelmälsigen, sehr tiefen und breiten Punktstreifen, deren Punkte sehr grob, in die Quere gezogen sind und die sehr schmalen, hellen, leistenförmigen Zwischenstreifen namentlich hinter der Mitte angreifen. Unterseite glänzend, fein punktirt und sehr sparsam und kurz behaart, dem unbewaffneten Auge glatt erscheinend. Nur ein 2, bei dem die Mittel- und Hinter- schienen, besonders die letzteren, nach der Spitze hin verbreitert sind. 3. Cr. oblongosignalus: Elongaiulus, supra testaceus, nıtı- dus, capite subtiliter punctato, sulco frontali abbreviaio, macula verticis nigra; prothorace polito, maculis 5 nigris, interioribus viltae- formibus, elytris sat crebre punclalis, punclis extrorsum el ante apicem serialis, in singulo maculis 5 nigris, 2 in bası vittaeformibus, 2 pone medium oblique digeslis, oblongis, 1 in apice, subiransversa, Deutsche Entomol, Zeitschr. 1891. Heft IL, 24 = 370 J. Weise: Cryptocephalus- Arten aus Westafrika. Subtus niger, prosterno, pedibus pygidioque rufo-testaceis, hoc macula nigra notato. — Long. 7—8 mill. Ziemlich gestreckt, regelmälsig cylindrisch, röthlich-gelbbraun, oben glänzend, eine Makel auf dem Scheitel, 5 Längsmakeln des Halssch., 5 Makeln auf jeder Fld., ein Fleck auf dem Pygidium, die obere Hälfte der Fühler, die Mittel- und Hinterbrust nebst dem Bauche schwarz. Die Stirn ist zerstreut punktirt und besitzt eine kurze Mittelrinne am Scheitel. Das Halssch. ist quer, nach vorn nur mäfsig verengt und zusammengedrückt, spiegelglatt, mit folgen- der schwarzen Zeichnung: eine mälsig breite, ganze Längsbinde in der Mitte, eine etwas breitere Längsbinde jederseits, vorn mehr als hinten abgekürzt, endlich eine runde Makel in der Mitte des Seitenrandes, doch liegt nur die eine Hälfte derselben auf dem Halssch., die andere auf der Vorderbrust. Die Fld. sind ziemlich dicht punktirt, die Punkte auf der Scheibe verworren, über dem Seitenrande in drei, auf dem Abfalle zur Spitze in mehrere Reihen geordnet. Die vier ersten Makeln jeder Decke sind gestreckt, der - Naht nicht ganz parallel, sondern nach hinten derselben etwas genähert; Makel 1 liegt auf dem Schulterhöcker, der innen durch einen tiefen Eindruck abgesetzt wird, hat die Form einer breiten Linie und reicht von der Basis bis zur Mitte. Makel 2 ist ähnlich, aber kürzer, nach vorn verschmälert und oft abgekürzt, hinten verbreitert; sie beginnt auf oder hinter einer breiten, glatten Erhöhung zwischen Schulter und Schildchen. Makel 3 liegt genau hinter 1, ist kaum halb so lang als diese, an den Seiten etwas gerundet; 4 liegt genau hinter 2, ist ebenfalls halb so lang als diese und von ihr so weit entfernt als 3 von 1. Makel 5 befindet sich an der Vereinigungsstelle der beiden inneren und äufseren Punktreihen auf dem Abfalle zur Spitze und ist von 4 viel weiter entfernt als von 3. 4. Cr. clytroides: Elongatulus, niger, antennarum basi capite- que testaceis, hoc lineis 2 ocularibus piceis, prothorace obsolete punctulato, subpolito, elytris crebre punctatis, postice punctato-striatis; testaceo-flavis, maculis tribus magnis pone medium limboque apicali nigris. Subtus dense albido pubescens, coris tibiarum basi testaceis. — Long. 7 mill. Mälsig gestreckt, eylindrisch, doch hinter den Schultern leicht zusammengedrückt, schwarz, unten dicht und fein silberweils behaart. Kopf röthlich-gelbbraun, mit einer feinen, vorn abgekürzten Mittel- rinne und einer schwärzlichen Linie jederseits am Rande des oberen Augenlappens. Halssch. quer, nach vorn gerundet -verengt, dort- J. Weise: Cryptocephalus- Arten aus Westafrika. 371 hin aber nur wenig abwärts gewölbt, äulserst fein und verloschen punktulirt, fast spiegelglatt. Fld. hell bräunlich gelb, dicht ver- worren punktirt, doch bemerkt man an der Basis kurze Punktreihen und im letzten Drittel nicht ganz regelmälsige Punktstreifen, deren Zwischenräume gewölbt sind. Hinter der Mitte liegen drei grolse, schwarze Makeln in einer Querreihe, eine gemeinschaftlich, eiförmig, vorn mehr verschmälert als hinten und hier in einen schmalen, kurzen Randsaum an der Spitze übergehend; aufserdem auf jeder Decke eine grölsere, fast viereckige Makel, der Hinterrand der- selben sehr schwach bogenförmig ausgerandet, der Vorderrand in der Mitte zu einer kurzen Spitze ausgezogen, am Innenrande die gemeinschaftliche Makel leicht berührend, aufsen bis an den Rand reichend. Zwischen dieser Makel und der schwarz gesäumten Spitze bleibt ein heller, nach innen etwas verengter Querfleck übrig. An den Fühlern sind die 5 ersten Glieder, an den Beinen die obere Hälfte der Schienen röthlich gelbbraun. Ein 2. 5. Cr. angolensis Er. Suffr., Mon. XI, 212. 6. Cr. Mechowi: Subtus testaceus, lateribus metasterni nigris, capite punctato, longitudinaliter sulcato prothoraceque dilule casta- neis, hoc fere polito, elytris subtiliter punctato-strialis, testaceo-flavis, limbo basali in humero dilatato, limbo suturali fasciaque transversa pone medium nigris. — Long. 5 mill. Var.a: Subtus niger, prosterno, abdominis apice, tibüs tarsis- que testaceis. In der Körperform mit dem nahe verwandten, aber kleineren angolensis Er. übereinstimmend, in der Zeichnung der Fid. mehr an Cr. bifusciatus F. erinnernd. Kopf deutlich, zerstreut punktirt, mit seichter Mittelrinne vom Scheitel bis zur Fühlerwurzel. Halssch. fast halbkugelig, wie der Kopf hell kastanienbraun gefärbt, der gezähnte Hinterrand schwarz, die Scheibe kaum bemerkbar punktulirt, lackartig glänzend. Fld. fein und seicht punktirt-gestreift, mit ebenen, einzeln und verloschen punktulirten Zwischenräumen, strohgelb, ein wenig breiter Naht- saum, mit dem zwei Querbinden zusammenhängen, schwarz. Die vordere Binde kann auch als Verlängerung des Nahtsaumes um die Basis herum aufgefalst werden, ist neben dem Schildchen also nur so breit als dieser, erweitert sich bogenförmig nach auflsen, wo sie den ganzen Schulterhöcker umfalst, und verengt sich sodann schnell in gerader Linie bis zur Schulterecke. Die hintere, gemein- schaftliche Querbinde ist etwas breiter als der Nahtsaum, liegt dicht hinter der Mitte, hat ziemlich parallele Ränder und bildet einen 24” 372 J. Weise: Cryptocephalus- Arten aus Westafrika. sanften, nach vorn gerichteten Bogen. Sie erweitert sich etwas auf jeder Fld. nahe der Naht und dem Aufsenrande. Bei dem einen Stücke ist die Unterseite nebst den Beinen röthlich gelbbraun, nur die Hinterbrust an den Seiten schwarz. Das andere Stück hat die Schenkel, Mittel- und Hinterbrust, sowie die 4 ersten Bauch- ringe schwarz. Eine vielleicht neue Art erhielt ich durch Hrn. Simon aus dem Ashante-Lande: Cr. ferrugineus: Breviusculus, supra’ laete ferrugineus, niti- dissimus, prothorace polito, etytris subtiliter punctato-striatis, punclis striarum infuscatis; subtus testaceus, pectore abdomineque subtiliter, minus crebre varioloso-punctatus. — Long. 4.5 mill. Mit dislocatus Sufir., Mon. XI, 176, welcher in derselben Gegend lebt, so nahe verwandt, dafs er sich bei ausreichendem Materiale vielleicht als eine Varietät herausstellen könnte, deren Fld. feiner punktirt und statt metallisch blau oder blaugrün glänzend rostroth gefärbt sind; Cr. simplex Suffr. weicht wohl sicher durch schwarze Fühlerspitzen und Tarsen ab. Lebhaft rostroth, lackartig glänzend, Fühler, Beine und Unter- seite einfarbig röthlich gelb, letztere mit wenig dichten, kleinen, blatternarbigen Punkten bedeckt. Stirn mit einer tiefen, nach unten verschmälerten, kurzen Mittelrinne. Halssch. spiegelblank, Fld. mit feinen Punktstreifen, welche von der Basis bis zur Spitze gleich deutlich bleiben und deren Punkte in einer dunklen Scheibe stehen, die etwas grölser ist, als die Punkte selbst. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL.] 373 Bekannte und neue Chrysomeliden aus Spanien. II. Haltica iberica: Oblonga-ovata, converiuscula, aenea, leviter coeruleo-micans, tuberculis frontalibus magnis, oblique digestis, pro- thorace sat convero, subtilissime punctulato, fere laevi, nitido, angulis anticis subacutis, minime callosis, sulco ante basın obsolete impresso, elytris crebre punctatis, sat nitidis, interstitüis punctulatis, humeris leviter prominulis. — Long. 4.5—5 mill. Cuenca. Man kann diese Art, die wie alle aus der Gattung, wenig Ausgezeichnetes an sich trägt, leicht mit fruticola verwechseln, sie ist aber in den Schultern enger gebaut, das Halssch. viel, die Fld. etwas glänzender, die Querfurche des Halssch. noch flacher, in der Mitte verloschen eingedrückt. Die grolsen Stirnhöckerchen sind scharf begrenzt, oben durch eine tiefe, rechtwinkelige Linie von der Stirn geschieden, deren Spitze an den scharf dachförmigen Nasen- kiel stölst. Halssch. glänzend, äufserst fein punktulirt, die Seiten unmerklich gebogen, mit kleinen, etwas scharfen, sehr wenig ver- dickten Vorderecken. Fld. in den Schultern schwach heraustretend und wenig breiter als der Grund des Halssch., bis hinter die Mitte erweitert, sodann allmählich verengt und abgerundet, oben ver- hältnilsmäfsig stark und dicht punktirt, mit undeutlich gewirkten, fein punktulirten Zwischenräumen; die Schulterbeule klein und schlecht abgesetzt. Der Penis gleicht in der Form dem von /ythri und fruticola, ist aber auf der Unterseite durchaus glatt, und besitzt dort im Spitzendrittel vier gleichlange, feine, aber scharfe gerade Kiele, welche nach der Spitze zu allmählich etwas divergiren. Die beiden äulseren Kiele sind höher als die inneren; zwischen den Kielen befinden sich drei Furchen. Crioceris macilenta. var. hispanica: Die Fld. und der grofse Dorsalfleck des Halssch. metallisch grün oder blau, Makel 2 und 3 der Fld. (anfangs auch nur eine von beiden) nicht gerundet oder viereckig, sondern quer, schmal, an den gelbbraunen Seiten- saum angeschlossen. Beine schwarz, selten die Schenkelbasis und das obere Drittel der Schienen am Knie röthlich. Diese Varietät wird der Cr. asparagi var. campestris L. recht ähnlich, ist aber dadureh leieht zu unterscheiden, dafs die hintere Quermakel sehr weit vom gelbbraunen Spitzensaume absteht. Cuenca und Chieclana (Korb), Porto (Gabriel). J. Weise. SS — 374 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] Beiträge zur Kenntnifs der Gattung Orina. Von J.. Weensze. 1. Orina- alpestris Schumm. Die Art kommt sicher in den Alpen vor: Davos (Nagel), Valming (Strasser) ete., ist aber bis jetzt so wenig gesammelt worden, dafs sich ein Bild von ihrer Verbreitung daselbst noch nicht geben läfst. Gröfseres Interesse dürfte der Nachweis dieser Art aus den Pyrenäen beanspruchen. Die Sammlung von Hrn. Dr: Puton in Remiremont enthält ein reichliches Material davon, welches hauptsächlich aus den Ost- pyrenäen stammt. Bei dem Vergleiche desselben mit der Beschrei- bung von Or. nigrina Suffr., Mon. 176, bemerkt man sogleich, dafs Suffrian dieselbe Form vor sich gehabt haben mufs, die sich von der typischen alpestris aus den Karpathen, den schlesischen Ge- birgen, Thürirgen und den Vogesen durch den schlanken Körper und starke Punktirung der Fld. wesentlich unterscheidet. Die Be- zeichnung nigrina Suffr. darf also nicht auf schwarze Stücke von gloriosa F. aus den Alpen angewandt werden, die den Namen ° var. atramentaria erhalten können, sondern bezieht sich aus- schliefslich auf die schlanke Pyrenäen-Form von aipestris. Die- selbe ist nach Suffrian entweder „schwarz, oder dunkelblau mit schwarzen Deckschilden, oder dunkelblau, die Naht und jederseits eine verwaschene Längsbinde hinter der Schulter in’s Schwarz- blaue fallend“. Aus Dr. Puton’s Material sind noch folgende Färbungen zu erwähnen: a) Halsschild grün, blau oder violett, Fld. schwarz, blau oder violett, einfarbig, oder in den beiden letztgenannten Färbungen mit einer scharfen, schwarzen Längsbinde von der Schulter bis auf den Abfall zur Spitze. b) Halssch. blau, wenigstens auf der Scheibe, seltener völlig grün, Fld. dunkelgrün bis goldgrün, die Naht und eine Längs- binde hinter der Schulter dunkelblau. ec) Halssch. in der Regel goldig grün, Fld. goldig- bis gesättigt feuerroth, der Nahtsaum und eine Längsbinde auf jeder Seite grün, oft mit blauem Kernstreifen. Diese prächtige Form er- laube ich mir, Var. Putoni zu nennen. 2. Im vorigen Jahre wurde Or. commautata Suffr. in einigen Stücken am Zirbitz-Kogel aufgefunden und mir von Hrn. Dr. Knauth J. Weise: Beiträge zur Kenntnifs etc. 375 in Dresden übersandt, dies Jahr theilte mir Freund Reitter mit, dafs Hr. Ganglbauer ebenfalls die so lange verschollene Art er- beutet habe. Sie ist nicht mit der Form von Or. plagiata Suffr. ohne Nahtbinde, der Var. distinctissima Ulanowski, Societas ent. 1886, 22, identisch, sondern wohl auch von den übrigen ähnlichen Arten specifisch verschieden, weshalb ich hier eine genauere Be- schreibung gebe, die sich leider nur auf ein Pärchen stützt. Or. commutata: Brevis, convera, nigra, nitida, prothorace elytrisque rufis, illo transverso, apice sat profunde emarginato quam basi parum angustiore, lateribus paullo rotundatis, interdum subrectis, angulis recliusculis, supra parum convera, obsoletissime alutaceo, inaequaliter punctato, callo laterali lato, impressione sat profunda antice foveolato-dilatata terminato; elytris sat fortiter ruqguloso- punctalis, interstitüis polilis. — Long. 7.5—9 mill. Mas: Segmento ultimo abdominis medio leviter impresso, apice fruncato, utrinqgue sinuato, articulo primo tarsorum sat fortiter dilatato. Suffr. Stett. ent. Zeit. 1861, 435. Habituell der Or. intricata ähnlich, mit Ludovicae Muls. am nächsten verwandt, jedoch kürzer, gewölbter und viel glänzender als diese, der Körper vorn verschmälert, Seiten des Halssch. wenig gerundet und die Punktirung der Fld. kräftiger. Von melanocephala durch bedeutenderen Glanz der Oberseite, ein an den Seiten ziemlich paralleles Halssch. und die feinere Punktirung der Fld., von der einfarbigen plagiata endlich durch ein breites Halssch. mit deutlich abgesetztem Seitenwulste und die runzelige Punktirung der Fld. zu unterscheiden. Kurz oval, hinten stark gewölbt, glänzend, schwarz, der After roth gesäumt, Halssch. und Fld. gesättigt bräunlich roth. Kopf und Halssch. äufserst fein geschuppt und unregelmälsig mit stär- keren und schwächeren, im Ganzen feinen Punkten besetzt. Halssch. mehr als doppelt so breit wie lang, an den Seiten sehr wenig gerundet, fast parallel, nur nahe den Vorderecken deutlich verengt; die Oberfläche wenig gewölbt, mit einem ziemlich tiefen, aber weiten, hinten fast rinnenförmigen, vor der Mitte gruben- förmigen Längseindrucke jederseits, welcher den breiten, mäfsig gewölbten Seitenwulst deutlich absetzt. Die Ecken sind recht- winkelig. Fld. an der Basis etwas breiter als das Halssch., nach hinten mehr oder weniger erweitert, dicht und ziemlich stark runzelig-punktirt, wenig stärker als bei plagiata und etwa halb so kräftig als bei melanocephala, mit glatten, innen ebenen, nach aufsen zu gewölbten Zwischenräumen. 376 J. Weise: Ceutorrhynchus punctiger und Verwandte. Das g' hat einen seichten Eindruck in der Mitte des letzten Bauchringes, dessen Hinterrand jederseits ausgebuchtet, dazwischen abgestutzt ist; das erste Tarsenglied ist ziemlich breit. — Penis dem von Ludovicae und plagiata ähnlich, jedoch vorn in eine grolse, breite, abgerundete Spitze vorgezogen, der Oberrand des ductus wird durch einen dreieckigen Ausschnitt in zwei breite, gerundete Läppchen getheilt. Ceutorrhynehus punctiger und Verwandte. Ceutorrhynchus marginatus Payk. trennt Seidlitz, Faun. Trans- sylv. 699, durch das rinnenlose Pygidium von punctiger Gyll., ob- gleich schon Thomson darauf hingewiesen hat, dals dieser Unter- schied lediglich sexuell ist. Ich glaube, die nächsten Verwandten von punctiger, der in Deutschland häufigen Art, zu besitzen und theile hier die mir sicher scheinenden Trennungsmerkmale mit: 1 Zweites Tarsenglied gestreckt, deutlich länger als breit, nebst dem ersten Gliede sehr viel schmaler als das dritte Glied. Gröfsere Art, mit langem, stark hervorstechenden weilsen Scutellarflecke der Fld. Im gröfsten Theile von Europa, wie es scheint, überall sehr selten marginatus Payk. Zweites Tarsenglied quer, breiter als lang uud wie das erste Glied wenig schmaler als das dritte. Kleinere Arten mit kurzem Seutellarfleck . . . . Be : 2 Beide Geschlechter mit einer Rinne auf de Pa d mit einer sehr weiten, tiefen Grube auf dem letzten Bauchringe, welche jederseits von einem dreieckigen, kahlen Höcker begrenzt wird, 2 mit einer kleinen, runden Eigrube. Im gröfsten Theile Europas häufig punctiger Gyll. Das 2 ohne Rinne, das J| mit einer kurzen Rinne auf dem Pyeidium, die Grube auf dem letzten Bauchringe beim g' ziemlich klein, fach. Schweden; bei Berlin an vielen Orten; Glatz, Altvater . . . . . Mölleri Thoms. Ein Körnehen oder Höckerchen auf jeder Seite des Halssch. kann vorhanden sein oder fehlen, die Fld. sind bei allen drei Arten mehr braun oder mehr weilslich beschuppt (von punctiger kommen ganz weilslichgraue Fld. vor) und die Raspeln vor der Spitze der Fld. variiren sehr in der Gröfse, so dafs diese Merkmale nicht als wesentlich anzusehen sind. 1 > Den Penis habe ich nur von punctiger herausnehmen können. Er ist eine von oben ganz flach zusammengedrückte Röhre, welche sich vor der Mitte allmählich verengt, vorn plötzlich und grad- linig in eine scharfe Spitze verschmälert ist. J. Weise. ———i>— —— [Deutsche Entomologische Zeitschrift‘ 1891. Heft I.] 377 Sammelbericht: Seltene oder für die Mark Brandenburg und Thüringen neue Käfer. Coraebus elatus F. Auf Eichengestrüpp bei Rüdersdorf. Peritelus leucogrammus Germ. au Melilotus officinalis Desv. bei Liepe und Öderberg gemein. Ceutorrhynchus (Thamiocolus) signatus Gylih. bei Eberswalde an den ‚Blättern von Stachys recta L.; frilst unregelmäfsige Löcher aus denselben. Ceutorrh. molitor Gyllh. an Achillea millefolium überall bei Eberswalde, ebendaselbst auch suturalis F., doch sparsam; macula- alba an Mohn. Ceutorrh. angulosus Boh. an Symphytum, mit viduatus, raphani, abbreviatulus und euphorbiae Bris. im Finkenkruge. Ceutorrh. nanus Gylih. Bei Liepe und Oderberg an Alyssum montanım häufig. Die Larve ist in der Ruhe 1.8 mill. lang (kriechend viel länger und schmaler), 1 mill. breit, dick, eiförmig, sehr weich, so dals man die einzelnen Segmente auf dem Rücken nicht unterscheiden kann, weilslich gelb, kahl. Kopf klein, leicht gebräunt, die Stirn mälsig gewölbt, mit 4—6 Härchen besetzt, eine Mittellinie, welche auf dem Scheitel beginnt und sich in der Höhe der Ocellen in zwei bis an die Fühler laufende Aeste theilt, durch- scheinend, weilslich. Durch diese Linien wird das grolse, dreieckige, vorn abgestutzte Kopfschild angedeutet, in dessen Mitte zwei Längs- grübehen neben einander liegen. Mandibeln lang und stark, braun, mit 2 scharfen Zähnchen an der Spitze und einem stumpferen Zähnchen am Innenrande. Die dazu gehörigen Taster haben ein langes, weilses, fleischiges Basalglied, welches mit den Seiten des Halses verbunden ist, darauf steht ein kleines, ringförmiges Glied, auf diesem ein bräunlicher Kegel. Fühler auch beim lebenden Thiere nieht ausgestülpt, sind durch einen ziemlich grolsen, schwarzen Punkt über der Mandibelwurzel angedeutet; ein kleiner, schwarzer Punkt darüber ist die flache Ocelle.. Der Rücken der Körperringe ist durch zahlreiche, unregelmälsig gebogene Querrinnen und davon eingeschlossene Querwülste uneben. Stigmen sehr un- deutlich. Man trifft die Larve im Juli in den Schötchen von Alyssum monlanum L. und bemerkt ihre Anwesenheit leicht an der gelblichen Färbung der Schötchen. Sie frifst zuerst die eine Frucht bis auf 373° J.Weise: Sammelbericht: Seltene oder für die Mark etc. einen kleinen Rest, geht dann durch die Zwischenwand und verzehrt die andere. Anfang September begiebt sie sich zur Verpuppung in die Erde. Selbst nach dem Pressen und Trocknen der Pflanzen leben die Larven noch im Herbar Monate lang weiter. Der Käfer lebt an den Blättern der Pflanze, ist daher mit dem Käscher schlecht zu fangen, besser durch Abklopfen der niedrigen Büschchen in einen aufgespannten Schirm. Ceutorrh.nigroterminatus Wollast. (miztus Rey) bei Weimar. Ceutorrhynenidius rufulus Duf. bei Glatz und im Altvater. Als grofse Seltenheit kommt bei Weimar auch Ceutorrhynchus spaerion Boh. vor. Derselbe ist gegen meinen Willen im neuesten Cataloge, p. 315, unter Hypurus Rey aufgeführt. Da das Thier eine Rüsselrinne besitzt, welche auf der Mittelbrust jederseits von einer Leiste eingeschlossen wird, welche die Mittelhüften stützt, so gehört es in die nächste Verwandtschaft zu Coeliodes und ist in die Gattung Stenocarus Thoms. zu versetzen. Hier bildet es mit Ceutorrh. acalloides Fairm. und subglobosus Bris. eine kleine, natürliche Gruppe. Bei Hypurus Rey bleibt nur eine Art, Bertrandi Perris, die bis auf Weiteres an Ozyonyr Faust heranzurücken ist. Ob dies eine gute Gattung ist, mufs erst eine nähere Untersuchung der Rüsselrinne von massagetus Kirsch und lunatus Reitt. bestätigen, Kirsch hat seine Art selbst zu Cidnorrhinus gestellt. Bei den neueren Bearbeitern der Curculioniden haben die mit Coeliodes verwandten Gattungen wenig Anklang gefunden und sind nur als Gruppen angesehen worden; ja Bedel, welcher den oben gerügten Fehler in unseren Katalog eingeschmuggelt hat, wirft sogar Coeliodes und Ceutorrhynchus bunt durcheinander. Mit welehem Rechte, mufs man sich fragen, werden denn dann z. B. Limnobaris, Bangasternus, Stolatus, Neoplinthus, ja sogar Onuwas, Platytarsus, Barypithes, Cathormiocerus, Lixus und Larinus, Fibinia und Tychius und eine Menge anderer als wohlbegründete Gattungen angesehen ? J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.) 379 Ueber einige Haltica- Arten etc. von Weimar. Aphthona pallida Bach. an Geranium pratense L. am Viaduct und bei Denstedt häufig, darunter zahlreiche Stücke, welche einen deutlichen, scharf begrenzten, in der Mitte verbreiterten und hinten abgekürzten, schwarzen Nahtsaum auf den Fld. haben: Apht. pal- lida var. geranii. Diese Abänderung ist genau wie Aphth.nigriceps Redtb. gefärbt, so dals als leicht 'bemerkbare äufsere Unterschiede von dieser nur noch die schmalen Schultern mit kleiner Beule und die kräftigere Punktirung der Fld., welche hinten am Naht- winkel stärker abgerundet sind, übrig bleiben. Aphth. herbigrada Curt. Ausschlielslich an Cistus helian- themum L. bei Jena sehr häufig. Redtenbacher giebt das Thier auf Campanula rotundifolia lebend an, es scheint mir jedoch zweifel- haft, dafs es sich dort nähren könnte; denn die Wurzelblätter vertrocknen und die Stengelblätter gewähren für eine Menge von Thieren zu wenig Nahrung. Unter der bekannten, schlank gebauten Form lebte eine auf- fällige, kurz-eiförmige Varietät, die ich gebbula nenne. Bei der- selben erweitern sich die Fld. von der Basis aus gleichmäfsig nach hinten, erreichen die gröfste Breite weit hinter der Mitte und runden sich hierauf schnell (jede einzeln) in einem weiten Bogen ab. Die Fld. hinten beinahe doppelt so breit wie bei der normalen Form, so dafs man beim ersten Anblick des Thieres glaubt, eine verschiedene Art vor sich zu haben. Longitarsus obliteratus Rosh. Die gröfsere Form an Salvia pratensis hinter dem Parke von Denstedt, die kleinere Form an Euphorbia cyparissias auf dem Ettersberge. Long. ballotae Marsh. an Ballota nigra L. in Ettersburg, Denstedt, Sulza und Saaleck. Long. pellucidus Foudr. und rubiginosus Foudr. häufig nahe der Schäferei auf dem Ettersberge, ersterer an Medicago lupu- lina L., letzterer an Convolvulus sepium L. Dibolia Schillingi Letzn. an blühender Salvia pratensis L. bei Denstedt, Dib. cryptocephala Koch und fimida Ill. an Eryngium campestre über der Teufelskrippe auf dem Ettersberge, Dib. depressiuscula an Ballota nigra L. Rhizobius litura und subdepressus Seidl. untereinander auf Fichten (Pinus abies L.) am Waldschlölschen, ersterer sparsam, letzterer sehr häufig. J. Weise. 380 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] Monographie des Cassida de France par Desbrochers des Loges. Besprochen von Is West usnle. Die Arbeiten, welche der Herr Verfasser in seiner neuen entom. Zeitschr. Le Frelon über Cassiden veröffentlichte, sind unter obigem Titel zu einer 48 Seiten umfassenden Broschüre zusammen- gestellt, die auf p.ö—13 ein Tableau der in Frankreich gefundenen Arten, auf p. 14— 538 deren nähere Beschreibung, auf p. 33 — 44 Bemerkungen über Eintheilung und Synonymie der europäischen, sowie die Beschreibung von 5 neuen Cassida, und auf p. 44—47 einen neuen Catalog der europäischen Cassiden enthält. Die Gattung ist, zum Theil nach meinen Bemerkungen (Wien. Zeit. 1891, 205), in 6 Untergattungen zerlegt. Die erste derselben, Pilemostoma Desbr., enthält nur fastuosa Schall. und wird p.5 durch die Farbe und p. 14 durch den gänzlich aufgebogenen Rand des Halssch., nebensächlich noch durch gezähute Klauen begründet. Es ist eigenthümlich, dafs Desbr. den sehr kleinen Zahn an den Klauen von fastuosa gesehen (nur hemisphaerica hat noch einen ähnlich feinen Zahn) und den weit grölseren bei viridis, nigriceps, canaliculala und bella nicht beachtet hat, obgleich ich darauf schon im Oatalogus Col. Europ. 384 aufmerksam gemacht und die Arten mit dem Namen Odontionycha belegt hatte. Dafs Farbe und Rand- bildung des Halssch. keinen Grund zur Aufstellung einer Unter- gattung abgiebt, die Bildung der Klauen aber bei den Cassiden eine grolse Rolle spielt, ersieht man am besten aus den Genera des Col., worin Chapuis nirgends die erstgenannten Merkmale generisch verwerthet, aber durch die Klauenbildung ganze Gruppen absondert. Ich vermag also Pilemostoma nicht anzunehmen, darf den Namen auch nicht benutzen, um Odontionycha hineinzuzwängen, da sonst 3 Sous-Genres von Desbrochers zerrissen werden mülsten. Unnütz erscheint mir das zweite Sous-Genre Pseudocassida, das folgende, Casstda i. sp. wird erst natürlich, wenn viridis, nögriceps und hemisphaerica ausgeschieden sind, und das folgende, Cassidula, wenn margarilacea und: subreticulata eingeschaltet werden. Die Untergattungen 5 und 6, Ischyronota und Chelysida, sind Gattungen, El nn De u um J. Weise: Monographie des Cassida de France etc. 381 wie sie nicht besser gedacht werden können; ihre Kennzeichen wurden W.Z. l.c. genügend hervorgehoben. In der Begrenzung der Arten ist insofern ein Fortschritt anzu- erkennen, als bei einigen die Farbe der Beine, welche bisher oft das trennende Merkmale abgab, als veränderlich hingestellt wird, doch müsste dies z. B. bei rubiginosa und viber viel bestimmter hervorgehoben sein. Die gelbbeinige viber, die eine andere Nahrungspflanze hat als die schwarzschenkelige, ist augenblicklich noch eine sehr auffällige Form, welche bei Berlin zwar häufig lebt, aber nicht gesammelt worden ist und in den Sammlungen fehlt. Ihr Wiederaufinden macht die Unterscheidung in den neuesten Handbüchern von Seidlitz hinfällig. Viel Gewicht legt Herr Desbrochers auf den Lauf der Stirn- linien, die das Kopfschild begrenzen; für letzteres ist sogar ein, wie mir deucht, unnötbiger neuer Name, chevron frontal, eingeführt. Es war Thomson, welcher zuerst in den Skand. Coleopt. die Bildung der Stirnlinien zur Trennung verschiedener Arten benutzte, und nach ihm Seidlitz, doch scheint es mir richtig, dem Merkmale keine allzugrofse praktische Bedeutung zuzusprechen, weil Arten mit scharf ausgebildeten Stirnlinien noch andere elementare Unterschiede besitzen, die gerade den Arten abgehen, bei welchen die Stirnlinien verschwommen sind und uns bei der sicheren Unterscheidung im Stiche lassen. Dals die Stirnlinien bei sanguinosa z. B. „tres distinctes* (p. 12), die von ferruginea (thoracica) immer in stumpfem Winkel, die von vibez stets in breiter Rundung zusammenlaufen, ver- möchte ich nicht zu bestätigen. Wenn sich die Beschaffenheit der Stirnlinien in beschränktem Malse zur Kenntnifs der Arten verwerthen läfst, dürfte daraus keine nähere Verwandtschaft der Species herzuleiten sein, wie Desbrochers p. 47 meint, sonst hätte er ©. nobilis L., mit Stirn- linien, die sich bei keiner anderen Art finden, als Untergattung abzweigen und nicht mit der in Wirklichkeit nahe verwandten vittata Villers zusammenstellen dürfen, deren Stirnlinien völlig abweichen. Ueber viele Zusammenziehungen von grünen Arten werden die Meinungen wohl noch eine Zeit lang getheilt sein. Dals graeca Kr. eine Form von rubiginosa ist, hat Kraatz bei der Beschreibung vermuthet, auch von sordida hat Herr Brisont mir bei Uebersendung eines Typ mitgetheilt, dafs sie von inquinata nicht verschieden sei, und Cori Fairm. ist nichts weiter als hemis- phaerica; aber nicht ohne Weiteres dürfen wir Desbrochers in der 382 J. Weise: Monographie des Cassida de France Vereinigung anderer Arten folgen. Da wird zunächst p. 45 C. angusti- collis Hagenb. als Varietät zu viber gestellt. Das schmale Halssch. des einen Ex., welches Desbroch. beschreibt, deutet für mich auf eine Mifsbildung, Verkümmerung oder Verkrüppelung hin, nicht auf eine Varietät, es darf also kein Name gegeben werden, auf keinen Fall angusticollis. Das von Hagenbach beschriebene Thier kann wohl keine Cassida sein, denn der Thorax ist bei keiner ein- heimischen Art „subquadratus“, hat nie Vorderecken, geschweige denn am Vorderrande „ungulis acutis“ und die Hinterecken „pro- ductis acutis* sind mir nur bei einigen Verkrüppelungen bekannt. Mag die C. angusticollis irgendwo untergebracht werden, in die Gattung Cassida nehme ich sie nicht mehr auf. 2. C. humeralis Kr. ist p. 40 und 45 fraglich auf deflorata bezogen, mit der sie aber wenig Aehnlichkeit hat. Dies giebt auch Desbr. insofern zu, als er p. 39 die humeralis Kr. unter dem Namen corrosa neu beschreibt. 3. C. chloris, stigmatica und sanguinolenta bilden nach Desbr. eine Art. Zugegeben, dals sich sanguinolenta und chloris sehr nahe stehen und verbunden werden könnten, ist stigmatica desto abweichender. Auch drängt sich hier unwillkürlich die Bemer- kung auf, dafs Desbr. in der Zusammenziehung ungleich verfährt, denn wenn siigmatica wirklich nur eine anders gebaute sangut- nolenta wäre, sollte dann deflorata Suffr. von rubiginosa specifisch abweichen? 4. C. tincta Ws. ist nichts weiter als ferruginea Goeze! Desbr. scheint die wirkliche ferruginea (thoracica) nicht zu kennen, denn er beschreibt als solche meine tincta mit schwarzen Schenkeln, tiefer Punktirung des Halssch. und sehr regelmäfsigen Punktreihen der Fld., was alles auf thoraeica nicht zutrifft. 9. C. rufovirens und rosea Suffr. sind nicht Varietäten von denticollis, wie Desbr. angiebt, sondern beide mit sanguinolenta nahe verwandt. 6. C. berolinensis Suffr. ist von flaveola gewils verschieden und nicht Varietät. (Die Abänderung dorsalis Desbr. ist kürzlich auch von Gerhardt, Zeitschr. f. Entom. Breslau 1891 [October], p. 28, als atrata benannt worden.) 7. Bei €. lineola begeht Desbr. (p. 42) den Irrthum, das 2, mit gerundetem Thorax, als lineola, das 3, mit eckigem Thorax, als sibirica aufzufassen; letztere ist vielmehr, wie schon Kraatz hervorhebt, wahrscheinlich eine oben röthlichgelbe lineola. In par Desbrochers des Loges. 383 diesem Falle würde ihr Name sibirica wohl eingehen, da alle alten Stücke von lineola „rufo lestacea“ zu nennen sind. 8. C. parvula, navicıla Boh., wenigstens die von mir dafür angesehene Art aus Astrachan, ist von viftata bestimmt verschieden. 9. C. saucia Ws. zieht Desbr. p. 43 zu desertorum, saucia gehört aber zu Cassidula und hat keine ähnliche, verwandte Art in Europa, während desertorum in der Gattung Ischyronata steht. Zwei völlig unähnliche Thiere können doch wohl nicht eine Art bilden? Auf den Fehler scheint H. Desbrochers dadurch gerathen zu sein, dafs er die wahre C. bella Fald. nicht besitzt, dafür aber meine C. saucia in der Sammlung stecken hat, weil sonst sein Vergleich von bella mit viridis p. 38 unverständlich würde. Nach Desbrocher’s „System“ ist die Faldermaun’sche bella mit viridis nicht verwandt, wohl aber saucia !). 10. Verfehlt ist die Deutung der C. prasina F. auf algirica Lucas (p. 13 und 45), die p. 39 zu rechtfertigen versucht wird. Zunächst darf der Name prasina F. nicht gebraucht werden, da F. sich auf die von Illiger früher beschriebene Art gleichen Namens beruft. Diese ist trotz aller gegentheiligen Behauptungen von Suffrian und Erichson (St. Z. 1844, 191) mit chloris Suffr. identisch. Sodann giebt Fabr. bei prasina: „habitat in germaniae plantis“ an, und auch hierdurch würde eine Verbindung mit algirica, die nie in Deutschland gefangen ist, hinfällig. Da es nebensächlich bleibt, was Fabr. unter prasina beschrieb, so mufs derjenige, der sie wegen des Ausdruckes „femoribus basi nigris“ nicht auf prasina llliger beziehen will, den Namen über- haupt ignoriren, was für viele alte Namen in der Gattung sehr wünschenswerth wäre. Neu beschrieben sind in Anmerkungen: 1) p. 39, €. corrosa von Algier und Tanger, wie oben erwähnt, wahrscheinlich hume- ralis Kr. 2) C. oranensis, von grofsen und breiten Stücken der rubiginosa durch den rinnenartigen, breiten Eindruck zu unter- 1) Bei dieser Gelegenheit macht mir Desbr. mit Recht den Vorwurf, dafs der Name saucia im Cataloge fehlt. Ich habe früher nie daran gedacht, das Araxesthal in unserem Cataloge zu berück- sichtigen, und die Tbiere daher an anderer Stelle notirt als die Europäer, weshalb mir bei der letzten Zusammenstellung die wünschenswerihe Uebersicht mangelte. Es wären noch viel mehr Arten weggeblieben, als jetzt schon fehlen, wenn nicht H. Reitter bei der Correctur die Mehrzahl nachgetragen hätte, 384° J. Weise: Monographie des Cassida de France etc. scheiden, der um Halssch. und Fid. herumläuft, also wohl den Rand in die Höhe hebt, wie bei der verglichenen canaliculata. 3) p. 40, C. cerata aus Syrien, die sich wohl als brevis m. heraus- stellen wird. 4) p. 43, salsolae, von Sarepta, Jakowlewi Reitt. nahe stehend, nach den angegebenen Merkmalen wohl kaum Art; in die nächste Verwandtschaft gehört auch N.5, p. 44, nitidula von Biskra, die mit der nicht verglichenen Brisouti Reitt., D. E. Z. 1889, 288, aus derselben Gegend eins sein dürfte, trotz des stär- keren Glanzes. Andernfalls müfste Desbrochers diesen Namen ändern, weil er mit nifidula Ws. aus Turkestan collidirt. Es bedarf nicht erst der Versicherung, dafs ich mich über die Monographie viel mehr gefreut hätte, wenn an derselben weniger auszusetzen gewesen wäre. Ueber die Fundorte verschiedener Chrysomeliden, namentlich Halticiden. 1. Coptocephala rubicunda Laich. Auf Blüthen bei Jena, Sulza und Kösen, scheint auch erst im August, also viel später. als unifasciata Scop. entwickelt zu sein, da die Ex. grölstentheils frisch waren. 2. Oryptocephalus 4-pustulatus Gyll. var. rhaeticus Stierl. Am Rande eines Kiefernwaldes bei Süfsenborn. 3. Psylliodes picina Marsh. (schwarzgrün), instabilis Foudr. und chrysocephala L. Tiefurt. Die letztgenannte Art lebte auf Euphorbia cyparissias L. und trat vorherrschend in der Form erythrocephala L..auf, bei welcher alle Schenkel dunkel, oft auch die Schienen und Tarsen schwärzlich sind. 4. Gynandrop hthalma tibialis Brull., bis jetzt aus Griechen- land und Kleinasien bekannt, wurde im vorigen Jahre von den Herren Viertl und Maggi bei Fünfkirchen in Ungarn gefangen, 80 dals die Art vielleicht auch noch nach den südlichen Provinzen Oesterreichs fortschreitet. 5. Coceinella Revelierei Muls., den südlichsten Theilen Europas angehörig, fand Hr. Prof. Mehely in der Umgebung von Kronstadt. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft IL] 385 Sammelbericht pro 1891 von J. Gerhardt in Liegnitz. Der diesjährige regnerische Sommer brachte eine nur geringe Ausbeute an Käfern; besser waren in dieser Hinsicht August, September und die drei ersten October- Wochen. Die Aufmerk- samkeit hiesiger Sammler, der Herren Rektor Kolbe, Land- gerichtsrath Kofsmann, Kaufmann Schwarz und mir wendete sich in der abgelaufenen Sammelperiode hauptsächlich den bisher weniger untersuchten Mooslagern zu, die zwar wenig Neues, dafür aber manches Seltene lieferten. — Gesperrt gedruckie Arten sind für Schlesien neu. Ischnoglossa corticina. Unter Laub, Kaltwasser, Kr. Lüben, Lähn am Bober. Gyrinus Suffriani Scriba fehlt hier; was dafür galt, war G. mergus Ahr. Ozypoda vittata Märkel s. Oberf. Panten (Kolbe); bei Liegnitz einziger Fundort; dagegen O.longipes Rey n. s. im Angeschwemmten der Katzbach. | Aleochara Iygaea Kr. Auch in Niederschlesien; von mir ge- sammelte Stücke steckten unter meinen brevipennis und villosa. Phloeopora reptans besitzt auf dem Halsschilde zwischen der gewöhnlichen Punktirung noch eine sehr dichte und feine Zwischen- skulptur, die bei ?. corticalis fehlt. Auch Gyrophaena nana und minima haben in der Mitte des Hinterrandes vom 7. Dorsalsegment, ähnlich wie punctulata Muls., einen Doppeldorn. Es giebt sonach keine deutsche Art mit nur 3 Dornen. Lamprinus saginatus. Vorderhaide, unter Hypnum (Kolbe). Von mir dann auch in den ersten Vorbergen bei Brechelshof (Kr. Jauer) unter Moos gefunden. (9. 10.) Heterothops binotatus. Mit praevius in Niederschlesien. Lathrobium geminum var, volgense. Liegnitz, im Angeschwemm- ten der Katzbach 2 Stück. Stenus glacialis, bisher nur aus höheren Partieen der Sudeten bekannt, ist auch ein Gebirgsthier: Wir fanden es Ende September Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. Heft II. 25 386° J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1891. unter Moos am Gipfel des (basaltischen) Hefsberges mehrfach, doch immerhin ss. Lesteva pubescens, (zugleich mit bicolor und punctata) in einer Schlucht bei Lähn mehrfach, doch s. (Kolbe, 7.) Meligethes serripes lebt namentlich auf Galeopsis Ladanum zahlreich in entwickelten Blüthen und in den Knospen. Lähn (7). Ozylaemus cylindricus Panz. Oberförsterei Panten, unter alten Eichen an einem heifsen Nachmittage 2 Stück (Kolbe, 6). Aphodius Zenkeri. 1 Stück bei Lähn (7). Die Zwischenskulptur kann bei gewissen schwarzen Aphodien unter Anwendung hinreichend starker Vergröfserung auch zur Unterscheidung derselben benutzt werden. So ist A. tristis zwischen den Deckenpunkten deutlich quer gestreift, desgl. pusillus, nur schwächer; ater und niger erscheinen daselbst äulserst dicht gra- nulirt; dagegen granarius und bimaculatus glatt. Trachys nana ist für Niederschlesien noch nicht nachgewiesen, was dafür galt, war pumila, und diese n. Ss. Elater promorum v. apicalis Schilsky. Liegnitz, 1 Stück. Phosphaenus v. brachypterus Mot. ist sowohl hier als auch in den Vorbergen ziemlich ebenso häufig als die Stammform. Malthodes lunifer Czwal. In der Ebene bei der Oberf.- Panten 1 Q' und in den Hefsbergen 12. (6) Dorcatoma serra. Bei Liegnitz mit chrysomelina, und häufiger als diese. Dorytomus Schönherri Faust. Im Vorgebirge bei Lähn, namentlich unter Ahornlaub, zugleich mit D. bituberculatus Zett. und affinis, sowie Anthonomus spilotus Rdtb. Nach der Breite des Mesosternums mülste diese Art in eine Gruppe mit suratus, der auch niederschlesisch ist, gehören; der deutlich bewimperte Vorderrand und seine sonstigen Eigenschaften, namentlich seine Gröfse und Rüssellänge (er übertrifft darin die gröflsesten Stücke von bituberculatus Zett.) stellen ihn jedoch in die Nähe von D. voraz. Dorytomus occalescens, in Mittel- und Oberschlesien nicht selten, ist in Niederschles. bis jetzt nur in wenig Ex. aufgefunden worden. Die Var. tomentosus von Dorytomus filirostris ist wohl nur das stets gelbbraune, gelbhaarige Q dieser Art. Magdalis carbonarius L. In Niederschlesien das erste Stück im Juni bei Kaltwasser erbeutet. Balaninus pellitus Boh. Auf alten Eichen, Oberförsterei Panten, Kaltwasser. s. (6). J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1891. 387 Bal. cerusorum. Liegnitz (Kolbe). Ceuthorrhynchus Roberti. 1 Stück bei Lähn. Ceuth. litura F. Am Fulse des Hefsberges unter einem Steine (Kolbe, 9) 1 Stück. Ceuth. pyrrhorrhynchus. Fand sich 1 Ex. unter meinen selbst- gesammelten Vorräthen. Apion opeticum, basicorne und hadrops Th. Vorgebirge; die beiden erstgenannten ss., die letztere Art mehrfach, muth- malslich auf Lathyrus silvester, im vorigen Jahre irrthümlich als ononis publizirt. Ap. viciae var. Griesbachi. Häufiger als die Stammform, wenn auch im Allgemeinen nicht gerade häufig. Ap. sanguineum. Hier und im Vorgebirge, doch sehr einzeln. Rhynchites olivaceus Gyll. (ophthalmicus Rdtb.). 1 Stück bei Kaltwasser von einer Eiche geklopft (Kofsmann, 6). Giyptoderes asperatus Gyll. Niederschles.!, unter meinen Vorräthen. Ernoporus tiliae. Scheint in Niederschles. s.!, besitze nur 3 Stück von da. Erocentrus punctipennis. Früher an Weidenzäunen bei Grofs- beckern mit E. Stierlini n.s. Pogonochaerus decoratus Fairm. Auf Kiefern z.s.; dagegen P. ovatus Goeze, mit welchem ich früher die vorige Art ver- wechselte, erst in diesem Jahre von Herrn C. Schwarz im Riesen- gebirge gesammelt. Saperda punctata L. War für Schlesien verschollen, ist jedoch neuerdings vom Steuer-Inspector Pietsch bei Oblau an einer Ulmen- klafter aufgefunden. Coptocephala rubicunda Laich. wurde bisher aus Schlesien als scopolina versendet. Cryptocephalus imperialis. In Niederschles. bis jetzt nur bei Kaltwasser von Eichen geklopft (Kofsmann, ©. Schwarz, 6). Pachybrachys haliciensis. Liegnitz, ss. Bei Gonioetena 5 punctata, deren fleckige Formen mit ähnlichen von G. pallida oft verwechselt werden, sind die Räume zwischen den Deckenpunkten stets äufserst fein und sehr dicht punktirt, bei G. pallida glatt. Galeruca tenella und pusilla Dft. sind beide schlesisch, ihre Verbreitung ist jedoch noch näher festzustellen. Crepidodera nitidula. Von jungen Trieben der Zitterpappel; bei Lähn, 7. 25° 388 ° J. Gerhardt: Sammelbericht pro 1891. Chaetocnema meridionalis. Kohlfurt, auf Mocorboden. Chaet. arida Foudr. (einst von Professor Förster-Aachen als chaleites m. erhalten) mit der n.s. ©. confusa in einem feuchten Gebüsch bei Hummel, ss. Haltica ampelophaga Guer. Liegnitz, Kaltwasser, s. Aphtona pallida. Auf feuchten Wiesen bei Karthaus und im Angeschwemmten der Katzbach n.s. (früher als Longitarsus Reichei versendet). Longitarsus brunneus Dft. und graridulus Kutsch. im Riesen- gebirge, sowie africeps und /ongiseta Ws., bei Liegnitz (2. =.). Dibolia Försteri. Lieblingspflanze Betonica officinalis, deren Blätter sie oft ganz durchlöchert. Oberf. Panten, einst zahlreich und für D. depressiuscula Letzn. gehalten. Von Cassida obsoleta besitze ich ein hier gesammeltes Ex., dessen Unterseite, Fühler und Beine schwarz sind und dessen Ober- seite ein tiefes Schwarzbraun zeigt, nur die Deckenseiten, da, wo sie in den Rand übergehen, sind etwas heller. Ich nenne diese auffällige Farben-Varietät afraia m. Mniophila Wroblewskii Wank. Eine längst gekannte, viel- umstrittene Form, die ich für eigne Art halte. Sie liebt vorzugs- weise das Mnium höherer Partieen des Vorgebirges und ist daselbst (Lähn, Hefsberge, Moisdorf) stets häufiger als M. muscorum, die an- scheinend tiefer gelegene Partieen bevorzugt. In der Ebene von Liegnitz habe ich keine der beiden Arten beobachtet. 2 Mniophila Wroblewskii Wankowicez. Orata, subglobosa, fere glabra, supra nitlida et aenescens. Antennis pedibusque fuscis rel ferrugineis; capite inter basim anten- narum lineis frontis fere triangularibus; prothorace tenuissime sparsim punctulato et inter puncta fere laevi; elytris irregula- riter punctatis, paucis punctorum seriebus, punctis omnibus eviden- tibus apicem versus evanescentibus; sulurae postico eriremo minulis- sime aculeato. — Long. 1—1.3, lat. 1.0 mill. Hniophila muscorum Koch. Ovalis, capite lineis frontis semicircularibus; prothorace tenuiter punctulato inter puncta evidenter alutaceo; elytris regu- lariter striatopunctatis, interrallis fenuissime et sparsissime punctu- latis; suturae postico ertremo minutissime denticulato. — Long. 1.3, lat. 1.2 mill. Genaueres über beide s. Zeitschr. für Ent. Breslau, Jahrg. 1891. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft I.] 389 Letzneria lineata Letzn. var. Weisi Heyden. Im Juli 1891 fand Herr Albrecht Weis-Frankfurt a. M. bei Innichen im Tiroler Pusterthal, an aufgeschichtetes Holz angeflogen, einen Bockkäfer in einem Ex., der sich später als zu Letzneria lineata gehörend erwiels und jetzt in meinen Besitz übergegangen ist. Ich sandte den interessanten Fund an Dr. Kraatz, um ihn mit seinem Ex. und den Stücken der Letzner’schen Sammlung (nun im Deutschen Entom. National-Museum zu Berlin aufbewahrt) zu vergleichen. Derselbe schreibt mir darüber, dafs das Q-Ex. zu lineata Letzu. gehöre, aber schwarze Beine (statt gelbbraune) habe, die Seiten der Decken bei der Stammform weniger gebräunt (breiter gelblich) seien, auch die schwarzen Längsbinden weniger deutlich bei ihr hervortreten. Indem ich die interessante Varietät des seltenen Thieres nach dem glücklichen Entdecker und fleilsigen Sammler benenne, diagno- sticire ich sie wie folgt: Letzneria lineata Leizn. var. Weisi Heyden. Differt a typo femoribus tibiisque nigerrimis (loco rufo-testaceo brunneis, apicibus obscurioribus), elytrorum marginibus minus pallide stramineis, lineis longitudinalibus nigris distinctioribus, Die Art war seither nur bekannt vom Altvater-Gebirge in Schlesien (Letzner), nach Redtenbacher aus der Aptenau bei Salz- burg (Sauter); ferner aus den Karpathen und dem Ural, ist also ein mehr östliches Thier. Meiner Ansicht nach ist die Stammart bereits 1830 von Gebler in Ledebour’s Reise nach dem Altai, pag. 193, als Leptura quadririttata von Gebler beschrieben. Der Beschreibung stände aufser der Grölsenangabe von 4 Linien bei der Gebler’schen Art nichts im Wege (lineaia = 5—52), auch wird der Thorax dense punctulatus genannt, während er bei /ineata oben in der Mitte glatt und nur an den Rändern gedrängt punktirt ist. Die schwer zugängliche Beschreibung Gebler’s lautet: L. 4-vittata m. — Nigra, elytris elongatis, vittis 2 tesfaceis, pedibus rufis. Long. 4 lin., lat. 11 lin. — Nitidula, tenue et sparsim albido-pubescens. Caput dense punctulatum, vertice transversim impresso, fronte canaliculata. Antennae tenues, corpore fere lon- giores. Thoraz latitudine paullo- at capite non latior, antice et postice constrietus, marginibus refleris, lateribus rotundatus, supra convezus, dense punctulatus. Scutellum parcum, rotundatum. Elytra 390° G.Kraatz: Ueber Xylotrechus (Clytus) pantherinus Saven. thorace latiora et plus quadruplo longiora, apice parum attenuata, sub- truncala, supra humeros parum prominulos plane, profunde punctata, vitta pone suluram, apicem non altingente, alteraque minore margi- nali testaceis. Corpus subtus coriaceum; pedes graciles, laete rufo- testacei. Specimen unicum in montibus Altaicis legit D. Ledebour, alterum ad lacum Baikal captum. Dr. L. von Heyden. Ueber Xylotrechus (Clytus) pantherinus Saven. Von dieser seltenen, namentlich auf Saalweiden (Saliz Caprea L.) vorkommenden Art (Herr Forstmeister Mühl in Wiesbaden sammelte 6 Ex. bei Födersdorf bei Mühlhausen in Ostpreufsen zusammen mit Saperda Phoca) besitze ich ein vom verstorbenen Hrn. W. Fuchs (in Berlin) bei Meran gesammeltes Ex. Der Käfer ist dem Xylotr. rusticus L. recht ähnlich, sehr veränderlich, mehr gelblich behaart, an den weniger zackigen, lehmfarbigen Binden leicht zu unterscheiden; die gelbliche Färbung rührt nicht etwa von der. Behaarung her, sondern theilt sich der Flügeldecke selbst mit. Hr. von Heyden bespricht ein von Hrn. Bücking bei Bozen in Tirol gefangenes Ex. ausführlich (in der Wiener Entomol. Monats- schrift 1891, p. 181— 184). Hr. Dr. Seidlitz sah ein süddeutsches Stück in der Sammlung unseres neuen Mitgliedes Hrn. Sadleder in Graz. Thomson beschrieb nach v. Heyden’s Ausführungen a. a. O. norwegische Stücke als Moöi, zu welchen Hr. v. Heyden den adspersus Gebl. vom Altai mit Sicherheit hinzuzieht. Auf mein Ex. stimmt die von Hrn. Mühl (Wiener Entom. Monatsschr. 1891, p. 185—186) gegebene Beschreibung insofern nicht ganz zu, als die lehmgelben Flecken und Binden eigentlich nicht grols zu nennen sind, sondern verhältnilsmälsig schwach hervortreten. Jedenfalls wird der Käfer oft verkannt sein und noch öfters sein Vorkommen constatirt werden. Dr. @. Krasatz. [Deutsche Eutomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] 391 Neuere Literatur. Die zusammengesetzten Nester und gemischten Kolonien der Ameiser. Ein Beitrag zur Biologie, Psychologie und Entwick- lungsgeschichte der Ameisengesellschaften. Von E.Wasmann 8.J. Mit 2 Tafeln und 16 Figuren im Texte. Münster i. W. 1891. Das 262 Seiten starke Buch behandelt das Zusammenleben verschiedener Ameisenarten in demselben Neste. Unter „zusammen- gesetzten Nestern“ versteht der Verf. das blofs räumliche Zusammenleben der fremden Arten, unter „gemischtenKolonien“ dagegen jene vollkommenere Form der Symbiose, in welcher die fremden Arten zu einer gemeinschaftlichen Haushaltung sich verbinden. Aufser seinen eigenen achtjährigen Beobachtungen hat Verf. auch die ganze einschlägige Literatur benutzt, um dem Biologen einen möglichst vollständigen Ueberblick über die ein- schlägigen Thatsachen zu bieten. Am Schlusse der ganzen Arbeit bespricht Verf. das Verhältnifs der erwähnten Thatsachen zu zwei philosophischen Fragen, zu der sogenannten Thierintelligenz und zur Entwicklungstheorie. Hierzu bewog ihn, wie er in der Ein- leitung sagt, besonders der Umstand, dafs von populärwissenschaft- licher Seite die Biologie der Ameisen vielfach in tendenziöser Weise mifsbraucht wurde zu Gunsten einer materialistischen Welt- auffassung. Auf die Untersuchungen des Verf. über die Nahrungsaufnahme und die Gründung neuer Kolonien von Polyergus, sowie auf seine Beobachtungen über die gemischten Kolonien von Strongylognathus testaceus mit Tetramorium caespitum sei noch besonders aufmerksam gemacht. Letztere sind nach seiner Ansicht als „Allianzkolonien“ aufzufassen. Auch im philosophischen Abschnitte des Buches finden sich manche neue Beobachtungen, z. B. über die Aufnahme von Lomechusa strumosa bei ganz jungen, frisch entwickelten Formica sanguinea, die weder durch Erfahrung, noch durch Belehrung die Behandlungsweise dieses Gastes kennen konnten. Das ausführliche Inhaltsverzeichnifs erleichtert den Gebrauch des Buches; ebenso die Uebersicht S. 176—178 und die alpha- betischen Indices am Schlusse des Buches. Unter letzteren ist auch ein Verzeichnifs der bisher beobachteten natürlichen Formen gemischter Kolonien; ferner ein Verzeichnifs der in diesem Buche 392 Neuere Literatur, enthaltenen neuen Beobachtungen über myrmekophile Coleopteren, für Manche vielleicht eine willkommene Ergänzung zu den früheren Mittheilungen des Verf. über denselben Gegenstand. Da das ganze Buch die Symbiose von Ameisen verschiedener Arten behandelt, steht übrigens auch der Hauptgegenstand desselben in unmittelbarer Beziehung zur Myrmekophilenkunde. Dr. G. Kraatz. Notes Orthopterologiques, par le P. J. Pantel, S.J. (Annal. Soc. Esp. Hist. Nat. T. XIX, 1890, p. 335—422). Die umfangreiche und fleilsige Arbeit enthält drei Theile: I. Eine monographische Revision der Gattung Gryllomorpha Fieber. II. Eine Revision der Phasmiden Europas und der angrenzenden Länder. III. Einen Nachtrag zu der früheren Arbeit desselben Verfassers über die Orthopteren-Fauna von Ueles (Ann. T. XV, 1886). Der erste Theil, die Monographie der Gattung Gryllomorpha, ist am eingehendsten. Er behandelt auch kurz und übersichtlich die ein- schlägige Literatur, die generischen Merkmale, die natürlichen Ver- wandtschaften von Gryllomorpha und giebt Bestimmungstabellen (für Männchen und Weibchen getrennt) und genaue Beschreibungen der - Arten nebst biologischen Notizen. Unter letzteren finden sich auch interessante neue Beobachtungen, z. B. über die Entwicklungs- stände von Gryllomorpha aliena Brunn. Obwohl ungünstige Umstände es dem Verf. nicht erlaubten, den zweiten Theil der Arbeit, die Revision der Phasmiden, ebenso detaillirt durchzuführen, wie den ersten, so ist doch auch dieser Theil von Interesse für Jeden, der die betreffende Familie studirt. Nach allgemeineren vergleichenden, morphologischen Bemerkungen geht der Verf. zur Beschreibung der Gattungen und der ihm bekannt gewordenen Arten über; bei letzteren werden für Männchen und Weibehen getrennte Bestimmungstabellen gegeben. Die Nachträge zur Orthopteren-Fauna der Umgebung von Ucles bei Tarancon (Prov. Cuenca, Nord-Castil.) schliefst der Verf. mit einem Verzeichnils der Arten (84). Der Arbeit sind 2 lithogr. Tafeln und mehrere Figuren im Texte beigegeben. E. Wasmann, S.J, Neuere Literatur. 393 Im Werlıpe von Carl Gerold’s Sohn in Wien ist erschienen: Die Käfer von Mitteleuropa. Die Käfer der österreichisch- ungarischen Monarchie, Deutschlands, der Schweiz, sowie des französischen und italienischen Alpengebietes. Bearbeitet von Ludwig Ganglbauer, Custos-Adjunet am k. k. naturhistorischen Hof- Museum in Wien. I. Band. — Familienreihe Caraboidea. Mit 54 Textfiguren in Holzschnitt. Umfang 35 Bogen gr. Lexikon-8°. Preis: Mk. 20. Der Verfasser sagt in der Vorrede: Ludwig Redtenbacher’s „Fauna Austriaca“ hat drei Auf- lagen erlebt und auch die dritte ist bereits vergriffen; ein Beweis, dafs das Werk einem wirklichen Bedürfnisse entsprach. Der Auf- forderung des Verlegers, eine vierte Auflage des für seine Zeit ganz eminenten, jetzt aber etwas veralteten Werkes zu veranstalten, folgte ich mit Freude und Stolz. Wiewohl eine neue Auflage gegenüber der dritten durch Einfügung vieler Arten, namentlich aber durch Berücksichtigung der in den letzten Decennien aufge- fundenen präcisen Gattungs- und Artcharaktere wesentlich gewonnen hätte, gab ich doch nach anderthalbjähriger Arbeit den ganzen Plan des Redtenbacher’schen Werkes auf, und zwar aus zwei Gründen: »Erstens erschien mir das in der „Fauna Austriaca“ berück- sichtigte Faunengebiet viel zu klein; ich wollte, um einem weiter- gehenden Bedürfnisse zu entsprechen, doch wenigstens die Arten der gesammten österreichisch-ungarischen Monarchie und des ganzen Deutschen Reiches einheitlich behandeln. Zweitens kam ich immer mehr zur Erkenntnils, dafs eine übersichtliche syste- matische, die Verwandtschaftsverhältnisse zur Geltung bringende Bearbeitung der Arten in Form von dichotomischen Bestimmungs- tabellen nicht erreichbar ist. Nachdem ich den Plan zu einem neuen, selbstständigen Werke entworfen und mich zur Bearbeitung der gesammten Käfer-Fauna Deutschlands, Oesterreich- Ungarns und des Occupationsgebietes entschlossen hatte, erschien es mir von wirklichem wissenschaft- lichen Werthe, die Käfer-Fauna des übrigen Alpengebietes einzu- beziehen. Ich habe deshalb die Arten der Schweiz und der französischen und italienischen Alpen mit aufgenommen und die Grenzen meines Faunengebietes im Südwesten durch die Rhöne und das Litorale des Mittelländischen Meeres von der Mündung der Rhöne bis zum Einschnitte zwischen den ligurischen Alpen und dem Apennin bei Savona bestimmt.« 394 Neuere Literatur. »Die Behandlung des umfangreichen Stoffes ist streng syste- matisch. Den Anforderungen der wissenschaftlichen Systematik entsprechend, sind die Charaktere der Familien und Gattungen ausführlich erörtert und sind die für die natürliche Olassifieation so wichtigen Larvenformen ganz besonders berücksichtigt. Die zahlreichen Textfiguren, die ich der Opferwilligkeit des Verlegers verdanke, werden dem Anfänger über die Schwierigkeiten der Morphologie bald hinüber helfen und die diehotomischen Tabellen für Familien, Tribus, Gattungen und Arten werden zur raschen Orientirung beim Bestimmen das Mögliche leisten. Die Voll- ständigkeit in Bezug auf die im Faunengebiete nachgewiesenen Arten wird wenig zu wünschen übrig lassen. — Nach dem Vor- gange der Lepidopterologen habe ich eine Unterscheidung zwischen local auftretender Abänderungen, Localvarietäten oder Rassen und nicht localen Abänderungen angebahnt und die ersteren mit var. = varietas, die letzteren mit ab. = aberriato bezeichnet. Was die Nomenclatur anbelangt, stehe ich vollständig auf dem Boden des binären Nomenclaturgesetzes und des Prioritätsprineipes. Für die Citate bei den Arten war mir der Standpunkt des grolsen, zwölfbändigen, von Gemminger und Harold heraus- gegebenen „Catalogus Coleopterorum hucusque desceriptorum syno- nymicus et systematicus“ (München 1868 bis 1876) mafsgebend. Natürlich sind nur die wichtigsten Citate gegeben, aber die Syno- nymie ist möglichst vollständig berücksichtigt. Das erste Citat hinter den Speciesnamen oder Synonymen bezieht sich auf die älteste, in vielen Fällen freilich unbrauchbare Beschreibung. Die weiteren Citate verweisen auf grölsere Faunenwerke, Monographien oder Specialarbeiten und ich habe dabei namentlich auf die wichtige neuere Literatur Bezug genommen. Das Untersuchungsmaterial für die Bearbeitung des vorliegen- den Bandes fand ich gröfstentheils in der reichen Sammlung des k. k. naturhistorischen Hof-Museums. Weiteres Material lieferten mir viele Coleopterologen und Coleopteren-Sammler, denen ich hier für die Förderung meiner Arbeit aufrichtig danke. Das Werk wird sechs Bände im Umfange von je 30—40 Bogen bilden und seiner Aufgabe als systematisches und faunistisches Handbuch gerecht werden. Der erste Band behandelt die Familienreihe Caraboidea (Adephaga im weiteren Sinne), der zweite Band die Familienreihe Staphylinoidea (Necro- phaga im weiteren Sinne), der dritte die C/avicornia und Lamelli- cornia, der vierte die Serricornia (im Sinne von Leconte und Neuere Literatur. 395 Horn) und Heteromera, der fünfte die Ahynchophora, der sechste die Phytophaga (im Sinne von Leconte und Horn). Am Schlusse des sechsten Bandes wird eine vergleichende Morphologie der Coleopteren gegeben.« Diesen Worten der Einleitung wollen wir hier hinzufügen, dals nach brieflicher Mittheilung des Herrn Verfassers bereits Ende November des vorigen Jahres 15 Druckbogen Manuscript des zweiten Bandes fertig lagen, so dals das Erscheinen desselben in diesem Herbst mit Sicherheit vorausgesetzt werden kann, Hoffen wir, dafs es ihm gelingt, die umfangreiche Arbeit in einigen Jahren zu Ende zu bringen. Die Zahl der Arten hat sich in einzelnen Gruppen des be- arbeiteten Terrains in neuerer Zeit erstaunlich vermehrt, so nament- lich in der Gattung Trechus, von der 112 Arten aufgezählt werden (1—67 Trechus, 68—111 Anophthalmus, 112 Aphaenops). Der Ansicht des Verfassers, dals eine übersichtliche, syste- matische Bearbeitung der Arten in Form von diehotomischen Bestimmungstabellen nicht wohl erreichbar ist, glaube ich mich anschliefsen zu müssen. Der Verfasser einer solchen Tabelle, dem das gesammte Material vorliegt, kann sich in derselben zurecht finden; je weniger Material indessen dem Bestimmer vorliegt, um so schwieriger wird dies. Die Bestimmung zu erleichtern, soll die angewendete Behandlungsweise Hülfsmittel an die Hand geben und diese wird der Entomologe, der es ernst mit der Sache meint, gern benutzen. Die Sorgfalt, die der Verfasser auf seine Arbeit verwandt hat, ist über jeden Zweifel erhaben. Um so weniger mag ich mit der Bemerkung zurückhalten, dafs ich der Auffassung, die derselbe von einzelnen Carabus-Arten hat, nicht beizupflichten ver- mag. Ich habe geglaubt, dals meine über dieselben entwickelten Ansichten sich im Laufe der Jahrzehnte so zu sagen eingebürgert hätten und bin erst durch Gehin’s Arbeiten vom Gegentheil über- zeugt worden. Allein diese waren so offenbar flüchtig, dafs ich seine abweichenden Ansichten einfach einem „nicht Begriffenhaben“ zuschreiben mulste. Dasselbe fand bei der Umgrenzung mehrerer Carabus durch Fauvel statt, welcher z. B. den Fairmairei Thoms., Cenisius Kraatz, Putzeisi Thoms. und maritimus Schaum fälschlich als Varietäten des concolor Fabr. auffalst, während Ganglbauer dieselben nach der Form des Penis richtig als gute Arten aner- kennt. Dagegen weicht er in der Umgrenzung der Verwandten des Curabus Scheidleri Panz. nicht unerheblich von meiner, zuerst 396 Neuere Literatur. in der Stettiner entomologischen Zeitschrift entwickelten Ansichten ab, denen sich Schaum in der Bearbeitung der Insekten Deutsch- lands anschlofs, Ich kann es nicht billigen, dafs Kollari von Scheidleri specifisch getrennt wird, noch weniger, dals Zawadskyi Kraatz zu Kollari gestellt wird, am allerwenigsten, dafs Rothi Dej. und comptus De;j. mit Kollari verbunden werden. Allen Var. des Car. Scheidleri und Kollari ist die gleichartige Erhebung aller Rippen gemeinsam, während bei ARothi nur bei einer Form, die dem comptus sehr ähnlich wird, alle Rippen gleich stark sind, während sie bei den übrigen verschieden stark sind. Hr. Birthler, der ein reiches Material von Rothi untersucht hat, schlols sich vollständig meiner Ansicht an. Wenn Ganglbauer einfach sagt: „es fehlt nicht an Zwischenformen zwischen Rothi und comptus var. aurosericeus, so wird doch jeder fragen, wo kommen diese Zwischenformen vor? beim comptus oder beim aurosericeus? giebt es comptus mit ungleich erhabenen Zwischenräumen? an welcher Localität? Diese Stücke würden besonders zu studiren sein. Der comptus hat ganz anders gebildete Streifen als Kollari, welche bei dieser Art zwar erhaben, aber nicht so scharf ausgeprägt sind; sie sind denen des Rothi sehr ähnlich, aber an Stärke gleich, bei ARothi sehr variabel. Wenn Ganglbauer unter Car. monilis angiebt, dafs er nur durch die Sculptur der Flügeldecken von Scheidleri verschieden und wahrscheinlich als westeuropäische Reste desselben anzusehen sei, so hat er die Varietäten versicolor Friv., simulator Kraatz und serbicus Hopffg. desselben aus Ungarn und Serbien vollständig übersehen, welche er sonderbarer Weise im Catal. Col. Eur. ed. Ill, p. 9, mit einem ? unter monilis Fab. aufführt, während diese Formen der Sculptur nach monilis vom reinsten Wasser sind. Dafls Ganglbauer Car. violaceus Linn. nach der Form des Penis von obliquus Thoms. Kraatz zu unterscheiden vermag, kann ich mir nnr dadurch erklären, dafs er die Form des Penis von violaceus (welcher muthmalslich in Oesterreich gar nicht vor- kommt) nicht scharf aufgefalst hat. Dafs in Norddeutschland die die dem obliquus eigenthümliche Penis-Form vollständig fehlt, kann ich nur wiederholt versichern. Obliquus ist ein Gebirgsbewohner und Redtenbacher, ed. III, giebt vom violaceus ausdrücklich an, dals er in Algengegenden häufig sei. Mithin sind alle oberöster- reichischen violaceus wahrscheinlich obliquus, während alle nord- deutschen violaceus typische violaceus sind. Ganglbauer hat sein Auge wahrscheinlich nicht genug für die scharfe Auffassung der Neuere Literatur. 397 Penis-Formen geübt; jedenfalls ist es sonderbar, dafs die in unend- lich vielen Fällen Ausschlag gebende Penis-Form bei violaceus in Stich lassen soll. Hier scheinen weitere Untersuchungen noch wünschenswerth. Von Car. nigricornis Dej. sind meines Erachens noch zu wenig Stücke bekannt, um in demselben eine „ausgesprochene Uebergangsform“ zu emarginatus zu sehen. Car. cancellabus und emarginatus sind zwei weit verbreitete Arten; warum sollen nicht von beiden lebhaft grüne Ex. vorkommen? Die Halsschild- bildung ist so variabel, dafs sie oft nicht mit Sicherheit bei ein- zelnen Ex. zu erkennen ist; es ist also ganz denkbar, dafs Dejean. steirische, schwarzfühlerige emarginatus für schwarzfühlerige cancel- latus halten konnte, während ich dieselben mit Sicherheit als emarginatus angesprochen habe, welche mit typischen cancellatus von verschiedenem Bau zusammen vorkommen. Den nigricornis (Ziegl.) Schaum, dessen Type ich besitze, habe ich für cancellatus erklärt. Eine Uebergangsform ist also nirgends beschrieben und ich habe nur gesagt (Berl. E. Z. 1877, p. 263), dals den grolsen grünen nigricornis mehr Beachtung zu schenken sei. — Jedenfalls ist das Studium der Varietäten ein sehr interessantes und die Zahl der zu benennenden noch immer nicht abgeschlossen, da noch immer neue Localitäten explorirt werden und das Material immer genauer untersucht wird. In dieser Beziehung haben die Untersuchungen der Gebrüder Daniel in München über die Gebirgs- Nebrien ganz überraschende Resultate ergeben, indem nicht nur neue Varietäten, sondern eine ganze Anzahl neuer Arten in den verschiedenen Gebirgszügen constatirt wurden. Jedem Entomologen, der sich ernsthaft mit dem Studium der Lauf- und Wasserkäfer beschäftigt, ist die Anschaffung des Gangl- bauer’schen Werkes, welches ein weiteres Quellenstudien durch genaue Angabe der Citate ermöglicht, dringend anzuempfehlen. Der Preis ist allerdings kein ganz geringer, aber wir werden uns mehr und mehr daran gewöhnen müssen, in der Beschäftigung mit der Entomologie mehr sehen zu müssen, als eine billige Aus- füllung unserer Mulsestunden. Dr. G@. Krasatz. Entomologisches Jahrbuch. Kalender für alle Insektensammler auf das Jahr 1892 von Dr. Oskar Krancher. 2308. Bei Th. Thomas in Leipzig. 1M. 50 Pf. Das entomologische Jahrbuch eignet sich, schon wegen seines überaus billigen Preises und seines hübschen Einbandes, zum An- 398 Neuere Literatur. kauf für jüngere Entomologen, die auf eine ganz zweckmälsige Art durch dasselbe für die Entomologie gewonnen und auf eine Menge von Dingen aufmerksam gemacht werden, die mit der Entomologie in Beziehung stehen, zum Beispiel mit den Regeln des postalischen Verkehrs, mit einem Heilmittel gegen Blutvergiftung durch Insekten, mit der Photographie auf entomologischem Gebiete etc. Allerdings ist wohl am meisten für den Lepidopterologen gesorgt durch Auf- sätze über die Zucht von Exoten, die Behandlung von Sesien- Raupen, die Sammelergebnisse der Mitglieder des Entomologischen Vereins Fauna in Leipzig etc.; allein auch die Coleopterologen werden ihre Theilnahme den Streifzügen eines Käfersammlers in Italien und der Entwickelungsgeschichte der Canthariden schenken können. Rogenhofer bringt einen kurzen Artikel „über den Einfluls der Entomologie* auf die Erziehung. Ueber die entomologischen Vereine in Chemnitz (14 S.), Leipzig, Dresden (Iris), Karlsbad und Umgegend, Berlin, über die Deutsche Entomologische Ges., den Verein für schlesische Insektenkunde und den Wiener Entom. Verein wird der Reihe nach berichtet (S. 186 — 194). Der Toten (Entomologen) des Jahres 1890/91 wird auf S. 195—197 gedacht. Zu den einzelnen Monaten des Jahres- Kalenders werden namentlich für Lepidopterologen und Hymenopterologen Notizen gegeben, 3 Seiten sind jedesmal für Bemerkungen des Besitzers frei gelassen, ebenso wie 16 S. Tabellen für besondere Notizen desselben. Hierbei will ich bemerken, dafs die Angabe des Fangorts am besten nicht vom Thiere getrennt, sondern auf einem gedruckten kleinen Zettel an die Nadel des Thieres gesteckt wird, wie es jetzt vielfach von den Coleopterologen geschieht. Ein bezetteltes Thier hat einen bleibenden Werth; Thiere ohne Angabe des Fundorts sind vielfach weniger werth. In der Regel gehen die Notizbücher später verloren, der Zettel dagegen bleibt stets am Stücke. Auch empfiehlt es sich, das Datum des Fanges auf einem geschriebenen Zettel hinzuzu- stecken, da, wo es von Wichtigkeit erscheint. Die allmonatlich beigegebenen Notizen sind namentlich für Lepidopterologen und Hymenopterologen bestimmt. Herr Finger- ling hätte sein entomologisches Journal jedenfalls richtiger lepi- dopterologisches getauft; doch finde ich, dals dem Anfänger zu viel Schreiberei anempfohlen wird. Die Hauptsache ist, dals Jüngere Entomologen sich älteren anschliefsen, wozu die entomolo- Neuere Literatur. 399 gischen Vereine Gelegenheit bieten. Bei einer gemeinschaftlichen Excursion lernt der Anfänger 10mal mehr, als wenn er auf eigene Faust sammeln geht; mit dem Aufschreiben unnützer Dinge geht allzuviel kostbare Zeit verloren. Einen sehr hübschen Artikel über das Tödten der Insekten bringt Prof. Pabst und sagt zum Schlusse, dafs die mit dem Gebrauche des Cyankaliumgibsglases verbundene Gefahr eine sehr geringe sei. Gegen den Schlufs werden die Erlebnisse einer entomolo- gischen Sammelpartie (S. 201—208) und Anton Bumkes in der Eisenbahn erzählt, deren Verfasser nicht genannt sind. Zwischen diese beiden Humoresken (!), die dem Ganzen wohl mehr schaden als nützen (allerdings wahrscheinlich nicht in den Augen des Herausgebers), wird eine Zeitungsnotiz über Heuschrecken in Algier eingeschaltet. Ganz hübsch sind dagegen die beiden Aepfellieder, ebenso wie das Gedicht vom Glühwurm, welche muthmalfslich von demselben Autor (Max Fingerling) stammen, welcher das Buch mit einem po&tischen „Grufs an alle deutschen Entomologen“ einleitet. Zum Schlusse wird noch eine Anzahl den Entomologen nütz- licher Inserate gegeben, die ihnen das Anschaffen der Insekten- börse und ähnlicher Blätter ersparen. Dr. @. Krasataz. Druckfebler-Berichtigungen. 1891. S. 327, ist durch einen Schreibfehler „Cic. flavopunctata“ ge- schrieben statt „Cie. 16-punctata Klg.*“, desgleichen „Cie. Fhlori“ statt „Cie. Flohri“. 1890. S. 297, Zeile 2 lies: Tunesien statt: Süd-Tunesien. == - 17 - Inquilinen statt: Inquilien. - - Anm. 1, Zeile 4 lies: Ghardimaou statt: Ghardimasu. Su - - = 5 lies: Souk-Ahras statt: Sonk-Arrhas. - 311, Zeile 1 lies: capite paullo latiore, fronte deplanata. 400 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1891. Heft II.] Allgemeine Angelegenheiten 1891. IIb. Seit dem Juli 1891 traten der Gesellschaft bei: In Berlin: Herr E. Brzozowski, Culmstr. 9. - Dr. Drake in Friedenau bei Berlin. - Rud. Drescher, stud. techn., Melanchtonstr. 24, Hof part. - Max Hollmann, Apotheker, Antonstr. 25. - DB. Moritz, Wörtherstr. 57. Aufserhalb: Herr Eugen v. König in St. Petersburg, Offizierstr. 10, Log. 23. - B.T. Nifsen, Seminarlehrer in Hamburg. - D. van der Hoop in Rotterdam, Zuid blaak 64. - Karl Sadleder in Graz, Kroisbachgasse 5. Seinen Austritt aus der Gesellschaft hat erklärt: Herr Gerichtsrath Birthler in Maros Käsärhely, wegen eines Augenleidens und Ueberhäufung mit Amtsgeschäften. Zum correspondirenden Mitgliede der Gesellschaft wurde er- nannt: Herr J. Pfützner in Friedrichshagen bei Berlin, Friedrichstr. 87. Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Dr. Bergroth, jetzt in Tammerfors (Finnland). - W. Hahn in Magdeburg, jetzt Dreiengelstr. 9. - Hoefig in Berlin, jetzt Friesenstr. 17, Portal I. - Dr. J. Knauth in Dresden, jetzt Löbauerstr. 15. - C. Lüders in Berlin, jetzt Greifswalderstr. 64. - A. Weis in Frankfurt a. M., jetzt Merianstr. 53. Dr. G. Kraatz. 4. W.Schäde’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin $, Stallschreiberstr. 45/46: anal ntom. Zeitschr. 1891, Ar Taf. Il. che entom. Zeitschr. 1891. Deuts Deutsche entom. Zeitschr. 1891. Taf. II. W477 7 = = age Bertkanz. ’# 2 Heller del. Druck v P. Kaplaneck. Nie. Prillwitz lith. Deutsche entom. Zeitschr. 1891. & K.Escherich del. x Druck v.D#.0.Wolf & Sohn München. Deutsche entom. Zeitschr. 1891 Taf \L Nie. Prillwitz del. Nie. Prillwitz lith.