eek ae De) a re er ED, he ar Be ae Ne re er a a re ee A EPE > See wu: a ae = rar ee an re u and N Dart er a ende 57 ee ee mr De Ta a ne se, HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖOLOGY. EIS Bougek Yalnsany \ENAND many Sau. PRZRL TON a Br ı 1) Deutsche Entomologische Zeitschrift. Herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft, E.V. Jahrgang 1913. Sieben Hefte. Mit 4 Tafeln und 240 Textfiguren. Preis für Nichtmitglieder 28 Mark. Redaktionskommission : DroR- Orhranu's- Prof. Dr. R. Heymons. Dr. K.Grünbers. Bruns: Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker. Berlin W.57, Potsdamer Str. 90. Berlin 1913. Für die in dieser Zeitschrift veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten und Mitteilungen sind nach Form und Inhalt die betreffenden Autoren allein verantwortlich. Die Redaktionskommission. Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1913. (Heft I: 31. Januar, Heft II: 31. März, Heft III: 31. Mai, Heft IV: 31. Juli Heft V: 30. September, Heft VI: 30. November; Beiheft: 15. Dezember.) Allgemeines. Seite Mitgliederliste au I Verzeichnis der Gesellschaften, wissenschaftlichen Nine stalten usw., deren Veröffentlichungen wir erhalten. XVIII Vereinsangelegenheiten SONE SEE 94 218 Aus den Sitzungen. . a .95, 219, 337, 472, 581, 715 Aus der entomologischen Welt Wi 101, 226, 343, 474, 581, 721 Oblata und Desiderata, Nr z 112. 226, 348, 484, 597, 727 Vorgeschlagene Mitglieder. 114, 238, 350, 486, 600, 730, Beiheft 234 Rezensionen und Referate. Aulmann, G., Psyllidarum Catalogus. . 230 Blunck, H., Das Geschlechtsleben von Dytiscus "marginalis Ib. PaneieDiexBewaltunge u. 00 Pie en — WI. Teil. Die Eiablage . Mir> 228 Ducke, A., Revision des” Gu&pes sociales polygames d’Amerique . 724 Escher ich, K., Die angewandte Entomologie in den Vereinigten Staaten . . a a NER EEE Be LO Heller, K. M., Philippinische Risselkatenn en 476 — Neue papuanische Leptopsiden . . . REN 210,800 088 Hesse, R., Abstammungslehre und Darwınismus N er Jac obi, A, Mimikry und verwandte Er seheimungen) I lu. „u... 345 Jensen- Haarup, ANNO Taeger 2 2: a Was Zoll Kammerer, K., Das Team und sale Aa RR DAL LE a Krancher, 'o., Entomologisches Jahrbuch 1913 . . 591 Lindinger, 1, Die Schildläuse (Coceidae) Europas, Nord-Afrikas und Vorder- Asiens, einschlielslich der Azoren, Kanaren und Madeiras . . EAN Mense, C., Handbuch der Tropenkrankheiten . Ak, 992 Morley, CL, A revision of the Ichneumonidae, based upon the eollechion of the British Museum . 346 Müller, J. und Valle, A., Resoconto dela Sezione entomologica della societä Adriatiea "di seienze naturali in Trieste. . . . 108 Nüfslın, O., Leitfaden der Rorstinsektenkunde . . .2...7.2...0932 Rosen, R., Brutpflege und Elternfürsorge . 110 Schröder, Chr. und Deegener, P., Handbuch der Entomologie. 589 Schulze, P., Chitin und Erden een bei Insekten 582 — Studien über tierische Körper der Carotingruppe . . . 584 Seidlitz, G. v., Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen. im Gebiete der Entomologie während des Jahres 1910 . . . . 108 — Derselbe für 1911. . ee 2. Seitz, A., Die Grofsschmetterlinge der Erde. Bd. I. Die palä- arktischen Tagfalter. . . 587 — Dasselbe. Bd. II. Die paläarktischen Spinner und Schwärmer 478 IV Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1913. Teichmann, E., Die Befruchtung und ihre Beziehung zur Ver- erbung Wagner, NEL, "Taschenbuch der Raupen mitteleuropäischer Grols- schmetterlinge, und Taschenbuch der Schmetterlinge. > Wesenberg-Lund, C., Fortpflanzungsverhältnisse: Paarung und Eiablage der Stisswasserinsekten N \ Wilsdorf, G., Tierzüchtung . . \ Ziegler, H. E. und Br elslau, E., "Zoologisches Wörterbuch I. Allgemeine Entomologie, Anatomie und Biologie. Böttcher, G., Die männlichen Begattungswerkzeuge bei dem Genus Sarcophaga Meigen und ihre Bedeutung für die Abgrenzung der Arten. Mit 76 Textfiguren . . a5 Friese, H., Über einige nomenklatorische Änderungen Kolbe, H., Über den Altumschen Hermaphroditen von Di ytiseus latissimus. Hierzu Tafel IV, Fig. 1-3. . — Über einen hybriden Carabus (violaceo- auronitens). Hierzu TateleIV Rear ARE Ohaus, F., Biologie des Phanaeus flori ger Kirby. “ Hierzu Tafel IV und 3 "Textficuren Reineck, G., Beitrag zur Lebensweise von Oryptocephalus jan- thimus Germ. Hierzu Tafel I 3 Richter, H., Ein Ausflug nach den Wasserfällen des Iguassü (Argentinien). Mit 1 Textfigur. $ Stiller, V., Meine Höhlenexkursionen im kroatischen Montan- gebiet. I. II. Systematik. Coleoptera. Ahlwarth, K., Eine neue Form von Haliplus lineatocollis Marsh. und weitere Beiträge zur Kenntnis der Wasserkäferfauna der Mark Brandenburg . Bickhardt, H,, Histeridenstudien. XIX . Delahon, P., Nachträge zum Schilskyschen Verzeichnis der Käfer Deutschlands von 1909 und einige sonstige Bemerkungen über deutsche Käfer. — Nachträge zum Schilskyschen Verzeichnis der Käfer Deutsch- lands von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg. ! . Hauser, G., Species novae generis "Apotomopterus Reitter ! — Nachträge und Berichtigungen zu dem Artikel „Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Coptolabrus“. Als: — Drei neue Coptolabrus-Formen . Hintz, E., Neue afrikanische Cerambyeiden BRLEDE Hubenthal, W., Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. VII. Jänichen, Th., Eine neue Form von Coccinella 5-punctata L. Mit 1 Textfigur BE Kniephof, J., Bidessus hamulatus Gylih. Mit 14 Textfiguren . — Neuheiten. der pommerschen Käferfauna. Mit 1 Textfigur . Kolbe, H., Über den Altumschen Hermaphroditen von Dytiscus latissimus. Hierzu Tafel IV, Fig. 1—3 — Über einen un Carabus (violaceo- auronitens). Hierzu Tafel IV, Fig. : i : Seite 109 123 591 105 231 89 696 Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1913. Künnemann, Beiträge zur Käferfauna Ost-Holsteins . . . . . Kuntzen, H., Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. II. Mit 4 Textfiguren J SE RER I u OHR — Polyhirma bihamata Gerst. . . Minck, P., Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. "L Mit 15 Text- fieuren i En Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. Iv. Mit 6 Textfiguren Moser, J., Neue indische Melolonthiden . . > _ Abbildungen einiger Lomapteriden. Hierzu Tafel IT. — Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. I 4 — Neue Arten der Melolonthidengattung Apogonia — Eine neue Lepidiota-Art aus Borneo.. . RAIL HEN — Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. XII. Mit 3 Textfiguren Ohaus, F., Calodactylus Schmalzi n. sp. DER NE - Macrodactylus Duckei n. sp.. EEE EIER — Neue australische Ruteliden. Mit 7 Textfiguren — Anomala (Spilota) morio n. sp. . a ll — XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. Mit 10 Textfiguren . — Biologie des Phanaeus floriger Kirby. Hierzu Tafel III und 3 Textfiguren ARE lr- — Revision der Gattung Oxychirus Quedent. . 52 Beiheft Pie, M., Neue Anthicidae aus Afrika . Rein eck, G., Beitrag zur Lebensweise von Oryptocephalus jan- thinus Germ. Hierzu Tafel I 5 — Nachträge zu Schilskys systematischem "Verzeichnis der "Käfer Deutschlands mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg. Mit 2 Textfiguren . e — Beitrag zur Kenntnis der Sagridengattungen Rhagiosoma. Chap. und Atalasis Lac. Mit 5 Textfiguren : — Nachträge zu Schilskys systematischem Verzeichnis der Käfer Deutschlands mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg. Mit 1 Textfigur . — Eine neue Cryptocephalidengattung aus Süd-Afrika Reitter, E., Analytische Revision der russisch-asiatischen Alophus- = — Trichalophus- Arten — Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna . — Übersicht der mir bekannten Rybinskiella-Arten (Col. a prope Choleva Latr) . . — Zur systematischen Stellung der Gattung Adelops Tellkampf . Riehn, H., Ein für Deutschland neuer Käfer, sowie einige neue oder bemerkenswerte Fundorte deutscher Käfer. . Roubal, J., Oryptophagus (Mnionomus) delicatulus n. sp. — Ein "Beitrag zur Kenntnis der Coleopterenfauna Dalmatiens Schirmer, C., Coccinella ae L. var. nov. heraldica. Mit 10 Textfiguren : SE Hymenoptera. Alfken, J. D., Beschreibung einiger chilenischer Halictus-Arten . — Über die in Panzers Fauna Insectorum germanicae oder Deutsch- lands Insekten von Herrich-Schäffer abgebildeten Nomada- Arten . ; — Eine neue deutsche Andrena- Art a ut NN RE NEE — Eucera diffieilis Duf. = E. longicornis DEREN 2, Peihekt Bischoff, H., Zwei neue Bemben -Arten aus Formosa. Mit 4 Text- figuren. N N N N ee. en, Ä F% 329 709 232 712 VI Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1913. Seite Ducke, A., Zur Synonymie einiger Hymenopteren . . ..330 Enslin, H,, Die Tenthredinoidea MED II. Mit 34 Text- fieuren.. £ 5 . . .. Beiheft Forel, A., Ameisen aus Rhodesia, Kapland- USWER, un. re Beiheft 203 Friese, jEr, Neue Bienenarten aus Geylon er 2: — Neue Bienenarten aus Afrika . Bu... 808 Hedicke, H., Beiträge zur Kenntnis der Cynipiden. Vils: 441 Pfankuch, K., Aus der Ichneumonologie. II. Mit 2 Textäguren 70 — Aus der Ichneumonologie. Ill. ee: 176 — Aus der Ichneumonologie. IV. a Be Schirmer, C., Tenthredella Enslini Schirmer. © nov. spec. 10 98 Schr ottky, Ö., Neue siüdamerikanische Hyme@nopteren . . . . 702 Smits van Burgst, C. A. L., Ichneumonidae. . Bl 2102 Stitz, H., Ameisen aus Brasilien, gesammelt von Ule. Mit 2 Text- guren. 2 2 2 ee. ee Diptera. Böttcher, G., Die männlichen Begattungswerkzeuge bei dem Genus Sarcophaga Meigen und ihre Bedeutung für die Abgrenzung der Arten. Fortsetzung und Schluls” 2 2.2 ,201572397 331 Hendel, F., Neue amerikanische Dipteren. I. Mit 5 Textfiguren. 617 Kröber, O., Monographie der paläarktischen und afrikanischen Thereviden. Fortsetzung und Schluls. . . . . . .17, 147, 255 Kuntze, A., Dipterologische Sammelreise in Korsika des Herrn W. Schnuse in Dresden im Juni und Juli 1899. Mit 5 Text- figuren. . 5 i . 944 Stobbe, R., Mallota tricolor Loew in West-Preußsen . . OR — Chonocephalus Heymonsi, eine neue Art aus Süd- Amerika. Mit 2 Textfiguren . . 191 — Zur Kenntnis der Gattung Oarnus Nitzsch ee Cenchridobia Schiner) mit 1 nov. spec. . . 22 Villeneuve, J., Une lettre autographe de Wiedemann . . ....710 Hemiptera. Gulde, J., Beiträge zur Heteropterenfauna Deutschlands. II . . 319 Radermacher, P., Beitrag zur Kenntnis der Henipkeren un Rheinlands . . . 457 Schumacher, F., Bemerkungen zum Verzeichnis der von A. Szul- czewski in der Provinz Posen gesammelten Wanzen . . . . 315 — Weitere Beiträge zur Hemipterenfauna der Provinz Posen. . 670 — Die Rhynchotenfauna der Mark Brandenburg. VI. . . . . 674 Stobbe, R., Mallophagen. II. Beitrag. Mit 5 Textfiguren . . . 562 Szulczewski, A, Beitrag zu einem Verzeichnis der Posener Fihynchoten . . ... 2 a ee N, Neuroptera. Petersen, E., Eine neue Chrysopiden-Art aus Deutschland. Mit 3 Textfiguren ER 9983 Ulmer, G., Sferzeiehnis der südamerikanischen Trichopteren, mit Bemerkungen über einzelne Arten. Mit 21 Textfiguren. . . 383 Orthoptera. Schirmer, C., Beiträge zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Mark Brandenburg. II 2.2 2 NS N 95 De eu t sche _Entomologische Zeitschrift. = Herausgegeben x von der _ Deutschen Entomologischen Gesellschaf, r. V. — Jahrgang 19138. = Heft I. | (Mit 21 Textfiguren.) Preis für Nichtmitglieder 4 Mark. | Redaktionskommission ; ec Dr: Ohaus. En Dr. R. Heymons. Dr. K. Grünberg P. Kuhnt. > Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker . Berlin W 57, Potsdamer Stralse 90. Berlin, 31. Januar 1913. chult von He I | Seite Mrtolrederliste RER AN GUNG! Me I Verzeichnis der Ge fellschaften. ee In- stitute usw., deren Publikationen wir erhalten. . XVII Nereinsanpelesenheiten ... rn San Aus den Sitzungen. . . . a NE FD ‚Aus der entomologischen Welt ER N ee RE Rezensionen-und Referate .,. 0.00. 0... Sc oe Oblatasund Desiderata a ea. 0 on an ren Neu erschienene Kataloge Wen a... Nele ee Vorgeschlagene Mitglieder. . 3 114 Ahlwarth, K., Eine neue Form von Halıplas. Umesdorolke Marsh. und Beiträge zur Kenntnis der Wasserkäferfauna der Mark Brandenbure. (Col) . . . . ; 89 Böttcher, Dr. G., Die männlichen Beraten. ber dere Genus Sarcophaga Meig. und ihre Bedeutung für die Ab- grenzung der Arten. (Dipt.) (Fortsetzung. Mit 13 Textfiguren) 1 Friese, Dr. H., Neue Bienenarten von Ceylon. (Hym.) . . .. 8 Hubenthal, W., Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. VII. WO ae Ni a Ne een en Kröber, O,, Monographie der paläarktischen und afrikanischen Thereviden. (Dipt.) (Fortsetzung. Mit 2 Textfiguren) . . . 17 Kuntzen. Dr. H., Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. (Col) IL Mit 4 Merten IR Per a Moser, J., Neue indische Melslonthiden (Col ar ae Ohaus, Dr. Fr., Calodactylus Schmalzi n. sp. (Col) . . „= 2748 Pfankuch, K., Aus der Ichneumonologie. a (Fortsetzung. . Mit 2 Fe then) ER N RR N Roubal, Prof. J., oe a n..89°,.(Col.) 0er 2a Schirmer, K., Beiträge zur Kenntnis der Orthopterenfauna « der Mark Er elenbun (OrthoptY su. aa eur ee — Tenthredella Enslini n. sp. (Hym.) . . '. 93: Stiller, V., Meine Höhlenexkursionen im eh Montan- en INS a u er Re 1881 1881 1907 1905 1887 1881 *1909 1881 1881 1881 1881 Mitgliederliste. A. Ehrenmitglieder. Bedel, L., 20 rue de 1l’Odeon, Paris. Brunner v. Wattenwyl, k. k. Ministerialrat, Wien, Lerchenfelderstr. 28. Forel, Prof. Dr. Aug., Yvorne, Waadt, Schweiz. Gestro, Dr. R., Dir. Mus. Civ. di Storia Nat., Genua, Italien. Heller, Prof. Dr. K. M., Dresden, Franklinstr. 22. v. Heyden, Prof. Dr. Lucas, Major a. D., Bockenheim bei Frankfurt a. M., Schlofsstr. 54. Kolbe, Prof. H. J., Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N. 4, Invalidenstr. 43. Koltze, W., Kaufmann, Hamburg 1, Glockengielserwall 9. Reitter, Edm., Kaiserl. Rat, Paskau, Mähren. v. Seidlitz, Dr. Georg, Privatgelehrter, Ebenhausen bei München. Sharp, Dr. David, Lawnside, Brockenhurst, Hants., England. B. Ordentliche Mitglieder und Abonnenten. *1906 Ahlwarth, K., Lehrer, Berlin N. 58, Carmen Sylva- stralse 163. (Col. aquatie.) Alfken, J. D., Bremen, Delmestr. 18. (Apid.) Andrö, E., 17 rue Victor Hugo, Gray (Haute-Saöne). Andrewes, H.E., Highgate, 8 North Grove, London N. Anhaltische Entomologische Vereinigung, Dessau (Adresse: E. Heidenreich, Friedrichstr. 2). Apfelbeck, Vietor, Custos am Bosn. Herzegow. Landes- Museum, Sarajewo, Bosnien. Rev. Dr. Afsmuth, Jos., Bombay (Fort.), Cruickshark Road, St. Xavier’s College. Die Berliner Mitglieder sind mit einem * bezeichnet. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft I. I IR 91V 1881 RIO 1909 1898 len) 1910 *1907 1180) 1909 1901 1908 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Aulmann, Dr. Georg, Berlin N. 4, Invalidenstr. 43, Königl. Zoolog. Museum. Bachmetjew, Dr. P., Professor an der Universität, Sofia, Bulgarien. v. Bachofen, Freiherr Aug., Wien XIX, Freihofgasse 1. Baer, G. A., 13 rue Bertin Poiree, Paris. Baer & Co., Buchhändler, Frankfurt a. M., Hochstr. 6. Baker, C. J., Pomona College, Claremont, California, U. S.A. Bang-Haas, A., Inhaber der entomologischen Firma OÖ. Staudinger und A. Bang-Haas, Blasewitz-Dresden. Banks, Charles ©., Entomologist, Bureau of Science, Manila. Bänninger, Max, Giefsen, Ludwigstr. 73. Bartels, Dr. C. O., Staatsanwalt, Kiel, Caprivistr. 10. Becker, Richard, Wilmersdorf-Berlin, Brandenburgische Stralse 25. Becker, Theodor, Stadtbaurat a. D., Liegnitz, Weilsen- burgerstr. 3. Bedier de Prairie, F. A., Hauptmann a. D., Bagana- piapi, Sumatra, Ostküste. Bell, T.R., Conservator of Forests, Messrs. King, King and Co., Bombay, Brit. Indien. Bengtsson,Dr.S., Dozent d. Zoologie, Lund i. Schweden. Bequaert, Dr. Jos., Brügge, Belgien, 22 Karel de Stoute laan. Bergroth, Dr. E., Turtola, Finland. Berka, M., Lehrer, Berlin N. 58, Wichertstr. 44. Berlese, Prof. Antonio, Direttore della R. Stazione di Entomologia agraria, Via Romana 19, Florenz, Italien. Bernhauer, Dr. Max, k. k. Notar, Horn, Nieder- Österreich. Bertling, Bruno Arthur, Kaufmann, Halensee bei Berlin, Heilbronnerstr. 11. Bertoni, Ainaldo deWinkelried-, Puerto Bertoni, Paraguay. Befsler, Ch., Rittmeister d. L., Charlottenburg , Ger- vinusstr. 4. Bethune-Baker,G.T., Edgbarton, England, 19 Clarenton Road. Bezzi, Prof. Mario, Via Pio Quinto 3, Torino, Italien. Bickhardt, Heinrich, Kais. Postinspektor, Kassel, EIf- buchenstr. 32. Biedermann, Rob., Turmhaldenstr. 20, Winterthur, Schweiz. 1909 1906 = 189% 1907 =1912 1908 *1909 Mitgliederliste. III Bischoff, Hans, Dr. phil., Berlin NW. 52, Werft- stralse 20. Blaisdell, Dr. F. E., 1632 Post Street, San Francisco Cal)SUSS A. v. Bodemeyer, E., Hauptmann a. D., Berlin W. 35, Lützowstr. 41 pt. Bodong, Alfred, Vizekonsul, Salisbury, Mashonaland, P.O. Box 43. Boettcher, Georg, Berlin N., Boyenstr. 19 II. Boileau, H., 99 rue de la Cöte St, Thibault, Bois- Colombes (Seine). Bolivar, Prof. Ignacio, Museo de Ciencias Nat., 74 Calle de Alfonso XII, Madrid. Bondroit, Jean, Kunstmaler, 95 rue Potagere, Brüssel. Borcehmann, Fr., Lehrer, Hamburg 26, Bauerberg 711. Bosch, Dr. Karl, Badische Anilin- und Soda -Fabrik, Ludwigshafen a. Rh. Bofs, E., Lehrer a. D., Potsdam, Burgstr. 39. Böttcher, E. A., Naturalienhandlung, Berlin C. 2,. Brüderstr. 15. Böttcher, Dr. med. G., Wiesbaden, Kl. Wilhelmstr. 5. Boucomont, Dr. Antoine, rue de Cours 18, Cosne (Nievre), Frankreich. Bourgoin, Aug., Paris, 8 Rue Jean de Beauvais. Bowditch, Fred., 164 Rawson Road, Brookline (Mass.), U SEN. Boyveau et Chevillet, Libr. &trang., Paris, 22 Rue de la Banque. Bradley, Dr. J. Chester, Cornell University, Ithaca, N. Y., UIS-A. Brancsik, Dr. K., Kgl. Rat und Komitats- Physikus, Trencesen, Ungarn. Brasavola v. Massa, Albert, Avio, Süd-Tirol. Brauns, Dr. med. Hans, Willowmore, Cape Colony, Süd-Afrika, P.O. Box 20. Brauns, Prof. S., Schwerin, Mecklenburg, Landreiter- stralse 8. Bräutigam, Max, Berlin N. 65, Triftstr. 49. Brölemann, H. W., Pau, Basses Pyrön6es. Bruch, Prof. Carlos, Museo Nacional, La Plata, Argentinien. Bücking, Hermann, Höchst a. M., Verlängerte Garten- stralse 33. - Budy, O., Buchhändler, Berlin NW. 6, Karlstr. 11. I* IV s)ılr 1909 1909 1909 1908 1907 1909 1909 1907 1909 1909 *1894 1889 1906 1910 1908 1909 19096 *18839 1908 1909 1909 00 1909 1909 1911 1909 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Bullrich, Otto, Berlin N. 37, Schönhauser Allee 167 I. Buresch, Johann, Kgl. zoologischer Garten, Sofia, Bulgarien. Bürgel, Georg, Pastor, Friedersdorf, Kreis Lauban i. Schl. Burr, Dr. Malcolm, Dover, Castle Hill House, England. Camerano, Prof. Dr. L., Museo Zoologico, Palazzo Carignano, Turin, Italien. Codina-Ferrer, Asc., Barcelona Gracia, Calle de Soco 35, Spanien. Gore Dr: Emilio, Inst. Zoolog. d. R. Universitä, Pavia, IKanikiern, Crawford, J.C., National-Museum, Washington, D. C., U. SA. Cruz, Dr.O.Gongalves, Rio de Janeiro, Brasilien, Caixa 926. Czerny, Leander, Abt zu Kremsmünster, Ober-Österreich. v. Dalla Torre, ErofsDrsKe We imelhangls, Claudia- stralse 6. Dames, F. L., Buchhändler, Steglitz-Berlin, Humboldt- strafse 13. Daniel, Dr. Karl, Chemiker, München, Schwindstr. 27. Delahon, Paul, Gerichtssekretär, Luckenwalde, Mühlen- weg 9. Depoli, Guido, Kgl. ungar. Zollbeamter, Fiume. Diener, Hugo, Direktor, Budapest, Feherväry ut. 37. Dittrich, Prof. R., Realgymnasial-Oberlehrer, Breslau IX, Paulstr. 34. Dodero, Agostino fu Giustino, Via Torre dell’ Amore, Sturla-Genova, Italien. Dormeyer, Dr. Carl, Chemiker, Steglitz-Berlin, Berlinicke- stralse 9. Dorn, Karl, cand. phil., Leipzig-Schleufsig, Könneritzstr. 5. Drescher, F.C., in Firma Rouwenhorst Mulder & Co., Tjilatjap, Java. 5 Drescher,R., Kgl. Meliorationsbauinspektor, Czarnikau, Filehnerstr. 64. Druschky, Paul, Ingenieur, Neukölln-Berlin, Donau- stralse 25 II. Duda, Dr. Oswald, Kreisarzt, Nimptsch in Schlesien. Dulau & Co., Buchhändler, 37 Soho Square, London W. Dultz, Alfred, Buchhändler, München, Landwehrstr. 6. Dusmet Alonso, Dr. Jose M®, Plaza Santa Cruz 7, Madrid. Mitgliederliste. V 1909 Eggers, Hans, Oberförster, Kirtorf, Oberhessen. 1907 Eichelbaum, Dr. med F., Hamburg 25, Wandsbecker Chaussee 210. 1908 Elliot, E. A., 16 Belsige Grove, Hampstead, London NW. 1908 Emery, Prof. C., Direktor des Zool. Kabinets der Uni- versität, Bologna, Via Manzoni 4, Italien. 1908 Engelhart, Chr., Ingenieur, Villa Cis, Hellerup i. Dän. *1911 Engert, Heinrich, Ingenieur, Halensee-Berlin, Georg- Wilhelm-Str. 22. 1908 Enslin, Dr. med. E., Fürth i. B., Friedrichstr. 7. 1909 Entomologischer Verein Fauna, Leipzig. (Adr. cand. phil. Karl Dorn, Leipzig-Schleufsig, Könneritzstr. 5.) Entomologischer Verein, Nürnberg. (Adr. J. Menzel, Untere Feldgasse 4.) *1910 Entomologischer Verein Orion, Berlin. (Adr. G. Böttcher, Berlin N., Boyenstr. 25 Il. 1906 Entomologischer Verein, Stuttgart. (Adr. Carl Gerstner, Kgl. Naturalien-Kabinett.) 1910 Entomologisches Kränzchen, Königsberg, Ost- preufsen. (Adr. R. Stringe, N. Markt 1—2.) Entomologisches Museum am Eidgenössischen Polytechnikum, Zürich-Fluntern, Schweiz. 1904 Etheridge, R., Australian Museum, Sydney. 1909 Evers, Johannes, Porto Alegre, Süd-Brasilien, Deutsches Konsulat. 1890 Everts, Dr. Ed., Emma Straat 28, Haag, Holland. 1909. Eysell, Sanitätsrat Dr. Ad., Kassel, Hohenzollernstr. 49. 1882 Fein, A., Kgl. Geheimer Baurat, Köln a. Rh., Bremer- stralse 10. 1886 Felsche, Carl, Leipzig-Reudnitz, Dresdenerstr. 27. 1906 Fenyes, Dr. A., 61E. Colorado Street, Pasadena (Cal.), U.S.A. 1909 Fernald, Dr. H. T., Agricult. College, Amherst (Mass.), USA 1909 Ferrant, Vietor, Konservator des Naturhistorischen Museums, Luxemburg, Limpertsberg. 1908 Fiebrig, Karl, San Bernardino, Paraguay. 1881 Fischer, C., Geh. Regierungsrat, Vegesack. 1882 Flach, Dr. K., Arzt, Aschaffenburg, Karlstı. 6. 1909 Fleischer, Sanitätsrat Dr. A., Brünn, Mähren. 1908 Formänek, R., Oberpostrat, Brünn, Mähren, Eichhorn- gasse 69. 1909 Forsius, Runar, Helsingfors, Högbergsgatan 27. 1908 Förster, Prof. F., Bretten i. Baden. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Fowler, Rev. W. W., Early Vicarage, Reading, England. Frank, Adolf, Eisenbahnsekretär, Erfurt, Gartenstr. 45. Frank, Dr. P., Buenos Aires, 555 Calle allamtın Gomez. Frey, elhanel, Helsingfors, Albertstr. 18. Friederichs, Dr. K., Zoologe und Phytopathologe beim Kaiserl. Bomann! von Samoa, Apia. (Zntom. mediein., COoleopt., Embid.) Friedrich, Dr. Hans, Chemiker, Gewerkschaft Wilhelms- hall, Anderbeck, Kr. Oschersleben. Friese, Dr. H., Schwerin i. M., Kirchenstr., Friesenhaus. Fuchs, C., 713 Lincoln Ave., Alameda (Cal.), U. S. A. Fürstliches Naturalienkabinett, Rudolstadt. Gabriel, Generalmajor z. D., Neisse. Gafsner, Adolf, Oberbuchhalter d. G. Roth Aktien- gesellschaft, Wien II/1, Lechnerstr. 7. de Gaulle, Jules, rue de Vaugirard 41, Paris. Gebien, H., Lehrer, Hamburg 26, Hertogestr. 10. Gillet, Prof. Dr. Joseph J. E., Nivelles, Belgien, 5 Chaussee de Hal. Gjonovit, Nic. Bar., Kaiserl. Rat, Apotheker, Castel- nuovo, Dalmatien. Götzelmann, Th., Fabrikdirektor, Wien IX, Spittel- auer Lende 13. Grandi, Guide, Via San Vitale 84, Bologna, Italien. Grandjean, E., Notar, Urcay (Aliier), Frankreich. Greiner, Joh., Lehrer, Berlin NO. 55, Prenzlauer Allee 23. Griffini, Dr. Achille, Prof. Reale Instituto Tecnico, Bologna, Italien. Grimm, Oskar, Lehrer, Leipzig, Kantstr. 37. Grofsherzogl. Hofbibliothek, Darmstadt. Grofsherzogl. Naturalien-Kabinett, Oldenburg. Grouvelle, A., 126 rue de la Boetie, Paris. Grünberg, Dr.K., Königl. Zoolog. Museum, Berlin N. 4, Invalidenstr. 43. Gugelmann, W., Misantla, Veracruz, Mexiko. Gulde, Dr. Joh., Frankfurt a. M., Bleichstr. 13. (Hemipt., Heteropt.) Gutbier, A., St. Petersburg, Geslerowsky per. 27 Wohnung 19. Haars, W., Apotheker, Ratsapotheke, Stargard i. Pomm. Habermehl, Prof. H., Oberlehrer, Worms a. Rh., Gymnasiumstr. 8. Hagedorn, Dr. med. M., Hamburg 19, Bismarckstr. 29. Mitgliederliste. vi 1881 Hahn, H., Lehrer, Magdeburg N., Mittagstr. 33. 1910 Hainmüller, Carl, Kaufmann, Waren, Mecklenburg. 1901 Hammer, Carl, Oberleutnant, Prag-Smichow. 1909 Harling, George, Rentier, Hannover-Waldhausen. (Dipt.) *1910 Harms, Bruno, Dr. phil., Berlin N. 58, Eberswalder Stralse 29. (Ins. epizoa.) 1883 Harrassowitz, Otto, Buchhändler, Leipzig, Querstr. 14. 1909 Hartmann, Ferdinand, Wien V, Wimmergasse 2. 1892 Hartmann, Friedrich, Fahrnau, Baden. *1911 Hartwig, Dr. phil., Berlin N., Hochmeisterstr. 29. (/ns. aquatic.) 1890 v. Haupt, Oberstleutnant, Dresden-A., Elisenstr. 59. (Col. palaearkt.) 1909 Haupt, H., Mittelschullehrer, Vorsitzender der Entomol. Gesellschaft, Halle a. S., Gütchenstr. 3. 1908 Hauschild,M.L., Villa Baunehöj, Gjentofte, Dänemark. 1894 Hauser, Prof. Dr. G., Erlangen. *1912 Hedicke, Hans, stud. phil., Steglitz-Berlin, Albrecht- stralse 87. *1907 Heinrich, R., Kaufmann, Charlottenburg 5, Suarezstr. 47. 1909 Hendel, Friedrich, Prof., Wien II/1, Darwingasse 30. *1909 Hensel, Prof.R., Oberlehrer, BerlinSW.11, Dessauerstr.17. 1908 Henseler, Carl, Lehrer, Düsseldorf, Talstr. 70. 1908 Herbst, Paul, Casilla 1067, Valparaiso, Chile. 1908 Hermann, A., Buchhändler, rue de la Sorbonne 6, Paris V. 1909 Hermann, Hofrat Prof. Dr. F., Erlangen. 1909 Hermann, Jul., Oberlehrer, Murr-Marbach, Württemberg. 1910 Herve-Bazin, Jaques, Advokat, 17 Rue du Bellay, Angers (Maine et Loire). 1907 Hetschko, Prof. Alfr., Teschen, Österreich.-Schlesien, Villenstr. 15. *1908 Heymons, Prof. Dr.R., Königl. Zoolog. Museum, BerlinN. 4, Invalidenstr. 43. *1905 Heyne, Alexander, Berlin-Wilmersdorf, Landhausstr. 26a. *1896 Hintz, E., Ingenieur, Südende-Berlin, Hermannstr. 13. *1890 Hoefig, W., Kaufmann, Mariendorf-Berlin, Britzer Str. 2. *1910 Höhne, Walter, Amtsrichter, Berlin NO., Am Friedrichs- hain 1. 1909 Hoffmann, P., Guben, Pförtenerstr. 3. 1891 van der Hoop, Dr., Mathenesserlaan 252, Rotterdam. *1889 Horn, Dr. W., Entomologe, Berlin-Dahlem (Grofs-Lichter- felde III), Gofslerstr. 18. 1911 v. Hoschek, Arthur, Zürich V, Schönleinstr. 11. 1897 Hubenthal, W., Pfarrer, Bufleben b. Gotha. VII 1913 1907 1907 *1890 1908 1889 1909 1908 1906 1909 1910 1893 =90R 1909 1909 1909 1909 *1881 1909 1910 1907 1910 1891 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Hubrich, Jos., Lehrer, Calle Espana 150, Rosario Sta. Fe, Argentinien. Jacobi, Prof. Dr. A., Direktor des Zool. Museums, Dresden-A., Zwinger. Jacobson,G., Kustos am Zool. Mus. Akad. d. Wissensch., St. Petersburg. Jaenichen, Th., Lehrer, Berlin N. 28, Swinemünderstr. 103. Janäcek, Josef, k. k. Steuerassistent, Bystfitz am Hostein, Nr. 521, Mähren. Janson, O. E., 44 Great Russell Street, London W.C. Jennrich, Wilhelm, Apotheker, Altona a. E., Adolfstr. 6. Jensen-Haarup, A. C., Villa Tetracha, Silkeborg, Dänemark. v. Ihering, Prof. Dr. Herm., Museu Paulista, Caixa g., Säo Paulo, Brasilien. Illinois State Laboratory of Natural History, Urbana, Illinois, U. S. A. Jörgensen, P., Buenos-Aires, Calle Florida 524, Ministerio de Agricultura, Argentinien. Jordan, Dr. K., Zoolog. Museum, Tring, England. Junk, W., Verlag u. Buchhandlung, Berlin W. 15, Kur- fürstendamm 201. Kaiserl.Kgl. Universitäts-Bibliothek, Wien. Kaiserl. Universitäts- u. Landesbibliothek, Strafsburg i. E. Kerremans, Charles, 44 rue du Magistrat, Brüssel. Kefsler, Alfred, Postassistent, Sommerfeld, Bez. Frank- Tun a0; ; Kgl. norske Videnskabers Selskab, Trondhjem, Norwegen. Kirchhoffer, Dr. Otto, Hauptmann a. D., Halensee- Berlin, Seesener Str. 29. Kläger, Herm., Nadlermeister, Berlin-Neu Kölln, Knese- beckstr. 46. Kniephof, J., Lehrer, Velsow bei Denzin, Pommern. Knoche, Franz, 20 rue Durlet, Antwerpen, Belgien. Kobert, O., Stadt-Hauptkassenrendant, Naumburg a. S., Gr. Marienstr. 20. Koebele, A., Staatsentomologe, z. Zt. Waldkirch i. Br., Baden. Koenig, Eugen, Tiflis, Materialnaja 14. Königl.BayerischeHof-u. Staatsbibliothek, München. Königl. Universitätsbibliothek, München. 1909 1908 1909 1909 1910 1907 1911 *1906 1890 1907 1902 1909 *1906 1907 1908 1909 41911 1907 1908 1890 1906 1908 1907 1912 1909 Mitgliederliste. IX Königl. Bayr. Lehr- u. Versuchs-Anstalt für Wein- u. Obstbau (Zoolog. Station), Neustadt a. d. Haardt (Prof. Dr. F. Schwangart). Koontelsırreuls. hehranstalt für Obst- und Gartenbau, Geisenheim, Rheingau (Prof. Dr. G. Lüstner). Königl. Sächsische Forstakademie, Tharandt. Königl. Universitäts-Bibliothek, Greifswald. Königl.ZoologischesMuseum, BerlinN.4, Invaliden- stralse 43. Koshewnikow, Prof. Gregorius A., Direktor des Zool. Museums der Kaiserl. Universität, Moskau. Kowarz, Ferdinand, Oberpostverwalter a. D., Franzens- bad i. Böhmen. Kramer, H., Lehrer, Niederoderwitz b. Zittau. Krause, Alfr., 5 Rue du Congres, Nizza, Frankreich. Kraufs, Dr. H. A., prakt. Arzt, Tübingen, Kaiserstr. 6. Kraufse, Dr. A. H., Sorgono, Prov. Cagliari, Sardinien. Kricheldorff, Adolf, Berlin SW. 68, Oranienstr. 116. Krieger, Prof. Dr. Rich., Gymnasiallehrer,, Leipzig, Nordstr. 40. Kröber, O., Lehrer, Hamburg 21, Schillerstr. 8. Krüger, Geo C., 4 Piazza S. Alessandro, Mailand, Italien. (Col., Macro- et Micro-Lepidopt.) Kubes, P., Augustin, Prag 4, Böhmen. Kuhnt, P., Apotheker, Friedenau-Berlin, Handjerystr. 14. Künnemann, Gymnasialdirektor, Eutin in Holstein, Wald- stralse 5. Kuntz, P., Direktor, Altberun, Oberschlesien. Kuntze, Albert, Bankier, Niederlöfsnitz b. Dresden, Hohenzollernstr. 14. Kuntzen, Dr. phil. Heinr., Berlin N. 4, Kgl. Zoolog. Museum, Invalidenstr. 43. (Col. orb. terr.) Küster, Emil (in Firma Bauer & Raspe), Verlagsbuchh., Nürnberg. Lambertie, Maurice, 19 rue Henri Deffes, Bordeaux. Lange, C. F., Stadtrat, Annaberg i. Erzgebirge. Langenhan, O., Prokurist, Gotha, Perthesstr. 2. Lathy, Percy T., Fox Hall, Enfield, England. Lauffer, G., Exzellenz, Calle de Juan de Mena 5, Madrid. Le Moult, E., 4 Rue du Puits de l’Hermite, Paris V. Leng, Chas. W., 33 Murray Street, New York, U.8.A. x LEHO 1901 ah! *1881 1909 1909 *1908 1909 1908 1908 1906 1910 1907 1909 NS 1909 1909 2 1890 1908 1909 18594 1908 1908 1909 1907 *1907 1909 1909 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. v. Lengerken, H., stud. rer. nat., Berlin NW. 23, Altonaer Str. 12. Leonhard, Otto, Blasewitz-Dresden, Residenzstr, 47. Lesne, Pierre, 10 Avenue Jeanne, Asnieres, Seine, Frankreich. Lichtwardt, Bernhard, Weinhändler, Charlottenburg 2, Grolmanstr. 39. Linke, Max, Leipzig-Sellerhausen, Wurzenerstr. 186. Loewe,J.R., Verleger, 28 Essex Street, Strand, London W.C. Ludwig, Willy, Berlin C. 25, Kaiserstr. 19/20. Lundström, Prof. Carl, N. Kajen 4, Helsingfors, Finnland. Magretti, Dr. Paolo, Cassina Amata di Paderno-Dugnano, Italien. Manzek, Ernst, Rektor, Schönebeck a. E., Friedrich- stralse 91 (Col. German. et Austr. germ.). Marshall, Guy A. K., 6 Chester Place, Hyde Park- Square, London W. MaSat, Karl, Buchhalter, Tinischt a. Adler, Böhmen. Meik, A., Naturalist, 4 Convent Road, Entally, Calcutta, Indien. v. Mengersen, Öberforstmeister a. D., Blankenburg i. Thüringen. Methner, W., Geh. Regierungsrat, Dar es Salam, Deutsch- Ostafrika. Meyer, Theodor, Lehrer, Hamburg 22, Heitmannstr. 14. Mihök, Ottö, Budapest I, Meszäros u. 32. Minck, Paul, Berlin N. 65, Ofener Str. 3. v. Minkwitz, Oberförster, Niederlöfsnitz, Kötzschen- broda bei Dresden. Moczarski, Emil, Wien VII/2, Zollergasse 43. de Moffarts, Baron Paul, Chateau Botassart par Noirefontaine, Belgien. Möllenkamp, W., Kaufmann, Dortmund, Kronprinzen- stralse 21. Monteiro, A. A. de Carvalho, 70 Rua do Alecrinar, Lissabon. Morley, Claude, Monk’s Soham, Suffolk, England. Morstatt, Dr. phil. H., Zoologe am biologisch-land- wirtschaftlichen Institut, Amani, Deutsch-Ostafrika. Morton, W., Vieux Collonges, Lausanne, Schweiz. Moser, J., Hauptmann a. D., Berlin W. 57, Bülowstr. 59. Moulton,C., Curator of the Sarawak Museum, Sarawak, Borneo. Mräzek, Prof. Dr. Alois, Prag II, Postamt 13 Nr. 381 II. 1897 1898 =1909 1908 13301 1907 1908 1909 1906 1907 1884 1909 1910 1905 1881 1907 1909 1891 1888 1886 1881 1910 *1899 1303 1909 1909 1907 1900 *1885 Mitgliederliste. XI Müller, Dr. A. J., Bregenz a. Bodensee. Müller, Franklin, Gewerbe-Rat, Gera, Nordstr. 5. Müller, Max, Oberingenieur, Grofs-Lichterfelde bei Berlin, Parallelstr. 11. Müller, Dr. med. et phil. Rob., Elberfeld, Dorotheenstr. 7. Münchener Entomologische Gesellschaft (Adr. Hr. Georg Wenger, Columbusstr. 2. Munganast, Em., K. K. Öberpost-Controllor, Linz a. Donau. Museo Civico, Rovereto, Tirol. Museu Goeldi, Caixa Postal 399, Parä, Brasilien. Museum für Natur- und Heimatkunde, Magde- burg. Naturhistorisches Museum, Hamburg 1, Steintorwall. Naturhistorisches Museum, Lübeck. Neervort van de Poll, J. R. H., Rijsenburg (Prov. Utrecht), Holland. Netolitzky, Prof. Dr. Fritz, Czernowitz, Bukowina, Universität. Neumann, H. F., Bauingenieur, Graz, Heinrichstr. 91. Neumann, Kurt, Bad Homburg, Im Rosengarten 4. Nickerl, Dr. O., Regierungsrat, Prag, Wenzelplatz 16. Niepelt, W., Naturalienhändler, Zirlau b. Freiburg, Schlesien. Niezabitowski, Prof. Dr. Eduard Ritter von Lubiez, Neumarkt in Galizien. Nissen, B. T., Hamburg 30, Eppendorferweg 273. Nonfried, A. F., Verwalter, Rakonitz, Böhmen. Nüfslin, Prof. Dr. V., Karlsruhe. OÖberthür, Rene, 20 Faubourg de Paris, Rennes, Frankreich. Oestlund, A. W., Prof., University of Minnesota, Minneapolis, U. S. A. Ohaus, Dr. F., Steglitz - Berlin, Holsteinischestr. 59. (Col, lamell, amer., Rutelin. orb. terr.) OÖldenberg, L., Berlin-Wilmersdorf, Uhlandstr. 72. Oppel, Dr. med. Friedrich, prakt. Arzt, Laa an der Thaya, Hauptstr. 3. Oudemans, Dr. A. C., Lehrer an der höheren Bürger- schule, Arnhem i. Holl., Boulevard 85. Paganetti-Hummler, G., Schriftsteller, Vöslau b. Wien. Pape, Dr. Carl, Chemiker, Budapest X, Cserkesz-utca 63, Fabrik Gedeon Richter. Pape, Paul, Lehrer, Friedenau-Berlin, Kirchstr. 8 II. XII 1908 1911 1910 1890 1895 1908 1909 1903 1911 1909 1908 og 1890 1912 21309 1909 1910 1909 1907 *1907 1912 1907 *1904 1909 ng 190 1912 1908 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Pecirka, Dr. Jaromir, Oberstabsarzt, Prag III, 602. Peets, W., Lehrer, Hannover, Boedekerstr. 19. Peetz, Fr., Marine - Ober -Ingenieur, Wilhelmshaven, Bismarckstr. 46 1. Penecke, Prof. Dr. K. A., Czernowitz. P&ringuey, L., Direktor d. South African Museum, Cape Town, Süd-Afrika. Petersen, Esben, Silkeborg, Dänemark. Petri, Dr. Karl, Direktor, Schäfsburg, Ungarn. Petz, Josef, Sparkassen-Kontrolleur, Steyr, Gartenstr. 3, Ober-Österreich. Peyerimhoff de Fontenelle, Paul de, Villa Prin- temps, Alger, Sauliere. Pfankuch, Karl, Lehrer, Bremen 4, Hohetorstr. 63. Pflanzenpathologische Versuchsstation, Geisenheim, Rheingau. Pfuhl, Georg, Landmesser, Berlin N. 58, Wisbyer Str. 2. Pic, Maurice, Digoin (Saöne et Loire). Prell, Heinrich, cand. phil. et med., Biegenstr. 31 II, Marburg a. Lahn. Quiel, Günther, stud. rer. nat., Grofs-Lichterfelde, Sternstr. 2. Raddatz, Ad., Schuldirektor a. D., Rostock i. Mecklbg., Zelckstr. 10. Rademacher, Peter, Lehrer, Duisdorf bei Bonn. Rainbow, William Joseph, Australian Museum, College Street, Sydney. Rapp, Otto, Lehrer, Erfurt, Schlüterstr. 8. Rehfeldt, G., Generalmajor, Berlin-Wilmersdorf, Prinz- regentenstr. 8. Reichensperger, Dr. A., Privatdozent, Bonn a. Rh., Rittershausstr. 19. Reichert, C., Optisch. Institut, Wien VII, Benno- gasse 24/26. Reineck, Georg, Kupferstecher, Berlin N. 58, Wörther- stralse 45. Remkes, Eugen, Bankbeamter beim Schaaffhausen’schen Bankverein, Krefeld. Rengel, Prof. Dr. F., Friedenau-Berlin, Menzelstr. 31— 32. Rey, Eugene, Entomologisches Institut, Berlin NW. 21, Lübeckerstr. 4. Rhode, Dr. Carl, Münster i. W., Hermannstr. 21. Richter, Juan, Calle Sarmiento 453, Buenos Aires, Argentinien. 1909 1909 1907 1908 1909 1907 1909 *1907 *1889 1908 1894 1908 1909 1881 1889 1912 1910 1910 *1903 1907 1912 1910 1909 1909 1904 1909 *1902 “19041 Mitgliederliste. XIII Riedel, Max, Lehrer, Dresden N. 23, Weinbergstr. 18. Riedel, M.P., Ober-Postsekretär, Frankfurt a. O., Lessing- stralse 11. Riehn, Helmuth, Bergreferendar, Clausthal i. Harz, Zellbachstr. 94. Ris, Dr. med. Friedrich, Rheinau, Kanton Zürich, Schweiz. Roepke, Dr. Walter, Entomologe an der Algemeen Proefstation, Afdeeling Kina, Salatiga (Middenjava). Roettgen, C., Amtsgerichtsrat, Koblenz, Kirchstr. 3. van Roon, G., Bergweg 167, Rotterdam. Rosenbaum, F., Oberleutnant, Friedenau-Berlin, Frege- stralse 72. Rost, Carl, Insektenhändler, Berlin SO. 36, Reichen- bergerstr. 115. v. Rothkirch, Leutnant, Schutztruppe für Kamerun, Berlin, Hofpostamt. Rothschild, Baron Walter v., Tring, Herts., England. Roubal, J., Prof., Pfibram, Böhmen. Sack, Dr. Pius, Oberlehrer, Frankfurt a. M., Klettenberg- stralse 9. Sahlberg, Prof. Dr. J., Constantinsgatan 13, Helsingfors, Finland. Sattler, W., Stadtbaumeister, Frankfurt a. M., Staufen- stralse 34. Schaaff, G., Lehrer, Iggelsbach, Rheinpfalz. Schallehn, L., Militär-Intendanturrat, Schlachtensee- Berlin, Dubrowplatz 2. v. Scheidt, C., Paruschowitz, Oberschlesien. Schenkling, Sigm., Kustos am Deutschen Entomolog. Museum, Dahlem-Berlin, Gofslerstr. 20. Scherdlin, P., Fabrikant, Strafsburg i. E., Weifsen- burgerstr. 11. Schilder, Franz, Wien IX, Porzellangasse 37. Schimmer, Dr. F., Oberreallschullehrer, Chemnitz, Ober- realschule. Schirmer, Carl, Berlin-Steglitz, Uhlandstr. 27. v.Schlechtendal, Dr. phil. h. c. Dietrich, Halle a. S., Wilhelmstr. 8. Schlüter, Willy, Zoologe, Halle a. S., Schillerstr. 9. Schmalz, J. P., Joinville, Estado de Santa Catharina, Brasilien. Schmidt, Adolf, Lehrer, Berlin N. 31, Grenzstr. 7. Schneider, Friedrich, Berlin NW., Schleswiger Ufer 13. XIV 1909 1881 1907 1881 1881 1909 1909 1909 *1909 1909 1901 1912 1886 1912 1881 1886 1907 1909 1887 1907 1909 1906 1910 1909 1902 *1910 1898 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Schoeller, Hermann, Fabrikant, Düren, Rheinland. v. Schönfeldt, Oberst a. D., Eisenach, Bismarck- stralse 40. Schouteden, Dr. H., Frankenstraat 11, Brüssel. Schreiber, Dr. Egid., Schulrat, Görz i. Krain. Schreiner, Arthur, Kgl. Forstmeister, Ulfshuus b. Hadersleben. Schröder, August (in Firma: Strecker & Schröder), Stuttgart. Schrottky, C., Posadas, Argentinien. v. Schulthefs, Dr. med. A., Zürich V, Kreuzbühl- strafse 16. Schultz, W. A., Privatier, Nikolassee, v. Luckstr. 19. Schultze, W., Assistant Entomologist, Bureau of Science, Manila. Schulz, Dr. chem. Julius, Magdeburg, Königstr. 44. Schumacher, F., Lehrer, Kagel b. Rehfelde, Provinz Brandenburg. Schuster, Prof. Adrian, Wien, Hechtengasse 5. Schwabel, Willy, Eisenach, Junker Jörgstr. 6. Seriba, Emil, Fabrikant, Karlsruhe, Karlstr. 87. v.Semenow-TjanShansky, Exzellenz, Peter, Präsi- dent d. russ. entomol. Gesellsch., 8. Linie 59, Wassily Ostrow, St. Petersburg. Sheppard, P. A., Beira, East Africa, P. O. Box 64. Sherman jr., John D., 335 A, Decatur Street, Brooklyn, NN lesen. Siebert, Dr. med. Christ., Arzt, Libau i. Kurland (Rufsland). Sjöstedt, Prof. Dr. Y., Naturhist. Riks-Museum, Stock- holm. Slavicek, Johann, Oberlehrer, Kozov b. Busau, Mähren. Sloane, Thomas G., Moorilla, Young, N. S. Wales, Australien. SmitsvanBurgst, C. A.L., Rittergutsbesitzer, s’Graven- hage, Juliana van Stolberg laan 108, Niederland. Sokolowski, Kurt, Lehrer, Hamburg, Marschner- stralse 23a. Solari, Ferdinando, Via 20 Settembre 41, Genua, Italien. Soldanski, Hans, Berlin-Wilmersdorf, Günzelstr. 22. (Ent. general., Neuropt., Tenthredinid.) Spaeth, Dr. Franz, Direktor, Wien XVII, Hocke- gasse 18. 1909 1908 1909 1909 1909 *1892 1909 1907 1906 1909 21910 *1909 1909 1909 1907 1909 1898 1910 1898 1909 1909 *1907 1909 *1909 1908 1908 1907 1908 *1910 Mitgliederliste. XV Speiser, Dr. med. P., Kgl. Kreisarzt, Labes, Pommern. Stadtbibliothek, Hamburg 1, Speersort. Stange, Georg, Mag. beim Stab des 2. Armeekorps, Grodno, Rufsland. Steche, Dr. Otto, Privatdozent, Leipzig, Zoolog. Institut. Steck, Dr. Theodor, Konservator am Naturhist. Museum, Bern, Schweiz. Steffin, Albert, Lehrer, Charlottenburg 4, Schiller- stralse 37 —38. Stein, Prof. P., Treptow a. R. Stempell, Prof. Dr. W., Münster i. W., Nordstr. 34. Stich, Robert, stud. rer. nat., Nürnberg, Breite Gasse 71. Stiller, Victor, Kontrollor und Kassenrevisor der kgl. ungar. Staatsbahnen, Zagreb (Agram), Kroatien, Miha- novicgasse 2. Stitz, Herm., Lehrer, Berlin NW., Essenerstr. 11. Stobbe, Dr. phil. Rudolf, Berlin O. 17, Gofslerstr. 1. Streich, Ivo, Kaiserl. Konsul a. D., Schwäbisch-Gmünd. Strenge, A. N, Riga, Gouv. Livland, Blumenstr.. 4a. Strohmeyer, H., Oberförster, Münster i. Elsafs. Sustera, Oldrich, Landesrechnungsbeamter, Smichow bei Prag III, Postgeb. III, Dep. VII. v. Sydow, Dr. Gustav, Notar, Hamburg 1, Gr. Bäcker- stralse 13. Szombathy,Kalman, Ungar. National-Museum, Budapest. Tarsiehen'bierig, Brot. Dr.-O!, Hallela. 'S., Ulestr.« (7. Taupert, Alfred, Professor am Kommunal-Gymnasium, Szabadka (Ungarn). Thalhammer, Prof. Johann, S. J., Pius-Internat, P&es, Ungarn. Thiele, H., Xylograph, Berlin-Schöneberg, Martin Luther- stralse 51. Thienemann, Dr. A., Biologe an der Landwirtschaftl. Versuchsstation, Münster i. W. Tieffenbach, E., wissenschaftl. Assistent am Tele- graphen-Versuchsamt, Steglitz b. Berlin, Mommsen- stralse 26. Tredl, Rudolf, Skräd bei Fiume, Kroatien. Tremoleras, Juan, Sarandi 501, Montevideo, Uruguay. Ulbricht, Alb., Buchdrucker, Krefeld, Südwall 28. Ulmer, Dr. phil. h. ec. Georg, Lehrer, Hamburg 39, Baum- kamp 30. (Trichopt. et Ephemerid. orb. terr.) Ulrich, Friedr., Obergärtner, Berlin N.58, Fransecki- stralse 7. xXVI Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. | *1907 Ulrich, H., Buchhändl., Steglitz - Berlin, Schützen- strafse 46. 1907 Urban, Dr. C., Kgl. Gewerbeinspektor, Schönebeck a. E., Friedrichstr. 62. *1906 Urtel, Hermann, Bankbeamter, Berlin W. 30, Nollendorf- stralse 17. 1906 Van Dyke, Dr. E. C., 1478® California Street, San Franeisco (Cal.), U. S. A. 1910 Van Leeuwen, Dr. W. Docters, Samarang, Djomblang, Java. | 1907 v. Varendorff, E., Landgerichtsrat, Hirschberg (Schles.), | m — m —— Wilhelmstrasse 19. 1909 Verein für Naturkunde, Krefeld (Adr. Peter Maals, Schwanemarkt). 1898 Veth, Dr. H. J., Sweelinck Plein 83, Haag, Holland. 1909 Villeneuve, Dr. J., Place Felix-Faure 17”, Rambouillet (Seine et Oise). *19072 Vogt, Dr. ©., Berlin“ W. 10, Vietoriastr. 79. | 1907 Vosseler, Prof. Dr. J., Direktor des Zoolog. Gartens, Hamburg. 1886 Wachtl, Hofrat, Prof. Fr. A., Wien XIII, Speising, Gallgasse 44. *1906 Wagner, Hans, Dahlem-Berlin, Golslerstr. 20. 1909 Wagner, Wilh,, Lehrer, Hamburg - Fuhlsbüttel, Farn- strasse 36. 1907 Walter, K., Fachlehrer, Komotau, Böhmen, Silberer- bleiche 851. | 1907 Wanach, Prof. B., Observator am Kgl. Geodätischen Institut, Potsdam, Luckenwalder Str. 5. 1885 Wasmann,E., S. J., Valkenburg (L.), Holland, Ignatius- Kolleg. 1908 Weber, Sanitätsrat Dr. L., Kassel, Wilhelmshöher Allee 118. 1908 Weg, Max, Buchhändler, Leipzig, Königstr. 3. 1881 Weis, Albr., Rentier, Frankfurt a. M., Lindenstr. 31. 1907 Wellman, Prof. Dr. F. Cr., Laboratory of Tropical Medicine, 45 Pearl Street, Oakland, Cal., U. S. A. 1909 Wherry, Dr. William B., U. S. Public Health and Marine Hospital Service, 221, 8% Street, Oakland, Cal, USSarN: 1906 Wickham, H.F., Prof. of Entomology, East Iowa Avenue 911, Iowa City, Iowa, U. S. A. 1907 Winkler und Wagner, Naturh. Institut u. Buchhandl., Wien XVII, Dittesgasse 11. 1908 2191 1906 *1909 1912 1909 1908 1.909 1907 1912 auealıt Mitgliederliste. XVII Woolley, Prof. Dr. Paul G., University of Cincinnati, Cineinnati, Ohio, U. S. A. Wundsch, Dr. phil. Hans Helmuth, Wilmersdorf-Berlin, _ Holsteinische Str. 32 I. (Ins. aquat. et parasitic.) Wytsman,P., Privatier, Direktor der „Genera Insecetorum“, Quatrebras, Tervüren bei Brüssel. Zacher, Dr. phil. Friedrich, Dahlem-Berlin, Biologische Reichs-Anstalt. Zander, Prof. Dr. Enoch, Erlangen, Kgl. Anstalt für Bienenzucht. Zieschang, Gustav, Kaufbach, Post Wilsdruff i. S. Zikän, Jos. F., Espirito Santo, Villa Alegre do Ita- pemirim, Fazenda Jerusalem, Brasilien. Zobrys, Paul O., Berlin-Wilmersdorf, Motzstr. 73. Zoologisches Landesmuseum, Agram, Kroatien. Zool. Sammlung des Bayerischen Staates, München, Alte Akademie (Prof. Dr. R. Hertwig). Zoolog. Station der Kgl. Bayr. Lehr- u. Ver- suchsanstalt für Wein- u. Obstbau, Neu- stadt a. d. Haardt, Rheinpfalz (Prof. Dr. F. Schwangart). Zurcher, Ch., Basel, 9 Hebelstrafse. C. Korrespondierende Mitglieder. Ankum, H. J. van, Prof. Dr., Groningen, Holland. Casey, Thom. L., Major, 1419 KStr. NW., Washington D. C., Frey- UNS AR Gefsner, Kustos am Zoologischen Museum, Genf. Krüper, Th., Dr., Kustos am Zoologischen Museum, Athen. Lindemann, K. E., Prof., Moskau. - Sternberg, Chr., Stralsund, Mönchstr. 14. Ulke, Henry, Washington D. C., U. S. A. Vuillefroy-Cassini, F. de, rue Andrieux 3, Paris. Deutsche Entomol.-Zeitschrift 1913. Heft I. Int XVIH Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Verzeichnis der Gesellschaften, wissenschaftlichen Institute usw., deren Publikationen wir erhalten. Europa. Deutschland. Berlin: Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen der Ento- mologie (aus dem Archiv für Naturgeschichte). Berliner Entomologischer Verein (Berliner Entomologische Zeitschrift). Bibliographie der deutschen naturwissenschaftlichen Literatur. Entomologische Literaturblätter. Gesellschaft naturforschender Freunde (Sitzungsberichte). Königlich Preufsische Akademie der Wissenschaften (Sitzungsberichte). | Naturae Novitates (R. Friedlaender & Sohn). Dahlem-Berlin: Deutsches Entomologisches Museum (Ento- mologische Mitteilungen). Kaiserlich Biologische Anstalt für Land- und Forstwirtschaft (Arbeiten ; Flugblätter). Schöneberg-Berlin: Zeitschrift für wissenschaftliche In- sektenbiologie. | Annaberg: Annaberg-Buchholzer Verein für Naturkunde (Be- richte). Blankenburg in Thüringen: Opuscula Ichneumonologiea. Bonn: Naturhistorischer Verein der preulsischen Rheinlande und Westfalens (Verhandlungen ; Sitzungsberichte). Zoologischer Verein für Rheinland und Westfalen (Berichte). Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein (Abhandlungen). Breslau: Verein für schlesische Insektenkunde (Zeitschrift für Entomologie). Danzig: Naturforschende Gesellschaft (Schriften). Dresden: Entomologischer Verein Iris (Iris). Elberfeld: Naturwissenschaftlicher Verein (Jahresberichte). Frankfurt a. M.: Entomologische Zeitschrift nebst Fauna exotica. Senckenbergische Naturforschende Gesell- schaft (Abhandlungen [nur über Arthro- poden]; Berichte). Halle a. S.: Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinische Akademie der Naturforscher (Nova Acta). Jena: Naturwissenschaftliche Wochenschrift. Zoologische Jahrbücher (nur entomologische Publikationen). Verzeichnis der Gesellschaften, wissenschaftlichen Institute usw. XIX Krefeld: Verein für Naturkunde (Mitteilungen). Leipzig: Entomologisches Jahrbuch (Dr. 0. Krancher). München: Koleopterologische Zeitschrift. Münchener entomologische Gesellschaft (Mitteilungen). Schwabach: Entomologische Blätter. Stettin: Stettiner Entomologischer Verein (Stettiner Entomo- logische Zeitung). Stuttgart: Aus der Heimat. Entomologische Rundschau. Kosmos. Mikrokosmos. Societas Entomologieca. Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde (Jahrbücher). Belgien. Brüssel: Genera Insectorum. » { Musde du Congo Belge (Annales). Societe Entomologique de Belgique (Annales; M&moires). Namur: Societ& Entomologique Namuroise (Revue Mensuelle). Lüttich (Liege): Cercle des Entomologists (Bulletin). Dänemark. Kopenhagen: Entomologisk Forening (Entomologiske Med- delelser). England. London: Entomological Society (Transactions ; Proceedings). Entomologist. Entomologist’s Monthly Magazine. Entomologist’s Record and Journal of Variation. Zoological Record, Insecta. Oxford: Museum, Hope Denanimen) (Hope Reports). Frankreich. Paris: Laboratoire d’Entomologie Agricole (Bulletin). Museum d’Histoire Naturelle (Bulletin). Naturaliste. Societe Entomologie de France (Abeille; Annales; Bulletin). Caen: Societe frangaise d’Entomologie (Revue d’Entomologie). Digoin: Echange. Moulins: Revue scientifique du Bourbonnais. Narbonne: Miscellanea Entomologica. Rennes: Universit& (Travaux scientifiques). Tours: Frelon. = XX Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Italien. Florenz: Redia (Prof. A. Berlese). Societa entomologica Italiana (Bulletino). Genua: Museo Civico di Storia Naturale (Annali). Palermo: Naturalista Siciliano. Parma: Rivista Coleotterologica Italiana. Portici: Laboratorio di Zoologia generale e agraria (Bolletino). Niederlande. Leyden: Museum (Notes). Rotterdam: Neederlandsche Entomologsche Vereeniging (Tijd- schrift voor Entomologie ; Berichten). Norwegen. Tromsö: Museum (Aarshefter). Österreich-Ungarn. Wien: K. k. Akademie der Wissenschaften (Sitzungsberichte). K. k. Naturhistorisches Hofmuseum (Annalen). K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft (Verhandlungen). Wiener Entomologische Zeitung. Wiener Entomologischer Verein (Jahresberichte). Entomologische Vereinigung Sphinx (Jahrbuch). Brünn: Naturforschender Verein (Verhandlungen). Budapest: Königlich Ungarisches National-Museum (Annalen). Rovartani Lapok. Graz: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark (Mitteilungen). Hermannstadt: Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaft (Verhandlungen und Mitteilungen). Linz a. Donau: Verein für Naturkunde (Jahresberichte). Rovereto: Museo civico (Publicazioni). Trencesen: Naturwissenschaftlicher Verein (Jahreshefte). Portugal. Lissabon: Sociste portugaise des sciences naturelles (Bulletin). San Fiel: Collegio (Broteria). Rufsland. St. Petersburg: Musee Zoologique de l’Academie imperiale (Annuaire; Bulletin; Memoires). Societas Entomologica Rossica (Horae). Societ& Entomologique de Russie (Revue Russe d’Entomolosgie). Dorpat (Jurjew): Naturforscher - Gesellschaft der Universität (Sitzungsberichte). Verzeichnis der Gesellschaften, wissenschaftlichen Institute usw. XXI Helsingfors: Societas pro Fauna et Flora Fennica (Acta; Meddelanden). Societas Seientiarum Fennica (Acta; Bidrag ; Öfversigt). Schweden. Stockholm: Entomologiska Föreningen (Entomologisk Tidskrift; Uppsatser). Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften (Arkiv). Upsala: Centralanstalten för jordbruksförsök (Meddelande ; Flygblad). Schweiz. Bern: Schweizerische Entomologische Gesellschaft (Mitteilungen). Basel: Naturforschende Gesellschaft (Verhandlungen). Genf: Societe Zoologique Suisse (Annales). Lausanne: Societe Vaudoise des Sciences Naturelles (Bulletin). Spanien. Madrid: Real Sociedad Espanola de Historia Natural (Boletin ; Memorias). Barcelona: Instituciö Catalana d’Historia Natural (Buttleti). Zaragoza: Sociedad Aragoneza de Ciencias Naturales (Boletin). Amerika. Kanada. London: Royal Society of Canada (Proceedings). Canadian Entomologist. Toronto: Entomological Society of Ontario (Report). Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. California. CGlaremont: Pomona College (Journal of Entomology). San Francisco: California Academy of Sciences (Proceedings). Iowa. Davenport: Davenport Academy of Sciences (Proceedings). Massachusets. Boston: Society of Natural History (Proceedings). Psyche. Springfield: Museum of Natural History (Bulletin; Report). New-Hampshire. Durham: Agricultural Experiment Station (Bulletin and Circular). XXI : Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. New-Jersey. Agricultural Experiment Station (Bulletin; Report of the Entomological Department). New-York. Agricultural Experiment Station (Bulletin). American Museum of Natural History (Bulletin; Ento- mological Papers). Entomological Society (Journal). Brooklyn: Institute of Arts and Sciences (Cold Spring Harbor Monographs). Buffalo: Buffalo Society of Natural History (Bulletin). Garrison: The American Naturalist. North-Carolina. Chapel Hill: Elisha Mitchell Scientific Society (Journal). Pennsylvania. Philadelphia: Academy of Natural Science (Proceedings). American Entomological Society (Transactions). Entomological News. Washington. Carnegie Institution of Washington (Publications). Entomological Society (Proceedings). Smithsonian Institution (Proceedings of the National- Museum). U. S. Department of Agriculture, Bureau of Entomology (Bulletins ; Circulars; Miscellaneous Papers; Monthly Lists of Publications). West-Indien. Barbados: Imperial Agricultural Department for the West- Indies (West-Indian Bulletin). Brasilien. Rio de Janeiro: Instituto Oswaldo Cruz ni Museo Nacional (Archivos). Säo Paulo: Museu Paulista (Revista; Notas; Catalogos). Argentinien. Buenos Aires: Museo Nacional (Anales). La Plata: Museo de la Plata (Revista). Afrika. Deutsch-Ostafrika, Amani: Biologisch - Landwirtschaftliches In- stitut (Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch- Ostafrika; Der Pflanzer). Verzeichnis der Gesellschaften, wissenschaftlichen Institute usw. XXIII Cairo: Societ6 Entomologique d’Egypte (Bulletin). Cape Town: South African Museum (Annals). Pietermaritzburg: Natal Government Museum (Reports R Annals). Pretoria: Transvaal Museum (Annals). Asien. Englisch Ost-Indien. Calcutta: Asiatie Society of Bengal (Journal und Proceedings ; Memoirs). Indian Museum (Records; Memoirs). Colombo: Colombo Museum (Spolia Ceylanica). Japan. Sapporo: Natural History Society (Transactions; Journal). Niederländisch Ost-Indien. Buitenzorg: Departement de l’Agriculture (Bulletin). Philippinen. Manila: Bureau of Science ; Government Laboratories (Bulletins; Philippine Journal). Australien. Sydney: Linnean Society of New South Wales (Proceedings). The Agricultural Gazette of New South Wales. Adelaide: Royal Society of South Australia (Transactions and Proceedings). Honolulu: Hawaian Entomological Society (Proceedings). Die männlichen Begattungswerkzeuge bei dem Genus Sarcophaga Meig. und ihre Bedeutung für die Abgrenzung der Arten. (Dipt.) Von Dr. med. &. Böttcher, Wiesbaden. (Fortsetzung..) h,) Stirn in der Gegend der Fühlerwurzel auffallend vorgetrieben. Zweites Abdominalsegment mit mittleren Hinter- randmakroch. Zweites Genitalsegment meist rot: protuberans Pand. (v. T.). Fig. 30. 914 mm. d’: Stirn reichlich — !/, Aug.br. Stirn- strieme im oberen Teile sehr breit, so dafs die Orbiten dort fast verschwinden, im Gegensatze zu der plötzlichen, bedeutenden Ver- breiterung in dem vorgetriebenen Teile. Gesicht weilslichgrau, mit sehr ausgedehnten schwarzen Reflexen. Wangenbörstchen kurz, in gröfserer Zahl auf den breiten Wangen verstreut. Fühler kurz, mit ihren Enden das Niveau der unteren Augenränder kaum erreichend, das dritte Glied höchstens 1!/, des zweiten. Borste relativ kurz gefiedert. — Palpen schlank, fast zylindrisch.h — 4 ps. Dz., die beiden vorderen oft kaum wesentlich schwächer als die hinteren. — Mittelschenkel mit Kamm. Hinterschenkel mit unterer Makroch.-Reihe. Hintertibien aufsen nackt oder wenig behaart, innen etwas mehr zottig. — Zweites Abdo- minalsegment mit meist kräftigen, ab- stehenden mittleren Hinterrandmakroch. — Dritte Bauchplatte anliegend behaart. — Fünftes Segment durchaus ohne Bürste, an den Rändern der Lamellen mittelstark beborstet. — Erstes Genitalsegment schwarz, grau bestäubt. Zweites Geni- talsegment rot, zuweilen aber auch braun oder schwarz. — Die eigentlichen Begattungsorgane relativ klein, auch der Forceps schwach und schmal. Penis grofsenteils schwach. chitinisiert. Die abwärts (d. h. in der Richtung gegen die Spitze hin) ge- richteten kurzen „Stäbchen“ nur bei ganz frischen Stücken deutlich als getrennte Apophysen erkennbar, später meist nur als ein kaum differenzierbarer Zapfen imponierend. 2 an der ganz derjenigen des &’ gleichenden Kopfform leicht kenntlich. Stirn etwas breiter als ein Auge. Lat. Vert.b. und je 2 Orbitalborsten wie bei allen Sarcophaga-? vorhanden. — Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft 1. l Fig. 30. S. protuberans Pand. > Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Zweites Abdominalsegment wie beim 0’ mit abstehenden mittleren Hinterrandmakroch. — Genitalspalt sag., seine Ränder im dors. Teile ganz rot, wulstig, jederseits mit 4—6 sehr starken Makroch., in der ventr. Hälfte grau bestäubt und mit weniger starken Rand- borsten. Legeröhre im ventr. Abschnitt in Gestalt eines scheinbar zweigliedrigen behaarten, rötlichen Zäpfchens hervorstehend. Ob die Annahme richtig ist, dafs diese sehr charakteristische Art der tuberosa-Gruppe nahe steht, lasse ich dahingestellt. Jeden- falls haben die Kopulationsorgane in ihrem Bauplane manches mit denen der S. Zuberosa gemein, während die Verwandtschafts- kreise der S. haemorrhoidalis, der S. amita und der s. frenata (s. weiter unten) ganz abweichende Formen aufweisen. Der Um- stand, dafs S. protuberans mit schwarzem zweiten Genitalsegment vorkommen kann, wie dies Villeneuve besonders für die korsika- nische Form nachgewiesen hat, deutet auch darauf hin, dafs für die Einreihung dieser Spezies unter die Arten „ano rubro“ keine zwingende Notwendigkeit besteht. Ich fing im Mai 1912 von der im ganzen seltenen Art ziem- lich viele 7 in Wiesbaden. Später war sie an der Fang- stelle verschwunden. Das aus Weifswasser (Oberlausitz) stam- mende @ verdanke ich H. Kramer. Ich erhielt ferner 0 aus Italien und Frankreich. h,) FünftesSegment mit Bürste, sonst wie unter h,. Penis mit sehr zahlreichen Anhängen: similis Pand. (v. T.), (Meade??). Fig. 31. 7—12 mm. co: Stirn knapp — !/, Aug.br. Gesicht weils- lich. Fühler nicht unter die Höhe des unteren Augenrandes hinabreichend. Drittes Glied etwa doppelt so lang als das zweite. — Die beiden vorderen ps. Dz. oft recht schwach. — Mittelschenkel im dist. Drittel hinten unten mit weitläufig gereihten Borsten, ohne typischen Kamm. Hintertibien beiderseits mälsig zottig, auch die Mitteltibien oft im dist. Abschnitt etwas länger be- haart. — Zweites Abdominalsesment nackt. Dritte Bauchplatte anliegend behaart. Fünftes Segment aulser der Bürste mit kräftigen Randdornen längs der nicht ausgerandeten La- mellen. — Forceps ziemlich schlank, sleichmäfsig ventralwärts gekrümmt und ohne Ausrandungen gegen die scharfe Spitze schmäler werdend. Von den Arten mit 4 ps. Dz. Fig. 31. $. similis Pand. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 3 hat nur noch S. scoparia einen so regelmälsig gestalteten Forceps, doch würde diese auch bei nicht sichtbarem Penis durch die Hinterrandborsten des ersten Segments, die abstehende Behaarung der dritten Bauchplatte, den Mangel der Bürste von similis leicht zu trennen sein. — Der nur im prex. Teile kräftiger chitinisierte, sonst meist halbdurchscheinende Penis gewährt im Profil mit seinen zierlichen Apophysen ein überaus charakteristisches Bild. Ähnlich reich mit Anhängen der verschiedensten Form ist sonst nur noch der der S. striata Meig. ausgestattet. Besonders hübsch erscheinen die verlängerten, schräg aufwärts gerichteten, dann nach unten gebogenen dist. Stäbchen. Ob S. similis Meade mit Pandell&s Art identisch ist, darf einstweilen nicht als sicher gelten. Worauf Pandell& seine Annahme gründete, weils ich nicht, da Meades Beschreibung wie alle älteren Beschreibungen von Sarcophaga-Arten auf mehrere Formen gleich gut paflst. Bis die Untersuchung von Meades Typ die Frage entscheidet, halte ich es für viel wahrscheinlicher, dafs Meade die 8. scoparia Pand. im Sinne hatte (s. weiter unten). S. similis Pand. ist im ganzen ziemlich selten. Deutsch- land (Taunusgebiet, Schlesien, Oberlausitz), Triest, Korsika, Frankreich, Schweiz, Ungarn, Ober-Österreich. h,) Mittelschenkel mit Kamm. Hintertibien, und bei grofsen Stücken auch die Mitteltibien, beiderseits sehr dicht und lang zottig behaart. Zweites Abdominalsegment nackt. Dritte Bauchplatte lang und abstehend behaart. Fünftes-Segment ohne Bürste, die Ränder der Lamellen mit langen, kräftigen Borsten. Am dist. Ende des Penis jederseits eine breite, lange, am Ende gehörnartig gegabelte Apophyse. Diese Fortsätze sind direkt nach vorn gerichtet und krümmen sich an ihren Enden so gegeneinander, dafs sie eine Art Ring bilden. _ h,a) Erstes Genitalsegment hinten mit deutlich stärkeren Randborsten. Forceps schmal sensenförmig, gleichmäfsig ventralwärts gekrümmt, gegen das spitze Ende hin allmählich schmäler werdend. Vordere Haken länger als die hinteren, am Ende ausgerandet, stumpf endend. Die gehörnartigen Arme wie überhaupt der gröfste Teil des Penis stark chitinisiert: scoparia Pand. (v.T.) — matertera Rond. (v.T.)pp. Fig. 32. 5—20 mm. cd’: Stirn etwas mehr als 1/, Aug.br. — Ge- sicht meist gelb. Fühler bis unterhalb des unteren Augenrandes hinabreichend, drittes Glied etwa doppelt so lang als das zweite. — Die Zahl der ps. Dz. nicht selten auf 5 erhöht. — Akr. nur als ein Paar kräftige Präsk.b. vorhanden, sonst fehlend. — Abschn. III der Randad. meist bedeutend länger als V. 1* 4 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 2 (cop-): Stirn etwa —= Aug.br. — Das ersteGenital- segment in Dreieckform am Hinterleibsende weit hervorragend, durch einen dors. sehr schmalen, ventr. etwas breiteren, durch- gehenden medianen Spalt in 2 Hälften getrennt (s. Fig. 31 links unten). Die Ränder des Spaltes sind sowohl oben wie unten nur um die freie Spitze herum mit langen Borsten besetzt, nach vorn hin fast nackt. Das 2 der scoparia gehört wohl zu den am leichtesten kennt- lichen der Gattung, es müfste denn etwa sein, dafs das mir bis- her unbekannte ® der folgenden Spezies zu Verwechslungen An- lafs geben könnte. S. scoparia ist eine meist sehr robuste Art, bei deren 5 eine ganz besondere Neigung zu sehr diehter und langer Be- haarung der Extremitäten auffällt, ähnlich wie sie unter den Formen mit 3 ps. Dz. bei S. Airticrus hervortritt. Wenn nun Meade von seiner similis sagt, sie habe oft „quite a long heard upon the middle tibiae“, so deutet diese Bemerkung viel eher auf scoparia als auf die durchschnittlich viel schwächer behaarte similis Pand.. Wenn Meade ferner sagt, die similis gliche sonst, abgesehen von dem Mangel der mittleren Hinterrandmakroch. am zweiten Abdominalsegment ganz der carnaria, so stimmt auch dies viel besser, falls man an scoparia denkt. Denn bei dieser hat das erste Segment des Genitalwulstes hinten starke Randhaare wie bei carnaria, vor allem aber ist es öfters fast ganz schwarz, und zwar gerade bei der Form, die ich mehrfach in England bezw. Wales fing, während es bei similis Pand. stets deutlich grau ist. S. scoparia gehört zu den häufigeren der Gruppe. Vorkommen: Deutschland (Taunusgebiet, Isergebirge, Baden, Berlin, Lausitz, Schlesien), Schweiz, Frankreich, Italien, Grofsbritannien (Wales). h,b) Erstes Genitalsegment lang behaart, jedoch am Hinterrande keine deutlichen stärkeren Randborsten. For- ceps breit, im wesentlichen parallelrandig, am Ende schräg abgestutzt, am Vorderrande zweimal leicht ausgerandet. Penis im ganzen schwach chitinisiert: pseudoscoparia Kram. (v. T.), (Abh. Naturf. Gesellsch. Görlitz, Bd. 27, 1911). Fig. 33. 16—17 mm. co’: Der vorigen sehr ähnlich, am sichersten durch die zwar nach dem gleichen Grundplan gebauten, aber in allen Einzelheiten doch deutlich verschiedenen Begattungswerk- zeuge zu unterscheiden. Die vorderen Haken sind sehr schlank und viel länger als die hinteren, mit ziemlich spitzem Ende. Der Penis ist nur nahe dem Stiel und längs des ventralen Randes Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 5 kräftig chitinisiert. Der Rest mit Einschlufs der dist. gegabelten Arme erscheint im Gegensatze zu der durchweg sehr starken Chitinisierung des scoparia-Penis hell gelbbraun. Als Kramers Mitteilung erschien, hatte ich bereits einige 0’ dieser Form mit einem provisorischen Namen als eine neu zu beschreibende Varietät der S. scoparia abgesondert. Es SR Fig. 32. S$. scoparia Pand. Fig. 33. S. pseudoscoparia Kram. ist jedoch sicher richtiger die pseudosceoparia, wie Kramer dies tut, als Art aufzufassen. Kramer entdeckte die neue Spezies in der Lausitz. Er hält sie auch für einen Nonnenparasiten (s. oben). Ich erhielt S. pseudoscoparia auch aus der Lmgegend von Berlin. h;) Zweites Abdominalsegment in der Mitte des Hinterrandes mit 2 meist starken und abstehenden Makroch. — Erstes Genitalsegment in der Regel durchaus schwarz, nur ausnahmsweise im hinteren Teile graulich getrübt, vor dem Hinterrande eine durch eine mediane Lücke in 2 Abschnitte geteilte Reihe kräftiger, langer, einander in der Mitte zum Teil kreuzender Borsten- haare. — Dritte Bauchplatte anliegend behaart. — Fünftes Segment ohne Bürste, längs der Ränder der nicht ausgerandeten Lamellen lange, aber dünne, durchaus nicht dornartige Be- haarung. — Forceps nur etwa im dist. Sechstel, also sehr kurz eingeschnitten. h,a) Vordere Haken wesentlich länger als die hinteren, gegen das Ende im Profil verbreitert und gleich- zeitig verdünnt, eine ventr. Kante bildend, vor der stumpfen Spitze kurz ausgerandet. Seitenplatten des Penis breit chitini- siert, ventr. „Klappen“ klein, am dist. Ende frei: carnaria Meig. (v. T.). Fig. 34. 6 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 6—20 mm. 9: Stirn etwas mehr als !/, Aug.br. Gesicht meist gelb, doch auch nicht selten weilsgelb bis durchaus weils- grau (s. Anm. bei albiceps Meig.). Wangenborsten meist lang, aber schwach. — Fühler etwas unter die Höhe des unteren Augenrandes hinabreichend. Drittes Glied etwas weniger als doppelt so lang wie das zweite. Palpen stark, vorn kolbig. — Zahl der ps. Dz. in der Regel 4, und zwar auch die beiden vorderen meist ziemlich kräftig, wenn auch nicht so stark wie die hinteren, zuweilen 3, noch öfter 5. — Abschn. III der Randad. meist erheblich länger als V. — Mittelschenkel mit weitläufigem Kamm. Hinterschenkel mit starken Unterrandmakroch., Hintertibien beiderseits lang und dicht zottig behaart. An den Mitteltibien auch oft Anfänge längerer Behaarung, wenngleich sie in der Regel nicht den bei S. scoparia üblichen Grad erreichen. 2 (cop.). Stirn etwa von Aug.br. Gesicht meist intensiv gelb wie beim o. — Die mittleren Hinterrandmakroch. des zweiten Segments kräftig und abstehend oder — fast ebenso oft — schwach und anliegend, nicht selten sogar ganz rudimentär. — Genital- spalt von oben her nicht sichtbar, gröfstenteils medio-ventral, die vom Einschnitte des ersten Genitalsegments gebildeten Ränder desselben oft rötlich oder bräunlich, von langen, dichten, aber ziemlich schwachen, einander teilweise kreuzenden Borsten ein- gefalst. Aus dem Spalt ragt ventr. oft die Legeröhre als ein kurzes Zäpfchen hervor. S. carnaria ist die weitaus gemeinste Spezies der ganzen Gattung, wenngleich die Massenhaftigkeit ihres Auftretens je nach Jahreszeit und Lokalität schwankt. Ihre Variabilität ist keineswegs besonders grols. Man hat bei der grolsen Individuen- zahl, in der man sie meist zur Verfügung hat, nur mehr Chancen Abweichungen zu finden, als bei selteneren Arten. Das schon er- wähnte Vorkommen von 3 oder 5 ps. Dz. statt der üblichen 4, das man durchaus nicht häufig antrifft, wurde schon erwähnt. Was sonst schwankt, sind vor allem die Gröfse, die Farbe des Gesichts, die Behaarung der Beine usw., also meist unwesentliche Merkmale. Ss. carnaria wäre fast stets ohne weiteres leicht zu er- kennen, falls die folgende Art nicht existierte. Individuelle Be- sonderheiten im Bau der Begattungswerkzeuge kommen auch vor, doch sind sie nie derart, dafs sie die Diagnose in Zweifel stellen könnten. Sie betreffen meist die Krümmung des Forceps und die Form seiner ventr. Ausrandung vor der Spitze, ferner die Gestalt (des Endschnabels und die der vorderen Klappen des Penis. h,b) Vordere Haken nicht länger als die hinteren, beide kurz, fast von gleicher Gestalt, gegen die Spitze kaum verschmälert, ganz stumpf endend. Penis mit nur Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 7 schmalen seitlichen Chitinspangen im prox. Abschnitt. „Vordere Klappen“ sehr grofs, am Ende mit dem Hauptstamme des Penis verlötet, so dafs im Profil nur eine kleine Off- nung in der Mitte frei bleibt: vieina Villen. Fig. 35. Diese Art ist die einzige ganz nahe Verwandte der S. carnaria, die sonst eine recht isolierte Stellung einnehmen würde. Ihre Existenz legt dem Dipterensammler die nicht ganz bequeme Pflicht auf, jedes Exemplar gerade der gemeinsten Spezies auf seine Be- gattungsorgane hin zu untersuchen, da ohne diese Vorsicht eine Verwechslung der beiden „Vettern“ nicht zu vermeiden ist. — Der Forceps ist bei vicina gewöhnlich fast gerade, während er bei carnaria am dist. Ende meist mehr oder weniger ventralwärts abgebogen erscheint. Die präap. ventr. Ausrandung ist kürzer, aber tiefer als bei carnaria. Die sichere Entscheidung bringen die Haken und der Penis (s. oben). 2 (cop.) dürfte einstweilen von dem der S. carnaria nicht sicher zu trennen sein. 3r. 33. Fig. 34. S. carnaria Meig. Fig. 35. S. vieina Villen. Die Verbreitung der S. vicina Villen. scheint die gleiche zu sein wie die der carnaria, doch ist erstere viel weniger häufig, meist nur vereinzelt anzutreffen. Ich erhielt sie aus den ver- schiedensten Teilen Europas. Bei Wiesbaden ist sie nicht selten. Auch in England und Wales habe ich sie mehrfach erbeutet. h, ec) Ende des Forceps hinten schräg abgeschnitten und nicht nur ventr., sondern auch dors. ausgerandet. Längenverhältnis der Haken wie bei vieina, doch vordere Haken am Ende ver- 8 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. breitert und mit kleinem Endzahne, hintere Haken schlank und ziemlich spitz endend. Stiel des Penis kurz und durch eine doppelseitige membranöse Falte nach vorn hin im prox. Teile bauchig erweitert. Seitenklappen des Penis etwas breiter chitinisiert als bei vieina, alle Teile des relativ grofsen Peniskörpers an den Rändern miteinander verlötet: vieina Villen. var. adriatica var. nov. Fig. 35a. Diese durch den in allen Teilen abweichenden Bau der Be- gattungsorgane von der Grundform deutlich differenzierte Varietät erhielt ich in etlichen Stücken (9) von L. Czerny aus Istrien, Küstenland und Dalmatien, ferner von P. Sack aus dem nämlichen Gebiet. Sie war auch Villeneuve bereits bekannt. Fig. 35a. $. var. adriatica Böttch. Fig. 36. S. mehadiensis Böttch. h,) Zweites Abdominalsegment nackt, auch das dritte in der Mitte meist ohne mittlere Hinter- randmakroch. Die beiden vorderen der 4 ps. Dz. fast völlig geschwunden. Makroch. im ganzen sehr reduziert. — Mittel- schenkel mit Kamm. Hinterschenkel mit unterer Makroch.-Reihe. — Hintertibien beiderseits zottig behaart. — Erstes Genitalsegment schwarz, mit kräftigen Hinterrandborsten, zweites Genital- segment dunkel braunrot. Forceps gleich unterhalb eines weit hinaufreichenden breiteren Basalstückes, das pechbraun erscheint, wesentlich verschmälert, durch tiefe Spaltung in 2 stark verlängerte, schlanke Endbranchen geteilt: mehadiensis Böttch. (Entom. Mitteil. 1912, Bd. I, Nr. 4 p. 114—16). Fig. 36. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 9 Zwei bei Mehädia (Ungarn) erbeutete 9" dieser sehr eigen- tümlichen Art, die durch ihre helle gelbbräunliche Färbung und die Reduktion der Beborstung schon im äufsern Habitus auffällt, erhielt ich von Herrn L. Oldenberg (Berlin. Villeneuve hat neuerdings festgestellt, dafs S. mehadiensis auch in Klein- Asien vorkommt. Den bisher behandelten Gruppen mehr oder weniger verwandt sind die von mir in „Entom. Mitteil. Bd. I (1912) Nr. 6, p- 165—170° beschriebenen Arten: S. krameri, S. longicorms, S. tristylata, S. fuscicauda, S. josephi, S. calicifera. Sie gehören sämtlich der Fauna der Insel Formosa an. x : ES * Die nächstfolgenden Gruppen umfassen Arten, die bisher aus- schliefslich mit rotem zweiten Genitalsegment beobachtet worden sind. Dafs dieses Merkmal an sich noch keine innere Verwandt- schaft beweist, wurde mehrfach betont. So dürfte denn auch der Kreis der S. haemorrhoidalis Meig. der tuberosa-Gruppe näher stehen als der Sippe der S. falculata Pand. Ganz besonders spricht hier- für die grofse Ähnlichkeit der S. beckeri Villen. mit S. exuberans Pand., welch letztere ja, wie wir bereits wissen, trotz des roten zweiten Genitalsegmentes als blofse Varietät der S. tuberosa erkannt worden ist. i) 4—5 ps. Dz. Zweites Genitalsegment stets rot. Nur die beiden hintersten ps. Dz. stark ent- wickelt, zuweilen sogar nur die letzte wirklich kräftig, die vorderen 2—3 dagegen stets viel schwächer, häufig kaum noch wesentlich aus der übrigen Behaarung hervortretend. Durch- schnittlich grofse Arten (bis zu 17 mm) mit relativ breiter Stirn, langen Fühlern, oft weils behaarten Backen, nacktem, zweitem Abdominalsesment und in der Regel zottig behaarten Hintertibien. Mittelschenkel mit Kamm. Flügel meist ohne Randdorn, mit nackter erster Längsader. Abschn. III wesentlich länger als V. Dritte Bauchplatte anliegend behaart. Fünftes Seg- ment ohne Bürste. ij) Erstes Genitalsegment schwarz, grau oder bräunlich bestäubt. Forceps schlank mit schmalen, gebogenen oder fast geraden, aber im wesentlichen im Profil parallelrandigen Branchen: haemorrhoidalis-Gruppe s. str. ina) Präskutellarborsten fehlen. Überhaupt treten keinerlei Akr.b. hervor. Ap.b. des Schildehens vorhanden. Die vorderen Eckbuckel des ersten Genitalsegments in der Regel (nicht immer) rot. Am Hinterrande des ersten Genital- 10 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. segments eine Reihe kräftiger Borsten. Forceps mit sehr schlanken, fast S-förmig geschwungenen, spitzen Branchen, die sich gegen den dickeren Basalteil durch eine quere, im Profil sehr deutlich hervortretende Kerbe absetzen : haemorrhoidalis Meig. (v. T.) = eruentata Meig. (v. T.), Rond. pp. ver.) — nurus) Band. (v.. 1.)2Rondpp: (m u), Bien air: 8-15 mm. cd: Stirn — 1/,—°/, Aug.br. Keine lat. Vert.b. Wangenborsten schwach , zerstreut oder etwas gereiht. Backen hinten weifslich, vorn schwarz behaart. Eckvibrissen etwas ober- halb des Klypeusrandes. Die Fühler enden ein wenig unterhalb der Höhe der unteren Augenränder. Drittes Glied 2!/,—3mal so lang als das zweite. Taster zylindrisch, ziem- lich schmal, am Ende nur wenig verdickt. — Die untere Makroch.-Reihe der Hinterschenkel besteht aus ziemlich kurzen, schräg nach aulsen abstehenden Dornen. Hintertibien innen und aufsen lang zottig behaart. Auch die Mitteltibien im dist. Drittel mit etwas zottiger Behaarung. — Beim fünften Segment um- säumen die Randborsten der Lamellen be- sonders dicht das hintere, freie Ende der Bie. 37 letzteren, während sie sich bei den meisten 'S. haemorrhoidalis anderen Arten in der Regel mehr an der Meieg. Basis konzentrieren. — Forceps (s. oben) im basalen Teile beiderseits mit einer tiefen Depression. Vordere Haken länger als die hinteren, sehr breit an der Wurzel, am Ende spitz. Penis stark chitinisiert, auch die auffallenden armartigen Apophysen. ? (cop.): Stirn etwa so breit wie ein Auge. Das lebhaft rote erste Genitalsegment bildet infolge eines tiefen dors. Einschnittes 2 dorsalwärts konvergierende rote Lefzen, die in ihrem mittleren Teile von langen, dichtstehenden Makroch. gesäumt sind. Hierdurch, sowie durch die Abwesen- heit der Präskutellarborsten, unterscheidet sich das 2 dieser Art leicht von denen der nächstverwandten Formen. Mit S. haemorrhoidalis Meig. ist nur Pandell&s „nurus“ in !) Wenn von nun ab auch bei Rondanischen und Schinerschen Artnamen meist der Vermerk „(v. T.)* erscheinen wird, so bedeutet dies, dals ich inzwischen der am Schlusse des ersten Teiles aufgestellten Forderung einer Nachprüfung der Typen auch dieser beiden Autoren tatsächlich genügt habe. Ich werde am Ende der Abhandlung auf diesen Punkt noch zurückkommen. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 11 vollem Umfange identisch, desgleichen der Pariser Typ von Meigens „eruentata“. Dagegen enthält die Sammlung Rondanis unter „nurus“ auch noch Exemplare von S. jaleulata Pand. und . beckeri Villen., wenngleich haemorrhoidalis die Majorität bildet. In der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseum Wien stehen 2 5 von haemorrhoidalis Meig. unter „tultschensis Schin. litt.“ , desgleichen sind alle 2 von „dionysü Schin.“ typische haemorrhoidalis. Was Schiner unter letzterem Namen beschreibt, entspricht wie die meisten Schinerschen sSarcophaga-„Arten“ einem Gemische aus mehreren äufserlich ähnlichen Formen. Die Art ist aufserordentlich weit verbreitet und, wie es scheint, im Süden noch häufiger als im Norden. Ich erhielt S. haemor- rhoidalis aus allen Teilen von Deutschland, ferner aus Österreich, Ungarn, Dalmatien, Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, auch aus Sardinien, sowie aus England. Endlich besitze ich Stücke aus Tunis und aus Algerien. Einige aus ÖOberitalien und aus Sardinien stammende Exemplare haben die vorderen beiden Eck- buckel des ersten Genitalsegments schwarz anstatt rot. i Ein 5 der Sammlung Rondanis trägt auf einem, jeden- falls von Rondani selbst geschriebenen Zettel folgenden interessanten Vermerk: „La sua larva sorti dall’orecchio d’un uomo, senza che ne sentisse dolore od incomodo. 1854.“ i,b) Präskutellarborsten vorhanden. Zweites Genitalsegment gleichmälsig behaart, ohne stärkere Borsten am Hinterrande. Forceps einfach: beckeri Villen. (v. T.),.s. in: Becker, Dipt. Kan. Ins., Mitt. Zool. Mus. Berlin, Bd. IV, Hft. 1 1908, pz 122.2 Bio. 38. ; 9—14 mm. d’: Stim —= !/, Aug.br. Fühler langgestreckt, das dritte Glied 31/,—4mal so lang als das zweite. Eck- vibrissen etwas oberhalb des Klypeusrandes. Wangenborsten schwach, längs des med. Augenrandes gereiht. Weilse Behaarung der Backen meist etwas weiter nach vorn reichend als bei haemorrhoidalis Meig. — Hinterschenkel am unteren äufseren Rande 38 mit langen, abwärts gerichteten Makroch. Hintertibien beiderseits lang und dicht be- haart. — Fünftes Abdominalsegment ohne Fio. 38 eigentliche Bürste, doch mit stärkerer Rand- gt peekeri Villen. bedornung der Lamellen, die sich durch eine Kerbe gegen die Basis absetzen. Die Randborsten sind nahe der letzteren am stärksten entwickelt, während sie bei 12 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. S. haemorrhoidalis ein Büschel am hinteren Ende bilden. — Erstes Genitalsegment vorn mit schwarzen Eckhuckeln, hinten breit grau. Zweites Genitalsegment breiter als lang. Forceps sehr ähnlich dem der S. tuberosa, tief eingeschnitten. Beide Hakenpaare kurz und breit, stark gekrümmt, am Ende spitz, sektbrecherförmig. Penis kleiner und im ganzen schwächer chitinisiert als bei haemorrhoidalis, besonders im distalen Teile. Eine paarige, gerade, stäbchenförmige Apophyse ist dem griffelartigen, langen Endstücke angeschmiegt, die proximale liegt frei, ist gegen den Stiel hin hakig umgebogen und am Grunde durch eine halbdurchschimmernde Falte verbreitert. 2 (nach Villeneuve). „Ouverture genitale: 1°" segment rouge, cintre et parfois impressionne A son sommet, bord& lateralement de macrochetes robustes. L’oviducte apparait, plus ou moins retracte, sous forme d’une £caille triangulaire, d’un rougeätre brillant, creusee souvent de 1 ou 2 plis transversaux profonds et munie en dessous de son sommet de fins poils noirs disposes en touffes.“ S. beckeri läfst sich nach den obigen Merkmalen ziemlich leicht von haemorrhoidalis trennen, vor allem durch die mangelnden Hinterrandborsten des ersten Genitalsegments, da die präsk. Akr. ausnahmsweise auch bei beckeri fehlen können. Eher wird eine Verwechslung mit exwuberans Pand. vorkommen können, obwohl letztere kürzere Fühler und weniger weit ausgedehnte weilse Be- haarung an den Backen hat. Die Freilegung des Penis ist in jedem Falle dringend anzuraten. In der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseum Wien steht ein 9 der S. beckeri (Zettel „Ullr.“ ohne Fundort) unter „Aaemorrhoidalis Meig.“. Die Art findet sich hauptsächlich in den Mittelmeer- ländern (z. B. Süd-Frankreich), sowie auf den Kanarischen Inseln (Tenerife und Gr. Canaria nach Villen.). Ich konnte Exem- plare determinieren aus: Gargnano (Gardasee), Poros (Griechenland), Djerba (Tunesien). Von Villeneuve erhielt ich aus Larven ge- zogene 0’ aus Mascara (Algerien). Dem Habitus und dem Bau des Forceps nach schliefsen sich einige von Villeneuve beschriebene vorderasiatische Arten der haemorrhoidalis-Gruppe an. Die Formen des Penis deuten allerdings kaum auf nahe Verwandtschaft. Es sind dies: 1. S. fasciculata Villen., s. in Becker, Dipt. aus Süd- Arabien und Insel Sokötra, Denkschr. Math.-Nat. k. k. Ak. Wiss. Bd. LXXI, Wien 1910. Sep. p. 15 u. 16. Aufser durch die Begattungsorgane soll sich diese Art vor allem durch folgende Merkmale von haemorrhoidalis unterscheiden : Die Hintertibien sind nackt. Der Bauch zeigt auf den Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 13 ersten beiden Segmenten eine lange, braune Behaarung, auf dem dritten 2 Büschel schwarzer, nach hinten gerichteter Börstchen. 2. S. trifolia Villen., 1. c. Sep. p. 16 und 17. Auch hier sind wie bei der soeben besprochenen Gruppe nur 2 von den ps. Dz. gut entwickelt. Die schiefergraue, mit glänzend schwarzer Zeichnung abwechselnde Färbung deutet jedoch auf einen von haemorrhoidalis etwas abweichenden Habitus. Die Stirn ist ferner schmal (= ?/, der Aug.br.) und beide Genital- segmente sind rot, das erste mit schwarzem Hinterrande ohne Borstenkranz. Der Textfigur nach zu urteilen, muls der Penis dem der S. fertoni Villen. (s. unten) nicht unähnlich sein. Die Hintertibien sollen eine wenig dichte längere Behaarung zeigen. i,) Erstes Genitalsegment schwarz oder rot. Forceps kurz und breit, gegen die Spitze hin schräg abgestutzt, dorsal mehr oder weniger tief ausgerandet: Jaleulata-Gruppe. ia) Fünftes Abdominalsesment an der Basis tief ausgeschnitten. Erstes Genitalsegment schwarz (höchstens die vorderen Eckbuckel zuweilen pechbraun), hinten grau bestäubt. Forceps in seinem prox. Abschnitte wulstig vorgewölbt und dicht behaart, dann tief ausgerandet, Endbranchen bräunlich, im Profil wie ein Vogel- schnabel geformt: falculata Pand. (v. T.) — nurus Rond. pp. (v. T.) Fig. 39. 7—16 mm. 0’: Stirn etwa — 1/,—?/, Aug.br. Strieme breiter als eine Orbita. Fühler etwa bis zur Höhe der unteren Augenränder hinabreichend. Drittes Glied —— IS; des zweiten. Wangenborsten schwach, mehr oder weniger längs des med. Augenrandes gereiht. Backen bis weit nach vorn hin weifs behaart. Palpen schlank, am Ende nur wenig verdickt. — Fünftes Abdominalsegment an der Grenze von Basis und La- mellen tief ausgeschnitten, die Lamellen etwa von der Gestalt einer Ohr- 39 muschel, ohne Bürste, aber an den Rändern, zumal in der Nähe ihrer Wurzel mit langen, diehten und kräftigen Randborsten. - — Erstes Genitalsegment längs des Hinter- randes mit einer Reihe mittelstarker Fie.39. S. faleulataPand. Borsten. — Forceps s. oben. Vordere Haken an der Basis breit, dann schmäler, sichelartig gekrümmt, länger als die hinteren. Penis plump, im ganzen nur mälsig 14 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. stark chitinisiert. Die reichlich entwickelten Apophysen haben gröfstenteils die Form von über ihre Fläche gekrümmten Lamellen. 2: Dasselbe sieht dem der S. securifera Villen. (s. weiter unten) recht ähnlich. Doch ist die Stirnstrieme mindestens so breit, meist etwas breiter als eine Orbita. Die Taster sind vorn nur mäfsig, wenn auch etwas mehr als beim 5 verdickt. Das erste Genitalsegment bildet eine deutliche dors. mediane Längskante und erscheint dadurch dachförmig, auch ist es in der Regel nicht ganz rot, sondern gegen den Hinterrand hin grau getrübt. Die Ränder des Genitalspaltes sind mit starken und schwächeren langen Borsten besetzt. S. faleulata unterscheidet sich schon äufserlich von Ahaemor- rhoidalis durch den Besitz von Präskutellarborsten, sowie durch die ausgedehnte weilse Behaarung der Backen. Die 2 sind überhaupt nicht zu verwechseln, wenn man auf die letzten Segmente achtet. Von beckeri und exuberans ist falculat« im männlichen Geschlecht durch die Hinterrandborsten des ersten Genitalsegments unter- schieden, die bei den beiden ersteren Arten fehlen. Die im ganzen nicht häufige Art fing ich n Wiesbaden mehrfach in beiden Geschlechtern. Ich erhielt sie ferner aus verschiedenen anderen Teilen Deutschlands, desgleichen aus Süd- Tirol, Dalmatien, Italien, Spanien und Nord-Afrika (Tunis). i,b) Erstes Genitalsegment rot, zuweilen mehr oder weniger verdunkelt, mit Hinterrandborsten. Präskutellar- borsten vorhanden. Hintertibien innen lang, aufsen mälsig lang zottig behaart. i,ba) Stirnstrieme deutlich breiter als eine Orbita. Hinterrandborsten des ersten Genitalsegments von mitt- lerer Stärke. Penis plump, ohne auf- fallend gestaltete Apophysen: cultellata Pand. (v. T.). Fig. 40. S—17 mm. dd: Stirn etwa = 3/. Aug.br. Wangenborsten schwach, längs des med. Augenrandes gereiht. Fühler wie bei jalculata. Eckvibrisse neben dem Klypeusrande. Backen nur Fig. 40. S. cultellata Pand. im hinteren Drittel und am Unter- rande weils, sonst schwarz behaart. — Fünftes Segment an der Basis nur mäfsig ausgerandet, die Lamellen mit sehr kräftigen, von vorn nach hinten rasch an Länge abnehmenden Randborsten. — Der Forceps zeigt am dors. Rande aufser einer breiteren Ausrandung an der Grenze Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 15 zwischen Wurzel und Branchen noch eine zweite kleinere Aus- buchtung etwas oberhalb der Spitze. Charakteristisch ist ferner am Forceps der cultellata im Gegensatze zu dem der folgenden Art ein buckelförmiger, granulierter und mit kurzen Dörnchen besetzter Vorsprung im prox. Teile des vorderen (ventr.) Randes, nahe der Spitze des Nebenlappens. — Die vorderen Haken sind an der Basis breit, nach der basalen Biegung bis zum Ende fast gerade, der ventr. Rand durch eine breite, med. Hohlrinne messer- schneidenartig zugeschärft. — Penis nur mäfsig chitinisiert. 2: Ähnlich dem von falculata, es hat jedoch nach Pandell& (den Pariser Typ sah ich leider nur flüchtig) an den Seiten der letzten Bauchplatten je einen Dorn, was bei jener nicht der Fall ist. Die Art ist bisher nur aus Frankreich bekannt (Provence und Bretagne). io bb) Stirnstrieme auffallend schmal, besonders im oberen Abschnitt, in der Regel deutlich schmäler als eine Orbita. Erstes Genitalsegment meist ziemlich hell und entschieden rot, glänzend, am Hinterrande mit sehr starken, dornartigen Borsten. Am Penis jederseits eine lange, armartige, ventralwärts (nach vorn) gerichtete Apophyse, die an ihrem leicht nach abwärts (gegen das Penisende hin) gebogenen Endabschnitte eine beilförmige Verbreiterung zeigt: securifera Villen. (v. T.) s. in: Th. Becker, Dipt. Kan. Ins. usw. p. 123. — dalmatina Schin. PRAG E.). Big. A: 10—17 mm. d: Stirn etwa —= ?’/, Aug.br. Die Fühler reichen bis zur Höhe der unteren Augenränder hinab, bleiben aber noch ein Stück oberhalb des unteren Klypeusrandes. Das dritte Glied gut dreimal so lang als das zweite. Wangen- 44 borsten schwach. Die weilse Behaarung auf den hinteren und unteren Partien der ? Backen reicht ziemlich weit nach vorn. Palpen sehr kräftig, vorn keulig verbreitert. Ps. Dz. meist mehr als 4. Oft ist nur die hinterste Dorsozentrale eine lange, starke Makroch. Schon die vorletzte ist dann viel schwächer (besonders häufig bei den 9) und davor stehen schliefslich nur noch 2—4 schwache, gleich lange Börstchen, kaum kräftiger und länger als die Behaarung ihrer Umgebung. — Mittelschenkel mit einem Kamme aus langen, Fig. 41. S. securifera Villen. 16 Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. starken, ziemlich weitläufig gereihten Makroch. Hinterschenkel mit ziemlich kurzen, schräg gestellten Unterrandborsten. — Forceps an der Grenze von Basis und Branchen nur mäfsig ausgerandet, gegen die Spitze, die in einen kleinen Zahn aus- gezogen ist, schräg, aber in nur wenig gekrümmter Linie abgestutzt. Dem vorderen Rande fehlt der für S. eultellata (s. daselbst) charak- teristische Buckel, vor dem Endzahne ist er leicht ausgerandet. Die Seitenflächen zeigen je eine langgestreckte, glatte muldenförmige Depression. Penis s. oben. ? (cop.): Dasselbe ist von dem der jalculata nicht immer ganz leicht zu unterscheiden. Doch ist bei securifera die Strieme der etwa augenbreiten Stirn schmäler als die Orbita. Die Palpen sind dicker, zumal ist die keulenförmige Verbreiterung am Ende noch auffallender als beim 5. Das erste Genitalsegment ist ge- wöhnlich durchaus rot und glatt. Die dors., firstartige Kante fehlt oder ist höchstens angedeutet. Die Randbeborstung besteht aus langen, sehr dicht gestellten, aber relativ dünnen Borsten. S. securifera Villen. ist mit Schiners „dalmalina“, trotz der scheinbar gut auf beide passenden Beschreibung in F. A. I. p. 570/71 doch nur teilweise identisch. Die Exemplare in der Sammlung des k.k. Hofmuseum Wien sind — ganz abgesehen von einem jedenfalls nur von B. B. versehentlich hinzugesteckten von S. cucullans Pand. — teils = securifera, teils — exuberans Pand., wodurch es sich denn auch erklärt, warum Strobl, nach dessen Zeugnis Villeneuve die Identität der beiden Arten anzunehmen geneigt war, selber bald eine eruberans, bald eine securifera als „dalmatina“ Schin. zu determinieren pflegt. Es scheint mir daher geboten, den zweifellos einheitlichen Artbegriff und Namen Ville- neuves aufrechtzuerhalten, um so mehr, als gerade ein altes Kopulapärchen aus Dalmatien, das Schiner ganz sicher vorge- legen haben muls, keine securifera ist. Dem bisher beobachteten Vorkommen nach gehört die Art im wesentlichen der Mittelmeerfauna an. Villeneuve erhielt sie aus Algerien (Mascara) und von Tenerife, ich konnte ferner Exemplare determinieren aus: Italien, Dalmatien und Küsten- land, Ungarn und Rumänien. (Fortsetzung folgt.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 17 Monographie der paläarktischen und afrıkanıschen Thereviden. (Dipt.) Von 0. Kröber, Hamburg. (Mit 45 Textfigaren.) Fortsetzung. 2. Oberhalb der Fühler goldgelb tomentiert, schwarz behaart. Untergesicht dicht schneeweils behaart; an der unteren Augenecke ein Büschel brauner Haare. Fühler schwarz, grau bestäubt; zweites Glied und Basis des dritten rötlich erscheinend. Borsten schwarz ; erstes Glied unten weifs behaart. Schwiele füllt Scheitel und Stirn total aus, unten eingeschnitten. Von diesem Einschnitt geht eine Längsfurche fast bis zum Scheitel hinauf. Hinterkopf wie beim 9. Thorax, Schildchen,, Brustseiten wie beim d’. Hinterleib glänzend schwarz. Zweiter bis sechster Ring mit schmalem Saum, zweiter bis fünfter davor mit ganz schmaler, seitlich nur am zweiten Ring erweiterter gelbbrauner Tomentbinde. Erster bis dritter Ring ganz sparsam, aber ziemlich lang gelblich behaart; vierter bis achter beiderseits abstehend schwarzhaarie. Bauch gleicht der Oberseite; die ersten Ringe grautomentiert, die letzten glänzend schwarz. Schenkel wie beim 0’. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Flügel wie beim 7, Bogenwisch und Säume viel blasser. Vierte Hinterrandzelle ge- schlossen. — Länge: 11 mm. Fundort: Daurien. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. 77. Thereva nitidifrons n. sp. J'. Satt goldgelb behaart. Stirn und Untergesicht gelblich- weils tomentiert. Stirn mit schwarzer Behaarung, die etwa bis zur Mitte des Auges herabsteigt. Untergesicht lang und dicht hellgelb behaart. An der untern Augenecke eine schwarze Flocke. Hinterkopf unten grau tomentiert. Borstenkranz schwarz. Thorax schwarzbraun, anliegend goldgelb und abstehend schwarz behaart, mit 2 ziemlich breiten intensiv goldgelben Längsstriemen. Brust- seiten grau bestäubt, goldgelb behaart. Hinterleib gelbbraun tomentiert, mit schwarzbraunen, etwas glänzenden Flecken am Vorderrand des zweiten bis sechsten Ringes wie bei 7%. nobilitata F. und mit schmalem, goldgelben Saum. Anallamellen hell rotgelb. Bauch glänzend schwarzbraun, zweiter bis sechster Ring mit äulserst breitem, hellgelbem Saum. DBehaarung gelb, nach der Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft I. 2 18 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Spitze zu rotgelb. Schwinger schwärzlich, Stiel weifslich. Beine schwarzbraun, schwarz beborstet und behaart. Schenkel dicht gelb behaart. Flügel hyalin, etwas graulich tingiert. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 12 mm. Fundort: Ussuri. I yapeneo2: (cam. 2. Stirn oberhalb der Fühler schmal, gelblichgrau bestäubt und sehr kurz und spärlich gelb und schwarz behaart. Unter- gesicht weilslichgrau, weilsgelb behaart. An der untern Augen- ecke ein Büschel schwarzer Haare. Die Schwiele, die eben ober- halb der Fühler beginnt, ist unten fast gerade abgeschnitten, ohne tieferen Einschnitt. Sie füllt die ganze Stirn und den Scheitel aus, so dafs die Ocellen als matte Insel erscheinen. Erstes und zweites Fühlerglied grau, schwarzborstig. Hinterkopf gelbgrau, nach unten zu mehr weilsgrau, kurz gelbweils behaart und schwarz beborstet. Thorax gelbgrau mit 3 breiten, satt- braunen Längsstriemen. Die hellen Partien spärlich gelb, das Übrige dunkel behaart. Schildchen weilsgrau bestäubt mit dunklem Mittelfleck , gelb behaart. Brustseiten grauweils, fast rein weils behaart. Schwinger braun, Stiel gelb. Hinterleib glänzend schwarz ; zweiter bis vierter oder zweiter bis fünfter Ring mit fast weils- seidigem Saum, der an Gröfse abnimmt. Am zweiten und dritten Ring vor demselben eine seitlich etwas erweiterte gelbgraue, pubes- cente Binde. Der erste Ring seitlich gelbgrau pubescent; vierter bis achter glänzend schwarz. Die sehr sparsame Behaarung ist auf fast allen schwarzen Partien kurz abstehend schwarz, auf den hellen Partien und auf den ersten Ringen auch seitlich auf den dunklen Flecken sparsam anliegend goldgelb. Bauch glänzend schwarz, durch Pubescenz graulich. Zweiter bis vierter Ring mit hellem Saum. Schenkel schwarz, goldgelb filzigs. Tarsen und Schienen dunkelbraun, die Spitzen fast schwarz. Flügel bräunlich hyalin, mit schwarzbraunen, starken, teilweise gesäumten Adern. — In einem Exemplar ist auch ein Bogenwisch vorhanden und zwischen der zweiten und dritten Längsader tritt ein weilslicher Schlitz auf. Die Stirn oberhalb der Fühler ist satt goldgelb; das erste und zweite Fühlerglied unten weilsgelbhaarig, das Schildchen gelbgrau; zweites bis fünftes Segment mit weilsgelbem Saum ; vierter Ring auch noch mit pubescenter Binde; Behaarung auf allen hellen Partien weifslichgelb. Vierte Hinterrandzelle weit offen. — Länge: 13 - 13,5 mm. Fundort: Amur, Turkestan. Type 2: Mus. Hamburg. Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 19 78. Thereva arcuata Lw. cd. In der Färbung so variabel, dafs eigentlich nur die Flügelzeichnung Anhaltspunkte gewährt. Behaarung rotgelb, fuchsrot, graugelb, graubraun, manchmal mit vielen schwarzen Haaren gemischt, bei südlichen Exemplaren oberseits manchmal durchaus rein schwarz. Die Hinterrandsäume schmal, leuchtend weilsgelb, in südlichen Exemplaren oft satt gelb. Tomentbinden fehlen. In der Regel liegen die Säume auf dem zweiten bis fünften Ring, manchmal noch auf dem sechsten. Das Untergesicht ist bei südlichen Exemplaren zuweilen ziemlich dunkelgelb behaart. Die Flügel zeigen stets den Bogenwisch, manchmal auch noch Säumung der Queradern. — Länge: 8,5 —13 mm. Fundorte: Deutschland, Österreich, Steiermark , Tirol, Italien, Dalmatien, Bosnien, Poros, Korfu, Tinos, Attika, Sarepta, Kairo, Spanien, Frankreich, Schweiz, Ungarn, Kamtschatka, Kanaren, Aleier. Type d: Kgl. Mus. Berlin. 2. Gleicht 7. plebeja L. aufserordentlich, doch sind meistens die beiden Thoraxstreifen viel deutlicher und breiter, die bei tadellosen Exemplaren bis aufs Schildchen reichen. Die Flügel sind intensiver gelbbraun tingiert mit deutlichem Bogenwisch, der um die Discoidalzelle herumsteigt. Aufserdem sind die Quer- adern, die Gabel und die Basis der Discoidalzelle gesäumt, in manchen Fällen auch der ganze obere Gabelast und die Mündung der zweiten Längsader, so dafs sie der 7%. apicalis Wied. nahe- kommen. In ganz frisch geschlüpften Exemplaren kann man die Flügelzeichnung meist noch feststellen, wenn man gegen hellen Grund sieht. Die Adern an Basis und Vorderrand sind rotgelb. Schwinger hell, Knöpfchenbasis mehr oder weniger dunkel. Die vierte Hinterrandzelle ist in der Regel geschlossen. — Länge: 8,5—13 mm. Fundorte: Österreich, Deutschland, Seeland, Ungarn, Dobrudscha, Dalmatien, Attika, Italien, Sizilien, Balkan, Syrien, Südfrankreich. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. Nach Villeneuve, a. a. O., gehört auch 7%. taeniata Meig. als Synonym hierher. 79. Thereva spinulosa Lw. Ü. Kopf grau tomentiert. Stirn sehr dicht und lang schwarz behaart, mit greisen Haaren dazwischen. Untergesicht lang greis behaart, von langen schwarzen Haaren eingefalst. Am untern Augenwinkel ein Büschel schwarzer Haare. Fühler schwarz; 9% o 20 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. zweites und drittes Glied rötlich erscheinend; Beborstung lang und schwarz. Erstes Glied unten mit weilsen Haaren. Thorax schwarz, anliegend weilslichgelb und abstehend schwarz behaart ; ohne Striemung. DBrustseiten dicht greis wollig. Hinterleib schwarz, greis behaart. An der Seite vom zweiten Ring ein Büschel schwarzer Haare, desgleichen auf der Mitte der Ringe. Zweiter und dritter Ring mit seidigem Saum, davor eine äulserst schmale graupubescente Binde. Die folgenden Ringe am Hinter- rand gelblichgrau pubescent. Anallamellen rotgelb, rotgelb be- haart. Bauch schwarz, grau tomentiert. Zweiter bis sechster Ring mit breitem, sattgelbem Saum. Behaarung ziemlich lang und dicht, weilslich. Schwinger ganz schwarz. Schenkel schwarz, die ersten 4 lang abstehend schwarz und greis behaart, die hintern kurz anliegend weilslich. Beborstung aulserordentlich lang und dicht, besonders an den 4 letzten Schenkeln; an den Vorder- schenkeln sind die Borsten unter der Behaarung verborgen. Schienen und Tarsen ziemlich hell gelbbraun, die Enden ver- dunkelt. ‚Flügel hyalin, leicht bräunlich tingiert, mit mehr oder weniger deutlichem Bogenwisch. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. In einem 7 ist die Hinterleibsbehaarung oben vorherrschend schwarz und nimmt auf den letzten Ringen auch die Seiten ein; die seidigen Säume sind daher um so kräftiger abgesetzt. — Länge: 11,5 bis 12,5 mm. Fundort: Sizilien, Varna, Cavaliere. Type co: Kgl. Mus. Berlin. 2. Ich habe aufser der Type nur ein 2 gesehen. Schlecht erhalten. Kopf ist dunkel tomentiert. Stirn und Scheitel zart schwarz behaart, Untergesicht weilslichgrau mit schwarzer Flocke. Fühler wie beim 5. Schwiele grofs, die beiden Hälften ziemlich stark gewölbt, ähnlich 7h. didyma Lw. Thorax wie beim d. Brustseiten lang greis behaart. Hinterleib im Grunde schwarz, etwas glänzend. Tomentbinden bis zum sechsten Ring vorhanden, ziemlich dicht greis behaart; zweiter und dritter Ring mit seidigem Saum. Die dunklen Partien von Ring 1--4 und der fünfte bis achte beiderseits total schwarz behaart. Bauch schwarzbraun, die ersten Segmente durch Toment grau erscheinend, lang zart weilslich behaart. Beine wie beim 5. Schenkel fast ganz grau- weils behaart. Beborstung ebenso dicht wie beim co’. Flügel intensiver braun tingiert; auch der Bogenwisch bedeutend inten- siver als beim 0’. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 13,5 mm. Fundort: Sizilien, Varna, Cavaliere. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 21 -80. Thereva Biroin. sp. Q. Stirn braun tomentiert, zart schwarz behaart. Unter- gesicht weils tomentiert, schneeweils lang behaart, mit einem schwarzen Büschel an der untern Augenecke. Fühler schwarz- braun, gelbbraun tomentiert, schwarz beborstet. Schwiele wie bei Th. plebeja L., bis zu den Ocellen reichend. Borstenkranz schwarz. Hinterkopf oben gelbgrau, unten weilsgrau, weils behaart. Thorax im Grunde schwarzbraun, matt; sehr kurz anliegend gelblich be- haart, mit 2 äulserst zarten hellen Längslinien, zwischen denen das Toment heller erscheint. Schildchen gelbbraun bestäubt, namentlich am Hinterrand, der fast messinggelb glänzt. Brust- seiten silbergrau, wollig schneeweifs behaart. Hinterleib glänzend schwarz. Erster Ring durch Toment matt, aber nicht grau er- scheinend. Zweiter und dritter Ring mit intensiv goldgelbem Saum, davor eine gelblichgraue schmale Binde, die sich seitlich etwas erweitert. Vierter und fünfter Ring mit gleicher schmaler Tomentbinde.e Behaarung auf den Tomentbinden lang, aber zer- streut schneeweils. Die letzten Ringe beiderseits kurz abstehend schwarz behaart. Bauch glänzend schwarz, die ersten Ringe durch Bestäubung grau. Zweiter und dritter Ring mit seidigem, ziemlich breitem, fast weilsem Saum. Die ersten Segmente weils, lang abstehend behaart. Schwinger schwarz, Stiel weilslichgelb. Schenkel schwarz, die ersten 4 lang abstehend schneeweils be- haart, Hinterschenkel schneeweils, kurz, anliegend. Schienen braungelb, Spitzen schwärzlich. Tarsen schwarzbraun, Basis des ersten und zweiten Gliedes braungelb. Flügel absolut wasserklar ; Adern schwarzbraun, aber zart; an Wurzel und Vorderrand gelb- lichbraun. Queradern, Gabelfleck und Bogenwisch schwärzlich. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 10—11 mm. Fundort: Kreta, Monte Ida. Type 2: Mus. Budapest. Ich nenne die Art dem fleifsigen Sammler zu Ehren. 81. Thereva spiloptera Wied. cf. Da ich die Art nicht kenne, gebe ich Wiedemanns Be- schreibung (Aufs. Zweifl. I. p. 234): „Fühler schiefergrau, drittes Glied braun; Untergesicht schiefergrau, in gewisser Richtung wenig weilslich und weils- behaart, Bart weifslich. Thorax schwärzlich. Brustseiten licht schiefergrau. Hinterleib schwärzlich, weilslich behaart, Einschnitte 2 und 3 sehr deutlich weils, am Bauch gemslederrötlichgelb ; Seiten- ränder sehr schmal gelblich; auf jedem Abschnitt an jeder Seite ein fast dreieckiger,, schiefergrauer Flecken; der Hinterrand der 223 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Abschnitte nimmt in gewisser Richtung vor dem weiflsen Einschnitt auch die schiefergraue Farbe an. Flügel wasserklar, an der äulsersten Wurzel, dem Randmal, dem breiten Saum der Queradern, einem Flecken vor der Spitze und einer dem Innenrande gleich- laufenden Strieme bräunlich; Schwingerstiel ockerbraun, Knopf schwärzlichbraun. Schenkel schwärzlich, Schienen ockerbraun, an der äufsersten Spitze schwärzlichbraun ; Fulswurzeln ockerbraun, nach der Spitze zu allmählich schwärzlichbraun. — Länge: 3,5 lin.“ Fundort: Marokko, Tunis, Ägypten. Type &: Mus. Kopenhagen. 82. Thereva curtan. sp. c'. Stirn und Untergesicht weilsgrau tomentiert. Stirn mit einer Längsfurche. Äufserstes Stirndreieck dunkel erscheinend. Fühler graubraun tomentiert, schwarzborstig. Stirn zart schwarz behaart, Untergesicht aufserordentlich dicht wollig. Hinterkopf oben schwarzgrau, unten weils; weils behaart. Borstenkranz schwarz. Thorax aufserordentlich kurz, fast quadratisch, schwarz- braun, durch Pubescenz matt, mit 2 ziemlich scharf begrenzten, weilsgrauen Längsstriemen, die das Schildchen nicht erreichen, aber fast hufeisenförmig zusammenschliefsen. Die braune Mittel- strieme daher sehr verkürzt. Der Raum hinter ihr gleich dem Schildehen grau. Schildchen mit dunklem Fleck. Behaarung aufserordentlich spärlich, weifslich. Brustseiten grau, greis be- haart. Schwinger schwarzbraun. Hinterleib matt schwarzbraun. Zweiter bis sechster Ring mit hellem, schmalem Saum, . zweiter und dritter mit breiter, hellgrauer Tomentbinde ; vierter bis achter ganz hellgrau pubescent. Behaarung des ganzen Hinterleibes ab- stehend greis, am Analsegment fuchsrot. Schenkel schwarz, weils behaart. -Schienen und Tarsen hell gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Flügel hyalin, Adern sehr zart braun. Ein ganz blafsbrauner Apicalfleck vorhanden. Queradern mitunter mit einer ganz zarten braunen Säumung. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 6—8 mm. Fundort: Turkestan. Type 0: Kgl. Mus. Berlin. 83. Thereva tristis Lw. cf. Die Type ist ein kleines, unausgefärbtes 0’, wie die Färbung der Beine und die unklare Färbung der Flügel er- kennen lälst. Stirn gelbbraun tomentiert, das äufserste Dreieck schwarz, lang schwarz beborstet. Untergesicht goldgelb behaart, mit vielen schwarzen Haaren. In der Type ist die Behaarung viel matter, Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 23 fast ganz hellbraun. Fühler schwarz, schwarzborstig; drittes Glied zuweilen rötlich. Hinterkopf grau, gelblich und schwarz behaart. Borstenkranz schwarz. Thorax schwarzbraun, kaum glänzend, mit Spuren hellerer Längslinien, die der Type fehlen. Schildchen gleicht dem Thorax. Hinterleib schwarzbraun , etwas glänzend; in der Type matt. Zweiter Ring mit breiter, gold- gelber, seidiger Binde; dritter bis fünfter mit schmaler. In der Type sind sie mehr weilslich, vom vierten bis achten fehlen die Binden; diese Ringe sind matt gelbbraun bestäubt. Hinterleib oben schwarz behaart, in der Type schwarzbraun. Bauch glänzend schwarzbraun, die ersten Ringe lang abstehend gelb, die letzten kurz schwarz behaart. Anallamellen rotgelb, rotgelb behaart. Brustseiten schwarz, grauschimmernd, schwarzbraun behaart. Schenkel schwarz, in der Type schwarzbraun. Behaarung und Beborstung schwarz. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Flügel sehr intensiv gebräunt mit deutlichem Bogen- wisch, schwarzbraunem Randmal und wasserhellem Schlitz zwischen zweiter und dritter Längsader. In der Type sind sie matt, gelb- braun, unklar. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9—11,5 mm. Fundorte: Syrakus, Rom, Villa Borghese. Type £: Kgl. Mus. Berlin. 84. Thereva unicolor n. sp. cd. Durchaus schwarzbraun, wenig glänzend. Stirn schön gelbbraun tomentiert, Untergesicht mehr weils, äufserstes Stirn- dreieck matt schwarz. Behaarung von Untergesicht und Stirn schwarz, in ersterem einzelne gelbgraue Haare. Fühler schwarz, grau bestäubt, schwarz beborstet. Hinterkopf oben gelblich, unten grau, schwarzbraun behaart und beborstet. Thorax schwarzbraun, mit den Anfängen zweier gelblichbrauner Striemen, braunschwarz behaart und beborstet, mit kurzen, anliegenden, goldgelben Härchen. Brustseiten grau, silbern schimmernd, ziemlich dicht behaart. Schwinger schwarzbraun, Stiel heller. Hinterleib im Grunde glänzend schwarz, durch Pubescenz graubraun, schwarz behaart. Anallamellen rotgelb, gelblich behaart. Bauch glänzend schwarz, ohne Spur von hellen Säumen; Behaarung seitlich lang und wollig schwarzbraun ; auf der Mitte der ersten Ringe wenige weilsgelbe, lange Haare. Schenkel schwarzbraun , schwarzbraun und gelb behaart. Schienen und Tarsen hell gelbbraun, die Spitzen der einzelnen Glieder und der Schienen ganz wenig ver- dunkelt. Flügel hyalin, schwach bräunlich tingiert. Bogenwisch sehr zart. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 8,5 mm. Fundort: Ungarn. — Type : Mus. Budapest. 24 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 85. Thereva confusan. sp. J. Stirndreieck gelbbraun tomentiert; die schwarzen Borsten ziehen sich nicht ganz bis zum untern Augenwinkel herab. Unter- gesicht lang weils wollig behaart. Fühler schwarz; zweites und drittes Glied, namentlich an der Basis, rötlich erscheinend. Hinter- kopf oben graugelb bestäubt und behaart, unten weifslich. Borsten- kranz schwarz. Thorax etwas glänzend, mit unklaren Längs- striemen, dicht braunschwarz behaart; Brustseiten hell weilsgelb behaart, Schwinger schwarzbraun. Hinterleib glänzend schwarz ; zweiter und dritter Ring mit goldgelbem Saum, davor eine schwarz- braune Querbinde. Vierter bis achter Ring ohne Saum, nur mit einer graubraunen, matten Tomentbinde. Behaarung äufserst spärlich, weilsgelb» Bauch hellgrau bestäubt, matt. Zweiter Ring mit gelbem Saum. Behaarung sehr spärlich, weilslich, nach dem After zu rotgelb. Anallamellen rotgelb, fuchsrötlich behaart. Schenkel schwarzbraun, ziemlich dicht weifsgelblich behaart und schwarz beborstet. Schienen gelbbraun, nur an den Hinterschienen die äufserste Spitze etwas verdunkelt. Tarsen schwarzbraun ; erstes Glied fast ganz gelbbraun. Flügel etwas rauchig; der Vorderrand bis zum Stigma verdunkelt. Zwischen zweiter und dritter Längsader ein glasheller Schlitz. Alle Queradern zart, . aber deutlich braun gesäumt, gleichfalls die Gabel. Bogenwisch deutlich. — Die Art ist besonders auffällig durch die äufserst scharf begrenzten glänzenden und tomentierten Stellen des Hinter- leibes. — Länge: 10,5 mm. Fundort: Kanaren (?), Koll. Simony. Type &: K.K. Hofmus. Wien. SHE Ih emevanorlguntca nezsp: cf. Kopf weilsgrau tomentiert. Die zarten, langen, schwarzen Stirnhaare steigen etwas am Augenrand herab. Untergesicht lang, sehr zart weils behaart. Fühler lang, drittes Glied rötlich; Borsten schwarz. Hinterkopf weils behaart, schwarz beborstet. Borstenkranz schwarzbraun. Thorax im Grunde schwarzbraun, srünlichgelb bestäubt, mit 2 unscharfen Längslinien, kurz ab- stehend weilslich und lang abstehend schwarzbraun behaart. Brustseiten grau bestäubt, greis behaart. Schildchen bläulichgrau tomentiert mit braunem Mittelfleck. Hinterleib schwarzbraun, kaum glänzend mit blaugrauen, etwas weifslich schimmernden Tomentbinden. Dritter und vierter Ring mit ganz schmalem, seidigem Saum. Behaarung weifslich. Anallamellen rötlichgelb. Schwinger schwärzlich, Stiel hell. Schenkel schwarz, schwarz und weils behaart, schwarz beborstet. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Flügel leicht braun tingiert. Randmal deut- Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 25 lich braun; die Queradern ziemlich stark. Alle Adern braun- gesäumt, besonders die Queradern. Vierte Hinterrandzelle ge- schlossen. — Länge: 9,5 —10 mm. In denudierten Exemplaren erscheint der Thorax total bleigrau. Ein 5 aus St. Charles in Algier ist auffallend dunkel. Hinterrandbinden gelblich; Toment graugelb; Kopf gelblich tomen- tiert. Äufserstes Stirndreieck schwarz, und dieser schwarze Ton steigt an den Augen fast bis zur Fühlerwurzel herab. Gleicht sonst der Type vollkommen. Fundort: Algier. Iyipiere? em: 87. Thereva tomentosan. sp. 2. Stirn und Scheitel zimtbraun bestäubt. Stirn sparsam schwarz behaart. Schwiele stellt ein schmales, schwarzes Band dar, das unten ausgebuchtet ist und 2 schwache Wölbungen auf- weist. Untergesicht weilsgrau bestäubt, spärlich weils behaart. Die Fühler sitzen ziemlich tief und erscheinen im Verhältnis zum Kopf lang. Sie sind braun tomentiert, schwarz beborstet. Hinter- kopf oben gelbbraun, unten grauweils, oben gelblich, unten weils- lich behaart. Thorax im Grunde schwarz, gelbbraun tomentiert, mit 2 hellen, unscharfen Längsstriemen, spärlich gelblich behaart. Brustseiten grau, sparsam weilslich behaart. Schwinger schwärz- lich, Stiel gelblich. Hinterleib im Grunde glänzend schwarz. Erster und zweiter Ring am äufsersten Hinterrand etwas hellgelh seidig, nur bei ganz seitlicher Beleuchtung sichtbar. Sonst ist der ganze erste Ring, der zweite bis sechste am Hinterrand in schnell zunehmender Breite gelbbraun tomentiert. Am zweiten Ring ist die Tomentbinde seitlich etwas erweitert. Siebenter und achter Ring stark glänzend, schwarz. Erster bis vierter Ring spärlich weilsgelb behaart, fünfter bis achter kurz abstehend schwarz. Bauch weilsgrau tomentiert, siebenter Ring glänzend schwarz, achter glänzend hellbraun. Die ersten Ringe lang abh- stehend weils behaart, die letzten kurz abstehend schwarz. Schenkel schwarz, grau tomentiert. Schienen und Tarsen braun, Spitzen verdunkelt. Flügel hyalin mit ziemlich kräftigen Adern. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 7,5 mm. Fundort: Montenegro, 16. VIII. Type 2: K.K. Hofmus. Wien. 88. Thereva striata n. sp. 2. Stirn goldbraun bestäubt, fast nackt, kurz schwarzborstig. Untergesicht weilsgelb, unten weils, schneeweils behaart. Schwiele schmal, bandförmig, glänzend, weit von den Öcellen entfernt 26 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. bleibend. Fühler schwarz, braun tomentiert, schwarz beborstet. Hinterkopf oben gelblich, unten grau, schneeweils behaart, schwarz beborstet. Borstenkranz schwarz. Thorax gelbbraun tomentiert mit 3 sehr breiten, scharfbegrenzten schwarzbraunen Längs- striemen, deren mittelste sich bis aufs Schildchen fortsetzt. Be- haarung ganz vorn goldgelb, anliegend. Bei frischgeschlüpften Exemplaren zieht sich dieser Filz bis über das Schildchen hin, die äufseren Striemen verdeckend, während die mittlere doppelt scharf hervortritt. Brustseiten silbergrau, sehr spärlich weils behaart. Schwinger schwarzbraun, Stiel gelblich. Hinterleib mattschwarz; zweiter Ring mit breiter goldgelber Binde, dritter bis fünfter mit sehr schmalem Saum. Vor den Säumen liest eine pubescente weilsgraue Binde, die sich seitlich mälsig erweitert. Fünfter und sechster Ring fast ganz weilsgrau mit kleinem Basal- fleck; siebenter und achter Ring etwas dunkler. Bei unausge- färbten Exemplaren fehlen die Säume. Auf den hellen Partien ist die Behaarung weilslich; auf den dunklen und auf dem vierten bis achten Ring beiderseits total schwarz, kurz, abstehend. Bauch hellgrau tomentiert mit hellen Säumen ; die ersten Ringe lang ab- stehend weils behaart. Schenkel schwarz, zart gelblich, anliegend behaart. Schienen und Tarsen gelbbraun, die Spitzen schwarz- braun. Flügel hyalin; Randmal ziemlich dunkel. Vierte Hinter- randzelle geschlossen. — Länge: 9,5 —10 mm. Fundort: Sardinien. Type 2: Mus. Budapest. — Ist vielleicht das ? von Th. tristis Lw. 89. Thereva ursina Wahlb. f. Stirndreieck gelbgrau, lang und dicht schwarz behaart. Untergesicht weilsgrau, äufserst wollig greis und schwarzbraun behaart. Am untern Augenwinkel ein Büschel schwarzer Haare. Hinterkopf grau, grau und schwarz behaart. Thorax matt schwarz- braun mit 2 unklaren gelbgrauen Längsstriemen, anliegend gelb- lich und abstehend lang, zart schwarzbraun behaart. Brustseiten sehr lang und dicht wollig greis behaart. Schwinger braun, Stiel hell. Schildchen gleicht dem Thorax, lang schwarzhaarig. Hinterleib im Grunde schwarzbraun, etwas glänzend. Am zweiten und dritten Ring nur der äufserste Rand seidig gelb, so dafs man von einem seidigen Saum nicht sprechen kann. Davor liegt eine in der Mitte fast unterbrochene, seitlich ziemlich stark erweiterte graue Tomentbinde. Vierter und fünfter Ring mit goldgelbem Saum, mit unscharfer Tomentbinde davor. Sechster bis achter Ring braungelb tomentiert. Behaarung dicht, lang borstig, greis und schwarzbraun gemischt. Bauch schwarzglänzend, grau tomen- Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 27 tiert; dritter und vierter Ring mit seidigem Saum; Behaarung lang, zart, dicht, auf den ersten Ringen weifslich, auf den letzten rötlichgelb. Schenkel schwarzbraun, grau tomentiert; die ersten 4 lang, abstehend schwarzbraunhaarig, Hinterschenkel kurz an- liegend goldgelb behaart. Schienen und Tarsen gelbbraun ; Spitzen stark verdunkelt. Borsten der Beine schwarz. Flügel hyalin, mit kräftigen braunen Adern; Vorderrandader, erste Längsader, Wurzelpartie der übrigen gelblich, Vierte Hinterrandzelle ge- schlossen. — Im unausgefärbten Exemplar fehlen die hellen Säume am Hinterleib; sie sind nur auf dem vierten und fünften Bauch- ring deutlich. — Länge: 7—10 mm. Fundorte: Schweden, Ungarn, Lappland. 9. Stirn braun tomentiert, zart, lang, schwarz behaart. Untergesicht gelblichweils, unten fast weils, weils behaart. Am untern Augenwinkel eine schwarze Flocke. Die Schwiele ist breiter als bei 7%. eireumscripta Lw. und jede Hälfte für sich stark gewölbt; die Ocellen werden nicht erreicht. Hinterkopf oben grau, unten weils, weils behaart. Borstenkranz schwarz. Thorax matt graubraun, mit 2 unscharfen hellen Längslinien, zwischen denen ein schwarzer Mittelstrich läuft; kurz anliegend weifslich- gelbgrau behaart. Schildchen gleicht dem Thorax. Brustseiten grau, weilslich behaart. Hinterleib glänzend schwarz; erster Ring matt, grau. Zweiter bis sechster Ring mit seitlich erweiterter grauweilser Tomentbinde, die sich ziemlich scharf vom glänzend schwarzen Grunde abhebt. Siebenter und achter Ring glänzend schwarz. Zweiter bis fünfter Ring mit gelbweilsem Saum; der des zweiten Ringes am breitesten. Schwinger schwärzlich, Stiel weifslich. Bauch schwarz, die ersten Ringe silbergrau bestäubt. Zweiter bis fünfter Ring mit undeutlichem Saum. Die letzten Segmente beiderseits kurz abstehend schwarz behaart. Schenkel schwarz, grau bestäubt, spärlich greis behaart. Schienen gelb- braun, Spitzen und Tarsen schwarz. Basis der Metatarsen gelb- braun. Flügel etwas bräunlich tingiert. Randmal ziemlich intensiv braun. Adern zart, schwarzbraun, kaum gesäumt. Vierte Hinter- randzelle meist geschlossen, oft aber weit offen. — In frischge- schlüpften Exemplaren ist nur der erste Hinterrandsaum klar. Die Art erscheint kurz und gedrungen, das J äulserst borstig. — Länge: 9—12 mm. Fundorte: Schweden, Lappland, Ungarn, Pfalz, Attika, Italien. 90. Thereva eircumscripta Lw. Syn.: obtecta Lw. 9. cf. Verhältnismäfsig leicht zu erkennen durch die dichte, schwarze oder schwarzbraune Behaarung der Körperoberseite, von 28 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. der sich die weilsgelben oder intensiv goldgelben, sehr schmalen Hinterrandsäume des zweiten bis sechsten oder dritten bis sechsten Segmentes scharf abheben; vor letzteren keine Spur helleren Tomentes, weder als Binde noch als Seitenfleck. In gut erhaltenen Exemplaren sind auf dem Thorax 3 dunkle Striemen, bald schmäler, bald breiter zu erkennen, die 2 hellere, ziemlich breite Längs- striemen zwischen sich schlielsen. Die Anallamellen sind rotgelb und ebenso behaart. Die Flügel sind ziemlich dunkelbraun tingiert mit kräftig schwarzbraunem Randmal. Nach der Basis zu erstreckt sich vom Randmal aus bis in den Winkel zwischen der zweiten und dritten Längsader ein glasheller Schlitz. Die Behaarung des Untergesichts und der Wangen ist meistens schön satt gelbbraun. Vierte Hinterrandzelle meist geschlossen. — Länge: 9,5—13 mm. Fundorte: Deutschland, Österreich, Dalmatien, Rufsland, Italien, Tirol, Spanien. 2 Exemplare des Hamburger Museums sind oben fast ganz schwarz behaart. 2. (Fig. 40 und 41.) In der Färbung der Pubescenz und Behaarung und in der Form der Schwiele variierend. Die Pubes- Fig.40 Fg4 cenz ist meist hell aschgrau, auf Thorax und Stirn blaugrau oder weilslichgrau. In diesen Exemplaren ist die Schwiele meistens sehr schmal, bandförmig, weit von den Ocellen entfernt bleibend. Ein solch hell graublaues Exemplar aus den Pyrenäen hat eine ziemlich dunkelbraun tomentierte Stirn. Solche Stirn ist sonst den bräunlichgelb tomentierten, mehr oder weniger dicht goldgelb behaarten Exemplaren eigen, die abgerieben, den 2 von 7’h. nobili- tata F. stark ähneln. In diesen Exemplaren ist die Schwiele manchmal, von vorn gesehen, scheinbar zweiteilig, weil in der Mitte vertieft. Zuweilen ist sie auch oben etwas ausgebuchtet, bleibt aber stets durch eine tiefe Querfurche von den Ocellen entfernt. Manchmal ist die Behaarung auf den hellen Partien der Segmente dunkel goldgelb, auf den dunklen dunkel braungelb. Vereinzelt finden sich auch Exemplare, bei denen die Schwiele aus 2 kleinen, deutlich getrennten Flecken besteht. Vierte Hinter- randzelle viel häufiger weit offen als beim 9. — Länge: 7— 13 mm. Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 29 Fundorte: Deutschland, Österreich, Steiermark, Tirol, Dalmatien, Italien, Schweiz, Korsika, Spanien. Type 2: Kegel. Mus. Berlin. — Dort findet sich, als circum- seripta Lw. eingeordnet auch ein 2 Th. frontalis Schumm. als Type ausgezeichnet; 7%. Jrontalis Schumm. 2 ist demnach synonym. Synonym: Th. obtecta Lw. 2. Die Typen, 2 2, befinden sich in schlechtem Zustand. Der Thorax ist total denudiert, läfst daher die Zeich- nung nicht mehr erkennen. Nach meinem Dafürhalten handelt es sich in beiden Fällen nur um wnausgefärbte, frischgeschlüpfte Exemplare, bei denen die Stirn eben noch mit Pubescenz ganz bedeckt ist. Das verrät auch die Beschaffenheit der Beine. Ähnlich sind auch frischgeschlüpfte Exemplare von plebeja L. und andere Arten mit tomentbedeckter Schwiele versehen. Fundort: Syrakus. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. 91. Thereva brunninervis.n. sp. 2. Stirn und Scheitel gelbbraun tomentiert. Die Schwiele ist oben wie bei 7%. plebeja L. gebuchtet, erreicht die Punktaugen nicht, ist unten tief ausgeschnitten wie bei 7A. didyma Lw. Be- borstung auf Scheitel und Stirn schwarz. Untergesicht weilsgrau, sparsam, aber lang weilsgelb behaart. Die zarten, schwarzen Borsten der Stirn steigen kaum am Augenrand herab. Fühler schwarzgrau; erstes und zweites Glied sehr stark schwarzborstig. Thorax braun, grau tomentiert, mit 2 unscharfen, hellen Längs- striemen. Behaarung sehr zerstreut, kurz anliegend hellgrau und lang abstehend schwarz. Brustseiten hellgrau, sehr sparsam weils behaart. Schildchen gleicht dem Thorax. Hinterleib glänzend schwarz. Erstes Segment ganz hellgrau bestäubt. Vom zweiten Segment an findet sich eine seitlich stark erweiterte, grau tomen- tierte Binde, die, von vorn gesehen, am zweiten und dritten Segment in der Mitte unterbrochen erscheint. Ein seidig glänzen- der Hinterrandsaum findet sich nur am zweiten Segment. Fünfter und sechster Ring ganz grau tomentiert, siebenter und achter glänzend schwarz. Viertes bis achtes Segment oben und unten kurz abstehend schwarz behaart. Bauch hellgrau, zweites und drittes Segment mit deutlichem, weilsgelbem Hinterrandsaum, erstes bis drittes Segment lang und abstehend weils behaart. Schwinger schwarzbraun,, Stiel weifslich. Flügel blafs bräunlich tingiert, mit schwarzbraunen, sehr starken Adern, die teilweise braun gesäumt sind, namentlich an den Queradern und der Gabel der dritten Längsader, ohne aber Flecken zu bilden. Schenkel schwarz, grau tomentiert. Schienen und Tarsen gelbbraun , die 30 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Spitzen verdunkelt, fast schwarz. Vierte Hinterrandzelle schmal geöffnet. — Länge: 11,5 mm. Fundort: Derbent-Kaukasus. — Type 2: K.K. Hofmus. Wien. 92. Thereva decipiensn. sp. 2. Untergesicht und Stirn neben den Fühlern schneeweils, ganz kurz und sparsam behaart, silberweils tomentiert. Die Schwiele füllt die ganze Stirn und den Scheitel aus. Sie ist vorn nicht ausgeschnitten, steigt direkt bis zu den Fühlern herab, diese oben berührend. Hinterkopf oben gelblich, unten weilsgrau tomentiert, mit ganz kurzen schwarzen Borsten. Borstenkranz schwarz. Hinterkopf unten ganz sparsam und sehr kurz weils be- haart. Thorax hell gelbgrün seidig pubescent mit 3 schwarzbraunen, scharf begrenzten Längsstriemen. Schildchen hell gelbgrün tomen- tiert mit braunem Mittelfleck. Brustseiten braun, nackt, mit Silberschiller. Hinterleib dunkelbraun glänzend, die letzten Ringe fast schwarz. Erster Ring grau tomentiert; zweiter und dritter mit breitem, gelbseidigen Saum, vor dem ganz seitlich ein weilser Tomentfleck liegt. Vierter Ring mit Spuren eines solchen Fleckes. Die ersten Ringe durch Toment matt, ganz sparsam anliegend goldgelb behaart; die 4 letzten beiderseits kurz abstehend schwarz behaart. Bauch gleicht der Oberseite. Die ersten Segmente ganz sparsam kurz weilshaarig. Schwinger schwarzbraun. Schenkel schwarz ; Schienen dunkelbraun mit verdunkelten Spitzen; Tarsen schwarz, Metatarsen an der Basis mehr oder weniger gelbbraun. Flügel blafs gelbbraun tingiert. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — langer 9 E52 mm Fundort: Turkestan. — Type 2: Kgl. Mus. Berlin. 95. Thereva flavipennis n. sp. 9. Schwiele sehr grofs, nimmt die ganze Stirn von den Fühlern bis zu den Ocellen ein, ziemlich stark gewölbt, unten nicht eingeschnitten. Fühler braun, etwas rötlich erscheinend, weil das Exemplar frisch geschlüpft ist, was die Färbung und Beschaffenheit der Beine verrät. Untergesicht weilslich behaart. Thorax mit 2 grünlichgelben, eigentümlich seidig glänzenden Längsstriemen Schildchen mit dem gleichen seidigen Toment bedeckt. Thorax im Grunde schwarzbraun glänzend, desgleichen Brustseiten und Hinterleib. Brustseiten spärlich weifs behaart. Zweiter bis vierter Hinterleibsring mit bräunlichem Saum. Be- haarung auf den ersten Ringen etwas weifslich glänzend, auf den letzten kurz abstehend schwarz, oben und unten. Schwinger hell rotgelb. Schenkel schwarzbraun, Schienen und Tarsen sehr hell gelbbraun, Tarsen etwas. dunkler. Die Flügel sind so intensiv Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 31 gleichmälsig blals gelbbraun tingiert mit seidigem Glanz, ganz gleichgefärbten Adern und kaum etwas dunklerem Randmal, dafs sie allein schon die Art erkennen lassen. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9,5 mm. Flügelzeichnung und Schwiele sind so typisch, dafs ich es wage, die Art neu zu benennen, trotzdem das Exemplar nicht gerade sehr tadellos erhalten ist. Fundort: Turkmenien, Nuhur. — Type 2: K K. Hofmus. Wien. 94. Thereva atran. sp. 2. Stirnschwiele aufserordentlich grofls, stark gewölbt, von den Fühlern bis zu den Ocellen reichend, beide Augen berührend. Untergesicht kurz, aber dicht schneeweils behaart. Stirn und Scheitel zerstreut schwarz behaart. Fühler schwarz, schwarz- haarig. Hinterkopf grau; oben dunkel goldgelb, unten weils be- haart. Thorax schwarz, dunkel goldgelb behaart, mit 2 hellen Längsstriemen. Brustseiten glänzend schwarz, äulserst sparsam und kurz weils behaart. Schwinger rotgelb, Knöpfchenspitze ver- dunkelt. Schildchen gleicht dem Thorax. Hinterleib glänzend schwarz. Erster Ring braun bestäubt und dunkel goldgelb kurz anliegend behaart. Zweiter bis vierter Ring mit ganz schmalem weilsgrauen Saum. Vierter bis achter Ring kurz abstehend schwarz behaart. Bauch glänzend schwarz, auf den ersten Ringen sparsam weils, auf den letzten schwarz behaart. Zweiter und dritter Ring mit breitem, weifslichen Saum. Vorderbeine schwarz, Knie gelb- braun, Mittel- und Hinterschenkel schwarz, Mittel- und Hinter- schienen und -tarsen gelbbraun, die Spitzen schwarzbraun. Flügel fast glasklar, bräunlich tingiert. Randmal braun, nicht sehr deutlich. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 12 mm. Fundort: Algier, Ägypten. — Type 2: Koll. Hermann, Erlangen. gar Elöhnen. eva @jmtsen-.sp. 2. Sehr nahe verwandt mit 7%. plebeja L. Die ziemlich breite Stirn kurz schwarzhaarig. Schwiele wie bei Th. plebeja L. geformt, breit herzförmig, bis zu den Ocellen reichend, schwach gewölbt. Untergesicht schwarz, ziemlich lang und dicht weils behaart. Fühler schwarz, lang und schlank, durch Pubescenz grau erscheinend. Erstes und zweites Glied schwarzborstig. Hinterkopf glänzend graulich, im Grunde wohl schwarz, aber äulserst dicht und kurz weils behaart mit langen, zarten, schwarzen Borsten dazwischen. Untere Partie wollig weils. Thorax schwarz, anliegend gelbfilzig behaart und zart schwarz beborstet. Brust- seiten graulich, lang wollig weifshaarig. Schüppchen lang wollig weilsgelb behaart. Schwinger schwarzbraun, Stiel und Spitze des 323 Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden Knöpfchens heller. Hinterleib glänzend schwarz. Auf der Ober- seite zeigt nur der zweite Ring die Spur eines sehr schmalen, hellen Hinterrandsaumes. Erster bis dritter Ring sind am Hinter- rand zart gelblich anliegend behaart, vierter bis achter kurz ab- stehend schwarz. Bauch glänzend schwarz, auf den ersten Ringen durch Bestäubung grau, mit unscharfem Saum am ersten bis dritten Ring. Vierter bis achter Ring kurz abstehend schwarz behaart. Schenkel glänzend schwarz, schwarz beborstet, weilslich anliegend behaart. Schienen und Tarsen gelbbraun mit fast schwarzen Spitzen. Flügel durchaus hyalin; die Adern erscheinen zum Teil braun, zum Teil schwarz; Randader und erste Längsader gelblich.. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 13 min. Fundort: Araxestal-Kaukasus. — Type 2: K.K. Hofmus. Wien. 96. Thereva Laufferi Strobl. 2. Da ich die Art nicht kenne, gebe ich Strobls Beschrei- bung (Verh. zool.-bot. Ges. Wien LIX. 1909. p. 168): „Nigra, nitidissima, thorace vittis 2 albidis; abdomen seg- mento 2 lato flavomarginato; frontis macula nigra maxima; alis immaculatis. Stimmt mit 7%. tristis Lw. in der breiten, hellen Hinterrand- binde des zweiten Segments überein, unterscheidet sich aber durch ganz ungefleckte Flügel und ist daher wohl eine verschiedene Art. Stirn mehr gelbfilzig, Untergesicht weilsfilzig mit weilsen Flaum- haaren; die glänzend schwarze, gewölbte Stirnschwiele beginnt bald hinter den Fühlern, ist vorn nur wenig ausgerandet, füllt die ganze Stirnbreite aus und reicht bis zum vordern Nebenauge. Fühler schwarz, erstes und zweites Glied grau bereift mit steifen, schwarzen Haaren. Thoraxrücken glänzend schwarz, äufserst kurz gelbflaumig, mit 2 ziemlich breiten, scharf begrenzten gelbweilsen Striemen. Schildchen ziemlich dicht gelbflaumig mit 4 schwarzen Randborsten. Schwinger rotgelb. Die Seiten der Brust, des ersten Segments und die Hüften weilsgrau bereift. Die Oberseite des ersten Ringes ziemlich dicht gelbflaumig, die übrigen Ringe fast kahl, glänzend schwarz; der zweite mit ziemlich breitem, dritter mit schmalem,, vierter nur mit seitlich sichtbarem gelben Saum. Dritter bis achter Ring, besonders seitwärts, mit kurzen, steifen, abstehenden schwarzen Härchen, Schenkel schwarz, Schienen und erstes Tarsenglied rotgelb mit schwarzen Spitzen. Flügel glashell, fast ganz ohne Trübung der Queradern; die Adern am Grunde und Vorderrand rostgelb, die übrigen gelb. Analzelle und vierte Hinterrandzelle kurz gestielt. — Länge: 9 mm.“ Fundort: Escorial-Spanien. (Fortsetzung folgt.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 33 Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. (Col.) 1. | Von Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zool. Mus. Berlin. Die Carabidentribus Chlaeniini. (Erster Teil.) Mit der vorliegenden Arbeit beginne ich die Revision der Carabidentribus Chlaenün. Nach und nach in bunter Reihe ge- denke ich die vielen recht heterogenen Elemente der an hübschen Arten so reichen Gruppe zu bearbeiten, die in Baron de Chaudoir (Annal. Mus. Civic. d. Genova 1876) bereits einen Monographen gefunden hat. Abgesehen von dem mir unterstehenden überaus reichen Material des Königlichen Zoologischen Museums, stellten mir das K. K. Wiener Hofmuseum (Direktor Regierungsrat L. Gangl- bauer 7), J. Ertl (München) und OÖ. Langenhan (Gotha) in liebenswürdiger Weise ihr kostbares Material zur Verfügung. Zunächst sehe ich meine Aufgabe darin, in der Gruppe Ord- nung zu schaffen, zusammenzustellen, was durch de Chaudoir oft auseinandergerissen worden ist, der der damaligen Auffassung ge- mäfs blofs eine Arbeit liefern wollte, die zumal das Bestimmen der Arten erleichterte, also „praktische Systematik“. Mir liegt daran, die stammesgeschichtlichen Beziehungen der Arten zueinander zu klären, und dazu sehe ich mich genötigt, die Arten der Gattung Chlaenius zuerst einmal untergattungsweise zu bearbeiten. Spezieller Teil. Ich gebe im folgenden die Diagnose zweier neuer Subgenera der Gattung Chlaenius und reproduziere die Beschreibungen der dazu gehörigen Arten, die ich sämtlich kenne, nebst Ergänzungen. Untergattung Chlaenionus n. Die Arten dieser neuen Untergattung sind die Riesen unter den Chlaenius-Arten der Erde. Es sind prächtige Tiere von matt- schwarzer Färbung, gewöhnlich ist der Aufsenrand der Flügel- decken, zuweilen (z. B. Chl. Zanzibaricus Chd.) der des Halsschildes düsterblau. Die erste Art der Gruppe wurde schon 1857 von Ber- toloni beschrieben, für seltene afrikanische Arten der Ostküste immerhin früh, die nächste folgte 1876 in der Monographie des Barons v. Chaudoir. Die anderen wurden von diesem und Peringuey beschrieben; eine neue Form beschreibe ich unten. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft I. 3 34 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Bei v. Chaudoir (1876) tragen die Arten die Nummern 155 und 156 und sind bei ihm in der Gruppe I, B, XX,2,b,@,x,y untergebracht, in der ein grölserer Teil der echten Ohlaenius-Arten und die ihnen nahe verwandten Fpomis-Arten untergebracht sind. Alle Arten des neuen Subgenus sind untereinander nahe verwandt. Die Artdifferenzen beruhen in erster Linie auf der Form und Skulptur des Halsschildes und der Flügeldecken. Die allen Arten gemeinsamen Merkmale sind zahlreich. Zu- nächst ist die Oberlippe in mancher Beziehung ausgezeichnet. Von den 6 Borsten des Vorderrandes stehen die äulseren jeder- seits in rundlichen Gruben der breitgerundeten Vorderecken, die zweite und die fünfte Borste des Vorderrandes stehen in der Mitte zwischen der ersten und dritten bezw. der vierten und sechsten Borste; die Borsten der Mitte stehen in sehr kleinen dicht beieinanderliegenden Grübchen in der Mitte des Vorderrandes und sind erheblich kürzer als die anderen 4 Borsten. Über die Art des Überliegens der Borsten vergleiche die Angaben bei Oalochlaenius S. 42. In der Mitte der Oberlippe befindet sich stets ein grober, sehr breiter und je nach den Arten verschieden ge- stalteter Eindruck. Die Oberlippe ist vorn deutlich, wenn auch nicht eben stark ausgerandet. Die Seitenteile sind also etwas vorgezogen, stärker chitinös als die Mitte. Die Unterseite der ÖOberlippe sehr charakteristisch und kann als besonders schönes Beispiel einer Chlaenius-Oberlippe unterseits gelten. Von der Basis- mitte laufen die beiden Kiele divergierend nach vorn, eine drei- eckig-lyrenförmige Figur bildend. Sie setzen sich in der Rundung der vorgezogenen Seitenteile nach aulsen fort und zerlegen so die Oberlippenunterseite in 3 Flächenteile.e Der mittlere, eben jene Figur bildend, vertieft sich nach vorn allmählich stark. Die beiden äulseren Flächen sind innen von den Kielen begrenzt, die eine Reihe Bürstenborsten tragen, welche auf dem Kiel oder besser an der Aulsenseite des Kieles, auf einem sekundären Kiel, zunächst ziemlich senkrecht nach unten stehen, allmählich aber mehr nach innen umbiegen und sich fortsetzen in die Reihe von gleichen längeren nach innen umbiegenden Borsten am Aulsenrande der vorgezogenen Seitenteile und ihres Seitenrandes. Der Abfall der Kiele in die Fläche der Aufsenteile der Oberlippe ist ziemlich rauh feilenartig, senkrecht zum Kiel fein gefurcht oder gerippt. Die Oberlippe ist etwas weniger als doppelt so breit als lang, am Vorderrande in der Mitte etwas gewölbt, die Seiten etwas herabgezogen. DieMandibeln sind kräftig. Die linke trägt einen kräf- tigen Zahn, der bei zusammengeklappten Mandibeln an den Grund des Oberlippenseitenstücks zu liegen kommt. Der Zahn der rechten Kuntzen, Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. 35 Mandibel ist weniger deutlich, überhaupt die Mandibel an sich schwächer. In ‘dem Teil des oberen Innenrandes der Mandibel (zumal der linken), der zwischen einem vom Zahnende nach dem Längskiel verlaufenden Wulst und der Spitze, die stark haken- förmig umgebogen ist, liegt, befinden sich feine Querrillen und Quererhabenheiten, die ihnen korrespondieren und die genau in die Feilenskulptur der Oberlippenaufsenteile passen (genau wie blofs in weniger starkem Malse als bei Epomis). Die Mandibel- unterseite trägt eine tiefe nahtartige Längsfurche, die sich der Form der Mandibel anschliefst, und auf dem inneren Teil der Unterseite sieht man wiederum eine feine feilenförmige Skulptur. Die Umrifszeichnung der Maxille (Fig. Imx) zeigt die wesentlichen Eigenschaften der Form der Teile. Die Skulptur der Maxille selbst will ich — sie ist ungemein kompliziert — bei einer späteren Gelegenheit genauer ausführen. Bemerkenswert ist, dafs die Maxillartaster gänzlich borstenlos sind; ihre End- glieder sind nicht auffallend erweitert, wie v. Chaudoir sagt. Die Unterlippentaster (Fig. 11!) tragen 6 Borsten (reduzierte Zahl!) am dritten (vorletzten) Gliede; das erste Paar steht am Innenrande auf dem ersten Viertel der Längsausdehnung, die folgende Borste steht einzeln ungefähr in der Mitte des Innen- randes, das letzte Paar steht anteapical am Innenrande; die Borste Nr. 6 steht apical am Aufsenrande. Über das Kinn vergl. die Fig. 1b; die Anzahl der Kehl- borsten ist 2. Die Skulptur des Kopfes ist stets ziemlich grob, sie kor- 3*+ 36 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. respondiert im Grade der Grobheit mit den andern Teilen des Körpers. Die Fühler sind beim o stets stark erweitert, beim 2: weniger, und sehr gestreckt. Die Flügeldecken sind an den Schultern gewinkelt. Die Unterseite des Halsschildes zeigt die ziemlich steil ab- fallenden, sehr glatten, nur im vorderen Teil etwas zerstreut grob punktierten Episternen. Der Mittelteil ist glatt und steigt all- mählich zur höchsten Stelle zwischen den in demselben Niveau von dieser liegenden Vorderhüften an; der Prosternalfortsatz ist etwas ausgehöhlt (löffelförmig im hinteren Teil). Der Abfall zur Mittelbrust läuft in einen mit Börstchen besetzten scharfen Kiel aus, der genau in die entsprechende Aushöhlung der Mittelbrust palst; seitlich ist der Kiel (oder besser -der Fortsatz) auffallend ausgehöhlt. An den Episternen der Hinterbrust ist der Seitenrand etwas länger wie der Vorderrand. Sie sind besonders im inneren Teile punktiert. Das Abdomen ist nur auf den Seiten der vorderen Segmente etwas punktiert und rauh, sonst glatt. Das Analsegment trägt im männlichen Geschlecht je 1 Borste jederseits (reduzierte Zahl !), im weiblichen Geschlecht 2 Borsten. Alle Borsten sind oft ab- gebrochen oder werden vielleicht gar nicht angelegt, dafür sind aber die Punktgruben um so deutlicher. Über die allgemeinen Formenverhältnisse gebe ich später ver- gleichend Auskunft. Sie sind bei den betreffenden Arten in v. Chaudoirs Monographie (1876) leicht nachzulesen und durch die Abbildung P£eringueys (1896) Taf. X f. 1 gut verdeutlicht. Die Formen der Untergattung sind von Nubien durch das östliche Zentral- und Küsten-Afrika bis zum Sambesi verbreitet. Westlich gehen 2 von ihnen bis zum Ovampoland im Süden; im mittlern Teil ihres Verbreitungsgebietes scheinen sie den Seen- graben westlich nicht zu überschreiten und im nördlichen Teil nicht den Weilsen Nil. 1. Chlaenius dohrni Bertoloni. Mem. Acad. Bologn. VIII. (1857) p. 317, T. 23, f. 8. — Id. Ann. Genov. 1876, p. 128. — Peringuey, Tr. S.-Afr. Phil. Soc. 1896, VII, p. 493. — Kolbe, Käf. D.-O.-Afr. 1897, p. 68. Die Form des sehr flachen Halsschildes und der Flügeldecken - läfst sich leicht aus der Figur entnehmen. Die Skulptur des Halsschildes ist die rauheste im Vergleich zu allen Subgenus- genossen, vielfach vermikuliert. Die Basaleindrücke sind im Ver-. hältnis zu allen andern Arten kurz. Die Flügeldecken zeigen die Kuntzen, Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. 37 Alternanz der Zwischenräume am deutlichsten : die kaum breiteren Intervalle 3, 5, 7 sind dachförmig, die mit ihnen alternierenden sind ziemlich fach, seltener fast so hoch gewölbt wie 3, 5 und 7 (das Nahtintervall rechne ich als erstes!). Die Behaarung der Flügeldecken scheint bei dieser Art zuweilen bereits verloren ge- gangen zu sein. Die Punktreihen, die dicht neben jedem Streifen jederseits auf den Flügeldeckenintervallen herlaufen, sind bei ©. dohrni besonders fein. Nur ganz hinten seitlich sind zuweilen einige anliegende helle Härchen deutlicher. Die Gröfse schwankt zwischen 25 und 30 mm. Als die längste und beste Diagnose des (©. dohrni gebe ich hier die des Barons de Chaudoir (1876) wieder: „Long. 27”—28 mm. Abgesehen von seiner ganz schwarzen Färbung, steht er den grolsen afrikanischen Epomis-Arten sehr nahe; doch ist er viel gestreckter als E. croesus. Oberlippe, Oberkiefer, Kinn, Taster und Fühler wie bei diesem, diese länger. Kopf mehr gestrichelt (rid&e) auf den Stirnseiten, weniger glatt in der Mitte, mehr punktiert auf dem Scheitel. Halsschild fast gleich geformt, weniger kurz, seitlich weniger gerundet, erheblich flacher, grob, aber nicht tief, wenig dicht narbig punktiert; Mittellinie deutlicher, bis an den Hinterrand, aber nicht bis an den Vorderrand gehend; Basaleindrücke weniger tief; der Raum, der sie von dem Seitenrande trennt, breiter, ziemlich Sach; der Seiten- rand wenig aufgebogen, doch breiter. Flügeldecken weniger breit, länger, der Grund der Seiten viel weniger nach den Schultern’ zu gerundet; er- heblich flacher, besonders auf der Scheibe; ebenso gestreift; Zwischen- räume gewölbter, seitlich mit je einer Reihe von zahlreicheren Punkten jederseits; fast der ganze achte und neunte mit ziemlich gedrängten Punkten besetzt; die Härchen, die von jedem dieser Punkte ausgehen, wenig deutlich; Seitenrand besonders hinten breiter. Prosternum kahl, zwischen den Hüften ungerandet und keilförmig; seine Episternen kahl, mit einigen kleinen Punkten besetzt; die Episternen der Mittelbrust längs des Innen- und Vorderrandes punktiert, sonst glatt; die Rpisternen der Hinterbrust ziemlich grols, länger als breit, ebenso punktiert und behaart wie die Seiten der Hinterbrust und des Abdomens, das übrigens glatt ist; Beine und Tarsen wie bei ©. croesus. Ganz tief schwarz, weniger matt (terne) unten als oben. Das Ende des letzten Tastergliedes rostfarben.“ P&ringuey (1896) sagt von der Art: „Die Gestalt ist die des C. caeruleolimbatus; die Oberlippe hat eine gestreckte, mediane Basalgrube an Stelle eines runden Eindrucks; die Halsschildskulptur ist so grob wie bei (. zanzibaricus, und die Inter- valle der Flügeldecken und ihre Streifen gleichen denen des (©. caeruleo- limbatus. Länge 27—29 mm; Breite 10—11 mm.“ Bertoloni beschreibt die Art aus Mozambique. Baron de Chaudoir besafs sie ebendorther, ferner aus Nubien (Felder). Im Genueser Museum befand sich (sec. v. Chaudoir) ein Exemplar von Bar el Abiad. Raffray hat ihn an der Sansibarküste gefangen (sec. v. Chaudoir: „M. Raffray l’a pris & Zanzibar“). In der 38 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sammlung O. Langenhans befindet sich ein Exemplar bezettelt nur: „M. v. Hopffgarten“. Im Wiener Hofmuseum befindet sich ein 2 aus Mozambique. Die Sammlung des Kgl. Zoolog. Museums besitzt ihn: 0" Mozambique (coll. Schaum), 22 Zanzibarküste (Hildebrandt) ‘(das 0 ist behaftet mit einer Taboulbeniacer, . ., von Thaxtor mit Nr. 926 bezeichnet), oJ" Zanzibar (coll. Thieme), co’ Madinula, Deutsch-Ostafrika (S. P. de St. Hilaire), 22 Korogwe, Deutsch-Ostafrika, Mitte V. 1893 (O. Neu- mann), co Tanganjikasee (P. Reichard). Peringuey erwähnt die Art (1896) von Delagoabai, aus Ovampoland und von Bagamoyo (Deutsch-Ostafrika). 2. Ohlaenius caeruleolimbatus Peringuey. Tr. 8.-Afr. Phil. Soc. 1896, VII, p. 492. Der Kopf und seine Anhänge gleichen denen des (©. zanzi- baricus. Der Halsschild ist schmäler als bei ihm (Länge zu Breite wie 6,3—6 zu 7—6,5 mm), hinten kaum breiter als vorn, seit- lich weniger gerundet; die Eindrücke tiefer und kräftiger; die Zahl der Punkte ist viel geringer, sie sind aber ebenso grob; die beiden Grundskulpturen, nämlich die feinen Querrisse und die noch feinere Punktierung der Halsschildfläche sind bei 40facher Vergröfserung erheblich gröber als bei €. zanzibaricus ; mit blolsem Auge sind die Querrisse gerade noch wahrnehmbar, was bei ©. zanzibaricus kaum vorkommt. Die Flügeldecken sind denen des Ohl. zanzibarieus sehr ähnlich gebildet; vielleicht sind die Inter- valle etwas mehr gewölbt, zumal nach aufsen zu; die Punktreihe beiderseits der Streifen auf den Intervallen ist nach den Ge- schlechtern je entsprechend feiner, im weiblichen Geschlecht aber fast gleich grob (nach dem einen ?, das ich kenne); die polygonale Grundskulptur der Flügeldecken ist etwas gröber als bei (. zanzi- baricus, bei dem $ ungefähr gleich. 28,5—30,5 mm lang. Die beiden mir vorliegenden Stücke, 92, stammen aus dem Ovampogebiet und gehören Herrn O. Langenhan in Gotha. Peringueys Diagnose des Chl. caeruleolimbatus lautet: „Schwarz, mälsig glänzend; Flügeldecken matt blauschwarz über- haucht; Seitenränder des Halsschildes und der Flügeldecken mälsig breit blau gerandet; Kopf dicht punktiert seitlich und hinten; die Punkte mälsig tief, regelmälsig, einen freien kahlen Raum auf der Stirn lassend ; Halsschild vorn und hinten gleichbreit, und in der Mitte etwa um !/, breiter als lang, sehr schmal vertieft in der Mitte, bedeckt mit mälsig tiefen, unregelmälsig verteilten Punkten; Flügeldecken gestreckt, nahezu Kuntzen, Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. 39 parallel, kaum gewölbt, mälsig glänzend, fein (narrowly [?]) gestreift, die Streifen mit einer Reihe von feinen Punkten jederseits auf den Inter- vallen, die geglättet und auf der Höhe etwas gekielt sind; Brust fein behaart, bläulichschwarz; Beine und Abdomen schwarz und glänzend. Verwandt mit COhl. zanzibaricus, aber verschieden von ihm durch die Halsschildpunktierung, die nicht so tief und so grob ist; die ge- glätteten Intervalle auf den Flügeldecken sind nicht so sehr geglättet, und die Punkte jederseits von den Kielen sind weder so deutlich, noch so tief wie bei ihm. Länge 33 mm; Breite 12 mm. — Pungwe River (Mozambique).“ 3. Chlaenius zanzibaricus Chd. Coleopt. Novit. 1883, p. 35. — Peringuey, Tr. S.-Afr. Phil. Soc. 1896, Ban: AI BEN, 121.0 Kolbe, Kar D-O:-Afr. 1897, p..68. ©. (Rhizotrachelus) giganteus Peringuey, Tr. S8.-Afr. Phil. Soc. 1885, III, 0 8 Bei dieser Art, der gröfsten in der Tribus zurzeit nächst dem Stuhlmannium mirabile Kolbe, dessen systematische Stellung vor- läufig noch nicht geklärt ist, variiert die Form des Halsschildes etwas in der Länge (bezw. Breite), die Punktierung aber nur sehr wenig in der Stärke. Die Vorderecken sind zuweilen etwas mehr herabgezogen. Eine Alternanz der Flügeldeckenintervalle ist kaum ausgeprägt. Die Punktreihen auf den Seiten der Flügel- deckenintervalle an den Streifen sind bei dieser ünd der nächsten Art am stärksten. Über die Form der Teile orientiert die Ab- bildung Peringueys. Die Ausgangsdiagnose des Barons de Chaudoir ist relativ kurz. Er vergleicht die Art mit €. dohrni und unterscheidet sie in seiner üblichen, ausgezeichneten Weise von dieser Art. Die Diagnose Peringueys (1896) kennzeichnet das Tier eben- sogut, und sie sei hier abgedruckt: „Schwarz, mälsig glänzend, äufserster Aufsenrand des Halsschildes blau, das Ende des Kiefertasters rotbraun; Kopf sehr dicht und tief punktiert; Oberlippe mit einem breiten runden Mitteleindruck, die Punkte breit und unregelmälsig; Halsschild kaum breiter vorn als hinten, die Seitenränder regelmälsig gebogen, nicht sehr erweitert in der Mitte; das Halsschild etwa so breit wie lang (gewöhnlich breiter als lang! d. Verf.); Flügeldecken gestreckt, nahezu parallel auf */;, der Länge, dann plötzlich verengt und vorgezogen schräg nach der Naht zu, sehr wenig gewölbt, kahl, mit Ausnahme des breiten Aufsenrandes, der mehr oder weniger mit einer grauen kurzen Behaarung bedeckt ist, mälsig glänzend, der äulserste Teil des Aufsenrandes blau, kaum gewölbt, fein gestreift, die Intervalle sehr geglättet, etwas gekielt in der Mitte und jederseits mit je einer Reihe tiefer, verlängerter (quer verlängerter, würde ich sagen) Punkte; die Punkte borstentragend. Länge 33 mm; Breite 12 mm. — Zambezia (Victoria Falls).“ 2 Stücke (72), die Ertl besitzt, stammen aus Nairobi, im südöstlichen Britisch-Ostafrika; Chr. Sternberg hat den einen als ©. caeruleolimbatus bestimmt. 40 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Im Museum ist die Art vertreten durch 3 Stücke: oJ’ Zanzibarküste (Hildebrandt), 2 Deutsch-Ostafrika (Ost-Usambara), (E. Fischer), oJ’ Madinula, Deutsch-Ostafrika (S. P. de St. Hilaire). 4. Ohlaenius aethiopicus Chd. Ann. Genov. 1876, p. 129 Nr. 156. Diese Art ist weit verbreitet und zugleich die schlankeste unter ihren Verwandten. Bevor ich hier die Diagnose des Barons de Chaudoir (1876) reproduziere, möchte ich noch betonen, dafs der Halsschild schon bei 16facher Vergrölserung deutlich doppelt punktiert erscheint, dafs die seitlich der Punktstreifen verlaufen- den Punktreihen der Flügeldecken erheblich feiner als bei den beiden vorhergehenden sind, und dafs die Intervalle bei der gleichen Vergröfserung bereits deutlich sehr fein punktiert er- scheinen; bei 40facher Vergröfserung ergibt sich, dafs die fast ledrige Gewirktheit der Intervalle, eben diese ungemein feine Punk- tierung erheblich abweicht von der der anderen Arten, indem nämlich die feine polygonale Skulptur hier nur noch teilweise deutlich erkennbar ist und einige zerstreute Polygene durch Punkte dargestellt werden, so dals also der grölste Teil der Polygone verschwunden zu sein scheint. Andeutungen dieser Skulptur finden sich auch bei C. zanzibaricus z. B. Die Diagnose des Barons de Chaudoir lautet: „Länge 29 mm. Er ist mindestens ebenso grols wie (. dohrni, dem er in der Färbung gleicht. Kopf fast ebenso, beinahe gleich punk- tiert. Oberlippe, Mandibeln, Taster und Kinn gleich, mittlere Fühler- glieder sichtlich mehr erweitert, als die des Anfangs und des Endes. Halsschild etwas schmäler, so lang wie breit, nach der Basis zu weniger erweitert, die kaum breiter als der Vorderrand ist, etwas mehr gerundet. An den Seiten hinter der Mitte mit ein wenig stumpfen und am Scheitel verrundeten Hinterwinkeln; der Vorderrand weniger ausgerandet; die Oberseite nicht gewölbter, fein chagriniert und unregelmälsig mit er- heblich zahlreicheren Punkten, als auch erheblich kleineren; hinterer Teil des Seitenrandes weniger aufgebogen, Basaleindrücke weniger tief und kleiner. Flügeldecken ebenso in ihren Proportionen; doch verengen sie sich sanft nach der Basis zu. Die Länge des Basalrandes von dem einen Schulterwinkel bis zum andern ist geringer; ihr Hinterrand ist viel mehr gebogen; die Seitenrandbiegung nach der Schulter zu ist länger und weniger stark. Die Punktierung oder Körnelung der Inter- vallseiten ist feiner, ebenso die der Seitenränder; die Bucht vor der Spitze ist deutlicher. Die Episternen der Vorder- und Mittelbrust sind fast ganz mit einer feinen, deutlichen Körnelung bedeckt, und die der Hinterbrustepisternen und der Hinterbrustseiten überhaupt ist ganz ebenso fein; sie erstreckt sich längs des Aulsenrandes des Abdomens, dessen grölster Teil glatt ist. Beine wie bei C. dohrni. Dieses schöne Tier stammt aus denselben Gegenden (Bahr el Abiad, Weilser Nil) und von derselben Quelle wie die Anthia lunae und galla, die J. Thomson be- Kuntzen, Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. 41 schrieben hat und mir von S. Stevens verkauft worden ist. Ich besitze nur das 9. Ein 5 habe ich im Berliner Museum gesehen; seine An- tennen habe ich oben beschrieben.“ Abgesehen von eben dieser J'-Type des Barons de Chaudoir, die Schweinfurt in Nubien. erbeutet hat, besitzt das Kgl. Zoolog. Museum noch 2 weitere J'-Stücke der Art; das eine ist von Dr. Fischer bei Bagamoyo (Deutsch-Ostafrika), das andere von Glauning gesammelt und bezettelt „Bama-Malematare, 1.—14. II.“ Andere Stücke der seltenen Art habe ich nicht kennen gelernt. 5. Chlaenius perpunctatus n. sp. In der Form seines Körpers und der seiner Teile gleicht er fast völlig dem C. aethiopieus Chd. Der Halsschild ist massiver und gewölbter,, viel stärker, so wie der von (€. dohrni punktiert. Jeder grobe Punkt trägt ein weilsgelbes oder weilsgraues, nach hinten oder schräg nach aufsen und hinten gerichtetes Härchen. Die feinere Skulptur des Halsschildes ist bei 40facher Vergrölserung nicht zu merken, die Punktzwischenräume erscheinen demnach ge- glättet und glänzen. Die Punktreihe jederseits von den Streifen der Flügeldecken ist entfernter und kaum stärker punktiert als bei ©. aethiopieus;, die in jedem Körnchenpunkt stehenden Härchen sind etwas länger als bei diesem. Die polygone Mikroskulptur der Intervalle, die in der gröberen Skulptur völlig denen des C. aethiopicus gleichen, ist ungemein fein, bei 40facher Vergrölse- rung eben zu ahnen, und ist unterschiedslos über die Intervalle verteilt, ohne dafs irgend eine Differenzierung der Polygone wie bei C. zanzibaricus oder auch wie bei (©. aethiopicus zu merken ist. Die Seiten der Brust und des Abdomens, deren Punkte nur wenig ausgeprägt sind, so dafs sie glänzen, sind fein anliegend grau- gelb zerstreut behaart; der Mittelteil des Prosternums ist gröber und gerade abstehend behaart. Beine wie bei den andern Arten. 27—31 mm lang. Beide typische Stücke, 2 2, gehören dem Kgl. Zoolog. Museum, der eine ist bezettelt „Sansibar, C. W. Schmidt“, das andere, „Deutschostafrika, E. Fischer“, stammt aus Ost-Usambara. Untergattung Calochlaenius n. In diese Untergattung gehören nur 2 einander sehr nahe- stehende Arten, die beide von H. W. Bates (E. M. M. 1886. 23. p- 12) beschrieben worden sind und durch die Eleganz ihrer Form, durch ihre Gröfse, durch die Skulptur der Oberseite des Körpers, der eine (©. makalolo) noch durch die düster mattblaue Färbung der Flügeldecken entschieden zu den prachtvollsten Cara- bidenformen gehören, die bis jetzt bekannt sind. 43 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ganz richtig sagt Bates, dafs er die Arten nicht unterbringen kann in irgend einer Gruppe des Barons de Chaudoir. Seine - Angabe, „sie ständen in der Mitte zwischen (€. (Epomis) violacei- pennis Chd. und ©. lugens Chd.“, ist nur auf Grund des Habitus gemacht. Denn wie sich später ‚herausstellen wird, haben diese Tiere mit den Calochlaenius relativ wenig zu tun, zum mindesten OÖ. lugens, die Epomis stehen ihnen etwas näher in stammesgeschicht- licher Beziehung. Es ist hier für mich noch nicht der Ort, auf diese Beziehungen näher einzugehen, die ja das sehr künstliche System des Barons de Chaudoir völlig verändern müssen, der einander ganz nahe verwandte Formen weit voneinander trennt, andere völlig heterogene dagegen nebeneinander stellt. Immerhin sind viele seiner Gruppen völlig einwandfrei und bis jetzt in sich abgerundet, d. h. ohne Verwandtschaftsbrücken. Mit der Ent- deckung neuer Formen wird sich jedoch wahrscheinlich auch hier noch mancherlei ändern müssen. Von den 6 Borsten der Oberlippe stehen die äulseren in den stumpfgerundeten Vorderecken in ziemlich groben rund- lichen Gruben und erheben sich ziemlich steil nach vorn und aulsen, ohne gerade bogenförmig nach vorn überzuliegen, die Spitze der Borste liegt senkrecht über und vor der Stelle, an der der innere Wulst der Mandibeloberseite in die vordere Messerfläch® der Mandibel übergeht. Die beiden folgenden liegen in ebensolchen Gruben am Vorderrande ungefähr !/, der gesamten Länge des Vorderrandes von den Vorderecken entfernt, sind an sich ebenso- lang und liegen nach vorn etwas mehr bogenförmig über, die innersten Borsten liegen ungefähr ebensoweit von den letzterwähnten wie voneinander entfernt, liegen nach vorn über und senken sich mit ihrem Ende in den Raum zwischen den geschlossenen Man- dibeln erheblich herab, um in ziemliche Nähe der Ligularborsten- enden zu gelangen. Der Vorderrand der Oberlippe ist vorn nur kaum merklich eingebuchtet, bei der Ansicht von vorn minimal nach oben gewölbt, in der Mitte scharfrandiger als aufsen, wo er auch chitinöser ist, die Oberlippe ist in ihrem mittleren Teil nicht oder kaum vertieft, etwas weniger als halb so breit (Längs- ausdehnung) wie lang (Querausdehnung). Die Maxillartaster tragen am Innenrande des zweiten Gliedes eine Anzahl Borsten, die wohl schon individuell etwas wechselt, aber zum mindesten 3 zu sein pflegt. Der Vorder- (Aufsen-)rand der umgebogenen Maxillarspitze selbst trägt eben- falls 1—2 (vielleicht ist eine oft abgebrochen) Börstchen, die sich der Maxillarspitze anlegen. Das dritte Glied der Maxillartaster trägt einige aufserordentlich feine (mindestens 5) Börstchen, deren letztere beide Paare, eines- auf dem letzten Drittel, das andere Kuntzen, Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. 43 innen apical, je nahe beieinanderstehen. Über die Form der Maxillenteile s. Fig. 2 mx. An der Unterlippe überragen die schmalen vorn fein abgerundeten Nebenzungen die Zunge etwas. Das vorletzte Glied des Lippentasters trägt gewöhnlich 10 Borsten, von denen diese oder jene zuweilen ausnahmsweise sehr klein wird; die ersten 6 stehen paarweise am Innenrande nach oben und unten je diver- gierend, das dritte Paar in der Mitte, die siebente Borste isoliert zwischen dem letzten und dem dritten Paar, diesem etwas ge- nähert, das letzte Paar fast apical und kann zwischen sich das nach innen biegende letzte Glied der Taster etwas aufnehmen, die zehnte Borste steht fast apical am Aulsenrande. Sonstiges siehe auch die Fig. 2b. Bezüglich des Kinnes vergl. dieselbe Figur. Die Fühler haben wie bei der Untergattung Chlaenionus nach unten ziemlich erheblich erweiterte, also seitlich zusammen- gedrückte mittlere Glieder, die eine feine glänzende erhabene Längslinie seitlich tragen. Von den Kehlborsten ist nur die hintere grolse vorhanden. Die Halsschildsinnesborste steht ziemlich entfernt von den Hinterecken dicht am Seitenrande, ist sehr lang und bei den noch mit ziemlich vielen Bekleidungsborsten auf dem Halsschilde versehenen (©. suahilius Bat. nur durch ihre Länge ziemlich schwierig herauszufinden. Die Skulptur des Halsschildes ist bei beiden Arten sehr grob. | Die Seitenränder des Halsschildes sind scharf. Bei Chl. makalolo Bates sind die Hinterecken fast rechtwinklig und bei Chl. swahilius gerundet. Der Seitenrand der Flügeldecken stölst in einem vor- springenden Winkel, der etwas aufserhalb der Halsschildhinterecke liegt, mit dem Vorderrande der Flügeldecken zusammen. Auf der Unterseite ist der Prothorax stark und grob punktiert und ziemlich lang abstehend behaart. Die Episternen sind breit und stehen verhältnismäfsig steil (nahezu 60° Abweichung 44 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. von der Horizontalen), der Mittelteil liegt sehr hoch, so dafs der Halsschild zwischen dem Teile zwischen den Vorderhüften und dem senkrecht darüberliegenden Teil der Oberseite fast so dick ist wie lang (ungefähr wie 5,7:6); der Mittelteil ist nicht so. stark skulptiert wie die Episternen, ist in der Mitte seicht ver- tieft, der Teil zwischen den Hüften liegt absolut horizontal. Die vorderen 2 Drittel steigen etwa unter einem Winkel von 30° zum hinteren Teile an. Der steile Hinterrand zwischen den Vorder- hüften ist scharf gekielt und greift genau in den Falz der Mittelbrust ein. Auch die Epimeren der Vorderbrust sind stark skulptiert. Die Mittelbrust ist nur einzeln grob punktiert und im hinteren Teile mehr oder weniger geglättet. Die Episternen der Hinter- brust sind rauh punktiert und ihr Vorderrand ist fast ebensolang wie ihr Seitenrand. Das Abdomen ist seitlich etwas punktiert, in der Mitte ziemlich glatt, in den Punkten behaart. Am Hinterrande des Apicalsegments steht jederseits beim 0’ und 2 je eine nach hinten etwas überliegende Borste und aulserdem eine unregelmälsige Reihe zahlreicher Punkte. An den Beinen ist für die augenblicklichen Zwecke keine besondere Auszeichnung vor anderen Chlaeniinen. Die Untergattung lebt im östlichen Afrika und scheint etwa vom Gebiet des Viktoriasees und Kilimandjaro südlich bis zum Sambesi verbreitet zu sein. 1. & swahilius Bates. E. M. M. 23. Juni 1886, p. 12. Nach wieviel 2 Bates die Art beschrieben hat, lälst sich nicht ersehen, wahrscheinlich nach einem, denn er gibt nur 23 mm als Länge an, und würde bei der Variabilität der Gröfse bei der Art wahrscheinlich, wenn er mehr als ein Stück gehabt hätte, auch wohl eine weitere Längenangabe gemacht haben. Das Tier ist im männlichen Geschlecht ziemlich stark glänzend (nitidus nec subnitidus), das ? kaum matter auf den Flügeldecken. Die Punkte auf dem Hinterkopfe flielsen öfter zusammen. Die Tasterendglieder sind nicht merklich erweitert, auch nicht beim 7, jedenfalls keineswegs „trigonia“ wie bei Zpomis. Der Halsschild ist im männlichen Geschlecht oft erheblich gestreckter, als es bei dem abgebildeten 5 ist. Seine Skulptur ist sehr grob und oft vermikuliert. Alle Teile sind abstehend goldbraun zerstreut be- “haart. Sonst verweise ich auf die Diagnose von Bates. Die Gröfse schwankt zwischen 21 und 29 mm. Ich habe bis jetzt nur Stücke gesehen, die dem Kgl. Zoolog. Kuntzen, Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. 45 Museum gehören; 2 Exemplare (72) habe ich an das Muste d’histoire naturelle in Paris vertauscht, die von unten angegebenen Fundorten stammen. Die zehn mir vorliegenden Stücke stammen von folgenden Fundorten und Sammlern: 2 Deutsch-Ostafrika, co’ Deutsch-Ostafrika (E. Fischer), 2 Ost-Usambara (E. Fischer), ? Tanga, Hinterland (Heinsen), co’ Tanga, 22. X. 02 (Meinhof), cd’ Hohenfriedeberg, Usambara, 2 Kilimandscharo, Dschaggaland, Madschame (T. Paesler), cc"? Viktoria-Nyansa, Schirati, V. 07 (K. Schauer). Bates Type ist aus Mpuapua beschrieben und von Last ge- sammelt. Die schöne Art gehört also nur dem nördlichen Teile unsres Schutzgebietes an. 2. ©. makalolo Bates. E. M. M. 23. Juni 1886, p. 12. — Peringuey, Tr. S-Afr. Phil. Soc. 1896, p- 607. Bates’ betont die Alternanz der Intervalle so stark, ich finde sie nicht so auffallend. Aufserdem sind nicht die Intervalle 1, 3, 5, 7, sondern, wenn man wie gewöhnlich das Nahtintervall mitzählt, die Intervalle 2, 4, 6 die etwas punktärmeren. Die Bemerkung von Bates, „interstitiis convexis alternatim sublaevibus et crebre punctulatis,* klingt so, als ob die Intervalle erheblich kontrastieren, doch die spätere Angabe, „the punctures (nämlich der punktärmeren Intervalle) are less numerous on the interstices etc... . . than on the alternate ones,“ scheint mir das zu be- deuten, was ich bei den mir vorliegenden Stücken sehe. Die Art ist unten etwas feiner skulptiert als Chl. swahilius, und die Flügel- decken haben ein Blau oder Anilinviolett, wie ich es bei Chlae- niern sonst nicht kenne, höchstens ZEpomis lasti Bates erinnert etwas daran. Die Länge schwankt zwischen 24 und 29 mm. Das 2 ist hinten meist viel breiter als das spitzigere J’. Ich habe bis jetzt nur 7 Stück der Art kennen gelernt. 1 5 im Kgl. Museum stammt von Mikesse (Bezirk Morogoro) und ist von Prof. Janensch gesandt worden, ein weiteres 0’ verdankt das Museum Herrn Ingenieur Hintz, bei dem ich noch 2 weitere Stücke — alle 3 stammen aus Lukuledi — gesehen habe. 3 pracht- volle Tiere, 2 5 1 2, besitzt Ertl in München. Seine Stücke stammen 9% aus Lukuledi, und 1 5 aus Lindi, das dort im April 1903 gefangen worden ist. Sämtliche Exemplare, die ich ge- sehen habe, stammen also aus dem Küstengebiet des südlichsten 46 Kuntzen, Beiträge zur Kenntnis der Carabiden. Deutsch-Ostafrika. Bates beschreibt die Art aus Mozambique, Zambesi. Sie geht demnach erheblich weiter südlich. Möglicher- weise bilden die gesamten Stücke aus Deutsch-Ostafrika eine Rasse, doch passen die Angaben von Bates, abgesehen von denen über die Alternanz der Intervalle, sehr gut auf meine Stücke, und auch diese Angaben kann man schliefslich für sie gelten lassen. Um die Bestimmung der anderen Arten ohne weiteres Nach- schlagen zu ermöglichen, gebe ich hier die Originaldiagnosen von W. Bates: „Ohlaenius swahilius sp. n. — Valde elongatus, nigerrimus sub- nitidus, capite (media fronte excepta) thoraceque grossissime vix con- fluenter punctatis; elytris profunde punctulato-striatis interstitiis convexis sparsim punctatis: oculis vix prominentibus collo gradatim angustato; antennis valde elongatis, robustis; palpis apice late truncatis; thorace elongato antice sat late rotundato postice gradatim angustato, angulis obtusis, margine prope basin sat reflexo fovea utrinque basali elongato profundo. Long. 23 mm, 9. Mpwapwa, Ostzentralafrika (Last). In seinem Bau ist dieser grolse kräftige Chlaenius ein Mittelding zwischen (. violaceipennis und ©. lugens, doch vermag man ihn nicht in einer der Gruppen des Barons v. Chaudoir unterzubringen. Die Seiten des Abdomens sind unregelmälsig und ziemlich zerstreut punktiert; die Mitte trägt einige feine Punkte. Die Hinterbrustepisternen sind nicht länger als breit und zusammenfliefsend punktiert, die Seiten des Pro- notums sind gleichartig, doch entfernt punktiert. Der Thorax ist ver- hältnismälsig breit und sein vorderer Teil ist so breit wie der Basalteil der Flügeldecken; der Seitenrand der Flügeldecken bildet einen scharfen Winkel an den Schultern. Chlaenius makalolo sp. n. — Elongatus, niger, caeruleotinctus, capite, thorace grossissime confluenter, elytrisque subtiliter punctatis; capite post oculos gradatim angustato; palpis apice haud dilatatis truncatis; labro antice recto; thorace subquadrato lateribus mediocriter et prope medium rotundatis angulis posticis subrectis; elytris profunde punctulato- striatis, interstitiis convexis alternatim sublaevibus et crebre punctulatis. Long. 26 mm, 9%. — Mozambique; Sambesi. Nahe dem ©. swahilius und zur selben Gruppe gehörend, aber von abweichender Gestalt; der Thorax ist mehr quadratisch, mit etwa in der Mitte nur sehr sanft gerundeten Seiten. Die Flügeldecken sind feiner und dichter punktiert und weniger glänzend, doch die Punktierung ist weniger zahlreich auf den Intervallen 1, 3, 5 und 7 als auf den alter- nierenden. Die Hinterbrustepisternen sind genau so kurz wie bei (. swa- hilius, aber weniger dicht punktiert.“ Deutsch. Ent. Zeitschr. 19132. 47 Oryptophagus (Mnionomus) delicatulus sp. n. m. (Col.) Von Prof. Jan Roubal, Pribram (Böhmen). Nach den Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren (Reitter XVI, Erotyl. u. Cryptophag. p. 20—29) ist die Verwandt- schaft dieser Art durch folgende Prämisse motiviert: (1") Vorderrand des Halsschildes gerade abgeschnitten, die Vorderwinkel nach vorne nicht vorragend, die Lippentaster oval; (7) Körper gleichmäfsig fein behaart, ohne längere Haare auf den Flügeldecken; (24) die erweiterten Vorderecken des Hals- schildes sind nach hinten in keine Spitze ausgezogen; (42") das Lateralzähnchen des Halsschildes befindet sich vor der Mitte; (43”) Halsschild nicht stärker und nicht oder nur wenig dichter punktiert als die Flügeldecken an der Basis (es wäre besser „hinter der Basis“ zu sagen). Körper oval; (44) Halsschild an den Seiten gerundet, kaum schmäler als die Flügeldecken. Der folgende Satz, dafs die Vorderwinkel des Halsschildes deutlich, aufgeworfen sind, gilt nicht; das Lateralzähnchen steht dicht vor der Mitte. Körper rostrot, glänzend, wenig gedrängt punktiert, kurz, gelb, fast staubartig, wenig dicht behaart. Man kommt zu den Arten reflewicollis Rtt. und dilatipennis Rtt., die nach moderner Auffassung von hier in das Subgenus Mnionomus übergebracht wurden. Unsere neue Spezies ist in folgender Weise zu charakterisieren: Länglich oval, ziemlich zart gebaut, hoch gewölbt, glänzend, rot- braun, weitläufig goldgelb behaart — die Behaarung des Kopfes und des Halsschildes länger, die der Elytren sehr kurz, durchaus anliegend. Die ziemlich grobe Punktierung ist gleichstark auf dem Kopfe, Halsschilde und vorne an den Flügeldecken ; auf dem Kopfe ist sie beziehungsweise dichter, auf der Hinterhälfte der Decken nach der Spitze hin immer schwächer und sparsamer werdend. Die Fühler sind ziemlich schlank, die 3 ersten Glieder ver- dickt, das dritte etwas länger und schlanker als das vorher- gehende; viertes, sechstes, siebentes, achtes annähernd so lang als breit, das fünfte bedeutend länger als breit, die 2 vorletzten der sehr markanten Keule stark quer. Der sehr gewölbte Prothorax ist verhältnismälsig lang, etwa 1!/,mal so lang als breit, nach vorne nur mäfsig, nach hinten auffallend stark verengt, gerade vor der Mitte am breitesten und daselbst mit einem gröfseren Zähnchen versehen; die ziemlich stark gezähnte Umrandung ist aufgebogen, die Verdickung hinter 48 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. den Vorderecken steigt aus der Seitenumrandung nicht heraus und nimmt etwas mehr als !/, der Länge der letzteren ein. Der Halsschild hat vor der Basis in der Mitte ein kurzes Kielchen und jederseits ein Grübchen. Die eiförmig gerundeten Elytren haben an den gut ausge- prägten Schultern nur bei einigen Exemplaren ein rudimentäres Höckerchen. — Länge 2—2,8 mm. Von reflezicollis Rtt. unterschieden durch die gewölbtere, mehr eiförmige Gestalt, durch den stark nach hinten verengten Pro- thorax, durch die Behaarung der kürzeren Decken, die kürzere Erweiterung der Vorderecken des Halsschildes, die mit dem Rande zusammenflielsen ; von dilatipennis Rtt. durch die weniger feine und die aufgebogene Seitenumrandung des Halsschildes und die wesent- lich gröfsere Körperform; charakteristisch ist wohl auch das Kielchen des Halsschildes. Ich sammelte diese Art bei Krasnaja Poljana im westlichen Kaukasus 1910 (3 gröfsere Exemplare) und bei Teberda im Nord- Kaukasus, VI. 12 (einige kleinere Stücke). Typen in Coll. Reitter und Roubal. Die Art wurde in freundschaftlichster Weise von dem Mono- graphen der Gattung, dem k. Rat Herrn Edmund Reitter, revidiert und als neu bestätigt. Calodactylus Schmalzi n. sp. (Col. Melol.) Von Dr. Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin. Dem €. tibialis Blanch. zunächst verwandt, schön rotbraun, oben nur der Kopf ohne Kopfschild, der feine Rand von Thorax und den Deckflügeln, sowie das ganze Schildchen, unten die Brust und die 2 ersten Bauchringe, die Spitzen der Vorderschienen, die Tarsen und die Fühler mit Ausnahme des Basalgliedes schwarz- grün; die Schenkel und Schienen sind hell rötlichgelb, lebhaft glänzend. Die ganze Oberseite ist dicht mit schmalen braunen Schuppen bekleidet, aufserdem ist der Thorax mit einem feinen Saum von kurzen weilsen Schuppen eingefalst, das Schildchen, die Naht der Deckflügel, der Rand der Sternite und die Brust kurz weils beschuppt; auf dem Thorax und neben der Naht, auf dem Pygidium und den Beinen stehen vereinzelte längere weilse Schuppen. L. 10, Br. 4mm. o. Brasilien, Sta. Catharina, Joinville. Ein einzelnes Stück sammelte ich am 25.1IIl. 05 während meines Aufent- haltes bei Herrn J. P. Schmalz, dem ich diese hübsche Art widme. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 49 Neue indische Melolonthiden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Holotrichia Andrewesin. sp. Brunnea, supra pruinosa, capite prothoraceque obscurioribus, pygidio abdomineque flavis. Capite subrugoso - punctato, clypeo margine antico medio breviter exciso; antennis brunneis 10-arti- ceulatis, flabello parvo; prothorace longitudine latiore, paulo post medium rotundato-ampliato, lateribus suberenulatis, disco sparsim, lateraliter parum densius punctato; scutello remote punctulato ; elytris sparsim punctatis, costis fere laevibus; pygidio umbilicato- punctato. Subtus pectore flavo-piloso, abdomine subopaco , fere laevi; tarsis postieis articulo primo secundo longitudine aequali, unguibus dente mediano armatis. — Long. 25 mm. Hab.: Burma (Tharrawaddy). G. Q. Corbett leg. Die Art gehört in die Verwandtschaft der H. Richteri Brsk. von Borneo. Die Oberseite ist braun, pruinös, Kopf und Hals- schild sind dunkler, Pygidium und Abdomen sind gelb gefärbt und matt. Der Kopf ist grob und dicht, fast runzlig punktiert, der Rand des Clypeus ist breit aufgebogen, in der Mitte kurz ausgeschnitten. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern klein. Das Halsschild ist viel breiter als lang, etwas hinter der Mitte bogenförmig erweitert, die Seiten- ränder sind schwach krenuliert, die Hinterecken sind sehr stumpf. Die Oberfläche ist in der Mitte zerstreut und fein, an den Seiten etwas dichter und gröber punktiert. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und zerstreut punktiert, die primären Rippen, von denen die zweite hinten verbreitert ist, sind fast unpunktiert. Das Pygidium ist mit Nabelpunkten mälsig dicht besetzt, die Zwischen- räume zwischen den Punkten sind schwach runzlig. Die Brust ist lang gelb behaart, das Abdomen fast glatt. Das erste Glied der Hintertarsen ist mindestens so lang als das zweite, die Krallen tragen in der Mitte einen kräftigen, rechtwinklig stehenden Zahn. — Von Exemplaren der H. Richteri mit braunen Flügeldecken unter- scheidet sich die Art durch andere Skulptur des Kopfes, das matte Abdomen usw. Ich widme diese Art Herrn A. E. Andrewes in London, von dem ich dieselbe nebst vielen anderen nachstehend beschriebenen Arten erhielt. Holotrichia pruinosellan. sp. H. pruinosae Wied. affinis. Fusca, supra pruinosa, pygidio abdomineque flavis. Capite subrugoso-punctato, clypeo margine Deutsche Entomol. Zeitschrift 1914. Heft I. 4 50 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. elevato, medio minime exciso; antennis rufis 10-articulatis ; pro- thorace longitudine latiore, medio rotundato - ampliato, lateribus suberenulatis, mediocriter dense umbilicato-punctato, linea mediana laevi; scutello, medio excepto, punctato ; elytris haud dense for- titer punctatis, subrugosis; pygidio sat crebre umbilicato-punctato; pectore flavo-piloso, abdomine nitido, remote punctato; articulo primo tarsorum posticorum secundo breviore, unguibus infra medium dente sat valido armatis. — Long. 18-20 mm. Hab.: Burma. (Tharrawaddy, Prome. G. Q. Corbett leg. ; Pegu, Mandalay. H. L. Andrewes leg.) | Aus der Verwandtschaft der AH. pruinosa Wied. Der Kopf ist ebenso wie bei letzterer Art runzlig punktiert, doch sind die Punkte bei prwinosa viel gröber. Die Punktierung des Halsschildes ist bei pruinosella etwas enger und zeigt sich aufser der glatten Mittellinie noch hinter dem Vorderrande jederseits der Mitte ein kleiner glatter Fleck. Die Flügeldecken sind etwas runzliger als bei pruinosa, die Rippen treten deutlicher hervor. Das erste Glied der Hintertarsen ist namentlich beim $ sehr deutlich kürzer als das zweite, was bei pruinosa nicht der Fall ist. Der Krallenzahn steht etwas unterhalb der Mitte und nicht rechtwinklig, sondern ein wenig nach der Spitze der Kralle zu geneigt. Von Herrn A. E. Andrewes erhalten. Holotrichia notaticollis n. sp. H. pruinosae Wied. affınis. Rufo-brunnea, elytris parum pruinosis, pygidio abdomineque flavis. Caprte dense subrugoso- punctato, clypeo margine reflexo, medio subtilissime exciso; an- tennis Navis 10-articulatis; prothorace longitudine latiore, parum post medium ampliato, lateribus vix suberenulatis, mediocriter dense punctato, linea media indistincta maculisque duabus post marginem anticum positis laevibus; sceutello, medio excepto, punc- tato ; elytris remote fortiter punctatis, pygidio sparsim punctulato. Subtus pectore longe fHlavo-villoso, abdomine subtilissime remote punctato; articulo primo tarsorum posticorum secundo breviore, unguibus gracilibus, dente medio parvo armatis. — Long. 14 mm. Hab.: Nilgiri Hills (Hulikal). H.L. Andrewes leg. Die Art gehört gleichfalls in die Verwandtschaft der A. prui- nosa Wied. Sie ist kleiner und durch andere Krallenbildung unter- schieden. Die Färbung ist rotbraun, die Flügeldecken sind etwas pruinös, Pygidium und Abdomen sind gelb gefärbt. Der Kopf ist dicht, schwach runzlig punktiert, der Rand des Clypeus ist aufgebogen und in der Mitte kaum merklich ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 07 ist so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Moser, Neue indische Melolonthiden. 51 Das Halsschild ist breiter als lang, etwas hinter der Mitte bogen- förmig erweitert, die Seitenränder zeigen kaum eine schwache Krenulierung. Es ist mäfsig dicht punktiert, eine undeutliche verkürzte Mittellinie, sowie ein kleiner, mehr oder weniger deut- licher Fleck hinter dem Vorderrande jederseits der Mitte sind glatt. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte punktiert. Die Flügeldecken sind zerstreut mit kräftigen Punkten bedeckt, die auf den Rippen noch weitläufiger stehen. Die zweite primäre Rippe ist ebenso wie bei den verwandten Arten hinten verbreitert. Die Punktierung des Pygidiums ist fein und weitläufig. Die Brust ist lang gelb behaart, das Abdomen äulserst fein und zerstreut punktiert. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen sind sehr schlank und tragen in der Mitte einen kleinen Zahn. Diese Art, welche ich von Herrn A. E. Andrewes erhielt, flog im Mai in einer Höhe von 6000’ in der Dämmerung. Holotrichia burmanican. sp. Brunnea, nitida, capite prothoraceque piceis, pygidio ab- domineque flavis. Capite fortiter haud dense punctato, clypeo margine elevato, medio subemarginato ; antennis favis 10-arti- culatis; prothorace longitudine latiore, medio ampliato, lateribus haud crenulatis, post medium parum sinuatis, angulis posticis fere rectangulis, disco remote punctato, linea media laevi; scutello sparsim punctulato ; elytris pygidiogque remote umbilicato - punc- tatis; pectore flavo-piloso, abdomine medio sparsim, lateraliter paulo densius subtiliter punctato ; tibiis anticis tridentatis, dente primo parvo, acuto; tarsis posticis articulo primo secundo longi- tudine fere aequali, unguibus dente submediano armatis. — Long. 15 —17 mm. Hab.: Burma (Tharrawaddy, Schwegyin). G. Q. Corbett leg. Die Art gehört auch zu denjenigen, bei welchen die zweite primäre Rippe der Flügeldecken hinten verbreitert ist. Sie ist an der Bezahnung der Vorderschienen leicht erkenntlich. Die beiden untersten Zähne sind breit und stumpf, der oberste Zahn dagegen, welcher weit abgerückt ist, ist nur sehr klein und spitz. Die Färbung ist braun, glänzend, Kopf und Halsschild sind schwärz- lich, Pygidium und Abdomen gelb. Bei einigen Exemplaren sind die Flügeldecken ebenso wie das Halsschild gefärbt, doch ist dies wahrscheinlich auf postmortale Veränderung zurückzuführen, wie es auch möglich sein kann, dafs bei frischen Stücken die Flügel- decken pruinös sind. Der Kopf ist grob, aber nicht sehr dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist etwas aufgebogen und kaum merklich ausgerandet. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- 4* 52 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. gliedrig, der Fächer ist beim 7 etwas länger als die 6 vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen, beim 2 kaum etwas kürzer. Das Halsschild ist breiter wie lang, ein wenig hinter der Mitte bogenförmig erweitert, die nicht krenulierten Seiten- ränder sind hinter der Mitte schwach ausgeschweift, die Hinter- ecken fast rechtwinklig. Die Oberfläche ist mäfsig dicht punktiert mit glatter Mittellinie. Das Schildchen ist zerstreut punktiert. Die Flügeldecken sind ziemlich weitläufig mit Nabelpunkten be- deckt, auf den nur sehr schwach hervortretenden Rippen sind die Punkte feiner und noch weiter gestellt. Das gelbe Pygidium ist schwärzlich gesäumt und zerstreut punktiert. Die Brust ist gelb behaart. Auf dem Abdomen ist die Punktierung in der Mitte sehr fein und sehr weitläufig, an den Seiten etwas dichter. Das erste Glied der Hintertarsen ist fast ebenso lang wie das zweite, die Krallen tragen einen rechtwinklig abstehenden Zahn ein wenig unterhalb der Mitte. Von Herrn A. E. Andrewes erhalten. Holotrichia hirsutan. sp. 9. Fusca, nitida, cinereo-pilosa. Capite fortiter sparsim, in posteriore parte frontis densius punctato, clypeo antice emar- ginato; antennis brunneis 10-articulatis; prothorace mediocriter dense punctato, longitudine latiore, angulis posticis subrotundatis, lateribus erenulatis, angulis antieis rectangulis, parum porrectis; scutello remote punctato; elytris sat fortiter punctatis, obsoletissime costatis; pygidio sat dense umbilicato-punctato. Subtus pectore ubique longe, abdomine lateraliter breviter cinereo-pilosa; articulo primo tarsorum posticorum secundo vix breviore, unguibus dente medio valido armatis. — Long. 12 mm. Hab. : Sikkim. Die Art hat durch die Behaarung etwas Ähnlichkeit mit H. tjibodasia Brsk. von Java, ist aber bedeutend kleiner, der Scheitel ist nicht gekielt, das Halsschild ist länger usw. Die Färbung ist bei einem der beiden vorliegenden weiblichen Exem- plare rotbraun, bei dem andern schwarzbraun. Die Oberseite ist weitläufig greis behaart. Die Stirn ist grob punktiert, und zwar im hinteren Teile dicht, im vorderen Teile zerstreut. Auf dem Clypeus sind die Punkte schwächer und sehr weitläufig gestellt, der Vorderrand des Clypeus ist ausgerandet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 2 so lang wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist ziemlich grols, breiter wie lang, nach vorn viel stärker wie nach hinten verjüngt; die Seitenränder sind krenuliert, die stumpfen Hinterecken kurz abgerundet, die rechtwinkligen Vorderecken etwas Moser, Neue indische Melolonthiden. 53 vorgezogen. Das Schildchen ist zerstreut punktiert. Die nach hinten erweiterten Flügeldecken sind mit kräftigen Punkten be- deckt, die Rippen markieren sich undeutlich als glättere Längs- linien. Das Pygidium ist ziemlich dicht punktiert. Die Brust trägt eine lange gelblichgraue Behaarung, auf den Seiten des Ahbdomens ist die Behaarung kürzer. Das erste Glied der Hinter- tarsen ist fast ebenso lang wie das zweite, die Krallen tragen einen kräftigen Mittelzahn. Holotrichia rugaticollis n. sp. Castanea, nitida, capite prothoraceque piceis. Capite fortiter punctato, vertice carinato, clypeo medio exciso; antennis brunneis 10-articulatis, Habello maris stipite longitudine aequali ; prothorace rugoso-punctato, longitudine latiore, paulo post medium rotundato- ampliato, lateribus crenulatis; scutello punctato ; elytris umbili- cato-punctatis, subrugosis, costis obsoletis; pygidio remote punctato; pectore flavo-cinereo-piloso, abdomine medio fere laevi, lateribus umbilicato - punctatis, punctis setosis; articulo primo tarsorum. posticorum secundo parum breviore, unguibus dente medio parvo. — Long. 16 mm. Hab.: Bombay (Kanara). T.R.D. Bell leg. Eine kleine Art von der Gröfse der A. longiuscula Mos., jedoch kräftiger gebaut. Der Kopf ist sehr kräftig punktiert, der Scheitel schwach gekielt, der Vorderrand des Clypeus nur wenig aufge- bogen, in der Mitte schwach ausgeschnitten. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 0’ so lang wie der Stiel. Das. Halsschild ist runzlig punktiert, hinter der Mitte bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind schwach krenuliert. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, schwach runzlig, schwache Rippen sind nur bei schräger Betrach- tung erkenntlich. Das Pygidium ist weitläufig punktiert. Die Brust ist gelblichgrau behaart, das Abdomen in der Mitte fast glatt, an den Seiten mit Nabelpunkten bedeckt, die gelbliche Borsten tragen. Die Schenkel zeigen eine Querreihe langer Borsten- haare, das erste Glied der Hintertarsen ist etwas kürzer als das zweite, die Krallen tragen in der Mitte einen kleinen, etwas nach der Basis zu geneigten Zahn. Von Herrn H, E. Andrewes erhalten. Holotrichia excisa.n. sp. H, confertae Sharp affıinis. Fulva, nitida, capite prothoraceque piceis. Capite sat dense punctato, vertice carinato, clypeo pro- funde ermarginato; antennis flavis 9-articulatis; prothorace den- sissime punctato, post medium rotundato-ampliato, lateribus haud 54 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. crenulatis, in anteriore parte parum explanatis, angulis posticis rotundatis, margine antico juxta angulos anticos truncato ; scutello dense punctato; elytris crebre punctatis, haud costatis; pygidio remote umbilicato-punctato ; pectore flavo-piloso, abdomine medio sparsim, lateraliter paulo densius punctato, punctis setiferis; tarsis posticis articulo primo secundo longitudine aequali, unguibus medio dente valido armatis. — Long. 20 mm. Hab.: Bombay (Ghozeh, Nagargali, H. E. Andrewes leg.; Kanara, T. R. D. Bell leg.). Nilgiri Hills, H. E. Andrewes leg. Bedeutend gröfser als H. conferta Sharp. Gelbbraun, Kopf und Halsschild schwarzbraun. Der Kopf ist ziemlich dicht punk- tiert, der Scheitel hoch gekielt, der Clypeus breit bogenförmig ausgeschnitten, tiefer als bei conferta, Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist etwas kürzer als bei conferta, und zwar ist er beim cf’ höchstens so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, beim 2 bedeutend kürzer. Das Halsschild ist dicht punktiert, häufig mit Andeutung einer glatten Mittellinie. Es ist hinter der Mitte stark bogenförmig erweitert, die Hinterecken sind abgerundet, die Seitenränder nicht krenuliert und im vorderen Teile schwach lappenförmig aufgebogen. Der Vorderrand ist neben den Vorderecken kurz abgestutzt. Die Punktierung der Flügel- decken ist dicht und ziemlich grob, Rippen sind nicht vorhanden. Das Pygidium ist weitläufig punktiert. Die Brust ist gelb behaart, das Abdomen in der Mitte vereinzelt, an den Seiten etwas dichter punktiert, die Punkte sind gelb beborstet. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge. Der Krallen- zahn ist ziemlich kräftig, steht in der Mitte und ist etwas nach der Basis zu geneigt. Von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Holotrichia bilobata n. sp. co. H. excisae similis.. Fulva, nitida, capite prothoraceque piceis. Capite dense punctato, vertice carinato, clypeo medio late exciso, utringue lobato ; antennis flavis 9-articulatis, flabello sat parvo; prothorace densissime punctato, post medium rotundato- ampliato, angulis posticis rotundatis, lateribus antice parum ex- planatis, haud crenulatis, margine antico juxta angulos anticos emarginato ; scutello, margine excepto, creberrime punctato ; elytris dense punctatis, ecostatis; pygidio umbilicato-punctato, punctis breviter pilosis. Pectore flavo-villoso, abdomine medio sparsim, lateraliter densius aciculato - punctato, punctis setosis; articulo primo tarsorum posticorum haud abbreviato, unguibus dente medio valido armatis. — Long. 22 mm. Hab.: Bombay (Kanara)? T.R.D. Bell leg. Moser, Neue indische Melolonthiden. 55 In Gestalt und Färbung der H. excisa ähnlich, durch die Bildung des Clypeus ausgezeichnet. Der Kopf ist dicht punktiert, der Scheitel gekielt. Der Clypeus ist nicht wie bei excisa bogen- förmig ausgeschnitten, sondern der Ausschnitt ist verkehrt trapez- förmig, der Clypeus neben dem Ausschnitt gelappt. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim o’ nicht ganz so lang, wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Hals- schied ist sebr dicht punktiert, hinter der Mitte bogenförmig er- weitert. Die Hinterecken sind abgerundet, die Seitenränder nicht krenuliert, vorn etwas lappenförmig erweitert. Der Vorderrand ist neben den Vorderecken ausgebuchtet. Das Schildchen ist mit Ausnahme des Randes dicht punktiert. Die Flügeldecken tragen eine dichte Punktierung und sind aufser der Nahtrippe keine Rippen sichtbar. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, die kurze gelbe Härchen tragen. Die Brust ist dicht gelb behaart, das Abdomen in der Mitte weitläufig, an den Seiten und auf dem ganzen ersten Bauchsegment dichter nadelrissig punktiert. Jeder Punkt trägt eine gelbe Borste. Das erste Glied der Hintertarsen ist ziemlich ebenso lang wie das zweite, die Krallen tragen in der Mitte einen kräftigen, rechtwinklig stehen- den Zahn. Von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Holotrichia tuberculipennis n. sp. H. exeisae similis. Fulva, nitida, capite prothoraceque nigro- brunneis. Capite crebre punctato, vertice carinato, clypeo emar- ginato, utringue subrotundato; antennis brunneis 9-articulatis; prothorace dense punctato, post medium rotundato-ampliato, angulis postieis rotundatis, lateribus haud crenulatis, antice parum ex- planatis, margine antico juxta angulos anticos breviter emarginato; scutello, margine excepto, punctato; elytris sat crebre punctatis ecostatis, feminae in posteriore parte utringue tuberculatis ; pygidio subrugoso-punctato , punctis flavo - pilosis. Subtus pectore flavo- villoso, abdomine medio sparsim punctulato, segmento primo lateribusgue densius punctatis, punctis setiferis; articulo primo tarsorum posticorum secundo vix breviore, unguibus medio den- tatis. — Long. 22 mm. Hab.: Burma. Gröflse und Gestalt der HM. exceisa und dadurch ausgezeichnet, dafs die Flügeldecken beim 2 im hinteren Viertel jederseits mit einem Tuberkel versehen sind, an dessen Stelle sich beim zu- weilen ein glatter Fleck befindet. Der Kopf ist dicht punktiert, der Scheitel hoch gekielt, der Clypeus flach dreieckig ausge- schnitten. Das Halsschild ist dicht punktiert und von derselben 56 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Gestalt wie bei excisa. Die Flügeldecken, welche wie bei den verwandten Arten aufser der Nahtrippe keine weiteren Rippen er- kennen lassen, sind grob und ziemlich dicht punktiert. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, die Zwischen- räume zwischen den Punkten sind etwas gerunzelt, die Punkte tragen gelbe Haare. Die Brust ist dicht gelb behaart, das Ab- domen in der Mitte weitläufig, auf dem ganzen ersten Bauch- segment und an den Seiten dichter nadelrissig punktiert und gelb beborstet. Das erste Glied der Hintertarsen ist kaum merklich kürzer als das zweite, der Mittelzahn der Kralle ist grols und kräftig. Von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Microtrichia densicollis n. sp. M. singhalensi Brsk. affınis. Fusca, supra subnitida, capite prothoraceque obscurioribus, subtus pectoris medio pedibusque ex- ceptis, opaca, pruinosa. Capite rugoso-punctato, clypeo medio exciso, utringue rotundato; antennis rufis 10-artieulatis; pro- thorace densissime punctato, longitudine latiore, medio rotundato- ampliato, angulis posticis rotundatis, lateribus antice suberenulatis; scutello punctato, linea media laevi; elytris subrugosis, umbilicato- punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio opaco, umbilicato- punctato. Subtus remote punctulata, pectoris medio longitudina- liter impresso ; articulo primo tarsorum posticorum abbreviato, unguibus dente medio valido armatis. — Long. 18 mm. Hab.: Nilgiri Hills. H. L. Andrewes leg. Der M. singhalensis Brsk. von Ceylon sehr ähnlich. Das Halsschild ist bei densicollis noch enger punktiert und nach hinten bedeutend mehr verjüngt als bei singhalensis. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, bei singhalensis ebenso lang. Die Flügeldecken sind dunkelbraun, schwach pruinös, Kopf und Halschild sind schwärzlich. Der Kopf ist runzlig punktiert, der Clypeusrand in der Mitte tief dreieckig ausgeschnitten, da- neben abgerundet. Die rolbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 0" so lang wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist sehr dicht punktiert, die Zwischenräume zwischen den Punkten sind längsrunzlig. Es ist in der Mitte bogenförmig erweitert, nach hinten stark verjüngt, die Hinterecken sind abgerundet, die Seitenränder sind in der vorderen Hälfte schwach krenuliert. Auf dem Schildchen sind eine Mittellinie und der Hinterrand punktfrei. Die etwas runzligen Flügeldecken sind nabelartig punktiert, die Punkte sind äufserst kurz beborstet. Das Pygidium ist matt und mälfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt. Die Unterseite ist mit Ausnahme der Moser, Neue indische Melolonthiden. 57 Brustmitte pruinös und weitläufig punktiert. Die Krallen tragen einen kräftigen, rechtwinklig abstehenden Mittelzahn. Von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Microtrichia heteropygan. sp. M. singhalensi Brysk. affınis. Fusca, supra subsericea, capite prothoraceque nigro-piceis, subtus, medio excepto, opaca, pruinosa. Capite subrugoso -punctato, fronte in posteriore parte macula parva laevi, clypeo medio exciso, utrinque rotundato; antennis fulvis 10-articulatis, Nabello maris stipite longitudine fere aequali; prothorace densissime punctato, lateribus subtilissime crenulatis, margine postico utrinque carinato, angulis posticis subrotundatis ; scutello punctato; elytris subrugosis, umbilicato-punctatis; pygidio, margine antico excepto, nitido, dense punctato. Subtus remote punctata, tarsis posticis articulo primo secundo longitudine aequali, unguibus dente medio armatis. — Long. 17 mm. Hab. : Darjeeling. Der M. singhalensis und der M. densicollis ähnlich, von beiden durch das dicht punktierte Pygidium unterschieden. Kopf und Halsschild sind schwärzlich, die Flügeldecken heller oder dunkler braun, schwach seidenartig glänzend. Der Kopf ist etwas runzlig punktiert, die Stirn trägt am Scheitel einen kleinen glatten Fleck. Der Clypeusrand ist in der Mitte dreieckig ausgeschnitten, beider- seits abgerundet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim J fast so lang wie der Stiel, beim 2 so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist dicht punktiert, die Zwischenräume sind längs- gerunzelt. Es ist etwas kürzer wie bei densicollis, nach hinten weniger verjüngt, die Seitenränder sind kaum merklich krenuliert. Das Schildchen ist punktiert, mit glatter Mittellinie, welche jedoch zuweilen fehlt. Die Flügeldecken sind querrunzlig, nabel- artig punktiert, die Rippen treten deutlich hervor. Das Pygidium ist mit Ausnahme der Vorderecken glänzend, ebenso bei den vor- liegenden Exemplaren die Mitte von Brust und Abdomen, während die Seiten der letzteren matt sind. Die Unterseite ist weitläufig punktiert, auf der Brust gröber wie auf dem Abdomen. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie das zweite, die Krallen tragen in der Mitte einen etwas nach der Basis zu geneigten Zahn. Microtrichia signatifrons n. sp. &. M. heteropygae affinis, sed major: Nigro-brunnea, capite prothoraceque nigro-piceis, supra subnitida, subtus, medio excepto, opaca. ÜCapite dense punctato, fronte in posteriore parte macula parva laevi, clypeo medio exciso ; antennis brunneis 10-articulatis, 58 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. flabello dilutiore parvo; prothorace dense punctato, medio ampliato, lateribus subtilissime crenulatis, angulis posticis obtusis, margine postico utringue carinato; scutello sparsim punctato, medio laevi; elytris subrugosis, umbilicato-punctatis; pygidio, angulis antieis exceptis, nitido, sat crebre punctato. Subtus laxe punctata, articulo primo tarsorum posticorum haud abbreviato, unguibus medio dentatis. — Long. 20 mm. — Hab.: Assam. Mit M. heteropyga verwandt, aber grölser und vor allem aa den kleinen Fühlerfächer menschen. Der Kopf ist dicht punktiert, die Stirn trägt im hinteren Teile wie bei heteropyga einen kleinen glatten Fleck. Die zehngliedrigen Fühler sind braun, der Fächer ist gelblich und beim 0’ nur so lang wie die 4 vor- hergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist dicht punktiert, aber nicht so dicht wie bei heteropyga. Die Seiten- ränder sind sehr schwach krenuliert, die Hinterecken sind stumpf- winklig, nicht abgerundet. Das Schildchen trägt jederseits der Mitte eine Gruppe von Punkten. Die Flügeldecken sind etwas quergerunzelt und nabelartig punktiert, die Rippen treten deutlich hervor. Das Pygidium ist nur in den Vorderecken matt. Es ist ziemlich dicht punktiert, wenn auch nicht so dicht wie bei hetero- pyga. Auf der Unterseite ist die Mitte glänzend, die Seiten sind matt, pruinös. Die Punktierung ist sehr weitläufig, an den Seiten etwas dichter, auf der Brust mäfsig kräftig, auf dem Abdomen sehr fein. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie das zweite, die Krallen tragen einen kräftigen, mit der Spitze etwas nach der Basis zu geneigten Mittelzahn. Die Art, welche ich von Herrn H. E. Andrewes erhielt, wurde von H. Stevens gesammelt Der genaue Fundort ist: Dejoo, North Lakhimpur (Base of Hills), Upper Assam. 26. IV. 10. Microtrichia rugifronsn. sp. Brunnea, subnitida, capite prothoraceque piceis. Capite rugoso-punctato, clypei margine medio exciso, utrinque rotundato ; antennis rufis 10-articulatis, flabello parvo; prothorace sat dense punctato, longitudine duplo latiore, medio ampliato, postice mar- ginato, lateribus subtilissime crenulatis, angulis posticis valde obtusis, fere rotundatis; scutello sparsim punctato; elytris sub- rugosis, umbilicato-punctatis, costis fere laevibus; pygidio medio- criter dense punctato, punctis brevissime setosis, margine antico opaco. Subtus, pectoris (interdum etiam abdominis) medio excepto, opaca, sparsim punctata, pectore longitudinaliter canaliculato ; articulo primo tarsorum posticorum secundo breviore, unguibus dente medio armatis. — Long. 20 mm. Hab.: Belgaum. H.L. Andrewes leg. Moser, Neue indische Melolonthiden. 59 Gestalt und Färbung der M. densicollis, das Halsschild jedoch nicht so dicht punktiert und hinten gerandet. Der Kopf ist grob runzlig punktiert, der Vorderrand des Clypeus tief dreieckig aus- geschnitten, jederseits gerundet. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- gliedrig, der Fühlerfächer ist klein, beim 0 nur so lang wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist ziemlich dicht, aber nicht so dicht wie bei densicollis punktiert, hinten in der ganzen Breite gerandet. Die Seiten sind bogenförmig er- weitert, die Hinterecken sehr stumpf, fast kurz abgerundet, die Seiten- ränder sind im vorderen Teile undeutlich krenuliert. Die Flügel- decken sind schwach gerunzelt, mälsig dicht grob punktiert, die Rippen sind fast glatt. Das Pygidium ist am Vorderrande matt und nicht sehr dicht mit Augenpunkten bedeckt, die äufserst winzige Börstchen tragen. Die Unterseite ist mit Ausnahme der Brustmitte, zuweilen auch der Mitte des Abdomens, matt, zer- streut punktiert. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen tragen einen rechtwinklig abstehenden Mittelzahn. Von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Microtrichia nilgirina n. sp. Fusca, supra subnitida, capite thoraceque obscurioribus. Capite rugoso - punctato, fronte medio bulbosa, clypeo margine reflexo,, medio exciso; antennis brunneis 10 -articulatis, flabello ovato ; prothorace mediocriter dense, lateraliter densius punctato, “ medio rotundato-ampliato, lateribus subtilissime crenulatis, angulis posticis valde obtusis; scutello punctato, medio laevi; elytris sub- rugosis, umbilicato-punctatis, punctis brevissime setosis, costis indistincetis; pygidio sat crebre umbilicato - punctato. Subtus, medio excepto, opaca, pruinosa, laxe, lateraliter densius punctata, punctis setiferis, pectoris lateribus tenuiter cinereo-pilosis; tarsis postieis articulo primo abbreviato, unguibus medio dentatis. — Long. 15—17 mm. Hab.: Nilgiri Hills. H. L. Andrewes leg. Die Art ist von M. rugifrons durch die dünn behaarten Brust- seiten unterschieden. Der Kopf ist runzlig punktiert, die Stirn in der Mitte quergewulstet, der Vorderrand des Clypeus ist auf- gebogen, in der Mitte flach dreieckig ausgeschnitten. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der ovale Fächer ist beim O7 nur so lang wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, an den Seiten dichter. Es ist breiter als lang, in der Mitte bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind schwach krenuliert, die Hinterecken sehr stumpf. Das Schildchen zeigt eine mehr oder weniger deutliche glatte 60 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Mittellinie. Die Flügeldecken sind schwach gerunzeit, nabelartig punktiert, jeder Punkt ist mit einer kurzen Borste versehen. Die Rippen sind nur sehr undeutlich. Das Pygidium ist mälsig dicht mit beborsteten Nabelpunkten bedeckt, der Vorderrand ist matt, pruinös. Auf der Unterseite sind die Mitte von Brust und Ab- domen glänzend und zerstreut punktiert. Auf den matten, prui- nösen Seiten stehen die Punkte enger und tragen auf der Brust und dem vorletzten Bauchsegment gelblichgraue Haare, auf den übrigen Bauchsegmenten Börstchen. Das erste Glied der Hinter- tarsen ist bedeutend kürzer als das zweite, fast nur halb so lang. Der Krallenzahn steht rechtwinklig in der Mitte. Von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Anomalochelan. g@. Type: BDrahmina bicolor Brsk. — Diese mit Holotrichia und Brahmina verwandte Gattung ist dadurch ausgezeichnet, dafs beim c' und ® die Krallen verschieden gebildet sind. Beim sind die Krallen am Ende gespalten, während beim $ der Krallenzahn sich nur wenig unterhalb der Mitte der Kralle befindet und recht- winklig absteht. Das & zeigt eine breite, flache Ventralfurche. Der Fühlerfächer ist beim 5 viel länger als der Stiel, beim 2 nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zu- sammen. Drahmina bicolor wurde von Brenske nach einem einzelnen o7 beschrieben und wegen der gespaltenen Krallen zu Drahmina ge- stellt. Die Type, aus der Candezeschen Sammlung, soll angeblich von Cochinchina stammen, doch ist der Fundort wahrscheinlich falsch. Mir liegt die Art in grofser Anzahl aus der Andrewesschen Sammlung von den Nilgiri Hills vor. Die Krallenspaltung ist beim 5 bald enger, bald weiter, und scheint es, dafs diese Art im Begriff ist, neue Arten zu bilden. Hierfür spricht der Um- stand, dafs bei Exemplaren von Belgaum der Forceps verschieden ist, indem die Forcepsparameren an der Aufsenseite dreieckig er- weitert sind. Bei allen vorliegenden Exemplaren von Belgaum sind auch die Krallen beim 5 an der Spitze breit gespalten, während ich sonstige Unterschiede von Exemplaren von den Nilgiri Hills nicht finde. Ich nenne die Lokalform von Belgaum belgaumensis n. subsp. — Bei Madura hat sich eine Form gebildet, die bereits als neue Art angesprochen werden kann und die ich nachfolgend beschreibe. Anomalochela curvidens n. sp. Flava, nitida, capite, prothorace, scutello pedibusque, femori- bus exceptis, rufo-fuscis. Capite dense subrugoso-punctato, clypeo haud sinuato; antennis 10-articulatis, Nabello maris elongato ; Moser, Neue indische Melolonthiden. 61 prothorace mediocriter dense punctato, lateribus erenulatis; scutello sparsim subtilissime punctulato; elytris subtiliter punctatis, anguste nigro-marginatis; pygidio laxe punctulato ; pectore flavo-piloso, abdomine medio remote, lateraliter parum densius punctato ; articulo primo tarsorum posticorum secundo paulo longiore, calcare majore tibiarum posticarum maris valde curvato; unguibus maris fissis, feminae parum infra medium dentatis. — Long. 15—18 mm. Hab.: Madura. Etwas gröfser als A. bicolor, von gleicher Färbung. Das Halsschild ist weniger dicht punktiert als bei bicolor, bei keinem der vorliegenden Exemplare mit Andeutung einer glatten Mittel- linie. Die Punktierung der Flügeldecken ist ein wenig feiner als bei bicolor. Während beim 5 der letzteren Art der grölsere Sporn der Hinterschienen kaum merklich gebogen ist, ist er beim od’ von curvidens stark gekrümmt. Die Krallen sind beim o’ an der Spitze sehr eng gespalten und ist der Endzahn der kräftigere. Beim 2 ist der gröfsere Sporn der Hinterschienen ebenso wie bei bieolor 2 schwach gekrümmt. Die Krallen tragen beim $ etwas unterhalb der Mitte einen rechtwinklig abstehenden Zahn. Das letzte Abdominalsegment ist beim 2 nicht so eng punktiert wie bei bicolor 2, sondern trägt nur einige schwache Punkte. Brahmina pilifrons n. sp. Supra picea, nitida, subtus fulva. Capite remote grosse punctato, punctis flavo -pilosis, clypeo margine reflexo, medio breviter exciso; antennis rufis 10-articulatis, Habello ovato; pro- thorace medio sparsim, lateraliter densius fortiter umbilicato- punctato, longitudine duplo latiore, lateribus subcerenulatis, angulis posticis obtusis, anticis parum porrectis, margine antico flavo- ciliato ; scutello utringue laxe punctato; elytris subrugosis, um- bilicato -punctatis, punctis setiferis; pygidio fulvo mediocriter dense umbilicato-punctato. Subtus nitida, medio remote, latera- liter paulo densius punctata, punctis setosis; articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine aequali, unguibus fissis. — Long. 15 mm. Hab.: Burma (Maymyo). H.L. Andrewes leg. VI. 10. Die Oberseite ist schwärzlich, glänzend, Pygidium und Unter- seite sind gelbbraun. Der Kopf ist weitläufig mit grofsen Nabel- punkten bedeckt, die abstehende gelbe Borstenhaare tragen. Der Rand des Clypeus ist etwas aufgebogen, in der Mitte kurz drei- eckig ausgeschnitten. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fühlerfächer ist oval, beim od so lang wie die 5 vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen, beim 2 etwas kürzer. Das Halsschild ist mit groben Nabelpunkten auf dem Discus sehr 62 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. zerstreut, an den Seiten dichter bedeckt. Es ist in der Mitte schwach bogenförmig erweitert, die Hinterecken sind sehr stumpf, die Vorderecken ein wenig vorgezogen, die Seitenränder schwach krenuliert, der Vorderrand ist mit aufrecht stehenden gelben Haaren besetzt. Das Schildchen trägt beiderseits der Mitte einige Punkte. Die Flügeldecken sind gerunzelt, nabelartig punktiert und gelblichgrau beborstet. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, die kurze Borsten tragen, die nach dem Hinterrande zu etwas länger werden. Die Unterseite ist glänzend, in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten dichter punktiert. Auf den Seiten tragen die Punkte gelbliche Borstenhaare, die auf der Brust länger sind wie auf dem Abdomen. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge, die Krallen sind an der Spitze gespalten. Beide Krallenzähne sind von gleicher Länge, doch ist der Endzahn schwächer. Von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Brahmina assamensis n. Sp. B. chinensi Brsk. similis. Brunnea, supra nitida, capite pro- thoraceque piceis. Capite dense punctato, clypeo medio profunde sinuato; antennis brunneis 10-articulatis; prothorace dense punc- tato, parum post medium ampliato, angulis posticis valde obtusis, lateribus subtilissime crenulatis; scutello utringue punctato; elytris rugulosis, umbilicato-punctatis; pygidio mediocriter dense punctato, margine antico opaco. “Subtus medio nitido, remote punctato,, lateribus opacis, pruinosis; articulo primo tarsorum posticorum secundo vix breviore. — Long. 16 mm. Hab.: Assam (Cachar). Die Art ist der BD. chinensis Brsk. in Gröflse, Gestalt und Färbung sehr ähnlich, Kopf und Halsschild sind schwarzbraun, die Flügeldecken braun. Auf Kopf und Halsschild sind die Punkte gröfser und nicht so dicht gestellt wie bei chinensis. Das Kopf- schild ist in der Mitte noch tiefer bogenförmig ausgebuchtet. Das Halsschild hat ungefähr dieselbe Gestalt wie bei chinensis, am Hinterrande findet sich jederseits ein abgesetzter Randwulst. Auf dem Schildchen sind die Mitte und der Hinterrand glatt. Die Flügeldecken sind gerunzelt und nabelartig punktiert, ähnlich wie bei chinensis, auf dem Pygidium stehen die Punkte enger wie bei letzterer Art. Die Unterseite ist in der Mitte glänzend und zer- streut punktiert, die Seiten sind matt, pruinös. Das erste Glied der Hintertarsen ist kaum merklich kürzer als das zweite. Die Krallen sind gespalten, aber die beiden Zähne sind nicht parallel, sondern der obere ist von seiner Mitte an nach der Basis zu ge- bogen, ähnlich wie bei chinensis. Moser, Neue indische Melolonthiden. 63 Brahmina simlanan. Sp. Brunnea, nitida, capite prothoraceque piceis. Capite fortiter punctato, flavo -piloso, clypeo antice parum attenuato, margine antico valde reflexo, haud emarginato; antennis fulvis 10 - arti- eulatis; prothorace laxe punctato, longitudine latiore, medio rotundato -ampliato, angulis posticis subrotundatis, marginibus omnibus flavo-cinereo-ciliatis; scutello sparsim punctato, punctis setosis; elytris rugoso-punctatis, punctis breviter cinereo-pilosis ; pygidio aciculato - punctato, punctis piliferis. Subtus pectore einereo-hirto, abdomine (in mare medio excepto) sat dense punctato et breviter piloso; tarsis posticis articulo primo abbreviato. — Long. 12 mm. Hab. : Simla. Diese Art ist durch die Bildung des Clypeus ausgezeichnet, welche ähnlich ist, wie bei Oryphaeobius brunneus Krtz. Wenn ich die Art nicht als Chryphaeobius beschreibe, so geschieht es, weil bei der mannigfachen Clypeusbildung, die die Gattung Drahmina aufweist, ich vorläufig nicht entscheiden kann, ob die von Brenske eingezogene Gattung Uryphaeobius eine Berechtigung hat. Die Färbung ist braun, Kopf und Halsschild sind schwarz- braun. Der Kopf ist grob, jedoch nicht dicht punktiert, die Punkte tragen gelbliche Haare. Der Clypeus ist nach vorn nur wenig verjüngt, der Vorderrand ist in der Mitte nicht ausgebuchtet und stark aufgebogen, so dafs der Clypeus tief ausgehöhlt er- scheint. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 0’ fast so lang, wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, beim 2 kürzer. Das Halsschild ist in der Mitte bogenförmig erweitert, sehr weitläufig punktiert, ringsum lang gelblich bewimpert. Die Punktierung des Schildchens ist nadel- rissig, die Punkte sind beborstet. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert, ohne Rippen und kurz anliegend grau behaart. Das Pygidium ist mit nadelrissigen Punkten bedeckt, welche kurze graue Haare tragen. Die Brust ist dicht grau behaart, das Ab- domen ist beim 5 in der Mitte fast glatt, an den Seiten ziem- lich dicht punktiert, während beim $ auch die Mitte des Abdomens ebenso wie die Seiten punktiert ist. Alle Punkte sind kurz grau behaart. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen sind an der Spitze gespalten und ist der Endzahn der längere. Brahmina carinifrons n. sp. 2. B. Donckieri Brsk. affınis. Fulva, nitida, capite pro- thoraceque rufo-Navis. Capite, fronte transversim carinata, fortiter remote punctata, punctis setosis, c]ypeo fere laevi, margine antico 64 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. reflexo, medio emarginato; antennis flavis 10-articulatis; prothorace laxe punctato, longitudine multo latiore, medio rotundato- ampliato, lateribus subtilissime crenulatis; scutello, basi excepto, punctato; elytris subrugoso - punctatis, haud costatis,, breviter pilosis;; pygidio remote punctato, punctis piliferis. Subtus pectore fiavo-cinereo-piloso, abdomine medio fere laevi, lateribus punctatis, punctis setosis; articulo primo tarsorum posticorum secundo bre- viore. — Long. 10 mm. Hab. : Bengal. Durch die Bildung des Clypeus und die gekielte Stirn gehört die Art in die Verwandtschaft der B. Donckieri Brsk. Die Färbung ist hell bräunlichgelb, Kopf und Halsschild sind dunkler und mehr rötlich gefärbt. Die Stirn ist in der Mitte kräftig quergekielt, zerstreut grob punktiert, die Punkte sind kurz beborstet. Der Clypeus ist fast glatt, sein Vorderrand stark aufgebogen und in der Mitte ausgebuchtet. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 2 so lang wie die vier vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist bedeutend breiter als lang und zerstreut punktiert. Einige Punkte tragen abstehende Borstenhaare. Die Seitenränder des Halsschildes sind schwach krenuliert. Auf dem Schildchen ist die Basis punktfrei. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert und kurz abstehend gelblich behaart. Die Punktierung des Pygidiums ist sehr weitläufig und trägt jeder Punkt ein graues Haar. Die Brust ist gelblichgrau behaart, das Abdomen in der Mitte fast glatt, an den Seiten mit kurz behaarten Punkten besetzt. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen sind am Ende gespalten und ist von den beiden Zähnen der Endzahn länger und etwas schmaler. Brahmina perakensisn. sp. 2. Supra castanea, nitida, capite prothoraceque obscurioribus, subtus flava. Capite sparsim punctato, clypeo medio subtilissime ermarginato ; antennis brunneis 10-articulatis, fabello dilutiore ; prothorace sat remote punctato, lateribus crenulatis; scutello sparsim punctulato; elytris mediocriter dense fortiter punctatis, ecostatis; pygidio laxe punctato. Subtus medio fere laevi, lateri- bus punctatis, punctis breviter pilosis; tarsis posticis articulo primo secundo vix breviore. — Long. 10 mm. Hab.: Malacca (Perak). Doherty leg. Der B. himalayica Brsk. ähnlich, doch in der Skulptur sehr verschieden. Die Oberseite ist kastanienbraun, die Mitten von Kopf und Halsschild sind schwarzbraun, die Unterseite ist gelb. Der Kopf ist zerstreut punktiert, der Vorderrand des Clypeus Moser, Neue indische Melolonthiden. 65 kaum merklich ausgebuchtet. Die braunen Fühler sind zehn- gliedrig, der hellere Fächer ist beim 2 so lang wie die 5 vor- hergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei Aimalayica, in der Mitte mehr er- weitert, ziemlich zerstreut punktiert. Die Seitenränder sind krenuliert. Auf dem Schildchen stehen die Punkte weitläufig. Die Punktierung der Flügeldecken ist kräftig, die Punkte stehen mälsig dicht, Rippen sind nicht vorhanden. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig punktiert. Die Unterseite zeigt in der Mitte nur sehr zerstreut stehende feine Punkte, an den Seiten ist die Punktierung dichter und gröber und sind die Punkte hier kurz gelblich beborstet. Das erste Glied der Hintertarsen ist kaum merklich kürzer als das zweite. Die beiden Zähne am Ende der Kralle sind bei dem vorliegenden Exemplar an den Vorder- und Mitteltarsen von gleicher Länge, an den Hintertarsen ist der End- zahn der längere und der Winkel zwischen beiden Zähnen ist etwas grölser als bei den übrigen Krallen. Brahmina macrophyllan. sp. cf. Fulva, nitida, capite prothoraceque piceis, flavo-pilosis. Capite fortiter punctato, fronte rugosa, clypeo margine antico reflexo, subtilissime sinuato; antennis brunneis 10 -articulatis, flabello obscuriore, curvato, stipite longiore ; prothorace sat remote aciculato-punctato, lateribus subcrenulatis ; scutello utrinque punc- tato; elytris subrugosis, fortiter punctatis, ecostatis, post basin sparsim pilosis; pygidio laxe punctato. Subtus pectore flavo- piloso, abdomine medio fere laevi, lateribus sparsim punctatis, punctis setosis; articulo primo tarsorum posticorum secundo parum breviore, unguibus fissis, dente anteapicali parvo. — Long. 9 mm. Hab.: Madura. Eine durch die langen Fühler beim 5 (2 unbekannt) und die Bildung der Krallen ausgezeichnete Art. Die Färbung ist gelbbraun, Kopf und Halsschild sind schwarzbraun. Letztere, sowie die Basis der Flügeldecken tragen eine lange dünne gelbe Behaarung. Der Kopf ist grob punktiert, die Stirn runzlig, der aufgebogene Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich ausge- buchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist dunkler, gekrümmt, länger als der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich weitläufig nadelrissig punktiert, seine Seitenränder sind schwach krenuliert. Das Schildchen trägt jederseits der Mitte einige grobe Punkte. Die Flügeldecken sind gerunzelt und grob punktiert, Rippen sind kaum zu erkennen. Die Punktierung des Pygidiums ist sehr weitläufig. Die Brust ist gelb behaart, die Mitte des Abdomens mit Ausnahme der beiden letzten Bauch- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft I. B) 66 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. segmente fast glatt. Letztere und die Seiten sind mit kurz gelb behaarten Punkten besetzt. Das erste Glied der Hintertarsen ist ein wenig kürzer als das zweite, von den beiden Zähnen am Ende der Kralle ist der innere sehr klein, der Endzahn lang. Brahmina lutean. sp. f. Lutea, nitida, capite rufo-brunneo. Capite mediocriter dense fortiter punctato, clypeo sat brevi, margine reflexo, haud emarginato ; antennis flavis 10-articulatis; prothorace scutelloque laxe punctatis, illo margine antico flavo-ciliato; elytris fortiter punctatis, costarum punctis remote positis; pygidio subrugoso, umbilicato-punctato. Subtus pectore tenuiter flavo-piloso, abdomine medio sparsim, lateraliter densius punctato; articulo primo tar- sorum posticorum secundo breviore. — Long. 11 mm. Hab.: Himalaya. Bräunlichgelb, der Kopf rotbraun. Letzterer ist mälsig dicht und grob punktiert, der Clypeus ist ziemlich kurz, sein Vorder- rand aufgebogen und nicht ausgerandet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 5 so lang wie die 6 vor- hergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang und mälfsig dicht punktiert. Es ist in der Mitte etwas bogenförmig erweitert, Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, der Vorderrand ist weitläufig mit aufrecht stehenden gelben Haaren besetzt. Das Schildchen ist zerstreut und fein punktiert. Auf den Flügeldecken sind die Punkte ziem- lich kräftig und stehen auf den deutlich hervortretenden Rippen weitläufiger wie in den Zwischenräumen. Das Pygidium ist etwas runzlig und nicht dicht mit Nabelpunkten bedeckt. Die Brust ist dünn gelb behaart, das Abdomen in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten dichter nabelartig punktiert. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen sind am Ende gespalten, beide Zähne sind gleichlang, doch ist der innere Zahn viel kräftiger als der Endzahn. Brahmina elongatan. sp. cd. Elongata, lutea, nitida. Capite, vertice subcarinato, fronte subrugoso-punctata, fHavo-setosa, clypeo haud crebre punc- tato, medio haud emarginato; antennis flavis 10-articulatis; pro- thorace mediocriter dense punctato, lateribus antice parum ex- planatis, angulis posticis obtusis, anticis rectangulis, parum por- rectis; scutello laxe punctulato, basi laevi; elytris sat dense fortiter punctatis; pygidio umbilicato-punctato. Pectore tenuiter flavo-piloso, abdomine medio fere laevi, lateribus densius punctatis, Moser, Neue indische Melolonthiden. 67 punctis breviter pilosis ; tarsis postieis articulo primo abbreviato. — Long. 12 mm. Hab.: Himalaya. Von länglicher paralleler Gestalt, schmutziggelb. Die Stirn ist runzlig punktiert und beborstet, der Scheitel schwach gekielt. Der Clypeus ist nicht besonders dicht punktiert, sein Vorderrand ist nicht ausgebuchtet. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 5 so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die rechtwinkligen Vorderecken etwas vorgezogen und sind die Seitenränder an den Vorderecken schwach lappenförmig aufgebogen. Das Schildchen ist zerstreut punktiert. Auf den Flügeldecken ist die Punktierung ziemlich dicht und kräftig und tritt aufser der Nahtrippe die in der hinteren Hälfte verbreiterte, etwas”weitläufiger punktierte zweite primäre Rippe sehr deutlich hervor. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt. Die Brust ist dünn gelblich behaart, das Abdomen in der Mitte fast glatt, an den Seiten weitläufig nabelartig punktiert und kurz gelblich behaart. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die beiden Krallenzähne sind ungefähr von gleicher Länge, der Endzahn ist etwas schwächer. Brahmina burmanican. Sp. Brunnea, supra nitida. Capite fortiter punctato , clypeo parum emarginato; antennis flavis 10-articulatis, flabello sat parvo; prothorace scutellogue mediocriter dense fortiter punctatis; elytris subrugosis, umbilicato-punctatis, costis obsoletis; pygidio sat crebre punctato, margine antico opaco. Subtus sparsim punctata, medio laevi, lateribus opacis; articulo primo tarsorum posticorum abbreviato. — Long. 12 mm. Hab.: Burma (Teinzo). Fea leg. Die Art ist der 3. Cardoni Brsk. ähnlich, aber durch den viel facher ausgerandeten Clypeus und das verkürzte erste Glied der Hintertarsen verschieden. Die Färbung ist braun, die Ober- seite ist glänzend. Der Kopf ist grob und dicht punktiert, auf dem Clypeus stehen die Punkte ein wenig weitläufiger und ist sein Vorderrand flach ausgebuchtet. Die gelben Fühler sind zehn- gliedrig, der Fächer ist kaum so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist in der Mitte mälsig dicht, an den Seiten etwas dichter mit Augenpunkten be- deckt, die Seitenränder sind in der vorderen Hälfte schwach krenuliert. Zuweilen zeigt sich auf dem Halsschild im hinteren Teile eine undeutliche glatte Mittellinie. Die Flügeldecken sind 5* 68 - Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. schwach gerunzelt und nabelartig punktiert, die schwachen Rippen sind ein wenig glätter. Das Pygidium ist ziemlich dicht mit, Nabelpunkten bedeckt, sein Vorderrand ist matt. Die Unterseite, welche heller als die Oberseite gefärbt ist, ist in der Mitte glänzend und zerstreut punktiert, an den Seiten matt, und stehen hier die nabelartigen, äufserst kurz beborsteten Punkte dichter. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen sind am Ende gespalten und sind beide Zähne ungefähr von gleicher Länge. Brahmina callosifrons n. sp. 2. DB. burmanicae similis. Brunnea, nitida, pygidio abdomine femoribusque flavis. Capite fortiter punctato, vertice subcarinato, fronte post clypei suturam transversim callosa, callo medio inter- rupto, clypeo magno, medio exciso ; antennis fulvis, 10-articulatis; prothorace mediocriter dense Sumtien punctato, Iovkemihrs emlas. antice parum explanatis; scutello sparsim punctato; elytris sub- rugosis, umbilicato-punctatis, costis obsoletis; pygidio sat dense punctato. Subtus nitida, medio remote, er densius punctata, pectoris lateribus tenuiter flavo - pilosis; tarsis posticis articulo primo secundo breviore. — Long. 12 mm. Hab.: Tenasserim. Fea leg. Der B. burmanica ähnlich, aber durch andere Skulptur des Kopfes und abweichende Färbung der Unterseite leicht unter- schieden. Die Oberseite ist braun, glänzend, der Kopf ist grob punktiert, der Scheitel glatt. Die Stirn fällt steil ab, so dafs ihr Hinterrand schwach gekielt erscheint. Hinter der Clypeusnaht befindet sich ein in der Mitte unterbrochener Querwulst. Der Clypeus ist so lang wie die Stirn, in der Mitte dreieckig aus- geschnitten, beiderseits gerundet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 2 so lang wie die 5 vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mälsig dicht grob punktiert, die Seitenränder sind krenuliert und im vorderen Teile ein wenig lappenförmig aufgebogen. Das Schildchen ist zerstreut punktiert. Die Flügeldecken sind etwas gerunzelt und mit nabelartigen Punkten bedeckt, die Rippen sind nur schwach bemerkbar. Das Pygidium ist ziemlich dicht nabelartig punktiert. Die Unterseite ist glänzend, Abdomen und Schenkel sind gelb. Die Mitte ist zerstreut, die Seiten sind dichter punk- tiert und tragen die Punkte auf den Seiten der Brust gelbliche Haare. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen sind am Ende gespalten und beide Zähne von gleicher Länge. Moser, Neue indische Melolonthiden. 69 Megistophylla Andrewesin. sp. cd. Rufo-flava, nitida. Capite grosse punctato, vertice cari- nato, celypei sutura parum elevata, clypeo rotundato, haud emar- ginato; antennis 10-articulatis, flabello valde elongato, curvato, 8-articulato ; prothorace dense punctato, longitudine latiore, paulo post medium rotundato-ampliato, angulis posticis breviter rotun- datis; scutello remote punctato, medio laevi; elytris sat dense punctatis, costa suturali fere impunctata excepta, haud costatis; pygidio laxe subtiliter punctulato. Subtus pectore dense flavo- villoso, abdomine fere laevi; articulo primo tarsorum posticorum longitudine secundo aequali, unguibus parum infra medium den- tatis. — Long. 22 mm. Hab.: Burma (Maymyo). H.L. Andrewes leg. V.10. Die Art, von der nur männliche Exemplare vorliegen, ist gelbrot gefärbt, das Abdomen ist etwas heller. Der Kopf ist grob, auf der Stirn schwach runzlig punktiert, der Scheitel ist gekielt, die Clypeusnaht ein wenig erhaben, der etwas aufgebogene Vorderrand des Clypeus in der Mitte kaum merklich ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der lange Fächer besteht aus 8 Gliedern, von denen das erste bedeutend kürzer ist als die übrigen, das zweite Glied des Stieles ist innen dornförmig aus- gezogen. Das Halsschild ist dicht punktiert, am Vorderrande am dichtesten. Die Seiten sind etwas hinter der Mitte bogenförmig erweitert, die stumpfen Hinterecken sind kurz abgerundet. Das Schildehen zeigt eine glatte Mittellinie. Die Flügeldecken sind ziemlich dicht mit Nabelpunkten bedeckt, die Nahtrippe zeigt nur einige vereinzelte Punkte, sonstige Rippen sind nicht sichtbar. Das Pygidium ist weitläufg und fein punktiert. Die Brust ist gelb behaart, das Abdomen nur mit vereinzelten feinen Punkten versehen, bei einigen Exemplaren mit Längsfurche, meist aber nur mir Längseindruck auf den beiden letzten Bauchsegmenten. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge, der Krallenzahn steht ein wenig unterhalb der Mitte. Megistophylla heptophyllan. sp. d'. Rufo-flava, nitida. Capite dense punctato, vertice cari- nato, clypeo medio parum emarginato; antennis 10 - articulatis, flabello 7-articulato, articulo primo valde abbreviato ; prothorace dense punctato, linea media indistincta laevi; scutello utrinque punctato; elytris sat crebre punctatis, costa suturali excepta, ecostatis; pygidio mediocriter dense punctato. Pectore fulvo- piloso, abdomine sparsim, postice densius punctato, punctis flavo- setosis; tarsis postieis articulo primo secundo parum breviore, unguibus medio dentatis. — Long. 15 mm. Hab.: Burma (Maymyo). H.L. Andrewes leg. V. 10. 70 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Die Art, welche bedeutend kleiner ist als M. Andrewesi, ge- hört trotz des abweichenden Fühlerfächers gleichfalls zur Gattung Megistophylla. Sie ist gelbrot gefärbt, glänzend. Der Kopf ist dicht punktiert, der Scheitel gekielt, die Clypeusnaht markiert sich deutlich als dunkle Linie, der Vorderrand des Clypeus ist aufgebogen und in der Mitte schwach ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der lange Fächer des o’ besteht aus 7 Gliedern, doch ist das erste Fächerglied nur sehr kurz. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei Andrewesi, aber seitlich nicht so stark bogenförmig erweitert. Die Oberseite ist gleichfalls eng punktiert und stehen die Punkte im vorderen Teile dichter. Eine glatte Mittellinie ist undeutlich zu erkennen. Das Schildchen ist am Rande und in der Mitte glatt. Die Flügeldecken sind ziemlich dicht punktiert, Rippen sind aufser der weitläufig punk- tierten Nahtrippe nicht vorhanden. Das Pygidium ist nabelartig punktiert. Die Brust ist lang und dicht gelb behaart, das Ab- domen zerstreut, auf den beiden letzten Bauchsegmenten dichter punktiert, die Punkte sind gelb beborstet. Das erste Glied der Hintertarsen ist nur sehr wenig kürzer als das zweite, die Krallen tragen in der Mitte einen rechtwinklig abstehenden Zahn. Ebenso wie die vorhergehende Art von Herrn H. E. Andrewes erhalten. Aus der Ichneumonologie. (Hym.) (Erste Fortsetzung.) Von K. Pfankuch, Bremen. Mit 2 Textfiguren. Vorschläge behufs Einheitlichkeit in der Nomenklatur. In neuerer Zeit sind mehrfach Versuche unternommen worden, eine Übereinstimmung in der Nomenklatur der äufseren Körper- teile zwischen den Familien der Hymenopteren zu schaffen, indes leider mit nur geringem Erfolge. So hat Claude Morley in einer im Jahre 1909 in den Trans. Ent. Soc. London erschienenen kleinen Arbeit (A description of the Superior Wing of the Hymeno- ptera, with a view to giving a simpler and more certain Nomen- clature to the Alary System of Jurine) Vorschläge gemacht, , wie die Aderung im Vorderflügel der Hautflügler einfacher und ein- heitlich zu benennen sei. Ich will auf diese interessante Arbeit hier nicht weiter eingehen. Da ich indes dem Bestreben Morleys Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. rl sehr sympathisch gegenüberstehe, so möchte ich denjenigen Ento- mologen, die sich speziell dem Studium der echten Schlupfwespen (Ichneumonidae) widmen, einige Vorschläge rein praktischer Natur unterbreiten und ihnen dieselben als einen wünschenswerten Schritt zur Einheitlichkeit in der Nomenklatur zur Annahme empfehlen. 1. Das mittlere Feld des Mittelsegmentes ist bekanntlich von Wesmael als areola superomedia bezeichnet worden (s. Tentamen, 1844, Tafel. C. G. Thomson hat in seinen Opusc. ent. dafür den kurzen Ausdruck areola eingesetzt (Heft 5, p. 458). Nun ist der Name areola bereits 1829 von Gravenhorst als Bezeichnung für die kleinste der hinter dem Radius liegenden Cubitalzelle ver- geben und bis heute allgemein beibehalten worden. Nimmt man nun den Thomsonschen Namen areola als Benennung für das Mittelfeld des Mittelsegmentes mit auf, so hätte man somit in der Nomenklatur zweimal den Ausdruck areola und wäre genötigt, jedesmal bei einer Beschreibung anzugeben, welche areola gemeint ist (ob alae areola oder areola metathoracis usw.). Das ist un- praktisch. Entweder geht man in der Benennung des Mittelfeldes des Mittelsegmentes auf den alten Namen area (statt areola) supero- media zurück oder — da derselbe etwas lang und ein kurzer, knapper Ausdruck bei der sehr häufigen Erwähnung dieses Feldes recht am Platze ist — man wählt einen neuen. Ich schlage vor, das mittlere Feld des Mittelsegmentes kurz die area media, auf deutsch: das Mittelfeld, zu benennen. Bei den Apiden ist diese Bezeichnung für dieses Feld auch gebräuchlich. 2. Das hinter der area media liegende Feld ist nach Wesmäel die areola posteromedia. In nebenstehender Figur ist es mit p be- zeichnet. Seitlich davon liegen die areolae postero- intermediae (pi). Thomson gebraucht in seinen Opusc. ent. (Heft 5, p. 458) dafür die Bezeich- nungen area petiolaris und areae internae. Ich weils nicht, weshalb er die Wesmaelschen Bezeichnungen geändert hat. Die Folge davon ist, dafs ein Teil der Ichneumonologen die Wesmaelsche Nomen- klatur. ein anderer die Thomsonsche anwendet. Das ist nicht vorteilhaft und praktisch. Nun ist bei den echten Schlupfwespen die area (statt areola) posteromedia (— area petiolaris Thoms.) in den meisten Fällen gar nicht ausgebildet, indem die trennenden Längs- leisten fehlen oder unvollkommen sind. Es entsteht dann ein Raum, der zumeist bis zu den Ecken!) (angulis) reicht (a). Ich schlage vor, dieses ganze Feld mit dem Ausdruck area post- !) Diese praktische Bezeichnung ist von Prof. Krieger eingeführt worden (Z. Hym. Dipt. 1905). 72 Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. media, auf deutsch : hinteres Mittelfeld, zu benennen. Ist dieser Raum jedoch geteilt (dreiteilig), so mag das in der Mitte liegende Feld die Thomsonsche Bezeichnung area petiolaris behalten. Die area postmedia ist in manchen Fällen nur klein, wie z. B. bei der Gattung Mesoleius und deren Verwandten, in anderen da- gegen grols und breit entwickelt (z. B. bei Cteniscus, Tryphon, Opheltes). Nicht selten ist sie mit der area media, oder auch nur die area petiolaris allein mit der area media, verschmolzen und beide Felder der Länge nach vertieft (z. B. Stilpnini; Campoplex, Eulimneria). 3. Zu der area postmedia treten manchmal die weiter seitlich liegenden Felder hinzu, die von Wesmael als areolae posteroexternae (in Fig. 2 pe), von Thomson als areae externae benannt worden sind. Dann erscheint der hintere Teil des Mittelsegmentes als ein einziger, mehr oder minder grolser Raum, der von dem vorderen Teile durch eine bogenförmige Leiste abgetrennt ist. Dieses Feld erstreckt sich somit von einer Hinterhüfte zur anderen. Thomson bezeichnet dasselbe kurz mit dem Ausdruck area postica (Opuse. ent. p. 459), auf deutsch: das Hinterfeld. Schmiedeknecht wendet diese Be- zeichnung in seinen Opusc. ichneum. auch häufig an. Ich halte diese Benennung für gut und praktisch und möchte sie beibehalten wissen (Arten von Microcryptus und Phygadeuon, viele Pimplinae, Perilissus u. a.). Bisweilen nimmt die area postica eine auffallende Richtung am Mittelsegmente ein; Schmiedeknecht bezeichnet sie dann als ‚abschüssigen Raum“ (Microcryptus, Phygadeuon). 4. Die echten Schlupfwespen haben bekanntlich 2 Discoidal- oder rücklaufende Adern. Nun ist die erste Discoidalader mit der Cubitalquerader zu einer Ader verschmolzen, welche Ver- bindung den Namen Discocubitalader erhalten hat. Die Stelle, an welcher beide zusammenstofsen, ist nur dann erkennbar, wenn der Ramellus vorhanden ist, sonst ist es unmöglich, die Ausdehnung der ersten rücklaufenden Ader anzugeben. Es ist daher richtiger und praktischer, die Bezeichnung „erste rück- laufende Ader“ fallen zu lassen und die zweiterücklaufende Ader, die bekanntlich aus der Spiegelzelle oder bald unterhalb des Radius nach hinten entspringt, kurz als rüeklaufende Ader zu bezeichnen. Schmiedeknecht hat solches in seinen Opusec. ichneum. bereits mehrfach getan. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 7ia\ Meine Höhlenexkursionen ım kroatischen Montangebiet. Von Vietor Stiller, Agram. IV. In den gebildeten Kreisen Agrams erregte es nicht geringes Aufsehen, als die Lokalblätter Nachricht von neuentdeckten Tropf- steinhöhlen bei Lokve brachten, in denen sich mehrere wohlerhaltene Schädel nebst sonstigen Knochen vom Höhlenbären (ursus spelaeus) vorfanden. Die Worte dieser kurzen Notiz hatten Zauberklang. Sie entrückten den Leser der Gegenwart und versetzten seine Phantasie in ferne, längstentschwundene Zeiten: in den Karst des Diluviums! Wie bei unvermitteltem Bilderwechsel im Bioskop werden unsere Gedanken auf eine Zeitperiode der Erde gerichtet, die — Jahrtausende hinter uns — die Herrschaft des Menschen noch nicht kannte. Die Tierknochen ergänzt unsere Vorstellung mit Fleisch und Haut, mit Kraft und bösfunkelnden Augen und weitergrübelnd sucht der menschliche Geist den dieserart ins Leben gerufenen greulichen Gegner unserer Vorfahren unwillkürlich im Rahmen seiner damaligen urwüchsigen Umgebung. Die in Mehrzahl gefundenen Schädel lassen nicht nur auf häufiges Vorkommen des Höhlenbären als auch darauf schliefsen, dafs zu jener Zeit schon weiter, auch von anderen Säugetieren reichbelebte Wälder den Karst bedeckten. Die Terrainformationen werden in den Hauptzügen den heutigen jedenfalls schon vollkommen ähnlich gewesen sein. Doch wer damals den „Risnjak“ bestieg — er mag sich gedreht und gewendet haben nach allen Himmelsrichtungen — sah weder das silberne Band einer Landstrafse noch den Erzstrang der Eisenbahn und nicht Hütte oder Haus unterbrach das grüne Dunkel des Urwaldes, der Berge und Täler bedeckte. Der Eigenheit unserer Kalkalpen entsprechend ragten dafür gröfsere, charakteristisch zerklüftete Kuppen und Steinkegel aus dem dunklen Schatten und auch einzelne abgestorbene, oder vom Blitz verstümmelte Baumriesen, die kahl und geborsten hie und da in die Höhe ragten, dürften für malerische Abwechslung des Landschaftsbildes gesorgt haben. Wo heute das freundliche Dörfchen Lokve liegt: ganz unten, von Höhen umgeben, hatte jedenfalls Wasser die Oberherrschaft. Schüchterne Rehe, die der Karst nebst dem blutgierigen Urwolf (canis spelaeus) im Diluvium gewifs zahlreich beherbergte, suchten Erfrischung im kühlen, von Weiden umgebenen Nafs, welches 74 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. ihnen vielleicht auch mehr Sicherheit vor plötzlichen Überfällen versprach als die zerklüfteten Regionen des Waldes. Zahlreiche Vögel, den unsrigen gleich, belebten die Wipfel der Bäume und glänzende Schlangen suchten warme Plätze am sonnigen Hang. Doch alles belebend, auf Bäumen und Gräsern, am Land und im Wasser, auf Fels und am Moos, selbst unter der Erde: in Höhlen und Grotten finden wir unsere Lieblinge, das bunte, uralte Volk der Insekten. — Das im allgemeinen gewils kühlere Klima der sogenannten Eiszeit konnte ihre Entwicklung nicht hemmen, ihre Lebensfreude nicht schmälern. Am „Risnjak“* lag Schnee. Bis tief herunter reichte auch im Sommer die glitzernde Decke aus Eis, welche erst viel später, unter jahrtausendlangen Liebkosungen der Sonne langsam schmolz, um Enzian, Alpenrose und Edelweils an seine Stelle treten zu lassen. Die sommerliche Schneehaube des Risnjak und seiner hohen Genossen mufls zur Schönheit der Landschaft nicht wenig bei- getragen haben. Leider hatten unsere Vorfahren zu jener Zeit für die Schönheit einer Gebirgsszenerie kein Verständnis. Selbst noch Höhlenbewohner wie Bär und Hyäne, in steter Sorge um Nahrung und immerwährender spähender Angst vor Feinden liefs sie der Selbsterhaltungstrieb im blutigen rauhen Kampf ums Dasein in der paradiesischen Landschaft gewifs nichts anderes sehen und fühlen als den Schrecken der Wildnis. Während der.an Sinn und Wesen dem heutigen so unglaublich weit zurückstehende diluviale Mensch noch im schwersten Ent- wicklungskampfe lag, zeigte die Insektenwelt schon ganz die heutige Vollkommenheit; flog, kroch, lief und sprang, zirpte und summte gerade so wie jetzt. Kein Wunder — ihre Urahnen finden wir schon hochentwickelt in der Kohlenperiode, also Jahrmillionen vor den ersten Spuren des Menschen und in Ourculionites prodromus, sowie einigen O'hrysomela und Buprestisarten der Trias haben wir sogar schon echte, rechte, wohlentwickelte Coleoptera vor uns. (Vergl. Zittel, Palaeozoologie II. B.). Die höhlenbewohnenden Säugetiere des Diluviums teilten ihre Behausungen ganz zweifellos mit Arthropoden — speziell Käfern, diesen unbewufst Wärme und Nahrung zutragend. Es mag den letzteren darum keineswegs schlechter ergangen sein als unter den heutigen Verhältnissen. Sie hatten bei entsprechender Feuchtigkeit zusagende, wenig Schwankungen unterworfene Tem- peratur, Nahrung und Frieden, lauter Umstände, welche ihnen nicht nur ein Weiterfristen ihres Daseins ermöglichten, sondern sie an den finsteren Aufenthalt sogar gefesselt haben könnten falls sie durch irgendeinen Zufall in diese Unterwelt gerieten. Stiller, Meine Höhlenexkursionen im kroatischen Montangebiet. -] Die Folge der Anpassung war vor allem Verkümmerung, zum grolsen Teil sogar völliges Abhandenkommen der Sehorgane. Wohl gab es ganz sicher schon blinde Käfer, bevor unsere Höhlen und Säugetiere da waren, doch ist es ebenso zweifellos, dafs den meisten das unbenützte Sehorgan erst durch geänderte Lebens- weise, durch ständigen Aufenthalt unzählige Generationen hindurch in ewig finsteren Räumen abhanden kam, wie es noch vorhandene rudimentäre Sehnerven bei vielen beweisen. Doch wer jemals Gelegenheit hatte, das sichere Benehmen eines solchen blinden Höhlenarthropoden zu beobachten, dessen zielbewulste Bewegungen, Ausnützen von Deckungen, sicheres Finden von Schlupfwinkeln usw. schon einmal staunend bemerkt hat, mufs die Überzeugung gewinnen, dafs andere, uns un- verständliche Sinnesorgane an Stelle der Verlorengegangenen traten, welche den Augenmangel völlig ausgleichen. Wesentlich verschieden von unentschlossenem Suchen und Herumtasten bewegt sich der Höhlenbewohner rasch und sicher: „er sieht“ trotz tiefster Finsternis und Augenlosigkeit. Ich schaue mir diese kleinen unscheinbaren Wundertiere mit den meist ungewöhnlich langen Beinen, Fühlern und Tast- haaren immer mit gröfstem Interesse an und manche stumme Frage gilt ihrem geheimnisvollen Wesen, ihrem Tun und Lassen. Da wir uns mit diesen Bemerkungen aus dem Diluvium der Gegenwart wieder zugewendet haben, besehen wir uns nun ein solches unterirdisches Arthropodenheim der Jetztzeit bei Delnice. Die eingangserwähnten neuentdeckten Lokveer Höhlen wären freilich verlockender,;, doch sind sie mir leider noch zu wenig bekannt. Ich will jedoch später einmal auf sie zurückkommen. „Spilja Pustinja‘. Um die Höhle zu erreichen — es ist nebensächlich von welcher Seite — ob von Lokve oder von Delnice, steht dem Wanderer ein entzückend schöner Weg bevor. Ist er Entomologe und will er nicht alles liegen lassen — sozusagen mit ge- schlossenen Augen dem Ziele zusteuern, so wird er gut tun, die kürzere Strecke von Delnice zu wählen. Eine Weile führt uns die von Napoleon erbaute, tadellos erhaltene Louisenstrafse. Mancher Carabe kreuzt schon hier unseren Weg und wer hat wohl genug Augen und Arme, um alle die kleinen um uns herumschwärmenden Insekten zu sehen und zu erhaschen!? An den Radabweisersteinen sitzt Byrrhus gigas und luniger und ein die Strafse hier und da von anstofsenden Wiesen trennender alter Zaun aus Stangenholz scheint Lieblings- und Tummelplatz für viele Buprestiden und Cerambyeiden zu sein. 76 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Gar oft bin ich darübergesprungen, um auch dahinter auf Wiesen- blumen sitzende Käfer zu erreichen. Wer da aber meint, dafs alles so leicht zu erblicken und bequem der Sammelflasche ein- zuverleiben ist, der täuscht sich gewaltig. Oft geht man an den meistbegehrten Sachen ahnungslos vorüber und es ist mir manches verblüffte Gesicht in Erinnerung. Ja — auch dann, wenn man das ersehnte Objekt schon erblickt, im Hut, im Netz, im Schirm oder sogar in der Hand hat, auch dann ist’s noch fraglich, ob die Beute im letzten Moment nicht doch noch entwischt ! Bei der Bahnübersetzung, wo Bahnwächterhaus Nr. 79 steht, biegen wir in den dort beginnenden Hohlweg gegen SO ein, um längs des Bahngleises schon nach wenigen Minuten ein so herr- liches Waldesparadies zu erreichen, wie es wohl selten mehr zu finden ist. Himmelhochscheinende alte Tannen und Fichten — schier endlos viele — umfangen uns mit köstlicher, erfrischender Kühle. Der spähende Blick gleitet durch Stämme und Blättergewirr, über Büsche und Wiesen, kann am blauschwarzen Hintergrund jedoch nur Fortsetzung des Hochwaldes vermuten. Allwegs gött- liche Ruhe. Selbst das Summen und Brummen schwärmender und arbeitender Insekten scheint gedämpft und schüchtern wie das aus weiter Ferne hörbare Rufen des Kuckucks. Wer diese Hallen zum erstenmal betritt, weils oft nicht, wie ihm geschieht; der Zauber des Waldes falst ihn ganz unbewulst, doch allgewaltig und tiefbewegt greift er grülsend zum Hute. Bald regt sich jedoch und siegt das Verlangen des Ento- mologen. Wohin soll er sich nun zuerst wenden ? Hier — knapp vor ihm sind die Überreste eines vor Jahren geschlagenen Baumes. Der Strunk hat gegen 1!/, m im Durchmesser und die Rinde ist zum Teil noch daran. Was mag da alles drunterstecken! Nicht weit davon frisch geschlagenes Holz — als Stamm noch am Boden, teils in Scheitholz schon aufgearbeitet. Alte Hölzer und Rindenstücke, sowie Steine liegen überall herum. Blühende Sträucher, wohin der Blick sich wendet. Zahlreiche kleine Wiesen voll blühender Gräser und Blumen, auf denen sich — wie ich vom weiten sehe — Vertreter aller Insektenordnungen wiegen. Moderndes Laub, ideal gelegene Bauten der Formica rufa, Moose und Flechten an Steinen und Baumstämmen bergen gewils manch seltenen Gast, der sich jedoch nicht so ohne weiteres sehen lälst. und erst nach Durchbeuteln und Durchsieben seiner schützenden Behausung erbeutet werden kann. Am Baumstrunk vor uns liegen dürre Blätter und kleine Holzstückchen. Eines der letzteren hat der daraufgestützte Regenschirm an einer Seite zufällig gehoben und damit einen Stiller, Meine Höhlenexkursionen im kroatischen Montangebiet. FaurZ zum Teil darangeschmiegten Astynomus retieulatus aus der schützenden Ruhe gebracht. Wie ein Taschenspielerkunststück mutet es uns an, als wir durch die Bewegung nun auf der glatten und vorher so gänzlich leer geschienenen Schnittfläche des Stammes plötzlich diese niedliche Cerambycide wahrnehmen. An das Holz vollkommen angedrückt, mit weit ausgelegten, von der Unterlage nirgend ab- stehenden Beinen und Fühlern, ergänzt Stellung und Bewegungs- losigkeit die für sich schon unübertreffliche Schutzfarbe so voll- kommen, dafs der sonst gar nicht so kleine Käfer in ruhigem Zustande kaum wahrgenommen werden kann. Besonders interessant sind 9, deren Legeröhre beinahe Körperlänge erreicht. Natürlich heben wir nach dieser Erfahrung jedes Blatt, jedes Holzstückchen in die Höhe, doch vergeblich — aufser Plinthus anceps ist nichts mehr zu erbeuten. Auch unter der losgelösten Rinde des Strunkes finden wir nur eine grolse schwarze Wald- schnecke nebst einigen Tausendfülsern und Ameisen, obwohl an- sonsten solch lose, an der Innenseite stets feuchten und noch am Holz leicht haftenden Rinden der Lieblingstagesaufenthalt und Versteck der gröfseren Caraben sind. Carabus violaceus v. azurescens, Öreutzeri und caelatus v. Schreiberi fand ich zum überwiegend gröfserem Teil auf diese Art. Der nächste Blick gilt dem Klafterholz ; denn dafs wir heute auf das mehr Zeit in Anspruch nehmende, umständlichere Sieben — wenn es auch noch so vielversprechend scheint — verzichten müssen, hat uns die zu Rate gezogene Uhr verraten. Abklopfen und ohne längeren Aufenthalt flüchtig absuchen, was am Wege liegt — mehr läfst sich nicht tun, denn die Höhle ist noch eine Stunde Wegs entfernt. Das Abklopfen liefert besonders Curculionidae. Gemein ist: Ötiorhynchus truncatus, sensitivus und plumipes, Phyllobius oblongus und Polydrosus sericeus. Natürlich fallen auch bessere Sachen und Vertreter anderer Familien in den Schirm. Mehrversprechend scheint aber immerhin das Stammholz. Kaum in dessen Nähe gelangt, macht sich ein flott und furchtlos dahineilender Oxymirus cursor bemerkbar. Er mufs unser Nahen wie gewönlich auch diesmal nicht wahrgenommen haben — scheint sich auf seine Schutzfärbung überhaupt nur in Ausnahmefällen, vielleicht nur bei Ruhebedürfnis zu verlassen. Nicht so Rhagium. Im kroatischen Karst sind mordaxz und indagator (Fahr.) besonders häufig. Die ihnen verdächtig scheinende, nähernde Gestalt längere Zeit regungslos beobachtend, sind diese verschmitzten und so eigentümlich geformten Cerambyeidae nicht. leicht zu erblicken. Dabei kommt ihnen auch die ziemlich glattgedrückte Gestalt gut zu statten. Bei etwas Geduld entgeht jedoch schliefslich keines der Tiere 78 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, unseren Blicken. Auch Neues kommt immer wieder angeflogen. Mit Summen und Brummen wie spielend gemächlich ein Plätzchen suchend oder im entschiedenen, geraden Fluge rasch auffallend, wird es am Holze vor unseren Augen nach und nach lebendig, und wir können — wenn wir uns ruhig verhalten — dem er- götzlichem Treiben der Tiere mit Mufse zusehen. Oxymirus, den wir zuerst sahen, ist mittlerweile an der Kante des Holzes an- gelangt, spreitzt nach einigen Örientierungsbewegungen bei erhobenen Vorderleib die Flügel und zieht brummend ab, um sich wahrscheinlich ein schöneres Plätzchen mit seinesgleichen zu suchen. Doch kaum abgeflogen, begegnet dem Flüchtling ein anderer, im Sonnenlicht lebhaft glänzender Flieger, der sich dicht vor uns niederläfst. Wir erkennen in dem Zugeflogenen, der vor allem bedächtig die Flügel faltet und ziehend und schiebend unter die Deckfügel bringt, ein prächtiges 5 von Systenocerus caraboides, dessen Gestalt einen Moment an seinen eleganten australischen Vetter Lamprima erinnert. Auch Pedilophorus kriecht vor uns und bildet ebenso willkommene Beute wie die das Holz prüfend und suchend umschwärmenden ZLymexylonidae. Gar bald ist die für grölsere Tiere bestimmte Sammelflasche auf diese Art gefüllt und wir müssen beginnen wählerischer zu sein, um für seltenere Sachen noch Platz zu erübrigen. In folge- dessen tritt im Sammeln eine gewisse Latiheit ein, wofür wir uns jedoch durch freiere Umschau in der paradiesischen Landschaft schadlos halten. Wohl streift jeden Stamm, jede Blüte auch jetzt noch der prüfende Blick, doch nur oberflächlich, wobei kleinere Arten gar nicht wahrgenommen werden können. Auch gehen wir an keinem gutliegenden Stein vorüber, ohne ihn mit dem Fufs rasch umzustolsen, denn so manche Karstspezialität wie Molops simplee und pltvicensis sitzt darunter und fällt uns auf diese Art noch in die Hände. Sind wir schliefslich auch dessen schon müde — was bei älteren Knochen nicht wunderzunehmen ist — so richten wir unser Augenmerk im gemütlichen Weitergehen ohne jede An- strengung der schon in den frühen Nachmittagsstunden hier die Luft belebenden, schwärmenden Gesellschaft zu. Für Käfer ersetzt der Hut bei dieser Gelegenheit das Netz, ist sogar viel bequemer als dieses. Es sind meist kleine Käferchen die langsam ziehen und mit dem Hut leicht zu erhaschen sind. Unter ihnen finden sich oft Seltenheiten. Ich habe sogar die myrmecophilen Datrisus venustus und Trichonyx suleicollis so erbeutet, nachdem ich sie bei ihren bissigen Wirten lange Zeit vergeblich suchte. Natürlich ist das Auftreten der Insekten auch im Karst je nach der Jahreszeit ein sehr verschiedenes. (Gnorimus nobilis und Stiller, Meine Höhlenexkursionen im kroatischen Montangebiet. 79 varlabilis, welch letztere Art bei Delnice, besonders im Juli auf Blüten gar nicht so selten ist, sowie die grofsen Cerambyciden Prionus coriarius und Monochamus sartor werden wir im April oder Mai noch vergeblich suchen. Hingegen sind in diesen Monaten andere Familien wie z. B. die Carabiden und Telephoriden schon vollzählig vertreten, die den ersteren kaum mehr die Hand reichen und auch als Nachzügler nur selten mit ihnen zu gleicher Zeit gefunden werden. Bei Eisenbahnwächterhaus Nr. 80, dessen jeweiliger Insasse eventuell auch als Wegweiser dienen kann, sind wir in nächste Nähe unseres heutigen Zieles angelangt, denn am gegenüberliegenden Bergabhang in kaum 500—600 Schritt Entfernung befindet sich der mitten im Walde gelegene, durch keinerlei auffallende Formation gekennzeichnete und deshalb nur aus nächster Nähe bemerkbare, gegen SSW weisende Eingang der Spilja Pustinja. (Einsiedlerhöhle). Entomologische Ausflüge sind immer anstrengend. Bei gröfster Nonchalance des Betreffenden sind rasche Bewegungen, Springen und Laufen nebst häufigem Hinabbeugen unvermeidlich und machen sich diese Strapazen am folgenden Morgen gar oft als Über- anstrengung merkbar. Doch abgesehen davon führte der letzte Abschnitt unseres Weges zur Höhle ziemlich stark bergauf, so dafs wir uns nun abkühlen müssen, bevor wir die kühlen Räume der Höhle betreten, und somit Zeit haben, uns den Eingang und dessen nächste Umgebung zu betrachten. Es sind 2 kaum 10 Schritte voneinander entfernte Ein- gänge vorhanden, wovon der eine jedoch infolge seiner trichter- förmigen abstürzenden Gestalt nicht zu benutzen ist. Beide Eingänge sind unscheinbar, von hohen Fichten und Tannen be- schattet, zwischen welchen sich — besonders über dem Höhlen- eingang — in der Entwicklung zurückgebliebene Buchenbäumchen bemerkbar machen. Herbstwinde bringen einen grolsen Teil des abgefallenen Laubes in den Höhleneingang, wo es in dicken, weichen Schichten liegenbleibt. Das bisher vernachlässigte Sieben wollen wir hier nachholen. Mit dieser für den Coleopterologen so hochwichtigen Sammel- methode beschäftigt, können wir auch unsere Ungeduld, in die Höhle einzudringen, leichter bezähmen. Das Gesiebe lieferte: Trechus eroaticus, Quedius maurus, Quedius obliteratus, Lesteva longelytrata und v. dorsalis, Bathyscia globosa, Sphaerosoma laevicolle und Omias forticornis. Der Höhleneingang führt sckräg abwärts, ist ziemlich enge, röhrenförmig ; gestattet jedoch noch ziemlich aufrechtes Gehen. 80 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Nach kaum 3—4 m biegt er gegen NW ab, wird nach und nach geräumiger und vereinigt sich nach beiläufig 10—15 m mit dem zweiten Eingang, hier eine vom Dämmerlicht erreichte Vorhöhle bildend. In diese mündet wieder ein enger, schräg abwärts führender Gang, der jedoch schon nach wenigen Schritten senkrecht abstürzt und das Betreten der tief gelegenen eigentlichen Höhle insofern erschwert, als das Hindernis ohne Leiter nicht bewältigt werden kann. Unten endlich angelangt, überrascht uns vor allem die zum Teil kaum zugängliche und höchst vielfältige, Hügel und Vor- sprünge, Risse, Stiegen und Terrassen bildende Formation. Die Decke ist an manchen Stellen turmartig zugespitzt, an anderen drückend niedrig. Die Höhle ist bei all dem nicht grols: durch- schnittlich gegen 30— 35 m lang, 5—- 6 m breit, und zeigt trotz ihrer schon erwähnten Vielgestaltiskeit keine derartigen Ein- engungen oder Wandbildungen, dafs sie eine Teilung in genügend markierte Abschnitte zulielse. Stalaktiten sind wenig vorhanden. Doch findet man an manchen Stellen in Form und Schattierung entzückend Schöne Tropfsteingebilde. Gewöhnlich bewegt sich der Besucher — wenn er keine solchen speziellen Wünsche und Interessen hegt wie der Ento- mologe — nachdem er den Höhlenboden glücklich erreicht hat, längs der gegenüberliegenden Wand über den breiten Rücken eines Steinhügels, wobei es sich hinauf leichter geht als herunter, um schliefslich einen kleinen runden Wasserspiegel zu erreichen, der — vom hellen Lichtstrahl getroffen dem forschenden Auge wie ein Edelstein entgegenfunkelt. Kaum 1,5 m im Durchmesser und von noch geringerer Tiefe, schmiegt er sich ganz in die Felsecke, so dafs er nur von einer Seite zugänglich ist. Es ist Sickerwasser, in dem ich Gammarus und Asellus fand. (Arten- bestimmung folgt im Schlufsverzeichnis.) Hier mufs ich eines Umstandes erwähnen, den ich zwar schon in einer meiner früheren Mitteilungen flüchtig tangierte, der jedoch nicht genug betont und hervorgehoben werden kann. Es handelt sich um die Konstatierung, ob und wie eine Höhle bewohnt ist. Das Absuchen allein hat bei aller Mühe wenig Erfolge. Man findet auch von sonst zahlreich vertretenen Tieren nur wenige. Anders verhält es sich mit Köder. Ob es nun im Glase oder auf den blofsen Boden ausgelegte Knochen respektive Fleisch- oder Käsestückchen sind, sie bringen uns nach und nach (je nach seltenem oder häufigem Vorkommen einzeln oder zahl- reich) alle Lebewesen der betreffenden Höhle vor Augen. Suche und Ködern mufs jedoch wiederholt werden, wobei die Pausen Stiller, Meine Höhlenexkursionen im kroatischen Montangebiet. 81 nicht kurz sein sollen, sich vielmehr auf Jahre verteilen müssen, Nur so bekommen wir ein wahres Bild des Höhlenlebens. Jeder Sammler wird schon die Erfahrung gemacht haben, dafs einzelne Insekten in mancher Saison zahlreich auftreten, um dann mehrere Jahre lang nicht gesehen zu werden. So kommen auch bei den Höhlenarthropoden Zeiten vor, in denen man sie nicht findet, und dieser Umstand ist es, der das obenerwähnte Vorgehen wünschenswert erscheinen lälst. Eine hübsche, leider noch unbestimmte, ungemein zarte Campodeaart der Lokveer „Eis- höhle“ z. B., die ich schon kannte, d. h. früher dort fand, war 3 Jahre hindurch wie verschwunden und erst nach dieser langen Pause erschien sie wieder im Fangglas. Batyscia acuminata fand ich in derselben Höhle binnen 6 Jahren nur dreimal, Propus sericeus im ganzen viermal, also so selten, dafs mir ihr Vorkommen in der Höhle unter anderen Umständen ebenfalls sehr leicht ent- gangen wäre. Auch Spinnen finden sich häufig beim Köder. Natürlich mufs man wissen, wie und wo man Köder auslegen soll. Ein einfach auf den Stein gestelltes und mit trockenem, losem Geröll pyramidenartig umgebenes grofses Halbliterglas — wie ich es einmal zu sehen Gelegenheit hatte — wird in der Regel leer bleiben, während ein allerkleinstes, für unsere zarten Höhlentiere noch immer genug grolses Fläschchen mit weitem Hals bis an den Rand und nahe den Wänden eingegraben, wozu sich ein Fleckchen Mergel oder Lehm meistens findet, stets einige „Augenlose“ gefangennehmen wird. Als Köder genügt ein Stückchen Käserinde vollkommen. Ebenso kann man der Wassertiere nicht so ohne weiteres habhaft werden. Das kristallhelle kleine Wasserbecken der „Spilja Pustinja“ schien mir im ersten Moment ebenfalls rein und unbelebt. Langes Mühen mit dem Netz lieferte nur 2 Gammarus. Dieses ungünstige Resultat veranlalste mich, es auch hier mit Köder zu versuchen. In ein grölseres, beiläufig 10 cm hohes Glas gab ich ein Stückchen Käserinde und stellte es kaum 20 cm tief nahe dem Ufer einfach auf den Grund des Wassers. Wie grofs war mein Erstaunen, als ich nach etwa 2 Wochen nachsah ! Das Glas war bis über die Hälfte gefüllt mit toten Gammarus und einigen Asellus. Wie viele belebten also das Wasser und ich konnte mit dem Netz kaum einige von ihnen erlangen! Dabei mufs ich bemerken, dafs mich der schreckliche Gestank, den diese Gammarusleichen verbreiteten, beinahe umwarf, als ich das Glas der Nase näher brachte. Die Umgebung des kleinen Wasserspiegels ist der schönste Teil der Höhle. Als Kontrast von grolser Wirkung reicht die Decke vor ihm tief herunter, um dann plötzlich domartig in die Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft I. 6 82 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Höhe zu streben. Die spitze Kuppel, welche sich über dem Wasser hebt, zeigt Säulen und Spiralen von eigener Schönheit. Das merkte wohl schon lange vor mir ein Besucher der Höhle und liefs sich behufs bequemer Besichtigung dieser interessanten Gebilde aus der Nähe eine Holzleiter hinstellen, die er dann dort zurückliels. Das war vermutlich vor vielen Jahren, denn als ich zum erstenmal die Höhle sah, war von dieser Leiter nur mehr ein Seitenteil mit einigen marschen Sprossen vorhanden. Durch eine dunkle Vertiefung oberhalb des Wassers irregeführt, indem ich sie für Fortsetzung der Höhle hielt — wagte ich trotz des ver- dächtigen Aussehens dieser Verbindung den Versuch und betrat die erste Sprosse. Sie hielt. Die zweite: sie hielt auch. Aber bei der dritten —. ach da drehte sich die ganze Sache dem Schwerpunkt folgend samt mir um und ich hatte kaum Zeit, die Stange mit Armen und Fülsen rasch zu umschlingen, um nicht von ziemlicher Höhe ins Wasser zu fallen. Zerschundene Hände — von der ruinierten Hose ganz. abgesehen — erinnerten mich noch lange Zeit an diesen milslungenen Aufstieg. In nächster Nähe des Wassers sollten nun den Behauptungen vieler unserer Höhlenforscher entsprechend die meisten Arthropoden zu finden sein. Ich fand diese Regel (wie ähnliche Angaben schon öfter) nicht bestätigt, denn ich erbeutete gerade in nächster Umgebung des Wassers am allerwenigsten. Die obige Voraus- setzung dürfte wohl nur bei wörtlich genommen trockenen Höhlen Berechtigung haben, die ich mir übrigens kaum vorstellen kann. In den mir bekannten kroatischen Höhlen fallen und klatschen die Wassertropfen Sommer und Winter an allen Ecken und Enden herunter, diesen einen derartigen Feuchtegrad verleihend, dals es seine Landbewohner wahrhaftig nicht nötig haben, die Tümpel aufzusuchen. An Coleopteren erbeutete ich in der Höhle Zeptoderus Hohem- varti, Propus sericeus und Batyscia globosa. Anophthalmus konnte ich hier seltsamerweise nicht finden. Von Interesse dürfte auch die Bemerkung sein, dafs ich hier in einem meiner tief unten aufgestellten Fanggläser vorigen Sommer nebst Propus und Batyscia ein tadelloses Exemplar von Catops longulus fand. Propus ist häufig, Leptoderus dagegen seltener zu finden. Immerhin sind es auch hier 2 Silphiden derselben Gattung, welche einen weiteren Widerspruch zur bisherigen Annahme bilden, dafs eine Art das Vorkommen der anderen ausschliefse. Die Stichhaltigkeit dieser Meinung entkräftigt die Lokveer „Eis- höhle“ übrigens noch drastischer, woselbst — wie ich dies in „Höhlenexkursionen im kroatischen Montangebiet I“ schon hervor- Stiller, Meine Höhlenexkursionen im kroatischen Montangebiet. 83 hob — drei Silphiden derselben Gattung: Leptoderus (Propus) Hohen- warti, angustatus und sericeus ihr unterirdisches Wesen treiben. An sonstigen Arthropoden beherbergt die „Spilja Pustinja“ aulser den schon Erwähnten noch Brachydesmus, Titanethes und Thysanuraarten, deren genaue Bezeichnung am Schlufs meiner Mitteilungen gegeben, wird und begegnen wir in ihr auch nicht selten dem schattenliebenden Troglophilus cavicola. Gelegentlich meiner diesjährigen Höhlenbesuche habe ich statt des bishergewohnten Kerzenlichtes elektrische Handlaternen benützt, die sich gut bewährten. Das Licht ist bedeutend stärker, fällt nicht in die Augen — blendet also nicht und ist haupt- sächlich ruhiger, ein beim Suchen nach so kleinen und unauffällig gefärbten Tierchen, wie es unsere Höhlenbewohner sind, hoch- wichtiger Umstand. Da jedoch bei zufälligem Ausgleiten oder Sturz des Besitzers ein Fallenlassen der Lampe leicht vorkommen kann und die Kontaktpunkte bei solchen Unfällen oft aus der Ordnung kommen, rate ich mit Rücksicht auf die höchst un- angenehme, unter Umständen sogar verhängnisvolle Situation in der momentan darauf folgenden totalen Finsternis, stets Kerze und Zündhölzer als Reserve mitzuführen. Der Heimweg in herrlicher, erquickender Abendluft beschliefst den Ausflug, der gewils jedem, der ihn je zu unternehmen Ge- legenheit hatte, unvergelslich bleiben wird. Im Gehen hascht der unermüdliche Entomologe noch nach vielen der schwärmenden Insekten und erfreut sich schliefslich nach Eintritt der Dunkel- heit am Jünglingsreigen der Lampyris splendidula und noctiluca, die ihre flügellosen Herzliebsten dabei im Grase suchen. Beide Arten kommen hier vor. Von der heimwärtsführenden Landstralse wenden wir uns zum Abschiede wohl noch einmal den vom Abendwinde leise be- wegten, dunklen Umrissen des Waldes zu und gedenken unwill- kürlich der genufsreichen Stunden, die wir in seinem Schatten verbrachten. Die harmonische Schönheit des Ganzen hält den Wanderer gefesselt, Ruhe und Frieden, diese im nervösen Drang unserer Zeit so seltenen Attribute des Glückes, umfangen sein Gemüt und im Anblick des lieblichen, vom Sternenhimmel über- spannten Alpenbildes versunken, denkt er gewifls hoffnungsvollen Herzens „auf Wiedersehen !“ (Fortsetzung folet.) 84 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Neue Bienenarten von Ceylon. (Hym.) Von Dr. H. Friese, Schwerin i. Mecklbg. 1. Nomia ceylonica n. sp. 0’ Y 1% Eine der kleineren Arten, durch die gelben Beine und breiten, gelblichen Filzbinden des Abdomens auffallend, ein 0 durch die einfachen gelben Beine. 2. Schwarz, gelblich behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, fast matt, Gesicht nur dünn befilzt, Clypeus flach, kaum erkennbar abgesetzt, Vorderrand lang rotgelb befranst, Antenne unten braun, zweites Geilselglied etwas länger als drittes. Auf Mesonotum und Scutellum einzelne Punkte erkennbar, Prono- tum befilzt und nach vorne in einen häutigen Kragen verlängert, der sich dem Kopfe anschmiest, Kragen mitten dreieckig aus- geschnitten, Mittelsegment fein gerunzelt, matt, Area gerunzelt, obere Zone deutlich längsgerunzelt. Abdomen äulserst fein runzlig punktiert, ganz matt, Segment 1—-4 mit breiten gelb- filzigen Randbinden, diese auf 1 weit unterbrochen, 5—6 rotgelb behaart. Ventralsegmente glatt, kahl aber lang gefranst, Haare dicht mit Pollen verschmiert (Bauchscopa!.. Beine schwarz, Tibienende und alle Tarsen rotgelb, Tibie III ganz rotgelb, Scopa gelblich, Penicillus rotgelb. Flügel gelblich getrübt, mit braunem Endrand, Adern gelb, Tegulae braun. — L. 7”—8 mm, Br. 2°/, mm. JS wie 2, auch der häutige Halskragen ebenso, Abdomen aber stärker punktiert-gerunzelt, ganz matt, Segment 1—5 mit Binde, die niedergedrückten, breiten Endränder buschig gelbfilzig, Binde auf 4 und 5 erreichen aber nicht den Seitenrand, 6 hell befilzt, 7 verborgen. Ventralsegmente braun, mit breitem, weilsem Endsaum, dieser punktiert, sonst glatt und glänzend, 5—6 ohne hellen Saum, 5 jederseits mit 2 befilzten Schwielen, 6 konkav. Beine einfach, braun, mit gelben Tarsen und Tibien- ende, Tibie stark scopaartig behaart, gebogen und am Ende schwach verbreitert. — L. 7 mm, Br. 2!/, mm. o'2 von Ceylon (Seenigoda im Dezember) v. Buttel leg. 2 No masbiun. ones? Der Nomia ozxybeloides Sm. offenbar nahestehend, aber die weilsen Segmentbinden liegen auf der Basis der Segmente, und das 5 hat ganz eigenartige sekundäre Kopulationsorgane. 2. Schwarz, sparsam, weilslich behaart, Kopf und Thorax grob runzlig punktiert, Clypeus und Gesicht weils befilzt, innere Orbitae sehr stark nach vorne konvergierend, Antenne unten braun. Mesonotum und Scutellum einzeln und sehr grob und tief punktiert, Friese, Neue Bienenarten von Ceylon. 85 mit glatten, stark glänzenden Zwischenräumen zwischen den Punkten, am Vorder- und Hinterrand, sowie am Pronotum (Seiten- ecken) und Metanotum dicht gelbfilzig, Mittelsegment sparsam und grob punktiert, die Zwischenräume der Punkte fein gerunzelt, Area matt, gerunzelt, mit scharf nach hinten vortretendem End- rand. Abdomen ungleich und undeutlich punktiert, die nieder- gedrückten Endränder der Segmente fein runzlig punktiert, Segment 1—4 auf der Basis weilslich befilzt, 3—4 auch auf dem Endrande weifslich befilzt, 5—6 braunfilzig. Ventralsegmente runzlig punktiert, bleichrandig und dicht bräunlich gefranst. Beine schwarz, weils behaart, Scopa dicht und weils, Tibie II und Metatarsus sehr breit, Calcar gelbbraun. Flügel hyalin, Endrand etwas getrübt, Adern braun, Tegulae rotgelb, kolossal nach hinten verlängert, so dafs sie das Scutellumende erreichen, die Verlängerung dicht punktiert, sonst glatt. — L. 6!/,—”7 mm, Br. 2?/, mm. f' wie 9, aber Gesicht dicht und lang gelb behaart, Antenne braun, unten hellbraun, zweites Geilselglied = drittem. Mesonotum fast ganz gelbbraun beschuppt, Segment 6—7 rotgelb, auf der Ventralseite liegend. Ventralsegmente 1—4 fein quergerunzelt, 4 mitten etwas verlängert, seitlich mit Querkiel, 5 tief ausgerandet, jederseits mit Höcker. Brust weifsfilzig, Mesopleuren nach unten in stumpfem Dorn verlängert. Beine schwarz, Tarsen gelb, Klauenglied schwarzbraun, Beine III verdickt und deformiert, Femur nach oben in dicken Höcker aufgetrieben, untere Fläche samt Coxa und Trochanter mit schneeweilsen, breiten, herab- hängenden Schuppen bekleidet, die als ein Unikum in der Bienenwelt hervorzuheben sind; Femur vor dem Ende nach hinten mit kleinem, spitzem Dorn, Tibia kurz, aber nach innen in grofsen, dreieckigen, weilsgelben Lappen verlängert, der die Calcaria vertritt, Tarsen III verlängert, Glied 1—3 weilsgelb, 4—5 schwarzbraun. — L. 6—6!/, mm, Br. 2 mm. 2 5 von Ceylon (bei Ragama) und Madras, Biro leg., 3 2 von India (Polgahawela), Biro leg., Ceylon (Seenigoda), v. Buttel leg., und von Annam (Thuc Sonun) im Dezember. Sr omivasbautteltn.sp. > Durch das bindenlose, fast kahle und meist rotgefärbte Abdomen auffallend. 9. Schwarz, kaum weifslich behaart, Kopf und Thorax dicht und fein runzlig punktiert, fast matt, untere Gesichtshälfte weilslich befilzt, Antenne schwarz, nur Endglied braun ; Pronotum, Hinterrand des Mesonotums und das Metanotum dicht weifsfilzig ; Mesonotum fast punktiert, Mittelsegment matt, Area (oben) grob 86 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. längsrunzlig und etwas glänzend. Abdomen fein punktiert glänzend, Segment 1—3 rot, mit breitem, schwarzem Endrand, 1 auch mit schwarzer Scheibe, 4 mit ganzer schwacher weilslicher Filzbinde vor dem Endrande, 5 mit brauner Filzbinde am End- rande, 6 gerunzelt, matt und kahl. Ventralsegment 1—-4 rot- gelb, ziemlich glatt mit gehöckerter Scheibe und hier auch mit haartragenden Punkten, 5—6 braun, und gelbbraun behaartem Endrand. Beine schwarz, sparsam gelblichweils behaart, Scopa weilslich, die einzelnen Härchen stark gefiedert, Penicillus und Metatarsus innen gelb behaart, zweites Tarsenglied der Beine III lappig verbreitert. Flügel gebräunt, Adern und Tegulae braun. — L. 9 mm, Br. 2!/, mm. 2 2 von Seenigoda auf Ceylon, im Dezember 1911; v. Buttel leg. 4. Nomvaelegantulan. sp. a Durch das matte Abdomen und die weilsfilzigen Randbinden der Segmente. auffallend. cd’. Schwarz, sparsam weils behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt, Gesicht kurz und dicht weifsbefilzt, Antenne unten braun, zweites Geilselglied = drittem; Mesonotum fast punktiert, Pronotum, Metanotum und Seiten des Mittelsegments weilsfilzig, Area grob längsrunzlig, glänzend wie bei N. butteli. Abdomen fein runzlig punktiert, ganz matt, schwarz, Segment 1—2 jederseits am Seitenrande rot gefärbt, 1—5 breit weilsfilzig auf dem niedergedrückten Teil des Endrandes, Binde auf 1 weit unterbrochen, 6 breit und stumpf abgestutzt, 7 unsichtbar. Ventralsegment 1—3 mehr oder weniger braun, mit bleichem Rand, 4 schwach ausgerandet, mit weilsfilzigem Rande, 5 aus- gerandet, jederseits beulig erhaben, kahl, 6 ausgebuchtet und gelbbraun befranst. Beine schwarz, Femur III unten mit vor- springender Kante, Tibie mit verbreitertem Ende, innen vor- springend, Calcar gelbbraun. Flügel gebräunt, Adern und Tegulae braun. — L. 7 mm, Br. 2 mm. 2 0’ von Seenigoda auf Ceylon, im Dezember 1911; v. Buttel leg. Nomia elegantula kann das & zu N. butteli sein, doch ver- hindern das feingerunzelte, ganz matte und mit weisen Filzbinden versehene Abdomen vor der Hand die Zusammenziehung. 5. Nomia range“ ie SO, Er Der Nomia albofasciata Sm. sehr nahestehend, aber Abdominal- segment 1 mehr oder weniger rot gefärbt, Mesonotum deutlich punktiert. 9. Schwarz, sparsam weilslich behaart, Kopf und Thorax fein runzlig punktiert, Gesicht weilsfilzig; Antenne unten gelb- Friese, Neue Bienenarten von Ceylon. 87 braun. Mesonotum punktiert, schwach gelbfilzig, mit ziemlich dicht stehenden, aufrechten, schwarzen Borsten, Scutellum fast glatt, glänzend, Metanotum gelbfilzig, Area grob gerunzelt, matt. Abdomen fein und zerstreut punktiert, glänzend, Segment 1 rot, eine schmale Binde vor dem Endrande schwarz, 1—4 mit weils- gefärbter Randbinde, die schmäler als bei N. albofasciata und rein weils ist, Segment 3—5 an der Basis mit feiner weilser Cilien- binde, 5 mit schwarzbraun behaarter Endhälfte. Ventralsegmente rot, nur 5—6 schwarzbraun, alle sind punktiert. Beine schwarz, Scopa weils, innen und auf dem Metatarsus gelbbraun gefärbt, Penicillus gelbbraun, Flügel getrübt, Adern schwarzbraun, Tegulae gelbbraun, Calli hum.-Gegend gelbfilzig. — L. 7!/, mm, Br. 2!/, mm. JS wie N. albofasciata« Sm., nur Segment 1—5 mit weils- gefärbter Binde, Segment 1 an der Basis und am Endrand rot- gefärbt, Ventralsegmente 1—4 rotgelb, sonst die Bewehrung wie bei albofasciata. Beine III wie bei albofasciata verdickt und gebildet, nur der weilse Endlappen der Tibie III ist bei N. crassiuscula zweiteilig, indem das Ende tief ausgebuchtet ist. — L. 7—85 mm, Br. 21. mm. f®2 von M. Iluppala in N.-Ceylon, 2 im Januar, 7 im Juni 1912; v. Buttel leg. Vielleicht die ceylonische Rasse von N. albofasciata. Hier mag gleich erwähnt werden, dafs die Nomia-Arten mit mehr oder _ weniger rotgefärbtem Abdomen besonders auf Ceylon gefunden werden (butteli, elegantula und obige crassiuscula). 6. Systropha buttelin. sp. d'2 Von Birma und Tenasserim war bisher eine Art Systropha bekannt, die von Smith 1879 als diformis beschrieben wurde. Sie ist 10—12 mm lang, steht also der europäischen . plamidens an Grölse gleich, die besonders in Ungarn häufig auftritt, aber auch von der Wetterau (Gr. Karben) und von der Bergstrafse (Bensheim) bekannt wurde. Systropha butteli ist viel kleiner (L. 7—8 mm) und zeigt im 0’ auf der Scheibe des dritten Ventralsegmentes jederseits der Mitte einen glatten Höcker (S. curvicornis hat auf Ventralsegment 2 und 3 jederseits einen langen, spitzen Dorn). Q. Schwarz, greis behaart, wie S. curvicornis Scop., aber kleiner, mehr grau und dichter behaart, Kopf und Thorax feiner und sparsamer punktiert, Labrum konkav, fast glatt, also ohne die Längsrunzeln der S. ceurvicornis; Area des Mittelsegmentes fein längsrissig und mit scharf vorspringendem Hinterrande (ceurvicornis hat gerundeten Hinterrand der Area und diese dicht runzlig punktiert, matt). Abdomen ebenso fein punktiert, wie bei 88 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. curvicornis, Segment 1—2 weilslich, 3—6 schwarz behaart; Ventralsegmente ebenso behaart. Beine schwarz, Scopa aufsen weilslich, innen braun. Flügel hyalin, Endrand kaum getrübt, Adern und Tegulae braun. — L. 7 mm, Br. 2—2!/, mm. g' wie 2, Antenne ganz schwarz, von S. curvicornis ebenfalls durch den scharfen Hinterrand der Area des Mittelsegmentes zu unterscheiden. Ventralsegment glatt, glänzend, nur an den Seiten schwach punktiert, Segment 3 jederseits gehöckert, das zweite zeigt kaum merkbar eine kleine Beule jederseits. — L. 71/|,— 8 mm, Br. 2!/, mm. Verschiedene 5 2 von Seenigoda auf Ceylon, im Dezember von Prof. v. Buttel in Convolvulus-Blüten (Winden) gesammelt. Der S. curvicormis Scop. täuschend ähnlich, aber durch die plastischen Merkmale sicher getrennt. Bisher waren 7 Arten von Systropha und nur aus der alten Welt bekannt, davon fallen 3 auf Europa (curvicornis, planidens, rufiventris), 1 auf Nord-Afrika (hirsuta), 2 auf Zentral-Afrika (aethiopica Friese, macronasuta Strand) und 1 auf Birma (diformis). Merkwürdig ist es, dafs alle Arten auf Convolvulus-Blüten angewiesen zu sein scheinen. 7. Xylocopa madurensisn. sp. 0? Der Xylocopa collaris Lep. verwandt, aber Abdomen rein schwarz, ®@ ohne helle Kopf- und Thoraxbehaarung, © mit schwarzem Antennenschaft und nur Segment 1 gelbbraun behaart. Q. Schwarz, schwarz behaart, etwas grölser als X. amethystina F. (Bingham), Clypeus grob runzlig punktiert, ohne Kiel. Abdomen zerstreut und grob punktiert, sparsam schwarz behaart, Endfranse rein schwarz. Beine schwarz, schwarz behaart, Flügel schwarz- blau, ohne hellere Basis. — L. 17—18 mm, Br. 7 8 mm. cf wie X. collaris Lep. 0’, aber Antenne samt Schaft ganz schwarz, ferner Labrum mit weilsem Basalfleck, Gesicht elfenbein- weils wie bei X. collaris; Kopf und Thorax gelbbraun behaart, Thoraxscheibe meist dunkler und sparsam behaart, hintere Thoraxwand dunkel behaart. Abdomen schwarz, schwarz behaart, nur Segment 1 meist gelbbraun behaart; Ventralsegmente bis auf das Analsegment gelblich gefranst. Beine I gelbbraun behaart, II und III schwarz behaart, nur die Tarsen teilweise gelblich gefranst, sonst die Beine einfach. Flügel braun, mit schwach violettem Glanz. — L. 17—18 mm, Br. 7—8 mm. 2 zahlreich von Shembaganur, Prov. Madura in Süd-Indien. Durch Rolle-Berlin erhalten. 8. Xylocopa amethystina F. n. Bingham. Bingham hat in seiner „Fauna of British India“ diese Art scharf gezeichnet und gut hervorgehoben. Ich sah solche Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 89 Exemplare, die mit Binghams Beschreibung treffend über- einstimmen, von N.-Ceylon von Iluppala durch Herrn Prof. Dr. v. Buttel-Reepen, der sie kürzlich von seiner Forschungs- reise nach Indien mitbrachte. Beim 2 ist das schwarze Abdomen und der schwach gekielte Clypeus, beim co’ das gelbbehaarte Collare für diese Art charakteristisch. Die von Bingham als Synonym für X, amethystina F. auf- geführten Xyl. minuta Lep. und Xyl. ignita Sm. dürften ‚aber nicht hierher gehören. Erstere ist im 0’ wie 2 blau gefärbt und soll in Süd-Europa vorkommen, letztere (iynita) wohl in Indien, soll aber rot behaarte Afterborsten aufweisen und hat den Clypeus ohne Kiel bei „6 lines“ Länge (= 13 mm). Eine neue Form von Haliplus lineatocolis Marsh. und weitere Beiträge zur Kenntnis der Wasserkäferfauna der Mark Brandenburg. (Col.) Von K. Ahlwarth, Berlin. Die letzten Jahre gaben mir wiederholt Gelegenheit , reiches Material von in der Mark gefangenen Wasserkäfern (Halipliden, Dytisciden und Gyriniden) durchsehen zu können. Ich halte es für angebracht, im folgenden die bemerkenswertesten Ergebnisse über das Vorkommen der selteneren Arten obiger Familien fest- zulegen. Es dürfte sich dies umsomehr empfehlen, als in unserer Zeit manche alte und ergiebige Fangstelle infolge zunehmender Besiedlung oder durch andere Umstände verschwindet. Allen Herren, die mir ihr Material zur Verfügung stellten, sowie allen denen, die mich durch Angaben unterstützten, spreche ich an dieser Stelle verbindlichsten Dank aus. Hoaliplidae. Haliplus variegatus Sturm. Zwar vereinzelt aber im Laufe mehrerer Jahre regelmälsig auf einer torfigen Waldwiese der Forst Neuholland nördlich von Oranienburg. Karlshorst. Haliplus fulvus F. Finkenkrug. Selten. Haliplus flavicollis Sturm. Müggelsee in der Nähe des In- stituts für Binnenfischerei. Häufig. Haliplus lineatocollis Marsh. Karlshorst. Häufig. Herr E.Beck- mann, Berlin, fing das Tier in einigen Exemplaren in Gemeinschaft mit FH. laminatus Schall. in Buch bei Berlin. Diese Stücke zeichnen 90 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. sich durch eine auffallend dunkle Färbung aus und ergaben bei genauerer Untersuchung so viele abweichende Merkmale von der Stammform, dafs ich nicht anstehe, sie als Varietät zu bezeichnen. Haliplus lineatocollis var. nov. Beekmanni m. Unterseite rost- rot. Äufserer Rand und Episternen der Hinterbrust pechhraun, desgleichen die von den Platten der Hinterhüften freigelassenen letzten 3 Hinterleibsringe. Kopf und Vorderrand des Halsschildes tiefschwarz, ebenso der quere Eindruck an der Basis des Prothorax. Die schwarze Längsbinde in der Mitte des Halsschildes deutlich ausgeprägt. Flügeldecken fast schwarz. Nur an einzelnen Stellen, namentlich am Aufsenrande, an den Schultern und in der Mittellinie der Intervalle scheint die blafsgelbe Färbung der typischen Form schwach durch. Punktierung im allgemeinen kräftiger als bei den mir vor- liegenden Stücken von lineatocollis. Namentlich die Basis des Hals- schildes weist besonders grobe Punkte auf. Sehr stark sind auch die ersten Punkte der dritten, vierten und fünften Punktreihe der Flügeldecken entwickelt. Ich benenne die Varietät zu Ehren ihres Entdeckers. Dytiscidae. Hygrotus decoratus Gyllh. Karlshorst. Hirschgarten. Coelambus impressopunctatus Schall. Karlshorst. Sadowa. Coelambus confuens F. 1 Exemplar in Pankow unter Eis gefangen. Hydroporus elegans Sturm. Auf überschwemmten Wiesen bei Fürstenbrunn. Hydroporus pietus F. Karlshorst. Hirschgarten. _ Hydroporus halensis F. Karlshorst. Pankow. Schünow bei Zossen. Blankenfelde. Finkenkrug. Schilsky gibt diese Art für Brandenburg nicht an. Hydroporus rufifrons Duft. Grünau. Blankenfelde Pankow. In Schilskys Katalog nicht für Brandenburg angegeben. Hydroporus notatus Sturm. Karlshorst. Agabus didymus Ol. Karlshorst. Grünau. Pankow. Diese Art, die im südlichen und mittleren Deutschland nicht selten ist, scheint auch in der Mark häufiger vorzukommen. Agabus neglectus Er. Finkenkrug. Agabus Erichsoni Gem. (nigroaeneus Er.) wurde in der letzten Zeit öfter in Finkenkrug gefangen. Es scheint, dafs diese Spezies, die nicht immer gut erkannt und häufig mit A. subtilis Er. ver- wechselt wird, auf diesen Fundort beschränkt ist. Agabus subtilis Er. Finkenkrug. Karlshorst. Ahlwarth, Eine neue Form von Haliplus lineatocollis usw. 91 Agabus chalconotus Panz. Finkenkrug. Karlshorst. Agabus unguieularis Thoms. Rosenthal. Agabus affinis Payk. Einmal in Pankow in Anzahl gefangen (J. Arendt, Berlin). Seitdem sah ich keine weiteren Stücke. Agabus fuscipennis Payk. Karlshorst. Selten. Rhantus notaticollis Aube. Karlshorst. Sehr selten. Rhantus notatus v. Q vermicularis Fauvl. Karlshorst. Selten. Colymbetes Paykulli Er. Forst Neuholland (Waldwiese). Im Spätherbst alljährlich in Anzahl in moorigen Tümpeln, wohin sich die Tiere offenbar für den Winter zurückziehen. Im Sommer dort selten. Colymbetes striatus L. Pankow. Finkenkrug. Pferdebucht (Köpenick). Immer nur einzeln. Acilius canaliculatus Nicolai. 1910 in einem Bache in der Nähe der Kolonie Dameswalde (Oranienburg) in grofser Anzahl, ebenso die a. Kotulae Ulanowsky. Die sonst häufigere Art A. sul- catus L. kam nur vereinzelt vor. Ähnliches berichtet Herr Dr. Kuntzen für Karlshorst. Dytiscus latissimus L. Karlshorst. 2 Stücke aus dem Dreetz- See bei Grüneberg an der Nordbahn. Nach v. Chapuis auch im grolsen Luchgraben (Brieselang) nicht selten. Oybister lateralimarginalis De Geer. Karlshorst. Nicht selten. 1 Exemplar in der Jungfernheide gefangen (G. Reineck, Berlin). Gyrinidae. Aulonogyrus concinnns Klug. Wie ich schon an anderer Stelle berichtete, ist das Tier ca. 4 km nördlich von Oranienburg auf der Havel sehr häufig. Auch im letzten Jahre konnte ich diese bemerkenswerte Art wieder in grofser Zahl feststellen. Weitere Fundorte in der Mark sind mir bis heute nicht bekannt geworden. Gyrinns (Gyrinnlus Zaitzev) minutus F. Immer vereinzelt zwischen den andern Arten der Gattung. Havel bei Dameswalde. Karls- horst. Blankenfelde. Gyrinus bicolor Payk. 1910 in Anzahl auf der Havel bei Heiligensee. Orectochilus villosus Müll. In grofser Zahl auf der Havel bei Dameswalde. Man fängt das Tier nach Sonnenuntergang, wenn es in Schlangenlinien stromaufwärts schwimmt. Am Tage hält es sich verborgen; nur gelegentlich einzeln zwischen den andern Arten. Von Herrn Landrichter Höhne in sehr grofser Anzahl an einem Mühlenwehr in der Dosse bei Wittstock beobachtet. 92 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. (Col.) Von Pfarrer Wilhelm Hubenthal, Bufleben bei Gotha. VI. Carabus : cancellatus Ill. In Thüringen kommt nur v. fransitivus Kolbe und v. thuringianus Born vor. Die Nominatform,, v. femo- ralis Geh., v. pseudocarinatus Bth., v. tuberculatus Dj. (D. E. Z. 1902, 1908) sind zu streichen (vergl. Ent. Rundschau 1912, Nr. 4, und Ent. Bl. 1912, p. 70 ff.). — arvensis Hbst. v.. pomeranus Olv. ist zu streichen (D. E. Z. 1902), auch die Nominatform bei uns nicht. Dafür ist einzusetzen: v. Germaniae Lengk. Var. silvaticus Dj. bleibt für Thüringen bestehen (vergl. v. Lengerken, D. E. 2. 1911. 690 ff.). — marginalis F. Nach einer Mitteilung des Herrn Dr. Fiedler in Suhl wurde ein Stück 1909 am Schartekopf bei Brotterode gefangen! Eingeschleppt? Befindet sich in Fiedlers Sammlung. Agabus guttatus v. unicolor Schls. Rottenbach, 2 St. (Prediger.) Quedius talparum Dev. Bei Gotha, Maulwurfsbau, 3 St. (Langenhan.) Neuraphes longicollis Mot. Wandersleben, Ufer der Apfelstädt, fiegend, 2 St. (Heymes). Oantharis notaticollis Schils. Diese als Art im Catalogus 1906 (unter wantholoma Gebl.) aufgeführte Form ist eine Varietät der lateralis L., mit der sie zusammen gefunden wird. Malthinus facialis Thoms. (Reitt. Faun. Germ. II. p. 264). Erfurt, Waltersleber Höhe, Waldrand. VI. n.s. (Frank.) Stilbus oblongus a. Rauterbergi, Reitt. Faun. Germ. Il. p. 78. Gotha, Siebl. Teich. IV. V. n. s. mit der Nominatform und v. umiformis. Corymbites cupreus v. humeralis Duf. In Thüringen von Herrn Dr. Urban gefangen. Tetropium castaneum v. luridum L. Bei Ohrdruf, einzeln. (Langenhan). Caryoborus. Nicht Mariae Goz. (wie D. E. Z. 1902 angegeben), sondern serripes Boh. wurde in Thüringen gefunden. Oleonus. In Kellners Verz. p. 124 ist für alternans caesus Gyll. zu setzen (mach K.s Sammlung). Anthonomus varians a. rufipennis Gh. Gotha, Seeberg, Sachsen- bure ss MESVE- Polygraphus subopacus Thms. Erfurt. (Rapp, Reitter det.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 93 Beiträge zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Mark Brandenburg. (Orthopt.) Von €. Schirmer, Steglitz-Berlin. HE Im Anschlufs an meinen Aufsatz in Heft VI der Deutschen Entomologischen Zeitschrift p. 649— 650 1912, „Weitere Bei- träge zur Kenntnis der Orthopterenfauna der Mark Brandenburg“, kann ich noch 2 weitere Stenobothrus-Arten, die für die Mark Brandenburg neu sind, aus dem Fläming hinzufügen, und zwar: Stenobothrus nigro-maculatus H. Sch. und stigmaticus Ramb. Von ersterer Art brachte Herr Dr. Kuntzen 1 2, von letzterer 1 0’ mit, wie sich nach nochmaliger Prüfung heraus- stellte. Zu meiner Freude fand ich St. nigro-maculatus aufserdem bei Potsdam (Rehbrücke) und ferner noch bei Buckow in je einem Exemplar. Auf die jüngst erschienene Arbeit: „Zwei für Deutschland seltene Orthopteren aus dem Mainzer Becken“ von Wilhelm Leon- hard Bezug nehmend, haben wir für St. nigro-maculatus jetzt 4 neue Fundorte in Mittel- und Nord - Deutschland zu verzeichnen. Bei Mainz (Mainzer Sand), bei Potsdam (Rehbrücke und Fläming), bei Buckow und bei Chirkowa (Tucheler Heide) in Westpreulsen. Letzterer Fundort durch Herrn Dr. LaBaume, Danzig, bekannt gegeben. Wie ich nachträglich erfahre, hat Herr Dr. W. Ramme Stenobothrxs stigmaticus Ramb. auch am Finkenkrug bei Spandau in einem Exemplar gefunden im vorigen Sommer. Tenthredella Enslini Schirmer 2 nov. sp. (Hym.) Von €. Schirmer, Steglitz-Berlin. Durch die äufserst gewissenhafte Arbeit von Dr. E. Enslin „Die Tenthredinoides Mittel-Europas“ im Beiheft (VII. Heft) dieser Zeitschrift 1912 war es mir möglich, mein Material aus den Gattungen Sciapteryr, Tenthredella, Tenthredo- und KRhogogaster von neuem zu revidieren. Dabei stellte es sich heraus, dals sich unter Blattwespen, die ich durch die Naturalienhandlung Adolf Kricheldorff aus Spanien (Asturien) erhalten hatte, eine neue 94 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Art aus der Gattung Tenthredella befand, die ich mir erlaube dem Autor oben angegebener Arbeit zu widmen und folgendermafsen beschreibe : Tenthredella Enslinin. sp. Am nächsten verwandt mit 7. atra und mandibularis, der Kopf aber viel stärker skulptiert als wie bei diesen Arten, von man- dibularis aufserdem noch durch andere Bein- und Hinterleibsfärbung verschieden. Kopf ganz schwarz bis auf die weifse Mandibelbasis und Oberlippe, die mehr schmutzig weils sich darstellen ; Mandibeln an der Spitze rostrot. Oberkopf stark runzlig, etwas glänzend, Fühler schwarz, Thorax ebenfalls schwarz, durch dichte Punktie- rung matt, ebenso das Mesonotum, letzteres weilslich behaart. Hüften, Trochanteren und Hinterleib schwarz, stark glänzend. Beine rotgelb, namentlich die vorderen am Knie und an den Tibien. Hintertibien an der Spitze stark angedunkelt, die Tarsen an den Hinterbeinen glänzend schwarz, Tegulae schwarz; Flügel klar, Costa und Stigma dunkelbraun. Verbreitung: Gebirge Asturiens; nur im weiblichen Geschlecht vorliegend. Vereinsangelegenheiten. Aus den Ergebnissen der Generalversammlung vom 13.1. 13, deren Protokoll erst im nächsten Heft erscheint, mag hier be- kanntgegeben werden, dafs der Vertragsentwurf, betreffend die Verschmelzung der Deutschen Entomologischen Gesellschaft mit dem Berliner Entomologischen Verein (vgl. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1912, Beiheft), abgesehen von den $$ 3 und 4, einstimmig, $ 4 fast einstimmig und $ 3 in folgender Fassung angenommen wurde: „Der diesem Vertrage als Anlage angefügte Satzungsentwurf, dessen Durchberatung und eventuelle Änderung sich jeder Verein vorbehält, soll für den Gesamtverein als Richtlinie dienen.“ Die Wahl des Vorstandes hat folgendes Ergebnis gehabt: Ahlwarth (Vorsitzender), Soldanski und Reineck (stell- vertretende Vorsitzende), Kuntzen und Berka (Schriftführer), Engert (Rendant), Kuhnt (Bibliothekar), Ohaus (Redakteur). Aus den Sitzungen. 95 Aus den Sitzungen. Sitzung vom 4. XI. 12. — Grünberg eröffnet 91/, Uhr die gemeinsame Sitzung. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. — Vom. Entomologenbund in Berlin ist eine Einladung zur Beteiligung an der Kauf- und Tauschbörse eingegangen. Grünberg und Ohaus, der dann in die Kom- mission gewählt wird, empfehlen die Beteiligung. Vorgeschlagen wird als neues Mitglied durch Ohaus: Dr. Reichensberger,. Privatdozent für Zoologie, Bonn a. Rh., Rittershausstr. 19. — Der Vortrag von Heymons findet am 27. XI. in der Landwirtschaft- lichen Hochschule, Hörsaal I, um 8 Uhr, statt. Heyne zeigt Lepidopteren aus dem Amurgebiet. Er gibt eine kurze Ge- schichte der lepidopterologischen Erforschung des Gebiets und führt dann die prächtigen Tiere, die er mitgebracht hat, im einzelnen vor. Sie stammen aus der reichen Ausbeute, die v. Bodemeyer jun. gemacht hat. — Kuhnt gibt Literatur herum. — Ohaus legt aus seiner Sammlung die Arten der Gattungen Phaenomeris und Ozychirus vor. Die ersteren finden sich in Ost-Afrika, von Obok im Norden bis Durban im Süden, die letzteren im Kongogebiet. Die P’haenomeris- Arten haben an Vorder- und Mittelfülsen beide Klauen gespalten, an den Hinter- fülsen beide Klauen einfach ; sie sind oberseits glatt, wie lackiert glänzend, die Vorderklauen beim 5 ohne Geschlechtsdifferenz, die Fühler zehngliediig; die Arten unterscheiden sich hauptsächlich durch die Form der Hinterschienen beim 5. Die Oxychirus-Arten sind oben ganz oder teilweise matt, an allen Fülsen sind beide Klauen gespaiten, beim o’ sind die Tarsen der Vorder- und Mittel- beine verbreitert wie bei den Geniatiden, die Fühler sind neun- gliedrig. Leider ist über die Lebensweise dieser interessanten Tiere gar nichts bekannt. — Grünberg zeigt einen Kasten mit Culiciden-Arten der Umgebung Berlins. In längeren Ausführungen geht er im einzelnen auf Morphologie und eigene Erfahrungen in der Biologie, im Fang und in der Aufbewahrung ein. Im An- schlufs an eine Bemerkung Grünbergs über die Feinde einer aus so zarten Tieren bestehenden Sammlung teilen Wanach, Pape, Greiner, Ulrich und Boettcher ihre Erfahrungen, die sie mit Motten als Zerstörern gemacht haben, mit. — Ulrich zeigt Phloeophilus edwardsi Steph., der auffallenderweise im Herbst ge- fangen ist. — Schlufs 11!/, Uhr. Sitzung vom 11. XI. 12. — Sie wird von Ahlwarth um 91/, Uhr eröffnet. Anwesend ist Le Moult (Paris). Das Pro- tokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Ohaus 96 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. erinnert an die am Sonntag 17. XI. stattfindende Insektenbörse und teilt mit, dafs Dr. Böttcher zu den Kosten seiner Arbeit einen Beitrag von 50 Mk. stiften wolle. — Pape spricht über die Mehlmotte (Zphestia kuehneella Zeller), gibt eine Beschreibung des Tieres und der Raupe, macht mit ihrer Lebensweise und dem durch sie verursachten Schaden bekannt, berichtet über ihre grolse Verbreitung in Europa und Amerika und dem erfolglosen Kampf gegen sie. Dann referiert er über das für die Bibliothek ein- ‘ gelaufene Werk von Dr. Karl Petri (Schäfsburg) „Siebenbürgens Käferfauna auf Grund ihrer Erforschung bis zum Jahre 1911*, das er in der Zeitschrift noch eingehend zu besprechen beab- sichtigt. — Schallehn macht im Anschlufs an Papes erste Aus- führungen interessante Mitteilungen über die Mottenschädlinge, die die Nahrungsvorräte beim Militär schädigen, neben den Ephestien auch noch die harmlosere Tinea granella, und ihre um- fangreiche Bekämpfung, deren Gelingen zum Teil dem wohlbewährten Doweschen Apparat zu verdanken ist. Auch Schultz teilt humorvoll seine Erlebnisse zum Nahrungsmittelmottenkapitel mit. Grünberg erwähnt das Vorkommen der Mehlmotten an ge- trockneten Morcheln und weist auf dahingehörige Präparate in der Schausammlung des Berliner Museums hin. — Ohaus lest Le Moults neuesten Katalog, der verteilt wird, vor, Heyne die zweite Auflage des Seitzschen „Schmetterlingszüchters“ (Mk. 4,50) und berichtet mancherlei Biologisches aus Süd-Indien, zeigt unter anderem auch Larven und Käfer des Oryctes Rhinoceros herum. Herumgezeigte Zopherus (Tenebr.) veranlassen Ohaus zu einigen interessanten Ausführungen über Insekten, die die Damenwelt des tropischen Amerika zum Schmuck benutzt. Die hübschen Zopherus- formen würden z. B. an einem feinen goldenen Kettchen lebend am Hals getragen. — Kuntzen führt eine der beiden mächtigen und mit sonderbaren Fühlern ausgestatteten Arten der Gattung Bol- botritus (Ceramb. Cerambyeini) in einer Reihe von ostafrikanischen und südostafrikanischen Stücken vor. Reineck erzählt von einem sonderbaren noch unbekannten Cerambyciden aus Java, wozu Kuntzen, der die Tiere gesehen hat, noch einiges bemerkt. — Le Moult hat prächtige Caraben (auronitens-splendens-Formen) in prachtvollen Suiten und allerhand Käfer vom Schari-Tschadgebiet mitgebracht. — Schlufs 11!/, Uhr. Sitzung vom 18. XI. 12. — Die Sitzung wird um 91/, Uhr von Greiner eröffnet. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Zunächst berichtet Ohaus über die Insektenbörse vom Sonntag. Schultz führt Hippobosciden aus Aus den Sitzungen. 97 seiner Sammlung vor, darunter auch eine Reihe von Exemplaren der H. camelina, deren Wirtstier, das Schultz selbst geritten hat, auf einer hübschen Photographie vorliegt. Zum Thema sprachen in längeren Ausführungen Pape, Schallehn und Greiner, die eigene Erfahrungen mitteilen. Schirmer demonstriert hoch- interessantes Material seiner Sammlung, das seinen eigenen Bienen- zuchtanlagen entstammt: so Bienenköniginnen und Bienenfeinde, wie die Wachsmotte, die Bienenlaus der Königin, Hornissen, Mylabris crocata (während zweier Sommer in Mecklenburg gesammelt), 2 Ameisenarten (Camponotus marginatus, einen neuen Bienengast, der besonders abends sehr flüchtig ist und wahrscheinlich Larven frifst, eine Myrmica, die sich durch eifriges Honigfressen unan- genehm bemerkbar macht) und schliefslich, als seltene Schau- stücke, wachspräparierende Bienen. Greiner teilt mit, dafs die Anzahl der Meldungen zu den Übungen sehr erheblich seien, und weist auf den am Mittwoch über 8 Tage stattfindenden Vortrag von Heymons hin. Schallehn führt Calopus serraticornis als seltenen Heteromeren aus der Potsdamer Gegend vor. Reineck demonstriert den Cerambyciden, von dem er in der vorigen Sitzung berichtet hatte. — Schlufs 11!/, Uhr. Sitzung vom 25. XI. 12. — Sie wird von Grünberg um 91/, Uhr eröffnet, das Protokoll der letzten Sitzung verlesen und genehmigt. Ohaus verliest eine Anfrage von der Akademischen Auskunftstelle der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin um Auskunft über die Veranstaltungen des Vereines. Sol- danski und Grünberg werden in die Internationale Nomen- klaturkommission gewählt. Kuntzen zeigt Suiten von Rhinos- capha cruenta und R. leguillow herum. Schirmer führt im Anschlufs an seine Ausführungen der letzten Sitzung noch mancherlei Interessantes vor: Metoecus ichneumonoides, Osmia-Nester mit Tausenden von Chalcidierschmarotzern, stylopisierte Andrenen, darunter eine, aus deren Hinterleib ein Kopf mit Fühlern, d. h. ein 0’ des Schmarotzers hervorsieht, eine grolse Seltenheit, und anderes mehr. Grünberg bestellt Grüfse von Friese. Pape weist im Anschlufs an Reinecks Worte von der vergangenen Sitzung auf die Ähnlichkeit des javanischen Cerambyciden mit Rhaebus-ähnlichen Bruchiden hin. Kuntzen zeigt einen mit Massen von Aspidiotus salicis besetzten Weidenzweig herum. Zum Thema redet Grünberg. — Schlufs 11 Uhr. Sitzung vom 2. XIL 12. — Eröffnung durch Greiner um 91/, Uhr. Verlesung und Genehmigung des Protokolls der letzten Deutsche Entomol, Zeitschrift 1913. Heft I. 7 98 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sitzung. Auf Vorschlag von Greiner werden zu Revisoren der Bibliothek Pape und Berka, zu Revisoren der Kasse Schal- lehn und Moser gewählt. Greiner berichtet über den Er- folg seines Vortrages, mit dem die Übungen für die Mitglieder des Deutschen Lehrervereins für Naturkunde beginnen. Ohaus teilt Adressenänderungen mit. Ulrich führt einen Kasten mit Carabus concolor vor und zeigt, dafs z. B. gerade diese Art oft völlig schwarz vorkommt, ohne doch eine Verwitterungsform zu sein. In der Diskussion berichtet vor allem Greiner über eigene Erfahrungen in dieser Hinsicht. Ohaus berichtet über Zonabris crocata Pallas, die er in extrem grofsen und kleinen Stücken vorlegt. Sie komme sehr häufig auf den gelben Blütenköpfen der Hieracien und verwandter Kompositen in der Lüneburger und in der Mombacher Heide bei Mainz vor. Sein Hinweis auf die merkwürdige Verbreitung der Art in Norddeutschland ver- anlafst Schirmer darzulegen, dafs sie überall, wo sie in Nord- deutschland vorkomme, wohl als mit eingeführten Bienenstöcken und Bienen eingeschleppt betrachtet werden müsse. Zugleich erwähnt er das Vorkommen des Tabanus tarantinus bei Buckow (am Scharmützelsee) als einen merkwürdigen Fall des Vor- kommens einer südlichen Art in der Mark. Kuntzen spricht über die Verbreitung der Käferformen in der norddeutschen Tief- ebene und weist dabei hauptsächlich darauf hin, dafs so gut wie alle Käferarten erst nach der jüngsten der 4—5 grolsen Ver- eisungen des Diluviums in der Mark Brandenburg endemisch ge- worden sein dürften. Nach dieser Vereisung seien die klimatischen Bedingungen sehr schwankend gewesen und die Käferarten im all- gemeinen als Ansiedler aus den nachdiluvialen trockenen, feuchten, kalten, warmen usw. Zeiträumen je nach ihrem jetzigen klima- tischen Optimum zu betrachten, und so sei die Mark von Käfern erst in sehr junger Zeit meist von Süden und Südosten her be- siedelt worden. Ohaus erzählt von isolierten Küstenformen, so z. B. von Carabus cancellatus von Sylt, und weist auf die Kom- pliziertheit der Erklärung der Verbreitung solcher Formen hin. Durch Reineck wird dann auf die merkwürdige Verbreitung und Lebensweise des Carabus nodulosus in längeren interessanten Ausführungen eingegangen. Ohaus bestätigt die Angaben Reinecks für die Lüneburger Heide, wo die Art noch vor ca. 30 Jahren gefangen wurde, und fügt noch manche Einzelheiten hinzu. Kuntzen bemerkt, dafs ©. nodulosus ein Rest spätestens aus dem jüngeren Tertiär sein müsse, der sich in den Südhängen der Mittelgebirge auch während der stärksten Vereisungen halten konnte und nur mit der Herabsenkung der oberen Baumgrenze um mehrere 100 Meter jedesmal mit herabgewandert sei, um bei Aus den Sitzungen. 99 jedem Oszillieren zu wärmeren Interglazialzeiten mit dem Hinauf- rücken der oberen Baumgrenze auch hinaufzusteigen. Ahlwarth macht noch einige Bemerkungen über die Verschleppung von Käfern, wie z. B. des Acimerus schaefferi oder des Bostrychus oleiperda in der norddeutschen Tiefebene. — Schlufs 11!/, Uhr. Sitzung vom 9. XII. 12. — Greiner eröffnet sie um 1/,10 Uhr und widmet unserem verstorbenen korrespondierenden Mitgliede Gerhardt (Liegnitz), dem ausgezeichneten Kenner der schlesischen Käfer, einen warmen Nachruf. Grünberg meldet den Tod unsres Mitgliedes Johannes Schnabl-Warschau, der sich Zeit seines Lebens der Dipterologie widmete und einer der hervorragendsten Kenner der paläarktischen Dipteren gewesen ist. Die Versammlung ehrt das Andenken der beiden Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen, an denen Greiner, Reineck, Schirmer und Kuhnt beteiligt sind, referiert Ahlwarth in langem Vortrage über die Arbeit von Max Blunck, das Geschlechtsleben des Dytiscus marginalis, Erster Teil: Die Begattung. Im Anschluls daran geben Grünberg und Heyne Beispiele an von Kopulations- versuchen von Schmetterlings-c’ an toten @ oder an Resten von solchen. Grünberg referiert über eine Arbeit über Psilopa petrolei, eine Fliege, deren Metamorphose sich in Petroleumtümpeln oder selbst in reinem Petroleum abspielt. Soldanski teilt dabei mit, dafs Dipterenlarven in Hottentottenköpfen, die in 40°, Formalin lagen, lebten. — Heyne zeigt Rhagiosoma madagascariense Chapuis. Er legt ferner Hefte von Seitz vor. — Soldanski zeigt Neuropterenlarven von Sisyra fuscata F. Er gibt Aufschluls über deren Anatomie und Biologie. Ferner führt er vor Laspeyresia (Gapholitha) corollana, deren Larven in den vorjährigen verlassenen Knollen von Saperda populnea leben. Die Larven fressen bei Nacht und ihre Puppen bohren sich ähnlich wie die Sesien heraus. Schultz legt biologisches Material von Ephestia kühneella vor. — Ahlwarth berichtet, anknüpfend an eine Bemerkung in Gredler „Die Käfer Tirols“, dafs er Orectochilus villosus Müll. oft abends nach Sonnenuntergang in Schlangenlinien stromaufwärts schwimmen sah. Zur gleichen Erscheinung sprechen Grünberg, Höhne, Becker und Heyne. — Reineck zeigt einen Vertreter der von Kraatz aufgestellten Gattung Arrhaphipterus und zwar A. schel- kownikofi Rttr. aus Turkestan. Der Käfer gehört zur kleinen Familie der Zhipiceridae, deren Vertreter sich durch ihren Fühler- bau vor allem auszeichnen. — Schlufs 11!/, Uhr. 100 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sitzung vom 16. XII. 12. — Die Sitzung wird von Greiner um 9!/, Uhr eröffnet. Die Protokolle der letzten beiden Sitzungen werden verlesen und genehmigt. Reichensberger (Bonn) und Hars (Rostock) werden einstimmig aufgenommen. — Greiner teilt Adressenänderungen mit, Ohaus eine solche von Juan Tremoleras und spricht zum neuerschienenen Beiheft noch einige Worte. — Kuhnt gibt Literatur herum und macht Mitteilungen über Passet, die Heyne noch vervollständigt. — Dieser zeigt gelbe Arctia caja und weist auf Analoga bei anderen Arten hin. — Wanach macht folgende Angabe: Auf p. 672 des vorigen Jahr- gangs zitiert Emery eine Berichtigung seitens Wanachs, wobei ihm 2 Versehen unterlaufen. Es mufs heifsen „Berl. Ent. Zft.“ statt „Deutsche Ent. Zft.*. Die Behaarung von Formica ewsecta g' hatte Emery ganz richtig angegeben und W. auch gar nicht moniert. Der Irrtum bezog sich auf F. pressilabris.. — Kuhnt legt die interessante Endomychide Trochideus desjardini Guer. aus Java vor, die er zur Bestimmung von Reineck erhielt. Die Fühler sind denen eines Paussus ähnlich, viergliedrig, das vierte Glied sehr grofs. Sie lebt unter Rinde bei Ameisen. Eigenartig ist, wie K. sagt, die Verbreitung der bekannten Trochideus-Arten : Madagaskar, Java, Mexiko, Ecuador, Peru und Chile. Merk- würdigerweise kommt eine Gattung, die 7r. morphologisch wie biologisch sehr nahe steht, in Siebenbürgen vor. — Grünberg spricht über die immense Häufigkeit von nordamerikanischen Zphydra- Arten in ihrer Heimat, deren Puppengehäuse millionenweise an die Ufer gespült würden und eine breite dunkle Strandzone bildeten. — Ferner spricht er, ebenfalls im Anschluls an eine Arbeit von Aldrich, über Saturnidenraupen, die in Kalifornien von den Indianern gegessen würden. Ohaus erzählt daran anknüpfend von seinen Erfahrungen, die er hinsichtlich des Geschmacks bei den Ein- geborenen Südamerikas auf seinen Reisen gesammelt hat. — Schlufs 11!/, Uhr. Sitzung vom 6.1. 13. — Sie wird um 9!/, Uhr von Greiner eröffnet und das Protokoll der letzten Sitzung verlesen und ge- nehmigt. Greiner teilt die Austrittserklärungen von Roeschke, Lüders, John, H. und E: Hopp und Neresheimer mit. Ohaus läfst eine Karte von v. Rothkirch aus Kamerun zirkulieren und bestellt Grüfse von Boettcher (Wiesbaden), mit dem er während seines Mainzer Weihnachtsaufenthaltes zusammengetroffen ist. Kuhnt gibt die eingelaufene Literatur herum. Kuntzen führt Vertreter der Gattungen Zupholus und Rhinoscapha vor, von der Gattung Zupholus (ausschliefslich auf Neu-Guinea und den nahen Inseln einheimisch) reiche Suiten aus dem Berliner Museum Aus der entomologischen Welt. 101 von E. azureus Mac Leay, E. latreillei und E. schönherri, dann von einigen prachtvollen neuen Arten und Formen, von der Gattung Rhinoscapha die R. cristovallensis. Schultz legt Homopteren seiner Sammlung vor: so Piychus spumarius, Cercopiden und Flatiden, die wegen ihrer hübschen Färbungen allgemein auffallen. — Schlufs 12), ‚Uhr. Aus der entomologischen Welt. Von P. Kuhnt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen, Terotenleste. Am 19. XI. v. J., seinem 63. Geburtstage, verstarb in Mar- tieny der Lepidopterologe Arnold Wullschlegel. Geboren als Sohn des Rektors und bekannten Lepidopterologen (Noctuinen der Schweiz, 1873) Joh. Jak. Wullschlegel, publizierte er 1899 mit Favre das Schmetterlingswerk „Faune d. Macro-Lepidopt. du Valais et d. reg. limitr“. Im Jahre 1891 siedelte er von Zürich nach Martigny über, wo er ein kleines Kaufmannsgeschäft erwarb, welches er aber bald aufgab, um sich nun ganz auf die Entomologie zu verlegen. Die Geometriden und Micros des Wallis aus seiner reichen Schmetterlingssammlung sind in den Besitz des Walliser Kantonalmuseums in Lion übergegangen. — In Reutlingen verstarb der frühere Professor der Forstwissenschaften an den Universitäten Tübingen und Giefsen Dr. Theodor Nördlinger im 57. Lebensjahre. — Der durch seine zahlreichen Arbeiten weit- bekannte Hymenopterologe Peter Cameron starb am 2. XII. 12 in New Mills bei Stockport. Ganz dem Studium der Insekten sich widmend, führte er das Leben eines Einsiedlers, so dafs er in der dortigen Gegend als „Peter the Hermit“ bekannt war. Seine Hauptwerke sind: „British Phytophagous Hymenoptera“, 4 Bände mit 84 kolorierten Tafeln, 1882—93; 9 Arbeiten über „Hymenoptera Orientalia® 1889 —1906. Leider ignorierte er in seiner Einsamkeit ganz die Arbeiten über die paläarktischen Arten, Autoren und die neuere Systematik, wodurch seine Arbeiten stark beeinträchtigt werden. — Am 21. XI. 12 starb in Chiswick der be- rühmte Entomologe W.F. Kirby. Im Jahre 1862 erschien sein Erst- lingswerk „A Manual of European Butterflies“. Ein paar Jahre später wurde Kirby Assistent am Museum zu Dublin, bis er 1879 seine Versetzung nach London an das British Museum erhielt, dessen grolse Sammlungen und unvergleichlich reiche entomologische Bibliothek ihm seine für die Wissenschaft so wichtigen Arbeiten ermöglichten. 102 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 1871 publizierte er seinen sensationellen Weltkatalog der Tag- falter „Synonymie Catalogue of Diurnal Lepidoptera“, der endlich die bisher zerstreuten Ergebnisse der lepidopterologischen Literatur sichtete. 6 Jahre später publizierte er hierzu einen Supplement- band, die heute beide nur noch antiquarisch zu hohem Preise er- hältlich sind. 1879 erschien ein 246 Seiten starker Prachtband, ein Katalog der Tagfaltersammlung des verstorbenen W. Ch. He- witson, der seine 7 Schränke grofse Tagfaltersammlung dem British Museum vermacht hatte. 1882 erschien, mit 16 präch- tigen Tafeln geschmückt, „List of Hymenoptera with descriptions and figures of the typical specimens in the British Museum“, Vol. I; 1890 „Synonymic Catalogue of Neuroptera - Odonata“, 1892 „Synonymic Catalogue of Lepidoptera - Heterocera“, Vol. I, und endlich 1904—10 sein dreibändiges Werk „A synonymic Catalogue of Orthoptera“. Durch diese mühsamen Katalogwerke und seine zahlreichen Neubeschreibungen hat sich Kirby unsterb- liche Verdienste um die Entomologie erworben. — Am 29. XI. 12 verschied in Cambrai (Nord) Georges Celestin Edouard Brabant. Er beschäftigte sich seit vielen Jahren mit dem Studium der Lepidopteren, beschrieb eine Anzahl neuer Noctuen aus Guyana und brachte eine schöne Sammlung zusammen. — Anfang Januar d. J. verstarb in Florenz der bekannte Coleopterologe Georg Meyer-Darcis. Von glühender Begeisterung für die Entomologie erfüllt, brachte er besonders in den Gruppen, die ihn am meisten interessierten, Carabiden, Buprestiden und Cetoniden ein gewaltiges Material zusammen. Leider wurde sein Leben zur Tragödie durch eine Psychose, die ihn immer häufiger ins Sana- torium brachte und schliefslich sein Ende herbeiführte. II. Personalien und Vermischtes. Der verstorbene Entomologe Jules Passet hat der Societe entomologique de France, deren Mitglied er von 1894—99 war, ein Kapital von 20000 Francs vermacht, von dessen Zinsen 1}, als „Jules-Passet-Preis“ für die nützlichste Arbeit in der allge- meinen Entomologie, besonders der Zucht von Insekten, ?/, für die Bibliothek der Gesellschaft bestimmt sind. — Als Nachfolger des verstorbenen John B. Smith wurde Prof. T. J. Headlee, Kansas State Agricultural College, zum State Entomologist of New Jersey ernannt. — Unserem Mitglied Herrn Georg Ulmer, dem bekannten Trichopterenforscher, wurde von der Universität Basel der Doctor philosophiae h. c. verliehen. — Mit der Ver- waltung der Coleopteren - Sammlung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien wurde der dortige Kustosadjunkt Dr. K. Holdhaus betraut. — Zum Ehrenmitglied der Soc. Entomol. Rezensionen und Referate. 103 d’Egypte in Kairo wurde Herr Prof. Dr. Lucas v. Heyden in Frankfurt a. M. ernannt. III. Eingegangene Kataloge. B.G. Teubner in Leipzig „Mitteilungen der Verlagsbuch- handlung“, 45. Jahrg. 1912 Nr. 2. — Ev. Bodemeyer, Berlin W, Lützowstr. 41, Liste 11, Paläarktische Coleopteren. — Dr. O0. Staudinger & Bang-Haas, Coleopteren - Liste III. Enthält die Kollektion Meyer-Darcis. — Ed. Reitter, Kaiserl. Rat, Paskau. Coleopteren-Liste Nr. LXXIV, Winter 1912—13, 45 Seiten stark. — Carl Rost, Berlin SO, Reichen- berger Str. 115, sandte Preisverzeichnis über Coleopteren Winter 1912—13 ein. — Preisliste Nr. 98 über präparierte Raupen und anderes biologische Insektenmaterial übersandte die Naturalien- anstalt Ernst A. Böttcher, Berlin C 2, Brüderstr. 15. Rezensionen und Referate. In dieser Rubrik finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, welche der Redaktion zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bibliothek der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Resoconto della sezione entomologica della so- @etaAdriatiea di seierze naturali in Trieste), redigiert von Dr. Josef Müller (für das Jahr 1910) und von Antonio Valle (Jahr 1911). Triest 1911 bezw. 1912. gr. 8°. Man muls sich stets von neuem freuen, wenn sich eine neue Zeitschrift unter der Ägide eifriger Mitglieder die spezielle Er- forschung der Fauna eines engbegrenzten Gebiets zur Aufgabe macht, mag sie auch zunächst mit geringen Mitteln arbeiten. Hiervon ist allerdings bei der Ausstattung der obigen Zeitschrift nichts zu spüren, die unzweifelhaft über alles Lob erhaben ist. Inhaltlich bietet die Zeitschrift dem paläarktensammelnden Entomologen und dem für viele spezielle Fragen wissenschaftliches Material zusammenholenden Forscher auffallend viel. Das ist ja erklärlich, wenn man bedenkt, dafs es sich um die Erforschung des faunistisch und floristisch ökologisch reichbegnadeten Nord- ostwinkels der Adria handelt, mit seiner interessanten Küste, seinen Karstklüften und -höhlen, die so vieles Spezielle beherbergen, seiner Lage als Übergangsgebiet der mediterranen zur alpinen und mitteleuropäischen Region einerseits und zur balkanischen Region andrerseits. Ein Bericht über die Leistungen der Sektion, über die 104 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sitzungen und die Exkursionen und das Verzeichnis der Mit- elieder leitet jedes der beiden Hefte ein. Das Heft des Jahres 1910 enthält aus der Hand ln Gräffes Übersichten der Grabwespen, Faltenwespen und heterogynen Hymenopteren des Küstenlandes. Schatzmayr beschreibt unter Beigabe einer hübschen Tafel einen neuen Zeptoderus, eine so be- liebte Spezialität der österreichischen beschreibenden Entomologen. Josef Müller gibt eine Revision der Drachynus des Küstenlandes und Dalmatiens mit allen Schikanen, eine recht interessante Arbeit. Drei Verfasser hat das vorläufige Verzeichnis der Käfer der Insel Arbe. Den Makrolepidopterologen mögen die H. Stauderschen Beiträge zur Kenntnis der Makrolepidopterenfauna der adriatischen Küstengebiete nebst 3 Tafeln interessieren, und schliefslich kommt auch der Käferökologe zu seinem Recht, wenn er die Gridellische Arbeit „La fauna coletterologica d’un tronco di quercia“ liest. Die Arbeiten umfassen 123 Seiten. Das 1911er Heft (1912 erschienen) ist ausschliefslich koleo- pterologisch und enthält „Untersuchungen über den Zeptoderus hohenwarti Schmidt“ von August Freiherrn v. Bachofen (deutsch), eine Arbeit von Guido Depoli „I Dorcadion della Liburnia“ (ita- lienisch), eine feine kritische Arbeit über die rassenreichen Dor- cadien des Gebiets, eine Untersuchung von Gridelli „Sulla validitä specifica del Calathus mollis Marsh. e melanocephalus L.* (ita- lienisch) unter Benutzung der männlichen Geschlechtsteile beider Arten, die abgebildet sind, von demselben Autor (italienisch) einen Bericht seiner interessanten Exkursionen während des Jahres 1911, dann ein erstes Verzeichnis interessanter und seltener Käfer Dal- matiens von Karaman und Novak, eine monographische Revision der Anthiciden des dalmatinischen Küstengebiets von Hans v. Krekich - Strassoldo (italienisch) nebst einer hübschen Tafel, durch die kritischen Bemerkungen, die reiche Fundortzahl und die Bestimmungstabellen sehr bemerkenswert, einen „Ersten Bei- trag zur Kenntnis der Coleopterenfauna des Karstgebietes bei Fiume“ von Paul Meyer (deutsch), ein reichhaltiges Verzeichnis und buntes Bild, das allerdings die dort sehr formenreichen Familien Chrysomelidae, Curculionidae und Scarabaeidae noch nicht in sich begreift. Die für mich interessanteste Arbeit ist die dann folgende „Revision der Athous-Arten der ostadriatischen Provinzen (Küstenland, kroat. Litorale, Dalmatien)“ von Dr. Josef Müller (deutsch), auf 47 Seiten auf das sorgfältigste, in vorbild- licher Weise durchgearbeitet, vor allem in rein systematischer, dann aber auch in tiergeographischer Beziehung jene böse, aber hochinteressante Gesellschaft. Schliefslich beendet das Heft, das 158 Druckseiten umfalst, eine italienisch geschriebene Arbeit, Rezensionen und Referate. 105 „Studi sulla fauna coleotterologica della valle d’Ospo“ von Arthur Schatzmayr, ein recht umfangreiches Verzeichnis der Käfer der im Titel bezeichneten Gegend nebst mancherlei kritischen und ökologischen Bemerkungen. Alles in allem ist die Zahl und vor allem die Güte der in- haltlich abwechslungsreichen Arbeiten beider Jahrgänge in hohem Mafse geeignet, der Zeitschrift eine recht achtenswerte Stellung in unsrer entomologischen Literatur zu verschaffen, wenn sie so weiter fortfährt, was ihr im Interesse aller, besonders aber aller reichsdeutschen, österreichisch-ungarischen und italienischen Ento- mologen recht sehr zu wünschen ist. Heinrich Kuntzen. Dr. Georg Wilsdorf, Tierzüchtung, Aus Natur und Geisteswelt Nr. 369. 30 Abbildungen auf 12 Tafeln. 110 Seiten Text. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig 1912. Auch für die Entwicklung des Entomologen können Bücher eine Rolle spielen, die zwar nicht die Entomologie unmittelbar betreffen, die aber Gesichtspunkte enthalten, die auch in sie über- tragen werden können oder nur erst sehr wenig in ihr ver- wendet worden sind. Gerade hierfür sind solche Bücher wie das vorliegende ein hübsches Beispiel. Die auch nur aus der sehr kurzen, aber flüssigen populären Darstellung geschöpfte Kenntnis von den Methoden der Tierzüchtung, von der Vererbung und ihren Gesetzen insbesondere bei unsren Nutztieren aus der Gruppe der Säuger ist immer wertvoll, kann zu intensiverem Weiterstudieren anregen und kann uns mit zu Leuten verhelfen, die wie z. B. der Amerikaner Tower für seine Leptinotarsen unter den Ento- mologen oder wie viele scharfsinnige Botaniker in ihrem Fach- gebiet für die empirische Begründung der Vererbungsgesetze mit jahrelanger Ausdauer Material heranschleppen,, diese Gesetze erweitern und deren neue begründen. Sind doch gerade die In- sekten bei der Unterscheidbarkeit, Variabilität, Beeinflulsbarkeit, Individuenzahl und so oft überaus leichten Züchtbarkeit ihrer Formen zu solchen Untersuchungen prädestiniert. Von den 12 Kapiteln mögen hier namentlich erwähnt werden die über „Zoologische und landwirtschaftlich - züchterische Systematik“, „Das Züchten“, „Die Bedeutung der Vererbungsgesetze“, über „Zeugung und Vererbung“, „Mendelismus“, „Die systematische Stammbaumforschung“ u. a. m. Mag das Büchlein auch unter den Entomologen seine Freunde finden. Heinrich Kuntzen. 106 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Hans Blunck, Das Geschlecehtsleben von Dytiscus margıinalıs b. Te Weil. Die Begsattune. Ars Mi 44 Figuren im Text. Sonderabdruck aus „Zeitschrift für wissen- schaftliche Zoologie“ Bd. CII, Heft 2. Leipzig, W. Engel- mann, 1912. Dytiscus war von je wegen seiner Grölse, Häufigkeit und leichten Haltung im Aquarium Gegenstand wissenschaftlicher Be- obachtungen und Untersuchungen. In seiner verdienstvollen Arbeit behandelt Verfasser ausschliefslich das Geschlechtsleben von D. marginalis L. Einleitend wird bemerkt, dafs D. sich durch sein Geschlechts- leben in einen gewissen Gegensatz zu der Mehrzahl der übrigen Coleopteren stellt und zwar dadurch, dafs bei ihm die sexuellen Verrichtungen hinter seine anderweitigen Lebensäulserungen zurück- treten. Die Erklärung hierfür liegt in der relativ langen Lebens- dauer des Käfers, die ihm erlaubt, die @ortplanzungsses heil auf mehrere Monate bis zu einem Jahre zu verteilen. Wenn auch nach den zahlreichen Literaturangaben D. zu allen Jahreszeiten in Copulation getroffen wurde, so unterliegt der Paarungstrieb nach dem Verfasser doch einer gewissen Periodicität und zwar derart, dafs er „in den Herbstmonaten eine erhebliche und im ersten Frühjahr eine weniger auffallende Steigerung erfährt, um im Juli so gut wie ganz aufzuhören.“ Die Temperatur ist ohne Einflufs auf den Begattungsakt. Verfasser beobachtete 3 Paare im Dezember unter einer 5 mm dicken Eisschicht; ein andermal 4 Pärchen im November unter einer 40 mm starken Eisdecke in Copula. Die Q@ wiesen normale Begattungszeichen auf. Die Ansicht Regimbarts, dafs die sich begattenden Paare vor- wiegend frisch geschlüpfte Käfer seien, wird widerlegt. Verfasser ist der Meinung, dafs „erst nach der ‚Paarung‘ der Spermatozoen in den Nebenhoden der Käfer geschlechtsreif ist, er kann erst im Alter von 6—8 Wochen zur Ausführung der Copula schreiten.“ „In den Nebenhoden sammelt sich das erste Sperma im August. Von September bis Januar sind die beiden als Samenblasen funktionierenden Organe ganz mit reifen Spermatozoen erfüllt (1. Max.), im Frühjahr wird ihr nunmehr nicht mehr durch die Hoden ergänzter Inhalt aufgebraucht, und von Mitte Juni ab trifft man in ihnen nur sehr wenig Spermatozoen in den distalen Windungen an (1. Min.). Ende Juli erreichen die ersten Sper- matozoen der zweiten Bildungsperiode den Nebenhoden und erfüllen diesen ab September wieder ganz (2. Max.). Die Entleerung findet in den Herbst- und Wintermonaten statt, ein nochmaliges An- schwellen im 3. Lebenjahr des Räfers beobachtete ich nicht.“ „Die Rezensionen und Referate. 107 Höhe des Paarungstriebes steht somit in direktem Verhältnis zum Füllungszustand der Nebenhoden, die Begattungen müssen im Juli ausfallen, weil die Sammelorgane um diese Zeit weder reife Sper- matozoen noch Kittsubstanz bergen.“ In einer graphischen Dar- stellung und einer tabellarischen Übersicht sind die Beobachtungen genau fixiert. Die Angaben Regimbarts und Gadeau de Kervilles, dafs die Käfer sich mehrfach begatten, wurden eingehend nach- geprüft. Es wird ein Fall erwähnt, bei dem 1 0’ innerhalb 5!/, Monaten 2 2 14 mal begattete. Während ziemlich allgemein die Ansicht vertreten wird, dafs die Insekten nur einmal die Copula ausführen können und Ausnahmen verhältnismäfsig wenig bekannt geworden und zum Teil auf unnatürliche Bedingungen zurückführbar sind, ist Verfasser geneigt, „die Polygamie dieser Käfergattung mit ihrer auffallend langen Lebensdauer in Zusammen- hang zu bringen.“ „Als abnorm oder als ein Produkt des Gefangen- lebens ist die Polygamie des Gelbrandes nicht aufzufassen‘, ganz abgesehen davon, dafs die gesetzmälsige Periodicität der Hoden- tätiekeit und die enormen, in den Nebenhoden aufgespeicherten Samenmassen eine derartige Deutung von vornherein ausschlielsen.“ Wie die Sektion frisch begatteter 2 ergab, „waren nicht nur das Receptaculum, sondern auch Buısa copulatrix, Scheide und Scheidenvorraum mit Spermatozoen angefüllt. Nur die im Re- ceptaculum angehäuften bleiben jedoch an ihrem Ort und zwar bis zum Einsetzen der Legeperiode (Anfang Herbst bis zum Früh- jahr), während die ganze übrige Samenmasse bald wieder ab- gestolsen wird.“ Bei weiteren Begattungen des 2 „können die neueingeführten Spermatozoen wohl bis zum Receptaculum vor- dringen, dieses aber nicht betreten ; sie werden sämtlich innerhalb 24 Stunden abgestolsen.“ Aus diesen Ergebnissen folgert Verfasser, dafs „Polyandrie bei Dytiscus, wie bei allen Insekten, ein abnormer, auf das Gefangenleben zurückführbarer Zustand sei.“ Über Potenz und Lebensalter wird mitgeteilt, „dafs die 07 bis in das 2. Lebensjahr hinein trotz mehrfacher Ausübung der Copula potent bleiben“. Dann scheint aber ihre Geschlechtskraft all- mählich zu erlöschen und beim Eintreten der Impotenz folgt in der Regel bald das Absterben des Gesamtorganismus. Die Begattungsapparate von 0’ und $ werden genau beschrieben und durch Abbildungen erläutert. Was das Aufsuchen der 2 durch die o angeht, so steht Verfasser auf „dem Standpunkt, dafs dem D. ein Witterungsvermögen auf gröfsere Entfernungen hin nicht zukommt“. Die Witterungs- grenze wird auf 20—30 cm angenommen. „Als reizperzipierende Organe sind die Apparate des Gesichtssinnes, des Geruchs und 108 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. des von letzterem im Wasser nicht zu trennenden Geschmackes anzusehen.“ Der Paarungsakt wird eingehend geschildert und durch eine Reihe von Momentbildern, die nach photographischen Aufnahmen gezeichnet wurden, veranschaulicht. Die schon von Schiödte erwähnten Klopftöne des D. (5) rühren nach dem Verfasser daher, „dals der energisch nach hinten oder unten geführte Femur dem ihm vom Trochanter entgegengesetzten Widerstand überwindet und mit seinem Hinterrand die scharfe Vorderkante des Schenkelringes überspringt, um bei der Rückbewegung allmählich und ohne Ton- erzeugung in die Normallage zurückzugleiten.“ „Das physikalische Problem der Lauterzeugung ist das gleiche wie bei der Auslösung des Tickens oder Knackens durch das Aufziehen der Taschenuhr, “ welche Ähnlichkeit auch schon Schiödte auffiel. Sehr genau verbreitet sich Verfasser über die Spermatophore und ihre Übertragung in das 9%. Die Spermatophore selbst, die männlichen Leitungswege, die Kittsubstanz und ihre Bedeutung für die Begattung werden aufs eingehendste beschrieben und durch eine Menge vorzüglicher Abbildungen erläutert. Es folgt ein Abschnitt über das Schicksal der Spermatozoen bis zur Befruchtung des Eies und zum Schlufs ein solcher über abnorme Begattungsformen. Ein sehr genaues Literaturverzeichnis ist beigegeben. Den vom Verfasser in der Einleitung in Aussicht gestellten weiteren Abhandlungen über die sexuellen Funktionen des Gelb- randes (Eiablage, sekundäre Geschlechtscharaktere und Geschlechts- dimorphismus) kann man mit Interesse und berechtigten Erwartungen entgegensehen. K. Ahlwarth. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete derEntomologie währenddesJahres 1910. 1. und 2. Heft. Insecta: Allgemeines und Coleoptera, von Dr. Georg Seidlitz. Berlin, im Oktober 1912. Nicolaische Verlagsbuchhandlung R. Stricker. Preis: 40 Mk. „Endlich ist er da! Es hat lange gedauert!“ hören wir manchen sehnsüchtig wartenden Entomologen, der gern noch an seiner Arbeit revidieren möchte, ausrufen. Aber wie kann’s bei der heutigen Hochflut der entomologischen Literatur anders sein. Wer eine Ahnung hat, wie schwer es ist, sich in der jetzigen Zeit manche zur Arbeit fehlenden Werke zu beschaffen, der muls sich darüber wundern, dafs es überhaupt möglich ist, ein Werk, wie das vorliegende, zustande zu bringen. Der Autor selbst sagt über diese leider trostlosen Verhältnisse auf p. 43 folgendes: „Die Zahl der Abhandlungen ist seit 1896 von 864 auf mehr als Rezensionen und Referate. 109 1000 gestiegen, und ihre Beschaffung wird immer schwieriger. Trotz wiederholter Bemühungen sind dem Referenten diesmal 108 Abhandlungen nicht erreichbar gewesen, was bei der grölsten Arbeit des Jahres, Blatschley!),- besonders schmerzlich war und hoffentlich nachgeholt werden kann.“ Es ist also erklärlich und entschuldbar, dafs der Zeitpunkt des Erscheinens dieses trefflichen Werkes mit jedem Jahre etwas weiter hinausrückt. Der inhaltliche Wert ist wie immer über jede Kritik erhaben und zeugt noch heute von der grofsen Schaffenskraft des doch schon im vorgerückten Alter stehenden Autors. Möge ihm diese Fähigkeit noch recht lange erhalten bleiben. Der vorliegende Bericht umfalst 360 Seiten. In dem ersten „allgemeinen Teil“ sind 368 Abhandlungen aufgezählt, von denen 36 als selbständige Schriften erschienen, während 332 in 150 verschiedenartigsten Zeitschriften, unter diesen nur 30 entomo- logische, zerstreut waren. Der zweite Teil -— „Coleoptera für 1910%° — erwähnt 42 selbständig erschienene Werke mit ganz oder teilweise coleoptero- logischem Inhalt und 170 Zeitschriften. Von letzteren waren nur 42 entomologische und nur 2 coleopterologische. Es wurden 984 Arbeiten durch 503 Autoren veröffentlicht: Im ganzen wurden 164 neue Gattungen, 69 neue Untergattungen, 3779 neue Arten und zahlreiche neue Varietäten beschrieben. Besondere Be- rücksichtigung fanden hierbei die Staphilinidae (16 n. gen. und 607 n. sp.), die Scarabaeidae (35 n. gen. und 342 n. sp.) und die Curculionidae (31 n. gen. und 360 n. sp.). In 55 Abhand- lungen (11 mehr als 1909) waren morphologische und physio- logische Verhältnisse und in 797 Abhandlungen Notizen über Literatur, Deszendenztheorie, Biologie usw. enthalten. P. Pape. Berehmaun, BE, Die Befruchtung und ihre” Be- ziehung zur Vererbung. 2. Auflage. 1912. Aus Natur und Geisteswelt Nr. 70. 1912. Geb. Mk. 1,25. Befruchtung und Vererbung sind zwei Themen, die nicht nur vom wissenschaftlichen Standpunkte aus das gröfste Interesse be- anspruchen, sondern auch der Laie hat Anspruch darauf, über den komplizierten Vorgang bei der Befruchtung und deren Folge- ı) W.S. Blatschley. An illustrated descriptive catalogue of the Coleoptera or beetles (exclusive of the Rhynchophora) known to occur in Indiana. With bibliography and descriptions of new species. Bull. Indiana Dept. Geol. Nat. Res. Indianopolis, Nr. 1, 1910 (p. 1—1385 und fig. 1—590. — 3555 spec., davon 79 neu). 110 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. erscheinungen, sowie über das vielumstrittene Thema „Vererbung“ orientiert zu werden. Ein Zeichen dafür, dafs das Interesse im Publikum vorhanden ist, zeigt die soeben erschienene zweite Auf- lage des Heftchens. In übersichtlicher Weise versteht es der Ver- fasser auch den nicht vorgebildeten Laien in das immerhin spröde Thema einzuführen. Nach einer Orientierung über das Wesen der Zelle und ihre Teilung, bespricht der Verfasser die Keimzellen und anschliefsend daran die Befruchtung. Nach einer eingehenden Würdigung der Vorgänge bei der Befruchtung kommt der Verfasser auf das vielumstrittene Gebiet der Vererbung zu sprechen. Die heute wohl allgemein angenommene Theorie, dals die Chromo- somen die Träger der Vererbung sind, wird eingehend an Hand der Teilungsvorgänge in dem befruchteten Ei erläutert. Im letzten Kapitel finden wir eine gemeinverständliche Erläuterung der Mendelschen Regel und ihrer Bedeutung für die Vererbung sowie der Entstehung neuer Arten. Für ein gröfseres Publikum berechnet wird der Verfasser der sich gestellten Aufgabe vollkommen gerecht, dem Laien ein Mittel an die Hand zu geben, das es ihm ermöglicht, sich zu orientieren und ein Urteil zu bilden über Fragen, die dem Menschen gleich unmittelbar und aufdringlich in ihren Wirkungen nicht wieder entgegentreten. Dr. Aulmann, Berlin. Rosen, R., Brutpflege und Elternfürsorge. Deutsche Naturwissenschaftl. Ges. 84 Seiten. 46 Abbild. im Text. NE, WR Eines der anziehendsten Gebiete der Biologie ist sicherlich das Gebiet der Brutpfiege. Es ist sehr dankbar anzuerkennen, dafs der Verfasser in dem Heftchen einmal die verschiedenartigen Formen der Brutpflege im Tierreich gemeinverständlich zusammen- gestellt hat. Der Laie hat im allgemeinen nur einen ganz unklaren Begriff davon, wieweit Brutpflege bei Tieren überhaupt zu gehen imstande ist, trotzdem wir in sehr vielen Fällen ganz erstaun- liche Äufserungen der Elternliebe und Elternfürsorge finden. Von der einfachsten Form der Brutpflege, z. B. der Ablage der Eier an geschützten Stellen bis zur gewissenhaftesten Pflege und Auf- zucht der Nachkommenschaft haben wir die verschiedenartigsten Formen der Sorge um die Erhaltung der Art. Der Verfasser macht uns in anschaulicher Weise mit diesen Tatsachen bekannt, so dafs diese kleine Zusammenstellung, obgleich sie keinen Anspruch auf erschöpfende Vollständigkeit des gewählten Themas macht, eine geeignete Einführung in dieses interessante Gebiet der Biologie darstellt. Dr. Aulmann, Berlin. Rezensionen und Referate. 111 Kammerer, Paul, Das Terrarium und Insektarium. Der Naturforscher, Thomas’ Sammlung von Anleitungs-, Ex- kursions- und Bestimmungsbüchern. 209 Seiten, 87 Abbild. im Text. Geb. Mk. 3,75. „Kurz gefafst, übersichtlich, klar und anschaulich“, so kann man das liebenswürdige Werkchen kurz charakterisieren. Unter- stützt von zahlreichen überaus wohlgelungenen Photographien nach der Natur kenne ich kein Werkchen über das behandelte Thema, das in so präziser und anregender Weise für den Terrarien- und Insektarienliebhaber geschrieben ist. Wer nicht bereits ein Freund der interessanten Reptilien, Amphibien und Insekten ist, der mufs es werden, wenn er dieses Büchlein in die Hand bekommt. Ein besonderes Verdienst ist es noch, dafs der Verfasser nicht ängst- lich die ihm bekannte Literatur für sich behält, sondern freigebig eine sehr ausführliche Zusammenstellung der einschlägigen Lite- ratur bei den einzelnen Kapiteln anführt. Möge diese Arbeit recht weite Verbreitung finden und neue Freunde für die im Laienpublikum oft so sehr verkannten und vielgehafsten Reptilien, Amphibien und Insekten erwerben. Dr. Aulmann, Berlin. Hesse, R., Abstammungslehre und Darwinismus. Aus Natur und Geisteswelt Nr. 39. 4. Auflage. 1912. Geb. Mk. 1,25. Dals im Laufe eines Zeitraumes von 10 Jahren bereits die vierte Auflage dieses Büchleins erscheinen mulste, charakterisiert eigentlich bereits genügend den Wert dieses Werkchens und das grolse Interesse, welches im Publikum an diesen Fragen genommen wird. Man mag vielleicht darüber streiten, ob gerade Abstam- mungslehre und Darwinismus Themen sind, über welche der Laie sich ein Urteil erlauben darf, ist doch gerade in der Behandlung dieser Fragen durch die „Flucht in die Öffentlichkeit“ viel ge- sündigt worden, jedoch ein Recht hat er unbedingt darauf, orientiert zu werden über den augenblicklichen Stand dieser Fragen. Denn es wird wohl schwerlich einen denkenden Menschen geben, der sich nicht schon einmal die Fragen vorgelegt hätte: Wo kommt die Fülle der Tierformen her, wie sind sie entstanden und wie haben sie sich entwickelt? Das Thema wird in der Weise behandelt, dafs aus Systematik und Anatomie, Entwicklungsgeschichte, Versteinerungskunde und Tiergeographie geeignete Beispiele ausgewählt werden an Hand deren der Verfasser die Richtigkeit die Abstammungslehre zu be- weisen versucht. Die Darwinsche Theorie: Entstehung der Arten durch natür- 112 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. liche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampfe ums Dasein wird ebenfalls durch einschlägige Beispiele erläutert und gestützt. Besonderes Interesse beansprucht der Abschnitt Eher die Ab- stammung des Menschen, in welchem die neuesten Tatsachen, die aus den jüngsten Verskeimenmnsenaden resultieren, verwertet srl Auch diese neue, wesentlich ergänzte Auflage wird ihren Leserkreis finden und dazu beitragen zu orientieren über Fragen, mit denen der Mensch so innig verwachsen ist. Dr. Aulmann, Berlin. Oblata und Desiderata. In dieser Rubrik stehen allen Mitgliedern — soweit es der Raum gestattet — 2—3 Zeilen in jeder Nummer gratis zur Verfügung. Coleoptera. Oryctiden kauft, tauscht und bestimmt: P. Minck, Berlin N 65, Öfener Str. 3. Literatur über Biologie einheimischer Käfer erwirbt: Dr. Urban, Schönebeck a. E. : Bembidiini der Welt kauft, tauscht und bestimmt Dr. F. Ne- tolitzky, Czernowitz (Bukowina), Pitzelligasse 20. Histeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft, sowie Literatur darüber erwirbt: H. Bickhardt, Kassel, Elfbuchen- stralse 32. Chlaeniini der Welt, Timarcha und Erodius kauft, tauscht und bestimmt: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Paussiden sammelt: Dr. R. Müller, Elberfeld, Ernststr. 25. Exotische Cleriden und Lymexyloniden kauft, tauscht und determiniert: Sigm. Schenkling, Berlin NW 52, Thomasius- stralse 21. £ Studien- und Bestimmungsmaterial von Hylastes und Phloeoph- thorus sucht zur Revision dieser Borkenkäfergattungen Oberförster H. Eggers. 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Vespiden aller Länder, spez. äthiopische, kauft und tauscht: Dr. A. v. Schulthefs, Zürich V, Kreuzbühlstr. 16. Tausch in Ichneumoniden, event. auch anderen Hymenopteren wünscht: Albert Ulbricht, Crefeld, Südwall 28. Diptera. Thereviden und Omphraliden der Welt determiniert und kauft OÖ. Kröber, Hamburg 21, Schillerstr. 8 II. Determination paläarkt. Arten des Dipteren-Genus Sarcophaga übernimmt Dr. med. G. Boettcher, Wiesbaden, Kl. Wilhelmstr. 5. Studienmaterial erbeten. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft I. 8 ale Oblata und Desiderata. — Vorgeschlagene Mitglieder. Tipuliden (Tipula, Pachyrhina usw.), auch Literatur, kauft und tauscht: M. P. Riedel, ‘Frankfurt (Oder), Lessingstr. 11. Um Studienmaterial von Ortalididen sens. lat. der Welt zur Fortsetzung der Genera Insectorum bittet alle Dipterologen Friedrich Hendel, Wien II/1, Darwingasse 30. Asiliden (Diptera) der Welt kauft und tauscht: Prof. Dr. F. Hermann, Erlangen, Bayern, Anatomisches Institut. Verschiedenes. Myrmeleoniden, Mecopteren, Planipennen, Ascalaphiden und Ephemeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft Ebsen Petersen, Silkeborg, Dänemark. Forficuliden der Welt kauft, tauscht und determiniert: Dr. Malcolm Burr, Castle Hill House, Dover, England. Lepidopteren der Welt in Tüten, nur Ia-Qualität, sucht: Carl Henseler, Düsseldorf, Talstr. 70. Indische Insekten (namentlich Lepidopteren, auch Kokons) offeriert: A. Meik, Calcutta, 4 Convent Road, Entally. Zoolog., spez. entomolog. Material von Sardinien hat abzu- geben, auch im Tausch gegen zoolog., philos., belletr. Literatur: Dr. phil. Anton Hermann Krausse-Heldrungen, Assuni, Provinz Cagliari, Sardegna, Italia. Alexander Heyne, Berlin-Wilmersdorf, Landhausstr. 26a, er- hielt feine Amur-Schmetterlinge. Alles ist frisch und tadellos präpariert und mit genauen Fundorts- und Datenzetteln versehen. Sonderangebote und Auswahlsendungen auf Wunsch. Mit Sammlern deutscher Insekten (Coleopt. und Lepidopt. ausgeschlossen) namentlich in den Grenzgebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sucht in Verbindung zu treten Carl Schirmer, Berlin-Steglitz, Uhlandstr. 27. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neues Mitglied wird vorgeschlagen : durch Herın Prof. Carlos Bruch: Herr Lehrer Jos. Hubrieh, Calle Espana 150, Rosario de Santa Fe, Argentinien. N Ahlwarth, Karl, Berlin N58, Carmen-Sylvastr. 163. “ Be ilvertretende Vorsitzende: Soldanski, Hans, Berlin-Wilmersdorf, Günzelstr, 22. 3 Reineck, Georg, Berlin N 58, Wörtherstr. 45. h Schriftführer: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. ii © Berka, M., Berlin N 58, Wichertstr. 44, Rendant: 5 Engert, Heinrich, Berlin- Halensee, Georg Wilhelmstr. 22, | a - P. Kuhnt, Friedenau-Berlin, Handjerystr. 14. & n Redakteur: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. i, | Der Jahresbeitrag . Neu eintretende 1] Mitglieder haben eine nee Einschreibegebühr von M. 1.50 zu entrichten. Die Jahresbeiträge und sonstigen Geldsendungen sind zu adressieren : Herrn Ingenieur Heinr. Engert Berlin-Halensee, Georg Wilhelmstr. 22. Alle Manuskripte, Korrekturen und Bücher zur Be- 4 sprechung sind zu richten an: Dr. Fr. Ohaus, RR Steglitz - "Berlin, Holsteinische Strafse 59. Deutsche, ee ne Be ann, Dahlem-Bs == ; _ Golslerstraßse Deutsche f} e niomologische Zeitschrift. Herausgegeben von de ; Der schen ntomologischen Gesellschaft = v. >. — Jahrgang 1918. — er Heft IL. | % (Mit 2 Tafeln und 61 Textfiguren.) S I Preis für Nichtmitglieder 5 Mark. £ Dr. Fr. Ohaus. Prof; Dr. R.Heymons. Dr.K. De -P.Kuhnt. 5 Nie I sche Verlags-Buchhandlung R. Stricker Redaktionskommission & % br Berlin W 57, Potsdamer Stralse 90. Berlin, 31. März 1913. 2 | Inhalt. von Heft II. Vereinsangelegenheikey \. |. N Aus den Sitzungen. a Aus der entomologischen Welt Rezensionen und Referate Oblata und Desiderata. Vorgeschlagene Mitglieder. ; Böttcher, Dr. G., Die männlichen Bes inn werengs Bi dan Genus Sarcophaga Meig. und ihre Bedeutung für die Ab- grenzung der Arten. (Dipt.). I nl E., Neue’ afrikanische Cerambyeiden. (Bo. Koiophot, J., Bidessus hamulatus Gyll. (Col.) Mit 14 gestheuron — Neuheiten der pommerschen Käferfauna. (Col.) Mit 1 Textfisur Kröber, ©., Monographie der paläarktischen und afrikanischen Thereviden. (Dipt.) Mit 45 Textfiguren ER Minck, P., Beitrag zur Kenntnis der De (Col.) Mit * 15 ec naucen 3 DE ee Moser, J., Abbildungen einiger r Donläptadäbn (Col.) Mit 1 Tafel Ohaus, Dr. F., Macrodactylus Duckei n. sp. : (Col.). Pfankuch, K., Aus der Ichneumonologie. (Hym.) . Be Reineck, G., Be zur Lebensweise von Cr aha jan- thinus a ‚(Col.) Mit 1 Tafel . : Richter, H., Ein Ausflug nach den Wasserfällen des Tausch. Mit 1 eetheur Fe € Stitz, H., Ameisen aus Besser gesammelt von ie. (rm) Mit - 2 Teckiguren 5 RE Stobbe, Dr. R., Mallota onen en in West- ren (Dipt.) E— Eihonocepfiahis Heymonsi, eine neue Art aus Süd-Amerika. (Dipt ) Mit 2 Textfiguren. BR“ — Zur Kenntnis der eh) Om Nitisch, (Dipt.) : „la7 212 169 206 176 163 170 207 190 191% 192 Deutsch. Ent, Zeitschr. 1913. 115 Die männlichen Begattungswerkzeuge bei dem Genus Sarcophaga Meig. und ihre Bedeutung für die Abgrenzung der Arten. (Dipt.) Von Dr. med. 6. Böttcher, Wiesbaden. (Fortsetzung.) k) Arten mit drei ps. Dz.!) und in der Regel rotem zweiten Genitalsegment. Die Färbung zeigt gewöhnlich sehr deutlich die übliche Schachbrettzeichnung auf relativ dunklem, schiefrigem Grundtone. Der Kopf erscheint rundlich, mit schmaler oder mittelbreiter Stirn, meist kurzen Fühlern und breiten, schwarz behaarten Backen. — Akr. vor der Naht oft deutlich hervortretend. — Flügel öfters mit gedornter erster Längs- ader. — Genitalwulst stark prominent, das erste Segment meist glänzend schwarz, hinten mit fleckenartiger grauer Be- stäubung und einer Reihe kräftiger Borsten längs des Hinter- randes. — Forceps einfach oder durch Ausrandungen und Vor- sprünge mit Höckern oder Zähnchen versehen, gerade oder ventral- wärts gekrümmt. Der Penis hat meist eine gestreckte Form, die bei etlichen Arten im Profil an einen Schiffsschnabel erinnert. Am prox. Ende, nahe dem Stiele fällt ein unpaariger Wulst auf, aus dem sich zuweilen ein gleichfalls unpaariger Fortsatz ent- wickelt, bald nur in Form eines Zahnes, bald (wie bei S. ferox Villen.) in Gestalt eines frei abstehenden Armes. Gegen das dist. Ende hin entspringen in der Regel 2 paarige ventralwärts oe- richtete Apophysen. Das Endstück ist öfters schnabelartig aus- gezogen. Die Systematik der Gruppen, um die es sich hier handelt, und als deren Prototyp die altbekannte, wenn auch keineswegs immer richtig erkannte S. haemorrhoa Meig. gelten möge, hat von jeher ganz besondere Schwierigkeiten gemacht. Die Artenbildung ist hier offenbar noch in vollem Gange und die bereits bis zu genügender Konstanz fixierten Formen stehen einander noch sehr nahe. Trotzdem würden sich auch hier die älteren Autoren, wenn ihnen die heutigen Hilfsmittel bekannt gewesen wären, nie mit »den durchaus unbefriedigenden vagen Sammelbegriffen begnügt haben, die sie damals allein aufzustellen imstande waren. Ob von den heute umgrenzten Arten manche besser nur als Varietäten zu gelten hätten und vice versa, das ist im Grunde Geschmackssache. !) Individuelle Ausnahmen kommen vor. Regelmälsig finden sich jedoch 4 ps. Dz. (statt 3) in dieser Abteilung nur bei S. consanguinea Pand. (nee Rond.). Hier sind aber meist nur die erste, dritte und vierte kräftig, die zweite viel schwächer entwickelt. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 9 116 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. k,) Beide dist. Apophysenpaare gut entwickelt, und zwar in Form zweier dicht nebeneinander entspringender. langer, dünner Fortsätze. Die lateralen sind breiter und länger uni knkamen sich gegen das Penisende, die med. kreuzen die lat. und sind gegen das Stielende hin schoen. Penis mit Aus- nahme der Seitenklappen nur schwach ..chitinisiert, bräunlich. — Stirn schmal. Fühler bis unterhalb der Höhe der unteren Augen- ränder hinabreichend, ihr drittes Glied nur wenig länger als das zweite. Wangenborsten lang, gereiht und teilweise ziemlich kräftig. Palpen schlank, durchaus zylindrisch, vorn nicht ver- diekt. — Mittelschenkel ohne Kamm. Hinterschenkel aulser der präapikalen Makroch. ohne untere Dornen-Reihe, nur lang behaart. Hintertibien beiderseits ziemlich dicht und lang zottig behaart, auch die Mitteltibien im dist. Ab- schnitte mit Anfängen ähnlicher Behaarung. — Zweites Ab- dominalsegment nackt. — Genitalsegmente stark verlängert, das erste schwarz, hinten fleckig grau, mit langen, kräftigen Hinterrandborsten. — Forceps jederseits längs der Dorsalkante in den basalen 2 Dritteln mit einer tiefen, glatten Furche. Vordere Haken schlank, fast gerade, nur am Ende etwas hakig umgebogen, länger als die stärkeren hinteren. k, a) Forceps schlank, vollkommen gerade, allmählich gegen das Ende hin verdünnt. Zweites Genitalsegment stets rot. Ap.b. des Schildchens vorhanden. Mittelgrofse Art: areipes Pand. (v. T.) = consobrina (Bell.) Rond. pp. 1) er A 7—12 mm. cd’: Stirn = ?,—!/, Aug.br. Lat. Vert.k. fehlend oder schwach. — Akr. hier und da angedeutet, das präsk. Paar vorhanden, wenn auch meist nicht stark. — Flügel ohne Randdorn, bean. III etwas länger als V. Diese wohlcharakterisierte Art kommt nach Pandell& in Süd-Frankreich vor (Tarbes, Hyeres). Ich erhielt sie ferner aus Ungarn, Steiermark und Siebenbürgen. Rondanis co’ stammt jedenfalls aus Italien )). Das 2 von S. arcipes ist meines Wissens noch nicht bekannt. kıb) Forceps gedrungen, gegen das Ende schräg ventral- wärts abgebogen. Zweites Genitalsegment in der Regel schwarz, öfters bräunlich, zuweilen rot. Apikal- borsten des Schildchens fehlen. Kleine Art: pumila Meig. (v. T.), Rond. (v. T.), Pand. (v. T.). Fig. 43. ı) Ein zweites 9’, das in Rondanis Sammlung unter „consobrina* steckt, ist eine S. haemorrhoidalis Meig. Demnach mulste der Name consobrina eingezogen werden. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 117 3-8 mm. 07: Stirn — ?/, Aug.br. Lat. Vert.b. vorhanden, mittelstark. Drittes Fühlerglied kaum deutlich länger als das zweite. — Präskutellarborsten meist vorhanden, doch schwach, bisweilen fehlend. ? (sec. Typ. Meigen in. Coll. Winthem, k. k. Hofm. Wien): Stirn relativ schmal, etwa — ?/, Aug.br. Palpen vorn etwas Fig. 42. $. arcipes Pand. Fig. 43. $. pumila Meig. verdickt, nicht so gleichmäfsig zylindrisch wie beim 0’. Genital- spalt sag., ziemlich breit, mit langen, kräftigen Borsten längs der Ränder. 8. pumia ist an der Vereinigung von schmaler Stirn, Mangel der Apikalborsten des Skutellums, nacktem zweiten Ab- dominalsegment und zottig behaarten Hintertibien verhältnismäfsig leicht kenntlich. Demgemäfs stimmen denn auch die Typen der älteren Autoren in bezug auf diese Form gut miteinander überein. Der Vergleich der Begattungsorgane ergibt ohne weiteres, dafs pumila mit der carnaria-Gruppe nichts zu tun hat. Für die hier angenommene besonders nahe Verwandtschaft mit arcipes spricht nicht nur die auffallende Ähnlichkeit der Hypopyge, sondern auch die weitgehende Übereinstimmung zahlreicher „äufserer“ Charaktere. Übrigens hat auch Pandell& seine prozima (non — proxima Rond.), die nichts anderes ist als pumila mit rotem zweiten Genital- segment !) unmittelbar neben arcipes gestellt. Bei ziemlich grofser Verbreitung ist S. pumila doch im Ganzen ı) Villeneuve, Contribution & l’etude des Dipteres du Genre Sarcophaga, Assoc. Franc. pour l’avanc. des sciences, Congr. de Lyon 1906, p. 568. y* 118 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. nicht häufig. Deutschland (Wiesbaden), Niederrhein usw. bis Ostpreufsen), Ober-Österreich und Steiermark, Ungarn, Frankreich, Italien. k,) Forceps kurz, gegen das Ende hin im Profil erst ver- breitertt, dann schräg gegen die Spitze abgestutzt. An der breitesten Stelle erscheint öfters ein zahnartiger, kleiner Fortsatz oder wenigstens ein Höcker, der meist mit einem Haarbüschel be- setzt ist. Der basale Teil zeigt gewöhnlich glatte Depressionen. - Penis bald mit breiterem, kapuzenartigem, bald mit lang schnabel- förmigem Endstücke. Von den Apophysen ist vor allem ein Paar armförmiger Fortsätze oft stark entwickelt (bei amita beide Paare, bei jfiia keine), — Stirn mittelbreit. Wangenborsten schwach, längs der med. Augenränder gereiht. Palpen durchaus zylindrisch, sehr schlank. — Meist einige Paare von Akr. vor der Naht deutlich. Mittelschenkel ohne Kamm. — Dritte Bauchplatte abstehend behaart. — Fünftes Segment mit Bürste. Randborsten nur an der Basis der kurzen, geraden und hinten fast nackten Lamellen. — Erstes Genitalsegment schwarz, hinten meist fleckig grau bestäubt, am Hinterrande mit einem Kranze kräftiger Borsten. Zweites Genitalsegment rot (bei S. ilia schwarz oder rot): amita-ilia-Gruppe. k, a) Hinterschenkel ohne deutliche Makroch.-Reihe am äufseren unteren Rande. k,a,) Erste Flügellängsader nackt. Nahe der Spitze des Schildchens ein Paar sehr starker, nach hinten gerichteter Makroch. Nicht nur die Hintertibien, sondern auch die Mitteltibien beiderseits lang und dicht zottig behaart. Der dors. zahnartige Fortsatz am Forceps deutlich abgesetzt. Zweites Genitalsegmentrot, länger als breit: cucullans Pand. (v. T.). Fig. 44. 9—12 mm. do’: Stimm — !1/,—?/, Aug.br. Strieme kaum breiter als eine Orbita. Lat. Vert.b. schwach oder fehlend. — Fühler reichen bis zur Höhe des unteren Augenrandes hinab. Ihr drittes Glied etwa 1!/, des zweiten. — Einige Akr. vor der Naht deutlich, die präsk. vorhanden. Die nahe der Spitze des Schildchens stehenden starken Makroch. („aiguillons apicaux aussi grands que les anterieurs“ Pandelle) scheinen mir nicht den Apikalborsten, sondern den nach rückwärts verschobenen präapikalen Borsten ı) Wiesbaden wird als Fundort bei den einzelnen Arten darum be- sonders hervorgehoben, weil dadurch für die zu erwartende Fortsetzung von P. Sacks Dipterenfauna der Frankfurter Umgebung (Ber. Senckenb. Nat. Ges. 1907) die Angaben für Sarcophaga vorbereitet werden. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 119 (aiguillons discaux Pand.) zu entsprechen, während die eigent- lichen Apikalborsten fehlen. — Flügel mit oder ohne Randdorn. - Abschn. III meist etwas länger als V. — Forceps hinten in den basalen 2 Dritteln mit langer, zottiger Behaarung, gegen das Ende nur ganz kurz behaart. Eine Gruppe büschelförmig ange- ordneter Haare trägt ferner der dors. Zahn (s. oben). Vordere Haken länger als die hinteren, an der Spitze etwas verbreitert, stumpf abgestutzt. Penis verhältnismälsig grols, mit einer paari- gen, ziemlich schlanken, armartigen, an ihrem Ende gegen das breite, ausgehöhlte, kapuzenförmige Endstück hin gebogenen Apophyse. Aus dem prox., ventr. Wulst 44 entspringt aufserdem ein an der Wurzel paarig geteilter, dann zu einem Stücke verschmelzender Fortsatz, der in der Regel der ventr. Wand des Penismittel- stückes platt anliegt, sich zuweilen jedoch als ein plumpes, von den Armapophysen gekreuztes Horn vom Peniskörper abhebt. S. eucullans, die sich äufserlich durch die aufserordentlich starke Behaarung beider hinterer Tibienpaare vor ihren Ver- wandten auszeichnet, ist hauptsächlich im Süden verbreitet. Ich erhielt sie durch Villeneuve aus der Bretagne, von Bezzi aus Italien, von Thalhammer aus Ungarn. In der Sammlung des k. k. Hofmus. Wien steht ein 5 aus Triest unter „eruentata Meig.“, ein anderes aus Amasia (Klein - Asien) unter „dalmatina Schin.“ k,a,) Erste Flügellängsader gedornt. Mittel- Baren nackt, nur, die Hintertibien auf ihrer Innenseite mäfsig zottig behaart. — Die Fühler reichen bis zur Höhe oder bis etwas unterhalb des unteren Augen- randes hinab. Das dritte Glied etwa 1!/, des zweiten. — Einige Akr. vor der Naht deutlich, die präsk. vorhanden. — Zweites Ab- dominalsegment nackt. — Zweites Genitalsegment rot, -Jänger als breit. — Forceps hinten ohne deutlichen Zahn. B2ay3) Lat. Vert.b. sehr schwach oder fehlend. Apikalborsten des Schildchens vorhanden. For- ceps an der breitesten Stelle ohne scharfe Ecke. Die basale Depression breit und flachh Penis mit 2 fast gleichlangen, kräftigen Apophysenpaaren. Die lateralen sind fast gerade und ebenso wie das schuhförmige Endstück nach vorn (ventralwärts) gerichtet, während sich die med., die dicht neben den lat. aus Fig. 44. S. cucullans Pand. 120 ° Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. den dist. Ecken der Seitenklappen entspringen, gegen den Stiel hin krümmen: amita Rond. (v. T.), Pand. (v. T.) — nepos Rond. (v. T.) pp- Fig. 45. 6—10 mm. 0: Stirn verhältnismälsig schmal, etwa — !/, Aug.br., wenig hervortretend. — Die Behaarung der Hinter- tibien besonders bei kleinen Exemplaren nur spärlich. — Vordere Haken kaum länger als die hinteren, an der Spitze stumpf und etwas verbreitert. Beim 2 ist (nach Pandell6) die Stirn kaum breiter als ein Auge, das erste Genitalsegment zurückgezogen, abge- stutzt und von Makroch. eingefalst. S. amita findet sich hauptsächlich im südlicheren Europa, wie Italien und Süd- Frankreich. Sie wird allerdings im Ver- zeichnis von Czwalina auch für Ost- Preufsen erwähnt )). Fig. 45. S. amita Rond. k,ab) Lat. Vertb. kräftig entwickelt. Apikalborsten des Schildehens fehlen, während die präap. Borsten ziemlich kräftig sind, aber an normaler Stelle auf der Fläche des Skutel- lums (nicht wie bei cucullans am Hinterrande) stehen. — For- ceps gegen das Ende in stumpfem Winkel, aber mit scharfer Ecke abgestutzt. Die basale Depression bildet jederseits eine tief ausgehöhlte, glatte Mulde. Dazwischen tritt die dors. Kante als ein in der Medianlinie nochmals fein gefurchter Kiel hervor. — Am Penis sind nur die lat. Apophysen in Form eines Paares von Armen entwickelt, die besonders von hinten her sehr breit erscheinen und an der Spitze eine blattartige Verbreiterung zeigen. Das Endstück ist in Form eines sehr langen, ventral- wärts gekrümmten Schnabels ausgezogen und an seiner Wurzel jederseits durch eine halbdurchscheinende membranöse Falte ver- breitert: balanina Pand. (v. T.). Fig. 46. 9—10 mm. cd: Stirn — ?/, Aug.br., breiter und mehr vor- 1) G. Czwalina, Neues Verzeichnis der Fliegen Ost- und West- preulsens, Königsberg i. Pr. 1893. Es ist dies eine der wenigen faunisti- schen Mitteilungen, die auch in bezug auf Gen. Sarcophaga durchaus zuverlässig sind. Denn Czwalinas Dipteren wurden sämtlich von Pan- delle determiniert. Sarcophaga fand ich durchweg mit, entfaltetem Hypopyg. Für die in der Gegend von Königsberg tätigen Dipterensammler können die Exemplare der „Coll. Czwalina“ geradezu als Pandellesche Kotypen gelten. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 121 gewölbt als bei amita. Auch der untere Rand des Klypeus etwas stärker nach vorn vorgezogen. — Vordere Haken ungefähr so lang wie die hinteren, schlanker und am Ende spitzer als bei amita. Ein Vergleich der Figuren 45 und 46 lehrt ohne weiteres, wie durchgreifend die beiden eben geschil- derten, äufserlich einander so ähn- lichen Arten im Bau der Kopulations- organe voneinander differenziert sind. Achtet man auf die Vert.b. und die Chaetotaxie des Skutellums, so wird man auch hier die angegebenen Unter- schiede in der Regel deutlich ausge- sprochen finden. S. balanina gehört der Mittelmeer- fauna an. Sie kommt nach Pan- delle in Süd-Frankreich vor und pie. 46. S. balanina Pand. wurde in gröfserer Zahl vonL. Ozerny und Strobl!) in Spanien erbeutet. Gleichfalls aus Spanien stammen 2 7, die als „gwerilla Schin. litt.“ in der Sammlung des k. k. Hofmus. Wien stecken. Ein an gleicher Stelle befind- liches, vorher undeterminiertes 5’ stammt der Fundortetikette nach aus Krain. k,b) Hinterschenkel mit kräftigen Makroch. am hinteren unteren Rande. Zweites Abdominal- segment mit mittleren Hinterrandmakroch. Eıste Flügellängsader gedornt. Forceps mit kurzem dors. Zahnfortsatze an der Abbiegungsstelle der Endbranchen. Penis mit einem auffallenden, frei abstehenden, unpaaren ventr. Fort- Satze: : feros Villen... (v. T.) s. in: Becker, Dipt. Kan, Insz I essp. 123 (Eier 30). Big. All. !) Strobl nennt die Art meist „amita Rond.“. Leider mulste hier von einer Verwertung der faunistischen Angaben Strobls, sei es in „Dipteren von Steiermark“, sei es in „Spanische Dipteren“ gänzlich ab- gesehen werden. Strobl ignoriert nicht nur die seit Pandell& gemachten Fortschritte völlig, er verwirrt auch obendrein die viel richtigere Auf- fassung der alten Autoren durch ganz phantastische Verwandtschafts- beziehungen, Aufstellung von Varietäten u. dergl. und riskiert die Be- nutzung problematischer Rondanischer Namen wie „juvenis“, „con- sohrina“, „nepos“ usw., was kein Kenner des Genus gewagt hat. Meine Untersuchung der Rondanischen Typen hat denn auch tatsächlich er- geben, dals mit wenigen Ausnahmen (z. B. minima, ancilla) fast nur die auch von Pandelle und Villeneuve akzeptierten Arten Rondanis wirklich existieren, dagegen alle jene rätselvollen: „adolescens, infantula, puerula“, die oben genannten usw. entweder Synonyma anderer guter Rondanischer oder Meigenscher Arten oder Gemische mehrerer hetero- gener Elemente darstellen. 122 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 11 18mm. 1: Stirn ziemlich breit, — 2), Auesbr Mittelstarke lat. Vert.b. Fühler kurz, etwa bis zur Höhe der unteren Augenränder hinabreichend, ihr drittes Glied etwa 1!), des zweiten. Wangenborsten schwach. — Einige Akr. vor der Naht deutlich. Prä- skutellarborsten schwach. Apikalborsten des Skutellums vorhanden. — Flügel mit Randdorn. — Hintertibien beiderseits lang, aber wenig dicht behaart. — Erstes Genitalsegment kurz, glänzend schwarz, hinten fleckig grau, mit nicht 47 besonders starken, aber sehr langen Hinter- randborsten. Zweites Genitalsegment rot, etwa doppelt so lang als breit. — Forceps ziemlich schlank, der dors. Zahnfortsatz nur wenig hervortretend. Vordere Haken etwas länger als die hinteren, dünn, vorn nicht verbreitert. Penis dem der dalanina ähnlich, doch mit weniger lang- ausgezogenem, breiterem Endschnabel und vor allem durch den merkwürdigen, in der Form an die Klinge eines Rasier- messers erinnernden ventr. Fortsatz sofort kenntlich. Die lat. Armapophysen gleichen denen von balanina in hohem Grade. Als Fundorte für diese seine sehr hübsche, charakteristische Art gibt Villeneuve Tenerife (Kanarische Inseln) und Süd- Frankreich an. Ich verdanke Abt Czerny ein 7, vielleicht auch ein 9, am 19. IV. 07 in Algeciras (Spanien) erbeutet !). Ferner fand ich in der Sammlung des k. k. Hofmus. Wien ein o7 unter „vulnerata Schin.*“ mit Fundangabe „Mann, Sizilien 1858“. k,c) Forceps zwar im dist. Abschnitte verbreitert, aber ohne dors. Höcker oder Zahn, von der breitesten Stelle an in gerundetem, stumpfem Winkel unter sanfter Ausrandung schräg gegen das Ende hin abgestutzt. An der Umbiegungsstelle ein Büschel längerer Haare. Der ventr. Rand fast gerade. Penis mit langem, schnabelförmig ausgezogenem Endstück. Apophysen kaum angedeutet. — Lat. Vert.b. kräftig ausgebildet. — Erste Flügellängsader nackt. — Hintertibien mindestens innen, bei gröfseren Stücken auch aufsen zottig behaart. — Zweites Genitalsegment meist schwarz, zuweilen rot: filia Pand. (v. T.), Rond. pp. (v. T.) = jwvenis Rond. (vw I.) Rio. AB. Fig. 47. 8. ferox Villen. 1) Czernys Stücke waren von Strobl als „nepos Rond.* determiniert. Unter „nepos“ enthält Rondanis Sammlung 1 5 $. cruentata Pand., nec Meig. et autor. und 1 0’ S. amita Rond. Pand. Es existiert also überhaupt keine obigem Namen entsprechende Art. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 123 5—11 mm. 0°: Stim — 1/,—°/, Aug.br. Wangenborsten ziemlich kräftig. Fühler bis zur Höhe der unteren Augenränder hinabreichend. Das dritte Glied kaum viel länger als das zweite. — Präskutellarborsten schwach, zuweilen fehlend. Schildehen mit langen, ge- kreuzten Apikalborsten. — Zweites Abd. segm. mit 2in der Regel kräftigen mittleren Hinterrandmakroch. — Erstes Genitalsegment schwarz, ausnahms- weise rötlichbraun, am Hinterrande mit kräftigen Borsten. — Vordere Haken sehr lang, vorn verbrei- 48 tert, vor der Spitze ventr. ausge- randet, im Profil fast wie ein Türken- säbel gestaltet. Penis in der Form an den der balanina erinnernd, doch ” Pand: ganz ohne deutliche Apophysen. ea 2 (eop.): Chaetotaxie aulser den bekannten Geschlechtsunter- - schieden wie beim d’. Stirn kaum so breit wie ein Auge, Strieme nur wenig breiter als eine Orbita. Genitalspalt sag. Erstes Genitalsegment graulich bestäubt, durch eine dors. Kerbe in 2 ziemlich weit vorstehende Lefzen geteilt, deren Ränder mit langen, einander teilweise kreuzenden Makroch. besetzt sind. S. jilia gehört zu den Arten, die man in der Regel auch ohne Untersuchung des Hypopygs gut erkennt. Doch schützt letztere am sichersten vor Irrtümern. Ein Exemplar mit beiderseits voll ausgebildeten 4 ps. Dz. (statt 3), wie sich eines in meiner Samm- lung befindet, würde man ohne jene Bekräftigung der Diagnose doch nur zögernd identifiziert haben. Auch hätte Rondani, wenn ihm das erst später gewürdigte Hauptmerkmal bereits geläufig gewesen wäre, nie eine sinzata Meig. und eine noverca zu seinem ‚Rlia-g' gesteckt. Ebensowenig wäre ihm die Identität mit „juvenis“ entgangen. Die Art ist besonders in Mittel- und Süd-Europa weit ver- breitet, wurde jedoch auch noch in Ost-Preufsen (Czwalina) gefunden. Die Variante mit rotem zweiten Genitalsegment kommt häufiger in südlichen Gegenden vor. Bei einem aus Smyrna stammenden Stücke zeigte auch das erste Genitalsegment eine rötlich braune Färbung. Übergangsformen mit teilweise schwarzem, teilweise rotem zweiten Genitalsegment sind nicht selten. k,) Forceps einfach, grolsenteils fast parallelrandig, mittelbreit, gegen das Ende ohne scharfe Ecke schräg abgestutzt, der ventr. Rand entweder fast gerade oder vor der Spitze aus- gerandet. Penis mit schnabelartig verlängertem Endstück und a Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. einer oder 2 paarigen, sehr kurzen Apophysen an der dist. Ecke der Seitenklappen. — Zweites Genitalsegment rot. k,a) Lat. Vert.b. nicht vorhanden. Erste Flügellängs- ader gedornt. Zweites Abdominalsegment nackt. Hinter- tibien nackt: ‚infica Nillen. in litt. Fig. 49. 4,5 mm. 07: Stirn schmal, — ?/, Aug.br. Strieme erheblich breiter als eine Orbita. Die Fühler überschreiten nach abwärts das Niveau des unteren Augenrandes. Drittes Glied — 1!/, des zweiten. Backen und Wangen schmal, letztere mit feinen, gereihten Börstchen, weils mit in- tensiven schwarzen Reflexen. — Einige Akr. vor der Naht hervortretend, das präsk. Paar schwach, aber deutlich. Schildchen mit ge- kreuzten Ap.b. — Flügel mit Randdorn. — Mittelschenkel mit etwas gereihten Borsten im dist. Drittel des hinteren unteren Randes, doch ohne typischen Kamm. Hinterschenkel längs des hinteren Unterrandes mit etlichen stärkeren, doch kaum als Makroch. zu bezeichnenden Borsten. — Dritte Bauchplatte abstehend be- haart. — Fünftes Segment mit schmaler, aber deutlicher Bürste. — Erstes Genitalseg- ment schwarz, hinten in ziemlicher Ausdehnung graulich bestäubt, mit einem Borstenkranz am Hinterrandee Zweites Genital- segment rot. Auch der Forceps etwas rötlich gefärbt, weniger breit als bei jila, fast parallelrandig im Profil. Vordere Haken sehr lang und schmal, ziemlich spitz endend. — Penis mit langem Endschnabel , deutlichem, ventralem Höcker und an den dist. Ecken der Seitenklappen mit einer sehr kurzen, schwach chitinisierten Apophyse. Da mir von dieser Art nur ein aus der Gegend von Buda- pest stammendes 0 zur Verfügung stand, wurden die Teile des Hypopygs auf der Zeichnung nicht in der sonst gewählten schematisierten Weise angeordnet, sondern so, wie sie sich bei dem Exemplar gelegt hatten. k,b) Erste Flügellängsader nackt. k,ba) Färbung von der gewöhnlichen Zeichnung der Gattung abweichend, dunkel schiefriggrau mit asch- farbenenReflexen,hinten glänzend schwarzblau. Forceps ohne deutliche ventr. Ausrandung vor der Spitze: tricolor Villen. (v. T.) s. in: Becker, Dipt. Kan. Ins. lc p- 125.7 Rıo290. . 5—9 mm. cd’: Stirn schmal, kaum — !, Aug.br. Lat. Vert.b. nicht deutlich vorhanden.. Fühler lang, die unteren Augen- Fig. 49. S. infiwa Villen. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 125 ränder nach unten überragend. Drittes Glied — 1?/, des zweiten. Wangenborsten teilweise kräftig. Palpen dünn, zylindrisch, schwarz. — Akr. nur als präsk. Paar vorhanden. Skutellum mit Ap.b. — Flügel mit Randdorn, bräunlich getrübt. — Mittelschenkel ohne Kamm. Hinter- a schenkel aufser der präap. Makroch. nur mit schwachen Unterrandborsten. Hintertibien bei kleinen Exemplaren nackt, bei gröfseren mit einigen längeren Haaren am Innenrande. — Zweites Abdominalsegment nackt. Dritte Bauch- platte abstehend behaart. Fünftes Segment () mit Bürste. — Erstes Genitalsegment schwarzbraun, mit Hinterrandborsten. Zwei- cr tesGenitalsegment rot. Forceps relativ breit, bis auf die bogig stumpfwinklige Ab- 50 stutzung am Ende im Profil fast pärallelrandig. Vordere Haken rötlich, am Ende verbreitert, stumpf, die hinteren spitz. Penis mit röt- Fie. 50 lichem, durchscheinendem Endschnabel, die ;s. ieolor Villen. Seitenklappen kräftig chitinisiert. Apophysen nur in Gestalt eines kleinen, gekrümmten Zahnes bemerkbar. 2: Dasselbe hat die gleiche dunkle, nach Art des Reifes einer Pflaume schimmernde Grundfärbung. Stirn etwa — */, Aug.br. Erstes Genitalsegment ganz oder teilweise rot. Sein hinterer Rand dem des vierten Abdominalsegments fast parallel, ohne dors. Ausschnitt. Am Rande dichte, lange Makroch. Legeröhre als rötliches Zäpfchen etwas hervortretend. Heimat : Kanarische Inseln. k, bb) Färbung die für das Genus charakteristische. Forceps im Profil parallelrandig, leicht ventralwärts gekrümmt. Durch eine ziemlich tiefe ventr. Ausrandung entsteht ein scharfer End- zahn. Penis mit 2 paarigen kurzen, aber deutlichen zapfenförmigen Apophysen an der dist. Ecke der Seitenklappen : siciliensis nov. spec. (— indigens Villen. litt.) Fig. 51. 6 mm. co: Kopf: Stirn sehr schmal, etwa — t/, Aug.br. Keine lat. Vert.b. Wangenborsten wenig zahlreich, aber lang, mittelstark, längs des med. Augenrandes gereiht. Gesicht und Orbiten weils. Backen schwarz behaart. Fühler kurz, die Höhe der unteren Augenränder mit ihrer Spitze nicht erreichend. Drittes Glied etwa — 1!/, des zweiten. — Thorax: Akr. vor der Naht kaum hervortretend. Flügel ohne deutlichen Randdorn. Erste Längsader nackt, dritte mit wenigen Dörnchen. Abschn. III der Randad. = V. — Hinterschenkel mit unterer Makroch.-Reihe. 196 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Hintertibien nackt. — Abdomen: Zweites Segment nackt. Fünftes Segment ohne deutliche Bürste, doch mit dichten, langen, dornartigen Borsten längs der Ränder der Lamellen. — Erstes Genitalsegment glänzend braunschwarz, am Hinterrande mit ziemlich kräftiger Borstenreihe.e Zweites Genitalsegment hellrot, etwa so lang als breit, mäfsig dicht schwarz behaart. Forceps an der Spitze schwarz, sonst dunkel pechbraun, bis knapp zur Hälfte ge- spalten, kurz und breit, ventralwärts ge- krümmt, ziemlich parallelrandig, mit scharfem, etwas von dem ausgeschnittenen Vorderrande zurückstehenden Endzahne. DBehaarung am Hinterrande des Forceps, besonders an der am meisten konvexen Stelle, büschelartig an- gehäuft, oberhalb spärlich, dann an dem nach hinten stark hervortretenden Basalteile wieder dichter und länger. Endabschnitt (dist. von dem Büschel) unbehaart. An der Grenze zwischen basalem Buckel und Branchen beiderseits neben der dors. Kante eine tiefe Depression. Neben- lappen grols. Vordere Haken viel länger als die hinteren, hell- braun, an der Spitze etwas kolbig verdickt, stumpf. Penis bräunlich, nur an den breiten lat. Platten stark chitinisiert. Von den beiden stäbchenförmigen Apophysenpaaren ist das lat. länger und heller gefärbt als die dunkleren, kräftiger chitinisierten med. Das Endstück des Penis schliefst mit einem bajonettartig ab- geknickten Fortsatze. _ Ein 0’ dieser hübschen, kleinen Art fand ich in der Samm- lung des k. k. Hofmuseums Wien unter „erythrura Meig.“ mit der Fundortetikette „Mann, Sicilien 1858°. Sie kommt auch bei Alexandria vor. k,) Mittelschenkel mit Kamm. k,a) Forceps kurz und breit, wie der Oberschnabel eines Finken gestaltet, hinten tief ausgerandet und mit sehr scharf markiertem dors. Zahn, auf dem ein dichter Haarbüschel sitzt. Die lat. Apophysen des Penis sind nicht armförmig, sie flankieren vielmehr das Endstück jederseits in Form eines etwas rückwärts herabgebogenen Ohres. — Hinterschenkel mit kräftigen Unter- randmakroch. Hintertibien nackt. Zweites Abdominalsegment ohne mittlere Hinterrandmakroch.: uneicurva Pand. Fig. 52. ?7—11 mm. 0°: Stirn ziemlich schmal, — ?/, Aug.br. Keine lat. Vert.b., Wangenborsten schwach, gereiht. Fühler sehr kurz, Fig. 51. S. siciliensis Böttch. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 127 nach unten hin die Höhe der unteren Augenränder nicht er- reichend, das dritte Glied nur wenig länger als das zweite. — Palpen sehr dünn, durchaus zylindrisch, oft rotbraun gefärbt. — Akr. vor der Naht fehlend oder angedeutet, die präsk. in wechseln- der Stärke vorhanden, desgleichen die Ap.b. des Schildchens. — Flügel mit Randdorn. Erste Längsader nackt oder gedornt (var. penicillata Villen ) — Mittelschenkel mit typischem, d. h. aus kurzen, starken, dicht gereihten Borsten bestehenden Kamm. Dritte Bauchplatte abstehend behaart. Fünftes Segment mit Bürste. — Erstes Genitalsegment schwarz, hinten mit Randborsten, zweites Genitalseg- ment rot. Vordere Haken am Ende er- weitert, braun, rötlich durchscheinend. Von der Stammform (mit nackter erster Flügellängsader) ist mir nur ein aus Venedig stammendes Stück bekannt. Pandelle gibt Hyeres (Süd - Frankreich) als Fundort an. Alle Exemplare der var. penicillata Villen., die ich gesehen habe, zeigen aufser der gedornten ersten Längs- ader eine tiefere Ausrandung und einen schärferen dors. Zahn am Forceps als Fig. 52 das 0’ aus Venedig !). Ich erhielt „peni- Sn Pand. eillata®* durch Villeneuve aus Tunis und Algerien. Als weitere Fundorte konnte ich feststellen : Spanien (Alicante, Olieto u. a.) und Italien (Pavia, Calabrien usw.). In der Sammlung des k. k. Hofmuseums Wien stecken 2 o („Sicilien, Mann 1858°%), das eine als „Ahaemorrhoa Meig.“, das andere als „vulnerata Schin.“. Die Art gehört demnach zur Mittelmeerfauna. Forceps schlank, ohne dors. Höcker oder Zähne, gegen das Ende verschmälert, leicht ventralwärts gekrümmt: k,b) fertoni Villen. (v. T.), s. Deutsch. Ent. Zeitschr. ler Here IT, p. 12%. Bio253. 4,5—-9mm. cd: Kopf: Stirn schmal, ungefähr — !/, Aug. br., lat. Vert.b. fehlend oder schwach. Wangenbörstchen längs des med. Augenrandes gereiht, kurz und schwach, zuweilen (besonders bei gröfseren vom Festland stammenden Individuen) länger und kräftiger. — Drittes Fühlerglied etwa — 1!/, des zweiten. — Thorax: Akr. gewöhnlich in 1—2 Paaren vor der Naht deut- lich. Präsk.b., sowie die Ap.b. des Schildchens vorhanden. — !) Die Profilzeichnung Fig. 52 wurde nach Exemplaren, welche die Form „penicillata“ vepräsentieren, angefertist. 128 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Flügel mit Randdorn, erste Längsader nackt, Abschn. III so lang oder etwas kürzer als V. — Mittelschenkel mit typischem Kamm, Hinterschenkel mit wenig zahlreichen und nur mäfsig starken Unterrandmakroch. Hintertibien nackt. — Abdomen: Zweites Segment nackt. Dritte Bauchplatte abstehend behaart. Fünftes Segment mit Bürste, die Ränder der kurzen Lamellen, besonders nahe der Basis, mit . kräftigen Randdornen. — Erstes Ge- nitalsegment schwarz, mit langen, doch nur mälsig starken Hinterrand- borsten. — Zweites Genitalseg- ment rot oder rötlichbraun, länger als breit. — Forceps bis gegen die Mitte eingeschnitten, im prox. Abschnitt beider- seits mit einer tiefen, breiten Furche. — Vordere Haken ziemlich dünn, länger als die hinteren, stumpf endend, in mittlerem Fig. 53. S. fertoni Villen. Grade ventralwärts gekrümmt. — Penis mit schiffbugförmigem Endstück, aus dessen Höhlung ein schmaler, stäbchenförmiger Fortsatz hervorschaut. An den dist. Ecken der Seitenklappen entspringt jederseits eine an der Wurzel breite, gegen die Spitze allmählich verschmälerte, erst dors. herabgebogene, dann ventralwärts gerichtete Apophyse, die das Endstück des Penis ohrenartig flankiert. 2 (nach Villeneuve): Stirn kaum von der Breite eines Auges, die schwärzliche Strieme etwa so breit wie eine Orbita. Der ovale Genitalspalt von Makroch. gesäumt. In Rondanis Sammlung findet sich . fertoni an 2 Stellen, einmal als „propingua“ , dann nochmals unter „adolescens Rond.“. Letztere Etikette umfalst jedoch auch ach Exemplare von S. rostrata Pand., S. spinosa Villen. und Dlaesoxipha ungulata Pand. Der einzige Repräsentant der „propingua“ ist ein äufserst defektes cf’, das ohne die Präparation des Hypopygs stets eine Apokryphe geblieben wäre. Der Name Villeneuves bleibt daher trotz dieser Feststellungen in Kraft. Die in den Mittelmeerländern weit verbreitete bienliche Aıt erhielt Villeneuve aus Süd-Frankreich (Dauphine, Pro- vence), ferner aus Korsika, Algerien und Tunis. Ich kenne sie aufserdem aus Ungarn, Spanien (L. Czerny) und Italien. Einige in der Sammlung des k. k. Hofmuseums als „erythrura Meig.“* steckende Exemplare (4, 2) tragen den Fund- zettel „Sicilien, Mann, 1858‘. k,) Mittelschenkel ohne typischen Kamm. — Palpen schlank, zylindrisch. Eckvibrissen neben dem unteren Klypeusrande. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 129 Apikalborsten des Schildchens rudimentär oder gar nicht vorhanden. Untere. Makroch.-Reihe der Hinterschenkel schwach oder fehlend. Zweites Ab- dominalsegment nackt. Forceps einfach, fast gerade. Penis plump, relativ kurz, ohne deutliche Fortsätze oder mit nur einer paarigen sehr breiten, lappenförmigen dist. Apophyse. k,a) Erste Flügellängsader nackt. Lat. Vert.b. vorhanden. Zweites Genitalsegment rot. Vordere Haken bedeutend länger als die hinteren, stark ventralwärts gekrümmt. Penis wenig gegliedert: böttcheri Villen. (Ann. Mus. Nat. Hungar., XI. 12). Fig. 54. Die kleine (5—6 mm lange) Art ist in ihrer äufseren Er- scheinung der S. fertoni sehr ähnlich. Es genügt, die Unterschiede hervorzuheben. Kopf: Die Stirn ist breiter (ca. — !/, Aug.br.). Die lat. Vert.b. sind in mittlerer Ent- wicklung vorhanden. Das dritte Fühler- glied ist kaum wesentlich länger als das zweite. Die Palpen sind auffallend klein und dünn, pechbraun. — Thorax: Dem Schildchen fehlen die Ap.b. oder sie sind nur angedeutet. Abschn. III der Flügel ist erheblich kürzer als V. — Die Mittel- schenkel zeigen keinen typisch ausgebildeten Kamm, die untere Makroch.-Reihe der Hinter- schenkel. wird höchstens durch einige stärkere 2 Haare markiert. Die Hintertibien sind nicht a 54. 3 er . böttcheri Villen. ganz nackt, sondern innen und sehr spärlich auch aufsen mit weitläufigen, kurzen Wimperhaaren besetzt. — Abdomen: Dritte Bauchplatte mit kurzer, fast anliegender Be- haarung. — Forceps ähnlich wie bei ferioni, doch nur im End- drittel eingeschnitten. Haken s. oben. — Penis mit kurzem, breitem, schnabelförmigen Endstück. Seitenklappen mit unregel- mälsigen, etwas lappigen Ausrandungen am dist. Rande. Ventral ein membranöser Anhang, doch keine deutlich ausgebildete Apo- physe. 54 Auch diese Spezies, die Villeneuve nach dem Verfasser dieser Abhandlung zu benennen die Freundlichkeit hatte, gehört der Fauna des Mittelmeerbeckens an. Als Fundorte sind Villeneuve und mir bekannt: Poros (Griechenland), Larnaka (Cypern), ferner Ungarn, wo Th. Becker im Mai 1912 beide Geschlechter erbeutete. 130 Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. _ k, b) Erste Flügellängsader gedornt. Die Dörnchen nehmen vor allem das mittlere Drittel der Ader ein. Hinter- schenkel ohne untere Makroch.-Reihe, aufser einer präap. Borste nur mit langer Behaarung am hinteren unteren Rande. Erstes Genitalsegment schwarz, hinten fleckig grau, mit langen, kräftigen Randdornen. Penis gedrungen, am dist. Ende mit einer paarigen, breiten, lateralen Apophyse. k, ba) Zweites Genitalsegment schwarz, nur ausnahmsweise rot. Forceps kurz, leicht ventralwärts gekrümmt, die dorsalen Ränder der Endbranchen von dem basalen Abschnitt unter Bildung eines kleinen Wulstes stumpfwinklig abgebogen: setinervis Rond. (v. T.) — puerula Rond. pp. (v. T.). Fig. 55. 5-7 mm. 07:Kopf: Stirn schmal, etwa — !/,—?/, Aug. br. Strieme mehr als doppelt so breit als eine Orbita. Wangen schmal, mit gereihten, schwachen oder mittel- starken Börstchen. Keine lat. Vert.b. — Fühler kurz, den unteren Augenrand nach abwärts kaum erreichend, das dritte Glied nur wenig länger als das zweite. — Thorax: Einige Akr. vor der Naht sichtbar, die Präsk.b. sehr klein, das Schildechen ohne Ap.b. — Mittelschenkel durchaus ohne Kamm. Die meist nur spärliche längere Behaarung der Hintertibien zuweilen ziem- 99 lich dieht. — Abdomen: Zweites Segment nackt. — Genitalsegment s. oben. Haken Fig. 55 fast gleichlang, kurz, die vorderen am S. selinervis Rond. Funde stumpf und nur wenig verdickt. Penis plump, der ventr. Buckel mälsig stark vorgewölbt. Die lappige, breite dist. Apophyse überragt das Profil des Peniskörpers nur wenig. (Fortsetzung folgt.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 131 Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. IE Von Dr. P. Speiser, Labes. Mit 7 Textfiguren. Herr Leutnant v. Rothkirch und Panten, Mitglied der Deutschen Entomologischen Gesellschaft, hat auf meine Bitte nach seiner Versetzung zur Schutztruppe in Kamerun den dortigen Dipteren einige Aufmerksamkeit geschenkt. Seinem verständnis- vollen Sammeln verdanke ich einige wertvolle Sendungen, die naturgemäls bei dem bisher recht geringen Stande unserer Kennt- nisse (insgesamt 93 Arten!) genug des Neuen enthielten. Da eine zusammenfassende Bearbeitung des Ganzen zu umfangreich werden und auch zu lange Vorbereitungen erfordern würde, soll hier eine erste Auswahl veröffentlicht werden, der ich hoffentlich bald werde weiteres folgen lassen können. Von den neu ent- deckten Asiliden, Syrphiden und der Ceratitis werden hier im wesentlichen nur vorläufige Kennzeichnungen gegeben, da Ausführ- licheres über dieselben in Verwertung anderer umfassender Materia- lien aus diesen Familien demnächst der Öffentlichkeit übergeben werden soll. Fam. Lycortidae. Apelmocreagris bibionea var. miniaticeps Enderlein 1911 in: Arch. Naturg., v. 77, 2, Suppl.-Heft 3 p. 148. 1 2 im September bei Duala, 1 0’ bei Dschang im Oktober, in 1700 m Meereshöhe, sehr zahlreich im November bei Soppo, 800 m hoch am Kamerunberge gelegen (nur 9). Die Genitalzange des o’ ist hier abgebildet. Dies ist eine aus Fernando Poo beschriebene Varietät der von mir nach Exemplaren vom Kilima- ndjaro beschriebenen „Zycoria bi- biones m.*, die inzwischen auch am Zoutpansberg in Transvaal aufgefunden wurde. Fam. Fungivoridae. Zelmira longeiuneta nov. sp. — 1 2, von Duala, Sep- tember 1912. Mit einer Körperlänge von 4,2 mm gehört die Art zu den kleinen, blassen Formen, die einen nicht keulenförmigen Hinterleib haben, und andererseits zu denjenigen, bei welchen die Axillarader Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 10 132 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. = vollständig ist, so dafs eine mehr oder weniger abgeschlossene Anali-Axillarzelle zustande kommt (Z. azillariger Enderlein u. a.). Die Grundfarbe ist ein helles Ledergelb, welches auf dem Thorax mehr ockergelb wird und auf dem Abdomen und den Tibien durch die ziemlich dichte schwarze Beborstung verdunkelt wird, während die Tarsen wirklich dunkel schwarzbraun sind. Die Fühler sind verhältnismäfsig kurz, reichen zurückgebogen bis nicht ganz zur Flügelwurzel; sie sind drehrund, ihre Glieder allmählich an Länge abnehmend, rauchbraun, die 3—4 ersten gelblichbraun. Kopf hell ockergelb, mit einem schwarzen Fleck zwischen den Ocellen. Untergesicht etwas schmäler als ein Auge, die Augen nierenförmig. Über den Ocellen steht in der sonst kurzen und anliegenden schwarzen Behaarung des Kopfes ein Paar auf- rechter, nach hinten weisender gröfserer Borsten. Taster blafs ledergelblich, schwarz behaart, das letzte Glied dünn, fast so lang als die beiden vorhergehenden zusammen. Thorax hochgewölbt, wie gewöhnlich, ockergelb, obenauf und auf den Prothoraxpleuren schwarz beborstet, die Pleuren des Meso- und Metathorax nackt. Das Scutellum vor dem Hinter- rande mit einer Reihe langer schwarzer Borsten. Die Hüften, Schenkel, Tibien und das erste Tarsenglied blals ledergelb, alle schwarz beborstet und mit schwarzen Enddornen an den Tibien. Auf der Vorderseite der Vordertibien liegt dicht vor dem Ende eine ovale Stelle, welche ganz dicht mit äufserst kurzen bräunlichen Härchen besetzt ist. Flügel glashell.e. Die schwache Subecostalis mündet als kaum sichtbare Ader etwas spitzenwärts von dem Ursprung des Radialramus in den Vorderrand. Die Verschmelzung zwischen Media und Radialramus ist halb so lang wie die Wurzel des Radialramus bis dahin und 2!/,mal so lang als die Medio- Cubitalquerader. R,;, mündet am Ende des ersten Drittels der Entfernung zwischen der Mündung von R, und R,+,. Die Costa reicht bis fast zur Hälfte der Entfernung zwischen R,,, und M.. Stiel von M etwas weniger als ein Drittel der Länge der Gabel. M, und Cu, erreichen den Hinterrand nicht ganz, letztere ist mit ihrer frei in der Flügelmembran mündenden Spitze aufwärts gebogen. Basalabschnitt von Cu, doppelt so lang als die Medio- Cubitalquerader. Cu, ist etwas nach hinten abgebogen und er- reicht den Rand nur als schwache Aderspur, dagegen ist die Axillaris voll ausgebildet und erreicht den Flügelrand, der an der Einmündung von Cu, winklig eingezogen ist. Eine Analis ist deutlich vorhanden und hört erst etwas randwärts von der Mitte des hinteren Cubitusastes auf. Die Squamulae sind mit schwarzen Borsten dicht gefranst, die Schwinger hell ledergelb. Ebenso gefärbt ist das Abdomen, welches dicht schwarz beborstet ist. Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 133 Sein letztes Dorsalsegment ist verlängert, von der Seite gesehen spindelförmig mit breiter Basis, und am Ende ringsum besonders dicht mit besonders feinen schwarzen Borsten besetzt. Das zu- gehörige Ventralsegment weist 2 Paar Lappen auf, deren vorderes hell und unbeborstet ist, während das schmälere hintere ledergelb und beborstet ist. Zelmira calogastra nov. spec. — 1 2, im Oktober 1912 bei Dschang, in 1700 m Meereshöhe gefangen. Auch bei dieser Art ist die Axillarader vollständig, aber sie gehört zu den gröfseren mit keulenförmigem Hinterleibe und er- innert an meine Z. flavioralis von Formosa. Körperlänge 6'!/, mm. Grundfarbe schwarz, mit einzelnen rotgelben Zeichnungen und Teilen, 2 silbergrauen Binden auf dem Abdomen und einer rauchbraunen Halbbinde vor der Flügelspitze. Kopf schwarz, Untergesicht dunkelbraun, Mundrand und Backen rotgelb, alles schwarz beborstet. Stirne flach. Taster rotgelb, das dritte Glied fast ganz dunkelbraun, fast so lang und schlank als das vierte. Fühler drehrund, die Glieder sehr dicht aufeinander gedrängt, an der Wurzel rotgelb, was allmählich sich verdunkelt und etwa von der Hälfte der Länge an in ein mattes Schwarz übergeht. Thorax hochgewölbt, einfarbig schwarz und schwarz beborstet, kaum die Nähte etwas heller, schwarzbraun. Hüften und Beine hell ledergelb, die Trochanteren und die äulserste Wurzel aller Schenkel, sowie die Hinterschenkel obenauf vor der Spitze gebräunt, alles schwarz beborstet und mit schwarzen Tibienenddornen. Flügel fast glashell, vor der Spitze eine rauch- graue Halbbinde, welche aus der Spitze der Randzelle bis in die Mitte der Medianzelle reicht. Alle Adern schwarzbraun, mit einigen helleren Stellen. Costalabschnitt zwischen R,}+, und R,+, 2!/,mal so lang als zwischen R,+, und R,. Medio- Cubitalquerader in einer Richtung mit dem Wurzelstück von Cu,, ebenso lang wie die Berührungsstelle von M und dem Radialramus, etwa ?/, so lang als das Wurzelstück von Cu,. Gabelstiel der Media 2!/,mal so lang wie diese Querader. (Die beiden Flügel sind etwas zerfetzt, so dafs die Endigungen der Mediaäste nicht sicher zu übersehen sind.) Cu, erreicht den Rand nicht völlig. Bei der Mündung von Cu, in den Hinterrand ist dieser winklig eingezogen, die Axillaris ist vollständig und erreicht den Hinter- rand, ebenso bleibt die kräftige Analis nur um höchstens !/, ihrer Länge vom Flügelrande entfernt. Schwinger schwarzbraun, mit etwas hellerem Stiel. Abdomen schwarz, das zweite und das vierte Dorsalsegment mit silberweilsem, schmalem Hinterrande, die beiden ersten Ventralsegmente sind ockergelb gerandet, und auf dem vierten bis sechsten Ventralsegment liegt ein hufeisenförmiger 10* 134 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. ockergelber Fleck; die Öffnung des Hufeisens dem After zu- gekehrt. Promacrocera nov. gen. — Während alle übrigen Merk- male mit Euphrosyne (— Macrocera) völlig übereinstimmen, weicht das Flügelgeäder in dem wichtigen Punkte ab, dafs die Media einen wohlausgebildeten Wurzelteil hat, ganz wie etwa Hesperodes Coquill. und andere Gattungen. An den langen Fühlergliedern stehen jeweils auf der Unterseite des Enddrittels einige längere Härchen. Typische Art: Promacrocera interrogationis nov. spec. — 1 of im November 1912 800 m hoch am Kamerunberge bei Soppo ge- fangen. Fast 5 mm lang. Thoraxrücken leuchtend hell ockergelb, Kopf und Scutellum hellweifslich rahmgelb, Hinterleib und Beine hell ledergelb, durch die schwarze Behaarung etwas verdunkelt, die Tarsenglieder der Vorderbeine, die Fühler mit Ausnahme der beiden ersten Glieder und der Wurzel des dritten, sowie die Taster tief schwarzbraun. Von der Schulterecke zieht oberhalb der Dorsopleuralnaht rückwärts eine dunkelbraune Strieme, welche vor der Flügelwurzel abwärts auf die Pleuren fast rechtwinklig übertritt, sich hier etwas verbreitert, auf der Sternopleure wieder zunächst schmal, und dann wieder breiter wird. Augen oben innen spitzwinklig, und quer über die Stirn ein dunkelbraunes. Bändchen von der einen zu der anderen Spitze laufend, die Punkt- augen fassend. Gesicht und Mundteile hell ledergelb, mit wenigen schwarzen Börstchen. Das dritte Tasterglied ein wenig dicker als die anderen, das vierte etwa 1!/,mal so lang als diese. Antennen etwa 18 mm lang. Thorax glatt, nur auf den gewöhn- lichen Furchen etwas mit schwarzen feinen Härchen besetzt, das’ Scutellum fast weils, ebenso der obere Teil des Mesophragma. Vorder- hüften etwas weniger hell ledergelb, als die beiden anderen Paare. Die Vordertibien tragen an ihrem Ende auf der Innenseite eine ungefähr drei- eckige, etwas verbreiterte Stelle, auf der die gewöhnlichen kurzen Börst- chen durch eine äulserst feine bürsten- artige Behaarung ersetzt sind. Flügel ganz leicht bräunlich, der Analwinkel heller, die Vereinigung der Media mit dem Radial- ramus dick dunkelbraun abgehoben. Die Costa geht bis zur Flügelspitze über die Mündung von R,;, hinaus, letztgenannte Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 135 Ader krümmt sich vor ihrem Ende dem Flügelrande entsprechend etwas abwärts, der Stiel der Mediagabel ist doppelt so lang als die genannte Verschmelzungsstelle, Cu, und die Analis sind in der gleichen Weise etwas plötzlich abgebogen, wie in der Figur bei Winnertz für die Gattung Macrocera (Fig. 6, Taf. XIX). Der Hinterleib ist auf Rücken wie Bauch durch ziemlich lange schwarzbraune feine Behaarung verdunkelt. Genitalzange abge- bildet. (Fig. 2.) Fam. Limoniidae. Geranomyia (Monophana) synaporosa nov. spec. — 10, im Oktober 1912 bei Duala gefangen. Leider ist das Stück defekt, indem es nur noch ein Bein besitzt. Die in dem dunkeln Stigma liegende Querader zwischen R, und R,+, ist so zart, dafs sie sehr leicht, und insbesondere bei heller Beleuchtung des mikroskopischen Feldes übersehen werden kann. Ich bin der Meinung, dafs diese Ader zum Schwinden neigt, und eine strenge Scheidung zwischen Geranomyia und Aporosa, wie Enderlein sie auf das Fehlen oder Vorhandensein dieser Ader begründen will, nicht durchzuführen sein wird. (Fig. 3 und 4.) > Körperlänge 7 mm ohne den Rüssel. Kopf schwarz, schwarz behaart, Rüssel, Taster und die dünnen kurzen Fühler schwarz- braun. Das erste Fühlerglied dreimal so lang als das fast kugel- runde zweite, zylindrisch. Thorax hochgewölbt, einfarbig rötlich ockergelb, mit dünner schwarzer Behaarung, unterhalb der Flügel- wurzel ein kleiner schwarzer Fleck. Hüften und Trochanteren, die Basis und die äufserste Spitze des Vorderschenkels ledergelb, der Vorderschenkel sonst, Tibie und Tarsen schwarzbraun. Der Vorderschenkel ist bis kurz vor seinem Ende ganz leicht spindel- förmig erweitert, die Tibie etwas länger als der Schenkel, das erste Tarsenglied etwas mehr als halb so lang als die Tibie. Flügel gelblich glashell, die Wurzel des Radialramus, alle Quer- adern um die Discoidalzelle und die Gabelungsstelle des Radial- ramus rauchig gesäumt. Schwinger rotgelb, ebenso der spärlich schwarz behaarte Hinterleib. Genitalien abgebildet. 136 Deutsch. Eint. Zeitschr. 1913. Atarba lamellaris nov. spec. — 1 0 von Duala, im Juli 1912 gefangen. Das Exemplar ist noch erheblich mehr zerschlagen als das vorige, ich glaube jedoch, dafs die Art durch die Abbildung des Flügelgeäders und der männlichen Genitalien genugsam charak- terisiert ist, und hielt im übrigen die Auffindung einer afrika- nischen Art dieser Gattung für wichtig genug, um auch auf Grund : eines so unzureichenden Materiales eine Benennung für wünschens- wert zu halten. (Fig. 5 und 6.) Die Körperlänge beträgt 2!/, mm, die Farbe ist ziemlich durchweg ein in der Intensität wenig wechselndes Graubraun, die Fühler sind etwas heller, Beine fehlen dem Exemplar. Was die Art besonders zu kennzeichnen scheint, ist eine eigenartige Kon- figuration der Seiten des Abdomens, wo nämlich sich die weichen Bindehäute zwischen Tergiten und Sterniten seitlich beutelartig vorwölben, und zwar für jedes Segment in einem besonderen Beutel, der am fünften Segment noch klein, am sechsten bis achten grölser und breiter ist. Weitere Einzelheiten zur Beschreibung vermag ich nicht zu geben, sondern verweise auf die Figuren. Teucholabis nodipes nov. spec. — 2 J' von Duala, im Juli 1912 gefangen. Die Art schliefst sich mit ihrer dunkeln Grundfarbe und den bandierten Flügeln, sowie im Geäder enge an die südamerikanischen Formen an, insbesondere erinnert sie lebhaft an 7. trifasciata Enderlein 1912 aus Columbien ; sie steht andererseits der 7. Havo- notata Edwards von den Seychellen, der bisher einzigen Art dieser Gattung, die sie in der äthiopischen Region vertritt (auch am Vietoria Nyanza gefunden!) durchaus nicht nahe. Körperlänge ” mm. Grundfarbe samt Kopf und Rüssel schwazz, nur der Prothorax (das Collare), die beiden vorderen Hüftpaare und die Wurzelhälfte der Vorderschenkel hell orangegelb. Rüssel fast so lang wie der Kopf, die Taster schwarzbraun, ebenso die Fühler, welche an ihrer Basis bis etwa zum dritten Gliede mehr braungelb sind. Behaarung auf Kopf und Anhängen fein, schwarz. Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 137 Prothorax kegelförmig, hell orangegelb und fein schwarz behaart. Thorax sonst hochgewölbt, zusamt dem Seutellum und Mesophragma glänzend schwarz, schwarz behaart. Vorder- und Mittelhüften orangegelb, Beine lang und schlank, schwarz, mit Ausnahme der Wurzelhälfte der Vorder- (und Mittel-?) Schenkel (die Mittelbeine fehlen). Vordertibien etwas länger als die gegen das Ende ein klein wenig dicker werdenden Schenkel. Hinterbeine ganz schwarz, kaum die äufserste Wurzel etwas gelblich, die Tibien etwas kürzer als die Schenkel, dünn, aber am Ende plötzlich tropfenförmig verdickt. Die ganzen Beine schwarz behaart. Flügel im Geäder ganz mit demjenigen von 7. trifasciata Enderlein (abgebildet in den Zool. Jahrb., Abt. f. Syst. usw., v. 32 p. 69) übereinstimmend, glashell mit drei schwärzlichbraunen Querbinden. Diejenige an der Flügelspitze wird nach innen von einer ungefähr geraden Linie begrenzt, die von der Mitte des Randes der Marginalzelle bis zur Mitte des Randes der vierten Hinterrandzelle geht. Die mittlere liest in der Spitze des Costalzelle, über die sie noch etwas spitzen- wärts hinaus greift und verläuft in annähernd gleicher Breite über sämtliche Queradern hinweg bis fast zum Hinderrande. Die dritte liegt ebenso weit wurzelwärts von der mittleren, wie diese von der Spitzenbinde, füllt am Vorderrande das Spitzendrittel der Costalzelle aus, am Hinterrande ebenso ziemlich das letzte Drittel der Axillarzelle, und verläuft in ziemlich gleicher Breite und Intensität quer über den ganzen Flügel. Die Schwinger sind rahmgelb. Der Hinterleib ist tief pechschwarz, auf der Unterseite der letzten’3 Segmente (fünftes bis siebentes) fallen kennzeichnende Querwülste auf. Der am fünften Sternit ist breit und hoch, dicht mit ziemlich feinen, etwas wollig stehenden Haaren bestanden. Der am sechsten ist klein, kaum mehr als eine schmale Querleiste, auf der nur zu beiden Seiten je eine Gruppe Borsten stehen. Am siebenten Sternit endlich handelt es sich um einen unbehaarten medianen Zapfen. Die männlichen Genitalien sind abgebildet. (Fig. 7.) Mongoma fragillima Westw. — Ein Pärchen dieser über- aus zarten Mücken von Duala, im September 1912 gesammelt. Die Art wurde seinerzeit vom Kamerunberge („Mongo-ma- Loba“) herstammend beschrieben und soll auch in „Zentral-Afrika“ und auf Madagascar vorkommen. Trentepohlia exornata Bergroth 1888. — 1 2 ebendaher. Zuerst beschrieben aus Caffraria und von der Delagoa - Bai, später wiedergefunden bei Quelimani am Zambesi (Alexander 1912), Zoutpansberg in Transvaal (Enderlein 1912) und bei Amani in Deutsch-Ostafrika (Speiser 1908). 138 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Fam. Stratiomyiidae. Hermetia myieriades nov. spec. — 2 2 von Duala, im Juli gefangen. 13 mm lang, schwarz mit wenigen düster gelben Zeichnungen und weisen Teilen an den Beinen. Kopf gröfstenteils glänzend schwarz, die Seiten des Untergesichtes etwas gelblich und matt, weils behaart. Zu beiden Seiten der Stirne je ein Paar unregel- mälsig viereckiger Flecken am inneren Augenrande, das vordere Paar entsprechend dem vorderen Rande des glänzenden rundlich stumpfen Stirnhöckers, das hintere etwas vor der Linie der Punkt- augen gelegen. Rüssel, Taster und Fühler schwarz, das zweite Fühlerglied unten zimtbraun ' seidenschimmernd, die lange End- lamelle mehr rötlich pechbraun, bei genauerem Zusehen mit schwarzer Wimperung. Thorax durchaus schwarz, die Spitze des Collare und die Prothoracalstigmen gelb, die Spitze des Scutellums etwas bräunlich. Gleichmälsige Punktierung läfst den Thorax matt erscheinen, seine Schulterecken, der Hinterrand vor dem Scutellum und eine Strieme vor der Flügelwurzel nach vorne, sowie die Pleuren grofsenteils sind durch reichlichere seidenweilse Behaarung tomentiert. Hüften und Schenkel schwarz, die Tibien sind schwarz, an der Basis weilslich rahmgelb, an den Vorder= beinen nur bis zu einem Viertel, an den Mittelbeinen bis zum Drittel, an den Hinterbeinen bis fast zur halben Länge. Die 3 ersten Tarsenglieder sind milchweils, die beiden letzten schwarz- braun. Flügel in der Spitzenhälfte dunkel rauchbraun mit deut- lichem, schwarzem Stigma, die Discoidalzelle aufgehellt. Die Basalhälfte der Flügel rauchig glashell, mit rauchbrauner Ver- dunklung entlang dem Vorder- und Hinterrande, sowie am Cubitus entlang. Schwinger bräunlichgelb. Hinterleib schwarz, am Vorder- rande des zweiten Segments mit einem honiggelben Doppelfleck, am Hinterrande des zweiten, dritten und vierten Segments mit Binden aus weilser Behaarung, die in der Mitte etwas schmäler sind als an den Seiten. Auch der Bauch schwarz, nur am Vorder- ende des zweiten Segments honiggelb. Haplephippium nov. gen. — Diese neue Gattung vermittelt in gewisser Weise einen Übergang zwischen Potamida (Ephippiom; yia), Nosrkiorn yia und Oxycera. Ibm, Bm der Fühler stimmt sie genau mit Potamida überein, mit der sie übrigens auch die Form des Hinterleibes und der Beine gemeinsam hat. Die Fühler sind sehr tief eingelenkt, noch tiefer als bei Owycera, so dafs die Stirn die siebenfache Länge wie das Untergesicht hat. Sie ist in ihrer Mitte gekielt, an den Seiten nur ganz flach wulstig erhoben. Der Augenhinterrand breit, Rüssel breit, Taster zylindrisch. Augen dicht behaart. Der Thorax ist weniger schlank, im Verhältnis Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 139 zur Länge etwas breiter, er weicht wesentlich darin ab, dafs ihm die Dornen vor der Flügelwurzel fehlen. Die Dornen des Scutellums stehen nicht ganz an dessen Hinterrande, wie bei Oxycera, sondern etwas vor demselben, der sich unter ihnen noch ein wenig wulstig vorschiebt, und sind stark aufgerichtet, so dafs sie mit der wage- rechten Körperachse einen Winkel von gut 75 Graden bilden. Das Geäder der Flügel stimmt in den wesentlichen Zügen wieder mit Potamida überein, nur ist die Berührungsstelle der fünften Hinterrandzelle mit der Discoidalzelle etwas breiter als dort, und die queraderartig zwischen R, ;, und der Mündung von R, stehende Ader R,;+, entspringt erst um ihre eigene Länge jenseits von der kleinen Querader, während sie bei Potamida sehr dicht an der letzteren entspringt. Aufserdem ist der allgemeine Umrifs der Flügel breiter und stumpfer als bei unserer europäischen Zotamida ephippium F., der einzigen Art, die mir zum Vergleiche vorliegt. Typische Art ist: Haplephippium colossulus nov. spec. — 1%, im September 1912 bei Duala gefangen. 131/, mm lang. Grundfarbe bläulichschwarz, mit vielfacher Zeichnung durch seidenweilse Behaarung, düsterroten Hintertarsen und tiefschwarzen Flügeln, in denen nur 2 Zellen an der Basis elashell sind. Kopf samt Rüssel, Tastern und Fühlern schwarz, Taster schwarz beborstet. Untergesicht, untere 2 Drittel des hinteren Augenrandes und die Augen selber, sowie ein Fleck über der Fühlerwurzel und im Zusammenhang mit ihm der innere Augen- rand dicht weils behaart. Thorax samt Scutellum etwas bläulich schwarz, mit feiner anliegender seidigweilser Behaarung, die auf den Pleuren eine breite Strieme, die senkrecht zu den Mittel- hüften herabzieht, und auf dem Rücken eine breite Mittelstrieme und 2, an der Quernaht ein wenig unterbrochene Seitenstriemen von gleicher Breite frei lälst. Auf dem Scutellum bildet diese weilse Behaarung eine Mittellinie, die sich am Hinterrande fleck- artig erweitert. Aufserdem ist aber der ganze Thorax noch mit verhältnismälsig weitläufig stehender schwarzer kurzer Behaarung versehen, welche nur auf dem Scutellum um die schwarzen Dornen dichter wird. Die Beine sind schwarz, nur die Hintertarsen düster rot, und die Tarsen aller Beine auf der Unterseite mit braunroten Bürsten versehen. Die dichte Behaarung der Beine ist ebenfalls seidenweils. Die Metatarsen sind schlank und so lang wie die anderen Tarsenglieder zusammen, die letzten beiden Glieder sind breit, Krallen mittelkräftig, die rotgelben Haftläppchen so lang wie die mittelkräftigen Krallen. Die Flügel sind tief dunkelbraun, um das Stigma, die Discoidalzelle und den Cubitus 140 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. besonders dunkel, an der Wurzel, und zwar in der ganzen Costal- zelle, in der kleinen, durch eine Querader zwischen dem Radial- und Cubitalsystem abgegrenzten Basalzelle völlig glashell, der Flügellappen fast glashell, aber etwas getrübt. Die Schwinger sind hell zitronengelb. Der Hinterleib bläulichschwarz, mit einer durch anliegende feine seidenweilse Behaarung gebildeten Zeich- nung. Das kurze erste Segment ist an den Seiten dadurch grau. Beim zweiten Segment sind ungefähr die äulseren Viertel von der Behaarung bedeckt, welche somit hier Binden bildet, die sich auf das dritte Segment in gleicher Breite fortsetzen, aber hier sich sehr bald dreieckig verschmälern, so dafs der ganze Hinterrand schwarz bleibt. Das vierte Segment ist in seiner hinteren Hälfte fast ganz bedeckt, doch erkennt man meist nur eine breite Mittel- binde, welche bis zum Vorderrande reicht und sich auf das fünfte Segment bis zur Hinterleibsspitze fortsetzt, sowie fleckartige Be- haarung der seitlichen Hinterecken. Der ganze Bauch ist dünn graulich behaart. Aufser dieser anliegenden, zeichnenden Be- haarung noch dünne schwarze Behaarung überall, mit Ausnahme des letzten Segmentes, bei welchen nur die Spitze so behaart ist, und des vorletzten, welches am Vorderrande beiderseits einen schwarzen Rand erkennen lälst. Negritomyia digenetica nov. nom. — 1856 Ephippium maculi- penne Lw. (nec Macquart 1849) in: Oefv. Vet. Akad. Förhandl., Stockholm, v. 13 p. 264. Der neue Name wird nötig, weil bereits früher ein Zphippium maculipenne benannt worden war, welches sogar der Typus der Gattung Negritomyia Big. ist. Ich habe den oben angegebenen Namen gewählt, weil offensichtlich die Art 2 Generationen hat, die sich in der Grölse unterscheiden. 1 $ aus Duala vom Juli 1912 milst nur 6!/, mm und hat blassere Zeichnung auf den Flügeln, ein Pärchen aus dem Dezember 1912 von Soppo am Kamerun- berge weist 91/), mm Körperlänge und regelrecht dunkle Flecken auf den Flügeln auf. Die Art ist aus „Guinea“ beschrieben, und gehört des dicht behaarten Fühlergriffels und der schlanken und mindestens am Ende ganz nackten Scutellardornen wegen sicher zur Gattung Negritomyia Big. Platyna hastata F. — Ein auffallend kleines 2? von nur 4!/, mm Körperlänge 800 m hoch bei Soppo am Kamerunberge im Dezember 1912 gefangen. In „Guinea“ und Gabon verbreitet und meines Wissens zur Flugzeit nicht selten. Tinda nigra Macqg. 1838. — 29, im Juli 1912 bei Duala gefangen. Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 141 Sonst von Sierra Leone und Assinia an der Elfenbeinküste, sowie vom Kilimandjaro bekannt. Sternobrithes tumidus Lw. 1856. — Ebenfalls 2 2 vom Juli aus Duala. In Afrika weit verbreitet: Sierra Leone, Caffraria, Deutsch- Ostafrika, Somaliland und Erythräa. Fam. Asilidae. Lasioenemus griseicinetipes nov. spec. — 3 2 im Juli und 1 2 im September 1912 bei Duala gesammelt. Schwarz, mit wenig deutlichen Zeichnungen, aufser dafs die Hintertibien in den beiden ersten und dem letzten Fünftel ihrer Länge dicht grau behaart sind. Die Flügel sind tiefschwarz mit - einer annähernd keilförmigen weilsen Binde vor der Spitze, welche vom Vorderrande bis in die dritte Hinterrandzelle verläuft. Die Körperlänge ist erheblichen Schwankungen unterworfen, 10 bis 14!/, mm. Euscelidia discors nov. spec. — 3 9’ und 12 im Juli 1912 bei Duala gefangen. 11—12?/, mm. Schwarz mit bunten Beinen und wenig helleren Zeichnungen, die Flügel des 7 dunkelgrau mit deutlichem Stigma, diejenigen des 2 mehr gelblich. Thorax auf den Pleuren und der Unterseite dicht silbergrau bestäubt und ebenso behaart ; diese Bestäubung greift über die Dorsopleuralnaht herüber , be- deckt die Schulterecken und das Scutellum und säumt den übrigen Thoraxrücken. Beine vorherrschend rotgelb, die Vorderseite der beiden vorderen Tibienpaare rahmgelb. Spitzen der Schenkel schwarz, auf der Mitte der Hinterschenkel ein breiter schwarzer Ring, bis zu welchem die Schenkelbasis rahmgelb ist. Empodien ganz winzig. Laphria bipenicillata Big. 1891 in: Ann. Soc. ent. France, v. 60 p. 370. — 1 Pärchen, im Juli 1912 bei Duala, 1 ? im November 1912 bei Tiko nahe bei Victoria. Die Art ist aus Assinia an der Elfenbeinküste beschrieben. Promachus mediospinosus nov. spec. — 2 0’ und 12 im Oktober 1912 bei Duala gefangen. Gehört zu denjenigen Arten, bei welchen das zweite und dritte Abdominalsegment ein mitten gescheiteltes Büschel schnee- weilser Haare tragen, und würde nach der von mir gegebenen Tabelle der afrikanischen Arten aus dieser Gruppe als zu P. gossy- piatus m. gehörig zu betrachten sein. Mit 24—27!/, mm Körper- länge ist die Art jedoch gröfser als die genannte ostafrikanische und weicht auch sonst ab. Das greifbarste Merkmal dürfte sein, dafs die eng zusammengedrängte Gruppe von kurzen Stachel- 142 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. borsten auf der Unterseite der Hinterschenkel des 5 bei der neuen Art ziemlich ganz in der Mitte der Schenkellänge zu finden ist, während sie bei ?. gossypiatus m. ganz nahe an der Schenkel- wurzel steht. Die männlichen Genitalien sind etwas schlanker gebaut; endlich ist die ganze Unterseite des Thorax und Hinter- leibes viel lebhafter gelbrot behaart als bei der anderen Art. Heligmoneura rothkirchi nov. spec. — 1 2 im Oktober 1912 bei Duala gefangen. Ein ganz besonders schönes Tier. 20!/, mm lang. Grund- farbe schwarz, Gesicht rotgelb bestäubt, der Körper sonst mit der gewöhnlichen gelbgrauen Asilidenbestäubung, die nur die glänzend schwarze Legeröhre frei läfst, welche nur ganz wenig seitlich zusammengedrückt ist. Behaarung des Abdomens gelb, an den Seiten lang und vor den Segmenträndern fast borstenartig. Palpen schwarz, rotgelb behaart, Fühler rotgelb, das Endglied fast ganz schwarzbraun. Hüften gelbgrau, Schenkel glänzend rotgelb mit ziemlich breit schwarzer Spitze, Tibien und Metatarsen der beiden vorderen Beinpaare ebenfalls gelb mit ganz fein schwarzer Wurzel und Spitze, die übrigen Tarsenglieder, sowie die Tibien und Tarsen der Hinterbeine schwarz. Flügel klar bräunlichgelb, die Spitze und die Endhälften der 3 ersten und der fünften Hinter- randzelle mit schwarzgrauer Trübung. Am Ursprung des hinteren Radialramus (R,+;) ein rücklaufendes Aderstümpfchen. R, im Endabschnitte stark S-förmig geschwungen, wie bei der typischen Art der Gattung Heligmoneura, die erste Hinterrandzelle dadurch in ihrem Enddrittel plötzlich auf das Doppelte ihrer dort be- stehenden Breite verbreitert. Philodieus obscuripes Lw. — Anscheinend bei Duala die häufigste Asilidenart, bisher 7 Pärchen im Juli, 2 Pärchen im Oktober gefangen. Die Art ist auch sonst in den Küstenländern des Golfs von Guinea verbreitet und anscheinend nicht selten; ich sah Stücke von verschiedenen Fundorten zwischen Gabun und Togo. Ommatius canicoxa nov. spec. — 1 2, im Juli bei Duala gefangen; 1 o, daselbst im Oktober 1912. erbeutet, stelle ich mit einigen Bedenken dazu, obwohl es grölser ist. 82/,—9!/, mm lang, schwarz, mit rotgelben Teilen der Beine und weilslichgelbem Knebelbart. Unterseite der beiden vorderen Schenkelpaare, Basis der Hinterschenkel und der gröfste Teil der Tibien rotgelb. Die beiden vorderen Tibienpaare nur an der letzten Spitze dunkelbraun, diejenigen der Hinterbeine im letzten Drittel mindestens aufsen so gefärbt; Metatarsen der beiden vor- deren Beinpaare rotgelb mit schwarzer Spitze. Rüssel, Taster und Fühler schwarz. Taster weifslichgelb behaart. Flügel des 2 Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 143 fast glashell, gegen den Vorderrand hin etwas rauchgrau, mit dunklerem Stigma. Die Flügel des # zeigen die Ausbuchtung des Vorderrandes, welche vielen Ommatius - Arten zukommt, sie sind in der Gegend dieser Ausbuchtung sehr dunkel braun, in der Spitzenhälfte sonst heller rauchgrau, an der Wurzelhälfte glashell. Ommatius canicoxa var. heterochaeta nov. var. — 1% aus Duala bietet sonst keine nennenswerten Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Exemplaren, aber die Stachelborsten auf der Unterseite seiner Hinterschenkel sind weilsgelb statt schwarz. Fam. Syrphidae. Rhingia mecyana Speiser 1910 apud Sjoestedt, Erg. Exp. Kilimandj. Meru, Abt. 10 p. 121. — 2 5 von Dschang, in 1700 m Meereshöhe Ende Oktober 1912 gefangen. Die Art wurde nach 1 2 vom Kilimandjaro beschrieben. Rhingia eyanoprora Speiser 1910, 1. c. p. 122. — 3 und 4 9, mit den vorigen zusammen bei Dschang gefangen. Auch diese Art wurde, in ungefähr derselben Meereshöhe wie jetzt in Kamerun, am Kilimandjaro entdeckt, in Deutsch-Ostafrika jedoch auch einmal in der Niederung gefangen. Rhingia pulcherrima Bezzi 1908 in: Bull. Soc. ent. Ital., v. 39 p. 30. — Hierher stelle ich mit einigen Bedenken 1 ? aus Duala vom September 1912, das immerhin durch leicht rauch- graue Flügel von der Originalbeschreibung, die von „alis purissime hyalinis“ spricht, abweicht. Die Art wurde aus Erythräa beschrieben. Protylocera dibaphus Wlk. 1849. — 7 2 im Juli 1912 bei Duala „vereinzelt an vermodernden Palmenstubben“ gefangen. Über die Verbreitung dieser, bisher unter ganz anderen Namen bekannten Art, deren Synonymie ganz neuerdings von Bezzi ergänzt wurde, soll in einer demnächst abzuschliefsenden Arbeit genaueres unter Beifügung einer Karte mitgeteilt werden. Eristalis (Simoides) erassipes F. 1805. — 1 2 Ende Oktober 1912 bei Dschang gefangen. Die Art ist „in ganz Afrika“ verbreitet. Tropidia dicentria nov. spec. — 1 2 aus dem September 1912 von Duala. 11 mm lang. Grundfarbe schwarz, Untergesicht honiggelb, Fühler rotgelb, das dritte Glied aufsen verdunkelt. Thorax matt schwarz, Schulterecken, ein Fleck seitlich vor der Quernaht, die gröfsere hintere Hälfte der Mesopleuren, die obere Hälfte der Sternopleuren und die Spitze des Schildchens rotgelb. Beide vorderen Beinpaare rotgelb, die Schenkel obenauf und an der Basis gebräunt, die Tibien mit ganz schwacher ringförmiger 144 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Bräunung auf der Mitte. Hinterbeine schwarz, die Schenkel mit einem sehr kräftigen spitzen Dorn auf der Unterseite etwas wurzel- wärts von dem gewöhnlichen zahnartigen, auf seiner Hinterkante gezähnelten Fortsatz. Die Schenkel sind im ganzen spindelförmig verdickt, die Tibien gebogen, die Tarsen breit und flach, auf der Unterseite mit einer Bürste bedeckt. Flügel zart rauchgrau, nach der Spitze hin intensiver. Schüppchen weilsgelb, Schwinger honiggelb, Hinterleib hell honiggelb, das erste Segment an den Seiten des Hinterrandes und in einer Mittelstrieme schwarz, am zweiten der Hinterrand breit und die damit zusammenhängende Mittelstrieme schwarz, das dritte ebenso gezeichnet, nur dafs sich die schwarze Färbung am Vorderrande von der Mittelstrieme an nach beiden Seiten ein Stückchen ausbreitet. Das vierte ganz schwarz. Bauch bis auf das schwarze letzte Segment ganz hell rötlichgelb. In der Mundhöhle dieses Exemplares sals ein schwarzer Triungulinus. Fam. Ortalidae. Simomesia pantherina Big. 1891 in: Ann. Soc. ent. France, v. 60 p. 382 (als ? Palloptera). — Assinia an der Elfenbeinküste. — 1912 sSimomesia tigrina, Enderlein in: Zool. Jahrb., Abt. f. Syst., v. 33 p. 374. — Fernando Poo. Mehrere Exemplare aus Duala vom Juni und Juli und von Soppo, November 1912. Die Synonymie wird hiermit aufgestellt; ich halte sie für sicher und führe die ganz geringen Abweichungen, die sich schein- bar ergeben, auf Bigots mangelhafte Darstellung zurück, die manches übersah. Eine zweite Art dieser Gattung ist die als Scholastes be- schriebene Simomesia zebra Bezzi 1908 in: Bull. Soc. ent. Ital., v. 39 p. 134 aus Erythräa. Hendel 1912 will auch S. zebra Bezzi als Synonym zu pantherina Big. stellen und gibt an, dafs dies der unbeschrieben gebliebene Scholastes nepticula Lw. 1873 sei; wie er mir brieflich mitteilte, auf Grund der Typen des letzteren. So- wohl die mir vorliegenden Exemplare, als Enderlein in der Be- schreibung seiner Art, weisen aber eine hell ockergelbe Legeröhre auf, während Bezzi bei seiner Art einen ovipositore nero beschreibt. Bigot macht leider keine Angabe hierüber, immerhin glaube ich mit meiner Auffassung einer westafrikanischen Art, zu der viel- leicht eben auch S. nepticula Lw. gehören mag, und einer zweiten nordostafrikanischen die gegenwärtigen Kenntnisse am besten wiederzugeben. Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. 145 Fam. Tephritidae. Ceratitis: nov. subgen. Bistrispinaria. Neben die positiv gekennzeichneten Gruppen der Gattung tritt hier eine neue mit dem auffallenden Merkmal, dafs aufser dem kleinen und recht schwachen Randdorn der Flügel sich auf dem Wurzelteil der Costa noch 2 Gruppen von starr aufrecht stehenden Dornborsten finden, von denen die eine Gruppe über der Wurzelquerader, die zweite unmittelbar vor dem regelmäfsigen Randdorn steht. Typische Art ist: Ceratitis (Bistrispinaria) fortis nov. spec. — 1 co im Dezember 1912 bei Soppo am Kamerunberge gefunden. 5 mm lang. Grundfarbe des Körpers graubraun, auf den Backen ein schwarzbrauner Fleck, die Seiten des Thoraxrückens sind ebenso schwarzbraun, aber durch eine ziemlich scharf be- grenzte rahmweilse Strieme von den mehr oder weniger dunkel- braunen Pleuren abgegrenzt. Das Scutellum ist fast ganz glänzend schwarz, hat auf seinen vorderen 2 Dritteln eine undeutlich be- grenzte schmale gelbe Mittellinie. Der Hinterleib auf dem zweiten und dritten Ring ausgedehnt schwarzbraun gezeichnet. Beine gelbbraun, Schenkel schwarzbraun, Tibien teilweise ebenso gefärbt. Auf den Flügeln ist der in gewöhnlicher Weise mit kleinen Stricheln gezeichnete Basalanteil durch ein rein wasserhelles Band von der dunkelbraunen Zeichnung der Endhälfte abgesetzt. Diese besteht aus einer quer über den Flügel laufenden Binde, die am Vorderrand entlang nach der Flügelspitze zu umbiegt. In dem wasserhell verbleibendem Dreieck am Hinterrande stehen dann noch 2 vom Hinterrande her schräg vorwärts ziehende Halbbinden, deren spitzenwärts gelegene noch mit der Vorderrandsäumung zusammenhängt. Im übrigen wird auf die an anderer Stelle zu- sammen mit genauerer Beschreibung der Untergattung und Art zu veröffentlichende Figur verwiesen. Als wesentliche Merkmale sind noch 2 Borsten hervorzuheben, aulser dem, dafs sämtliche Borsten kräftiger ausgebildet erscheinen, als bei den verwandten Arten, von denen ich insbesondere ©. punctata Wied. vergleichen kann. Von den 3 Orbitalborsten jederseits ist die mittelste mindestens ebenso stark als die beiden anderen, die vorderste steht ferner auf einem ausgesprochen schwarzen Punkt. Und die starke Borste auf den Backen ist ebenfalls erheblich stärker ausgebildet, als etwa bei ©. punctata Wied. Conradtina acrodiauges nov. spec. — Mehrere Exemplare von Duala aus dem Juni und Juli 1912. Die Art nimmt eine gewisse vermittelnde Stelle zwischen den beiden anderen Arten der Gattung ein, indem sie mit der typischen Art ©. longieornis Enderlein von Fernando Poo die wesentliche 146 Speiser, Beiträge zur Dipterenfauna von Kamerun. Anlage der Flügelzeichnung teilt, mit ©. acroleuca Wied. aus Sierra Leone aber den wasserhellen Spitzenrand gemeinsam hat. 7,5—9,5 mm lang. Grundfarbe schwarz, mit rötlichen Teilen am Kopf und Thorax und teilweise helleren Beinen. Kopf schwarz, der Mundrand und die Erhebung, auf welcher die Fühler stehen, in gröfserem oder geringerem Umfange rötlich gelbbraun, welche Farbe sich bisweilen in einer Mittellinie ziemlich weit auf der Stirn fortsetzt und noch als Tropfenfleck auf den Hinterkopf über- greift. Rüssel und Taster braungelb. Fühler lang und spitz, rötlichbraun, das dritte Glied bald hinter der Basis schon schwarz- braun verdunkelt. Thorax in der Grundfarbe schwarz, und nur dünn graulich tomentiert. Die Sternopleuren sind mit Ausnahme ihres oberen Randes rotbraun, ziemlich glänzend. Aufserdem sind die Schulterecken schmal rötlichbraun, ebenso schmal das Scutum mesonoti (hinter der Naht) und etwas breiter das Scutellum rötlichgelb gesäumt. Aufser der graulichen Tomentierung ist der ganze Thorax dicht mit kurzen Härchen und den gewöhnlichen gröfseren schwarzen Borsten besetzt. Die Vorderhüften, -Schenkel und -Tibien sind gelbbraun, erstere in den 2 Wurzeldritteln braun, die Schenkel und Tibien auflsen und innen mit braunen Striemen versehen, welche auf der Mitte der Schenkel unterbrochen sind. Die Tarsen mit Ausnahme der Wurzel des ersten Tarsengliedes schwarzbraun. Die Mittelbeine sind fast ganz schwarzbraun, die Schenkel auf der Unterseite ihrer Endhälfte, die Tibien auf der Oberkante und der äufsersten Spitze etwas rötlichbraun aufge- hellt, ebenso das erste Tarsenglied heller. Die Hinterbeine sind fast ganz hell ledergelb, nur die Hüften und die 3 Tarsenend- glieder sind schwarzbraun, auf der Endhälfte tragen die Schenkel aulsen wie innen je einen braunen Wisch. Die Flügel stimmen im Geäder mit der Figur, die Enderlein gibt, überein, und schliefsen sich auch in der Zeichnung sehr enge derjenigen der ©. longicornis Enderlein an. Abweichend ist nur, dafs die wurzel- wärtige Begrenzung der über die kleine Querader laufenden Mittel- binde ganz geradlinig ist, dafs die zarte, bei der hier beschriebenen Art bisweilen kaum angedeutete Halbbinde, die im Spitzendrittel vom Hinterrande nach vorn zieht, nicht mit der Säumung der Spitze im Zusammenhang steht, und endlich, was die Art der guineischen ©. acroleuca Wied. nähert, dals die Flügelspitze einen glashellen Saum hat. Dieser Saum ist aber nur halb so ausge- dehnt, wie bei der eben genannten Art; er reicht in der Regel nur von der Mitte der Zelle R,+, bis zur Mitte der folgenden. Die Schwinger sind hell rahmgelb, der Hinterleib einfarbig schwarz und schwarz behaart. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 147 Monographie der paläarktischen und afrikanischen Thereviden. | (Dipt.) Von 0. Kröber, Hamburg. (Mit 45 Textfiguren.) Fortsetzung. 97. Thereva microcephala Lw. d'. Da ich in keiner der mir vorliegenden reichen Kollektionen ein d’ dieser Art fand, mu[s ich Röders Beschreibung wiedergeben BAeitsehr. f.» Ent. N. F: H. XVI. 1891 p. 17): „g' inferius albo-cinerea, superius nigra; lineis thoracis duabus cinereis, tenuibus, abdomine segm. marginibus posterioribus albo- cinereis albo hirsutis, oculis cohaerentibus ; alae hyalinae. Kleiner als das 9. Fühler schwarzgrau bestäubt, drittes Glied etwas heller; die Behaarung grau. Stirn oberhalb der Fühler oben schwärzlich, unten grau behaart. Untergesicht grau behaart. Die Augen eine kurze Strecke zusammenstolsend. Thorax schwärzlich mit 2 dünnen, grauen Linien, die bis zum Schildchen reichen; die Behaarung des Thorax besteht aus aufgerichteten, schwarzgrauen Haaren. Schildchen schwarzgrau. Brustseiten und Hüften ganz schwarz, grau bestäubt und weifslich behaart. Ober- seite des Hinterleibes schwarz. Erster Ring an den Seiten grau, die folgenden mit nach der Spitze immer breiter werdenden, grau- weilsen Hinterrandsäumen mit weifser, abstehender Behaarung. Genitalien unten rotbraun. Grundfarbe des Bauches schwarz, grauweils pubescent, weilslich behaart. Schenkel schwarz, weils- lich behaart; an den Hinterschenkeln einige stärkere, schwärz- liche Haare. Schienen dunkel rostbraun, Vorderschienen fast schwarzbraun, alle an der Spitze geschwärzt. Fülse schwarz, Mittel- und Hinterfülse an der Wurzel des ersten Gliedes dunkel- braun. Schwinger schwarz. Flügel glasartig mit wenig bemerk- barem wässerig braunem Farbton. Adern schwarzbraun, an Wurzel und Vorderrand dunkel rostbraun. Randmal dunkelbraun, sehr scharf begrenzt. Vierte Hinterrandzelle schmal geöffnet. — Länge: 9 mm.“ 9. (Fig. 42.) Kopf verhältnismäfsig klein. Stirn und Scheitel braungelb bestäubt, Untergesicht weils. Die schwarze, kurze Be- haarung der Stirn steigt am Augenrand nicht herab. Untergesicht lang weils behaart. Hinterkopf oben gelblich, dann grau, unten silberweils, schneeweils behaart, zart schwarz beborstet. Thorax matt schwarz, mit 2 schmalen, sehr scharf begrenzten grauweilsen Längsstriemen, bis zum Schildchen reichend. Behaarung sehr Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 11 148 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. ‘zart, weilsfilzig, besonders vorn und vor dem Schildchen. Schildchen hell graugelb, mit bräunlichem Mittelfleck. Brustseiten wollig, schneeweils behaart. Hinterleib glänzend schwarzbraun, mit silberweilsen dreieckigen Seitenflecken, die auf dem ersten bis vierten Ring nie Binden bilden. Fünfter und sechster Ring auf der Hinterhälfte unscharf grauweils bestäubt. Siebenter und achter Ring glänzend schwarz. Erster bis vierter Ring weils behaart, fünfter bis sechster abstehend kurz schwarz. Bauch im Grunde glänzend schwarz, durch Pubes- Fig. 42 cenz silbergrau; erster und zweiter Ring fast weils, die letzten glänzend schwarz. Behaarung wie oben. Flügel wasserklar, Randmal kräftig, schwarz- braun. Die Queradern, die die Discoidalzelle abgrenzen und die kleine Querader manchmal bräunlich gesäumt. Vierte Hinter- randzelle weit geöffnet. Schenkel schwarz, silberweils behaart; Schienen und Fülse gelbbraun, Spitzen schwarzbraun. Charak- teristisch ist vor allem die Schwiele.. Sie hat die Form eines Dreiecks, ist unten gerade abgeschnitten, in der Mitte ganz wenig eingekerbt und geht mit geraden Seitenflächen bis zum untersten Punktauge hinauf. — Länge: 10,5 —13 mm. Fundorte: Deutschland, Österreich, Tirol, Steiermark, Ungarn, Böhmen, Schweiz, Dänemark. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. 98. Thereva lanmata Ztt. Syn.: Th. vetula Ztt. 92. f. Stirndreieck in der obern Partie grau, dicht schwarz behaart. Die Behaarung ist sehr lang und dicht und zieht sich fast bis zum untern Augenwinkel herab. Die untere Stirnpartie und das ganze Untergesicht silbergrau, lang weils behaart. Hinter- kopf oben grau, unten weils, wollig, lang weils behaart. Borsten- kranz schwarz. Thorax hellgrau mit 2 deutlichen gelbgrauen Längsstriemen, zwischen denen der Thorax dunkelgrau erscheint. Die Behaarung ist auf der Mitte braun und geht seitlich in Grau über. Brustseiten lang wollig weils behaart. Schildchen grau, Mitte braun, lang weils behaart. Hinterleib braunschwarz, vom zweiten Ring an mit unscharfem, hellem Saum, aber mit deut- licher, sehr schmaler, seitlich etwas erweiterter, weilsgrauer Binde. Behaarung sparsam lang weils. Anallamellen rotgelb, weils be- haart. Bauch schwarzbraun, grau tomentiert, je nach der Be- leuchtung schwarz oder silbergrau erscheinend, sparsam lang und zart weils behaart. Flügel wasserklar. Randmal hellbraun; Adern Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 149 auf der Wurzelpartie gelblich, sonst dunkel. Vierte Hinterrand- zelle geschlossen. Schenkel schwarz oder schwarzbraun, durch weilse Behaarung grau erscheinend. Schienen und Tarsen gelb- braun, Spitzen verdunkelt. — Ein ganz tadelloses J’ zeigt in der Mitte des Thorax eine klare, schwarzbraune Längslinie. Der Hinterleib ist vom zweiten bis sechsten Ring auf der Vorderpartie glänzend schwarzbraun, ziemlich kurz anliegend behaart. Erster bis fünfter Ring mit ganz klaren, scharfen, weilsgelben, seidigen Säumen, sechster Ring nur mit einer Spur davon. Anallamellen aufser der weilsen Behaarung noch ziemlich dunkelgelb behaart. — Länge: 10—11 mm. Fundort: Lappland. Type co’: Kgl. Mus. Berlin. Synonym: Th. vetula Ztt. g'. Ich kann 7h. vetula nicht von Th. lanata unterscheiden. Ich habe beide Typen vergleichen können. Th. lanata Ztt. hat absolut wasserklare Flügel, schwärzlich be- haarten Thorax und 7%. vetula Ztt. ganz blals gesäumte Queradern und braun behaarten Thorax. Andere Unterschiede vermag ich nicht zu entdecken. Fundort: Lappland. Type : Kgl. Mus. Berlin. 2. (Fig. 43.) Sofort von Th. plebeja L. durch die Schwiele zu unterscheiden, die an beiden Seiten neben den Ocellen bis zum Scheitel hinaufsteigt. Der ganze Kopf ist silbergrau; über den Fühlern wenige schwarze, zarte Borsten. Behaarung durchaus silberweils. Hinterkopf zart weilslich mit zarten schwarzen Borsten. Thorax braun, vorn etwas graulich mit 2 breiten graugelben Längsstriemen, die sich hinten hakenförmig umbiegen und in die Brustseiten übergehen. Brustseiten silbergrau, weils- haarig. Hinterleib wie bei Th. plebeja L. Zweiter und dritter Ring mit ziemlich breitem, vierter mit sehr schmalem Saum; davor eine grau pubescente Binde, die sich seitlich wenig erweitert. Erstes Segment ziemlich intensiv grau bestäubt, sehr lang weils wollig. Fünfter und sechster Ring mit schmaler pubescenter grauer Binde; siebenter und achter glänzend schwarz. Behaarung auf dem ersten und dritten Ring kurz anliegend schwarz, nur auf den hellen Partien zart lang und weils. Vierter bis achter beiderseits kurz abstehend schwarz behaart. Bauch im Grunde schwarz, durch Pubescenz, namentlich auf den ersten Ringen, silbergrau. Behaarung auf dem les 150 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. ersten bis dritten Ring lang, äulserst zart, sparsam, weils. Flügel wie beim d'. Randmal blasser. Beine wie beim 07, nur heller. — Vierte Hinterrandzelle meist geschlossen, in 2 Exemplaren aber weit offen. — 2 Exemplare liegen mir vor, bei denen die Stirn über den Fühlern ins Gelbliche spielt, und deren viertes und fünftes Hinterleibsegment Spuren eines seidigen Saumes aufweist. — Länge: 11—14 mm. Fundorte: Lappland, Guben, Grols-Glockner. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. Syn lnsoreit ullen Ziekta 22 Ich habe Zetterstedts Type von seiner 7%. lanata nicht unter- scheiden können. In seinen Dipt. Scand. I. p. 208. 8 beschreibt er nur das 9: „nigra, subtus cinereo-hirsuta, thorace cinereo-bivittato ; ab- domine atro nitido, incisuris albidis; tibiis metatarsisque testaceis; alis hyalinis, nervis rufescenti fuscis, stigmate distincto. — Long. 4—4!/, lin. Simillima 7%. lanatae, cujus feminam crederem, nisi in Th. vetula hirsuties parcior, abdomen nitidius, alae magis hyalinae et magnitudo major prohiberent. Nec copulatio observata. An- tennae atrae. Barba epistomatis et menti nivea. Macula fron- talis atra nitidissima obcordata maxima interstitium fere totum occupat. Pedes ut in TA. lugubri et bipunctata. Reliqua ut in diagnosi vel in Th. lanata.“ Fundort: Lappland, Schweden. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. 93392 Dihreirzeiwia 0b Slam preosansp: 2 (Fig 44). Schwiele unten nicht eingeschnitten, trapez- förmig mit aufgesetztem Dreieck, das die Punktaugen erreicht, so dafs jederseits zwischen Ocellen, Augenrand und Schwiele ein kleines dunkel gelbbraun tomentiertes Drei- eck nachbleibt. Unterhalb der Schwiele ist auch die Stirn dunkel gelbbraun to- mentiert. Stirn mit zarter schwarzer Behaarung, die eben unterhalb der Fühler endet. Untergesicht grau, ziemlich lang weils behaart. Hinterkopf hellgrau, weils- ; lich behaart. Borstenkranz schwarz. 119.44 Thorax schwarz, anliegend gelbfilzig und abstehend kurz schwarzhaarig, ohne deut- liche Striemung. Brustseiten grau, ziemlich lang, aber sparsam weils behaart. Schwinger dunkelbraun, Stiel und Knöpfchenbasis Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 151 heller. Hinterleib glänzend schwarz. Erster Ring seitlich grau tomentiert und lang weifs behaart. Zweiter bis vierter Ring mit silberweilsen Seitendreiecken, die in der Mitte unscharf zusammen- stolsen und so eine Art Binde bilden. Erster bis vierter Ring mit hellem Saum ; der zweite ist der breiteste. Erster bis dritter Ring auf den hellen Partien weifslich, sonst kurz schwarz be- haart. Fünfter und sechster Ring ohne Saum, aber am Hinter- rand ziemlich ausgedehnt weilsgrau bestäubt. Bauch glänzend schwarz, auf den ersten Ringen graulich pubescent; erster bis dritter Ring lang, zart weils behaart, vierter bis achter kurz ab- stehend schwarz. Beine total schwarzbraun, die Hintertarsen heller. Behaarung der Schenkel, besonders der Vorderschenkel, weilslich, anliegend. Flügel blafsbräunlich tingiert, die Zellkerne fast hyalin, die Adern zart braun. — Länge: 12,5 mm. Fundort: Syrien. Type 2: K.K. Hofmus. Wien. 100. Thereva didyma Lw. cf. Von den verwandten Arten dadurch unterschieden, dafs der ganze Körper blaugrau erscheint. Stirndreieck und Unter- gesicht weilsgrau. Die langen, zarten schwarzen Borsten der Stirn ziehen sich bis zum untern Augenwinkel herab. Untergesicht sehr lang weils behaart. Fühler schwarzgrau, Hinterkopf spärlich weils behaart. Borstenkranz schwarz. Hinterkopf oben bläulich- grau, unten heller tomentiert. Thorax blaugrau, matt, mit 2 schmalen weifslichen Striemen,, die aulsen braun eingefalst sind und eine ganz schmale braune Strieme einschlielsen. Behaarung sehr lang, zart, schwarzbraun. Brustseiten hellgrau, weilslich und schwarz behaart. Schildchen gleicht dem Thorax, am Hinter- rande etwas glänzend blaugrau, spärlich weils behaart, schwarz beborstet. Hinterleib von hinten gesehen braun, von oben ge- sehen blaugrau erscheinend, etwas glänzend. Erster Ring total blaugrau, die folgenden auf der Hinterpartie, seitlich stark er- weitert, die letzten vorherrschend blaugrau. Zweiter bis fünfter Ring mit fast weifsseidigem Saum in abnehmender Breite. Be- haarung lang und sparsam, vorherrschend weils mit eingestreuten schwarzen Haaren. Afterlamellen rotgelb» Bauch graubraun, etwas glänzend, lang abstehend zart weils behaart. Schenkel grau erscheinend mit weifser Behaarung. Schienen und Tarsen gelbbraun, die Spitzen verdunkelt. Flügel ziemlich intensiv braun tingiert, die Adern kräftig, schwarzbraun,, teilweise braun ge- säumt. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 10—11,5 mm. Fundorte: Zermatt, Dalmatien, Ungarn, Italien. Type od: Koll. Becker. 152 : Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. ? (Fig. 45). Das 2 ist sofort an der Form der Schwiele zu erkennen, die aus 2 nicht sehr starkgewölbten, kreisförmigen Flecken besteht, die oben durch einen runden, ausgeschweiften Bogen verbunden sind. Stirn und Scheitel gelb- braun bestäubt, Unterge- sicht weilsgrau mit schnee- weilser Behaarung. Fühler — hellgrau bestäubt, zweites ; Glied etwas rötlich erschei- Fig. #3. 719.45. nend. Thorax im Grunde schwarzbraun, weils, etwas filzig behaart. Brustseiten weilsgrau, weils behaart. Flügel glas- klar, ohne Bräunung der Adern. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. Zweiter Hinterleibsring mit deutlichem seidigen Saum, die übrigen mit einer sehr schmalen, seitlich kaum erweiterten weifsen Haar- binde. Erster Ring hellgrau, lang weils behaart, namentlich am Hinterrand. Zweiter bis vierter vorherrschend schwarzbraun, glänzend, weils behaart. Fünfter und sechster gröfstenteils weifs- grau bestäubt mit ganz schmalem, schwarzbraunem Vorderrand. Siebenter und achter ganz schwarzglänzend. Vierter bis achter Ring beiderseits kurz abstehend schwarz behaart. — Länge: 9,5—12 mm. Fundorte: Attika, Rhodos, Korfu, Tinos, Syrien, Kaukasus, Zermatt, Saloniki. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. 101. Thereva tuberculata Lw. J'. Gleicht vollkommen dem 5% von Th. plebeja L., aber Stirn und Untergesicht sind schwarzbraun behaart, dicht und lang. Am Mundrand stehen greise Haare. Thorax vorherrschend schwarzbraun behaart und anliegend gelblich. Hinterleib schwarz, schwarz behaart. Zweiter bis fünfter Ring mit seidigem gelben Saum. Bauch schwarzglänzend, grau tomentiert. Zweiter bis fünfter Ring mit gelbem Saum. Alles andre wie bei 7%. plebeja L. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9—9,5 mm. Fundorte: Syrakus, Palermo. Type J: Kgl. Mus. Berlin. 2 (Fig. 45). Gleicht auch vollkommen 7%. plebeja L., aber die beiden Hälften der Schwiele sind mehr oder weniger kuglig ge- wölbt, während sie bei 7’R. plebeja L. ganz flach sind. In der Seiten ansicht ist der Kopf daher sehr charakteristisch. Stirn und Scheitel braungelb bestäubt, ziemlich dicht schwarz behaart. Untergesicht weils, dicht, kurz weils behaart. Fühler graugelb bestäubt; erstes Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 153 und zweites Glied schwarzborstig. Hinterkopf oben gelb, unten grauweils, weilslich behaart. Borstenkranz schwarz. Thorax schwarzbraun mit 2 scharfbegrenzten, breiten, hellgelben Längs- striemen, kurz anliegend gelbgrau und lang abstehend schwarz- braun behaart. Brustseiten weiflslichgrau, sparsam und lang weilslich behaart. Alles übrige wie bei 7%. plebeja L. Vierte Hinterrandzelle ganz schmal geöffnet. — Länge: 9,5 mm. Fundort: Syrakus. — Das Löwsche 2 aus Varna ist Th. plebeja L. Type 2: Kgl. Mus. Berlin. 102. Thereva superba Esg. g'. Stirndreieck schwarz behaart, graugelb tomentiert. Die Haare steigen bis zur untern Augenecke herab, wo sie ein Büschel bilden. Untergesicht graulich, durch dichte sehr lange weilse und wollige Behaarung vollkommen verdeckt. Borstenkranz schwarz. Thorax im Grunde dunkelbraun mit 2 ziemlich deutlichen gelben Längsstriemen. Die lange, dichte, rein weilse Behaarung alteriert die Färbung. Brustseiten mit gleicher Behaarung. Schwinger schwärzlich braun. Flügel bräunlich, hyalin. Randmal ziemlich deutlich, braun. 2 Exemplare mit offener, die andern mit ge- schlossener vierter Hinterrandzelle. Jeder Hinterleibsring vorn matt schwarzbraun, hinten hell graugrün. Letztere Farbe nimmt von Ring zu Ring zu, so dafs die letzten nur noch einen schwarzen Vorderrand haben. Zweiter bis vierter Ring mit gelblichem Saum. Behaarung aufserordentlich lang, namentlich auf der zweiten Hälfte jedes Ringes. dGenitalien in der Mitte bräunlichrot. Bauch schwarz, durch lange schneeweilse Behaarung graulich erscheinend. Säume weils. Schenkel schwarz, sehr lang weils behaart, dadurch silbern erscheinend. Schienen und Fülse gelbbraun, Spitzen ver- dunkelt. — Länge: 9,5—13 mm. Fundorte: Böhmen, Österreich, Tirol. Type 9: K.K. Hofmus. Wien. 2. Ist nicht beschrieben. Egger hat ein 2 als superba aus- gezeichnet, dessen Beschreibung folgende wäre: Stirn und Scheitel gelbbraun bestäubt, Schwiele wie bei 7%. plebeja L., reicht bis zu den Ocellen. Untergesicht lang weiflshaarig. Hinterkopf grau- weils, fast nackt, spärlich weils behaart und schwarz beborstet. Fühler schwärzlich, erstes Glied lang schwarz beborstet, zweites sehr kurzborstig. Thorax mattbraun mit 3 braunen Längsstriemen, zwischen denen hell gelbgraue Striemen liegen. Behaarung sehr kurz gelb und lang schwarzbraun. PBrustseiten silbergrau, lang weils behaart. Schwinger schwarzbräunlich. Schildchen gleicht dem Thorax, mausgrau. Flügel bräunlich hyalin, ohne auffälliges 154 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Randmal. Vierte Hinterrrandzelle weit offen. Hinterleib im Grunde glänzend schwarz, ziemlich nackt, vom zweiten Ring an mit seit- lichen silbergrauen dreieckigen Flecken, die aber keine Binden bilden. Erster Ring seitlich mit matter, grauer, lang weils be- haarter Schwiele. Die Behaarung ist auf den hellen Partien weilslich, auf den dunklen schwarz. Vierter bis achter Ring beiderseits kurz abstehend schwarz behaart. Bauch schwarz, durch Bestäubung grau, ziemlich lang, aber sparsam weils be- haart. Die Säume sind gelblichweils. Beine schwarzbraun, be- sonders die Schenkel durch weilsgelbe Behaarung etwas matt. Borsten schwarz. — Länge: 11,5 mm. 103. Thereva fenestratan. sp. ?. Durch die Flügelzeichnung erkennbar. Flügel gelbbraun tingiert mit absolut klaren Zellkernen, deren Gestalt durch die Form der Zellen bedingt wird. Nur die Vorderrandzellen und beide Basalzellen sind ohne hellen Fleck. Stirnschwiele wie bei Th. plebeja L., breit, herzförmig, bis zu den Ocellen reichend. Untergesicht weils bestäubt. Thorax und Schildchen anliegend gelbfilzig behaart. Schwinger rotgelb. Hinterleib glänzend schwarz, sehr sparsam behaart. Zweiter bis vierter Ring mit breitem, fünfter mit schmalem, gelbem Saum. Vor denselben keine pubescente Binde, sondern nur eine feine mehr oder weniger deut- liche Haarbinde. Nur die äufsersten Hinterecken dieser Ringe sind ein wenig silbergrau bestäubt. Die letzten Ringe sind am Hinterrand unscharf grau pubescent. Vierter bis achter Rine kurz abstehend schwarz behaart. Schenkel schwarz, glänzend, anliegend weilslich behaart. Schienen und Tarsen hell gelb- braun, die äufsersten Spitzen der Glieder etwas verdunkelt. Drittes Fühlerglied an der Basis etwas flaschenförmig erweitert. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 12 mm. Fundort: Walouiki. Type 2: K.K. Hofmus. Wien. 104. Thereva plebeja L. cd’. In der Behaarung äulserst variabel. Grundfarbe meistens schwarzbraun oder schwarzgrau. - Behaarung vorherrschend schwarz- braun, bei südlichen Exemplaren oft tiefschwarz ; solche liegen mir aus Bosnien und Korfu vor. Oft sind Thoraxseiten und Unter- gesicht dunkelgrau behaart und der Bauch manchmal schmutzig grauweils.. Ein Exemplar von Thale weicht vollkommen ab: Thorax, Schildchen und Körperünterseite braungelb behaart, die letzten Hinterleibsringe unten fast fuchsrot, Körperoberseite durch- aus schwarz. Da die Behaarung verhältnismälsig lang und schütter Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 155 ist, erscheint der Körper trotzdem etwas nackt, doch liegt mir ein 0’ aus Ungarn vor, das aulserordentlich lang und fast zottig behaart ist. Zweiter und dritter Ring mit deutlichem Saum, in einem Exemplar der dritte bis fünfte Ring. Vierter bis achter Ring am Hinterrand gelbbraun bestäubt, manchmal auch hellgrau. Anallamellen rotgelb. Vierte Hinterrandzelle meistens geschlossen, oft aber auch weit offen. Ein 5 aus Attika hat am ganzen Körper einen eigentümlich bläulichen Glanz, den man sonst nicht findet. — Länge: 9—14 mm. Fundorte: Deutschland, Österreich, Ungarn, Südrufsland, Livland, Kurland, Litauen, Kaukasus, Varna, Griechenland, Ägypten, Cypern, Korfu, Bosnien, Dalmatien, Italien, Spanien, Schweiz, Dänemark, England, Frankreich, Schweden, Belgien, Niederlande. Var. Zugens Lw. Hierher würden alle die Exemplare zu zählen sein, die oben durchaus schwarz behaart sind, im auffallenden Licht braun er- scheinend. Die Behaarung ist im allgemeinen dicht und wollig; spielt am Untergesicht ins Graue oder Gelbbraune, am Bauch ins Gelbe oder selbst Gelbrote. Behaarung der Schenkel schwarz, der 4 ersten lang abstehend. — Länge: 11-12 mm. 9. Das 2 ist wohl das variabelste der ganzen Gruppe und steht daher verschiedenen andern Arten nahe. Die Schwiele ist grofs, herzförmig und reicht bis zu den Ocellen. Scheitel gleich der Stirn schwarz behaart ; beide goldgelb tomentiert. Der Hinter- kopf oben, der Thorax und das Schildchen, eventuell auch Binden der Hinterleibsringe und der Saum des fünften und sechsten Ringes goldgelb behaart. Fünfter bis achter Ring beiderseits kurz ab- stehend schwarz behaart. Manchmal ist die goldgelbe Behaarung so intensiv, dafs man stark an T%. nobilitata F. erinnert wird. Abgeriebene Exemplare erscheinen am Thorax grünlich graubraun, am Hinterleib glänzend schwarzbraun oder schwarz mit bläulich- grauen Tomentbinden und gelbweilsen Säumen. Die Behaarung des Kopfes ist vorherrschend weils; am untern Augenwinkel steht jederseits ein schwarzer Haarbüschel. Die Brustseiten sind silber- grau, manchmal dicht weils behaart, so z. B. die Exemplare vom Kaukasus. Die gelbe Thoraxbehaarung trennt 7’. plebeja L. leicht von der weilsbehaarten 7’h. didyma Lw. Der Hinterleib ist ziem- lich breit. — In einem Exemplar zeigen nur der erste und zweite Ring, Spuren einer Binde. Die hellen Flecken sind aufserordent- lich klein, so dafs der Hinterleib von oben schwarz erscheint, mit einer hellen Querbinde. Die Schienen sind fast schwarzbraun ; vierte Hinterrandzelle offen; Stirn braun tomentiert. — 2 2 aus Österreich sind am ersten und zweiten Hinterleibsring spärlich, 156 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. aber rein goldgelb behaart; bei einem andern sogar der erste bis vierte Ring (Schreiberhau). — 1 Exemplar aus Attika hat Stirn und Untergesicht total weilsgrau bestäubt. — Bei einem ? aus. Korfu ist die Schwiele fast bis zum Einschnitt herunter unter Toment verborgen, so dafs man sie für 2 nierenförmige Flecke ansehen könnte, die oben durch eine äufserst schmale Brücke ver- bunden sind. Offenbar handelt es sich um ein frisch geschlüpftes Tier. In 4 ungarischen Exemplaren erreicht die Schwiele die Ocellen nicht. — Vierte Hinterrandzelle ist meistens geschlossen, oft aber auch weit offen. — Länge: 8—17 mm. Die kleinsten Exemplare lagen mir aus der Poebene vor, fast alle nur S—-10 mm messend. Fundorte: Deutschland, Österreich, Ungarn, Kaukasus, Rufsland , Klein- Asien, Griechenland , Dalmatien , Italien , Tirol, Schweiz, Spanien, Dänemark, Schweden. 105. Thereva latistriatan. sp. %. Durch dichtwollige, vorherrschend weifslichbraune Be- haarung und breite Hinterrandsäume, die bis zum sechsten Ring deutlich sind, von 7%. plebeja L. leicht zu unterscheiden. Kopf hell graubraun bestäubt. Stirn mit zarten, ziemlich gleichlangen schwarzen Haaren besetzt, die nicht ganz bis zum untern Augen- winkel herabsteigen. Untergesicht lang wollig gelbweils, ohne schwarze Haare. Erstes Fühlerglied lang schwarz beborstet. Hinterkopf oben gelblich, unten weilslichgrau. Borstenkranz schwarz, zart. Thorax dicht abstehend gelblichbraun behaart, ohne Beimischung schwarzer Haare, ausgenommen die langen Seten. Schildchen gleicht dem Thorax, mattgrau, durch gelbweilse Be- haarung heller erscheinend. Flügel blafsbkräunlich tingiert; Quer- adern und Gabel etwas gewölkt. Vierte Hinterrandzelle geschlossen, in einem Exemplar offen. Brustseiten lang und wollig gelbbraun behaart. Hinterleib sammetschwarz, lang und dicht schwarzbraun behaart. Zweiter bis sechster Ring mit breitem, deutlichem Saum; davor eine weilsliche Pubescenzbinde. Alle hellen Partien lang weilsgelb behaart. Daher erscheinen die Hinterleibsseiten durch die lange abstehende Behaarung hell und dunkel gewimpert. Anal- lamellen rotgelb, rötlichgelb behaart. Bauch schwarzbraun, matt- glänzend, erster bis sechster Ring mit breitem gelbweilsen Saum. Behaarung lang, zart, gelbweils bis rotgelb. In einem Exemplar von Brussa ist der Hinterleib schwarz behaart, so dafs sich die Säume sehr scharf von der Grundfarbe abheben. Alles andere wie bei 7’h. plebeja L. — Länge: 10—13,5 mm. Fundorte: Deutschland, Österreich, Ungarn, Steiermark, Tirol, Klein-Asien. —. Type: c. m. Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 457 106. Thereva subtilis Lw. od. Stirn gelbbraun, mit ziemlich dichter und langer, rein schwarzer Behaarung, die sich bis zur untern Augenecke herunter- zieht. Untergesicht weifsgrau, lang und dicht bräunlichgrau be- haart. Fühler schwarzbraun, schwarz beborstet. Hinterkopf schwarz, fast ganz schwarz behaart. Borstenkranz schwarz. Thorax schwarz, matt, anliegend gelbbraun, und abstehend kurz, aber dicht schwarzbraun behaart. Schildchen grau bestäubt. Hinterleib schwarzbraun, erster bis dritter Ring etwas glänzend. Vierter bis achter total gelbbraun bestäubt; Vorderrand dunkler. Zweiter bis vierter Ring mit Spuren eines Saumes. Zweiter und dritter mit fast silberschimmerndem Seitendreieck. Behaarung oben total schwarzbraun, lang und dicht. Bauch grauschwarz, grau bestäubt, ohne helle Säume, lang, zart weilslich behaart. Anallamellen rotgelb, rotgelb behaart. Schenkel schwarzbraun, ebenso behaart und beborstet. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Beborstung schwarz. Flügel etwas graulich tingiert. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 8 mm. Fundort: Syrakus. Type d: Kgl. Mus. Berlin. 1077 DTrerevarhirtarn. sp. co. Stirn schwarz, mit langer, dichter, zarter, schwarzer Behaarung, die bis zum untern Augenwinkel herabsteigt. Unter- gesicht an den Seiten schwarz erscheinend, äulserst dicht, aber mälsig lang hell gelbbraun behaart. Fühler schwarz, schwarz- borstig; drittes Glied bräunlich. Hinterkopf äufserst dicht be- haart, oben gelbbraun, unten weilslich. Borstenkranz schwarz. Thorax schwarz, matt glänzend, dicht kurz gelbbraun und lang schwarz behaart. Schildchen gleicht dem Thorax, sehr lang und dicht schwarz behaart. Brustseiten schwarz, grau bestäubt, sehr dicht gelbbraun und schwarz behaart. Hinterleib matt schwarz; zweiter bis fünfter Ring mit ganz unscharfen gelblichen Säumen, ohne Tomentbinden, dicht schwarz behaart. Bauch dicht gelb- weils behaart, am Anus rotgelb. Schenkel glänzend schwarz, die 4 ersten lang, dicht abstehend behaart, die hintersten spärlich weilslich behaart und lang abstehend schwarz beborstet. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen etwas verdunkelt. Flügel absolut hyalin; Adern sehr zart, Randmal blafs gelbbraun. Vierte Hinter- randzelle geschlossen. — Länge: 12 mm. Fundort: Gylek, Klein-Asien. Type {:D.E.N.-M. 158 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 108. Thereva glauca n, sp. . Sehr ähnlich 7%. didyma Lw., aber schon dadurch zu unterscheiden, dafs die weilsen Säume der Segmente fehlen. Kopf und Untergesicht weilsgrau. Stirn schwarzborstig. Die Borsten steigen bis zum untern Augenwinkel herab. Untergesicht lang weilshaarig. Fühler schwarzgrau. . Hinterkopf oben blaugrau, unten weilsgrau bestäubt, weilslich behaart. Borstenkranz lang, zart, schwarzbraun. Thorax dunkelgrau mit sehr unscharfen, hellen Längsstriemen, die aulsen braun begrenzt erscheinen. Brust- seiten hellgrau, weifslich behaart. Schildchen gleicht dem Thorax. Behaarung und Beborstung schwarz. Hinterleib im Grunde schwarzbraun glänzend; vom zweiten Ring an die Hinterränder unscharf grau pubescent. Auf dem zweiten Ring eigentlich nur Seitendreiecke vorhanden. Die letzten Segmente sind grau be- stäubt. Der Hinterleib hat gleich dem Thorax einen blaugrauen Schimmer. Er ist oben abstehend, lang schwarzbraun behaart ; an den Seiten mischen sich weilse Haare hinein. Die Seiten und der Bauch sind lang abstehend weils behaart. Analsegment mit vereinzelten rotgelben Haaren. Bauch schwarzgrau, etwas glänzend. Schwinger ganz schwarz. Schenkel schwarz, durch weilse Be- haarung grau erscheinend. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Flügel hyalin, Adern braun, teilweise etwas braun gesäumt. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9,5 mm. Fundort: Bujukdere (Türkei). Type £: K.K. Hofmus. Wien. 109. Thereva nova n. sp. d. Seidige Hinterränder fehlen; höchstens erscheinen am ersten bezw. zweiten Ring bei ganz seitlicher Ansicht Spuren, nie .aber bei Betrachtung von oben oder hinten. Nur die Segment- grenze erscheint, von der Seite gesehen, hell. — Kopf grau tomentiert. Stirn mit langer und dichter schwarzbrauner Be- haarung, die nicht ganz bis zum untern Augenwinkel herabsteigt. Untergesicht schmutzig grauweils. Hinterkopf grau, unten weils- lich, Behaarung graulich. Borstenkranz schwarz. Thorax grau- braun, fast glanzlos, mit 2 gelblichgrauen, zarten, unscharfen Längsstriemen. Behaarung ausschliefslich lang, aber zart, schwarz- braun, abstehend. Von einer anliegenden hellen Behaarung ist nichts zu entdecken. Brustseiten lang, wollig, weilsgrau behaart. Schwinger schwarzbraun, Spitze des Knöpfchens heller. Hinter- leib auf den vordern Segmentpartien etwas schwarzbraun glänzend. Am Hinterrand liegt jederseits ein dreieckiger grautomentierter Fleck, der sich bindenartig mit dem korrespondierenden Seiten- Heck vereinigt. Die letzten Segmente sind ganz gelbbraun tomen- Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 159 tiert. Von der Seite betrachtet, schwindet der Glanz vollkommen ; das ganze Tier erscheint dann gelbbraun, mit dunklen Segment- vorderrändern. Behaarung des Hinterleibes oben ziemlich lang abstehend schwarzbraun, seitlich und am Bauch lang weifsgelb. Bauch mattbraun glänzend, grau tomentiert, mit etwas helleren Säumen. Anallamellen rotgelb, rostgelblich behaart. Schenkel schwarz, durch weifsliche Behaarung grau schimmernd. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Beborstung der Beine schwarz. Flügel etwas bräunlich tingiert. Adern sehr kräftig schwarzbraun erscheinend, vor allem die Umrahmung der Dis- coidalzelle.. Die Queradern etwas schwarzbraun gesäumt. Eine Spur von Säumung auch an der Gabel der dritten Längsader. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9 mm. Fundort: Talysch (Kaukasus). Type 5: K.K. Hofmus. Wien. 110. Thereva hyalinan. sp. cd. Kopf durchaus grau tomentiert. Behaarung der Stirn schwarz, ziemlich sparsam, etwas auf das Untergesicht herab- steigend. Letzteres kurz, aber dicht schneeweils behaart. Hinter- kopf gelblichweifs behaart, schwarz beborstet. Borstenkranz schwarz, Fühler schwarz, grau bestäubt, schwarz beborstet. Thorax im Grunde schwarzbraun, matt, gleich dem Schildchen hellgrau bestäubt, mit 2 ziemlich scharf begrenzten, braungelben Längs- linien, die das Schildchen nicht erreichen. Behaarung zart, ver- hältnismäfsig lang, schwarz und greis gemischt, Borsten schwarz. Brustseiten grau, weilsgrau behaart, etwas wollig. Schwinger braun. Hinterleib glänzend schwarz, Säume fehlen. Jedes Seg- ment trägt hinten eine sehr scharf begrenzte, weilsgrau tomen- tierte Binde, die auf dem zweiten und dritten Segment schmal ist, auf den folgenden fast die ganze Fläche einnimmt. Siebenter und achter Ring schwärzlich, etwas glänzend. Anallamellen rot- gelb, rotgelb behaart. Sonst ist die Behaarung aller hellen Partien lang, sparsam, weifslich gelb. Bauch im Grunde schwarzglänzend, grauweils bestäubt. Zweites bis sechstes Segment mit deutlichem Saum. Behaarung durchaus weilsgelb, nach dem After zu dichter werdend. Schenkel schwarzbraun, weilslich behaart. Schienen und Tarsen hell gelbbraun, die Spitzen etwas verdunkelt. Flügel absolut hyalin, Randmal äufserst blafsbraun. Alle Adern sehr zart, nur die zweite auffallend stark. Vierte Hinterrandzelle ge- schlossen. — Länge: 9,5 mm. Fundort: Hamburg-Bergedorf. espe'ot: em. 160 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 111. Thereva Lichtwardtin. sp. f. Stirn dunkel gelbbraun tomentiert mit sehr dichter, langer, schwarzbrauner Behaarung, die sich bis zum untern Augen- winkel herabzieht. Untergesicht äufserst dicht weifsgelblich be- haart, so dals von der Grundfarbe nichts zu erkennen ist. Der Augenrand ist graulich bestäubt. Fühler schwarzbraun; erstes und zweites Glied etwas rötlich. Beborstung schwärzlich. Hinter- kopf grau bestäubt, dicht aber zart weilsgelb behaart. Borsten- kranz schwarz, aufserordentlich zart und lang. Thorax im Grunde mattschwarz, sehr dicht, kurz, etwas abstehend hell gelbbraun und lang abstehend äufserst zart schwarzbraun behaart. Im auf- fallenden Licht erscheinen auch die schwarzen Haare hell. Brust- seiten graulichweils, äulserst dicht weilsgelb behaart. Hinterleib schwarz, wenig glänzend, ohne seidige Säume. Jeder Ring mit einer graubräunlichen Tomentbinde, die auf den letzten Ringen fast die ganze Ringbreite einnimmt. Behaarung aufserordentlich dicht, lang, abstehend, schwarz. Bauch schwarz, kaum glänzend, dicht gelblichbraun tomentiert. Zweiter bis fünfter Ring mit hellem Saum. Behaarung sehr dicht, auf den ersten Ringen lang abstehend weilslich, auf den letzten kürzer und dunkler, am Anal- segment mit fuchsroten Haaren gemischt. Schwinger schwarz. Schenkel schwarz, durch anliegende, zarte, vorherrschend schwarze, in auffallendem Licht hell erscheinende Behaarung hell glänzend. Schienen und Tarsen hell gelbbraun, mit stark verdunkelten Spitzen. Flügel absolut hyalin mit zarten Adern und ganz blals gelbbraunem Randmal. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9,5 mm. Fundort: Berlin, Grunewald. 26 V. Type &:D.E.N.M. j Ich dediziere die schöne Art dem Entdecker, Herrn Licht- wardt-Charlottenburg. 112. Thereva ruficornis Gimm. fd. Da ich kein Exemplar dieser Art gesehen habe, gebe ich Gimmenthals Beschreibung (Bull. Soc. Imper. Nat. Moscou. XX. 41847. T. I. p- 155): 3 „Niger, antennis rufis, abdomen albo fasciato. — Länge: 3,5 lin. Untergesicht gelblich, mit einzelnen schwarzen Haaren, nach dem obern Augenwinkel glänzend schwarzbraun mit feiner Längs- furche. Hinterkopf graugelblich. Erstes Fühlerglied grau, mit nur wenigen schwarzen Borsten besetzt; zweites und drittes hell rotgelb, Griffel schwarzbraun. Thorax dunkel schwarzbraun, sehr dünn behaart, etwas glänzend, mit 2 schmalen gelblichen Striemen, die das Schildchen nicht erreichen; Brust und Brustseiten nur Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 161 wenig aschgrau schillernd. Hinterleib glänzend schwarz, nur hier und da mit einzelnen schwarzen Haaren besetzt. Am Hinterrand des vierten und fünften Ringes weilslich bandiert. Schenkel schwarzbraun, Schienen und Fülse rotgelb, an der Spitze bräun- lich. Schwinger rotgelb. Flügel fast glashell, am Vorderrand etwas gelblich und gegen die Spitze bräunlich getrübt.“ Fundort: Charkow. 113. Dherevarfumebrös Meig. cf. Eine höchst fragliche Art. Ich gebe Meigens Beschrei- bung (S. B. II. p. 121. 8. 1821 und S. B. I. p. 92. 8. 1851): „Thorace nigro -fusco rufo-hirto; abdomine halteribusque nigris; alis cinereis. Untergesicht dunkel braunhaarig; Hinterkopf hellbraun; Fühler schwarzbraun. Thorax schwarzbraun, rotgelbhaarig. Beine schwarz- braun mit rostgelben Schienen. Flügel blafsgrau. — Länge: fast 5 lin.“ — Kein Fundort. Fundort: Rufsland (Gimmenthal !). 114. Thereva grisean. sp. S. Untergesicht und Stirn weilsgrau tomentiert, mit fast weilser, etwas graulicher Behaarung. Die vorherrschend schwarze Behaarung der Stirn zieht sich nicht ganz am Augenrand herunter. Am hintern Augenrand ein Kranz zarter, schwarzer Haare, keine Borsten. Thorax, Schildchen und Hinterleib im Grunde schwarz, aber sehr intensiv weilsgrau tomentiert, so dafs das ganze Tier hellgrau erscheint. Thorax kurz weils und etwas länger schwarz hehaart. Brustseiten weilsgrau, weifslich dicht behaart. Vor der Flügelwurzel ein Büschel schwarzbrauner Haare. Hinterleib oben abstehend, sehr dicht, schwarzbraun behaart, an den Seiten und am Bauch schneeweils. Zweiter und dritter Ring mit weifslichem Saum und davor liegender weilsgrauer Tomentbinde ; die folgenden Ringe nur mit dieser Tomentbinde. Anallamellen rötlichgelb, gelblich behaart. Bauch hellgrau. Zweiter bis fünfter Ring mit weilslichem seidigen Saum. Schenkel schwarzglänzend, weifslich behaart. Schienen und Tarsen gelbbraun, Spitzen verdunkelt. Schwinger dunkel. Flügel ganz glashell. Randmal sehr blals- braun; keine Spur von einer Säumung der Queradern. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 10 mm. Durch eine äulserst breite, gedrungene Form und äufserst zarte Behaarung gekennzeichnet. Fundort: Attika. Type : Mus. Hamburg. 162 Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 115. Thereva subnitida n. sp. %. Äufserstes Stirndreieck sammetschwarz, der Augenrand weils glänzend. Untergesicht grau, lang und dicht greis behaart. Die lange schwarze Behaarung der Stirn zieht sich bis zum Augenwinkel herunter. Fühler schwarz, grau bestäubt, schwarz beborstet. Hinterkopf grau, greis behaart. Borstenkranz lang, sehr dicht und zart, schwarz. Thorax und Schildchen matt grau- schwarz, sehr dicht greis und schwarzbraun behaart. Brustseiten grau, lang greis behaart. Schwinger schwarzbraun, Stiel heller. Hinterleib schwarz, etwas bläulich glänzend. Zweiter und dritter Ring mit dunkelgelbem Saum, vor dem seitlich ein grauer Toment- fleck liest. Die folgenden Ringe mit gelbbrauner pubescenter Binde am Hinterrand. Sechster bis achter Ring ganz matt. Die schwarzen Partien sind schwarz behaart, die hellen weilsgrau. Auf der Hinterleibsoberfläche ist die Behaarung kurz, an den Seiten aufserordentlich lang und wollig.. Bauch grau bestäubt, spärlich schneeweils behaart. Anallamellen rotgelb. Schenkel schwarz; Schienen gelbbraun; an den 4 ersten die äulserste Spitze verdunkelt. Fülse schwarzbraun. Basis der Metatarsen gelbbraun. Flügel braun tingiert. Adern ziemlich stark; alle Adern, die die Discoidalzelle bilden, die übrigen Queradern und die Gabel sind äulserst schmal schwarzbraun gesäumt. Vierte Hinterrandzelle geschlossen oder offen. — Länge: 9,5—10 mm. Fundort: Vermutlich Bayern. Is: pier,@22 em. (Fortsetzung folst.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 163 Beitrag zur Lebensweise von Cryptocephalus janthinus Germ. Von Georg Reineck, Berlin. Mit Tafel 1. Ende Mai 1912 fand ich beim Abstreifen des Grases einer sumpfigen Wiese im Finkenkrug bei Berlin einige mit Larven besetzte Kokons der Chrysomelidengattung Cryptocephalus. Bei mehrfachem, weiterem Absuchen derselben Lokalität gelang es mir im Verlaufe des Juni noch gegen 300 derartige mit Larven und teilweise schon mit Puppen besetzte Kokons derselben Art zu er- beuten, was mir die Möglichkeit gab, einen gröfseren Abschnitt der sehr interessanten Lebensweise dieser Cryptocephalus - Art zu beobachten. Aus allen Puppensäcken schlüpfte später die oben genannte Art, ausgenommen eine Anzahl von schmarotzenden anderen Insekten, von welchen ich am Schlusse dieser Arbeit kurz berichten werde. Über die. Entwicklung einiger weniger Vertreter der über alle Weltteile in ca. 1000 Arten verbreiteten Gattung Oryptocephalus berichtet die Arbeit von W. Rosenhauer „Entwicklung und Fortpflanzung der Clythren und Cryptocephalen ; Erlangen 1852“. Seit dieser Zeit sind sonst nur verschwindend wenige Beobach- tungen biologischer Art gemacht worden. Letzner beschrieb in der Ent. Zeitschr. Breslau 1855 p- 80 den Larvensack von Cryptocephalus janthinus, aus welchem ein 0’ der genannten Arten schlüpfte. Rosenhauer, welcher alle Stadien der Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Käfer von Cryptocephalus 12-punctatus F. (= 5-punctatus Harrer) beobachtet hat, berichtet, dafs diese Art 2 Jahre zu ihrer Entwicklung gebraucht. Ich nehme gleichfalls an, dafs alle von mir gefundenen Larvensäcke schon im zweiten Jahre ihrer Entwicklung standen, und zwar deshalb, weil bei allen Exemplaren eine Verpuppung und weitere Verwandlung erfolgte. Beschreibung des Larvensackes von Or. janthinus Germ. Der Larvensack besitzt die in den Fig. 1, 2, 5 und 6 dar- gestellte Form, seine Länge beträgt 4!1/,—6 mm, seine Breite 11/,—2!/), mm. Die Oberfläche ist von sehr rauher Skulptur, die Farbe mattschwarz, bei vielen Exemplaren mit helleren bräunlichen Stellen untermischt. Die Larvensäcke der 4’ sind stets an ihrer geringeren Gröfse und schlankeren Form. zu erkennen, die der 22 Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 12 164 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. sind beträchtlich grölser und breiter. Am unteren breiten abge- flachten Teil des Larvensackes (Fig. 2) befinden sich beiderseits 2 gröfsere tuberkelartige Gebilde von gleichfalls sehr rauher Skulptur. Zwischen diesen beiden Tuberkeln liegt noch eine kleine warzenartige Erhöhung. Die Oberfläche des Abfalles der beiden Tuberkeln nach dieser Erhöhung zu ist namentlich bei den männ- lichen Kokons gleichmälsig und tief quergerunzelt. Dagegen sind diese Bildungen bei den weiblichen Kokons bisweilen weniger deutlich ausgeprägt, was besonders bei sehr grolsen Exemplaren zutrifft. Bei den männlichen Exemplaren ist ferner eine tiefe längsfurchige Skulpturbildung auf der Unterseite des Larvensackes vorhanden, welche sich bis über die warzenartige kleine Erhöhung hinweg ausdehnt. Auch diese Bildung ist bei den weiblichen Exemplaren nur schwach angedeutet oder gar nicht vorhanden. Letzner gibt die Beschreibung des Larvensackes nach einem einzelnen auf Birke aufgefundenen Exemplare. Ich habe unter meinen Stücken kein einziges auf Birke gefunden und halte das Vorkommen auf dieser Pflanze im Larvenstadium für ein zufälliges. Die Larvensäcke sind aus den Exkrementen der Larve an- gefertigt. Die Stabilität ist beträchtlich, so dafs ein verhältnis- mälsig starker Druck zum Eindrücken dieses Kokons nötig ist. Aus dem oberen Teile des Sackes steckt die Larve ihren Kopf mit den Beinpaaren heraus (Fig. 5). Bei Gefahr zieht sie sich ganz in ihren Sack zurück, mit ihrem harten Kopf die Öffnung voll- ständig abschliefsend. Beschvweibung der Larven von Cr. janthinus Germ. (Fig. 3.) Die Larven sind vor ihrer Verpuppung 4—4!/, mm lang, gelblichweils. Der Körper besteht aus 13 Abschnitten, der Hinter- leib ist gegen die Brust umgebogen, ähnlich den Scarabaeiden- larven. Der Kopf ist flach, schwarz, fein erhaben gerandet. Die Stirn in der Mitte mit ganz flachem, bei vielen Exemplaren kaum sichtbaren Längseindruck. Die Oberfläche von fein runzliger Skulptur, welche in dem flachen Eindruck etwas stärker, nach dem Vorderkopf zu leicht längsrissig ist. Der erhabene Rand ist. mit einzelnen aufwärtsstehenden Borsten in ziemlich gleichen Ab- ständen bekränzt. Die Fühler sind sehr kurz, dreigliedrig, das erste Glied breit und kurz, bräunlich, das zweite !/, so lang als das erste, das dritte noch bedeutend kleiner als das zweite. Seitlich hinter den Fühlern liegen die 4 einfachen braunen Augen im schiefen Quadrat. Der ganze Vorderkopf mit den stark drei- zähnigen Mandibeln und die Seiten des Kopfes von den Augen Reineck, Beitrag zur Lebensweise von ÜUryptocephalus janthinus. 165 bis zu den Mandibeln bräunlich, die Mandibeln mit dunklen Spitzen. Auf dem Vorderkopf stehen einzelne hellere Borsten, Die halbmondförmige hornige Rückenplatte ist schwarzbraun, am hinteren Rande etwas heller gefärbt, beiderseits mit einem tiefen Quereindruck und wie der Kopf mit einzelnen aufgerichteten Borsten besetzt. Auf der Mitte ist diese dunkle Rückenplatte durch einen nicht sehr tiefen, hellen Einschnitt, der nicht ganz den Vorder- rand erreicht, geteilt. An den Beinen sind die ersten Glieder bräunlich, am Grunde und an der Spitze angedunkelt. Die beiden letzten Glieder sind von horniger Substanz, schwärzlich. Das letzte Glied ist mit einfacher nur wenig gekrümmter Kralle ver- sehen. Alle Glieder der Beine sind mit feinen, abstehenden, helleren, die Innenseiten der Schienen jedoch mit einigen starken und kräftigen Borsten besetzt. Die zu den beiden letzten Bein- paaren gehörigen Larvensegmente sind an den Seiten angedunkelt und mit einzelnen kurzen aufgerichteten Börstchen besetzt. Alle übrigen Larvensegmente weilslichgelb, auf der Unterseite und auf dem Rücken mit vereinzelten, kurzen Börstchen, während das Ab- dominalsegment mit mehreren solchen an der Spitze besetzt ist. Die Larven kriechen in träger Weise an Rohr- und Gras- stengeln umher. Als Aufenthaltsort bevorzugten sie die sumpfigsten Teile der oben genannten Wiese, so dafs sie bei erfolgtem Steigen des Wasserstandes dieser Wiese nur noch schwierig zu erbeuten waren. Die Frefslust der Larven war im ganzen recht gering, verschiedene Larven konnte ich beim Benagen der oberen Schicht von Schilfblättern beobachten. Bei Berührung oder beim Ab- brechen der Rohr- oder Grasstengel lassen sich die Larven nur selten herabfallen. Vor der Verpuppung verschliefsen die Larven den oberen schmalen Teil ihres Sackes mit einem festen Deckel aus der gleichen Materie des Sackes. Gleichzeitig kleben sie diesen Deckel an die Schilf- oder Grasstengel fest, so dafs der breite Teil stets nach unten gerichtet ist. Reilst man diese festgeklebten Säcke von den Pflanzen ab, so wird man stets Fasern der betreffenden Pflanzen mit herausziehen, während der Larvensack stets unver- sehrt bleiben wird. Oft kleben auch 2 oder 3 Larven ihre Säcke gemeinsam an den Pflanzen fest (Fig. 1). Im geschlossenen Larvenkokon findet die letzte Häutung der Larve statt. Die abgestreifte Kopfhaut mit den Beinpaaren der Larve bleibt dicht unter dem Schlufsdeckel des Kokons liegen, wo man sie bei dem gewaltsamen Öffnen des Kokons stets vorfinden wird. Sehr inter- essant ist jetzt das weitere Verhalten der Larven vor erfolgter Verpuppung. Die Larven drehen sich im geschlossenen Sacke um 12* 166 Deutsch, Ent. Zeitschr. 1913. ihre Längsaxe, so dafs der Kopf der Larve sich nun am unteren breiten Teil des Sackes befindet, was ich bei allen gewaltsam geöffneten Säcken feststellen konnte. Sie verfahren also bei der Verpuppung wie die Lepidopterenfamilie der Psychiden. Beschreibung der Puppe von Or.janthinus Germ. (Fig. 4.) Die Puppen sind 3—4!/, mm lang, 1!/),—2 mm breit. Ihre Färbung ist weilslichgelb bis gelb. Halsschild am Vorderrande und im ersten Drittel hinter diesem mit einigen unregelmälsigen Reihen von pustelartigen Gebilden, aus welchen je eine kurze Borste hervorragt. Dieselben Gebilde finden sich vereinzelt auch am Seitenrand, auf der Scheibe und am Hinterrand des Hals- schildes. Die Seiten der Hinterleibssegmente besitzen je einen gröfseren tuberkelartigen Anhang mit einzelner nach hinten ge- richteter Borste. Bei dem letzten Segment ist dieser Anhang besonders grols und mit seiner Spitze nach hinten gerichtet. Aufserdem ist der gröfste Teil des Puppenkörpers verstreut mit einzelnen Börstchen von oben genannter Beschaffenheit besetzt. Bei der Puppe färben sich erst die Flügeldeckenspitzen, Mund, Augen und Tarsenspitzen dunkler, die ganze Puppe nimmt dabei eine bräunliche Färbung an. Dann färben sich Fühler und Kniee dunkel, während bei den oben erwähnten Teilen die Schwärze im Verhältnis zunimmt. Zu allen diesen Beobachtungen ist es not- wendig, eine gröfsere Zahl von Larven- und Puppensäcken zu opfern, indem man sie mit einer scharf geschliffenen Radiernadel öffnet. Vom Verschliefsen des Sackes durch die Larve bis zum. fertigen Käfer vergehen 21/,—3!/, Wochen. Die Verfärbung des noch weilsen Käfers bis zu seiner später schön blauen Färbung kann nur sehr kurze Zeit dauern. Trotz des Öffnens von zahl- reichen 2—3 Wochen alten Puppensäcken, konnte ich nur einmal einen halbfertigen Käfer beobachten. Bei diesem waren die Flügel- decken noch ganz gelbweils, der Thorax hatte bereits eine intensiv blaugrüne Färbung, einen schmalen weilsgelben Seitensaum aus- genommen. Die Augen waren schwarz, der Mund angedunkelt, ebenso der obere Teil des Kopfes zwischen den Augen, nur 2 Makeln am Innenrand der Augen hellgelb. Fühler, Tarsen und Schienen gleichfalls angedunkelt. Erst im vollkommen ausgefärbten und erhärteten Zustande verläfst der Käfer seinen Kokon, indem er denselben am breiten unteren Ende ringsherum einnagt (vergl. auch Fig. 1). Zu dieser Arbeit gebraucht er viele Stunden. Man kann den schon fertigen Reineck, Beitrag zur Lebensweise von Oryptocephalus janthinus. 167 Käfer durch die eingenagten Risse hindurch sehr schön bei dieser Arbeit beobachten. Hinsichtlich der Beschreibung des Käfers verweise ich auf die ausführliche Beschreibung in der Naturgesch. d. Ins. Deutsch- lands, Coleoptera, VI. Band (Chrysomelidae) p. 197 von J. Weise. Ich möchte nur hinzufügen, dafs ich einige männliche Exemplare gezogen habe, bei denen der ganze vordere Rand des Halsschildes gelb gesäumt ist. In den Vorderecken ist die gelbe Zeichnung noch erweitert. Die Zeichnung der gelben zweilappigen Stirnmakel ist auch so ausgedehnt, dafs nur ein kleines Dreieck vor dem Vorderrande des Halsschildes dunkel bleibt. Diese auffällige Form füge ich zu den von J. Weise angegebenen abweichenden Formen als nov. a. 0’ marginellus m. bei. Hierzu noch 2 0 als Übergangsstücke, bei welchen die gelbe Zeichnung in den Vorderecken des Halsschildes verbreitert, der vordere gelbe Halsschildrand nur in der Mitte unterbrochen ist. In meinen Zuchtbehältern schlüpften die Käfer am zahlreichsten gegen Ende Juni. Vereinzelt kamen sie auch schon 14 Tage vorher und von Ende Juni bis gegen die Mitte des Monats Juli aus. Die Entwicklung des grölsten Teiles der Larven zu Puppen und Käfern ging in normaler Weise vonstatten. Vereinzelte Exemplare fand ich bei der Öffnung der Kokons als ganz zu- sammengetrocknete, hart gewordene Larven oder Puppen tot vor. Auch eine Reihe von vollkommen ausgebildeten, aber toten Käfern konnte ich aus ihren Kokons entfernen. Ferner auch einige Käfer, welche schon mit dem Einnagen ihrer Kokons ringsherum begonnen, aber wohl nicht mehr die genügende Kraft hatten, ihre- Kokondeckel - völlig abzusprengen. In den letzten Fällen trägt wohl Mangel an genügender Feuchtigkeit hieran die Schuld. Zum Schlufs möchte ich noch einige wenige Bemerkungen über die Feinde von Cryptocephalus janthinus machen, deren Zahl keine geringe ist und unter welchen der Käfer in seinem Larven- und Puppenzustand vielen Gefahren ausgesetzt ist. In meinem Zuchtglase fanden sich nach und nach eine ganze Reihe schlupf- wespenartiger Insekten vor, von welchen ich sofort feststellen konnte, dafs sie aus verschiedenen Käferkokons geschlüpft waren, also bei dieser Käferart als Schmarotzer leben mufsten. Bei solchen mit Schmarotzern besetzten Kokons lag die Öffnung der Schlupfstelle immer im oberen engen Teil desselben, niemals am unteren breiten Teil, wo sonst die Käfer schlüpften. In Fig. 6 ist ein derartiger Kokon abgebildet, durch dessen oberen Teil ein solcher Schmarotzer geschlüpft ist. Durch die Güte der Herren Prof. Heymons (Berlin und Prof. Habermehl (Worms), welchen Herren ich auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten 168 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Dank ausspreche, konnte ich einiges Nähere über die systematische Stellung dieser Schmarotzer erfahren. Ein Teil derselben gehört der Gattung Leptocryptus Thms. (Panargyrops Först.) an, und zwar sind sie jedenfalls zu L. pellucidator Grav. (5) gehörig. Sodann war eine Pezomachus-Art, jedenfalls ?. tonsus Först. X und $, ver- treten. Ferner befanden sich eine Reihe bisher noch nicht be- stimmbarer Tiere darunter, die zur Riesenfamilie der Chalecidier, und zwar zur Tribus der feromalini gehören. Einen dieser Schmarotzer konnte ich in Finkenkrug dabei beobachten, wie er seinen Stachel tief durch das untere breite Ende des Kokons hin- durch in die Larve oder Puppe hineinsenkte. Auch brachte ich an jenem Tage eine gröfsere Zahl von angestochenen Larven- und Puppensäcken mit nach Haus, welchen äufserlich nichts anzusehen war, die jedoch alle später die betreffenden Schmarotzerarten lieferten. Abbildungen einiger Lomapteriden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Mit Tafel II. Unser kürzlich verstorbenes Mitglied, Herr Georg Meyer- Darcis, hat vor Jahren, als er noch Cetoniden sammelte, eine Anzahl seltener und neuer Lomapteriden abbilden lassen, hat aber diese Abbildungen nie veröffentlicht. Kurz vor seinem Tode schickte er mir die Tafeln zur beliebigen Verwendung. Ich über- gebe sie hiermit der Redaktion der Deutschen Entomologischen Zeitschrift zur Veröffentlichung. Leider sind es nur 472 Exemplare, so dafs die Tafel nicht allen Heften beigegeben werden kann. Zu den Abbildungen gebe ich nachstehend einige Erläuterungen. Fig. 1. Lomaptera Annae Hell. Abh. Mus. Dresden, Fest- schrift Nr. 4, p. 4. Die Art wurde von Britisch - Neuguinea be- schrieben, kommt aber auch in Deutsch-Neuguinea vor. Ich erhielt Exemplare vom Sattelberg. Fig. 2. Lomaptera Linae Gestro. Ann. Mus. Genova 1893 p. 289. Die Art ist bisher nur von Britisch-Neuguinea bekannt. Ich besitze dieselbe von Babooni. Fig. 3. Lomaptera Satanas Hell. Abh. Mus. Dresden X. Nr. 2 p. 7. Die Art wurde gleichfalls von Britisch-Neuguinea beschrieben und liegt mir von Babooni vor. Exemplare der Stammform sind mir von Deutsch-Neuguina bisher nicht bekannt, doch habe ich Moser, Abbildungen einiger Lomapteriden. 169 in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1912 p. 564 eine var. bicolorata vom Sattelberg beschrieben. Bei dieser Varietät sind die Flügel- decken gelbbraun, das Halsschild ist schwarz oder braun mit M-förmiger schwarzer Zeichnung. Fig. 4, 5, 6. Ischiopsopha Bennigseni Mos. Ann. Soc. ent. Belg. 1906 p. 396. Diese Art ist bisher nur von der lieblichen Insel bei Neu-Pommern bekannt. Fig. 7. Lomaptera Loriae Gestro.. Ann. Mus. Genova 1893 p. 288. Von Britisch-Neuginea beschrieben , ist diese Art auch viel in Deutsch - Neuguinea in der Gegend des Sattelberges ge- funden. Fig. 8. Lomaptera Wahnesi Mos. Ann. Soc. ent. Belg. 1906 p. 307. Eine auf dem Sattelberg in Deutsch-Neuguinea häufige Art. Zuweilen verlängert sich der schwarze Humeralfleck als breiter Streifen bis zum Endbuckel: var. torricelliana Hell., Abh. Mus. Dresden XIH, Nr. 3 p. 25. Fig. 9. Lomaptera rubens Jans. Ann. Mag. Nat. Hist. (7) XVI p. 15. Beschrieben von Britisch-Neuguinea (Babooni), kommt diese Art auch in Deutsch-Neuguinea, namentlich auf dem Sattel- berg und in dessen Umgegend vor. Die Exemplare von Deutsch- Neuguinea sind kleiner als die typischen und infolge der Tötung in Formalin meist dunkler gefärbt. Fig. 10. Lomaptera iridescens Hell. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1903 p. 308. Die Art ist vom Sattelberg beschrieben und sehr variabel. Die schwarze Zeichnung auf dem Halsschilde kann die ganze Scheibe bedecken oder sie kann bis auf die schwarzen Vorderecken verschwinden. Die Art kommt auch ganz schwarz vor. Die Beine sind schwarz oder mit Ausnahme der Tarsen braun, zuweilen sind die Schenkel oder Schienen allein braun. Fig. 11. Lomaptera mutabilis var. marginicollis Mos. Ann. Soc. ent. Belg. 1908 p. 253. Die Art ist von Neu-Pommern be- schrieben und ist die Stammform schwarz, mit schwarzen oder roten Beinen. Bei der var. marginicollis reicht der schwarze Fleck auf dem Halsschilde, abweichend von der Abbildung, bis zum Vorderrande. Bei der var. ruficollis ist das ganze Halsschild rot gefärbt. 170 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ein Ausflug nach den Wasserfällen des Iguasstı (Argentinien). Von Hans Richter, Buenos Aires. Mit 1 Textfigur. Im Januar des vergangenen Jahres hatte ich Gelegenheit, eines der herrlichsten Naturwunder der Welt anzusehen, die ge- waltigen Wasserfälle des Iguassü (I = Wasser, guassü — grols, in der Guarani-Sprache), und wenn auch mir nüchternem Menschen die Worte fehlen, um den geradezu überwältigenden Eindruck zu (SE) | (Sf) | < fe) "© I ee 8 un u ennerta er ce aut d un, ml a 5 > NY —= = ge sy vs E N = 2 Fe Olrsgenlineerz Im Wassenfatte PT Unwahd & Insel schildern, den sie auf mich gemacht haben, so will ich doch wenigstens mit kurzen Worten die Lage dieser Fälle beschreiben und durch eine kleine Skizze erläutern )). Die Fälle haben die Form eines Hufeisens von 4000 m Länge, unterbrochen von vielen kleinen Inseln, zwischen denen das Wasser ungefähr 35 m tief herabschiefst auf eine schmale Terrasse, die sich vor der Inselkette hinzieht; von dieser Terrasse stürzt das ı) Eine schöne grolse Heliogravüre, einen Teil der Fälle darstellend, hat der Verfasser der Bibliothek der D. E. G. überwiesen. Richter, Ein Ausflug nach den Wasserfällen des Iguassu (Argentinien). 171 Wasser dann weitere 30 m senkrecht herab!). Einige der Wasser- fälle auf der brasilianischen Seite stürzen direkt 60 m in die Tiefe und gerade bei diesen Fällen steigt der Wasserstaub 2— 300 m in die Höhe und verliert sich häufig nach oben in den Wolken. Es ist schwer, sich von dem Getöse und Donnern eine Vorstellung zu machen und verständigen kann man sich hier nur mimisch oder indem man dem Nachbar direkt ins Ohr spricht. Das ganze Wasser strömt in einen schmalen Kanal von etwa 200 m Breite, eingefafst von senkrecht abfallenden Felsen. Mit Recht nennen ihn die Spanier die „garganta del diablo“, den Teufelskanal. Ein schauriger Anblick, wie die zusammengeprelsten schäumenden Wassermassen hier hindurchgurgeln ; etwas so Wildes habe ich noch nicht gesehen. Den denkbar schärfsten Gegensatz zu dem tobenden Aufruhr des Wassers bildet der dichte, nahezu unberührte Urwald, der in erhabener Ruhe die Fälle überall umschliefst. Um zu diesen zu gelangen, hat man vom Alto Parana eine 18 km lange Picade (Schneise, schmaler Fufspfad) durch den Wald ge- schlagen. Der Entomologe kam hier naturgemäfs nicht recht auf seine Kosten, zumal in den ersten Tagen, die ich fast ausschliefslich der Besichtigung der Wasserfälle widmete. Dann aber liefs sich die Lust am Sammeln und Beobachten nicht länger zurückdrängen, allein es traten dem das flache, offene Gelände bei Buenos Aires gewohnten Sammler hier ganz ungewohnte Hindernisse entgegen. Jeder Schritt vorwärts in dem dichtverwachsenen Urwald muls mit dem Waldmesser (machete) erkämpft werden und es bleibt dem Zufall überlassen, ob man bei diesem Herumirren auf eine günstige Sammelstelle, eine Lichtung mit blühenden Pflanzen, einen ge- stürzten morschen Baum oder dergleichen stölst. Auch schien mir die Jahreszeit nicht recht günstig zu sein; die beste Zeit zum Sammeln dürfte der Oktober sein, hier in den Missiones die Blütezeit für viele Urwaldpfanzen und auch verhältnismäfsig ‚trocken. Immerhin habe ich in den wenigen Tagen meines Aufent- ‚haltes an den Fällen eine gröfsere Zahl von Insekten gesammelt und einige Beobachtungen gemacht, die wohl auch für weitere Kreise von Interesse sind und über die ich darum kurz be- richten will. So sah ich einen ca. 1 m breiten Zug einer Raubameise (Eeiton caecum Latr.). Ich wurde erst durch das Geräusch darauf aufmerksam, das vor allem die Grashüpfer machten, um so schnell wie möglich aus dem Bereich der bösartigen Feinde zu kommen. Das war ein Hasten und Eilen, um das Leben in Sicherheit zu !) Die Niagarafälle haben nur eine Länge von 330 m und 47 m Höhe. 172 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. bringen. Es war einfach phänomenal, was da alles aus dem Gras und Gestrüpp zum Vorschein kam. Unglaublich viele grolse und kleine Spinnen, Käfer, Wanzen stürzten in rasender Eile, so gut sie konnten, davon. Jedes Tier, an das sich nur 2—3 Ameisen gehängt hatten, war geliefert und wurde sofort zerrissen und ver- zehrt von den zur Hilfe eilenden Brüdern. Nur einige harte Wanzen blieben verschont; sie blieben auch in stoischer Ruhe sitzen und lachten sich sicher ins Fäustchen. Nun kommt aber ein ganz unerklärlicher Umstand: die bedrohten Tiere rissen nicht etwa aus, wenn die Ameisen ihnen schon auf den Fersen waren, sondern die Panik ergriff sie schon ca. 1 m vor der Kolonne der Ameisen, so dafs sich selbst grofse Spinnen von den schwerfälligen Gonyleptes- Arten noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Wie wird auf solche Entfernung die Nachricht verbreitet, dafs der Feind naht? Tiere von einer und derselben Spezies könnten sich eventuell eine Art von Mitteilung maächen ; was aber Tiere aus so verschiedenen Familien anspornt, ihr Heil in der Flucht zu suchen, das ist mir rätselhaft. Als ich die Reise antrat, hatte ich es mir zur Aufgabe ge- macht, aulser der Besichtigung der Wasserfälle den Ameisengästen in jenen Regionen meine besondere Aufmerksamkeit zu widmen, nachdem ich hier in Buenos Aires so schöne Resultate mit den Atta Lundi-Nestern erzielt hatte. Leider sind meine Bemühungen gänzlich vergeblich gewesen. Ich habe Stralsen von Atta- Arten Hunderte von Metern weit unter grofsen Mühen verfolgt, eine Arbeit, die auch wegen der häufigen giftigen Schlangen nicht ganz ungefährlich ist, und fand dann das Nest entweder unter schweren Felsblöcken oder, was noch häufiger war, zwischen den Wurzeln eines Urwaldriesen. Unter diesen Umständen war natürlich den Nestern nicht beizukommen und so hatte ich meine Apparate fast umsonst mit auf die Reise genommen. Nur einmal hatte ich Verwendung dafür, und zwar, als ich einen halbverfaulten Palm- baumstamm fand. Ich wurde auf diesen Stamm durch ein sonder- bares, wie Grunzen klingendes Geräusch aufmerksam und vermutete im ersten Augenblick, dafs sich darin das Nest einer Beutelratte (Didelphis), hier Comadreja genannt, befände. Ich verstopfte daher den Eingang und fing an, mit dem Handbeil eine schmale Rinne zu schlagen, um zu dem Nest zu gelangen. Es grunzte freund- lich weiter, aber Comadrejas waren nicht darin, sondern grolse dicke Larven von Calandra palmarum in enormer Anzahl. Es war ein Durcheinanderwogen, ähnlich wie bei Fliegenmaden an Kadavern. Das Geräusch entstand durch das Schaben am Holze. Hatte ich nun auch keine Comadrejas erwischt, was mir im Grunde ziem- lich gleichgültig war, so wurde ich dafür durch eine grofsartige Richter, Ein Ausflug nach den Wasserfällen des Iguassu (Argentinien). 173 Ausbeute an Histeriden und Staphyliniden, die sich in dem feuchten Mulm recht wohl fühlten, reichlich entschädigt. Herr Dr. Bernhauer ist so freundlich gewesen, mir inzwischen die Staphyliniden zu bestimmen; das Ergebnis war: Oryptobium princeps Bernh. und minutum Bernh. Xanthopygus chrysurus Ndm. Staphylinus antiguus Ndm. Belonuchus haemorrhoidalis F., mezicanus Saut., minor Bernh., argentinus Bernh. Neobisnius flavomaculatus Bernh. Philonthus brunneus Grh., hepaticus Er., Richterianus Bernh. Apheloglossa v. obscuricollis Bernh. Tinotus cavicollis Shp. Placusa argentina Bernh. Platystethus spiculus Er. Thinocharis obscurella Bernh., cognatha Shp. Trogophloeus fulvipes Er. Apocellus planus Shp., opacus Bernh. Medon infuscatus Er. Coproporus hepaticus Er., scutellatus Shp., politulus Shp. Maseochara maura Fvl. Falagria divisa Er., coneinna Er. Homalota intrusa Er., aliena Bernh., republicana Bernh. Nantholinus andinus Fvl. Unter anderen Umständen fand ich: Piestus pymaeus Cast., minutus Er. Osorius ater Perty. Lispinus brevicollis Fauv., anguinus Fauv., strictus Bernh., lucens Bernh. Eleusis corvina Shp., interrupta Er. Piestus und Eleusis an frisch gefällten Stämmen, die noch saftreich waren. Über die Familie der Carabiden kann ich folgendes be- richten: Die schöne Phaeowantha ceruciata Brull. selber zu fangen, war mir nicht vergönnt, trotzdem ich sie aus diesem Gebiete besitze; vielleicht war der Wasserstand ein zu hoher. Glücklicher war ich mit Tetracha fulgida Klug. Am Tage war nicht ein einziges Exemplar dieser prächtigen Tiere zu entdecken, trotzdem kein Stein, kein angeschwemmtes Stück Holz ununtersucht blieb. Ich war deshalb überrascht, als ich nachts mit einer Laterne aus- gerüstet das Ufer absuchte und diese Spezies in grolser Zahl 174 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. aulserordentlich schnell laufend antraf, in Gemeinschaft mit Trichognathus einctus Chaud., der noch flinker auf den Beinen war und an dem ich sehr oft vorbeigrif. Am Tage waren Cicindela argentata und die kleine Peronoscelis pietus? Perty sehr häufig an den Ufern des Alto Paranä. Von Buprestiden sammelte ich Actinodes costipennis G. u. P., ferner Leiopleura brasiliensis n. sp. Kerr. an Blättern einer Ficus-Art in Gesellschaft einer Zwio-spec. Beide Arten sind sehr flüchtig. Passaliden fanden sich in grofser Zahl unter der Rinde verfaulender Stämme; ihre Bestimmung hat in freundlicher Weise Herr Arrow übernommen. VonScarabaeiden waren häufig Canthon 7-maculatus Latr. und (©. speculifer Cast., der letztere von 5—17 mm in der Länge schwankend. Als ich eine grofse Landschnecke mit Gehäuse auf- hob, Strophocheilus (Bulimus) oblongus Müll., fand ich auf der Sohle der Schnecke 6 Exemplare von Canthon gibbicollis Har., die lustie in dem Schleim herumkrabbelten. Bei weiterem Suchen fand ich noch eine weitere Schnecke, bei der 5 Canthon zu Gast waren und sich den Schneckensaft gut schmecken liefsen )). Melolonthiden waren recht häufig, doch harren sie noch alle der Bestimmung; von Ruteliden waren häufig Autela lineola L., Pelidnota sordida Germ. und Leucothyreus dorsalis Blanch. Inca pulverulenta Oliv. war häufig an Mandarinenbäumen, die cf’ häufiger, als die 2; ihre Larve soll in Ficusbäumen leben. Von Inca Bonplandi Gylih. fand ich nur ein beschädigtes Exemplar. Aus der Familie der Nitiduliden erwähne ich nur Colastus, Conotellus, Carpophilus-Arten,, sowie Psilotus cornutus Fahr. in allen möglichen Gröfsen und Variationen an frischgefällten Stämmen. Zytta vidua Klug war häufig an Farnen. Cerambyciden waren selten. Jedenfalls war die Jahreszeit für sie nicht die geeignete, denn ich besitze aus diesem Gebiete viele und schöne Arten. Das gleiche gilt von Erotyliden, Mor- delliden und anderen Familien. > Interessant war es mir, dort oben den bei Buenos Aires so häufigen Diloboderus abderus Sturm zu finden, von dem Prof. Dr. Wolfhügel nachgewiesen hat, dafs er ein Überträger des Echinorhynchus hirudinaceus Pall. ist, bekannter unter dem Namen Ech. gigas Block. (Die Abhandlung ist erschienen in der Revista del Centro de estudiantes de Agronomia y Veterinaria, Buenos Aires 1908). 1) v. Harold, Monogr. Canthon, Berlin. Ent. Zeit. S. 139, 1868. Richter, Ein Ausflug nach den Wasserfällen des Iguassü (Argentinien). 175 Zum Schlufs noch einige Bemerkungen über die Lepido- pteren, die hier ungemein häufig sind, einen überall im Walde und am Wasser umgaukeln und, als denkbar schönste Dekoration, selbst bei Tisch nicht fehlen. Zu Tausenden sitzen sie auf den Steinen im Wasser oder hart am Ufer und merkwürdigerweise halten sie sich hier nach Gattungen geordnet zusammen, so dafs man grolse gelbe, rote, weilse oder braune Flecken auf den Steinen zu sehen meint. Innerhalb der Gattungen halten wieder die ein- zelnen Spezies zusammen. Am auffälligsten ist dies bei Cethosia (Julia und einigen anderen Arten) und bei Zapilio (Polycaon, lurnus ? und iphitas?). Das gleiche gilt von Callidrias-Arten, wenn auch nicht so ausgeprägt. Sie sind scheuer und nicht so zahl- reich vertreten. Nymphalis elymenus bildete auch Gruppen, übrigens ein Schmetterling, der auch im Paranä-Delta vorkommt, bei Buenos Aires manchmal häufig auftritt und mir eine bekannte und liebe Erscheinung war. Auch Morpho Leonte stellte sich gesellschaftlich zu den Trinkgelagen am Wasser ein. Eine ganz besondere An- ziehungskraft auf die meisten im Missionesgebiet vorkommenden Tagschmetterlinge übt der Pferde- resp. Maultiermist aus. Sie scheinen sich geradezu daran zu berauschen, denn man kann auf solchem Mist die meisten mit der Hand ergreifen. Selbst der sonst immer hoch fliegende prachtvolle Morpho laertes, der nur im Walde fliest, hält auf dem Mist in den Picadas seine Mahlzeit. Dieser Morpho laertes ist prachtvoll; sieht man diesen grolsen Segler in entsprechender Höhe im Walde fliegen, so erscheint er rein weils; kommt er aber auf Augenhöhe, so dafs man ihn von der Seite sehen kann, dann erscheint er in wunderbarem, ganz hellem Blau. Auf dem Heimweg habe ich auch noch unser Mitglied, Herrn A.d. W. Bertoni besucht, indem ich in einer Canoa den Iguassü hinabfuhr. Er ist besonders den Hymenopterologen bekannt; mitten im Urwald hat er sich ein schönes Museum eingerichtet mit vielen schönen, hochinteressanten Sachen. Leider verschimmeln die prachtvollen Insektensammlungen dort wegen der grolsen Feuchtigkeit. Später lernte ich dann in Posadas auch den be- kannten Hymenopterologen Herrn Schrottky, den Schwieger- sohn von Bertoni, kennen. 176 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Aus der Ichneumonologie. (Hym.) (Zweite Fortsetzung.) Von K. Pfankuch, Bremen. Die Typen der Gravenhorstschen Gattungen Zxochus und Sco/obates. Die Gattungen Eirochus und Scolobates finden sich inGraven- horsts Ichneum. Europ. im zweiten Bande auf den pp. 328 bis 362; einen Nachtrag zur erstgenannten Gattung. haben wir im ersten Bande auf p. 693—695. Für die freundliche Über- lassung der Typen zur Durchsicht spreche ich der Breslauer Museumsleitung meinen verbindlichsten Dank aus, ebenso Herrn Prof. Dr. Dittrich und Herrn Dr. Pax für ihre Mühewaltung. 1. Die Gattung Exochus Grav. Der ausgezeichnete schwedische Entomologe A. E. Holm- gren hat als erster (in seiner „Monographia Tryphonidum Sueciae*) die Gravenhorstsche Gattung Exochus in mehrere Genera zerlegt, und zwar in die Gattungen Hyperacmus, Exochus und Chorinaeus. Förster hat dann (in seiner „Synopsis“) eine weitere Teilung von Exochus speziell vorgenommen und dieses Genus in die Gattungen Trielistus, Amesolytus, Metacoelus, Polyclistus und Exochus aufgelöst. Da indes seine Einteilungsmomente nicht gerade glücklich gewählt und daher kaum brauchbar sind, so hat Holmgren späterhin in seiner „Dispositio methodica Exochorum Scandinaviae“ (1873) unter Beibehaltung der meisten Försterschen Gattungsnamen (aufser Amesolytus und Polyclistus) eine bessere Einteilung mit anderen Merkmalen veröffentlicht. C. G. Thomson hat diese Holmgrensche Einteilung fast ganz angenommen, für die Gattung Metacoelus (im Sinne Holmgrens) indes den Försterschen Gattungsnamen FPolyckstus eingesetzt (Deutsche Ent. Zeitschr. Band 31, 1887, Heft 1). Die Gattung Exochus allein hat Thomson dann noch einmal in seinen Opusc. Ent. auf p. 2150 — 2137 bearbeitet und dabei einige Holmgrensche Arten richtig gestellt. Ich halte Thomsons Einteilung und Zusammenstellung von allen für die beste und habe dieselbe in bezug auf die vorhandenen Gravenhorstschen Typen für nachfolgende Tabelle verwandt: 1. Rückenfurchen des Mittelrückens deutlich ; Mittelsegment und Hinterleibsstiel gleichzeitig gerunzelt. Ayperacmus Holmgr. Rückenfurchen des Mittelrückens fehlend oder sehr kuız; Mittelsegment und Hinterleibsstiel nicht gleichzeitig ge- runzelb. na EN RM Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. rl 2. Stirn hinter den Fühlern mit kurzem Kiel; Sporen der Mittel- schienen gleichlang ; Spiegelzelle sehr oft geschlossen. Trielistus Först. Stirn hinter den Fühlern ohne Kiel; Spiegelzelle offen. 3. 3. Das erste Segment nicht glatt, mit 2 Kielen, die bis zur Spitze reichen; auch das zweite Segment mit Kiel. Chorinaeus Holmgr. Das erste Segment glatt, mit 2 Kielen, die nicht bis zur Spitze reichen; das zweite Segment ohne Kiel . . 4. 4. Sporne der Mittelschienen gleichlang ; Gesicht unterhalb der der Fühler auffallend vorgezogen; Scheitel nicht hell ge- ZEIENDeR 0 nenn een, BolyehstustBiorst. Sporne der Mittelschienen sehr ungleich; Gesicht unterhalb der Fühler nicht auffallend vorgezogen; Scheitel sehr oft mit gelben oder weilslichen Scheitelpunkten. Exochus Grav. Ich führe die Arten Gravenhorsts in der Reihenfolge, wie sie in seiner Ichneum. Europ. verzeichnet stehen, auf. 1. (Nr. 214.) Exochus frenator Grav. — Erromenus frenator Grav. Es sind mehrere 90’ und $2 vorhanden. Die Beschreibung, welche Schmiedeknecht in seinen Opusc. Ichneum. auf p. 2476 von dieser Art gibt, entspricht den Typen. Var. 1: Ebenfalls Erromenus frenator Grav. (2). Ein grofses Exemplar von 6 mm Länge. Es unterscheidet sich von den typischen Tieren nur insofern, als die Hinterschenkel, die Hinter- schienen und -tarsen einen bräunlichen Anstrich, haben. Der gelbe Basalıing der hinteren Schienen tritt dadurch mehr hervor. 2. (Nr. 215.) Exochus curvator F. = Trielistus curvator F. — Trielistus spiracularis Thoms. (2). Ein 2 ist in der Sammlung. Diese kräftige Art fällt auf a) durch die grolsen, kreisrunden Luftlöcher des Mittelsegments; b) durch die lang gestielte Flügelzelle ; c) durch den hinter der Mitte des Stigmas austretenden Radius, der am Ende nach innen hin umgebogen ist; und d) durch die ganz gelbrot gefärbten Beine (die Hinterschienen und -tarsen erscheinen etwas lichter). Ich habe diese Art mehrfach bei Bremen gefangen, aber immer nur im weiblichen Geschlechte. Die Aufsenader der Spiegel- zelle ist bisweilen undeutlich oder fehlend. Die Seiten des Post- 178 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. petiolus und des zweiten Segments sind bei gröfseren Exemplaren dicht, aber fein punktiert. — Thomsons Art ist zweifellos iden- tisch mit Tr. eurvator F. (p. 205) }). 3. (216.) Exochus podagricus Grav. — Trielistus podagricus Grav, Es ist ein etwas gebrechliches und auf ein Stückchen Papier aufgeleimtes Exemplar vorhanden, bei dem sich das Geschlecht nicht ersehen läfst. — Diese Triclistus-Art ist die bekannteste und verbreitetste von allen. Ich verweise auf Thomsons Angaben (p-: 204). Var. 1: Tr. podagricus Grav. 9. Bei diesem / sind alle Schenkel rein gelbrot und weisen keine dunkle Färbung auf. Ich besitze auch solche Exemplare. 4. (216b.) Exochus aethiops Grav. Diese Art findet sich aufgezeichnet im ersten Bande der Ichneum. Europ. auf p. 693. — Die Type, angeblich ein ?, fehlt. Nach Thomson ist diese Art ein Trielistus (p. 206). 5. (217.) Exochus mansuetor Grav. — Polyelistus mansuetor Grav. Es sind mehrere 22 vorhanden. — Diese Art ist von allen Polyelistus-Arten die kleinste; ihre Länge beträgt 5—4 mm. Das stark vorgezogene Gesicht ist unterhalb der Fühler rot gefärbt; der Radius verläuft am Ende gerade; die Hinterleibssegmente sind zusammengedrängt, das erste Segment kurz, am Hinterrande breiter als lang; die Hinterhüften sind gröfstenteils braun; das Stigma braunrot und recht breit. 6. (218.) Exochus coronatus Grav. — Exochus erythronotus var. coronatus Grav. Mehrere oc’ und 22 sind in der Sammlung. Thomson be- zeichnet diese Art als Ex. coronatus. Der Name erythronotus hat jedoch die Priorität, da er von Gravenhorst bereits 1820 erwähnt wird (Mem. accad. sc. Torino Bd. 24). Ex. coronatus ist daher als dunkle Abart von Ex. erythronotus anzusehen und scheint nur im nördlichen und mittleren Europa vorzukommen. — Gelb ge- färbt sind: ein Halbkreis unterhalb der Fühlerbasis, der sich seitlich in einem breiten Streifen an den Stirnseiten hinaufzieht; ferner die Spitze der Schildchen und die Flügelschuppen. Var. 1: Obige Art, ein 0’. Gravenhorst schreibt: tibiis 1) Die Seitenzahlen beziehen sich auf Thomsons Arbeit ‚„Hymeno- pterol. Beiträge‘ in der Deutsch. Ent. Zeitschr. Bd. 31, 1887. Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. 179 totis rufis. Bei scharfem Hinsehen erkennt man indes an der Basis der Hinterschienen doch den weilsen Ring. Var. 2 und 3: Eehlen. / 6. (219.) Exochus lentipes Grav. 2 Jo’ sind vorhanden, von denen eines etwas defekt ist. — Das Gesicht derselben ist gelb, in der Mitte mit schwarzem Fleck; am Vorderrande der Mittelbrustseiten ein grolser, gelber Fleck; das Stigma hell gelbrot. Segment 1—5 ist rötlich ge- randet, Segment 2 und 3 auch seitlich so. Beine gelbrot, Hinter- schienen in der Mitte breit weils, an Basis und Spitze rostrot; Hintertarsen weils und rostrot geringelt. Im übrigen siehe Thomsons Angaben (p. 215). Var. 1: Fehlt. 2. (220.) Exochus femoralis Geoffr. — Polyelistus femoralis Geoffr. Es finden sich 3 22 vor. Diese Art ist die kräftigste unter allen Polyclistus-Arten (6—7,5 mm). Beine ganz gelbrot, Sporne sehr lang, Luftlöcher grofs und oval. Var. 1: Exochus erythronotus var. coronatus Grav. 9. 8. (221.) Exochus crassicornis Grav. = Hyperacmus crassi- cornis 6Grav. Es ist 1 2 vorhanden. Die Art ist leicht kenntlich. 9. (222.) Exochus tardigradus Grav. 1 2. Die Hinterhüften, die Hinterknie und die Spitze der Hinterschienen (besonders an der vorderen Seite) sind braun- schwarz; alle Segmente hinterwärts rötlich gerandet. Weiteres siehe bei Thomson (p. 211). 10. (223.) Exochus prosopius Grav. 2 Jo’ sind in der Sammlung. Das Schildchen hat bei den Typen an der Spitze 2 gelbe Punkte, dieselben können indes bei dieser Art auch fehlen. Die Gegend um das Kopfschild ist bei obigen 0 schwarz. Das Mittelsegment ist kräftig gefeldert ; die Hinterhüften sind oberseits breit schwarz oder braunschwarz. Bei meinen Exemplaren finden sich bisweilen auch gelbe Flecken an den Vorderbrust- sowie vorn an den Mittelbrustseiten. Sonst siehe Thomson (p. 209). 11. (224.) Exochus mitratus Grav. 2 grofse 2? von 7 mm Länge sind vorhanden. Thomson hat die Gravenhorstsche Art richtig aufgefafst. — Felderung des Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 13 180 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Mittelsegmentes kräftig; Hinterleib deutlich punktiert; die Vorder- brustseiten oben mit langer gelber Linie. Schildchen an 3 Seiten gelb gerandet, Hinterschildchen auch gelb, ebenso die Hinter- schienen an der Basis (Thomson, p. 208). 12. (225.) Exochus gravipes Grav. Mehrere Yo’ und 22. Die häufigste Art, kenntlich an dem schwarzen Gesicht und Hinterleibe, den schwarzen Hüften und dem interstitialen Nervulus. 12a. Exochus asper Grav. —= Orthocentrus asper Grav. (— Orthocentrus discolor Holmgr.). Die Type, ein 2, ist ein auf ein Stückchen Papier aufge- leimtes, etwas gebrechliches Exemplar. Indes sind die wichtigen Merkmale noch ausreichend zu erkennen. — Diese Art findet sich aufgezeichnet im ersten Bande der Ichneum. Europ. auf p. 694 als Nr. 225b. — Die Type entspricht ganz der Beschreibung, die Thomson in seinen Opusc. ent. auf den pp. 2426 und 2427 von ÖOrthocentrus discolor Holmgr. gibt, nur ist der Hinterleib am Ende nicht komprefs, sondern, wie Holmgren angibt (Monogr. Tryph. Suec. p. 333), am Ende deprefs. Sodann finden sich bei der Type auf der Stirn 2 grolse, gelblichweilse Seitenmakeln hinter den Fühlern, die indes Holmgren nur in der Beschreibung seiner männlichen Type, doch nicht bei der weiblichen erwähnt. Auf meine Bitte an meinen entomologischen Freund Dr. Roman aus Upsala, einmal die Typen von ©. discolor Holmgr. im Stock- holmer Museum nachzuprüfen, erwidert mir selbiger, dals das die gelblichweilsen Stirnflecke deutlich zeige, dafs er beim 2 indes nur Spuren von gelben Flecken zu entdecken vermöge; doch ist er der Überzeugung, dafs diese Flecke bei anderen 22 besser entwickelt sein dürften. Im übrigen erklärt er die völlige Über- einstimmung der Typen mit der Holmgrenschen Beschreibung (7 und 2). Mir ist die Art O. discolor Holmgr. nie zu Gesicht gekommen. Auffallend ist das weit vorragende, bräunlich gefärbte Gesicht, dessen Oberfläche grob körnig-punktiert ist; die Wangen sind sehr lang und mit deutlicher Furche; die Kiefern und Taster gelblichweils. Das Kopfschild ist in der Mitte rötlich und da- selbst schwächer punktiert als das Gesicht; der Fühlerschaft und die Basis der Geilseln sind unterseits rötlichgelb. Die Hinter- beine sind fast gleichmälsig gelbrot gefärbt (die Vorderbeine fehlen); Segment 2 und 3 sind rötlich gerandet. Weiteres siehe bei Thomson. — Grav. erhielt seine Art von Hope aus England. Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. 181 13. (226.) Kxwochus eristator Grav. — Chorinaeus eristator Grav. Es ist nur 1 0 vorhanden. Thomsons Angaben (p. 200) entsprechen der Type. Var. 1: Chorinaeus cristator Grav. ?; die Hinterleibssegmente 3—6 sind seitlich rot gerandet. 14. Exochus funebris Grav. = Chorinaeus funebris Grav. Die Beschreibung findet sich im ersten Bande der Ichneum. Europ. auf p. 695 unter Nr. 226b. — Es sind 4 Exemplare vorhanden, die, soweit ich es zu erkennen vermag, sämtlich 407 sind. Diese Art unterscheidet sich von Ch. cristator hauptsächlich durch die dunkle Färbung der Beine. Im übrigen siehe Thomson (p. 201). 15. (227.) Exochus gravis Grav. Es sind 3 0’0’ in der Sammlung. Thomson ist nach Graven- horst der einzige, der diese Art erwähnt. Dieselbe unterscheidet sich von E. gravipes Grav. nur in der Färbung des Hinterleibes und der Beine. Der Hinterleib ist in der Mitte mehr oder weniger breit rotbraun; alle Hüften und Schenkelringe sind schwarz, die 4 Vorderschenkel an der Basis und Rückseite schwarzbraun , die Hinterschenkel rein gelbrot (bei einem 5 an der Basis gebräunt) ; Flügelschuppen schwarz, rötlich gerandet; Stigma rotgelb. 16. (228.) Exochus erythronotus Grav. Es sind 5 Exemplare verschiedenen Geschlechtes in der Sammlung. Ich habe bereits bei Nr. 6 erwähnt, dafs der Art- name erythronotus die Priorität hat. Im übrigen stimmen Thomsons Angaben in seiner Beschreibung auf p. 211 genau mit den typischen Exemplaren überein. Die Ausdehnung der roten Färbung am Thorax ist verschieden. Anm. In der Gravenhorstschen Sammlung stecken am Schlusse noch 2 Exemplare, die nicht benannt sind. Vielleicht ist der Besitzer nicht mehr dazu gekommen. Diese beiden Tiere sind Exochus flavo-marginatus Holmgr. 5 und 2 (nicht Ex. lavo-limbatus Holmgr., wie Thomson fälschlich auf p. 209 schreibt). — Von dem 5 dieser Art sagt Thomson, dafs eine Varietät aus England die Mittel- und Hinterbrustseiten fast vollständig gelb gefleckt zeige. Das ist bei der männlichen Type Gravenhorsts auch der Fall. In der Umgegend von Bremen habe ich derart gefärbte 4'077 mehrfach erbeutet. Die Beinfärbung ist beim 9 in der Haupt- sache scherbengelb, beim 2 rotgelb. 13* 182 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 2. Die Gattung Scolobates Grav. In der Sammlung sind die Typen der sämtlichen 3 von Gravenhorst aufgestellten Arten noch vorhanden. Nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft können indes nur die beiden ersten Arten der Gattung Scolobates zugerechnet werden; die dritte Art gehört zur Gattung Aeolometis Först. — Gravenhorst, Kriech- baumer (Ent. Nachr. 1877) und Schmiedeknecht stellen die Gat- tung Scolobates mit Recht zu den Tryphoninae, und zwar letzterer als Subtribus sScolobatina neben die der FPolyblastina. Auf ein weiteres Eingehen auf diese Gattung verzichte ich hier, indem ich auf Schmiedeknechts Arbeit darüber in seinen Opusc. Ichneum., p- 2490— 2493, verweise. — Die Arten von Scolobates unterscheiden sich bis soweit nur durch die Färbung; ich habe nicht ver- mocht, konstante Unterschiede in der Skulptur herauszufinden. 1. (229.) Scolobates longicornis Grav. 1 2, aus Volhynien stammend. Siehe die Angaben Kriech- baumers (Ent. Nachr. 1877, p. 149 und 150) und Schmiedeknechts (Tabelle auf p. 2491 und Beschreibung auf p. 2493). Die hinteren Beine sind gleichmälsig gelbrot, jedoch die hinteren Hüften, die Schenkelringe und die Schenkel alle unterseits an ihrer Basis schwarz. Die Segmente 5--7 sind beim 2 (nach dem Tode) in der Mitte oben komprimiert und treten kielartig hervor. 2. (230.) Scolobates crassitarsis Grav. — Scolobates auriculatus F. Es stecken 3 22 in der Sammlung. Die Art scheint weit verbreitet zu sein. Siehe Schmiedeknecht, Opusc. Ichneum., p. 2491. Var. 1: Scolobates fennicus Schmiedekn. (9). Steht den beiden anderen Arten sehr nahe. Schmiedeknecht hat auf diese Variation obige neue Art gegründet (p. 2492). — Die Hinter- schenkel sind bis über die Mitte hinaus geschwärzt, an der Spitze rot. Segment 1 ist an der Spitze und Segment 2—4 sind ganz selbrot; alle Hinterleibssegmente sind gelblich gerandet, das zweite und dritte Segment noch dazu mit gelben Seitenrändern. Die Bauchfalte ist in der vorderen Hälfte gelb, in der hinteren rotgelb bis bräunlichgelb gefärbt. Beide Schildchen zeigen eine rötliche Färbung, das vordere ist an der Basis schwarz. 3% (28le) Scolobates italicus Grav. = _Aeolometis italicus Grav, (— Gattung Tachyporthus Först.). Es ist ein männliches Exemplar in der Sammlung, das ein wenig defekt ist. Diese Art rechne ich zur Gattung Aeolometis Först. — Kriechbaumer hat nachgewiesen (Z. Hym. Dipt. 1901, p. 93—96), dafs Förster unter Aeolometis und Tachyporthus (Synopsis, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 183 Gattungen 64 und 92) die gleiche Art stecken hat. Nun hat Förster für Aeolometis als Hauptmerkmal angegeben: „Mittelschenkel auf der Unterseite an der Basis mit einigen Zähnchen®. Kriech- baumer hat jedoch ersehen, dafs diese „Zähnchen“ nur zufällige Anhängsel waren, die man entfernen konnte, so dafs demnach das von Förster angegebene Charakteristikum für Aeolometis hin- fällig wird. Kriechbaumer ist nun der Meinung, dafs der Gattungs- name Aeolometis infolge des nicht zutreffenden Merkmales fallen mülste, und benennt nun die Art, die sich, wie erwähnt, zum zweiten Male bei der Gattung Tuchyporthus wiederfindet , Tachy- porthus italicus Grav. Ich bin der Meinung, dals trotzdem der erste Gattungsname (Äeolometis) beizubehalten ist, jedoch mit anderen Charakteren dargestellt werden muls, wie es Thomson in seinen Opus. ent. getan hat. Er hat indes Försters Namen in Aelometis umgeändert (p. 2034). Schmiedeknecht schreibt in seinem Werke: Hym. Mitteleuropas (1907) richtig Aeolometis Först. Thomsons Angaben in seinen Opusc. ent, entsprechen voll der Type. — Der Kopf ist hinter den Augen rundlich verschmälert; Mittelbrustseiten mit Glanz, punktiert und mit grofsem, glänzen- dem Speculum. Der Nervulus ist postfurkal, der Nervellus eben- falls, etwas vor der Mitte gebrochen. Die Bauchfalte ist an der Basis braunrot, später schwärzlich. Bidessus hamulatus Gylih. (Col.) Von J. Kniephof, Velsow bei Denzin in Pommern. Mit 14 Textfiguren. Im vergangenen Sommer ist es mir mit Hilfe meines Freundes, des Lehrers Hühn, geglückt, das Vorkommen des seltenen Didessus hamulatus, der bisher nur aus Schweden und Finnland bekannt war, in Pommern festzustellen. Dabei ist mir aufgefallen, dafs das nied- liche, schöngezeichnete Tierchen in bezug auf seine Zeichnung eine Verschiedenheit aufweist, wie kaum irgendein anderer Käfer. Die Unterscheidung und Benennung der wichtigsten Abänderungen dürfte daher wohl ihre Berechtigung haben, zumal man dabei nur wesentliche Unterschiede zu berücksichtigen braucht. DieStammform hat hellgelbe Flügeldecken mit schwarzer Naht und 2 schwarzen Längsbinden auf jeder Flügeldecke. Die innere beginnt etwa im ersten Drittel der Flügeldecke und reicht bis zum Anfang des letzten Viertels. Sie ist hinten nach aufsen 184 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. hakenförmig umgebogen (Fig. 1) oder knopfförmig erweitert (Fig. 2). Die äufsere Längsbinde beginnt gewöhnlich in derselben Entfernung von der Basis wie die innere, ist aber meist nur halb so lang als diese. Oft ist sie nach hinten etwas erweitert (Fig. 2). Zu- weilen fliefsen die beiden Binden vorn zusammen (Fig. 3 und 4). Diese verschiedenen Abänderungen kommen auch mit schwarzer Basis der Flügeldecken vor (Fig. 4 und 5). Äufserst selten ist die äulsere Binde nach vorn fast bis an die schwarze Flügeldecken- basis verlängert (Fig. 5). Bei einer schon bedeutend abweichenden Form sind die beiden Längsbinden hinten verbunden, so dafs eine schwarze Zeichnung entsteht, die Ähnlichkeit mit einem U hat (Fig. 6). Die Basis anaana BEN ist schwarz. Sehr selten ist die äufsere der beiden hinten ver- bundenen Binden fast bis an die schwarze Basis verlängert (Fig. 7). a. n. Pomeranus Mm. Eine weitere Ausdehnung nimmt die schwarze Färbung bei der nächsten Form an. Die äufsere Längsbinde geht bis zur schwarzen Flügeldeckenbasis (Fig. S—-10). Es entsteht dadurch in dem schwarzen Teil der Flügeldecken eine helle Zeichnung, die etwa die Gestalt eines f hat. Manchmal ist diese helle Zeich- nung mit der hellen Spitze (Fig. 9) oder sehr selten mit dem hellen Seitenrande verbunden (Fig. 8). a. n. pulchellus m. Bei der letzten Form ist die schwarze Zeichnung der Flügel- decken noch weiter ausgedehnt. Die innere schwarze Binde fliefst Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 185 vorn mit der äufsern zusammen. Es bleibt aufser dem hellen Seitenrande und der hellen Spitze nur eine helle Linie an der Naht, die sich vorn zu einer Querbinde erweitert, und im hintern Drittel ein heller Fleck, welcher die Gestalt. eines umgekehrten Kommas hat, übrig (Fig. 11 und 12). Die gelbe Linie ist ent- weder mit der gelben Spitze verbunden .(Fig. 11) oder nicht (Fig. 12). Sehr selten geht die innere schwarze Binde in die schwarze Basis über und fliefst nicht mit der äufsern zusammen (Fig. 13). Es bleibt in dem schwarzen Teil der Flügeldecken eine gelbe Linie an der Naht und eine sich nach hinten etwas erweiternde schmale Längsbinde in der Mitte der Flügeldecken. Zuweilen steht die innere schwarze Binde mit der äulsern und auch mit der Basis in Verbindung (Fig. 14). Es bleibt dann die gelbe Linie an der Naht, ein winzig kleines Fleckchen vorn, welches manchmal kaum wahrnehmbar ist, und der helle Fleck im hintern Drittel übrig. a. n. Hühni m. Neuheiten der pommerschen Käferfauna. (Col.) Von J. Kniephof, Velsow bei Denzin in Pommern. Mit 1 Textfigur. Lage der Fundorte: Mahnwitz liegt etwa 11 km östlich von Stolp an der Chaussee Stolp-Lauenburg. Velsow 20 km östlich von Stolp, 3 km südlich von dieser Chaussee. Der „Schwarze See“ 5 km südöstlich von Velsow im Malzkower Walde. . Der Dumröser Wald beginnt 1 km westlich von Velsow. Rambow liegt 22 km östlich von Stolp eine kleine Strecke nördlich von der Chaussee Stolp-Lauenburg. Schöneichen (früher Dombrowe) 30 km östlich von Stolp, 6 km südlich von der Chaussee Stolp-Lauenburg. Friedrichswalde und Hinzendorf etwa 23 km östlich von Stettin, 6 km nördlich von der Eisenbahn Stettin-Stargard. Heinrichsruh 15 km von Pasewalk, 3 km nordöstlich von der Eisenbahn Pasewalk-Anklam. Carabus cancellatus Il. v. n. Kniephofi Langenhan (Entomol. Blätter 1913 p. 46) in der Umgebung von Velsow. Notiophilus pusillus Waterh. an den ersten warmen Frühlings- tagen an einem Wassertümpel bei Velsow in Anzahl. 186 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. a. n. Zristis Hänel 6 Exemplare (entspricht a. obscurus D. Torre bei aquaticus L.), a. n. Kniephofi Hänel 3 Exemplare (entspricht a. apicalis D. Torre bei aquaticus L.) in Gesellschaft der Stammform. Notiophilus aquatieus L. a. obscurus D. Torre 2 Stück, a. apicalis D. Torre 3 Stück in Gesellschaft der Stammform an demselben Ort. Bembidion laterale Dej. 3 Exemplare an einem Wassertümpel in Velsow. Nach Schilsky nur aus dem Elsals und Bayern bekannt. Bembidion doris Gyllh. v. aquaticum Panz. 1 Stück an einem Wassertümpel am Rande des Dumröser Waldes mit der Stammform zusammen. Acupalpus dorsalis F. a. maculatus Schaum an Wassertümpeln am Rande des Malzkower und Dumröser Waldes mit der Stammform. Bidessus wnistriatus WMlig. v. grossepunctatus Vorbr. in einigen Exemplaren mit der Stammform zusammen in einem Graben bei Friedrichswalde. Bidessus hamulatus Gyllh., ein sehr seltenes Tier, das bisher nur aus Schweden und Finnland bekannt ist, im Kreise Bublitz. Fehlt im Verzeichnis von Schilsky. a. n. pomeranus Kniephof, a. n. pulchellus Kniephof und a. n. Hühnmi Kniephof in Gesellschaft der Stammform. Äufserst selten. Hydroporus pietus F. a. cruciatus Schils. im Velsower Moor und in Hinzendorf. Selten. Nach Schilsky nur aus Österreich und Posen bekannt. a.n. cordatus Hänel 2 Stück, a. n. 6-maculatus Hänel 1 Stück aus dem Velsower Moor. Hydroporus granularis L. a. funestus Schils. und Übergang zu Junestus mit der Stammform zusammen bei Friedrichswalde und Hinzendorf. Sehr selten. Hydroporus erythrocephalus L. v. 2 deplanatus Gylih. im Velsower Moor und Dumröser Walde. Nicht selten. “Agabus undulatus Schrank a. interruptus Schils. in der Umgebung von Velsow. Sehr selten. Nach Schilsky nur aus der Mark und dem Elsals bekannt. > Ilybius aenescens Thoms. 1 Stück bei Friedrichswalde erbeutet. Rantus notatus F. v. 2 vermicularis Fauvl. im Dorfteiche von Schöneichen und in Friedrichswalde mit der Stammform. Nach Schilsky nur in Thüringen. Rantus bistriatus Er. (suturellus Harris) in Gräben bei Friedrichs- walde. Selten. Nach Schilsky nur in der Mark und in Schlesien. Rantus exoletus Forster v. insolatus Aub. bei Velsow, Bublitz und Hinzendorf. Nicht selten. Oolymbetes striatus L. 1 2 im Velsower Moor erbeutet. Graphoderes cinereus L. a. simulator Westh. in einem Wasser- tümpel am Rande des Dumröser Waldes. Sehr selten. Kniephof, Neuheiten der pommerschen Käferfauna. 187 Hydatieus transversalis Pontopp a. interruptemaculatus Gerh. in der Umgebung von Velsow mit der Stammform zusammen. Selten. Acilius ceanaliculatus Nicolai a. Kotulae Ulanowsky im Velsower Moor und bei Friedrichswalde in Gräben. Selten. Fehlt im Ver- zeichnis von Schilsky. Dytiscus eircumeinctus Ahr. v. 2 dubius Gylih. Velsower Moor und Friedrichswalde in Gesellschaft der Stammform. Olophrum consimile Gyllh. 3 Stück zu Anfang des Frühlings in einem verfaulten Kiefernstumpf am „Schwarzen See“ erbeutet. Stenus cautus Er. im Frühling bei Velsow im Angeschwemmten an einem Graben in Anzahl gesiebt. Stenus pieipennis Er. im Frühling an einem Bache bei Rambow 5 Exemplare gesiebt. Nach Schilsky aus Norddeutschland bisher nicht bekannt. Oreophilus mazillosus L. v. ciliaris Steph. einmal im Dumröser Walde an Aas gefangen. Nach Schilsky nur aus Preufsen bekannt. (Quedius semiaeneus Steph. im Frühling an einem Graben bei Velsow aus Angeschwemmtem gesiebt. Selten. Nach Schilsky aus Norddeutschland bisher nicht bekannt. Neerophorus germanicus L. a. frontalis Fisch. und a. bipune- tatıs Kr. je 1 Exemplar mit der Stammform zusammen in der Umgebung von Velsow gefangen. Necrophorus investigator Zett. a. intermedius Reitt. mit der Stamm- form zusammen im Dumröser Walde. Selten. Nach Schilsky bisher aus Norddeutschland nicht bekannt. Necrophorus sepultor Charp. v. pseudobrutor Reitt. in Gesell- schaft der Stammform auf dem Velsower Felde. Äufserst selten. Nach Schilsky nur aus Thüringen bekannt. Necrophorus vestigatur Herschel a. interruptus Brull. mit der Stammart im Dumröser Walde und auf dem Velsower Felde. Selten. Helophorus viridicollis Steph. v. Seidlitzi Kuw. in der Umgebung von Velsow. Selten. Nach Schilsky in Deutschland ? (det. Reitter). Helophorus pumilio Er. in der Umgebung von Velsow. Nicht selten. i Philydrus frontalis Er. in einem Graben bei Friedrichswalde. Ziemlich selten. Laccobius seutellaris Motsch. an derselben Stelle. Oryptopleurum crenatum Panz. bei Velsow und Schöneichen. Selten. Opilo germanus Chevr. zweimal je 1 Stück in Velsow an alten Gebäuden in der Abenddämmerung in Gesellschaft des Opilo mollis gefangen. Pocadius ferrugineus F. v. n. Rottrautae Kniephof 1 Stück mit der Stammforın von meiner Tochter Rottraut aus Staubpilzen ge- 188 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. zogen. 1 mm kleiner als die Stammform, fast die ganzen Flügel- decken schwärzlich, nur die Basis schimmert schwach bräunlich, die Fühlerkeule viel heller als bei der Stammform. Subeoccinella 24-punctata L. a. limbata und a. Z-notata F. in der Umgebung von Velsow. Selten. Nach Schilsky bisher aus Norddeutschland nicht bekannt. Adonia variegata Goeze a. 9-maculata F., a. constellata Laich., a. carpini Geoffr. und a. neglecta Ws. in der Umgebung von Velsow von Kiefern geklopft. Adalia bibunctata L. a. 6-pustulata L. und a. 4-maculata Scop. in Velsow in Gesellschaft der Stammform. Nicht selten. Ooccinella 5-punctata L. a. n. Kmiephoi Hänel am Waldesrande bei Hinzendorf 1 Exemplar ge- fangen. (Die beigefügte Skizze veranschaulicht die Zeichnung der neuen Abart.) Ooccinella 10-punctata L. a. ]0-pustulata L. am „Schwarzen See“ von Birkengesträch geklopft. Nicht selten. Micraspis 16-punctata L. a. 12-punctata L. auf dem Velsower Felde. Häufig. Exochomus flavipes Thunb. in der Umgebung von Velsow von Kiefern geklopft. Nicht selten. Oytilus auricomus Duftsch. zu Anfang des Frühlings 1 Stück aus Angeschwemmtem an einem Graben bei Velsow gesiebt. Elater pomonae Steph. am „Schwarzen See“ in grofser Zahl auf Birkengesträuch. Campylus linearis L. a. Q mesomelas L. 1 Exemplar am „Schwarzen See“ von Gebüsch geklopft. Ernobius angusticollis Rtzb. Anfang Juni im Dumröser Walde von Rottannen geklopft, auch aus Tannenzapfen gezogen. Sehr selten. Rhamnusium bicolor Schrnk. a. glaucopterum Schall. im Walde bei Heinrichsruh in Gesellschaft der Stammform an hohlen Rot- buchen. Ozxymirus cursor L. a. 2 lineatus Letzn. im Malzkower Walde 1 Stück erbeutet. Nach Schilsky nur aus Schlesien bekannt. Leptura 6-guttata F. mit a. exclamationis F., a. biguttata Muls., a. atrata Schils. im Grumbkower Walde bei Schöneichen im Juni auf blühenden Kräutern. Donacia thalassina Germ. a. porphyrogenita Westh. im Kreise Bublitz in Gesellschaft der Stammform. Sehr selten. Platenmaris rustica Kunze am „Schwarzen See“ auf Gräsern. Kniephof, Neuheiten der pommerschen Käferfauna. 189 Phytodeeta olivaceus Forst. a. nigricans Ws. mit der Stammform zusammen auf Sarothamnus scoparius bei Velsow. Häufig. Phytodeeta 5 - punctata F. a. unicolor Ws. mit der Stammform häufig auf Eberesche im Gollen bei Köslin. Haltica ampelophage Guer. bei Grols- Möllen an der Ostsee in der Nähe von Köslin auf Weidengebüsch an den Dünen. Longitarsus curtus All. im Herbste zahlreich in einem Graben im Velsower Moor auf den schwimmenden Blättern von Pota- mogeton natans — hüpft ohne Scheu in das Wasser und schwimmt auf der Oberfläche desselben, bis er ein Blatt antrifft. Polydrosus pilosus Gredler am „Schwarzen See“ von Gebüsch geklopft. Strophosomus curvipes Thoms. (fulvicornis Waltl) im Malzkower Walde an den ersten warmen Frühlingstagen von 4 Uhr nach- mittags ab an einer sandigen Stelle im Wagengeleise zahlreich zu finden. Zu anderer Zeit und an anderen Orten habe ich das Tier niemals gesehen. Phytonomus adspersus F. a. histrio Boh. und v. alternans Steph. am „Schwarzen See* auf Doldengewächsen, a. Aistrio nicht selten, v. alternans nur in einigen Exemplaren. Ceutorrhynchus sophiae Steph. in Heinrichsruh von Sisymbrium Sophia geklopft. Tychius Schneideri Hbst. einmal in einigen Exemplaren in Velsow auf Klee gefunden. Nach Schilsky aus Norddeutschland nicht bekannt. Tychius venustus F. v. genistae Boh. in Velsow mit der Stamm- form zusammen auf Sarothamnus scoparius. Nicht selten. Tychius haematopus Gyll. einmal in Velsow in geringerer Zahl wahrscheinlich auf Klee gefunden. Nach Schilsky aus Norddeutsch- land bisher nicht bekannt. Örchestes testaceus Müller v. pubescens Steph. in wenigen Exemplaren am „Schwarzen See“ von Birken geklopft. Aphodius pusillus Hbst. v. ochripennis Reitt. Bei Baldenburg in Westpreufsen unmittelbar an der pommerschen Grenze habe ich 2 Exemplare unter Kuhdünger gefunden, ist daher sicher auch diesseit der Grenze in Pommern zu finden. Fehlt in Schilskys Verzeichnis und auch im Catalogus coleopterorum von Heyden, Reitter und Weise. Ist in der Bestimmungstabelle XXIV von Reitter aus Ostsibirien beschrieben. Aphodius luridus F. a. variegatus Hbst. im Frühling auf den Velsower Wegen im Pferdedünger mit der Stammform, der a. api- calis Muls. und der a. nigripes F. 190 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Geotrupes Vernalis L. a. autumnalis Heer 2 Stück, a. obscurus Muls. 1 Stück im Mahnwitzer Walde gefunden. Melolontha melolontha L. a. femoralis Kr., a. albida Redtb., a. albida Muls., a. discicollis Muls., a. ruficeps Kr. und m. colpopyga Petz mit der Stammform zusammen in der Nähe von Velsow an der Chaussee von jungen Ahornbäumen geschüttelt, femoralis, albida Rdtb. und diseicollis nicht selten, albida Muls., ruficeps und colpopyga selten. Mallota tricolor Loew ın West-Preulsen. (Dipt.) Von Dr. R. Stobbe, Berlin. M. tricolor wurde 1871) von Loew beschrieben nach einem Stück (9), welches von Cristoph bei Sarepta in Süd-Rufsland gefangen wurde; das Exemplar befindet sich jetzt im Berliner Zoolog. Museum; daselbst ist noch ein zweites 0’ vorhanden mit der Angabe: Polonia. Portschinsky beschreibt 1877?) das 2; er hat ein Stück im Gouvernement Mosgileff gefangen. Jareschewsky erwähnt 1882 °®) 4 Exemplare (3 4, 1 2), von denen 3 aus der unmittelbaren Nähe von Charkow, das vierte aus dem Kreise Isiumsk stammt. Ein männliches Exemplar dieser ebenso schönen wie seltenen Art fing ich in Notzendorf, Kreis Marienburg, West-Preulsen, am 24. VII. 08. Jareschewsky fing seine Tiere im Mai, Juni und Juli am Waldrande, an Baumstämmen, auf Blättern und auf Euphorbia- blüte; mein Exemplar suchte die sonnenbeschienenen Weinblätter an einer Gartenmauer auf; es benahm sich sehr scheu und ge- wandt, flog aber nach einiger Zeit immer wieder an, so dals es mir nach längerem Bemühen gelang, seiner habhaft zu werden. Weitere Daten über Vorkommen und Biologie sind mir nicht bekannt geworden. Da viel Holz aus Rufsland auf der Weichsel stromabwärts gebracht wird, liegt es nahe, an eine Verschleppung der Fliege in unentwickeltem Zustande, sowohl für das polnische, wie für das westpreufsische Stück zu denken, wenn es auch bei der offen- baren Seltenheit des Tieres möglich wäre, dals es in den zwischen- liegenden Gebieten noch hier und da entdeckt wird. Jedenfalls dürfte auch dieses vereinzelte Vorkommen in Deutschland des Interesses nicht entbehren. !) Beschr. europ. Dipt. vol. 2 p. 254 Nr. 126. 2) Trudy Russkago Entom. vol. 10 p. 177, tab. III fig. s—-11. 2) Actes Soc. Nat. Charkow vol. XVI. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 191 Chonocephalus Heymonsi, eine neue Art aus Süd-Amerika. (Dipt.) Von Dr. R. Stobbe, Berlin. Mit 2 Textfiguren. 2. Dem ©. dorsalis Wand. ähnlich. Gelblich, Beine, Kopf, Thorax braungelb, Rückenschienen des Abdomens dunkelbraun mit schwarzbrauner Zeichnung, Augen schwarz. Kopf so lang als an der breitesten Stelle — d. h. an der Hinterecke der Augen — breit. Hinterecke der Augen um min- destens eine Augenbreite vom Hinterrande des Kopfes entfernt, etwa auf der Mitte zwischen diesem Hinterrande und der Hinter- ecke der Fühlergrube gelegen und nur etwa ?/, dieser Strecke einnehmend. Die Zahl der Linsen in jedem Auge nicht über 20. Bis: Aufsenecken des Hinterkopfes seitlich vorgezogen, in der Aufsicht einen fast rechten Winkel bildend (Fig. 1). Beborstung von Kopf und Thorax, sowie die Gestalt des letzteren wie bei mezicanus Silvestri. Die 5 ersten Abdominalschienen werden anal durch einen schwarzbraunen Streifen begrenzt, welcher am ersten und fünften Segment 16—22, an den mittleren 20—30 grofse runde helle Flecken frei läfst, auf denen je eine Borste wurzelt (Fig. 2). Bei kiboshoönsis Brues und bei dorsalis Wand. ist, nach den Abbildungen zu urteilen, die Zahl dieser Randborsten viel gröfser und die hellen Flecken an ihrem Grunde sind kleiner als bei unserer Art. Betrachtet man bei letzterer das Abdomen bei schwacher Vergröfserung, so erscheinen die dunklen Streifen durch 1923 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. die Flecken wie gezähnt. Oral zu dieser Randborstenreihe stehen auf jedem Segment noch 2 weitere mehr oder weniger regelmäfsige Reihen von fast ebenso starken Borsten. Das sechste Segment trägt mehrere unregelmälsige Borstenreihen, und an der analen Kante ca. 11 Borsten von verschiedener Länge und Stärke, ohne dafs die stärkeren eine bestimmte Anordnung zwischen den schwächeren zeigten. Zwischen den Borsten finden sich überall zahlreiche mikroskopisch feine Härchen. Die Gröfse beträgt 1 mm und darüber. cf unbekannt. 7 2 Surinam, Paramaribo, Februar 1908; von C. Heller an einer faulen Frucht gefunden. Im Berliner Kgl. Museum. Zur Kenntnis der Gattung Carnus Nitzsch (— Cenchridobia Schiner) mit 1 nov. sp. (Dipt.) Von Dr. R. Stobbe, Berlin. Nitzsch stellte 1818!) die Gattung Carnus mit der Art hemapterus auf und einige Jahre später brachte Germar?) für und 2 je eine ihm von Nitzsch selbst gelieferte Abbildung. Nitzsch stellte dieses Tier, das er parasitisch auf jungen Staren gefangen hatte, in seine Gruppe der Tierinsekten, betonte aber sofort, dafs es durchaus von den Pupiparen zu trennen sei und vielmehr in die Verwandtschaft von Stomoxys gehöre, vorzüglich auf Grund des Baues seines Rüssels; der Ausdruck: „gleichsam zur Laus gewordene Stechfliege“ scheint zur flüchtigen Charakterisierung nicht unpassend gewählt. Egger °) erkannte in einigen von jungen #alco tinumeulus stammenden Exemplaren des Wiener Hofmuseums den (. hemapterus wieder und gab eine genauere Beschreibung nebst guten Abbildungen. Schiner *) hielt Nitzschs und Eggers Tiere für nicht identisch und führte für letztere den Namen Cenchridobia eggeri ein. In der Tat pafst die Beschreibung des Carnus hemapterus nicht in allen Punkten auf die Eggerschen Tiere, doch bin ich mit Collin °) der !) Germars Mag. d. Entomologie vol. III, Halle 1818, p. 305/6 u. p. 233/4. 2) Fauna Insectorum Europae cura E. F. Germar, fasc. nonus, Halle, co" tab. 24, 2 tab. 25. 3) Verh. Zool. Bot. Vereins Wien vol. 4, 1854, p. 3—7 tab. 2 fig. 7—11. 4) Wiener entomol. Monatsschr. vol. 6 p. 435, 1862, und Fauna Austriaca vol. II, p. 334, 1864. 5) Novitates Zoologicae vol. 13 p. 133/9, 1911. Stobbe, Zur Kenntnis der Gattung Carnus Nitzsch. 193 Ansicht, dafs diese Irrtümer bei Nitzsch denkbar waren und der Schinersche Namen Cenchridobia als Synonym zu Carnus zu stellen ist. Schwieriger ist die Artfrage zu entscheiden. Dank der grolsen Liebenswürdigkeit der Herren Handlirsch in Wien und Jordan in Tring steht mir das gesamte bekannte Material dieser Tiere, mit Ausnahme der Typen von Nitzsch zur Untersuchung zur Verfügung; ich bin zu der Ansicht gekommen, dafs das Eggersche Tier nach den Beschreibungen und Abbildungen von Nitzsch wohl der €. hemapterus sein kann und man am besten tun wird, vorläufig den €. eggeri Schiner als Synonym zu behandeln. Da aber mehrere Arten dieser Gattung (siehe weiter unten) existieren und gerade vom Star mir keine weiteren Exemplare zur Verfügung stehen, so wird es nicht überraschen, wenn eines Tages der wahre ©. hemapterus Nitzsch doch noch wiederentdeckt wird. Über das Vorkommen dieser interessanten Gattung ist fol- gendes zu bemerken. C. hemapterus kommt aufser am Star, falls unsere Deutung des eggeri Sch. die richtige ist, an Falco timuneulus vor (Eggers Exemplare und 42 des Berliner Kgl. Museums wahr- scheinlich aus der Mark), ferner an Falco sacer (Exemplare des Tring- Museums aus Rumänien) und an Aguila imperialis (Semlin 1854, im Wiener Hofmuseum). Diese von Raubvögeln stammenden Tiere konnte ich miteinander vergleichen und halte sie für eine Art, obwohl bei den rumänischen Tieren die dunklen Partien der Beine, und besonders die dorsalen Schienen des Abdomens, dunkler als bei den anderen und fast schwarz sind. Unter dem mir aus Wien freundlichst überlassenen Material befinden sich aber noch 4 Exemplare (2 5, 2 2), die vom Specht stammen. Diese repräsentieren eine neue Art, der ich den Namen Carnus setosus nov. Spec. gebe. In beiden Geschlechtern fällt zunächst die Beborstung sehr auf; sie ist am ganzen Körper weitaus stärker als bei hemapterus, auch sind die Borsten selbst viel kräftiger entwickelt. Der Rand des grofsen scheibenförmigen dritten Fühlergliedes ist deutlich stärker beborstet. Ferner scheint die Art etwas kleiner zu sein. Das 5 ist plumper (ob auch das $, kann ich infolge der Schrump- fung des Alkoholmaterials nicht mit Sicherheit sagen). Die Grund- farbe ist dunkler, auch im Vergleich zu gleichalten und gleich konservierten hemapterus-Exemplaren. Beim J' ist der Kopf breiter und der Thorax in seinem vorderen Abschnitt stärker gewölbt, nach dem Kopf zu steiler abfallend. Der Unterschied in der Be- borstung beider Arten ist beim 2 ganz besonders auffallend infolge der verhältnismälsig zarten Beborstung der hemapterus-2. Gefunden an Picus major in Österreich, Mai 1865. 194 Stobbe, Zur Kenntnis der Gattung Carnus Nitzsch. Beide Arten sind also bisher ausschliefsliich an Vögeln schmarotzend gefunden, und zwar an jungen Vögeln; dies ist ausdrücklich bemerkt bei den Eggerschen und bei unseren Berliner Tieren, und Collin hat die rumänischen Stücke von sehr jungen aus dem Nest genommenen Vögeln. Wir müssen also wohl an- nehmen, dafs diese Fliegen in Vogelnestern ihre Entwicklung durchmachen und schmarotzend an den jungen Vögeln leben. Es sei daran erinnert, dafs auch andere akalyptere Musciden in Vogel- nestern sich entwickeln, z. B. Neottiophilum in Finkennestern (nach freundlicher Mitteilung von Herrn Lichtwardt). Die Entwicklung selbst ist noch nicht genügend bekannt. Nach Brauer !) sind diese Fliegen ovivivipar. Systematische Stellung der Gattung: Schiner stellt sie an den Schlufs seiner akalypteren Musciden, Brauer in die Nähe der Sepsinen, Becker ?) zu den Borboriden, Collin auf Grund der Be- borstung in die Nähe von Meoneura Rond., also zu den Milichiden. Die Zugehörigkeit zu den akalypteren Musciden ist jedenfalls auf den ersten Blick ohne jeden Zweifel klar, und es ist mir ziemlich ° unerklärlich, wie Egger die grofse Ähnlichkeit mit Lipoptera be- tonen, und das Tier — entgegen der Ansicht Nitzschs — zu den Pupiparen stellen konnte. Zum Schlufs seien alle, denen gelegentlich Nester mit jungen Vögeln in die Hände kommen, darum gebeten, auf diese sehr interessanten Tiere zu achten ; vielleicht findet sich, wie schon erwähnt, bei Staren noch der echte hemapterus Nitzsch, und wahr- scheinlich leben bei anderen Vögeln auch noch manche bisher unbekannte Arten. Während des Druckes gelangte eine Arbeit von Meijere °) zu meiner Kenntnis. M. bestätigt die systematische Stellung von Carnus bei den Milichiinen und gibt eine eingehende Beschreibung von Ei, Puparium, Imago des ©. hemapterus N. mit mehreren Ab- bildungen, unter anderem auch des Flügels. Die Tiere wurden in grölserer Zahl in Ost-Preufsen an Sylvia atricapilla und an Sturnus vulgaris gefunden. Nach den ausführlichen Untersuchungen M.s ist mit Sicherheit anzunehmen, dafs hemapterus N. und eggeri Schiner identisch sind. !) Denkschr. Akad. Wien vol. 42 p. 117 (Sep. p. 13), 1880. ?) Katalog der Palaearktischen Dipteren v. 4 p. 56, 1905. 3) Schriften Physik.-Okon. Ges. Königsberg, v. 53, 1912, p. 1—18. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 195 Neue afrıkanısche Cerambyciden. (Col.) Von E. Hintz, Südende-Berlin. Metopotylus ruficornis n. sp. — Piceus, nitidus, nigro-pilosus, elytris viridescentibus, metallicis, antennis articulis 1—2 nigris, 3° piceo, apice nigro, 4—11 rufis, apice piceis; capite prothorace- que subtiliter punctatis, nitidis, prothorace lateribus rudius punc- tato, granulato, fere opaco, utringue granulis duobus majoribus nitidis instructo ; scutello impresso ; elytris costatis, inter costas fortiter regulariter punctatis, apice rotundatis, angulis suturalibus spinosis; corpore subtus ruguloso - punctato ; femoribus disperse punctatis, fere glabris. Long. 19 mm. Kondu& (Congo Belge). Saphanodes.n. Q. Generibus Saphanidus Jord. et Metopotylus Quedf. affine. Corpus elongatum. Caput elongatum, frons brevis, oculi magni, haud divisi; tuberculi antenniferi valde distantes, parum elevati; an- tennae corpore dimidio longiores, scapus claviformis, elongatus, medium prothoracis fere attingens, articulus secundus minutus, tertius fere longitudine primi, articuli 4—11 sensim decrescentes. Prothorax latitudine parum brevior. basi apiceque transversim im- pressus, utrinqgue in medio tuberculo conico instructus. Scutellum parvum, triangulare-rotundatum. Elytra parallela, basi prothorace fere duplo latiora, rectangularia, humeris rotundatis, apice rotun- data. Pedes breves, femoribus tertii paris segmentum abdominale secundum parum superantibus, femora parum clavata, tibii secundi paris apice extus incisi, tarsi articulis quatuor compositi, parum dilatati. Saphanodes Iujae n. sp. — Brunneus, nitidus; capite pro- thoraceque fere haud punctatis, glabris, vertice profunde canali- culato; scutello medio impresso; elytris seriebus 5 fortiter punctatis, intervallis parum elevatis, minute punctatis, fere glabris, lateribus carinatis; corpore infra minutissime punctato, pedibus fulvo- brunneis, femoribus in medio et apice piceo-annulatis ; antennis fulvo-brunneis, articulo primo glabro, articulis ceteris fulvo-pubes- centibus. Long. 12 mm. Kondu& (Congo Belge). Isosaphanusn. g@. Generi praecedenti affine. Corpus elongatum. Caput elon- satum, frons brevis; oculi emarginati, lobi inferiores magni, globiformes, lobi superiores minuti ; tuberculi antenniferi distantes, Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 14 196 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. parum elevati; antennae maris corpore fere duplo longiores, arti- _ culus primus claviformis, secundus brevis, tertius elytrorum basim attingens, primo longior, quartus longitudine tertii, quintus tertio parum longior, articuli ceteri parum descrescentes; antennae feminae apicem elytrorum attingentes, articuli —11 distincte dilatati. Prothorax ceylindricus, latitudine longior, in medio modice dilatatus. Scutellum transversum, rotundatum. Elytra parallela apicem versus parum dilatata, basi prothorace in medio parum latiora, fere rectangularia, humeris rotundatis, apice rotundata. Pedes robusti, femora maris fortiter clavata, feminae compressa et apicem versus dilatata, femora tertii paris maris apicem ab- dominis superantia, feminae haud attingentia, tibii primi paris curvati, tarsi parum dilatati, infra squamosi. Isosaphanus ferranti n. sp. — Viride-metallicus, nitidus, elytris purpurascentibus, apice coerulescentibus; capite prothoraceque rude punctatis, fronte impresso, vertice breviter canaliculato, pro- thorace flavo-piloso, lateribus inermi ; scutello glabro ; elytris rude et dense irregulariter punctatis; corpore infra viridi - metallico, nitidissimo , flavo-crinito; pedibus cyaneis, tibiis tarsisque infus- catis et flavo-pilosis; antennis cyaneis, infra flavo-fimbriatis. Long. © 13 mm, 2 12 mm. — Kondue& (Congo Belge). Dictator orientalis n. sp. — D. postulato Thoms. affınis. Obscure-cyaneo-pubescens, capite prothoraceque nigro-velutinus, pedibus antennisque rufus. Capite fortiter granuloso - punctato, antice nitido, fronte et vertice inter oculos canaliculato et carinu- lato inter antennas praeterea biimpresso, ore rufo; prothorace maris capite duplo latiore, lateribus antice bulbiforme producto, parum pone medium dentato, prothorace feminae antice capite fere haud latiore, lateribus antice triangulariter porrecto, parum pone medium dentato, dorso nodis quattuor instructo, duobus parvis antice et duobus magnis basi, in medio fortiter carinato, fortiter disperse punctato, bulbis densissime granuloso-punctatis ; scutello apice nitido et impresso ; elytris densissime punctatis, nervis tribus instructis, uno indistincto lateribus, duobus nitidis in dorso ; pectore coxisque rufo-pubescentibus, abdomine nitido, crebre punctato; tibiis primi paris modice curvatis. Long. 33—37 mm. Lukuledi (Deutsch-Ostafrika). Ptycholaemus ruedeli n. sp. — Niger, argenteo-pubescens; capite dense punctulato, fronte fortiter impresso, inter tuberculos antenni- feros elevato, vertice breviter canaliculato ; prothorace disperse punctato, nitido, basi utrinque marginato, dorso ante basim im- pressione semicirculari instructo, lateribus rotundatis; scutello parvo, triangulari, rotundato; elytris minutissime punctulatis, Hintz, Neue afrikanische Cerambyciden. 197 punctis nonnullis majoribus injectis, humeris parum productis, apice rotundatis, angulis suturalibus fere rectangularibus ; corpore infra densissime punctulato ; femoribus infra, tibiis infra et extra carinatis, femoribus primi paris fortiter, secundi paris mediocriter et tertii paris parum clavatis, tarsis infra flavo - pubescentibus; antennis nigris, nitidis, parum argenteo-pubescentibus, scapo rude, articulis 2—5 fortiter, articulis ceteris levius punctatis, articulis 7—10 infra apice acute dentatis et canaliculatis. Long. 14—19 mm. Lukuledi (Deutsch-Ostafrika). Monohammus clavatus n. sp. — Niger, griseo pubescens et maculatus; fronte et genis fascia transversa, vertice pone oculos utringue vitta, prothoracis disco utrinque supra dentem lateralem fascia longitudinali parum curvata, albis, elytris plus minusve maculose griseo - pubescentibus; capite prothoraceque densissime punctulatis, punctis nonnullis magnis injectis; elytris grosse, apicem versus levius punctatis, basi granulatis, apice rotundatis ; corpore infra pedibusque griseo-pubescentibus, abdomine griseo- maculato, sternis albis: antennis corpore sesqui longioribus arti- eulis primis nigris, 3 et 4 basi griseis, 5—11 brunneis, articulo tertio clavato, basim elytrorum superante. Long. 16!/, mm. Benito (Congo franc.). Monohammus clavifer n. sp. — Niger, griseo -pubescens et maculatus; fronte et genis fascia transversa oculis margine postica, prothorace utringue supra dentem lateralem vitta longitudinali recta, elytris basi pone vittam prothoracis, albis, elytris plus minusve griseo-irroratis; capite prothoraceque densissime punc- tatis, punctis nonnullis magnis injectis, prothorace disco distincte trituberculato , elytris grosse, apicem versus multo levius punc- tatis, basi granulatis, apice rotundatis; corpore infra pedibusque griseo maculatis, tibiis apice tarsisque infra favo-pubescentibus; - antennis corpore plusquam duplo longioribus, articulis tribus primis nigris, basi griseis, articulis 4—11 rufo-brunneis, articulo tertio clavato primo duplo longiore elytrorum medium fere attingente. Long. 17 mm. Benito (Congo franc.). Monohammus congolensis n. sp. — Piceus, capite prothoraceque et corpore infra cervino - pubescens, elytris griseo - pubescentibus, pone medium fascia communi lata piceo-pubescente ornatis. Capite canaliculato, punctis nonnullis instructo, basi maculis quattuor nigro-velutinis ornato; prothorace basi apiceque transversim bi- impresso, dorso tuberculis 7 instructo, disperse punctato, lateribus fortiter dentato ; scutello cervino-pubescente ; elytris irregulariter disperse punctatis, basi punctis majoribus; pedibus anterioribus fortiter elongatis, antennis brunneis. Long. 19—23 mm. Kondue (Congo Belege). 14* 198 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Monohammus ruficornis n. sp. — Monoh. scabioso (Quedf. affınis. Niger , griseo - pubescens; elytris nigro - punctatis, pone medium fascia communi, interdum suture margineque interrupta ornatis, tibiis, tarsis antennisque rufis, antennarum artieulis duobus pri- mis exceptis; capite prothoraceque disperse fortiter punctatis; elytris seriatim punctatis, basi humerisque granulatis; corpore infra pedibusque dense subtiliter punctatis, antennis articulis duobus primis dense subtiliter punctatis, punctis 'majoribus in- jeetis, articulis 2 et 3 maris incrassatis. Long. 15—22 mm. Kondue (Congo Belege). Oxyhammus konduensis n. sp. — O0. cincto Jord. affinis. Niger, griseo - pubescens; capite, prothorace elytrisque brunneis, pro- thorace infra et lateribus griseo, scutello pallido, in medio nigro, elytris basi humerisque, maculis postbasalibus, fascia trans- versa communi et apice pallidis ; capite prothoraceque densissime subtiliter punctatis, prothorace lateribus fortiter spinoso, basi apiceque transversim recte bisulcato ; elytris basi recte truncatis, humeris fere rectangularibus, regulariter punctato-striatis, basi humerisque parum granulatis, apice sinuatis, angulis acuminatis, angulo exteriore longius spinoso ; corpore infra pedibusque griseo- pubescentibus, pectore pallidiore tibiis apice et tarsis fulvescenti- bus; antennis brunneis, articulis apice griseo annulatis. Long. 11—15 mm. Kondue (Congo Belege). Domitia cervina n. sp. — Nigra, omnino cervino - pubescens, subnitida; capite prothoraceque densissime minute punctatis, capite sulcato, gula fortiter punctata, ore brunneo-piloso ; pro- thorace indistinete carinato, utrinque in medio fortiter tuberculato, basi utringue punctis quinque majoribus instructo et ad basin tuberculorum fortiter punctato, basi apiceque transversim parallelo- bisulcato ; scutello minute punctato; elytris a basi ad apicem seriato - punctatis; corpore subtus densissime minute punctato, tibiis punetis majoribus injectis, tibiis tarsisque rufo - crinitis; -antennis rufo-brunneis, scapo piceo. Long. 23 mm. Angola. Pinacosternodes n. Q. Corpus elongatum. Frons quadratus, parum convexus, oculi divisi, lobi inferiores rotundati, superiores parvi; tuberculi an- tenniferi distantes, parum elevati; antennae maris corpore plus quam duplo longiores, feminae corpore paulo longiores, scapus brevis, crassus, supra depressus, articulus tertius longus, elytrorum basim superans, articulus quartus tertio parum brevior, articuli ceteri parum decrescentes. Prothorax eylindricus, latitudine parum Hintz, Neue afrikanische Cerambyciden. 199 brevior, utrinque in medio dente parvo tuberculiformi armatus basi leviter bisinuatus.. Scutellum transversum, rotundatum. Elytra convexa, basi prothorace latiora, antice fere parallela, postice attenuata, apice rotundata, humeris productis. Pedes breves, femoribus tertii paris segmentum abdominale tertium vix Superantibus, femora incrassata, tibii extus et intus carinati, tarsi dilatati. Processus prosternalis et mesosternalis altitudine coxarum, processus prosternalis productus et antice declivis, processus meso- sternalis antice declivis. Das neue Genus ist mit Pinacosterna Har. verwandt. Es unterscheidet sich von demselben durch die Form des Halsschildes, die Fühler, deren erstes Glied bei Pinacosterna erheblich länger ist, die’Form der Pro- und Mesosternalfortsätze, welche bei Pina- costerna viel breiter und flacher sind, und die doppelt gekielten Schienen. Zu dem neuen Genus gehört Sternotomis fulvosiynata Quedf. P. maculatus n. sp. — Niger, nitidus, fulvo-maculato-tomen- tosus; capite prothoraceque dense punctulatis, fronte granulato, fronte verticeque canaliculatis et distinete carinatis, capite ante oculos et lateribus maculato ; prothorace lateribus medio dentatis, utrinque trimaculato ; scutello nitido ; elytris fortiter dense irregu- lariter punctatis, brevissime nigro-pilosis, plus minusve, praecipue apicem versus, maculose fulvo-tomensis, elytro singulo plagis majoribus duabus ornatis, una pone basin, altera minori interdum interrupta pone medium sita; corpore subtus cum pedibus brevis- sime viridi-pubescente, pectoris et abdominis lateribus fulvo- tomentosis, tibiis tarsisque coerulescentibus, tibiis plus minusve fulvo-crinitis, tarsis infra fulvis; antennis griseo-coeruleo pubes- centibus, articulis apice brunneo-maculatis. Long. 18—22 mm. Kondue (Congo Belge). P. uniformis n. sp. — Niger, nitidus, brevissime coeruleo- pubescens ; capite prothoraceque dense punctulatis, fronte granu- lato, fronte verticeque canaliculatis et distincte carinatis; pro- thorace lateribus medio dentatis, lateribus indistincte coeruleo- pubescentibus; scutello intido ; elytris fortiter dense irregulariter punctatis, lateribus apiceque indistincete coeruleo-maculatis; corpore infra, pedibus antennisque coeruleo - pubescentibus, tibiis plus minusve fulvo-crinitis, tarsis infra fulvis. Long. 18 - 20 mm. Kondue (Congo Belge). P. viridis n. sp. — Niger, opacus, indumento viridi vel griseo- viridi obtectus; capite prothoraceque dense subtiliter punctulatis, fronte granulato, fronte verticeque carinatis; prothorace lateribus medio dentatis; scutello leviter punctato, fere nitido ; elytris dense 200 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. irregulariter punctatis, maculis indistinctis pone humeros, in medio et ante apicem densius viridi-tomentosis; corpor2 subtus pedi- busque viride-pubescentibus, metasterno lateribus densius albido- viride-pubescente, tibiis secundi paris extus flavo-crinitis; antennis nigris plus minusve, praecipue articulorum basi, griseo-pubescentihus. Long. 13—18 mm. Kondue (Congo Belge). Phryneta assimilis n. sp. — Ph. nigropilosae Auriv. similis et affınis. Nigra, indumento glauco-cinereo tecta, nigro-variolosa, elytris nigro-fasciata; fronte verticeque canaliculatis; prothorace valde inaequali, tuberculis altioribus, haud applanatis; elytris lateribus fere ad medium seriato-foveolatis, dorso vix ultra basin seriato-punctatis, pilis brevibus nigris obsitis, fascia interrupta postbasali, fascia irregulari antemediana, macula laterali post- mediana et maculis duabus anteapicalibus nigris; segmento primo abdominis utringue macula curvata, segmentis alteris utrinque maculis duabus nigris ornatis; prosterno tuberculo parvo acuto, mesosterno tuberculo valido conico ornatis; tibiis apice et tarsis infra fusco - pubescentibus; antennis piceis, corpore longioribus. Long. 17 mm. Bibundi (Kamerun). Phryneta aurivillü n. sp. — Praecedenti affınis. Nigra, in- dumento glauco-cinereo tecta, nigro-variolosa, elytris nigrofasciata ; fronte verticeque nigro-canaliculatis; elytris ultra medium seriato- punctatis, humeris fortiter tuberculatis, punctis pilis longis nigris armatis et undique pilis nigris brevioribus obsitis, fascia inter- rupta postbasali, fascia irregulari antemediana, macula laterali magna postmediana et maculis duabus anteapicalibus nigris; seg- mentis abdominis nigro-maculatis ut in Phr. assimili; prosterno tuberculo parvo acuto, mesosterno tuberculo valido conico, apice recurvato ornatis; tibiis tarsisque rufis; antennis articulis 3 —11 rufis, 0’ corpore parum longioribus, $ corpore brevioribus. Long. 16—23 mm. Dibongo et Dschang (Kamerun). Phryneta histrie n. sp. — Nigra, indumento brunneo undique tecta, haud maculata, antennis rufis, articulo primo cinereo-coeruleo, pedibus cinereo - coeruleis, tibiis apice et tarsis infra brunneo- pubescentibus ; fronte verticeque nigro-carinatis; prothorace supra valde inaequali, utrinque lateribus spina valida parum recurvata armato; scutello apice obtuso; elytris ultra medium seriato-, lateribus faveolato-punctatis; deinde disperse punctatis, humeris tuberculatis, undique pilis longissimis brunneis obsitis; prosterno tuberculo curvato longo, acuto, mesosterno valido conico armatis; antennis maris corpore parum longioribus, feminae corpore multo brevioribus. ' Long. 18—23 mm. Uganda. Hintz, Neue afrikanische Cerambyeiden. 201 Ohreostes argenteus n. sp. — Griseo - cineraceo- vel argenteo- tomentosus, brunneo-variegatus, prothorace lateribus, elytris hasi et pone medium fasciis et ante apicem macula brunneis ornatis; vertice sulcato ; prothorace disco 8-nodoso, nodo postico mediano elongato, sulcato, lateribus utrinque in medio spina valida parum recurvata armato; scutello elongato, apice rotundato ; elytris fere ad medium indistincte ruguloso- (deinde levius) punctatis, basi humeris et inter scutellum et humeros tuberculatis, fascia basali valde sinuata, lateribus pone humeros et pone scutellum distincta, fascia postmediana ad latera descendente ; corpore infra et pedibus griseo-cinereo-tomentosis, brunneo-maculatis, mesosterno utrinque niveo-tomentoso ; antennis flavo-griseis, apicem corporis haud at- tingentibus. Long. 30 mm. Entebbe, Uganda. Phrystola nitida n. sp. — Piceo-nigra, nitida, supra pube grisea vel fusca fere haud conspicua, elytris apice parum distinc- tiore, elytro singulo in medio macula parva — interdum evanes- cente — albo-tomentosa, corpore infra, pedibus antennisque griseo- vel fusco pubescentibus, mesosterno utrinque dense fulvo- ochraceo-tomentoso ; capite prothoraceque dense minutissime punc- tatis, punctis nonnullis majoribus injectis, fronte canaliculato, vertice carinato; prothorace bulbo maximo discoidali glohoso, medio sulcato, instructo, lateribus utrinque spina acuta distincte recurvata armato; scutello rotundato, depresso ; elytris rugulose punctatis, basi rude granulatis, apice fere laevibus ; corpore infra dense minutissime punctato ; antennis maris corpore parum longi- oribus, feminae corpore parum brevioribus. Long. 22 - 27 mm. Ruwensori, Westseite, 2000—2500 mm (Exped. Herz. Adolf Friedrich) und Uganda. Bei der Bearbeitung der Ausbeute der Expedition S. H. des Herzogs Adolf Friedrich hielt ich die Stücke für abgeriebene Phr. bulbifera Kolbe. Inzwischen ist mir aber von verschiedenen Fund- orten eine gröfsere Anzahl von gleichartigen Stücken zu Gesicht gekommen, so dafs ich keine Zweifel habe, dafs es sich um eine neue Art handelt. Calanthemis montium n. sp. — Rufo-piceus,, griseo-pubescens ; capite prothoraceque rude punctatis; capite circa oculos albo- pubescente, prothorace dorso utringue albo - maculato ; scutello minute punctato; elytris dense fortiterque punctatis, basi juxta scutellum elevatis, apice fere rotundatis, angulo marginali minute dentato, fasciis duabus et maculis duabus denudatis, rufo-piceis, fascia basali pone scutellum, fascia anteapicali et utrinque in medio maculis duabus oblongis; corpore infra dense punctato, 202 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. griseo-pubescente, femoribus clavatis; antennis brevibus, con- coloribus. Long. 9!/, mm. Mwika (Kilimandjaro, 1100 m). Calanthemis sanguinicollis n. sp. — Brunneo-piceus, albido- pubescens, prothorace elytrisque flavido- pubescens, prothorace sanguineo, elytris, lateribus apiceque exceptis, rufo-piceis, elytro singulo lineis duabus parallelis, una antemediana a scutello ad marginem, altera postmediana a suture ad marginem descendentibus, albo-pubescentibus, ornato ; capite prothoraceque elytrisque dense fortiterque punctatis, elytris juxta scutellum parum elevatis, apice fere recte truncatis, angulis suturalibus et marginalibus acute dentatis; corpore infra densissime punctato, coxis, pectore et segmentibus duobus primis abdominis albo-apicatis. Long. 9!/, mm. Tanga (Deutsch-Ostafrika). Örossotofera trilineata n. sp. — Nigro-picea, Havo-griseo-pubes- cens et maculata, nigro-pilosa, prothorace lineis quinque opaeis, tribus dorso et duabus lateribus, elytris parum pone medium fascia transversa plus minusve griseo - pubescente ornatis; capite pro- thoraceque densissime punctatis et disperse granulatis; prothorace utringue pone medium dente valido apice recurvato armato; scutello trapezoidali, minute punctato, medio opaco; elytris usque ad medium grosse, pone medium multo levius punctatis, basi inter scutellam et humeros elevatis et tuberculo instructis, apice rotun- datis; pedibus dense minute punctatis, tibiis apice nigro-pubes- centibus; antennis maris elytrorum apicem parum superantibus, feminae haud attingentibus, piceis, articulis 3—11 basi griseo- pubescentibus. Long. 9—13 mm. Kondu& (Congo Belge) und Bipindi (Kamerun). Orossotofrea lineata n. sp. — Picea, fusco - griseo - pubescens, nigro-brunneo-signata, prothorace lineis quattuor nigro-brunneis, duabus curvatis dorso, duabus lateribus, elytris utrinque plaga laterali nigro-brunnea, ab humeris ad medium extensa et in medio elytrorum angulata; capite prothoraceque densissime minute punc- tatis, punctis majoribus instructis; prothorace longitudine latiore, utringue in medio dente valido fortiter recurvato armato ; scutello trapezoidali, flavo-pubescente ; elytris prothorace multo latioribus, inter scutellum et humeros fortiter productis et elevatis, basi fortiter pone medium multo levius et fere seriatim punctatis, elytro singulo nervis tribus elevatis fusco-pubescentibus instructo, inter nervos griseo-lineatis; abdomine pedibusque nigro-maculatis ; antennis brunneis, articulis basi apiceque griseo-pubescentibus. Long. 11—12 mm. Kondue (Congo Belge). Hintz, Neue afrikanische Cerambyciden. 203 Aderpas quadricostatus n. sp. Piceus, disperse, nigro-pilosus, griseo-aureo-pubescens. Capite prothoraceque aureo-pubescentihbus, capite minute granulose punctato, sulcato ; prothorace minutissime punctato, punctis majoribus injectis, lateribus parum pone medium dente valido ornato; scutello fere cordiformi, aureo-pubescente ; elytris thorace multo latioribus, humeris productis, rotundatis, apice oblique truncatis, angulo externo haud producto, singulatim quadricostatis, costis aureo-, inter costas griseo-maculatis, basi grosse, apicem versus levius punctatis; corpore infra griseo- pubescente, densissime punctato, pectore punctis majoribus injectis, femoribus praecipue tertii paris fortiter clavatis, tibiis apice, tarsis totis nigris, articulis basi griseo-pubescentibus, antennis maris elytrorum apicem parum, feminae haud superantibus, brunneis. Long. 7—13 mm. Lindi (Deutsch-Ostafrika). Aderpas congolensis n. sp. — Praecedenti affınis. Nigro-piceus, fusco- vel griseo-fusco-pubescens. Capite prothoraceque densissime punctatis; prothorace lateribus pone medium dente obtuso armato; scutello fere quadrato, angulis rotundatis, flavo-pubescente ; elytris prothorace latioribus, humeris parum productis, rotundatis, apice oblique truncatis, angulo externo producto, singulatim quadri- costatis, ultra medium grosse, pone medium multo levius punc- tatis; corpore infra densissime punctato, griseo - pubescente ; femoribus modice clavatis, tibiis apice nigris, tarsis nigris, arti- eulis basi griseis; antennarum articulis basi griseis. Long. 10 mm. Kondue (Congo Belge). Aderpas albomaculatus n. sp. — Niger, nitidus, maculose albo- pubescens, albomaculatus; capite dense punctato, fronte canali- eulato, vertice carinato; prothorace minutissime punctato, lateribus parum pone medium dente valido armato, lateribus densius albo- pubescente ; scutello cordiformi, minute punctato, albo-pubescente ; elytris prothorace multo latioribus, humeris parum productis, fortiter rotundatis, apice oblique truncatis, angulo externo in- distincte producto, humeris granulatis, basi ultra medium irregu- lariter grosse, apice levius punctatis, haud costatis, multis maculis albo-pubescentibus ornatis; corpore infra densissime punctato, tenue, pectore lateribus densius albido pubescente; femoribus modice clavatis; antennarum articulis basi albo-pubescentibus. Long. <—12 mm. Kondue (Congo Belge). Aderpas tessmanni n. sp. — Praecedenti valde affınis. Niger, nitidus, albo-pubescens ; capite prothoraceque dense minute punc- tatis, vertice canaliculato, prothorace lateribus pone medium dente parvo conico armato ; scutello rotundato, dense punctato ; elytris prothorace multo latioribus, humeris parum productis, rotundatis, 204 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. apice fere recte truncatis, angulis rotundatis, humeris granulatis, basi ad medium irregulariter grosse, dein levius punctatis, haud costatis, maculis nonnullis densius albo - pubescentibus ornatis; corpore infra densissime punctato, tenue, pectore lateribus densius pallido-pubescente ; femoribus parum clavatis; antennarum articulis basi albido-pubescentibus. Long 8—11 mm. Uelleburg und Nkolentangan (Spanisch Guinea). Aderpas uniformis n. sp. — Brunneus, dense brunneo- vel griseo - pubescens; capite prothoraceque dense minute punctatis, fronte verticeque canaliculatis, prothorace lateribus parum pone medium dente conico armato, dorso tuberculis tribus parvis in- ‚structo ; scutello cordiformi minutissime punctato ; elytris humeris rotundatis, apice fere recte truncatis, irregulariter fortiter punc- tatis, haud costatis; corpore infra minutissime punctato, femoribus maris fortiter clavatis; antennarum articulis basi griseo - pubes- centibus. Long. 8—11 mm. Kondu“ (Congo Belege). Glenea insignis Auriv. — Zu der Beschreibung ist nachzu- tragen, dafs die 4 letzten Fühlerglieder weils sind. Das Schildchen ist bläulichweifs. Glenea tessmanni n. sp. — Gl. mirae Jord. et congolensi m. affinis et similis. Differt ab mira statura elongatiore, punctura elytrorum leviore et colore situque vittarum albarum capitis et elytrorum. Supra nigro-picea, infra ferruginea, albo-maculata; fronte fasciis duabus juxta oculos, maculis infra oculos lineis curvatis pone oculos albis; prothorace utrinque duabus vittis albis ornato, una pone oculos, altera supra coxas; scutello in medio apiceque albo; elytro singulo vittis duabus basalibus, una inter humerum et suturam suturae fere parallela, longitudine tertii partis elytrorum, altera humerali parallela breviore supra carinam sita, macula quadrata fere in medio, macula apicali fere elytrorum apicem attingente et sutura albis; pedibus totis rufis, antennis nigris. Long. 10—13 mm. VUelleburg, Nkolentangan (Spanisch Guinea). Grlenea ashantica n. sp. — Gl. giraffae Dalm. affinis. Nigra, albo-vittata et maculata; capite prothoraceque fortiter punctatis; elytris basi grosse seriato - punctatis — elytro singulo seriebus tribus — pone medium irregulariter fortiter punctatis, apice bispinosis; fronte et genis verticeque lineis duabus albis, fronte in medio nigro, prothorace vittis septem albis; scutello nigro, apice albo; elytro singulo vittis duabus basalibus parallelis dimidium elytrorum haud attingentibus, macula mediana rotunda, Hintz, Neue afrikanische Cerambyciden. 205 macula parva postmediana, macula rotunda anteapicali, macula apicali — apicem haud attingente — sutura et margine albis, his maculis quattuor prope carinam sitis; corpore infra nigro, albomaculato, abdomine brunnescente, pedibus totis ferrugineis, antennis piceis. Long. 8!/;—9 mm. Ashanti. Glenea variabilis n. sp. — @l. occidentali Jord. et sjöstedti Auriv. affınis, cum @/. sjöstedti fortasse solomodo forma occidentalis Jord. Piceo- vel rufo-brunnea, capite prothoraceque nigra, supra vittis maculisque flavis, infra albis ornata; capite disperse punctato, genis, vittis duabus frontis lateribus, lineis curvatis pone oculos Navis; prothorace densius punctato, utrinque vittis lateralibus duabus, una pone oculos altera supra coxas, lateribus inter eas vitta obsoleta; scutello brunneo ; elytris inter vittas et maculas grosse, parte basali seriatim, punctatis, apice bispinosis, elytro singulo vittis duabus basalibus, una inter scutellum et humerum tertiam partem elytrorum haud superante, altera juxta carinam lateralen medium superante, macula mediana suturam attingente, macula apicali apicem elytrorum fere attingente et sutura flavis; pedibus totis flavis, antennis nigris. Long. 11!/,—14 mm. Nkolentangan, Alen (Spanisch Guinea). Die Art scheint in der Färbung sehr stark zu variieren; so fielsen bei einigen Stücken die Mittelflecke mit den beiden Längs- binden zusammen, bei anderen Stücken fehlen die Mittelflecke und die dem Seitenkiel parallellaufende Binde ist bis ins letzte Drittel der Flügeldecken verlängert. Glenea puella Chevr. — Zur Beschreibung ist nachzutragen, dafs das Schildchen ganz weils ist. Unterhalb des Seitenkiels der Flügeldecken befindet sich meist noch ein weilser Parallel- streifen, der sich manchmal mit dem Fleck auf der Mitte der Flügeldecken verbindet. Der erste längsstreifen ist manchmal verkürzt. Die Naht ist weils. @I. assimilis scheint eine ziemlich konstante Form aus Spanisch Guinea und vom Kongo zu sein. Bei ihr ist das Schildchen nur hinten weils. Der Parallelstreifen neben dem Seitenkiel fehlt. Die Art besitzt wohl höchstens den Wert einer Subspezies. @lenea atra Jord. ist nach Durchsicht des vorliegenden grölseren Materials nur als var. von ossifera Jord. zu bezeichnen, da alle Übergänge von der einen zu der anderen Form vorliegen. 206 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Macrodactylus Duckei n. sp. (Col. lamell. Melol.) Von Dr. Fr. Ohaus, Berlin-Steglitz. Oblongus, parum convexus, fulvotestaceus leviter viridi- aenescens, flavo-pubescens, thoracis maculis oblongis albido-tomen- tosis; thoracis latera, sutura, abdominis segmenta et pedes pilis longis fulvis erectis ornata. 2. Abdomen valde tumidum; pygidium horizontale angustatum. Long. 131/,—16, lat. 5 mm. 2. Columbia amazonica, Rio Yapura, 8. XI. 12. Von Herrn A. Ducke gesammelt und ihm gewidmet. Eine eigentümliche Art, die bei einer Bearbeitung der Gattung sicher in eine besondere Untergattung gebracht werden muls. Gestreckt oval, flach gewölbt, rötlich scherbengelb mit schwachem, srünem Erzschimmer, mit kurzen gelben feinen Härchen bekleidet. Kopfschild sehr lang, trapezförmig, vorn gerade abgestutzt, der Rand nicht aufgebogen, die Seitenecken scharfwinklig und scharf nach oben umgebogen‘, die Fläche wie Stirn und Scheitel kahl, nur hinter den Augen einige kurze gelbe Härchen, ziemlich dicht und grob punktiert. Thorax ebenfalls länger als breit, in der Mitte mit winklig erweiterten Seiten, mit vollständiger mittlerer Längsfurche, beiderseits daneben je eine lange, mit weifslichem Toment bekleidete Grube, das von einzelnen sehr kurzen gelben Härchen durchbrochen wird; die Fläche ist vorn und an den Seiten fein und dicht, vielfach runzlig, in der Mitte weitläufig grob punktiert; auf jedem Seitenrand stehen 4 lange dicke gelb- liche Borsten. Schildchen und Deckflügel äufserst dicht und fein gerunzelt, fein seidenartig glänzend und dicht aber kurz gelblich behaart; auf der Nahtrippe stehen jederseits 4- aufrechte kürzere gelbe Borsten; die primären Rippen alle fein gewölbt, die Inter- stitien fach; die Nahtecken etwas ausgezogen und einzeln zuge- rundet. Pygidium horizontal, die Seiten nach innen geschwungen, nach der Spitze zu stark verschmälert, mit der fein gerundeten Spitze in eine Ausrandung des letzten Tergites eingreifend. Dieses ist stark nach oben gerichtet, mit einer mittleren Längsgrube versehen. Abdomen auffällig angeschwollen, seine Skulptur und Behaarung wie die des Pygidiums und der Deckflügel, mit einer Querreihe langer Borsten am Hinterrand eines jeden Sternites. Prosternalfortsatz lang, lanzettförmig, gelb. Beine ganz spärlich behaart, Schenkel dicht punktiert gelb; Schienen rötlich, Tarsen schwarzbraun, beide mit langen rötlichen Borsten dicht bekleidet. Vorderschienen zweizähnig. Fühler rötlichgelb, neungliedrig. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 307 “ Ameisen aus Brasilien, gesammelt von Ule. (Hym.) Von H. Stitz, Berlin. Mit 2 Textfiguren. Ponerinae. 1. Odontomachus hastatus F. — 1 3. Peru (Tarapoto). Myrmiecinae. . 2. Atta sexdens L. — Eine Anzahl 3, 2, 9 Alto Acre. 3. Oryptocerus elypeatus F. — Eine gröfsere Anzahl 9. Rio Branco, S. Marco. — Aus einem Termitenbau. 4. CEryptocerus cordiaen. sp. 4 (Fig. 1). Länge 6 mm. Kopf quadratisch, mit abge- rundeten Hinterecken, vorn (über den Fühlergruben) jederseits stark bogenförmig abgerundet und mit sehr schmalem, blattartig zusammengedrücktem, glattrandigem Saum, der sich leistenartig, im Winkel gebogen über das Auge fortsetzt und weiterhin als flache Kante bis auf die Occipitalecken zu verfolgen ist; unterhalb des Auges eine gerade, kräf- tigere, abgerundete Kante, ebenfalls zur Oc- cipitalecke laufend. Hinterrand des Kopfes in seinem mittleren Drittel jederseits mit einer flachen ,. beulenartigen Erhabenheit. Vorder- fläche des Kopfes gleichmälsig und fach ge- rundet, die Epistomfläche etwas eingedrückt. Das in der Längsrichtung stark ge- bogene Pronotum ist vorn so breit wie der Hinterkopf. Seine stumpfkantigen, nach hinten stark konvergierenden und stark nach aulsen gebogenen Seitenränder sind vorn jederseits in einen kräftigen, platten Dorn mit abgestumpfter Spitze ausgezogen. Die Querkante des Pronotums liegt der Mesonotal- naht ziemlich nahe und zeigt vor ihrem Fig. 1. mittleren Teil einen flachen Eindruck. — Das Mesonotum ist schwach konvex, vorn gleichmälsig kreisbogenförmig abgegrenzt, hinten schwach bogenförmig, fast gerade, und bildet seitlich je einen platten, stark abgestutzten und abgerundeten Dorn, an dessen Grund die Mesonotalfläche etwas eingedrückt ist. — Die Basalfläche des Epinotums hat ungefähr die Breite des Mesonotums ohne .dessen Dornen und ist mehr als doppelt so 208 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. breit wie lang. Sie hat eine vordere, schwach konkave Grenze, hinter welcher ein schmaler Streifen der Fläche etwas vertieft ist. Die hintere scharfkantige Grenze der Basalfläche ist fast gerade und erscheint nur dadurch, dafs sie jederseits in die Epi- notaldornen übergeht, kaum merklich konkav. Die Seitenränder des Epinotums laufen fast parallel, tragen vor der Basis der Dornen einen schmalen Eindruck und erscheinen, wenn man ihre Verlängerung in die Dornen mit in Betracht zieht, schwach s-förmig gebogen. Die Vorderecken des Epinotums sind stark abgerundet. Die Epinotaldornen sind aus der Ebene der Basal- fläche heraus ein wenig nach oben gerichtet, divergieren unter ungefähr einem rechten Winkel und sind so lang wie die Hälfte ihres Abstandes an der Basis. Körper wie Dornfortsätze sind bei beiden Stielchenknoten gleichbreit. "Die Vorderfläche des ersten Knotens trägt jederseits unter dem Ursprung des Dorns einen Eindruck und ist von stark nach hinten divergierenden, schwach nach aufsen gebogenen Seiten- kanten begrenzt, welche in die schräg nach aulsen und oben ge- richteten und in demselben Grade auseinander gehenden Dornen übergehen, die in ihrem distalen Teil etwas einwärts gedreht sind. Die Dornen des zweiten Knotens liegen wagerecht in der Ebene der schwach gewölbten Fläche desselben; ihre Enden sind schwach nach innen gebogen; die Mitte der die Dornbasis jeder Seite ver- bindenden Kante ist etwas abgeflacht. Das Abdomen ist kurz eiförmig, vorn ausgeschweift, jeder- seits davon mit einer scharfen, etwas zusammengedrückten, aber nicht stark blattartig verbreiterten Kante, deren Spur sich bis nahe zum Ende des ersten Abdominalsegments verfolgen läfst. Die Oberschenkel sind stark verbreitert und seitlich zusammen- gedrückt. Der proximale Teil der Streckseite ist abgerundet kantig, der distale abgeplattet, beide am Übergang ineinander eine winklige Knickung bildend. Die Streckseite der Unter- schenkel ist platt, jederseits kantig begrenzt. e Kopf, Thorax und Beine schwarz, glatt, glänzend, äufserst fein und dicht punktiert, aufserdem mit nahe beisammen stehenden, feinen Grübchen, in denen goldige Borstenschuppen liegen; Ab- domen ebenso, aber matt. 9. Kopf von demselben Umrifs wie der des 4: quadratisch, die Oceipitalecken aber stärker eckig heraustretend, die Kanten oberhalb der Fühlergruben flacher bogenförmig konvex, mit breiterem, stärker blattartig zusammengedrücktem Saum. Die einzelnen Teile des Rückens haben dieselbe Form wie beim %. Doch sind beim 9 die Seitenränder des Pronotums, das keine Querkante besitzt- und von vorn nach hinten gleichmäfsig Stitz, Ameisen aus Brasilien, gesammelt von Ule. 309 ed gewölbt ist, stärker blattartig zusammengedrückt, schneidend, ' nicht abgestumpft und etwas aufgebogen. Ebenfalls scharfkantig, blattartig zusammengedrückt und am Ende abgerundet sind die pronotalen Dornen. Alle oberen Flächen des Körpers sind matt, sonst wie beim 4. Eine Anzahl 9 und einige 4. Alto Acre. — In Cordia. 5. Üremastogaster limata Sm. r. parabiotica For. — Eine An- zahl 9, mehrere 2. Alto Acre. — Im Blütenstand von Costus. 6. Solenopsis geminata F. — Eine Anzahl 3. Alto Acre. 7. Pseudomyrma pictan. sp. ° (Fig. 2). Länge mit ausgestrecktem Kopf 5,5 mm. Kopf, von vorn gesehen, zwischen den abgerundeten Ecken des Hinter- kopfes und den kurz abgerundeten Ecken über den Mandibular- gelenken gedrungen rechteckig, der Hinterrand gerade, die Seiten mälsig nach aulsen gebogen. Die sehr grofsen, stark in die Länge gezogenen, eiförmigen Augen, deren Rand oberhalb des Mandibelgelenkes eine abgerundete, nach unten gerichtete Ecke bildet, nehmen viel mehr als die beiden mittleren Viertel der Kopfseiten ein. Stirnrinne scharf eingeschnitten, vor dem vorderen Ocellus allmählich verstreichend. Jederseits auf der Kopfvorder- fläche liegt eine sehr flache, hinten abgerundete Vertiefung, die den Fühlerschaft aufnehmen kann und ein wenig länger ist als dieser; beide Vertiefungen divergieren ziemlich stark und sind nach aulsen gebogen. Das Epistom besitzt einen scharf hervor- stehenden Kiel. Der hintere Teil des Pronotums umgreift, von oben gesehen, den vorderen Teil des Mesonotums gabelartig. Er nimmt ungefähr !/, der Länge des ganzen Pronotums ein und ist vorn durch eine bei manchen Stücken ziemlich scharfe Kante abgegrenzt, welche jederseits umbiegt und in die abgerundeten, parallelen Seitenkanten des Pronotums übergeht, die auf dessen vorderen Teil verstreichen. In der Querrichtung ist die hintere Fläche des Pronotums gerade, die vordere flach, an den Seiten stärker, ge- bogen. In Seitenansicht erscheint das Pronotum (durch die pro- 210 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. notale Querkante) winklig gewölbt. Seine Seitenflächen sind flach und nahezu eben. — Das Mesonotum ragt, von oben gesehen, zungenförmig in das Pronotum hinein und ist hinten flach bogen- förmig abgegrenzt. Vordere und hintere Naht sind tief einge- schnitten, die an die Nähte schliefsenden Seitenränder abgerundet. Die Fläche liegt ebensohoch, bei manchen Stücken etwas höher, als die hintere Pronotalfläche. — Das hinter dem eingesenkten Metanotum gelegene Epinotum ist kaum schmaler als das Pro- notum. Seine flach gewölbte Basalfläche ist vorn und an den Seiten von abgerundeten Kanten begrenzt und geht hinten winklig, aber ohne deutliche Kante, in die Fläche des Abfalls über. Von oben gesehen erscheinen die Seitenränder des Epinotums stark, der Vorderrand schwach nach aulsen gebogen. Unterhalb der etwas hervorstehenden Stigmen sind die Seitenflächen des Epi- notums leicht konkav. Von den beiden Stielchenknoten ist der zweite ein wenig länger als der erste. Der erste zeigt keine Stielchenverlängerung, sondern setzt sich vorn unmittelbar dem Gelenk an. Von oben gesehen ist seine Vorderfläche länglich trapezförmig, mit abge- rundeien, leicht konvexen Kanten, die basalwärts jederseits einen kleinen Höcker bilden, und geradem Hinterrand, der aber jeder- seits der Mitte ein wenig abgeplattet ist, so dals, von vorn her gesehen, ein schwacher, medianer Höcker gebildet wird. In Seiten- ansicht ist die Vorderfläche des ersten Knotens unten fast gerade, nach der Kuppe hin stärker gebogen und geht auf dieser unter starker Abrundung in die kurze, fast ebene hintere Fläche über. Unten trägt der erste Knoten einen Kiel, der nach vorn abgestumpft endet, hinten einen kurzen Zahn bildet. — Der zweite Knoten ist, von oben gesehen, breiter als das Pronotum und hinten flach bogenförmig abgerundet. Seine nach hinten stark divergierenden Seiten sind in demselben Grade gebogen und gehen, jederseits eine abgerundete Kuppe bildend, in die hintere Grenze über. Grundfärbung rostgelb, mit mattem Glanz ; vorderer Teil des Kopfes heller, mit geringem Glanz; Mandibeln schmutzig braun, mit schwarzbraunem Innenrand. Charakteristisch ist eine Anzahl schwarzer Flecke, die in folgender Weise verteilt sind: Tiefster Teil der Stirnrinne mit kurzem, schwarzem Längsfleck ; jederseits am Oberkopf in der Mitte zwischen Ocellus und hinterem Innen- rand des Netzauges ein schmaler Längsstreifen; auf der Unter- fläche des Kopfes jederseits hinter der Augenmitte ein breites, zum Oceipitalrand reichendes Längsband, am kräftigsten unterhalb des Auges ausgebildet; ein sehr breites, medianes Band, über die Kopfunterfläche bis zum Occipitalrand ziehen. — Das Pronotum trägt auf der oben erwähnten Querkante jederseits einen runden Stitz, Ameisen aus Brasilien, gesammelt von Ule. 211 Fleck, zuweilen auch 1 - 2 solcher auf seinen Seiten. Die an die Nähte grenzenden Ränder der Seiten des Mesonotums sind mit einer Längsbinde gezeichnet. Auf dem Epinotum herrscht die schwarze Färbung vor. Seine Basalfläche ist schwarz, ebenso der anschlielsende Teil der abfallenden Fläche. Unter den Flecken auf den Seiten des Epinotums tritt am deutlichsten hervor ein länglich ringförmiger, der vom mittleren Teil der Seitenfläche schräg zur Einlenkungsstelle des ersten Stielchenknotens liegt. Die Vorderfläche des ersten Knotens ist durch 3 schwarze Längs- binden ausgezeichnet, deren beide äufsere dem Rand dieser Fläche anliegen, über diesen hinaus auf die Seitenflächen gehen und am breitesten hinten sind, wo sie sich, ebenso wie die mittlere Binde, zum Teil auf die Hinterfläche dieses Knotens erstrecken. Auf dem Abdomen haben die Ränder der Tergite und Sternite breite, schwarze Säume. An den Extremitäten sind die Coxen meist dunkel. Die Femora und Tibien des mittleren und hinteren Bein- paares tragen auf dem distalen Ende der Streckseite einen mehr oder weniger langen, schwarzbraunen Streifen; die Tarsalglieder derselben Beinpaare sind braun, nur ihre äulsersten Enden gelb. Mandibeln ungleichmäfsig längsgestreift, hervorgerufen durch stark in die Länge gezogene Punkte. — Körper mit sehr feiner, reifartiger Pubescenz,, dichter auf den Stielchenknoten und dem Abdomen, auf letzteren auch länger. — Auf den Mandibeln kurze, schräg abstehende Borsten; längere Borsten in sehr sparsamer Verteilung auf allen Teilen des Körpers, etwas mehr auf dem Abdomen, am zahlreichsten auf dessen hinteren Segmenten. Einige 9. Alto Acre. — Im Stengel von Tachigalia. 8. Pseudomyrma sericea Mayr v. rubiginosan. v. 9. Stimmt in der Gestalt mit der Stammform überein und ist durch die Farbe charakterisiert. Grundfärbung rostfarben mit rötlich-bräunlichem Ton. Vorderfläche und Unterfläche des Kopfes schwarz, wegen der feinen Pubescenz grau erscheinend. Dagegen sind die ungefähr unterhalb des unteren Augenrandes gelegenen Kopfteile, ebenso die Mandibeln, auf Vorder- und Unterseite hell- gelb. Bräunlichgelb sind die Fühlerschäfte und die ersten 2—3 Geilselglieder, die folgenden braun. Auf dem Thorax zeigt der vordere Teil des Mesonotums bisweilen dunkelbraune Farbe. Schwarzbraun, aber die Ränder mit breitem Saum und den Abfall freilassend,, ist die Epinotalfläche. Über der Vorderfläche des ersten Stielchenknotens, die bei einem Exemplar graubraun ist, verläuft in der Mitte ein breites, schwarzes Längsband, das sich über die Kuppe des Knotens hinweg etwas nach hinten schlägt. Unter den abgerundeten seitlichen Ecken des zweiten Stielchen- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 15 212 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. knotens ist auf dessen Vorderfläche jederseits zuweilen ein leichter, dunkler Schimmer zu bemerken, bei manchen Stücken ein Fleck, zwischen beiden noch ein medianer. Das Abdomen ist fast schwarz mit mehr oder weniger schmalen, allmählich hervor- gehenden hellen Segmenträndern, das Abdominalende braun. Streckseiten der Ober- und Unterschenkel und die Tarsen mit dunkelbraunem, ungleichmäfsig ausgebildetem Längsstreifen,, die Enden dieser Stücke bei manchen Exemplaren freilassend. Mandibeln mit undeutlichen, etwas in die Länge gezogenen Punkten und blafsgelben, spärlichen Borsten. Körper mit feiner, anliegender blafsgrauer Pubescenz, welche die schwarzen Teile des Kopfes und Abdomens grau schimmern läfst. Auf dem Körper nur wenige, abstehende, gelbliche Borsten, etwas reichlicher auf dem Abdominalende. Eine Anzahl 9. Alto Acre. — In Triplaris. Dolichoderinae. 9. Azieca brevicornis Mayr. — Einige 9. Rio Branco (Sierra de Maivasy). — In Tachigalia. 10. Azteca mülleri Em. — Eine Anzahl 9. Alto Acre. — In einer Bombacee. 11. Azteca alfari Em. — Einige 9, 2 2. Alto Acre. 12. Azteca alfari Em. r. cecropiae For. — Einige 9, eine An- zahl 5. — In Cecropia, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. (Col.) Von Paul Minck, Berlin. (Mit 15 Textfiguren,) 1. Afrikanische Oryctiden. Die Arten der erebus-Gruppe. Zu dieser Gruppe rechne ich die gröfstenteils den mittleren Teil Westafrikas bewohnenden Arten mit breiten schaufelförmigen Mandibeln und glatten, nach hinten mehr oder weniger ver- breiterten Flügeldecken, deren Tibien des zweiten und dritten Beinpaares in 2 Endzacken auslaufen. Unter Benutzung typischen Materials trenne ich die Arten nach der Verschiedenheit der Mundteile und des Forceps, da äufsere Merkmale bei der starken Variation der Oryctiden meist individuell und daher in der Art nicht konstant sind. Bei meinen Untersuchungen habe ich gefunden, dafs das Unterlippengerüst bei Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 213 der Gattung Oryctes ein ausgezeichnetes Unterscheidungsmittel ist, da dasselbe, abgesehen von ganz minimalen Abweichungen, infolge äufserer Einflüsse, innerhalb derselben Art stets die gleiche Form aufweist. Abweichend von Herrn Prof. Kolbe (Arkiv f. Zool. Band I. Nr. 18 p. 14), der mechowi Quedenf. zu pechueli Kolbe zieht, habe ich festgestellt, dafs ©. pechuöl Kolbe eine selbständige Art, O. mechowi Quedenf. dagegen = 0. erebus Burmeister ist. Die Mund- teile letzterer beiden Arten stimmen vollständig überein. Der Irrtum ist darauf zurückzuführen, dafs von erebus Burm. seinerzeit nur das typische 2 bekannt war, allenfalls einige der forma minor. Die 5 der forma major der Mechow’schen Ausbeute dagegen, aus einem räumlich entfernten Fundgebiet, unterscheiden sich derartig im Habitus von erebus Burm., dafs die Aufstellung einer neuen Art nach äufserlichen Merkmalen be- rechtigt war. Dementsprechend ist bisher auch die Unterscheidung der 2 beider Arten sehr zweifelhaft gewesen, da das von Prof. Kolbe im Arkiv f. Zool. Bd. II p. 14 gegebene Merkmal der Brücke individuell ist und bei den 2 bei genauerer Unter- suchung versagt. Von pechueli Kolbe hat seinerzeit auch nur ein 2 vorgelegen und unterscheiden sich die $ von pechneli Kolbe von kleinen 2 des mechowi Quedenf. — erebus Burm. im Habitus sehr schwer. Orycetes erebus Burmeister. Handbuch f. Entomologie Bd. V. p. 201. Kolbe, Arkiv f. Zool. Bd. II. Nr. 18 p. 13. (mechowi) Quedenfeldt Berl. Entom. Zeitschr. 1834 p. 326. Kolbe, Arkiv f. Zool. Bd. II. Nr. 18 p. 14. Type: 2, Kgl. Museum Halle. Glänzend dunkelbraun, Kopf und Halsschild schwarz, unten etwas heller mit einem Schein ins Rötliche, Tarsen und Schienen dunkler. Clipeus gerade abgestutzt, am Vorderrande aufgebogen. Der gerunzelte Kopf trägt ein beim J 4—10 mm, beim 2 bis 4 mm langes, etwas zurückgebogenes Horn, welches an der Wurzel breit, allmählich schmäler werdend, in eine stumpfe Spitze ausläuft. Auf der Vorderseite ist dasselbe gerunzelt, seit- lich mit einer gerunzelten Rinne versehen. Halsschild mit einer auf dem Grunde schuppenartig gerunzelten Grube, deren Seiten- ränder glatt sind. Hinterrand der Grube beim o’ entweder mit 3 Zähnen (forma major) oder wie beim $ nur mit einem stumpfen Zahn (forma minor). Bei letzterer Form und den 2 verlaufen die Seitenränder der Grube in einer über der Mitte sich verbreitern- den Rundung. Beim o" nimmt die Grube ungefähr °/,, beim 2 ungefähr 1/,—!/, der Halsschildfläche ein und wird zu beiden 15* 214 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Seiten von einer sich nach vorn verbreiternden Runzelung um- geben. Diese ist beim co’ vertieft, scharf begrenzt, beim $ da- gegen flach und geht nach hinten auf einer breiten Fläche in dichte Punktierung über. Im vorderen Drittel wird die Runzelung durch eine fast glatte Brücke unterbrochen, die aber mitunter bei schwächeren 5’ und den ® nicht sehr deutlich hervortritt. Der übrige, dem grob gerunzelten Basalrand zunächst liegende Teil des Halsschildes ist glatt, zerstreut punktiert. Schildchen gerunzelt, mit glatten Seitenrändern. Flügeldecken glatt, fein punktiert nach hinten verbreitert. Tibien des ersten Beinpaares mit 5 Randzähnen. Tibien des zweiten und dritten Beinpaares in 2 Endzacken verlaufend. Unterlippengerüst (1!) mit Borstengruben und langer starker Beborstung, in der Mitte eine breite nach dem Mentum zu sich verflachende Vertiefung. Die Unterlippe vorn an der Spitze etwas eingeschnitten,, die Seiten derselben stehen, in der Mitte eine Furche bildend, schräg nach oben und sind am Rande nach vorn lappenartig vorgezogen. Äufsere Lade der Maxille (Fig. 1mx) nach vorn verbreitert. Die Tasterschuppe verläuft von der Wurzel des Tasters nach aulsen in einer scharfen Ecke, die etwas zurücksteht. Auf der Zeichnung tritt dies nicht deutlich hervor. Fig. 1 Forceps von vorn. Long.: 42—52 mm, lat.: 1925 mm. —- Die Art ist von Kamerun bis nach dem belgischen Kongo verbreitet. Oryctes pechuäli Kolbe. Berl. Ent. Zeitschr. 1883 p. 21. Quedenfeldt, B. E. Z. 1884 p. 326. Type: 2, Kgl. Museum Berlin. Kleiner als die vorige Art, erscheint durch die nach hinten etwas verbreiterten Flügeldecken verkehrt eiförmig, gewölbt, Ober- seite glänzend dunkelbraun, Unterseite rotbraun, Tarsen und Schienen von gleicher Farbe. Clipeus gerade abgestutzt, mit aufgebogenem Vorderrande. Der gerunzelte Kopf trägt beim 2 Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. | 215 einen spitz ausgezogenen Höcker, beim 5 ein bis 6 mm langes, im Querschnitt rundes zurückgebogenes Horn. Dasselbe ist seitlich mit einer gerunzelten Rinne versehen und läuft in eine Spitze aus. Auf dem Halsschild befindet sich eine, beim 4 bis °/,, beim 2 bis !/, der Halsschildfläche einnehmende, auf dem Grunde schuppenartig gerunzelte Grube, deren glatte Seitenränder vorn fast parallel, kurz vor der Mitte nach innen abbiegend, sich in einer Spitze treffen. In dieser sitzt beim ein kleiner Zahn, der in die Grube etwas hineinrast. Der Hinterrand, sowie die beiden Seiten der Grube, wird bei kleinen 5, sowie den 2, von einer breiten Runzelung umgeben. Bei stärkeren 5 ist dieselbe etwas vertieft und läuft, vor einer hinter dem Zahn des Gruben- randes befindlichen schmalen glatten Verflachung endend, allmäh- lich schmäler werdend, spitz aus. Im vorderen Drittel wird die Runzelung durch eine glatte, zerstreut punktierte Brücke unter- brochen, die bei den 2 und kleineren 5 nur angedeutet ist. Der übrige, dem vertieften auf dem Grunde gerunzelten Basalrand am nächsten liegende Teil des Halsschildes ist glatt, zerstreut punk- tiert. Schildchen gerunzelt mit glatten Seitenrändern. Flügel- decken nach hinten etwas verbreitert, glatt, mit feiner, dem ld 24. unbewaffneten Auge kaum erkennbarer Punktierung. Vorderrand der Tibien des ersten Beinpaares fünfzähnig. Die Tibien des zweiten und dritten Beinpaares laufen in 2 Endzacken aus. Unterlippengerüst (Fig. 2!) beborstet, nach vorn verschmälert, gleichfalls mit Borstengruben. Die Unterlippe flach, vom Kinn durch eine Naht getrennt. Von dieser zur Spitze der Unterlippe eine kielförmig erhabene Mittellinie, die sich vorn verbreitert. Äufsere Lade des Unterkiefers vorn nicht verbreitert. Fig. 2f Forceps von vorn. Long.: 36—41 mm, lat.: 16—19 mm. — Dasselbe Ver- breitungsgebiet wie die vorhergehende Art. 2E. Orycetes bifoveatus n. sp. Simillimus 0. erebus Burm. at oblongior, fuscus, nitidus, cum elytris glaberrimis eodem colore, clypeo recte truncato, 216 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. reflexo, capite cornuto, pronoto excavato, tibiis anticis quinque- dentatis, tibiis quatuor posticis bidentatis. Pronoto in foveae margine vel tridentato (forma major) vel rotundato (forma minor). Long.: 45—53 mm, lat.: 20—22 mm. — 0’ forma major, Kamerun (Ernst A. Böttcher), © forma minor, Kamerun (H. Rolle) in coll. auctoris. Dem Oryctes erebus Burm. sehr ähnlich, doch schlanker und gestreckter. Tief dunkelbraun, glänzend, mit glänzenden Flügel- decken von gleicher Farbe. Kopfschild gerade abgestutzt, mit aufgebogenem Vorderrande. Kopf mit einem 4—9 mm langen quer zusammengedrückten, vorn und hinten grob punktierten Horn, dessen stumpfe Spitze etwas zurückgebogen ist. Halsschild etwas gewölbter als bei erebus Burm., die Seiten nicht so breit vorge- zogen, sondern mehr abfallend. Halsschildgrube auf dem Grunde gerunzelt, mit glatten, etwas erhabenen Seitenrändern, die in gleicher Weise verlaufen, wie bei erebus Burm., der hintere Rand der Halsschildgrube mit 3 Zähnen, von denen der mittelste etwas vorgezogen ist (forma major). Bei der forma minor verläuft der hintere Rand in einem Bogen nach innen. Der diesem zunächst liegende äufsere Teil des Halsschildes gerunzelt. Von den Ecken der Halsschildgrube zieht sich bei der forma major seitlich nach den Vorderecken des Halsschildes eine vertiefte Runzelung hin, die abweichend von erebus Burm. nicht unterbrochen ist. Bei der forma minor ist diese Runzlung nicht vertieft. Der dem tiefen gerunzelten Basalrand zunächst liegende Teil des Halsschildes ist glatt, zerstreut punktiert. Schildchen gerunzelt glatt gerandet, schmäler und spitzer als bei erebus Burm. Flügeldecken eolatt, zerstreut punktiert, nach hinten verbreitert. Pygidium quer nadel- rissig, an den Seiten punktiert. Vordertibien fünfzähnig, Tibien der beiden letzten Beinpaare in 2 Endzacken auslaufend. Unterlippengerüst (Fig. 3!) seitlich stark beborstet, vom Labium bis zum Submentum eine vorn breite, nach hinten schmäler werdende seichte Rinne in der Mitte. Unterlippe mit einer sehr deutlich markierten Grube am Rande, die sich geschlossen von Taster zu Taster zieht. Die Ränder der Grube sind in der Mitte der Unterlippe scharfkantig und treten scharf hervor, während sie an den Tastern eine stark erhabene Fläche bilden. Das Innere der Grube ist mit Borstengruben bedeckt. Dem hinteren Aufsen- rand der Grube entlang zieht sich von Taster zu Taster eine seichte Vertiefung. DBorstengruben auf dem Mentum spärlich. Helm der Maxille (Fig. 3 mx) stark nach innen überstehend, mit dem oberen Rande fast eine Spitze bildend. Innere Lade in die Tasterschuppe hineinreichend. Fig. 3/ Forceps von vorn. Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 217 0 Fr, ld, ERBE N hi 77 Den Namen habe ich nach der eigenartigen Form des Unter- lippengerüstes gewählt. Als weitere zu derselben Gruppe gehörige Arten nenne ich: Örycetes ohausi m. Ent. Rundsch. 1913 Nr. 3. Type: 5 in coll. auct. Unterlippengerüst (Fig. 4!) mit einer in der Mitte der Unter- lippe befindlichen, nach dem Mentum zu sich verfiachenden, drei- RE eckigen Vertiefung. Der äufserste N / 6, Rand der Unterlippe nach oben ge- west 5 richtet, in der Spitze eine sich nach vorn verengende Rinne. Mentum Inn = — x La. 4b. al. und Unterlippe mit langen Borsten, sowie zahlreichen Borsten- gruben. Forceps von vorn Fig. 4a, von der Seite Fig. 4b. "22 Togo (Bismarckburg, L. Conradt). — Kgl. Museum berlin. — ec Togo in’eoll. auct. Oryetes pygmaeus m. _ Ent. Rundsch. 1913 Nr. 5. Type: 5 in coll. auct. Unterlippengerüst (Fig. 5) in der Mitte mit einer flachen, kaum wahrnehmbaren Vertiefung nach dem Mentum zu. Unter- 218 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. lippe vom Taster bis zur Spitze, die mit einer kleinen Rinne versehen ist, zu beiden Seiten mit einem Wulst, neben dem sich nach innen dicht zusammenstehende Borstengruben befinden. Der äufserste Spitzenteil der Unterlippe, etwa von der Verbrei- 5b. terung des Seitenwulstes ab, nach oben aufgebogen. Forceps von vorn Fig. 5a, Forceps von der Seite Fig. 5b. 3 g' Süd-Kamerun, Bez. Lomi& (Oberleutnant Thesing S.). — Kgl. Museum Berlin et in coll. auct. i Vereinsangelegenheiten. Nachdem nun auch der Berliner Entomologische Verein den Vertrag betr. die Verschmelzung mit der Deutschen Entomologischen Gesellschaft angenommen hat, soll am 14. IV. d. J. eine gemein- schaftliche Sitzung beider Vereine stattfinden, um sich über den endgültigen Wortlaut der Satzungen zu einigen. Danach soll am 5. V. eine aufserordentliche Generalversammlung der Deutschen Entomologischen Gesellschaft über diese Satzungen Beschlufs fassen. Um recht zahlreichen Besuch bittet der Vorstand. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 219 Aus den Sitzungen. Jahresversammlung vom 13. I. 13. — Eröffnung kurz nach 9 Uhr durch Greiner bei Anwesenheit von 27 Mitgliedern. Nach der Verlesung und Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung teilt Greiner mit, dafs Carlos Bruch (La Plata) zum Mit- glied Herrn Joseph Hubrich in Rosario de S. F& (cf. Heft I) vorschlägt. Ohaus macht die Mitteilung, dafs unser Mitglied G. Ulmer an der Züricher Universität zum Dr. phil. h. c. pro- moviert worden ist, bestellt Grüfse von Delahon-Luckenwalde, macht den Vorschlag, doch für die Beantwortung von Grüfsen und Mitteilungen von Mitgliedern entomologisch irgendwie interessante Karten drucken zu lassen, und weist auf den kürzlich erfolgten Tod von Meyer-Darcis hin, dem er einen freundlichen Nachruf widmet. Zum letzten Thema spricht noch Schirmer. Greiner hat, wie er mitteilt, eine Aufforderung von Holdhaus zum Beitritt der Gesellschaft: zur Ganglbauerstiftung erhalten, durch die alle 3 Jahre die beste Arbeit über paläarktische Käfer mit einem Preise von 1200 Kronen bedacht werden soll. Da Höfig noch nicht da ist, wird die Erledigung der Angelegenheit bis zu seinem Er- scheinen verschoben, er schlägt ferner H. Kolbe zum Ehren- mitglied vor; die Wahl geschieht einstimmig. Darauf erstattet Ohaus als Kommissionsvorsitzender seinen Bericht über die Ver- handlungen, die zwischen der Gesellschaft und dem Berlin. Entomol. Verein zwecks Verschmelzung beider Gesellschaften stattfanden und zu dem Entwurf eines Vertrages und neuer Satzungen für den künftigen gemeinsamen Verein führten, die in dem Beiheft vom 12. XII. 12 veröffentlicht wurden. Da sich in der hierauf von Greiner eröffneten Generaldebatte niemand zum Wort meldet, wird zur Durchberatung der einzelnen Paragraphen geschritten. Die SS 1 und 2, sowie 5 bis 10 werden ohne Debatte genehmigt. Auf Bedenken Höhnes zu $ 3 hin, denen sich Soldanski, Grün- berg, Greiner und Ohaus anschliefsen, stellt Höhne den Antrag, den $ 3 in der Fassung anzunehmen, wie sie D. E. Z. Heft 1 1913 p. 94 angegeben ist; der Antrag wird einstimmig ange- nommen. Zum $ 4 sprechen Höhne, Soldanski, Wanach, Kuntzen und Ohaus. Er wird schliefslich in der ursprünglichen Fassung gegen 2 Stimmen angenommen. Nach Beantwortung einiger An- fragen von Minck und Schallehn durch verschiedene Mitglieder, stellt Greiner die fast einstimmige Annahme des Vertragsentwurfs fest. DBetreffend den Entwurf der Satzungen wünscht sodann Grünberg en-bloc-Abstimmung. Doch hält man schliefslich (cf. die neue Fassung des $ 3 des Vertragsentwurfs) die Durchberatung der Satzungen und die Abstimmung über sie für unangebracht. 320 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Grünberg weist darauf hin, dafs die neuen Satzungen, auf deren Annahme man fest rechne, zum Gegenstand der Beratung einer gemeinsamen Sitzung beider Vereine gemacht werden sollten, wie es ja schon während der Kommissionssitzungen angeregt wurde. Damit ist die Beratung der „Verschmelzungsangelegenheit“ er- ledigt, und Greiner kann Höfig zum Bericht über die pekuniäre Lage der Gesellschaft auffordern. Aus diesem seien folgende Zahlen erwähnt. Der Baarbestand zu Beginn des Vereinsjahres betrug Mk. 735.51, das Vermögen (in Wertpapieren, die bei der Dresdener Bank deponiert sind) Mk. 17000. Die Einnahmen während des Jahres 1912 betrugen Mk. 6482.11, die Ausgaben Mk. 5746.60. Unter den Einnahmen hebt H. besonders den Bei- trag von Hauptmann Moser in Höhe von Mk. 600 zum Ankauf der Schilskyschen Bibliothek hervor; aufserdem hat M. die Druck- kosten seiner Arbeit, Mk. 128.30, selbst bezahlt und Dr. Enslin zu den Kosten der Cliches seiner Arbeit Mk. 50 beigetragen. Schallehn berichtet dann über die mit Moser zusammen vor- genommene Revision der Kasse und beantragt Entlastung für Höfig. Diese wird einstimmig erteilt. Sodann kommt Greiner auf die Angelegenheit „Ganglbauerstiftung“ zurück. Auf Antrag von Kuntzen hin wird zur Angelegenheit noch keine definitive Stellung genommen. Greiner fordert sodann Kuhnt zur Be- richterstattung über die Bibliothek auf. Danach haben sich die Bestände im verflossenen Jahre derartig vermehrt, dafs eine Reihe neuer Regale aufgestellt werden mulste. Unter den Neuerwerbungen seien besonders erwähnt: Erichson, Käfer Deutschlands (von Dr. v. Seidlitz angekauft), Histeridenmonographie von Marseuil (von Bickhardt gekauft). Besonders viele ältere Einzelwerke brachte die Schilskysche Bibliothek, vor allem die fast vollständige Samm- lung von Käferverzeichnissen aus allen Teilen Deutschlands und viele seltene kleine Arbeiten über paläarktische Käfer. Gelegent- lich seines Wegzuges von Berlin überliefs Herr Jul. Weise eine aulserordentlich grofse Zahl von Separatabzügen teils eigner, teils fremder Arbeiten über Chrysomeliden, Coccinellen und andere paläarktische Käfer. Aufserdem sandten gröfsere Serien von Separaten Prof. Forel, Dr. Nassauer und H. Bickhardt. Der Zu- gang an Einzelwerken, abgesehen von den regelmälsig eingehenden Tauschschriften, betrug 267 Bände, der Zuwachs an Separat- abdrücken über 2000. Ausgeliehen nach auswärts wurden 38 Sen- dungen mit 210 Büchern ; von Berliner Mitgliedern wurden etwas über 300 Bücher entliehen. Ein grofser Übelstand ist es, dafs viele der für die Bibliothek bestimmten Sendungen nicht an den Bibliothekar, sondern an alle möglichen Adressen geschickt werden. Auch vergessen viele der Herren, die aus der Gesellschaftsbibliothek Aus den Sitzungen. 221 Bücher entliehen haben, dem Bibliothekar das verauslagte Porto zurückzuerstatten. Pape schildert die Revision und weist darauf hin, dafs die Anlage eines grolsen Zettelkataloges bei dem An- wachsen der Bibliothek vonnöten wäre. Zu dieser Angelegenheit und hinsichtlich der Beschaffung von Leihzetteln behielt er sich für später Anträge vor. Wie in den letzten Jahren sei die Ver- waltung der Bibliothek auch in diesem Jahr mustergültig ge- wesen. Gemäfs dem Antrage von Pape wird Kuhnt einstimmig Decharge erteilt und von Greiner gedankt. Ohaus erstattet so- dann den Bericht über die Entwicklung der Zeitschrift im ver- gangenen Jahr. Hierin kommt er auch auf die von Mitgliedern der D. E. Z. geäufserte Klage zu sprechen, dafs unsere Zeitschrift in den letzten Jahren so wenig über paläarktische Coleopteren gebracht habe und bemerkt, dafs er — abgesehen von einer einzigen kleineren Arbeit, die er auf ausdrücklichen Wunsch Schilskys dem Autor zur Umarbeitung zurückgab -—— ausnahmslos alle Arbeiten über paläarktische Käfer in unserer Zeitschrift zum Abdruck gebracht habe, die ihm überhaupt eingeliefert worden seien. Bei dem ständigen grofsen Andrang von Arbeiten könne natürlich nicht jede Publikation sofort gedruckt werden, denn aus Gründen der Billigkeit müsse eine gewisse Reihenfolge nach dem Einlieferungstermin eingehalten werden ; doch würden gerade kleine Beiträge über paläarktische Käfer aus Rücksicht auf die vielen Coleopterologen unter den Mitgliedern möglichst rasch gedruckt. Greiner dankt Ohaus sodann im Namen der Gesellschaft. — Hierauf wird zur Neuwahl des Vorstandes geschritten. Die vom Vorstand vorgeschlagenen Mitglieder sind: für den Vorsitz Ahlwarth, für die Ämter der stellvertretenden Vorsitzenden Soldanski und Reineck; Kuntzen, Berka, Kuhnt und Ohaus sollen ihre Ämter behalten; für den Posten des Rendanten wird an Stelle von Höfig, der das Amt in diesem Jahre nicht über- nehmen kann, Engert vorgeschlagen. Bei der Zettelwahl werden stets 26 Stimmen abgegeben. Ahlwarth wird zunächst mit 24 Stimmen zum Vorsitzenden gewählt. Die anderen Ämter werden dem Vorschlage des Vorstandes gemäls besetzt. Es werden ab- gegeben für Soldanski 23, Reineck 22, Kuntzen 23, Berka 21, Engert 22, Kuhnt und Ohaus je 25 Stimmen. Als Beisitzer werden Schallehn und Ulrich gewählt. Alle Gewählte nehmen die Wahl mit Dank an. Greiner spricht sodann seinen Dank aus für das Vertrauen, das ihm im letzten Jahre entgegengebracht wurde und übergibt Ahlwarth das Amt des Vorsitzenden. — Schlufs 11!/, Uhr. 292 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Am 20.1. 13 fand das Jahresessen der Gesellschaft statt. Bei Anwesenheit von 15 Mitgliedern und 5 Gästen (2 vom Berl. Ent. Ver. und 3 vom Deutsch. Lehrer-Ver. f. Naturk.) verlief der Abend in froher Stimmung. Ahlwarth gab in seiner Festrede einen kurzen Rückblick über die für die Gesellschaft wichtigsten Daten aus dem letzten Jahr und betont vor allem den glücklichen Fortgang in der Verschmelzungsangelegenheit, die eifrige Tätig- keit der Gesellschaft für den Deutschen Lehrerverein für Natur- kunde und die ersten Anfänge zu einer Insektenfauna der Mark Brandenburg. Die Mitglieder bleiben bis weit über Mitternacht hinaus zusammen. Sitzung vom 3. I. 13. — Vor Beginn ist Vorstandssitzung. Ahlwarth eröffnet die Sitzung um 91/, Uhr. Nach Verlesung des Protokolls der Jahresversammlung, dessen nochmalige Ver- lesung in der nächsten Sitzung gewünscht wird, sprechen Ahl- warth, Höfig und Grünberg zur Geschäftsordnung. Ahl- warth teilt den Tod unseres Mitgliedes Möllenkamp mit; die Versammlung ehrt sein Andenken durch Erheben von den Sitzen. Sodann verliest er ein Schreiben des Vorsitzenden des B.E.V., dafs der Vertragsentwurf angenommen, die Verschmelzung also beschlossen sei. Methner (Dar-es-Salam) sendet Grüfse. Nach Mitteilung zweier Austritte, einiger Adressenänderungen und sonstiger geschäftlicher Angelegenheiten mit reger Debatte, wird J. Hubrich (Rosario de Santa Fe, Calle Espana 150, Argentinien) aufgenommen. Friederichs (Samoa) sendet Nashornkäfer ‚(Oryctes rhinoceros) zur Verteilung und bittet um Unterstützung von seiten der Mit- glieder mit Rat im Kampf gegen das in den Kokosplantagen sehr schädliche Tier. — Kuhnt gibt Literatur herum. — Ahlwarth stellt folgenden Vorschlag des Vorstandes zur Besprechung: „Die Gesellschaft wolle eine Insektenfauna der Mark Brandenburg in Angriff nehmen“; zu diesem Zwecke solle zunächst ein Zettelkatalog angelegt werden, der für jede Art alle Fundorte und biologischen Notizen enthalte; besondere Rücksicht sei auf die Flora und die Geologie der Fundorte zu nehmen. So könnten die Beziehungen zwischen Insektenfauna, geologischer Beschaffenheit und Flora später in grofsartiger Weise festgelegt werden. Gröfsere Samm- lungen, zumal auch Privatsammlungen, sollen auf Fundorte durch- gesehen werden. Der Landesgeologe Dr. Menzel habe sich freund- lichst erboten, wenn die Gesellschaft es wünsche, demnächst in einer Sitzung einen Vortrag über die geologischen Grundlagen und. die Flora der Mark Brandenburg zu halten. Aufser Pape, der diesem Vorschlag ablehnend gegenübersteht, weil er nicht in den Rahmen der Aufgaben der D. E. G. passe, sprechen zum Aus den Sitzungen. 223 Vorschlag in langer, sehr lebhafter Diskussion Höhne, Ahlwarth, Reineck, Soldanski, Minck, Ulrich, Schirmer, Ohaus und Wanach. Nachdem die Ansichten hinreichend geklärt sind, wird der Vor- stand beauftragt, Muster der Drucksachen und eine Kostenauf- stellung in der nächsten Sitzung vorzulegen. Der Vortrag des Herrn Dr. Menzel wird mit Freude begrüfst. — Schlufs 12 Uhr. Sitzung vom 10. II. 13. — Die Protokolle der Sitzungen vom 13. I. und 3. II. werden verlesen und genehmigt. Pape spricht zur Geschäftsordnung. Ahlwarth begrüfst Herrn Prof. Dr. Christ. Schröder, der von Dr. Friese als Gast eingeführt und später von Grünberg als Mitglied vorgeschlagen wird. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten legt Ahlwarth das Muster eines Zettels für den Zettelkatalog der märkischen Fauna vor. Nach lebhafter Debatte über die Art der Zettel, ihren Vordruck und über viele Fragen zur märkischen Fauna einigt man sich schlie[slich auf Format, Material und Vordruck, und es werden zur erstmaligen Verausgabung 20 Mk. bewilligt. Soldanski verliest den Entwurf zu einem Anschreiben an unsre märkischen Mitglieder mit der Bitte um Mitarbeit an der Fauna. Nach einigen kleinen Änderungen wird der Versand eines solchen Flugblattes beschlossen. — Schlufs 1/,12 Uhr. Sitzung vom 17.]I. 13. — Eröffnung um 91/, Uhr durch Ahlwarth. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Durch Moser wird Herr Robert Ley (Reims) als neues Mitglied vorgeschlagen. Zum ersten Punkt der Tagesord- nung: Geschäftsangelegenheiten, sprechen Kuhnt, Ahlwarth, Schirmer und Pape. Auf Ahlwarths Vorschlag hin wird Kolbe zum offi- ziellen Vertreter für den Zoologenkongrefs in Monako gewählt. Nach einer Anfrage Papes über die Zucht stachelloser Bienen in Europa, die von Schirmer beantwortet wird, stellt Ahlwarth den Antrag, eine Kommission für die märkische Fauna aus fol- genden Mitgliedern zusammenzustellen: Kolbe, Heymons, Schirmer, Grünberg, Schumacher und Soldanski. Er wird angenommen und nach ihm ein Zusatzantrag von Ohaus, auch noch Greiner, Ahlwarth, Reineck und Kuntzen hinzuzuwählen. Ahlwarth teilt den Fang von Hydroporus memnonius, als neu für die Mark, durch Kuntzen bei Karlshorst am 12. II. d. J. mit; auch Reineck habe das Tier aus der Mark in seiner Samm- lung. Stobbe legt vor Mallota tricolor (West-Preufsen) und die akalyptere Muscide Carnus hemapterus Nitzsch (aus der Mark 2234 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Brandenburg im Berliner Museum) und kündigt eine Publikation über dieses Tier in der D.E.Z. an. Kuntzen führt Suiten von montenegrinischen und herzegowinischen Cicindela germanica vor, die Schumacher und der Präparator Spaney vom Königl. Museum gesammelt haben, und erwähnt ihr Vorkommen in Mecklen- burg. Dazu sprechen Höhne, Kuntzen und Schirmer, ferner Reineck über die Biologie der Art und den Fang auf dem Lehmboden, auf dem sie stets vorkommt. Höhne teilt den Fang von grofsen Geotrupes mit, Wanach den entsprechenden von Zudius eruciatus. Dazu sprechen Ohaus, Höhne, Kuntzen, Ulrich, Reineck, Schirmer und Ahlwarth. Die Debatte ergibt viele bemerkenswerte Einzel- heiten aus der Ökologie und Biologie einer Reihe interessanter Käfer. Böttcher führt neben einigen Seltenheiten aus der Uckermark auch aus dieser Gegend den Zöndophloeus Markovichianus Piller vor. — Schlufs 11!/, Uhr. Sitzung vom 24. ll. 13. — Das Protokoll der letzten Sitzung wird nach Eröffnung der Sitzung durch Ahlwarth um 9 Uhr ver- lesen und angenommen. Ahlwarth schlägt Herrn Arendt Gi. F.: E. A. Böttcher) als Mitglied vor. Das Bild von Kowarz (Franzensbad) kursiert. Ahlwardt teilt die Annahme der Wahl seitens der kürzlich gewählten Kommissionsmitglieder mit und dankt im Auftrage des Deutschen Lehrervereins der Gesellschaft, nachdem nun die Bestimmungsübungen abgeschlossen seien. Er referiert dann eingehend über Bluncks neueste Dytiscidenarbeit. Grünberg teilt einige interessante Ergebnisse bei der Züchtung von Finkenkruger Dipterenlarven mit. Ohaus legt aus seiner Sammlung die Arten Schönfeldi, occidentalis und Lajoyi der austra- lischen Rutelidengattung P’seudoschizognathus vor. Sie böten ein vorzügliches Beispiel dar für die bei den Ruteliden und Dynastiden so häufig zu beobachtende Tatsache, dafs neben anderen wenig auffälligen Kriterien gerade die Mundteile ausgezeichnete Merk- male zur Unterscheidung von im Habitus und in der Färbung sehr ähnlichen Arten darbieten. Höhne führt unsere beiden bei Berlin vorkommenden Ibalien (Cynipiden) vor in von ihm selbst erbeuteten Stücken und berichtet vergleichend über ihre Lebens- weise. Grünberg referiert eingehend einige interessante Arbeiten von Thienemann über Abwässerbiologie, die über Chirono- miden u. a. m. handeln. Soldanski spricht über die Ver- breitung der Ascalaphiden in Deutschland und ihre Lebensweise (A. longicornis, Würzburg, Lehmann, neu für Deutschland, A. mac- caronius bei Wien und Freiburg i. Br., A. libelluloides in Württem- berg und im Jura). Schallehn teilt dazu seine Erfahrungen Aus den Sitzungen. 225 beim Fange von 4. dbelluloide im Isartal mit. Es spricht Schirmer noch dazu und Soldanski erwähnt ein im Berliner Museum befindliches Stück von Acanthactesis lusitanica aus dem Brieselang, einer südlichen Art, die auch aus Ost-Preufsen bekannt sei, Schirmer jene von Stein vor Jahren gefangene Manthispa aus der Berliner Umgebung im Berliner Museum. — Schlufs 11 Uhr. Sitzung vom 3. III. 13. — Sie wird um 9 Uhr 10 Min. durch Ahlwardt eröffnet, das Protokoll der letzten Sitzung ver- lesen und genehmigt. Herr Henniger (Apia, Samoa) ist als Gast anwesend. Brauns sen. in Schwerin teilt mit, dafs er wegen seines hohen Alters und seiner angegriffenen Gesundheit aus der Gesellschaft austrete..e. Kuhnt gibt die Sammlung der Verzeichnisse deutscher Käfer herum und macht darauf aufmerksam, wie kümmerlich dabei die Mark Brandenburg wegkomme. Herr Henniger hält sodann einen fesselnden Vortrag über die Mals- nahmen gegen den äufserst schädlichen ©. rhinoceros auf Samoa. Nachdem Ohaus ausführlich seine Erfahrungen mit der Be- kämpfung von schädlichen Nashornkäfern in Südamerika, Wich- graf so mancherlei Interessantes über ©. boas von seinem Aufent- halt in Süd-Afrika mitgeteilt hat, ferner Kuhnt, Minck und Schirmer noch einiges hierzu bemerkt, geht Henniger noch einmal ausführlich auf viele interessante Seiten aus dem Leben des O. rhinoceros ein. Obschon die Zeit schon vorgeschritten ist, führt Wundsch Paramermes contorta, einen Nematoden vor, der bei Melasoma 20-punctatum gefunden worden ist. Er weist auf die Biologie des Tieres und die merkwürdige Zwitterstellung der Nema- toden im zoologischen System hin, die ja bekanntlich auffallende Beziehungen zu den Insekten hätten. P. Schultze (B. V.) schliefst sich W.s Ausführungen an und führt noch Photographien von der Zerlegung des Chitins in Schichten vor, die ihm bei Käfern gelungen ist, und die ein Stoff für eine interessante Arbeit zu werden verspricht. Schliefslich legt Kuntzen Imagines und Fralsstücke von Diaperis boleti vor und teilt seine Erfahrungen über Zndonuphus und Lycoperdina mit, worauf die Sitzung um 11!/, Uhr geschlossen wird. 226 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Aus der entomologischen Welt. Von P. Kuhnt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen, 1. 2Noteniasite. Am 17. I. d. J. verschied in Berlin der Lepidopterologe Friedrich Thurau im 69. Lebensjahre. Am 13. VII. 1843 zu Heiligenbeil in Ost-Preufsen geboren, erwählte er sich den Lehrerberuf und war jahrelang städtischer Lehrer in Ost-Preufsen. Später wechselte er seinen Beruf und wurde Lithograph. Als er dann nach Berlin übersiedelte, war er 18 Jahre lang am Museum für Naturkunde tätig. Als spezieller Kenner der Geometriden war er besonders bemüht, die Biologie aller um Berlin vorkommenden Arten festzustellen. 1897 publizierte er sein „Verzeichnis der um Berlin vorkommenden Macrolepidopteren“, 1903 einige Arbeiten über „Neue Rhopaloceren aus Ost - Afrika“. — Im Herbst 1912 starb in Trient der städtische Lehrer B. Marchi, der sich um die Erforschung der Tiroler Lepidopterenfauna in hohem Mafse verdient gemacht hat. Er publizierte „I Ropaloceri del Trentino“. — Am 27. I. d. J. verstarb in Dortmund im 68. Lebensjahre unser Mitglied Wilh. Möllenkamp, bekannt als guter Kenner und eifriger Sammler der Lucaniden; seine Sammlung, die an Typen, seltenen Arten und besonders an ausgesucht schönen und grolsen Stücken sehr reich ist, steht zum Verkauf. — Am 1. XII. 12 starb in San Bernardino (Californien) der amerikanische Lepido- pterologe W. G. Wright. Sein Hauptwerk: „Butterflies of the . West Coast“ erschien 1905. — Am 20. XII. 12 verstarb, 86 Jahre alt, der frühere Präsident der American Microscopical Society in New Rochelle, Prof. Jonathan Hyatt, bekannt durch seine Arbeiten über Anatomie der Insekten. — Am 12. XI. 12 starb der bekannte Dipterologe Dr. J. Schnabl. 1887-90 erschien in St. Petersburg sein Hauptwerk „Contributions & la faune diptero- logique“, aufserdem veröffentlichte er noch zahlreiche kleinere dipterologische Arbeiten in deutscher, polnischer und französischer Sprache. — Am 2. XI. 12 starb in Tyngsboro (Mass.) der nord- amerikanische Coleopterologe Frederick Blanchard. Am 20. VII. 1843 in Lowell geboren, erwählte er sich später das Bankfach als Lebensberuf. Wenn er auch nur wenig publizierte — Canthon and Phanaeus of U. S. A., Revision of the Cardiophorus of North America — so hat er doch sein reiches entomologisches Wissen durch ausgedehnten Briefwechsel mit seinen entomologischen Freunden der Wissenschaft nutzbar gemacht. — Im Alter von 82 Jahren verschied am 5. I. d. J. in South Norwood der Lepi- dopterologe Thomas Boyd. Seine reiche Sammlung erbt sein Aus der entomologischen Welt. 9927 Vetter W. ©. Boyd. — Durch den Tod des Öberlehrers a. D. Julius Gerhardt, der am 18. XI. 12 in Liegnitz im 86. Lebensjahre verschied, erlitt die schlesische Coleopterologie einen schweren Verlust. Geboren am 8. I. 1827 in Buschwald, Kreis Hirschberg in Schlesien, wurde er schon in seiner Jugend durch seinen Vater, einen einfachen Schumacher und begeisterten Naturfreund, auf die Beobachtung des Pflanzen- und Insektenlebens hingewiesen. Besonders war es zuerst die Pflanzenwelt seiner landschaftlich so schönen und reichen Heimat, die ihn zum Studium begeisterte und die er auf seinen botanischen Exkursionen zu er- forschen suchte. Schon als zwölfjähriger Knabe besafs er ein Herbarium von über 200 selbst gesammelten und bestimmten Pflanzen. Als er 1848 anfing sich auch mit Coleopterologie zu beschäftigen, kamen ihm seine botanischen Kenntnisse beim Auf- suchen seltener Arten sehr zustatten. Als Hauptwerk seines Lebens kann wohl das „Verzeichnis der Käfer Schlesiens“ be- zeichnet werden, dessen dritte Auflage 1910 erschien. Seine zahlreichen kleinen coleopterologischen Arbeiten erschienen aufser in der Deutsch. Ent. Zeitschr. in der Zeitschrift für Entomologie, Organ des Vereins für schlesische Insektenkunde. 3 schlesische Pflanzenarten und 7 Käferarten tragen seinen Namen. Seine umfang- reichen Sammlungen — 8000 Arten in mehr als 120 000 Stück — sind testamentarisch in den Besitz der Hedwigschule in Liegnitz übergegangen, die auch seine reichhaltige Bibliothek erhielt. II. Personalien. Am British Museum (Natural History) in London wurde (. J. Gahan zum Kustos für Entomologie ernannt. — An der Uni- versität Wien hat sich Dr. E. R. Neresheimer für Zoologie habilitiert. * * * Wo ist die Frölichsche Sammlung geblieben? Nach Hagen, Bibliotheca Entomologica, war Jos. Aloys Frölich Physikus in Ellwangen in Württemberg. Er hat 3 Arbeiten veröffentlicht: 1. Bemerkungen über einige seltene Käfer aus der Insekten- sammlung des Herrn Rudolph in Erlangen (Naturforscher 1792 und 1802), 2. Kritisches Verzeichnis der österreichischen Schneckenkäfer (Saperda) (ebenda 1793), und 3. Neue Gattungen und Arten von Käfern (ebenda 1799). Wie mit so manchen alten Sammlungen geht es auch hier. Vergeblich bemüht man sich, festzustellen, wo diese Sammlung Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 16 228 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. geblieben ist. Vielleicht ist es da möglich, dafs irgend ‚ein Mit- glied der D. E. G. oder einer ihrer Freunde etwas darüber weils. Für jeden Hinweis wäre ich sehr dankbar. Dr. "phil. Efei nich? Kunze Kgl. zoolog. Museum Berlin. Rezensionen und Referate. In dieser Rubrik finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, welche der Redaktion zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bibliothek der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Hans Blunck, Das Geschlechtsleben desDytiscus margimalis L.) IL Teil Die Eiablaser D2ESgaNE: 2 Figuren im Text. Sonderabdruck aus „Zeitschrift für wissen- schaftliche Zoologie“ Bd. CIV, Heft 1. Leipzig, W. Engel- mann, 1913. Schnell ist auf des Verfassers erste Arbeit über die Begattung von Dytiscus marginalis L. eine zweite gefolgt, die sich ausschliefslich mit der Eiablage dieses Käfers beschäftigt. Der Autor ist bei seinen Untersuchungen zu manchen so allgemein interessierenden Resultaten gekommen, dals es wohl angebracht erscheint, auch dieser Arbeit durch ein eingehenderes Referat gerecht zu werden. Die Eiablage von Dytiscus marginahs fällt in das Frühjahr und ist von der Witterung und dem damit zusammenhängenden Einsetzen des Pflanzenwuchses abhängig. Die ersten Eier wurden am 29. Februar 1912 festgestellt. Der einmal aufgenommene Lege- trieb, der bereits Ende März sein Intensitätsmaximum erreicht, dauert durch die Monate April, Mai und Juni, wenn auch langsam abklingend, an und erreicht in der ersten Hälfte des Juli sein Ende. Die ersten Larven schlüpfen im April. Die Ansicht Steins, dafs alle Insekten bereits beim Aus- schlüpfen aus der Puppe legereife Eier tragen, trifft bei Dytiscus (und wohl auch bei vielen anderen Käfern) nicht zu. „Käfer, welche soeben das Puppenlager verlassen haben, besitzen gänzlich unentwickelte Ovarien, die als dünne, farblose Stränge in dem Corpus adiposum und im Tracheengewirr fast verschwinden.“ Von einer Dotterbildung ist bei frischgeschlüpften Exemplaren keine Rede. In den einzelnen Eiröhren wurden höchstens 4 in Ei- und Nährfach gegliederte Kammern festgestellt. Selbst nach den ersten Begattungen (Anfang September), wenn die Tiere bis zu zwei Monaten alt sind, hat die Dotterproduktion noch nicht eingesetzt. Sie nimmt ihren Anfang erst im dritten Lebensmonat unter gleich- zeitiger Steigerung der Kammerzahl (in jeder Röhre 11 bis 13) Rezensionen und Referate. 229 und erreicht im Dezember ihren Abschlufs. Nun beginnt das Wachstum der Keime, das im Februar sein Maximum erreicht. Die ältesten Eier kommen im März zur Ablage und während der Monate April und Mai „laufen Ablage reifer Eier und Heran- wachsen neuer Keime nebeneinander her“. Die Abgliederung un- differenzierten Keimmaterials scheint vom Mai ab aufzuhören. In den Övarien werden nur noch die bereits angelegten Fächer aus- gebildet; ihre Zahl nimmt mit der fortschreitenden Abstolsung der reifen Eier ab und erreicht gegen Anfang Juli ein Minimum. Das Wachstum in den zurückbleibenden Kammern (bis zu 7 in jeder Röhre) hört auf und wird von einer mehrmonatigen Ruhe- periode abgelöst. Von Mitte Juni bis Ende September sind die Ovarien im Habitus den Eierstöcken frischgeschlüpfter Käfer sehr ähnlich. „Anfang Oktober setzen die Zellteilungen in den Ovarien wieder ein. Die Zahl der Kammern steigt, die Keime wachsen heran und die ersten Eier werden im März gleichzeitig mit denen der jungen 22 legereiff. Die Eiablage der halbjährigen undderanderthalbjährigen Individuen fälltalso zeitlich zusammen. Ende Juni kehren auch hei den alten Tieren die Ovarien wieder in den Zustand der Ruhe zurück und zeigen dasselbe Bild wie bei jenen Individuen, welche erst eine Legeperiode hinter sich haben.“ Die Frage, ob Dytiscus auch im dritten Lebensjahre zur Ei- ablage kommt, läfst Verfasser offen. Es ist schon schwierig, die Käfer im zweiten Lebensjahre im Aquarium zur Legefähigkeit anzuregen. Abhängig ist dies von möglichst günstigen Lebens- bedingungen (ein geräumiger, gut bepflanzter, an Schlupfwinkeln reicher Wohnbehälter und möglichst natürliche Nahrung, wie Wasserinsekten, Würmer, Frösche, Fische, im Notfalle rohes Rind- Hleisch). Während sich die Spezies D. dimidiatus Bergstr. und circumeinetus Ahr. in bezug auf die Eiablage ähnlich wie marginalis verhalten, stellte Verfasser bei punctulatus F. abweichende Verhältnisse fest. Dieser beginnt bereits Anfang Herbst mit der Eiablage, ein Teil der Larven schlüpft vor Wintersanfang und ist im Mai verpuppungs- reif geworden, wenn die letzten im Frühjahr abgesetzten Eier die Embryonen verlassen. Wenn auch die Gelege eines gefangenen Tieres numerisch weit hinter den Keimen zurückbleiben, die dasselbe Tier im Freien erzeugt, so kommt Verfasser auf Grund eingehender Ermittlungen doch zu dem Resultat, dafs „dieQuantität der von einem Dytiscus 2 in einem Frühjahr abgesetzten Eier zum mindesten 500 beträgt, wahrscheinlich im Durchschnitt 1000 und kaum mehr als 1500 Stück“. 162 230 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Die Ansicht Steins, dafs infolge ihrer Anordnung in den Ovarien der Abgang der Eier bei Coleopteren nicht kontinuierlich erfolgt, sondern in mehreren Perioden, die voneinander durch legefreie Zwischenräume geschieden sind, trifft für Dytiscus nicht zu. Stein setzt voraus, dafs in den Ovarien immer alle Eiröhren gleichweit entwickelt sind, dafs die jeweilig ältesten Keime der Röhren alle gleichzeitig reifen und zusammen zur Ablage kommen und dafs dann eine Ruhepause von mehreren Tagen verstreicht, bis die nächste Generation legereif wird. „Beim Gelbrand erreichen nie Eier in allen Röhren gleichzeitig ihre volle Grölse. Ein solcher Zustand wäre schon a priori unmöglich, weil 100 der Zahl der Röhren entsprechende Eier im ausgewachsenen Zustande (je 7 mm lang und 1,2 mm im Durchmesser) nicht gleichzeitig Platz im Ab- domen finden könnten. Die Eier reifen nacheinander.“ Verfasser konnte feststellen, dafs innerhalb 24 Stunden als Maximum 30 Eier abgelegt wurden, durchschnittlich 10. Früher glaubte man allgemein, dafs Dytiscus seine Eier frei ins Wasser ablege. Dies ist die Regel bei frisch gefangenen ins Aquarium gebrachten Weibchen. Die auf dem Aquariumboden ver- bleibenden Eier gehen indessen fast ausnahmslos durch Pilzinfektion zugrunde. Normalerweise „versenkt Dytiscus seine Eier mit Hilfe seines stark chitinierten Legesäbels ins Innere pflanzlichen Gewebes“. Diese von Kirby bereits vermutete und von Regimbart beobachtete und mit- geteilte Art und Weise der Eiablage wird genau beschrieben und durch Zeichnungen veranschaulicht. Als Legepflanzen kommen hauptsächlich die jumgen Triebe von Sagittaria, Acorus, Potamogeton, Iris, Alisma, Plantago und Seirpus lacustris in Betracht, während die harten Carevarten, Sumpfgräser und Schilfhalme weniger gern angenommen werden. Zum Schlufs geht Verfasser auf die biologische Bedeutung der für Dytiscus eigentümlichen Verhältnisse der Eiablage ein. Er glaubt auf Grund seiner experimentellen Untersuchungen annehmen zu können, dafs „dasdankderAssimilationstätigkeit sauerstoffreiche Pflanzengewebe den Stoffwechsel des Dytiseus-Embryo unddamitseineEntwicklung for dert > Ein sehr reichhaltiges Literaturverzeichnis erhöht den Wert der ausgezeichneten Arbeit. K. Ahlwarth. Aulmann, G@., Psyllidarum Catalogus. Berlin, W. Junk, 1913. 8°. 92 Seiten. | Über die Hemipterenordnung der Psylliden in ihrer Gesamt- heit fehlte bisher jeder Katalog. Der Verfasser hat die mühevolle Rezensionen und Referate. 231 Arbeit unternommen, die gesamte diesbezügliche Literatur durch- zuarbeiten. Das Ergebnis dieser Studien bildet der vorliegende Katalog, in welchem 478 Arten verzeichnet sind. Bei jeder Art ist die gesamte Literatur zuverlässig angegeben, desgleichen die Verbreitung jeder Art. Besonders wertvoll ist die Arbeit dadurch, dafs auch die biologische Literatur berücksichtigt worden ist. Auch die Nahrungs- und Aufenthaltspflanzen sind, soweit bekannt, stets angegeben. Der Katalog gibt somit eine gute Orientierung über den gegenwärtigen Stand der Psylliden-Systematik und -Bio- logie. Ein gut durchgearbeitetes Register, welches die systema- tischen, und ein zweites, welches die Pflanzennamen umfalst, ver- vollständist die fleilsige Arbeit. Möge sie dem Wunsche des Verfassers gemäls den Anstols geben, dafs sich wieder mehr Entomologen mit dieser vernachlässigten Ordnung beschäftigen mögen. Er Schumacher. A. C. Jensen-Haarup: Taeger. Danmarks Fauna: Hand- boger over den danske dyreverden udgivet af Naturhistorisk Forening. Bd. 12. Kopenhagen. 8°. 300 S. 171 Fig. Vorliegender Band behandelt die Wanzen der dänischen Fauna. In kurzen Zügen gibt der Verfasser eine Übersicht über die Mor- phologie. Die Bestimmung der Arten wird durch gut durch- gearbeitete Schlüssel vermittelt. Jedes Tier ist aufserdem leicht falslich beschrieben. Die Determination wird durch eine grolse Zahl von Abbildungen, die durchweg recht gut ausgefallen sind, erleichtert. In systematischer Hinsicht wären manche Verbesse- rungen nötig (Anordnung der Familien, Auffassung der Scutelle- riden, die Asopiden sind auseinandergerissen, die Abbildung auf p- 76 gehört zu Carpocoris fuscispinus Boh. p. 141. Neides paral- lelus Fieb. ist nur kurzgeflügelte Form von N. tipularius L. usw.). Sonst ist die Arbeit sorgfältig und durch Angabe der Verbreitung, sowie von biologischen Daten auch für weitere Kreise wertvoll. F. Schumacher. Zıteellerssıtk -E., und Bueilslau..,Bir..,20lokoeris ches Wörterbuch, Erklärung der zoologischen Fachausdrücke. 2. Auflage. 1912. 2. u. 3. Liefg. Elasmobranchier — Zyto. Die seit langem von den Zoologen erwartete zweite Auf- lage des Zoologischen Wörterbuches liegt nun vor und präsentiert sich als ein stattlicher, mit vielen gut ausgewählten Textabbildungen ausgestatteter Band, der jedem willkommen sein wird, der sich über zoologische Fachausdrücke zu orientieren wünscht. Die. Er- läuterungen sind kurz und prägnant, die beigegebenen Abbildungen charakterisierend. Nur ein Mangel fiel dem Referenten bei der 2332 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Durchsicht auf, den zu beseitigen bei einer Neuauflage wünschens- wert wäre. Die Bearbeitung des entomologischen Teiles steht nämlich nicht auf dem Standpunkt modernster Anschauungsweise in der Systematik, wie es eigentlich für ein über den augenblick- lichen Standpunkt orientierendes Werk zu wünschen wäre. Es seien nur kurz einige Ausstellungen herausgehoben. In der Be- handlung der Coleopteren ist noch das längst veraltete System der Einteilung in Pentamera, Heteromera, Tetramera und Trimera beibehalten, während wir jetzt neuere, viel bessere Systeme — das von Kolbe dürfte das jetzt am meisten anerkannte sein — besitzen. Die beiden Borkenkäfergattungen Aylurgus und Aylesinus sind als Gattungen der Familie Bostrychidae aufgeführt. Die Familie der Bostrychiden ist jedoch als selbständige Familie von den eigentlichen Borkenkäfern — /pidae — abgetrennt, zu denen auch Aylurgus und Aylesinus gehört. Bei Phthirius inguinalis (Pedi- culide) sind die Pediculiden fälschlicherweise den Rhynchoten untergeordnet. Bei den Phythophtires fehlt die dritte Familie der Psylliden. Bei den Hemipteren wird jetzt allgemein angenommen: ord. ‘Hemiptera, subord. Heteroptera und Homoptera, und nicht wie im Wörterbuch ord. Rhynchota, subord. Hemiptera und Homoptera. Dr. Aulmann, Berlin. Nüfslin, OÖ. Leitfaden der Forstinsektenkunde. II. Auflage, 1913. 522 S., 439 Fig. im Text. Verlag P. Parey, Berlin. Mk. 12.—. Der Leitfaden von Nülslin hat sich rasch zu einem unentbehr- lichen Nachschlagewerk sowohl für den Forstmann und Botaniker, als auch für den praktischen Entomologen eingebürgert. Die vor- liegende zweite Auflage rechtfertigt die Beliebtheit des Werkes in hohem Malse. Der alten Auflage gegenüber sind viele wesentliche Verbesserungen angebracht und überhaupt ist der Gesamtinhalt auf den modernsten Standpunkt der Systematik, der Biologie der Schädlinge und der Bekämpfungsmethoden gebracht worden. Völlig umgearbeitet ist das Gebiet der Pflanzenläuse und der Borken- käfer, 2 Schädlingsgruppen, in denen die letzten Jahre ganz be- sonders viel neue Tatsachen in ihrer Biologie brachten. Besonders glücklich scheint der Verfasser in der Anordnung des Stoffes ge- wesen zu sein, die unter dem Gesichtspunkte der Zeit des Er- scheinens der einzelnen Schädlingsfamilien geschehen ist. Dadurch, dafs die im Frühjahr zuerst erscheinenden Schädlinge an den Anfang gestellt wurden, und daran anschliefsend sich die nach- einander auftretenden Schädlinge anreihen, gewinnt das Werk einen ganz besonderen Wert als Lehrmittel, sowohl in der Hand des Lehrenden, als auch des Lernenden. Besonders wertvoll für die Rezensionen und Referate. 233 Verwendung des Werkes im Unterricht ist die anhangsweise Zu- sammenstellung von 8 Exkursionen. Die instruktiven Berichte über diese einzelnen Exkursionen können in sehr schöner Weise unter anderen Verhältnissen unternommenen Exkursionen als Leit- faden dienen. Die alles in allem übersichtliche, instruktive, aus der Praxis hervorgegangene zweite Auflage des Werkes wird sicherlich in hohem Mafse willkommen geheilsen werden bei allen Forstleuten, Botanikern und praktischen Entomologen. Dr. Aulmann, Berlin. Escherich, K. Die angewandte Entomologie in den Vereinigten Staaten. Berlin 1912. 196S. Verlag P. Parey, Berlin.. Mk. 6,—. Die vorliegende Schrift dürfte als eine der verdienst- wollsten Arbeiten auf dem Gebiete der ange- wandten Entomologie, welche in den letzten Jahren er- schienen sind, anzusprechen sein. Das grolse Verdienst, welches sich Verfasser mit dieser Schrift erworben hat, liegt nicht etwa in der Mitteilung neuer Tatsachen der Systematik, Biologie oder Bekämpfung von Schädlingen, sondern die Schrift behandelt das Gesamtgebiet der angewandten Entomologie einmal von einer höheren Warte aus, und zwar unter dem Gesichtspunkte der Kritik dessen, was auf diesem Gebiete in Deutschland geleistet wird. Zum Verständnis dessen, was bei uns nicht geleistet wird, aber geleistet werden könnte, zieht Verfasser die Leistungen in den Vereinigten Staaten zum Vergleiche heran und das Resultat dieses Vergleiches ist für uns einfach niederschmetternd. Jedem, der sich mit angewandter Entomologie beschäftigt hat, ist es seit langem bekannt, dafs die Vereinigten Staaten auf dem Gebiete der angewandten Entomologie einzig in der Welt dastehen, und dafs wir in Deutschland noch weit davon entfernt sind, auch nur einen Anfang dessen zu besitzen, was die Vereinigten Staaten bereits seit geraumer Zeit ihr eigen nennen: eine straffe, zweckmälsige Organisation aller Fragen der an- gewandten Entomologie. Wenn auch der mit angewandter Entomologie sich beschäftigende deutsche Entomologe aus den Schriften der amerikanischen praktischen Entomologen sich bereits ein Bild machen konnte von den Leistungen in den Vereinigten Staaten, so wird doch durch die Schrift Escherichs erst so recht klar, wie sehr wir in Deutschland in diesen Fragen eigentlich noch in den Kinderschuhen stecken. Verfasser hat auf einer mehr- monatigen Reise in den Vereinigten Staaten durch eigenen Augen- 234 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. schein die Organisation des grofs angelegten Werkes der Verwertung der Entomologie in der Land- und Forstwirtschaft der Vereinigten Staaten gründlich kennen gelernt und wünscht, dafs wir Deutschen nun endlich etwas von dem praktischen Sinn der Amerikaner erben möchten. Was Verfasser als die Ursachen dessen ansieht, dafs wir in Deutschland in der angewandten Entomologie noch so weit zurück sind, möchte Referent voll und ganz unterstreichen: „Der Pessimismus, von dem viele unserer angewandten Zoologen befallen sind, und die geringe Neigung unserer Zoologen, sich der angewandten Seite der Wissenschaft zuzuwenden.“ Ganz besonders dürfte der erste Vorwurf des Pessimismus den Kern der Sache treffen. Wir Deutsche müssen erst einmal bei den Amerikanern in die Lehre gehen und von ihnen lernen eine Schwierigkeit zu überwinden, auch wenn es nicht gleich auf das erste Mal gelingt. Gerade in der Ausdauer leisten die Amerikaner Grofses. Gelingt eine Bekämpfungsmafsnahme nicht, dann wird nicht, wie Beispiele bei uns es zeigen, die Sache als hoffnungslos aufgegeben, sondern Dutzende von Kombinationen verschiedener Bekämpfungsversuche werden ausprobiert, bis man zu dem gewünschten Ziele gelangt. Einen besonderen Abschnitt widmet Verfasser der kolonialen Entomologie. Referent kann aus seiner eigenen Praxis heraus alles hier Gesagte nur unterschreiben, liegt doch bei uns die koloniale Entomologie in einer Weise im argen, dafs wir, als auf der höchsten Stufe stehendes Kulturvolk, uns eigentlich des kläg- lichen Interesses schämen müssen, das bei uns gerade der kolonialen Entomologie entgegengebracht wird. Was die koloniale Entomo- logie anbetrifft, so steht Deutschland an allerletzter Stelle sämt- licher Kolonialwirtschaft treibender Staaten. Bei sämtlichen übrigen Staaten steht die koloniale Entomologie auf hoher Stufe, ich erinnere nur an die Versuchsstationen der Holländer auf Java, an die ausgedehnte entomologische Tätigkeit der Engländer in Uganda und Britisch Ost-Afrika, der Franzosen im Kongogebiet und auf Madagaskar usw. Wir Deutsche mit unserem ausgedehnten Kolonialbesitz müssen uns mit sage und schreibe 2 staatlich an- gestellten Zoologen in unseren Kolonien begnügen (ein Zoologe in Amani, Deutsch-Ostafrika, und einer erst seit allerneuester Zeit auf Samoa), sämtliche anderen Kolonien sind, wie Escherich sich ausdrückt „Zoologenfrei“. Dafs bei uns die koloniale Entomologie noch so wenig aus- gebaut ist, dürfte wohl auch nicht zum wenigsten seinen Grund Rezensionen und Referate. 235 darin haben, dals die Stellen, die am ersten eigentlich bei uns dazu da gewesen wären, das Interesse an der kolonialen ange- wandten Entomologie zu heben und vor allem die Pflanzer auf- zuklären, sie auf die Schädlinge aufmerksam zu machen und ihr Interesse zu wecken, dies nicht nur unterlassen, sondern zum Teil sogar Vogel-Straufs-Politik getrieben haben, indem Be- obachtungen über Schädlinge ängstlich geheim gehalten wurden, in der Befürchtung, dafs Tatsachen über das Auftreten des einen oder anderen Schädlings Veranlassung geben könnten zu irgend welchen geschäftlich auszubeutenden Manipulationen. Escherich führt einen Ausspruch eines amerikanischen praktischen Entomo- logen an, welchen ich denjenigen als Wandspruch dedizieren möchte, die etwa noch ın diesen Ansichten befangen sein sollten: „Ich habe keine Sympathie für solche Leute, deenstets murehten, dafseıhre Offenheit von an- deren mifsbraucht wird. Die Losung unseres Zeitalters ist ‚Arbeitet zusammen‘! Wir müssen stets eingedenk sein, dals wir in erster Linie dem Interesse unseres Volkes zu dienen haben, und dafs unser ganzes Streben darauf gerichtet sen mufs, die uns übertragenen Aufgaben in bestmöglicher Weise zu Ende zu führen.“ Es wäre sehr zu wünschen, dafs die Arbeit Escherichs als ständiges Inventar auf dem Schreibtische der an diesen berührten Fragen interessierten Kreise liegen möchte, auf dem Schreibtische der Zoologen, um ihnen mehr Achtung vor den praktischen Entomo- logen einzuimpfen, vor allem auf denjenigen der deutschen prak- tischen Entomologen selbst, damit sie aus der Schrift ab und zu Mut schöpfen und Kraft zur Ausdauer, nicht zum _wenigsten aber auch auf den Schreibtischen der Herren, welche den Schlüssel zu der Ausführbarkeit der angeregten Verbesserungen in der Tasche tragen, ich meine derjenigen Herren, die durch Bewilligung der notwendigen Gelder die reale Grundlage schaffen können. Was die Verwirklichung der Erweiterung der kolonialen Entomologie anbetrifft, so scheinen wir nun endlich auf einem guten Wege zu sein, denn seit geraumer Zeit bereits hat das Kgl. Zoolog. Museum in Berlin die Fragen der kolonialen Entomo- logie energisch in die Hand genommen, nachdem dasselbe in Schädlingsfragen der kolonialen Landwirtschaft schon seit Jahr- zehnten fast stets die letzte Instanz gewesen war, an welche die Anfragen über Schädlinge aus unseren Kolonien gelangten. Dafs das Kgl. Zoolog. Museum auf dem richtigen Wege sich zu befinden scheint, davon zeugen die ständig einlaufenden An- 236 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. fragen, sowie die Bekundungen des Interesses durch unsere Pflanzer und nicht zum wenigsten die Tatsache, dafs nun auch von anderer Seite der im Kgl. Zoolog. Museum geborene glückliche Gedanke einer Organisation der kolonialen Entomologie aufgegriffen wurde. Dr. Aulmann, Berlin. Oblata und Desiderata. In dieser Rubrik stehen allen Mitgliedern — soweit es der Raum gestattet — 2—3 Zeilen in jeder Nummer gratis zur Verfügung. Coleoptera. Oryctiden kauft, tauscht und bestimmt: P. Minck, Berlin N 65, Ofener Str. 3. Literatur über Biologie einheimischer Käfer erwirbt: Dr. Urban, Schönebeck a. E. Bembidiini der Welt kauft, tauscht und bestimmt Prof. Dr. F. Netolitzky, Czernowitz (Bukowina), Universität. Histeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft, sowie Literatur darüber erwirbt: H. Bickhardt, Kassel, Elfbuchen- stralse 32. Chlaeniini der Welt, Timarcha und Erodius kauft, tauscht und bestimmt: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Paussiden sammelt: Dr. R. Müller, Elberfeld, Ernststr. 25. Exotische Cleriden und Lymexyloniden kauft, tauscht und determiniert: Sigm. Schenkling, Berlin-Dahlem, Gofslerstr. 20. Studien- und Bestimmungsmaterial von Hylastes und Phloeoph- thorus sucht zur Revision dieser Borkenkäfergattungen Oberförster H. Eggers. Kirtorf, Oberhessen. Bidessus hamulatus Gyllh. aus Deutschland a 60 Pf. 5 Stück 2,75 M., 10 Stück 5 Mk. gibt ab J. Kniephof, Velsow b. Denzin i. Pommern. Scolytiden in grofser Anzahl tausche ich ein gegen alle Arten anderer Familien in meiner Liste 10 und 11: E. v. Bode- meyer, Berlin W, Lützowstr. 41. Carl Felsche, Leipzig, Dresdener Str. 27, kauft coprophage Scarabaeiden und bittet um Auswahlsendungen, die auf Wunsch determiniert werden. Ruteliden aller Länder kauft, tauscht und bestimmt: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. Cicindelinen mit genauesten Fundortangaben, vor allem aus Mitteleuropa, sucht in beliebiger Anzahl zu kaufen oder zu tauschen: F. Schilder, Wien IX, Porzellangasse 37. Oblata und Desiderata: Dan Gebe ab Phyllodrepoidea crenata, Deliphrum algidum , Oro- chares angustata, suche bessere Omaliini, sonstige Staphyliniden Pselaphiden, Scydmaeniden: Ref. Riehn, Clausthal, Harz. Quedien der paläarkt Fauna mit peinlichst genauer Fund- ortangabe sucht durch Tausch (auch anderer Familien) und Kauf zu erwerben: Gustav Schaaff, Iggelbach, Rheinpfalz. Erotyliden, Endomychiden und Doryphora kauft, tauscht und bestimmt: P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Um Zusendung von Studienmaterial von europäischen Leptura- Arten bittet P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Hymenoptera. Tenthrediniden und Siriciden der Welt tauscht und kauft: Dr. Enslin, Fürth i. Bayern, Friedrichstr. 7. Tenthrediniden (inkl. Siree und Lyda) der Welt, auch Lite- ratur, kauft und tauscht: Runar Forsius, Helsingfors (Finland), Högbergsg. 27. Apidae (Bienen und Hummeln) der Erde kauft und tauscht: Dr. H. Friese, Schwerin i. M., Kirchenstr. Tausch in paläarkt. Ichneumoniden wünscht: Prof. Habermehl, Worms a. Rh., Gymnasiumstr. 8. Ichneumoniden der Welt, auch Puppen, von Schlupfwespen besetzt, kauft und tauscht ©. A. L. Smits van Burgst, Juliana van Stollberglaan 108, Haag, Holland. Vespiden aller Länder, spez. äthiopische, kauft und tauscht: Dr. A. v. Schulthefs, Zürich V, Kreuzbühlstr. 16. Tausch in Ichneumoniden, event. auch anderen Hymenopteren wünscht: Albert Ulbricht, Crefeld, Südwall 28. Diptera. Thereviden und Omphraliden der Welt determiniert und kauft OÖ. Kröber, Hamburg 21, Schillerstr. 8 I. Determination paläarkt. Arten des Dipteren-Genus Sarcophaga übernimmt Dr. med. G. Boettcher, Wiesbaden, Kl. Wilhelmstr. 5. Studienmaterial erbeten. Seine Sammlung mitteleuropäischer Fliegen offeriert F. Kowarz, Franzensbad. Tipuliden (Tipula, Pachyrhina usw.), auch Literatur, kauft und tauscht: M. P. Riedel, Frankfurt (Oder), Lessingstr. 11. Um Studienmaterial von Ortalididen sens. lat. der Welt zur Fortsetzung der Genera Insectorum bittet alle Dipterologen Friedrich Hendel, Wien II/1, Darwingasse 30. Asiliden (Diptera) der Welt kauft und tauscht: Prof. Dr. F. Hermann, Erlangen, Bayern, Anatomisches Institut. Oblata und Desiderata. — Vorgeschlagene Mitglieder. [8) (86) & Verschiedenes. Myrmeleoniden, Mecopteren, Planipennen, Ascalaphiden und Ephemeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft Ebsen Petersen, Silkeborg, Dänemark. Forficuliden der Welt kauft, tauscht und determiniert: Dr. Malcolm Burr, Castle Hill Aense, Dover, England. Lepidopteren der Welt in Tüten, nur Ia-Qualität, sucht: Carl Henseler, Düsseldorf, Talstr. 70. Indische Insekten (namentlich Lepidopteren, auch Kokons) offeriert: A. Meik, Calcutta, 4 Convent Road, Entally. Zoolog., spez. entomolog. Material von Sardinien hat abzu- geben, auch im Tausch gegen zoolog., philos., belletr. Literatur: Dr. phil. Anton Hermann Krausse-Heldrungen, Assuni, Provinz Cagliari, Sardegna, Italia. Alexander Heyne, Berlin-Wilmersdorf, Landhausstr. 26a, sucht auffällige Insekten aller Art, biologische Objekte u. dergl. zu kaufen, entomologische Literatur, Separata usw. einzutauschen. Mit Sammlern deutscher Insekten (Coleopt. und Lepidopt. ausgeschlossen) namentlich in den Grenzgebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sucht in Verbindung zu treten Carl Schirmer, Berlin-Steglitz, Uhlandstr. 27 Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : durch Herrn Dr. Grünberg: Herr Prof. Dr. Christoph Schröder, Berlin-Schöneberg, Mansders- stralse 13, durch Herrn Hauptmann Moser: Herr Robert Ley, 106 ıue du babätre, Reims, Frankreich, durch Herrn Lehrer Ahlwarth: Herr Julius Arendt, Berlin N, Eberswalder Str. 21, durch Herrn H. Engert: Mr. Colbran J. Wainwright, 45 Handsworth Wood one 1% Handsworth, Birmingham, aan : = Jede ee, in Vereinsangelegenheiten erteilen: 3 E Vorsitzender : Ahlwarth, Karl, Berlin N58, Carmen-Sylvastr. 163. Stellvertretende Vorsitzende: Soldanski, Hans, Berlin-Wilmersdorf, Günzelstr. 22. Reineck, Georg, Berlin N 58, Wörtherstr. 45. Schriftführer : Bea Kuntzen, Rol, Zoolog. Museum, "Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Berka, M., Berlin N > Wichertstr. 44. Rendant : R Engert, Hanser: Berlin- un Georg Wilhelmstr. 22. Er P. Kuhnt, Friedenau-Berlin, Handjerystr. 14. Redakteur 3 | Dr..Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. 178 Ri: Ki > we" y [| Der J ahresbeitrag beträgt M. 10.-. Neu eintretende | | Mitglieder haben eine einmalige Einschreibegebühr von M. 1.50 zu entrichten. Die Jahresbeiträge und sonstigen Geldsendungen sind zu adressieren: | Herrn Ingenieur Heinr. Engert Berlin-Halensee, Georg Wilhelmstr. 22. | Alle Manuskripte, Korrekturen und Bücher zur Be- sprechung sind zu richten an: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz - Berlin. Holsteinische Strafse 59. Vereinsangelegenheiten. Am 6. Mai d. J. findet eine aufserordentliche gliederversammlung statt. Be Moses ordauu Neue Satzungen. ao ‚Um recht zahlreichen Besuch bittet Be: der Vor & and. =‘ Bitte. Wir hen an alle unsere Mitglieder, sowie an Gesellschaften, mit welchen wir im Schriftentausch ste - die dringende Bitte, alle Zusendungen , welche für un Bibliothek en. sind, nicht mehr zu richten a ö = _ Deutsche Batnolo de Ma | | Dahlem- Berlin ans > Golslerstralse a _ sondern an die Adresse unseres Bibliothekars Herrn P. Kuhnt. ' Friedenau- Ber © Handjerystr. 14. = Der Vorstan Die Versammlungen der Gescllechaft finden an Montag a ab 8 Uhr statt im. Be Hotel Altstaedter Hbf OD en Berlin c. Neuer Markt 8—12, I Treppe. en | arg De Der Vorstan “Druck von Oskar Bonde in Altenburg. : BE Deuts Si 2 : COLD ZUOLREN tomologische Zeitschrift. Herausgegeben von der — Jahrgang 1913. — Heft IL. > Se - (Mit 34 Textfiguren.) an Dr. Fr. Ohaus - s ‘De. no Grünberg. P.Kuhnt. Nieolaische Tribes Buchhandlung R. Stricker ' Berlin W 57, ‚Potsdamer, Stralse 90, Berlin, 31. Mai 1913. "Tohalt von Heft um us den ee RN v: Il Sa: w NEE Aus der entome ologisch pr ai a = a Rezensionen und Referate N NE SE Oblata und Desideratau DUlNLN. a Ky. ee Vorgeschlagene ee 3 = SU Baer Alfken, J. D., me einiger Chilenischer x Halietus- (Hym.) . a SE a er ee her. ei in en Fauna nn germanicae oder Deutse - = lands "Insekten von ‚Herrich- Schäfter abgebildeten Nomada Er “Arten. (Hym). “2,25 BE a ER : _ Böttcher, Dr. G., Die männlichen Begattungswerkzeuge bei & Genus. Sarcophaga Meig. und ihre Bedeutung für die, Ab grenzung der Arten. PDipt.) ‚Mit 10 Textfiguren ER Ducke, A., Zur Synonymie einiger Hymenopteren ern _ Gulde, ‚Dr. J.,: Beiträge zur Heteropterenfauna Deuischlande | 'Krö öber,. O0, Monographie der paläarktischen und afrikanischer - Thereviden. (Dipt.) Schluts er 0 ER " Kuntzen, Dr. H., Polyhirma bihamata Gerst. (Col) en Moser, % Beilage zur Kenntnis der Melolonthiden. (Col.) en Dr. F., Neue australische Ruteliden. . Be a a = : rede in ler Provinz Bon a Wann Szulezewski, 'A,, Beitrag zu einem Verzeichnis der ahrachötem,, wu ee = ae Er Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 239 Die männlichen Begattungswerkzeuge beı dem Genus Sarcophaga Meig. und ihre Bedeutung für die Abgrenzung der Arten. (Dipt.) Von Dr. med. &. Böttcher, Wiesbaden. (Fortsetzung..) k, bb) Zweites Genitalsegment rot. Forceps schlank, ganz gerade, der basale Teil allmählich in die relativ langen Endbranchen übergehend: setinervis Rond. var. mutila Villen. Ann. Mus. Nat. Hongr. 23172. E19> 96- 8—9 mm. co’: Chaetotaxie und die meisten anderen wesent- lichen Merkmale wie bei setinervis. Hintertibien beiderseits mit dichter, innen langer, aulsen kürzerer zottiger Behaarung. — Forceps s. oben. — Penis der Hauptsache nach wie bei der vorigen Art gebaut, mit ganz ähnlichen breiten dist. Apophysen. Der ventr. Höcker tritt jedoch stärker hervor und entwickelt an seiner Basis auf der dist. Seite einen gegen das Penisende hin gerichteten, der ventr. Fläche des Organs zuweilen völlig anliegenden dornartigen Fortsatz. 2: Stirn — ?/, Aug.br., die Strieme ist etwa um die Hälfte breiter als eine Orbita. Die Hinterschenkel haben Makroch. am äufseren unteren Rande !). Das erste 5 ERS ; f F ig. 56. SS. setinervis Genitalsegment ist sehr kurz, graulich See vamle Wnllleen. bestäubt, am dors. Rande nicht ausge- randet. Der birnförmige, schräg sag.-ventr. gestellte Genitalspalt ist in seinem weiteren dors. Abschnitt von langen, kräftigen, doch ziemlich weitläufig stehenden Makroch,, in seinem schmäleren ventr. Teile von schwächeren, aber dichter gereihten Borsten umsäumt. Man wäre beim ersten Anblick versucht, diese Form mit ihrem robusteren Habitus, dem durchaus roten zweiten Genital- segment und dem schlanken Forceps für etwas ganz anderes zu halten als setinervis. Die nähere Prüfung ergibt dann aber eine !) Zu den chaetotaktischen Geschlechtsunterschieden gehört bei Sarcophaga auch das zufällig im Teil I und im Anfang des Teil II bei der Besprechung derselben nicht erwähnte Verhalten der Makroch. der Hinterschenkel. Diese pflegen beim 2 auch solcher Arten vorhanden zu sein, deren 5' durch Abwesenheit starker Borsten am äulseren unteren Rande ausgezeichnet ist. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft III. 17 340 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. so weitgehende Übereinstimmung, dafs man über den Rang der Varietät nicht hinauskommt. Im „Kataloge der paläarkt. Dipt.“ ist S. setinervis Rond. ebenso wie S. ofuscata Schin. als Synonym von S. dissimilis Meig. aufge- führt. Es handelt sich um 3 durchaus verschiedene Krten, Die 3 unter „setinervis Rond.“ stehenden 5 der Sammlung Rondanis sind vollkommen identisch mit der oben beschriebenen Spezies, die Villeneuve bereits seit längerer Zeit mit diesem Namen zu belegen pflegte. Die Grundform findet sich inFrankreich, wo sie nach Villeneuve bei Digne häufig ist. Ich erhielt sie ferner sowohl „ano nigro® wie „ano rubro“ aus der Gegend des Gardasees (Riva, Rovereto, Resegone). Nach Rondani kommt S. setinervis, die überhaupt Gebirgsgegenden zu bevorzugen scheint, auch in den Appenninen vor. Die Varietät mutila erhielt ich aus Ungarn, ferner aus Dalmatien, wo L. Czerny sie im Mai 1912 in beiden Ge- schlechtern mehrfach bei Ragusa fing. k,) Penis mit zwei Apophysenpaaren am dist. Ende. Erste Flügellängsader gedornt. Mittelschenkel ohne Kamm. k,a) Ap.b. des Schildchens vorhanden. Dritte Bauchplatte anliegend behaart. Fünftes Segment mit Bürste. Erstes Genitalsegment glänzend schwarz, im hinteren Abschnitt ein graulich bestäubter Fleck, mit langen, kräftigen Hinterrand- borsten. Zweites Genitalsegment rot. Forceps wenig oder gar nicht ventralwärts gekrümmt. Das breitere Basal- stück geht unter plötzlicher Verschmälerung und Bildung eines dorsalen Wulstes in die griffelförmigen, geraden Endbranchen über. k, aa) Keine lat. Vert.b. Vor der Naht keine deutlichen Akr. Zweites Abdominalsegment mit langen, abstehenden Makroch. in der Mitte des Hinterrandes. Hintertibien nackt oder (bei gröfseren Individuen) mäfsig zottig behaart. Forceps etwas ventralwärts gebogen. Beide dist. Penisapophysen etwa gleichlang:: haemorrhoa Meig. (v. T.), Rond. (v. T.), Pand. (v. T.), Schin. pp. = vulnerata Schin. pp. (v. T.). Fig. 57. 5—12 mm. 4: Kopf: Stirn schmal, etwa — ?/, Aug. br. — Wangenborsten gereiht, schwach, doch ziemlich lang. — Fühler kurz, das dritte Glied ungefähr — 1!/, des zweiten. — Thorax: Präsk.b. und Ap.b. des Skutellums lang, aber nicht stark. — Flügel mit kurzem Randdorn oder ohne einen solchen. Abschn. III so lang oder länger als V. Erste Längsader in wechselnder Aus- dehnung, jedoch in der Regel. reichlich gedornt, nur äufserst Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 241 selten völlig nackt. — Hinterschenkel am hinteren unteren Rande zuweilen mit einigen etwas kräftigeren Borstenhaaren zwischen der langen Bewimperung, aber im Gegensatze zu der äulserlich sehr ähnlichen /renata var. eruentata Pand., die man bis vor kurzem irrtümlich mit vulnerata Schin. identifi- zierte, ohne wirkliche Makrochaeten. — Abdomen: Beborstung siehe oben. — Zweites Genitalsegment kurz, kaum länger als breit. Forceps durch die oben beschriebene eigentümliche Form sehr charakteristisch. Ähnlich ist eigentlich nur derjenige der beiden folgenden Arten, der S. bezziana und der S. ofuscata , bei 57 letzterer auch nur in der var. haemor- rhoides. Beide sind jedoch durch ihre abweichende Chaetotaxie schon bei ober- Hlächlicher Betrachtung leicht von haemor- Big oreN £ ß WIE S. haemorrhoa Meig. rhoa zu unterscheiden. Penis mit ziem- = lich langem, aber schmalem Endstück. Die beiden dist., schwach chitinisierten Apophysen sind fast gleichlang, die med. borsten- förmig, die lat. mehr in Gestalt eines kleinen Löffelchens oder eines Tennis-Rackets. ? (cop.): Stirn fast so breit wie ein Auge. Zweites Abdo- minalsegment wie beim 5 mit mittleren Hinterrandmakroch. Zweites Genitalsegment bräunlichrot, quer abgestutzt, am dors. Rande durchaus gerade. Der lange, sag. gestellte, ovale Genital- spalt von sehr langen, kräftigen, nicht besonders dicht stehenden Makroch. gesäumt. Schiner, dem die grolse Variabilität der Tibienbehaarung noch nicht geläufig war, hatte von Ahaemorrhoa eine mit zottigen Hintertibien ausgerüstete „Art“ als vulnerata abtrennen zu müssen geglaubt. Pandell& beschrieb dann eine tatsächlich selbständige Form, eine Variante seiner frenata, unter dem Namen „eruentata Meig.“ und führte als Synonym davon Schiners vulnerata an. Seitdem nun Villeneuve richtig erkannt hatte, dafs Meigens „eruentata“ mit seiner haemorrhoidalis (— nurus Pand.) identisch ist, wurde die Spezies Pandell&s bisher als „vulnerata Schin.“ determiniert. Die Revision der Sarcophaga-Sammlung des k. k. nat. Hofmus. hat mir indessen gezeigt, dals fast alle dort als vulnerata etikettierten Exemplare nichts anderes sind als gröfsere Individuen von haemorrhoa Meig., bei denen stärkere Tibienbehaarung regel- mälsig vorhanden ist. Die übrigen Stücke gehören selteneren, Schiner damals noch unbekannten Arten an. Pandelles „eruentata“ ist dahingegen nicht vertreten. In Rondanis Sammlung bildet Ir® 242 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. die letztere mit S. amita zusammen die Mischart „nepos Rond.“. Hiernach verschwinden die Namen „vulnerata“ und „nepos“ aus der Nomenklatur. Die von Pandelle beschriebene Form wird unter S. frenata var. cruentata Pand. aufgeführt werden. Sie gleicht der haemorrhoa in hohem Grade, ist jedoch auch ohne Freilegung des Hypopygs durch die Reihe kräftiger Makroch. am Unterrande der Hinterschenkel, sowie durch das verlängerte zweite Genitalsegment von derselben zu unterscheiden. Während „frenata“ und „eruentata“ eigentlich nur die beiden Extreme einer überaus variablen Be- dornung der ersten Flügellängsader bei der nämlichen Grundform bezeichnen, sah ich das Fehlen der Dörnchen bei haemorrhoa bisher nur bei einem einzigen aus Frankreich stammenden %. Dasselbe besitzt sogar auf der sonst so konstant mit Dörnchen reich be- setzten dritten Längsader nur ganz wenige Exemplare. S. haemorrhoa Meig. kommt in allen Teilen Europas vor und ist kaum irgendwo selten. Sie verbreitet sich inDeutschland vom Rhein (Wiesbaden) bis nach Öst-Preulsen. Sie findet sich auf Korsika so gut wie in England und fehlt in Schweden ebensowenig wie in Italien, Frankreich, Ungarn und Dalmatien. k,ab) Lat. Vert.b. vorhanden. Einige Akr. vor der Naht deutlich. Hintertibien lang zottig behaart. Zweites Abdominal- segment nackt. Mediale Penisapophysen viel länger als die lateralen: bezziana nov. spec. (Fig. 58.) 9-10 mm. 4:Kopf: Stirn mittelbreit, fast —= !/, Aug. br. Strieme etwas mehr als doppelt so breit als eine Orbita. Lat. Vert.b. mittelstark entwickelt. Wangen- borsten gereiht, mälsig kräftig. Eck- vibrissen neben dem unteren Klypeus- rand. — Drittes Fühlerglied — 1!j; bis 11/, des zweiten. — Palpen schwarz- braun, zylindrisch. — Thorax: Akr. siehe oben. Präsk.b. und Ap.b. des Schildchens lang. — Flügel mit Rand- dorn. Erste Längsader im prox. Teile mit ziemlich langen Dörnchen besetzt, dritte Längsader bis gegen die kleine Querader hin gedornt. — Schenkel wie bei Ahaemorrhoa. Hintertibien innen mit langer und einigermalsen dichter, aulsen Fig. 58. $. bezziana Böttceh. mit kurzer, zottiger Behaarung. — Abdomen: Zweites Segment nackt. Dritte Bauchplatte kurz behaart. — Erstes Genitalsegment ziem- lich lang, schwarz, hinten fleckig grau, mit langen, kräftigen a en Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 243 Hinterrandmakroch. — Zweites Genitalsegment deutlich länger als breit, rot, an den vorderen Ecken und längs der Seitenränder schwärzlich. — Forceps ähnlich dem der S. haemorrhoa, doch etwas plumper und ganz gerade. Vordere Haken kräftig, am Ende stumpf, daselbst ein wenig verbreitert und etwas ventralwärts umgebogen. — Penis mit gedrungenem Körper und relativ grolsem und breitem Endschnabel. Von den beiden dist. Apophysen tritt die breitere, kurze lat. nur wenig hervor, während die med. als ein Paar langer, auffallender Arme frei ventralwärts absteht. Die hübsche Art, von der ich 3 5 aus Italien erhielt, wurde nach dem bekannten Dipterologen Prof. M. Bezzi (Turin) benannt, der mich während meiner Bearbeitung des Genus mit wertvollem Material versehen hat. Auf eine Reihe kleiner, unscheinbarer Arten mit schwarzem zweiten Genitalsegment, das jedoch bei einigen daneben auch in roter oder rotbrauner Färbung vorkommt, ist bereits an früherer Stelle hingedeutet worden. Sie gruppieren sich um diejenigen Formen, die nach neuerer, schärferer Umgrenzung die alten Spezies- namen: offuscata, dissimilis und arvorum behalten haben. Vergleicht man die Begattungswerkzeuge der ofuscata mit denen von haemorrhoa, die von dissimilis mit denen der porrecta, oder betrachtet man neben- einander Penis und Forceps von arvorum und von prorima oder frenata, so leuchtet es ohne weiteres ein, dals hier nahe verwandt- schaftliche Beziehungen bestehen. Andererseits sieht man sehr bald, dafs keine dieser kleinen Arten durch wirkliche Wesens- gleichheit mit einer der früher besprochenen Gruppen „ano nigro“, wie etwa der nigriventris- oder agnata-Gruppe verbunden ist. Ich hielt es daher für das richtigste, sie nebst einigen bisher unbe- kannten Formen ähnlichen Types der „ano rubro“ - Sippe einzufügen. Die Mehrzahl weicht in Gestalt und Färbung etwas von dem üblichen Habitus der Gattung ab. Entweder findet man wie bei metopina statt der Schachbrettzeichnung zackige Querbinden oder die helleren Partien werden durch Ausdehnung des düsteren Grund- tones wie bei der aufserdem durch auffallend schlanken Körperbau ausgezeichneten dissimilis auf kleine Seitenflecke reduziert. Die meist gerade hintere Querader der Flügel ist in der Regel wesent- lich steiler gestellt als die Spitzenquerader. Diese Eigentümlichkeit führen Brauer und v. Bergenstamm als ein Hauptmerkmal für ihr Genus „Heteronychia“ an. Ihre Heteronychia chaetoneura ist jedoch, wie ich durch Untersuchung der von den Autoren selbst determinierten Stücke in der Sammlung des k. k. nat. Hofmus. feststellen konnte, identisch mit Sarcophaga dissimilis Meig.!), teils !) Im „Kat. d. pal. Dipt.* ist $. dissimilis Schin. (nec Meig.) als Synonym aufgeführt. Schiners „dissimilis“ ist jedoch zum grölsten 44 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. auch mit S. ofuscata Schin., Pand. Der offenbar noch in der Umbildung begriffene Verwandtschaftskreis, von dem hier die Rede ist, weist nicht nur im Aussehen, sondern auch im Bauplane der Begattungsorgane eine gewisse Einförmigkeit auf. Man wird daher besonders bei den Arten mit schwankender Chaetotaxie zuweilen auf erhebliche Schwierigkeiten stolsen. Da für Deutschland haupt- sächlich die leicht kenntlichen 4 obengenannten Spezies in Frage kommen, gilt letzteres weniger für unsere einheimische Fauna als für einige südeuropäische Formen wie S. ancilla Rond. und ihre näheren Verwandten. Auch hier wird es jedoch fast stets ge- lingen, bei sorgfältiger Beachtung der wesentlichsten Charaktere eine der im folgenden aufgeführten Kategorien wiederzuerkennen. k,b) Hinterschenkel mit unterer Makroch.- Reihe. — Stirn ziemlich schmal, doch mit relativ sehr breiter Strieme. Keine lat. Vert.b. — Einige Akr. vor der Naht deutlich. Die Ap.b. des Schildchens fehlen oder sind rudi- mentär. Flügel bräunlich tingiert, mit gedornter erster Längs- ader. Zweites Abdominalsegment mit langen mitt- leren Hinterrandmakroch. — Erstes Genitalsegment schwarz, hinten mit langen, kräftigen Randborsten. k, ba) Forceps gedrungen, im Enddrittel gespalten. Oberhalb der sehr kurzen, leicht ventralwärts abgebogenen Endgriffel ein dicker, dors. Wulst. Penis mit kurzem, dreieckigem Endstück. Zweites Genitalsegment in der Regel schwarz, seltener rot: offuscata Schin. pp., Pand. (v. T.). Fig. 59. 5—10 mm. 0°: Kopf: Stirn — ?], Aug.br. Sie wird in der Mitte fast ganz von der schwarz- braunen Strieme eingenommen, die an der engsten Stelle kaum noch einen schmalen Streifen von der Orbita übrig läfst. Wangenborsten schwach, aber ziemlich lang, gereiht oder zum Teile zerstreut. Drittes Fühlerglied etwa 11/, des zweiten. — Thorax: Präsk.b. in der Regel vorhanden, wenn auch öfters recht schwach. — Flügel besonders um die Adern herum bräunlich getrübt. Hintere Querader steil und fast gerade. — Beine: Die untere Makroch.-Reihe der Hinterschenkel besteht aus langen, ab- Fig. 59. S. offuscata Schin. Teile mit Meigens Pariser Typ identisch. Nur findet sich auch noch offuscata unter gleicher Etikette. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 245 wärts gerichteten, bald spärlichen, bald zahlreicheren mittelstarken Borsten. Hintertibien aufsen nur mit vereinzelten Wimperhaaren, innen mit einer Anzahl senkrecht abstehender, in ziemlich weiten Abständen gereihter längerer Haarborsten. Kleine Individuen haben bisweilen völlig nackte Tibien. Abdomen: Zweites Segment siehe oben, Behaarung der dritten Bauchplatte kurz und an- liegend. — Erstes Genitalsegment schwarz, hinten fleckig grau, zweites Genitalsegment länger als breit, gewöhnlich schwarz, zu- weilen rot. — An der Wurzel des Forceps (siehe oben) beider- seits eine flache, breite Depression. — Vordere Haken länger als die hinteren, stumpf endend. — Beide Apophysenpaare des Penis etwa gleichlang, das laterale noch breiter als bei Aaemorrhoa, die Anordnung ähnlich wie bei letzterer. Die Färbung der S. ofuscata zeigt hell bräunlichgraue Schiller- flecke auf dunkelbraunem Grundtone und ist im ganzen gedeckt, wenig auffallend. 2: Im äufseren Aussehen dem og’ sehr ähnlich. Stirn = ca. */. Aug.br. — Genitalspalt sag.-ventr., in Form eines Drei- ecks mit kurzer dors. Basis und langen ventr. gerichteten Schenkeln. Letztere werden von langen, doch nur mäfsig starken Borsten gesäumt. Die gerade, nicht ausgerandete Basis bleibt nackt. k, bb) Endgriffel des Forceps verlängert, nur wenig kürzer als bei haemorrhoa. Endstück des Penis stärker entwickelt. Stirn- strieme nicht auffallend breit. Zweites Genitalsegment stets rot: offuscata var. haemorrhoides nov. var. Diese Form ist in der Regel robuster (bis 11,5 mm), die Zeichnung lebhafter, oft mehr ins Weilslichgraue spielend. Die Akr. vor der Naht bisweilen kaum noch deutlich erkennbar. Die Stirnstrieme ist nur etwa um die Hälfte breiter als eine Orbita. 2 (cop.): Dasselbe hat ein ausgesprochen rotes erstes Genital- segment und dürfte ohne ein zugehöriges 0’ einstweilen kaum sicher von einem 2 der S. haemorrhoa zu unterscheiden sein. Die hier als Hauptform der S. ofuscata beschriebene Art ist mit der gleichnamigen Pandell&schen Spezies identisch. Dagegen enthält Schiners „offuscata“ — wenigstens in der von B. B. revi- dierten Sarcophaga-Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums — wohl als Mehrzahl den nämlichen Typ, daneben aber auch $. granulata Kram., unter den $ aufserdem noch S. setipennis Rond. Ob Meigen in seinem Hauptwerke unsere offuscata gemeint hat, ist nicht mehr mit Sicherheit zu sagen. In der „Coll. Winthem“ des k. k. Hof- museums steht unter „ofuscata Wd.“ ein od’ mit kleinem vi r- eckigen roten Zettel und Determinations - Etikette „ofuscata M., Wd.“. Dies Stück hat Meigen wahrscheinlich vorgelegen, da 246 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. er erwähnt, dafs er seine Exemplare von Wiedemann erhalten habe. Es ist jedoch nicht unsere Art, sondern eine crassimargo Pand. Die oben gewählten Autorennamen sind daher vorzuziehen. So sehr kleine Individuen der Grundform von ofuscata (ano nigro) von dem Typ der S. haemorrhoa abweichen, so läflst doch schon hier eine aufmerksame, vergleichende Betrachtung eine nahe Ver- wandtschaft erkennen. Auch die Genitalsegmente der 2 beider Arten sind sehr ähnlich in ihrer Form. Die hier abgetrennte var. „haemorrhoides“ schafft, zumal in grölseren Exemplaren, geradezu einen Übergang zwischen beiden Extremen. Wenn man die auch bei var. haemorrhoides vorhandene untere Makroch.-Reihe der Hinter- schenkel, die immerhin etwas hervortretenden Akr. und die bei aller Annäherung an haemorrhoa doch den Bauplan des ofuscata- Hypopygs widerspiegelnden Begattungsorgane nicht sorgfältig in Rechnung zieht, wären Verwechslungen nicht ausgeschlossen. S. ofuscata ist in ganz Deutschland verbreitet und kann zuweilen stellenweise häufig werden, um dann wieder zu ver- schwinden. So hatte ich in Wiesbaden einen Fundplatz, der später versagte. Besonders zahlreich erhielt ich die Art aus Schlesien. In Ost-Preufsen fehlt sie nicht. Die Form ano migro kenne ich ferner aus Österreich (Ober-Österreich, Dalmatien), Ungarn, Italien, Frankreich. Aus den letztgenannten 3 Ländern stammen meine Exemplare mit rotem zweiten Genital- segment. — Die var. haemorrhoides scheint vor allem in Italien heimisch zu sein. k,) Penis nur mit einer dist. paarigen ziemlich langen, borstenförmigen Apophyse an der Grenze zwischen Mittel- und Endstück. k, a) Lat. Vert.b. vorhanden, desgleichen die Präsk.b. sowie die Ap.b. des Schildchens. Einige Akr. vor der Naht deutlich. — Hinterschenkel mit unterer Makroch.-Reihe. k, a,) Stirn ziemlich breit. Eckvibrissen neben dem unteren Klypeusrande. Erste Flügellängsader gedornt. Fühler relativ lang und grols. Forceps kurz, im Endabschnitt stark ventral- wärts ahsahogen: aneilla Rond. (v. T.) = puerula Rond. pp. (v. T.) Fig. 60. 5—6 mm. co’: Kopf: Stirn — 1, Aug.br., die Strieme nicht viel breiter als eine Orbita. Wangen schmal, mit mittel- langen, ziemlich kräftigen, weitläufig gereihten Börstchen besetzt. Fühler lang, bis nahe an den unteren Klypeusrand hinab- reichend. Das breite dritte Glied gut 1!/, des zweiten. — Thorax: Chaetotaxie siehe oben. — Flügel mit Randdorn, Be- dornung der ersten Längsader auf den basalen Teil beschränkt. Abschn. III kürzer als V. Hintere Querader steil, fast gerade. — Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 247 Beine: Hinterschenkel mit weitläufig gereihten langen Borsten am vorderen unteren Rande. Hintertibien aufsen nackt, innen mit einigen nicht sehr langen abstehenden Wimperhärchen. — Ab- domen: Zweites Segment nackt, dritte Bauch- platte abstehend behaart. — Erstes Genitalsegment schwarz, hinten mit langen, kräftigen Rand- borssten. Zweites Genitalsegment schwarz, seltener rot, kaum länger als breit. — Die Branchen des Forceps wesent- lich schmäler und kürzer als der prox. Ab- schnitt, gegen letzteren in stumpfem Winkel stark ventralwärts abgeknickt. — Vordere Haken am Ende stumpf, etwas länger als die hinteren. — Penis gedrungen, das Mittel- stück bezw. die Seitenklappen, zumal im dist. Teile stark ventralwärts vorgewölbt. Endstück kurz. Diese kleine, unscheinbar düster gefärbte Art, die man jedoch an ihrer Chaetotaxie, den grofsen Fühlern und den charakteristischen Begattungsorganen recht bald von ihren Verwandten unterscheiden lernt, hatte ich als „unbekannt“ bereits seit einiger Zeit abgesondert, als ich bei der Revision der Sammlung Rondanis ihre Identität mit einem daselbst unter „aneilla Rond.“ stehenden 5 erkannte. Ein Kopula- paar der nämlichen Form findet sich dort aulserdem unter „puerula Rond.“. Letztere ist eben nichts als ein Gemisch aus S. setinervis und S. ancilla. Aulser den Typen Rondanis liegen obiger Beschreibung zu- grunde: 4 J' aus Italien, 1 X aus Rumänien (Bukarest), 1 co aus Ungarn. k, a3) Stirn schmal. Eckvibrissen ein wenig oberhalb des unteren Klypeusrandes. Fühler nicht besonders grofls. Erste Flügellängsader nackt oder mit sehr variabler Bedornung. Hintere Querader etwas geschwungen. Forceps fast gerade. k, a, a) Forceps kurz, gegen das Ende schräg abgestutzt: benaei nov. spec. Fig. 61a. 5—7 mm. 0": Kopf: Stirn — !/,—?/, Aug. br., die Strieme mindestens doppelt so breit wie eine Orbita. Lat. Vert.b. variabel, in der Regel schwach, aber deutlich, bisweilen fehlend. Wangen ziemlich breit, mit wenigen, relativ kräftigen Borsten. — Drittes Fühlerglied ca. — 1!/, des zweiten. — Palpen schlank, gegen das Ende nur wenig verbreitert. — Thorax: Beborstung wie bei ancilla. — Flügel ohne oder mit kurzem Randdorn, Abschn. III so lang oder (in der Regel) kürzer als V. Erste Längsader bald Fig. 60. S. anecilla Bond. 248 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. nackt, bald in wechselnder Ausdehnung, doch meist nur spärlich mit Dörnchen besetzt. — Beine: Mittelschenkel, wie bei den anderen Arten dieser Gruppe, ohne Kamm. Hinterschenkel mit einer weitläufigen Reihe recht schwacher, zum Teil fast nur als Haarborsten ausgebildeter Makroch. am unteren Rande. Hinter- tibien bei kleinen Individuen aulsen gar nicht, innen dünn zottig behaart. Gröfsere Stücke zeigen innen eine ziemlich dichte und lange, aufsen eine mäfsige Bewimperung. — Abdomen: Zweites Segment nackt, gelegentlich auch mit 1 oder 2, meist schwachen und halb anliegenden mittleren Hinter- randmakroch-. — Dritte Bauch- platte anliegend behaart. — b Genitalsegmente schwarz, nicht verlängert, das erste mit kräf- tigen, langen Hinterrandborsten. — Fig. 61. Forceps kurz, nicht unähnlich dem r a) 8. benacı Böttch., der S. setinervis, der vordere Rand fast ) S. benaci v. tenuiforceps % Böttch. gerade, der hintere an der Wurzel vorgewölbt, dann leicht ausgerandet, schliefslich nach nochmaliger leichter dors. Anschwellung schräg und in fast gerader Linie gegen das spitze Ende abgestutzt. — Die vorderen Haken länger als die hinteren, beide kräftig, am Ende spitz und kurz ventralwärts umgebogen. — Penis nur mäfsig chitinisiert, im Profil fast halbkreisförmig. Der ventr. Wulst reicht weit distalwärts hinauf und bildet am Ende einen zahnartigen Absatz. Das kleine Endstück des Penis stellt einen dreieckigen Zipfel dar, an seiner Basis entspringt aus dem Mittel- stück die lange Borstenapophyse. k,a,b) Forceps schlank, fast gerade, die langen schmalen Endbranchen unter sehr stumpfem Winkel nur wenig von dem prox. Abschnitt abgebogen. Erste Flügellängsader nackt: benaci var. tenwiforceps, var. nov. Fig. 61h. 6 mm. 07: Diese Form stimmt in allen wesentlichen Merk- malen so vollkommen mit S. benaci überein, dafs sie trotz der auffallenden Streckung des Forceps nur als eine Varietät derselben angesehen werden kann. Hierfür spricht vor allem auch die Identität im Bau des Penis. S. benaci ist eine in der Chaetotaxie, wie dies aus der Be- schreibung hervorgeht, recht variable Form. Trotzdem ist die artliche Zusammengehörigkeit der verschiedenen Exemplare unschwer zu erkennen, zumal nach Freilegung des Hypopygs. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 249 Fast alle mir bekannten Individuen, sowohl die der Grund- form (5 0’) wie die der var. tenwforceps (2 0) stammen aus der Umgebung des Gardasees (Resegone, Rovereto). Nach letzterem (lat. lacus Benacus) wurde die Art benannt. Ein co’ aus Mon- falcone (Golf von Triest) fand ich im Material des k. k. nat. Hofmuseums. k,b) Stirn schmal. Akr. vor der Naht nicht ent- wickelt. Erste Flügellängsader nackt. Hinterschenkel ohne untere Makroch.-Reihe. Zweites Abdominalsegment nackt. Endbranchen des Forceps gegen den basalen Teil unter erheblicher Verschmälerung in stumpfem Winkel stark ventralwärts abgeknickt. Aussehen an das einer Metopia erinnernd: metopina Nillen. (v. T.), s. in: Th. Becker, Dipt. Kan.- Ins. 1. e. p. 124/25. Fig. 62. 5 mm. gi: Kopf: Stimm —'!/, Aug.br.. — Lat. Vert.b. schwach. — Drittes Fühlerglied nur wenig länger als das zweite. — Wangenborsten in geringer Anzahl vorhanden, aber kräftig und lang. — Thorax: Präsk.b. rudimentär, Schildchen mit schwachen, gekreuzten Ap.b. — Flügel mit Randdorn, Abschn. III kürzer als V. Hintere Querader gerade, steil. — Beine: Hinterschenkel siehe oben, Hintertibien mit wenigen kurzen Wimper- härchen auf der Innenseite. — Abdomen: Zweites Segment nackt. — Genitalsegmente kurz, glänzend schwarz, das erste mit 62 Hinterrandborsten. — Forceps siehe oben. — Haken ziemlich lang, die vorderen ein wenig länger als die hinteren, in der Fig. 62. Mitte fast gerade, an dem etwas ver- uelpnan Er breiterten stumpfen Ende kurz hakig umgebogen !). Das @ ist nach Villeneuve dem J’ äufserlich sehr ähn- lich. Die Genitalsegmente kaum sichtbar. In bezug auf die Zeichnung weicht S. metopina, wie dies bereits angedeutet wurde, einigermalsen von dem üblichen Schema des Genus ab. Das erste Abdominalsegment ist schwarz, die folgenden zeigen eine nach vorn hin dreizackige breite Binde. Im ganzen herrscht jedoch ein unscheinbares bräunliches Kolorit vor, im Gegensatze zu der auffälligen Querstreifung, wie wir sie bei S. longestylata Strobl sahen. Abgesehen von der geringeren ventr. Vorbuckelung des Peniskörpers erinnern die Begattungswerkzeuge !) Die Skizze Fig. 62 wurde nach einer der Typen Villeneuves gezeichnet. 350 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. lebhaft an die von s. ancilla. Die erwähnten Unterschiede in der Chaetotaxie lassen jedoch schon bei äulserer Betrachtung keine Verwechslung zu. Die Art wurde bisher nur auf den Kanarischen Inseln gefunden. k, ce) Körper schlank, zuweilen fast zylindrischh Fär- bung vorherrschend dunkel. Zweites Abdominalseg- ment mit langen, abstehenden Makroch. in der Mitte des Hinterrandes. Genitalsegmente glänzend schwarz, das erste mit Hinterrandborsten, das zweite kurz, kaum länger als breit. k, ca) Stirn schmal. Erste Flügellängsader mit Dörnchen besetzt: dissimilis Meig. (v. T.), Schin. pp. = infantula Rond. (v. T.) — dissoluta Pand. (v. T.) — Heteronychia_chaeto- neunoB 3. (ve I) 71022638 5,5—11 mm (in der Regel etwa 6 mm). 0: Kopf: Stirn — ?/, Aug.br., Strieme relativ breit. Lat. Vert.b. gewöhnlich kräftig und lang, zuweilen nur schwach. Wangenborsten wenig zahlreich, jedoch ziemlich kräftig. Eck- vibrissen neben dem unteren Klypeus- rande. — Fühler kurz, drittes Glied = 1!/, des zweiten. — Palpen schwarz, zylindrisch. — Thorax: Vor der Naht keine deutlichen Akr. — Präsk.b. vor- handen, öfters nur schwach. Schildchen mit meist langen, gekreuzten Ap.b. — Flügel: Die Dörnchenreihe der ersten Längsader nimmt vor allem das mittlere Drittel ein, die der dritten reicht bis ungefähr zur kleinen Querader. Die hintere Querader fast stets gerade und Fig. 63. S. dissimilis Meig. auffallend steil , bei grolsen Individuen jedoch ausnahmsweise auch geschwungen und schräg gestellt). Beine: Mittelschenkel mit einigen ge- reihten, kräftigen Borsten hinten unten am dist. Ende, doch ohne 63 !) Immer wieder begegnet uns bei Sarcophaga wie bei den Tachi- niden überhaupt aufser den Artunterschieden auch eine nicht selten recht augenfällige, von der Gröfse des Individuums abhängige Variabilität der Merkmale. Bedenkt man, dafs sich mit der Körpergrölse auch die mechanischen Verhältnisse, unter denen der Organismus sich betätigt, nicht unwesentlich ändern, so wird jene Tatsache nicht überraschen. Dafs wir sie gerade bei den Tachiniden besonders oft antreffen, kommt wohl daher, weil diese als Parasiten in ihrer Grölse eben in besonders weitgehendem Malse zu schwanken pflegen. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 251 eigentlichen Kamm. Hinterschenkel mit weitläufiger unterer Makroch.-Reihe. Hintertibien aufsen nackt, innen mit nicht sehr diehter, längerer Behaarung. — Abdomen: Zweites Segment siehe oben, dritte Bauchplatte kurz und anliegend behaart. — Genitalsegment siehe oben. — Forceps sehr schlank, griffel- förmig, allmählich gegen die Spitze verschmälert und, abge- sehen von einer leichten dors. Vorwölbung an der Wurzel, völlig gerade. — Vordere Haken wesentlich länger als die hinteren, am Ende zugespitzt und in weitem Bogen stark ventralwärts gekrümmt. Der Penis ist ähnlich demjenigen der zur nächsten Gruppe gehörigen S. porrecta (siehe unten) ge- staltet. An letztere erinnert auch der Bau des Forceps, während die Haken bei beiden Arten recht verschieden sind. 2: Stirn etwa — °/, Aug.br., die Strieme ungefähr um die Hälfte breiter als eine Orbita. Erstes Genitalsegment wie bei ofuscata abgestutzt, ohne‘ dors. Ausrandung. Der Genitalspalt stellt wie bei letzterer ein Dreieck dar. Doch ist die dors. ge- legene Basis verhältnismälsig länger, so dafs dieselbe, wenn man von der ventralen Verlängerung des Spaltes absieht, kaum wesent- lich kürzer ist als die beiden Schenkel. Das Abdomen ist flacher als das der ofuscata und nicht selten bis auf schmale aschgraue Seitenflecke glänzend schwarz. Doch fehlen die med. Flecken- reihen keineswegs immer. S. dissimilis Meig. fällt in der Regel schon durch ihren schlanken, zuweilen fast walzenförmigen Körperbau und das Vor- herrschen von mehr oder weniger glänzendem Schwarz in der Färbung auf, obwohl auch breitere und matter gefärbte Individuen vorkommen. Die durchaus charakteristischen Begattungswerkzeuge lösen jeden Zweifel. Von den beiden in Rondanis Sammlung unter „infantula Rond.“ steckenden J’ ist eines sicher — dissimilıs Meig., das andere (sehr defekt) vielleicht eine offuscata. — An Abweichungen vom Typus wurde bereits die schräg gestellte, ge- schwungene Querader bei einem abnorm grofsen (11 mm) Exemplar erwähnt. Ein anderes Stück (7') meiner Sammlung ist durch eine auffallend breite Stirn (fast — °/, Aug. br.) ausgezeichnet. S. dissimilis ist in Deutschland vom Rhein bis nach Ost- Preulsen verbreitet, doch im allgemeinen nicht häufig. Reichlich erhielt ich sie aus Schlesien von Dr. Duda (Nimptsch). Die Art ist mir ferner bekannt aus Ober-Österreich, Ungarn, Frankreich (Rambouillet, Marans, Vernet) und Italien. k, cb) Stirn breit. Erste Flügellängsader nackt: laerymans Villen. !). !) Villeneuve, Dipt. Nouv., recueillis en Syrie, Bull. Soc. des Amis des Sciences de Rouen, Juni 1911. 2352 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. (Nach Villeneuve.) Der vorigen sehr ähnlich, jedoch noch dunkler gefärbt, so dafs sie — mit Ausnahme von 4 wenig deutlichen, weilslichen Längsstreifen auf dem Thorax — fast durchweg glänzend schwarz erscheint. Die Stirn ist beim 7 = 3/, Aug.br., beim 2 so breit wie ein Auge. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite. Die Frontalborsten überschreiten kaum die Insertionsstelle der Fühler. Chaetotaxie aufser der nackten ersten Längsader wie bei dissimilis, desgleichen Form und Farbe der beiden Genitalsegmente. Hintertibien innen mit 5—6 Wimperhärchen. Villeneuve erhielt 1, 22 aus der Oase Damas. Bei dem o’ ist die erste Hinterrandzelle eng offen, bei den beiden 2 geschlossen und kurz gestielt. k;) Penis gestreckt, mit ziemlich langem Endstück, an Stelle der borstenförmigen paarigen Apophyse der vorigen Gruppe nur mit einem sehr kurzen stark rückwärts gekrümmten hakenartigen Fortsatze jederseits. Beide Genital- segmente schwarz. : Stirn schmal. Lat. Vert.b. sehr schwach oder fehlend. Eck- vibrissen neben dem unteren Klypeusrande. Wangenborsten schwach. Palpen schwarz, schlank, zylindrisch. — Akr. vor der Naht deut- lich. Präsk.b. und Ap.b. des Schildchens vorhanden. Erste Flügelader nackt (äulserst selten mit spärlicher Bedornung). k,a) Zweites Abdominalsegment nackt. Forceps relativ breit, seine dors. Kante grofsenteils fast gerade, das ziem- lich kurze Endstück nur mälsig in stumpfem Winkel ventralwärts abgebogen : arvorum Rond. (v. T.), Pand. (v. T.), nec Meig.— depressifrons Zett. (??), nec Schin. Fig. 64. 5,5 8 mm. Fol Kopie: Stirn kaum — ?/, Aug.br., die samtschwarze Strieme etwa doppelt so breit als eine Orbita. — Fühler ziemlich lang, das dritte Glied gut 64 1!/, des zweiten. — Thorax: Beborstung siehe oben. — Flügel mit (meist langem) : Randdorn. Hintere Querader fast gerade. — Fig. 64. Beine: Mittelschenkel am dist. Ende hinten S. arvorum Rond. { Se : a unten mit weitläufiger Reihe stärkerer Borsten, aber ohne eigentlichen Kamm. Hinterschenkel mit schräg ab- stehenden langen Unterrandmakroch. Hintertibien aufsen nackt, innen bei gröfseren Stücken mit spärlicher längerer Behaarung. — Abdomen: Zweites Segment nackt, dritte Bauchplatte ab- stehend behaart, fünftes Segment mit schmaler Bürste und kräftiger Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 253 Randbedornung der kurzen, geraden Lamellen. — Erstes Genital- segment mit Randborsten, zweites Genitalsegment länger als breit. — Forceps siehe oben. — Vordere Haken nur wenig länger als die hinteren, am Ende durchaus stumpf, etwas kolbig erweitert. — Penis gestreckt, der ventr. Wulst lang, ziemlich stark hervor- gewölbt, jedoch nicht höher als die Seitenklappen. Am dist. Ende ragt med. von den letzteren ein schwach chitinisierter Buckel hervor, aus dem die paarige kurze, rückwärts gekrümmte, haken- artige Apophyse entspringt. Das Penisendstück schmal, aber relativ lang. Beim 2 ist nach Pandell& die Stirn schmäler als ein Auge, das erste Genitalsegment dors. eingekerbt. Seitdem ich die Identität vonRondanis undPandelles gleichnamigen Typen nachweisen konnte, dürfte bis auf weiteres der Name „arvorum Rond.“ für diese Art der zweckmälsigste sein. Dals Meigens „arvorum® — sinuata Meig. ist, hat Villeneuve schon längst festgestellt. Die Typen von Zetterstedts „depressi- frons“ sind bisher nicht von sachkundiger Seite untersucht worden, so dafs die Annahme einiger Autoren, die oben beschriebene Art sei mit letzterer identisch, erst bewiesen werden muls. Für Schiners „depressifrons“ gilt diese Identität keinesfalls; denn, was in der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums unter diesem Namen steht, setzt sich aus den Arten: S. crassimargo Pand., S. sinuata Meig., S. nigriventris Meig. und S. granulata Kram. zu- sammen, während arvorum Rond. nicht vertreten ist. S. arvorum kommt inDeutschland noch bis Öst-Preulsen hin vor (als „vagans Meig.* in Coll. Czwalina). Ihre eigentliche Heimat scheinen die Mittelmeerländer zu sein. Ich erhielt sie aus Frankreich, Spanien, Italien, Ungarn, Dalmatien undKan- dia. Ein aus Frankreich stammendes 7 zeigt an der Basis der ersten Längsader beiderseits einige Dörnchen. k, b) Zweites Abdominalsegment mit langen, kräftigen Makroch. in der Mitte des Hinter- randes. Forceps mit relativ langen, in stumpfem \ Winkel stark ventralwärts abgebogenen Branchen: —Z thalhammeri nov. spec. Fig. 69. Fig. 69. 5—5,5 mm. 0: Kopf: Fühler kürzer S. thalhammeri. Sttch. als bei arvorum, drittes Glied höchstens 11, ur des zweiten. — Thorax: Flügel mit Randdorn. Hintere Quer- ader steil, fast gerade. — Hintertibien nackt, höchstens innen mit vereinzelten, kurzen Wimperhärchen. 354 Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. Der sehr ähnliche Bau des Penis deutet auf nahe Verwandt- schaft mit S. arvorum. Die abweichende Form des Forceps und die starken Makroch. des bei arvorum nackten zweiten Segments schliefsen jedoch eine Verwechslung aus. Die Spezies wurde nach dem bekannten ungarischen Diptero- logen Prof. Joh. Thalhammer (P£es, früher Kalocsa) benannt, dem ich viel wertvolles Material verdanke. 4 5 aus Ungarn. k,) Gröfsere Arten mit stark entwickeltem Hypopyg und stets rotem, zweitem Genitalsegment. Erstes Genitalsegment glänzend schwarz mit fleckenartiger grauer Be- stäubung im hinteren Abschnitt und langen, kräftigen Hinterrand- borsten. — Stirn in der Regel schmal, zuweilen auffallend verengt (z. B. bei S. schnabli), seltener breit (S. ebrachiata und S. porrecta). — Lat. Vert.b. schwach oder gar nicht ausgebildet. Präsk.b. und Ap.b. des Skutellums stets vorhanden. Palpen schwarz, schlank, zylindrisch. — Forceps einfach, ohne gröfsere Höcker oder Zähne, ventralwärts gekrümmt oder gerade. Penis gestreckt, mit ventr. Wulst im prox. Teile und einem Paar dünner, borstenförmiger Apophysen, die zuweilen auf ein kurzes Häkchen reduziert erscheinen. — Körperform und Zeichnung die für das Genus charakteristische. Jrenata-schineri-ebrachiata-Gruppe. k,a) Hinterschenkel aufser langer Behaarung mit einer Reihe kräftiger Makroch. am vorderen unteren Rande: ky a)) Mittelschenkel höchstens mit weitläufigem oder nur angedeutetem, keinesfalls mit typischem, d. h. dichtem, kurz- borstigem Kamm. k,a,a) Penis nur mit kurzer Apophyse in Gestalt eines kleinen, rückwärts gekrümmten Häkchens am dist. Ende der Seitenklappen. Forceps am Ende mälsig ventralwärts abgebogen. Mittelschenkel im dist. Drittel mit einer Reihe nach Art eines langborstigen, weitläufigen Kammes angeordneter Makroch. Hinter- tibien zottig behaart: Jrenata-Gruppe. (Fortsetzung folgt.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 255 Monographie der paläarktischen und afrıkanıschen Thereviden. (Dipt.) Von 0. Kröber, Hamburg. (Mit 45 Textfiguren.) Schluls. 116. Thereva opacan. sp. JS. Thorax und Hinterleib ohne Spur von Glanz. Zweiter Hinterleibsring mit unscharfem gelblichen, nicht seidig glänzenden Saum, der sich aber von der gelbbraunen Pubescenz nur bei seit- licher Betrachtung abhebt. Kopf dunkelgrau tomentiert, Unter- gesicht heller. Behaarung der Stirn stark und lang schwarz, bis zum untern Augenwinkel herabsteigend. Untergesicht sparsam lang und greis behaart. Hinterkopf grau, unten weilsgrau. Borstenkranz schwarz. Thorax im Grunde schwarz, kurz an- liegend gelblich und lang abstehend schwarzbraun behaart. Hinter- rand des Thorax und Schildchen hell gelbbraun tomentiert; in ‚tadellosen Exemplaren vielleicht der ganze Thorax. Schwinger schwarzbraun,, Stiel heller. Hinterleib im Grunde schwarzbraun. Jeder Ring mit breiter gelbbrauner Pubescenzbinde, die sich seit- lich stark erweitert; die letzten Ringe fast ganz gelbbraun. Be- haarung auf den dunklen Partien schwärzlich, auf den Toment- binden gelblich, sparsam. Hinterleibsseiten lang abstehend, fast wollig weils behaart. Bauch im Grunde schwarzbraun, gelblich tomentiert, etwas seidig glänzend. Dritter bis sechster Ring mit seidigem Saum. Analsegment rotgelb. Bauch lang, aber sparsam weilslich behaart. Schenkel schwarz, mit anliegender weifslicher Behaarung. Schienen und Tarsen gelbbraun, die Spitzen ver- dunkelt. Flügel hyalin; die Adern zart, rötlichgelb. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9,5 mm. Fundort: Palma. Type Z: K.K. Hofmus. Wien. 117. Thereva bijasciata n. sp. cf. Durch die ganz charakteristische Hinterleibszeichnung erkennbar, indem der zweite und vierte Ring einen fast weilsen, glänzenden Saum haben; dritter und fünfter bis achter Ring haben nur eine hellgraue Tomentbinde, die sich seitlich sehr wenig er- weitert. Zweiter Ring ohne solche Tomentbinde. Stirn und Untergesicht weilsgrau bestäubt. Stirnhaare schwarz, ziehen sich bis zum untern Augenwinkel herab. Hinterkopf hell grauweifs, unten fast silberweils, lang und dicht zottig weilsgrau behaart. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft III. 13 256 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Borstenkranz schwarz, zart. Thorax ungestriemt, dicht kurz, grauweils behaart und lang, dicht, schwarzbraun. Schildchen greis behaart mit schwarzen Borsten. Brustseiten wollig greis behaart. Hinterleib im Grunde mattschwarz, oben durchaus dicht, sehr lang schwarzbraun behaart, an den Seiten und am Bauch lang, abstehend weilsgrau, am After etwas rötlichgelb. Bauch glänzend schwarz, grau bestäubt. Flügel absolut hyalin. Adern sehr zart. Schenkel schwarz, die 4 ersten lang abstehend weils behaart, Hinterschenkel fast nackt, kurz anliegend gelbweils be- haart. Schienen und Tarsen gelbbraun, die Spitzen kaum ver- dunkelt. — Länge: 10,5 mm. Fundort: Tinos. Type %: K.K. Hofmus. Wien. 118. Thereva asiatican. sp. co’. Stirn gelblichbraun, Behaarung sehr lang und dicht, vorherrschend schwarz, fast bis zum untern Augenwinkel herab- steigend; an diesem ein Büschel schwarzer Haare. Untergesicht weilsgrau, weilsgelb behaart, lang und wollig, namentlich unten. Hinterkopf weilsgrau tomentiert, weilsgelb behaart. Borstenkranz schwarz. Thorax im Grunde schwarzbraun, etwas glänzend, gelb- braun tomentiert, mit abstehender kurzer, dichter weilsgelber Be- haarung und längerer, zarter, schwarzbrauner. 2 deutliche gelb- liche Längsstriemen. Schildchen gleicht dem Thorax. Hinterleib etwas glänzend schwarz, sehr sparsam abstehend weils behaart, am After rötlichgelb. Zweiter und dritter oder zweiter bis vierter mit intensiv gelbem Saum; fünfter manchmal mit Spuren davon. Auf dem zweiten Ring, bezw. am zweiten und dritten, ist er seitlich fleckenartig erweitert. Bauch glänzend schwarz, sparsam weilsgelb behaart. Zweiter und dritter Ring mit gelbseidigem Saum. Schwinger schwarzbraun. Brustseiten glänzend schwarz, etwas graulich tomentiert und sparsam weilsgelb behaart. Schenkel schwarz, etwas glänzend, schwarz und weilsgelb, ziemlich lang und dicht behaart. Schienen und Tarsen dunkelbraun, Basis der Schienen und Metatarsen gelbbräunlich. Flügel etwas bräunlich tingiert, ohne Säumung der Adern. Randmal dunkelbraun , aber unscharf. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 9,5 bis 10,5 mm. Fundort: Togus Tjurae (Turkestan). I ypremelen cm! Jal9.E Tonleimiensasn gina uloin sense sp: cf. Kopf weilsgrau tomentiert. Das mattschwarze Stirn- dreieck hebt sich scharf, fast schwielenartig ab. Stirn total Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 257 schwarz, lang und dicht behaart, Untergesicht greis und schwarz gemischt. Fühler schwarz; erstes Glied etwas rötlich erscheinend. Beborstung schwarz. Hinterkopf greis, grau behaart. Borsten- kranz schwarz, sehr lang. Thorax und Hinterleib fast glanzlos, schwarzbraun. Thorax anliegend gelblich und abstehend sehr lang und dicht schwarzbraun behaart. Brustseiten grau, schwärz- lichgrau lang und wollig behaart. Zweiter Hinterleibsring bei seitlicher Betrachtung seitlich mit Spuren eines seidigen Saumes. Dritter und vierter Ring mit deutlichem, gelbem Saum. Zweiter bis vierter mit weilsgrauer Tomentbinde. Fünfter bis achter gelb- liehbraun tomentiert. Behaarung vorherrschend schwarzbraun, lang, dicht, grob. Anallamellen etwas gelblich, rotgelb behaart. Bauch glänzend schwarzbraun. Zweiter und dritter Ring mit breitem, seidigem Saum. Behaarung äulserst lang, zart, schnee- weils, nach hinten zu etwas gelblich. Schwinger schwarzbraun, Stiel heller. Schenkel schwarz, die 4 ersten lang abstehend schwarz behaart; Hinterschenkel anliegend. Schienen und Tarsen hell gelbbraun, die Spitzen verdunkelt. Flügel bräunlich tingiert. Randmal etwas verdunkelt. Adern schwarzbraun ; zwischen zweiter und dritter Längsader ein glasheller Schlitz. Vierte Hinterrand- zelle geschlossen. — Länge: 9,5—10 mm. Fundort: Ungarn. Type : Mus. Budapest. 120. Thereva caucasican. sp. co. Eine Art, die durch fast schneeweilse, äufserst dichte und lange Behaarung des Untergesichts auffällt. Die Behaarung desselben erreicht die halbe Fühlerlänge, während sie in allen andern Arten nach unten hin beträchtlich an Länge abnimmt. Kopf grau tomentiert. Die schwarze, äufserst zarte Behaarung der Stirn ist so lang wie die schneeweilse des Untergesichts; sie erreicht den untern Augenwinkel nicht ganz. Hinterkopf oben graugelb, ebenso behaart, unten weils, lang und dicht schneeweifs behaart. Borstenkranz schwarz. Thorax sehr dicht und lang behaart; die kürzere Behaarung ist gelbbraun, die längere schwärz- lich. Striemung ist kaum zu erkennen. DBrustseiten äulfserst dicht, wollig, weilsgrau behaart. Hinterleib im Grunde dicht, äufserst lang und dicht grauweils behaart; der Oberseite sind schwarze Härchen beigemengt. Zweiter Ring mit breitem, dritter bis fünfter mit immer schmaler werdendem seidigen Saum. Zweiter und dritter Ring mit deutlicher, die folgenden mit unscharfer hellgrauer Tomentbinde, die letzten Ringe fast ganz gelbgrau tomentiert. Bauch schwarz, mit fast weilsen Säumen am zweiten und dritten Ring und mit schneeweilser, langer, äulserst zarter 182 258 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Behaarung. Schwinger schwarzbraun. Schenkel schwarz, lang, dicht weils behaart, besonders die Vorderschenkel ; die Hinter- schenkel spärlich, anliegend, gelbseidig behaart mit vereinzelten schwarzen Borsten. Schienen und Tarsen verdunkelt, die Spitzen fast schwarzbraun. Flügel absolut hyalin, Adern sehr zart. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 10—11 mm. Fundort: Kaukasus, Araxestal. Type &: K.K. Hofmus. Wien. 121. Thereva conica n. sp. J. Durch einen sehr kurzen und auffallend stark zuge- spitzten Hinterleib von allen andern Thereva- Arten verschieden. Kopf und Thorax erscheinen äulserst breit. Stirn silbergrau mit äulserst zarter schwarzer Behaarung, die bis zum untern Augen- winkel herabsteigt. Untergesicht silbergrau, äufserst zart und ziemlich lang weils behaart. Fühler schlank, grauschwarz. Hinter- kopf grauweils, sehr zart weils behaart. Borstenkranz schwarz, zart. Thorax graublau, sehr lang, aber äulfserst zart schwarz- braun behaart, nur ganz vorn und seitlich weiflshaarig; ohne Striemung. Schildchen gleicht dem Thorax, lang weilshaarig mit schwarzen Borsten. Brustseiten lang wollig weilsgrau behaart. Schwinger schwarz. Hinterleib mattbraun. Zweiter bis fünfter Ring mit schmalem, gelbseidigem Saum und schmaler, grauweilser, seitlich kaum erweiterter Tomentbinde. Behaarung oben lang und zart schwarzbraun, seitlich lang weilsgrau. Bauch matt, schwarzgrau, lang weilsgrau, äufserst zart behaart. Schenkel schwarz, die 4 ersten äulserst lang zart weils behaart; Hinter- schenkel anliegend, kurz, sparsam weils behaart. Schienen und Tarsen gelbbraun, die Spitzen verdunkelt. Flügel hyalin, etwas bräunlich. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 11 mm. Fundort: Kaukasus, Helenendorf. Type oa: K.K. Hofmus. Wien. 122. Thereva amoena Kow. cf. Ich habe kein Exemplar dieser Art gesehen, gebe des- halb Kowartz’ Beschreibung (Wiener Ent. Zeitung II. 1883. p. 242): „Antennis nigris, thorace cinereo, vittis tribus latis nigri- cantibus, in dorso pilis fuscis, in lateribus et ante scutellum pilis ex albidis vestito; alis subhyalinis, stigmate fusco, femoribus nigris, tibiis ferrugineis. Abdomen nigro nitido, in lateribus albo piloso, segmentis 2.—6. flavido marginatis et omnibus ante marginem cinereo fasciatis. Kopf weifslich bestäubt, die Behaarung des Gesichtes und Hinterkopfes weils, die des Scheitels und der Stirn schwarz. Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 259 Die Stirnhaare reichen bis zur untern Augenecke, dort ein Büschel bildend. Auf der Stirn, direkt über den Fühlern nur wenige weilse Härchen. Fühler schwarz; erstes Glied schwarz behaart, unten mit etlichen weilsen Härchen. Thorax grau, mit 3 breiten, schwarzgrauen Längsstriemen, die mittlere derselben vor dem Schildehen wie dieses etwas glänzend, sonst aber, wie die Seiten- striemen, matt; die 2 hellen, schmalen Zwischenräume auf dem Thorax deutlich, grau behaart; alle dunklen Partien schwarzbraun, an den Brustseiten, hinter den Flügelwurzeln und vor dem Schildchen weifslich behaart. Die längern Seten auf Thorax und Schildchen schwarz. Schildchen schwarz, am Rande grau, weils behaart. Flügel glasartig, sehr blals grau, nur das Randmal schwarzbraun; an den schwarzen Adern kaum die Spur eines Schattens wahrzunehmen. Vierte Hinterrandzelle geschlossen. Schwinger schwarzbraun. Schenkel schwarz, die Schienen und das erste Tarsenglied rostgelb, die Spitzen derselben und die übrigen Tarsenglieder schwarz. Vorderschenkel mit langer und dichter, Hinterschenkel mit kurzer und weilser Behaarung. _ Auf der Hinterseite der Vorderschenkel gegen die Spitze hin sind der weilsen Behaarung etliche schwarze Haare beigemengt. Hinter- schenkel unten und die Schienen mit schwarzen Borsten. Hinter- leib schwarz und glänzend, zweiter bis sechster Ring mit schmalem, gelblichem Saum und davor mit auffallenden grauen, auf der Hinterleibsmitte verschmälerten, an den Seiten erweiterten Binden an allen Ringen. Bauch grau, mit deutlichen gelben Ringsäumen; Behaarung des Hinterleibes oben kurz, auf-den schwarzen Binden schwarz, auf den grauen weilslich. An den Seiten ist die Be- haarung länger und wie die des Bauches durchaus weilslich. Anallamellen -rötlich. — Länge: 11 mm. Fundort: Böhmen. Die folgenden Arten, die in Kertesz’ Katalog noch als Thereva aufgeführt werden, gehören andern Gattungen an, bezw. sind für mich noch nicht zu deuten, da ich die Arten nicht sehen konnte und die Beschreibungen keinen Aufschluls geben: Thereva aethiopica Bezzi 2 ist Psilocephala aethiopica Bezzi 2. »„ fuseipennis Meig. 72 „ 5 Juseipennis Meig: 2. z Olivierii 'Macqu. n R Olivierü Macqu. »„ nuba Wied. 4 . E nuba Wied. J'. » .dtrma. Beck.. 4 „ Neothereva eitrina Beck. d'. „ thoracica Macqu. 72 ,„ Orthactia thoracica Macqu. 2. „ apicalis Bertol. ist eine Leptide, da der Flügel nur 4 Hinter- randzellen aufweist. „ .Aavipes Deg. kenne ich nicht, ist in Fall&n, Dipt. Sueciae als Leptis beschrieben. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Thereva bieinctella Costa ist nach der Beschreibung nicht zu deuten (Bulletino delle Societa Ent. Italiana XV, p. 339): „T. nigra, nitida, parce albido pubescens; thorax vittis quatuor dorsalibus cinerascentibus, duabus mediis approximatis; abdomen cingulis duobus albis (in segm. 2 und 3 margine postico); alis nigro-fuli- ginosis. Long. f 7 mm, 2 8 mm. — Sardinia.“ anthracoides Macqu. kenne ich nicht, mag nach der Be- schreibung ruhig Vertreter einer neuen Gattung, Kxapata Macqu., sein. caesia Meig. 9’ ist Psilocephala fuscipennis Meig. (s. Villeneuyve, Actorthia n. gen. Ann. ent. France 1909, p. 468 - 470). aethiopica Bezzi aethiopica Bezzi afims n. Sp. - albata Coqu. . albibarba n. Sp. . (albilabris Meig.). (albipennis Meig.) albohirta Ric. . albohirta n. Sp. albovittata Strobl . algirica n. Sp. (alpina Egg.) . alternans Lw. . amoena Kow. . analis n. Sp. . analis n. Sp. . angustifrons n. SP. angustifrons n. Sp. anilis L. annulata F. anthracina Lw. 1) A. = Actorthia. B.—= Baryphora. Ö. = (aeno- phanomyia. (z. = (aenozona. D.= Dialineura. Eect. = Ectinor- Index!) anthracoides Macqu. . . Th. . Ps. | apicalis Bertol. . (Zeptidae) . Th. | apicalis Beck. ehe . Th. | apicalis Wied. IN. . Ps. | arcuata n. Sp: 0 02 ERh2 Vaneuator law. - 2 IN, Na RordeanErar U: Th. \\Nargenteaun..spr = IS: 3.20 argentea n. Sp. » a deh8 Th. | asiatica n. sp. & ch: . Th. | athericiformis n. Sp. ll: STR Batzauın asp: ln: Ehe atzipesan®szsp): do: . Ect. | aurata n. sp. ELERE . Th. | aureostriata n. sp. . . Aest. . Ps. | (aurieineta Egg.) TEN . Th. | Baryphora Bezzi. . Neo. | basalis Lw. Ds; . Th. | bicinctella Costa . A Alehs Dr bieolor n. Sp. 022 . Th. | bifasciata n. sp. Re . Th. | binotata Lw. . ih: Eu. = Euphycus. H. == Hermannia. Neo. — Neothereva. O0. = Orthactia. Pa. = Pachygenia. Ph. = Phyecus. Pseud. = Pseudo- rhynchus. xestomyza. Ps. — Psilocephala. R. = Rüppellia. Th. = Thereva. X. = Xestomyza. Xest. = Xestomyzina. Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. bipunctata Meig. . Biröi n. sp. bisiynata Costa Bocki n. sp. . brachycera Lw. brevicornis Lw. Brunni n. sp. brunninervis n. Sp. Caenophanomyia Lw. Caenozona n. gen. (caesia Meig.). callosa n. Sp.. canescens n. SP. (canescens Zett.) . caucasica n. Sp. Chrysanthemi F. (eineta Meig.) . (einifera Meig.) . circumscripta Lw.. citrina Beck. . claripennis Lw. confusa n. Sp. conica n. SP. . costalis Wied. . eulieiformis Duf. eurta n. Sp. ceurticornis n. SP. . decipiens n. Sp. Dialineura Rond, didyma Lw. dispar Meig. Eetinorrhynchus an Euphyeus n. gen. erimia Meig. Jasceipennis n. sp. Jenestrata.n. sp. . flavescens Lw. Kavicornis n. sp. . (Aavilabris Meig.) Havipennis n. sp. favipennis n. sp. Javipes n. sp. favipes Deg. . faviventris n. sp. (Leptidae.,) rl. Jormosa Lw. . Frauenfeldi Lw. . Jrontalis n. sp. Jrontata Beck. Jrontata n. sp. Jrontata n. sp. Jrontata n. sp. frontosa n. SP. Julva Meig. Julvibarba n. sp. Julvipennis n. sp. Junebris Meig. Juseinerus Ztt. Juseipennis Costa Juseipennis Meig. glauca n. Sp. glaucescens n. Sp. graeca n. Sp. grisea n. p. . Grünbergi n. sp. Handlirschi n. sp. Hermanni n. sp. Hermannia n. gen. hilarimorpha n. Sp. . hirta n. sp. hispanica Strobl. hyalina n. Sp. .» » imberbis Fll.. innotata n. Sp- insignis Lw. . Kerteszi n. sp. . Kollari Egg. lanata n. Sp. lanata Ztt. laticornis Lw. latistriata n. sp. latifrons Megu. Lauferi Strobl . Lichtwardti n. sp. longirostris n. Sp. lugens Lw. . lugubris Wied. (lunulata Ztt.) lutescens Lw. 261 262 macularis Wied. maculipennis n. SP. marginatus n. Sp. marginula Meig. marmorata n. SP. melaleuca Lw.. melanostoma Lw. mendieula Lw. microcephala Lw.‘. nana Woll. neglecta n. Sp. Neothereva n. gen) nervosa n. Sp. nervosa Lw. mger n. Sp. nigra n. Sp. nigrescens Beck. (nigrifrons Beck.) nigrifrons n. Sp. nigripennis Ruthe . nigripes n. SP. nigripes Lw. nigrofemorata n. Sp. - nitda n. Sp. ninda Macqu. nitidifrons n. Sp. nitidifrons n. SP. » niveifacies N. SP. » nobilitata F. nova n. SP. nuba Wied. (nuda Lw.) obscuripes n. SP. » (obtecta Lw.) occulta Beck. . oculata Egg. Olivierü Macgu. opaca n. Sp. . ornata n. SP. - Orthactia n. gen. Pachygenia n. gen. pallipes n. sp. pallipes Lw. Phyceus Walk. Min. 570: . J2lh> IM. HRS Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. pilfrons n. Sp. plebeja L. poecilopa Lw. poeciloptera Lw.. praecoxr Egg: Pseudoxestomyza De een Psilocephala Zitt. pulchra n. Sp. punctipennis Wied. . quadripunctata Lw. . rhomboidalis n. Sp. ‘. robusta n. Sp. Rondanü .Jaenn. Rüppellia Wied. rufipes Big. ° rupiventris n. SP. satanas n. SP. Sauteri n. SP. scutellaris n. Sp. segmentata Speis. semijlava Wied... seminitida Beck... semirufa n. Sp. . sobrina n. Sp. speciosa Lw.. . spiloptera Wied: spinulosa Lw. splendida n. sp: stigmatica n. Sp. striata n. Sp. subfasciata Schumm. subfulva n. sp. subnitida n. SP. . subtilis Lw. superba n. Sp. superba Egg. sybarita Lw. . Thereva Latr. thoracica Macqu. tomentosa n.- SP. : tristis Lw. tuberculata Lw.- . (tubereulata Beck.) . umieolor n. SP. . JE8- IP: ER, Th. Hans Ing Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 263 ursna Wahlbge. . . . . Th. | Xestomyza Wied. valıda Lw. ERINNERN Kestomiyzinaunägen BEllanan: Bsp EN sn | .zestomyzinan Strobl! #1 32m. nen ap NEE NER REN | Zonatar DWSDIIERE N Na Nachtrag. Psilocephala semiargentea n. sp. f. Stirn und Untergesicht gelbgrau bestäubt; bei seitlicher Beleuchtung erscheint das Stnikrerlk Selen ärzlich. Fühler schlank, schwarz; drittes Glied etwas rötlich erscheinend. Beborstung schwarz. Hinterkopf hellgrau, schwarz beborstet, unten. greis behaart; Borstenkranz schwarz. Rückenschild mattbraun, mit ganz undeutlichen Striemen, schwarz beborstet. Schildchen gleicht dem Rückenschild. Brustseiten bräunlich, mit einem Stich ins Graue. Schwinger gelbbraun. Hinterleib intensiv silberschillernd mit bläulichem Metallglanz. Erster Ring matt gelbbraun ; zweiter bis siebenter, seitlich betrachtet, mit weifsen Hinterrandsäumen. Anallamellen nicht vorstehend, hell rotgelb. Behaarung sehr zerstreut, kurz, weils. Bauchseite nicht erkennbar, weil aufgeklebt! Schenkel schwarz, Schienen und Tarsen hell gelbbraun; Tarsenenden ver- dunkelt. Metatarsen in einem Exemplar fast ganz schwarzbraun. Flügel gelblich tingiert mit kräftigen, gelbbraunen Adern, die bei seitlicher Ansicht schwarzbraun erscheinen. Vierte Hinterrandzelle schmal offen. Stigma deutlich gelbbraun. — Länge: 8,5 mm. Die Art hat grofse Ähnlichkeit mit Dialineura anilis F., von der sie sich aber sogleich durch die Fühlerbildung unterscheidet, Fundort: Kap Verdische Inseln, IX. Type : Mus. Genova. Die Art wäre folgendermaflsen in die S-Tabelle einzureihen: Ba EvDopyeiumsrotgelb Hi. :uı Zu Wenn 2.8 Hypopygium schwarz ea TEN NER EERETLT 16a. Thorax ganz undeutlich gestriemt .. . semiargentea n. Sp. Dkorasrdeublich Sgestriemt "E61 ZU. erh 6: Thereva striatifrons.n. Sp. 2. Stirn sammetartig satt dunkelbraun. Etwa in der Mitte zwischen den Ocellen und der Fühlerbasis liegt ein mattschwarzes Querband, dessen Unebenheiten bei schräger Beleuchtung etwas glänzend erscheinen. Behaarung schwarz, lang und dicht. Unter- gesicht weilslichgrau mit langer gelblichweifser Behaarung. Die braune Färbung der Stirn steigt an den Augenrändern etwas herab, hier fast goldbraun werdend. Fühler schlank, schwarz, braun 264 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. bestäubt. Basis des dritten Gliedes rötlich erscheinend. Borsten schwarz. Rückenschild dunkelbraun, matt, ohne Zeichnung, mit anliegender goldbrauner, etwas glänzender und abstehender schwarzer Behaarung. Schildchen gleicht dem Rückenschild. Brustseiten dunkelgrau, greis behaart. Schwinger hellbraun, Basis des Knöpfchens schwarz. Hinterleib glänzend schwarz. Zweiter Ring mit breitem, dritter bis siebenter mit ganz schmalem weilsgelben seidigen Hinterrandsaum. Behaarung sehr spärlich, am ersten bis dritten Ring gelb, am vierten bis achten schwarz. Siebenter und achter Ring an den Hinterecken glänzend rotgelb. Bauch mehr braun- schwarz, matter als die Oberseite. - Siebenter und achter Ring ganz, sechster auf der hintern Hälfte glänzend rotgelb. Hinter- ränder weilslichgelb, breiter als auf der Oberseite. Behaarung wie oben. Schenkel schwarz, anliegend gelblich behaart. Schienen und Tarsen dunkelbraun, die Tarsenenden mehr oder weniger schwarz. Flügel intensiv bräunlich tingiert, die einzelnen Zellen mit hellen, fast hyalinen Kernen. Adern kräftig, schwarzbraun ; Stigma grols, dunkelbraun. Zwischen der zweiten und dritten Längsader liegt ein glasheller Schlitz. Vierte Hinterrandzelle vor dem Rande geschlossen. — Länge: 10 mm. Fundort: Kilimandscharo. Type 2: Mus. Bud. Die Art wäre folgendermalsen in die Tabelle einzureihen : 1. Stirn ohne Schwiele.e Körper meistens mehr oder weniger silberweils behaart “Ye er ee Stirn mit glänzender Schwiele. . . u. la. Stirn dunkelbraun mit schwarzem Areiband ons N. Sp. Stirn anders, wezeichnet‘. . 22 2 Bere Thereva tuberculifrons n. sp. Eine sehr charakteristische Art, namentlich im weiblichen Geschlecht. Der Körper ist matt, nur die Oberseite des Hinter- leibes glänzend schwarz, wie poliert. Der Bauch ist vorherrschend rotgelb gefärbt. cd. Dicht wollig greis oder gelblichweifs behaart. Stirn dunkelbraun, matt, mit langer, schwarzer Behaarung. Untergesicht weilsgrau, mit ebenso langer weilsgelber Behaarung. Fühler schwarz, schwarzborstig. Hinterkopf weilsgrau, dicht greis behaart. Rückenschild matt dunkelbraun, mit 2 unscharfen, hellen Längs- striemen. Schildchen gleicht dem Rückenschild. Brustseiten grau, dicht wollig greis behaart. Schwinger schwarz. Hinterleib im Grund schwarz, mit einigem Glanz. Am zweiten bis vierten Ring liegt ein schmaler, weifser, seidiger Hinterrandsaum. Vor demselben liegt eine weilsgraue Tomentbinde, die seitlich etwas erweitert ist. Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 265 Die Mitte der Hinterleibsoberseite ist aufserordentlich sparsam behaart, die Seiten tragen lange, dichte, fast wollige Behaarung. Anallamellen rotgelb, mit gelblicher Behaarung. Bauch im Grunde rotgelb, ohne helle Einschnitte, weilslich tomentiert. Dadurch ist die Rotfärbung manchmal stark beeinträchtigt und nur bei durchscheinendem Licht erkennbar. In einem J treten ganz schmale, etwas glänzende, schwarze Basalflecke auf. Die Behaarung des Bauches ist lang, abstehend, greis. Die letzten Segmente erscheinen etwas verdunkelt, mehr grau. Schenkel schwarz. Schienen rotgelb, mit schwärzlicher Spitze. Tarsen schwarz; Vordertarsen an der Spitze kaum, Mittel- und Hintertarsen deutlich gelbbraun. Flügel etwas graulich. Randmal deutlich schwarzbraun. Adern kräftig, stellenweise etwas gesäumt. Die vierte Hinterrandzelle geschlossen. — Länge: 8—9,5 mm. Fundort: Abessinien, Wagira, Gara Mutata-Berge. I yp.e.g':'e. m: Die Art wäre einzuordnen unter 58a: Bauch rotgelb. Bauch mit greiser oder gelbweilser Behaarung. tuberculifrons n. SP. Bauch mit rotgelber Behaarung . . . . rufiventris Kröb. Event. unter 58b: Bauch grau. Behaarung der Unterseite weilslich, ohne schwarze Haare. tuberculifrons n. SP. Behaarung der Unterseite grau und schwarz . subtilis Lw. 9. Stirn breit, matt, dunkelbraun tomentiert, mit glänzend schwarzer Schwiele, die als breites Band von einem Augenrand zum andern führt und aus 2 fast halbkugligen Wölbungen be- steht. Untergesicht weils, mit weifslichgelber, ziemlich langer Behaarung. Fühler schwarz, grau tomentiert. Hinterkopf oben gelbbraun, unten weilsgrau. DBehaarung weilslich, Beborstung zart, schwarz. Borstenkranz schwarz. Thorax schwarzbraun, mit 2 hellbraunen Längsstriemen. Schildchen gelbbraun tomentiert, mit schwärzlichem Mittelfleck. Brustseiten matt, grau, greis be- haart. Schwinger schwarz. Hinterleib oben durchaus glänzend schwarz; am zweiten und dritten Ring mit Spuren eines hellen Saumes. Analsegment etwas rötlichgelb. Bauch in ausgefärbten Exemplaren rotgelb. Erstes bis fünftes Segment an der Basis schwärzlich. Erster bis vierter Ring mit breitem, weilslich schimmerndem Saum. Bauchseite auch mit einigem Glanz. Be- haarung am ersten bis dritten Ring beiderseits sehr sparsam, weilslich, am vierten bis achten Ring abstehend schwarz. Schenkel schwarz, mit gelblichem Toment und gelblicher oder greiser Be- haarung. Schienen gelbbraun, die Spitzen verdunkelt. Tarsen schwarz, Basis der Metatarsen mehr oder weniger rotgelb. Flügel 266 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. graulich hyalin, mit sehr kräftigen Adern, die manchmal Spuren einer Säumung zeigen. Stigma schwarzbraun. Die vierte Hinter- randzelle essen, — Länge: 9—12 mm. In einem 2 sind die letzten Bauchsegmente eröfstenteils ver- dunkelt. In frischgeschlüpften Exemplaren erscheinen die hellen Partien der Bauchseite unbestimmt seidiggrau. In einem 2 ist der ganze Bauch rotgelb, ohne Spur von Schwärzung. Fundort: Abessinien, Wagira, Gara Mutata-Berge. Type 2: c Die Art wäre einzuordnen unter 60a hinter 7. Biroi: die Schwiele bildet ein schmales Band, das weit von den Ocellen ent- fernt bleibt. Körper matt, nur die Hinterleibsoberfläche glänzend schwarz, wie poliert. Bauch rotgelb. Schwielenhälften fast halb- kuglig gewölbt . - ..°. .... >. tuberculifrons n. Sp. Hinterleibsoberfläche nie allein glänzend schwarz . . 61. Thereva intermedian. sp. cf. Nimmt wegen der Flügelfärbung und -zeichnung eine Zwischenstellung ein Troylsehen Th. een Lw. und 7A. an Meig., unterscheidet sich aber von beiden durch das schlicht gelb- ertnlichs Tegument des Hinterleibes, dem jede schwarze Tan: fehlt und durch das rotgelb gefärhte Analsegment. Stirn Teil grau, schwarz behaart. Untergesicht im Grunde weilsgrau, mit dichter, weifslicher oder gelblicher Behaarung. Fühler schwarz, mit bräunlichem Ton, schwarz. beborstet. Hinterkopf weilsgrau, dicht gelblich behaart. Thorax schwarzgrau, wenn abgerieben, mit 2 weilslichen Striemen, die nicht bis zum Schildchen reichen. Schildchen gleicht dem Rückenschild. Beide sind dicht gelb be- haart. Hinterleibstegument in tadellos erhaltenen Exemplaren grünlichgelb, in schlecht erhaltenen schwärzlich. Zweites bis viertes Segment mit gelbem, seidigem Saum, fünftes mit Spur davon. Analsegment und Hinterrand des siebenten Ringes rotgelb, mit mehr rotgelber Behaarung. Bauch gleicht der Oberseite, ist aber spärlicher und heller behaart. Schwinger schwarz mit hellem Stiel. Schenkel schwarz, seidig anliegend gelb behaart. Schienen hell gelbbraun ; äulserste Spitze verdunkelt. Tarsen hell gelbbraun; die Spitzen aller Glieder schwärzlich, die Vordertarsen gröfsten- teils schwarz. Flügel wie bei Th. marginula. Alle Queradern, die Gabel der dritten Längsader schwarzfleckig. Ein solch schwärz- licher Fleck liegt auch auf der Längsader, die die beiden Basal- zellen trennt. Die vierte Hinterrandzelle ist geschlossen. — Länge: 9 mm. au Fundort::Burchan.. Ende April. — Type d:c Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 267 Die Art wäre folgendermafsen in der Tabelle einzuschalten, je nachdem man die Behaarung weilslich oder gelb nennen will: 1. wenn gelb: hinter 7%. lutescens Lw.: Anastomosen und Queradern schwärzlich gesäumt, Flügel daher fleckig erscheinend. Hinterleib schwarz, der letzte Teil jedes Ringes grau; der achte Ring ne grau „. . 2 Äutescens Lw. Hinterleib gelblichgrau, ohne hass Basis der Segmente; der achte Ring rotgelb ART Be Intermedia n. ep. 2. wenn weißslich : hinter 7%. arg Meig.: Flügelfläche, namentlich bei schräger Haltung, weifslich, mit starken, dunklen, oft fleckig oe Adern. Hinterleih weilsgrau, mit schmalem, schwärzlichem Basalfleck. Siebenter und achter Ring schwarzgrau. marginula Meig. Hinterleib gelblichgrün, ohne schwarzen Basalfleck. Analsegment Ekel a ee REN NER Wintermedia, ni. sp; Anabarrhynchus variegatus Big. Bigot sagt darüber (Annal. Soc. Ent. France, ser. 3. VII. 428 [1858]), die Art habe alle Charaktere der Gattung Anabarrhynchus, aber: „premier article des antennes plus long que le troisieme, et assez grele. Antennes inserees sur une proeminence conoide.“ Ich kenne die Art nicht, weils auch nicht, ob sie der genannten Gattung eingegliedert werden kann. Fundort: Madagascar. Type 2: coll. Bigot. Berichtigungen und Ergänzungen. p. 2 muls der Gegensatz 5 in der Gattungstabelle folgendermalsen lauten: 5. Kurzpelzig behaarte Arten. Flügel intensiv gelb oder braun tingiert mit deutlichem Fensterfleck. Anal- segment des 0’ grols, dick manchmal kolbig. Pseudoxestomyza m. Fast nackte Arten. Analsegment des 0’ ganz klein. Xestomyza Wied. 12: Vierte Zeile von oben: Kopf statt Rüssel. 20: Dritte Zeile von oben: Mittel- statt Unterschenkel. 21: Vierzehnte Zeile von oben: Bezzi statt Lw. 22: Dreizehnte Zeile von oben: weilsgrauer statt weilsgrüner. 29: Dreizehnte Zeile von unten: Hinterleib statt Hinterteil. 30: Fünfzehnte Zeile von oben: Actorthia statt Acthortia. Auf Grund einer Sendung vom Kgl. Zoolog. Museum Berlin bin ich imstande, über einige Arten genaueren Aufschluls zu S S S“ 3 Ss Ss 268 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. geben, da ich eine ganze Reihe von Typen zum Studium darin vorfand. Es waren dies: Baryphora speciosa Lw., 2 9,2 d'. Euphycus dispar Meig., 2 2 von Ragusa 19. IV. und 4 o vom Parnafs 10. VI. und Ragusa 19. IV. (als /hycus dispar Meig.). Psilocephala nigripennis Ruthe, 1 2 von Berlin, 12 und1 ıg von Nord-Norwegen. Psilocephala laticorms Lw., 3 2 5 9' Sarepta, Ungarn. Psilocephala formosa Lw., 1 9, Sarawschantal. Psilocephala quadripunctata Lw., 1 © Samarkand, 1 2. Ectinorrhynchus alternans Lw., 1 &' Port Natal. Pseudowestomyza lugubris Wied., 1 9' 12 vom Kap (als Xesto- myza lugubris Wied.). Pseudozestomyza Kröb. Genauere Untersuchungen mit einer 6öfach vergröfsernden Binocularlupe haben ergeben, dafs der Endgriffel nicht zweigliedrig, sondern eingliedrig ist. Das dritte Fühlerglied erscheint nämlich eigentümlich um seine Längsachse gedreht. Dadurch entsteht eine tiefe, etwas schräg verlaufende Vertiefung. Diese erweckt bei schwacher Vergrölserung den Eindruck einer tiefen Abschnürung. In diese Gattung gehört auch Xestomyza lugubris Wied. Die / unterscheiden sich von P. longirostris m. folgendermalsen : 1. Behaarung des Untergesichtes weils, des Rückenschildes braun. Analsegment kaum kolbig. — Länge: 9!/, mm. P. lugubris Wied. Untergesicht dicht goldgelb behaart. Rückenschild goldgelb und schwarz behaart. Analsegment aufserordentlich grols und kolbig. Länge 13 mm. . . . P. longirostris m. Pseudoxzestomyza lugubris Wied. f. Schwarzbraun; dicht, fast wollig behaart. Stirn schmal, grau bestäubt. Fühlerhöcker grols aber flach. Fühler schwarz, grau bestäubt, lang und dicht schwarz behaart. Rüssel länger als die Fühler, schwarz. Taster schlank, kurz. Untergesicht weils behaart. Hinterkopf ganz weilsgrau. Rückenschild hellgrau tomentiert mit 2 nebeneinander liegenden glänzenden schwarzen Striemen. Behaarung bräunlichgelb. Schildchen grau tomentiert. Brustseiten glänzend schwarz, spärlich behaart. Schwinger gelb- lich. Hinterleib schwarzbraun, wenig glänzend. Erster bis vierter Ring fast goldgelb behaart, fünfter bis achter schwarz. Anal- segment kaum kolbig. Bauch gleicht der Oberseite. Schenkel schwarzbraun, tief gefurcht. Schienen hellbraun, Tarsen etwas dunkler. Flügel intensiv gelbbraun tingiert mit deutlichem, hellem Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. 269 Fensterfleck, dessen untere Hälfte in der Discoidalzelle jenseits der kleinen Querader liest. Vierte Hinterrandzelle gestielt. — Länge: 9,5 mm. Fundort: Kap. Type co: Kgl. zool. Mus. Berlin. Q. Stärker glänzend, dunkler als das J'. Stirn sehr breit. Ocellenhöcker wie poliert, schwarz. Stirn glänzend braun, grau bestäubt, desgleichen der Fühlerhöcker. Fühler hellbraun, grau bestäubt, dicht und lang schwarz behaart. Rüssel schwarzbraun. Hinterkopf weilsgrau. Rückenschild tiefschwarz, glänzend, sehr dicht gelbgrau tomentiert, doch so, dafs 2 schmale getrennte Mittelstriemen und 2 in Flecke aufgelöste Seitenstriemen glänzend schwarz bleiben. Schildchen dicht gelbgrau bestäubt. Brustseiten und Hinterleib glänzend schwarzbraun. Behaarung sehr spärlich, am ersten und zweiten Segment gelb, am dritten bis achten schwarz. Bauch stark glänzend, schwarzbraun, mit hell gelb- braunen Einschnitten am zweiten bis fünften Ring. Beine wie beim o’. Flügel heller, mehr graulich tingiert. Vorderrand bis zur zweiten Längsader weilslichgelb. Das Fensterchen wie beim 7, aber viel blasser. Vierte Hinterrandzelle viel kürzer gestielt. — Länge: 10 mm. Fundort: Kap. Type 2: Kgl. zool. Mus. Berlin. Psilocephala nigripennis Ruthe. cd. Augen durch die Breite der Ocellen getrennt. Stirn matt, etwas weilslichseidig. Fühler schwarz, schwarzborstig. Hinterkopf oben schwärzlichgrau, unten weilslich. Beborstung schwarz, Behaarung schneeweils. Rückenschild im Grunde schwarz, mit 2 weilslichen Längslinien; durch Toment etwas graulich er- scheinend, zart weils behaart. Brustseiten hellgrau, weils behaart. Hinterleib glänzend silberweils. Zweiter bis vierter Ring mit weilsem Saum. Schwinger schwarz. Beine total schwarz. Schenkel mit weilslicher Behaarung. Flügel etwas graulich tingiert, be- deutend heller als im 2. Auch das Randmal ist heller. Vierte Hinterrandzelle offen. — Länge: 10 mm. Fundort: Nord-Norwegen. Type {: Kgl. zool. Mus. Berlin. Psilocephala quadripunctata Lw. cd. Unterscheidet sich vom 2 nur durch einige Kleinigkeiten. Die Stirn trägt etwa in der Mitte zwischen der Fühlerbasis und den zusammenstofsenden Augen einen schwärzlichen Punkt. Unter- gesicht mit denselben beiden vertieften Längslinien wie beim 2. 270 Kröber, Monographie der paläarkt. und afrikanischen Thereviden. Rückenschild erscheint heller als beim $, die Fleckung daher deutlicher. Hinterleib viel dichter grau bestäubt, weshalb der gelbliche Grundton ganz verschwindet. Nur das Analsegment ist rötlichgelb» Vorderbeine wie beim 2. Die äulserste Spitze der Mittel- und Hinterschenkel und die beiden Enden der Mittel- und Hinterschienen sind schwärzlich. Flügel wie beim 2. Der Bogen- wisch, den Löw beim 2 erwähnt, fehlt hier vollkommen. — Länge: 4 mm. Fundort: Samarkand. Type c: Kgl. zool. Mus. Berlin. Q. Stimmt mit der Löwschen Beschreibung vollkommen überein. — Länge 4 mm. Type 2: Kegel. zool. Mus. Berlin. Ectinorrhynchus alternans Lw. cd’. Augen auf weite Strecke zusammenstofsend. Stirndreieck und Untergesicht im Grunde schwarz, durch Pubescenz matt grau. Äufserster Augenrand am Untergesicht weifslich. Rüssel, Taster und Fühler schwarz. Drittes Fühlerglied bräunlich erscheinend. Hinterkopf grau pubescent, mit ziemlich starker, schwarzer Be- borstung.e Behaarung schwärzlich. Rückenschild im Grunde schwarz, eigentümlich grau bereift, mit ganz undeutlicher Längs- striemung. Brustseiten matt, etwas silbergrau tomentiert. Hinter- leib im Grunde grau, fast bleifarben. Die Vorderpartien der einzelnen Segmente je nach der Beleuchtung schwärzlich oder dunkel kaffeebraun erscheinend, mit etwas seidigem Glanz. Zweiter Ring mit breiter, weilser, seidiger Binde, dritter mit ganz schmaler. Analsegment kolbig, vorstehend, schwarzhaarig. Erster Ring ganz seitlich stark glänzend schwarz. Bauch gleicht der Oberseite, aber dunkler. Behaarung durchaus schwarz. Schwinger schwarz- braun, Stiel etwas heller. Schenkel schwarzbraun, Schienen hell- braun, Tarsen dunkelbraun. Flügel fast glashell. Die beiden Binden wie beim 2, aber ohne jede Ausstrahlung. Die Flügel- spitze selber erscheint weilslich. Vierte Hinterrandzelle ge- schlossen. — Länge: 9 mm. 4 Fundort: Port Natal. Type 7: Kgl. zool. Mus. Berlin. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 271 Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. R Holotrichia rotundiceps n. sp. d'. H. Geilenkeuseri Rtt. similis. Rufo-fusca, supra opaca, pruinosa. Capite fortiter subrugoso-punctato, clypeo-rotundato, integro; antennis rufis 10-articulatis; prothorace laxe punctato, longitudine latiore, paulo post medium rotundato-ampliato, angulis posticis obtusis, anticis fere rectangulis, lateribus crenulatis; scutello utringue punctato ; elytris mediocriter dense umbilicato- punctatis, costis obsoletis; pygidio sat crebre punctato ; pectore Havo-cinereo-piloso, abdomine sparsim et subtiliter punctulato, segmento penultimo lateraliter tenuiter piloso; articulo primo tarsorum posticorum secundo parum longiore, unguibus dente medio valido armatis. — Long. 20 mm. Hab.: Burma. Die Art ist der A. Geilenkeuseri Rtt. sehr ähnlich, steht aber nach der Forcepsbildung der H. rustica Burm. näher. Von beiden Arten unterscheidet sie sich durch die Bildung des Clypeus. Die Färbung ist rötlichbraun, Kopf und Halsschild sind etwas dunkler, die Oberseite ist pruinös. Der Kopf ist grob, fast runzlig punk- tiert, der Clypeus von bogenförmiger Gestalt, ohne Ausrandung. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 7 nicht ganz so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, das siebente Fühlerglied ist innen dornförmig ausge- zogen. Das Halsschild ist weitläufig und fein nabelartig punktiert, die Seitenränder sind gekerbt und gelb bewimpert. Auf dem Schildchen befinden sich jederseits neben dem Rande 2 Punkt- reihen. Sonst zeigen sich nur noch einige zerstreute Punkte, während die Mitte des Schildchens punktfrei ist. Auf den Flügel- decken stehen die nabelartigen Punkte nur wenig dichter wie auf dem Halsschild und sind etwas gröber. Die weitläufiger punk- tierten Rippen treten nur schwach hervor, die zweite Rippe ist im hinteren Teile nach der Nahtrippe zu verbreitert. Die Nabel- punkte des Pygidiums sind etwas dichter gestellt wie auf den Flügeldecken. Die Brust ist graugelb behaart, das Abdomen nur sehr weitläufig und fein punktiert. Die Seiten des vor- letzten Bauchsegments sind dünn behaart. Das erste Glied der Hintertarsen ist ein wenig länger als das zweite, .die Krallen tragen in der Mitte einen kräftigen, rechtwinklig ab- stehenden Zahn. Deutsche Entomol, Zeitschrift 1913. Heft III, 19 272 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Holotrichia javanma pilicollis n. subsp. A. specie typica differt: Prothorace ruguloso,, longe flavo- piloso, elytris raros pilos ferentibus. Hab.: Java (Tenger). F. C. Drescher leg. Diese Lokalform unterscheidet sich von der typischen A. javana Brsk. dadurch, dafs das Halsschild ziemlich grob gerunzelt ist und lange abstehende gelbe Haare trägt. Auch auf den Flügel- decken befinden sich vereinzelte Haare. Gen. Microtrichia Brsk. Brenske hat die Gattung Microtrichia Stett. Ent. Zeit. LXI 1900 p. 343 folgendermalsen diagnosiert: „Brust kurz behaart, Unterseite dicht bereift, nur auf der Mitte ein schmaler glänzender Streif, Halsschild dicht netzförmig (reticulatus) punktiert“. Er stellt in diese Gattung eurystoma Burm., evacta Walk., parva Brsk., puttalana Brsk., singhalensis Brsk. Es gibt nun aber Arten, welche kein netzartig punktiertes Halsschild haben oder bei denen die Brust ganz unbehaart ist, und die doch so nahe mit den Brenskeschen Microtrichia-Arten verwandt sind, dafs sie nicht einer anderen Gattung zugeteilt werden können. Aufserdem finden sich zwischen den Krallen mit mittlerem Krallenzahn und den gespaltenen Krallen alle Übergänge, so dafs die Krallenbildung allein unmöglich dazu dienen kann, Gattungen auseinander zu halten. Ich schlage daher vor, in die Gattung Microtrichia alle diejenigen Holotrichia- und Brahmina-Arten zu stellen, bei denen die Brust entweder nicht oder nur kurz behaart ist, und bei denen die Seiten von Brust und Abdomen sowie der Vorderrand des Pygidiums in grölserer oder geringerer Ausdehnung matt sind. Es würden dann zur Gattung Microtrichia aulser den als solche beschriebenen Arten gehören : Holotrichia: andamana Brsk., cephalotes Burm., egregia Mos., iridipennis Brsk., Karschi Brsk., longicarinata Brsk., luangia Mos., nubiliventris Bates, plamcollis Burm., problematica Brsk., semiserrata Brsk., Sharpi Brsk. (— deplanata Brsk.), Standfussi Brsk., sumatrana Nonfr., ungweularıs Mos. Brahmina: abcessa Brsk., assamensis Mos., bituberculata Mos., burmanica Mos., buruensis Brsk., Cardoni Brsk., chinensis Brsk., Cotesi Brsk., ceribripennis Brsk., flabellata Brsk., foveata Mos., Heydeni Brsk., himalayica.Brsk., microphylla Brsk., moluccarum Mos., obscura Brsk., pubiventris Burm., pumila Sharp, rugulosa Brsk., setosa Brsk., shillongensis Brsk., siamensis Brsk., sikkimensis Brsk., striata Brsk., sumatrensis Brsk., tavoyensis Brsk., thoracica Brsk., ton- kinensis Mos. Microtrichia planipennis n. sp. M. cephalotiti Burm. affınis. Plana, fusca, supra punctis griseo- tomentosis et brevissime flavo-setosis obtecta, subtus medio nitido, Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 273 lateribus opacis. Capite latissimo, fortiter punctato, elypeo medio profunde exciso; antennis brunneis 10-articulatis; prothorace lato, dense reticulato-punctato ; scutello punctato ; elytris ecostatis, subrugosis, umbilicato-punctatis, punctis magnis; pygidio medio- criter dense punctato, margine antico lateribusque opacis. Subtus haud dense punctata, punctis breviter setosis; tibiis posticis articulo primo secundo longitudine aequali, unguibus dente medio valido armatis. — Long. 16—20 mm. Hab.: Borneo (Mahakam). Die Art ist noch flacher als M. cephalotes Burm. und ist eigen- tümlich dadurch, dafs die Punkte der Oberseite grau tomentiert und winzig gelb beborstet sind. Der Kopf ist ebenso breit wie bei cephalotes, grob punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist in der Mitte tief dreieckig ausgeschnitten. Das Halsschild ist be- deutend breiter wie lang, in der Mitte etwas bogenförmig erweitert, mit stumpfen Hinterecken und fast rechtwinkligen, nicht vorge- zogenen Vorderecken. Es ist dicht mit länglichen Punkten be- deckt, welche mit grauem Toment ausgefüllt und am Vorderrande kurz gelb beborstet sind. Das Schildchen ist mit runden Nabel- punkten bedeckt. Die Flügeldecken zeigen keine Rippen. Sie sind runzlig, die Punkte sind nabelartig, kurz beborstet und von einem grau tomentierten Kreise umgeben, der hinten breiter wie vorn ist. Das Pygidium ist mit beborsteten Nabelpunkten nicht be- sonders dicht bedeckt, sein Vorderrand und die Seitenränder sind matt. Die Mitte der Unterseite und die Beine sind glänzend, die Seiten von Brust und Abdomen sind matt, bereift. Die Punk- tierung der Unterseite ist mälsig dicht, die Punkte tragen winzige Börstchen, auf dem vorletzten Bauchsegment zum Teil feine Haare. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge, die Krallen tragen einen kräftigen Mittelzahn. Microtrichia formosanan. Sp. M. assamensi Mos. similis. Fusca, supra nitida, capite prothoraceque obscurioribus, pectoris abdominisque lateribus opacis. Capite dense sat fortiter punctato, clypeo medio emarginato ; antennis brunneis 10-articulatis, flabello flavo; prothorace dense punctato, lateribus subtiliter crenulatis ; scutello, margine excepto, punctato; elytris subrugosis, umbilicato-punctatis; pygidio convexo, sat dense umbilicato-punctato, margine antico opaco. Subtus medio sparsim, lateraliter parum densius punctata, articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine fere aequali, unguibus apice fissis. — Long. 14—16 mm. Hab.: Formosa (Tainan). 192 274 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Die Art ist der M. assamensis Mos. in Färbung und Gestalt sehr ähnlich. Der Kopf ist dicht und ziemlich kräftig punktiert, der Vorderrand des Olypeus ist nicht ganz so tief ausgebuchtet wie bei assamensis. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist gelb, beim o’ etwas länger wie die 5, beim $ nur so lang wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei assamensis, ebenso dicht punktiert, aber die Zwischenräume zwischen den Punkten sind nur sehr schwach längsrunzlig, bei assamensis dagegen sehr deutlich. Am Hinterrande findet sich gleichfalls jederseits ein abgesetzter Randwulst. Das Schildchen ist mit Ausnahme der glatten Seitenränder punktiert. Die Flügeldecken sind querrunzlig und nabelartig punktiert, die glatteren Rippen treten schwach hervor. Das gewölbte Pygidium ist ziemlich dicht mit Nabel- punkten bedeckt, sein Vorderrand ist matt. Auf der Unterseite ist die glänzende Mitte weitläufig punktiert, auf den matten pruinösen Seiten stehen die Punkte etwas enger. Einige der seitlichen Punkte tragen kleine Borsten, auf dem vorletzten Bauch- segment zeigen sich zerstreute feine gelbliche Haare. Das erste Glied der Hintertarsen ist fast ebenso lang wie das zweite, der innere Krallenzahn ist ein wenig kräftiger als der Endzahn. Microtrichia impressicollis n. sp. M. eribripenni Brsk. similis. Fusca, nitida, capite prothoraceque obscurioribus, abdomine flavo, pectoris abdominisque lateribus opacis. Capite fortiter dense punctato, clypeo medio sinuato ; antennis brunneis 10-articulatis; prothorace medio rotundato- ampliato, lateribus subtilissime crenulatis, angulis posticis obtusis, anticis fere rectangulis, sat dense fortiter punctato, linea media abbreviata laevi, disco postice medio leviter impresso; elytris subrugosis, umbilicato-punetatis, punctis minutissime setosis, costis obsoletis; pygidio fortiter umbilicato-punctato, antice lateraliter opaco, margine postico flavo-ciliato. Subtus sparsim punctata, abdominis segmento penultimo remote flavo-piloso ; articulo primo tarsorum posticorum secundo breviore, unguibus fissis. — Long. 15 mm. Hab.: Sumatra (Bedagei). Kannegieter leg. Der M. ceribripennis Brsk. ähnlich, aber leicht dadurch zu unterscheiden, dafs das Halsschild vor dem Schildchen flach ein- gedrückt ist. Die Färbung ist braun, Kopf und Halsschild sind schwarzbraun. Der Kopf ist dicht und grob punktiert, der Vorder- rand des Clypeus ist flach dreieckig ausgebuchtet, die Vorderecken sind abgerundet. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim oO etwas länger als die 5 vorhergehenden Glieder des Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 275 Stieles zusammen, beim $ nur wenig kürzer als beim d'. Das Halsschild ist kräftig und ziemlich dicht punktiert, eine beider- seits verkürzte Mittellinie ist glatt. Am Hinterrande befindet sich jederseits ein abgesetzter Randwulst. Das Schildchen ist mit Ausnahme einer undeutlichen Mittellinie punktiert. Die Flügel- decken sind schwach gerunzelt, ziemlich dicht nabelartig punktiert, die Punkte tragen winzige Börstchen. Rippen sind kaum bemerkbar. Das Pygidium trägt kräftige Nabelpunkte, sein Hinterrand ist gelb bewimpert. Die weitläufig punktierte Unterseite ist braun, das Abdomen gelb. Die Mitte ist glänzend, die Seiten sind matt. Das vorletzte Bauchsegment trägt eine dünne, weitläufige Behaarung. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite, die Krallen sind breit gespalten. Microtrichia laticeps n. sp. M. rugulosae Brsk. similis. Supra fusca, nitida, capite protho- raceqgue parum obscurioribus, subtus rufo-Hava, medio nitido, lateribus opacis, pedibus brunneis. Capite fortiter punctato, clypeo lato, margine antico medio emarginato, utrinque rotundato; antennis brunneis, 10-articulatis, flabello dilutiore ; prothorace mediocriter dense fortiter punctato, lateribus subtilissime crenulatis, angulis posticis obtusis, anticis rectangulis, parum porrectis; scutello utrinque punctato; elytris subrugosis, sat fortiter punctatis; pygidio mediocriter dense umbilicato-punctato. Subtus remote punctata, abdominis segmento penultimo tenuiter flavo-piloso ; tarsis posticis articulo primo paulo abbreviato, unguibus fissis. — Long. 15 mm. Hab.: Java. H. Fruhstorfer leg. Der M. rugulosa Brsk. von Borneo ähnlich, aber durch eine andere Bildung des Clypeus und viel längeren Fühlerfächer des 07 unterschieden. Der Kopf ist grob und dicht punktiert, der Clypeus verbreitert sich von der Basis bis zur Mitte, seine Vorderecken sind abgerundet, sein Vorderrand ist bogenförmig ausgeschnitten. Der Fühlerfächer des 5 ist nur wenig kürzer als der Stiel, der des ? dagegen ist nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mäfsig dicht, ziemlich kräftig punktiert, die Seitenränder sind sehr schwach krenuliert, am Hinterrande befindet sich beiderseits ein schwacher Randwulst. Das Schildchen ist -weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt, nabelartig punktiert, die Rippen treten schwach hervor. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, ein schmaler Vorderrand ist matt. Die Punktierung der Unter- seite ist fein und weitläufig. Auf den Seiten tragen vereinzelte Punkte kurze Börstchen, das vorletzte Bauchsegment zeigt eine 276 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. feine dünne Behaarung. Das erste Glied der Hintertarsen ist ein wenig kürzer als das zweite, die Krallen sind ziemlich breit gespalten. Brahmina flavipennisn. sp. Flava, nitida, capite prothoraceque rufo-Havis. Capite fortiter remote punctato, punctis flavo-setosis, clypeo margine antico reflexo, medio minime exciso; antennis flavis 10-articulatis; protho- race laxe punctato, medio rotundato-ampliato, lateribus margineque antico flavo-ciliatis; scutello sparsim punctato ; elytris haud dense sat fortiter punctatis, costis obsoletis; pygidio umbilicato-punctato. Pectore flavo-piloso, abdomine medio fere laevi, lateribus laxe punctatis, punctis flavo-setosis; articulo primo tarsorum posti- corum secundo parum breviore.. — Long. 13—17 mm. - Hab.: Ceylon (Wadduwa). Kannegieter leg. Die Art hat in der Färbung Ähnlichkeit mit 2. phytaloides Brsk.., ist aber in der Skulptur sehr verschieden. Der Kopf ist weit- läufig und grob punktiert, die Punkte sind gelb beborstet. Die Stirn ist vor der Clypeusnaht glatt, der Clypeusrand ist aufgebogen und in der Mitte kaum merklich ausgeschnitten. Der Fühler- fächer ist beim 0’ so lang wie die sechs vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, beim 2 kürzer. Das Halsschild ist weit- läufig punktiert, in der Mitte stark bogenförmig erweitert, nach vorn bedeutend mehr wie nach hinten verjüngt. Der Vorderrand und die Seitenränder sind gelb bewimpert. Das Schildchen trägt nur einige Punkte. Die schwach runzligen Flügeldecken sind nicht dicht mit ziemlich kräftigen Punkten bedeckt, die Rippen sind nur wenig als glättere Linien bemerkbar. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, von denen bei dem vor- liegenden $ einige dünne gelbliche Haare tragen. Die Brust ist gelb behaart, das Abdomen in der Mitte fast glatt, an den Seiten weitläufig punktiert, die Punkte sind gelb beborstet. Das erste Glied der Hintertarsen ist beim 07 fast ebenso lang wie das zweite, beim 2 ein wenig kürzer. Die etwas mehr: als bei phytaloides gekrümmten Krallen sind am Ende gespalten und sind beim 2 beide Krallenzähne ungefähr von gleicher Länge, während beim 7 der innere Zahn kürzer und kräftiger als der Endzahn ist. Gen. Hilyotrogus Fairm. In den Ann. Soc. Ent. Fr. (6) VI. 1886 p. 325 hat Fairmaire die Rhizotrogiden-Gattung HAilyotrogus aufgestellt. Als Charakteristik dieser Gattung werden gespaltene Klauen und ein fünfgliedriger Fühlerfächer angegeben. Mir liegen nun mehrere Khizotrogiden- Arten vor, die folgende gemeinsame Merkmale haben: Die Ober- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 277 seite ist mehr oder weniger seidenartig, die Stirn ist abstehend behaart, der Vorderrand des Clypeus ist etwas aufgebogen und entweder gar nicht oder nur schwach ausgebuchtet. Der Vorder- rand des Halsschildes ist abstehend bewimpert. Auf den Flügel- decken ist die zweite primäre Rippe hinten nicht breiter als das erste Interstitium. Die Brust ist behaart, die Krallen sind am Ende eng gespalten. Der Fühlerfächer ist bei den einzelnen Arten verschieden gebildet, indem er sich aus 3, 4, 5 oder 6 Gliedern zusammensetzt. Es würde zu weit führen, auf Grund des ver- schiedenen Fühlerfächers mehrere Gattungen aufzustellen, vielmehr gehören alle diese Arten einer einzigen, in der Fühlerbildung variierenden Gattung an. Ich kenne die Hilyotrogus- Arten von Fairmaire nicht, glaube aber annehmen zu können, dafs sie auch die genannten Merkmale besitzen. Trifft meine Annahme nicht zu, so mülste diese Gruppe einen neuen Gattungsnamen erhalten. Zu der Gruppe gehören folgende, nicht als Hilyotrogus beschriebene Arten: Holotrichia flavosericea Brsk. mit dreigliedrigem Fühlerfächer. Der Fühler ist zehngliedrig und nicht neungliedrig, wie Brenske in seiner Beschreibung angibt. Holotrichia aurosericea Brsk. mit dreigliedrigem Fühlerfächer. Holotrichia subsericeea Mos. mit dreigliedrigem Fühlerfächer. Holotrichia luteosericea Bısk. mit viergliedrigem Fühlerfächer. Das erste Glied des Fächers ist stark verkürzt, gewöhnlich beim 5 !/s, beim 2 !/, so lang wie die übrigen Fächerglieder, jedoch in der Länge sehr variierend. Mir liegt ein O’ vor, bei dem das erste Fächerglied ?/, der Länge der übrigen Glieder erreicht, während es bei einem @ nicht länger ist als der dornartige Fort- satz des sechsten Stielgliedes. Bei einem der vorliegenden Exemplare ist der Fühler nur neungliedrig. Anceylonicha holosericeea Redtb. mit fünfgliedrigem Fühlerfächer, von dem das erste Glied stark, das zweite ein wenig verkürzt ist. Lochnosterna stridulans Sharp mit fünfgliedrigem Fühlerfächer, dessen erstes Glied gleichfalls nur sehr kurz ist, während das zweite etwas verkürzt ist. Aufserdem gehören zu dieser Gruppe die nachstehend als Hilyotrogus beschriebenen Arten. Hilyotrogus sikkimensis n. sp. 2. Rufo-flavus, capite prothoraceque paulo obscurioribus. Fronte sparsim punctata, punctis flavo-pilosis, clypeo parum densius punctato, margine antico leviter sinuato; antennis rufis 10-articeulatis, flabello 3-articulato; prothorace lato, lateribus rotundatis, angulis antieis haud porrectis, subtiliter sparsim punctato, margine antico ciliato; scutello laxe punctato ; elytris 278 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. mediocriter dense punctatis, costa suturali costaque disci sparsim punctulatis; pygidio subrugoso. Subtus pectore flavo-piloso, ab- domine fere laevi, articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine aequali. — Long. 15 mm. Hab.: Sikkim. Bedeutend kleiner als der gleichfalls von Sikkim beschriebene H. flavosericeus Brsk. Brenske gibt für letztere Art eine Länge von 16 mm an, ich messe 185 mm. Aber abgesehen von der Gröfse unterscheiden sich beide Arten auch durch die Skulptur des Clypeus, welcher bei lavosericeus sehr eng punktiert ist. Die Färbung ist ähnlich wie bei letzterer Art, doch sind Kopf und Halsschild dunkler. Die Stirn ist weitläufig mit kräftigen Punkten bedeckt, welche abstehend gelblich behaart sind. Auf dem Clypeus stehen die Punkte enger wie auf der Stirn, der Vorderrand des Clypeus ist schwach aufgebogen und leicht ausgerandet. Der Fühlerfächer ist dreigliedrig und beim 2 so lang wie die 5 vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen. Das siebente Glied des Stieles ist ziemlich stark dornförmig ausgezogen, das sechste schwach. Das Halsschild ist fein und ziemlich weitläufig punktiert, die Seiten sind gerundet, die Vorderecken nicht vorgezogen, Vorder- und Seitenrand sind abstehend bewimpert. Das Schildchen trägt eine weitläufige Punktierung. Auf den mäfsig dicht punktierten, hinter der Mitte etwas erweiterten Flügeldecken markieren sich nur die Nahtrippe und die zweite primäre Rippe deutlicher. Beide sind nur sehr weitläufig punktiert. Das Pygidium ist schwach gerunzelt. Die Brust ist gelb behaart, das Abdomen fast glatt. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie das zweite Von den beiden Krallenzähnen ist der innere etwas länger. Hilyotrogus assamensis .n. Sp. 9. H. sikkimensi similis, parum minor. Rufo-brunneus, supra sericeus. Fronte sparsim punctata et longe flavo-pilosa, clypeo parum densius punctato, margine antico reflexo haud sinuato ; antennis flavis 10-articulatis, flabello 3-articulato ; prothorace longitudine latiore, antice et postice attenuato, angulis antieis parum porrectis, margine antico lateribusque longe flavo-ciliatis ; scutello laevi; elytris disco sparsim, lateribus densius punctatis; pygidio laxe punctato. Pectore flavo-piloso, abdomine remote punctulato, tarsis postieis articulis duobus primis longitudine aequalibus. — Long. 13 mm. Hab.: Assam. Dem AH. sikkimensis sehr ähnlich, noch etwas kleiner. Die Stirn ist kräftig aber weitläufig punktiert, die Punkte sind lang abstehend behaart. Die Punktierung des Clypeus ist ein wenig Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 279 enger, der aufgebogene Vorderrand ist nicht ausgebuchtet. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der dreigliedrige Fächer ist beim 2 so lang wie die sechs vorhergehenden Glieder des Stieles zu- sammen. Das Halsschild ist etwas länger wie bei sikkimensis, seine Vorderecken sind ein wenig vorgezogen. Die Oberfläche ist zer- streut und fein punktiert, der Vorderrand und die Seitenränder sind lang gelb bewimpert. Das Schildchen ist glatt. Die Flügel- decken sind auf dem Discus weitläufig, an den Seiten enger punktiert, nur die beiden ersten primären Rippen markieren sich deutlich und tragen vereinzelte Punkte. Das Pygidium ist weit- läufig mit grolsen aber flachen Punkten bedeckt. Die Brust ist gelb behaart, das Abdomen fein und weitläufig punktiert. Das erste Glied der Hintertarsen ist von gleicher Länge wie das zweite, von den beiden Krallenzähnen ist der innere etwas länger und kräftiger als der Endzahn. Hilyotrogus ochraceosericeus n. sp. H. flavosericeo Brsk. similis. Ochraceus, supra sericeus. Fronte laxe punctata, punctis flavo-pilosis, clypeo dense punctato, mar- gine antico elevato, integro: antennis 10-articulatis, flabello 4-articulato, flabelli articulo primo abbreviato; prothorace suh- tiliter remote punctato, margine antico ciliato ; scutello sparsim punctulato; elytris disco laxe, lateraliter densius punctatis; pygidio subrugosö, sparsim umbilicato-punctato. Pectore flavo-piloso, ab- domine parce subtiliter punctato ; articulo primo tarsorum posti- corum haud abbreviato.. — Long. 13 mm. Hab.: Assam (Shillong). Die Art ist dem A. jlavosericeus Brsk. täuschend ähnlich, unterscheidet sich aber leicht ‘durch die andere Fühlerbildung. Der Fühlerfächer ist viergliedrig, und zwar ist beim 07 das erste Fächerglied höchstens halb so lang wie die übrigen und das sechste Glied des Stieles ist lamellenartig ausgezogen, so dafs man den männlichen Fühlerfächer auch als fünfgliedrig betrachten kann. Beim 2 ist das erste Glied des Fächers nur !/, so lang wie die übrigen, zuweilen auch noch kürzer, das sechste Glied des Stieles ist innen nur dornartig erweitert. Die Stirn ist noch weitläufiger punktiert wie bei ‚lavosericeus, der Clypeus ist ein wenig länger. Die Punktierung von Halsschild und Flügeldecken ist feiner. Sonst stimmen beide Arten überein. Hilyotrogus rufosericeus n. Sp. d'. H. ochraceosericeo similis. Rufus, supra sericeus. Fronte sparsim punctata et fulvo-pilosa, clypeo dense punctato, antice attenuato, margine antico reflexo, integro; antennis rufo-flavis 380 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 10-articulatis, flabello maris 6-articulato, flabelli articulo primo parum abbreviato; prothorace laxe subtiliter punctato,, margine antico lateribusque flavo-ciliatis ; scutello remote punctato;, elytris sparsim, lateraliter paulo densius punctatis; pygidio subrugoso, umbilicato-punctato. Pectore flavo-villoso, abdomine sparsim sub- tiliter punctulato ; tarsis postieis articulo primo secundo longi- tudine aequali. — Long. 17 mm. Hab.: Assam (Shillong). Die Art ist dem AH. ochraceosericeus vom gleichen Fundort sehr ähnlich, doch ist beim 5, welches allein vorliegt, der Fühler- fächer sechsgliedrig. Letzterer ist lang und schwach nach aufsen gebogen. Sein erstes Glied ist nur wenig kürzer wie die übrigen Fächerglieder. Das vierte Glied des Stieles ist etwas lamellen- artig ausgezogen. Der Clypeus ist sehr stark nach vorn verjüngt, sein Vorderrand aufgebogen, aber nicht ausgebuchtet. Die Seiten des Halsschildes sind etwas stärker bogenförmig erweitert wie bei ochraceosericeus, das Pygidium ist etwas länger wie bei letzterer Art. Im übrigen stimmen beide Arten annähernd überein. Hilyotrogus pilicollis n. sp. Rufo - flavus, supra sericeus. Fronte laxe fortiter punctata, punctis favo-pilosis, elypeo paulo densius punctato, margine antico reflexo, vix leviter sinuato; antennis 10-articulatis, flabello 6-arti- culato, flabelli articulo primo abbreviato ; prothorace mediocriter dense punctato et flavo-piloso ; scutello sparsim punctulato ; elytris umbilicato - punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio sub- rugoso. Pectore flavo-piloso, abdomine subtiliter remote punctato ; .articulo primo tarsorum posticorum haud abbreviato. — Long. 15 mm. Hab.: Yunnan (Tali). Gestalt des H. holosericeus Redtb., durch die Behaarung des Halsschildes ausgezeichnet. Die Stirn ist weitläufig grob punk- tiert, jeder Punkt abstehend gelb behaart. Die Punktierung des Clypeus ist etwas dichter, sein Vorderrand ist aufgebogen und kaum merklich ausgebuchtet. Der Fühlerfächer ist sechsgliedrig, doch ist das erste Fühlerglied mehr oder weniger verkürzt. Die Länge des letzteren schwankt zwischen !/, und !/, der übrigen Fächerglieder. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert und gelb behaart. Das Schildchen trägt eine feine und weitläufige Punktierung. Auf dem Discus der Flügeldecken stehen die Punkte ziemlich weitläufig, nach den Seiten zu enger. Sie tragen winzige Börstchen. Das Pygidium ist etwas längsgerunzelt. Die Brust ist dicht gelb behaart, das Abdomen nur sehr fein und weitläufig Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 281 punktiert, jeder Punkt mit einem kleinen gelben Borstenhaar ver- sehen. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge. Hilyotrogus setipennis.n. sp. d. Rufo-brunneus, supra sericeus, capite prothoracegue obseurioribus. Capite sat dense punctato, punctis flavo - pilosis, elypeo margine antico parum reflexo, levissime sinuato; antennis 10 -articulatis, flabello 5-articulato, flabelli articulo primo plus minusve abbreviato ; prothorace, scutello, elytris pygidioque medio- criter dense punctatis, prothoracis punctis flavo-pilosis , scutelli, elytrorum pygidiique punctis flavo-setosis. Pectore flavo-piloso, abdomine laxe punctato, punctis setas ferentibus; tarsis posticis articulo primo secundo longitudine aequali. — Long. 18 mm. Hab.: China (Tchao Pin-Jo). Eine durch die Behaarung und Beborstung der Oberseite aus- gezeichnete Art. Die Färbung ist rotbraun, Kopf und Halsschild sind etwas dunkler. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert und gelb behaart, der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich aus- gebuchtet. Der Fühlerfächer ist fünfgliedrig, sein erstes Glied ist 1/;—?/, so lang wie die übrigen. Das fünfte Glied des Stieles ist etwas dornförmig ausgezogen. Die Punktierung des Hals- schildes ist mäfsig dicht, jeder Punkt trägt ein abstehendes gelbes Haar. Schildchen, Flügeldecken und Pygidium sind ein wenig weitläufiger als das Halsschild punktiert, die kurzen Haare der Punkte sind borstenförmig. Die Brust ist dicht gelb behaart, das Abdomen fein und weitläufig punktiert, jeder Punkt gleich- falls mit einer kleinen Borste versehen. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind gleichlang, von den beiden Krallenzähnen ist der innere etwas länger und kräftiger. Hilyotrogus piceosericeus n. sp. Piceus, supra sericeus, parum iridescens. Fronte sparsim punctata, punctis flavo - pilosis, clypeo paulo densius punctato, margine antico reflexo, leviter sinuato; antennis 10-articulatis, flabello maris 6-, feminae 5-articulato ; prothorace mediocriter dense punctato, margine antico lateribusque flavo-eiliatis ; scutello subtiliter punctulato; elytris parce, lateraliter parum densius punctatis, costis fere laevibus; pygidio laxe punctato. Pectore flavo-piloso, abdomine sparsim subtiliter punctato, punctis breviter setosis; articulo primo tarsorum posticorum secundo haud breviore. — Long. 16—18 mm. Hab.: Yunnan. 282 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Schwarzbraun oder schwärzlich, etwas irisierend. Die Stirn ist weitläufig punktiert und tragen die Punkte abstehende gelbe Haare. Die Punktierung des Clypeus ist ein wenig dichter, sein Vorderrand ist aufgebogen und schwach ausgebuchtet. Beim ist der Fühlerfächer sechsgliedrig, das erste Glied des Fächers ist nur 1/,—!/, so lang wie die übrigen, und auch das zweite, zuweilen sogar das dritte Fächerglied ist etwas verkürzt. Das vierte Glied des Stieles ist innen gedornt. Beim 2 ist der Fühler- fächer fünfgliedrig, die Länge des ersten Fächergliedes beträgt etwas mehr als die Hälfte der übrigen und auch das zweite Fächer- glied ist ein wenig verkürzt. Das vierte Glied des Stieles ist wie beim 7 innen dornförmig, das fünfte Glied lamellenartig er- weitert, so dafs man den weiblichen Fächer auch als sechsgliedrig mit sehr kurzem ersten Fächerglied betrachten kann. Die Punk- tierung des Halsschildes ist mäfsig dicht und tragen die Punkte ebenso wie die der Flügeldecken bei ganz frischen Exemplaren winzige Börstchen. Die Seitenränder des Halsschildes sind schwach krenuliert, an den Vorderecken etwas aufgebogen. Sie sind ebenso wie der Vorderrand gelb bewimpert. Das Schildchen ist fein, mehr oder weniger dicht punktiert. Auf den Flügeldecken tragen die schwach hervortretenden Rippen nur vereinzelte Punkte, die Zwischenräume sind weitläufig, die Seiten der Flügeldecken etwas dichter punktiert. Das Pygidium ist zerstreut oder mäfsig dicht mit Augenpunkten bedeckt. Die Brust trägt eine dichte gelbe Behaarung, das Abdomen ist sehr weitläufig und fein punktiert, die Punkte sind kurz beborstet. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie das zweite, die Krallenzähne sind fast von gleicher Länge, der innere Zahn ist ein wenig kräftiger als der Endzahn. Anartioschiza Drescherin. sp. A. camerunae Klb. affınis. Rufo-brunnea, nitida, capite pro- thoracegque parum obscurioribus. Capite sat dense punctato, punctis minutissime squamosis, fronte post clypei suturam medio leviter impressa, .clypeo brevi, margine antico sinuato ; prothorace lato, medio rotundato-ampliato,, lateribus subtiliter crenulatis, angulis postieis obtusis, angulis antieis rectangulis porrectis, dense punctato, punctorum squamis minutis ellipticis; elytris ecostatis, sat cerebre punctatis, punctis sguamas minutas ellipticas ferentibus; pygidio haud dense squamulato, sguamis ovatis. Pectore, medio excepto, episternis abdomineque mediocriter dense squa- mosis. — Long. 19 mm. Hab.: Java (Zuider Geb.), J. C. Drescher leg. XI. 08. Die Gattung Anartioschiza ist bisher nur von Afrika bekannt. Die vorliegende Art hat eine so grofse Ähnlichkeit selbst in der Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 283 Bildung des Forceps mit den afrikanischen Arten, dafs ich den Fundort anzweifeln würde, wenn die Exemplare nicht von einem zuverlässigen, auf Java lebenden Sammler stammten. Die Färbung ist rotbraun, die Flügeldecken sind heller. In der Form und Skulptur des Kopfes stimmt die Art völlig mit A. cameruna Klb. überein. Das Halsschild ist ein wenig länger, gleichfalls dicht punktiert, die Schuppen sind noch kleiner wie bei cameruna. Die Flügeldecken haben ebenso wie letztere Art keine Rippe neben den Seitenrändern. Sie sind schwach gerunzelt, ebenso wie bei cameruna mälsig dicht punktiert, aber die Schuppen der Punkte sind so klein, dafs sie ohne Lupe kaum zu erkennen sind. Die. Schuppen des Pygidiums sind an der Basis breit oval, und werden nach dem Hinterrande zu schmäler. Die Episternen, sowie die Brust mit Ausnahme der Mitte sind dicht weils beschuppt. Die Brust trägt aufserdem noch eine dünne gelbe Behaarung. Das Abdomen ist überall beschuppt, doch stehen die Schuppen nicht so dicht wie bei cameruna. Ihre Gestalt ist sehr verschieden, ei- förmig, elliptisch und lanzettförmig. Die Vorderschienen sind zweizähnig, mit Andeutung eines dritten oberen Zahnes, die Tarsen und Krallen sind ebenso gebildet wie bei cameruma. Phila papuanan. sp. d. Nigra, nitida, albo-squamosa, pedibus fuseis. Capite fortiter punctato, punctorum squamis lanceolatis, fronte flavo- pilosa, clypeo margine antico medio parum producto; antennis rufis 10-articulatis, flabello 5-articulato ; prothorace laxe fortiter punctato, linea media laevi, punctis spuamulatis, squamis ellip- tieis an lanceolatis; scutello lateraliter punctato; elytris singulo d-costato, costis laevibus, interstitiis aciculato-punctatis, punctis squamas ellipticas ferentibus; pygidio sat dense sguamoso, squamis ovatis. Pectore flavo-cinereo-piloso, abdomine medio laxe, latera- liter densius squamoso. — Long. 18 mm. Hab.: Neu-Guinea (Takar). Die Art ist der Phila amboinae Brsk. sehr ähnlich. Das vor- liegende 5 ist schwarz, der Kopf und das vorletzte Bauchsegment schimmern bräunlich, die Beine sind braun. Bildung und Skulptur des Kopfes sind ebenso wie bei amboinae, die Schuppen sind ein wenig schmäler. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der fünf- gliedrige Fächer des Z' ist so lang wie der Stiel. Das Hals- schild ist von gleicher Gestalt wie bei amboinae, die Form der Schuppen ist jedoch elliptisch, teilweise sogar lanzettförmig. Die Skulptur der Flügeldecken gleicht vollkommen der von amboinae. Die Schuppen sind bei letzterer Art oval, bei papuana sehr schmal elliptisch. Auf dem Pygidium stehen die Schuppen ziemlich dicht 284 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. und sind von ovaler Gestalt. Eine Behaarung befindet sich nur vor dem Hinterrande. Die Brust ist dicht graugelb behaart, das Abdomen in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter mit eiförmigen Schuppen bedeckt. Beim co’ befindet sich in der Mitte der Bauchsegmente ein kleiner Makel aus enger gestellten Schuppen. Brustfortsatz und Beine sind ebenso gebildet wie bei amboinae. Phila setifera n. sp. 2. Ph. amboinae Brsk. similis. Nigra, nitida, setosa, elytris pedibusque fuseis. Capite grosse punctato, punctis flavo-setosis ; antennis brunneis 10-articulatis, flabello feminae parvo, 4-arti- culato ; prothorace sparsim punctato, vitta media longitudinali laevi, punctis setas albas ferentibus; scutello medio impunctato ; elytris utrinque 5-costatis, costis laevibus, interstitiis aciculato- punctatis et flavo - cinereo - setosis; pygidio umbilicato - punctato, punctis setosis. Pectore flavo-piloso, abdomine medio laxe, late- raliter densius aciculato-punctato, punctis piloso-setosis. — Long. 15 mm. Hab. : Ocliasers, Saparoea.. Exp. Martin. I. 92. Sowohl der Ph. amboinae Brsk. als auch der vorhergehen- den Art täuschend ähnlich, von gleicher Gestalt und Skulptur. An den Stellen, wo sich bei diesen beiden Arten Schuppen be- finden, trägt setifera weilse oder gelbliche Borsten. An den Seiten der Stirn sind diese Börstchen haarförmig, ebenso gröfstenteils auf dem Abdomen. Der Fühlerfächer ist beim 2 viergliedrig, das erste Glied des Fächers ist stark verkürzt, das fünfte Glied des Stieles ist innnen etwas blattartig erweitert. Brustfortsatz und Beine sind von gleicher Bildung wie bei den verwandten Arten. Lepidiota acuminatan. sp. f. Olivacea, opaca, supra sparsim flavo - griseo - sgquamosa. Capite fortiter punctato, punctorum squamis ovatis, clypeo magno, lateribus rotundatis, margine antico minime sinuato; antennis brunneis 10-articulatis; prothorace longitudine multo latiore, postice parum, antice valde attenuato, lateribus subtiliter crenu- latis, ante medium paulo sinuatis, angulis posticis obtusis, anticis fere rectangulis, parum porrectis, sat dense punctato, punctis squamas parvas orbiculares ferentibus; scutello utrinqgue macula dense squamosa; elytris mediocriter dense punctatis, punctis minutissime squamosis, raris squamis majoribus ovalibus inter- mixtis; pygidio sparsim squamis parvis ornato, apice producto. Pectore flavo-piloso, abdomine mediocriter dense cinereo-squamoso, Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 285 segmento penultimo lateraliter macula parva dense squamulata ; tibiis antieis fortiter tridentatis. — Long. 30 mm. Hab.: Tonkin. Eine durch die Bildung des Pygidiums leicht kenntliche Art. Olivengrün, matt, auf der Oberseite mit kleinen hellgelben Schuppen versehen. Der Kopf ist kräftig punktiert, jeder Punkt mit kleiner breit eiförmiger Schuppe besetzt. Auf der Stirn zeigen sich einzelne grölsere Schuppen. Der Clypeus ist grols, hat gerundete Seiten und einen nur ganz schwach ausgebuchteten Vorderrand. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte tragen sehr kleine runde Schuppen. Auf dem Schildchen befindet sich jederseits ein sehr deutlich hervortretender, aus dicht gestellten kleinen weilslichgelben Schuppen gebildeter Fleck. Die Flügel- decken sind mälsig dicht punktiert und trägt jeder Punkt eine winzige Schuppe. An den Rändern der sich als unpunktierte Streifen markierenden Rippen stehen vereinzelte gröfsere eiförmige Schuppen. Auf dem Pyeidium sind die ebenfalls sehr kleinen Schuppen noch etwas weitläufiger wie auf den Flügeldecken ge- stellt. Der Hinterrand des Pygidiums ist in eine stumpfe Spitze ausgezogen. Die Brust ist dicht gelblich behaart, das Abdomen mälsig dicht mit runden oder ovalen grauen Schuppen bedeckt. Vereinzelt finden sich grölsere eiförmige Schuppen. Die Seiten der Bauchsegmente tragen einzelne feine Haare. Die Vorder- schienen sind scharf dreizähnig. Lepidiota annamensis.n. sp. Fusca, nitida, squamis parvis griseis ornata. Capite fortiter, fronte sparsim, clypeo dense punctato, punctis squamosis, frontis squamis ovalibus, clypei squamis lanceolatis ; clypeo margine antico reflexo, medio parum sinuato; antennis brunneis 10-articulatis ; prothorace sat dense punctato, linea media indistincta laevi, punc- torum squamis orbicularibus; scutello dimidia parte posteriore laevi; elytris sat remote punctatis, punctis squamos minutas ferentibus, costis obsoletis; pygidio sat dense punctato, punctorum squamis ovatis. Pectore flavo-piloso, abdomine medio haud crebre, lateraliter dense cinereo - squamoso ; tibiis antieis tridentatis. — Long. 33 mm. Hab.: Annam (Phuc Son). H. Fruhstorfer leg. Die Art gehört in die Verwandtschaft von Z. discedens Sharp. und L. Haasi Nonfr. von Siam, unterscheidet sich aber von beiden durch den weniger aufgebogenen, und wenn auch nur schwach, so doch deutlich ausgebuchteten Vorderrand des Clypeus. Der Kopf ist grob punktiert, die Punkte stehen auf dem Clypeus und auf dem hinteren Teile der Stirn dicht, auf dem vorderen Teile 286 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. der letzteren weitläufig. Auf der Stirn tragen die Punkte eiförmige, auf dem Clypeus lanzettförmige Schuppen. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert und jeder Punkt mit einer kleinen rund- lichen Schuppe versehen. Im hinteren Teile der Mitte befindet sich eine glatte Längslinie. Die Seitenränder sind sehr schwach krenuliert und gelblich bewimpert. Das Schildchen ist in der vorderen Hälfte beschuppt, in der hinteren Hälfte glatt. Die Flügeldecken lassen, abgesehen von der Nahtrippe, weitere Rippen nur sehr undeutlich erkennen. Die Punktierung ist etwas weit- läufiger wie auf dem Halsschild, die rundlichen Schuppen der Punkte sind winzig klein. Das Pygidium ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte tragen eiförmige Schuppen. Die Brust ist dicht graugelb behaart. Das Abdomen ist in der Mitte mälsig dicht, an den Seiten und auf dem ganzen vorletzten Bauchsegment dicht mit grauen ovalen Schuppen bedeckt. Aufserdem trägt das Abdomen zerstreute gelbliche Borstenhaare. Ascatopholis sericea n. sp. co. 4A. opalingae Burm. similis. Fusca, supra parum sericea, squamis parvis favis ornata. Capite sparsim, clypeo paulo densius punctato, punctis squamas ovales an ellipticas ferentibus, celypeo margine antico parum reflexo, integro; antennis brunneis; pro- thoraca mediocriter dense punctato, punctorum squamis ovalibus; scutello basi excepto punctato et squamoso; elytris irregulariter punctatis, punctis squamas ovales ferentibus, costis fere laevibus, raris squamis majoribus ornatis; pygidio irregulariter punctato, puncetorum squamis ovalibus, apice truncato et leviter sinuato; pectore favo -piloso, abdomine medio sparsim, lateraliter paulo densius punctato et flavo-cinereo-squamoso. — Long. 20 mm. Hab.: Borneo (Kina Balu). Waterstradt leg. Der A. opalina Burm. ähnlich, aber durch die abweichende Punktierung der Flügeldecken und die Bildung des Pygidiums unterschieden. Der Kopf ist weitläufig, der Clypeus etwas dichter punktiert und tragen die Punkte eiförmige oder elliptische gelbe Schuppen. Der Vorderrand des Clypeus ist etwas aufgebogen, in der Mitte kaum merklich ausgebuchtet. Die Punktierung des Halsschildes ist mäfsig dicht, die Schuppen sind eiförmig. In der hinteren Hälfte markiert sich eine undeutliche glatte Mittel- linie. Auf den Flügeldecken stehen die Punkte sehr unregelmälsig, teils weitläufig, teils ziemlich eng in Gruppen zusammen. Die Schuppen der Punkte sind sehr klein und eiförmig. Die Rippen markieren sich nur dadurch, dafs sie fast unpunktiert sind und vereinzelte grofse eiförmige Schuppen tragen. Die flachen End- buckel sind schwarz gefärbt. Das Pygidium ist gleichfalls unregel- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 287 mälsig punktiert und in den Punkten eiförmig beschuppt. Der Hinterrand des Pygidiums ist abgestutzt und flach ausgebuchtet. Die Brust ist gelblich behaart, das Abdomen grau beschuppt, in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas enger. Die Schuppen sind eiförmig oder elliptisch. Dasylepida n. gen, Eine Gruppe kleiner Lepidiota- Arten hat folgende gemein- schaftliche Merkmale: Die Fühler sind zehngliedrig, der Fühler- fächer ist dreigliedrig. Die Flügeldecken sind etwas runzlig punktiert, mit deutlich hervortretenden Rippen. Das Abdomen ist gleichmäfsig dicht beschuppt oder schuppenartig beborstet. Die Vorderschienen sind dreizähnig, die Hinterschienen auf der Aulsen- seite weder mit Zahn noch mit Schrägleiste versehen. Die Krallen sind entweder am Ende gespalten oder aber der Krallenzahn ist weiter vom Ende abgerückt, hat aber dann in der Basalhälfte eine schwache Neigung nach dem Ende der Kralle zu. Oberhalb des Krallenzahns befindet sich noch ein weiteres kleines Zähnchen. Ich wähle für diese Gruppe den Gattungsnamen Dasylepida, den Brenske bereits in seiner Sammlung seiner Gruppe XII (Berl. entom. Zeit. 1892 p. 39) zugelegt hatte. Die von ihm in dieser Gruppe angeführten Arten können aber nicht einer gemeinsamen Gattung zugeteilt werden. Es gehören zur Gattung Dasylepida folgende als ZLepidiota beschriebene Arten: nana Sharp., rudepunctata Mos., tonkinensis Mos., Drenskei Mos., sowie Melolontha costata Nonfr. Hinzu kommt nachfolgend beschriebene Art: Dasylepida fissa n. sp. cd’. Nigra, nitida, antennis pedibusque rufis. Capite fortiter subrugoso-punctato, punctis breviter flavo-setosis, clypeo lateribus parallelis, margine antico reflexo, integro, angulis anticis rotun- datis; prothorace dense punctato, linea longitudinali postmediana indistincta laevi, punctis setas flavas ferentibus; scutello dense punctato ; elytris subrugoso-punctatis, utringue 5-costatis, punc- torum setis acutis, ante marginem apicalem fascia transversa dense flavo-squamoso-setosa ornatis; pygidio maris ante apicem tubereulato, sparsim piloso et dense flavo-squamoso, squamis lanceolatis. Pectore longe flavo -piloso, abdomine dense flavo- squamulato, unguibus apice fissis. — Long. 17 mm. Hab.: China (Ningpo). Diese Art ist von den übrigen Arten der Gattung leicht durch ihre Krallenbildung zu unterscheiden. Sie ist schwaız, Fühler und Beine sind braun. Der Kopf ist kräftig, schwach runzlig punktiert, die Punkte tragen kurze gelbe Borsten. Die Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft III. 20 2388 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Punktierung des Halsschildes ist ziemlich grob und dicht, in der hinteren Hälfte markiert sich undeutlich eine glatte Mittellinie. Die gelben Borsten der Punkte sind an den Seiten etwas länger. Auch das Schildchen ist dicht punktiert und gelb beborstet. Die Punktierung der schwach gerunzelten Flügeldecken ist grob, jeder Punkt trägt ein kleines, lang zugespitztes Börstchen. Vor dem Hinterrande befindet sich eine Querbinde von ziemlich dichtgestellten schuppenartigen gelben Borsten. Jede Flügeldecke zeigt mit Ein- schlufs der Nahtrippe 5 Rippen, von denen jedoch die vierte nur sehr undeutlich ist. Das Pygidium ist dicht mit schmalen lanzett- förmigen Schuppen bedeckt und weitläufig, aber lang abstehend behaart. Die Brust trägt eine dichte gelbe Behaarung, das Ab- domen ist gleichmäfsig gelb beschuppt, die Schuppen sind eiförmig oder lanzettförmig. Die Krallen sind am Ende eng gespalten und ist der Endzahn viel schmäler als der innere Zahn. Leucopholis talaurensis n. sp. L. celebensi Brsk. similis et affinis. Nigra an picea, flavo- squamosa. Capite prothoracegque mediocriter dense punctatis, punctis squamas orbiculares ferentibus, clypeo margine antico reflexo, medio parum sinuato; elytris parum densius punctatis, punctorum squamis late ovatis, juxta suturam ovalibus; pygidio dense punctato, squamis ellipticis an ovalibus. Pectoris lateribus sat crebre squamosis et parce pilosis, abdomine medio sparsim, lateraliter dense sguamoso, squamis ovatis. — Long. 32 mm. Hab.: Talaur. Ins. Die Art ist der L. celebensis Brsk. sehr ähnlich. Die Schuppen sind auf der Oberseite ebenso gestellt wie bei dieser Art. Die Schuppen auf den Flügeldecken sind nicht rund, sondern breit eiförmig. Die Schuppen auf dem Pygidium sind ähnlich geformt wie bei celebensis aber kleiner. Bei letzterer Art sind die Seiten der Brust ziemlich dicht graugelb behaart und befinden sich zwischen diesen Haaren nur vereinzelte Schuppen. Auch die Basis des Brustfortsatzes ist bei celebensis behaart. Bei talaurensis dagegen sind die Brusteiten und die Basis des Brustfortsatzes beschuppt und zwischen den Schuppen stehen nur vereinzelte dünne Haare. Hoplosternus Heydenin. sp. H. japonico Burm. similis. Piceus, elytris fuscis, supra cinereo-setoso-pilosus. Clypeo maris fortiter reflexo, subtilissime emarginato, feminae parum reflexo, distincte sinuato; pygidio maris apice producto ; pectoris lateribus ceinereo-pilosis, abdomine, medio excepto, dense cinereo -setoso, segmentorum lateribus macula Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 289 minuta dilutiore ornatis; processu mesosternali sat longo, tibiis anticis tridentatis, dente primo obsoleto. — Long. 238 mm. Hab.: China (Kiukiang). A.E. Pratt leg. Dem H. japonieus Burm. ähnlich, aber leicht durch die Bildung des Pygidiums zu unterscheiden. Die Oberseite ist mit grauen anliegenden borstenartigen Haaren bedeckt. Der Vorderrand des Clypeus ist beim 0’ stark aufgebogen und kaum sichtbar ausge- buchtet. Beim ? dagegen ist die Aufbiegung des Vorderrandes nur schwach, die Ausrandung flach aber deutlich. Der Fühler- fächer des J' ist etwas länger wie der Stiel, aber nicht so lang wie bei japomicus. Das Pygidium ist beim 5’ in eine stumpfe, am Ende abgerundete Spitze ausgezogen. Der Brustfortsatz, der bei japonicus nur kurz ist, ist bei Heydeni 5' lang und schmal, beim 2 bedeutend kürzer. Hellere Makel auf den Seiten der Abdominal- segmente sind nur schwach markiert. Die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn meist nur schwach ange- deutet. Hoplosternus malaccensis n. sp. 2. H. carinato Brsk. affınis. Piceus, elytris rufo-Havis, supra ubique dense cinereo-flavo-squamosus. Clypeo margine antico parum reflexo, subtiliter sinuato, pygidio conico, medio longi- tudinaliter carinato, apice rotundato. Pectore lateribus flavo- einereo-pilosis, medio laevi nitido ; abdomine, segmentorum macula media fere laevi excepta, dense ochraceo-squamoso , segmentis lateraliter macula alba ornatis; processu mesosternali elongato, haud curvato; tibiis anticis tridentatis. — Long. 35 mm. Hab.: Malacca (Kwala Kangsar). Durch das gekielte Pygidium steht die Art dem A. carinatus Brsk. nahe. Die Spitze des Pygidiums ist jedoch weder gegabelt noch ausgerandet, sondern abgerundet. Die Oberseite ist bei frischen Exemplaren dicht graugelb oder gelb beschuppt. Die Schuppen sind lanzettförmig mit Ausnahme von denen des Kopfes, die borstenartig sind. Die Seiten der Brust sind graugelb behaart, die Mitte der Brust ist mit Ausnahme einiger beborsteter Punkte glatt und glänzend. Das Abdomen ist sehr charakteristisch gefärbt. Es ist mit gelbbraunen borstenartigen Schuppen dicht bedeckt, die Mitte der vier ersten Bauchsegmente, sowie die hintere Hälfte der Mitte des fünften Bauchsegments sind glänzend und zeigen nur vereinzelte Borstenschuppen. Die Seiten der Abdominalsegmente tragen einen grofsen gelblichweilsen Makel und sind auf dem zweiten bis vierten Bauchsegment auch die Schuppen neben der glänzenden Mitte heller gefärbt. Der Brustfortsatz ist lang und fast gerade, die Vorderschienen sind dreizähnig. 20* 290 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Hoplosternus tonkinensis n. sp. 2. Supra piceus, elytris fulvis, subtus niger, pedibus rufis. Capite fortiter sat dense punctato, punctis flavo-setoso-pilosis, clypeo margine antico reflexo, parum sinuato; antennis rufis, flabello nigro 6-articulato, flabelli articulo primo paulo abbreviato ; prothorace scutelloque dense punctatis, punctis squamoso-setosis ; elytris obsolete costatis, mediocriter dense punctatis, punctis setas parvas griseas ferentibus; pygidio aciculato, cinereo-piloso. Subtus medio fere laevi, nitido, pectoris lateribus griseo-pilosis, abdomine juxta medium nitidum cinereo-setoso , lateraliter dense albo-flavo-squamoso ; processu mesosternali valde porrecto; tibiis anticis tridentatis. — Long. 25 mm. Hab.: Tonkin (Montes Manson). H. Fruhstorfer leg. Kopf, Halsschild, Schildchen und Pygidium sind dunkel rot- braun, die Flügeldecken sind braungelb gefärbt. Der Kopf ist grob punktiert, die Punkte sind gelb beborstet. Der Fühlerstiel ist rotbraun, der sechsgliedrige Fächer ist schwarz, sein erstes Glied ist etwas verkürzt. Auf Halsschild und Schildchen stehen die feinen Punkte eng und tragen gelbe schuppenartige Borsten. Die Flügeldecken sind nur mäfsig dicht punktiert, die Punkte mit kleinen gelblichgrauen Borsten versehen, Rippen sind nur sehr schwach angedeutet. Das Pygidium ist nadelrissig und anliegend ‘grau behaart. Der Hinterrand des Pygidiums ist abgerundet. Die Unterseite ist schwarz, das letzte Bauchsegment, die hintere Hälfte des vorletzten und die Beine sind rotbraun, die Schenkel sind etwas dunkler. Die Mitte der Brust trägt nur vereinzelte abstehend behaarte Punkte, die Seiten der Brust sind grau behaart. Das Abdomen ist mit Ausnahme der glatten, stark glänzenden Mitte eng nadelrissig punktiert. Neben der Mitte trägt das Ab- domen graugelbe haarartige Borsten, während die Seiten des Ab- domens ebenso wie das Episternum der Hinterbrust mit gedrängt stehenden lanzettförmigen weilslichgelben Schuppen bedeckt sind. Der Brustfortsatz ist sehr lang und schmal, die Vorderschienen sind dreizähnig. Hoplosternus Haroldin. nom. Burmeister hat Handb. Ent. IV. 2. p. 420. eine Schönherria Japonica beschrieben, spricht aber gleichzeitig die Vermutung aus, dafs die Art zur Gattung Hoplosternus gehören könnte. Da dieser Fall zutrifft, die Art aber von Hoplosternus japonicus Har. verschieden ist, so muls letztere einen neuen Namen erhalten und schlage ich Haroldi vor. Schönherria carinatan. sp. J'. S. hispidae Burm. affınis, sed minor. Nigro-fusca, nitida. Capite rugoso-punctato, flavo-piloso, frontis clypeique mediis Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 291 longitudinaliter carinatis, celypeo margine antico leviter sinuato; antennis rufis, fabello nigro ; prothorace disco fortiter, lateraliter dense punctato, irregulariter flavo-et cinereo-setoso, medio sulcato; scutello sparsim punctato; elytris singulo 10-costato, costis lae- vibus, interstitiis pygidioque aciculato-punctatis, flavo-et albo- setoso-pilosis. Pectore flavo-cinereo-piloso, abdomine sparsim punctato, segmentorum lateribus macula dense flavo-pilosa ornatis. — Long. 19—22 mm. Hab.: Borneo (Kina-Balu). Waterstradt leg. Die Art ist mit der gleichfalls auf. Borneo vorkommenden S, hispida Burm. verwandt. Sie ist kleiner und etwas dunkler gefärbt. Der Kopf ist runzlig punktiert und abstehend gelb behaart. Nicht nur die Stirn, wie bei Aispida, sondern auch der Clypeus ist in der Mitte gekielt, der Vorderrand des letzteren ist zwar nur schwach, aber deutlich ausgebuchtet. Der schwarze Fühlerfächer ist etwas kürzer als der rotbraune Stiel. Das Hals- schild ist von ähnlicher Gestalt wie bei Aispida, die Punktierung ist noch etwas gröber, die Mitte trägt gleichfalls eine Längsfurche. Die borstenartigen Haare stehen an den Seiten teilweise in dichten Gruppen zusammen. Auf den Flügeldecken sind die Zwischen- räume zwischen den glatten Rippen dicht punktiert und mit gelben und weilsen Börstchen besetzt, wobei im Gegensatz zu hispida die letzteren überwiegen. Die Brust ist gelblichgrau behaart, das Abdomen in der Mitte weitläufig punktiert und jeder Punkt mit einem gelben oder weilsen Borstenhaar versehen. An den Seiten tragen die einzelnen Abdominalsegmente einen Fleck aus dicht gestellten goldgelben Haaren. Der Brustfortsatz ist kurz, am Ende abgerundet. Anisopholis n. gen. Gen. Schönherria Burm. affinis. Clypeus maris margine antico reflexo; antennarum flabellum maris 7-articulatum, feminae 5- articulatum, flabelli articulus primus in utroque sexu abbreviatus ; processus mesosternalis valde elongatus ; tibiae anticae bidentatae, dente superiore maris obsoleto. Typus: Schönherria squamulifera Brsk. Anisopholis clypeata n. sp. cf’. Nigro-fusca, nitida, albo-squamosa, elytris fuscis sericeis. Capite mediocriter dense punctato, punctis squamas orbiculares an ovales ferentibus, clypeo margine antico reflexo, sinuato; an- tennis brunneis, flabello stipite parum breviore ; prothorace disco laxe, lateraliter paulo densius punctato, punctis squamosis, vittis tribus longitudinalibus dense squamosis ornato; scutello laevi; elytris mediocriter cerebre punctatis, punctorum squamis parvis, 292 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. rarıs majoribus ovatis intermixtis, post callum apicalem macula parva dense squamosa; pygidii squamis minutis, ovalibus. Subtus pectore flavo-cinereo-piloso, abdominis medio sparsim punctato, sesmentorum lateribus macula albo-squamosa ornatis. — Long. 24 mm. Hab.: Sumatra (Palembang). Kannegieter leg. In Färbung und Gestalt stimmt die Art mit A. squamulifera Brsk. überein. Sie ist etwas kleiner und leicht durch die ab- weichende Bildung des Clypeus unterschieden. Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, die Punkte tragen runde oder eiförmige Schuppen. Der Vorderrand des Clypeus ist ebenso wie beim 5’ von squamulifer« aufgebogen. Während er aber bei letzterer Art in der Mitte kaum merklich ausgerandet ist, ist er bei elypeata in der ganzen Breite tief bogenförmig ausgebuchtet. Das Halsschild ist in der Mitte zerstreut, an den Seiten etwas dichter punktiert. In drei Längs- furchen sind die Punkte sehr dicht gestellt. Alle Punkte sind mit rundlichen oder eiförmigen Schuppen besetzt. Die Seiten- ränder sind schwach punktiert-gekerbt, mit gelblichen Borsten- haaren in den Punkten. Das Schildchen ist glatt. Auf den Flügeldecken sind nur die Nahtrippe und eine zweite Rippe neben derselben deutlich, zwei weitere Rippen sind nur angedeutet. Die Punktierung der Flügeldecken ist mälsig dicht und trägt jeder Punkt eine sehr kleine Schuppe. Vereinzelte gröfsere Schuppen sind breit eiföormig. Am Hinterrande der Endbuckel befindet sich ein gelblicher Makel aus gedrängt stehenden elliptischen Schuppen. Auf dem Pygidium stehen die Punkte nur wenig dichter wie auf den Flügeldecken, die eiförmigen Schuppen der Punkte sind sehr klein. Die Brust ist gelblichgrau behaart, das Abdomen trägt in der Mitte nur vereinzelte, teils mit Schuppen, teils mit Borsten besetzte Punkte. An den Seiten der Bauch- segmente befindet sich ein weilser Makel, der aus dicht stehenden, ziegelartig übereinander greifenden Schuppen gebildet wird. Der Brustfortsatz ist schlank, leicht gebogen, mit stumpfer Spitze. Exolontha tonkinensis n. sp. J'. E. umbraculatae Burm. similis, eadem statura. Nigra, subnitida, elytrorum vitta obliqua basali rufo-Nava. Supra ubique subrugoso-punctata, capite, prothorace, scutello elytrorumque vitta sat longe flavo-pilosis; elytris sutura et utrinque lineis 8 elevatis; interstitiis breviter fulvo-pilosis; pygidio basi utrinque lateraliter impresso, tenuiter flavo-piloso. Pectore dense flavo- hirto, abdomine medio sparsim, lateraliter crebre punctato, punctis breviter et longe flavo-pilosis. — Long. 25 mm. Hab.: Tonkin (Montes Manson). H. Fruhstorfer leg. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 293 Die Art ist der FE. umbraculata Burm. in Gestalt und Färbung sehr ähnlich, unterscheidet sich aber sofort dadurch, dafs auf jeder Flügeldecke aufser der Nahtrippe noch acht Rippen her- vortreten. Die vorletzte Rippe ist stark verkürzt, indem sie vom Hinterrande ausgehend die Mitte der Flügeldecken nicht erreicht. Megistophylla sumatranan. sp. cf. Castanea, nitida, capite prothoraceque parum obscurio- ribus. Capite fortiter subrugoso-punctato,, vertice subcarinato, clypeo medio emarginato; antennis 10-articulatis, flabello 8- articulato ; prothorace sat dense grosse punctato, lateribus sub- tiliter crenulatis; scutello laxe punctato; elytris haud crebre umbilicato-punctatis, sutura elevata excepta, haud costatis; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectore fulvo-piloso, abdomine medio laevi, lateribus sparsim umbilicato-punctatis ; articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine aequali, unguibus paulo infra medium dentatis. — Long. 18 mm. Hab.: Sumatra (Medan). Bedeutend kleiner als M. Junghuhni Burm. Die Färbung ist kastanienbraun, Kopf und Halsschild sind ein wenig dunkler. Der Kopf ist grob, schwach runzlig punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist zwar nur wenig, aber deutlich ausgebuchtet, der Scheitel ist undeutlich gekielt. Die zehngliedrigen Fühler haben beim 5 einen achtgliedrigen Fächer, der jedoch bei weitem nicht so lang ist, wie bei den übrigen bisher bekannten Arten der Gattung. Das Halsschild ist grob und viel dichter als bei Junghuhni punktiert, die Seitenränder sind nur sehr schwach gekerbt. Das Schildchen trägt nur einige Punkte. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht mit kräftigen Nabelpunkten bedeckt, Rippen sind aufser der Nahtrippe nicht vorhanden. Die Punktierung des Pygidiums ist unregelmäflsig und wenig dicht. Die Brust ist goldgelb behaart, das Abdomen in der Mitte glatt, an den Seiten weitläufig nabel- artig punktiert. Das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie das zweite, der Krallenzahn steht ein wenig unterhalb der Mitte. Gen. Junkia Dalla Torre —= Philochlaenia Blanch. Ich habe bereits in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1912 p. 325 festgestellt, dafs Nonfried seine Trichoderma ceylonica nach einer südamerikanischen Philochlaenia mit falschem Fundort beschrieben hat. Herr v. Dalla Torre, der nach Ansicht der Herausgeber des Coleopterorum Catalogus der beste Spezialist in Melolonthiden ist (dieser Herr ist es auch noch in mehreren anderen Familien), 294 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. hat sich nun bewogen gefühlt, in seinem unzählige Fehler ent- haltenden Katalog der Melolonthiden, den Namen Trichoderma in Junkia umzuwandeln. i Arno ossie nu cal) meis alhie ru sp: Subopaca, supra fusca, subtus brunnea, tibiis tarsisque nitidis. Capite sparsim punctato, clypeo brunneo nitido, antice attenuato, marginibus elevatis, margine antico subtiliter sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis; prothorace transverso, subtiliter punc- tato, lateribus flavo-setosis; elytris striato-punctatis, interstitiis subconvexis, laxe punctatis; pygidio triangulari, apice rotundato, mediocriter dense umbilicato - punctato; pectoris medio seg- mentorumque linea transversa setosis; femoribus tibiisque posticis latis, illis apicem versus ampliatis. — Long. 10 mm. Hab.: Java (Samarang). J. C. Drescher leg. VI—IX. 05. Die Art ist der A. malaya Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber durch die kürzeren und breiteren Hinterschenkel. Sie ist oben dunkel rotbraun, matt, schwach opalisierend, unten hellbraun, Schienen und Tarsen sind glänzend. Der Kopf ist zerstreut punktiert, die Stirn matt, der Clypeus glänzend, ein wenig runzlig, nach vorn etwas verjüngt. Seine Seitenränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die Fühler sind zehn- gliedrig, der dreigliedrige Fächer ist beim od’ nicht ganz so lang wie der Stiel, beim 2 kaum kürzer als beim /. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, seine Seiten sind flach gebogen, die Hinterecken stumpf, kurz abgerundet, die gleichfalls kurz abgerundeten Vorderecken sind nur sehr wenig vorgezogen. Die Oberfläche ist fein und mäfsig dicht punktiert, die Seitenränder sind abstehend beborstet. Die Flügeldecken sind punktiert ge- streift, die Zwischenräume schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Das Pygidium ist dreieckig mit abgerundeter Spitze, die Ober- fläche ist matt, und nicht sehr dicht mit Augenpunkten bedeckt. Die Brust trägt jederseits der Mittelfurche einen Längsstreifen von braunen Borsten und ist jedes Abdominalsegment in der Mitte mit einer Querreihe beborsteter Punkte versehen. Die Seiten der Hinterbrust sind nabelartig punktiert und jeder Punkt ist mit einem winzigen Börstchen besetzt. Die Hinterschenkel sind nach dem Ende zu sehr stark verbreitert und tragen vor dem Hinter- rande eine schräge Reihe beborsteter Punkte. Die Hinterschienen sind kurz und breit. Antoserica flaveolan. sp. Flava, opaca, pedibus nitidis. Capite laxe punctato, clypeo nitido, margine antico vix sinuato; antennis flavis 10-articulatis; Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 295 prothorace longitudine duplo latiore, subtiliter punctato, sparsim flavo-setoso, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis antieis parum porrectis; elytris sparsissime setosis, punctato- striatis, interstitiis subconvexis; pygidio triangulari, apice rotun- dato, subtiliter punctato, ante apicem parce setoso. Pectore setoso, abdominis segmentis linea transversa setosa obtectis; femoribus tibiisque posticis modice ampliatis. — Long. 6 mm. Hab.: Java (Tegal). J. C. Drescher leg. Mit A. spinosa Brsk. verwandt, aber bedeutend kleiner. Von goldgelber Färbung, matt, die Beine glänzend. Der Kopf ist weit- läufig punktiert, der Clypeus glänzend, nach vorn etwas verjüngt, seine Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Die Stirn trägt hinter der Clypeusnaht einige ab- stehende Borsten. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 5 etwas kürzer als der Stiel, beim 2 ein wenig länger als die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Die Punk- tierung des Halsschildes ist kaum sichtbar, Vorderrand und Seiten- ränder sind abstehend beborstet und auch auf dem Discus be- finden sich vereinzelte Borsten. Die Flügeldecken sind punktiert gestreift, die Zwischenräume schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Die Flügeldecken tragen vereinzelte längere Borsten. Das Pygidium ist schwach punktiert und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten versehen. Die Brust ist in der Mitte ziem- lich lang beborstet, an den Seiten tragen die nabelartigen Punkte nur winzige Börstchen. Auf jedem Abdominalsegment befindet sich eine Querreihe von Borsten. Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur mälsig verbreitert, die Hinterschienen sind weniger ver- kürzt wie bei spinosa. Neoserica puncticeps n. sp. f. Brunnea, opaca, clypeo, tibiis tarsisque nitidis. Fronte indistinete punctulata, clypeo sat dense fortiter punctato,, parce setoso, margine antico reflexo, leviter sinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato ; prothorace mediocriter dense subtiliter punctato, lateribus rotundatis, angulis posticis obtusis, antieis porrectis; elytris striatis, interstitiis parum con- vexis, laxe punctatis; pygidio remote umbilicato-punctato, ante apicem sparsim setoso. Pectore parce setoso, abdominis segmentis serie transversa setosa obtectis;; femoribus tibiisque posticis modice dilatatis. — Long. 12 mm. Hab.: Java (Djieng). J. C. Drescher leg. Die Art ist der N. acceptabilis Brsk. ähnlich, doch sind die Hinterschenkel viel schmäler als bei dieser Art. Die Färbung ist braun, matt, der Clypeus und die Beine mit Ausnahme der 296 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Schenkel sind glänzend. Auf der Stirn ist die Punktierung in- folge der Tomentbekleidung kaum sichtbar. Der Clypeus ist kräftig punktiert, in der Mitte schwach gebeult, mit vereinzelten ab- stehenden Borsten besetzt. Er ist nach vorn ein wenig verjüngt, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Die Fühler sind rotgelb, der viergliedrige Fächer des 0’ ist nicht ganz so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit Augenpunkten bedeckt, die winzig beborstet sind. Die Mitte des Vorderrandes ist kaum merklich vorgezogen, dagegen sind es die spitzwinkligen Vorder- ecken ziemlich stark. Das Schildchen ist fein punktiert mit glatter Mittellinie. Die Flügeldecken sind punktiert gestreift, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Auch die Punkte der Flügeldecken tragen winzige Börstchen. Das Pygeidium ist matt, mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, vor dem Hinterrande mit einigen langen Borsten besetzt. Die Brust ist in der Mitte weitläufig beborstet, die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Querreihe von Borsten. Hinterschenkel und Hinter- schienen sind nur wenig verbreitert. Microserica sexflabellata n. sp. Rufo-flava, capite prothoraceque in anteriore parte viridibus, elytris sutura lateribusque obscuratis. Variat: Tota obscure rubra an tota nigra. Capite sparsim punctato et flavo-setoso, clypeo nitido margine antico reflexo, vix sinuato; antennis rufo-favis, flabello maris 6-articulato,, flabelli articulo primo plus minusve. abbreviato ; prothorace margine antico lateribusque setosis, disco ante scutellum setas flavas haud erectas ferente; elytris punctato- striatis, punctis minutissime setosis, interstitiis subconvexis, fere impunctatis; pygidio maris opaco, feminae nitido, sparsim punctato, ante apicem setoso ; femoribus postiecis sat latis, tibiis postieis modice dilatatis. — Long. 5—7 mm. Hab.: Java (Tengger-Geb.). Die Art variiert in der Färbung. Gewöhnlich ist die Ober- seite rotgelb, matt, mit grünem Kopf und grünem Makel am Vorderrande des Halsschildes oder mit ganz grünem Halsschilde, schwärzlicher Naht und schwarzen, in der Mitte verbreiterten Seitenrändern der Flügeldecken. Die Unterseite ist braun oder schwarzgrün, die Beine sind braun. Es kommen von der Art aber auch einfarbig dunkelrote und schwarze Exemplare vor. Der Kopf ist weitläufig punktiert, der glänzende Clypeus abstehend beborstet. Vereinzelte Borsten finden sich auch auf dem vorderen Teile der Stirn. Der Fühlerfächer ist beim 07 sechsgliedrig und so lang wie der Stiel.e Das erste Fächerglied ist mehr oder weniger verkürzt. Beim 2 ist der Fühlerfächer so lang wie die Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 297 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das dritte Glied des letzteren ist in beiden Geschlechtern lang. Das Halsschild ist fein und mäfsig dicht punktiert, Vorderrand und Seitenränder sind lang beborstet. Der Discus trägt aulser vereinzelten Borsten vor dem Schildchen eine Gruppe anliegender gelber Borsten. Die Flügeldecken sind punktiert gestreift, die schwach gewölbten Zwischenräume nur vereinzelt punktiertt. Alle Punkte tragen winzige Börstchen, die Naht endet hinten jederseits in einer kräftigen Borste. Das Pygidium ist beim o’ matt, beim 2 glänzend, zerstreut punktiert, vor dem Hinterrande beborstet. Die Brust trägt jederseits der Mitte einige Borsten, die Bauchsegmente zeigen eine beborstete Querreihe. Die Hinterschenkel sind ziemlich breit, die Hinterschienen nur schwach verbreitert. Microserica sexlamellata n. sp. Supra opaca, capite prothoraceque viridibus, elytris rufo- Havis, sericeis, sutura lateribusque obscuratis, pygidio rufo-favo. Subtus picea, tibiis tarsisque brunneis. Capite laxe punctato, elypeo nitido, sparsim setoso, margine antico elevato, subtiliter sinuato; antennis rufo-Navis, flabello maris 6-articulato, elongato, parum curvato; prothorace margine antico lateribusque flavo- setosis, disco interdum vitta transversa postmediana rufa; elytris punctato-striatis, interstitiis convexis; pygidio sparsim umbilicato- punctato, maris opaco, feminae subnitido; femoribus tibiisque postieis parum dilatatis. — Long. 6 mm. Hab.: Java (Djieng). J. C. Drescher leg. IV. 10. In der Färbung der M. sexflabellata ähnlich, etwas gröfser und länger. Der sechsgliedrige Fühlerfächer des & ist länger als der Stiel und etwas nach aufsen gebogen. Der dreigliedrige Fühlerfächer des 2 ist ein wenig kürzer als die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Die Zwischenräume auf den Flügel- decken sind ziemlich stark gewölbt, die Punkte der Flügeldecken und des Pygidiums sind mit winzigen Börstehen versehen. Vor dem Hinterrande des letzteren stehen einige längere Borsten. Die Brust ist in der Mitte längsgefurcht und befindet sich jederseits der Furche eine Borstenreihe. Jedes Abdominalsegment trägt in der Mitte eine Querreihe von Borsten. Hinterschenkel und Hinter- schienen sind nur wenig verbreitert. Die Beschreibung der M. pleophylla Burm. würde, abgesehen von der Grölse, auf diese Art passen, doch geben sowohl Bur- meister wie Brenske den Fühlerfächer des 4 als fünfgliedrig an. 298 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Nachträge zu Schilskys „Systematischem Verzeichnis der Käfer Deutschlands“ mit besonderer Berücksich- tigung der Formen der Mark Brandenburg. (Col.) Von Georg Reineck, Berlin. Mit 2 Textfiguren. I. Coccinellidae. Hippodamia 13-punctata a. padana Muls. Finkenkrug (Fke.) bei Berlin und Erkner (Berlin). a. 4-punctata de Rossi. Mecklenburg, Fürstenberg (Konow). a. c-nigrum Ws. Ist auch in der Mark heimisch : Dameswalde bei Oranienburg, Fkg., Brieselang (Brslg.) und Jungfernheide (Jgfhd.) bei Berlin. Ferner auch in Mecklbg. Fürstenbg. (Konow). Adalia 2-punctata a. sesquipunctata Haw. fing ich einige Male in der Umgebung Berlins, und zwar in der Jefhd., in Fkg. und bei Karow (Bernau). Die seltene a. Simoni Ws. besitze ich aus Sagan (e. coll. Degenhardt). Ooceinella 7-punctata L. Den in Schilskys Ver- zeichnis aufgeführten Aberrationen sind als märkische Formen hinzuzufügen die a. tureica Ws. (Makel 2+ !/, verbunden), von mir bei Blankenburg (Berlin) ge- funden, IX. 05, und die a. confusa Wiedem. Bei dieser Form sind alle 7 Punkte in der Form, wie die Abbildung zeigt, verbunden. Dieses interessante 1 Exemplar fing Herr G. Böttcher bei Tiefensee (Berlin), V. 09. Von der überaus variabelen (©. 10-punctata L. kommt eine Reihe von Formen in der Mark Brandenburg vor, welche im Ver- zeichnis als solche bisher nicht kenntlich gemacht waren. a. lateralis Ws. Bredower Forst, IV. 09. a. thoracica Schneid. Buch (K. Schubert). a. relicta Heyd. Gehört in der Mark zu den häufigeren Formen. Jgfhd., Bredower Forst, Spandauer Forst, von Mitte März bis in den April hinein vom dürren Laub jüngerer Buchen und Eichen in Anzahl zu klopfen, später auch vom frischen Laub der Buchen, Eichen und anderen Laubhölzer. Die Käfer überwintern, kommen an warmen Tagen hervor und sind dann an Baumstämmen, Zäunen usw. fast den ganzen Winter hindurch vereinzelt zu finden. Dasselbe gilt von allen märkischen Formen. a. centromaculata Ws. Jgfhd., Spandau und Gatow an der Havel. a. semifasciata Ws. Nieder -Schönhausen (Berlin), 13. X. 12. Reineck, Nachträge z. Systemat. Verzeichnis d. Käfer Deutschlands. 299 a. triangularis Ws. Jgfhd. a. ephippiata Ws. Jgfhd. und Spandauer Forst, Lübars (Berlin), XI. 05, Nieder-Schönhausen (Berlin). a. consolda Ws. Jgfhd. und Spandauer Forst. a. limbella Ws. Jefhd. und Spandauer Forst, Nieder-Schön- hausen (Berlin). ©. 14-pustulata a. abundans Ws. Fkg. C. 4-punctata a. rustica Ws. Jgfhd., Pankow-Berlin (J. Arendt). Auch die dunklen Formen a. Haupti Ws. und a. Häneli Ws. dürften noch in der Mark aufgefunden werden, wie einige Übergangsstücke zu diesen Formen aus der Jgfhd. andeuten. Anatis ocellata a. bicolor Ws. Jgfhd. a. Böberi Cederj. Jäglitz bei Nauen, 26. V. 07. Auch in Mecklbg. Fürstenberg (Konow). a. subfasciata Ws. Fkg. a. 2-vittata Ws. 1 Exemplar aus Treseburg, 26. VI. 11 (G. Böttcher). Sospita 20 -guttata a. Kochi Heyd. Buch (Berlin), auch in Mecklbg. Fürstenberg (Konow). Exochomus 4-pustulatus a. marchieus m. Über diese neue auf der Oberseite ganz dunkle Form berichtete ich schon in der D. E. Z. 1912, 744. Bei sehr starker Vergröfserung bemerkt man noch 2 sehr kleine düsterrote Fleckchen hinter der Schulterbeule (mit blofsem Auge nicht sichtbar), als letzte Andeutung der grolsen mondförmigen Schultermakel der Stammform. Von meinem Vater am 29. IX. 12 im Brslg. gefunden. Novius eruentatus Muls. Als deutsche und märkische Form ist die a. IO-punctatus Kraatz hinzuzufügen. Diese Form besitzt rote Flügeldecken mit 10 schwarzen Flecken (1, 2, 2). Müggel- see bei Berlin, Potsdam (Pape). Übergangsformen hierzu, bei welchen die roten Makel der Flügeldecken bereits in verschiedener Form zusammengeflossen sind, z. B 1+2, 4+4 oder 4+5 sind um Berlin nicht selten. Jgfhd. und Fkg., Pankow-Schönholz (Berlin). II. Cerambyeidae. Oxymirus cursor a. Verneuli Mls. Diese einfärbig rostfarbene Abart kommt auch in Schlesien, im Riesengebirge vor (B. Gaude). Stenochorus (Toxotus) meridianus a. chrysogaster Schrank und a. cantharinus Herbst kommen beide in der Mark Brandenburg vor, und zwar im Brslg., Mitte Juni bis Juli. St. quercus a. dispar Panz. Thüringen, Buchfart bei Weimar. Anfang Juli auf Blüten. 300 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Evodnius clathratus a. mgritus Pic. Diese Form mit sanz schwarzen Flügeldecken fing ich auf dem Kamme des Altvaters, am Glatzer Schneeberge und in Wölfelsgrund in Gesellschaft. der a. brunnipes Muls. auf Blüten Anfang Juli. Cortodera humeralis v. inhumeralis Pic. Liegt in 2 märkischen Exemplaren vor aus der Jgfhd. und der Bredower Forst, 2. VI. 12. Leptura 6 -maculata a. tyrolensis m. nov. a. Flügel- decken schwarz, ein querer Fleck an der Basis, eine schmale zackige, an der Naht unterbrochene Binde vor der Mitte, und ein querer strichartiger länglicher Fleck jederseits vor der Spitze, gelb. Fig. 2. Rolle-Pals, Süd- Tirol, 22. VII. 11. Phymatodes pusillus F. Von Herrn E. Heidenreich aus 2 Eichenästen aus dem Klein -Zerbster Busch bei Dessau gezogen. Ph. lividus Rossi. Für Berlin durch die Herren Junack und Lichtwardt (24. IV. 08) nachgewiesen. Plagionotus arcuatus a. Reiche Thms. In der Umgebung Berlins in Gemeinschaft mit der Stammform auf Eiche in der Jgfhd., Bredower Forst, Brslg. 25. V. 12, Jäglitz bei Nauen 26. V. 07. Saperda perforata a. deficiens m. nov. a. Unterscheidet sich von der Stammform durch das vollständige Fehlen der Makel vor der Spitze der Flügeldecken. Das letzte Viertel der Flügeldecken ist also einfärbig grünlichgrau. Als Fundort dieser abweichenden Form ist Deutschland (ohne nähere Bezeichnung) angegeben. Beitrag zur Kenntnis der Sagrıdengattungen RhagiosomaChap. und AtalasisLac. (Col.) Von Georg Reineck, Berlin. (Mit 5 Textfiguren.) 1. Rhagiosoma Chap. Ann. Soc. Ent. Belg. 1878. 143. Von den Herren A. Heyne und H. Rolle erhielt ich einige Exemplare des madagassischen Sagridengenus Rhagiosoma, welche ich zuerst für Ah. madagascariense Chap. hielt, deren nähere Unter- suchung aber ergeben hat, dafs es sich um eine neue Art dieser Gattung handelt, welche ich unter folgendem Namen einführe: Rh. grossum n. Sp. Reineck, Die Sagridengattungen Rhagiosoma und Atalasis. 301 Oblongum, nigro-piceum, subtus dense pube flavo - grisea vestitum; capite lato, antennis inter se sat remote insertis; pro- thorace rugoso-punctato, lateribus subrotundatis; elytris obscure | castaneis, maculis fulvis interdum fasciatim dispositis ornatis. Mas. : Clypeus tuberculo rotundato tenuiter deplanatus;, elytris nitidis sat fortiter punctato-striatis ad suturam rugosis. Fem.: Clypeo fere plano, elytris irregulariter punctato-striatis ad suturam rugosis subnitidis. Long. &' 21—26 mm, lat. 6!/),—7!/, mm; Long. 2 34. bis 38 mm, lat. 12—13!/, mm. Var. tristieulum: Elytra subnigra maculis parvis fuscis. Hab.: Vohemar, Madagascar. ! Diese neue Art weicht in folgenden Punkten von Ah. mada- gascariense Chap. ab. Der Kopf ist beträchtlich breiter gebaut, die Einlenkungsstelle der Fühler tritt auf dem Clypeus in gerundet- dreieckiger, erhabener Form hervor, die Fühler sind weiter von- einander entfernt eingefügt und die zwischen den Einlenkungs- stellen der Fühler liegende rundliche, tuberkelartige Erhebung ist nur noch beim o in abgeschwächter Form vorhanden ; beim 2 ist der ganze Clypeus fast eben. Auch die Skulptur des Kopfes und Halsschildes ist bei der neuen Art feiner, das Halsschild hat beim 2 eine mehr oder weniger deutliche Mittellinie und ist in beiden Geschlechtern an den Seiten in der Mitte bedeutend mehr gerundet erweitert. Das 0’ zeichnet sich durch kräftig zerstreut- punktierte, besonders neben der Naht stark quergerunzelte Flügel- decken von lackartigem Glanze aus, bei dem ? ist diese Punktie- rung feiner, der Glanz matter. Der Nahtstreifen ist bei beiden Geschlechtern bis zum Scutellum hin tief eingeschnitten. Der männliche Begattungsapparat ist bisher bei dieser Gattung unberücksichtigt geblieben, bildet aber ein vorzügliches Unter- scheidungsmerkmal für die einzelnen Arten. Bei Ah. madagascariense (Fig. 1, 2 und 3) beträgt die Penislänge 3!/,—4 mm bei einer Breite von ca. 1 mm. Das ganze Organ besteht aus der in ihrer oberen Hälfte leicht nach vorn gebogenen Penisröhre (A) mit voll- kommen eingezogenem häutigen Ductus und aus den an ihrer Spitze in 2 Fortsätze gegabelten Parameren (a), deren beide ab- gerundeten Spitzen (b) über der Öffnung der Penisröhre liegen. Die Unterseiten dieser beiden Fortsätze sind dicht mit rotbraunen kräftigen Sinnesborsten besetzt. Der untere Teil der Penisröhre ist in 2 etwas ungleich gestaltete, abgerundete schwache Spitzen ausgezogen, der obere Teil, die Klappe, besitzt die in c dargestellte Form. Fig. 2 stellt den vorderen Teil des Penis von Rh. madagas- cariense von der Seite gesehen dar. In Fig. 3 ist der Penis derselben Art nach Fortnahme der Parameren dargestellt. Die Oberseite ‚302 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. zeigt 4 Vertiefungen, d, e, f und g, von denen die erste d tief, die übrigen flacher sind. Der Penisbau von Ah. grossum ist wesentlich anders gestaltet, wie Fig. 4 und 5 (nach Entfernung der Parameren) zeigen. Die Penislänge beträgt 5!/, mm, bei einer Breite von ca. 1!/, mm. Der Q° T > Sn on. __ R_ EEE PR A ee >) ı Jessen 67 untere Teil der Penisröhre ist in 2 etwas schärfere Spitzen aus- gezogen, die Klappe ist viel breiter und an den Seiten etwas ein- geschnürt, wie Fig. 4 und 5c, darstellt. Auf der Oberseite sind nur 3 kleinere Eindrücke vorhanden, d,, e,, f,, wovon d, auch der tiefste ist. Sonst ist seine Oberseite glatt und besitzt einen Reineck, Die Sagridengattungen Rhagiosoma und Atalasis. 303 schwachen Kiel, der in Fig. 5 durch 2 parallele Linien ange- deutet ist. Ferner sind die Parameren durch einen tieferen, breiteren, mehr gerundet dreieckigen Einschnitt geteilt. Bei beiden Arten ist der Penis etwas asymmetrisch gebaut, wie auch die Abbildungen zeigen. Von Rh. madagascariense liegen mir ein Pärchen des König]. Museums (Berlin) aus Nordwest - Madagascar (Hildebrandt) und 2 Exemplare meiner Sammlung von der kleinen madagassischen Insel Nossi-Be vor. Die neue Art stammt von der Ostküste des‘ nördlichen Teiles von Madagascar, aus Vohemar. Rh. transactor Fairm. (Ann. S. E. Belg. 1903, 376) unter- scheidet sich von beiden Arten durch kleinere Form, mehr gleich- farbige Flügeldecken und ein schmaleres, an den Seiten mehr abgerundetes, runzliges, aber stark punktiertes Halsschild. Fair- maire gibt als Fundort seiner Art Diego-Suarez (Nordost-Madagascar) an. Bezüglich der Unterschiede der genannten 3 Arten mit der vierten bisher bekannten Art Rh. fraternum Duviv. verweise ich auf Duviviers Arbeit, Ann. S. E. Belg. Vol. 35 (1891) COXXXIX, in welcher beide Arten ausführlich geschieden werden. 2. Atalasis Lac. Mon. Phyt. 1845. 19. Ein vom Rio Salado (Argentinien) stammendes Exemplar des nur in einer einzigen Art vertretenen Genus Atalasis!), welches ich kürzlich erhalten habe, zeigte nach der Beschreibung Lacordaires einige Abweichungen in Gestalt und Färbung. Durch die Liebens- würdigkeit der Herren Prof. Kolbe und Dr. Kuntzen erhielt ich die beiden typischen Exemplare Lacordaires aus der Sammlung des Königl. Museums zum Vergleich. Dieser ergab, dals mein Exemplar das 2 dieser Art ist. Lacordaire vermutete zwar in seinem kleinen Stück ein 0’, in dem etwas grölseren ein 2, aber beide Exemplare stimmen im Körperbau völlig miteinander überein und weichen nur in ihrer Zeichnung unwesentlich voneinander ab. Ich halte sie für d. Das 2 ist bedeutend gröfser und kräftiger gebaut als das 0’, 11!/, mm lang, 4 mm breit. Die Schultern ragen stark hervor und sind mit tiefem, nach der Naht zu gebogenem Eindruck ver- sehen. Die Flügeldecken sind deutlich punktiert-gestreift, zwischen dem ersten und vierten Punktstreifen besonders auf dem Abfall nach der Spitze zu querrissig. Die Farbe der Flügeldecken des 2 hat eine deutlich gelbe Beimischung und ihr Glanz ist matter im Gegensatz zu der rein braunen und glänzenden Farbe der 1) Während des Druckes dieser Arbeit beschrieb J. Achard (Paris) noch Atalasis maculipennis (Bull. Soc. ent. France). Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft II. 21 304 . Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Flügeldecken beim o. Die schwarze Zeichnung der Flügeldecken ist ausgedehnter: Die tiefen Humeraleindrücke nach der Naht zu sind jederseits von einer grolsen schwarzen Makel bedeckt, welche die gleichfalls schwarze Naht nahezu erreicht. Auf der Mitte der Flügeldecken befindet sich beiderseits eine grolse nierenförmige Makel (aus 2 Makeln zusammengeflossen) und aufserdem liegt in der Mitte zwischen dieser Makel und der Spitze jederseits noch eine gröfsere rundliche Makel. Die Fühler erreichen lange nicht die Hälfte der Körperlänge. Der übrige Körperbau, auch die Schenkelform ist ähnlich wie bei den von Lacordaire beschrie- benen d’. Polyhirma bihamata Gerst. (Col.) Von Dr. Heinrich Kuntzen, Berlin (Kgl. Zoolog. Museum). Bei den afrikanischen Carabiden stellt sich mit der Zunahme des einlaufenden Materials immer mehr heraus, dafs die Zahl der eigentlichen Arten im Verhältnis zu zahlreichen als Arten bereits beschriebenen oder noch unbeschriebenen Rassen relativ gering ist. Wenn man z. B. die Anthiinen (Anthiimi und Polyhirmini), die als die merkwürdigsten und interessantesten fast ausschliefslich endemisch äthiopischen Carabiden gelten können, genauer durch- sieht, so findet man das geradezu augenfällig. Charakteristisch ist das z. B. bei Polyhirma bihamata Gerstäcker, deren Formen je nach der Art der Apexbehaarung der Flügeldecken in 2 Gruppen zerfallen: 1. solche die keinen „hamus“ haben, und 2. solche, die ihn haben. Zu den ersteren gehören die Rassen 1—7; die Rassen 8—10 gehören zur zweiten Gruppe. Als Rasse muls so aufgefalst werden: 1. Polyhirma bihamata boucardi Chd. (Coleopt. Novitates 1883, p- 27, Peringuey, South-African Phil. Soc. VII. 1896 — septem- costata Dohrn,, Stett. ent. Ztg. 1883). Sie hat nach Peringuey folgende Verbreitung: Transvaal (Barberton), Zambezia (zwischen Zambesi und Limpopo). In Wirklichkeit hat sie ein erheblich gröfseres Verbreitungsgebiet und liegt z. B. dem Berliner Museum vor aus Rhodesia, wo sie im Juni 1899 gefangen worden ist, aus dem deutschen Sambesigebiet, wo sie Fr. Seiner im September 1906 auf seiner botanisch und zoologisch so ergebnisreichen Expedition in 3 Stücken erbeutet hat, und vom Livingstone, von demselben am 20. X. 06 in 4 Stücken gefangen. Stücke aus Tete (K. Wiese Sammler) gehören auch noch hierher. Kuntzen, Polyhirma bihamata Gerst. 305 2. Von ihr ist äufserlich recht verschieden eine Rasse, die dem ostafrikanischen, floristisch ja sehr gleichmälsig ausgebildeten Küstengebiet von Chifumbasi (Mozambique) bis Lindi (Deutsch- Ostafrika) angehört und ?. bih. littoralis nov. form. heilsen mag. Abgesehen davon, dafs sie durchschnittlich etwas grölser ist, da sie stets über 3 cm lang zu sein scheint, sind die Intervalle stärker kielförmig, und der Scutellarfleck , der sich ebenso wie bei P. b. b. nach hinten verjüngt, ist gröfser und breiter (3 mm lang) und steht auf einer entsprechend grölseren planierten Stelle. 3 Chifumbasi, W. Tiesler, XII. 04—1I. 05 und IV. 05; 6 Lindi, O0. Werner; 3 Lukuledi, Ertl Geb. 3. Im Massaigebiet (3 9, von Käsebog und von Werther gesammelte Stücke) kommt eine der vorhergehenden sehr ähnliche Rasse vor, deren d' 26—28 mm lang sind. Die nach vorn bis an die sich verflachenden Rippen reichende Apicalbehaarung, die also bis auf ein Drittel nach vorn reicht, und der schmale, sich hinten verbreiternde weifsliche Scutellarfleck von 4 mm Länge zeichnet diese neue Form aus, ?. bih. massaica. 4. Von ihr durch erhebliche Gröfse (31—32 mm) und durch die Apicalbehaarung der P. bih. boucardi unterschieden ist eine Form, die Claus am 31.1. 08 bei Kilimatinde (Deutsch-Ostafrika) in 3 2 erbeutet hat. Die Intervalle der neuen Form /. bih, clausi gleichen denen der ?. bih. littoralis, der Scutellarfleck ist der der vorigen Rasse. | 5. Auf der Insel Ukerewe des Viktoriasees ist von P. Conrads eine Form P. bih. ukerewensis nov. form. bei Neuwied gesammelt worden, die sich vor der vorigen nur durch den Scutellarfleck, der hinten zwar verbreitert und ebenso weiflslich, doch kürzer (3,5 mm) ist, und sich durch geringere Gröfse (22—28 mm) aus- zeichnet. 6. Im zentralen Deutsch - Ostafrika ist eine Form, wie es scheint, sehr häufig, die sich durch den Umfang der Planation der Intervalle auf den letzten °/, der Flügeldecken auffallend von ihren Genossinnen unterscheidet, bei denen die völlige Abflachung nur auf ein Areal an der Spitze beschränkt ist, das vielleicht das innere Drittel der Breite umfafst und höchstens ein Drittel der Länge nach vorn reicht. Der Scutellarfleck ist der der P. bih. clausi. Die Intervalle oblitterieren infolge der Ausdehnung der Ebenen hinten schon ziemlich weit vorn. Sie mag dem eifrig sammelnden Botaniker W. Götze gewidmet sein und P. bih. goetzei heifsen und liegt mir von: 6 Ugogo (v. Beringer und Jost); 4 Uhehe-Iringa, I..—IU. 1898 (W. Götze), 6 Ubena-Langenburg, nördlich vom Nyassasee, IV. 1899 (W. Götze); 3 Mpapwa, I. - Il. 1894 (Böhmer) und I. 1899 (Kannenberg). Interessant ist, dafs 21* 306 Kuntzen, Polyhirma bihamata Gerst. Kannenberg den hübschen Eingeborenennamen feststellen konnte, der „Funjiramäte* lautet. Ein Stück aus Daressalam stammt von Fruhstorfer und ist wahrscheinlich nur mit dem Ausfuhrhafen- Fundort versehen, stammt aber wohl aus dem Gebiete innerhalb des Randgebirges. 7. Schliefslich beherbergt Usagara noch eine der vorigen sehr nahestehende Rasse, ?. bih. usagarensis nov. form., auffallend durch die Vertiefung der Naht und der beiden ersten Punktreihen, was bei der vorigen nie in dem Mafse vorkommt. Im weiblichen Geschlecht sind die dritte, vierte und fünfte Punktreihe und die dazwischenliegenden Intervalle genau auf der Grenze zwischen dem zweiten und dritten Drittel der Flügeldeckenlänge zwischen den kielförmigen Intervallen 3 und 6 (einschliefslich Nahtintervall) auf- fallend vertieft, so dafs die Flügeldeckenfläche eine ziemlich kom- plizierte Fläche darstellt. Beim 07 ist charakteristisch die Existenz des vierten Intervalles auf dem vorderen Sechstel von der Schulter an, während er sonst nur hinten vorhanden ist. Die Chitinlamellen am Grunde der Gruben in den Flügeldecken-Punktreihen sind im Gegensatz zu allen anderen Formen sehr dünn und infolgedessen hell rosthraun. Die Behaarung gleicht der der vorigen Rasse, ebenso die Ausdehnung der Oblitteration der Intervalle. Im Ruaha- tal am 26. XI. 11 von Dr. Houy gefangen. 8. Als nächste Rasse ist ?. bihamata bihamata Gerst. (Beiträge z. Insekten Zanzibar 1866 p. 12), deren Type mir vorliegt, zu betrachten. Sie ist ein Tier der Küste Usambaras und des süd- lichen Britisch - Ostafrika und liegt mir vor in 12 Exemplaren vom Jipesee (Hildebrandt, die Typen!), Taru-Mombassa (E. Thomas), Mombas - Kilimandjaro (Kretschmer), Kibwezi (Scheffler), Tanga (Vosseler). Ihr gleicht auf das Haar ein Stück aus Britisch- Betschuanaland , so dafs also erheblich weiter südlich, isoliert möglicherweise, eine analoge Rasse reliktär oder konvergent auftritt. 9. Hierher gehört als Rasse noch ?. bihamata biloba Fairm. (Revoils Faune et Flore de Pays des Somalis 1882, Coleoptera p. 11) aus dem Somaligebiet. 10. Schliefslich kommt an der Eldamariverstation (XI. 04, Dr. Grote) eine Form 7. bihamata grotei nov. form. vor, die vor der typischen ?. bihamata durch rauhere Querriefelung des Hals- schildes und die geringere Grölse (20—26 mm) ausgezeichnet, auch erheblich kompakter und gedrungener als alle anderen Rassen der Art ist und mir in über 20 Exemplaren vorliegt. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 307 Beitrag zu einem Verzeichnis der Posener Rhynchoten. (Hemipt.) Von A. Szulezewski, Brudzyn bei Janowitz. Zwecks Herausgabe eines ersten Rhynchotenverzeichnisses der Provinz Posen sammle ich seit einigen Jahren diese Insekten. Das vorläufige Ergebnis dieser meiner Sammeltätigkeit ist nach- Stehender kleiner Beitrag, den ich auf Wunsch des Herrn F. Schumacher-Berlin veröffentliche. Herr Schumacher hat meine Sammlung einer Durchsicht unterzogen, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Aufser meinen eigenen Beobachtungen konnte ich für diese Arbeit die Angaben des Herrn 0. Meyer-Bromberg und die meines Freundes, des Herrn V. Torka-Nakel verwenden. Beiden Herrn sei auch hier für ihre Liebenswürdigkeit bestens gedankt. In der Anordnung der Arten bin ich Hüebers „Catalogus Insectorum Faunae Germanicae:: Hemiptera - Heteroptera“ gefolgt. Coptosoma globus F. Brudzyn. Thyreocoris scarabaeoides L.. Auf der Erde zwischen Gras, nicht selten. Odontoscelis fuliginosa L. Gorzewoer Heide unter Verbascum und in Kiesgruben zwischen Geröll, ziemlich selten; meist die F. nigra. Phimodera galgulina H.-Sch. Auf einer kleinen Erhöhung der Gor- zewoer Heide im letzten Herbste einige Exemplare von Wein- gaertneria canescens gestreift. Das letzte Exemplar fand ich am 28. X. tot im Sande liegen. v. denigrata Schum. 1 Exemplar unter der Stammart. Eurygaster maura.L. Sehr häufig. v. signata Fieb. Häufig unter der Stammart. v. nigra Fieb. 1 Exemplar von jungen Ellern einer sehr feuchten Stelle des Lopienuoer Waldes gestreift. — nigrocucullata Goeze. Gorzewoer Heide zwischen Renntier- flechte, selten. Graphosoma italicum M. Auf Doldenblüten, nicht häufig, aber ge- sellig. Ich fand einmal 5 Exemplare auf einer einzigen Blüte. Podops inuncta Fab. Zwischen Gras auf Grabenböschungen, nicht häufig. Cydnus nigrita Fab. In Sandgruben und frischausgeworfenen Gräben, selten. Sehirus luctuosus Mls. R. Häufig. — morio L. Seltener. — bicolor L. Häufig. 308 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sehirus biguttatus L. Herrnkirch, zwischen Gras; Bromberg (0. Meyer). (Grnathoconus albomarginatus Goeze. Mit vorigem zusammen, selten. — picipes Fall. Wloschanowo, 1 Exemplar. Ochetostethus nanus H.-Sch. Auf Heideboden unter Verbascum und Artemisia campestris im Herbste, häufig. Sciocoris terreus Schrk. Häufig. Aelia acuminata L. Häufig. — Klugi Hahn. Gorzewoer Heide, 1 Exemplar, Bromberg, 1 Exemplar (0. Meyer). — rostrata Boh. Heideboden, ziemlich häufig. Neottiglossa infleva Wlff. Selten, aber verbreitet. Stagonomus bipunctatus L. Brudzyner Wald; auf einer Stelle mehrere Male auf Waldpflanzen beobachtet. Eusacoris aeneus Scop. Forst Mirau, Kr. Strelno; Brudzyn, am Waldesrande in der Nähe einer Wiese im Herbste 1910 eine Unmenge davon auf Artemisia vulgaris. Peribalus vernalis Wlff. Häufig. Carpocoris purpureipennis de Geer. Ziemlich häufig an Sträuchern. — fuscispinus Boh. Ebenda, aber seltener. — lunulatus Goeze. Das Vorkommen dieser Art ist nicht, wie sonst angegeben wird, an Artemisia campestris gebunden. Ich finde sie im Spätsommer alljährlich in der Gorzewoer Heide in Menge an Centaurea scabiosa, Verbascum und anderen Heidepflanzen, auch an Kiefern. Aulserhalb der Heide ist sie selten. Dolycoris baccarum L. Häufig. Palomena viridissima Poda. Nicht häufig. — prasina L. Auf Eichen, häufig. Chlorochroa juniperina L. Bromberg, 1 Exemplar (O0. Meyer). Pentatoma rufipes L. Sehr häufig auf Sträuchern und Baumstämmen. Eurydema festivum L. Im Sommer in der Blüte von Achillea mille- folium, nicht selten. — decoratum H.-Sch. Von Mitte Mai an auf Thlaspis arvense und anderen Kruziferen, stellenweise sehr häufig. — dominulus Scop. Bei Bromberg häufig (O. Meyer). — oleraceum L. Sehr häufig. Picromerus bidens L. Nicht selten. Arma custos F. An Birken, ziemlich selten. Troilus luridus F. Ebenfalls. Rhacognathus punctatus L. Brudzyn, auf der Wiese 1 Exemplar gefangen. Jalla dumosa L. V. Toska fing diese Art in mehreren Exemplaren auf den Abhängen an der Netze bei Nakel. Zierona coerulea L. Überall nicht selten. Szulezewski, Beitrag zu einem Verzeichnis der Posener Rhynchoten. 309 Aconthosoma haemorrhoidale L. Von Bromberg 1 Exemplar bekannt (0. Meyer). — interstinctum L. An Birken, nicht häufig. Elasmostethus ferrugatus F. Brudzyn, 1 Exemplar; Bromberg, 1 Exemplar (O. Meyer). — griseus L. Häufig an Birken. — jieberi Jak. 1 Exemplar im Lopicnuoer Walde gefangen. Syromastes marginatus L. An Rumex crispus und hydrolapathum, auch an Birken, häufig. Verlusia quadrata F. Im Herbste zwischen Heidekrautbüschen nicht selten. Pseudophloeus fallenii Schill. Ebenso. Bathysolen nubilus Fall. Gorzewoer Heide, 1 Exemplar. Coreus scabricornis Pz. Srebrnagoraer Wald, 1 Exemplar. — dentieulatus Scop. Gorzewoer Heide unter Verbascum, 1 Exemplar. Alydus calcaratus L. Selten. Janowitzer Wald an Sarothamus scoparius; Brudzyner Wald an Disteln; Bromberg (O. Meyer). Stenocephalus agilis Scop. An Euphorbia cyparissias, a. — medius Mls. R. Scheint in der Provinz häufiger als die vorige zu sein. Bromberg (0. Meyer); Brudzyner Wald in der Nähe der Gorzewoer Grenze an Salvia pratensis (Herbst 1912), ziemlich häufig. Terapha hyoscyami L. Überall an Sträuchern und jungen Eichen häufig. Corizus crassicornis L. Im Walde, ziemlich selten. — maculatus Fieb. An Eichen häufig. — parumpunctatus Schill. Häufig. — rufus Schill. Brudzyner Wald, 1 Exemplar von einer Eiche geklopft. — tigrinus Schill. Im Kiefernwalde ziemlich häufig. Myrmus miriformis Fall. Auf sandigem Boden unter Kräutern nicht selten. Chorosoma schillingi Schml. Bromberg, 1 Exemplar von O. Meyer erbeutet. Neides tipularius L. Im Frühjahr und Herbst zwischen Gras nicht selten. Berytus minor H.-Sch. Brudzyner Wald, 1 Exemplar. Lygaeus equestris L.. Von V. Torka zuerst bei Hochberg auf dem als Naturdenkmal geschützten Adonis vernalis beobachtet, durch O. Meyer auch für Bromberg festgestellt. Diese schöne Art scheint auf dem Höhenzug, der nördlich die Netze be- gleitet, häufiger vorzukommen. Nysius thymi Wlff. Unter Heidepflanzen, nicht selten. — lineatus Costa. Lopienuoer Wald unter Heidekraut, 1 Exemplar. 310 Deutsch. Ent. Zeitsghr. 1913. Nysius punctipennis H.-Sch. Mit thymi vorkommend, aber seltener. Oymus glandicolor Hahn. Janowitz, unter Büschen von Elymus arenarius, selten. — claviculus Fall. Unter Pflanzen auf sandigem Boden, häufig. Ischnorhynchus resedae Pz. An Birken, häufig. Geocoris grylloide L. An sandigen, mit Gras bewachsenen Wald- stellen und auf Heideboden häufig und gesellig. — dispar Waga. Srebrnagoraer Wald, 1 Exemplar. — ater Fab. Häufig, aber nicht gesellig wie grylloides. Chilacis typhae Perris. An den Kolben von Typha latifolia in den Brudzyner Torfkaulen an der Welna, häufig. Diese Art er- scheint spät im Herbst, am 28. X. war noch ein bedeutender Teil aller Tiere unausgefärbt. Sie sucht ihren Versteck im Kolben, nur bei Sonnenschein kommt sie an die Oberfläche desselben, wo sie dann infolge ihrer hellen Färbung weithin sichtbar ist. Das späte Auftreten im Herbst und der häufig unzugängliche Standort der Wirtspflanze mag wohl die Ursache gewesen sein, dals bis jetzt nur 2 Fundorte aus Deutschland bekannt waren: Fürstenberg in Mecklenburg und Halle in Sachsen. Heterogaster urticae Fab. Brudzyner Wald unter Mentha, ziemlich selten. Platyplax salviae Schill. Unter Salvia pratensis, nicht selten. Pamera fracticollis Schill. Unter Verbascum, nicht selten. — lurida Hahn. Mit dem vorigen, seltener. Ryparochromus chiragra F. Hahn. Gorzewoer Heide unter Pflanzen, ziemlich selten. v. sabulicola Th. Ebenda, aber häufiger. Pterotmetus staphylinoides Burm. Im Stralsengraben auf der Brudzyn- Gorzewoer Grenze, im Herbst 1912, von Delphinium consolida in ziemlicher Anzahl gestreift. 1 Exemplar auch im Brudzyner Walde zwischen Moos gefunden. Macrodema micropterum Curt. Brudzyner Wald, zwischen Gras, 1 Exemplar gefunden. Pionosomus variıus WM. Unter Heidekraut, nicht selten. Stygnocoris rusticus Fall. Häufig unter Laub und Pflanzen im Walde. — pedestris Fall. Gorzewoer Heide, 1 Exemplar. — /uliginosus Fourc. Lopienuoer Wald, ziemlich häufig. Peritrechus nubilus Fall. An. sandigen Orten, ziemlich selten. Trapezonotus arenarius L. . Im Kiefernwalde, häufig. -— dispar Stal. Gorzewoer Heide, 1 Exemplar. Sphragisticus nebulosus Fall. Ebenda, häufig. Aphanus Iynceus F. Brudzyner Wald, ziemlich selten. — quadratus F. Im Walde, selten. Szulezewski, Beitrag zu einem Verzeichnis der Posener Rhynchoten. 311 Aphanus vulgaris Schill. Ziemlich selten. — pini L. In Kiefernwäldern, namentlich im Frühjahr, häufig. — phoenieeus Rossi. Von OÖ. Meyer 1 Exemplar bei Bromberg gefangen. Emblethis verbasci F. Gorzewoer Heide, selten. Gonianotus marginepunctatus Wlff. Ebenda, aber häufig; an den Wurzeln von Verbascum. Drymus sylaticuss F. Im Walde unter dürrem Laube, ziemlich häufig. Scolopostethus pietus Schill. Im Walde, häufig, überwintert unter Rinde. — affinis Schill. Unter Heidekraut, häufig. — thomsoni Reut. Lopienuoer Wald, 1 Exemplar. — decoratus Hahn. Brudzyner Wald, 1 Exemplar. Gastrodes abietis L. In Fichtenzapfen, häufig. Um die Art zu er- halten, schüttelt man im Winter die Zapfen von den Bäumen und bringt sie in die warme Stube. — /errugineus L. _Brudzyn, einmal im Herbste unter der Rinde + eines alten Pflaumenbaumes gefunden. Pyrrhocoris apterus L. Häufig an Lindenbäumen und Mauern , wo sie zwischen Laub überwintert. Im Winter besitzt ein grofser Teil der Tiere ausgebildete Membrane. Häufig findet man dann die Enden des Coriums verdunkelt. Piesma capitata Wlff. Häufig, überwintert unter mm und in Fichtenzapfen. Acalypta parvula Fall. Srebrnagoraer Wald, am Grunde eines alten Weidenbaumes 1 Exemplar gefunden. Derephysia foliacea Fall. Mit Pterotmetus En eve von Delphinium consolida mehrere Exemplare gestreift. Phyllontocheila cardıi L. In den Köpfen der, Cirsiumarten, häufig. .— ciliata Fieb. Brudzyner Wald. Im vergangenen Herbste fand ich auf einem kleinen Hügel zwischen Potentilla cinerea und Grasarten eine grofse Anzahl von Exemplaren. Physatocheila quadrimaculata Wlf. Brudzyn; 2 Exemplare von einem Weidengebüsch geklopft. Monanthia lupuli Put. Selten. — humuli F. Ebenfalls. — rotundata H.-Sch. Bromberg, 1 Exemplar von ©. Meyer ge- fangen. Aradus depressus Fab. Lopienuoer Wald, 1 Exemplar; Bromberg, 2 Exemplare (OÖ. Meyer). — corticalis L. 1 Exemplar in der Koll. O. Meyer enthalten. 312 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Aradus cinnamomeus Pz. Brudzyn; 1 Exemplar von einer Kiefern- -"pflanze geklopft, das andere in einem Spinnengewebe am Stamme einer Weilsbuche gefunden. Velia eurrens F. Auf dem Wasser fliefsender Gräben, nicht häufig, aber gesellig. Gerris lacustris L. In den Wiesengräben an der Welna, häufig. — gibbifer Sch. Auf Teichen in Brudzyn, nicht selten. — thoracica Sch. Feldgraben in Brudzyn, 1 Exemplar. . Ploiarioides vagabunda L. Brudzyn; an Fichten nicht selten. — culieiformis d.G. Ebenda, an Wohnungen und an Holzwänden nicht selten. Pygolampis bidentata Goeze. 2 Exemplare bei Bromberg von OÖ. Meyer gefangen. Reduvius personatus L. 1 Exemplar von V. Torka in Nakel an der brennenden Lampe, das andere von mir in Brudzyn an einer Hausmauer gefangen. Harpactor iracundus Poda. Von Juli an auf den Umbelliferen zu finden. Häufig auf Heideboden zwischen Renntierfiechten, wo auch die Larven zahlreich zu finden sind. — annulatus L. Selten. 1 Exemplar und 2 Larven im Brudzyner Walde gefangen. Coranus subapterus Geer. Auf Heideboden und zwischen Gras an sonnigen Abhängen, im Frühjahr und Herbst, nicht selten. Nakel, Brudzyn, Bromberg. Nabis flavomarginatus Sch. Gorzewoer Heide, nicht selten. — limbatus Dahlb. Brudzyner Wald, nicht häufig. — /erus L. Häufig. — rugosus L. Ebenfalls. — ericetorum Goeze. Dürrer Sandboden, nicht selten. — brevis Sz. Bromberg (O. Meyer). Salda morio Zett. In der Umgegend von Janowitz, nicht selten. Diese nordische Art, deren südlichstes Verbreitungsgebiet bis jetzt Mecklenburg war, liebt grasreiche Wiesen, Wald- und Feldgräben. Am 1. VIII. fand ich die ersten entwickelten Exemplare. — saltatoria L. Sehr häufig an den Ufern von Teichen und Tümpeln. — cincta H.-Sch. Brudzyn, auf den Wiesen an der Welna, nicht selten. — elegantula vw. flori Dohrn. Ebendort, aber selten. — cooksi Curt. Ebenda, 1 Ex. Oimex lectularius L. Stadtbewohner. Lyetocoris campestris F. Von Sträuchern zahlreich geklopft. Anthocoris confusus F. Brudzyn, 1 Exemplar. — nemorum L. Häufig. Szulezewski, Beitrag zu einem Verzeichnis der Posener Rhynchoten. 313 Triphlebs majuscula Reut. Häufig auf den Blättern von Hyoscyamus niger in Brudzyn. — nigra Wil. Brudzyn; unter der Rinde von Baumpfählen, nicht häufig. — minuta L. Von Sträuchern einige Exemplare in Brudzyn ge- klopft. Xylocoris ater Duf. Unter Baumrinde, häufig. Acetropis carinata H.-Sch. Von Bromberg 1 Exemplar bekannt. (0. Meyer). Miris virens L. Nicht selten auf Grasplätzen. — laevigatus L. Häufiger als die vorige. — dholsatus F. Janowitz, 1 Exemplar. Megaloceraea erratica L. An sonnigen Abhängen, häufig. — ruficornis Fourc. Koll. O. Meyer, 1 Exemplar. — pulchellus Hahn. Brudzyn, zwischen Gras, nicht selten. Pantilius tunicatus F. Brudzyn; von Sträuchern 2 Exemplare ge- klopft. Phytocoris ulmi L. Nicht selten. — populi L. Brudzyn; einmal im Spätsommer auf einem Stein- haufen in der Nähe einiger Birken eine grolse Anzahl davon beobachtet. Die Tiere suchten sich in den Vertiefungen der Steine zu verbergen. — pini Kb. Im Brudzyner Walde von Kiefern zahlreich geklopft. — longipennis Flor. Brudzyner Wald; auf einer Birke 1 Exemplar erbeutet. Megacoelum infusum H.-Sch. Lopienuo, 1 Exemplar. Adelphocoris lineolatus Goeze. Auf der wilden Möhre, häufig. Calocoris ochromelas Gmel. Brudzyner Wald auf Buchen. — fulvomaculatus Degeer. Von Bromberg bekannt. — roseomaculatus Degeer. Auf Gartenkräutern, häufig. — bipunctatus Fall. Ebenda, aber seltener. Pyenopterna striata L. In Brudzyn einmal von Weilsdorn sehr viel geklopt. Lygus rubieundus Fall. Häufig. — pratensis L. Häufig auf verschiedenen Kräutern. — v. gemellatus H.-Sch. In der Gorzewoer Heide auf Verbascum, häufig. — limbatus Fall. Gorzewoer Heide, 1 Exemplar. — pabulinus L. Ebenda, häufig auf Verbascum. Camptozygum pinastri Fall. Auf Pinus häufig. Poeciloscytus unifasciatus Fab. Häufig auf Galium. — palustris Reut. Ebenda, aber selten. Charagochilus qyllenhali Fall. Auf Sträuchern, vereinzelt. Liocoris tripustulatus Fab. Auf Nesseln, häufig. 314 Szulezewski, Beitrag zu einem Verzeichnis der Posener Rhynchoten Camptobrochis punctulatus F. Auf Kiefern. Capsus trifasciatus L. V. Torka fing bei Nakel 1 Exemplar. — v. regalis Horvath. Brudzyn; 1 Exemplar im Juni von einer Weide geklopft. KRhopalotomus ater L. Auf Weiden, nicht selten. — v. semiflavus L. Ebenso. Pilophorus cinnamopterus Kb. Brudzyner Wald, häufig auf Kiefern. Strongylocoris leucocephalus L. Ebenda, selten. Dicyphus stachydis Reut. Auf der Wiese an der Welna, 1 Exemplar. — globulfer Fall. Ebenso. Cyllocoris histrionieus L. Auf Eichen, nicht selten. — flavonotatus Boh. Ebenso. Aethorinus angulatus Fall. Auf Verbascum, nicht häufig. Globiceps selectus Fieb. Von Sträuchern geklopft. Orthotylus herrichi Reut. Gorzewo, auf Verbascum 1 Exemplar. Hoplomachus thunbergi Fall. Brudzyn, 1 Exemplar. Harpocera thoracica Fall. Ebenso. Phylus melanocephalus L. Häufig auf Eichen. — coryi L. Auf Laubbäumen, nicht selten. Psallus varians H.-Sch. Im Herbste auf Kiefern, nicht selten. Plagiognathus chrysanthemi Wlff. Brudzyn, selten. — arbustorum F. Ebenso. Chlamydatus pulicarius Fall. Brudzyn, 1 Exemplar. Nepa cinerea L. In Gräben und Teichen, nicht selten, im Herbst häufig auf Wasserpflanzen sitzend. Ranatra linearis L. In einem Teiche in Brudzyn 1 Exemplar ge- fangen. Naucoris cimicoides L. In Teichen, häufig. Notonecta glauca L. Ebenso. Coriva hieroglyphica Duf. Poslau, Wiesengräben. — hellensi Sahlb. Wassergraben in Brudzyn, 1 Exemplar. ' — sahlbergi Fieb.. Ebenso, häufig. — striata L. Welna, 1 Exemplar. — nigrolineata Fieb. Drainagekanal in Brudzyn, häufig. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 315 Bemerkungen zum Verzeichnis der von A. Szulezewski ın der Provinz Posen gesammelten Wanzen. Von F. Schumacher, Berlin. Jeder, der sich mit faunistischen Studien innerhalb der Ord- nung der Hemipteren beschäftigt, muls es als einen fühlbaren Mangel empfinden, dafs die Verbreitung dieser Tiere innerhalb Deutschlands ungenügend bekannt ist. Es liegen zwar eine ganze Reihe von Arbeiten vor, aber für den bezeichneten Zweck sind nur wenige geeignet, während die meisten entweder ganz dilettantisch verfalst oder recht alten Datums und in den Bestimmungen unzu- verlässig sind. Nur von wenigen Teilen Deutschlands läfst sich die Behauptung aufstellen, dafs sie in hemipterologischer Be- ziehung leidlich durchforscht sind (z. B. von Süddeutschland, Thüringen, Schlesien, Brandenburg, West-Preufsen).. Aus vielen anderen weiten Landstrecken, ja ganzen Provinzen, ist so gut wie nichts bekanntgegeben. Das ist z. B. auch der Fall bei der Provinz Posen gewesen. Der Mangel mulfste sich um so mehr be- merkbar machen, als gerade die Fauna der angrenzenden Landes- teile leidlich bekannt ist. Es war deshalb ein besonderes Verdienst für die deutsche Hemipterologie, als Herr A. Szulczewski in Brudzyn vor einigen Jahren anfing, sich mit dem Sammeln von Wanzen in der Provinz Posen zu beschäftigen. Seine ersten Er- gebnisse veröffentlichte er im Jahre 1908). Leider hatte Herr A. Szulczewski damals versäumt, bei der Bestimmung der Tiere den Rat eines Spezialisten einzuholen, so dafs der Wert des Ver- zeichnisses dadurch eine Beeinträchtigung erfahren hat. Auf mein Anraten hat Herr A. Szulczewski das Sammeln der Hemipteren eifrig fortgesetzt und mir seine Ausbeuten zur Bestimmung über- sandt. Die Frucht der mehrjährigen Sammeltätigkeit bildete ein Verzeichnis, das er mir zur Publikation übersandt hat und welches vorstehend zum Abdruck gekommen ist. Dieses Verzeichnis ver- mittelt zum ersten Male einen klaren Blick in die Hemipteren- fauna der Provinz Posen. Es dürfte vielleicht nicht uninteressant sein, wenn ich im folgenden auf einige bemerkenswerte Arten der Fauna Posens hinweise. Herr A. Szulezewski hat das Glück gehabt, eine ganze Reihe sonst in Deutschland seltener oder wenig bekannter Arten auch für Posen festzustellen. Ich möchte von solchen die folgenden nennen : Odontoscelis fuliginosa L., Phimodera galgulina H.-Sch., Gnatho- 1) Deutsche Gesellschaft f. Kunst u. Wissenschaft in Posen. XV. 1908. Hft. 2. Entomologie p. 35—38. 316 Schumacher, Bemerkungen zum Verzeichnis von A. Szulczewski. conus pieipes Fall., Aelia klugi Hhn., Stagonomus pusillus H.-Sch. (bipunctatus L.), Elasmostethus fieberi Jak.. Stenocephalus medius Jak., Corizus maculatus Fieb., Geocoris dispar Waga, Chilacis typhae Perr., Phyllontochila ciliata Fieb., Monanthia rotundata H.-Sch., Pygolampis bidentata Gze., Salda (Acanthia) morio Zett., S. (Chartoscirta) elegantula Fall., S. coocksi Curt., Xylocoris ater Duf., Poeciloscytus palustris Reut., Oncotylus viridiflavus Gze. Von Odontoscelis fuliginosa L. sind die meisten Stücke sehr düster (schwärzlich) gefärbt. Dieselben ge- hören zu dem Varietätskreis litura F. Hahn, 1 Stück entspricht ganz der var. carbonaria Zett. Nur wenige Exemplare sind typisch gefärbt. Von Phimodera galgulina H.-Sch. liegt auch 1 5 der kürzlich von mir aus Brandenburg beschriebenen var. denigrata vor. Das Exemplar von Acanthosoma haemorrhoidale L. aus Bromberg ent- spricht der var. inhabile Schum. Stenocephalus medius Mls. R. war im Bereich des Norddeutschen Flachlandes bisher nur aus Branden- burg bekannt, Geocoris dispar Waga- aus Brandenburg, Provinz Sachsen, Halbinsel Zingst, Chilacis typhae Perr. überhaupt nur aus Brandenburg, Thüringen, Provinz Sachsen und Mecklenburg. Poeciloscytus palustris Reut. ist erst kürzlich als Art unterschieden, und mir nur aus Brandenburg und Bayern bekannt, Oncotylus viridiflavus Gze. nur aus Bayern, Brandenburg und Schlesien. Auffällig ist auch, dafs in Posen eine ganze Reihe süd- licher Formen gefunden sind. Von diesen möchte ich nennen: das sehr auffällige schwarz-rot gestreifte Graphosoma italicum Müll., Ooreus denticulatus Scop., Lygaeus equestris L., Platyplax salviae Schill., Pterotmethus staphylinoides Burm., die bunten grofsen gewandten Raubwanzen Rhinocoris (Harpactor) iracundus Poda und Rh. annu- latus L., Globiceps selectus Fieb. und Orthotylus herrichi Reut. Von pontischen Formen sind nennenswert: Ochetostethus nanus H.-Sch., Carpocoris lunulatus Gze., Emblethis verbasci F. und Gonia- notus marginepunctatus WIff. So hat die Tätigkeit von Herrn A. Szulczewski bereits recht gute Erfolge gezeitigt. Mögen sich auch in anderen Teilen Deutschlands die Kräfte regen, dafs die so.sehr ins Hüntertretffen geratene deutsche Hemipterologie wenigstens einen bescheidenen Platz unterden verwandten Studiengebieten ein- nehmen kann. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 317 Coccinella quinquepunctata L. var. nov. heraldica Schirmer. (Col.) Von €. Schirmer, Berlin-Steglitz. (Mit 10 Textfiguren.) Nur selten wird einem eifrigen Sammler der Coccinelliden einmal das Glück zuteil, eine auffallende Varietät der beiden überall zahlreich vorkommenden Arten Coccinella septempunctata L. und Coce, quinquepunctata L. zu finden, da beide Spezies bei uns wenig von der typischen Form abweichen. „Es ist eine Freude, solch eine hübsche Varietät zu fangen, leider kann man nur selten einmal diese echte Freude genielsen, “ schrieb mir Herr Julius Weise, unser bester Coccinellidenkenner, als ich ihm eine Mitteilung zugehen liefs, dafs ich dieser Freude teilhaftig geworden wäre und ihm die von mir gefangenen Tiere beschrieb. Unter Tausenden von Cocc. quinquepunctata, die die Erigeron canadensis - Stauden auf dem Schlofsberge bei Buckow in der A, Fr) „Märkischen Schweiz“ bevölkerten, fand ich beim Köschern am 10. IX. und dann später am 13. desselben Monats je ein Exemplar einer Aberration, die, und das ist das Merkwürdigste an dem Funde, sich völlig gleichen, aber trotz angestrengten Suchens keinen Übergang zu dieser prachtvollen Abänderung. An der Hand beifolgender kleinen Skizze kann man die Formen der Cocc. quinquepunctata leicht übersehen. Bei Nr. 9 halt- machend, kann man sich schon das Bild selbst darstellen und die Kombination vervollständigen, die zu Nr. 10 der neuen Varietät führt, wenn man den am Flügelrande allein noch dastehenden 318 Schirmer, Coceinella quinquepunctata L. var. nov. heraldica. Punkt nun mit den bereits verschmolzenen Punkt 1 an der Naht und ebenso mit Punkt 2 vereinigt, welcher den unteren Haken bei Figur 9 bildet. Es entsteht dann eine Zeichnung die unter Nr. 10 wiedergegeben ist. Diese hübsche Varietät, der ich den Namen heraldica beilege, fällt schon beim Sammeln auf, da das Tier mehr einer schwarzen als einer roten Coceinella gleicht. Rot sind nur noch die Ränder geblieben und 2 schmale Fleckchen, die, umgeben von der tief- schwarzen Färbung des Wappens, intensiv hervorleuchten. Aulser dieser Form fing ich unter den zahlreichen Exemplaren nur noch 6 Stück der v. simulatrie Wse. (Nr. 4), kein Stück der zeichnungsärmeren v. Rossi Wse. und v. simplee Wse. und ebenso- wenig der zeichnungsreicheren, die Weise als v. jucunda, multi- punctata und arcuata beschrieben hat. Nach Fertigstellung oben angegebener Skizze über sämtliche bisher bekannten Formen unserer Coceinella quinguepunctata teilt mir Herr Georg Reineck hierselbst, der eifrige Chrysomelinen- und Coccinellenkenner und -sammler mit, dafs auch er von den letzten Formen unter Nr. 9 und 10, Elberti Flach und heraldica nov., je ein Stück besitze, und legte mir die Tiere zum Vergleich vor. Herr Reineck hatte die Liebenswürdigkeit, die Tiere ebenfalls zu skizzieren, die in der Zeichnung wohl noch etwas abweichen, sonst aber den gleichen Eindruck machen. Herr Reineck hat beide Varietäten aus der Berliner Umgebung erhalten, und zwar die v. Elberti von Herrn F. Ulrich, die v. heraldica von Herrn W. Richter aus dem Norden Berlins (Seilershof 5. VII. 12). Von Übergangs- formen (}/;, +3) sammelte Herr Reineck selbst ein Stück bei Blankenburg, von v. simulatrie Wse. eine grölsere Anzahl aus ver- schiedenen Örtlichkeiten Berlins herstammend und besitzt diese Form ferner aus der Neumark, vom Harz (Clausthal) und von Norwegen (Myrdal). Erklärung zu den Abbildungen. Nr. 1. Coceinella quinquepunctata L. typ. Pat a 5 v. Rossi Wse. 8: & = v. simplex Wse. ae 3 5 N v. simulatrie Wse. 00% 4 x v. Jucunda Wse. B6! R R v. Schreitteri Fleisch. 3% ke . v. multipunctata Wse. ec A n v. arcuala Wese. „0, E E v. Elberti Flach. >10: \ x v. heraldica nov. var, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 319 Beiträge zur Heteropterenfauna Deutschlands. (Hemipt.) Von Dr. Johann Gulde, Frankfurt a. M. me Die Exkursionen der beiden letzten Jahre und die sich an- schliefsenden Untersuchungen brachten wieder einige Ergebnisse, die für die Hemipterenfauna Deutschlands wohl bemerkenswert sind. Mehrere Wanzenarten und Varietäten konnten als neu für Deutschland nachgewiesen werden. Es sind meist solche Arten, die infolge ihrer Verwandtschaft einigen bereits für Deutschland bekannten Arten sehr ähnlich sehen und darum nicht leicht zu unterscheiden sind... Wenn deshalb diesen Aufzählungen einige Bemerkungen über geeignete Präparation und Untersuchungs- methode beigefügt sind, so hoffe ich, damit dem einen oder anderen Hemipterologen ein Hilfsmittel zur Erleichterung der Determination bieten zu können. Als neu für die Wanzenfauna Deutschlands ergaben sich nachfolgende Arten und Varietäten. 1. Scolopostethus puberulus Horv. Unter den Scolopostethus- Arten unserer Gegend scheint diese Art besonders sumpfliebend zu sein und wurde bei Bickenbach a. d. Bergstr. am Rande der Torfgruben in nassem Torfmoos, unter Schilf und abgefallenem Laube in Anzahl gefunden. Sie erscheint gegen den Herbst (28. IX. 12), überwintert, und ist im Frühjahr bis Ende Mai (22. IV. 11; 21. V. 03) zu finden. Beide Geschlechter kommen in gleicher Verteilung, sowohl in der macro- pteren als auch in der brachypteren Form vor, letztere ist jedoch die häufigere und durch die abgekürzte Membran, die hinter dem Coriumende breit vorragt, von der brachypteren Form des ihr ähn- lichen Scolopostethus pilosus Reut. gut zu unterscheiden. Die Bestimmung der untereinander sehr ähnlichen Arten der Gattung Scolopostethus Fieb. wird bei Benutzung der Tabelle, die Horväth (Rev. d’Ent. 1892 p. 253) gegeben hat, sehr erleichtert, wenn die Tiere in geeigneter Weise präpariert werden. Vor dem Aufkleben, das wohl meist auf rechteckigen Aufklebeplättchen ge- schieht, ist jedes Stück daraufhin zu untersuchen, ob es vor den Hüften der Mittelbrust ein kleines Höckerchen besitzt oder nicht. Eine genaue Untersuchung ist notwendig, denn bei den einzelnen Stücken derselben Art ist dieses Höckerchen mehr oder weniger ausgebildet, doch stets, wenn es vorhanden, bei seitlicher Betrach- tung mit einer guten Lupe zu erkennen. Ein Vermerk hierüber, sowie über das Geschlecht des Stückes, ist dann auf der Unter- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft III. - 22 320 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. seite des Plättchens anzubringen. Hat man mehrere Stücke von der gleichen Fundstelle zur Verfügung, so genügt es auch, wenn ein Stück mit nach oben gekehrter Uhtkenssitke aufgeklebt wird. Allerdings müssen dann, um späteren Irrtümern noanbengen, alle diese Stücke an einer Nadel befestigt oder ihre nenn ahie- keit besonders vermerkt werden. Ebenso empfiehlt es sich, beim Einsammeln die Vorsicht zu gebrauchen, dafs die an einer Fund- stelle (nicht Fundort) gesammelten Tiere nicht mit denen einer anderen vermengt werden. Derartig vorbereitete Exemplare sind nicht allzu schwer zu bestimmen und gewährleisten allein die richtige Determination der betreffenden Art. Bei Exemplaren, die mit vielem Klebstoff aufgeklebt sind, gelingt es später nur schwer, durch längeres Einlegen in Wasser die Bruststücke zu genauer Untersuchung wieder freizulegen, wodurch das Stück meist unan- sehnlich wird. 2. Tingis auriculata Costa. Diese bisher als mediterran bekannte Art kam bei Alsmanns- hausen a. Rh. am 23. VI. 12 in Anzahl auf Cacaulis daucoides L. am Rande eines Getreideackers vor. Am 23. VII. waren noch Larven und einzelne entwickelte Tiere vorhanden. Alle gehörten zu der macropteren Form und zur Stammart, die var. dauci Horv. war nicht darunter. Das Auftreten dieser südlichen Art bei Alsmannshausen a. Rh. ist recht bezeichnend für das warme Klima des Rheintales und der südlichen Abhänge des Rheingaugebirges. Ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet erstreckte sich bis Paris (Puton), Siders im Rhönetale (Frey-Gefsner) und Budapest (Horväth). Nach Frey-Gefsner ist Stachys recta L. die Nährpflanze dieser Art; die Pflanze fehlte jedoch gänzlich an obigem Fundorte. Ihr Vor- kommen ist jedenfalls an die Arten der Daucus-Gruppe unter den Umbelliferen gebunden, Horväth fand das Tier in Ungarn auf Daucus carota L. 3. Aneurus tuberculatus Mjök. Nachdem das Vorkommen dieser 1903 durch Mjöberg in Schweden aufgefundenen Aneurus-Art für die Nachbarländer Deutsch- lands und den ganzen Südosten Europas durch Horväth (Ann. Mus. Nat. Hung. 1911 p. 587) nachgewiesen war, ergab sich daraus die Annahme, dafs das Tier auch in Deutschland vorkomme. Eine Durchsuchung der Bestände meiner Sammlung ergab 2 A und 2 2 von Hofheim im Taunus (25. VII. 07), sowie 1 9 am 18. VI. 11 auf dem Cammerforst bei Aflsmannshausen unter der Rinde von Carpinus betulus L. gesammelt. Gulde, Beiträge zur Heteropterenfauna Deutschlands. 321 Diese Art unterscheidet sich von Aneurus laevis F. aufser anderen Trennungsmerkmalen besonders durch die Lage der Stigmen des vierten und fünften Abdominalsegmentes. Bei ihr liegen diese als feine Öffnungen in der Aufsenkante des Con- nexivums, während sie bei A. laevis F. auf der Mitte des oberen Connexivums zwischen den auf jedem Segment vorhandenen beiden Höckerchen sich befinden. Ihrer Kleinheit wegen sind die Stigmen schwer zu sehen. Hält man aber das auf einem Plättchen auf- geklebte Tier so, dals es von links und oben beleuchtet wird und stellt eine gute Lupe auf die Kante des Connexivums ein, so erscheinen die Stigmen infolge des an ihrer Stelle durchscheinen- den Connexivrandes als hellelänzende bräunlichgelbe Pünktchen. 4. Hydrometra gracilenta Horv. 2 Exemplare dieser Art, brachyptere P, erhielt ich aus den Torfsümpfen bei Bickenbach a. d. Bergstr., wo sie zwischen Schilf auf dem Wasser umherliefen (19. V. 12 und 29. IX. 12). Sie ist schon oberflächlich durch ihre rotbraune Färbung gut von Aydro- metra stagnorum L. zu unterscheiden. 5. Gerris gibbifer Schumm. var. flaviventiris Put. Vereinzelt unter der Stammart auf den Quellbächen und Tümpeln am Höhenkamm des Taunus, namentlich am Gr. Feld- berg und Altkönig in einer Höhenlage von ca. 700 m. (Stock- born 14. IX. 02, Dreiborn 13. X. 11.) Es mag befremdlich erscheinen, dafs diese Varietät, die bisher nur von den Küsten des Mittelmeeres bekannt war, hier im Taunus und noch dazu in dieser Höhenlage vorkommt, so dals Zweifel über die Richtigkeit der Determination auftauchen könnten. Ich besitze jedoch Stücke, bei welchen die gelbe Färbung der Unter- seite des Abdomens fast bis zur Vorderbrust reicht. Die Stamm- art tritt in der Rhein-Mainebene nur vereinzelt auf, während sie im Gebirge die häufigste der Gerris-Arten ist. Da die frisch ent- wickelten Tiere dieser Art ebenfalls eine bleichgelbe Unterseite besitzen, die sich jedoch bald bei der Stammart schwärzt, so Esaehlt sich das Aufsuchen der Varietät im Spätherbst oder im ersten Frühjahr. 6. ER Foreli Mey. Ein X in Gemeinschaft mit Camptozygum pinastri Fall. auf dem Höhenplateau des Vogelsberges (Breungeshainer Heide, 700 m) am 2. VIII. 11 von einer Kiefer geklopft. Durch Hinzutritt dieser Art sind nun sämtliche in Hüebers „Catalogus Insectorum Fauna Germanicae“ und in der „Synopsis“ aufgenommenen Lygus-Arten für Deutschland nachgewiesen. 22* 322 Gulde, Beiträge zur Heteropterenfauna Deutschlands. 7. Deraeocoris trifasciatus L. var. convivus Horv. Diese schöne Varietät, welche von Horväth (Ann. Mus. Nat. Hung. 1907 p. 312)"nach einem 2 aus Korfu beschrieben wurde, fing ich in einem Exemplare (4) am 17. VI. 11 auf der Rheininsel Kühkopf bei Oppenheim beim Abklopfen eines Apfelbaums, der mit Gespinsten der Hyponomeuta malinella Zell. überzogen war, zusammen mit zahlreichen Exemplaren von Deraeocoris olivaceus F. Merk- würdigerweise kam an dem Fundort in diesem Jahre nur die letztere Art zahlreich vor, die eigentliche Stammart Der. trifasciatus L. fehlte vollständig. Von den übrigen Varietäten von Deraeocoris trifasciatus L. besitze ich aus hiesiger Gegend: var. regalis Horv. 2 0, 12; var. bipartitus Horv. 2 5, 1 2; var. annulatus Germ. zahlreiche Stücke, aber nur 2. Frey-Gefsner rechnet auch Deraeocoris olivaceus F. var. rufipes F. (var. erythrostomus Schrank) als Varietät zu Der. trifasciatus L. (Mitt. Schweiz. Ent. Ges. 1871 p- 324); nach den zahlreichen Stücken meiner Sammlung scheint diese Annahme berechtigt zu sein, um so mehr, als die ocker- gelbe oder rötliche Färbung des ersten Fühlergliedes, der Schenkel und Schienen sehr veränderlich ist und oft in Schwarz übergeht. Durch diese Variabilität der Färbung wirft sich die Frage: auf, ob diese Varietät nicht als synonym zu Der. trifasciatus L. var. . annulatus Germ. — var. ultramontanus Gredl. zu ziehen ist. Auch von dieser schwarzen Varietät sind mir unter mehr als hundert Exemplaren nur 2 bekannt. Psallus luridus Reut. Hüeber hält diese montane und alpine Art noch für Deutsch- land fraglich (Synopsis II p. 417), nach Reuter (Act. Soc. Se. Fenn. 1908 p. 75) ist sie von den Vogesen bis zu den Karpathen verbreitet, meist auf Larix europaea L. lebend. Es war deshalb zu vermuten, dafs diese Art auch auf den Höhen unserer Mittel- gebirge vorkommen könnte. Nach längerem Suchen fand ich sie in diesem Jahre am 9. VIII. im Taunus am Gr. Feldberg und am Altkönig, aber nur in einer Höhenlage über 700 m zahlreich, jedoch nur stellenweise, ebenfalls auf Lärchen. Die 0’ sind viel seltener als die 2 (8 9:50 %) und dunkler gefärbt. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 323 Beschreibung einiser chilenischer HAalictus - Arten. (Hym.) Von J. D. Alfken, Bremen. Halictus (Cacosoma) ampliatus n. sp. 2. 8—8,5 mm lang. Kopf, Thorax und Mittelsegment dunkel erzgrün oder blaugrün. Hinterleib rot, die niedergedrückten Hinterränder der einzelnen Ringe gebräunt, der erste Ring ganz oder bis auf einen schmalen roten Endrand schwarz. Kopf rund, kurz gelbgrau behaart; Clypeus nicht vorgezogen, etwas breiter als lang, blau, mit violettem Schimmer, seine Basis erzgrün, ziem- lich grob und sparsam, an der Basis feiner punktiert. Stirn- schildchen rundlich gewölbt, zerstreut und fein punktiert. Wangen, Stirn und Schläfen dicht und fein, Scheitel weniger dicht punk- tiert. Augen am Innenrande tief ausgeschnitten, kahl. Fühler schwarz, Geifsel unterseits schwach gebräunt: — Thorax abstehend graugelb behaart, Mesonotum mit einigen dunklen Haaren ver- mischt. Mesonotum glänzend (bei Halictus [| Paragapostemon] muta- bilis Spin., dem die vorliegende Art bei oberflächlicher Betrachtung sehr ähnlich ist, fast matt), kaum erkennbar fein lederartig ge- runzelt (viel feiner als bei H. mutabilis) und aufserdem zerstreut und fein punktiert, den Pünktchen die Härchen entspringend. Schildchen dicht und fein punktiert. Hinterschildchen dicht be- haart. — Mittelsegment nach hinten verschmälert, Mittelfeld des- selben flach ausgehöhlt, hinten ein wenig erhöht, aufser der mikroskopisch feinen Runzelung ohne Skulptur, in der Mitte mit der Spur eines Kieles. — Hinterleib an der Basis verschmälert; dort, an den Seiten und unten, abstehend graugelb behaart. Die schwarze Färbung des ersten Hinterleibsringes ist hinten scharf begrenzt (die blaue Farbe bei H. mutabilis hinten verwaschen), zweiter bis vierter Ring an der Basis, besonders seitlich, mit Spuren von weilsem Filz. Alle Hinterleibsringe mit aufserordent- lich feiner, kaum erkennbarer, erhabener Punktierung, an den Hinterrändern punktlos und vor diesen mit einzelnen aufrechten Härchen besetzt. Endfurche gelbrot, in ihrem Umkreise dicht gelbrot behaart. Schienenbürste oben schwarzbraun, unten grau. Sporn der Hinterschienen mit 4 (oder 5?) spitzen, allmählich kleiner werdenden Zähnchen (bei H. mutabilis mit 2 stumpfen oder, wie Cockerell angibt, einem Zähnchen mit einer Leiste). Flügelschüppchen dunkelbraun; Flügelmal dunkel rotbraun ; erste rücklaufende Ader interstitiell. Die vorliegende Art gehört zu den AHalict coarctati der Vachalschen Einteilung der Gattung Halictus. Bei flüchtigem 324 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ansehen scheint sie mit A. mutabilis Spin., forma genuina !), identisch zu sein. ‘Von diesem unterscheidet sie sich aber sofort durch das Fehlen der weilsen Haarflecke seitlich am Grunde der Hinterleibsringe 2—4, die kahlen Augen, den schwarzen ersten Hinterleibsring und die 4 ‚spitzen Zähnchen an den Schienen- spornen. Osorno, Oktober 1904. 2 Exemplare. Halictus (Cacosoma?) placidus Smith. 2. 9,25 mm lang. Kopf und Thorax dunkelblau, Mesonotum, Schildchen und Hinterschildchen schwarz, etwas violett schimmernd, Abdomen rot. Kopf länglichrund, Behaarung des Gesichts schwarz, des Scheitels bräunlich, Schläfen greis, dünn und federig behaart. Augen kahl, stark eingebuchtet. Clypeus und Stirnschildchen etwas erzfarben, beide und die Wangen sehr dicht und fein lederartig gerunzelt und aufserdem zerstreut punktiert, Stirn sehr dicht und fein punktiert, Scheitel und Schläfen glänzend, fast punktlos. Unterseite der Fühlergeilsel vom vierten Gliede an rostrot. Thorax oben braunschwarz, unten und seitlich greis behaart. Mesonotum und Schildchen wachsartig glänzend, aufserordentlich fein leder- artig gerunzelt und hier und da mit einem eingestochenen Pünktchen. Hinterschildchen dicht behaart. — Mittelsegment nach hinten ver- schmälert, seitlich mit langen, federigen weilslichen Haaren. Die Bildung des Mittelfeldes ist die gleiche wie bei 4. ampliatus, am Grunde aber ist ein schwaches Längsgrübchen und dahinter ein kleiner Kiel zu erkennen. — Hinterleib rot, an der Basis, sowie seitlich am Grunde der einzelnen Ringe ein wenig verdunkelt; am Grunde und unterseits abstehend greis behaart, oben fast ohne Skulptur, nur bei sehr starker Vergrölserung läflst sich eine feine Querriefung erkennen, unten an der Spitzenhälfte mit erhabenen Punkten, denen die Haare entspringen. Ring 2—4 oben seitlich am Grunde mit schwachen Spuren weilser Härchen. Endfurche gelbrot und in ihrem Umkreise gelbrot behaart. Beine schwarz, die 4 letzten Tarsenglieder aller Beine rostrot, Sporn der Hinter- schienen dicht kammartig beborstet, innen am Grunde scheinen die Hinterschienen etwas rötlich durch. Schienenbürste oben dicht und kurz schwarzbraun, unten locker und lang greis behaart. Flügelschüppchen schwarzbraun, hinten heller, Flügel etwas gelb- lich tingiert, Adern und Flügelmal rötlich, erste rücklaufende Ader ı) Es mag hier erwähnt werden, dals Halietus (Paragapostemon) nigrocoeruleus Spin. nur als extreme Varietät von H. mutabilis aufzu- fassen ist. Herr P. Herbst teilte mir dies freundlichst mit, und ich schliefse mich ihm nach Untersuchung einer grölseren Zahl von Exem- plaren an. Alfken, Beschreibung einiger chilenischer Healictus-Arten. 3925 fast interstitiell, nur ein wenig vor der zweiten Cubitalquerader in die zweite Cubitalzelle mündend. Osorno, Oktober 1904. 1 Exemplar (Coll. P. Herbst, Nr. 1421). Die Art ist an der eigenartigen Farbenverteilung des Thorax immer sicher zu erkennen; ebenso bietet die unten teilweise rost- rote Fühlergeilsel ein gutes Unterscheidungsmerkmal. Sie ist dem H. ampliatıs nahe verwandt und hat mit diesem die Gestalt der Area des Mittelsegments gemein. Bei einer gröfseren Reihe von chilenischen Halictus-Arten ist diese der ganzen Länge nach flach grubig eingedrückt und hinten wulstig erhaben. Es ist möglich, dals die Form des Mittelfeldes zur Aufstellung von Untergattungen bei dem Genus verwandt werden kann, wenigstens möchte ich alle Arten, welche in der Bildung des Mittelfeldes mit 4. placidus übereinstimmen, in einer Gruppe vereinigen. Es ist dann freilich fraglich, ob sich die von Vachal geschaffene Einteilung der Halictus- Arten aufrecht erhalten läfst. Leider besitze ich nicht genug Material, um mich über diese Frage weiter verbreiten zu können. Bei oberflächlicher Betrachtung hat AH. placidus auch mit A. ru- bellus Hal. grofse Ähnlichkeit ; die Beborstung des Schienensporns weist sogar auf eine nahe Verwandtschaft hin, so dafs die Art möglicherweise nach Auffindung der 5 in die Untergattung Cory- nura zu stellen ist. Halictus (Corynura) rubellus Haliday. Halietus rubellus Haliday, Trans. Linn. Soc. London. XVII. P. 3, 1836 p. 321, n0.'22, ®. Corynura Gayi Spinola, Gay: Hist. fis. Chile. Zool. VI. 1851 BO none nee PO): Halietus (Rhopalictus) pullatus Vachal, Misc. Entom. Narbonne. XII. 1902’p. 143. 2, p. 144. o.. Halictus (Rhopalietus) rubellus Vachal, Misc. Entom. Narbonne. XI. 1904 p. 143. 2. Halietus rubellus Cockerell, Trans. Amer. Entom. Soc. XXXI. 193057 pP. 3938: 9. 2. 11,5 mm lang. Kopf und Thorax schwarz, Hinterleib rot, manchmal mehr oder weniger schwarz gefärbt. Fühler schwarz, Geilsel unterseits schwach gebräunt, nur das letzte Glied deutlich braunrot. Beine schwarz, die 4 letzten Tarsenglieder braunrot. — Kopf schwach glänzend, Stirn oberhalb der Fühler matt. Gesicht breiter als lang, Augen nicht behaart, innen tief eingeschnitten. Öberlippe glatt, mit 2 runden Höckern. Clypeus nicht vorge- zogen, viel breiter als lang; gewölbt, auf seiner Scheibe flach 3926 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. eingedrückt; vorn stark behaart und dort in der Mitte mit einer kleinen, etwas gekerbten Lamelle versehen, die wegen der Be- haarung besonders bei frischen Exemplaren schwer zu erkennen ist; Punktierung des Ülypeus zerstreut und, besonders seitlich, ziemlich grob. Stirnschildchen fein lederartig gerunzelt und zer- streut punktiert. Wangen bis zum Einschnitt der Augen rauh gerunzelt. Stirn sehr fein lederartig gerunzelt. Behaarung des Gesichtes schwarz, des Scheitels und der Schläfen grauweils. — Mesonotum schwach wachsartig glänzend, aufserordentlich fein lederartig gerunzelt, sehr zerstreut, fein und flach eingestochen punktiert. Jedem Punkte entspringt ein dünnes schwarzes Härchen. Schildchen und Hinterschildchen nur fein lederartig gerunzelt, ohne sonstige Skulptur. Mittelsegment ebenfalls sehr fein leder- artig. gerunzelt, am Grunde manchmal mit Spuren von Längs- runzeln, in der Mitte mit einem feinen Kiel, am Ende schwach eingedrückt, hinten senkrecht abfallend. Mesopleuren grob rauh- runzlig. Thorax oben schwarz, an den Seiten und unten grau- weils behaart. — Hinterleib mikroskopisch fein (kaum erkennbar) lederartig gerunzelt, punktlos.. — Bauchringe vor dem Endrande mit langen, dünnen, greisen, die letzten Hinterleibsringe oben und seitlich mit kurzen braunschwarzen Haaren besetzt. End- furche oval, gelbrot beborstet, in der Mitte gekielt. Innerer End- sporn der Hinterschienen mit feinen, allmählich kleiner werdenden, schwer sichtbaren Borstenhaaren besetzt, so dafs er bei schwacher Vergröflserung einfach erscheint. Behaarung der Beine schwarz- braun, der Hüften, Schenkelringe und Schenkel grauweils und der Hinterfersen rotbraun oder schwarz. Flügel schwach gelb- lich getrübt, Stigma rötlichgelb, zweite rücklaufende Ader inter- stitiell. Ich glaubte schon seit längerer Zeit einige Exemplare dieser Art, die ich Herrn Herbst in Concepcion (Chile) verdanke, und nach welchen vorstehende Beschreibung angefertigt wurde, auf Halietus rubellus Hal. beziehen zu müssen. Wegen der bisher vor- liegenden ungenügenden Beschreibungen wagte ich dies jedoch nicht ohne weiteres zu tun. Durch die Freundlichkeit von Herrn Rev. F. D. Morice in Woking, der auf meine Bitte hin eine Be- schreibung der Type im Brit. Museum anfertigte, ist es mir er- möglicht worden, meine Exemplare sicher zu erkennen. Sie ge- hören zweifellos zu Halictus rubellus Haliday, der von Vachal zu den Haiti rhopali seiner systematischen Einteilung gestellt wird. Ich stimme Vachal hierin durchaus bei, halte es aber für richtiger , dieser Gruppe, die als Untergattung aufzufassen wäre, den älteren Namen Corymıra Spin. zu geben. — Halietus pullatus Vach. ist gewils mit 4. rubellus Hal. identisch, meine Alfken, Beschreibung einiger chilenischer Halietus-Arten. 397 Exemplare variieren in der Färbung des Hinterleibes und der Fersenhaare, letztere sind bei abgeflogenen Exemplaren unterseits mehr braunrot, bei frischen aber: mehr schwarz gefärbt. Halictus (Corynura) chloromelas n. sp. 2. 6—7,25 mm lang. Schwarz, Stirn, Scheitel, Mittelsegment und die Seiten des Thorax dunkel erzgrün, etwas dunkler als bei dem europäischen Halietus norio F., Clypeus, Stirnschildchen, Mesonotum und Schildehen mit deutlichem, Hinterleib mit sehr schwachem violettblauen Schimmer. Kopf rund, nach unten verschmälert, mit aufrechten greisen Haaren bekleidet. Oberlippe glatt und glänzend, in der Mitte mit emem breiten runzligen Höcker versehen. Clypeus kaum vor- gezogen, vorn fast gerade abgestutzt und dicht bewimpert, seitlich etwas spitz ausgezogen, schwach gewölbt, glänzend, aufserordent- lich fein und dicht lederartig gerunzelt und ziemlich grob und zerstreut punktiert. Stirnschildchen etwas mehr gewölbt und feiner punktiert. Wangen, Stirn und Scheitel sehr fein und dicht punktiert. Augen kahl, innen stark ausgerandet und von der Ausrandung an nach unten konvergierend. Fühlergeifsel unten meistens kaum gebräunt. — Mesonotum glänzend, aulserordent- lieh dicht und fein chagriniert, nur hier und da fein punktiert, mit abstehenden Haaren dünn bekleidet. Schildchen glänzend, dicht und fein punktiert. Hinterschildchen dicht behaart. Schulter- beulen hinten dicht buschig weils behaart. Mesopleuren dicht runzlig punktiert. Mittelsegment hinten abgerundet, steil abfallend; seitlich lang und locker weifslich behaart; Mittelfeld des Mittel- segments sehr fein und dicht körnig punktiert. — Hinterleib sehr fein und dicht lederartig gerunzelt, schwach glänzend. Erster Ring am Grunde und seitlich lang, die übrigen nur seitlich kurz ab- stehend behaart. Der zweite, dritte und vierte Ring oben seitlich mit Spuren von weilsem Filz — oft nur bei ausgezogenen Ringen sichtbar. Der niedergedrückte Endrand von Ring 1—3 seitlich, der des vierten auch in der Mitte dünn bewimpert. Endfurche rötlichbraun gefärbt und behaart. Bauchringe mit langen, feinen, abstehenden weifslichen Haaren besetzt. Schienenbürste und Hinter- ferse aufsen braunschwarz, innen weilslich behaart. Endsporen der Hinterschienen einfach. Flügel schwach getrübt, Adern und Mal schwarzbraun, erste rücklaufende Ader interstitiell. cd. 7,5—8,5 mm lang. Schwarz, Kopf, Thorax und Mittel- segment dunkel erzgrün, Mesonotum, Schildchen und Hinter- schildchen blau- oder violettschwarz. Clypeus und Wangen dicht anliegend, Schläfen abstehend weils behaart. Fühler länger als Kopf und Thorax zusammengenommen, Geifsel unterseits gelb- 3238 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. braun, die einzelnen Glieder stark gebogen, unten in der Mitte glatt gehöckert. Mesonotum schwach glänzend, in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter punktiert. Mittelfeld des Mittelsegments äufserst dicht und fein lederartig gerunzelt, am Grunde mit Spuren von Längsrunzeln. Thorax und Basis des Hinterleibs locker abstehend weils behaart. Hinterleib mälsig dicht und aulserordentlich fein punktiert, an den Hinterrändern manchmal bräunlich durchscheinend, hier und da mit grauweilsem Flaum bekleidet. Die eigenartige Färbung läfst die Art leicht erkennen, bei älteren Exemplaren tritt die grüne Farbe weniger deutlich hervor. Bei Concepeion nicht selten, die 2? wurden vom 14. IX. bis zum 28. X. gefangen, sie besuchen Daccheris Poeppigiana DC., die 5 wurden im März und April erbeutet, einige stammen von Corral, dem Hafen von Valdivia, wo Herr Herbst sie an den Blüten von Gevuina avellana Molina fing. Halictus (Corynura) herbstin. sp. 2. 7—8 mm lang. Schwarz, Mesonotum schwach violett schimmernd,, Endränder der Hinterleibsringe undeutlich bräunlich durchschimmernd. Kopf, Thorax, Mittelsegment und der Hinter- leib am Grunde, seitlich und unten dünn und abstehend greis behaart. — Kopf rund, matt, sehr fein und dicht lederartig ge- runzelt. Clypeus und Stirnschildchen schwach glänzend, ersterer kaum vorgezogen, breiter als lang, mit einzelnen groben Punkten besetzt, letzteres etwas feiner punktiert. Spitze der Oberkiefer rotbraun. Augen innen ziemlich tief ausgerandet. Fühlergeifsel unten schwach rötlichbraun. — Mesonotum matt, etwas wachs- artig glänzend, aufserordentlich dicht und fein lederartig gerunzelt und aulserdem sehr fein, in der Mitte vereinzelt, im Umkreise dichter punktiert. Schildchen und Hinterschildchen etwas mehr glänzend, mit schwer wahrnehmbarer Skulptur. Mittelsegment hinten senkrecht abfallend, nicht gerandet, vor dem Hinterrande flach eingedrückt, sehr dicht und kaum erkennbar lederartig ge- runzelt, manchmal am Grunde mit einem feinen, erhabenen Längs- strichelchen. Mittelfeld nicht begrenzt. — Hinterleib glänzend, mit kaum erkennbarer Skulptur, zweiter bis vierter Ring seitlich am Grunde mit diehten weifsen Haarz flecken bekleidet. Endfurche gelbrot, mit ebensolchen Haaren besetzt. Schienenbürste greis. Flügel ein wenig getrübt, Stigma braunschwarz, erste rücklaufende Ader meistens interstitiell. co. 9—10 mm lang. Schwarz, Kopf, Thorax, Mittelsegment und Hinterleibsgrund dünn abstehend, Gesicht unterhalb der fast körperlangen Fühler dicht anliegend greis behaart. Clypeus Alfken, Ueber die von Herrich-Schäffer abgebildeten Nomada-Arten. 329 vorgezogen, Fühlergeifsel unterseits dunkel rotbraun. — Mesonotum matt, sehr dicht, ziemlich stark und tief eingestochen, Schildchen und Hinterschildechen etwas mehr runzlig punktiert. Mittelfeld des Mittelsegments hinten scharf gerandet, seitlich längs- und in der Mitte wellig quergerunzelt. Hinterleib vom zweiten Ringe an mit kurzen greisen Härchen dicht anliegend besetzt, wodurch Schillerflecke entstehen. Hinterränder aller Ringe und alle Tarsen durchscheinend gelbbraun gefärbt. Die Art ist bei Concepcion sehr häufig, 2 und fliegen an Baccheris Poeppigiana DC., erstere wurden vom 14. IX. bis zum 21. X., letztere vom 4. VIII. bis zum 21. IX. beobachtet. Über die in Panzers Fauna insecetorum germanicae oder Deutschlands Insekten von Herrich-Schäffer abgebildeten Nomada-Arten. (Hym.) Von J. D. Alfken, Bremen. Im Jahre 1839 veröffentlichte Herrich-Schäffer in Germars Zeitschrift für Entomologie, p. 268—288, eine Arbeit: Auseinandersetzung der europäischen Arten einiger Bienengattungen. Gattung Nomada. Darin beschreibt er eine gröfsere Zahl von Nomada-Arten, welche fast sämtlich im Kataloge von Dalla Torre gedeutet wurden. Die Abbildungen der meisten Arten eibt Herrich-Schäffer in der von ihm fortgeführten Fauna insectorum germanicae von Panzer in den Heften 166 und 176. Die Tafeln zu Heft 166, das wahrscheinlich 1839 erschienen ist, werden auffälligerweise im Kataloge von Dalla Torre nicht zitiert. Sie enthalten 14 Nomada-Arten (Fig. 11—24). Im dazu gehörigen Text bemerkt Herrich-Schäffer: „Da ich diese Gattung erst kürzlich in Germars Zeitschrift für Entomologie, Bd. I, Heft 2, ausführlich bearbeitet habe, so gebe ich hier nur die Namen der Arten.“ Das im Kataloge von Dalla Torre berücksichtigte Heft 176 erschien 1841 und enthält 5 Nomada- Arten (Fig. 20—24). Im folgenden habe ich die Deutung der Arten von Herrich- Schäffer versucht: Heft 166, Fig. 11. Nomada ferruginata L.2_ = N. ferruginata L. 2. Dr n ferruginata L.f =—=N. ferruginata L. J'. 13, & lateralis Panz. 2? = N. wanthostieta K. 2. a y basalis H.-Sch. 2 — N. flavomaeulata Lue. 2. 330 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Aus der Abbildung ist zweifellos die N. Havomaculata Luc. zu erkennen, für welche also der von Herrich-Schäffer ge- wählte Name einzutreten hat, da dieser die Priorität hat. Im Kataloge von Dalla Torre wird als Herkunft für diese Art irrtümlich Deutschland angegeben (p. 339), während Herrich- Schäffer in Germars Zeitschrift, p. 284 (nicht p. 282, wie Dalla Torre angibt), schreibt: „Hab. in Italia.“ Die hier an- gegebene Deutung der Art läfst sich also auch der Herstammung nach rechtfertigen. N. flavomaculata ist, so viel ich weils, in Deutschland noch nicht aufgefunden worden. 15. N. armata H.-Sch. 4 N. armata H.-Sch. od’. 16. N. jacobaeae Pz. 2 N. flavopicta K. 2. NN lvo BZ N. ruficornis L., Rasse flava Pz. 2. 18. N. marshamella K. 2 N. alternata K. 2. 19. N. sexfasciata Jur. 2 N. sexfasciata Pz. 2. 20. N. jacobaeae Pz. N. flavopicta K. o'. EL Zur Synonymie einiger Hymenopteren. Von A. Ducke, Parä (Brasilien). Eine kürzlich erschienene Arbeit (W. A. Schulz, Älteste und Alte EHymenoptera skandinavischer Autoren, Berl. Ent. Zeitschr. 1912 p. 52—102), die durch Deutung alter Hymenopterennamen das Umtaufen mehrerer Arten unserer hiesigen Fauna nach sich zieht, veranlafst mich, obgleich mit Widerwillen, dieses Gebiet zu betreten, für welches mir inmitten des für wissenschaftliche Arbeit so reichen Feldes der amazonischen Natur wenig Zeit übrig bleibt. Apis vespiformis Degeer !), von der Herr Schulz die Type nicht gesehen hat, mufs nicht notwendigerweise zur Gattung Rhathymus gehören, sondern könnte auch eine Odyneropsis?) sein, welche !) Die Schreibart eines Autornamens unterliegt keinem bestimmten Gesetze, sondern es entscheidet da der Gebrauch. Da der zitierte alte Autor für seinen Namen die Schreibart Degeer festsetzte und alle Autoren dieselbe angenommen haben, folge auch ich derselben, ebensogut wie ich ohne Widerrede die Schreibart De Schulz oder Von Schulz annehmen würde, falls der Herr Autor eine solche für seinen Namen feststellte. Ich erkläre übrigens, dals ich mich aus Mangel an Zeit und Kompetenz keinesfalls an einer Polemik über Personennamen und Adelsprädikate zu beteiligen gedenke. ?) Vide A. Ducke, Odyneropsis Schrottky, Genre d’abeilles parasites mimetiques, Bull. Soc. entom. France 1909 p. 306—309. Ducke, Zur Synonymie einiger Hymenopteren. 331 Genera, obwohl wenig verwandt, sich in einigen Arten oberfläch- lich sehr ähnlich sehen. Mischoeyttarus phthisicus (F.) — Megacanthopus phthisieus (F.) W. A. Schulz, ist nach der ergänzenden Beschreibung des letzt- genannten Autors die Polybia indeterminabilis Sauss. — cubensis Sauss. — mewicana Sauss., wozu auch als Varietäten Megacanthopus alfkeni Ducke und Polybia basimacula Cam. gehören. Mischocyttarus phthisicus (F.) ist eine äufserst variable Art, die aber im oO’ von den verwandten Spezies leicht durch die einfachen Antennen zu unterscheiden ist, und die, wie es scheint, über das ganze tropische Amerika und viele (oder alle?) Antillen verbreitet ist. Sie liebt die Nähe menschlicher Wohnungen. Hierbei bemerke ich, dafs meine Genera Megacanthopus und Monacanthocnemis, deren Spezies von Saussure zu Polybia gerechnet wurden, in Wirklichkeit mor- phologisch und ethologisch zu Mischocyttarus Sauss. gehören (wo- von sie höchstens schwache Subgenera bilden), welcher Gattungs- name die Priorität hat. Der Gattungsname Stelopolybia Ducke 1910 kann nicht durch den alten Namen Zhopalidia ersetzt werden, wie es Schulz tut. Falls man nämlich letzteren Namen wirklich wieder aus- graben wollte, so mülste er auf keine andere Gattung als /caria Sauss. angewendet werden, da derselbe, laut Dalla Torre, zum ersten Male für Ahopalidia maculipennis Gu£rin, Duperry: Voy. Coquille Zool. II, 2, 1830 p. 65 — J/caria maculipennis Sauss. 1853 ge- braucht worden ist. Es ist übrigens keineswegs ausgemacht, dafs der Typus der Rhopalidia pallens Lep. wirklich die Wespe ist, die unter diesem Namen in der Spinolaschen Sammlung steckt und zu der Spezies Stelopolybia infernalis gehört, zumal als ein so ge- wissenhafter Autor wie R. du Buysson in seiner Monographie der Gattung Apoica die Rhopalidia pallens in die Synonymie von Apoica pallida verweist. — Ich protestiere bei dieser Gelegenheit gegen das Vorgehen des Herrn W. A. Schulz, wenn derselbe den Er- scheinungstermin eines zitierten Faszikels des „Boletim“ des Paraenser Staatsmuseums als „1904* richtig 1905 bezeichnet. Es handelt sich um die vereinigten Hefte 2 und 3 des IV. Bandes dieser Zeitschrift, die im Dezember 1904 veröffentlicht und sofort versendet wurden; es ist daher auf den betreffenden Faszikeln ausdrücklich „Dezembro 1904° angegeben. Die Separata meiner Arbeit kamen einige Monate früher in Zirkulation !). !) Ich wiederhole hier die von mir schon einmal in einem analogen Falle gebrauchten Worte: „Ich weise die von Herrn W. A. Schulz aus- gesprochene Verdächtigung zurück, als ob den Publikationen des Paraenser Staatsmuseums ein früherer Erscheinungstermin aufgedruckt werde, als derjenige, an dem sie tatsächlich zur Verteilung gelangen, und bemerke 332 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ich benutze diese Gelegenheit, um mich noch einmal mit der Synonymie der FPolybia atra Sauss. zu befassen, da in meiner „Revision des guepes sociales polygames d’Amerique“ (Annales musei nationalis hungarici VII, 1910 p. 502) eine Konfusion geschehen ist und auch ein Name im Drucke ausgelassen wurde. Diese Synonymie lautet richtig wie folgt: Polybia atra Sauss. Etudes ete. II p. 181 (ohne die an- geführten Synonyma !). P. socialis Sauss. 1. ec. t. XXIV £f. 1 (non socialis Sauss. 1. ce. panlı). P. atra Sauss. ibidem nota (nicht in allen Exemplaren der Edition!) P. nigra R. Ih. 1904. P. atra W. A. Schulz 1906 (ausgenommen den Autornamen!). P. socialis Buyss. 1910. Die mit dieser Art oft verwechselte monogame Faltenwespe ist: Mischoeyttarus ater (O1.). Vespa atra Ol. 1791. Polistes ignobils Haliday 1836. Polybia socialis Sauss. 1. c. p. 177. (non socialis Sauss. 1. c. ERRUVELE I): P. atra Sauss. 1. ce. t. XXIV £. 5 (non atra Sauss. ]l. c. p. 181). P. nigra Sauss. ibidem nota (nicht in allen Exemplaren der Edition !). P. atra R. Ih. 1904. P. socialis W. A. Schulz 1904. Megacanthopus imitator Ducke 1904. M. ater Ducke 1905. Bei Saussure gehört die Beschreibung der ersten zu der Ab- bildung der zweiten Art, und die Beschreibung der zweiten bezieht sich auf die unter dem erstgenannten Namen abgebildete Spezies; ich sah 1910 im Museum Genf die Typen zu den Beschreibungen, so- wie im Museum Paris die Typen, die man sogleich als zu den Ab- bildungen gehörig erkennt. Da nun Saussure in einer nur auf einigen Exemplaren bei kolorierten Tafeln befindlichen Note die gleichzeitig, dals das Eintreffen bei. der Buchhandlungsfirma R. Fried- länder & Sohn in Berlin nicht unentbehrlich ist für das Erscheinen einer Publikation in der wissenschaftlichen Welt. In bezug auf Herrn W. A. Schulz verweise ich übrigens auf Bemerkungen der Herren Dr. Th. Steck (Mitteilungen der Schweiz. Ent. Gesellsch. vol. 11 p. 256) und (©. Schrottky (Zeitschr. f. syst. Hym. u. Dipt. vol. 7 p. 316), ganz besonders aber auf den Artikel des Herrn F. W. Konow (ibidem p. 327—333), obwohl der letztere um des lieben Friedens willen später einige seiner scharfen Aus- drücke zurückgenommen hat“ (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1908 p. 696, nota). Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 333 Namen beider Arten umgeändert hat, so vermehrte sich die Kon- fusion noch weiterhin. In bezug auf die Frage der Priorität der Namen unserer Vespiden-Genera erhielt ich vor einiger Zeit eine Zuschrift aus Nord-Amerika mit der Mitteilung, dafs einige dortige Entomologen die Namen Alpha, Jota, Phi, My, Kappa und Omega, die Saussure zur Bezeichnung seiner Divisionen des Genus Polybia gebraucht, als prioritätsberechtigte Namen für einige der später von Polybia abgetrennten Genera einführen wollten. Ich informiere diesbezüg- lich die in der Sache Interessierten, dafs diese Namen nichts anderes sind, als die Buchstaben des griechischen Alphabetes, @, ı, Y, u, x, w, die als Divisionsbezeichnungen in vielen Tiergattungen gebraucht worden sind, ebensogut wie die Buchstaben a, b, c oder die Nummern 1, 2, 3 usw. Neue australische Ruteliden. (Col.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Mit 7 Textfiguren. Pseudoschizognathus. Ohaus, Stettin. ent. Zeit. p. 145, 1904. Eine ausgezeichnete neue Art, die ich der Liebenswürdigkeit des Herrn A. Lajoye in Reims verdanke, veranlafste mich, die beiden Arten dieser Gattung noch einmal sorgfältig zu unter- suchen. Dabei fand ich, dafs die bei Ps. Schönfeldti erwähnten beiden 0’ aus West-Australien nicht zu dieser Art gehören, sondern eine gut unterschiedene selbständige Art bilden. Die 4 Arten, aus denen sich jetzt die Gattung zusammensetzt, lassen sich in folgender Weise unterscheiden : 1. Deckflügel gleichmälsig braungelb mit leichtem, grasgrünem Anflug, nicht erzgrün, Naht oder Seitenrand nicht verdunkelt; Vorderrand der Unterlippe gerade abgestutzt, ihre Seiten kurz parallelnssy.d. N: .. . varücollis Ohs. 2. Deckflügel else, A Naht ac ler Seitenrand stets mehr oder weniger breit gebräunt; Unterlippe am Vorderrand in der Mitte orsprinsend mit Eormmteneiemendien Seiten . 3. 3. Endglied der Maxillartaster stark verlängert, länger als die Fühlerkeule, aber nicht auffallend verbreitert; äufsere Lade der Maxillen ohne Zähnchen , Hinterschienen nicht auffallend verbreitert, von den beiden schiefen Stachelkanten mindestens 334 “Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. die apicale (distale) dunkel pigmentiert und mit einer gröfseren Anzahl brauner Stacheln besetzt . . . N D). 4. Endglied der Maxillartaster verlängert mi ganz auffallend verbreitert (Fig. 6); die äufsere Lade der Maxillen mit 3 kurzen schwarzen Zähnchen (Fig. 7); Hinterschienen stark verbreitert und verdickt, die apicale Querkante kaum pig- mentiert, nur mit 3 kurzen Stacheln (07) oder ohne Stacheln (2). Lajoyi n. sp. 5. Die äufsere Lade der Maxillen mit 2 kräftig pigmentierten Kauleisten, deren jede eine gelenkig bewegliche Borste trägt (Fig. 3). Aufsenseite der Hinterschienen mit einer dunkel pigmentierten apicalen Querkante, die 8—9 braune Stacheln trägt, während die basale deren nur 3 trägt; zwischen beiden Kanten und an den Seiten stehen vereinzelte kurze braune Stacheln in Grübchen, aber keine langen blalsgelben Borsten- haarer , VE EER Schönjeldti Ohs. 6. Die äufsere ide len: Masillen mit 2 schwach. pigmentierten gerundeten Kauleisten ohne Borsten (Fig. 4); Aufsenseite der Hinterschienen mit einer schwach pigmentierten apicalen Quer- kante, die 5 kurze braune Stacheln und 2 lange gelbe Borsten- haare trägt; in der basalen Querkante und Shen die Aulsen- seite überall zerstreut lange blafsgelbe Borstenhaare. oceidentalis n. Sp. Ps. variicollis Ohs. Aulser den typischen 3 0’ aus Cap York in Nord-Queensland habe ich von dieser Art noch keine weiteren Stücke gesehen. Ps. Schönfeldti Ohs. Auch von dieser Art habe ich aulser der Type, einem ein- zelnen 5 aus Queensland, keine weiteren Stücke zu Gesicht be- kommen. Die Form der rechten Maxille zeigt Fig. 1 (Vergr. 20); Fig. 2 zeigt das letzte Tasterglied von aufsen (Vergr. 40) und Fig. 3 die äufsere Lade (Vergr. 90), die auf dem Scheitel mit wenigen ziemlich kurzen starren Borsten besetzt ist. Fühler deutlich zehngliedrig. Ps. oceidentalis n. sp. Praecedentis magnitudine et statura, flavotestaceus nitidus, vertice et scutello, thoracis medio et maculis duabus pone angulos anteriores fusco-viridi-aeneis, elytrorum marginibus sat anguste fusconigris; supra glaber, subtus cum pedibus subdense pilis longis albis vestitus. Long. 151/,—15, lat. 7!/, mm. co’. West-Australien. Ohaus, Neue australische Ruteliden. 335 ZR Aa wo au Flachgewölbt, ziemlich parallelseitig, hell scherbengelb, unten scheinbar etwas heller als oben, der Hinterkopf und das Schildchen, ein Mittelstreifen und 2 Flecken bei den Vorderecken des Hals- schildes dunkelbraun mit erzgrünem Schimmer, alle Ränder der Deckflügel etwas breiter als die Nahtrippe schwarzbraun gesäumt. Die Seiten des Kopfschildes sind etwas nach aufsen geschwungen, der Vorderrand gerade, kaum aufgeworfen, scheinbar etwas schmäler als die Stirnnaht, alle Ränder fein braun gesäumt,. die Fläche wie die Stirn dicht runzlig punktiert, spärlich aufrecht behaart; der Scheitel weitläufig punktiert, kahl. Das Halsschild ist an den Seiten vor der Mitte erweitert (bei Schönfeldti in der Mitte), die Seiten nach vorn stark konvergierend, die stumpfen Vorderecken nicht vorspringend, die Seiten nach hinten zu leicht 'einwärts geschwungen, die rechtwinkligen Hinterecken leicht gerundet, die Mittellinie glatt, die Fläche ziemlich dicht mit grofsen Punkten bedeckt. Präscutellum dicht weifsgrau behaart, Scutellum an der Basis mit einzelnen grofsen Punkten, aus denen weilsgraue Haare entspringen. Deck- flügel fein aber regelmälsig gefurcht, Rippen und Interstitien ziemlich dicht und kräftig punktiert, die Punkte durch feine Querrunzeln verbunden, der Seitenrand fein gekerbt und spärlich abstehend behaart. Afterdecke senk- Bu recht, leicht gewölbt (bei Schönfeldti ganz flach), bei bestimmter Beleuchtung matt erscheinend , zerstreut punktiert und abstehend weils behaart. Sternite ziemlich dicht, aber kurz, Brust und Schenkel dieht und lang, die Schienen an den Kanten dicht, auf der Fläche spärlicher mit langen weifsen und blafsgelben Haaren. An den Vorderschienen sind der mittlere und Spitzenzahn grols, der hasale ist klein und dem mittleren Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft III. 23 336 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. stark genähert. An der äufseren Lade der Maxillen, Fig. 4, sind die Ränder der Kaufläche schwach pigmentiert, gerundet und ohne Zähne oder bewegliche Borsten; ihr Scheitel ist mit langen dünnen weilslichen Haaren ziemlich dicht bekleidet. Fühler undeutlich neungliedrig. Die beiden typischen a befinden sich jetzt in meiner Sammlung. Ps. Lajoyin. sp. Praecedentibus paulo major ac magis convexus, 0’ parallelus, ? ovatula, pallide flavus nitidus, thorax viridiaeneus lateribus flavis, elytra brunneo-flava basi excepta anguste fuscomarginata ; supra glaber, subtus pectore cum femoribus longe albidopilosus. Long. 15—16, lat. 9—91/, mm. 92. Victoria, Mt. Macedon. Das 0’ erhielt ich von Herrn A. Lajoye in Reims, dem ich die Art widme; das 2 erwarb ich vor längerer Zeit von einem Händler. | Etwas kräftiger gebaut und gewölbter als die beiden vor- hergehenden Arten, blafsgelb, der Thorax hell erzgrün mit schmalem, gelbem Seitenrand, die Deckflügel leicht bräunlichgelh mit schmalem, schwarzbraunem Rand (ausgenommen an der Basis). Kopfschild beim co grofs, parallelseitig, die Seiten kaum nach aulsen gebogen, der Vorderrand etwas nach vorn geschwungen und kräftig aufgebogen, die Ecken scharfwinklig, alle Ränder fein braun gesäumt, die Fläche wie die Stirn dicht runzlig punktiert, ganz spärlich behaart, der ganze Kopf blalsgelb mit leichtem, grünem Metallschiller; beim ? ist das Kopfschild halbkreisförmig, sein Rand ringsum fein aufgebogen. Thorax in der Mitte leicht erweitert, die Seiten nach vorn mälsig konvergierend, die Vorder- ecken leicht vorgezogen, die Seiten nach hinten zu einwärts ge- schwungen, die ganz schwach gerundeten rechtwinkligen Hinter- ecken etwas vorspringend, die Mitte mit deutlicher Längsfurche, nicht glatt, die ganze Fläche dicht, an den Seiten grob, in der Mitte fein punktiert. Präscutellum dicht und lang gelb behaart, Scutellum weitläufig punktiert. Deckflügel regelmäfsig und ziem- lich kräftig gefurcht, die primären Rippen schmäler und etwas höher als die Interstitien, beide weitläufig und unregelmäfsig punktiert, Seitenrand fein abgesetzt, nur bei den Hinterecken schwach gekerbt, ohne Borsten. Pygidium beim 07. senkrecht, leicht gewölbt mit abgestutzter Spitze, beim ? nur wenig schiefer gestellt und stärker gewölbt, bei beiden glänzend, glatt, ganz weitläufig fein punktiertt und nur am Rand ganz spärlich grau- weils gewimpert (beim ? kahl?). Sternite glänzend, fast kahl, ganz weitläufig fein punktiert. Brust, Hüften, Trochanteren und Schenkel dicht und lang grauweils behaart, Mittel- und Hinter- Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 337 schienen auf der Dorsalseite ebenso dicht und lang behaart, auf der Ventralseite ist die hasale schiefe Kante ganz geschwunden, in der sehr wenig pigmentierten apicalen stehen nur 3—4 kurze Stacheln, aufserdem auf der Fläche nur einige wenige feine grau- weilse Haare. Die Tarsen sind beim 2 kürzer und feiner als beim &, von den Klauen sind nur die des linken Hinterfufses erhalten, die in der Länge kaum verschieden sind; an den Vorder- 7. schienen ist der Basalzahn dem mittleren genähert. Fühler bei c' und 2? neungliedrig, das fünfte und sechste Glied nahtlos mit- einander verwachsen. Die Form der rechten Maxille zeigt Fig. 5, die des Endgliedes des Maxillartasters Fig. 6; an der äufseren Lade, Fig. 7, sind die Ränder der Kaufläche nur unten schwach pigmentiert, darüber stehen 3 schwarz pigmentierte kurze spitze Zähnchen, an der dorsalen Kante oben eine bewegliche lange Borste; ihr Scheitel ist mit langen dünnen Haaren bekleidet. $ Aus den Sitzungen. Sitzung vom 10. III. 13. — Soldanski eröffnet um 9 Uhr 10 Min. die Sitzung. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Der bereits angekündigte Vortrag des Dr. Menzel findet am 17. III. im Hörsaal VI der landwirtschaft- lichen Hochschule. statt. Beginn 8 Uhr. 50 Aufrufe zur Be- teiligung an der „märkischen Fauna“ sind versandt worden. Der Vorsitzende des B. E. V. teilt mit, dafs den gemeinsamen Be- 23* < 338 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. ratungen beider Vereine über die Satzungen erst eine Vorbesprechung im B. E. V. vorangehen solle. Höhne stellt den Antrag, dafs die Satzungen auch in der D. E. G. vorberaten werden: sollen. Als Vorberatungstermin wird der 31. III, und für die gemeinsame Beratung der 14. IV. festgelegt. Kuhnt läfst alte Literatur zirkulieren und gibt die Photographiensammlung herum, die noch viele Lücken aufweist. Reineck spricht über seltene Sagriden (Atalasis). Im Anschlufs daran entspinnt sich eine lebhafte Debatte über verschiedene Fragen, die Typen betreffen; es sind haupt- sächlich beteiligt an ihr: Reineck, Schirmer, Ohaus, Ulrich, Soldanski und Heyne. Minck führt eine stattliche Sammlung von ÖOryctes vor und berichtet über ihre Schädlichkeit,, besonders über die des O. monoceros. Schirmer führt Plagionotus detritus nebst einer Aberration vor, Ulrich Plag. arcuatus und eine noch unbeschriebene Aberration.e Reineck weist bei dieser Gelegen- heit darauf hin, dafs im Schilskyschen Kataloge sehr viele in der Mark vorkommende Aberrationen, z. B. bei den Coceinelliden, nicht als hier heimisch bezeichnet sind, und wie mühsam Sch.s Katalog bei der relativ geringen Unterstützung anzufertigen gewesen ist. Ohaus kündigt eine Publikation von Delahon über märkische Neuheiten an. Heyne zeigt Probetafeln von P. Ihle, Biologien heimischer Schmetterlinge. — Schlufs 10 Uhr 50 Min. Sitzung vom 17. III. 13. — Die Sitzung findet im Hörsaal VI der landwirtschaftlichen Hochschule statt. Dr. Menzel hält seinen angekündigten Vortrag „Über den Zusammenhang zwischen Flora und Untergrund“ , der allgemein sympathische Aufnahme findet. Sitzung vom 31. IH. 13. — Eröffnung der Sitzung um 9 Uhr durch Ahlwarth. Er begrüfst den als Gast anwesenden Herrn Richter. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und angenommen. Engert schlägt Herrn Colbran J. Wain- wright (Birmingham, England) als Mitglied vor Kuntzen führt ein sehr reiches Gesiebe aus der Mahlsdorfer Gegend bei Berlin vor. Eine angeregte Debatte über Seltenheiten der Mark schlielst sich an, an der sich vorzüglich Engert, Reineck, Höhne, Ahlwarth, Kuntzen und Kuhnt beteiligen. Heyne berichtet über eine Beobachtung aus der von Kuntzen genannten Gegend: eine Katze, die mit Leidenschaft Geotrupes stercorarius fängt und frilst. An der Debatte beteiligen sich Engert, Kuntzen, Ohaus, Reineck, Wundsch. — Heyne legt ferner Seitzhefte vor u. a. m. — Es wird sodann in die Vorberatung des Statutenentwurfs vor dem Aus den Sitzungen. 339 Plenum getreten. SS 1—4 erledigen sich ohne Debatte. Bei $ 5 meint Pape, dals man die Aufnahmebedingungen mildern solle. Nach der debattelosen Erledigung der SS 7—9 wird wieder auf S 5 zurückgegriffen. ‚Die Besprechung spielt sich zwischen Pape und Ohaus ab. Bei $ 10 soll auf Antrag von Heyne, dem zugestimmt wird, in Zeile 20 das Wort Verein in „Gesell- schaft“ umgeändert werden. Zu $ 11 Absatz 2 sprechen Höhne vor allem, dann Ohaus, Ahlwarth, Kuntzen u.a. Er wird, nach- dem der Inhalt geklärt ist, angenommen. Zu $$ 12, 13 und 14 spricht Höhne; nach lebhafter Debatte erklärt man den $ 13 inhaltlich für überflüssig. Es sprechen dazu aufser Höhne: Minck, Pape, Heyne, Ohaus, Ahlwarth u. a. Höhne schlägt schliefslich vor, hinter $ 12 Zeile 9 „Gesellschaft“ einzuschieben „sofern nicht über das Vermögen durch die Satzungen anders bestimmt wird“. .Die Besprechung des $ 14 wird auf die nächste Sitzung verschoben. Ohaus teilt mit, dafs jemand die.B.E. Z. ab 1904 billig kaufen will. — Schlufs 11?/, Uhr. Sitzung vom 7. IV. 13. — Vor Beginn findet eine Vor- standssitzung statt. — Eröffnung der Sitzung um 9 Uhr durch Ahlwarth. — Anwesend 18 Mitglieder. — Als neues Mitglied wird von Ahlwarth vorgeschlagen Herr Richter, Berlin. — Auf- genommen werden die Herren Prof. Dr. Christoph Schröder, Berlin - Schöneberg, Vorbergstr. 13, Robert Ley, 106 rue du babätre, Reims, Frankreich, Julius Arendt, Berlin N, Eberswalder Str. 21, Colbran J. Wainwright, 45 Handsworth Wood Road, Handsworth, Birmingham, England. — Ohaus ver- teilt Heft II der Zeitschrift. — Kuhnt gibt Literatur herum. — Rudolf v. Thanner, Villaflora, Teneriffa, wünscht Tausch mit Insekten. — Ahlwarth referiert über den Jahresbericht des Schlesischen Lehrervereins für Naturkunde, der sich besonders mit der Wiedereinführung des Parnassius apollo L. beschäftigt. — Dazu sprechen Reineck und Heyne. — Im Anschluls daran ent- spinnt sich eine lebhafte Aussprache über das Verschwinden von Insekten und ihre Ausrottung durch Menschen. Schirmer, Reineck, Ohaus schildern Beispiele von Massenmord. Ulrich glaubt nicht, dafs Insekten von Sammlern ausgerottet werden können, wenn sie mehrere Futterpflanzen haben. — Reineck fand Cossus terebra vereinzelt in Süd-Tirol. — Ahlwarth gibt als Fundort für Clytus pantherinus Dessau an, wo das Tier jetzt ganz verschwunden ist. — Heyne zeigt ein schönes Exemplar von Copiopteryx semiramis aus Brasilien. — Im Anschlufs daran er- zählt Ohaus, wie der seltene Falter von brasilianischen Sammlern S 340 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. bei Rio de Janeiro gefangen wurde; sie machten aus trocknem Holz und ausgeprelstem, trocknem Zuckerrohr ein helles Feuer, durch das sie den nach Mitternacht (2—3 Uhr morgens) fliegen- den Falter anlockten. — Schlufs 10°/, Uhr. Sitzung vom 14. IV. 13. — Eröffnung 9!/, Uhr durch Ahl- warth. — Anwesend 18 Mitglieder der D. E. G. und 2 Mit- glieder des B. E. V. — Das Protokoll der Sitzung vom 7. IV. 13 wird verlesen und genehmigt. — Als neues Mitglied wird von Heyne und Lichtwardt vorgeschlagen Herr Prof. Dr. J. Arias, Barcelona. — Ahlwarth begrülst unser neues Mitglied Arendt. — Heyne spricht über die Insekten Formosas und läfst Dipteren und Öoleopteren von dort zirkulieren. Ausführlicher und besonders über Lepidopteren will er in einer der nächsten Sitzungen referieren. — Ohaus hat bei der Bearbeitung der Ruteliden von Formosa gefunden, dafs die Fauna eine gemischte ist, sich aus paläarktischen,, tebhtnseisch- indischen und philip- - irnieehen Elementen zusammensetzt ; die letzteren hat Pape unter den Formosa-Curculioniden bisher ma Sefunden. — Greiner zeigt die Wasserwanze Notonecta glauca mit einem Parasiten und ein 2 von Diston pomonarius. — Wichgraf bemerkt, dafs der Falter -mehrfach in Finkenkrug gefangen wurde. — Ahlwarth fand in einer Arbeit über Maulwurfsgrillen als Aufenthaltsort feuchten Boden angegeben, während er sie nur auf trockenem Boden beobachtet hat. Dazu sprechen Minck, Greiner, Böttcher, Wichgraf, Ohaus, Ulrich, die sie teils auf trockenem, teils auf feuchtem Boden gefunden haben. — Wich- graf verliest die Änderungen, die der B. E. V. zu den neuen Satzungen wünscht. — Eine genaue Durchberatung der Statuten soll in den: gemeinsamen Sitzung am nächsten Montag stattfinden. — Schlufs 11 Uhr. Sitzung vom 21. IV. 13. — Die gemeinsame Sitzung wird 9 Uhr 25 Min. durch Ahlwarth eröffnet. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. — Ohaus verteilt Separata von Spaeth über Ganglbauer. Er läfst weiter eine Photo- graphie von Meyer-Darcis zirkulieren und legt eine Subskription zu „Who’s Who in Science“ 1914 im Verlage von H. H. Stephenson, London, vor. Er zeigt dann eine Kollektion Ruteliden und spricht über die Lebensweise besonders von Cotalpa lanigera L. Die Käfer, die mit ihrer blafsgelben, grün und goldig glänzenden Oberseite Insektenfressern besonders auffallen müssen, haben nach den Be- obachtungen nordamerikanischer Entomologen die Gewohnheit, mit Aus den Sitzungen. 341 ihren spitzen Krallen 2—3 Blätter um sich herumzuziehen,, so dafs sie zwischen ihnen versteckt sitzen. — Heyne spricht über den Insektenreichtum der Insel Formosa, besonders an Lepido- pteren und legt ein von Sauter gesammeltes reiches Material vor: vor allem Papilo-Formen. In der nun folgenden Beratung der Satzungen, bei der auf Ohaus’ Antrag jeder Paragraph einzeln durchberaten wird, wird $ 1 unverändert angenommen. $ 2 Abs. 1 erhält die Fassung „1. Durch Herausgabe einer Zeitschrift unter dem Titel ‚Deutsche Entomologische Zeitschrift‘ (Berliner Entomologische Zeitschrift 1856 und Deutsche Entomologische Zeitschrift 1881 in Wiedervereinigung)“. $ 3 bleibt unverändert. $ 4 wird 8 7. S 4 (vorher $5) wird angenommen unter Weglassung der Worte „vom Vorstand gebilligte“, $ 5 (vorher $ 6), in dem für „in der Jahresversammlung“ „in einer Generalversammlung“ gesetzt wird, $ 6 (vorher $ 7) unter Weglassung der Worte „Änderungen der letzteren können durch gewöhnlichen Versammlungsbeschluls statt- finden“, $ 7 (vorher $ 4) unter Änderung der Worte „des jähr- lichen Mitgliederbeitrages“ in „von 15 Mark“, $ 8 unverändert, $ 9, indem Zeile 7 zwischen „vierten“ und „die“ „hauptsächlich“ eingeschoben wird, $ 60, indem in Absatz 2 Zeile 1 hinter „Stell- vertreter“ angefügt wird „bezw. ein anderes Vorstandsmitglied“, und Zeile 5 zwisehen „dafs“ und „jede“ „in den allgemeinen Sitzungen“ eingeschoben, ferner in Zeile 11 gesagt wird „die Schriftführer führen auch die Präsenzliste“, in Zeile 12 „Gesell- schaft“ statt „Vereins“, in Zeile 14 statt „mit den Beschlüssen* „mit dem genehmigten Haushaltungsplan und den Beschlüssen“. $ 10, p. 8. Zeile 2 heifst es statt: „Ihm steht zur Seite ein Ausschuls“ usw. bis „entscheidet“, „Über den Ankauf von Büchern macht Vorschläge ein Ausschuls, dem aufser dem Bücherwart ein Stellvertreter und 2 Mitglieder angehören. Die Entscheidung trifft das Plenum durch einfache Majorität“ , Zeile 7 statt „und deren Versand“ „und ein dazu bestimmtes Mitglied den Versand“. Mit diesen Veränderungen wird sodann der $ 10 angenommen. Die Beratung soll in der nächsten Sitzung fortgesetzt werden. — Schlufs 121/, Uhr. Sitzung vom 28. IV. 13. — Die gemeinsame Sitzung wird um 9!/, Uhr eröffnet. Nach der Bewillkommnung der Mitglieder des B.E. V. durch Ahlwarth wird das Protokoll der letzten Sitzung verlesen und genehmigt. Nach Erledigung einiger Ge- schäftsordnungs-Angelegenheiten wird in die Weiterberatung der Satzungen eingetreten. Heinrich vom B. E. V., der leider nicht persönlich anwesend sein kann, läfst durch ‚P. Schulze einige Wünsche betreffend textlicher Änderungen in den $$ 11—14 mit- 342 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. teilen. Schliefslich ergibt sich nach zum Teil sehr lebhafter Debatte die provisorische Annahme der Paragraphen mit folgenden Änderungen: $ 11 Zeile 3 „einen kurzen“ fällt weg, Zeile 10 soll es heifsen statt, „über die Kandidatenliste® „über eine von ihm aufgestellte Kandidatenliste“ , Zeile 15 und 16 „das vom Vorsitzenden gezogene Los“, $ 12 wird 13 und erhält Zeile 9 hinter „Gesellschaft“ den Zusatz „sofern nicht durch die Satzungen über das Vermögen anders bestimmt ist“, $ 13 Absatz 1 wird $ 14, 8 13 Absatz 2 wird $ 12, $ 13 Absatz 3 wird $ 15 und in ihm mufs es statt „des $ 13% „der SS 12 und 14* heifsen, S$S 14 wird $ 16 und erhält den Zusatz in Zeile 7 hinter „ist“ „abgesehen von den in den SS 12—15 vorgesehenen Fällen“. Die gemeinsame Beratung der Satzungen ist damit erledigt und mit der Vorführung interessanter Frafsstücke von /ps 4-dens, Ayloterus domesticus, Allanthus cingulatus und vor allem Hylecoetus dermestoides durch P. Schulze schliefst die Sitzung um 11!/, Uhr. Sitzung vom 5. V. 13. — Die aufserordentliche General- versammlung“ wird kurz nach. 9 Uhr durch Ahlwarth eröffnet: Nachdem das Protokoll der letzten Sitzung verlesen und genehmigt worden ist, bestellt A. Grüfse von Scherdlin und teilt den Tod unseres Mitgliedes OÖ. Kobert mit; sein Andenken wird durch Erheben von den Sitzen geehrt. Die Tagesordnung wird. nach mehrmaliger kurzer Debatte erledigt, die Satzungen werden also in der bereits’ in den gemeinsamen Sitzungen provisorisch ge- nehmigten Fassung angenommen. — Reineck führt-Calopus serrati: cornis, Hydrophilus piceus, Ranatra linearis aus Schünow, ferner noch einen anormalen Maikäfer vor. Es kommt sodann zu einer Be- sprechung von Schröders „Handbuch der Entomologie“. In den bis jetzt erschienenen 3 Lieferungen bemängelt Ohaus die Lückenhaftigkeit einzelner Abschnitte, z. B. desjenigen über Haut- gebilde, Haare, Schuppen, Borsten usw., er weist ferner auf die wenigen Angaben hin, die über Lautapparate bei Insekten im Verhältnis zu der reichen Literatur, die existiert, von dem Ver- fasser gemacht sind, und vergleicht das neue Werk mit Kolbes trefflichem Handbuch der Entomologie, das, wenn es auch vor Jahrzehnten erschienen sei, doch immer noch unentbehrlich bleibe. Nach weiterer Debatte über das Thema schlielst die Sitzung um 11. Uhr, Aus der entomologischen Welt. 343 Aus der entomologischen Welt. Von P. Kuhnt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. Hofrat Prof. Friedrich Wacht], em. Professor des Forst- schutzes und der forstlichen Entomologie an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, starb daselbst, 73 Jahre alt. — Am 29. IV. d. J. verstarb unser Mitglied, der Stadt - Hauptkassenrendant O0. Kobert in Naumburg a. S. — CharlesH.T.Townsend wurde von der peruanischen Regierung zum offiziellen Direktor der entomologischen Stationen Perus mit der Zentrale in Lima ernannt. — Die deutsche zoologische Gesellschaft hielt vom 13.—17. Mai ihre Jahresversammlung in Bremen ab. — Die 85. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte findet vom 21.—26. IX. in Wien statt. Anmeldungen zur Teilnahme daran sind ‘an die „Geschäftsstelle der 85. Versammlung deutscher Natur- forscher ni Ärzte, Wien I, Universität, medizinisches Dekanat“ zu richten. Für eb Teilnehmerkarte sind 25 Kronen zu ent- richten ; aulserdem werden Damenkarten zum Preise von 8 Kronen ausgegeben. Im Anschlufs an die Tagung ist eine 5 — 6tägige Reise nach Dalmatien geplant. Den sich jetzt zur Teilnahme meldenden Herren (unverbindlich) wird im Juni das ausführliche Programm zugesandt werden. * * * Über die Nomenklaturfrage wurde auf dem IX. Internationalen Zoologen - Kongrefs, der vom 24.—29. März in Monaco tagte, in mehreren Sitzungen ein- gehend verhandelt. Die Verhandlungen betrafen hauptsächlich die NotwendigkeitderEinschränkungdesPrioritäts- gesetzes. Dieser Standpunkt wurde von Prof. Dr. August Brauer auf breiter Grundlage erörtert und verteidigt. Prof. Dr. E. Ziegler wies aulserdem zur Begründung der Notwendigkeit dieser Einschränkung auf die grofsen Unzuträglichkeiten hin, die sich durch die strikte Befolgung des Prioritäts- gesetzes ergeben haben. Lord Walsingham, Prof. S. W. Williston, Prof. Bather und Th. Mortensen sprachen in demselben Sinne. Dr. E. Hartert, Baron W. v. Roth- schild und ein spanischer Zoologe vertraten den Standpunkt der bedingungslosen Annahme der Priorität des ältesten Namens. Der folgende Kommissionsantrag !), der einstimmig von der ı) Nach dem Wortlaut der mir von Herrn Prof. Brauer freund- lichst zur Verfügung gestellten Übersetzung des erst vor kurzer Zeit ausgegebenen Originals. 344 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Internationalen Nomenklatur-Kommission gestellt worden war, wurde im Plenum mit allen gegen 4 Stimmen an- genommen: 1. Der Internationalen Nomenklatur-Kommission wird Vollmacht gegeben, in solchen Fällen, in denen nach ihrem Urteil die strikte Anwendung der Nomenklaturregeln eher zu einer Verwirrung als zur Gleichförmigkeit führen würde, die Regeln aulser Kraft zu setzen. Es wird indes dabei vorausgesetzt, 1. dafs mindestens ein Jahr vorher jeder Fall in 2 oder mehreren Zeitschriften, nämlich Bulletin de laSociete Zoologique de France, Monitore Zoologico, Nature, Science (New York) und Zoologischer Anzeiger bekanntgegeben wird, damit die Zoologen,, be- sonders die Spezialisten der in Frage kommenden Gruppe, den Fall prüfen und ihre Gründe für oder gegen die Aufser- kraftsetzung äulsern können; 2. dafs der Beschluls der Kom- mission für die Aufserkraftsetzung einstimmig ist, und 3. dafs, wenn der Beschlufs nur mit ?/,-Majorität erfolgt ist, die Kommission den Fall dem nächsten Internationalen Kongrels zur Entscheidung vorzulegen hat. 2. In dem Fall, dafs die Annahme der Aufserkraftsetzung der Regeln in der Kommission nur mit ?/,-Majorität erfolgt ist, ist der Vorsitzende der Sektion für Nomenklatur verpflichtet, ein Schiedsgericht für die Entscheidung zu ernennen, das aus 3 Mitgliedern besteht, und zwar aus einem der Internatio- nalen Kommission, das für die Aufserkraftsetzung der Regeln, und einem, das dagegen gestimmt hat, und aus einem früheren Mitgliede der Internationalen Kommission, das bisher öffent- lich zu diesem Falle noch keine Stellung genommen hat. Dieses Schiedsgericht soll das ihr vorgelegte Material prüfen, und sein Urteil, einerlei ob. es einstimmig oder mit ?/,- Majorität erfolgt, soll für den Kongrefs bindend und ohne Einspruch gültig sein. 3. Die unter 1 genannte Vollmacht betrifft in erster Linie und ganz besonders die Fälle, in denen es sich um Namen von Larvenstadien und um eine Übertragung eines Gattungs- oder Artnamens auf eine andere Gattung oder Art handelt. 4. Der Kongrefs gibt seine volle Zustimmung zu dem bisherigen Vorgehen der Internationalen Nomenklatur-Kommission, sich mit Spezialkommissionen der in jedem einzelnen Falle in Frage kommenden Gruppe in Verbindung zu setzen, und er- mächtigt und beauftragt die Internationale Kommission, auch weiterhin dieses Verfahren anzuwenden und zu erweitern. Rezensionen und Referate. 345 Der Unterzeichnete ist vom Kongrels zur Vertretung der entomologischen Nomenklatur für Deutschland in die Internationale Nomenklatur-Kommission gewählt worden. Prof. H. Kolbe. Rezensionen und Referate. In dieser Rubrik finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, welche der Redaktion zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bibliothek der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. A. Jacobi, Mimikry und verwandteErscheinungen in: Die Wissenschaft, Einzeldarstellungen aus der Naturwissen- schaft und der Technik. Bd. 47. Friedr. Vieweg&Sohn in Braunschweig, 1913. 216 Seiten, viele Textabbildungen, mehrere ungefärbte, 4 farbige Tafeln. Geheftet Mk. 8.—, in Lnwd. geb. Mk. 8.50. Dem Verfasser und Direktor des Dresdener zoologischen Museums wie dem Verlage kann man für die vorliegende auf das Beste ausgestattete Arbeit entschieden dankbar sein. Denn eine Zusammenstellung und möglichst objektive Beleuchtung der mime- tischen Erscheinungen in der Tierwelt von deutschschreibender Seite war schon längst notwendig. Mag man dem schwer in der Natur — meist in der Tropennatur — beobachtbaren, schwer beurteilbaren und schwer nachprüfbaren empirischen Material zu den Hypothesen von „der Schutzfärbung“, der „schützenden Ähn- lichkeit“, der „Warnfärbung“ und der „Mimikry“ oder „schützen- den Nachäffung“ bisher mit Skepsis gegenüber stehen oder nicht, man erkennt nach der aufmerksamen Durchsicht der vorliegenden Arbeit leicht, dafs eine nicht unbeträchtliche Zahl von kritisch kaum anfechtbaren Fällen existiert, die den Hypothesen als Unter- lage dienen. Die Einwände, die von mehr oder weniger berufener Seite in Abhandlungen oder ähnlichen Schriftwerken erhoben worden sind, scheinen wenig zu besagen und viel eher, wenn überhaupt, einer kritischen Nachprüfung ihrer Grundlagen zu be- dürfen als viele Beobachtungen glaubwürdiger Forscher, die zu- gunsten unserer Hypothesen sprechen .und in einer reichen, zumeist englischen, sonst fast nur deutschen Literatur niedergelegt sind, die vom Autor am Ende zusammengestellt ist. Wer der Kenntnis der einschlägigen Literatur bisher entbehrt, kann sich so leicht orientieren, bevor er über die Materie redet oder auch schreibt. Vor allem aber wird Jacobis Werk mit seiner ruhigen Kritik, die die Persönlichkeit aber nicht missen lälst, neben den berufenen Vertretern der Wissenschaft auch jedermann, der sich für die 346 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Biologie der Tiere, besonders aber der Insekten — denn von diesen stammen die den Hypothesen zugrunde liegenden Beobach- tungen zu allermeist — interessiert, anregen können, nicht blofs zum Denken, hoffentlich auch zum Selbstbeobachten, zum kritischen Selbsttätigsein für, vielleicht auch wider den Ausbau der anziehen- den Hypothesen. Dr. H. Kuntzen: Armeyasıon of the Ichnenumonsdaze based Zomzuhe colleetion in the British Museum (Natural History) with descriptions of new genera and species. Part Il. Tribes Rhyssides, Echthromorphides, Anomalides and Paniscides by Claude Morley, F.E.S., F.E.S. London, printed by order of the trustes of the British Museum 1913. Dem ersten Teil der Revision der Ichneumoniden des British Museum (Nat. Hist.), der die Tribus der Ophionini und Metopiini behandelte, ist nun der zweite mit der Bearbeitung der Rhyssiden, Echthromorphiden, Anomaliden und Panisciden gefolst. Auch hier dienen wieder Bestimmungstabellen für Gattungen und Arten zur wesentlich leichteren Auffindung derselben. Was die einzelnen Bestimmungsschlüssel anbelangt, so sind in ihnen hauptsächlich auffällige, leicht kenntliche Unterscheidungsmerkmale benutzt. Die natürliche systematische Reihenfolge der Arten dürfte dadurch mitunter. etwas gelitten haben. Wie wir aus den Angaben bei den einzelnen Arten ersehen, finden sich eine grofse Zahl der sonst schwer zu deutenden Smithschen und Cameronschen Typen im British Museum, so dafs es dem Autor möglich war, die richtige Gattungszugehörig- keit vieler Arten zu ermitteln und so der Systematik der Ichneu- moniden einen grofsen Dienst zu tun. In manchen Fällen wäre es allerdings zu wünschen gewesen, dals der Autor nach den ihm vorliegenden Typen und Kotypen gründlichere Neubeschreibungen an Stelle der oft allzu knappen älteren und oberflächlichen Dia- gnosen gesetzt hätte. ß Neben der Besprechung der bereits bekannten Formen werden ca..7O neue Arten beschrieben und einige Genera neu aufgestellt: Zur Tribus der Anomaliden werden die Gattungen Nesanomalon, aus der Verwandtschaft von Eiphosoma Cress. und Hiphosomella Szepl., ferner in dieselbe Gruppe gehörig Metanomalon, Magnibueca zwischen Exochilum Wesm. und Barylypa Först., Spilanomalon für Anomalon (?) elegans Cress., Parania und Hymenopharsalia aus der Verwandtschaft von Agrypon Först. beschrieben. In der Tribus der Panisciden werden die neuen Gattungen Tetragonalys (sollte etymologisch richtiger Tetragonalos heilsen) und Parca aufgestellt. Rezensionen und Referate. 347 Dem ca. 140 Seiten starken Band ist eine wohlgelungene farbige Tafel beigegeben, die einen neuen Certonotus, Gert. peni- culatus Morl. 5, darstellt. Die Arbeit dürfte in keiner besseren Hmengplernlasrzöhen Bibliothek fehlen. Dr. H. Bischoff-Berlin. Lindinger,L.,DieSchildläuse (Cocceidae) Europas, Nord-Afrikas und Vorder-Asiens, einschliefs- lich der Azoren, derKanaren und Madeiras. Mit Anleitung zum Sammeln, Bestimmen und Aufbewahren. 388 S., 37 Fig. im Text. Preis; geb.!Mk. 9.—. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. So wichtig die Schildläuse für die Land- und Forstwirtschaft sind, so schwierig ist aber auch deren Bestimmung nicht nur für den Praktiker und Laien, welcher nur gelegentlich Schildläuse zu bestimmen hat; auch der in der Bestimmung von Insekten geübte Fach-Entomologe fand bei den Schildläusen grofse Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Arten vor. Es lag dies hauptsächlich daran, dafs die Coccidenarten auf Grund nur mikroskopisch. er- kennbarer Merkmale aufgestellt sind. Die Bestimmung. erfordert daher stets eine Summe schwieriger Präparier- und Mikroskopier- arbeiten. Verfasser macht nun in dem vorliegenden Buche den Versuch, die in dem abgezweigten Gebiete vorkommenden Arten nach äufseren Merkmalen unter Umgehung der mikroskopischen Untersuchung zu beschreiben und in eine Bestimmungstabelle zu bringen. Soweit Referent es beurteilen konnte, scheint dieser Versuch aufs beste gelungen zu sein. Es lag nahe, die erste Gruppierung nach den Wohnpflanzen zu unternehmen ; die weitere Unterscheidung der für die verschiedenen Pflanzen in Betracht kommenden’ verhältnismälsig beschränkten Anzahl der Arten bot dann keine grolsen' Schwierigkeiten mehr. Es ist mit Freuden zu begrülsen, dafs die in der Coceiden- literatur seit langem empfundene Lücke eines zusammenfassenden Werkes nicht. nur jetzt ausgefüllt ist, sondern dals diese Arbeit in derart handlicher und verständlicher Form auch für den Prak- tiker und Liebhaber-Entomologen gelungen ist. Dem infolge der Schwierigkeit in der Coccidenbestimmung unausbleiblichen Wirrwarr der Nomenklatur wurde Rechnung ge- tragen durch eine vollständige Aufzählung der Synonyme. Die Abgrenzung des behandelten Gebietes ist eine glückliche zu nennen. In der Synonymie wurde vom Verfasser der Standpunkt der unbedingten Priorität aufrecht erhalten. Verfasser wird sich, wie 348 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. er ja auch in seinem Vorwort selbst befürchtete, deshalb manchen Widerspruch gefallen lassen müssen, doch diese Ansichtssache dürfte dem Wert des Werkes keinen Abbruch tun. Es ist der wertvollen Arbeit die weiteste Verbreitung zu wünschen, sowohl bei den Entomologen als auch bei Landwirten, Forstleuten und Pflanzenpathologen. Dr. Ge. Aulmann, Berlin. Oblata und Desiderata. In dieser Rubrik stehen allen Mitgliedern — soweit es der Raum gestattet — 2—3 Zeilen in jeder Nummer gratis zur Verfügung. Coleoptera. Oryctiden kauft, tauscht und bestimmt: P. Minck, Berlin N 65, Öfener Str. 3. Literatur über Biologie einheimischer Käfer erwirbt: Dr. Urban, Schönebeck a. E. Bembidiini der Welt kauft, tauscht und bestimmt Prof. Dr. F. Netolitzky, Czernowitz (Bukowina), Universität. Histeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft, sowie Literatur darüber erwirbt: H. Bickhardt, Kassel, Elfbuchen- stralse 32. Chlaeniini der Welt, Timarcha und Erodius kauft, tauscht und bestimmt: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Paussiden sammelt: Dr. R. Müller, Elberfeld, Ernststr. 25. Exotische Cleriden und Lymexyloniden kauft, tauscht und determiniert: Sigm. Schenkling, Berlin-Dahlem, Golslerstr. 20. Studien- und Bestimmungsmaterial von Hylastes und Phloeoph- thorus sucht zur Revision dieser Borkenkäfergattungen Oberförster H. Eggers. Kirtorf, Oberhessen. Bidessus hamulatus Gyllh. aus Deutschland a 60 Pf. 5 Stück 2,75 M., 10 Stück 5 Mk. gibt ab J. Kniephof, Velsow b. Denzin i. Pommern. Scolytiden in grofser Anzahl tausche ich ein gegen alle Arten anderer Familien in meiner Liste 10 und 11: E. v. Bode- meyer, Berlin W, Lützowstr. 41. Carl Felsche, Leipzig, Dresdener Str. 27, kauft coprophage Scarabaeiden und bittet um Auswahlsendungen, die auf Wunsch determiniert werden. Ruteliden aller Länder kauft, tauscht und bestimmt: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. Cieindelinen mit genauesten Fundortangaben , vor allem aus Mitteleuropa, sucht in beliebiger Anzahl zu kaufen oder zu tauschen: F. Schilder, Wien IX, Porzellangasse 37. Oblata und Desiderata. 349 Gebe ab Phyllodrepoidea crenata, Deliphrum algidum, Oro- chares angustata, suche bessere Omaliini, sonstige Staphyliniden Pselaphiden, Scydmaeniden: Ref. Riehn, Clausthal, Harz. Quedien der paläarkt Fauna mit peinlichst genauer Fund- ortangabe sucht durch Tausch (auch anderer Familien) und Kauf zu erwerben: Gustav Schaaff, Iggelbach, Rheinpfalz.. Erotyliden, Endomychiden und Doryphora kauft, tauscht und bestimmt: P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Um Zusendung von Studienmaterial von europäischen Leptura- Arten bittet P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Paussiden sowie Myrmekophilen und Termitophilen überhaupt kauft, tauscht und determiniert: Dr. A. Reichensperger, Bonn a. Rh., Rittershausstr. 19. Hymenoptera. Tenthrediniden und Sirieciden der Welt tauscht und kauft: Dr. Enslin, Fürth i. Bayern, Friedrichstr. 7. Tenthrediniden (inkl. Sirer und Lyda) der Welt, auch Lite- ratur, kauft und tauscht: Runar Forsius, Helsingfors (Finland), Högbergsg. 27. Apidae (Bienen und Hummeln) der Erde kauft und tauscht: Dr. H. Friese, Schwerin i. M., Kirchenstr. Tausch in paläarkt. Ichneumoniden wünscht: Prof. Habermehl, Worms a. Rh., Gymnasiunmstr. 8. Ichneumoniden der Welt, auch Puppen, von Schlupfwespen besetzt, kauft und tauscht C. A. L. Smits van Burgst, Juliana van Stollberglaan 108, Haag, Holland. Vespiden aller Länder, spez. äthiopische, kauft und tauscht: Dr. A. v. Schulthefs, Zürich V, Kreuzbühlstr. 16. Tausch in Ichneumoniden, event. auch anderen Hymenopteren wünscht: Albert Ulbricht, Crefeld, Südwall 28. A. Gutbier, Petersburg, Geslerovsky per. 27, kauft und tauscht Nestbauten von Hymenoptera-Aculeata der Welt. Diptera. Thereviden und Omphraliden der Welt determiniert und kauft OÖ. Kröber, Hamburg 21, Schillerstr. 8 II. Determination paläarkt. Arten des Dipteren-Genus Sarcophaga übernimmt Dr. med. G. Boettcher, Wiesbaden, Kl. Wilhelmstr. 5. Studienmaterial erbeten. Seine Sammlung mitteleuropäischer Fliegen offeriert F. Kowarz, Franzensbad. Tipuliden (Tipula, Pachyrhina usw.), auch Literatur, kauft und tauscht: M. P. Riedel, Frankfurt (Oder), Lessingstr. 11. 350 Oblata und Desiderata. — Vorgeschlagene Mitglieder. Um Studienmaterial von Ortalididen sens. lat. der Welt zur Fortsetzung der Genera Insectorum bittet alle Dipterologen Friedrich Hendel, Wien II/1, Darwingasse 30. Asiliden (Diptera) der Welt kauft und tauscht: Prof. Dr. F. Hermann, Erlangen, Bayern, Anatomisches Institut. Verschiedenes. Myrmeleoniden, Mecopteren,, Planipennen, Ascalaphiden und Ephemeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft Ebsen Kelasen, Silkeborg, Dänemark. Forficuliden der Welt kauft, tauscht und determiniert: Dr. Malcolm Burr, Castle Hill House, Dover, England. Lepidopteren der Welt in Tüten, nur Ia- Qualität, sucht: Carl Henseler, Düsseldorf, Talstr. 70. Indische Insekten (namentlich Lepidopteren, auch Kokons) offeriert: A. Meik, Calcutta, 4 Convent Road, Entally. Zoolog., spez. entomolog. Material von Sardinien hat abzu- geben, auch im Tausch gegen zoolog., philos., belletr. Literatur: Dr. phil. Anton Hermann Krausse-Heldrungen, Assuni, Provinz Cagliari, Sardegna, Italia. Alexander Heyne, Berlin-Wilmersdorf, Landhausstr. 26a, sucht auffällige Insekten aller Art, biologische Objekte u. dergl. zu kaufen, entomologische Literatur, Separata usw. einzutauschen. Mit Sammlern deutscher Insekten (Coleopt. und Lepidopt. ausgeschlossen) namentlich in den Grenzgebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sucht in Verbindung zu treten Carl Schirmer, Berlin-Steglitz, Uhlandstr. 27. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen: durch Herrn Lehrer Ahlwarth: Herr W. Richter, Berlin N., Soldiner Str. 31; durch Herrn B. Lichtwardt: Herr Prof. Dr. J. Arias, 440 Via Diagonale, Barcelona, Spanien; durch Herrn Lehrer Berka: Herr Bernhard Schwarzer, Musiklehrer am städt. Konservatorium, Aschaffenburg. = Jede uskunft in Vereinsangelogenheiten erleilen. Vorsitzender : SE Ahlwarth, Karl, ‚Berlin N58, Carmen- Sylva-Str. 163. j Stellvertretende‘ Vorsitzende: Soldanski, Hans, Berlin-Wilmersdorf, Günzelstr. 22. Reineck, Georg, Berlin N 58, Wörther Str. 45. Schriftführer: = A Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, ; Invalidenstr. 43. R a Berka, M., Berlin N 58, Wichertstr. 44. Rendant:: Engert, Heinrich, Berlin-Halensee, Geore Wilhelmstr. 22. Bibliothekar: : ö P. Kuhnt, Friedenau-Berlin, Handjerystr. 14. Dr. Fr. Ohaus, Steolitz-Berlin, Holstein. Str. 59. I Der Jahresbeitrag beträgt M. 10.—. Neu eintretende : Mitglieder haben eine einmalige Einschreibegebühr 3 von M. 1.50 zu entrichten. Die Jahresbeiträge und sonstigen Saie nieen sind zu adressieren: Herrn Ingenieur Heinr. Engert | Berlin-Halensee, Georg-Wilhelm-Str. 22. a a 0 N SMESSTEE: £ "s Alle Samekripis; Korrekturen und Bücher zur Be- Dr. Fr. Ohaus, Steglitz Berlin. Holsteinische Strafse 59. Wir richten an alle unsere Aitliede, ‚sowie Bibliothek bestimmt sind, nicht inchr zu tichten R 5 Deutsche Entomologische Museum = a er . Dahlem- Berlin : | Gofslerstrafse 21, j ln an die Adresse unseres Bibliothekars Herm r. Kuhnt ; Di Versnailungen‘ der Gesellschaft inden an Montag abend ab 8 Uhr statt im | Hotel Altstaedter Hof et in C., Neuer Markt 812, I Treppe. Der Yard Hinweis. Diesem Fette liegt ein Peosbekt über? K. Becher angewandte Entomologie in den Vereinigten. Staaten“, Ieraı a en an bei, auf den wir unsere Leser besonders auf machen. a Druck von Oskar Bonde in Altenburg. a Eonische Eier A eitsehrift. Da ZAMARTUE KUN Herausgegeben von u eutschen Entomologischen Gesellschaft E.V, — Jahrgang 1913. .— Heft IV. (Mit 32 Textfiguren.) Preis für Nichtmitglieder Mk. 3.50. Redaktionskommission : ES Dr. Fr. Ohaus. 2 Prof. Dr. R. Heymons. Dr. K. Grünberz = Kuhnt. f Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W 57, Potsdamer Strafse 90. Berlin, 31. Juli 1913. nl Mn T en ; f ER Ai % IE ® alt. von Heft a RE 5 rl N EN 2 W 0 IK ‚ca Aus den Seen, : AD R - = DE { Bad i Aus der non Welt Et Rezensionen und Referate . . . Oblata und Dee RER. Drang . CAR, _ (Col) x ee Ba ap, _Hedicke, H, a zur Kenntnis der Opnipiden, Br u _ Bine neue dia: -Art aus Borneo. (Col). Ohaus, Dr. #, Anomala (Spilota) morio n. BD, Co). 2 =, BR Anthieidae aus ; Afrika, Ale ende ei ar Zee = N En e sitter, ‚Edm., Analylisch& on der russisch ası 2 ee >; = Trichalophus- „Arten. he ai mit eh über einzelne Arten. ia Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 351 Die männlichen Begattungswerkzeuge bei dem Genus Sarcophaga Meig. und ihre Bedeutung für die Abgrenzung der Arten. (Dipt.) Von Dr. med. @. Bötteher, Wiesbaden. (Schluls.) k, a, aa) Erste Flügellängsader nackt. Zweites Abdo- minalsegment meist nackt, höchstens mit schwachen, halb anliegenden mittleren Hinterrandborsten. Vordere Haken kurz und relativ dünn, wenig gekrümmt, nirgends verbreitert, am Ende stumpf und nicht umgebogen. Ventr. Wulst des Penis nur mäfsig vorgewölbt: proxima Rond. (v. T.), nec Pand. (v. T.). Fig. 66. 8—10 mm. d’: Kopf: Stirn etwa = ?/, Aug.br. Keine lat. Vert.b. Wangen ziemlich schmal, mit meist nicht vielen, aber teilweise langen und kräftigen gereihten Borsten. — Drittes Fühlerglied ca. 1!/, des zweiten. — Thorax: Akr. vor der Naht in der Regel angedeutet, zuweilen nicht entwickelt — Flügel ohne oder mit kurzem Randdorn. Hintere Querader schräge, ge- \ schwungen. — Beine: Mittel- und Hinter- schenkel siehe oben. — Hintertibien aufsen fast nackt, innen mit nicht sehr dichter, oft / recht „schütterer“, aber langer, zottiger Be- haarung. — Abdomen: Zweites Segment siehe oben, dritte Bauchplatte kurz und halb abstehend behaart. — Zweites Genitalsegment 66 nur wenig länger als breit. — Forceps plump, die kurzen Branchen nur wenig ventralwärts abgebogen. Hinterrand des Forceps von der Wurzel ab bis zur Ab- biegungsstelle des Endabschnittes völlig ge- rade. Bis über letztere hinaus reicht eine breite, doch flache muldenförmige Depression, die beiderseits die Dorsalkante begleitet. Haken und Penis siehe oben. 2: Stirn ungefähr = ?/, Aug.br., die Strieme kaum doppelt so breit als eine Orbita. — Zweites Abdominalsegment wie beim 07 bald nackt, bald mit schwachen, anliegenden mittleren Hinter- randmakroch. — Erstes Genitalsegment lebhaft rot, hinten gerade abgestutzt, ohne dorsale Ausrandung. Spalt sag., breit oval, längs der Ränder, mit Ausnahme einer schmalen nur kurz be- haarten dorsalen Lücke, von langen, starken, nach hinten ge- Deutsche Entomol, Zeitschrift 1913. Heft IV. 24 Fig. 60. S. proxima Rond. 352 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. richteten Makroch. gesäumt. Im dors. Abschn. des Genitalspaltes ragt die Legeröhre als ein breit prismenförmiges rotes, beiderseits etwas verdunkeltes, lang behaartes Zäpfchen hervor. Die im „Katal. d. pal. Dipt.“ angenommene Synonymie von proxima Rond. und pumila Meig. beruhte auf der Voraussetzung, dafs Rondanis und Pandell&s gleichnamige Arten identisch seien. Dafs letzteres nicht der Fall ist, hatte Villeneuve schon seit einiger Zeit erkannt und die oben beschriebene selbst- ständige Form als echte prorima Rond. zu determinieren begonnen. Die Richtigkeit seiner Ansicht konnte ich dann durch Untersuchung des Rondanischen Types vollauf bestätigen. Pandelles „prorima“ ist allerdings — pumila Meig. (ano rubro), wie mir be- reits ein von Pandell& bestimmtes 5 der „Coll. Czwalina“ des Königsberger Museums gezeigt hatte. In Deutschland scheint S. proxima Rond. besonders in der Provinz Schlesien häufig zu sein. Wenigstens erhielt ich sie von dorther durch Dr. Duda (Nimptsch) in beiden Geschlechtern in grofser Anzahl. Ihr hauptsächliches Verbreitungsgebiet dürfte jedoch wohl der Süden Europas sein. Ich erhielt sie aus Süd- Tirol (Bozen), Ungarn (P&cs), Frankreich (Vernet) und Italien (Mori, Resegone, Mollaro. Ein in der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums als „eruentata“ steckendes o’ stammt aus Sara lien: k,a,ab) Zweites Abdominalsegment in der Mitte des Hinterrandes mit 2 langen, abstehenden Makroch. — Forceps nur mit einer schmalen Furche jederseits längs der Dorsalkante, an der Wurzel etwas prominent, oberhalb der Ab- biegungsstelle des Endabschnittes leicht ausgerandet. Die End- branchen länger und stärker ventralwärts abgebogen als bei prozima. — Vordere Haken länger als die hinteren, am dist. Ende kurz hakig ventralwärts gekrümmt. Der Wulst am Stielende des Peniskörpers auffallend hoch, im Profil an die Form eines Kasuarhelms erinnernd. k,a, aba) Erste Flügellängsader nackt: frenata Pand. (v. T.) = ceruentata Schin. pp., nec Meig. Fig. 67. 7—12 mm. 9: Kopf: Stirn = ?/,—!!, Aug.br;, Vert.b. häufig fehlend, zuweilen bis zu mittlerer Stärke und Länge ent- wickelt. Wangenborsten schwach, gereiht. Eckvibrissen neben dem unteren Klypeusrande oder ein wenig oberhalb desselben. — Drittes Fühlerglied 1!/,—1!/, des zweiten. — Thorax: Keine Akr. vor der Naht deutlich erkennbar. — Flügel ohne oder mit kurzem Randdorn. Abschn. III etwas länger als V. — Beine: Mittelschenkel im dist. Drittel am Hinterrande mit einer fast in Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 353 Form eines weitläufigen Kammes angeordneten Borstenreihe. Hinter- tibien gekrümmt, mit sehr variabler Behaarung, die bei den srölsten Individuen beiderseits ausgesprochen zottig werden kann, während Zwergexemplare oft fast nackte Tibien haben. — Abdomen: Zweites Segment siehe oben, dritte Bauchplatte kurz und halb abstehend behaart, fünftes Segment aufser der Bürste mit kräftiger Randbedornung der kurzen, breiten Lamellen. — Genitalsegmente lang, das zweite etwa um die Hälfte länger als breit. Begattungsapparat siehe oben. 67 k,a, abb) Erste Flügellängsader gedornt: Jrenata var. eruentata Päd. (v. T.), nee Meig. — nepos Rondepps am) Diese Form stimmt in allen wesentlichen Merkmalen mit der vorigen überein. Man begegnet allen Übergängen von einem ein- zigen Dörnchen auf nur einer Seite bis zu beiderseits voll aus- gebildeten Dörnchenreihen. Im letzteren Falle werden kleine Stücke mit fast nackten Tibien der S. haemorrhoa Meig. sehr ähn- lich, wie denn auch ein o’ in der Reihe von „Aaemorrhoa* der „Coll. Winthem“ des k. k. nat. Hofmuseums tatsächlich eine eruentata Pand. ist. Die bei haemorrhoa fehlende untere Makroch.- Reihe der Oberschenkel und das verlängerte zweite Genitalsegment liefern für die erste Orientierung die besten Unterscheidungs- merkmale. Durch Freilesung der Begattungsorgane wird jeder Zweifel gehoben. Dafls Schiners „vulnerata“ nicht mit cruentata Pand. identisch, sondern hauptsächlich ein Synonym von haemorrhoa Meig. ist, wurde bei der Besprechung der letzteren erwähnt !). Fig. 67. S. frenata Pand. 2 (cop.): Dasselbe hat — zumal in der var. eruentata Pand. — grofse Ähnlichkeit mit dem der haemorrhoa. Doch zeigt der Rand des ersten Genitalsegments einen mehr oder weniger tiefen Aus- schnitt, wodurch denn auch die beiderseitigen Randborsten mehr konvergieren. Dafs man gelegentlich ein J von frenata mit einem $ der var. ceruentata oder vice versa kopuliert findet, kann nicht weiter überraschen, seit man weils, einen wie wenig wichtigen, variablen Charakter die Bedornung der ersten Längsader darstellt. ı) Wo in Teil I (Allgemeines) dieser Abhandlung $. vulnerata Schin. genannt wird, ist S. frenata v. cruentata Pand. gemeint. Ich hatte da- mals Schiners Typen noch nicht gesehen. 24* 354 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Die Art ist in beiden Varianten innerhalb Europas weit ver- breitet. In gebirgigen Gegenden, so auch in den Alpen, scheint die Form mit nackter erster Längsader (also frenata) vorzuherrschen. In Wiesbaden selbst ist z. B. die var. eruentata mit reich- licher Bedornung stellenweise gemein, während man im Taunus mehr die Stücke mit reduzierter bis fehlender Dörnchenreihe er- beutet. In Deutschland findet sich S. frenata, desgleichen var. cruentata, bis nach Ostpreufsen hin. Ich erhielt sie ferner aus Österreich, Ungarn, Frankreich und Italien. k,a, b) Penis am dist. Ende mit einer paarigen langen, abstehenden, im Profil borstenförmigen Apophyse. For- ceps robust, gröfstenteils parallelrandig, mit kurzem, etwas ventral- wärts abgebogenem Endstück, in der Gesamtform an den der S. prowima Rond. erinnernd. Hintertibien fast nackt oder mit unbedeutender zottiger Behaarung. Erste Flügellängs- ader nackt: " schineri-Gruppe. k,a, ba) ZweitesAbdominalsegment nackt. Akr. vor der Naht deutlich hervortretend. Stirn auffallend schmal. Hintertibien fast nackt. k, a) baa) Vordere Haken lang und schmal: 4 schnabli Villen. (v. T.) siehe: Deutsch. Ent. Zeitschr. 1949,16 IE pe 28S He 65 d: Kopf: Stirn ca. — !/, Aug.br. — Keine lat. Vert.b. Wangenborsten zahlreich, mittelstark. — Fühler kurz, drittes Glied kaum wesentlich länger als das zweite. — Thorax: Akr. zu etwa 3 Paaren vor der Naht hervortretend. — Abschn. III ein wenig länger als V. — Beine: Hintertibien auch auf der Innenseite fast nackt, nur mit ganz wenigen längeren Härchen. — Abdomen: Beborstung siehe oben. — Zweites Genital- segment ziemlich kurz. Forceps von der in dieser Gruppe üblichen Grundform, an der 68 leicht dorsalwärts prominenten Wurzel, sowie in der Mitte gerade, dann im Bereiche des N kurzen, rasch verschmälerten Endstückes in stumpfem Winkel ventralwärts abgebogen. Der Vorderrand des Forceps ist nahe der Fig. 68. . Dr S chnahle vallen unteren Ecke der Nebenlappen leicht bauchig vorgetrieben. — Vordere Haken erheblich länger als die hinteren, am Ende zugespitzt. — Penis mit stark vorgebuckeltem ventr. Wulst und sehr langer dist. Borstenapophyse. Je ein 0 in den Sammlungen von Villeneuve und Schnabl(f) aus Korsika (Campo di l’oro). Ein weiteres 7’, Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 355 vermutlich aus Italien stammend, fand ich in der alten Sammlung Rondanis unter „erythrura Meig.“. Da Rondanis Beschrei- bung jedoch entschieden auf die richtige, jetzt zum Genus Blaesoxipha Lw. zu stellende „erythrura“ zielt, die auch neben der damals noch nicht von erythrura unterschiedenen, sehr ähnlichen Bl. fossoria Pand. aulser S. schnabli unter der gleichen Etikette steckt, so dürfte letztere wohl nur durch Versehen an ihren Platz gekommen sein. k, a; bab) Vordere Haken dicker als die hinteren, kaum länger als diese, gegen das Ende noch verbreitert, S-förmig ge- bogen: rondanii nom. nov. — consanguinea Rond. pp. (v. T.), nreich Band k102269. 8-11 mm. o: Kopf: Stirn = !/;—!/, Aug.br. — Keine lat. Vert.b. — Wangenborsten schwach, doch ziemlich lang und zahlreich, gereiht oder teilweise zerstreut. — Fühler kurz, noch oberhalb der Höhe der unteren Augenränder endend, das dritte Glied kaum länger als das zweite, höchstens — 1!/, desselben. — : Palpen lang, schmal, zylin- drischh — Thorax: Beborstung wie bei schnabi. — Flügel ohne oder mit kurzem Randdorn. Abschn. III länger als V, hintere Querader geschwungen, zuweilen fast gerade und einigermalsen steil. — Beine wie bei 69 schnabi. — Abdomen: Zweites Segment nackt, dritte Bauchplatte kurz, aber ab- Fio. 69 g. 69. stehend behaart. — Genitalsegmente nicht ver- ‚S yondanii Böttch. längert, das zweite etwa so breit wie lang. Forceps sehr ähnlich dem der vorigen Art, doch ist der basale Fortsatz, der zur Einfügung in das letzte Abdominalsegment dient, etwas mehr nach vorn abgebogen. Haken siehe oben. Penis etwas schlanker als bei S. schnabli, der ventr. Wulst weniger prominent. Die hier beschriebene Form steht der S. schnabli Villen. so nahe, dafs man vielleicht berechtigt wäre, sie als eine Varietät derselben anzusehen. Ich hatte sie bei meinen Materialstudien als „spec. nov.“ abgesondert, bis mir die Revision der Sarcophaga- Sammlung Rondanis zeigte, dafs die daselbst als „consanguinea Rond.“ steckenden 5 wider Erwarten nicht der gleichnamigen Art Pandell&s entsprachen, sondern mit obigem Type identisch waren. Den 2 war dahingegen noch $. haemorrhoidalis Meig., und sogar (resnerioides lineata Fall. beigemengt. Es schien mir daher am sichersten, die Duplizität in der Nomenklatur so zu beseitigen, dafs S. consanguinea Pand., über die in beiden Geschlechtern längst 356 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. kein Zweifel mehr bestand, ihren Namen behielt, während die durch die Rondanis repräsentierte Spezies als „rondanü* neu benannt wurde. 4 9’ aus verschiedenen Teilen von Italien. kya; bb) Zweites Abdominalsegment mit 2 kräf- tigen, langen, abstehenden Makroch. in der Mitte des Hinterrandes. Forceps sehr plump, bis kurz vor dem ein wenig ventralwärts gebogenen, gerundeten Ende fast völlig gerade, an der Spitze kaum schmäler als an der Basis. schineri Bezzi (v. T.) —= ruficauda (Zett.?), Kram. (v. T.) — haemorrhoidalis (Fall., nec Meig.), Rond. (v. T.). Hio-Q0. 11—14 mm. cd: Kopf: Stirn schmal, wenngleich nicht so auffallend verengt wie bei S. schnabli, etwa — ?/, Aug.br. — Lat. Vert.b. nicht entwickelt. Wangenborsten schwach. — Fühler kurz. Ihre Enden bleiben dem unteren Klypeusrande fern und erreichen nicht die Höhe der unteren Augenränder. — Thorax: Akr. vor der Naht entweder nicht vorhanden oder eben angedeutet. — Flügel ohne Randdorn, Abschn. III länger als V. — Beine: Mittel- schenkel hinten unten im dist. Drittel mit einer nach Art eines weitläufigen Kammes angeordneten Dornenreihe. — Abdomen: Zweites Segment siehe oben, dritte Bauch- platte kurz und anliegend behaart, fünftes 70 Segment mit schmaler Bürste; die kurzen, geraden Lamellen mit kräftiger, aber kurzer Randbedornung. — Genitalwulst grols, beide Segmente gestreckt, jedes etwa um die Hälfte länger als breit, das erste hinten mit langen, aber relativ schwachen Randborsten. Forceps siehe oben, der plumpste in der ganzen k-Gruppe, vorn und hinten überall dicht schwarz behaart. Eine ähnliche Behaarung zeigen auch die übrigen Teile des Begattungsapparates. — Vordere Haken etwas länger als die hinteren, leicht S-förmig gekrümmt, an der Spitze ventralwärts umgebogen. Penis recht ähnlich dem der S. rondanü,. 2: Dasselbe ist eines der wenigen leicht kenntlichen Sarco- phaga-2. Im äufseren Aussehen gleicht es dem co’, ist auch mit denselben starken Hinterrandmakroch. am zweiten Segment aus- gerüstet. Erstes Genitalsegment schön rot, glänzend, relativ weit hervorragend, nach hinten rasch verschmälert, flach kegelförmig, dorsal nicht ausgerandet. Genitalspalt sag.-ventr., klein, mit Fig. 70. S. schineri Bezzi. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 357 langen, mittelstarken Borsten dicht gesäumt. Dieser Borstensaum erstreckt sich auch auf die ventr. Fortsetzung des Spaltes. Im dors. Abschnitt der Genitalöffnung wird die Legeröhre als ein kurzes, ziemlich breites Zäpfchen sichtbar, das aus 2 schräg dorsalwärts gegeneinander gestellten Plättchen und einer ventr. Lefze zusammengesetzt erscheint. S. schineri fällt in beiden Geschlechtern auf durch die robuste Statur und starke Beborstung bei im ganzen dunkler Gesamt- färbung, deren hellere Teile mehr schiefrig weilsgrau als gelbgrau erscheinen. Die Art wurde von Bezzi 1891 genauer beschrieben (Bull. soc. ent. ital. XXIII), dann aber im „Kat. d. pal. Dipt.“ als Synonym von „erythrura Meig.“ aufgeführt. Vielleicht erklärt sich dies durch die Tatsache, dafs in der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums in Wien neben vielen anderen Arten wirklich auch S. schineri unter der Rubrik „erythrura Meig.“ vertreten ist. Dafs Meigens Spezies etwas ganz anderes ist, und zwar eine Dlaeso- zipha, wurde bereits mehrfach erwähnt. Kramer glaubte dann in der oben beschriebenen Form Zetterstedts „rufcauda“ wiederzuerkennen und führt sie verschiedentlich unter diesem Namen an. Da diese Vermutung ohne Nachprüfung des Types nicht als erwiesen gelten kann, wurde hier der von Bezzi her- rührenden Benennung der Vorzug gegeben. Die Art scheint besonders in der östlichen Hälfte von Deutschland stellenweise häufig vorzukommen. Während ich sie bei Wiesbaden nie gefangen habe, ist sie nach Kramer in der Lausitz nicht selten. Auch aus Schlesien erhielt ich sie in eröfserer Anzahl durch Dr. Duda (Nimptsch). Sie ist mir im übrigen bekannt aus Österreich (Steiermark, Südtirol), Ungarn und Italien. k,a,) Mittelschenkel mit typischem Kamm. Lat. Vert.b. kaum hervortretend. Eckvibrissen etwas oberhalb des unteren Klypeusrandes. Keine deutlichen Akr. vor der Naht. Die Fühler enden ein wenig oberhalb der unteren Augenränder, drittes Glied etwa um die Hälfte länger als das zweite. — Erste Flügellängsader nackt. — Hintertibien fast nackt, höchstens innen mit spärlichen Wimperhaaren. Zweites Ab- dominalsegment nackt. — Erstes Genitalsegment hinten mit langen, starken Randborsten, zweites länger als breit. k, a, a) Die vorderste ps. Dz. von den beiden hintersten ent- fernt, in der Lücke in der Regel eine schwächere Supplementär- borste, so dafs sich dann die Zahl der ps. Dz. scheinbar auf4 erhöht. — Forceps einfach, von der in der Gruppe üblichen Form, mit verhältnismäfsig langem und ziemlich stark ventralwärts abgebogenen Endabschnitt. Vordere Haken 358 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. g, spitz endend und in auffallendem Grade in weitem Bogen ventralwärts gekrümmt: consanguinea Pand. (v. T.), nec Rond. Fig. 71. 10-12 mm. co’: Kopf: Stirm schmal, — !/,—?/, Aug.br.; Wangen- borsten variabel, mehr verstreut als \ reihenweise angeordnet. — Thorax: Beborstung siehe oben. — Flügel mit oder ohne Randdorn. Abschn. III länger als V. — Beine siehe oben. — Ab- domen: Dritte Bauchplatte abstehend behaart, fünftes Segment aufser der Bürste mit kräftiger Bedornung am Rande der sehr lane 71 Lamellen. — Genitalsegmente usw. siehe oben. — Penis dem der S. proxima FB; Rond. ähnlich, doch mit längerer dist. re dl Apophyse. Das schmale, zugespitzte End- stück erscheint als eine schnabelartige Verlängerung des Peniskörpers. Der ventrale Wulst am Stielende entwickelt distalwärts einen dem Mittelstück anliegenden, mit einem zahnartigen Absatze endenden Ausläufer. 2: Stirn = ?/,—*, Aug.br., die Strieme um die Hälfte breiter als eine Orbita. Thorax mit der gleichen eigentümlichen Anordnung der ps. Dz. wie beim o'. — Erstes Genitalsegment kurz, mit dors. Einkerbung, beim Blick von oben her ganz unter dem Rande des vierten Abdominalsegments versteckt. Der Genital- spalt bildet ein sag.-ventr. gestelltes mittelbreites Oval mit roter Umrandung und wird von kräftigen, nicht besonders dicht stehen- den Makroch. gesäumt. Die vorderen, nur im ventr. Abschnitt sichtbaren Teile des ersten Genitalsegments sind nicht mehr rot, sondern düster grau bestäubt. S. consanguinea Pand. gehört durch die Vierzahl bezw. be- sondere Anordnung der ps. Dz. bei sonst ausgesprochenem Ge- präge der k-Gruppe und den Kamm der Mittelschenkel bei (im Gegensatze zu pauciseta Pand.) nacktem zweiten Abdominalsegment zu den verhältnismäfsig leicht kenntlichen Sarcophaga- Arten. — Mein Pärchen, das ich Villeneuve verdanke, stammt von der französischen Mittelmeerküste (Cavaliere, D&p. Var). Auch Pan- dell& gibt Fundorte inSüd-Frankreichan (Tarbes, Hyeres, Marseille), ferner Italien. Auch auf Korsika kommt die Art nach Villeneuve vor!). In L.Czernys Sammlung fand S. consanguinea Pand. !) Sie ist in „Dipt. Sammelreise n. Korsika“, Deutsche Ent. Zeitschr. 1911, Heft II, p. 127 als S. consanguinea Rond. aufgeführt. Es ist jedoch Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 359 ich mehrere aus Süd-Spanien stammende Exemplare (2 c', 1 2 aus Algeciras, 1 0 aus Villanueva). L. Becker besitzt ein g'’ aus Nord-Afrika (El Kantara). Es scheint sich dem- nach um eine mediterrane Art zu handeln. k,aab) Zweites Abdominalsegment mit 2 mitt- leren Hinterrandmakroch. Die 3 ps. Dz. in der ge- wöhnlichen Anordnung. Forceps fast gerade, miteigen- tümlich gestaltetem, oval verbreitertem, durch eine ventr. Kerbe und eine dors. Ausrandung gegen den mittleren Teil abgesetzten Endabschnitt: paueiseta Pand. (v. T.), nec Kram. Fig. 72. 8— 11mm. 9: Kopf: Stirn sehr schmal, kaum — !/, Aug. br. Wangenborsten mittelstark, gereiht. Die Fühlerenden ein gutes Stück oberhalb des unteren Klypeusrandes, drittes Glied etwa um die Hälfte länger als das zweite. Palpen schlank, fast zylindrisch. — Thorax: Keine Akr. vor der Naht erkennbar, das präsk. Paar kräftig und abstehend, auch die Ap.b. des: Schildchens wie bei allen Arten der k,-Gruppe vorhanden. — Beine: siehe oben. — Abdomen: Zweites Segment siehe \\ oben, dritte Bauchplatte mit anliegender Be- — haaruıng. — Forceps grob punktiert und a schwarz behaart, von hinten betrachtet sehr 7) breit, aulser einer leichten, erst gegen den 72 Schlufs hin merkbaren ventr. Biegung, völlig gerade. Die im Profil viel breiteren prox. 2 Drittel scharf abgesetzt gegen den im ganzen Fig. 72. schmäleren, doch am Ende eiförmig erweiterten $. pauciseta Pand. dist. Teil. Letzterer hat auf der ventr. Hälfte eine breite lat. Delle, während der prox. Abschnitt des Forceps längs der Dorsalkante eine ausgedehnte Depression zeigt. — Haken lang, die vorderen ventr. gekrümmt, wenngleich nicht so stark wie bei S. consanguinea Pand., mit stumpfer Spitze. Pandelle erhielt die, wie es scheint, sehr seltene Spezies aus Ost-Preufsen. Die Hypopygskizze (Fig. 72) wurde nach seinem Type gezeichnet. k,b) Mittelschenkel ohne Kamm. Hinterschenkel aufser der präap. Borste ohne Makroch.-Reihe am vorderen unteren Rande. Hintertibien beiderseits lang zottig ‚behaart. Erste Flügellängsader nackt. damit die Spezies Pandell&s gemeint, da man damals beide noch für identisch hielt und die letztere allein bekannt war. 360 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. k,ba) Stirn breit oder mittelbreit. Lat. Vert.b. fehlend oder schwach. Keine deutlichen Akr. vor der Naht. Penis sehr gestreckt, dist. Apophyse desselben borstenförmig, lang, doch nicht in auffällig starkem Grade übermälsig ausgebildet. k, baa) Stirn mittelbreit, etwa — 1, Aug.br. — Eckvibrissen ein wenig oberhalb des unteren Klypeusrandes. — Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied ungefähr — 1!/, des zweiten. Forceps schlank, das relativ lange Endstück desselben wenig, aber deutlich ventralwärts abgebogen : k, baa,) Zweites Abdominalsegment nackt: ebrachiata Pand. (v. T.) = vicina (Macq.) Rond. (v. T.), nxere, Villen Skı0.2273: 10—13 mm. co: Kopf: Stirn siehe oben, Strieme etwa um die Hälfte breiter als eine Orbita. Wangen und Backen breit, die ersteren mit mehr oder weniger zahlreichen, oft etwas ver- streuten schwachen Börstchen.. — Fühler siehe oben. — Palpen schlank, vorn ein wenig verbreitert. — Thorax: Flügel ohne oder mit kurzem Randdorn. Abschn. III meist er- heblich (bis um die Hälfte) länger als V. Hintere Querader geschwungen. Beine siehe oben, bei grolsen Individuen auch die Mittel- tibien im dist. Drittel mit kurzer, aber dichter zottiger Behaarung. — Abdomen: Zweites Segment nackt, dritte Bauchplatte 73 kurz und anliegend behaart, fünftes Segment mit breiter Bürste, die Lamellen nur nahe der Basis am Rande kurz gedornt, hinten nackt. — ? Genitalwulst stark vorgebuckelt, beide Fig. 73. Segmente auffallend in die Länge gezogen, erheblich länger als breit. — Horceps schlank, im Profil relativ schmal, die ziemlich langen, stumpfen, allmählich gegen die Spitze verschmälerten Endbranchen nur wenig ventralwärts abgebogen. Haken kurz, fast gleichgrofs, die vorderen etwas breiter als die hinteren, leicht S-förmig geschwungen, spitz endend. Penis sehr gestreckt, im Profil flacher als bei allen anderen Arten dieses Verwandtschaftskreises. Der ventr. Wulst weit distalwärts vorgeschoben. Borstenapophyse lang, aber dünn. 2 (cop.): Dasselbe ist dem @ von S. consanguinea Pand. nicht unähnlich, doch durch die abweichende Chaetotaxie von dieser ebenso wie von der gleichfalls ähnlichen S. frenata unterschieden. Stirn mindestens — */, Aug.br., die Orbiten kaum viel schmäler wie die Strieme. Erstes Genitalsegment kurz, mit breiter dors. Auskerbung, deren oberer Winkel den Hinterrand des vierten S. ebrachiata Pand. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 361 Abdominalsegments berührt. Die Umrandung des mälsig breiten sag.-ventr. gestellten Genitalspaltes und, was sonst vom dors. Teile des ersten Genitalsegments sichtbar ist, dunkelrot, die ventr.-lat. Abschnitte des letzteren schwarzgrau. Der Makroch.- Saum des Spaltes besteht aus sehr langen, starken dichtstehenden Dornen, welche einander zum Teil in der Medianlinie kreuzen. Dafs die Reste eines einzigen, halbzerfallenen 5, das ich in Rondanis Sammlung als Repräsentanten von „sS. vicina Macgq.“ vorfand, sich durch Freilegung des Hypopygs als identisch mit ebrachiata Pand. erwiesen, ist mehr als Zufall zu betrachten, da vor Pandell& niemand die verschiedenen Formen dieser schwierigen Gruppe scharf voneinander zu trennen, vermochte. Da es überdies noch eine S. vicina Villen. gibt (siehe bei carnaria- Gruppe), so wäre es nur verwirrend, falls man auf Grund obiger Feststellung den bereits obsoleten Namen Macquarts bezw. Rondanis wieder hervorholen wollte. Die ansehnliche Art, die durch die Streckung und Verlängerung fast aller Teile des Begattungsapparates ausgezeichnet ist, kommt vor allem in gebirgigen Gegenden vor und bevorzugt hier wieder die Höhen der Alpenregion, während in den tieferen Lagen mehr die äufserlich ähnliche 5. frenata vorherrscht. — Deutchland (Baden-Baden, Bayrische Alpen), Österreich (Ober-Österreich, Steiermark, Herzegowina, Tirol), Italien, Frankreich. k,baa,) ZweitesAbdominalsegment mit2mitt- leren Hinterrandmakroch.: ebrachiata var. meadei var. nov. Durchschnittlich kleiner als die Hauptform und von hellerer Färbung. Trotz des hierdurch und durch die Anwesenheit von langen, abstehenden Makroch. am Hinterrande des zweiten Ab- dominalsegments bedingten abweichenden Habitus handelt es sich, wie die fast völlige Übereinstimmung im Bau der Begattungsorgane beweist, nur um eine Variation von s. ebrachiata Pand. Einst- weilen ist mir dieselbe nur aus Öber-Italien (Turin) bekannt. Einen Übergang zur Grundform vermittelt ein aus Rothenburg o.T. stammendes 0’ meiner Sammlung, bei dem sich schwache, an- liegende Borsten am zweiten Segment finden. k,bab) Stirn breit, —= °/, Aug.br. Eckvibrissen deut- lich oberhalb des unteren Klypeusrandes. Drittes Fühlerglied — gut 1!/, des zweiten. Forceps gerade, griffelförmig: porrecta nov. spec. Fig. 74. 12—14 mm. 9: Kopf: Stirn siehe oben, die Strieme etwa um die Hälfte breiter als eine Orbita. Wangen und Backen sehr breit, die Wangen hellweifslich schimmernd , fast ohne die sonst meist viel ausgedehnteren schwarzen Reflexe, die bei der Mehrzahl 362 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. der Arten dieser Gruppe das Gesicht zu verdunkeln pflegen. Die Wangenbörstchen schwach, aber zahlreich , verstreut stehend. — Eckvibrisse vom unteren Klypeusrande noch weiter nach oben ab- gerückt als bei S. ebrachiata. — Fühler länger als bei letzterer, ihr drittes Glied mindestens —= 1!/, des zweiten. — Palpen schlank, zylindrisch. — Thorax: Vor der Naht treten einige Akr.börstchen schwach, doch merklich hervor. Präsk.b. sowie Ap.b. des Skutel- lums,, wie immer in dieser Gruppe, vor- handen. — Flügel und Beine wie bei S. ebrachiata. Desgleichen die Beborstung des Abdomens. — Von den verschie- denen Teilen des Begattungsappa- rates ist die Gestalt des Forceps am auffälligsten von der für 8. ebrachiata charakteristischen verschieden. Das Organ ist bei S. porrecta völlig gerade, griffel- 7 förmig, allmählich gegen das spitze Ende verschmälert. An der Dorsalkante treten nur der Wurzelteil sowie die Gegend der Spaltung in die Endbranchen als leichte Anschwellungen hervor. Im Gegensatze zu der ventralen Krümmung bei ebrachiata ist hier die Spitze sogar etwas dorsalwärts abgebogen, so dals die ventr. Kante im Profil in ihrem dist. Abschnitte konvex wird. — Der Penis ist merklich kürzer und gedrungener als bei S. ebra- chiata, infolgedessen erscheinen sowohl der ventr. Rand der Seiten- klappen wie auch der prox. Wulst stärker vorgebuckelt. Diese Spezies, deren $ leider noch nicht sicher !), bekannt ist, gleicht der vorhergehenden in vielen Stücken. Sie sieht jedoch infolge gröfserer Ausdehnung der weilsgrauen Partien der Zeich- nung in der Regel heller aus. Die breitere Stirn und die lichte Färbung des Gesichtes wurde bereits hervorgehoben. Die Ab- weichungen im Bau der Begattungswerkzeuge schienen mir zu wesentlich, um diese Form als blofse Varietät der S. ebrachiata zu behandeln, zumal alle Exemplare, die ich gesehen habe, in durch- aus übereinstimmender Weise den nämlichen recht charakteristischen Typus erkennen lassen. Meine Exemplare stammen aus Süd-Tirol (Bozen) und Nord-Italien (Umgebung des Gardasees). Ein d aus Triest Fig. 74. S. porrecia Böttch. !) Wenn ein mit den 5’ von porrecta in Bozen gefangenes 9, wie ich vermute, zu dieser Art gehört, so hat es grolse Ähnlichkeit mit dem von S. ebrachiata, doch längere Fühler und die gleichen Abweichungen ım Habitus wie das Jg’. Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 363 steckt unter „eruentata“ in der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums in Wien. k,bb) Stirn schmal. Forceps kurz und gerade. Dist. Apophyse des Penis auffallend stark und lang, sichelförmig: kerteszi Villen. (Ann. Mus. Nat. Hung. X p. 20, 1912). Fig. 75. co: Kopf: Stirn ungefähr — ?/, Aug.br., keine lat. Vert.b. Wangenborsten mittelstark, einige ziemlich lang. — Thorax: Akr. vor der Naht schwach, aber deut- lich. — Flügel: Abschn. III länger als V. — Beine und Beborstung des Abdomens wie bei S. ebrachiata. — Genitalsegmente verlängert, das erste wie gewöhnlich schwarz, glänzend, hinten fleckig grau, mit sehr kräftigen, langen, fast dornartigen Hinterrandborsten. — Der kurze, gerade, griffelföürmige, beinahe ein wenig dorsal- wärts übergebogene Forceps trägt an der Grenze des breiteren basalen und schmäleren dist. Abschnittes ein kleines ; e x } r Fig. 75. Büschel schräg proximalwärts abstehender & rs wallen. Haarbörstchen. Penis ziemlich kurz. Am dist. Ende der Seitenklappen entspringt jederseits eine am Grunde wulstig aufgetriebene, dann anfangs plötzlich, später mehr allmählich verschmälerte Apophyse, die sich in Sichelform gegen das Stielende zurückkrümmt und etwa so lang ist wie der ganze Penis. Diese interessante, besonders durch die geradezu monströse Ausbildung ihres Penisfortsatzes merkwürdige Spezies beschrieb Villeneuve (siehe oben) nach 3 aus Griechenland (2 Poros, 1 Korfu) stammenden o’. Er hatte die Freundlichkeit, mir die Untersuchung eines der Porostypen zu ermöglichen, nach dem die Profilskizze Fig. 75 gezeichnet wurde. Zum Schlusse möge noch zweier einander nahe verwandter Formen gedacht werden, die sich möglicherweise als Varianten der gleichen Hauptspezies erweisen dürften. Einstweilen reicht das spärliche bisher bekannte Material weder zur Entscheidung dieser Frage aus, noch ist es möglich, mit Sicherheit zu sagen, welchem näheren Verwandtschaftskreise diese beiden Arten (als welche wir sie bis auf weiteres ansehen wollen) oder Varietäten angehören. l) Dritte und vierteFlügellängsader unmittel- bar vor ihrer Einmündung in die Randader mit- einander vereinigt. 3 ps. Dz. Zweites Abdominalsegment 364 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. nackt. Beide Genitalsegmente glänzend schwarz, das erste mit langen Hinterrandborsten.e. Sehr kleine Arten von kaum mehr als 3 mm Länge. la) Keine lat. Vert.b. Schildchen mit langen, gekreuzten Ap.b. Fühler rotbraun: nminima Bond. (v: T.). J': Körper schlank, besonders das Abdomen relativ schmal, Zeichnung im wesentlichen die für das Genus charakteristische. — Kopf: Stirn — !/, Aug.br. — Fühler ziemlich lang, den unteren Augenrand nach unten hin etwas überragend, bräunlich, das dritte Glied hell rotbraun, uncefähn — I ordes zweiten. — Wangenborsten schwach. — Thorax: Präsk.b. kurz, doch deutlich vorhanden. Ap.b. des Schildchens kräftig und lang, gekreuzt. — Flügel mit Randdorn. Erste Längsader nackt, die dritte an der Basis gedornt. Abschn. III kürzer als V. — Beine: Mittelschenkel mit einigen kurzen, kräftigen Dörnchen im dist. Drittel des hinteren unteren Randes. Hinterschenkel mit unterer Makroch.-Reihe.e Alle Tibien nackt. — Abdomen: Zweites Segment nackt, die folgenden mit langen, kräftigen Makroch. — Der glänzend schwarze Genitalwulst relativ grols. Diese zierliche, zweifellos selbständige Art, die weder mit S. longestylata Strobl, noch, wie Pandell& vermutete, mit S. pumila Meig. etwas zu tun hat, ist inRondanis Sammlung nur durch ein einziges, verhältnismäfsig gut konserviertes 5’ vertreten. Ich glaubte bei dem Unikum die nachträgliche Freilegung der Be- gattungsorgane nicht riskieren zu dürfen. Ob dieselben mit den recht eigentümlich gebauten der folgenden Form übereinstimmen, was letztere zur Varietät stempeln würde, kann daher zunächst nicht entschieden werden. lb) Lat. Vert.b. vorhanden. Ap.b. des Schildchens fehlen. Fühler schwarzgrau: monspellensia nov. spec. Fig. 76. oc’: Kopf: Stirn breiter als bei minima, — ?/, Aug.br., die Strieme so breit wie eine Orbita. Lat. Vert.b. in mittlerer Stärke entwickelt. Wangenborsten in sehr geringer Anzahl (ca. 3), doch relativ kräftig. Eckvibrissen neben dem unteren Klypeusrande — Drittes Fühlerglied schwarzgrau, etwa — 1!/, des zweiten. Das düster weilsgraue Gesicht mit ausgedehnten schwarzen Reflexen. — Thorax: Akr. (etwa 2 Paare) vor der Naht sehr deutlich aus- gebildet. Präsk.b. vorhanden, schwach. Das Schildchen mit kräftigen Präap.b., doch nacktem Hinterrande. — Flügel mit Randdorn, erste Längsader nackt, Abschn. III kleiner als V. — Beine: Mittelschenkel ohne Kamm, Hinterschenkel mit wenigen, aber sehr langen und kräftigen Makroch. am vorderen unteren Rande. Hintertibien nackt. — Abdomen: Zweites Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 365 Segment vermutlich in der Regel nackt !\. Dritte Bauchplatte an- liegend behaart. Fünftes Segment mit Bürste und relativ langen ‘ Randdornen an der Basis der Lamellen. — Genitalsegmente glänzend schwarz. Forceps kurz und breit, am Vor- derrande fast gerade, bis auf einen kleinen ventralwärts gerichteten Endzahn. Der Hinter- rand ist an der Wurzel vorgewölbt, dann in der Mitte tief ausgerandet, schlielslich in sanftem Bogen schräge gegen das spitze Ende abgestutzt, IT so dafs der dist. Abschnitt des Forceps im Profil LS dem ÖOberschnabel eines Finken gleicht. Der 76 Penis ist dick, wenig gegliedert, ohne deut- liche Apophysen, doch mit langem, schmalem Endschnabel. Fig. 76. S. monspellensia 2: Im Aussehen dem co’ ganz ähnlich. Böttehi Stirn mindestens so breit wie ein Auge, die Strieme schmal, halb so breit als eine Orbita. An den Flügeln ist die erste Hinterrandzelle nicht nur geschlossen, sondern kurz gestielt. Genitalspalt klein, versteckt. Villeneuve erhielt 1 9 und 2 2 dieser sehr interessanten Form aus Süd-Frankreich (Palavas bei Montpellier), ferner 1 5 aus Griechenland (Poros). Der Beschreibung Ron- danis nach mulste er glauben, die Spezies minima Rond. vor sich zu haben. Durch Übersendung des Paares aus Palavas ver- schaffte er mir die Möglichkeit des Vergleiches mit dem Ron- danischen Type. Dabei ergaben sich die oben erwähnten, aus den Angaben in „Rondani V“ nicht zu ersehenden Differenzen. Zumal auch der Habitus der weniger schlanken „monspellensia“ ein anderer ist, schien mir das Zusammentreffen von breiterer Stirn, dunkler Färbung der Fühler, Vorhandensein der lat. Vert.b. und Fehlen der Ap.b. des Skutellums mehr für artliche Verschiedenheit zu sprechen. Ich habe diese Form daher einstweilen als Spezies behandelt und nach ihrem Fundorte Montpellier benannt. — Die merkwürdige Form des Forceps erinnert fast an die einer ganz anderen Gruppe angehörige 8. falculata Pand., während der Penis eher auf eine Verwandtschaft mit jilia, infiza oder tricolor zu deuten scheint. t Einige in obiger Übersicht nicht aufgeführte Arten sind bisher nur im weiblichen Geschlecht bekannt. Es sind das: S. hystrie Pand. (durch eine vollständige Makroch.-Reihe am Hinterrande des !) Mein 5 hat am Hinterrande eine anliegende schwache, kurze, ' mittlere Makroch., wie sie bei allen Arten mit gewöhnlich nacktem zweiten Segment gelegentlich vorzukommen pflegen. 366 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. | zweiten Segments ausgezeichnet), ferner S. albopunctata Villen. (in: Th. Becker, Dipt. kan. Ins. ]. c. p. 125, 1908), glänzend dunkel- blau mit weilslichen Flecken in den vorderen lat. Ecken der Ab- dominalsegmente, und S. eincta Villen. (in: Th. Becker, Dipt. von Süd-Arabien usw., Denkschr. math.-nat. Kl. Kais. Ak. Wiss. Wien, 1910), aschgrau ohne Reflexe mit schwarzen Längsstreifen auf dem Thorax und einer feinen Dorsallinie auf den 3 ersten schmal schwarz gesäumten Abdominalsegmenten. Eu * Nachträge und Schlulsbemerkungen. Während des Erscheinens meiner Arbeit ging mir fast unaus- gesetzt neues Material zu, auch erhielt ich noch manche wertvolle Mitteilung von sachkundiger Seite. Was mir von den sich hier- aus ergebenden Ergänzungen besonders bemerkenswert erschien, habe ich in Form eines Nachtrages zusammengefafst. Nachträge. Zu S. haematodes Meig. Als weiteres Fundgebiet ist Nord-Indien zu erwähnen. Im Material des Ung. Nat. Mus. sah ich etliche & und ? aus Mussooree im Himalaya (2000—2500 m). Während S. haematodes, als einzige Vertreterin des Subgenus kavinia R.-D., unter den europäischen Sarcophaga-Arten eine recht isolierte Stellung einnimmt, steht ihr eine amerikanische Form, die S. wanthopyga Schin. aufserordentlich nahe, auch in bezug auf den Bau des Hypopygs. Dies gilt in noch höherem Malfse für eine aus Ozeanien (Honolulu) stammende Art, die ich in Bezzis Sammlung als „S. pallinervis 'Thoms.“ bestimmt fand (mehrere 9’ und 9). Sowohl wanthopyga wie pallinervis mülsten, obwohl sie in der Regel 4 ps. Dz. zu haben scheinen, zum Sub- genus kavinia gestellt werden. Zu S. sinuata Meig. Sie kommt auch auf der skandinavischen Insel Bornholm vor (Sammlung Becker). Zu S. rosellei Böttch. Während die Entscheidung darüber, ob man es mit noverca oder mit rosellei zu tun hat, in der Regel keinerlei Schwierigkeiten begegnet, trifft man zuweilen auf Individuen, welche die Chaeto- taxie von moverca zeigen, während die männlichen Begattungs- Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 367 werkzeuge im wesentlichen denen von rosellei gleichen. Man würde diese Form demnach vielleicht am besten bezeichnen als: S. rosellei var. movercoides var. noVv. Diese Varietät hat schwache bezw. fehlende lat. Vert.b., des- gleichen ein nacktes zweites Abdominalsegment. Während sie hierin der S. noverca gleicht, sind die vorderen Haken deutlich entwickelt, der Penis hat abstehende zipfelförmige Apophysen und einen im Profil vorspringenden ventr. Höcker nahe dem Stiel- ansatze. Ich erhielt die Varietät u. a. aus Ober-Bayern, aus Montenegro und aus Sardinien. Zu S. setipennis Rond. Als Fundort ist noch Algerien nachzutragen (Sammlung Becker). Wie Villeneuve mir mitteilte, zog Prof. A. Giard im Juni 1906 ein Exemplar von S. setipennis aus der Schnecke Helix acuta, und zwar in der Umgebung von Wimereux am Pas de Calais. Zu S. rostrata Pand. In Beckers Sammlung befindet sich ein 0’ aus Griechen- land (Pyrgos). Zu S. nigriventris Meig. Auch diese Spezies wurde nach obiger Mitteilung Ville- neuves am gleichen Orte wie sefipennis von Prof. Giard aus einer Schnecke (Helix cantioniformis) gezogen (Sept. 1906). Zu 5. albiceps Meig. Diese überaus weit verbreitete Art, die ich vor allem immer wieder aus den verschiedensten Teilen von Asien erhalte, konnte ich neuerdings auch für Neu-Guinea nachweisen. In aulser- europäischem Material begegnet man nicht selten Individuen mit noch schwarzen Genitalsegmenten, aber mit ganz oder teilweise roten oder rotgelben Palpen. Es wären das gewissermalfsen Über- gangsformen zu Äuirtipes Wied. Wenn man von unbedeutenden Unterschieden in der Form des Forceps absieht, sind die Begattungs- organe von albiceps und hirtipes nahezu identisch. Wie ich durch Untersuchung von Originalstücken Wiedemanns (k. k. nat. Hofmuseum in Wien und Frankfurter zoolog. Museum) feststellen konnte, besteht auch die bereits von Bezzi angenommene Syn- onymie von ÖZirtipes und rufipes Wied. tatsächlich zu Recht. Die letztere ist nichts anderes als die hellste Farbennuance in einer Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft IV. 25 368 - Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Skala von Varianten. Man determiniert die Form „ano et palpis rubris“ wohl am richtigsten als: S. albiceps Meig. var. hirtipes Wd. (= rufipes Wd.). Ich erhielt sie neuerdings in ganzen Serien in Material, das aus Assab (nordöstliches Afrika) stammte (Dr. Kert6sz), ferner aus Deutsch-Östafrika, aus Turkmenien und Nord- Indien. Während S. albiceps in Europa -eine ziemlich isolierte Stellung innerhalb ihrer Gattung einnimmt, hat sie in Asien eine nahe Verwandte in einer Art, die unter dem Namen „sS. orchidea“ zu- sammen mit einigen anderen bisher unbekannten Formen der indischen Fauna im Jahrg. 1913 der „Ann. Mus. Nat. Hongr.“ veröffentlicht werden wird. Die neue Spezies kommt ebenso wie S. albiceps auch auf Neu-Guinea vor. Zu 58. schützei Kram. In der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums in Wien befindet sich ein & mit der Bezeichnung „Sarcophaga atropos Mg. aus Liparis Monacha“ und einem Fundzettel „Frauenberg, Böhmen“. Das Exemplar ist eine S. schützei Kram. Dafs diese Art ein Nonnenparasit ist, wurde im Haupttext mehrfach erwähnt. Zu 8. teretrirostris Pand. In Beckers Sammlung sah ich 2 5 aus Tunis (det. Villeneuve). Dieselben zeigen insofern eine Abweichung von der gewöhnlichen Form, als die dist. „Stäbchen“ des Penis am Ende breit lappig und etwas gegabelt erscheinen. Auch ist das Penis- endstück ein wenig kürzer. Zu 8. tuberosa Pand. Nachdem ich die Art bereits für Formosa nachgewiesen hatte, sah ich auch aus Singapore ein Kopula-Pärchen. Sie kommt, wie Villeneuve mir mitteilte, auch in Japan vor. Eine sehr nahe Verwandte der Zuberosa ist: S. maderensis Schin. (4 0 in der Sammlung des k.k. nat. Hofmuseums in Wien mit Fundzettel „Novara-R., Madeira“). Die sehr robuste, relativ breite, düster gefärbte und mehr gebänderte als gewürfelte Art weicht in ihrem Aussehen auffallend von dem üblichen Sarcophaga- Type ab. Sie erinnert fast an den Habitus einer Zrnestia. Die Abdominalsegmente sind dunkelgrau bestäubt, hinten schwarz. Die Felderzeichnung wird nur durch schmale, undeutliche Längsstriche angedeutet. Dem Schildchen fehlen meist die Ap.b., dagegen ist das zweite Abdominalsegment mit kräftigen mittleren Hinterrandmakroch. bewaffnet. An den Beinen steht Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 369 eine sehr intensive zottige Behaarung im Gegensatze zu der Reduk- tion der Makroch. Den Mittelschenkeln fehlt jede Spur von „Kamm“, die Hinterschenkel haben keine untere Makroch.-Reihe. Lange, dichte Behaarung beiderseits zeigen nicht nur die Hinter- tibien, sondern auch die Mitteltibien. Die relativ kurzen Genital- segmente sind beide schwarz. Ohne die Untersuchung der Begattungswerkzeuge wäre ich nie darauf verfallen, in jener vom gewöhnlichen Type der S. tuberosa so durchaus abweichenden Form eine Verwandte der letzteren zu suchen. Trotzdem ist die Ähnlichkeit im Bau des Forceps und des Penis geradezu frappant. Die Abweichungen sind geringer als bei var. ewuberans Pand. Nur die vorderen Haken sind ver- längert und durch einen zahnartigen Absatz an der Basis aus- gezeichnet. S. maderensis ist ein sehr interessantes Beispiel dafür, dafs in gewissen Fällen eine weitgehende Differenzierung erfolgen kann, ohne dafs der Bauplan der Kopulationsorgane eine wesent- liche Veränderung erleidet. Zu S. protuberans Pand. Als Fundgebiet wäre noch Spanien aufzuführen. Ich sah in Czernys Material ein aus Andalusien stammendes d’. Zu 5. scoparia Pand. Ich erhielt durch Czerny 275 aus Turkestan. Die der Art überhaupt eigentümliche Neigung zu dunklem, blaugrau schiefrigem Grundtone der Färbung tritt bei diesen asiatischen Stücken besonders stark hervor. Zu 5, haemorrhoidalis Meig. Diese Art wetteifert mit S. albiceps in bezug auf die Aus- dehnung ihres Verbreitungsgebietes. Sie geht nicht nur durch das ganze Eurasien — ich erhielt sie z. B. aus Turkmenien, von Darjiling im Himalaya und von den Nikobaren —, ferner durch Afrika bis zum Kap, sie fehlt selbst nNord-Amerika nicht. Wiedemanns „georgina* ist nämlich nichts. anderes als haemorrhoidalis. Während die Spezies in Europa kaum nennenswert variiert, überdies keine ganz nahen Verwandten hat, können wir für Afrika das Gegenteil feststellen. Sie zeigt hier nicht nur eine ausgesprochene Neigung zur Varietätenbildung, wir stolsen auch, je mehr die Kenntnis der afrikanischen Tachinidenfauna wächst, immer häufiger auf Sarcophaga-Formen , deren Verwandt- schaft mit haemorrhoidalis klar zutage tritt. Villeneuve sowohl wie ich gedenken zu dieser Frage anderen Ortes ausführliche Bei- träge zu liefern. Hier sei nur bemerkt, dafs z. B. S. africa Wied., 25* 370 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. falls man nur den zweifellosen Typ des Autors, den ich unter- sucht habe, berücksichtigt, kaum mehr ist als eine Varietät von S. haemorrhoidalis. In den Museumssammlungen fand ich letztere auch in ihrer typischen Form öfters als „africa Wd.“ determiniert, daneben noch andere bekannte und unbekannte Arten. Zu 5. jalculata Pand. Dafs diese Art auch in Nord-Indien vorkommt, beweist eine aus Mussooree (Himalaya) stammende Serie durchweg kleiner Exemplare, die ich im Material des Ungar. Nat.-Museums vorfand. Zu S. eultellata« Pand. Durch L. Czerny erhielt ich ein 9 aus Spanien (An- dalusien). Zu S. securifera Villen. Man begegnet zuweilen Individuen mit sehr verdunkeltem ersten Genitalsegment. Bei einem kleinen 5 aus Ungarn fand ich letzteres fast völlig schwarz. Auch bei typischer Färbung und Bewaffnung der Genitalsegmente empfiehlt sich die Freilesung der Begattungswerkzeuge. Besonders bei afrikanischem Material könnten sonst leicht Verwechslungen vorkommen, so vor allem mit: S. surcroufi \illen. (Bull. Mus. hist. nat. 1912, Nr. 7, p- 415). Dieselbe sieht äufserlich der S. securifera täuschend ähn- lich, auch die Stirnstrieme ist relativ schmal. Die Begattungs- organe sind jedoch durchaus verschieden. Der Forceps ist im Profil sensenförmig, scharf zugespitzt. Seiner dors. (konvexen) Kante ist etwa in der Mitte ein breiter, zahnartiger Vorsprung aufgesetzt. Der Penis trägt am dist. Ende 2 kurze, gekrümmte, paarige Apophysen. Nahe dem Stielansatze entspringt eine gleich- falls paarige lange, schlanke, nach dem dist. Penisende hinüber- gekrümmte prox. Apophyse, die längs des konvexen (ventr.) Randes gezähnelt ist. Villeneuve erhielt die Art aus Algerien. Ich fand in der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums in Wien je ein 0’ von den Azoren (Graciosa) und von den Kanaren (Lanzarote.) Nahe mit S. securifera Villen. verwandt ist auch: S. ruficornis F., Wied. Sie zeigt in beiden Geschlechtern äufserlich die wesentlichsten Merkmale von securifera, auch die schmale Stirnstrieme, unter- scheidet sich jedoch sofort durch ihre hell gelbroten Fühler und Palpen. Der Forceps des 5 hat fast genau die nämliche Form wie der von securifera, am Penis sind die dist. Armfortsätze viel kürzer und breiter und kaum abstehend. Ich sah 1 0” und Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 371 22 aus Indien (Calcutta) und mehrere ® aus Formosa. Villeneuve erhielt 8. ruficornis von der Insel Sokotra in Nordost-Afrika. Zu S. arcipes Pand. Dieselbe kommt nach Villeneuve auch im nördlichen Frankreich (bei Rambouillet) vor. — Unter ungarischen Stücken fand ich neuerdings ein Y mit durchaus schwarzen Genitalsegmenten!). Zu S. pumila Meig. In unbestimmtem Material des k. k. nat. Hofmuseums in Wien fand ich ein 9 „ano rubro® mit den Anfängen von Bedornung der ersten Flügellängsader. Zu S. feroe Villen. Durch Czerny erhielt ich ein 9 aus Tunis. Zu S, filia Rond. Ein aus Ungarn hat ein wohlentwickeltes Dörnchen auf der linken ersten Flügellängsader. Die Bedornung dürfte bei ilia etwa so selten sein, wie die Nacktheit bei haemorrhoa. Zu S. infiva (Villen.) Böttch. In der Sammlung des k. k. nat. Hofmuseums in Wien fand ich ein 0’ dieser seltenen Spezies aus Nieder-Österreich (Oberweiden). Zu 8. sieiliensis Böttch. Die bajonettartige Abknickung der Spitze des Penisendstückes war bei dem Individuum, das meiner Beschreibung und Abbildung zugrunde lag, wohl nur zufällig zustande gekommen. Weiteren Stücken (aus Alexandria), die ich später kennen lernte, fehlt diese Eigentümlichkeit. Villeneuve, dem die Art aus Ägypten schon früher bekannt geworden war, hat sie als „indigens“ bezeichnet. Durch ein zufälliges Hindernis kam es nicht zur Publikation. Zu S. uncieurva Pand. Wie Villeneuve mir mitteilt, kennt er die typische Form (d.h. mit nackter erster Flügellängsader) aus Sizilien (Syrakus), Tunis und Algerien. Ich fand in dem undeterminierten 1!) Die Zahl der Arten, die sowohl mit schwarzem wie mit rotem Genitalsegment, sowohl mit nackter wie mit bedornter erster Flügellängs- ader vorkommen können, mehrt sich fortwährend. Es ist eine Ironie des Schicksals, dafs gerade diese auffallenden und leicht feststellbaren, daher früher auch mit Vorliebe verwerteten Merkmale sich als die variabelsten erweisen mulsten. 372 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Material des k. k. nat. Hofmuseums in Wien mehrere 0’ und ? von den Azoren (Graciosa), sowie ein ® von den Kanaren (Lan- zarote). Diese Stücke zeichnen sich durch ausgebreitete schiefer- graue Bestäubung aus, der gegenüber die kleinfleckige Würflung nur verschwommen hervortritt. Wie bei dem 07 aus Venedig, das im Haupttexte erwähnt wurde, so ist auch hier der dors. Zahn des Forceps mehr gerundet, die Ausrandung flacher als bei var. penieillata Villen. Das $£ — falls ich es richtig erkannt habe — hat einen breit klaffenden, sag. gestellten Genitalspalt, der von langen, starken Makroch. gesäumt ist. Das erste Genitalsegment erscheint nur im dors. Teile rötlich, sonst düster aschgrau. Zu S. consanguinea Pand. (nec Rond.). Von dieser auch aus Algerien bekannten Spezies erhielt ich durch Czerny ein o’ aus Tunis. Die Dreizahl der ps. Dz., die in der k-Gruppe die Regel bildet, scheint auch bei S. con- sanguinea Pand. ebenso häufig vorzukommen, wie die Anordnung zu vieren. Die stets viel schwächere zweite Borste ist wohl auch hier nichts anderes als das variable Supplement, das man inner- halb der k-Gruppe bei etlichen Arten (z. B. porrecta Böttch. u. a) als individuelle Variante nicht selten antrifft. Zu 5. rondanii Bötteh. (— consanguinea Rond. pp.). In Czernys Material fand ich ein d aus Turkestan. Während sich voraussichtlich zu den Gruppen „ano nigro“, die in der ersten Hälfte des speziellen Teiles dieser Abhandlung besprochen wurden, nicht mehr allzu viele neue europäische Arten ergeben dürften, scheinen sich aus der k-Gruppe, zumal der Ver- wandtschaft der S. haemorrhoa Meig., schineri Bezzi und ebrachiata Pand., vor allem im Südosten Europas noch etliche unbekannte Formen zu verbergen. So teilte mir Villeneuve nach Ab- schlufs meiner Übersicht noch mehrere neue, zu jenen Sippen ge- hörige Arten mit, die teils von den griechischen Inseln, teils aus dem Kaukasus stammten. Schlufs. Wenn meine „Übersicht über die wichtigsten europäischen Arten des Genus Sarcophaga“, die nur als eine Zusammenstellung von speziellen Beispielen zu den Erörterungen des allgemeinen Abschnittes gedacht war, über diesen engeren Rahmen hinaus- gewachsen ist, indem sie tatsächlich fast sämtliche bisher bekannten bezw. beschriebenen europäischen Formen in neuer, den Verwandt- schaftsgraden möglichst angepafster Anordnung umfalst, so wurde ich zu dieser Vergrölserung des Umfanges meiner Arbeit vor allem durch die inzwischen erfolgte wesentliche Erweiterung meiner Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 373 Typenkenntnisse bewogen. Warmer Dank gebührt den Herren Professoren Dr. Dan. Rosa und Dr. A. Senna (Florenz), durch deren Entgegenkommen mir das Studium des Rondanischen Sarcophaga-Materials !) ermöglicht wurde. Nicht minder verpflichtet bin ich Herrn :Kustos A. Handlirsch (Wien), der so freund- lich war, mir das ganze Material an Sarcophaga, das sich im Be- sitze des k. k. nat. Hofmuseums in Wien befindet, zur Bearbeitung zu übergeben. Die in der Einleitung des zweiten Teiles bereits genannten Dipterologen, denen sich später noch Dr. K. Kertesz (Budapest) anschlofs, liefsen den ersten Sendungen fortgesetzt weitere folgen. Dank dieser allseitigen Unterstützung konnte ich allmählich einen so vollständigen Überblick über die paläarktischen Vertreter der Gattung gewinnen, dafs es mir richtiger erschien, jene „Übersicht“ zu einer mehr erschöpfenden Zusammenfassung der bisherigen Kenntnisse auszugestalten. Die oben erwähnten Materialien enthielten übrigens auch eine nicht geringe Anzahl von exotischen Formen. Die Untersuchung dieser Repräsentanten ferner Faunengebiete hat meine Überzeugung von der Richtigkeit des von Pandell& gewählten Weges nur noch befestigt. Als ein besonders schlagendes Beispiel sei aus der südamerikanischen Fauna die S. chrysostoma Wied. genannt. Es war ein leichtes, mit Hilfe der Hypopygpräparation nachzu- weisen, dafs diese „Art“ sich trotz ihres anscheinend recht charakteristischen äuflseren Kleides aus einer ganzen Gruppe durch- aus spezifisch verschiedener, nicht einmal durchweg nahe mit- einander verwandter Formen zusammensetzt. Chätotaktische und sonstige kleine Unterschiede fehlen keineswegs, waren aber offenbar unter dem Eindrucke der auffallenden Übereinstimmung in Habitus und Färbung übersehen worden. Vor einer Nachprüfung der Typen wird man mit den schon allzu zahlreichen früheren Be- schreibungen von aufsereuropäischen Sarcophaga - Arten schwerlich viel anfangen können. Eine so schöne Grundlage, wie Pandelle und Villeneuve sie uns als Ausgangspunkt für die Europäer gegeben haben, fehlt hier ja einstweilen noch vollkommen. Die Resultate meiner ersten Vorstölse in das bisher noch so gut wie unbeackerte Gebiet des Studiums „exotischer“ Sarcophaga-Hypopyge gedenke ich demnächst anderen Ortes (Ann. des k. k. nat. Hof- museums in Wien) bekanntzugeben. Einstweilen hoffe ich mit der vorliegenden Abhandlung wenigstens einem künftigen Monographen der paläarktischen Vertreter des schwierigen Genus einigermafsen die Wege geebnet zu haben. !) Ein ausführlicher Bericht über die Untersuchung der Sarcophaga- Typen Rondanis erfolst in „Bull. soc. ent. ital.“ 1913, 1—2 Trim. 374 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Verzeichnis der hier beschriebenen Arten des Genus Sarcophaga Meig. s. str. Jahr | Heft | Seite | Figur var. adriatica Böttch. . . 1913 ji 8 358 africa Wied. s. haemorrhoidalis Meie. 1913 IV 369 _ agnata hond. 1912 VI Al 11 "Le . 1912 VI 729 24 albiceps Meig. 1913 IV 367 ER ambigua Kram. —= tuberosa Pand. — = == — amita Bond. 1913 11 120 45 ancilla Rond. 1913 TIL 246 60 aratrıw Pand. ! 1912 VI 730 25 : II arcipes Pand. ) I Iv en > arvorum Meig. — sinuata Meig. & == — —_ — arvorum Rond. i 1913 II 252 64 atropos Schin. s. str iata Meig. ; — — 2 — balanina Pand. . | 1913 II 120 46 beckeri Villen. . . | 1913 I 11 38 benaci Böttch. £ 1913 II 247 6la bezziana Böttch. EIS III 242 58 böttcheri Villen. . | 1913 II 129 54 carnaria Meig.. . 1913 I 5 34 chaetoneura B. B. (Heteronychia) — S. dissimilis Meig. . 5 = — — = clathrata Meig. a VI 719 13 clavulus Pand. — clathrata Meig. 3 == — — — congrua Pand. — crassimargo Pand. var. b — — — — consanguinea Pand. ! nn u 2 A consanguinea Rond. s. rondanii Böttch. — — — _ consobrina (Bell.) Rond. s. RR Pand. n = — _ corsicana Villen. h u 1912 VI 725 21 CrassiwangopBanda ner 1912 VI 718 12 cruentata Meig. — haemorrhoidalis Meig. . — — — — var. eruentata Pand. . EOS IV 353 — cruentata Schin. s. fr enata Pand. i — — — — cucullans Pand. | ONE II 118 44 cultellata Pand. Ra a 1, = a N cyathisans Pand. = albiceps Meig. . — — — _- ezernyi Böttch. ee 2 Al 731 26 dalmatina Schin. s. securifera Villen. — — _- — depressifrons Zett.? s. arvorum Rond. — — — — discifera Pand.. 1912 VI 721 15 dissimils NEL ale III 250 63 dissoluta Pand. — dissimilis Meig. . — — _ — ebrachiata Pand. . 3 1913 IV 360 73 excuticulata Pand. „| 1912 VI 709 _ Böttcher, Die männlichen Begattungswerkzeuge bei Sarcophaga usw. 375 | Jahr Heft var. ecuberans Pand. Se en VI ntate Band) 2 "rs, a: 4 an Ar faseieulata Villen. 1913 I ferox Villen Di .. 5 2 1913 IV fertont Villen. . AN, 1913 II filla (Rond.) Pand IE en : ee ang IV frenata Pand. ee ee OLD I georgina Wied. — haemorrhoidalis Meig. Dr — — granulata Kram. . 1912 VI Brematodes Meie.. 2. . - - - d N nn haemorrhoa Meig. sh. 1913 III haemorrhoidalis Meig. . . . . .- 215 2 var. haemorrhoides Böttch. 1913 II var. harpax Pand. 1912 Ya hirtierus Pand. . 1912 VI hirtipes Wied. ERS EL ROLE 1912 VI ineisilobata Pand. —= striata Meig. —_ — indigens Villen. s. sieiliensis Böttch. — — infantula Rond. — dissimilis Meig. — — infica (Villen.) Böttch. . f En nn juvenis Rond. — filia Rond. . s — — kerteszi Villen. . ehe 1913 IV kuntzei Kram. — aratrix Pand. _ _ laciniata Pand. 1912 VI lacrymans Villen... 1913 IH longestylata Strobl 1912 un maculata Meig. 1912 ya maderensis Schin.. : 1913 IV matertera Bond. s. scopari ia Pand. _- _ var. meadei Böttch. 1913 IV mehadiensis Böttch. . 1913 I melanura Meig. 1912 VI metopina Villen. 1913 III minima Rond. . . 1913 IV monspellensia Böttch. 1913 INT var. mutila Villen. 1913 III nemoralis Kram. s 1912 VI nepos Rond. s. amila Rond. . — — nigriventris Meig.. - BE noverca Rond. 3 1.1912 VI var. novercoides Böttch. 1,3016, 1918 IV nurus (Rond. pp.) Pand. — haemor- rhoidalis Meig. , — = offuscata (Schin.) Pand. 1913 III Seite 735 13 370 12 121 371 127 122 371 352 709 707 366 240 10 369 245 1735 716 730 Figur or de) 376 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Jahr | Heft | Seite | Figur pauciseta Kram. — albiceps Meig. — — — — maueisetasband.ı 7 a IV 359 12 pedestris Villen. . . . 1912 VI 736 == penicillata Villen. —= uneicurva "Pand. VarııR ER ER IR na 1 ee — — _ n— porrecta Böttch. . . 2 19T IV 361 74 privigna Pand. — striata Meig. i — — — E= privigna Rond. — albiceps Meig. und tuberosa Band. „ae et — — — — protwbenansnand re N a = En ‚30 prowima Pand. — pumila Meig. var.. — _ — — DTORIMONRond ee W 351 pseudoscoparia Kram. 2 a 1913 I 4 33 puerula Rond. s. setinervis Rond. . . — = — = 1913 II 116 pumila Meig. Ad 1913 IV 371 43 rondaniü Böttch. . 2 . N as 69 es 1912 VI 714 rosellei Böttch... “ 1913 IV 366 8 j| 1912 VI 723 rostrata Pand. . Se as | 1913 IV 367 18 rostrata Du Roselle = villeneuvei Böttch. 5 a en © — _— — u ruficauda (Zett. ) a — schineri Bezzi. . 6 ER RER: — —_ — — ruficornis F., Wied... . el IV 370 — rufipes Wied. — hir an Wied. | +. — -- _- — schineri Bezzi . . > IV 356 70 Schmab lu lene nr a erg IV 354 68 I j\ 1912 VI 733 schützei Kram. . “A| 1913 IV 368 23 scoparia Pand.. Ä 1913 li 3 32 En R 1913 I 15 securifera Villen. . N 1913 IV 370 41 setinervis Rond.. ; 1913 II 130 55 setipennis Rond. . a: Y nn 14 sieiliensis Böttch. . \ en n nn sl similis Pand. „1. 1913 I 2 3l } a j\ 1912 VI 708 sinuata Meig. ar las IV 366 2 SOROE Rondo 122 16 spinosa Villen... . . . 2... | 212 VI 726 22 striata Meig. . . 8 lo N 724 20 striata Schin. — melanura Meie. N -- — = — surcroufi Villen. IN ae | ee IV 370 — var. tenuiforceps Böttch, . 0.01.1918 IM 248 615 1912 VI 733 teretirostris Pand.. | 1913 IV 368 29 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 377 | Jahr | Heft | Seite | Figur ielhonnmeri Bötteh.. . - . . .'.1 1913 III 253 65 or Villen... une SE DER. 1913 II 124 50 aevallenses neutralen] 1918 I 13 — 1512 735 er tuberosa Pand. . | 1913 IV 36g | 29 bis a uliginosa Kram. #192 VI 732 27 uncicurva Pand. . 4 > n En 52 vagans Meig. — haematodes Meig. pp. = - _ = vieina (Maeq.?) Rond. — ebrachiata Pand. A a ER — — — — Bra Men... Cose. AN re 1913 I 7 35 Ellenewei-Böttch. =. +... .- .0. ...| 1912 VI 723 17 vulnerata Schin. s. haemorrhoa Meig. — _ — —_ Neue Anthicidae aus Afrıka. (Col.) Von Maurice Pie, Digoin. Notowus robusticollis n. sp. Paululum elongatus, subparallelus, sparse griseo pubescens, nigro-piceus, antennis pedibusque rufo-testaceis; cornu thoracis rufescente, satis robusto; elytris apice subtruncatis,, fortiter sat sparse punctatis. Kaum gestreckt, fast parallelseitig, mit zerstreuter grauer Behaarung, pechschwarz, mit rötlichem Horne am Halsschild ; die Beine und Fühler rotgelblich. Augen graulich. Fühler wenig verdickt, die Basis des Halsschildes überragend ; Halsschild stark gewölbt, fast kuglig, fein punktiert mit einem ziemlich starken Horn versehen, das fast so lang wie das Halsschild ist; das erstere mit schwachen Kerben, deren Kante oben wenig erhaben ist und vor dem Ende des Hornes verschwindet. Flügeldecken verhältnismäfsig kurz, kaum breiter als das Halsschild, fast parallelseitig, an der Spitze leicht abgestutzt, die Schultern ab- gerundet, stark und weitläufig punktiert. Unterseite des Körpers pechschwarz. Beine ziemlich stark. Länge: Ungefähr 3 mm. Deutsch-Ostafrika: Kilimandjaro, Meruberg. Diese Art ist durch die Färbung nahe verwandt mit Alluaudi Pic, jedoch von dieser durch ihre weniger gedrungene Gestalt und die gelben Fühler verschieden. 378 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Notoxus griseofasciatus n. sp. !) Paulum elongatus, subparallelus, sparse griseo pubescens et hispidus, nigro-piceus, antennis pedibusque plus minusve testaceis; cornu thoracis rufescente, satis robusto ; elytris apice subtruncatis et denticulatis, transverse bifasciatis, fasciis rufescentibus et albido-pubescentibus. Ein wenig gestreckt, fast parallelseitig, zerstreut grau be- haart , mit einigen aufgerichteten Härchen , pechschwarz , Fühler und Beine, ausgenommen die manchmal wenig angedunkelten Schenkel, gelb. Augen graulich. Fühler schlank, die Basis des Halsschildes überragend. Halsschild fast kuglig, stark punktiert, mit einem rötlichen, ziemlich starken und langen, auf der Unter- seite wenig geneigten Horn versehen, dieses hinten deutlich ge- kerbt, die Kante auf der Oberseite wenig erhaben, vorn fehlend; Halsschildbasis manchmal rötlich. Flügeldecken deutlich breiter als das Halsschild, wenig lang, an der Spitze leicht abgestutzt und dort auch gezähnt; ziemlich stark und wenig dicht punktiert, mit 2 rötlichen Querbinden, diese weils, wenig gedrängt behaart; die erste Binde befindet sich vor, die andere hinter der Mitte. Unterseite des Körpers dunkel, behaart. Beine wenig stark. Länge: 3—3,3 mm. Deutsch-Ostafrika: Bagamoyo (Hendel). Diese durch ihre Flügeldeckenbinden gut ausgezeichnete Art ist in die Nähe unseres paläarktischen N. cornutus F. zu stellen. Tomoderus Kolbein. sp. Robustus, nitidus, sparse griseo pubescens, pro majore parte rufescens, elytris ad medium obscurioribus, labro, palpis, antennis, pedibus abdomineque apice luteo-testaceis; capite breve, postice subtruncato: thorace robusto, antice valde dilatato; elytris brevibus et latis, pro parte lineato-punctatis. Stark glänzend, mit zerstreuter grauer Behaarung, zum gröfsten Teil rötlich, Flügeldecken in der Mitte angedunkelt, Kopf- schild, Glieder und Spitze des Abdomens gelblich. Kopf kurz, fast von der Breite des Halsschildes, hinten leicht abgestutzt, mit sehr feiner zerstreuter Punktierung, Augen grau; Fühler kurz, vorn sehr verdickt, die Glieder 7—10 allmälich querer werdend und das letzte kurz zugespitzt. Halsschild stark, jedoch länger als breit, zerstreut punktiert. Vorderlappen sehr erweitert und hinten kurz gefurcht, Basallappen verhältnismälsig lang und hinten verbreitet. Flügeldecken viel breiter als das Halsschild und kurz; 1) Notoxwus griseofasciatus, sowie Mecynotarsus Casperi, Aulacoderus IHendeli und Techowi befinden sich auch in meiner Sammlung, die Typen in dem Königl. Zoolog. Museum in Berlin. Pic, Neue Anthicidae aus Afrika. 379 an der Spitze kurz schräg verschmälert, mit ziemlich regelmäfsigen Punktreihen besetzt, die Punkte vorn und an der Spitze mehr oder weniger fein und verloschen. Beine stark. Länge: 3 mm. Deutsch-Ostafrika: Magamba-Berge bei Masinde (ex coll. Schröder). Diese Art ist von Araatzi Pie durch ihre stärkere Form ver- schieden, die Flügeldecken sind regelmäfsiger punktiert, der Kopf leicht abgestutzt. Es freut mich, diese Art Herrn Prof. Kolbe, dem gelehrten wohlbekannten Entomologen, widmen zu können. Anthicus Conradtin. sp. Sat elongatus, nitidissimus, sparsissime longe griseo pubescens, nigro-piceus, antennis pedibusque pro parte testaceis, elytris ad humeros albido-maculatis; capite magno, postice subtruncato, sparse et fortiter punctato ; thorace bilobato, antice fortiter dila- tato, disperse et fortiter punctato ; elytris sparse punctatis. Ziemlich gestreckt, sehr glänzend, fast kahl, nur mit einigen zerstreuten langen grauen Härchen besetzt, pechschwarz, mit einem Teil der Glieder gelb, und die Flügeldecken mit einer äufserlichen, abgekürzten, weilslichen Schultermakel. Kopf lang, hinten leicht abgestumpft, von der Breite des Halsschildes, stark auseinander- liegend punktiert; Fühler lang, wenig an der Spitze verdickt, dunkel auf der Mitte; die Fühlerwurzel und die Spitze des letzten Gliedes gelblich. Halsschild zweilappig, länger als breit, nach vorn stark, an der Basis wenig verbreitert; die Mitte leicht ge- furcht, stark und verschiedenerweise zerstreut punktiert. Flügel- decken viel breiter als die Halsschildbasis, aber nicht merklich breiter als der Vorderteil des Halsschildes, verhältnismälsig kurz, fast parallelseitig, leicht an der Spitze abgestutzt, mit auseinander- liegender unregelmälsiger Punktierung ; diese stärker auf der Mitte und vorn. Beine gelblich, mit den wenig verdickten Schenkeln zum Teil angedunkelt. Länge: Ungefähr 2,3 mm. Usambara: Derema (L. Conradt). Diese durch ihre Form und Punktierung sehr ausgezeichnete Art ist dem A. Schmidti Pic am ähnlichsten, aber das Halsschild ist stark in der Nähe der Mitte eingeschnürt, wie gesagt zwei- lappig, der Kopf ist länger, die Flügeldecken haben nur eine helle Makel in der Nähe der Schultern. Anthicus (Aulacoderus) Hendelin. sp. Oblongo - ovatus, nitidus, sparse griseo pubescens et longe “ hirsutus, pallide-testaceus, oculis et articulis tribus ultimis anten- narum nigris, elytris ad medium breve nigro notatis; capite 380 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. postice arcuato ; thorace breve; elytris ovatis, apice subangustatis et dentatis. Gestreckt oval, glänzend, mit grauer, auseinanderliegender Behaarung bedeckt,. dazwischen einige lange aufgerichtete helle Härchen; ganz gelblich blafs, nur die Augen und die 3 letzten Fühlerglieder, sowie je eine kleine Makel auf dem Scheitel der Flügeldecken sind schwarz. Kopf breit, hinter den Augen ver- schmälert , hinten bogenförmig gerundet, ziemlich fein und zer- streut punktiert. Fühler lang und dünn, allmählich an der Spitze verdickt, gelblich, ausgenommen die 3 letzten Glieder, die dunkel sind; Halsschild kurz, vorn fast dreieckig erweitert, mit gerader, kaum behaarter, dem Hinterrande sehr genäherter Basalfurche. Flügeldecken eiförmig, an der Basis ein wenig, hinten stark ver- schmälert, mit einem Zähnchen an der Spitze; die Schultern fast nicht vorhanden; die Punktierung ist ziemlich fein, weitläufig, und die Flügeldecken sind überall von gelblicher Färbung , mit Aus- nahme von je einer kleinen Makel auf ihrer Mitte; diese Makel ist braunschwarz und weder den Seitenrand noch die Naht be- rührend. Beine ziemlich dünn. Länge: Fast 2 mm. Deutsch- Ostafrika: Bagamoyo (Hende)]). Mit mediofasciatus Pic naheverwandte Art, aber die Färbung ist hblasser und die Fühler sind deutlich dunkel auf den letzten Gliedern. - Mecynotarsus Casperin. sp. Elongatus, subnitidus, sat sparse griseo pubescens, pallide- testaceus oculis nigris, elytris fusco-maculatis; cornu thoracis elongato, brunneo crenulato; elytris subparallelis, subtiliter punc- tatis, macula media et suturali fusca notatis. Gestreckt, wenig glänzend, mit grauer, wenig dichter Be- haarung, hlafsgelb, die Flügeldecken nicht ganz so hell auf der Scheibe und mit einer dunklen Mittelnahtmakel, Augen schwarz. Fühler lang und schlank ; Kopf auf der Stirne abgeflacht und mit einigen langen, hellen, aufgerichteten Härchen besetzt. Halsschild fast kuglig, vorn mit einem langen, ein wenig nach vorn ge- bogenen und auf der Unterseite behaarten Hörnchen, dieses mit braunen deutlich gezähnten Seiten und deutlicher Mittelkante. Flügeldecken ein wenig breiter als das Halsschild, ziemlich lang, fast parallelseitig mit abgerundeter Spitze, fein punktiert und mit einer dunklen, ziemlich schmalen Mittelnahtmakel , welche mehr der Basis als der Spitze genähert ist. Länge: Ungefähr 3 mm. Deutsch-Südwestafrika: Okahandya (Casper). Gleicht dem dorsovarius Fairm., aber von diesem leicht durch die schmale Flügeldeckenmakel zu unterscheiden. Pic, Neue Anthicidae aus Afrika. 381 Amblyderus coronatus.n. sp. Rufus, antennis, palpis pedibusque pallidoribus, oculis nigris, nitidus, longe albido pubescens et hirsutus. Capite et thorace scabris, capite postice truncato et lateraliter subangulato, thorace antice multidentato, 4 dentibus mediis validioribus ; elytris postice attenuatis, fortiter sat dense punctatis. Rötlich glänzend mit helleren, blafsgelblichen Tastern, Fühlern und Beinen, die Augen schwarz. Glänzend mit langer weilslicher, wenig dichter, halb niederliegender Behaarung; auf Kopf und Flügeldecken einige grolse aufgerichtete Härchen. Fühler ziemlich kurz, ein wenig an der Spitze verdickt, Kopf und Halsschild mit zahlreichen unregelmäfsigen Unebenheiten, der Kopf hinten abge- stutzt, fast dreieckig, in den Ecken und seitlich hinter den Augen mit kleinen Zähnchen besetzt. Halsschild gestreckt, allmählich nach hinten verschmälert, vorn mit zahlreichen Zähnchen oder Höckerchen besetzt, von denen die 4 mittleren breiter und gröfser und an ihrer Spitze stark abgestutzt sind. Flügeldecken viel breiter als das Halsschild, stark nach hinten verschmälert, die ‚Schultern wenig deutlich, mit starker und gedrängter Punktierung besetzt. Unterseite von derselben Färbung wie die Oberseite und lang weils behaart. Länge: Ungefähr 3,5 mm. Deutsch-Südwest- afrika: Okahandya (Casper). Von scabrieollis Laf. aulser durch die Färbung durch die spitzigeren Zähne des Halsschildes und die stärkere Punktierung der Flügeldecken verschieden. Anthicus (Aulacoderus) Techowin. sp. Oblongus, subdepressus, satis robustus, nitidus, brevissime et sat sparse holosericeo pubescens. Niger, antennis ad basin pedi- busque pro parte testaceis; elytris ad medium et ante apicem flavo-maculatis, maculis posticis subrotundatis. Antennis apice valde incrassatis; thorace robusto, basi transversim mediocre sul- cato, sulco albido-pubescente. Breit oval, ein wenig abgeflacht , ziemlich grofs, glänzend, mit seidenglänzender grauer, feiner und ziemlich zerstreuter Be- haarung; schwarz, die Fühlerbasis und Beine zum Teil gelb- lich. Auf den Flügeldecken 2 hellgelbe Makeln, die erste vor der Mitte fast querstehend,, die zweite vor der Spitze rundlich und beide weder die Naht, noch den Aufsenrand (ausgenommen manchmal die erstere) berührend. Kopf stark und breit, ein wenig gewölbt hinten mit starker und gedrängter Punktierung ; Fühler kurz, gelblich an der Wurzel, schwarz an der Spitze, die letzten Fühlerglieder stark verbreitert; Halsschild dick und kurz, hinten 382 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. verschmälert, ganz nahe der Basis mit einer wenig deutlichen Querfurche, ziemlich feiner Punktierung und weilser Behaarung. Flügeldecken verhältnismäfsig kurz und breit, fast parallelseitig oder wenig oval; an der Spitze fast abgestutzt und manchmal daselbst höckrig oder beim 5 bedornt, fein punktiert. Beine mehr oder weniger gelblich oder rötlich, gewöhnlich mit verdunkelten Schenkeln und Tarsen. Länge: Fast 3 mm. Deutsch - Südwest- afrika: Windhuk (Techow); Okahandya (Casper) In die Nähe von -signatus Laf. zu stellen, von welchem er durch die stärkere Punktierung des Kopfes, die dunklere Färbung und die den Seitenrand nicht erreichenden Makeln abweicht. Anomala (Spilota) morio n. sp. (Col. lamell. Rutelin.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Ovata, sat depressa, nigra, nitida; elytra post scutellum transversim impressa leviter costata et punctato-seriata; processus mesosternalis sat brevis altus apice rotundatus, descendens; pygidium apice truncatum altum ad angulos anteriores profunde foveatum. Long. 15!1/,—17, lat. 81,—9!/, mm. 2. West-Borneo, Kuching; Mt. Poi, 3000—4350 f., 18.1V.13. Typen im Museum Sarawak und in meiner Sammlung. Breit oval, besonders nach hinten stark abgeflacht, glänzend schwarz, oben kahl, unten ganz spärlich und kurz behaart. Kopfschild viereckig mit leicht gerundeten Ecken, der Rand kräftig aufgebogen, die Fläche wie die Stirn dicht und grob runzlig, der Scheitel weitläufiger einzeln punktiert. Thorax mälsig gewölbt, an den Seiten in der Mitte nur wenig erweitert, die spitzen Vorderecken stark vorgezogen, der Vorderrand in der Mitte gerade, die stumpfen Hinterecken nicht gerundet, der Hinter- rand in der Mitte weit nach hinten geschwungen, die basale Randfurche ganz verloschen, die Stelle der Seitengrübchen gewölbt, die Partie bei den Hinterecken schief eingedrückt, die Oberfläche ganz fein und ziem- lich dicht punktiert. Schildchen fast punktfrei. Deckflügel abgeflacht und hinter dem Schildehen quer tief eingedrückt; die primären Rippen sind auf der Scheibe leicht gewölbt, von regelmäfsigen Punktreihen ein- gefalst, die flachen Interstitien fein zerstreut punktiert, die Naht ist etwas verkürzt. Pygidium flach gewölbt, die Spitze quer abgestutzt, beiderseits in den Vorderecken mit tiefem, grubigem Eindruck, ganz zerstreut punktiert, am Rande spärlich beborstet. Abdomen abgeflacht, kahl, ganz zerstreut punktiert. Metasternum an den Seiten dicht und ziemlich grob punktiert, spärlich behaart, am Vorderrand nach unten zesenkt. Mesosternalfortsatz ziemlich kurz, aber hoch, seitlich zusammen- gedrückt, gesenkt mit gerundeter Spitze. Beine ziemlich dünn, schwarz behaart, Seitenzahn der Vorderschienen klein, Mittel- und Hinterschienen mit 3 schiefen Stachelkanten. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1918. 383 Verzeichnis der südamerikanischen Trichopteren, mit Bemerkungen über einzelne Arten. Von Dr. Georg Ulmer, Hamburg. Mit 21 Textfiguren. Seit der letzten Zusammenstellung der südamerikanischen Trichopteren durch Hagen (Smithson. Miscell. Coll. Washington 1861. p. 328— 329) sind über 60 Jahre verflossen. Hagen nannte damals 23 Arten, von denen 3 (Sericostoma ? tropica, Hydropsyche australis, Chimarrha maculata) zu streichen sind, weil sie nur benannt, aber nie beschrieben wurden. Es sind seither so viele neue Arten aus dem Gebiete bekannt geworden, dafs eine Liste mir nützlich scheint. Die Fauna enthält jetzt 162 Arten, aber sicherlich ist noch viel Neues zu entdecken. Im folgenden gebe ich zunächst einige beschreibende und faunistische Bemerkungen, dann eine Artenliste ) und zum Schlufs eine kurze Übersicht über die Untergebiete. An neuem Material für die Vervollständigung der Liste stand mir folgendes zur Verfügung: Eine umfangreiche Sendung des Königl. Zoologischen Museums zu Berlin, eine Sendung aus dem Museum d’Histoire Naturelle von Paris und eine dritte aus dem Museum of Zoology in Cambridge (England); ferner enthält meine eigene Sammlung zahlreiche hierhergehörige Exemplare, die von den Herren P. Jörgensen (Argentina) und Fr. v. Buchwald (Ecuador) gesammelt und mir freundlichst überwiesen wurden. Aufser den genannten beiden Herren danke ich auch den Herren Prof. Dr. R. Heymons, R. du Buysson und Hugh Scott verbindlichst für die Übermittlung des Materials. I. Bemerkungen zu einigen Arten. Familie Ahyacophilidae. 1. Atopsyche aculeata Blanch. Nach Bekanntwerden mehrerer südamerikanischer Atopsyche- Arten und nach nochmaliger Vergleichung meiner Fig. 1 (Ann. Soc. Ent. Belg. 1905. p. 18) scheint mir jetzt die Frage nach der Gattungszugehörigkeit für Blanchards „Macronema aculeata“ entschieden zu sein. — Von den übrigen Atopsyche - Arten trennt sie wahrscheinlich die sehr lange Gabel 1 im Vorderflügel. !) Eine Liste der nordamerikanischen Trichopteren veröffentlichte N. Banks 1907 (Catalogue of the Neuropteroid Insects of the United States, Philadelphia). Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft IV. 26 384 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 2. Atopsyche longipennis Ulm. Diese Art nannte ich in Ztschr. f. wiss. Insekt.-Biol. V. 1909. p. 73 versehentlich „A. brasiliana*. — Ich habe von dieser Art noch ein ? aus Chiriqui von v. d. Weele erhalten. 3. Atopsyche Ikonnikovi Martyn. Jedenfalls mit voriger sehr nahe verwandt. Soviel aus dem Vergleich meiner Type mit Martynows sehr genauer Beschreibung geschlossen werden kann, sind in den Genitalorganen folgende Unterschiede vorhanden: A. longipennis : Dorsal gebogene Klauen des zehnten Segments schlank, ungezähnt; Penis nicht in ein oberes und unteres Plattenpaar gespalten, bandförmig, parallel den Seitenrändern mit etwas stärker chiti- nisierten Leisten, am Ende in 2 kurze abgerundete Lappen getrennt; „Ductus ejaculatorius“ (Martynow) abwärts gebogen (Fig. 1). A. Ikonnikovi: Dorsal gebogene Klauen des zehnten Segments breiter, mit 2 dorsalen Zähnen aufser der Spitze; das obere Plattenpaar des Penis am Ende in je eine lateral gerichtete dreieckige Spitze aus- gezogen (Dorsalansicht !); das untere Plattenpaar am Ende in Spitzen verlängert, die sich kreuzen. Im Berliner Museum noch 1 5 von Argentina (Salta, 1. II. 04, Steinbach leg.), das an der von Martynow gekennzeichneten Stelle 2 lange, sich kreuzende Chitingräten zeigt, also wohl zu A. /konni- kovi gehört. Auch die Appendices praeanales haben die von Martynow beschriebene Ge- stalt (Fig. 59 ap), während sie bei meiner longipennis- Type viel kürzer sind und spitz zulaufen; das obere Plattenpaar mit den Zähnen ist leider an dem Argentina- Exemplar nicht zu erkennen, die Flügel sind zusammen- geklebt. — Bei einem gut erhaltenen 2 aus Bolivien (Yungas, Staudinger, im Berliner Museum) sind zahlreiche Adern (Sector radii, Äste der Media, erste Analader) des Hinterflügels (Fig. 2) dicht mit gelben Haaren besetzt (bei A. /konnikovi sind dichte Reihen verdickter schwarzer Haare auf den Ästen der Media und in der Mitte der ersten Analader vorhanden). Ein zweites ® aus Bolivien (ebenfalls im Berliner Museum, Yungas de la Paz, Staudinger) zeigt keine Haarreihen auf den Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 385 Adern des Hinterflügels; es ist besonders grols (Flügelspannung 28 mm). Ich möchte beide zu A. longipennis ziehen. Das erste der beiden eben genannten 2 hat eine Abweichung in der Nervatur des Hinterflügels; die erste Analader ist wieder gegabelt, ähnlich wie bei A. lueidula; im linken Flügel ist diese Gabel länger und deutlicher als im rechten; 4A. lueidula kann es nicht sein, da der Vorderflügel eine Medianzelle besitzt und auch denselben Ader- verlauf (Basis des Cubitus) hat wie A. longipennis und A. Ikonnikovi. Familie Aydroptilidae. 4. Mortoniella bilineata Ulm. Ich habe noch 1 5 dieser Art von Chimbo (Rio Chimbo in Ecuador), VII. 1897, 1000 Fufs, von v. d. Weele erhalten. 5. Mortoniella albolineata. Ulm. Im Berliner Museum sind 2 Exemplare von Nord-Argentina (Prov. Salta, 1200 m, Steinbach leg.). 6. Mortoniella tranquilla Martyn. Die Art ist vorläufig von M. bilineata wohl kaum zu trennen. 7. Rhyacopsyche Hageni.Fr. Müll. (?) Ziemlich zahlreiche 5’ und 2 im Berliner Museum aus Paraguay (San Bernardino, K. Fiebrig leg., Nr. 4249, Jr.-Nr. 373/06), in Alkohol. Ich sehe keine Unterschiede im Bau der Genitalien zwischen diesen Exemplaren und den von Thienemann (Ztschr. f. wiss. Insekt.-Biol. I. 1905. p. 287. f. 8 bis 11) nach der Type gezeichneten. Aber Thienemann gibt als Spornzahl 1, 3, 4 an, während ich nur 0, 2, 3 finde; alle Einzelheiten (vgl. auch Fig. 3 und 4) gleichen der Gattung Neotrichia Mtn. aus 3 Nord-Amerika. Vielleicht stellt sich die Identität beider Gattungen heraus. Thienemanns Beschreibung von ZRhyacopsyche Fr. Müll. erschien am 10. Juli 1905, Mortons Arbeit (New York State Mus. Bull. 86. Albany p. 63—76 t. 13—15) im Juni 1905. 26* 386 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Familie Philopotamidae. 8. Philopotamus barrettae Bks. 1 2, das Mr. Banks mir früher sandte, gehört zur Gattung Chimarrha. 9. Wormaldia Banksi Ulm. Ich habe 1 $ von Costarica, das wahrscheinlich hierher gehört. 10. Chimarrha galeata Martyn. Von dieser Art habe ich 2 2 aus Peru (Pachitea, Staudinger), die in allem den von Martynow kürzlich beschriebenen 07 gleichen. Die Fühler sind braunschwarz, gelbbraun geringelt. Die Flügel sind graubraun gefärbt, ihre Behaarung zerstreut, schwärzlich ; Randwimpern schwarz, Adern dunkelbraun. Mittelbeine nicht er- weitert; Hinterleibsende mit kurzer Legeröhre. 11. Chimarrha morio Burm. Ich habe 2 2 aus Argentinien (Misiones, XI. - XI. 09, P. Jörgensen leg.); im Berliner Museum 1 ? aus Bahia (Hoch- stetter, Nr. 609). 12. Chimarrha argentinica Ulm. Von Herrn Jörgensen erhielt ich noch 5 Exemplare (7 2) von San Lorenzo, Iujuy (an Felsen und Pflanzen am Flufs, ZIERT al): Familie Po/ycentropidae. 13. Oyrnus Risi Ulm. Im Berliner Museum 6 7 2 von Surinam (Albina, Heller leg., X. 07, Jr.-Nr. 2025/07; resp. Bergendal, Heller leg., X. 08, Jr.-Nr. 1632/08, bei Licht gefangen). Familie Psychomyidae. 14. Melanotrichia insularis n. sp. Die in diese Gattung zu rechnenden Formen haben mir viele Schwierigkeiten gemacht. Zwar haben sie das Aussehen von (stark behaarten) Psychomyiden, aber die Nervatur (besonders in den Apicalgabeln und der Thyridiumzelle) ist so abweichend, dafs man eher an Hydroptiliden denken könnte. Vergleiche mit der Type von Melanotrichia singularis Ulm.!) brachten mir die Gewilsheit, dafs !) Als Verbesserung meiner früheren Beschreibung (Not. Leyden Mus. 28. 1906. p. 100—102, f. 110—112) möge folgendes gelten: Ocellen nicht vorhanden; Nervatur des Hinterflügels anscheinend genau so wie bei Melan. insularis; auch im Vorderflügel erkenne ich jetzt deutlich die Querader der Thyridiumzelle und die Querader des folgenden Zwischen- raums; sie liegen wie in Fig. 5, die Thyridiumzelle ist aber länger; Subcosta und Radius auch wie in Fig. 5. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 387 das neue Material zu dieser Gattung gehören müsse, dafs aber ferner Melanotricia selbst nicht den Hydroptiliden, sondern den Psychomyiden einzuordnen sei. Von Melan. singularis unterscheidet sich die neue Art schon durch stumpfere, weniger behaarte Flügel, von denen keiner aufrechte schwarze Haare trägt und auch keiner an seiner Spitze aufgebogen ist. Fühler fast so lang wie der Vorderflügel, an der Basis ziem- lich dick, im übrigen dünn. Maxillartaster deutlich fünfgliedrig, das letzte Glied gegliedert ; erstes Glied kurz, zweites Glied länger, fast so lang wie drittes, dieses halb so lang wie das vierte Glied; fünftes fast so lang wie drittes und viertes zusammen. Sporn- zahl 2, 4, 4; Aufsensporn der Vordertibie sehr kurz; Innensporne der Mittel- und Hintertibie lang; Subapicalsporne der 2 Mitteltibie in deren Mitte, die der Hintertibie etwa am Ende des zweiten Drittels stehend. Blügel (Fig JS) IS ng. schmal, am Apex aber nicht [2 so zugespitzt wie bei M. singu- Sa laris. Im Vorderflügel (Fig. 5) 5 sind Subeosta und Radius vor dem Ende miteinander verschmolzen ; die Thyridiumzelle ist deut- lich geschlossen, an dem Thyridiumpunkt gekrümmt; Gabel 2, 4 vorhanden, eine geschlossene Medianzelle fehlend. Im Hinterflügel (Fig. 5) ist die Costa vom Radius augenscheinlich nicht getrennt, Discoidalzelle offen, Gabel 1 fehlend, Gabel 2, 5 vorhanden; Costalrand gegenüber der Dis- coidalzelle vorgezogen. ? mit vorstreckbarer Legeröhre, diese mit 2 Cerci. Der ganze Körper schwarz, ? nur die Legeröhre bräunlich- gelb; Kopf und Brust mit schwarzer Behaarung ; Fühler 6 2 schwärzlich, Taster graubraun mit schwarzer Behaarung, Beine schwärzlich. Flügel schwarz, die vorderen sehr dicht schwarz behaart, die hinteren viel weniger behaart, irisierend; Adern, besonders der Vorderflügel verdeckt; am Postcostalrand des Hinterflügels sind die Randwimpern etwas länger als die Flügelbreite; Randwimpern überall schwarz. Körperlänge 3 mm; Länge des Vorderflügels: 31/, mm; Flügelspannung also etwa 8 mm. 388 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Material: 2 2, Nr. 2, Trinidad (Waterfall, Diego Martin, 22. III. 12, H. Scott leg., im Museum zu Cambridge, England). Von diesen 2 Exemplaren unterscheiden sich 2 andere des- selben Fundortes durch folgendes: Taster hellgelb, Hüften und Schenkel der Beine gelb bis dunkelgelb,, Tarsen gelb geringelt; Vorderflügel mit schiefliegen- dem, schneeweifs behaartem Fleck in der Pterostigma-Gegend, vom Costalrand bis etwa zur Flügelmitte reichend (Fig. 6). Die Ner- vatur (Fig. 6) ist in den Apicalzellen abweichend: in beiden Flügeln ist der zweite Sektor gegabelt, der Flügelpunkt liest erst in der folgenden Apicalzelle. Diese Abweichungen finden sich sowohl beim , wie beim 9, in allen Flügeln; ob es sich hierbei nur um individuelle Abnormität handelt, was ich glaube, könnte erst an viel gröfserem Material sicher erkannt werden !). Die Genitalanhänge des 97 (Fig. 8) sind dorsal ziemlich deut- lich erkennbar ; die Appendices prae- anales sind sehr grofs, schmal blatt- förmig, von der Mitte an allmählich verbreitert, medianwärts gebogen; die Genitalfülse sind viel kürzer, nicht deutlich erkennbar; zu ihnen gehören die 2 sich kreuzenden starken Chitingräten, die zwischen den Appendices praeanales sich auf- richten ; ein in der Mittellinie sichtbarer kurzer Stab mit knopf- förmigem Ende scheint .der Penis zu sein. Körperlänge: 3 mm; Länge des Vorderflügels: 3%/,—4 mm; Flügelspannung also etwa 81/,—9 mm. !) Im Museum Berlin sind einige Exemplare der Gattung Melano- trichia aus Paraguay (Fiebrig leg., Nr. 3952, X' und $) vorhanden, die im Vorderflügel ebenfalls die zweite Apicalzelle gestielt zeigen, bei denen aber der Flügelpunkt beider Flügelpaare in einer kleinen lang- elliptischen Zelle eingeschlossen ist; das ist sicher eine abnorme Bildung (Biss) Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 389 Material: 1 0’, 1 2, Nr. 1, Trinidad (Waterfall, Diego Martin, 22. II. 12, H. Scott leg., im Museum zu Cambridge, England). NB. Ich möchte alle 4 Exemplare als eine Art betrachten; sollte sich später herausstellen, dafs doch 2 Arten vorliegen , so hat das beschriebene & als Type meiner Art zu gelten. Zu dieser Gattung gehören 3 Larven und eine Anzahl Sand- röhren, die Mr. H. Scott an gleicher Lokalität und an demselben Tage sammelte; sie fanden sich auf der glatten Oberfläche von Steinen in flie[sendem Wasser. Die Larven haben den Kopf und das Pronotum gelbbraun, mit hellen Punkten; ihr Labiallobus ist lang und schlank wie bei den anderen bekannten Psychomyiden- Larven. Familie Hydropsychidae. 15. Antaretopsyche annulicornis Ulm. (nec Blanch.). Es hat sich herausgestellt (vgl. bei Smicridea annulicornis Blanch.), dafs die „Hydropsyche annulicornis Blanch.“* (Gay, Historia de Chile) mit meiner Antaretopsyche annulicornis (Not. Leyden Mus. 1907) nicht identisch ist. Der Artname braucht trotzdem nicht geändert zu werden. 16. Smicridea annulicornis Blanch. Zu der einen, sehr schlechten Type Blanchards (über die ich in Ann. Soc. Ent. Belg. 49. 1905. p. 18 berichtete), ist noch ein zweites Exemplar, ein d', das besser erhalten ist, hinzu- gefunden worden. Es ist, wie 13 andere Exemplar, im nm zu Paris vorhanden und be- zettelt: Chili, Gay, 15. 43; ich gebe hier Abbildungen der Ner- vatur (Fig. 9) und der Genitalanhänge (Fig. 10); neuntes Tergit in der Mitte des Hinterrandes stark vorgezogen; die Rücken- 390 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. schuppe des zehnten Segments ist dorsal (Fig. 10) länglich, rechteckig, ziemlich Nach, mit abgerundeten Analecken; durch einen tiefen Spalt, der nicht ganz bis zur Mitte verläuft, ist die Platte in ihrer distalen Partie in 2 Hälften gespalten ; die Genital- fülse sind schlank (Fig. 10), das zweite Glied dünn, kaum halb so lang wie das erste; Penis am Ende schwach erweitert, vor dem Ende jederseits mit kleiner Warze (Fig. 10a). Von dieser Art vermag ich eine Anzahl Exemplare des Berliner Museums aus Chile (Temuco, 20. XII. 08, Scheding leg.) nicht zu trennen). Zwar zeigen diese dunklere Vorderflügel ; aber wenn man die Flügel mit einem Pinsel etwas von Haaren befreit, erhalten sie ganz das Aussehen der „annulicorms“-Flügel ; es ist wohl anzunehmen, dals die Flügel der Type ebenfalls ab- gerieben sind. — Die Exemplare des Berliner Museums zeigen deutlich die geringelten Fühler; die Vorderflügel sind goldiggelb behaart und mit braunschwarzen Haarpunkten geziert, von denen einige grölsere am Costal- und Apicalrand liegen, während andere kleinere eine unterbrochene, zickzackförmig verlaufende Querbinde auf der Anastomose bilden, und noch andere überall zerstreut an- zutreffen sind; die Randwimpern des Costal- und Apicalrandes sind abwechselnd hell und dunkel, am Arculus länger, dunkel; die Adern braun, ganz gut hervortretend. Hinterflügel grau, irisierend, mit graugelber Behaarung und Bewimperung und bräun- lichen Adern. Ob auch Smicridea murina MeLach. dieselbe Art ist, kann ich nicht entscheiden, da ich die Type nicht sah. Vielleicht ge- hört Mac Lachlans Art gar zu Rhyacophylaw. 17. Smicridea aterrina Ulm. In meiner Sammlung noch 9 52 von Argentina, Misiones, 6. XI. 09 (am Bächlein im Walde) resp. 13. XI. 09 (auf Pflanzen am Bache), leg. P. Jörgensen. 18. Smicridea albosignata Ulm. Ich sah auch Material von Cuba (Mayari, Baye de Nipe, Chaper 1883, Museum Paris). 19. Smicridea bivittata Hag. Nach freundlicher Mitteilung von Mr. Nathan Banks gehört die Hydropsyche bivittata Hag. zur Gattung Smicridea. 20. Rhyacophylax columbianus Ulm. Ich habe kein weiteres Material mehr gesehen, gebe aber ı) Das neunte Tergit ist allerdings weniger vorgezogen, aber die Blanchardsche Type ist etwas verdrückt. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 391 zum Vergleich mit den folgenden 2 Arten noch eine Abbildung des Penis nach einer in meinem Besitz befindlichen Type (Fig. 11a); die 2 kurzen, „vielzackigen Anhänge“ vor der Spitze hatte ich früher nur genannt, nicht abgebildet; sie sind in Lateralsicht stets erkennbare ventral liegende Zapfen. 11 21. Rhyacophylae magnus Ulm. In Ztschr. f. wiss. Insekt.-Biol. V. 1909. p. 122, Fulsnote, nannte ich als eine argentinische Lokalität den „Vaarfluls“. Dieser existiert nicht in Argentinien; mein Irrtum rührt von der Original- Etiquette her, auf der stand „Vaarfluer“ ; das bedeutet aber nur: Trichopteren ! Zu dieser Art zähle ich alles, was ich nach 1905 von hell gefärbten !) Rhyacophylax-Exemplaren sah, lasse aber vorläufig eine gröfsere Anzahl von Stücken aus dem Berliner Museum unberück- sichtist. Etwa 20 42 von Argentina, Misiones, 26. I. 11 (am Licht), 3. xX11. 09 (am Lieht), Jujuy, XU. 11; Tajı Viejo, Tucuman, 1558 m, XI. 11, in meiner Sammlung, von P. Jörgensen ge- sammelt; ferner im Wiener Museum Material aus Blumenau, Brasilien. Ferner 4 Exemplare von Chimbo, resp. Caramba, resp. Cachabe, durch v. d. Weele erhalten. — Fig. 11b zeigt den Penis lateral, Fig. 11c dorsal; charakteristisch für die Art ist der dünne Fortsatz, der aus dem Penisrohr herausragt; leider ist er manchmal zurückgezogen; das Fehlen der zapfenartigen Anhänge unterscheidet die Art aber stets von voriger. — Jih. peruamuıs Martyn., den ich nicht kenne, ist vielleicht dieselbe Art. 22. Rhyacophylax brasilianus Ulm. Fig. 11d gibt den Penis lateral; er ist gänzlich ohne An- hänge, am Ende erweitert. !) Rhyacophylax signatus Bks., von welcher Art ich eine Type habe, gehört in ihre nahe Verwandtschaft. Martynow (Ann. Mus. Acad. St. Petersbourg. XVII. 1912. p. 29, Fulsnote 11) hält irrtümlicherweise die Gattung Pellopsyche Bks. (mit obiger Art) aufrecht. 392 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Von Herrn P. Jörgensen erhielt ich 3 o aus Argentinien (Misiones, 13. 11. 09, auf Pflanzen am Bache). 23. Kehyacophyla® lobatus Ulm. Diese Art steht in der Bildung des Penis dem R. magnus nahe; sie unterscheidet sich aber durch die Rückenschuppe des zehnten Segments, deren Hinterrand jederseits in einen bandartig schmalen Fortsatz verlängert ist, während dies Tergit bei #. magnus in 2 breite dicht nebeneinander liegende Platten gespalten ist. 24. Synoestropsis pedicillata Ulm. Von Jörgensen erhielt ich 1%, 5 2 aus Argentina, Rio Paranä, 3. II. 09; Posadas, 8. IV. 10 (auf Blättern); Misiones, 42 7210, 2 (amslnichn). 25. Synoestropsis obligua Ulm. 1 2 im Museum Berlin, Brit. Guyana, Schomburg, Nr. 492. 26. Synoestropsis punctipennis Ulm. Ich habe 1 2 aus Ecuador, 11. VI. 07, _durch Herrn F. v. Buchwald erhalten; ferner 2 @ aus dem Material des Leidener Museums, bezeichnet: Quevedo (Ecuador). Diese 2 zeigen nur im basalen Flügeldrittel Gruppen von Punkten, im übrigen nicht mehr als die andern Arten. 27. Blepharopus diaphanus Kol. Zahlreiche & und einige 2 von P. Jörgensen, in meiner Sammlung; Alto Paranä, 4. IM.-09; 25. 1. 10 (auf Blättern); 1. XI. 09 (auf Dampfer); Posadas, 8. IV. 10 (auf Blättern am Fluls), XI. 10; Bompland, 10.1. 10 (am Licht), 5. II. 09, 6. II. 09, 3EalE2 092 Das bisher noch unbekannte 2 dieser Art scheint seltener zu sein, als das 5’; auch ich habe nur ganz wenige. Sie ähneln den 5 in allen Stücken (besonders Spornzahl, Nervatur); doch sind die Augen auffallend kleiner; während beim 5 der Zwischen- raum zwischen den Augen nur etwa so breit ist wie der Augen- durchmesser, ist er beim 2 fast doppelt so breit. Mitteltibie und -Tarsen des 9’ nur schwach erweitert und verflacht, die des 2 aber stark. Die argentinischen Exemplare sind im ganzen kleiner als die früher gesehenen brasilianischen ; ihre Flügelspannung ist nicht über 30 mm. 28. Plectromacronema comptum Ulm. 3 0, Bompland, Argentina, 11. XI. 09; resp. Posadas, 8. IV. 10 (auf Blättern) in meiner Sammlung, von Herrn P. Jörgensen er- Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 393 halten. Vielleicht gehören diese Exemplare einer neuen Art an; ich selber aber möchte nicht eher entscheiden, bis nicht neues Material aus dem Amazonasgebiete bekannt ist. Ich gebe hier Ergänzungen zu meiner früheren Beschreibung, mit besonderer Berücksichtigung der Unterschiede. Kopf und Brust schwärzlichbraun, glänzend, Metanotum dunkelbraun ; erstes Fühlerglied wenig dunkler als die folgenden gefärbt, die braungelb sind und an den Artikulationen schmal braun geringelt sind; die letzten 3 Viertel der Fühler dunkel- braun, nicht geringelt. Das fünfte Glied der Maxillartaster scheint kürzer zu sein, als die übrigen zusammen, das dritte Glied ist kürzer als das zweite. Beine gelb, die Vorderbeine dunkler als die hinteren, ihr Tibienende und das Ende des ersten Tarsal- gliedes mit weit ausgedehnter bräunlichschwarzer Ringmakel ; Vorderbeine kräftig, ihre Tibie und das erste Tarsalglied, das länger ist als die folgenden 4 zusammen, stark erweitert; Mittel- beine mit erweiterter Tibie und erweitertem Tarsus {wie bei der . P. comptum-Type); Spornzahl 2, 4, 4; wenigstens an dem einen Exemplar sind die 4 Sporne der Hinter- tibie deutlich. Vorderflügel (Fig. 12) mit stärkerem Apicalrandausschnitt); die helle Zeichnung auf dem dunklen Grunde ist im apicalen Teil des Vorderflügels (Fig. 12) viel kräftiger ausgeprägt; es sind dort 4+—5 schmale, hyaline, schwach silberweils behaarte Binden vorhanden, die an einem Exemplare sich wieder in einzelne Punkte auflösen; vor der Anastomoseregion sind hyaline Partien weniger deutlich als beim Exemplare vom Amazonenstrom. Hinterflügel dunkelgrau mit schwach bräunlichem Tone, im Bereich der Endgabel 5 und am Apex deutlich braun. — Endglied der Genitalfülse ?/, so lang wie das Basalglied; Rückenschuppe des zehnten Segments lang, in 2 dicht nebeneinander liegende Stäbchen gespalten; Penis am Ende verdickt. 29. Leptonema agraphum Kolen. Ich habe 1 9, San Lorenzo, Jujuy, Argentina, 26. X. 11, von Herrn Jörgensen ; im Museum Berlin 1 2 aus Bolivien, Songo, Staudinger, und 1 5’ aus Peru, Chanchamayo, Rolle. . \) Die von Mr. Knight hergestellte Abbildung auf Tafel I (Fig. 5) meiner Macronematinen-Monographie gibt die Vorderflügel entschieden zu breit wieder. 394 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 30. Leptonema albovirens Walk. Ich habe 3 Stück (72) aus Ecuador, von G. v. Buchwald erhalten; im Museum Berlin 1 5 aus Ost-Bolivia, Prov. Sara, Steinbach leg. 1907. 31. Leptonema cinctum Ulm. 1 2 von Chaco, Bolivia, Staudinger, im Berliner Museum. Dies Exemplar hat die bedeutende Gröfse von 55 mm Flügel- spannung und 15 mm Körperlänge; abgesehen von geringen Färbungsunterschieden (Fühler deutlich braun geringelt an der Basis, Seitenlinie des Hinterleibes nicht schwarz) sind aber alle Merkmale sonst die gleichen; im Vorderflügel ist die Basis der Gabel 2 breiter (aber verschieden in beiden Flügeln). Mittelbeine nicht erweitert. 32. Leptonema columbianum Ulm. 1 2 aus Ecuador, von G. v. Buchwald erhalten, in meiner Sammlung; im Museum Berlin 4 $ aus Bolivien, Steinbach leg. Von dieser Art ist noch immer das o’ unbekannt. 33. Leptonema erassum Ulm. 1 5 aus Ecuador, von Buchwald gesammelt, in meiner Sammlung; im Berliner Museum 1 ?, Nr. 850, Bogotä, Stein- heil leg. Das 2 hat die Tibie und die Tarsalglieder des Mittelbeines stark erweitert wie L. columbianum. 34. Leptonema pallıdum Guer. 1 o, 1 2 im Berliner Museum, Costarica, San Jose, Stieler; dort auch 1 0’ aus Mexico (Minas de San Rafael, San Luis Potosi, Purpus leg.). 35. Leptonema sparsum Ulm. 2 2 aus Ecuador, v. Buchwald leg., in meiner Sammlung. Mittelbeine nicht erweitert; Flügelspannung nur 21 mm. 36. Leptonema speciosum Burm. Aus dem Berliner Museum (wo noch weiteres Material) er- hielt ich 1 0, San Leopoldino, Brasilien, Staudinger, Nr. 18a. 37. Leptonema stigmosum Ulm. 1 2, Ecuador, Balzapampa, R. Haensch leg., im Berliner te) >) Museum. 38. Macronema lineatum Pict. 1 o, Ecuador, von Buchwald leg., in meiner Sammlung. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 395 39. Macronema bicolor Ulm. 1 5, Brasilien, v. Langsdorf leg., Nr. 615, im Berliner Museum. 40. Macronema hyalinum Pict. Die von mir in Cat. Coll. Selys. VI. 2. 1907. p. 76. t. II. f. 16 beschriebene Varietät habe ich noch aus Peru, Pachitea (Staudinger) in 3 Exemplaren (7%); ferner 1 7, Columbia, Moritz, Nr. 471, im Berliner Museum. Bei diesen 4 Stücken ist die Discoidalzelle des Vorderflügels deutlich geschlossen. Noch 1 5 aus dem Berliner Museum (Brasilien, Virmond, Nr. 474) möchte ich, obgleich es in der Färbung der Vorderflügel abweicht, zu dieser Art ziehen. Im apicalen Teile des Vorder- flügels sind die dunklen Makeln folgendermafsen verteilt (Fig. 13): 2 Quer- binden durchziehen den Flügel, die basalwärts stehende durch die Basis der Medianzelle, die apical- wärts liegende durch den Apex der Discoidalzelle; die basale ist am Costal- und Postcostal- rand mit den Längsbinden verschmolzen, die apicale verschmilzt an gleicher Stelle mit dem dunklen Apicalrandsaum ; der Apical- randsaum sendet einen Ast basalwärts in die Richtung der Median- zelle. Die Nervatur bietet weder im Vorder- noch im Hinterflügel Besonderheiten. 41. Macronema maculatum Perty. 1 0, Brasilien, v. Langsdorf leg., Nr. 476, im Berliner Museum. Dies Exemplar entspricht gut der Beschreibung und Abbildung Pertys. 2 andere aber, Nr. 477, v. Langsdorf, Brasilien, und ein viertes, Nr. 478, San Joäo de Rey, Sello (alle im Berliner Museum) zeigen schwarzen Kopf und schwarze Brust und viel weniger hyaline Makeln; sie könnten eher zu M. tuberosum Ulm. gehören. 42. Macronema percitans Walk. Ein Exemplar dieser Art habe ich schon in der Macro- nematinen-Monographie 1907 p- 69 unter M. argentilineatum erwähnt mit der Bemerkung, dals es „sehr zweifelhaft“ sei, ob es zu letzterer Art gehöre. Es ist jetzt in meiner Sammlung. Dieses und ein gutes Stück aus dem Berliner Museum (s. u.) erlauben einige Ergänzungen zu geben. 396 Deutsch. Ent. Zeitschr? 1913. Kopf und Brust oben dunkelbraun bis schwarzbraun, dicht mit grünen Schüppchen besetzt; Hinterleib dunkel, Unterfläche des Kopfes und der Brust (manchmal auch des Hinterleibes) gelb bis hell bräunlichgelb; Kopfwarzen und Augen wie bei Maer. argentilineatum, letztere sogar vielleicht noch etwas kleiner ; fünftes Glied mindestens zweimal so lang wie die übrigen zusammen. Fühler an der Basis dunkelgelb, dunkelbraun geringelt, im übrigen einfarbig dunkelbraun ; Taster und Beine gelb, Tibien und Tarsen der Mittel- und Hinterbeine manchmal dunkler; Spornzahl 0, 4, 4. Vorderflügel aufserordentlich hübsch gezeichnet ; die ganze Basis bis fast zur Anastomoseregion dunkelgrau oder dunkelgelb, mit grünen oder grünlichgoldigen Schüppchen bedeckt; Anastomose und Apicalrand mit Silber- oder Goldbinde; die Anastomosebinde ist manchmal etwas breiter als in Fig. 14, die Apicalbinde noch mehr in einzelne Flecke aufgelöst; der Raum zwischen den beiden Binden dunkelbraun bis schwarzbraun, in ihm wieder eine heller oder dunkler goldige, aus einzelnen Flecken zusammengesetzte Querbinde ; die Färbung der Randwimpern richtet sich nach den betreffenden Flügel- partien; Adern dunkler als die Membran, etwas verdeckt, auf den helleren Partien heller. Hinterflügel irisierend, fast hyalin, schwach hellgrau, am Apex dunkler; Adern, DBehaarung und Randwimpern dunkler als die Membran. Im Vorder- flügel (Fig. 14) liegt die additionelle Costalquerader weiter apical als bei M. argentilineatum, aber noch vor der Basis der Medianzelle; der Apicalrand ist schwach ausgerandet; Hinterflügel (Fig. 14) wie dort, aber Gabel 1 vorhanden. Genitalanhänge des 5 wie bei Macr, lineatum Pict., letztes Sternit also ohne langen Fortsatz ; Penis nicht sichtbar. Körperlänge: 8 mm; Flügelspannung: 24—26 mm. Material: 1 0, British Guiana, aus dem Museum Leyden 1907 erhalten, in meiner Sammlung; 1 co, Öst-Bolivien, Prov. Sara, Steinbach leg. 07, im Berliner Museum. Mein Exemplar ist im ganzen heller als das prächtige Berliner Exemplar; dies letztere entspricht in der Färbung am besten der Walkerschen Type (siehe Fig. 14 auf t. II. in meiner Macronematinen - Mono- graphie 1907), besonders auch in bezug auf die dunkle dreieckige Binde im Apicalgebiet, die bei dem jetzt vorliegenden Exemplar nicht in 2 Dreiecke aufgelöst ist wie bei der Type; die hellen Partien der Apicalregion deutlich goldig (nicht gelblichweils), am Apicalrand einige verschwindende goldige Punkte. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 397 43. Macronema Santae Ritae Ulm. 3 0'Q, Posadas, Argentina, 8. IV. 10 (auf Blättern am Flufs), resp. XII. 10 (am Licht), Jörgensen leg., in meiner Sammlung. Wenn auch auf dem Mesonotum jede dunkle Zeichnung fehlt und auf den Vorderflügeln nur 2 dunkle Querbinden (die erste und dritte) deutlich ausgebildet sind, möchte ich die Tiere doch für die genannte Art halten. 44. (entromacronema auripenne Ramb. 1 2, Nr. 756, Bogotä, Lindig, im Berliner Museum, gehört zur Form „guadrifurca“ ; die heller goldigen Streifen in den Apical- zellen werden an ihrer Basis durch eine weilsgelbliche Querbinde (die durch die Mitte der Apicalzellen läuft) begrenzt. Ein anderes 2 desselben Museums, von Peru, ist eine dunkle „abjurans“-Form. — Martynow hat kürzlich (Ann. Mus. Zool. Acad. Imper. St. Peters- burg XVII. 1912 p. 21) Zweifel über die Zugehörigkeit der ein- zelnen „Formen“ (vgl. meine Macronematinen-Monographie in Cat. Coll. Selys. p. 112 ff.) zu auripenne Ramb. geäufsert. Die Frage _ könnte nur durch genaue Untersuchung gröfseren Materials ent- schieden werden. Bis dahin mufs ich bei meiner Meinung !) bleiben. 45. Centromacronema apicale Walk. Ich habe noch 2 Exemplare (1 5 darunter) aus Peru, Pachitea (Staudinger), die nur dunkelbraune Querbinde und mit dieser verbundenen dunklen Apicalrandsaum auf den Vorderflügeln auf- weisen; das Pterostigma mit silberweils behaartem Punkte. 46. (entromacronema excisum Ulm. In meiner Sammlung 1 ? aus Bolivien, Suapi (Staudinger). Von Hydropsychiden-Larven (augenscheinlich mehrere Genera enthaltend) sandte Herr Jörgensen mir aus Argentinien unter Nr. 3 Material (Bompland, IX.—XI. 11 „leben in Fangnetzen an dem Felsenboden oder unter Steinen, in einer Quelle“ ; nach der Be- schreibung und der Skizze, die Herr Jörgensen mir freundlichst übermittelte, gleichen diese Netze augenscheinlich den europäischen Hydropsyche-Netzen, deren Gespinstsack durch ausgespannte Fäden gestützt wird. Die Gattung Zhyacophylax ist unter dem Material mit Sicherheit vorhanden. — Auch in einem Bewässerungsgraben !) Um künftige Milsverständnisse vermieden zu sehen, möchte ich bei dieser Gelegenheit betonen, dals meine „Genera* im August 1907, meine „Monographie der Macronematinae“ (obgleich mit 1907 signiert) erst fast ein Jahr später erschien. 398 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. (ca. 1 m breit) in San Lorenzo fand Herr Jörgensen (Ende Oktober) eine grofse Menge Fangnetze ausgespannt, von grünlichen kleinen Larven bewohnt, in wenige Zentimeter tiefem Wasser. Familie Ca/amoceratidae. 47. Ganonema vicarium Walk. In meiner Sammlung 1 0 aus Peru, Callanga (Staudinger), ferner (aus Material des Berliner Museums) 1 Q@ aus Ecuador (Staudinger). In letzterem Museum 1 4, 1 2 aus Bolivien, Songa, resp. Yungas (Staudinger) und 5 92 aus Argentina, Salta, III. 04 (Steinbach leg.). Nicht ganz sicher sind 2 2 desselben Museums (gleiche Fundnotiz wie vorige), die sehr dunkel gefärbt sind: Flügel graubraun, mit dichter braunschwarzer, gleichmälsiger Be- haarung. 48. Phylloicus nigripennis Bks. Ich habe 1 2 von Mr. Banks (aus Mexico, Cuerna vacca) erhalten. 49. Phylloicus abdominalis Ulm. In meiner Sammlung 1 5 aus Argentina, Misiones, von P. Jörgensen gesammelt, 18. IX. 09. 50. Phylloicus spectabilis Martyn. Wahrscheinlich identisch mit der vorigen Art; der lappen- förmige Anhang des Abdomens (Dorsalfläche) scheint nicht stark chitinisiert und daher beim Trocknen allerlei Formveränderungen unterworfen zu sein. 51. Phylloicus assimilis Ulm. Ich habe 1 9’ aus Peru, Callanga (Staudinger); es ist dies die Art, die Martynow (Ann. Mus. Zool. Acad. St. Petersburg. XVI. 1912. p. 12. f. 13—16) als Phylloicus sp. (assimilis Ulm. ?) beschreibt. 52. Phylloicus bromeliarum Fr. Müll. In meiner Sammlung 1 ? aus Argentina, Misiones, X. 10, P. Jörgensen leg. Diesem Exemplare, wie auch einem vor mehreren Jahren gesehenen 5 des Wiener Museums fehlen die weifslich behaarten Querbinden ; leider habe ich es nicht mehr hier, so dafs ich die damals angefertigten Figuren nicht nachprüfen kann. Die Appendices praeanales (Fig. 15) sind dunkelbraun, breit lanzett- liche, am Lateralrand convexe, lang behaarte Platten bildend ; das zehnte Tergit ist in 2 schmal dreieckige Teile gespalten, die b. ' Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 399 am Ende etwas zusammenneigen (Fig. 15); die Genitalfülse, von denen in Dorsalansicht (Fig. 15) nur das kurze, distal etwas ver- breiterte, körnig rauhe, gelbe Endglied gesehen werden kann, sind zweigliedrig (Fig. 16, ventral), das Basalglied ist lang, stäbchen- förmig, schwach nach innen gebogen, schwarz, lang behaart. — Der Hinterflügel trägt am Innenwinkel einen dicken Haarbüschel wie ?. abdominalis. Die Schiene des Hinterbeines (Fig. 17) ist etwa in ihrer Mitte schraubenartig gedreht, so dafs an der Unterfläche eine Höhlung entsteht. — Das $ hat normale Hinter- schiene und am Innenwinkel des Hinterflügels viel weniger Haare. 53. Phylloicus angustior Ulm. 602 in meiner Sammlung, von Herrn Jörgensen gesammelt, aus Argentina, Misiones, 20. XII. 09 (spielend überm Waldbache), resp. 3. X. 09, XI. 10; San Lorenzo, Jujuy, 30. X. 11 (am Flufs); ferner im Berliner Museum 1 0” von Chiriqui (Staudinger) und 2 2 von Columbia, Moritz, Nr. 610. Von dieser Art sandte Herr Jörgensen mir einige Larven in den charakteristischen flachen Blattgehäusen aus Argentinien (San Lorenzo, Jujuy, XI. 11); die Gehäuse fanden sich häufig in Ge- birgsbächen mit starker Strömung, an Felsen festgesponnen ; die Farbe der lebenden Larve ist mattgrün. — Thienemann gab eine genaue Beschreibung der Larve und Puppe (Ztschr. f. wiss. Insekt.- Biol. V. 1909. p. 129—131. f. 11—13). 54. Phylloieus tricalearatus Ulm. 2 Exemplare im Berliner Museum, von Brasilien (Bahia, Freireyf[s leg., Nr. 611). Familie Odontoceridae. 55. Barypenthus elaudens Walk. 1 0‘, Brasilien, v. Langsdorf, Nr. 468, im Berliner Museum. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft IV. 27 400 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 56. Barypenthus concolor Burm. 1 5% Brasilien, v. Langsdorf, Nr. 469, im Berliner Museum. Der Grund, weshalb ich Musarna Walk. für identisch mit Barypenthus Burm. halte, ist folgender: Alle 57, die ich sah, haben im Vorderflügel die Gabeln 1, 2, 3, 5, im Hinterflügel die Gabeln 1, 2, 5, mülsten also zu Darypenthus gehören. Die ? aber mülsten in die Gattung Musarna gebracht werden, weil sie die Gabeln 1, 2, 3, 4, 5 im Vorderflügel und 1, 2, 3, 5 im Hinterflügel be- sitzen. „Musarna“ ist also das ? zu Barypenthus. — Die Arten der Gattung 2. sind sehr selten in den Sammlungen. 57. Marilia elongata Martyn. 1 0’ und 4 2 aus Argentina, Posadas, 6. Ill. 09; resp. Jujuy, X.—XI. 11, leg. Jörgensen, in meiner Sammlung. 1 Dies Material ist im ganzen etwas dunkler gefärbt als Mar- 2 tynow für das peruanische Exem- plar angibt. Kopf und Brust tief dunkelbraun, Metanotum gelb- braun. Fühler mit weifsgelben oder weilsen Artikulationsringen. Taster und Beine der 2 dunkel- braun, letztere infolge anliegender weilser Behaarung hell erschei- 2 nend. Spornzahl 2, 4, 4. Ner- vatur des $ siehe Fig. 18; im Vorderflügel 9, im Hinterflügel 18 7 Apicaladern. Flügelspannung des 0’ 24 mm, des 2 20 bis 22 mm. — Der Laich bildet, wenn er den Körper verlälst, grüne Klümpcehen. — 1 5 und 1 2 des Berliner Museums aus Bolivien (Yungas de la Paz, Staudinger) würde ich unbedenklich hierher- ziehen, wenn das o’ nicht so grolse völlig zusammenstofsende Augen hätte, wie die folgende Art. 58. Marilia minor Fr. Müll. Ich habe 7 5" aus Argentina (Misiones, P. Jörgensen leg.), die in allen Merkmalen dem früher (Not. Leyd. Mus. 1907. p. 9) beschriebenen 5 von M. minor gleichen, aber an der Hintertibie nur 2 Sporne besitzen; trotzdem möchte ich sie zu genannter Art ziehen; für die Charakterisierung dieser scheinen mir die langen, median gebogenen Appendices praeanales wichtiger als die Spornzahl. Die Genitalfülse sind viel schlanker als bei M. elongata, ihr Endglied besonders dünn, nur wenig kürzer als Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 401 das Basalglied. — Zu dieser Art zähle ich auch 7 2 des Berliner Museums (Argentina, Salta, 1200 m, Steinbach leg.). 59. Marilia major Fr. Müll. 1 0", Paraguay (San Bernardino, K. Fiebrig leg., Nr. 3736a, Jr.-Nr. 803/05) im Berliner Museum. Von diesem Exemplar (in Alkohol) gebe ich eine Nervatur- figur (Fig. 19), weil meine frühere (Stett. Ent. Ztg. 1905 #. 3 f. 91) hinsicht- lich der Analpartie des Hinterfügels wohl nicht ganz richtig ist; die End- gabel 5 ist nicht vor- handen, eine Anzahl der damals gezeichneten Längs- adern der Analpartie ist nur als Furche oder Falte ausgebildet, so dals die Zahl der Analadern nicht übermäfsig grofs ist. Der Apicalrand des Vorderflügels ist etwas ausgebuchtet, wie bei M. elongata Martyn.; in der Aderung beider Flügel (5) sind M. minor !), major und elongata einander jedenfalls sehr ähnlich. — Die vierte Apicalzelle im Vorderflügel ist (bei diesem Exemplar) kurz ge- stielt, d. h. die beiden Apical- adern laufen an der Basis dicht nebeneinander her, bis sie sich schliefslich in einem Punkte kurz vor der Anastomose vereinigen. — Zweifellos stehen M. major und M. elongata einander sehr nahe. Das vorliegende 5 zeigt in den Genitalorganen nur den einen wesentlichen Unterschied, dafs die Rückenschuppe des zehnten Segments tiefer gespalten ist und dafs die Seitenlappen keine vorspringenden Ecken zeigen (Fig. 20). !) Gabel 2 des Vorderflügels ist bei dieser Art allerdings kurz gestielt. 27* 402 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Familie Leptoceridae. 60. Triplectides gracilis Burm. Ich habe früher noch nicht das Material des Stettiner Museums aus Sta. Catharina, Lüderwaldt leg., erwähnt; aus dem Wiener Museum lagen mir noch einige Exemplare (z. T. jetzt in meiner Sammlung) aus Rio Grande do Sul (Stieglmeyer leg.) und Espirito Santo (Fruhstorfer) vor; in meiner Sammlung ferner 1 0’ aus Argentina, Misiones, 6. XI. 09 (am Bächlein im Walde), leg. Jörgensen. 61. Notanatolica brasiliana Brau. 2 o', Brasilien, v. Olfers leg., im Berliner Museum, Nr. 522. 62. Leptocella dorsalis Bks. Ich habe 2 0 (Guadalajara, Mexico) von Mr. Banks erhalten. 63. Leptocella punctata Ulm. 7 g'®2 von Dr. v. d. Weele erhalten, Cachabe, XI. 96 (Rosen- berg), ferner 4 02 aus Bolivien, Steinbach leg., im Berliner Museum. 64. Leptocella exgwisita Walk. 6 72 aus Argentina, Misiones, 3. XII. 09 (am Licht), resp. Posadas, 8. IV. 10, von Herrn Jörgensen erhalten. 65. Leptocella Jenseni Ulm. 2 0'2, aus Argentina, Posadas, XII. 10 (am Licht), P. Jör- gensen leg., in meiner Sammlung. 66. Leptocella gemma Fr. Müll. 4 52 aus Argentina, San Lorenzo, Jujuy, 30. X. 11 (am Flufs), resp. Bompland, 11. XI. 09, resp. Misiones, 4. XI. 09, leg. P. Jörgensen, in meiner Sammlung; ferner 2 2 aus Bolivien, 1 davon Yungas (Staudinger), das andere Steinbach leg., im Berliner Museum; ferner 1 5, Ecuador, v. Buchwald leg., in meiner Sammlung. Im Berliner Museum ist noch 1 2 (Flügelspannung 16 mm) aus Bolivien, Steinbach leg., das vielleicht zu einer noch unbe- kannten Art gehört. Es ist die schönste Leptocella, die ich bisher sah, noch farbenprächtiger als Z. gemma, zu der ich sie vorläufig stellen will. Die Vorderflügel zeigen auf dottergelbem (goldgelbem) Grunde (leuchtender als bei genannter Art) 2 breite quere Silber- binden (die eine in der Flügelmitte, die andere basalwärts von dieser), 5 längsgerichtete Silberstriche am Flügelgrunde und end- Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 403 lich in der apicalen Hälfte 12 Silberpunkte (Fig. 21), aber keine schwarzen Punkte am Arculus. Nervatur und Anhänge wie bei L. gemma. Es ist nötig, das 0’ zu sehen, ehe über die Art ent- schieden werden kann. 67. Leptocellodes flaveola Ulm. 1 5, San Lorenzo, 500 mm (an Felsen und Pflanzen am Flufs), Argentina, leg. P. Jörgensen, in meiner Sammlung. 68. Oecetis excisa Ulm. 10 92 aus Argentina, Misiones, 26. I. 11 (am Licht); resp. San Lorenzo, Jujuy, XI. 11, leg. Jörgensen, in meiner Sammlung ; ferner 11 02 aus Bolivien, Steinbach lee., im Berliner Museum. Familie Limnophilidae. 69. Limnophilus appendiculatus Ulm. 30', Punta Arenas, Chile, resp. Huasko, Chile, im Berliner Museum. Zweifellos ist das von mir beschriebene 5 (Puppe mit fertig ausgebildeten Imaginalanhängen) von Stenophylax ? appendieulatus (Hamb. Magalh. Sammelreise. 1904. p. 21. t. 2 f. 27, 28) die- selbe Art wie Limnophilus meridionalis Ulm. (1905, Ann. Soc. Ent. Belg. p. 18; Not. Leyd. Mus. 1906. p. 10 f. 8, 9. — L. meri- dionalis ist also zu streichen. ' 70. Limnophilus Michaelseni Ulm. In meiner Sammlung 5 9'% von Chubut, Patagonien (Rosen- berg), durch v. d. Weele erhalten. 71. Halesus (?2) Porteri Nav. Die Figur 1d in der Beschreibung (Naväs, Bolet. Real. Soc. espan. Hist. nat. 1907. p. 397) gibt den Hinterflügel wieder ; dort ist die Endgabel 3 gestielt; die Art gehört wahrscheinlich in die Verwandtschaft von Antarctoecia. 404 - Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Familie Sericostomatidae. 72. Tetanonema clarum Ulm. 4 92, Bompland, 11. XI. 09; Misiones, 11. X. 09 (am Licht); 13. XI. 09 (auf Pflanzen am Bache), Argentina, leg. P. Jörgensen, in meiner Sammlung. Martynow (Ann. Mus. Zool. Acad. St. Petersburg. XVII. 1912 p. 5) meint, dals 7. clarum vielleicht zu Helicopsyche gezogen werden mülste.e Wenn man Material beider Gattungen vergleicht, wird man das als gänzlich ausgeschlossen betrachten. 73. Grumicha flavipes Ulm. 2 ? aus Argentina, Bompland, 26. IX. 10 (am Licht), resp. Misiones, X. 10, leg. P. Jörgensen, in meiner Sammlung; ferner einige Exemplare (1 0’ jetzt in meiner Sammlung) aus Brasilien im Wiener Museum. Von dieser Art erhielt ich eine Larve im Gehäuse durch Herrn Jörgensen aus Argentinien (Bompland, I. 11, unter Steinen im Waldbach); die Larve beschrieb Thienemann in Ztschr. f. wiss. Insekt.-Biol. V. 1909. p. 37—40 f. 1—4A. II. Liste der Triehopteren des neotropischen Gebiets. Familie Ahyacophilidae. Subfamilie Rnyacophilinae. Da das von Weyenbergh 1881 beschriebene merkwürdige Tier !) keine Rhyacophila ist und auch seither aus dieser Unter- familie noch nichts aufgefunden wurde, muls man sie für die Fauna als fehlend betrachten. Subfamilie @Glossosomatinae. Fehlend. Subfamilie Hydrobiosinae. Atopsyche Bks. 1. A. aculeata Blanch. — Chile. 2. A. longipenms Ulm. — Brasilien, Panama, Bolivia. 3. A. lucidula Ulm. — Argentinia. 4. A. Ikonnikovi Martyn. — Peru, Argentina. Familie Hydroptilidae. Mortoniella Ulm. 5. M. bilineata Ulm. — Ecuador. 6. M. albolineata Ulm. — Brasilien, Argentina. 7. M. trangulla Martyn. — Peru. 1) „Rhiacophila primerana“ Weyenb., Prov. Cordova. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 405 Ozyethira Eat. 8. O. hyalina Fr. Müll. und 9. O. spirogyrae Fr. Müll. sind ganz unvollständig bekannt (nur als Gehäuse). — Brasilien. Rhyacopsyche Fr. Müll. 10. R. Hageni Fr. Müll. — Brasilien, Paraguay. Nur als Gehäuse oder ganz unvollständig bekannt sind die folgenden 3 Arten: Diaulus Fr. Müll. 11. D. Ladislavä Fr. Müll. — Brasilien. Peltopsyche Fr. Müll. 12. P. Sieboldi Fr. Müll. — Brasilien. 13. P. Mae Lachlani Fr. Müll. — Brasilien. Familie Philopotamidae. Philopotamus Leach. 14. P. bieolor Bks. — Mexico. 15. P. mexicanus Bks. — Mexico. 16. ?/. Barrettae Bks. — Mexico. Dolophilus Mc Lach. 17. D. insignis Martyn. — Peru. Wormaldia Me Lach. 18. W. Banksi Ulm. — Nicaragua, Costarica. Chimarrha Leach. 19. ©. albomaculata Kolbe. — Antillen. 20. €. pulchra Hag. — Cuba. 21. ©. braconoides Walk. — St. Domingo. 22. ©. argentella Ulm. — Jamaica. 23. ©. mexicana Ulm. — Mexico. 24. ©. bidens Ulm. — Venezuela. 25. ©. morio Burm. — Brasilien, Argentina. 26. ©. brasiliana Ulm. — Brasilien. 27. C. parva Ulm. — Brasilien. 28. ©. immaculata Ulm. — Bolivia. 29. ©. galeata Martyn. — Peru. 30. €. consimilis Martyn. — Peru. 31. CO. argentinica Ulm. — Argentina. 32. ©. sp. Martynow 1912. — Peru. 406 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Familie Po/ycentropidae. Subfamilie Polycentropinae. Polycentropus Qurt. 33. P. Jörgenseni Ulm. — Argentina. 34. P. colombiensis Bks. — Columbia. 35. P. sp. Martynow 1912. — Peru. Polyplectropus Ulm. 36. F. Hlavicorms Ulm. — Brasilien. 37. P. ammulicornis Ulm. — Brasilien. Oyrnus Steph. 38. ©. Risi Ulm. — Brasilien, Niederl. Guyana. Subfamilie Dipseudopsinae Ulm. Fehlend. Familie Psychomyidae Kol. Subfamilie Eenominae Ulm. Ecenomodes Ulm. 39. E. Buchwaldi Ulm. — Ecuador. Subfamilie Psychomyinae Ulm. Melanotrichia Ulm. 40. M. insularis Ulm. — Trinidad, Paraguay ? Familie Hydropsychidae Curt. Subfamilie Hydropsychinae Ulm. Hydropsyche Pict. 41. H. auricolor Ulm. — Mexico. 42, H. mexivana Bks. — Mexico. Antaretopsyche Ulm. 43. A. annulicornis Ulm. — Chile. Smicridea McLeach. 44. S. annulicornis Blanch. — Chile. 45. 5. saucia Mc Lach. — Peru. 46. 5. nivea Ulm. — Brasilien. 47. S. albosignata Ulm. — Brasilien, Cuba. 48. 5. aterrima Ulm. — Argentina. 49. S. polyfasciata Martyn. — Peru. 50. S. bidentata Martyn. — Peru. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 407 51. S. albifrontalis Martyn. — Peru. 52. S. murina Me Lach. — Chile. 53. 5. bivittata Hag. — Panama. Rhyacophylaz Fr. Müll. 54. R. brasilianus Ulm. — Brasilien. 55. R. columbianus Ulm. — Columbia, Argentina, Brasilien. 56. R. lobatus Ulm. — Venezuela. 57. R. peruanus Martyn. — Peru. 58. R. magnus Ulm. — Argentina. Xiphocentron Brau. 59. X. Bilimeki Brau. — Mexico. Diplectrona Westw. 60. D. unicolor Bks. — Mexico. Subfamilie Macronematinae Ulm. Synoestropsis Ulm. 61. S. pedicillat« Ulm. — Brasilien, Argentina. 62. S. obligqua Ulm. — Brasilien, Brit. Guyana. 63. S. punctipennis Ulm. — Columbien, Ecuador. Pseudomacronema Ulm. 64. P. vittatum Ulm. — Columbia. 65. P. areuatum Erichs. — Brit. Guyana, Nord-Brasilien. Plectromacromema Ulm. 66. P. comptum Ulm. — Brasilien, Argentina. Blepharopus Kolen. 67. B. diaphanus Kolen. — Brasilien, Argentina. Leptonema Guer. 68. L. agraphum Kolen. — Brasilien, Argentina, Bolivia, Peru. 69. L. albovirens Walk. — Peru, Columbia, Venezuela, Guatemala, Ecuador, Bolivia. 70. L. einetum Ulm. — Ecuador, Bolivia. 71. L. columbianum Ulm. — Columbia, Ecuador, Bolivia. 72. L. erassum Ulm. — Brasilien, Ecuador, Columbia. 73. L. furcatum Ulm. — Brasilien. 74. L. pallidum Guer. — Mexico, Venezuela ?, Costarica. 75. L. sparsum Ulm. — Brasilien, Ecuador. 76. L. speciosum Burm. — Brasilien. 77. L. stigmosum Ulm. — Ecuador, Venezuela. 408 78. 09: Ss0. Sur 82. 83. 84. 85. 86. 87. 38. 89. 90. Sl. 92. 93. 94. 35. 96. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Neoleptonema Ulm. N. aspersum Ulm. — Brasilien. Macronema Pict. M. chalybeum Hag. — Cuba, Mexico. M. argentilineatum Ulm. — Amazonenstrom. M. fraternum Bks. — Guyana. M. lineatum Piet. —- Brasilien, Brit. Guyana, Ecuador. M. parvum Ulm. — „Süd-Amerika“. M. bicolor Ulm. — Brasilien. M. fulvum Ulm. — Brasilien. M. percitans Walk. — Brasilien, Columbia, Panama, Mexico. M. rubiginosum Guer. — Brasilien. M. hyalinum Pict. — Brasilien. var. (Ulmer, Cat. Coll. Selys. 2. 1907. p. 76. t. II. f. 16). — Peru, Columbia, Venezuela. M. maculatum Perty. — Brasilien. M. tuberosum Ulm. — Brasilien. M. Santae Ritae Ulm. — Brasilien, Argentina. M. digramma Me Lach. — Brasilien. Centromacronema Ulm. ©. auripenne Ramb. — Brasilien, Venezuela, Columbia, Peru, Bolivia, Guatemala, Mexico. ©. apicale Walk. — Columbia, Peru, Venezuela. ©. oculatum Walk. — Columbia, Venezuela. O. excisum Ulm. — Ecuador, Venezuela, Bolivia. Familie Phryganeidae. Phryganea (2?) impluviata Blanch. von Chile ist bis jetzt nicht wieder gefunden, die. Type existiert nicht mehr, die Beschreibung genügt nicht zur Erkennung; MeLachlan hielt die Art (1868) für eine Agrypnia-Verwandte, im Wiener Museum (Bruner, Chili 1866) sind Exemplare von Zimnophilus Michaelsen Ulm. als „im- pluviata Blanch.“* bezeichnet; besser würde vielleicht noch Z’silo- psyche kolbiana Ulm. dazu passen. IN. 98: Phryganeiden fehlen dem Gebiete wohl sicher. Familie Ca/lamoceratidae. Ganonema MeLach. @G. molliculum Me Lach. — Venezuela. @. vicarium Walk. — Venezuela, Peru, Ecuador, Argentina. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 409 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. Et. EL2, 113. 114. 115. 116. P17. 118. 119. 120. 121. N SO BERSE ERBEN Ta Heteroplectron MeLach. . maculatum Bks. — Mexico. Phylloicus Fr. Müll. . aeneus Hag. — Mexico, Cuba. . nigripennis Bks. — Mexico. abdominalis Ulm. — Brasilien, Argentina. . assimilis Ulm. — Brasilien, Peru. . tricalcaratus Ulm. — Brasilien. bromeliarum Fr. Müll. — Brasilien, Argentina. angustior Ulm. — Brasilien, Argentina, Columbia, Panama. I N. wu by iS N. In. spectabilis Martyn. — Peru. Notiomyia Bks. mexicana Bks. — Mexico. Familie Odontoceridae. Barypenthus Burm. . rufipes Burm. — Brasilien. . elaudens Walk. — Brasilien. . concolor Burm. — Brasilien. . interelusus Walk. — Brasilien. Psilopsyche Ulm. kolbiana Ulm. — Chile. Marilia Fr. Müll. . albicornis Burm. — Brasilien. . major Fr. Müll. — Brasilien. minor Fr. Müll. — Brasilien, Argentina. elongata Martyn. — Peru, Argentina. . fezuosa Ulm. — Brasilien, Peru. . sp. Martynow 1912. — Peru. Familie Leptoceridae. Subfamilie Tröplectidinae Ulm. Notanatolica MeLach. brasiliana Brau. — Brasilien. Triplectides Kolen. graeilis Burm. — Brasilien, Argentina. 410 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Subfamilie ZLeptocerinae Ulm. Leptocerus Leach. 122. L. mexicanus Bks. — Mexico. Leptocella Bks. 123. L. Uwarowü Kolen. — Antillen. 124. L. dorsalis Bks. — Mexico. 125. L. gracilis Bks. — Mexico. 126. L. gemma Fr. Müll. — Brasilien, Argentina, Ecuador, Bolivia. 127. L. Mülleri Ulm. — Brasilien. 128. L. flavofasciata Ulm. — Brasilien. 129. L. punctata Ulm. — Brasilien, Bolivia. 130. L. Jenseni Ulm. — Argentina. 131. L. pulchella Bks. — Columbia. 132. L. exquisita Walk. — Argentina. Leptocellodes Ulm. 133. L. jlaveola Ulm. — Columbia, Bolivia, Argentina. Triaenodes MeLach. 134. T, ignita Walk. — Mexico. 135. T. columbica Ulm. — Columbia. Oecetis McLach. 136. O. excisa Ulm. — Argentina, Bolivia. Pseudosetodes Ulm. 137. P. punetipennis Ulm. — Brasilien. Grumichella Fr. Müll. 138. @. — Brasilien. Die Gattung ist unvollständig bekannt. Familie Mol/annidae. Fehlend. Familie Limnophilidae. Limnophilus Leach. 139. L. Michaelseni Ulm. — Feuerland, Patagonien. 140. L. capillatus Ulm. — Patagonien. 141. L. appendiculatus Ulm. Patagonien, Chile, Falkland- Island, Feuerländischer Archipel, Isla Picton. Platyphylaa. 142. P. discolor Bks. — Mexico. Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 411 Halesus Steph. 143. H. solidus Hag. --- Mexico. 144. H.(?2) Porteri Nav. — Chile. Monocosmoecus Ulm. 145. M. Vanderweeli Ulm. — Patagonien. 146. M. pulcher Ulm. — Feuerland. 147. M. Hyadesi J. Mab. — Patagonien, Feuerland, Feuer- ländischer Archipel, Isla Hoste. Antarctoecia Ulm. 148. A. Nordenskioeldii Ulm. — Argentina. Familie Sericostomatidae. Subfamilie Goerinae Ulm. Fehlend. Subfamilie Brachycentrinae Ulm. Fehlend. Subfamilie Lepidostomatinae Ulm. Atomyiodes Ulm. 149. A. bispinosa Ulm. — Costarica. Olemira Bks. 150. ©. mezicana Bks. — Mexico. Eremopsyche Bks. 151. E. frontalis Bks. — Mexico. Subfamilie Helicopsychinae Ulm. Helicopsyche Hag. 152. H. lutes Hag. — San Domingo. 153. H. mexicana Bks. — Mexico. 154. H. mimiscula Martyn. — Peru. 155. H. minima Bremi. — Portorico. 156. H. umbonata Hag. — Jamaica. 157. H. colombiensis Bremi. — Venezuela. 158. H. scalarıs Hag. — Venezuela. 159. A. thelidomus Hag. — Venezuela. 160. H. helicoidella Vallot. — Brasilien. Die letzten 6 Arten sind ganz unvollständig (nur als Gehäuse) bekannt. Tetanonema Ulm. 161. T. clarum Ulm. — Brasilien, Argentina. 412 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Subfamilie Sericostomatinae Ulm. Grumicha Fr. Müll. 162. G. flavipes Ulm. — Brasilien. Subfamilie Beraeinae Ulm. Fehlend. Von Hagen wurden 1861 (Smiths. Misc. Coll. p. 328, 329) noch genannt, aber nicht beschrieben: Sericostoma (2) tropica, Hydropsyche australis, Chimarrha maculata. Fr. Müller nennt 1888 (Entom. Nachr. XIV. Nr. 18. p. 275) ein Rhyacophilidengenus /tauara. III. Kurze Übersicht über die Untergebiete der neotropischen Fauna. A. ‚Chilenisches Untergebneit. Dieses Untergebiet ist das einzige auf dem südamerikanischen Kontinent, welches Limnophiliden aufweist, und zwar finden sich diese nur im Bereiche der Kordilleren in Chile sowohl wie in West-Argentinien vom Norden (wahrscheinlich etwa vom Wende- kreis an) bis zur Südspitze und auf den Inseln; am häufigsten scheinen sie im Magalhaensischen und patagonischen Gebiete zu sein, wo sie alle andern Familien an Masse weit überragen. Der Osten (Nord-Osten) des Gebietes (die Region des Parana) schliefst sich faunistisch schon an das brasilianische Untergebiet an, wie .das die folgende Liste der in den „Misiones“ von Herrn Jörgensen gesammelten Arten beweist: Chimarrha morio Burm., ‚Synoestropsis pedicillata Ulm., Blepharopus diaphanus Kol., Macronema Santae Ritae Ulm., Plectromacronema comptum Ulm., Smicridea aterrima Ulm., Rhya- cophylax magnus Ulm., Phylloieus bromeliarum Fr. Müll., Phylloicus angustior Ulm., Phylloicus abdominalis Ulm., Marilia minor Fr. Müll., Marilia elongata Martyn., Triplectides gracilis Burm., Leptocella gemma Fr. Müll., Leptocella exquisita Walk., Leptocella Jenseni Ulm., Oecetis excisa Ulm., Grumicha flavipes Ulm., Tetanonema celarum Ulm. Endemische Gattungen sind: Antarctopsyche, Psilopsyche, Mono- COSMOECUS. B. Brasilianisches Untergebier. Es ist bisher am besten durchforscht; aber man kann nicht behaupten, dafs die Fauna auch nur annähernd vollständig be- kannt sei. Charakteristisch sind besonders die zahlreichen Macro- nematinen. Unter diesen bilden einige Arten des Genus Macronema eine besondere Gruppe, die nur hier vorkommt (M. lineatum und Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. 413 Verwandte); sehr zahlreich sind die Leptonema-Arten, so zahlreich wie nirgends sonst in den Faunengebieten der ganzen Erde; auch die Centromaeronema-Arten sind typisch für das Gebiet, auf das sie (mit Ausnahme des zentralamerikanischen) überhaupt beschränkt sind. Als auffällige Erscheinungen wären noch zu nennen die Smicridea- und Rhyacophylax-Arten, die zahlreichen Calamocera- tiden, Odontoceriden und Berbcalle- -Arten. Endemisch sind die Gattungen ZAhyacopsyche, ne Pelto- psyche, Ecnomodes, Pseudomacronema, "Neoleptonema, Barypenthus, Pseudo- setodes, Grumichella. C. Zentralamerikanisches (mexikanisches) Untergebiet. Der nördliche, an. die Vereinigten Staaten sich anschliefsende Teil enthält einige Limnophiliden ; auch Philopotamus, Wormaldia, Hydropsyche , Diane. Heteroplectron, Notiomyia, Leptocerus und Olemira weisen auf die nearktische Fauna hin. Im übrigen ist das ganze Gebiet, besonders in seinen aufsermexikanischen Teilen, noch so unbekannt, dafs man weiteres kaum sagen kann. Endemische Gattungen sind: Eremopsyche, Atomyiodes. D. Westindisches Untergebiet. Von den Antillen ist bisher so wenig bekannt (einige C’himarrha- Arten, die eine besondere Gruppe bilden, eine Melanotrichia, ein Phylloicus, eine Leptocella und Helicopsyche), dafs eine faunistische Charakterisierung jetzt unmöglich ist. Vergleicht man die Trichopterenfaunen der südlich vom Äquator gelegenen Erdmassen miteinander, so tritt die Tatsache deutlich hervor, dafs ihre südlichsten Teile (Chilenisch-magelhaen- sisches Untergebiet; Kapland; Australien und Neu-Seeland) keine nennenswerten Faunenelemente gemeinsam haben. Dagegen ist eine deutliche faunistische Verwandtschaft zwischen den mehr tropischen Gebieten der 3 grofsen Ländermassen (Brasilianisches Untergebiet; äquatoriales Afrika; indomalayisches Gebiet) unver- kennbar. So sind von den auf tropische Gebiete beschränkten oder (doch in diesem hauptsächlich ausgebildeten) Gattungen vor- handen in Amerika Afrika Asien il 1 1 Chimarrha. 1 — 1 Polyplectropus. = 1 1 Nyctiophylaz. = fi 1 Dipseudopsis. 414 fer Sr et = S 3 SEESERIES Ulmer, Südamerikan. Trichopteren, m. Bemerk. über einzelne Arten. D m en en — >. aD = 15. A rrkfß son 20. D -_ > . SONNE Amerika Afrika Asien 1 Melanotrichia. Hydropsychodes. Aethaloptera. Polymorphanisus. Leptonema. Macronema. Triplectides. Anisocentropus. Ganonema, | Herrn | leere HPFHrrpnpahre ps Figuren-Erklärung. Atopsyche longipennis Ulm., &', Penis dorsal. Atopsyche longipennis Ulm., 2, Hinterflügel (Flügelpunkt nicht erkennbar). Rhyacopsyche Hageni Fr. Müll., 2, Flügel. Rhyacopsyche Hageni Fr. Müll., 5, Maxillartaster. Melanotrichia insularis n. sp., $, Flügel (Trinidad). Melanotrichia insularis n. sp., 0’, Flügel (Trinidad). Melanotrichia insularis n. sp., 2, Vorderflügel (Paraguay). Melanotrichia insularis n. sp., 9’, Genitalanhänge (Trinidad). Smicridea annulicornis Blanch., 5', Flügel (Type). Smicridea annulicornis Blanch., 5, Genitalanhänge, dorsal; a) Penis, dorsal (Type). Riyacoplıylar- Spezies, Penis; a) R. columbianus Ulm., lateral; b, ec) R. magnus Ulm., lateral und dorsal; d) R. brasilianus Ulm., lateral. Plectromacronema comptum Ulm., 5, Vorderflügel, apıcal. Macronema hyalinum Pict., &', Vorderflügel mit abweichender Zeichnung. Macronema percitans Walk., 5, Flügel, apical (Coll. Ulmer). Phylloicus bromeliarum Fr. Müll., 5, Genitalannänge, dorsal. Phylloiceus bromeliarum Fr. Müll, oc’, Genitalfülse, ventral. Phylloicus bromeliarum Fr. Müll., co, Hinterbein. Marilia elongata Martyn., 9, Flügel, apical. Marilia major Fr. Müll., o', Flügel. Marilia major Fr. Müll., oh Genitalanhänge, dorsal. Leptocella gemma Fr. Müll. (2), 2, Flügel. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 415 Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Apogonia pilifera n. sp. A. villosellae Blech. similis et affınis. Fusca, aeneo - micans, einereo-pilosa. Capite sat dense punctato, clypeo late rotundato; prothorace scutelloque mediocriter dense punctatis; elytris sub- rugoso-punctatis, costis parum convexis; pygidio fortiter sat dense punctato. Subtus ubique, lateraliter densius punctata, tibiis anticis bidentatis. — Long. 9 mm. Hab.: China (Kiukiang). Mit A. villosella Blech. verwandt. Gelblichbraun mit grün- lichem Erzschimmer, überall gelblichgrau behaart. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus breit abge- rundet. Auf Halsschild und Schildchen stehen die Punkte nicht besonders dicht, die Vorderecken des Halsschildes sind kaum merk- lich vorgezogen. Die Rippen sind ein wenig gewölbt und ebenso punktiert wie die Zwischenräume. Auch die Punktierung des Pyeidiums ist kräftig und etwas runzlig. Auf der Unterseite stehen die Punkte an den Seiten ziemlich dicht, in der Mitte etwas weitläufiger, die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Apoygonia hirtan. sp. Picea, subnitida, supra ubique flavo - pilosa. Capite pro- thoraceque rugoso - punctatis, clypei margine antico subsinuato ; scutello medio punctato ; elytris pygidioque sat dense punctatis, illis fere ecostatis. Subtus medio haud crebre, lateriter densius punctata, punctis pilosis, abdominis segmentis primo secundoque, lateribus exceptis, laevibus, opacis; tibiis antieis tridentatis. — Long. 13 mm. Hab.: Timor. Doherty leg. Die Art ist von ähnlicher Gestalt wie A. polita Wat., ist aber sonst ganz verschieden. Die Oberseite ist abstehend gelblich behaart. Kopf und Halsschild ist runzlig punktiert, der Vorder- rand des Clypeus ist kaum merklich ausgebuchtet, die Seiten- ränder des Halsschildes sind in der vorderen Hälfte ein wenig aufgebogen, die Vorderecken schwach vorgezogen, Die Mitte des Schildchens ist vertieft und punktiert. Auf den Flügeldecken ist die Punktierung ziemlich dicht, Rippen sind kaum erkennbar. Aufser der gröberen Punktierung lassen die Flügeldecken unter der Lupe noch eine äufserst feine und dichte Punktierung er- Deutsche Entomol, Zeitschrift 1913. Heft IV. 28 416 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. kennen. Das Pygidium ist gleichfalls dicht punktiert, die Zwischen- räume sind schwach gerunzelt. Auf der Unterseite stehen die Punkte an den Seiten ziemlich dicht, in der Mitte weitläufiger und sind gelblich behaart. Die beiden ersten Bauchsegmente sind mit Ausnahme der Seiten matt, rotbraun und nicht punktiert. Nur bei dem einen der beiden vorliegenden Exemplare trägt das zweite Bauchsegment vor dem Hinterrande einige Punkte. Das Abdomen ist in der vorderen Hälfte an den Seiten zwar etwas kantig, aber nicht geleistet. Die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia solorensis n. sp. A. hirtae similis, sed minor. Picea, capite, prothorace seutel- loque nigro-aeneis, omnino breviter fiavo-cinereo-pilosa. Capite prothoraceque reticulato - punctatis, clypei margine antico sub- sinuato ; scutello laevi, medio impresso ; elytris dense punctatis, costis obsoletis parum convexis; pygidio fortiter sat crebre pune- tato. Uorpore infra medio sparsim lateraliter densius punctato, abdomine lateribus carinatis; tibiis antieis tridentatis. — Long. 10 mm. Hab.: Solor Ins. Doherty lese. Mit A. hirta verwandt, gleichfalls überall kurz behaart, aber kleiner. Auf Kopf und Halsschild bilden die Punkte kurze Längs- furchen, der Vorderrand des Ölypeus ist nur äulserst schwach ausgebuchtet. Die Seitenränder des Halsschildes sind an den Vorderecken etwas aufgebogen, und letztere ein wenig vorgezogen. Nach hinten ist das Halsschild stark verjüngt, so dafs es be- deutend schmäler ist als die Flügeldecken und daher sehr klein erscheint. Das Schildchen ist glatt und in der Mitte tief einge- drückt. Die Flügeldecken sind dicht punktiert, die Rippen sind schwach gewölbt, ebenso skulptiert wie die Zwischenräume und nicht von Punktstreifen begrenzt. Das Pygidium ist ziemlich dicht und grob punktiert. Auf der Unterseite stehen die Punkte in der Mitte zerstreut, seitlich ein wenig enger. Die Seiten des Abdomens sind geleistet, die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonvasumvlüs n. sp. A. celebianae Frm. similis. Fusca, parum cupreo - micans, albido-squamoso-setosa. Capite crebre punctato, clypeo margine antico subtruncato ; prothorace haud crebre sat fortiter punctato, linea media indistincta, antice abbreviata, laevi; scutello dense punctato ; elytris subrugoso - punctatis, costis parum convexis; pygidio fortiter crebre punctato. Subtus medio haud dense, latera- liter densius punctata, tibiis anticis bhidentatis. — Long. INT EmmE Hab.: Celebes septentrionalis (Toli-Toli). H. Fruhstorfer leg. Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 417 Die Art ist der A. celebiana Frm. sehr ähnlich. Sie unter- scheidet sich von ihr durch die viel schmäleren schuppenartigen Borsten der Oberseite. Das Halsschild ist bedeutend weitläufiger und gröber punktiert, in der hinteren Hälfte trägt es eine undeut- liche glatte Mittellinie. Auch auf den Flügeldecken sind die Punkte gröber. Auf der Unterseite sind abweichend von celebiana die Schuppen auch nur schmal, borstenartig.. Das Abdomen ist gleichfalls an den Seiten nicht geleistet, die Vorderschienen sind dreizähnig. Apoyonia squamosetosan. Sp. A. celebianae Frm. similis. Fusca, subnitida, supra sat dense fortiter punctata, albido - squamoso - setosa. Clypeo antice sub- truncato, elytris subrugosis, costis obsoletis; pygidio fortiter sub- rugoso-punctato, punctis setosis »Subtus mediocriter dense squa- mosa, tibiis antieis bidentatis. — Long. 12—13 mm. Hah.: Toekan Besi Ins. H. Kühn leg. Die Art ist ebenfalls der A. celebiana Frm. sehr ähnlich. Die Oberseite ist namentlich auf den Flügeldecken gröber punk- tiert. Die schuppenartigen Borsten der Oberseite sind viel schmäler als bei celebiana. Zuweilen finden sich auf den Flügel- decken einzelne grölsere lanzettförmige oder elliptische Schuppen. Der Vorderrand des Ülypeus ist undeutlich abgestutzt. Die Vorderecken des Halsschildes sind ein wenig spitzer vorgezogen als bei celebiana. Die Borsten des Pygidiums sind nicht schuppen- förmig. Die Unterseite ist fast in derselben Weise beschuppt wie bei celebiana. Die Seiten des Abdomens sind gleichfalls nicht ge- leistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia brevisetosan. sp. A. squamosetosae similis. Piceo-aenea, nitida, supra breviter subtus parum longius flavido-setosa. Capite sat fortiter et dense punctato, clypeo brevi, margine antico subsinuato ; prothorace mediocriter dense grosse punctato ; scutello punctato, linea media longitudinali interdum laevi; elytris subrugoso - punctatis,, costis obsoletis; pygidii punctis validis. Subtus sat fortiter et crebre, medio parcius punctata, tibiis anticis tridentatis, dente primo parvo. — Long. 12 mm. Hab.: Batjan. Die Art hat in der Gestalt Ähnlichkeit mit A. sqguamosetosa. Sie ist etwas dunkler gefärbt, die Borsten auf der Oberseite sind winzig klein. Der Kopf ist ziemlich kräftig und dicht punktiert, der Ölypeus ist kurz, sein Vorderrand schwach ausgebuchtet. Die Punktierung des Halsschildes ist grob und mäfsig dicht, die 28* 418 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Vorderecken sind spitzwinklig und ein wenig vorgezogen. Das Schildehen zeigt zuweilen eine glatte Mittellinie. Die Flügeldecken sind etwas runzlig punktiert, die Punkte sind kräftig, die Rippen markieren sich nur schwach. Auch das Pygidium ist mit sehr grofsen Punkten bedeckt, welche abstehende gelbliche Haare tragen. Die Borsten der Unterseite sind ein wenig länger wie die der Oberseite und stehen an den Seiten etwas dichter wie in der Mitte. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorder- schienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur sehr schwach. Apogonia ceramensisn. sp. A. vestitae Sharp. similis. Piceo-aenea, nitida, supra albido- squamoso-setosa, subtus albido-setosa. Capite sat crebre punctato, elypeo margine antico sinuato; prothorace mediocriter dense punc- tato; scutello sparsim punctulato; elytris subrugoso - punctatis, costis obsoletis; pygidio fortiter punctato, in anteriore parte carina media obsoleta. Corpore infra medio laxe, lateraliter sat dense punctato; tibiis antieis bidentatis. — Long. 10—11 mm. Hab.: Ceram. Der H. vestita Sharp in der Gestalt ähnlich. Die Schuppen der Oberseite sind jedoch schmal, borstenartig, so dals sie den Untergrund nur wenig verdecken. Der Vorderrand des Clypeus ist gleichfalls schwach bogenförmig ausgeschnitten, die Ecken des Ausschnittes sind jedoch mehr abgerundt. Auf dem Pygidium ist in der vorderen Hälfte ein Längskiel mehr oder weniger deutlich sichtbar. Die Borsten des Pygidiums sind beim 5 im vorderen Teile schuppenartig, beim $ nicht. Die Unterseite ist nicht wie bei vestita beschuppt,. sondern beborstetet, nur auf den Seiten der Brust sind die Borsten schuppenartig. Die Seiten des Abdomens sind gleichfalls nicht geleistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia buruensis n. sp. A. ceramensi similis. Piceo-aenea, nitida, flavido - setosa. Capite crebre punctato, clypeo margine antico profunde sinuato ; prothorace maris dense, feminae parcius punctato; elytris sat fortiter punctatis, parum subrugosis; pygidio grosse umbilicato- punctato. Subtus sat dense punctata, tibiis anticis bidentatis. — Long. 10—11 mm. Hab.: Buru. Doherty leg. Die Art ist der A. ceramensis sehr ähnlich. Der Clypeus ist etwas länger, tiefer bogenförmig ausgeschnitten, die Ecken des Ausschnittes sind kürzer abgerundet. Die Borsten der Oberseite Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonie. 419 sind nicht schuppenförmig. Die Borsten auf dem Abdomen sind viel feiner, mehr haarartig, die auf den Brustseiten sind nicht schuppenartig. Apogonia batjanan. sp. A. buruensi similis. Fusco-aenea, nitida, flavido - setosa. Capite subrugoso - punctato, clypei margine antico subtruncato ; prothorace mediocriter dense punctato, lateribus in anteriore parte parum reflexis, angulis antieis porrectis; scutello, margine excepto, dense punctato; elytris subrugoso - punctatis, costis obsoletis ; pygidio crebre et rude punctato. Üorpore infra medio sparsim, lateraliter densius punctato, tibiis antieis bidentatis. — Long. 12 mm. Hab.: Batjan. Doherty leg. Die Art hat grofse Ähnlichkeit mit A. burnensis und ist in gleicher Weise wie diese beborstet. Der Clypeus ist jedoch kürzer, sein Vorderrand ist nicht bogenförmig ausgeschnitten, sondern undeutlich abgestutzt. Der Seitenrand des Halsschildes ist an den etwas vorgezogenen Vorderecken lappenförmig aufgebogen. Die Flügeldecken sind stärker quergerunzelt als bei burnensis. Die Seiten des Abdomens sind gleichfalls nicht geleistet, die Vorder- schienen sind zweizähnig, doch zeigt das einzige vorliegende Exemplar die schwache Andeutung eines dritten Zahnes. Apogonia paramaura n. Sp. J. 4A. amaurae Hell. similis et affınis. Fusca, nitida, flavido-squamoso-setosa. Capite crebre punctato, clypeo margine antico subsinuato ; prothorace scutelloque dense punctatis; elytris subrugoso - punctatis, costis obsoletis; pygidio fortiter et dense punctato, medio in anteriore parte subcarinato. Subtus medio- criter crebre, lateraliter parum densius squamoso - setosa, tibiis anticis bidentatis. — Long. 8 mm. Hab.: Buru. Doherty leg. Die Art, von der nur ein g’ vorliegt, ist der A. amaura Hell. von Celebes sehr ähnlich, hat aber einen anders gebildeten Forceps. Die Ulypeusnaht markiert sich abweichend von amaura seitlich als breite glatte Linie, wogegen sie in der Mitte ganz verschwindet. Die Vorderecken des Halsschildes sind rechtwinklig, nicht vor- gezogen. Die Oberseite ist etwas enger punktiert als bei amaura, wodurch die Beborstung deutlicher hervortritt. Die schuppen- artigen Borsten der Flügeldecken sind bei amaura vorn, bei par- amaura hinten stärker zugespitzt. Die Punktierung des Pygidiums ist dichter als bei amaura, die Schuppenborsten der Unterseite sind schmäler als bei letzterer Art. 420 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Apogonia setosella n. sp. A. amaurae similis. Fusca, nitida, albido-setosa. Capite sat dense punctato, clypeo antice subtruncato ; prothorace mediocriter dense punctato ; elytris fortiter punctatis, costis parum convexis; pygidio in anteriore parte sat crebre, postice laxe grosse punctato, punctis in mare squamoso-setosis, feminae setosis. Subtus medio laxe, lateraliter densius squamoso-setosa, tibiis anticis bidentatis. — Long. 7—8 mm. Hab.: Toekan Besi Ins. Die Art ist gleichfalls der A. amaura Hell. sehr ähnlich. Der Vorderrand des Clypeus ist weniger deutlich abgestutzt, fast flach abgerundet. Die Punktierung der Oberseite ist weitläufiger, die schuppenartigen Borsten sind schmäler, so dafs der Untergrund viel deutlicher sichtbar ist. Das Pygidium ist im vorderen Teile ziemlich dicht, im hinteren weitläufig mit groben Punkten besetzt. Diese tragen beim 5 im vorderen Teile schuppenartige Borsten, während beim 2 alle Punkte mit abstehenden haarförmigen Borsten besetzt sind. Die Borsten der Unterseite sind in beiden Ge- schlechtern schuppenförmig, jedoch beim 0’ viel mehr wie beim 9. Die Seiten des Abdomens sind im vorderen Teile etwas kantig, aber nicht geleistet. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia setifera n. sp. A. amaurae Hell. similis. Fusco-aenea, nitida, flavido-setosa. Capite subrugoso - punctato, clypeo margine antico subsinuato ; prothorace sat remote, scutello parum densius punctato; elytris mediocriter crebre punctatis, costis subconvexis, fere laevibus; pygidio rude subrugoso-punctato. Subtus ubique, lateraliter parum densius punctata, tibiis anticis bidentatis. — Long. 9 mm. Hab.: Buru. Doherty leg. Die Art ist auch mit A. amaura Hell. verwandt. Der Vorder- rand des Clypeus ist gleichfalls lach ausgebuchtet, wodurch sich die Art von der sehr ähnlichen A. setosella unterscheidet. Die Punktierung der Oberseite ist gröber als bei amaura und setosella und viel weitläufiger, die Borsten der Punkte sind schmal, so dafs der Käfer kahler erscheint. Die Rippen der Flügeldecken treten als schwach gewölbte glatte Längsstreifen hervor. Die Borsten auf der Unterseite sind sehr schmal, nur auf den Brustseiten sind sie etwas kräftiger. Die Seiten des Abdomens sind nicht ge- leistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia truncaticeps n. Sp. A. setosellae similis sed minor. Fusca, nitida, albido-squa- moso-setosa. Capite rugoso-punctato, clypeo late truncato ; pro- Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 421 thorace mediocriter dense punctato; scutello squamoso; elytris fortiter punctatis, costis laevibus; pygidio grosse punctato. Subtus abdomine laxe punctato, punctis setosis, pectoris lateribus sat dense punctatis et squamoso -setosis, pectoris medio fere laevi; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Celebes meridionalis (Samanga). H. Fruhstorfer leg. Der A. setosella ähnlich, aber kleiner. Die Punkte der Ober- seite tragen schmale borstenartige Schuppen. Der Kopf ist runzlig punktiert, die Stirn zeigt bei dem vorliegenden Exemplar einen starken grünen Schimmer. Der Vorderrand des Ölypeus ist breit abgestutzt. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Vorder- ecken sind etwas vorgezogen. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Ränder beschuppt. Die Flügeldecken sind grob punktiert, die Rippen sind schwach gewölbt und glatt. Das Pygidium ist erob punktiert und abstehend beborstet. Das Abdomen ist weit- läufig mit beborsteten Punkten bedeckt, die Bauchsegmente tragen in der Mitte nur eine Querreihe solcher Punkte. Die Seiten der Brust sind ziemlich dicht punktiert und sind die Borsten hier etwas schuppenförmig. Die Mitte der Brust ist fast unpunktiert. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia fulvosquamosan. sp. A. squamulosae Gestro similis. Fusco-cuprea, supra fulvo-, subtus albido-squamosa. Capite prothoraceque dense punctatis, elypei margine antico reflexo, subsinuato; elytris subrugoso- punctatis, costis obsoletis; pygidio fortiter punctato, albido- squamoso, ante apicem setoso. Subtus omnino, lateraliter densius squamulata; tibiis anticis tridentatis, dente primo plerumque ob- soleto. — Long. 8—10 mm. Hab.: Buton Ins. Die Art steht der A. squamulosa Gestro sehr nahe. Die Punktierung der Oberseite ist. nicht ganz so eng wie bei dieser Art, wodurch auch die Schuppen weniger dicht stehen. Die Schuppen der Oberseite sind schwefelgelb, also dunkler wie bei squamulosa. Der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich aus- gebuchtet, die Vorderecken des Halsschildes sind ein wenig vor- gezogen, die Rippen der Flügeldecken sind nur schwach erkennt- lich. Die Schuppen der Oberseite sind eiförmig, und zwar sind sie beim 5 breiter als beim 9, so dafs das 0’ dichter beschuppt erscheint. Auch sind die Schuppen beim 5" dunkler gelb als beim $. Die Schuppen des Pygidiums und der Unterseite sind weilslich, vor dem Hinterrande ist das Pygidium beborstet. Die Unterseite ist an den Seiten dicht beschuppt, in der Mitte des 499 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Abdomens stehen die Schuppen etwas weniger dicht, während die Mitte der Brust nur weitläufig beschuppt ist. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn meist nur sehr klein. Apogonia grandis n. sp. A. Sharpi Hell. similis. Purpurea, nitida. Capite subrugoso- punctato, clypei margine antico sinuato ; prothorace disco laxe, lateraliter parum densius et subrugoso-punctato, margine postico angulisque anticis albido-squamosis, scutello subtiliter laxe punc- tato; elytris subrugosis, fortiter punctatis, punctis brevissime setosis, post basin, juxta margines laterales et ante apicem sparsim albido-squamosis ; pygidio grosse punctato, punctis setosis an squamosis. Subtus abdomine albido-squamoso, squamis latera- liter densius positis, pectoris lateribus pedibusque flavido-pilosis ; tibiis anticis tridentatis. — Long. 18 mm. Hab.: Celebes meridionalis (Bua-Kraeng). H. Fruhstorfer leg. Die Art hat dieselbe Grölse und Gestalt wie A. Sharpi Hell. Oberseits befinden sich von weilslichen Schuppen auf dem Hals- schilde eine schmale Basalbinde und einige Schuppen an den Vorderecken, auf den Flügeldecken einige Schuppen an der Basis, neben dem Seitenrande und vor dem Hinterrande, namentlich an der Naht. Die Schuppen sind viel schmäler als bei Sharpi. Ob das einzige vorliegende Exemplar abgerieben ist, kann ich nicht entscheiden, doch scheint es mir unwahrscheinlich, da die nicht beschuppten Punkte der Flügeldecken kurze Borsten tragen. Der Kopf ist schmäler als bei Sharpi, der Vorderrand des Clypeus ist flach ausgebuchtet-. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt, in der Mitte ziemlich weitläufig, an den Seiten enger punktiert und hier schwach gerunzelt. Das Schildchen zeigt nur einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind kräftig punktiert und etwas quer- gerunzelt. Die groben Punkte des Pygidiums tragen teilweise abstehende Haare, teilweise Schuppen. Das. Abdomen ist beschuppt wie bei Sharpi, doch sind die Schuppen schmäler. Dagegen tragen die Seiten der Brust keine Schuppen, sondern sind gelblich be- haart, während sich auf der Mitte der Brust einige Haare und einige schuppenartige Borsten befinden. Auch die Beine sind nicht beschuppt, sondern behaart. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia ventralis n. Sp. A. cribricoli Burm. similis. Nigro-aenea, nitida. Clypeo prothoraceque dense punctatis, clypei margine antico rotundato; scutello sparsim punctato; elytris mediocriter crebre fortiter Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 423 punctatis, costis impunctatis, apice opaco ; propygidio in posteriore parte pygidioque grosse punctatis et albido-setosis. Corpore infra sat erebre, medio sparsim punctato, punctis setas cinereas ferentibus; abdominis segmentis duobus primis opacis; tibiis anticis triden- tatis. — Long. 10 mm. Hab.: Tonkin (Montes Manson). H. Fruhstorfer leg. Die Art ist der A. cribricollis Burm. von China sehr ähnlich und wurde früher von mir mit dieser verwechselt. (Ann. Soc. ent. Belg. 1908. p. 331). 4. ventralis ist jedoch dadurch zu unterscheiden, dafs die beiden ersten Abdominalsegmente matt sind. Auch ist die Mitte der Unterseite nicht so grob punktiert wie bei eribrieollis. Die Skulptur der Flügeldecken ist bei beiden Arten ähnlich, doch ist der Hinterrand der Flügeldecken bei ventralis matt. Die Vorderschienen sind gleichfalls dreizähnig und das Abdomen ist an den Seiten nicht geleistet. Von der ähnlichen A. metasternalis Rits. unterscheidet sich die Art durch Gröfse und Fehlen des halbkreisförmigen Eindrucks auf dem Metasternum. Apogonia annamensis n. Sp. A. eribrieoli Burm. similis. Nigro-aenea, nitida. Capite, elypeo grosse punctato, margine antico subtruncato, fronte sparsim punctata; prothorace sat remote punctato, scutello laevi; elytris mediocriter dense sat fortiter punctatis, costis laevibus ; propygidio pygidioque longitudinaliter obsolete carinatis, punctis validis cinereo-setosis. Subtus medio sparsim, lateraliter densius punctata, punctorum setis cinereis; abdomine utrinque subcarinato ; tibiis anticis tridentatis. — Long. 10—11 mm. Hab.: Annam (Phuc-Son). H. Fruhstorfer leg. Die Art hat in Gestalt und Färbung Ähnlichkeit mit A. eribri- collis Burm., ist aber in der Skulptur verschieden. Der Clypeus ist grob und dicht punktiert, sein Vorderrand ist schwach abge- stutzt. Die Punktierung der Stirn ist fein und weitläufig. Das Halsschild ist ziemlich zerstreut mit flachen Punkten bedeckt, die rechtwinkligen Vorderecken sind kaum merklich vorgezogen. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht und srob punktiert, die glatten Rippen ähnlich wie bei cribricollis. Die Punkte auf dem hinteren Teile des Propygidiums und auf dem Pygidium sind sehr grob und gelblichgrau beborstet, auch tragen Propygidium und Pygidium einen undeutlichen glatten Läneskiel. Die Unterseite ist in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten dichter punktiert und jeder Punkt ist mit einem Börstchen versehen. Die Vorderschienen sind dreizähnig, die Seiten des Abdomens sind schwach geleistet. | 4924 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Apogonia aeneomicansn. sp. A. splendidae Boh. subsimilis. Nigro-aenea an brunneo-aenea, nitida. Capite prothoraceque mediocriter dense punctatis, elypei margine antico subtruncato ; scutello sparsim punctulato, basi laevi; elytris parum subrugosis, punctis validis haud dense positis; pygidio fortiter remote punctato, apicem versus pilos raros ferente. Pectoris abdominisgue mediis sparsim, lateribus densius punctatis, punctis breviter setosis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 10 mm. Hab.: Assam (Margherita). Die Art hat in der Gestalt einige Ähnlichkeit mit A. splen- ddida Boh., unterscheidet sich aber durch andere Skulptur und die zweizähnigen Vorderschienen. Kopf und Halsschild sind mälsig dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist schwach abge- stutzt. Die Vorderecken des Halsschildes sind fast rechtwinklig und nur sehr wenig vorgezogen. Das Schildchen trägt vor der Spitze einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind sehr schwach quergerunzelt, die Punkte sind grofs und mälsig dicht gestellt, die Rippen tragen nur vereinzelte Punkte. Auch auf dem Pygi- dium sind die Punkte sehr grob und stehen weitläufig. Vor dem Hinterrande befinden sich einige gelblichweilse Haare. Die Unter- seite ist in der Mitte ziemlich weitläufig, an den Seiten etwas enger punktiert und tragen die Punkte kurze Börstchen. Die Vorderschienen sind zweizähnig, die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Apogonia rugulosan. Sp. Nisro-aenea, nitida, pedibus brunneis. Capite prothoraceque mediocriter dense- punctatis, clypeo apice subsinuato; scutello parce punctulato ; elytris rugulosis, fortiter punctatis; pygidio grosse punctato, punctis setosis. Subtus medio sat sparsim, lateraliter densius punctata, punctis setas breves ferentibus; tibiis antieis unidentatis. — Long. 10 mm. Hab. : Assam. In der Gestalt hat die Art etwas Ähnlichkeit mit A. aeneo- micans. Sie ist schwarz, mit grünlichem oder kupfrigem Erz- schimmer,, die Beine sind rotbraun. Kopf und Halsschild sind mäfsig dicht punktiert, auf dem Clypeus sind die Punkte etwas gröber und ist sein Vorderrand schwach ausgebuchtet. Das Hals- schild ist leicht gerunzelt, seine Vorderecken sind spitz und ein wenig vorgezogen. Das Schildchen trägt einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind querrunzlig, grob punktiert, die Rippen sind schwach gewölbt. Die Punkte des Pygidiums sind sehr grob, im vorderen Teile kurz, im hinteren länger beborstet. Die Mitte der Brust ist sehr weitläufig, die des Abdomens etwas enger Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 425 punktiert, an den Seiten sind die Punkte ein wenig gröber und stehen dichter. Jeder Punkt trägt eine kleine weilsliche Borste. Die Vorderschienen sind nur mit einem stumpfen Endzahn .ver- sehen, die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Apogonia andamanan. sp. A. rugulosae subsimilis. Nitida, brunnea, aeneo - micans. Capite grosse punctato, clypeo subtruncato ; prothorace sat for- titer parum dense punctato; scutello laxe punctulato, apice laevi; elytris subrugosis, fortiter punctatis, costarum punctis vix parcius positis; pygidio fortissime punctato, punctis flavo-pilosis. Pec- toris abdominisque mediis sparsim, lateribus paulo densius sat grosse punctatis, tibiis anticis bidentatis. — Long. 10 mm. Hab.: Andaman Ins. Die Art hat mit der vorhergehenden einige Ähnlichkeit, unter- scheidet sich aber sofort durch die andere Bezahnung der Vorder- schienen. Der Kopf ist kräftig punktiert, der Vorderrand des Clypeus undeutlich abgestutzt. Die Punktierung des Halsschildes ist ziemlich kräftig, aber wenig dicht. Die Vorderecken des Hals- schildes sind rechtwinklig und ein wenig vorgezogen. Das Schild- _ chen trägt nur einige Punkte. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und grob punktiert und ist die Punktierung der Rippen kaum weitläufiger als die der Zwischenräume, so dafs sich die Rippen hauptsächlich durch die begrenzenden Punktstreifen mar- kieren. Das Pygidium trägt sehr grobe gelblich behaarte Punkte. Die Unterseite ist mit ziemlich kräftigen Punkten bedeckt, die an den Seiten etwas dichter als in der Mitte stehen. Alle Punkte der Unterseite tragen kleine weifsliche Borsten. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorderschienen zeigen am Ende 2 kräftige Zähne. Apogonia moluccanan. Sp. A. andamanae subsimilis. Fusco-aenea, nitida, capite pro- thoraceque nigro-aeneis. Capite parum crebre punctato, clypeo apice subsinuato ; prothorace mediocriter dense sat fortiter punc- tato, longitudinaliter subrugoso ; scutello fere laevi; elytris grosse punctatis, parum rugulosis, ecostatis; pygidio sat profunde punc- tato, punctis apicem versus setosis. Subtus mediocriter crebre, medio parcius punctata, punctis setas ferentibus; tibiis antieis tridentatis, dente primo parvo. — Long. 10 mm. Hab.: Dammer Ins. Die Art ist in Gestalt und Färbung der A. andamana ähn- lich. Sie ist glänzend, erzschimmernd, braun, Kopf und Hals- schild sind schwarz. Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, der 426 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Vorderrand des Clypeus ist ganz fach ausgerandet. Das Halsschild ist etwas längsrunzlig, die Punkte sind grofs und länglich. Die Vorderecken sind rechtwinklig, kaum vorgezogen. Das Schildchen zeigt nur einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind grob punk- tiert, schwach gerunzelt, Rippen markieren sich nur äulfserst undeutlich. Die Punkte von Propygidium und Pygidium sind tief und stehen mäfsig dicht, vor dem Hinterrande des Pygidiums sind sie beborstet. Die Punktierung der Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas enger. Alle Punkte tragen kleine Börstehen. Die Seiten des Abdomens sind etwas kantig, aber nicht geleistet. Die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur klein. Apogonia cupreomicansn. Sp. A. simplici Sharp similis. Supra cuprea, subtus cupreo- nigra, pedibus piceis. Capite prothoraceque parum dense et parum fortiter punctatis, clypei margine antico subsinuato ; scutello utrinque subtiliter punctulato ; elytris sat remote fortiter , costis multo pareius, punctatis; pygidii punctis validis, pilosis. Corpore infra medio sparsim, lateraliter densius punctato, punctis breviter setosis; tibiis anticis unidentatis. — Long. 10 mm. Hab.: Malacca (Perak). Doherty leg. Der A. simplee Sharp ähnlich, aber sofort dadurch unter- schieden, dafs die Vorderschienen nur mit einem stumpfen End- zahn versehen sind. Kopf und Halsschild sind wenig dicht und ziemlich fein punktiert. Auf dem Clypeus sind die Punkte ein wenig gröber und ist der Vorderrand des Clypeus ganz schwach ausgebuchtet. Die Vorderecken des Halsschildes sind fast recht- winklig und kaum merklich vorgezogen. Das Schildchen trägt nur an den Seiten einige feine Punkte. Die Punktierung der Flügeldecken ist grob und ziemlich weitläufig. Die flachen Rippen tragen nur vereinzelte Punkte und sind von Punktreihen einge- falst. Die Punkte des Pygidiums sind sehr grob, grubenartig, und trägt jeder Punkt ein feines weilsliches Haar. Die Unterseite ist in der Mitte, namentlich auf der Brust weitläufig punktiert, die Punktierung der Seiten ist dichter. Jeder Punkt ist kurz hell beborstet. Die Vorderschienen tragen am Aulsenrande 3 kleine Kerbzähnchen. Apogonia cuprinan. sp. Statura ut in A. Waterstradti Rits., sed major. Viridis, nitida, cupreo-micans. Fronte sat fortiter mediocriter dense punc- tata, clypeo subrugoso-punctato, margine antico truncato, angulis anticis rotundatis; prothorace medio subtilissime, lateribus parum Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apoponia. 497 fortius punctulato, scutello laevi; elytris punctato-striatis, costis laevibus, interstitiis laxe punctatis; pygidio remote punctato, medio longitudinaliter carinato. Pectoris lateribus crebre punctatis et albido-sguamoso-setosis, pectoris medio fere laevi; abdomine parce, lateraliter parum densius punctato, punctis albo - setosis; tibiis antieis tridentatis. — Long. 12 mm. Hab.: Borneo (Sarawak). Die Art ist mit A. Waterstradti Rits. verwandt, aber bedeutend grölser. Sie ist grün, auf der Oberseite mit starkem Kupfer- schimmer. Die Stirn ist mäfsig dicht, aber ziemlich kräftig, der Clypeus etwas runzlig punktiert. Der Vorderrand des letzteren ist gerade abgestutzt, die Vorderecken sind abgerundet. Die Punktierung des Halsschildes ist in der Mitte sehr fein und weit- läufig, an den Seiten ein wenig kräftiger und dichter, die Vorder- ecken des Halsschildes sind spitzwinklig vorgezogen. Das Schildchen ist glatt. Auf den Flügeldecken sind die flachen Rippen unpunktiert und von Punktreihen begrenzt. Die Zwischenräume tragen nur eine sehr weitläufige Punktierung. Auf dem Pygidium stehen die Punkte gleichfalls zerstreut und ist ein mittlerer Längskiel zu erkennen. Die Seiten der Brust sind dicht punktiert und mit weilsen länglichen Schuppen bedeckt, während die Mitte der Brust fast glatt ist. Das Abdomen ist ziemlich weitläufig, an den Seiten ein wenig enger punktiert und tragen die Punkte weifsliche Börstchen. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorderschienen sind dreizähnig. Ein Exemplar dieser Art erhielt ich von Herrn C. Moulton, Kurator des Sarawak-Museums. Apogonia glabran. sp. A. Leeuweni Brsk. simillima, paulo major. Nigra, nitida. Capite parum dense punctato, clypeo margine antico sinuato ; prothorace subtiliter sat laxe punctulato, angulis anticis paulo obtusis, vix porrecetis; scutello laevi; elytris mediocriter dense sat fortiter, costis planis parcius punctatis; pygidio remote punctato, punctis breviter pilosis. Pectoris abdominisque mediis laxe, lateribus parum densius et fortius punctatis, punctis setosis; segmentis abdominalibus utrinque carinatis; tibiis anticis tri- dentatis, dente primo parvo. — Long. 9—11 mm. Hab.: Nias. Kannegieter leg. Die Art ist der A. Leeuwem Brsk. sehr ähnlich, aber etwas gröfser. Die Skulptur der Oberseite ist fast dieselbe, nur ein wenig kräftiger. Die Vorderecken des Halsschildes sind bei Leeuwent rechtwinklig, bei glabra stumpfwinklig. Die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur sehr klein. Das Ab- 428 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. domen ist an den Seiten ebenso geleistet wie bei Zeeuweni. In der Bildung des Forceps sind beide Arten sehr verschieden. Apoyonia fulgidicollis n. sp. A. artae Karsch similis. Nigro-aenea, cupreo-micans, pedibus plus minusve brunneis. Capite sparsim punctato, frontis medio impresso , clypeo subrugoso-punctato, apice sinuato ; prothorace scutelloque remote punctatis; elytris mediocriter dense sat fortiter punctatis, costis parum convexis, sublaevibus; pygidio profunde laxe punetato, punctis setosis. Corpore infra medio sparsim, lateraliter densius punctato, punctis setas ferentibus; abdominis lateribus in anteriore parte subcarinatis; tibiis anticis tridentatis, dente primo parvo. — Long. 8 mm. Hab.: Batjan. In Färbung und Gestalt hat die Art Ähnlichkeit mit A. arta Karsch von Neu-Guinea. Der Kopf ist weitläufig punktiert, die Stirn hat einen Längseindruck und ist neben dem Längseindruck glatt. Der Clypeus ist runzlig punktiert, sein Vorderrand ist flach ausgebuchtet. Die Punkte des Halsschildes stehen ziemlich weitläufig, die Vorderecken sind rechtwinklig, kaum vorgezogen. Auf dem Schildchen befinden sich einzelne Punkte neben den Seitenrändern. Die Flügeldecken sind kräftig, aber nicht dicht punktiert, die kaum merklich gewölbten, von Punktreihen be- grenzten Rippen tragen nur vereinzelte Punkte. Die ziemlich weitläufig gestellten Punkte des Pygidiums sind grols und weils- lich beborstet. Auf der Unterseite stehen die Punkte an den Seiten etwas dichter als in der Mitte und sind gleichfalls kurz beborstet. Die Seiten des Abdomens sind im vorderen Teile schwach geleistet. Die Vorderschienen sind dreizähnig, der oberste Zahn ist nur klein. Apogonia malangian. sp. Statura A. uniformis Blanch. Nitida, nigro-aenea an brunneo- aenea, pedibus brunneis. Capite laxe, clypeo densius punctato, margine antico sinuato ; prothorace remote punctato, scutello fere laevi; elytris fortiter punctatis, costis sublaevibus; pygidio pro- funde laxe punctato, punctis setosis. Subtus mediocriter dense, medio parcius punctata, tibiis antiecis bidentatis. — Long. 8 mm. Hab.: Java (Malang). In der Gestalt der A. uniformis Blanch. ähnlich, aber in der Skulptur verschieden. Die Stirn ist weitläufig punktiert, auf dem ziemlich grofsen Ölypeus stehen die Punkte dichter und sind gröber. Der Vorderrand des Clypeus ist flach ausgebuchtet. Auf dem Halsschild stehen die Punkte ziemlich weitläufig, seine Vorder- Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 429 ecken sind rechtwinklig, nicht vorgezogen. Das Schildächen läfst nur einige feine Punkte erkennen. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht grob punktiert, die von Punktreihen eingefalsten flachen Rippen sind fast glatt. Das Pygidium trägt weitläufig gestellte erolse, kurz beborstete Punkte. Auf der Unterseite stehen die borstentragenden Punkte in der Mitte weitläufig, an den Seiten ein wenig dichter. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Vorderschienen tragen am Ende 2 Zähne und darüber an der Aulsenseite 3 kleine Kerbzähnchen. Apogonia timorensis n. Sp. A. malangiae subsimilis. Supra nigra, pygidio corporeque infra brunneis, aeneo-micans. Capite prothoraceque mediocriter dense punctatis, clypei margine antico subrotundato ; scutello laevi an sparsim punetulato ; elytris fortiter parum dense punctatis, costis paulo convexis;. pygidio haud crebre grosse punctato. Subtus medio laxe, lateraliter densius punetata, punctis breviter setosis ; abdomine in anteriore parte utrinque subcarinato; tibiis anticis tridentatis, dente primo minuto. — Long. 8 mm. Hab.: Timor. Die Art ist in der Gestalt der A. malangia ähnlich, die Punktierung der Oberseite ist aber etwas dichter, die Rippen der Flügeldecken sind ein wenig gewölbter. Kopf und Halsschild sind mälsig dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist flach ab- gerundet, kaum merklich ausgeschweift. Die Vorderecken des Hals- schildes sind rechtwinklig, ein wenig vorgezogen. Das Schildchen ist glatt oder trägt einige feine Punkte. Die Punktierung der Flügeldecken ist kräftig, die Punkte stehen mäfsig dicht, die von Punktreihen begrenzten Rippen sind schwach gewölbt und etwas weitläufiger punktiert als die Zwischenräume. Die Punkte des Pygidiums sind ungefähr von gleicher Stärke wie die der Flügel- decken. Sie. tragen im hinteren Teile feine Haare. Die Punk- tierung der Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger und gröber. Jeder Punkt trägt eine kleine Borste. Die Seiten des Abdomens sind im vorderen Teile schwach geleistet. Die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur sehr klein. Apogonia formosanan. Sp. A. erpeditioni Rits. similis. Nigro-aenea, nitida. Capite prothoraceque sat dense punctatis, elypeo margine antico sinuato; prothoraeis lateribus reflexis, angulis antieis porrectis, scutello laxe punctulato ; elytris mediocriter dense fortiter punctatis, costis indistinetis; pygidio parum crebre sat grosse punctato, punctis 430 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. pilos albidos ferentibus. Subtus rude, lateraliter dense punctata, punctis breviter pilosis; tibiis antieis dentibus duobus validis armatis. — Long. 11 mm. Hab.: Formosa (Tainan). Die Art hat in der Gestalt Ähnlichkeit mit A. expeditionis Rits., unterscheidet sich aber in der Bildung des Clypeus, Bezahnung der Vorderschienen usw. Kopf und Halsschild sind ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist flach bogenförmig aus- geschnitten. Die Seitenränder des Halsschildes sind hinten schmal, vorn breit aufgebogen, die Vorderecken sind etwas vorgezogen. Bei dem vorliegenden Exemplar zeigt sich auf dem Halsschild eine undeutliche glatte Mittellinie.e Das Schildchen trägt nur einige Punkte. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht grob punktiert, die Rippen sind nur sehr undeutlich zu erkennen. Das Pygidium ist mit grofsen Punkten bedeckt, die abstehende gelblichweilse Haare tragen. Die Unterseite ist namentlich an den Seiten dicht und ziemlich kräftig punktiert und trägt jeder Punkt ein kurzes horstenartiges Haar. Nur das errste Bauchsegment ist seitlich schwach geleistet. Die Vorderschienen tragen am Ende 2 kräftige Zähne, darüber 3 kleine Kerbzähnchen. Apogonia aruensis.n. sp. A. tuberculiventri Rits. similis. Nigro-aenea, nitida. Capite, prothorace scutelloque cupreo-micantibus. Capite sparsim, elypeo densius et fortius punetato, elypei margine antico truncato ; frontis medio longitudinaliter impresso; prothorace laxe punctato, scutello fere laevi; elytris. mediocriter dense sat fortiter punctatis, costis obsoletis; pygidio remote et grosse punctato, punctis setosis. Subtus pectoris abdominisque mediis laxe, lateribus parum densius punctatis, punctis setas breves ferentibus; abdomine utrinque carinato; tibiis antieis tridentatis, dente primo parvo. — Long. 12 mm. Hab.: Aru Ins. In der Gestalt der A. tuberculiventris Rits. ähnlich, aber sofort durch das Fehlen des Tuberkels auf dem ersten Abdominalsegment zu unterscheiden. Der Kopf ist ziemlich weitläufig punktiert, auf dem Clypeus stehen die Punkte enger und sind gröber. Der Vorderrand des letzteren ist abgestutzt, die Stirn trägt in der Mitte einen Längseindruck. Die Punktierung des Halsschildes ist sehr weitläufig, die Vorderecken sind etwas vorgezogen. Das Schildchen zeigt nur einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht, ziemlich grob und gleichmäfsig punktiert, die Rippen markieren sich nur undeutlich durch die begrenzenden Punkt- reihen. Auf dem Pygidium stehen die Punkte weitläufiger als Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonie. 431 auf den Flügeldecken, sind gröfser und tragen abstehende gelb- liche borstenartige Haare. Die Unterseite ist weitläufig, an den Seiten etwas dichter punktiert, die Seiten des Abdomens sind ge- leistet. Die Vorderschienen sind dreizähnig, der oberste Zahn ist klein, die beiden anderen sind kräftig. Apogonia castanean. sp. Castanea, nitida. Capite sat crebre fortiter punctato, clypeo margine antico reflexo, subsinuato ; prothorace parum dense punc- tato; scutello fere laevi; elytris mediocriter dense fortiter punc- tatis fere ecostatis; pygidio grosse laxe punctato, punctis setoso- pilosis. Subtus sat remote punctata, punctis setosis ; tibiis antieis tridentatis. — Long. 10—12 mm. Hab.: Timor. Doherty leg. Etwas flacher wie die vorhergehende Art, die Flügeldecken hinten nur wenig erweitert. Kastanienbraun, glänzend. Der Kopf ist kräftig und ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist schwach ausgebuchtet. Auf dem Halsschild stehen die ziemlich groben Punkte mäfsig dicht, die Vorderecken sind nur wenig vorgezogen. Das Schildchen ist glatt oder trägt einige feine Punkte. Auf den Flügeldecken sind die Punkte gröber wie auf dem Halsschild, die Punktreihen treten so wenig hervor, dafs die Flügeldecken fast ungerippt erscheinen. Auf dem Pygidium stehen die grofsen Punkte weitläufig und ist ein glatter Mittel- streifen erkennbar. Die Unterseite ist zerstreut punktiert, an den Seiten ein wenig dichter als in der Mitte. Die Punkte sind kurz beborstet. Die Seiten des Abdomens sind im vorderen Teile zwar etwas kantig, aber nicht geleistet. Die Vorderschienen sind drei- zähnig, der oberste Zahn ist zwar nur klein, aber deutlich. Mir liegen 3 männliche Exemplare vor. Ein 2 von dem- selben Fundort zeigt eine viel feinere Punktierung von Halsschild und Flügeldecken, schlankere Hinterschenkel und 3 scharfe Zähne an den Varderschienen. Es ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, dafs dies 2 zu castanea gehört. Apogonia fulvipes n. sp. Oblonga, viridi-metallica, antennis pedibusque fulvis. Capite prothoraceque mediocriter dense punctatis, clypeo margine antico sinuato; scutello laxe punctulato; elytris subrugosis, remote punctatis, costis planis fere laevibus; pygidio fortiter punctato, flavido-piloso. Subtus subrugoso-punctata, punctis setosis; pedibus sat gracilibus, tibiis antieis bidentatis. — Long. 11 mm. Hab.: Java (Wynkoopsbaai). Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft IV. 29 432 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Von länglicher Gestalt, metallisch grün, die Beine braungelh. Kopf und Halsschild sind mäfsig dicht punktiert, der Vorderrand des braun durchschimmernden Clypeus ist flach bogenförmig aus- gerandet. Die Vorderecken des Halsschildes sind rechtwinklig und kaum merklich vorgezogen. Das Schildchen trägt einige zerstreute Punkte. Die Flügeldecken sind schwach quergerunzelt, ziemlich weitläufig punktiert, die Rippen markieren sich dadurch, dals sie fast unpunktiert und von Punktreihen eingefalst sind. Das Pygidium ist mit grolsen Punkten bedeckt, die abstehende Borstenhaare tragen. Die Unterseite ist etwas runzlig punktiert, an den Seiten dichter wie in der Mitte, und ist jeder Punkt hell heborstet. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Beine sind schlank, doch sind die Hintertarsen kürzer als die Hinterschienen. Die Vorderschienen tragen am Ende 2 kräftige Zähne. Apogonia impressifrons.n. Sp. Parum oblonga, nigra, nitida. Capite sat dense fortiter punctato, fronte transversim leviter impressa, clypei margine antico subsinuato ; prothorace medioeriter crebre punctato, angulis anticis porrectis; scutello laxe punctulato; elytris sat dense punctatis, costa disci convexa; pygidio grosse punctato, punctis Havo-piloso- setosis. Corpore infra laxe punctato, abdominis lateribus carinatis, tibiis anticis bidentatis. — Long. 11 mm. Hab.: Borneo (Kina-Balu). Waterstradt leg. Von etwas länglicher Gestalt, ein wenig gewölbt, schwarz, glänzend. Der Kopf ist ziemlich kräftig und dicht punktiert, die Stirn flach quereingedrückt, der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich ausgebuchtet. Die Punktierung des Halsschildes ist mälsig dicht, seine Vorderecken sind etwas vorgezogen. Das Schildchen trägt eine weitläufige Punktierung. Auf den Flügel- decken sind die Punkte bedeutend gröber wie auf dem Halsschild. Die Rippe auf dem Discus ist zwar kaum weitläufiger punktiert, tritt aber durch starke Wölbung sehr deutlich hervor. Die Punkte auf dem bei dem vorliegenden Exemplare braunen Pygidium sind kräftig, die Zwischenräume sind schwach gerunzelt. Die Punkte tragen abstehende gelbliche Borstenhaare.. Die Unterseite ist überall ziemlich weitläufig punktiert, die Borsten der Punkte sind sehr klein. Die Seiten des Abdomens sind geleistet, die Vorder- schienen sind zweizähnig. Apogonia lombokianan. sp. A. politae Wat. similis. Picea, nitida, capite prothoraceque nigro -aeneis. Capite mediocriter dense sat fortiter punctato, Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 433 clypeo antice subsinuato ; prothorace haud crebre punctato, angulis anticis parum porrectis; scutello fere laevi; elytris mediocriter dense punctatis, costis obsoletis, pygidio haud crebre fortiter punctato, ante apicem pilos raros ferente. Suhtus medio sparsim, lateraliter densius punctata, punctis minutissime setosis; abdomine utringue carinato, tibiis antieis tridentatis. — Long. 13 mm. Der A. polita Wat. ähnlich. Dunkelbraun, Kopf und Hals- schild schwarz, überall etwas erzschimmernd. Der Kopf ist mälsig dicht, ziemlich grob punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist äufserst schwach ausgebuchtet. Das Halsschild ist etwas länger wie bei polita, die Punkte auf demselben sind kräftiger, die Vorder- ecken sind ebenso wie bei polita etwas vorgezogen. Das Schildchen läfst nur einige feine Punkte erkennen. Die Flügeldecken sind mälsig dicht punktiert, die Punkte sind etwas stärker als bei polita, die Rippen markieren sich nur durch die begrenzenden Punktreihen. Die Punkte des Pygidiums sind grob und tragen in der hinteren Hälfte gelbliche Haare. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter punktiert, die Punkte sind sehr lang hell beborstet. Die Seiten des Abdomens sind geleistet, die Vorderschienen sind deutlich dreizähnig. Apogonia sumbawanan. sp. A. politae Wat. similis. Nigro-aenea, an fusco-aenea, capite prothoraceque nigris. Capite parum dense punctato, clypeo margine antico subsinuato ; prothorace subtiliter parce punctato , scutello fere laevi; elytris mediocriter dense punctatis; pygidii punctis validis, in posteriore parte pilosis. Corpore infra medio sparsim, lateraliter paulo densius punctato, abdominis lateribus carinatis, segmentis duobus primis. opacis; tibiis anticis tridentatis, dente primo parvo. — Long. 13 mm. Hab.: Sumbawa. Die Art ist sowohl der A. polita Wat., als auch der A. lom- bokiana sehr ähnlich, aber leicht dadurch zu unterscheiden, dafs die beiden ersten Abdominalsegmente matt sind. Der Kopf ist wenig dicht, der Clypeus etwas enger punktiert, sein Vorderrand ist sehr schwach ausgebuchtet. Das Halsschild ist fein und weit- läufig punktiert, die Vorderecken sind spitzwinklig vorgezogen. Das Schildchen trägt nur einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht punktiert, die Rippen werden nur undeutlich durch die begrenzenden Punktreihen markiert. Das Pyeidium ist kräftig punktiert, die Punkte sind im hinteren Teile des Pygidiums dünn behaart. Die Unterseite ist in der Mitte fein und weit- läufig, an den Seiten etwas kräftiger und dichter punktiert, die 29* 434 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Punkte tragen kurze Börstchen. Die Seiten des Abdomens sind geleistet, die Vorderschienen sind dreizähnig, der oberste Zahn ist nur klein. Apogonia rugifrons n. sp. A. politae Wat. similis. Brunnea, capite prothoraceque nigris, aeneo-micans, interdum omnino nigro-aenea. Üapite rugoso- punctato, elypeo antice subsinuato ; prothorace reticulato-punctato, scutello fere laevi; elytris mediocriter dense punetatis, costis obsoletis; pygidio crebre punctato, punctis validis, flavo-setosis. Pectoris abdominisque mediis sparsim, lateribus densius punctatis, punctorum setis sat longis; abdomine utrinque carinato; tibiis antieis tridentatis. — Long. 13 mm. Hab.: Timor. Doherty leg. Die Art ist in der Gestalt der A. polita« Wat. ähnlich, aber in der Skulptur sehr verschieden. Der Kopf ist grob, die Stirn längsrunzlig punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist schwach ausgebuchtet. Das Halsschild ist kräftig, netzartig punktiert, die Vorderecken sind nur wenig vorgezogen. Das Schildchen trägt einige Punkte. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht punk- tiert, die Rippen sind kaum durch die Punktreihen angedeutet. Die Punkte des Pygidiums sind grob, stehen dicht und tragen gelbliche Borsten, die nach dem Hinterrande zu länger und haar- förmig werden. Auf der Unterseite stehen die Punkte in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter, die Borsten der Punkte sind länger wie bei den verwandten Arten. Die Seiten des Ab- domens sind geleistet, die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia rugicollis n. sp. A. nodosae Brsk. subsimilis. Nigro'-aenea, nitida, pectore pedibusque fuscis. Capite prothoraceque subrugoso - punctatis, brevissime setosis, clypeo margine antico subtruncato ; scutello laxe punctulato ; elytris subrugosis, sat fortiter punctatis, punctis flavido-setosis, costis parum convexis; pygidio fortiter umbilicato- punctato, punctis setas ferentibus. Subtus mediocriter dense sat grosse punctata, punctis setosis; tibiis antieis tridentatis. — Long. 11 mm. Hab.: Java occ. H. Fruhstorfer leg. Der A. nodosa Brsk. ähnlich, aber von mehr länglicher Ge- stalt. Schwarz, Brust und Beine braun, doch sind zuweilen auch die Flügeldecken und die ganze Unterseite braun gefärbt. Kopf und Halsschild sind runzlig punktiert, die Punkte sind sehr kurz beborstet. Der Vorderrand des Clypeus ist kaum schwach aus- gebuchtet. Die Vorderecken des Halsschildes sind etwas spitz- Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 435 winklig vorgezogen. Das Schildchen ist nur weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind schwach runzlig, ziemlich kräftig punktiert, die Punkte sind gelblich beborstet, die Rippen sind ein wenig gewölbt. Das Pygidium ist mit grofsen Nabelpunkten bedeckt, die abstehende Borsten tragen. Die Unterseite ist überall mälsig dicht punktiert, auf der Mitte der Brust weitläufig. Die Punkte tragen gelbe Börstchen. Die Seiten des Abdomens sind im vorderen Teile etwas kantig, aber nicht geleistet. Die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia niasanan. sp. A. nodosae Brsk. similis. Nigro-aenea, nitida. Capite, fronte parum dense punctata, clypeo ruguso-punctato, margine antico sinuato ; prothorace mediocriter dense punctato, scutello laevi; elytris subrugoso-punctatis, costis parum convexis; pygidii punctis validis. Subtus haud crebre punctata, punctis breviter setosis ; tibiis antieis. — Long. 11 mm. Hab.: Nias. Kannegieter leg. Die Art ist der A. nodosa Brsk. sehr ähnlich, infolge der weniger groben Skulptur stärker glänzend. Die Stirn ist wenig dicht punktiert, der Clypeus etwas runzlig, sein Vorderrand ist flach bogenförmig ausgeschnitten. Auf dem Halsschild stehen die Punkte mälsig dicht, die Zwischenräume sind nicht wie bei nodosa gerunzelt. Nur an den Seiten stehen die Punkte dichter ,. die Vorddrecken sind etwas vorgezogen. Die Punkte lassen ebenso wie die der Flügeldecken unter der Lupe winzige Börstchen er- kennen. Das Schildchen ist fast glatt. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert, die Rippen sind ganz schwach gewölbt, aber undeutlich. Kleine Höckerchen wie bei nodosa sind nicht vor- handen. Das Pysidium trägt grobe Punkte, die Zwischenräume sind gerunzelt. Auf der Unterseite stehen die Punkte in der Mitte wenig dicht, an den Seiten enger und zeigen die Punkte kleine helle Börstchen. Die Seiten des Abdomens sind nicht ge- leistet, die Vorderschienen sind zweizähnie. Apogonia nitida n. sp. Statura fere ut in A. niasana, sed major. Nigro-aenea, nitida. Capite sparsim, clypeo sat dense punctato, clypei margine antico sinuato ; prothorace remote punctato, punctis albido-squamosis; scutello in anteriore parte punctato, postice laevi; elytris sat fortiter laxe punctatis, ecostatis, apice rugoso, punctis squamas albidas ferentibus; pygidio rugoso-punctato. Subtus sat dense, medio parcius punctata, punctis squamosis; tibiis anticis biden- tatis. — Long. 14 mm. Hab.: Java oce. H. Fruhstorfer leg. 436 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Von der Gestalt der A. niasana, aber gröfser. Schwarz mit Metallschimmer , infolge der weitläufigen Punktierung der Ober- seite stark glänzend. Die Stirn ist weitläufig, der Clypeus ziem- lich dicht punktiert, sein Vorderrand ausgebuchtet. Die Punk- tierung des Halsschildes ist weitläufig, jeder Punkt trägt eine schmale weifsliche Schuppe. Die Vorderecken des Halsschildes sind etwas vorgezogen. Das Schildchen ist in der vorderen Hälfte punktiert, in der hinteren glatt. Die Flügeldecken sind sehr weitläufig punktiert, die Punkte sind ebenso wie auf dem Hals- schild mit schmalen Schuppen besetzt. Vor dem Hinterrande sind die Flügeldecken runzlig, Rippen sind nicht erkennbar. Die Punktierung des Pygidiums ist sehr grobrunzlig. Auf der Unter- seite stehen die Punkte in der Mitte des Abdomens ziemlich weitläufig, auf den Seiten ziemlich dicht und tragen eiförmige Schüppchen. Die Mitte der Brust ist nur fein punktiert und nicht beschuppt. Das Abdomen ist im vorderen Teile an den Seiten etwas kantig, aber nicht geleistet. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia flavipennis n. sp. A. brevi Sharp similis. Flava, capite, prothorace, scutello pedibusque ferrugineis. Capite mediocriter dense sat fortiter punctato, clypeo late rotundato ; prothorace subtiliter laxe punc- tulato, scutello laevi; elytris sat remote punctatis, costis planis fere laevibus; pygidio haud crebre punctato, punctis breviter pilosis. Subtus subtiliter laxe punctata, punctis setosis; tibiis antieis tridentatis. — Long. 9 mm. Hab.: Sumbawa. Der A. brevis Sharp. von Sumatra ähnlich, durch feinere Skulptur und andere Bildung des Clypeus unterschieden. Der Kopf ist mäfsig dicht mit ziemlich kräftigen Punkten bedeckt, der Vorderrand des Clypeus ist flach abgerundet. Das Halsschild ist fein und weitläufig punktiert, die Vorderecken sind nur sehr wenig vorgezogen. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind ziemlich zerstreut punktiert, die Rippen markieren sich als fast punktfreie Länesstreifen. Auch auf dem Pygidium stehen die Punkte weitläufig und tragen kurze gelbliche Härchen. Die Punktierung der Unterseite ist fein und sehr zerstreut, die Punkte sind kurz beborstet. Die Seiten des Abdomens sind nicht ge- leistet, die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia flavorufan. sp. A. brevi Sharp similis. Ferruginea, nitida, elytris flavis. Capite, fronte laxe, clypeo densius punetato, clypei margine antico Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonie.. 437 subrotundato ; prothorace sat subtiliter remote punctato, scutello fere laevi; elytris haud crebre sat fortiter punctatis, costis fere impunctatis; pygidio remote punctato, punctis flavo-pilosis. Üor- pore infra medio laxe, lateraliter densius punctato, punctis setosis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Sumbawa. Die Art ist gleichfalls der A. brevis Sharp ähnlich, unter- scheidet sich aber von dieser ebenso wie von 4. flavipennis durch die zweizähnigen Vorderschienen. Die Stirn ist weitläufig punk- tiert, der Clypeus dichter. Der Vorderrand des letzteren ist schwach abgestutzt, fast fach abgerundet. Das Halsschild ist ziemlich fein und zerstreut punktiert, die Vorderecken sind schwach vorgezogen. Das Schildchen ist fast glatt. Die Flügeldecken sind wenig dicht punktiert, die Punkte sind kräftiger als auf dem Halsschild. Auf den von Punktreihen eingefalsten Rippen stehen nur vereinzelte Punkte. Das Pygidium ist weitläufig mit fein behaarten Punkten bedeckt. Auf der Unterseite ist die Punk- tierung in der Mitte zerstreut, an den Seiten dichter und trägt jeder Punkt eine kurze gelbliche Borste. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Apogonia ochracean. sp. A. lavorufae similis. Ochracea, nitida. Capite laxe, clypeo densius punctato, clypei margine antico truncato ; prothorace mediocriter dense punctato, scutello laevi an remote subtiliter punctulato; elytris haud crebre, costis parcius, punctatis; pygidio sat laxe punctato. Subtus medio sparsim, lateraliter parum densius punctata, punctis breviter setosis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Malacca (Perak). Die Art ist der A. favorufa sehr ähnlich, unterscheidet sich aber leicht durch den breit abgestutzten Vorderrand des Clypeus. Die Stirn ist etwas weitläufig, der Clypeus dichter punktiert. Auch auf dem Halsschild stehen die Punkte ziemlich zerstreut, die rechtwinkligen Vorderecken des Halsschildes sind ein wenig vorgezogen. Das Schildchen ist glatt oder trägt nur einige feine Punkte. Auf den Flügeldecken stehen die Punkte mälfsig dicht, die flachen Rippen zeigen nur vereinzelte Punkte und sind von Punktreihen begrenzt. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig punktiert, im hinteren Teile mit einigen abstehenden gelblichen Haaren. Auf der Unterseite stehen die Punkte in der Mitte zer- streut, an den Seiten etwas dichter und sind kurz gelblich be- borstet. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorderschienen sind kräftig zweizähnig. 438 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Apogonia malaccensis n. sp. A. flavorufae similis. Supra brunnea, subtus flavo-rufa, nitida. Capite prothoraceque mediocriter dense punctatis, clypeo late rotundato ; scutello laxe punctulato; elytris sat fortiter haud crebre punctatis, costis laevibus ; pygidio fortiter punctato, sparsim flavo-piloso. ÜCorpore infra mediocriter crebre, medio laxe punc- tato, punctis setosis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Malacca (Perak). Der A. flavorufa ähnlich, aber, abgesehen von der Färbung, durch den gleichmälsig breit abgerundeten Clypeus unterschieden. Die Oberseite ist einfarbig braun, die Unterseite heller gelbbraun. Kopf und Halsschild sind mäfsig dicht punktiert, die Vorderecken des letzteren sind nur sehr wenig vorgezogen. Das Schildchen trägt einige feine Punkte. Die Punktierung der Flügeldecken ist ziemlich grob, aber nicht sehr dicht. Die von Punktreihen ein- gefalsten flachen Rippen sind unpunktiert. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig mit groben Punkten bedeckt, die abstehende gelbe Haare tragen. Auf der Unterseite ist die Punktierung in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten mäfsig dicht, die Punkte sind kurz beborstet. Die Seiten des Abdomens sind etwas kantig, aber nicht geleistet. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia minutissima puncticollis n. subsp. A. forma typica differt: prothorace sat dense punctato. Hab. : Singapore. Diese Lokalform unterscheidet sich von der typischen Form durch die Skulptur des Halsschildes. Während bei letzterer das Halsschild schwach und weitläufig punktiert ist, so dafs es sehr glänzend erscheint, sind bei dieser Lokalform die Punkte kräftiger und stehen ziemlich dicht. Auch die Punkte der Flügeldecken sind ein wenig stärker. Apogonia brunneipennis n. sp. Oblonga, parallela, brunnea, aeneo-micans, capite, prothorace scutellogue obscurioribus. Capite prothoraceque mediocriter dense sat fortiter punctatis, clypeo antice subsinuato ; scutello utrinque punctato, medio laevi; elytris subrugosis, grosse punctatis, costis obsoletis; pygidio rugoso-punctato, flavo-setoso et -piloso. Subtus medio laxe, lateraliter densius punctata, punctis setosis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Borneo (Kina-Balu). Waterstradt leg. Eine ziemlich schmale, hinten kaum erweiterte Art. Braun mit Erzschimmer, Kopf, Halsschild und Schildchen dunkler. Kopf und Halsschild sind mäfsig dicht mit ziemlich kräftigen Punkten Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. 439 bedeckt, der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich ausge- buchtet. Das Schildchen ist in der Mitte glatt, neben den Seiten- rändern weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind etwas ge- runzelt und tragen kräftige Punkte, die Rippen markieren sich nur sehr undeutlich. Das Pygidium ist runzlig punktiert, die Punkte sind mit gelblichen Börstchen, im hinteren Teile mit abstehenden Haaren besetzt. Die Punktierung von Brust und Abdomen ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas dichter und sind alle Punkte kurz beborstet. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia laticeps n. sp. A. brunneipenni subsimilis. Brunneo -aenea, nitida. Capite haud crebre punctato, clypeo lato, margine antico subsinuato; prothorace sat dense punctato, lateribus parum reflexis; scutello basi laevi excepto, punctulato; elytris subrugosis, fortiter punc- tatis; pygidio rugoso-punctato, flavo-piloso. Subtus mediocriter dense, medio parcius, punctata, punctis setosis; abdominis lateribus carinatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 6 mm. Hab. : Borneo. In der Gestalt der A. brunneipennis ähnlich, die Oberseite gleichmälsig dunkelbraun mit Erzschimmer, die Unterseite etwas heller, Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, der Clypeus ist kurz und breit, sein Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Das Halsschild ist ziemlich dicht mit halbkreisförmigen und kreis- förmigen Punkten bedeckt, die Seitenränder sind im hinteren Teile schwach, im vorderen stärker aufgebogen, die Vorderecken sind nur wenig vorgezogen. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Basis punktiert. Die Flügeldecken sind schwach quergerunzelt, ziemlich kräftig punktiert, auf den schwach hervortretenden Rippen stehen die Punkte weitläufiger. Die Punktierung des Pygidiums ist grob und runzlig, die Punkte sind abstehend gelblich behaart. Auf der Unterseite sind die kurz beborsteten Punkte in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas dichter gestellt. Die Seiten des 0) Abdomens sind geleistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia variiceps n. Sp. Rufo-brunnea, nitida. Capite sparsim, clypeo densius punc- tato, clypei margine antico maris sinuato, feminae rotundato ; prothorace laxe punctato, angulis anticis parum porrectis; seu- tello subtiliter punctulato, medio laevi; elytris punctato-striatis, interstitiis remote punctatis; pygidio sat fortiter sparsim punctato, punctis in posteriore parte pilosis. Subtus medio sparsim, 440 Moser, Neue Arten der Melolonthiden-Gattung Apogonia. lateraliter densius punctata, punctis setas flavas ferentibus; tibiis antieis bidentatis.. — Long. 6,5 mm. Hab.: Banguey. Waterstradt leg. Eine kleine Art von brauner Färbung. Die Stirn ist zer- streut punktiert, der Clypeus dichter. Der Vorderrand des letzteren ist beim 9 flach abgerundet, beim 0 bogenförmig ausgeschnitten, so dafs 2 stumpfwinklige Ecken entstehen. Die Punktierung des Halsschildes ist weitläufig, seine Vorderecken sind ein wenig vor- gezogen. Das Schildchen ist fein punktiert mit glatter Mitte. Die Flügeldecken zeigen Punktstreifen, die Zwischenräume sind weitläufig punktiert. Auf dem Pygidium stehen die groben Punkte gleichfalls zertreut und tragen die Punkte im hinteren Teile des Pygidiums abstehende gelbliche Haare. Die Unterseite ist weit- läufig, an den Seiten etwas dichter mit beborsteten Punkten be- setzt. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Vorder- schienen sind zweizähnig, bei dem vorliegenden 2 zeigt sich noch die schwache Andeutung eines dritten oberen Zahnes. Apogonia elypeatan. sp. Rufo-Nava, nitida. Capite laxe, clypeo parum densius punc- tato, elypeo maris magno, margine antico sinuato, feminae brevi, antice subsinuato ; prothorace scutellogue sparsim punctulatis; elytris sat fortiter mediocriter dense punctatis, costis angustis laevibus; pygidio laxe umbilicato-punctato, punctis setosis, postice pilosis. Subtus laxe punctata, punctis albido-setosis, abdominis lateribus carinatis; tibiis antieis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab.: Cochinchina, Birma. Der A. varüceps ähnlich, ein wenig grölser. Der Kopf ist zerstreut, der Clypeus etwas dichter punktiert. Der Clypeus des J’ ist grofs, vorn bogenförmig ausgeschnitten, der des 2 ist kurz, vorn kaum merklich ausgebuchtet. Das Halsschild ist weitläufig punktiert, die Vorderecken sind etwas vorgezogen. Das Schildchen trägt nur einige Punkte. Die Flügeldecken sind mäfsig dicht, ziemlich kräftig punktiert, die schmalen Rippen sind glatt. Die weitläufig stehenden Punkte des Pygidiums tragen im vorderen Teile desselben gelbliche Borsten, im hinteren Teile Haare. Die Unterseite ist an den Seiten mäfsig dicht punktiert, in der Mitte trägt jedes Abdominalsegment nur eine Querreihe von Punkten. Alle Punkte sind hell beborstet. Die Seiten des Abdomens sind im Gegensatz zu varüceps kräftig geleistet, die Vorderschienen sind zweizähnig. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 441 Eine neue Lepidiota- Art von Borneo. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Lepidiota marginipennis n. Sp. H, stigmae Fab. similis. Nigra, in utroque sexu dense albo- squamosa, elytrorum marginibus rufo-brunneis, fere glabris. — Long. 45 mm. Hab.: Brunei. Waterstradt leg. Der H. stigma Fab. ähnlich. Schwarz, die Beine zuweilen schwarzbraun, die Ränder der Flügeldecken rotbraun. Die Ober- seite ist in beiden Geschlechtern dicht mit weilsen eiförmigen Schuppen bedeckt, mit Ausnahme der Ränder der Flügeldecken, welche nur vereinzelte Schuppen tragen. Auf jeder Flügeldecke markieren sich 3 Längsstreifen, welche durch besonders dichte Stellung der Schuppen entstehen. Das Pygidium ist beim 2 ebenso wie bei stigma-Q2 mit einer schwachen mittleren Längsfurche versehen. Auch das Abdomen und die Episternen sind weils be- schuppt, auf letzteren, sowie auf den Seiten des Abdomens stehen die Schuppen dichter und sind heller. Die Seiten der Brust sind gelblich behaart und stehen zwischen den Haaren vereinzelte Schuppen. Die Mitte der Brust ist weitläufig beschuppt, nicht behaart. Die Vorderschienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur klein. Beiträge zur Kenntnis der Cynipiden. (Hym.) Von H. Hedicke, Berlin-Steglitz. V. Neue zoophage Cynipiden der indomalayischen Region. Aspicerinae. Callaspidia formosanan. Sp. d'2. Schwarz, Thorax mehr oder weniger rot, in der Färbung stark variierend. Kopf stark gerunzelt, schwach weilslich behaart, Antenne beim 0 länger, beim 2 so lang wie der Körper, drittes Glied kaum so lang wie das vierte. Pronotum stets schwarz, schwach lederartig, von den stark fächerartig gerunzelten Seiten deutlich abgesetzt; Mesonotum quergerunzelt, mit 3 Längskielen, die beiden seitlichen nach hinten abgekürzt, Parapsidenfurchen durchlaufend ; Mesopleuren schwarz oder rot, glatt, am ventralen A442 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Rande mit einer peripheren Furche. Scutellum schwarz oder rot, mit starkem Mittellängskiel, basal mit 2 glatten, seitlich er- weiterten Gruben, deren erhabene äufsere Seitenränder auch bei den schwarzen Stücken hell, fast durscheinend sind, hinten zwischen den Kielen quergerunzelt; Mediansegment mehr oder weniger schwarz oder rot, zwischen den basal bogig gekrümmten Längs- leisten schwach lederartig, seitlich stark weils behaart. Flügel in der basalen Hälfte gänzlich unbehaart, in der distalen schwach bewimpert und behaart, Areola nur durch einen Chitinfleck an- gedeutet, Adern gelbbraun, bei den Stücken mit rotem Thorax etwas heller. Beine heller oder dunkler pechbraun bis schwarz, Hintertibien am dunkelsten, Mittelcoxen am hellsten gefärbt. Abdomen sehr lang gestielt, Petiolus drei- bis viermal so lang wie dick, längsgefurcht, rot bis pechbraun; Abdomen schwarz, ventral bräunlich, Segmente in der distalen Hälfte schwach punktiert. Länge: 3,5—4,2 mm. 40,1% vonH. Sauter bei Taihorin, Formosa, März 1910 gesammelt. Type im Kgl. Zoolog. Museum, Berlin. Callaspidia binghamin. sp. 2. ©. brevifurca Kieff. am nächsten stehend ; von dieser durch folgende Merkmale unterschieden: Kopf und Thorax gänzlich rot, nur zwischen den Vorder- und Mittelcoxen ein dunklerer Fleck, Kopf und Thorax schwach weilslich behaart, zweiter Abschnitt der Radialis gerade, nahezu doppelt so lang wie der erste, Areola durch einen quadratischen Fleck angedeutet. Abdominalstiel rot, deutlich länger als dick. Länge: 3,6 mm. 2 2 bei Belgaum, Vorderindien, von Bingham gesammelt und ihm zu Ehren benannt. Type im Kgl. Zoolog. Museum, Berlin. Figitinae. Amblynotus coriaceus n. Sp. 2. Schwarz, Kopf quer, zweimal so breit wie lang, Mund- teile hell gelbbraun, Antenne gelbhraun bis auf die dunkler braun gefärbte proximale Hälfte des ersten Gliedes; alle Glieder mit Ausnahme des fast kugligen zweiten gleichgrols, um die Hälfte länger als dick, Endglied etwas länger, zugespitzt; Wangen längs- gerunzelt; Stirn glatt. Thorax schwach lederartig gerunzelt und kurz behaart, Mesopleuren glatt und unbehaart; Parapsidenfurchen durchlaufend, zwischen ihnen eine nach vorn verkürzte Mittel- längsfurche; Scutellum stark lederartig gerunzelt, Grübchen am Vorderrande fast verschwindend ; Tegulae rotbraun. Flügel hyalin, sehr kurz bewimpert, Adern fast farblos. Beine hell gelbbraun, Hedicke, Beiträge zur Kenntnis der Cynipiden. 443 Femora der Hinterbeine dunkler. Abdomen so lang wie Kopf und Thorax zusammen, glatt, glänzend, zweites Tergit mit einem basalen Haarkranz. Unterseite des sonst schwarzen Abdomens rotbraun. Länge: 1,2 mm. 1 2 von H. Sauter bei Bukenji, Formosa, am 10. IX. 05 gesammelt. Type im Kgl. Zoolog. Museum, Berlin. Die vorliegende Art ist der erste Vertreter dieser Gattung in der indomalayischen Region. Eueoilinae. Psilodoropsis.n. @. Unterscheidet sich von P’silodora Först. durch folgende Merkmale: Antenne des 2 mit siebengliedriger Keule, Mittelfurchen des Mesonotums fehlen, dagegen sind 2 nach vorn abgekürzte, breite Seitenfurchen ausgebildet. Scutellum an der Basis mit 2 tiefen, glatten Gruben, Rand sehr undeutlich gezähnt. Typus: Psilodoropsis conradtin. sp. Q. Schwarz, glatt, glänzend. Mandibeln rotbraun, Wangen vom Gesicht durch eine schwache Furche getrennt; Antenne fast so lang wie Kopf und Thorax zusammen, erstes Glied um die Hälfte länger als dick, zweites fast kuglig, weniger breit als das erste, drittes Glied dreimal so lang als am distalen Ende dick, viertes bis sechstes Glied allmählich kürzer und dicker werdend, siebentes bis dreizehntes ziemlich gleichlang, etwas länger als dick. Thorax fast unskulptiert und unbehaart; Scutellum vorn mit 2 glatten Gruben, im übrigen gerunzelt, Napf erhaben, rotbraun gerandet, mit einer grofsen Grube am Grunde und einer Punkt- reihe am Rande; Flügel länger als das Abdomen, hyalin, Radial- zelle geschlossen, um die Hälfte länger als breit, Areola durch einen quadratischen Chitinfleck angedeutet. Beine bis auf die schwarzen Coxen rotbraun, Mitte der Femora dunkler. Abdomen an der Basis mit Haarkranz. Länge: 4 mm. 1 2 aus Tschakar bei Polu in Chinesisch - Turkestan, in 1950 m Höhe von Conradt 8.—10. VI. 90 gesammelt und ihm zu Ehren benannt. Type im Kgl. Zoolog. Museum, Berlin. Psichacra sauterin. sp. 72. Schwarz, Antenne gelbbraun, beim co’ weit länger, beim 2 so lang wie der Körper, bis auf die beiden Basalglieder weilslich behaart, erstes Glied kaum länger als dick, zweites Glied fast kuglig, beim 9 drittes bis fünfzehntes Glied 3!/,- bis viermal 444 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. so lang wie dick, nach der Spitze zu allmählich kürzer und dünner werdend, drittes Glied hogig gekrümmt, beim ? drittes bis achtes Glied 21/,- bis dreimal so lang wie dick, die folgenden nach der Spitze zu allmählich kürzer und dicker werdend. Pronotum nur oberseits sichtbar, dunkel rotbraun, seitlich mit diekem und langem gelblichweilsen Haarfilz besetzt, Mesonotum bis auf die gelh- braunen Tegulae schwarz, glatt, schwach glänzend, Metanotum dunkel rotbraun, fast ganz mit dickem, gelblichweilsem Haarfılz bedeckt, der vom Mediansegment nur die beiden gelbbraunen Längskiele freiläfst ; Scutellum schwarz, beiderseits vorn mit einem bis zur Mitte des Scutellums reichenden, geraden Dorn, Scheibe so lang wie breit, nach hinten schwach verenst, vorn mit 2 kreis- runden Gruben, Napf lang elliptisch, der kielartig erhabene Rand gelbbraun. Flügel hyalin, Adern braun, Radialzelle doppelt so lang als breit, erster Abschnitt der Radialis nach innen gebogen, halb so lang wie der zweite. Beine sehr lang, gelbbraun, Coxen des letzten Beinpaares hbasal etwas dunkler. Abdomen rotbraun, Rücken in der basalen Hälfte schwarz ; Haarbinde sehr stark filzig. Länge: 3 mm. Diese erste Psichacra indomalayischer Provenienz steht der paläarktischen bispinosa Kffr. am nächsten, ist aber von dieser durch die filzige Behaarung des Pronotums und die vorherrschend schwarze Färbung des Thorax unterschieden. 1 &, 1°2 von H. Sauter‘ bei Genjiyama, 'Hashat 11.—12. VII. 05 gesammelt und ihm zu Ehren benannt. Type im Kgl. Zoolog. Museum, Berlin. Cothonaspis formosanan. sp. cd. Schwarz, glänzend. Mandibel gelbbraun, Antenne etwa 1°/,mal so lang wie der Körper, die beiden Basalglieder dunkel- braun, die übrigen gelbbraun, erstes Glied um die Hälfte länger als dick, zweites so lang als dick, drittes Glied dreimal so lang als dick, schwach gebogen, die folgenden zweimal so lang als dick. Tegula dunkelbraun. Napf des Scutellums sehr klein, sehr lang- gestreckt, braungelb gerandet, Scutellum vorn mit einer queren elliptischen Grube. Flügel hyalin, am Hinterrand lang bewimpert, Adern gelbbraun, Radialzelle zweimal so lang als breit, Areola fehlt; Beine gelbbraun, Coxen und Basalenden der Femora etwas dunkler. Abdomen so lang wie der Thorax, vorn mit schwacher weilslicher Haarbinde. Länge: 1,2 mm. 1 5% von H. Sauter bei Kanagawe, Formosa, 4. VIII. 05 gesammelt. Type im Kgl. Zoolog. Museum, Berlin. Hedicke, Beiträge zur Kenntnis der Cynipiden. 445 Cothonaspis sauteri.n. sp. f. Schwarz, glänzend. Mandibeln und Antennen rotbraun, Kopf glatt, zerstreut behaart, Antennen kaum länger als der Körper, erstes Glied um die Hälfte länger als dick, zweites fast kuglig, drittes bis fünfzehntes Glied gleichlang, nach dem distalen Ende zu allmählich dünner werdend. Pronotum rotbraun, am Vorderrand der Seiten stark gelblichweils filzig behaart, Meso- notum schwarz, sehr zerstreut punktiert und behaart, in den Hinterecken mit einem flachen Längseindruck ; Tegulae rotbraun ; Seutellum an der Basis mit 2 tiefen, glatten Gruben, im übrigen stark gerunzelt; Napf erhaben gerandet, eiförmig, mit einer peri- pheren Punktreihe, Rand rotbraun; Mediansegment stark filzig behaart, mit 2 parallelen rotbraunen Längsleisten, zwischen denen die Behaarung schwächer ist; Beine rotbraun, Coxen dunkler; Flügel hyalin, bewimpert und behaart, Radialzelle nur am Vorder- rand offen, Cubitalis deutlich, proximal verkürzt. Abdomen an der Basis mit filzigem Haarring, schwarz, glatt, glänzend, Segmente unterseits rotbraun gerandet. Länge: 3 mm. 1 5 aus Taihorin, Formosa, März 1910 von H. Sauter gesammelt und ihm zu Ehren benannt. Die beiden letzten Arten sind die ersten Vertreter dieser artenreichen Gattung in der indomalayischen Region. = Ganaspis fulvicornis n. sp. d. Schwarz, glatt, glänzend. Mandibeln rotbraun, Antennen gelbbraun, die 2 Basalglieder unbehaart, die folgenden dicht be- haart, erstes Glied um die Hälfte länger als dick, zweites fast kuglig, drittes stark gebogen, fast fünfmal so lang als dick, die folgenden etwas dicker, zweimal so lang als dick. Thorax sehr schwach anliegend weifslich behaart, Metapleure und Mediansegment etwas stärker pubescent; Scutellum glatt, glänzend, Napf fast das ganze Scutellum einnehmend, sehr schwach gewölbt, mit einer ovalen Grube im hinteren Drittel, am Rande mit einer Punktreihe, Scutellum vorn zu beiden Seiten des Napfes mit einer Grube; Beine wachsgelb, Coxen etwas dunkler ; Flügel hyalin, durch starke Behaarung gelbbraun erscheinend, Radialzelle 21/,mal so lang als breit, erster Abschnitt der Radialis gerade, zweiter gebogen, zweimal so lang als der erste. Abdomen so lang wie der Thorax, schwarz, basal und ventral rotbraun, Haarring an der Basis angedeutet. Länge: 1,5 mm. 5 d von Zimmermann auf Java gesammelt. Type im Kgl. Zoolog. Museum, Berlin. 446 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Analytische Revision der russısch-asiatıschen Alophus — Trichalophus-Arten. (Col. Cureul.) Von Edmund Reitter, Paskau (Mähren). Die zentralasiatischen Alophus- unterscheiden sich von den europäischen Arten sehr wesentlich durch die Behaarung des Körpers, während die europäischen ausnahmslos beschuppt sind. Sie entfernen sich von den letzteren weiterhin durch ihre Gröfse, die mehr oder weniger abgerundeten Schultern und sind von ihnen generisch verschieden. Sie bilden das Genus Trichalophus Leconte, von dem einige wenige Arten in Nordamerika vorkommen. Die zahlreichen Arten bewohnen hauptsächlich die zentralasiatischen Länder, von Transkaspien bis zur Amurmündung und südlich davon auch die Mongolei. Keine Art ist in Europa und den Kaukasusländern vertreten, dagegen sind 2—3 echte Alophus- Arten auch in Zentral-Asien gefunden worden. Die Trichalophus-Arten sind bisher vonBoheman, Gebler, Motschulsky und Faust, und zwar an vielen Stellen nur in Einzelbeschreibungen bekannt gemacht worden. Schon Faust hat anläfslich seiner Beschreibungen auf die enorme Veränderlich- keit und Schwierigkeit sie zu bestimmen hingewiesen. Die Länge des Halsschildes ist bei beiden Geschlechtern verschieden, die Zeichnungen der Flügeldecken können reduziert sein oder bei der gleichen Art auch fehlen. Dabei herrscht eine verzweifelte Uni- formität im Baue des Rüssels, der Fühler, der Augen und der Geschlechtsauszeichnungen vor, welche die Fixierung der Arten nicht erleichtern. Schon vor vielen Jahren hat Freund J. Faust den Wunsch geäulsert, einen Bestimmungsschlüssel dieser schwierigen Arten zu schaffen; wegen Mangels an Trichalophus-Material beschränkte ich mich damals, die nicht minder schwierigen und widerspenstigen europäischen Alophus-Arten zu revidieren. Die vorliegende ana- lytische Revision wird deshalb ein willkommener Wegweiser sein, ihre Erkennung zu ermöglichen. Ich konnte dazu durch die Güte des Herrn Prof. Dr. M. Heller in Dresden die zahlreichen Typen von J. Faust vergleichen und deshalb sicherstellen, weshalb ich dem erwähnten Gelehrten auch an dieser Stelle meinen ver- bindlichsten Dank ausspreche. Die & sind schmäler gebaut als die? und haben den Rüssel flacher gefurcht (wenn er überhaupt gefurcht ist) und einen deut- lich längeren, quadratischen Thorax. Bei den meisten $ ist das Analsternit gefurcht oder mit einer Grube versehen. Beim 7 ist Reitter, Analyt. Revision d. russ.-asiat. Alophus=Trichalophus-Arten. 447 ‚der Bauch an der Basismitte eingedrückt und daselbst manchmal dichter behaart; das Grübchen am Analsternit fehlt oder ist be- trächtlich kleiner. il ’ 2’ Die Längenangaben sind stets ohne Rüssel gemeint. Gattung Trichalophus Leconte. Die Naht der Flügeldecken ist am Abfalle vor der Spitze stark und scharf komprimiert und meistens gewinkelt. Grofse Arten. Der dritte Zwischenraum der Punktstreifen auf den Flügel- decken ist mäfsig stark, der fünfte schwächer, der siebente vorn erhabener als die andern. Lang oval, schwarz, ziem- lich lang und dicht weils oder grauweils behaart, Rüssel gefurcht, Halsschild kaum so lang als breit, mit Mittelkiel, gedrängt punktiert, die Zwischenräume feine Runzeln bildend, die Seiten gerundet, vor der Mitte am breitesten, mit 3 dunkleren Haarlängsbändern, Flügeldecken gestreckt, mit mälfsig starken Punktstreifen, einige Fleckchen längs der Scheibe und eine kleine längliche Makel an der Spitze dunkel behaart, die Naht ungewinkelt,; Spitzenränder der Schienen dunkel bewimpert. co’ mit normaler Bauchgrube, 2 mit normaler Grube am Analsternite. L. 14—15 mm. Buchara, Kulab. pubifer n. sp. Alle Zwischenräume der Flügeldecken flach oder leicht ge- wölbt; die kompressierte Naht am Abfall mehr oder weniger gewinkelt. Schenkel und Schienen stark und wenig dicht punktiert und spärlicher behaart. Fühlergeifsel schlank, Glied 3—7 etwas länger als breit. Bauchgrube des 9" dichter und länger gelblich behaart. Schwarz weifslich oder gelblich, manchmal sehr feinfleckig behaart. Rüssel ohne deutliche Furche: Stammform. ‘ Rüssel mit seichter Längsfurche, Flügeldecken ohne helle Punktmakeln: a. pauperculus Fst., oder mit 2 kleinen helleren Haarflecken am fünften Zwischenraume: a. inopinus Fst. (dromedarius Reitt. i. 1.), Flügeldecken am Absturze ohne Winkel, Flügeldecken einförmig behaart: v. aequalis Faust. Samarkand,Alai-Geb. Geb. Tschar-Tasch, Thian-Schan. eximius Faust. Schenkel und Schienen sehr dicht und fein punktiert, und fein und dicht behaart. Bauch sehr dicht behaart, die Unterseite fast verdeckend, Flügeldecken ohne oder nur an der Spitze mit schwer sicht- baren geneigten Börstchenhaaren. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft IV. 30 448 [soyi Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Bauch sehr dicht gleichmälsig punktiert, keine gröfseren Punkte dazwischen und gleichmäfsig behaart. Flügeldecken dicht und fein behaart, auch an der Spitze ohne Kahlpunkte, auf den Zwischenräumen nicht einzelne gröflsere Punkte. Unter- und Oberseite dicht grauweils, auf den Flügeldecken oft kleinfleckig bräunlich behaart. Rüssel flach gefurcht. L. 13—14 mm. In West- und Ost-Sibirien, Steppenart. leucon Gebl. Bauch zwischen der fein runzligen Grundpunktur mit ein- gestreuten grölseren Punkten, in denen meistens ein wenig längere Haare stehen, dicht und rauh behaart. Flügeldecken auf den Zwischenräumen wenigstens hinten mit feinen gröfseren eingestreuten Punkten, die als feine Kahlpunkte sich von der anliegenden Behaarung abheben. co" langgestreckt, schmal, ? lang eiförmig, stets mit deutlichen gröfseren Kahlpunkten auf den Zwischenräumen, Basis des Halsschildes und der Flügeldecken gerade abgeschnitten. Flügeldecken mit 1—2 meist schrägen, hellen Haarmakeln, die aber auch fehlen können. Rüssel beim 5 breit und ziemlich flach, beim 2 breit und sehr tief gefurcht. Die 5 haben in der Regel 2 hell be- haarte Schrägflecken, die 2 nur einen weit hinter der Mitte, der auch oftmals fehlt. Die breiten 2? haben lang eiförmige, die 0’ lang und schmal ovale Flügeldecken, letztere in der Mitte am breitesten. L. 13—17 mm. — Alophus leucon, v. plagiatus Fst. 01 '). EOLSINE EN Kern ya EReuNEstchhter plausibilis Faust 2). Rüssel beim 5 kaum, beim 2 scharf aber fein gefurcht. Flügeldecken mit 2 heller behaarten Schrägmakeln. Im übrigen mit dem vorigen fast übereinstimmend. L. 13—15 mm. Kultscha: Juldus, Altai?°). juldusanus Reitt. i. lit. Flügeldecken beim co länglich eiförmig, beim 2 breit ei- förmig, auf den Zwischenräumen mit undeutlichen , einge- \) Faust hat nicht gewulst, dafs die Furchung des Rüssels bei beiden Geschlechtern allgemein verschieden ist. 2) Mit dieser Art ist wohl identisch A. subeostatus Ball. aus Kultscha. Ballion beschreibt 1 0’, das Faust nicht kannte. Die paarweise ge- näherten Punktreihen sind nicht immer deutlich und da Ballıon ein 5 beschreibt, ist wohl auch die seichte Rüsselfurche zutreffend. — Faust bezog compactus auf subcostatus, auf den die Beschreibung nicht palst. 3) 2 abgeriebene g’ in meiner Kollektion könnten hierher gehören. Reitter, Analyt. Revision d. russ.-asiat. Alophus— Trichalophus-Arten. 449 streuten Raspelpunkten und nicht deutlichen Kahlpunkten. Rüssel beim 5 und? flach gefurcht, Basis des Halsschildes und der Flügeldecken breit und flach gebogen, Oberseite gewölbt, hellgrau behaart, ungefleckt: a. compactus nov., oder es sind am fünften Zwischenraume 2 helle Haarmakeln vorhanden: Stammform; oder diese Makeln sind strich- förmig verbunden: ‘a. Örevilineatus nov. L. 14—17 mm. Osch, Alai, Samarkand, Thian-Schan, Turcomania. quadripunetatus Kr. ‘ Bauch wenig dicht punktiert und wenig dicht behaart, glänzend, Flügeldecken am Abfall mit komprimierter Naht, aber ungewinkelt, Halsschild dicht einfach punktiert, ohne Mittelkiel, aber mit feiner linienförmig behaarter Längsmitte, Flügeldecken an den seitlichen 2—3 Zwischenräumen dunkel behaart. Rüssel mit einer Längsfurche, Seiten des Halsschildes breit weilslich behaart, Flügeldecken bräunlich behaart, mit kleinen helleren Haartüpfelchen auf den Punktstreifen, am fünften Zwischenraume von der Spitze mit kleinem rundlichen Haar- flecken, zwischen der anliegenden Grundbehaarung mit längeren, geneigten Börstchen besetzt, wie bei setosus !). 1-10 1 1F mm: Khuklin-nor, Amdo. pacatus Faust. Rüssel leicht gewölbt, ungefurcht, die Seiten des Halsschildes sehr schmal oder nicht hell behaart, Flügeldecken braun und grau, kleinfleckig behaart, mit 2 kleinen heller be- haarten Makeln, welche auf schwärzerem kahlen Grunde stehen, manchmal sind nur die dunklen Stellen allein vor- handen, längere Börstchen fehlen oder sind nur an der Spitze in der Nähe der komprimierten Naht vorhanden. Oberseite stark gewölbt, Beine rostrot. L. 10—11 mm. Mongolia. marginatus Fst. Die Naht der Flügeldecken am Abfalle oft schwach dach- förmig gewölbt, aber nicht kantig komprimiert, ungewinkelt. Augen vorgewölbt. Rüssel gefurcht. Bauch glänzend, einfach punktiert und wenig dicht, kurz, anliegend behaart, der Fühlerschaft den Vorderrand der Augen reichlich erreichend, Halsschild (beim 2) breiter als lang, gedrängt punktiert, die Zwischenräume sehr feine dichte körnerartige Runzeln bildend, ein Kiel nur vorn !) Bei einem später von Formanek mitgeteilten @ sehe ich, dals das vorletzte Sternit am Spitzenrande tief ausgerandet ist und zu obiger Art gehören dürfte. 30* 450 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. schwach angedeutet, vor dem Schildchen an der Basis grübchenförmig vertieft, Flügeldecken länglich eiförmig, wie die ganze Oberseite fein weilsgrau behaart, ohne deutliche Kahlpunkte, Punktstreifen sehr fein, Schienen robust, geneigt behaart, Tarsen breit, Grundfärbung schwarz. L. 15 mm. Kultscha: Juldus. ocularis n. sp. )). 10° Bauch dicht, ungleich punktiert, anliegend behaart, der Fühlerschaft die Augen nicht ganz erreichend, Halsschild stark, ungleich punktiert, mit Körnern dazwischen, längs der Mitte sehr scharf gekielt, Flügeldecken eiförmig mit feinen Punktstreifen, die Zwischenräume flach, überall grau und braun oder grünlich und dunkel fleckig behaart, die Härchen metallisch glänzend, die Anteapicalbeule nicht vortretend, aber tiefer schwarz und dunkel behaart. Grundfarbe schwarz. Dal 2 mm: Minusinsk, Altai. Mäktini Faust. 9’ Augen flach, aus der Kopfwölbung nicht vortretend. 11’ Halsschild an den Seiten gekörnt. 12" Unterseite und Beine sehr grob punktiert, Rüssel an den Seiten über der Fühlerfurche mit kahler, tiefer Nebenfurche, Schenkel und Schienen etwas abstehend braun oder dunkel, wenig dicht behaart. Rüssel und Halsschild grob und dicht punktiert. Grofs, schwarz, sehr spärlich behaart, fast kahl. L. 14-18 mm.- In ganz Turkestan verbreitet. subnudus Fst. Bauch fein punktiert, dazwischen mit gröberen Punkten durchsetzt, Rüssel ohne kahle Nebenfurche, Schenkel an- liegend und Oberseite dicht behaart. Die ganze Oberseite zwischen der anliegenden Grund- behaarung mit längeren, schräg abstehenden Borstenhärchen durchsetzt ; Flügeldecken auf den Zwischenräumen der feinen Punktstreifen ?) mit einzelnen gröfseren Kahlpunkten, in welchen die Börstchen stehen. Färbung des Haarkleides sehr veränderlich: 12 !) Ich würde diese Art für Al. suleirostris Ball. halten, wenn die abwechselnden Zwischenräume auch nur eine Spur erhabener wären, als die andern. Pubifer, mit abwechselnd erhabenen Zwischenräumen, hat wieder die Naht scharf komprimiert, was bei suleirostris nicht der Fall sein soll. ?, Ein markantes ® dieser Art(?) hat vertiefte Streifen, die mit sehr eroben, aber flachen Punkten besetzt sind, so dals die Zwischenräume gewölbt erscheinen, die Spitze ist mucroförmig zugespitzt, der Halsschild ist feiner und gleichmälsiger punktiert und die Borstenhärchen zwischen der Grundbehaarung sehr kurz. Von plausibilis durch die nicht ge- winkelte Naht verschieden. Ussuri — T. inermis n. sp.? Reitter, Analyt. Revision d. russ.-asiat. Alophus= Trichalophus-Arten. 451 15' 16. 17h E8- Flügeldecken mit 2 weifslichen, schrägen Seitenflecken: a. setosus Fst. Diese Flecken sind manchmal miteinander verbunden: a. connexus nov. Flügeldecken einfarbig, grau oder bräunlich behaart, oft dazwischen mit weifslichen Härchen untermischt, ohne Haarmakeln: a. Stammform. Über ganz Transkaspien und Turkestan bis in die Mongolei verbreitet. einereus Ball. !) Halsschild an den Seiten wie auf der Scheibe punktiert, nicht gekörnt, Bauch einfach punktiert und anliegend behaart. Halsschild fein und dicht punktiert. Rüssel beim 0’ seicht aber deutlich, beim 2 tiefer gefurcht. Bewimperung der Schienenspitzen braunschwarz. Oberseite zimtbraun, meist kleinfleckig behaart, Flügeldecken an den Seiten mit 2 meist ziemlich breiten, weils behaarten Schräg- flecken. L. 11—13 mm. — (4. imperialis Reitt. i. 1.) A. tibiahs Fst. Turkestan: Dscherge-Tal, Alexander-Gebirge, Fer- gana, Kultscha. quadrifaseiatus Fst. Die Bewimperung der Schienenspitzen rotgelb. Beine rostrot. Flügeldecken hinter den Schultern ohne weilsen verdichteten Haarstreifen, oft aber mit Seitenmakeln, die manchmal längs der Mitte zusammenflielsen, aber niemals eine vollständige, die Basis erreichende Längsbinde formieren ; seltener ganz ungefleckt. Halsschild mit Mittelkiel, die Behaarung auf der Scheibe quer gelagert. Lang oval, dicht zimtbraun behaart, die Flügeldecken gewöhnlich mit 2 kleinen weils behaarten Seitenflecken, Rüssel fein, aber deutlich gefurcht, Halsschild fein punktiert, mit scharfem , feinem Mittelkiel, beim 2 kaum, beim o’ so lang oder reichlich so lang als breit, Flügeldecken lang eiförmig, mit feinen Punktstreifen, Beine kräftig entwickelt. L. 10 mm. Alai-Gebirge, Aulie-Ata, Irkestan. ferganensis n. sp. Halsschild ohne Spur eines Mittelkieles, die Behaarung schräg zur Mitte gelagert, Rüssel seicht gefurcht, Halsschild so lang als breit, Flügeldecken länglich eiförmig, mit mälsig feinen Punktstreifen, Beine kräftig entwickelt. Oberseite !) Schon Faust hat die Möglichkeit (D. 1883. 119) erkannt, dals cinereus zu seinem setosus gehören könnte und trennte ihn, weil Ballion ottenbar die abstehenden Härchen übersehen hatte. Allein es gibt keine andere Art, die besser auf Ballions Beschreibung passen möchte, und in Kultscha ist sefosus häufig. 452 19" Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. blafsbraun behaart, an den Seiten der Flügeldecken klein hellfleckig, mit 2 schräg stehenden weils behaarten Haar- makeln, die ähnlich sind wie bei guadrifasciatus , die Seiten des Halsschildes und die Naht der Flügeldecken an der Spitze, wie gewöhnlich bei den meisten Arten, weifslich be- haart. L. 11 mm. Semiretschie: Wernyi. 1 d. incarinatus n. Sp. Flügeldecken lang oval oder sehr lang eiförmig, der fünfte oder der fünfte bis siebente Zwischenraum von der Basis bis zur Anteapicalbeule dicht streifenartig weils behaart. Der weilse Haarstreif nimmt den fünften und sechsten, zum Teil vorne auch den siebenten Zwischenraum in Anspruch, auch der erste Zwischenraum an der Naht ist weils behaart, die Grundbehaarung der Oberseite grau. Halsschild fast quadratisch, mit sehr feinem Mittelkiel, die Flügeldecken mit sehr feinen Punktstreifen. L. 8,5—10 mm. Ala-Tau, Songoria. vittatus Faust. Der weilse Haarstreif ist auf den fünften Zwischenraum be- schränkt und sehr regelmälsig und scharf begrenzt, die Naht, dann der dritte, siebente, neunte und zehnte Zwischen- raum ebenfalls dichter streifenartig behaart, etwas weniger prononziert als der fünfte. Halsschild beim 5” quadratisch, ohne deutlichen Kiel. Körper auffallend lang und schmal, die Flügeldecken beim co’ fast parallel, Beine rotbraun. Der vorigen Art sehr nahe verwandt. L. 9,5 mm. Songoria. Von Herrn A. Starck erhalten. multivittatus n. sp. '). Beine, besonders die Schenkel schwarz. Siehe 19”. Rüssel ohne deutliche Längsfurche. Beine, besonders die Schenkel, schwarz oder dunkel pech- farbig. Schenkel vor der Spitze ohne weilsen Haarring. Beine ganz schwarz, Oberseite dicht grauweils behaart, die Flügeldecken mit mehr oder weniger entwickelten schwarzen Längsstreif unter und hinter der Schulterecke, und die Scheibe vor der Spitze gewöhnlich mit einem dunklen Längs- Hecken. 71.29 25 mm. Kultscha, Juldus, Mongolia: Kurutsch-Dagh. Elongatus, niger, albido-tomentosus, supra fusco-squamulosus (was auf keinen Trichalophus, sondern einen echten Alophus hindeutet), thoracis striis 4, elytrorum alutaceorum sutura, margine striisque 3 albotomentosis, pedibus piceis. L. 5 lin. — Statura Leuconis. Ad pedem mont Alatau. Reitter, Analyt. Revision d. russ.-asiat. Alophus= Trichalophus-Arten. 453 22} 20' 23" Beine schwarz, Schienen rostrot!). Der vorigen Art ähnlich, aber kleiner, uniform grau behaart, Rüssel mit der Spur einer flachen Längsfurche, Halsschild fast quadratisch, mäfsig fein und dicht punktiert, mit feinem Mittelkiel, Flügeldecken in der Mitte am breitesten (07), hinten rasch verschmälert, oben mit wenigen weilsen eingestreuten Haaren. Schienen dünn, Tarsen dunkelbraun. L. 8 mm. Kultscha. 10 in meiner Sammlung (Dr. Staudinger). nigrofemoralis n. Sp. Die Schenkel vor der Spitze mit einem ausgesprochen hellen, fast weilsen Haarring. Von der Gestalt und Färbung des albonotatus, aber der Halsschild fein punktiert. Dunkel zimtbraun, dicht behaart, in den Punktreihen der Flügeldecken mit kleinen heller gelblich behaarten Tüpfelchen, der Rüssel, die Seiten des Halsschildes und 2 kleine, oft reduzierte Schrägflecken an den Seiten der Flügeldecken weilslich gelb behaart. Hals- schild beim $ etwas breiter als lang, nur vorne mit sehr feinem Mittelkiel. L. 9—10,5 mm. Ala-Tau. 2 ® in der Kollektion Faust. lituratus Faust. Beine rostrot. Halsschild quer, fast kuglie, an den Seiten stark gerundet, mit sehr stumpfen Winkeln, fein und dicht punktiert, mit glattem, hinten verkürzten, flachen Mittelkiel, Rüssel ge- wölbt, fein punktiert mit glatter Mittellinie, Flügeldecken breit eiförmig, gewölbt, mit sehr feinen Punktreihen, der sanze Körper sehr fein und dicht gleichmäfsig bräunlich erau behaart, am fünften Zwischenraume mit einer vorn und hinten verkürzten, etwas helleren, sich wenig abheben- den weilsgrauen Haarlinie, die oft vor der Mitte auf einen Längsfleck reduziert erscheint und wohl auch fehlen könnte; die Naht ist hinten zu der stumpf abgerundeten Spitze ebenfalls heller behaart. Kleinste Art von 5—6 mm Länge. Issyk-Kul. 2 Stücke in meiner Kollektion. Dr. Stau- dinger, Bang-Haas. globieollis n. sp. !) Halsschild nicht kuglige, Hinterwinkel, von oben betrachtet, mehr oder weniger eckig erscheinend. Die Flügeldecken mit (manchmal verbundenen) schräg stehenden weilslichen Haarflecken. Halsschild mit deutlichem, ausgesprochenem und vollständigem Mittelkiel. Grölser als die nachfolgende Art, zimtbraun, !) Man vergleiche auch Tr. globieollis Reitt. 454 25 27 38" Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. mit 2 weilslichen, oft nur punktförmigen schrägen Seiten- flecken, welche in der Regel nicht, manchmal aber verbunden sind: a. subarrogans nov. Oft ist die Behaarung grau, die Flecken milchweils, seltener sind die letzteren nur ange- deutet oder sie fehlen fast ganz. Flügeldecken mit sehr deutlichen Punktstreifen. L. 3—9,5 mm. Tschar-Tasch, Ala-Tau, Wernyi, Kultscha, die a. von Aulie-Ata. lentus Faust. Halsschild ohne ausgesprochenen Mittelkiel, nur mit einer Haarlinie, wo die quergelagerte Behaarung zusammenstölst, oben grauweilslich behaart, mit 2 meist gröfseren,, milch- weilsen, schrägen Seitenflecken, welche oft miteinander der Länge nach verbunden sind, der vordere Fleck an den Seiten oft über die Schulterbeule verlängert. Oft ist die Grundbehaarung dunkler rehbraun: a. wrbanus Faust. 1268 mm® Wahrscheinlich nur Rasse des vorigen ; ich glaube zahl- reiche Übergänge vor mir zu haben. Tschar-Tasch, Ala-Tau, Wernyi. arrogans Faust. Flügeldecken am fünften (oft auch am sechsten) Zwischen- raum mit einer weils behaarten, ur zu Längsfleckchen aufgelösten Längsbinde. Die weilse Längsbinde erreicht nach vorne die Schulterecke. Die weilse Längsbinde ist breit und nimmt den fünften, sechsten und siebenten Zwischenraum ein und erweitert sich nicht in der Mitte. Auch die Naht der Flügeldecken von der Mitte zur Spitze heller behaart. Halsschild breiter als lang, sehr fein, aber tief punktiert, mit Mittelkiel, Flügel- decken länglich eiförmig, mit deutlichen Punktstreifen. Grundbehaarung rehbraun. L. 7 mm. Chinesisch Thian-Schan, Kultscha. latefasciatus n. Sp- Die weilsbehaarte Längsbinde ist auf den fünften Zwischen- raum beschränkt, selten in Längsfleckchen aufgelöst, die Naht fast immer, meist auch der dritte und siebente Zwischenraum ein wenig heller behaart als die umgeben- den Intervalle. Halsschild quadratisch oder rechteckig, an den Seiten kaum oder schwach gerundet, mit feinem Mittelkiel, die weifse Längsbinde am fünften Zwischenraum in der Mitte mit einer kleinen, hakigen Erweiterung, welche fast niemals fehlt. Selten ist diese Längsbinde in 2 oder 3 Längsfleckchen auf- Reitter, Analyt. Revision d. russ.-asiat. Alophus—Trichalophus-Arten. 455 13’ 29" gelöst: a. lineato-maculatus nov. (Thian-Schan). Grundbehaarung braun, selten grau. L. 8—10 mm. Ala-Tau, Thian-Schan, Aksu (1067 m), Jul- dus, Alexander-Gebirge. vittatoides n. Sp. Halsschild quer, an den Seiten stark gerundet, dicht vor der Mitte am breitesten, nicht deutlich gekielt, sehr fein punktiert, Flügeldecken länglich eiförmig mit feinen Punkt- streifen. Ober- und Unterseite weilsgrau behaart, der fünfte Zwischenraum bis zur Anteapicalbeule dichter weils längs- streifig behaart, die Naht und die ungeraden Zwischenräume (3, 7, 9) ebenfalls, aber weniger dicht als der fünfte, heller behaart. Beine robust, fein behaart, rostrot. L. 8 mm. Von maultivittatus durch den Bau des Halsschildes und den ganz ungefurchten Rüssel verschieden. Wahrscheinlich auch nur var. von vittatordes. Kultscha: Juldus. regularis n. Sp. Die weilse Längsbinde des fünften Zwischenraumes der Flügel- decken ist vor der Mitte und vor der Spitze verkürzt; sie ist also auf die Scheibenmitte beschränkt. Die Flügeldecken sind eiförmig an der Basis abgestutzt und bedeutend breiter als die Basis der Flügeldecken, mit stumpfen, stark vorstehenden Schultern. Oberseite zimtbraun be- haart, die Seiten des Halsschildes mit weilsen Härchen schmal gesäumt, die weilse Haarbinde ist in der Mitte nicht unterbrochen: Stammform, oder in 2 Flecken aufgelöst: a. interruptus nov., oder sie fehlt ganz und an den vor- stehenden Schultern von den einfarbigen verwandten Arten zu erkennen: a. uniformis nov. Halsschild beim 5 quadratisch, beim ? quer rechteckig, mit feinem Mittelkiel. L. 7,5 bis 9,5 mm. Kultscha, Alexander-Gebirge. vittatoides v. striola n. Sp. Der a. uniformis m. ist sehr ähnlich eine robustere Art, deren Schultern noch mehr eckig vorstehen; bei derselben ist die kupfrigbraune Behaarung etwas länger und viel dichter, den Untergrund völlig verdeckend, und die Seiten des Halsschildes sind breit weils gesäumt. L. 11 mm. — Nach Faustschen Exemplaren. Kirghisensteppe. humeralis Gebl. Halsschild stark oder erob und dicht punktiert. Körper stark gewölbt. | Flügeldecken mit seicht vertieften Streifen, diese meist dicht punktiert, die Punkte mehr oder weniger normal, rundlich. Vorderschienen beim % an der Spitze nach innen und 456 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. aufsen erweitert. Körper mit brauner oder gelbbrauner Grundbehaarung. L. 8—10 mm. Jede Flügeldecke mit 3 weilsen Haarmakeln, davon 2 genäherte hinter der Schulter und eine vor der Spitze: a. sexmaculatus nov. Jede Flügeldecke mit 2 weifsen behaarten Makeln: Stammform!)). Jede Flügeldecke vor der Spitze mit einer weils be- haarten Makel. a. Diguttatus Gebler. Oberseite ohne ausgesprochenen weilsen Haarmakeln. ? gibbosus Motsch. a. eirriger Mnnh. In ganz Ost-Sibirien, Transbaikalien und in der nördlichen Mongolei. rudis Boh. ' .. ” .. . * ” ” ” 29 Flügeldecken mit länglich viereckigen, eingerissenen Punkt- reihen, diese nicht in vertieften Streifen stehend, mit 2 weilsen rundlichen Haarmakeln. 30° Körper schwarz oder braunschwarz, oben fein gelbbraun behaart. Beine schwarz, selten dunkelbraun ; selten lebhaft rot: a. rubripes nov., noch seltener sind die 2 weilsen Haarmakeln am fünften Zwischenraum der Länge nach strich- förmig verbunden: a. bistriola nov. L. 9—11 mm. OÖst-Sibirien. albonotatus Motsch. 30° Körper tief schwarz, die Oberseite äufserst fein, mausgrau behaart, matt. Beine schwarz. L. 10 mm. Transbaikalien, Öst-Sibirien, nördliche Mongolei. quadrinotatus Motsch. Index. Seite Seite Seite aequalis”. .. . AAM Jerganensıs . . . 451 | leucon DEE Ars albonotatus . . 456 globieolis . . 453 | lineatomaculatus. 455 arrogans. . . 454 |humealis . . Ab5|lineatu ... . 452 biguttatus . . 456 |incarinatus . . 452 |lituratu. . . 453 bistmola.. . .. Ab6 |inenmis , .. . AS0N Makınm 2 brevilineatus. . 449 |imopinus. . . 447; marginatus . .„ 449 cinereus . . . 451 |interruptu . . 455 |multivittatus. . 452 erriger . . . 456 | juldusanus . . 448 |nigrofemoralis . 453 compactus . . 449 |kashgarensis. . 452locularis. . „. 450 connezus. . . 451 |latefasciatus. . Abb |pacatus . „. .„ 449 eximius „ .».. 447 |lntus . . . A5HA|pauperculus. . AAT ı) Halsschild manchmal beim 9 mit kräftigem Mittelkiel, der sonst in der Regel fehlt. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 457 Seite Seite Seite miametus 3 ARS endısa 23 022.1... 456, Isulerosmase. . 450 miansibihs . . AAS|rubripes,.., ... 456 |abalsı — ... A5l pubfer . .„ . 44T|setosus . . . 451|wumiformis . .„ 455 quadrifasciatus . 451 |sexmaculatus . 456 \vittatoides . . 455 gaadrmotatus 456 stmola 7 72727455 \eittatus 2727452 quadripunctatus, 449 | subcostatus . . 448 ZemlmaS iHn|ksuhnuduss 2 25 450 Beitrag zur Kenntnis der Hemipterenfauna Rheinlands. (Hemipt.) Von P. Radermacher, Duisdorf bei Bonn. Im Laufe der letzten 3 Jahre habe ich beim Käferfange eine Menge Hemipteren gesammelt. Die Tiere wurden mir in liebens- würdigster Weise von Herrn F. Schumacher-Kagel, Herın Dr. J. Gulde-Frankfurt und Herrn Dr. Reichensperger- Bonn bestimmt, und ich erlaube mir den Herren an dieser Stelle nochmals ganz besonders für ihre aufgewendete Mühe meinen besten Dank abzustatten. In nachstehendem Verzeichnisse, welches 157 Arten meiner Sammlung umfalst, möchte ich einen kleinen Beitrag geben zur Kenntnis unserer rheinischen Hemipterenfauna, besonders der Umgebung von Duisdorf. Die Wälder hierselbst gehören zu den Randwäldern des Kottenforstes. Ich fing in den- selben, besonders im heifsen Sommer 1911, mehrere selten bei uns vorkommende Arten, wie z. B. Homodemus M-flavum Goez., Campyloneura virgula H.-Sch., Lopus eingulatus F., Adelphocoris reicheli Fieb. u. a. Besonders verdient Psallus argyrotrichus Fieb. der Er- wägung (Schumacher det.). In meiner Sammlung befinden sich 2 Exemplare dieser seit 1861 verschollenen Art. Ich fand sie im Sommer 1910 an einer Hecke eines Waldbaches. Hueber be- zeichnet ihn mit „?“ als Syn. von Psallus salicellus Mey. Ein kleiner Teil meiner Sammlung stammt aus der Umgebung meines Heimatsortes Löhndorf bei Sinzig, welches im Hellenbachtal, einem Paralleltale des Ahrtales, liegt. Soviel es mir nach’ meinen Be- obachtungen möglich war, fügte ich bezüglich der Häufigkeit des Auftretens jeder Art eine kurze Notiz hinzu. Bei der Aufstellung des Verzeichnisses habe ich mich nach dem Katalog v. Hueber gerichtet und auch den einzelnen Arten die betreffende Nummer des Katalogs vorangesetzt. 458 24. 12. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. . Eurygaster maura Lin. Stommeln (Landkreis Köln), Duis- dorf. Überall häufig. — — v. picta Fab. Duisdorf. . Brachypelta aterrina Forst. Löhndorf. . Sehirus bicolor L. Stommeln, Löhndorf, Duisdorf, Immerath (Kreis Daun). Überall häufig. Gnathoconus albomarginatus Goez. Stommeln, Löhndorf. Häufig. Aelia acuminata Lin. Duisdorf. KEusarcoris aeneus Scop. Duisdorf. Ziemlich häufig. — melanocephalus FE. Duisdorf.e. Auf Stachys silvatica mehrere Exemplare gefunden. . Carpocoris purpuripennis deG. Stommeln, Duisdorf. Sehr häufig. . Dolycoris baccarum L. Stommeln, Immerath, Löhndorf, Duis- dorf. Sehr häufig. . Palomena vwiridissima Pod. Stommeln, Löhndorf, Duisdorf. Wie vorhin. — prasina L. Duisdorf. . Pentatoma rufipes Lin. Löhndorf und Duisdorf. Sehr häufig. . Eurydema festivum L. Löhndorf. Häufig. — oleraceum L. Stommeln, Löhndorf. Häufig an Kruziferen. . Picromerus bidens Lin. Duisdorf, Löhndorf, Stommeln. Sehr häufig. . Troilus luridus F. Wie vorhergehende. Acanthosoma interstinetum Lin. Duisdorf, Löhndorf, Häufig. Elasmostethus griseus Lin. Wie vorhergehende. Syromastes marginatus Lin. Stommeln, Löhndorf, Duisdorf. Häufig. Gonocerus acuteangulalus Goez. Stommeln. . Bathysolen nubilus Fall. Duisdorf. . Alydus ealcaratus Lin. Löhndorf, Duisdorf, Stommeln. Häufig. . Therapha hyoscyami Lin. Löhndorf. 10 103. 109. 113. 1a), 131. 138. 152. 167. 169. 177. 178. 179% Corizus crassicornis v. abutilon Rossi. Duisdorf. — subrufus Gmel. Löhndorf. Nicht selten. Myrmus miriformis Fall. Löhndorf, Duisdorf. Sehr häufig. Berytus clavipes Fab. Siegmündung. Nysius thymi Wolff. Duisdorf. Häufig. — senecionis Schill. Wie vorhergehende. Ischnorhynchus resedae Pz. Desel. Heterogaster urticae Fab. Duisdorf. Rhyparochromus chiragra F. Löhndorf. Pterotmetus staphylinoide Burm. Wie vorige. Acompus rufipes Wolff. Duisdorf. Nicht selten. Stygnocoris rusticus Fall. Desgl. — pedestris Fll. Duisdorf. Häufig. Radermacher, Beitrag zur Kenntnis d. Hemipterenfauna Rheinlands. 459 180. Stygnocoris fuligineus Fourec. Duisdorf. 190. Trapezonotus arenarius Lin. Duisdorf. 201. Aphanus pini Lin. Duisdorf. 209, FEremocoris erraticus F. Duisdorf, Löhndorf. Häufig. 214. Drymus sylvaticus F. Duisdorf. 215. — brunneus Sahlbg. Löhndorf. 217. Scolopostethus affinis Schill. Löhndorf, Duisdorf. Nicht selten. 219. — decoratus Hah. Desgl. 224. Pyrrhocoris apterus Lin. Duisdorf, Stommeln. Sehr häufig. 228. Piesma maculata Lap. Duisdorf. Häufig. 5 242. Dietyonota fuliginosa Cost. Duisdorf. Vereinzelt. 254. Phyllontocheila cardıi Lin. Löhndorf. 269. Monanthia echi Wolff. Siegmündung. 291. Aradus einnamomeus Pz. Duisdorf. 298. Hydrometra stagnorum Lin. Duisdorf. Häufig. 302. Velia currens Fab. Tümpel an dem westlichen Abhange des Kreuzberges bei Bonn. 309. Gerris lacustris L. Duisdorf, Stommeln, Löhndorf. Sehr häufig. 316. Reduvius personatus Lin. Stommeln, Duisdorf. Nicht selten. 324. Nabis apterus. Löhndorf, Duisdorf. Sehr häufig. 325. —- lativentris Boh. Wie vorige. 326. -—- major Costa. Duisdorf, Löhndorf. Selten. 330. — j/erus Lin. Löhndorf, Duisdorf. Nicht selten. 331. —- rugosus Lin. Löhndorf, Duisdorf. Sehr häufig. 332. -— ericetorum Schltz. Duisdorf. 342. Salda saltatoria Lin. Duisdorf. Nicht selten. 359, Cimex lectularius L. Duisdorf. 363. Piezostethus galactimıs Fieb. Duisdorf. 365. — cursitans Fall. Löhndorf. 368. Temnostethus pusillus H.-Sch. Duisdorf. 373. Anthocoris nemoralis. Löhndorf. — — v. austriacus F. Duisdorf. 376. — Minki Dohrn. Duisdorf. — pilosus Jak. Duisdorf. Siegmündung. 378. — nemorum L. Duisdorf, Löhndorf. Sehr häufig. 382. Triphleps nigra WI. Löhndorf 27. XII. 12 unter der Rinde einer Buche gefunden, Duisdorf. 384. — minuta Lin. Löhndorf, Duisdorf. Sehr häufig. 397. Miris calcaratus Fall. Duisdorf. Häufig. 398. — virens L. Duisdorf. 399. — laevigatus L. Duisdorf, Löhndorf. Häufig. 400. — holsatus Fab. Wie vorhergehende. 401. Megaloceraea erratica L. Löhndorf. — — v. ochracea. Desgl. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. . Megaloceraea linearis Fuessl. Duisdorf. — ruficornis Foure. Duisdorf. Nicht selten. . Leptopterna ferrugata Fll. Duisdorf, Lengsdorf bei Duisdorf. Häufig. — dolobrata L. Wie vorige. . Lopus gothieus Lin. Duisdorf, Löhndorf. Nicht selten. — cingulatus Fab. Duisdorf, ziemlich häufig, Ruine Olbrück im Brohltal. . Phytocoris tiliae Fahr. Duisdorf. — longipennis Flor. Duisdorf. — populi Lin. Duisdorf. — pin! Kb. Duisdorf. — ulmi Lin. Duisdorf. Nicht selten. — varipes Boh. Löhndorf. Häufig. . Megacoelum infusum H.-Sch. Duisdorf. Nicht selten. . Adelphocoris seticornis Fab. Duisdorf. Häufig. — reicheli Fieb. Duisdorf, Löhndorf. Selten. — lineolatus Goez. Löhndorf, Duisdorf. Häufig. . Calocoris ochromelas Gmel. Duisdorf. Vereinzelt. — /ulvomaculatus de G. Duisdorf. Häufig. — bipunctatus Fab. Duisdorf, Löhndorf. Häufig. . Homodemus M-flavum Goez. Lengsdorf bei Duisdorf. Selten. . Pyenopterna striata Lin. Löhndorf, Duisdorf. Nicht selten. . Stenotus binotatus F. Duisdorf. Nicht selten. . Dichrooscytus rufipennis Fall. Wie vorhergehende. . Lygus kalmii Lin. Löhndorf, Duisdorf. Sehr häufig. — pastinacae Fall. Duisdorf. . — rubricatus Fall. Duisdorf. — pratensis L. Duisdorf, Löhndorf. Sehr häufig. — lucorum Mey. Duisdorf. — contaminatus Fall. Duisdorf. Nicht selten. — pabulinus Lin. Desgl. . Camptozygum pinastri Fall. Duisdorf. Sehr häufig. . Poeciloscytus unifasciatus Fall. Duisdorf, Löhndorf. Nicht selten. . Charagochilus gyllienhali Fall. Löhndorf. . Liocoris tripustulatus Fab. Duisdorf, Löhndorf. Nicht selten. . Camptobrochis Iutescens Schill. Löhndorf, Duisdorf. Häufig. — punctulatus Fall. Löhndorf. . Capsus ruber L. Duisdorf, Löhndorf. Häufig. — — v. danieus Fab. Duisdorf. . Rhopalotomus ater L. Duisdorf. Häufig. — — v. semiflavus Lin. Stommeln, Lengsdorf. . Allaeotomus gothicus Fall. Löhndorf, Duisdorf. Nicht selten. 489. Pilophorus perplexus Scott. Duisdorf, Löhndorf. Radermacher, Beitrag zur Kenntnis d. Hemipterenfauna Rheinlands. 461 496. Orthocephalus mutabilis Fall. Duisdorf. 508. Dicyphus pallidus H.-Sch. Duisdorf. 514. Campyloneura virgula H.-Sch. Duisdorf. Selten. 515. Cyllocoris histrionicus Lin. Duisdorf. Sehr häufig. 516. —- /lavonotatus Boh. Duisdorf, im Melbtal bei Bonn. Ziem- lich selten. 517. Aetorhinus angulatus Fab. Löhndorf, Duisdorf. Vereinzelt. 518. Globiceps sphegiformis Rossi. Duisdorf. Nicht selten. 519. — jlavomaculatus F. Löhndorf. Vereinzelt. 520. — selectus Fieb. Duisdorf. 528. Orthotylus marginalis Reut. Duisdorf. 530. — nassatus F. Löhndorf. 535. — /lavosparsus Sahlbg. Duisdorf. Häufig. 537. — concolor Kb. Löhndorf. 540. — ericetorum Fall. Löhndorf, Duisdorf. Ziemlich häufig. 544. Heterotoma merioptera Scop. Löhndorf, Duisdorf. Häufig. 546. Heterocordylus tumidicornis H-Sch. Duisdorf. 547. — genistae Scop. Duisdorf. Ziemlich häufig. 548. — tibialis Hah. Duisdorf. Ziemlich häufig. 551. Malacocoris chlorizans Fall. Löhndorf, Duisdorf. 561. Megalocoleus pilosus Schr. Löhndorf, Duisdorf. Häufig. 572. Macrotylus paykuli Fall. Duisdorf. 576. Phylus melanocephalus Lin. Duisdorf. Häufig. 577. — coryi L. Lengsdorf. Häufig. 3 580. Psallus ambiguus Fall. Duisdorf. Häufig. 581. — betuleti Fall. Wie vorhergehende. 583. —- variabilis Fall. Desgl. 585. — qercus Kb. Duisdorf. 587. — jfallenü Reut. Duisdorf. Nicht selten. 592. — roseus Fab. Löhndorf, Duisdorf. — argyrotrichus Fieb. Duisdorf. 596. Atractotomus mali Mey. Duisdorf. 599. —- magnicornis Fll. Duisdorf. 604. Plagiognathus chrysanthemi Wlff. Duisdorf, Löhndorf. Nicht selten. 606. —- arbustorum F. Duisdorf, Löhndorf. Häufig. 612. Neocoris bohemani Fll. Lengsdorf. 613. Campylomma verbasei H.-Sch. Duisdorf. 619. Nepa ceinerea. Löhndorf, Duisdorf. Nicht selten. 622. Naucoris cimicoides L. Duisdorf, Stommeln. Nicht selten. 623. Notonecta glauca ].. Stommeln, Löhndorf. Nicht selten. 630. Coriza hieroglyphica Duf. Löhndorf. 632. — sahlbergi Fieb. Stommeln. Häufig. 462 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ichneumonidae. (Hym.) By €. A. L. Smits van Burgst, The Hague, Holland. Cryptinae. | 1. Hemiteles Pfankuchin, sp. 2. Head eircular anteriorly, transverse, obliquely rounded behind the eyes; cheeks inflated; eyes internally slightly divergent; epistoma prominent; elypeus subdiscereted,, apically rounded,, not dentate centrally; subglabrous, excepting face which is finely coriaceous and covered with pubescence. Antennae filiform , not fully two-thirds the length of the body; flagellum 20 - jointed, basal Nagellar joints elongate, decreasing in length towards the centre, second joint only slightly shorter than basal one. Thorax cylindrical, narrower than the head; parapsidal furrows distinet; somewhat shining ; mesonotum punctate, central lob very closely punctate and dull, mesopleurae longitudinally striate, speculum shining; metathorax roughly wrinkled, with two distinet transverse, but obsolete longitudinal, costae; area petio- larıs somewhat excavate; apophyses very small; metathoracie spiracles small and circular. In forewing stigma large, with the radial nervure emitted from its centre; areola with the outer nervure wanting, the inner nervure nearly twice longer than its distance from nervus recurrens; the discocubital almost straight; discoidal cell externally acute below. In hindwing nervellus obviously antefurcal, intercepted at its lower third. Abdomen oblong-ovate, slightly broader than thorax, shining; basal segment moderately dilated towards apex, sharply aciculate throughout, the extreme apex glabrous, spiracles slightly prominent; second segment aciculate, glabrous apically, following segments nitidulous; terebra viewed from above, as long as second, third and fourth segment. Legs normal, front tibiae slightly intumescent. Length, including terebra, 4!/, mm. A slender, somewhat shining species. Head black, with mandibles rufescent and palpi flavidous. Antennae rufescent, basally ferrugineous. Thorax black. Wings with an infuscate fascia beneath the stigma; tegulae flavescent, radix stramineous, stigma and nervures pale piceous. Abdomen black, segments one and two with a narrow red apical margin. Legs fulvous, clouded with fuscous colouring, especially the hind ones. This species follows on no. 62 in the table of Hemitelini given by Prof. Schmiedeknecht (Opusc. Ichneum. p. 769). Smits van Burgst, Ichneumonidae. 463 I swept one 2 from underbrush at Burgst, near Breda (Hol- land), in May 1912. Named in honour of Mr. K. Pfankuch, teacher at Bremen. 2. Hemiteles bredensis n. sp. 2. Head transverse, broader than thorax, a little narrowed posteriorly; face broader than high, parallel-sided; clypeus not discreted, bidentate apically; cheeks somewhat buccate; dull, coriaceous throughout. Antennae filiform , slightly incrassate to- wards the apex; flagellum 22-jointed, basal joint more than thrice longer than broad, joints one and two about equal in length. Thorax subcylindrical, notauli obsolete, coriaceous throughout, only pro- and mesopleurae longitudinally striate and shining;; metathorax with the areae complete and well defined, basal area convergent posteriorly, area superomedia hexagonal, much broader than long, emitting the costulae from behind its centre; spiracles small and circular. Forewing with stigma slightly larger than normal size, radius emitted from its centre; areola plentagonal with the outer nervure wanting, the inner transverse slightly longer than its distance from recurrent nervure, the latter unifenestrate; discoidal cell apically acute below. In hindwing nervellus almost opposite, broken below centre and emitting a distinet nervure. Abdomen ovate, subdeplanate ; basal. segment with a distinct lateral margin, petiole deplanate, postpetiole dilated towards the apex, spiracles not prominent, coriaceous, apical half aciculate, the extreme apex centrally glabrous; second segment coriaceous, its apical third as well a following segments glabrous; terebra, viewed from above, a little shorter than the abdomen. Legs normal. Length, including terebra, 6!/, mm. A somewhat stout species with the aspect of a P’hygadeuon. Head black, cribrary parts fulvous. Antennae from base to fifth fagellar joint ferrugineous, the apical half’ nigrescent. Thorax black. Wings infumato-hyaline; tegulae an radix of wings white, stigma and nervures piceous. Abdomen rufescent-testaceous, basal segment, excepting its apex, black, segment three apically somewhat infuscate, segment four discally flavescent. Legs rufescent-testa- ceous, trochanters whitish, hind tibiae and tarsi slightly infuscate. This species is closely related to Hemiteles nigrobasalis Schmied. from which however, the sculpture of thorax and abdomen and the colouration of the legs will instantly distinguish it. I captured one $ by sweeping shrubs in the environs of Breda (Burgst) in July 1912. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft IV. ol 464 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Species novae generis Apotomopterus Reitter. (Col.) Prof. Dr. &. Hauser, Erlangen. Apotomopterus grossefoveatus G. H. sp. n. Apotomoptero Prattiano Bates similis, sed differens elytrorum tubereulis foveis valde profundis separatis. Valde elongatus, robustus, totus niger, subnitidus. Capite sat brevi, nitidiore, vertice transversim punctato- ruguloso, fronte minus confertim irregulariter rugulosa, ante oculos calloso marginata, clypeo laevi, antrorsum leviter angustato, lateribus fortiter calloso-marginato, margine antico medio fortiter impresso,, sulcis frontalibus profundis; labro antrorsum dilatato, medio fortissime impresso , margine antico profunde et fere rect- angulariter exciso, lobulis lateralibus fortiter convexis (margine interno excisione profunda), glabris. Mandihulis fortibus, glahris, extrorsum fortiter convexis. Mento brevi, profunde sinuato, medio sat convexo, dente acuto, sat fortiter elevato, lobis lateralibus paulo breviore; gula sat fortiter constrieta, transversim rugulosa, striis gularibus non profundis, retrorsum valde divergentibus. Palpis sat gracilibus, articulo primo secundo fere 0,3 longiore, tertio brevi, securiformi, antice mediocriter dilatato, apice fortiter convexo. Antennis gracilibus, longis, in 5 fere medium elytrorum attingentibus, in 2 brevioribus. Prothorace subcordiformi, summa longitudine 1,2 latiore, in cf’ summam latitudinem ante medium, in $ fere in medio attingente, marginibus lateralibus callosis, rotunde dilatatis, margine antico leviter sinuato, calloso, angulis anticis roduntatis, non productis, a capite leviter distantibus, margine postico fere recto, angulis postieis obtusis, vix prominulis, sublobuliformibus , levissime de- elivibus, ante eos foveis non manifestis; disco leviter convexo, subtiliter, sed confertim ruguloso, subnitido, ante marginem posticum non manifeste transversim impresso, lines media non profunda, sed manifesta, integra. Coleopteris elongato-ellipticis, in G’ summa latitudine fere 3,3, in ? 3 longioribus, summam latitudinem fere in medio attin- gentibus, antice sat angustis, humeris vix prominulis, ante apicem in © levissime sinuatis, in ? profunde arcuatim vel sinuatim excisis, marginibus lateralibus in ? ante excisionem sat acute vel subacute determinatis, elytris apice leviter obtusis, levissime divergentibus, dorso 4 carenis (limitibus secundariis) ceteris vix fortioribus, levissime undulatis harum prima fere apicem attingente, secunda et tertia longius ante apicem angulatim inter se con- junctis, 4. sat longe ante apicem inter rugas irregulares et paral- Hauser, Species novae generis Apotomopterus Reitter. 465 lelas evanescente.e. His 4 carinis trinas carinas fere aequales (limites primarios et tertiarios aequaliter evolutos), foveis crebris (12—13) et valde profundis intervallis regularibus catenatim et communiter interruptas inter se includentibus, carinis integris (limitibus secundariis) illas foveas subundulatim sequentibus. Limbo, praecipue in 2, sat late explanato, leviter calloso-margi- nato, erenulato, spatio inter limbum et carinam integram quartam (limite secundario quarto) carinulis creberrime irregulariterque catenatim interruptis, apicem versus rugas irregulares formantibus, pone humeros fortiter granuloso. Subtus niger, nitidus, episternis subnitidis, obsolete et dis- perse punctatis. Pedibus nigris, gracilibus, sed fortioribus quam in eccoptoptero , femoribus posticis medium abdominis segmenti ultimi attingentibus, tibiis postieis femoribus fere 1,2 longioribus, tarsis tibiis 1,2 brevioribus, femoribus antieis in ’ incrassatis, claviformibus, tarsis anticis in 9 fortissime dilatatis, subtus pul- villatis, in 2 gracilibus. co’ Longitudo 41, latitudo 12,5 mm. in " 37,5 —40, & 12,5 —14 „ Patria: Kausu meridionalis. — 1 o', 2.2 in coll. mea. Ex elytrorum structura haec species Ap. Prattiano Bates (The Entomologist, Vol. XXIII. p. 210) proximus esse videtur, sed descriptio A. Prattiani haud ita subtilis est, ut certe appareat, an grossefoveatus modo subspecies Prattiani, an species propria aestimandus sit. Utique A. grossefoveatus a Prattiano carinis foveis valde profundis catenatim interruptis differt, nam ex descriptione Batesiana in Prattiano carinae simpliciter catenatim interruptae sunt. Apotomopterus Arrowi G. H. sp. n. Ap. Tieutei var. /changensi Bates similis, sed major, coleopteris multo profundius et latius foveatis. Elongatus, niger, capite et thorace obscure fusco-aeneis, elytris profunde foveatis. Capite sat brevi, vertice transversim, fronte irregulariter rugoso, inter rugas parcissime et disperse punctato; fronte ante oculos calloso- marginata; clypeo sat brevi, antrorsum arcuatim angustato, lateribus fortiter calloso-marginato, margine antico medio fortiter impresso,, suleis frontalibus non profundis; labro nigro, nitido, medio profunde excavato, antrorsum dilatato, margine antico pro- funde exciso, clypeo paulo angustiore, lobulis lateralibus fortiter convexis. Mandibulis glabris nitidis, latis, sat brevibus, extrorsum convexis, ante apicem subito angustatis et introrsum fere angulatim curvatis, acutissimis. Mento brevi, profunde sinuato, medio leviter convexo, dente subacuto, leviter elevato, lobis lateralibus paulo 31* 466 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. breviore; gula fortiter constrieta, striis gularibus retrorsum valde divergentibus. Palpis gracilibus, articulo primo longo, tertio brevi securiformi sed antice non multum dilatato.. Antennis perlongis, elytrorum medium superantibus. Prothorace obtuse cordiformi summa latitudine vix breviore, in 5 summam latitudinem ante medium, in 2 fere in medio attingente, lateribus calloso-marginatis, anterius rotunde dilatatis, antrorsum minus, retrorsum magis angustatis et levissime sinuatis et explanatis, margine antico levissime sinuato, callo determinato capite paulo latiore, angulis anticis apice obtusis, margine postico recto, lobulis posterioribus subacutis, leviter retrorsum prolongatis et levissime declivibus; disco obscuro-fusco-aeneo, subnitido, for- titer transversim et irregulariter confertim rugoso, ante marginem posticum manifeste transversim impresso, linea media tenui, sed profunda, integra. Coleopteris nigris, sat nitidis, interdum obscuro- viridi-coeruleo micantibus, elongato-oviformibus, convexis, summa latitudine fere 2 longioribus, antice angustis, humeris non pro- minulis, apicem versus valde dilatatis, summam latitudinem longe post medium attingentibus, hie 1,3—1,4 latioribus quam ad humeros, deinde leviter rotundatis, sed ante apicem in 0’ sub- angulatim angustatis et levissime sinuatis, in Q ante apicem pro- funde sinuatim, fere angulatim excisis, marginibus lateralibus ante excisionem acutissime determinatis; elytris apice subrotundatis leviterque divergentibus, dorso 4 carinis (limitibus secundariis) tenuibus, undulatis, sat longe ante apicem evanescentibus, inter se carinas trinas aequales (limites primarios et tertiorios aequaliter evolutos), foveis crebris (10—12) et profundis intervallis regu- laribus catenatim et communiter interruptas includentibus, limi- tibus secundariis foveas illas undulatim sequentibus; limbo sat late subexplanato , leviter calloso - marginato et crenulato ante excisionem fortiter elevato, spatio inter limbum et carinam externam subseriatim crasse rugoso - granulato, limite suturali costatim elevato, inter hunce et carinam primariam primam limite tertiario foveolis minutis crebre irregulariterque interrupto. Subtus niger, nitidus, episternis subnitidis, levissime rugu- losis. Pedibus nigris gracillimis, longis, femoribus posticis fere abdominis segmenti ultimi marginem attingentibus, tibiis femo- ribus multo longioribus, tarsis gracillimis, articulo ultimo ungui- culisque perlongis, femoribus anticis in o’ fortissime incrassatis, tarsis antieis valde dilatatis, subtus pulvillatis. co’ Longitudo 29—35, latitudo 9—11,5 mm. ? 5 33—34, 5, 11—11,5 Patria: Chin-Fu-San, W. China. 2 0’? in Museo Britannico, 1 O2 in coll. mea. » Hauser, Species novae generis Apotomopterus Reitter. 467 Apotomopterus cupreus G. H. sp. n. Gracilis, elongatus, cupreus. Capite et thorace laete vel obscure cupreis vel viridi-aeneis (ab. viridicollis), nitidis, vertice leviter transversim punctato- ruguloso, fronte leviter elevata, irregulariter et minus profunde rugulosa, ante oculos fortiter calloso marginata, clypeo fere laevi, antrorsum angustato, margine antico leviter sinuato et medio pro- funde impresso , suleis frontalibus mediocriter profundis. Labro antrorsum dilatato, margine antico sat profunde sinuato et medio fortiter impresso, lobulis lateralibus fortiter convexis, rugis trans- versalibus nonnullis. Mandibulis fortibus, glabris, margine externo fortiter convexo; margine interno fere recto, ante apicem angulatim curvato. Mento brevi, profunde sinuato, convexo, medio sat de- planato, dente acuto, lobulis lateralibus paulo breviore, his obsolete rugosis; gula minus constrieta, subtiliter transversim rugulosa, striis gularibus non profundis vel fere obsoletis. Palpis gracilibus, longis, articulo primo secundo fere duplo longiore, tertio brevi, securiformi, antice mediocriter dilatato, apice fortiter convexo margine interiore multo breviore. Antennis tenuibus, perlongis, in 0’ duas elytrorum partes fere superantibus, in 2 sat brevioribus. Prothorace subcordiformi, longitudine 1,2—1,3 latiore, in 77 et in 2 summam latitudinem ante medium attingente, lateribus leviter sed manifeste explanatis, nigro-callosis, rotundo-dilatatis, margine antico leviter vel vix sinuato, nigro-calloso, angulis anticis subacutis, levissime productis, a capite sat distantibus, margine postico fere recto, angulis posticis. acutis, sat fortiter retrorsum porrectis, levissime declivibus, ante eos foveis non manifestis; disco leviter convexo, sat fortiter et confertim punc- tato-ruguloso, rugulis praecipue in medio plus minusve obscuratis, fere nigris, lateribus et lobulis posterioribus interdum virescentibus, lines media integra, profunda. Coleopteris elongato - ellipticis vel elongato - suboviformibus, retrorsum dilatatis, in 0’ summa latitudine fere 1,7—2,0, in 2 1,7—1,8 longioribus, summam latitudinem in forma suboviformi longe post medium attingentibus, antice plus minusve angustatis, humeris haud prominulis, ante apicem in 7’ levissime sinuatis, in 2 non profunde sinuatim excisis, marginibus lateralibus ante excisionem subacute determinatis, elytris apice singulariter leviter obtusis; dorso 4 carenis (limitibus secundariis) fortioribus nigris, cupreo-micantibus, fere usque ad apicem integris, limitibus pri- mariis foveis crebris mediocriter profundis, magis eupreo-nitentibus catenatim interruptis, limitibus tertiariis multo magis tenuibus, in series densas granulorum subtilissimorum cupreo - micantium 468 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. dissolutis. Limbo manifeste explanato, leviter nigro-calloso-mar- ginato, manifeste crenulato, antice saepe viridi-aeneo, spatio inter limbum et limitem secundarium quartum 3—4 carinulis granulatim interruptis. Subtus niger, nitidus, episternis subnitidis, his elytrorumque epipleuris sat obscure cupreo-micantibus. Pedibus nigris, gracil- limis, femoribus posticis in o abdominis apicem attingentibus, in ® ultimi abdominis segmenti superantibus, tibiis femoribus fere 1,2 longioribus, tarsis femorum longitudine. oJ" Longitudo 26—29, latitudo 8,5 —10 mm. 2 » 2831, » 10, 5 » Patria: Chinae prov. Fokien, montium Yun-ling-shan decli- vitas orientalis. Apotomopterus cupreus var. multistriatus G.H. Differt a forma typica elytrorum limitibus tertiariis magis evolutis, carinas integras nigras, secundariis paulo magis tenuibus formantibus. Patria: Yun-ling-shan. Apotomopterus cupreus var. foveatus G.H. Elytrorum structura Apot. grossefoveato fere similis, limitibus tertiariis magis evolutis, saepe cum limitibus primariis foveis latioribus, sed non profundis communiter et catenatim interruptis, limitibus secundariis paulo fortioribus, illas foveas subundulatim sequentibus. Patria: Yun-ling-shan. Apotomopterus cupreus ab. viridicollis G.H. Differt a forma typica capite, prothorace, limbo toto elytro- rumque basi aeneo-viridibus. Patria: Yun-ling-shan. Apotomopterus Tientei subsp. Changi G.H. sp.n. Ap. Tientei var. minori Bates simillimus, sed gracilior, in 2 elytrorum apice multo minus excisus. Totus niger, subnitidus. Capite sat brevi, vertice transversim, fronte irregulariter parce rugulosis, clypeo fere laevi, valde nitido, antrorsum sat angustato,, lateribus calloso - marginato, margine antico fere recto, medio fortiter impresso, sulcis frontalibus pro- fundis sed brevibus; labro antrorsum dilatato, margine antico sat profunde sinuato, medio fortiter impresso, lobulis lateralibus fortiter convexis, nitidis. Mandibulis fortibus, glabris, margine interno fere recto ante apicem angulatim curvato, apice per- Hauser, Species novae generis Apotomopterus Reitter. 469 acutis. Mento brevi, profunde sinuato, medio leviter convexo, dente subacuto, brevi, lobis lateralibus multo breviore; gula con- stricta, transversim rugulosa, striis gularibus non profundis, retrorsum divergentibus. Palpis gracilibus, longis, articulo primo secundo fere duplo longiore, tertio sat brevi, antice mediocriter dilatato, apice fortiter convexo. Antennis tenuibus, perlongis, in 0’ elytrorum duas partes fere attingentibus, in ? medium valde superantibus. Prothorace subcordiformi, longitudine fere 1,1 latiore, summam latitudinem paulo ante medium attingente, lateribus manifeste explanatis, calloso-marginatis, rotundato-dilatatis, margine antico leviter sinuato, calloso, angulis antieis subacutis, a capite mani- feste distantibus, margine postico recto, angulis posticis acutis, sublobuliformibus, retrorsum porrectis, leviter declivibus, ante hos foveis longitudinalibus haud manifestis; disco leviter convexo, fortiter et confertim punctato-ruguloso , linea media integra, non profunda. | Coleopteris elongato-elliptis vel elongato-oviformibus, prae- cipue in ? retrorsum magis dilatatis, in 0’ summa latitudine fere duplo, in 2 fere 1,5—1,9 longioribus, summam latitudinem in forma oviformi longe post medium attingentibus, antrorsum angustatis, humeris haud vel minime prominulis, ante apicem minime, sed manifeste sinuatis, in 2 subangulatim non profunde excisis, marginibus lateralibus ante excisionem sat acute deter- minatis, elytris apice singulariter leviter obtusis, dorso limitibus omnibus aequaliter evolutis, 4. 8. 12. crebre sat irregulariter catenatim interruptis, omnibus intervallis subtilissime erenulatis ; limbo vix explanato, leviter calloso-marginato , leviter erenulato, spatio inter limbum et limitem 15. carinulis 2—3 creberrime granulatim interruptis. Subtus niger, nitidus, episternis subnitidis. Pedibus nigris, longis, femoribus postieis in 0’ abdominis apicem superantibus, in 2 fere attingentibus, tibiis femoribus fere 1,2 longioribus, tarsis gracillimis, femorum longitudine. Tarsis anticis in 07 fortissime dilatatis, subtus pulvillatis. co Loneitudo 25—28, latitudo 8—9,5 mm. 2 e 22 an OZEAN Patria: Chinae prov. Fokien, montium Yun-ling-shan decli- vitas orientalis. 3 0' 3 2 in coll. mea. In honorem Reverendissimi D. Th. Chang hanc speciem nominavi. 470 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Apotomopterus Davidis Deyr. et Fairm. Annales de la Soc. entomol. de France, tome VIII. 1878, Pl. 3 Fig. 4. Deyrolle et Fairmaire hanc speciem hoc modo descripserunt: „Long. 40 mm. — 2. Assez allonge; corps ovalaire; pro- thorax bleu A reflets verdätres; elytres d’un vert dore, ä reflets cuivreux en arriere, ayant chacune 3 cötes saillantes & surface noire, entre lesquelles se trouvent trois rangees de tubercles oblongs ; elles sont echancrdes exterieurement & l’extremite chez la 2; dessous noir. Tete assez forte, noire, bleuätre, tres voisine, comme forme, du Carab. prodiguus, avec les yeux un peu plus gros; antennes allongees A articles subeylindriques. Prothorax cordi- forme, parallele tout a fait en arriere pres des angles posterieurs, legerement echancre en arc de cercle a la base, avec les angles ä peine prolonges en arriere; il est bord& sur les cötes d’un tres fin bourrelet noir; finement chagrine sur toute sa surface qui est legerement bombee, avec un fin sillon obsolete au milieu, une depression triangulaire sur le bord anterieur et une autre trans- versale en arriere, & quelque distance de la base; en somme, voisin de celui de C. prodiguus, legerement plus cordiforme et plus bombe. Elytres en forme d’amande, legerement @largies en arriere du milieu, assez largement marginees, regulierement bomböes, finement granuleuses sur toute leur surface qui est assez brillante; les granulations marginales un peu plus grosses; des 3 cötes qui les parcourent, l’externe contourne l’interne & une certaine distance du bord, commence finement un peu en arriere de l’&paule et se termine de m&me, presque a l’extremite suturale, apres s’etre renflee dans son parcours; entre la suture et les cötes existent sur chacune d’elles 3 rangees de petits tuber- cules oblongs, larmiformes, un peu irreguliers en longueur, l’&chanerure terminale occupe environ le septieme de la longueur. Dessous lisse, finement chagrine sur les cÖötes, rebord des eElytres vert, cÖötes du prothorax bleu-ätres; pattes et tarses longs, les derniers greles. c' inconnu. Cette superbe espece, malgr&e une sculpture beaucoup plus prononcee, fait manifestement partie du groupe des Ü. prodiguus, Tientei ete., des m&mes pays.“ Ex argumento majoris speciminum numeri, quem officio mis- sionarii Reverendissimi Patris G. Thieffry debeo, haec descriptio his indiciis supplenda est: Caput vertice tenuiter transversim punctato-ruguloso, fronte fortius irregulariter punetato - rugosa, clypeo fere laevi, nitido, niero, margine antico leviter sinuato, medio fortiter impresso ; labro antrorsum dilatato, clypeo sat latiore, antice fortiter sinuato, Hauser, Species novae generis Apoilomopterus Reitter. 471 medio impressione profunda, lobulis fortiter convexis, fere laevibus, antice utrinque foveis parvis sed valde profundis ; suleis frontalibus profundis; mento sat brevi, leviter convexo, antice calloso-margi- nato, dente acuto, lobis lateralibus vix breviore; gula minus constricta, transversim rugulosa, striis gularibus manifestis, medio- eriter retrorsum divergentibus; palpis longis, articulo primo secundo fere duplo longiore, tertio brevi. Prothorax plerumque haud coeruleus, sed violaceus, solum margine laterali extremo leviter viridimicans, margine posteriore plerumque recto, lobulis posterioribus retrorsum pro- minulis, rotundato-terminatis. Coleoptera tertia parte posteriore ad omnem lumniis situm laete cuprea, spatiis intercostalibus asperatis et manifeste transversim rugosis (haud simplieiter granu- latis!), granulis minimis irregulariter dispersis, interdum series non manifestas, tubercula undulatim sequentes formantibus. Pedes longi, femoribus posterioribus medium abdominis seg- menti ultimi attingentibus vel superantibus, tibiis femoribus 1,1 loneioribus, tarsis femoribus paulo brevioribus. Longitudo 36—40, latitudo 12,5—15 mm. cf. Sat gracilior, coleopteris angustioribus, interdum fere parallelis, ante apicem leviter sinuatis. Femoribus anticis for- tioribus, tarsis anticis fortissime dilatatis, marginibus sat longe et confertim cupreo-pilosis, subtus pulvillatis. Loneitudo 34—39, latitudo 12—14 mm. Apotomopterus Davidis ab. Thieffryi G.H. Differt a forma typica coleopteris totis ad omnem luminis situm viridibus, nusquam cupreo - micantibus. — Reverendissimo P. G. Thieffry, cui etiam hanc aberrationem notabilem debeo, dedicatus. z Apotomopterus Davidis habitat praecipue Chinae provinciam Kiang-Si et partem meridionalem provinciae Tschekiang. 472 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Aus den Sitzungen. Sitzung vom 19. V. 13. — Die Sitzung wird von Ahl- warth um 9!/, Uhr eröffnet, das Protokoll der letzten Sitzung verlesen und genehmigt und unser Mitglied Herr Geh. Regierungsrat W.Methner, der zum Heimaturlaub aus Deutsch-Ostafrika zu- rückgekehrt ist, vom Vorsitzenden begrülst. — Kuhnt gibt Literatur herum und macht auf eine Arbeit von Sokolar, die die Nomenklaturverhältnisse unsrer Caraben behandelt, und eine solche von Pic besonders aufmerksam. — Schirmer bringt eine Hymenopteren- und Dipteren - Ausbeute aus Buckow (Mark Brandenburg, Märkische Schweiz) mit, die recht interessante Einzel- heiten bietet, und eine Reihe ausgesuchter Stücke der Melolontha hippocastam, die durch die reiche Zahl von Varietäten der Behaarung und Färbung der Oberseite und der Beine ausgezeichnet ist. Seine Ausführungen erwecken lebhaftes Interesse und geben den Anlafs zu Mitteilungen von Ohaus und Engert: jener be- richtet über eine kürzlich gemachte Ausbeute von M. hippocastani, die sehr geringe Zahl roter Stücke und das Vorkommen von albidahaften Formen, Engert weist darauf hin, dafs Flach unter vielen Tausenden nur 10 Stück mit gänzlich schwarzen Flügeldecken bei Aschaffenburg in seinem Leben erbeutet hat. — Ohaus legst ein J® der Gyrinide Znhydrus sulcatus Wied. (Ahl- warth determ.) vor, das von dem Lepidopterologen Werner Hopp in Bangu, einem kleinen Orte in der Nähe von Rio de Janeiro, in 800 m Höhe gesammelt wurde. Das o fand Herr H. in einem kleinen Tümpel im Walde, das 2 in dem Wasser, das sich zwischen den Blättern einer Bromelie angesammelt hatte, die auf dem Aste eines grolsen Urwaldbaumes sals. — Kuntzen führt eine Suite von 50 Carabus dalmatinus bosnicus vor und zeigt einen Lucken- walder clathratus und 5 Frankfurter (a. ©.) Calosoma reticulatum als märkische Seltenheiten. Dann referiert er Jakobys Werk über „Mimikry“. Seine Ausführungen, und insbesondere sein Hinweis auf südamerikanische mimetische Fälle veranlassen Ohaus zu längeren interessanten Ausführungen aus der Praxis. Schliefslich knüpft Methner noch eine Reihe Mitteilungen mimetischen Charakters aus Deutsch - Ostafrika an. Er weist auf jene auf- fallende Übereinstimmung der Piezia (Carab. Graphipteridae) mit Myrmecoptera und Dromica (Cieindelidae) und mit ihnen zusammen- lebenden Spinnen hin, auch von einem bemerkenswerten Fall von Blütennachahmung durch eine Mantide, analog dem bekannten Wallaceschen Mantidenfall weils er zu berichten. Er betont dabei die Untrennbarkeit des Tieres von seinem Aufenthalt, einer weils und grünlich gefärbten schafgarbenähnlichen Pflanze; denn sobald Aus den Sitzungen. 473 er die Mantide weggenommen, habe sie gewandt den ursprüng- lichen Aufenthaltsort wieder aufgefunden. Zu’ dem Kapitel Augen- flecke als Schreckfärbung macht er dann noch einige kritisierende Bemerkungen und teilt dazu einige neue Beobachtungen mit. Nach kurzer, angeregter Diskussion schlielst die Sitzung um bl, ‚Uhr: Sitzung vom 26. V. 13. — Vor Beginn findet eine Vorstands- sitzung statt. — Eröffnung der Sitzung um 9!/, Uhr durch Ahl- warth. — Das Protokoll der Sitzung vom 19. V. wird verlesen und genehmigt. — Berka schlägt als neues Mitglied vor Herrn Bernhard Schwarzer, Musiklehrer am städtischen Kon- servatorium und an der Kgl. Realschule in Aschaffenburg. — Reineck beantragt 1. besondere Sammellisten für die Fauna marchica und 2. Schilsky, Verzeichnis der Käfer Deutschlands anzuschaffen. Beide Anträge werden angenommen. — Engert stellt folgenden Antrag: „Ich beantrage, dafs die D. E. G. für die Ganglbauer-Stiftung einen bestimmten Beitrag, vielleicht 150 Mk., stiftet“. Er begründet seinen Antrag. — An der sehr lebhaften Debatte beteiligen sich Ahlwarth, Ohaus, Pape, Kuntzen, Eleyıne 27 Schizmer;, # Soldanski, (Engert,.Berka, Greiner,Reineck, Minck, Kuhnt. Schliefslich wird der Antrag Engert unter Festsetzung des Beitrags auf 150 Mk. ein- stimmig angenommen. — Ahlwarth verliest folgenden Antrag Horn vom 19. V. 13: „An den Vorstand der Deutschen Ento- mologischen Gesellschaft gestattet sich der Unterzeichnete, dem die Vertretung des Ganglbauer-Fonds für Deutschland übertragen worden ist, die beifolgenden Drucksachen zu übermitteln. Da der Verstorbene Ehrenmitglied der Deutschen Entomologischen Gesell- schaft gewesen ist, und da kleinere, nicht publizierende Vereine 50 —100 Kronen gezeichnet haben, stellt der Unterzeichnete den Antrag, dafs die Deutsche Entomologische Gesellschaft 120—150Mk. dem Fonds überweisen möchte. In der Hoffnung, dafs diesem Gesuch nachgegeben wird, zeichnet hochachtungsvoll gez. Walther Horn.“ Dieser Antrag ist durch die Annahme des Antrages Engert hinfällig geworden. — Ohaus spricht über die Gattung Pelid- nota. — Kuntzen zeigt eine reiche Auswahl von Zotosia specio- sissima Scop. aus dem Kgl. Zoolog. Museum mit Stücken aus der Umgegend von Berlin (Sadowa, Duberow). — Ahlwarth ver- liest ein Angebot auf billige Präparation von Insekten von Richard Mamitza, Wien, Mollardgasse 48. — Schlufs 11!/, Uhr. 474 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sitzung vom 2. VI. 13. — Reineck eröffnet nach !/,10 Uhr die Sitzung. — Anwesend als Gast Herr Henniger aus Samoa. Das Protokoll der Sitzung vom 26. V. 13 wird verlesen und ge- nehmigt. — Aufgenommen werden die Herren W. Richter, Berlin N, Soldiner Str. 31, Prof. J. Arias, 440 Via Diagonale, Barcelona, Spanien, Bernhard Schwarzer, Musiklehrer am städtischen Konservatorium, Aschaffenburg. — Ohaus verteilt Heft III der Zeitschrift mit einigen erklärenden Worten. — Kuhnt läfst Literatur zirkulieren. — Heyne legt vor Seitz II Heft 158/159 und eine Kollektion Insekten von der Insel Trinidad, darunter /nca clathratus Ol., Aegopsis trinidadensis Sternbg., Funceladus gigas v. insularis Kuntzen, ferner 2 riesige Fliegen von Brasilien. Die Coleopteren sind mit denen des Kontinents identisch oder sehr nahe verwandt. Dieselbe Ansicht mit Rücksicht auf die Ruteliden vertritt Ohaus. — Ohaus teilt mit, dafs die Maul- wurfsgrille in Schönblick bei Woltersdorf in ganz trockenem Boden schädlich aufgetreten ist. — Wanach machte dieselbe Beobachtung auf dem Telegraphenberge bei Potsdam. — Auf Grund eines Spezialfalles stellt Ahlwarth den Antrag, durch eine Eingabe den Minister um die Erlaubnis zu bitten, dafs den Mitgliedern der D. E. G. gestattet ist, fiskalische Gebiete zwecks Feststellung der Insektenfauna betreten zu dürfen. — Es sprechen dazu Ahlwarth, Reineck, Kuntzen, Schumacher, Pape, Böttcher. Der Antrag wird angenommen. — Ahl- warth referiert über eine Arbeit von Dr. Hans Blunck über das Geschlechtsleben von Colymbetes fuscus L. und Agabus undulatus Schrk. — Böttcher zeigt eine Anzahl Emus hirtus L. aus Finkenkrug, die er bei frischen, mit Saft durchtränkten Stubben ausgegraben hat, ferner (Juedius brevicornis Thoms., den er in alten Vogelnestern in den Astgabeln von Laubbäumen fand. — Im An- schluls daran sprechen Reineck, Ahlwarth, Kuntzen, Böttcher über Bekanntgabe von Fundorten seltener Insekten. — Schlufs 1/,12 Uhr. Aus der entomologischen Welt. Von P. Kuhnt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. I. Dotenlas te’ Am 11. VI. d. J. verstarb nach längerem Leiden der Geh. Sanitätsrat Dr. med. Arnold Pagenstecher im Alter von 75 Jahren in Wiesbaden. Als Spezialist für Ohrenleiden erwarb Aus der entomologischen Welt. 475 er sich einen bedeutenden Ruf. Als Zoologe hat er namentlich auf dem Spezialgebiete der Lepidopterologie Bedeutendes geleistet. Gelegentlich seines 70. Geburtstages im Jahre 1907 ernannte ihn die Stadt Wiesbaden zu ihrem Ehrenbürger, und der Vorstand des Nassauischen Vereins für Naturkunde zu seinem Ehrenmit- gliede. Schon in seiner Jugend legte er sich eine Sammlung ein- heimischer Schmetterlinge an. Später gewann er für die Exoten, besonders für die des indo-malayischen Archipels, ein besonderes Interesse. Nach Herausgabe des grolsen Werkes „Die geographische Verbreitung der Schmetterlinge“, Jena 1909, sammelte er be- sonders Parnassier. Seine reichhaltige Sammlung sowie die Bibliothek werden leider in nächster Zeit von seinen Hinterbliebenen ver- äulsert werden. — Am 8.IV. d. J. verstarb der Hemipterologe Dr. August Puton im 79. Lebensjahre. Seine Arbeiten über Hemipteren sind allgemein bekannt ; leider erblindete er vor einigen Jahren und mulste deshalb die Beschäftigung mit der Entomologie aufgeben. — Am 28. V. d. J. verstarb in Ramsgate auf der Insel Thanet im 79. Lebensjahre der Bankier Lord Avebury, früher Sir John Lubbok, der sich als Naturforscher hervorragende Verdienste erworben hat. Seine grofsartige, vielverzweigte natur- wissenschaftliche Forschertätigkeit, der er den grölsten Teil seiner Reichtümer opferte, galt der Durchführung der Darwinschen Ent- wicklungsidee in der aufsteigenden Reihe der Lebewesen. Die Ergebnisse dieser Forschungen hat er in Werken von klassischer Bedeutung niedergelest. Er hat das Leben und die Befruchtung der Pflanzen, den Ursprung und die Metamorphose der Insekten hauptsächlich zum Gegenstand eingehender Beobachtungen gemacht. Sein Buch „Ameisen, Bienen und Wespen“ wurde in alle Kultur- sprachen übersetzt und in England selbst in über 100 000 Exem- plaren verbreitet. II. Personalien und Vermischtes. Am 13. VI. d. J. feierte unser Ehrenmitglied Hofrat Dr. Karl Brunner v. Wattenwyl, der bekannte Orthopterologe in voller Rüstigkeit seinen 90. Geburtstag. — Zum korrespon- dierenden Mitglied der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien wurde Anton Handlirsch, Kustos am k. k. natur- historischen Hofmuseum in Wien gewählt. — Prof. F. Meunier in Antwerpen, bekannt durch seine zahlreichen Publikationen über Bernstein - Dipteren wurde zum „Officier de l’instruction publigque de France“ ernannt. — Eine „Deutsche Gesell- schaft für angewandte Entomologie“ hat sich auf der diesjährigen Tagung der „Deutschen Zoologischen Gesell- schaft“, die vom 12.—15. V. in Bremen tagte, konstituiert. 476 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Die Gesellschaft wird sich hauptsächlich mit der Bekämpfung schädlicher Insekten beschäftigen; sie wird ihre Arbeiten mög- lichst in Verbindung mit der „Deutschen Zoologischen Gesell- schaft“ durchführen. Näheren Aufschlufs erteilen: das Zoologische Institut der Kgl. Forstakademie in Tharandt (Sachsen), die Zoo- logische Station der Kgl. Versuchsanstalt in Neustadt a. d. Haardt, . das Zoologische Museum in Berlin und das Tropenhygienische Institut in Hamburg. — Die Insektenhandlung Dr. O0. Stau- dinger & A. Bang-Haas, Dresden-Blasewitz, kaufte die ge- samten Käfervorräte von Ribbe-Radebeul, sowie das Riesen- material der neuen Plasonschen Sammlung (Wien). Rezensionen und Referate. In dieser Rubrik finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, welche der Redaktion zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bibliothek der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Heller, K. M. (Dresden). Philippinische Rüsselkäfer. — The Philippine Journal of Science, Section D. General Biology, Ethnology and Anthropology, vol. VII, Heft 5 (Okt.) und Heft 6 mit Date Mund 22(Dez)E 1912: Die vorliegende Arbeit des ausgezeichneten Dresdener Ento- mologen umfafst 109 Seiten und 2 Tafeln. Sie enthält eine grolse Anzahl Neubeschreibungen von Gattungen, Untergattungen, Arten und Varietäten philippinischer Rüsselkäfer. Die etwa 7O n. sp. gehören zu den Gruppen der Pachyrrhynchinae, Celeuthetinae, Seythro- pinae, Aterpinae, Hylobünae, Oryptorrhynchinae — nämlich Odosyllis! — und Calandrinae. Diese geringe Zahl der Gruppen, es gibt deren unter den Curculioniden mehr als 80, mit den vielen neuen Arten zeugt wohl davon, was jene Inseln den Forschern und Sammlern noch zu bieten vermögen. Den Hauptteil der inhaltreichen Arbeit umfalst die Gruppe Pachyrrhynchinae, die, wie der Verfasser sagt, an Farbenpracht von keiner anderen Rüsselkäfergruppe übertroffen wird, und von der es heilst: „.... die jedem Laien auffallende Prächtigkeit des Gewandes, die häufig durch metallisch grüne, broncefarbige oder glutrote Körperfarbe mit teilweise brillanter oder doch farbiger Schuppenzeichnung zustande kommt usw.“. — Dieser Hauptteil gliedert sich in 2 Abschnitte. Der erste, allgemeine Abschnitt berichtet besonders über tiergeographische Momente, die Verbreitung der Gattungen und Arten betreffend, sowie über die Farbenvaria- bilität und die sekundären Geschlechtscharaktere. Er umfalst ca. 6 Seiten und bietet auf diesem engen Raume eine grolse Rezensionen und Referate. 47T _ Menge des Interessanten. Wir erfahren da, dafs die Vertreter der Pachyrrhynchinae sich von der Nordostküste Australiens bis nach den ostasiatischen Inseln, mit Ausschlufs von Formosa, nörd- lich die Lu Chu Inseln und südlich die Nordküste Borneos er- reichend , ausgebreitet haben. Neu und eigenartig ist an dieser Stelle auch der Vergleich der Expansionsrichtung dieser Tiere mit derjenigen der Vertreter der Leptosinen-Gattung Rhinoscapha, welche bei ihrer Ausbreitung möglicherweise in entgegengesetzter Richtung ihren Weg nahmen. Dann behandelt der Verfasser die Schuppenzeichnung der manch- mal einem Konglomerat von Smaragden, Rubinen, Saphiren usw. gleichenden Pachyrrhychen, deren Grundfarbe in vielen Fällen ein- farbiges Schwarz ist, und schildert eingehend die Bildung der einzelnen Makeln, der Ringzeichnungen und der Deckenquerbinden. Diejenigen Arten mit metallischer Grundfarbe stellt er in Vergleich zu den philippinischen Bockkäfern der Gattung Aprophata Pasc. Da nach Angabe des Verfassers sichere Erkennung des Ge- schlechts unerläfsliche Vorbedingung zur Bestimmung der Arten ist, beschäftigt sich der Artikel auch genau mit den sekundären Geschlechtscharakteren, die sich erkennen lassen durch ver- schiedene Körperform der Geschlechter, das verschieden gebildete Analsternit, die verschiedene Flügeldeckenform usw. Der zweite, die spezielle Systematik betreffende Abschnitt enthält zunächst eine dichotomische Tabelle der 10 Gattungen der Pachyrrhynchinae, von denen 5 neu sind, und 7 neue Subgenera. Dann folgen die Tabellen der Pachyrrhynchus-Gruppen, die 7 Tabellen für die Arten dieser Gruppen, die Beschreibungen von 12 neuen Arten, 2 neuen Varietäten und eine Neubenennung. Die Zahl der in diesen Tabellen aufgeführten Arten der Gattung Pachyrrhynchus beläuft sich auf 56 und die der Varietäten auf 11, gegen 33 Arten im Cat. Coleopt. von Gemminger und Harold (1871), ist also um mehr als das Doppelte gestiegen. Der Zweck dieser Zahlenangaben ist nicht der, dafs ich hinweisen will auf die ungeheure Zahl, die sich für die weitere Berechnung der gesamten Curculioniden-Arten ergeben wird, sondern ich möchte dadurch nur aufmerksam machen auf den grofsen Wert der vorliegenden Arbeit, der bei diesem umfangreichen Teile darin liegt, dafs die an so vielen verschiedenen Stellen von den beschreibenden Entomologen verstreute Materie endlich einmal zusammengefafst ist, dafs sie auch ein gewöhn- licher Sterblicher überschauen kann. Leider ist die Arbeit ja in einem Werke veröffentlicht, das nicht leicht zur Hand sein dürfte, aber in grölseren Bibliotheken wird sie wohl nie fehlen und so den interessierten Entomologen allgemein zur Verfügung stehen. Die folgenden Teile dieses systematischen Abschnittes be- 478 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. schäftigen sich in ebenso umfassender und klarer Weise mit den anderen Gattungen der Pachyrrhynchinae, besonders mit der. in verschiedene Genera und Subgenera zerlegten Gattung Apocyrtus, deren Artenzahl seit 1871 noch um ein bedeutendes Mehr als bei Pachyrrhynchus gestiegen ist. Der beschränkte Raum läfst weitere genauere Angaben hierüber nicht zu. Jedenfalls aber ist aus dem Vorhergesagten auf den grofsen Wert des weiteren Inhalts zu schliefsen. Nur über die Zylobünae möchte ich noch etwas bemerken. Bei der Beschreibung des neuen Vertreters der Gattung Dyscerus Faust werden auch alle bis jetzt bekannten Arten aufgezählt, leider aber ohne darauf hinzuweisen, dals verschiedene derselben ehedem andern Gattungen angehörten und jetzt hierher zu stellen sind, z. B. aphya Pasc. und crasirostris (sic!) Pasc., welche als Hylobius beschrieben wurden. Der letztere wurde dann von Faust zu Pseudaclees gestellt. Dagegen fehlt bispinulus Desbr. (ehemals Aclees) der von Faust (Ann. Mus. Genov. |2.] XIV, 1894, p. 230) als Dyscerus bezeichnet wurde. Ich erwähne das hier nicht, um einen Mangel der Arbeit festzustellen, sondern nur um die Sache klären zu helfen, was sehr notwendig scheint, wenn man die Fuls- noten des Herrn Verfassers über die Unsicherheit in dieser Gruppe, die schon Faust sich vergebens zu ordnen bemühte, näher ins Auge falst. Von diesen Noten sei nur die erste zitiert: „Faust hat in dieser Tabelle wenig Glück mit der Gruppierung der Merk- male gehabt“ usw. Möge der Herr Autor noch recht oft Gelegenheit nehmen, der Stiefkinder der Coleopterologie, der Rüsselkäfer, in so ein- gehender Weise wie in der vorliegenden meisterhaften Arbeit zu gedenken. P. Pape. Die Grofsschmetterlinge der Erde. In Verbindung mit namhaftesten Fachmännern herausgegeben von Dr. A. Seitz. I. Abteilung: Die Grofsschmetterlinge des paläarktischen Faunen- gebiets, 2. Band: Die paläarktischen Spinner und Schwärmer. Mit 56 kol. Tafeln (2489 Figuren). Stuttgart, Verlag des Seitzschen Werks (A. Kernen) 1913. Der zweite Band des grolsen Seitzschen Schmetterlingswerks liegt nunmehr fertig vor und wir freuen uns, aussprechen zu können, dafs derselbe unsere Erwartungen in hohem Mafse be- friedigt hat. Ist es doch das erste Mal, dafs die Lepidopteren- fauna des paläarktischen Gebiets zusammenhängend geschildert wird. Wenn wir im nachstehenden einige Einzelheiten kritisieren, so glauben wir, das der Bedeutung des Werks schuldig zu sein, Rezensionen und Referate. 479 die es ausschlielst, dasselbe mit einigen wohlwollenden Phrasen abzutun. Fassen wir zunächst die Ziele ins Auge, die sich der Heraus- geber in seinem Vorwort gesteckt hat, so müssen wir anerkennen, dafs das der Vielseitigkeit in hervorragender Weise erreicht ist: Die Bearbeitung der einzelnen Familien durch bedeutende Fachgelehrte, die Beschreibung der Arten, ihrer Variabilität, dazu ökologische und biologische Erläuterungen im Rahmen des Buchs, das keine Serie von Monographien geben, sondern lediglich ein Nachschlagewerk darstellen will, im Verein mit den vortrefflichen Abbildungen machen dasselbe jedenfalls zum vollständigsten Hand- buch, durch das eigentlich alle andern überflüssig werden. Was sodann den Preis des Buches anlangt, so ist derselbe im Verhältnis zu dem Gebotenen ein geradezu lächerlich billiger: bei ca. 480 Seiten Text, enthaltend beinahe 3000 Diagnosen, dabei 2489 Abbildungen, stellt sich der Band für Subskribenten auf nicht ganz 30 Mk. Weniger vermögen wir der vom Herausgeber aufgemachten Statistik über die Schnelligkeit des Erscheinens zu- zustimmen; wir sind der Ansicht, dafs diese Statistik zwar zahlen- mälsig richtig ist, aber das Bild im einzelnen verschiebt: es konnte z. B. einem Abnehmer des paläarktischen Teils gleichgültig sein, ob in der Zeit, in der er ein einziges Heft erhielt, gleich- zeitig 10 Exotenhefte erschienen sind. Wir glauben überhaupt, dafs die starke Kritik an der Art der Ausgabe der Hefte aus Abonnentenkreisen dadurch eine scheinbare Berechtigung erhält, dafs der erste Verlag seinerzeit gerade bei diesem Punkt den Mund etwas sehr voll genommen hat: die pomphaften Ankündigungen über ein vollständiges Erscheinen des Werks in ein paar Jahren haben bei den Subskribenten Erwartungen erweckt, von denen sich der Verlag sagen mufste, dafs ihre Erfüllung schwierig, ja fast unmöglich sein müsse. Mit Hinblick auf diese Ankündigungen vermögen wir uns auch die Bemerkung des Herausgebers nicht zu eigen zu machen, in der er für sein Buch „anspruchsloses Auftreten“ vindiziert ! Trotzdem halten wir aber das Erscheinen des Werks tat- sächlich für ein sehr rasches. Es ist wohl für jeden vernünftigen Menschen sonnenklar, dafs ein ein so grofses Gebiet umfassendes Werk, das auch Gruppen enthält, die bisher überhaupt noch keine zusammenhängende Bearbeitung gefunden haben, nicht in ein paar Monaten fertiggestellt werden kann, wie etwa ein Buch über die Grofsschmetterlinge Mitteleuropas, für das alles erforderliche Material in jedem besseren Museum jederzeit zur Verfügung steht. Während wir sonst in Nomenklaturfragen auf dem Standpunkt Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft IV. 32 480 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. der strikten Priorität stehen, so billigen wir es doch vollkommen, wenn in dem Buche aus den im Vorwort angeführten Gründen dazu keine rigorose Stellung genommen wird: die weitgehende Synonymie wird andern Auffassungen leicht zu Hilfe kommen. Obwohl der Herausgeber an vielen Stellen betont, dafs in der Systematik am „Althergebrachten“ festgehalten werden solle, stellen wir doch mit Vergnügen fest, dals die meisten Mitarbeiter und auch der Herausgeber selbst dies nicht wörtlich genommen, sondern meist sehr selbständige und gründliche Bearbeitungen geliefert haben. Namentlich hat es uns auch gefallen, dafs der Herausgeber — entgegen der mangelhaften Systematik Staudingers — wieder eine natürlichere Reihenfolge der Familien eingeführt hat, was wohl auf weite Kreise nicht ohne Einfluls bleiben wird. Die eigentlich zu den Kleinschmetterlingen gehörigen Familien sind am Schlusse untergebracht, was wir gerechtfertigt finden, da sie nun doch einmal von Sammlern von Grolsschmetterlingen mit- gesammelt zu werden pflegen. Leider vermissen wir eine gewisse Einheitlichkeit in der Be- handlung der einzelnen Familien: die durchgeführte Einteilung derselben in Subfamilien hätte die Übersichtlichkeit sehr erhöht, namentlich auch die Erkennung des Zusammenhangs mit den exo- tischen Vertretern der betreffenden Familien wesentlich erleichtert. Besonders sei noch auf die meist vom Herausgeber herrühren- den Einleitungen zu den einzelnen Familien hingewiesen. Derselbe verfehlt zwar nicht, seine eigene Bedeutung als Sammler und Weltreisender bei jeder Gelegenheit ins richtige Licht zu setzen, doch gestehen wir offen, dafs wir gerade diese Erläuterungen nicht vermissen möchten, da sie durch ihre Frische und Lebendigkeit die Lektüre des Buches zu einer sehr interessanten machen. ‚Der vorliegende Band umfalst die Bearbeitungen nachstehen- der Familien: 1. Zygaenidae von Dr. K. Jordan, das Genus Zygaena von Dr. A. Seitz. Bei dieser gründlichen, von bekannten Spezialisten unterstützten Arbeit rügen wir die Anwendung des Namens „Zygaena“ (und „Zygaenidae“). Bei dessen bekannter Prä- okkupation wäre hier der richtige Platz gewesen, dem gültigen Namen „Anthrocera® Scop. für ein grofses Publikum zu seinem Recht zu verhelfen. 2. Epicopeidae von A. Janet. Der Verfasser begründet die Stellung dieser kleinen Familie in der Nähe der Chalcosiinen, doch widerspricht in den Zusätzen (p. 444) Dr. Grünberg, der ihr einen Platz zwischen den Saturniiden und Uraniiden anweist, auch die Aufstellung des neuen Genus „Epicopiopsis“ für die nördlichen Arten vorschlägt. as IT. 12. 13. 14. De Rezensionen und Referate. 481 Syntomidae und Arctiidae von Dr. A. Seitz. Wir wollen es dahingestellt sein lassen, ob der Verfasser recht getan hat, die Nolinae, Lithosiinae und Hypsinae trotz der von ihm gegebenen Charakteristik in die Arctiidae einzureihen, doch hat uns diese gediegene Arbeit grofse Freude gemacht, namentlich auch die Verweisung vieler, von Staudinger in der Gattung „Aretia“ Schrk. untergebrachten Formen an ihren richtigen Platz. Lymantriidae und Thaumetopoeidae von Dr. E. Strand. Eine sehr selbständige Arbeit, bei der uns die Gruppierung der Lymantriidae in „Areolatae“ und „Inareolatae“ besonders eingeleuchtet hat. Lasiocampidae, Lemoniidae, Eupterotidae und Bombycidae von Dr. K. Grünberg. Bei den Lasiocampidae vermissen wir die, bei einer so grolsen Familie, wünschens- werte Einteilung in Subfamilien. Die Reihenfolge der Genera ist die des Staudinger - Katalogs, bei der wir uns mit der Stellung der Dendroliminae zwischen den Gastropachinae und Pinarinae nicht einverstanden erklären können, ebenso können wir der Gruppierung der Angehörigen der Gattung Lasiocampa Schrk. (im weiteren Sinne) „nach Färbung und Zeichnung in Verbindung mit der geographischen Verbreitung“, anstatt nach morphologischen Gesichtspunkten keinen Ge- schmack abgewinnen. Die Behandlung der einzelnen Spezies und ihrer Formen halten wir jedoch für die gründlichste, die wir bisher (trotz J. W. Tutt) zu Gesicht bekommen haben. Endromididae von Dr. A. Seitz. Bei der Einbeziehung von Mirina christophi Stgr. zu den Endromididae erkennen wir die diesbezüglichen Darlegungen des Autors als hinlänglich begründet an. Drepanidae von Dr. E. Strand, eine recht gute Bearbeitung dieser bei den Sammlern so wenig beliebten Familie. Callidulidae von Dr. A. Seitz. Saturnidae von Dr. K. Jordan. Leider ist auch hier auf eine Einteilung in Subfamilien verzichtet, die gerade bei den Saturniden trotz der wenigen paläarktischen Arten aus den oben angeführten Gründen sehr wünschenswert gewesen wäre. Die Behandlung der Genera und Spezies ist natür- lich bei diesem Bearbeiter vortrefflich, sehr überzeugend ist die Unterbringung der Staudingerschen Saturnia - Arten 32* 182 15. 16. 17. 18. 19. . Limacodidae und al; Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. pyretorum Westw., spini Schiff. und pavonia L., boisduvali Ersch., huttoni Moore in andern, z. T. neuen Gattungen, ferner die Richtigstellung des Genus Caligula Moore und die Aufstellung der Gattung Dictyoploca für die bisher bei jenem untergebrachten Arten japonica Btlr. und simla Westw. Brahmaeidae von Dr. A. Seitz, mit einer sehr hübschen Einleitung. Sphingidae von Dr. K. Jordan. Diese Familie hat nach dem Zusatz p. 449 keine Nummer erhalten, „als nicht eigentlich zu den Bombyces gehörig“, was aber der Ein- leitung zu diesen widerspricht. Die Arbeit des Dr. Jordan ist wohl die bedeutendste des ganzen Bandes, sie schliefst sich der von dem gleichen Verfasser im Verein mit Dr. W. v. Rothschild herausgegebenen Revision der Sphingidae an. Einige neu beschriebene Arten sind ebenfalls aufge- nommen, ebenso die in der Revision nicht behandelten Aberrativformen. Den über die Anwendung der Namen Sphinx L. und Smerinthus Latr. (p. 235) gemachten Be- merkungen vermögen wir nicht zuzustimmen. Anschliefsend an die Sphingidae findet sich eine aus- führliche Abhandlung über Schwärmerhybriden aus der be- rufenen Feder von Dr. P. Denso, die diesem jetzt so be- liebten Zweig der Schmetterlingszucht in jeder Hinsicht gerecht wird. Uraniidae v. Dr. A. Seitz. Wir weisen auch hier besonders auf die wunderhübsche Einleitung hin. Notodontidae von Dr. K. Grünberg. Auch bei dieser ge- diegenen Arbeit ist leider eine Teilung in Subfamilien unter- blieben. Überrascht hat uns die Einreihung der bisher zu den Euptrotiden gerechneten Gattung Gangarides Moore (roseus WIk.) bei dieser Familie. Cymatophoridae von W. Warren. Eine recht interessante Bearbeitung der wenig bekannten Gruppe. Die Angliederung von Diloba caeruleocephala L. hätte ruhig unterbleiben können, da sie nach des Verfassers eigenen Ausführungen damit lediglich ihren bisherigen falschen Platz mit einem andern, ebenfalls falschen, vertauscht. Megalopygidae, Heterogynidae von Dr. A. Seitz. Die Aufstellung der Megalo- pygidae, die bisher bei den Lasiocampiden untergebracht waren, als einer eigenen Familie hat uns sehr gefallen und es fragt sich, ob dasselbe Verfahren nicht auch auf die Chondrosteginae anzuwenden wäre. Rezensionen und Referate. 483 22. Psychidae von Dr. E. Strand, eine sehr gründliche Arbeit mit einer interessanten am erh vom Herausgeber. 23. Aegeriidae von M. Bartel. Eine "aufserordentlich gediegene und gründliche Arbeit, in der die Familie nach einem neuen, in der Einleitung begründeten System behandelt ist. Wir nehmen keinen Anstand, diese Bearbeitung der Aegeriidae mit derjenigen der Arctiidae und Sphingidae für den Höhe- punkt des Bandes zu erklären. Betrübt hat uns der auf p. 329 aufgestellte Name der spec. nov. Sphecia seribai. Wir meinen, die Nomen- klaturregel über die Verwendung von Eigennamen kann sich nicht auf an sich schon lateinische Namen beziehen, da die Regeln der lateinischen Sprache unstreitig älter sind, als die der Nomenklatur. Wir würden daher Sphecia scribae vorziehen. 24. Cossidae von Dr. A. Seitz mit Zusätzen von Dr. W. v. Roth- schild (p. 450). 25. Hepialidae von R. Pfitzner, beides ausgezeichnete Arbeiten, namentlich die letztere mit einer recht interessanten Ein- leitung. Wenn wir noch einige Worte über die Abbildungen sagen sollen, so müssen wir dieselben in ihrer übergrofsen Mehrzahl für ganz ausgezeichnet erklären. Es sind grölstenteils die besten, die wir von den betreffenden Formen überhaupt gesehen haben. Nur ganz wenige sind mangelhaft, wie die von Samia cynthia pryeri Btlr. (T. 33a), Malacosoma neustria L. 2 (T. 24a) und Pachypasa lineosa Vill. o' (T. 28b); ferner haben uns die Fühler der Sphingiden nicht befriedigt. Jedenfalls wollen wir auch auf diesem Gebiet dem Werk unsere volle Anerkennung zollen. So können wir, alles in allem genommen, den zweiten Band der paläarktischen Grolsschmetterlinge als eine ausgezeichnete Leistung bezeichnen, die weit mehr gehalten hat, als sie versprach; wir wünschen dem gediegenen Buche zu seinen alten Freunden noch recht viele neue, wobei wir dem Wunsche Ausdruck geben, dafs die unliebsamen Begleiterscheinungen beim ersten Auftreten desselben nunmehr endlich der Vergessenheit anheimfallen, und das grolsartige Werk auch von denen gewürdigt werden möge, die ihm seinerzeit aus persönlichen Gründen keine Sympathie ent- gegenbringen konnten. A. Clofs, Berlin-Friedenau. 484 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Oblata und Desiderata. In dieser Rubrik stehen allen Mitgliedern — soweit es der Raum gestattet — 2—3 Zeilen in jeder Nummer gratis zur Verfügung. Coleoptera. Oryctiden kauft, tauscht und bestimmt: P. Minck, Berlin N65, Ofener Str. 3. Literatur über Biologie einheimischer Käfer erwirbt: Dr. Urban, Schönebeck a. E. Bembidiini der Welt kauft, tauscht und bestimmt Prof. Dr. F. Netolitzky, Czernowitz (Bukowina), Universität. Histeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft, sowie Literatur darüber erwirbt: H. Bickhardt, Kassel, Elfbuchen- stralse 32. Chlaeniini der Welt, Timarcha und Erodius kauft, tauscht und bestimmt: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Paussiden sammelt: Dr. R. Müller, Elberfeld, Ernststr. 25. Exotische Cleriden und Lymexyloniden kauft, tauscht und determiniert: Sigm. Schenkling, Berlin-Dahlem, Gofslerstr. 20. Studien- und Bestimmungsmaterial von Hylastes und Phloeoph- thorus sucht zur Revision dieser Borkenkäfergattungen Oberförster H. Eggers. Kirtorf, Oberhessen. Bidessus hamulatus Gyllh. aus Deutschland a 60 Pf., 5 Stück 2,75 M., 10 Stück 5 Mk. gibt ab J. Kniephof, Velsow b. Denzin i. Pommern. Scolytiden in grofser Anzahl tausche ich ein gegen alle Arten anderer Familien in meiner Liste 10 und 11: E. v. Bode- meyer, Berlin W, Genthiner Str. 42. Carl Felsche, Leipzig, Dresdener Str. 27, kauft coprophage Scarabaeiden und bittet um Auswahlsendungen, die auf Wunsch determiniert werden. Ruteliden aller Länder kauft, tauscht und bestimmt: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. Cieindelinen mit genauesten Fundortangaben, vor allem aus Mitteleuropa, sucht in beliebiger Anzahl zu kaufen oder zu tauschen: F. Schilder, Wien IX, Porzellangasse 37. Gebe ab Phyllodrepoidea crenata, Deliphrum algidum , Oro- chares angustata, suche bessere Omaliini, sonstige Staphyliniden Pselaphiden, Scydmaeniden: Ref. Riehn, Clausthal, Harz. Quedien der paläarkt Fauna mit peinlichst genauer Fund- ortangabe sucht durch Tausch (auch anderer Familien) und Kauf zu erwerben: Gustav Schaaff, Iogelbach, Rheinpfalz. Erotyliden, Endomychiden und Doryphora kauft, tauscht und bestimmt: P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Oblata und Desiderata. 485 Um Zusendung von Studienmaterial von europäischen Leptura- Arten bittet P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Paussiden sowie Myrmekophilen und Termitophilen überhaupt kauft, tauscht und determiniert : Dr. A. Reichensperger, Bonn a. Rh., Rittershausstr. 19. Hymenoptera. Tenthrediniden und Siriciden der Welt tauscht und kauft: Dr. Enslin, Fürth i. Bayern, Friedrichstr. 7. Tenthrediniden (inkl. Sireze und Zyda) der Welt, auch Lite- ratur, kauft und tauscht: Runar Forsius, Helsingfors (Finland), Högbergsg. 27. Apidae (Bienen und Hummeln) der Erde kauft und tauscht: Dr. H. Friese, Schwerin i. M., Kirchenstr. Tausch in paläarkt. Ichneumoniden wünscht: Prof. Habermehl, Worms a. Rh., Gymnasiunstr. 8. Ichneumoniden der Welt, auch Puppen, von Schlupfwespen besetzt, kauft und tauscht C. A. L. Smits van Burgst, Juliana van Stollberglaan 108, Haag, Holland. Vespiden aller Länder, spez. äthiopische, kauft und tauscht: Dr. A. v. Schulthefs, Zürich V, Kreuzbühlstr. 16. Tausch in Ichneumoniden, event. auch anderen Hymenopteren wünscht: Albert Ulbricht, Crefeld, Südwall 28. A. Gutbier, Petersburg, Geslerovsky per. 27, kauft und tauscht Nestbauten von Hymenoptera-Aculeata der Welt. Diptera. Thereviden und Omphraliden der Welt determiniert und kauft O0. Kröber, Hamburg 21, Schillerstr. 8 II. Determination paläarkt. Arten des Dipteren-Genus Sarcophaga übernimmt Dr. med. G@. Boettcher, Wiesbaden, Kl. Wilhelmstr. 5. Studienmaterial erbeten. Tipuliden (Tipula, Pachyrhina usw.), auch Literatur, kauft und tauscht: M. P. Riedel, Frankfurt (Oder), Lessingstr. 11. Um Studienmaterial von Ortalididen sens. lat. der Welt zur Fortsetzung der Genera Insectorum bittet alle Dipterologen Friedrich Hendel, Wien II/1, Darwingasse 30. Asiliden (Diptera) der Welt kauft und tauscht: Prof. Dr. F. Hermann, Erlangen, Bayern, Anatomisches Institut. Verschiedenes. Genera Insectorum von Wytsman. Separata der Hefte 1—13 sucht zurückzukaufen und bittet um Angebot: P. Wytsman, Quatre- Bras, Tervueren, Belgien. 486 Oblata und Desiderata. — Vorgeschlagene Mitglieder. Myrmeleoniden, Mecopteren, Planipennen, Ascalaphiden und Ephemeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft Ebsen Petersen, Silkeborg, Dänemark. ; Forficuliden der Welt kauft, tauscht und determiniert: Dr. Malcolm Burr, Castle Hill House, Dover, England. Lepidopteren der Welt in Tüten, nur Ia- Qualität, sucht: Carl Henseler, Düsseldorf, Talstr. 70. Indische Insekten (namentlich Lepidopteren, auch Kokons) offeriert: A. Meik, Calcutta, 4 Convent Road, Entally. Zoolog., spez. entomolog. Material von Sardinien hat abzu- geben, auch im Tausch gegen zoolog., philos., belletr. Literatur: Dr. phil. Anton Hermann Krausse-Heldrungen, Assuni, Provinz Cagliari, Sardegna, Italia. Alexander Heyne, Berlin-Wilmersdorf, Landhausstr. 26a, sucht auffällige Insekten aller Art, biologische Objekte u. dergl. zu kaufen, entomologische Literatur, Separata usw. einzutauschen. Mit Sammlern deutscher Insekten (Coleopt. und Lepidopt. ausgeschlossen) namentlich in den Grenzgebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sucht in Verbindung zu treten Carl Schirmer, Berlin-Steglitz, Uhlandstr. 27. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neues Mitglied wird vorgeschlagen: durch Herrn Lehrer Ahlwarth: Herr Regierungsbaumeister Louis Fränkel, Charlottenburg, Sybel- stralse 43. Fe Ahlwarth, Karl, Berlin N 58, Carmen- -Sylva- -Str. 163. a Vorsitzende: -- 3R Soldanski, Hans, Berlin-Wilmersdorf, a 22.7: SEE Reineck, Georg, Berlin N 58, Wörther Str. 4 en Schriftführer SER ; Re Dr. H. Kuntzen, Kol. Zoolog. Museum, Berlin N 4, ai N Invalidenstr. 43. Berka, M., en N 58, Wichertstr. 44. 8: endant : Be ae ä Engert, Heinrich, Berlin- Halensee, Geörg Wilhelmstr. 22. Bibliothekar: \ “< Bu — _ P. Kuhnt, Friedenau-Berlin, Handjerystr. .14. ann edakteur: $ ER Dr.-Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59... 5 2 2,72 i "Der J aus beträgt M. 10.—. Neu eintretende Mitglieder haben eine einmalige Einschreibegebühr .von M. 1.50 zu entrichten. Die Jahresbeiträge und sonstigen Geldsendungen sind zu adressieren: Herrn Ingenieur Heinr. Engert Berlin-Halensee, Georg-Wilhelm-Str. 22 E Alle Manuskripte, Korrekturen und Bücher zur Be- ‚sprechung sind zu richten an: : Bu: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz - Berlin, EpIeteunnehe Strafse 59. Wir sehen an alle unsere © Mitglieder, sowie. Gesellschaften, mit welchen wir im Schriftentausch . die dringende Bitte, alle Zusendungen , welche für . Bibliothek bestimmt sind, nicht mehr zu richten. Deutsche Entomologische Musa = 5 . Dahlem- Berlin: ee Gofslerstrafse 21 sondern « an die Adresse unseres Bibliothekars. — ; . n a Herm P. Kuhnt en „‚Handierse. 14 | Montag abend ab 8 Uhr statt im- Reg a Hotel Altstaedter Hof = "Berlin C. Neuer Markt 8—12, id Tropen tn BR Der Vorst ‚a Druck von Oskar Bonde in Altenburg, Deutsche au Ei hl NNLEIN, ne der Heft V. (Mit 40 Textfiguren.) is für Nichtmitglieder Mk. 3.50. Redaktionskommission: 1 Nr Doro. Bot, Dr. R. Heymons. Dr. K. Grünberg. RE SE. Eulunk = Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. ‚Stricker Berlin W 57, Potsdamer Strafse 90. Berlin, 30. September 1913. - Aus den Sibeuneenli N ‚Aus der ee Rezensionen und hd 2 Ri ‚Oblata und Desiderata. ; Er RE . deutsche Käfer, ©el). EL ; Friese, Dr. en Neue ren hakien aus Aka a 2 über einige nomenklatorische Änderungen. ‚(Hym.) Per Prof. Dr. G% Nachträge ‚und. en zu a Artikel: „Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Craer (Col) . EEE SITE SE _ - Drei neue Capital ‚Formen, (Col) WW. Slaıe in- Dresden im Juni und Juli 1899. ai). ‚5 Textfiguren Er 3 ® Mit 5 eu RE Te Tr Pfankuch, K., Aus nn Ichneumonologie. ya) . A Käfer Dechind mit. ee Bertekeichtisung Formen der Mark Brandenburg. ‚(Col.) Mit 1 Textfigur Re Riehn, H., Ein für Deutschland neuer Käfer, sowie einige ı ‚neu ; oder bemerkenswerte Fundorte deutscher Kä fer. end Stobbe, ‚Dr. R, ae AE Beitrag. Mit z Testiguen Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 487 XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. (Col.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Mit 10 Textfiguren. Während meiner Bearbeitung der sogenannten „echten Rute- liden“ für die Genera Insectorum von Wytsman und den neuen Katalog von Schenkling-Junk sind mir noch die folgenden neuen Formen bekannt geworden: Plusiotis confusan. sp. Pl. crassimargo proxime affinis. Ejusdem magnitudine, colore et statura differt clipeo longiore magis acuminato, cum thorace subtilius punctato ; scutello impunctato ; elytra in disco profunde, ad latera minus profunde sulcata, undique subtilissime punctulata interstitiis II et III transversim plicatis; pygidium praecipue in disco multo subtilius punctulatum. Long. 31, lat. 17 mm. 2 Costa Rica (Janson). Der Pl. crassimargo aus dem mittleren Mexiko zunächst ver- wandt, von derselben Körperform, Gröfse und Färbung, nur die Ränder etwas stärker gelb und die Oberfläche, von hinten gesehen, stärker rotschillernd.. Das Kopfschild dagegen ist länger und spitzer parabolisch, gelb mit feinem, schwarzem Randsaum, der Rand dicht, Mitte wie Stirn und Scheitel ganz weitläufig fein punktiert. Der Thorax ist etwas vor der Mitte erweitert, die Seiten nach hinten ziemlich stark konvergierend und gerade, nicht gebogen wie bei der crassimargo, die Hinterecken daher viel stumpfer als bei dieser Art; auch von der Erweiterung nach vorn kon- vergieren die Seiten sehr stark und sind gerade vor den Vorder- ecken kurz aber scharf nach innen geschwungen, so dafs die Vorderecken gerade nach vorn frei vorspringen. Die Punk- tierung des Thorax ist dieselbe wie bei der crassimargo, das Schildchen aber ist ganz punktfrei, satt gelb. Auf der Scheibe der Deckflügel sind die primären Punktreihen tief gefurcht, die Rippen und Interstitien hoch gewölbt, das erste oder subsuturale Interstitium dicht, aber flach punktiert, das Il. und Ill. mit groben Querrunzeln, die Rippen kaum sichtbar weitläufig punktiert; an den Seiten sind die primären Punktreihen flacher, aber doch deut- lich sichtbar gefurcht, die Punktierung weitläufig und fein, während hier bei der erassimargo die Furchen ganz fehlen und die Punk- tierung gröber und dichter ist. Das Pygidium ist auf der Scheibe weitläufig und fein punktiert, in den Vorderecken mit gröfseren flachen Grübchen, die Sternite dagegen wieder gröber und dichter Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 33 488 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. punktiert als bei der crassimargo. Die Beine sind gefärbt wie bei dieser Art, aber fast glatt, nur ganz fein und weitläufig punktiert. Von der Pl. Mniszechi unterscheidet sich die neue Art durch das Fehlen der groben und dichten Punktierung, die bei dieser die Deckflügel bedeckt. Die Type, ein einzelnes 2, kaufte ich vor Jahren von Herrn OÖ. Janson in London mit der .Determination: Pl. crassimargo Rothsch. & Jord. Pl. intermedian. sp. Pl. brevis proxime affınis. Laete pomacea flavo - marginata, nitida, tibiis maris extus subrosaceis; supra glabra, pygidio et peetore subtus sparsim albido -hirsuta. Clipeus cum fronte sat dense ac grosse, vertex cum thorace sparsim ac subtiliter punc- tulata, scutellum impunctatum. Elytra postice dilatata minus convexa haud profunde sulcata sat dense, at non profunde punctata. co" long. 25, lat. 13 mm; 2 long. 25, lat. 14 mm. Mexiko, Juquila. Der Pl. brevis aus Mexiko (Durango) zunächst verwandt, aber flacher gewölbt, mehr eiförmig und mit seichter gefurchten Deck- Hügeln. Eiförmig, das ? nach hinten stärker verbreitert als das o7, flach gewölbt, schön apfelgrün, wie lackiert glänzend, mit feinen gelben Rändern, die Fühler hellbraun, nur das erste und zweite Glied gelbgrün, die Tarsen und Klauen metallisch goldgrün ; Ober- seite kahl, Afterdecke und Brust kurz weils behaart. Das Kopf- schild ist parabolisch, beim 2 länger und spitzer als beim o', in derselben Farbe fein gesäumt, wie die Stirn dicht und ziemlich grob punktiert. Der Thorax ist 10 mm breit, 51/, lang, der Hinterrand in der Mitte nach hinten geschwungen, die Seiten in der Mitte fast winklig erweitert, von der Mitte nach vorn gerade, die spitzen Vorderecken scharf vorspringend, von der Mitte nach hinten leicht nach innen geschwungen, die fast rechtwinkligen Hinterecken nicht gerundet; seine Oberfläche ist, wie der Scheitel, dicht aber fein punktiert, das gelbe Schildchen ist punktfrei. Auf den Deckflügeln sind die primären Punktreihen seicht gefurcht, beim 5 an den Seiten die Punktreihen regelmälsig, beim 2 zu- meist verloschen, die gelbgesäumte Nahtrippe punktfrei, die anderen Rippen und Interstitien ziemlich dicht, aber seicht, stellenweise ganz verloschen punktiert, die dritte primäre Rippe beim o7 fast ganz punktfrei; der Seitenrand ist beim 2 über den Hinterhüften leicht verbreitert und stärker verdickt; die Epipleuren sind breit und reichen bis zum Hinterrand, ihre obere Kante ist gerundet. Pygidium breit dreiseitig mit leicht gerundeter Spitze, bei und 2 schief gestellt, dach, mit steilem Abfall an den Seiten, Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 489 dicht und grob runzlig punktiert. Sternite dicht und fein punktiert mit glattem Hinterrand, dazwischen mehrere Reihen von gröberen Borstenpunkten, die feinen Pünktchen mit ganz kurzen gelben Härchen. Brust dicht punktiert und länger weils behaart; der Mesosternalfortsatz ist ziemlich kurz, aber kräftig, etwas nach unten gesenkt, die Mittelhüften am inneren vorderen Ende wulstig verdickt. Vorderschienen nur spärlich punktiert, mit 3 kräftigen spitzen Zähnen in gleichem Abstand, Mittel- und Hinterschienen glänzend lackiert. mikroskopisch fein zerstreut. punktiert, mit einzelnen Stachelgrübchen,, ihre Aulsenseite beim 07 leicht rosig. Das typische ’ dieser Art befindet sich im Kgl. Zoolog. Museum; es stammt aus der Flohrschen Sammlung und trägt die Etikette „Juquila 15°. Das 2 mit derselben Fundortangabe kaufte ich durch Herrn Speyer von Höge. Pl. expansan. sp. Pl. prasina proxime. affıns. Major, laete pomacea, non prasina, differt praecipue thoracis lateribus ante angulos posteriores intus flexuosis, elytrorum lateribus dilatatis fortiter incrassatis et transversim plicatis, elytris dense, at irregulariter et non seriatim punctatis, pygidio deplanato et in disco dense et grosse eonfluenter punctato ad latera abrupte declivi, sternitis ultimo et penultimo grosse et dense foveolatim punctato, processu meso- sternali perparvo coxas intermedias vix superante, tibiis flavidis haud rosaceis. Long. 41, lat. 19 mm. 9. Mexiko, Oaxaca (Höge S.). Breit oval, ziemlich gewölbt, hell apfelgrün mit gelben Rändern und Beinen, von hinten gesehen lebhaft rot schillernd, die Fühler hellbraun mit gelbem Basalglied, die Tarsen gelb mit erzgrünen Klauen; die Oberseite ist kahl, lebhaft glänzend, unten die Brust, das erste Sternit hinter den Hinterhüften und der Hinterrand der Schenkel fein weils behaart. Das Kopfschild ist spitz parabolisch und erscheint dadurch, dafs die seitlichen Reste der Stirnnaht stark nach vorn gebogen sind, sehr kurz; es ist wie die Stirn dicht, aber nicht grob punktiert mit einigen Grübchen- punkten neben den Augen. Der Thorax ist etwa doppelt so breit als lang, der Hinterrand nur ganz schwach nach hinten ge- schwungen, die Seiten etwas hinter der Mitte fast winklig ver- breitert, nach vorn gerade, konvergierend, die Vorderecken spitz, vorspringend, der durch die Randfurche abgesetzte Vorderrand dicht neben den Vorderecken ausgerandet, die Seiten von der Mitte nach hinten scharf nach innen geschwungen, die fast recht- winkligen Hinterecken leicht vorgezogen ; die Oberfläche wie der Scheitel dicht aber ganz fein punktiert. Das gelbe Schildchen 33” 490 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. ist punktfrei. Die Deckflügel lassen die primitive Skulptur noch stellenweise erkennen, doch sind die Rippen und Interstitien nicht mehr gewölbt, die primären Punktreihen nur noch bei der Naht hinten ganz schwach gefurcht und auf den vorspringenden Schultern und Spitzenbuckeln, an den Seiten und neben dem Schildchen in der feinen Punktierung ganz aufgegangen; die Seiten sind über den Hinterhüften verbreitert, der Seitenrand ist stark verdickt, durch eine Randfurche scharf abgesetzt und grob quergerunzelt, die breiten bis zum Hinterrand reichenden Epipleuren auch auf der Unterseite mit einer Reihe von Grübchenpunkten; die Naht ist leicht verkürzt. Die Afterdecke ist breit dreiseitig mit kaum gerundeter Spitze, an den Seiten plötzlich nach unten abfallend, die Oberfläche Nach, dicht runzlig punktiert mit feiner glatter Mittellinie, nur an der Spitze und am Seitenrand mit einigen kurzen Haaren. Letztes Sternit ziemlich lang, vor der Kloake kurz ausgerandet, dicht mit groben Grubenpunkten bedeckt, aus denen kurze gelbe Härchen entspringen ; ebenso ist das vorletzte Sternit in der Mitte und an dem Hinterrand skulptiert, während sein Vorderrand ebenso wie die beiden vorhergehenden Sternite, die aufserdem eine einfache Querreihe von Borstenpunkten tragen, nur zerstreut feine Pünktchen trägt; dagegen ist das erste hinter den Hinterhüften sichtbare Sternit an den Seiten und das folgende in der Mitte wieder dicht grob punktiert und fein weils behaart. Die Brust ist dicht aber ziemlich fein punktiert und weils be- haart, der Mesosternalfortsatz ist kurz und schmal, die Mittel- hüften nicht überragend. Die Schienen sind aulsen ziemlich dicht punktiert, die vorderen mit 3 spitzen schwarzen Zähnen, die mittleren mit einer Längsreihe von Grübchen und einer hinteren Querreihe von Stacheln, die hinteren nur mit einer-Qüerreihe von Stacheln. Pl, Boucardi Salle. Diese Art ist sehr variabel in der Färbung. _Die Type ist oben apfelgrün mit rötlichem Schiller, das Kopfschild und die Seiten des Kopfes neben den Augen, die Seiten des Thorax und das Schildchen deutlicher rot; ihre Unterseite ist rotbraun, der Mesosternalfortsatz, die Trochanteren, die Gelenkenden und Ränder der Schenkel, sowie die ganzen Schienen und Tarsen sind braun- schwarz. Stücke aus Costa Rica: Santa Maria Data, V. 01, und Carillo, 8.—13. IX. 00, die mir Herr Janson in London zur An- sicht schickte, waren oben heller grün, unten rein rotbraun ohne schwarze Färbung ; Stücke aus Cuatil de Pirris, C. R., von Under- wood gesammelt, waren hellgrün mit goldigen Reflexen, Unterseite ebenfalls grün statt rotbraun, nur die Ränder, Schienen und Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 491 Tarsen schwarz. Ein 0’ meiner Sammlung, aus San Jose (Biolley S.), das ich von Herrn Donckier erwarb, hat Kopf, Vorderrücken und Schildchen leuchtend rot, die Deckflügel hellgrün, Unterseite und Afterdecke rot mit schwarzen Rändern, Schienen und Fülfsen. Ein 2 meiner Sammlung aus Azahar de Cartago, von Underwood gesammelt, ist oben und unten leuchtend hell rubinrot, nur die Ränder der Unterseite, die Schienen und Tarsen sind schwarz mit leicht bläulichem Schiller. Pl. auropunctata.n. sp. Inter Pl. Boucardi et victorinam ponenda. Earum magnitudine et statura, rufogrisea, nitida, supra capite et thorace dense ac grosse, elytris minus grosse punctatis, punctis omnibus fundo aureis elitrisque late aureo-marginatis, subtus cum pygidio dense ac grosse punctata, punctis omnibus piligeris, pilis longis flavo- griseis; segmentorum marginibus et sterni medio nigris, tarsis fuscoviridibus, antennis castaneis. Long. 31, lat. 161), mm. o*. Mexiko, Tapachula. Die Art hat die Körperform und Gröfse der victorina, auch deren Halsschildform und grobe, vielfach runzlige Punktierung auf Kopf und Thorax, doch sind die Deckflügel viel feiner und seichter punktiert, die Afterdecke dagegen wieder gröber, höckrig grubig mit einer Längsfurche von der Mitte bis zur Spitze. Die Färbung ist ein eigentümliches schales Rötlichgrau, alle Punkte sind im Grunde goldig gefärbt und die Seiten der Deckflügel breit golden bis zur Naht. Das Schildchen ist fast punktfrei. Die Afterdecke ist mit langen graugelben wolligen Haaren dicht be- kleidet, die Unterseite und Beine kürzer und anliegender behaart. Mesosternalfortsatz und Beine wie bei der victorina. Pl, Türckheimi n. sp. Pl. Badeni proxime affınis. Differt statura longiore et angustiore, callis elytrorum apicalibus non metallicis, sed acumi- natis, pygidio Z' gibboso. Oblongo-ovalis, angusta, sat deplanata, laete griseo-viridis argenteo splendore suffusa, supra clipeo, frontis parte anteriore, thoracis lateribus sat latis, subtus tibiis rufes- centibus, tarsis viridi-argenteis, politissima supra glabra, subtus pectore et femoribus sparsim flavo-pilosa. Long. 24, lat. 11 mm. co. Mexiko: Chiapas, auf der Hacienda San Pedro in 1142 m Höhe am Soconusco von Herrn v. Türckheim-Baden gesammelt und ihm gewidmet. Die Type befindet sich in der Sammlung des Herrn Richard Becker. Gestreckt oval, schlank, ganz flach gewölbt, eigentümlich hell graugrün mit leichtem Silberglanz in gewisser Beleuchtung, 492 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. unten stärker als oben, das ganze Kopfschild und die vordere Hälfte der Stirn, sowie die Seiten des Thorax ziemlich breit hell- rot, unten die Schienen nur ganz schwach rötlich ; glänzend poliert, wie lackiert glänzend, kahl bis auf die ziemlich kurze und spär- liche Behaarung der Brust und des Hinterrandes der Schenkel. Der Kopf. ist grofs, das Kopfschild trapezförmig mit leicht ge- rundeten Ecken. Die Mandibeln sind am Aufsenrand nicht voll- ständig gerundet, aber auch nicht gekerbt wie in der Gattung Pelidnota, sondern am Vorderrand gerade abgestutzt, die äufsere Ecke scharf vorspringend, rechtwinklig, nach oben umgebogen, der Aufsenrand dahinter nicht eingekerbt. Fühler hellbraun, das erste und zweite Glied grün. Thorax relativ lang und sehr flach, die Seiten in der Mitte nur ganz schwach erweitert, die Seiten von der Mitte nach hinten nur ganz schwach nach innen geschwungen, Hinterecken rechtwinklig, kaum gerundet, Vorderecken spitz, scharf vorgezogen, die Oberfläche in der Mitte verloschen und weitläufig, an den Seiten dichter und kräftiger punktiert. Schildchen mit gebogenen Seiten und scharfer Spitze, punktfrei. Auf den Deck- fügeln sind die Furchen nahe dem Schildchen ganz abgeflacht und verloschen, auch an den Seiten undeutlich, sonst regelmälsig, das erste, zweite und dritte Interstitium mit abgekürzten Reihen ganz seichter Punkte, ebenso die zweite primäre Rippe nahe dem Hinter- rand mit einigen wenigen Punkten, sonst alles glatt, die Schultern sind flach, die Apicalbuckel dagegen zugespitzt, deutlich vor- springend, das Gewebe dahinter ganz fein gerunzelt; die Epipleuren sind breit, ziemlich kurz, scharfrandig. Das Pygidium ist breit dreiseitig mit abgestutzter Spitze, ziemlich gewölbt, mit einem gebogenen kielartigen Höcker vor der Spitze, dahinter und da- neben zu den Rändern steil abfallend, ganz spärlich rötlichgelb behaart. Das Abdomen ist leicht eingezogen, die Sternite in der Mitte glatt, an den Seiten wie die Brust fein runzlig. Der Meso- sternalfortsatz ist wie bei der Badeni lang, gebogen und zuge- spitzt. Prosternalfortsatz sehr breit, abgeflacht. Die Beine sind dünn, die Vorderschienen mit 3 spitzen kurzen schwarzen Zähnen, die Mittel- und Hinterschienen mit einigen wenigen Stacheln an Stelle der schiefen Stachelkanten, sonst ganz glatt; die Tarsen ziemlich kurz, silbriggrün mit braunen Klauen. Pl. luteomarginatan. sp. Pl. chrysopedila proxime affınis. Angustior, laete pomacea, nitida, supra marginibus omnibus anguste luteo-aureis, subtus processu mesosternali et tarsis aureis; supra et subtus glabra, pectoris solum lateribus sparsim ac breviter griseopilosis. Long. 29, lat. 13 mm. co’. Nicaragua (Belt S.). Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 493 Mit den Typen der Boucard-Rothschildschen Plusiotis- Sammlung habe ich auch die vorliegende Art erworben. Sie ist schlanker, gestreckter und etwas gewölbter als die chrysopedila von Panama, auch heller grün, von hinten gesehen kaum noch rötlich schillernd, oben alle Ränder des Kopfes, Thorax, Schildchens und der Deckflügel schmal goldgelb gesäumt, unten der Meso- sternalfortsatz und die Tarsen goldfarben. Das Kopfschild ist nahezu halbkreisförmig, breiter und weniger nach vorn verschmälert als bei der chrysopedila, die Mitte des Vorderrandes nicht leicht eingekerbt, wie bei der genannten Art. Der Thorax ist in der Mitte des Hinterrandes nur ganz schwach nach hinten geschwungen, die Seiten sind hinter der Mitte erweitert, die Hinterecken stumpf, scharfwinklig, die Vorderecken spitz, vorgezogen. Schildchen klein mit gerundeter Spitze. Auf den Deckflügeln sind die pri- mären Punktreihen deutlich erhalten und auf der Scheibe leicht furchenartig eingedrückt, deutlicher als bei den meisten Stücken der chrysopedila, die Epipleuren sind breit und lang, die obere Kante scharfrandig, gelb. Die ganze Oberfläche ist mikroskopisch fein und äufserst dicht punktiert und leicht gerunzelt, mit ein- gestreuten grölseren Punkten dazwischen. Ebenso ist die After- decke skulptiert mit Ausnahme der glatteren Spitze. Dagegen sind die Sternite, die Mitte der Brust und die Beine glatt und lebhaft glänzend, ganz kahl, die Seiten der Brust sind fein ge- runzelt und spärlich kurz grau behaart. Der Mesosternalfortsatz ist erheblich kürzer und feiner als bei der chrysopedila.. Die Vorder- schienen haben 3 schwarze kurze Zähne, der mittlere dem Spitzenzahn stark genähert, und einige wenige vereinzelte Borstengrübchen. Fig. 1 zeigt die Form des Forceps dieser Art, sowie zum Vergleich die der zunächst verwandten Pl. chrysopedila (Fig. 2) und aurora (Fig. 3) von vorn und von der linken Seite. Homonyz chalceus Blanchard. Die Nominatform, deren Type im Pariser Museum ich unter- sucht habe, ist dunkelbraun mit kupfrigen und erzgrünen Reflexen. 494 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Das erste oder subsuturale Interstitium ist bis nahe an den Hinterrand punktiert, das zweite ganz punktfrei, wie eine primäre Rippe gewölbt, das dritte oder humerale Interstitium ist neben der Schulter dicht und unregelmäfsig, weiterhin bis über die Mitte hinaus in unregelmälsiger Reihe punktiert; die Nahtecke der Deckflügel ist in eine feine Spitze ausgezogen. Diese Form ist beschrieben von Üorrientes; ich besitze sie von Salta. Ebenfalls aus dem nördlichen Argentinien, aus Catamarca und aus Tucuman, liegen mir 2 2 vor, die in allen wesentlichen Punkten mit der Nominatform übereinstimmen, in der Färbung aber erheblich abweichen. Sie sind von oben betrachtet, dunkel kupferrot ohne alle grünen Reflexe, in bestimmter Beleuchtung leicht violett, in anderer Beleuchtung fast schwarz. Ich benenne diese Form, die ich für eine blofse Farbenvarietät halte, var. fuscocupreus m. Aufserdem liegen mir noch 2 Formen vor, die zwar in der Mehrzahl der für die Art charakteristischen Merkmale mit dieser übereinstimmen, , aber andererseits in mehreren wichtigen Merk- malen von ihr abweichen, so dals ich sie für selbständige Lokal- formen halten mufls. Es sind dies H. chalceus subsp. nov. uruguayanus m. Auffallend grols und breit, gleichmäfsig hell erzgrün ohne alle kupfrigen Reflexe, die Behaarung der Brust, Beine und des Kinns ist rotgelb, nicht weils, das subsuturale Interstitium ist nur an der Basis punktiert, weiterhin stark verschmälert und punktfrei, das dritte Interstitium ist neben und hinter der Schulter bis etwa zur Mitte schwach punktiert. Die Skulptur, die Form des Clipeus, der Mittel- und Hinterschienen, der Kinnbart und der Forceps ist wie bei der Stammform. cd L. 23, Br. 11 mm. Rep. del Uruguay. H. chalceus subsp. nov. santiagensis m. Färbung entweder rein kupfrig oder rein erzgrün oder Vorderkörper kupfrig, Deck- Nügel und Unterseite nebst Beinen grün; die Behaarung rein weils oder grauweils. Das subsuturale Interstitium trägt nur hinter dem Schildchen einige wenige grolse Punkte, das humerale Inter- stitium nur hinter der Schulter einige feine Pünktchen oder es ist ganz punktfrei. co L..19—21, Br. 91,—10!j, mm; 2 L. 17!1,—20, Br. 81/,—10 mm. Nördliches Argentinien, Santiago del Estero; Sierra de Cordoba; Jujuy- Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 495 Homonys bahianus n. sp. H. chalceus Bl. proxime affınis. co’ cylindricus, 2 ovata postice leviter ampliata, fuscoaeneus, laeto viridi ac cupreo splen- dore suffusus, nitidus, pectore ac pedibus flavido-griseo-pilosis. Long. 19—21, lat. 10—11 mm. 92. Brasilien, E. d. Bahia, S. Antonio da Barra, X.— XII. 88 (E. Gounelle), (Ch. Pujol 1890). f' cylindrisch, 2 eiförmig nach hinten verbreitert, dunkel- braun mit lebhaften hellen erzgrünen und kupferroten Reflexen. Das Kopfschild ist beim 5 kurz trapezförmig, der Rand vorn etwas mehr aufgebogen als an den Seiten und in der Mitte ganz schwach ausgerandet; beim 2 ist es länger, parabolisch, nur die nicht ausgerandete Spitze leicht aufgebogen ; die Fläche ist ebenso wie ein dreieckigser nicht vertiefter Fleck auf der Stirn dicht runzlig punktiert, beim od’ erzgrün, beim 2 dunkelbraun, der Scheitel und die Umgebung der Augen weitläufig punktiert. Die Fühler sind rotgelb, die Keule beim 5 kaum länger als beim 9. Unterlippe kräftig ausgerandet, Kinn nahezu halbkreisförmig flach vertieft, hinter und neben der Vertiefung beim 9 mälsig dicht, beim 2 spärlich rotgelb behaart. Der Thorax ist etwa um die Hälfte breiter als lang, mit leicht vertiefter feiner Mittellinie, Vorderrand nach vorn, Basis nach hinten geschwungen, die Seiten in der Mitte fast winklig verbreitert, Vorderecken spitz vorge- zogen, Hinterecken stumpf, nicht gerundet, die Fläche ziemlich hoch gewölbt, überall fein zerstreut punktiert, der Grund beim 47 äufserst fein chagriniert, fein seidenartig glänzend, beim 2 wie poliert glänzend. Schildchen nahezu halbkreisförmig, parallel den Seiten eingedrückt, dicht und ziemlich kräftig punktiert. Auf den Deckflügeln sind alle 10 primären Punktreihen (die zehnte neben dem Seitenrand allerdings nur in der Mitte) furchenartig vertieft und kräftig punktiert, die Punkte hufeisenförmig und scharf umrissen, dis Nahtrippe und zweite primäre Rippe in der Mitte etwas verbreitert, das subsuturale Interstitium mit einigen wenigen Punkten hinter dem Schildchen, zuweilen hier auch mit einigen Querrunzeln, das dritte Interstitium meist ganz punktfrei, selten mit einigen feinen Punkten neben der Schulter; der Grund ist äulserst fein chagriniert, seidenartig glänzend, kupfrig, die Partie am Hinter- und Seitenrand gröber chagriniert, grün, matt; beim 9 trägt der Seitenrand in der Mitte der Hinterhüften einen schiefen Eindruck. Pygidium beim co’ senkrecht mit gerundeter Spitze, ziemlich gewölbt, beim 2 schief gestellt, spitz, neben der Spitze mit schiefem Eindruck, bei beiden ist es dicht und fein nadelrissig, seidenartig glänzend, am Rand ganz spärlich grau- gelb gewimpert. Sternite und Brust in der Mitte glänzend poliert, hell erzgrün, an den Seiten nadelrissig, die ersteren ganz spärlich, 496 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. die letztere dicht graugelb behaart. Prosternalfortsatz klein, drei- seitig, flach ; Mesosternalfortsatz ganz schmal und kurz, zwischen den Mittelhüften kaum sichtbar. Beine sehr kräftig, Vorder- schienen mit 3 Zähnen, der mittlere dem apicalen etwas genähert; Mittelschienen unregelmälsig mit schwarzen Stachelborsten besetzt, ohne schiefe Stachelkanten, der Apicalrand gerade, vollständig gewimpert; Hinterschienen mit deutlicherer schiefer Stachelkante, der verbreiterte Spitzenrand mit 2 Zähnen, nur neben dem äulseren Sporn 2 Wimperborsten. Der Forceps ist ähnlich dem des A. chalceus, die Parameren jedoch leicht assymmetrisch, die linke breiter und höher gewölbt als die rechte. Homonys planicostatus Blanch. subsp. nov. peruanus m. Etwas kleiner als die Nominatform, dunkelbraun mit leichtem kupfrigen Bronzeschimmer, nur die Deckflügelnaht und die Hinter- schenkel erzgrün, die Behaarung der Brust rotgelb, nicht weils. Das Kopfschild ist länger ausgezogen und spitzer, vorn nicht ein- geschnitten, der dreieckige Eindruck auf der Stirn flacher. Zähne der Vorderschienen sehr spitz, der mittlere dem apicalen stärker genähert. DalaL2 Br 94. mm Berun (Staudinger): Bei dem mir vorliegenden Stück ist die Stirnnaht auch in der Mitte scharf ausgeprägt, das dicht gerunzelte Kopfschild hier höher gewölbt, als die gerade in der Mitte längs der Naht glatte, vertiefte Stirn. Die Nominatform findet sich aufser in Bolivien auch im nördlichen Argentinien, bei Mendoza, bei Tucuman, Tapia 600 m im März und April 1903 von G. A. Bär, und im Februar 1899 von Girard gesammelt. Homonyz Feyerin. sp. H. planicostatus Blanch. proxime affınis. Eadem fere magni- tudine et statura, fuscocupreus subnitidus sat convexus supra glaber, subtus pectore fulvovillosus.. Caput, thorax et scutellum dense at non grosse punctata; elytra disco subnitida lateribus et postice sericea nec sulcata nec striata, seriebus punctorum primariis prima excepta vix perspicuis, dense subtilissime punctulata. Seg- menta abdominis nitida, medio polita, lateribus aciculata. Femora cum tibiis cuprea, polita, tarsi viridiaenei. Long. 19, lat. max. 10 mm. c’. Ost-Eeuador,, Gualaquiza. Von Herrn E. Feyer gesammelt und ihm gewidmet. Ausgezeichnet durch die ganz verloschene Skulptur der Deck- flügel. Diese sind dicht und sehr fein punktiert, auf der Scheibe leicht glänzend, an den Seiten und hinter dem Spitzenbuckel matt Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 497 seidenartig, Schultern und Spitzenbuckel springen ziemlich stark vor, nur die primäre Punktreihe neben der Naht ist noch deutlich, von den anderen sind nur noch Reste sichtbar, Furchen und Rippen fehlen. Kopf, Thorax und Schild- chen sind dicht, aber ziemlich fein punk- tiert. Unterseite und Beine kupfrig, leb- haft glänzend, die Tarsen erzgrün; die Brust rotgelb behaart, der Mesosternal- fortsatz ein kleines Höckerchen, das die Mittelhüften nicht überragt. Mandibeln mit 2 Zähnen an der Schneide. Die Form des Forceps zeist Fig. 10. Die Art bildet offenbar den Über- gang von Homonyz zu Pelidnota. Wäre ihr Mesosternalfortsatz länger, dann würde sie in die letztere Gattung neben similis Ohs. und acutipennis F. Bates, vielleicht auch zu striato- punctata Kirsch zu stellen sein. Mecopelidnota Wittin. sp. M. Arrowi F. Bates proxime affınis. Oblongo-ovata, 5’ modice, 2 sat fortiter postice ampliata, fusco -aenea, laxe irregulariter rugulose punctata, supra glabra, subtus flavido pilosa. co Long. 24—25, lat. 13!/;, mm. Supra obscure viridi- aeneus, cupreo et violaceo splendore suffusus, subtus cum femoribus laete viridi-aeneus, tibiis cupreis, tarsis nigris. 2 Long. 281/,, lat. 15!/), mm. Supra cum abdomine obscure viridi-aenea, subopaca, femora cum tibiis cuprea, tibiarum apices cum tarsis fusci. Pygidium disco deplanatum nullo modo impressum. Süd-Ecuador, Loja; von Herrn E. Witt gesammelt und ihm gewidmet. Das dieser Art unter- scheidet sich von dem der nächstverwandten M. Arrowi durch die nach hinten mehr verbreiterte Körperform, die dunkler kupfrige Färbung der Oberseite, deren Skulptur auch seichter und verworrener ist, und durch die Forcepsform, deren Parameren der rücklaufende Fortsatz an der Basis fehlt. Fig. 4 zeigt die Forcepsparameren dieser Art von vorn und von der linken Seite. Das 2 ist noch stärker nach hinten verbreitert, oben gleich- mälsig dunkel bronzegrün, wenig glänzend, unten sind die Schenkel 498 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. und Schienen kupferrot, die Spitzen der Schienen und die Tarsen schwarz. Das Pygidium ist in der Mitte leicht abgeflacht, aber nicht eingedrückt; auf dem letzten Sternit fehlt der Randfurche der kurze rücklaufende Eindruck in der Mitte, der für das 2 der M. Arrowi charakteristisch ist. Pelidnota aurescens H. Bates. H. Bates hat in der Biol. Centr.-Amer. Col. v. 2 II p. 274 diese Form als Varietät der ?. virescens Burmeister beschrieben und t. 16 f. 5 abgebildet. Ich finde bei einer gröfseren Reihe von Stücken, die mir aus Guatemala, Coyotenango und Tumbador (Chas. Riedel S.) vorliegen, aufser den von Bates angegebenen Unterschieden in der Färbung und Gestalt des Kopfschildes ständig noch folgende Unterschiede: Beim 07 ist das ganze Pygidium (letzte Tergit) gleichmäfsig dicht nadelrissig und matt seidenartig glänzend bis zur Spitze. Beim der P. virescens dagegen sind nur der Vorderrand und die Seiten des Pygidiums dicht nadelrissig und matt, die Mitte dagegen, zumal vor der Spitze, ist glänzend, ziemlich weitläufig und kräftig punktiertt. Auch die Gestalt der Forcepsparameren ist verschieden ; bei 2 gleich- grolsen 5’ sind sie bei virescens (Fig. 5) länger und an den Seiten geschwungen, bei au- rescens (Fig. 6) kürzer mit ge- raden Seiten. 2), 6. Beim 2 der wvirescens ist das letzte Sternit gleichmälsig dicht nadelrissig, fein und matt seidenartig glänzend, in der Mitte fach eingedrückt; auch das vorletzte Sternit ist dicht nadelrissig, höchstens in der Mitte am Vorderrand vor der verdoppelten Quer- reihe von Borstenpunkten etwas weitläufiger punktiert. Beim 2 der aurescens dagegen ist das letzte Sternit nur am Vorderrand und an den Seiten dicht nadelrissig, matt, in der Mitte, zumal vor der Kloake, dagegen weitläufiger ziemlich grob punktiert, ‚glänzend, kaum eingedrückt; das vorletzte Sternit ist in der ganzen Mitte, vor und hinter der Borstenpunktreihe weitläufiger kräftig punktiert, glänzend. Ich betrachte daher aurescens als selbständige Art. P. laevissima Burm. Die Art ist beschrieben von Caracas in Venezuela, ist aber weiter verbreitet; mir liegen Stücke vor aus Columbien, Manizales ; Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 499 aus Panama, V. d. Chiriqui; von der Insel Trinidad, Caparo Valley. Die Stücke aus Chiriqui bilden eine besondere Lokalrasse: Subsp. nov. chiriquieola m. co’. Clypeus ziemlich breit und kurz trapezförmig, der Vorderrand bald gerade, bald ganz schwach ausgerandet, die Färbung der Oberseite blalsgelb, eigentümlich schal, nur der Vorderkörper mit ganz schwachem Erzschiller, die Deckflügel ziemlich seicht gefurcht, die Punkte in den Furchen zumeist nicht verdunkelt; Pygidium erzgrün mit ziemlich scharf begrenzter rotgelber Makel auf der Mitte, das letzte Sternit an den Seiten gelblich. L. 24—27, Br. 13—14!/, mm. 2. Gröfser und plumper, zumal stärker gewölbt als das 7, die Deckflügel tiefer gefurcht, die Rippen stärker gewölbt, die Punkte in den primären Punktreihen stets diffus verdunkelt, so dafs die Deckflügel graue Längsbinden zu haben scheinen. Das ganze letzte Segment oben und unten gleichmäfsig scherbengelb mit leichtem, grünem Erzschimmer, selten gleichmäfsig dunkel erzgrün. Wohl infolge von Tropenfäule ist zuweilen Kopf, Vorder- rücken und Schildchen braun. Ein 2 dieser Rasse steckt in der Burmeisterschen Sammlung neben der Type. L. 27—30, Br. 15—16!/, mm. Auch die von F. Bates in den Tr. ent. Soc. London p. 269, 1904 beschriebene ?P. cayennensis ist nur eine Lokalrasse der laevissima. Die meisten Stücke sind sehr glatt, lebhaft glänzend, mit verloschener Skulptur zumal auf den Deckflügeln; daneben kommen aber auch Stücke vor, die mit der typischen Form aus Caracas übereinstimmen. Die Forcepsform ist die gleiche bei den verschiedenen Lokalrassen. Sie wurde in Anzahl gesammelt von E. Le Moult bei St. Jean du Maroni. P. punctata Linne. Im Science. Bull. of the Brooklyn Mus. Inst. v. 1 nr. 7 p. 159, 1905 spricht Schäffer die Ansicht aus, dals die in Florida und Texas vorkommende Varietät dieser Art, mit kleinen braunen oder ganz fehlenden Flecken die Pelidnota notata Blanchard sei. Das ist ein Irrtum; P. notata ist eine durch die Skulptur, Körperform, die basale Randfurche der Deckflügel und die Forcepsform von der punctata gut unterschiedene Art, die sich kaum in den Ver- ‚einigten Staaten finden dürfte. Was Herrn Schäffer vorlag, ist wohl die von Olivier bereits beschriebene var. resp. subsp. lutea der P. punetata, P. punctata Lin. subsp. nov. centroamericana m. Körperform und Gröfse der Stammform, Kopf, Vorderrücken und Schildchen hell erzgrün, die Seiten des Kopfes neben den Augen dunkel erz- 500 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. grün mit Kupferschiller, die Deckflügel hellgelb mit lebhaftem, grünem Erzschiller, Unterseite und Beine satt erzgrün, lebhaft glänzend, die Tarsen violett, die Fühler rotbraun. Der Kopf ist ziemlich dicht, aber nicht tief punktiert, die Punktierung des Thorax ist dicht, aber fein, nicht runzlig, die Deckflügel sind äufserst fein und zerstreut punktiert, ohne Spur von Furchen oder Punktreihen. Die Form des Kopfschildes und des Forceps ist dieselbe wie bei der puneitata. Die ähnliche costaricensis H. Bates hat das Kopfschild nach vorn viel mehr verschmälert, die Skulptur von Kopf, Thorax, Schildchen und Deckflügeln gröber, auch ist die Forcepsform verschieden. . J'®9. Guatemala; Honduras: S. Pedro Sula. P. unicolor Drury. Die in der D. E. Z. p. 251, 1903 erwähnte schwarzbraune Varietät aus Espirito Santo benenne ich: infuscata var. nov. m. Die von Burmeister, Handb. Ent. v. 4 II, p. 522, 1855, beschriebene P. bonariensis ist nur eine kaum abweichende Lokalrasse der unicolor. P. fuscoviridis n. sp. P. lucida Burm. proxime affinis. Oblongo-ovata, postice leviter ampliata, supra sat obscure fuscoviridis vix aenescens, nitida, subtus cum pedibus paulo clarior viridiaenea ; supra glabra, subtus sparsissime fulvopilosa. - Long. 27, lat. 14 mm. 2. Venezuela. Aus der nächsten Verwandtschaft der ?. lucida, also ohne basale Randfurche am Prothorax. Gestreckt-oval, über den Hinter- hüften etwas verbreitert, mälsig gewölbt, oben dunkelgrün, fast so dunkel wie ?. lugubris Lec., unten etwas heller erzgrün. Kopf- schild trapezförmig mit geraden, nach vorn stark konvergierenden Seiten, die nur ganz fein gesäumt sind, der Vorderrand gerade, leicht aufgebogen, nicht eingekerbt, die Oberfläche dicht und fein runzlig punktiert, matt; Stirn nicht eingedrückt, weitläufig und. fein punktiert, der Scheitel noch weitläufiger und feiner. Thorax 11 mm breit, 7 lang, etwas hinter der Mitte leicht erweitert, der Seitenrand breit abgesetzt, die Mitte vor dem Schildchen vor- gezogen und gerade abgestutzt, die basale Randfurche ganz fehlend, die Fläche in der Mitte weitläufig und ziemlich kräftig, an den Seiten dichter und feiner, in den Ecken fein runzlig punktiert; die Mitte des Vorderrandes nach vorn gebogen, die vordere Rand- furche in der Mitte verloschen. Schildchen nahezu punktfrei, mit fein eingedrückter Randfurche, erzgrün gesäumt. Die Deckflügel sind über den Hinterhüften nahezu winklig erweitert und vor der Erweiterung schief eingedrückt, Schultern und Spitzenbuckel leicht Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 501 gewölbt, der Seitenrand bis zum Hinterrand scharf abgesetzt und von der Basis bis zur Mitte etwas verdickt, die Seitenrandfurche setzt sich vor der Schulter ein wenig auf den Vorderrand fort, die Nahtecken sind nicht zugespitzt; der Grund ist äulserst fein chagriniert, darüber sind unregelmälsig feine Punkte zerstreut, nur neben der Naht und beim Spitzenbuckel finden sich ganz schwache Reste von primären Punktreihen, aufserdem innen neben der Schulter eine kurze Längsreihe feiner Querrunzeln. Das letzte Tergit ist dicht und fein quer nadelrissig, matt, mit spärlichen kurzen anliegenden gelbroten Härchen und einem undeutlichen mittleren Längskiel ; das letzte Sternit ist ebenso skulptiert, ziem- lich lang. Die übrigen Sternite sind etwas weitläufiger nadelrissig und daher glänzender, an den Seiten mit fuchsroten Haaren. Hüften und Brust in der Mitte fast glatt und kahl, an den Seiten dicht und fein nadelrissig, ziemlich lang fuchsrot behaart, der Mesosternalfortsatz ziemlich lang und kräftig. Vorderschienen mit 3 kräftigen Zähnen, der mittlere wie gewöhnlich dem Spitzen- zahn genähert, Mittel- und Hinterschienen mit 2 deutlichen schiefen Querkanten. P. pulchella Kirby. Diese im südöstlichen Brasilien weit verbreitete Art ist in der Färbung der Deckflügel sehr veränderlich; da mir aulser den 4 Farbenvarietäten, die Burmeister bei der Besprechung der Art in seinem Handbuch der Entomologie, v. 4 II p. 394, 1844 an- führt, noch 3 neue vorliegen, will ich alle Farbenvarietäten , die mir bekannt geworden sind, mit Angabe ihres Vorkommens hier zusammenstellen. 1. var. blanda Burm. — Dej. i. litt. — Deckflügel rein erzgrün ohne jegliche gelbe Zeichnung. Diese Form ist mir bisher nur von Rio de Janeiro bekannt geworden (Corcovado, 9. I. 99 Dr. F. Ohaus S.). 2. var. fulvopunctata nov. var. m. — Deckflügel erzgrün mit einem kleinen rotgelben Fleckchen aufsen neben und hinter der Schulter. Ein einzelnes 2 aus Rio de Janeiro (V. v. Bönning- hausen S.). 3. var. zanthogramma Perty. Deckflügel erzgrün mit einer grolsen gelben Makel auf der vorderen Hälfte. Minas geraes: Serra de Caraca (von Spix und Martius, sowie später dorten von Phil. Germain gesammelt); Rio de Janeiro: Petropolis (Ita- maraty), 20. IX. 98 Ohaus S.; S. Paulo: Santos, 23. IX. 97 Dr. Laske S.; Sta. Catharina: Joinville, P. Schmalz S. 4. var. scapularis Burm. Deckflügel erzgrün mit einer grofsen gelben Makel auf der vorderen Hälfte und einem gelben Punkt 502 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. oder kleinen Fleck auf dem Spitzenbuckel. Rio de Janeiro: Petropolis, 7. XL.—28. I. Dr. Ohaus S., Sta. Catharina: Blumenau, A. Zittlow S.; Rio grande do Sul: Col. Sta. Cruz, Stiglmeier S. 5. Nominatform. Statt des Punktes findet sich auf dem Spitzen- buckel eine grölsere gelbe Makel, die zuweilen durch einen feinen schwarzgrünen Längsstrich geteilt ist. Diese Form ist weit verbreitet: Espirito Santo: Col. Sta. Leopoldina, O0. Michaelis S.; Rio de Janeiro: N. Friburgo, Beske S., Theresopolis, 23. I. und Petropolis, 6. Xl.—15. I., Dr. FE. Ohaus S.; Sta. Catharina: Theresopolis, Fruhstorfer S.; Rio grande do Sul, Serra do Herval, Xl.—XIl. H. Soyaux S.; Argentina: Missiones, C. Bruch 8. 6. var. nov. sellata m. Kopf und Vorderrücken violett statt grün; Deckflügel hellgelb, die Naht fein braun gesäumt, ein Fleck am Seitenrand hinter den Hinterhüften und eine kurze Querbinde in der gleichen Höhe, die den Seitenrand nicht erreicht, braun mit violettem Schiller. 1 $ aus Rio de Janeiro: N. Friburgo, Beske S. 7. var. nov. reducta m. Kopf, Vorderrücken und Schildchen erz- grün; Deckflügel hellgelb, ringsum mit einem feinen braun- grünen Saum, der beim Schildchen, an der Schulter und hinter den Hinterhüften leicht verbreitert ist. 1 2 aus Rio de Janeiro: N. Friburgo, Beske S. Nach dieser kurzen Zusammenstellung, in die ich nur Stücke mit zuverlässiger genauer Fundortsangabe aufgenommen habe, scheint es, dals die dunklen Stücke auf die heilsen Küstenplätze — der Itamaraty bei Petropolis ist ein heifser Talkessel, in dem sich viele Rio-Formen finden —, die helleren auf die höher ge- legenen und kühleren Gebirge beschränkt sind. Es wäre recht dankenswert, von dieser häufigen Art einmal ein gröfseres Material von den einzelnen Fundorten zu sammeln, um die Variationsbreite an diesen Fundorten festzustellen. pinbreisun asp: P. Sancti Domini Ohs. proxime affınis. Minor, oblongo-ovata, parum convexa, supra capite, thorace scutelloque fulva leviter cuprascens, elytris favis, subtus cum pedibus rufocastanea pectore infuscato, supra glabra, nitida, subtus cum pygidio breviter ac disperse griseo-pubescens. Long. 21, lat. 10 mm. a. NW-Ecuador, Paramba, 3500 F., II. 97 (Rosenberg S.). Gestreckt oval, mälsig gewölbt, Kopf, Thorax und Schildchen rötlich mit leichtem Kupferschiller, die Deckflügel hell ledergelb, Ohaus, XI: Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 503 Unterseite und Beine rötlich kastanienbraun, die Brust etwas dunkler. Kopfschild trapezförmig mit geraden Seiten, der Vorder- rand ziemlich kräftig ausgerandet, die beiden Ecken gerundet und leicht zurückgebogen, fein schwarzbraun gesäumt, die Oberfläche dicht und ziemlich fein punktiert; Stirn nicht eingedrückt, weit- läufiger und gröber punktiert, Scheitel bei den Augen ziemlich dicht punktiert, oben in der Mitte fast glatt. Mandibeln mit langem, rechtwinklig zurückgebogenem Spitzenzahn, der Seiten- zahn nur halb so lang, die Schneide kräftig vorspringend ohne Gliederung in einzelne Zähne. An den Maxillen ist nur der Spitzenzahn kräftig, die anderen 5 Zähne sind klein. Am Unter- lippengerüst ist die Unterlippe kurz, in der Mitte leicht ausge- randet, matt, durch eine Reihe von Punkten vom Kinn getrennt, das Kinn nicht der Länge nach vertieft. Fühlerkeule fast so lang als die Geilsel. Thorax hinter der Mitte winklig verbreitert, die Seiten nach vorn stark konvergierend, die Vorderecken weit vorspringend, Hinterecken stumpf, nicht gerundet, Hinterrand vor dem Schildchen in flachem Bogen vorgezogen, die Randfurche ringsum, auch in der Mitte des Vorderrandes, scharf ausgeprägt und leicht verdunkelt. Schildchen mit einigen verloschenen Pünktchen. Auf den Deckflügeln ist die Seitenrandfurche scharf ausgeprägt, daneben laufen 2 Reihen grolser Augenpunkte; die anderen primären Punktreihen tragen nur kleine Pünkte und sind zumeist seicht, nur beim Hinterrand etwas tiefer eingedrückt; Rippen und Interstitien sind, ausgenommen an den Seiten, mit kleinen Punkten bedeckt, der ganze Grund ist mikroskopisch fein punktuliert. Afterdecke ziemlich spitz, mälsig gewölbt, dicht nadelrissig und ziemlich dicht anliegend graugelb behaart. Sternite und Brust in der Mitte fein punktiert, kahl, an den Seiten ge- runzelt und grau anliegend behaart; Mesosternalfortsatz ziemlich lang, kräftig, keilförmig. Vorderschienen mit 3 kurzen spitzen Zähnen, der mittlere dem Spitzenzahn genähert, Mittel- und Hinterschienen mit einzelnen Stachelborsten ohne schiefe Quer- kanten; innere Klaue der Vorderfülse nur wenig verdickt, Klauen der Mittel- und Hinterfülse lang und dünn. Am Forceps sind die Parameren symmetrisch, nahtlos mit- einander verwachsen, dicht und ziemlich lang gelb behaart. P. quadripunctata F. Bates. Frische Stücke, wie ich sie von Herrn Le Moult aus Cayenne erhielt, sind schön hellgelb, lebhaft glänzend. Bei frischen 2 ist der verschmälerte, aufgebogene Vorderrand des Clipeus deutlich gekerbt, bei älteren ist, wohl infolge des Grabens in der Erde oder im Holz, der Vorderrand abgeschliffen und die Einkerbung Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 34 504 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. undeutlich. Beim ’ ist der Vorderrand des Clipeus breiter aus- gerandet, die Ecken oder Zacken leicht gerundet und kräftig zurückgebogen, die Mitte des Thoraxhinterrandes sanft geschwungen, nicht gerade abgestutzt. Mittelschienen ohne, Hinterschienen mit 2 sehr kräftigen schiefen Kanten ohne Stacheln. P. (Odontognathus) cuprea Germar. Die Art ist im ganzen Küstengebirge von Brasilien von Bahia im Norden bis Rio grande do Sul im Süden verbreitet, aufser- dem in Paraguay und Goyaz. Wie schon E. Blanchard erkannte, ist Julvipennis nur eine Farbenvarietät von cuprea, die wohl überall neben der kupfrigen oder erzgrünen Form vorkommt. Von anderen auffälligen Farbenvarietäten möchte ich noch besonders benennen: var. coerulea m. Oben und unten glänzend blau. Sta. Catharina. var. rufoviolacea m. Oberseite und Afterdecke kirschrot mit violettem Schiller, Unterseite und Beine violett. Rio grande do Sul. var. nigrocoerulea. Schwarzbraun mit leichtem blauen Schiller. Goyaz. P, bivittata Swederus. In den Kongl. Svensk. Vet. Akad. N. Handl. v. 8 p. 189, 1787 hat Swed. als Scarabaeus einen Käfer beschrieben , der von Schönherr in seiner Synon. Ins. v. 1 III p. 155, 1817 zu Autela, und von Burmeister in seinem Handb. Ent. v. 4 I p. 409, 1844 zu Pelidnota gestellt wurde. Burmeister spricht bei der Wieder- gabe der Swederusschen Beschreibung 1. c. p. 551 die Vermutung aus, der Käfer sei das 2 seiner 1. c. p. 396 beschriebenen ?. vitti- colis; dieser Ansicht haben sich später F. Bates und auch ich angeschlossen und beide Arten für synonym erklärt. Allein die Swederussche Beschreibung enthält einen Passus, der auf die Burmeistersche Art nicht paflst. Er sagt bei den Deckflügeln: Elytra punctato -striata, abdomine breviora lateribus gibba, striis in singulo sex, viridibus, abbreviatis, ut nec basin nec apicem attingant, secunda et tertia in medio coalita. Die striae sind die primären Punktreihen, die furchenartig vertieft und im Grunde braungrün gefärbt sind; die zweite und dritte begrenzen die zweite primäre Rippe, die bei allen Stücken der vitticollis Burm., die ich gesehen habe, im ganzen etwa 10, nahe der Basis zwar schmal, weiterhin aber gleichmäfsig breit ist, breiter als irgend eine andere Rippe oder Interstitium, so dafs also diese beiden striae sich nirgendwo berühren, die Bemerkung „in medio coalita“ also auf die Burmeistersche Art nicht pafst, wenn wir nicht an- nehmen wollen, dafs sie bei der Swederusschen Type, vielleicht infolge einer Mifsbildung, zusammenstiefsen. Sicherheit über Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 505 diesen Punkt gäbe die Type, die aber leider verloren zu sein scheint, denn Herr Arrow schreibt mir, dafs sie im British Museum, wo die Drurysche Sammlung aufbewahrt wird, nicht vorhanden ist. Nun habe ich vor Jahren aus einer alten Sammlung das 7 einer Art erhalten (die Swederussche Type ist ein 2), auf das die Bemerkung „stria secunda et tertia in medio coalita“ vollkommen palst. Von der zweiten primären Punktreihe geht genau in der Mitte ein rücklaufender Ast ab, der sich durch das Interstitium sub- suturale bis zur Basis der ersten Punktreihe (Nahtfurche) hin- zieht. Wir haben also in der Mitte, von der Naht ab gezählt, 3 Punktreihen, von denen sich die zweite und dritte in der Mitte vereinigen; alle 3 sind furchenartig vertieft und im Grunde braun- grün gefärbt. Bei diesem Stück sind ferner die 6 Punktreihen oder Streifen auffallend kräftig punktiert, gefurcht und kräftig braungrün, während die 4 seitlichen viel schwächer sind, so dafs man versteht, dafs Swederus nur von 6 striae sprach. Bei meinem Stück sind allerdings auch die fünfte und sechste stria in ihrem Verlauf unregelmäfsig und berühren einander; doch das mag individuell sein, wie ja bei gestreiften Arten der Verlauf der Streifen öfter unregelmäfsig ist. Ich betrachte daher das erwähnte Stück als ?. bivittata Swed.; seine Trochanteren sind nicht verlängert, die Tibien und Tarsen nur mäfsig verdickt. Ganz merkwürdig ist der Forceps (Fig. 7) geformt, so dafs er selbst in der an bizarren Formen so reichen Tribus der Autelimi auffällt. Die Parameren sind nahezu sym- metrisch, bis nahe an die Basis frei; die Ventralplatte des Mittel- stückes, auf der Zeichnung punktiert, springt weit nach hinten vor und ist bis nahe an die Basis geteilt, die beiden Stücke assymmetrisch, flügelartig, das linke mit einem langen schmalen Fortsatz, der an der Spitze hakenförmig gekrümmt ist. An dem Forceps der P. vitticollis Burm. dagegen, Fig. 8, sind die beiden Parameren bis nahe an die Spitze verwachsen, die beiden Stücke 34* 506 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. der Ventralplatte sind symmetrisch, hakenförmig gebogen, beide ohne jeglichen besonderen Fortsatz. Heteropelidnota cribrata.n. sp. Statura P. politae Latr., supra flavo-testacea, capite, thorace scutellogue paulo rufescentibus, subtus cum pedibus fuscoaenea, tarsis antennisque clarioribus; supra glabra, subtus abdomine pedi- busque sparsissime, pectore longius ac densius albo-griseo-hirsuta. Long. 20—21, lat. 91/,—10!/, mm. . Französisch Guyana, Unterer Maroni, Nouveau Chantier und.Godebert (Le Moult S.). Amazonas, Para VII. 96. | Auf den ersten Blick einer ?, polita Latr. in Körperform und Färbung zum Verwechseln ähnlich, aber durch den Haarsaum an den Deckflügeln leicht zu unterscheiden. Kopf, Thorax und Schildchen schwach rötlichgeb mit ganz leichtem, grünem Schiller, Deckflügel heller gelb, Unterseite und Beine dunkelbraun mit erz- grünen und kupfrigen Reflexen; Oberseite kahl, der Hinterleib und die Beine spärlich, die Brust länger und dichter weilsgrau behaart. Kopfschild trapezförmig, der Vorderrand kräftig aus- geschnitten, die Ecken und der Seitenrand aufgebogen und fein braun gesäumt, die Stirnnaht an den Seiten schwarzbraun ; Kopf- schild und Stirnmitte dicht und fein runzlig, der Scheitel weit- läufig punktiert. Thorax ziemlich dicht mit Augenpunkten bedeckt, die an den Seiten und Vorderecken vielfach zusammenstolsen, basale Randfurche undeutlich oder fehlend. Schildchen punktfrei. Auf den Deckflügeln sind die primären Punktreihen regelmälsig, die Interstitien ziemlich dicht punktiert, der ganze Grund äulserst fein punktuliert, die Nahtecken nicht klaffend. Pygidium dicht und fein runzlig und höckrig, matt, nur an den Seiten und an der Spitze mit einigen langen graugelben Wimpern; Sternite und Brust an den Seiten dicht und fein gerunzelt, in der Mitte glatt; die ersteren spärlich, die letztere dichter und länger grauweils behaart. Mesosternalfortsatz kräftig, ziemlich lang, keilförmig. Vorderschienen mit 3 kräftigen Zähnen, der mittlere dem Spitzen- zahn genähert, die Mittel- und Hinterschienen mit je 2 deutlichen schiefen Stachelkanten und einem gezähnten Spitzenrand, der nur bei den Mittelschienen einige dünne Wimpern trägst; die innere Klaue der Vorderfülse beim 5 nur leicht verdickt. n. Wie mir Herr Arrow mitteilt, steckt die Art im British Museum mit diesem ihr von Reiche in litt. gegebenen Namen, den ich beibehalte. Peperonota Harringtoni Westw. subsp. nov. bicornis m. Kopf und Kopfschild glänzend schwarzbraun, Prothorax blals- gelb mit schwacher bräunlicher gröfserer Makel beiderseits neben der Mittellinie und kleinem Fleckchen an Stelle des Seitengrübchens; Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 507 Schildchen und die vertiefte Umgebung desselben glänzend hell- braun ; Deckflügel hell bräunlichgelb, matt, mit wenigen dunkleren Flecken. Propygidium und Basis des Pygidiums schwarzbraun, die Spitze des letzteren blafsgelb, Unterseite und Beine hell scherbengelb, die Ränder der Schienen und die Tarsen braun. Das Kopfschild ist beim 0’ vorn breiter zugerundet, ohne Höcker an der Spitze, dagegen mit 2 kräftigen Hörnern auf der Stirn, die höher und dicker sind, als bei allen 5 der Stammform, die ich bisher gesehen habe. Ein einzelnes 9’, 21 mm lang, 121/, breit, aus der Roth- schildschen Sammlung mit der Etikette: Khasis, Nat. Coll. Parastasia Montrouzieri Fairm. Wie ich in meiner Revision der Parastasiiden, Deutsch. Ent. Zeitschr. p. 237, 1900 schon auseinandergesetzt habe, ist diese Art in beiden Geschlechtern auffallend verschieden gefärbt. Das 2 ist schwarzbraun mit einer gelben Makel auf den Deckflügeln ; das 0 ist meist blafsgelb, die Deckflügel leicht bräunlichgelb, an den Rändern etwas dunkler, auf der Scheibe mit einem hellgelben Fleck — var. simplicipes Ohs., die Form, die ich zuerst, ehe ich die Type Fairmaires untersuchen konnte, als eigene Art beschrieb. Die Form, nach der Fairmaire seine Art beschrieb, nähert sich in der Färbung stark dem 2; sie ist schwarzbraun mit rotgelber Makel auf den Deckflügeln, worin sie dem $ gleicht, hat aber im Gegensatz zu diesem einen rotgelben, fein braungesäumten Thorax. Mir liegen aufserdem noch 3 Farbenvarietäten vor, auf die ich durch einen besonderen Namen aufmerksam machen möchte, weil sie Färbungen zeigen, die in der Gattung Parastasia in verschie- denen Gruppen wiederkehren und damit auch die nahe Verwandt- schaft der Arten untereinander bezeugen. var. nov. ruficollis m. Einfarbig schwarzbraun ohne Deck- flügelmakel, der Thorax hellrot mit feinem, braunem Saum. J'L.12 mm. Lusiaden, St. Aignan, VIIL.—X1.1897 (A.S. MeekS.). var. nov. infuscata m. Einfarbig schwarzbraun, nur ein kleiner Fleck auf dem Thorax bei der Mitte des Vorderrandes ist hellgelk. c' L. 10!/, mm. Von demselben Fundort. var. nov. apicais m. Einfarbig schwarzbraun; aufser der grölseren rotgelben Makel auf der Scheibe trägt auch jeder Apical- buckel der Deckflügel ein kleines rundes rotgelbes Fleckchen. 2 L.13—14!/, mm. Deutsch-Neuguinea, Sattelberg (WahnesS.). P. Montrouzieri subsp. australis Ohs. Eine nochmalige Prüfung des Fundortszettels ergibt die Mög- lichkeit, dafs die Hieroglyphe unter „Cairns“ auch Qld. = Queens- land bedeuten kann, nicht Id. —= Island, Insel, wie ich zuerst annahm, dafs das Stück also vom Festland stammt (die Stadt 508 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Cairns liegt übrigens auch an der See), nicht von einer Insel an der Küste der Halbinsel York. Der heutigen Auffassung ent- sprechend bezeichne ich die durch Grölse, Färbung tiefe, regel- mäfsige Skulptur ausgezeichnete Form wohl besser als Subspezies, nicht als Varietät. Rutela coerulea Perty. Diese aus dem Staate S. Paulo in Brasilien beschriebene Art ist in Brasilien weit verbreitet und in der Färbung ungemein ver- änderlich. Ich habe sie schon seit Jahren fleilsig gesammelt, um die Variationsbreite der Art im ganzen Umfang festzustellen und um zu untersuchen, ob bestimmte Farbenvarietäten an bestimmte Lokalitäten gebunden sind. Zur Entscheidung dieser Frage reicht zurzeit mein Material bei weitem nicht aus, weshalb ich im folgenden nur eine Aufzählung der Farbenvarietäten gebe, die ich kenne. Ich gehe aus von der rein blauen Form, die Perty zuerst beschrieb und die daher als die Nominatform zu gelten hat. 1. Oben und unten rein stahlblau, die Fühler schwarzbraun mit rotgelber Geilsel . . . . X. coerulea typica Perty. 2. Rumpf stahlblau, die Beine rot . var. coeruleo-rufipes m. 3. Rumpf und Beine stahlblau, die Mitte des Thorax und das Schildchen erzgrün . . . . _. var. coeruleovirens m. 4. Rumpf und Beine hell erzgrün. var. sphaerica Burmeister. 5. Unterseite erzgrün mit kupfrigen Reflexen, Oberseite hell kupfernopen FR . . var. viridicuprea m. 6. Rumpf und Deekdügel Shan, der Thorax nach vorn hin leuchtend kupferrot, die Be blutrot. var. cupreooxydata m. 7. Oben und unten glänzend schwarz, nur die Beine rot.. var. atro-rufipes m. 8. Oben und unten glänzend schwarz, nur die Fühlergeifsel rot- gelbiy cu . ... \Yar., alra m. 9) nad! schwarz, ke Stk des ee und eine Querbinde auf den Deckllügeln blutrot-kupfrig. var. lauta Perty. 10. Kopf, Rumpf und Beine glänzend schwarz, Halsschild, Schildchen und Deckflügel butrot-kupfrig . . . var. cruenta m. 11. Hell erzgrün, die Deckflügel mit einer grolsen gelben Makel, die bis zur Basis und zum Seitenrand reicht. var. ephippiata m. 12. Schwarzbraun, weniger glänzend, die Deckflügel mit einer schmalen gelben gezackten Querbinde. var. flavovittata m. 13. Wie 12, Prothorax bis auf eine schwarze Makel auf der Scheibe rotgelb-kupfrig . . . . var. phalerata m. 14. Schön stahlblau, die Schultern TaeRe var. coeruleo-humeralis m. Ohaus, XI. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 509 15. Glänzend schwarz, die Schultern lackrot. var. atrohumeralis m. 16. Rumpf und Beine schwarz, Kopf, Halsschild und Schildchen kupfrig, die Deckflügel lackrot . . var. rubripennis m. 17. Unterseite, Beine und Afterdecke hell erzgrün, Oberseite stahl- blaues ne .. .. . var. sumptuosa m. 18. Dunkel erzgrün, die Tensen em, die Klauen gelb, die Deckflügel mit einer gezackten schmalen rotgelben Querbind . . . var. stapiata m. Ich besitze die Art aus Br dk men (Corcovado), S. Paulo, Sta. Catharina, Goyaz, Mato grosso und Paraguay (Col. Hohenau). Aus S. Paulo, von wo die Art beschrieben wurde, kenne ich die Varietäten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10. Aus Rio de Janeiro 1, 5, 8. Aus Sta. Catharina 5, 11, 12, 13. Aus Goyaz, Jatahy 14, 15, 16. Aus dem Mato grosso nur 17 und von Paraguay nur 18. Die Form des Forceps ist recht eigentümlich, aber im wesentlichen bei allen Varietäten die gleiche. Rutela vetulan. sp. R. lineola L. proxime affınis; differt praecipue thorace scutello- que grossius ac densius punctatis, elytris prope scutellum grosse punctatis et transversim plicatulis, abdomine medio nigro lateribus solum flavo-maculato. Nigra, parum nitida, flavosignata, supra et subtus glabra. Long. 16!/,—17!/,, lat. 9—9!/, mm. 079. Ost- Ecuador, Coca (R. Hänsch S.). Der R. lineola L. auf den ersten Blick täuschend ähnlich, schwarz, weniger glänzend, Kopf und Kopfschild mit einem breiteren gelben Längsstreifen, Thorax mit feinem gelben Mittelstrich und breitem, gelbem Seitenrand, in dem an Stelle des Seitengrübchens ein schwarzer Punkt steht. Schildchen gelb mit schwarzen Seiten, Deckflügel schwarz mit schiefem, breitem Längsstrich auf der Scheibe, Propygidium gelb, Pygidium schwarz mit 2 kleineren gelben Flecken in den Vorderwinkeln und 2 längeren, die an der Spitze zusammenstolsen. Beim 0’ das letzte, beim 2 die 2 letzten Sternite schwarz, die vorhergehenden bei 9 und 2 schwarz mit einem kurzen gelben Strich an der Seite. Metasternum und Hinterschenkel am Vorderrand gelb, die mittleren Schenkel und der Vorderrand der Vorderhüften gelb. Kopf, Thorax und Schildchen dicht und kräftig punktiert, die Deckflügel zumal beim Schildchen dicht und grob punktiert mit feinen Querrunzeln. Die Forceps- parameren bis zur Spitze miteinander verwachsen. Fruhstorferia yunnana Ohaus. Von dieser in der Deutsch. Ent. Zeitschr. p. 334, 1911 be- schriebenen Art liegt mir nun auch das $ vor. Gerade wie bei 510 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. der nächstverwandten Fr. birmana Arrow ist auch hier das 2 relativ gröfser und breiter als das 5. Der Clipeus ist hell braun- rot, mit sehr grofsen Augenpunkten überdeckt, deren Umrandungen zusammenfliefsen und ein weitläufiges Maschenwerk bilden; aus jedem Augenpunkt entspringt ein ziemlich langes und grobes rot- braunes Borstenhaar; seine Seiten sind winklig gebogen und sein Vorderrand ist breit, hoch aufgebogen. Die Stirn ist tief winklig eingedrückt, fast matt, weitläufig mit Augenpunkten besetzt, der Scheitel glatt und fast punktfrei. Beide sind wie der Thorax und die Deckflügel glänzend schwarzbraun. Thorax weitläufig mit grofsen flachen Augenpunkten, die Seiten von der Mitte nach hinten einwärts geschwungen, die basale Randfurche in der Mitte kaum unterbrochen. Schildchen in der Mitte rotgelb mit dunkleren Seiten. Auf den Deckflügeln sind die primären Rippen auf der Scheibe ziemlich regelmälsig, die Punkte in den primären Punkt- reihen und Interstitien fein umwallt, Querrunzeln auf der Scheibe spärlich, an den Seiten dichter, die Oberfläche glänzend, kahl; die Lateralbeule ist hochgewölbt, etwas länger als breit, mit einem kleineren Höcker hinten oben, ihr freier Rand wulstig ge- bogen und genau beim zweiten hinter dem Hinterrand der Hinter- hüfte liegenden Sternit gelegen ; der Seitenrand hinter der Lateral- beule ist dicht und fein punktiert, fast matt; Schultern und Spitzenbuckel ziemlich gewölbt. Pygidium, Unterseite und Beine hell rotgelb, die Tibienspitzen und Tarsen schwarzbraun ; Pygidium dicht und lang abstehend rot behaart, das letzte Sternit in der Mitte tief eingedrückt, Bauch und Beine ganz spärlich, Brust dichter behaart. L. 20, Br. 10 mm. 2 Hinter-Tonkin, Lao-Kai. Von Herrn R. V. de Salvaza gesammelt. Chlorota terminata Serv. subsp. nov. jivarana m. Schlank und hochgewölbt, in beiden Geschlechtern wenig ver- breitert. Kopf, Vorderrücken und Schildchen dunkelbraun mit lebhaftem erzgrünen oder kupferroten Glanz, leb- haft spiegelnd, die Deckflügel schwarzbraun, pracht- voll erzgrün oder kupferrot glänzend, ein kleiner Fleck vor der Schulter und ein scharf begrenzter Streifen neben dem Schildchen, sowie die Partie hinter dem Spitzenbuckel vom Nahtwinkel bis zur Mitte des Seitenrandes rotgelb. Die Oberlippe ist schmal aber tief ausgerandet, Mandibeln neben dem Spitzenzahn kaum ausgerandet ; der mittlere Zahn der Vorderschienen ist dem Spitzenzahn kaum genähert. Die Seitenrandfurche des Thorax ist schmal, aber dieht und grob nadelrissig; auf den Deckflügeln tragen 7 und 2 aulsen Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 511 neben der Schulter einen grob nadelrissigen grolsen schiefen Ein- druck, an den sich die grob skulptierte Partie des Seiten- und Hinterrandes direkt anschlielst. L. 20, Br. 11—11!/), mm. 2. Ecuador, Sara - yacu (E. Feyer S.). — Die Forcepsform zeigt Fig. 9. Parathyridium suleatum Ohs. var. nov. erubescens m. Kopf, Vorderrücken und Schildchen hell kupferrot, die Deck- fügel hell braunrot, die Unterseite rotbraun mit gelbroten Beinen. ®. Columbien. Platyrutela cribrata H. Bts. var. nov. rufescens m. Oberseite braunrot, Unterseite kupferrot, hier und da erz- grün schillernd. 2. Costa Rica. Macraspis bicincta Burm. var. nov. dimidiata m. Die vordere Hälfte der Deckflügel schwarz, die hintere blut- Ei 19,7 Peru Pozuzu. M. miata Blanch. var. nov. coerulea m. Oben und unten leuchtend blau; bei unreifen Stücken scheint der Grund kirschrot durch. 0%. Espirito Santo, Col. Sta. Cruz und Mucury. M. einceta Drury var. nov. pallida m. Oberseite hellgelb, Thorax einfarbig hellgelb oder mit undeut- lichen hellbraunen Flecken, Deckflügel mit je einer hellbraunen, nicht schwarzbraunen Längsbinde. &%. Rio grande do Sul, Col. Sta. Cruz. M. eincta Drury var. nov. adusta m. Oben und unten glänzend schwarz, nur ein kleines Fleckchen an den Hinterecken des Thorax gelblich. &. Espirito Sto., Col., Sta. Leopoldina. Ein Beitrag zur Kenntnis der Coleopterenfauna Dalmatiens. (Col.) Von Prof. J. Roubal, Piibram (Böhmen). In der letzten Determinanda-Sendung meines lieben Freundes Dr. Karaman, Spljit, finden sich nachstehende Coleopteren : Trogophloeus rivularis Motsch., auch 1 Exemplar mit ganz hellen Fühlern. — Spljit. T. nigrita Woll. — Stobrez. — Neu für das Gebiet, bis jetzt au Hi. 1. Ga. Platystethus nitens Sahlb. — Castella. Philonthus fuseipennis Mannh. — Salona. Mycetoporus bosnieus Luze. — Castella. — Neu für Dalmatien. 512 Roubal, Ein Beitrag zur Kenntnis der Coleopterenfauna Dalmatiens. Mnycetoporus bosnieus Luze a. Karamani n. m. Eine grazile Form ohne die rotgelben Säume der Hinter- leibssegmente, nur die Spitze ist hell. — 1 Exemplar von Kojnsko. — H. Dr. Karaman gewidmet. M. liliputanus Luze. — var. oceidentalis m. i. lit. Sehr auffallend ist das Vorkommen dieser kleinsten splendens- Gruppe in Dalmatien, indem sie bisher nur aus Buchara bekannt war. Es handelt sich um 2 Exemplare von Spljit und Castella, von denen das erstere die Elytren in gröfserer Ausdehnung schwarz hat. Diese Form, die ich nur auf Grund dieser 2 Exemplare vorläufig „in lit.“ bezeichnen will, unterscheidet sich etwas von der Beschreibung des liliputanus Luze: sie ist 3,5 mm lang, die Flügeldecken sind mikroskopisch sehr dicht querskulptiert, das erste Abdominalsegment ist sehr weitläufig punktiert, die Färbung etwas anders; der Halsschild ist ziemlich dicht punk- tuliert. — Neue Art für Europa. Oligota pusillima Grav., auch Stücke mit rotbraunen Elytren. — Spljit, Castella. Tachyusa coarctata Er. — S. Pellegrino. Atheta euryptera Steph. — Spljit, häufig. Atheta sordida Marsh. — S. Pellegrino. Atheta orphana Er. — Spljit. Atheta fungi Grav. — Castella. Platyola fusicornis Rey. — Castella. — Neu für Dalmatien. Aleochara crassicornis Lap. — S. Pellegrino; ein sehr kleines Exemplar, wie sie oft im Süden vorkommen Öryptophilus integer Heer, neben den 2 Stücken von normaler Grölse auch ein sehr kleines Stück. — Spljit. Oryptophagus scanieus L. — Spljit. Oryptophagus T’homsoni Rtt. — Kojnsko. Öryptophagus quercinus Kr. Robustes Exemplar. — Spljit. Atomaria atricapilla Steph. — Spljit, häufig. Atomaria pusilla Payk. — Spljit, gleichfalls. Phalacrus jimetarius F. — Kojnsko, Almissa, Dugopolje. Phalacrus fimetarius F. v. Humberti Rye. — Spljit. Phalacrus fimetarius F. v. Doebneri Flach. — Spljit. Olibrus bisignatus Men. — C. Vecchio, Spljit. Olibrus affinis Strm. — C. Vecchio, Spljit, Salona. Stilbus testaceus Panz. v. unicolor Flach. — Spljit. Corticaria fulva Comolli. — Castella. Corticaria elongata Gyll. — Castella, S. Pellegrino. Mordellistena micans Germ. — Salona. Mordellistena pumila Gyll. — Spljit. Auch sehr kleines Exemplar. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 513 Aus der Ichneumonologie. (Hym.) (3. Fortsetzung.) Von K. Pfankuch, Bremen. Die Gattung Thaumatotypus Först. und ihre systematische Stellung. Vor einiger Zeit erhielt ich in einer Bestimmungssammlung aus Südfrankreich 3 2? gleicher Art, die nach meiner Bestimmung zu der Gattung Thaumatotypus Först. gehören mulsten. Da über dieses Genus bislang wenig bekannt ist, so veranlafsten mich die mir übersandten Tiere, diese Gattung einem genaueren ‘Studium zu unterziehen. Beschrieben sind von Z’haumatotypus bis jetzt, soweit mir be- kannt, 7 Arten, alle nur im weiblichen Geschlecht, und zwar 3 paläarktische und 4 nearktische Spezies. Die paläarktischen Arten sind: 1. Thaum. billupsi!) Bridgm. (John Bridgman : Some additions to Mr. Marschall’s Catalogue of British Ichneumonidae in Trans. Ent. Soc. 1882, p. 145); 2. Thaum. evertsi Sm. v. Burgst (Tijdschr. v. Ent. D. 55, 1912, p. 152) und 3. Thaum. femoralis Brischke (Schrift. naturf. Ges. Danzig, N. F. vol. 5, 1881, p. 349). Ich habe mich bemüht, die Typen oder Kotypen aller drei Arten zur Ansicht zu bekommen, doch erhielt ich nur die der beiden erstgenannten Spezies, die mir in zuvorkommendster Weise von den Herren Cl. Morley und Sm. v. Burgst zur Verfügung gestellt wurden. Die Type von T’haum. femoralis Brisch. ist leider nicht mehr vorhanden, denn sowohl im Ost- wie im West-Preulsischen Provinzialmuseum (Königsberg und Danzig) war sie nicht aufzu- finden, wie mir auf meine Anfrage gütigst mitgeteilt wurde. Durch Vergleich der beiden erstgenannten Arten miteinander konnte ich feststellen, dafs Thaum. evertsi mit der älteren T’haum. billupsi identisch ist. Obgleich die Type von T’'haum. evertsi etwas defekt war, indem die Spitze des Hinterleibes fehlte, so stimmten die Tiere doch im übrigen so vollkommen überein, dafs ich in bezug auf die Gleichheit der Art keinen Zweifel hege. Herr Sm. v. Burgst teilte mir mit, dafs sich seine neue Art von 7%. billupsi durch den längeren Bohrer unterscheide. Allein dieses Merkmal mufs nach meiner Ansicht doch mit Vorsicht aufgenommen werden, da bei meinen 3 aus Frankreich stammenden 92, die sich voll- kommen gleichen, die Bohrerlänge auch nicht übereinstimmt. Bei !) Ich schreibe alle Artnamen klein, gemäls den Vorschlägen des Internationalen Zoologen-Kongresses und denen in der Schrift: 'The Entomological Code (1912). 514 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. zweien ist nämlich der Bohrer fast so lang wie das erste Segment, bei dem dritten länger als dieses. Dieser Unterschied in der Bohrerlänge beruht nach meiner Ansicht bei dem letzten 2 in dem starken Zurückziehen der Rückensegmente 4—8 im Tode unter die hier miteinander verwachsenen Rückensegmente 2 und 3. Bei meinen zuerst erwähnten beiden ?2 sind die Segmente 4 und 5 ganz gut zu sehen (6—8 nicht mehr), während von diesen Segmenten bei dem dritten @ nichts zu entdecken ist. Im letzteren Falle ist. also der Bohrer schon von dem Hinterrande des dritten Segmentes an sichtbar, während im ersteren noch ein Stück des Bohrers an seiner Basis bedeckt ist, wodurch er kürzer erscheinen muls. Genau verhält sich die Sache bei dem dritten 2 so, dals gerade unter dem hinteren Rande des dritten Segmentes, ein Stückchen tiefer liegend, der Hinterrand des vierten Segmentes noch sichtbar ist, während die übrigen Segmente ganz verschwinden. Gleich unter diesem Hinterrande des vierten Segmentes tritt der Bohrer hervor und erstreckt sich gerade nach hinten hin. Bei den anderen 2, bei denen die Segmente 4 und 5 deutlich hervor- treten, ist der Bohrer infolge der Wölbung des Hinterleibsendes schräg nach unten gerichtet. Infolge der Einziehung der Segmente muls man also in bezug auf die Länge des Bohrers zu verschiedenen Resultaten gelangen. Auf diese Weise erkläre ich mir auch die verschiedene Bohrerlänge bei den beiden erwähnten T’haumatotypus- Arten. Nachträglich teilt mir Herr Sm. v. Burgst mit, dafs er wieder seine T’haum. evertsi gefangen habe, die aber in allen Teilen, auch in der Bohrerlänge, mit Thaum. billupsi übereinstimme. Förster gibt für seine von ihm neu aufgestellte Gattung Thaumatotypus (Synopsis, 1868, p. 172) folgende Merkmale an: 1. Bohrer so kurz, dafs er die halbe Länge des ersten Segmentes nicht erreicht; 2. das zweite Segment so grols, dals es fast den ganzen Hinterleib bildet. Ferner geht aus der Familientabelle auf p. 143 seiner Synopsis hervor, dafs ein Schildchen vorhanden ist. Dafs bei T7’haumatotypus das zweite und dritte Segment miteinander verwachsen sind, hat Förster nicht erkannt, was bei der Kleinheit der Art (2 mm) wohl zu entschuldigen ist; es ist daher unter dem grolsen zweiten Segment das vereinigte zweite und dritte Segment zu verstehen. Nun gibt Förster bekanntlich in seiner Synopsis bei den vielen von ihm neu aufgestellten Gattungen leider gar keinen Typus an. Da seine Einteilungsmomente oft nicht glücklich gewählt und auch allzu knapp gehalten sind, so ist ein Schluls auf den Typus, der dem Autor vorgelegen hat, vielfach unmöglich. Es nimmt daher nicht wunder, wenn Förstersche Gattungen falsch gedeutet worden sind. Was nun die Gattung Thaumatotypus anbe- Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. 515 trifft, so halte ich es für sicher, dals Förster als Typus derselben die gleiche Art vor sich gehabt haben muls, die später von Bridgman als Thaum. billupsi beschrieben worden ist. Dafür spricht die Summe der oben aufgeführten (3) Merkmale, die nur auf die eine bis jetzt bekannte paläarktische Art schliefsen läfst?). Bridgman erwähnt selbst, dafs die kurzen, von Förster erwähnten Kennzeichen der Gattung T’haumatotypus zur Klarstellung der Gat- tung und zur Einreihung seiner neuen Art in dieselbe vollkommen genügten. Nach Bridgman ist der vortreffliche schwedische Entomologe C.G. Thomson der erste, der die Art Thaum. billupsi erwähnt und beschreibt®). Sie wurde bei Ringsjön in Skäne (Prov. Schonen in Südschweden) gefunden. Thomson gibt auch als erster an, dafs das zweite und dritte Hinterleibssesment miteinander ver- wachsen seien, dafs eine Naht jedoch nicht sichtbar sei. Weiter schreibt er: terebra occulta. Wie Bridgman, Morley*) u. a. angeben und wie ich selbst ersehen habe, ist der Bohrer nahezu von der halben Länge des ersten Segmentes. Was will diese Länge aber sagen bei einer Körpergröfse von nur 2 mm! Bei einer besonderen Stellung der Hinterleibsspitze im Tode ist es immerhin möglich, da/s das sonst kurz hervorragende Bohrer- endchen ganz verdeckt worden ist, so dafs Thomson es nicht sehen konnte. Weiter schreibt er: segmento primo subrugoso- punctato. Diese Angabe trifft nicht zu. Zwar ist der Petiolus sehr fein runzlig-punktiert, der Postpetiolus jedoch deutlich nadel- rissig. Auch sind die Beine nicht, wie Thomson schreibt, kräftig, sondern eher schlank zu nennen. Morley weist auch auf diese Abweichungen Thomsons hin®). Immerhin bin ich der Ansicht, dafs letzterer die richtige Thaum. billupsi-Art vor sich gehabt hat, da die übrigen Angaben stimmen. In seinem schönen Werke „British Ichneumons“ erwähnt dann auch Cl. Morley die Art Thaum. billupsi. Er gibt eine ausführliche Beschreibung der Gattung und Art und fügt hinzu, dals er 2 Exemplare dieser seltenen Spezies in seiner Sammlung habe. Das mir gütigst übersandte Exemplar war ein später ge- fangenes. Morley ist der erste, der über die Stellung der Gattung Thaumatotypus bei den /chneumonidae im Zweifel ist. Er schreibt: I am, however, strongly of opinion that the single species is referable to the Proctotrypidae; Mr. A. J. Chitty thinks it correctly here placed (Pezomachoides). 2) Über Thaum. femoralis Brisch. s. nachher. 3) Opusc. ent. vol. 10, p. 1018; 1884. *) British Ichneumons, vol. 2 Cryptinae, p. 239; 1907. 516 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Wie bereits erwähnt, sind bei der Gattung Thaumatotypus Segment 2 und 3 miteinander verwachsen und so grols, dafs sie fast den ganzen Hinterleib einnehmen. Die Grenze (Verwachsungs- stelle) zwischen den beiden Segmenten ist bei der zarten T’haum, dillupsi auch bei guter Vergröfserung nicht zu sehen. Indes war es bei einem schon vordem einmal von Herrn Sm. v. Burgst mir übersandten Exemplare dieser Art möglich, die Gröfse der beiden Segmente zu erkennen, indem dieselben an der verwachsenen Stelle gebrochen waren, wobei das dritte Segment sich etwas gehoben hatte. Bei meinen 3 Exemplaren aus Südfrankreich, die eine Länge von 4 mm aufweisen, ist die Naht zwischen dem zweiten und dritten Segment mit der Lupe recht gut zu sehen. Sie erscheint als eine seichte, schmale Furche ganz querüber zwischen den beiden Hinterleibsringen. Ich habe meine Exemplare in bezug auf dieses Merkmal mit meinen Jg’ und 22 von Agriotypus armatus Walk. verglichen und mufs gestehen, dafs ich in der Art der Verbindung dieser beiden Segmente völlige Gleichheit bei beiden Arten gefunden habe. Die Art der Verwachsung dürfte demnach bei 7’haumatotypus und Agriotypus die gleiche sein. Infolge der Verwachsung von Segment 2 und 3 miteinander kann analog der Gattung Agriotypus die Gattung Thaumatotypus nicht in der Familie der J/chneumonidae verbleiben, da bei letzterer diese beiden Segmente stets gelenkig verbunden sind. Dieses Genus mufs daher einer anderen Abteilung zugewiesen werden. Solches hat denn auch kürzlich der amerikanische Entomologe am Museum in Washington, Herr H.L. Viereck, getan. Er hat die Gattung Thaumatotypus aus den /chneumonidae herausgenommen und sie mit zwei anderen Gattungen zusammen zu der neuen Familie der Myersüdae?) vereinigt‘). Ich stimme Viereck in seinem Vorgehen vollkommen zu. Viereck gibt nun in seiner Arbeit, die in den unten an- gegebenen Proceedings erschienen ist, folgende Merkmale der Familie der Myersüdae: „Der Familie der Agriotypidae nahe stehend, von der sie sich durch den ichneumonähnlicheren Habitus unter- scheidet ; Mittelsegment mit einem wagerechten und einem schrägen Teil wie bei Pezomachus; das erste Segment nicht zylindrisch und nicht mit vor der Mitte liegenden Luftlöchern, sondern von oben her zusammengedrückt und mit Luftlöchern, die hinter der Mitte liegen; der Postpetiolus an der Spitze am breitesten; die Form des Hinterleibes an die Figitidae erinnernd, besonders wegen der miteinander verwachsenen Segmente 2 und 3, die den grölsten 5) Meiersiidae zu sprechen. 6) Proc. U. St. Mus. Washington vol. 43, p. 575; 1912. Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. 517 Teil des Hinterleibes einnehmen, wobei sie die Bauchseite grölsten- teils überdecken ; 2 geflügelt mit Schildchen oder ungeflügelt und ohne Schildchen.“ Die Myersüdae würden danach ihren Platz zwischen den Agriotypidae und den Ichneumonidae einnehmen müssen und so einen Übergang zwischen den beiden letzten Familien bilden. Die 3 en dürften nach folgender Tabelle zu unterscheiden sein: 1. Segmente 2 und 3 nicht miteinander verwachsen, sondern gelenkig verbunden . . . . . Fam. /chneumonidae. Segmente 2 und 3 miteinander verwachsen . . . 2. 2. Mittelsegment klein, gegen die Mittelbrust nd ohne Ecken’); erstes Segment nach der Basis hin ih ver- schmälert, seine Luftlöcher vor der Mitte gelegen; Schildchen vorhanden und mit langem Dorn; Segmente 2 und 3 nicht den gröfsten Teil des Hinterleibes einnehmend; Klauen lang, weit länger als das kurze Haftläppchen ; beide Ge- schleakter Salsa RR 3 . „Fam. Agriotypidae. Mittelsegment grols, stärker als ie Mittelbrust; Ecken vor- handen, allem, mit nach u. gerichteten Spitzen, der rische nenn konkav; erstes Samen) nach der Basis hin verschmälert, seine Luftlöcher hinter der Mitte gelegen; Schildchen vorhanden oder fehlend, ohne Dorn; Segmente 2 und 3 den grölsten Teil des Hinter- leibes einnehmend; Klauen klein, wenig länger als das Haftläppchen; nur 22 bekannt, mit oder ohne Flügel (Habitus von Pezomachus) . » . . .Fam. Myersüdae. Zu den Myersüdae stellt Viereck nun folgende 3 Gattungen: Myersia, Thaumatotypus und Thaumatotypidea.. Die Unterschiede zwischen ihnen möge die folgende Tabelle geben: Fam. Myersiidae. 1. 2 geflügelt, mit Schildehen, Mittelsegment gefeldert. 1. Gatt. Myersia®) Viereck 2 ungeflügelt, mit oder ohne Schildchen, Mittelsegment un- gefeldert, Kieken, vorhanden 2. an. 2. 2. Schildchen vorhanden, Länge 2 mm. 2. Gatt. Thaumatotypus Först. Schildchen fehlend, Länge A—6 mm. 3. Gatt. Thaumtotypidea Viereck. 7) Bezeichnung nach Prof. Krieger; apophyses der amerikanischen Autoren. 8) Benannt nach Mr. P. R. Myers, der die dazu gehörige Art auffand. 518 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Von der neuen Gattung Myersia gibt Viereck folgende Be- schreibung: 1. Die Gattung Mwuersia Viereck. Kopf von vorn gesehen fast so lang als breit, Schläfen und Wangen nach hinten verschmälert, Hinterhauptsleiste vorhanden ; Gesicht konvex, Kopfschild nicht deutlich vom Gesicht getrennt, ausgenommen seitlich wegen des Vorhandenseins der Kopfschild- sruben; Mandibeln kräftig, der untere Zahn deutlich kürzer als der obere und schwächer entwickelt; Fühler einfach, 18gliedrig; Rückenfurchen in der vorderen Hälfte des Mesonotums mehr oder weniger deutlich; die Sternauli fehlen; Schildchen bis zur Mitte gerandet; Flügel in der Hauptsache wie bei Agriotypus, mit Aus- nahme des zweiten Abschnittes der Diskoidalader, welcher kaum länger als der dritte ist und des nicht gebrochenen, senkrecht stehenden Nervellus; das Klauenglied der Hinterbeine so lang als das dritte Tarsenglied, Klauen einfach, Haftläppchen gut ent- wickelt, fast so lang wie die Klauen der Hinterbeine; Mittelsegment gefeldert, das Mittelfeld und die area petiolaris ineinander über- gehend, ausgehöhlt und fast bis zur Basis des Mittelsegmentes reichend ; Mittelsegment mit lamellenförmigen Ecken, deren Spitze nach auswärts gerichtet ist, Luftlöcher rund und mit einer Leiste zwischen ihnen und der, Flankenleiste;, Luftlöcher des ersten Segmentes hervortretend, die Luftlöcher der übrigen sichtbaren Segmente wenig auffällig und rund. Die einzige, hierzu gehörige Art ist Myersia laminata Viereck. ® Fundort: Plummers Island, Maryland. Länge des 2: 4 mm. Kopf, Thorax, Mittelsegment und erstes Hinterleibssesment schwarz oder schwärzlich; Mandibeln, Oberlippe nnd Palpen erölstenteils hell; Fühler braungelb, nach der Spitze hin schwärz- lich; Schaft wenigstens zweimal so lang als breit; Geilselglieder fast gleichlang, das erste Glied deutlich länger als das zweite und fünfmal so lang als an der Basis breit; alle Glieder der Geilsel länger als breit, ausgenommen das letzte und vorletzte Glied, die so lang wie breit sind; Gesicht ziemlich matt, mit feiner Skulptur, Kopfschild glänzender, mit undeutlicher Punktierung; Stirn und Scheitel fein netzartig und mit zerstreuten, kleinen Punkten; die seitlichen Ocellen näher beieinander als dem Augen- rande zu gelegen; Mittelrücken in der Skulptur wie die Stirn; Vorder- und Mittelbrustseiten gestreift; Flügel durchscheinend, bräunlich mit dunkelbraunem Stigma und dunkeln Adern; Flügel- Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. 519 schuppen strohgelb ; Beine mit Einschlufs der Hüften und Schenkel- ringe hellgelb bis hellbraun; Mittelsegment mehr oder weniger gestreift und gekörnelt, die area basalis quer rechteckig, Seiten- felder des Mittelsegmentes runzlig; Petiolus eben, matt mit feiner Skulptur, jederseits von einer Leiste begrenzt, welche die obere Grenze einer parallel verlaufenden Seitenfurche bildet, deren untere Leistengrenze bis zu den Luftlöchern reicht, hinter denen sie sich als Seitenrand beim Postpetiolus fortsetzt, während die oberen Leisten sich ungehindert weiter auf dem Postpetiolus erstrecken, wo sie konvergieren und unter den Streifen des Enddrittels ver- schwinden; die Basalhälfte des mittleren Drittels vom Postpetiolus, in der Skulptur wie der Petiolus, der übrige Teil längsstreifig; der Rest des Hinterleibes stark glänzend, dunkelbraun oder schwärzlich ; der hervorragende Teil des Bohrers kaum so lang als der Petiolus und hellbraun, die Bohrerklappen verschmälert und dunkelbraun. 2. Die Gattung Thaumatotypus Först. Ich habe bereits vorher erwähnt, dafs Thaum. evertsi Sm. v. Burgst mit der älteren 7’haum. billupsi Bridgm. identisch ist. Es bleiben demnach für diese Gattung zwei Arten übrig, nämlich Thaum. billupsi Bridgm. und T’haum. femoralis Brischke. Thaumatotypus femoralis Brischke. Wie schon gesagt, ist die Type dieser Art nicht mehr vor- handen; es kann demnach die Zugehörigkeit derselben zu dieser Gattung nicht festgestellt werden. Aus mehrfachen Gründen glaube ich, dafs obige Art Brischkes gar kein echter T’haumatotypus, sondern ein Pezomachus ist. Dr. Roman aus Uppsala ist der gleichen An- sicht; er hält die Brischkesche Art für identisch mit Pezomachus myrmecinus C. G. Thoms®). Demnach dürfte auch diese Art aus der Gattung Thaumatotypus fortfallen und es bliebe nur die eine Art Thaum. billupsi Bridgm. Die Gattungsmerkmalevon Thaumatotypus Först. wären demnach die folgenden (nach Morley, British Ichneumons, Bol. 2, p. 239): Kopf fast kubisch, Augen klein, Wangen lang und ohne Furche; Geifsel kräftig, Schaft fast zylindrisch und an der Spitze wenig ausgeschnitten; Basalglied der Geifsel !/, länger als das zweite Glied; Thorax sehr fein runzlig; Mittelsegment mit area petiolaris, die die Mitte dieses Segmentes überragt, Ecken vor- handen; Schildchen ausgebildet; Hinterleib mit verwachsenem zweiten und dritten Segment, die den gröfsten Teil des Hinter- ®) Opuse. ent. vol. 10, p. 1001; 1884. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 35 520 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. leibes einnehmen; Petiolus lang, Postpetiolus hinter den hervor- ragenden Luftlöchern etwas eingeschnürt; Bohrer kaum vorragend und kürzer als das halbe erste Segment; Flügel fehlen. Die einzige hierher gehörige Art ist Thaumatotypus billupsi Bridgm. Kopf breiter als der Vorderleib, ganz glänzend; Wangen so lang wie die Netzaugen; Kopfschild abgesetzt und vorn gestutzt. Fühler 17gliedrig, fadenförmig, nach der Spitze zu ein wenig dicker werdend, Glieder 2—12 fast gleich in bezug auf Länge, die Glieder an der Spitze erst quadratisch und dort nicht mehr so deut- lich voneinander abgesetzt; Vorderleib fein runzlig, nicht glänzend; Rückenfurchen fehlen, Schildchen (von der Seite gesehen) dreieckig, nach oben zugespitzt, hinter demselben eine deutliche Furche. Mittelsegment und Mittelbrust von nahezu gleicher Stärke; Ecken lamellenartig, mit nach aufsen gerichteten Spitzen, der Zwischen- raum konkav und gerunzelt; Hinterleib länglich oval, glänzend, lang gestielt; der Petiolus etwas weniger glänzend, Postpetiolus nadelrissig; das zweite Segment vorn gerundet; Beine etwas verlängert, ziem- lich schlank, höchstens die Schenkel etwas kräftig; der Metatarsus so lang wie die vier anderen Tarsenglieder zusammen. — Schwarz; beim Kopf grölstenteils ein Braunrot durchschimmernd; Fühler gelbrot, nach der Spitze zu braunrot; Vorder- und Hinterleib in der Hauptsache rotbraun; Beine gelbrot his gelbbraun. Länge: 2 mm. 3. Die Gattung Thaumatotypidea Viereck. Wie Viereck sagt, hat er diesen Gattungsnamen für die Gattung T’haumatotypus Först. eingesetzt, wie sie von E. H. Strick- land aufgefalst und dargestellt worden ist!°). Strickland stellt zu seiner Gattung 7'’haumatotypus 4 (nearktische) Arten, die sich indes von der echten Försterschen Gattung und der Art Thaum. billupsi Bridgm. dadurch unterscheiden, dafs sie kein Schildchen besitzen. Strickland erwähnt diesen Unterschied auch in seiner Arbeit, in- dem er schreibt: „I am rather doubtful as to the genus in which this species should be placed as in Försters description of Thaumato- typus he has „Scutellum distinct“. In this species!!), however, the scutellum is not indicated. As the generic description was drawn up on a single species and the present specimen agrees with it in all other particulars, notably in the much enlarged 10) FE. H. Strickland: The Pezomachini of North America (Ann. Ent. Soc. Amer. vol. 5, 1912, p. 114). 11) Thaum. spinulatus nov. spec. Pfankuch, Aus der Ichneumonologie. 521 second abdominal segment, I have placed it provisionally here.“ Demnach dürfen die von Strickland unter T’haumatotypus zusammen- gestellten 4 nordamerikanischen Arten nicht der Försterschen Gattung T’haumatotypus zugerechnet werden, sondern müssen, wie es Viereck mit Recht getan hat, unter einem neuen Gattungsnamen vereinigt werden, eben T’haumatotypidea (Viereck). Nun wäre es praktisch gewesen, wenn Viereck bei der Namensänderung der Gattung zugleich die zwischen den 3 Gattungen der Myersüdae . vorhandenen unterscheidenden Merkmale angegeben hätte. Da ihm indes, wie er selbst sagt, die Förstersche Gattung T’haumato- typus nicht ganz klar gewesen ist, so hat er Abstand davon ge- nommen. Ich habe nun versucht, so gut es mir möglich war, die charakteristischen Unterscheidungsmerkmale zwischen den 3 Gattungen herauszufinden und zusammenzustellen, wenngleich mir die Typen der 4 nearktischen Arten nicht zur Verfügung standen. Um indes möglichst sicher dabei zu gehen, habe ich mich brieflich an Herrn Viereck gewandt und ihn in einigen Punkten betreffs dieser 4 Arten um Auskunft gebeten. Leider ist mir bis zum Abschlufs dieser Arbeit keine Antwort von selbigem eingegangen, so dafs ich die folgenden Unterscheidungsmerkmale nur unter Zugrundelegung der Arbeit Stricklands geben kann. Letzterer hat die Pezomachini des U. St. National Museums und die zweier anderen kleineren Kollektionen untersucht und füge ich den von ihm aufgeführten 4 nearktischen Arten meine neue paläarktische Art T7’haum. lichtensteini bei. Genus Thaumatotypidea Viereck. 1. Fühler 23gliedrig; Bohrer fast so lang als das erste Segment ; Länge 4—5b mm. . ... Thaum. lichtensteini Pfank. Fühler elek: Bohrer kurz, weit kürzer als das erste Segment . . RABEN RE AD 2. Fühler 16gliedrig, so lang ak Kopf und Vorderleib zusammen ; Mittelsegment mit starken Ecken; Petiolus stark nadel- rissig, Luftlöcher wenig hervorragend; braunschwarze Art mit braunroten Fühlern und Beinen. Thaum. spinulatus Strickl. Fühler 18 gliedrig; Körper mehr oder minder stark rötlich. 3. 3. Kopf und Hinterleib rotgelb, Vorderleib und Beine heller, scherbengelb; Gesicht punktiert; Fühler fast so lang als der ganze Körper; Mittelsegment mit starken Ecken; Länge 45mm . . 0.0. Thaum. canadensis Harr. Körper ee sd, glänzend, poliert . ....., 14. 4. Gesicht punktiert; Mittelsegment mit grofsen und spitzen 35* 522 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ecken; Petiolus gestreift, die Luftlöcher hervorstehend ; Länge reichlich 6 mm. . . Thaum. alaskensis Ashm. Gesicht querrunzlig; Mittelsegment mit kleinen Ecken; Petiolus glänzend, mit schwacher, matter Längslinie in der Mitte; Länge fat 5 mm . . . .Thaum. tuberculatus Ashm. Thaumatotypidea lichtensteini Pfank. (9) Kopf erheblich breiter als der Vorderleib, von vorn gesehen dreieckig, hinter den Augen allmählich sich verschmälernd, die langen Wangen mit schwacher Furche, die inneren Augenstreifen nach unten hin divergierend; Fühler kräftig, fadenförmig, Schaft oben schräg abgestutzt, Geilselglieder 1 und 2 von gleicher Länge, die folgenden kürzer, vom siebenten bis neunten an quadratisch; der ganze Kopf matt, punktiert, das Kopfschild etwas weniger stark. Vorderleib kurz und dicht behaart, fast matt, Vorder- brustseiten unten mit kräftigen Längsstreifen, der übrige Teil des Vorderleibes fein runzlig punktiert; Mittelrücken und wagerechter Teil des Mittelsegmentes von gleicher Höhe und Länge, der ab- geschrägte Teil länger, mit ziemlich schwachen Ecken, dazwischen mit flacher Aushöhlung, welche von Querleisten durchzogen ist; Luftlöcher hervorstehend und rund. Hinterleib ziemlich dicht behaart, von der Mitte ab sehr glänzend ; das erste Segment lang, nach der Spitze hin allmählich sich erweiternd, Luftlöcher etwas hervorragend, dahinter eine Einschnürung, Petiolus fein gerunzelt, Postpetiolus oben an den. Seiten und am Ende schön nadelrissig, wenig glänzend; das zweite Segment bis zur Mitte hin dicht punktiert, von da ab die Punktierung schnell seichter werdend, auch das dritte Segment zum Teil noch mit zahlreichen, aber sehr seichten Punkten. Beine im allgemeinen kräftig, besonders die Schenkel; Hintertarsen dünn, Sporne von {/, der Länge des Metatarsus. Färbung: schwarz; rot sind der ganze Vorderleib und das erste Hinterleibssegment nebst den Hüften und Schenkelringen (die Hinterhüften sind bisweilen etwas gebräunt), ferner das Kopf- schild, die Kiefer, die Taster, der Fühlerschaft und die Geifsel bis zur Hälfte hinauf; braun sind die Schenkel und die Hinter- schienen hinter der Basis und an der Spitze; im übrigen sind die Beine heller. Endlich sind das dritte Segment und die folgenden sichtbaren Segmente am Hinterrande schmal rot u Bohrer rot, Bohrerklappen schwärzlich. Länge: 4—5 mm. Fundort: Südfrankreich, Umgegend von n Montpellier. Pfankuch, Aus der Ichneumonolosie. 523 Bem.: Ich benenne diese neue Art nach ihrem Finder, Herrn A. Lichtenstein in Villa La Lironde bei Montpellier; die Type ist in meiner Sammlung (als Type bezeichne ich von meinen 3 22 das eine der beiden, bei denen das vierte und fünfte Hinterleibssegment sichtbar sind, nicht dasjenige 2, bei welchem der Bohrer länger als das erste Segment erscheint). Thaumatotypidea spinulatus Strickl. „Länge: 4 mm. Schwärzlich, mit kräftigen braunen Beinen und Fühlern, ganz mit zerstreut gestellten und lang abstehenden Haaren bedeckt; Petiolus sehr lang; Bohrer kräftig. Kopf quer, etwas breiter als der Thorax; der Scheitel leicht ausgerandet; ganz schwarz und ziemlich stark gerunzelt. Gesicht ziemlich lang, unterhalb der Fühler sehr aufgetrieben. Kopfschild undeutlich abgetrennt. Augen klein, die inneren Augenränder nach oben hin konvergierend. Kopfschild quer mit einer ziemlich tiefen Grube jederseits; Mandibeln scherbengelb, Zähne schwarz. Fühler kurz und sehr kräftig, 16gliedrig, so lang als Kopf und Thorax zusammen, ziemlich dicht mit kurzen Haaren bedeckt. Thorax kurz und breit. Mittelrücken schwärzlich, wie der Kopf gerunzelt, etwas höckerig und mit einer schwachen Mittel- furche. Schildchen fehlend. Am Mittelsegment seitlich jederseits ein Kiel, der Raum dazwischen konkav. Die Oberseite des Mittel- segmentes ziemlich stark runzlig und mit langen, weilsen, ab- stehenden Haaren bedeckt. Petiolus sehr lang und nicht sonderlich verbreitert, so lang als der Thorax, stark nadelrissig und mit schwach hervorragenden Luftlöchern. Der übrige Teil des Hinterleibes elliptisch. Ober- seite schwarz, glänzend und glatt, mit spärlicher Behaarung ; zweites Segment sehr erweitert, °/, der Länge des Hinterleibes, das dritte Segment den Rest einnehmend; die Spitze des vierten Segmentes ist alles, was sonst noch vom Hinterleibe zu sehen ist.’ An der Spitze eines jeden Segmentes ist ein undeutlich rötlicher Streifen sichtbar. Von der Seite gesehen wölben sich die Rücken- segmente stark an der Bauchseite, so dafs die Seitenränder des zweiten Segmentes sich fast berühren. Bohrer fast so lang als das dritte Segment, Klappen kräftig, rötlich und dicht behaart. Beine sehr kräftig und ziemlich lang. Die aufgetriebenen Schenkel und Schienen sind schwarz und dicht behaart. Die Tarsen, die normale Beschaffenheit zeigen, sind mehr von rötlichgelber Farbe. Klauen einfach. Beschrieben nach einem einzelnen Exemplare, das in New Haven (Conn.) von A. B. Champlain am 20. V. 11 gefangen wurde.“ 524 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Der Beschreibung sind 2 grolse und gute Abbildungen im Texte beigefügt; die eine Figur zeigt die neue Art von der Seite, die andere, wie sie von oben gesehen sich ausnimmt. Diese Art hat grofse Ähnlichkeit mit meiner T’haum. lichtensteini. Thaumatotypidea canadensis Harr.!?). Der Autor Harrington stellt diese neue Art in die Gattung Öremnodes Först. Die Beschreibung lautet folgendermalsen : „2, Länge 41/, mm. Rötlichgelb. Kopf von oben gesehen fast radratischh das Gesicht auf- getrieben wie bei Erochus, unterhalb der Fühler punktiert; Augen klein ; Fühler 1sehedre, fast so lang wie der Körper und ls dick. Thorax stärker verschmälert als bei Pezomachus ; Mittel- segment gestutzt und die Seiten stark gedornt. Hinterleib mit schlankem ersten Segment, das sich nach hinten nicht erweitert; die übrigen Segmente von der Seite her zusammengedrückt, an ‚der Spitze gestutzt und stark glänzend; das zweite Segment mehr als zweimal so lang als alle übrigen; Bohrer sehr kurz. Beschrieben nach einem weiblichen Exemplare von Queen Charlotte Islands (Britisch-Nordamerika).“ Er fügt hinzu: „Eine sehr interessante flügellose Art, mit fuchsrotem Kopfe und Hinterleib und rötlichgelbem Thorax und Beinen. Der zu- sammengedrückte Hinterleib ähnelt mehr dem einer Ophionide denn einer Cryptide.“ Thaumatotypidea alaskensis Ashm.?). Ashmead stellt diese sowie die folgende Art (gleich Harrington) in die Gattung Cremnodes Först. „2, Länge reichlich 6 mm. Einfarbig rot, glänzend, poliert; leisen. seitlich leicht gerunzelt; Mesopleiren gestreift ; Mittelsegment mit kräftigem Kiel an jeder Seite, der in einen scharfen Ve ausläuft. Kopf fast quadratisch, das Gesicht stark aufgetrieben, punktiert; Palpen lang, 4gliedrig; Fühler 18gliedrig, allmählich gegen die Spitze verdickt, letztere dunkel. Hinterleib birnförmig, etwas zusammen- gedrückt, glänzend; der Petiolus sehr lang, schlank und fast so lang als die Hinterschenkel, längsrissig, die Luftlöcher hervor- stehend, etwas hinter der Mitte gelegen ; das zweite Segment sehr grols, den gröfsten Teil des Hinterleibes einnehmend, die folgenden Segmente kurz, fast gleich; Bohrer sehr kurz, kürzer als !/, der 12) Canad. Ent. vol. 26, 1894, p. 213. 13) ParasiticHymenoptera in Trans. Amer. Ent. Soc. vol.23,1896, p.211. a Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 525 Länge des Petiolus. Beine lang, ziemlich schlank, die hinteren verlängert, die Hüften punktiert. Fundort: Fort Wrangle, Alaska. Type im National Museum (Sammler H. F. Wickham).“ Thaumatotypidea tuberculatus Ashm.!*). „2, Länge etwas weniger als 5 mm; hellrostrot, im übrigen mit Ausnahme der folgenden Merkmale mit 7’haum. alaskensis über- einstimmend: Das hervorragende, konvexe Gesicht ist quergerunzelt; Palpen weifslich ; hinterer Seitenrand des Mesothorax mit Tuber- keln; Ecken des Mittelsegmentes kürzer, nur schwach entwickelt, der abschüssige Teil gerunzelt; das erste Segment ist vollkommen glatt, ausgenommen eine Längslinie in der Mitte. Fundort: Santa Cruz Mountains, Californien.“ Nachträge zu Schilskys „Systematischem Verzeichnis der Käfer Deutschlands“ mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg. (Col.) Von Georg Reineck, Berlin. Mit 1 Textfigur. III. Chrysomelidae. Plateumaris sericea a. tenebricosa Westh. (— var. @ Suffr.). Ein Exemplar aus Dameswalde bei Oranienburg von vollkommen schwarzer Färbung ohne Metallglanz (K. Ahlwarth). Orsodacne cerasi a. lineola Lac. Dessau und Cöthen (11. VI. 07 E. Heidenreich). O. cer. a. melanura F. und a. limbata Ol. Dessau (8. VI. 07 E. Heidenreich). OÖ. cer. a. glabrata Panz. u. a. Duftschmidi Ws. Beide Formen von mir im Wehratal im Schwarzwalde aufgefunden (VII. 09). Die a. Duftschmidi auch bei Köthen (3. VI. 07) von E. Heidenreich gesammelt. Zeugophora flavieollis a. australis Ws. In der Umgebung Berlins bei Buch von K. Schubert und mir gefunden. Lema punctieollis Curt. Kommt vereinzelt in der Mark Branden- burg vor. Weifsensee (Berlin) und Fkg. ı) Wie Nr. 13. 526 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Orioceris merdigera L. und die a. rufipes Herbst leben auf den Blättern des Maiglöckchens in Fkg., der Bredower Forst und im Nauener Stadtforst, die a. rufipes Herbst in der Spandauer Forst. Beide im Juni. ©. 12-punctata L. Trotz des überall in unserer Gegend recht häufigen Vorkommens dieser Art sind Abweichungen in der Flügel- deckenzeichnung sehr selten. Suffrian erwähnt in der Stett. E. Z. 1841 p. 43 ein Stück, bei dem Makel 4 mit 6 durch eine schmale Längslinie verbunden ist. Herr K. Ahlwarth fing in EN Dameswalde bei Oranienburg in seinem Garten eine neue m auffällige Abart im Spätsommer 1911 und 1912, welche \ ich mir erlaube genanntem Herrn zu widmen: ©. 12-punctata a. Ahlwarthi m. n. a. Fig. 3. Bei dieser Form ist Makel 3 grols, Makel 4 und 5 bilden eine hakenförmige breite schwarze Binde. Öryptocephalus coryli a. temesiensis Suffr. In meiner Sammlung verschiedene Exemplare aus Fürstenberg in Mecklen- burg (Konow). ©. distinguendus Schneid. und die a. humeralis Ws. liegen mir beide gleichfalls in einigen Stücken aus Fürstenberg (Konow) vor. C. janthinus Germ. Über die Lebensweise dieser Art konnte ich kürzlich in der D. E. Z. 1913 p. 163 berichten, ebenso über die a. marginellus m. aus Fkg. bei Berlin, welche durch ihre Kopf- schildzeichnung ausgezeichnet ist. O. 10-maculatus a. scenicus Ws. Kommt in der Neumark, Gr. Mantel bei Königsberg vor; Juli. ©. 10-maculatus a. moestus Ws. Dessau (Friedrichs). ©. Moraei L. In der Mark Brandenburg: Fkg. und Buch bei Berlin. ©. octacosmus a. omissus Ws. 1 Exemplar in Gemeinschaft der Stammform aus Fkg. Von €. 4-guttatus a. maurus Suffr. besitze ich ein von Reitter stammendes Stück mit dem Fundort Silesia. ©. saliceti Zebe. Auch im Fichtelgebirge bei Bischofsgrün ; ein Pärchen von mir Ende August 1901. ©. ocellatus a. nigrifrons Bedel. Bayrische Alpen im Weilsach- tal und bei Bozen, von Herrn Pape (Berlin) bei Tauffers Sand (Tirol) gefunden. O. macellus Suffe.. 2 Exemplare aus Posen (Fügner). Ohrysomela coerulea Oliv. In meiner Sammlung 3 Exemplare mit dem Fundort Baden, Karlsruhe. Ohr. rufa Duft. Zweimal von mir in Thüringen, Buchfart bei Weimar (VII. 10 und VI. 12) gefunden. Ohr. hyperici a. ambigua Ws. Diese blauschwarze Form kommt Reineck, Nachtr. zum „System. Verzeichnis d. Käfer Deutschlands. 527 in Gemeinschaft der Stammform und auch der a. privigna Ws. in der Mark Brandenburg auf Hypericum perforätum, und zwar bei Köpenick (Pferdebucht) vor. Anfang Juni. Chr. cerealis L. trat im August 1911 in grofser Menge auf der Insel Hiddensee bei Rügen auf. Chr. cerealis a. alternans Panz. In Mecklenburg, Fürstenberg (Konow), desgleichen auch die a. ornata Ahr. Chr. menthastri a. resplendens Suffr. Ober-Österreich im Lang- bathtal (VI. 09), bei Torbole am Gardasee (VII. 06) und bei Riva (H. Müller, Pankow). Ohrysochloa gloriosa a. illustris Dan. Auch in den Nord-Tiroler Kalkalpen (A. Wörndle). Chrysochl. glorios. a. atramentaria Ws. Weilsenstein im Jura und aus den bayrischen Alpen, Obersdorf (R. Stich). Ohrysochl. bifrons a. Stussineri Ws. Auch in Süd-Tirol, Rolle- Bas (22> VI. 11): Chrysochl. cacaliae Schrank. Die Stammform ist auch im Schwarzwalde weit verbreitet, Kniebis, Rippoldsau, auf dem Feld- berge, St. Blasien, Tootmoos und im Wehratal. Chrysochl. cacal. a. coeruleolineata Duft. und a. nubigena Ws. Gleichfalls vom Feldberge im Schwarzwald. Chrysochl. speciosissima a. viridescens Suffr. Weitere Fundorte sind: Böhmer-Wald (Greiner) und Ferleiten, Kärnthen. Phytodecta viminalis a. Gradi Heyd. Böhmer-Wald und Obers- dorf (R. Stich). Ph. vim. a. cinctus Ws. Auch im Böhmer-Wald. Ph. vufipes a. conjunectus m. Bei dieser von mir in der 2. f£. Insektenbiol. 1910 p. 66 beschriebenen Form ist Makel 1 und 3 und 4 jeder Decke verbunden. Fkg. (E. Rey). Ph. Linnaeanus Schrank. Von dieser Art kommen die a. deca- stigma Duft., a. Kraatzi Westh. und die a. Satanas Westh. auch in Ober-Österreich, im Langbathtale (E. Dressel) vor. Ph. variabilis a. aegrotus F. Ich halte das Vorkommen dieser Art in Süd-Tirol für ausgeschlossen. Die Form aegrotus F. sieht auf den ersten Blick wie Ph. Gobanzi Rttr. aus, welche ich auch aus den Lessinischen Alpen vom Campo Grosso (VI. 07) (H. Müller- Pankow) besitze. Die Heimat von Ph. variabilis Oliv. ist Süd- Frankreich, Spanien und Portugal. Phyllodecta atrovirens Cornel. Auch in Mecklenburg, Fürsten- berg (Konow). Hydrothassa hannoverana a. calthıe Ws. Hamburg und in Mecklenburg , Fürstenberg (Konow), vom letzteren Fundort auch die a. germanica Ws. " 528 Reineck, Nachtr. zum „System. Verzeichnis d. Käfer Deutschlands‘. Phaedon cochleariae a. hederae Suffr. Mecklenburg, Fürstenberg (Konow). Melasoma 20-punctatum Scop. Die Variabilitätsfrage dieser Art ist in umfassender Weise von dem Zoologen Dr. Paul Schulze (Berlin) in der Berlin. E. Z. 1911 p. 139 behandelt worden. Aus dieser Arbeit geht hervor, dafs diese Art viel variabler ist, als bisher allgemein angenommen wurde. Nachzutragen sind die Formen miniata Auel (Z. wiss. Insektenbiol. 1909) und die von Dr. P. Schulze aufgestellten Formen quadripunetata, Deegeneri, ewtrema und melaina, sämtlich aus der Mark Brandenburg, Fkg. Melas. 20-punct. subsp. costellım Mars. (im Verzeichnis von Schilsky a. costella) kommt nicht in Deutschland vor, ist daher zu streichen, desgleichen das Zitat 18-punctata L. (im Verzeichnis zur a. pustu- lata Ws. gestellt), da es sich, wie schon Dr. P. Schulze erwähnt, auf eine Coccinellide bezieht. Luperus pinicola a. silvestris Ws. kommt auch im Isergebirge bei Flinsberg vor. Galeruca circumdata Duft. In meiner Sammlung 5 Exemplare Konows aus Fürstenberg in Mecklenburg (VI. 84, 31. V. 92). Chalcoides aurea a. laeta Ws. Von mir bei Dessau (3. VI. 06) gefunden, auch bei Cöthen (Heidenreich). Ch. lamina a. cuprea Ws. In Gemeinschaft mit der Stamm- form bei Klausen in Süd-Tirol gefunden. Psylliodes thlaspis Foudr. Auch im Fichtelgebirge am Ochsen- kopf (VII. 01). Haltica oleracea a. nobilis Ws. und a. lugubris Ws. kommen beide in Süd-Tirol, Bozen und Klausen (Juli) vor, die a. lugubris auch am Monte Baldo in ziemlicher Höhe von mir aufgefunden. H,. pusilla a. montana Fondr. kommt in den steirischen Alpen und bei Bozen vor. Phyllotreta. Zu den einfarbigen dunklen Arten dieser Gattung ist Fh. austriaca Heikertinger aus der Umgebung Wiens nachzu- tragen. Longitarsus luridus a. nigrians Ws. In meiner Sammlung ' 2 Exemplare Konows aus Fürstenberg in Mecklenburg. Apteropeda orbiculata a. aurichalceea Ws. Ein Exemplar mit dem Fundort Göttingen (Konow). Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. [or DD oo Nachträge zum Schilskyschen Verzeichnis der Käfer Deutschlands von 1909 und einige sonstige Bemerkungen über deutsche Käfer. (Col.) Von P. Delahon, Luckenwalde. Im folgenden beziehen sich die Zusätze: „Schilsky det.“, „vergessen“, „Schils.“ als Benenner neuer Aberrationen usw. auf seine eigenhändigen Zusätze zu Notizen, welche ich ihm im Februar und April 1910 übersandte. Seine mir schriftlich mitgeteilte Ab- sicht, den Inhalt der Notizen ebenso wie von meinen früheren (vgl. D. E. Z. 1908 p. 599 ff.) zu publizieren, wurde durch seine leider zum Tode führende Erkrankung vereitelt. Die Notizen sind auf Schilskys Wunsch mit seiner gesamten sonstigen entomologischen Korrespondenz durch seine Tochter dem Deutschen Entomologischen Museum in Dahlem überwiesen worden, wohin ich sie nach Be- nutzung für das Folgende zurückgesandt habe. Dem Kustos des Museums, Herrn S. Schenkling, sage ich für die gütige Über- lassung der Notizen und des Schilskyschen Handexemplars zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands (1909) herzlichen Dank. Wo unter A. im folgenden Schilsky nicht als Gewährsmann genannt ist, handelt es sich um spätere Funde, welche ihm nicht vor- gelegen haben. Auch diese werden aber richtig bestimmt sein, wofür ich mich auf Schilkys Beurteilung meiner früheren Bestim- mungen (D. E. Z. 1908 p. 599) berufen darf. S. = Seite im Schilskyschen Verzeichnis, bei C. nicht. * — In der Mark Brandenburg vorkommend. A. Für die Mark Brandenburg neue Funde. *Cicindela campestris L. a. impunctata Westh. Bei Luckenwalde 2 selten, 5’ häufiger als die Stammform, unter dieser. *Cieindela campestris L. a. protos D. Torre. Juni 1907. 2 St. (in meiner Sammlung) bei Rheinsberg unter der Stammform ge- fangen. * Notiophilus biguttatus F. mit nach vorn stark verlängertem Spitzen- fleck. Vereinzelt bei Lek. (lies überall Luckenwalde). Diese Verlängerung wird von Schaum (Erichson u. a., Naturgeschichte der Insekten, I, S. 65) nur bei substriatus Waterh. — punc- tulatus Schaum erwähnt. Unausgefärbt ? * Amara trieuspidata Dej. a. lepidula Letzn. 1 St. bei Leck. (in meiner Sammlung). 530 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. * Pterostichus cupreus L. a. recetangulatus Letzn. Bei Leck. s. unter der Stammform. Schils. det. * Anchomenus sewpunctatus L. Bei Lck. selten. Schils. det. * Anchomenus lugens Duft. v. emarginatus Letzn. Bei Lck., wie auch die Stammform sehr selten. 1 St. in meiner Sammlung. * Quedius boops Grav. v. brevipennis Fairm. Bei Lck. selten (Stamm- form häufig). 2 St. in meiner Sammlung. *Gyrophaena Poweri Crotch. Bei Rheinsberg im Juni 1907 (Schils. det.) und bei Leck. im Juni 1912 in Pilzen. * Atheta hepatica Er. 1 St. bei Lek. (in meiner Sammlung). Schils. det. * Necrophorus humator Goeze a. n. Delahoni Schils. Epipleuren röt- lich. Am 16. IV. 08 1 St. mit mehreren zur Stammform gehörigen bei Lck. in einem Forstgraben gefangen. Am 29. IV. 11 1 St. in derselben Gegend (Belauf Klosterheide) an Krähenaas gefangen. Falls Schilskys Benennung als nomen i. litt. zu gelten hat: a. rubropleuratus Delahon. Beide Stücke in meiner Sammlung. *Liodes dubia Kugel. v. consobrina Sahlb. Bei Lck. nicht selten. * Liodes dubia Kugel. a. longipes Schmidt. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. *Liodes dubia Kugel a. bicolor Schmidt. Bei Lck. nicht selten. *Oercyon nigriceps Marsh. a. n. simplex Schils. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. Flügeldecken ganz dunkel. Falls n. i. litt.: a. simplex Delahon. * Qantharis pallida Goeze. Flügeldecken und Beine ganz gelbbraun, ziemlich dunkel. Dürfte zur a. ustulata Kiesw. gezogen werden können. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. * Malachius aeneus L. a. medius Abeille.. Am 3. VI. 11 1 St. bei Leck. (Dorf. Holbeck) auf Umbellaten, in meiner Sammlung. Die Stammform hatte ich 1911 bis dahin noch nicht ge- sehen. * Ooninomus nodifer Westw. a. n. rufescens Delahon. Körper ganz rötlich. Am 1. VII. 11 1 St. bei Lck. an schimmligen Baumpilzen, unter vielen schwarzen Stücken, daher schwer- lich unausgefärbt, in meiner Sammlung. * Subcoccinella 24-punctata L. a. nigra Delahon. Der ganze Körper schwarz, ohne erkennbare rötliche Flecke. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. * Anatis ocellata L. a. bicolor Weise. Am 2. VII. 11 1 St. bei Lck. im Kiefernwald tot in Spinngewebe, in meiner Sammlung. *ÖOyphon variabilis Thunb. a. n. nigricans Schils. Oberseite ganz schwarz. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. Falls n.i. litt: a. nigricans Delahon. Delahon, Nachträge zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. 531 * Byrrhus fasciatus Forst. a. fusculus Reitt. Bei Leck. nicht selten. * Ernobius longicornis Strm. a. dilutipennis Gerh. Bei Leck. selten. * Rhinosimus ruficollis L. Stirn nicht dunkel = a. Roboris Payk.?, deren Beschreibung mir fehlt (im Kuhnt nicht enthalten), 1 St. bei Lek. (Holbeck) auf einem ziemlich frischen Eichen- stumpf, in meiner Sammlung. Am 20. V. 10. *Notoxus monocerus L. a. latemaculatus Pic. 2 St. (Mai 1910/11) bei Lek., in meiner Sammlung. * Lagria atripes Muls., Schils. det. Bei Lck. nicht selten im ge- mischten Gehölz auf Gräsern, Juni. Anfang Juli nur noch meist befruchtete 22, welche auch bald verschwinden. Z. hirta erscheint nach meinen Beobachtungen Ende Juni, Juli, und kommt bis in den Herbst hinein vor. Nach Schilskys Mit- teilungen bezweifelt Prof. Seidlitz das Vorkommen von L. atripes für Deutschland ! * Scaphidema metallica F. a. bicolor F. Bei Lck., wie die Stamm- form, ziemlich selten. *Lema melanopus L. Linke Flügeldecke rein blau, rechte rein grün. 1 St. bei Lek., in meiner Sammlung. Ähnliche Farbenabnormitäten sind bei Platenmaris sericea L. beobachtet. (D. E.Z. 1892 S. 416.) *Örioceris asparagi L. a. cruciata Schust. *Orioceris asparagi L. a. (v.) Pici Heyden. * Orioceris asparagi L. a. incerucifer Pic. *Orioceris asparagi L. a. Linnei Pic. *Orioceris asparagi L. a. apiceconjuncta Pic. *Orioceris asparagi L. a. quadripunctata Schust. Alle diese Aberrationen, sowie auch a. pupillata Ahr. und a. Schusteri (in Schilskys Verzeichnis bereits mit *), fing ich bis auf apiceconjuneta (1 St.) und pupillata Ahr. (2 St.) in Mehrzahl bei Lek. auf einem schlecht gehaltenen, in Waldnähe und in einiger Entfernung von Gebäuden ge- legenen Spargelbeet auf dem Spargelkraut im Juni und Juli 1910. 1911, 1912 viel seltener. Die Stammform (asparagi L. nach Weise: Chrys. S. 77, nach v. Heyden = anticeconjuncta Pic; syn. normalis Schust.) und die a. trifasciata Schust. (= Linnei Pic?) fand ich dort zur gleichen Zeit in sehr grolser Menge, ebenso Larven in allen Entwicklungsstadien. Die Benennungen im Schilskyschen Verzeichnis stimmen mit v. Heydens Abhandlung (Wiener Ent. Zeitung, Jahrg. XXV, Heft II, II, IV) zum Teil nicht überein. Im Verzeichnis ist zu asparagi L. die a. cruciata Schust. gezogen. Bei letzterer ist aber nach v. Heyden die erste und dritte dunkle Binde aufgelöst, nämlich durch die weifse Färbung unter- 532 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. brochen, welche Weise übrigens als Grundfarbe annimmt. Nach ihm ist ferner die im Verzeichnis besonders angeführte a. anticeconjuncta Pic (mit syn. normalis Schust.) die eigent- liche asparagi L. Die von Weise in Chrys. als Normalform angesehene Färbung findet sich im Verzeichnis Schilskys als a. Zinnei Pic, welche Bezeichnung v. Heyden nicht erwähnt, mit dem syn. Zrifasciata Schuster besonders angeführt. Es bliebe demnach im Verzeichnis ceruciata Schuster als a. zu bezeichnen und a. anticeconjuncta als syn. zu asparagi zu bringen. Ferner ist im Verzeichnis v. Pici Heyd. mit cam- pestris L.? verbunden, was nicht zutreffen dürfte. Denn a. Pici Heyd. hatte dunkle Halsschildmitte und dunkle Beine und ist nach ihm und Weise — campestris F., während nach beiden Autoren campestris L. rote Beine hat. Letztere wäre also im Verzeichnis als a. besonders anzuführen. Für die Mark fehlen demnach nur noch: 1. a. campestris L. (nicht — v. Pici Heyden), 2. a. Heydeni Pic — impupillata Heyden non Pie, 3. v. macilenta Weise. * Phytodecta 5-punctata F. a. nigriventris Penecke. Bei Leck. mit der Stammform und anderen Aberrationen. * Phaedon cochleariae F. a. neglectus Sahlb., Schils. det. Bei Lck. nicht selten unter der Stammform. Nach Schilskys Mit- teilung auch von Berlin bekannt. * Phaedon cochleariae F. a. n. nigroaeneus Delahon. Oberseite dunkel erzfarben. 1 St. (in meiner Sammlung) bei Lek. am 16. V. 11. Diese Färbung erwähnt Weise in Chrys. nicht. * Lochmaea suturalis Thoms. a. nigrita Weise, Schils. det. 1 St. am 11.X. 08 bei Leck. unter Birken von Calluna vulgaris gestrichen. Auf Calluna habe ich die Stammform häufig und oft in grofser Menge, meist unter oder nahe bei Birken (nach Weise, Chrys. S. 614 neben Sumpfpflanzen und Weiden — Nahrungspflanze) angetroffen. Es ist daher zu vermuten, dals die Art auch an Calluna frifst. Herabgefallen oder vom Winde abgeschüttelt waren die Käfer kaum, da ich sie in Menge auch während windstiller Perioden so fand. *Galeruca calmariensis L. a. n. nigrina Delahon. Der ganze Körper dunkel, fast schwarz. 1 St. bei Leck. (Handwerkerbade- anstalt) am 16. VII. 11, in meiner Sammlung. Der Käfer war völlig intakt, insbesondere auch hinsichtlich der Be- haarung, und lebensfrisch. ° Auf Witterungseinflüsse wird diese abnorme Färbung daher nicht zurückzuführen sein, um so weniger, als ich gleichzeitig normale Stücke strich. * Longitarsus melamocephalus Deg. a. n. nigrosuturalis Delahon. Naht breit und alle Beine dunkel. 1 St. bei Lck. (Elstal) am Delahon, Nachträge zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. 533 10. X. 08, in meiner Sammlung. Meines Wissens noch nicht, insbesondere von Weise: Chrys. S. 979, erwähnt. * Phyllobius calcaratus F. a. tibialis Schils.. Bei Leck. nicht selten unter a. atrovireus und a. densatus. Die Stammform ist bei Lck. selten. * Bagous glabirostris Herbst a. puncticollis Boh., Schils. det. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. * Bagous nigritursis Thoms. Flügeldecken an der Spitze deutlich klaffend. Nach Schilskys Notiz’ — Monstrosität, immerhin wohl bemerkenswert, weil Schilsky (Küster, Bd. 44 S. 68) diese Bildung als besonderes Kennzeichen von 2. frit hervor- hebt. 1 St. bei Lek., in meiner Sammlung. *Micrelus ericae Gyll. a. Olcesei Pic. Der ganze Körper rötlich. Im April bei Leck. nicht selten mit der Stammform auf Calluna. Mit Schilsky halte ich die rötlichen Stücke für unausgefärbt, weil ich sie im Gegensatz zu den dunkleren meist noch nicht ausgehärtet fand. *Ceutorrhynchus trisignatus Gyll., Schils. det. Ein St. bei Lck., in meiner Sammlung. * Oeutorrhynchus erysimi F. a. subniger Gerh. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. * Bradybatus Kellneri Bach a. rufipennis Reitt., Schils. det. 1 St. bei Lek. (Elstal). Die Stammform ist dort nicht eben selten, März, April, September, Oktober unter Birken und Hain- buchen gestrichen. Schils. det. * Apion pallipes Kirby, Schils. det. Bei Leck. (nur im Stärtchen bei Holbeck) im Mai und Juni auf Mercuralis perennis (?). * Apion variegatum Wenck., Schils. det. Bei Lck. sehr selten von Gras in der Nähe von mit Misteln besetzten Kiefern ge- fangen. Lebt auf Misteln. Nach Schilsky (Küster, Bd. 42 S. 64) auf Korsika, in Frankreich, Tirol sehr selten. 2 St. von Leck. in meiner Sammlung, 1 ebendaher in der Schilsky- schen Sammlung, welche vom Kgl. Zool. Museum in Berlin erworben wurde. * Apion virens Herbst a. coeleste Schils.. Bei Lek. häufig. * Diodyrrhynchus austriacus Ol. a. castaneus Schils. Bei Lck. selten, die Stammform dort häufig. * Xyloterus signatus F. a. n. deletus Schils., falls nom. i. litt — a. n. deletus Delahon. Flügeldecken ohne dunkle Zeichnung. 1 St. bei Lck., in meiner Sammlung. * Aphodius borealis Gyll. a. Gylienhali Seidl. Bei Leck. selten. 534 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. B. Berichtigungen zum Schilskyschen Verzeichnis von 1909. *Oicindela campestris L. a. 5-maculata Beuthin (S. 1), * vergessen. *(arabus clathratus L. a. cupreus Schils. (S. 4), * vergessen. * Dyschirius politus Dej. a. niger Letzn. (S. 7). Ist im Verzeichnis überhaupt vergessen. * Bembidium tenellum Er. a. triste Schils. (S. 9), * vergessen. * Panagaeus erue major L. a. trimaculatus Dej. (S. 12), * vergessen. * Ohlaenius nigricornis F. a. cupreonitens Letzn. (S. 12), * vergessen. * Poecilus dimidiatus Ol. a. aeneus Dej. (S. 18), * vergessen. * Poecilus coerulescens L. a. subeyaneus Prell. (S. 19), * vergessen. * Hydroporus latus Steph. (S. 25), * vergessen. * Hydroporus halensis F. (S. 25), * vergessen. * Hydroporus rufifrons Duft. (S. 25), * vergessen. Die letzteren beiden Arten sind bei Lck. häufig, rufifrons sogar sehr. Sie werden auch bei Berlin gefangen; vgl. D. E. Z. 1913 S. 90, wo bereits auf den fehlenden * hin- gewiesen ist. * Hydroporus memnonius Nicol. (S. 26), * vergessen. * Agabus biguttatus Ol. a. pauper Schils. (S. 26), * vergessen. * Dytiscus marginalis L. v. 2 conformis Kunze (S. 28), * vergessen. * Dytiscus circumeinetus Ahr. v. Q dubius Gyll. (S. 28), * vergessen. * Glyptoma corticinus Mot. (S. 29), * vergessen. *Omalium rivulare Payk. (S. 31), * vergessen. * Tyogophloeus fuliginosus Grav. (S. 34), * vergessen. * Stenus fuscicornis Er. (S. 37), * vergessen. | * Paederus caligatus Er. (S. 37), muls den * haben, welcher irrig zu P. limnophilus Er. gekommen ist. * Staphylinus compressus Marsh. v. cerdo Er. (S. 42), * vergessen. * Emus hirtus L. (S. 43), * vergessen. * Quedius microps Grav. (S. 43), * vergessen. * Quedius ochripennis Men. v. nigrocoeruleus Fauv. (S. 43), * ver- gessen. * Quedius ochropterus Er. (S. 43), * vergessen. * Mycetoporus brunneus Marsh. (S. 44), * vergessen. *Oligota atomaria Er. (S. 47), * vergessen. *Gyrophaena pulchella Heer (S. 47), * vergessen. * Plaeusa adscita Er. (S. 47), * vergessen. * Atheta hygrotopora Kr. (S. 50), * vergessen. * Atheta pieipennis Mannh. (S. 52), * vergessen. * Atheta claucula Er. (S. 51), * vergessen. * Atemeles emarginatus Payk. (S. 54), * vergessen. Ilyobates brevicornis Wasm. (Linz a. Rh., D. E.Z. 1902 S. 62) Delahon, Nachträge zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. 535 ist versehentlich im Verzeichnis überhaupt nicht angeführt. (S. 55.) *Ozypoda bicolor Rey (S. 56), * vergessen. * Dynarda dentata Grav. (v.) Märkeli Kiesw. (S. 57), * vergessen. * Aleochara crassicornis Lac. (S. 57), * vergessen. * Batrisus formicarius Aub. (S. 59), * vergessen. * Brachygluta xanthoptera Reichb. (S. 59), * vergessen. * Bryawis longicornis Leach (S. 59), * vergessen. *(atops alpinus Gyll. (S. 63), * vergessen. * Necrophorus investigator Zett. v. microcephalus Thoms. (S. 64), von mir mehrfach bei Lck. gefangen, im alten Verzeichnis mit *., *Cantharis fulvieollis a. flavilabris Fall. (S. 77), * vergessen. *Cantharis lateralis L. a. notaticollis Schils. (S. 77) ist versehentlich im Verzeichnis und im Catal. 1906 als syn. zu zantholoma gekommen. Notiz Schilskys. Vgl. auch D. E. Z. 1913 S. 92. Ich habe von Schils. det. Stücke bei Lck. gefangen. *Charopus flavipes Payk. (S. 79), * vergessen. *Omosita depressa L. (S. 85), * vergessen. * Meligethes ovatus Sturm (S. 85), * vergessen. * Meligethes lugubris Sturm v. gagatinus Er. (S. 86), * wohl auch nur vergessen. (Eigne Bemerkung.) * Pocadius ferrugineus F. (S. 86), * sicher nur vergessen. (Eigne Bemerkung.) *Corticaria pubescens Gyll. a. piligera Mannh. (S. 92), * vergessen. *Corticaria impressa Ol. a. badia Mannh. (S. 92), * vergessen. * Mycetophagus 4-pustulatus Müll. a. antemacularis Torre — bipustulatus Schils. (S. 93). Im alten Verzeichnis Schilskys (S. 54) mit *, nach D. E. Z. 1888 (S. 184): „Aus der Mark“. Schilsky notiert allerdings in meiner Zuschrift „nein“, ohne Angabe von Gründen. *(?) Cis Perrisi Ab. (S. 94), fehlt im neuen Verzeichnis Schilskys überhaupt. Die Art kommt nach Seidlitz: F. b. ed. II S. 268 bei Berlin vor. Schilsky notiert: „wohl falsch. Rttr. D. E. Z. 78. 26. aus der Berliner Gegend. Im Nach- trag * aufführen als ?. Rttr. im neuen Katalog führt P. auch nicht ’'mal an.“ Im alten Verzeichnis (S. 88) mit *. * (is festivus Gyll. (S. 94), von mir bei Lck. öfter an harten Baum- schwämmen gefangen. Schilsky notiert: „finde kein Beleg- stück in meiner Sammlung“. Im alten Verzeichnis (S. 88 — Panz.?) mit *. Meine Funde kannte Schilsky nicht. * Hippodamia 7-maculata Deg. a. oblonga Herbst (S. 97), * vergessen. * Dermestes Erichsoni Ganglb. (S. 103), * vergessen. Agriotes Esch. ustulatus Schall. a. flavicornis Panz. (S. 107) fing ich im Juli 1910 mit der Stammform und a. sputator Redt. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 36 536 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. bei Dessau. Im Verzeichnis ist bei Aavicornis nur Els. an- gegeben. * Oardiophorus rubripes Germ. (S. 108), * vergessen. * Athous niger v. scrutator Herbst (S. 110), * vergessen. * Ptinus brunneus Duft. v. hirtellus Sturm (S. 116), * vergessen. * Dryophilus longieollis Muls. (S. 117), * vergessen * Mesocoelopus niger Müller (S. 118), * vergessen. * Euglenes pygmaeus Deg. (S. 120), * vergessen. * Hapalus analis Schaum a. adustus Schmidt (8. 122), * vergessen. Mordella bisignata Redt. (S. 123), kommt nach D. E. Z. 1892 S. 200 in der Mark nicht vor, * fällt fort. * Mordella fasciata F. a. briantea Com. (S. 123), * vergessen. * Mordella fasciata F. a. seriatoguttat« Muls. (S. 123), * vergessen. * Mordella aculeata L. a. brevicauda Costa (S. 123), * vergessen. * Mordellistena stenidea Muls. (S. 124), * vergessen. * Anaspis pulicaria Costa (S. 124). Schilsky notiert: „falsch be- stimmt“, meine bei Leck. gefangenen Stücke werden aber sicher zu pulicaria gehören. Sie hatten Schilsky nicht vor- gelegen. *Orchesia acicularis Reitt. (S. 125), * vergessen. *Gonodera arenaria Gerh. a. testaceipennis Gerh. (S. 126), kommt nach D. E. Z. 1909 S. 419 auch in der Mark vor. Schilsky notiert: „später erschienen“. * Hypophloeus pini Panz. (S. 129), * vergessen. * Saperda perforata Pall. (S. 138), * vergessen. Aromia moschata L. (S. 135), kleines 5’ von schwärzlicher Färbung, von mir am 18. VII. 10 bei Dessau am Elbufer im Fluge gefangen. Es möchte der a. nigra Schils. angehören, welche nach dem Verzeichnis bisher nur von Metz bekannt war. Das Stück befindet sich zurzeit in der Bock-Sammlung des Böttchers Hermann Wieland hier, Haidestrafse, welchem ich es überlassen hatte, weil ich vorzüglich märkische Käfer sammle. *Orioceris merdigera L. (S. 140), * vergessen. | *Crioceris asparagi L. (S. 140) und Aberrationen. Vgl. hierzu das zuvor unter A. Bemerkte. * Labidostomis humeralis Schneid. (S. 141), * vergessen. *Oryptocephalus pini L. Stammform (S. 143), * vergessen. *Oryptocephalus Moraei L. (S. 143), * vergessen. * Olaysomela sanguinolenta L. (S. 145), * vergessen. * Phytodecta 5-punctata F. a. unicolor Weise (S. 147), * vergessen. * Plagiodera versicolora Laich. (S. 148), * vergessen. * Aphthona nigriceps Redt. (S. 153), * vergessen. * Aphthona lacertosa Rosh. (S. 153), * vergessen. Delahon, Nachträge zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. 537 * Longitarsus obliteratus Rosh. (S. 153), * vergessen. * Tropideres undulatus Panz. (S. 157), nach D. E.Z. 1891 S. 156 in der Mark gefangen. Schilsky notiert hierzu: „war falsch bestimmt (= sepicola)*. Ich habe aber 3 Stücke bei Leck. gefangen, welche sicher zu undulatus und nicht etwa auch zu sepicola gehören ; sepicola habe ich auch bei Lck. gefangen. * Opanthribus tessellatus Boh. (S. 158), * vergessen. * Polydrosus pterygomalis Boh. (S. 163), * vergessen. *Chlorophanus viridis L. (S. 167), fehlt überhaupt, vergessen. * Acalles turbatus Boh. (S. 174), * vergessen. * Oeutorrhynchus pyrrhorhynchus Marsh. (S. 176), * vergessen. *(?) Sibinia femoralis Germ. (S. 180), im alten und neuen Verzeichnis mit * angeführt, fehlt im Küster, Bd. 45, und in den Kuhntschen Tabellen. Schilsky notiert: „Irrtümlich in beiden Verzeichnissen mit * angegeben“. Zu einer früheren schrift- lichen Bemerkung von mir (Februar 1910), dafs 8. femoralis im Küster fehle, notiert Schilsky: „Ss. femoralis erst später als * erhalten“. * Orchestes alni L. a. maculicollis Schils. {S. 180), beschrieben D. E. Z. 1908 S. 607, fehlt im Verzeichnis überhaupt, vergessen. * Mecinus janthinus Germ. (S. 180), * vergessen. * Gymnetron veronicae Germ. a. nigrum Walton (nec Hardy!) (S. 181), * vergessen. * Apion vieciae Payk. a. Griesbachi Steph. (S. 184), * vergessen. *(?) Apion elongatum Germ. (S. 184), im alten Verzeichnis mit *. Schilsky notiert hierzu nichts. Die Art ist weder nach Küster, Bd. 39 S. 45, noch nach den Kuhntschen Tabellen aus der Mark bekannt. * Apion striatum Kirby (S. 185), im alten Verzeichnis mit *. Schilsky notiert: „ich sah noch keine *“. Von mir sind aber 3 hierher gehörige Stücke bei Lck. gefangen, welche Schilsky nicht gesehen hatte. * Apion meliloti Kirby (S. 185), im alten Verzeichnis mit *. Schilsky notiert: „ich sah noch keine *“. Ich fing die Art bei Lck. nicht selten, wovon Schilsky keine Kenntnis hatte. *(?) Apion alcyoneum Germ. (S. 185), im alten Verzeichnis mit *. Schilsky notiert: „ich sah noch keine *“. Nach Seidlitz’ Fauna balt. ed. II soll die Art bei Berlin vorkommen. Viel- leicht beruht diese Angabe aber nur auf Schilskys altem Verzeichnis. * Apion flavipes a. g' apicerostre Desbr. (S. 184) ist mit * angeführt und nicht eingerückt. Die a. fällt nach Schilskys Beschrei- bung in Küster, Bd. 38 S. 81, mit der vorangehenden * a. Lederi Kirsch zusammen. 36* 538 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. * Rhynchites interpunctatus. Steph. (S. 186), im alten Verzeichnis mit *. Schilsky notiert: „in der Mark?“. Ich habe 2 Schilsky unbekannt gebliebene Stücke bei Lck. gefangen. * Dendroctonus micans Kugel (S. 187), * vergessen. *(?) Aphodius borealis Gyll. (S. 191), im alten Verzeichnis mit * (vgl. sedulus). Da ich bei Leck. 2 zur a. Gyllenhali Seidl. gehörige Stücke gefangen habe (vgl. A.), möchte sich die Stammform auch noch in der Mark finden oder schon ge- funden sein. * Aphodius melanosticticus Schmidt (S. 192), * vergessen. * Aphodius stieticus Panz. (S. 192), * vergessen. * Aphodius luridus a. variegatus (S. 193) ist im Verzeichnis doppelt angeführt. * Aegialia rufa F. (S. 193), * vergessen. * Odontaeus armiger Scop. (S. 193), * vergessen. Nach Schilskys Mitteilung laut Herbst I S. 302 vor 1785 einmal bei Berlin gefangen. * Geotrupes mutator Marsh. a. violaceus Westh. (S. 193), * vergessen. * Maladera holosericea Scop. a. fusca Muls. (S. 195), * vergessen. * Anomala aenea Dej. a. cuprea Westh. (S. 196), * vergessen. „Vergessen“ habe ich bei dieser und der folgenden a. ergänzt, weil ich Schilsky seinerzeit Stücke von Lck. vor- gelegt hatte, deren Determination von ihm nicht beanstandet worden war. * Anomala aenea Dej. a. maculata Schils. (S. 196), * vergessen. Vgl. das bei a. cuprea Bemerkte. * Anomala aenea Dej. a. cyanea D. Torre (S. 196) kommt nach D. E. Z. 1888 S. 184 in der Mark vor. Ich habe auch 1 St. bei Lychen in der Mark gefangen. C. Sonstige Bemerkungen. In Schilskys Besprechung meiner früheren Funde aus der Mark, insbesondere aus der Umgegend Luckenwaldes, D. E. Z 1908 Ss. 599 ff., ist folgendes zu berichtigen bezw. nachzutragen: * 8. 601. Atomaria: Druckfehler „procoerulea“. Es muls heilsen: „procerula“. *S. 601. Statt Paederus limnophilus Er. mu[s stehen 2. caligatus Er.; limnophilus ist aus der Mark noch nicht bekannt, vel. B. (Spar): * 8. 601. Micrambe abietis Payk. Das Stück hatte ich bei Rheins- berg in der Mark unter Kiefern gefangen, später habe ich eins auch bei Leck. unter Kiefern gestrichen. * 8. 603. Lina collaris v. daurica Weise hatte ich auf Espen-, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 539 nicht auf Erlengesträuch gefangen. Weise erwähnt in Chryso- melidae S. 562 nur Salixarten als Nährpflanzen. S. 600 mufs zwischen FPoecilus und v. subeyaneus Letzn. stehen „versicolor“, * Hydroporus dorsalis (S. 600), später öfter bei Lek., * v. transversalis D. Torre (S. 600) noch 1 St. bei Lek., *.Mycetoporus Mul- santi Ganglb. (S. 601) noch öfter bei Lek., * Rizophagus Jerrugineus Payk. (S. 601) noch 2 St. bei Lek., *Cantharis oralis v. notaticollis Schils. (S. 602) noch 1 St. bei Lek., * Pedinus femoralis L. (S. 602) noch 1 St. in Lek. auf einem Gehöft, *Haltica oleracea v. nobilis Weise (S. 604) öfter bei Lek., * Aphthona euphorbiae v. cyanescens Weise (S. 604) noch 1 St. bei Lck. gefangen. * Pityophthorus Lichtenstein Ratzeb. Das in der Besprechung nicht erwähnte, von mir bei Leck. gefangene und Schilsky vor- gelegte Stück ist das im folgenden XII. Beitrag zur deutschen Käferfauna S. 608 erwähnte. (Notiz Schilskys zu einer Anfrage von mir.) Schilsky hat das Exemplar behalten, ein weiteres später von mir bei Lck. gefangenes befindet sich in meiner Sammlung. Ein für Deutschland neuer Käfer, sowie einige neue oder bemerkenswerte Fundorte deutscher Käfer. (Col.) Von Bergreferendar Riehn, Clausthal. Studium und Ausbildung führten mich in den letzten Jahren in die verschiedensten Gegenden Deutschlands. Meist hatte ich Zeit, von meinen Aufenthaltsorten ziemlich umfangreiches Coleo- pterenmaterial mitzubringen, und es ist nicht verwunderlich, dafs ich dabei auch manche Beobachtung machte, die wohl weitere Kreise interessieren wird. Ich möchte im folgenden eine kleine Blütenlese von faunistisch mehr oder weniger bemerkenswerten Funden veröffentlichen. Zunächst macht es mir eine grolse Freude, die Zahl der in Deutschland vorkommenden Arten um eine bereichern zu können. Es handelt sich um Bryeporus castaneus Hardy !), den ich am 4. IV. 11 in Clausthal im Garten meines Elternhauses in 1 Exemplar aus Laub siebte. Die Bestimmung des Tieres, die mir zuerst viel !) Hardy et Bold. Trans. Tynes. Nat. Club. 1851. U. 78. 540 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Kopfzerbrechen machte, gelang mir mit Hilfe von Fauvel, Faune Gallo-Rhönane. Das Werk wird ja den meisten Entomologen zu- gänglich sein, so dafs ich mir eine genauere, deutsche Beschreibung ersparen kann. Ich möchte nur auf einen Punkt aufmerksam machen. Fauvel behauptet, dafs das vierte Fühlerglied des Tieres schon quer ist, dieses ist jedoch nicht der Fall, es ist nur so breit als lang. Die Art gehört in die Untergattung Dryophacis Reitt. und ist von den verwandten Arten, von denen ich leider nur rufus Er. selbst besitze, durch die vollständig glatten Flügel- decken aulserhalb der normalen Punktreihen leicht zu unter- scheiden. Ob das Tier noch an anderen als den von Fauvel er- wähnten Orten — Hautes-Pyrenees, Aragnouet; England — bisher aufgefunden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Im folgenden sind meist Fundorte aufgeführt, die bei Schilsky nicht erwähnt sind, andernfalls mögen sie als Bestätigung seiner Angaben dienen. Oydrus attenuatus F. Kommt im Deister vor, 4 Exemplare 1905. Vielleicht nördlichstes Vorkommen dieser Art im westlichen Deutschland. Leistus rufomarginatus Duft. Das Tier war schon 1905 im Deister ziemlich häufig, ob es sich wirklich um Wanderungen dieses Tieres handelt oder nur um das plötzliche zahlreichere Auf- treten einer sonst seltenen Art — vergleiche Entomol. Blätter 1908: R. Heinemann, Wanderungen von Käfern —, kann ich nicht entscheiden, da ich seitdem den Fundort nicht wieder aufgesucht habe. Nebria Bremü Germ. Ich erbeutete dieses Tier im Juli 1907 in 5 Exemplaren in der Nähe der Knorrhütte im Wetterstein- gebirge (Zugspitze!). Bembidium obliguum Strm. ab. immaculatum Sahlb. Diese von Vor- bringer aus Ostpreulsen angeführte ab. kommt auch im Harze und bei Celle a. d. Aller vor, und zwar mit der Stammform. Auffällig ist die Verschiedenheit des Vorkommens, bei Celle lebt die Art auf schwimmenden Sphagnumpolstern alter Torf- stiche, in der Nähe Clausthals stellenweise sehr zahlreich an allen Bächen und Teichen. Bembidium Stephensi Crotch. 1905 ein Exemplar im Deister auf- gefunden. Es dürfte hier auch die Nordgrenze der Art sein. Bembidium atroviolaceum Duf. Kommt im Harze an den Bächen am Nordhange des Bruchberges und Ackers vor, aulserdem fing ich 2 Exemplare in den Beskiden. Bembidium aeneum Germ. 1907 fing ich bei Freiburg a. d. Elbe in einer alten Tongrube, die bei Flut unter Wasser steht, 25 Exemplare. en nm Rıehn, Ein für Deutschland neuer Käfer usw. 541 Harpalus tenebrosus Dej. var. Solieri Dej. Ich besitze 3 Exemplare aus der Umgebung von München, wird von Schilsky als frag- lich für Deutschland angeführt. Pterostichus pumilio Dei. In Anzahl bei Grube Heinitz im Saar- bezirk im feuchten Laube kleiner Quellriesel. Von Röttgen nicht angeführt. Pterostichus cordatus Letzner. Die Art lebt wie die meisten anderen Arten der Untergattung Steropus in faulen Stümpfen, und ich fing sie dort mehrfach im Glatzer Gebirge und in den Beskiden. Pterostichus eristatus Duft. Die Art kommt im Deister vor, sonst fing ich sie noch bei Grube Heinitz ebenfalls unter feuchtem }.aub. Xylodromus concinnus Marsh. ab. ater Gerh. kommt im Harze vor. Arpedium brachypterum Gravh. Im Harze im Brockengebiet, ich fing ” erst ein Exemplar. Herr Prof. Petry Nordhausen jedoch mehrere; in den Beskiden zahlreich an der Babia-Gora, daher vielleicht auch im schlesischen Teile. Lesteva monticola Kiesw. Im Harze im Brockengebiet. Meine Harzer Tiere haben helle Flügeldecken, während Exemplare anderer Herkunft dunkel gefärbt sind. Lesteva Heeri Fauv. 2 Exemplare bei Grube Heinitz im Saar- bezirk. Nach Röttgen im Rheinland bisher nicht aufgefunden und in Deutschland wohl erst wenig beobachtet. Stenus glacialis Heer. Bei Clausthal im Harze an einer ganz be- schränkten Lokalität bisher 4 Exemplare. 1907 zum ersten Male von mir aufgefunden. Stenus Kiesenwetteri Rosenh. Diese bisher scheinbar in Deutschland nur sehr selten aufgefundene Art erbeutete ich in diesem Frühjahre in der Nähe von Celle auf einer gröfseren Moor- fläche in etwa 20 Exemplaren. Durch Niedertreten der Sphagnumrasen ins Wasser zu erlangen, aber wohl nur im ersten Frühjahre. Die ersten beiden Exemplare siebte ich im Februar aus nassem Sphagnum, später ergab das Sieb nichts mehr und die Tiere waren nur durch die oben ange- gebene Methode zu erlangen, im April war das Tier am zahl- reichsten, im Mai fing ich an einem Tage 1 Exemplar in 7 Stunden Sammelzeit. Metoponcus brevicornis Er. 1905 fand ich ein Exemplar im Deister unter Fichtenrinde. (Quedius brevicornis Thoms., Quedius scitus Gravh. Beide Arten in je einem Exemplar in einem Hornissenneste bei Grube Heinitz. Quedius anceps Fairm. 1 Exemplar 1907 im Bregenzer Wald von mir aufgefunden, den genauen Fundort habe ich mir nicht gemerkt, da ich das Tier zuerst nicht erkannte. 1911 in An- zahl in den Vogesen am Grofsen Belchen und Lauchensee. 542 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Quedius fulvicollis Steph. Dürfte wohl allgemein verbreitet sein. Im Gebirge kommt die Art im Moose kleiner Quellen, in der Ebene auf Moorboden vor. Ich fing sie bislang im Harze, bei München, im Bregenzer Wald, in den Beskiden und bei Celle, aufserdem besitze ich noch einige von Herrn cand. phil. Dorn in der Nähe Leipzigs aufgefundene Exemplare. Schilsky führt an: Th. Bö. Glatz. Gyrophaena Poweri Crotch. In Anzahl bei Zabrze, Oberschlesien, von mir aufgefunden, bei Schilsky von dort nicht erwähnt. Placusa adscita Er. Ich fing 1 Exemplar in den Beskiden am Skrezyezne, dürfte also auch noch in Schlesien vorkommen. Oyphea curtula Er. 3 Exemplare im Makoschauer Wald südlich Zabrze O.-S. dürfte für Schlesien neu sein. Atheta hygrotopora Kr., Atheta tibialis Heer. Beide im Harze in höheren Lagen. Atheta inhabilis Kr. Etwa ein Dutzend Exemplare bei Zabrze O.-S. in den Frafsgängen von Anthawia quadripunctata L. unter Kiefern- rinde, 1910. Atheta indubia Sharp., Atheta incognita Sharp., Atheta pagana Er., Atheta granigera Kiesw. Alle im Harze. Phloeodroma concolor Kr. Im Harz unter Ebereschenrinden. Ocalea concolor Kiesw. Harz im Brockengebiet 1 Exemplar 1912. Oxypoda rufula Rey. 1911 2 Exemplare bei Grube Heinitz aus faulem Holze gesiebt, bei Röttgen nicht erwähnt. Schilsky führt Elsafs an, ich besitze das Tier auch aus dem Banat. Oxypoda soror Thoms. Im September 1908 auf der Kuppe des Glatzer Schneeberges zahlreich. Euplectus Erichsoni Aub., Euplectus Duponti Aub., Euplectus piceus Motsch. Alle 3 Arten im Harze. Den bei Röttgen nicht erwähnten Duponti Aub& erbeutete ich 1911 in 1 Exemplar (9) bei Grube Heinitz. Euplectus punctatus Muls., Euplectus falsus Bedel. Beide Arten bei Zabrze O.-S., punctatus 1910 unter Kiefernrinde ziemlich häufig. Bythinus validus Aub. 1911 bei Grube Heinitz in Anzahl gesiebt. Neuraphes carinatus Muls., Neuraphes coronatus J. Sahlb. Beide Arten im Harze, coronatus von Herrn Prof. Petry im Brockengebiet aufgefunden. Neuraphes parallelus Chaud. 1911 bei Grube Heinitz 2 Exemplare in einem faulen Buchenstumpf aufgefunden. Aus Westdeutsch- land ist diese Art bisher noch nicht bekannt. Pteroloma Forsstroemi Gyll. 1909 von mir zum ersten Male im Harze aufgefunden. Die Art kommt besonders am Nord- hange des Bruchberges und Ackers vor, wo sie im Herbste bis 500 m heruntergeht. Im Brockengebiet ist sie viel Riehn, Ein für Deutschland neuer Käfer usw. 543 seltener. Inzwischen ist die Art auch von Herrn P. Heymes in Thüringen aufgefunden. Ptenidium punctatum Gyll. In diesem Frühjahre in dem Warmhause } einer Gärtnerei in Celle von mir in Anzahl aufgefunden. Baeocrara littoralis Thoms. 1912 1 Exemplar von mir im Harz — Nordhang Acker — unter Wildfutter aufgefunden. Schilsky führt nur Vo. Els. an. Laricobius Erichsoni Rosenh. Im Harz, Innerstetal, 1 Exemplar Ä 1911 von Weidenblüten. Epuraea fuscicollis Steph. 2 5 1 2 bei Grube Heinitz an aus- fliefsendem Eichensaft 1911. Ebenfalls bei Röttgen nicht erwähnt. Schilsky führt nur Bö. an. Phloeostichus denticollis Redtb. 1912 1 Exemplar im Harz unter Ahornrinde im Brockengebiet. Oryptophagus croaticus Reitt. Ebenfalls im Harz 1 Exemplar 1911 am Nordhange des Ackers unter Wildfutter. Atomaria ornata Heer. Im Harz, meist unter Wildfutter, an ver- schiedenen Stellen von mir aufgefunden. Bulaea Lichatschovi Humm. 21. II. 10 1 verkrüppeltes Exemplar bei Zabrze O.-S. im Winterquartier unter Weidenrinde. Die linke Flügeldecke meines Stückes ist normal, die rechte nicht ausgewachsen und dunkel verfärbt. Die Stellung der Punkte auf der linken Flügeldecke ist ebenfalls eigenartig, es sind im ganzen 8 Punkte vorhanden, von denen einer auf der Schulterbeule und 2 auf der Mitte der Scheibe mit dem Punkte vor der Spitze eine gerade Linie bilden. In der Naht und Seitenreihe stehen dann noch je 2 Punkte neben den beiden mittleren Punkten dieser Linie. Auf der rechten Flügeldecke ist die Anordnung der Punkte eine ähnliche, aber infolge der Verkrüppelung verzerrt. Oytilus auricomus Duft. Dieses Tier scheint auf Moorboden all- gemein verbreitet zu sein und findet sich besonders in den dichten Polstern eines braundurchfilzten Mooses, dessen Namen ich noch nicht feststellen konnte, da ich es noch nie mit Früchten fand (vielleicht Camptothecium nitens Schpr. ?). Im Harz bei Clausthal ist die Art ziemlich häufig, sonst fand ‘ich sie in den Beskiden und in der Nähe von Celle. 544 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Dipterologische Sammelreise in Korsika des Herrn W. Schnuse ın Dresden ım Juni und Juli 1899. Bearbeitet von A. Kuntze, Dresden. Mit 5 Textfiguren. Als Fortsetzung der von Th. Becker, Liegnitz, Dr. Schnabl, Warschau und Dr. Villeneuve in Rambouillet in dieser Zeit- schrift veröffentlichten Berichte über die Resultate unserer Sammel- reise in Korsika im Jahre 1905 folgen hier diejenigen, welche Herr Wilh. Schnuse, Dresden, im Jahre 1899 erzielt hat, nebst den Orthorrhaphia brachycera meiner eigenen Korsika-Sammel- reise. Da die Sammelzeit und die Sammelorte mit denjenigen der obengenannten Sammler zusammenfallen, so ist natürlich die Beute eine sehr übereinstimmende gewesen. Ich habe daher alle die- jenigen Namen weggelassen, welche bereits in den früheren Be- richten aufgeführt sind. Herr Schnuse hat namentlich längere Zeit in Vizzavona mit grolsem Erfolge gesammelt, wo ihm auch die schöne Apistomyia elegans Big. in beiden Geschlechtern ins Netz log, von welchen ich gern Liebhabern Stücke abgebe. Herrn Schnuse war es nicht möglich infolge von Reisen und namentlich seiner fast dreijährigen Sammelreise in Chile und Bolivia, die korsische Ausbeute selbst zu bearbeiten, und so ist mir nach seinem im Dezember 1908 erfolgten Hinscheiden die korsische Sammlung zur Bearbeitung überlassen worden. 1. Sciara Frauenfeldi Wtz. 17. Tetragoneura hirta Wtz. 2. — Manni Wtz. 18. Phronia basalis Wtz. 3. — querceticola Wtz. 19. — cinerascens Wtz. 4. — alacris Wtz. 20. — nitidiventris v. d. Wulp. 5. — nocticolor Wtz. 21. Sciophila punctata Me. 6. Bolitophila cinerea Meg. 22. Mhycetobia punctata Me. 7. Macrocera fasciata Mg. 23. Allodia lugens Wied. 8. — fastuosa Löw. 24. Drachycampta alternans Zett. 9. Polylepta undulata Wtz. 25. Exechia intersecta Me. 10. Platyura basalis Wtz. 26. — confinis Wtz. 11. — Jasciata Wtz. 27. — Jungorum Deg. 12. Anaclina nemoralis Mg. 28. Mycetophila luctuosa Mg. . 13. Coelosia flavicauda Wtz. 29. — marginata Wtz. 14. Rutrophora rufina Schnuse. 30. — punctata Me. 15. Rhymosia cristata Staeg. 31. — lineola Mg. 16. — domestica Mg. 32. — signata Mg. Kuntze, Dipterologische Sammelreise in Korsika des Herrn Schnuse. 545 33. Mycetophila unipunctata Meg. 37. Bibio laniger Mg. 34. — zanthopygia Wtz. 38. — rufitarsis Mg. 35. Scatopse clavipes Löw. 39. — clavipes Me. 36. Bibio lacteipennis Zett. | 40. Dilophus vulgaris Mg. Die Bearbeitung der Chironomiden, Culiciden und Ceci- domyiden habe ich mir versagt. 41. Diva maculata Mg., kleine | 54. Dieranomyia ornata Meg. Form. 55. — pilipennis Egg. 42. Blepharocera fasciata Westw. | 56. Limnobia tripunctata Meg. 43. Apistomyia elegans Big. 57. — nubeculosa Fabr. 44. Orphnephila testacea Ruthe. 58. Rhamphidia inornata Me. 45. Simulium ornatum Meg. 59. Rhypholophus haemorrhoidalis 46. Pericoma canescens. Mg. Zett. 47. — ocellaris Mg. 60. Erioptera nigra Macq. 48. — /usca Macg. 61. — lutea Me. 49. — tristis Mg. 62. Molophilus obscurus Mg. 50. Psychoda alternata Say. 63. — ater Mg. 51. Rhyphus fenestralis Scop. 64. Symplecta stietica Mg. 52. Dieranomyia consimilis Zett. 65. Gonomyia subtilis Löw. 53. — dumetorum Mg. 66. Ephelia marmorata Meg. 67. Dieranophragma anomalan. sp. Simillima Dactylolabis sexmaculata Macg. at statura minori graciliori et alaruım venis minus distinete maculatis. Vena secunda longitudinalis basi appendice retroversa praedita et ejus ramus superior medio, venula transversa divisus. Long. corp.: 7 mm, alar.: 9 mm. Sie ist der Dactylolabis sermaculata Macg. aufserordentlich ähnlich, unterscheidet sich aber sofort durch den an der Basis der zweiten Längsader befindlichen rückläufigen Aderanhang, dessen Schattenfleck die vierte Längsader nicht erreicht. Die Gabelzelle der zweiten Längsader ist in der Mitte durch eine schattierte Querader geteilt, welche fast eine Verlängerung der Marginalquer- ader darstellt. Diese Querader ist so auffällig in der Gruppe der Limno- philinen, dafs v. Osten-Sacken daraufhin die Gattung Dicrano- phragma errichtete, wenngleich alle anderen Merkmale unzweifelhaft mit der Gattung Dactylolabis O.-S. übereinstimmen. Die Flügel sind schmäler als die von D. sexmaculata Macg. ; die Schattenflecke stehen an denselben Orten wie bei letzterer, sind aber blasser und nicht von brauner, sondern von schwärz- licher Farbe. Die Längenverhältnisse von Gabel und Stiel des obern Zweiges der Discoidalzelle sind veränderlich. Die hintere 546 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Querader steht nahe der Basis der Discoidalzelle.. Kopf mit grauer Stirn. Thorax grau mit 3 glänzend schwarzen Striemen; Brust- seiten mattgrau. Hinterleib schwarz mit schmalen hellen Hinter- Fig. 1. Flügel von Dieranophragma anomala n. sp. randsäumen, breitgedrückt. Genitalien des 9 kräftig, bräunlich. Schenkel gelbbraun; Schienen und Tarsen schwarzbraun. Ich fing 7 9‘, die in allen Teilen genau übereinstimmen. Fig. 2 (zum Vergleich). Flügel von Dactylolabis seumaculata Macg. 68. Dactylolabis nubeculan. sp. d'. Griseo fusca, thoracis dorsum vittis quatuor fuscis opacis ornatum. Alae fasciis et maculis rotundatis praeditae; femora et tibiae fusco luteae; tarsi nigri. Long. corp.: 6—8 mm. Sie weicht von den bekannten Arten der Gattung Dactylolabis durch die Flügelzeichnung aufserordentlich ab. Kopf grau, Geifsel- glieder gleichfarbig, fast rundlich. Thorax mattgrau mit 4 dunkeln IX Fig.d Fig. 3. Flügel von Dactylolabis nubecula n. sp. matten Striemen, die seitlichen vorn verkürzt, fast fleckenartig, die mittleren einander genähert. Brustseiten aschgrau ; Schwinger weils. Hüften grau, Schenkel und Schienen gelbbraun, Tarsen schwarz. Flügel: Die Adern wie bei D. sermaculata Macq., die vordere und hintere Basalzelle gleichlang, nahe der Basis des Flügels ein Fleck, welcher von der ersten bis zur sechsten Längs- ader läuft. Von der Wurzel der zweiten Längsader läuft eine breite Binde bis zur Mündung der siebenten Längsader, welche Kuntze, Dipterologische Sammelreise in Korsika des Herrn Schnuse. 547 an der hinteren Querader in Verbindung steht mit der von der Mündung der Hilfsader über die Basis der Discoidalzelle bis zur Mündung der sechsten Längsader reichenden zweiten Binde. Die Mündungen sämtlicher Längsadern sind gefleckt; ein Fleck steht ferner über dem Ende der Discoidalzelle, sowie über der Basis der Gabel, welche die Discoidalzelle ausstrahlt; je ein schmaler Wisch in der Achsel und Lappenzelle.. Hinterleib und Hypopyg einfarbig grau. Ich fing ein einziges d'. Fig. 3. 69. Limnophila ferruginea Mg. | 72. Anisomera savonum Löw. 70. — placida Mg. 73. — Burmeisteri Löw. 71. — leucophaea Mg. t 74. Penthoptera Schnusein. sp. Nigra, grisea, opaca. Caput obscure griseum, gibbus fron- talis in 7 minus conspicuus. Thorax opacus lineis tribus nigris micantibus ornatus. Alae fuscae, halteres nigrae. Abdomen nigro- fuscum ; femora basi testacea; tibiae cum tarsis fuscae. Long. eorp. et alar.: ”—10 mm. Thorax schwarz , grau bestäubt mit 3 glänzend schwarzen KR fig.4 Fig. 4. Flügel von P. Schnusei n. sp. Striemen und Humeralpunkten. Stirne mattgrau. Stirnhöcker beim 5 weniger bemerkbar als beim 2. Fühler siebengliedrig !), RK fig.5 Fig. 5 (zum Vergleich). Flügel von P. chirothecata Scop. behaart, in beiden Geschlechtern fast gleichgebildet. Schwinger schwarz. Schenkel an der Wurzel rotbraun, weiterhin nebst den !) Schiner gibt für die Gattung Penthoptera 6 Fühlerglieder an; ich zählte bei P. chirothecata Scop. und P. cimicoides Scop. 7 Fühler- glieder, während v. Osten-Sacken für P. albitarsis O.-S. deren 10 angibt. 548 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Schienen und Tarsen schwarzbraun ; hinterer Metatarsus so lang als °/, der Schiene. Hinterleib matt schwarzbraun. Hypopyg glänzend. Flügel braun, die dritte Längsader entspringt aus der zweiten Längsader unter der Querader, welche die Hilfsader mit der ersten Längsader verbindet. Die Gabel der zweiten Längsader entspringt hinter dem Ende der Hilfsader. Die kleine Querader bildet eine schräg nach rückwärts gehende Linie mit der Basis der Discoidal- zelle.. Die hintere Querader liegt unter der Mitte der Discoidal- zelle.. Die siebente Längsader endet unter der Wurzel der zweiten Längsader. Herr Schnuse sammelte nach und nach im Juni bis Juli 9 5 und nur 1 2 bei Ajaccio und Vizzavona. 75. Dicranota subtilis Löw. 105. Machimus colubrinus Mg. 76. Tipula cinerascens Löw. 106. — gonatistes Zett. 77. — juncea Mg. 107. — lacinulatus Löw. 78. — lateralis Mg. 108. Eutolmus apicatus Löw. 79. — lutescens Fahr. 109. Epitriptus inconstans Mg. 80. — limitata Schum. 110. Tolmerus atripes Löw. 81. — nervosa Mg. 111. Petrorossia Hesperus Rossi. 82. — paludosa Mg. 112. Hemipenthes moris L. 83. — scripta Mg. 113. — maura L. 84. — varücornis Schum. 114. Anthrax hottentotus L. 85. — mazxima Poda. 115. — paniscus Rossi. 86. Pachygaster meromelasL.Duf. | 116. — fenestratus Fabr. 87. Hirtea longicornis Scop. 117. Argyromoeba binotata Schin. 88. Chrysochroma _bipunctatum 118. — leucogaster Mg. Scop. 119. — heteropygia Sack. 89. Sargus cuprarius L. 120. Toxophora maculata Rossi. 90. Odontomyia annulata Meg. 121. Usia aurata Fahr. 91. Chlorisops tibialis Mg. 122. Bombylius basilinea Löw. 92. Aylomyia marginata Meg. 123. — fulvescens Mg. 93. Chrysops caecutiens L. 124. — ventralis Löw. 94. Sylvius vetuli Fabr. 125. Anastoechus stramineus Mg. 95. Haematopoda variegata Fabr. | 126. Systoechus lucidus Meg. 96. Tabanus tropicus Panz. 127. — ctenopterus Mikan. 97. — sudeticus Zett. | 128. Hybos fumipennis Mg. 98. Dioctria lateralis Mg. 129. Empis vernalis Mg. 99. — bicineta Mg. 130. — femorata Fabr. 100. — hyalipennis Fabr. 131. Drapetis arcuata Löw. 101. Holopogon fumipennis Me. 132. COhrysotus gramineus Fall. 102. Laphria aeneiventris A.Costa. | 133. Nematoproctus distendens Mg. 103. — Bernardi Villen. 134. Sciapus validus Löw. 104. Andrenosoma atrum L. 135. Lonchoptera flavicauda Walk. Kuntze, Dipterologische Sammelreise in Korsika des Herrn Schnuse. 549 136. Lonchoptera lutea Panz. 154. Volucella inanis L. 137. — trilineata Zett. 155. — pellucens L. 138. — tristis Mg. 156. Eristalinus sepuleralis L. 139. Paragus bicolor Fahr. 157. Eristalodes taeniops Wied. 140. — strigatus Mg. 158. Eristalis arbustorum L. 141. Chilosia scutellata Fall. 159. — pertinae Scop- 142. Xanthandrus comptus Harr. | 160. — pratorum Me. 143. Syrphus albostriatus Fall. 161. Heliophilus bivittatus Fabr. 144. — corollae Fahr. 162. Merodon avidus Rossi. 145. — excisus Zett. 163. — aeneus Mg. 146. — grossulariae Meg. 164. Miyiolepta luteola Gmel. 147. — Braueri Egg. ? 165. Xylota lenta Mg. 148. — trieinetus Zett. 166. — ignava Panz. 149. — vitripennis Mg. 167. — nemorum Fall. 150. Xanthogramma_ citrofasciatum | 168. — nigerrima Beck. Deg. 169. Syritta pipiens L. 151. — ornatum Me. 170. Sericomyia borealis Fall. 152. Ascia floralis Mg. 171. Milesia erabroniformis Fahr. 153. Bacha obscuripennis Mg. 172. Spilomyia integra n. sp. Spilomyia saltuum Fabr. simillima sed quingue macularum pectoralium lutearum duae postremae eadem magnitudine sunt et fasciae Juteae abdominis omnes non interruptae. Long. corp.: 7 mm, alar.: 41/, mm. Sie steht in nächster Verwandtschaft von Sp. saltuum Fabr., ist aber etwas gröfser und die Brustseiten zeigen 5 gelbe Flecken, von welchen die hintersten von fast gleicher Grölse sind, und zwar von der Gröfse des vorletzten (bei Sp. saltuum ist der hinterste Fleck vielmal gröfser als der vorletzte). Auf dem Thorax fehlt oft das gelbe Fleckchen auf der Schwiele, welche an der Seite vor der Quernaht steht, und zwar in beiden Geschlechtern. Die gelben Binden des Hinterleibes sind.vollständig ungeteilt. Flügel glashell, am Vorderrande gelbbräunlich. Beine gelb, dunkel be- haart. Vorderbeine mit schwarzen Tarsen und schwarzen Schienen- enden. Alle Schenkel auf der Unterseite mit einem schwarzen Striche, welcher an den Vorderbeinen deutlicher hervortritt und an den hintersten Schenkeln zuweilen fehlt. Herr Schnuse fing am Monte d’oro 5 f' und 5 9. 173. Chrysotosum intermedium Mg. | 177. — pygmaea Zett. 174. Aphiochaeta lutea Mg. 178. Trineura aterrima Fahr. 175. — pulicaria Fall. 179. — velutina Meg. 176. — pusilla Meg. 180. Conicera atra Mg. 550 181. 182. 183. 134. 185. 186. 187. 188. 189: 190. lol: 192. 193. 194. 133. 196. 1). 198. 199. 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. Zune 212. 213. 214. 215. 216. 217. 218. 219. 220. 221. 222. 223. Deutsch. Platypezza dorsalis Mg. Ocyptera brassicaria Fabr. — interrupta Me. Brullaea ocypterina Schin. Gymnosoma nitens Mg. Hyalomyia obesa Fabr. Miltogramma murinum Mg. — pilitarsis Rond. Dionaea foreipata Mg. Lophosia fasciata Mg. Viviana cinerea Fall. Leucostoma brevis Rossi. — simplex Fall. Setulia grises Mg. Sphecapata maculosa Rond. — comca Fall. — intricata Me. Hilarella hilarella Zett. Ceratochaeta prima B.B. Anowicampta hirta B.B. var. major. Argyrophila atropivora R.D. — bimaculata Hartig. Chaetoliga setigena Rond. Nemorilla angustipennis Mg. Careelia excisa Fall. Exorista hirtipilis Pand. — agnata Fall. Microtachina erucarum Rond. Micropalpus impudieus Rond. — pudicus Rond. Oeromasia sordidisguama Zett. Frontina laeta Ms. Stevenia deceptricula Löw. — umbratica Fall. Ptilocerina atramentaria Mg. Wagneria carbonaria Panz. — fuliginaria Rond. Meligoneura leucoptera Mg. Frauenfeldia rubricosa Mg. Actia crassicornis Mg. — exoleta Fall. Helocera delecta Meg. Zeuwia tessellata Egg. Ent. Zeitschr. 1913. 224. Thelaira nigripes Fabr. 225. Morphomyia caliendrataRond. 226. Sarcophaga agnata Rond. 227. — /aleulata Pand. 228. — crassimargo Pand. 229. — minima Rond. 230. — tuberosa Pand. var. ex- uberans Pand. 231. — uwuncierura Pand. var. penicillata Villen. 232. — securifera Villen. 233. — vulnerata Schin. 234. Wohlfahrtia Meigenü Schin. 235. Nyctia halterata Panz. 236. Onesia cognata Mg. 237. — sepuleralis Mg. 238. Pollenia vespillo Fahr. 239. Lucilia pubescens R.D. 240. — silvarum Mg. 241. Musca corvina Fabr. 242. — tempestiva Fall. 243. — vitripennis Mg. 244. Dasyphora pratorum Mg. 245. — versicolor Mg. 246. — saltuum Rond. 247. Stomoays calcitrans Mg. 248. Lyperosia irritans L. 249. Haematobia stimulans Meg. 250. Phaonia bitincta Zett. . — erratica Fabr. . — vivida Bond. . Hebecnema vespertina Fall. . Mydaea calceata Rond. nivalis Rond. . — obscuripes Zett. tineta Zett. uliginosa Fall. . Alaeostylus diaphanus Wied. . Ophyra anthrax Mg. . Fannia polychaeta Stein. . — serena Fall. . Lispa trilineata Schnabl. . Hammomyia buccata Fall. 5. Pegomyia interruptella Zett. [nn ] Kuntze, Dipterologische Sammelreise in Korsika des Herrn Schnuse. 266. Chortophila floralis Fall. 310. 267. — trapezina Zett. Sl. 268. — parvula Fall. 312. 269. Scatophaga analis Meg. 3 370. — ordinata Beck. auılal 271. Phyeodromia fucorum Zett. 315. 272. Borborus fimetarius Mg. 316: 273. Limosine fungicola Halid. 317, 274. — hirtula Rond. 318, 275. — Jontinalis Fall. 319. 276. — pusilla Me. 320. 277. — pusio Zett. 321. 2378. — roralis Rond. 322. 279. Helomyza flava Mg. 329. 3280. — Zetterstedti Löw. 324. 281. — olens Ms. 325. 282. — nemorum Me. 326. 283. Tephrochlamis canescens Mg. | 327. 284. Lunigera chaerophylli Fahr. | 328. . 285. Hedroneura cucularia L. 329. 286. Sapromyza difformis Löw. 330. 287. — inusta Mg. ale 288. — laeta Zett. 332. 289. — intonsa Löw. 333. 290. Lauxania nitens Löw. 334. 291. Lonchaea fugax Beck. 335. 292. — pallipennis Zett. 336. 293. — palposa Zett. 331. 294. — parvicornis Mg. 338. 295. — splendida Löw. . 296. — viridiana Mg. 340. 297. PallopteraumbellatarumFabr. | 341. 298. Myennis fasciata Fahr. 342. 299. Ulidia apicalis Mg. 343. 300. Aeidia hıeida Fall. 344. 301. Rhagoletis cerassi L. 345. 302. Tripeta tussilaginis Fahr. 346. 303. — virens Löw. 347. 304. Urellia ramulosa Löw. 348. 305. Dacus oleae Rossi. 349. 306. Sepsis fragilis Beck. 350. 307. — rufa Macg. 351. 308. — violacea Mg. 309. Themira Leachi Mg. 352 Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 551 Themira pusilla Zett. Piophila nigriceps Mg. — varipes Mg. Colobata calceata Fall. Psila nigricornis Meg. Diplotaxa laminata Beck. Meromyza variegata Me. Chlorops ornata Meg. — planifrons Löw. — taeniopus Me. j Chloropisca circumdata Mg. — elongatula Beck. — jlavifrons Beck. — rufa Macg. Notonaulax humeralis Löw. — linulla Fall. Flachyptera bimaculata Löw. Oscinella maura Fall. — /ıyalipennis Me. Parydra fossarum Halid. — litoralis Mg. Athyroglossa glabra Meg. — ordinata Beck. Allotrichoma lateralis Löw. Ephydra riparia Fall. Scatella sibilans Halid. Oanacee nasica Halid. Asteia amoena Mg. Drosophila distincta Egg. — confusa Staeg. — /enestrarum Fall. -— /asciata Me. Scaptomyza graminum Fall. Geomyza obscurella Fall. Balioptera tripunctata Fall. Ochtiphila coronata Löw. — aridella Fall. Leucopis annulipes Zett. — griseola Fall. Milichia speciosa Meg. Madiza glabra Fall. Desmometopia M - nigrum Zett. . Agromyza lacteipennis Fall. 97 552 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 353. Agromyza nigripes Me. 363. Physocephala pusilla Mg. 354. — pusilla Mg. 364. — truncata Löw. 355. — Schineri Giraud. 365. — vittata Fabr. 356. — scutellata Fall. 366. Ocemyia atra Fahr. 357. Rhycnoessa albosetulosaStrobl. | 367. — distincta Me. 358. — cinerella Halid. 368. — melanopa Rond. 359. Conops insignis Löw. 369. — pusilla Me. 360. — signatus Meg. 370. Melanosoma bicolor Meg. 361. -- silaceus Mg. 371. Sicus. ferrugineus L. 362. Physocephala chrysorhoea Megerle. Eine neue Form von Coccinella quinquepunctata L. (Col.) Von Theodor Jäniehen, Berlin. Mit 1 Textfigur. Die Abhandlung des Herrn Schirmer auf S. 317 im, 3. Hefte der D. E. Z. von 1913 machte mich darauf aufmerksam, dafs sich in meiner Sammlung 1 Stück von Coce. 5-punctata be- findet, welches ich vor einer Reine von Jahren auf dem Friedhofe des Dorfes Rädel bei Kloster Lehnin gefangen hatte, und welches sich zwischen Nr. 8 und 9 der 10 Textfiguren obengenannter Abhandlung leicht einreihen lälst. Die gröfseren runden Flecken in der Mitte neben der Naht haben sich vereinigt und zu einer herzförmigen Zeichnung entwickelt. Die obere \ Einsenkung der Herzform steht mit dem Schildchen- fleck flammenartig in Verbindung. Der Seitenfleck hinter der Mitte, sowie ein zweiter Seitenfleck vor der Mitte einer jeden Flügeldecke zeigen die Form von Kommata. Die bheigegebene Zeichnung läfst sofort erkennen, dafs durch wenige Verbindungsbogen die Varietät Elberti Flach entsteht. Herr Schirmer, an welchen ich eine Mitteilung und Skizze der Varietät schickte, nennt dieselbe in seinem Dankschreiben vorläufig marchica, ich ziehe aber vor, ihr wegen der schönen Zeichnung den Namen Ooceinella quinguepunctata L. var. nov. cordia zu geben. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 553 Eine neue Chrysopiden-Art aus Deutschland. (Neur.) Von Esben Petersen, Silkeborg (Dänemark). Mit 3 Textfiguren. Nothochrysa germanica nov. Sp. Grünlich. Kopf grüngelb. Augen goldsrün, mit Purpur- schimmer. Labial- und Maxillarpalpen pechschwarz, die einzelnen Glieder an den Spitzen hell. Labrum eingebogen, schmal braun gerändert. Clypeus an den Spitzen pechbraun. Auf dem Kopf Fig. 1. Nothochrysa germanica. a Kopf, Pro- und Mesothorax; b Labrum; ce Klaue. befinden sich die folgenden pechschwarzen Punkte: Auf dem Hinter- haupt zwei längliche, zwischen den Antennenwurzeln ein grolser, länglicher Punkt; unter der Fühlerbasis ein bogenförmiger und mehr nach unten ein ganz kleiner Punkt; ein grölserer, länglicher auf der Wange. Das Wurzelglied der Antennen grols, aufge- Fig. 2. Nothochrysa germanica. Vorderflügel. schwollen, gelbgrün, mit einem grolsen, pechschwarzen Makel auf der Innen- und einem kleinen auf der Aufsenseite. Das zweite Fühlerglied gegen die Spitze pechschwarz geringelt. Im übrigen sind die Antennen an der Basis graugelb, an der Spitze schwarz- grau. Thorax grün mit pechschwarzen Fleckchen und Streifen. ill 554 Petersen, Eine neue Chrysopiden-Art aus Deutschland. Abdomen grün mit blaugrauem Mittelstreifen; daneben jederseits eine braune schmale Linie, die ein wenig unregelmäfsig ist. Seitenlinie schmal und schwarzbraun. Unterseite blaugrün. Genitalvalve dreieckig zugespitzt. Beine gelbgrün, Klauen stark gekrümmt mit breiter Basis. Thorax, Abdomen und Beine mit dichter, kurzer, schwarzer Behaarung. Flügel hyalin, verhältnis- mäfsig kurz und breit; Spitzen stark abgerundet; Rand mit langer, schwarzer Behaarung. Alle Adern grün. An der Basis des Radius in den Vorderflügeln ein schwarzer Längsstreifen. In den Vorderfügeln sind die Queradern im Costalfelde schwarz an der Subceosta. Die basale Querader im Subcostalfelde schwarz. Fig. 3. Nothochrysa germanica. Hinterflügel. Die Queradern zwischen Radius und Subradius schwarz an dem Radius. Die übrigen basalen Queradern ganz oder nur an einem Ende schwarz. Im Costalfelde in den Hinterflügeln sind die basalen Queradern ganz schwarz, die apicalen schwarz an der Subcosta. Die Queradern im Radialfelde am Radius ganz schwarz. Die übrigen Queradern grün. Pterostigma durch grüne Färbung angedeutet. Körperlänge 10 mm, Vorderflügel 12 mm, Hinterflügel 11 mm. Antennen 10 mm. Die Type, ein $, stammt aus der Rheinprovinz (Sieg-Mündung, 28. V. 13, K. Frings leg.). Das Exemplar befindet sich in der Sammlung des Herrn Dr. O. le Roi, Bonn a. Rh., und ist in Alkohol konserviert. Es ist dies ein aulserordentlich interessanter Fund. Das Exemplar ist ausgefärbt und kann nicht mit den zurzeit bekannten Arten aus dem Genus Nothochrysa verwechselt werden. Nur mit einigen Bedenken stelle ich die Art vorläufig in das obengenannte Genus. Durch die breit abgerundeten Flügel und die eigentümliche Bildung und Teilung der dritten Cubitalzelle in den Vorderflügeln weicht die Art bedeutend von den anderen Arten der Gattung Nothochrysa ab und "es wird vielleicht notwendig sein, eine neue Gattung für sie aufzustellen; das werde ich aber später unter- suchen und es bis zu meiner Revision der Chrysopiden in den Publi- kationen über die Collection Selys de Longehamps aufschieben. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 555 Nachträge und Berichtisunsen zu dem Artikel „Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Coptolabrus“. (Col.) (Deutsch. Ent. Zeitschr. Jahrg. 1912 p. 545.) Von Prof. Dr. @. Hauser, Erlangen. Inzwischen erhielt ich durch die Freundlichkeit des Herrn Arrow aus dem British Museum in London ein weiteres Pärchen der von Ganglbauer und mir für den typischen Zlysü ge- haltenen Coptolabrus-Form, wie ich sie in dem angeführten Artikel in den Figuren 1— 3 abgebildet habe. Auch diese beiden Exemplare gleichen vollständig den in meiner Sammlung befindlichen Stücken aus der Rothschild’schen Sammlung. Desgleichen hat mir Herr Hajek in Wien einen Zlysü seiner Sammlung zugeschickt, welcher völlig mit dem o” des Wiener Museums (Fig. 2) über- einstimmt. Die Rothschild’schen Exemplare stammen jedoch nicht, wie ich mich aus einer früheren Mitteilung Herrn Dr. Jordan’s zu erinnern glaubte, aus der Bates’schen Sammlung, da letztere, wie mir Herr R. Oberthür in dankenswerter Weise mitteilte, in dessen Besitz übergegangen ist. Nach einer jüngeren brieflichen Mitteilung Herrn Dr. Jordan’s, für welche ich ihm sehr zu Dank verbunden bin, haben die Coptolabrus (sowie auch die anderen chinesischen Caraben) der früheren Rothschild’schen (später Meyer- Darcis’schen) Sammlung folgende Geschichte: Leech’s Sammler Kricheldorff und Pratt brachten eine grolse Anzahl Käfer aus China und ein anderer Sammler (Me Arthur) aus Kaschmir. Diese Käfer wurden zum Teil von Fairmaire, zum Teil von Bates (die Chrysomeliden von Jacobi) bearbeitet. DieCaraben sind von Bates bestimmt und beschrieben worden. Diese Sammlungen Leech’s wurden später von Dr. Roth- schild gekauft. Wie aus den von Herrn Dr. Jordan mir gemachten Mit- teilungen hervorgeht, ändert jedoch diese Richtigstellung nichts an der Tatsache, dafs in der Rotschild’schen Sammlung neben den Typen von Copt. ignimetalla, augustus, mirificus (von Bates nur mit der Bezeichnung Copt. pustulifer var. versehen, später von Kraatz unter dem Namen mirificus beschrieben ; vergl. Proceed. of the Zool. Soc. of London 1889 und Deutsch. Ent. Zeitschr. 1894) usw. auch die Typen der von Bates für den Coptolabrus longipennis Chaud. (vergl. Proceed. of the Zool. Soc. 1889 p. 217) gehaltenen und später von Born als Copt. Roth- 556 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. schildi (Soc. Entom. XXV. 1910, p. 76) beschriebenen Coptolabrus- Form enthalten waren, von welchen, wie ich bereits in meinem früheren Artikel erwähnte, ein Exemplar mit der von Bates herrührenden Bezeichnung Copt. longipennis Chaud. in meinen Be- sitz übergegangen ist. Die beiden von mir für typisch gehaltenen Zlysö Thoms. meiner Sammlung stammen also nicht aus der Bates’schen, sondern ebenfalls aus der Leech’schen Sammlung. Ob auch diese Art von Bates bestimmt wurde, läfst sich nicht mit Be- stimmtheit sagen, da diese Tiere nach den Etiketten, mit welchen sie versehen sind, offenbar nicht von der Kricheldorff- Pratt’schen Ausbeute stammen. Der Typ des Alysü Thoms. befindet sich in der Oberthür’schen Sammlung. Nach einer brieflichen Mitteilung Herrn Oberthürs unterscheidet sich dieser Typ wohl von der von mir als var. connectens beschriebenen Form, aber der Unterschied ist nur ein geringer. Ob die von Ganglbauer und mir für typisch angesehenen Formen dem in der Oberthür’schen Sammlung befindlichen Typ ähnlicher ‘sind, vermag ich nicht zu entscheiden. Jedenfalls sind sie aber gleicher Herkunft. Denn die beiden Stücke aus der Roth- schild’schen, bezw. Leech’schen Sammlung tragen ebenso wie der von Thomson beschriebene Typ die Etikette China bor., das eine der beiden aus dem British Museum stammenden Exemplare die Fundortsangabe Nord-China, das andere Shanghai; letztere Fundortsbezeichnung findet sich auch bei dem erwähnten Exemplar der Hajek’schen Sammlung. Nach ihrer Herkunft mülsten also diese Tiere, insbesondere die mit der Fundortsangabe Nord-China dem Copt. Elysü Thoms. tatsächlich entsprechen, während die aus der Provinz Kiang-Si stammenden und von mir als connectens beschriebenen Formen eine südlichere Rasse des typischen Elysü Thoms. dar- stellen. In meiner früheren Arbeit habe ich darauf hingewiesen, dals Bates die später von Born als Copt. Rothschildi beschriebenen Tiere für den Copt. longipennis Chaud.!) gehalten hat. Mit longi- pennis Krtz. hat letztere Art nach der Beschreibung Chaudoir’s nichts zu tun und Herr Oberthür, in dessen Sammlung sich auch dieser Typ befindet, schrieb mir, dafs die beiden Arten gsrundverschieden seien. In meinem früheren Artikel wollte ich darauf hinweisen, dafs manche Formen des Copt. Elysü var. connectens auch an den Copt. longipennis Kraatz (— smaragdinus var. Mandschuricus Sem.) erinnern. !) Annal. de la S. E. de France 10. serie, tome III, 1863, p. 449. Hauser, Nachträge u. Berichtigungen über d. Gattung Coptolabrus. 557 Es ist daher in jenem Artikel p. 551 a. l. 3 statt longipenms Chaud. zu lesen longipennis Kraatz und tiefer unten soll es statt longipennis var. Mandschuricus Copt. smaragdinus var. Mandschuricus Sem. heilsen. Wie wenig übrigens das gegenüber dem Kopf breit ausladende Halsschild der Klysü-Formen diese von der smaragdinus - Gruppe prinzipiell zu trennen vermag, zeigt ganz besonders deutlich ein 2 des Copt. smaragdinus var. tyrannus Lap., welches ich vor kurzem erhalten habe und welches über die Kopfbreite weit ausladende Vorderecken des Halsschildes zeigt. Schon in meinem ersten Artikel habe ich auch die aulser- ordentlich mannigfaltige Färbung der var. connectens hervorgehoben und die Aberrationen Ailaris und obscurior benannt. Auf Grund eines sehr reichen Materials dieses schönen Tieres möchte ich folgende, zum Teil gesetzmälsig wiederkehrende Farbenvarietäten anführen : ab. viridipennis (l. e.). Capite et prothorace lucidis, rufo- vel purpureo- vel aureo-cupreis, lumine a fronte incidente magis minusve aureo-viridi micantibus, coleopteris subnitidis adomnem luminis sedem viridi-aeneis, scapulis et limbo aureo- viridibus vel aureo-cupreis, episternis subnitidis vel opacis, aureo- viridibus vel aureo-cupreis, sterno cupreo- et violaceo reflectente, epipleuris elytrorum aureis, vel aureo - viridibus vel cupreis. — Jao chow. ab. viridi-obscurus G. H. Capite et prothorace obscure aeneis, interdum virescentibus, coleopteris subnitidis vel fere opacis, ad omnem luminis sedem obscure viridibus, limbo cupreo vel viridi- aureo; episternis subnitidis, crebre valde obscuratis vel fere nigris. — Jao chow. ab. hilaris G. H. (l. e.). Capite et prothorace laete rufo- vel aureo-cupreis, lucidis, coleopteris laete cupreis, sat lucidis, limbo scapulisque rufo-cupreis vel aureo-cupreis, coleopteris ad certum luminis sedem fortiter viridi-micantibus, episternis et sterno ut in viridipenni, elytrorum epipleuris aureo - cupreis. — Jao chow. ab. semicupreus G. H. ab. hilari similis sed capite et pro- thorace obscure violaceis, episternis et sterno magis minusve obscuratis. — Jao chow. Diese schöne Farbenvarietät ist selten. ab. Thiefryi G. H. ab. viridipenni similis, sed capite et prothorace obscure violaceis, episternis valde obscuratis, purpureo et viridi-coeruleo micantibus, sterno viridi-coeruleo relucente. — Jao chow. Von dieser wohl schönsten Farbenvarietät des connectens, 558 Hauser, Nachträge u. Berichtigungen über d. Gattung Coptolabrus. welche ich Herrn Missionar P. Thieffry zu Ehren benenne, habe ich bis jetzt nur ein einziges 0’ erhalten. ab. obscurior G. H. Capite et prothorace obscure brunneo- violaceis, subnitidis, coleopteris subnitidis vel fere opacis, obscure aeneis vel brunneis, Jumine a fronte incidente haud vel vix viridi- micantibus, limbo cupreo, episternis valde obscuratis vel nigris. — Jao chow. : Die düsterste Farbenvarietät. Die ganz düsteren Stücke mit ganz schwarzen Seiten des Prothorax sind selten. ab. coeruleo-viridis G. H. Capite fere nigro, punctis aeneis vel obscure viridi-aeneis nonnullis, prothorace obscurato, obscure viridi- aeneo, disco medio fere nigro, marginibus lateralibus et ante marginem posticum cuprescente; coleopteris subnitidis, valde obscure eoeruleo-viridibus, limbo lucidiore, sed sat obscure aureo- viridi, apicem versus cuprescente. Episternis subnitidis, confertim rufo - cupreo - punctatis et rufo-cupreo -micantibus, sterno nigro, elytrorum epipleuris aureo-cupreis. — 1 2. — Jao chow. Endlich schickte mir Herr Kreisschulinspektor Ertlin München eine aus Kiu-Kiang stammende äufserst auffällige Farbenvarietät des Zlysü zu, welche ich, obwohl das Exemplar auch in der Struktur der Flügeldecken und in der Form des Halsschildes nicht unerheblich von den gewöhnlichen connectens-Formen abweicht, doch vorläufig zu diesem stellen möchte: ab. viridissimus G. H. Forma Elysii var. connectenti similis. Capite et prothorace sat obscure aureo-viridibus, prothoracis late- ribus lucidioribus. Prothorace paulo longitudine sua latiore, medio vix subangulatim dilatato, dein antrorsum fortius rotundato minusque angustato, retrorsum vix sinuato, margine antico valde sinuato,, angulis anticis obtusis, margine postico recto, angulis posticis lobuliformibus, manifeste retrorsum, haud externe pro- ductis, valde rotundato - obtusis, leviter declivibus, foveis ante lobulos magnis et profundis; marginibus lateralibus fortiter nigro- callosis, margine antico leviter calloso; disco profunde rugoso- punctato, rugis medio leviter deplanatis; linea media haud mani- festa. Coleopteris coeruleo-viridibus, opacis, subellipticis, breviter et obtuse mucronitis, tuberculis primariis permagnis, sed sat de- planatis, subrotundis vel elongatis, crebre costulis inter se con- junctis et cum tuberculis tertiariis confluentibus; tuberculis secundariis fortiter convexis, sat magnis, subrotundis ; tuberculis tertiariis irregulariter dispersis, solum seriem primam manifeste formantibus, superficie confertim granulosa; limbo crenulato, hoc elytrorumque epipleuris cyaneo - viridi - aeneis, lucidis, episternis nigris, opacis. Kiu-Kiang. Specimen unicum in coll. Ertl. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 559 Drei neue Coptolabrus-Formen. (Col.) Von Prof. Dr. & Hauser, Erlangen. 1. Coptolabrus Tsingtauensis G.H. Copt. smaragdini var. Mandschurico Sem. similis, sed fortiter deplanatus, latior et validior. Capite et prothorace rufo-cupreis vel aureo-cupreis, prothorace summa latitudine sua 1,13—1,17 latiore, lateribus medio sat fortiter fere rotundato (vel subangulatim) dilatato, dein antrorsum arcuatim angustato, retrorsum levissime sinuato vel fere recto, angulis anticis leviter obtusis, a capite paulum distantibus vel huie applicatis, marginibus lateralibus magis minusve horizonta- liter explanatis, nigrocallosis, margine antico leviter sinuato, nigro- calloso, margine postico recto, angulis posticis lobuliformibus, valde obtusis vel rotundatis, leviter retrorsum productis, vix declivibus, apice foveola profunda, foveolis ante lobulos etiam pro- fundis, interdum impressione transversa inter se conjunctis; disco leviter convexo, confertim, sed minus crasse punctato-rugoso et nitidiore quam in Mandschurico, rugis magis deplanatis, linea media non profunda sed manifesta. Coleopteris minus convexis quam in Mandschurico, vel magis minusve deplanatis, elongatis, ellipticis vel subelliptieis, lateribus leviter rotundato dilatatis vel fere parallelis, scapulis magis evo- lutis, summa latitudine circiter 1,8 longioribus, apice sat bre- viter sed longius quam in Mandschurico mucronatis, mucrone ad apicem vix sursum reflexo, maniieste bicuspidato; limbo angusto in 0’ angustissimo, horizontaliter explanato, crenulato, aureo vel viridi-aeneo ; superficie sat fortiter granulata et rugoso-granulata submetallico- vel serico-micante vel fere opaca, fusco-viridi-aenea vel fusco-aenea, lumine a fronte incidente saturate viridi-relucente, ad basin humerosque nitidiore vel aeneo fulgida; tuberculis pri- mariis nigris, sat parvis (praecipue in '), crebris, subrotundis vel oblongis, paulum convexis vel deplanatis, interdum costulis metallicis inter se conjunctis, tuberculis secundariis multo mino- ribus, creberrimis, subrotundis, tuberculis tertiariis crebris, minus perspicuis, irregulariter dispersis, hic illic series breves haud manifestas formantibus, saepe cum superficiei granulis tuberculisque primariis confluentibus. Subtus niger, nitidus, prothoracis lateribus sat confertim aciculato - punctatis, his et mesothoracis episternis rufo - cupreo fulgentibus vel sat obscure viridi-aeneis, sterno cupreo et, violaceo relucente, mesothoracis episternis minus confertim punctatis, elytrorum epipleuris sat obscure aureis vel cupreis, solam antice 560 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. fulgidioribus; abdominis lateribus crasse rugoso-punctatis, interdum viridi-coeruleo micantibus. Pedibus nigris, sat longis, femoribus posticis medium abdominis segementi ultimi non attingentibus, tibiis femoribus longioribus, tarsis tibiis multo brevioribus, tarsis anticis in 0’ fortiter dilatatis. Long. f@ 30-33 mm, 2 37—41 mm. Lat. & 9,X%5—11 mm, 2? 13-14 mm. Patria: Tsing-tau. Specimina: 4 9 2 Pi. c. mea. Liberalitati viri de entomologia meritissimi A. Bang-Haas hanc speciem debeo. 2. Coptolabrus pustulifer ab. amoenus G.H. Forma et statura Copt. pustuliferi Luc., sed capite et pro- thorace laete opaco-viridibus, suleis frontalibus nitidioribus, coleo- pteris opacis‘, violaceis, lateribus et limbo nitidioribus, laetius violaceis; subtus niger, prothoracis lateribus viridibus, subnitidis. Elytrorum tuberculis secundariis lineas minus undulatas quam in forma C. pustuliferi typica formantibus. 2 Bone 2 9 lat 13 mm. Patria: Kia-ting-fu, Chinae, prov. Setschuen. Specimen unicum in Museo Britannico. Haec pulcherrima aberratio, quoad colorem omni ratione Copt. Lafossei ab. chrysothyreo similis, aCarolo Bock mensi Junio anni 1891. in radieibus montis Omei-shan collecta est. 3. Coptolabrus Oudoti G.H. Oopt. Branickü Tacz. similis, sed multo minus nitidus, capite et prothorace fortius ruguloso-punctatis. Capite et prothorace sat lucidis, rufo-cupreis, interdum leviter aurescentibus, fortiter irregulariter transversim ruguloso-punctatis, punctis crebris et praecipue in capite profundis. Suleis fron- talibus profundis, ad oculos dilatatis, clypeo nigro, minus confertim sed profunde punctato, interdum fere laevi, punctis perpaueis et fere obsoletis, margine antico medio fortiter triangulariter vel fere rectangulariter impresso ; labro antrorsum fortiter dilatato, margine antico leviter sinuato, medio impressione valde profunda, lobulis lateralibus fortiter convexis, fere laevibus vel irregulariter transversim profunde striatis, antice foveola profunda. Mento profunde sinuato, dente medio lato, obtuso, lobulis lateralibus breviore, his externe rotundatis , superficie irregulariter et longi- tudinaliter strigatis; gula mediocriter constrieta, antice oblique strigata, postice transversim aciculata, striis gularibus mediis plerumque perprofundis, retrorsum valde divergentibus. In co palporum omnium articulo ultimo late securiformi, Hauser, Drei neue Coptolabrus-Formen. 561 praecipue labialium angulo antico externo acutissimo, margine antico fortiter convexo, articulo palporum labialium penultimo setis duabus longis et fortibus. Prothorace latitudine sua paulo breviore (1,1:1), medio obtuse sed manifeste angulatim dilatato,, antrorsum fortiter sub- arcuatim vel fere recte angustato, angulis anticis sat obtusis, a capite non vel minime distantibus, retrorsum leviter sinuato, marginibus leviter elevatis, haud explanatis, nigro-callosis, margine antico leviter sinuato, fortiter nigro-calloso, margine postico fere recto, vix ealloso, angulis posticis lobuliformibus, declivibus, vix retrorsum et extrorsum productis; fossulis ante lobulos plerumque non manifestis; disco leviter convexo, linea media perspicua, ante marginem posticum impressione transversa manifesta. Coleopteris minus convexis, valde elongatis, subellipticis, lateribus leviter rotundato - dilatatis, interdum (praecipue in co’) fere parallelis scapulisque magis productis, summa latitudine fere duplo longioribus, apice sat longe mucronatis, mucrone ad apicem manifeste sursum reflexo, acute vel subacute bicuspidato ; limbo angustissimo, explanato, crenulato, aureo-cupreo, fulgido ; superficie sat fortiter, sed minus quam in Dranickü granulato-rugosa, fusca ve] brunnea, serico-micante vel fere opaca, solum ad basin et ad scapulas nitidiore, ad basin laete cupreo vel aureo-cupreo, ad scapulas interdum viridi-aeneis; tuberculis primariis nigris, parvis, subrotundis vel elongatis, plerumque sat deplanatis, rarius con- vexis, sat erebris, sed latius inter se distantibus, costulis inter se conjunctis; tuberculis secundariis creberrimis, multo minoribus, rotundis. Subtus niger, prothoracis lateribus, mesothoracis episternis elytrorumque epipleuris rufo- vel aureo-cupreis, prothoracis lateribus sat profunde punctato-rugulosis, mesothoracis episternis punctatis, sterno toto nigro vel coeruleo- vel violacea- vel cupreo -micante, abdominis lateribus interdum coeruleo - micantibus, profunde punctatis. Pedibus sat longis sed brevioribus et fortioribus quam in Branickü, nigris, femoribus postieis penultimum abdominis seg- mentum in o’ superantibus, in? non attingentibus, tibiis, praecipue in co’, femoribus longioribus, tarsis tibiis brevioribus, in 07 tarsis anticis valde dilatatis. Long. &@ 35—41 mm, 2 41,5—42 mm. Lat. ' 11,5—13 mm, 2% 13,5—14 mm. Patria: Corea, Chemulpo. 4 5 4 2 i. c. mea. Reverendissimo Patri P. OQudot, merito hujus speciei in- ventori, dedicatus. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sr [oR) D Mallophagen. 2. Beitrag‘). (Die Gattung Zutrichophilus Mjöberg.) Von Dr. Rudolf Stobbe, Berlin. Mit 5 Textfiguren. Mjöberg (Ark. Zool. vol. 6 p. 71, 1910) falst in dieser Gattung folgende Arten zusammen: cercolabes, cordiceps, minor (3 neue Arten von Cercolabes prehensilis), ferner setosus Giebel (Ere- thizon dorsatum) und mexicanus Rudow (Cercolabes mexicanus), also 5 Arten von Stachelschweinen; dazu beschreibt er noch eine sechste Art von Cervus mezxicana, der er den Namen mewxicanus bei- lest, obwohl er, wie gesagt, den mexicanıs Rudow in dieselbe Gattung übergeführt hat. Der mezicanus Mjöberg hat nun sicher mit dem mewicanus Rudow nichts weiter zu tun, als dafs sie mit ziemlicher Sicherheit in dieselbe Gattung (oder Untergattung von Trichodectes) gehören. Und wenn nun auch wohl die sichere Deutung des mexicanus Rudow noch manche Schwierigkeit machen wird, so mufls doch der Mjöbergsche mexicanus einen anderen Namen er- halten; ich schlage für ihn den Namen mazama vor, den Mjöberg für das Wirtstier, wohl als Vulgärbezeichnung angibt. Neumann (Arch. Parasit. XV p. 623 1913) glaubt die 3 Cercolabes - Eutrichophilus Mjöbergs sämtlich auf setosus Giebel zurückführen zu können; davon kann nicht die Rede sein. Ich habe das Mjöbergsche Material aus Hamburg ?) durchgesehen und aulserdem die Arten cercolabes Mjöb., cordiceps Mjöb. und setosus Giebel im Berliner Museum wiedergefunden; dazu kommt noch eine neue Art, gleichfalls von einem Stachelschwein; die Arten waren teils gesondert, teils auf demselben Wirtstier vermischt und sind durchaus auseinander zu halten. Ich habe keinerlei Über- gänge gefunden und lasse daher alle als Arten bestehen, wenn sie auch alle mehr oder weniger nahe verwandt sind. Übersicht der Trichodeetiden von Stachelschweinen >). a: Hinterhauptsbasis gegen die Occipitalecken nur wenig zurücktretend. Prothoracalstigma sehr deutlich vorspringend, fast !) 1. Beitrag siehe Entomol. Rundschau 1913. ?2) ich bin den Herren Professoren Kräpelin und v. Brunn für freundliche Übersendung des Materials zu Dank verpflichtet. 3) mewicanus Rudow (Zs. ges. Naturw. XXVII. p. 109. 1866) konnte ich nicht berücksichtigen. Rudows Beschreibung und Abbildung ist durchaus unbrauchbar und Taschenbergs Neubeschreibung (Nov. Acta Ak. Leop. XLIV p. 211) haben zweifellos unentwickelte Tiere zugrunde gelegen (cf. Neumann, Arch. Paras. XV. p. 621, 1913). Mit jungen Stobbe, Die Gattung Eutrichophilus Mjöberg. 563 die halbe Seitenkante des Prothorax einnehmend. Das erste Fühlerglied beim 0 nur doppelt so dick als die folgenden, kürzer als der vierte Teil der Kopflänge, nur das dritte Glied leicht gebogen, die Fühler also fast gerade . . . setosus Giebel. (Zs. ges. Naturw. XVII p. 86 1861 und Ins. epiz. p. 56 1874.) Beide Beschreibungen Giebels sind zu ungenau, um da- nach die Art unter Verwandten herauszufinden. Taschenbergs Beschreibung (N. Acta Ak. Leop. XLIV p. 209 1882) pafst durch- aus auf die 2 der mir vorliegenden Art. Ich stimme Neumann (p. 621) darin bei, dafs auch Giebel den o nicht kannte. Neu- mann hat aber sicher nicht diese Art vor sich gehabt, sondern, wie mir scheint, den cordiceps Mjöbg.; Osborn (Bull. Dept. Agric. Ent. New Ser. No. 5 1896 p. 238) bildet das 2 und die Hinterleibsspitze des 0’ von Trichodectes setosus ab; beide Abbildungen ent- sprechen ganz der von mir als setosus Giebel gedeuteten Art; eine Beschreibung ist nicht gegeben; ich gebe daher für den bisher un- beschriebenen 0’ die Beschreibung nach den Exemplaren des Berliner Zool. Museums. co’ (Fig. 1). Kleiner als das $, und zwar um 1/,—/,. Kopf wie beim 2; Hinterhauptsecken nur wenig die Hinterhauptsbasis überragend. Fühler: Erstes Glied etwa doppelt so dick als die folgenden, länger als das zweite; 1 das dritte so lang wie das erste. Erstes pr setosusGiebel. d'. Glied kürzer als !/, der Kopflänge. Nur das dritte Glied leicht gebogen, die Fühler also fast gerade. Thorax ebenfalls wie beim $; auch das Prothoracalstigma ebenso grols und deutlich, fast die halbe Seitenkante des Thorax einnehmend. Abdomen am breitesten am dritten und vierten Segment; Hinterecken der Segmente ziemlich scharf vortretend; das achte Segment schlank kegelföürmig mit gerundeter Spitze. Längere Randborsten nur am siebenten Segment, die des sechsten Segments etwas länger als die der vorhergehenden, aber nie ganz so lang setosus Giebel dürfte er nicht identisch sein, da bei dieser Art auch bei jungen Tieren das Prothoracalstigma stets sehr auffallend ist, was Taschenberg wohl kaum übersehen haben kann; von allen anderen Arten unterscheidet ihn die Form der Fühler, die nach Rudow gleichgliedrig sind; allerdings ist Rudow ja stets unzuverlälsig und es ist daher mög- lich, dafs die Identität einer der hier besprochenen Arten mit Rudows mexicanus noch einmal festgestellt wird. 564 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. wie die des siebenten. Die Zeichnung des Abdomens besteht dorsal wie ventral aus dunkelgelben, ungeteilten Flecken, die etwa die mittlere Hälfte von der Breite der Segmente einnehmen, in der Längsrichtung vom Vorderrande bis etwa zur Mitte des Seg- ments gehen; dahinter die gewöhnliche Reihe kurzer Borsten. Die mir vorliegenden 5 sind trotz ihrer geringen Grölse voll- ständig entwickelt. 2. Die Abdominalflecken sind auch bei den 2 vorhanden, sie sind aber in beiden Geschlechtern nicht sehr dunkel, so dafs sie Taschenberg, wenn er älteres Material vor sich hatte, wohl übersehen konnte. Das über die Randborsten des sechsten und siebenten Seg- ments beim 0’ gesagte, gilt auch für das 9, bei diesem kommen noch die langen Borsten des achten Segments hinzu. Im Zoologischen Museum Berlin vorhanden von Urson spec. (Zool. Garten, Berlin) und von Erethizon spec. (Zool. Garten, Berlin). a) Hinterhauptsbasis gegen die Oceipitalecken stark zurück- tretend. Prothoracalstigma bisweilen vortretend, aber nie durch besonderee Grölse ausgezeichnet. Das erste Fühlerglied beim sehr stark entwickelt, mehr als doppelt so dick wie die folgenden, etwa halb so lang wie der Kopf; alle Glieder mehr oder weniger gebogen, die Fühler daher zangenartis.. Abdomen des 5 endet mit einer durch das letzte Sternit gebildeten Kappe, die das Tergit stets mehr oder weniger weit überragt oder einhüllt. b’: Nur das siebente (4) oder das siebente und achte (2) Abdominalsegment seitlich mit mehreren langen Borsten. (Ich habe Hunderte von Exemplaren untersucht und dieses Merkmal konstant gefunden; wenn ich demselben auch keine grofse syste- matische Bedeutung beimessen will, so kann es doch zur Erleichte- rung der Übersicht sehr gut benutzt werden.) ce’: Kleine Art: ® ca. 1,8, o' ca. 1,5 mm; Raife des 2 sehr stark entwickelt . . . N no Mjöberg. d. Durch die geringe nk von den anderen Arten der Gruppe leicht zu trennen. Kopf ziemlich schlank; Kopf und Thorax zusammen etwas länger als das Abdomen. Prothoracalstigma meist deutlich vortretend. Oberseite des Abdomens ungefleckt. Abdomen kurz -elliptisch; die mittleren Segmente nur wenig breiter als die vorderen und hinteren. Das achte Segment stark verschmälert, rundlich kegelförmig mit dorsal ziemlich weit herumgreifendem Sternit. 2. Durch die aufserordentlich entwickelten Raife sehr gut charakterisiert. Abdomen verhältnismälsig länger als beim , viel länger als Kopf und Thorax zusammen. Stobbe, Die Gattung Zuftrichophilus Mjöberg. 565 Im Berliner Museum fand ich diese Art nicht; ich habe von derselben nur die Mjöbergschen Tiere aus Hamburg gesehen. ce: Gröfsere Arten (2,5 mm und mehr). d’: Prothorax mit winklig (meist spitzwinklig) vorspringen- den Vorderecken; vordere Kante des Prothorax dadurch länger als die hintere. cf. Kopf verhältnismälsig schlank, die Seiten des Vorder- kopfes gerade, etwa dreimal so lang (von der Vorderecke des Kopfes bis zur vorspringenden Vorderecke der Fühlerbucht ge- messen) als die abgestutzte Vorderkante des Kopfes, der Kopf also vorn breit abgestutzt; die Winkel zwischen der Vorder- und den Seitenkanten des Vorderkopfes verhältnismäfsig klein und scharf. (Ein Blick auf Mjöbergs Photographien zeigt diese Unter- schiede in der Kopfform für beide Geschlechter ganz deutlich.) Die Rückenschienen des Abdomens durch eine helle Linie (auf der die übliche regelmäfsige Reihe kurzer Borsten steht) in 2 Teile geteilt, deren vorderer in der Mitte am schmalsten, nach den Seiten ein wenig verbreitert ist, deren hinterer ein langgestrecktes Oval bildet, welches nur etwa !/, der Breite des Segments einnimmt; d. h. es bleibt jederseits !/, des Segments frei. Ende des Abdomens in der Aufsicht stumpf kegelförmig mit abgerundeter Spitze. Das letzte 2. Eutr.cercolabesMjöbg. '. 3 (Abdomen, Ende lateral.) D. s. (Abdomen, Ende dorsal.) Sternit überragt sein Tergit beträchtlich, ist aber dorsal offen, so dafs man von oben wie in eine offene Schale hineinsieht, welche das Tergit seitlich und hinten umschliefst (Fig. 2 und 3). Diese durch das Sternit gebildete Kappe ziemlich dicht behaart, aber viel weniger dicht als bei der folgenden Art. 2. Prothorax und Kopf, wie beim 5’ Metathorax ohne Quer- teilung. Am besten durch die Form des Prothorax von der fol- genden zu unterscheiden, aber auch in der Kopfform ganz charak- geristisch abweichend . . . . . .. .„ .„" eercolabes Mjöbg. 566 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Im Zoologischen Museum Berlin vorhanden von Sphingurus villosus (Porto Alegre). d) Prothorax an seiner vorderen Kante am schmalsten, viel schmäler als an der hinteren. c. Kopf verhältnismäfsig breit, die Seiten des Vorderkopfes nach aufsen etwas konvex, etwa viermal so lang als die Vorder- kante, der Kopf also vorn schmal abgestutzt. Der Win- kel zwischen Vorder- und Seitenkante des Vorderkopfes sehr stumpf und gerundet. Die Rückenschienen des Abdomens durch die helle Linie in 2 Teile geteilt, deren vorderer an den Seiten ver- breitert ist, während der hintere seitlich zugespitzt, und (auf den mittleren Seg- menten) etwa halb so lang halt ist wie die Breite des Seg- ments, d. h. es bleibt jeder- seits etwa !/, des Segments frei. Ende des Abdomens halbkugelförmig,, das letzte Sternit dorsal weit über sein Tergit herübergezogen, nicht offen, sein vorgezogener dorsaler Rand viel- mehr nur in der Mitte ein wenig nach hinten eingebuchtet (Fig. 4). N Die durch das Sternit gebildete Kappe sehr Eutr. cordiceps Mjöbg. dd’. (Abdomen, Ende dorsal.) N/\ dicht behaart. 2. Prothorax und Kopf wie beim 4 und dadurch genügend von der vorigen ver- schieden. Metathorax durch einen Ein- schnitt in eine vordere und hintere Partie (Meso- und Metathorax) deutlich abgesetzt. cordiceps Mjöbe. Im Zoologischen Museum Berlin von - Sphingurus villosus (Porto Alegre). b) Auch das sechste Abdominalsegment bei © und 2 seitlich mit langen Borsten. coendu n. SP. Eine mittelgrolse, schlanke Art; ca. 2 mm. oc (Fig. 5). Kopf länger als breit, vorn ziemlich stark ausgebuchtet ; die Seiten ITS AT a h ul. 13 ‘ EFF, er! [9 Eutr. coöndu n. sp. co’. des Vorderkopfes ziemlich schräg nach hinten Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 567 gehend. Erstes Fühlerglied deutlich mehr als halb so lang wie der Kopf (ca. °/,). Zweites und drittes Glied stark gebogen, zusammen nur wenig länger als das erste. Hinterhauptsbasis konvex, stark gegen die Schläfenecken zurücktretend. Thorax etwas kürzer als der Kopf (ca. */,), schmal. Pro- thorax nur wenig breiter als lang, vorn am schmalsten, Stigma erkennbar. Metathorax doppelt so breit wie lang, in der Mitte am breitesten. Abdomen schlank, mehr als doppelt so lang wie breit, mit fast parallelen Seiten, nur vorn und hinten verschmälert. Das letzte Segment kegelförmig, stumpfgerundet mit dorsal weit über- greifendem, stark behaartem Sternit. Dorsal wie ventral auf jedem Segment ein langgestreckt rechteckiger ungeteilter Fleck, dahinter die übliche Borstenreihe. Die langen Borsten an den Ecken des sechsten und siebenten Segments stets vorhanden und sehr auffallend. 2. Kopf, abgesehen von den durch die geringere Entwick- lung der Fühler bedingten Unterschieden, wie beim 5. Fühler schlank; erstes Glied etwa so lang wie das zweite und nur wenig dicker. Drittes mindestens 1!/,mal so lang als das zweite. Thorax etwas weniger schlank als beim d’. Abdomen doppelt so lang wie breit, die Flecke wie beim J.. Auch das £ ist durch die langen Borsten am sechsten bis achten Segment allen anderen Arten gegenüber charakterisiert. Die Raife sind stark und erreichen eben das Ende des Abdomens. Im Zoologischen Museum Berlin von Coendu mexicanus und novae hispaniae, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. (Col.) Von Paul Minck, Berlin. Mit 6 Textfiguren. 4. Afrikanische Oryctiden. Die Arten der owariensis-Gruppe. Die Arten dieser Gruppe stehen der erebus-Gruppe verwandt- schaftlich sehr nahe, unterscheiden sich jedoch von ihr durch die hochgewölbte, gedrungene, zylindrische Gestalt, sowie die stärker hervortretende Punktierung der Flügeldecken. Gemeinsam ist den Arten beider Gruppen der sehr breite, fast gerade abgestutzte Clipeus, die breiten, schaufelförmigen Mandibeln sowie die 2 End- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 38 568 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. zacken an den Schienen des dritten und vierten Beinpaares. Die 2 sind nur von einer Art bekannt, sie zeichnen sich ab- weichend von der erebus-Gruppe durch starke Hornentwicklung aus, die bei den stärksten Exemplaren der entsprechender o’ nicht nachsteht. Das Verbreitungsgebiet ist das tropische Afrika. Oryctes owariensis. Palis. de Beauvois, Ins. rec. en Afrique et Amerique, Paris 1805, p. 41. Col. T. 1. b. Fig. 1 u. 2. — Burmeister, Handbuch f. Entomologie, Band V, p. 203—204. — Kolbe, Ark. f. Zool. Band II No. 18 p. 15—17. Zylindrisch gewölbt, tief dunkelbraun, unten etwas heller, Flügeldecken grob punktiert. Clipeus vorn breit abgestutzt, nach oben aufgebogen, in der Mitte mehr oder weniger eingeschnitten; durch die nach hinten eingezogenen Seitenränder erscheinen die Vorderecken spitzwinklig vorgezogen. Bei einzelnen Exemplaren ist der Clipeus durch Abnutzung am Vorderrande gerade ohne Einschnitt. Der gerunzelte Kopf trägt ein beim 5 bis 15 mm, beim 2 bis 12 mm langes, vorn und seitlich punktiertes, leicht zurückgebogenes Horn mit stumpfen Seitenkanten und stumpfer Spitze. Der Prothorox wird zum gröfsten von der vorn flachen, bei einzelnen Exemplaren fein behaarten, nach hinten steil an- steigenden fein gerunzelten Halsschildgrube eingenommen, an deren mehr oder weniger hervortretende Seitenränder entlang, bis zu den Seitenrändern des Halsschildes reichend, sich von den hinteren Ecken der Halsschildgrube nach den Vorderecken des Halsschildes jederseits eine grob gerunzelte Vertiefung als Seitengrube erstreckt. Zwischen dem hinteren Rande der Halsschildgrube und dem ver- tieften, auf dem Grunde grob gerunzelten Basalrande des Hals- schildes befindet sich eine glatte, glänzende, zerstreut punktierte Fläche, die bei den 2 und sehr kleinen 5 von einer schmalen, von Seitengrube zu Seitengrube reichenden Runzelung unterbrochen wird. Der hintere Rand der Halsschildgrube ist bei den 5 scharf- kantig steil abfallend und hat mehrere Ausbuchtungen, die bei der forma major 5 stumpfe Zähne bilden. Aulserdem verläuft der Hinterrand an den Seiten im Winkel nach vorn, als äulserer Rand der Seitengrube direkt zu den Seitenrändern des Halsschildes, während er bei der forma minor nur 3 stumpfe Zacken trägt und nicht direkt an die Seitenränder des Hals- schildes grenzt, sondern, sich allmählich verflachend, den Seiten- rand der Halsschildgrube, diese von der Seitengrube trennend, bildet. Bei den 2 befindet sich in der Mitte des hinteren Randes der Halsschildgrube ein 6—9 mm breiter, vorn fast gerade ab- gestutzter wulstig gerandeter Vorsprung, dessen Seitenecken, durch Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 569 eine leichte Ausbuchtung in der Mitte, mehr oder weniger hervor- treten. Der bei den o’ glatte, dem Basalrande zunächst liegende Teil des Halsschildes, wird bei den $ durch eine die Seitengruben hinter dem hinteren Rande der Halsschildgrube verbindende etwas vertiefte, grobe, schmale Runzelung unterbrochen. Schildehen grob gerunzelt mit glatten Seitenrändern. Bei einzelnen Exemplaren zieht sich von der Spitze nach vorn bis etwa zu ?/, der Länge eine glatte schmale Linie, so dafs das Schildchen halbiert erscheint. Flügeldecken gleichbreit bezw. nach hinten kaum verbreitert, mit sehr starker grübchenähnlicher dichter Punktierung, die um das Schildchen herum am stärksten und dichtesten, nach hinten zu den Spitzen der Flügeldecken etwas feiner und mehr aus- einandergezogen auftritt. Die zwischen den Punkten liegenden Partien glatt, glänzend. Letzteres gilt auch für die Punktierung. Naht und Schulterbeule glatt, sehr fein zerstreut punktiert, Rippen deutlich markiert. Pygidium mit fast parallel verlaufenden feinen Querrunzeln. An den Seiten und eine schmale Fläche in der Mitte dicht be- haart, der Übergang von der Mitte zur Seite kahl. Tibien des ersten Beinpaares mit 3 grolsen und 2 akzessorischen Zähnen, also fünfzähnig. Die Tibien der letzten beiden Beinpaare in 2 Endzacken auslaufend. Unterlippengerüst (l. 1) mit schräg zur Mitte abfallenden Seiten, die eine auf dem Mentum muldenförmig erweiterte, nach der Spitze der Unterlippe rinnenartig verlaufende Vertiefung bilden. Der die Tastergruben bedeckende Teil des Mentums erhaben ge- 38* 570 | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. wölbt. Unterlippe mit einem von Tastergrube zu Tastergrube sich hinziehenden kahlen, glatten, nach innen scharf begrenzten Wulst. Bei einzelnen Exemplaren wird diese Grenze aulserdem durch eine schmale Reihe aufrechtstehender Borsten markiert. Submentum gewölbt, die Mittellinie nicht oder kaum vertieft, mit spärlichen Borstengruben und einzelnen langen Borsten. Den äufseren Rand des Unterlippengerüstes umgibt ein Kranz starker Borsten verschiedener Länge. Maxille (mx. 1) mit stark nach innen überstehendem am oberen Rande langbeborstetem Helm. Innenlade auf der Oberfläche mit zahlreichen verstreuten Borsten- 1117777 = ma. 1. 1 gruben und starker kurzer Beborstung. Die Tasterschuppe sitzt ziemlich hoch und‘reicht bis zum Helm. f.1 = Forceps von vorn. Long.: 47—60 mm, lat.: 23—26 mm. Die Heimat der Art erstreckt sich von Senegambien über Guinea bis zum Belgischen Congo. Ein mir von Herrn Apotheker Kuhnt dediziertes Exemplar trägt den Fund- ort Daressalam (Ostafrika. Wenn diese Art in Ostafrika auch sehr selten zu sein scheint, da mir weitere Exemplare aus diesem Fundgebiet nicht bekannt sind, so halte ich, analog dem Vorkommen anderer Gruppen, die Fundortangabe für durchaus einwandfrei. Der überwiegende Teil meines Materials dieser Art, welches ich Herrn Dir. Fr. Schneider verdanke, stammt aus Ed&öa (Kamerun). Nach den Angaben des Herrn Prof. Preufs (Kolbe, Ark. £. Zool. Band II Nr. 18 p. 16) lebt die Art an der Bambapalme Rhaphia vinifera, in deren Stamm und Blattstielen die Metamor- phose vor sich geht. Zum Schlufs möchte ich noch 2 im Kgl. Museum Berlin befindliche Exemplare der Art: 2 West-Afrika Dr. Kaiser S., cf Kamerun Karstenssen S. erwähnen, die wegen ihrer aufser- ordentlich starken Abnutzung bemerkenswert sind. Auf den Minck, Beitrag zur Kenntnis der Dynastiden. 571 glänzenden Flügeldecken ist die Punktierung fast vollständig ge- schwunden, während die auf dem Prothorax befindlichen Wölbungen, Gruben und glatten Flächen eine abweichende Form, Begrenzung und Verteilung erhalten haben. Nur die allerdings auch sehr abgenutzten Mundteile, beim co’ aufserdem der Forceps, charakte- risieren die Art und lassen die Abnutzung als solche erkennen. Oryctes Stolzin. sp. Cylindricus, convexus, fuscus, nitidus, elytris rubicundis, subtilibus crassus punctatis, subtus rubicundus; clypeo recte truncato, minime vel vix emarginato, reflexo, capite cornuto, pronoto excavato, tibiis antieis quinquedentatis, tibiis quatuor posticis in apice bidentatis. Pronoto in foveae margine vel tri- dentato (forma major) vel bidentato (forma minor). Long. 47—54 mm, lat. 23—26 mm. — co jorma major (Type), 9’ forma minor (Cotype) Nyassa-See, Missionstation Bulambye, VI. vom Missionar Stolz gesammelt und ihm ge- widmet. — Königl. Museum Berlin. Zylindrisch gewölbt, von der Gestalt des Or. owariensis Palis. d. Beauv., glänzend dunkelbraun, Flügeldecken und Unterseite mit einem Schein. ins Rötliche. Clipeus gerade abgestutzt, vorn auf- gebogen, in der Mitte leicht oder kaum eingeschnitten. Der gerunzelte Kopf mit einem 6—14 mm langen an der Wurzel punktierten, sonst glatten, zurückgebogenen Horn mit stumpfer Spitze und stumpfen Seitenkanten. Halsschild mit vorn flacher, nach hinten steil ansteigender, auf dem Grunde fein gerunzelter Grube, deren hinten durch eine glatte Fläche markierte, sehr wenig hervortretende Seitenränder diese von der, die Seitengrube darstellende, leicht vertieften Runzelung trennen. Diese Runzelung verläuft bis zu den Vorderecken des Halsschildes und geht in der Nähe derselben über die Seitenränder der Hauptgrube hinweg in die Runzelung derselben über. Bei der forma minor sind die Seitenränder der Hauptgrube schärfer markiert, glatt und trennen die Runzelung vorn. Bei der forma major finden die Gruben in dem sich steil erhebenden, quer über das Halsschild verlaufenden, scharfrandigen Hinterrande der Grube, der in der Nähe der Seiten- ränder des Halsschildes in einem Winkel nach vorn bis an die- selben herangeht, einen gemeinsamen Abschlufs. In der Mitte des Hinterrandes befinden sich, durch mehrere Ausbuchtungen gebildet, drei stumpfe Zähne, die, ziemlich weit auseinandergezogen, nicht sehr stark hervortreten. Hinter dem Grubenrande, dem vertieften auf dem Grunde grob gerunzelten Basalrande zunächst, befindet sich eine gewölbte, glatte, fein zerstreut punktierte Fläche, die vorn mit einer flachen feinen Runzelung versehen ist. Bei 572 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. der forma minor ist die Hauptgrube durch die schärfer markierten Seitenränder in sich abgeschlossen. Der Hinterrand ist zwar stark erhaben, tritt aber nicht so steil hervor, wie bei der forma major. Die Mitte desselben ist ähnlich, wie bei den 2 des owariensis Pal. de Beauv., zu einem, natürlich entsprechend kleineren, Prozessus ausgezogen, dessen Seitenecken durch eine leichte Aus- buchtung in der Mitte als Zähne oder Zacken etwas hervortreten. Die hinter dem Grubenrande befindliche Fläche ist etwas gröber punktiert, auch tritt die Runzelung etwas mehr hervor. Schildchen breiter als lang, gerunzelt, mit glatten Seiten- rändern. Flügeldecken gleich breit resp. nach hinten kaum ver- r.2. breitert, glatt, glänzend, mit dichter, feiner, sehr deutlich er- kennbarer Punktierung. Schulterbeule glatt, Rippen deutlich markiert. Pygidium kahl, in der Mitte fein quernadelrissig, an den Seiten grob punktiert. Vordertibien am Rande fünf- Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 573 zähnig, Tibien der letzten beiden Beinpaare in 2 Endzacken auslaufend. Unterlippengerüst (l.2) von einem Kranz langer Borsten umgeben, hinten flach, nach der Mitte zu etwas gewölbt, der vordere Teil, die Unterlippe, in einem Winkel nach unten resp. in seiner natürlichen Lage nach oben gerichtet. In der Mitte, zwischen den Tastern eine scharf markierte, kreisförmige Grube, die hinten allmählich, vorn dagegen steil nach innen abfällt. Durch diese wird eine den Seitenrändern parallel verlaufende, wulstförmige Erhöhung gebildet, die sich bis zu den Tastern fortsetzt. Diese, sowie der Grund der Grube ist mit zerstreuten Borstengruben bedeckt. Die Spitze der Unterlippe ist etwas auf- gebogen und in der Mitte leicht eingeschnitten, der äufsere Seitenrand scharfkantig nach oben gerichtet. Helm der Maxille (mx. 2) lang beborstet, nicht so stark überstehend. Oberfläche des Helms, der Innenlade und der Tasterschuppe mit einzelnen Borsten. — f. 2 = Forceps von vorn. Neue Bienenarten aus Afrika. Von Dr. H. Friese, Schwerin i. M. Durch Zusendung von weiterem Material aus dem Kap-Museum und Rhoderia-Museum bin ich in der Lage, unsere Kenntnisse der Bienenfauna Afrikas zu erweitern. Die genaueren Beschreibungen lasse ich in den betreffenden Gattungs-Monographien folgen. Erosopis luneaticepsn-+sp. 2. 2. Der Prosopis aterrima Fr. nahestehend, aber Gesicht schwarz, nur an den inneren Orbitae eine feine gelbliche Randlinie, Collare breit gewulstet und ganz schwarz. — L. 6!/, mm, Br. 1!/, mm. 1 2 vom Kapland, Wartmann leg. Prosopis braunsi var. nigricansn. var. d’ fd. Abdomen bis auf die Basis von Segment 1 schwarz. Smithfield, Kapland. 7.0.30 pWVs Jiumodı Rz ei. cf’ wie $, aber Gesicht in grölserer Ausdehnung gelb ; Segment 1—2 zeigen am Endrande jederseits eine ziemlich breite und lange Haarfransenbinde (die auch beim 2 vorhanden ist, wie 2 frische Exemplare zeigen); Segmentrand 2—6 sehr breit häutig gelbbraun. — L. 8 mm, Br. 2 mm. 1 5 von Natal, 22 im Kap-Museum von Lightfoot. 574 Deutsch. Eint. Zeitschr. 1913. Prosopis alfkenin. p. d. Der Pr. atriceps Fr. 5 täuschend ähnlich, aber Kopf, Thorax und Segment 1—2 sehr grob punktiert und Antennenschaft ein- fach. — L. 4!/, mm, Br. 1 mm. 2 o' von Bulawayo (Rhodesia), am 28. September 1912, G. Arnold leg. Prosopis arnoldin. sp. cd. Wie Pr. alfkeni Fr., aber Antenne und Beine rot, Gesicht nur bis zur Antennenbasis gelb. — L. 6 mm, Br. 1!!, mm. 2 0’ von Bulawayo (Rhodesia), am 28. September 1912, G. Arnold leg. Prosopis longula n. sp. d. Wie Pr. atriceps Fr., aber Antennenschaft schwarz, einfach und Mandibel wie Labrum weils. — L. 4!/, mm, Br. 1 mm. 1 0 von Bulawayo (Rhodesia), am 28. September 1912, G. Arnold leg. Pigsolsiop 0. sul ei. 2cronlppaEnEa Spt Wie Pr. longula Fr., aber Antennenschaft schwarz, vorne weils, Antenne auffallend dick und gekerbt erscheinend, Calli hum. und Tegulae weifsgelb. — L. 4!/, mm, Br. 1 mm. 1 0 von Deutsch-Südwest-Afrika (bei Grootfontein). Poecilomelitta n. g. Eine fast unbehaarte Bienengattung, die lebhaft an Campto- poeum erinnert, aber 3 Cubitalzellen aufweist und kurze Mund- teile wie Andrena hat. Scopa sehr dünn, Tibie und Metatarsus nicht verbreitert. — L. 6!/, mm. Südwest-Afrika, nur im 2 bekannt. Poecilomelitta flavidan. sp. 2. Wie Camptopoeum flaviventre Fr. aus Argentinien, aber Vorder- flügel mit 3 Cubitalzellen und kurzen Mundteilen. Kopf und Thorax sehr dicht, fast runzlig punktiert, matt. — L. 6!/, mm, Br. d. Abdom. fast 2 mm. 22 von Grootfontein, Deutsch-Südwestafrika; Volkmann leg. Poecilomelitta fuliginosan. sp. 9. In Form und Gröfse wie P. jlavida, aber braun und ohne gelbe Zeichnung, fast einfarbig schwarzbraun ; Kopf und Thorax sparsam punktiert, glänzend. — L. 6!/,—7 mm, Br. d. Abdom. fast 2 mm. 2 2 von Grootfontein, Deutsch-Südwestafrika; Volkmann leg. Friese, Neue Bienenarten aus Afrika. 57 [ey 1 Cellaria n. subgen. von Nomioides. Körperbau genau wie bei Nomioides, sowohl in Form wie Farbe, nur ist die Grundfarbe schwarz mit gelben Zeichnungen ; die zweite Cubitalzelle oben deutlich gestielt, der Stiel nimmt 1/,—!/, der Zellenhöhe ein und ist bei 6 Exemplaren ganz gleich gebildet. — L. 4 mm. Süd-Afrika, nur im 2 bekannt. Cellaria Nomioides arnoldin. sp. 9. Wie Nomioides pulchellus, etwas gröfser, schwarz mit gelben Binden und mit sehr dicht und äufserst fein gerunzeltem Kopf und Thorax; Clypeus gelb, mit 2 runden schwarzen Punkten. — L. 4 mm, Br. 1 mm. 6 2 von Bulawayo (Rhodesia), am 26. Dezember 1912, G. Arnold leg, Melitta rufipes'n. sp. d.. Der M. schultzei ähnlich (auch der M. melanura Nyl.), aber Abdomen mit Binden, Wangen deutlich, alle Tarsen und Tibien III rotgelb. — L. 9—10 mm, Br. 3!/, mm. 1 0 von Cradock, Kapland; Wartmann leg. Melitta longicornisn. p, 2. Der M. dimidiata var. hungarica Mocs. sehr ähnlich, aber Wangen deutlich, 2 mit rotgelben Tarsen und Tibien IH, X mit fast quadratischen Wangen und langen, das Scutellum überragenden Antennen, deren Glieder viel länger als breit sind. Scopa rotgelb, Penicillus schwarz. — L. 14—15 mm, Br. 4!/, mm. 2 von Natal, 5 von Heukries in Buschmannland. Süd-Afrika. Rhinochaetula (?) armatipes n. sp. d'. Es ist nicht sicher, ob diese und die folgende Art (capensis) wirklich zu dieser Gattung gehören. Ich stelle sie infolge des gleichen Flügelgeäders wie des ganzen Habitus hierher. f. Wie Melitta schultzei, aber Flügel mit nur 2 Cubitalzellen, deren zweite beide Discoidalqueradern aufnimmt; Beine ganz paradox bewehrt. — L. 10 mm, Br. 3 mm. 1 9 von Kl. Namaland, Süd-Afrika. Kann das 5% zu Zh. plumipes Fr. sein! Rhinochaetula (?) capensis n. sp. d. Der Rh. armatipes Fr. sehr ähnlich, aber Tarsen II normal, Tibie III anders deformiert, Tarsen braun; Beine III mit stark verdicktem Femur und stark nach innen verbreiterten Tibien, 576 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. die so breit wie lang sind, Calcar weilslich. — L. 10 mm, Br. 3 mm. 1 5 von Kapstadt. Kann das 5 zu Äh. dentiventris Fr. sein! Anthophora gigantean. sp. 9. Die gröfste südafrikanische Anthophora-Art und der A. hirti- ventris (9) Fr. am nächsten stehend. Dicht gelbbraun behaart, auf den Segmenträndern fast bindenartig, Segment 5 dicht rost- rot beborstet, 6 braun behaart. Beine schwarzbraun behaart, Scopa gelbbraun. — L. 19 mm, Br. 7!/, mm. Einige ? von Jackals Water in Buschmannland (Lightfoot), Kap-Museum. Kann das 2 zu A. hirtiventris Fr. 5 von Namaqualand sein! Coeliowys maculatan. sp. 9. Der ©. furcata nahestehend, aber viel gröflser und Segment 1—5 mit groflsen weilshaarigen Seitenflecken, Vorderflügel ganz blauschwarz. 1 2 von Shilouvane (Nord-Transvaal) im Januar; Junod leg. Coeliowys cherenensisn. sp. 92. 2. Der ©. lativentris Fr. und decipiens Spin. nahestehend, aber srölser, Abdomen mit weilsen Seitenflecken, Segment 2—5 jeder- seits mit zwei weilsen Haarflecken. Flügel schwarzbraun mit violettem Schimmer und hyaliner Basis. — L. 13—15!/, mm, Br. 4 mm. cf. Analsegment mit 6 Dornen, 2 an der Basis und ab- stehend, 4 am Ende; 2 obere Zähne, die breit sind und am Ende in 3—4 Zacken enden, und 2 untere, die dünn und spitz sind. — 1. 13 mm, Br. 32), mm. o' 2 mehrfach von Cheren (Abessinien) und vom Sudan. Mieigachüle speciosann. sp. 2. Der M. torrida Sm. von Gambia ähnlich, aber Flügel einfarbig braun, Thorax hinten und die Abdomenbasis weifslich behaart, Beine schwarz; Scopa rotgelb, auf Segment 2 gelb und auf Segment 1 weils. — L. 10 mm, Br. 31/, mm. 8 2 von Madibira (Deutsch-Ostafrika), Haefliger leg., 2 2 von Togo. Megachile (Chalicodoma) musculus.n. sp. 9. Wie Ch. pyrenaica Lep., aber Abdomen fast einfarbig und lang grau behaart, Analsegment zweiteilig am Ende, Ventral- segment 6 mit erhabenem, glattem, halbkreisförmigem Rande, das Friese, Neue Bienenarten aus Afrika. 577 Ende vorgezogen und zweispitzig. Beine schwarz, Tarsen rot, rotgelb behaart, Calcar rot, Tibien III am Ende auch rot. — L. 13 mm, Br. 4!/, mm. 2 2 von Grootfontein, Volkmann leg., und von Ookiep (Kl. Namaland), im September fliegend. Süd-Afrika. Megachile (Chalicodoma)murinan. sp. 2. Der M. musculus Fr. täuschend ähnlich, aber Beine schwarz, Analsesment oben wie unten unbewehrt, ganzrandig; Scopa dicht und lang rotgelb». — L. 13 mm, Br. 5 mm. 1 2 von Ookiep (Kl. Namaland), im September fliegend. Süd-Afrika. Osmia atrorufa.n. sp. 9. 2. Schwarz, überall schwarzbraun behaart, Clypeus gewölbt, sehr dicht runzlig punktiert, mit kahlem, aufgeworfenem Vorder- rand, der mitten eingedrückt ist und jederseits des Eindrucks einen Büschel roter Haare trägt; Scopa rotgelb. — L. 11!/s mm, Br. 41/,—5 mm. 1 2 von Kapstadt, Wartmann leg. Osmia piliventris n. sp. d. cf. Schwarz, blalsgelb behaart, durch die kurzen Antennen, das vierzähnige Segment 7 und durch die lange, gelbe Behaarung der Ventralsegmente 3—4 auffallend. Flügel stark getrübt. — L. 13!/, mm, Br. 4 mm. 1 0’ vom Kapland, Wartmann leg. Kann das J' zu Osmia atrorufa sein! Osmia namaquaönsisn. sp. 9. 2. Wie ©, similis Fr., aber kleiner, Abdomen hell bandiert, sonst aber ohne besondere rotgelbe Behaarung; Clypeus mit glattem, glänzendem Mittelfeld und crenuliertem Vorderrand, der lang rotgelb behaart ist; Antenne sehr kurz, platt gedrückt, vom vierten Gliede an stark verbreitert; Scopa dünn, rotgelb. — L. 9 mm, Br. 2°?/, mm. 1 2 von Namaqua-Buschmannland. Kapland. Anthidium piliventre n. sp. cd. Wie A. braunsi, aber Segment 3—6 am Seitenrande zahnartig vorspringend, 7 = dreizähnig, Ventralsegmente 5—5 lang weils behaart. Flügel scheckig gebräunt, Beine rotgelb, gelb gefleckt, lang weils behaart. — L. 7 mm, Br. 3!/, mm. 1 0’ vom Kapland. Friese, Neue Bienenarten aus Afrika. Sı -] [0 6) Anthidium concolor n. sp. d.. Wie A. volkmanni, aber Analsegment bewehrt, Tibie I und II vorne gelb, sonst schwarz, ohne Gelb; Segment 6 jederseits scharf gezähnt, mitten breit abgestutzt mit aufgebogenem Rande, 7 tief ausgerandet, jederseits mit nach innen gekrümmtem Zahn. — L. 7 mm, Br. 3 mm. 1 9 von Ookiep (Kl. Namaland), im September fliegend. Süd-Afrika. Anthidium lanipes n. sp. 9. Ein ganz schwarzes Anthidium mit sparsam weilser Behaarung, dessen Clypeus abgestutzt, mit crenuliertem Rande, der 6 lange, dicke, weilse Borsten trägt. Scopa dicht und weils; Tarsen aulsen dicht wollig, unten schwarzbraun behaart. Flügel scheckig ge- bräunt. — L. 7” mm, Br. 31/, mm. 1 2 von Marienhof (Ukerewe -Insel), Deutsch-Ostafrika ; Conrads leg. Bei Anthidium vollemanni stehend ! Anthidium trachusiformen. sp. 9. Ein ganz schwarzes Anthidium, das der Trachusa serratulae Pz. aus Europa täuschend ähnlich sieht, aber Clypeusrand mit 2 Dornen, Scopa gelblich mitten gelbbraun und zweite Discoidal- querader mündet aufserhalb der zweiten Cubitalzelle ; sonst schwarz, oben gelbbraun, unten weilslich behaart. — L. 10 mm, Br. 4 mm. 1 2 von Ookiep (Kl. Namaland), im September fliegend. Süd-Afrika. Anthidium cariniventre Friese. d. 1904. Megachile cariniventris Friese, $ in: Z. Hym. Dipt. v. 4, p. 334. J' wie $, aber Gesicht grau behaart, ebenso die Oberseite des Thorax. Abdomen eingekrümmt, Segment 6 jederseits gezahnt, mitten lappig vorgezogen und jederseits vor dem Zahn ausgebuchtet, 7 fast quadratisch, tief ausgeschnitten. — L. 12 mm, Br. 4 mm. o' 2 von Rikatla (Delagoa-Bai), Junod leg., 2 von Ookiep (Kl. Namaland), 2 von Giftsberg, 0’ von Kapstadt, 2? von Rhyns- dorp, im September fliegend, 1911; Peringuey leg. Anthidinm bruneipesn. sp. 9. Wie 4A. fulvopilosum Cam., aber Beine und Mandibeln rot, Clypeus einzeln und grob punktiert, stark glänzend; Abdomen kurz und weifs behaart, Segmentränder breit gelbbraun, Scopa rotgelb. — L. 12 mm, Br. 4 mm. 1 2 von Kl. Namaland, im Oktober. Kapland. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 579 Uber einige nomenklatorische Anderungen. Von Dr. H. Friese, Schwerin i. M. In neuerer Zeit wurde von Edw. Saunders!)-London und nach ihm von J. D. Alfken°)-Bremen der Name der Lang- hornbiene Kucera diffieilis Perez eingezogen und dafür Zucera longi- cornis Linne gebraucht, weil die Type von Linne im British Museum gleich Fucera diffieiis Perez sein soll. Nachdem aber durch J. Perez im Jahre 1879 die dürftige Beschreibung von Linne (Apis antennis filiformibus longitudine corporis hirsuti fulvique. 1758) ergänzt und wie oben gedeutet und festgelegt worden ist, so haben nur noch die Auffassungen, Beschreibungen und Typen von J. Perez Beweiskraft und nicht diejenige von Linne (vergl. Internat. Regeln der zoologischen Nomenklatur, Berlin 1901, V. $ 1, 2 und 3). Ähnliche Verhältnisse finden sich auch bei der Bienengattung Öentris Fabricius, die nicht mehr im Sinne von Lepeletier, sondern nach K. Schrottky-Brasilien für Zulema Lep. ein- treten soll. Nachdem aber Lepeletier 1841 die Gattung Centris Fabr. in die beiden Gruppen Centris und KFulema aufteilte, so werden wir wohl seine Namen annehmen müssen. Oentris F. Lep. ist demnach eine Gattung der Beinsammler (Epicharis) und Eulema Lep. ein Körbchensammler (nur Subgenus von Euglossa L.). Als weiteres Beispiel würde hier noch die Trigona amalthea Olivier zu erwähnen sein. Die Grölse dieser Art wurde allerdings von Olivier mit nur ca. 6 mm angegeben, was auch Latreille (1811) wiederholt, erst Lepeletier gibt die Gröfse auf „deux fois plus grande que la Melipona rousses-pattes (= rujierus Latr.), also =2x5mm=1(0 mm an und beschreibt das Nest, welches die Gestalt einer „cornemuse“ (Dudelsack) haben soll, was auch von Burmeister in seiner „Reise nach Brasil“ 1853 p. 219 bestätigt wurde durch: „das Flugloch ist weit und von einem weiten flachen Rande nach 2 entgegengesetzten Seiten oben und unten umgeben, das völlig wie ein sehr weit aufgerissener, grolser Vogelrachen aussah. Die abstehende Mündung sieht wie ein Füll- horn aus, mehr aber wie die Spitze eines riesenmälsigen Tee- topfes. Davon hat das kleine Tierchen seinen Namen erhalten!“ 1) Ent. Month. Mag. :1902 v. 38 p. 159. ?) J. D. Alfken, Bienenfauna von Bremen in: Abh. Ver. Bremen 1913 v..22 p. 114. 580 Friese, Über einige nomenklatorische Änderungen. Ich sah ein typisches Exemplar von Lepeletier (von Goyaz), das ca. 9 mm Länge aufwies und zur grölsten Trigona-Art — amalthea Oliv. Lep. Burmeist. gehörte. In neuerer Zeit wurde nun von K. Schrottky, J. Vachal u.a. der Name Tr. amalthea Oliv. auf eine kleinere Art (L. 5—6 mm), die ich als 7r. fuscipennis beschrieb, angewandt, mit der Be- gründung, dafs die Gröfsenangabe von Olivier (6 mm) einen Hinweis auf die grolse Tr. amalthea von Lepeletier und Bur- meister ausschlösse. Dazu ist zu bemerken, dafs die grofse Tr. amalthea v. Lep. in der Gröfse sehr variiert und in Exemplaren von 6—11 mm Länge vorkommt, was offenbar mit ihrer grofsen Verbreitung von Costa Rica bis Blumenau zusammenhängt. Die kleinsten Tiere erhielt ich aus Costa Rica und dem gebirgigen Columbien (= var. borealis und glaberrima Fr.), die grölsten Exemplare aus Blumenau und Saö Paulo. — Die Exemplare von Trinidad wurden von Provancher als Tr. trinidadensis beschrieben und als Länge 7!/, mm notiert. Es muls also die erste Deutung und monographische Dar- stellung von Lepeletier (1836) zu Recht bestehen bleiben, so- lange nicht nachgewiesen wird, dafs T’rigona fuscipennis Fr. das gleiche Nest wie T’rigona amalthea Oliv. Lep. baut, denn die Gröfsen- angabe von 6 mm Länge allein genügt nicht, um die Anschauung von Lepeletier umzustolsen. Und selbst im letzteren Falle liest meines Erachtens kein „zwingender“ Grund vor, die Auf- fassung von Lepeletier und Burmeister umzuändern, da 2 morphologisch verschiedene Trigona- Arten sehr wohl ein ähn- liches oder gar gleiches Nest bauen können, Ich meine überhaupt, es sollten eingebürgerte, sich auf Mono- graphien stützende Namen nicht ohne triftige Gründe umge- ändert werden; — wir haben leider so wie so schon genug Änderungen vorzunehmen. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 581 Aus den Sitzungen. Sitzung vom 9. VI. 13. — Ahlwarth eröffnet 9 Uhr 20 Min. die Sitzung. Als Gast ist anwesend Herr Paul Cramer — Das Protokoll der Sitzung vom 2. VI. 13 wird verlesen und ge- nehmigt. — v. Bodemeyer wohnt jetzt W 35, Genthiner Str. 42. Auf Ohaus’ Anregung wird über den Versand unserer Zeitschrift und den Ersatz der dabei verloren gegangenen Hefte verhandelt; es sprechen dazu Pape, Grünberg, Kuhnt, Höfig, Reineck. Es wird beschlossen, den bisherigen Modus beizubehalten. Kuhnt teilt mit, dafs Sharp auf seine Bitte hin die Fauna hawayensis für die Bibliothek gestiftet habe. Ahlwarth wird ermächtigt, dem Spender den Dank der Gesellschaft zu übermitteln. Grün- berg berichtet über das Vorkommen der Larve der Rinder-Dassel- fliege im Auge des Menschen. Vor 10 Jahren sei der erste Fall in Dorpat beobachtet und beschrieben worden. Damals habe die Larve im Glaskörper gelegen. Der letzte Fall (der 4 bisher be- obachteten) sei bei einem vierjährigen Kind in Husum in Holstein festgestellt worden. Das Auge habe damals entfernt werden müssen und sei nach München geschickt worden. Grünberg meint, dals es sich höchstwahrscheinlich um eine Jugendlarve von Hypo- derma bovis handle. Wie das Tier in das Auge des Kindes gelangt sei, habe leider nicht mehr in Erfahrung gebracht werden können. Bei Rindern ginge es in den Schlund, durch den Rückenmarks- kanal unter die Haut. In allen 4 Fällen seien die Träger der Larven Kinder gewesen. Die gefundene Larve zirkuliert. Grün- berg verliest darauf aus der Arbeit von Ströse Zahlen über die wirtschaftlichen Schädigungen der Rinder-Dasselfliege, die sich auf Millionen belaufen. — Für den Anfang Juli ist eine Exkursion nach dem Fläming geplant. Böttcher fand an Meloe violaceus Notozus monocerus. Über Anthieiden in Insektensendungen sprechen Kuntzen und im Anschlufs daran Ahlwarth. — Schlufs E11 Uhr. Aus der entomologischen Welt. Von P. Kuhnt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. I. Totenliste. Am 26. VIII. d. J. entschlief zu Bad Ems im 67. Lebensjahre Herr Wilhelm Martini aus Sömmerda in Thüringen. In ihm verliert die Mikrolepidopterologie einen guten Kenner und Forscher. 582 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Seine Tätigkeit erstreckte sich in erster Linie auf die heimatlichen Berge. — Im August d. J. starb in Wien der Hof- und Gerichts- advokat Dr. Franz Sokolar, der sich viel mit dem Studium der Carabus-Arten beschäftigte. I. Personalien und Reisen. Herr Dr. phil. Theodor Kuhlgatz, Berlin, ist zum ständigen wissenschaftlichen Beamten der Königl. Preufsischen Akademie der Wissenschaften für den „Nomenclator animalium generum et subgenerum“ , dessen Leitung er schon seit einigen Jahren inne hatte, ernannt worden. — An der Universität Berlin hat sich Dr. Herm. Schubotz für Zoologie habilitiert, der Zoologe der beiden Innerafrika- Expeditionen des Herzogs von Mecklenburg. Für Biologie habilitierte sich an derselben Uni- versität Dr. Rich. Weilsenberg. — In Ohrdruf bei Gotha beging am 11. VII. d. J. der Entomologe Gymnasialoberlehrer a. D. Prof. Dr. Fr. Thomas sein 50jähriges Doktorjubiläum. — Auch diesmal ist Herr A. Kricheldorff, Berlin, von seiner Sommer- reise durch Nord-Spanien mit reicher Coleopteren- Ausbeute zurück- gekehrt. Die Herren, die die Absicht haben sollten etwas aus den mitgebrachten Schätzen zu erwerben, seien besonders auf folgende Arten aufmerksam gemacht: goldig bis schwarz variierend gefärbte Zniopachys auriculatus, davon ab. impensus, Hadrocarabus macro- cephalus in Riesenexemplaren, O'hrysocarabus lineatus, grolse Stücke vom Pico de Europa, Trechus Kricheldorfi n. sp., Anophthalm. Escalerae, Pterostichus Ehlersi und dux, Laemostenes Peleus, Amphimallus canta- bricus und andere seltene Arten. — Die Jury der Ausstellung des XVII. Internationalen Medizinischen Kongresses hat den Erzeug- nissen der Optischen Werke C. Reichert, Wien VIII/2, (Mikro- skope und mikroskopische Hilfsapparate) die Goldene Medaille zuerkannt. Rezensionen und Referate. In dieser Rubrik finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, welche der Redaktion zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bibliothek der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Paul Schulze, Chitin- und andere Cuticular- strukturen bei Insekten. Verhandlungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. 1913. Auf dem Kongrefs der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Bremen 1913 hielt Dr. Paul Schulze einen Vortrag über Chitin- Rezensionen und Referate. 583 und andere Cuticularstrukturen bei Insekten, der jetzt gedruckt vorliegt. Die Untersuchung ist nicht nur rein histologisch von Be- deutung, sondern hat auch für die Coleopterologie und besonders für den Zweig der Systematik Wert. Durch das Auffinden eines geeigneten Verfahrens konnte der Verfasser die dicken Chitinlagen in ihre einzelnen morphologischen Bestandteile zerlegen und kam deshalb zu Resultaten, die von denen der früheren Untersucher sehr abweichen. Um über die Struktur des Chitins Aufklärung zu erhalten, war es zunächst erforderlich, den Bau der Käferflügeldecken im allgemeinen darzustellen. Da es für den Coleopterologen von Interesse ist, auch den anatomischen Bau seiner Sammelobjekte kennen zu lernen, will ich kurz auf die von P. Schulze aufge- stellten Bautypen in bezug auf die Flügeldecken eingehen. Es gibt deren 2, einen einfachen und einen komplizierteren. Im ersteren Falle besteht die Decke aus einer oberen und einer unteren Chitinplatte, die durch Strebepfeiler (Columnae) mitein- ander verbunden werden. An der unteren Platte sitzen kleine Chitindornen oder -perlen („Dornenschicht*). Nach dem Schlüpfen des Käfers wird aus besonderen Drüsen über die obere Platte (der „Hauptlage“) ein Sekret ergossen, dafs zur „Grenzlamelle“ erstarrt. Bei dem zweiten Elytrentypus schiebt sich zwischen Grenz- lamelle und Hauptlage eine neue sehr mächtige, anscheinend nicht chitinige, braun gefärbte Schicht, die sogenannte „Lackschicht“ ein (z. B. beim Hirschkäfer), und die Hauptlage sondert sich in 10 verschiedene Schichten. Einzelheiten würden hier zu weit führen. Die physiologische Deutung der Anordnung der verschiedenen Elemente ist sehr erschwert. Käfer mit ganz verschiedener In- anspruchnahme der Flügeldecken zeigen oft dieselben Strukturen. So fliegt Cetonia aurata L. mit geschlossenen Decken und Oryctes nasicornis L. benutzt sie zum Fliegen, trotzdem weisen beide sehr ähnlichen Deckenbau auf. Unter den Ruteliden besitzt z. B. Chrysina macropus Franc. „Balkenlagen“, Brachysternus viridis Guerin „Kreuzspaltenlagen“ und Adoretus vestitus Boh. homogene Platten. Die Verschiedenheit der Strukturverhältnisse bei immerhin nahe verwandten Formen ist demnach sehr auffallend. Von besonderem Interesse für die Systematik ist der dritte Typus, der sich an die beiden andern Typen direkt anschliefsen läfst. Es tritt hier an Stelle der Grenzlamelle ein sehr dickes nicht chitiniges Sekretrelief auf, dem z. B. bei der Gattung Cicindela die Oberflächenskulptur der Flügeldecken zukommt. Die Grund- skulptur ist ein Relief von sechseckigen oben offenen Kästchen. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 39 584 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Zwei weitere Elemente der Skulptur sind von besonderer Wichtig- keit für die Systematik, nämlich 1. die vom Verfasser als „Cyr- tome“ bezeichneten buckel- oder schuppenförmigen Erhebungen („Körnchen“, „Tuberkeln“ der Systematiker) und 2. die mit der kreisspiraligen Anordnung der Sechsecke in Zusammenhang stehen- den „Kurvenanfangspunkte“. Für die geographische Rassen- forschung sind diese beiden Merkmale von Bedeutung. Mals- gebend ist in bezug auf diese Frage die Entfernung der Cyrtome vom Kurvenanfangspunkt, gemessen durch die Zahl der zwischen beiden gelegenen Kästchenreihen. P. Schulze untersuchte auf diese Verhältnisse hin Cicindela hybrida hybrida L., ©. hybr. maritima Latr. und ©. hybr. riparia Latr. Nach der Anzahl der Cyrtome verhält sich nun (©. hybr. hybrida : hybr. maritima : hybr. riparia etwa wie 1:1,6:1. „Zwischen Kurvenanfangspunkt und Cyrtom sind bei hybr. hybrida 2—3, bei hybr. maritima 1,5—2, bei hybr. riparia 3 oder mehr sichtbar.“ Interessant ist auch die Feststellung des Verfassers, dafs die Costae des Genus Carabus sekundäre Auffaltungen des Sekretreliefs sind, unter denen die an anderen Stellen dicht nebeneinander stehenden „Columnae“ fehlen. Auch die Sekretschicht ist für das Zustandekommen der Elytrenfärbung wichtig. Bei Chrysina macropus Franc. besteht die Sekretschicht aus Blättchen, deren obere gelblich, die unteren dagegen farblos sind. Die untersten unpigmentierten Lagen sind trübweifslich und erscheinen isoliert bei durchfallendem Licht bläulich. Durch die darunter liegende braune Schicht wird das Blau verstärkt. Die oberen gelben Sekret- lagen erzeugen schliefslich das helle Grün. Es sind durch P. Schulzes Arbeit dem Systematiker neue Gesichtspunkte gegeben, die zur Diagnose morphologisch oft schwer zu unterscheidender Rassen herangezogen, ein wesentliches Hilfs- mittel für die Abgrenzung und Sicherstellung einer Rasse oder Art ergeben können. Ganz besonders ist auf die zahlreichen klaren Photogramme, die den Text illustrieren, hinzuweisen. Hanns v. Lengerken. Paul Schulze, Studien über tierische Körper der Carotingruppe. I. Insecta. (3 Tafeln.) Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde. Berlin. Jahrgang 2913.02 NEE Aue] beschrieb 1909 eine Form der Melasoma vigintipunctatum Sceop., der er den Namen f. miniata beilegte. Die Vertreter dieser Form zeigten ziegelrote Grundfarbe, während dieselbe normaler- weise gelb ist. P. Schulze, der die Art mikroskopisch unter- Rezensionen und Referate. 585 suchte, fand, dafs die Gelbfärbung von dicken, gelben, fettigen Massen herrührte, die zwischen den beiden Lamellen der Decken liegen. Bei den ziegelroten Tieren traten aufserdem noch auf der gelben Materie locker verteilte rote kristallinische Gebilde, die an pflanzliche Carotinkonkretionen erinnern, auf. In der Tat stellte sich heraus, dafs diese Kristalle mit verschiedenen Säuren behandelt die typische Reaktion, welche die Körper der Carotin- Xanthophyligruppe kennzeichnet, aufwiesen. Da alle bisher an- gewandten Methoden der Forscher, die einen ähnlichen Stoff be- arbeitet hatten, sich als unzulänglich erwiesen, so wandte sich der Verfasser zu dem einfachen Verfahren, die Decken lebend zu photographieren. Diese Methode führte schliefslich zur Entdeckung des „Carotingewebes“, welches auf dem Höhepunkt der Entwick- lung des Tieres den ganzen Hohlraum zwischen der oberen und unteren Lamelle der Flügeldecken ausfüllt.e In diesem Gewebe treten nun bei einigen Individuen kleine ziegelrote Körnchen auf, die sich allmählich zu gröfseren, locker verteilten, kristallinischen Gebilden vereinigen, die dann den roten Gesamteindruck der f. miniata Auel hervorrufen. Eine wichtige Feststellung P. Schulzes bestand nun in folgen- dem: Die Käfer wurden während ihres Winterschlafes beobachtet. Es waren aber keinerlei Veränderungen in bezug auf die Färbung zu bemerken. 14 Tage nach dem Wiedererscheinen jedoch war der Inhalt der Zeilen zum gröfsten Teil geschwunden. Bei der f. miniata verändern sich schliefslich auch die Kristalle, sie ver- flüssigen sich und liegen als rote Tropfen in den Elytren. Später geht das ganze Gewebe durch fettige Degeneration ein; die Zellen zerfallen in Tröpfchen, die mit dem Blut in den Körper zurück- gelangen. Nach der Eiablage ist der betreffende Stoff fast völlig aus den Decken verschwunden, er findet sich aber jetzt in den Eiern. Das Carotinoid entsteht in besonderen „Carotinzellen“, die zu- nächst im Fettkörper liegen. Später verlassen sie ihren Ent- stehungsort, halten sich noch eine Zeitlang in dichten Haufen in der Nähe desselben auf, um schliefslich durch den Blutstrom in die Flügeldecken getrieben zu werden. Die vom Verfasser ebenfalls untersuchte Harmonia margine- punctata Schall. wiefs ganz ähnliche Verhältnisse auf. Interessanterweise ist das Carotingewebe nicht immer äulser- lich zu erkennen. So besitzt z. B. Melas. aeneum L. ebenfalls ein gelbes Carotinoid. Sehr wichtig kann die Anordnung der Carotinzellen für die Systematik werden, da sie je nach den Arten charakteristisch 39* 586 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. verschieden zu sein scheint. Bei Gonioctena viminalis und @. rufipes sind z. B. die Carotinzellen sehr verschieden. Rötliche, der f. miniata Auel entsprechende Formen kommen u. a. bei Gonioctena olivacea Forst. und G. 5-punctata F. vor. Bei G. viminalis L. gibt es eine ganz schwarze Form (f. calcarata), von der man annahm, sie sei durch Verschmelzen der schwarzen Flecken entstanden. P. Schulze fand aber, dafs diese Färbung dadurch entsteht, dafs das Licht von den sehr reichlich auftreten- den Carotinoidmassen total absorbiert wird. Verfasser bespricht sodann die chemische und physikalische Natur der Carotinoide, die entweder Kohlenwasserstoffe sind oder etwas Sauerstoff enthalten (C,,„H;, Mohrrübencarotin, C,,H;, 05 Xanthophyl]). SehrinteressantistdasschnelleAusbleichen der Garotinoide! Dieser Vorgang wird durch Zersetzung des Körpers infolge Aufnahme von Sauerstoff hervorgerufen. Das Licht spielt dabei eine fördernde Rolle. Daher verschwinden auch die gelben und roten Farben vieler Käfer so schnell. Wenn sich die Farbe hält, wie z. B. bei Pyrrochroa coceinea L. und anderen, so liegt eine rote Färbung des Chitins und kein Carotinoid vor. (Die Rotfärbung der Hinterflügel mancher Chrysomela- Arten beruht nicht auf dem Vorhandensein von an Zellen gebundenem, sondern nach neueren noch unveröffentlichten Untersuchungen des Verfassers auf diffus abgelagertem Carotin.) In einem weiteren Kapitel wird die physiologische Bedeutung der Carotinoide be- sprochen. Ich kann des Raummangels wegen nur kurz darauf hinweisen, dafs die Carotinoide zunächst als Reservestoffe Be- deutung haben. Bei Pyrrhocoris spielt dieser Stoff während der Häutung eine Rolle. Ferner kommt den Carotinoiden wahrschein- lich eine Rolle als Sauerstoffüberträger zu. Verfasser weist be- sonders auf die Anhäufung des Carotinoids an den Adern von Pyrrhocoris hin. Da violette Strahlen die Atmung am lebhaftesten fördern sollen, so könnten die Carotinoide auch auf diese Weise zur Respiration herangezogen werden, da sie gerade die grün- blau-violetten Strahlen energisch absorbieren. Zum Schlufs sei noch erwähnt, dafs die Carotinoide als optische Sensibilatoren eine Rolle spielen. Da sie Licht und Wärme absorbieren, wird die durch sie erhöhte Körpertemperatur auf die meisten Lebens- prozesse fördernd einwirken können. P. Schulze wird seine Untersuchungen noch weiter über In- sekten ausdehnen, um später das rote Carotinoid des Goldfisches zu behandeln. Hanns v. Lengerken. Rezensionen und Referate. 587 Die Grofsschmetterlinge der Erde. In Verbindung mit namhaftesten Fachmännern herausgegeben von Dr. A. Seitz. I. Abteilung : Die Grofsschmetterlinge des paläarktischen Faunen- gebietes. 1. Band: Die paläarktischen Tagfalter. Mit 89 kolorierten Tafeln (3470 Figuren). Stuttgart, Fritz Lehmanns Verlag, G. m. b. H. 1909. Wir können uns dem, was A. Clofs auf p. 478 u. ff. über den zweiten Band dieses grofs angelegten Werkes, in bezug auf Vielseitigkeit, Preis, Ausstattung usw. sagte, durchaus auch für Band 1 anschlielsen. Die Tafeln sind im vorliegenden Band ebenfalls ganz ausge- zeichnet und nur eine verschwindend kleine Zahl von Figuren milslungen. Nur Wenige werden beim Durchblättern des statt- lichen Bandes eine klare Vorstellung davon haben, welch immense wissenschaftlichen und technischen Schwierigkeiten hier glücklich überwältigt wurden und wieviel fruchtbare Arbeit geleistet. Es ist ganz selbstverständlich und liegt in der Natur der Sache, wenn sich neben dem Vielen, wirklich Guten, das geboten wird, auch einige Ausstellungen machen lassen. Irgendwelche ein- schneidenden Veränderungen im System sind bei der Bearbeitung der verhältnismälsig gut bekannten Tagfalter nicht vorgenommen, dagegen eine grolse Zahl neuer Formen beschrieben worden. Vom Standpunkt einer wissenschaftlichen Systematik aus am besten durchgearbeitet scheinen uns die von H. Stichel besorgten Gattungen und Familien, am schwächsten die Hesperiden von Mabille zu sein, beidem auch eine ganze Anzahl interessanter Zustandsformen nicht aufgeführt ist, z. B. Hesperia malvae f. zagra- biensis Grund, Heteropteropterus morpheus f. phantasos Stich. usw. Die Tabellen mit den Urbeschreibungsnachweisen hinter den einzelnen Familien haben uns sehr gut gefallen, es fehlt bei ihnen aber leider fast ausnahmslos mit das Wichtigste — die Jahreszahl. Dafs an Stelle von Nominatform oft der Ausdruck Stammart- und -form vorkommt, ist eine Unsitte, die das Werk leider mit den meisten anderen teilt, dafs auf p. 257 Seitz aber die vom nomen- klatorischen Typus abweichenden Zycaena- Formen gar Abnor- mitäten nennt, geht denn doch zu weit. Wehe, wenn sich die Natur nicht nach der von den Systematikern geschaffenen Norm richtet! Es wäre überhaupt bald an der Zeit, auch mit dem sinnlosen Ausdruck „Aberration“ aufzuräumen und ihn durch „forma“ zu ersetzen, wie es erfreulicherweise schon vielfach geschieht. Es hat uns gefreut, dafs bei der Gattung Papilio Seitz die Haaseschen so bezeichnenden und übersichtlichen Unter- gattungen in Anwendung bringt, ebenso hätte bei Argynnis die Gruppeneinteilung in Argynnis und Brenthis zur Übersichtlichkeit 588 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. beigetragen. Hier ist man überrascht, in der einen Gattung (und bei Tieren, die in dieselbe Untergattung Drenthis gehören) nicht weniger als dreimal den Untergattungsnamen sibirica zu finden, davon einmal neu gegeben. (A. selenis sib. Ersch., amathusia sib. Stgr., ino sib. Seitz [Stgr. i. 1...) Die beiden letzteren Namen sind hinfällig, da die Bezeichnung durch sibirica Ersch. 1870 prä- okkupiert ist. Dasselbe gilt für A. thore borealis und ino borealis Seitz (Stgr. i. 1.). Es hängt diese Mehrfachbenennung offenbar damit zusammen, dafs vielfach die irrige Meinung verbreitet ist, in einer Gattung dürften Unterarten (Var.) verschiedener Spezies denselben Namen führen. Dies ist aber nach den Nomenklatur- regeln unzulässig, da die Subspezies den Arten nicht sub-, sondern koordiniert sind; dagegen fallen die Formennamen (Ab.) nicht unter das Prioritätsgesetz, hier wäre es sehr wünschenswert, wenn die gleichgerichteten Formen der verschiedenen Spezies den gleichen Namen erhielten, wie es Courvoisier für die Lycaeniden durchgeführt hat. Zu den Angaben auf p. 227 sei noch bemerkt, dafs Melanismus bei Argynnis äulserst selten ist, die 1. c. als hier- hergehörig angeführten Fälle stellen Nigrismen dar. Alles in allem erfüllt der Band die Forderungen, die man gerechterweise an ihn stellen kann, durchaus, und vor allem bei einem gegenüber ähnlichen Publikationen erstaunlich geringen Preis. Den Dolanı la, Heller, Prof. Dr. K. M., Dresden. Neue papuanische Leptopsiden (Curec.). Archiv für Naturgeschichte. Heraus- gegeben von Embrik Strand. 79. Jahrgang, 1913. Abteilung A, p- 31—47, mit 7 Textfiguren. — Berlin, Nicolaische Verlags- buchhandlung. Diese rein deskriptive Arbeit beschäftigt sich wiederum mit den Curculioniden des fernsten Ostens. Es sind auch wieder einige schöne Rüsselkäfer, mit denen wir bekanntgemacht werden, nämlich 15 n. sp. Rhinoscapha, 1 n. subsp. und 1 n. var. des- selben Genus, 2 n. sp. Aroaphila und 1 n. sp. Zupholus , welche alle, wie der Titel der Arbeit sagt, jetzt zur Unterfamilie Zepto- psinae der Curculionidae gestellt sind, während sie früher den Drachy- derinae angehörten. Die Zahl der beschriebenen Rhinoscaphen ist wiederum um ein Beträchtliches gestiegen. Die Einleitung des Artikels sagt hierüber: „Fast jede neue aus Neu-Guinea an- kommende Sendung enthält unter anderen neuen Arten meist auch eine bisher unbekannte Rhinoscapha-Art.“ Der Catalog. Col. von Gemm. & Har. (1871) zählt 16 Arten auf, während heute das Hundert wohl erreicht ist. Rezensionen und Referate. 589 In bezug auf die Einzelbeschreibungen möchte ich nur be- merken, dafs dieselben den Bestimmer der Arten wohl nie im Stiche lassen, was man von den Arbeiten so vieler Autoren leider nicht behaupten kann. Aber zum guten und allgemeinverständ- lichen Beschreiben ist eben nötig, dafs man das einschlägige Material genau kennen muls, und das ist ja bei dem Verfasser wie sonst selten der Fall. Hierzu kommt noch die aulserordent- liche Fertigkeit im Zeichnen, durch die das scharfe Auge des Darstellers dem Nacharbeitenden die Arbeit erleichtert. Ein Blick auf die Textfiguren, die hier meist in natürlicher Grölse des Objekts gegeben sind, wird meine Behauptung bestätigen. Hoffentlich ist es dem Verfasser möglich, auch bald die Gruppenbearbeitung folgen zu lassen. P. Pape. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie während des Jahres 1911. 1. Heft. Insecta: Allgemeines und Coleoptera von Dr. Georg Seidlitz. Berlin, im Juli 1913. Nicolaische Verlagsbuchhandlung R. Stricker. Schneller als zu erwarten war, folgte dem auf p. 108 der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913 besprochenen „Bericht usw. 1910* derjenige von 1911. Er umfafst 328 Seiten und gliedert sich in 2 Teile: 1. Allgemeines, p. 1— 24, und 2. Coleoptera, p. 25—328. Der Abschlufs dieses Berichtes und seine Beförderung zum Druck fand nach Angabe des Verfassers schon im November 1912 statt, bevor Sharps Record !) vorlag. Die Angabe über das Wachsen der Zahl der Abhandlungen (weit über 1000) und die schwierige Beschaffung derselben ist fast gleichlautend mit der des vorigen Berichts, und es haben auch diesmal leider wieder eine ganze Anzahl dem Verfasser nicht vorgelegen. Um so mehr muf[s man die schnelle Folge dieses Berichtes bewundern, dessen gediegene Arbeit in keiner Weise gegen seine Vorgänger zurückbleibt. P. Pape. Handbuch der Entomologie, herausgegeben von Prof. Dr. Chr. Schröder. Band I. 1.—3.Lfg. Berlin 1912 und 1913. Das im Jahre 1893 erschienene bekannte, für die neuere Entomologie als klassisch zu bezeichnende Werk von Kolbe (Einführung in die Kenntnis der Insekten, Berlin 1893) war das 1!) Zoological Record, Vol. XLVII, 1911, part. XII, Insecta by D. Sharp erschien im November 1912. 590 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. einzige existierende Nachschlagewerk für den Entomologen sowohl als auch für den sich mit Insekten beschäftigenden Zoologen. Trotz der grofsen Fortschritte, welche die Insektenkunde seit dem Erscheinen des Kolbeschen Werkes gemacht hat, blieb es, auch wenn es naturgemäfs in vielen Teilen inzwischen überholt ist, doch stets die einzige und letzte Auskunftsstelle in ento- mologischen Fragen. Mit den Jahren war infolgedessen eine Revision und Ergänzung des Kolbeschen Werkes dringend not- wendig geworden und es erfüllte die Entomologen und entomologisch sich betätigenden Zoologen mit besonderer Freude, als der Ge- danke einer Neubearbeitung des Kolbeschen Werkes auftauchte. Sehr zu bedauern ist es, dafs Kolbe infolge Arbeitsüberhäufung die Revidierung nicht selbst übernehmen konnte. Das neue Werk liegt nun in seinen ersten 3 Lieferungen fertig vor und macht in seiner neuen Fassung, mit den dem modernen Standpunkte entsprechenden, zahlreichen und instruk- tiven Abbildungen einen recht schmucken Eindruck. Die in diesen drei Heften durch Deegener behandelten Kapitel spiegeln den Stand unserer heutigen Kenntnis sehr gut wider, nur erscheint es dem Referenten, als ob einzelne Kapitel, die wohl als Spezial- gebiete dem Verfasser besonders vertraut sind, allzu ausführlich wiedergegeben seien, während andererseits — und das ist sehr bedauerlich — andere Kapitel nur sehr kurz weggekommen sind, die in dem Kolbeschen Werke entschieden ausführlicher — und das nicht zu ihrem Nachteile — zu Worte kommen. So werden z. B. die Schuppen in dem Kapitel der Cuticulabildungen auf nur 5 Seiten besprochen, und ich vermisse darin die Besprechung der Art der Entstehung der Schuppen als umgebildete Haare. Im ganzen ist dieses Kapitel mit dem gleichen bei Kolbe ver- glichen etwas kurz weggekommen. Auch fehlt die Erwähnung der sehr interessanten verzweigten und abnormen Haare. Bei dem Kapitel Farben der Haut wäre es wünschenswert gewesen, auch den biologisch für diese Frage äufserst wertvollen Faktor der Ernährungsweise und anderer Einflüsse auf die Färbung auf- zunehmen, die beide vollkommen unberücksichtigt geblieben sind. Auch dieses Kapitel dürfte bei Kolbe dem Suchenden wertvollere Aufschlüsse geben. Der Wert der ausführlichen und auf dem modernen Standpunkte stehenden Teile wird durch diese Mängel nicht geschmälert. Wenn auch das ganze Werk noch unvollendet ist, so müssen wir doch nach den bereits vorliegenden Teilen sagen, dafs das Kolbesche Werk noch nicht ad acta gelegt werden kann. Zur ausführlichen Orientierung über sehr viele, besonders kleinere und darum besonders interessante Kapitel, die Kolbe mit grolsem Fleifse zusammengetragen hat, müssen wir auch jetzt Rezensionen und Referate. 591 noch- immer das Kolbesche Werk zu Rate ziehen. Nach voll- ständigem Erscheinen des Werkes wird sich Gelegenheit finden, noch einmal das Werk als Ganzes zu besprechen. Dr. Gg. Aulmann, Berlin. Wesenberg-Lund, C., Fortpflanzungsverhältnisse: Paarung und Eiablage der Süfswasserinsekten. In: Fortschritte der Naturwissenschaftlichen Forschung. Bd. VII (1913), S. 161 bis 286. Berlin und Wien. Hier liest eine äufserst dankenswerte Arbeit vor über ein ungerechterweise allzusehr vernachlässigtes Gebiet. Es ist eigentlich erstaunlich, dafs ein so interessantes, anregendes und trotzdem so leicht zugängliches Gebiet wie die Biologie der Süfs- wasserinsekten bis heute so wenig Förderung erfahren hat. Es ist daher dankbar zu begrülsen, dafs wir in der vorliegenden Arbeit einmal alles das vereinigt sehen, was wir heute von der Biologie der Wasserinsekten wissen. Dadurch, dafs Verfasser das von anderen Beobachtete kritisch durch eigene Beobachtungen ergänzte, erhält diese Arbeit einen besonders hohen Wert und es ist nur zu wünschen, dafs die Arbeit recht weite Kreise als Leser finden möchte, so dafs die Anregungen gegeben werden, sich wieder etwas mehr unseren Sülswasserinsekten zuzuwenden. Es ist schade, dafs diese verdienstvolle Arbeit nicht separat er- schienen ist, damit ein möglichst grolser Kreis von Entomologen sich die Arbeit zur Unterhaltung und als Antrieb zu eigenen Beobachtungen zulegen kann. Dr. Gg. Aulmann, Berlin. Entomologisches Jahrbuch, XII. Jahrgang. 1913; herausgegeben von Dr. Otto Krancher, Leipzig, Druck und Verlag von Franken- stein & Wagner. 196 Seiten, mehrere Textabbildungen, 1 Tafel. Einzelpreis 1.60 Mk. Wie immer enthält auch dieses Mal der kleine Krancher viel hübsche Artikel aus der Feder schreibgewandter Fach- und Sammel- genossen. Jede Teildisziplin kommt zu ihrem Recht. Für Käfer und Schmetterlinge ist freilich vor allem gesorgt; doch z.B. auch die Zikaden kommen zu einer ihrer Wichtigkeit angemessenen Geltung im Dalla Torreschen „Verzeichnis der Zikaden Tirols“. Von allgemein interessierenden Artikeln sei Speisers über „Die an Insekten lebenden Milben“ vor allem erwähnt. Lesenswert sind auch die Abteilungen „Vermischtes“ und „Literatur“. Dr. Kuntzen. 592 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Handbuch der Tropenkrankheiten. Herausgegeben von Prof. Dr. C. Mense (Kassel). 2. Aufl. I. Band. Leipzig 1913. Verlag von Johann Ambrosius Barth. Mk.16.20, geb. Mk. 18.—. Der erste ca. 300 Seiten mit 200 Abbildungen im Text, 10 schwarzen und 2 farbigen Tafeln umfassende Band dieses Hand- buches behandelt, von A. Eysell-Kassel verfalst, die Krankheits- überträger und Krankheitserreger unter den Arthropoden. Ein besonderer Abschnitt von R. Dörr und V. Rufs-Wien ist den Phle- botomen, jenen winzigen Dipteren, gewidmet. Den parasitären Arthropoden, und speziell den blutsaugenden Insekten, hat man sich ja in neuerer Zeit mit besonderem Interesse zugewendet, seitdem man erkannt hat, dafs es unter ihnen eine grolse Anzahl gibt, die in sanitärer und pathologischer Beziehung von ungemeiner Wichtigkeit sind. Das Thema „Insekten und Krankheiten“ beansprucht heute ein weit über die Fachgenossen hinausgehendes Interesse. Besonders sind es die Tropen, in denen jene gefährlichen Gliederfülser hauptsächlich vorkommen, und es ist daher leicht verständlich, dafs ihnen in jedem Werk über Tropenkrankheiten ein weiterer Raum eingeräumt wird. Ist dieser Raum, wie in dem vorliegenden Handbuch zu einem besonderen Band ausgedehnt, so ist dies um so mehr einzuschätzen, als da- durch die Möglichkeit einer genaueren Behandlung der einzelnen Gruppen gegeben ist. In unserem Werk ist nun der umfangreiche Stoff derart zweckmäfsig eingeteilt, dafs eine klarere Übersicht nicht leicht geschaffen werden konnte. Mit Ausnahme einiger kleinerer Ord- nungen ist dies erreicht durch folgende Gliederung: 1. Allgemeines, 2. Morphologie, 3. Anatomie, 4. Biologie, 5. Systematik, 6. Fang, Aufbewahrung und Versand, 7. Prophylaxe, Feinde, 8. Literatur. Trotzdem jede dieser Abteilungen eine eingehende Würdigung findet, so ist doch nichts Überflüssiges gesagt, sondern alles zum guten Verständnis der ganzen Ordnung Erforderliche ist derart klar und deutlich dargelegt, dafs selbst ein dem Gebiet Fernerstehender mit Hilfe der vortrefflichen Abbildungen ohne Mühe eingehender in das Wesen der einzelnen Gruppen eindringen kann. Zwei Dinge verdienen besondere Beachtung: die Abbildungen, die zum grolsen Teile Originale sind, und die jeder Gruppe bei- gegebenen Literaturverzeichnisse, die bis zum Anfang des Jahres 1912 erschienene Arbeiten berücksichtigen. Sind diese für den- jenigen, der sich mit den einzelnen Ordnungen eingehender be- schäftigen will, von grofsem Nutzen, so tragen jene allgemein zum raschen Verständnis des behandelten Stoffes in vorzüglicher Weise bei. Die schwarzen Tafeln geben Microphotogramme von blut- Rezensıonen und Referate. 593 saugenden Insekten oder einzelner Teile von ihnen, sowie von Schnitten durch verschiedene Körperregionen wieder. Besonders schön und lehrreich ist Tafel 3 über den Sandfloh mit Photo- grammen von Fülleborn-Hamburg. Eine allgemeine Abhandlung über den Bau der Arthropoden und eine schematische Übersicht über ihre wichtigsten Klassen und Ordnungen leiten zu dem ersten Abschnitt, den Krankheitserreger übertragenden Gliederfülsern ein. Peripatus und die Tardigraden sind bisher ohne Bedeutung für den Tropenarzt, auch die Crustaceen erregen nur durch den Zwischenwirt von Filaria medinensis, den kleinen Cyclops tenuicornis Claus, einiges Interesse. Weit bedeutungsvoller sind die Arachnoiden, unter denen die Acarinen und hierunter wieder die Ixodiden von besonderer Be- deutung sind. Besonders interessant sind, wie auch bei den anderen Gruppen, die biologischen Abhandlungen. Der auch heute noch nicht vollkommen aufgeklärte Begattungsvorgang der Zecken wird besonders eingehend mit Hilfe verschiedener Originalabbildungen besprochen. Die Begattung erfolgt hier nicht in der Weise wie bei den Insekten, da den Zecken- Jg ein Penis fehlt. Als Be- gattungsorgan fungiert der Rüssel, der in die Vagina eingeführt wird, in analoger Weise wie das Eindringen des weiblichen Rüssels in die Haut des Wirtes. Nach einer längeren Abhandlung über die Läuse und Wanzen kommt der Verfasser zu einer eingehenden Besprechung der Flöhe, für die er an Stelle der bisher gebräuchlichen Bezeichnungen Siphonaptera Latreille 1825 und Aphaniptera Kirby et Spence 1826 den Namen Psyllomorpha [wWvAAouoggpos, flohgestaltig] einführt und diese Umänderung folgendermalsen begründet: „Siphonaptera, die heute geläufigste Latreillesche Benennung unserer Ordnung kann ich deshalb nicht für vollkommen bezeichnend halten, weil man mit demselben Rechte wie die Flöhe verschiedene andere Insektengruppen, z. B. die Läuse ebenfalls Siphonaptera nennen könnte. Die einzelnen Arten der verschiedenen Flohfamilien und Gattungen haben sämtlich so auffallend übereinstim- mende und eigenartige morphologische Merkmale, dals auch der Laie hier wohl niemals auf diagnostische Schwierig- keiten stolsen und einen Floh stets als solchen erkennen wird. Der Floh ist eben mit keinem anderen Kerbtier zu verwechseln, da er ausschlie[slich seinen Ord- nungsgenossen gleicht, und diese Tatsache habe ich durch die von mir gewählte Bezeichnung zum Ausdruck bringen wollen.“ Der Grund ist durchaus nicht stichhaltig und die Umbenennung 594 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. vollkommen überflüssig. Gibt es doch in der Zoologie häufig genug Bezeichnungen, die man ebensogut auf andere Gruppen anwenden könnte, z. B. könnte man die Benennung der Protozoen- gruppe „Suctoria“ mit gleichem Recht auf Flöhe, Läuse, Wanzen, Zecken und andere blutsaugende Tiere anwenden. Es wird jedoch niemandem einfallen, eine solche Anwendung zu machen. Die Namen Siphonaptera und Aphaniptera sind heutzutage derart fest in der wissenschaftlichen Welt eingewurzelt, dafs von einer neuen Bezeichnung für diese Gruppe auf jeden Fall Abstand genommen werden sollte. Die Verwirrung in der zoologischen Nomenklatur ist wohl gerade grofs genug. Was sollte daraus werden, wenn für jeden Namen, der nicht ganz treffend ist, ein anderer ge- setzt wird. Auch bei der Besprechung der Dipteren, die naturgemäls den gröfsten Teil (fast 200 Seiten) des Buches einnimmt, hat der Verfasser, was die Nomenklatur betrifft, reformatorische Gedanken. Die beiden Unterordnungen der Cycloraphen und Orthorhaphen sollten richtiger, „(wenn man sie überhaupt als solche bestehen lassen will), Gymnochrysaliden und Cryptochrysa- liden“ heifsen. „Die Mumienpuppen der OÖrthorhaphen (Gymnochrysaliden) zeigen sich meist unverhüllt im eigenen Kleide, während die Tönnchenpuppen der Cycloraphen (Crypto- chrysaliden) aufser der nicht abgeworfenen äulseren Larvenhaut auch noch mit der inneren eigentlichen Puppenhaut bekleidet sind. Es ruht also hier die Mumienpuppe (Chrysalis) stets unsichtbar, umschlossen und verborgen, von dem aus der erhärteten Larvenhaut gebildeten Tönnchen. Auch bei den Tabaniden finden wir eine Richtigstellung von seiten des Verfassers. „Als eine in sich abgeschlossene, wohl- charakterisierte Gruppe gehören die Bremsen zuden brachy- ceren Gymnochrysaliden (Orthorhaphen). Richtiger würde man sie mesocere (Diptera mesocera) nennen, weil ihre Fühler in bezug auf Länge und Gliederzahl die Mitte halten zwischen den Fühlern der nemoceren und brachyceren Zweiflügler.“ Der Raum verbietet es, auf die einzelnen Gruppen hier näher einzugehen. Besonders bemerkenswert sind die Mittel zur Be- kämpfung der Stechmücken, die der Verfasser anführt. So scheint ihm „eine grofsen Erfolg versprechende Mafsnahme auch die zu sein, im Spätherbst (für die nördliche gemäfsigte Zone Anfang November etwa) oder während der tropischen Trocken- zeiten die schwarzen, vertorften Blätter, welche den Boden aus- getrockneter Tümpel bedecken, auszuheben und zu verbrennen. Rezensionen und Referate. 595 Sollte die Feuervernichtung der den Tümpelboden bildenden Pflanzenstoffe und der daran klebenden Stechmücken- eier wegen etwaiger Waldbrandgefahr untunlich erscheinen, so würde es sich empfehlen, das aus dem eingetrockneten Tümpel zusammengeraffte Laub und Moos an benachbarten höher gelegenen Orten so zu lagern, dafs es durch Wind und Regen nicht wieder zurückgeführt werden könnte. Die Eier würden dann nicht ausgehen und die Brut mülste folglich verkommen. Höchst interessant sind auch die Bemerkungen über die Neigung der verschiedenen Menschen, von blutsaugenden Insekten befallen zu werden. „Einzelne Tiere und Menschen werden auf- fallend häufig von ihnen befallen — sie haben „süfses Blut“, sagt der Volksmund —, während andere so gut wie gar nicht unter ihren Angriffen zu leiden haben. Dafs diese Anziehung oder Abstolsung durch bestimmte Eigengerüche des Wirtes bedingt wird, ist mir sehr wahrscheinlich. Verfasser hat von jeher den zweifelhaften Vorzug gehabt, zu der erstgenannten Kategorie zu gehören, und ist dieser Umstand einer der Gründe gewesen, die ihn veranlalst haben, sich dem Studium der hämato- phagen Arthropoden spezieller zu widmen. Als er am Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts mit mehreren Kollegen eine Wagenfahrt am Nordufer des Gardasees machte, rief der ver- storbene Reichstagsabgeordnete und Vorsitzende der Hessen- Nassauischen Ärztekammer Endemann den Mitfahrenden, die durch die Wolken von Stechfliegen unruhig und ängstlich wurden, zu: „Regt euch nicht auf, Eysell beansprucht sie selbstverständlich alle für sich und hält sie uns so vom Leibe“. Den Vorteil vor anderen haben solche Menschen aber in der Tat, dafs sie mit der Zeit eine gewisse Immunität gegen die beim Stechen einge- führten physiologischen Gifte, die Eigengiftstoffe der Blut- sauger, erwerben: juckende Quaddeln beobachtet Verfasser schon seit vielen Jahren nicht mehr an seinem Körper. Das bekannteste Beispiel dieser Art ist ja wohl die allgemein beobachtete Un- empfindlichkeit der Bienenzüchter gegen Immenstiche.*“ Die An- gabe, dals die Neigung, von blutsaugenden Insekten befallen zu werden „durch bestimmte Eigengerüche des Wirtes bedingt wird“, kann ich nur durch eigene Beobachtungen bestätigen. Als ich mich vor einigen Jahren im hiesigen Zoologischen Institut dem Studium und der Züchtung von Flöhen hingab, wurden auffallend stark eine dort arbeitende Dame und ein Diener, der besonders heftig transpirierte und wegen einer gewissen Leidenschaft des öfteren einen eigentümlichen „Eigengeruch“ besals, von den kleinen Peinigern befallen. Im zweiten Teil des Buches, „Die Krankheitserreger unter 596 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. den Gliederfüfslern* , werden zunächst besprochen die Zungen- würmer (Zinguatulidae) und Milben, die verschiedene Hautkrankheiten verursachen. Auch die Araneiden, die in ihren Chelicerenhaken vergiftete Waffen besitzen, stellen eine grolse Anzahl Krankheits- erreger. Bekannte Gifttiere aus der Klasse der Arachnoiden sind die Skorpione, deren Gift mit dem der Giftnatter (Colubriden) identisch sein. soll. Von den Myriapoden werden als giftig ‚Scolo- pendra, von den Coleopteren Meloe, Lytta, und eine Staphylinide Paederus peregrinus Fabr. angeführt. Die Lepidopteren sind höchstens im Larvenzustande (Nesselraupen) als Gifttiere zu betrachten, von den Hymenopteren können die aculeaten für den Menschen unter Umständen gefährlich werden. Eine besondere Rolle als Krank- heitserreger können dagegen Fliegenlarven, vorzugsweise aus den Familien der Musciden und Oestriden, spielen; durch sie hervor- gerufene Krankheiten wurden von Hope Myiasis genannt, wobei man zwischen Myiasis externa und Myiasis interna unterscheidet. Zum Schlufs des Buches werden von Dörr und Ruls die Phlebotomen eingehend besprochen, deren Rolle bei infektiösen Krankheiten in wärmeren Ländern noch nicht völlig aufgeklärt ist. Das ganze Werk ist ungemein lesenswert und birgt eine Fülle von interessanten Tatsachen. Es kann nur jedem Entomologen empfohlen werden, es einmal zur Hand zu nehmen, um die Insekten auch von ihrer gefährlichen Seite kennen zu lernen. Dr. Bruno Harms. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 597 Oblata und Desiderata. In dieser Rubrik stehen allen Mitgliedern — soweit es der Raum gestattet — 2—3 Zeilen in jeder Nummer gratis zur Verfügung. Coleoptera. Oryctiden kauft, tauscht und bestimmt: P. Minck, Berlin N 65, Ofener Str. 3. Literatur über Biologie einheimischer Käfer erwirbt: Dr. Urban, Schönebeck a. E. Bembidiini der Welt kauft, tauscht und bestimmt Prof. Dr. F. Netolitzky, Czernowitz (Bukowina), Universität. Histeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft, sowie Literatur darüber erwirbt: H. Bickhardt, Kassel, Elfbuchen- stralse 32. Chlaeniini der Welt, Timarcha und Erodius kauft, tauscht und bestimmt: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Paussiden sammelt: Dr. R. Müller, Elberfeld, Ernststr. 25. Exotische Cleriden und Lymexyloniden kauft, tauscht und determiniert: Sigm. Schenkling, Berlin-Dahlem, Gofslerstr. 20. Studien- und Bestimmungsmaterial von Hylastes und Phloeoph- thorus sucht zur Revision dieser Borkenkäfergattungen Oberförster H. Eggers. Kirtorf, Oberhessen. Bidessus hamulatus Gyllh. aus Deutschland a 60 Pf., 5 Stück 2,75 M., 10 Stück 5 Mk. gibt ab J. Kniephof, Velsow b. Denzin i. Pommern. Scolytiden in grofser Anzahl tausche ich ein gegen alle Arten anderer Familien in meiner Liste 10 und 11: E. v. Bode- meyer, Berlin W, Genthiner Str. 42. Carl Felsche, Leipzig, Dresdener Str. 27, kauft coprophage Scarabaeiden und bittet um Auswahlsendungen, die auf Wunsch determiniert werden. Ruteliden aller Länder kauft, tauscht und bestimmt: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. Cieindelinen mit genauesten Fundortangaben, vor allem aus Mitteleuropa, sucht in beliebiger Anzahl zu kaufen oder zu tauschen: F. Schilder, Wien IX, Porzellangasse 37. 598 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Gebe ab Phyllodrepoidea crenata, Deliphrum algidum, Oro- chares angustata, suche bessere Omaliini, sonstige Staphyliniden Pselaphiden, Scydmaeniden: Ref. Riehn, Clausthal, Harz. Quedien der paläarkt Fauna mit peinlichst genauer Fund- ortangabe sucht durch Tausch (auch anderer Familien) und Kauf zu erwerben: Gustav Schaaff, Iggelbach, Rheinpfalz. Erotyliden, Endomychiden und Doryphora kauft, tauscht und bestimmt: P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Um Zusendung von Studienmaterial von europäischen Leptura- Arten bittet P. Kuhnt, Berlin-Friedenau, Handjerystr. 14. Paussiden sowie Myrmekophilen und Termitophilen überhaupt kauft, tauscht und determiniert:: Dr. A. Reichensperger, Bonn a. Rh., Rittershausstr. 19. Wer bestimmt, gegen Überlassung von Dubletten, hiesige Coleoptera, ausgenommen Cicindelidae, Lamellicornia, Cleridae und Cerambyceidae? J. F. Zikan, Villa do Alegre, Espirito Santo, Brazil. Suche Leistus ferrugineus L. aus d. oberen Wald- oder alpinen Region d. deutsch. Gebirge i. Tausch oder z. Ansicht, auch gröfs.re Serien von and. Lokalitäten: Bergreferendar Riehn, Clausthal. Suche im Tausch bessere paläarktische Coleopteren. Biete dagegen feine Arten aus Spanien, Klein- und Zentral-Asien usw. A. Kricheldorff, Berlin SW 68, Oranienstr. 1161. Hymenoptera. Tenthrediniden und Siriciden der Welt tauscht und kauft: Dr. Enslin, Fürth i. Bayern, Friedrichstr. 7. Tenthrediniden (inkl. Sirev und Lyda) der Welt, auch Lite- ratur, kauft und tauscht: Runar Forsius, Helsingfors (Finland), Högbergsg. 27. Apidae (Bienen und Hummeln) der Erde kauft und tauscht: Dr. H. Friese, Schwerin i. M., Kirchenstr. Tausch in paläarkt. Ichneumoniden wünscht: Prof. Habermehl, Worms a. Rh., Gymnasiumstr. 8. Ichneumoniden der Welt, auch Puppen, von Schlupfwespen besetzt, kauft und tauscht C. A. L. Smits van Burgst, Juliana van Stollberglaan 108, Haag, Holland. [4 Oblata und Desiderata. 599 Vespiden aller Länder, spez. äthiopische, kauft und tauscht: Dr. A. v.. Schulthefs, Zürich V, Kreuzbühlstr. 16. Tausch in Ichneumoniden, event. auch anderen Hymenopteren wünscht: Albert Ulbricht, Crefeld, Südwall 28. A. Gutbier, Petersburg, Geslerovsky per. 27, kauft und tauscht Nestbauten von Hymenoptera-Aculeata der Welt. Diptera. Thereviden und Omphraliden der Welt determiniert und kauft O0. Kröber, Hamburg 21, Schillerstr. 8 I. Determination paläarkt. Arten des Dipteren-Genus Sarcophaga übernimmt Dr. med. G. Boettcher, Wiesbaden, Kl. Wilhelmstr. 5. Studienmaterial erbeten. Tipuliden (Tipula, Pachyrhina usw.), auch Literatur, kauft und tauscht: M. P. Riedel, Frankfurt (Oder), Lessingstr. 11. Um Studienmaterial von Ortalididen sens. lat. der Welt zur Fortsetzung der Genera Insectorum bittet alle Dipterologen Friedrich Hendel, Wien II/1, Darwingasse 30. ” Asiliden (Diptera) der Welt kauft und tauscht: Prof. Dr. F. Hermann, Erlangen, Bayern, Anatomisches Institut. Limnobiinae eriopteraeformes (Paläarkten) kauft, tauscht oder bestimmt: A. Kuntze, Niederlöfsnitz bei Dresden, Hohenzollern- stralse 14. Verschiedenes. Genera Insectorum von Wytsman. Separata der Hefte 1—13 sucht zurückzukaufen und bittet um Angebot: P. Wytsman, Quatre- Bras, Tervueren, Belgien. Myrmeleoniden, Mecopteren, Planipennen, Ascalaphiden und Ephemeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft Esben Petersen, Silkeborg, Dänemark. Forficuliden der Welt kauft, tauscht und determiniert: Dr. Malcolm Burr, Castle Hill House, Dover, England. Lepidopteren der Welt in Tüten, nur Ia-Qualität, sucht: Carl Henseler, Düsseldorf, Talstr. 70. Indische Insekten (namentlich Lepidopteren, auch Kokons) offeriert: A. Meik, Calcutta, 4 Convent Road, Entally. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft V. 40 600 Oblata und Desiderata. — Vorgeschlagene Mitglieder. Zoolog., spez. entomolog. Material von Sardinien hat abzu-_ geben, auch im Tausch gegen zoolog., philos., belletr. Literatur: Dr. phil. Anton Hermann Krausse-Heldrungen, Assuni, Provinz Cagliari, Sardegna, Italia. Alexander Heyne, Berlin-Wilmersdorf, Landhausstr. 26a, sucht auffällige Insekten aller Art, biologische Objekte u. dergl. zu kaufen, entomologische Literatur, Separata usw. einzutauschen. Mit Sammlern deutscher Insekten (Coleopt. und Lepidopt. ausgeschlossen) namentlich in den Grenzgebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sucht in Verbindung zu treten Carl Schirmer, Berlin-Steglitz, Uhlandstr. 27. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : durch Herrn P. Kuhnt: Herr Georg Basilewsky, Kirotchnaia 24, St. Petersburg, Rursland- Herr J» Röber, Dresden, Pfotenhauerstr. 35. i us] anal Eu Vv N erteilen : estends‘ a: 8 [0 ! d anski, Hans, Din Wilmersdorf, Günzelehe, 22, Dr. | H. Kuttzen, Kal. Zsoloe, Museum ‚ Berlin NA, i _ Invalidenstr. 43. Seen g B erka, M., Be 58, Wichertstr. 44. E n ge rt, Heinrich, ns Halensee, Georg Wilhehnstr, 22. ; othekar: : a: KR uhn t, Friedenau-Berlin, Handjorset 14. Dr. Fr. Ohau S, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59, von M. 1; 50 zu entrichten. Die easi and sonstigen Geldsendungen 5 ‚sind zu adressieren: e Herrn Ingenieur Heinr. Busen Berlin-Halensee. Georg-Wilhelm-Str. 2 Dr. Fr. Ohaus, Steglitz - Berlin, Holsteinische a 59. a Fir Selchen wir im Sch. 1SC die dringende Bitte, alle Zusendungen „ ‚welche für ae Bibliothek bestimmt sind, nicht mehr zu ‚richten Deutsche Fntomologische Mas Dahlem- Be li Sr sondern : an a Adresse unseres Bibliothekans s . Hexen Pr. Kuhnt Ws Sr 2 Friedenau- Bei we. Bangjerreii z r Montag abend ab 8 Uhr et im : ‚Hotel Altstaedter Hof At, a "Wir machen unsere a aufmerksam. auf. die. beiliegende Ankündigung der Verlagsbuchhandlung B. @. ee r-Le Die Kultur der Gegenwart, zel IH en IN Band 2, ‚Zellen ı ER | Druck von Oskar Bonde in Altenburg. 2 > e- Deutsche Far: = = $ ABEARY ntomologische Zei schrift. SERIEN NE MAS: 3% Herausgegeben von der — Jahrgang 1913. 5 ER Hei VI: (Mit 2 Tafeln und 15 Textfiguren.) - Preis für Nichtmitglieder Mk. 5.—. Redaktionskommission : Be: ‚Dr. Fr. Ohaus. Ä Se AI Dr. R. Heymons. Dr, K.-Grünberg; #1 P. Kuhnt. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker | Berlin W 57, Potsdamer Stralse 90. Berlin, 30. November 1913. Inhalt von. Se Aus den oe If: | B = es : = Aus Sz et Mlekche ie a eg ss Rezension rate I. N Oblata ne Ra ee _ Vorgeschlagene Mitglieder. . . Alfken, J. D., Eine neue deutsche An A (Eym). = Bickhardt, H., Histeridenstudien. XIX. (Col)... . 2... hr Bischoff, Drs}) Zwei neue Bembex- Arten aus a, M 4 en (Hym,) . 3 = eh der Käfer Deitschländse von 1909 mit besonderer Ber { tigung der Formen der Mark Brandenburg. (Ca & Hendel, F., Neue. amerikanische Dipteren. I. Mit 3. Texttg. Kolbe, Prof. H., Über den Altumschen Hermaphroditen von D; 22 latissimus. (Col) Hierzu Tafel IV . 2... 2. nn ‚Über. einen en alu N. Re (Col) RE 5 & © Moser, J; Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. su. 2 3 Textfig. . ee (Col) Mi Reineck, = Eine neue Ciypinceplalidongattung a aus Si- A ri a \ Col. ee aaa S Reitter, din. Bine ee neuer Goleopteren aus der 2 Wr Rauna.n = Re ; ER a - Übersicht der mir bekannten ne en deal) Ce) ORTEN OR RR BROS u RE ehroilds, 08 Neue: nk de nn zn ' Schumacher, F., Weitere une zur Hemipterenfauna | RR - Provinz Poser ER BEE x RER N _ Die Rhynchotenfauna Se Mark ee v1. | nz Dr., Une lettre aoeanhe | “u Wiedeman. % Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 601 Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. XI. Mit 3 Textfiguren. Lomaptera Foersterin. sp. 2. L. macrophyllae Gestro similis. Viridis, nitida, elytris flavescentibus. Capite, vertice fere laevi, clypeo sat dense punc- tato, elypei apice plerumque cupreo ; antennis piceis, articulo primo flabelloque viridi-micantibus; prothorace disco laevi, lateraliter aciculato-punctato, juxta margines laterales transversim-strigillato; elytris ecostatis, basi excepto transversim - aciculatis; pygidio cupreo, obtuse conico, subtus utrinque impresso ; pectoris lateribus aciculatis et flavido -pilosis, abdominis segmento sexto margine postico medio sat profunde sinuato ; processu mesosternali obliguo, apice parum inclinato; tibiis anticis bidentatis. — Long. 23 mm. Hab. : Deutsch-Neuguinea (Huon-Golf). Die Art, von der nur weibliche Exemplare vorliegen, hat grofse Ähnlichkeit mit ebenso gefärbten Exemplaren von Z. macro- phylla Gestro, und, wie bei dieser Art völlig ausgefärbte Exemplare dunkelgrüne Flügeldecken haben, so wird es wahrscheinlich auch bei Foersteri der Fall sein. Kopf und Halsschild sind grün, die Spitze des Clypeus, sowie die Ränder des Halsschildes schimmern zuweilen kupfrig. Der Scheitel des Kopfes ist fast glatt, der Clypeus ist ziemlich dicht punktiert. Das Halsschild ist, abge- sehen von einer äulserst feinen und dichten, nur mit der Lupe wahrnehmbaren Punktierung, in der Mitte fast glatt, an den Seiten grob und nadelrissig punktiert und neben den Seitenrändern mit langen Quernadelrissen bedeckt. Letztere fehlen bei macrophylia oder sind nur sehr kurz. Die Flügeldecken schimmern bei den vorliegenden Exemplaren gelblich, nur die Naht und eine Längs- binde von der Schulter nach dem Endbuckel sind dunkler grün. Die Flügeldecken sind mit Ausnahme der Naht quernadelrissig und zeigen nicht wie bei macrophylla je 2 glatte Rippen. Das nadel- rissige Pygidium ist kupfrig, stumpf konisch, auf der Unterseite gelb beborstet und jederseits eingedrückt. Diese seitlichen Ein- drücke sind verschieden. Sind sie tief, so entsteht in der Mitte ein ziemlich scharfer Längskiel, sind sie flach, so ist ein Länges- kiel kaum erkennbar. Bei macrophylla-2 ist das Pygidium am Ende weniger stumpf und der seitliche Eindruck auf der Unter- seite bewirkt in der Mitte einen breiten stumpfen Längskiel. Die Unterseite ist grün, mehr oder weniger kupfrig schimmernd, die Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 41 602 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Schenkel sind grünlichgelb. Die Seiten der Brust sind quer- nadelrissig und gelblichweifls behaart. Der Brustfortsatz ist lang, etwas abwärts geneigt, am Ende kaum merklich aufgebogen. Jedes Bauchsegment zeigt in der Mitte eine Querreihe beborsteter Punkte, während die Seiten und das ganze fünfte Segment ziemlich dicht punktiert sind. Das sechste Segment ist hinten in der Mitte tiefer bogenförmig ausgeschnitten als bei macrophylla. Die Vorder- hüften sind gelb behaart, die Vorderschienen zweizähnig. Ich verdanke diese Art Herrn Prof. F. Förster in Bretten. Ischiopsopha castaneipennis n. Sp. cf. Nigra, nitida, prothorace elytrisque castaneis, illo parum obscuriore. Capite fortiter, fronte sparsim clypeo densius punctato; prothorace laxe, lateraliter parum densius punctulato, disco in posteriore parte laevi, lobo apice exciso ; elytris laevibus, lateribus post medium transversim strigosis; pygidio aciculato. Subtus medio fere impunctato, pectoris lateribus aciculatis et flavo-pilosis, abdomine maris canaliculato ; processu mesosternali angusto, ob- longo, parum dependente ; tibiis antieis tridentatis. — Long. 22 mm. Hab.: Deutsch-Neuguinea (Huon-Golf). Von den bisher bekannten Arten der Gattung /schiopsopha ist die Art durch ihre Färbung leicht zu unterscheiden. Von der ähnlich gefärbten /. castanea Mos. unterscheidet sie sich durch viel geringere Grölse, flache Gestalt, völlig schwarze Unterseite usw. Der Kopf trägt kräftige Punkte, die auf der Stirn weitläufig, auf dem Clypeus enger stehen. Das Halsschild, welches bei dem vorliegenden Exemplar dunkler gefärbt ist als die Flügeldecken, zeigt neben einer äufserst feinen und dichten Punktierung gröbere bogenförmige Punkte, die im vorderen Teile des Discus weitläufig, an den Seiten etwas enger stehen, während sie im hinteren Teile des Discus fehlen. Der hintere Lappen des Halsschildes ist am Ende stumpfwinklig ausgeschnitten. Die Flügeldecken sind glatt, nur die Seiten sind in der hinteren Hälfte quergestrichelt. Das Pygidium ist quernadelrissig. Die Unterseite ist in der Mitte fast glatt, die Seiten der Brust tragen kurze kräftige Quernadel- risse und sind gelblich behaart. Die Seiten der Bauchsegmente sind beim 0 fein und eng nadelrissig und an der Basis mit gelblichen Haaren besetzt. Der Brustfortsatz ist lang und schmal, im hinteren Teile schwach nach abwärts geneigt. Die Vorder- schienen sind dreizähnig. Das einzige vorliegende 5 dieser Art wurde landeinwärts vom Huon-Golf gefunden und mir von Herrn Prof. F. Förster in Bretten gütigst überlassen. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 603 Parachilia eincticollis n. sp. P. melanocalae Burm. affinis. Nigra, supra opaca, prothoracis marginibus elytrisque rufis. Subtus medio nitido, lateribus opacis, coxis anticis, pectoris abdominisque lateribus flavo-pilosis, femo- ribus tibiisque fulvo-setosis et -ciliatis. — Long. 24 mm. Hab.: Madagascar (Amber-Geb.). Die Art ist von gleicher Gestalt wie P. melanocala Burm. und möglicherweise nur eine Lokalform dieser Art. In der Färbung gleicht sie der ?. Leroyi Coqg. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei melanocala. Es ist schwarz, ringsum rot gesäumt, eine Punktierung ist infolge der Tomentierung kaum bemerkbar. Das Schildchen ist schwarz. Auch die Flügeldecken gleichen in der Gestalt denen von melanocala. Rippen und Punkte sind auf denselben kaum zu erkennen. Das matte schwarze Pygidium ist weitläufig punktiert, die Punkte sind teilweise gelb beborstet, der Hinterrand des Pygidiums ist lang gelb bewimpert. Die Unter- seite ist in der Mitte glänzend, beim an den Seiten matt, während bei dem vorliegenden 2 die Seiten der Brust glänzend, die des Abdomens nur am äufsersten Rande ein wenig matt sind. Die Mitten von Brust und Abdomen sind beim 5 weitläufig und fein punktiert, an den Seiten stehen die Punkte ein wenig enger und sind etwas kräftiger. Beim 2 sind die Punkte durchweg gröber, namentlich auf den Seiten der Brust und auf den Hinter- hüften. Die Vorderhüften, sowie die Seiten von Brust und Ab- domen sind goldgelb behaart, Schenkel und Schienen sind gelb- braun beborstet und bewimpert. Die Vorderschienen tragen beim © 3 breite Zähne, während beim 5 die beiden oberen Zähne nur schwach angedeutet sind. Mittel- und Hinterschienen zeigen beim 9 auf der Aufsenseite einen stumpfen Zahn, welcher beim 5’ kaum bemerkbar ist. Chilamblys purpurean. sp. f'. Statura Ch. bufonis G. P. Supra obscure purpurea, opaca, subtus picea, sericea, abdomine castaneo ; tibiis anticis maris acute bidentatis. — Long. 30 mm. Hab.: Madagascar (Tananarivo). Von ähnlicher Gestalt wie Ch. bufo G. P., jedoch etwas schlanker. Die matte Oberseite ist dunkel purpurrot gefärbt, das Schildchen ist ein wenig dunkler. Der Kopf ist ähnlich gebildet wie bei bufo. Das Halsschild zeigt infolge der Tomentbekleidung keine Punktierung. Die Seitenränder sind hinter der Mitte nicht geradlinig, sondern schwach bogenförmig, die abgerundeten Hinter- ecken infolgedessen stumpfwinklig. Vor dem Schildchen ist der Hinterrand nicht gerade abgestutzt. Auf den Flügeldecken stehen 41* 604 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Reihen schwacher Punkte und treten die beiden Rippen nur sehr undeutlich hervor. Das Pygidium ist bei bufo 5 gewölbt, bei purpurea g' flach. Die Unterseite ist braun und pruinös, das Ab- domen ist etwas heller gefärbt, die Beine sind schwarzbraun. Das Abdomen des 5 zeigt einen flachen Längseindruck. Die Vorder- schienen tragen beim oO’, welches allein vorliegt, aulser dem End- zahn noch einen kräftigen Zahn vor demselben, Mittel- und Hinterschienen zeigen an der Aulsenseite einen stumpfen Zahn. Nach Burmeister und Kraatz sollen die Vorderschienen von Ch. bufo G. P. beim X nur mit einem Endzahn versehen sein. Die X meiner Sammlung haben dreizähnige Vorderschienen, während bei dem vorliegenden 5 von Ch. bicolor Krtz. die Vorderschienen zweizähnig sind. Pygora brunneitarsis n. sp. 2. Viridis, nitida, tibiis tarsisque brunneis. Capite nigro- punctato, clypeo utrinque impresso, margine antico emarginato ; prothorace fere laevi, longitudine parum latiore, in anteriore parte antrorsum attenuato, lateribus postice parallelis, angulis postieis rectis, basi ante scutellum haud sinuato; scutello laevi; elytris, singulo dorso quadristriato, interstitiis laevibus; pygidio feminae triangulari, apice rotundato, convexo, post basin utringue levissime impresso,, in posteriore parte remote punctato, punctis breviter flavo-setosis. Subtus medio sparsim, lateraliter densius punctata, punctis setas ferentibus; processu mesosternali trian- gulari; tibiis anticis tridentatis. — Long. 15 mm. Hab.: Madagascar (Amber-Geb.). Die Art hat ebenso wie ?. prasinella Fairm. ein grünes, unge- flecktes Pygidium,, unterscheidet sich aber von dieser Art durch die andere Färbung der Beine und eine abweichende Bildung des weiblichen Pygidiums. Der Kopf ist schwarz punktiert, der Clypeus etwas länger als breit, beiderseits etwas eingedrückt, sein Vorderrand ist dreieckig ausgebuchtet. Das fast unpunktierte Halsschild ist am Hinterrande ein wenig breiter wie lang, die Seiten sind hinten parallel, während sich das Halsschild im vorderen Drittel stark nach vorn verschmälert. Das Schildchen ist glatt. Jede Flügeldecke trägt 4 eingerissene Längslinien, welche paar- weise einander genähert sind. Die Zwischenräume sind glatt, die Seiten der Flügeldecken sind hinter den Schultern quergereifelt. Das Pygidium ist beim 2 dreieckig mit abgerundeter Spitze. Es ist gewölbt und im vorderen Teile neben den Seitenrändern sehr schwach eingedrückt. Im hinteren Teile befinden sich vereinzelte gelblich beborstete Punkte. Die Unterseite ist in der Mitte weit- läufig, an den Seiten dichter punktiert, und tragen die Punkte Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 605 borstenartige Haare. Die Bauchsegmente zeigen am Hinterrande seitlich einen weifsen Querfleck, das zweite Bauchsegment trägt aufserdem noch 3 kleine Flecke in der Mitte hinter dem Vorder- rande, das vierte Segment einen. Der Brustfortsatz ist dreieckig. Die Schenkel sind grün mit etwas gelblichbraunem Schimmer, die Schienen und Tarsen sind gröfstenteils braun gefärbt. Die Vorder- schienen sind scharf dreizähnig. Polystalactica punctulata erythreana n. subsp. A forma typica differt: Fronte subrugoso-punctata, prothoracis marginibus lateralibus nitidis, in posteriore parte fere parallelis; elytrorum sutura apice magis rotundato. — Long. 11—12 mm. Hab.: Erythrea (Keren, Adi-Ugri). Von dem bekannten Sammler G. Kristensen wurde in Erythrea in grofser Anzahl eine Polystalactica- Art gesammelt, die ich für eine Lokalform der ?. punctulata Ol. halte. Bei allen vorliegenden Exemplaren ist die schwarze Stirn glänzend und grob nadelrissig, so dafs sie schwach gerunzelt erscheint. Der schmale Seitenrand des Halsschildes ist nicht ebenso gefärbt wie das übrige Hals- schild, sondern schwarz und glänzend. Die Seiten sind im hinteren Teile fast parallel, wodurch sich die Hinterecken mehr nach hinten verschieben als bei punetulata, Die Fleckenbildung ist auf dem Halsschilde ähnlich wie bei letzterer Art, doch finden sich meist noch mehrere Flecke neben den Seitenrändern. Auf den Flügel- decken sind die vertieften Stellen stärker gedunkelt und markieren sich namentlich 2 dunklere Flecke hinten neben der Nahtrippe. Die Flecke auf den Flügeldecken sind gelblich, etwas zahlreicher und mehr länglich. Die Nahtspitze ist stärker abgerundet, so dafs die hinten erhabene Naht sich am Ende etwas verflacht. Polystalactica maculipennis.n. sp. Supra lurida, opaca, albido- et nigro-maculata, subtus nigra, nitida, lateribus flavido-maculatis. Capite lurido, opaco, haud dense nigro-punctato, clypei apice anguste fusco, nitido, haud sinuato; prothorace sat remote punctato, maculis parvis albis ornato ; scutello albo - bipunctato et lateraliter parum punctato ; elytris, singulo bicostato, costa interiore post medium interrupta, costis parce punctatis, punctis breviter setosis, interstitiis gemi- nato-punctato-striatis, punctis arcuatis, disco post medium macula oblonga nigro-fusca, antice et postice maculis parvis albidis ter- minata; pygidio nitido, aciculato, flavido-sparso. Subtus pectoris medio sparsissime punctato, abdominis medio laevi, nitida, late- ribus aciculato-punctatis et breviter setosis; processu mesosternali 606 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. parce punctato, margine antico late rotundato; pedibus piceis, tibiis anticis bidentatis. — Long. 12 mm. Hab.: Congo francais (Fort. Sibut). Die Art ist an der Färbung des Clypeus und dem diene Fleck auf den Flügeldecken edlant zu erkennen. Die Oberseite ist schmutziggelb, matt. Der Kopf ist mälsig dicht schwarz punktiert, der Clypeus ist mit Ausnahme des schmalen Vorder- randes gelb tomentiert. Letzterer ist braun, aufgebogen, und zeigt kaum die schwache Andeutung einer Ausrandung. Das Hals- schild ist von ähnlicher Gestalt wie bei punctulata Ol., die Punkte stehen in gleicher Dichte, sind aber viel schwächer. Undeutlich markieren sich auf dem Halsschilde eine helle mittlere Längslinie und jederseits im hinteren Teile ein verloschener dunkler Fleck. Kleine weilse Punkte sind ähnlich gestellt wie bei punctulata, aber weniger zahlreich. Das Schildchen ist ziemlich spitz und trägt seit- lich einige Punkte und einen kleinen weilsen Fleck. Auf den Flügel- decken ist die innere Rippe in der Mitte unterbrochen und er- scheint erst kurz vor dem Endbuckel wieder. An der Stelle, wo die Rippe verschwunden ist, befindet sich ein sehr markanter schwarzbrauner Längsfleck , der vorn und hinten von gelblich- weilsen Sprenkeln begrenzt wird. Die Flügeldecken tragen noch mehrere solcher Sprenkel, namentlich neben den Seitenrindern Die Vertiefungen auf den Flügeldecken sind mehr oder weniger schwärzlich. Die Rippen sind weitläufig punktiert, die Punkte sind gelb beborstet. Jede Flügeldecke trägt 3 Doppelreihen bogen- förmiger Punkte. Das Pygidium ist nadelrissig , weitläufig gelb beborstet und gelb gesprenkelt. Die Umsowetie at schwarz und trägt die Mitte der Brust einige grobe Punkte, während die Mitte des Abdomens glatt und sehr glänzend ist. Die Seiten sind gelb gemakelt, nadelrissig punktiert und beborstet. Der Brustfortsatz trägt einige Punkte und ist vorn flach abgerundet. Die Beine sind schwarzbraun, die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern zweizähnig, indem aufser dem Endzahn nur noch ein Zahn an der Aufsenseite vorhanden ist. Der längere Enddorn an den Hinter- schienen ist beim 5 nur schwach gebogen. Polystalactica congoensis.n. sp. cd. Supra fusca, opaca, albo-sparsa, subtus nitida, medio nigro, lateribus fuscis, Havo-maculatis. Capite mediocriter dense punctato, clypei apice nitido, margine antico sinuato; prothorace longitudine parum latiore, antice attenuato, lateribus rotundatis, angulis posticis valde obtusis, margine postico ante scutellum sinuato, disco sparsim, lateraliter densius et fortius punctato, punctis arcuatis; scutello antice juxta latera punctato ; elytrorum Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 607 costa interna post medium deplanata, interstitiis geminato-punc- tato-seriatis, seriebus tribus primis postice strias duplices for- mantibus, margine postico juxta suturam sinuato ; pygidio nitido, flavido-sparso, punctato, punctis semi-annulatis, breviter setosis. Subtus medio fere laevi, lateribus aciculato - punctatis, punctis setosis; processu mesosternali sparsim subtiliter punctato, margine antico late rotundato ; femoribus postiecis margine postico dense fulvo-setoso ; tibiis anticis bidentatis (?). — Long. 15 mm. Hab.: Congo belge (Elisabethville). Der P. punctulata Ol. ähnlich, aber grölser als diese Art, die Oberseite braun, matt. Der Kopf ist mäfsig dicht punktiert, der Clypeus mit Ausnahme des vorderen Teiles gelb gefleckt, der Vorderrand ist schwach aufgebogen, in der Mitte breit ausge- buchtet. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei punc- tulata, jedoch zwischen den stumpfen Hinterecken etwas breiter. Die Punktierung ist ähnlich, aber nicht ganz so kräftig, die kleinen weilsen Flecke stehen ebenso wie bei punctulata. Das Schildchen trägt in der vorderen Hälfte neben den Seiten einige Punkte und ist bei dem vorliegenden Exemplar nicht weils gefleckt. Auf den Flügeldecken ist die innere Rippe hinter der Mitte abgeflacht und befindet sich hier ein dunkler Fleck, ähnlich wie bei maculipennis, aber nicht so scharf hervortretend. Auch sonst sind die Zwischen- räume zwischen den Rippen dunkler gefärbt als letztere selbst. Die Flügeldecken zeigen, abgesehen von der Punktierung neben den Seitenrändern, jede 6 Reihen bogenförmiger Punkte, die paar- weise einander genähert sind. Die 3 ersten Punktreihen verwandeln sich hinten in doppelte Längsnadelrisse. Die Flügeldecken tragen, ähnlich wie bei punctulata, zahlreiche kleine weilse Flecke. Der Hinterrand der Flügeldecken ist abweichend von punctulata neben der Naht flach ausgebuchtet, so dafs die abgerundeten Nahtenden etwas lappenförmig vorspringen. Das g„länzende Pygidium trägt srolse bogenförmige Punkte, die kurz gelblich beborstet sind. Die Unterseite ist glänzend, die Seiten sind gelblich gesprenkelt. Während die Mitte schwarz und fast unpunktiert ist, sind die Seiten braun, nadelrissig punktiert und beborstet. Der Brust- fortsatz trägt nur vereinzelte Punkte und ist sein Vorderrand breit abgerundet. Die Beine sind braun, die Hinterschenkel sind am Hinterrande sehr dicht gelb beborstet. An den Vorderschienen sind die Zähne bei dem vorliegenden Exemplar abgenutzt, so dafs nur ein stumpfer Endzahn vorhanden ist, doch scheinen sie aufser dem Endzahn noch einen zweiten Zahn an der Aufsenseite gehabt zu haben. An den Hinterschienen ist der gröfsere Endzrhn ge- rade und kurz, nicht länger wie die beiden ersten Glieder der Hintertarsen zusammen. 608 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Elassochiton variabilis n. sp. E. albomarginatae Lsbg. similis. Nigra, nitida, prothoraeis elytrorumque lateribus albo-marginatis. Capite sat fortiter punc- tato, clypei apice emarginato ; prothoracis punctis mediocriter dense positis, linea media indistincta laevi; scutello acuto, punctis raris obtecto; elytris bicostatis, costis subtiliter laxe punctatis, costa interna medio abbreviata, singulo trifariam geminato-seriato- punctato, punctis arcuatis, seriebus tribus primis post medium 'strias duplices formantibus, sutura postice elevata, apice parum modo porrecto ; pygidio aciculato, breviter setoso, albo-maculato. Subtus medio sparsim, lateribus densius aciculato-punctata, punctis albido-setosis; abdominis segmento quinto maris quarto dimidio, feminae plus duplo longiore, segmento sexto in mare postice medio rotundato - porrecto ; processu mesosternali apice late rotundato, ante marginem anticum transversim setoso ; tibiis anticis bidentatis, postieis in mare sat brevibus, apicem versus intus parum dila- tatis, unguiculis tarsorum anticorum in mare inaequalibus. — Long. 11—12 mm. var.: Prothorace 2- an 4- an 6-albo-punctato, elytris maculis parvis albis ornatis, elytrorum vitta marginali interdum plus minusve interrupta. Hab.: Abessinien (Harar). Exemplare, bei denen nur die Seiten von Halsschild und Flügeldecken weils gefärbt sind, haben grofse Ähnlichkeit mit E. albomarginata Lsbg. Das Halsschild ist kräftiger punktiert als bei dieser Art, die Rippen auf den Flügeldecken sind etwas ge- wölbter. Die Nahtspitze überragt viel weniger den Hinterrand der Flügeldecken. Die Seiten der Brust sind nicht wie bei albo- marginata weils. Die Hinterschienen sind beim 57 etwas weniger verkürzt und auch nicht so stark verbreitert wie bei letzterer Art. Diese Art wurde in grofser Anzahl von G. Kristensen ge- sammelt, so dafs sie sich in den meisten Sammlungen befindet. Sie ist in der Färbung sehr variabel. Aufser den Exemplaren, bei denen nur die Seiten weils gerandet sind, finden sich solche mit 2, 4 und 6 in 2 Reihen gestellten weilsen Punkten auf dem Halsschild. Die Flügeldecken zeigen häufig weifse Sprenkel auf dem Discus und die weilsen Seitenränder der Flügeldecken können sich mehr oder weniger in weilse Flecke auflösen. Macroma scutellata Fak. Fabricius beschreibt diese Art von Guinea und sagt in der Beschreibung Syst. El. II. p. 146: „Caput atrum, linea basi dentata, alba, clypeoque apice reflexo“. Wenn Schaum später, Ann. Fr. 1844 p. 394, auf eine Mitteilung von Schiödte hin an- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 609 nimmt, dafs bei scutellata Fab. der ganze Kopf gelb ist, so wider- spricht dies der Beschreibung von Fabricius und es ist meines Erachtens zweifellos, dafs seine gleichfalls von Guinea beschriebene sulcieollis — scutellata Fab. ist. In der Übersicht, welche Prof. Kolbe Stett. ent. Zeit. 1892 p- 139 von einigen Macroma-Arten gibt, heilst es für seutellata Fab. und eognata Schaum: „costa clypei antemarginali hyperbolica, elevata, utrinque terminata, haud in margines laterales continuata“. Dies ist bei cognata der Fall und sagt Westwood in seiner Be- schreibung dieser Art Thes. p. 9: „The apex of the elypeus is emarginate, having a transverse elevated line close to the apex“. In der Beschreibung, welche Westwood Thes. p. 8 von seutellata gibt, heilst es dagegen: „clypei apice subconico elevato“. Es stimmt dies mit der Beschreibung von Fabrieius: „celypeo apice reflexo“ überein und beweist, dafs Prof. Kolbe im Irrtum ist. Seine M. Klingi ist daher = scutellata Fab. Die Exemplare von Togo in meiner Sammlung stimmen mit denen von Acra und Dahomey überein. Die Art, welche Prof. Kolbe für seutellat« Fab. gehalten hat, ist wahrscheinlich congoensis Bates, welche mir vom Congo belge, Uganda und Kamerun vorliegt. Bei dieser Art ist nicht der Vorderrand des Clypeus zurückgebogen, sondern es befindet sich unmittelbar hinter dem Vorderrande ein Querkiel. Bates, welcher die Art mit suleicollis Schaum vergleicht, sagt nichts von dieser abweichenden Clypeusbildung, doch ist nach der Beschreibung und dem Fundort nicht daran zu zweifeln, dafs mir diese Art vorliegt. Eine ähnliche Clypeusbildung haben die beiden nachfolgend be- schriebenen Arten, welche ich deshalb nur als Lokalformen von congoensis betrachte. Macroma flaviceps n. sp. M. congoensi Bates similis. Capite, clypeo toto maculaque triangulari connexa flavis, clypei margine antico medio sinuato, post apicem carina transversa instructa; prothoracis vittis flavis angustis; scutello favo-maculato ; elytris castaneis, disci punctis semicircularibus, lateribus transversim striolatis; pygidii plaga flava tricuspi latitudine variante. Subtus castanea, lateribus flavo- maculatis. Long. 17—19 mm. Hab.: Congo (Kisantu, Banana), Gabun (Ssibange). Es ist möglich, dafs diese Form identisch ist mit M. ango- lensis Krtz., wenigstens lassen die halbkreisförmigen Punkte auf dem Discus der Flügeldecken darauf schliefsen. Kraatz vergleicht in seiner Beschreibung der angolensis diese Art mit abessynica und sagt: „Der Kopf ganz ähnlich gefärbt“, erwähnt aber nicht die 610 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. abweichende Bildung des Clypeus. Bei der abessynischen Art ist der Ulypeus auch gelb, aber der ausgebuchtete Vorderrand ist wulstig, selten mit schwacher Andeutung eines Querkiels. Bei Javiceps dagegen befindet sich hinter dem Vorderrande ein hoher dreieckiger Querkiel. Auf dem Halsschild ist die gelbe Mittel- binde schmal. Die Seitenrandbinden sind ebenso breit wie bei confusa Schaum., zuweilen aber auch bedeutend schmäler. Der dreispitzige Fleck auf dem Pygidium ist bei den vorliesenden Exemplaren verschieden breit, bei dem Exemplar von Gabon be- findet sich auf dem Pygidium nur eine mittlere gelbe Längsbinde. Die Unterseite ist ebenso gefleckt wie bei den verwandten Arten. Macroma latevittatan. sp. M. congoensi Bates similis. Capite nigro, macula fHlava ut in specie congoensis. Clypei apice medio emarginato, post mar- ginem anticum transversim carinato ; prothoracis vittis Havis latis, vitta mediana postice dilatata, vittis marginalibus ante angulos posticos intus curvatis; scutello lavo; elytris castaneis, disci punctis semicircularibus, lateribus apiceque striatis; pygidio macula Hava ut in specie congoensis. Corpore infra castaneo an nigro, lateribus flavo-maculatis. — Long. 17—19 mm. Hab.: Deutsch-Südwestafrika, Anoola. Färbung und Bildung des Kopfes sind ebenso wie bei congoensis Bates. Abweichend dagegen sind die gelben Binden des Hals- schildes. Die Mittelbinde ist bei congoensis nur schmal, bei late- vittata ist sie nach hinten stark verbreitert und bildet gewöhnlich vor dem Hinterrande einen kreisrunden Fleck. Die Seitenrand- binde ist bei congoensis zwar vorn breit, verschmälert sich aber stark nach hinten. Bei latevittata dagegen nimmt die Breite nach hinten nur wenig ab und ist die Seitenrandbinde vor den Hinter- ecken nach innen umgebogen. Maeroma riefilexza n. sp. M. confusae Schaum similis, major. Capite, clypeo toto macu- laque triangulari frontali favis, clypei margine antico rotundato, reflexo ; prothorace trivittata ut in specie confusa; scutello flavo; elytris obscure castaneis, disco obsolete aciculato-punctato, lateribus apiceque striolatis; pygidii plaga flava tricuspi apice mediano postice dilatato. Subtus nigra an castanea, lateribus Havo-macu- latis. — Long. 18T 20 mm. Hab.: Deutsch-Ostafrika. Die Art ist durch die Bildung des Kopfes ausgezeichnet. Der Clypeus ist gelb, sein Vorderrand ist abgerundet und auf- wärts gebogen. Das Halsschild ist fast unpunktiert, seine gelben Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 611 Binden sind ähnlich wie bei confusa. Die Flügeldecken sind viel dunkler wie bei dieser Art, zeigen auf dem Discus zerstreute feine nadelrissige Punkte und sind neben den Seitenrändern und vor dem Hinterrande nadelrissig. Der gelbe Fleck des Pygidiums ist von ähnlicher Gestalt wie bei den verwandten Arten, doch ist die mittlere Verlängerung hinten nicht zugespitzt, sondern im Gegenteil nach dem Hinterende zu verbreitert. Ich fand mehrere Exemplare dieser Art in einer Ausbeute von Deutsch-Ostafrika ohne nähere Fundortangabe. Da die meisten Arten der Ausbeute aus der Gegend des Nyassasees stammten, so wird dies wahrscheinlich auch bei dieser Art der Fall sein. Centrognathus bimaculatus n. sp. cf. Statura ©. subrugosi Guer. Niger, supra opacus, elytris macula laterali argentea ornatis; subtus pectore opaco, abdomine nitido. Capite excavato, utrinque cornu erecto parum intus recur- vato, cavi margine postico medio tuberculato, clypei cornu apicem versus dilatato; prothorace, scutello elytrisque subtiliter umbili- cato-punctatis; pygidio medio subcarinato, punctato, punctis magnis, circularibus. Subtus pectore luteo - variegato, punctato, punctis semicircularibus et breviter flavo-setosis; abdomine medio in mare late canaliculato ; tibiis anticis bidentatis, tarsis brevibus crassis. — Long. 20 mm. Hab.: Kambodja. Die Art ist von derselben Gestalt wie Ü. subrugosus Guer., welche Art ich nur nach der Beschreibung und Abbildung von Westwood im Thesaurus kenne. Die Bildung des Kopfes gleicht der von subrugosus, der Hinterrand der Aushöhlung ist mit einem horizontalen Höcker versehen. Halsschild, Schildchen und Flügel- decken tragen nabelartige Punkte, welche unter der Lupe winzige Börstchen zeigen. Das Halsschild läfst im vorderen Teile undeut- liche bräunliche Flecke erkennen. Auf den flachen Flügeldecken steht hinter der Mitte neben den Seitenrändern ein zackiger, silberfarbener Fleck. Das Pygidium trägt einige bräunliche Flecke, ist in der Mitte schwach längsgekielt, seine Punkte sind grofs und kreisförmig. Auf der Unterseite ist die Brust matt, gelb- braun gefleckt. Die breiten bogenförmigen Punkte sind kurz gelb beborstet. Das Abdomen ist glänzend, mäfsig dicht punktiert, beim 0 in der Mitte breit eingedrückt. Die Beine sird kurz und kräftig, die Vorderschienen zweizähnig. Cymophorus heteropygus n. sp. cd. (. intruso Blech. affınis, major. Niger, subnitidus, supra sparsim albido-squamosus. Capite ruguloso , clypeo subquadrato, 612 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. margine antico elevato ; antennis nigro-piceis; prothorace rugoso- punctato, lateribus fere parallelis, antice attenuato, ante basin bifoveolato ; scutello aciculato ; elytris ut in (©. intruso impressis, fortiter punctatis, impressionibus strigillatis, juxta suturam utringue geminato - bistriatis, macula parva media juxtasuturali maculisque raris lateralibus albis ornatis; pygidio convexo, post basin laevi, obsolete carinato, albo-bimaculato, in dimidia parte posteriore aciculato et albido-squamoso-setoso. Subtus pectoris abdominisque lateribus acieulato-punctatis et albo-pilosis, abdomine maris medio profunde canaliculato. — Long. 13 mm. Hab. : Deutsch-Ostafrika (Upangwa). Die Art gehört in die Verwandtschaft des ©. intrusus Boh., ist etwas grölser und leicht durch die abweichende Bildung des Pygidiums zu unterscheiden. Der Kopf ist runzlig, weilslich be- schuppt, der Clypeus ist fast quadratisch, sein Vorderrand ist aufgebogen. Der Fühlerfächer ist dunkel gefärbt. Die Halsschild- seiten sind bis zum vorderen Drittel fast parallel, dann verjüngt sich das Halsschild stark nach vorn. Die Oberfläche ist runzlig punktiert, die Punkte tragen weilse, schuppenartige Borsten. Das Schildchen ist nadelrissig. Die Flügeldecken zeigen dieselben Eindrücke wie bei intrusus. Sie sind ziemlich grob punktiert, die Eindrücke sowie die Seiten sind nadelrissig. Jederseits neben der Naht befinden sich 2 doppelte Längsnadelrisse. Ein kleiner Fleck neben der Mitte der Naht, sowie einige Flecke hinter der Mitte neben den Seitenrändern sind weils. Das Pyeidium ist schwach gewölbt, hinter dem Vorderrande, abgesehen von einer äulserst feinen und dichten Punktierung, glatt. Ein Längskiel ist im Gegensatz zu inirusus nur ganz schwach angedeutet und befindet sich beiderseits desselben ein weilser Fleck. In der hinteren Hälfte ist das Pygidium nadelrissig und mit weilsen schuppenartigen Borsten besetzt. Auf der Unterseite sind die Seiten nadelrissig punktiert und weils borstenartig behaart. Die Mitte ist weit- läufiger punktiert und zeigt das Abdomen beim 5 eine tiefe Längsfurche. Die Schenkel tragen nadelrissige, weils beborstete Punkte und vor dem Hinterrande eine Naht mit borstenartigen Haaren. Xenogenius glabripennis n. sp. f. X. glabrato Boh. similis et affınis. Niger, nitidus. Capite transversim-rugoso , vertice carinato, clypei apice sinuato; pro- thorace eadem statura ut in A. glabrato, sat dense, in anteriore parte fortius punctato ; scutello subtiliter aciculato ; elytris punc- tato-striatis,, interstitiis fere planis, obselete punctatis; pygidio valde convexo, aciculato, postice laevi. Corpore infra medio fere Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. ’ o- laevi, lateribus strigillatis, abdomine canaliculato ; processu meso- sternali valde angusto; femoribus in posteriore parte tibiisque striatis et fulvo-setosis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 14—18 mm. 9. A mare differt: Prothorace fortius punctato, in anteriore parte rugoso,, pygidio minus convexo, ubique aciculato, obsolete carinato. Hab. : Deutsch-Ostafrika (Itura, Urundi). Die Art ist dem X. glabratus Boh. sehr ähnlich. Da mir von letzterer Art nur ein ? vorliegt, so will ich auch nur die 2 beider Arten miteinander vergleichen. Der Kopf ist bei ylabri- pennis 2 viel stärker quergerunzelt als beim 2? von glabratus. Die Punkte auf dem Halsschild sind gröber, im vorderen Teile ist das Halsschild runzlig. Das Pygidium ist überall quernadelrissig und zeigt beim 2 die Andeutung eines mittleren Längskiels. Das Ab- domen ist bei glabratus 2 in der Mitte glatt, bei glabripennis nadelrissig punktiert. Die Mittel- und Hinterschenkel, welche bei ersterer Art glatt sind, tragen bei glabripennis Nadelrisse und vor dem Hinterrande 2 Reihen gelbbrauner Borsten. Aufserdem sind bei glabripennis die Schenkel breiter, Schienen und Tarsen kürzer, die beiden Zähne der Vorderschienen stumpfer. Der Meso- sternalfortsatz ist bei glabratus zwischen den Mittelhüften flach und verhältnismäfsig breit, bei glabripennis bildet er einen schmalen scharfen Kiel. Aus der Plasonschen Sammlung liegen mir auch einige Exemplare dieser Art von Uganda vor, doch weils ich nicht, ob der Fundort richtig ist. Xenogenius costipennisn. sp. d. A. striatipenni Mos. similis. Capite rugoso - punctato, vertice transversim-carinato, clypei apice sinuato; prothorace longi- tudine parum latiore, lateribus rotundatis, post medium paulo sinuatis, angulis postieis obtusis, sat dense punctato, ante basin utringue impresso ; scutello. punctato ; elytris striatis, interstitiis subeonvexis, sat crebre punctatis, apice longitudinaliter strigil- latis; pygidio acieulato, postice punctato. Subtus medio subtiliter punctulato,, lateribus aeiculatis, abdomine maris longitudinaliter canaliculato ; femoribus mediis et posticis in anteriore parte punc- tatis, postice striolatis; tibiis anticis apicem versus dilatatis, bidentatis. — Long. 16 mm. Hab.: Kamerun (Ebolowa). Die Art, von der nur 1 co’ vorliegt, ist dem X. striatipennis Mos. sehr ähnlich. Der Kopf ist runzlig punktiert, der Scheitel gekielt, der Vorderrand des Clypeus schwach ausgebuchtet. Das 614 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Halsschild hat bei siriatipenmis stark abgerundete Hinterecken, bei’ costipenmis sind dieselben infolge der längeren Ausbuchtung der Seitenränder stumpfwinklig, kaum kurz abgerundet. Die Punk- tierung der Oberfläche ist ähnlich. Die Flügeldecken zeigen gleich- falls je 4 eingerissene Längslinien, von denen die äulserste in Punkte aufgelöst ist. Die Zwischenräume sind ein wenig stärker gewölbt und dichter punktiert als bei striatipenmis. Das Pygidium ist wie bei letzterer Art nadelrissig, vor dem Hinterrande treten die Nadelrisse zurück und zeigen sich deutliche Punkte. Auf der Unterseite ist die Mitte fein punktiert, die Seiten sind nadelrissig, die der Brust, abweichend von striatipennis, nicht behaart. Der Mesosternalfortsatz ist schmal. vorn knopfförmige. Die Vorder- schienen sind nach dem Ende zu stark verbreitert und stumpf zweizähnig. Durch die Skulptur der Flügeldecken hat die Art auch Ähn- lichkeit mit X. punctipennis Mos. Bei dieser Art sind aber die Hinterecken des Halsschildes stark abgerundet, die Seiten von Brust und Abdomen sind gelb beborstet. In’cala) setosellan. sp. J. J. lineolae Westw. similis, eadem statura et similiter colorata. Differt: Supra ubique distinctius flavo -setosa, clypei lobo latiore, forcipis parameris ante apicem extus longius dila- tatiss — Bone. 2) mm: Hab.: Kamerun (Mungo). Die Art, von der 2 o’ vorliegen, ist der /. lineola Westw. täuschend ähnlich. Sie ist von derselben Gröfse und Gestalt und ebenso gefärbt und gezeichnet. Der Clypeuslappen ist breiter als bei lineola, seine Basis nimmt die ganze Breite des Vorderrandes ein. Das Halsschild ist von gleicher Gestalt, doch sind die gelben Borsten auf demselben länger und dichter gestellt als beim 4 von lineola. Auf den Flügeldecken tragen alle Punkte kurze ab- stehende gelbe Borsten. Bei lineola fehlen diese Borsten oder sie sind nur winzig klein. Der Nahtwinkel der Flügeldecken ist ebenso wie bei letzterer Art abgerundet, der Hinterrand ist schwach ausgebuchtet. Die Forcepsparameren sind bei lineola nur am Ende, bei setosella im ganzen letzten Drittel aulsen verbreitert. Incala setosa.n. sp. J. lineolae Westw. affinis, minor, supra similiter colorata, ubique distincte fulvo-setosa. Clypei lobo in mare altiore ut in I. lineola, clypeo feminae antice medio parum lobato; prothorace eadem statura ut in lineola, sed postice magis attenuato ; pygidio in utroque sexu opaco, aciculato-punctato, feminae haud carinato, Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 615 haud tubereulato. Subtus picea, aciculata et fulvo-setosa, pectore abdomineque maris fulvo-tomentosis, feminae, pectoris lateribus exceptis, nitidis; tibiis anticis tridentatis. — Long. 18 mm. Hab.: Kamerun (Mungo). Die Art ist ein wenig kleiner als /. lineola Westw. Die Oberseite ist fast genau ebenso gefärbt, nur bei dem einzigen vorliegenden 2 ist die Färbung der Oberseite viel heller, so dafs es fast gleichmälsig grau und schwarz gescheckt erscheint. Alle Punkte der Oberseite tragen deutliche gelbliche Borsten. Der aufgebogene Lappen am Vorderrand des Clypeus ist beim 5’ etwas höher wie bei lineola. Während beim 2 der letzteren Art der Vorderrand des Olypeus in der Mitte nach vorn gewinkelt ist, trägt er bei sefosa in der Mitte einen deutlichen kleinen dreieckigen Lappen. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei lineola, nach hinten ist es ein wenig mehr verjüngt. Beim 2 zeigt es nicht die glatten glänzenden Stellen. Der Hinterrand der Flügel- decken ist neben den abgerundeten Nahtenden nicht ausgebuchtet. Das Pygidium des 2 zeigt abweichend von lineola weder einen Längskiel noch einen Höcker. Die Unterseite ist mit kurzen Quernadelrissen bedeckt, die gelb beborstet sind. Beim 5 sind Brust und Abdomen mit Ausnahme des letzten Bauchsegments gelb tomentiert. Die Unterseite des @ ist, abgesehen von den tomentierten Brustseiten, glänzend. Die Vorderschienen sind in beiden Geschlechtern dreizähnig, die Zähne sind beim 7 klein, beim 2 kräftig. Nachstehend gebe ich die Abbildungen des Forceps von T. lineola Westw. (Fig. 1), 7. setosella (Fig. 2) und 7. setosa (Fig. 3). Synistovalgus unicarinatus n. Sp. S. bifasciato Krtz. similis. Niger, nitidus. Capite aciculato, flavo-squamoso, clypeo margine antico subsinuato ; prothorace 1 ’ jo} , latitudine multo longiore, antice parum attenuato, angulis anticis prominentibus, marginibus lateralibus ante apicem explanatis, lateraliter utrinqgue impresso, post marginem anticum medio longi- 1 ) 5 5 616 Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. tudinaliter carinato, dorso aciculato, griseo- et piceo-squamulato; scutello Havo-squamoso ; elytris longitudinaliter striatis et squa- mulatis, squamis piceis, fascia transversa antemediana lineque juxtasuturali e squamis flavidis compositis; propygidio, pygidio, pectoris abdominisque lateribus dense flavo - squamosis; pedibus piceis, tibiis anticis 5-dentatis, dentibus 1, 3, 5 majoribus. — Long. 4 mm. Hab.: Congo belge (Elisabethville). X. 11. In der Färbung hat die Art Ähnlichkeit mit S. bifaseiatus Krtz. Der Kopf ist nadelrissig, abstehend weifslich beschuppt, der Vorder- rand des Clypeus ist schwach ausgebuchtet, bei bifasciatus abge- rundet. Das Halsschild ist um die Hälfte länger als breit, vorn ein wenig verjüngt. Die Vorderecken sind vorgezogen, die Seiten- ränder vor den Vorderecken lappenförmig aufgebogen. Neben der Mitte der Seitenränder ist das Halsschild eingedrückt. Die Ober- fläche ist nadelrissig und mäfsig dicht abstehend beschuppt. Die Schuppen sind gelblich, teilweise auch schwarzbraun. Hinter der Mitte des Vorderrandes befindet sich ein kurzer scharfer Längs- kiel, während die Mitte im hinteren Teile eine eingedrückte, an- liegend gelb beschuppte Längslinie zeigt. Das Schildchen ist gelb beschuppt. Die Flügeldecken tragen Längsrisse, die Zwischen- räume zwischen denselben Reihen abstehender dunkler Schuppen. Nur die Schuppen des ersten Zwischenraumes neben der Naht, sowie die letzten vor dem Hinterrande des zweiten Zwischen- raumes sind gelb und weniger abstehend. Vor der Mitte zeigt sich eine gelbe Querbinde aus Schuppen und Toment. Propygidium und Pygidium sind dicht gelb tomentiert und gelb beschuppt. Auch die Seiten von Brust und Abdomen tragen eine gelbe Tomentierung und grolse gelblichweilse Schuppen. Die Beine sind schwarzbraun, die Vorderschienen beim 5 fünfzähnig, der zweite und vierte Zahn sind stumpf, die übrigen länger und spitz. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 617 Neue amerikanische Dipteren. 1. Beitrag. Von Friedrich Hendel, Wien. Mit 5 Textfiguren. Durch die freundliche Vermittlung des Herrn Prof. K.M. Heller erhielt ich aus dem Kgl. zoolog. und anthrop. Museum in Dresden eine Reihe von Dipteren aus der Gruppe der acalyptraten Musciden zur Bearbeitung, die alle durch die Sammeltätigkeit der Herren W. Schnuse und Garlepp im Andengebiete Süd - Amerikas zusammengetragen wurden. Es werden wohl noch Jahre vergehen, bis das reiche Material, das W. Schnuse sammelte und das sich jetzt zum grofsen Nutzen der Wissenschaft in besten Händen befindet, vollständig aufgearbeitet sein und eine Übersicht ge- statten wird. Im Anschlusse daran beschreibe ich auch einige mir von anderer Seite zugekommene Amerikaner, zum weitaus gröfsten Teile neotropische Formen. Die Verhältnisse bedingen eine Aufeinanderfolge der Arten in zwangloser Reihe. — Im besonderen mache ich in dieser Arbeit auf die seit Wiedemann (1830) unbekannt gebliebene Gattung Zygothrica und auf die Übersicht über alle bisher bekannt ge- wordenen neotropischen Curtonotum-Arten aufmerksam. Trixzoscelis dimidiata.n. sp. 4 J'2 aus Peru, Cuzco, 3700 m, 26. III. und Bolivia, Sorata, 2300 m, 20. XII. Dresd. Mus. Stirnstrieme matt rotgelb; Scheitelplatten, wie auch der Hinterkopf hell aschgrau. Stirnaugenrand, Gesicht und Backen weilslich. Ocellenfeck dunkelbraun. Zwischen Fühler und Auge kein dunkler Fleck. Fühler orangerot;. drittes Glied kurz oval. Arista schwarz, an der Wurzel etwas verdickt, wie nackt. Backen !/, eines Auges hoch. Taster rotgelb. Augen nur wenig höher als lang. Die Oberseite des Tieres ist hell aschgrau, die Unterseite scharf abgesetzt dunkel kaffeebraun. Die Grenze bildet am Thorax die Notopleuralnaht und am Hinterleib die geradlinige Fortsetzung nach hinten zu, wodurch nicht nur der Bauch, sondern auch ein schmaler Seitenrand des Hinterleibsrückens braun ist. — Auf dem Thoraxrücken laufen 3 braune Längslinien nach hinten, die mittlere zwischen den 2 Acrostichalhärchenreihen, die 2 seitlichen in der Reihe der Dorsozentralborsten. Diese 3 Striemen vereinigen sich vor dem Schilde in eine breite, die dann auch auf das letztere Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 42 618 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. übertritt. — In der Medianlinie jedes Abdominaltergites je ein langovaler kaffeebrauner Fleck, die auch eine Längsstrieme bilden können. Beborstung und Behaarung schwarz, wie beim Gattungs-Typus angeordnet. Hüften und Schenkel kaffeebraun, Schienen und Füfse heller rotbraun. Flügel hyalin, milchweifsschimmernd, mit gröfseren braunen Flecken am Vorderrande und oben an der hinteren Querader und braunen Querfleckchen in den Zellen beiderseits des letzten Cubitalis- abschnittes und der Posticalis. Auch die Queradern sind braun gesäumt und in der Mitte der zweiten Hinterrandzelle liest ein brauner Punkt. Die Marginalzelle ist bis auf 2—3 helle Zwischen- a Kie> 1. Flügel. räume ganz schwarzbraun. Costalzelle in der Spitze mit einem braunen Inselfieck. Radialis sanft wellig geschwungen. Kleine Querader auf der Mitte der Discalzelle.. Schwinger und Schüppchen gelblichweils. Körper 3,5 mm, Flügel 3 mm lang. Anmerkung: Die zweite neotropische Art dieser Gattung ist Trix. chilensis Schiner, Novara-Dipt. p. 235 (1868) (Diastata), nach den Untersuchungen Czernys zur Gattung Geomyza sens. Loew, das ist unsere Trivoscelis Rond., gehörig. Curtonotum Maequart. Macquart, Dipt. exot. vol. 2/3. p. 193. tab. 25. f. 9. 10 (1843). Tabelle der neotropischen Arten. 2 Sternopleuralborsten, die vordere und obere schwächer. 1. Nur 1 Sternopleuralborste ; die vordere, obere fehlt . 6. 1. Thoraxrücken, Pleuren und Schild ohne dunklere Punktierung. C. simplex Schiner )). Thoraxrücken und Schild stets dunkel punktiertt . . 2. 1) Schiner, Novara-Dipt. p. 237. 19 (1868). an Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 619 . Flügel dunkelbraun, von zahlreichen weilsen Flecken durch- brochen . . . NEN OSKirmeipennewn.. sp: Flügel nicht ran, weils gelleekt.. 25 Wu 23 503. . In der braunen Flügelspitze liest an der Mündung der ersten Hinterrandzelle ein milchweilser Randfleck. Thoraxrücken und Schild von dunkelbrauner Grundfarbe. Hinterleib mit einer dunklen Längsstrieme . . 2. C. apicale n. sp. Flügel ohne weilsen Apicalfleck. Thorax und Schild von roter Grundfarbe. Hinterleib mit 3 dunklen Längsstriemen. 4. Flügel hellgraulich hyalin. Hinterleib mit schmalen Striemen und Hinterrandsäumen. Die 2 rechteckigen hellen Flecke am Vorderrande der Tergite dicht gelbgrau bestäubt und dunkel punktiert 2 2 2 2.3 0 murnum 0. Sp. Flügel intensiv rauchbraun tingiert. Hinterleib mit breiten Striemen und Hinterrandsäumen. Die 2 rundlichen hellen Flecke am Vorderrande der Tergite schütter blaugrau be- beit und unpunlsiert a0 rt nur. De Gesicht und Stirne gleichbreit. Die Abdominaltergite 3—5 haben aufser in der Mitte noch 2 seitliche dunkle Längs- striemen, die den Vorderrand verbreitert erreichen. Wangen und Backen breiter. . . ... 5. C. gibbum Fabric. Gesicht schmäler als die Stirne. Die Seitenstriemen der Ab- dominaltergite 3—5 erreichen den Vorderrand der Ringe nicht. Wangen und Backen sehr schmal. 4. ©. pantherinum Walker. . Thoraxrücken und Schild ohne dunkle Punktierung an den Haarwurzeln und auch ungestriemt. . . T. Rücken und Schild dunkel punktiert und au Melk und Stirne mit dunklen Längsstriemen . . . ....9 . Grundfarbe des ganzen Tieres rosteelb. Stirne ungestriemt. 8. [o) fo} Grundfarbe dunkel kastanienbraun. Stirne mit 2 braunen Längsstriemen . . . 20.6. ©. impunctatum n. sp. Flügel fast ganz gleichmälsig braun tingiert. Hinterleib am dritten bis fünften Tergit mit dunkelbrauner Medianstrieme. Schild oben dunkelbraun . . . 7. C. fumipenne n. sp. Flügel gelblich, mit braunen Flecken an den Mündungen der zweiten bis vierten Längsader und an der hinteren Quer- ader. Hinterleib ohne Medianstrieme. Schild oben rostgelb. 8. ©. vulpinum n. sp. Notopleuralnaht mit brauner Längsstrieme. Flügel am ganzen Vorderrande scharf abgesetzt dunkelbraun gesäumt und mit ebenso scharfer, gleichbreiter Zickzackbinde an der hinteren Buerader: NW NEN AIG Dathmedlum. a2 sp. 42* 620 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Notopleuralnaht ohne braune Längsstrieme. Flügel am Vorder- rande nur mit braunem Flecke an der Radialismündung. 10. ©. taeniatum n. sp. 1. Curtonotum trypetipennen. sp. 10 Z% aus Peru, Urubambafluls, 15.—27. XI.; Pichis Pto. Permudes, 10.—15. XU.; Pinipini und Ucayali, Unini, Oktober. Dresd. Mus. Das Gesicht ist nur um etwas schmäler als die Stirne, diese mehr als doppelt so breit wie ein Auge. Die Scheitelplatten sind 3/, der Stirne lang; die nach vorne gebogene Orbitalborste steht noch vor der Stirnmitte. Wangen und Backen viel schmäler als das dritte Fühlerglied. Oberstes Mundrandhärchen verstärkt. Ge- sichtskiel nur in der oberen Gesichtshälfte kantig vorstehend, im Profile gerade und nicht über die Augenlinie vortretend. 2 Sterno- pleuralborsten; die obere schwächer. Oben 13, unten 8 lange Fiederstrahlen an der Arista. Stirne rostfarben, mit 4 nicht sehr scharfen dunkelbraunen Längsstriemen, 2 innerhalb der Scheitelplatten, je eine direkt am Augenrande. Die Spitzen der Scheitelplatten, feine Linien am Augenrande und breite Säume an den Wangen, wie auch grölsten- teils das Gesicht silbrigschimmernd. Die Grundfarbe des letzteren ist in der Mitte unter den Fühlern dunkelbraun, an den Seiten und am Mundrande gelb. Fühler dunkel rotbraun, an der Wurzel und am Ende mehr oder weniger verdunkelt, schwarzbraun. Zweites Glied oben weilschimmernd. Taster schwarzbraun. Thorax und Schild von dunkelbrauner Grundfarbe, nur an den Schultern und am Schildrande rötlich. Der Reif ist zart weilserau. Die Mesopleuren und namentlich der Rücken sind dicht und ziemlich grob und vielfach zusammenfliefsend dunkel sepiabraun punktiert, das Schild oben ganz von dieser Farbe, die auch den Gesamtton des ganzen Tieres bildet. Hinterleib schwarzbraun, deutlich glänzend, seitlich mehr rot- braun und dort jederseits am Vorderrande mit einem gröfseren weilslich bereiften Fleck, der durch dunkle Wurzelpunkte an den Haaren durchbrochen wird. Die Hinterränder der einzelnen Tergite sind entschieden viel dunkler, fast schwarz gefärbt. Die Rand- borsten der Tergite sind hinten etwas aufgerichtet. Vorder- und Mittelschenkel rotbraun, die vorderen dunkler; Hinterschenkel, Schienen und Fülse rotgelb , erstere mit brauner Spitze, die Schienen vor der Mitte und an der Spitze mit bräun- lichen Ringen, die Fülse am Ende gebräunt. Hüften an der Wurzel braun, sonst bräunlichgelb. Haare und Borsten überall schwarz. Flügel schwarzbraun, vorn dunkler als hinten, mit je einer Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 621 Reihe von weifsen, viereckigen Flecken zwischen den Längsadern. Costalzelle ungefleckt. Marginalzelle mit 4, Submarginalzelle mit 7—-8, erste Hinterrandzelle mit 2—3 Flecken oberhalb der hinteren Fig. 2. Flügel. Querader und einem an der Mündung, Discalzelle mit 4—5 Flecken, zweite Hinterrandzelle nur mit einem grofsen Fleck, dritte Hinter- randzelle mit 3—4 Querflecken. Schwinger hellgelbh. Körper 5,5—7 mm, Flügel 5—6,5 mm lang. 2. Curtonotum apicale n. sp. S 0'2 aus Peru, Pachitea-Mündung, 150 m, 19.—26. XI. Dresd. Mus. Die Stirne ist nur um geringes breiter als das Gesicht und etwas breiter als die doppelte Augenbreite. Scheitelplatten und Stirnbeborstung wie bei Curtonotum murinum. Die Wangen und Backen sind schmäler als das dritte Fühlerglied. Nur das oberste Haar am Mundrande ist etwas stärker. Gesichtskiel flach, unten nicht sichtbar. Im Profile ist das Gesicht unter seiner Mitte schwach konvex, tritt aber nur wenig über die Augenlinie vor. Augen mälsig hoch. — Eine starke Sternopleuralborste ; oberhalb derselben und weiter vorn noch eine zweite, schwächere Borste. Oben 11—12, unten meist 6 lange Fiederstrahlen an der Arista. Der Kopf ist wie bei ©. murinum gefärbt ; die Scheitelplatten und der Hinterkopf sind aber von dunklerer Grundfarbe. Das Gesicht schimmert unter den Fühlern in der Mitte schwärzlich. Das dritte Fühlerglied ist nicht gebräunt. Thorax von dunkelbrauner Grundfarbe, an den Schultern rot. Die Bestäubung ist auf dem Rücken, dem Schild und den Meso- pleuren gelbgrau und überall von dichtstehenden, etwas gröfseren schwarzbraunen Wurzelpunkten an den Haaren durchbrochen. Nur selten treten undeutlich Spuren von 3 breiten dunkleren, scheinbar unter der Bestäubung liegenden Längsstriemen hervor. Die Be- stäubung der unteren Pleuren, des Metanotums und des Hinter- leibes ist aschgrau. Die Abdominaltergite 2—5 zeigen am Hinter- 622 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. rande je 2, vorn bogig konvex begrenzte, dunkel sepiabraune Saumflecke, die am zweiten in der Mitte getrennt sind, an den Tergiten 3—5 aber durch eine durchlaufende, gleichfarbige Median- strieme verbunden werden. Randmacrochäten lang und abstehend. Hüften und Beine bräunlich ockergelb. Vorderschenkel mit Ausnahme der Spitze, die Wurzel der mittleren Schenkel und die Spitzen der 4 hinteren dunkelbraun. Alle Schienen haben vor der Mitte und am Ende einen braunen Ring. Füfse am Ende gebräunt. Flügel grau tingiert, gegen dunklen Grund blauschimmernd. Die Spitze der ersten Hinterrandzelle schimmert in Form eines schmalen, elliptischen Fleckes milchweils. Dunkelbraun ist die Costalzelle und ein sich daranschlielsender schiefer Fleck, der auch die kleine Querader einschliefst, ein allmählich breiter werdender Zickzacksaum über die Posticalis, die hintere Querader und den letzten Discoidalisabschnitt, daranschlielsend der Saum der Flügelspitze und der Costa. Letzterer ist am intensivsten und breitesten, reicht unten bis an die Längsfalte zwischen der zweiten und dritten Längsader und ist wurzelwärts ein ziemliches Stück vor der Subcosta plötzlich fast senkrecht abgeschnitten. Dort liegt an der Costa der hellste Teil des Flügels. Die beiden letzten Abschnitte der Discoidalis sind wenig an Länge verschieden. Schüppchen gelblichweifs, Schwinger gelb. Körper 5—7 mm, Flügel 4,5—6 mm lang. 3. Curtonotum murinum n. sp. 7 5% aus Peru, Chanchamayo, Mitte Jänner; Meshagua, Urubambaflufs, 9.—29. IX. Dresd. Mus. Stirn am Scheitel ‚breiter als vorn und als das Gesicht; letzteres ist um !/, schmäler als der Scheitel, der ungefähr doppelt so breit als ein Auge ist. Die Scheitelplatten sind lang und schmal und lassen nur das vordere Stirnviertel frei. Die nach vorn gebogene Frontorbitale steht auf oder noch etwas vor der Stirnmitte. Die Wangen und Backen sind schmal und etwas mehr als !/, des dritten Fühlergliedes breit. Von den kurzen Härchen am Mundrande ist das oberste etwas stärker und deutet die Vibrisse an. Gesichtskiel ziemlich stumpf, den Mundrand unten nicht erreichend. Im Profil ist das Gesicht gerade und tritt kaum über die Augenlinie vor. Augen mäfsig hoch. Oberhalb der starken Sternopleuralborste und etwas weiter nach vorn gerückt steht eine zweite, viel schwächere Borste. — Oben 7—8, unten meist 4 lange Fiederstrahlen an der Arista. Stirnstrieme matt goldgelb, ohne Medianstrieme, am Innen- rande der Scheitelplatten rötlich gesäumt. Augenrand, Gesicht, Wangen und Backen, sowie die Spitzen der Scheitelplatten und Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 623 sehr deutlich auch die Oberseite des zweiten Fühlergliedes silber- weils. Scheitel- und Ocellenplatten, sowie der ganze obere Hinter- kopf hell gelbgrau bestäubt, schimmernd. Fühler rostbraun, drittes Glied in der Endhälfte gebräunt. Taster schwarz. Thorax und Schild hell graugelblich, unten an den Pleuren und am Metanotum grau bestäubt. Rücken, Schild und Meso- pleuren sind an den Haarwurzeln sehr fein braun punktiert. Rücken ohne Längsstriemen. Hinterleib mehr graulich bestäubt als der Thorax. Zweites Tergit mit 2 breiten sepiabraunen Dreiecken, die dem Hinter- rande anliegen und sich in der Mitte mit den Basen berühren. Drittes bis fünftes Tergit mit sepiabraunen Hinterrandsäumen und je 3 durchlaufenden, senkrechten Längsstriemen — einem in der Mitte und je einem weiter seitwärts —, welche mit denen der benachbarten Tergite 3 parallele, zusammenhängende braune Längs- streifen bilden. Die ventral umgebogenen Seitenränder haben keine braune Zeichnung. Hinterrandmacrochäten der Tergite lang und abstehend. Beine ockergelb, weiflslich bereift. — Haare und Borsten des ganzen Tieres schwarz. Flügel nur schwach graulich hyalin. Am Vorderrande in der Spitzenhälfte und an der Flügelspitze verwaschen braun gesäumt. Die Säume beider Queradern sind intensiver braun. Von den beiden letzten Abschnitten der Discoidalis ist der vorletzte nur wenig länger. Schwinger weilslich, Schüppchen rostgelb. Körper 5—6 mm, Flügel 4,5—5 mm lang. 4. Curtonotum pantherinum Walker. Walker, List. Dipt. Brit. Mus. Vol. 4. p. 1090 (Helomyza) (1849). fQ aus Süd-Amerika, Coll. Wiedemann als A. gibba Fab. — Nach Walker aus Brasilien. Wien. Mus. DieStirn verschmälert sich etwas beimÜber- gangin das Gesicht und ist am Scheitel deutlich schmäler als die doppelte Augenbreite. Die Scheitelplatten reichen etwas vor die Stirnmitte vor; die nach vorn gebogene Orbitalborste steht ungefähr in der Längsmitte der Stirne. Wangen und Backen die Hälfte des dritten Fühlergliedes breit. Das oberste Haar am Mundrande ist wenig länger als die anderen. Längskiel in den oben ?/, des Gesichtes deutlich, im Profil gerade und nicht über die Augen vorstehend. 2 Sternopleuralborsten ; die obere viel dünner und kürzer. Oben 13—14, unten meist 7 lange Fiederstrahlen an der Arista. Stirnstrieme rötlich braungelb; 2 dunkler braune Längsstriemen sind nicht immer deutlich erkennbar und nie scharf ausgeprägt 624 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. oder durch eine gelbe Linie getrennt. Die Spitzen der Scheitel- platten, schmale Stirnaugenränder, die Backen und das Gesicht weilsschimmernd bereift. Der Gesichtskiel zeigt mit einigem Glanze die wachsgelbe Grundfarbe des ganzen Gesichts. Fühler rostgelb; drittes Glied gegen die Spitze hin mehr oder weniger gebräunt. Taster dunkelbraun. Thoraxrücken von rotbrauner Grundfarbe, oben dunkler, an den Seiten heller. Rücken vorn wie die Pleuren und das Meta- notum weilslich bereift, sonst aber matt ockerbraun und dicht mit gröberen sepiabraunen Punkten an den Haarwurzeln besetzt, die nach hinten mehr oder weniger, auf dem Schildchen aber stark zusammenfliefsen, so dals letzteres fast ganz braun ist. Nur die Mesopleuren sind punktiert, wenn auch schütterer. Hinterleib von sepiabrauner, glänzender Grundfarbe, die aber nur in Form einer Medianstrieme vom dritten Tergit an und in Hinterrandsäumen übrigbleibt. Der Rest vorn seitlich an den Tergiten, namentlich die umgeschlagenen Ränder sind aschgrau bestäubt. Beiderseits der Medianstrieme dringen die Hinterrand- säume dreieckig bis zur oder selbst über die Mitte der Tergite (wie am zweiten und dritten Ring) hinaus vor, ohne dort sehr scharf ausgeprägt zu sein. Am ventral umgebogenen Seitenrande sind die Säume nur linienartig schmal. Beine hell ockergelb. Schenkel- und Schienenspitzen mehr oder weniger deutlich braun. Die Fülse erscheinen nur durch die dichtere schwarze Behaarung dunkler zu sein. Flügel rauchbraun tingiert. Die ganze Costalzelle und die erste Basalzelle bis um die kleine Querader, dann ein breiter intensiver Costalsaum beiderseits der Radialis, wurzelwärts nicht scharf begrenzt, zwischen den beiden Queradern beginnend, dann die Mündungsstücke der dritten und vierten Längsader, sowie ein breiter Saum der hinteren Querader schwarzbraun. Übrigens sind alle Längsadern, am deutlichsten aber die Posticalis schmal braun gesäumt. Die beiden letzten Abschnitte der Discoidalis sind ungefähr gleichlang. Schwinger und Schüppchen gelb. Körper 7 mm lang. 5. Curtonotum gibbum Fabricius. Fabrieius, System. Antl. p. 297. 70 (Musca) (1805). — Wiedemann, Aulsereurop. Zweifl. Vol. 2. p. 586. 1 (Helomyza) (1830). — Rondani, Esami Ditt. Brasil, Torino p. 18 (Curtonotum) (1848). — Macquart, Dipt. exot. Vol. 2/3. p. 193. tab. 25. f. 6 u. 7 (Curtonotum) (1843). — Schiner, Novara-Dipt. p. 237. 18 (1868). Dem €. pantherinum Walk. mit folgenden Unterschieden gleich. Stirn und Gesicht sind gleichbreit, parallelrandig und doppelt so breit wie ein Auge. Die nach vorn gebogene Orbitalborste steht Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 625 etwas höher an der Stirn. Die Wangen und Backen sind breiter, ungefähr so breit wie das dritte Fühlerglied. Die Taster sind rostbraun. Am dritten bis fünften Tergit sieht man aufser der Medianstrieme noch jederseits eine den Vorderrand der Tergite sogar verbreitert erreichende Seitenstrieme, durch welche die grau bereiften, unpunktierten Seitenflecke der Tergite in 2 völlig isolierte Teile gespalten werden. Der innere derselben liegt noch dorsal, der äufsere ventral am umgeschlagenen Seitenrande. Im Flügel ist das Braun der Costal- und ersten Basalzelle nicht so auffallend intensiver als der übrige Flügelgrund wie bei ©. pantherinum Walk. Die Gröfse ist durchschnittlich bedeutender und beträgt I 10 mm. Anmerkung: Im Wiener Hofmuseum befinden sich Wiede- mannsche Stücke der Helomyza gibba aus seiner Sammlung und aus der vv. Winthems. Die in letzterer sind jene inWiede- manns Werk erwähnten aus Brasilien; auf sie bezieht sich vor- stehende Beschreibung. Die andern Stücke tragen nur den Zettel: Amer. merid. und stellen eine andere Art vor. Ich habe sie als C. pantherina Walker gedeutet und als solche beschrieben. 6. Curtonotum impunctatum n. sp. 2 9% aus Peru, Pachites-Mündung, 4. XII. Dresd. Mus. Die Stirn verbreitert sich nach unten zu in das Gesicht über- gehend um !/,. Der Scheitel ist 1!/,mal so breit wie ein Auge. Die Scheitelplatten reichen etwas über die halbe Stirne vor, die nach vorn gebogenen Orbitalborsten stehen in der Stirnmitte. Die Wangen und Backen sind viel schmäler als das dritte Fühlerglied. Am Mundrande ist nur das oberste Haar etwas stärker. Gesichts- kiel flach, unten verwischt, im Profil nicht über die Augenlinie vorstehend, gerade abfallend.e Nur 1 Sternopleuralborste. Oben 12—14, unten 6—7 lange Fiederstrahlen an der Arista. Stirnstrieme rotgelb, in der Längsmitte mit 2 rotbraunen Striemen, die durch eine gelbe Linie getrennt bleiben. Scheitel- platten vorn gelb bestäubt. Stirnaugenrand nur vorn schmal weils gesäumt. Gesicht weilslich, unbestäubt und glänzend am Kiel. Wangen und Backen mehr gelblichweils bereift. Fühler rot; drittes Glied in den 2 Enddritteln braun. Taster schwarz. Rücken und Schild oben matt kaffeebraun, unpunktiert, mit 2 etwas dunkleren, hinten verkürzten Längslinien. Pleuren und Metanotum weilslich aschgrau bereift. Hinterleib mit breiten dunkel sepiabraunen Hinterrandsäumen, die am dritten und vierten Tergit sogar breiter als der halbe 626 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ring sind und auch auf den umgeschlagenen Seitenrand über- gehen. Über den dritten bis fünften Tergit läuft auch eine gleich- farbige Medianbinde. Der Rest des Hinterleibes, namentlich die am Vorderrande seitlich übrigbleibenden rechteckigen Randflecke sind weilslichgrau bereift. Randborsten zarter und nicht ab- stehend. Beine ockergelb. Die Schenkel sind aulsen intensiver gefärbt, mehr bräunlich und die 2 hinteren haben braune Spitzen. Fufs- spitzen verdunkelt. — Alle Haare und Borsten des Tieres sind schwarz. Flügel gelbbraun tingiert. Der dunkelbraune Costalsaum be- ginnt plötzlich breit in der Endhälfte der Radialis und geht dann in den etwas lichteren und nur an den Adernenden gesättigteren breiten Spitzensaum des Flügels über. Hintere Querader und ihr Winkel mit der Posticalis fleckenartig braun gesäumt. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist nur ®/, des vorletzten lang. Schwinger gelb, Schüppchen weifslich. Körper 7 mm, Flügel etwas über 6 mm lang. 7. Curtonotum fumipennen. sp. 5 o’Q aus Bolivia, Mapiri, Sarampioni 700 m, 18. III., 4. VI. Dresd. Mus. Stirn und Gesicht gleichbreit, parallelrandig, etwas mehr als 1!/,mal so breit wie ein Auge. Die Scheitelplatten reichen bis zur halben Stirnlänge vor, die nach vorn gebogene Orbitalborste steht fast schon oberhalb der Stirnmitte. Wangen und Backen kaum die Hälfte des dritten Fühlergliedes breit. Oberstes Mund- randhärchen nur etwas stärker. Gesichtskiel schmal und ziemlich kantig, im Profile gerade und nicht über die Augenlinie vor- tretend. Nur eine starke Sternopleurale; die zweite ist durch ein Härchen angedeutet. Oben 11—12, unten 5—6 lange Fieder- strahlen an der Arista. Stirnstrieme einfarbig samtig rot, bis an die Augen heran. Nur der Augenrand der Wangen und das Gesicht sind schimmernd hellgelb. Fühler und Taster schwarzbraun, höchstens an der Wurzel des dritten Fühlergliedes dunkel rotbraun. Gesichtskiel unbestäubt. — Pleuren und Metanotum hell rotgelb, weilslich be- reift; ebenso die Hüften und Beine, nur die Fülse, namentlich die hinteren sind am Ende geschwärzt, wohl mehr durch die kurze Behaarung hervorgerufen. Rücken einfarbig mattrot, unpunk- tiert. Schild auf der Oberseite schwarzbraun, am Rande rot. Hinterleib gesättist rotgelb, glänzend und unbestäubt. Die Tergite haben, vom zweiten angefangen, schmale und nach hinten zu immer breiter werdende, streifenförmige schwarze Hinterrand- Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 627 säume und eine gleichfarbige Medianstrieme, die aber am zweiten Ringe nur mehr oder weniger deutlich auftritt und auch schon am dritten verwischt sein kann. Die Randborsten der Ringe sind zurückgelegt. Behaarung und Borsten überall schwarz. Der Flügel ist fast ganz gleichmälsig rauchbraun tingiert und nur im Endteil der Radialis allmählich etwas intensiver braun gefärbt. Bei dieser Art ist der einspringende Winkel zwischen Schulteriappen und Alula schon ganz verwischt, beide gehen flach ineinander über, ersterer ist sehr schmal, letztere fehlt ganz. Der letzte Abschnitt der Discoidalis ist kaum ?/, des vorletzten lang. Schüppchen und Schwinger hellgelb. Körper 5—6,5 mm, Flügel 4,5 bis über 5 mm lang. 8. Curtonotum vulpinum n. sp. 2 J'Q2 aus Peru, Pichis, Pto. Bermudes, 13. XII. Dresd. Mus. Stirn deutlich schmäler als das Gesicht, 11/,mal so breit wie ein Auge. Die Scheitelplatten sind etwas länger als die halbe Stirn. Die nach vorn gebogenen Orbitalborsten stehen in der Längsmitte der Stirn. Wangen und Backen linear. Gesichts- kiel dach, im Profile gerade und nicht über die Augenlinie vor- stehend. Oberste Mundrandborste kaum etwas stärker. Oben 11—12, unten 6 lange Fiederstrahlen an der Arista. Nur eine Sternopleuralborste. Stirnstrieme bis zum Augenrande matt gelbrot; dieser nur vorn und an den Wangen, wie auch das ganze Gesicht weils- schimmernd. Fühler rot, drittes Glied in der Endhälfte gebräunt; zweites oben ohne deutlichen weilsen Schimmer. Taster gelb. — Der ganze übrige Körper und die Beine sind rostgelb; die Ober- seite ist etwas dunkler gefärbt. Rücken und Schild matt, auch unpunktiert. Die Pleuren sind zart weifslich angehaucht. Am unbestäubten Hinterleib sieht man ganz schmale schwarzbraune Hinterrandsäume an den Tergiten und vom dritten an in der Mitte derselben kleine, mit der Spitze nach vorn gerichtete gleich- farbige Dreiecke, die beim 5 zu einer Medianstrieme zusammen- fliesen. Die Randborsten liegen dem Leibe an. Flügel graugelb tingiert, mit dunkelbraunen, eiförmigen Flecken an den Mündungen der zweiten bis vierten Längsadern, die am Flügelrande zusammenlaufen und innen relativ scharf ab- gegrenzt sind. Ein gleichfarbiger Fleck bedeckt die hintere Quer- ader nebst dem letzten Posticalisabschnitt. Der vorletzte Dis- coidalisabschnitt ist 1!/,mal so lang wie der letzte. Schüppchen und Schwinger gelb. Körper 7 mm, Flügel 6 mm lang. 628 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 9. Curtonotum bathmedum n. sp. 8 Z'2 aus Peru, Meshagua, 27. IX., Pachitea - Mündung, 4. XI., Pichis, Pto. Bermudes, 18. XI., Ucayalifluls, Oktober. Dresd. Mus. Stirn sehr breit, fast dreimal so breit wie ein Auge, mit dem Gesicht fast,parallelrandig, letzteres kaum merklich breiter. Scheitelplatten kurz, die nach vorn gebogene Orbitale steht im obersten Stirndrittel.e Wangen so breit wie das dritte Fühler- glied, Backen etwas breiter. Vibrissen fehlend, am Mundrand eine Reihe ganz kurzer Härchen. In den oberen ?/, des Gesichts ein scharfer Längskiel; Profillinie deutlich über die Augen vor- tretend, gerade oder fast konvex, nach unten etwas zurückweichend. Prälabrum stark vortretend.. Augen relativ sehr hoch. — Nur eine Sternopleuralborste.e Oben meist 12, unten 6 lange Fieder- strahlen der Arista. Stirnstrieme, Fühler und Taster matt orangegelb. Ungefähr in den Dritteln der Stirnbreite 2 gerade, rotbraune Längsstreifen, die sich scharf abheben und bis zur Scheitelkante reichen. Stirn- augenränder, Wangen und der Oberrand des zweiten Fühlergliedes silberweils, Gesicht und Backen mehr gelblichweils schimmernd ; unter den Augen ein rotbrauner Fleck auf den Backengruben. — Scheitelplatten, Hinterkopf und der ganze übrige Leib goldig ocker- gelb, matt bereift und nur hinten auf den Pleuren und dem Meta- notum glänzend. An den Haarwurzeln des Thoraxrückens isolierte braune Pünktchen. Rücken mit 6 kaffeebraunen Längsstriemen. Die 2 mittleren sind die breitesten, einander genähert, werden nach hinten zu breiter und flielsen oben auf dem Schilde derart zusammen, dafs dasselbe mit Ausnahme eines gelben Basalpunktes ganz braun ist. Die nächste Seitenlinie ist an der @Quernaht unterbrochen, die äufserste verläuft an der Notopleuralnaht zwischen Schulter und Flügelwurzel. — Pleuren ganz unpunktiert. Zweites bis fünftes Abdominaltergit schmal schwarzbraun gesäumt. Die Säume der Tergite 3—5 sind in der Mitte nach vorn hin zu breiteren Längsstriemen ausgezogen, die einen fort- laufenden Medianlängsstreifen des Hinterleibes bilden. Von den längeren Borsten an den Hinterrändern der Tergite stehen nur die des fünften Ringes ab. Auch die Beine sind mit dem Leibe gleichgefärbt. Manchmal sind die 4 hinteren Schienenspitzen gebräunt. — Die Haare und Borsten des ganzen Tieres sind schwarz. Flügel am ganzen Vorderrande bis etwas unter die Radialis herab gleichmäfsig breit schwarzbraun; dieser Randsaum tritt dann an der Cubitalismündung fleckenartig wurzelwärts zurück, Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 629 und ist wieder zwischen der dritten und vierten Längsader ganz schmal. Eine auffällige scharfbegrenzte und gleichbreite sessel- förmige Binde beginnt an der Cubitalis unterhalb der kleinen Querader und läuft dann über die hintere Querader und den Fig. 3. Flügel. letzten Discoidalisabschnitt. Unterhalb des Costalsaumes und an den Längsadern ist der Flügel rotgelb tingiert, sonst glashell. Die beiden letzten Abschnitte der Discoidalis verhalten sich wie 5:4. Schüppchen und Schwinger rotgelb. Körper und Flügel 6,5—9,5 mm lang. 10. Curtonotum taeniatum n. Sp. 2 2 aus Peru, Urubambafluls, Umahuankilia, 19. IX. Dresd. Mus. Stirn und Gesicht parallelrandig, 21/,mal so breit wie ein Auge. Die nach vorn. gebogene Orbitalborste und die Spitze der Scheitelplatten erreichen ungefähr die Stirnmitte. Die Wangen und Backen sind ungefähr die Hälfte des dritten Fühlergliedes breit. Das oberste der sonst kurzen Härchen am Mundrande ist etwas länger und kräftiger, ohne eine Borste genannt werden zu - können. In den oberen ?/, des Gesichts ist ein stumpfer Längs- kiel sichtbar; die Profillinie tritt kaum über die Augen vor und ist gerade. Augen mäfsig hoch. Nur eine Sternopleuralborste. — In der Regel oben 12, unten 6 lange Fiederstrahlen der Arista. Stirnstrieme, Fühler und Taster matt rotgelb. Vor dem Ocellendreieck eine weilsbestäubte, aulsen braun eingefafste, gleich- breite Stirnmittellängsstrieme. Augenrand silberweils. Gesicht, Wangen und Backen und der Oberrand des zweiten Fühlergliedes ebenfalls. — Scheitelplatten, Hinterkopf und der ganze Thorax matt goldockrig gefärbt und bestäubt, nur die unteren Pleuren sind mehr weilslich bereift. An den Haarwurzeln des Thorax- rückens und der Mesopleuren liegen kaffeebraune Pünktchen dicht nebeneinander. Schild oben ganz braun. Rücken mit 4 braunen Längsstriemen, die nach hinten breiter werden. Die 630 Deutsch. Eint. Zeitschr. 1913. 2 mittleren sind vorn dünn und stark abgekürzt, die 2 seitlichen erreichen vorn kaum die Quernaht. Hinterleib mit dem Thoraxrücken gleichfarbig, aber ohne Haarwurzelpünktchen. Der vierte und fünfte Tergit haben schwarz- braune Hinterrandsäume und eine damit zusammenhängende Längs- mittelstrieme, die Tergite 2 und 3 schmälere Hinterrandsäume, die sich seitlich in je ein breites, nach vorn gerichtetes Dreieck mit unscharfen Grenzen verwischen, so dals die Mitte dieser Tergite heller als die Seiten ist. Randborsten der Tergite deut- lich, aber nicht abstehend. Beine heller als der Thorax gefärbt. — Haare und Borsten des ganzen Tieres schwarz. Flügel graubräunlich, am Vorderrande und an den Längs- adern gelblichbraun getrübt. Am Vorderrande ein schmaler brauner Saum, die Hälfte der Costal- und Marginalzelle breit. Etwas jenseits der hinteren Querader sind die Mündungsstücke der zweiten und dritten Längsader schweifartig braun gesäumt, besonders breit die Radialis. Ein ähnlicher Saum liegt auch an der vierten Längs- ader, nur hängt er mit der Säumung der hinteren Querader und der schmalen der Posticalis zusammen. Alle diese Säume sind an den Grenzen verwaschen. Von den beiden letzten Abschnitten der vierten Längsader ist der vorletzte nur um geringes länger. Schwinger und Schüppchen rotgelb. Körper und Flügel 9 mm lang. Stegana magnifican. sp. 1 2 aus Peru, Meshagua, Urubambafluls, 12. X. Dresd. Mus. Stirne breiter als lang, vorn 1!/,, am Scheitel fast zweimal so breit wie ein Auge, ockergelb, wachsglänzend, um das Ocellen- dreieck herum braun, in der Mitte mit Quermulde, am glänzend schwarzen Vorderrand der Stirne erhöht und auch über die Fühler- wurzeln etwas hinausragend. — Stirnbeborstung wie bei Orthostegana angegeben. Augen eiförmig, wagrecht oval, unterer Rand gerade abgeschnitten ; in seiner Verlängerung läuft über das Gesicht und den Hinterkopf eine schwarze Querlinie. Oberhalb derselben ist das Gesicht wie die Fühler rotgelb, unterhalb derselben wie die !/, eines Auges hohen Backen silberweils schimmernd. Drittes Fühlerglied an der Spitze schwarz. Arista gelb, oben mit 11— 12, unten mit 8 langen Fiederstrahlen. Rüssel und Taster rotgelb. Thorax rostfarbig. Rücken mit 6, Pleuren mit 2 pechschwarzen Längsstriemen. Die 2 mittleren Rückenstriemen sind breiter als die seitlichen und so breit wie auf den Pleuren. Sie werden nach hinten zu breiter und treten auf das Schildchen über, das nur in der Längsmitte gelb bleibt. Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 631 Hinterleib und Schenkel pechschwarz; die mittleren an der Basis gelb. Hüften, Schienen und Fülse rostgelb. Die 4 hinteren Schienen sind vor der Spitze breit pechbraun. Flügel braungelb tingiert. Jenseits der Subcosta ist der Vorderrand zunächst bis zur Radialis, dann in der ersten Hinter- randzelle sogar bis etwas unter die Cubitalis schwarzbraun; in der Längsmitte dieser Zelle liegen in den Dritteln 2 ovale schwarz- braune Flecke. Beide Queradern und die ganze Discoidalis sind breit schwarzbraun gesäumt; unter der kleinen liegt anschlielsend daran ein grölserer brauner Fleck. Aufserdem ist der Aufsenrand der zweiten Hinterrandzelle mit unregelmäfsiger Innengrenze breit braun, so dals nur 2—3 hellere Streifen oder Flecke übrigbleiben. — Schwinger rostgelb. Körper und Flügel 6 mm lang. Orthostegana n. gen. In Willistons Manual of N. Americ. Dipt., edit. 3, 1908, p. 300 fig. 1 und 2 sind Flügel und Kopf dieser neuen Gattung als Phortica Schin.!) abgebildet. Der Typus der letzteren Gattung weicht aber durch die breite Stirne, die breiter als lang ist, durch das noch gekielte Gesicht, das kurze dritte Fühlerglied, den ausgeschweiften hinteren Augenrand, den fehlenden Winkel des Gesichtsaugenrandes, das kräftig entwickelte Prälabrum, den rundgewölbten Rücken und die Flügeladerung ab. Die kleine Querader steht jenseits der Mitte der Discalzelle; die dritte und vierte Längsader sind nicht aufsergewöhnlich konvergent. Der Hinterleib ist macrochätenlos. Die Gattung Stegana hat zwar auch eine an der Mündung ganz auffällig verengte erste Hinterrandzelle, aber die Verengung geschieht hauptsächlich durch die Krümmung der Cubitalis, während bei Orthostegana die Discoidalis Griphoneura - artig aufgebogen ist. Stegana unterscheidet sich durch die quer abgebogenen Flügel, die kleine Querader steht auch noch jenseits der Discoidalzellenmitte, die Radialis ist stark wellig gebogen und die Augen sind eiförmig wagrecht oval. Der Thorax ist unproportional grols. Bei der neuen Gattung ist der Kopf fast halbkuglig, hinten stark ausgehöhlt und auch unten nicht vortretend. Die Stirn ist doppelt so lang wie in der Mitte breit, vorn dıe Hälfte eines Auges, oben am Scheitel so breit wie ein Auge. Neben den Fühlerwurzeln bilden die Augenränder einen stumpfen Winkel und !) Trotzdem nach Coquillett Phortica Schin. im Dezember, amiota Loew im Mai 1862 aufgestellt wurde, ziehe ich doch jetzt den ersten Namen vor, da Schiner seine Gattung auch beschrieben hat. 632 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. divergieren am Gesicht nach unten. Gesicht ohne Kiel. Mund- rand nicht hinaufgezogen. Prälabrum klein und sehr niedrig. Wangen und Backen von linearer Breite. Fühler etwas kürzer als das Gesicht. Zweites Glied oben mit abstehender Borste; drittes Glied zweimal so lang wie breit, linear, vorn abgerundet. Arista sehr lang und abstehend gefiedert, oben mit 8, unten mit 6—7 Fiedern. — Kopfborsten bis auf die kleinen, stark ge- kreuzten Postvertikalen sehr kräftig. In der Stirnmitte eine nach vorn gebogene und gleich darüber, in gleichem Abstande vom Auge, eine nach oben gebogene und weiter oben noch 2 solche, zusammen also 3 Frontorbitalborsten. Ocellare und 2 Paare Vertikale, sowie eine einzige lange Vibrisse vorhanden. Thoraxrücken im Profil gerade, gleichmälsig dicht behaart. 2 Humerale, 2 Notopleurale, 1 Präsuturale, 4 Supraalare, je 1 Paar Dorsozentrale und Präscutellare. Schild eiförmige, fast !/, des Rückens lang, oben flach, nackt, am Rande mit 4 Borsten, wovon die apicalen gekreuzt sind. — Mesopleuren unbehaart, nackt. 2 Sternopleurale; die hintere steht etwas tiefer. — Alle Schienen mit schwachen Präapicalborsten. Vorderschenkel postero- ventral, Mittelschenkel noch dichter anteroventral mit Borsten besetzt. Mittelschienen dorsal mit einer Reihe kurzer Börstchen, an der Wurzel aber mit 2—3 langen und abstehenden Borsten versehen. — Hinterleib an den Hinter- und namentlich Seiten- rändern der Tergite mit Borsten besetzt. Mediastina nur als Falte sichtbar , rudimentär. Costa ohne Randdorn. Kleine Querader über dem ersten Drittel der Discal- zelle stehend, der Subcostamündung gegenüber. Der Flügel zeigt an den eng nebeneinanderliegenden Mündungen der dritten und vierten Längsader einen spitzen Randwinkel. Die Discoidalis biest gegen die Mündung hin fast spitzenqueraderartig auf und ist dort etwas verdünnt. Beide Wurzelzellen deutlich abgegrenzt. Die Analis erreicht den Flügelrand nicht. OÖ. acutangulan. sp. 2 2 aus Bolivia, Mapiri, Sarampioni, OO m, 24.1. Dresd. Mus. Stirn matt rotbraun. Hinterkopf und Thoraxrücken rost- braun, Gesicht, Pleuren und Schild allmählich heller, mehr rostgelb gefärbt. Je weiter unten, desto heller. Hüften und Beine, Rüssel und Taster gelb. Fühler rotgelb» Borsten und Haare schwarz. Hinterleib pechschwarz und nur das basale Doppelsegment mit Ausnahme seines Hinterrandes rotgelb. Flügel rauchbraun tingiert. Hyalin sind die Wurzel bis zur kleinen Querader, die Hinterrandsäume der zweiten und dritten Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 633 Hinterrandzelle und mit ersterem zusammenhängend ein rundlicher Fleck jenseits der hinteren Querader. Schwinger rotgelb. Körper 4 mm, Flügel 3,5 mm lang. Zygothrica Wiedemann. Wiedemann, Achias Dipt. Genus, Kiliae 1830. p. 16. 3. tab. 2. fig. 2. — Osten-Sacken, Ann. Mus. Nat. Genov. v. 16. p. 478 (1881). Die Gattung wurde seit Wiedemann nicht mehr auf- gefunden. Kopf an den Augen ähnlich wie bei der Platystominen-Gattung Asyntona O.-S. verbreitert, viel breiter als der Thorax samt dem Schilde lang. Die Augen sind nach aufsen zu vorn und hinten mit einer Schneide versehen und laufen endlich in eine horn- ähnlich nach aufwärts gebogene zweischneidige Spitze aus. Die Stirnaugenränder konvergieren stark nach vorn hin und bilden mit dem vorderen und hinteren Kopfrand einen Winkel von 45°. 4. 5 Fig. 4. Kopf. Fig. 5. Flügel. Die schwach erhabene Ocellenplatte ist grols, dreieckig mit kon- vexen Seiten und erreicht mit der Spitze vorn den Stirnrand. Die matte Stirnstrieme wird dadurch in 2 ebenfalls dreieckige Teile gespalten ; ihre äufsere Grenze ist eine Linie vom vorderen Augenrande bis zur inneren Vertikalborste. Was aufserhalb der- selben liegt, ist wie die Ocellenplatte etwas erhaben und glänzend und enthält die Scheitelplatten. Kopfbeborstung: Jederseits 2 Frontorbitalborsten hinter- einander, die obere steht ungefähr in der Stirnmitte und ist nach hinten gebogen, die vordere ist nach vorn gebogen und ist noch weiter nach vorn gerückt. Ocellare kräftig. Postvertikale deut- lich sichtbar, gekreuzt. Innere und äufsere Vertikale stark ent- wickelt. Besonders lang sind die Postocularcilien entwickelt. Jederseits eine einzige deutliche Vibrisse und eine Backenborste. Lunula ganz verdeckt. Die Stirnspaltenäste laufen schief nach seitwärts und nicht längs der Facialien nach abwärts. Die Fühler sind an der Basis einander genähert. Das erste Glied ist Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 43 634 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. sehr kurz, das zweite kappenartig vergrölsert, kürzer, aber dicker als das dritte, oben mit abstehendem Börstchen. Das dritte ist oval, ungefähr 1!/,mal so lang wie breit und würde unten den Mundrand nicht mehr erreichen. Die Arista ist basal, trägt oben 7, unten 4—5 Fiederstrahlen. Die Fiederbreite übertrifft die des dritten Fühlergliedes auffallend. Die namentlich an der Wurzel tiefen Fühlergruben werden durch einen scharfen, im Profile stark nasenartig konvex vorspringenden Längskiel des Gesichts von- einander getrennt. Prälabrum von vorn kaum sichtbar. Taster von mälsiger Breite, aber etwas verlängert, behaart und unten vor der Spitze mit je einer starken Borste. Rüssel mit langem geraden Mittel- teil, der länger als der Kopf hoch ist und mit kurzen, nicht zurückgeschlagenen Endlabellen. Thoraxrücken ungefähr quadratisch, stark gewölbt. Schild mehr als !/, desselben lang, eiförmig, oben nackt, schwach ge- wölbt, am Rande mit 4 Borsten; die apicalen gekreuzt. Pleuren nackt; nur 1 Sternopleurale.e Humerale 2, Notopleurale 2, Prä- suturale 1; jederseits 2—3 Dorsozentralbörstchen ganz hinten. Acrostichalhärchen dazwischen sechszeilig. Hinterleib eiförmig, vor dem kleinen Hypopyg mit 6 sicht- baren Ringen. Am Hinterrande der Tergite kurze Börstchen. Beine von proportionaler Länge und Stärke. Schienen ohne Präapicalbörstchen. Der Flügel ist nach der Figur geadert. Die Gattung ist ohne Zweifel eine Drosophilide, wie das schon Osten-Sacken nach Untersuchung des im Wiener Museum befindlichen Stückes, das aber kürzere, stumpfere Augen besitzt, festgestellt hat. Zygoth. dispar Wiedem. Wiedemann, Aufsereur. zweifl. Ins. vol. 2. p. 556. 3 (Achias) (1830) et Achias Gen. Dipt. p. 16 (1820). 2 9 aus Peru, Rosalina, Urubambaflufs, 29. VIII. leg. Schnuse. — Nach Wiedemann aus Brasilien. Dresd. Mus. Stirn braun, auf Scheitel- und Ocellenplatten glänzend. Die Oberseite des Tieres ist schwach glänzend rötlich ockergelb. Fühler, Gesicht, Pleuren und Beine sind viel heller gelb gefärbt. Am Hinterleibe sind die Tergite 2—4 dunkel sepiabraun. Am zweiten ist der Vorderrand in der Mitte, beim dritten und vierten je ein scharf abgesetztes Dreieck am Seitenrande gelb. Der fünfte und sechste Tergit tragen nur kleine braune Flecke in der Mitte. — Behaarung und Beborstung überall schwarz. Hendel, Neue amerikanische Dipteren. 635 Flügel schwach graulich, gegen die Spitze hin deutlicher bräunlich getrübt. Adern gelbbraun. Schwinger gelb. Körper und Flügel 2,5 mm lang; Kopf 2 mm breit. Ortalis longicauda n. sp. 2 0’? aus Wells, Nevada, 12. VII., Prof. Aldrich. Meine S. Diese Art steht der Ortalis bimaculata Hend., Wien. Ent. Zeit. 1911 p. 22, sehr nahe und besitzt wie diese aufser dem Flügel- apicalflecke noch einen zweiten vor und unter der Mediastina- mündung, der sich jedoch auch noch unter die Discoidalis hinab erstreckt. Aufserdem ist bei dieser Art noch die Costalzelle an der Wurzel bis über die Schulterquerader hinaus schwarzbraun. Der Apicalfleck liest nur am Mündungsstücke der Radialis und reicht an der Costa kaum unter die Mündung dieser Ader herab, während er bei Ort. bimaculata als Costalsaum bis zur Cubitalis, ja selbst bis zur Discoidalis herabzieht. Die Knie und die Wurzel der Mittelschienen sind wie bei Ort. bimaculata rot gefärbt, die Fülse sind aber ganz schwarz. Das erste Glied des Ovipositors ist bei Ort. bimaculata so lang wie breit, hinten breit abgestutzt, an der Wurzel herzförmig, also dort mit ausgebauchten Seitenkanten. Hier ist dieses Glied lang dreieckig, erheblich länger als breit, hinten spitziger, an den Seitenkanten gerade. Die Körpergestalt ist robuster als bei der verglichenen. Körper 8,5—9 mm, Flügel 7 mm lang. Euwesta sanguinean. sp. 1 2 aus Brigham, Utah, 4. VII, Prof. Aldrich. Meine S. Kopf und Anhänge ganz und gar schwarz, an den unbe- stäubten Stellen mit dunkelblauem Schimmer. Ein breiter Augen- randsaum der Stirn, ein schmälerer der Wangen, die Scheitel- platten, die quere Scheitelkante, der Augenrandsaum des Hinter- kopfes, das ganze Gesicht von oben bis unten und das Prälabrum weils bereift. Die Stirn ist fast 11/,mal so breit wie ein Auge, vorn kaum etwas breiter als oben. In der Mitte eine Querfurche und darüber ein ovaler, ringsum abgesetzter flacher Querhöcker, auf dessen oberen Abhang die Ocellen liegen. Drittes Fühlerglied 1!/,mal so lang wie breit, vorn abgerundet. Rücken und Schild erzgrün, nirgends deutlich glänzend, sondern überall weifslich überreift und gedämpft im Glanze. Hinterleib lebhaft blutrot, nur das fünfte und die hintere Hälfte des vierten Tergits sind erzgrün; ebenso das erste Glied 43* 636 Hendel, Neue amerikanische Dipteren. des Ovipositors, das breit herzförmig und so lang wie breit ist; seine Seitenränder sind etwas aufgebogen. Hüften und Beine erzfarbig. Fülse dunkel rotbraun. Flügel milchweils mit gelben Adern. Costal- und Subcostal- zelle dunkelbraun. An der Flügelspitze ein innen rechtwinklig begrenzter brauner Fleck wie bei Acrosticta foveolata Loew (Vgl. Hendel, Gener. Ulid. Taf. 4, Fig. 62), nur etwas weiter nach innen gezogen, so dals auch die Spitze der Marginalzelle hineinfällt. Der letizwe Abschnitt der, Cwbrtalisenteiiserengedkerr Mitte deutlich hinabgebogen. Kleine Querader jenseits der Mitte der Discalzelle. Schüppchen und Schwinger weils. Körper 5 mm, Flügel 4 mm lang. Euxesta undulatan. sp. 1 2 aus Paraguay, leg. Fiebrig im Ungar. Nat.-Museum, Stirn ein wenig schmäler als ein Auge, vorn rot, in der Mitte rotbraun; Ocellen- und Scheitelplatten, Hinterkopf und Gesicht stahlblau. Vor den Ocellen eine Mulde in der Stirn- strieme. Augenrand von Stirn und Wangen linienartig weils ge- säumt. Zwischen den Fühlerwurzeln 2 weifse, durch einen dunklen Längsstrich getrennte Keilfleckchen. Die Backen sind gut !, eines Auges hoch und zeigen 4 auffällige weilse Längslinien, je eine oben am Augenrande und ganz unten, dann 2 in der Mitte auf den rotbraunen Backengruben, die auch teilweise unterbrochen sind. Auch das Prälabrum ist am Unterrande weils gesäumt. Fühler rotbraun. Thorax und Schild stahlblau, zart weifslich überreift. Hinter- leib und das erste Glied des Ovipositors glänzend schwarzblau, fünfter Tergit gröfstenteils rotgelb. Vorderhüften, die äufsersten Kniespitzen und die 4 hinteren Fülse mit Ausnahme der gebräunten Spitzen rotgelb; die 4 hinteren Schienen rotbraun. Die ganzen Vorderbeine tiefschwarz. Flügel ganz glasig hyalin — auch die Costalzellen. Unmittel- bar vor der Mündung der Radialis liegt ein runder schwarz- brauner Punktfleck. — Schwinger und Schüppchen rostgelblich. Körper 4 mm, Flügel 3,5 mm lang. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 637 Nachträge zu „Schilskys Systematischem Verzeichnis der Käfer Deutschlands“ von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg. (Col.) Von Paul Delahon, Luckenwalde. Auf die meisten der im folgenden von mir selbst als neu für die Mark Brandenburg angeführten Varietäten und Aberrationen bin ich erst durch Kuhnts Bestimmungstabellen der Käfer Deutschlands aufmerksam geworden. Viele davon befanden sich schon längere Zeit unerkannt in meiner Sammlung. * — kommt in der Mark Brandenburg vor. I. Im VerzeichnisSchilskys ohne Stern oder über- haupt nicht angeführte Arten und Abänderungen aus der Mark Brandenburg. (Siehe Fufsnote.) *Carabus violaceus L. a. asperulu Kr. 1 Stück erhielt ich vor ca. 18 Jahren aus der Umgegend von Lekw. (= Lucken- walde, auch im folgenden). Die Art ist bei Lcekw. sehr selten. Sie scheint reinen Laub-, namentlich Buchenwald zu bevorzugen. In solchem fing ich sie bei Lychen in der Mark in grolser Zahl. * Bembidion dorıs Gyll. a. aquaticum Panz. Von mir öfter bei Lekw. gefangen, kommt wohl auch anderwärts in der Mark vor. * Bembidion lunulatum Fourer. In Kuhnts Tab. mit *. * Harpalus dimidiatus Rossi. Desgl. * Harpalus atratus Latr. Desgl. * Bradycellus verbasci Duft. Desel. * Trichocellus cognatus Gyll. Desgl. * Amara communis Panz. a. viridis Letzn., von mir bei Lckw. gef.; 1 Ex. * Pterostichus interstinctus Sturm, in Kuhnts Tab. mit *. * Masoreus Wetterhali Gyll. a. azillaris Küster (fehlt in Schilskys Verz.), in Kuhnts Tab. mit *. * Bidessus unistriatus Il. a. opacus Gerh. (fehlt in Schilskys Verz.). Von mir bei Lekw. nicht selten gef. Nach Schaum (Erichs- son u. a. Naturgeschichte 2 p. 42) haben die 2? in der Regel eine matte Oberseite. Zu I: Die von anderen und mir bereits in der D.E.Z. publizierten *.Nachträge zu Schilskys Verzeichnis sind nicht etwa nochmals angeführt. 638 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. * Rrhantus exoletus Forst. v. insoletus Aub. Von mir nicht selten bei Lckw. gef. *Omalium caesum Grav. a. apicicorne Solsky (fehlt in Schilskys Verz... Von mir bei Lckw. öfter gef. * Medon piceus Kr. In Kuhnts Tab. mit *. * Philonthus Scribae Fourer. In Kuhnts Tab. mit *. * Ontholestes Ganglb. murinus L. v. Haroldi Epp. Von mir bei Lckw. gef.; 1 Ex. * Atheta Ionen Er. v. longicollis Bey Von mir bei Lcekw. gef.; 1. ds * Atemeles pubicollis Bris. a. flexicolis Wasm. Von mir bei Lekw. mit der Stammform bei Formica rufa gef.; 1 Ex. *Silpha carinata Herbst. In Kuhnts Tab. mit *. * Liodes picea Ill. a. flavipennis Fleisch. Von mir bei Lekw. gef.; a), Au, * Anisotoma humeralis F. a. picea Panz. Von mir bei Lekw. gef.; 1 Ex. * Fister cadaverinus Hoffm. a. n. rufus Delahon, der ganze Körper einschlielslich der Beine rötlich, völlig ausgehärtet. Eine gleiche von mir bei Lekw. zweimal gef. Abänderung ist die nach einem dieser Stücke durch Schilsky benannte a. rufus von Platysoma frontal. Die a. von cadaverinus fing ich bei Lckw. am 22. V. 13 an einem verwesenden Huhn in einem Exemplar zusammen mit normalen Stücken. * Phosphaenus hemipterus Goeze. In Kuhnts Tab. mit *. *Cantharis pellucida F. a. Rautenbergi Reitt. (nach Kuhnt; in Schilskys Verz. : Rauterbergi). Bei Lekw. von mir gef.; 1 Ex. * Cantharis figurata Mannh. a. luteata Schils. Von mir nicht selten bei Lckw. gef. Vgl. auch I. * Oantharis fulvicollis F. a. maculata Schils. Von mir in Mehrzahl bei Lekw. und Trebbin gef. * Malthinus jlaveolus Payk. a. immunis Marsh. Von mir bei Lekw. öfter, im Grunewald (Berlin) einmal gef. * Cateretes "menlalenins L. v. pallens Rey. Von mir bei Lekw. sehr häufig gef. * Cateretes rufillabris Latr. a. junci Steph., selten, und a. pallidus Heer öfter von mir bei Lckw. mit der Stammform gef. * Meligethes coracinus Sturm v. epuraeoides Reitt. Von mir bei Lekw. gef.; 1 Ex. * Meligethes coeruleovirens Först. v. subrubicundus Reitt. Von mir bei Lekw. gef.; 1 Ex. — * Phalacrus fimetarius F. v. Humberti Rye. Von mir öfter bei Lekw.- gef. Delahon, Nachtr. zu „Schilskys System. Verzeichn. d. Käfer Deutschl.“. 639 * Phalacrus fimetarius F. m. Doebneri Flach. Von mir bei Lekw. gef.; 2 Ex. * Stilbus atomarius L. a. (m.?) sulcatus Gerh. (fehlt in Schilskys Verz.), von mir bei Lekw. gef.; 1 Ex. * Corticaria fuscula Gyll. v. trifoveolata Redt. Von mir öfter bei Lekw. gef. * (is hispidus Gyll. v. albohispidulus Reitt. Von mir bei Lekw. gef. ; 1 Ex. Vgl. auch II. unter derselben Art. * Adalia bipunctata L. a. n. circumdata Delahon. Flügeldecken schwarz mit schmaler roter Schultermakel, welche sich ohne Unterbrechung über die Basis fortsetzt und an der Naht in geringer Entfernung von ihr bis nicht ganz zur gleichen Länge der Schultermakel weiterläuft. 1 Ex. von mir bei Lekw. in cop. mit einem 0’ der Stammform gef. * Adalia bipunctata L. a. n. transversa Delahon. Wie a. semirubra gefärbt, neben der Mittelmakel stehen aber quer nach aulsen noch 2 viel kleinere, aber doch sehr deutliche Makeln, welche auf der linken Seite schmal miteinander und der Mittel- makel verbunden sind. 1 Ex. bei Lekw. von mir gef. * Mysia oblongoguttata L. a. pinicola Westh. (fehlt in Schilskys Verz.) und a. mixta Westh. Erstere häufig, letztere seltener von mir bei Lekw. gef. * Myrrha 18-quttata L. a. multiguttat« Meier. Von mir öfter bei Lekw. gef. *Oyphon Paykulli Guer. a. macer Kiesw. Von mir öfter bei Lekw. gef. * Trinodes hirtus F. a. castaneus Torre. Bei Trebbin von mir mit der Stammform gef.; 2 Ex. *Corymbites tessellatus L. a. strigatus Gerh. Von mir öfter bei Lcekw. gef. * Dolopius marginatus L. a. fulvus Marsh. (fehlt in Schilskys Verz.). Von mir öfter bei Lekw. gef. * Agriotes ustulatus Schall. a. gilvellus F. (fehlt in Schilskys Verz.). In Kuhnts Tab. mit *. * Adrastus nitidulus Marsh. In Kuhnts Tab. mit *, von mir öfter bei Lckw. gef. * Hypnoidus pulchellus L. a. Olivieri Buyss. Von mir bei Lckw. gef.; 2 Ex. * Hypnoidus pulchellus L. a. Panzeri Buyss. Von mir bei Lekw. gef.; 2 Ex. *Oardiophorus rufipes Geoffr. In Kuhnts Tab. mit *. * Melanotus rufipes Herbst a. bicolor F. Von mir bei Lekw. gef. Die hellere Halsschildfärbung nimmt nach dem Tode leicht die der Flügeldecken an. 2 Ex. 640 Deutsch. Ent. Zeitschr. 19132. * Hlater ferrugatus Lac. a. ferrugatulus Reitt. Von mir öfter bei Lekw. gef. *Cumpylus linearis L. a. subcantharoides Buyss. (2 Ex.), a. variabilis Deg. (häufig) und a. suturalis Duf. (2 Ex.) bei Lekw. von mir gef. Vgl. auch II. bei derselben Art. * Ptinus pilosus Müller a. nigresceens Gerh. Von mir öfter bei Lekw. gef. * Hedobia imperialis L. a. interrupta Pic. Von mir bei Lekw. gef.; 1oEx: *Ohrysanthia viridis Schmidt a. cupreomicans Westh., Von mir öfter bei Lekw. und Lychen i. d. M. gef. * Oedemera virescens L. a. cupreomicans Reitt. Von mir bei Lcekw. gef.; 1 Ex., bisher aber vielleicht übersehen. *Öedemera lurida Marsh. a. plagiata Rey. Von mir öfter bei Lekw. gef. * Meloö proscarabaeus L. v. ' simplieicornis Eschr. Von mir bei Lckw. gef.; 2 Ex. * Mordella perlata Sulz. a. 12-punctata Rossi. In Kuhnts Tab. mit *. * Xylita livida Sahlb. Desgl. *(ronodera luperus Herbst a. castanea Marsh. Von mir nicht selten bei Lekw. mit der Stammform gef. * Mycetochara axillaris Payk. a. morio Redt. Von mir bei Lekw. mit der Stammform gef. * Diaperis boleti L. a. fungi Motsch. Von mir nicht selten bei Lcekw. mit der Stammform gef. * Leptura rubra L. a. maculiceps Gerh. (fehlt in Schilskys : Von mir häufig bei Lckw. gef., aber nur 22. * Leptura sanguinolenta L. a. 2 Reinecki Kuhnt (fehlt in Schilskys Verz.). In Kuhnts Tab. mit *. * Plagionotus arcuatus L. a. connatus Mors. Aus der Umgebung von Lekw. erhalten; 1 Ex. * Saperda carcharias L. a. grisescens Muls.. Von mir bei Lekw. gef. ; len 95% *Oberea erythrocephala Schrank v. Kichteri Bau. Von mir bei Lychen i. d. M. mit der dort häufigen Stammform nicht selten gef., nach Kuhnts Tab. bei Berlin (ohne *). * Plateumaris sericea L. a. sibirica Sols. (fehlt in Schilskys Verz.). Herr Schilsky übersandte mir vor etwa 8 Jahren ein bei Strausberg i. d. M. gef. Ex. * Plateumaris discolor Panz. a. Lacordairei Perris fing ich vor einigen Jahren bei Lekw. häufig mit der Stammform , jetzt ist sie wie die letztere anscheinend viel seltener bei Lckw. * Donacia simplex a. aeruginosa Westh. und a. aurichaleea Westh. (nach Schilskys Verz. syn. zur Stammform), in Kuhnts Verz. Delahon, Nachtr. zu „Schilskys System. Verzeichn. d. KäferDeutschl.*. 641 besonders mit * aufgeführt. Von mir nicht selten bei Lckw. mit der Stammform gef. * Oryptocephalus nitidus F., in Kuhnts Tab. mit *. * Melasoma aeneum L. a. violaceum. Von mir nicht selten bei Lcekw. gef. * Melasoma 20-punctatum Scop. a. dilutum Marsh., in Kuhnts Tab. nn > * Longitarsus anchusae Payk., in Kuhnts Tab. mit *. * (assida margaritacea Schall. a. nigrescens Weise, in Kuhnts Tab. ma) * Otiorrhynchus ovatus L. v. pabulinus Panz. Von mir bei Lekw. cer.: 1 Ex. *Sitona tibialis Herbst a. ambiguus Gyll. Von mir bei Lychen Dede Migeer 7 In x * Sitona crinitus Herbst a. albescens Steph. Von mir öfter bei Lekw. gef. | * Erirrhinus acridulus L. a. punctus F. (in Schilskys Verz. syn. zur Stammform), in Kuhnts Tab. besonders mit *. Von mir häufig bei Lckw. gef. * Dorytomus filirostris Gyll. a. Riehli Bach. Von mir öfter bei Lekw. gef. * Oidnorrhinus 4-maculatus L. a. gibbipennis Germ. (in Schilskys Verz. syn. zur Stammform), in Kuhnts Tab. besonders mit *. Von mir nicht selten bei Lekw. mit der Stammform gef. * Oeutorrhynchus trimaculatus F., in Kuhnts Tab. mit *. * Oeutorrhynchus parvulus Bris. Desgl. * Brachonyz pineti Payk. a. obscurella Pic. Von mir nicht selten bei Lekw. mit der Stammform gef. * Tychius venustus F. v. genistae Boh. Von mir bei Jüterbog gef.; 3 Ex. zu gleicher Zeit. * Tychius haematopus Gyll., in Kuhnts Tab. mit *. * Tychius pieirostris F. a. posticus Gyll. Von mir nicht selten bei Lekw. mit der Stammform gef. * Örchestes salicis L. a. concolor Gerh. Von mir bei Lcekw. gef. ; IB * Gymnetron netum Germ. a. fulvum Desbr. Von mir bei Lcekw. öfter mit der Stammform gef. * Nanophyes marmoratus Goeze a. angustipennis Bach (2 Ex.), a. rufi- collis Rey (1 Ex.) und a. salicariae F. (häufig). Von mir bei Lekw. gef. Die a. salicariae fehlt in Schilskys Verz. * Bytiscus betulae L. a. nitens Marsh., in Kuhnts Tab. mit *. Von mir öfter bei Lekw. gef. * Eccoptogaster multistriatus Marsh. v. triornatus Eichh., in Kuhnts Tab. mit 7. 642 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. * Lucanus cervus L. v. microcephalus Muls.. 3 Ex. aus der Um- gegend von Lckw. erhalten. Die Stammform ist bei Lekw. (Schmielickendorf) nicht selten, desgl. die v. capreolus. * Trox hispidus Leich. v. nodulosus Har. und v. insularis Schneid. Von mir bei Lckw. gef.; je 1 Ex. * Aphodius 4-guttatus Herbst a. eruciatus Muls., in Kuhnts Tak. mit *. * Aphodius punctatosuleatus Sturm a. marginalis Steph. Von mir bei Lekw. gef. * Geotrupes vernalis L. a. insularis Schneid. Von mir bei Lekw. gef.; 2 Ex. * Onthophagus vacca L., in Kuhnts Tab. mit *. * Melolontha hippocastani F. a. coronata Muls., in Kuhnts Tab. mit *. * Phyllopertha horticola L. a. rufipes Torre. Von mir bei Lckw. vers lex II. Sonstige Bemerkungen zu Schilskys Verzeichnis. ?*Oonosoma pedicularium Grav. a. lividum Er. ist bei Lekw. nicht selten, falls, wie in Kuhnts Tab. p. 252 angegeben, nur die gelbe Färbung Unterscheidungsmerkmal ist. Nach Kraatz (Erichsson u. a. Naturgeschichte 2 p. 436) hat aber lividum weniger vorgezogene Halsschild-Hinterecken, längere Flügel- decken und schlankere Fühler als pedicularium. Aufserdem führen Kraatz (a. a. O.) und Seidlitz (F. b. ed. II p. 406) gelbliche Stücke von pedieularium ausdrücklich als unaus- gefärbt an. *Cantharis figurata Mannh. Bei Lekw. kommen nicht selten auch Stücke mit geflecktem Halsschild und ganz roten Beinen vor. Auch bei Rheinsberg i. d. M. fing ich solche. ?* (antharis lateralis L. a. nigronotata Pic, deren Beschreibung mir fehlt, ist vielleicht — a. notaticollis Schils., welche in der Mark vorkommt. ?* Malthinus flaveolus Payk. a. collaris Steph., deren Beschreibung mir fehlt, kommt bei Lckw. vor, falls darunter Stücke mit über das ganze Halsschild ausgedehnter Dunkelfärbung zu verstehen sind. *(Öis hispidus Gyll- Von dieser Art habe ich bei Lckw. auch braune Stücke mit rötlichen Börstchen gef., welche wie die schwarze, weils beborstete *v. albohispidulus (vgl. oben unter I) gelbe Beine und Fühler haben. * Adrastus lacertosus Er. ist nach Reitter D. E. Z. 1896 p. 157 ff. das 9 von limbatus. In Schilskys Verz. (1909) und Kuhnts Tab. ist lacertosus als besondere Art aufgeführt. Hat Herr Reitter seine Ansicht inzwischen geändert? Bemerken möchte Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 643 ich, dafs ich bei Lychen i. d. M. beide Formen zusammen (aber nicht in cop.) gefangen habe. *(ampylus linearis L. v. marginatus F. des alten Schilskyschen Verz. (1888) ist im neuen nicht angeführt, eine Beschrei- bung habe ich unter diesem Namen noch nicht gefunden. Ich möchte annehmen, dafs die v. mit * mesomelas L. (2) zusammenfällt, obwohl letztere im alten Verz. als syn. bei linearis steht. Im neuen ist a. livens F. syn. zu linearis, nach Kiesenwetter (Naturgeschichte Bd. 4 p. 308) ist sie aber mit * a. variabilis Deg. zu verbinden. ?*Gonodera arenaria Gerh. a. testaceipennis Gerh. ist in Schilskys Verz. (p. 126) nicht angeführt. Dazu gehörige Stücke wie auch die Stammform glaube ich bei Lekw. gefangen zu haben, vielleicht gehören sie aber doch zu murina L. *Criocephalus polonieus Motsch. Nach Kuhnt p. 777 sehr selten, kommt in Lekw. im Juli und August häufig in älteren Häusern vor, in deren Holzwerk die Larve frilst. * (ryptocephalus pusillus F. a. Marshami Weise, nach Kuhnt p. 832 sehr selten, habe ich bei Lckw. häufig unter Birken ge- strichen. Beiträge zur Käferfauna Ost-Holsteins. (Col.) Von Gymnasial-Direktor Künnemann, Eutin. Die Käferfauna Holsteins kann im allgemeinen als gut durch- forscht gelten. Bekannt ist das vortreffliche Verzeichnis der in der Umgegend von Hamburg gefundenen Käfer von W. Koltze (Hamburg 1901), das auch Holstein umfafst. Nachträge zu diesem Verzeichnis haben geliefert Dr. Hagedorn (Naturw. Zeitschrift für Land- und Forstwissenschaft 1903 ; Verhandlungen des Vereins für naturwiss. Unterhaltung zu Hamburg, Band XII, 1904) und Dr. v. Sydow (Verhandlungen usw. Hamburg, Band XIII, 1907). In Betracht kommen ferner 2 Arbeiten von Th. Wimmel (Beitrag zur Käferfauna der Niederelbgegend ; Käfer von Ratzeburg, beide in Band XIII der Verhandlungen usw. Hamburg) und das leider die Staphyliniden noch nicht umfassende Verzeichnis der Käfer Lübecks von v. Koschitzky (Mitteilungen der Geogr. Gesell- schaft und des Naturhistor. Museums zu Lübeck 1895 — 1900). Ich habe seit dem Frühjahr 1908 in der näheren und weiteren Umgebung Eutins gesammelt, und es ist mir gelungen, nicht nur eine Anzahl von Arten, deren Vorkommen bei Koltze als zweifel- 644 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. haft. hingestellt wird, festzustellen, sondern auch weitere, zum Teil sehr interessante Arten neu aufzufinden. Unsere Fauna zeigt eine ganz eigentümliche Mischung nordischer und südlicher Arten, die auf dem Klima und wohl mehr noch auf der Bodenformation beruht. Ich weise hin auf Mordellistena Engelharti Schilsky, Hyda- tieus laevipennis Thoms. und andererseits Ceutorrhynchidius Barne- villei Gren, der meines Wissens bis jetzt noch nicht nördlich von Gotha gefunden worden ist. Die Fundorte gebe ich möglichst genau, um anderen Sammlern das Wiederauffinden der Arten zu erleichtern. Das Beutinerholz liest etwa 2 km westlich von Eutin zwischen Eutin und Malente - Gremsmühlen ; der Lindenbruch ist ein ziemlich ausgedehntes Sumpfgebiet wenige Minuten südlich der Stadt an der Stralse nach Lübeck. Bis jetzt noch nicht aufgefundene Arten sind mit einem Sternchen bezeichnet. * Notiophilus hypocrita Putz. Eutin, 23. VII. 10, 1 Stück unter Rinde. * _— substriatus Waterh. Eutin, X. 09. 1 Stück von einem Schüler (W. Knoth aus Hamburg) gefangen. In meiner Sammlung. * Hydroporus scalesianus Steph. Lindenbruch, IV., V. Selten. — notatus Strm. Lindenbruch, IV., V. Ziemlich häufig. * Hydaticus laevipennis Thoms. Lindenbruch, IV.—VI., VII. Recht selten und merkwürdigerweise nur an einer ganz beschränkten Stelle. Die gelben Längsbinden sind bei den 0’ meist zum Teil angedeutet; ein einziges Stück zeigt alle Binden, aller- dings viel zarter, als sie sich bei den 2 finden. Die gelbe Querbinde ist in der Regel nicht unterbrochen, aber unregel- mälsiger, mehr gezackt als bei transversalis Pont. Die gute Gelegenheit, eine Reihe von Aberrationen zu benennen, lasse ich unbenutzt. Die 2? kann ich von stagnalis F. kaum unterscheiden. Vielleicht ist laevipennis doch nur eine, wenn auch recht auf- fallende Varietät von stagnalis F. * Acilius canaliculatus Niecol. ab. Kotulae Ulan. Beutinerholz, 26.IV. 15, 1er * Micropeplus fulvus Er. 23.X.13 1 Stück gesiebt im Sauernkrug, einem kleinen Gehölz in nächster Nähe Eutins. Es ist ein J/, so dafs die Zugehörigkeit zu dieser Art sich sicher fest- stellen liefs. Lesteva pubescens Mannh. 12. IV. 10. 1 Stück, am Kellersee aus dem Anspülicht gesiebt. Stenus pubescens Steph. V., VI. Am Kellersee häufig. * Medon brunneus Er. III.—V., X. Am Kellersee aus dem Laub am Fulse alter’ Buchen gesiebt. Selten. Künnemann, Beiträge zur Käferfauna Ost-Holsteins. 645 Quedius longicornis Kr. 17. IV. 09. 1 Stück am Ufer des Eutiner Sees gesiebt. * — brevicornis Thoms. 20. XI. 10. 3 Stück aus einem Specht- nest (?). Benz (Fürstentum Lübeck). * — ochripennis Men. 10. XII. 10. Eutin, 1 Stück gegen Abend gekäschert. — pieipes Mannh. 1 Stück 21. IV. 10 am Ufer des Kellersees aus Laub gesiebt; ein zweites am 21. VIII. 13 am Beutiner- holz unter einem Steine. * Mycetoporus Märkeli Kr. 29. IV. 08. 1 Stück im Beutinerholz am Rande einer überschwemmten Wiese. * Tachinus rufipennis Gyll. 17. IV. 09. 1 Stück am Ufer des Eutiner Sees aus dem Anspülicht gesiebt. Encephalus complicans Westw. 21. VII. 09. 1 Stück im Beutiner- holz gegen Abend gekäschert. * Atheta (Enalodroma) hepatica Er. 10. V.08. 1 Stück im Beutiner- holz gekäschert (7). *— (Athetha s. str.) subterranea Rey. VII., VII. Im Beutiner- holz gegen Abend gekäschert. Sehr selten. * Aleuonota atricapilla Rey (rufotestacea Kr.). V., VI. Im Beutiner- holz gegen Abend gekäschert. Sehr selten. Aleochara ruficornis Grav. 23. V. 10. 1 5 im Beutinerholz gegen Abend gekäschert. Batrisodes venustus Reichenb. 6. VII. 09. Im Beutinerholz 1 Stück gegen Abend gekäschert. * Bryazis longicornis Leach. v. laminata Motsch. Lindenbruch, VI., VI. Sehr 'selten. * Euconnus nanus Schaum. Am 23.X. 13 1 Stück im Sauernkrug gesiebt. An der winzigen Gestalt leicht zu erkennen. *Oatops neglectus Kr. 22. VI. 12. 1 Stück in Fissau bei Eutin gekäschert. * Colon viennense Hıbst. 30. VI. 09. DBeutinerholz, 1 Stück. — dentipes Sahlb. VI—IX. Beutinerholz, Fissau. Selten. Liodes cinnamomea Panz. v. oblonga Er. VI.—IX. Beutinerholz. Selten. Bis jetzt habe ich hier nur die Varietät finden können. *silesiaca Kr. 20. VIH. 08. Beutinerholz, 1 Stück. — nigrita Schm. 23. IX. 09. Beutinerholz, 1 Stück. * _—_ — a. bieolor Brancs. 7. VII. 08, 25. IX. 08. Je 1 Stück im Beutinerholz. * Philydrus fuscipennis Thoms. IV., V. Lindenbruch. Selten. *Limnobius aluta Bedel. IV., V., VII. Lindenbruch. Selten. Koltze führt pieinus Marsh. an und gibt dabei an, dafs die Gattung von H. Gerhardt in Liegnitz revidiert sei. Da 646 ; Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. pieinus Gerh. — aluta Bedel sein soll, so dürfte vielleicht auch in dem Verzeichnis Koltzes aluta Bedel für pieinus Marsh. einzusetzen sein, so dafs letzterer hier noch nachzuweisen wäre. Platyeis Cosnardi Chevr. Ende V. bis Mitte VI. mehrfach im Beutinerholz gestreift, 1 Stück auch in den Waldungen am Ugleisee. * Malthodes fibulatus Kiesw. \., VI. Im Beutinerholz und am Kellersee. Selten. Anthocomus rufus Hrbst. 3. VIII. 11. Beutinerholz, nur 1 Stück. * Dasytes nigrocyaneus Muls. 9. VI. 13. Eutin, bis jetzt nur 1 Stück. Herr Pfarrer Hubenthal war so liebenswürdig, die Be- stimmung zu prüfen, wofür ich ihm auch an dieser Stelle den besten Dank sage. Atomaria atra Hrbst. IV.,V.,IX.,X. Lindenbruch. Selten. Aus Haufen alten Schilfes gesiebt und gegen Abend gestreift. * Coccinella 7-punctata L. a. externepunctata Wse. 4. V1.12. 1 Stück in den Waldungen am Kellersee. * Propylaea quatuordecimpunctata L. a. utinensis m. Eine ganz auf- fällige Aberration, die einen eigenen Namen verdient. Die Flügeldecken sind ganz gelb bis auf den schwarzen Naht- saum und den hintersten mit ihm zusammenhängenden Fleck an der Spitze; das Halsschild hat die bei den dunklen Aberrationen gewöhnliche Zeichnung; die schwarzen Flecke sind miteinander verschmolzen „und bilden einen grofsen, schwarzen, den Vorder- und Seitenrand freilassenden Fleck, der in der Mitte des vierlappigen Vorderrandes“ schmäler, aber nicht tiefer eingeschnitten ist (vergl. Ganglbauer, Käfer Mitteleuropas, Band III, p. 1000). Ich fand am 11. V. 13 ein einziges Stück im Beutinerholz. Es ist nicht etwa unreif, sondern voll ausgefärbt und ausgehärtet. * Priobium tricolor Ol. V., VI. Wiederholt bei Eutin gefangen. Einmal in mehreren Rsermplknen aus einem alten, os han Weidenstumpf geklopft. Mordellistena Engelhartt Schilsky. VI. 13. Bis a nur an einer einzigen Stelle bei Eutin gefunden. Das Tier lebt hier mit Vorliebe auf Anthemis vulgaris. Nach Hubenthal (Ento- molog. Blätter 1912, 95) schon von Dr. Apel in Holstein mehrfach gesammelt. Anaspis maculata Geoffr. VI. Am Kellersee. Selten. Auch bei Lütjenburg an der Strafse nach Bad Hohwacht gefangen. Koltze vermutet, dafs man die gelbe Form von Geoffroyi Müll. mit schwarzem Punkt auf den Flügeldecken für maculata ge- Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. | 647 halten habe. Die von mir erbeuteten Stücke sind zweifellos maculata. J * Phytobius muricatus Bris. V. 12. Im Lindenbruch gesiebt. Sehr selten. *Öeutorrhynchidius Barnevillee Gren. VI. An derselben Stelle wie Mordellistena Engelharti, ebenfalls auf Anthemis vulgaris. Selten. *(eutorrhynchus euphorbiae Bris. VI. 13. Zusammen mit Ceutor- rhynehidius Burneville und Mordellistena Engelharti, im ganzen 4 Stück. Sie stimmen genau mit 2 Stücken überein, die ich seinerzeit von Herrn Oberst Schultze erhielt. * Apion melancholicum Wenck. V., VI., VII, IX. Im Beutinerholz auf Zathyrus silvester. Dort, wo die Futterpflanze in grölserer Menge steht, mit Sicherheit zu fangen. Eine neue Cryptocephaliden-Gattung aus Süd-Afrika. (Col.) Von Georg Reineck, Berlin. Unter dem umfangreichen äthiopischen Cryptocephaliden- Materiale des Königl. Museums in Berlin befindet sich eine auf- fällige Form, welche von den bisher bekannt gewordenen Gattungen sehr stark abweicht und für welche ich den Namen Protinocephalus n. gen. einführe. Caput magnum, rectum. Clypeus in fronte fastigatus. Man- dibulae porrectae. Pronotum basi non denticulatum. Prosternum quadratum, antice posticeque emarginatum. Unguiculi simplices. ‘ In der Körperform ähnelt diese Gattung allerdings einigen Vertretern des Genus Cryptocephalus, und zwar dem ©. atratulus und sericinus, auch die Klauenform deutet auf Verwandtschaft mit Öryptocephalus hin; aber der grofse, freie Kopf mit nach vorn ab- gedachtem Clypeus und der ungezähnte Hinterrand des Prothorax bilden sichere Unterschiede von dieser Gattung. Der nach vorn abgedachte Clypeus besitzt zwischen den vorderen Augenrändern einige sehr unregelmäfsige und tiefe Quer- runzeln, durch welche aber der obere Teil des Kopfschildes nicht abgesetzt wird. Die vorgestreckten, kräftigen Mandibeln sind an ihrer Spitze gerade abgestutzt, ihr oberer Teil ist in einen kleinen, scharfen Zahn ausgezogen. Die Augen sind nierenförmig, stark gewölbt, hinter dem Wurzelgliede der Fühler in ihrer Mitte deut- 648 Reineck, Eine neue Cryptocephaliden-Gattung aus Süd-Afrika. lich eingebuchtet. Von oben gesehen stehen die Augen kugel- förmig vom Kopfe ab. Das über doppelt so breit als lange Hals- schild ist durch den vollkommen ungezähnten Hinterrand sehr ausgezeichnet. Dieser ist jederseits flach ausgebuchtet, nach dem Schildchen zu in breit abgerundeter Spitze vorgezogen. Das Schildchen selbst ist auffällig klein, reichlich doppelt so lang als am Grunde breit, in eine stumpfe Spitze ausgezogen. Die Flügel- decken sind nur wenig breiter als das Halsschild, mit geraden Seiten und schmalen Epipleuren. Das Prosternum ist als viereckig zu bezeichnen, denn es ist kaum wahrnehmbar länger als breit, sein Vorder- und Hinterrand ist im flachen Bogen ausgerandet. Pr.otinocephalus Weiseanusn. sp. Niger, nitidus, mandibulis et inferiore parte capitis fuscis. Antennis nigris, articulis 4 primis fuscis. Pronoto lateribus anguste marginato, subtilissime punctato. Elytris profunde punctato- striatis, interstitiis convexis. Subtus niger, mesosterno fusco. Pedibus fuseis, tarsis nigris. Long.: 2,5 mm. Hab. : Caffraria (Thorey). Glänzend schwarz, das Kopfschild aufser den tiefen, unregel- mäfsigen Querrunzeln noch mit deutlicher Punktierung, die Man- dibeln und die unteren Teile des Kopfes braun. Das Kinn mit ziemlich geradem Vorderrande, zur Aufnahme der Mandibeln stark vorgezogen. An den Seiten des Kinnes befindet sich jederseits eine tiefe Rinne, welche jedenfalls zur Aufnahme der Palpen be- stimmt ist. Die Fühler kräftig, schwärzlich, die ersten 4 Glieder und die Unterseite der folgenden braun. Das erste Fühlerglied grofs, walzenförmig, reichlich doppelt so lang als breit, das zweite klein, kuglig, das dritte und vierte schlank, das vierte etwas länger als das dritte, die Glieder vom fünften ab allmählich an Breite zu- nehmend, das letzte Fühlerglied an der Spitze gerade abgestutzt. Die ganzen Fühler sind mit langen, hellen, abstehenden Borsten besetzt. Das Halsschild mit schmalem, scharf abgesetztem Seitenrande. Die Flügeldecken mit kleiner, etwas hervorstehen- der Schulterbeule, die 9 Punktstreifen tief und regelmälsig, die Zwischenräume gewölbt. Unterseite und Pygidium schwarz, nur das Mesosternum bräunlich. Die Unterseite mit starker Punktie- ‚rung, das Pygidium sogar mit querrunzliger Skulptur. Die Beine hellbraun, nur die Tarsen schwärzlich. Diese interessante Form des Berliner Museums stammt aus der Sammlung von J. Weise, welchem ich die Art mir zu widmen erlaube. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 649 Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. Von Edm. Reitter, Paskau (Mähren). Zabrus Matthiesseni n. Sp. Neue Art aus der Verwandtschaft des Z. tenebrioides und piger, dem letzteren nahe verwandt, aber viel kleiner, der Körper parallel, Flügeldecken beim 2 an den Seiten vor der Spitze kaum ausge- buchtet. — Dunkelbraun, der Mund, die schmale Absetzung des Halsschildes und der Flügeldecken, dann die Unterseite und Beine heller rostbraun, glänzend. Kopf fast glatt, die Frontalfurchen nur kurz längsgrübchenartig, Schläfen parallel. Fühler kurz. Halsschild doppelt so breit als lang, Basis und Spitze gerade, die Seiten dünnwulstig gerandet, bis zu den Hinterwinkeln schwach gerundet, die letzteren stumpf zulaufend, mit fast etwas abge- rundeter, aber erkennbarer Spitze, vor der Basis schwach quer vertieft und ziemlich dicht und stark punktiert, die Basalgrübchen kaum angedeutet, neben dem Seitenrande schmal, nach hinten etwas breiter verflacht und daselbst punktiert. Flügeldecken 1?/,mal so lang als zusammen breit und genau so breit als der Halsschild, beim 2 chagriniert, mit feinen, dicht punktulierten Streifen, die Punkte kaum die Streifenränder angreifend, mit langem Scutellarstreif, der Seitenrand an den Seiten vor der Spitze beim 2 ohne Zahn; Humeralzähnchen klein. Unterseite und Beine wie bei pigee. Long. 10 mm. Kirghisia: Kurtanei. Von Herrn Matthiesen ge- ‘ sammelt und mir 1 2 mitgeteilt. Ophonus pangoides n. Sp. Neue Art aus der nächsten Verwandtschaft von meridionalis, rotundatus und pumlio, schwarz, mit schwachem blauen Schein, glänzend, fein, kurz geschoren, dunkel behaart, Fühler und Palpen rostrot, die Beine braun, die Schenkel dunkler, die Tarsen heller. Kopf viel schmäler als der Halsschild, spärlich punktiert, Scheitel glatt. Halsschild quer, sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, vor der Mitte am breitesten, zur fein gerandeten Basis stärker verengt, die Hinterwinkel breit abgerundet, oben spärlich und stark, in den breiten und sehr flachen Basalgruben feiner und dichter punktiert, die Ränder äufserst schmal abgesetzt, rötlich durchscheinend. Flügeldecken gestreift, in den Streifen nicht deutlich punktiert, die flachen Zwischenräume fein und massig dicht punktiert. Forceps des 5’ dünn, an der Spitze mit sehr kurzem Häkchen. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 44 650 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Kleiner als rotundatus, der Scheitel glatt, die Schenkel dunkel. Käfer kleiner. Long. fere 7 mm. Thibet: Poo, Westhimalaya, von Herrn Clemens Splichal eingesandt. Trimium Karamani n. sp. Gelbrot, glänzend. Die Abdominalstrichelchen sind gut aus- geprägt und schliefsen !/, der Dorsalbreite des Basalsternites ein. Fühler mit äulserst grofsem Endgliede, dieses nur um !/, kürzer als der restliche Fühler. Kopf von der Breite des Halsschildes, wenig breiter als lang, mit deutlichen Augen und parallelen Schläfen, oben undeutlich punktiert, einem länglichen Scheitel- grübchen am Hinterrande, 2 Gıübchen zwischen den Augen und eine seichte, gebogene Querfurche vor dem Vorderrande. Hals- schild so lang als breit, herzförmig, schmäler als die Flügel- decken, mit 3 grolsen, durch eine feine Querfurche verbundenen Grübchen vor der Basis, das mittlere quer, gebogen. Flügel- decken höchstens so lang als hinten zusammen breit, nach vorn gerundet verengt, glatt, der Nahtstreifen bis zur Spitze tief furchenartig ausgeprägt und auch der Dorsalstreifen sehr tief und nicht ganz die Mitte der Deckenlänge erreichend, die Zwischen- räume dieser Streifen an der Basis stark kielförmig gehoben. Abdomen glänzend, glatt, von der Breite der Flügeldecken, die Hinterecken der einzelnen Tergitsränder schwach winklig vor- springend.. Long. 1 mm. Systematisch in die Nähe von 7. domogletti Reitt. gehörend, durch die furchenartigen Naht- und Dorsalstreifen der Flügeldecken abweichend. Einige 2, die Herr Novak im März 1912 bei Gelsa und CastellainZentral-Dalmatien sammelte, überliels mir mein alter Freund Dr. E. Karaman-Spalato, dem diese Art ge- widmet erscheint. Trimium Werneri n. sp. Dem 7. Karamani ın hohem Grade ähnlich, von derselben Form, Farbe, Gröfse, aber der Kopf ist so lang als breit, das Endglied der Keule ist kleiner, kürzer, ?/, der Fühlerlänge ein- nehmend, auf den Flügeldecken ist der Nahtstreif fein ausgeprägt, vorn längsgrübchenförmig stärker vertieft, die Dorsalfurche kurz und tief, die Zwischenräume dieser Furchen nicht auffällig kielig eehobens None. mm 10% Dalmatien: Castelnuovo. Von Herrn Othmar Werner (Wien) gütigst mitgeteilt. Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 651 Bythinus Heydeni var. nov. 2 micronillus. Herr Dr. Beszedes sammelte in Istrien, am Monte Maggiore, den D. Heydeni g', der sich von der Stammform nicht unterscheidet, dagegen einige ?, welche von Heydeni beträcht- lich abweichen und vielleicht, wenn nicht noch ein besonderes cf’ dazu gefunden werden könnte, eine vikarierende Form des 2 darstellt, als solche ich sie gegenwärtig auffasse. Diese 2 sind von normalen 2 des Heydeni aus Kroatien und Krain durch etwas geringere Grölse, länglicheren Kopf mit doppelt kleineren Augen, dünnere Fühler, wovon Glied 1 etwas länger und Glied 9 kaum dicker als 10 ist, zu unter- scheiden. Necrophorus inclusus n. Sp. Nigerrimus, antennarum clava (articulo primo nigro excepto) et elytrorum fasciis duabus angustis ad suturam interruptis rufis, his fasceia antica obliqua, postica introrsum puncto nigro ornata. Subtus cum tergitis totis nigropubescentibus. Long. 19 mm. Eine neue, sehr ausgezeichnete und leicht kenntliche Art. Tiefschwarz , die ganze Unterseite samt dem oberen feinen Ab- dominalteil fein schwarz behaart, Kopf mit rotem Clypealfeld beim 9, dieses länger als breit, in der Mitte eingeschnürt. Halsschild vorn breiter als hinten, die Seiten ausgebuchtet und kielig gerandet, Längs- und Querfurchen tief, die basale und die Randfurche punktiert. Schildchen punktiert. Flügeldecken an den Schulterrändern länger schwarz bewimpert, die Seiten an der Spitze nur kurz, anliegend, kaum sichtbar behaart, Oberseite mit 2 schmalen roten Querbinden, die vordere steht vor der Mitte und ist schräg nach aufsen und hinten gerichtet, die Ränder ge- zackt, innen fast die Basis bei der Schildchenspitze erreichend, aulsen in die roten Epipleuren mündend;; die hintere Binde dicht vor der Spitze ist innen verkürzt, aufsen vollständig, innen rund- lich verbreitert, die verbreiterte Stelle schliefst eine kleine schwarze, runde Makel ein. Schienen gerade. Trochanteren der Hinter- schenkel spitzig und etwas nach innen gekrümmt. Auch die Tarsen schwarz, ihre Unterseite roströtlich befilzt. — Die schwarze Basalfärbung der Flügeldecken erstreckt sich vorn auch auf die Epipleuren. Ost-Sibirien: Chitaizki-Sterena. Ein 5 von Herrn Bodo v. Bodemeyer entdeckt und mir gütigst überlassen. Triarthron punctipennis Reitt. (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1901, p: 69) gehört zur Gattung Deltocnemis John Sahlb. (Wien. Ent. Ztg. 1886, p. 87) und entfernt sich von Deltocnemis hamatus Sahlb. 44* 652 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1938; l. c. durch fast glatten Kopf, fein punktierten Halsschild, zwischen dessen Punktur viel feinere reichlich eingestreut sind und die Ge- schlechtsauszeichnungen des do’. Bei meiner Art sind beim o’ die Mandibeln weniger ver- längert und innen vor der Spitze undeutlich gezähnt, die Tro- chanteren der Hinterschenkel einfach, die letzteren sind nicht auffällig verdickt und haben nur auf der Kante ihrer Unterseite vor der Spitze einen wenig grolsen einfachen spitzigen Zahn. Die Vorderschienen sind viel schwächer als die hinteren und haben ebenfalls eine kurze Tarsalfurche, die Mittelschienen sind am Aufsenrande dicht stachlig beborstet, der äulsere Spitzenwinkel ist rundlich abgestumpft, an den zur Spitze dreieckig verbreiterten Hinterschienen eckig, da die Spitze selbst abgestutzt erscheint. Die langen, fadendünnen Tarsen sind, wie schon Dr. Fleischer berichtigt hat, nicht fünf-, sondern nur viergliedrie. Hyanobius eircumeinctus n. Sp. Nigro-piceus, nitidus, ore, antennarum basi tarsique testaceis, elytris rufocastaneis, limbo laterali sat lato suturaque nigris. Long. 3,2 mm. Eine schon durch die Färbung auffallende neue Art. Schwarz- braun, der Mund, die Fühler bis zur schwarzen Keule und die Tarsen gelbrot, die Flügeldecken hell braunrot, der erste Zwischen- raum an der Naht und der ganze breite Seiten- und Spitzenrand schwarz. Die 2 vorletzten Glieder der Fühlerkeule breiter als lang, das Endglied schmäler. Halsschild und Kopf gleich- artig, mälsig fein und ziemlich dicht punktiert, letzterer quer, vorn stärker verengt, die Hinterwinkel abgerundet. Flügel- decken beim 2 merklich breiter als der Halsschild, länglich eiförmig, hinten gemeinschaftlich stumpf abgerundet, oben mit stark vertieftem Nahtstreifen, überall sehr dicht, doppelt stärker als am Halsschild punktiert, die gedrängten Punkte stellenweise etwas gereiht, auch an den Seiten ohne Quer- oder Schrägstricheln, die Zwischenräume an der Naht mit einer feinen Punktreihe. Beine schwarz, die Schienen ziemlich schmal, spärlich bedornt, die Tarsen beim ? dünn, einfach; Schenkel (2) ohne Zahn. Turkestan: Fergana. 1 2 in meiner Kollektion. Sehr ähnlich dieser Art ist H. parallelus Reitt. (Faun. germ. II. 248) aus der Buchara, dieser ist aber paralleler, Kopf und Halsschild stärker punktiert und einfarbig gelbrot, nur die Fühler- keule schwarz. Liodes (Oosphaerula) colenoides n. sp. Durch die runde Körperform und die Skulptur der Oberseite einer Colenis im hohen Grade ähnlich, aber durch den Bau der Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 653 Fühlerkeule und der Tarsen zu Liodes, und zwar in die’ Unter- gattung Oosphaerula gehörend, wo sie an die Seite von parvula zu stehen kommt. Kurz und breit oval, fast rund, rotgelb, glänzend, nur die Fühlerkeule braun. Kopf und Halsschild glatt, letzterer von der Breite der Flügeldecken, von der Basis zur Spitze im Bogen stark verengt, Hinterwinkel fast rechteckig. Schildchen drei- eckig, glatt. Flügeldecken mit aufserordentlich feinen Punkt- reihen und vollständigen, über die ganze Oberfläche ziehenden, kräftigen Querstricheln oder Querritzen, der Nahtstreif allein, und zwar vorn sehr fein und nur hinten stärker vertieft. Die fünf- gliedrige Fühlerkeule braun, die 2 verletzten Glieder derselben quer, das Endglied viel schmäler als die 2 vorletzten. Meso- sternum kielförmig erhaben. Schenkel auch beim 5 einfach, die Schienen schmal und gerade, aufsen mit spärlichen Stachelborsten besetzt, die Mittelschienen auffallend stärker als die andern, Vordertarsen des 5 kurz, fünfgliedrig und schwach erweitert, Hintertarsen mit 4 Gliedern. Hinterbeine beim 5’ ohne jede Aus- zeichnung. Long. 1,8—2,3 mm. Ostsibirien: Sotka-Gora. Von Herrn Bodo v. Bode- meyer gütigst mitgeteilt. Agathidium Sekerae n. sp. Parvulum, subrotundatum, convexum, valde nitidum, glaber, supra laevigatum, impunctatum, rufobrunneum, linea clypeali sub- tilissima obsoletaque, ad latera impressa; prothorace disco nigro- bimaculato, elytris stria suturali suturam valde approximata, an- tennarum clava fusca, his articulis aequilatis, duobus penultimis transversis. Long. 1,5 mm. Durch geringe Grölse, rostrote Färbung, unpunktierte, glatte Oberseite, seitlich eingedrückte Clypeallinie und vorn verkürzten, der Naht sehr stark genäherten Suturalstreifen, ausgezeichnet. Dem A. Paganetti Reitt., Wien. Ent. Ztg. 1908 p. 243, aus Calabrien sehr nahe stehend, den kleinsten Stücken desselben gleich, aber durch dunkle Fühlerkeule, 2 schwarze Flecken auf der Dorsalfläche des Halsschildes und hauptsächlich durch sehr feine gebogene, an den Seiten jedoch eingedrückte Clypeallinie verschieden. Vallombrosa; von Herrn Zuckerfabriksdirektor Joh. Sekera in Legnago, aufgefunden. Sericoderistes nov. gen. Corylophidarum. Von seriecoderus durch den Bau des Halsschildes wesentlich abweichend. Dieser ist nur knapp so breit als die Flügeldecken 654 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. und hat eine gerade abgeschnittene Basis; die Hinterwinkel um- fassen hier nicht als eine nach hinten verlängerte Spitze die Schultern der Flügeldecken. Fühler mit zwei dicken Basalgliedern und dreigliederiger, umfangreicher Keule, die dazwischenliegenden Glieder beim Unikum schwer zählbar, aber wohl 4—)5. Durch die gerade abgeschnittene Basis des Halsschildes kommt diese Gattung ganz in die Nähe von Arthrolips zu stehen, von der sie sich durch stärkere Wölbung, dichtere und rauhe Behaarung, nach hinten viel stärker verschmälerte Flügeldecken und 2 unbe- deckte Hinterleibstergite unterscheidet, wovon die ab- sestumpfte Spitze des Analsegmentes breit ausgebuchtet ist. Sericoderistes Hetschkot n. sp. Oval, gewölbt, dicht anliegend gelblich behaart, schwarz, der Kopf, die Fühler und Beine gelb, Spitze des Abdomens roströtlich, Halsschild gelbrot mit im gröfseren Umfange gebräunter Basis- mitte, Spitze der Flügeldecken gelbbraun gerandet. Halsschild reichlich doppelt so breit als lang, kurz halb- elliptisch gerundet, am Grunde fast glatt, Schildchen nur mit wenigen Pünktchen besetzt, dreieckig ; Flügeldecken von der Breite des Halsschildes, eiförmig, nach hinten ziemlich stark verengt, am Grunde vorn undeutlich, hinten deutlicher chagriniert, aber glänzend, dicht und sehr fein punktiert, Abdomen punktuliert. Long. 0,5 mm. West-Turkestan: Aulie-Ata. Merophysia formicaria subsp. lusitanica nov. Von der Stammform durch gedrungenere Gestalt und den Bau des Halsschildes verschieden. Der letztere ist stark quer, die Seiten hinter der Mitte zu den Hinterwinkeln nicht ausge- schweift, vor der Mitte am breitesten und von da zur Basis nur unmerklich gerade verschmälert, fast parallel. Mir liegen 4 von Freund Otto Leonhard eingesandte Stücke aus Portugal (Lissabon) vor, die von Herrn A.Schatz- mayr gesammelt wurden. h Thorictus Leonhardi n. sp. Grofse braunrote Art, mit castaneus Germ. aus Ägypten so sehr übereinstimmend, dafs ich anfangs geneigt war, sie dafür zu halten. Ich finde an den mir vorliegenden 3 Stücken nachfol- gende Unterschiede: Der Halsschild ist nach vorn im Bogen ver- engt und nicht ganz doppelt so breit als lang, die Hinterwinkel bilden mit den Schultern keine Ecke, die gelbtomentierte Rinne der Basis bei den Hinterwinkeln ist schmäler, undeutlicher,, die Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 655 Flügeldecken sind weniger dreieckig, oben stärker gewölbt, die Scheibe einfach fein (nicht doppelt) behaart, endlich wird die Schulterbeule durch 2 schräge Längseindrücke an der Basis mehr begrenzt und emporgehoben, davon ist der innere Eindruck dem andern genähert, beide münden am Grunde der vertieften Basis in einem flachen Grübchen. Long. fast 3 mm. Bei castaneus ist der Halsschild reichlich doppelt so breit als lang, die Seiten von der Basis zur Spitze fast gerade verengt, dieselben bilden mit den Schulterwinkeln eine stumpfe, kurze Seitenecke, die Tomenpolster breiter und länger, die Flügeldecken sind dreieckig mit abgerundeter Spitze und der Basaleindruck an der Basis zeigt neben der Schulterbeule keine Schrägimpressionen, ihre Oberseite ist wohl nur kurz, aber doppelt behaart. Ins. Zante. — Von Herrn Otto Leonhard gütigst mitgeteilt. Rhopalodontus armifrons n. Sp. Brunneopiceus, nitidus, fulvopilosus, antennis pedibusque testaceis, antennarum clava obscuriore, prothorace magno, dense sat fortiter punctato, levissime transverso, in femina coleopteris latitudine, in mare fere perparum latiore, antrorsum rotundato, basi subtiliter marginata, elytris parallelis, brevibus, thorace haud duplo longioribus, dense et fortissime punctatis, tibiis extus apicem versus subito dilatatis, crenatis, tibiis antieis apice extus obtuse angulatis, denticulatisgque.. Long. 1,7—2 mm. Mas. Clypeus antice denticulis acutis duobus sat approxi- matis, marginem vix attingentibus, armatis. Fem. Clypeus inermibus. Algeria: Prov. Oran: Sidi-bel-Abbes. Dem Rh. perforatus verwandt, kürzer, paralleler und gewölbter, glänzender , viel gröber punktiert, in der Gestalt sehr an Xylo- graphus erinnernd ; der Halsschild beim 57 fast etwas breiter als die Flügeldecken und der Clypeus zeigt in der Mitte 2 kleine spitzige Hörnchen, welche den Vorderrand des Clypeus nicht ganz berühren. Von Herrn Bang-Haas in Blasewitz in 7 Stücken mir zur Bestimmung eingesandt. \ Lasiotropus nov. gen. Rhizotrogidarum. Unterscheidet sich von Brahmina hauptsächlich durch neun- gliedrige Fühler ; die Glieder 2—4 der Fühlergeifsel sind gestreckt, 5 quer; Fächer dreigliedrig und beim 5 so lang als die Geilsel. Von Lasiopsis durch gerandete Halsschildbasis und Mangel einer Stirnleiste verschieden. Systematisch nach letzter Gattung ein- zureichen. 656 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Lasiotropus poonensis Kolbe i. lit. (Splichali m. i. lit.) Länglich, bräunlich gelbrot, Kopf und Halsschild dunkler rot, Halsschild und Basis des Halsschildes lang, wenig dicht gelb, ab- stehend behaart, Fühler und Palpen gelb. Kopfschild kurz, parallel, vorn gerade, aufgebogen, die Ecken abgerundet, Clypeus von der Stirn durch eine wenig deutliche, gebogene Linie abgesetzt, der erstere seicht, die Stirn stark punktiert, ohne Kopfleiste. Hals- schild quer, wenig schmäler als die Flügeldecken, die Seiten stumpf gewinkelt, aber ungleich wenig dicht, stark punktiert, jederseits mit einem Eindruck und einigen punktfreien Stellen, auch die Mitte vor dem Schildchen etwas vertieft. Schildchen punktiert. Flügeldecken ziemlich lang oval, wie der Halsschild aber dichter punktiert, neben der Naht, dann ein Längsstreif auf der Scheibe fast glatt, die Seiten lang bewimpert. Pygidium punktiert und abstehend gelb behaart. Der Endsporn der Vorder- schienen der Mitte der 2 inneren Aufsenzähne gegenüberliegend. Tarsen lang, die Klauen eingeschnitten. Brust lang gelbzottig behaart, Bauch glänzend, kürzer und spärlich behaart und ungleich punktiert. Long. 11—12 mm. Thibet: Poo, West-Himalaya, von Herrn Clemens Splichal eingesandt. Amphimallon evorensis n. Sp. Das Aussehen dieser Art ist ganz so wie A. furvus und Drucki, sie ist ganz ähnlich gebaut und gefärbt, hat aber kahle Flügel- decken, nur die Basis ist mit langen Haaren geziert. Nach meiner Tabelle (Nr. 50) gelangt man zur lusitanieus- Gruppe, und zwar in die Nähe von 4. Felicitanıs, von dem sich diese Art durch andere Färbung, andere Punktur und längere, gelbe Behaarung des Vorderkörpers unterscheidet. Systematisch gehört sie jedenfalls zu dem sehr ähnlichen A. Drucki, von dem sie sich (sowie auch von /urvus) durch die, mit Ausnahme der Basis, kahlen Flügeldecken und viel spärlichere und kürzere Be- wimperung ihrer Seitenränder entfernt. Auch dem algierischen A. hirticollis ähnlich, aber kleiner, der Clypeus ist vorn nur undeut- lich ausgebuchtet und die Flügeldecken zum gröfsten Teile kahl. Braunschwarz, glänzend, die Fühler und Tarsen braunrot, Flügeldecken rötlichgelb, die Naht und der Seitenrand schmal ge- bräunt. Clypeus spärlich, Stirn dicht und grob, aber flach punktiert, Halsschild ziemlich dicht, so stark wie die Flügel- decken punktiert, lang abstehend gelb, weich behaart. Schildchen dunkel, an den Rändern punktiert und lang behaart. Flügel- decken dicht und stark punktiert, der Suturalstreif ist nach hinten verbreitert, der nächste Streifen hinten vor dem Absturz Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 657 dem Suturalstreif sehr genähert und verkürzt, nach vorn nach aulsen gebogen, der zweite Zwischenraum daher vorn sehr breit, die ferneren Streifen normal. Pygidium dicht und stark punk- tiert, kahl. Vorderschienen schmal, die 3 Zähne in gleichen Abständen befindlich, der gröfsere Enddorn der schmalen Hinter- schienen die Mitte des zweiten Tarsengliedes fast erreichend. Long. 12 mm. Portugal: Evora; von Herrn Schatzmayr gesammelt. U.) Ochranoxia Sijesowi n. Sp. Der ©. semijlava recht ähnlich, von derselben Form und Gröfse, aber ganz anders gefärbt. Bräunlichschwarz, die Fühler mit Aus- nahme des bräunlichen Basalgliedes gelb, die Flügeldecken hell- braun, gegen die Spitze und an der Schulterbeule etwas dunkler braun. Die Stirn ist nicht dicht struppig behaart, sondern weils beschuppt, dazwischen mit längeren Haaren. Die Schuppen auf dem Halsschilde sind viel breiter, kreideweifs, die Härchen auf den Flügeldecken sind dicker, aus weilsen Schuppenhärchen gebildet ; ebenso ist der Bauch mit breiteren Schuppenhaaren dicht besetzt, endlich ist das Mentum beschuppt und nicht behaart. Long. 20,5 mm. Ich erhielt ein Stück aus Zentral-Asien: Termez, ge- sammelt am 21. VI. 12 von Herrn M. Sijesow. Cylindromorphus transversicollis n. sp. Mit ©. subuliformis Mnnh. verwandt, aber viel gröfser, durch sehr grofsen Kopf und stark queren Halsschild sehr abweichend. Schwarz, mit stark olivgrünem Scheine, fein behaart, oben leicht gewölbt, glänzend. Die Fühler nur die vordere Seiten- hälfte des Kopfes erreichend. Kopf sehr grols, wenig kürzer, aber fast etwas breiter als der Halsschild, kuglig, gewölbt, sehr fein, flach, wenig dicht punktiert, vorn der Länge nach tief ein- gedrückt, am Scheitel mit flacher Furche. Halsschild an der Basis so breit als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, nach vorn etwas verbreitert, die Seiten fast geradlinig, fein gerandet, die Randkante von oben sichtbar, daneben in geringer Entfernung mit sehr feinem, vorn erloschenem Längskiel, Basis stark dreibuchtig, die mittlere Bucht klein, über dem dreieckigen Schildchen befindlich, die Scheibe hinter der Mitte mit breiter flacher, an den Seiten ansteigender Querdepression, eine feine Querfurche befindet sich auch hinter dem geraden Vorderrand, oben überall mit seichten, wenig dichten Augenpunkten besetzt. Flügeldecken doppelt so lang als Kopf und Halsschild zu- 658 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. sammen, hinter der Basis leicht eingeschnürt, dann etwas er- weitert und vom letzten Drittel oder Viertel zur Spitze verengt, an der letzteren einfach abgerundet, fein gekerbt ; Scheibe überall rauhkörnig, etwas rugos und dicht punktiert, die Naht hinter dem Schildchen kurz vertieft, hinter der Mitte neben der Naht mit flacher Furche. Die Spitzen der Sternite etwas zähnchenförmig verlängert, das Analsternit an der Spitze flach ausgebuchtet und neben den spitzen Hinterwinkeln in ein Zähnchen mündend. Long. 5,5 mm. Zentral-Asien (Semiretschie). Ein Stück von Herrn G. Suvorov erhalten. Die Etikette ist russisch bezettelt: Vjermenski ujesd, Uschelje Karaturuk. Compsolacon cerenicollis var. nov. thäbetanus. Der Stammform ähnlich, aber gröfser und besonders breiter gebaut, stets schwärzlichbraun, die Borstenhärchen gelb. Halsschild viel dichter punktiert, die inneren Dorsalstreifen sehr fein, die äulseren stärker ausgeprägt, Fühler rostrot, Beine rost- braun, Tarsen heller. Long. 13—15,5 mm. Thibet: Poo, West-Himalaya.. Von Herrn Splichal zahlreich eingesandt. Hypnoidus (Zorochrus) Bodoanus n. sp. . Dem ZH. curtus Germ. täuschend ähnlich, aber durch nach- folgende Merkmale von demselben zu unterscheiden: 1’ Vorderrand des Halsschildes gerade, Scheibe .des letzteren gegen den Vorderrand dichter, undeutlich körnig punktiert, der Kiel der Hinterwinkel erreicht nach vorn kaum !/, der Halsschildlänge, die Scheibe ist glänzend, die Behaarung der Oberseite feiner und dichter. Schwarz, mit Bleiglanz, Schienen und Tarsen braungelb, oft auch das erste ver- dickte Fühlerglied rötlichbraun. Long. 3,5—4 mm. Chinesisch-Turkestan: Thian Schan. Von Herrn Bodo v. Bodemeyer gesammelt. DBodoanus n. sp. Vorderrand des Halsschildes doppelbuchtig, die Mitte daher leicht vorgezogen, die Scheibe matt, nach vorn deutlich gekörnt, der Kiel der Hinterwinkel nicht ganz die Mitte der Halsschildseiten erreichend, die Behaarung mälsig fein und dicht, grau. Sizilien, Andalusien,Algier. cartus Germ. \ Blaps Breiti n. sp. Von allen Arten durch die gleichbreite, oben abgeflachte, einem Prosodes äufserst ähnliche Gestalt, die gleichmäfsige Körne- Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 659 lung auf Halsschild und Flügeldecken und das Vorhandensein einer, besonders hinten deutlichen und hier geschwungenen Humeral- rippe sehr ausgezeichnet. Die erwähnte Humeralrippe findet sich nur noch bei Bl. latericosta Reitt. Thibet: Kuku-noor. Letztere Art hat aber seitlich gerundete, bauchige Flügeldecken und keine Körnelung auf der Oberseite. Schwarz, oben ganz matt, Fühler und Beine dünn und zart. Kopf punktiert, die Wangen vor den Augen so breit als die Aufsenwölbung der Augen. Halsschild etwas länger als breit, fast quadratisch, fach, dicht und fein gekörnt, Seiten fein leisten- förmig abgesetzt, vor der Mitte am breitesten, Vorderrand und Basis ungerandet, der erstere flach im Bogen ausgebuchtet, die letztere gerade. Schildchen klein. Flügeldecken lang oval, fast parallel, an der Basis kaum, hinten wenig breiter als der Halsschild, hinter der Mitte am breitesten, oben abgeflacht, mit einer stumpfen, vorn erloschenen, hinten deutlicheren, vor der Spitze nach innen geschwungenen, die Spitze erreichenden Humeral- falte, die Epipleurallinie fast gerade, von den Schultern zur Spitze verlaufend, den breiten abfallenden Seitenteil der Flügeldecken umfassend; Mucro kurz und breit verflacht, die Spitzen einzeln abgerundet, auf der Unterseite gekörnt und längs der Mitte durch eine Verlängerung des äufsersten Seitenrandes der Flügeldecken stumpf gekielt. Unterseite körnelig und raspelartig, dicht punktiert, die Beine ebenso. Bauch beim 7 (das ich vor mir zu haben glaube), ohne Bürstenfleck. Der abfallende Fortsatz des Prosternums hinten an der Spitze mit grolser, beulen- förmiger Vorragung. Die Fühlerglieder 4—7 reichlich doppelt so lang als breit, die 4 Endglieder kuglig.. Long. 18 mm. Südwest-Thibet: Poo. — Ein Exemplar von Herrn J. Breit gütigst erhalten, das ich bei flüchtiger Betrachtung für einen Prosodes hielt. Bl. trapezicollis Gebien, Col. Rndsch. 1913. 3, von Poo bei Simla hat ebenfalls eine ähnliche Granulierung, aber dem Hals- schilde fehlt eine Randkante, hinter den Körnchen der Scheibe befindet sich je ein Punkt, die Flügeldecken haben keine Seiten- rippe, der Prosternalfortsatz hat am Grunde keinen Zahn, usw. Sternoplax !) sexseriata n. sp. Mit St. Szechenyi Friv. aus der Mongolei etwas verwandt, aber durch 6 Reihen gröfserer Tuberkeln auf den Flügeldecken und durch ziemlich dichte Grundbehaarung der letzteren sehr verschieden. 1) Von Trigonoscelis durch die verlängerte Prosternalspitze ver- schieden. 660 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Schwarz, Flügeldecken am Grunde ziemlich dicht anliegend behaart. Kopf spärlich punktiert, hinten mit Spuren kleiner Körnchen. Halsschild quer, von normaler Form, schmäler als die Flügeldecken, oben dicht und ziemlich hoch gekörnt, die Körner schwach abgeschliffen, dazwischen noch mit sehr feinen, zerstreuten Körnchen. Flügeldecken sehr fein, wenig dicht gekörnt, dazwischen mit 6 Reihen gröfserer tuberkelartiger Körner besetzt, die Körner nicht dicht gestellt, oben leicht abgeflacht, die Lateralkante stumpf, sehr dicht mit äufserst kleinen Körnchen besetzt, die Epipleuren zerstreut, sehr fein gekörnt auf behaartem Grunde. Unterseite gekörnelt und mit dunklen Haaren be- setzt. Beine rauh skulptiert, gekörnt, Vorderschienen zur Spitze ‘ziemlich stark zahnförmig erweitert, der Aufsenrand gekerbt. Prosternalspitze zwischen den Hüften leicht gebogen, die Spitze hinter den Hüften halbkreisförmig, wulstig gerandet, spär- lich behaart, oft, wie die ganzen Flügeldecken mit lehmartiger Kruste bedeckt. Fühler schwarz behaart, beim 7 Glied 3, 4, 5 aulsen länger rostrot behaart. Long. 18 mm. Erinnert an die in Persien vorkommenden Zachyscelis musiva- Formen. Persien: Sultanabad. Von Herrn Hauptmann E. v. Bode- meyer gütigst mitgeteilt. Onecosochara nov. gen. der Alleculidae. Augen sehr grols, nierenförmig, vom Vorderrand des Hals- O0) schildes entfernt, auf der Stirn nicht zusammenstolsend, auf der Unterseite einander stark genähert, vorn schwach ausgerandet. Clypeus kurz, von der Stirn durch einen Quereindruck ge- schieden. Labrum quer, gerundet, wenig kürzer als der Clypeus. Mandibeln kräftig, mit einfacher Spitze, diese nicht einge- schnitten. Alle Taster dünn, das letzte nicht verbreitert, dünn, mit abgestutzter Spitze, etwas länger als das vorletzte. Fühler lang und schlank, die Mitte des Körpers überragend, Glied 1 leicht. verdickt, etwas länger als breit, 2 klein, 3 etwas länger als 2, Glied 4 so lang als 2 und 3 zusammen, die folgenden ein wenig an Länge zunehmend. Halsschild so breit als der Kopf samt den Augen, quer, fast gleichbreit, seitlich vor den fast rechteckigen Hinterwinkeln lach ausgebuchtet und schwach gekantet, ungerandet, vorn verrundet, Vorderwinkel abgerundet. Schildchen länger als breit, an der Spitze abgerundet. Flügeldecken den Hinterleib bedeckend, breiter als der Hals- schild, mit angedeuteten Punktstreifen und kurzen, vor den Hinter- hüften verkürzten Epipleuren. Alle Hüften beieinanderstehend, die Hinterhüften stark quer. Beine schlank, die Schienen fein Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 661 bedornt. Die Tarsen ganz einfach gebildet, Glied 1 der Hinter- tarsen so lang als die 2 nächsten zusammen, das dritte einfach, die Klauen fein gezähnelt. Körper gelb mit schwarzen Augen, sehr fein, kurz und spärlich behaart, glänzend, geflügelt. Cnecosochara petriüformis n. Sp. Subelongata, brevissime parce puberula, testacea, oculis mandibulisque apice nigris, capite dense subtiliter, prothorace subparce subtiliterque punctulato, his prope basi in medio per- perum depresso, elytris subparallelis, apice conjuncetim rotundatis, angulo ipso singulatim rotundato, supra obsolete punctulatis, levissime substriatis, stria suturali parum profundiore, tibiis bicalcaratis.. Long. 6—7 mm. Die neue Gattung und Art ist der Gattung Petria Semenov sehr ähnlich, namentlich ist Kopf, Halsschild und Fühlerbau, sowie die Beine ganz gleich gebildet, aber die Flügeldecken sind nicht verkürzt und die Klauen sind fein, aber deutlich gezähnelt. Obgleich das Tier ein Aussehen hat wie einige echte Alle- culiden, so bestimmt mich der Bau der Taster, der Mandibeln, die geringe Ausrandung der Augen usw., es neben Stenerophlina Reitt. zu den Omophini zu stellen. Von stenerophlina durch die erolsen, eben nicht genäherten Augen und den Bau der Fühler sehr verschieden. Zentral-Asien: Kum-kusgan, im April 1912 von Herrn M. Sijasow in 2 männlichen Stücken entdeckt. Zonabris plagifrons n. Sp. Durch die einfarbig rostroten Flügeldecken mit Z. unicolor Fald. und concolor Mars. verwandt. Diese 3 Arten lassen sich leicht in nachfolgender Weise trennen: 1" Oberseite deutlich behaart. Stirn ohne rotem Fleck. 2" Kopf und Halsschild mit feiner anliegender Grundbehaarung, dazwischen gehobene längere, schwarze Haare. Transkaukasien, Persien, Armenien. unicolor Fald. 2° Kopf ohne helle Grundbehaarung, einförmig, wenig dicht, ziemlich lang schwarz behaart. Fühler schlanker. Transkaukasien, Armenien, Klein-Asien. concolor Mars. 1° Oberseite kahl, nur der Clypeus schwach schwarz behaart. Schwarz, ein Stirnflecken rot, Flügeldecken bräunlichrot. Fühler schlank. Die Schläfen nach hinten verbreitert, lang, Stirn stark, aber seicht und wenig dicht punktiert. Hals- schild so lang als breit, an den Seiten gerundet, nach vorn 66? Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. nicht stärker verengt als zur Basis, oben glänzend, spär- lich mälsig stark punktiert, hinter der Mitte kurz gerundet. Flügeldecken nach hinten schwach verbreitert, dicht und fein punktiert, mit 3 feinen Dorsalnerven, davon die 2 inneren hinten einander und der Naht mehr genähert, der äulsere Nerv unter der Schulterbeule, nahe am Seitenrande, alle die Spitze nicht erreichend. Hinterschienen mit 2 ein- fachen spitzigen Endspornen, Klauen eingeschlitzt, glatt. Long. 19 mm. Der Körper hat ganz das Aussehen eines Halosimus, aber die Sporne der Hinterschienen und die Form der glatten Klauen verweisen diese Art zum Genus Zonabris. Armenien: Wan-See 12. plagifrons n. sp. Lyttalydulus nov. gen. Mit Lydulus Sem. (Lydaenas Reit.) und Lytta Fhr. verwandt; von der ersten Gattung durch die Form der Fühler, von der letzteren durch anders gebauten, länglichen Halsschild, kürzere Fühler, einfache Tarsen, wovon nur die Vordertarsen beim 7 unten bebürstet sind, verschieden. Die Fühler sind ähnlich wie bei Zytta gebaut, aber die Glieder sind gedrungener, die vorletzten kaum länger als breit, alle gut gesondert und dadurch von der näher stehenden Gattung Zydulus abweichend. Bei Zydulus sind die vorletzten Glieder miteinander verschmolzen und nur durch einfache Nähte geschieden. Lyttalydulus suturalis n. Sp. Schwarz, fein und kurz, wenig dicht weils behaart, Schenkel und Schienen rotgelb, die Kniegelenke, Tarsen und Trochanteren schwarz, Flügeldecken gelbrot, die Naht ziemlich breit geschwärzt, die dunkle Nahtfärbung vor der Spitze verkürzt, vorn zum Schildchen ist nur die Nahtkante dunkel. Fühler den Hinterrand des Hals- schildes kaum erreichend, das erste Glied ist nicht (wie bei Zytta) dicker als die folgenden. Kopf wenig grols, von der Breite des Halsschildes, ziemlich viereckig, dicht punktiert, die Schläfen parallel, kaum so lang als die Augen. Halsschild wenig länger als breit, von der Basis nach vorn gerundet verengt, Vorderwinkel nicht markiert, die Spitze schmal, halsförmig, dicht, ziemlich stark punktiert, mit 2 kleinen Spiegelflecken auf der Scheibe, die Basis gerandet, davor in der Mitte mit einem Längs- grübchen. Schildchen schwarz, dreieckig. Flügeldecken parallel, oben leicht gewölbt, fast dreimal so lang als zusammen breit, an der Basis nicht ganz doppelt so breit als der Halsschild, fein punktiert und lederartig gerunzelt, sehr kurz, weils, wenig Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 663 dicht, kürzer als der Halsschild behaart, Schulterbeule schwach entwickelt, Nahtwinkel an der Spitze kurz abgerundet. Beine normal, fein behaart, Aufsenwinkel an der Spitze der Vorder- schienen kurz eckig vorgezogen, Mittelschienen schwach gebogen, die Hinterschienen an der Spitze mit dickerem, schräg abgestutzten äulseren Enddorne, Basis des ersten Gliedes der Hintertarsen und alle Klauen gelbrot, Klauen glatt, gespalten. Long. 9—11,5 mm. Herr Aharoni sammelte dieses interessante Tier in einiger Anzahl bei Jaffa in Syrien. Diasclera n. gen. Dedemeridarum. Neue, mit Aclera verwandte Gattung, welche aber durch ver- schiedene Merkmale die Oedemeridini mit den Ascleridini verbindet. Körperform einer grofsen (grünen) Asclera. Fühler elfgliedrig, kräftig, nahe vor den Augen eingelenkt, alle Glieder gut gesondert, Glied 1 fast so lang als 3, 2 so lang als breit und fast halb so lang als 3. Augen grols, quer, vorn ziemlich stark ausgerandet, die Stirn zwischen der Fühlerbasis etwas breiter als die Fühler voneinander. Endglied der Palpen nicht deutlich beilförmig, kaum breiter als die vorhergehenden Glieder und des- halb auf die Oedemerini verweisend, wo diese Gattung keine Ver- wandten besitzt. Mandibeln mit einfacher Spitze. Schläfen kurz, hinter den Augen verengt. Halsschild etwas quer, herzförmig, mit einer Mittelrinne, Basis flach gerandet. Schildchen fast viereckig; Flügeldecken lang, parallel, höchstens nur mit angedeuteten, meist aber nicht sichtbaren Nervenlinien, die seit- liche Nervenlinie in der Regel bis hinter die Mitte erkennbar, Spitze der Flügeldecken einzeln abgerundet. Vorder- und Mittel- hüften. beieinanderstehend, Beine schlank, Glied 3 der Tarsen normal, kaum breiter als die vorhergehenden Glieder, auf der Unterseite befilzt, auch die Vordertarsen ganz bebürstet. Vorder- schienen mit 2 Endspornen. Beim 5 ist das fünfte Sternit tief ausgeschnitten, 2 drei- eckige Lappen bildend, das sechste abgerundet, klein, in der Mitte ebenfalls mit einem Ausschnitte. Nach den Gruppenmerkmalen der Herren Semenov und Seidlitz käme diese Gattung in die Nähe von Opimea, aber die Mandibeln sind nicht zweispitzig; nach dem Habitus Be sie aber entschieden neben Asclera zu stehen. Diasclera viridescens n. SP. Elongata, parallela, nitida, pallide puberula, viridescens, pedibus testaceis, antennis, palpis, femoribus basi tibiis apice tarsisque nigris. Long. 8—11 mm. 664 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Schön metallisch grün, manchmal mit schwachem blauen Anfluge, sehr fein greis anliegend behaart, Beine rotgelb, die Fühler und Palpen, die Coxen an den Vorderbeinen, die Basis der hinteren Schenkel, die Tarsen und die hinteren Schienen mehr oder weniger weit geschwärzt, an den Vorderschienen ist meist nur die Seitenrandkante zur Spitze angedunkelt. Fühler kräftig. Kopf samt den grolsen Augen beim J' fast so breit, beim 2 etwas schmäler als der Halsschild, fein punktiert. Halsschild wie bei Anoncodes gebaut, schwach quer, mit einer Mittellinie, rugulos punktiert. Schildchen feiner punktiert und dichter behaart. Flügeldecken dicht körnig punktiert, die Längsnerven selten an- gedeutet, Spitze einzeln abgerundet. Beine schlank. Transkaukasien: Elisabetpol; von Herın A. Bang- Haas in Blasewitz gütigst eingesandt. Splichalia n. gen. Lagriidarum. Mit Statyra Serv., einer Gattung die nur Arten aus Amerika umfafst, verwandt. Körper lang, schmal, parallel, kahl, nur vor der Spitze der Flügeldecken mit einigen langen Tasthaaren. Kopf samt den grolsen Augen etwas breiter als der Halsschild, die Augen stark genähert, die Stirn dazwischen nur halb so breit als ein Auge, kurze Schläfen sind vorhanden, diese mit einer nach aulsen gerichteten Borste geziert, vor dem eingeschnürten Halsschild in der Mitte mit 2 flachen Beulen. Die Fühler vor den Augen unter einem seitlichen Höckerchen eingefügt, lang, von gleicher Dicke, alle Glieder gestreckt, nur das zweite klein, wenig länger als breit, das Endglied etwas gebogen und reichlich so lang als die 2 vorhergehenden Glieder zusammen. Clypeus durch einen Quereindruck von der Stirn getrennt, Endglied der Maxillartaster beilförmig, Oberlippe wenig breiter als lang. Halsschild lang, walzenförmig, hinter der Mitte eingeschnürt, der Hinterrand etwas breiter als der Vorderrand, fein gerandet, die Seiten ohne Randkante und ohne Randlinie. Schildchen klein, dreieckig. Flügeldecken sehr lang, hinten gemein- schaftlich zugespitzt, parallel, oben abgeflacht, mit starken, voll- ständigen Punktstreifen, der Scutellarstreif ganz an die Naht ge- drückt, Schulterbeule vorhanden. Beine dünn und lang, Glied 3 der Tarsen breiter, oben ausgerandet, unten befilzt, Glied 1 der Hintertarsen so lang als alle übrigen zusammen. Vorderhüften kuglig, in der Mitte der Vorderbrust befindlich, fast aneinander- stehend, die Gelenkhöhlen daher geschlossen, Trochanteren der Vorderbeine mit grolsem, stachelförmigem Dorn. Mittelhüften durch einen Fortsatz der Mittelbrust getrennt, Hinterhüften weit auseinanderstehend.. Bauch beim d’ aus 5 Sterniten bestehend. Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. 665 Splichalia tigrinella n. sp. Schmal, glatt, glänzend, rotgelb, die Augen und die Flügel- decken schwarz, die Schulterbeule in gröfserem, schrägem Umfang, eine breite nach aufsen verkürzte Binde vor der Mitte und eine gezackte, ebenfalls aulsen verkürzte, schmälere, hinter der Mitte rotgelb» Fühler fein behaart. Kopf fein punktiert. Hals- schild um die Hälfte länger als breit, ziemlich stark punktiert, gewölbt, vor dem Schildchen mit undeutlichem Grübchen. Flügel- decken mit starken, gleichmäfsigen Punktstreifen, die Zwischen- räume schmal, glatt und glänzend, vorn in der Nähe der Schultern mit einigen Tasthärchen, welche auf den Zwischenräumen in einem Punkte entspringen. Die Seitenstücke der Brust punktiert. Bauch fast glatt. Long. 11—12 mm. Thibet: Poo, West-Himalaya. Von Herrn Clemens Splichal gütigst mitgeteilt. Dorcadion Plasoni Gnelb. var. nov. 2 pernudum. Mit diesem Namen bezeichne ich die weibliche Kahlform dieser Art. Sie ist einfarbig schwarz, oben kahl, nur an den Seiten und der Spitze des Körpers sind sehr feine, spärliche Härchen erkennbar ; auch die Unterseite ist nicht wie die Stamm- form dicht tomentiert, sondern nur stellenweise mit spärlicheren, sehr feinen Härchen besetzt. Eine Anzahl solcher 2 wurde in Gemeinschaft mit der Stamm- form in Persien: Luristan, gesammelt und mir durch Herrn Hauptmann E. v. Bodemeyer mitgeteilt. Saperda perforata var. nov. albella. Von der grün behaarten Stammform durch das auf der Unter- und Oberseite weifse Grundtoment verschieden, was dem Tiere ein sehr abweichendes Aussehen verleiht. Ein schönes 2 von Sarepta durch die Güte des Herrn Hauptmanns E. v. Bodemeyer erhalten. S. perforata vw. pallidipes Pic hat braungelbe Fühler und Beine. Phytoecia Bodemeyeri n. sp. Gehört in die Untergattung Opsilia und bei Verfolgung meiner Tabelle dieser Arten ‘) kommt man zu Ph. prasina Reitt., eben- falls aus Luristan, von der sie sich aber weit entfernt. Körperform ganz ähnlich der coerulescens, nur etwas ge- drungener gebaut; schwarz, dicht gelbgrau, mit einem Stich ins Grünliche behaart, dazwischen mit langen abstehenden, auf den 1) Wien. Ent. Ztg. 1911 p. 269 u. £. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 45 666 Reitter, Eine Serie neuer Coleopteren aus der paläarktischen Fauna. Flügeldecken kurzen, geneigten, schwarzen Haaren durchsetzt. Mandibeln mit zweizähniger Spitze; die Augen, bis auf einen schmalen Rand, geteilt. Kopf am Grunde mit starker, aber durch die am Scheitel gelbliche Behaarung gedeckter Punktur. Halsschild um !/, breiter als lang, an den Seiten leicht ge- rundet, am Grunde ziemlich dicht und stark punktiert und dicht, längs der Mitte dichter, länger und heller behaart, diese Be- haarung längs der Mitte gescheitelt, eine schlecht begrenzte Längs- binde bildend. Schildchen dicht gelblich behaart. Flügel- decken beim 5 nach hinten verengt, die innere abgeflachte Hälfte der Scheibe durch eine stumpfe Rippe begrenzt, am Grunde ziemlich kräftig punktiert, aber die Punktur durch die Behaarung gedeckt. Das erste verdickte Glied der Fühler ist deutlich kürzer als 5, alle Glieder ohne dunklen Längsstreif. Unter- seite in gleicher Weise anliegend und abstehend behaart, Beine schwarz, die Vorderschienen, bis auf den dunklen Aufsenrand und oft auch die Spitze der Vorderschenkel rostgelb. Long. 10 bis 12 mm. Persien: Luristan, von Herrn Hauptmann E. v. Bode- meyer mir gütigst mitgeteilt. Phytoecia Bodoani (Reitt. i. litt.) Pic, Echge. 1912, p. 10, aus Persien (Luristan) weicht, besonders durch den Geschlechts- dimorphismus, von allen Arten erheblich ab, weshalb ich auf diese Art das Genus Eurycoptosia errichte. Bei dieser Gattung sind die Fühler dicker, die Mittel- und Spitzenglieder nur durch eine scharfe Naht getrennt, mit wenigen Tasthaaren, fast kahl und ihr drittes Glied — abweichend von allen Phytoecien — etwas kürzer als das vierle. Die Mandibeln sind lang, mit einfacher Spitze, in der Ruhelage gekreuzt. Die Apicalhälfte der Kiefertaster ist kahl und glänzend. Der Hals- schild ist sehr stark quer, von der Basis nach vorn verengt, beim 2 etwas schmäler, beim 0’ etwas breiter als die Flügeldecken. Beim 5 ist der Seitenrand stark lappenförmig verbreitert, eine im Bogen die, Flügeldeckenbasis umfassende horizontale Platte bildend. Flügeldecken von der Basis zur Spitze stark verengt, oben mit fast regelmäfsigen Punktstreifen und, wie bei Coptosia, nur deutlicher und zahlreicher vorhandenen weilsen Haarstreifen. Klauen auffallend kräftig, gleich hinter der Basis plötzlich um- gebogen, an der Basis mit grolsem senkrecht stehenden Zahne ; beim 5 haben die Klauen der Vorderklauen keinen Basalzahn, aber die mehr verdickten Spitzen haben am Ende einen kurzen Ein- schnitt. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 667 Übersicht der mir bekannten Rybinskiella- Arten (Col. Si’phidae, prope Choleva Latr.). Von Edm. Reitter, Paskau (Mähren). Von Herrn Rost erhielt ich seinerzeit eine Sintania himalayica Rost (Cotype) aus Kaschmir. Ich halte sie für eine dem Genus Zybinskiellat) zugehörige Art, ebenso eine zweite neue Art, aus Chin. Turkestan, die ich der Güte des Herrn Haupt- manns E. v. Bodemeyer verdanke. Die Sintamia himalayica scheint weder als Gattung noch als Art beschrieben worden zu sein und ist wohl ein Nom. in litteris. Es ist mir nicht gelungen, in der Literatur auf eine Gattung Sintaria zu stolsen. Die 3 mir bekannten hell rostbraunen Rybinskiella-Arten sind leicht in nachfolgender Weise zu unterscheiden: 1’ Oberseite fein anliegend behaart. Seiten des Halsschildes in der Basalpartie fast parallel, die Hinterwinkel rechteckig, die Scheibe fein und dicht punktiert, mit 3 sehr flachen, kurzen Längsfurchen, der Nahtstreifen auf den Flügeldecken ist etwas stärker eingedrückt. L. 5 mm. Ost-Galizien: Auf dem Berge Czerna Gora, im Hochtale: Gadzyna, in einer Höhe von 1700 m in einem einzelnen Stücke von Michael Rybinski aufgefunden. Die Type befindet sich im Museum der Krakauer Universität. magnifica Rybinski ?). 1° Oberseite mit rauher, geneigter oder doppelter Behaarung. Seiten des Halsschildes bis zu den abgestumpften Hinter- winkeln in einer Flucht gerundet, Scheibe desselben ohne Längsfurchen, aber vor der Basis mit 2 breiten, flachen Grübchen. 2" Oberseite der Flügeldecken mit feiner, anliegender, brauner Grundbehaarung und dazwischen mit reihenweise gestellten, längeren, schräg abstehenden Haaren auf den Zwischenräumen der sehr feinen, nur angedeuteten Punktstreifen. Halsschild nur um !/, breiter als lang, sehr fein punktiert, dicht vor der Mitte am breitesten, die Seitenränder vor der Basis breit und flach aufgebogen, die Basis in der Mitte mälsig tief ausgebuchtet, Flügeldecken breit eiförmig, vor der Mitte am breitesten, hinten spitzig abgerundet, oben chagriniert, mit äufserst feinen Punktstreifen, die Zwischenräume kaum sichtbar, wenig dicht punktuliert, die Naht und dorsalen 2 Zwischenräume wenig, aber erkennbar erhabener als !) Rybinskiella Reitt. W. 1907, p. 333. ?) Academie litterarum Cracoviensis, 1902, p. 5. 45* 668 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. die anderen, Seitenrand schmal aufgebogen und von oben sichtbar. Fühler sehr schlank, die Mitte des Körpers über- ragend. Die Mittel- und Hinterschienen gebogen, Tarsen einfach, fünfgliedris. Körper rostbraun. L. 6,5 mm. Chinesisch-Turkestan: Thian-Schan. Von Herrn Bodo v. Bodemeyer in einem mir gütigst mitgeteilten Stücke aufgefunden. | Bodoana n. sp. Oberseite der Flügeldecken mit rauher, gleichförmiger, schräg nach hinten gestellter, gelblicher Behaarung. Halsschild doppelt so breit als lang, in der Mitte am breitesten, an den Seiten gleichmäfsig gerundet, die Ränder nicht aufge- bogen, oben äufserst fein, mäfsig dicht punktiert, vor der Basis mit 2 flachen Eindrücken, die Basis fach ausgerandet, mit der Spur einer Mittellinie, Vorderrand fein, vollständig gerandet. Flügeldecken sehr kurz und breit bauchig eiförmig, hinten zugespitzt, überall.dicht und ziemlich stark punktiert, die Streifen deutlich, aber nicht stärker als die gleich- mälsigen Zwischenräume punktiert, der Nahtstreifen nicht stärker eingedrückt, der Seitenrand sehr schmal abgesetzt, vorn von oben bis zur Mitte sichtbar. Fühler gedrungener, die Mitte des Körpers kaum erreichend, Mittelschienen ge- bogen, die Hinterschienen fast gerade, Tarsen einfach. Braungelb, gewölbt. L. 7 mm. | Kaschmir. Von Herrn Karl Rost als Sintania himalayica Rost in einem weiblichen Stücke erhalten. himalayica n. sp. Zur systematischen Stellung der Gattung Adelops Tellkampf. Von Edm. Reitter, Paskau (Mähren). Bekanntlich wurde unsere Gattung Bathyscia vor etwa 50 Jahren zu Adelops Tellk. gestellt, da Leconte die letztere ursprünglich ohne Augen bezeichnete, später aber ihr kleine Augen zuschrieb. Der letztere Umstand gab Veranlassung, unsere Bathyscien von Adelops abzusondern. Nun gibt es in unserer europäischen Fauna mehrere Dathyscia-Arten, auf die Jeanne] besondere Genera be- gründete, welche sehr kleine, aber deutlich fazettierte Augen be- sitzen und es entstand für mich die Frage, wie sich dieselben zu Adelops Tellk. verhalten. Da ich ein männliches Stück des Reitter, Zur systematischen Stellung der Gattung Adelops Tellkampf. 669 Adelops hirtus Tellk. aus der Mammuthöhle in Kentucki besitze, welches ich daraufhin untersuchte, ergab folgendes Resultut. 4delops, vollständig vom Habitus und Bau unserer Bathyscien, hat beim o° fünfgliedrige, erweiterte, beim 2 (nach Leconte) vier- gliedrige einfache Vordertarsen. (Ein Unterschied von Pfomaphagus.) Ausgebildete Augen sind nicht vorhanden, ein Sehvermögen fehlt; anstatt derselben ist in den hinteren Kopfecken ein sehr kleines, gelbes, flaches, pigmentloses Fleckchen vorhanden, das keine Spuren von Fazetten aufweist. (Ein Unterschied von allen Ver- wandten der Gattung Catops.) Der Schnitt des Kopfes am Hinter- rand weicht von allen Dathyscia-Verwandten wesentlich ab, und ist wie bei den echten Catopiden gebildet, er ist am Hinterrand im Bogen abgeschnitten und auf der Unterseite durch einen Stiel mit der Brust verbunden; der Hinterrand lehnt sich genau an den Vorderrand des Brustschildes, der Augen vertretende gelbe Fleck steht in den Hinterwinkeln des Kopfes an derselben Stelle wie die Augen bei den echten Catopiden. Bei den europäischen Grottenkäfern ist der Kopf ganz anders gebaut und ist mit der Brust durch einen breiten, oben sehr hellen Strich oder rinnenförmig begrenzten Hals verbunden , also niemals gestielt oder am Hinterrande bis zum Grunde bogig ab- geschnitten. Dadurch entfernen sich sehr wesentlich die Bathyscinen von den Catopiden. Die Tarsen der Mittelbeine sind einfach, ohne verdicktem ersten Gliede, also ähnlich gebildet wie Piomaphagus. Die Flügeldecken haben quere, etwas schräg gestellte Punkt- stricheln, aber auch der Halsschild ist, obwohl nur äufserst fein, querwellig gestrichelt. Beide Eigenschaften finden sich bei Pioma- phagus wieder. Aus obigen Nachweisungen folst, dafs die Gattung Adelops Tellkampf nicht in die Reihe der meditteranen Grottenkäfer gehört, sondern dicht an die Seite von Pfiomaphagus zu stehen kommt, von der sie sich durch die viergliedrigen Tarsen beim 2 und den Mangel ausgebildeter Augen unterscheidet. 670 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Weitere Beiträge zur Hemipteren-Fauna der Provinz Posen. Von F. Schumacher, Charlottenburg. In diesem Jahre hat mir Herr A. Szulezewski m Brudzyn wieder die von ihm neu gesammelten Wanzen zur Bestimmung zugeschickt. Ich gebe im folgenden eine Aufzählung der interessanteren und besonders der neuen Funde. Die letzteren sind mit einem * versehen. Wie nicht anders zu erwarten war, konnten in dem äulserst reichen Gebiet eine grofse Anzahl neuer Arten festgestellt werden, so dafs die Sammeltätigkeit von Herrn A. Szulezewski wieder sehr gute Erfolge gehabt hat. Familie Plataspidae. Coptosoma globus F. Von dieser im norddeutschen Flachlande nur sehr vereinzelt vorkommenden Art liest mir wieder ein Exemplar von Gr. Golle vor, 18. VII. 13. Familie Pentatomidae sens. lat. * Brachypelta aterrima Forst. Schepitz, 8. VII. 11. Gnathoconus albomarginatus Gze. Brudzyn, IV. 13; Wybranovo, DL. VIEL Gnathoconus picipes Fall. Brudzyn, IV. 13; 12. VII. 12; Gorzevo, 2. VII. 13; 9. VII. 13; Srebrnagora, 20. VII. 13. Von dieser Art habe ich eine lange Reihe von Exem- plaren gesehen. Es fiel mir dabei auf, dafs der Seitenrand des Pronotums und der Aufsenrand des Coriums am Grunde fein gewimpert ist, und zwar deutlicher als bei allen andern Stücken aus Deutschland, die ich verglichen habe. Eurydema festivum L. Brudzyn, IV. 13. Ein Exemplar bildet einen deutlichen Übergang zu der var. decoratum H.- Sch. Während die Brust schon die für diese Varietät typische Färbung besitzt, ist das Abdomen unten noch fast ganz einfarbig rot gefärbt, und die Sternite besitzen je einen kurzen isolierten schwarzen Streif. Rhacognathus punctatus L. Brudzyn, 18. VM. 13. Clinocoris (Elasmostethus) Fieberi Jak. Coton, 8. VII. 13. *Oyphostethus tristriatus F. Taubenwalde, 1. VI. 13. Familie Coreidae. Bathysolen nubilus Fall. Brudzyn, IV.12; Herrnkirch, 16. VI. 13. Das Exemplar von letzterem Fundort besitzt nur eine Länge von 5,5 mm. Schumacher, Weitere Beiträge zur Hemipteren-Fauna d.Prov.Posen. 671 Coreus scabricornis Pz. Gorzevo, 22. VI. 13. Corizus maculatus Fieb. Dziecoryn, 21. VI. 13. Familie Berytidae. * Berytus crassipes H.-Sch. Welna, 17. VIH. 13; Wybranovo, SS UHR 13: Familie Lygaeidae. *Cymus obliquus Horv. Brudzyn, 26. Vl. 13. * Heterogaster artemisiae Schill.e Forst Mirau, 25. VI. 13. Eine im norddeutschen Flachlande nur sehr zerstreut vorkommende Art; auch in Schlesien, Brandenburg, Prov. Sachsen, Thüringen. Platyplax salviae Schill. Brudzyn, 18. VI. 13. * Camptotelus lineolatus Schill. Gorzevo, 2. VI. 13. Seltenes Tier; bekannt aus Schlesien, Brandenburg, Thüringen, Bayern und Württemberg, aber stets nur in ganz vereinzelten Exemplaren beobachtet. * Ozycarenus modestus Fall. Brudzyn, 20. XII. 12, im Gesiebe. Ebenfalls eine sehr interessante Bereicherung der Hemi- pterenfauna Posens, ist mir sonst bekannt aus Schlesien, Brandenburg, Prov. Sachsen, Thüringen, Hessen - Nassau, Grofsherzogtum Hessen, Bayern und Württemberg. * Ligyrocoris sylvestris L. Gorzevo, 9. VII. 13. Eine mehr nördliche Art, die auch an andern Stellen des norddeutschen Flachlandes vorkommt, beispielsweise in Brandenburg, Mecklenburg, Prov. Sachsen, bei Hamburg, in Holstein usw. * Rhyparochromus antennatus Schill. Lapaj, 27. VI. 13. Es liegen 2 Exemplare einer auffallend kleinen Form vor, die sich in der Gröfse bedeutend von andern deutschen Exemplaren unterscheiden. * Tropästethus holosericeus Sz. Welna, 17. VIII. 13; Lapaj, 27. VI. 13. *Ischnocoris hemipterus Schill. Brudzyn, 17. VII. 13. Macrodema micropterum Curt. Pomarsany, 3. VII. 13. * Plinthisus pusillus Sz. Brudzyn, IV. 13; Gr. Golle, 18. VII. 13; Lapaj, 27. VI. 13; Gorzevo, 26. VII. 13. Auch diese kleine leicht zu übersehende Art ist in den Kollektionen, obwohl über ganz Deutschland verbreitet, doch nur selten vorhanden. * Acompus rufipes Wlff. Brudzyn, unter Artemisia. * Stygnocoris pygmaeus Sahlb. Pomarsany, 3. VII. 13. * Peritrechus geniculatus Hhn. Forst Mirau, 25. VII. 13; Herrnkirch LELZVIL. #3. 672 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. * Peritrechus sylvestris F. DBrudzyn, 22. XII. 12. Im Gesiebe. * Aphanus pini L. var. contrarius nov. Brudzyn, IV.13. 1 Exemplar. Die hellen Stellen der Oberseite sind hier rötlich ge- färbt (sonst grau). Dadurch nähert sich diese Varietät bei oberflächlicher Betrachtung sehr dem 4. phoeniceus Rossi, so dafs sie erst bei eingehender Untersuchung zu unterscheiden ist. Die Verteilung der hellen Flecke der Oberseite ent- spricht vollkommen der typischen Form, insbesondere ist auch der Seitenrand der vorderen Pronotumpartie rötlich. * Notochilus contractus H.-Sch. Brudzyn, IV. 13. Familie Tingitidae. * Serenthia ruficornis Germ. Gorzevo, 16. VII. 13. Neu für das nordöstliche Deutschland. * Acalypta nigrina Fall. Pinsk, 12. VII. 13; Dziecoryn, 29. VI. 13; Lapaj, 27. VI. 13; Gorzevo, 22. VII. 13. * Acalypta macrophthalma Fieb. Lapaj, 27. VI. 13. * Acalypta gracilis Fieb. Dziecoryn, 27. 6.13; Brudzyn, 2. VII. 13; Schocken, 6. VI. 13. Acalypta parvula Fall. Forst Mirau, 25. VI. 13. * Dietyonota tricornis Schrk. Janowitz, 29. VI. 13. * Dietyonota strichnocera Fieb. Gr. Golle, 5. VII. 12. Derephysia foliacea Fall. Gorzevo, 9.7.13; Srebrnagora, 20.V1l.13; Forst Mirau, 25. VII. 13. * Galeatus spinifrons Fall. Gorzevo, 9. Vll. 13. *Galeatus maculatus H.-Sch. Forst Mirau, 25. VII. 13. * Lasiacantha gracilis H.-Sch. Forst Mirau, 25. VII. 13. * Oncochla scapularis Fieb. Srebrnagora, 20. VII. 13; Forst Mirau, 25. W213: Da diese Art meistens mit simplee H.-Sch. verwechselt worden ist, so ist die Verbreitung innerhalb Deutschlands noch recht ungenügend bekannt. Sie findet sich z. B. auch in Brandenburg. * Monanthia echü Wlff. Herrnkirch, 16. VI. 13. Monanthia lupuli H.-Sch. Janowitz, 29. VI. 13. Monanthia humuli F. Janowitz, 29. VI. 13; Herrnkirch, 11. VII. 13; Gorzevo, 29. VI. 13; Brudzyn, 26. VI.13. Familie Aradidae. Aradus cinnamomeus Pz. Lapaj, 3. VI. 13. Familie Hebridae. *Hebrus ruficeps Thms. Dziecoryn, 20. V. 13. Schumacher, Weitere Beiträge zur Hemipteren-Fauna d. Prov. Posen. 673 Familie Gerridae. * Mierovelia pygmaea Duf. Dziecoryn, 20.V.135; Salzdorf, 12. VII. 13. *@Gerris rufoscutellatus Latr. Gorzevo, 18. V. 13. Familie Reduwviidae. Ploiariola vagabunda L. Welna, 17. VII. 13. * Nabis (Reduviolus) apterus F. Coton, 8. VII. 13. Nabis (Redwviolus) lavomarginatus Sz. Gorzevo, 16. VI. 13. Familie Acanthiidae (Saldidae). * Acanthia (Salda) c-album Fieb. Salzdorf, 12. VII. 13. * Acanthia pallipes F. Ziola-See, 8. VII. 13; Welna, 17. VII. 13. * Acanthia arenicola Sz. Ziola-See, 8. VII. 13. Chartoscirta elegantula Fall. Brudzyn, 16. VII. 13. var. Flori Dohrn. Brudzyn, 16. VIII. 13. Chartoscirta Cooksi Curt. Salzdorf, 12. VII. 13. Familie Anthocoridae. * Anthocoris Minki Dohrn. Brudzyn, 2. VII. 15. Familie Capsidae. * Pithanus Maerkeli H.-Sch. Brudzyn, 23. VI. 13. macropter, * Myrmecoris gracilis Sahlb. Gorzevo, 9. VU. 13. Acetropis carinata H.-Sch. Gorzevo, 2. VII. 13. * Deptopterna ferrugata Fall. Brudzyn, 26.V1.13; Gorzevo, 2.VIL. 15. * Monalocoris filcis L. Forst Mirau, 25. VII. 13. * Phytocoris varipes Boh. Gr. Golle, 18. VII. 13. * Stenotus binotatus Hhn. Brudzyn, 18.V11.13; Herrnkirch, 4. VI.13. * Dichrooscytus rufipennis Fall. Gorzevo, 2. VII. 13. Lygus limbatus Fall. Lapaj, 27. VI. 13; Brudzyn, 2. VII. 13. Poeciloscytus palustris Reut. Schocken, 6. VII. 13; Dziecoryn, 2041.13: 29 00187 FBrudzyn, 262 1213: * Poeciloscytus vulneratus WIE. Gorzevo, 9. VII. 13. * Systellonotus triguttatus L. Gorzevo, 2. VII. 13; 9. VII. 13. * Pilophorus elavatus L. Gorzevo, 9. VI. 13. Strongylocoris leucocephalus L. Gorzevo, 2. VII. 13; Lapaj, 8. VI. 13. * Strongylocoris luridus Fall. Gorzevo, 9. VII. 13. *Globiceps sphegiformis Rossi. Gr. Golle, 18. VII. 13. * Mecomma ambulans Fall. Dziecoryn, 2. VII. 15. * Orthotylus bilineatus Fall. Brudzyn, 2. VII. 13. * Orthotylus nassatus Fall. Lapaj, 27. VI. 13. * Heterotoma merioptera Scop. Welna, 17. VIII. 13; Coton, 8. VIII. 13. * Heterocordylus tumidicornis H.-Sch. Lapaj, 8. VI. 13. 674 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. * Heterocordylus genistae Scop. Forst Mirau, 25. VII. 13. * Onychumenus decolor Fall. Brudzyn, 2. VII. 13. * Amblytylus albidus Hhn. Gorzevo, 2. VII. 13. * Amblytylus nasutus Kb. Herrnkirch, 16. VI. 13. Macrotylus Herrichi Reut. Herrnkirch, 16. VI. 13; Forst Mirau, 2. VII. 13. Macrotylus Paykulli Fall. Gr. Golle, 18. VII. 13. * Psallus betuleti Fall. Gorzevo, 2. VII. 13. * Öriocoris crassicornis Hhn. Schocken, 6. V1l. 13. * Plagiognathus albipennis Fall. Herrnkirch, 16. Vl. 13. * Neocoris Bohemani Fall. Srebrnagora, 20. VII. 13. * (ampylomma verbasci Wlff. Schocken, 6. VII. 13; Dziecoryn, 2A Familie Notonectidae. * Plea minutissima L. Dziecoryn, 20. V. 13. Die Rhynchoten-Fauna der Mark Brandenburg. v1.) Von F. Schumacher, Charlottenburg. Nachträge: 265. Sehirus dubius Scop. (hinter 16 einzureihen). Diese Art ist von mir am 13. VII. 13 auf den Gr. Jahnbergen bei Paulinenaue im Havelland auf Thesium intermedium Schrad. gefunden worden. 266. Tingis rotundata H.-Sch. (hinter 192 einzureihen, vel. auch Tl. V. p. 143). Diese Art kommt tatsächlich in Branden- burg vor. Ich habe neulich eine ganze Serie von Exemplaren gesehen, welche bei Berlin von M. Wahnschaffe gesammelt worden sind. (Museum Magdeburg.) 267. Serenthia tropidoptera Flor. (hinter 202 einzureihen). Diese sehr interessante, bisher nur zweimal in Livland und Rulfs- land beobachtete Art wurde von mir in einigen Exemplaren auf dem Hochmoor bei Hundekehle im Grunewald gesammelt. Berichtigung. TI. V. p. 139. Reduvius personatus wurde bei Seilershof (nicht Seilersberg) gefangen. * x * ı) I. Zool. Anz. 37. 1911. p. 129—136. — 11. Berl. Ent. Ztschrft. 56. Ol See m, Bas, Dan, Arsen 37% WE, m, Zaren. — IV, V. Berl. Ent. Ztschrft. 57. 1912. p. 131-143. Schumacher, Die Rhynchoten-Fauna der Mark Brandenburg. Familie Mirideae. 675 (Capsidae.) Verzeichnis der im Gebiet vorkommenden Arten. 268. 269. 270. 271. 272. 273. 274. 275. 276. 277. 278. 279. 280. 281. 282. 283. 284. 285. 286. 287. 288. 289. 290. 291. 292. 293. 294. 295. 296. 291. 298. 299. 300. 301. 302. 303. 304. 305. 306. 307. 308. Myrmecoris gracilis Sahlbe. Pithanus Maerkeli H.-Sch. Pantilius tunicatus F. Phytocoris tiliae F. Phytocoris longipennis Flor. Phytocoris populi L. Phytocoris pini Kb. Phytocoris ulmi L. Phytocoris varipes Boh. Megacoelum infusum H.-Sch. Megacoelum Beckeri Fieb. Adelphocoris seticornis F. Adelphocoris lineolatus Gze. Calocoris pilicornis Pz. Calocoris ochromelas Gmel. Calocoris bielavatus H.-Sch. Calocoris fulvomaculatus Geer. Calocoris affinis H.-Sch. Calocoris roseomaculatus Geer. Calocoris norvegicus Gmel. Pyenopterna striata L. Brachycoleus scriptus F. Stenotus binotatus F. Dichrooseytus rufipennüs Fall. Lygus pabulinus L. Lygus viridis Fall. Lygus contaminatus Fall. Lygus Spinolae Mey. Lygus lucorum Mey. Lygus limbatus Fall. Lygus pratensis L. Lygus rubricatus Fall. Lygus campestris L. Lygus Kalmi L. Lygus rubieundus Fall. Plesiocoris rugicollis Fall. Camptozygum pinastri Fall. Poeciloscytus brevicornis Reut. Poeciloseytus unifasciatus F. Poeciloscytus palustris Reut. Poeeiloseytus vulneratus Pz. 309. 310. 311. 312. 313. 314. 315. 316. 317. 318. 319. 320. | 321. 322. 323. 324. 325. 326. 327. 328. 329. 330. 331. 332. 333. 334. 335. 336. 337. 338. 339. 340. 341. 342. 343. 344. 345. 346. 347. 348. Poeciloseytus eognatus Fieb. - Charagochilus Gyllenhali Fall. Liocoris tripustulatus F. Camptobrochis lutescens Schill. Camptobr. punctulatus Fall. Deraeocoris scutellaris F. Deraeocoris trifasciatus L. Deraeocoris olivaceus F. Deraeocoris ruber L. Capsus ater L. Alloeotomus gothicus Fall. Lopus gothieus L. Lopus eingulatus F. Acetropis carinata H.-Sch. Acetropis Gimmerthali Flor. Stenodema calcaratum Fall. Stenodema virens L. Stenodema laevigatum L. Stenodema holsatum F. Notostira erratica L. Notostira tricostata Costa. Megaloceraea linearis Fuelsl. Trigonotylus ruficornis Geoffr. Trigonotylus pulchellus Hhn. Teratocoris antennatus Fieb. Miris dolobratus L. Miris ferrugatus Fall. Bothynotus pilosus Boh. Monalocoris filieis L. Bryocoris pteridis F. Macrolophus nubilus H.-Sch. Dieyphus pallidus H.-Sch. Dicyphus errans WIff. Dicyphus stachydis Reut. Dicyphus globulifer Fall. Dieyphus annulatus WIff. Allodapus rufescens Burm. Systellonotus triguttatus L. Oremnocephalus albolineatus Reut. £ Pilophorus einnamopterus Kh. 676 349. 350. 351. 352. 353. 354. 355. 356. 397. 3958. 359. 360. 361. 362. 363. 364. 365. 366. 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 376. 377. 378. 379. 380. 381. 382. 383. 384. 385. 386. 387. 388. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Pilophorus elavatus L. Pilophorus perplexus Del. Sc. Pilophorus confusus Kb. Oyllocoris histriomeus L. Oyllocoris flavoquadrimacu- latus Geer. Globiceps sphegiformis Rossi. Globiceps flavomaculatus F. Mecomma ambulans Fall. Orthotylus virens Fall. Orthotylus marginalis Reut. tenellus Fall. nassatus F. viridinervis Kb. prasinus Fall. diaphanus Kh. lavosparsus Orthotylus Orthotylus Orthotylus Orthotylus Orthotylus Orthotylus Sahlb. Orthotylus virescens Dgl. Se. Orthotylus concolor Kb. Orthotylus ericetorum Fall. Pseudoloxops coccinea Mey. Heterotoma meriopterumScop. Heterocordylus tumidicornis H.-Sch. Heterocordylus genistae Scop. Heterocordylus leptocerus Kb. Heterocordylus tibialis Hhn. Malacocoris chlorizans Pz. Orthocephalus brevis Pz. Orthocephalus mutabilis Fall. Örthocephalus saltator Hhn. Orthocephalus vittipennis H.-Sch. Strongylocoris niger H.-Sch. Strongylocoris leucocephalusL. Strongylocoris luridus Fall. Halticus apterus L. Halticus pusillus H.-Sch. Onychumenus decolor Fall. Euryeolpus flaveolus Stal. Oncotylus viridifliavus Gze. Conostethus roseus Fall. Placochilus seladonicus Fall. 389. 390. 391. 392. 393. 394. 395. 396. 397. 398. 399. 400. 401. 402. 403. 404. 405. 406. 407. 408. 409. 410. 411. 412. 413. 414. 415. 416. 41T. 418. 419. 420. 421. 422. 423. 424. 425. 426. 427. 428. 429. Hoplomachus T’hunbergi Fall. Tinicephalus hortulanıs Mey. Megalocoleus pilosus Schrk. Megalocoleus exsanguis H.-Sch. Megalocoleus molliculus Fall. Megalocoleus ochroleueus Kb. Amblytylus Amblytylus Macrotylus nasutus Kb. albidus Hhn. solitarius Mey. Macrotylus Paykulli Fall. Harpocera thoracica Fall. Byrsoptera rufifrons Fall. Phylus palliceps Fieb. Phylus melanocephalus L. Phylus coryli L. Plesiodema pinetellum Zett. Psallus ambiguus Fall. Psallus betuleti Fall. Psallus obscurellus Fall. Psallus variabilis Fall. Psallus simillimus Kb. Psallus quercus Kb. Psallus Falleni Reut. Psallus varians H.-Sch. Psallus diminutus Kb. Psallus roseus F. Psallus salicellus Mey. Atractotomus mali Mey. Atractotomus oculatus Kb. Atractotomus magnicornis Fall. Öriocoris erassicornis Hhn. Plagiognathus chrysanthemi WIM. Plagiognathus arbustorum F. Plagiognathus albipennis Fall. COhlamydatus pulicarius Fall. Chlamydatus pullus Reut. Chlamydatus saltitans Fall. Microsynamma Bohemanı Fall. Campylomma verbasci Mey. Sthenarus Roseri H.-Sch. Sthenarus Rotermundi 32. 431. 432. 268. 269. 270. 278. 281. 283. 284. Schumacher, Die Rhynchoten-Fauna der Mark Brandenburg. 677 Familie Isometopidae. 430. I/sometopus intrusus H.-Sch. Familie Dipsocorideae. Oeratocombus coleoptratusZett. | 433. Dipsocorus pusillimus Sahlb. Pachyeoleus rufescens Sahlb. | 434. Oryptostemma alienumH.-Sch. Fundorte bemerkenswerter Arten. Myrmecoris gracilis Sahlb. Umgebung Berlins; v. Bärensprung!, Stein!; Grunewald, Stein! (cf. Gorski, Analecta, 1852, p. 168); Johannistal, Schirmer!; Rehberge b. Baumschulenweg!!; Spree- heide b. B.!!; Müggelsee, 25. VI. 04, Bergmann!; Köpnicker Heide, Stein (cf. Gorski, ]. c.); Eggersdorf b. Strausberg !!; Kagel b. S., 1. VI. 09!!; Brieselang, Stein (cf. Gorski 1. c.); Finkenkrug, 11. VII. 09, Ramme!; Bredower Forst b. Nauen, VI. 09 und folgende Jahre vielfach!! usw. Kommt bei uns meist in der rostbraunen Form vor, die schwarze ist be- deutend seltener. Die makroptere Form ist äufserst selten. Es ist bisher nur ein einziges Exemplar in der Berliner Um- gebung gefunden worden. Pithanus Maerkeli H.-Sch. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein!; Hundekehle, 27. VII. 99; Kuhlgatz!; Grunewald, 3. VI. 47, Erichson!; Insel Seddinwall b. Schmöckwitz, 11. VII. 07, Obst!; Freienwalde, Erichson !. Aufserdem von mir an zahlreichen Orten beobachtet und keine Seltenheit, dagegen sind makroptere Exemplare recht selten und wurden bisher nur von Stein bei Berlin gefunden. Pantilius tunicatus F. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein! Klug!; Schirmer!. Sehr zerstreut, aber wo vorhanden, oft in grofser Menge, so an der Röhrenlake bei Sadowa all- Jährlich im September auf Alnus glutinosa, und ferner einmal äulserst häufig (27. IX. O5!!) auf den Rüdersdorfer Kalk- bergen auf Alnus incana. Megacoelum Beckeri Fieb. Rahnsdorf, 25. VII. 03, Enderlein (30. Ber. Westpr. Bot. Zool. Verein. 1908. p. 222), Rüders- dorfer Kalkberge, 15. VII. 00, Enderlein (]. c.). Calocoris pilicornis Pz. In Brandenburg höchst selten und nur von v. Bärensprung als bei Berlin vorkommend angegeben. Calocoris bielavatus H.-Sch. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein!; Finkenkrug bei Spandau, 13. VII. 02, Enderlein!; Bredower Forst bei Nauen, VI. 06 (Larven) und 7. VII. O7!!. Selten bei uns, besonders auf Tilia. Calocoris fulvomaculatus Geer. Umgebung Berlins, v. Bären- sprung!, Stein!. Von mir wiederholt in den Laubwaldungen 288. 289. 309. 314. 321. 323. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. des Havellandes (Brieselang, Bredower Forst, Lindholz, Zootzen) beobachtet. Pyenopterna striata L. Umgebung Berlins, v. Bärensprung !, Stein! Strausberg, V. 08, Ramme!; eakenkrne bei Spandau, Schirmer!, Sehne, Im Juni von mir in den vorstehend genannten Laubwaldungen wiederholt gesammelt. Brachycoleus sceriptus F. Ausgesprochen „pontisches“ Element, vornehmlich auf pontischen Hügeln, sehr zerstreut, aber wo vorhanden, in der Regel in Menge. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein! Rüdersdorfer Kalkberge, J. Arendt!; 26. NOTEN ION Buckow; Sure rein walls Erichson!. Recht häufig ara den sonnigen ans am ande des Odertals (bei Wriezen, Freienwalde, dlenbenz, Liepe) und auf Hügeln im Endmoränengebiet (Brodowin, Chorin, Serwest, Paarstein usw.). . Poeciloseytus brevicornis Reut. Diese Art ist über Brandenburg allgemein verbreitet, so dafs von einer Aufzählung der einzelnen Fundorte abgesehen werden kann. . Poeeiloscytus palustris Reut. Umgebung Berlins, v. Bärensprung ! 10. VII. 07, La Baume!; Gran waldl 19. VIII. 07, La Baume!; Bredower Forst bei Nena, io NL 07 ne Poeeiloscytus cognatus Fieb. Wurde von mir auf den Rehbergen bei Baumschulenweg am 11. VIII. 04 entdeckt, und später in der Gegend von Charlottenburg, Wilmersdorf und Halensee auf Salsola kali wiedergefunden. Dafs die Art auch schon früher in Brandenburg vorkam, bestätigte ein Exemplar, das Tetens am 29. VII. 89 im Tiergarten bei Berlin gefunden hat. Deraeocoris scutellaris F. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein!. Gern auf sonnigen Hügeln, oft mit Drachycoleus (vol. die Fundorte). Aufserdem bekannt von Buckow, Schirmer!; Kagel, 16. VI. 10!!; Lehnitz bei Oranienburg, 30. VI. O7!!; Segefeld bei Spandau, 19. VII. 09!! Rahnsdorf, 17. VI. 90, Tetens!. Fast alle Exemplare gehören zur var. morio Boh. Typische Exemplare mit rotem Scutellum fand v. Bärensprung in der Umgebung Berlins und ich in der Umgebung des Plagefenns bei Chorin auf sonnigen Hügeln. Lopus ceingulatus F. Ausgesprochen südliche Art. Wurde von mir am 13. VII. 13 am Südrande des Zootzens bei Friesack entdeckt und am 9. VIII. 13 auch in der Brautrummel bei Grubo im Fläming beobachtet. Acetropis Gimmerthali Flor. Bisher nur von v. Bärensprung vor vielen Jahren in einer Reihe von Exemplaren in der Um- gebung Berlins erbeutet und seitdem nicht wiedere und ug (Fieber, Eur. Hem. 1861. p. 244.) 333. 336. 339. 345. 346. Schumacher, Die Rhynchoten-Fauna der Mark Brandenburg. 679 Teratocoris antennatus Fieb. Wenig beachtet; an Seeufern. Wurde von v. Bärensprung! bei Berlin gefunden, von Tetens ! am Ufer des Lietzensees in Charlottenburg und von mir im Plagefenn-Reservat bei Chorin. Bothynotus pilosus Boh. Ziemlich selten; namentlich an schat- tigen Stellen der Laubwälder, in Erlenbrüchen, an niederen Pflanzen. Umgebung Berlins, v. Bärensprung !, Stein! (siehe auch Reuter, Rev. d’Ent. 1890, p. 244); Oranienburg, Schlofs- park, hier 3 0’ auf Rhamnus, 22. VI. 07!!, und öfter im Plagefenn-Reservat und dessen Umgebung!!. Macrolophus nubilus Fall. Bisher nur von v. Bärensprung in der Berliner Umgebung gefangen. Allodapus rufescens Burm. Selten. Umgebung Berlins, Bur- meister! (Handb. 1835, p. 278), v. Bärensprung (Berl. Ent. Zeitschr. 1858. p. 16), Stein!. Ich fand das Tier im Grune- wald-Hochmoor in den dichten Polstern von Vaecinium oxy- coccus. Systellonotus triguttatus L. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein!, Rüdersdorfer Kalkberge!!, Rehberge bei Baumschulen- weg!!, Sonnige Hügel im Moränengebiet bei Chorin!! Die 2 werden viel seltener gefunden als die do’. . Oremnocephalus albolineatus Reut. Bisher fing nur v. Bären- sprung! diese Art in der Berliner Umgebung. . Globiceps sphegiformis Rossi. Umgebung Berlins, v. Bären- sprung!, Stein!. . Mecomma ambulans Fall. Umgebung Berlins, v. Bärensprung !, Stein!; Plagefenn-Reservat!!. Pseudoloxops coceinea Mey. Wurde von mir am 13. VII. 13 im Zootzen auf Fraxinus erbeutet. . Heterocordylus tumidicornis H.-Sch. Umgebung Berlins, v. Bären- sprung! Stein!; Rüdersdorfer Kalkberge !!, Plagefenn-Reservat und Umgebung!!. . Malococoris chlorizans Pz. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, 385. Stein!, Tieffenbach!; Finkenkrug!!, Bredower Forst!!, Müncheberger Heide!!. Strongylocoris niger H.-Sch. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Schirmer!. Ich habe die Art bisher nur auf den Jahnbergen bei Paulinenaue im Havelland, aber daselbst in sehr grofser Menge an niederen Pflanzen gefunden. Ist eine ' unserer seltensten Arten. Eurycolpus flaveolus Stal. Ist bisher nur v. Bärensprung'! bei Berlin gesammelt worden. 680 386. 387. 397. 401. 428. 429. 430. 431. 432. 433. 434. Schumacher, Die Rhynchoten-Fauna der Mark Brandenburg. Oncotylus viridiflavus Gze. Höchst selten. Es ist bisher aus Brandenburg nur ein Exemplar bekannt, welches vor vielen Jahren Tieffenbach ! bei Berlin gefangen hat. (Koll. v. Bären- sprung). Conostethus roseus Fall. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein !. Macrotylus solitarius Mey. Wurde nur von v. Bärensprung ! bei Berlin gefunden. Phylus palliceps Fieb. Oranienburg, Schlofspark, 22. VI. O7!!. Sthenarus Roseri H.-Sch. Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Stein!, Tieffenhach !. Sthenarus Rotermundi Sz. Umgebung Berlins, v. Bärensprung !, Tieffenbach !. Jsometopus intrusus H.-Sch. Eine der seltensten deutschen Wanzen. Ein Exemplar wurde von Stein! bei Berlin ge- fangen (Berl. Ent. Ztg. 1860. p. 79). Ich klopfte ein Exemplar im Plagefenn-Reservat auf dem Heidereuter Werder von Cra- taegus. Sonst ist diese Art noch bekannt aus Elsafs- Lothringen, Hessen-Nassau und Anhalt. Oeratocombus coleoptratus Zett. Bei Berlin in den Nestern der Formica rufa, Wagenschieber (Berl. Ent. Ztg. 1857. p. 167); Umgebung Berlins, v. Bärensprung!, Erichson!. Pachycoleus rufescens Sahlb. Bei Eberswalde einige Exemplare, sehr selten (Reuter, Mon. Ceratoc., 1891, p. 10), nicht wieder gefunden. Dipsocoris pusillimus Sahlb. Neu für Deutschland. Ich fing diese Art im Sphagnum im Plagefenn-Reservat bei Chorin, und A. Spaney erhielt mehrere Exemplare aus nassem Sphagnum, das vom Rühlfenn bei Brodowin stammte, mit Hilfe eines Ausleseapparates. Diese Art war auch unter den Hemipteren, die mir vom Detula nana-Moor von Neu Linum in West- Preulsen zur Bestimmung vorgelegen haben. Öryptostemma alienum H.-Sch. Wird für die Umgebung Berlins von v. Bärensprung angegeben. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 681 Biologie des Phanaeus floriger Kirby. (Col.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Mit 1 Tafel und 3 Textfiguren. Neben den Ruteliden waren es unter den lamellicornen Coleo- pteren in erster Linie die Mistkäfer oder Scarabaeinen, denen ich auf meiner zweiten Studienreise in Südamerika meine Aufmerksam- keit widmete, die ich überall eifrig sammelte, deren Lebensweise und Brutpflege ich zu erforschen suchte. Mit dem letzteren hatte ich, wie ich gleich bemerken will, wenig Glück. Bei den meisten grölseren Arten ist die Brutpflege eine so verwickelte, es hält so schwer, den Tieren in der Gefangenschaft ähnliche Bedingungen wie im Freien zu schaffen, dafs man nur nach vielen vergeblichen Versuchen sie zur Fortpflanzung im Zuchtkasten bringen und so in allen Einzelheiten ihre Brutpflege dm Larven und Puppen von ihnen erhalten kann. Zu den wenigen Arten, deren Zucht mir glückte, gehört Phanaeus floriger Kirby. Der Käfer findet sich in den Wäldern des brasilianischen Küstengebirges von Espirito Santo bis Saö Paulo. Er ist bei Petropolis im Staate Rio de Janeiro häufig in der Regenzeit von Ende September bis zum Februar; sowohl die Form mit blauen wie die mit grünen Deckflügeln und erzgrünem oder kupfrigem Halsschild trifft man unter den Exkrementen der gröfseren Pflanzenfresser, der Pferde, Maultiere und Rinder. Die o7 scheinen in Polygamie zu leben, denn man findet gewöhnlich mehrere 2 bei einem o’ unter den Exkrementen. Ähnlich wie unsere Geotrupen graben sich die Käfer unter einem frischen Exkrementenhaufen Gänge in die Erde, in die sie sich mit einer für mehrere Mahlzeiten genügenden Menge Futterstoff zurückziehen; sie fliegen hauptsächlich am Abend oder in der Nacht nach neuer Nahrung aus, unternehmen aber auch um die Mittagszeit kurze Flüge. Bei der Häufigkeit des Käfers konnte ich leicht eine grölsere Anzahl davon im Zuchtkasten halten und die gelegentlich im Freien gemachten Beobachtungen mit den im Zuchtkasten an- gestellten vergleichen. Leider brachte ich, weil mir nur wenige grolse und vor allem tiefe Zuchtkästen für die Mistkäferzucht zur Verfügung standen, in den Phanaeus- Zwinger auch Deltochilum rubripenne, Ohoeridium carbonarium und Onthöphagus hirculus, und diese haben die Ergebnisse der Phanaeus-Zucht stark beeinträchtigt. Die Delto- chilım sind, wie ich später feststellte, als Käfer in der Hauptsache Aasfresser; aus den Exkrementen von schwarzen Landarbeitern beim Itamaraty holten sie sich, wie ich deutlich beobachten konnte, Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 46 682 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. die unverdauten Fleischstücke heraus (die Landleute dort leben hauptsächlich von schwarzen Bohnen und Schweinespeck) und schleppten sie nach einem nahegelegenen Versteck, Stein oder Baumwurzel, um sie da zu verzehren. Sie fielen im Zuchtkasten, wo ihnen Aas und menschliche Exkremente fehlten, zu mehreren über ein Phanaeus-Q her, warfen es durch Unterkriechen auf den Rücken, drangen in die Fuge zwischen Vorder- und Mittelbrust ein und fralsen diese aus. Onthophagus aber und Choeridium, die ihre bohnenförmigen Brutpillen ziemlich dicht unter der Oberfläche angelegt, entpuppten sich erst bei der letzten Revision des Zucht- kastens als bösartige Störer der Phanaeus - Bruten: sie waren in einige von dessen Brutpillen am Grunde des Kastens eingedrungen und hatten sie teils ausgefressen, teils dadurch, dafs sie deren natürliche Schutzvorrichtungen zerstörten, dem Schimmel Zutritt verschafft, der dann die Brutpille befiel und die Larve zum Ab- sterben brachte. Ich muls nach diesen Erfahrungen dringend raten, stets nur Individuen einer Art im Zuchtkasten zu halten und vor allem auch das eingetragene Futter von den kleinen Mistkäfern, die damit leicht eingeschleppt werden, zu säubern. Wie im Freien frafsen die Käfer auch im Zuchtkasten sowohl Rinder- als auch Maultiermist und trugen beide Futter- sorten in ihre Gänge ein, die sie gewöhnlich dicht unter dem Futterhaufen anlegten. Die Gänge, etwa fingerdick, waren auch im Zuchtkasten gewunden, nicht ganz gerade, obschon das Material, roter Lehm (Laterit) aus dem Garten, steinfrei und gleichmälsig eingefüllt war; sie führten bis auf den Grund des Zuchtkastens, 25 cm tief, und auf diesem noch eine kurze Strecke weit fort, bis sie sich zu einer Höhle von der Gröfse einer kleinen Faust erweiterten. In diese Höhle schleppten die Käfer das Futter- material von oben herunter, zupften es hier auseinander und formten dann aus dem ausgesuchten Material eine Kugel von 2!/,—3 cm im Durchmesser. Diese Kugel erhält an der dem Gang zuge- kehrten Seite einen kurzen Ansatz, die Eikammer. Darauf wird die ganze Brutpille mit einem etwa 1 cm dicken Lehm- mantel überzogen; dafs dieses Material nicht locker über- geworfen, sondern ringsum fest aufgetragen und sorgfältig be- arbeitet wird, läfst sich an den Kratzspuren , herrührend haupt- sächlich von den Vordertibien, und an seiner Konsistenz deutlich erkennen ; beim Ausgraben trennen sich die steinharten Brutkugeln leicht von der mehr lockeren Umgebung. Die Spuren der Be- arbeitung dieses Lehmmantels sind bei Ph. floriger nicht so deut- lich, da der sandige Laterit bei Petropolis solche Kratzspuren der Tibien schlecht erkennen läfst; um so deutlicher sind sie bei einer Brutpille des Ph. lunaris zu sehen (Tafel III Fig. 12), die ich Ohaus, Biologie des Phanaeus floriger Kirby. 683 bei Huigra in West-Ecuador ausgrub (sie enthielt einen frisch ausgeschlüpften Käfer) und deren etwa 1!/, cm dicker Mantel aus feintonigem Andesit dicht mit Kratzspuren bedeckt ist. Direkt an die Eikammer wird eine etwa 1 cm lange und eben so hohe Luftkammer angesetzt, die gegen die Eikammer und auf der entgegengesetzten Seite durch eine feine, etwa 1 mm starke Ton- lamelle abgeschlossen wird; sie hebt sich durch ihr feines Ge- füge und ihre helle Färbung von dem Mantel der Brutpille (siehe Fig. 11 der Tafel II) scharf ab. Vor der Eikammer war diese Ton- lamelle ganz intakt, während die nach dem Gang zu liegende bei beiden mit lebenden. Tieren be- setzten Brutpillen ein kleines rundes Loch hatte. Durch dieses waren bei den zerstörten Brutpillen die Onthophagus und Ohoeridium eingedrungen, hatten auch die Thonlamelle vor der Eikammer durchbrochen und waren in die Brutpille selber eingedrungen. Nach Fertigstellung der Brutpille und Luftkammer , so- wie des sie umhüllenden Lehm- mantels haben dann die Käfer die Höhle mit Erde wieder ziem- lich fest aufgefüllt bis auf einen etwa 5 cm langen und 2 cm hohen Raum vor der Luftkammer, den ich Vorsaal nennen möchte. Dieser Vorsaal ist ebenso wie der nach oben füh- rende Gang locker mit Mist aufgefüllt, der offenbar dem frisch entwickelten Käfer bis zu seinem Erscheinen im Freien als Futter dient. Textfigur 1 zeigt, leicht schematisiert, die ganze Brutanlage. St. ist der Stollen, der von der Erdoberfläche unter oder dicht neben einem Misthaufen in die Tiefe führt. Er erweitert sich unten zum Vorsaal V, der an die Luftkammer L stölst, die ge- schlossen ist: durch 2 Tonlamellen, die äufsere mit einem feinen Loch in der Mitte (ob immer ?), die innere ganz intakt. An sie schlielst sich die Brutpille Dr. an, deren Eikammer FE peripher gelagert ist und direkt an die Luftkammer stölst. Die aus feinem, festgeprelstem Mist bestehende Brutpille ist von dem Mantel M 46* 684 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. umgeben, der auf die Brutpille fest aufgearbeitet wurde und auf seiner Aulsenseite Spuren der Bearbeitung durch die Tibien der Käfer zeigt, während die ursprüngliche Bruthöhle 7 nach Be- endigung des Brutgeschäftes mit lockerer Erde wieder aufgefüllt wird. Wie andere Mistkäferlarven hat auch die von Phanaeus die Gewohnheit, die Wand ihrer Brutpille mit ihren eigenen Exkre- menten zu verputzen; diese glatte, homogene und sehr feste, !/,—!/, mm starke Schicht hebt sich von den Pflanzenfasern der Brutpille scharf ab. Auch hier wird der Futtervorrat von der Larve nicht vollständig aufgezehrt, sondern es bleibt ein gewisser Bruchteil davon übrig, der vielleicht unter besonderen Umständen dem frisch entwickelten Käfer zugute kommt. | Die Copula der Käfer habe ich nicht beobachtet, ebenso kann ich über die Zahl der Brutpillen, die von einem Pärchen resp. einer Familie angefertigt werden, über die Eiablage, die Form des Eies, die Dauer des Eistadiums, die jungen Larven, die Dauer des Larven- und Puppenstadiums keine genauen Angaben machen. Ich legte den Zuchtkasten Mitte Oktober an und besetzte ihn nach und nach mit Käfern; bei der letzten Revision am 26. Februar fand ich eine dicht vor der Verpuppung stehende Larve und eine Puppe, die ich am 3. April abtötete, als sie so weit ausgefärbt war, dafs über die Artzugehörigkeit kein Zweifel mehr sein konnte. Tafel III Fig. 1 zeigt die Körperform der erwachsenen Larve vor der Verpuppung; sie hat in diesem Stadium eine buttergelbe Farbe ; in einem früheren Stadium dürfte ihre Form in der Mitte etwas schlanker und am Körperende gewölbter sein. Der Kopf, der spitze Höcker an den Seiten des Prothorax und das erste Stigma sind hellgelb, die 8 Abdominalstigmen bräunlich. Auch die kurzen Borsten auf Kopf, Thorax und den Tergiten sind hell- gelb, während die des letzten Sternites braun sind. Am Kopf, Fig. 2 der Tafel, sind die Stirn- und Scheitelnähte, die Naht zwischen Stirn und -Kopfschild, sowie die Quernaht auf dem letzteren beim lebenden Tier nicht so ausgeprägt, wie dies die Zeichnung wiedergibt, und mehr durch blassere Farbe oder durch die Spiegelung beim Betrachten von der Seite zu erkennen. Die Fühler sind viergliedrig, das erste Glied etwa so lang als die 3 folgenden zusammen. Von den Mandibeln ist die linke, Fig. 3, an der Spitze drei- zähnig; der Mahlzahn ist sehr grols, flach ausgehöhlt ohne Kau- leisten, nur sein Vorderrand springt mit der etwas gebogenen Querkante und den scharfen Ecken wie ein grofser Schneidezahn vor. Auf der Dorsalseite verläuft aufsen neben dem Mahlzahn eine kurze schiefe Furche; an der Mitte des Aufsenrandes steht Ohaus, Biologie des Phanaeus floriger Kirby. 685 eine kurze dicke Borste. Auf der Ventralseite, Fig. 4, verläuft etwa in der Mitte zwischen Mahlzahn und Aulsenrand eine längere und tiefere Furche, in der eine Reihe kurzer schiefer Risse mit scharfen Rändern stehen. Die rechte Mandibel ist an der Spitze undeutlich zweizähnig; ihr Mahlzahn ist nicht vertieft und so klein, dafs er in die Höhlung des linken gerade hineinpalst; nur seine hintere Ecke an der Dorsalseite springt zahnartig vor. Die eingerissenen kurzen Striche neben dem Mahlzahn und der haken- förmige Vorsprung am Unterrand sind dieselben wie an der linken Mandibel. Fig. 5 zeigt die linke Maxille von der Dorsalseite; die 5 ein- zelnen Teile der Maxille sind gut voneinander abgegrenzt, die Grenze von Squama und Stipes, eine feine braune Chitinleiste, ist auf der Abbildung kaum zu erkennen. Der Taster ist vier- gliedrig, die äufsere Lade dicht beborstet mit kurzem Spitzenzahn, die innere Lade ist weniger beborstet, hat dafür aber einen viel grölseren kräftigen Spitzenzahn. Der Stipes trägt parallel zur Cardo-Grenze auf einer erhabenen Leiste eine Reihe kurzer brauner kegelförmiger Höckerchen (umgebildete Borsten), die sich nach vorn hin verbreitert. Diese Höckerchen sind offenbar der aktive Teil eines Stridulationsapparates, als dessen passiver Teil die kurzen scharfrandigen Risse auf der Ventralseite der Mandibeln dienen. Dieser Stridulationsapparat ist sehr merkwürdig; er ist der erste, der bei laparosticten Lamellicorniern beobachtet wurde, und stöfst damit die alte Schiödtesche Einteilung der Lamelli- cornierlarven um: Trogiden ohne Schrillapparat, Laparosticten mit Schrillapparat an den Beinen, Pleurosticten mit Schrillapparat an Mandibeln - Maxillen. Er ist im wesentlichen gebaut wie der der pleurosticten Lamellicornier, speziell der Ruteliden, Dynastiden, Trichiiden und Cetoniden, doch sind die Höckerchen weniger regel- mälsig angeordnet und ebenso wie die Schrillplatte der Mandibeln viel einfacher gebaut. Am Unterlippengerüst, Fig. 6, ist die Unterlippe, was auf der Abbildung nicht zu sehen ist, senkrecht gestellt, dreiseitig mit scharfer Spitze; die beiden Höcker, aus denen sich die drei- gliedrigen Taster erheben, tragen einen dichten Kranz starker brauner Stachelborsten. Die Form der Beine zeigen die Figuren 7, 8 und 9. Das Hinterbein ist das längste, das Vorderbein das kürzeste ; sie tragen keine Spur eines Schrillapparates, wie er für die Geotrupinen, Lucaniden und Passaliden, auch Cloeotus und Acanthocerus charak- teristisch ist. Die Textfigur 2 stellt die 3 letzten Tergite dar; es ist mög- lich, dafs die Anordnung der Falten auf dem letzten Tergit bei 686 Ohaus, Biologie des Phanaeus floriger Kirby. der jüngeren Larve eine etwas andere ist. Textfig. 3 zeigt die 3 letzten Sternite; die Anordnung der Chitinhöckerchen auf dem letzten Sternit ist sehr charakteristisch, die Höckerchen sind kurz und dick und heben sich durch ihre braune Farbe von der weifsgelben Unterlage scharf ab. Fig. 10 stellt die Puppe dar kurz vor dem Ausschlüpfen des Käfers, weshalb sie so dunkel gefärbt ist. An ihr sind bei der Be- trachtung von der Seite besonders auffällig ein mittelgrolser zahnartiger Fortsatz in der Mitte des Prothorax - Hinter- randes, ein kleinerer solcher Fortsatz über dem Scutellum (Meso- thorax) und ein gröfserer am Hinterrand des Meta- thorax. Alle 3 sind nach oben und hinten gerichtet. Ebensolche nach oben gerichtete Fortsätze tragen die Ab- dominaltergite II—VH neben dem Seitenrand, etwa über den Stigmen ; aulserdem verläuft quer über jedes Tergit, mit 3 Ausnahme des letzten ein scharfrandiger Kiel; diese Kiele sind in der Mittellinie miteinander verbunden. Auf den Deckflügeln sind die 4 ersten primären Rippen hoch gewölbt. Das dieser Beschreibung zugrunde liegende Material, die Brutpillen, Larve und Puppe, habe ich dem Kgl. Zoolog. Museum in Berlin überwiesen. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 687 Über den Altumschen Hermaphroditen von Dytiscus latissimus. Von Prof. H. Kolbe, Berlin. Hierzu Tafel IV, Fig. 1—3. Im Jahre 1865 beschrieb Dr. Altum in einem in der Stettiner Entomologischen Zeitung (26. Jahrgang, p. 350—352) publizierten Artikel über „Die Dytiscus- Arten aus der Umgegend Münsters in Westfalen“ einen Zwitter des grofsen Sckwimmkäfers, Dytiseus latissimus. Unter den von Altum in den grofsen Fisch- teichen der Cörheide bei Münster gesammelten Käfern dieser Art befand sich auch ein absonderliches Paar in copula. Da die beiden Geschlechter von Dytiscus latissimus im normalen Zustande sehr verschieden aussehen, so hielt Altum die beiden Individuen dieses Paares im ersten Augenblicke für Männchen. Es zeigte sich aber bald, dafs das zweite Exemplar ein in weiblicher Be- ziehung sehr unvollkommen ausgebildetes Weibchen sei. Die linke Seite des Körpers (Beine, Flügeldecken) erinnerten wohl an das _ weibliche Geschlecht wegen der vorhandenen, aber wenig ausge- bildeten Streifung der linken Flügeldecke. Die Streifen waren abgekürzt, unterbrochen und teilweise verschwunden. Auch ist der Tarsus des linken Vorderbeines dünn und einfach, aber im proximalen Teile ist doch eine schwache Erweiterung bemerkbar. Die rechte Seite des Körpers ist dagegen fast ganz männlich, was aber auch nicht völlig zum Ausdruck gekommen ist, wie Altum schreibt. Es ist also ein recht eigentümliches Individuum; auf der linken Seite ist es hauptsächlich weiblich, auf der rechten hauptsächlich männlich, aber die weibliche Hälfte hat noch etwas Männliches, und die männliche Hälfte noch etwas Weibliches. Dieses hermaphroditische Exemplar ist in die Suffriansche Käfersammlung übergegangen und mit dieser in das Hallesche Zoologische Museum der Universität, dem Geh. Schulrat Suffrian seine Sammlung vererbt hatte. Mir liegt nun der bemerkenswerte Zwitter zur näheren Unter- suchung vor. Herr Prof. Dr. F.Karsch, der an der wirklichen Zwitternatur zweifelte, erhielt dieses merkwürdige Objekt auf Wunsch durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. Dr. O0. Taschenberg in Halle zur Ansicht, was aufs dankbarste anzuerkennen ist. Herr Prof. Karsch war so freundlich, mir den Zwitter zu zeigen, und bat mich, wegen des ganz besonderen Interesses, welches dieses Objekt bietet, eine eingehende Vergleichung desselben mit normalen Stücken beiderlei Geschlechts von derselben Art vor- zunehmen. 688 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Bei der Untersuchung habe ich nunmehr gefunden, dafs der Hermaphrodit, bezüglich seiner zwitterhaften Difformität von Altum zwar eingehend gewürdigt und im einzelnen geschildert, aber nicht vollständig beschrieben worden ist. Deshalb unter- suchte ich das Exemplar nochmals und beschrieb es genauer. Auch liefs ich ein Bild davon photographisch herstellen. Eine Zeich- nung von dem Zwitter ist allerdings schon früher veröffentlicht, und zwar nachträglich durch Altum im Jahrgange 1866 der Stettiner Entomologischen Zeitung auf Tafel II. Das neueste Bild dürfte aber vorzuziehen sein, zumal da es genauer ist und die Bilder der normal beschaffenen Geschlechter zur Seite hat. Die obere Figur (1) stellt den Zwitter von Dytiscus latissimus dar, die beiden anderen Figuren (2, 3) die beiden normal gebildeten Geschlechter derselben Art. Diese von Herrn Präparator Spaney photographisch hergestellten und von ihm unter manualer Nach- hilfe vervollkommneten Bilder sind vorzüglich gelungen. Bei der Vergleichung zeigt sich nun, dafs der Zwitter in der Gestalt mehr dem normalen Männchen als dem normalen Weibchen gleicht. Der Körper des Männchens erscheint breiter als bei dem - Weibchen; er ist bei diesem vorn mehr verschmälert als beim Männchen. Der Zwitter gleicht in dieser Beziehung aber mehr dem Männchen. Der Prothorax des normalen Männchens erscheint glatter als beim Weibchen, was durch die feine Skulptur auf dem Pronotum des letzteren bedingt ist; aber das Pronotum des Zwitters gleicht auch hierin dem Männchen. Die Flügeldecken des normalen Männchens sind im allge- meinen glänzend und glatt; diejenigen des normalen Weibchens zeigen 10 tief und scharf eingeschnittene Längsfurchen , welche das apicale Ende nicht ganz erreichen. Durch diese Längsfurchen sind 10 Rippen entstanden, von denen die 4 ersten (vom Innen- rande aus gezählt) fach sind. Dabei sind die zweite und dritte Rippe viel schmaler als die erste und vierte. Die übrigen (äufseren) 6 Rippen sind sehr schmal und fast scharfkantig, aber voneinander weiter entfernt als die 4 inneren Rippen. Die achte Rippe ist verkürzt und erreicht die Mitte der Flügeldecke nicht ganz. Die siebente und zehnte Rippe sind am Anfange des letzten Drittels der Flügeldecke miteinander zu einem unpaaren Fortsatze ver- bunden. Die neunte und zehnte Rippe sind weiter voneinander entfernt als die übrigen Rippen untereinander. An dem Zwitter ist ein kleiner Rest von Furchen, wie sie eben beschrieben sind, nur auf der linken Flügeldecke vor- handen, und zwar Kolbe, Über den Altumschen Hermaphroditen v. Dytiscus latissimus. 689 1. innenseits auf dem mittleren Teile (area internomedia) Stücke der vier ersten Furchen um die Mitte der Flügeldecke, sowie einige furchenartige Rudimente der dritten und en ehe auf Som vorderen Teile derselben und je ein vertiefter Punkt hinter diesen Furchenrudimenten. Diese Rudimente sind Reste von Furchen in fortlaufender Linie. Von der dritten und vierten Furche sind mehr Reste vorhanden als von der ersten und zweiten. Die dritte und vierte Furche sind zu etwa °/, ihres ganzen vorderen Ver- laufes vorhanden. 2. Die äufsere Furche (auf der area externomedia) der Flügel- decke wird in ihrer ganzen Länge von 2 langen Rippen an der- selben Stelle eingeschlossen, wie die entsprechende area von der neunten und zehnten Rippe am normalen Weibchen. Diese Furche ist runzlig und uneben, und die beiden einschlie[senden Rippen sind unregelmäfsig und durch einige unregelmälsige Querstäbchen mit- einander verbunden. Altum schreibt von 2 Furchen und zählt wohl die nach aufsen verlaufende normale Furche mit, die sich ebenso beim normalen Weibchen findet. Auf der rechten Flügeldecke zeigen nur vier kleine Grübchen in der Nähe des Suturalrandes hinter der Mitte Spuren von den vier ersten Furchen (in der area internomedia) an. Andere Spuren von Furchen sind auf der rechten Flügeldecke nicht vor- handen. Sonst sind auf der Fläche der Elytren des Zwitters nur feine eingegrabene Linien und Spuren von schwachen Rippen zu sehen, wie sie auch die normalen Männchen besitzen. Die vier grübchenartigen kleinen Reste von Furchen auf der rechten Flügel- decke liegen in den gewöhnlichen feinen vertieften Längslinien der normalen männlichen Flügeldecke. Die Furchen der weiblichen Flügeldecke entsprechen also diesen äulserst feinen vertieften Linien des Männchens. Der Tarsus des linken Vorderbeines des Zwitters ist hinterwärts im Grundteile etwas verbreitert; es sind die 3 basalen Glieder, welche etwas, aber merklich erweitert sind, und zwar nach hinten zu; das breiteste zweite Glied ist ungefähr 1,5 mm breit. Die Tendenz der Anlage einer männlichen Organi- sation ist also hier merklich zum Ausdruck gekommen. Beim normalen Männchen sind es auch die 3 basalen Glieder der Vorder- tarsen, welche die bedeutende scheibenförmige Ausbildung erreicht haben. Dem Zwitter fehlen indes an der Unterseite der unent- wickelten Scheibe sowohl die bekannten Saugscheibchen als auch der dichte Besatz feiner Haftpapillen. Die Saugscheibchen (es sind 2, eine kleine und eine gröfsere) sitzen beim normalen Männchen nur auf der Unterseite des ersten Tarsengliedes. Altum schreibt, dafs an unserem Zwitter auf der Unterfläche 690 . Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. des linken Vordertarsus das zweite und dritte Glied „je eine kleine dunkelgraue, die männlichen Haftscheiben andeutende, körnelig chagrinierte rundliche Platte, freilich ohne Saugschälchen oder eigentliche Haftpapillen zeigt“. Das Fehlen der Haftpapillen und Saugscheibchen an dem linken Vordertarsus des Zwitters ist allerdings ein weibliches Abzeichen, doch deutet die geringe Ver- breiterung dieses Tarsus wiederum ein Hinneigen zur Männlichkeit an. Die Unterseite des schmalen ersten Gliedes des linken Vorder- tarsus ist glatt und glänzend. Das zweite und dritte Glied sind an der Unterseite zusammen mit 3 schwach konkaven, narbig und matt aussehenden Feldchen versehen. Der Dansus des rechten SVorderibieiineswszena Gegensatz zu dem linken Vordertarsus deutlich männlich aus- gebildet. Doch sind die 3 basalen Glieder nicht zu der Gröfse verbreitert wie beim normalen Männchen. Die 3 Glieder schliefsen auch nicht so dicht aneinander wie beim normalen Männchen ; sie sind aber scheibenförmig erweitert; das zweite Glied ist am breitesten, 21/), mm breit (beim normalen Männchen 3 mm breit). Die Sohle des ersten Gliedes ist mit 2 kleinen Saugscheibcehen ausgerüstet, die merklich kleiner sind als beim normalen Männchen. Aber die Stellung der Saugscheibchen ist dieselbe wie beim nor- malen Männchen ; das gröfsere Saugscheibchen steht in der Mitte, das kleinere vor der Mitte. Der Tarsus. des linken Mittelbeines fehlt am Objekt; Altum hat ihn noch gekannt. Danach war er weib- lich, doch etwas stärker als normal bewimpert. Am Tarsus des rechten Mittelbeines sind dagegen die 3 ersten Glieder schmal verbreitert, parallelseitig und an der Sohle mit einem schwammartigen Besatz versehen, wie beim nor- malen Männchen; aber das dritte Glied ist vorn glatt, das zweite längs der Mitte glatt. Beim normalen Männchen sind die 3 basalen Glieder vollständig mit einem schwammartigen Besatz an der gleichmäfsig parallelseitig verbreiterten Sohle versehen. Beim normalen Männchen ist der Tarsus der Mittelbeine ganz kompri- miert, schmal, und die Sohle fehlt. Die Tibie des Vorderbeines ist (hauptsächlich am rechten Vorderbein) eher männlich als weiblich, nämlich vom Grundteile aus von gleicher Breite und an der Aulsenseite stark gebogen. Beim normalen Weibchen ist die Tibie des Vorderbeines nach dem Grunde zu verschmälert, nach dem distalen Ende hin verbreitert und an der Aulsenseite fast gerade, nur schwach ge- bogen. Die Tibie des Mittelbeines des Zwitters, sowohl des linken wie des rechten Beines, gleicht mehr der weiblichen Tibie. Doch ist der Schenkel der Vorderbeine des Zwitters gerade Kolbe, Über den Altumschen Hermaphroditen v. Dytiscus latissimus. 691 wie beim normalen Männchen gebildet, etwas länger als beim Weibchen, ein wenig gekrümmt und ziemlich gleichmälsig dick. Eine Zeile dicht stehender gelber Fransen bekleidet die Vorder- schenkel unterseits am Vorderrande. Beim normalen Weibchen ist der Schenkel der Vorderbeine kürzer, schwächer gebaut und nach dem distalen Ende zu verschmälert und unterseits am Vorderrande nur mit einem kurzen und schwachen Haarbesatze versehen. Bei gleichgrolsen Exemplaren ist der Vorderschenkel des Männchens 8!/, mm, des Weibchens 7 mm lang, während der- jenige des Zwitters 8 mm lang ist. Die Mittelschenkel des Zwitters gleichen denjenigen der normalen Männchen und Weibchen. Das- selbe gilt von dem dritten Beinpaar. Wichtig ist noch die Vergleichung des letzten Abdominal- sternits. Beim Männchen ist dieses in der Mitte des Hinterrandes breiter ausgerandet als beim Weibchen und in der Mitte der Aus- randung mälsig tief eingeschnitten. Beim Weibchen ist das letzte Abdominalsternit in der Mitte des Hinterrandes weniger breit aus- gerandet und in der Mitte der Ausrandung etwas tiefer einge- schnitten. Auch die Oberflächenskulptur dieses Sternits ist bei beiden Geschlechtern verschieden. Beim Männchen ist das Sternit ganz glatt; höchstens sind auf der Fläche sehr schwache Längs- streifen vorn und hinten erkennbar. Beim Weibchen ist das Sternit vorn glatt, hinten beiderseits der Mitte der Länge nach ungleichmäfsig längsrunzlig und streiig. Beim Zwitter ist nun dass letzte Abdominalsternit genau so be- schaffen wie beim normalen Weibchen. Schliefslich ist noch zu bemerken, dals der Zwitter einen Ovipositor besitzt. Dieser ist aber etwas kleiner als beim normalen Weibchen, nämlich 7!/, mm lang und 2 mm hoch. Beim normalen Weibchen ist der Ovipositor 9 mm lang und 3 mm hoch. Irgend eine Spur von einem Penis wurde nicht gefunden. Über die Beschaffenheit der inneren Fortpflan- zungsorgane ist allerdings leider nichts zu sagen. Wahr- scheinlich sind diese Organe mehr weiblich als männlich, während die äufsere Beschaffenheit des Zwitters mehr nach der männlichen Seite hinneigt. 692 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913.. Über einen hybriden Carabus (violaceo-auronitens). Von Prof. H. Kolbe, Berlin. Hierzu Tafel IV, Fig. 4. Die Frage der Bastardierung oder Hybridisation, nicht nur bei Tieren, sondern auch bei Pflanzen, hat seit langer Zeit die- jenigen Naturforscher, Naturfreunde und Praktiker, die sich mit der Natur der Arten beschäftigt haben, Interesse erregt. Darwin selbst hat viel darüber gedacht und geschrieben. In der freien Natur selbst kommen hybride Tiere ziemlich selten vor. Das liegt wohl daran, dafs Kreuzungen von Individuen verschiedener Arten nicht gerade sehr häufig vorkommen, dafs ferner die wenigsten Fälle solcher Kreuzungen Fruchtbarkeit im Gefolge haben, und schliefslich, dafs die wenigsten Fälle zur Kenntnis von Kennern kommen. Die Sterilität hängt vielleicht mit der differenten Bildung der Fortpflanzungsorgane der sich kreuzenden Arten zusammen. _ Die Unfähigkeit zu einer exakten Kreuzung hat vielleicht in der verschiedenen Bildung der Kopulationsorgane seinen Grund. Jeden- falls ist dies ein wirksames Mittel der Natur, die artliche Scheidung möglichst aufrecht zu erhalten. Von diesem Gesichtspunkte gehen die Entomologen aus, wenn sie die differente Bildung der männ- lichen Forcipes für einen Beweis von der Verschiedenartigkeit der in Frage kommenden Arten halten. Wenn aber dennoch Ange- hörige verschiedener Arten Bastarde erzeugen, so merkt man, dafs das Prinzip der Natur nicht ganz durchgreifend ist. Varietäten derselben Arten kreuzen sich bekanntlich leicht und erzeugen auch fruchtbare Nachkommen (Blendlinge). Da wurde nun der anscheinend plausible Schlufls gezogen, dafs Bastarde, und be- sonders fruchtbare Bastarde, den Beweis erbrächten, dafs die sich kreuzenden Arten eigentlich keine verschiedenen Arten seien, sondern nur Varietäten einer und derselben Art. Diese Meinung liefs und läfst sich aber nicht aufrecht erhalten. Auch brach sich die Ansicht Bahn, dafs Erzeugung von Hybriden nur zwischen Arten einer und derselben Gattung möglich sei. Solche Fälle kommen z. B. unter den Lepidopteren nicht sehr selten bei ver- schiedenen Arten von Smerinthus vor. Es sind aber auch Bastarde beobachtet, welche von verschiedenen Arten verschiedener (ver- wandtschaftlich aber voneinander nicht weit getrennter) Gattungen abstammen. Das will aber nicht viel bedeuten, da die Verschieden- artigkeit der Gattungen oft nur ein rein menschlicher Begriff ist. Angeblich verschiedene Gattungen könnten alsdann zusammen zu einer Gattung gehören. Es wurde daher oft angenommen, dafs Kolbe, Über einen hybriden Carabus (violaceo-auronitens). 693 der Grad der systematischen Affinität von Einfluls auf die Fähig- keit der Hybridenerzeugung sei. Dennoch kommen auch Bastarde vor, deren Eltern sehr verschiedenen Gattungen angehören. Die Frage der Unfruchtbarkeit oder beschränkten Fruchtbar- keit der Bastarde, die auch verschiedene Grade aufweist, be- schäftigt ebenfalls den Systematiker; denn sie hängt mit dem Umstande zusammen, dafs wirklich verschiedene Arten sicher dauernd voneinander getrennt sind. Gelegentlich vorkommende Bastarde, die nicht oder nur beschränkt fruchtbar sind, sind für die dauernde Trennung von Arten belanglos. Bei den Lepidopteren sind Bastarde nicht sehr selten beobachtet. Interessant ist es aber, die seltenen Fälle von Hybriden festzustellen, die auch unter den Coleopteren auf- treten. Es hat augenblicklich keinen Zweck, die Literatur durch- zustöbern, um nach hybriden Coleopteren zu fahnden. In neuerer Zeit sind aber einige Fälle von Hybridisation von Coleopteren bekannt geworden. Paul Born schrieb über einen hybriden Carabus, der recht deutlich als ein Abkömmling von verschiedenen Arten erkennbar ist (Soc. Entomologiea, Jahrg. XXIII [1908] p. 137). Es ist ein Bastard zwischen Procrustes coriaceus und Megodontus violaceus, männ- lichen Geschlechts, vom Habitus der ersteren Art und von der Gröfse eines kleinen Exemplars derselben Art (37 mm). Die Färbung ist mattschwarz, wie bei coriaceus, aber der Rand des Prothorax ist blau und der Rand der Elytren an den Seiten violett, wie bei wiolaceus; doch ist der farbige Seitenrand der Elytren etwas matter als gewöhnlich bei dem norddeutschen violaceus. Die Skulptur ist die des coriaceus; aber die maschig zusammenfliefsen- den Runzeln sind etwas feiner als bei dieser Art. Die Körnelung der Skulptur auf dem hinteren Teile der Elytren ist gröber als bei allen violaceus-Formen. Primäre Rippenelemente und Grübchen sind auf der vorderen Hälfte deutlich erkennbar. Die Oberlippe ist dreilappig wie bei coriaceus, doch ist der mittlere Teil viel schwächer ausgebildet. Der Kinnzahn ist breit und vorn ausge- randet wie bei einem coriaceus. Der Kopf ist vorn fast glatt wie bei violaceus. Das erste Antennenglied besitzt keinen Porenpunkt, also wie bei Procrustes. Das Endglied der Lippentaster ist stark erweitert, wie bei violaceus. Der Prothorax ist ganz wie bei violaceus geformt; der Seitenrand ist hinten breit und stark aufgebogen ; die Hinterecken sind ziemlich lang ausgezogen, aber Randborsten sind an den Seiten, wie bei coriaceus, nicht vorhanden. Die An- tennen und Beine sind dünner und länger als bei coriaceus. — Dieser hybride Carabus ist im Belziger Forst, südwestlich von Berlin gefunden. Er befindet sich im Besitze des Herrn Paul Born. 694 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Ein anderer hybrider Carabus ist Carabus helveticus Heer, den der Autor Oswald Heer für eine besondere Art hielt. Er wurde in der Schweiz bei Guttannen im Berner Oberlande ge- funden und von dem Autor 1837 in seinem Werke „Die Käfer der Schweiz“ beschrieben. Paul Born lernte ein zweites, nur etwas grünlicheres Exemplar kennen, welches in seinem Wohnorte Herzogenbuchsee 1895 gefunden wurde. Er glaubte in ihm zuerst einen Bastard zwischen Carabus monilis und purpurascens zu er- kennen, ist aber jetzt überzeugt, dals es ein Bastard zwischen monilis und cancellatus sei. Schon Heer betont, dafs dieser sonder- bare Käfer einem Carabus monilis in Gestalt und Farbe sehr ähn- lich sehe. Wohl aus diesem Grunde ist er von den allermeisten Autoren zu monilis gestellt. Auch Born schien sich früher dieser Ansicht zuzuneigen, da er den Käfer „als atavistische Rückschlags- form von monilis betrachtete, bei welcher die Auflösung der pri- mären Intervalle in Kettenstreifen unterblieben war“. Doch ist er jetzt zu der festen Überzeugung gekommen, dafs Carabus helvetieus nichts anderes sei, als ein Bastard zwischen monilis und cancellatus, welch beide Arten sowohl bei Herzogenbuchsee als auch bei Gut- tannen vorkommen, und zwar an denselben Stellen und in der gleichen Jahreszeit. Der Prothorax ist bei helveticus ganz derjenige des cancellatus (celticus Lap.); von dem Prothorax des monilis ist er verschieden, wie auch schon Heer angibt; die Seitenränder sind weniger nach vorn und hinten gebogen, d. h. weniger ge- rundet. Auch ist die Oberfläche desselben nicht so grob punktiert, sondern mehr gerunzelt; auch fällt oberhalb der Basis ein tiefer Quereindruck auf, welcher an beiden Enden durch einen tiefen Längseindruck begrenzt ist. Das sind Merkmale, welche den west- schweizerischen cancellatus (celticus Lap.) von dem monilis derselben Gegend (tigurinus Lap.) unterscheiden. Auch ist der Seitenrand des Prothorax bei cancellatus viel weniger hoch aufgebogen, die Mittellinie weniger tief und deshalb das ganze Pronotum flacher als bei monilis. Das ist ebenso auch bei helveticus der Fall. Die Flügeldecken gleichen mehr denjenigen des monilis; doch sind die 7 Intervalle als sehr kräftige, ununterbrochene Rippen ausgebildet, während bei monilis tigurinus die primären Intervalle kettenstreifig, bei cancellatus celticus als Kettenstreifen aber fast erloschen sind. In der Bildung der Skulptur der Flügeldecken ist also Aelvetieus seine eigenen Wege gegangen. Mir liest nun in der Sammlung des Königlichen Museums gleichfalls ein Bastard aus der Gattung Carabus vor. Er befand sich in der Sammlung des Dr. Otto Thieme, die vor Jahren vom Berliner Königlichen Museum übernommen wurde. Es ist ein weibliches Exemplar und mit dem Fundortszettel „Paskau“ Kolbe, Über einen hybriden Carabus (wiolaceo-auronitens). 695 versehen. Dieser fremdartig aussehende Carabus erinnert in seiner Form an einen schlanken violaceus mit hochgewölbten Flügeldecken. Doch weicht er in der Form einzelner Teile und in der Skulptur der Flügeldecken von dieser Art ab und läfst darin etwas von auronitens durchblicken. Der Prothorax ist beinahe wie bei auronitens gebildet, und die Flügeldecken sind nach dem Grunde zu mehr verschmälert als bei violaceus und mehr wie bei auronitens gestaltet. Die dunkle Färbung der Oberseite weist auf violaceus hin; aber die ganze Oberseite ist dunkelgrün übergossen, und die Ränder des Prothorax und der Flügeldecken sind goldgrün. Es scheint mir sicher zu sein, dafs es ein Bastard von violaceus und auronitens ist. Über die Einzelheiten in der körperlichen Beschaffenheit dieses Bastards gibt die folgende Beschreibung desselben Auskunft. Der Kopf ist verhältnismäfsig dicker als bei einem violaceus “ von gleicher Gröfse, aber ähnlich grofs wie der Kopf eines grofsen auronitens. Im übrigen sind die Kopfteile wie bei violaceus be- schaffen. Besonders ist der grofse vortretende mediane Zahn des Mentums bemerkenswert, durch den violaceus nebst Ver- wandten bekanntlich ausgezeichnet ist (Subg. Megodontus). Dieser Kinnzahn am Mentum findet sich genau so bei dem Bastard wie bei violaceus. Auch sitzen am zweiten Gliede der palpi labiales innenseits 6—7 Borsten, gerade so wie bei Megodontus; Chryso- carabus auronitens hat nur 2 Borsten an dem gleichen Gliede. An der gula fehlen die Chätoporen wie bei Megodontus und Chryso- carabus. In der Form steht der Prothorax zwischen violaceus und auronitens,; er ist nach hinten etwas herzförmig verschmälert, etwas mehr als bei jener Art, etwas weniger als bei dieser. An den Seiten ist der Prothorax nach vorn zu ähnlich aufgebogen wie bei auronitens. Neben den Seitenrändern ist der Prothorax oben so deutlich gerunzelt wie bei auronitens, aber ähnlich fein (etwas gröber) punktiert wie bei violaceus. Die Flügeldecken des Bastards sind ähnlich gestreckt und konvex wie bei violaceus, aber nach der Basis hin mehr verschmälert, wodurch sich die Form mehr dem auronitens nähert. Die Flügeldecken sind mit 3 Längsrippen versehen, die schwächer sind als bei auronitens, aber viel stärker als bei violaceus, und daher an jene Art er- innern. Die Interstitien zwischen den Rippen sind grob runzlig- punktiert wie bei auronitens und also ganz anders skulptiert als bei violaceus. Der Rand der Flügeldecken ist breiter abgesetzt als bei violaceus, aber ähnlich breit wie bei auronitens. Die Epipleuren der Flügeldecken sind vorn gleichfalls ähnlich breit wie bei dieser Art, aber schmäler als bei vöolaceus. An der Ventralseite des Abdomens, und zwar am dritten bis fünften Sternit, jederseits der Mitte, finden sich bei dem Bastard deutlich aus- 696 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. gebildete Chätoporen, wie bei auronitens. Bei violaceus fehlen diese Chätoporen. Segmentalfurchen fehlen bei dem Bastard auf dem vierten und fünften Sternit des Abdomens oder sind undeut- lich, ebenso wie bei C'hrysocarabus, bei Megodontus sind sie deut- lich. Die Beine sind ähnlich lang und kräftig wie bei einem violaceus von gleicher Körpergröfse. Die dargelegte Beschaffenheit des Körpers und seiner Teile bezeugt also, dafs wir es mit einer vollkommenen Mischform zwischen violaceus und auronitens zu tun haben, dafs aber die Statur und die kräftige Gestalt des Körpers mehr auf violaceus hinweist. Wahrscheinlich war der Vater ein awronitens und hatte also der Bastard die Statur von der Violaceus-Mutter, wobei wir annehmen, dafs das Bastardenverhältnis bei den Caraben dasselbe ist wie bei Pferd und Esel. Dies mag sein oder nicht sein. Wunderbar bleibt es jeden- falls, dafs das bifschen Plasma der befruchteten kleinen Eizelle den Bildungsstoff zu einem Produkt zweier Arten, in einem In- dividuum vereinigt, enthält. Hıisteridenstudien. 19. Beitrag zur Kenntnis der Histeriden. Von H. Bickhardt, Kassel. 4, Teretrius pulex Fairm. Diese Art ist sowohl von Fairmaire als von Lewis (Teretrius brunneus Lew.) sehr ungenau beschrieben worden. Ins- besondere fehlt jede Angabe über die Unterseite. Das Prosternum ist vor dem Einschnitt an der Basis dreieckig eingedrückt und am Vorderrand sehr schwach ausgebuchtet. Die Punktierung ist äufserst fein. Das Mesosternum ist breit dreieckig nach vorn verlängert, die Spitze ist abgerundet und die vordere Randlinie vollständig. Der Rand selbst ist ziemlich breit. Die Punktierung ist weitläufiger und gröber als auf dem Prosternum. Die in den Beschreibungen angegebene Farbe rotbraun und braun bezieht sich auf unausgefärbte Stücke. Mir liegen Exemplare in den Farben gelbbraun bis pechbraun aus Kordofan (coll. J. Schmidt), Süd- Tunis (coll. P. de Peyerimhoff) und Ägypten (coll. m.) vor. Die Gröfse schwankt zwischen 1!/, mm (Type Fairmaires) und 2 mm (Stücke in meiner Sammlung). Bickhardt, Histeridenstudien. 697 Platysoma castanipes Mars. (1853). Zu dieser Art muls Platysoma niloticum Reitt. (Bull. Soc. Ent. Esypte I, 1908, p. 42) als Synonym gestellt werden. Die Beschreibungen entsprechen ‚sich genau. Mehrere Stücke meiner Sammlung (ex coll. J. Schmidt) aus Ägypten beweisen, dafs die Art, deren Type vom Senegal stammt, über Nord-Afrika weit verbreitet ist. Exorhabdus Mtesa Ancey. Der von Lewis zum Genus Campylorhabdus Schm. gestellte Hister Mtesa Ancey gehört zur Gattung Erorhabdus Lew. Er ist mit #. afer Payk. und africamıs Lew. nahe verwandt. Die Type befindet sich in meiner Sammlung (ex coll. J. Schmidt). Hister pilicollis Schm. Diese Art hat keine vorn ausgerandete Oberlippe, gehört also nicht zu Macrolisier Lew., sondern, wie J. Schmidt bei der Be- schreibung richtig angibt, zur Zropieus-Gruppe der Hister sensu stricto. Hister congener Schm. Diese von Lewis zur Untergattung Pachylister Lew. gestellte Art ist mit Hister 4-maculatus var. gagates Ill. nahe verwandt (cfr. Beschreibung) und gehört demzufolge zu den Hister s..str. Die Typen sind in meiner Sammlung (ex coll. J. Schmidt). Zabromorphus Holubi Schm. Hister Holubi Schm. gehört in die neue von Lewis aufge- stellte Gattung Zabromorphus Lew. Die Typen sind in coll. m. (ex coll. J. Schmidt). Hister laevifossa Schm. Diese Art hat oft — ähnlich wie Zister Königi Schm. — einen kurzen, nahe dem Seitenrand verlaufenden äufseren .ateral- streif, der jedoch die Vorderecke des Halsschildes nie erreicht. Hister graecus Brulle. Auch bei dieser Art ist zuweilen (jedoch recht selten) ein äulserer Lateralstreif, wie bei H. Königi Schm. und ZH. laevifossa Schm. entwickelt. Ferner kommen bei dieser Art Stücke vor, bei denen die Spitzen der Flügeldecken mehr oder weniger aus- gedehnt matt und fein runzlig chagriniert sind — wie bei Hist. 4-maculatus var. cephallenicus K. Dan. und Hist. grandicollis var. Langenhani Bickh. — Ich sehe jedoch davon ab, diese Abänderung mit einem Namen zu belegen. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 47 698 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Hister purpurascens var. Christophi Reitt. Die unter dem Namen H. Ohristophi von Reitter (1879) beschriebene Form entspricht der var. niger Schm. (1885) von H. purpurascens Hbst. Der einzige Unterschied (der bereits in der Mitte abgekürzte Lateralstreif des Halsschildes) ist eine individuelle Nuance, die bei vielen Aister-Arten auftritt und noch besonders ihre Erklärung darin findet, dafs das einzige dem Autor bekannte Stück auch sonst monströse Bildungen zeigt (Basalteil der Flügel- decken — vergl. Beschreibung). Hister squalidus Er. (1834). Nach der Beschreibung ist Marseuls Hister mandarinus Mars. (1861) offenbar identisch mit der obengenannten Art von Erichson, also — Hister squalidus Er. (1834). Hister (Atholus) torquatus Mars. (1854). Zu dieser Art ist Hister (Atholus) genuae Lew. (1888) als Varietät zu stellen. Asolenus truncatus Schm. Wie schon J. Schmidt (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1889, p. 157) bei Beschreibung seines Phelister truncatus vom Kapland hervor- gehoben hat, weicht die Art erheblich von den charakteristischen Merkmalen der Gattung Phelister ab. Insbesondere sind die unge- randete Stirn und das vorn abgestutzte Mesosternum Kennzeichen, die bei keinem Phelister zu finden sind und auch der Gattungs- diagnose direkt widersprechen. i Phelister truncatus gehört nach den bekannten Merkmalen, ferner auch infolge der Bewehrung seiner Schienen, der Randung des Halsschilds (nur ein Marginal-, kein Lateralstreif), der Flügel- deckenstreifung usw. in das Genus Asolenus Lew. (1906), er ist der kleinste Vertreter dieser sonst nur in Madagascar heimischen Gattung. Parepierus arcuatus n. sp. (Epierus arcuatus Schm. in litt.) Rotundato-ovatus, sat convexus, niger, nitidus; ore pedibusque rufobrunneis. Fronte antice subimpressa, subtilissime punctulata, ad oculos striata. Thorace subtiliter disperse lateribus distinctius punctulato, ante scutellum impresso sublaevi, anguli santicis acutis, stria marginali pone caput interrupta. Elytris apice punctulatis, striis dorsalibus 1. fere dimidiata, 2. et 3. longioribus, 4. obsoleta basali, ceteris nullis. Pygidio propygidioque subtiliter denseque punctulatis. Prosterno lato, striis utrinque divergentibus. Meso- sterno antice subrecto, stria marginali interrupta. Sutura trans- Bickhardt, Histeridenstudien. 699 versali meso-metasternali cariniformi arcuata utrinque recurvata. Tibiis antieis subtilissime cerenulatis, spinulis brevissimis versus apicem magis distinctis. Long.: 2!1/, mm. — Hab.: Sumatra. Von den bekannten Arten der Gattung Parepierus (die auch durch die fast unbewehrten Vorderschienen von Zpierus abweicht und sich Tribalus nähert) höchstens mit monticola Schm. näher verwandt, jedoch leicht zu unterscheiden durch das breitere, fast quadratische Prosternum, das vorn nahezu gerade Mesosternum, ferner durch dessen kielförmig abgesetzten, viel stärker gebogenen Querstreif, der nicht gezackt und seitlich hakenförmig zurück- gebogen ist. Das Mesosternum scheint infolge des kielförmigen Meso-Metasternalstreifs nicht in derselben Ebene wie das Meta- sternum, sondern höher zu liegen. Propygidium und Pygidium sind mälsig dicht und sehr fein punktuliert. Ein einzelnes Stück aus Sumatra in meiner Sammlung (ex coll. Schmidt). Carcinops (Xestipyge) currax Mars. Diese Art ist irrtümlich von Lewis zu Carcinops (Xestipyge) geminata Lec. gestellt worden. Abgesehen davon, dafs currax Mars. in Algier vorkommt (das Stück meiner Sammlung stammt aus Nemours), während geminata in Kalifornien lebt, unterscheiden sich beide Arten in vieler Hinsicht voneinander. C. curraw ist grölser, das Halsschild ist auf den Seiten in erheblicher Ausdehnung ziem- lich kräftig und weitläufig punktiert, auf der Scheibe dagegen fast glatt, geminata ist auf dem Halsschild seitlich in geringerer Ausdehnung und feiner als currax, auf der Scheibe sehr fein und dicht punktiert. Die Streifen der Flügeldecken sind bei currax weit weniger tief eingeschnitten, wie bei geminata, auch die Längs- strichlung der Flügeldeckenspitze ist bei geminata viel gröber als bei eurraw usw. €. curraz ist hiernach als gute Art anzusehen, die abgesehen von äufserlichen und oberflächlichen Ähnlichkeiten von geminata erheblich verschieden ist. Paromalus aequalis Say (1825). Bereits G. H. Horn hat (Synopsis 1873, p. 307) über- zeugend nachgewiesen, dafs Paromalıs affinis Lec. (1845) zu obiger Art als Synonym zu stellen ist. Da auch estriatus Lec. (1859) schon zu affinis als Synonym gestellt worden ist, ergibt sich, dals die unter den 3 angegebenen Namen bekannten Tiere alle einer — ziemlich variabelen — Art angehören. Das Katalogbild ist folgendes: 47* 700 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. P. aequalis Say. Trans. Amer. Phil. Soc. V, 1825, p. 41. — Lec. Monogr. 1845, p. 66, t. 4, f. 9. — Mars. Mon. 1855, p- 108, t. 8, f. 2. — Nord-Amerika. affinis Lec. Mon. 1845, p. 67, t. 4, f. 10. — Mars. Mon. KO, 105 OT, Lo 8, 1 Als estriatus Lec. Proc. Acad. Philad. 1859, p. 314. Tribalus australis M’Leay (1871). W. MacLeay hat (in Trans. Ent. Soc. New S. Wales II. 1871. p. 159) einen Abraeus australis beschrieben, der nach seiner Gröfse und Skulptur kein Abrueus, sondern nur ein Tribalus sein kann. Seine etwas dürftige Beschreibung stimmt völlig mit der Beschreibung des Tribalus Leae Lew. (Ann. Mag. Nat. Hist. (7) IV, 1899, p.. 21) überein. Der letztere Name mufs daher der Synonymie verfallen. Exosternus terminalis Schm. (1889). Diese Art wurde mit einer Reihe anderer afrikanischer Spezies von J. Schmidt als Phelister beschrieben ; sie gehört in die von Lewis 1902 begründete Gattung Kxrosternus. Zu Exosternus ter- minalis Schm. mufs als Synonym Eiosternus aeratus Lew. (1902) gestellt werden. Die Type von #. terminalis Schm. befindet sich in coll. m. (ex coll. Schmidt). ' Exosternus amphibius Mars. (1869). Auch diese von Marseul als Zhelister beschriebene Art ge- hört in die Gattung KExosternus Lew. — Zu Esxosternus amphibius Mars. hat Exosternus rufulus Lew. (1907) als Synonym zu treten. Probolosternus divergens Schm. (1889). Die von J. Schmidt als Phelister divergens beschriebene Art. gehört zu der von Lewis 1900 aufgestellten Gattung Probolo- sternus. Die Type befindet sich in meiner Sammlung (ex coll. Schmidt). Probolosternus Nickerli Schm. (1889). Diese als Phelister beschriebene Art gehört ebenfalls zum Genus Probolosternus. Zu P. Nickeri mufs Probolosternus latifrons Bickh. (1911) als Synonym gestellt werden. Typen in coll. m. Sternocoelis politus Schm. (1888). Der von Lewis beschriebene Sternocoelis Sedilloti Lew. (1889) ist mit der vorstehenden Schmidtschen Art identisch und daher als Synonym zu jenem zu stellen. — Die Type von . politus Schm. ist in coll. m. (ex coll. Schmidt). Bickhardt, Histeridenstudien. 701 Anapleus ceyelonotus Lew. (1891). Diese als Trilabus beschriebene Art gehört der Gattung Anapleus Horn an (vergl. Bickh. Ent. Mitteil., II, 1913, p. 175, 176). Mit ihr ist identisch der als Adraeus beschriebene Anapleus stig- maticus Schm. (1892) und daher zu ersterem als Synonym zu stellen. Type von A. stigmatieus Schm. in coll. m. (ex coll. Schmidt). Bacanius mikado Lew. (1892). Die als Abraeus mikado beschriebene Art gehört in das Genus Bacanius Lee. Bacanius auetus Mars. (1879). Diese als Aecritus auetus beschriebene Art gehört ebenfalls in die Gattung Bacanius Lec. Bacanius hemisphaeroides Mars. (1879). Auch diese als Acritus hemisphaeroides bezeichnete Spezies ge- hört zur Gattung Dacamus Lec. Aeritus ignobilis Lew. (1888). Diese Art wurde als Dacanius ignobilis beschrieben, gehört aber in das Genus Acritus Lec. Acritus mexicamus Lew. (1888). Diese als Dacanius mezxicanus bezeichnete Art muls ebenfalls in die Gattung Acritus Lec. gestellt werden. Saprinus turkestanicus Schm. Bei den mit Saprinus aeneus F. verwandten Arten variiert die Punktierung der Flügeldecken sehr. So lag mir jetzt eine Reihe von Sapr. turkestanicus Schm. aus Fergana vor (coll. Staudinger), bei denen teilweise die Punktierung der Flügeldecken nach aufsen zu längsrunzlig wird. Da sonst keine Unterschiede mit den typischen Stücken aus der Schmidtschen Sammlung bestehen, so stelle ich diese Stücke unter Bekanntgabe der vorstehenden Abweichung von der Diagnose zu turkestanicus Schm. Saprinus (Hypocaccus) metallescens Er. (1834). Zu dieser Art mufs Saprimus geminatus Woll. 1867 als Synonym gestellt werden, worauf schon J. Schmidt (Abeille XXVIII, 1895, p. 179) hingewiesen hat. 102 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Neue südamerikanische Hymenopteren. Von €. Schrottky, Encarnaciön (Paraguay). Tenthredinoidea. Familie Tenthredinidae. 1. Siobla argentinan. sp. 20°. Kopf dunkelbraun, Clypeus, Labrum und Palpen bleich- gelb, Mandibeln braun. Behaarung des Kopfes weilslich; Thorax glänzend dunkelbraun, jedoch Prothorax, Tegulae, Begrenzung des Scutellum und Beine bleichgelb, nur die Hinterbeine etwa von der Mitte der Tibien ab dunkelbraun. Abdomen gelbbraun, dorsal gekielt, Seiten, Apex und Bauch dunkelbraun. Flügel ziemlich stark getrübt, Adern dunkelbraun, ebenso Stigma. Länge 6—8 mm. 5.—22. IX. 09, Bompland, Misiones, Rep. Argentinien (9 Exemplare, Jörgensen Nr. 2). 2. Siobla joergensenin. sp. 2 co. Grölser und heller als vorige; Kopf schwarz, aber Clypeus, Labrum und Mandibeln bis auf die Spitzen, welche braun sind, fast weils. Thorax und Beine bleichgelb; dunkelbraune, grolse Flecken haben nur die Lappen des Mesonotums, sowie der untere Teil der Mesopleuren. Auch das Abdomen ist fast nur am Apex verdunkelt. Die Flügel sind gelblich getrübt, die Adern braun, das Stigma gelbbraun. Länge 9 mm, Abdomenbreite 2!/, mm. 22. IX. 09, Bompland (Jörgensen Nr. 3). 3. Siobla semiannulatan. sp. ?. Sehr ähnlich der vorigen Art, aber noch dunkler als S. argentina. Kopf schwarz, nur die Palpen schmutzig gelbbraun. Färbung des Thorax ähnlich wie . joergenseni, nur nimmt die dunkelbraune Färbung grölsere Flächen ein als dort. Die Beine sind blafsgelb, nur die Schenkel der Mittel- und Hinterbeine dunkel- braun; dagegen ist das Abdomen ganz dunkelbraun, nur der dritte Dorsalhalbring ist hell geblieben. Die Flügel sind heller als bei S, argentina, aber viel dunkler als bei S. joergenseni, das Stigma ist gelblich. Länge 9 mm, Abdomenbreite 21/, mm. 22. IX. 09, Bompland (Jörgensen, ohne Nummer). 4. Aphilodycetium nigripenne n. sp. 2. Kopf und Fühler schwarz, ebenso die Palpen, Clypeus vorspringend, dunkelbraun beborstet. Fühlerglied 3 am längsten, 4 und 5 etwas, die übrigen wesentlich kürzer. Thorax gelbbraun, schwach dunkelbraun behaart. Beine gelblich, jedoch Tibien und Schrottky, Neue südamerikanische Hymenopteren. 103 Tarsen schwarz. Erstes Tarsenglied der Hinterbeine länger als die übrigen Glieder zusammen. Abdomen schwarz mit braungelber Basis. Flügel schwärzlich, Hinterflügel mehr aufgehellt. Länge 91/, mm, Abdomenbreite 2°/, mm. 16. X. 09, Bompland (Jörgensen, ohne Nummer). Familie Perreyiidae. 5. Ancyloneura joergensenin. sp. 9. Schwarz; Thorax braungelb. Palpen hellgelblich. Am Mesosternum jederseits ein dunkler Fleck. Skulptur selbst bei starker Vergröfserung kaum wahrnehmbar, sondern Kopf und Thorax erscheinen poliert und spiegelglatt, nur zwischen den Facetten- und den Nebenaugen ist feine und ziemlich zerstreute Punktierung bemerkbar. Fühler ganz schwarz, tief gekerbt, Glied 3 fast doppelt so lang als 4. Abdomen kräftig, dorsal nach dem Apex zu gekielt. Flügel schwärzlich, die Cubitalqueradern, die äulsere Discoidalquerader , sowie ein Stückchen der Cubitallängs- ader weilslich. Länge 9—10!/, mm, Abdomenbreite 3—31/, mm. 26. II. und 26. IV. 10, „ex larva“, Bompland (Jörgensen Nr. 663a). Das eine der beiden Exemplare mit Beutetier, einer Diptere zu der Familie Dexidae gehörig. Familie Argidae. 6. Brachyphatnus annulipes n. sp. cf. Kopf schwarz, Palpen hellgelb, Fühler braun, stark be- borstet, Labrum gelblich; Oberkopf und Scheitel sehr fein punk- tiert. Thorax blafsgelb, die 3 Lappen des Mesonotums, Scutellum und Mesopleuren je mit grolsem dunkelbraunen Fleck. Beine blafsgelb, Apex der Hintertibien dunkelbraun. Abdomen gelbbraun mit dunkleren Segmenträndern und dunkelbrauner Spitze. Flügel ziemlick stark getrübt mit gelblichen Adern und blafsgelbem Stigma. Länge 6!/;, mm, Abdomenbreite 2!/, mm. 22. IX. 09, Bompland (Jörgensen, ohne Nummer). 7. Caloptilia missionum n. sp. 20. Kopf schwarz mit hellen Palpen. Die Kiele des Ge- sichts äufserst scharf hervortretend. Thorax bleichgelb ; dunkel- braun gefleckt sind die 3 Lappen des Mesonotums, sowie der untere Teil der Mesopleuren und das Mesosternum. Beine bleich- gelb, nur die Tarsen gebräunt. Abdomen gelblich, nach dem Apex zu verdunkelt, und zwar beim 5 stärker und ausgedehnter als beim $. Die Flügel sind gelblich hyalin, das Stigma blafs 704 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. honiggelb. Länge 0’ 9 mm, 2 11 mm, Abdomenbreite 07 1?/, mm, DEP Emm: 2 22. IX 09, Bompland (Jörgensen). c' 20. X. 10, Bompland (Jörgensen). Nach der Konowschen Tabelle der Gattung Labidarge (synonym zu Caloptilia Ashm.) kommt man auf Nr. 32 L. scitula Knw., die jedoch kleiner ist, im Geäder etwas abzuweichen scheint und andere Färbung hat; schlielslich wird von seitula gesagt: „Fühler etwas kürzer als der Rumpf“ (9), bei missionum (c') messen die Fühler 5 mm, sind also bedeutend kürzer als der Rumpf. 8. Caloptilia thoracican. sp. %. Kopf schwarz, nur die Palpen gelblich; Fühler kürzer als der Hinterleib. Thorax ganz braungelb, nur Mesosternum dunkelbraun gefleckt. Coxen, Schenkel und Knie aller Beine gelb- lich, übrige Teile der Beine dunkelbraun. Abdomen an der Basis gelblich, vom dritten bezw. vierten Segment an dunkelbraun. Die Flügel sind schwach verdunkelt, die Adern dunkelbraun, das Stigma gelbbraun. Länge 81/, mm, Abdomenbreite 1!/, mm. 5. IX. 09, Bompland (Jörgensen). Ichneumonoidea. Familie Braconidae. On HNeimlbizianeso nn ganzen: 2. Kopf weilslich behaart, Wangen lang, länger als eines der mittleren Geifselglieder, mit feiner undeutlicher Skulptur. Die Fühler reichen bis über das zweite Hinterleibssegment hinaus, ihr Schaft ist schwarz, glänzend, das übrige dunkelbraun. Meso-, Metanotum und Pleuren spiegelglatt, Mittelsegment oben zart behaart und an den Seiten sehr fein und zerstreut punktiert. Erstes Abdominalsegment an den Seiten mit doppeltem Kiel, und zwar verläuft der eine oberhalb, der andere unterhalb des Stigmas, um sich am Hinterrande des Segmentes zu vereinigen; neben dem oberen Kiele eine tiefe, breite Furche, so dafs das Mittelfeld des Segmentes gewölbt hervorragt. Zweites Segment mit kräftigem, jedoch nicht bis zum Hinterrande reichendem Kiele, dessen Basis verbreitert und mit den seitlichen Kielen verbunden ist. Die schrägen Furchen des dritten Segmentes laufen vorn in der Mitte zusammen und lassen vor dem etwas erhöht liegenden Stigma eine grölsere Ausbuchtung erkennen. Die übrigen Segmente glatt und einfach. Der Bohrer von über doppelter Körperlänge. Tarsen der Vorderbeine 1!/,mal so lang als die Tibien; Tarsen der Hinterbeine ebenso lang als die Tibien. Coxen aller Beine zart behaart. Schrottky, Neue südamerikänische Hymenopteren. 705 Färbung tief dunkelrot; Kopf schwarz; Tibien und Tarsen der beiden ersten Beinpaare hellbraun, Hinterbeine ganz schwarz. Flügel schwärzlich mit gelbem Flügelmale. Bohrer braun, seine Klappen schwarz. Körperlänge 15 mm, Flügellänge 18 mm, Fühler 13 mm, Legebohrer 30 —34 mm. Zororö im Staate Paranä, Brasilien, an den Wasserfällen des Guayra, 24. X. 10, 2 Exemplare an einem morschen Baumstamme. Chalcidoidea. Familie Eurytomidae. 10. Neorileya cyanean. sp. 2. Mattblau, mit veilchen-, kornblumenblauem oder grün- lichem Schimmer; Skulptur des Körpers stellenweise schon mit einer starken Lupe erkennbar, feinkörnelig; unter dem Mikroskope wird die Deutlichkeit durch die zahlreichen weilsen, stark licht- brechenden Härchen beeinträchtigt. Augen nach dem Scheitel zu etwas konvergent. Fühler schwarz mit gelbbraunem Schafte. Pronotum hinten aufserordentlich tief ausgerandet, so dafs in der Mitte nur ein ganz schmaler Steg bleibt. Mesonotum quadratisch, an den Seiten und hinten scharf gerandet, in der Mitte etwas konkav; Parapsidalfurchen nur vorn dentlich; Hinterrand in der Mitte schwach eingebuchtet. Scutellum vertikal nach abwärts, bildet also mit dem Mesonotum einen rechten Winkel. Beine schwarz; mittleres Paar mit sehr kräftigem Tibialsporn und ver- breitertem Metatarsus. Vorderflügel dunkelbraun mit heller Basis und einer schmalen bogenförmigen hyalinen Querbinde in der Mitte; Hinterfügel hyalin. Abdomen hinten gerundet, blauschwarz, nur das zweite Segment weils; erstes Segment in der Mitte tief längs- gefurcht, Seitenränder scharf. Bauch in der Mitte mit Längs- kiel.e Legebohrer die Hinterleibsspitze nicht überragend. Länge 4 mm. f' in allen Merkmalen dem $ gleichend, nur die einzelnen Fühlerglieder etwas länger und weniger dicht behaart. Die weilse Färbung des zweiten Abdominalsegments von geringerer Ausdeh- nung. Hinterleib etwas zugespitzt, letztes Sternit mit tiefer Längsfurche. Länge 4 mm. Paraguay, Puerto Bertoni, 30: XI. 09 — 1. I. 10. Sphecoidea. Familie Bembicidae. I1)StVetiiamaculitarsis mn. sp. 9. Der St. punctata (Fabr.) am ähnlichsten, jedoch durch die Skulptur des Dorsulum und Scutellum, sowie die etwas abweichende 706 Deutsch, Ent. Zeitschr. 1913. Zeichnung gut zu unterscheiden. Labrum und Vorderhälfte des Clypeus sind zerstreut, aber sehr deutlich punktiert, letzterer ist sanft gerundet und oben in der Mitte schwach gekielt. Die Augenränder konvergieren etwas nach dem Scheitel hin. Die Fühler sind sammetschwarz, ihr Endglied mit rostfarbener Spitze. Dorsulum (Mesonotum) sehr dicht und länger als bei St. punctata schwarz beborstet, mit äulserst feiner Punktierung. Auf dem Scutellum ist die Punktierung nicht nur sehr fein, sondern auch weit zerstreuter als bei punctata, gegen den Hinterrand hin fast verschwindend. Auf dem Metanotum sind die glatten Zwischen- räume viel grölser als die Punkte. Die Basis des Mittelsegments ist dagegen wieder dichter und gröber punktiert. Pleuren und Sternum sind ziemlich dicht grauweils behaart. Die Skulptur des Abdomens wie bei punctata. Die Zeichnung ist an Kopf und Thorax geringer, auf dem Scutellum, Mittelsegment und den Beinen reicher als bei punctata ; auf dem Abdomen in der Anlage gleich. Gelb sind am Kopfe nur ganz schmale undeutliche Striche längs der inneren und äulseren Orbitae, sowie ein verschwommenes Fleckchen nahe der Basis der Mandibel; dagegen sind Labrum, Clypeus und Antennen ganz ohne Gelb. Auch der Thorax ist fast ganz schwarz, nur ein kleiner Teil jederseits nahe der vorderen Seitenecke des Scu- tellums, sowie die Seitenkanten des Mittelsegmentes sind gelb. Die Beine haben folgende gelbe Zeichnung: die Innenseite der vordersten Schenkel, Schienen und Metatarsen, die Innenseite der mittleren Schienen, je ein Fleck auf der Aulsenseite des Klauen- gliedes der ersten beiden Paare. Am Abdomen sind grofse Seiten- flecke auf den Segmenten 1—5 und paarige kleine Discalflecke auf den Segmenten 1—4 gelb. Die Flügel sind kaum getrübt. Länge 21 mm, Flügellänge 16!/, mm, Abdomenbreite 6 mm. Die Type im Museu Paulista, S. Paulo, Brasilien (Nr. 15389). Apoidea. Familie Anthophoridae. 12. Tetralonia beronin. sp. 2. Maxillarpalpen fünfgliedrig. Schwarz; Kopf und Pro- thorax schmutzigweils behaart; im übrigen (einschliefslich Beine) schwarzbraun behaart. Viertes Abdominalsesment hinten mit weifser, in der Mitte unterbrochener Filzbinde. Farbe der Beine dunkel rotbraun, ebenso die Tegulae. Flügel schwach getrübt. Kopf mindestens so breit als der Thorax; innere Augenränder nach unten zu unmerklich konvergent. Wangen fehlend. Labrum dicht gelblich behaart, so dafs die Skulptur vollständig verdeckt Schrottky,. Neue südamerikanische Hymenopteren. 707 ist. Clypeus gewölbt, unbehaart, grob punktiert, Vorderrand, ab- gesehen von der Wölbung, gerade. Scutum nasale etwas feiner als der Clypeus punktiert. Fühler braun, Schaft klobig verdickt, zweites Glied sehr kurz, knopfförmig, drittes Glied über doppelt so lang als viertes, dabei trotzdem verhältnismälsig kurz (ver- glichen mit anderen Arten). Hintere Nebenaugen von den Facetten- augen erheblich weiter entfernt als unter sich. Thorax breiter als lang, unter der Behaarung deutlich punktiert, die Behaarung am Mittelsegment am längsten. Abdomen so lang wie Kopf und Thorax zusammen und breiter als der Thorax (vor den Tegulae ge- messen), kurz und sparsam beborstet und kaum wahrnehmbar spärlich punktiert; fünftes Segment ziemlich dicht dunkelbraun behaart, jederseits ein weilser Haarbüschel; Bauchsegmente mehr braun, drittes und viertes jederseits mit weilsem Haarbüschel. Beine mit rostbraunen Tarsengliedern, Sporen der Hinterschienen rotbraun, die Behaarung, wie auch die Scopa borstenförmig. Flügel: zweite Cubitalzelle am kleinsten, fast quadratisch, mit nerv. rec. 1 nahe am Apex; dritte Cubitalzelle an der Radialis kaum halb so lang als am Cubitus, nerv. rec. 2 interstitial. Länge 13—14 mm, Abdomenbreite 4,3—41/, mm. Jundiahy, Staat S. Paulo, Brasilien (Max Beron leg.). Die Type im Museu Paulista. 13. Tetrapedia wanthostigman. sp. 2. Schwarz mit gelb gezeichnetem Clypeus, wie 7. clypeata Friese, jedoch Mittelsegment matt und grob punktiert; Flügel schwarzbraun mit gelblichem Male. Clypeus glänzend mit wenigen Punkten, seine Zeichnung besteht aus 2 gelben vorn zusammen- fliefsenden Flecken. Labrum fach, konkav; Mandibel an der Basis ohne Gelb. Stirnschildchen sparsam punktiert. Fühler mit brauner Geilsel, das zweite Geifselglied etwas kürzer als drittes und viertes zusammen, diese unter sich gleichlang. Mesonotum ziemlich dicht punktiert. Scutellum dicht mit aufrechtstehenden schwarzen Haaren bekleidet. Mittelsegment durch äufserst dichte Punktierung matt. Beine schwarz, Tibien III mit breitem fein gekämmten Sporne, an der Spitze aufsen gelblich behaart; Scopa auf Metatarsus III aufsen gelblich, innen dunkel rotbraun; Tarsen aller Beine braun. Abdomen glatt, fünftes Tergit hinten und seit- lich schwarz bebüschelt ; Bauchsegmente 1—3 heller, 4—6 dunkler braun befranst. : Pto. Mojoli, Staat Paranä, Brasilien (in der Nähe der Guayra- fälle), 28. X. 10. Auf einem Waldwege beim Einsammeln von Erde zum Nestbau erbeutet. 708 Schrottky, Neue südamerikanische Hymenopteren. 14. Hemisia garleppin. sp. 9. Schwarz, gelb und schwarz behaart, Abdomen blauschwarz und rot. Labrum, Clypeus, Gesicht, Stirn und Scheitel dicht fahlgelb behaart, ebenso der Rücken und Scutellum ; schwarz be- haart sind: die Partie hinter den Netzaugen, am Thorax die Pleuren, Brust, Beine, sowie das Mittelsegment ; Scopa ebenfalls ganz schwarz. Tegulae glänzend, vorn schwarz beborstet. Flügel etwas verdunkelt. Abdomen: Segmente 1—3 blauschwarz, schwarz beborstet, 4—6 rostrot, rotbraun beborstet. Länge 14 mm, Ab- domenbreite 7 mm. ; Ein zweites Exemplar, zweifellos zur selben Art gehörend, ist viel kleiner und hat ganz verschieden gefärbtes Abdomen: form unifasciata nov. Q. Segmente 1— 4 blauschwarz, 5 leuchtend mennigrot, 6 dunkel rotbraun; die gelbliche Behaarung ist bei diesem Stücke aus- sedehnter (am Kopfe) als bei dem ersten. Durch die aufser- gewöhnlich lange und dichte Beborstung des Abdomens ist die Art auf den ersten Blick als Hochgebirgstier zu erkennen. Apurimac, Perü (Otto Garlepp leg.). Familie Zugl/ossidae. 15. Centris venezolanan. sp. cd. Kopf blaugrün, Clypeus dicht runzlig punktiert mit kräftigem Längskiele. Labrum braun, an der Basis mit abge- kürztem Längskiele in der Mitte, jederseits ein nach dem Apex zu schärfer hervortretender weiterer Längskiel. Stirn zerstreut punktiert, schwarz beborstet, hervortretend, so dafs die Fühler in tiefen Gruben stehen. Thorax dunkelgrün bis dunkelblau, stellen- weise violett, dicht schwarz behaart. Tegulae glänzend, sehr fein punktiert. Beine gewöhnlich. Abdomen fast schwarz, Segmente 1—4 dicht schwarz befilzt, 5—7 braungelb behaart. Länge 21 mm, Abdomenbreite 7 mm. Venezuela. Nächst verwandt mit C. violascens (Mocs.) | (. auriceps (Friese)]. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 709 Eine neue deutsche Andrena-Art. (Hym.) Von J. D. Alfken, Bremen. A. torkai sp. nov. 2%. 9,5—10,5 mm lang. Schwarz, Kopf und Thorax oben graugelb, leicht verblassend, unten weilslich behaart, an Stirn und Scheitel mit einigen schwarzen Haaren untermischt. Anhang der Oberlippe trapezförmige , Oberkiefer stumpf, schwarz, an der Spitze rot. Clypeus sehr dicht und fein körnig gerunzelt, aufser- dem zerstreut und ziemlich stark punktiert, mit punktloser Mittel- linie. Augenstreifen unten grau, oben braunschwarz. Skulptur von Stirn und Scheitel wegen der dichten Behaarung schwer zu erkennen. Schläfen, wie bei allen Arten der humilis-Gruppe , zu der die vorliegende Art gehört, ziemlich breit. Zweites Geilsel- glied der Fühler kürzer als die 3 folgenden zusammengenommen. — Mesonotum aufserordentlich fein körnig gerunzelt, dazwischen flach eingestochen und zerstreut punktiert. Skulptur ebenfalls wegen der dichten Behaarung schwer zu sehen. — Mittelfeld des Mittel- segments sehr dicht und fein körnig gerunzelt, hinten an den Rändern schwach glänzend. Neben dem Mittelfeld ist die Punk- tierung stärker und runzelig. Hinterleib mit bläulichgrünem Erzschimmer, der mehr oder weniger deutlich hervortritt; die Endränder schwach rötlich durchscheinend ; die ersten Ringe seitlich und am Hinterrande, die letzten überall mit zerstreuten, abstehenden,, greisen Haaren besetzt. Endfranse heller oder dunkler braun, mit greisen Haaren überdeckt. Analplatte seitlich gefurcht, so dafs auf der Scheibe sich ein Dreieck abhebt. Die Skulptur des Hinterleibs besteht, wie bei allen Arten der Gruppe, aus einer sehr dichten Körnelung, welche durch schräg eingestochene oder erhabene Punkte unter- brochen wird. Bauchringe an den Hinterrändern lang und struppig grau behaart. Schienenbürste aschgrau, oben an der Patella braunschwarz, unten weils; die letzten Tarsenglieder rotbraun. Flügel hell, mit rotem Randmal und Adern, Schüppchen rot- braun. Der transkaukasischen A. derbentina F. Mor:, von der ich ein von Morawitz bestimmtes Stück besitze, sehr ähnlich. Diese ist aber etwas gröfser, hat einen mehr weils behaarten Kopf, schwarze Flügelschüppchen, dunkleres, mehr rotbraunes Flügelmal und ebensolche Adern. Die Skulptur des Hinterleibs ist eine ganz verschiedene; bei A. derbentina ist der erste Ring mit sehr starken erhabenen Punkten besetzt, und die übrigen Ringe sind 710 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. runzelig rauh punktiert. Auch die Behaarung an den Hinter- rändern der Hinterleibsringe ist bei A. derbentina dichter, mehr bindenartig. Mir lagen 4 ? vor, die von Herrn V. Torka in Nakel a. d. Netze bei Nakel (12. V. 11, 16. V. und 17. VI. 12) und bei Netztal (3. V. 11) gefangen wurden. Die Art ist zu Ehren von Herrn Torka, der sich um die Erforschung der Hymenopteren- fauna von Posen grofse Verdienste erworben hat, benannt worden. Une lettre autographe de Wiedemann. (Dipt.) Au tome I de l’ouvrage: ”Aufsereuropäische zweiflügelige Insekten, von Dr. C. R. W. Wiedemann‘ , qui appartient & la bibliothegue du Museum d’Histoire naturelle de Paris, j’ai trouv& annexee la curieuse lettre suivante qui j’ai transcrite fidelement, en respectant l’orthographe et la facture. A Monsieur A. M. Constant Dumeril Doct. en Med. Professeur d’Anatomie et de Physiologie a l’ecole speciale de Medecine etc etc EN A Paris. Kiel en Holstein 26 Mai 1816. Monsieur Si l’entomologie Vous interesse tout autant qu’autrefois, jespere que Vous voudrez bien entrer en correspondance avec moi, qui s’occupe beaucoup depuis plusieres annees A cette partie de Vhist. nat. J’ai dans le tems employ&e tout mon interet pour obtenir la collection de feu Fabricius pour notre universite; ce qui m’a reussi; le Roi de Danemarec l’a achetee, et j’en suis le conservateur. Vous avez connu ce bon Fabricius; Vous ne serez peut-etre pas &tonne d’apprendre qu’il a fait mainte bevue & la publication de ces derniers ouvrages, ce qui en partie est du & la vie nomade qu’il menoit, pour rassembler, soit a Paris soit ä Londres, & Amsterdam etc des nouvelles especes d’insectes; n’ayant ni l’occasion, ni le tems de les comparer aux connues, de les bien decrire, de determiner le genre d’une maniere profonde et constance. Je le crois de mon devoir de reparer, autant qu’il Villeneuve, Une lettre autographe de Wiedemann. 711 est possible, ses fautes; et pour cela je me suis lie avec le comte de Hoffmansegg a Berlin, qui non seulement a une tres belle collection, mais qui est tres bon observateur. Nous nous pro- posons de publier des remarques critiques sur toutes les especes moins connues, vacillantes, sur les doubles emplois les erreurs etc des Ordres ou Systemes de Fbr. Comme les Papillons, les Col&o- pteres ete sont en general mieux connus, nous commencerons par les Dipteres, et Vous pensez bien que la comparaison des especes recueillies nouvellement a ceux de la collection de Fbr. nous fait trouver beaucoup de nouvelles choses. Mais en revanche il nous mangque beaucoup d’autres choses et comme nous nous proposons de faire quelque chose de bon et de complet, il faut bien nous adresser a d’autres observateurs. J’ai dans nos contrees du Holstein seulement decouvert plus de cinquante especes nouvelles de Dipteres. Si cette partie de l’Entomologie Vous interesse assez, je serai bien aise de Vous en faire passer la plupart, et de m&me toutes les autres especes indigenes que Vous ne possedez pas, quoique ils soient deja decrites par F. Peut-etre Mr. Latreille seroit aussi bien aise d’avoir ces especes dont certainement un grand nombre est propre ä& nos climats. Les genres et les especes sui- vantes me manquent et je Vous serois extremement oblige si Vous pourriez m’en faire passer du moins quelgues unes. Ceroplatus tipuloides Thyreophora furcata et cynophila Heptatoma bimaculata Latr. Usia je n’en ai aucune Tephritis radiata Phtiria pygmaea et mimuta Ochtera manicata Ltr. Mulo Latr. je n’en ai aucun Oyrtus acephalus Ltr. Diopsis ichneumonea Oulicoides punctata Ltr. Oscinis Oleae Hexatoma nigra Achias oculatus Xylophagus maculatus Sargus Reaumuriü Örtochile nigro-coeruleus Ltr. ‚ Nerius Oyllenia maculata Ltr. Dacus rufcaudus F. Panops Baudimi Ltr. Zodion conopsoides Latr. Lispa tentaculata Ltr. Stomozys dorsalis F. Mosillus arcuatus. Musca verna F. Peut etre que Monsieur Schoell libraire se chargeroit de me faire passer un petit envoy et sitot que je saurai Vos Desiderata, je ne tarderai pas ä Vous faire parvenir mon envoy. Si Vous avez d’autres Nouvautes en Dipteres ou autres insectes dont Vous pourriez Vous passer, je Vous prie de me les reserver egalement, et je Vous assure d’avance de toute reconnoissance en mon pouvoir. Envoyez moi, je Vous prie une liste de ce que Vous voudriez avoir, et nous tacherons de Vous satisfaire. ul Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Je Vous prie de renouveller mon souvenir aupres de Monsieur Cuvier auquel je serois tres oblige pour une copie de son ouvrage sur les ossemens fossiles, laquelle il me promit apres lui avoir envoye des dessins de l’animal d’Ohio; dites lu, je Vous prie, que c’est avec grand plaisir que nous avons appris d’un M&m. ichthyologique que son aimable Sophie a et& mariee; nous esperons que elle et sa mere et toute la famille sont bien portants; c’est ce que nous souhaitons, mon epouse et moi, d’apprendre de m&me de Mad° Dumeril et de Monsieur, desquels nous nous souvenons avec beaucoup de reconnoissance. Je suis mon tres cher Monsieur et ami Votre obeissant serviteur GC. R. W. Wiedemann. Pour copie conforme & l’original Dr. Villeneuve. Zweı neue Bembex-Arten aus Formosa. (Hym.) Von Dr. H. Bischoff, Kgl. Zoolog. Museum Berlin. Mit 4 Textfiguren. Bembex taiwanan. Sp. Eine gröfsere Anzahl (18 $ und 23 9) dieser durch den starken Färbungsunterschied der Geschlechter ausgezeichneten Art liegen mir vor. Die Art dürfte in die 21. Handlirsche Gruppe (papua) zu stellen sein, und zwar steht sie den Arten B. pinguis Handl. und melancholica Sm. nahe, ist aber sofort durch die wesent- lich andere Zeichnung zu unterscheiden. In der Skulptur unter- scheiden sich die 2 von taiwana und melancholica besonders durch die des Mesonotums und Scutellums, die bei Zaiwana noch feiner ist als bei der melancholica. Durch die feinere Thoraxpunktierung nähert sich die neue Art aufserordentlich der pinguis Handl., von der sie sich nach der Skulptur kaum unterscheiden läfst. Das Schildchen macht bei der pinguis Handl. einen etwas längeren Ein- druck im Verhältnis zu seiner Breite als bei der verglichenen Art. Die 07 von tırwana und melancholica unterscheiden sich da- durch, dafs bei der ersteren das sechste Ventralsegment stets ge- höckert ist, und auch das zweite zuweilen, wenn auch selten, ge- höckert sein kann. Auch hierdurch scheint die neue Art der Bischoff, Zwei neue Bembex-Arten aus Formosa. 713 pinguis Handl. nahezustehen, ist aber sicher durch die ungezähnten Mittelschenkel verschieden. — Die Färbung ist sehr charakteristisch. 2. Blafsgelb gezeichnet sind: Clypeus, Labrum, Mandibeln mit Ausnahme der Spitzen, Stirn, Fühlerschaft vorn, Prothorax, Pleuren und Sternum, sowie die Beine, die auf der Oberseite der Schenkel, der Unterseite der Hinterschenkel und der Innenseite der Tibien häufig geschwärzt sind. Dunkler gelb sind: ein am Seitenrande des Mesonotums jederseits vorn befindlicher Fleck, ein weiterer hinter den Flügelschüppchen, häufig 2 kleine Mittelflecken am Hinterrand des Mesonötums vor dem Scutellum, eine sich an den Seitenrändern des Scutellums und meist auch an dessen Hinterrand entlangziehende Binde, ein Querfleck auf dem Post- scutellum, der gröfste Teil der Hinterseite des Metathorax. Die Zeichnung des Abdomens ist sehr einheitlich und scheint wenig Haan variabel. Auf Segment 1-5 | finden sich breite, schmutziggelbe Binden, die auf dem zweiten Seg- ment 2 freistehende quere Flecken einschlie[sen; je 2 schwarze Flecken auf den folgenden Seg- menten sind mit der schwarzen Basis der betreffenden Segmente verschmolzen. Das letzte Segment und die Unterseite sind schwarz, mit Ausnahme von kleinen Seiten- 1 lecken auf dem ersten bis vierten Fie. 1. Fig. 2. Ventralsegment. Männliche Achtes Ventralseg- Die Zeichnung des gr Ashlak menkmikrerlangeren ist auf dem Vorderkörper eine ähnliche, nur ist sie auch auf der Thoraxoberseite hlafsgelb. Die Seitenflecke des Mesonotums verschmelzen längs des Seitenrandes. Der ganze Vorderkörper ist auffällig dicht samtartig hellgrau be- haart, ähnlich wie bei D. mediterranea, der die neue Art in der Färbung des 5 ähnelt. Das Abdomen hat die gleiche blasse Farbe auf den frei sichtbaren Teilen der Dorsalsegmente. Auf der Scheibe des zweiten bis fünften Segments können 2 schräge, schwarze Linien stehen, die sehr selten fehlen. Auf dem ersten Segment sind die Basis und 2 höher stehende Flecken schwarz Die vorderen Bauchsegmente sind gröfstenteils gelb. Das zweite hat auf seiner Scheibe einen Längsfleck und vor dem Hinterrand einen Querfleck. Die übrigen Segmente besitzen mehr oder weniger ausgedehnte schwarze Mittelflecken, die oft den grölsten Teil der Deutsche Entomol. Zeitschrift 1913. Heft VI. 48 714 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. betreffenden Segmente einnehmen können. — Irgendwelche helleren Längsstreifen finden sich weder beim 9’ noch beim ? auf der Thoraxscheibe. Länge: 21—23 mm. Sämtliche Tiere sind gefangen am 3.— 10. VIII. 08 in Süd- Formosa, Taihanroku (Sauter). Bbembex formosanan. sp. Diese neue Art ist ebenfalls in einer grölseren Anzahl von Individuen (17 9, 13 9) vertreten. Die von Handlirsch für orien- talische Arten gegebene Bestimmungstabelle würde auf B. finschi Handl. 5 und 2. borrei Handl. 2 führen. Mit beiden mir in typischen Stücken vorliegenden Arten hat die Art aus Formosa nichts zu tun. Der ziemlich stark vorragende Clypeus weist auf nähere Verwandtschaft mit ördica Handl. hin. Die Art ist in “ beiden Geschlechtern aufserordentlich konstant gefärbt. Schwarz; gelbge- färbt sind: der Clypeus am Vorder- rande, häufig von der Spitze bis zur Mitte, die Oberlippe, Mandibeln mit Ausnahme der Spitze, Fühlerschaft vorn (beim 07), äufsere Orbitalränder sehr schmal, die Ränder des Pro- thorax und der Propleuren, die Schulterbeulen, ein Fleck über den Flügelschüppchen, der Hinterrand des 4 Scutellums, ein schmaler Querfleck Fig. PR Fig. 4. auf dem Postscutellum, eine ziem- a Achtes Ventral- Jich halbkreisförmige Binde auf dem anhänge. egment des ". Metathorax, die bei kleineren Indi- x viduen unterbrochen sein und ganz fehlen kann, desgleichen die Hinterecken des Metathorax in ver- schieden weiter Ausdehnung, die Beine mit Ausnahme schwarzer Längsflecke auf Schenkeln und Schienen in verschiedener Anordnung. Sämtliche Dorsalsegmente, mit Ausnahme des letzten, tragen durch- gehende gelbe Binden (nur die auf dem vorletzten Segment des 4 ist gelegentlich unterbrochen). Isolierte schwarze Flecke treten in diesen Binden nicht auf; die schwarzen Flecken auf dem zweiten und dritten Segment hängen vielmehr noch mit der schwarzen Basis zusammen. Die Mehrzahl der Dorsalsegmente tragen an den Seiten hinten dreieckige gelbe Flecken, die sich in einen sehr schmalen gelben Apicalsaum fortsetzen. — Die inneren Augen- ränder verlaufen schwach bogenförmig, und zwar nach oben und unten ziemlich gleichmälsig divergent. Der Clypeus ragt ziemlich Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. 715 beträchtlich vor; die Mandibeln sind recht schlank und tragen etwa auf ?/, der Länge, von der Basis an gerechnet, ein undeut- liches Zähnchen. Die vorletzten Glieder der Fühler sind beim undeutlich gezähnelt. Kopf und Thorax sind dicht silbergrau be- haart, besonders der Clypeus erhält einen seidig silbernen Schimmer. Der Thoraxrücken ist fein und gleichmäfsig sehr dicht punktiert. Die Mittelschenkel sind beim ungezähnt. Die letzte Dorsal- klappe besitzt ziemlich gerade Seitenränder. Die Ventralsegmente des 0’ sind ziemlich gleichmälsig punktiert, auch das zweite auf seiner Scheibe, wo es einen mehr oder weniger deutlichen Längs- kiel tragen kann. Segment 5—5 sind vor dem Hinterrand in verschieden weiter Ausdehnung unpunktiert. Das sechste Segment trägt hinter seiner Mitte jederseits einen oft undeutlichen Höcker. Die Ventralsegmente des 5 sind ähnlich punktiert, doch sind zwischen die feineren Punkte oft gröbere eingesprengt. Der Kiel auf dem zweiten Segment ist höchstens andeutungsweise vorhanden und das vorletzte Segment unbewehrt. Länge: 13—15 mm. Sämtliche Tiere stammen aus Takao (Süd-Formosa) und sind in den Monaten Juni — Dezember 1907 von Sauter gefangen worden. Die Typen der beiden hier beschriebenen Arten befinden sich im Kgl. Zoolog. Museum zu Berlin. Aus den Sitzungen. Sitzung vom 1. IX. 13. — Ahlwarth eröffnet die Sitzung um 9'/, Uhr. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Ahlwarth begrüfst zunächst mit einer kurzen Ansprache die Mitglieder, die sich nach der sommerlichen Ruhe- pause im entomologischen Vereinsleben zur ersten Sitzung einge- funden haben, und legt eine Reihe von Grüfsen aus der Ferne vor, die meist noch nicht zurückgekehrte Mitglieder aus ihrem Urlaubsaufenthalt gesandt haben. So ist denn ein guter Grund dafür gegeben, dafs eine Anzahl der anwesenden, wie Ahlwarth, Greiner, Minck, Pape, Reineck u. a. m., ihre diesjährigen Reise- ‘erfahrungen zum besten geben. Nachdem Kuhnt und Heyne noch mancherlei Literatur vorgelegt haben und verschiedene Fragen im Anschlufs an diese erörtert worden sind, schliefst die Sitzung um 10°/, Uhr. Sitzung vom 8. IX. 13. — Ahlwarth eröffnet sie um 9'/, Uhr und gibt einen Überblick über das Vorwärtskommen der 48* 716 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Fauna marchica. — Reineck berichtet über seltene Ceram- byciden und läfst einen Faunenbericht von Delahon-Lucken- walde über von diesem erbeutete Cerambyeiden der Mark als vorbild- lich zirkulieren. — Ohaus verliest eine Karte von G. Böttcher, der auf einer Sammelreise nach den Philippinen begriffen ist. Der Fang einer Acherontia atropos auf dem Schiffe durch G. Böttcher veranlalst eine sehr lebhafte Diskussion über ähnliche Fälle, an der sich Höfig, Pape und Schirmer beteiligen (Lichtanflug auf Schiffen; Vorkommen von Mistkäfern auf ihnen; Verbreitungs- fähigkeit über schmälere und breitere Wasserarme : Pferostychus auf Sylt, Aeschna; Darwins Angaben über Spinnenverbreitung). — Heyne lest Seitzhefte und Frafsstücke von Myelophilus piniperda und in Harz eingebettete Exemplare dieses Tieres vor, geht dann auf die Lebensweise des Käfers und schliefslich der Tortrix collana ein. — v. Bodemeyer jun. gibt einen ausführlichen Bericht über seine letzte Reise durch Süd-Tunis (Gaffa) und die Nord- ränder der Sahara und reicht viele hübsche Photogramme herum. Besonderes Interesse erregen seine Mitteilungen über das Leben der Anthien, Blaps und Scarabaeen, über seine Höhlenbesuche und die Untersuchung der dort hausenden Fledermausmassen in ento- mologischer Beziehung. — Schuhmacher macht die Salzstellen der Mark bekannt und läfst dazu eine Arbeit des Botanikers Ascherson herumgehen, in der alles Diesbezügliche genau an- gegeben ist. Er erzählt dann von seinen Erlebnissen während der Sommerferien und den wichtigsten Funden. Seine Ausfüh- rungen erregen allseitiges lebhaftes Interesse. — Schliefslich macht Schumacher noch den Vorschlag, in das Gebiet des Plage- fenns bei Chorin, besonders in dessen Nachbarschaft, ein mit mehreren pontischen Stellen ausgestattetes Gebiet, eine gemeinsame Sammeltour zu unternehmen. Der Vorschlag wird schliefslich da- hin abgeändert, dafs ein anderes interessantes Gebiet, der Zotzen bei Friesack, besucht werden soll. — Schlufs 11 Uhr. Sitzung vom 15. IX. 13. — Sie wird von Reineck um 91/, Uhr eröffnet. Für die abwesenden Schriftführer übernimmt Pape im Auftrage der anwesenden Mitglieder den Sitzungsbericht. Reineck verliest den Dank des Aktionskomitees der Ganglhauer- stiftung für die von der D. E. G. durch W. Horn eingesandte Spende von 150 Mk. Das bis jetzt angesammelte Kapital hetrage 10000 Kronen österreichische Notenrente. — Ohaus berichtet über eine Einladung zu der „Ausstellung und Börse“ des Berliner Entomologenbundes, der eine Vorbesprechung am 20. IX. vorauf- gehen soll, zu der durch den Schriftführer E. Christeller ein Aus den Sitzungen. 717 Vertreter der D. E. G. eingeladen wird. Minck übernimmt die Vertretung. — Höfig stellt den Antrag, die D. E. G. möge ver- anlassen, dafs ihre Aufnahme im Berliner Adrefsbuche unter den Vereinen erfolge, und dafs Sitzungstag, Vereinslokal und Bibliothekar- adresse in den von dem Intern. Entom. Ver. zu Frankfurt a. M. und von dem Intern. Entom. Bund zu Guben herausgegebenen Zeitschriften veröffentlicht werden. Der Antrag wird ange- nommen. — Ohaus legt aus seiner Sammlung Pelidnota pulchella mit einer ganzen Anzahl von Farbenvarietäten vor und macht darauf aufmerksam, dafs diese Varietäten wahrscheinlich nicht rein individuell, sondern an bestimmte Lokalitäten gebunden seien, die Art also im Begriff sei, wie so viele im brasilianischen Küsten- gebirge, in Subspezies zu zerfallen. An der sich anschliefsenden Diskussion beteiligen sich Reineck, Schumacher, Höfig und Heyne. — Dieser demonstriert interessante Schmetterlinge aus Trinidad und legt einige Literatur vor. — Schlufs 11 Uhr. Sitzung vom 22. IX. 13. — Ahlwarth eröffnet sie um 9°/, Uhr. Die Protokolle der 3 letzten Sitzungen werden verlesen und angenommen. Ahlwarth lälst den eben eingetroffenen neuen Reitter-Band zirkulieren. — Reineck teilt mit, dafs er die dem Antrage Höfig der vergangenen Sitzung entsprechenden Schritte getan und alles erreicht habe. Er macht weiter die erfreuliche Mitteilung, dafs Delahon (Luckenwalde) die Scaphidiiden, Noso- dendriden, Byrrhiden, Histeriden und Dermestiden für die Fauna marchica bearbeiten will. — Minck spricht zur Angelegenheit „Insektenbörse“. Es sollen 8 Mk. für Garderobenzwecke u. a. m., im Höchstfalle 12 Mk. bewilligt werden. Nach einer kurzen Debatte, an der sich aufser Minck, Ahlwarth, Greiner, Grünberg, Harms, Kuntzen und Pape beteiligen, wird ein von Ahlwarth ge- stellter Antrag auf Bewilligung von 10 Mk. angenommen. — Ahlwarth lest die bisher erschienenen Lieferungen von der Kilimandjaro - Expedition Alluauds und Jeannels (Paris) vor. — Heyne zeigt Phalacrognathus, Neolamprima, Chalcosoma beccarii, spricht über Argynnis paphia valesina und A. niphe und den sexuellen Dimorphismus in dieser Gattung. — Harms bespricht das Hand- buch der Tropenkrankheiten von Calsler. Kuntzen legt die Teffhıs violaceus des Zoolog. Museums in allen ihren Rassen vor und seht dann auf die Arten- und Formen -Verhältnisse in dieser Gattung ein, wie sie nach den Arbeiten Kolbes (1904) und Stern- bergs (1909 und 1910) liegen. Er kündet eine eingehende Studie über diese Tiere an, in die durch Sternbergs Arbeit (1910) eine srofse Verwirrung gebracht worden sei. — Schlufs um 11'/, Uhr. zig Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Sitzung vom 29. IX. 13. — Reineck eröffnet sie um 1,10 Uhr. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. — Kuntzen bespricht die Larven der Sternoxien- familien und führt sie in möglichst typischen Beispielen vor. v. Bodemeyers jun. Anfrage um Aufzucht und Lebendver- packung der Larven von Buprestiden beantwortet der Vorredner. Es schliefst sich eine lebhafte Debatte über Käferzucht an, an der sich aufser den beiden Vorgenannten vor allem Pape, dann Reineck beteiligen, jener vor allem Erfahrungen mit Rüssel- käfern und Sceymnus, dieser solche mit Crioceris erwähnend, schliefs- lich auch noch Schultz, der Orioceris ebenfalls gezogen hat. — Schultz führt stylopisierte Ammophila campestris vor und geht auf interessante Fälle, besonders anormales Auftreten der Strepsi- pteren-c’ ein. An der Diskussion sind beteiligt Pape und Kuntzen. — v.Bodemeyer jun. erzählt von der Ausfärbung ‚von Procerus scabrosus, von Hüungerrassen der Art, vom Fange noch weilser Carabus in Tunis, und sucht den Einfluls der Ernährungs- weise und speziell der Nahrung selbst auf die Entwicklung der Tiere und die Ausbildung der Rassen zu erweisen. Naturgemäls setzt darauf eine sehr angeregte Diskussion ein, die bis ?/,12, kurz vor Schlufs der Sitzung sich hinzieht, und die die Haupt- faktoren bei der Ausbildung von Käfer- und Insektenrassen durch Beispiele zu belegen sucht, die den Einflufs des Klimas, der geoloeischen Veränderung des Untergrundes, der Bodenverhält- nisse sonst, der Flora und der Nahrung erläutern sollen. Es sprechen fast alle Mitglieder, vor allem v. Bodemeyer, Engert, Greiner, Höhne, Minck, Pape und Reineck. — Minck zeiet schliefslich noch Dubrower Stücke von Geotrupes mutator chloropterus und @. vernalis autumnalis. Sitzung vom 6. X. 13. — Ahlwarth eröffnet die Sitzung um 1/,10 Uhr; das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und angenommen. — Ahlwarth begrüfst unser Mitglied Neto- litzky (Czernowitz) und als Gast stud. rer. nat. Marcus. — Ohaus erzählt, dafs er bei starkem Regen einen Aphodius ingui- natus beobachtete, der an einem Ahornbaum in die Höhe kroch und sich in Höhe von etwa 1!/, m in den Ritzen der Rinde ver- steckte. — Ahlwarth lälst Aystrichopsylla talpae, unsern gröfsten Floh, zirkulieren, der von einer grolsen Arvicola stammt. Neto- litzky knüpft daran einige Bemerkungen über das Aussieben von Nestern von Vögeln und Säugetieren. — Minck teilt mit, dafs die nächste Insektenbörse am 9. XI. stattfindet. — Heyne legt neue Seitzhefte vor und lälst einige schöne Scarabaeiden und Carabiden aus dem indomalayischen und chinesischen Gebiet zir- Aus den Sitzungen. Aal) kulieren. — Ahlwarth teilt mit, dafs Blunck ihn um lebende Oybister gebeten hätte, und weist darauf hin, dafs man ihn mög- lichst unterstützen solle. — Netolitzky spricht über das Vorkommen von Vesikatorin bei Insekten. Ahlwarth dankt ihm für seine Ausführungen. Die Themata, die durch Netolitzky an- geschnitten sind, „elsbare Insekten“, „Unempfindlichkeit gegen Vesikatorin bei Tieren“, „Vertilgung von Raupen dureh Vögel“, werden noch lebhaft diskutiert, so u. a. von Ohaus, Kuntzen, Greiner, Pape und Minck. Netolitzky erwähnt dann einen originellen Fall von Cantharidinaufspeicherung in den Schenkeln eines Frosches und erzählt von der Benutzung der Ameisensäure, von der Benutzung dieser Tiere und der Scarites beim Wund- verschluls; letztere werde schon im Talmud erwähnt. — Netolitzky geht dann auf die Geschichte unserer Schaben ein und legt des alten Mouffet dicken Band vor, in dem die kleine Schabe als Blatta petropolitana ausführlich dargestellt und abgebildet erscheint; er hielte es für interessant und wissenschaftlich wertvoll, wenn diese alte Arbeit einmal kommentiert würde. — Ahlwarth teilt mit, dafs Delahon die von ihm in der Mark gesammelten Dytisciden für ihn zusammengestellt habe. — Schlufs !/12 Uhr. Sitzung vom 13. X. 13. — Ahlwarth eröffnet die Sitzung um 91/, Uhr; das Protokoll dem letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt; Dampf (Königsberg), der als Regierungsentomologe nach Deutsch-Ostafrika geht, wird von Ahlwarth als Gast begrülst. Als neue Mitglieder werden die Herren Basilewsky (Peters- burg) und Röber (Dresden) aufgenommen. — Ohaus widmet dem verstorbenen Dr. Heinrich Dohrn, und Schuhmacher dem verstorbenen Mitgliede Reutter (Helsingfors) einen warmen Nachruf. Nachdem Heyne noch einiges aus seinen Erlebnissen mit dem erstgenannten erzählt hat, erheben sich die Mitglieder zu Ehren der Dahingeschiedenen von ihren Plätzen. — Ahlwarth demonstriert ein bei Eutin gefangenes Stück des Hydaticus laevi- eollis, ein auffallend kleines Stück des Gyrinus natator und bei Pankow gefangene Hydroporus oblongus. — Schliefslich erzählt Kuntzen von seiner diesjährigen Reise. — Schlufs nach 11 Uhr. Sitzung vom 20. X. 13. — Soldanski eröffnet sie um 91/, Uhr; das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und angenommen. Ohaus bestellt Grülse von Seidlitz, Forel, Reitter und kündigt Arbeiten der beiden letzteren an, die in den nächsten Heften erscheinen werden. Ahlwarth bestellt 720 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Grüfse von Veth. — Schultz zeigt die Larve von Osmoderma eremita aus dem Grunewald. Ohaus spricht darauf über seine Erfahrungen betreffend die Biologie dieses Käfers, und bittet die anwesenden Mitglieder um genaue Angaben, wann und wo sie den Käfer gefunden haben. Der Käfer wurde — immer nur in ein- zelnen Stücken — gefunden im Schönhauser Park und Dessau, Mosigkauer Heide (Eiche, Ahlwarth), Neuruppin (alte Linden, Bartels), Herrenhauser Schlofspark bei Hannover (Harms), Finkenkrug in Eiche und beim Morum - Östpreufsen in Kirsche, ferner bei Hagenau im Elsafs (Höhne), Eberswalde an der Bernauer Heerstrafse (Buche, Kuntzen), Sanssouci und Wild- park (Buche, Pape), Grofsmantel in der Neumark, Jungfernheide bei Berlin und bei Bozen (alle an Eiche, Reineck), Grunewald bei Nikolassee (Eiche, Schultz), Oranienburg an der Havel (alte Weidenstöcke, Schuhmacher), Schlofspark dortselbst (Gleditschia triacanthos, id.), Notzenburg, Kreis Marienburg, West-Preufsen (Apfel, Stobbe) und auf Usedom (Buche, Ullrich), in Harvestehude- Hamburg an Ulme und in Dresden ebenfalls an Ulme, ferner bei Worms in Eiche (Öhaus). — Kuntzen setzt den Bericht über seine Reise fort. — Schlufs 11 Uhr. Sitzung vom 27.X. 13. — Reineck eröffnet sie um 91/, Uhr, begrüfst Bartels (Kiel) und legt einige eingelaufene Karten vor. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und angenommen. — Ohaus legt Larven und Kokons von Osmoderma eremita aus dem Grunewald vor, die er zusammen mit Schultz bei Nikolassee gesammelt. In einem einzigen grolsen Eichenstubben, der aufsen noch fest, innen vermulmt war, fanden sich etwa 16 junge Larven von diesem Jahr, manche erst kürzlich aus dem Ei geschlüpft, und etwa ein Dutzend ganz erwachsene, aber keine halberwachsenen Larven. Die jungen Larven salsen zerstreut im Mulm, die er- wachsenen dicht am Holz, das sie benagten. Zerstreut im Mulm fanden sich aufserdem 15 Kokons, von denen 3 beim Öffnen Larven dicht vor der Verpuppung enthielten; die Kokons sind auffällig in der Form verschieden. Die Anwesenheit der Osmoderma-Larven verriet sich sofort durch ihre sehr zahlreichen und eigentümlich geformten Exkremente; aufserdem deuteten viele zarte Käferreste darauf hin, dafs auch so mancher der frisch entwickelten Käfer stirbt, ehe er das Licht der Welt erblickt. — Nach kurzer Debatte oibt Soldanski einen Bericht über den Verlauf der 1. Ver- sammlung der Deutschen Gesellschaft für angewandte Entomologie, bestellt Grüfse von v. Seidlitz und stellt den Antrag, die Ge- sellschaft möchte tunlichst einstimmig jenem erst kürzlich be- Aus der entomologischen Welt. 721 gründeten Verein als korporatives Mitglied beitreten. An der Debatte darüber nehmen Pape, der über die persönliche Mit- oliedschaft orientiert werden will, dann aufser dem Antragsteller Ohaus, Engert, Wundsch u.a.m. teil. Der Antrag wird schlielslich einstimmig angenommen. Reineck weist auf die Schwierigkeiten hin, die sich ergeben, wenn man eine Grenze zwischen angewandter und spezieller Entomolosie festlegen will, Soldanski, Pape und Ohaus knüpfen daran Bemerkungen. — Bartels (Kiel) führt Lebensaufnahmen vor, und zwar unter anderen Serien über die Entwicklung von Weiselzellen bei Honig- bienen und über die Fangmethoden einer Spinne, die mit Vorliebe Honigbienen jagt. Es schliefsen sich Anfragen seitens einer An- zahl von Mitgliedern an den Vorredner an. — Pape führt von Schultz bei Neuglobsow erbeutete Z/wodes erinacei vor und be- richtet über ihr Auftreten. Wundsch weist darauf hin, dafs Jxodes-Arten auch gar nicht selten an Eidechsen vorkämen. — Bartels kommt nochmals auf Osmoderma eremita zurück, Ull- rich macht einige Bemerkungen über ihre Kokons und über den Bau von Kokons und Larvenhüllen von Insekten, so bei den Phryganeiden. Dazu sprachen noch Höhne und Wundsch. — Schliefslich verliest Kuhnt einen Brief von Rost. Aus der entomologischen Welt. Von P. Kuhnt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. Takoten!»ste: Am 5. IV. d. J. verstarb auf Amboina der Lepidopterologe H. Elgner. Auf mehreren erfolgreichen Sammelreisen durch Nord-Queensland, auf den Aru-Inseln, Ceram und Deutsch-Neu- Guinea brachte er reiche Ausbeuten zusammen. — Am 8. VII. verstarb, 55 Jahre alt, in Wallingford, Pennsylvania, der Coleo- pterologe Dr. Horace Jayne. — Am 7. VIII. verstarb in Wien Josef Kaufmann, Ehrenmitglied der K. K. zoologisch-bota- nischen Gesellschaft in Wien, deren langjähriger Rendant er war, 77 Jahre alt. — Am 10. VIII. verstarb in Tours im 78. Lebens- jahr der Redakteur des „Frelon“ J. Desbrochers des Loges. Er beschäftigte sich speziell mit den Öurculioniden, brachte aber auch zahlreiche Arbeiten über andere Käferfamilien in seiner Zeit- schrift. — Am 2. IX. verstarb in Abo in Finland der bekannte Hemipterologe Prof. Dr. Otto M. Reuter. — Am 1.X. ver- 729 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. starb im 75. Lebensjahr Dr. Heinrich Dohrn, der Leiter des Stettiner Museums. Er wollte, begleitet von seinem getreuen Assistenten Edm. Schmidt, bei seinem Neffen in Neapel von den Folgen einer starken Influenza sich erholen, als ihn ganz uner- wartet in Florenz der Tod ereilte. Seiner unermüdlichen Be- tätigung auf allen Gebieten der Zoologie und Geologie, besonders aber in der Entomologie, seiner hingebenden Fürsorge für das Stettiner Museum, das im wesentlichen sein und seines Vaters Werk ist, hat Prof. L. Krüger in der Festschrift zur Eröffnung des Städtischen Museums zu Stettin, Band I 1913 der entomolog. Zeitschrift Stettin, ein schönes Denkmal gesetzt. — Am 7. XI. verstarb in London im 90. Lebensjahre der berühmte Naturforscher Alfred Russel Wallace. Am 9. I. 1822 geboren, war er zuerst Landmesser, später Lehrer. Von 1848—52 bereiste er mit H. W. Bates zusammen das Gebiet des unteren Amazonas und Rio Negro, verlor aber seine ganze Ausbeute und seine Tage- bücher auf der Heimkehr durch Schiffsbrand.. Von 1854—62 durchforschte er den malayischen Archipel von Malakka bis Neu- Guinea und schrieb auf dieser. Reise seine ersten Essays zur Theorie der natürlichen Zuchtwahl, die dann Charles Darwin zur Veröffentlichung seiner Theorien veranlalsten. Eines seiner Haupt- werke ist seine „Geographische Verbreitung der Tiere“. II. Personalien. Dr. Wolfgang La Baume wurde zum Kustos der natur- historischen und prähistorischen Abteilung des Westpreufsischen Provinzialmuseums in Danzig ernannt. — Dr. Dampf - Königs- berg geht als Entomologe beim Kaiserl. Gouvernement nach Daressalam in Deutsch-Ostafrika.. — Am 25. X. feierte Dr. O. Taschenberg sein 25jähriges Jubiläum als Professor der Zoologie an der Universität in Halle a. S — Der bekannte Coleo- pterologe Julius Weise, jetzt in Petersdorf im Riesengebirge, wurde von der Niederländischen Gesellschaft Natura artis magistra zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. III. Vermischtes. Die Deutsche Gesellschaft für angewandte Entomologie, die auf der diesjährigen Versammlung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Bremen gegründet wurde, hielt in der Zeit vom 21.—25. X. in Würzburg ihre erste Jahres- versammlung ab. — Die coleopterologische Sektion der K. K. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien hält von jetzt ab ihre regelmäfsigen Zusammenkünfte an jedem zweiten Rezensionen und Referate. 723 und vierten Donnerstag im Monat im Restaurant Deierl (vormals Leber), Wien I, Babenberger Str. 5 (nahe dem K. K. Hofmuseum) ab. Rezensionen und Referate. In dieser Rubrik finden im allgemeinen die Bespreehungen von Büchern Aufnahme, welche der Redaktion zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bibliothek der Gesellschaft ein ‚Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Taschenbuch der Raupen mitteleuropäischer Grofs- schmetterlinge, von Hans Wagner, Assistent am Deutschen Entomologischen Museum, Dahlem-Berlin. 30 Tafeln in Farbendruck mit 281 Raupenabbildungen und 190 Seiten Text mit 9 Abbildungen. Verlag von J. F. Schreiber, Efslingen u. München. Taschenbuch der Schmetterlinge, von Hans Wagner, Assistent am Deutschen Entomologischen Museum, Dahlem- Berlin. 30 Tafeln in Farbendruck mit 290 Abbildungen mittel- europäischer Grofsschmetterlinge und 188 Seiten Text mit 18 Abbildungen. Verlag von J. F. Schreiber, Efslingen u. München. Der Assistent am Deutschen Entomologischen Museum in Dahlem -Berlin, Hans Wagner, hat hier den angehenden Schmetterlingssammlern 2 reizende Taschenbücher beschert, die auch uns grofse Freude gemacht haben. Die sehr gründlichen und sehr selbständigen Einleitungen über Fang, Präparation, Auf- stellung der Sammlung usw. werden auch fortgeschrittenere Ento- mologen mit Vergnügen lesen, den Anfänger aber weisen sie auf alles hin, was er durch eigene Erfahrung erst nach und nach sich zu eigen machen könnte. Besonders bei dem Raupenbuch finden wir das Arrangement in Form eines Sammelkalenders sehr gelungen. Die ausgewählten Arten sind in beiden Büchern nicht ganz die gleichen, was wir bei der Verschiedenartigkeit des Vor- kommens von Raupen und Schmetterlingen für berechtigt halten. Besonders hat uns gefreut, dafs wenigstens die Sphingidae und Aegeriidae (nicht „Aegerödae“ , wie der Verfasser schreibt) nach Seitz, resp. Rothschild-Jordan systematisiert sind, wir hätten es aber für wünschenswert gehalten, wenn der Verfasser sich in seiner ganzen Systematik an erstere Quelle gehalten und mit der unnatürlichen Stellung gebrochen hätte, die Staudinger verschie- denen Familien angewiesen hat und die Seitz in seinem grolsen Werk wieder in den richtigen Zusammenhang gebracht hat. Man kann eben an so bedeutenden Werken, wie Seitz und Rothschild- 724 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. Jordan, nicht achtlos vorübergehen, um ruhig bei seinem alten Staudinger zu bleiben. Auf p. 102 u. f. des Raupenbuchs findet sich eine systematische Zusammenstellung aller mitteleuropäischen Raupen nebst Futterpflanze, Zeit des Vorkommens und der engeren Heimat. Die Schwärmer sind dabei leider nicht in der gleichen Nomenklatur gegeben wie im Text, was sich etwas sonderbar aus- nimmt. Aufgefallen ist uns, dafs bei Marumba (Smerinthus) quereus Schiff. immer noch Bayern als Fundort angegeben ist, während schon Spuler diesen Irrtum festgestellt hat. Die Abbildungen beider Bände sind die bekannten vortrefflichen aus Lampert „Die Grofsschmetterlinge und Raupen Mitteleuropas“, denen wir immer wieder gern begegnen. Auf Tafel 25 des Raupenbuchs sind die Raupen von Abrostola triplasia L. und Thyatira batis L. in den Nummern miteinander verwechselt, was wir, um Irrtümer zu ver- meiden, feststellen wollen. Leider sind auch in den beiden vorliegenden Bänden wieder die sogenannten „deutschen Namen“ aufgeführt. Die beste Kritik an diesen Namen gibt ihr Autor, Prof. Dr. K. Lampert, selbst auf p. 58 seiner „Grofsschmetterlinge usw.“, wo er sagt: „Es wird vielfach die Forderung erhoben, den Sammlungsetiketten auch die deutschen Namen beizufügen. So berechtigt eine solche Forderung im allgemeinen ist, so wird dabei nur übersehen, dafs es meist keine deutschen Namen gibt, sondern solche erst gemacht werden müssen und dieselben stets etwas Erkünsteltes an sich tragen. .. . Wir haben diesem Wunsche Rechnung getragen, möchten aber betonen, dals ein jeder, der sich mit Schmetter- lingskunde beschäftigt, sich an die lateinische Nomenklatur halten muls, da die deutsche Bezeichnung nur einen sehr untergeordneten Wert hat.“ Es müssen sehr triftige Gründe gewesen sein, die den Verfasser bestimmten, von diesem richtigen Standpunkt ab- zugehen. A. Clofs, Berlin-Friedenau. Adolf Ducke, Revision des Gu&pes sociales poly- games d’Amerique Ann. Mus. Nat. Hung. t. VII. p.- 449 — 544. Der überaus grolse Formenreichtum der Hymenopteren be- ‚reitet dem Systematiker nicht selten recht beträchtliche Schwierig- keiten. Ganz besonders besserungsbedürftig sind die Verhältnisse bei den Faltenwespen. Die grofse Variabilität der zur Charak- teristik herangezogenen Merkmale macht nicht nur die einiger- malsen befriedigende Definition mancher Arten oft zu einem aus- sichtslosen Unternehmen ; auch die bisherige Abgrenzung der Gat- tungen ist vielfach eine recht künstliche und beruht auf der Rezensionen und Referate. 125 Übereinstimmung von Eigenschaften, deren systematischen Wert niemand geprüft hat und auch niemand prüfen konnte, solange nur einzelne Exemplare, die Forschungsreisende oder Sammler den . Museen zuführten, der Untersuchung unterworfen werden konnten. Es entstanden hier wohl neue Spezies, Subspezies usw. in Fülle, aber eine befriedigende systematische Übersicht, d. h. eine Klar- legung der natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse war auf diesem Wege nicht zu erzielen. Ein bedeutendes Stück vorwärts hat uns A. Ducke durch seine obengenannte hervorragende Arbeit über die Gruppe der polygamen socialen Wespen gebracht. Er hat neue Unterscheidungs- merkmale aus der Ethologie herangezogen ; insbesondere ist es der Nestbau, der ihm wertvolle Hinweise auf verwandtschaftliche Beziehungen gegeben hat. Das Mündungsgebiet des Amazonenstromes (Ducke wohnt in Parä) ist das an Wespen reichste Land der Welt und daher für vergleichende Studien in der Biologie wie kein zweites geeignet. „Von den 89 amerikanischen polygamen Wespen sind die Nester aller Gattungen und von 61 Arten bekannt; von den weiteren 28 Arten stehen zweifellos 18 in so nahem Verwandtschaftsver- hältnis, dafs man kaum besondere Nestbauten erwarten darf; die Zahl der übrigbleibenden Arten, deren Nester ein mehr oder weniger orolses Interesse für die Systematik beanspruchen könnten, ist also nur 10.“ Vor einigen Jahren hatte Rud. v. Ihering in Sao Paulo die wichtige Entdeckung gemacht, dafs die sozialen Wespen teils monogam (Vespa, Polistes, Icaria u. a.), teils polygam (Polybia, Nectarina, Chartergus u. a.) sind. Bei den ersteren findet sich nur ein einziges eierlegendes Weibchen im Neste, bei dessen Tode der Staat zugrunde geht. Die Dauer des Staatswesens ist also eine zeitlich begrenzte. Die zahlreichen Töchter verlassen nach der Befruchtung das elterliche Haus und gründen eigene Ansiedlungen. Bei den polygamen Wespen sind stets mehrere oder gar viele Weibchen, welche Eier legen, vorhanden. Der Tod eines Weibchens stört den Bestand des Ganzen daher weiter nicht. Die Dauer eines solchen Staates ist zeitlich unbegrenzt. Angeregt durch Ihering hat nun Ducke bald auch morpho- logische Differenzen beider Gruppen feststellen können. Die reichen Ergebnisse fortgesetzter weiterer Studien auf dem Gebiete der polygamen Wespen liegen in der gegenwärtigen Abhandlung vor. „Der Nestbau der sozialen Wespen geht von den einfachsten Formen zu hoch komplizierten. Dieser Entwicklung des Nest- baues entspricht evident die morphologische Entwicklung der In- 726 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913. sekten, welche die Nester bauen. Daraus ergibt sich verhältnis- mäfsig leicht die Aufstellung wirklich natürlicher Genera.“ Differenzen im Grundplan des Nestes waren Fingerzeige, deren Verfolgung Differenzen im Körperbau der Individuen ergab. Gattungen wie FPolybia, Chartergus u. a., die man wohl schon längere Zeit mit gewissem Mifstrauen betrachtet hatte, zu deren Aufteilung aber immer noch die rechte Handhabe fehlte, liefsen sich nunmehr zwanglos in mehrere Genera zerlegen. Selbstver- ständlich konnte diese Neuordnung der Verwandtschaftsverhältnisse mancher Wespen nicht ohne Einführung neuer und ohne Umwertung alter Gattungs- und Artcharaktere durchgeführt werden. Ducke sagt wörtlich: „Da die alten Autoren (Saussure eingeschlossen) die wichtigsten Merkmale. nicht erwähnen, so würde ich die durch sie beschriebenen Arten gar nicht zu identifizieren vermocht haben, wenn ich nicht ihre Typen hätte vergleichen können.“ Die Systematik der Faltenwespen steht offenbar vor einer starken Mauserung. Hoffentlich wird sie schnell und glücklich überstanden. Allen Hymenopterologen sei das Studium der Arbeit Duckes dringend empfohlen. Sie enthält neben den angedeuteten syste- matischen Betrachtungen sonst noch viel Interessantes aus der Biologie der sozialen Wespen, über ihr freundschaftliches Ver- hältnis zu gewissen Ameisen, über ihr Zusammenwohnen mit ge- wissen Vogelarten, über Schutzfärbung der Nester, die an Baum- stämmen durch Bekleidung mit Rindenteilchen, an Blättern durch Bekleben mit Moospflänzchen möglichst unauffällig gemacht werden. Leipomeles ahmt oft an der Hülle seines Nestes die Aderung des Blattes nach, welches das Nest trägt, so dals das Nest sehr ver- schieden aussieht, je nachdem es an einer monokotylen oder an einer dikotylen Pflanze sich befindet. Die Abhandlung bringt, wie das nicht anders zu erwarten war, mehrere neue Gattungen und eine Reihe neuer Arten. 17 Textabbildungen veranschaulichen die verschiedenen Typen der Nestbauten. OrrRremosehe Oblata und Desiderata. | Oblata und Desiderata. In dieser Rubrik stehen allen Mitgliedern — soweit es der Raum gestattet — 2—3 Zeilen in jeder Nummer gratis zur Verfügung. Coleoptera. Oryctiden kauft, tauscht und bestimmt: P. Minck, Berlin N 65, Ofener Str. 3. Literatur über Biologie einheimischer Käfer erwirbt: Dr. Urban, Schönebeck a. E. Bembidiini der Welt kauft, tauscht und bestimmt Prof. Dr. F. Netolitzky, Czernowitz (Bukowina‘, Universität. Histeriden der Welt bestimmt, tauscht und kauft, sowie Literatur darüber erwirbt: H. Bickhardt, Kassel, Elfbuchen- stralse 32. Chlaeniini der Welt, Timarcha und Erodius kauft, tauscht und bestimmt: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Paussiden sammelt: Dr. R. Müller, Elberfeld, Ernststr. 25. Exotische 'Cleriden und Lymexyloniden kauft, tauscht und determiniert: Sigm. Schenkling, Berlin-Dahlem, Gofslerstr. 20. Studien- und Bestimmungsmaterial von Hylastes und Phloeoph- thorus sucht zur Revision dieser Borkenkäfergattungen Oberförster H. Eggers. Kirtorf, Oberhessen. Scolytiden in grolser Anzahl tausche ich ein gegen alle Arten anderer Familien in meiner Liste 10 und 11: E. v. Bode- meyer, Berlin W, Genthiner Str. 42. Carl Felsche, Leipzig, Dresdener Str. 27, kauft coprophage Scarabaeiden und bittet um Auswahlsendungen, die auf Wunsch determiniert werden. Ruteliden aller Länder kauft, tauscht und bestimmt: Dr. Fr. ÖOhaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. 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Dadd, Berlin-Zehlendorf, Hohenzollernstr. 18, Berliner Entomologen-Bund, E. V., Vertreter Herr cand. med. E. Christeller, Berlin C 25, Dircksenstr. 21; Herr Franz Poche, Wien I, Ebendorferstr. 8 I. durch Herrn Dr. W. Horn: Herr Charles Alluaud, Paris, 3 Rue du Dragon. s (0) Idanski, Hans, Berlin-Wilmersdorf, Günzelstr., 22. ‚Rei ineck, ei Berlin N 58, Wörther Str. 45. riftführer : NE Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N Be A Invalidenstr. 43. ER ‚Berk a, M., Berlin N 58, Wichertstr. 44. von u \E 50 zu entrichten. e“, Die BE 1aneesteikeize und sonstigen Geldkenduveig il | sind zu adressieren: _ Herrn Ingenieur Heinr. Engert Berlin-Halensee. IE, 22, rechung sind zu richten an: Dr. Fr. Ohaus. Steglitz - Berlin, Holsteinische Strafse 59, Denseche en rs ee = . Dahlem- Berlin er Golslerstrafse 21, sondern an die es unseres Bibliothekars Herr P. Kuhnt = Eriedsın, ‚Berl -Handjerystr. 14. ‚Der Vorsta Montes aliend ab 5 Uhr a im a Hotel Altstaedter Hof a ‚Berlin = Neuer Markt 8—12, | Treppe. Der x Vors vers, er hacken unsere Leser nr auf die er _ beiliegende Liste verkäuflicher a von Bodo v. Buge, Druck von Oskar Bonde- in Altenburg. Deutsche‘ ihr! ORERN ı) Jar = “ — Jahrgang 1913. Beiheft. (Mit 37 Textfiguren.) Redaktionskommission:: SE > DEE Oase Prof. Dr. R. Heymons. Dr. K. Grünberg. “ P. Kuhnt. | Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker . Berlin W 57, Potsdamer Straise 90. Berlin, 15. Dezember 1913.‘ longicornis L ‚leuropas. & dea is moi red: Mi 8 S Ss : {ar} SE 20 cera Ten ie Ameise en ET “ul E gure A. {) = 1 Dr 34 Texthen extäi ex n, e \l Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. Von Dr. E. Enslin, Fürth i. B. 10E 7. Tenthredopsis O0. Costa. (Perineura aut. nec Htg., Ebolia O. Costa, Thomsonia Knw.) Die Unterscheidung der Tenthredopsis-Arten hat von jeher viel Schwierigkeiten bereitet. Die letzte zusammenfassende Bearbeitung der Gattung gab Konow in der Revue d’Entomol. IX. 1890; aber auch nach dieser Tabelle ist nur unsicher zu bestimmen, was wohl jeder schon empfunden hat, der nach ihr arbeitete. Bis wir zur völligen Klarheit über die Abgrenzung der Arten und Formenkreise kommen, wird wohl noch lange Zeit vergehen. Es wird dazu eine systematische Untersuchung der Geschlechtsorgane und der Biologie notwendig sein; besonders die letztere Forderung ist aber nicht so einfach zu erfüllen, da man Tenthredopsis-Larven ziemlich selten findet und da auch die Zucht nicht besonders leicht ist; nur durch Züchten von vielen Larven aber wird man Aufklärung auch über die Variationsbreite gewinnen können. Ich habe im folgenden versucht eine neue Tabelle auszu- arbeiten, die auf der Untersuchung eines sehr 'grofsen Materials basiert; ich bin mir aber bewufst, dafs auch diese noch manches zu wünschen übrig läfst, und dafs es bei einzelnen Tieren nicht mit völliger Sicherheit möglich sein wird, sie richtig einzuordnen. 1. Clypeus abgestutzt oder über seine ganze Breite flach ausgerandet (Subgen. Eutenthredopsis nov., Type T. litterata Geoffr.) 2. Clypeus in seiner Mitte rundlich ausgeschnitten. (Subgen. Tenthredopsis i. sp.) . TEN edle Re 2. Fühler vor dem Ende mit een Bros a he A Fühler ganz schwarz oder auf der Unterseite oder ganz bleich, jedoch nicht mit weifsem Ring vor der Spitze . . 7. 3. Elypeus. und Oberlippe schwarz .. . 2... ...2..2.'.934. eivpenssund.Oberlippe weis « iiris mel. 0, Nen ke Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 8 100 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 4. Hinterschenkel rot, höchstens an der Basis etwas geschwärzt. Hintertarsen schwarz. Pronotum schwarz. Kopf schwarz ; weils sind der Clypeus, die Oberlippe, die schmalen inneren Orbiten und je ein Fleck der oberen Schläfen neben dem Scheitel. Fühler oben schwarz, unten bleich, ganz weifslich sind das sechste und die gröfsere Hälfte des siebenten, manchmal aber das siebente und auch das achte Glied ganz. Thorax schwarz, Schildchen und Hinterschildchen weils. Mesopleuren im vorderen Teil glatt, mit zerstreuten, aber ziemlich tiefen Punkten besetzt, im hinteren Teil und ins- besondere auch ihre ganzen Epimeren, ferner die ganzen Metapleuren dicht und fein runzlig punktiert, matt. Beine rot, schwarz sind die Hüften (die hintersten mit grofsem weilsen, seitlichen Fleck), die Trochanteren gröfstenteils und die schmale Basis der Schenkel, ferner an den Hinterbeinen die Tarsen. Flügel klar, Stigma schwarzbraun, die Basis breit weils. Radialquernerv interstitial.e. Abdomen hellrot; schwarz sind daran das erste Rückensegment ganz, das zweite ganz oder teilweise, das achte grofsenteils oder nur seine umgeschlagenen Platten, das neunte und die Sägescheide Sanzıa 110 ,mm: Metamorphose unbekannt. Bisher nur in der Dobrutscha und in Südrulsland gefunden. ET, emmliger a Evers 9 (pietieornis Moes.). Hinterschenkel schwarz. Hintertarsen rot oder bräunlich. Bronotum schmal, weils? geranden 72.2 Er 5. Das erste Rückensegment des Hinterleibs ganz schwarz. Im übrigen der vorigen sehr ähnlich gefärbt, nur ist am Kopf oft auch ein Fleck an der Basis der Mandibeln weils, an den Fühlern ist gewöhnlich das sechste bis achte Glied ganz weils, meist auch die Basis des fünften. Am Thorax ist aulser dem Rand des Pronotums und den Schildchen auch der Schildchenanhang weils. Die Mesopleuren sind dicht punktiert, wenig glänzend. Radialquernerv ebenfalls meist interstitial. Am Hinterleib ist die Spitze weiter geschwärzt als bei voriger, indem auflser den beiden letzten Segmenten auch die umgeschlagenen Teile des siebenten Rückensegmentes und das zugehörige Bauchsegment schwarz sind. Ferner tragen oft auch die 4 vorderen Hüften, nicht nur die hintersten einen weilsen Fleck. L. 10 mm. Larve unbekannt. Die Art ist nicht häufig und durch das ganze mittlere Europa verbreitet. 2. T. tischbeini Friv. 2 (hungarica Tischb. , konowi Lethierry). Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 101 Das erste Rückensegment des Hinterleibs mit 2 weisen Wleckenagage ei 2 ae ER 6: 6. An den Fühlern nur das sechste Glied weils. Die rote Hinter- leibsmitte mit schwarzer Strieme. Sonst in der Färbung mit der vorigen übereinstimmend. L. 11 mm. Die Verwandlung ist unbekannt. Die Art ist bisher nur in Frankreich gefunden worden. 3. T. putoni Knw. 9. An den Fühlern aufser: der bleichen Unterseite die Spitze des fünften, das ganze sechste und die breite Basis des siebenten Gliedes weils. Hinterleib hellrot, das erste und letzte Rückensegment schwarz, das erste mit 2 weisen Flecken, das zweite und achte Rückensegment in der Mitte schwarz, ferner die ersten 2 und das letzte Bauchsegment samt der Sägescheide schwarz. Sonst wie vorige. Die Verwandlung und das o’ sind unbekannt. Bisher wurde die Art nur aus Bulgarien beschrieben ; ich kenne sie nur aus Mocsärys Beschreibung, in der über die Skulptur nichts erwähnt ist. 4. T. Dalcana Mocs. 9. 7. Mesopleuren, besonders im oberen Teile, dicht runzlig punk- tiert, matt. Kopf schwarz, wenig punktiert, glänzend. Oberlippe, Clypeus, meist auch ein schmaler innerer Orbital- streif und je ein Schläfenfleck neben dem Scheitel weifs, die Unterseite der Fühler manchmal bräunlich, Thorax schwarz, Schildchen und Schildchenanhang, manchmal auch der Hinter- rand des Pronotums weils. Tegulae oft hellbräunlich. Die runzlige Punktierung der Mesopleuren wird nach vorn und unten zu schwächer, das Mesosternum ist nur sehr fein punktiert und glänzend. Beine rot, Hüften, Trochanteren und die Hinterschenkel schwarz, die hintersten Coxen seit- lich mit weifsem Streif, an den hintersten Tarsen die mitt- leren Glieder weifslich. Flügel klar, Geäder schwarzbraun, Costa rötlich, die Basis des Stigmas weils. Hinterleib schwarz, die 4 mittleren Segmente rot, manchmal mit An- deutung einer schwarzen Längsstrieme, am Bauch die um- geschlagenen Platten der roten Rückensegmente schwarz, so dafs der Bauch rot mit 2 seitlichen schwarzen Striemen erscheint. L. 11 mm. Die Verwandlung ist unbekannt. Die Imago fliegt vom Mai bis Juli und ist bisher nur im mittleren Europa ge- funden worden. 5. T. tarsata F, 2 (opaciplewis R. v. Stein, wüstneü R. v. Stein, hilleckei Knw.). Sr 102 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Mesopleuren nicht dicht runzlig punktiert, wenigstens in der Mitte deutlich glänzend. . . 8. 3. Hypopygium sehr grofs, an der Shtme ie ausgeschniatent ge- wöhnlich weils mit schwarzer Mitte (I. Fig. Ep 8 Körper grols, Fühler länger als der Hinterleib. Färbung sehr wechselnd. Bei der typischen Färbung ist der Kopf schwarz, die Mandibelbasis, Oberlippe und der Clypeus, ferner oft die schmalen inneren Orbiten und selten ein Fleck der oberen Schläfen auf jeder Seite weils. Fühler unten meist bräunlich. Thorax schwarz, weils sind das Schildchen, der Schildchenanhang und das Hinterschildchen. Mesopleuren kaum wahrnehmbar punktiert, glänzend. Beine rot, schwarz sind die Coxen und Trochanteren und die Hintertarsen. Hinterleib schwarz, die mittleren Segmente rot. Flügel klar, das Stigma schwarzbraun mit weilser Basis. Die var. nigripes Knw. ist ebenso gefärbt, nur sind an den Hinter- beinen die Schenkel, manchmal auch die Tibien schwarz. Sodann gibt es Varietäten, bei denen am Hinterleib nur die ersten 2—4 Segmente schwarz sind, während der übrige Hinterleib rot ist; von diesen hat die var. varıa Gmel. (dimidiata F., analis. Steph.) die Beine wie die Stammform rot, bei der var. cordata Geoffr. (femoralis Steph.) sind die Hinterschenkel oder auch die Hintertibien schwarz. Schliefs- lich kann das Abdomen ganz schwarz werden. Auch hier kommen dann wieder Tiere mit roten Beinen vor = var. thoracica Geoffr. (microcephala Lep., orbitalis Dietrich, cerasi Knw. nec L.), während die var. caliginosa Steph. schwarze Hinter- beine hat. Es kann jedoch auch die Färbung des Körpers ganz hell werden; die extremste Form dieser Varietät ist die var. concolor Knw., welche einfarbig hellbraun ist, mit weifsen Zeichnungen wie bei der typischen Form, und bei der nur die Nähte an Kopf und Thorax teilweise schwarz markiert sind; auch die Fühler und die Beine samt den Hüften und Trochanteren sind hellbraun. Das Tier gleicht also ganz einer T. nassata L., von der es sich aber leicht durch das Hypopygium unterscheidet. Einen Übergang zu der var. varia bildet die var. nov. bicolor, welche gefärbt ist wie die var. concolor, bei der aber das zweite bis vierte Rückensegment oben schwarz ist. L. 12 mm. | Die Larve wurde von Jörgensen (Zeitschr. wiss. Insektenbiolog. II. 1906) erzogen. Sie lebt auf Dactylis glomerata und gleicht in der Färbung einigermafsen den Raupen der Noctuidengattung Deucania. Sie ist schlank, graubraun, das Rückengefäls von 2 nahestehenden dunklen Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 103 Linien eingefalst. Eine ähnliche Linie befindet sich an der Seite; zwischen den Rückenlinien und dieser Seitenlinie eine sehr feine und undeutliche Linie und über den Beinen 2 ähnliche, feine, krause Linien. Am Kopfe werden die dunklen Linien fortgesetzt. Die Augen sind schwarz. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Die Larve findet sich im August und September, die Imago vom Mai bis Juli. Die Verbreitung erstreckt sich über ganz Europa, auch ist das Tier schon aus Algier nachgewiesen worden. 6. T. litterata Geoflr. 2 (lavipes Christ., nassata Zett., C. G. Thoms. nec L., thomsoni Knw.). Hypopygium klein, an der Spitze nicht ausgeschnitten. 9. Benlkerulae, gelb,“ weils oder. Tot... yo 10: Tegulae schwarz oder dunkelbraun . . . :. ... „19. 10. Hinterleib weils, der Rücken mit schwarzer Zeichnung. Kopf und Thorax reich weils gezeichnet. Kopf schwarz, Ober- lippe, Clypeus und Mandibelbasis, ferner die breiten Orbiten samt den Schläfen, manchmal auch ein Fleck des Scheitels weils. Fühler schwarz, die Unterseite kaum heller. Kopf hinten oft nur undeutlich gerandet. Thorax schwarz ; weils sind der Rand des Pronotums, die Tegulae, eine breite Binde der Mesopleuren, 2 oder 4 Flecke des Mesonotums, das Schildchen, der Schildchenanhang und das Hinter- schildchen; bei der var. nov. nigrilobis fehlen die Flecke auf den Lappen des Mesonotums; manchmal zeigen auch die Epimeren der Mesopleuren und die Metapleuren weilse Zeich- nung. An den Beinen die Hüften und Trochanteren schwarz, reich weifs gezeichnet, die Schenkel und Schienen der vor- deren Beine blals rotgelb, die Schenkel der Hinterbeine mehr oder weniger geschwärzt, ihre Schienen weils mit schwarzer Spitze, die Tarsen aller Beine schwärzlich. Flügel zart, weils, mit heller Nervatur, Costa weils, Stigma weils, an der Spitze braun. Hinterleib am Bauch fast ganz weils, am Rücken weils, oft mit einem Stich ins Rötliche, die Basis der vorderen Segmente geschwärzt oder der Hinter- leibsrücken mit einer schwarzen Längsstrieme. L. 9—10 mm. Die Tenthredopsis alpina C. G. Thoms. gehört sicher hierher, denn abgesehen von der völlig übereinstimmenden Färbung ist gerade für nivosa das Merkmal charakteristisch, das Thomson angibt, nämlich die undeutliche Randung der Schläfen und des Scheitels. Über die Jugendzustände der Art ist nichts bekannt. Sie ist ziemlich selten und findet sich vorwiegend in ge- 104 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beibeft. birgigen Gegenden. Bisher ist sie aus Lappland, aus der Schweiz und aus Ungarn bekannt geworden. 7. T. nivosa Kl. 2 (alpina C. G. Thoms.). Hinterleib zelb, schwarz oder rot 2 Ve iele 11. Kopf gelb und braun, höchstens mit schwarzen Furchen. 12. Kopf schwarz mit, weilsen Zeichnungen 22 277777216: 12. Flügelstigma ganz weilslich. Färbung ganz rotgelb, nur der Bauch seitlich mit je einer schwarzen Längsstrieme. Inter- antennalgrube sehr tief. L. 10 mm. Die Entwicklung und das 0’ sind unbekannt. Ich kenne die Art nur aus Thomsons Beschreibung. Seit diesem Autor, der die Spezies aus Skandinavien beschrieb, ist über sie nichts mehr bekannt geworden. 8. T. auriculata C. 6. Thoms. 2. Stigma braun mit bleicher Basis oder wenn auch an der Spitze heller, dann ist auch der Bauch ohne schwarze Längs- striemen‘ %. 20 Sina DEN Lan Na DR ER 13. Die helle Färbung des Hinterleibes schmutziggelb, der Hinter- leibsrücken mit breiter schwarzer, seitlich gezackter Rücken- strieme, welche jedoch erst am zweiten Rückensegment be- ginnt, während das erste Rückensegment gelb und höchstens an der Basis geschwärzt ist; der schmutziggelbe Bauch trägt fast immer an den Seiten je eine schwarze Längs- strieme auf den umgeschlagenen Teilen der Rückensegmente. Am Kopf ein grolser Stirnscheitelfleck braun oder schwärz- lich ; Fühler dunkelbraun, auf der Unterseite heller. Scheitel mehr als 1!/,mal so breit als lang, mit schwacher Mittel- furche. Mesonotum braun, die Spitze des Mittellappens, manchmal auch die Seitenlappen mit 2 gelben Flecken, die Schildchen gelb, der übrige Thorax gelb, die Grenzen der einzelnen Abschnitte schwarz markiert, das Metanotum oft, selten auch das Mesonotum, mit gröfseren schwarzen Flecken. Mesosternum oft bräunlich. Beine gelb, die hintersten mehr oder weniger bräunlich, die Hinterschenkel manchmal schwarz liniiert. Flügel klar, Stigma dunkelbraun mit gelber Basis. 1b. 30 mn, Die Larve ist mit Sicherheit noch nicht bekannt. Nach Rudow soll sie auf Carpinus betulus leben. Die Imago ist häufig, bisher jedoch nur aus dem mittleren Europa bekannt. 9. T. sordida Kl. 2. Färbung reingelb oder rotgelb, der Bauch nicht mit 2 schwarzen Längsstriemen. (Ausnahme 7. nassata var. pleurosternalis Enslin, die jedoch sonst anders gefärbt ist.) . . 14. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 105 14. Stigma ganz bleichgelb oder nur an der Spitze wenig gebräunt. Mesopleuren, Mesosternum, Metapleuren und Hüften gleich- mäfsig bleichgelb». Das ganze Tier hellgelb gefärbt, mit geringen etwas dunkleren Zeichnungen an Kopf und Thorax; manchmal die Basis der vorderen Rückensegmente des Hinter- leibs mit ganz geringen schwarzen Zeichnungen. L. 10 bis 11 mm. Das Tier könnte leicht für eine ganz helle Färbung der T. inornata oder nassata gehalten werden, das zugehörige, ebenfalls ganz hell gefärbte 5 unterscheidet sich aber so sehr von den 0’ der beiden genannten anderen Arten, dafs pallida wohl als gute Art geführt werden mufs. Larve unbekannt. Im mittleren Europa nicht besonders häufig. 10. T. pallida Knw. 2. Stigma grölstenteils braun, mit gelber Basis. Mesopleuren, Mesosternum, Metapleuren und Hüften ganz rotgelb oder nur teilweise gelblichweils oder mehr oder weniger ge- Sehwaratı Alk. ee De ann: 15. Gröfsere Art. L. 12 mm. Scheitel mit durchgehender Mittel- furche, wenig breiter als lang; die über der Fühlerbasis Fig. 31. Sägeblatt von Tenthredopsis nassata L. liegenden Höcker von den das Stirnfeld seitlich begrenzenden Wülsten nur durch eine flache Furche geschieden. Säge- blatt vgl. Fig. 31. Färbung hellbraun oder rötlichgelb, Oberlippe, Clypeus und Mandibelbasis, ferner die gewöhn- lichen Zeichnungen des Kopfes meist gelb, ebenso oft Flecke des Mesonotums und stets die Schildchen. Manchmal das Mesonotum mit schwarzen Flecken. Beine bei den hellen Färbungen ganz rotgelb oder hellbraun. Flügel klar, Stigma dunkelbraun, an der Basis gelb. Hinterleib rotgelb oder hellbraun. Bei der var. dorsata Knw. trägt der Hinterleib eine schmale, bei der var. viltata Knw. eine breite, in der Mitte verbreiterte schwarze Strieme.” Bei der var. sagmaria Knw. dehnt sich diese Strieme so weit aus, dafs der Hinter- leibsrücken ganz schwarz ist. Die var. nov. trichroma ist 106 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. gefärbt wie die typische Form, aber der Metathorax und der Hinterleib ist schwarz, das dritte bis fünfte Segment oben und unten rot, ferner die hintersten Coxen schwarz, und die Hinterschenkel dunkelbraun, teilweise fast schwarz. Bei der var. dorsivittata Cam., die jedoch vielleicht zur folgen- den gehört, sind aulser einer Binde des Hinterleibsrückens auch die Metapleuren schwarz, bei der var. nov. metapleuris ist der Hinterleib ohne Strieme, dagegen sind die Epimeren der Mesopleuren, die ganzen Metapleuren und die 4 hinteren Coxen, sowie das erste und zweite, oft auch das letzte Rückensegment schwarz. Bei der var. nov. pleurosternalis (konowi Strobl 1895 nec Lethierry 1886), die Strobl aus Dalmatien beschrieb und die ich in genau der gleichen Färbung von Morea besitze (vielleicht handelt es sich um eine gute Art) schreitet die Schwärzung noch weiter; es sind nämlich schwarz: manchmal teilweise der Oberkopf; ferner der ganze Meso- und Metathorax mit Ausnahme der Schildchen und teilweise des Mesonotums, die 4 hinteren Coxen, die Hinterschenkel, die Spitze der Hinterschienen, die ersten 2 Rückensegmente des Hinterleibes und eine Mittelstrieme desselben, schliefslich auch noch 2 seitliche Bauchstriemen. Ferner ist von Konow eine var. maura beschrieben worden, die ich ebenfalls besitze; bei dieser dunklen Färbung ist der ganze Körper schwarz ; weils sind nur die Mundteile, die inneren Orbiten, ein Fleck der oberen Schläfen, die Flügelschuppen (nicht immer) und die Schildchen; an den Beinen sind die Coxen und Trochanteren schwarz, die übrigen Beine rot, höchstens die Hinterschenkel an der Basis geschwärzt. Der Scheitel ist etwas breiter, als er dies bei der typischen nassata zu sein pflegt, durch eine tiefe Längsfurche geteilt. Ich vermute, dafs es sich hier nicht um eine var. der nassata handelt, denn so weit dürfte bei ihr die Schwärzung kaum gehen; aufserdem spricht der breitere Scheitel und die helle Färbung der Hinterbeine für diese Vermutung, denn bei den dunkleren Formen der nassata pflegen die Beine, besonders die Hinterschenkel, ausgedehnter schwarz zu sein. Bevor jedoch die Frage sicher entschieden ist, lasse ich das Tier noch in der von Konow ange- gebenen Stellung. Die var. indocilis Knw. dürfte wohl nichts anderes sein,, als die T. pieticeps Cam. var. elegans Knw. Die von Konow getrennten Arten nassata L. und tiliae Panz. vermögen ich und ebenso alle anderen Hymeno- pterologen, die ich sprach, nicht zu unterscheiden, und von Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 107 Konow als tlae bestimmte Stücke haben genau die gleiche Säge wie nassata. Es handelt sich offenbar nur um eine einzige Spezies. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Imago ist nicht selten und durch ganz Europa verbreitet. 11. T. nassata L. 2 (apicaris Geoffr., tiliae Panz., sordida C. G. Thoms. nec Kl., albomaculata Cam., raddatzi Knw.). Kleinere Art. L. 9—10 mm. Scheitel nur vorne mit deut- licher Mittelfurche, 1!/,mal breiter als lang; die über der Fühlerbasis liegenden Höcker von den das Stirnfeld seitlich begrenzenden Wülsten durch eine tiefe Furche geschieden. Sägeblatt vgl. Fig. 32. Im übrigen der vorigen Art ganz gleich, und manchmal nicht ganz leicht zu unterscheiden, 32. ash Fig. 32. Sägeblatt von Tenthredopsis inornata Cam. da die vorgenannten plastischen Merkmale auch nicht immer deutlich ausgeprägt sind. Bei der typischen Färbung hat der Hinterleibsrücken eine schwarze Längsstrieme , bei der var. dilhuta Knw. fehlt diese; die var. tirolensis Knw. hat den Hinterleib an Basis und Spitze geschwärzt, aulserdem auch die Stirn und teilweise das Mesonotum schwarz, bei der var. saundersi Cam. ist die Färbung des Hinterleibs ebenso, aber auch die Mesopleuren und das Mesosternum geschwärzt. Über die Verwandlung ist nichts bekannt. Die Art ist nicht selten im mittleren und nördlichen Europa und auch aus Sibirien bekannt geworden. 12. T. inornata Cam. 2 (dorsalis Lep. 1823 nec Spin. 1808, albipleuris Knw.). 16. Hintertarsen schwarz, das vierte Glied ganz, das dritte und fünfte teilweise weils. Clypeus schwarz; das erste Rücken- segment des Hinterleibs schwarz mit 2 grofsen weifsen Flecken. Kopf samt den Fühlern schwarz, die Unterseite der letzteren heller; weils sind die Oberlippe ganz oder nur an der Spitze, eine schmale Linie der inneren Orbiten und ein Schläfenfleck zu beiden Seiten des Scheitels. Der Kopf ist hinter den Augen verengert, der Oberkopf sehr 108 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. schwach punktiert, glänzend, hinten scharf gerandet. Thorax schwarz; gelblichweils sind der Hinterrand des Pronotums, die Tegulae, das Schildchen, der Schildchenanhang und das Hinterschildchen; Mesopleuren sehr schwach punktiert, glänzend, ihre Epimeren jedoch und die Metapleuren runzlig punktiert, matt. Beine rot, schwarz sind die Coxen und Trochanteren, letztere an den Hinterbeinen oft teilweise weilslich, ferner die Basis der Schenkel, an den hintersten oft auch die Spitze, die hinterste Tibienspitze ebenfalls schwarz, die 4 vorderen Tarsen bräunlich. Die hintersten Hüften mit weilsem Streif. Flügel klar, Stigma schwarz- braun mit weilslicher Basis. Radialquernerv interstitial. Hinterleib rot, schwarz sind das erste und zweite Rücken- segment, oft auch die Mitte des dritten, sowie das achte und neunte Segment samt der Sägescheide und deren Um- gebung. L. 9—10 mm. Über die Biologie ist nichts bekannt. Die Art wurde bisher in Kroatien, Dalmatien, Griechenland und Klein-Asien gefunden. 13. T. benthini Rudow. 2 (beuthini aut., basimacula Mocs.). Hintertarsen rötlich oder schwarz, ohne weilse Mitte. Clypeus gelb oder weils. Das erste Rückensegment des Hinterleibs schwarz oder mit weilsem Hinterrandsaum . . . 17. 17. Kleinere Art. L. 9—10 mm. Sonst von der folgenden kaum unterschieden; nach Konow der Scheitel mit schwacher, bei der folgenden Art mit tiefer Mittelfurche, ‘welches Merk- mal aber nicht konstant ist. Kopf schwarz, @berlippe, Mandibelbasis und Clypeus, ferner die Orbiten und ein mit ihnen oft zusammenhängender Fleck der Schläfen neben dem Scheitel weils. Fühler braun, die Oberseite oft dunkler. Thorax schwarz; weils sind bei der typischen Färbung der schmale Rand des Pronotums, die Tegulae, 2 Flecken an der Spitze des Mittellappens des Mesonotums, ein Streif der Mesopleuren, das Schildchen, der Schildchenanhang und das Hinterschildchen. Sehr häufig sind die Mesopleuren ganz schwarz, — var. nov. atripleuris, seltener fehlen auch die Flecke des Mittellappens —= var. nov. atrilobis. Beine rot, die Coxen schwarz, meist weils gezeichnet, die Hinterschenkel bei der var. nov. atrifemoribus schwarz, ebenso die Meso- pleuren. Flügel klar, Stigma braunschwarz, die Basis weils. Hinterleib schwarz, das erste Rückensegment meist mit weilsem Hinterrand, das dritte bis fünfte Rückensegment rot, die Mitte der Rückensegmente jedoch geschwärzt. Bei der var. nov. rubriventris sind die mittleren Rückensegmente Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 109 ganz rot und auch die zugehörigen Bauchsegmente rot, die Mesopleuren schwarz, der Mittellappen des Mesonotums jedoch mit 2 weilsen Flecken; dagegen ist bei der var. nov. atramentaria, die am Thorax ebenso gefärbt ist, der Hinter- leibsrücken ganz schwarz und nur die Bauchseite gröfsten- teils rot, zugleich sind auch die Hinterbeine grolsenteils schwarz. Diese var. hat also viel Ähnlichkeit mit der T. thornleyi Knw. Möglicherweise ist auch die 7. lavo- maculata Cam. (fenestrata Knw.) nur eine Varietät der parvula mit dunklen Flügelschuppen und schwarzen Mesopleuren. Über die Entwicklung ist nichts bekannt. Die Art kommt im mittleren Europa vor. 14. T. parvula Know. 9. Gröfsere Arten. L. 11,5—12 mm. Scheitel mit tiefer Mittel- furcher® 2, 0. \ ar et IS. 18. Hinterleib schwarz , das ale Seamamıt nit weilsem Hinter- rand, die mittleren Segmente mehr oder weniger rot. Kopf schwarz, in der üblichen Weise ziemlich reich weils ge- zeichnet, Fühler braun, oben dunkler. Thorax schwarz, Rand des Pronotums, Tegulae und die Schildchen weils. Beine rot, die Hüften schwarz, oft weils gezeichnet, be- sonders die hintersten, die Trochanteren schwarz, oft aus- gedehnt weils gezeichnet, die Hinterschenkel schwarz, manch- mal auch die hintersten Tarsen geschwärzt; Flügel klar, Stigma braunschwarz, die Basis weils. Hinterleib an Basis und Spitze geschwärzt, die mittleren Segmente rot, in der Mitte oft geschwärzt. Bei der var. obscurata Knw. (tristis Steph. 1835 nee F. 1804) ist der Hinterleib schwarz und aulser dem weifsen Hinterrand des ersten Rückensegments haben nur die mittleren Rückensegmente einen mehr oder weniger breiten roten Hinterrandssaum, zugleich sind die Hinterbeine ziemlich stark geschwärzt. Bei der var. nov. rufofemorata sind die Hinterschenkel ganz rot, die Färbung des Abdomens in der Mitte ebenfalls ganz rot, bei der var. nov. albata ist der Mittellappen mit 2 weilsen Flecken, bei der var. nov. candida haben aufserdem auch die Meso- pleuren einen weilsen Streif. L. 11,5—12,5 mm. Metamorphose unbekannt. Im mittleren und nördlichen Europa verbreitet. 15. T. austriaca Kuw. 9. Hinterleibsrücken ganz schwarz, auch das erste Rückenseg- ment ohne weilse Hinterrandsbinde (vgl. 7. nassata var. maura Knw.).. . . BERKER ID. 19. Clypeus, Oberlippe und Mandibelvası- ie, Fühler schwarz, unten braun, am Kopf sonst nur 2 Schläfenflecke und an- 110 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. deutungsweise die inneren Orbiten weils. Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Schildchen weils. Meso- pleuren deutlich fein punktiert, wenig glänzend. Beine schwarz, an den vorderen die Schenkel, an den vordersten auch die Tibien und Tarsen fast ganz rot. Hintertibien an der Basis und Hintertarsen an der Spitze etwas heller. Flügel klar, Stigma schwarz, an der Basis weils. Radial- quernerv fast interstitial. Hinterleib rot, die 2 ersten und die 2 letzten Segmente schwarz. L. 10 mm. Larve und 0’ unbekannt. Bisher ist die Art nur in Kroatien gefunden worden, dürfte aber weiter verbreitet sein. 16. T. quadriforis Knw. 9. Oberlippe weils, Clypeus ebenso oder wenigstens weils gefleckt, oder wenn schwarz, dann sind die Mesopleuren stark glänzend und der Radialnerv nicht interstitial . . . . ..20. 20. Radialnerv interstitial. Kopf breit, hinter den Augen fast erweitert, samt den Fühlern schwarz, die Oberlippe und die Ecken des Clypeus weils, die Orbiten kaum mit Andeutung weilser Färbung. Thorax schwarz. Schildchen, Schildchen- anhang und Hinterschildch weils. An den Beinen die Hüften und Trochanteren schwarz, ebenso die Hinterschenkel, die übrigen Schenkel und die Tibien rot, die Tarsen bräun- lich. Flügel klar, Stigma schwarz, an der Basis weils. Hinterleib rot, das erste und zweite Rückensegment, ferner das achte teilweise und das neunte samt der Sägescheide schwarz. L. 11 mm. Larve und o sind unbekannt. Bisher ist das seltene Tier nur in Kärnthen gefunden worden. 17. T. opulenta Knw. 9. Radialquernerv nicht interstitial; Färbung anders, insbesondere entweder der Kopf mit mehr Weils oder der Hinterleib mit weniger) Bobs Disease 21. Kopf ganz schwarz, nur der Clypeus, die Oberlippe und die Mandibelbasis weils. Fühler unten braun; der Kopf hinter den Augen nicht verengt. Thorax schwarz, die Schildchen weifs. Beine rot, die Hüften und Trochanteren schwarz, die Hintertarsen gebräunt. Flügel klar, die Costa rötlich, Stigma schwarz, an der Basis gelb. Hinterleib ganz schwarz, bei der var. nov. erythrocoele ist der Bauch rötlich, nur der | Hinterleibsrücken ganz schwarz. L. 12 mm. | Konow nennt bei der 7. arrogans den Kopf hinter den Augen erweitert, doch ist dies weder bei der Type | noch bei den Cotypen der Fall. In der Färbung hat T. arrogans grolse Ähnlichkeit mit der 7. nassata var. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. jlal maura Knw.; abgesehen davon, dafs aber bei dieser der Kopf weifs gezeichnet und die Flügelschuppen meist heller sind, besteht ein Unterschied des Scheitels, indem dieser bei var. maura durch eine tiefe Längsfurche geteilt ist, während diese Furche bei arrogans seicht, und nur bei rich- tiger Beleuchtung zu sehen ist. (Konow nennt unrichtiger- weise den Scheitel sogar nicht gefurcht.) Die Larve ist unbekannt. Bisher ist die Art nur in Kroatien, Kärnthen und Ungarn gefunden worden. 18. T. arrogans Knw. 9. Am Kopf wenigstens die inneren Orbiten, gewöhnlich auch ein Fleck der oberen Schläfen weils gezeichnet oder die Färbung des Abdomens mit mehr Rot . . . 2: 22. Der Mittellappen des Mesonotums an der Spitze mit 2 weilsen Hleckenuikul)..nn. er Der Mittellappen des Meschohmien ganz elwan? oder dunkel- OLE N de 23. Hinterste Tarsen e: Hiktieren Glieder weilslich, das letzte Glied braun. Kopf hinter den Augen nicht Terme. schwarz, in üblicher Weise weils gezeichnet. Fühler unten röt- lich. Scheitel mit schwacher Mittelfurche. Thorax schwarz, Pronotum kaum weils gerandet, die Schildchen und 2 Flecke des Mesonotum - Mittellappens weils. Hinterleib schwarz, die 3—5 mittleren Rückensegmente rot, in der Regel in der Mitte — oft sehr breit — geschwärzt, das erste Seg- ment mit schmal weilsem Hinterrandsaum, der Bauch stets mit sehr wenig Rot. Beine rot, die Hüften und gröfsten- teils die Trochanteren schwarz , ebenso die Hinterschenkel. Flügel wie gewöhnlich. L. 12 mm. Über die Jugendzustände ist nichts bekannt. Die Art ist bisher nur aus Kroatien nachgewiesen. 19. T. korleviei Knw. 2. Hintertarsen schwärzlich-. Kopf hinter den Augen verengert, Scheitel mit tiefer Mittelfurche.e. Im übrigen der vorigen sehr ähnlich, nur kleiner und der Hinterleib in der Regel mit 3 oder 4 ganz roten Segmenten, bei der var. nov. cen- tronigrata jedoch diese mit schwarzer Mittelstrieme. Hinter- schenkel manchmal rötlich. L. 10—11 mm. Die Art ist möglicherweise keine gute Spezies, sondern in den Formenkreis der 7. parvula zu ziehen oder auch vielleicht eine Varietät der T. campestris. Über die Biologie ist nichts bekannt, die Verbreitung erstreckt sich ae das mittlere Europa. 20. T. flavomaculata Cam. % (fenestrata Knw.). 112 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 24. Kopf unterhalb der Ocellen schwarz, oberhalb derselben dunkel- rot, Oberlippe schmutzigweils. Fühler schwarz. Thorax dunkelrot, schwarz sind teilweise der Prothorax, die Meso- pleuren hinten und der Metathorax. Die Schildchen sind gelb. Tegulae tief schwarz, ebenso die Furchen des Meso- notums. Beine dunkelrot, die vordersten Tibien vorne heller, die mittleren und besonders die hintersten Schenkel mehr oder weniger geschwärzt, Hintertarsen braun. Hinterleib dunkelrot, die Spitze schwärzlich. L. 10—11 mm. Wenn Camerons Beschreibung richtig ist, so ist die Art sehr merkwürdig gefärbt. Ob es sich etwa um eine Varietät der 7. nassata oder litterata handelt, kann ich nicht entscheiden, da ich das Tier nur aus Camerons Beschreibung kenne; auch sonst hat kein Autor je dieses Tier gesehen, das sonach also nur in Grolsbritannien vor- kommen würde. Larve und o sind unbekannt. 21. T. nigriceps Cam. 2. Färbung vanders 4 ausllEı uRı, Bl 25. Mesopleuren deutlich schwach runzlig punktiert, schwach glänzend. Kopf schwarz, breit, hinter den Augen nicht verengt, die Mundteile, inneren Orbiten und Schläfenflecke weils. Thorax schwarz, der Rand des Pronotums und die Schildchen weils, die Tegulae dunkelbraun. Beine rot, Hüften und Trochanteren, oft auch die Hinterschenkel und Hintertarsen schwarz. Flügel klar, Stigma braun, an der Basis gelb. Hinterleib schwarz, das erste Rückensegment mit schmal weilsem Hinterrande, das dritte bis fünfte rot mit schwarzer Mittelstrieme oder auch der ganze breite Hinterrand des fünften Segmentes schwarz; am Bauch eben- falls die 3 mittleren Segmente rot, die umgeschlagenen Teile der roten Rückensegmente mit schwarzen Flecken oder mit schwarzer Strieme. L. 11—12 mm. Das 5 und die Larve ist unbekannt. Die Art wurde bisher nur in Deutschland gefunden. 22. T. laticeps Knw. 9. Mesopleuren kaum wahrnehmbar und nicht runzlig punktiert, stark glänzend. . . Ne N. 26.An den ihn benberhn die ben hat Ode dunkelbraun, höchstens! in der Mitte rötlich iR | An’ den Hinterbeinen die "Tibienvrot 2 2 ee | 27. Der Hinterleibsrücken ganz schwarz, nur der Bauch mit Rot. Kleinere Art. Kopf schwarz mit der üblichen weilsen Zeich- nung, Fühler braun, die Oberseite dunkler. Thorax schwarz, nur die Schildchen weils. An den Beinen die Coxen und Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 3 Trochanteren schwarz, an den vorderen manchmal teilweise weilslich, die 4 vorderen Beine im übrigen rot, die Tarsen bräunlich, die Hinterbeine schwarz, die Tibien in der Mitte manchmal etwas rötlich ; die Hintertarsen teilweise weifslich. Flügel hyalin, Stigma schwarz mit weilser Basis. Hinter- leib schwarz, die umgeschlagenen Platten der mittleren Rückensesmente und die entsprechenden Bauchsegmente mehr oder weniger rot. Am Kopf der Scheitel mit schwacher Mittelfurche. An den Flügeln der zweite rücklaufende Nerv fast interstitial.e. L. 9—10 mm. Über die Metamorphose ist nichts bekannt. Das Tier ist bisher nur in England und Deutschland gefunden worden. 23. T. thornleyi Knw. 9. Hinterleibsmitte rot, höchstens mit schwarzer Mittelstrieme ; grölsere- Arten . . Be Le Ur 28. Mesonotum glatt, nur mit ranse ten) karım wahrnehmbaren Punkten ea Kopf schwarz, manchmal nur die Ober- lippe weils, oft jedoch auch Clypeus, Mandibelbasis, innere “ Orbiten und seltener die oberen Schläfen weils gezeichnet. Fühler unten meist braun. Thorax schwarz, gewöhnlich nur die Schildchen weils. Beine schwarz, an den 4 vorderen die Schenkel und Schienen rot, die Mittelschenkel mehr oder weniger geschwärzt, die Tarsen braun, ebenso manchmal an den schwarzen Hinterbeinen die Tibien teilweise. Flügel wie gewöhnlich, Hinterleib schwarz, die 4 oder 5 mittleren Segmente rot. Kopf hinter den Augen kaum verengt. Zweiter rücklaufender Nerv nicht interstitial. L. 10—11 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt im mittleren Europa vor. 24. T. coqueberti Kl. 2 (labiata Lep., neglecta Steph., conjungens Kriechb., braunsi Knw.). Mesonotum mit zwar sehr feinen, aber ziemlich dicht stehen- den Punkten besetzt. Im übrigen der vorigen in der Fär- bung sehr ähnlich, nur ist der Clypeus gewöhnlich ganz weils, was bei der vorigen selten der Fall ist. Bei der var. nov. mediatra ist der Hinterleibsrücken von einer schwarzen Strieme durchzogen. Manchmal ist auch der schmale Rand des Pronotums weils. L. 11 mm. Verwandlung unbekannt. Bisher ist die Art nur aus dem südlichen Frankreich bekannt. 25. T. puneticollis Knw. 9. 29. An den Hintertarsen die mittleren Glieder weiflslich. Am Hinterleib das dritte bis fünfte Segment rot, ohne schwarze Mittelstrieme. Kopf schwarz, hinter den Augen kaum ver- 114 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. engt, in der üblichen Weise weils gezeichnet, nur sind ge- wöhnlich die inneren Orbiten nur sehr schmal weils und der weilse Fleck der oberen Schläfen fehlt oft; am Thorax nur die Schildchen weils. Beine rot; schwarz sind die Hüften, Trochanteren und die Hinterschenkel. Flügel klar, Stigma schwarz mit weilser Basis. Hypopygium ziemlich grofs, in der Mitte schwarz, an den Seiten weils, an der Spitze jedoch nicht ausgeschnitten. L. 11—12 mm. Die Tenthredo pavida F. ist nach Klug (Die Blatt- wespen der Fabricischen Sammlung, Zool. Magazin Bd. I 1819), der die Type gesehen hat, das 9 der Macrophya rufipes L.; der Fabriciussche Name kann also nicht für die vorliegende Art gebraucht werden. Die Larve lebt auf Holcus mollis und jedenfalls auch auf anderen Gräsern ; sie ist hellgrün, der Rücken bläulich- grün mit 2 weilsen Streifen. Jedes Segment mit 2 Quer- reihen feiner weilser Dornwärzchen. Kopf glänzend, kurz behaart, Augenfelder schwarz. Fühler und Mandibeln braun. Die Imago ist im mittleren und südlichen Europa verbreitet. 26. T. friesei Knw. 2 (pavida Knw. nec F.). Hintertarsen rötlich oder schwärzlich. . . . ....30. 30. Kopf breit, hinter den Augen nicht verenst . % .. 3% Kopf schmal, hinter den Augen verschmälett . . . 32. 31. Hinterleib ganz schwarz, höchstens die Bauchseite schwach rötlich (7. nassata var. maura Knw.) a ST a Be Hinterleibsmitte mehr oder weniger rot. Kopf schwarz, bei der typischen Form reich weils gezeichnet, bei den Varietäten nur mit schmalen, manchmal ganz fehlenden Zeichnungen der inneren Orbiten und oberen Schläfen, jedoch ist der Clypeus, die Mandibelbasis und die Oberlippe stets weils. Thorax schwarz, Rand des Pronotums manchmal schmal weils, die Schildchen stets weils. Die Beine sind mit Aus- nahme der schwarzen Hüften und Trochanteren bei der var. elegans Knw. ganz rot, nur die Hintertarsen mehr oder weniger schwärzlich, bei der var. gibberosa Knw. sind auch die Hinterschenkel schwarz. Bei var. nigronotata Cam. (nigro- notata Knw.) sind ebenfalls die Hinterschenkel rot, der Hinterleibsrücken jedoch im Bereich der roten Segmente mit schwarzer Rückenstrieme, während bei den anderen Varietäten und der Stammform die mittleren 3—4 Hinterleibssegmente ganz rot sind. Die Hüften und Trochanteren sind bei der Stammform oft weils gefleckt. Flügel klar. Stigma schwarz mit bleicher Basis. Am Hinterleib trägt das schwarze erste Rückensegment manchmal einen weifsen Saum. L. 11— 12mm. nn nn nn nn men Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 115 Die von Konow als eigene Arten aufgeführten Formen elegans und gibberosa kann ich nur als Varietäten ansehen. Die von Konow beigebrachten angeblichen plastischen Unter- scheidungsmerkmale existieren in Wirklichkeit nicht. Über die Larve ist nichts bekannt. Die Imago ist mit ihren Varietäten nicht besonders selten und durch das ganze ge- mälsigte Europa verbreitet. 27. T. pieticeps Cam. 2 (dubia Knw.). 32. Der zweite rücklaufende Nerv interstitial. Kopf schwarz, meist nur die inneren Orbiten schmal weils, Fühler unten braun ; Clypeus, Oberlippe und Mandibelbasis weils. Thorax schwarz, Rand des Pronotums manchmal schmal weıls, stets die Schildchen weils. An den Beinen die Coxen und oft auch die Trochanteren schwarz, erstere, besonders die Hinter- hüften, meist weils gezeichnet, die übrigen Beine rot, an den Hinterbeinen die Schenkel und Tarsen oft schwarz. Hinterleib schwarz, das dritte bis fünfte Segment rot mit einer manchmal nur schmalen, oft aber sehr breiten, nur die Seiten freilassenden Mittelstrieme von schwarzer Farbe versehen. L. 11 mm. Larve unbekannt. Verbreitung im mittleren Europa. 28. T. spreta Lep. 2 (tristis W. F. Kirby, obscura Knw.). Der zweite rücklaufende Nerv nicht interstitial. Kopf schwarz, hinter den Augen verengt, Fühler unten braun, der Clypeus, die Oberlippe und Mandibelbasis, sowie die inneren Orbiten und ein Fleck »auf jeder Seite der oberen Schläfen weils. Thorax und Beine wie bei voriger. Hinterleib schwarz, die 3 oder 4 mittleren Segmente rot, oft mit schwarzer Mittel- strieme, die bei der var. franki Knw. sehr breit ist; zu- gleich sind bei letzterer Varietät auch oft die umgeschlagenen Teile der roten Rückensegmente geschwärzt. L. 10—11 mm. Die Larven fand Brischke im September und Oktober auf Anthriseus silvester, Artemisia campestris und auf Gräsern. Sie ringeln sich bei Berührung kreisförmig zusammen und lassen sich fallen. Der ziemlich grolse Kopf bildet in der Ruhe mit dem übrigen Körper einen spitzigen Winkel. Die Grundfarbe ist grauweils, über den Rücken zieht ein brauner Mittelstreif, jederseits desselben läuft eine hellbraune Flecken- linie, dann folgt ein schmaler brauner Fleckenstreif und dann ein breiter tiefbrauner Seitenstreif, der scharf be- grenzt ist und in dem sich auf jedem Segmente 3—4 weilse Warzenflecke in schräger Reihe befinden. Unmittel- bar unter diesem Seitenstreif liegen die braunen Stigmen, Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 9 116 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. ferner befindet sich an der Fufsbasis ein brauner Längs- wisch auf jedem Segmente. Kopf glänzend hellbraun, die Streifen des Körpers sich auf ihm fortsetzend ; bei manchen Larven ist die dunkle Färbung des Körpers grün statt braun. Die Art ist durch ganz Europa verbreitet. 29. T. campestris L. 2 (palmata Geoffr , scutellaris F., ambigua Kl., fulviceps Steph., sigma Zett. , brevi- spina C. G. Thoms., josephi Knw.). 33. Mesopleuren runzlig punktiert, matt. Clypeus und Mandibeln, meist auch die Oberlippe schwarz . 34. Mesopleuren glatt, glänzend, nicht oder kaum wahrnehmbar punktierts a0 ve ee Re 34. Fühler schwarz, das sechste und siebente Glied weils. Kopf schwarz, hinter den Augen kaum verengt, manchmal die inneren Orbiten und oberen Schläfen mit Andeutung einer weilsen Zeichnung. Oberkopf sehr zerstreut punktiert, glänzend. Scheitel mit schwacher Mittelfurche. Thorax schwarz, nur das Schildchen und Hinterschildchen weils, der Schildchenanhang schwarz. Mesonotum schwach aber deutlich punktiert, glänzend, die Unterseite des Thorax runzlig punktiert, matt, nur das Mesosternum kaum punk- tiert, glänzend. Beine schwarz, an den vorderen Beinen die Knie, Tibien und Tarsen bräunlich. Flügel leicht gelb- lich, Stigma schwarz mit weilslicher Basis. Hinterleib rot, die 2 ersten und letzten Segmente schwarz. L. 11 bis 12 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt im südöst- lichen Europa vor. Die 7. gynandromorpha Rudow kann nicht auf die vorliegende Spezies bezogen werden, wie dies manche Autoren taten, da die Rudowsche Art aus dem Harz stammt und es ganz ausgeschlossen ist, dafs die T. andrei dort vorkommen sollte. Die Rudowsche Art gehört wahrscheinlich zu Tenthredella ferruginea var. rufi- pennis F.; sicher läfst es sich nicht entscheiden, daRudow sich der Untersuchung der Typen seiner angeblich neuen Blattwespenarten durch andere Autoren stets unter allerhand Ausflüchten entzogen hat. Konow führt die Art unter den Tenthredopsis - Arten mit abgestutztem Clypeus auf. Sie nimmt in der Tat eine Mittelstellung ein, jedoch scheint sie mir mehr zur Unter- gattung Tenthredopsis i. sp. zu gehören, denn der Clypeus ist nicht über seine ganze Breite gleichmälsig ausgerandet wie bei Zutenthredopsis, sondern nur in der Mitte, wenn auch Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 117 nicht tief ausgeschnitten ; die Tiefe des Ausschnittes wechselt übrigens bei verschiedenen Exemplaren. 30. T. andrei Knw. 2 (gynandromorpha aut. nec Rudow). Fühler braun, auf der Oberseite schwarz. Kopf schwarz, die Oberlippe oft braun, die inneren Orbiten und ein oberer Schläfenfleck bleichgelb. Thorax schwarz; bleichgelb sind der Rand des Pronotums, die Tegulae und die Schildchen. Skulptur der vorigen ähnlich, nur ist der Mittellappen des Mesonotums dichter punktiert. Die 4 vorderen Beine röt- lich, die Hüften, Trochanteren und die schmale Basis der ‘ Schenkel schwarz, die Hinterbeine schwarz, die Tibien oft mehr oder weniger bräunlich, ebenso oft die Tarsen, diese teilweise weiflslich. Flügel leicht gelblich, Stigma schwarz mit weifser Basis. Hinterleib hellrot, die ersten 2 und letzten 3 Segmente schwarz, das letzte oft mit schmal weilsem Saum. L. 9—11 mm. Die Art, deren Verwandlung unbekannt ist, wurde bisher nur in Italien gefunden. 31. T. romana Knw. 9. 35. Clypeus und Öberlippe schwarz . . TEE 30: Oberlippe weils, Clypeus weils oder ln und weils ge- Heck er er ee LT 36. Schildchen weils. Der ler meist nicht interstitial. Kopf schwarz, meist ohne weifse Zeichnung der inneren Orbiten und oberen Schläfen. Fühler auf der Unterseite wenig heller. Thorax schwarz, der Rand des Pronotums meist weils, ebenso das Schildchen und oft auch der Schildchen- anhang und das Hinterschildchen. Beine rötlich, die Hüften und Trochanteren schwarz, die Hinterbeine braun bis schwarz, die Hintertarsen oft teilweise weilslich. Flügel klar, Stigma schwarz mit weilser Basis. Hinterleib schwarz, das dritte bis sechste Segment rot. L. 9—11 mm. Larve unbekannt. Bisher wurde die Art nur in Ungarn und Italien gefunden. 32. T. floricola A. Costa 2 (histrio Ed. Andr& nec Kl., ambigua Knw., neglecta Knw. nec Lep.). Schildehen schwarz. Radialquernerv meist interstitial. Kopf schwarz, Fühler unten und gegen die Spitze zu braun, innere Orbiten und obere Schläfen weils gezeichnet. Thorax schwarz, der Rand des Pronotums weils. Flügelschuppen am Rande oft heller. Die vorderen Beine rötlich, die Hüften, Trochanteren und Basis der Schenkel schwarz ; Hinterbeine schwarz, die Knie und teilweise die Tarsen rötlich. Flügel klar, Stigma dunkelbraun mit weifser Basis. 9* 118 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Hinterleib schwarz, das dritte bis sechste Segment rot. L. 9 mm. Ed. Andr& (Spezies des Hymenopt. d’Europe I. 1879 bis 1881) nennt Mocsäry als Autor dieser Art, doch hat Mocsäry nie ein solches Tier beschrieben. Über die Meta- morphose ist nichts bekannt; die Art ist bisher nur in Korfu gefunden worden. 33. T. corcyrensis Ed. Andre 9. 37. Hinterleib schwarz mit rotem Gürtel, letzterer oft mit schmaler schwarzer Längsstrieme . . N 3, Hinterleib ralellich oder gelblich N sh zackiger Längs- strieme oder schwarz man weılslich. . u sn tige 38. Hinterbeine ganz schwarz, nur die Schenkel unten mehr oder weniger rötlich. Kopf schwarz, weils sind zwei grolse Flecke des Clypeus, die Oberlippe, Mandibelbasis, die inneren Orbiten , jederseits ein Fleck der oberen Schläfen. Fühler schwarz, unten gelb, viel kürzer als der Hinterleib. Scheitel etwas breiter als lang, mit Mittelfurche. Thorax schwarz, bleichgelb sind der Rand des Pronotums, die Tegulae und die Schildchen. An den Beinen alle Coxen und Trochanteren schwarz, die Hinterhüften mit schmalem, bleichem Längs- streif, die 4 vorderen Beine rot, die mittleren Tarsen schwärz- lich. Hinterleib schwarz, das dritte bis sechste Segment rot, in der Mitte auf der Rückenseite oft mit schwarzer Längsstrieme, die umgeschlagenen Platten der roten Rücken- segmente ebenfalls mit schwarzer Längsstrieme. L. 10 bis Emm Trotz der gegenteiligen Versicherung Konows dürfte die Art wohl nur eine Varietät der 7. stigma F. mit ver- dunkelten Hinterbeinen sein. Sie ist bisher nur in Frank- reich gefunden worden. Die Larve ist unbekannt. 34. T. churchevillei Knw. 2. An den Hinterbeinen die Schenkel und Tibien rot, höchstens die Schenkel mit kleinem schwarzen Fleck an der Spitze. 39. 39. Gröfsere Art. Fühler viel kürzer als der Hinterleib, unten bleichgelb. Die Hinterhüften. meist mit weifsem Längsstreif. In der Färbung der vorigen im übrigen ganz chen nur ist der Clypeus manchmal ganz weils, und die Beine sind mit Ausnahme der schwarzen Hüften und Trochanteren rot, die Hintertarsen oft weifslich, die Hinterschenkel oft mit schwarzem Fleck an der Spitze (= var. genualis Knw.). BT nme Die Larve ist unbekannt. Die Art ist im mittleren Europa verbreitet. 35. T. stigma F. 2 (histrio Kl., ornata Lep.). Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 119 Kleinere Art. Fühler so lang als der Hinterleib, unten braun. Die Hinterhüften meist ganz schwarz. Sonst wie die vorige gefärbt; bei der var. binotata Knw. trägt das erste Rücken- segment des Hinterleibs 2 weilse Flecken. L. 9 mm. Die Verwandlung ist unbekannt. Die Art ist über ganz Europa verbreitet. 36. T. excisa C. 6. Thoms. 2 (ornata Cam., R. v. Stein, nec Lep.). 40. Hinterleib blafs rötlichgelb, das erste und zweite Rücken- segment schwarz, das erste mit 2 weilslichen, das zweite mit 2 vötlichgelben Flecken, die übrigen Rückensegmente in der Mitte mit mehr oder weniger breiten schwarzen Flecken, die sich zu einer Längsstrieme anordnen; die Bauch- seite mit 2 schwarzen seitlichen Längsstriemen. Kopf schwarz ; weils sind die Mundteile, der Clypeus jedoch in der Mitte oft schwarz, ferner die inneren und unteren Orbiten und die oberen Schläfen. Fühler kürzer als der Hinterleib, auf der Unterseite braun. Thorax schwarz; bei der typischen Form sind bleichgelb die Tegulae, der Rand des Pronotums, 2 oder 4 Flecke des Mesonotums, die Schildehen und eine Binde der Mesopleuren. Bei der var. nov. nigratipleuris sind die Mesopleuren ganz schwarz bei der var. nov. nigratilobis fehlen auch die hellen Flecke des Mesonotums und bei der var. nov. nigratiscutis sich auch die Schildehen schwarz. Beine rötlich, die Hüften und Tro- chanteren schwarz und weils gezeichnet, die hinteren oder hintersten Schenkel oft schwarz liniiert, die entsprechenden Tibien manchmal ebenso, die Tarsen bräunlich bis schwärz- lich. Flügel klar, Stigma schwarz mit weilslicher Basis. L. 9—10 mm. Was Konow als var. alboplagiata beschrieb, ist die von Klug als typisch bezeichnete Form. Aus diesem Grunde hat auch Konow wohl später (z. B. in den Genera Insectorum 1905) seine Varietät nicht mehr erwähnt. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art ist durch einen srolsen Teil Europas und bis nach Sibirien verbreitet. 37. T.tessellata Kl. 2 (ischiadica Evers, islandica Ed. Andre, lividiventris Cam., alboplagiata Knw.). Hinterleib schwarz mit weifslichen Zeichnungen . . 41. 41. Scheitel 1!’,mal so breit als lang. Flügelstigma ganz weils, nur die Spitze etwas dunkler. Hinterschenkel ganz schwarz. Kopf gezeichnet wie bei voriger Art. Fühler oft ganz schwarz, kürzer als der Hinterleib. Thorax ganz schwarz, bei der typischen Form nur die Tegulae und der Hinter- 120 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. rand des Pronotums weils; bei der var. nov. plaga Enslin sind 2 Flecke des Mesonotums und das Schildchen weils, die var. nov. liturata hat aulserdem noch einen Fleck oder eine Binde der Mesopleuren weils. Hinterleib schwarz, die Rückensegmente seitlich breit oder ganz weils, gegen die Mitte der Rückensegmente zu die weilse Färbung schwächer werdend oder sich ganz verlierend, die letzten Rückensegmente oft ganz weils; auch die Bauchsegmente weisen oft teilweise weilsliche Färbung auf. Beine schwarz, Hüften und Tro- chanteren oft weils gezeichnet, die 4 vorderen Schenkel und Tibien rötlich, die mittleren oft mehr oder weniger geschwärzt, manchmal auch die Hintertibien aufser der Spitze rötlich. Flügel klar mit zartem Geäder. L. 9 mm. Larve unbekannt. Die Verbreitung wie bei voriger. 38. T. lactiflua Kl. 2. Scheitel doppelt so breit als lang. Flügelstigma dunkelbraun, die Basis heller. Hinterschenkel rötlich, nur auf der Hinter- seite geschwärzt. Im übrigen der vorigen Art sehr gleichend, nur sind hier bei der typischen Form die Schildchen, 2 Flecke des Mesonotums und eine Binde der Mesopleuren weils, während bei der var. nov. atratilobis die Flecke des Mesonotums fehlen. Wahrscheinlich können auch die Schildchen und Mesopleuren schwarz werden, doch sind bis jetzt solche Formen nur beim 9 bekannt. Beine rötlich, Hüften und Trochanteren schwarz und weils, an den Hinter- beinen die Schenkel, manchmal auch die Tibien auf der Hinterseite schwarz liniiert, die hintersten Tarsen oft schwärzlich. L. 9 mm. Die Art ist bisher nur aus Ungarn und Mähren be- kannt, über die Biologie wissen wir nichts. 39. T. hungarica Kl. 2. flo 1. Clypeus abgestutzt oder über seine Breite flach ausgerandet. (Subgen. Eutenthredopsis). Ael- a 2. Clypeus in seiner Mitte rundlich ausseschnitten, el). 2. Fühler vor dem Ende mit weilsem Ring . . .....3 Fühler ganz schwarz oder auf der Unterseite oder ganz bhleich, jedoch> ohne, weilsens Rınoln. 2. 3. Clypeus und Oberlippe, schwarz 2.2.2 2 222272508 Ciypeus und. Oberlippe weils . 7. ne 4. Hinterschenkel rot, höchstens an der Basis etwas geschwärzt. Pronotum schwarz. Hintertarsen schwarz. Im übrigen ge- Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 121 färbt wie das 2, nur ist die Hinterleibsspitze ganz rötlich oder nur gebräunt. L. 9 mm. 1. T. annuligera Evers dJ.. Hinterschenkel schwarz. Pronotum weils gerandet. Hinter- tarsen rot oder bräunlich . . u Di 5.An den Fühlern das sechste bis ara Glied ganz weils. Radialquernerv gewöhnlich interstitial. Mesopleuren dicht punktiert, wenig glänzend. Im übrigen dem 2 gleich ge- tärbts „RK. 9 mm: 2. T. tischbeini Friv. d'. An den Fühlern nur das sechste Glied ganz weils, und auch dieses oft nur undeutlich. Radialquernerv nicht interstitial. Mesopleuren nicht dicht punktiert, deutlich glänzend. Im übrigen dem 2 gleich gefärbt, nur ist das erste Rücken- segment meist ganz schwarz, ohne weilse Flecken. 3. T. putoni Knw. co’. 6. Mesopleuren besonders im oberen Teile dieht runzlig punktiert, matt. Kopf schwarz, schwarz behaart, fein punktiert, jedoch slänzend. Oberlippe und oft auch ein sehr schmaler Streif der inneren Orbiten weils. Unterseite der Fühler bräunlich. Thorax und Abdomen ganz schwarz, selten das Schildchen und der Schildchenanhang weils gezeichnet. Beine wie beim 2, nur sind an den Hinterbeinen die Coxen meist ganz schwarz, und an den Hintertarsen das erste und fünfte Glied schwarz, die mittleren weilslich, wie beim $. Genital- klappe am Ende nicht ausgeschnitten. L. 10—11 mm. 5. T. tarsata F. d'. Mesopleuren nicht dicht runzlig punktiert, wenigstens in der Mitte deutlich glänzend. Färbung anders. . . . 7. 7. Genitalklappe des 7 am Ende tief viertelkreisförmig ausge- schnitten. Kopf gelb, ein grolser Stirnscheitelfleck schwarz, die Fühler braun, die 2 ersten Glieder meist dunkler. Thorax gelb, auf der Oberseite mehr oder weniger braun und schwarzgezeichnet, das Pronotum, die Tegulae, die Spitze des Mittellappens des Mesonotums und die Schildchen jedoch stets gelb. Beine hellbraun, die hintersten Tarsen oft weilslich. Flügel wie beim 9. Hinterleib hellbraun, das Ende etwas dunkler, die Basis der Rückensegmente meist schmal schwarz markiert. Das co’ ist im Gegensatz zu dem variablen 2 in der Färbung ziemlich konstant. L. 11—12 mm. 6. T. litterata Geoffr. J. Genitalklappe des 5 am Ende nicht tief viertelkreisförmig ausgerandet. . . . un >: 8. Hinterflügel ohne Beier Bngader Er ae DE Hinterflügel mit geschlossener Randader (I. Fig. 30) . 10. 122 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 9. Hintertarsen schwarz, das dritte und vierte Glied, oft auch die Spitze des zweiten, sowie die Basis des fünften weils. Clypeus und Basis der Mandibeln, manchmal auch die Öberlippe schwarz. Pronotumecken weils. Das erste Rücken- segment mit 2 grolsen weilsen Flecken. Im übrigen dunkler gefärbt als das zugehörige $, insbesondere sind die Tegulae, die Schildchen und die hintersten Coxen ganz schwarz, oft auch die ganzen Hinterbeine mehr verdunkelt als beim 2. Am Hinterleib ist manchmal nur das vierte und fünfte Seg- ment rot, in der Mitte schwarz gefleckt, oft aber auch das dritte Segment teilweise, und das sechste und siebente mehr oder weniger rot, in der Mitte jedoch schwarz gefleckt. Genitalklappe kaum ausgerandet. Radialquernerv interstitial. L. 9—10 mm. 13. T. benthini Rudow. dJ. Hintertarsen rötlich oder grölstenteils weils. Clypeus, Ober- lippe und Basis der Mandibeln weils. Am Hinterleib die ersten beiden Segmente schwarz, die übrigen rot, selten in der Mitte gebräunt. Kopf schwarz, nur mit geringer weilser Zeichnung. Am Thorax nur die Schildchen weils gezeichnet, sehr selten die Mesopleuren mit bleicher Binde. Beine rot, gewöhnlich die Hüften, Trochanteren und die Basis der Schenkel, die hintersten jedoch ganz, schwarz. Es kommen jedoch auch hellere Färbungen der Beine vor. Radialquer- nerv in der Regel nicht interstitial.e L. 9—10 mm. 24. T. coqueberti Kl. J. 10. Am Mesonotum wenigstens das Schildchen bleich. . 11. Mesonotum samt dem Schildchen schwaız . . . 28. IaraReculae bleichg er ee Teamia schwarz oder en rent lbulalor all der Rand des home. BR ee NE 22: 12. Mesopleuren und Mesosternum ganz bleich . . . . 13. Das Mesosternum und oft auch die Mesopleuren mehr oder weniger) Deschwärzte.. 0 a a le 13. Stigma ganz gelb, an der Spitze nur wenig dunkler. Hinter- leib gelb, an der Spitze nicht gebräunt, das letzte Segment deutlich bogenförmig ausgeschnitten. Die Unterseite der Brust und alle Hüften ohne jedes Schwarz. Das ganze Tier hellgelb gefärbt mit noch helleren Zeichnungen. L. 10—11 mm. 10. T. pallida Knw. d. Stigma mit bleicher Basis und dunkelbrauner bis schwarzer Endhälfte. Endhälfte des Hinterleibs hellbraun bis braun, Nähte der Unterseite der Brust und die Hüften öfters schwarz gezeichnet, *- nt 472 Rt HUREN N Bau En Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 123 14. Genitalklappe schmal zugerundet, am Ende deutlich ausge- schnitten. Hintertarsen meist rötlich. Im übrigen dem o’ von T. litterata sehr ähnlich gefärbt. L. 12 mm. 11. T. nassata L. d'. Genitalklappe sehr breit zugerundet, kaum ausgeschnitten. Hintertarsen grofsenteils weifslich. Färbung der vorigen sehr ähnlich, meist jedoch etwas dunkler, insbesondere sind die Seitenlappen des, Mesonotums meist ganz schwarz. BSEklamm: 26. T. friesei Knw. d. 15. Hinterleib weifslich mit schwarzer Längsstrieme oder schwarz mit breit weilsen Segmenträndern. Kopf und Thorax schwarz, meist reich weils gezeichnet. Mesopleuren mit weilser Binde, bei der var. nov. obscuripleuris jedoch die Mesopleuren ganz schwarz. Im übrigen dem 2 ähnlich ge- färbt. 12.9 mm. 7. T. nivosa Kl. d. Hinterleib gelb oder braun oder schwarz oder rötlich. 16. 16. Mesopleuren und Metapleuren ganz schmutziggelb, nur das Mesosternum schwarz. Kopf gelb mit grolsem schwarzen Fleck des Hinterkopfes. Fühler hellbraun, oben schwärz- lich. Thorax auf der Unterseite gelb mit schwarzen Nähten und schwarzem Mesosternum; bei der var. nov. pleuritica Enslin sind auch die Mesopleuren teilweise geschwärzt. Oberseite des Thorax gröfstenteils schwarz, gelb sind das Pronotum mehr oder weniger, die Tegulae, 2 oder 4 Flecke des Meso- notums und die Schildchen. Beine schmutziggelb, auf die hinteren oder hintersten der Hinterseite öfters schwarz ge- streift, die hintersten manchmal fast ganz schwarz, nur die Hintertarsen teilweise weilslich. Hinterleib schmutziegelb oder bräunlich,, die Oberseite von einer schwarzen Strieme durchzogen, die manchmal fast den ganzen Hinterleibs- rücken einnimmt, bei der var. nov. atriveniris Enslin der ganze Hinterleib schwarz, nur der Hinterrand des ersten Segmentes bleich. Flügelstigma fast ganz schwarzbraun, die Basis nur wenig heller L. 10—12 mm. 9. T. sordida Kl. d’. Mesopleuren und Metapleuren schwarz, öfters mit hellem Fleck, jedoch nie ganz gelb . . . . EL N Re IT 17. Mittellappen des Mesonotums ganz la RE N U) Mittellappen des Mesonotums mit 2 bleichen Flecken an der Spitzer n.Nu2 }. B A a A Le N RE 18. Genitalklappe nicht Ausgerandet. Grölsere Art. Kopf schwarz, gewöhnlich reich bleichgelb gezeichnet, Fühler mit bleich- gelber Unterseite. Thorax schwarz, die Ränder des Pro- notums und die Tegulae bleichgelb, ebenso die Schildchen. Beine dunkelgelb, die hintersten braun, manchmal teilweise Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. geschwärzt, alle Tarsen bräunlich, die Coxen und Tro- chanteren schwarz, oft mit bleichgelben Flecken. Flügel hyalin, Stigma schwarz mit bleicher Basis. Hinterleib hell- braun, an Basis und Spitze mehr oder weniger geschwärzt, ferner eine gröfsere oder kleinere Rückenstrieme ebenfalls schwarz, das erste Rückensegment oft mit weilsem Hinter- Rande lem“ 15. T. austriaca Knw. dJ. Genitalklappe an der Spitze schwach ausgerandet. Kleinere Art. Färbung sonst der vorigen ähnlich, oft jedoch auch noch dunkler gefärbt, dagegen tragen die bei der vorigen Art stets schwarzen Mesopleuren hier häufig eine bleiche Binde. Bei der var. biguttata« Knw. hat auch der Mittel- lappen des Mesonotums 2 bleiche Flecken an der Spitze. L. 9—10 mm. 12. T. inornata Cam. dJ. 1.9), Cmöllsere. Antamı Ib, ul mann oa eo AL KNlemeres Arten 108 —1(O mn 20. Tegulae rot. Mesopleuren ganz schwarz, Kopf und Thorax schwarz, ersterer in der üblichen Weise bleich gezeichnet, letzterer mit weilsem Pronotumrand, Schildchen und weilsem Doppelfleck der Mittellappenspitze. Die 4 vorderen Beine grölstenteils rot, die hintersten schwarz, ihre Tibien dunkel- braun, ihre Tarsen teilweise weilslich. Hinterleib schwärz- lich, an den Seiten und dem Bauche bräunlich. L. 11 mm. 19. T. keorlevici Knw. dJ'. Tegulae gelb. Mesopleuren mit breiter gelber Binde. Kopf selb mit grolsem schwarzen Stirnscheitelfleck und grolsen- teils schwarzem Hinterkopf. (T. sordida var. pleuritica Enslin.) FVelzalße 21. Der Kopf hinter den Augen stark verengt, der Scheitel doppelt so breit als lang. Sonst in der Färbung der T. korleviei ähnlich, nur sind die Tegulae weils und die Hintertarsen schwärzlich oder braun. (7. inornata var. biguttata Kuw.) Vel. 18 Kopf hinter den Augen wenig verengt, der Scheitel mehr als doppelt so breit als lang. Sonst der vorigen gleichend. Beide Arten sind noch nicht genügend voneinander geschieden. L. 9 mm. 14. T. parvula Know. d. 22. Mittellappen des Mesonotums ganz schwarz. . . . 28. Mittellappen des Mesonotums nahe der Spitze mit 2 bleichen Eilecken in aa da ee Sl 7 23. Hinterleibsrücken ganz schwarz, nur der Bauch bräunlich, manchmal aber auch dieser schwarz. Zweiter rücklaufender NerLvameistninter stelle > Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 125 Hinterleibsrücken auch in der Mitte und stets an den Seiten und am Bauche rötlich oder bräunlich . . . . 25. 24. Scheitel mit feiner Mittellinie. Das achte Rückensegment des Hinterleibs in der Mitte nicht häutig. L. 9 mm. Kopf mit geringen weilsen Zeichnungen, am Thorax nur die Schildchen weils. 23. T. thornleyi Knw. dg'. Scheitel mit tiefer Mittelfurche. Das achte Rückensegment des Hinterleibs in der Mitte heller, fast häutig. L. 10 mm. Kopf oft mit breiten bleichen Teitelhnemnssn, am Thorax oft der Rand des Pronotums weils. 28. T. spreta Lep. d. 25. Kopf hinter den Augen stark verengt, in der üblichen Weise weils gezeichnet, am Thorax meist der Rand des Pronotums und die Schildchen weils, bei der var. franki Knw. jedoch der Thorax ganz schwarz. Beine rötlich, die hintersten mehr oder weniger gebräunt, die Hüften und Trochanteren schwarz, oft ausgedehnt weils gezeichnet. Hinterleib bräunlich, an Basis und Spitze geschwärzt, bei der var. /ranki Knw. der Hinterleib fast ganz schwarz. L. 9—10 mm. 29. T. campestris L. d’. Kopf hinter den Augen kaum verengt . Sltaa hr 26. Mesonotum mit zwar feinen, aber nee dicht stehenden Punkten. Kopf schwarz, die Mundteile und die inneren Örbiten weils. Thorax schwarz mit weilsen Schildchen. Vordere Beine rötlich, ihre Tarsen schwärzlich, alle Hüften, Trochanteren und die ganzen Hinterbeine schwarz. Hinter- leib schwarz, die Seiten, oft auch die Mitte rötlich. Genital- klappe kaum ausgerandet. L. 10—11 mm. 25. T. puncticollis Knw. d'. Mesonotum glatt und glänzend nur mit ganz vereinzelten feinen Punkten besetzt. (7. picticeps var. elegans Knw. und var. gibberosa Knw.) . - RT: 27. Kopf hinter den Augen ker ent esnellilksnne am Ende deutlich ausgerandet. Kopf und Thorax bei der typischen Form ziemlich reich weils gezeichnet, insbesondere auch der Rand des Pronotums und Flecke an der Spitze des Mittel- lappens weils. Bei den Varietäten fehlt diese weilse Zeich- nung des Mittellappens und nur die Schildchen und oft auch der Pronotumrand sind weils. Beine rötlich, die Hüften und Trochanteren schwarz, bei der var. eleyans Knw. die Hinterschenkel ganz rötlich, bei der var. gibberosa Knw. die Hinterschenkel ganz oder grolsenteils geschwärzt. Hinter- leib rötlich, an Basis und Spitze geschwärzt, die Mitte des Hinterleibsrückens mehr oder weniger gebräunt. L. 10 mm. 27. T. pieticeps Cam. d'. 126 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Kopf hinter den Augen verengt. Genitalklappe am Ende kaum ausgerandet. Im übrigen der vorigen Art sehr ähnlich und nicht sicher von ihr geschieden. L. 9 mm. 20. T. Havomaculata Cam. dJ.. 28. Kopf hinter den Augen nicht verengt. Grölsere Art. L. 12 mm. Der ganze Körper schwarz, die Fühler mit brauner Unter- seite; weils sind nur die Mundteille und manchmal die schmalen inneren Orbiten. Unterseite des Bauches manch- mal rot, — var. erythrocoele Enslin. Beine rot, Hüften und Trochanteren schwarz, die Hintertarsen schwärzlich. 18. T. arrogans Knw. dJ. Kopf hinter den Augen verengt. Kleinere Art. L. 9—10.mm. Hinterschenkel und Hintertibien mehr oder weniger ge- schwärzt bis ganz schwarz. (T. campestris var. Jranki Kiwi) Ver, dh SE en a an se air 2,9. Mesopleuren runzlig punktiert,, matt, 22. 222272227250: Mesopleuren nicht oder nur sehr schwach punktiert, glän- ZEndE N Rn ne a ep 30. Fühler schwarz, das sechste und siebente Glied weils, die beiden letzten meist bräunlich. Kopf hinter den Augen ver- engt, schwarz, höchstens die inneren Orbiten mit Andeutung einer weilsen Färbung. Thorax ganz schwarz. Im übrigen dem 2 gleichgefärbt, nur ist oft an den 4 vorderen Beinen die ganze Vorderseite der Schenkel hellbraun. Die roten Segmente des Hinterleibsrückens tragen manchmal eine schwache schwarze Strieme. L. 9—10 mm. 30. T. andrei Knw. dg.. Fühler hellbraun mit schwarzer Oberseite. Oberlippe manch- mal teilweise weilslich; im übrigen dem Q in der Färbung ganz gleichend, nur sind am Hinterleib gewöhnlich aufser . den 2 ersten nur die 2 letzten Segmente schwarz. L. 9 bis 10 mm. 31. T. romana Knw. d. 31. Clypeus und Oberlippe schwarz... 2 m See Oberlippe weils, der Clypeus weils oder schwarz und weils gelleckti 1, 210 8 en eb nalen et an 32. Schildchen weils. Radialquernerv meist nicht interstitial. Genitalklappe an der Spitze nicht ausgerandet, Färbung wie beim 9, die roten Segmente des Hinterleibsrückens manch- mal mit schmaler schwarzer Mittelstrieme. L. 9 mm. 32. T. floricola A. Costa. J. Schildchen schwarz. Radialquernerv meist interstitial. Genital- klappe am Ende ausgerandet. Kopf wie beim 2. Am Thorax Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. ar sind aulser dem Rand des Pronotums auch die Tegulae weils. Im übrigen in der Färbung dem 2 gleichend. L. 8$—9 mm. 33. T. corcyrensis Ed. Andre, 4. 33. Hinterleib schwarz oder braun, die Seiten der Hinterleibsmitte und gröfstenteils der Bauch braunrot, letzterer mit 2 schwarzen seitlichen Längsstriemen TEN 34. Hinterleib rötlichgelb oder weifslich mit mehr oder weniger breiter, oft zackiger, Längsstrieme oder schwarz und WEIS Westubtn TEMRET RR N ET O 34. Hinterbeine ganz schwarz, nur die Hüften mit schmalem, weilsem Längsstreif, an den Mittelbeinen die Schenkel an Basis und Spitze geschwärzt. Im übrigen dem $ an Kopf und Thorax gleichgefärbt. L. 9—10 mm. 34. T. churchevillei Knw. dg'. Hinterbeine wenigstens teilweise rötlich, an den Mittelbeinen die Schenkel höchstens an der Basis geschwärzt . 35. 35. Fühler viel kürzer als der Hinterleib, dick. An Kopf und Thorax dem 2 gleichgefärbt. L. 10 mm. 35. T. stigma F. d'. Fühler gut so lang als der Hinterleib, schlank. An Kopf und Thorax dem 2 gleichgefärbt. Bei der var. binotata Knw. trägt das erste Rückensegment des Hinterleibs 2 weilse Flecken. L. 9 mm. 36. T. exeisa C. 6. Thoms. d'. 36. Hinterflügel ohne geschlossene Randader, mit 2 geschlossenen Mittelzellen. Färbung dem 2 gleichend, nur ist hier das Flügelstioma manchmal etwas dunkler, am Hinterleib ist das erste Segment schwarz mit 2 weilsen Flecken, die übrigen Rückensegmente weils mit schwarzer Längsstrieme, der Bauch schwarz und weils. L. 9 mm. 38. T. lactiflua Kl. I. Hinterflügel mit geschlossener Randader, nur mit einer ge- Sehlossenen, Mittelzelles.u ): ..0172u 0 = en 2 na „et, 37. Hinterleib rötlichgelb, das erste Segment schwarz mit 2 weilsen Flecken, die übrigen Rückensegmente von einer schwarzen, verschieden breiten, auf den hinteren Segmenten sich manch- mal verlierenden Längsstrieme durchzogen. Sonst in der Färbung dem 9 gleichend, nur herrschen beim 5 die dunkleren Färbungen vor, indem Mesopleuren und Mesonotum, manchmal auch das Schildchen meist schwarz sind. L. 9 mm. 37: T. tessellata Kl, o'. Hinterleib weifslich, von einer schwarzen zackigen Längsstrieme durchzogen, der Bauch weilslich mit schwarzen Zeichnungen. Im übrigen dem $ in der Färbung gleichend und von dem 128 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. ähnlichen laetifua-g' durch die gleichen Merkmale unter- schieden wie die 2 beider Arten. L. 9 mm. 39. T. hungarica Kl. d. Zum Schlufs mag noch bemerkt sein, dals Brischke noch Larven beschreibt, aus denen er die Perineura brevispina C. G. Thoms. erzogen hat, doch geht aus der Beschreibung nicht recht hervor, welche Art er hierunter versteht. Diese Larven fand er im September und Oktober an verschiedenen Gräsern, auf Juncus, Pimpinella, Artemisia und Sarothamnus. Sie fressen abends, rollen sich bei Berührung zusammen und lassen sich zu Boden fallen. Ihre Farbe ist matt hellgrün, auf jedem Segmente 2 Quer- reihen weilser Dornwärzchen. Der Rücken ist bläulichgrün, jeder- seits von einem weilsen Streif begrenzt. Über den Stigmen liegt ein dunklerer schmaler Strich, der unten weilslich begrenzt ist. Der Kopf ist glänzend, kurz behaart, mit schwarzen Augenfeldern und braunen Fühlern und Mandibeln. Nach der letzten Häutung ist die Larve glänzend grasgrün und verpuppt sich in einem Erdgehäuse. 8. Macrophyopsis n. gen. Die Gattung enthält nur eine Art. Von Ed. Andre wurde sie wegen der verlängerten Hinterhüften und Hinterschenkel zu Macrophya gestellt, zu welchem Genus sie aber wegen des unge- teilten ersten Rückensegmentes nicht palst, Konow führte des- halb und wegen der nicht konvergierenden Augen die Art unter Tenthredopsis, hier aber kann sie wegen der langen Hinterhüften und Hinterschenkel nicht eingereiht werden, so dafs ein neues Genus geschaffen werden mulste. In der Färbung und dem Habitus steht die Art manchen Tenthredopsis sehr nahe, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch die braune Querbinde, welche den Vorderflügel unter- halb des Stigmas durchzieht; das Stigma selbst ist gelblich, an der Basis braun, eine Färbung, die sich ebenfalls bei keiner Tenthredopsis findet, da hier das Stigma an der Basis immer heller ist. M. nebulosa gleicht hier den anderen Verwandten mit dunkler Flügelbinde wie der ZRhogogaster discolor Kl. und lange Knw., nur dafs bei ersterer diese Auszeichnung nur das 2 trägt, während langei die Binde und die hellere Färbung des Stigmas an der Spitze nur angedeutet hat. Der hinter den Augen verengerte Kopf ist beim 2 schwarz, beim 0’ rötlich mit grolsem schwarzen Fleck, das ganze Unter- gesicht samt den Mundteilen, die Orbiten und oberen Schläfen weils gezeichnet. Die Fühler sind rötlich, an der Basis oft schwarz gefleckt oder gebräunt, beim Q auch die Spitze gebräunt, länger Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 129 als der Hinterleib. Thorax beim 9 schwarz, nur die Schildchen und ein Fleck der Episternen der Metapleuren weils, beim 5 der Thorax rötlich, die Seiten desselben und die Schildehen weifslich, die Nähte und 3 Flecken des Mesonotums schwarz. Beine rötlich, beim 5 die Hüften und die Hintertarsen weilslich, beim 2 die Hüften schwarz, die Trochanteren weils, die vorderen oft schwarz gefleckt, die Schenkel ebenfalls schwarz, die vorderen an der Vorderseite und Spitze rötlich, die Hintertibien an der Spitze und oft auch an der Basis schwarz. Flügel leicht graugelblich getrübt. Beim 5 die Hinterflügel mit geschlossener Randader. Humeralzelle des 2 gestielt. Hinterleib des % rötlich, an Basis und Spitze manchmal verdunkelt, beim 2 die ersten 2 und die vorletzten 2 oder 3 Segmente ganz oder teilweise schwarz, die mittleren Segmente rot, das letzte mit weilsem Fleck, der ganze Bauch mehr oder weniger verdunkelt bis ganz schwarz. Säge- scheide schwarz. Manchmal trägt das erste Rückensegment 2 weilse Flecken. Genitalklappe des 0’ an der Spitze kaum aus- gerandet. L. 10—11 mm. Über die Larve ist nichts bekannt. Die Art ist selten, ihre Verbreitung erstreckt sich durch das ganze gemälsigte Europa bis nach dem Kaukasus zu. M. nebulosa Ed. Andre. 972 (schmiedeknechti Knw.). 9. Siobla Cam. (Encarsioneura Knw.) Schon W. F. Kirby erklärte die Konowsche Gattung Encarsioneura für synonym mit der älteren Cameronschen Siobla. Neuerdings gibt auch Rohwer an (Proc. U. S. Nat. Mus. 1912 Vol. 43 p. 210), die Type Camerons im Britischen Museum unter- sucht zu haben. Sie sei mit der Konow schen Gattung identisch, so dals also der Konowsche Name eingezogen werden muls. Merkwürdig bleibt allerdings, dafs Cameron selbst die Macrophya sturmi nicht in seine Gattung Siobla gestellt hat; man sollte doch meinen, der Autor mülste es selbst am besten wissen, wie die von ihm geschaffene Gattung sich zu bereits bekannten Arten verhält. Eine nochmalige unbefangene Untersuchung der Cameron- schen Type ist jedenfalls wünschenswert. Die einzige europäische Art ist ziemlich plump gebaut und aulser der Färbung schon dadurch leicht zu erkennen. Der Kopf ist schwarz, schwarz behaart, dicht runzlig punktiert, matt, die Mandibeln sind braun, an Basis und Spitze schwarz, beim meist ganz schwarz. Fühler rötlich, beim co’ meist die ersten 2 oder 3 Glieder schwarz. Fühler etwas kürzer als Kopf und Thorax zusammen. Thorax schwarz, runzlig punktiert, matt, 130 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Cenchri gelb, der schmale Rand des Pronotums manchmal rötlich. Vorderbeine rotgelb, die Hüften, Trochanteren, und mehr oder weniger die Hinterseite der Schenkel schwarz. Mittelbeine ebenso gefärbt, nur dehnt sich, besonders beim 2, das Schwarz der Schenkel auch etwas auf die Vorderseite aus. An den Hinter- beinen sind die Hüften und Trochanteren schwarz, beim 2 oft vot gefleckt, die Schenkel schwarz mit breit roter Basis, die Tibien und Tarsen rot, erstere mit breit schwarzer Spitze. Flügel leicht gelblich, Geäder schwarzbraun, Stigma hell gelbbraun. Hinter- leib schwarz, beim $ meist das zweite bis vierte Rückensegment gelbrot, ebenso das neunte Segment, manchmal jedoch das vierte Rückensegment ganz oder teilweise schwarz. Beim 7’ dehnt sich die gelbrote Färbung auch auf die vorderen Bauchsegmente aus. L. 9,5-—-11 mm. Die gelblichgrüne Larve lebt auf /mpatiens noli-tanyere. Sie ist leicht kenntlich durch ihre Bedornung, und zwar befinden sich auf jedem Segment 4 kegelförmige gelblichweilse Dornen, auf dem ersten und letzten Segment jedoch nur 2. Auf jedem Segment sind ferner um die Seitenfalte 4 oder 5 schwarze Flecke im Halb- kreis gestellt. Der Kopf ist graugrünlich, die Augen schwarz. Die Imago fliegt hauptsächlich im Juni. Sie ist bisher nur aus dem mittleren Europa bekannt. S. sturmi Kl. 02. 10. Pachuyprotasis Htg. 1. Hinterleib ganz grün, höchstens mit Andeutung einer schwarzen Färbung an der Basis der ersten Rückensegmente. Flügel- stigma ganz hellgrün. Kopf grün, nur ein kleiner Fleck um die Ocellen schwarz. Fühler auf der Oberseite ge- schwärzt, das erste Glied jedoch oft, besonders beim 7, ganz grün. Thorax grün, schwarz sind daran nur ein drei- eckiger Fleck des Mittellappens, ferner ein grofser Fleck auf jedem Seitenlappen des Mesonotums, ferner auch Flecke in den Gruben des Mesonotums zu beiden Seiten des Schildchens. Die Grenze zwischen Mesonotum und Metanotum ist eben- falls schwarz markiert. Beine grün, die Tibien und Tarsen hinten schwarz liniiert, an den Hinterbeinen die Tibien und Tarsenglieder mit schwarzer Spitze und auch die Hinter- schenkel, besonders beim 0, oft teilweise schwarz liniiert, beim 9 meist nur mit schwarzem Fleck nahe der Spitze. Flügel klar, Costa und Stigema hellgrün, übriges Geäder schwarzbraun. L. ?—9 mm. Die Larve wurde von Brischke auf Plantago major und Mentha aquatica entdeckt. Sie sitzen in der Ruhe zu- sammengerollt auf der Unterseite der Blätter und fressen Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 131 Löcher in die Blattfläche. Sie sind hell bläulichgrün, weils bereift, mit 3 dunkleren Streifen, die sich auch auf dem “ Kopfe fortsetzen. Nach der letzten Häutung sind die Larven hell grasgrün und gehen in die Erde, wo sie ein ziemlich festes Erdgehäuse anfertigen. Die Imago ist die seltenste unserer Pachyprotasis-Arten und bisher nur aus Deutschland und Mähren bekannt. 1. P. nigronotata Kriechb. 52 (formosa Schmiedekn. viridis Brischke). Hinterleibsrücken ausgedehnt schwarz. Flügelstigma wenigstens grölstenteils en SIR: Pc ze 2. oo ternmn und Mesopleuren ganz lardyerimiidh, höchstens die Grenze zwischen Epimeren und Episternen der Meso- pleuren durch eine feine schwarze Linie markiert. Kopf grün; schwarz ist ein grolser Fleck der Stirn und des Scheitels, ferner ein Schläfenfleck, der sich zur oberen Augenecke hinzieht und schliefslich noch der obere Teil des Hinterkopfes.. Fühler auf der Oberseite, bei der var. chinensis Jakovl. die Fühler mit Ausnahme des ersten Gliedes schwarz. Thorax grün, das Mesonotum schwarz, an ihm jedoch die breiten Seitenränder des Mittellappens, ein Fleck vor dem Schildchen und die Schildchen selbst grün, das Pronotum grün mit schwarzer Mitte, die Tegulae grün, manchmal teilweise geschwärzt. Beine gelbgrün, an den 4 Vorderbeinen die Tibien und Tarsen, manchmal auch mehr oder weniger die Schenkel, hinten schwarz liniiert, an den Hinterbeinen die Schenkel beim 2 mit schwarzem Fleck an der Innenseite nahe der Spitze, beim 0’ ohne solchen Fleck, dagegen die Aulsenseite oft schwarz liniiert, bei beiden Geschlechtern die Tibien schwarz, vor der Spitze mit breit gelbgrünem Ring und aufserdem oft auch die Vorderseite gelbgrün, die Hintertarsen schwarz, die Basis des zweiten bis fünften Gliedes gewöhnlich bleich. Flügel klar, das Stigma schwarzbraun mit bleicher Basis. Hinterleib gelb- grün, der Hinterleibsrücken jedoch einfarbig schwarz. b. 8—9 mm. Die Larve ist noch nicht bekannt. Die Art ist wie alle dieses Genus mit Ausnahme von rapae L. nicht be- sonders häufig, aber weit verbreitet, da sie nicht nur im mittleren und nördlichen Europa, sondern auch in Sibirien und selbst in China gefunden wurde. 2. P. antennata Kl. 92 (duplex Lep.). Mesopleuren und Mesosternum mehr oder weniger schwarz ge- ZEIT Ag Peg ie ER EEE ER ETF A 7 Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 10 132 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 3. Rückensegmente des Hinterleibs mit weifsen, in der Mitte verbreiterten Hinterrandsbinden oder, wenn dies nicht der Fall ist, dann sind die Hinterschenkel und Hintertibien rot el ke. 1 6 oe ne Het RTE er Te Rückensegmente des Hinterleibs ohne weilse Hinterränder ; Hinterbeine schwarz und weilslich., Kopf schwarz, das sanze Untergesicht samt den Mundteilen weifsgelb, nur öfters die Grenze zwischen Clypeus und Stirn schwarz markiert ; das Obergesicht trägt zu beiden Seiten eine bogen- förmige bleichgelbe Zeichnung, die mit dem bleichen Unter- gesicht zusammenläuft, so dafs nur ein grofser Stirnscheitel- fleck und ein grofser Fleck an der oberen Augenecke schwarz bleibt; die Schläfen hinter den Augen sind ebenfalls bleich- gelb. Der Oberkopf ist deutlich schwach runzlig punktiert, wenig glänzend. Fühler schwarz, länger als der Hinterleib, heim $ höchstens die ersten, beim od’ gewöhnlich alle Glieder an der Unterseite weilslich. Am Kopf sind aufser den vor- erwähnten Zeichnungen meist auch noch 2 schwache, von der Fühlerbasis nach oben ziehende Wülste weils; manch- mal, besonders beim 5, dehnt sich am Oberkopf die schwarze Färbung mehr aus, so dafs am Oberkopf nur ein kleiner Fleck an der oberen inneren Augenecke weils bleibt. Am Thorax ist der Rücken schwarz, weilslich sind die Tegulae (oft mit schwarzem Kern), die Ränder des Mittellappens, die Schildchen und ein Fleck im Sattel zwischen den beiden Seitenlappen des Mesonotums; letzterer Fleck kann jedoch auch fehlen und der Rand des Mittellappens kann manchmal nur teilweise weilslich sein. Das Mesonotum ist schwach aber deutlich punktiert. An der Unterseite des Thorax ist das Pronotum schwarz mit breit weifser Umrahmung, die Epimeren der Mesopleuren und Metapleuren schwarz, hinten breit weils gerandet, die Episternen der Mesopleuren weils- lich, von einer schwarzen Längslinie durchzogen, das Meso- 'sternum weifslich, die Grenze zwischen ihm und den Meso- pleuren breit schwarz markiert, die Episternen der Meta- pleuren sind bleich. Beine weilslich, die 4 vorderen hinten schwarz gezeichnet, an den Hinterbeinen die Hüften weils- lich, hinten mit schwarzem Fleck, seitlich mit feiner schwarzer Linie, die Trochanteren weils, oft schwarz gefleckt, die Schenkel weifslich, ihre Spitze mehr oder weniger breit schwarz, beim 9 oft auch die Vorderseite mit schwarzer Linie, die Tibien schwarz, ihre Vorderseite öfters teilweise weifslich, die Tarsen schwarz, die Basis des Metatarsus oft bleich ; Hinterleib oben schwarz, unten weilslich, manchmal Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. BR ae. der Bauch schwarz gebändert. Flügel klar, Geäder und Stigma braunschwarz. L. 7-8 mm. Die Larve lebt auf Solidago, Serophularia, Betonica und anderen niederen Pflanzen, angeblich auch auf Frazinus. Der Körper ist grau oder grünlich, der Rücken jedoch breit olivgrün oder rötlich, die Seiten dunkler eingefalst,, auf jeder Seite des durchscheinenden Rückengefälses läuft eine hellere, aus verwaschenen Punkten bestehende Linie dahin. Die Basis der Fülse trägt einen bräunlichen Strich, und über diesem noch einen solchen Fleck. Der Kopf ist röt- lich oder bräunlich, mit einem geteilten dunkleren Scheitel- streif, der jedoch manchmal fehlt, und 2 Schläfenstreifen über den Augen, die manchmal sich weit ausdehnen können. Auf der Stirnplatte liegt ebenfalls ein dunkler Querstrich. Die Färbung des Kopfes und Körpers variiert ziemlich stark. Nach der letzten Häutung ist die Larve einfarbig grün, nur die Augenfelder schwarz; die Verpuppung erfolgt in der Erde. Die Imago fliest bis in den Herbst hinein und ist eine der häufigsten Blattwespen. Sie ist durch ganz Europa bis nach Sibirien und China verbreitet. 3. P. rapae L. 3? (scripta Gmel., Iuctuosa Schrnk., floricola Grav.). 4. Oberkopf glatt, glänzend. Beim 7 die Mesopleuren und das Mesosternum bleich, nur die Mesopleuren oben schwarz und die Grenze zwischen Mesopleuren und Mesosternum durch einen, oft abgekürzten, schwarzen Streif bezeichnet; beim 2 die Hinterbeine nicht rot. Kopf gezeichnet wie bei rapae L., die Fühler jedoch auch beim $ an der Unterseite bleich ; Fühler des 2 so lang als der Hinterleib, die des 0’ viel länger. Thorax oben gezeichnet wie bei voriger, nur ist oft auch der Rand des Pronotums, der dort oben schwarz ist, schmal weifs. An der Unterseite des Thorax sind aufser der schon erwähnten Zeichnung der Mesopleuren und des Mesosternums, die auch für das 2 gilt, die Metapleuren weilslich, nur ihre Epimeren oben schwarz. Die 4 vorderen Beine bleichgelb, hinten schwarz gestreift, an den Hinter- beinen die Hüften, Trochanteren, und Schenkel weifslich, letztere hinten schwarz, manchmal auch auf der Vorder- seite beim 2 mit schwarzem Spitzenfleck, die Tibien schwarz, ihre Vorderseite bleich, die Tarsen schwarz, der Meta- tarsus an der Basis manchmal bleich. Flügel klar, Ge- äder und Stigma braunschwarz. Am Hinterleib die Bauch- seite bleich, der Rücken schwarz, die Rückensegmente vom zweiten oder dritten an mit schmalen, nach der Mitte zu 10* 134 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. sich verbreiternden , weilsen Hinterrandsbinden, das letzte Rückensegment beim o schwarz oder mit bleichem Längs- strich, beim 2 mit weilsem Punkt bis ganz weils. L. 7 mm. Die Larve lebt auf Sohdago und Scrophularia. Kalten- bach gibt an, sie auf Frawinus gefunden zu haben, doch scheinen die von ihm beschriebenen Larven der vorigen Art zuzugehören. In der Ruhe sitzen die Larven zusammen- gerollt, der Frafs erfolgt sowohl am Blattrande als in der Blattfläche. Die Larve ist hellgrünlich, die Runzeln weils bepudert, die Seiten von einem bläulichgrünen Streif durch- zogen. Die Stigmen sind schmal, schwarz, die Stigmen- linie weils. Die Brustfülse sind etwas bräunlich. Der Kopf hellbräunlich, oft weifs bereift, ein Wisch über den Augen und ein Stirnfleck ist etwas dunkler. Nach der letzten Häutung sind die Larven einfarbig gelbgrün und gehen zur Verpuppung in die Erde. Von der vorigen Art unterscheidet sich die Imago aulser durch die Färbung auch durch den glatten Oberkopf. Sie kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. 4. P. simulans Kl. 9% (laevicollis GC. G. Thoms., ienuis Rudow). Oberkopf schwach, aber deutlich punktiert. Beim 7 die Meso- pleuren und das Mesosternum schwarz, die ersteren von einer breiten, weilsen Binde durchzogen, das letztere in der Mitte mit bleichem Fleck. Beim 2 sind an den Hinter- beinen die Schenkel und Tihien rot, die ersteren an der Basis oft schmal gelblich, die letzteren mit schwarzer Spitze. Das 5 unterscheidet sich von dem vorigen aulser durch die dunklere Färbung der Thoraxunterseite auch durch die sehr langen Fühler, welche die Länge des Körpers erreichen, und durch die Gröfse. Im übrigen ist es dem oJ der vorigen Art sehr ähnlich gefärbt, insbesondere hat es die gleichen Binden des Hinterleibsrückens, dagegen ist oben der Pro- notumrand stets schwarz, manchmal auch die Tegulae ge- schwärzt, ferner tragen die mittleren und hintersten Coxen vorne einen schwarzen Streif, desgleichen sind an den Hinter- beinen die Schenkel nicht nur an der Hinterseite geschwärzt, sondern auch an der Vorderseite von einer schwarzen Linie durchzogen ; das 2 ist, abgesehen von den Hinterbeinen, der vorigen gleichgefärbt, aber der Hinterleibsrücken meist ganz schwarz, seltener mit schmalen weifsen Hinterrandsbinden, die Fühler sind, aufser den beiden ersten Gliedern, an der Unterseite nur wenig heller, die Mittel- und Vorderschenkel sind blafsgelbrot und an den Hinterbeinen sind die Hüften Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 135 und Trochanteren ganz bleichgelb, die Tarsen schwarz, der Metatarsus an der Basis rot. Bei beiden Geschlechtern ist der Bauch oft teilweise geschwärzt. L. 8—9 mm. Die Larve ist unbekannt. Das Tier kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. Das dem 2 nicht ähnliche 3 dürfte öfters mit dem 5 der vorigen Art verwechselt worden sein. 5. P. variegata Fall, 2. 11. Maerophya Dahlb. ') 1. Innere Augenränder kaum konvergierend, treffen aufserhalb des Ölypeus. (Subgen. nov. Pseudomacrophya.) Kopf samt den Fühlern schwarz, letztere gegen die Mitte etwas ver- dickt, der Kopf runzlig punktiert, matt, Schläfen und Scheitel hinten scharf gerandet, der erhabene Rand öfters mehr oder weniger weilslich gezeichnet. Thorax schwarz, beim 5 höchstens der schmale Rand des Pronotums weils, beim 9 der breite Rand des Pronotums und das Schildchen, manchmal auch ein schmaler Saum der Tegulae weils. Mesonotum fein und dicht punktiert, wenig glänzend. Die 4 Vorderbeine beim 2 schwarz, die Spitze der Schenkel jedoch, sowie grölstenteils die Tibien und Tarsen weils, an den Hinterbeinen beim 2 die Hüften schwarz mit grofsem weilsen seitlichen Fleck, die Trochanteren schwarz, die Schenkel rot, die Schienen und Tarsen schwarz, erstere oben vor der Spitze weils. Beim 5 sind die Beine schwarz, die 4 vorderen Tibien und Tarsen vorne weils, an den schwarzen Hinterbeinen nur ein Fleck vor der Spitze der Tibien weils. Flügel leicht gelblich, Geäder und Stigma braunschwarz , lanzettförmige Zelle kurz zusammengezogen. Hinterleib beim 5 ganz schwarz, beim $ die mittleren (meist das dritte bis siebente) Rückensegmente mit weilsen Flecken, das neunte Segment fast ganz weils. L. 7—8 mm. Die Larve ist nach Saxesen und Ratzeburg ein- farbig grün und lebt auf Fraxinus. Häufiger jedoch dürfte sie auf Ligustrum vorkommen, auf welcher Pflanze man meist die Wespen fängt. Carpentier fand die Larve auch auf Eiche, ferner soll sie auch auf Crataegus vorkommen. Die Imago ist durch ganz Europa verbreitet, scheint jedoch in südlichen Gegenden häufiger zu sein; das ist infolge der dunkleren Färbung und der schwarzen, nicht roten, Hinterschenkel dem $ sehr wenig ähnlich; es gleicht mehr !) Vgl. Enslin, Syst. Bearb. d. paläarkt. Arten d. Tenthr.- Genus Macrophya. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1910. 136 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. einem 9’ der Macrophya ribis, abgesehen aber von der andern Augenstellung sind bei ribis die hintersten Trochanteren weils, nicht schwarz, und die lanzettförmige Zelle hat eine kurze Querader. Noch ähnlicher ist das od’ von M. par- vula Knw., bei dem aber die Hintertibien ganz schwarz sind. Das & ist übrigens aufserordentlich selten, während die 2 wohl überall vorkommen. Die Art dürfte sich also häufig parthenogenetisch fortpflanzen. 1. M. punetum - album L. 9% (erythropus Schrnk., punctum F., stellata Geoffr.). Innere Augenränder stark konvergierend, treffen auf den Clypeus. (Subgen. Macrophya i. Sp.) . - RN 2). 2. Hinterbeine mehr oder weniger rot ode alt a. 31. Hinterbeine ohne rote Tarnbems re le), 3. Hinterleib schwarz mit reingelben Zeichnungen, die mittleren Deemente ohne Rot . . . nn Ne 2, Hinterleib einfarbig schwarz oder a: ralfillielhen oder roten Zeichnungen =. m na: Sen Ver 4. Hintertarsen ganz schwarz . . Eee On Hintertarsen mehr oder weniger heil Sefärbit SR 5. Oberkopf zerstreut punktiert, mit glänzenden Zwischenräumen zwischen den Punkten. Hinterschenkel gelbrot, an der Innenseite oder auch an der Basis geschwärzt. Kopf samt den Fühlern schwarz, hinten überall deutlich gerandet, der Clypeus, die Oberlippe und Basis der Mandibeln gelb, beim der Clypeus manchmal schwarz. Das erste Fühlerglied manchmal mehr oder weniger gelblich. Thorax schwarz, Rand des Pronotums, Tegulae und das Schildchen gelb; Mesonotum fein punktiert, jedoch glänzend. An den Beinen sind die Hüften schwarz, manchmal an der Spitze gelb, beim 0" die 4 vorderen Hüften gröfstenteils, die hintersten an der Unterseite gelb; im übrigen sind die 4 vorderen Beine meist ganz gelb, beim 2 manchmal rötlich mit ver- dunkelter Basis der Schenkel und bräunlichen Spitzen der Tarsen. Hinterbeine gelbrot, die Innenseite der Schenkel mehr oder weniger schwarz, manchmal die schwarze Färbung an der Basis auch auf die Aulsenseite übergreifend. Manch- mal sind auch die in der Regel ganz gelbroten Tibien und Tarsen der Hinterbeine teilweise geschwärzt. Flügel gelb, Geäder hellbräunlich, Stigma rötlichgelb. Abdomen schwarz, die Segmente nadelrissig, gewöhnlich sind gelb: der breite Hinterrand des ersten, und mehr oder weniger unterbrochene Binden des vierten bis neunten Rückensegmentes. Es kann jedoch auch die gelbe Färbung reduziert sein, und zwar ist Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 137 dies am häufigsten beim 5’ der Fall. Bei der dunkelsten mir bekannten Färbung, die ich var. nov. nigricans nenne, trägt nur das vierte und fünfte Rückensegment seitlich gelbe Flecken, der ganze übrige Hinterleib einschliefslich des ersten Segmentes ist schwarz, auch ist der Thorax und Kopf mit Ausnahme der Oberlippe ganz schwarz. Zwischen dieser dunklen und den reicher gelben Färbungen gibt es alle Über- eänge. L. 11—-13 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt in Klein- Asien und im südlichen”und östlichen Europa vor und geht 33. Fig. 33. Vorderflügel von Macrophya rustica L. Der Areal- quernerv mündet sehr nahe beim Basalnerven, die Entfernung beider kürzer als der zweite Cubitalquernerv. westlich bis Istrien. Im Vorderflügel entspringt bei dieser Art in der Regel der Arealquernerv sehr nahe beim Basal- nerven (vgl. Fig. 33). Ein ähnliches Verhalten finden wir bei M. rustica L., postica Brull@, mailitaris Kl. und einigen anderen Arten. Bei den meisten Macrophya-Arten jedoch ist der Arealquernerv weiter vom"Basalnerven entfernt (Fig. 34). 34. Fig. 34. Vorderflügel von Macrophya albieineta Schrnk. Der Arealquernerv vom Basalnerven entfernt, ihre Entfernung grölser als die Länge des zweiten Cubitalquernerven. Es ist dieses verschiedene Verhalten des Arealnerven auch zur systematischen Disposition verwendet worden; da aber die Lage dieses Nerven manchmal auch bei der gleichen Art nicht ganz konstant ist und so Zweifel bei der Be- stimmung entstehen können, so habe ich davon abgesehen, dieses Merkmal in der Bestimmungstabelle als allein aus- schlaggebend zu verwerten. 2. M. superba Tischb. 52 (erythropus Brull& 1835 nec Schruk. 1776, Aavipennis Kriechb.). 138 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beihetft. Oberkopf dicht punktiert, matt. Hinterschenkel schwarz, die Basis derselben in !/,—?/, ihrer Länge gelb. Kopf samt den Antennen schwarz, der Clypeus, die Oberlippe und Mandibelbasis gelb. Thorax schwarz, dicht punktiert, matt, gelb sind: das Pronotum, die Tegulae, Schildchen und Schildehenanhang und ein Fleck der Mesopleuren, der manch- mal sehr klein sein kann und bei der var. nov. nigripleuris ganz fehlt. Die 4 vorderen Beine sind gelb, die Hüften an der Basis schwarz, die Tarsen mit brauner Spitze. An den Hinterbeinen sind die Hüften schwarz mit gelber Spitze, manchmal, besonders beim o’, gröfstenteils gelb, die Tro- chanteren gelb, die Schenkel im Basalteil gelb, im Spitze- teil schwarz mit rotgelben Knien, die Tibien und Tarsen gelbrot, die Tarsen meist und manchmal auch die Tibien mit dunklerer Spitze. Flügel wie bei voriger, nur ist das Geäder gewöhnlich dunkelbraun, das Stigma jedoch rotgelb. Hinterleib schwarz, fein punktiert, gelb sind eine breite, in der Mitte meist verschmälerte Binde des ersten und mehr oder weniger reduzierte und in der Mitte unterbrochene Binden des dritten bis sechsten Rückensegmentes, ferner seit- liche Flecken des siebenten Rückensegments. L. 10—12 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Verbreitung fällt mit der vorigen Art zusammen, doch scheint postica westlich nicht über Ungarn hinauszugehen. 3. M. postica Brull& 9% (ratzeburgi Tischb., histrionica Vollenh.). 6. Hinterleib ohne rote Binde oder rote Flecken . . . 7. Hinterleib mit roter Binde oder roten Flecken. Kopf schwarz, dicht, aber sehr fein punktiert, am Oberkopf die Punkte zerstreuter; Clypeus, ÖOberlippe und Mandibelbasis gelb. Fühler schwarz, in der Mitte verdickt. Kopf hinten überall gerandet. Thorax schwarz, fein und dicht punktiert. Gelb- lich sind am Thorax beim 5 die Tegulae und das Meso- sternum, seltener auch der Rand des Pronotums und das Schildechen — var. nov. muliebris. Beim 2 sind Rand des Pronotums, Tegulae und das Schildchen stets gelb. Beim 7 sind die 4 vorderen Beine gelb, an den hintersten die Hüften oben schwarz, vorne und unten gelb, die Trochanteren gelb, die Schenkel rot, an der Innenseite mehr oder weniger schwarz , manchmal die Schenkel gröfstenteils schwarz, an der Aufsenseite der Basis der Schenkel oft eine gelbe Färbung vorherrschend, die Tibien sind schwarz, meist mit rötlichem Ende, die Tarsen schwarz oder schwarzbraun. Beim 2 sind alle Hüften schwarz, oft mit gelber Spitze, die 4 vorderen Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 139 Beine im übrigen gelb oder gelbrot, nur die Tarsenglieder mit dunklerer Spitze. An den Hinterbeinen sind beim 2 die Trochanteren,, Schenkel und Schienen rot oder gelbrot, die Schenkel manchmal an der Basis der Innenseite ge- schwärzt, die Tibien an der Basis (manchmal bis zu ?/.,) schwarz, die Tarsen schwarz. Flügel leicht gelbgrau ge- trübt, Costa und Stigma hellbraun. Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen. Hinterleib dicht fein runzlig punktiert, matt. Färbung schwarz, das erste Rückensegment oft mit 2 weilsen Flecken, beim 0’ meist das dritte bis fünfte Rücken- und Bauchsegment rot, beim 2? das dritte und vierte Rückensegment rot, aufserdem beim 2 das sechste und meist auch das siebente an der Seite und das neunte in der Mitte gelbweils gezeichnet. Die rote Farbe kann jedoch mehr und mehr schwinden und bei der var. orientalis Mocs., die allerdings bisher nur im weib- lichen Geschlechte und nur aus Kleinasien bekannt ist, fehlt das Rot völlig und nur die weilsen Färbungen am Hinter- leib sind vorhanden. L. 11—12 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art ist über ganz Europa und durch Kleinasien verbreitet, tritt aber gewöhnlich nur vereinzelt auf. 4. M. rufipes L. 5% (dumetorum Geoffr., strigosa F., eitreipes Lep.). 7. Die 4 vorderen Schenkel und Schienen ganz gelb oder rot, höchstens die Spitze der Schienen schwarz . . . 8. _ Die 4 vorderen Schenkel und Schienen in gröfserer Ausdehnung schwarz, wenigstens an der Hinterseite schwarz liniert. 9. 8. Hinterleibsrücken überall dicht und deutlich punktiert, fast matt. Das sechste und siebente Rückensegment seitlich mit weifslichem Fleck. (M. rufipes var. orientalis Mocs.) Viele26. Hinterleibsrücken nicht punktiert, kaum wahrnehmbar quer nadelrissig, glänzend. Färbung sehr veränderlich. Bei der typischen und häufigsten Färbung ist der Kopf schwarz, die Oberlippe, beim & auch der Clypeus gelblich. Ober- kopf sehr schwach punktiert, deutlich glänzend. Fühler schwarz, gegen die Mitte verdickt, das dritte Glied so lang wie die beiden folgenden zusammen. Thorax schwarz, Meso- notum dicht und sehr fein punktiert, jedoch glänzend. An den Beinen beim $ alle Hüften und Trochanteren schwarz, im übrigen die 4 vorderen Beine rot, die Spitzen der Schienen und Tarsenglieder bräunlich. An den Hinterbeinen beim @ die Schenkel und Tibien rot, letztere jedoch an der 140 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Basis oder auch fast ganz schwarz, die Tarsen schwarz. Beim 5 sind an den 4 vorderen Beinen die Hüften schwarz oder schwarz mit gelber Spitze, die vorderen Beine sonst gelb, höchstens die Tarsen etwas dunkler, an den Hinter- beinen die Hüften gelb und schwarz, die Trochanteren gelb, die Schenkel rot, an der Innenseite schwarz liniert, die Tibien und Tarsen schwarz; erstere an der Spitze mehr oder weniger rot. Flügel fast klar, Geäder und Stigma schwarzbraun. Hinterleib schwarz, beim 5 das fünfte, beim ? das fünfte und sechste Rückensegment seitlich mit weilsem Fleck. Es kann nun sowohl die weifse Färbung mehr ver- schwinden oder, was häufiger ist, sich mehr ausdehnen. Bei der var. nov. feminina des 5 ist wie beim 2 der Clypeus schwarz. Bei der var. immaculativentris O. Costa ist der Hinterleib ganz schwarz. Bei der var. nov. nigritarsis sind alle Tarsen und die Hintertibien ganz schwarz. Bei Aus- breitung der hellen Färbung kann zunächst beim 2 der Clypeus gelb werden — var. nov. masculina. Ferner ist manchmal das erste Fühlerglied bleich. Ferner kann am Thorax der Rand des Pronotums, die Tegulae und das Schildchen bleich werden. Ist dabei der Hinterleib ganz schwarz, so haben wir die var. corallipes Evers., trägt dabei der Hinterleib weifse Flecken wie bei der typischen Färbung, so ist das die var. erimia Mocs. (rubripes Ed. Andre, sangw- nipes. Mocs., dalmatina Gasparini). Es kann aber bei diesen . Färbungen mit heller Thoraxzeichnung auch die Färbung des Abdomens noch mehr Weifs erhalten und bei der var. nov. maculativentris tragen alle Rückensegmente des Hinterleibes unterbrochene weilse Binden oder seitliche Flecken. Auch an den Beinen kann die Färbung heller werden, indem beim ? die Spitzen der Hüften und die Trochanteren bleich werden und die Hintertibien ganz rot sind. Auch das Flügelstigma kann hellbraun mit noch hellerer Basis werden. L. 10—12 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art ist durch ganz. Europa bis in das westliche Asien verbreitet. In nordischen Gegenden ist sie seltener. 5. M. diversipes Schrnk. 9'% (haematopus Vill., ochreata Panz., flavipes Tischb., halensis Aich. 9. Hinterste Trochanteren schwarz . . . . 10. Hinterste Trochanteren weils. Kopf schwarz, die Oberlippe beim 2 selten, beim 07 fast immer, weils. Oberkopf sehr schwach punktiert, glänzend. Fühler in der Mitte ‚sehr schwach verdickt, beim $ etwas, beim 0’ wesentlich länger Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 141 als der Kopf und Thorax zusammen. Thorax schwarz. Die 4 vorderen Beine schwarz, die Aufsenseite der Schenkel und Schienen, oft auch die Tarsen mehr oder weniger weils. An den Hinterbeinen die Coxen schwarz, seitlich mit grolsem weilsen Fleck, der jedoch beim 5 sehr klein ist oder ganz fehlt, die Trochanteren weils, die Schenkel rot, an der Spitze — beim 5 oft auch in gröfserer Ausdehnung — schwarz, die Tibien rot mit schwarzer Spitze, beim © manch- mal ganz schwarz. Hintertarsen meist schwarz, können aber ebenso wie die vorderen Tarsen mehr oder weniger weils werden und bei der var. poecilopus Aich. (tarsata Panz. nec F.) sind 3 Glieder der Hintertarsen ganz weils. Flügel fast slashell, Geäder und Stigma dunkelbraun ; lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen. Hinterleib schwarz, bei der var. trochanterica OÖ. Costa (quadrimaculata F. 1787 nec Müll. 1766) die mittleren Rückensegmente seitlich mit weilsem Fleck. L. 8-9 mm. Über die Metamorphose ist nichts bekannt. Die Ver- breitung erstreckt sich durch ganz Europa. 6. M. sanguinolenta Gmel. 5% (sambuei Latr., comma Fall., var. nigra Jakovl.). 10. Das erste Rückensegment des Hinterleibs ganz schwarz. 11. Das erste Rückensegment des Hinterleibs mit breiter, weils- licher, oft in 2 weise Flecken aufgelöster Hinterrandsbinde. Kopf samt den Fühlern schwarz, ÖOberlippe des 2 meist weils, beim 5" höchstens mit weilsem Fleck. Gesicht dicht, Oberkopf schwach punktiert, letzterer glänzend. Scheitel und Schläfen hinten gerandet. Fühler des 5 so lang als Kopf und Thorax zusammen, des $ kürzer, das dritte Fühler- glied 1!/,mal so lang als das vierte. Thorax schwarz, Tegulae manchmal schmal weils gerandet, Pronotum beim 2 breit, beim J' sehr schmal weils gerandet, aufserdem beim 2 das Schildchen weils. Mesonotum sehr fein punktiert, glänzend. Die vorderen 4 Beine schwarz, Schenkel, Tibien und die ersten Tarsenglieder vorne weils gestreift, die hintersten Beine beim 5’ ganz schwarz, beim 2 die Schenkel und Tibien blutrot, erstere an der Basis, letztere an der Spitze etwas geschwärzt. Flügel hyalin, Geäder und Stigma dunkelbraun. Am schwarzen Hinterleib aufser der weilsen Zeichnung des ersten Segments das letzte Rückensegment beim 2 mit grofsem, beim J’ mit kleinem oder ganz ver- schwindendem gelblich weilsen Fleck. L. 9 mm. Die Art, deren Biologie unbekannt ist, wurde bisher nur in Ungarn nachgewiesen. 7. M. albimacula Moes. 2. 142 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 11. Flügelstigma dunkelbraun. Drittes Fühlerglied kaum um die Hälftenlängervalswdas@viertes re Eee Flügelstigma braun mit bleicher Basis. Drittes Fühlerglied um mehr als die Hälfte länger als das vierte. Kopf samt den Fühlern schwarz, Öberlippe weils, beim 5 meist auch der Rand des Olypeus. Gesicht über den Fühlern wenig elänzend, dicht punktiert. Thorax schwarz, das Schildchen beim $ weils, beim o’ nur mit weilsem Punkt. Der Rand des Pronotums in der Regel nicht weils. Beine schwarz, an den 4 vorderen die Spitze der Schenkel, die Tibien und Tarsen vorne weilslich gestreift, die hintersten Schenkel und Tibien rot, beim 2 die Schenkel an der Basis und Spitze, die Tibien nur an der Spitze geschwärzt; beim o sind oft die Tibien, manchmal auch die Schenkel mehr geschwärzt und es können selbst die Hinterbeine ganz schwarz werden. Hinterleib schwarz, beim 2 das neunte Rückensegment oben mehr oder weniger bleichgelb. L. 8—9 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt im mittleren Europa vor. 8. M. pallidilabris A. Costa 2 (cognata Mocs. 1881 nec Fall. 1829). 12. Kopf breit, hinter den Augen beim o’ wenig, beim 2 nicht verengt. Seitliche Scheitelfurchen nach hinten divergierend. Gesicht über den Fühlern stark und ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Beim ? meist die Oberlippe und der Pro- notumrand weils, beim 5’ meist die Hintertibien rot. Im übrigen in der Färbung der vorigen gleichend, von der sie sich durch das einfarbige Stigma unterscheidet, nur kommen bei chrysura nicht wie bei der vorigen 5 mit ganz schwarzen Hinterbeinen vor. L. 8—9 mm. Über die Larve ist nichts bekannt. Die Art kommt im südlichen und östlichen Europa und im westlichen Asien vor. 9, M. chrysura Kl. 92. Kopf bei beiden Geschlechtern hinter den Augen deutlich ver- schmälert. Scheitelfurchen nach hinten nicht divergierend. Gesicht über den Fühlern weitläufig punktiert, glänzend. Beim 29 Oberlippe und Rand des Pronotums meist ganz schwarz oder nur wenig weils. Beim 0" die Hinterschenkel rot, die Hintertibien meist ganz schwarz. Im übrigen mit der vorigen übereinstimmend und vielleicht von ihr nicht verschieden, so dafs sie in diesem Falle zu ihr als synonym gestellt werden mülste. L. 8—9 mm. Larve unbekannt. Verbreitung durch das mittlere und südliche Europa. 10. M. erythrocnema A. Costa 52 (Jemoralis Kawall. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 143 13. Flügelstigma braun mit bleicher Basis . . 14. Flügelstigma einfarbig oder an der Spitze heller, selten (M. albipuncta Fall.) die Scheibe heller . . . . 15. 14. Beine schwarz, die vorderen vorne weilslich gestreift (M. pallidi- kahmiss As Costarcf)) =. AU ERIHE Die 4 vorderen Beine, abgesehen von den dunkleren Tarsen- und Schienenspitzen, ganz hellgelb oder nur eine feine schwarze Linie an der Hinterseite der Schenkel oder Tibien. Hinterbeine gelb, die Spitzenhälfte der Schenkel, die Knie, die Spitze der Tibien und die Tarsen schwarz; beim können die Hinterschenkel auf der Unterseite ganz gelb, und die Hinterschienen fast ganz schwarz werden. Kopf schwarz, Clypeus, Oberlippe und Mandibelbasis hellgelb, selten der Clypeus geschwärzt. Oberkopf schwach punktiert, hinten überall deutlich gerandet. Thorax schwarz, Pronotum meist schmal gelb gerandet, Tegulae gelb. Das Mesonotum samt dem Schildchen rot, woran die Art am leichtesten zu er- kennen ist, beim 5’ jedoch kann das Mesonotum mehr oder weniger bis ganz schwarz werden — var. marginata Mocs., dafür kann auch andererseits beim 5 die Unterseite des Thorax hell gefärbt sein. Flügel hyalin. Geäder und Stigma braun, die Basis des Stigmas weilslich. Unter dem Stigma ist eine bräunliche Binde angedeutet. Hinterleib schwarz, die Segmente manchmal schmal gelb gerandet. Beim 2 ist das neunte Rückensegment bleichgelb. Beim ist oft der ganze Bauch bleichgelb, kann jedoch mehr oder weniger schwarz werden, so dafs schliefslich nur noch der After gelb bleibt. L. 7,5—10 mm. Über die Verwandlung ist nichts bekannt. Die Ver- breitung erstreckt sich über das mittlere und südliche Europa bis in das westliche Asien. Die Art gehört zu den selteneren und wird meist nur vereinzelt gefunden. 11. M.teutonaPanz. 52 (aureatensis Schrnk., klugi Knw.). 15. Thorax nicht rot ad. a N Air 10% Thorax rot, das Mesosternum, das Schildchen und der Meta- thorax schwarz. Kopf schwarz, die Oberlippe und ein Fleck der Mandibelbasis weilslich. Oberkopf schwach punktiert, der Scheitel hinten nicht gerandet. Beine schwarz, die 4 vorderen an der Vorderseite weilslich gestreift, an den Hinterbeinen die Coxen schwarz, mit breitem, seitlichem, weilslichem Längsstreif, die Trochanteren weifslich, die Schenkel ganz schwarz, die Tibien weilslich, an der Basis und Spitze schwarz, die Tarsen schwarz. Flügel hyalin, Geäder und Stigma schwarzbraun, lanzettförmige Zelle mit 144 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. kurzem Quernerv. Hinterleib schwarz, das erste Rücken- segment etwas breiter, die übrigen sehr schmal weils ge- randet, das neunte Rückensegment oben ganz bleichgelb. L. 8 mm. Die Larve und das Z sind unbekannt. Die Art ist sehr selten und existiert bisher nur in einem einzigen, in der Konow schen Sammlung im Deutschen Entomol. Museum in Berlin aufbewahrten Stück. 12. M. rufopieta Enslin ? (teutona Knw. nec Panz.). 16. Hinterleibsmitte mehr oder weniger rot . . . . . 1%. Hinterleibsmitte ohne rote Färbung . . . „2719 17. Die Metapleuren in dem Winkel zwischen Basis der hintersten Fig. 35. Teil des Thorax von Macrophya annulata Geoftr. von der Seite. em,, em, Epimeren der Mesopleuren und Meta- pleuren; es,, es; Episternen der Mesopleuren und Metapleuren; C,, €, Mittel- und Hinterhüfte; sd,, sd, erstes und zweites Rückensegment des Hintesleibes; @) Anhang der Metapleuren. Hüfte und dem ersten Rückensegment des Hinterleibs mit einem rundlichen Anhang (Fig. 35). Schildchen und die letzten Rückensegmente des Hinterleibs ganz schwarz, ebenso die Trochanteren ganz oder grölstenteills. . . . 18. Metapleuren ohne solchen Anhang. Schildchen meist weils gefleckt, ebenso beim ® die vorletzten Rückensegmente an der Seite und das letzte oben. Trochanteren ganz oder gröfstenteils weils. Kopf schwarz, Clypeus, Oberlippe und Mandibelbasis weils. Kopf überall fein runzlig punktiert, fast matt. Scheitel und Schläfen hinten scharf gerandet. Fühler hinter der Mitte etwas verdickt, so lang wie Kopf und Thorax zusammen, beim 0’ etwas länger. Thorax Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 145 schwarz, Rand des Pronotums, manchmal, besonders beim 7, die Tegulae, ferner ein grofser Fleck des Schildchens und der Schildchenanhang weifslich. Die weilse Färbung des Thorax kann jedoch schwinden, zuerst an den Tegulae, dann am Schildchenanhang, selten auch am Schildchen, so dafs dann bei dieser var. nov. nigriseutis der ganze Thorax schwarz ist. Die 4 vorderen Beine sind gelblichweils, die Hüften beim $ ganz, beim Y' an der Basis schwarz, ferner sind die Schenkel, und beim 2 meist auch die Tibien und Tarsen, hinten und an der Spitze schwarz, während beim 7 die Tibien nur einen kleinen schwarzen Spitzenfleck tragen. Hinterbeine schwarz, beim 2 die Trochanteren, die Basis der Schenkel und manchmal ein Fleck vor der Spitze der Tibien weifslich, beim o jedoch die Unterseite der Coxen, die Trochanteren, die breite Basis der Schenkel, meist ein Fleck vor der Spitze der Tibien und die 4 letzten Tarsen- glieder weils. Flügel leicht getrübt, Geäder und Stigma schwarz. Lanzettförmige Zelle kontrahiert. Hinterleib beim g' schwarz, beim 2 in der Regel das dritte bis fünfte Rücken- und Bauchsegment rot, das sechste, siebente, und oft auch das achte Rückensegment an der Seite und das neunte oben, weils gefleckt. Die rote Färbung kann jedoch schwinden und bei der allerdings bisher nur aus Spanien bekannten var. cabrerae Knw. ist der Hinterleib ganz schwarz, und nur mit den weilsen Flecken der letzten Segmente ver- sehen. L. 11,5—12,5 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt im mittleren und südlichen Europa vor; das seltene o’ gleicht in der Färbung sehr dem von M. rustica L. Die Unterschiede beider 5 sind unter Nr. 30 angeführt. 13. M. militaris Kl. 52 (analis Spin., schaefferi Lep., | lepeletieri ©. Costa). 18. An den hintersten Beinen die Hüften, beim a auch die Unter- seite der Schenkel weils gezeichnet. Kopf schwarz, Ober- lippe und Clypeus oft mehr oder weniger weilslich. Kopf überall dicht und stark punktiert, matt, hinten gerandet. Thorax schwarz, matt. Tegulae manchmal mit bleichem Rand. Beine schwarz, an den 4 vorderen die Vorderseite weils gestreift, und zwar beim 0’ breiter als beim $, beim o’ auch die vorderen Tarsen oft fast ganz weifslich. Hinterbeine schwarz, beim 2 die Hüften mit grofsem weifsen Fleck an der Aulsenseite, beim 9’ dieser Fleck klein oder fehlend, dafür aber die untere Fläche der Hüften mit weilsem Fleck und die Unterseite der Hinterschenkel mehr oder weniger Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. weils. Flügel wie vorige. Hinterleib schwarz, das zweite bis fünfte Rücken- und Bauchsegment rot, beim /', besonders am Hinterleibsrücken die rote Färbung meist beschränkter, gewöhnlich der Hinterleib nur seitlich rot, aber auch beim 2 kann die rote Färbung reduziert werden, und schliefslich ist bei der var. lacrimosa Lep. der Hinterleib ganz schwarz. 12195 Pr Emm: Über die Metamorphose ist nichts bekannt. Die Art ist durch ganz Europa verbreitet und auch in Klein-Asien vor- kommend. Der rundliche Anhang der Metapleuren findet sich aufser bei ihr auch bei der folgenden und bei M. duo- decimpunctata L., während er bei anderen Macrophya - Arten ganz fehlt oder kurz dreieckig ist. 14. M. blanda F. 92 (soltaria Schrnk. nec Scop., cylindrica F., cognata Fall., nyctea Fisch.-Waldh.). Hinterste Beine ganz schwarz. Kopf wie bei voriger, nur meist ganz schwarz oder nur die Oberlippe an der Spitze, seltener auch die Aufsenseite der Mandibeln weils. Thorax wie vorige. Beine schwarz, beim @ meist nur die vordersten Schenkel und Schienen, beim 5 auch die mittleren Schenkel und Schienen sowie die entsprechenden Tarsen vorne weils- lich. Flügel wie vorige. Hinterleib schwarz, das zweite bis fünfte bis sechste Segment rot. Im Gegensatz zu voriger Art sind hier auch beim o gewöhnlich die mittleren Seg- mente ganz rot. Es kann jedoch auch hier bei beiden Ge- schlechtern der Hinterleib ganz schwarz werden, welche Färbung als var. similis Spin. (albimana Lep., nigra Knw.) beschrieben wurde. L. 11,5 —12,5 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt in ganz Europa vor und ist auch in Sibirien nachgewiesen worden. 15. M. annulata Geoffr. 4'2 (ligata Müll., neglecta Kl., abietis Lep., solitaria Kriechb.). 19. Flügelstigma gelb oder braungelb. Die Metapleuren mit rund- lichem Anhang in dem Winkel zwischen Hinterhüfte und erstem Rückensegment des Hinterleibs (Fig. 35). Kopf schwarz, beim 2 meist Oberlippe und Clypeus weifslich, beim o' der Clypeus selten mit weifsen Flecken, häufiger die Spitze der Oberlippe weifslich. Kopf dicht punktiert, fast matt. Thorax schwarz, beim 2 meist die breiten Ecken ' des Pronotums und das Schildchen weils, beim 0’ höchstens das Pronotum schmal weils gerandet. Beine schwarz, an den 4 vorderen die Vorderseite mehr oder weniger weils, an den Hinterbeinen beim 2 an der Basis der Hüfte ein grofser weilser Fleck und die Tibie auf der Oberseite vor Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 147 dem Ende weils. Beim 9’ die weilse Färbung der Hinter- beine weniger ausgedehnt oder ganz fehlend, besonders die Hintertibien oft ganz schwarz. Flügel beim 2 gelb mit hellbraunem Geäder und gelbem Stigma, beim J' leicht grau getrübt mit dunkelbraunem Geäder und braungelbem bis gelbem Stigma. Lanzettförmige Zelle kontrahiert. Hinter- leib schwarz, das fünfte und sechste, meist auch das vierte Rückensegment seitlich, das neunte oben mit weilsem Fleck ; beim o' sind diese Flecken kleiner oder fehlend. L. 10 his 11,5 mm. Vom 2 kommt eine Abänderung vor, die var. niyrina Knw. (sodalitia Mocs.), die in vieler Beziehung dem co’ gleicht, vor allem sind die Flügel wie beim 9’ leicht grau getrübt, nicht gelb, und auch die weilse Färbung an Mund, Pronotum und an den Hinterschienen kann oft ganz verschwinden. Diese Varietät kommt besonders in südlichen Gegenden vor, ist aber auch schon in Deutschland gefunden worden. Die Larve soll nach Ed. Andr& auf Almus leben. Sie ist grünlichgelb, der Körper quergestreift, der Kopf glatt, grün, die Augen braun. Diese etwas vagen Angaben be- dürfen wohl noch der Bestätigung. Die Imago fliegt vom Mai bis August, ist häufig und kommt in ganz Europa und im westlichen Asien vor. 16. M. duodecimpunctata L. 52 (signata Scop., Jera Scop., melanoleuca Gmel., idriensis Lep., dolens Evers, novemguttata O. Costa, luridicarpa A. Costa). Flügelstigma schwarz oder dunkelbraun oder wenn die Scheibe heller, dann sind die Metapleuren ohne rundlichen An- hane 3... Ps ie 20: 20. Mesopleuren 2 Deal Binde len ledelhren Fleck. 21. Mesopleuren ganz schwarz . . a 2 21. Hinterschenkel wenigstens an der nen san 22 Hinterschenkel ganz bleichgelb. Kopf Senn. Oberlippe, Clypeus und Mandibelbasis bleichgelb. Kopf glänzend, schwach gerunzelt. Scheitel hinten schwach gerandet. Fühler kürzer als Kopf und Thorax zusammen, zur Mitte schwach verdickt. Thorax schwarz, Rand des Pronotums, Tegulae, eine Querbinde der Mesopleuren und die Episternen der Metapleuren bleichgelb. Mesonotum sehr fein punktiert, glänzend. Beine bleichgelb; schwarz sind daran: die schmale Basis der vorderen Hüften, die Oberfläche und Unter- fläche der hintersten Hüften, eine feine Linie an der Rück- seite der vordersten oder vorderen Tibien, die Spitze der Hintertibien samt den Sporen, alle Tarsen, die vordersten Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 11 148 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. jedoch vorne bleich liniert. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarzbraun. Lanzettförmige Zelle mit Quernerv. Hinter- leib schwarz, die Rückensegmente an den Hinterrändern oben sehr schmal, an den umgeschlagenen Teilen breit gelblich. Bauchsegmente ebenfalls mit gelblichem Hinterrande. Das neunte Rückensegment grölstenteils gelb. L. 8 mm. Die Larve und das 9 sind unbekannt. Bisher ist die Art nur aus Ungarn nachgewiesen worden. 17. M. tenella Moes. 2. 22. Beim $ die 4 vorderen Schenkel ganz gelb, das erste, fünfte, sechste und neunte Rückensegment oben breit gelb gezeichnet; im Vorderflügel der Arealquernerv sehr nahe beim Basal- nerven entspringend (Bis. aa). 2 0. Beim 2 die 4 vorderen Schenkel wenigstens an der Hinter- seite geschwärzt. Hinterleibsrücken höchstens mit schmalen gelblichen Zeichnungen ; im Vorderflügel der Arealnerv weiter vom Basalnerven entfernt (Fig. 34). Oder männliches Ge- schlecht i 23. 23.Am Kopf nur die Schläfen, nicht aber der Scheitel hinten gerandet. Letzterer manchmal mit 2 weifsen Flecken. Zeich- nungen des Körpers gelb. Schildchen meist gelb . 24. Schläfen und Scheitel hinten gerandet, letzterer ohne weilse Flecken. Zeichnungen des Körpers weilslich. Schildchen stets schwarz. Kopf schwarz, Oberlippe, Clypeus und Man- dibelbasis weils. Oberkopf sehr schwach punktiert, glänzend. Fühler beim X auf der Unterseite meist bleich. Thorax schwarz; weifslich sind: der Rand des Pronotums, die Tegulae, eine Binde der Mesopleuren, die aber verkürzt oder ganz fehlend sein kann — var. vicina Lep., aufserdem, beim selten das Mesosternum und häufig die Metapleuren mehr oder weniger. Die 4 vorderen Beine bleichgelb, die Basis der Coxen schwarz, beim 5 jedoch die Coxen manchmal ganz bleich, die übrigen Teile der Beine an der Hinterseite schwarz, beim © jedoch oft nur in geringer Ausdehnung. An den Hinterbeinen die Hüften schwarz, weils gezeichnet oder manchmal beim 0" grölstenteils bleich, die Trochanteren bleich, die übrigen Beine mehr oder weniger geschwärzt, die Mitte der Schienen jedoch immer bleich. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarzbraun, letzteres oft mit hellerer Scheibe. Lanzettförmige Zelle mit kurzem Quernerv oder kurz kontrahiert. Hinterleib schwarz, die Segmente weils- lich gesäumt, und zwar an der Bauchseite breiter als an der Rückenseite und beim 5’ meist breiter als beim 2, ja es Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 149 kann beim o’ der Bauch ganz weils werden. Das letzte Rückensegment des 2 fast ganz weiflslich. L. 8—9 mm. Über die Verwandlung ist nichts bekannt. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. 18. M. albipuncta Fall. 9% (lieiata Evers, friesei Knw., nivosa A. Costa). 24. Fühler ganz schwarz. Vordere Schenkel auch an der Vorder- seite geschwärzt. Hinterschenkel aufser den Knien ganz schwarz. Kopf schwarz, beim 0’ gewöhnlich nur die Ober- lippe weifslich, beim 2 Oberlippe, Clypeus, ein Streif an der Aufsenseite der Mandibeln und 2 Punkte auf dem Scheitel gelblich. Oberkopf sehr fein punktiert, stark glänzend. Schläfen hinten gerandet, der Scheitel dagegen ungerandet. An den Fühlern das vorletzte Glied 11/,mal so lang als breit. Thorax schwarz beim 5’ meist das Pronotum schmal weils gerandet, beim $ jedoch der breite Rand des Pronotums, die Tegulae, das Schildehen und ein breiter Mesopleuralfleck gelb. Beim u die 4 vorderen Beine schwarz, die Vorderseite mehr oder weniger weifslich, die Hinterbeine ganz schwarz oder öfters die Trochanteren, die äufsersten Knie und ein Fleck vor der Spitze der Tibien weifslich. Beim 2 die Hüften schwarz, die vorderen mit schmalem, die hintersten mit breitem gelben Aufsenstreif, die Tro- chanteren gelb, manchmal etwas geschwärzt, die Schenkel schwarz, die vordersten gegen die Spitze zu ziemlich breit, die mittleren schmäler, die hintersten nur an der äufsersten Spitze gelb, die Schienen gelb, die vorderen an der Hinter- seite schwarz liniert, die hintersten nur an der Spitze schwarz, die Tarsen schwarz, die vorderen vorne mehr oder weniger gelblich. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarz- braun, lanzettförmige Zelle meist mit kurzem Quernerv, selten kurz kontrahiert, Hinterleib schwarz, beim 5 meist der Hinterrand des ersten und sehr schmal die umge- schlagenen Teile der übrigen Rückensegmente weils gesäumt, beim 2 der Hinterrand des ersten, das letzte und die umgeschlagenen Teile der übrigen Rückensegmente gelb. 2.9 10:mm. Die Larve ist mit Sicherheit nicht bekannt. Die An- gabe Rudows, dals sie auf Corylus und Carpinus lebe, ist mit gebührender Reserve aufzufassen. Ich habe die Art in den verschiedensten Gegenden gefangen und stets gefunden, dals sie sich auf Sambucus ebulum aufhält. Auf dieser Pflanze dürfte also die Larve zu suchen sein. Die beiden Geschlechter sehen ziemlich verschieden aus 11* 150 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. und das 07 gleicht sehr dem von M. albieineta Schrnk. Die Unterschiede beider 0’ sind unter Nr. 27 angeführt. Die Imago fliegt im Juni bis August und kommt im mittleren und südlichen Europa, sowie im westlichen Asien vor. Im Norden scheint sie zu fehlen. 19. M. erassula Kl. 5? (maculosa Lep., albo-macula Lep., klugi Vollenh., cora W. F. Kirby). Erstes Fühlerglied mehr oder weniger gelb. Vordere Schenkel an der Vorderseite nicht geschwärzt. Hinterschenkel in grofser Ausdehnung gelb. Kopf schwarz, gelb sind die Mund- teile, beim 0 jedoch der Clypeus nur am Vorderrand, ferner beim 2 2 längliche Flecke des Scheitels und bei beiden Geschlechtern die Oberseite des ersten Fühlergliedes. Ober- kopf schwach punktiert, glänzend. Scheitel hinten nicht gerandet. Fühler wie bei voriger. Thorax schwarz, der Rand des Pronotums, Tegulae, Schildchen und ein Fleck der Mesopleuren gelb, beim 5 die helle Färbung etwas weniger ausgedehnt und mehr schmutzig gelb. Beine gelb, die Hüften teilweise geschwärzt, die Schenkel an der Innenseite schwarz, beim 2 auch die Aufsenseite an der Basis verdunkelt, die Spitze der Tibien und Tarsenglieder ebenfalls geschwärzt. Flügel und Hinterleib wie bei voriger, nur ist hier auch beim & die helle Färbung gelb und nicht weils. L. 9—10 mm. Über die Biologie ist nichts bekannt; die Art ist bisher nur in Kroatien und Dalmatien gefunden worden. Es ist möglich, dafs sie nur eine Varietät der M. tenella Mocs. dar- stellt. Da es aber immerhin nicht gerade wahrscheinlich ist, dafs eine Verdunkelung der Beine mit einer Aufhellung der Fühler einhergehen sollte, habe ich beide Arten getrennt, und erst die Untersuchung eines gröfseren Materials wird hier die definitive Entscheidung bringen. 20. M. vitta Enslin 42. 25. Hintertibien ganz weils, nur an der Spitze schwarz. Kopf schwarz, glänzend, Mundteile und 2 Flecke des Scheitels weilslich, die Oberlippe seitlich schwarz gefleckt. Thorax schwarz, Rand des Pronotums, Tegulae und Schildchen weils- lich. Hüften schwarz, an der Spitze weifslich, die vordersten und hintersten aufserdem breit weils gestreift. Trochanteren und alle Knie weiflslich. Die 4 vorderen Schenkel vorn grölstenteils weilslich, hinten schwarz, die Hinterschenkel schwarz; Tibien und Tarsen weilslich, die Spitze der Tarsen- glieder schwarz, vordere Tibien an der Basis der Hinterseite und an der Spitze, die hintersten nur an der Spitze schwarz. Flügel gelblich hyalin, Geäder und Stigma schwarz. Hinter- Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 151 leib schwarz, der Hinterrand des ersten Rückensegmentes breit, des dritten bis achten schmal weifslich gesäumt. L. 9 mm. Die Larve ist unbekannt, ebenso das J'. Die Imago kenne ich nur aus Mocsärys Beschreibung. Die Art ist bisher nur in Ungarn gefunden worden. 21. M. tibialis Mocs. 9. Hintertibien auch an der Basis geschwärzt . . . . 26. 26. Der Scheitel hinten nicht gerandet. Oberkopf glänzend und nicht oder nur sehr schwach punktiertt . . . .„ 27. Der Scheitel hinten gerandet, oder wenn nur undeutlich ge- randet, dann ist der Oberkopf stark punktiert . . 28. 27. Beim o das vorletzte Fühlerglied 1!/,mal so lang als breit. Clypeus schwarz. Der Fleck vor der Spitze der Hinter- tibien oft undeutlich. (Beim 2 die Mesopleuren mit gelber Binde.) Vgl. M. crassula 4. . . USERS 24. Das vorletzte ‚Fühlerglied beim o7 öndesiers zweimal so lang als breit. Clypeus meist weils. Der Fleck an den Hinter- tibien rein weils. Beim ? die Mesopleuren ganz schwarz. Kopf schwarz, die Mundteile und beim 2 2 Flecke des Scheitels mehr oder weniger weilslich. Oberkopf kaum punktiert, glänzend. Fühler schwarz, beim 2 etwas, beim o’ deutlich länger als Kopf und Thorax zusammen, das vorletzte Fühler- glied beim 2 doppelt, beim o’ oft mehr als doppelt so lang als dick. Thorax schwarz, meist der Rand des Pronotums und der Tegulae, beim 9 auch öfters das Schildchen, mehr oder wenig weiflslich. Die 4 vorderen Beine schwarz, vorne mehr oder weniger weifslich, die Hinterbeine schwarz ; weils sind daran: ein Fleck der Hüfte, der beim o’ meist fehlt, die Trochanteren, manchmal die Aulsenseite der Schenkel, die Knie, ein grolser Fleck vor dem Ende der Tibien und selten kleine Striche der Tarsenglieder. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarz. lLanzettförmige Zelle mit Quernerv oder kurz kontrahiert. Hinterleib entweder ganz schwarz — var. decipiens Knw. (melasoma Rudow ?) oder häufiger der Hinterrand des ersten und letzten oder beim o’ oft aller Rückensegmente weils; beim 5 können diese weilsen Säume oft sehr breit werden. L. 10—11 mm. Die Larve lebt auf Sambucus nigra, ebulum und racemosa. Sie ist 22fülsig, grünlichgrau, der Rücken etwas dunkler, mehr Biänlieherdn, die hellere und dunklere Färbung durch die feine we ifse Beihiehte Tracheenlinie geschieden. Über jedem Stigma der Bauchsegmente steht ein schwarzer Fleck, ein ebensolcher ist oberhalb des zweiten Brustfulses. Aufserdem 152 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. steht noch über jedem Fufse ein kleinerer Fleck. Über Rücken und Seiten laufen dunkler schattierte Linien. Auf dem letzten Segmente befindet sich ein grofser rundlicher schwarzer Fleck. Kopf hellbräunlich, der Scheitel mit grolsem braunen oder schwarzen Fleck, die Augenfelder ebenso gefärbt. Nach der letzten Häutung ist die Larve hellgrün. Zur Verpuppung geht sie in die Erde. Die Ei- ablage erfolgt auf der Oberseite der Blätter. Die Imago fliegt im Frühjahr und Sommer, ist häufig und kommt aufser in ganz Europa auch im westlichen Asien vor. 22. M. albieineta Schrk. 52 (albipes Geoffr., jera Fall., lugubris, discolor, luctuosa Lep., alboannulata OÖ. Costa, Ed. Andre, leucopoda Palma, crippae de Stef., ribis GC. G. Thoms. nec Schrk.). 28. Hinterste Trochanteren weils oder gelb, höchstens schwarz gelleckbn m: ou Er Pe de Hinterste Thochanteren schwarz. ern mit kleinem weilsen Rleck an ae: LM, 29. Beim 5 mindestens 3 Glieder ar in sanz weils. Beim 2 die Hintertarsen ganz schwarz und an die 4 vorderen Schenkel ganz gelb oder das Schildchen weils. Der Arealquernerv im Vorderflügel sehr nahe beim Basalnerven liegend und die Entfernung beider kürzer als der zweite Cubitalquernerv (tie, BD). 0 8 - U al). Beim 0" die Glieder der Hintertarsen in erröllsener Ausdehnung geschwärzt. Beim 2 die vorderen Schenkel in grofser Aus- chung geschwärzt und das Schildchen stets schwarz. Die Entfernung des Arealquernerven vom Basalnerven ist min- destens gleich der Länge des zweiten Cubitalquernerven (ie 3A): ee ol. 30. Beim of an den Eiatonbenen as fünfte Tarsenglied weils, nur die Klauen schwarz, das Schildehen meist Teils. Bein 2 der Hinterleib allen. das sechste, siebente und achte Rückensegment seitlich mit weifsem Fleck; bei beiden Ge- schlechtern die vorderen Beine weifslich, die vorderen Schenkel an der Hinterseite mehr oder weniger geschwärzt, der Kopf hinter den Augen stark verengert, die lanzettförmige Zelle kontrahiert, die kontrahierte Stelle länger als der erste Cubi- _ talquernerv (M. militaris 9' und var. cabrerae Knw. 9). 17. Beim 5 an den Hinterbeinen das fünfte Tarsenglied schwarz, ebenso das Schildchen; beim 2 der Hinterleib schwarz, das erste, fünfte, sechste und neunte Rückensegment gelb ge- zeichnet ; bei beiden Geschlechtern die vorderen Beine gelb, deren Schenkel ganz gelb, der Kopf hinter den Augen wenig Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 153 verengt, die lanzettförmige Zelle mit kurzem Quernerv oder kurz kontrahiert, die kontrahierte Stelle kürzer als der erste Cubitalquernerv. Kopf schwarz, Mundteile gelblich. Kopf tief und ziemlich dicht punktiert, jedoch etwas glänzend, bei manchen Rassen, z. B. bei der algerischen var. Zegularis Knw. "matt. Fühler so lang wie Kopf und Thorax zusammen, beim 2 etwas kürzer. Thorax schwarz, beim o' meist die Tegulae, selten auch der Rand des Pronotums mehr oder weniger gelb- lich, beim $ der breite Rand des Pronotums und die Tegulae gelb, bei der var. nov. scutellaris auch das Schildchen gelb, bei der var. nov. pleuralis aulserdem auch die Mesopleuren mit gelbem Fleck ; dagegen ist bei der var. tegularıs Knw. der Thorax ganz schwarz und nur die Ecken des Pronotums gelb» Die 4 vorderen Beine gelb, die Basis der Hüften beim 2 breit, beim 5 schmal oder gar nicht schwarz, die Spitze der Tibien und Tarsenglieder meist beim 2 geschwärzt, manchmal die Tarsen ganz schwärzlich ; an den Hinterbeinen die Hüften schwarz, ihre Spitze, beim 5 auch ihre Unter- fläche, gelb, die Trochanteren und die Basis der Schenkel gelb, die Spitze der letzteren schwarz, die Tibien schwarz, beim 5 nur mit kleinem bleichen Fleck vor der Spitze, beim 2 jedoch die Mitte der Tibien in gröfserer Ausdehnung gelb, die Tarsen schwarz, beim 5 das zweite bis vierte Glied weils. Flügel leicht gelblich getrübt, Geäder und Stigma schwarz. Abdomen schwarz, selten beim 0’ der Hinterrand des ersten, noch seltener auch anderer Rücken- segmente gelb gesäumt, dagegen beim 2 das erste Rücken- segment fast ganz gelb, das fünfte und sechste mit breiter in der Mitte unterbrochener gelber Binde, meist das siebente und selten das vierte mit gelbem Seitenfleck, das neunte oben gelb. L. 10—14 mm. Die Larve dieser häufigen Art ist mit Sicherheit noch nicht bekannt. Es ist anzunehmen, dafs sie polyphag ist, denn bei der grofsen Zahl, in der sie im Larvenzustande auftreten mufs, müfste ihr Vorkommen an nur einer be- stimmten Nährpflanze sicher schon aufgefallen sein. Nach einer Angabe Rudows soll die Larve auf Sium und Aego- podium leben und schwarzen Kopf und eine blaugrüne Grund- farbe besitzen mit schwarzer Rückenlinie, spitz dreieckigen, schwarzen Zeichnungen an den Segmenteinschnitten und schwefelgelbe, schwarz eingefalste Flecken über der Basis der Fülse tragen. Die Imago kommt nicht nur in ganz Europa, sondern auch im nördlichen Afrika und in Klein-Asien vor. Die Exemplare aus letzterem Land und aus dem südöstlichen 154 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Europa stellen eine besondere, durch ihre Grölse und reiche Gelbfärbung ausgezeichnete Rasse dar. Die mitteleuropäischen Tiere pflegen nur 10—11 mm grofs zu sein, während die südöstlichen Exemplare 13 und selbst 14 mm messen. Plastische Unterschiede von irgendwelcher Bedeutung be- stehen jedoch zwischen den einzelnen Rassen nicht, nur, wie gesagt, die algerische var. tegularis Knw. besitzt etwas stärkere Skulptur als die Stammform. 23. M. rustica L. 92 (montana Scop., cearbonaria L., trifasciata Geoffr., sulphurata Gmel., trieineta Christ., notata Panz.). 31. Der Rand des Pronotums und die Tegulae weils. Am Hinter- leib wenigstens der Hinterrand des ersten oder die um- geschlagenen Seitenränder der mittleren Rückensegmente WEILS u.) ea ee lee a ee LSRUn Pa a Ber | Pronotum, Tegulae und Hinterleib ganz schwarz. Kopf schwarz, stark runzlig punktiert, Clypeus, Oberlippe und Basis der Mandibeln beim 0" meist ganz weils, beim 2 schwarz oder nur in geringer Ausdehnung weils. Scheitel nur undeutlich oder nicht gerandet, manchmal mit Mittelfurche. Thorax schwarz. Beine schwarz, weils sind daran: beim $ an den vorderen Hüften ein kleiner, an den hintersten ein grolser Seitenfleck, beim o die Spitze der Hüften und ein manch- mal fehlender Seitenfleck der Hinterhüften; ferner die Vorder- fläche der 4 vorderen Beine, beim 2 jedoch die Schenkel meist ganz schwarz; die hintersten Trochanteren fast ganz weils, die Hinterschenkel schwarz, die äufsersten Knie weils, ebenso ein grolser Fleck vor der Spitze der Tibien; die Tarsen sind mehr oder weniger weils geringelt. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarz. Lanzettförmige Zelle mit sehr kurzer Querader. Hinterleib schwarz. L. S—10 mm. Über die Larve gehen die Angaben der Autoren aus- einander. Nach Schrank soll die Larve grün sein mit 2 schwarzen Scheitelflecken und auf ZKibes-Arten leben. Es dürfte diese Angabe jedoch, wie auch ähnliche anderer Autoren, auf Verwechslungen oder falschen Schlüssen be- ruhen ; die Imago findet man nämlich nie auf Ribes, sondern meinen Erfahrungen nach stets auf Sambucus ; deshalb scheint auch Kaltenbach recht zu haben, der angibt, die Larve lebe wie die der M. albieineta auf Holunder, gleiche in der Färbung der Larve der genannten Art und habe einen orange- selben Kopf mit schwarzem Scheitelfleck und einen eben- solchen Afterfleck. Die seitlichen schwarzen Flecken, die Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 155 bei albieineta vorhanden sind, fehlen hier. Die Imago kommt im mittleren Europa vor. 24. M. ribis Schrk. 9% (salieis Ström., leucopus Gmel., ewalbida Gmel., ribesiüü Kaltenb., bertolini Gobelli). 32. Am Obergesicht die Wangen schwach punktiert. Fühler dick, zum Ende kaum verschmälert. Am Hinterleib alle Rücken- segmente seitlich und meist auch die Bauchsegmente weils gesäumt. Die Schläfen neben dem Scheitel nicht weils. (Ar albıpuncta ar. viema ‘Dep.)» 2. WEN 23. Am Obergesicht die Wangen tief punktiert. Fühler schlank, zum Ende zugespitzt; Hinterleib schwarz, nur der Hinter- rand des ersten oder auch des letzten Rückensegmentes weils; Kopf schwarz, die Mundteile und beim 2 die Schläfen neben dem Scheitel weils. Oberkopf schwächer punktiert, als das Obergesicht, mit glänzenden Zwischenräumen. Fühler beim 2 etwas länger als Kopf und Thorax zusammen, beim o7 so lang als Kopf, Thorax und die 3 ersten Rückensegmente zusammen. Thorax schwarz, Rand des Pronotums und Tegulae weils. Beine schwarz, die Trochanteren und Knie, beim 0’ auch die Spitze der Hüften weils; ferner sind weilslich: an den 4 vorderen Beinen die Vorderseite der Tibien und Tarsen, beim 5 auch der Schenkel, an den Hinterbeinen ein Ring vor der Spitze der Tibien und die Oberfläche der Tarsenglieder. Hinterleib schwarz, ziemlich dicht punktiert, die einzelnen Rückensegmente gewölbt ; der Hinterrand des ersten und beim 2 immer, beim 3 selten des letzten Rückensegmentes weils. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarzbraun, lanzettförmige Zelle kurz zu- sammengezogen-. L. 7—8 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Imago findet sich ver- einzelt im ganzen mittleren Europa. Die Angabe, die ver- schiedene Autoren von einander abschreiben, dafs M. carinthiaca im Hinterflügel nur eine geschlossene Mittelzelle besitze, beruht auf einem Irrtum, die Art hat vielmehr, wie alle Macrophya-Arten 2 geschlossene Mittelzellen. 25. M. carinthiaca Kl. 8. 33. Kleinere Arten. L. 7—9 mm. Die Metapleuren ohne rund- lichen }häntigen Anhang, =... a 11a nl rer nt Grölsere Arten. L. 11—12 mm. Die Metapleuren im Winkel zwischen erstem Rückensegment und den Hinterhüften mit rundlichem häutigen Anhang (Fig. 35) . . . . 35. 34. Oberkopf schwach punktiert, stark glänzend. Beim 0’ der Scheitel kaum doppelt so breit als lang und das erste 156 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Rückensegment des Hinterleibs meist mit 2 grofsen weilsen Flecken. Größser. L. 5’ = 9 mm. (M.albimacula Moes. 1.) 10. Oberkopf stark runzlig punktiert, wenig glänzend. Beim od’ der Scheitel kurz, fast dreimal so breit als lang, und das erste Rückensegment höchstens schmal weils gesäumt. Kleiner. L. = 7. mm; oder 2. Kopf schwarz, Oberlippe meist pechbraun, beim 2 der Clypeus mit 2 weilsen Flecken und der Oberkopf zu beiden Seiten des Scheitels mit je einem kleinen weilsen Punkt. Clypeus flach ausgerandet, Kopf überall stark und tief punktiert. Thorax schwarz, das Pronotum und beim 2 auch die Tegulae schmal weils ge- säumt. Beine schwarz, die Vorderseite der 4 vorderen Tarsen und Tibien, beim 9 auch der Schenkel weilslich. Hinterbeine beim 9’ ganz schwarz, beim 2 die Knie und ein Fleck vor der Spitze der Tibien weifslich. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarzbraun. Lanzettförmige Zelle mit kurzem Quernerv oder kurz zusammengezogen. Hinterleib schwarz, beim 2 der Hinterrand des ersten und letzten Rückensegmentes schmal weils. L. 7 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art ist sehr selten und bisher nur im mittleren Europa gefunden. 26. M. parvula Knw. 998. 35. Hinterbeine ganz schwarz. (M.annulata var. similis Spin.) 18. An den hintersten Beinen die Hüften, beim 5 auch die Unter- seite der Schenkel weils gezeichnet. (M. blanda var. lacri- mosa Wep:). 2 4er, nr rn Le Über die M. laticarpus Kriechb. vgl. Rhogogaster aueu- pariae Kl. pP. 92. i II. Tribus. Dolerin:. Die Dolerini sind durch das Fehlen des zweiten Cubitalquer- nervs im Vorderflügel eine sehr leicht zu erkennende Gruppe. Der Kopf und gewöhnlich auch der Thorax sind grob punktiert, der Körper meist von plumper, lang eiförmiger Gestalt. Fühler neun- gliedrig; Vorderflügel mit 2 Radial- und 3 Cubitalzellen, die zweite, sehr lang gestreckte Cubitalzelle beide rücklaufende Nerven aufnehmend (Fig. 29, p. 40). Der Basalnerv ist gerade, mit dem ersten rücklaufenden Nerven parallel oder leicht konvergierend ; die lanzettförmige Zelle hat schrägen Quernerv; die Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen. Fufsklauen nicht gespalten, mit kleinem Subapicalzahn. Über die Larven ist noch sehr wenig bekannt. Sie sind 22fülsig, rollen sich bei Störungen zusammen und lassen sich zur Erde fallen, leben hauptsächlich an Gräsern und verpuppen sich Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 157 in der Erde ohne festen Kokon. Die Zucht ist schwierig. Es ist behauptet worden, dafs die Dolerus eine kürzere Larvenruhe haben, als dies sonst bei Blattwespen der Fall zu sein pflegt, in- dem die Larve in ihrem Erdgehäuse schon im Herbste sich ver- puppt und als Puppe den ganzen Winter überdauert. Es wäre wünschenswert, diese Angaben nochmals zu prüfen. Übersicht der Gattungen. Augen gerundet oder kurzoval, um die Länge des zweiten Fühlergliedes oder weiter von der Basis der Mandibeln ent- fernt. Genotype: D. gonager F. 1. Dolerus Panz., Jur. (Dosytheus Leach). Augen langoval, an der Innenseite fast ausgerandet. Wangen- anhang kürzer als das zweite Fühlerglied. Meist schlankere Arten als die der vorigen Gattung, die Fühler etwas kürzer. Genotype: L. pratorum Fall. 2. Loderus Knw. 1. Dolerus Panz., Jur.!) (Dosytheus Leach.) Die Unterscheidung der Arten dieser Gattung hat von jeher viel Schwierigkeiten verursacht, weil sie in Gestalt und Skulptur voneinander sehr wenig verschieden sind, so dafs dann namentlich bei den einfarbig schwarzen Arten es nicht leicht ist, brauchbare Unterscheidungsmerkmale zu finden; am schwierigsten sind die 4 zu bestimmen. Für die 2 ist die Untersuchung der Säge ein gutes, aber freilich etwas umständliches, und wenn es sich um seltene Tiere handelt, nicht immer ausführbares Erkennungsmittel. Ich habe von fast allen Arten die Säge untersucht und gebe, so- weit es die Rücksicht auf Kosten und Raum zuläfst, die Abbil- dungen der wichtigsten Typen. Ob auch die Untersuchung der männlichen Geschlechtsorgane in gleicher Weise sich verwerten läfst, wäre erst noch zu erforschen. 1. Hinterleib ganz oder teilweise rot oder rotgelb. . . 2. Hinterleib schwarz, höchstens der Hinterrand der einzelnen Segmente schmal weifslich gesäumt . . . . . .11. 2. Das erste Rückensegment des Hinterleibs sehr fein punktiert, die folgenden fein quergestrichelt (rastriert); stets auch beim 2 die letzten Hinterleibssegmente schwarz . . 3. Hinterleibsrücken glatt, glänzend; beim 2 oft das Ende des Histterleibsgrok. Ya) are a ee 2) Vgl. ösern Syst. Bearb. d. europ. Arten des Tenthred.- Genus Dolerus Jur., Deutsch. Ent. Zeitschr. 1909 p. 487—501 und 595—608, und Morice, Help-Notes tow. determin. of british Tenthred., Entom. Monthly Magaz. V. XXI. 1910. 158 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 3. Kleinere Art. L. 0 8—9 mm, 2 9,5—10 mm. Kopf beim 4 hinter den Augen deutlich verengt, beim $ ebenfalls ver- schmälert. Hinterbeine schwarz, gewöhnlich die Spitze der hintersten Schienen nebst den zugehörigen Sporen rötlich. Tegulae rot, selten (am ersten noch beim 07) schwarz. Im übrigen Kopf und Thorax schwarz, grau behaart, runzlig punktiert. Cenchri grofs, weils; an den vorderen Beinen die Spitzen der Schenkel, die Schienen und meist die ersten Fufsglieder rot, öfters die Mittelschienen aufser der roten Spitze schwarz, selten die 4 hinteren Beine ganz schwarz. IID SI Sa N Fig. 36. Sägeblatt von D. bimaculatus Geoffr. Flügel kaum getrübt, Geäder und Stigma schwarz, Segment 2—5 rot, seltener die rote Färbung von geringerer Aus- dehnung. Säge: Fig. 36. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. Von der folgenden ist sie schon auf den ersten Blick durch ihre schmächtigere Gestalt zu unterscheiden ; aulser der verschiedenen Färbung der Tegulae ist noch an den Beinen in der Färbung ein Unterschied vorhanden, indem bei Verdunklung derselben hier die Spitzen der Tibien am längsten rot zu bleiben pflegen, während sich bei dubius gerade die Spitzen zuerst schwärzen. 1. D. bimaculatus Geoffr. 5'? (tristis F., analis Fall., abietis Fall.). Gröfsere Art. L. J' 10 mm, ? 12 mm. Kopf beim o’ hinter den Augen schwach verengt, beim 2 gleichbreit oder sogar etwas erweitert. Hinterbeine entweder ganz schwarz oder die hintersten Tibien ganz rot, öfters mit schwarzer Spitze. Tegulae fast immer schwarz. Im übrigen gleicht die Art der vorigen in der Färbung des Körpers, jedoch werden verschiedene Varietäten unterschieden. Bei der Stammform sind die Hinterbeine ganz schwarz, ebenso die Tegulae; die häufige var. timidus Kl. (abietis Panz. 1799 nec L. 1758) zeichnet sich durch stärkere Rotfärbung der Beine aus, in- Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 159 dem die 4 vorderen Beine aufser den schwarzen Hüften und Trochanteren ganz rot sind, und an den Hinterbeinen eben- falls die Spitze der Schenkel und die Tibien diese Färbung aufweisen. Bei der seltenen var. desertus Kl. sind ebenfalls die Beine gröfstenteils rot, aulserdem aber auch die Tegulae rot. Beim 9 ist der rote Gürtel des Hinterleibs oft schmäler als beim $, nimmt manchmal sogar nur ein Seg- Fig. 37. Sägeblatt von D. dubius Kl. ment ein, und bei der var. atratus Enslin (niger Enslin nee L.) ist der Hinterleib ganz schwarz. Säge: Fig. 37. Über die Larve ist nichts bekannt. Die Imago findet man im Frühjahr besonders an sumpfigen Stellen. Die Ver- breitung erstreckt sich über ganz Europa und Sibirien. 2. D. dubius Kl. e I: Lep.). 4. Alle Beine ganz schwarz . . ET: Wenigstens die Vorderbeine ee an N Rh De 5. Mesonotum ungleichmälsig mit gröberen und feineren Punkten besetzt. Scheitel breiter als oe Beim 2 das Mesonotum IDeISst? Toter eye. EN EP DR Mesonotum dicht und ee heine een. Scheitel kaum breiter als lang. Auch beim $ der Thorax und die letzten Hinterleibssegmente stets schwarz. Kopf und Thorax schwarz, Fühler des 5 länger, die des 2 etwas kürzer als der Hinterleib. Beine schwarz, in der Regel alle Tibien rötlich, bei der var. sawatilis Htg. aber nur an den Vorder- beinen die Knie, Tibien und Tarsen rot, aufserdem auch die Tegulae rot. Flügel kaum getrübt, Geäder und Stigma schwarz. Hinterleib schwarz, beim 2 in der Regel Segment 2—6 rot, beim o’ auch hier die Ausdehnung der Rotfärbung meist geringer. L. 8—9 mm. Die Larve (vgl. Meijere, Tijdschr. v. Entomol. LV., 2: 208) lebt in Fquwisetum palustre und limosum , und zwar frilst sie in den Internodien das Gewebe bis auf die 160 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Oberhaut weg; wenn ein Internodium ausgefressen ist, so begibt sich die Larve in das darunter gelegene, und zwar durchbohrt sie dazu nicht die Zwischenwand, sondern geht nach aufsen und frilst sich von aufsen her, dicht oberhalb eines Knotens in das neue Stengelglied ein. Der Rücken der Larve ist dunkel grünlichgrau, die Seiten und die Unter- seite schmutzig grünlichweils, die Mittellinie des Rückens und die Grenze gegen die hellere Seitenfärbung ist dunkler; der Kopf ist meist bräunlichschwarz mit gelber Zeichnung ; die Mittellinie ist gelb, der vordere Stirnrand gelbgesäumt, auch die Seiten des Kopfes sind gelb; der schwarze Teil setzt sich in eine sich verschmälernde Strieme, welche auch das glänzend schwarze Auge umfalst, bis nahe an den Hinterrand des Kopfes fort; die gelbe Stirnplatte trägt einen halbmondförmigen dunklen Fleck. Zur Verpuppung muls die Larve oft erst eine Strecke schwimmend zurück- legen um an das Land gelangen zu können. Die Imago ist aufser im mittleren und nördlichen Europa auch in Sibirien gefunden worden. 3. D. palustris Kl. 5% (cothurnatus Lep., junci Steph., quadricinctus Zett., busaei Vollenh.). 5. Fühler dünn, viel kürzer als der Hinterleib, zur Spitze kaum verdünnt. Flügel klar. Die Schläfenfurchen neben dem Scheitel (Fig. 38) sehr seicht, der Kopf meist mit deut- OB8O 38. os se Fig. 39. Sägeblatt von D. aericeps C. G. Thoms. Dolerus aeneus Htg. lichem metallischen Glanz. Kopf und Thorax De Schläfen- schwarz, beim $ jedoch das Pronotum, die Dcnen suae Tegulae und das Mesonotum aufser dem schwarz mar- ) : 5 eh Schildehen rot. Beine schwarz, meist nur die vordersten Knie und die vorderen Tibien rot, doch kann sich die rote Färbung auch mehr ausdehnen und bei var. erythropus nov. nom. (rufipes Knw. 1888 nec Geoffr. 1785) sind alle Tibien und Schenkel ganz oder gröfstenteils rot; es kommt jedoch diese Varietät ziemlich selten vor. Hinterleib rotgelb, beim 2 das erste Rücken- segment und die Sägescheide schwarz, beim 07 das erste, Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 161 oft auch das zweite und die 2—4 letzten Hinterleibssegmente schwarz. Genitalklappe des 5 schmal gerundet. L. 7—8 mm. Säge: Fig. 39. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt in ganz Europa vor. 4. D. aericeps (. 6 Thoms. 92 (mandibularis Kuw., quadrieinetus Kiaer.). Fühler kräftiger, so lang oder beim $ wenig kürzer als der Hinterleib, an der Spitze deutlich verdünnt. Flügel grau bis schwärzlich. Schläfenfurchen tief. Kopf ohne Metall- RAZER OLE EUER RT RA RE au WR DR EG 6. An den Vorderbeinen die Knie breit rot, hinterste Schenkel und Tibien ganz rot, nur die äufserste Basis der Schenkel und die Spitze der Tibien schwarz, so dafs also die rote Färbung der Beine von vorne nach hinten zunimmt. Beim 7 der Hinterleib mit Ausnahme des schwarzen ersten Segmentes ganz rot; beim 2 der Thorax oben fast ganz rot, auch das Rückenschildchen und die Mitte des Metanotums rot, manch- mal auch das Mesosternum rot. Kopf und Thorax beim g' ganz schwarz, beim 2 aulser den vorgenannten Teilen auch das Pronotum und die Tegulae rot. An den Beinen die Hüften und Trochanteren und mehr oder weniger die Tarsen schwarz, die Hüften manchmal mit rötlicher Basis. Flügel grau getrübt. Hinterleib des 2 wie beim ' rot mit schwarzem ersten Rückensegment, aufserdem die Sägescheide ganz oder grölstenteils schwarz. L. 8,5—9 mm. Die Jugendzustände sind unbekannt. Die Spezies ge- hört dem südlichen Europa an und ist bisher in Deutsch- land nicht gefunden worden. 5. D. etruscus Kl. 5% (pratensis var. testaceus de Stef.). Färbung der Beine anders, indem die rote Färbung an ihnen vorne meist ausgedehnter ist als an den Hinterbeinen oder sie ist vorne wenigstens nicht geringer als an den Hinter- beinen. Beim 4 die Hinterleibsspitze stets schwarz. Kleiner und schmäler als vorige Art. Kopf und beim J' auch der Thorax schwarz. Die Färbung der Beine wechselt; bei der Stammform sind sie ausgedehnt rot, insbesondere sind an den Hinterbeinen die Schenkel und Tibien gröfstenteils rot; bei der var. niyripes Knw., die ebenso häufig ist als die Stammform, sind aber die Beine stark geschwärzt und oft nur die vordersten Knie rot. Beim $ sind am Thorax Pro- notum, Tegulae und das Mesonotum rot. Das Schildchen ist bei der Stammform rot oder schwarz, bei den dunkleren Varietäten meist schwarz. Die Flügel sind schwärzlich ge- 162 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. trübt. Hinterleib beim " schwarz, die mittleren (meist das zweite bis fünfte) Segmente rot, beim 2 in der Regel rot mit schwarzem ersten Rückensegment; bei der var. nov. terminater ist das Hinterleibsende schwarz; bei den folgenden Varietäten ist ebenfalls das Hinterleibsende schwarz, es ver- dunkelt sich aber aufserdem noch der Thorax; während nämlich bei der var. terminater Pronotum und Mesonotum rot und nur das Schildchen schwarz ist, ist bei der var. nov. mediater der Mittellappen des Mesonotums schwarz, die Seitenlappen jedoch rot, bei der var. nov. laterater dagegen ist der Mittellappen rot und die Seitenlappen schwarz, bei der var. fennieus Ed. Andre ist das ganze Mesonotum schwarz und nur das Pronotum und die Tegulae rot, bei der var. arcticus C. @. Thoms. endlich ist, wie beim o’, der ganze Thorax schwarz; letztere Varietät kommt vorwiegend im arktischen Gebiet vor; ihr sehr ähnlich ist der ebenfalls Fig. 40. Sägeblatt von D. pratensis L. arktische Dolerus arcticola Kiaer, bei dem aber die Schläfen- furche undeutlich ist, während bei pratensis und allen Varie- täten diese tief erscheint. L. 7,5—8,5 mm. Säge: Fig. 40. Die Larve lebt jedenfalls auf Gras, wurde jedoch von Brischke erst kurz bevor sie in die Erde ging gefunden. Sie ist grasgrün, sparsam beborstet, die braunen Stigmen stehen auf helleren Wülsten, die beiden letzten Segmente haben eine braune Seitenlinie, das Rückengefäls scheint dunkler durch. Nach dem Ende zu wird der Körper etwas schmaler. Der Kopf ist breiter wie lang und wird in der Ruhe schräg gegen den übrigen Körper getragen, so dafs er, von der Seite gesehen, dreieckig erscheint. Er ist hellgelb, der Scheitel und ein kurzer seitlicher Strich sind hellbraun. Durch die schwarzen Augenfelder zieht quer über das Ge- sicht ein dunkelbrauner Streif, unter demselben steht ein heller brauner, oben in der Mitte verengter Fleck, die Fühler sind hellgelb, der Mund braun. Bei Berührung rollt sich die Larve wie andere Dolerus- Larven zusammen, wobei der Kopf zuinnerst liegt. Die Imago ist häufig im Früh- Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 163 jahr und Sommer und kommt aufser in Europa auch in Sibirien vor. 6. D. pratensis L. 9% (abietis L. 1761 nec L. 1758, germanica F., pedestris Panz., eglanteriae Kl., bajulus Lep., wanthopus Steph., fulviventris Steph., Cam.). 7. Beim 5 der Hinterleib rot, nur das erste Segment schwarz; beim $ der Thorax oben rot mit 3 schwarzen Flecken, die sich manchmal so ausdehnen können, dafs der Thorax wie beim 0’ ganz schwarz erscheint, — var. aemula Knw. Beim 2 der Hinterleib ganz rotgelb, nur die Sägescheide schwarz. Kopf bei beiden Geschlechtern schwarz. Flügel kaum ge- trübt, Geäder und Stigma schwarz. Manchmal gleicht die Färbung des Thorax beim 5 der beim ? und es ist dann das Pronotum, die Mesopleuren oben, die Tegulae und das Meso- notum rot, letzteres mit 3 schwarzen Flecken = var. steini Knw. f. Beim 2 ist gewöhnlich der Thorax gröfstenteils rot und schwarz ist nur ein kleiner Fleck der unteren Ecke des Pronotums, das Mesosternum, ein kleiner Fleck der Meta- pleuren und die Gruben des Metanotums neben dem Schildchen- anhang, ferner die 3 Flecke des Mesonotums, die gewöhnlich so verteilt sind, dafs sich vorn am Mittellappen ein drei- eckiger, mit der Spitze nach hinten gerichteter Fleck be- findet, der jedoch nur einen Teil des Mittellappens ein- nimmt, während die Seitenlappen meist ganz geschwärzt sind. Beim o ist das erste Rückensegment des Hinterleibs manchmal nur an den Seiten schwarz. L. 9,5—10,5 mm. Über die Verwandlung ist nichts bekannt. Die Imago fliegt, wie die meisten Dolerus-Arten, schon im ersten Früh- jahr, findet sich aber auch noch im Sommer und ist aufser in ganz Europa auch in Klein-Asien gefunden worden. 7. D. triplicatus Kl. 92 (tremulus Kl. , trimaculatus Lep., dimidiatus Lep., lugubris Gimm.). Beim 5 der Hinterleib an Basis und Spitze schwarz, nur in der Mitte rot oder gelb; beim 2 der Thorax anders ge- färbt . ATI EEE EN 8. Beim 5 die Fühler höchstens so lang als der Hinterleib ; beim Q das erste Rückensegment des Hinterleibs schwarz oder, wenn der ganze Hinterleib rot, dann ist der Kopf hinter den Augen nicht verengt und die Schläfen hinter den Augen FI A ee ER Beim 5 die Fühler viel länger als der Hinterleib, beim 2 der Hinterleib aufser der Sägescheide ganz rot und der Kopf hinter den Augen viel schmäler als vorne quer über den- selben; beim 5" der Kopf hinter den Augen ebenfalls sehr Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 12 164 Deutsch, Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. stark verschmälert. Kopf und Thorax beim 5 schwarz, beim 2 das Pronotum, die Tegulae, die obere Hälfte der Episternen der Mesopleuren und das Mesonotum aufser dem Schildehen rot. Flügel klar, Geäder schwarz. Hinterleib rotgelb, beim 0 das erste und die 2—3 letzten Segmente schwarz, bei der var. nov. monozonus des o’ ist nur das zweite Segment gelb; erstes Rückensegment glatt und glänzend !). L. 9—10,5 mm. Die Larve wurde von Brischke im August auf Jumeus gefunden. Sie ist 22fülsig, hell grüngelb, der Rücken breit dunkler grün, die Grenze zwischen heller und dunkler Färbung noch dunkler bezeichnet, das Rückengefäls ebenfalls dunkler durchscheinend. Über jedem der braunen Stigmen befindet sich ein schwarzer Fleck, der auf dem ersten und letzten Segment nur undeutlich ist. Brustbeine dunkel geschildert. Kopf hell rotbräunlich, mit schrägem schwarzen Scheitel- strich auf jeder Seite, einem ebensolchen Stirnfleck zwischen den schwarzen Augenfeldern und braunem Munde. Die Imago findet sich vom ersten Frühjahr an und ist häufig. Die Verbreitung geht über ganz Europa. Von der folgen- den Art, der sie sehr ähnlich ist, unterscheidet sie sich durch den bei beiden Geschlechtern hinter den Augen verengten Kopf, ferner das durch die längeren Fühler und aufserdem beide Geschlechter im Leben noch durch die verschiedene Färbung, indem die folgende Art viel deut- licher rot gefärbt ist. Bei trockenen Exemplaren ist dieser Unterschied weniger deutlich. 8. D. madidus Kl. 92 (lateritius Kl., germanicus Zett., chappeli Cam., lamprechti Knw.). 9. Beim 0’ das erste Rückensegment des Hinterleibs poliert; beim ? das erste Rückensegment des Hinterleibs schwarz. 10. Beim 5 das erste Rückensegment des Hinterleibs in der Mitte ziemlich stark runzlig punktiert; beim 2 der ganze Hinter- leib rot, nur die Sägescheide schwarz. Beim 0 der Kopf hinter den Augen kaum verengt, beim 2 gleichbreit oder etwas erweitert mit deutlich gewölbten Schläfen. Im übrigen dem vorigen in der Färbung gleichend. Die hier ebenfalls vorkommende Varietät des 0’ mit nur einem roten Hinter- leibssegment nenne ich hier var. nov. umieinctus. L. 9,5 bis 10,5 mm. 1) Bei Beurteilung der Skulptur des Hinterleibsrückens lasse man sich nicht durch die bei älteren Exemplaren oft vorhandenen Öltröpfehen täuschen! Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 165 Metamorphose unbekannt. Die Art ist seltener als vorige und bisher nur im mittleren Europa gefunden. 9. D. uliginosus Kl. 52 (madidus Knw. 1884 nec Kl.). 10. Beim o’ die letzten Rückensegmente des Hinterleibs glänzend und glatt, mit weitläufig stehenden Punkten besetzt; beim 2 die Seitenlappen des Mesonotums entweder schwarz und vorne rot oder bei der var. schulthessi Knw. ganz rot. Säge- scheide fast doppelt so breit als die Cerci. Beim 7 die Fühler kürzer als der Hinterleib, die Färbung schwarz, die mittleren Segmente des Hinterleibs rotgelb; beim 2 ist der Hinterleib mit Ausnahme des schwarzen ersten Rücken- segmentes und der Sägescheide rotgelb» Am Thorax beim 2 aufser den schon genannten Teilen auch das Pronotum, die Tegulae und der Mittellappen des Mesonotums rotgelb, bei 41. Fig. 41. Säge von D. anticus var. schulthessi Knw. der var. schulthessi auch oft die Mesopleuren oben in ge- ringer Ausdehnung von dieser Farbe. L. 8,5—10,5 mm. Säge: Fig. 41. Die Larve ist unbekannt. Die Art ist über ganz Europa verbreitet, aber etwas seltener als die folgende. Was Klug als D. antieus beschreibt ist eine Mischart aus D. ferrugatus, anticus und var. schulthessi. Die Type entspricht aber der im vorstehenden als anticus bezeichneten Spezies; die von Konow als Art beschriebene Farbenabänderung schulthessi kann ich, nachdem ich ein gröfseres Material untersuchen konnte, nur als Varietät von antieus betrachten, da ich vom gleichen Fundorte alle Übergänge von der Varietät bis zur Stammform beobachten konnte. Das /', das bisher als das von schulthessi betrachtet wurde und das in mehreren Exemplaren von Spanien inKonows Sammlung steckt und das ich ebenfalls von Spanien in einigen Stücken besitze, gehört einer anderen Art an; das wirkliche 0’ von schult- hessi und anticus ist identisch. 10. D. anticus Kl. 5% (germanieus Lep., klugi Scholtz). i2r 166 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Beim 5 die letzten Rückensegmente des Hinterleibs fein ge- runzelt, weniger stark glänzend, die Fühler so lang als der Hinterleib; beim 2 am Thorax die Seitenlappen des Meso- notums in ganzer Ausdehnung schwarz, und rot ist am Thorax nur der Mittellappen, das Pronotum und die Tegulae ; Sägescheide sehr schmal, kaum dicker als die Cerci, im übrigen dem D. antieus in der Färbung gleichend; vom 4 kommt eine melanistische Varietät vor, die var. miricolor Knw., 42. Be Fig. 42. Sägeblatt von D. ferrugatus Lep. bei der der Hinterleib ganz schwarz und höchstens an den Seiten ein schwaches Rot zu bemerken ist. L. 8,5—10 mm. Säge: Fig. 42. Die Jugendzustände sind nicht bekannt. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. 11. D. ferrugatus Lep. 92 (anticus, fuscipennis Steph., brevicornis C. G. Thoms., thoracieus Ed. Andre, anticus Cam., thomsoni Knw.). 11.An den Beinen wenigstens die vordersten Knie rötlich oder gelblich 4° 1. Ada were te rer en Ve Alle’ Beine ganz) schwarz. 0 Ser 12. Das erste und zweite Rückensegment, oft auch, besonders beim o’, das dritte fast ganz glatt, die Querstrichelung der Segmente erst vom vierten an deutlich. An den Beinen meist alle Schenkel ganz rot. Cerci meist rötlich. Säge- scheide des 2 von oben gesehen zur Spitze kaum verdickt. Im übrigen der Körper schwarz gefärbt, bei der var. nov. rufonotatus jedoch das Pronotum und Mesonotum mit kleinen roten Flecken. Die Schläfenfurche ist tief, das Mesonotum stark und tief punktiert, die vordere Hälfte der Seiten- lappen jedoch weniger dicht und stark punktiert. An den » Beinen ist in der Regel mit Ausnahme der ganz roten Schenkel alles schwarz, oft ist die Basis der Hintertibien ebenfalls rot, seltener ist auch die Basis der übrigen Tibien rot, und sehr selten ist die schwarze Färbung der Beine aus- gedehnter, so dafs dann aufser den ganz schwarzen Tibien auch die Basis der Schenkel schwarz ist. Solche Stücke Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 167 stehen dann dem D. gonager und puncticollis näher, unter- scheiden sich aber durch die ganz schwarzen Tibien, während bei den genannten Arten die Basis der Tibien immer rot- gelb ist. L. 8,5—9 mm. Säge: Fig. 43. Fig. 43. Sägeblatt von D. liogaster C. G. Thoms. Die Metamorphose ist nicht beschrieben ; die Imago gehört zu den selteneren Arten, kommt aber in ganz Europa vor. 12. D. liogaster C. &. Thoms. 7% (schmidti Knw., annulatus R. v. Stein). Schon das zweite Rückensegment des Hinterleibs deutlich quer- gestrichelt. Färbung der Beine anders . . . . 13. 13. Das 5 sehr grofls, 10 mm und darüber; die Hinterbeine ge- wöhnlich ganz schwarz, an den 4 vorderen Beinen die Spitze der Schenkel und die ganzen Tibien rot; erstes Rückensegment des Hinterleibs punktiert, die folgenden deutlich quergestrichelt. Manchmal der Hinterrand der mittleren Segmente mit rötlichem Anflug. Fühler kräftig, kürzer als der Hinterleib. (D. dubius var. atratus.). 3. Das 5 kleiner, mit anderer Färbung der Beine; oder 2. 14. 14. Die Spitze aller Schenkel und die Basis aller Tibien breit röt- lich. Sägescheide des 2 zur Spitze deutlich verdickt. 15. Se Fig. 44. Sägeblatt von D. gessneri Ed. Andre. 168 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Nur die vordersten oder vorderen Knie in geringer Ausdehnung rot. Sägescheide des 2 zur Spitze verschmälert. Im übrigen der Körper und die Beine schwarz, Kopf und Thorax dicht und grob punktiert, die Schläfenfurche deutlich, die Schläfen hinten schwach gerandet. Flügel leicht getrübt. L. 9 bis 10 mm. Säge: Fig. 44. Metamorphose unbekannt. Die Spezies findet sich meist nur vereinzelt im mittleren und nördlichen Europa. 13. D. gessneri Ed. Andre 72 (scoticus Cam.). 15. Seitenlappen des Mesonotums glatt und glänzend, nur mit zerstreuten Punkten. besetzt. Färbung schwarz, alle Knie breit rot. Flügel kaum getrübt. L. 8—9 mm. Säge: Fig. 45. at: nL | Fig. 45. Sägeblatt von D. gonager F. oO Die Larve ist von Brischke beschrieben worden. Sie lebt auf Gras. Die Farbe ist gelblichgrün, der Rücken mit einem dunkleren schmutziggrünen Streifen, mit einem ebensolchen,, jedoch breiteren, die Seiten. Am Kopf sind nur die Augenfelder schwarz. Bei jüngeren Larven sind innerhalb der dunklen Längsstreifen und über den Beinen schwarze Striche. Die Imago ist häufig und durch ganz Europa verbreitet. 14. D. gonager F. S'? (erythrogonus Schrnk ., geni- culatus Geoffr., nigratus Christ., magnicornis Evers, femoratus Ed. Andre). Seitenlappen des Mesonotums dicht und stark punktiert. Im übrigen der vorigen gleichend und früher nur als Varietät von ihr angesehen; die verschiedene Zähnung der Säge be- weist aber deutlich, dafs es sich um eine gute Art handelt. L. 89 mm. Säge: Fig. 46. Über die Larve ist nichts bekannt. Die Art ist ebenfalls nicht selten .und kommt zusammen mit der vorigen vor. 18, D. puncticollis C. 6. Thoms, 79 > vacus Knw.). Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 169 16. Der Eindruck an der Spitze des Mittel- lappens des Meso- notums ist deutlich halbkreisförmig (Fig. 47A). Körper häufig mit metallisch blauem Schimmer. Seitenlappen des 46. Mesonotums beson- ders in ihrer medi- Fig. 46. alen Hälfte wenig oder nicht punktiert Sägeblatt von D. puncticollis C. G. Thoms. 17. Der Eindruck an der Spitze des Mittellappens des Meso- notums/ist ‚spitzwinklie (Big. AUB) au... 222.819. A 2QD> 47a. s Fig. 47A. Thorax von D. nitens Zadd. Eindruck an der Spitze des Mittellappens halb- kreisförmig. 470. 8 Fig. 47B. Thorax von D. nigratus Müll. Eindruck an der Spitze des Mittellappens spitz- winklig. 17. Der Kopf des f hinter den Augen stark verengt. Zweites Rückensegment des Hinterleibes fast glatt und fast unbe- haart; beim 2 die Mittellinie des Mittellappens des Meso- notums deutlich ver- tieft. Schwarz, weils- grau behaart, Kopf und Thoraxrücken mit glänzenden Zwischen- räumen zwischen den Punkten; aufser den Seitenlappen des Me- sonotums auch der Grund des Schildchens und die Mitte des Fig. 48. Säge von D. nitens Zadd. 170 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Mittellappens wenig oder nicht punktiert. An den Flügeln der Radialquernerv fast immer interstitial. L. 9—10 mm. Säge: Fig. 48. Die Larve ist mit Sicherheit nicht bekannt. Die Art Art kommt in ganz Europa vor, nur in den südlichen Ländern scheint sie zu fehlen. 16. D. nitens Zadd. 52 (coracinus Htg., coruscans Knw.). Kopf des 5 hinter den Augen kaum verengt oder, wenn etwas mehr verengt, dann ist der Kopf schwarz behaart; das zweite Rückensegment des Hinterleibs fein runzlig punktiert und dicht behaart; beim 2 die Mittellinie des Mittellappens des Mesonotums nicht vertieft, sondern als feiner Kiel er- haben; Mittellappen auch in der Mitte punktiert . 18. 18. Körper schwarz mit schwachem blauen Glanze; der Kopf beim o' mit dichten schwarzbraunen Härchen hesetzt; Fühler des 5’ etwas komprimiert; beim 9 der erste Hinterleibsring mit schwachem Ausschnitt, ohne deutliche Blöfse; Säge- scheide ziemlich schmal. Im übrigen der vorigen Art in der Skulptur gleichend; auch hier ist die Radialquerader oft interstitial. Die Behaarung ist beim ? grau, wir haben also hier das bei Blattwespen seltene Vorkommnis, dafs die Behaarung einen sexuellen Dimorphismus zeigt. Das o7 ist durch seine schwarze Behaarung des Kopfes leicht von allen übrigen Dolerus-g''zu unterscheiden, da sonst alle Arten graue Behaarung aufweisen L. 9—10 mm. Brischke beschreibt bei D. anthracinus eine Larve, von der es aber fraglich ist, ob sie wirklich zu dieser Art gehört. Sie ist grüngelb, ein Rücken und ein Seitenstreif grünlich, der Kopf ist rötlichgelb mit schwarzen Augen- feldern und braunem Mund. Die Stigmen. sind schwarz, über der Basis der Fülse unter der hervortretenden Seiten- falte befindet sich ein schwärzlicher Schatten. Die After- klappe ist schwärzlich umrandet und hat aufserdem 2 schwarze Flecken. Die erzogene Wespe konnte Brischke nicht sicher bestimmen. Die Imago gehört, wie vorige, zu den frühstfliegenden Dolerus und kommt in günstigen Jahren schon Anfang März zur Beobachtung; sie ist im mittleren Europa verbreitet. 17. D. anthracinus Kl. 92 (mutilatus Kl., atri- capillus Htg., brachygaster Htg.). Körper schön stahlblau glänzend; Kopf des 5 mit grauen Haaren besetzt; Fühler des 5 kaum komprimiert. Beim ? das erste Hinterleibssegment mit tiefem Ausschnitt und deutlicher, häutig ausgefüllter Blöfse; Sägescheide dicker. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 171 Im übrigen den vorigen gleichend und vielleicht von D. nitens nicht spezifisch verschieden. L. 9,5 -—10 mm. Über die Biologie ist nichts bekannt. Bisher ist die Art aus dem mittleren Europa und aus Ruflsland angegeben worden. 18. D. coraeinus Kl. 5% (coerulescens Htg. cinus Knw. 1884 nec Kl.). 19. Die ersten 3—4 Rückensegmente des Hinterleibs ganz glatt und glänzend. Körper ganz schwarz .:. . . . 20. , anthra- Das zweite und die folgenden Rückensegmente fein punktiert, gerunzelt oder gestrichelt oder wenn in der Mitte glatt, dann ist das Mesonotum teilweise rot. :. . . . 21. 20. Beim 0 die Behaarung der letzten Rückensegmente kurz und schwach; manchmal Spuren von Rot an den Seiten des zweiten und dritten Rückensegmentes. L. 8,5 mm. (D. ferru- Hass van. mimteoloy.) 2 re DR a LO Beim &% die letzten Rückensegmente Bean der Hinter- leib stets ganz schwarz oder e Oberkopf va Mesonotum mit Slänzenden Zwischenräumen zwischen den Punkten, insbesondere befindet sich ähnlich wie bei D. picipes zu Fig. 49. Sägeblatt von D. tinetipennis Cam. (taeniatus Zadd.?) beiden Seiten des Scheitels eine glatte glänzende Stelle. Sägescheide etwas vor der Spitze am dieksten, jedoch im ganzen nur wenig zur Spitze verdickt. Schläfenfurchen nicht deutlich, jedoch nicht ganz fehlend.. L. 9—9,5 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art scheint sich vor- wiegend in der Nähe der Meeresküste zu finden. Wahr- scheinlich ist mit ihr der D. tinctipennis Cam. identisch. Ich gebe in Fig. 49 eine Abbildung der Säge des D. tincti- pennis Cam., die ich Herrn F. D. Morice-Brunswick ver- danke; die Säge des D. taeniatus konnte ich leider mangels genügenden Materials noch nicht untersuchen. D. taeniatus ist bisher nur aus Mitteleuropa bekannt. 19. D. taeniatus Zadd. SQ (tinctipennis Cam. ?, mocesaryi Knw.). 172 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 21. Das erste Rückensegment des Hinterleibs glatt, nur mit wenigen Punkten.besetztn.. I 2 Wear ee er Das erste Rückensegment gestrichelt, in der Mitte dicht punk- tiert. Der Scheitel seitlich unscharf begrenzt; Schläfen- furche undeutlich. Beim o die Fühler dick, länger als der Hinterleib, beim ? die Fühler kürzer als der Hinterleib, in der Mitte etwas verdickt, die Sägescheide vor der Spitze erweitert. L. 9—10 mm. Die Metamorphose ist unbekannt; über das Vorkommen der Art wird bisher nur aus Deutschland berichtet; die Untersuchung der Geschlechtsorgane steht noch aus. 20. D. asper Zadd. 59. 22. Die Schläfen neben dem Scheitel jederseits mit einer deut- lichen, glatten glänzenden Stelle; Flügel grofs, weilslich, das Geäder sehr fein, braun, das Stigma am Rande hellbraun, in der Mitte dunkel; Sägescheide des 2 zur Spitze stark er- weitert (Fig. 50). Fühler beim 07 länger, beim 2 so lang als der Hinterleib. Cenchri grols und weils. Kopf grob, das Meso- notum fein punktiert. L. 8,5—9 mm. I0. Die Larve ist nicht beschrieben. Die Fig. 50. Imago ist nicht selten und kommt in Sägescheide von „anz Europa vor. Dolerus picipes Kl. ° ER von oben gesehen. 21. D. piecipes Kl. {2% (leucopterus Zadd., ochroneurus Först., vari- spinus C. G. Thoms. , intermedius Cam., raddatzi, sul- catus Knw.). Die Schläfen neben dem Scheitel ohne solche Stelle; Säge- scheide zum Ende nicht so stark erweitert . . . 23. 23. Beim 0 das dritte Rückensegment nicht, das vierte nur an den Seiten behaart; Kopf und Thorax mit bläulichem Glanze; beim ? das Pronotum gröfstenteils und die Tegulae rot, der übrige Thorax schwarz, bei der var. nov. rufatus sind auch die Ränder des Mittellappens des Mesonotums rot eingefalst. Sehr selten kommt beim 5 eine dem gleichende Färbung vor, die var. muliebris Enslin, bei der die Ecken des Pronotums und die Tegulae rot sind. Scheitel seitlich scharf begrenzt, Schläfenfurche meist deutlich. Beim 0’ alle Segmente des Hinterleibs meist deutlich ge- kielt, beim 9 die Sägescheide zur Spitze nicht erweitert, an der Spitze schmal zugerundet. L. 9,5—10 mm. Säge: Bm, Dil, Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 173 Die Larve lebt nach Cameron auf Juncus und Seirpus und gleicht der von D. palustris. Sie ist am Rücken schwarz, an den Seiten und am Bauch grünlichweils, schwarz ist ein Fleck über jedem Brustfuls, der Oberkopf in verschiedener Ausdehnung und die Augen. Die Larve findet sich im Juni und Juli. Die Imago kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. Die var. rufatus würde in der Färbung einen Übergang zu D. rufotorquatus bilden; der sich hierbei auf- drängende Gedanke, beide Spezies on identisch sein, muls aber sofort wieder fallen gelassen werden, wenn man aulser anderen Unterschieden bedenkt, dals bei D. aan: Fig. 51. Sägeblatt von D. haematodes Schrank. die Sägescheide anders geformt ist, und dafs vor allem auch die Sägeblätter beider Arten ganz verschiedene Bildung besitzen; vergl. Fig. 51 und 53. Ferner sind bei D. rufo- torquatus die Tegulae schwarz. 22. D. haematodes Schrnk. 9'%2 (opacus Panz. nec F., planatus Htg., micans Zadd.). Beim 5 das dritte und vierte Rückensegment in der Mitte oder ganz behaart. Beim 2 der Thorax ganz schwarz oder die Verteilung des Rot anders . . . EA 2A: 24. Ölypeus Fewalb: mit einem mehr oder weniger deutlichen, manchmal kielförmig erhabenen Querwulst. Seltyllsldhen ein und dicht punktiert ; Körper grob behaart. Körper ganz schwarz. L. 9—9,5 mm. Über die Larve ist nichts bekannt. Die Art kommt in ganz Europa vor. Die Untersuchung der Säge ergibt, dals die Säge dieser Art genau die gleiche Form und Zäh- nung hat, wie die von D. gibbosus; aber auch die Arten D. carbonarius Zadd., oblongus Cam. und thoracieus Fall. (vel. Fig. 52) haben genau die gleiche Säge und sind auch in der Bildung der Sägescheide und in der geringen Entwick- lung des Hypopygiums einander gleich, so dafs die Mög- lichkeit besteht, dafs alle diese bisher als Arten aufgefalsten 174 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Tiere nur Variationen einer Art sind, welche dann den Namen fhoracicus führen mülste. Sollte thoracicus eine gute Art darstellen, und die schwarzen Arten unter sich wieder Formen einer anderen Art sein, so würde für die schwarzen Arten der Name gibbosus Htg. die Priorität haben. Erst die Kenntnis der Biologie ind! die Entscheidung in dieser Frage treffen lassen. 23. D. megapterus Cam. 7% (carinatus Knw., crassus Knw., eutropis Speiser). Clypeus ohne Ouermulst NER ER N - 288 25.Der Scheitel vorne und seitlich nur undenttich begrenzt. Schwarz, Flügel rauchgrau. Schläfenfurche etwas ange- deutet. m an mm. Metamorphose unbekannt. Die Art ist aufser im mitt- leren Europa ‚auch in Sibirien gefunden worden. Man ver- gleiche die Bemerkungen bei D. megapterus Cam. 24. D. carbonarius Zadd. 7? (fumosus Zadd. 1859 nec Steph. 1835). Der Scheitel wenigstens seitlich durch deutliche Furchen be- OR VA ee a Alt 26. Mesopleuren ganz schwarz . . : Mesopleuren oben mit grofsem kolen Fleck Schwere das Mesonotum aufser dem Schildchen rot, bei der var. nl notatus Birö, die bisher nur aus sem bekannt ist und Fig. 52. Sägeblatt von D. thoracicus Fall. vielleicht eine besondere Art darstellt, ist das Mesonotum schwarz, und aufser dem roten Mesopleuralfleck sind nur noch kleine, längliche Flecken an den Seiten des Mittel- lappens des Mesonotums rot. Das o’ ist mit Sicherheit noch nicht bekannt; ob früher als thoracieus-g' beschriebene Stücke wirklich hierher gehören, ist noch näher zu er- forschen. L. 10—11 mm. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 175 Die Larve ist unbekannt. Die Art ist bisher nur im mittleren Europa gefunden worden. Wegen der Säge (Fig. 52) vergleiche die Bemerkungen bei D. megapterus Cam. 25. D. thoracicus Fall. 2 (pachycerus Htg. 0 ?). 27. Die hintersten Tarsen erreichen beim 5 kaum, beim ® nicht ?2/, der Länge der Hintertibien. Beim o’ Kopf und Thorax mit langen, dichten grauen Haaren bekleidet. Sägescheide des 2 zur Spitze verdickt. Schwarz, Scheitel überall scharf begrenzt, Schläfenfurchen vorhanden. L. 8,5—9 mm. Über die Biologie ist nichts mitgeteilt. Über das Vor- kommen der Art wird bisher nur aus Deutschland berichtet ; sie ist noch wenig bekannt und bedarf noch der genaueren Umgrenzung. 26. D. brevitarsis Htg. 9. Die hintersten Tarsen beim 5’ mehr, beim 2 ?/, so lang als die Hintertibien . 2 ET TE 28. 28. Schläfenfurchen undeutlich oder fehlend . . . . . 29. Sehlatenturchen. deutlich” (Bıg..38)e 2. Zn. 2732 29-Beim 2 der Thorax ganz schwarz oder 7. . . . 3. Beim 2 der Thorax schwarz, der Prothorax und der Mittel- lappen des Mesonotums rot. co’ unbekannt. Färbung im übrigen schwarz, auch die Tegulae schwarz. Das zweite Fig. 53. Säge von D. rufotorquatus A. Costa. und dritte Rückensegment des Hinterleibs sind in der Mitte fast glatt, nur an den Seiten deutlicher gestrichelt. Die Furchen des Mesonotums sind nicht tief, die einzelnen Lappen gleichmäfsig gewölbt. Die Sägescheide ist zur Spitze schwach verdickt. Über die Unterscheidung von D. schneideri und D. sanguinicollis var. confusus vergleiche bei D. sanguimicollis. L. 9,5 mm. Säge Fig. 53. Die Biologie ist unbekannt. Die Art gehört dem süd- lichen Europa an und scheint in Südtirol ihre Nordgrenze zu besitzen. 27. D. rufotorguatus A. Costa 2. 176 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 30. Beim o" das achte Rückensegment ganz, beim 2 die Säge- scheide schmal, an der Spitze verschmälert, Hypopygium meist. kleine NG Ir PAR, ME re ar We Beim 5’ das achte Rückensegment des Hinterleibs mit sehr deutlichem , dreieckigem, häutig ausgefülltem Ausschnitt; beim 2 die Sägescheide zur Spitze am breitesten; Hypo- pygium des 2 grols, die Basis der Sägescheide überdeckend, in der Mitte schwarz, am Rand hellbräunlich. Mesonotum matt, ziemlich gleichmäfsig dicht punktiert. Hinterleib des Fig. 54. Sägeblatt von D. nigratus Müll. ? walzig, wenig behaart, der des d vom dritten Segment an behaart. Flügel etwas gelblich. Cenchri grols, weils. L. 93—10,5 mm. Säge: Fig. 54. Brischke beschreibt bei dieser Art eine Larve, aber auch hier ist es noch nicht sicher, ob sie nicht etwa zu einer anderen Spezies gehört. Diese Larve lebt an Poa annua, ist 22füfsig, der Körper nach hinten zu allmählich verdünnt, querrunzlig und fein behaart. Die Grundfarbe ist hell grünlichgelb bis grauweils, das Rückengefäls scheint dunkel durch. An den Seiten verläuft ein nach unten zu scharf begrenzter dunkler Längsstreif, zwischen ihm und der ebenfalls dunkel gefärbten Seitenfalte befindet sich ein schmaler heller Streif. Die Stigmen sind braun und strich- förmig. Am Kopf ist der Mund braun, die Augenfelder schwarz, die Fühlerbasis ebenfalls schwarz umrandet. Die Larve rollt sich wie die anderen Dolerus-Larven bei Be- unruhigung zusammen; sie frifst meist nur abends. Zaddach gibt aber als Larve von D. migratus eine anders gefärbte an. Allerdings gingen seine Larven in die Erde, bevor er eine genaue Beschreibung anfertigen konnte. Er teilt deshalb darüber blofs mit (Beschreib. neuer oder wenig bek. Blattwespen, 1859), dafs er die Larven im Juni Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 127 im Grase köscherte und dafs sie von grauweilser Farbe mit dunkelgrauem Rücken und gelblichem Kopfe waren. Nun beschreibt Brischke eine weitere Larve, die er allerdings nicht erzogen hat und die er „ihrer Gröfse wegen“ zu D. haematodes zieht; da aber für D. haematodes durch Cameron eine andere Larve nachgewiesen ist, so wäre es möglich, dafs diese von Brischke beschriebene Larve die des D. nigratus ist, da sie mit der von Zaddach gefundenen einigermalsen übereinstimmen würde. Jedenfalls bedürfen alle Angaben über Dolerus-Larven noch sehr der Nachprüfung. Die von Brischke beschriebene Larve lebt auf Gras und Getreide, ist schmutzig hellgelb, der Rücken olivbraun, an den Seiten die dunklere Farbe durch einen noch dunkleren Saum scharf begrenzt, in dem auf jedem Segmente noch ein dunklerer Wisch steht. Das Rückengefäls scheint eben- falls dunkler durch. Die Brustfülse sind schwarz mit hellen Gelenken. Der Kopf ist hellgelb, grob punktiert, seine obere Hälfte aber fast schwarz ; an den Seiten zieht ein schwarzer Fleck um die schwarzen Augenfelder und über dem Munde und auf der Stirnplatte steht je ein braunschwarzer Fleck. Die Larve ist wie andere Dolerus- Larven nach hinten zu dünner. Diese Larve war auch schon De Geer bekannt. Die Imago ist eine der häufigsten Blattwespenarten und wird im mittleren und nördlichen Europa gefunden. 28. D. nigratus Müll. 9% (cenchris Htg., fissus Htg., hartigi Scholtz, analis Knw.). BiRuexolse Art." 1.7 10 —11 mm 2. PEN 32. Kleiner. L. 5 höchstens 9 mm, 2 höchstens 10 mm. Dem D, nigratus ziemlich ähnlich und von ihm unterschieden durch das ungeteilte achte Rückensegment des 5, durch die andere Form der Sägescheide des 2? und durch das kaum sichtbare Hypopygium ; über die Säge vergleiche man die Bemerkung bei 23. D. megapterus. Die Larve ist unbekannt. Die Art ist aufser im mitt- leren und nördlichen Europa auch in Sibirien nachgewiesen worden. Sie ist bisher meist unter dem Namen brevicornis Zadd. geführt worden und würde auch mit Zaddachs Beschreibung gut stimmen ; insbsondere findet sich gerade bei ihr (manchmal jedoch auch bei anderen Arten) öfters eine Eigentümlichkeit, auf die Zaddach hinweist, dafs nämlich die „Nägel“ der einzelnen Tarsenglieder weils sind; nun gibt aber Zaddach auch eine Abbildung der Säge seines D. brevicornis und diese Säge sieht ganz anders aus, als die der im vorstehenden beschriebenen Art; es ist mir 178 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. kein schwarzer Dolerus bekannt, auf den zugleich Zad- dachs Beschreibung und seine Abbildung der Säge passen würde. Entweder handelt es sich also bei Zaddach um eine seither nicht wieder aufgefundene Art oder um eine ungenaue Abbildung der Säge. Bis die Sache entschieden ist, nehme ich einstweilen den Cameronschen Namen an. 29. D. oblongus Cam. 9% (brevicornis Zadd. ?). 32.Grolse) Arten 1.200 102mm E21 Emm Er 3 Kleinere Arten. L. o’ höchstens 9 mm, ? höchstens 10 mm, meist aber beide Geschlechter kleiner. . . . . 34. 33. Ausschnitt des Clypeus tief, fast die Hälfte der Höhe des ganzen Clypeus betragend; Seitenlappen des Mesonotums dicht punktiert, wenig glänzend; Flügel leicht schwärzlich getrübt. Sägescheide des 2 von oben gesehen mit kurzen, N, N f , Fig. 55. Sägeblatt von D. niger L. wenig gekrümmten Haaren besetzt. Färbung einfarbig schwarz. L. 10—11 mm. Säge: Fig. 55. Die Larve ist mit Sicherheit nicht bekannt. Die Ver- hreitung der Art erstreckt sich über das mittlere und nörd- liche Europa. 30. D: niger L. 92 (angusta Gmel.). Ausschnitt des Clypeus seicht, nur !/,—!/, der Höhe des Clypeus betragend ; Seitenlappen des Mesonotums weniger dicht punktiert, mit deutlichem Glanze; Flügel klar ; Säge- scheide des 2 von oben gesehen mit langen halbkreisförmig gebogenen Haaren besetzt. Über die Säge vergleiche die Bemerkungen bei 23. D. megapterus. Im übrigen der vorigen Art ähnlich und mit ihr und D. dubius zusammen unsere gröfsten Dolerus-Arten bildend. Die Larve ist nicht sicher bekannt; Konow nahm an, dafs die von Brischke bei D. nigratus (cenchris) be- schriebene Larve zu gibbosus gehöre, doch ist dies auch nur eine Annahme. Die Art ist bisher nur im mittleren Europa ge- funden worden. 31. D. gibbosus Htg. 9'2 (stygius Först.) Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 179 34. Mesonotum schwach und zerstreut punktiert, stark glänzend. Fühler länger als der Hinterleib; Kopf hinter den Augen stark verengt. Das dritte Fühlerglied ist beim 5 kaum, beim $ nicht länger oder sogar kürzer als das vierte Glied; Flügel klar; achtes Rückensegment beim 5 normal, Säge- scheide des 2 sehr schmal, ziemlich gleichbreit, zur Spitze ganz wenig verschmälert ; Cerci meist rötlich. Färbung ein- Fig. 56. Säge von D. aeneus Htg. farbig schwarz. Das Flügelstigma ist bei manchen Stücken ähnlich wie bei D. pieipes mit heller Umrahmung. L. 8 bis 9,5 mm. Säge: Fig. 56. Die Larve ist unbekannt. Die Art ist häufig und im ganzen Europa verbreitet und bisher nur in den süd- lichsten Teilen nicht gefunden worden. In den Alpen fand ich sie bis 2500 m Höhe. 32. D. aeneus Htg. (longicornis, incertus Zadd., elongatus C. G. Thoms., Cam., zaddachi Knw.). Mesonotum dicht punktiert oder wenn zerstreuter punktiert, dann ist beim a’ das achte Rückensegment mit dreieckigem, häutigem Ausschnitt, bei beiden Geschlechtern ist dann das dritte Fühlerglied viel länger als das vierte, und die Flügel sind leicht schwärzlich sebrubt . 2. 2. 20.0 22207735, 35. Flügel kaum getrübt; beim co’ das achte Rückensegment normal; beim 2 der Thorax stets ganz schwarz; bei beiden Geschlechtern das Mesonotum runzlig punktiert, stark be- haart, der Oberkopf ohne Metallglanz. Färbung schwarz. Sägescheide des 2? zur Spitze kaum wahrnehmbar erweitert, fast gleichbreit. Fühler des 5% länger, die des $ kürzer als das Abdomen, das dritte Fühlerglied deutlich länger als das vierte. L. 8—9 mm. Säge: Fig. 57. Die Metamorphose ist nicht bekannt. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. 33. D. rugosulus D.T. 9% (rugosus Knw. nec Freym.). Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 13 180 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Flügel schwärzlich getrübt; beim 5 das achte Rückensegment des Hinterleibs ähnlich wie bei D. migratus mit dreieckigem, häutig ausgefülltem Ausschnitt; bei der typischen Form des 2 ist der Thorax schwarz, der Prothorax und das Meso- notum aufser dem Schildchen jedoch rot; bei der var. con- Jusus nom. nov. (ferrugatus Knw. nec Lep., schneideri aut. nec Kiaer) ist nur das Pronotum und der Mittellappen des Meso- ee Fig. 57. Sägeblatt von D. rugosulus D. T. notums rot, bei der var. lucens Ed. Andr6& (reicherti Knw.) sind am Thorax nur die Seitenlappen des Mesonotums rot, hei der var. fumosus Steph. (ravus, brevis, gracilis Zadd., aeneus GC. G. Thoms. nec Htg.) ist der Thorax wie der übrige Körper ganz schwarz; das o’ scheint stets ganz schwarz zu sein; bei beiden Geschlechtern das Mesonotum Fig. 58. Sägeblatt von D. sanguinicollis var. fumosus Steph. zwar ziemlich dicht, aber nicht runzlig punktiert, der Ober- kopf oft mit schwachem Metallglanz. Sägescheide des 2 zur Spitze etwas verschmälert, vor der Spitze kaum er- weitert. Das dritte Fühlerglied viel länger als das vierte, die Fühler beim 5 länger, beim 2 so lang als der Hinter- leib. L..”—8 mm. Säge: Fig. 58. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 181 Die Larve ist nicht bekannt. Die Art kommt in ganz Europa vor; die ganz schwarze var. fumosus Steph. ist an den meisten Orten häufiger wie die Varietäten mit rotem Thorax. Die var. confusus wurde bisher mit dem D. schneideri Kiaer vermengt. Der D. schneideri ist aber eine gute ark- tische Art. Er unterscheidet sich schon auf den ersten Blick durch die glashellen Flügel, während D. sanguinicollis und alle Varietäten schwärzlich getrübte Flügel haben. Aufser- dem ist bei D. schneideri die Sägescheide zur Spitze deutlich ver- dickt, bei sanguinicollis aber schwach verengt. Sehr ähnlich ist auch der mediterrane D. rufotorquatus A. Costa in der Färbung dem D. schneideri und D. sanguinicollis var. confusus. D. rufo- torquatus hat kaum getrübte Flügel und eine gegen die Spitze etwas verdickte Sägescheide, steht also hierin dem D. schneideri nahe; bei D. schneideri ist aber der Kopf hinter den Augen stark, bei D. rufotorquatus kaum verengt; bei D. rufotorguatus sind die Schläfenfurchen nicht angedeutet, bei D. sanguwini- collis sind sie sehr deutlich ; die einzelnen Lappen des Meso- notums sind bei D. rufotorquatus sanft und gleichmäfsig ge- wölbt, bei den beiden anderen Arten sind sie etwas höckrig gewölbt. Die Tegulae sind bei D. schneideri und sanguwini- collis oft rot, bei D. rufotorquatus schwarz. Die Sägen der 3 Arten sind ebenfalls verschieden. 34. D. sanguinicollis Kl. 42. 2. Loderus Knw.!) 1. Beim o’ die mittleren Segmente des Hinterleibs, besonders . das fünfte und sechste, in der Mitte mit einem weilsen, häutigen Flecke; beim 2 die Sägescheide kräftig und von der Seite gesehen die Hinterleibsspitze erheblich überragend. Körper und Beine ganz schwarz, meist nur die vordersten Tibien an der Basis und die Tegulae rötlich oder weifslich. Fühler bei beiden Geschlechtern kürzer als der Hinterleib, in der Mitte schwach verdickt. Kopf und Mesonotum dicht punktiert, die Punktierung des Mesonotums feiner als die des Kopfes. Schläfenfurchen deutlich, der Kopf hinten ge- randet. Selten sind die Tegulae ganz schwarz, selten aufser den vordersten Tibien auch die hinteren Tibien an der Basis bleich. Flügel kaum getrübt, Geäder und Stigma schwarzbraun. L. 9—10 mm. Die Larve ist unbekannt. Die Art kommt aufser im 1) Vgl. Enslin, Syst. Bearb. d. pal. Arten des Tenthr.-Gen. Loderus. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1909, p. 788. 1B* 182 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. mittleren und nördlichen Europa auch in Sibirien vor und findet sich schon im ersten Frühling. 1. L. palmatus Kl. 9'2 (fumosus Evers, trige- minus Knw.). Beim o’ das fünfte und sechste Rückensegment ohne grolse, häutige Ausfüllung, höchstens zeigt sich in der Mitte des Hinterrandes der vorderen Rückensegmente ein weilslicher dreieckiger Fortsatz; beim 2 überragt die Sägescheide von der Seite gesehen die Spitze des Hinterleibes nicht. Beine meist in gröfserer Ausdehnung hell gefärbt . . . 2. 2. Flügelstigma einfarbig schwarzbraun . . . 2... Flügelstigma an der Basis, oft auch am Hinterrande weils. Beine in grofser Ausdehnung hell rotgelb, beim o7 Clypeus und Oberlippe weils. Kleine Art. L. 6—”7 mm. Fühler beim 5 so lang, beim Q etwas kürzer als der Hinterleib, schwarzbraun, beim 2 oft an der Spitze heller, beim 5 die Spitze immer, manchmal sogar alle Fühlerglieder aufser den 2 ersten hellbraun. Kopf schwarz, beim ® nur die Ober- lippe weifslich oder bräunlich. Kopf und Mesonotum mälsig dicht punktiert. Thorax schwarz, Tegulae, manchmal auch das Pronotum weilslich. Flügel klar, Stigma dunkelbraun, die Basis mehr oder weniger weifslich. Die vorderen 4 Beine mit Ausnahme der schwarzen Hüften hellbräunlich, an den Hinterbeinen die Schenkel, die Spitze der Tibien und die Tarsen mehr oder weniger schwarzbraun. Hinterleib schwarz, bei der var. plagiatus Knw. jedoch die mittleren Hinterleibs- segmente mehr oder weniger rot. Die Jugendzustände sind unbekannt, die Verbreitung fällt mit der der vorigen Art zusammen. 2. L. gülvipes Kl. 92 (tenebrosus Evers, ornd- tulus Knw.). 3.:Alle, Schenkel irob, us. 003.02 l te ru. ee Mindestens die hinteren 4 Schenkel ganz schwarz. Körper schwarz, die Tegulae und die Cenchri weilslich, an den schwarzen Beinen sind braun: die Vorderschenkel gewöhn- lich nur an der Spitze, die vorderen 4 Schienen und Tarsen. Die hintersten, schwarzen Schienen sind an der Basis weils- lich, ebenso öfters die vorderen, bräunlichen Schienen. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarz. L. 7—8 mm. Die Metamorphose und das 5 dieser seltensten Loderus- Art sind unbekannt. Die Verbreitung ist wie bei den vorigen, Wegen der dunklen Färbung könnte das Tier leicht mit L. palmatus verwechselt werden, aber aufser der helleren Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 183 Beinfärbung hat L. genueinctus eine andere Sägescheide und auch die Fühler sind etwas länger und dünner als bei palmatus. 3. L. genueinctus Zadd. 2 (annulipes C. G. Thoms.). 4. Hinterleibssegmente glatt, glänzend, beim oJ’ das zweite bis vierte bis fünfte, beim 2 das zweite bis fünfte bis sechste Rücken- und Bauchsegment rot. Kleine Art. L. 6—7 mm. Kopf schwarz, die Fühler beim 2 oft an der Spitze braun, beim o meist vom dritten Glied an braun, Clypeus und Oberlippe beim 5 in der Regel, beim 2 ausnahmsweise braun. Am Thorax sind die Tegulae und Cenchri weilslich. Beine rot, die Hüften und Tarsen, selten auch die Spitzen- hälfte der Tibien dunkelbraun. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarz. Die Larve ist unbekannt. Verbreitung wie bei den vorigen. 4. L. pratorum Fall. 3% (equiseti Kl. nee Fall.). Hinterleibssegmente quergestrichelt, die Bauchsegmente stets schwarz, meist überhaupt der ganze Hinterleip schwarz und nur öfters die Hinterränder der Rückensegmente fein weils gesäumt, bei der seltenen var. plaga Kl. jedoch die mittleren Rückensegmente oben und der Prothorax rötlich, bei der var. nov. ruficollis ist der Hinterleib ohne Rot, nur der Prothorax mehr oder weniger rot. Sonst ist in der Regel Kopf und Thorax ganz schwarz, nur die Tegulae mehr oder weniger weilslich. Die Beine sind schwarz, die ganzen Schenkel jedoch und die Tibien an der Basis oder seltener in gröfserer Ausdehnung rot. Flügel klar. Geäder schwarz. Der Hinterrand der Rückensegmente des Hinterleibs ist oft schmal weifslich gesäumt, beim 5 zeigen sie oft aulserdem noch einen weilsen, häutigen, dreieckigen Fortsatz in der Mitte des Hinterrandes. L. 8—9 mm. Die Larve ist nicht sicher bekannt. Die Angabe, dafs sie auf Prunus-Arten lebe, bedarf noch der Bestätigung. Die Imago findet man allerdings im Frühjahr oft auf Prumus padus, doch ist das auch bei anderen Blattwespen der Fall, die sicher nicht auf dieser Pflanze leben; Prunus padus ge- hört eben zu den Pflanzen, die sehr bald im Frühjahr Laub entfalten, und alle solche Sträucher und Bäume werden von allerlei Blattwespen gern aufgesucht. Die Imago ist unsere häufigste Loderus-Art und durch ganz Europa verbreitet und auch in Sibirien nachgewiesen. 5. L. vestigialis Kl. 52 (rufipes Lep.). 184 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. III. Tribus Sedandritint. Die Selandrüni sind mittelgrofse oder kleine Blattwespen von zylindrischem oder eiförmigem Körper. Die Zahl der Fühler be- trägt 9, nur bei Athalia 10 oder 11. Der Vorderflügel hat meist 2 Radial- und 4 Cubitalzellen, bei Allantus, Harpiphorus und bei manchen Empria fehlt jedoch der erste Cubitalquernery. Die lanzettförmige Zelle ist nie gestielt oder zusammengezogen, sondern stets offen, entweder ohne oder mit Quernerv. Im Hinterflügel die Humeralzelle stets geschlossen. Die Larven haben 22 Beine; ihre Lebensweise ist verschieden, doch leben sie alle frei an Blättern. Von amerikanischen Autoren werden neuerdings die Selandrüni, wie auch andere Tribus, in eine gröfsere Zahl von Untergruppen zerlegt. Ein Bedürfnis hierfür besteht nicht, auch wird die Determination hierdurch nicht erleichtert, weshalb ich bei der alten Einteilung bleibe. Übersicht der Gattungen. 1. Fühler mit 9 Gliedern ; Scheitel scharf abgegrenzt. . 2. Fühler mit 10 oder 11 Gliedern, gegen das Ende zu etwas verdickt; Scheitel nicht oder undeutlich abgegrenzt; Wangen- anhang schmal; Körper eiförmig; Vorderflügel mit 4 Cubital- zellen; der Basalnerv mündet in die Basis des Cubitus; lanzettförmige Zelle mit schrägem Quernerv; Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen ; Mesopleuren ohne Prästernen ; Fufsklauen einfach !); Färbung schwarz und gelb oder rot- gelb. Die Gattung, welche im paläarktischen Gebiet weit verbreitet und auch in Afrika gut entwickelt ist, fehlt merk- würdigerweise in Nordamerika vollständig, obwohl dessen Blattwespenfauna der unseren sonst sehr ähnlich ist. Geno- type: A. colibri Christ. 1. Athalia Leach. 2. Lanzettförmige Zelle ohne Quernerv. . ... 2. 2.8. Lanzettförmige Zelle mit Quernery - .. . 2.2 2 sp: 3. Körper gestreckt, mehr oder weniger zylindrisch ; ‚Costa vor dem Stigma nur wenig verdickt . . . . . „A, Körper kurz eiförmig; Costa vor dem Stigma stark verdickt (Fig. 59); Fühler kurz, ziemlich gleichdick oder in der Mitte schwach verdickt, das dritte Glied länger als das vierte; Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, der erste Cubital- !) Da bei den Selandriinen die Haftlappen zwischen den Klauen stark entwickelt, die Klauen selbst aber kurz sind, so ist zur rich- tigen Erkennung der Bezähnung fast stets mikroskopische Untersuchung nötig. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 185 quernerv jedoch öfters fehlgeschlagen, der Cubitus an der Basis gebogen, deshalb der Basalnerv in einiger Entfernung vom Cubitus mündend, während die Hauptrichtung des Cubitus direkt auf die Einmündungsstelle des Basalnerven hinweisen würde; Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittel- 39! Fig. 59. Vorderflügel von Selandria siwi Vollenh. Costa vor dem Stigma stark verdickt. Cubitus an der Basis gekrümmt. Zweiter rücklaufender Nerv mit dem zweiten Cubitalquernerv interstitial. Lanzettförmige Zelle ohne Quernerv. zellen; Mesopleuren mit deutlichen Prästernen, nur bei S. morio ohne solche; Klauen einfach oder gezähnt. Geno- type: S. serva F. 2. Selandria Leach. 4. Fulsklauen einfach ; das dritte Fühlerglied so lang oder kürzer als das vierte; Sägescheide des ? am Ende dreispitzig, doch ist der mittlere Zahn sehr kurz und meist wird nur durch die etwas vortretende Spitze der Säge ein Zahn in der Mitte vorgetäuscht; Clypeus leicht ausgerandet; Fühler so lang oder länger als der Hinterleib, dünn, fadenförmieg ; Stirnfeld scharf begrenzt; Vorderfügel mit 4 Cubitalzellen ; Cubitus an der Basis gekrümmt; Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen; Mesopleuren mit deutlichen Prästernen. Geno- type: T. contigua Knw. 3. Thrinax Knw. Fufsklauen mit Subapicalzahn, der manchmal so grols ist, dafs die Klauen gespalten erscheinen; das dritte Fühlerglied langer, als ‚das, yierte, > Wen. 002 eu mE 20, 5. Fühler schlank, in der Mitte etwas verdickt; das erste Fühler- glied viel dicker als das zweite; Clypeus ausgerandet; Stirn- feld deutlich abgegrenzt; Augen sehr wenig von der Basis der Mandibeln ‘entfernt; Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen ; Cubitus an der Basis gekrümmt, Basalnerv deshalb etwas vom Cubitus entfernt mündend; Hinterflügel mit 2 ge- schlossenen Mittelzellen; Sägescheide des 2 schmal, nicht klaffend; Prästernen vorhanden. Die einzige europäische Art ist gröfstenteils bleichgrün gefärbt. Genotype: S. deli- catulus Fall. 4. Stromboceros Knw, 186 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Fühler kräftig, kurz und gleichdick ; das erste Fühlerglied wenig dicker als das zweite; Stirnfeld nicht abgegrenzt; Clypeus vorne abgeschnitten ; Augen wenig von der Mandibel- basis entfernt; Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, Cubitus an der Basis gekrümmt; Hinterflügel mit 2. geschlossenen Mittelzellen; Prästernen nicht deutlich abgegrenzt; Sägescheide des 2 zur Spitze stark verbreitert, an der Spitze tief zweispaltig und klaffend (Fig. 60). Genotype: S. cingulata F. — lineata Christ. 5. Strongylogaster Dahlb. 6. Lanzettförmige Zelle mit kurzem, nahezu senkrechtem Quernery 2 me 60. Lanzettförmige Zelle mit schrägem Quer- Fig. 60. new .. : 8 Sägescheide von 7. Klauen mit Subapicalzahn ; Stirnfeld nicht Strongylogaster 5 i xanthocera Steph. abgegrenzt; Humeralzelle im Hinterflügel nicht gestielt; Clypeus vorne tief ausgeschnitten; Wangen- anhang schmal; Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen; Cubitus an der Basis gekrümmt; Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen; Sägescheide des $ dick, zum Ende verschmälert, an der Spitze schwach ausgeschnitten; Prästernen undeut- lich; Genotype: P. jilieis Kl. 6. Pseudotaxonus A, Costa (Polystichophagus Ashmead). Klauen einfach ; Stirnfeld scharf abgegrenzt; Humeralzelle im Hinterflügel gestielt; Clypeus über seine ganze Breite flach ausgerandet; Wangenanhang schmal; Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, Cubitus an der Basis gekrümmt ; Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen; Prästernen vorhanden ; Sägescheide des 2 bei der einzigen europäischen Art lang und schmal, zur Spitze verschmälert, an der Spitze nicht ausgeschnitten-e Genotype: H. dubitatus Nort. 7. Hemitaxonus Ashm. (Sahlbergia Forsius). 8. Wangenanhang vorhandener. Nee Wangenanhang nicht vorhanden; Körper sehr gedrungen; Fühler dünn, vor dem Ende etwas verdickt; das dritte Glied viel länger als das vierte; Stirnfeld und Supraantennalgrube scharf begrenzt; Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen; Cubitus an der Basis gerade; Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittel- zellen; Prästernen unscharf abgegrenzt; Klauen gespalten ; sehr ähnlich dieser Gattung sind die kleineren, zu den Hoplo- campini zu stellenden Caliroa-Arten. Genotype: F. ovata L. 8. Eriocampa Hitg. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 187 9. Arealquernerv im Hinterflügel senkrecht, sowohl mit dem Brachius als mit dem Humerus ziemlich rechte Winkel bildend (Fig. 61); Humeralzelle stets gestielt . . 10. Arealquernerv im Hinterflügel schräg, mit dem Brachius einen spitzen, mit dem Humerus einen stumpfen Winkel bildend (ae ee 10) Er 1 10. Hinterflügel mit geschlossener N Mistelzelle 2 el ni Hinterflügel ohne geschlossene 61. Mittelzelle; Vorderflügel mit 5 i R ä i ig. 61. Hinterflügel von 4 Cubitalzellen, der Cubitus Empria liturata Gmel. Eine an der Basis nicht gekrümmt; geschlossene Mittelzelle. Areal- erstes Fühlerglied länger als nerv mit dem Brachius und das zweite; Clypeus über seine u rechte Winkel bildend. ae umeralzelle gestielt. ganze Breite in flachem Bogen ausgerandet; Prästernen nicht vorhanden; Klauen einfach oder mit sehr kleinem Zahn. Genotype: L. candidata Fall. 9. Leucempria n. gen. 11. Das erste Fühlerglied länger als das zweite; Vorderflügel meist mit 4 Gubitalzellen, doch kommen von vielen Arten auch oft Stücke mit nur 3 Cubitalzellen vor; in diesem Falle ist der Hinterleib schwarz mit hellen Segmenträndern ; Clypeus vorne ausgeschnitten, manchmal dreizackig, keine deutlichen Prästernen; Klauen meist gezähnt. Genotype: #. liturata Gmel. 10. Empria Lep. (Poecilostoma Dahlb., Poecilosoma aut., Tetratneura Ashmead). Das erste Fühlerglied kürzer als das zweite; Vorderflügel mit 3 CGubitalzellen; der Basalnerv ist wenig länger als der erste rücklaufende Nerv; Stirnfeld nicht deutlich abgegrenzt; über den Fühlern 3 runde Gruben in einer Querreihe ; Hinter- flügel mit einer geschlossenen Mittelzelle ; Prästernen undeut- lich; Klauen gespalten. Genotype: MH. lepidus Kl. 11. Harpiphorus Htg. (Asticta Newm.). 12. Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen, indem der erste Cubitalquer- nerv fehlt. Körper gestreckt; Clypeus vorne tief ausge- schnitten ; Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzelle; Prä- sternen nicht ausgebildet; Klauen gespalten oder mit Sub- apicalzahn. Genotype: A. togatus Panz. 12. Allantus Panz. Jur. (Emphytus K1.)'). Vaorderflügel! mit 4 Cubitalzellen’ „vr. ame .»en18. 1) Über diese Namensänderung vgl. Rohwer, Ent. News Vol. 22. 1911 p. 218 und Enslin, Archiv f. Naturgesch. 1912. Abt. A. Heft 6. 188 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 13. Hinterflügel beim Q mit 2 geschlossenen Mittelzellen, beim o7 mit geschlossener Randader (Fig. 30, p. 42). Körper ge- streckt; Clypeus tief ausgeschnitten ; Prästernen nicht vor- handen ; Fufsklauen gespalten. Genotype: 7. agrorum Fall. 13. Taxonus Htg. (Ermilia O. Costa). Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzelle und ohne geschlossene Randader ; Clypeus tief ausgeschnitten; Prästernen undeut- lich ; Fufsklauen mit Subapicalzahn, der manchmal ziemlich grofs ist. Genotype: A. glabrata Fall. 14. Ametastegia A. Costa (Taxonus aut., Aomodyetium Ashmead). 1. Athalia Leach. 1. Hintertibien ganz oder gröfstenteils schwarz; nur an der Basis oder, besonders beim o’, an der Innenseite rotgelb. Alle Tarsenglieder schwärzlich, nur an der Basis in von vorne nach hinten zu abnehmender Ausdehnung heller. Kopf samt den Fühlern schwarz, selten beim 2 die Oberlippe bleich, beim 5 dagegen in der Regel der Clypeus, die Ober- lippe und Mandibelbasis, sowie die Unterseite des ersten Fühlergliedes weils. Clypeus vorne gerundet. Drittes Fühler- glied fast so lang als die beiden folgenden zusammen. Kopf und Mesonotum dicht aber kurz behaart, wenig glänzend. Thorax rotgelb, das Mesonotum und Metanotum jedoch schwarz, die Tegulae rotgelb. Beine rotgelb, die Tibien und Tarsen gröfstenteils schwarz. Flügel leicht schwärz- lich getrübt, Oras gelbe Färbung, Geäder und Stigma schwarz. Hinterleib rotgelb, die Spitze der Sieescheik schwarz. L. 5—6 mm. Die Metamorphose ist nicht sicher bekannt; denn die Angabe Ed. Andres, dafs die Larve in gallenartigen Bildungen auf den Blättern von Clematis recta lebe, erscheint nicht sehr wahrscheinlich. Die Art gehört zu den selteneren und ist im mittleren und nördlichen Europa nachgewiesen, kommt aber aufserdem in einer etwas dunkleren Rasse (var. infumata Marl.) auch in Japan vor. 1. A. lugens Kl. 92 (ventralis Fall., abdominalis Bouche). Hintertibien rotgelb mit schwarzer Spitze . » . 2. 2. Mesonotum schwarz, der Mittellappen und das Sdinlllenen rot- gelb, manchmal die gelbe Färbung auch auf die vordere Hälfte der Seitenlappen ori. Kopf schwarz, die Oberlippe, der vorne flach gerundete Clypeus und die Mandibelbasis weifslich. Unterseite der Fühler oft bleich, Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 189 besonders beim f. Das dritte Fühlerglied so lang als die beiden folgenden zusammen. Thorax rotgelb, schwarz sind die Seitenlappen des Mesonotums und das Metanotum, der Schildchenanhang, das Hinterschildchen und die Cenchri jedoch rotgelb. Beine rotgelb, die Spitzen der Tibien und der Tarsenglieder schwarz. Flügel leicht gelblich, besonders in der basalen Hälfte, Geäder gröfstenteils schwarz, in der basalen Hälfte jedoch oft gelblich, die Costa, Subcosta und Stigma jedoch ganz schwarz. Hinterleib rotgelb, das erste Rückensegment manchmal teilweise geschwärzt, die Spitze der Sägescheide schwarz. L. 6—8 mm. Die Larve lebt an Brassica, Sinapis, Raphanus und anderen Cruciferen,; auf Rübenfeldern ist sie schon öfters schädlich aufgetreten. Die Rückenfärbung ist schwarzgrau, die Seiten und die Unterseite sind hell grünlichgrau; innerhalb der dunklen Rückenfärbung verläuft noch ein schwarzer Mittel- streif und jederseits an der Grenze der dunklen Färbung ebenfalls ein schwarzer Seitenstreif. Die Brustfülse sind schwarz, über die Basis der Afterfülse verläuft ein dunkler Streif. Der kleine, glänzend schwarze Kopf ist meist in das erste Segment zurückgezogen. Nach der letzten Häutung ist die Larve graugrün und seidenglänzend. Zur Verpuppung wird in der Erde ein brauner Kokon angefertigt. Es gibt jedenfalls 2 Generationen. Die Imago ist häufig und weitverbreitet, indem sie aulser in ganz Europa auch in Nord-Afrika, in Klein-Asien und Sibirien vorkommt. 2. 4. colibri Christ. 5"? (salieis Schrank. nec L., spinarum F., centifoliae Panz.). Mesonotum in grölserer Ausdehnung geschwärzt. . . 3. 3. Tegulae schwarz, am Hinterleib die beiden ersten und die Mitte der folgenden Rückensegmente schwarz; Kopf schwarz, weilslich sind der Clypeus, die Basis der Mandibeln und die Oberlippe entweder ganz oder nur an ihrer Spitze ; Thorax schwarz, schwarz behaart ; Beine rotgelb, die Hüften, Trochanteren, die Spitze der Tibien und die hintersten Sporen schwarz, aufserdem an den vorderen Beinen alle Tarsen- glieder schwarz geringelt, an den hintersten Beinen nur die ersten 3 Tarsenglieder schwarz geringelt, die 2 letzten ganz schwarz. Flügel etwas getrübt, ihre Basalhälfte gelblich ; Geäder und Stigma schwarz; am Hinterleib nehmen die schwarzen Flecken der Rückensegmente nach dem Leibes- ende an Grölse zu; die Sägescheide ist schwarz. L. 5,5 bis 6 mm. 190 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Über die Verwandlung ist nichts bekannt. Die Art ist bisher nur in Ungarn aufgefunden worden. Sie stellt wahr- scheinlich nur eine dunkle Varietät der A. rufoscutellata Mocs. dar, die auch Konow (Zeitschr. Hym. Dipt. 1904 p. 264 beschrieben hat. 3. A. maculata Mocs. 9% (obscurata Knw.). Tegulae rotgelb ; Hinterleib mit weniger Schwarz; am Thorax wenigstens die Ecken des Pronotums rotgelb . . . 4. 4. Mitteltibien ganz gelb; das erste Hinterleibssegment schwarz ; Mesopleuren fast stets schwarz . . . „m... Mitteltibien mit schwarzer Spitze; erstes Hinterleibssegment meist nur schwarz gefleckt oder ganz gelb . . . 6. 5. Clypeus grofs, in der Mitte rnptie vorgezogen (Fig. 62«); die Mitteltarsen fast ganz gelb; Sägescheide des 2 schmal, zum Ende nicht vernchte kt. Kopf schwarz, Oberlippe, lemans und Mandibelbasis gelb, beim weilslich ; Unterseite der Fühler beim 5 meist bleich; Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Tegulae gelb; Mesonotum schwarz behaart, wenig glänzend; Beine Kay er) rotgelb, die Basis der Hüften oft schwarz, an den hintersten a 62. b Beinen die Spitze der Tibien Fig. 62. Clypeus und der Tarsenglieder schwarz; a) von Athalia bicolor Lep., selten sind auch an den Mittel- b) von Athalia rufoseutellata beinen die Spitzen einiger Tarsen- More: glieder geschwärzt; Hinteriei dunkel rotgelb, das erste Rückensegment schwarz, manchmal auch die hinteren Rückensegmente mit schwarzem Mittelfleck. Flügel grau, in der Basalhälfte etwas gelblich, Stigma schwarz. L. 5—7 mm. Die Larve soll nach Kaltenbach auf Veronica becca- bunga leben, deren Blätter sie auf der Unterseite benagt; die Larve ist mattschwarz, auf der Unterseite weilslich; es kommen 2 Generationen vor. Es ist möglich, dafs hier eine Verwechslung mit A. lineolata vorliegt. Auch eine andere Angabe Dahlboms, die Larve lebe auf Rüben, bedarf noch der Bestätigung. A. bicolor ist nicht sehr häufig, kommt aber aulser in ganz Europa auch in Nord-Afrika, in Klein-Asien und Trans- kaukasien vor. Bei A. lineolata findet sich manchmal eine ähnliche Färbung der Vorderbeine, doch sind sölche Stücke durch den nicht stumpfwinklig vorgezogenen, weilslichen, nicht gelben Clypeus, durch das nicht ganz schwarze erste Driokonsasmen! und durch hellere Färbung der Flügel und Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 191 des Hinterleibes, meist auch der Mesopleuren sicher zu unterscheiden. | 4. A. bicolor Lep. 52 (annulata F. 1787nec Geoffr. 1785, richardi Lep.). Clypeus vorne flach gerundet, nicht winklig vorgezogen (Fig. 62), an den Mittelbeinen die ersten Tarsenglieder schwarz ge- ringelt, die letzten 2 oder 3 ganz schwarz. Sägescheide kürzer als bei voriger, zum Ende verdickt; Kopf schwarz, hell behaart, Clypeus, Oberlippe und Mandibelbasis gelb bis weilslich. Fühler auch beim 5 meist ganz schwarz. Thorax schwarz, Mesonotum grau behaart, die Ecken des Pronotums, die Tegulae und das Schildchen rotgelb, beim 5 jedoch und bei der var. nigroscutellata Knw. des 2 ist das Schildchen schwarz; aus Klein-Asien ist eine Varietät mit ausgedehnter roten Thorax bekannt, die var. pleuralis Knw., bei der die Mesopleuren, das Schildchen und die Seiten des Mesonotums rot sind, das Mesosternum dagegen ist schwarz. An den Beinen die Hüften ganz oder teilweise schwarz, ferner die Spitze der Hintertibien und die hintersten Sporen schwarz. Flügel wie bei voriger. Hinterleib rotgelb, das erste Rücken- segment, manchmal auch die Basis des zweiten, sowie die Sägescheide schwarz; bei der var. mocsaryi Knw. sind die mittleren oder hinteren Rückensegmente in der Mitte schwarz gefleckt. L. 5—6 mm. Über die Larve ist nichts bekannt. Die Art kommt im mittleren und südlichen Europa, in Nord - Afrika und Transkaukasien vor; sie ist nicht seltener als die vorige, wird aber oft mit ihr verwechselt; durch die Form des Clypeus und der Sägescheide ist sie sicher zu unterscheiden. 5. A. rufoscutellata Mocs. 3'2 (maritima W.F.Kirby). 6. Mesonotum sparsam mit äufserst feinen Härchen besetzt, glatt und stark glänzend. Thorax rotgelb, nur die Mitte des Meta- notums und das Mesonotum schwarz ; Kopf schwarz, Clypeus, Oberlippe und Mandibelbasis weifslich, die Unterseite der Fühler oft bleich, der Clypeus vorne flach gerundet. Beine rotgelb, die Spitze der Tibien und der Tarsenglieder schwarz. Flügel klar, in der Basalhälfte leicht gelblich, Geäder grolsen- teils gelblich, nur in der Flügelspitze schwärzlich, die Costa, Subcosta und das Stigma schwarz, das basale Drittel der Costa und Subcosta jedoch gelb. Hinterleib rotgelb, die Spitze der Sägescheide schwarz, diese schmal. L. 6—7,5 mm. Die Larve lebt nach Cameron auf Krysimum, Sisymbrium und anderen Cruciferen und gleicht der von A. colibri. Sie ist schwärzlich, die Seiten unterhalb der Stigmen weifslich: 192 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. der glänzend schwarze Kopf ist etwas in das erste Segment zurückgezogen ; die Beine sind schwarz, die Abdominalbeine mit weilsen Spitzen, das letzte Paar ganz weils. Die Haut ist stark gefaltet und mit kleinen Warzen besetzt. Die Imago ist nicht selten; ihr Verbreitungsgebiet fällt mit dem der vorigen zusammen, jedoch kommt sie auch im nördlichen Europa vor. Sie gleicht in der Färbung der A. lineolata var. liberta, ist jedoch, abgesehen von der anderen Skulptur des Mesonotums, etwas grölser, hat nie dunklere Varietäten, auch ist die Costa an der Basis breiter gelb, während bei lineolata nur die äulserste Basis der Costa gelh zu sein pflegt. 6. A. glabricollis C. 6. Thoms. 72 (ancilla Cam. nec Lep.). Mesonotum kurz aber dicht behaart, sehr fein, aber dicht punktierue we: 7 7. Beim ? das letzte Bauchsegment in der Mitte dreieckig vor- gezogen, daneben noch jederseits ein langer zungenförmiger Lappen (Fig. 63). Clypeus in der Regel schwarz, vorne flach gerundet. Thorax rotgelb, Propleuren, Mesonotum und Meta- notum schwarz. Kopf schwarz, Oberlippe und Mandibelbasis weils- lich, die Unterseite der Fühler manchmal heller. Beine rotgelb, die Spitze der Schienen und Tarsen- glieder schwarz, an den Hinter- heinen die Tarsenglieder nur mit 63 sehr schmaler bleicher Basis. Flügel a NH klar, in der Basalhälfte gelblich, Fig. 63. Hinterleibsende got auch das Geäder gelblich von Athalia paradoxaKnw. <«,: = £ von unten gesehen. Stigma, Costa und Subcosta schwarz, die letzten beiden an der Basis gelblich. Hinterleib rotgelb, das erste Segment in der Mitte oft geschwärzt; Spitze der Sägescheide schwarz. I. (—7 on, Die Larve ist unbekannt, auch das co ist nicht mit Sicherheit bekannt. Das 2 gleicht in der Färbung sehr einer A. lineolata var. liberta Kl., ist jedoch durch die aller- dings nicht ganz leicht zu erkennende Form des letzten Bauchsegmentes scharf unterschieden ; einen leichter erkenn- baren Unterschied bildet die verschiedene Färbung des Clypeus, indem ein schwarzer Clypeus zwar bei der dunklen var. cordata Lep. gelegentlich vorkommt, während dagegen bei der hellen var. liberta der Clypeus stets bleich sein dürfte. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 193 Die Art ist selten und bisher nur aus der Schweiz und aus Kroatien bekannt geworden. 7. A. paradoxa Knw. 2. Beim 2 die Mitte des letzten Bauchsegmentes schwach drei- eckig vorgezogen und daneben jederseits ein kurzer breiter Seitenlappen, der das dreieckige Mittelstück nicht überragt; Kopf schwarz, Clypeus, Oberlippe und Mandibelbasis weils- lich, der Clypeus vorne fast gerade abgestutzt; bei der var. cordata Lep. der Clypeus manchmal mehr oder weniger schwarz; Fühler beim 2 oft, beim ’ fast stets auf der Unterseite bleich; Färbung des Thorax verschieden, doch ist das Mesonotum und Metanotum immer schwarz; bei der Stammform ist die Grenze von Mesopleuren und Mesosternum breit schwarz bezeichnet, bei der var. lberta Kl. (ancilla Lep., immaculata Knw.) sind Mesopleuren und Mesosternum ganz rotgelb, ganz schwarz dagegen sind diese Teile bei der var. cordata Lep. (obscura Knw.) Färbung der Beine, der Flügel und des Hinterleibs wie bei voriger, doch ist an den 4 vorderen Beinen die Schwarzfärbung manchmal reduziert; manchmal ist die Mitte einiger Rückensegmente schwarz gefleckt, besonders findet sich dies bei 5 öfters. In seltenen Fällen tritt eine noch stärkere Schwärzung ein; so ist bei der var. nov. analis das siebente bis neunte Hinterleibs- segment ganz schwarz; bei dieser Varietät sind auch die Meso- pleuren ganz schwarz, wie bei der var. cordata. L. 4—6 mm. Die Larve lebt auf allerlei niederen Pflanzen, wie Ajuga, Capsella, Lycopus, Melampyrum, FPlantago, Sedum, Veronica, Scutellaria. Die Larve ist samtartig schwarz, die Haut stark gerunzelt, die Thoraxsegmente verdickt. Die Beine und das letzte Segment sind hellgrau ; auf jedem Segmente mit Aus- nahme des letzten sind 4 leuchtend weilse erhabene Knötchen vorhanden, aufserdem steht noch auf jeder Fufsbasis vom vierten Segment ab ein weilses Wärzchen. Die jungen Larven sind hellgrau mit dunkelgrauem Rücken, die Knötchen treten weniger hervor. Nach der letzten Häutung ist die Larve schwärzlich mit einem Stich ins Violette, die Körnchen ebenfalls weniger erhaben. Bei Berührung rollen sich die Larven zusammen. Sie fressen besonders abends. Die Ver- puppung erfolgt in der Erde in einem Kokon, doch habe ich auch beobachtet, dafs sich die Larven zur Verpuppung in Torf einbohrten. Die Imago ist nebst ihren Varietäten sehr häufig und findet sich besonders in der Nähe von Bachläufen. Sie kommt aufser in ganz Europa auch in Algier, in Klein-Asien und Sibirien vor. 194 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Cameron hat eine A. scutellariae beschrieben, die sich dadurch auszeichnen soll, dals die Spitze des Mittellappens des Mesonotums und das Schildchen rotgelb ist. An die A. rufoscutellata Mocs. wird man hierbei nicht denken können, da die Färbung des Abdomens und der Beine nicht zu dieser Art stimmt; zudem gibt Cameron die Larve an, aus der er seine angeblich neue Art erzogen hat und die er auf Scutellaria fand, und diese Larve ist identisch mit der von A. lineolata,; ich vermute, dafs es sich bei dem Cameronschen Tier um eine einfache A. lineolata handelt, die durch die Mitte des Thorax gespielst wurde, worauf das hervortretende Blut, das eintrocknete, die rotgelbe Färbung vortäuschte, denn gerade bei gezüchteten Tieren macht man sehr oft solche Beobachtungen, wenn sie zu früh getötet werden. Bei Cameron sind solche Irrtümer ja nichts Ungewöhnliches, weshalb ich seine Art, die niemand aufser ihm je gesehen hat, zu lineolata ziehe. 8. A. lineolata Lep. 92 (capreae Schrnk., rosae Kl. nec L., rosarum Brischke, sternalis A. Costa, scutellariae Cam.). 2. Selandria Leach. 1. Augen kurz oval, von der Basis der Mandibeln entfernt. (Sub- gen. Selandridea Rohwer, Type: S. vanduzeei Rohwer.) 2. Wangenanhang fehlend oder linienförmig . . . .....8. 2. Pronotumecken und der Clypeus mehr oder weniger gelb; Flügelstigma schwarz; das erste oder die 2 ersten Fühler- glieder meist gelb, manchmal die Fühlergeiflsel ganz oder auf der Unterseite braun; Kopf schwarz, meist aufser dem Clypeus auch die Oberlippe und die Mandibelbasis gelb; Clypeus vorne ausgerandet; das dritte Fühlerglied erheblich länger als das vierte; Thorax schwarz, die Tegulae und die Ecken des Pronotums gelb, bei der var. nov. /lavior auch die Mesopleuren; Oberkopf und Mesonotum glatt und glänzend, wie bei allen Selandrien. Beine gelb, die Hüften mehr oder weniger schwarz; Fufsklauen mit kleinem Subapical- zahn ; Flügel kaum getrübt, Geäder schwarz, in der Basal- hälfte mehr oder weniger gelblich. Hinterleib gelb, die Basis manchmal geschwärzt; Sägescheide des 2 gegen das Ende stark erweitert mit deutlichen Bürstenplatten. L. 6 bis 7 mm. Die Metamorphose ist nicht sicher bekannt; nach Rudow soll die Larve orangegelb mit dunklerem Rücken- streif sein und auf Erlen und Birken leben. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 195 Aulser in ganz Europa kommt die Art auch in Sibirien vor. 1. S. flavens Kl. 2 (scapularis Lep., puella Fall., ‚avescens C. G. Thoms.). Pronotumecken, der vorne ausgerandete Clypeus, Mandibeln und Fühler ganz schwarz, das dritte Fühlerglied kaum länger als das vierte. Am Kopf nur die Öberlippe gelb; Thorax schwarz, wie der Kopf glänzend, dunkel behaart, die Tegulae gelb; Beine gelb, die Hüften und Trochanteren schwarz, die Schenkel oft teilweise geschwärzt; Klauen mit kleinem Subapicalzahn ; Flügel etwas dunkler als bei voriger Art, das Stigma jedoch hellbraun mit dunkelbrauner Scheibe ; Hinterleib gelb, an der Basis mehr oder weniger geschwärzt, manchmal die Rückenseite grölstenteils dunkel und auch die Bauchseite an der Basis geschwärzt. Sägescheide zum Ende stark erweitert, mit grofsen Bürstenplatten. L. 6—7 mm. Über die Verwandlung ist nichts bekannt. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor; sie wurde früher für eine Varietät der vorigen gehalten, ist dies aber sicher nicht. 2. 8. wüstneiüi Knw. 42. 3. Fulsklauen einfach oder mit kleinem Subapicalzahn. (Subgen. Selandria ij. sp. Type: S. serva F.). . . 4. Fufsklauen gespalten. (Subgen. Aneugmenus Htg,, Type: Ss coro- nata Kl.) Beine gelb; Hinterleib meist schwarz. . 10. PBEHTITIBRTIEIIL ICE en al ni here an hehe Dr Di Hinterleib Schwarz ne: 7. 5. Das dritte Fühlerglied leere Ensss a die 3 Veto zu- sammen; im Vorder flügel der zweite rücklaufende Nerv inter- stitial (Fig. 59); Kopf schwarz, schwarz behaart, die Ober- lippe oft bräunlich; der Clypeus vorne fast gerade abgestutzt; Thorax glänzend schwarz, Tegulae und Ecken des Pronotums gelb, beim 5 das Pronotum manchmal ganz schwarz; Beine gelb, die Hüften mehr oder weniger schwarz, die hintersten, besonders beim 2, oft ganz gelb; Klauen mit sehr kleinem Subapicalzahn ; Flügel fast klar, in der Basalhälfte gelblich, Costa und Subcosta gelb, erst von der Stelle der Verdickung an schwarz, das Stigma schwarzbraun mit gelber Umrahmung; der zweite rücklaufende Nerv interstitial oder in die zweite Cubitalzelle mündend ; Hinterleib gelb, das erste Rücken- segment beim of gewöhnlich ganz schwarz, beim 2 mit schwarzer Mitte, auch die folgenden und die letzten Rücken- segmente oft mit kleinen schwarzen Zeichnungen ; Genital- klappe des 5 an der Spitze nicht ausgeschnitten ; Säge- scheide des 2 zur Spitze verbreitert. L. 9—11 mm. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 14 196 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Die Larve lebt an Carex, Juncus, Seirpus, Glyceria und anderen Gräsern. Die von R. v. Stein als Larve von Selandria serva beschriebene (Ent. Nachr. VI. p. 251) gehört zu sie. In der Ruhe ist die Larve nicht schneckenförmig zusammengerollt, dagegen rollt sie sich bei Berührung zu- sammen. Der Kopf ist hellbraun, der Scheitel und ein Band zwischen den Augen dunkler; Körper hellgrün, die Unterseite weifslich, der Rücken mit einer dunkleren Mittel- linie, die Stigmen braun; die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Es gibt 2 Generationen. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. 3. S. sixö Vollenh. 92 (grandis Zadd., interstitialis C. G. Thoms., dorsalis W. F. Kirby). Das dritte Fühlerglied kürzer als die 3 letzten zusammen ; kleinere Arten . . . NE Ke 6. Beim 5 die Genitalklappe an der Spitze ausgeschnitten ; beim @ die Mesopleuren, das Pronotum und die Hüften schwarz, an den Mesopleuren nur ein Fleck unterhalb der Flügel, am Pronotum nur die Ecken gelb, die Hinterhüften ebenfalls oft gelb; Kopf schwarz, Oberlippe manchmal heller. Am Thorax. aufser dem Rand des Pronotums auch die Tegulae gelb, Beine gelb, die 4 vorderen Hüften schwarz, Flügel wie bei voriger, doch ist der zweite rücklaufende Nerv nicht interstitial, sondern mündet in die dritte Cubitalzelle. Hinterleib gelb, das erste Rückensegment manchmal ge- schwärzt.. L. 7—8 mm. Die Larve ist unbekannt. Bisher ist die Art nur aus Deutschland beschrieben worden; ob es sich wirklich um eine gute Art handelt, ist noch nicht ganz sicher. 4. 8. exceisa Knw. J'2. Beim 0 die Genitalklappe an der Spitze zugerundet ; bei beiden Geschlechtern die Unterseite des Thorax gelb und nur das Mesosternum schwarz, bei der var. mascula Fall. des jedoch die Unterseite des Thorax schwarz; diese Varietät des 5 ist übrigens viel häufiger als die dem 2 entsprechende Färbung. Kopf schwarz, ÖOberlippe manchmal bräunlich, der Clypeus schwach ausgerandet; am Thorax die Unterseite (die Propleuren jedoch schwarz), das Pronotum und die Tegulae gelb, beim 5 jedoch oft nur die Ecken des Pro- notums und die Tegulae gelb.» Manchmal greift die gelbe Färbung auch auf den Mittellappen des Mesonotums etwas über. Flügel wie bei voriger; bei der var. mediocris Lep. (interstitialis Knw.) ist wie bei 8. sizi der zweite rücklaufende Nerv interstitial; Beine gelb, beim 5 die Hüften und Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 197 Trochanteren oft geschwärzt; Hinterleib gelb, das erste Rückensegment beim 5 oft schwarz. L 7—8 mm. Die Larve dieser gemeinen Art ist noch nicht sicher bekannt, denn was R. v. Stein als Larve beschrieb, gehört, wie gesagt, zu 8. siei und die von Brischke zu serva gezogene Larve ist die von Sciapteryx costalis F. Die An- gabeRkRudows, die Larve lebe zuerst auf Weilsdorn, später auf Gras, dürfte mit gebührender Vorsicht aufzufassen sein. Die Verbreitung der Art erstreckt sich über ganz Europa, aulserdem ist sie auch aus Sibirien, Transkaukasien und Klein-Asien bekannt. 5. 5. serva Fe 9% (socia Kl., lepida Lep., dorsalis Steph.). 7. Klauen einfach (Subgen. nov. Atoposelandria) ; Tegulae hellgelb; Kopf samt den Fühlern, Clypeus, Oberlippe und Mandibeln schwarz; Clypeus vorne ausgerandet; Schläfen hinten ge- randet; Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Tegulae hellgelb; Beine hellgelb, Hüften und Trochanteren schwarz, die Tarsen manchmal teilweise gebräunt; Flügel klar, Stigma und Geäder braun, letzteres an der Basis heller; Hinterleib schwarz. L. 5—6 mm. Die Larve ist unbekannt; die Art ist selten und bis- her nur aus dem mittleren Europa bekannt; aufser durch die einfachen Klauen unterscheidet sie sich auch durch konstante Färbungsmerkmale von den nahe verwandten Arten S. coronata, stramineipes, analis und temporalis, die alle mindestens die Oberlippe weils haben und bei denen zum Teil das Pronotum ganz schwarz it. Konow hat schon bei der Beschreibung der Spezies noch auf eine andere sehr merkwürdige Eigenschaft der S. fürstenbergensis aufmerksam gemacht, dafs sich nämlich bei ihr im Vorderflügel ein überzähliger Arealquernerv findet; wie bei den meisten nahe verwandten Arten liest auch bei S. fürstenbergensis ein Areal- nerv etwas hinter der Mitte der Discoidalzelle; aufserdem findet sich aber noch ein zweiter, der etwas vor dem Ursprung des Basalnerven in den Medius mündet; ich besitze aller- dings Exemplare, bei denen auf einer Seite dieser Nerv fehlt, und es dürften also auch solche vorkommen, die nur den gewöhnlichen Arealnerven besitzen; jedenfalls ist aber S. fürstenbergensis durch die einfachen Klauen und diesen eigentümlichen Aderverlauf von allen übrigen Selandrien wesentlich verschieden. 6. $. fürstenbergensis Knw. 42. 14* 198 Deutsch. Ent. Zeitschr., Beiheft 1913. Klauen mit kleinem Subapicalzahn; Tegulae wie der ganze Thorax schwarz. An den Beinen die Schenkel gröfstenteils Schwarz ta, MUESIT MIN ARMEE ANA DAL. ES 8. Der Metatarsus weils, nur an der Spitze geschwärzt; Tibien weils, nur an der Spitze schwarz, die 4 vorderen oft nur in der Spitzenhälfte an der Hinterseite in geringer Aus- dehnung geschwärzt; ferner sind auch noch die Spitzen aller Schenkel weifslich ; Fühler dick, das dritte Fühlerglied wenig mehr als doppelt so lang wie breit; Körper ganz schwarz, glänzend; Flügel leicht grau getrübt, Geäder und Stigma schwarzbraun ; Humeralzelle im Hinterflügel gestielt; wie bei allen Selandrien liegen oberhalb der Fühler auf Stirn und Wangen 3 Grübchen, von denen die beiden seitlichen etwas höher stehen; diese Grübchen sind hier seichter, als bei den folgenden Arten. L. 5 mm. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art kommt in ganz Europa vor. 7. 8. annulitarsis C. &. Thoms. 42. Der Metatarsus ganz schwarz; an den Beinen die Knie und die Tibien schmutzig weils, letztere an der Hinterseite ge- schwärzt, die Hinterschienen schwarz, nur die Basalhälfte ganz oder nur an der Vorderseite schmutzig weils . 9. 9.Der Arealnerv im Hinterflügel mündet in die Spitze der Humeralzelle, diese also nicht gestielt. Körper einfarbig schwarz ; Clypeus sehr schwach ausgerandet, Flügel leicht schwärzlich getrübt, Geäder und Stigma schwarzbraun. L. 4—5 mm. Die Larve ist unbekannt; die Art ist bisher nur aus Schweden und Deutschland bekannt; sie ist von der folgen- den nur unsicher geschieden und vielleicht mit ihr identisch. 8. S. foveifrons (. 6 Thoms. 4%. Die Humeralzelle im Hinterflügel gestielt; sonst mit der vorigen übereinstimmend. L. 5 mm. Die Larve (vgl. R. v. Stein, Wien. Ent. Zeitg. IV. 1885. p. 248) lebt an Myosotis palustris; sie ist sehr träge und rollt sich, wenn sie beunruhigt wird, nicht spiralig ein, wie viele andere Larven, sondern krümmt sich bogenförmig zusammen; der Rücken ist dunkel olivgrün, die Seiten grün- . grau bis grünweifs, die Grenze zwischen heller und dunkler Färbung scharf; der kleine Kopf ist schwarzbraun, das Gesicht etwas heller, die Augenfelder grofs und schwarz; der dunkle Rücken des Körpers hat einen graphitartigen Schimmer ; das Rückengefäls schimmert dunkler durch, die Hautfalten der Segmente tragen 4—6 erhabene Wärzchen; auf dem vorletzten und besonders auf dem ersten Segment Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 199 sind diese Wärzchen zu häutigen Platten vergröfsert; die Afterplatte ist nicht ausgezeichnet, die Stigmen sind schwarz umrandet. Die Verpuppung erfolgt entweder in der Erde oder zwischen Blättern; der Kokon gleicht einer kleinen Flasche mit kurzem Hals; der Hals ist durch 5 gegen- einander geneigte Spitzen nur unvollkommen geschlossen. Die Larven finden sich im September, die Imago im Früh- Jahr; wahrscheinlich gibt es 2 Generationen. Die Art ist aus ganz Europa bekannt. 9. 5. einereipes Kl. 52 (aperta Htg., alternipes Evers). 10. Tegulae schwarz ; Mesopleuren ohne deutlich abgetrennte Prä- sternen; Körper ganz schwarz; Stirnfeld undeutlich begrenzt; Beine gelb, die Basis der Hüften, oft jedoch auch die ganzen Hüften samt den Trochanteren und der Basis der Schenkel geschwärzt; an den Hinterbeinen die Tarsen schwärzlich, meist auch an den vorderen Beinen die Tarsen verdunkelt; Flügel schwärzlich getrübt, Humeralzelle im Hinterflügel gestielt. L. 4—5,5 mm. Die Larve dieser häufigen Art ist noch nicht sicher bekannt; von vielen Autoren ist eine Angabe Bechsteins kolportiert worden, nach dem die Larve auf Ribes leben soll; die Larve, die Beehstein beschreibt, ist aber eine Nematiden-Larve und gehört nicht entfernt hierher. Die Imago findet man vornehmlich auf Weiden, aber auch auf Birken und anderen Pflanzen. Sie kommt aufser in Europa auch in Sibirien und Transkaukasien vor. 10. S. morio F. 5% (ulmi Schrnk., tristis Lep., infus- cata Evers, fabrieü Knw.). Tegulae hellgelb; Mesopleuren mit deutlichen Prästernen ; Stirnfeld deutlich begrenzt; Beine hellgelb; Flügel kaum getrübt. Im Hinterflügel mündet der Arealnerv gewöhnlich in die Spitze der Humeralzelle, diese also nicht gestielt. 11. 11. Die Schläfen hinten nicht gerandet; Stirnfeld zwar deutlich, aber weniger scharf begrenzt als bei den folgenden. Schwarz, die Tegulae und die Beine, gewöhnlich auch die Öberlippe gelb; oft hat auch das Pronotum einen schmalen gelben Saum; Hüften meist mehr oder weniger geschwärzt, die Tarsenglieder meist teilweise gebräunt; Flügel kaum ge- trübt, Geäder und Stigma schwarzbraun; der erste Cubital- quernerv fehlt oft, was auch bei anderen Selandrien nicht selten ist. L. 5—6 mm. Das J' ist noch nicht beschrieben, dürfte aber durch die nicht gerandeten Schläfen leicht von den verwandten 200 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Arten zu unterscheiden sein. Die Larve ist mit Sicherheit noch nicht bekannt. Die Art ist selten und ist wohl öfters mit siramineipes verwechselt worden. Bisher ist sie aus dem mittleren und nördlichen Europa, sowie aus Sibirien nach- gewiesen geworden. 11. 8. temporalis C. 6, Thoms. 9. Die Schläfen hinten deutlich gerandet; Stirnfeld scharf be- erenzt . 12. 12. Beim o die mittleren Rücken- und Bauchsegmente mehr oder weniger gelb; beim 2 das letzte Rückensegment weilslich ; bei der typischen Färbung sind CÖlypeus, Öberlippe, die Ecken des Pronotums und die Tegulae weilsgelb, bei der var. analis GC. G. Thoms. sind nur Oberlippe und Tegulae bleich, das Pronotum und der Clypeus schwarz; die 3 Gruben oberhalb der Fühler grofs und tief; Beine bleich- gelb, die Basis der Hüften schwarz ; Flügel kaum getrübt, Geäder und Stigma schwarzbraun, letzteres an der Basis oft heller; beim 5 ist gewöhnlich am Hinterleibsrücken das zweite bis fünfte Segment gelb, und zwar am dritten und vierten Segment die Gelbfärbung ausgedehnter als am zweiten und fünften, so dafs ein grofser, längsovaler gelber Fleck am Hinterleibsrücken entsteht; am Bauch sind oft nur die Seiten und die Genitalklappe schwarz, der übrige Bauch gelb, doch wechselt die Ausdehnung der gelben Färbung. L. 4—5 mm. Die Larve ist schon von van Vollenhoven be- schrieben worden, aufserdem hat v. Schlechtendal (Allg. Zeitschr. f. Entom. Bd. 6. 1901 p. 129) hierüber berichtet; die Larve frilst auf Polystichum filie-mas und Asplenum filix-femina , der kleine Kopf ist gelb bis braun mit schwarzen Augenfeldern; die Rückenfärbung ist blattgrün, die Färbung der Seiten und des Bauches heller; Stigmen bräunlich; Beine weiflslich mit braunen Krallen. Die Ver- puppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor und ist auch in Griechenland gefunden worden. Das o? ist selten. 12. 8. coronata Kl. 9% (cereipes Vollenh., bimaculata Cobelli). Bei beiden Geschlechtern der Hinterleib ganz schwarz ; Körper schwarz, nur die Oberlippe und die Tegulae bleichgelb ; Flügel kaum getrübt, Geäder und Stigma schwarzbraun. Beine bleichgelb, Hüften ganz oder an der Basis schwarz, die Tarsen oft teilweise gebräunt. L. 5—6 mm. Die Larve lebt auf Pferis aquilina ; der Körper ist gras- grün, der Kopf hellgelb mit schwarzen Augenfeldern; die Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 201 Stigmen sind schwarz, die Brustfülse haben bräunliche Krallen. Der Körper ist vorne etwas verdickt und quer- runzlis. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Die Art kommt in ganz Europa, im nördlichen Afrika, in Klein-Asien und Transkaukasien vor. Die 5 sind sehr selten, so dafs sich das Tier jedenfalls häufig auf partheno- genetischem Wege fortpflanzt und zu den Arten gehört, die bei Fortpflanzung ohne Befruchtung weibliche Nach- kommen liefern. Ich selbst habe das 0’ noch nicht gesehen, sondern die vorstehenden Angaben Thomson entnommen; Cameron gibt an, dafs das 5 weilsgesäumte Tegulae und schwarze Coxen und Trochanteren habe; in Konows Sammlung sind als stramineipes-S' 2 Tiere, die ich von coronata g' nicht unterscheiden kann und daher als dieser Art zugehörig erachte. 13. S. stramineipes Kl. 02 (albipes Lep., rufitarsis _ Brulle, coronata Steph., vollenhoveni Grib.). 3. Thrinax Knw. 1. Clypeus und Öberlippe schwarz; alle Schenkel aufser den Knien schwarz; im Hinterflügel mündet der Arealnerv in die Spitze der Humeralzelle, diese also nicht gestielt; Kopf samt den Fühlern schwarz, sehr schwach punktiert, glänzend; Fühler fadenförmig, die des 0’ fast so lang als der Körper, die des 2? knapp so lang als der Hinterleib; drittes Fühler- glied kürzer als das vierte, dieses und das fünfte gleich- lang; Thorax schwarz, die breiten Ecken des Pronotums und die Tegulae weiflslich; Mesonotum und Mesopleuren kaum punktiert, glänzend; Beine schwarz, die Knie und gröfstenteils die vorderen Tibien gelblich oder bräunlich ; Tarsen bräunlich, die hintersten meist schwarz; beim 7 sind die Beine etwas heller, insbesondere die Spitze der vorderen Schenkel breiter gelb; Flügel klar, Geäder und Stigma, sowie ein kleiner Punkt in der zweiten Cubital- zelle schwarz; Hinterleib schwarz, gewöhnlich das zweite bis fünfte Rücken- und Bauchsegment rot, doch kann die rote Färbung ausgedehnter oder geringer sein. Beim 2 die Endspitzen der Sägescheide wenig divergierend, ziemlich stark behaart. L. 7—9 mm. Die Verwandlung ist unbekannt. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. 1. T. mixta Kl. 92 (femoralis Cam.). 202 Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. Clypeus und Oberlippe weils; Schenkel gewöhnlich ganz röt- lich oder beim co’ wenigstens die 4 vorderen Schenkel gröfstenteils rötlich; im Hinterflügel die Humeralzelle meist gestielt . .» .» NE me a ee 2. Beim co die Fühler Tinoet als der ne beim 2 die seit- lichen Endspitzen der Sägescheide aneinander liegend ; Meso- pleuren glatt und glänzend; Kopf schwarz, glatt und glänzend, der Clypeus und die Oberlippe weils; Thorax schwarz, die breiten Ecken des Pronotums und die Tegulae weils; Beine rötlich, die Schenkel gelblich, die Basis der Tibien weifslich, die hintersten Tibien und Tarsen oft schwarz gestreift, beim f' die vorderen Schenkel oft mit schwarzer Basis, die Hinterschenkel oft fast ganz schwarz; Flügel klar, Geäder und Stigma schwarz, die Basis der Costa meist bleich; der Radialquernerv ist gewöhnlich interstitial; Hinterleib schwarz, die Segmente öfters schmal weilslich gesäumt, die mittleren Rückensegmente in gröfserer oder geringerer Ausdehnung rötlich , oft, besonders beim , die rötliche Färbung auch auf die hinteren Rückensegmente und auf die Bauchseite übergreifend; die rötliche Färbung bildet jedoch in der Regel nicht einen scharf begrenzten roten Gürtel, wie dies bei der vorigen Art der Fall ist. L. 6—”7 mm. Die Larve ist unbekannt; die Art ist bisher nur aus Deutschland, Schweden und England nachgewiesen worden. 2. T. contigua Knw. 9% (mixta C. G. Thoms., Cam., nec Kl.). Beim / die Fühler so lang als der Körper; beim 9 die End- spitzen der Sägescheide stark divergierend; Mesopleuren deutlich punktiert, jedoch etwas glänzend; im übrigen in der Färbung mit der vorigen übereinstimmend, nur sind die Beine gewöhnlich ganz rötlich, nur die Spitzen der Tibien und die Tarsen dunkler, beim o jedoch auch hier die Hinter- schenkel manchmal fast ganz schwarz. L. 5—”7 mm. Die Larve ist unbekannt; das Verbreitungsgebiet deckt sich mit dem der vorigen Art. Die 7‘ intermedia Knw. kann ich nach genauester Untersuchung der Type nicht für ver- schieden von 7. macula erkennen, weshalb diese Art ein- zuziehen ist. 3. T. macula Kl. 9% (intermedia Knw.) (Fortsetzung folgt.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 203 Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. (Hym.) Gesammelt von Herrn G. Arnold, Dr. H. Brauns und Anderen. Beschrieben von A. Forel. Anochetus Bequaerti For. 9. Bulawayo, Rhodesia (Arnold), unter Steinen. Anochetus africanus Mayr. 9. Somaliland (Dr. C. Keller). Ponera duleis For. 9. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Ponera ergatandria For. r. cognata Santschi. 9. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Ponera Ragusai Em. r. bulawayensis n. st. 9. L.: 2,35 mm. Noch heller rötlichgelb oder gelbrot als der Typus und etwas grölser. Vor allem ist der Knoten dicker kubisch, samt dem Stielchen selbst viel weniger als zweimal, nicht mehr als 1!/,mal höher als dick (ohne Stielchen fast so lang als hoch). Der Postpetiolus und das folgende Segment des Hinter- leibes sind viel schmäler, länglicher und parallelrandiger ; be- sonders das letztere ist sehr lang, erheblich länger als breit und ‚länger als der Postpetiolus, während es beim Typus der Ragusai und auch hei der v. Santschi Em. breiter als lang und seitlich mehr gerundet ist. Dieses letztere Merkmal gibt unserer Ameise ein eigenes Gepräge und dürfte vielleicht die Aufstellung einer eigenen Art rechtfertigen. Von der Seite besehen sind auch der Postpetiolus und das folgende Segment oben flacher, der erstere auf dem Profil vorn oben fast winklig abgeschnitten. Der hell- weifsliche Fleck auf der Stirn fehlt vollständig und die Pubescenz ist viel schwächer als beim Typus der Zagusai. Alles andere ist aber wie bei jener Art. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Ponera Dideroti n. sp. 9%. L.: 3,2 mm. Kiefer glänzend, ziemlich glatt, mit zer- streuten Punkten, nicht sehr lang, vorn mit 4—5 ziemlich deut- lichen und hinten mit undeutlichen Zähnen am Endrand. Olypeus am Vorderrand schwach bogig vorgezogen und in der Mitte etwas stumpf gekielt. Stirnleisten vorn mit dreieckigem, horizontalem Lappen, hinten ziemlich parallel und in der Mitte fast nur durch die tiefe Stirnrinne voneinander getrennt. Kopf um weniger als !/. länger als breit, hinten in der Mitte schwach, aber deutlich konkav, vorn schmäler als hinten, mit deutlich konvexen Rändern. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 15 204 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Augen am vorderen Kopffünftel aus 5—6 undeutlichen Facetten bestehend. Die Geifselglieder 2—10 dicker als lang. Der Fühler- schaft erreicht ungefähr den Hinterhauptsrand. Thoraxnähte ziemlich deutlich; Thoraxrücken bis zum vorderen Drittel des Pronotums fast gerade (sehr schwach konvex), das vordere Drittel des Pronotums rasch nach unten gebogen, mit dem Hals eine schwache Konkavität auf dem Profil bildend. Das Pronotum ist breiter als lang und hat gerundete Vorderecken. Die Basalfläche des Epinotums ist gut so lang als breit, so lang wie die ab- schüssige. Letztere ist schief, seitlich gerandet, der Länge nach etwas ausgehöhlt und oben mit 2 stumpfen Beulen, die, obwohl sehr stumpf, von trois quarts gesehen etwas eckig oder sehr stumpf zahnartig vorspringen. Die Mesopleure hat unten einen geraden Rand, der vorn und hinten eckig ist. Die Schuppe ist hoch „ noch höher und dünner als bei Eduardi For., unten ohne deutlichen Zahn, mehr als dreimal höher als lang, gut so hoch wie der Hinterleib, hinten senkrecht, vorn auch fast senkrecht, unten sehr .wenig dicker als oben, oben gerundet und fast dreimal breiter als lang. Erstes Hinterleibssegment viel breiter als lang und kürzer als das folgende; Einschnürung mälsig stark. Ziemlich glänzend und ziemlich gleichmälsig am ganzen Körper, sehr deutlich, aber nicht sehr dicht punktiert. Am ganzen Körper und an den Gliedern eine sehr deutlich hellgelbliche, grau er- scheinende, die Skulptur nirgends verdeckende, ziemlich lange, anliegende Behaarung. Abstehende Haare fehlen am Körper oben und an den Gliedern vollkommen. Schwarz. Thorax, Schuppe und Ende des Hinterleibs dunkelbraun. Kiefer, Fühler, Beine und Lappen der Stirnleisten gelblichrot. 9. L.: 3,7 mm. Ganz wie der 9. Augen flach, aber ziem- lich grofs am vorderen Kopfviertel. Thorax etwas schmäler als der Kopf. Beulen und Seitenrand der abschüssigen Fläche des Epinotums recht deutlich. Schuppe noch etwas dünner und etwas breiter als beim 9%. Thorax ganz schwarz. Flügel sehr schwach gelblich angehaucht, mit blassen Adeın und Randmal. Alles andere wie beim ©. d. L.: 3,6 mm. Kiefer ziemlich spitz, sehr kurz, ohne Endrand. Kopf rundlich viereckig (aufser dem ziemlich schmalen Clypeus, vor den Augen); sein Hinterrand konvex. Thorax. etwas schmäler als der Kopf. Schuppe niedriger als beim 9, unten mit einer Längsleiste. Äufsere Genitalklappen dreieckig. Schwarz, mit schmutzig braungelblichen Gliedern. Flügel wie beim 9. Nynsna, Kapprovinz (Dr. H. Brauns). Diese Art ist durch das Epinotum und die schmale Schuppe von den anderen afrikanischen Arten deutlich zu unterscheiden. Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 205 Pachycondyla (Ectomomyrmex) Brunoi n. sp. 9. L.: 3,9—4,2 mm. Kiefer glatt, glänzend, zerstreut punktiert, ziemlich breit, mit gegen die Spitze konvexen, aber an der Basalhälfte geradem Aufsenrand; sie haben 8—9, alle ziem- lich deutliche Zähne. Der Vorderrand des Clypeus ist in seinem ersten Viertel ziemlich gerade, dann bogig vorgezogen, in der Mitte aber wieder gerade. Der Clypeus ist kurz, in der Mitte ziemlich stark gekielt; der Kiel hört aber vorn auf und wird durch einen leichten Eindruck des Vorderrandes ersetzt. Stirn- leisten wie bei der vorigen Art, aber etwas kürzer. Kopf wenig oder kaum länger als hinten breit, vorn etwas schmäler als hinten (besonders beim gröfseren Individuum); sein Hinterrand ist gerade und seine Seiten sind schwach konvex. Die sehr kleinen flachen Augen bestehen aus etwa 3—4 sehr undeutlichen Facetten; sie liegen am vorderen Viertel des Kopfes. Länge der Fühler und Ver- hältnis der Geifselglieder ziemlich genau wie bei der vorigen Art (Ponera) ; der Kopf ist aber hinten (ziemlich stumpf) gestutzt und zeigt oben eine Andeutung dachförmiger Abflachung, die, wenn auch sehr undeutlich, doch die Mittellinie etwas höher und die Seiten etwas flacher erscheinen läfst; ferner zeigen die Kopfseiten nach unten zu auch eine deutliche, obwohl schwache Abflachung. Thorax oben mäfsig gewölbt; Pronotum breiter als lang mit ge- rundeten Vorderecken, seitlich stumpf gerandet, mit fast geraden Seiten. Promesonotalnaht sehr deutlich. Mesonotum seitlich ge- rundet, breiter als lang, hinten verschmälert mit wenig scharfer, undeutlicher Mesoepinotalnaht. Basalfläche des Epinotums sehr schmal, zweimal länger als breit, so lang wie die abschüssige Fläche. Letztere stark abschüssig, deutlich breiter als die Basal- fläche, seitlich ziemlich scharf gerandet, aber oben ohne Grenze durch eine rasche Kurve in die Basalfläche übergehend. Knoten etwa 2!/,mal höher als lang, im Profil vorn senkrecht und hinten vom untern Viertel an auch senkrecht abfallend. Das obere Viertel hinten bildet eine von hinten nach vorn gewölbte obere Fläche, deren Seitenränder von unten hinten nach vorn oben gerichtet bis zur Mitte konvergieren. Von oben gesehen ist der Knoten in querer Richtung vorn konvex. Er bildet somit einen stumpfen Rand, der unten senkrecht hinaufsteigt und oben nach vorn bis am obern Ende der Vorderfläche umbiegt. Der ganze Knoten ist etwas höher als der Hinterleib und unten kaum dicker als oben, etwa 21/,mal breiter als lang. Diese Bildung erinnert an viele andere Arten von Ketomomyrmex und von Neoponera. Hinterleih ziemlich stark eingeschnürt, 2 deutliche Spornen an den mittleren und Hinterschienen. Kopf matt, sehr dicht und fein punktiert, wie bei den meisten 15* 206 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Arten der Untergattung. Pronotum und Mesonotum schimmernd, etwas gröber und weniger dicht punktiert. Epinotum, Knoten und Hinterleib ziemlich glänzend, oberflächlicher und abstehender, wenn auch noch ziemlich stark, punktiert. Abstehende Behaarung nicht lang, sehr zerstreut, gelblich, an den Gliedern ganz fehlend. Pubescenz sehr dicht anliegend, am Thorax oben etwas goldig, übrigens nicht dicht und die Skulptur gar nicht verdeckend. Farbe braunschwarz. Kiefer, Glieder und Lappen der Stirnleisten sowie der Clypeus vorn rötlich. Die Vordertarsen sind ziemlich kurz und dick. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Diese Art ist die erste der Untergattung Ketomomyrmer, die in Afrika gefunden wird. In manchen Beziehungen steht sie den Untergattungen Brachyponera und Trachymesopus von KEuponera so nahe, dafs ich sie zuerst zu letzterer stellte, und ich betrachte sie geradezu als Übergangsform. Sie gehört aber zu keiner be- kannten Art jener Untergattungen, dürfte jedoch der Br. ambigua Andr& ziemlich nahe stehen; aber die Glieder der Geifsel sind dicker als lang und die kurzen Kiefer haben nicht 12, sondern nur 8—9 Zähne. Sie sieht auch Tr. cognata Em. aus Costa Rica ähnlich. Die Schuppe unterscheidet sie von beiden, sowie das Pronotum. Euponera (Xiphopelta) Elisae For. r. rotundata Em. 9. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Ich erkenne nun, dafs meine Ponera (Xiphopelta) Arnoldi nichts anderes ist als diejenige Form, die Emery als r. rotundata der Euponera (Mesoponera) Elisae For. beschrieben hat. Ich wurde damals dadurch getäuscht, dafs die ersten von Arnold geschickten Exemplare im schlechten Zustand waren und mir nur einen Sporn an den Hinter- und Mittelschienen erkennen liefsen. Jetzt aber kann ich bei den Stücken aus Bula- wayo den zweiten Sporn deutlich sehen. Bei der r. rolundata ist die Spitze des Clypeus länger und schärfer als bei Klisae s. str. Es frägt sich nun, ob man die Untergattung Xiphopelta, die jetzt zu Kuponera und nicht zu Ponera zu stellen ist, aufrecht erhalten will. Ich halte dies einstweilen für berechtigt. Megaloponera foetens F. ® minor. Somaliland (Dr. Konrad Keller). Platythyrea Arnoldi n. sp. 9. L.: 11,8—13,5 mm. Sehr nahe der lamellosa Rog., be- sonders aber der v. rhodesiana For. ihrer r. longinoda For., aber durch den Stielchenknoten und die Thoraxform grundsätzlich ver- schieden. Kiefer ziemlich glänzend, zerstreut punktiert und nur Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 207 schwach gegen die Basis gerunzelt, mit schneidigem Endrand, ohne Spur.des einzelnen Zahnes, den man bei der v. rhodesiana sieht. Die Augen liegen deutlich vor der Mitte (bei der rhodesiana in der Mitte) und der Kopf ist hinten schmäler als bei rhodesiana, mit konvexeren Hinterecken und Kopfseiten, so dafs er weniger rechteckig erscheint; sonst ist er gleich. Der Thorax ist der Länge und der Breite nach viel flacher als bei longinoda v. rhode- siana (als bei longinoda überhaupt); er ist sogar seitlich, obwohl undeutlich, stumpf gerandet, vorn fast nicht breiter als hinten ; das Mesonotum steht nicht wie bei longinoda tiefer als Pronotum und Epinotum, sondern vollkommen auf der gleichen Ebene; es ist auch breiter, länger und ebenso flach und stumpf gerandet als das übrige. Die abschüssige Fläche des Epinotums hat einen scharfen und breiten Rand, der sich am Übergang zur Basalfläche in einen ziemlich starken ohrförmigen Zahn (besser in eine Beule) erweitert. Oben ist auch die abschüssige Fläche von der flachen Basalfläche durch einen ziemlich scharfen Rand getrennt. Die abschüssige Fläche ist viel breiter als bei longinoda. Der Knoten ist ebenso lang als hei longinoda, das heilst ungefähr zweimal länger als breit. Er ist aber viel höher, unten ganz und oben fast gerade, unten vorn mit einem stumpfen Längslappen. Seine vordere Fläche, obwohl gerundet in die obere übergehend, ist sehr steil abfallend. Seine Hinterfläche dagegen ist ganz senkrecht im Profil, stark konkav und überall, oben und auf den Seiten, sehr deutlich, wenn auch etwas stumpf gerandet. Bei longinoda ist die Hinterfläche des Knotens viel niedriger konvex, ganz gerundet in die obere Fläche übergehend, ohne Spur eines Seitenrandes. Hinter- leib wie bei longinoda, ebenso die Glieder; nur sind die letzteren, auch der Fühlerschaft, kürzer, die Schienen hinten breiter und ohne Spur der Stachelchen, die man bei longinoda an ihrer Unter- seite sieht. Matt und dicht punktiert - genetzt, ganz wie bei longinoda. Aber die grobe zerstreute Punktierung ist am Kopf weitläufiger und fehlt am Pronotum, Mesonotum und Hinterleib ganz. Am Epinotum und auf dem Knoten ist sie dagegen mindestens so stark wie bei longinoda. Die abstehende Behaarung fehlt voll- ständig und die anliegende Pubescenz ist schwächer als bei longi- noda, so dafs die graue Bereifung wenig hervortritt. Schwarz. Kiefer und Tarsen rötlichbraun, Beine und Fühler bräunlichschwarz. Wenn man die Ameisen von oben betrachtet, erscheint das hintere Ende des Stielchens deutlich erhaben und nach hinten rundlich vorragend. Shiloh, Süd-Rhodesia (Arnold). Wie Herr Arnold angibt, mit sehr verschiedenen Sitten von lamellosa longinoda v. rhodesiana. 208 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Platythyrea cribrinodis Gerst. cd. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). &. L.: 12,4:mm. Viel gedrungener, kürzer und breiter als longinoda. Kiefer matt, am Endrand sehr fein gezähnelt, breiter und kürzer als bei longinoda. Der Kopf ist breiter als lang, hinten viel breiter als vorn (bei longinoda ist er länger als breit); der Hinterrand ist sehr deutlich und schwach konvex (bei longinoda ganz undeutlich und sehr stark konvex). Die Fühler und die Glieder überhaupt sind kürzer als bei longinoda. Der Thorax ist mindestens so breit als der Kopf, viel breiter als bei longinoda, das Pronotum ist vor allem viel kürzer, hinten breiter, vorn konvexer und viel mehr unterhalb des Mesonotums liegend. Die Basallläche des Epinotums ist im Ver- hältnis viel kürzer und die abschüssige Fläche viel höher, so lang wie die Basalfläche und scharf gerandet. Der Knoten ist ganz anders als bei longinoda, viel höher und viel kürzer, kaum länger als hinten breit, mit einer steilen Vorderfläche und mit einer schwach konkaven, seitlich gerandeten Hinterfläche, deren scharfer Rand jedoch oben mit einer fast zahnartigen Erweiterung aufhört, so dafs die Mitte oben nur schwach und undeutlich gerandet ist. Skulptur wie beim 9; das Pronotum, das Mesonotum und das erste Hinterleibssegment haben eine weitläufige grobe Punktierung. Farbe und Behaarung wie beim 9; die Kiefer und die Tarsen schwarzbraun. Flügel braun gefärbt, noch etwas dunkler als bei longinoda. Das %, das von Emery (Bottego 1896) beschrieben wurde, scheint anders zu sein, aber das vorliegende 0’ wurde von Herrn Arnold mit den Arbeitern (Nr. 138) gefunden. Leptogenys Schwabi n. Sp. 9. L.: 9,6 mm. "Verwandt mit Stuhlmanni Mayr und como- rensis For. Kiefer lang, etwas länger als der Kopf, glänzend, weitläufig punktiert, aulsen an der Basis mit einer langen schiefen Längsrinne und vor der Spitze mit einem deutlichen Zahn; zwischen demselben und dem Spitzenzahn,, einen etwas konkaven Endrand bildend, der zwar kaum breiter als der übrige Kiefer, aber doch etwas deutlicher als bei Stuhlmanni ist. Kopf hinten, von einem Auge zum andern, stark konvex und nicht so abgeflacht, resp. geradrandig, auf den Seiten wie bei Stuhlmanni und comorensis ; er ist zwar hinten schmäler und ohne deutlichen Hinterrand, aber das Gelenk bildet nicht allein den Hinterrand; der ganze Kopf ist etwas länger als vorn breit. Die grolsen Augen liegen nur ganz wenig vor der Mitte. Der Clypeus ist ähnlich gebildet wie bei Stuhlmanni, aber vorn in der Mitte viel weniger schnabelartig vorspringend,, ungefähr wie bei comorensis. Thorax wie bei como- Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 209 rensis, aber die Zähnchen hinten, unten, an der abschüssigen Fläche, sind etwas stärker und das Epinotum etwas weniger ge- wölbt. Die Schuppe ist ähnlich wie bei Stuhlmanni, höher als lang, während sie bei comorensis niedriger, und mindestens so lang als hoch ist. Skulptur, Behaarung und Farbe wie bei Stuhlmanni, aber das Epinotum ist stärker quergestreift. Diese Art steht der Stuhlmanni vecht nahe; der Kopf ist aber bei ihr anders geformt; er ist auch auf der Höhe der Augen nicht breiter als am Vorder- rand, während er bei Stuhlmanni am Vorderrand viel breiter ist, noch breiter aber bei comorensis. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Leptogenys Ferrarii n. sp. 9. L.: 4,7 mm. Kiefer glatt, glänzend, zerstreut punktiert, erheblich kürzer als der Kopf, ziemlich gerade, nur am letzten Drittel schwach konvex, gegen die Spitze zu schwach, aber merk- lich etwas verbreitert, ohne Spur von Zahn (aufser dem Endzahn), und auch ohne Spur von Endrand. Diese Kiefer stellen unsere Art unbedingt zu Leptogenys sens. strict., während sie sonst der Leptogenys (Lobopelta) nitida Sm. sehr nahe steht, sowie auch der castaneı Mayr. Clypeus sehr stark gekielt, mit einfach dreieckigem Vorderlappen. Kopf rechteckig, deutlich länger als breit, vorn etwas breiter als hinten, mit schwach konvexem Hinterrand und auch schwach konvexen Seiten. Augen mittelgrofs, am vorderen Drittel. Fühlerschaft den Hinterrand sehr wenig überragend. Geilselglieder 7—9 ungefähr so dick wie lang, alle anderen länger als dick. Thorax wie bei Lobopelta nitida. Basalfläche des Epi- notums, gut doppelt so lang wie die abschüssige, und von ihr etwas deutlicher abgeschieden. Knoten kubisch, hinten und vorn senkrecht gestutzt, etwas mehr als 1!/,mal höher als lang. Seine obere Fläche ist fast gerade, scharf von der Hinter- und Vorder- fläche abgeschieden, obwohl hinten und vor allem vorn nicht ge- randet, von hinten nach vorn sehr schwach, aber sichtbar ab- steigend. Der ganze Knoten von oben gesehen ist hinten eher etwas breiter als lang, und hinten deutlich breiter als vorn. Hinter- leib eher schwach eingeschnürt. Beine mäfsig lang. Die Hinter- fläche des Knotens ist flach und seitlich recht stumpf gerandet. Glänzend und ziemlich glatt. Kopf sehr fein und ziemlich weitläufig punktiert. Pronotum mit gröberen, weitläufigen Punkten, seitlich mit länglichen Grübchen ; Schuppe, Mesonotum und Epi- notum mit ähnlicher Skulptur, aber die abschüssige Fläche des Epinotums ist quer gestreift. Am Hinterleib nur sehr schwache haartragende Punkte. Körper und Glieder sehr kurz, hellgelblich, und nicht reichlich abstehend behaart; diese Haare sind an der 210 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Schuppe und am Hinterleib etwas länger und an den Gliedern etwas schief. Bräunlichschwarz ; Kiefer, Clypeus, Fühler, Beine und Spitze des Hinterleibs rötlich. Bulawayo, Rhodesia, im Garten des Herrn Arnold. Diese Art zeigt deutlich, wie nahe die Untergattungen ZLeptogenys und Lobopelta einander stehen. Leptogenys (Lobopelta) Havilandi For. r. Peringueyi n. st. 9. L.: 6 mm. Deutlich kleiner als der Arttypus. Kiefer schmäler , bis kurz vor der Spitze ganz gerade, ohne den deut- lichen Endrand, den man bei Havilandi sens. aa sieht, aber viel breiter als bei einer ZLeptogenys sens. stric. Fndrand und Innenrand sind nur undeutlich geschieden. Die Kiefer sind ziem- lich glatt, mit sehr groben Punkten oder Grübchen. Clypeus schärfer gekielt und mit schärferer Spitze als beim Arttypus. Kopf etwas länger als breit, hinten gut so breit als lang (beim Arttypus hinten entschieden "sehmäler) mit konvexem, aber deut- lichem Hinterrand. Augen kleiner als beim Arttypus und deut- lich vor der Mitte. Der Fühlerschaft ist etwas kürzer und über- ragt weniger den Hinterrand. Der Thorax ist in der Mitte viel stärker eingeschnürt ; Promesonotum einerseits und Basalfläche des Epinotums andrerseits sind stärker gewölbt. Der Knoten ist oben viel konvexer, hinten und vorn viel weniger gestutzt als beim Arttypus, auch oben etwas weniger lang, so lang als hinten breit. Der Hinterleib ist kaum etwas stärker eingeschnürt. Der Knoten ist hinten weniger scharf gerandet. Skulptur viel schwächer als beim Arttypus, besonders auf dem Knoten und am Epinotum. Die Ameise ist am Kopf, am Thorax und am Knoten glänzend, überall deutlich, aber durchaus nicht dicht punktiert; die Punkte sind scharf eingestochen, aber voneinander abstehend und ziemlich fein. Der Hinterleib ist eben- falls, aber noch feiner und etwas weitläufiger punktiert. Ab- schüssige Fläche des Epinotums quergestreift. Abstehende Be- haarung äulserst fein, kurz, gelblich und äufserst spärlich, an den Beinen und an den Fühlern etwas schief. Pubescenz sehr deut- lich, besonders am Hinterleib und an den Gliedern, aber überall zerstreut. Schwarz; Glieder, Hinterleibsspitze und Kiefer braun; Gelenke und Tarsen bräunlichrot. Table Mountain, Kapland (Dr. L. Peringuey). Diese Rasse ist durch ihre Skulptur und durch die Form des Knotens sehr ausgezeichnet. Vielleicht dürfte sie eine eigene Art bilden. Proceratium (Sysphincta) Arnoldi n. sp. 9. L.: 3,3 mm. Kiefer schimmernd, dicht und ziemlich grob punktiert-gestreift. Sie sind undeutlich (stumpf) vier- bis Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. >11 fünfzähnig; der Aufsenrand ist in der Mitte konkav und gegen das Ende konvex. Ülypeus äufserst kurz, vorn in der Mitte wie bei silaceum Rog., ein bifschen spitzer als bei numidieum Santschi, aber viel weniger spitz als bei europaeum For. Die Stirnleisten sind nicht lang und fallen hinten ziemlich steil und plötzlich ab, nicht so allmählich wie bei numidieum und europaeum. Die winzigen Augen bestehen aus einer Facette und stehen etwas hinter der Mitte. Kopf gerundet-viereckig, nur um eine Idee länger als breit, an den Hinterecken sehr gerundet, mit schwach konvexem Hinterrand und schwach konvexen Seiten, hinten um eine Spur breiter als vorn (bei europaeum etwas schmäler ; bei numidicum ist der Kopf hinten etwas konkav). Der Fühlerschaft ist nicht keulen- förmig, hinten nur wenig breiter als vorn; er erreicht nicht den Hinterrand des Kopfes, es fehlt dazu mehr als seine Dicke. Geilselglieder 2—10 ein wenig dicker als lang, Endglied lang aber nicht verdickt. Thorax konvexer als bei europaeum , gleich- mäfsig konvex, ohne Nähte. Die abschüssige Fläche des Epinotums ist senkrecht und hat oben 2 spitzige, nach oben gerichtete Zähne, die etwas länger als an der Basis breit sind. Die ab- schüssige Fläche ist seitlich scharf gerandet und ihr Seitenrand setzt sich oben nach den Dornen etwas konvergierend nach der Grenze zur Basalfläche fort, hört aber dann lang vor der Mitte auf. Ganz unten biegt die abschüssige Fläche rasch um und ihr Rand wird horizontal; er hört dann mit einer Ecke auf. Der Knoten ist fast 1!/;mal höher als lang (mit dem Stielchen zu- sammen fast zweimal), vorn und hinten senkrecht gestutzt, oben ziemlich abgerundet, aber doch abgeflacht, gut 1!/,mal breiter als lang. Das Stielchen hat unten eine durchscheinende Längs- platte, welche hinten mit einem spitzen Zahn endigt; der Knoten ist vorn kaum gestielt. Postpetiolus nur wenig kürzer als das folgende Segment und hinten so breit als dieses. Im übrigen ist der Hinterleib wie bei den andern Arten. Beine wie gewöhn- lich, Schenkel nicht verdickt. Kopf ziemlich matt, ziemlich fein, aber unregelmäfsig punk- tiert-genetzt; der übrige Körper mehr schimmernd,, mit weniger tiefer, aber ebenso unregelmälsiger Skulptur. Eine eigentliche abstehende Behaarung ist nur an den Schenkeln (etwas schief) sichtbar ; sonst sieht man nur überall eine ziemlich dichte, wollige und etwas schiefe gelbliche Pubescenz, die die Skulptur schwer sichtbar macht. Übrigens besteht letztere auf dem Hinterleib und auf dem Knoten mehr aus unregelmäfsigen, voneinander abstehen- den gröberen Grübchen. Farbe gleichmälsig rötlichgelb, ganz ähn- lich wie bei europaeum, kaum etwas heller. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). 2312 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Diese Art, die erste welche aus dem äthiopischen Gebiet be- kannt wird, zeigt recht deutlich, dafs ich früher (1899) recht hatte, als ich keine scharfe generische Unterscheidung zwischen Proceratium und Sysphincta finden konnte. Zuerst sollte die Bildung des Clypeus (Vorderlappen) die Gattung Sysphincta, nach Roger, unterscheiden. Nun aber finden sich alle möglichen Übergänge, so dafs Emery das Pr. europaeum For. nachträglich zu Sysphincta schlug. Unsere neue Art gehört dem Clypeus nach unbedinst zu Proceratium. Nun soll jetzt nach Emery der dickere Knoten für Sysphincta charakteristisch sein. Aber auch hier gibt es alle Über- gänge. Das Pr. Arnoldi wäre dem Knoten nach eine Sysphincta, dem Clypeus nach ein Proceratium. Der meistens am Ende stärker verdickte Fühlerschaft bei Proceratium genügt sicher nicht, um eine Gattung zu unterscheiden. Somit halte ich mich für be- rechtist, Sysphincta als einfaches Subgenus von Proceratium zu be- zeichnen. Cerapachys Wroughtoni For. v. rhodesiana n. v. 9. L.: 2,8 mm. Gröfser als der Arttypus, von welchem er sich durch die nur schwach ausgesprochene Promesonotalnaht unterscheidet, welche den Thorax nicht oder kaum einschnürt (deutlich bei Wroughtoni Typus). Die Mesoepinotalnaht fehlt ganz und der Thorax ist überhaupt etwas stämmiger und kürzer. Der erste Knoten ist etwas breiter als lang (so lang als breit bei Wroughtoni). Der Postpetiolus ist viel kürzer und vor allem hinten breiter als bei Wroughtom Typus; er ist viel kürzer als lang (bei Wroughtoni so lang als breit) und hinten nicht sehr viel schmäler als das folgende Segment (bei Wroughtoni viel schmäler). Sonst alles, auch die Farbe und die Behaarung wie bei Wroughtoni, die Glieder vielleicht um eine Idee kürzer. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Aenictus Mariae Em. 9. L.: 2—-2,8 mm. Emery hat nur den kleinsten 9 be- schrieben, der gröfsere ist dunkler rotgelb gefärbt. _Er unter- scheidet sich von der v. natalensis For. durch seinen weniger oder kaum ausgerandeten Thorax. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Aenietus Weissi Santschi. °%. Gr.-Batanga, Kamerun (Schwab). Ich weils nicht mehr, von wem ich diese Form bekam. Myrmicaria striata Stitz. 9. Bembesi, Süd-Rhodesia (Arnold). Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 213 Ocymyrmex Weitzäckeri Em. r. Arnoldi For. 9%. Somaliland (Prof. C. Keller). Herr Arnold, der an Ort und Stelle beobachten kann, macht mich darauf aufmerksam, dafs die Unterschiede, die ich zwischen ©. Weitzäckeri und Arnoldi an- gegeben habe, nicht konstant sind, so dafs ich auf seine Autorität hin aus Arnoldi nunmehr nur eine Rasse von Weitzäckeri machen zu sollen glaube. Oremastogaster tricolor Gerst. 9. Durban (Durban Museum); Port Alfred, Kapland, von den Herren ©. B. Cooper und J. Hewitt durch Herrn Arnold erhalten. Öremastogasier Peringueyi Em. 9. Port Alfred, Kapland (J. Hewitt). Pheidole rotundata For. r. impressifrons Wasm. 9%. Knysna, Kapland (Dr. H. Brauns). Die r. impressifrons Wasm. mufs entschieden der rotundata eher als der punetulata unter- stellt werden. Da sie aber vom Jahre 1904 stammt und ich meine //gi, der sie am nächsten steht, erst 1907 beschrieben habe, muls //gi als Varietät der r. impressifrons gelten. Pheidole Arnoldi For. 9. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Pheidole Xocensis n. Sp. 4. L.:4,9—5,1 mm. Nahe Arnoldi und etwas zu sculpturata Mayr r. Berthoudi For. übergehend. Kiefer, in der Mitte zwischen Aulsenrand und Endrand, eine breite, nicht tiefe Längsrinne zeigend ; sie sind glänzend, ziemlich weitläufig punktiert, nur gegen die Basis gerunzelt, aka ziemlich glatt, mit abgewetzten Zehuen Olypens unSakieht, in der Mitte da oneennumdas breit und schwach ausgerandet. Der längliche Kopf ist fast 1'/,mal so lang als breit, vorn mindestens so breit, eher etwas breiter als hinten, mit ganz parallelen geraden anderen, hinten ziemlich winklig und nicht tief eingeschnitten ; die Hinterhauptslappen sind nach innen und aufsen konvex; ihre Spitze ist nicht breit, jedoch viel breiter als bei Arnoldi und der Einschnitt des Kopfes viel weniger tief. Die Hinterhauptsrinne geht in die Stirnrinne über. Der Fühler- schaft ist länger als bei Arnoldi und überragt deutlich die Mitte der Kopflänge. Alle Geifselglieder sind länger als dick, länger als bei Arnoldi. Ein schiefer deutlicher, aber flacher, bei Arnoldi fehlender Eindruck geht vom hintern Drittel des Scheitels bis zu den Augen zum Empfang der Fühlergeifsel. Kein Scrobus. Die Augen liegen am vorderen Drittel. Pronotum kurz und stark konvex. Mesonotum mit einem scharfen Wulst, der 2 höcker- artige Zähne bildet; vor dem Wulst sieht man nur einen sehr 214 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. schwachen Quereindruck ; hinter dem Wulst fällt das Mesonotum steil und gradlinig bis fast zur Mesoepinotalnaht ab. Basalfläche des Epinotums auf dem Profil ganz gerade, viereckig, seitlich scharf gerandet, etwas länger als breit, zwischen den Dornen ausgehöhlt. Die Dornen fast senkrecht, etwas länger als die Länge der Basalfläche. Abschüssige Fläche schief, so lang wie die Basal- fläche. Erster Knoten schuppenförmig, oben schneidig, in der Mitte ausgerandet, ohne deutliche Grenze in seinen mälsiglangen Vorderstiel übergehend, unten mit einer sehr kleinen, etwas durch- sichtigen, schmalen, aber seine ganze Unterseite einnehmenden Längsleiste versehen. Zweiter Knoten kurz, 1!/,—2mal breiter als lang, seitlich keglig ausgezogen und in einen Dorn oder Zahn endigend, unten mit einem stumpfen Zahn (seine Breite wechselt je nach den Stücken), ebenso die Länge der Dornen seiner Seiten. Mäfsig glänzend. Die 2 vorderen Drittel des Kopfes längs- gerunzelt und dazwischen, besonders am Scheitel, fein genetzt. Die Hinterhauptslappen glatt und glänzend. Auf dem Scheitel zerstreute gröbere Grübchen und hinter den Runzeln eine schwache netzartige Skulptur. Verworrene Querrunzeln zerstreut auf dem Pronotum. Thoraxseiten unregelmälsig und schwach gerunzelt und teilweise genetzt. Epinotumseiten mit nach oben konkaven Runzeln. Knoten mehr genetzt; ebenfalls die Basis des Hinterleibs, die zudem einige Längsrunzeln zeigt. Hinten zeigt der Hinterleib verworrene haartragende Punkte und einige Netzadern. 'Abstehende Behaarung rötlichgelb und spärlich, an den Schienen und dem Fühlerschaft etwas schief. Pubescenz fast null. Kopf und Hinter- leib kastanienbraun, wie auch die Knoten. Thorax, Fühlerschaft und vorderes Viertel des Kopfes bräunlichrot. Kiefer braun; Geilsel und Beine rötlichgelb. 0. L.: 2,3—2,6 mm. Kiefer ziemlich glänzend, schwach gerunzelt und punktiert. Kopf rechteckig, kaum länger als breit, hinten in der Mitte schwach ausgerandet, mit sonst ziemlich ge- radem Hinterrand, hinten etwas schmäler als vorn, mit konvexen Rändern. Augen konvex und ziemlich grols, vor der Hälfte, aber etwas hinter dem vorderen Drittel gelegen. Der Fühlerschaft überragt den Hinterrand um nicht ganz !/, seiner Länge. Pro- notum mälsig konvex. Mesonotum mit einem schwachen Quer- eindruck und hinter demselben mit einem stumpfen gedehnten Wulst. Basalfläche des Epinotums 1?/,mal länger als breit, scharf gerandet, so lang wie die abschüssige Fläche und von ihr durch 2 kleine dreieckige Zähnchen getrennt. Erster Knoten ähnlich wie beim %, aber nicht ausgerandet und unten ohne Längsleiste. Zweiter Knoten hinten breiter als vorn, seitlich gerundet (kaum Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 215 mit einer kleinen Seitenecke), etwas länger als breit und zweimal so breit wie der erste. Glänzend und ziemlich glatt. Wangen bis zu den Augen längsgerunzelt. Epinotum ziemlich matt, punktiert-genetzt; ebenso die Seiten des Mesonotums. Der ganze Körper und die Glieder fein gelblich, nicht reichlich abstehend behaart, auf den Gliedern teilweise etwas schief. Pubescenz sehr spärlich. Kopf, Hinterleib und Pronotum oben dunkelbraun bis schwärzlich. Wangen und alles übrige mehr oder weniger schmutzig bräunlichgelb. Xoce River, Süd-Rhodesia (Arnold). Pheidole Xocensis For. v. Dulawayensis n. v. 4%. L.: 5,5 mm. Unterscheidet sich vom Typus durch Farbe und Skulptur. Der Körper ist ganz braunschwarz, mit rötlich- braunen Vorderkopf und Kiefer, gelben Geilsel und Tarsen und gelbbräunlichen Fühlerschaft und Beinen. Fast der ganze Kopf ist matt, hinten scharf punktiert-genetzt; nur die Hinterhaupts- lappen schwächer genetzt und schimmernd. Auch Thorax und Hinterleib sind schärfer genetzt. 9. Gleiche Farbe wie der 4. Das Pronotum hat vorn oben einen kleinen Höcker, der dem Arttypus fehlt. Der Kopf ist auf der Seite bis hinten genetzt. Das vanze Mesonotum genetzt; sonst wie der Arttypus. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Pheidole tenuinodis Mayr. 49. Matopos Mountains, Süd-Afrika (Arnold). ’ Pheidole Lienymei For. r. micrartifex n. st. 4. L.: 6,5—7,2 mm. Kiefer an der Basis scharf längs- gerunzelt. Kopf deutlich schmäler, aber mindestens so lang wie beim Arttypus, hinten breiter, das heilst mit viel weniger nach einwärts gerundeten Hinterecken (von der Vorderecke bis zur Hinterecke mit geraden Seiten) und hinten noch tiefer einge- schnitten, so dafs die Hinterhauptslappen schmäler und spitzer erscheinen. Der Kopf ist hinten so breit als vorn. Die Dornen des Epinotums und der Schuppe sind so lang wie beim Typus der Art; die letzteren sogar etwas länger. Die Querrunzeln des Hinterkopfes sind gröber, die Skulptur überhaupt etwas tiefer und schärfer ; Pronotum oben ziemlich scharf quergerunzelt. Be- haarung wie beim Typus, die Farbe aber dunkler, bräunlichschwarz, mit rötlichbrauner Fühlergrube und Thoraxseiten, braunen Gliedern und bräunlichgelben Geifsel und Tarsen. 9. L.: 3—3,4 mm. Auffallend kleiner als der Arttypus. Kopf schmäler und vor allem mit weniger konvexen Seiten und 216 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. ziemlich geradem Hinterrand. Kiefer scharf längsgestreift. Die Epinotumdornen sind viel kürzer als beim Arttypus, kaum ?/, so lang wie die Basalfläche. Knoten wie beim Arttypus. Mitte der Stirn und des Scheitels glänzend und fast glatt (gestreift und genetzt beim Arttypus). Umgekehrt sind nicht nur der Thorax und die Knoten, sondern die ganze Basis des Hinterleibs matt und scharf punktiert-genetzt. Behaarung und Farbe wie beim %, die Kiefer jedoch mehr gelblichbraun. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Monomorium Salomonis L. r. australe Em. >2. Willowmore, Kapland (Dr. H. Brauns). @ (noch nicht beschrieben). L.: 5,5 mm. Kiefer vierzähnig, schimmernd , gestreift- genetzt. Der Kopf ist hinten tief ausge- randet, etwas breiter als der Thorax. Der ganze Körper matt. Hinterleib dunkelbraun. Kopf heller braun. Thorax, Knoten, Glieder und Kiefer rötlich. Flügel hell. Monomorium Salomonis L. v. diserla n. v. 9. L.: 1,9 mm. Auffallend klein und hell. Hinterleib und Knoten glänzend, fast glatt und etwas zerstreut punktiert. Kopf und Thorax mehr schimmernd oder schwach glänzend, viel schwächer genetzt als bei der v. opacior, ungefähr wie beim Arttypus oder noch schwächer. Der Thoraxeinschnitt ist sehr schwach und schmal; die Basalfläche des Epinotums steht auf gleicher Höhe wie das Mesonotum und ist ziemlich scharf gerandet, mit breiter, seichter Mittelrinne. Erster Knoten nicht hoch, kurz gestielt (der Stiel eher kürzer als der Knoten). Zweiter Knoten niedrig, so lang als hoch, gerundet, so breit als lang. Rötlichgelb. Hintere Hälfte des Hinterleibes braun. Kopf bräunlichgelb. Shiloh, Süd-Rhodesia (Arnold). Die v. opacior For. hatte ich der r. Junodi For. unterstellt; ich finde aber jetzt, dafs sie richtiger als Varietät dem Arttypus direkt unterstellt wird. Monomorium destructor Jerd. r. robustius For. ®. Somaliland (Keller). Monomorium Oscaris For. v. nuptialis n. v. 9. L.: 1,6—1,8 mm. Steht dem Arttypus näher als die Rassen musicum und springvalense. Der Kopf ist aber viel kürzer und weniger rechteckig, kaum um !/, länger als breit; der Fühler- schaft ist kürzer und die Knoten des Stielchens, vor allem der erste, höher und kürzer. Die Farbe ist dunkler, ziemlich gleichmäfsig schmutzig braungelblich, mit helleren Fühlern und Tarsen. Die Mitte des ersten Hinterleibsringes ist heller bräunlichgelb, während Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 217 der Rest des Hinterleibs braun ist. Die Fühler sind zwölfgliedrig, das zweite Geilselglied so lang als dick, die 6 folgenden deutlich dicker als lang, aber keiner zweimal. Alle Keulenglieder länger als dick. Bembesi, Rhodesia (Arnold). Monomorium Braunsi Mayr. v. Shilohensis n. v. 2. L. 1,5—1,4 mm. Noch kleiner als der Arttypus, aber gleich gefärbt ; der Fühlerschaft ist kürzer und vor allem ist der Thorax weniger, ja kaum eingeschnürt. Der Kopf ist auch recht- eckiger, mit weniger konvexen, fast geraden Rändern. Das Profil des Thorax ist oben fast gerade. Die Glieder 3—7 der Geifsel der zwölfgliedrigen Fühler sind wenigstens doppelt so breit als lang; das zweite und das achte Geifselglied sind länger. Die 2 ersten Keulenglieder sind so dick als lang. Shiloh, Süd-Rhodesia (Arnold). In den Wurzeln von Gräsern. Monomorium (Mitara) exiguum For. v. bDelawayensis n. v. 9. L.: 1,4—1,5 mm. Gröfser und heller gefärbt als der Arttypus. Der ganze Körper ist gelblichbraun, die Hinterhälfte des Hinterleibs allein dunkelbraun ; Kiefer, Vorderende des Kopfes, Fühler und Beine gelblich; die Mitte der Schenkel gebräunt. Kopf etwas breiter und kürzer, mit konvexeren Seiten; Knoten - kürzer, besonders der zweite, als beim Arttypus. Der zweite Knoten ist viel breiter als lang (so lang als breit beim Arttypus). Sonst ist alles ziemlich gleich. Die Glieder 3—”7 der Geifsel sind gut 1!/,mal breiter als lang; die Glieder 8 und 9 (das heifst die beiden ersten Glieder der Keule) so dick als lang. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Diese Art sieht dem Mono- morium Öscaris sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch ihre elfgliedrigen Fühler. Tetramorium (Decamorium) decem For. v. ultor n. v. 9. L.: 2,7—3,1 mm. Kleiner als der Typus der Art, sonst aber sehr ähnlich, mit demselben Scrobus an den Fühlern, der- selben Skulptur und auch derselben Farbe. Der zweite Knoten ist aber schmäler, so lang als breit und wenig breiter als der erste, während er beim Arttypus breiter als lang und besonders hinten fast zweimal so breit als der erste ist. Die Farbe des Körpers ist dunkler, braun, fast so dunkel als der Hinterleih, der beim Arttypus viel dunkler gegen den braunrötlichen übrigen Körper absticht. Auch ist der erste Knoten weniger hoch und sind die Epinotalzähne kürzer, dreieckig, nicht länger als an der Basis breit. Sonst wie der Arttypus. Shiloh, Süd-Rhodesia. Im Nest vom JPaltothyreus tarsatus F. (Arnold). Xoce und River, Rhodesia. 218 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Tetramorium similimum Sm. v. Shölohensis n. v. 9. L.: 2,3—2,5 mm. ÜUnterscheidet sich vom Typus der Art, sowie von der r. Delagoense For. durch seine viel längeren Dornen, sowie durch den längeren und schmäleren zweiten Knoten, der so lang als breit ist. Die Farbe ist ziemlich hell. Die Epinotumdornen oder Zähne sind sehr spitz und länger als die Breite ihrer Basis. Bembesi und Shiloh, Süd-Rhodesia (Arnold). Tetramorium subcoecum For. v. inseia n. v. 9. L.: 3 mm. Kopf etwas länger und schmäler als beim Typus, besonders hinten verschmälert. Der Hinterrand ist gerade und nicht ausgerandet wie beim Arttypus. Die Augen sind ebenso winzig. Die Körperhaare, besonders am Hinterleib, sind etwas länger. Im übrigen wie der Arttypus. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Tetramorium setuliferum Em. r. eluma n. st. 9. L.: 3,5—3,8 mm. Unterscheidet sich vom Arttypus durch seine kleinere Gestalt, seinen verhältnismäfsig kleineren Kopf und seine schwarze Farbe mit braunroten Kiefern und Gliedern. Aufserdem ist der erste Knoten kürzer, kaum länger als hinten breit und vorn weniger scharf gestutzt. Vor allem ist der zweite Knoten viel schmäler und mit nicht so breit ab- geflachten 'Seitenrändern. Diese Rasse bildet in manchen Hin- sichten einen Übergang zu 7. solidum Em., unterscheidet sich aber wesentlich von ihm durch das Vorhandensein der breiten schuppen- artigen Pubescenz, die für squamiferum charakteristisch ist. Auch ist die Streifung des Kopfes viel feiner als bei solidum, eben so fein wie bei squamiferum. Willowmore, Kapland (Dr. H. Brauns). Tetramorium Emeryi Mayr. r. eristulatum n. st. 9. L.: 44,5 mm. Viel grölser als der Typus der Art und durch seine viel höhere und stärkere Querleiste zwischen Pronotum und Mesonotum, sowie durch die dunklere schwarze Farbe mit rötlichen Kiefern und Gliedern und mit braunen Schenkeln ausgezeichnet. Die Geilselglieder 3—6 sind höchstens so dick als lang (dicker als lang beim Arttypus). Die Mesoepinotalnaht fehlt (beim Arttypus vorhanden). Die Skulptur des Kopfes und des Thorax ist längsgerunzelt und dazwischen sehr stark und unregelmäfsig genetzt. Beim Arttypus sind die Kopfrunzeln mehr streifig. Die kleinen Zähne des Epinotums, sowie alles übrige, sind wie beim Arttypus, aber der Kopf hinten etwas breiter. g. L.: 47 —-5 mm. Noch viel grölser im Verhältnis. Schwarz. Der Kopf ist hinten stark verschmälert, ohne deutlichen Eorel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 219 Hinterrand (beim Arttypus viel kürzer und hinten viel breiter). Die Kiefer sind länger, mit längerem Endrand. Die Flügel sind wasserhell (beim Arttypus gelblich gefärbt). Der erste Knoten ist oben etwas zugespitzter als beim Arttypus. Ein Fühler zeigt deutlich 12 Glieder statt nur 10 (durch Spaltung von 2 Gliedern, worauf schon Mayr aufmerksam gemacht hat). Willowmore, Kapland (Dr. H. Brauns). Tetramorium longicorne For. 9. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Tetramorium Gladstonei n. sp. 9. L.: 4,3 mm. Kiefer stark längsgestreift und punktiert, vorn mit 3 deutlichen Zähnen, hinten undeutlicher gezähnt. Clypeus in seinen vorderen ?/, schwach lappenförmig vorgezogen ; der Vorderrand des Vorderlappens ist aber gerade und die Mitte des Clypeus gekielt. Kopf rechteckig, um gut !/, länger als breit, mit geraden Seiten und geradem Hinterrand, aber gerundeten Hinterecken. Augen in der Mitte. Der Fühlerschaft überragt den Hinterrand des Kopfes um kaum seine Dicke. Die mittleren Geifselglieder (4—6) so dick als lang, die anderen länger. Thorax ziemlich lang. Pronotum mit scharfen aber kaum zahnartigen Vorderecken, vorn ziemlich gewölbt. Der übrige Teil des Thorax- profils fast gerade mit kaum merklichem Mesoepinotaleinschnitt. Basalfläche des Epinotums 21/,mal länger als breit; ihre hintere Hälfte scharf gerandet, sowie die abschüssige Fläche. Das Epi- notum hat 4 Dornen, die oberen nicht halb so lang wie die Basalfläche; die unteren nur wenig kürzer als die oberen. Stielchen (erstes Glied) unten konkav; sein Vorderstielchen etwas kürzer als der lange Knoten, unten mit einem kleinen Zahn; der Knoten selbst so lang als hoch, erheblich länger als breit, vorn gestutzt, oben schwach konvex. Zweiter Knoten höher und hinten etwas breiter als lang, etwas breiter als der erste. Beine ziemlich lang. Hinterleib glatt und glänzend, an der Basis fein längsgestreift ; der übrige Körper grob längsgerunzelt und dazwischen genetzt. Die abschüssige Fläche des Epinotums quergerunzelt. Einige zer- streute rötlichgelbe, abstehende Haare am Körper und einige sehr kurze und äufserst spärliche solche an den Gliedern (keine am Fühlerschaft). Pubescenz am Körper fast fehlend, an den Gliedern zerstreut. Kopf und Hinterleib fast schwarz. Thorax und Knoten dunkel rotbraun. Fühler, Kiefer und Beine rötlich, Hüften und Schenkel dunkelbraun. Shiloh, Süd-Rodesia (Arnold). Diese Art steht quadrispinosum Em. am nächsten, unterscheidet sich aber durch ihre Gröfse und vor allem durch ihre Skulptur. Die Augen sind auch viel konvexer. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1913, Beiheft. 16 320 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Tetramorium capense Mayr v. Braunsi For. (= Tetra- morium Braunsi For.). Mit Recht machte mich Herr Dr. Santschi darauf aufmerksam, was mir entgangen war, dafs mein 7. Braunsi mit capense Mayr nahezu identisch ist. Dennoch unterscheidet er sich von dem- selben durch seine längeren Dornen, durch seine gröfseren Augen und durch seinen hinten stärker ausgerandetem Kopf. Iriglyphothrixc Arnoldi n. sp. 9. L.: 2,5—3 mm. Kiefer kurz und breit, an der Basis rechtwinklig geknickt, schimmernd, längsgestreift und punktiert, vorn mit 3—4 deutlichen und hinten mit zirka 2 undeutlichen Zähnen am Endrand. Vorderrand des Clypeus gerade, undeutlich mit stumpfen Zähnchen versehen (krenuliert). Der Clypeus ist in der Mitte fein aber deutlich gekielt und zienilich flach ; Stirn- feld sehr klein. Kopf rechteckig, so breit als lang. Die Stirnleisten biegen an ihrem vorderen Drittel nach aulsen, verlängern sich dann sehr weit auseinanderliegend, parallel bis über das hintere Sechstel des Kopfes, sehr nahe vom Kopfrand, aber denselben nicht erreichend und die Augen nicht verdeckend, um dann nach aufsen umzubiegen, nach vorn dicht an dem Anfsenrand des Auges zu laufen und so einen sehr deutlichen, obwohl flachen Scrobus umzugrenzen. Von vorn nach hinten enthält jener Scrobus in der Mitte eine schwache Längsleiste die sein Hinterrand nicht erreicht und die Grenze zwischen den Logen für Schaft und Geilsel darstellt. Die kleinen flachen Augen liegen etwas vor der Mitte und bestehen aus etwa 5—6 Facetten. Der Fühler- schaft überschreitet etwas das hintere Drittel des Kopfes, ohne das Viertel ganz zu erreichen. Die Geilsel ist dick, ihre mittleren Glieder sind fast doppelt so dick als lang. Die Kopfseiten sind fast gerade und ebenso der Hinterrand, Thorax kurz, seine Nähte obsolet; er ist vorn steil und oben am Profil schwach konvex, von rechts nach links etwas stärker konvex. Von oben besehen, zeigt sein Rand an den Stellen der Nähte 2 konkave Stellen, die hintere stärker. Basalfläche des Epinotums 11!/,mal länger als breit, rechteckig, seitlich scharf gerandet und von vorn nach hinten abschüssig, etwas länger als die ebenfalls scharf ge- randete abschüssige Fläche. Die Dornen sind kräftig, dreieckig, etwas länger als an der Basis breit, lang wie die ?/, ihres Zwischenraumes und verlängern sich vorn und hinten in die Epi- notumränder. Das Epinotum hat aufserdem unten 2 kurze stumpfe Zähnchen. Erster Knoten gerundet würfelförmig, vorn mit einem dicken Stiel, der nur ?/, so lang wie der Knoten selbst ist, und unten vorn einen dicken, etwas lappenartigen Zahn trägt. Ohne Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 221 dem Stielchen ist der erste Knoten kaum viel höher als lang, mit dem Stielchen etwa 1!/,mal höher, er ist vorn und auch hinten weniger scharf senkrecht gestutzt, oben aber konvex und so dick als unten, gut 1!/,mal breiter als lang. Der zweite Knoten ist breiter als der erste, aber nicht länger, doppelt so breit als lang, um eine Spur niedriger als der erste. Der erste Knoten ist etwas breiter als das hintere Ende des Epinotums. Beine nicht besonders dick, Schenkel in der Mitte kaum verdickt. Matt, aber besonders am Kopf mit einem gewissen goldigen Glanz. Hinterleib schimmernd. Skulptur äufserst fein und dicht, wohl der Hauptsache nach punktiert-genetzt, mit einer Neigung zur Längsstreifung, auf dem Kopf aber, zwischen der netzartigen Puntierung deutlicher längsgestreift, imScrobus jedoch nur punktiert- genetzt. Hinterleib oberflächlicher aber auch äulfserst fein ge- netzt, ebenso die Glieder. Abstehende Behaarung sehr kurz, gelblich, fein und ziemlich zerstreut, an den Gliedern fehlend. Pubescenz reichlicher an Körper und Gliedern, ebenfalls gelblich, die Skulptur noch etwas undeutlicher machend. Rötlichgelb, Mitte des Hinterleibes bräunlich. Der goldige Glanz ist auch am Thorax, obwohl undeutlicher, bemekrbar. Shiloh, Süd-Rhodesia (Arnold) im Nest von Platythyrea lamellosa Rog. v. Arhodesiana For. Sehr eigentümliche Art, die trotz der zwölfgliedrigen Fühler, leichte Anklänge an Decamorium zeigt. Sie steht dem qawropunctatus For. nahe, unterscheidet sich aber durch die viel schmäleren Knoten und besonders durch die Be- haarung, welche einfach zu sein scheint. Auch die Skulptur ist anders und zeigt keine groben Punkte. Diese Art zeigt somit einen gewissen Übergang zu Tetramorium; ich kann wenigstens die Polyfidenhaare nicht sehen, die man bei auropunctatus For. und bei den anderen Arten findet. Es entsteht nun die Frage, ob Triglyphothrie als Gattung aufrecht erhalten werden kann. Das cf wurde bei Walshi For. und desertorum For. gefunden und hat ganz gleiche Fühler wie Tetramorium. Emini und mucidus For. haben keinen Scrobus, wohl aber sehr polyfide Haare, Arnoldi umgekehrt. Jedenfalls kommen somit Übergänge zwischen beiden Gattungen vor und man könnte Arnoldi sowohl zu Tetramorium als zu Trigly- phothrie ziehen, so dafs letztere Gattung vielleicht nun als Unter- gattung zu Tetramorium gestellt werden dürfte. Triglyphothrix auropunctatus For. v. rhodesiana n. v. 9. L.: 3,6—4 mm. Dunkler als der Arttypus, dunkelbraun. Stirn, Wangen, Kiefer, Fühler, Beine und Querbinden am Hinterteil des Hinterleibes gelbrötlich. Kopf hinten weniger ausgerandet und vorn stärker verschmälert. Der erste Knoten ist seitlich 16* 2322 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. mehr gerundet und vor allem der zweite Knoten anders geformt, seitlich stumpf konisch zugespitzt, oben weniger breit, mehr eine stumpfe Querkante bildend, sonst wie der Arttypus. Bembesi, Süd-Rhodesia (Arnold). Strumigenys Escherichi For. r. limbata n. st. 3. L.: 2,1—2,4 mm. Unterscheidet sich vom Arttypus dadurch, dafs die Dornen des Epinotums unten eine gelbliche, durch- sichtige Membran besitzen, die sich auf der ganzen Länge der abschüssigen Fläche des Epinotums fortsetzt. Die Epinotum- dornen sind recht kurz. Das Mesonotum ist hinten gestutzt, schärfer noch als bei der r. cognata Santschi. Der zweite Knoten besitzt unten einen sehr langen senkrechten Dorn, der fast so lang ist als der Knoten selbst hoch ist. Dieser Dorn ist aulser- dem von durchscheinenden schwammigen Massen umgeben. Die Macrochaeten fehlen vollständig auf Thorax und Knoten und sind sehr spärlich auf Kopf und Hinterleib, auch nicht lang. Die Basis des Hinterleibs ist grob und nicht dicht gestreift (etwa 14—18 Längsstreifen).. Der zweite Knoten ist ziemlich glatt, der erste dagegen sowie Kopf und Thorax sind ziemlich matt und punktiert-genetzt, nur die Pronotumscheibe glänzend und schwächer genetzt. Die Seiten des Mesonotum am oberen Ende der Stutzfläche bilden eine fast zahnförmige Ecke wie bei der r. cognata. Rotgelb, Mitte des Hinterleibs und obere Seite des Thorax und des Kopfes braun. Diese Form ist gröfser als bicon- veva Santschi, die ich nicht kenne. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Technomyrmex Arnoldinus n. sp. 9. L.: 3—3,2 mm. Kiefer glänzend, schwach genetzt, ziemlich grofs und lang, auf der ersten Hälfte des Endrandes mit 6 oder 7 unregelmäfsigen Zähnen auf der hinteren Hälfte nur undeutlich gezähnelt. Clypeus oben ziemlich konvex, in der Mitte des Vorderrandes tief und breit, halbkreisförmig ein- geschnitten, wie bei der Gattung Zngramma For., auf beiden Seiten des Einschnittes mit ziemlich scharfen Ecken. Kopf länger als breit, mindestens um !/, sogar um etwas mehr, hinten wenig breiter als vorn, mit geradem Hinterrand, schwach konvexe Seiten und ziemlich konvexe Augen, die wenig vor der Mitte liegen. Der Fühlerschaft überragt den Hinterrand um nicht ganz zwei- ma] seine Dicke. Die Geifselglieder 3-6 sind so dick als lang, alle anderen länger als dick. Stirnfeld wenig deutlich. Promeso- notum mäfsig konvex, mit deutlicher Naht in der Mitte. Meso- epinotaleinschnitt ziemlich tief und spitzwinklig, ohne Spur eines Metanotums; die Stigmen stehen auf der Seite des Mesonotums Forel, Ameisen aus Rhodesia, Kapland usw. 293 an seinem hinteren Viertel. DBasalfläche des Epinotums sut doppelt so breit als lang, konvex, von hinten nach vorn auf- steigend, hinten breiter als vorn. Abschüssige Fläche schief gestutzt, doppelt so lang als die Basalfläche, sogar etwas mehr, unten horizontaler. Stielchen länglich, ohne Schuppe, vom Hinter- leib total verdeckt. Pygidium spitzig, Kloackenöffnung endständig, Kopf glänzend und ziemlich glatt, ebenso das Pronotum und der Hinterleib. Letzterer jedoch. teilweise mit sehr schwachen Runzeln. Abschüssige Fläche des Epinotums schwach quer gerunzelt und glänzend. Der Rest des Epinotums und das Mesonotum sind schimmernd, fast matt und sehr deutlich und scharf genetzt. Ab- stehende Behaarung gelb, am Körper oben sehr zerstreut, an den Gliedern null. Pubescenz ebenfalls gelblich, kurz am Körper recht zerstreut, an den Gliedern reichlicher. Die Farbe ist fahl schmutziggelblich; Kopf, Hinterleib und Fühlergeifsel etwas dunkler, bräunlichgelb. Bulawayo, Rhodesia (Arnold). Diese Art ist von allen mir bekannten verschieden, der tiefe und breite Clypeuseinschnitt er- innert an Horni For. und Lisae For. aus Ostindien (Malacca und Formosa). Sie sieht beim ersten Blick einer Prenolepis (Nylauderia) sehr ähnlich. Iridomyrmex humilis Mayr. 9. Basutoland, von Herrn Arnold erhalten. Es ist sehr interessant diese südamerikanische Art aus Süd-Afrika zu erhalten. Sie gehört zu den werdenden Kosmopoliten, die gegenwärtig im Begriff sind, siegreich die ganze Tropenwelt zu erobern. Ich konnte bisher ihren Eroberungszug in Madeira und Portugal historisch feststellen wie diejenigen der Plagiolepis longipes und des Brachymyrmex Cordemoyi in den Seychellen und Comoren etc. Technomyrmez albipes Sm. r. Foreli Emery. 9%. Wilowmore, Kapprovinz (Dr. Brauns). Plagiolepis Trimeni For. 9. (Die gewöhnliche Form nicht die riesenbäuchigen Honig- träger.) L.: 2,5—3,5 mm. Gröfser als decolor Em. und auch dunkler. Die Augen sind etwas grölser und weiter hinten gelegen. Die Schuppe oben ausgerandet und nicht keilförmig wie bei decolor. Der Thorax ist vor allem viel weniger, ja kaum ausgerandet, zwischen Mesonotum und Epinotum ; er ist viel breiter und das Promesonotum ist viel weniger konvex. Im übrigen sind beide Arten sehr nahe verwandt und alle beiden sind Honigameisen, deren grofse 9 als Honigbehälter dienen. Bulawayo, Rhodesia und Bembesi, Süd-Rhodesia (Arnold). 394 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Plagiolepis pygmaea Latır. 39. Bulawayo, Rhodesia und Bembesi, Süd-Rhodesia (Arnold.) Diese afrikanischen Stücke haben die Gröfse der gewöhnlichen pygmaea, aber der Thorax und der Fühlerschaft eher wie bei der v. punctum For. Camponotus (Myrmosericus) rufoglaucus Jerd. r. cinc- tellus Gerst. v. pectita Santschi. 9. Bembesi, Süd-Rhodesia (Arnold). Camponotus (Myrmoturba) maculatus F. r. Thales For. v. Empedocles n. v. L.: 7,5—12 mm. Gröfser als des Typus der Rasse und vor allem mit einem gröfseren 9 major, auch der 9 minor ist erheblich gröfser. Die Farbe ist viel dunkler, ganz schwarz, mit braunen Beinen und Fühlerschaft und mit rötlicher Geilsel und Tarsen. Der Kopf des grofsen 9 ist 3,4 mm breit uud 3 mm lang (ohne Kiefer), oben sehr stark konvex, hinten stark bogen- förmig ausgerandet, sehr glänzend, aber doch fein gerunzelt. Kiefer sechszähnig. Im übrigen ist alles genau wie beim Typus der r. Thales: die kleinen Stachelchen unten, die dicke, oben stumpfe Schuppe, die rötlichen Haare etc. Salisbury, Süd-Rhodesia (Arnold). Camponotus (Dinomymex) Perroti For. v. deschylus n.v. 2. Madagascar (Prof. C. Keller). 2. L.: 18 mm. Kiefer ziemlich glänzend schwach und ver- worren gerunzelt, weitläufig ziemlich fein punktiert und nur sechs- zähnig (2 oder 3 der kleineren nahestehenden Zähne des 9 scheinen hier verschmolzen). Clypeus noch schwächer gekielt als beim 9 des Arttypus. Kopf länger als breit, hinten viel schmäler als beim © und nur sehr seicht ausgerandet. Der Fühlerschaft über- ragt den Hinterrand des Kopfes um mehr als !/, seiner Länge, wie beim 9 des Arttypus. Thorax etwas breiter als der Kopf. Schuppe ziemlich dick, oben ziemlich tief ausgerandet (beim des Arttypus nicht). Flügel, besonders in der Nähe der Adern, bräunlich gefärbt. Oberseite des Thorax und des Scutellums braunschwarz, und nicht nur die Tarsen (wie beim 9 des Art- typus), sondern auch die Schienen dunkelbräunlich. Einige wenige Stachelehen an der Unterseite der Schienen. Die Schienen und der Fühlerschaft sind ohne oder fast ohne abstehende Haare und haben nur eine sehr spärliche Pubescenz, was sie vom Arttypus deutlich unterscheidet, während die anderen Unterschiede nur polymorphischer Art sein könnten. Auch die Wangen haben keine abstehenden Haare, und der ganze Körper ist viel weniger Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 325 behaart als beim Typus von Perroti. Im übrigen ist die Ähnlichkeit so grols, und die anderen Merkmale, auch die Farbe, so identisch, dafs ich nur eine Varietät aufzustellen wage. In der Beschreibung des Perroti habe ich das Fehlen der Stachelchen an den Schienen erwähnt; es gibt aber einzelne etwas dickere Haare, die als solche vielleicht gelten könnten. Polyrhachis schistacea Gerst. r. rugulosa Mayr. 9. Somaliland (Dr. Keller). Revision der Gattung Oxychirus Quedenf. (Col. lamell.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Mit 3 Textfiguren. In der Berlin. ent. Zeit. v. 32 p. 174, 1888 hat G. v. Queden- feldt die Gattung Ozychirus aufgestellt mit der einen Art semi- sericeus aus Baluba-Land,, jetzt Luluaburg im Belg. Kongo, von der ihm ein einzelnes 2 vorlag. Wegen der an allen Füfsen gleich- langen und gespaltenen Klauen stellte er die Gattung zu den Melolonthiden, und hier wegen der gespaltenen,, nicht gezähnten Klauen, wegen der konischen,, innen tief gesenkten Vorderhüften und wegen des freien, von den Deckflügeln nicht überdeckten letzten Abdominalsegmentes zu den Clavipalpiden, obwohl der Bau der Vorderschienen und die auffallende Verschmälerung der Deckflügel sie in dieser Gruppe von ihren nächsten Verwandten, spez. Pachydema trennen. Später hat E. Brenske in der Soc. ent. Zürich v. 12 p. 185, 1898 eine zweite Art der Gattung, den ©. congoanus vom Kuilu, Franz. Kongo, beschrieben, von dem ihm ein einzelnes g' aus dem Tring Museum vorlag. Er stellte die Gattung trotz einiger Abweichungen neben Phaenomeris, und damit zu den Ruteliden. Mir liegen aufser der Brenskeschen Type, die sich jetzt in meiner Sammlung befindet, 1 5 des ©. semisericeus , sowie mehrere und 2 von 3 neuen Arten vor, deren genaue Untersuchung ihre nahe Verwandtschaft mit der Gattung P’haenomeris bestätigt ; sie stimmen mit ihr überein in der ganz eigentümlichen Körperform, in dem kleinen, nur wenig in den Thorax eingesenkten Kopf, in dem halbkreisförmigen, ringsum gerandeten Kopfschild, in der deutlich ausgeprägten Stirnnaht, in der das Kopfschild nach vorn überragenden Oberlippe, in den tief gefurchten, langen und schmalen 226 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. Deckflügeln, die die Seiten der Sternite freilassen, im Bau des Mesosternums,, dessen Epimeren nach oben steigen und hier vor der Basis der Deckflügel frei sichtbar werden, sowie vor allem im Bau der Beine. Dagegen unterscheiden sich beide Gattungen im Bau der Fühler, deren Geilsel bei Phaenomeris 7, bei Oxychirus nur 6 Glieder enthält, in der Färbung der Oberseite, die bei Ph. stets lackartig glänzend, bei ©. stets ganz oder teilweise matt ist, im Bau der Mittelbrust, der bei ©. ein die Mittelhüften über- ragender Fortsatz fehlt, und in den sekundären Geschlechtsunter- schieden, die bei PA. in der Hauptsache auf die Hinterschienen beschränkt sind, während sie bei ©. in einer Verbreiterung der Tarsen an den Vorder- und Mittelbeinen und im Auftreten eines erofsen Zahnes an den Hinterschenkeln beim 07 bestehen. Das Bindeglied zwischen beiden Gattungen ist in gewissem Sinne Ph. decorata Reiche, deren Deckflügel eine ähnliche Zeichnung — rotgelben Grund mit dunklen Querbinden — wie die in der Färbung allerdings variablen Oxychirus-Arten aufweisen ; ihre Hinterschienen tragen auch auf der Aulsenseite eine wenigstens beim 2 deutliche Querreihe von Stachelborsten, wie alle Ozychirus, &' und 2, während diese bei den anderen P’haenomeris- Arten fehlt oder nur ganz undeutlich ist. Ein weiteres Merkmal, in dem die Arten beider Gattungen übereinstimmen, ist die Form des Forceps (aedeagus), dessen Parameren symmetrisch und von der Basis bis zur Spitze frei sind; die pars basalis (basal part im Sinne Sharps) ist bei ihnen einfach, nicht durch eine Querfurche in ein Mittelstück und in ein eigentliches Basalstück getrennt. Während ich nun mit Brenske darin übereinstimme, dafs Oxychirus zunächst verwandt ist mit P’haenomeris, kann ich heute seine Auffassung, resp. die von Burmeister und Lacordaire, dals die Phaenomeriden zu den Ruteliden gehören, nicht mehr teilen. Gerade Oxzychirus zeigt so viele Abweichungen vom Ruteliden- typus — neungliedrige Fühler, an allen Fülsen gespaltene, gleich- lange Klauen, verwachsene Sternite — dals wir die Gruppe nicht wohl mehr in dieser Unterfamilie belassen können. Auch bei den Melolonthiden würde sie ganz isoliert stehen wegen der Form der horizontalen, weit vorspringenden Oberlippe, die sie ebenso von den Cetoniden und Trichiiden trennt. Ich halte es darum für richtiger, für die Gruppe eine besondere Unterfamilie zu begründen, die Phaenomeridae, die in ihrer eigentümlichen Mischung von Merk- malen der 3 grofsen Unterfamilien der Melolonthidae, Rutelidae und Melitophilidae ein Seitenstück bilden zu den Euchiridae,; wie diese haben sie sich vom grofsen Stamme der pleurosticten Lamelli- cornier bei der Wurzel abgezweigt, haben es aber nur zu wenig 8 Ohaus, Revision der Gattung Oxychirus Quedenf. 2927 Gattungen und Arten gebracht und sind heute in ihrem Vor- kommen beschränkt, die ersteren auf Afrika, die letzteren auf Asien. Die mir bekannten Arten der Gattung lassen sich in folgen- der Weise unterscheiden : 1. Aulser dem Kopf ist auch der Thorax und das Schildchen glänzend, oben sind nur die Deckflügel und zumeist auch das ehe A PEN ER 2. Nur der Kopf ist glänzend, kin en, das Sehildehen und die Deckflügel, auch das Don sind matt. 7. 3. Thorax an den Seiten mit je 2 Grübchen. 1. semicericeus Quedenf. #. Thorax nur.mit je: 1. Seitengrübchen . .. ,..,...‚w .2.0D: 5. Der Hinterrand des Prothorax ist fast gerade, in der Mitte kaum nach hinten gebogen. . . . .2. recticollis n. Sp. 6. Der Hinterrand des Prothorax ist in der Mitte lappenartig nach hinten geschwungen, beiderseits neben dem Mittellappen deutlich auserrander ; Br Becalearanisnsesp: Propygidium und Peli glänzend. Die Schuppen des Hinterleibs und der Brust schneeweils. 4. congoanus Brenske. 8. Propygidium und Pygidium matt, nur die Spitze des letzteren beim 0 (nicht beim 2) glänzend. Die Schuppen des Hinter- leibs und der Brust orangegelb . . 5. camerwmus n. Sp. 1 1. ©. semisericeus Quedenfeldt. Von dieser Art besitze ich aus Gabun, Franz. Kongo, ein /', das etwas länger als das 2, 13 mm, und über den Schultern 5t/, mm breit ist. Der ganze Kopf, der Thorax und das Schildchen sind dunkel erzgrün, glänzend, die beiden Seiten des Thorax ziem- lich breit scherbengelb ; die Deckfügel sind gleichmälsig rötlich- gelb, matt, seidenartig. Unterseite, Afterdecke und Beine dunkel erzgrün mit scherbengelben grolsen unregelmälsigen Flecken, die Sternite und die Afterdecke matt, letztere mit glänzender Spitze, die Brust und Beine glänzend. Fühler dunkelgrün, die ersten Geilselglieder scherbengelb. Die Tarsenglieder der Vorderfülse stark, die der Mittelfüfse nur wenig verbreitert. Hinterschenkel stark verbreitert, die innere Kante des Hinterrandes mit einem langen kräftigen Zahn nahe beim Knie. Die Schienen der Mittel- beine sind bis zum Spitzenrand gleichmälsig schmal, ohne quere Stachelkante und ohne Zähne oder Vorsprünge; die der Hinter- beine sind zum Spitzenrand hin stark und gleichmälsig verbreitert, mit einer queren Stachelkante, ohne zahnartigen Fortsatz nahe dem Knie, aber mit einem solchen nahe dem Spitzenrand (Fig. 1). Die Forcepsparameren sind ähnlich denen von Phaenom. Besckei, aber unbehaart, vor der Spitze nicht eingeschnürt. 298 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. 2. Olgın eleinlerolil)sunesp! Oblongo - ovatus, frons cum clipeo cuprea, thorax anguste rufomarginatus cum scutello prasinus, nitida; elytra opaca viridi- nigra basi, sutura et vittis duabus angustis obliquis rufis; ab- domen cum pygidio et propygidio fuscoviride opacum; pedes rufi irregulariter viridimaculati, nitidi. Caput cum thorace sat for- titer subdense punctatum; scutellum subtiliter disperse punc- tulatum; elytra profunde sulcata in suleis punctata; pygidium longitudinaliter sulcatum disperse pilosum apice nitidum ; abdo- minis segmenta et in medio piloso-squamosa. Long. 16!/,, lat. 6!/, mm. 9. Franz. Kongo, Benito. Type in meiner Sammlung. Gestreckt eiförmig, oben abgeflacht; Kopf, Thorax und Schildchen lebhaft glänzend, Kopfschild und Stirn lebhaft feuer- rot, der Scheitel, Thorax und Schildchen grasgrün, die Seiten des Thorax schmal rotgelb; Deckflügel, Leib und Brust dunkelgrün, matt, die Basis und Naht der Deckflügel, sowie 2 schiefe gezackte schmale Binden sind rötlich, die Spitze der Afterdecke glänzend; die Beine sind rötlich mit einigen unregelmäfsigen dunkelgrünen Flecken. Kopfschild und Stirn sind dicht und kräftig, aber nicht runzlig punktiert, der Scheitel wie gewöhnlich weitläufig und fein. Der Thorax ist vorn und an den Seiten ziemlich dicht und kräftig, in der Mitte und hinten weitläufiger und feiner punktiert; seine Seiten sind weit vor der Mitte etwas erweitert und hier mit einem grolsen Grübchen versehen, die Vorderecken wenig vorgezogen, die rechtwinkligen Hinterecken nicht gerundet, die Basis nahezu gerade, die basale Randfurche vor dem Schildchen Ohaus, Revision der Gattung Oxwychirus Quedenf. 229 nicht unterbrochen und ebenso wie die Seitenrandfurche mit kurzen Härchen. Das Schildchen nur mit einigen zerstreuten "Punkten und einigen Schuppenhaaren bei den Vorderecken. Die Deckflügel sind tief gefurcht, mit dichten Punktreihen in den Furchen, auf der Scheibe die Nahtrippe und das erste und zweite Interstitium breit und hoch gewölbt, die zweite und dritte primäre Rippe weniger gewölbt und mit einigen grofsen Punkten; an den Seiten sind die Rippen und Interstitien gleich schwach gewölbt, Sehultern und Spitzenbuckel springen stark vor und auf ihnen sind Rippen und Punktreihen verloschen ; die fünfte Punktreihe ist in der Mitte nach aufsen abgelenkt. Das Propygidium liegt ganz frei, ist matt und trägt nur am Hinterrand bei den Ecken einige kurze Schuppenhaare. Das Pygidium ist in der Mitte furchen- artig vertieft und zerstreut mit Grübchenpunkten übersät, in denen kurze Schuppenhaare sitzen. Von den Sterniten ist das erste hinter der Brust sichtbare ganz dicht beschuppt, das zweite nur am Vorderrand kahl, sonst überall, aber weniger dicht als das erste beschuppt, die drei folgenden zeigen nur einen schmalen Querstreifen von Schuppenhaaren, das letzte ist überall ganz weit- läufig damit besetzt; bei allen Sterniten sind die Schuppenhaare an den Seiten zu einem dichten Fleck zusammengedrängt, auf dem vorletzten steht dieser Fleck näher bei der Mitte und ist halboval. Die Brust ist mäfsig dicht, aber länger, die Episternen und Epimeren dagegen sehr dicht mit Schuppenhaaren bekleidet; alle Schuppen sind gelb. Die Beine sind mälsig dicht punktiert und behaart; die Vorderschienen tragen einen sehr langen und spitzen, nach aufsen gebogenen Spitzenzahn; die Hinterschienen sind zur Spitze hin stark verbreitert, genau über die Mitte zieht sich eine quere Stachelkante, die an beiden Enden leicht vorspringt und hier mit besonders langen Stacheln besetzt ist. Die Fühler sind bräunlich mit dunklerer Keule. Bei einem unausgefärbten Stück sind die Deckflügel zimt- braun mit einigen dunklen Flecken, Schildchen, Unterseite und Beine rötlich, das erstere mit erzgrünen, die letzteren mit kupfrigen Reflexen. 31.02 ealearatusn.'sp. Oblongo-ovatus, deplanatus. Caput cum clipeo fuscum sub- nitidum dense confluenter punctatum ; thorax et scutellum viridi- olivacea, nitida dense et sat fortiter ocellato-punctata, punctis in scutello rarioribus; elytra viridi-nigra opaca fasciis tribus irre- gularibus laceratis rufis ornata, sulcata interstitiis elevatis. Subtus cum pygidio et propygidio fusco - olivaceus, certo visu viridi et cupreo splendore suffusus, femoribus rufo-pellucentibus. Abdominis 330 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. segsmenta lateribus albo - fasciculata, pectus dense albo - flavido pilosum. Long. 16, lat. hum. 61/, mm. 0’. Zentral- Afrika. Type in coll. Moser. Kopf und Kopfschild schwarzbraun, wenig glänzend, dicht zusammenfliefsend punktiert; Fühlerkeule schwarzbraun, die Geifsel dunkel erzgrün. Thorax und Schildchen olivengrün, lebhaft glänzend, der erstere dicht mit kleinen Augenpunkten bedeckt, die Seiten weit vor der Mitte leicht erweitert, die rechtwinkligen Vorderecken nicht vorgezogen, die rechtwinkligen Hinterecken leicht gerundet, der Hinterrand wie bei 7’Ahyridium in der Mitte lappenartig nach hinten geschwungen, beiderseits neben dem Mittellappen leicht ausgerandet; die basale Randfurche in der Mitte nicht unterbrochen, an den Seiten mit einigen wenigen weilsen Härchen; an Stelle des Seitengrübchens ein flacher Ein- druck. Schildchen weitläufig und seicht punktiert, an den Vorder- ecken mit einigen weilsen Härchen. Deckflügel matt, schwarz- braun, kaum noch grünschimmernd, mit 3 unregelmälsigen ge- zackten Querbinden, einer an der Basis, einer in der Mitte und einer vor dem Hinterrand; die Furchen tragen Reihen kleiner Augenpunkte, auf der Scheibe ist das erste und zweite Interstitium breiter und höher als die zweite und dritte primäre Rippe; die Naht, Schultern und Spitzenbuckel springen stark vor. Propygidium und Pygidium sind glänzend dunkelgrün ; das erstere an der Basis und an den Seiten dicht zusammenflielsend punktiert, mit einigen weilsen Schuppenhaaren bei den Hinterecken ; das letztere ist von der Mitte zur Spitze undeutlich vertieft und hier dicht querrissig, vorn und an den Seiten mit Grubenpunkten, in denen kurze weilse Schuppenhaare stehen. Unterseite und Beine dunkelgrün, lebhaft slänzend, mit erzgrünen und kupferroten Reflexen, die Schenkel rötlich durchscheinend, die Brust dicht, die Beine spärlicher grau- gelb behaart. Die Sternite tragen eine scharf eingerissene Quer- linie nahe dem Hinterrand, aus der einzelne weilse Schuppenhaare entspringen; nur an den Seiten, von oben sichtbar, trägt jedes ein dichtes Büschel solcher Schuppenhaare. Der untere Sporn der Hinterschienen ist an der Basis breit, scharf zugespitzt (Fig. 3, Dorsalansicht.. Den Hinterschenkeln fehlt der Zahn beim Knie. 4. OÖ. congoanus Brenske. Kopf dunkel erzgrün, glänzend, dicht und ziemlich grob zu- sammenfliefsend punktiert. Thorax, Schildchen und Deckflügel dunkelgrün, matt, kaum sichtbar und ganz zerstreut punktiert; der Thorax mit einigen Grubenpünktchen auf der Mitte der Scheibe, Ohaus, Revision der Gattung Oxychirus Quedenf. 231 aus denen einige weilse Härchen entspringen, und einigen gelb- lichen Härchen in der Seitenrandfurche, die basale Randfurche in der Mitte unterbrochen, der Hinterrand leicht nach hinten ge- schwungen ; Schildchen mit einigen weifsen Schuppenhaaren in den Vorderecken; Deckflügel mit einer gezackten schmalen rötlichen Querbinde in der Mitte und einigen Fleckchen beim Spitzenbuckel. Abdomen glänzend schwarz; Propygidium fast ganz bedeckt von 2 grofsen Makeln weifser Schuppenhaare ; Pyeidium glänzend, mit grolsen Augenpunkten, die’in der Mitte zusammenfliefsen, ohne weise Schuppenhaare, nur mit kurzen schwarzen Härchen am Rande; von den Sterniten ist das erste hinter den Hinterhüften gleichmälsig dicht mit weilsen Schuppenhaaren, die anderen haben nur kleine Flecken solcher Schuppenhaare, der oben am Rand ist der grölste; die Brust in der Mitte wenig, an den Seiten dicht weils behaart. Mesosternum mit einem deutlichen konischen Fort- satz, der jedoch die Mittelhüften nicht überragt. Fühler schwarz- braun. Der zahnartige Fortsatz am inneren Hinterrand der Hinterschenkel beim Knie ist länger und schlanker als bei der folgenden Art, auch der untere Sporn der Hinterschienen länger, spitzer, mehr nach innen gekrümmt. Type o unic. L. 15!/,, Br. 7 mm. Kuilu, Franz. Kongo (Mocquerys 1892). 5. OÖ. camerunus.n. sp. Oblongo - ovatus, depressus. Caput et corpus subtus cum pedibus fusco-viridi-aenea, nitida; thorax cum scutello et pygidio prasinus, opacus; elytra cinnamomea vittis tribus transversis laceratis nigris ornata. Propygidium, abdominis segmenta et pectus plus minus dense flavo-pilosa. Long. 16—17!/,, lat. 7—7!/, mm. 092. Kamerun, X. 11 Duala (0) und IV. 13 Ebolowa (2), von Herrn Oberleutnant v. Rothkirch gesammelt; Lolodorf, L. Conradt S. (Kgl. Zool. Museum); Gabun, Franz. Kongo, Mocquerys S. (coll. Moser); Typen in meiner Sammlung. Der Kopf ist beim 5 rein erzgrün, beim 2 Kopfschild und Stirn kupfrig, nur der Scheitel erzgrün, dicht und zusammen- fliefsend punktiert, glänzend ; die Fühlergeifsel erzgrün mit schwarz- brauner Keule. Der Thorax ist dicht und fein punktiert, jedoch gröber als bei congoanus, grasgrün, matt wie bei Cotinis mutabilis, der Rand beim a’ schmal, beim 2 breiter rötlich durchscheinend, der Hinterrand in der Mitte nach hinten geschwungen, die basale Randfurche gewöhnlich in der Mitte unterbrochen, an den Seiten ebenso wie die Seitenrandfurche ziemlich dicht mit kurzen gelben Schuppenhärchen besetzt; auch auf der Mitte der Scheibe und 232 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. beiderseits daneben sowie davor stehen einige Grübchenpunkte mit gelben Schuppenhaaren; die Hinterecken sind etwas vorge- zogen. Das Schildchen ist fast punktfrei, sein Vorderrand und die Vorderecken mit gelben Schuppenhaaren. Die Deckflügel sind im Grunde hell rotbraun, zimtfarben, mit 3 schiefen gezackten schwarzbraunen Querbinden, die beim 7 so breit sind, dafs sie die Grundfarbe fast verdecken, beim 2 schmäler und stellenweise in einzelne Flecke aufgelöst; Furchen und Punktreihen, Schultern und Spitzenbuckel wie bei congoanus. Propygidium dunkelgrün, matt, beim 0 mit nur einigen wenigen vereinzelten gelben Schuppenhaaren am Hinterrand, beim 2 mit 2 grofsen gelben Haarflecken. Pygidium bei 9 und 9 matt mit glänzender Spitze, dunkelgrün, mälsig dicht mit quergezogenen Punkten, aus denen beim © einige wenige, beim 2 zahlreichere gelbe Schuppenhaare entspringen. Sternite dunkelgrün, lebhaft glänzend, beim 2 mit einer Querreihe von Borstenpunkten, die auch in der Mitte nicht unterbrochen ist; beim & ist die Mitte ganz glatt, die gelben Schuppen sind seitlich und oben zu je einem dichten Fleck zu- sammengedrängt; Bauchmitte beim o etwas eingezogen, beim 2 sewölbt; letztes Sternit in beiden Geschlechtern gleichgebildet. Brustseiten und Epimeren dicht gelb behaart, der Mesosternal- fortsatz deutlich etwas nach unten vorspringend. Die Form der Hinterschiene beim 07 zeigt Fig. 2 in der Dorsalansicht. Die Klauen sind bei 7 und ® an den Vorder- und Mittel- beinen klaffend, an den Hinterfülsen sind sie beweglich, so dafs sie nebeneinander gelegt werden können, gerade wie bei /’haenomeris. Eucera diffieiis Duf. = E. longicornis L. (Hym.) Von J. D. Alfken, Bremen. In dieser Zeitschrift, p. 579, veröffentlicht H. Friese einen Artikel „Über einige nomenklatorische Änderungen“, in welchem er ausführt, infolge davon, dafs durch J. Perez die dürftige Beschreibung von E. longicornis Linne ergänzt und auf eine bestimmte Art (nämlich #. longicornis Perez, Friese) gedeutet und festgelegt worden sei, habe nur noch die Auffassung, Beschreibung und Type von P&rez Beweiskraft und nicht die von Linne. Dabei beruft Friese sich ohne Berechtigung auf die internationalen Regeln der zoologischen Nomenklatur, Berlin 1901, V. S 1, 2 und 3. Alfken, Eucera difficilis Duf. = E. longicornis L. 233 Für den vorliegenden Fall, d. h. für die Namengebung bei Eucera longicornis, kommt besonders $ 2 in Betracht; er heifst: „Ist der ursprüngliche Typus einer Gattung (oder Art, nach $ 3) nicht mit Sicherheit festzustellen, so hat der die Auflösung zuerst vornehmende Autor den ursprünglichen Namen demjenigen Teile der Gattung (oder Art) beizulegen, den er für passend hält. Eine solche Übertragung darf später nicht geändert werden.“ Diese Regel durfte von Friese nicht in Anwendung gebracht werden, da der ursprüngliche Typus von E. longicornis L. sich, wenn auch nicht auf Grund der Beschreibung Linnäs, so doch unter Zu- hilfenahme der Sammlung Linn&s, die im British Museum auf- bewahrt wird, mit Sicherheit feststellen läfst. Dufour, P&rez und Friese haben versäumt, dies zu tun. Ersterer hat 2 nahe verwandte Arten, die „echte“ und die „unechte* E. longicornis, zuerst geschieden und dabei das Milsgeschick gehabt, die wirk- liche E. longicornis L. als E. diffieilis neu zu beschreiben. (M&moires presentes par divers savants & l’Academie royale des Sciences de Institut de France, 1841, p. 420). Da diese Beschreibung schwer aufzutreiben ist — ich verdanke sie der GüteR. Heymons’ — , sei sie hier wiedergegeben : „15. Eueere diffeile, Eucera deffeilis Nob. (deffieilis ist gewils ein Druckfehler.) d'. Subcinereo hirsuta, clypeo labroque flavis; abdomine depressiusculo, segmento primo hirsutiore; reliquis cinereo parce submarginatis. - 2. Capite immaculato, rufescente villoso ; labro pilis aureis vestito; thoracis dorso fulvo; abdominis primo segmento rufes- cente villoso ; reliquis subnudis, lateribus rufo-subsericeis; duobus penultimis rufescenti aureo-sericeo marginatis; tibiis tarsisque postieis extus fulvo-hirsuto strigosis. Long. 7 Lin. Cette espece, que j’ai trouvee aux environs de Saint-Sever, ou elle est fort rare, n’est point l’#ucera linguaria, Fahr.“ Perez hat die Beschreibung Dufours vervollständigt (Act. soc. Linn. Bordeaux, v. 33, p. 164), und Friese ist diesem Autor in seinen Bienen Europas, v. 2, gefolgt. Perez und Friese haben übersehen, dafs in der #. diffeilis Duf. die echte ö. longieornis L. vorlag. Sie haben irrtümlich eine andere Art, die schon von Fabricius als #. tubereulata beschrieben wurde, als FE. longicornis aufgefalst. Edw. Saunders hat die Type der #. lonyicornis L. auf meine Bitte hin schon 1901 untersucht und schrieb mir damals: „I have carefully examined the specimens of Kucera longicornis &' im the Linnean collection, and they have all of them the curved poster.or 234 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1913, Beiheft. metatarsi and are certainly identical with what I have named in my collection as difheilis Perez by Friese and P&rez.“ Durch diese Mitteilung, sowie durch den Artikel Edw. Saunders’ in dem Entom. Monthly Mag., v. 38, p. 159, 1902, ist bewiesen, dals Eucera diffieilis Duf. mit E. longicornis L. identisch ist. Edw. Saunders ist ein äufserst gewissenhafter Forscher gewesen und wir dürfen ihm in seinen Untersuchungen ohne Be- denken folgen. Unsere norddeutschen Zucera-Arten sind: Eucera longicornis L. = E. difficilis Duf., Per., Friese. E. tuberculata F. = E. longicornis Per., Friese. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen: durch Herrn cand. phil. K. Dorn-Leipzig: Herr Dr. phil. A. Reelaire, Miltiz bei Leipzig; durch Herrn P. Kuhnt: Herr Gymnasiallehrer V. Torka, Nakel a. d. Netze; durch Herrn K. Ahlwarth: Herr cand. phil. E. Marcus, Berlin, Zoolog. Institut. YTEOR Jede Auskunft in Vereinsangelegenheiten erteilen: Vorsitzender : Ahlwarth, Karl, Berlin N58, Carmen-Sylva-Str. 163. Stellvertretende Vorsitzende: Soldanski, Hans, Berlin-Wilmersdorf, Günzelstr. 22. Reineck, Georg, Berlin N 58, Wörther Str. 45. Schriftführer: Dr. H. Kuntzen, Kgl. Zoolog. Museum, Berlin N 4, Invalidenstr. 43. Berka, M:., Berlin N 58, Wichertstr. 44. Rendant: Engert, Heinrich, Berlin-Halensee, Georg Wilhelmstr. 22. Bibliothekar: P. Kuhnt, Friedenau-Berlin, Handjerystr. 14. Redakteur: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz-Berlin, Holstein. Str. 59. ° Der Jahresbeitrag beträgt M. 10.—. Neu eintretende Mitglieder haben eine einmalige Einschreibegebühr von M. 1.50 zu entrichten. Die Jahresbeiträge und sonstigen Geldsendungen sind zu adressieren: Herrn Ingenieur Heinr. Engert Berlin-Halensee, Georg-Wilhelm-Str. 22. Alle Manuskripte, Korrekturen und Bücher zur Be- sprechung sind zu richten an: Dr. Fr. Ohaus, Steglitz - Berlin, Holsteinische Strafse 59, EN Uontag a ei 8 Uhr Sal im Hotel Altstaedter Hof Berlin C., en Markt 8-12, 1 Treppe. ii Deutsche Ent. Zeitschr. 1913. Tafel 1. a8 b) Reineck, Cryptocephalus janthinus. Deutsche Ent. Zeitschr. 1913. Tafel 1 Lomaptera Annae Heller; 2 L. Linae Gestro; 3 L. Satanas Heller; 4, 5, 6 Ischiopsopha Bennigseni Moser; 7 L. Loriae Gestro; 8 L. Wahnesi Moser; 9 L. rubens Jans.; 10 L. iridescens Heller; 11 L. mutabilis var. marginicollis Moser. SE a a re een ET TER See Se ante Fe N | SEE | Deutsch. Ent, Zeitschr. 1913. Tafel IH. Ohaus, Biologie des Phanaeus floriger Kirby. a RE _ Jonitösg ‚olligtirid N "un... ade, nawigonl Bu i j m eirsgnsggilstnuU ri Fu x er \ £ $ f R £ al } Re yr R El EE TE : vis] ansersewd 32 nisdisbioV.I nado nov eufsch. Ent. Zeitschr. 1913. Tafel III. Ohaus, Biologie des Phanaeus floriger Kirby. Deutsche Ent. Zeitschr. 1913. Tafel IV. H. Kolbe, Zwitter von Dytiscus latissimus und Bastard von Carabus violaceus = auronitens. Re PR " 1 HAN N a Lu er Pal, Nas N 3 2044 114 280 548 Date Due Mi „Em ae mn ui 1953 NOV Dar i ana DEE 2 Z e r SZOSrS OST E >